DAS MATIONMAIZGIIAIZIIZTNE Verlag u. Mannheim, K 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 35421. Das„Hakenkreuz⸗ banner“ Ausgabe A er eint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe; Frei Haus monatl. 2,20 RM. u. 50 Pf. Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. leinſchl. 69,36 Pf. Fn 72 P. Beſtell⸗ „7„ u. 30 Pf eld. Ausgabe h erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe; Frei Haus monatl. 1 Träger⸗ ohn; durch die Poſt iſche RM.(einſchl. 54,74 Pf. ei zuzügl. 42 Pf Beſtellgeld. Iſt die Zeitung am Er Früh⸗Ausgabe A cheinen(auch d. pöͤh. Gewalt) verhind., eſteht kein Anſpr. auf Entſchädigung. 9. Jahrgong Ach beſchwert ſich ber diallen en hioſl Ailamer rpiaicnt vun Beike Pariſer Beeinfluſſungsverſuche Franzõsische„Information“ an das Kardinalskolle gium (Drahtberichtonseres Poriser Verftreters) n. w. Paris, 1. März. Die franzöſiſche Regierung hat einen aufſehen⸗ erregenden Schritt beim Vatikan unternommen, der auf den Ablauf der Papſtwahl und auch auf. die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen nicht ohne Einfluß bleiben kann. Der franzöſiſche Botſchafter beim Heiligen Stuhl, Charles⸗Roux, hat, wie von Pariſer offi⸗ ziöſer Seite verlautet,„durch Vermittlung des Päpſtlichen Staatsſekretariats die Aufmerkſam⸗ keit des Heiligen Stuhls auf die Hinderniſſe ge⸗ lenkt, die von ſeiten der italieniſchen Behörden der freien Information in Bezug auf das be⸗ vorſtehende Konklave“ entgegengeſetzt worden ſeien. Dieſe Hinderniſſe beſtünden vor allem in Schwierigkeiten für telefoniſche und radiotele⸗ foniſche Mitteilungen ſowie in Bezug auf die Einreiſe ausländiſcher Journaliſten durch ita⸗ lieniſches Gebiet bis zur Vatikanſtadt. Das Pa⸗ riſer Kabinett habe es für notwendig erachtet, dieſen Vorgang den Kardinälen mitzuteilen, da dieſer Tatbeſtand die Ausübung der Weltmiſſion der römiſchen Kirche beeinfluſſen könnte. Beſchwerde franzöſiſcher Journaliſten Im einzelnen bezieht ſich das franzöſiſche Vorgehen offenbar auf die Schwierigkeiten, de⸗ nen franzöſiſche Journaliſten bei dem Verſuch begegnet ſein ſollen, ſich nach Rom zur Sonder⸗ berichterſtattung über das Konklave zu begeben. Bei den italieniſchen Gegenmaßnahmen haben offenbar Treibereien gewiſſer fran⸗ zöſiſcher Gruppen zur Beeinfluſ⸗ ſung der Papſtwahl eine ſtarke Rolle ge⸗ ſpielt. Miniſterpräſident Dala dier empfing am Dienstag den päpſtlichen Nuntius. Auf gewiſſe Hintergründe deuteten ſchon Ver⸗ öffentlichungen hin, die in den letzten Tagen in einigen politiſchen katholiſchen Blättern er⸗ ſchienen und die die Frage einer Revi⸗ ſion der Lateranverträge anſchnitten. Der„Figaro“, der in beſonders engen Bezie⸗ hungen zu gewiſſen Vatikankreiſen und zur franzöſiſchen Botſchaft beim Vatikan ſteht, warf in einem Artikel ſogar die Frage auf, ob die Unabhängigkeit des Heiligen Stuhles in Gefahr ſtehe. Er berührte ſogar die Frage, welche Rück⸗ wirkungen ein Verlaſſen Roms durch den Papſt auslöſen könnte. Auch in weiteren franzöſiſchen Kreiſen ſind ſeit geraumer Zeit Kombina⸗ tionen über die Möglichkeit eines „neuen Avignon“ im Umlauf. Derſuchsballon des„Temps“ Der„Temps“ ſucht in einer neuen Betrach⸗ tung die Papſtwahl nach beſtimmter Richtung hin zu beeinfluſſen. Er bezweifelt die Ausſich⸗ ten des Kardinals de la Coſta:„Die Kardi⸗ näle ſcheuen ſich etwas davor, einen Papſt zu wählen, der allzu ſehr Mann des Gebetes iſt, eines Asketen, eines Heiligen, dem der heute beſonders unerläßliche politiſche Wille mangelt.“ Empfohlen wird ſtattdeſſen ein Papſt, deſſen „notwendige und traditionelle Unnachgiebigkeit in der Doktrin ſich mit Taktik und geſchickter Diplomatie verbindet, um gewiſſe Ecken abzu⸗ runden.“ Das Pariſer Blatt macht daher, wie die geſamte franzöſiſche Preſſe ſeit dem Tode Pius' XI. Propaganda für Kardinalſtaatsſekre⸗ tär Pacelli. MANNHEIM 3 Sonderseĩtẽñ Z⁊um derlufwaffe meterzeile 4 Pf. Die 4g9 füllungsort Mannheim. Usſchi⸗. balen a. Rh. 4960. Verlagsort Nummer 100 alt. e 10. Pf. Die 4geſpalt. abe: Die 12g9eſpalt. Milli⸗ n. Womichckonis; Sudwigz⸗ raufspreii 16 Pfenn 4. Mittwoch, 1. März 1939 Ueltanschauune oder Toeckmäßiekelt? Mannheim, 1. März. Wenn man die großen Probleme unſerer Zeit erörtert, mag man ein neues Kapitel die„Mo⸗ ral der Staaten“ nennen. In dieſem Kapitel iſt der Moral der Demokratien ein beſonderer Abſchnitt vorbehalten. Das, was aus dem Er⸗ leben der letzten Tage hier zu regiſtrieren wäre, iſt ſehr umfangreich. So wie man vor einer geſchlagenen Armee den Degen ſenkt, wenn man weiß, daß ſie ſich Am Großen Stern war Richtfest Die neue Siegessäule auf dem Großen Stern im Berliner Tiergarten. Aufnahme: Presse-Bild-Zentrale tapfer bis zum letzten gewehrt hat, ſo könnte man angeſichts des Geſinnungswandels der Demokratien gegenüber General Franco viel⸗ leicht noch ſo etwas wie Hochachtung empfin⸗ den, wenn man wüßte, daß ſich hier ein welt⸗ anſchaulicher Gegner durch den gewaltigen Er⸗ folg des bisher von ihm abgelehnten„Re⸗ bellen“ imponieren und ſchließlich überzeugen ließ; mit anderen Worten: Wenn man über⸗ zeugt wäre, daß ſich hier nach innerem Ringen eine neue Erkenntnis Bahn gebrochen hat. Aber davon iſt hier gar keine Rede. Selbſt Daladier und Bonnet haben die An⸗ erkennung Nationalſpaniens nach ihren eigenen Worten nicht deshalb beſchloſſen, weil ihnen das neue Spanien beſonders ſympathiſch wäre und weil ſie in ihm die Verkörperung einer neuen Idee ſehen, nein, nur deshalb, weil Frankreich mit Spanien eine gemeinſame Grenze von rund 600 Kilometer Länge hat. Es kommt hinzu, daß dieſe Grenze großenteils für Frankreich einen ſtrategiſch ziemlich ungünſti gen Verlauf hat. Wir ſind nicht daran intereſſiert, irgendwie einen Gegenſatz zu Frankreich zu konſtruieren, aber wir müſſen doch feſtſtellen, daß wir eine grundſätzlich andere Einſtellung haben. Wir haben niemals unſer Verhälinis zu einem an⸗ deren Lande danach beſtimmt und betrachtet, ob wir einmal einen Krieg mit dieſem Lande be⸗ ginnen könnten und ob dann die ſtrategiſche Poſition gegenüber dieſem Lande günſtig oder ungünſtig iſt. Wir ſchauen n erſter Linie nach dem, was uns mit dem anderen Lande welt⸗ anſchaulich verbindet. Für uns iſt der innere Gleichklang, die Gemeinſamkeit der Haltung entſcheidend. Das Land, das ſeine Freundſchaf⸗ ten in erſter Linie unter ſtrategiſchen Geſichts⸗ punkten wählt, bekundet damit, daß ſeine fried⸗ lichen Ziele in weiter Ferne liegen. Es tut ſich darin eine betont aggreſſive Haltung kund. Wir ſind uns unſerer eigenen Stärke bewußt und ſind deshalb nicht gezwungen, Verrat an unſerer Ueberzeugung zu üben. Unſere Freund⸗ ſchaften haben wir vor allem nach dem Ge⸗ ſichtspunkt der weltanſchaulichen Uebereinſtim⸗ mung geſucht. Die weltanſchauliche Ueberein⸗ ſtimmung bringt es mit ſich, daß einer den an⸗ deren im inneren Aufbau fördert und unter⸗ ſtützt; einer gewinnt an den Erfolgen und Lei⸗ ſtungen des anderen Kraft und Vertrauen. Es braucht hier wohl nicht beſonders unterſtrichen zu werden, wie ſehr gerade dieſe Momente in unſerem Verhältnis zu Italien beſtimmend ſind. Erſt als dieſe Freundſchaft und die daraus entſtehende Stärke der geſchloſſenen Front den Neid und die Mißgunſt der übrigen Welt er⸗ weckte, ergab es ſich als natürliche Folge, daß man auch eine Front nach außen bildete, in der man ſich der geeinten militäriſchen Stärke und Macht bewußt iſt. Wir haben unſere Freundſchaften auf der Grundlage der weltanſchaulichen Uebereinſtim⸗ mung geſchloſſen. Die Achſe Rom—Berlin hat damit eine feſtere Grundlage, als ſie die Demo⸗ kratien bei ihren Bündnisverſuchen überhaupt jemals gewinnen können. Es ſpielen moraliſche ———————— ————————————— ——— ————— —0 henbreuzd anner⸗ Werte dabei eine Rolle, die man bei jenen Mächten überhaupt nicht kennt. Deshalb iſt auf dieſer Seite auch immer wieder die Unterſchät⸗ zung der Achſe und der in ihr wirkenden Kräfte zu verzeichnen. Alle Spekulationen, die darauf hinauslaufen, daß ſich Deutſchland und Italien ihre eigenen, vollkommen getrennten Intereſſen⸗ bezirke in Europa ſuchen möchten, gehen fehl. Wo eine derartig weitgehende innere Ueberein⸗ ſtimmung vorhanden iſt, iſt eine derartige Ab⸗ grenzung unſinnig und überflüſſig. Darüber, daß man ſich in Paris die Freund⸗ ſchaft Francos erkaufen möchte, weil er 600 Ki⸗ lometer Grenze beherrſcht, können wir nur lä⸗ cheln. Wir wiſſen, daß ein Mann, der ſehen mußte, wie das Blut der beſten Söhne ſeines Landes für Freiheit und Einigung gefloſſen iſt, für ſolche Begründungen einer Freundſchaft nur ein bitteres Lächeln hat. Wir aber denken bei allem, was wir planen, vor allem an das, was uns eint, wir denken an die Völker, die mit uns eines Sinnes ſind, eines Sinnes aus einer großen Idee heraus. Wenn die anderen— die demokratiſche, marxiſtiſche oder bolſchewiſtiſche Welt— uns nicht verſtehen wollen, wenn ſie meinen, daß ſie uns bekämp⸗ fſen müſſen, dann ſollen ſie ſehen, daß eine Front, die im Weltanſchaulichen ihre Funda⸗ mente hat, auch ihren geſchloſſenen und ent⸗ ſchloſſenen Abwehrwillen hat, der mit unerbitt⸗ licher Härte das verteidigt und ourchſetzt, was ihre gerechten Anſprüche ſind. Wenn man einmal demokratiſche Phraſen da⸗ zu verwandt hat, um das deutſche Volk irrezu⸗ führen und um es wehrlos zu machen, dann werden wir dieſe Welt dazu zwingen, zu den Worten von damals zu ſtehen. Es iſt vielleicht eine nützliche Erfahrung für dieſe Demokratien, wenn ſie einmal ein Wort einlöſen müſſen. Im üöbrigen mögen ſie an leeren Begriffen und tö⸗ nenden Phraſen herumdeuteln. Wir ſind uns jedenfalls unſerer Stärke bewußt, die aus der Klarheit und Unbeirrbarkeit der inneren ungd äußeren Haltung kommt. Karl Hageneier. fllred Roſenberg vor den Schulungs- lellern der Bewegung DNB Berlin, 28. Februar. Der Beauftragte des Führers für die geſamt: geiſtige und weltanſchauliche Erziehung und Schulung der NSDaAp, Reichsleiter Alfred Roſenberg berief die Leiter des Hauptſchu⸗ lungsamtes, die Chefs der Schulungsarbeit al⸗ ler Gliederungen ſowie ſämtliche Gauſchulungs⸗ leiter zu einer internen Arbeitstagung nach Berlin. Es ſprachen SA⸗Obergruppenführer Luyken über das SA⸗Wehrabzeichen im Zu⸗ ſammenhang mit den Problemen der Schulung und der Leiter des Amtes für weltanſchauliche JInformationen, Reichsamtsleiter Dr. Zieg⸗ ler, über aktuelle Fragen der mit der Volks⸗ kunde zuſammenhängenden Probleme. Nach einer Ausſprache ergriff Reichsleiter Al⸗ fred Roſenberg das Wort zu längeren Ausfüh⸗ rungen über die weltanſchauliche Situation und die grundſätzliche Aufgabe der Schulungsarbeit. Ein Kameradſchaftsabend vereinigte alle Schulungsleiter als Gäſte des Reichsleiters noch lange in kameradſchaftlicher Ausſprache. GWeneralfeldmarſchall Göring ſpricht aus An⸗ laß des Tages der Luftwaffe heute Mittwoch von 9 bis.20 Uhr früh über alle deutſchen Reichsſender, den Deutſchlandſender und den Loeandesſender Danzig. „Der Mond“ von Carl Orft „Muſiktheater“— eine neuartige Opernformꝰ Obſchon wir über dieſe Münchener Urauffüh⸗ rung bereits kurz berichteten, geben wir nach⸗ ſtehend dieſer ausführlichen Betrachtung noch⸗ mals Raum, da hier die Frage auftaucht, in⸗ wiefern Orff mit ſeinem Werk(Grimm⸗Mär⸗ chen) einen neuen, gangbaren Weg aufzeigt. Mit einer auch für ſolche Anläſſe ungewöhn⸗ lichen Spannung hatte man in München die UÜraufführung des erſten Opernwerkes von CarlOrfferwartet. Die Stellung Carl Orffs im deutſchen Muſikleben iſt bis heute noch um⸗ Die nie Redangr ſtiliſtiſchen Grund⸗ ſätze, erit eidung zur Monotonie hat⸗ ten zu Wi flſen gereizt. Eine Oper, in der man mit 3 trengen Grundſätzen wenig Glück haben konnte, war alſo aus der Feder dieſes Muſikers eine beſondere Senſation. Nun neue Werk vor. Man kann es kaum noch als Over im land⸗ mal e Sinne bezeichnen. Orff ſelbſt hat ein⸗ mal geſagt, daß er keine Oper, ſondern eine Arxt„Mufikt eater“ ſchaffen wolle. In Wahrheit fehlt für dieſes Neue noch der Name. Dier Stoff des Spiels iſt dem einhundertfünf⸗ undſiebzigſten Märchen der Brü der Grimm entnommen und gehört zu dem Kreis der ſym⸗ boliſierenden, ſchon leicht moraliſierenden Stücke dieſer Sammlung. Allein die Entdeckung dieſes Märchens für die von Orff geſchaffene Form eines Muſiktheaters iſt ein„origineller“ Fund. Auch die Stoffindung gehört bekanntlich zum Schöpfungsakt des Künſtlers. Orff ſetzte die⸗ ſes Märchen in folgender Weiſe auf die Bühne um; Ein„Erzähler“, der ſeinen Standort in alber Höhe und der Mitte der Bühne hat. ver⸗ ieſt in einer eigentümlichen, leicht pfalmodie⸗ renden Tonſprache das Märchen, deſſen Vor⸗ gänge gleichzeitig auf die Ebene der Bühne profiziert werden. Die Bühne bringt in einem und demſelben Bild drei verſchiedene Schau⸗ plätze: die Erde, den Himmel und die Un⸗ erwelt. Die Erde ſelbſt wieder teilt ſich in zwei gegenſätzliche Szenen. Die eine dieſer Szenen zeigt das Land, in dem nach der Er⸗ Frau Scholz-flink beim Duce Zweistũndige Audienz hei Königin Elena (Orohtbeflchtunserfes Vertrefterfs InRom) dr. v. l. Rom, 1. März Die auf Einladung der Faſchiſtiſchen Partei zu einem viertägigen Aufenthalt in Italien, ge⸗ genwärtig in Rom, weilende Reichsfrauenfüh⸗ rerin, Frau Scholtz⸗Klink, iſt am Diens⸗ tagvormittag von der Königin⸗Kaiſerin Elena zu einer zweiſtündigen Audienz empfangen worden. Nach der Audienz beſichtigte die Kö⸗ nigin⸗Kaiſerin mit Frau Scholtz⸗Klink ein rö⸗ miſches Krankenhaus. Um 17 Uhr begab ſich die Reichsfrauenfüh⸗ rerin in den Palazzo Venezia, wo ſie durch den Duce empfangen wurde, der im Verlaufe einer ſehr herzlich gehaltenen halbſtündigen Unterre ⸗ dung mit Frau Scholtz⸗Klink ſich lebhaft an der Organiſation der nationalſozialiſtiſchen Frauen⸗ ſchaft intereſſiert zeigte. Am Nachmittag war Frau Scholtz⸗Klink mit ihrer Begleitung Gaſt des Staatsſekretärs im italieniſchen Außenminiſterium in der Villa Madama, Frau Scholtz⸗Klink beſuchte am Abend den Sitz der Landesleitung Italien der Auslands⸗ organiſation der NSDaAp, wo ſie von Lan⸗ desgruppenleiter Ettel herzlich be⸗ grüßt wurde. Frau Scholtz⸗Klink wird am Mittwoch die Faſchiſtiſche Frauen⸗ ſchule in Orvieto beſichtigen. 27 Staolen erkannten Franco an Eine Aufstellung in zeitlicher Reihenflolge DNB Burgos, 28. Febr. Nachdem ſich die beiden Weſtmächte zur Aner⸗ kennung der Regierung Franeo entſchloſſen ha⸗ ben, iſt die nationalſpaniſche Regierung nun⸗ mehr von 27 Nationen de jure anerkannt wor⸗ den. Es ſind dies in zeitlicher Reihenfolge: Deutſchland und Italien, die dieſen Schritt am 18. November 1936 taten. Es folgten dann Gua⸗ temala, San Salvador, Albanien, Nicaragua, der Vatikan, Japan, Mandſchukuo, Ungarn, Portugal und die Tſchecho⸗Slowakei, ferner Ir⸗ land, die Schweiz, Uruguay, Polen, Peru, die Türkei, Holland, Bolivien, Venezuela, Argen⸗ tinien ſowie Frankreich und England, Jugoſla⸗ wien, Litauen und Auſtralien. Das letzte fapitel Rolſpaniens Azanæe kũndigi heĩ seinem Rũcłtrĩiit den Zusammenbhruch aàn . w. Paris, 1. März. Die franzöſiſche Regierung hat durch den bisherigen Botſchafter Frankreichs in Baree ⸗ lona, Henry, am Dienstagmittag dem rot⸗ ſpaniſchen„Botſchafter“ Paseua ofſiziell Mitteilung machen laſſen von der De'jure⸗An⸗ erkennung der Regierung von Burgos durch die franzöſiſche Regierung. Das Botſchaftsgebäude geräumt Daraufhin haben das„Botſchaftsperſonal“ und der„Botſchafter“ Paseua am Nachmittag das Botſchaftsgebäude verlaſſen. Die Schlüſſel der Botſchaft wurden einem Beauftragten des franzöſiſchen Außenminiſters übergeben. Der Quai'Orſay hat die dem ſpaniſchen Staat gehörenden vier Gebäude in Paris einſtweilen in Verwahrung genommen: die Botſchaft, das Konſulargebäude, das Gebäude der Handels⸗ vertretung und das Verkehrsbüro an den Bou⸗ levards. Auch dieſes Reiſebüro iſt ſeines Mo⸗ biliars völlig beraubt worden. Nach endloſem Hin und Her hat auch der rotſpaniſche„Präſident der Republik“, Azana, am Dienstagnachmittag endlich ſeinen„Rück⸗ tritt“ bekanntgegeben. Dieſe Erklärung iſt vom ——————— ſchaffung der Welt ein geringes nächtliches Licht zurückblieb, während das andere Land nach Sonnenuntergang in tiefſte Finſternis verſinkt. Was nun begibt ſich auf den vier Schau⸗ plätzen? Vier Burſchen— ſo erzählt das Mär⸗ chen— kamen auf ihrer Wanderſchaft durch die Welt in ein Land, in dem der Mond als eine leuchtende Kugel an einem Eichbaum hängt. Da ſie in ihrer Heimat keinen Mond haben, ſtehlen ſie den leuchtenden Mond und bringen ihn nach Hauſe, wo ſie dafür gut bezahlt wer⸗ den. Inzwiſchen dreht ſich das„Weltenrad“ weiter, die vier werden alt und müſſen ſterhen. Jeder bittet ſich aus, daß man ihm ſein Vier⸗ tel Mond mit ins Grab gebe. Als alle vier ge⸗ ftorben ſind, herrſcht auf Erden wieder die alte Dunkelheit. In der Unterwelt dagegen weckt das neue Licht die Toten auf, die ein wüſtes Laſter⸗ leben anfangen mit Spiel, Streit, Haß und Prügelei. Als Petrus im Himmel den Lärm hört, ſteigt er in die Unterwelt hinab und ſingt die Toten mit Liſt und gütigem Zuſpruch wie⸗ der in Schlaf. Den Mond aber härgt er am S auf, wo er nun allen Menſchen ſein icht ſpenden wird. Sein mildes Licht gießt ſich über eine zauberhafte Landſchaft aus Ein kleines Kind entdeckt die hell leuchtende Mond⸗ ſcheibe und ruft:„Da iſt ja der Mond“. Dieſes Bild koſten die herbeieilenden Menſchen in ſtiller Andacht und Rührung aus. Der poetiſche Gedanke des Märchens iſt zau⸗ berhaft. Es liegt gar kein Grund vor, in dieſem Punkte Orff den Ruhm einer ausgezeichneten Textfindung zu verwehren. Umſtrittener war ſchon die Muſik. Sie hat ausgeſprochen homo⸗ frügere Charakter. Auch die Eigenheiten des rüheren Orff finden ſich in ihr, ſein Hang zum Oſtinato, zur einfachſten Harmonik, ſeine Liebe zur Volksweiſe. Und doch iſt Orff hier reicher und phantaſievoller geweſen, als man dies ſonſt bei ihm erwartet hätte. Der hervor⸗ ragende Kunſtverſtand, der die Muſik dieſes Märchens in der überlegenſten Weiſe in En⸗ ſembles, Chöre und Lieder gliedert— jede Form zur rechten Zeit an den rechten Platz ſtellend— bleibt als das Zeugnis einer einzig⸗ —————————————————————————————————————————— Montag datiert. Es iſt aber anzunehmen, daß ſie erſt auf Vorſtellung von franzöſiſcher Seite hin in letzter Stunde entſtanden iſt. Die„Abdankung“ iſt in Form eines Briefes an den ſich ebenfalls in Frankreich befindlichen rotſpaniſchen„Cortes“⸗Präſidenten Barrio gerichtet, der nach Anſicht Azanas nun ſeiner⸗ feits die„Nachfolge“ übernehmen oder regeln ſoll. Es handelt ſich um ein ſelt⸗ ſames Dokument, das die Flucht der rotſpani⸗ ſchen Machthaber zu beſchönigen ſucht. Azana beruft ſich darauf, er habe, nachdem ihm der militäriſche„Oberfefehlshaber“ in Gegenwart Negrins den unvermeidlichen Aus⸗ gang des Krieges gemeldet habe, es für ſeine Pflicht gehalten, der Regierung den ſofortigen Friedensſchluß unter humanen Be⸗ dingungen zu empfehlen. Nach dem Verſchwin⸗ den des politiſchen Apparates, des Parlaments uſw., habe er, Azana, nicht mehr die notwen⸗ digen Organe zur Ausübung ſeiner Pflichten beſeſſen. Unter dieſen Umſtänden ſei es ihm unmöglich, auch nur den Namen ſeines Poſtens zu behalten, den er nur deshalb nicht ſchon am Tage ſeiner Abreiſe aus Spanien abgelegt habe, weil er zu dieſer Zeit noch„für den Frieden habe wirken wollen“. artigen Begabung unbeſtritten. Ganz im. zur Einfachheit des klanglichen Lebens teht ie Sprache des Orcheſters, die in einer Weiſe verfeinert iſt, die ſchon an Raffinement grenzt. Dem ſtarken rhythmiſchen Leben der Muſik Orffs entſprechend, nimmt das mſch füng einen hervorragenden d ein. Es umfaßt fün aAeneenz Trommeln, Tamburins, Triangel, Kylophon, Zimbel, Tamtam, Ratſche, Rute, Schellen, Kaſtagnetten, Glocken, Gläſer und Metallophon. Zum klingenden Orcheſter kom⸗ men überdies noch Klavier, Orgel, Harmonium, Zeleſter, Harfe, Ziehharmonika und Zither hin⸗ zu. Man könnte nun meinen, daß dieſe Fülle auch einen überladenen Klang erzeugen müßte. Das Gegenteil iſt der Fall, Die Linien der Muſik haben höchſte Klarheit, der Klang wird oft bis zur Aſkeſe—„entfärbt“. Die Tendenz, dem fülligen Wohlklang als Selbſtzweck aus dem Weg zu gehen, iſt bewußt erſtrebt. Wenn wir dieſe Muſik am Bühnenmärchen meſſen, dann erkennen wir, daß ſie notwendig den Klangreiz des Wohlklangs an ſich vermeiden muß, ſoll die Innigkeit und ſchimmernde Schön⸗ heit des Märchens nicht erdrückt werden. Man nimmt es— dem Märchen zuliebe— ſogar in Kauf, daß die melodiſchen Einfälle im Sinne einer Opernwirkung nicht ſchlagkräftig genug ſind, um zu zünden. Die Aufnahme der Erſtaufführung war zwar erfolgreich, trug aber doch den Widerſpruch mit vor. Ohne Zweifel iſt der Erfolg von Orffs Werk in hohem Maße ahhängig von einer ſehr gewiſſenhaften Inſzenierung, die in einem wunderbar disponierenden Bühnen⸗ bild Sieverts ſich zu ausgezeichneter Wir⸗ kung entfalten konnte. Der erſte Teil des Mär⸗ chens hatte faſziniert. Hier wäre nur noch die Szene der Grablegung von gewiſſen grotesken Uebertreibungen zu reinigen.(Märchen ſind immer naiv, nie grotesk.) Im zweiten Teil er⸗ müdete zunächſt der unendliche Geſang des Pe⸗ trus.(Man hat ihn inzwiſchen zu ſeinem Vor⸗ teil ſtark gekürzt.) Doch blieb trotz der zahl⸗ reichen Unebenheiten, wie ſie ſedem erſten Schritt in unbetretenes Neuland eignen, der Geſamteindruck erfreulich. 2 — 2 — — — — — 2 — — — — — — 5 — — — — — — — — l Tanger wird gemeldet, daß die dortigen rot⸗ ſpaniſchen Vertreter Hals über Kopf die Stadt an Bord eines Schiffes, das ſie nach Caſablanea bringen ſoll, verlaſſen haben. das ihn als einen kultivierten Muſiker und noch mehr als einen ſtark poetiſchen Geiſt erkennen ließ. Es iſt ein Verſuch zunächſt, den man nicht überſchätzen darf. Daß er ſich lohnte, das hat der Erfolg der folgenden Aufführungen bewie⸗ ſen. Clemens Kraus leitete den Erkn Ap⸗ Ruude mit Sicherheit und feinem mamaAAAAA Die Reſte des rotſpaniſchen Widerſtandes ſcheinen vor dem unmittelbaren Zuſammen⸗ bruch zu ſtehen. Aus Madrid wird gemeldet, daß die„Miniſter“ an die Küſte abgereiſt ſind Ei, ei, gab das ein Kniegeſchlotter in den Pariſer Emigrantenkaffees, als bekan wurde, daß man die Ausländer zum Heere dienſt einziehen wolle. Es klingt kaum glau lich, aber es iſt ſo: Der Heeresausſchu des Senats hat, wie amtlich verlautba wird, einen Geſetzesvorſchlag geplant, d ſich mit der Heranziehung in Frankreich an fäfſiger berufstätiger Ausländer zum Dienſt in der Armee befaßt. Und ſchon hat die Preſſe dies Problem am Wickel: Warum ſollen dieſe„Gäſte der Republik“, die in k ner Weiſe auch nur mit dem Gedanken ſp len, irgendwie und irgendwann in ihr Va⸗ 4 terland zyrückzukehren— ſofern dieſes für ſie ein Begriff iſt— nicht für ihre neue Hei⸗ mat auch etwas Schweiß opfern? Zur Zeit leben innerhalb der blau⸗weiß⸗ roten Grenzpfähle ſchätzungsweiſe 500 000 fremde Staatsbürger im Alter von B bis 35 Jahren und 380 000, die zwiſchen 35 und 45 ſind. Zieht man die ganz hoffnungsloſen tfüßen und anderen Emi⸗ Hleibt Fälle von Plahif grantenleiden hinh die runde. Summe von ihigen Männern, wülr wir. früheren Stactsbiegeß nnen een fähig nicht gleichbedentend mit wehrvithig iſt. Denn ganz wilde Antiſäſchiſten und Kriegshetzer verlieren die Unbedingtheit ihres Kampfgeiſtes, wenn ſie ſelbſt mit⸗ müſſen. 3 5 Ae. Man hat auch bedacht, daß es internato nale Proteſte geben könnte. Wenn ſchoyh Wer nicht unter die Poilus will, hraucht auch nicht im Lande zu leben.„Wer dieſes logiſche Reglement nicht annehmen mi, oder ſogar die Unverſchämtheit ſoweit treihh, ſich von ſeiner Regierung in Schutz nehmen zu laſſen,“ ſoll ſein Bündel ſchnüren. Ein ganz brauchbarer Vorſchlag der Se⸗ natoren. Denn erſtens ſind 250 000 Soldaten kein Pappenſtiel und zweitens will man aus den entlaſſenen Rekruten auch gleich franzöſiſche Staatsbürger ma⸗ chen, alſo Maſſeneinbürgerungen großen Stils vornehmen. So ſchlägt man zwei Flie⸗ gen mit einem Pantoffel: Erhöhung der Effektivſtärke der Armee und man erſetzt die Geburtenausfälle aus dieſem Zuſtrom, der gewiſſermaßen vom Geſetz geboren wird. Der hünſtliche Staatsbürger— eine Erfin⸗ dung, die den Beifall längſt vermoderter Al⸗ chimiſten gefunden hätte. Es ſollen keine Unterſchiede der Religion, Raſſe(wie könnte man!) und Staatsangehörigkeit gemacht werden, nur Vorbeſtrafte, Kranke und Anar⸗ chiſten will man nicht, davon hat man ſelbſt genug. Nun haben wir von uns aus nur eine zarte Bitte: Wenn unſere Emigranten „drankommen“, bitte, Herr Daladier, laſſen Sie einen Wochenſchau⸗ operateur auf die Kaſernenhof⸗ mauer. vermutlich um ihre Flucht anzutreten. Aus Orff hat ein intereſſantes Werk geſchaffen, erſtändnis. udolf Hartmann, der Spielleiter, hatte alles ſehr ſorgfältig bedacht, was der Wirkung di enen konnte. Erwin Bauer. Jahrestagung der Reichsfilmkammer anſtaltet die diesjährige In der Zeit vom 9. bis 11. März d. J. ver⸗ Reichsfüilmkammer ihre Jahrestagung in Berlin. Im Rahmen der Ferzung für findet eine Ausſtel⸗ lung„Die Werbung ür den deutſchen Film“ in den Kroll⸗Wirtſchaftsbetrieben ſtatt, die am 9. März, um 11 Uhr, eröffnet wird. Am Abend des 9. März werden feſtliche Uraufführungen von mehreren Filmen ſtattfinden. Die Jahrestagung wird offiziell am 10. März .30 Uhr, m Sitzungsſaal des Reichstages vom P räſidenten der Reichsfilmkammer eröffnet, Dann wird der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der G NSDaApP, Hauptamtsleiter Dr. roß, ſprechen. Anſchließend beginnen die Tagungen der Fachgruppen in den Räumen der Kroll⸗Wirt⸗ ſchaftsbetriebe und im Sitzungsſaal des Reichs⸗ tages. Um 20 Uhr wird im Sitzungsſaal des Reichstages der Krolloper die Kundgebung der grüßungsanſprache. Spielleiter noch ein Schlußwort wird Dr. Goebbe ilmſchaffenden ſtattfinden. Dieſe eröffnet der räſident der Reichsfilmkammer mit einer Be⸗ ze. Weiterhin ſprechen der Wolfgang Liebeneiner und bekannter Raenn Das 8 ſprechen. Am Samstag, 11. März, finden vormittags noch Fachgruppentagungen ſtatt, und im Capi⸗ tol am Zoo werden ab 11 Uhr vom Beirat für filmtechniſche Fragen der Reichsfilmkammer weſentliche techniſche Fragen behandelt. Die Tagung wird abgeſchloſſen durch den am 11. März um 21 Uhr in den Geſamträumen des Zoo ſtattfindenden traditionellen Filmball. * 24 ——— berge einer oder ſache japa Frar allen täriſe bänd ihrer ſchen Aust ven techn liche „Fre Man Brot ſprer klein fenli oft u den mäf len gat ie⸗ is er es 4 „„Dalenkreuzbanner- bder buerilla⸗frieg in hina * Falſchgeild... Rundfunk.. und moskito-Blätter Von unserem Mifarbeltef im Fernen Osften Hons Tröbsy „Ge⸗ſandwich⸗te“ Bauern In Nordchina haben ſich die Japaner im we⸗ ſentlichen auf die Beſetzung der größeren, hoch⸗ ummauerten Städte beſchränkt, während die offenen Dörfer und das flache Land von den chineſiſchen„Guerilla⸗Truppen“ be⸗ herrſcht worden... einem eigenartigem„mix⸗ tum compositum“ von verſprengten Berufsſolda⸗ ten und wandernden Berufsräubern, durchſetzt mit nationaldenkenden, aber oft ſtark kommu⸗ niſtiſch angehauchten Studenten, zu denen ver⸗ armte Bauern oder andere durch den Krieg entwurzelte Exiſtenzen geſtoßen ſind. Vater⸗ landsliebe und primitive Raubinſtinkte, Haß gegen Japan und veworrene politiſche Ideen ſind die treibenden Kräfte des Guerilla⸗Krie⸗ ges, unter dem die japaniſche Nordchina⸗Be⸗ fatzungsarmee genau ſo zu leiden hat, wie der „ge⸗ſandwich⸗te“ chineſiſche Bauer. Denn das Weſen eines„Sandwichs“ oder einer„Klapp⸗ Stulle“ iſt bekannt: den„Belag“ bildet in die⸗ ſem Sonderfalle der arme chineſiſche Bauer, der zwiſchen zwei„Brotſcheiben“, ſprich„Ja⸗ pan⸗Soldat“ und„Guerilla⸗Krieger“, einge⸗ klemmt iſt und der ſo oder ſo„gefreſſen“ wird: macht er mit den Guerilla gemeinſame Sache, klommen die Strafexpeditionen der Japaner über ihn; hält er ſich an die Japaner, brennen ihm die Guerillas wegen Landesverrat das Dorf nieder. Das Endreſultat iſt die langſame, aber ſichere Umwandlung des einſt ſo reichen Nordchinas in eine Wüſte, obwohl doch grade die planmäßige Ausbeutung der nord⸗ chineſiſchen Reichtümer die Kriegskoſten für Japan wieder hereinbringen follte. Um alſo dieſem immer bedrohlicher werdenden Zuſtande ein baldiges Ende zu be⸗ reiten, haben ſich die Japaner ſoeben genötigt geſehen, neue ſtarke Krüfte aus Japan nach Nordchina zu überführen, die dort einen plan⸗ mäßig groß angelegten Säuberungsfeld⸗ zug gegen die Guerillas beginnen ſollen, deren Stärke ſich nicht einmal an⸗ nähernd abſchätzen läßt. Seltſame„Freikorpskämpfer“ 600000 Mann iſt die höchſte Ziffer, die allein für Nordchina genannt oder vermutet wird, weil eben das einzige Erkennungszeichen dieſer„Freikorpskämpfer“ die„Waffe“ iſt, die ſich bekanntlich mühelos fortwerfen oder ver⸗ bergen läßt, ſo daß es techniſch unmöglich iſt, einen„Bauern“ von einem„Guerilla⸗Mann“ oder umgelehrt zu unterſcheiden. Dieſe Tat⸗ ſache macht anich zum Teil die Schärfe des japaniſchen Vorgehens erklärlich, denn der Franktireurkrieg war noch von jeher und zu allen Zeiten der blutigſte Krieg. Der mili⸗ täriſche Wert dieſer chineſiſchen Guerilla⸗Ver⸗ bände iſt nur gering, ihre Stärke liegt in ihrer unerhörten Beweglichkeit, der phantaſti⸗ ſchen Schnelligkeit ihrer Märſche, der geſchickten Ausnutzung des Geländes und jener primiti⸗ ven Wild⸗Weſt⸗Taktik, gegen die die modernen techniſchen Großwaffen verſagen. Auf wirk⸗ liche Gefechte laſſen ſich dieſe„Banden“ oder „Freikorps“, die ſtellenweiſe mehrere tauſend Mann ſtark ſind, niemals ein, ihr„tägliches Brot“ bilden Eiſenbahnzerſtörungen, Brücken⸗ ſprengungen und Ueberfälle auf Kolonnen und kleine Abteilungen, Unterbrechung der Telegra⸗ fenlinien, Sabotageakte größten Stils— ſehr oft unter den Augen der Japaner in den von den Japanern beſetzten Städten und plan⸗ mäßiges Ausmorden aller„Separati⸗ gen!“—„Na. ſten“, das heißt jener Chineſen, die für eine wirtſchaftliche oder politiſche Zuſammenarbeit mit Japan ſind. Das Ganze alſo eine Taktik, die ſich durchaus jener chineſiſchen„Aſchenpoli⸗ tik“ anpaßt, die dem Feind das beſetzte Gebiet nur als Wüſtenei überlaſſen will. Dieſer Klein⸗ krieg koſtet nun natürlich auch Geld, aber die genialen Chineſen, die ja von jeher Meiſter der Improviſation waren, haben auch hier einen Ausweg gefunden... ſie finanzieren dieſen Kleinkrieg„einfach“ mit— Falſchgeld, eine ſchon lange vermutete Gepflogenheit, die ſo⸗ eben in Tientſin ihre Beſtätigung gefun⸗ den hat. Rieſenpakete mit Falſchgeld Dieſes Tientſin iſt der zweitgrößte Hafen Chinas und nächſt Peking der wichtigſte japaniſche Stützpunkt in Nordchina. Dort hielt vor ein paar Tagen— eigentlich nur aus Zu⸗ fall— eine japaniſche Militärpatrouille unter Tauſenden, in der Chineſenſtadt herumwimmeln⸗ den Kulis einen Mann an, der über der Schul⸗ ter an der Tragbaumſtange zwei Rieſenpakete trug.—„Was haſt du denn da drin?“—„Weiß ich nicht!... Soll's in die Purpurſtraße 56 tra⸗ mach mal auf! Wollen mal ſehen!“ Zur größten Ueberraſchung des ah⸗ nungsloſen Laſtträgers und der japaniſchen Militärpatrouille entdeckt man in den beiden Paketen 90 000 Dollars falſches Papiergeld, und da der chineſiſche Drucker auf jedem einzelnen Schein ſonderbarerweiſe ſeinen Firmennamen und ſeine Adreſſe angegeben hatte, konnte die Polizei ſehr raſch die Druckerei ausheben und dort noch für eine halbe Million Dollars Falſch⸗ geld ſicherſtellen, das— und nun kommt das bezeichnende— von den nationalen chineſiſchen Geheimorganiſationen in Tientſin als Beloh⸗ nung für die Guerillas beſtimmt war, die vor den Toren der Stadt kämpften oder operierten. Alſo ein an ſich ſehr billiges, aber in dieſem Sonderfalle ſehr praktiſches Verfahren, weil heute in Nordchina nicht weniger als 26 ver⸗ ſchiedene Papiergeldſorten im Umlauf ſind, die, alle zuſammengenommen, genau ſo viel oder genau ſo wenig wert ſind, wie das falſche Gue⸗ rillageld, das die Eingangs erwähnten„geſand⸗ wichten“ Bauern wohl oder übel in Zahlung nehmen müſſen. Chineſen ſind geſchichte Baſtler Neben dem Falſchgeld ſpielt der Rundfunk als furchtbarſte Waffe dieſes Krieges eine be⸗ ſondere Rolle. Jeder Chineſe iſt von Haus aus der geborene Baſtler, der mit ſeiner Lammsge⸗ duld, ſeinem phantaſtiſch ſchnellen Auffaſſungs⸗ vermögen und ſeinen geſchickten Fingern ſich die komplizierteſten Apparate— in dieſem Sonder⸗ falle„Radios aus Nichts“— zuſammenbaſtelt und damit allen japaniſchen Zeitungsverboten ein Schnippchen ſchlägt. Faſt alle Guerillaver⸗ bände unterhalten Radioverbindungen mit Hankau und mit den Geheimbünden, die ſich in den von den Japanern beſetzten Städten verborgen halten... im Verein mit dem ſoge⸗ nannten„Bambus⸗Telegrafen,— dar⸗ unter verſteht man jenen unbegreiflich raſch und ſicher, aber nur von Mund zu Mund arbei⸗ tenden chineſiſchen Nachrichtendienſt, der ſchnel⸗ ler als Radio und Funk arbeitet— konnte die propagandiſtiſche Bearbeitung der chineſiſchen Maſſen außerordentlich wirkſam geſtaltet wer⸗ — den. An ihr iſt bisher jede japaniſche Gegen⸗ propaganda zerſchellt, weil eben dieſe geheime Radiopropaganda ſehr viel mit dazu beigetra⸗ gen hat, das chineſiſche Denken und Fühlen einheitlich auszurichten und damit ein Haupt⸗ aktivum des chineſiſchen Widerſtandswillens zu ſchaffen. Mit dazu beigetragen haben die ganz kleinen, Moskito⸗Blätter, jene manchmal nur handtellergroßen„Zeitungen“, die wie die„Moskitos“ überall auftauchen, aber nie zu„erſchlagen“ oder zu„fangen“ ſind, die in gedrängter Kürze wichtiges Propaganda⸗ material bringen, die plötzlich überall an allen Häuſern kleben, ohne daß man Drucker oder Verbreiter erwiſchen könnte. All dieſe Falſch⸗ gelddrucker, Radio⸗Propagandiſten, Moskito⸗ Verleger und Leiter der chineſiſchen Geheim⸗ bünde ſitzen zumeiſt in den Fremdenkon⸗ zeſſionen, in denen den Japanern keine Polizeigewalt zuſteht; daraus ergeben ſich dann jene ewigen Reibereien zwiſchen Japanern und Engländern und Franzoſen als„Konzeſſions⸗ Inhabern“, weil ihnen die Japaner Unfähig⸗ keit oder Mangel an gutem Willen bei der Be⸗ kämpfung dieſer, die Sicherheit der japaniſchen Armee gefährdeten Tätigkeit vorwerfen. In⸗ folgedeſſen gehen die Japaner immer ſchärfer gegen die Konzeſſionen vor, weil ſich hier Widerſtandszentren gebildet haben, die im Ver⸗ ein mit der chineſiſchen Feldarmee die Japaner vor Aufgaben ſtellen, deren Bewältigung immer ſchwieriger wird. fiönig voris in Belgrad DNB Belgrad, 28. Februar König Boris von Bulgarien traf am Dienstagvormittag auf dem Belgrader Haupt⸗ bahnhof Toptſchider in einem ihm vom Prinz⸗ regenten Paul an der Grenze zur Verfügung geſtellten Sonderzug ein. Nach der Begrüßung durch Prinzregent Paul begab ſich König Boris in das auf dem Dedinje⸗Berg liegende Weiße Schloß(Beli Dvor) des Prinzregenten Paul, wo er Wohnung genommen hat. König Boris wird am Abend wieder abreiſen. Die funſt befreundeter bölker Der Füũührer hei der Erõöſfnung der Aussiellung„Alijapanische Kunsi“ in Berlin DNB Berlin, 28. Februar Zu einem großen Ereignis in den deutſch⸗ japaniſchen Kulturbeziehungen geſtaltete ſich durch die Anweſenheit des Führers die Eröff⸗ nungsfeier der Ausſtellung„Altjapaniſche Kunſt“, die unter der Schirmherrſchaft des Mi⸗ niſterpräſidenten Generalfeldmarſchall Göring mit Unterſtützung der Kaiſerlich Japaniſchen Regierung von der Geſellſchaft für Oſtaſiatiſche Kunſt und den Staatlichen Muſeen in den Räumen des Deutſchen Muſeums veranſtaltet wird. Wenige Minuten vor 12 Uhr fuhr der Führer vor dem mit den Fahnen des Dritten Reiches und Japans geſchmückten Ehrenhof des Perga⸗ mon⸗Muſeums vor. Er wurde hier von Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring, dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop, Reichsmini⸗ ſter Ruſt und dem Generaldirektor der Staat⸗ lichen Muſeen, Profeſſor Dr. Kümmel, ſowie den übrigen Mitgliedern des Ehrenausſchuſſes, be⸗ grüßt. An der Eröffnungsfeier nahm der Kaiſer⸗ lich Japaniſche Botſchafter Generalleutnant Oſhima mit ſämtlichen Herren der japani⸗ ſchen Botſchaft teil. Der Führer ließ ſich ferner den Leiter der Sonderdelegation der Kaiſerlich „Seofalke“ wieder daheim Flit 300 Stundenkilometer ũber den Aflantik Travemünde, 28. Febr.(HB⸗Funl) Am Dienstagabend um 19.42 Uhr traf das Lufthanſa⸗Flugboot Do 26„Seefalke“, von Liſſabon kommend, in Travemünde ein, wo die aus Flugkapitän Graf Schack, Flugkapitän Blume, Funkermaſchiniſt Dielewicz und Oberflugzeugfunker Wittrock beſtehende Be⸗ ſatzung von Vertretern der Lufthanſa und der Dornier⸗Werke herzlich willkommen geheißen wurde. Damit hat nicht nur das neue, eigens für den Nord⸗ und Südatlantikdienſt der Deutſchen Lufthanſa entwickelte viermotorige Atlantik⸗ flugboot bo 26ſeine erſte große Feuer⸗ probe beſtanden, ſondern zugleich wurde auch ein Flug beendet, der in aller Welt berechtigtes Aufſehen erregt hat. Wie erinnerlich, ſtartete die bo 26„Seefalke“ am 14. Februar in Trave⸗ münde, um die von der Reichsregierung dem von dem ſchweren Erdbeben betroffenen chileniſchen Vollk geſchenkten Medikamente, Verbandſtoffe und ärztlichen Inſtrumente über den Ozean nach Südamerika zu bringen. In vier großen Tagesetappepn führte der Flugweg den„Seefalken“ über Liſſabon, Bat⸗ hurſt in Weſtafrika und Natal nach Rio de Ja⸗ neiro, wo die rund 600 Kilogramm ſchwere La⸗ dung von einem Landflugzeug der Deutſchen Lufthanſa übernommen wurde, das ſie über die Anden hinweg nach Santiago de Chile brachte. Der genau 10 722 Kilometer lange Flugweg von Travemünde nach der braſilianiſchen Haupt⸗ ſtadt war in 36 Stunden 11 Minuten reiner Flugzeit durchmeſſen worden, d. h. die Do 26 hat mit ihren vier Junkers⸗Schwerölmotoren eine Fluggeſchwindigkeit von faſt 300 Kilometer in der Stunde erreicht. Nachdem der wichtige Auftrag dieſes Fluges erfüllt war, begann am 20. Februar in Rio de Janeiro der Rückflug. Auf dieſem wurde der „Seefalke“ in Recife vom ſchwimmenden Flug⸗ ſtützpunkt„Frieſenland“ abgeſchoſſen und flog dann, ohne Afrika anzuſteuern, direkt durch nach Las Palmas. Dieſer Streckenabſchnitt war der längſte des ganzen Fluges, denn er führte 4600 Kilometer weit über den Atlan⸗ tik, alſo entſprechend der Entfernung England — Neuyork. Von Las Palmas ging es weiter nach Liſſabon, wo das Flugzeug am Dienstag⸗ vormittag ſchließlich zur letzten Etappe ſeines großen Fluges ſtartete. Japaniſchen Regierung, Marquis Inouye, vorſtellen. Unter den Ehrengäſten befanden ſich ferner Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsführer hyHimmler, Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg, Staatsminiſter Profeſſor Dr. Popitz und ſonſtige Vertreter von Partei und Staat. Zahlreich war das Diplomatiſche Korps ver⸗ treten. Eine Schau ſeltener Werke Generaldirektor Profeſſor Dr. Kümmel verlas die Begrüßungsanſprache des durch plötzliche Erkrankung am Erſcheinen verhinder⸗ ten Vorſitzenden der Geſellſchaft f ünr Oſt aſi a⸗ tiſche Kunſt, Botſchafter von Dirkſen. „Noch niemals ſind Kunſtwerke von ſo großer Zahl und Bedeutung im Aus⸗ land gezeigt worden. Dem Japaner ſind die großen Kunſtwerke ſeines Landes zu ſehr ans Herz gewachſen, als daß er ſich leicht von ihnen trennte. Nur wenn er der ſeeliſchen Voraus⸗ ſetzungen der Freundſchaft und des Verſtänd⸗ niſſes für ſeine Kunſt ſicher iſt, wird er dieſe Werke ins Ausland ſchicken. Zu dieſer Ausſtel⸗ lung hat das geſamte japaniſche Volk beigetra⸗ gen: das Kaiſerhaus hat ſeine Schatzkammern geöffnet; die Tempel haben ein Jahrtauſend alte und der religiöſen Verehrung dienende Kunſtwerke hergegeben, der einzelne Sammler hat ſich von ſeinen eiferſüchtig gehüteten Schät⸗ zen getrennt. Wir aber haben dieſe Schätze als Treu⸗ händer empfangenz ein inneres Verhält⸗ nis zu dieſen Kunſtwerken herzuſtellen wird uns nicht ſchwer werden, denn es iſt nicht wahr, daß oſtaſiatiſche und europäiſche, daß japaniſche und deutſche Kunſt keine Berührungspunkte miteinander hätten. Als vor zwei Jahren in Tokio eine deutſche Ausſtellung von Handzeich⸗ nungen von Dürer bis Menzel veranſtaltet wurde, haben dieſe Kunſtwerke das Verſtändnis der japaniſchen Oeffentlichkeit gefunden. Und ſo glaube ich, daß dieſe Ausſtellung ihren Zweck erfüllen wird: eine neue Brücke des Verſtändniſſes zwiſchen den bei⸗ den befreundeten Völkern zu ſchla⸗ 3 gen.“ Botſchafter Oſhima ſprach Der Kaiſerlich Japaniſche Botſchafter Oſhima gab dann ſeiner großen Freude Ausdruck, daß die Eröffnung dieſer Ausſtel⸗ lung durch die perſönliche Anweſenheit des Führers eine ungewöhnlich hohe Auszeichnung erfahren habe, wofür er herzlichſt danke. Die eeeee eeee ngenereeee lm Aroma wirlelich guter Cigaretten entdecken die immer neue Feinheiten arican 3, „— Anweſenheit des Führers werde in Japan als ein ganz beſonders wertvolles Zeichen der Sympathie für Japan verſtanden werden. Der Botſchafter fuhr dann u. a. fort:„Die Kunſt hat im Dritten Reich ein wunderbares Aufblühen erfahren; das gilt in gleicher Weiſe von der Architektur, von der Malerei und von den übrigen Künſten. Wir Japaner haben dieſe beiſpielloſe Entwicklung voller Bewunde⸗ rung verfolgt, denn wir ſind überzeugt, daß ein Kunſtwerk, das den wahren Volkscharakter wie⸗ dergibt, für die Ewigkeit geſchaffen iſt. Völker, die von paralleler Weltanſchauung beſeelt ſind, können durch die Kunſt am eheſten zuſammen⸗ geführt werden.“ Deutſchland, das herz kuropas Sodann nahm der Leiter der Japaniſchen Kulturvereiniung Marqu'is Inouye das Wort. Auch er dankte zunächſt dem Führer herzlich da⸗ für, daß er durch ſeine Anweſenheit dieſer Aus⸗ ſtellung von Werken der japaniſchen Welt die Weihe gebe. Mit beſonderer Freude erſehe Japan dar⸗ aus, welchen Wert der Führer auf die Feſti⸗ gung der Beziehungen zwiſchen den beiden Völ⸗ kern lege, deren Grundlage nur das ge⸗ genſeitige Verſtändnis ſein könne. Nur die kulturelle Leiſtung könne internatio⸗ nale Geltung erlangen, die die höchſte nationale Geltung beſitze. Es ſei kein Zufall, daß dieſe Ausſtellung in der Hauptſtadt des von Adolf * Hitler geſchaffenen Großdeutſchen Reiches ſtattfinde. Deutſchland ſei in einem noch ganz anderen Sinn als früher das Herz Euro⸗ pas geworden, von dem kraftvolle Blutſtröme in alle Teile des Kontinents gingen. Eröffnung durch Reichsminiſter Ruſt Am Schluß der Eröffnungsfeier ſprach der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung. Er erhoffe von der Ausſtellung eine Bereicherung und Vertiefung der Bezie⸗ hungen zwiſchen beiden Völkern auf dem Ge⸗ biet des wahrſten Ausdruckes völkiſchen Weſens, der Kunſt. mittwoch, 1. märz 1959 ————— — ———————————————— ————————————— verweigerung aufforderte. „Hokenkreuzbanner— mitttwech, J. märz 1050 Jouhoue— der mpiſche marriſt Er war nur drei jahre Arbeifer- aber 43 Jahre lebt er schon von Arbeiter groschen Léon Jouhaux, der franzöſiſche Gewerkſchafts⸗ bapft, war einer der größten Antreiber für eine Unterſtützung des zuſammengebrochenen Rot⸗ ſpaniens durch Frankreich. Man kann die Sache drehen und wenden wie man will, immerhin bleibt die Wahrheit be⸗ ſtehen, daß Léon Jouhaux, allmächtiger Gott in 8 Frankreich und— bis vor kurzem— unum⸗ ſchränkter Herrſcher im großen Kreiſe der Ge⸗ werkſchaften, einſtmals auch nichts anderes als ein einfacher Arbeiter war. Faft drei ſchwere, mühevolle Jahre hat Leéon Jouhaur in einer Zündholzfabrik verbracht. Drei Mal zwölf entſagungsvolle Monate ſeufzte er unter dem Joch kapitaliſtiſcher Blutſauger und rang um ſein bißchen Daſein als einer der ſo oft zitierten Verdammten dieſer Erde. Leéon Jouhaux war ſiebzehn Jahre alt, als er feſtſtellte, daß auf dem Gebiete mündlicher Tä⸗ tigkeit im Rahmen einer ſozialiſtiſchen Brü⸗ derlichkeit einerſeits mehr Geld und anderer⸗ ſeits dieſes Geld müheloſer zu verdienen war. Alſo warf er ſich der guten Sache in die Arme. Mit freundlicher Duldſamkeit nahm die gute Sache ihn an. 1879 iſt Léon Jouhaux geboren. Fünfundzwanzig Jahre ſpäter war er Sekretär des Zündholzarbeiter⸗Verbandes. 1909 iſt er am erſten Kulminationspunkt ſeiner Laufbahn angelangt. Er iſt Generalſekretär der alle fran⸗ zöſiſchen Gewerkſchaften umfaſſenden Confé⸗ deration Genérale du Traivail. politiſche Seitenſprünge Die Zahl ſeiner politiſchen Seitenſprünge iſt enorm. Vor dem Kriege gab es kein rotes Mos⸗ kau, keine bolſchewiſtiſche Komintern, keinen Glauben an den ſegenbringenden Oſten. Alſo machte Jouhaux in menſchlicher Gleichberech⸗ tigung, geißelte die„blutrünſtigen Deſpoten, die den Krieg entfeſſelten“ und nannte ſich einen Soldaten der Freiheit.„Auch ich bin unter je⸗ nen, die gehen müſſen...“, ſeufzte er in den Auguſttagen des Jahres 1914. Die Drohung half Und er ging— nach Bordeaux.. * In das ſichere Hinterland. In den Kampf für die Zer⸗ rüttung des Staates. Einmal—dies war während des Krieges— proklamierte Jouhauxeinen Gene⸗ ralſtreik. Damals wurde er in den Büchern des franzö⸗ ſiſchen Innenminiſteriums als gefährlicher Pro⸗ vokateur geführt, der die Soldaten zur Dienſt⸗ Der Generalſtreik ſtand noch zur Diskuſſion, als Clémenceau ſich den Gewerkſchaftsſekretär kommen ließ. „Entweder ſtellen Sie alle gegen den Staat gerichteten Maßnahmen ein oder ich laſſe Sie morgen früh in Vincennes erſchießen!“ drohte der„Tiger“. Und Jouhaux hatte Feingefühl genug, die Sache nicht auf die Spitze zu treiben. Märtyrerhaft zwar, aber nachgiebig zog er ſich in ſein betrübtes Seelenleben zurück, und die „Demonſtration der Maſſen“ wurde abgebla⸗ ſen. Was unbedingt für die Charakterfeſtigkeit des beſagten Monſieur Jonhaux ſpricht. Heute iſt Jouhaux ein gewichtiger, ſehr voll⸗ ſchlanker Mann. Er iſt nicht nur Gewerkſchafts⸗ Jetzt hemmers un jetzt simmer do! Mit dieſen Worten begann die Sendung, mit der ſich der Reichsfender Stuttgart in den Kreis der Gratulanten zum 60. Geburtstag des ale⸗ manniſchen Dichters Hermann Burte ein⸗ chaltete. Die Hitler⸗Jugend ſang einleitend ſein arkgräfler Lied; dann fügten ſich die mund⸗ artlichen Grüße aus dem ganzen alemanniſchen Gebiet, aus der Rheinecke und der Schweiz aus Fteiburg und vom Bodenſee zu einem bunten Mamenſtranß für das Geburtstagskind⸗ Glück⸗ wünſche brachten die Bürgermeiſter der Hebel⸗ gemeinden und der Vogt ſeiner Heimatgemeinde Lörrach, und viele Heimatdichter ſchloſſen ſich an. Komponiſten wie Fritz Krämer, Franz Phi⸗ lipp und Profeſſor Julius Weißmann hatten Lieder aus der„Madlee“ vertont, die ſich ebenſo trefflich in den Sn einfügten wie der Gruß des Dichters Wilhelm von Scholz. So gedachte der Reichsſender Stuttgart des Wegfuchers zu neuem deutſchem Denken. Wil⸗ helm Kutter gab der Hörfolge, die von der Sendeſtelle Karlsruhe übertragen wurde, an⸗ ſprechende Geſtalt und Abrundung des Inhalts. „Alte Meiſter— junges Schaffen“ nannte ſich eine Reichsſendung aus Leipzig, die als Stunde der jungen Nation mit einem wichtigen Ar⸗ beitsgebiet der Hitler⸗Jugend hekanntmachte. Die Sendung erfolgte aus Anlaß der Reichs⸗ muſiktage der Hitler⸗Jugend in Leipzig, wor⸗ über wir bereits berichtet haben, und gab in der zur Verfügung ſtehenden kurzen Zeit einen kleinen Ausſchnitt aus dem muſikaliſchen Schaf⸗ fen der HJ. Mit einfachem Klangkörper kamen alte Meiſter deutſcher Tonkunſt zu Wort; dann hörte man auch tüchtige Arbeiten junger Ton⸗ fetzer, Daß dieſen vorwärtsſtrebenden Muſikern auf dieſem Wege Gelegenheit geboten iſt, in der Oeffentlichkeit gehört zu werden, iſt nur zu begrüßen. Wir werden demnächſt Gelegenheit nehmen, einiges über dieſes junge Schaffen zu bringen. Karlsruhe ſandte am Freitagabend das Hör⸗ ſekretär auf kommuniſtiſcher Baſis, ſondern auch Großkapitaliſt. Man höre: er beginnt als Wirtſchaftsdelegierter der Genfer Liga, wird ſpäter Arbeiterdelegierter an der gleichen Liga, iſt Vizepräſident des Nationalen Wirtſchafts⸗ rates. Regent der franzöſiſchen Staatsbank, Mitglied der Eiſenbahndirek⸗ tion, Adminiſtrator des Niger⸗Office, Direktor der Zeitſchrift„Meſſidor“, Mitglied des Schiedsgerichtes für ſoziale Konflikte, Vizepräſi⸗ dent der Dachorganiſation aller Syndikate, Mit⸗ glied des Rundfunk⸗Verwaltungsrates, Schrift⸗ leiter an der Tageszeitung„Peuple“, Mitglied der Kommiſſion für öffentliche Arbeiten.— und hat daneben noch einige weitere Beſchäftigun⸗ gen, die an ſich äußerſt fruchtbar, keineswegs jedoch ſehr anſtrengend ſind. Was Herrn Jonhaur aber nicht hindert, ſich in zitternder Begeiſterung vor Stalins aner⸗ kanntem Genie zu verbeugen. Jouhaux iſt das Trojaniſche Pferd, das unter dem Deckmantel jovialer Harmloſigkeit bolſchewiſtiſche Bazillen in Frankreich einſchleppt und verbreitet. Mit ſeinem Umfang wächſt auch die ihm eigene ſprichwörtliche Beſcheidenheit. Daß er Gedenkmünzen mit ſeinem Bildnis prägen und dieſe für die Kleinigkeit von nur 200 Franken pro Stück— Münze in großem Format, bron⸗ ziert, auf maſſivem, lackierten Mahagoniſtänder, heißt es in den Reklamen— verkaufen läßt, un⸗ terſtreicht nur ſeinen auf Gleichheit eingeſtellten Charakter. Gedroht hat er ſchon öfters Eine Umwälzung auf breiter Baſis— auf kommuniſtiſcher Baſis, deuteln die ihm Unter⸗ ſtellten— kündete er ſchon im Juli 1938 für den November dieſes Jahres an. So war der kürz⸗ lich proklamierte Generalſtreik ein langhin vor⸗ beteiteter Auftakt zu einer„letzten und endgül⸗ tigen Auseinanderſetzung zwiſchen Bürgertum und Proletariat“. An Jouhaux lag es nicht, daß es zu dieſer Auseinanderſetzung nicht kam. Er hat alles ge⸗ tan, was in ſeinen Möglichkeiten lag und darf ſich nun auf ſeinen fleiſchigen Lorbeeren aus⸗ ruhen. Ein ſchwarzer Punkt auf ſeiner Ehre nur kränkt ihn. Dieſer dunkle Fleck iſt ſein Sohn Paul, der ſich abwechſelnd als Waffenſchmugg⸗ ler, Erpreſſer oder Freiheitskämpfer in rotſpa⸗ niſchen Etappen betätigte. Was angeſichts der ehrbaren bürgerlichen Tätigkeit des Papas be⸗ weiſt, daß fallende Aepfel mitunter weitab vom Stamm rollen können. Oppoſitionsangeiff auf Chamberlain Schw/ere Beschimpfungen Natlionalspaniens orohtberlchfonserfes londonef Verftretfefs) .b. London, 1. März. Oppoſitionsführer Attlee behauptete am Dienstag in der Begründung des Mißtrauens⸗ antrages der Oppoſition wegen der Anerken⸗ nung der Franco⸗Regierung, daß der Miniſter⸗ präſident das Unterhaus ungehörig behandelt habe. Noch am letzten Donnerstag ſei Cham⸗ berlain jeder Stellungnahme über die ſpaniſche Frage ausgewichen, obwohl die Anerkennung ſchon beſchloſſen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung bekanntgegeben worden war. Die Begründung für den engliſchen Schritt nannte Attlee eine„ſchändliche Behauptung ohne die geringſte Grundlage“, denn es gebe immer noch eine effektive„Regierung“ und eine „kampffähige Armee“ von einer halben Million Mann in Rotſpanien. Außerdem habe der Pre⸗ mier in Burgos keinerlei Bedingun⸗ gen durchſetzen können. Die Verſprechungen über die Behandlung der beſiegten Gegner ſeien abſolut ungenügend. Auch ſei bezüglich der eng⸗ liſchen Entſchädigungsanſprüche nichts ge⸗ ſchehen. Attlee behauptete, daß ſeit Beginn der Kriegs⸗ handlungen fünfundzwanzig britiſche Schiffe verſenkt, außerdem 20 beſchädigt und 45 britiſche Seeleute getötet worden ſeien. In ſeiner Hetzrede erfrechte ſich Attlee, die Regie⸗ rung General Francos eine„Puppenre⸗ gierung Italiens“ zu nennen und be⸗ ſpiel„Der Geigerhans“, zu dem Berthold Weis nach einer alten alemanniſchen Erzäh⸗ lung das Spielbuch ſchrieb. Dieſe Anhäufung von„Funkreportagen“ aus dex badiſchen Mark⸗ grafenzeit läßt darauf ſchließen, daß ein ge⸗ wiſſer Mangel an heimatlichen Hörſpielen be⸗ ſteht, dem man durch Herſtellung am laufenden Band abzuhelſen ſucht. Da die durch Muſikein⸗ blendungen in die Länge gezogene Handlung nicht immer kurzweilig iſt, ſollte man einmal nach einer anderen Form und auch nach an⸗ derem Stoff ſuchen. An markaräflich⸗badiſchen Anekdoten ſind wir nun überfüttert. Wilhelm Nagel F mvolkstag-Sonntag am 5. März Aus Anlaß der Jahrestagung der Reichsfilm⸗ kammer findet am Sonntag, 5. März 1939, der Filmvolkstag ſtatt. An der Durchführuna dieſer nunmehr zum vierten Male erfolgenden Veran⸗ ſtaltung ſind erſtmalig auch die Filmtheater der Oſtmark und des Sudetengaues be⸗ teiligt. In allen Filmtheatern des großdeutſchen Reichsgebietes, welche täglich Filmvorführungen durchführen, ſowie in einer Reihe von Betrie⸗ ben, die ſich zur Teilnahme beſonders gemeldet haben, werden am Sonntag, 5. März 1939, au⸗ ßerhalb der normalen Spielzeit Film⸗Freiver⸗ anſtaltungen erfolgen, zu denen die Verleih⸗ unternehmen die Filmprogramme zur Verfü⸗ gung geſtellt haben. Es handelt ſich um eine Gemeinſchaftsaktion der Filmtheater und der Filmverleihfirmen, welche nicht nur der Verbundenheit von Film und Volk ſichtbaren Ausdruck verleiht, ſondern darüber hinaus der Förderung des deutſchen Filmſchaffens dient. Jeder Volksgenoſſe, welcher die Schrift der Reichsfilmkammer„Von der Flimmerkiſte zur Filmkunſt“, die an den Kaſſen der am Film⸗ volkstag beteiligten Fiemtheater zu haben iſt, zum Preiſe von 10 Pfennig erwirbt. hat Zutritt zur Teilnahme an der Filmfreivorſtellung. Es ſind insbeſondere diejenigen Vollsgenoſſen . klagte das Fehlen einer Verſicherung, daß Spa⸗ nien nicht demnächſt der Achſe Berlin—-Rom beitreten werde. Auch die Lage Gibral⸗ tars und der Balearen⸗Inſelnbleibe unangenehm. Die Regierung habe alles weggegeben und nichts dafür empfangen. Sie habe General Franco ſchon die ganze Zeit hin⸗ durch insgeheim begünſtigt. Chamberlain erwiderte ſehr ruhig und ſachlich, daß England nur mit Einwilligung Frankreichs vorgehen wollte und ſich bemüht habe, mit der größten Unparteilich⸗ keit die ſpaniſche Frage zu löſen. General Franco ſei ganz klar der Ueberlegene, die Roten könnten den Kampf aus Mangel an Munition und Nahrungsmitteln nicht mehr lange fort⸗ ſetzen. flrabiſche Bedinoungen Beirut, 28. Febr.(HB⸗Fun!h) Aus der engeren Umgebung des Mufti wird zut gegenwärtigen Lage der Londoner Palä⸗ ſtina⸗Konferenz erklärt, daß die unerläßliche Vorbedingung für alle kommenden Verhand⸗ lungen über die von England vorgeſchlagenen Einzelpunkte die vorherige prinzipielle britiſche Anerkennung der Unabhängigkeit des arabiſchen Paläſtina ſei. Dieſe Unabhängigkeit müſſe un⸗ beſchadet einer kürzeren Uebergangszeit unter allen Umſtänden anerkannt werden. ſleuer Deeſuch in Belgien Soudan mit der Kabinettsbildung beauftragt DNB Brüſſel, 28. Febr. König Leopold beauftragte heute nachmittag den ſozialdemokratiſchen Senator Eugen Sou⸗ dan mit der Neubildung des Kabinetts. Man vermutet, daß Soudan verſuchen wird, wiederum eine Drei-Parteien⸗Regierung mit den Katholiken, Sozialdemokraten und Libera⸗ len zu bilden. „Ich dachte, ich würde nicht geſchnappt⸗ Zyniſche Frechheit eines Juden DINB Hamburg, 28. Febr. Das Hamburger Landgericht verurteilte den 38 Jahre alten Volljuden Oswald Iſrael Beh⸗ rens zu 13 Jahren Zuchthaus wegen zweier Fälle der Vornahme unzüchtiger Handlungen zwiſchen Lehrer und minderjährigen Schülern und in fünf Fällen wegen Raſſenſchande. Außer⸗ dem wurde ihen die Berufsausübung auf fünf Jahre unterſagt. Der Jude Behrens war bei einem Hamburger Konſervatorium als Lehrer tätig und leitete auch einen Frauenchor. Er verging ſich an min⸗ derjöhrigen Schülerinnen, die teilweiſe erſt 14 Jahre alt waren. 1925 bis 1933 war Behrens mit einer deutſch⸗ blütigen Frau verheiratet geweſen, aber auch nach der Scheidung kam es noch einmal zu inti⸗ men Beziehungen, die nunmehr Raſſenſchande Harſtellen. Mit welcher Frechheit dieſer Jude vorging, ergibt ſich aus einer Aeußerung, als ihm Vor⸗ halte gemacht wurden, ob ihm nicht Bedenken gekommen ſeien über ſeine frivole Mißachtung der Nürnberger Geſetze:„Ich dachte, ich würde nicht geſchnappt“. In ſiüeze Die deutſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Son⸗ derkommiſſion, die auf Grund der Be⸗ ſtimmungen des Münchener Abkommens, die Räumung des anzutretenden ſudentendeutſchen Gebietes ohne Zerſtörung oder Beſchädigung irgendwelcher Einrichtungen zu vollziehen, ge⸗ bildet wurde, iſt in Berlin zuſammengetreten. * Das ärztliche Gutachten über den Mörder Herſchel Grünſpan liegt nunmehr im Selineiderei-Artilcel lenöpte— Gürtel Catl Zaur, 1 2,7 Wortlaut mit vollſtändiger Begründung vor. Der Mörder wird für ſtrafrechtlich voll verant⸗ wortlich und für voll zurechnungsfähig erklärt. * Der Reichsminiſter des Innern hat den Re⸗ gierungspräſidenten 31-Gruppenführer Freiherr von Holzſchuher, Regensburg, ab 27. Fe⸗ buar 1939 für Sonderaufgaben beim Reichsfüh⸗ rer ih und Chef der deutſchen Polizei in das Reichsminiſterium des Innern einberufen. —————— eingeladen, die dem Film noch zurückhaltend gegenüberſtehen oder ſelten Gelegenheit haben, Filmtheater zu beſuchen. Die Auflage der Schrift„Von der Flimmer⸗ kiſte zur Filmkunſt“, welche in Fotos und Zeich⸗ nungen einen Ausſchnitt aus der Entwicklung des Filmweſens wiedergibt, beträgt 1 425 000 Stück. Demgemäß ſteht eine Platzzahl in dieſem Umfange in den Filmtheatern zur Inanſpruch⸗ nahme zur Verfügung. Die Bücherkunde Das Februarheft der„Bücherkunde“ iſt durch eine Reihe guter Aufſätze über große deutſche Dichterköpfe ausgezeichnet. Zunächſt einmal wird die für das neue Jahr begonnene Aufſatzreihe „Dichterals Humoriſten“ fortgeſetzt; ſie begann im Januarheft mit Prof. Kochs recht tiefgründigem Aufſatz über Hans Sachs, dies⸗ mal iſt Wilhelm Buſch der Meiſter. Er iſt zu⸗ gleich das treffendſte Beiſpiel dafür, daß echte Dichterhumoriſten ſelbſt da, wo es am meiſten den Anſchein hat, noch lange keine bloßen Faxen⸗ macher ſind, ſondern das Lachen iſt der Sieg über die Unzulänglichkeiten des Lebens, deſſen ganze Tragik der Humor unter ſich begräbt. So lernt man hier Wilhelm Buſch als Menſchen und Künſtler auf eine tiefere und köſtlichere Weiſe kennen, ſieht aus ſeinem Leben die Ver⸗ höhnung, die Ironie und zuletzt Mitleid mit den Menſchen und Liebe zur künſtleriſchen Trieb⸗ kraft werden.„Selbſt ein leiſes Augenwinken zuckt durch alle Ewigkeit“.— Ein ausführlicher Auffatz von ganz neuen Geſichtspunkten aus zilt dem berhiſchen Lyriker Stefan George,— vermann Stehrs Weg und Werk, und damit einem unſerer großen Gegenwärtigen, ailt Prof. Heinz Kindermanns klare Monographie zu Stehrs 75. Geburtstage: er vermag die Eigen⸗ art dieſes Schleſiers, den viele noch nicht ver⸗ ſtehen, prächtig'u beleuchten.— Janz neu iſt auch Fritz Peuckerts Schau über Schrifttum deutſcher Dichter in Nordamerika, erſchienen in deutſchen Verlagen:„Brücke zur Heimat— Brücke zur Welt“. Hierbei gibt es viele Ueber⸗ raſchungen! Es iſt dies ein Schritt zu einer „geſamtdeutſchen Schrifttumserſchließung“, der vorher noch nicht getan wurde. Neues Stipendium der„Mozart-Stiftung“ Die„Mozart⸗Stiftung“ beginnt das zweite Jahrhundert ihres Beſtehens mit der Verge⸗ bung eines neuen Stipendiums für muſikaliſche Talente zur Ausbildung in der Kompoſitions⸗ lehre. 1838 fand in Frankfurt das erſte groß⸗ deutſche Sängerfeſt ſtatt, aus deſſen Erträgen die„Mozart⸗Stiftung“ gegründet wurde. Viele bedeutende Künſtler gingen aus ihr hervor, u. a. Max Bruch, Engelbert Humperdinck, Auguſt von Othegraven und Hermann Zilchner. Das neue Stipendium wird am 1. September verliehen. Der Stipendiat erhält eine Freiſtelle an der Staatlichen Hochſchule für Muſik in Frankfurt bei freier Wahl des Lehrers und einen finanziellen Zuſchuß von 1200 RM iähr⸗ lich. Die Stiftung wird für vier Jahre ge⸗ währt, davon müſſen zwei in Frankfurt ſtu⸗ diert werden, während im dritten und vierten * beliebige Muſik⸗-Hochſchule beſucht werden ann. Baumapn-Urauffübrung in Karlsruhe Am Heldengedenktag kommt im Badiſchen Staatstheater Karlsruhe Hans Baumanns „Kampf um die Kargwanken“ zur Ur⸗ aufführung. In dieſem Werk rührt der junge aus den Reihen der hervorgegan⸗ gene Dichter an das Problem: Hier der ewige Landsknecht, dort der Kämpfer für einen ge⸗ rechten Frieden. Wieder deutſches Theater in Prag. Nach einer Erklärung des Beauftragten für Kulturpolitik und Verbändeweſen im Deutſchen Arbeitsamt für die Tſchecho⸗Slowakei, Dr. H. F. Zimmermann, wird in allerkürzeſter Zeit auch in Prag das Deutſche Theater wieder ſeine Pforten öffnen. —— ———————— 73—— ———— —— zeiti Wiel Wel— Dien gilt, hofe⸗ höri, regi ein das Nr. Nic vorg verit 3. Fl nen 95⁰0 ragt ttag 5ou⸗ ird, mit era⸗ or den e h⸗ eier gen lern ßer⸗ Unf ger tete rin⸗ 14 ſch⸗ ꝛuch nti⸗ nde ing, zor⸗ en ung irde o n⸗ Be⸗ die hen ung ge⸗ ten. er hor. int⸗ ärt. Re⸗ jerr Fe⸗ üh⸗ das en. her⸗ ner der eite oge⸗ eit ine ———— „habenkreuzbanner“ Groß-Mmannheim Mittwoch, 1. März 1939 Gnulwaͤrts gelito! „Es muß doch Frühling werden“. An dieſes Dichterwort erinnern bie Tage, die wir durch⸗ leben. Der Februar ſcheidet und der Früh⸗ lingsmonat März tritt ſeine Herrſchaft an, Im März nimmt nach dem Kalender der Frühling ſeinen Anſang, aber wir brauchen gar nicht nach dem Kalender zu ſchauen, um dieſes zu wiſſen. Die vom blauen Himmel lachende Sonne, deren Strahlen von Tag zu Tag mehr wärmen, die ſchwellenden Knoſpen, aus denen da uad dort erſtes Grün hervorlugt, der muntere Geſang ber Vogelwelt, zumal die Lenzlieder der Am⸗ ſeln ſagen es uns. Immer länger werden die Tage. Mit mächtigen Schrktten ſchreitet das Jahr in das beginnende Auferſtehen der Natur. Auch im Menſchenhenzen wird es da lichter und fro⸗ her, die Augen, nun wieder voll von täglich neu enweckten kleinen Regungen der Natur, leuchten heller und bereits kreiſen allerhand Pläne in den Köpfen der Jungen und Alten— zumeiſt Urlaubspläne ſchon, aber auch Pläne zum Wandern und Fahren. Eine gefährliche Zeit hebt für junge Herzen an, die im Lenz verliebt zu ſein pflehen.— Und durch Haus und Hof, durch alle Lande ergeht ſteghaft und anfeuernd der große Erneuerungsruf. Das ſollke nemand verſäumen Heute Vortrag über die Achſe Berlin—-Rom Weit und blutig war der Weg, der vom alten Römerreich und dem alten Germanien .ber das Heilige Rom und das Heilige Rö⸗ meſche Reich Deutſcher Nation bis zur Errich⸗ tung des Imperiums Italien und der Grün⸗ bung des Dritten Reiches führte. Vieles, an das die Menſchen vergangener Epochen geglaubt hatten, iſt zerbrochen. Langſam aber keimte das Reue hervor, neue Formen mit neuen Lebens⸗ inhalten. eute, 20.15 Uhr, ſpricht in der Harmonie, D 2, 6, in einer Veranſtaltung, die die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude⸗,„Abteilung Volksbildungswerk,.— Major a.., Sturmbannführer im y⸗Hauptamt, Hans We⸗ berſtedt, Berlin, über das Thema:„Die Achſe BerlinRom, wehrpolitiſch geſehen“. Bei den Männern mit den braunen Spiegeln Wer kennk noch nichkt das Nervenſyſiem der Fliegerei?/ Eine Aufklärung zum Tag der Luftwaffe Die Bilder von links noch rechts: 1. Der funkv/ ogen wird berflebsfernig gemocht und der Antennenmag wird ausgekurbelt.— 2. Beim Zeliboo der lofinochrichtentroppe.— 3. Der Stondortf der funkstafion wird gekennzeichnet. Noch wenig bekannt ſind bei uns die Männer der Luftwaffe mit den braunen Spiegeln: die Luftnachrichtentruppe. Dieſe Luftnachrich⸗ tentruppe als jüngſtes Kind der deutſchen Luft⸗ wafſe bildet gewiſſermaßen das Nervenſyſtem der Luftwaffe. Sie iſt eine Führungstruppe von ungeheurer Bedeutung, zumal ſie auch die Aufgabe hat, die Verbindung vom Luftiaau⸗ kommandeur mit den Truppenteilen der Luft⸗ waffe herzuſtellen. Heute Standkonzert der Luftwaffe In Mannheim vor dem Waſſerturm— in Sandhofen vor der poſt Anläßlich des Tages der Luftwaffe, der gleich⸗ zeitig dem ſtolzen Gedenken an die 21jährige Wiederkehr des Todestages unſeres verdienten Kampffliegers Frh. v. Richthofen und den im Weltkriege Gefallenen, ſowie der bis jetzt im Dienſte der Luftwaffe verſtorbenen Kameraden gilt, finden in Mannheim⸗Stadt und in Sand⸗ hofen zwei Standkonzerte ſtatt, die von Ange⸗ hörigen der Luftwaffe beſtritten werden. Im Kaſernbereich der 1. Abteilung Flak⸗ regiment 49 Mannheim⸗Käfertal wird vorher ein Appell abgehalten. Das Standkonzert am Waſſerturm veranſtaltet das Muſikkorps der 1. Abteilung Flakregiment Nr. 49 unter Stabführung von Muſikmeiſter Nicol. Es iſt hierzu folgende Programmfolge vorgeſehen: 1. Artilleriemarſch von Blankenbura; 2. Ou⸗ vertüre zur Oper„Nebucadnezar“ von Verdi; 3. Flieger⸗Eskapaden von Braſe; 4. An der ſchö⸗ nen blauen Donau von Strauß; 5. Singende Bataillone(Soldatenlieder⸗Potp.) von Robrecht; 6. Venetia⸗Marſch von Fabiani; 7. Flandern⸗ Flieger, Marſch, von Huſadel. Das Muſikkorps der Fliegerhorſt⸗Komman⸗ dantur Sandhofen unter Leitung von Muſik⸗ meiſter Fiſcher, das wie eingangs bereits er⸗ wähnt ſein Standkonzert vor dem Poſtgebäude in Sandhofen abhält, hat ſich folgendes Pro⸗ gramm aufgeſtellt: 1. Flieger empor, Marſch, von Buder; 2. Der Bettelſtudent, Ouvertüre, von Millöcker; 3. Po⸗ lonaiſe-dur, von Chopin; 4. Kaiſer⸗Walzer von Strauß; 5. Singende Bataillone, Potpourri, von Robrecht; 6. a) Pariſer Einzugsmarſch, Präſentiermarſch der Flieger; b) Fliegerparade, Marſch, von Rath. Es beſteht ſchon jetzt kein Zweifel darüber, daß ſich die Bevölkerung Mannheims und Um⸗ gebung erfahrungsgemäß in Scharen zu den Standkonzerten unſerer ſtolzen Luftwaffe ein⸗ finden und ſo den impoſanten Rahmen des Gedenktages mitgeſtalten wird. Gar vielſeitig iſt der Diennſt in der Luftnach⸗ richtentruppe: Fernſprecher, Funker und Fern⸗ ſchreiber wirken zuſammen, ſtellen die Verbin⸗ dungen her, geben Meldungen durch. Da kann man nur Leute mit„Köpſchen“ brauchen, die außerdem noch über ein ausgezeichnetes Fingerſpitzengefühl verfügen. Komant es doch bei der Nachrichtenübermittlung in der Luft⸗ waffe faſt mehr als bei jeder anderen Truppe auf Schnelligkeit an. Bruchteile von Se⸗ kunden ſind hier oft ſchoe entſcheidend. Es wäre aber ſalſch zu glauben, daß die Luft⸗ nachrichtentruppe eine techniſche Einheit ſei. Ganz im Gegenteil! Der Mann in der Luft⸗ nachrichtentruppe muß ein ſehr guter In⸗ fanteriſt— ja ein ganzer Soldat ſein. Die leichten Funkwagen gehen mit der Infanterie in die vorderſten Stellungen, und dort ſucht man ſich die günſtigſten Plätze aus, um die Vor⸗ gänge am Himmel beobachten zu können. Jedes aufkommende Flugzeug wird von den Män⸗ nern der Luftnachrichtentruppe— die ganz auf ſich ſelbſt angewieſen ſind und ſich notfalls mit der Wafſe in der Hand verteidigen müſſen— erſpäht und über den Sender ihres Funtwagens nach rückwärts gemeldet, wo die von allen Stellen gemachten Beobachtungen an einer Zentrale geſammelt und ſofort ausgewer⸗ tet werden. In unmittelbarer Verbindung mit dieſer Kompanie⸗Zentrale ſteht der Komman⸗ deur des Jagdgeſchwaders, der bei Annäherung feindlicher Flugzeuge— deren Zahl, Art und Anflugrichtung er ja aus den zuſammenlaufen⸗ den Meldungee der Flugmeldetrupps entnimmt — den Einſatz der Jagdflieger befiehlt. Genau ſo raſch wird die Flak⸗Artillerie benachrichtigt, die dann auch ſofort bereit iſt, die den Jagd⸗ fliegern enttkommenen ſeindlichen Flugzenge ge⸗ bührend zu empfangen. Naturgemäß iſt der Standort einer Kom⸗ panie⸗Zentrale weiter rückwärts. Die Beweg⸗ lichkeit einer Luftwerteidigungs⸗Nachrichtenkom⸗ panie, die in der Lage iſt, durch ihre vielſeiti⸗ gen Möglichteiten(Draht, Fernſchreiber, Funk) alle nur erdenklichen Verbindungen herzuſtellen, (Aufn.: Haons Jötte) iſt natürlich ebenfalls außerordentlich groß, zu⸗ mal man ja in der Lage ſein muß, ſich allen Situationen anzupaſſen. So iſt die Luftnachrichtentruppe, die auch ſehr viele Kraftfahrer benötigt, eine ſogenannte „Intelligenztruppe“, bei der jeder, der den Dienſtbetrieb kennt, ſeine völlige Befriedi⸗ gung findet. Da man in dieſer Truppe nur intelligente Leute brauchen kann, ſind die Be⸗ förderungsausſichten die denkbar günſtigſten. 9—— Die Gewerbeförderung für Handwerksbetriebe erfolgt ganz planmäßig Der Reichswirtſchaftsminiſter bringt in einer Anordnung zum Ausdruck, daß er im Zug der von ihm in Ausſicht genommenen Neuregelung der Organiſation der handwerklichen Gewerbe⸗ förderung Wert darauf legen muß, die Pläne über Neuerrichtung gewerbefördernder Einrich⸗ tungen, deren Träger künftig die Organiſation des Handwerks in ihrer Geſamtheit ſein ſoll, vor ihrer Ausführung rechtzeitig zur Kenntnis zu erhalten. Die Schaffung neuer ge⸗ werbefördernder Einrichtungen werde in Zu⸗ kunft planmäßig unter Berückſichtigung aller Umſtände der praktiſchen Notwendigkeit erfolgen müſſen. So werde ſich insbeſondere häufig die Errichtung von und Schulungseinrichtungen durch die Reichs⸗ innungsverbände dort vermeiden laſſen müſſen, wo die Errichtung einer Gewerbeförderungs⸗ anſtalt geplant iſt. Als gewerbefördernde Einrichtungen im Sinne dieſes Erlaſſes ſind, wie der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks mitteilt, anzuſehen: Kursſtätten und ſchuliſche Einrichtungen, Be⸗ ratungsſtellen, Prüfſtellen und Einrichtungen für die kulturelle Förderung des Handwerks. Der Reichsſtand trifft die nötigen Anordnun⸗ gen zur Gewährleiſtung der Durchführung des Erlaſſes des Reichswirtſchaftsminiſters. Nie 0 A 3 0 8 95 A IAA 1 W I 1 e %% 14 14 17— —————————————————— —————————— 15 3 ———— —— J 34 4 3 70 4 4 3 3 4 1 mittwoch, J. märz 1059 Wer iſt Gunnar Gunnarsſon Wie bereits berichtet, lieſt der isländiſche Dichter Gunnar Gunnarsſon auf Einladung des Volksbildungswerkes am Donnerstag, 2. März, in der„Harmonie“ aus eigenen Werken. Gunnar Gunnarsſon, der heute größte lebende isländiſche Dichter, ham am 18. Mai 1889 als Sohn eines Bauern auf dem Hof Valthofsſtadur im Fliotſtal zur Welt, und wer⸗ lebte ſeine Jugend nach dem frühen Tode ſei⸗ ner Mutter auf einem einſamen Hofe im nord⸗ öftlichen Fsland. Die Edda und die alten Sa⸗ gas, die als Volksbücher bis auf den heutigen Tag in ſeiner Heimat lebendig ſieid, lernte er bereits in früheſter Jugend kennen. Unter der Einwirkung dieſer Werke begann mit jungen Jahren ſchon ſein dichteriſches Schaffen, dem enit der Veröffentlichung zweier Gedichtbände ein erſter Erſolg beſchieden war. Darauf ver⸗ ließ er im Jahre 1906 ſeine Heimat, weil ſie iihm nicht genügend Raum für ſeinen Lebens⸗ umterhalt mehr bot und er ſeine Bildung weiter vervollkommnen wollte, und ſiedelte ſich in Dänemark an. Die Zeit auf der dänöſchen Volkshochſchule, die Kopenhagener Leidensjahre, und die lang⸗ ſame Entfaltung ſeines Dichtertums hat er in ſeinen autobiographiſchen Büchern„Schiffe am Himmel“,„Nacht und Traum“ und„Der uner⸗ fahrene Reiſende“ anſchaulich beſchrieben. Wenn er auch fortan in Dänemark blieb und alle ſeine Werke in däniſcher Sprache ſchrieb, um ſich vor einer größeren Oeffentlichkeit Gehör zu verſchaf⸗ en, ſo iſt er dennoch in ſeinem Herzen ienmer Sländer geblieben. Aus allen ſeinen Büchern gewinnt man von der alten Kultur und der — 1 Natur JIslands den ſtärkſten Ein⸗ ru Sie erzählen von der Art und Größe germa⸗ niſchen Menſchentums und führen die große Tradition der nordiſchen Dichtung in vorbild⸗ licher Weiſe weiter. Die Hanſiſche Univerſität i Hamburg verlieh ihm aus Anerkennung da⸗ 1555 den Henrik⸗Steffens⸗Preis für das Jahr Die Lehzten vor Oſtern Kochkurſe in der Mütterſchule Ab Montag, 6. März, 20 Uhr, beginnen die Kochkurſe der Mütterſchule. Kurstage: Mon⸗ tag und Mittwoch, jeweils ab 20 Uhr. Ende des Kurſes gan 19. April. Zweiter Beginn: Freitag, 10. März, 20 Uhr. Kurstage: Diens⸗ tag und Freitag jeweils ab 20 Uhr. Eaide am 21. April. In unſeren Hauswirtſchaftskurſen mit Ko⸗ chen lernen Frauen und junge Mädchen teils 9 als Ergänzung ihrer Kenntniſſe eine geſund⸗ 25 4 1 * 1 4 +1 5 4 4 8 1 heitsgemäße, nahrhafte Koſt zuzubereiten un⸗ ter Berückſichtigung der volkswirtſchaftlichen Belange. Der vielſeitige Speiſezettel gibt reich⸗ lich Anregung auch denjenigen, die noch voll⸗ kommene Neulinge auf dieſem Gebiet ſind. Die Kursgebühr einſchließlich Eſſen beträgt für den zehn Abende umfaſſenden Kurs 6 RM. Um möglichſt ſofortige Anmeldung wird ge⸗ beten, da immer nur eine beſchränkte Anzahk von Anmeldungen entgegengenommen wird, und zwar an die Mütterſchule, Mannheim. Kaiſerring d. Iwei ungetreue Poſtbeamte vor dem Mannheimer Gericht Der 60 Jahre alte Johann Halter aus Diſtelhauſen erhielt wegen Anſtiftung zur Amtsunterſchlagung, Untreue und Hehlerei ſechs Monate Gefängnis. Sein Komplice, der 44 Jahre alte Otto Diebold, wurde von der Strafkammer I wegen Amtsunterſchlagung und Untreue zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten hatten ſich Briefe mit Nachge⸗ bühren angeeignet und den Erlös für ſich ver⸗ braucht. H. deckte damit ſeinen Fehlbetrag von 7 Mark. D. ſetzte dieſe Unterſchlagung ſpäter auf eigene Fauſt fort und veruntreute 21.40 Mark, ſo daß die Poſt insgeſamt um 29.40 Mark geſchädigt wurde. Den Verurteilten wurde des⸗ wegen Milde zugeſprochen, weil es ſich um bis⸗ her unbeſcholtene Perſonen handelt. .. die man am kommenden Wochenende an den Rockaufſchlag heftet Wo die Porzellanabzeichen für die 5. Reichsstraßensammlung entstehen In den Gauen Thüringen. Oberfranken, Sudetenland und Ostmark werden von Männern und Frauen in 1 900 000 Arbeitsstunden 28 750 000 Porzellanabzeichen, die das„Schaffende Deutsch- land“ darstellen, in Heimarbeit und Fabrikarbeit hergestellt. Am 4. und 5. März wird dann jeder Volksgenosse seinen„Zimmermann“,„Fischer“ oder„Konditor“ tragen. Links: Die fer- tigen Abzeichen werden verpackt. Rechts: Die rohen Porzellanfiguren werden der Form ent- nommen. Von allen Abzeichen, die während des Win⸗ terhilfswerkes von den deutſchen Volksgenoſſen als Beweis ihrer Opferwilligkeit getragen wer⸗ den, erfreuen ſich die bunten, zierlichen Porzel⸗ lanfigürchen der größten Beliebtheit. Waren es in den vergangenen Wintern far⸗ benprächtige Schmetterlinge, zierliche Trachten ⸗ puppen oder die Soldaten des Dritten Reiches, die die Rockaufſchläge ſchmückten, ſo tritt im Winterhilfswerk 1938/ 39 der ſchaffende deutſche Menſch in den Vordergrund. „Nicht weniger als 28,5 Millionen Porzellan⸗ figuren werden am 4. und 5. März 1939 von Beamten und Handwerkern und Vertretern des Reichsluftſchutzbundes den Volksgenoſſen zum Kauf angeboten werden. Zum erſtenmal haben in dieſem Jahre auch die Arbeiter oſtmärkiſcher und ſudetendeutſcher Porzellanfabriken durch das Winterhilfswerk auf lange Wochen hinaus Weltbild(M) Arbeit bekommen. Sie werden ihren Kamera⸗ den in den Fabriken der Arbeitsgemeinſchaft in Gräfenthal, die ſchon ſeit mehreren Jahren mit der Herſtellung von WHW⸗pPorzellanfigür⸗ chen vertraut ſind, ſicherlich nicht nachſtehen. Die Wiener Kunſtkeramik und Porzellanma⸗ nufaktur„Keramos“ und der„Wirtſchaftsver⸗ band der Porzellaninduſtriellen Karlsbads“ werden ihren Stolz dareinſetzen, den guten Ruf, der ihren Ekzeugniſſen vorausgeht, zu rechtfer⸗ tigen. Das verhältnismäßig kleine Format der Figuren— ihre Höhe beträgt nur 4½ Zenti⸗ meter— erfordert eine beſondere Sorgfalt bei der Herſtellung, denn jedes einzelne Stück muß dem großen Vorbild auch in den kleinen Din⸗ gen getreu nachgebildet ſein. Auch die richtige Wiedergabe der Farben wird beſonders be⸗ achtet. Der Arbeitsgang bei der Herſtellung der Por⸗ von denen 20 verſchiedene Mo⸗ elle angefertigt wurden, iſt folgender: nach den Tonmodellen wird aus Gips eine Form Kleine Mannheimer Stadtchronik „Diebiſche Elſter“ in Wiederholung. Heute Mittwoch wird im National⸗Theater unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Elmendorff Verdis Oper„Aida“ aufgeführt. Die bisheri⸗ gen Aufführungen der Oper„Die diebiſche Elſter“ von Roſſini im National⸗Theater ha⸗ ben den Erfolg der Mannheimer Exſtauffüh⸗ rung beſtätigt. Ein zu Unrecht vergeſſenes rei⸗ fes, muſikaliſch reiches Werk des italieniſchen Meiſters iſt der deutſchen Bühne wiedergewon⸗ nen worden. Die Oper wird morgen Donners⸗ tag im National⸗Theater wiederholt. Es wirken mit die Damen Landerich und Schmidt und die Herren Baltruſchat, Bartling, Hölzlin, Koblitz, Lienhard, Schäfer und Trieloff. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer. „Ehrungen für treue Dienſte. Aus Anlaß ihrer treuen 30jährigen Tätigkeit in Dienſten der Firma Th. Goldſchmidt Ac, Mannheim⸗ Rheinau wurden der Maurer Philipp Sen⸗ delbach aus Hockenheim und der Betriebs⸗ arbeiter Heinrich Knittel aus Ketſch a. Rh. Neue begrüßenswerte Reiſeverbindung Bedeutende Erleichterung im berkehr Dänemark— Südweſtdeutſchland Die Geſchäftsbeziehungen und der Fremden⸗ austauſch zwiſchen den nordiſchen Ländern und Süddeutſchland ſind in den letzten Jahren ſtets äußerſt rege geweſen. So wurden z. B. in den „badiſchen Fremdenverkehrsplätzen während des letzten Sommerhalbjahres allein aus Däne⸗ mark weit über 6000 Fremde mit nahezu 14000 Uebernachtungen gezählt. Es iſt daher nicht weiter verwunderlich, wenn die kürzlich in Kopenhagen tagende deutſch⸗däniſche Geſell⸗ ſchaft zu den beiden zwiſchen Dänemark und dem Reich beſtehenden Verbindungen über Roſtock und Flensburg eine dritte, nähere und bequemere Bahnverbindung über die Inſel Fehmarn und über Lübeck als zweckmäßig und notwendig forderte. Der Reiſende, der heute von der jüngſten Millionenſtadt Kopenhagen über Hamburg nach Mannheim— Baſel fahren will, muß entweder weſtlich ausbiegend über die neue Kleine⸗Beltbrücke und Jütland oder aber mit der genau ſüdlich in Richtung Berlin zielenden Fähre Gedſer—Warnemünde fahren. Jedesmal geht die Fahrt rechtwinklig übers Eck, was ge⸗ genüber der Luftlinie Kopenhagen—Hamburg einen gewaltigen Umweg bedeutet. Die neuge⸗ plante Bahnverbindung würde dagegen der Luftlinie folgend mehr diagonal verlaufen. Nach Abzweigung von der Schnellzugsſtrecke Kopenhagen—Gedſer—Berlin in Nyköbing auf Falſter hätte die Linie die Inſel Laaland in ſüdweſtlicher Richtung zu überqueren; nach der Inſel Fehmarn wäre dann eine Dampffähre einzurichten, die gegenüber der Fähre Gedſer— Warnemünde nur etwa ein Drittel an Fahr⸗ zeit über die Oſtſee benötigen würde, und un⸗ ter Ausbau bereits beſtehender Eiſenbahnſtrek⸗ ken könnte dann Lübeck und Hamburg raſche⸗ ſtens erreicht werden. Die alte Hanſeſtadt Lübeck wäre damit als wichtiger Knotenpunkt(der ſie gegenwärtig nicht iſt) in einen bedeutenden internationa⸗ len Durchgangsverkehr eingeſchaltet, und wie der„Fremdenverkehr“ mit Recht bemerkt, es könnte damit in Zukunft mit einem ganz er⸗ heblich beſchleunigten Verkehr von dem Norden Skandinaviens und von Kopen⸗ hagen mit Hamburg und Süd⸗ deutſchland und außerdem weiter mit einem großen Teil Weſt⸗ und Südeuropas ge⸗ rechnet werden. Dr. G mit Ehrendiplomen ausgezeichnet. Den Ar⸗ beitsjubilaren unſere beſten Wünſche für die Zukunft. 25jähriges Berufsjubiläum. Heute, 1. März kann der Packer Ludwig Pfaffe, wohnhaft U 4, 21, auf eine 25jährige Berufstätigkeit bei der Firma Deutſche Großeinkaufsgeſellſchaft, A, Mannheim zurückblicken. Wir gratu⸗ ieren. Verdienter Juriſt tritt in den Ruheſtand. Juſtizrat Fritz Seltſam tritt mit dem 1. März 1939 nach Vollendung ſeines 65. Lebens⸗ jahres in den wohlverdienten Ruheſtand. Er iſt am 26. Februar 1874 in Grünſtadt(Pfalz) ge⸗ boren und beſchritt nach Entlaſſung aus der Schule die Juſtizlaufbahn. Als Notar war Fritz Seltſam in Stetten— am kalten Markt—, in Kandern und Sinsheim tätig. Seit 1. April 1932 war er im Notariat in Mannheim tä⸗ tig. Juſtizrat Seltſam erhielt das Ehrenfront⸗ Er war Frontſoldat und wurde im Weltkrieg verwundet. Für treue Dienſte konnte ihm vor kurzer Zeit das goldene Treudienſtzeichen überreicht werden. Am Tage ſeines Ausſcheidens aus dem Staats⸗ dienſt wurde ihm vom Führer und Reichslanz⸗ ler eine Urkunde zugeſtellt, in der die Anerken⸗ nung und der Dank für ſeine vorbildliche Dienſtleiſtung zum Ausdruck gebracht wurde. Mannheim ſtudiert die Aunſsdn lung. Die große einmalige Zinnſoldatenausſtel⸗ lung des Gaues Saarpfalz, die zur Zeit im Stadtmuſeum in Landau aufgebaut iſt, wurde in den letzten Tagen von zahlreichen Fachleuten beſichtigt und als muſtergültig bezeichnet. Unter den Gäſten weilten auch Vertreter des Mann⸗ heimer Zeughausmuſeums. Wie in einer Aus⸗ ſprache mit dieſen verlautete, will das Mann⸗ heimer Zeughausmuſeum in dieſem Sommer ebenfalls eine größere Zinnſoldatenausſtellung veranſtalten, die gleichfalls einen hiſtoriſchen Abſchnitt im Geſchehen der Zeit vermitteln ſoll. In einem fachmänniſchen Urteil heißt es über die Landauer Schau: Von Meiſterhand gemalt, ſtehen ſie vor uns, die Feldzeichen ſiegreicher Kriege und ehrenvolle Niederlagen. Sie künden davon, daß Deutſchland immer ſein wird, ſo⸗ lange es ehrenhafte Männer und tapfere Solda⸗ ten beſitzt. Heute abend„Schneider Wibbel“. Wir machen hierdurch nochmals auf die heutige in Friedrichsfeld ſtattfindende Vorſtellung der Badiſchen Bühne„Schneider Wib⸗ bel“ von Hans Müller⸗Schlöſſer aufmerkſam. Die köſtliche Volkskomödie iſt ſo allgemein be⸗ kannt und beliebt, daß ſich wohl beſondere Worte der Empfehlueig erübrigen. gefüllt wird. Dieſer Brei erſtarrt nach gerau⸗ mex Zeit, ſo daß die Figuren, die ſchon eine ge⸗ wiſſe Feſtigkeit beſitzen, vorſichtig herausgenom⸗ men werden können. Sie trocknen bald vollſtän⸗ dig, machen den erſten Brand durch und wer⸗ den dann für die Bemalung zurechtgemacht. Dieſe Bemalung wird zum größten Teil durch Heimarbeiter ee die Figuren von danher⸗ Der Dichterbeſuch am Donnerstag Li eb li ch e, kl e in e D in g er ch e n bergeſtellt, die mit dem dickflüſſigen Brei aus⸗ der Fabrik zugeteilt erhalten. Zahlreiche Fa⸗ milien haben ſo auf Wochen hinaus Arbeit und Verdienſt. Der i iſt mit der Bemalung noch lange nicht beendet. Die friſchen Farben ſind wohl eingetrocknet, aber ſie haften auf der Porzellanunterlage noch nicht feſt ge⸗ nug, und darum müſſen die 5 noch ein⸗ mal in den Feuerofen, wo ihnen ſo feit ge⸗ macht wird, daß die Farben ganz brennen. Wenn der Brennofen abgekühlt iſt, werden die kleinen Porzellanmännchen herausgenom⸗ men, und nun erſt dürfen ſie, in Kartons zu 20 Stück verpackt, ihren Weg in das große Deutſche Reich antreten. Unter den 20 Figuren, die am 4. und 5. März bei der 5. Reichsſtraßen⸗ ſammlung verkauft werden, finden wir den Schmied, den Maurer, den Bergmann, den Sä⸗ mann, die Schnitterin, einen Bauer mit Senſe, den Fiſcher, den Fleiſcher, den Schloſſer und den Sene ben den Konditor und den Kellner, den Maler, den Autobahnarbeiter und den Bauarbeiter, den Hamburger Zimmer⸗ mann, den Architekten, eine niedliche Winzerin, den Fahrdienſtleiter und ſchließlich den Mann, der faſt jeden Tag an unſerer Türe ſteht, den Briefträger. Manch einer, dem an den beiden Sammel⸗ tagen die Wahl ſchwer fallen wird, wird ſich dazu entſchließen, alle 20 Figuren zu erwerben. e, die die Abzeichen des ſchaffenden Volkes tragen, bezeugen damit ihren pferſinn und ihre Einſatzbereitſchaft für diejenigen, die noch unſerer Hilfe bedürfen. Eine Stadkmannſchaft im Kommen Vergleichskümpfe im Mannheimer Schachklub Die Mannheimer Schachſpieler haben ſchon oft mit Städtekämpfen aufwarten können. In — z. B. findet in der Spargelzeit alljährlich ein Wettbewerb zwiſchen den Stadt⸗ vertretungen von Mannheim, Heidelberg, Lud⸗ wigshafen und Pforzheim ſtatt. Begrenzt ind diefe allerdings auf 25 Kämpen, deren Aus⸗ wahl natürlich viel Kopfzerbrechen bereitet, weil es bisher an einem gediegenen Vergleichs⸗ maßſtab mehr oder weniger gefehlt hat. Seit dem heiner einiger Vereine des Mannheimer Stadtgebietes in den Mannhei⸗ mer Schachklub beſteht hier eine Möglichkeit, der am letzten Sonntag zur praktiſchen Ver⸗ wirklichung verholfen wurde. Die Abteilun⸗ en Feudenheim, Neckarau und Seckenheim kämpflen kombiniert gegen Mannheim⸗Stadt. Geplant iſt, dieſe Bewährungsſpiele im Mann⸗ ſchaftstreffen mehrmals zu wiederholen und zwar jedes Mal in einem anderen Stadtteil. Am Sonntag bereitete natürlich die Aufſtel⸗ lung der Kombinierten Schwierigkeiten. Ge⸗ ſetzt wird im Mannſchaftskampf nach der Spielſtärke. Dieſe vergleichsmäßig feſtzuſtellen, dazu ſollen die nächſten Kämpfe dienen. Dem roblematiſchen Suchen folgt die aus den Er⸗ —— ſich herausbildende Gewißheit. Mannheim⸗Stadt ſiegte über die kombinierten Feudenheimer, Neckarauer und Seckenheimer mit 18½:•5. Und wie das zuſtande kam? Die Spitzen⸗ bretter erſpielten, wie es nicht anders zu er⸗ warten war, die Entſcheidung. Die Ueber⸗ raſchung lieferten aber die unteren Bretter! Hier waren, ab Brett 15, die Abteilungen der Vororte erfolgreicher, ſie erreichten einen Teil⸗ ſieg mit:5, ein Achtungserfolg des Nach⸗ wuchſes. ehdahe t 1. Dr. Lauterba eſt ein⸗ 1 K. Schuhmacher(Neckarau), 2. B. Müller Weinacht(Feudenheim), 3. Leonhardt 1 Ehret (Seckenheim), 4. Götz 1— Platte,(), 5. Dr. Meyer 1 Braun(.), 6. Mühl% W. Schuh⸗ macher(.), 7. Schnepf 1 Schips(.), 8. Schmitt 1— Walter(.), 9. A. Schrodt 1 Reithofer(.), 10. Burger 1 Gläſſer(.), 11. Portſcheller 1 Holl(.), 12. Bächle 1 Dr. Mül⸗ ler(.), 13. Lützenbürger 1 P. Müller(.), 14. Hirſchauer 2 Riegle(.), 15. Läufer 1 Maiſenholder(.). Es ſiegten bei den reſtli⸗ chen Brettern von Mannheim⸗Stadt Bollinger, Engel, Pfeiffer, Steymans, von Feudenheim Bier, und Hanf, von Sek⸗ kenheim Joh. Reth und K. Schott. Zahlenmäßig am ſtärkſten war die Abteilung Seckenheim vertreten. Die Winterturniere des Mannheimer Schach⸗ klubs werden im Laufe des Monats März ab⸗ geſchloſſen. Die 3. muſikaliſche Feierſtunde. Am Freitag, 3. März, findet um 20.15 Uhr im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens die 3. Feierſtunde ſtatt. Es ſpielt das Saarpfalzorcheſter unter Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich (Berlin). Als Soliſt wurde Hans Hermann Niſſen, Bariton, gewonnen. Karten zu.— Reichsmark(numeriert) und.— RM.(un⸗ numeriert) ſind bei den KdF7⸗Orts⸗ und Be⸗ triebswarten ſowie bei den Kd⸗Verkaufsſtellen Plankenhof, P 6, Langſtr. 39a, Völkiſche Buch⸗ handlung, Zigarrenkiosk Tatterſall und in den Muſikhäuſern Heckel, Pfeiffer und Kretzſch⸗ mann erhältlich. 4000 beſuchten die Hans⸗Thoma⸗Schau. Die Hans⸗Thoma⸗Bilderſchau, die auf Veranlaſſung der badiſchen Unterrichtsverwaltung vom 18. bis 26. Februar in der Hildaſchule Schwetzin⸗ gen gezeigt wurde, iſt jetzt geſchloſſen worden. Rückblickend kann man ſagen, daß die Schau ihren Zweck, Jugend und Volk mit weſenhafter, deutſcher Kunſt bekannt zu machen, voll erfüllt hat. Etwa 4000 Perſonen, in erſter Linie Schul⸗ jugend, die nicht nur aus Schwetzingen, ſondern aus faſt allen Orten der Umgebung(Eppelheim, Plankſtadt, Rheinau, Brühl, Ketſch, Ofters⸗ heim und Hockenheim) kam, haben die Hans⸗ Thoma-Schau beſucht und wurden durch einfüh⸗ rende Vorträge mit Hans Thoma, dem großen badiſchen Maler, bekannt gemacht. ———————————— ————————————————————————— Natior Kleink Konze Rhe ſtub men Geb Kdỹ konn ek⸗ 2 „Hakenkre uzba nner- mittwoch, 1. Mürz 1559 Oas iot heute los2 Mittwoch, 1. Mürz: Nationaltheater:„Aida“, Oper von Verdi. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett und Varieté. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen, Palaſtkaffee —1— Cafe Wien, Weinhaus Hütte, Grinzing⸗ ube. Rundfunk⸗Programm Mittwoch, 1. März: Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Zeit, Wetter; .15 Gymnaſtik;.30 Frühtonzert:.00 Nachrichten; .10 Gymnaſtik;.30 Muſit am Morgen;.20 Für bich daheim; 10.00 Geſellige Muſik, Muſit der Ju⸗ gend; 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Alle guten Dinge ſind drei (beltebe Ouvertüren, beliebte Sänger, Meiſter des Inſtruments); 16.00 Nachmittagskonzert; 18.00 Mei⸗ ſter des Beltanto; 18.30 Aus Zeit und Leben; 19.00 Luftſchutz tut not; 20.00 Nachrichten; 20.10 Das kleine Rundfunkorcheſter ſpielt zum Tanz; 21.10 Bal⸗ laden aus aller Welt; 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht; 22.20 Programmaustauſch Deutſchland —Pormagal, portugieſiſche Orcheſtermuſit; 23.00 Film und Kabarett; 24.00 Nachtkonzert. Deutſchlondſender:.10. Eine kleine Melodie;.30 Frühkonzert;.00 Nachrichten;.40 Kleine Turn⸗ ſtunde; 10.00 Geſellige Muſil; 10.30 Fröhlicher Kin⸗ dergatten; 11.30 Dreißig bunte Minuten; 12.00 Mufik am Mittag; 13.§45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.15 Schöne Walzer; 16.00 Muſik am Mittag; 18.20 Reine Gianali ſpielt; 18.45 Kleines Unterhaltungskonzert; 19.00 Aus der weiten Welt; 20.00 Nachrichten; 20.10 Zum Tag der dentſchen Luſtwaffe: Luſtwaffenkonzert; 21.00„Flie⸗ erabteilung 512“, ein Spiel von Hans Wittiſch; 00 Nachrichten; 22.20 Berichte der Deutſchen Poli⸗ zelftimeiſterſchaſten in Kitzbühel; 22.35 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00 Muſik aus Wien. ie Märijplahsite dos mfiw. 1958/59 SS K Lee I 75 4+ . 5 770 70 * des. Dieſe beträgt „Mein Kind ſoll in die Höhere Schule“ was die Eltern über die Schulgeldvergünſtigung beim Beſuch höherer Lehranftalten unbedingt wiſſen müſſen Unter den Eltern herrſcht noch immer Unklar⸗ heit über die Vorausſetzungen, unter denen Er⸗ müßigungen des Schulgeldes oder Ausbil⸗ dungsbeihilfen gewährt werden. Da die ent⸗ ſprechenden Geſuche in den erſten drei Wochen des neuen Schuljahres, die zu Ziffer 3 ſogar ſchon bis 15. März, bei den Direktoren der Hö⸗ heren Schulen einzureichen ſind, ſei hier noch⸗ mals auf die wichtigſten Beſtimmungen hinge⸗ wieſen, die ſeit einem Jahr in Kraft ſind. Da wäre einmal erſtens die Geſchwiſter⸗ ermäßigung. Ohne Rückſicht auf das Ein⸗ kommen der Eltern und die Schulleiſtungen der Kinder erhalten alle Eltern mit mehreren Kin⸗ dern eine des Schulgel⸗ bei zwei Kindern ein Zehn⸗ tel des Grundbetrages des zu zahlenden Schul⸗ geldes, bei drei Kindern drei Zehntel, bei vier Kindern fünf Zehntel, bei fünf Kindern ſechs —— bei ſechs und mehr Kindern ſieben ehntel, Hierbei ſind alle Kinder mitzuzählen, die noch nicht 21 Jahre alt ſind und ſich nach⸗ weislich in der Berufsausbildung befinden und weniger als 30 Reichsmark im Monat eigenes Einkommen haben. Für die noch in der Berufsausbildung be. findlichen Kinder zwiſchen 16 und 21 Jahren iſt dem Antrag eine ſchriftliche Beſtätigung der Ausbildungsſtelle beizulegen.— Beſuchen die Kinder verſchiedene Höhere Schulen, ſo iſt für jedes von ihnen die Ausfüllung des Vordruk⸗ tes G(Erklärung über die Geſamtkinderzahl) erforderlich; der Vordruck iſt bei den Direktio⸗ nen der Schulen erhältlich.— Falls ausnahms⸗ weiſe auch Kinder zwiſchen dem 21. und 25. Le⸗ bensjahr berückſichtigt werden ſollen, muß für ſie ein beſonderer, begründeter Antrag ſchrift⸗ lich geſtellt werden, dem ebenfalls der Nachweis der Ausbildungsſtelle beizufügen iſt.— Die Ge⸗ ſchwiſterermäßigung wird für Miſchlinge nicht gewährt, für Staatenloſe nur in Ausnahmefällen. 2. Begabtenförderung: Dieſe kann nur begabten Schülern aus minderbemittelten Familien gewährt werden. Miſchlinge, ſowie nicht dem deutſchen Volkstum angehörende Ausländer und Staatenloſe ſind ausge⸗ ſchlofſen. Erforderlich iſt für jeden einzelnen Fall ein ſchriftlicher Antrag auf Vordruck D, welcher bei den Direktionen erhältlich iſt.— Die Begabtenförderung umfaßt: a) Schulgel d⸗ ermäßigung oder ⸗erlaß: Für charak⸗ terlich würdige und begabte Schüler, die min⸗ deſtens die Note 3— befriedigend als Durch⸗ ſchnittsleiſtung erreichten und deren Eltern das Schulgeld nicht aufbringen können. Da bei Schülern, die zu Oſtern in die erſte Klaſſe der Der Iſrael iſt aber reingeplumſt Jüdiſche Reiſetätigkeit wird unterbunden/ 6 wochen Gefängnis Zuden beſitzen immer wieder die Frechheit, ſich trotz der ihnen bekannten Verbote wieder in das Wirtſchaftsleben einzuſchalten— und dies mit Erfolg. Dies gab dem Geſetzgeber Veranlaſſung, mehr als bisher alle di e Juden zur Verantwortung zu ziehen, die ſich für be⸗ rechtigt halten, wieder eine Reiſetätigkeit nach ihrem Muſter zu entfalten. In Zukunft gibt es bei Uebertretung der Gewerbeordnung nach der neuen Faſſung vom Jahre 1938 nur noch Freiheitsſtrafen. Einer jener aufſäſſi⸗ gen Juden iſt der 1908 in Haßloch(Pfalz) ge⸗ borene Iſrael Goldſchmidt, der ohne Wan⸗ dergewerbeſchein Verkaufsabſchlüſſe in 24 Fällen tätigte. Nach den Ausſagen des Zeuge Zude Goibſchmibt 153 Kuhnhern Landlorrie aufzuſuchen, um ihnen Futterkalk zu verkaufen, wobei er ſich verſchiedentlich des deutſchen Grußes„Heil Hitler“ bediente, um ja nicht als Jude erkannt zu werden.()) Jedenfalls wollten die Käufer nichts davon gewußt haben, Aus unſ erer Schweſterſtadt Ludwigshafen Das Udg-Leiſtungsabzeichen für Knoll/ Sänger ſammelten fürs Winterhilfswerk In die große—1— der Ludwigshafener Fir⸗ men, die für vorbi dliche Leiſtungen auf dem Gebiet„Kraft durch Freud e“ mit dem Koͤß⸗Leiſtungsabzeichen ausgezeichnet werden konnten, hat f1 nunmehr auch die Chemiſche Fabril Knoll A. G. eingegliedert. Im Rah⸗ men einer ſchlichten Feierſtunde, an der neben der Belegſchaft auch Vertreter der Kreisleitung, der DAß und der Behörden teilnahmen, über⸗ reichte der Gauobmann der DAF, Pg. Stahl, dem Betriebsführer Dr. Daege die Urkunde. Nachdem Betriebsobmann Albertini be⸗ Ga hatte, ſprach in längeren Ausführungen auobmann Stahl über die Ziele und Auſ⸗ aben der Deutſchen Arbeitsfront, die ihren auptzweck darin ſehe, den ſozialen Frieden aller ſchaffenden Deutſchen zu ſichern und den Lebensſtandard des deutſchen Arbeiters zu heben. Dann ging der Gauobmann auf die wertvolle Mitarbeit der Betriebe ein. Direktor Daege dankte mit herzlichen Worten für die Ehrung. Die Feierſtunde, die von Muſikvor⸗ trägen des Werksorcheſters umrahmt wurde, klang mit den Liedern der Nation und dem Treuegelöbnis an den Führer aus. * In den Dienſt des Winterhilfswer⸗ kes ſtellten 5 am letzten Wochenende die Sänger des Sängergaues Weſtmark, die zu⸗ —.— der bedürftigen Volksgenoſſen aus der ſtmark und aus dem Sudetenland ſangen und ſammelten. Auf den öffentlichen Plätzen, in den Gaſtſtätten und Hotels erſchienen plötzlich die einzelnen Sängergruppen, ließen ihre fröh⸗ lichen Lieder erſchallen, und keiner der Zuhbrer vergaß, ſein Scherflein in die Sammelbüchſe zu werfen. * Wie alljährlich, 14 führt auch 1939 das Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda durch die bei ihm beſtehende Reichs⸗ ſchrifttumsſtelle eine großzügige Werbung ür das deutſche Fachſchrifttum urch. Als Werbezeit ſind für dieſes Jahr die Monate März und April beſtimmt worden. Aus dieſem Anlaß fand im„Bürgerbräu“ Lud⸗ wigshafen eine rbeitsbeſprechung aller betei⸗ ligten Dienſtſtellen und Organiſationen ſtatt. Die Tagung, die von Bannführer Wellems geleitet wurde, war gut beſucht. Der Vertreter der Reichsſchrifttumsſtelle, Pg. Tauchert (Berlin), hielt ein Referat über die zentralen Maßnahmen der Fachbuchwerbung 1939 und wußte viele wertwvolle Anregungen und Finger⸗ F zu geben. An das Referat ſchloß ſich eine ruchtbringende Ausſprache an, in der vor allem eine Förderung des bäuerlichen Fachſchrifttums auf dem Lande gewünſcht wurde. Einen großen Abſchiedsabend zu Ehren der ſcheidenden Kapelle Schlüßler, die im Lud⸗ wigshafener Pfalzbau vier Monate lang die auf der Kleinkunſtbühne gaſtierenden Künſtler betreut und den Tanzfreudigen zum Tanze und ur Unterhaltung aufgeſpielt hatte, gab es im Pfalzbaukaffeehaus Das überfüllte Haus be⸗ wies den fympathiſchen Künſtlern, wie viele ſie ſich in Ludwigshafen erworben aben. daß ſie es mit einem Juden zu tun hätten. Goldſchmidt beſuchte die Landwirte in Ilves⸗ heim, Seckenheim und Edingen und auch einige in der Pfalz. Er wollte ſich nur ſoviel Geld uſammenſparen, um Mittel für ſeine bevor⸗ fiehende Auswanderung nach Auſtralien zu⸗ fammenzubringen.() In ſämtlichen Fällen wurden ihm Beſtellungen Als ihn dann in Seckenheim die Polizei ſchnappte, be⸗ ſtritt Goldſchmidt, daß er Futterkalk anbiete. Er machte den Beamten weiß, er warte auf einen Geſchäftsmann, der ihn angeblich mit dem Auto mitnehme. Erſt nach einer Durchſuchung fand man das Beſtellbuch vor und energi⸗ ſchen Vorhalt gab ſchließlich der Zude dann zu, unbefugterweiſe Kaufabſchlüſſe getätigt zu ha⸗ ben. Er wußte, daß ihm damit der Gewerbe⸗ ſchein entzogen würde und er nie mehr die Ge⸗ nehmigung zur Reiſetätigkeit erhalten würde. Wie der Vertreter der Staatsanwaltſchaft mit Recht ausführte, häufen ſich die Fälle, daß ſich Juden ohne Rückſicht auf das Verbot ein⸗ fach in das Wirtſchaftsleben einſchalten. Um dieſe Uebertretung der Gewerbeordnung zu unterbinden, muß auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe erkannt werden, die allen Gleichge⸗ Warnung dient. In dieſem all erſchien bei der ſchlechten Finanzlage des Angeklagten eine Freiheitsſtrafe von 2 Monaten für ausreichend. Das Gericht verurteilte den Juden Gold⸗ ſchmidt wegen Uebertretung der Gewerbeord⸗ nung§ 55 Ziffer 2— neue Faſſung— zu ſechs Wochen Gefängnis,—— der erlittenen Unterſuchungshaft. Dem Erſuchen des Angeklagten, eine Geldſtrafe auszuſprechen, konnte im Hinblick auf die neueren Beſtim⸗ mungen nicht ſtattgegeben werden. Wer ſich als Jude trotz des bekannten Verbots in das Wirtſchaftsleben einzuſchleichen verſucht, der muß auch die Folgen tragen. Nach Strafver⸗ büßung wird dieſem Juden kein Deutſcher was in den Weg legen, unſer Land zu verlaſſen, je eher deſto beſſer! „Typyographia“ will werben Der Geſangverein der Buchdrucker hat viel vor Der Mannheimer Buchdruckergeſangverein hielt in ſeinem Vereinslokal die diesjährige Generalverſammlung ab. Den intereſſanten Jahresbericht erſtattete der Vereinsführer Rob. Jouvenal. Der Kaſſenbericht ergab geord⸗ nete Verhältniſſe. Dem Kaſſierer wurde ein⸗ ſtimmig das Vertrauen ausgeſprochen. Die Wahl des Vereinsführers ergab volles Ver⸗ trauen zu Rob. Jouvenal, der dann ſeine bis⸗ herigen Mitarbeiter mit einer kleinen Aende⸗ rung für ein weiteres Jahr beſtätigte. Das neue Vereinsjahr ſieht eine Reihe von Veranſtaltungen vor, welche den Verein ſtark in Anſpruch nehmen werden. Im Mittelpunkt wird eine großangelegte Mitgliederwerbung ſtehen— nach der Parole:„Jeder Buchdrucker ein Sänger in der Typographia“. Mit der Aufforderung zur tatkräftigen Mitarbeit und dem Anruf des Führers ſchloß der Vereins⸗ führer die Verſammlung. Höheren Schule eintreten, noch kein Zeugnis dieſer Schule vorliegt und ſie alle bis zum Juli nur probeweiſe aufgenommen ſind, wird über deren Geſuche erſt nach der endgültigen Auf⸗ nahme entſchieden.— Selbſtverſchuldete Ver⸗ ſäumnis des Termins kann Abweiſung des Geſuches ſ0 Folge haben.— In Aus⸗ nahmefällen(Ver 3 Verhältniſſe, rankheitsfälle, Neuzuzug u. dgl.) können Geſuche nachträglich auch noch zum 15. September und 15. Januar eingereicht werden. b) Staatliche Erziehungsbeihil⸗ fen. Neben der Schulgeldermäßigung, welche von der Stadtverwaltung gewährt wird, können ervorragend Begabte aus minderbemittelten Familien, denen auch bei Gewährung von Nr. 1 und 2a die Aufbringung der Schulkoſten nicht möglich iſt, Beihilfen aus der taats⸗ kafſe erhalten. Anträge ſind auf beſonderem Vordruck an die Direktionen zu richten. c) Eine beſchränkte Anzahl von Frei fahr⸗ karten für Bedürftige kann au beſonderen Antrag von den Schulleitern bei den Direktio⸗ nen der Städtiſchen Straßenbahn und der OEG beantragt werden. d) Wegen Geſtellung von Frei ſt ücke n der neuen Lehrbücher und leihweiſe Ueberlaſſung aus Reſtbeſtänden der Schüler⸗ bücherei erteilen die Klaſſenvorſtände Auskunft. 3. Ausbildungsbeihilfen und Freiſtellen für Schüler aus kindel⸗ reichen Familien. Hierher zählen Fami⸗ lien mit mindeſtens vier Kindern; eine Witwe und fonſtige alleinſtehende Frau gilt auch dann als kinderreich, wenn ſie weniger als vier Kin⸗ der hat. Gefuche um Ausbildungsbeihilfen n⸗ nen unabhängig von den Schulgeldermäßi⸗ gungsgeſuchen(ſ. 2a) oder als deren Ergän⸗ zung auf Vordrucken, die beim Finanzamt ab⸗ zuholen ſind, über die Direktoren an das Fi⸗ nanzamt gerichtet werden und ſind in dieſem Jahr bis fpäteſtens 15. März dem Direktor vor⸗ deeh Vorausfetzung iſt, daß die Eltern eutſchenoderartverwandten Blu⸗ tes ſind. Alle obengenannten Vergünſtigungen können während des Schuljahres wieder ent⸗ zogen werden, falls ſich ein Schüler durch ſein Verhalten als un würdig erweiſt. In allen Zweifelsfällen erteilen die Direkto⸗ ren der Höheren Schulen gerne Auskunft. macht ·s euch doch nicht ſo ſchwern Der Anſpruch auf Wochenhilfe Das Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront betont erneut, daß es unerläßlich iſt, im Falle des Ausſcheidens aus dem Arbeitsver⸗ hältnis wegen Schwangerſchaft bei der Kran⸗ lenkaſſe die weitere Mitgliedſchaft zu begntra⸗ gen. Das Reichsverſicherungsamt hat kürzlich in einem Streitfall hierzu entſchieden, daß die Krankenkaſſe berechtigt iſt, aus dem Beſchäftigungsverhältnis eine Er⸗ klärung abgegeben wird, weiter Mitglied der Krankenkaſſe bleiben zu wollen. Es iſt alſo zur Sicherung des Anſpruchs wäh⸗ rend der Schwangerſchaft unbedingt der Krankenkaſſe eine Erklärung über die wei⸗ terlaufende Mitgliedſchaft zukommen zu laſſen. Aus dem sSkadigebiet Sandhofen Ein Amtswalter⸗Appell der NSV Im Adlerſaal fand ein Amtswalter⸗Appell der Ortsgruppe Sandhofen der NSV ſtatt. Kreisamtsleiter Eckert ſprach zu den Waltern und zeigte das große Arbeitsgebiet der NSB auf. Ortsgruppenleiter Weickum ſprach den NSV⸗Waltern Anerkennung für die ſtets be⸗ wieſene Pflichttreue aus. Dem Sandhofener Bäckerlehrling Heinrich Schenk, der im Auguſt 1938 ein Kind vor dem Tode des Ertrinkens gerettet hat, wurde im Namen des Führers eine öffentliche Belobi⸗ gung ausgeſprochen. Die Badiſche Bühne e, V. bringt im Morgen. ſternſaal in Sandhofen das luſtige Bühnenſpiel „Schneider Wibbel“ von Hans Müller⸗ Schlöſſer zur Aufführung. Es iſt eine urwüch⸗ ſige Volkskomödie, die Freude in Hülle und Fülle bringen wird. Schneider Wibbel, das pfiffige Männlein, kommt mit ſämtlichem An⸗ hang höchſt perſönlich nach Sandhofen. Den 81. Geburtstag feierte Frau Chriſtine Eichhonn geb. Gutſchalk, den 75. Frau Ka⸗ Schröder geb. Baier. Wir gratu⸗ ieren. Mäönner von Chorokter, Topferkeit, Klugheit und Weishelt hoben meist longe in Nof und Bedrängnis gelebt. lmmer waren sie in ihrem Herzen coof der Hot vor Gefohren und in Sot- gen und Not: darum brochten sie es 20 S²⁵.D ᷓ s. Mong Dse(372 v. Chtr.) (Confucionistischer Philosoph). —— V %9b/50 9 IV§ V S 8 W V IJ 8 , S I WV W V V . , , +, , s , ,, , .,. N , 5, , W W 7 +, 7, 4 — , n,, H, 4 . . V „ 5 N F s bewährte mittel jum 4 2 , s 8 Ws , . 24 2 2 2 257 Z, A, L, . 2 . ülen, Brühen 2 , , , , V nd Zleckhentfernen chlechterung der finanziellen den Leiſtungsan⸗ 5 ſpruch e wenn nicht beim Ausſcheiden — — ————————— —————————————— —— „Bakenkreuzbanner“ Das iſt ein geſunder Stamm Der erſte Sippentag der Spannagel und Sponagel in Häfertal Mehr Teilnehmer als erwartet kamen dank einer guten Vorbereitung zu dem erſten Sip⸗ pentag der Sponagel in Käfertal und füllten den geräumigen Saal„Zum Pflug“ bis auf den letzten Platz. Den Sippenälteſten Johann Sponagel vertrat ſein Sohn Jakob, der im Na⸗ men ſeines Vaters die Erſchienenen begrüßte. Beſonders wurden begrüßt der Vertreter der Ab Kochki tag u des§5 Freite tag un 21. An heitsg ter Belan lich 2 komm. Die für de n beten, von und Kaiſer 4 — C Die austa Südd⸗ äußer badiſc letzten mar 14 000 nicht! Koper ſchaft dem Roſto⸗ beque Feh und 1 Der Milli⸗ nach? entwe Klein der g Fähre geht genül einen badiſchen Landesbauernſchaft, Pg. Friedrich Seemann, die politiſche Ortsgruppenleitung und der Bürgermeiſter a. D. Jakob Sponnagel aus Weſthofen mit den vielen Zweigen aus der Wormſer Gegend und aus dem Odenwald. Die freundliche Umrahmung der Feier beſorgte ein Doppelquartett aus Angehörigen der Spo⸗ nagelfamilien, das unter Leitung von Haupt⸗ lehrer Groß viele ſchöne Heimatlieder ein⸗ ſtreute, außerdem zeigten Kinder ihre muſika⸗ liſchen Künſte am Klavier mit Violinbeglei⸗ tung. Der Leiter der Feier ſtellte Hauptlehrer Klingert vor, der durch ſeine Sippenfor⸗ ſchungen im Auftrage des badiſchen Sippen⸗ amtes die Vorausſetzungen ſchuf, daß dieſer ſeltene Tag ſtattfinden konnte. Durch den 2 Zwang zum Nachweis der ariſchen Abſtam⸗ mung iſt erſt die richtige Sippenforſchung in Schwung gekommen. Dieſe zeigt, wie weit die Blutſtröme ſich verbreitet haben. Zur Ehrung des Alters überreichte die Sip⸗ penjüngſte Roſwitha ihrem Urgroßonkel einen Blumenſtrauß mit einigen ſinnvollen Verſen. Nach der Ehrung des 77jährigen konnte die zweitjüngſte, Lore, die 75⸗ und 74jährigen Namensvettern aus Flornborn und Staffel i. O. mit Blumen und einem kleinen Gedichtchen ehren. Ueber ſeine Sippenforſchungen ſprach dann kurz der Bürgermeiſter a. D. Sponnagel aus Weſthofen. Er kommt zurück bis zum Jahre 1618, allwo ſein Ahn in Sandhofen ge⸗ traut wurde. Die Verbreitung der heſſiſchen Linien konnte er nennen: Rheinheſſen, Oden⸗ wald, Zürich, Bremen, Thorn, Liegnitz u. a. Ueber Ahnenverluſt und Ahnenſtolz machte er intereſſante Ausführungen und warnte vor Verwandtenheiraten, die zu Ahnenverluſten führen, weil anſtatt acht Erbſtrömen bei Nichtverwandten nur vier Erblinien den Kin⸗ dern zuſtrömen. In der Sponnagel-Sippe iſt durch glückliche Einheiraten eine Degene⸗ ration vermieden worden, was durch viele Glieder bewieſen werden kann. Aus dem Geſchlechte ſind zahlreiche hochbegabte Gelehrte, Aerzte, Ingenieure und reiche Erbhofbauern hervorgegangen. Viele zeigen auch hohe Bega⸗ bung in Malerei und Muſik. Vielen Gliedern wurde auch das Vertrauen geſchenkt, in kom⸗ munalen, wirtſchaftlichen und kirchlichen Ehren⸗ ſtellen zum Wohle der Mitbürger für die All⸗ gemeinheit zu wirken. Daraus folgt der Ahnen⸗ ſtolz, der verpflichtet, im Vertrauen zum Führer ſich für das Wohl des Vaterlandes voll und ganz einzuſetzen, wie es die noch lebenden Väter im großen Kriege taten. Mit einem hoffnungs⸗ vollen Wunſche für die Zukunft ſeiner Sippen⸗ angehörigen ſchloß er ſeine beachtenswerten Ausführungen. Nach Liedereinlagen ſprach dann Hauptlehrer Klingert über die Sippe der Spaanagel. Er führte aus, daß ein einwandfreier Nachweis der Zuſammengehörigkeit aller Anweſenden noch nicht vollſtändig geführt werden kann, weil von den benachbarten Gemeinden, wie Feuden⸗ heim, Seckenheim, Heddesheim uſw., noch keine Ahnentafeln aufgeſtellt ſind, die dann erſt die großen Zuſammenhänge klären. Daß aber alle einem Blutſtrom entſprießen, kann leicht be⸗ wieſen werden. Die Sippe der Sponagel iſt untrüglich ein nordiſches Geſchlecht. Die Entſtehung des Na⸗ mens„Spaanagel“ kann ſo erklärt werden: Spaa bedeutet im Volksmund einen Span. Der Urahn wird alſo die Kunſt verſtanden ha⸗ ben, aus Kienholz Späne zu ſchnitzen, die mit einem Nagel an einem Draht befeſtigt wurden und als Beleuchtung in den Wohnungen dien⸗ ten. In alter Zeit hatten bekanntlich die Men⸗ ſchen nur einen Vornamen. Zur beſſeren Un⸗ terſcheidung erhielten die Familienväter Bei⸗ namen nach ihrem Handwerk neben der bäuer⸗ lichen Arbeit. So gibt es die Müller, Schnei⸗ der, Schmied uſw.; aber auch die Spottnamen wurden Geſchlechter-Bezeichnungen. So mag z. B. der Jakob, der Späne-Spaa mit Nägeln vertrieb, den Namen Spaanagel erhalten haben. Die verſchiedenartige Schreibweiſe der Span⸗ nagel und Sponagel hängt von den Dialekten in den Dörfern ab. So findet ſich der Name Spaanagel bis 1696, dann ſchreiben die Pfarrer Spahnnagel, Spohnagel, Sponnagel, und heute in allen Linien verſchieden. Das hat mit der Blutlinie ebenſowenig zu tun wie die Ver⸗ ſchiedenheit der religiöſen Bekenntniſſe. Ueber das beim Entrümpeln in Seckenheim gefundene alte Wappen der Spannagel konnte geſagt werden, daß die-Rune in den gekreuz⸗ ten auch auf nordiſchen Urſprung hin⸗ weiſt. Die Ehren des Geſchlechtes laſſen ihre Wür⸗ den und Aemter erkennen. So waren durch Jahrhunderte die Käfertaler Väter: Stabhalter, Vogt, Schultheiß und zuletzt Bürgermeiſter, fer⸗ ner Kirchenälteſte, Almoſenverwalter und Zehnt⸗ pfleger,„Männer des Gerichtes“, heutige Ge⸗ meinderäte waren die Sponagel faſt alle. Kin⸗ derreiche Familien von 10 bis 22 Kinder fin⸗ den ſich darunter. Im Anſchluß an die Ausführungen des Red⸗ ners überbrachte der Vertreter der Landes⸗ bauernſchaft die Grüße und Glückwünſche des Reichsnährſtandes, wies auf die Bedeutung von Blut und Boden hin als dem Blutquell des Volkes und der Sicherheit ſeiner Ernährung durch den deutſchen Bauern. Er kündete ferner an, daß am 17. März in Karlsruhe die alten Bauern durch den Reichsbauernführer geehrt werden, darunter auch der älteſte Käfertaler Landwirt, Georg Sponagel. Er dankte allen, die zu dem heutigen Tag beigetragen hatten, beſonders Pg. Klingert, der die familien⸗ und beſitzrechtlichen Unterlagen geſchaffen hat. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP Ortsgruppen der NSDAp Erlenhof. Am 2. 3. anſchließend an den Lichtbilder⸗ vortrag in den Gefolgſchaftsräumen der Verbrauche.⸗ genoſſenſchaft, Dienſtappell für die Politiſchen Leiter, der DAß, Walter der NSV und NS⸗Frauen⸗ aft. Ilvesheim. 1.., 20 Uhr, Sport der Politiſchen Lei⸗ ter.— 3.., 20.15 Uhr, Dienſtappell der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen im Gaſt⸗ haus„Zum Pflug“. Antreten 20 Uhr im Hof der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Platz des 30. Januar. 1.., 20.15 Uhr, findet ein Zellenabend der Zelle 4 im Saale des Gaſthauſes „Zum Kranz“(Hack, Seckenheimer Straße 56) ſtatt, ** alle Parteigenoſſen und Mitarbeiter zu erſcheinen aben. Platz des 30. Januar. Am 3.., 20.15 Uhr, treten die Politiſchen Leiter, Walter und Warte der DAß und NSV zum Dienſtappell und Bereitſchaftsſchulung vor dem Städtiſchen Leihamt an. Sandhofen. 3. 3. Dienſtappell der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der DAß und NSV, 20.30 Uhr, in der Turnhalle des Turnvereins. Strohmarkt. 1.., 20.30 Uhr, Arbeitstagung der Zellen 2 und 3.— 3.., 20.30 Uhr, großer Dienſtappell (Dienſtbluſe, Zivil mit Armbinde). NS⸗Frauenſchaft Plankenhof. 1.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Jugendgruppe im Kaſinoſaal, R 1. Feudenheim⸗Oſt. 1.., von 16.30 bis 18 Uhr, Mar⸗ kenausgabe im Heim. Neckarau⸗Süd. Der Gemeinſchaftsabend findet nicht am 1.., ſondern am 2.., 20 Uhr, in der„Krone“ für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſo⸗ wie Jugendgruppe ſtatt. Lindenhof. 1.., 20 Uhr, Singen(Handarbeit) im „Rennershof“. Rheinau. 2.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Ju⸗ gendgruppe im„Badiſchen Hof“. 30. Januar. 2.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder bei Hack, Seckenheimer Straße 56, Gründung der Ju⸗ gendgruppe. Neckarſtadt⸗Oſt. 2.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Bode. Mannheim, Rheinstraße 1 Waldhof. 1.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im „Mohrenkopf“. Lindenhof. 2.., 15 und 20 Uhr, Nähen im Heim, Lindenhofſtraße 18. Erlenhof. 2.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Krämer, Waldhofſtraße, Zellenfrauenſchaftsleiterinnen müſſen bei Verhinderung Vertretung ſchicken. Käfertal⸗Süd. 2.., 14.45 Uhr, treffen ſich die Frauen vor dem Kohlenkontor, Parkring 32. Wohlgelegen. 1.., 20 Uhr, Stab⸗ und Zellenfrauen⸗ ſchaftsleiterinnenbeſprechung bei Belſchner, Zellerſtr. 34. Humboldt. 1.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der Hildaſchule, Scheren mitbringen. Abteilung Jugendgruppe: JG Deutſches Eck. 2.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Reichswandererheim, U 5. Stoff und Nähzeug mit⸗ bringen. J6 Horſt⸗Weſſel⸗Platz und Waſſerturm. 1.., 20.30 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der Geſchäftsſtelle, Karl⸗ Ludwig⸗Straße 5. J6 Humboldt. 1.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in — Fröhlichſtraße 15, NSV⸗Kindergarten. Schere mit⸗ ringen. Achtung! Ortsjugendgruppenführerinnen. Die Ar⸗ beitsberichte müſſen ſpäteſtens bis 2. 3. bei der Kreis⸗ frauenſchaftsleitung, L9, 7(Kartei), abgegeben werden. Achtung! Sport für die Jugendgruppen der Innen⸗ ſtadt findet am 8. 3. in der L⸗Schule ſtatt. H Motorgefolgſchaft 1. Die Gefolgſchaft tritt am Mitt⸗ woch, 1.., 20 Uhr, auf dem Gockelsmarkt zum Dienſt an. Winterdienſtanzug. Di Singſchar. 1. 3. Der Dienſt fällt aus. Gruppe 5/171 Friedrichspark. Die Gruppe tritt am 1.., 19.45 Uhr, auf dem Zeughausplatz zum Dienſt an. BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“, Arbeitsgemein⸗ ſchaft Geſundheitsdienſt(Dr. Bärenklau). Der⸗ Dienſt am 2. 3. fällt aus. Nächſter Dienſt 9. 3. Gruppenführerinnen. Fächer leeren. IM. Die Elternbriefe und Eintrittsbeſtätigungen können ab Mittwoch auf dem Untergau abgeholt werden. BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“. Gymnaſtik⸗ ſchar 1: Turnhalle Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule hat am 1. 3. Dienſt; Gymnaſtikſchar 2: Turnhalle Humboldt⸗ ſchule hat am 1. 3. Dienſt; Gymnaſtitſchar 5: Allge⸗ meine Gewerbeſchule. Der Dienſt findet ab jetzt, ſtatt freitags, immer mittwochs ſtatt. Dienſt 1. 3. Die Deutsche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannhelm. Rheinstr. 3 Organiſation Ich erinnere die Organiſationswalter an den Termin der Stärkemeldungen mit Anhang. Ich bitte, die fehlen⸗ den Meldungen umgehend an die Kreiswaltung einzu⸗ ſenden. Der Kreisorganiſationswalter. Berufserziehungswerk, 0 4, 8/½9 Wir beginnen in kommender Woche mit folgenden Lehrgemeinſchaften: Am Montag, 6. März, und Don⸗ nerstag, 9. März,„Algebra 1“ jeweils um 20.30 Uhr, Saal 47. Ebenſo beginnen wir am Montag, 6. März, um 20 Uhr, die Lehrgemeinſchaft„Gießereitechnik“. Für beide Lehrgemeinſchaften können noch einige An⸗ meldungen angenommen werden in der Rheinſtraße 3/5 und im Berufserziehungswerk. Die Beſucherkarte er⸗ halten Sie im Berufserziehungswerk, 0 4, 8/, und zwar in der Anmeldung. Für die am Donnerstag, 2. März, beginnende Lehr⸗ gemeinſchaft„Chemie“ können noch einige Anmeldun⸗ gen beim Uebungsleiter abgegeben werden. Beginn 19 Uhr im Berufserziehungswerk, O, 4, 8/9, Saal 26. Im weiteren beginnt am 7. März die Lehrgemein⸗ ſchaft Sonderlehrgang für Leichtmetall⸗Schweißen. An⸗ meldeſchluß am Samstag, 4. März. Die Lehrgemeinſchaft„Funktechnik“, Fortſetzung, wird am Freitag, 3. März, im Berufserziehungswerk, O 4, 8/9, im Saal 26, um 20.30 Uhr, fortgeſetzt. Zu dieſer Lehrgemeinſchaft können Anmeldungen erfolgen beim Uebungsleiter Ingenieur Lehmann. Für die Lehrgemeinſchaften: Werkſtofftunde I, II, III, Tabellenrechnen, Rechenſchieber, Zeichnen und Skizzieren, Elektrotechnik Stufe 1, U, IV können wei⸗ tere Anmeldungen erfolgen auf unſerer Dienſtſtelle, Rheinſtraße 3, und im Berufserziehungswerk, 0 4, 8/9. Berufserziehungswerk der DAßỹ Am Freitag, 3. März, 20.30 Uhr, beginnt in 0 4, 8/9, bder Lehrgang„Buchführung Stufe III“. Anmeldungen hierzu können direkt beim Uebungsleiter abgegeben werden. Mitte März beginnt ein neuer Lehrgang in kaufm. Rechnen in Verbindung mit dem kaufm. Rechenſchie⸗ ber. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 12. 3. in 0 4 Nr. 8/9 oder in der Rheinſtraße 3 abzugeben. Vortrag:„Die Deutſche Rationaliſierung“. Am Samstag, 4. März, 20 Uhr, ſpricht im großen Saale des„Deutſchen Hauſes“, Mannheim, C 1, 10/11, Gauberufswalter Pg. E. Welſch(Karlsruhe) über: „Die Deutſche Rationaliſierung“. Wir laden zu dieſer Veranſtaltung ſämtliche betriebliche Unterführer(Werkmeiſter, Vorarbeiter, Kontrolleure uſw.) ſowie alle Intereſſenten ein. Frauenabteilung Neckarau⸗Nord und⸗Süd. Am Donnerstag, 2. März, um 20.30 Uhr, Gemeinſchaftsabend im„Prinz Max“. Neckarſpitze. Die Sprechſtunden der Ortsfrauenwal⸗ terin finden jeden Donnerstag von 20—21 Uhr auf der Ortswaltung, Luiſenring 47, ſtatt. Hausgehilfen Waſſerturm. Am Mittwoch, 1.., um 20.45 Uhr, Fachgruppenabend in der Beethovenſtraße 15. Almenhof, Am 1.., um 20 Uhr, Fachgruppenabend in der Streuberſtraße 40. Ortswaltungen Ortsjugendwaltung Plankenhof. An alle Betriebs⸗ jugendreferentinnen und Betriebsjugendwalter. Die Sprechſtunden der obengenannten Ortsjugendwaltung finden mittwochs in der Zeit von 19 bis 21 Uhr in ſreude Reiſen, Wandern, Urlaub Am Sonntag, 5. März, zum Winterſport auf den Ruheſtein. Teilnehmerpreis 6,50 Reichsmark. Die Ab⸗ fahrt erfolgt ab Mannheim, Paradeplatz, pünktlich.30 Uhr. Anmeldungen bei Geſchäftsſtelle Plankenhof und bei der Omnibusgeſellſchaft Klingler, O 6, 5. Feierabend Die Badiſche Bühne ſetzt wie folgt mit dem Luſtſpiel „Schneider Wibbel“ ihre Gaſtſpielreiſe fort. Mittwoch, 1. März, in Friedrichsfeld,„Zur Roſe“; Donnerstag, 2. März, in Hockenheim,„Zur Roſe“; Dienstag, 7. März, in Sandhofen,„Zum Morgenſtern“. Volkschor Die nächſten Proben finden in der Liedertafel, K 2, ſtatt: Mittwoch, 1. März, 20 Uhr, Probe für Frauen; Montag, 6. März, 19.30 Uhr, Probe für Männer; Mittwoch, 8. März, 20 Uhr, Probe für Frauen; Mon⸗ tag, 13. März, 19.30 Uhr, Geſamtprobe; Mittwoch, 15. März, 20 Uhr, Geſamtprobe. „. Rraft.n Sumo uer Anc uumaliaea-“ ind&teiugen für die auch von profeſſoren u. Aerzten erprobten und anerkannten, bedeutenden Heilwerte des guten Mittels für Erkrankungen der Luftwege(alter quälender Huſten, Verſchleimung, Kehlkopf⸗, Cuft⸗ röhren⸗, Bronchialkatarrh, Aſthma),„Silphoscalin“. Gchleim⸗ löſend, auswurffördernd, entzündungshemmend, erregungsdämpfend und vor allem gewebsfeſtigend, vermag„Silphoscalin“ kranken und empfindlichen Almungsorganen bei jung und alt wirkſame Hilfe zu bringen. Nicht umſonſt hat es ſich in kurzer Zeit einen ſo großen Ruf erworben.— Achten Sie beim Einkauf auf den Namen„Silphoscalin“ und kaufen Sie keine Nachahmungen. Hackung mit 80 Tabletten„Gilphoscalin“ RM..57 in allen Apo⸗ theken, wo nicht, dann Roſen⸗Apotheke, München. Verlangen Sie von der Herstellerfirma Carl Bühler, Konstanz, kostenl. u. unver- bindliche Zusenduns der interessanten illustrierten Aufłlãrunas- schrift S/ 330 von Dr. phil. nat. Strauß, Werbeschrtſroteliar. 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Kurt Maßmann, der als Sturmhauptführer zum Stabe der Oberſten SͤA⸗Führung gehört und Mitglied des Kulturkreiſes der SA iſt, wurde mit Wirkung ab 1. März d. J. zum Lei⸗ ter des fultur⸗ und Nachrichtenamtes der Stadt Heibelberg ernannt. Kurt Maßmann, der eine Reihe von Büchern geſchrieben hat und zuletzt Preſſereferent des Deutſchen Volksbildungs⸗ werks in Berlin war, plant neben der Führung ſeines Antes erneut mit einer Reihe größerer Veröffentichungen hervorzutreten. Ueẽne Verdienſtmöglichkeit Epfenbach, 28. Febr. Die durch die Firma Brinkmann⸗Heidelberg in unſerem Ort errich⸗ tete Zigerrenfabrik wid am 6. März eröffnet werden. Insgeſamt achtzig Arbeiter und Arbei⸗ terinnen unſeres Ortes und unſerer näheren Umgebung haben dadurch dauernde Verdienſt⸗ möglichkeit. Grenz⸗ und guslandsthemen für das kommende Sommerſemeſter e Karlsruhe, W. Febr.(Eig. Ber.) Am letzten Wochenende fand im Studentenhaus in Kärlsruhe für die Gaue Baden und Saarpfalz eine Fenff fi den Bereich Südweſt des Reichsſtudenienführers unter Leitung von Pg. Dr. Springer ſtatt. Auf dieſer Tagung wurden die Themen über Grenz⸗ und Aus⸗ landsfragen für das kommende Sommerſeme⸗ er mit den Vertretern der Kameradſchaften durchgeſprochen. Ichriesheim verſteht Feſte zu feiern haupttag des Mathaiſemarktes im Sonnenglanz/ Alte Tradikion: Weinprobe im Zehntkeller (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) s Schriesheim, 28. Febr. Nachdem der Volksfeſtſonntag etwas unter der Ungunſt des Wetters zu leiden hatte, ließ ſich der Dienstag als Haupttag des Mathaiſemarktes beſſer an. Morgens lag zwar noch ein hartnäckiger RNebel über der Landſchaft, der jedoch im Laufe des Vormittags der Sonne weichen mußte. Für die bäuerlichen Beſucher war zunächſt der Pferde⸗ markt beim Horſt⸗Weſſel⸗Haus der Treffpunkt. Dieſer Tiermarkt, der eigentliche Kern des Mathaiſemarktes, war gut beſchickt, und es wa⸗ ren auch befriedigende Umſätze zu verzeichnen. Inzwiſchen hatte das Reitturnier begon⸗ nen; es wurden Dreſſuren der Klaſſen A und L. — offen für alle Reiter— vorgeführt. Herzlich willkommen in Schriesheim! Kurz nach 10 Uhr verſammelten ſich, wie all⸗ jährlich, die Ehrengäſte im Zehntkeller zur Begrüßung und Weinprobe. Mit kurzen, aber herzlichen Worten hieß Bürgermeiſter Urban alle Freunde Schriesheims willkommen, im be⸗ ſonderen diesmal die Wehrmacht, die ſich zahl⸗ reich am Reitturnier beteiligte. Es wurde auf die Bedeutung Schriesheims als Weinbauge⸗ meinde und auf die alte Tradition des Mathaiſe⸗ marktes hingewieſen. Unter den Ehrengäſten ſah man Kreisleiter Schneider, Kreisbau⸗ ernführer Schank, ſowie Vertreter anderer Parteigliederungen, der Wehrmacht, des Be⸗ zirksamts und der Stadt Mannheim. Die 110er⸗ Kapelle aus Heidelberg ſpielte Märſche und frohe Weiſen, während ſich der Zehntkeller all⸗ mählich füllte, um für den Reſt des Tages in üblicher Weiſe Mittelpunkt des Volksfeſtes zu bleiben. Die Reiter beherrſchten das Feld Um die Mittagsſtunde bewegte ſich der Feſt⸗ zug der Reiter und Geſpanne durch den Ort zum Reitplatz, wo alsbald das Turnier fortge⸗ ſetzt wurde. Nunmehr hatten ſich viele Zuſchauer eingefunden, die mit Intereſſe die weiteren Darbietungen verfolgten. Eröffnet wurde das Programm des Nachmittags mit einem Abtei⸗ lungsreiten der i und ländlichen Reiter, dem ein⸗, zwei⸗ und mehrſpännigen Fahren und eine Quadrille der Wehrmacht folgten. Weiter gab es Patrouillenreiten, Jagdſpringen beider Klaſſen und ſchließlich ein Glücksjagdſpringen. Das ſonnige Wetter des Nachmittags lockte noch zahlreiche Beſucher nach Schriesheim, ſo daß die vermehrten Fahrgelegenheiten der OEG rege in Anſpruch genommen wurden. Aus den Gaſtſtätten ertönte Muſik und froher Geſang, in den Sälen widmete ſich die Jugend dem Tanz. Selbſtverſtändlich bildete auch die lange Reihe der Fahrgeſchäfte, Verkaufs⸗ und Schieß⸗ buden an der Anlage das Ziel der Einheimi⸗ ſchen und ihrer Feſttagsgäſte, So herrſchte bis in die ſpäten Abendſtunden ein rechter Mathaiſe⸗ marktbetrieb, beſonders im Zehntkeller, wo die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Ladenburg ſpielte. Wer ſich in ruhigere Gefilde zurückziehen wollte, fand ſchon nachmittags den Weg zur Strahlen⸗ burg oder ins Ludwigstal. Auch dort wußte Dir legen uns jetzt ein Dorfbuch an In ihm muß alles enthalken ſein, was ſich im Ort ereignet hat/ Neuer Geiſt im deukſchen Dorf Das deutſche Dorf war in der Nachkriegszeit im Niedergang begrifſen, nicht nur wirt⸗ Kelbac ſondern auch kulturell. Ja, wer wußte berhaupt von häuerlicher Kultur? Das deutſche Dorf iſt ſchöner geworden, ſeitdem es ſein Heimatgefühl, ja ſein Selbſtgefühl wieder⸗ ewinnt. Dies iſt auch die Richtung, in der alle liegen, die heute um die lieben — Dörfer kreiſen, und es ſind wohl we⸗ üge, die noch nichts davon ſpüren. ie meiſten Dörfer haben ſchon ſtolz ihr „Dorfbuch“ und alles, was ſich darum grup⸗ —2 den Dorfgemeinſchaftsabend, Kai⸗ und Erntefeiern im neuen Stil, die Dorfverſchönerung mit beleuchte⸗ ten Zugangsſtraßen auf entlegene Bergdörfer, mit gepflegteren Häuſern, die nicht mehr über⸗ tüncht ſind, ſondern in ihrer Bauſchön⸗ heit daſtehen uſw. Der Heimatſtolz hat ſich ſo⸗ gar zu jenen zurückgefunden, die einſt in ſchwe⸗ ret Notzeit ihr Dorf verlaſſen mußten, um ins mel ſeine gaben wird, keoffafai er 111 Braut zum' Traualtar zu fübren. bereits ihre Ableger in Südoſteuropa oder in Südamerika kennen und gar mit heimatfrohen Briefe Zeitungen, Sendungen Uebera geht die Jugend voran. Alles wird fein ſäuberlich aufgeſchrieben Ernſthaft wird an alledem gearbeitet, eine richtige Dorfarbeitsgemeinſchaft beſteht in vie⸗ len Dörfern. Alles, was paſſiert, wird als Chronik ein ſäuberlich aufgeſchrieben; der Finz 19 en e ins Dorf und ſeine bisherigen Leiſtungen, dann vor allem auch die großen Erlebniſſe des Weltkrieges und, was nicht minder wichtig iſt, die Geſchichte der älteſten Familien des Dorfes,— lauter Dinge, an denen jedermann mitarbeiten kann— dies alles kommt ins F als wirkliche, lebendige Dorf⸗ und Heimatgeſchichte, die jedes Kind kennen muß. Am Dor gemeinſchaftsabend wird dann immer das neu Eingetragene vonge⸗ leſen, und wer noch mehr weiß, kann es an⸗ geben oder aufſchreiben. So fängt der Dörfler ſehr bald von ſelber an, nachzudenken. Warum heißen die Fluren, die Gaſſen, die Häuſer, die Berge ſo oder ſon wieviel Geſchichte liegt überall dahinter verſteckt, und wie feſſelnd iſt es, wenn nun heute ein „Fachmann“(früher reſpektierte man den frem⸗ n Eindringling, den„Heimatforſcher“ gar Ausland 15 gehen. Es giht badiſche Dörfer, die betreuen! b1 hielt ihn ſich aber möglichſt vom Leibe) all dieſen Sachen auf den Grund geht und an einem Dorfabend alles klarlegt. Unſere ausgewanderten Brüder— im Buch Meiſt haben ja Lehrer, Ortsgruppenleiter, Bürgermeiſter und die anderen Amtsleiter, vor allem auch Bauernführer, die Sache feſt in der and und bilden auch kameradſchaftlich die orf⸗Arbeitsgemeinſchaft. Einer führt die Chronik, einer organiſiert die Dorfabende, die immer unter einem Zeichen ſtehen, ſonſt funkt es nicht, z..:„Unſer Dorf im Weltkrieg“, wo jeder Frontkämpfer erzählt, umrahmt von Sol⸗ atenliedern und vom Sängerchor, oder:„Un⸗ ſere ausgewanderten Brüder“, oder„Unſere Heimatflur, ihre Namen und ihre Geſchichte“. Es gibt noch viel ſolche Themen. Man ſchreibt, wenn man ſo einen Abend vorhat, gewöhnlich ans Volksbildungswerk in Karlsruhe, Lamm⸗ ſtraße 15 IV, das auch gedruckte Liedertexte gern zur Verfügung ſtellt, ſoviel man will, oder auch gar Filme mitſamt dem Apparat, die man am Dorfabend vorführen kann Alle dieſe Dinge ſind neu, und es iſt wohl jedem klar, daß das ganze Dorfleben hierdurch eine viel größere Feſtigkeit und Selbſtändigkeit gewinnt. Es bildet ſich eine richtige Dorſge⸗ meinſchgft. Sie iſt der Anfang aller Volks⸗ gemeinſchaft, denn die kann man nicht bloß von oben her machen, ſie muß von unten herauf er⸗ wachſen! Es iſt eine Erziehung, die hiermit eingeſetzt hat. Jeder erzieht kameradſchaftlich den andern. Sehr nützlich iſt es, wenn Männer und Frauen, denen das Wohl ihrer Heimat und ihres Dorſes beſonders am Herzen liegt, ſo kleine, höchſt klar geſchriebene wie„Erziehung durch das Dorf buch““. Dieſes Büchlein iſt von der Deutſchen Arbeits⸗ front, Amt Deutſches Volksbildungswerk, Ber⸗ lin, ſelbſt herausgegeben worden. Man kann es in Karlsruhe anfordern, Da geht es der Reihe nach: zunächſt Vorgeſchichte, alſo die älteſte Ffin dann Geſchichte des Dorfes, dann die Auf⸗ eilung des Bodens, Ernteerträge, Viehbeſtand, Abgaben, der Kampf um den Boden, die ſoziale Schichtung nach Berufen, nach Alter, kurz, es wird einmal beiſpielhaft vorgeführt, wie man arbeiten muß und wie dies alles nun einen neuen, wertvollen Menſchentyp heranzubilden beginnt. Wochonſpruch der nsbffp in iedes aus! Eine Ueueinführung im Gau Baden/ Leitſätze nationalſozialiſtiſcher Geſinnung F. K. H. Karlsruhe, 28. Febr.(Eig. Ber.) Das Gaupropagandaamt der NSDaAp, Gau Baden, wird vom März d. J. an den bereits in verſchiedenen Gauen des Reiches mit Erfolg eingeführten„Wochenſpruch der NSDAp“ her⸗ ausgeben, der jeder Woche einen kurzen knappen Leitſatz nationalſozialiſtiſcher Geſinnung vor ⸗ anſtellen will. Man iſt dabei von der Ueberzeugung ausge⸗ angen, daß es nicht immer große Ab⸗ ſein müſſen, die jeden einzel⸗ nen Volksgenoſſen mit dem Gedankengut des Nationalſozialismus vertraut machen. In unſe⸗ rer ſchnellebigen Zeit iſt es oft weſentlich, durch kurze, ſchlagartige Hinweiſe das Intereſſe aller Volksgenoſſen auf irgendein Problem zu kon⸗ zentrieren, das der Führer in ein oder zwei Sätzen reſtlos klargeſtellt hat. Der„Wochen⸗ ſpruch“, der unter Berückſichtigung der inner⸗ und außenpolitiſchen Lage vom Gaupropaganda⸗ amt der NSDAp jeweils für eine Woche feſtge⸗ legt wird, faßt ein brennendes oder im Augen⸗ blick am meiſten intereſſierendes Problem kurz und prägnant zuſammen. Dieſe Zuſammenfaſſung kann in einem beſon⸗ ders treffenden Satz des Führers oder eines führenden Mannes der Bewegung oder in einem Ausſpruch eines Großen unſerer Ge⸗ ſchichte ihren Ausdruck finden. Die Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung und die Programmpunkte der RSdaAc werden ſo in beſonders wirkungsvoller Weiſe immer wie⸗ der in den Blickpunkt gerückt, und zwar immer dann, wenn es der Augenblick fordert. Wir wollen hier nur eines von vielen Bei⸗ ſpielen anführen. Die Hetze der Bolſchewiſten ünd ihrer Freunde nahm wieder einmal in Zu⸗ „ſammenhang mit Spanien beſonders heftige Formen an. Als Wochenſpruch folgte der Aus⸗ ſpruch von Dr. Goebbels:„Der Bolſchewis⸗ mus iſt die krgſſeſte Blut⸗ und Terrorherrſchaft, die die Welt je fah!“ Inſtinktiy fühlte guch der einfachſte Mann, daß die Führung des Reiches auf dem Poſten ſteht und die Gefahr exkannt hat, und ex im vollen Vertrauen auf die Führung ſeiner Arbeit in Ruhe nach⸗ gehen kann. 4 Da der Wochenſpruch der NSdAp in künſt⸗ leriſcher und ſehr anſprechender Form her⸗ ausgebracht wird, ſtellt ex für ſeinen Beſitzer nicht nur ein äußexes Aensa Bekenntniſſes zer nationalſozialiſtiſchen Führung dar, ſon⸗ dern er wird beſonders auch als Schmuckdes Raumes Verwenduna finden können. In einem Wechſelrahmen, der zu niedrigem Preis geliefert wird, kommt er vortrefflich zur Gel⸗ tung. Er ſoll in Zukunft— das iſt unſer Wunſch, den wir dem Wochenſpruch der NSDaAßp mit auf den Weg geben— auch in unſerem Gan bald überall⸗Hort zu finden ſein, wo täglich viele Menſchen zu kürzerem oder längerem Aufent⸗ halt verweilen, In Gaſtſtätten, in Wartezim⸗ mern der evi3 in Einzelhandelsgeſchäften, an den Arbeitsplätzen in den Betrieben ſoll der Wochenſpruch der RSDaAc Weg und Ziel des deutſchen Lebenskampfes verkünden. roſchüren leſen, der von einer regen man den guten Schriesheimer Tropfen zu ſchät⸗ en und fühlte ſich in heiterer Runde wohl. Der Echriesheimer Mathaiſemarkt war alſo auch in dieſem Jahr wieder ein ſchöner Erfolg, wenn man es auch bedauern muß, daß bei dieſer Ge⸗ legenheit keine landwirtſchaftliche Ausſtellung mehr durchgeführt werden kann, die immer die Bauern der Umgebung in großer Anzahl her⸗ beiführte. Man darf aber hofſen, daß ſich dafür der Viehmarkt wieder zu größerer Bedeutung entwickelt und daß der Rückgang der Maul⸗ und Klauenſeuche im nächſten Jahr auch den Auf⸗ trieb von Rindern geſtattet. Damit wäre dann der Mathaiſemarkt auf ſeinen urſprünglichen Zweck zurückgeführt und hätte gleichzeitig neue Bedeutung für die Beſucher aus der Landwirt⸗ ſchaft erlangt. Ladenburger Uachrichten * Lehensmittelausgabe des WowW. Morgen, Donnerstag, werden durch das Winterhilfs⸗ werk Lebensmittel ausgegeben. Nachſtehend Zeiten ſind einzuhalten: Gruppe 4 und 3B 8 bis 9 Uhr, C9 bis.45 Uhr, D.45 bis 10,.30 — E 10.30 bis 11 Uhr und F 11 bis 11.30 r. * Kontrolle der Rattenbekümpfung. Bei den Hauseigentümern findet eine Kontrolle der Rattenbekämpfung ſtatt, ob die getroffenen An⸗ ordgungen befolgt wurden. Die Hguseigen⸗ tümer, Pächter oder Nutznießer von Gehäuden werden aufgefordert, den mit der Ausübung der Kontrolle beauftragten Beamten den Zu⸗ tritt zu ihren Gebäuden zu geſtatten. Dies und das Ein furchtbarer Fund. Der Fiſchereibeſitzer Thaler, der am Sonntag auf der Strecke zwi⸗ ſchen Steinfeld und Kleblach fiſchte, zog nächſt der Ortſchaft Lengholz(Kärnten) einen Sach aus der Drau, in dem er zu ſeinem Entſetzen ein abgeſchnittenes Menſchenbein fand. Er er⸗ ſtattete ſoſort die Anzeige, und nun fand man in der Drau noch einen weiteren Sack, in dem ein männlicher Kopf urid ein Arm eingenäht waren. Später entdeckte man noch den zweiten Arm, der aber frei lag. Der Kopf wies ſieben ſchwere Verletzungen auf. Die Perſönlichkeit des Toten war leicht feſtſtellbar. Es handelt ſich um den ſeit Anfang Fehruar vermißten Hilfs⸗ arbeiter Joſef Holzmann aus Gajach, der mit ſeiner Tochter im gemeinſamen Haushalt ge⸗ lebt hatte. Der 60jährige Holzmann hatte im⸗ mer Streit mit ſeiner 30jährigen Tochter Marie. Da guch noch andere Umſtände auf ihre Täter⸗ ſchaft hinwieſen, wurde ſie unter dem Verdacht des Mordes verhaftet. Sie hat bisher noch kein Geſtändnis abgelegt. s. Ein Steinadler im Fuchseiſen. Einen eigenartigen Fang machte dieſer Tage ein Jagdhüter des Reviers Steinriegl bhei Reichenau. Um der herrſchenden Fuchsplage wirkſam zu begegnen, hatte er ein Fuchseiſen ausgelegt. Als er einige Zeit ſpäter Nachſchau hielt, fand er ſtatt des Fuchſes einen prächtigen Steinadler, der ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach aus den ſteiriſchen Bergen verflogen hatte, im Eiſen vor. Der ſeltſame Edelvogel hatte eine Flügelſpanne von zwei Metergn. nleues aus Tamperiheim * Lampertheim, W. Febr. Im Saale des„Schwanen“ fand der Jahres⸗Haupt⸗ appell des RNS⸗Reichskriegerbundes„Kyff⸗ häuſer“ ſtatt. Eingangs wurde der im abgelau⸗ fenen Jahre verſtorbenen Kameraden Geſchäftsführer loh, gab den Jahresbexicht, iner regen Tätigkeit der Farrefadlchef f0i Die Bücherreviſion zeigte eine einwand⸗ reie Geſchäftsführung, ſo daß die Entlaſtung der Verwaltungsorgane einſtimmig erfolgte.— Schießleiter Geiger konnte berichten, daß der 65jährige Kamerad Jakob L. Hamm mit 146 Ringen die goldene Ehrennadel errang, ſo daß innerhalb des Vereins jetzt errungen wurden: 1 goldene, 7 ſilberne und 13 bronzene Schieß⸗ nadeln. An dem vom 3. bis 5. Juni in Kaſſel Reichskriegertag, an dem au er Führer teilnimmt, beteiligt ſich der Krei Worms mit 240 Mann. Anmeldungen müſſen ſofort erfolgen. bon heeicher ölie. C ————————————————— ————00—.—————⁵0—⁵,9,—,Ä,—————,⁵,³,³³ÄÄÄg³³j393Ä9ÄÄ3Ä3Ä3Äg————————————————————————————— hlorodont —————————————— E—ͤ1ꝗ᷑—ö———— ————— ——— Zahnyaſte und mundwaſjer —[——————Eiĩ————————————————————————— ——————3ð— Ähʒ..nĩ—•—[— a————————————— ——222+— 2——————————————————————————————————————————— ——————————————— — — — — ————————— —————— ———————— —.fF— ————— —— „hakenkreuzbanner“ ſiultur und Seiſtesleben mittwoch, f März 10359 Der Stifter Ce Aufrichtige Freude erfüllte mich, als ich von den Staatlichen Muſeen zu Berlin den Auftrag erhielt, die„ſteinernen Wunder“ im Naum⸗ burger Dom zu beſichtigen und Farbenproben zu machen, damit die Staatlichen Muſeen Gips⸗ abgüſſe der Stifterfiguren von jetzt ab auchin der Bemalung originalgetreu lie⸗ fern können. Bei einer, immerhin kurzen, Dombeſichtigung kann man die Schönheiten dieſer mittelalter⸗ lichen echt deutſchen Kunſt nicht ganz in ſich auf⸗ nehmen; doch ich hatte volle drei Tage Zeit, die einzigartigen Kunſtwerke zu ſtudieren, die der leider unbekannte ſogenannte„Naumbur⸗ ger Meiſter“ lebensgroß im Weſtchor des Doms um 1250—1270 geſchaffen hatte. Wir dürfen ſtolz ſein, ſolche unerſetzlichen Kunſtwerke zu beſitzen und blicken dankbar zu dem„Naumburger Meiſter“ zurück, daß er dieſe Stifterfiguren nicht einzeln, als Stanobilder, ſchuf, ſondern ſie aus den Kallkſteinquadern im Dombauwerk herausmeißelte, ſo daß ſie gleich⸗ ſam Mitſtützer des Weſtchores wurden. Dieſer geniale Bildhauer hatte den Zukunftsblick ge⸗ habt, der inſpirierend ſeine Arbeiten befruch⸗ tete. Dadurch wurden uns dieſe einzigartigen, einmaligen Kunſtwerke erhalten, denn der Ver⸗ ſailler Vertrag hatte beſtimmt, daß die Figuren an Frankreich ausgeliefert werden ſollten. Nur die Tatſache, daß ſie mit dem Fundament bzw. mit den Säulen verbunden ſind, alſo eine Stütze des Bauwerkes bilden, erhielt uns Deut⸗ ſchen unbeſchädigt die„ſteinernen Wunder“. Es ſind wahrhaftige Wunder in und vom Stein, einzigartig in der Plaſtik, einzigartig in der Bemalung und einzigartig in der Auf⸗ ſtellung! Nicht über den Dom und deſſen viele Schätze will ich meine Betrachtungen machen, ſondern nur über die zwölf Stifter, welche den Bau des Doms durch den Biſchof Engelhard von Naumburg um 1220 ermöglichten, als Erſatz der ſeit 1042 beſtehenden abbruchreifen Kirche. Mehr weltlich als kirchlich, oder beides zu⸗ ſammen, muß dieſer erſte Naumburger Biſchof, namens Engelhard, geweſen ſein, da er zur Grunoſteinlegung des Doms die Zeit be⸗ ſtimmte, wo der ſchon 1215 als deutſcher König zu Aachen gekrönte Friedrich II. im Jahr 1220 in Rom die Kaiſerkrone des heiligen Deutſchen Reiches ſich auf das Haupt ſetzte. „Eine weitere Begründung, daß dieſer erſte Biſchof von Naumburg mehr weltlich als kirch⸗ lich geſinnt war, iſt auch darin zu finden, daß er beſtimmte, die weltlichen Fürſtengeſchlechter in einem kirchlichen Prachthaus aufzuſtellen, nicht in betender oder unterwürfiger Stellung, ſondern trutzig und ſtolz in Wehr und Waffen die Männer und lieblich die Frauen Sind dieſe Stifterfiguren nun porträtähnlich, da ſie doch ein bis über zwei Jahrhunderte früher gelebt haben, ehe der„Naumburger Meiſter“ ſie in Stein verewigte? Hermann und ſeine Gemahlin Reglindis, deſſen Bruder Ekke⸗ hard mit ſeiner Gemahlin Uta müſſen zur Zeit König Heinrich III.(1017—1056) gelebt haben, weil Ekkehard den Beinamen trug:„Der Treu⸗ eſte der Treuen um Heinrich III.“ Der Naum⸗ burger Bildhauer, dieſer uns unbekannte Mei⸗ ſter hat dieſe Stifterfiguren nicht nur porträt⸗ ähnlich geſchaffen, ſondern ſie auch in hiſtori⸗ ſcher Tracht dahingeſtellt, wo ſie im Dom hin⸗ gehören, denn dieſe Stifter ermöglichten den Bau. Es waren wehrhafte Männer, nicht bloß aus dem Geſchlecht der anſäßigen, regierenden Ekkehardiner, ſondern auch aus den Stämmen der Askanier, der Wettiner und der Thüringer. Der„Naumburger Meiſter“ vereinte einige Stämme deutſchen Blutes in ſeinen Werken und ſchuf eine hiſtoriſche Stätte aus Pietät und Dankbarkeit. Manche der jetzt Lebenden werden die Por⸗ trätähnlichkeit in Zweifel ziehen, weil vor 900 bis 1000 Jahren die Fotografie noch nicht er⸗ funden war, auch Maler und Zeichner zu den „ſeltenen Menſchen“ gehörten. Doch dieſer An⸗ ſchauung iſt zu erwidern: Es gab Urkunden, an⸗ hängende Sigell(Siegel) mit Bild, wie dieſe ſchon in Alt⸗Aegypten, Babylon⸗Aſſyrien, Zeit Alexander des Großen, des altrömiſchen Im⸗ periums üblich waren. Die Möglichkeit, auch vor 1000 Jahren be⸗ reits Verſtorbene porträtähnlich nachzubilden, lag in der mündlichen Ueberlieferung vom Vater zum Kind und ſo fort. Auch aus den öffentlichen und Hauschroniken konnte man ſich nicht nur ein porträtähnliches Bild machen, ſondern auch die Charakter der Perſonen im Bild verkörpern. Selbſtverſtändlich gehört da⸗ zu ein genialer Meiſter, ein Weiſer und Kön⸗ ner in einer Perſon. Dieſer geniale Meiſter wollte auch keinen Naumburg⸗Meißener⸗Thüringer Ahnenkult mit den Stifterfiguren verewigen, ſondern künſtle⸗ riſch in höchſter Ausführung die damalige Zeit, die Hiſtorie des Mittelalters, ſowie die Cha⸗ raktere der Beteiligten in ewig haltbarem Ge⸗ ſtein ſchaffen. Und dieſes alles iſt ihm voll und ganz gelungen. Pietät und Dankbarkeit gegenüber dem Gebenden den Opfernden ver⸗ anlaßten den Meiſter auch, die Aufſtellung der Figuren ſo zu arrangieren, daß die Hauptſtifter des Bauwerkes: Ekkehard⸗Uta, Hermann⸗Reg⸗ Von Bertl KIOcKer lindis dem Beſchauer als Zweieinheit ent⸗ gegenſtehen. Die weiteren Stifterfiguren Dietrich von Brehna und ſeine Gemahlin Gerburg, Konrad und Gepa(oder Adelheidt, ſpäter Aebtiſſin von Gernrode) Timo von Kiſteritz, Dietmar von Merſeburg, Graf Wilhelm Camburg und Sizzo der Bärtige von der Käferburg, Graf von Schwarzburg befinden ſich im gleichen Raum. Jeder und jede iſt anders an Geſtalt und Aus⸗ druck und auch in der Bemalung, doch iſt der Werkſtoff der gleiche; deshalb erzielte der „Naumburger Meiſter“ ebenſo in der Platzauf⸗ ſtellung eine dramatiſche Wirkung, die früher und in ſpäterer Zeit wohl nicht zu überbieten war und zu überbieten iſt, wodurch ein„Aller⸗ heiligſtes“ in einer Kirche für das geſamte Deutſchtum geſchaffen wurde. War es nun eine Laune des Meiſters, daß er dieſe Steinfiguren vor etwa 700 Jahren be⸗ malen ließ? Wohl kaum! Oder hat er ſelbſt zu Pinſel und Farbe gegriffen? Wer gibt Ant⸗ wort? Dieſe von ihm geſchaffenen Kunſtwerke, im Innern einer Großkirche, wirkten ihm nach der Vollendung zu kalt, zu denkmalsmäßig, dieſe ſeine Schöpfungen ſollten lebens wahr, le⸗ bendig dazumals und bis in fernſte Zeiten wirken. Auch der künſtleriſch wertvollſte ver⸗ arbeitete Stein konnte dieſe Gedankenwelt nicht ausdrücken, deshalb wurden die Figuren bemalt und in der bereits damals hiſtoriſch geworde⸗ nen Gewandung, originalähnlich in Geſtalt und Ausdruck, ſo daß ſie faſt lebendig, ſinnend und õ Dorns 2 Naurnburę beſinnend auch auf uns Heutige herniederblil⸗ ken. Steinerne Gemälde für die Ewig⸗ keit beſtimmt! Doch den Naturgewalten gilt keine Ewigkeit. Knapp 250 Jahre nach der Vollendung wütete der große Brand in Naumburg. Der rote Hahn konnte den Stein nicht beſchädigen, im Gegen⸗ teil, das Material wurde härter, doch die Far⸗ benpracht der Figuren wurde beſchädigt. Flek⸗ kenhaft und unanſehnlich ſtanden ſie nun dort, ſo daß ſie im 16. Jahrhundert übermalt wurden. Jetzt ſind die Farben der Uebermalung zum größten Teil verſchwunden, die alten faſt 800⸗ jährigen Farben treten ſtärker hervor, verwi⸗ ſchen oder verſchmelzen ſich mit den Farben des 16. Jahrhunderts und ergeben dadurch dieſe Andachtsauslöſung, die den Künſtler wie den Laien zur Bewunderung der Kunſt emporhebt. Und was haben dieſe faſt 800jährigen ſteiner⸗ nen Zeitgenoſſen alles erlebt? Den großen Brand an Ort und Stelle. Vierhundert Jahre eilten an ihnen vorüber, als der Dreißigjährige Krieg ausbrach, welcher die Völker zerfleiſchte, Moral, Sitte, Gerechtigkeit, Hab, Gut, Exiſtenz unter Schutt und Aſche begrub; ſie blieben ſtehen. Sie ſahen auch die Gründung des zwei⸗ ten Deutſchen Reiches, deſſen tiefſten Verfall 1918/1932 und endlich die Auferſtehung des Drit⸗ ten Reiches. Ehe ich dieſe, eigentlich nur für mich gemach⸗ ten Betrachtungen ſchließe, muß ich noch eines ſeltenen Kunſtwerkes im Dom zu Naumburg ge⸗ denken. Es iſt der ſogenannte„Diakon“. Er ſteht Vier Nurnburger Stifterfiguren im neuen NMannheimer Zeughẽusmuseuſ die Vororbeiten för die Ausgesfoltung des neven Zeughousmuseums sind in vollem Gong. probeweise schen wir bereits in der gtoßen Holle einen Abguß des Bambergef Rei. ters in Origindigröße oaufgestellt. Nun sind aoch die Gipsobgösse von vier Naum- borger Sfifterfigoren, die, in det Gipsformerei der Stacflichen Moseen zu Berlin hergestellt worden, in Mannheim. sie werden selnerzeit zusommen mit dem gamberger Reiter in der Rassenobteilung des Zeughabses ein lebendiges Bild von dem mit- telolfterlichen deutschen Menschen geben. Bis zum August des vorigen Jahres war ès nicht bekonnt, daß die zwölf Stifterfiguren im bom zb Naumburg forbig sind. Die Male- rin und Bildhobefin Bertl Krocker, die unser Bild bei der Arbeit zeigt und die vns auch den oben stehenden Artikel, in dem sie ſhre kindrücke bber die Sifterfiguren wider- gibt, zur Verfügung stellte, entdeckte im ver- gangenen Johr die Bemolung und machte sich genque fotbskizzen, noch denen es iht non möglich ist, die figuren qvch in der fatbe orlginolgetteu 2ub kopleren. Es gibt nor wenige deforſige Speziolmaler in Deutschlond(sechs ſu Berlſn und ungefähr drei bis vief in Mön- chen). Die vier Stifterfigoren aus Noumburg (Hermoann von Meißen, Utra von Mei- ßzen, Gerborg von Brehno vund Ekke- hard ll. von Meißen), die Berfl Krocker för dos Monnheĩmer Zeughous bemolte, aber sind die ersten forbigen Wie dergoben der wonderbaren plostiken öberhobpt. Wit begrößen es desholb besonders, daß die Stadt Mannheim die Könstlerin hierher berief, die in wenigen Tagen eine hervorrogende Arbeit leistete. bie Gipsobgösse der Stadtflichen Museen 20 Berlin, für die Beril Krocker ols freie Künst- lerin orbeitet, mössen zunächst die Steinfotbe erholten, donn wird der fotbton der Gev/dn- der ongespritzt und zwor so, daß die folbe feinkörnig„im Stein“ sitzt. Materiolien sind Schellock, Gelfarbe und Temperd. Der Ion ist mait gehalten, damit der Eindruck des Alten entstehf. Die plosfiken hoben noch ihrer Be- molung noch mehr an lebendigkeit gev/on. nen. Der Gesomtonblick ist bunt, doch strohlt gerade diese Bontheit durch ihre dezente fotbkompostion eine ungehevfe Ruhe, aber aoch eine warme und irgendwie froh ay- motende Besinnlichkeit qaus. Wir sind òbber. zeugt, doß die könstlerisch hervorrogend nachgestolteten vier Naumborger Stifterfigvu- ren ein besonderes Kleinod im heben Zeug- hausmuseum darstellen werden. Helmut SchUlz. rechts im Mittellängsſchiff des Doms. Jugend⸗ lich, ſchön an Geſtalt und Ausdruck, im roten prieſterlichen Gewand, der das Buchbrett aus Stein beidhändig vor ſich auf einen dicht be⸗ blätterten Eichſtamm ſtützt. Sein Blick geht über die Menge in die Ferne. Auch dieſes jedes Mu⸗ ſeum erfreuende Kunſtwerk des Mittelalters ſoll um 1260 entſtanden ſein und iſt eine Zierde des herrlichen Doms zu Naumburg an der Saale im Herzen des deutſchen Vaterlandes. Gottfried Nuller über ſein Orcheſterkonzert in-moll Entſtanden iſt das Konzert in den Jahren 1937 und 1938. Ein älteres Konzert, das ich vor meiner Militärzeit geſchrieben habe, iſt von mir ſpäter verworfen worden. So erklärt ſich die Terminänderung der Uraufführung, die notwendig wurde. Merkmale eines Konzertes im Gegenſatz zur Sinfonie ſind in dieſem Falle: 1. die 3⸗Sätzig⸗ keit des Ganzen, 2. die durchweg polyphone Schreibweiſe, die ein„Konzertieren“ aller betei⸗ ligten Orcheſterinſtrumente erfordert. Der erſte Satz behält die Sonatenform— in Expoſition. Durchführung, Repriſe und dem gegenſätzlichen ſogenannten zweiten Thema— bei. Nur ſind alle Teile durchweg polyphon. Dieſe Syntheſe von Polyphonie, die einen rein logiſchen Ablauf der Stimme bedeutet, und der dramatiſchen Gegenſätzlichkeit, die die Sonatenform erfordert, wird nur möglich durch die ſtrengſte Verkettung und Verklammerung des thematiſchen Ma⸗ terials bei gleichzeitiger ſtimmungsmäßigen, nicht logiſchen Gegenſätzlichkeit der einzelnen Themengruppen.— So bringt die Expoſition vier Themen, deren innere Verwandtſchaft aber erſt der Durchführungsteil mit ſeinen kontra⸗ punktiſchen Kombinationen voll zeigt. Das Adagio iſt dreiteilig. Es beginnt mit einem Gegenkanon auf einem Orgelpunkt. Später tritt eine Gegenmelodie zum Thema hinzu, zunächſt von den Holzbläſern vorgetra⸗ gen. Im zweiten Teil erſcheint das Thema in dreifacher Engführung, d. h. er erſcheint in den Bratſchen, in den zweiten Geigen(in der Ver⸗ kürzung) und in den erſten Geigen(in der Um⸗ kehrung) gleichzeitig. Der letzte Satz iſt eine Fuge, in deren Ver⸗ lauf fünf Themen zur Sprache kommen. Drei davon ſind aus dem erſten Satz übernommen, ſie geben dem Ganzen das einheitliche Ge⸗ präge. Die verſchiedenartigſten Kombinationen hier aufzuzählen, würde zu weit führen. Zum Schluß möchte ich ſagen, daß niemals die Strenge der Satzkunſt das Erſte und Letzte fein darf, ſie allein hibt einer Muſik noch nicht jene höhere Notwendigkeit. Sie iſt nur ein Ausdrucksmittel. Nur glaube ich, daß, je ſtärker der muſikaliſche Ausdruckswille iſt, deſto ſtrenger auch die Mittel ſein werden. Aber das zu entſcheiden im Hinblick auf mein Werk, iſt nicht meine Sache. Soweit der Komponiſt über ſein Werk, das, wie auch die übrigen Kompoſitionen des Abends— Schuberts Sinfonie Nr. 6 und die Weſendoncklieder von Richard Wagner— von Generalmuſikdirektor Elmendorff geleitet wer⸗ den. Gottfried Müller wird zur Uraufführung feines neueſten Werkes am 6. und 7. März per⸗ ſönlich anweſend ſein. Die Einführungsſtunde findet, wie immer, am vorhergehenden Sonntag, 5. März, 11.30 Uhr, in der Hochſchule für Muſik in E 4 ſtatt. Bildnis eines tropischen Gfohrfeichs „Braſilien“/ Von Wolfgang Hoffmann⸗Harniſch Hoffmann⸗Harnich iſt unſeren Leſern kein Unbekannter. Wir haben von ihm in vergange⸗ ner Zeit„Die Geſchichte der großen Katharina“ gebracht. In dem Buch„Braſilien“ führt uns dieſer Autor ein Land vor Augen, das in ſeinen Gegenſätzen und in ſeiner Schönheit die Sehn⸗ ſucht vieler iſt. Der Verfaſſer hat im Jahre 1937 große Reiſen durch Braſilien unternommen und ſeine Erfahrungen in ſeinem vorliegenden Buche hiſtoriſch, politiſch, wirtſchaftlich und kul⸗ turell niedergeſchrieben. Braſilien iſt das Land der Gegenſätze. Neben dichtbeſiedelten modernen Großſtädten mit pul⸗ ſierendem Leben, mächtigen Wolkenkratzern und Bauten, dehnt ſich das weite Land, das noch der Urbarmachung harrt. Das Wirtſchaftsbild wird beherrſcht von Kaffee, Zucker und Baumwolle. Daneben wächſt eine neuzeitliche Induſtrie em⸗ por, die darangeht, die gewaltigen Erzvorkom⸗ men des Reiches zu erſchließen. Was Hoffmann⸗Harniſch mit ſeinem Werk gibt, iſt keine trockene Darſtellung, ſondern die Erzählung eines tatſächlichen Erlebens. Er be⸗ richtet von der geſchichtlichen Entwicklung des Landes, von dem immerwährenden Kampf ſei⸗ ner Bewohner, die unter dem Ruf:„Vorwärts, Bannermann!“ in mutigen Koloniſationszügen in die Urwälder drangen, um ſich die reiche Erde untertan zu machen. Daneben ſchildert der Verfaſſer das buntbewegte Leben der Groß⸗ ſtädte, in denen unter einer heißen Sonne die Leidenſchoften glühen, gibt uns Einblick in das ſtrenge Familienleben der Braſilianer und zeigt die Kultur, die ſich Braſilien im 18. Jahrhun⸗ dert ſchuf. Aus Geſprächen mit der Bevölkerung aller Schichten gewinnen wir ein klares Bild über Handel und Wandel, Leben und Schaffen, Sitten und Gebräuche dieſes gewaltigen Rei⸗ ches, das größer iſt, als ganz Europa. Die flüſſige Darſtellungsweiſe über dieſes Land macht das Buch zu einem Erlebnisbericht, das jedem einen Gewinn bringt, der ſich über Braſilien unterrichten will.(Hanſeatiſche Ver⸗ lagsanſtalt Hamburg). Michel Feld. —————————— Der Für den iſt befohler Es ſind Appelle bei denen! des Tages pell iſt dier penteilen d a bende Standorten liche Flat in allen g machtsteile Um 12 1 luftfahrtmi Feier im( ein Vorbe Das J wird, wen 14 und 15 Sto steht Wenn de Zeughaus erſter Gan nen die 7 kämpften, f etwas Eige trachten, in Maſchinen, fügt, zu ve gewandelt. Aufklärern iſt mit den ren nicht ir iſt gleich ge den: der E beſeelt. E⸗ lärz 1939 s. Jugend⸗ „im roten hbrett aus dicht be⸗ k geht über jedes Mu⸗ Nittelalters ine Zierde 'g an der rlandes. Ex -moll en Jahren rt, das ich habe, iſt So erklärt ihrung, die genſatz zur ie 3⸗Sätzig⸗ polyphone aller betei⸗ Der erſte Expoſition. enſätzlichen Nur ſind e Syntheſe hen Ablauf ramatiſchen n erfordert, Verkettung ſchen Ma⸗ gsmäßigen, einzelnen Expoſition tſchaft aber nen kontra⸗ tt. ſeginnt mit Orgelpunkt. um Thema n vorgetra⸗ Thema in eint in den in der Ver⸗ in der Um⸗ deren Ver⸗ nmen. 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März 1939 iſt befohlen worden: Es ſind bei allen Einheiten der Luftwaffe Appelle mit Vorbeimarſch abzuhalten, bei denen die Kommandeure auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen haben. Nach dem Ap⸗ pell iſt dienſtfrei. Abends haben bei allen Trup⸗ penteilen der Luftwaffe Kameradſchafts ⸗ abende mit Tanz ſtattzufinden. In allen Standorten der Luftwaffe iſt zu flaggen(feier⸗ liche Flaggenparade). Die Luftwaffe ſtellt in allen gemeinſamen Standorten der Wehr⸗ machtsteile die Standortwachen. Um 12 Uhr findet im Ehrenſaal des Reichs⸗ luftfahrtminiſteriums eine Feier ſtatt. Nach der Feier im Ehrenſaal findet in der Wilhelmſtraße ein Vorbeimarſch der Ehrenformationen ſtatt. Das Jagdgeſchwader Richthofen wird, wenn die Wetterlage es zuläßt, zwiſchen 14 und 15 Uhr Berlin überfliegen. Stolz und stark steht unsere luitilotte heute da Wenn deutſche Jungen heute in das Berliner Zeughaus kommen, ſo iſt ihr erſter Blick und ihr erſter Gang zu jenen alten Flugzeugen, mit de⸗ nen die Flieger des großen Krieges flogen, kämpften, ſiegten und ſtarben. Es iſt in der Tat etwas Eigenartiges, dieſe alten Apparate zu be⸗ trachten, insbeſondere ſie mit den hochwertigen Maſchinen, über die unſere Luftwaffe heute ver⸗ fügt, zu vergleichen. Die Maſchinen haben ſich gewandelt. Was wir heute an Kampfflugzeugen, Aufklärern und Jagdflugzeugen beſitzen, das iſt mit den Himmelskiſten von vor zwanzig Jah⸗ ren nicht in einem Atem zu nennen. Eines aber iſt gleich geblieben, oder beſſer, iſt wieder erſtan⸗ den: der Geiſt, der die Männer der Luftwaffe beſeelt. Es iſt der gleiche Geiſt der ſtrengſten Wir waren nicht nor wehrlos geworden, weil mon uns die stolze Wehrform des freien Maonnes zertrümmerte, den Wehrgeist eines Volkes edelsten Blu- tes und edelster Rosse zu zersetzen begonnen hatte, sondern weil man un- sere Wehrkraft mit der Zerschlogung der unbesiegten alten Lofw/offe bis ins Mark getroffen hatte, jener Waffengottung, deren entscheidende Be- deutung für die künftige Kkriegsführung schon am Ausgong des Weltkrieges feststand. Wehrform, Wehrgeist und Wehrkroft geben von non an im jun— gen Deotschlond wieder einen vollen Klong. Generalfeldmorschall Hermonn Göring. Der Mann und Kämpier, der in zäher Arbeit die jüngs:e Waffe des Reiches geschmiedet hàt Pflichterfüllung, der auch in Richthofen, Boelcke und Immelmann, um nur dieſe zu nennen, lebte. Weil es dem Generalfeldmarſchall Hermann Göring gelungen iſt, mit Hilfe ſeiner alten Kameraden in einer neuen Jugend dieſen Geiſt wieder zu erwecken, darum iſt es auch in ſo ver⸗ hältnismäßig kurzer Zeit— denn was ſind ſchon vier Jahre?!— gelungen, eine Luftwaffe zu ſchaffen, die heute den deutſchen Raum vor allen Angreifern ſchützen kann. Am 1. März 1939 ſind nun vier Jahre verfloſſen ſeit dem Tage, an dem der Führer die Aufſtel⸗ lung der jungen Luftwaffe als dritten Wehr⸗ machtsteil befohlen hatte. Wer Gelegenheit ge⸗ habt hat, in dieſem Jahr die Luftwaffe in ihren verſchiedenen Aufzabengebieten zu ſehen und kennenzulernen, der weiß, was geleiſtet worden iſt. Unſere Gegner glaubten, uns mit dem Ver⸗ ſailler Diktat fliegeriſche Feſſeln anlegen zu kön⸗ nen, die uns für immer am Erdboden feſthalten ſollten. Sie haben aber nicht mit dem deutſchen Erfindergeiſt, ja ſie haben überhaupt nicht mit dem deutſchen Geiſt gerechnet. Jene unwürdigen Konſtruktionsbedingungen, die uns auferlegt wurden, haben ſich im Grunde nur als ein Vor⸗ teil für uns erwieſen. Als wir daran gehen konnten, leiſtungsfähige Flugzeuge zu konſtru⸗ ieren und zu bauen, da hatten wir ſchon eigene wertvolle Erfahrungen gemacht und wir brauch⸗ ten nicht erſt in die Fehler zu verfallen, die un⸗ ſere Gegner von einſt fünfzehn Jahre lang ge⸗ macht haben. Deutſcher Erfindergeiſt und die Leiſtungen unſerer hochqualifizierten Arbeiter⸗ ſchaft haben dazu geführt, daß wir heute im Beſitze von Flugzeugen ſind, die unbeſtreitbar als die beſten der Welt angeſprochen wer⸗ den können. Das iſt kein Selbſtlob, ſondern dieſe Tatſache wird auch von unſeren Nachbarn aner⸗ kannt, wenn auch nicht gerade neidlos. Als die Luftwaffe im verfloſſenen Jahr beim Einmarſch in die Oſtmark und beim Ein⸗ marſch in das Sudetenland eingeſetzt wurde, da hat ſie ſich als voll leiſtungsfähig er⸗ wieſen. Der Führer ſelbſt hat wiederholt ſeine Bewunderung über den ſchlagartigen Einſatz zum Ausdruck gebracht. Es iſt erfreu⸗ licherweiſe nicht nötig geweſen, die Angriffskraft der Luftwaffe zur Geltung zu bringen. Die bei⸗ den Einmärſche waren Angelegenheiten des Friedens und der Freude. Aber wenn es anders „hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 1. März 1939 wäre, ſo hätte die Luftwaffe auch ann bis zum letzten ihren Mann geſtanden. Die Umorganiſation, die im Laufe des letzten Jahres vorgenommen worden iſt, hat mit dazu beigetragen, die Schlagkraft zu verſtär⸗ ken. Aufbau und Ausbildung haben weitere und zwar ſehr erhebliche Fortſchritte gemacht. Erſt in den letzten Tagen iſt in der Oeffentlich⸗ keit bekannt geworden, daß auch für den Schutz der großen Städte Ballonſperren einge⸗ richtet werden, die durchaus in der Lage ſind, rekunden entscheiden beĩ der Flał ꝑohre schwenken nacn Lichtzeichen/ Das Kkommandogerät als techn'sches Wunder „Baken! fliegeriſche Angriffe abzuwehren. Dies iſt ſchon Ueber den ein Beiſpiel dafür, wie mannigfaltig heute der Wirbelnd Aufbau der Luftwaffe geworden iſt. Das neu Ju 52 zuk aufgeſtellte Fallſchirmjäger ⸗ Regi⸗ tige Flugze ment hat taktiſche Aufgaben beſonderer Art zu Metalleid 3 erfüllen und die Flieger— mögen es nun See⸗ edlen Pferd 83** Sturzflieger, Jagdflieger, oder wie ſie kaum gebär onſt noch alle heißen, ſein— werden für ihre liebevoll üb beſonderen Aufgaben auch beſonders geſchult. Maſchine d Dieſe Schulung iſt nicht immer leicht und fordert fliegerei. 2 auch manchmal Opfer. Das iſt beim Auf⸗ ſchimmernd bau einer Waffe, der in ſo kurzer Zeit bewerk⸗ hängen. De ſtelligt werden mußte, auch gar nicht anders zu dem letzten denken. Selbſtverſtändlich wird alles getan, um ſtarrt die V dieſe Opfer auf das geringſte zu beſchränken. zendem Ral Seltſam! Wenn irgendwie bei einer Landung Kleinholz gemacht wird, ſo kann das erſetzt werden, aber unſere ausgebildeten Flieger ſind unerſetzlich. die jetzt in d ſchweren, m Hier brauchen wir jeden Mann. packt. Und 15 uünm eine Zur Luftwaffe aber gehören nicht die Flieger enger Bänk allein, dazu gehört eine brauchbare Flak⸗ artillerie, die ebenfalls geſchaffen worden iſt und die ſich ebenfalls erfolgreich bewährt hat. Dazu gehört das ganze weit verzweigte Syſtem Hörſaal ſche iſt es auch! die jüngſten der deutſche des Luftſchutzes und hier iſt ja auch über Siunden d den Rahmen der Luftwaffe hinaus, jeder deutſche uünden 1 Mann und jede deutſche Frau berufen, mitzuar⸗ erner bon beiten am Schutz der deutſchen Heimat. Links: Lelchtes Flokgeschòötz wehrt einen Tieffliegerongriff ab.— Rechts: Schwere Flokortillerle beim Fevern(Avfn.: Jörte) Am 1. März aber, am Tage der Luftwaffe waffe, um gedenken 3„Fliegeralarm“ jagt vom Flugmelde⸗ Meter entfernt von den vier Geſchützen, ver⸗ Bruchteil einer Sekunde ſchon dem Geſchütz tungsvolle „ dienſt durch den Draht an die Flak. Wenige bunden durch ſchwarze, dick iſolierte Kabel, ar⸗ mitgeteilt ſein; denn die kleinſte Verzögerung ziehen. der den Befehl zum Aufbau der Luftwaffe gege: Minuten kann es nur noch dauern, dann beitet mit raſendem Tempo das Gehirn der läßt das Geſchoß nicht mehr die Flugbahn des 70 m ben hat, des Generalfeldmarſchalls Hermann kommen die feindlichen Bomber in den Wir⸗ Batterie, das Kommandogerät. Dieſe Maſchine Feindes treffen, der ja alle Sekunde hundert o Maſchin kungsbereich der Batterſen. Dieſe Zeit des leitet den Kampf, bedient von den fähigſten Meter weiter durch den Luftraum raſt. Wenn die Göring, der dieſen Befehl mit der ihm eige⸗ nen Energie in kürzeſter Friſt ausführte, wir ge⸗ Wartens koſtet die Männer an den Abwehr⸗ geſchützen faſt mehr Nerven als der Kampf. Soldaten. Jetzt ſind die erſten Bomber im Wirkungsbereich der Geſchütze. Durch die Ka⸗ Dieſen Kampf gegen die Sekunde führt das Kommandogerät. Ein Wun⸗ ihre Strahle e g denken der alten Flieger von einſt, die ihrem Da, ein, zwei, drei Bomber tauchen am Ho⸗ bel jagen die Befehle des Kommandogeräts zu 5- 5 5 J 3 wei c Kriegskameraden Göring geholfen haben, das rizont auf, andere folgen in breiter Forma⸗ den Floks. berſchnsrelt Aufbauwerk zu vollenden, und wir gedenken al⸗ tion. Sekunden nur ſind die Flugzeuge im 4 3 Bedienung durch gut ausgebildete Flak⸗Artil⸗ tern, dann t Feuerbereich einer Batterie, der Erfokg in die- Kein Kanonier blickt zum limmel leriſten Effolge zeigt, die faſt unfaßbar ſcheinen. Himmel übe ler Angehörigen der Luftwaffe, die durchdrun⸗ gen ſind von ihrer Aufgabe, das Reich gegen jeden Angriff, woher er auch kommen möge, in jeder Stunde zu ſchützen. Die Vorschule ſen Sekunden entſcheidet über das Wohl der Heimat. Drohend ragen die langen Rohre der 8,8⸗Zentimeter⸗Flak in den Himmel. Geſpannt ſtehen die Bedienungen an ihren Poſten. 200 der Luftwaffe Das NS- Fliegerkorps in der vor- und nachmilitãrischen Erziehung Von General der Flieger Friedric' Christiansen, Korpslührer des VS- Eliegerkorps Der„Tag der Deutſchen Luftwaffe“ ſoll allen Volksgenoſſen in Stadt und Land die Macht und Bedeutung unſerer neuerſtandenen Luft⸗ wehr vor Augen führen. An einem Tag im Jahr ſollen alle Männer und Frauen und nicht zuletzt unſere heranwachſenden Jungen und Mädel das ſtolze Gefühl der wehrtechni⸗ ſchen und wehrpolitiſchen Ueberlegenheit Deutſchlands haben.“ Sie ſollen deutlich ſpüren, daß unſere Luftwaffe ein wirkſamer Schutz der Grenzen iſt, daß aus ihrer Größe und Kraft für alle Deutſchen eine Si⸗ cherheit wächſt, ohne die niemals ein Vier⸗ ———— ein friedlicher Aufbau von ſo un⸗ erhörten Ausmaßen möglich wäre. Dieſe Erkenntnis iſt von grundleg ender Bedeutung. Sie ſetzt voraus, daß das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland und ſeine Fliege⸗ rei eine unzerſtörbare Einheit bilden. Eines iſt infolgedeſſen ohne das andere nicht denkbar. Wie heute die nationale Unabhängigkeit und Freiheit des Reiches durch das Heer und in einem beſonderen Sinne durch die Luftwaffe geſichert iſt, ſo war deren Schaffung wieder nur möglich durch den entſagungsvollen und ziel⸗ bewußten Kampf der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung unter ihrem Führer Adolf Hitler Dieſe Feſtſtellung muß gerade am Tag der Luftwaffe keit kennzeichnen im übrigen den Weg unſeres Fliegernachwuchſes während ſeiner vierjähri⸗ gen Zugehörigkeit zu den HJ⸗Fliegereinheiten. enn dieſe Jungen dann mit Vollendung des 18. Lebensjahres in die NSFK⸗Stürme auf⸗ genommen werden, beſitzen ſie alle kämpfe⸗ riſchen Eigenſchaften, die ein guter Soldat aufzuweiſen hat. Das iſt unerläßlich, denn jeder Angehörige des NS⸗Fliegerkorps hat ſpäter als Soldat der Luftwaffe noch weit öhere Pflichten und Aufgaben zu erfüllen. Die NSßK⸗Männer kehren, wenn ſie nach ehren⸗ voller Dienſtzeit aus der Luftwaffe ausſcheiden, zum NS⸗Fliegerkorps zurück, um dort erneut durch ihre Arbeit das Anſehen der deutſchen Fliegerei zu ſteigern. Deutſchland braucht Flugzeuge, Deutſchland braucht aber auch ausgebildete Männer, die dieſe Flugzeuge ſtenern. Dem NS⸗Fliegerkorps fällt die bleibende Aufgabe zu, für alle Zeiten den fliegeriſchen Nachwuchs zu ſichern, aus Pimpfen und Hitlerjungen Flie⸗ ger zu erziehen, die unſere ehrenvolle Tra⸗ dition als Volk der Flieger für immer feſtigen. Das NS⸗Fliegerkorps wird nach dem Willen des Generalfeldmarſchalls Göring immer mehr zum tragenden Fungament der deutſchen Luftwehr werden. Der„Tag der Luftwaffe“ ſoll uns alle daran erinnern, daß jeder zu ſol⸗ Blitzſchnell dreht der Richtkanonier ſeine Handräder ſo, daß die Kontrollzeiger die Sicht⸗ 3 decken, die von dem Gerät ausgelöſt wer⸗ en. Kein Blick geht zum Himmel! it größter Konzentration ſtarren die Augen auf die an⸗ kommenden Lichtbefehle. Parallel ſchwenken die vier Rohre in die Schußrichtung. Surrend ſtellt die Zünderſtellmaſchine jedes Geſchützes die Laufzeit der Granate bis zu ihrer Exploſion ein, ein Zeichen, jetzt fliegt das Geſchoß in den Lauf, neues Zeichen: Feuern. Krachend geht der Schuß los, mit einer Anfangsgeſchwindigkeit von faſt 900 Meter in der Sekunde jagt das Ge⸗ ſchoß in die Flugbahn des Feindes. Heute ſieht man jedoch nicht die weißen Wolkenbälle der berſtenden Granaten, wir ſind nur bei einer Uebung. Beim ſcharfen Schuß wäre die Wir⸗ kung der vier gleichzeitig geſchoſſenen Granaten verheerend. Genau in Höhe der feindlichen Bomber'repieren die Geſchoſſe, Sprengſtücke und der gewaltige Luftdruck der Exploſion wür⸗ den die Maſchinen zerreißen. Schuß um Schuß jagt aus den Rohren, im Bruchteil einer Se⸗ kunde gibt das Kommandogerät neue Einſtell⸗ befehle weiter und lenkt die Geſchütze, ſolange, bis 15 Feind erledigt und der Sieg errun⸗ gen iſt. Jede Sekunde ein neuer Befehl Zwei Feinde hat die Flak. Den Gegner in der Luft und die Zeit. Das Gelingen des Kamp⸗ ſes mit dem Gegner in der Luft hängt von dem Siege über die Zeit ab. Hundert Meter in einer Sekunde legt ein Flugzeug bei einer Geſchwin⸗ digkeit von 360 Stunden⸗Kilometer zurück. Die Granate braucht trotz ihrer nnerhört hohen An⸗ fangsgeſchwindigkeit, in der ſie das Rohr ver⸗ läßt, eine Sekundenreihe Zeit, um die Höhe des Feindes zu erreichen. Je größer die Höhe, um ſo länger die Flugzeit des Geſchoſſes. Soll der Schuß alſo treffen, muß Fluggeſchwindigkeit, Richtung und Höhe des Gegners gemeſſen und daraus Rohrerhöhung des Geſchützes, Seiten⸗ winkel, Vorhaltemaß und Zünderlaufzeit be⸗ Jeden Augenblick wird eine Meſſung gemacht, laufend verbeſſert die Maſchine ihre Ergebniſſe, leitet ſie über die Kabel zu den einzelnen Ge⸗ ſchützen, die im Viereck ſtehen. Ein Gerät.— von Menſchen bedient— leitet und lenkt das Feuer, fehlerlos, unbeirrbar arbeitet das Kom⸗ mandogerät, bleibt Sieger über die Zeit und den Gegner in der Luft. In vorderſter Linie in Stellung Der Dienſt bei der Flak iſt keine Lebensver⸗ ſicherung. Neben dem Einſatz zum Schutz in der Heimat muß gerade dieſe Truppe mit in vor⸗ derſter Linie kämpfen, um die Erdtruppenteile gegen Angriff aus der Luft zu ſchützen. Wenn die Infanterie zur Beſetzung neuen Gebietes vorgeht, muß die Flak bereits in Stellung ſein. Vor der Marſchkolonne der Infanterie! Schnell iſt eine Batterie feuerbereit. Durch jedes Ge⸗ lände erzwingen ſich die ſchweren Zugmaſchinen den Weg. Voraus iſt ſchon der Erkundungs⸗ offizier geeilt, mit Fähnchen legt er die ein⸗ zelnen Geſchützſtellungen feſt. Der Wettertrupp mißt Windrichtung und ⸗ſtärke. Die kleineren wendigen 2⸗Zentimeter⸗Flaks mit 200 Schuß Feuergeſchwindigkeit in der Minute übernehmen ſofort die Sicherung gegen Tiefangriffe. Raſch ſenken ſich die 8,8⸗Geſchütze vom Transportwa⸗ gen auf die Kreuzlafette. Mit größtem Energieeipſatz arbeitet die Mannſchaft an der Aufſtellung der Befehls⸗ ſtelle I, des Kommandogeräts, das juſtiert werden muß und dann die einzelnen Geſchütze genau einrichtet. Kabel werden von hier zum Verteilerkaſten und zu den einzelnen Geſchützen gelegt. Sie ſind die Nervenbahnen, die an das Gehirn angeſchloſſen werden. Fällt einmal die Befehsſtelle 1aus, dann ſpringt ſofort das Kommandohilfsgerät ein, das genau in der Mitte der Batterie aufgeſtellt iſt. Raſch wird die Stellung noch getarnt und bald kann kein Flieger mehr von oben erkennen, daß unten ein unerbittlicher Gegner auf ſeinen Augenblick mit aller Deutlichkeit unterſtrichen wenden. Denn cher Mitarbeit aufgerufen iſt. rechnet werden. Die Berechnung muß im— 5 3855 Fliegerkorp's“ iſt das aroße Sammelbecken der atterie. Die Ruhe reißt an den Nerven. K5 jener vielen tauſend jungen Männer, aus de⸗ Jeder einzelne Mann weiß, der Kampf dauert Als Göring d nen auch für alle Zukunft unſere Lufiwaffe er⸗ immer nur Sekunden, aber ſie müſſen bis zur d weikert werden ſoll, Der Na⸗ letzten Möglichkeit ausgenutzt werden. Hier liegt 3 gänzt, und er die Schwierigkeit in der Erziehung der Flak⸗ mend und d tionalſozialismus bildet die natürliche Grunod⸗ lage für den Aufbau des NS⸗Fliegerkorps, das feinerſeits nicht Selbſtzweck iſt. ſondern als RS-⸗Kampforganiſation die vorfliegeriſche Aus⸗ bildung unſerer Jungen übernimmt. Sie erfolgt nach einheitlichen Grundſätzen in Arbeitsgemeinſchaften für Mo⸗ dellbau, im Bau von Gleitflugzeu⸗ gen und im praktiſchen Gleitflug als der Vor⸗ ſchule des ſpäteren Segelfliegers. Die Segelflugausbildung ausge⸗ ſprochen fliegeriſch begabter Hitlerjungen und MSia⸗Männer erfolgt in den Stürmen und in den Segelflugſchulen. Für die handwerk⸗ liche Ertüchtigung und Weiterbildung beſtehen artilleriſten; aus völliger Ruhe im Augenblick Körper und Nerven auf höchſte Leiſtungsfähigkeit umzuſchalten. -Zentimeter-Garben gegen Tiefangriffe Die Hauptaufgabe iſt bei Tag und Nacht die Luftabwehr, die Zerſplitterung und die Zerſtörung feindlicher Flugſtreitkräfte. Durch das geniale Kommandogerät und die Wirkung der Granaten ſind die großen Flakgeſchütze be⸗ ſonders für den Kampf gegen hochfliegende Ziele geeignet. Tief⸗- und Sturzangriffe wehren die kleinen wendigen 2⸗Zentimeter⸗Flaks ab. Wehe dem Flugzeug, das in die Gar⸗ Bn ſtehen o ögel in der Junkers⸗Maf für Nachrichte weſen, blitzer der ſchnellen kelwerke. Ara und der mod ſchelwerke ſta⸗ Und dazwiſch Do 17, jenes ten Bombers die Luft. „Franz“ ſch Modellbau⸗ und Segelflugbauſchulen. Ausge⸗ eemeen Patelwieder feibſ als feuernden Waffenkommt! Die Spreng⸗ W di ggeſchult, um ſpäter wieder ſelbſt als ladungen der Geſchoſſe explodieren beim Auf⸗ 75 treffen und erzielen zerſtörende Wirkungen, die — wenn nicht gleich zum Abſturz— doch zur Landung zwingen. Hart und ſchwer iſt der Dienſt bei der Flak. Vielſeitig ſind die Aufgaben. Die modernen Geräte fordern von den Soldaten höchſte Kon⸗ zentration und Leiſtung. Immer gilt die Aus⸗ geſetzt zu werden. ldung zum Motorſport⸗ gt für die Sturmangehörigen den Reichsſchulen für Motor⸗ tanſchauliche Schu⸗ tliche Ertüchtigung werden inzelnen NSiK⸗Stürmen beit hinein lernen ſie ho⸗ Bombengerät, umzugehen. zeitig beherſch Funkern, Fot können ſie ſich ſsbiſdung der Hi durch bildung aber der einen Aufgabe: Schutz der Aufklärer! bietet Gewähr dafür, daß Heimat gegen den Feind aus der Luft, der krieges jener; von allen Seiten kommen kann. Daher täglich ten in den F inſtige Träger der deut⸗ Mut, Draufgängertum t erzogen werden. Dieſe ür jeden Flieger unerläß⸗ wußtſein und Zuverläſſig⸗ „Emil“ durch eſteuert, ſtief egners vor. dungen und wurde oft en ſchlüſſe der de die Uebungen, um noch ſchneller und wendiger in der Bedienung der Waffen und Hilfsgeräte zu werden, damit aus dem Kampf gegen die Sekunde der Sieg über den Gegner in der Luft kolgt. *—— N* „ 8 errsesss Wehrhafte vögel schützen die deutsche Heimat ärz 1039 ——— AK under Ifn.: Jötte) n Geſchütz erzögerung tgbahn des de hundert iſt. Sekunde Ein Wun⸗ ſches Gerät ze, das bei Flak⸗Artil⸗ ar ſcheinen. ig gemacht, Ergebniſſe, zelnen Ge⸗ t Gerät.— lenkt das das Kom⸗ e Zeit und Lebensver⸗ ſchutz in der nit in vor⸗ ruppenteile itzen. Wenn n Gebietes ellung ſein. rie! Schnell jedes Ge⸗ igmaſchinen irkundungs⸗ er die ein⸗ Wettertrupp ie kleineren 200 Schuß übernehmen riffe. Raſch ansportwa⸗ rbeitet die Befehls⸗ das juſtiert en Geſchütze n hier zum i Geſchützen die an das einmal die ſofort das tau in der Raſch wird d kann kein daß unten Augenblick Mannſchaft den Nerven. impf dauert ſſen bis zur 1. Hier liegt a der Flak⸗ Ruhe im uf höchſte uten. fangriffe und Nacht ig und die äfte. Durch die Wirkung geſchütze be⸗ hochfliegende riffe wehren r⸗Flaks ab. die Gar⸗ rſchnell⸗ Die Spreng⸗ beim Auf⸗ rkungen, die — doch zur ſei der Flak. e modernen höchſte Kon⸗ ilt die Aus⸗ Schutz der er Luft, der daher täglich nd wendiger Hilfsgeräte öf gegen die in der Luft „Bakenkreuzbanner“ Mittwoch, 1. März 1939 „Hörsäle“ brausen durch die Lüfte Wie das„Auge des Heeres“ geschult wird/ Fotoapparate mit sechs Gängen/ Wir besuchten eine Aufklärungsfliegerschule Ueber dem Fliegerhorſt donnert Motorenlärm. Wirbelnd beginnen die drei Propeller einer Ju 52 zu kreiſen. Schwer ſtemmt ſich der wuch⸗ tige Flugzeugkörper gegen die Bremsklötze. Der Meitalleib zittert erregt wie die Flanken eines edlen Pferdes vor dem Start. Ungeduldig und kaum gebändigt. Noch einmal ſtreift der Blick liebevoll über dieſe vielſeitigſte und bewährteſte Maſchine der deutſchen Verkehrs⸗ und Militär⸗ fliegerei. Da bleiben die Augen jäh an dem ſchimmernden Lauf eines Maſchinengewehres hängen. Dort, wo der breite Rumpf ſich hinter dem letzten Kabinenfenſter eben ſtärker verjüngt, ſtarrt die Waffe von der Höhe herab aus glän⸗ zendem Rahmenkranz. Seltſam! Und ſeltſam auch die ſieben Mann, die jetzt in den Leib des Flugzeugs klettern. Mit ſchweren, ungeſchickten Handkameras ſind ſie be⸗ packt. Und ſie gruppieren ſichin der Kabine um einen Kartentiſch, der inmitten enger Bänke den Raum füllt. Wie ein kleiner Hörſaal ſcheint das Flugzeug geſtaltet. Und da iſt es auch! Denn in ihm erhalten Tag für Tag die jüngſten Aufklärer und Beobachter der deutſchen Wehrmacht während des Fluges Stunden der Schulung und Ausbildung. Und einer von ihnen ſitzt in luftiger Höhe am MG — genau wie ſpäter in den Aufklärungsflug⸗ zeugen. Fliegende Hörſäle alſo ſchuf die Luft⸗ waffe, um deutſche Soldaten für eine bedeu⸗ 1 und umfangreiche Aufgabe zu er⸗ ziehen. 70 Maſchinen gleichzeitig Wenn die Sonne, durch keine Wolken getrübt, ihre Strahlen bis tief hinab in die alten, ſanft ueinander geneigten Straßenzüge von Braun⸗ ſch weig ſchickt und die Flaggentücher über den verſchnörkelten Patrizierhäuſern im Winde knat⸗ tern, dann trudelt und wirbelt es am blauen Himmel über dem Fliegerhorſt Broitzem ſum⸗ Als Göring der Lufwafte die Fahnen verlieh. mend und dröhnend durcheinander. 70 Flug⸗ Bn ſtehen oft zugleich wie ein Schwarm großer ögel in der Luft. Neben den dreimotorigen Junkers⸗Maſchinen, dieſen Hörſaal⸗Flugzeugen für Nachrichten⸗Navigationsunterricht und Bild⸗ weſen, blitzen die Leiber der He 45 und He 46, der ſchnellen Fern⸗ und Nahaufklärer der Hein⸗ kelwerke. Arado 66, eine erprobte Schulmaſchine, und der moderne Nahaufklärer Ms 126 der Hen⸗ ſchelwerke ſtarten und landen in ſchneller Folge. Und dazwiſchen zerteilt der ſchnittige Leib der Do 17, jenes ſchnellen Fernaufklärers und leich⸗ ten Bombers der Dornier⸗Werke, immer wieder die Luft. „Franz“ ſchon im Weltkrieg bewährt „An Bord dieſer Flugzeuge aber wachſen Offi⸗ Mannſchaften von Heer und Luftwaffe n eine vielſeitige militäriſche Ar⸗ beit hinein. Auf ungezählten Probeflügen lernen ſie hoch oben in der Luft mit MG und Bombengerät, mit Funkanlage und Filmkamera umzugehen. Denn alles dies müſſen ſie gleich⸗ zeitig beherſchen. Erſt, wenn ſie zu vollendeten Funkern, Fotografen und Zombern wurden, können ſie ſich Aufklärer nennen. Aufklärer!„Franz“ hieß während des Welt⸗ krieges jener zweite Mann, der hinter dem Pilo⸗ ten in den Flugzeugſitz kletterte. Von ſeinem „Emil“ darch den dickſten Kugelregen hindurch⸗ ſtieß er weit hinter die Linien des egners vor. Und von da brachte er ſeine Mel⸗ dungen und Feſtſtellungen heim. Was er ſah, wurde oft entſcheidend für die nächſten Ent⸗ ſchlüſſe der deutſchen Heeresleitung. Denn ihm entging nichts da unten: marſchierende Truppen und Wagenkolonnen, Transporte und Menſchen⸗ anſammlungen. Als„Auge des Heeres“ empfing der Be⸗ obachter ſchon damals die Feuertaufe. Und be⸗ währte ſich— im Gegenſatz zu den Engländern. Denen war oft ein Luftkampf reizvoller und wichtiger als die raſche Heimkehr zur eigenen Truppe. So blieben ſie oft am Feinde kleben, konnten ſich nicht mehr trennen und wurden viel⸗ leicht ſogar abgeſchoſſen. Aber die deutſchen Be⸗ obachter hatten ſchon damals gelernt: Auf die Meldung kommt es an! Darum bändig⸗ ten ſie ihr Temperament, gingen jedem Luftge⸗ fecht aus dem Wege und kehrten ſo ſchnell heim wie ſie vorgeſtoßen waren. Zum Nutzen der ganzen Truppe! Zwei Jahrzehnte hatte die Kriegstechnik ſeit jenen erſten Erfahrun⸗ gen Zeit, von Moderni⸗ ſierung zu ⸗Moderniſie⸗ rung, von Verbeſſerung zu Verbeſſerung vorwärts zu ſtürmen. Und worin die Welt voranging, das mußte Deutſchland in An genial konſtruierten Geräten wird der ange⸗ hende Aufklärer in Braun⸗ ſchweig⸗Broitzem auf die künftige Arbeit vorberei⸗ tet. läuft unter den Viſier⸗Einrichtungen der berühmte„Bombentep⸗ pich“ ab, da blitzen auf Kartentiſchen die Salven feindlicher Batterien auf, müſſen vom Beobachter genau beſtimmt und der eigenen Heeresgruppe ge⸗ funkt werden. In Flug⸗ zeugrümpfe ſind die komp⸗ lizierten Bordkameras eingebaut, die durch ein Loch im Boden der Ma⸗ ſchine arbeiten. Je nach der Geſchwindigkeit des Flugzeuges können ſie in ſechs verſchiedenen Gän⸗ en laufen. Aus 2000 Neter Höhe vermögen ſie ein 200 Kilometer langes und 8 Kilometer breites⸗ Stück der Erdoberfläche auf das Filmband zu bannen. Und 50 Meter Filmband faſſen ſie! Wel⸗ che Möglichkeiten! So weit hat die deut⸗ ſche optiſche Induſtrie die⸗ ſes Gerät entwickelt, daß es noch aus 8000 Meter Höhe ſo ſcharf ſieht, wie hundert Meter über dem Erdboden. Auch Wolkenbildungen bereiten kaum Schwie⸗ rigkeiten. Und ſelbſt die Nachtfotografie wurde ſchon recht weit entwickelt. Hat ſich der Beobachter an dieſe Gneräten mit dem Funken und Filmen, mit der genauen Kar⸗ tenbeſtimmung und dem Bombenabwurf ver⸗ traut gemacht, dann wird er in Schulmaſchinen hinausgeſchickt. Tag für Tag. Monatelang. Eine beſtimmte Aufgabe bekommt er jedesmal mit auf den Weg: ein Reihenbild von einer Eiſen⸗ bahnlinie oder einem Kanal anzufertigen, die Vorgänge auf einem benachbarten Fliegerhorſt zu beobachten und zu funken, oder einen ganzen breiten Landſtrich im Raumbild aufzunehmen Wenn die Offiziere und Unteroffiziere nach ſechs Monaten die Aufklärungsſchule Braunſchweig⸗ Broitzem verlaſſen, dann ſind ſie in Theorie und Praxis zu vollendeten Funkern, Fotografen, zu MG-⸗Schützen und Bombern geworden. Jeder⸗ zeit können ſie dann für die ſchwierigſten Auf⸗ gaben der Erkundung und Aufklärung eingeſetzt werden— als wertvolles Werkzeug einer ſtarken ſchlagkräftigen Wehrmacht. (Bildorchiv) Zahlen zum Tag der Luftwaffe Während des Krieges wurden für die deutſche Armee und Marine rund 17000 Offi⸗ ziere und Mannſchaften im Fliegerberuf ausge⸗ bildet. Die Geſamtzahl der Verluſte innerhalb der Fliegertruppe betrug an Toten, Vermißten und Verwundeten rund 13 000 Mann. Von die⸗ fünf Jahren nachholen und— überflügeln! Ge⸗ waltig wuchſen die Aufgaben des Aufklärers von heute. Die Offiziere des Heeres und der Luftwaffe und die Unteroffiziere, die in Braun⸗ ſchweig⸗Broitzem in ſechsmonatigem Lehrgang zum Beobachter und Hilfsbeobachter ausgebildet werden, können kaum mit einem Blick die lange Liſte ihrer theoretiſchen und praktiſchen Unter⸗ richtsfächer überſchauen. Erd⸗ und Lufttaktik, Artilleriekunde, Luftbildweſen und Nachrich⸗ tenweſen mit Funken ſtehen ebenſo auf dem Stundenplan wie Waffenkunde mit Bomben⸗ ausbildung. So vielſeitig wie die Ausbildung der mo⸗ dernen Beobachter, iſt aber auch ihre Verwen⸗ dungsmöglichkeit. In den U⸗Staffeln bei den Armeekorps und Panzerdiviſionen des Hee⸗ res ſind ſie ebenſo zu finden wie bei den k⸗Staf⸗ feln der Heeresgruppen und Armeen. Auch in den Stabsſtaffeln der Kampfgeſchwader und in den E⸗Staffeln des Oberbefehlshabers der Luft⸗ waffe, der Luftflottenkommandos und Luftdivi⸗ ſionen werden ſie eingeſetzt. Wie das„verlängerte Auge“ jener Kommando⸗ ſtelle, der ſie zugeteilt wurden, wirken die mo⸗ dernen Beobachter. Da iſt der Artillerie⸗ aufklärer. Im Bewegungskrieg funkt er aus vielen tauſend Meter Höhe die Lage des aufge⸗ fundenen Zieles, überwacht die allgemeine Lage des Feuers und hilft bei der Bekämpfung der ſchwer zu faſſenden beweglichen Kolonnen und Marſchblocks. Während er immer dicht über der feindlichen Front bleibt, ſtößt der F⸗Auf⸗ klärer viele hundert Kilometer in das Hinter⸗ land des Gegners vor. Nie ſinkt die Flughöhe unter 5000 bis 6000 Meter. Aber oft ſteigt ſie auch bis 8000 Meter an. Das Sauerſtoffgerät wurde dem-Aufklärer darum ein unentbehr⸗ liches Handwerkszeug. Große Aufgaben hat auch er zu löſen. Die Lage von Induſtriezentren und Bahnhöfen, die Truppenverſchiebungen hin⸗ ter der Front und die Vorgänge auf feindlichen Flugplätzen müſſen feſtgeſtellt werden. Bis 1500 Kilometer weit tragen die beſten und modernſten Bordſender die Beobachtungen und Meldungen zurück zur eigenen Front. Läuft der Funkſpruch ein, dann können wenig ſpäter ſchon die ſchwe⸗ ren W ſtarten und überlegt eingeſetzt werden. Salven àuf dem Kartentisch ſen fanden 4053 Kameraden des fliegenden Per⸗ ſonals den Heldentod; 4644 wurden ſchwer ver⸗ wundet. — In dem erfolgreichen deutſchen Jagdgeſchwa⸗ der Nr. 1„Freiherr von Richthofen“ betru⸗ gen die Verluſte 108 Offiziere und Flugzeugfüh⸗ rer(56 Tote) und 13 Mannſchaften(6 Tote). * Mit dem höchſten Kriegsorden, dem Pour le merite, ſind ausgezeichnet worden außer dem Kommandierenden General und ſeinem Stabs⸗ chef 59 Jagdflieger, 5 Kommandeure der Bom⸗ bengeſchwader, 8 Beobachter, ein Seeflieger, 2 Marinelandflieger, 2 Marineluftſchiffer und ein Ballonbeobachter. Von Unteroffizieren erhielten das Preußiſche Goldene Militärverdienſtkreuz, die höchſte Auszeichnung für Unteroffiziere und Mannſchaften, 69, darunter der ſpäter als Kunſt⸗ flieger und Konſtrukteur bekannt gewordene Weltkunſtflugmeiſter Gerhard Fieſeler. Von 72 Rittern des Pour le merite unter den Fliegern fanden 27 den Heldentod. * Insgeſamt wurden im Kriege von den Deut⸗ ſchen 8401 Flugzeuge abgeſchoſſen. Sturz- kampf- flieger Unſere Flieger ſchoſſen davon 6811, unſere Flak 1590 feindliche Flugzeuge ab. 2500 deutſche Flug⸗ zeuge wurden von den Franzoſen abgeſchoſſen, davon durch Flieger 2000, durch Flak 500 Flug⸗ zeuge. * In ſeiner Reichstagsrede vom 20. Februar 1938 teilte der Führer mit, daß im Dienſt der Flugertüchtigung bis zu dieſem Tage 55 000 An⸗ gehörige des Jungvtſlkes im Segelflugweſen zur Gemeinſchaftsarbeit ausgebildet wurden. 74000 Hitlerjungen ſind in den Fliegerorganiſationen der HJ. 15000 Jungen beſtanden allein im Jahre 1937 ihre Gleit⸗ und Segelflugprüfung. Im Jahre 1938 hat ſich dieſe Zahl noch ganz be⸗ deutend erhöht. Hier hat das deutſche Volk in der Jugend den Nachwuchs, den Deutſchlands junge Luftwaffe braucht. Dieses Bild zeigt Uebungsbomben för die Sforzkampfflieger, deren Maschinen w/ir oöbrigens im„Kopf“ dleser drei Sonderseiten abgebildef hoben.(Aufnaohmen: Hans Jötte).— Die drel fotos am fuß derselben Tifelseite sind Schnoppschbsse aus der Auf- klärungsflie gerschole der lofwaffe in Braunschweig-Broitzem.(Abuf.: presse-Bild- Zentrole). Siehe den Artikel dozu:„Hörsäls brausen durch die löfte“ Dds Göring-Bild ent- nahmen wir dem Bildorchiv des„HB“. Alle Ffotos freigegeben dorch RLM. „hakenkreuzbanner“ Wietſchaſts- und Sozialpoliti Mittwoch, 1. März 1939 Gefahr für die chemische Forschung Auf der letzten Hauptverſammlung der Na⸗ turforſcher und Aerzte in Stuttgart wurde an einer großen Anzahl von Beiſpielen in einer Folge von Vorträgen die Oeffentlichkeit darauf hingewieſen, wie ſehr die Fortſchritte des natur⸗ wiſſenſchaftlichen Erkeemens mit der Ent⸗ wicklung der Forſchungsapparatur und der Forſchungsmethoden im Zu⸗ ſammenhang ſtehen. Man hat im Deutſchlauid der Nachkriegszeit dieſen Zuſammenhängen allzu wenig Begchtung geſchenkt. So unterblieb die techniſche Weiterentwicklung unſerer Hoch⸗ ſchulen und Forſchungsſtätten. Das rächt ſich naturgemäß bitter in unſerer Zeit, gerade auf den„lapitalintenſwen“ Gebieten der chemiſchen Forſchung. Es beſteht die Gefahr, daß auf be⸗ ſtimmten Zweigen die deutſche chemiſche For⸗ ſchung voan Ausland geſchlagen wird. Die deutſche chemiſche Technik iſt groß gewor⸗ den durch ihr Forſchungspotential und die gro⸗ ßen Meiſter der Wiſſenſchaft und der Forſchung, die wie Liebig für ihre Zeit bahnbrechend und muſtergültige Laboratorien einrichteten. Die Forſchungseinrichtungen dieſer ſchöpferi⸗ ſchen Zeit ſind naturgemäß recht primitiv im Verhältnis zu den heutigen Methoden ueid apparativen Hilfsmitteln. Nur noch da kaain er⸗ folgreich und rationell gearbeitet werden, wo die notwendigen Mittel für die Anſchaffung der modernſten techniſchen Forſchungseinrichtungen zur Verfügung ſtehen. Es iſt aber auf dieſem Gebiet eine Situation entſtannden, die es ſach⸗ kundigen Fachkreiſen zur gebieteriſchen Pflicht macht, mit aller Deutlichkeit auf Gefahren aufmertſam zu machen, ehe es zu ſpät iſt. Es kann mit aller Begründung feſtgeſtellt werden, daß die Mehrzahl der deutſchen Hochſchulinſtitute in techniſcher Hinſicht zur Lehre und zur For⸗ ſchung mangelhaft ausgeſtattet ſind, daß z. T. bie unentbehrlichſten Hilfsmittel fehlen, insbeſondere aber Hochſpannungs⸗ transformatoren, elettriſche Widerſtandsöfen, Druckautoklaven, leiſtungsfähige Oelpumpen. Mikrowaagen, empfindliche Mikroſkope, Spek⸗ tralapparate, Röntgenſpektrographe uſw. Die Gefahren und beſonders ernſt auf Forſchungs⸗ gebieten, die als„kapitalintenſir“ be⸗ zeichnet werden können und die durch aroß⸗ zügige Bereitſtellung von Mitteln z. B. in Ame⸗ rika vorangetrieben wurden. Beſonders groß ſinnd die Gefahren, von Amerika überflügelt zu werden auf den Gebieten der Metallforſchung, der Korroſtonswiſſenſchaften und der Legie⸗ rungskunde, der Silikatforſchung und der Mine⸗ ralölforſchung. Was wir beſitzen, 1 Genialität, Energie, Phantaſie und ſchöpferiſche Kraft, das Erfinden geeigneter Methoden, Hartnäckigkeit und Plan⸗ mäßigkeit des Forſchers. Was un ſeren Labors und Inſtituten fehlt, ſind Geld, Werkzeuge des Forſchens, die auf Höchleiſtung gezüchtete ratur, ſind Mittel, um die Inſti⸗ tute auszubauen, neue zu gr die Forſcher von mechaniſch beiten zu entlaſten, die Fo 3 zu rationaliſieren u ührern der Labors und In die notwendigen Mannſchaf Verfügung zu ſtellen. Es iſt bei der überragenden Bedeutung der Chemie in unſerem Kampf für die Stärkung der Wehr⸗ und Wirtſchaftskraft und der Er⸗ höhung, der Voltsleiſtung überhaupt eine Aufgabe, für die Mobiliſierung er erforderlichen Mittel zu ſorgen. Und zwar gründlich ſchnell zu ſorgen. Was praktiſch ge⸗ ſchehen muß, iſt dies: beträchtliche Erhöhung der laufenden Mittel für die wiſſenſchaftlichen In⸗ ſtitute, Gewährung eines einmaligen großen Zuſchuſſes an einzelne, damit ſie in die Lage verſetzt werden, ihre techniſche Rückſtändigkeit mit einem Schlage zu beheben, Bereitſtellung von Mitteln zur Gründung neuer Inſtitute. Wenn es irgendwie eine große Gemein⸗ — 31 abe der deutſchen chemi⸗ en Ind 33 rie gibt, dann iſt es dieſe, Mo⸗ biliſterung der notwendigen Geldmittel für die Forſchung, damit wieder gut gemacht wird, was in den Nachkriegsjahren verabſäumt wurde. Es iſt aber die Frage, ob allein die Induſtrie ſich ſelber helfen kann, vielmehr wird die Hilfe des Staates notwendig ſein. Nicht nur für einige beſondere Forſchungsaufgaben, ſondern um im anzen das Rüſtzeug unſerer Forſchung den ortſchritten im Ausland anzugleichen. Dazu wird ein einmaliger nennenswerter Betrag er⸗ forderlich ſein, der vom Staat über eine ihm eeignet erſcheinende Organiſation zu vertei⸗ en wäre zum Segen der Gemeinſchaft der ſchaf⸗ enden und forſchenden chemiſchen Induſtrie, amit ſie ihre internationalen und völkiſchen — im Dienſt am deutſchen Volk erfüllen ann. H. Schüler. „lllerschwerste Juwellerware“ Ein Geſchäftsmann hatte Solinger Beſtecke als„allerſchwerſte Juwelierware“ inſeriert. Das Einigungsamt der Bochumer Handelskammer erklärte die Bezeichnung als unzuläſſig. In So⸗ lingen werde Juwelierware nicht hergeſtellt. Auch führten Juweliere keine Solinger Ware. Bei Juwelierware denke man an hand⸗ und kunſtgewerbliche Arbeit, die in Muſter und Aus⸗ führung individuellem Geſchmack Rechnung trage. Sie dient vorzugsweiſe dem Luxusbedürf⸗ nis. Solinger Beſtecke ſind auf den Gebrauchs⸗ zweck ausgerichtet. Die Verquickung von Solin⸗ er mit Juwelierware erweckt falſche Vorſtel⸗ lungen und täuſcht etwas vor, das dem ange⸗ vrieſenen Fabrikat unbeſchadet ſeiner Qualität nicht eigen iſt. Das marktſchreieriſche Wort „allerſchwerſt“ macht zudem den unbefangenen Leſer glauben, er bekomme die ſchwerſte tech⸗ niſch überhaupt denkbare Silberlegierung oder Silberauflage, während er in Wirklichkeit nur die zur Zeit höchſtzuläſſige Silberauflage be⸗ kommt. groß ſind. Welche Aufgaben hat die Reichsstelle für Wirtschaftsmoral?/ Wpb Die Reichsſtelle für Wirtſchaftsmoral iſt hervorgegangen aus der Abteilung zur Wab⸗ rung der Berufsmoral beim Wirtſchaftsſtabe des Stellvertreters des Führers. Zur Erlangung der Rechtsfähigteit wurde nach der Ausgliede⸗ rung die Form eines eingetragenen Vereins ge⸗ wählt. Es beſteht eine enge Verbindung zur Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft, was ſchon darin zum Ausdruck kommt, daß der Leiter der Reichswirtſchaftskammer, Ing. A. Pietzſch, das Amt des Präſidenten der Reichs⸗ ſtelle wahrnimmt. Weiter ſiend im Präſidium die Leiter der Reichsgruppen, der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſter und das Oberſte Parteigericht vertreten. Aufgabe der Reichsſtelle iſt die Bekämpfung von Wirtſchaftsſchäd⸗ lingen. Zu ihrem Arbeitsgebiet gehört u. a. auch die Verfolgung von Betrugsfällen(3. B. Kreditbetrug und böswillige Schuldner, falſche Angaben über geſchäftliche Verhältniſſe, Hypo⸗ thekenvermittlungs⸗ und Beteiligrrigsſchwin⸗ del), von getarnten Ariſierungen, von Betrüge⸗ reien, Untreue und unlauterem Wettbewerb bei öffentlichen Aufträgen, von Aeigeſtellten⸗ und Beamtenbeſtechung— dies übrigens in ſtän⸗ diger Zuſammenarbeit mit dem Verein ge⸗ gen Beſtechung EV.— und ſchließlich des ———— von Geſchäfts⸗ und Betriebsgeheim⸗ niſſen. Bei Fällen der genannten Art wirkt die Reichsſtelle annden Ermittlungen für die Straf⸗ verfolgungsbehörden und die Eßhrengerichte der gewerblichen Wirtſchaft mit. Einen ſehr breiten Raum nimmt die gutachtliche Tätigkteit ſowohl für die beiden eben genannten Organe als auch für das Oberſte Parteigericht ein. Ergünzend ſei hier hinzugefügt, daß es der Reichsſtelle im Laufe der letzten Jahre in zahl⸗ reichen Fällen gelungeg iſt, die Wirtſchaft und die Oeffentlichteit vor Schwindelunternehenen oder vor ſonſtigen Schädigungen zu ſchützen. Zum Beiſpiel kann ſie das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, in der ſog.„Biberzüch⸗ ter“⸗Angelegenheit die Betrügereien aufgedeckt und die Schuldigen zur Strecke ge⸗ bracht zu haben. Es hatte ſich darum gehandelt, daß durch Anzeigen in den Tageszeitungen Geldgeber geſucht werden, denen man unwahr⸗ ſcheinlich hohe Verzinſung verſprach. Das un⸗ erfahrene Publikum hatte ſich in vielen Fällen durch die verlockenden Zinsangebote dazu ver⸗ leiten laſſen, ſeine Erſparniſſe bei dieſem Schwindelunternehmen anzulegen. Wie zu er⸗ warten, konnten die Zahlunaszuſagen nur ganz ſelterr und vor allem nur am Anfang des Be⸗ ſtehens dieſer Unternehmungen eingehalten werden, da das ganze nach dem ſog. Schnee⸗ ballſyſtem aufgebaut war und die Zins⸗ ueid Rückzahlungen auf zuerſt geliehene Beträge nur aus den ſpäter in Form von Darlehen ein⸗ gehenden Mitteln möglich waren. Die Reichsſtelle für Wirtſchaftsmoral e. V. be⸗ Umfassende Klarstellung der Tätigkeitsgeblete faßt ſich aber nicht allein mit Einzelfällen. Oft ſchon hat ſie Gelegenheit gehabt, Fragen von grundſätzlicher Bedeutung anzuſchneiden und bei einer bindenden Regelung mitzuwirken. Der Rechtsvorgängerin der Reichsſtelle iſt im übrigen ſeit 1934 der unſeren Leſern zweifellos bekannte Verein gegen Beſtechung e. V. ange⸗ gliedert worden. Wie ſein Name ſagt, iſt er in erſter Linie auf die Ausmerzung des Be⸗ ſtechungsweſens gerichtet. Seit ſeiner Grün⸗ dung im Jahre 1911 geht er ſeinen erfolgreichen Weg durch unnachſichtliche Verfolgung geſchehe⸗ ner Beſtechungen wie auch durch vorbeugende Maßnahmen, ierdem er der Oeffentlichkeit bei geeigneten Anläſſen immer wieder die Straf⸗ barteit und die ſchweren Folgen von Be⸗ ſtechngshandlungen vor Augen führt. Durch ſeinen Anſchluß an die Reichsſtelle für Wirt⸗ ſchaftsmoral e. V. iſt dem Verein die Mög⸗ lichkeit gegeben, mit beſonderean Nachdruck ſeine Ziele zu verfolgen. Die Auswirkungeer ſeiner Tätigkeit zeigen ſich bereits in einer Reihe von Wirtſchaftsgebieten. Während der Verein gegen Beſtechung e. V. ſeine Mitalieder(Firmen oder Einzelperſonen) in Kreiſen der Wirtſchaft, alſo in Induſtrie, Handel. Gewerbe, Handwerk, hat, gehören der Reichsſtelle für Wirtſchaftsmoral e. V. laut Satzung nur Behörden, Körperſchaften des öffentlichen Rechts, Gliederungen der Organi⸗ ſation der gewerblichen Wirtſchaft ueid Wirt⸗ ſchaftsverbände an. Die Reichsſtelle wird auf Anordnung des Leiters der Reichswirtſchafts⸗ tammer bzw. auf Antrag von Staats⸗ Kom⸗ munal⸗ und Parteidienſtſtellen oder Lonſtigen Trägern öffentlicher Aufgaben tätig. Privat⸗ perſonen, welche die Reichsſtelle für Wirtſchafts⸗ moral e. V. in Anſpruch zu nehmen beabſichti⸗ gen, müſſen ſich daher zweckmäßigerweiſe an eine der vorgenannten Stellen wenden, welche die Verbindung herſtellt. Die natürliche Achtung vor dem Reichtum Aus Bernhard Köhlers Schrlit„Rassenkampf der Wirtschaĩtꝰ Keine Rührseligkeit, keine verlogene Be⸗ rufung auf angeblich nationalsozialistische Forderungen des Altruismus wird uns davon abhalten, in steigendem Maße gerade denen die Anstrengungen eines immerwährenden Kampfes aufzuerlegen, die als die Besten aus dem Wettbewerb hervorgehen sollen. Wer reich sein will, muß dem Schicksal dankbar sein, wenn es ihn zwingt, den Ge- fahren des Reichtums durch äuberste An⸗ strengungen zu begegnen. Wer im Kampf um die Bewährung für das deutsche Volk nicht unterliegen will, darf nicht damit rechnen, daß ihm der Besitz die Arbeit leichter macht. Eher muß er wissen, daß er um des Besitzes willen doppelt mit Verantwortung belastet ist. Dann wird der soziale Aufstieg nicht darin bestehen, daß der Sohn es leichter hat als der Vater, sondern daß er schwerere Ver- antwortung trägt. Dann wird auch die na- türliche Achtung vor dem Reichtum als eines Erfolges der Leistung wieder begründet sein und die falsche Achtung verschwinden, die wir der jüdischen Verfälschung verdanken. Der Talmud mahnt:„Man lehre seinen Sohn einen leichteren Beruf und trachte da- nach, zu Gütern und Reichtum zu gelangen.“ Wir lehren, daß ein Blutsstamm um so ge⸗ fährdeter ist, je größer die Neigung in ihm ist, es dem Sohne leichter zu machen. Es ist kein sozialer Aufstieg, wenn einer anstatt 120 RM monatlich nunmehr 240 oder 1000 oder noch mehr verdient; dies ist nur ein wirtschaftlicher Aufstieg. Wenn er aber mehr leistet, wenn er stei⸗ gende Verantwortung übernehmen kann, gleichgültig auf welchem Gebiete, wenn er Vertrauen auf sich zieht und. gestärkt durch das Vertrauen seiner Volksgenossen, immer höhere Verantwortung zu tragen hat, dann ist das ein sozialer Aufstieg. mnaunmummumttzkkislzzzzIZELZL“ AlIIIIIIIIAIIzIiiAIIszzzAznziAktAuAmraieeeeieeeee Landarbeitermangel hemmte auch den Zwischenfruchthau Die Befürchtung, daß der Zwiſchenfrucht · bau 1938 gegen 1937 zurückgegangen ſei, wird durch die neueſten Ziffern in„Wirtſchaft und Statiſtik“ beſtätigt. Der Zwiſchenfruchtbau, alſo der Anbau landwirtſchaftlicher Kulturpflanzen als Unterſaat zu einer Hauptfrucht oder als Nachſaat in den Stoppelacker, hat im Altreich von 1,36 auf 1,27 Mill. Hektar abgenommen. Wegen der Verſchiedenartigkeit der Zählung in beiden Jahren iſt der Stoppelklee in dieſen Zahlen nicht inbegriffen. Dieſe Entwicklung iſt recht bedau⸗ erlich, denn der Zwiſchenfruchtbau iſt ein beſtgeeignetes Mittel, die Erträge ohne Flächen⸗ lommè die dæadsch- oSS klerfeo⸗ WaBEN engllsche Ausfulirve- Stcindigunꝙ? Maalscle und enqlische Fcllasbrdn am loklrdeu/erl. - beumecher- um Oo Sboe- vI VWO Können England und Deutſchland ſich über ihren beiderſeitigen Anteil am Welthandel einigen? Das iſt die im Grunde ſehr weit⸗ efaßte Frage, die in dem am 15. März in üſſeldorf beginnenden Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der deutſchen und engliſchen Induſtrie zur Ausſprache ſteht. Niemand kann bezweifeln, daß, gelingt eine ſolche Verein⸗ barung, ſie für die Zukunft des Welthandels und vielleicht auch des Verhältniſſes der beiden roßen europäiſchen Induſtrievölker von aro⸗ ger Bedeutung ſein würde. Niemand kann allerdings auch überſehen, daß die Schwierig⸗ keiten, die ſich einer Löfung entgegenſtellen, an wird infolgedeſſen nur erwar⸗ ten dürfen, daß das Ziel in Teilabſchnitten erreicht wird und die jetzigen Verhandlungen eine Plattform ſchaffen, auf der feſtgebaut wer⸗ den kann. Großdeutſchland und Großbritannien lieferten im vorigen Jahre zuſammen für etwa 11,2 Milliarden RM Waren in die Welt. Von der britiſchen Ausfuhr entfielen 309 Millionen RM auf die Ausfuhr nach Deutſchland, von der deutſchen Ausfuhr 374 Millionen RM auf die Ausfuhr nach England. Der weitaus größte Teil der geſamten Ausfuhr beider Länder ſind Induſtriewaren, von der deutſchen Ausfuhr nach England z. B. 97 v. H. von den engliſchen nach Deutſchland 59 v. H. Unſer Bild zeigt, in⸗ wieweit die beiden Länder in den wichtigſten Induſtriewaren auf dem Weltmarkt miteinan⸗ der im Wettbewerb ſtehen. Vor allem ſind es Textilien, Maſchinen, Eiſen⸗ und Stahlwaren, Fahrzeuge, chemiſche Erzeugniſſe. Bei Maſchi⸗ nen halten ſich die beiderſeitigen Lieferungen mit 7 bzw. 6 v. H. des Geſamthandels ungefähr die Waage. Bei Textilien und Fahrzeugen hat England ein großes Uebergewicht, bei chemi⸗ ſchen Wn en und bei Eiſen⸗ und Stahl⸗ waren Deutſchland. Bei Kohle beſteht ein un⸗ gefähres Gleichgewicht. Hier iſt ja auch kürzlich ſchon eine Vorvereinbarung zuſtande gekom⸗ men. Nun handelt es ſich praktiſch nicht um Verſtändigung über große Warengruppen, ſon⸗ dern um ſpezielle Induſtrieerzeugniſſe und ſpe⸗ ielle Märkte. Alles wird darauf ankommen, ob ie beiden Induſtrien ſich zunächſt für be⸗ ftimmte Erzeugniſſe darüber verſtändigen kön⸗ nen, welchen Anteil jeder auf dritten Märkten haben ſoll. Gelingt das, dann dürfte auch die Preisfrage verhältnismäßig leicht zu klären ſein und ein ruinöſer Kampf vermieden wer⸗ den können, von dem doch nur der Dritte Vor⸗ teil hätte. neuen Pfla vermehrung zu ſteigern. Der Reichsernährungs⸗ miniſter hat als das Ziel der Landwirtſchaft hingeſtellt, anſtatt der zur Zeit der Dreifelder⸗ wirtſchaft üblichen zwei Ernten in drei Jahren nunmehr auf drei Ernten in zwei Jahren zu kommen, und zwar über den Zwiſchenfruchtbau. In der Tat wird aber heute erſt ein Zehntel (11,1 v..) des Ackerlandes zum Zwiſchen⸗ fruchtbau herangezogen. Am ſtärkſten iſt der es in den von der Witterung egünſtigten Gebieten des Ober⸗ und Nieder⸗ rheins und des Münſterlandes. In den rhei⸗ niſchen und weſtfäliſchen Gebieten iſt auch 1938 noch ein Zuwachs feſtzuſtellen. Die ſtärkſten Rückgänge zeigen die Provinzen im Stromgebiet der Oder. Die Er⸗ klärung iſt die gleiche, wie ſie für manche an⸗ dere unerfreuliche Entwicklung in der Land⸗ wirtſchaft, z. B. das Nachlaſſen der Milchlei⸗ ſtung der Kühe, genannt werden muß: der Mangel an Arbeitskräften, der ſich im Groß⸗ betriebe des Oſtens empfindlicher bemerkbar macht als im bäuerlichen Familienbetriebe des Weſtens. Zudem mag auch die prächtige Ge⸗ treide⸗ und Hackfruchterntxe 1938 im einzelnen Betriebe die Notwendigkeit des Zwiſchenbaus gemindert haben. Bezeichnend iſt, daß von der Abnahme die eine Ausnahme ma⸗ chen. So haben vor allem die Süßlupine, der Markſtammkohl und der Rapko an Boden ge⸗ wonnen. Das iſt ein Zeichen des Vertrauens der Landwirtſchaft zu den hochwertigen neuen Futterpflanzen. Die Zwiſchenfrüchte werden zum geringeren Teil(Bitterlupine u..) als Gründünger um⸗ epflügt, zumeiſt aber als Friſch⸗ und Stapel⸗ utter verwandt. Wenn auch in dieſem Jahre durch den reichlichen Anfall von Gras, Klee, Futtergetreide und Hackfrüchten die Verſorgung unſeres Viehs geſichert iſt, wenn auch durch den Bau von Gärfutterbehältern und eine beſſere Heugewinnung beſonders für Winter⸗ und Frühjahrsfutter geſorgt iſt, ſo muß doch der Rückgang des Zwiſchenfruchtbaus bedauert wer⸗ den. Aber auch hier kann man auf die Frage nach einer Wende der Entwicklung nur eine Antwort geben: Mehr Landarbeiter! Rhein-Mainische Abendbörse Sehr ſtill Der Mangel an Kundſchafsaufträgen wirkte ſich auch an der Abendbörſe in ſtarker Geſchäftsloſigteit aus. Teilweiſe erfolgten noch kleine Abgaben, wie auch an⸗ dererſeits auf den ermäßigten Stand ſich kleines Kauf⸗ intereſſe bemerkbar machte. Am Aktienmarkt war die Kursentwicklung daher wiederum uneinheitlich, wobei nur in einzelnen Papieren geringe Abſchlüſſe erfolgten. So Ic Farben zu 150½(150¼), Rheinſtahl zu 136¼½ (136½) und Buderus zu 104¼ gegenüber einem Ber⸗ liner Einheitskurs von 106½/. Sonſt waren Vereinigte Stahl zu 110¼(110), Mannesmann zu 110%(110) etwas höher gefragt. Von Autowerten Adlerwerke wei⸗ ter rückläufig auf 106(106½), Verein Deutſche Metall blieben auch abends von der Dividendenerhöhnng un⸗ berührt bei unverändert 184. Renten lagen völlig geſchäftslos. 6prozentige JG Farben wurden mit unverändert 120% und im Frei⸗ verkehr Kommunalumſchuldung wie mittags mit 93,20 bewertet. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 28. Februar. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): März 3,30, Mai 3,52½, Juli 3,75, Sep⸗ tember 3,87½ Brief.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo): März 88¼, Mai 88, Juli 86½¼, Sep⸗ tember 87. „Hake 2 Ver lun Ru ſteh Eri Leb Wer 1 ſchen Ri men all ſeit ihren der Jug mit Sku ſchrieben ten auc verein und kein der deut Die 3 machend⸗ gedruckte len wir! Arbeit ft und zu h Man älteſten „Amic! bder⸗Cl Können nen feſtzi über ver Drehp hafen, de ſchon So Jahr zu die Zah größer. gend, lu aus der auswärti Wettfahr weiſe bet an den 9 kreiſen w rende M durch die bhevorzugt baihm, lob man in d. „Wer r die Mänt gattaverei ſie auch verbeſſern das wett zu förder in dieſer Leibesübr als heute. weiſe gab kommende Regattave en von noch jung eine weit a Jahrhund den vera gattaverei Steil ſ Mannheir ſenen Ru nahm die. dieſer grö tung, und läum wur rern in die Manr kalender d verban brachte m Vereinigu im Jahre die erſter Eine Beſt heims als unſeres 5 3 5 er bſtn ler⸗ 4335 9 Zu dem verſchieder um eine haben, Boote zu f von den i gen Rude dieſe Zeit des damal vereins, de los wurde aber ſchon gen des R An Eurt legt. Jahre zi mordenden bis auch wärtsentw am Rudern viaſiege und intern dazu bei. men an Gi ten ihr Pr. heim, das ich zu ver Tage aus mit ſeiner eine wertv nach Mann 959 ampł Be- sche avon enen nden aus okSal Ge⸗- An- das darf z die ssen, mit darin t als Ver- na- eines sein die lKen. einen da- gen.“ ge⸗- Iihm einer oder t nur stei- Kkann, n er iurch nmer dann llu ch auch t aus. ich an⸗ Kauf⸗ ar die wobei olgten. 136/½ n Ber⸗ einigte (110) ke wei⸗ Metall na un⸗ ſe J6 Frei⸗ t 93,20 1 „Bakenkreuzbanner“ sport und Spiel Mittwoch, 1. März 1959 60 Jahre Kump mit Skull und Riemen auf Veckar und Rhein/ Am 2. März begeht der Mannheimer Regatta⸗ Verein im Anſchluß an eine Generalverſamm⸗ lung mit den Vertretern der ihm angeſchloſſenen Rudervereine die Feier ſeines 60jährigen Be⸗ ſtehens. Nachfolgend bringen wir kurz einige Erinnerungen und Daten aus dem bewegten Leben dieſes verdienten Jubelvereins. Wer in der ruhenvollen Geſchichte des deut⸗ ſchen Ruderſportes zurüchblättert, wer die Na⸗ men all der Vereine und Verbände lennt, die ſeit ihrer Gründung die Pflege und Förderung der Fugendertüchtigung und des Wettkampfes mit Skull und Riemen auf ihren Schild ge⸗ ſchrieben haben, weiß, daß ſeit ſechs Jahrzehn⸗ ten auch der Mannheimer Regatta⸗ verein mit in vorderſter Front marſchiert und keinen geringen Anteil an der Weltgeltung der deutſchen Ruderei hat. Die Zeit iſt ſchnellebig, vieles, oft Epoche⸗ machendes fällt der Vergeſſenheit anheim. Das gedruckte Wort iſt dauerhafter. Deshalb wol⸗ len wir hier verſuchen, eine Menſchenalter lange Arbeit für den Ruderſport kurz zu ſtizzieren und zu würdigen: Man ſchrieb das Jahr 1878 und die beiden älteſten Manmheimer Rudervereine, der MRV „Amicitia“ und der Mannheimer Ru⸗ der⸗Club beſchloſſen die Kräfte und das Können ihrer Mitglieder im Boot durch Ren⸗ nen feſtzuſtellen und zu fördern. Zwar ging es über verſchiedene Strecken, auch wurde mit Drehpunkt gerudert, aber der Mühlau⸗ hafen, damals noch Rheinhafen genannt, war ſchon Schauplatz der Kämpfe im Boot. Von Jahr zu Jahr wuchs die Beteiligung, wurde die Zahl der Zuſchauer und Intereſſenten größer. Dem Beiſpiel anderer Städte fol⸗ gend, lud der von dieſen beiden Vereinen aus der Taufe gehobene Regattaverein auswärtige Klubs und Mannſchaften zu den Wettfahrten ein und im Jahre 1880 beiſpiels⸗ weiſe beteiligten ſich bereits über 100 Ruderer an den Rennen im Mühlauhafen. In Fach⸗ kreiſen wurde man auf die jährlich wiederkeh⸗ rende Mannheimer Regatta aufmerkſam und durch die ſchlimmen Erfahrungen anderwärts bevorzugte maandie damals ſchon ideale Kampf⸗ baihm, lobte die einwandfreien Verhältniſſe, die man in der Südweſtecke des Reiches antraf. „Wer raſtet— der roſtet,“ das wußten auch die Männer, die damals die Geſchicke des Re⸗ gattavereins zu leiten hatten. Deshalb waren ſie auch unermüdlich tätig, Jahr für Jahr zu verbeſſern und Geſchaffenes weiter auszubanen, das wettkampfmäßige Rudern zu pflegen und zu fördern, Ueberflüſſig, zu ſagen, daß gerade in dieſer Zeit die Auffaffung von Sport und Leibesübung in Deutſchland eine andere war als heute. Champagner und Zigarren beiſpiels⸗ weiſe gab es als Preiſe, und die von auswärts kommenden Ruderer wurden gebeten, ſich am Regattavormittag zum Frühſchoppen ein⸗ Dr. Alt leitete nach dem Ausſchei⸗ en von Wilhelm Zeiler die Geſchicke des noch jungen Regattavereins, der e en eine weitere Verſtärkung durch die kurz vorher egründete Mannheimer Rudergeſell⸗ chaft(gegründet 1880) erhielt, bis um die Jahrhundertwende F. L. Schumacher auf den verantwortungsvollen Poſten eines Re⸗ gattavereinsleiters berufen wurde. Steil ſtieg die Kurve der Erfolge der im Mannheimer Regattaverein zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Rudervereine. Den gleichen Aufſchwung nahm die Beteiligung auswärtiger Vereine an dieſer größten ſüddeutſchen Wettfahrweranſtal⸗ tung, und im Jahre 1903 zuan 211 Jubi⸗ läum wurden 28 Vereine mit 400 Rude⸗ rern in die Meldeliſte eingeſchrieben. Ohne die Mannheimer Regatta war der Termin⸗ kalender des damaligen Deutſchen Ruder⸗ verbandes überhaupt undenkbar. Ueberall brachte man dem Streben und Wirken dieſer Vereinigung größtes Verſtändnis entgegen und im Jahre 1908 kamen die erſten ausländiſchen Gäſte Eine Beſtätigung, daß der gute Ruf Mann⸗ heims als Regattaplatz auch über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinausgedrungen war. Zwiſchenzeitlich wurden in jedem Jahre auch Herb 0 wettfahrten veranſtaltet, die Schü⸗ ler⸗ und Nachwuchsruderei ſtark gefördert. Zu dem Zweck aus den mſchn Ruderern der verſchiedenen Vereine Mannſchaften zu bilden, um eine ſtarke Waffe gegen das Ausland zu haben, enngemeinſchaften in die Boote zu ſetzen, wurde erſtmals in Deutſchland von den in Mannheim⸗Ludwigshafen anſäſſi⸗ gen Rudervereinen in die Tat umgeſetzt. In dieſe Zeit fällt auch der Olympia⸗Sieg des damals jüngſten Mitgliedes des Regatta⸗ vereins, des Ludwigshafener RV. Raſt⸗ los wurde Jahr für Jahr weitergearbeitet, aber ſchon das Jahr 1914 bot den Beſtrebun⸗ gen des Regattavereins Einhalt. 0 Europa wurde die Krieg sfackel ge⸗ egt. Jahre zogen ins Land, bis dieſem männer⸗ mordenden Völkerringen Einhalt geboten war, bis auch der deutſche Sport ſich wieder auf⸗ wärtsentwickeln konnte. Auch das Intereſſe am Rudern wurde größer und größer. Olym⸗ viaſiege, Europameiſterſchaften und internationale Erfolge trugen das ihrige 4 dazu bei. Die ſportlichen Veranſtaltungen nah⸗ men an Größe zu und viele Regattaplätze muß⸗ ten ihr Rrogramm erweitern. So auch Mann⸗ das gleichfalls dazu überging ſeine jähr⸗ ich zu veranſtaltenden Wettfahrten auf zwei Tage auszudehnen. Das Programm erfuhr mit ſeiner Ausgeſtaltung auf faſt 30 Rennen eine wertvolle Bereicherung und gab ſo den nach Mannheim entſandten Mannſchaften des In⸗ uend Auslandes Gelegenheit, in mehreren Rennen ihre Kräfte gegen ſo hervorragende Mannſchaften wie die der Mannheimer„Ami⸗ eitia“, des Mannheimer Ruderelub oder des Ludwigshafener Rudervereins, zu meſſen. Das ſportliche Niveau weiter zu ſteigern veran⸗ laßte auch den Regattaverein, ein Abkommen mit Schweizer Ruderern zu treffen, mit dem Zweck des vertraglich gebunde⸗ nen gegenſeitigen Beſuches, Ludwig Pfeffer und Otto Konrad, die Nachfolger von F. L. Schumacher, förderten als ganze Männer tatkräftig und mit Geſchick dieſe Beſtrebungen, und unter Karl Hoffmann., dem jetzigen Regattavereinsführer, erlebt der Mannheimer Regatta⸗Verein, dem heute ſämt⸗ liche Mannheim⸗-Ludwigshafener, Franken⸗ thaler und Speyerer Vereine angehören, augen⸗ blicklich ſeine Blütezeit. Die Beteiligung aus dem Ausland und aus Deutſchland wuchs zu ungeahnter Stärke. Eine Kampfbahn wurde im Mühlauhafen geſchaffen, die mit ihren Einrich⸗ Zum 60jährigen Jubiläum des Mannheimer Regattovereins tungen, mit den überdachten Tribünen, dem Ruderer- und Bootsplatz zu den beſten Europas Weh— Die überragenden Leiſtungen auf dem aſſer haben in den neuerdings geſchaffenen techniſchen Einrichtungen ein würdiges Gegen⸗ ſtück erhalten. * Feſte ſoll man feiern, wie ſie fallen. Auch ein 60jähriges Vereinsjubiläum, ſelbſt wenn es, drei Monate ſpäter wie urſprünglich angeſetzt, in ein neues Jahr fällt. Ertüchtigung der Ju⸗ gend für Deutſchland und ſeine Weltgeltung war immer Aufgabe und Ziel des Mannheimer Regatta-Vereins. Sie ſoll es auch beim An⸗ bruch eines neuen Jahrzehntes ſein, in das der Mannheimer Regatta⸗Verein, innerlich ſtark und gefeſtigt, nach außen als mächtiger Faktor im deutſchen Sportleben hineingeht. Er wird auch weiterhin mit ganzer Kraft mithelfen an den von unſerem Führer geſtellten Aufgaben: „Ein wehrhaft Volk in Leibes⸗ übungen“. Kurpfalæ- Rennꝛn in Hockenheim Nur noci ein Titel als Meisterschaitslaui u. für Renniwagenklasse 1939 verspricht ein großes Motorsportjahr z⁊u werden Unter dem Vorſitz des Führers des Deutſchen Kraftfahrſports, Reichsleiter Korpsführer Adolf Hühnlein, fand, wie alljährlich, aus Anlaß der Internationalen Berliner Automobil⸗Aus⸗ ſtellung in den Dienſträumen der ONsS eine Sitzung ſtatt, an der die maßgebenden Vertre⸗ ter der deutſchen Automobil⸗ und Motorrad⸗ Induſtrie teilnahmen. Sinn dieſer Tagung war es, alle weſentlichen Fragen für das kommende Motorſportjahr zu beſprechen. Beide Wiener Rennen Meiſterſchaftsläufe Eine der wichtigſten Maßnahmen war die Aenderung der Meiſterſchaften. Bisher wurde nur ein Titel für die Rennwagenklaſſe ver⸗ geben, während es von nun an ſowohl einen deutſchen Straßen⸗ als auch Bergmeiſter gibt. Zu den neuen Meiſterſchaſtsläufen zählen auch beide Wiener Rennen. Der deutſche Straßen⸗ meiſter wird nach den Ergebniſſen des Inter⸗ nationalen Eifelrennen s am 21. Mai, des Großen Preiſes von Deutſchland am 23. Juli und des neugeſchaffenen Rundſtrecken⸗ rennens um den Preis von Wien am z. oder 17. September ermittelt. Der deutſche Bergmeiſter wird nach der Wertung des Wie⸗ ner Höhenſtraßenrennens am 14. Mai und des Großen Bergpreiſes von Deutſchland am Großglockner am 6. Auguſt errechnet. Meiſterſchaftsläufe der Motorräder Nur ein Titel wird bei den Krafträdern ver⸗ geben. Zu den Meiſterſchaftsläufen iſt auch das Wiener Höhenſtraßenrennen hinzu genommen worden. Die Meiſterſchaftsläufe für Motor⸗ räder werden demnach bei folgenden Rennen ausgefahren: Internationales Eilenried⸗ rennen am 16. April, Wiener Höhenſtra⸗ henrennen am 21. Mai, Großer Motor⸗ preis von Deutſchland am 13. Auguſt und Kurpfalz⸗Rennen bei Hocken⸗ eiem am 15. Oktober. „Wie im vergangenen Jahre wird die Betei⸗ ligung an den ausländiſchen Rennen wiederum ſo ſtark wie nur eben möglich ſein, denn ſowohl die großen Werke als auch die Fahrer betrach⸗ ten es als eine hohe Aufgabe, deutſche Werk⸗ mannsarbeit und deutſchen Erfindergeiſt im Auslande zur Geltung zu bringen. Terminänderungen im Geländeſport Die Oſtpreußenfahrt, die urſprünglich für Ende September geplant war, wurde auf 10. bis 12. Mai vorverlegt. Die nationale Gelände⸗ prüfung wird wiederum in einem großen Rah⸗ men veranſtaltet, um die Verbundenheit des deutſchen Kraftfahrſports mit dem oſtpreußi⸗ ſchen Gau zu demonſtrieren. Die für den 21. Mai angeſetzte Brandenburgiſche Geländefahrt wird mit Rückſicht auf die Oſtpreußenfahrt erſt am 2. Juli ausgefahren. Kn Durikreis dek Unteken Handvalrtapen Immer noch keine Klärung in der Staffel 1 Poſt Mhm.— Reichsbahn Mhm.:8(:2) MTG— TWiViernheim:16(:3) Turnerſchaft Käfertal— SA 171:4(:0) Jahn Weinheim— Luftwaffe:5(:). Die Spiele in dieſer Staffel gewinnen— was die drei erſten in der Tabelle betrifft— immer mehr an Intereſſe. Der vergangene Spielſonn⸗ tag brachte immer noch keine Klärung, da ſich Poſt und Reichsbahn nur unentſchieden trenn⸗ ten. Der lachende Dritte iſt der TV Viernheim, der mit einem:16⸗Sieg der Staffelmeiſterſchaft — vorausgeſetzt, daß keine Ueberraſchungen mehr kommen— am nächſten gekommen iſt. Die Turnerſchaft Käfertal blieb ebenfalls über die SA⸗Männer ſiegreich und auch Jahn Wein⸗ heim behielt in dem Treffen gegen die Soldaten die Oberhand. Staffel 1 Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Poſt Mannheim 15 11 2 2195:71 24:6 Reichsbahn 14. 10 3 1184 335 TV Viernheim 13 10 2 1 116:67 22:4 TV 46 Mannheim 13 7 1 5 112.90 15:11 Jahn Weinheim 13 7 1 5 92:75 15:11 Tſchaft. Käfertal 12 6 1 5 99.87 13:11 Kurpfalz Neckarau 14 5 1 8 73.87 1117 MTG 2 2 1 ·nn Luftwaffe 11 1 0 10 42:156:20 SA 171 13 0 0 13 70:155:26 Bezirksklaſſe Staffel II TV Handſch'heim— SVV 98 Schwetzg.:11 Tbd. Neulußheim— TV Hockenheim:3 SC Doſſenheim— TG Ziegelhauſen:5 TV Friedrichsfeld— TV Rot R. n. a. Wenn man die Tabelle in dieſer Gruppe be⸗ trachtet, könnte man geneigt ſein, der TG St Leon neben dem T Friedrichsfeld noch eine kleine Chance auf den Staffelſieg einzuräumen. Allerdings muß hierbei das Spiel Friedrichs⸗ feld gegen Rot— die Roter wurden vergeblich erwartet— berückſichtigt werden. Da aller Vor⸗ ausſicht nach Friedrichsfeld die beiden Punkte zuerkannt werden, ſo dürfte die Lage ſich weſent⸗ (:8) (:1) lich zugunſten der Mannheimer Vorſtädter ver⸗ ſchoben haben. In der nachſtehenden Tabelle iſt das ausgefallene Spiel nicht berückſichtigt. Bei dem Spiel TV Handſchuhsheim gegen Schwet⸗ zingen hatte es der Platzherr nochmals in der Hand, ſich vom Tabellenende zu entfernen. Doch die Gäſte ließen das nicht zu, ſo daß Hand⸗ ſchuhsheim wohl dem Abſtieg verfallen iſt. In Neulußheim brachten die Hockenheimer Turner den Kampfgeiſt zum Siegen nicht auf, ſo daß ſie geſchlagen die Heimfahrt antreten mußten. Der SC Doſſenheim ſcheint nicht gewillt zu ſein, aus dieſer Staffel auszuſcheiden. Nach ſchönem Spiel ſiegte er über den Gaſt TG Ziegelhauſen, der damit ebenfalls noch mit in den Abſtiegs⸗ ſtrudel eingezogen wurde. Staffel II Spiele gew. un. verl. Tore PMekt. TV Friedrichsſeld 12 11 1 0 103:54 23:1 TG St. Leon 91 310 96 Tbd. Neulußheim 15 7 1 7112:99 15:15 TV Rot 12 6 1 5 81:89 13:11 TV Hockenheim 12 6 0 6 91:76 1212 98 Schwetzingen 13 6 0 7117124 12:14 TG Ziegelhauſen 11 4 0 8 76:107:16 SC ZDoſſenheim 13 3 1 9 81113 7119 To Handſchuhsh. 13 2 1 10 78.114:21 Dentſcher Fnrag auf dem dechter-Kongreß Auf der nächſten Tagung des Internationa⸗ len Verbandes, die in der Zeit vom 2. bis 4. März in Antwerpen ſtattfindet, wird das Reichsfachamt Fechten im NSRe beantragen, die Zahl ſeiner Vertreter im Vorſtand der FIe von drei auf vier zu erhöhen. In Anbetracht deſſen, daß der großdeutſche Fechtſport nun auch die Kameraden und Kameradinnen der Oſtmark und des Sudetenlandes zu betreuen hat und da⸗ durch zahlenmäßig wohl der größte Fechterver⸗ band der Welt iſt, dürfte die Annahme des An⸗ trages ſicher ſein. Wehrmachts-Sieger im Torlauf und in der Kombination Bei den Meisterschaften in Kit-bühel wurde Thaddäus Schwabl Wehrmachts-Sieger im Tor- lauf und in der Kombination.(Schirner-.) Oskae Leonkard 7 Der FC Germania 03 Mannheim⸗Friedrichs⸗ feld hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Plötz⸗ lich und unerwartet verſchied an den Folgen eines Schlaganfalles das Ehrenmitglied, Herr Hauptlehrer Oskar Leonhard im Alter von 46 Jahren. Ueber drei Jahrzehnte war er für den Fußballſport und insbeſondere für den FC Germania Friedrichsfeld— Er beglei⸗ tete im Verein und in der Fußballbehörde ver⸗ ſchiedene Aemter und erwarb ſich durch ſtete Arbeitsfreudigkeit und offenen Charakter große Verdienſte und viele Freunde. Wir verlieren in ihm einen echten Sportkameraden, der ſtets — Stelle war, wenn er gerufen wurde. Seine erdienſte um die ſportliche Jugendertüchti⸗ gung bleiben unvergeßlich. D6&, doé und Geéé in der Deulichlandvane Das Programm des großen Hallenfeſtes, das Berlins Großvereine BS C, DSC und S CC am 12. März in der Deutſchlandhalle veranſtal⸗ ten, erhält immer feſtere Geſtalt. Eines der ſchönſten Rennen verſpricht der 1000⸗Meter⸗Lauf zu werden. Deſſecker(Stuttgart) hat den Vorjahrsſieg gegen den Waldlaufſieger von Hohen⸗Neuendorf, Herbert Jacob, Schumacher gut gelaunt! „Loxus“, der sich bhezahlt machfl (Düſſeldorf) und den Polen Gaſſowſki zu ver⸗ teidigen, zu denen ſich noch Mertens oder Bött⸗ cher(Wittenberg) und Eichberger(Wien) geſel⸗ len werden. Der Pole Kuſoeinſki hat ſeine Teilnahme am 3000⸗Meter⸗Lauf zugeſagt, ſein ſchärfſter Widerſacher wird vorausſichtlich Max Syring ſein. Zum kurzen 75⸗Meter⸗Lauf ſchickt Polen den Hallenmeiſter Dannowſki, der in Scheuring, Neckermann, pun Borchmeyer, Bönicke, Fiſcher, Vaupel und Mat⸗ thus ſcharfe Gegnerſchaft hat. Zwei Schweden greifen in die Kämpfe ebenfalls ein. Hakon Lindmann ſtartet im 75⸗Meter⸗Hürden⸗ lauf zuſammen mit Kumpmann, Pollmanns, Beſchetznick, Große, Hüber u.., während der ſchwediſche Rekordhalter Kurt Lundqu mit Weinkötz, Langhoff, Martens und Geh am Hochſprung teilnimmt. Beſonders reizvoll iſt der Kampf im Kugelſtoßen zwiſchen Eſtlands Europameiſter Kreek und der deutſchen Extra⸗ klaſſe Woellke, Stöck, Trippe und Blask. In⸗ ternational beſetzt iſt auch der Stabhochſprung, zu dem der Pole Moronczyk gemeldet hat. Dit öchierſtadt— Mainz 88:4 In der Vorſchlußrunde zur Südweſt⸗Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft im Ringen ſtanden ſich in Schifferſtadt der dortige VfK und die ſtarke Staffel von Mainz 88 gegenüber. Schifferſtadt mußte drei Erſatzleute aufbieten, ſetzte den Gä⸗ ſten aber trotzdem ſtarken Widerſtand entgegen und unterlag nur mit:4 Siegen. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß Mainz auch den Rückkampf ge⸗ winnt und dann in der Endrunde auf den deutſchen Meiſter Siegfried Ludwigshafen trifft.— Ergebniſſe(Bantam⸗Schwergewicht): Wahl(Sch.) beſ. M. Engler(.) n..; Eng⸗ ler(.) beſ. Lochner(Sch.) nach.40 Min. it⸗ ſcheidend: Kolb(Sch.) beſ. Mundſchenk(.)en. .; Flick(.) beſ. Keller(Sch.) n..; Eckwei⸗ ler(M) beſ. Reeß(Sch) nach 2,40, Min. entichei⸗ dend: Kamb(Sch) beſ. Werner()en..; Sie⸗ bert(M) bei. Kolb(Sch) nach 4,30 durch Ein⸗ drücken der Brücke. ———— ———————— —————— * 14 5 eeee ee, e e, a e e neeee ee eeee, e ROTSART- IUMUOSA— die Klinge zu 22 Pf, mert ——————————————————————————————— — ——— ———————————————————————— — ——— „hakenkreuzbanner“ unterhaltung Mittwoch, 1. März 1059 poI) 47 Fortſetzung „Kann ich mein Dirndlkleid nicht anbehal⸗ ten, Andrés?“ „Natürlich— aber nehmen Sie einen Man⸗ tel mit, wir kehren vor dem Abend nicht zurück!“ *X Und etwas ſpäter umfängt uns ſchon das große Schweigen des Waldes, und wir ſchreiten unter den hohen Buchenſtämanen bergaufwärts, bis wir die freie Kuppe einer der Maashöhen erreicht haben. Hier liegt die Ebene mit dem Fluß zu unſeren Füßen, das liebliche Bild eiches beſonnten Tales, und weit im Umtreis blauen wiederum Hügel. Ganz fern am Hori⸗ zont ragen die Türme der Kathedrale von Longville. Und am Fuße des Hügels, auf dem wir ſtehen, liegen Schloß und Dorf St. Clément an den Ufern der Maas. André hat ſeinen Mantel auf den Boden ge⸗ breitet, wir laſſen uns im Schatten einer rieſi⸗ gen Kaſtanie nieder, die einſam und freiſtehend die kahle Kuppe dieſer Höhe krönt. Ich habe den Baum ſchon aus der Ferne oft bewundert, von meinem Fenſter aus, unten ien Tal. Kleine Käfer und langbeinige Spinnen klet⸗ tern an den hohen Grashalmen, Bienen ſum⸗ men geſchäftig um die Wieſenblumen, und eine verirrt ſich auch auf die roten Klatſchmohn⸗ blüten an meiner Bruſt. André hat ſie mir dort befeſtigt, er meinte, daß ſie ſich ſo beſon⸗ ders hübſch auf dem blauweiß gemuſterten Kleid ausnähmen. „Bleu⸗blanc⸗rouge, Ihre Landesfarben, Doc⸗ teur“, necke ich ihn. „Stimmt— aber das kang anan noch viel beſſer zuſammenſtellen“, meint er. Und er pflückt mir raſch noch ein paar Margueriten und Kornblumen am Wegrand, die zuſammeen mit dem Klatſchmohn einen wahrhaft fran⸗ zöſiſch⸗patriotiſchen Schmuck an meinem deut⸗ ſchen Trachtentleid ergeben. „Nun haben wir keine Zigaretten für Sie enitgenommen“, ſagt er ganz erſchrocken, als er ſich wieder an meiner Seite niedeygelaſſen hat und ſeinen Tabaksbeutel hervorzieht. „Drehen Sie mir eine, Andre!“ „Oh, die dürfte zu ſtark für ſo ein lleines Mädchen ſein!“ „Bitte, ich möchte eine ſelbſtgedrehte haben“, ſage ich, obwohl ich keine große Luſt zum Rau⸗ chen verſpüre. „Gut, wie Sie wollen!“ Ich beobachtete ihn mit heimlichem Vergnü⸗ gen, während er ſich ſtirnrunzelnd der Beſchäf⸗ tigung der Zigarettenfabrikation widmet. „Hier— befeuchten Sie das Papier“, ſagt er und hält mir die kleine Rolle an die Lippen. „Aber Urſula, ſtellen Sie ſich doch nicht ſo ungeſchickt an! Nur mit der Zungenſpitze— ſo, ſehen Sie!“ Ich lache über ſeine ernſthafte Miene und bringe das Kunſtſtück nun noch viel weniger fertig. „Alors— mein Gott, wie dumm das kleine Mädchen doch iſt! Wollen Sie nun endlich ſtill⸗ halten, die Zunge heraus, ſo! Nein, den Fin⸗ ger ſollen Sie nicht ablecken!“ „Bitte, machem Sie es doch, André! Ich kann es einfach nicht!“ „Oh, das geht doch nicht— Sie würden ſich ekeln“, gibt er zu bedenken. „Nein, André, vor Ihnen nicht“, ſage ich ſchnell.„Alſo, bitte—“ „Schön. Sonſt bekommen Sie doch nichts zu rauchen, ehe wir heimgekehrt ſind, Sie kleiner Tolpatſch!ꝰ —„Aber unhygieniſch iſt es doch“, ſtellt le Docteur feſt, als wir unſere Zigaretten ange⸗ zündet haben.„Ich eneine— ſo im allgemei⸗ nen“, ſetzt er lächelnd hiazu. Dabei beugt er ſich etwas zu mir herab. „Nett haben Sie das geſagt, Urſula: vor Ihnen ekelt es mich nicht!“ Ich werde ein wenig rot und ärgere mich darüber. * „Warum rücken Sie ſo weit von mir ab?ꝰ Bleiben Sie doch auf dem Mantel, Urſula, der Boden iſt feucht!“ Ich ſetze mich gehorſam ein wenig näher zu ihm hin. „Da— es bleibt immer noch ein halber Me⸗ ter zwiſchen uns“, neckt er.„Wenn Sie es wünſchen, überlaſſe ich Ihnen auch großzügig den ganzen Maaitel, Urſula!“ „Warum denn? Ich ſitze doch gern neben Ihnen!“ „Wirklich, Urſula?“ „Ja“, ſage ich einfach. Und trotzdem zieht es mich immer ein wenig aus ſeiner Nähe fort, ſo eine leiſe Unruhe erweckt ſie heute in mir. Und gleichzeitig habe ich doch den Wunſch, mich an die Schulter daneben zu lehnen und die Augen zu ſchließen und... man würde ſo un⸗ endlich beruhigt dort einſchlafen können, meine ich. —„Wean die Hochzeit erſt vorüber iſt“, ſagt er nach eiger Weile,„dann werde ich endlich Clarid Hofler: Oaclre unt Cron 2 mit Ihnen zuſammen die größeren Ausflüge unternehmen können, die ich mir ausgedacht habe. Zuerſt fahren wir nach Verdun hinauf, und ich führe Sie zu den Schlachtfeldern, auf den Donaumont, nach Fleury.— Und ich werde Ihnen das Wäldchen zeigen, in dem ich vor zwanzig Jahren verwundet lag, Urſula. Von da aus, in dieſer Stunde, nahm ja alles eigent⸗ lich ſeinen Beginn...“ Er greift nach meiner Hand, und er behält ſie in der ſeinen, als er leiſe fortfährt: „Wenn man es recht bedenkt, war es Ihre und meine Geſchichte, die an jenem 11. Juli ihrenm Anfang nahm: uand der deutſche Soldat, der das Buch an ſich genommen hat, uß wohl von Gott ſelbſt zu dieſer Handlung beſtimmt worden ſein. Und eine höhere Hand muß ihn wiederum geleitet haben, als er es gerade Ihnen ſchenkte, Urſula!“ Erwartet er nun eine Antwort von mir? Ich kann nicht reden, aber meine Hand ſchmiegt ſich etwas feſter in die ſeime. „Sehen Sie, Urſula, damals, an dieſem Tage, glaubte ich zu ſterben. Als ich mehrere Stunden ganz verlaſſen und ſcheinbar vergeſ⸗ ſen da lag, als ich langſam zu verbluten ſchien... da hatte ich meine Rechnung mit dem Hämanel ſchon gemacht, den großen Schlußſtrich ſchon gezogen.— Es war im Grunde ſchön, glauben Sie es mir. Ich fühlte mit meinem Blut auch das Leben ganz allmählich aus mir rinnen, und es blieb mir nichts mehr, als zu Copyright bei Frundsbers · Verlag G. m. b.., Berlin warten, auf den Augenblick, der mir der ſüßeſte ſchien.— Und dann meinte ich ihn nahen zu ſehen, und ich ergab mich ihm wider⸗ ſtandslos... es war nur ein Hinüberdämmern noch iei roſiges Licht.— Das Erwachen, nach vielen Stunden, das war das grauſamſte, Ur⸗ ſula. Ich habe förmlich mit meinem Schickſal gehadert. Es iſt ſchwer, dieſes Zurückkehren ins Leben, wenn man die gaanze Süßigkeit des Todes ſchon gekoſtet hat!— Und dann vergehen Tage und Monate und Jahre— und man fin⸗ det immer noch nicht darüber hinweg— und man denkt und grübelt: wozu eigentlich, wozu? Warum mußte ich ins Leben zurückgeſchleudert werden, warum gerade ich!— Und wiederum vergehen Jahre, und danm...“ Er bricht plötzlich ab. „Und dann weiß man doch, daß jedes Men⸗ ſchenleben auf dieſer Welt lohnt, nicht wahr? Daß jeder von uns auf ſeinen nur ihm be⸗ ſtimmten Platz geſtellt wurde, und daß man von dieſem Platze aus zu wirken und zu ſchaf⸗ ſen und zu lieben hat, und daß keiner, keiner von uns je durch einen anderen erſetzt werden kann, Andreé!“ „Sie ſind ein ſeltener Menſch, Urſula, und ſo gut!“ „Wollen Sie mir nicht mehr von Ihrem Le⸗ ben, Ihrer Jugend erzählen, André?“ „Doch, Sie haben ein Recht darauf“, ſagt er. Und beginnt nach einer Weile: „Mein Vater heiratete kurz vor dem Kriege die Mutter Gaſtonns und Mimis. Ich war da⸗ mals in Nancy, auf dem Gymnaſium. Meine Stiefmutter, Marie de St. Clement, hatte ich vorher nur flüchtig gekannt. Sie war um etwa zwei Jahre älter als ich, ein zerbrechlich zartes Mädchen, verwöhnt, launiſch, unberechenbar. Was ſie dazu veranlaßt hat, dem alternden Manne die Hand zum Ehebund zu reichen, war damals für alle Welt ein Rätſel. Marie war ſehr ſchön, vermögend, und galt als begehrte Partie bei den jungen Leuten, die in dem gaſt⸗ freien Hauſe St. Clément aus und ein gingen. Aber ſie ſchien ſich Hals über Kopf in ihren Hausarzt, meinen Vater, verliebt zu haben. Er hatte ſte wegen eines Nervenleidens in Be⸗ handlung. Mir ſagte er damals, er halte das Fräulein von St. Clément für hochgradig hyſteriſch. Er bedaure den Mann, der ſie ein⸗ mal heirate. Ein knappes Jahr ſpäter führte er ſie ſelbſt heim. Ich habe an der Hochzeits⸗ feierlichkeit nicht teilgenommen, mein Vater ſchien es auch nicht anders erwartet zu haben. Das herzliche, kameradſchaftliche Verhältnis zwiſchen uns war gelockert; ich glaube, daß mein Vater mehr als ich darunter gelitten hat. Stets erſchien er mir ſchuldbewußt, wenn er mir begegnete. Wir ſahen uns nicht mehr allzu oft, ich ſiedelte iin Hahre 1914 nach Paris über, um mich für meine mediziniſchen Studien vor⸗ zubereiten. Zwei Tage vor der Mobilmachung kam Gaſton zur Welt, und ein Jahr darauf, als ich ſchon im Schützengraben lag, Mimi. Meinen Weihnachtsurlaub verlebte ich in St. Clément. Ich war erſchüttert, als ich meinen Vater wie⸗ derſah. Er war ein alter Mann geworden, ging gebeugt, ſchien krank zu ſein. Mit ſeinen fünf⸗ undwierzig Jahren wirkte er wie ein Greis. Ich brauchte nicht lange nach der Urſache ſei⸗ nes Verfalls zu fragen. Meine Stiefmutter hatte ihm zwei körperlich verunſtaltete Kiender gebo⸗ ren.( (Fortſetzung folgt) Schlehdorn an der Landstrage/ v, nen Mbe Daß ein Mädchen doch immer beſondere Wünſche haben muß! Säße nun ein Mann ne⸗ ben ihm im Wagen, ſo wäre der ohne Zweifel mit ſeiner ganzen Aufmerkſamkeit bei der Ma⸗ ſchine, beim Beobachten der Geſchwindigkeit, des Ausfahrens der Kurven, dabei immer das Ziel im Auge behaltend, wie er, Axel Peters, Aber nun dieſe Ilſe! Schlehdorn will ſie haben! Wo iſt denn dieſer Schlehdorn? Sind doch nichts als kahle Hecken an der Landſtraße zu ſehen. Und dieſer kahlen Hecken wegen ſoll er ſein Tempo verlangſamen? Eben noch hatte Ilſe Spaß davan zu hetzen:„Axel, laß doch den blauen Wagen hinter uns, dreimal hat er uns ſchon überholt. Ich will, er ſoll hinter uns fahren.“ Alſo gut, blauer Wagen hinter uns, denkt Axel Peters und drückt den Gashebel tiefer. Sein Wagen gehorcht ihm, ſein Wagen leiſtet das. Mit leiſem Schmunzeln ſieht er im Spie⸗ gel, wie der blaue Wagen zurückbleibt. Das hat doch Spaß gemacht— ihr auch. Warum will ſie nun halten und Schlehdorn... komiſche Idee. Er hat doch nur wieder die Laſt davon. Hat Ilſe den Schlehdorn, will ſie den blauen Wa⸗ gen wieder nicht mehr vor ſich ſehen. Toll, dieſe Frauen mit ihren Wünſchen! Aber Ilſe läßt nicht locker, Schlehdorn! es auch tut. „Axel, er blüht doch auf, er bringt mir den Frühling ins Zimmer.“ „Warte noch drei Wochen, dann blüht er viel⸗ leicht auf, aber jetzt iſt noch nichts an deinem Schlehdorn zu ſehen.“ Es nützt nichts. Er muß halten. Ilſe ſpringt aus dem Wagen heraus, ohne auf Axels Hilfe zu warten. „Dein Meſſer, Axel.“ Will ſie etwa den Schlehdorn ſelbſt abſchnei⸗ den? Er klettert ſchon den Wall hinauf. Teu⸗ fel, ſind das ſtachliche Dinger. Und jetzt ſauſt hohnlachend der blaue Wagen vorbei. Auch Ilſe guckt ihm nach: „Nur noch die paar großen Zweige da oben, dann holen wir den blauen Wagen ſchnell wie⸗ der ein.“ Er hat es ja gleich gewußt: er hat nun wie⸗ der die Laſt davon— verdammter Schleh⸗ dorn! Ilſe hat die ſtachlichen Zweige ſchnell auf den Rückſitz gelegt, der Wagen fährt ſchon. Mit einem Seitenblick ſieht Axel, daß Ilſe vorge⸗ beugt ſitzt und die Landſtraße beobachtet. Leiſe ſagt ſie: „Wir werden ihn ſchon einholen.“ „Wir werden nicht...“ „Und der Schlehdorn blüht auf...“ „Tut er nicht.“ Begegnung abseiis der Bihne Willy Baetcke Das Heim des Junggeſellen erkennt man mit geübtem Blick; nicht daß etwa Pantoffel auf dem Schreibtiſch oder Bierflaſchen am Bettrand ſtünden, ſondern die Bildergalerie an der Wand und die Bücherreihen im Regal verraten allein ſchon, daß hier nur die ordnende Hand des Mannes waltet. Baetcke verehrt Goethe und iſt ein Shakeſpeare-Freund; außerdem reiſt er gerne. Was uns näher brachte, iſt die gemein⸗ ſame Liebe zu guter Muſik in all ihrer Vielſei⸗ tigkeit. Er wohnt in einem alten Mannheimer Patrizierhaus, das in ſeiner Atmoſphäre unſe⸗ rem Theater verwandt iſt. Zeitgenoſſen Schil⸗ lers und Goethes haben es einſt bewohnt, und im kulturell⸗geſelligen Leben Alt⸗Mannheims ſpielte es eine bedeutende Rolle. Der Geiſt die⸗ ſes Hauſes ſpricht ſo unmittelbar zu dem Thea⸗ termitglied, dem wir jetzt einen Beſuch abſtatten. Baetcke ſtammt aus Hamburg, wo ſchon ſein Großvater an dem berühmten Thalya⸗Theater wirkte. Den Stolz des Hanſeaten, ein kleines Familienmuſeum, birgt er in vielen Schub⸗ laden; ſo begleitet ihn überall hin das Bild des Vaterhauſes wie auch die ergötzliche Hiſtorie an den Vorfahren, der ein ſchrulliger, aber ge⸗ ſcheiter Kauz war. Der junge Hamburger lernte bei Karl Blankenſtein zder ehedem auch in Mannheim war, fing bei der Haller⸗Revue an und war auch bei den Kammerſpielen in Ham⸗ burg tätig, jenem hochwertigen Enſemble, aus dem viele unſerer bekannten Filmſchauſpieler hervorgingen. Es kamen Tournees mit Operet⸗ ten und intereſſante Zuſammenarbeit mit den Meiningern, bis Baetcke im Auguſt 1937 bei uns in Mannheim eintrudelte. Vergangenheit und Gegenwart unſeres Theaters haben glei⸗ chermaßen ſein Intereſſe und ſeine Achtung ge⸗ wonnen. Wilnelm Nagel. nommen werden. Ilſe dreht ſich mit einem Ruck zu Axel vum: „Aber wenn du den blauen Wagen jetzt ein⸗ holſt und wenn der Schlehdorn aufblüht, 44 dann——— Es verſchlägt ihm den Atem, aber er ſagt ganz ruhig: „Dann Ilſe?“ Ilſe denkt einen Moment an ihre vielen Re⸗ den über Kameradſchaftlichkeit, über Freund⸗ ſchaft, die Axel alle nicht gelten laſſen wollte und denen er ſich doch gefügt hat und ſagt dann: „.. dann Axel, darfſt du nochmal alles das fragen, was du vor einem halben Jahr gefragt haſt.“ Der blaue Wagen, der Schlehdorn— dafür die Ilſe. Axel ſitzt am Steuer, eiſern halten ſeine Hände das Lenkrad. Er weiß, was ſein ——————— 1 3 5 ——————— Wagen leiſtet. Er ſieht jetzt nicht die Ilſe neben ſich. Er iſt nur Sportsmann. Er hat eine Auf⸗ gabe zu bewältigen. Hart wird ſein Geſicht, auch die Kurven müſſen in anderem Tempo ge⸗ Aber er kennt die Strecke. Nach jeder Kuwe ſucht ſein Blick den blauen Wagen. Keine Spur, nicht mehr zu ſehen. Acht⸗ Strecke— da muß er's ſchaffen. Endlich ſieht er ihn, er nähert ſich ihm, er überholt den blauen Wagen. Nun wird das Tempo ver⸗ langſamt, ſiebzig, vielleicht tuns auch ſechzig, um den Vorſprung zu erhalten. Ja, er hat ge⸗ ſiegt, aber wird ihm nun dieſer Schlehdorn auch den Gefallen tun, aufzublühen? Das war die zweite Bedingung, die Ilſe ſtellte. Als er Ilſe aus dem Wagen hilft, veicht er ihr die Sträucher, die ihn wieder ritzen: „Wann blüht er, Ilſe?“ „In zehn Tagen, Axel.“ Zehn Tage hört Axel nichts von Ilſe, zehn 4 Tage trägt ein Mädchen den Schlehdorn in der Wohnung vom Sonnenfeſter zur Heizung, fri⸗ ſches Waſſer bekommt er, Aſpirin muß er ſchlucken, ja ein Kupferpfennig blinkt in ſeiner Vaſe, täglich wird er etwas beſchnitten, muß ein Prischen Salz ab und zu haben, aber nach zehn Tagen hat Ilſe einen blühenden Schleh⸗ dornſtrauch in der Hand, als ſie in Axels Wa⸗ gen ſteigt: „Der gehört dem Wagen,“ ſagt ſie und wird ein wenig rot, während ſie ihn in die Vaſe ſteckt. Axel ſagt nichts, aber wie ein Teufel raſt er mit dem Wagen los. Warum denn dieſen »Weg? Heute hat ſie doch nicht ſo viel Zeit wie am letzten Sonntag. Und nun mitten auf der Landſtraße hält Axel und läßt ſie ausſteigen. Dann liegt ſie aber plötzlich in ſeinem Arm und Axel flüſtert ihr zu: wollte mich nur in Gegenwart des Schlehdornſtrauches und unſeres Autos mit dir verloben. Die beiden waren meine Verbünde⸗ ten, die mich gewinnen ließen.“ Ilſe denkt an ihre Sträucher zu Haus, die zwar ein paar Blätterſpitzen getrieben hatten, aber welche Mühe hatte es ihr gemacht, bei einem Gärtner einen blühenden Schlehdorn⸗ ſtrauch aus dem Treibhaus zu erhalten! „Aber Axel, ich wollte doch auch,“ ſagte ſie mit leiſem Lächeln. „Ich hätte nur keinen Mut zum Fragen ge⸗ habt.“ Dann ſagen beide eine Zeitlang nichts mehr. m veröffent! Wie Bru reiben aunheit rone⸗Mo rz 1959 ———— Kriege war da⸗ Meine hatte ich im etwa h zartes chenbar. lternden jen, war rie war begehrte em gaſt⸗ gingen. n ihren ben. Er in Be⸗ Ute das chgradig ſie ein⸗ r führte ochzeits⸗ Vater haben. rhältnis he, daß ten hat. benn er hr allzu is über, ien vor⸗ nachung auf, als Meinen Flément. ter wie⸗ en, ging en fünf⸗ reis. ache ſei⸗ ter hatte r gebo⸗ folgt) lbert el vum: etzt ein⸗ ufblüht, er ſagt elen Re⸗ Freund⸗ wollte nd ſagt les das gefragt — dafür halten as ſein e neben ine Auf⸗ Geſicht, mpo ge⸗ Strecke. blauen n. Acht⸗ gerade ich ſieht olt den yo ver⸗ ſechzig, hat ge⸗ lehdorn as war eicht er * ſe, zehn min der ng, fri⸗ nuß er ſeiner n, muß er nach Schleh⸗ ls Wa⸗ id wird ie Vaſe ufel raſt dieſen zeit wie auf der sſteigen. lrm und zrt des mit dik rbünde⸗ us, die hatten, cht, bei ehdorn⸗ agte ſie igen ge⸗ s mehr. ———————— „hakenkreuzbanner“ mittwoch, 1. März 1959 „Brudneldende hört zu“ Die Ssn eiſ n te 43 1930 eine— Au⸗ erkennun 1931 die goldeue edaille für hervorragende rdienſte auf dem ebiet— operationsloſen Bruchheilung! 1 Lob— Dank und Anerkennung, J W. 4 eehrter Herr Backßanz fir 151 ſchnelle und billige Hihhe ei meines Bruchleidens. Ich habe es ni 5 fb5 möolich e daß mir as große Glück zuteſl murde, in meinem Alter von hren noch auf ſo m—— erben Monaten, mit dem D i eiden los zu 0 der Belksgemeinſchaft bitte ich, das Dankſchreiben zu ver 5 en Gießen/ Heſſen(Gießener Str. 149), den 15. Dezember 1938. Dei Si8erf Frſedrich Auerswald, Penſionär. Bruchleidende, 3 4 gratis Glil. Sitaßhen und Dan b Geheilter vom Kin zum 330 ich ——+— 3 01 800 is fihz: Brerbach. gtei rone⸗hoſt,—10 Hotel N Carl,—17 5 2. Heidelberg, 6 j, ofele Verdierkeis,—15 80 Ene Jebe Beratung iſt koſtenlos! Wilhelm Backhaus, Neuſtadt/ Weinſtraße, Hetzelplatz à — ber Werberat der deutschen Wirtschaft 3 hat hesfmmt:— — Gewerbsmäßige Anzeligen lüber Waren u. leistungen mbssen Namen und Anschrift entholten, 5 dorten also nicht unter Ziffer, fernruf. Numme:— oder sonsfger Deckbezelchnung erschelnen.— —— Plötzich und unerwartet wurde heute früh nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, unser treusorgen⸗ der Vater, Bruder und Schwager, Herr franz Scchacer Dipl.⸗Volkswirt im 38. Lebensjahre in die ewige Heimat abgerufen. Mannheim O 7, 15), den 28. Februar 1939. In tiefem Schmerz: Emmy Seebacher geb. Lorenz und Kinder Franziska Baumann geb. Seebacher Karl Baumann Beerdigung: Donnerstag, den 2. März, nachmittags 2 Uhr, von der Leichenhalle aus. degen Haarscheound, Haar- lllskall, Koptschuppen usw. Wenn in lhrem hachgeschäft nieht zu haben ſfragen Sie an beim Alleinhersteller Paul Graichen& Co., Auerbach(Hessen) —————— +53 aus Baden-Baden, eig. Herstellung. ca. 100 prachtv. Seidenmust. 1100 g Daunen, St, v. RM an 0 J. G. A8019 Jr., Dacen-Sad. Fertige Decke bei Frau Baum. Ludwigskhafen, Kaiser-Wilh. Str. 88. Uelderzeit anzusehen. E⁰¾ꝛVPI —————————— 2 Fernrut Auto-Veriein 4232: unometer 8 fennig an belbstfehrer Schinergatage Sreyeret-.-“ Hotoxrad-Verieln Fern/ uf 47532 ꝛn elbstlahrer Schilergarage Speyererött. Leihwagen u. Dreiradlieferwg. Ty. Boelge iffflöbel jeg Nr Lizenaftrma der kaufen Sie preisw. Selbſtfahrer Unionſdir, v. Gg. Laule Deutſchld. Mannh.ſu. Heinr. Echner, J 6. 13—17. Gwepenin Fernſprecher 27512] CEichelbronzn, ROIF BATHE Beiſpielhafte Taten deutſcher Soldaten im Weltkrieg nach authentiſchen Berichten von Freund und Feind Zn Ganzlelnen 3,60 RM. Dölk. Buchhandiang Mannheim, p 4, 12 an den Planken Zuzenhäuſerſtraße Nr. 130/31.Verlan⸗ Verleih genSie unvb. Ang Hutos zrumben f Garten⸗ und Feld⸗ Mannheimer fämereien, Dünge⸗ Autoverleih[mittel.(165632) Gar⸗ eltenhlach Kuloit Hauer 10. Ferlrut 42³ 94 Amil. Bekanntmathungen handelsregiſter Amtsgericht Mannheim 7G 3yp. (Für die Angaben in 0 keine Gewähr!) Mannheim, den 25. Februar 1939 0 F.& A. Ludwig Komman⸗ dithefenſcaft, Mannheim(Bauunter⸗ nehmung, Holzſtraße Nr.—). Kom⸗ manditgeſe ſchaft ſeit 25. Februar 1939. Perſönlich haftender Ge ellſchaf⸗ ter iſt Theodor Renz, Regierungsbau⸗ meiſter a.., Mannbeim. Die Geſell⸗ ſchaft hat 5 Kommanditiſten. Fritz Norkauer, Regierungsbaumeiſter.., Mannheim, hat Einzelprokura. Veränderungen: B 185 F.& A. Ludwig, Geſellſchaft 1770 * 3 Vefgchiecenes lieber Mann, unser guter Onkel, Bruder und Schwager Hauptlehrer im 47. Lebensjahre. Mannheim-Friedrichsfeld, den 28. Februar 1939. In tiefer Trauer: mittags 5 Uhr ztatt. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied am Sonntag abends 7 Uhr, plötzlich und unerwartet an einem Herzschlag mein Kur Leonnart Im Namen der Hinterbliebenen: Pfiska Leonhard geh. Schneider Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. März 1939, nach- Inre wasene Gardinen uſw. in dwäſcherei Mütler Reulnſheim. 5 afmzachn kg IPfa. Bebardig. —— zu Hs. Bitte, Poſtkarte! Luenthehriich im Haushalt ist die FAF/ Decker Hahmaschlnenhaus Gm. b H N,(2 ——— 53 beſchränkter Weiee Mannheim (Wuzftergehmurg Holzſtraße Nr. 4 bis). Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 27. Januar 1939 iſt die Geſell⸗ 0045 auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr ge⸗ ſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation übertragen wurde auf die zwiſchen den Geſellſchaftern neuerrichtete Firma F.& A. Ludwig Kommanditgeſellſchaft mit dem Sitz in Mannheim. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Gläubigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen 6 Mo⸗ naten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Befriedigung haben. B 260 Badiſch⸗ Flugbetrieb 3 in annheim(L 1, Nr. Fritz Gut iſt nicht mehr Vor⸗ flübgmiſglied⸗ 340%5(alt) Dameo Schiffahrts⸗ und Speditions⸗Aktiengeſellſchaft weig⸗ niederlaſſung Mannheim in ann⸗ heim(Rheinſtraße 10) als Zweig⸗ niederlaſſung der Firma Damceo Schiffahrts⸗ und Speditions⸗Aktien⸗ betengchat in Köln. Durch Beſchluß er Hauptverſammlung vom 19. Ja⸗ nuar 1939 iſt die in 8 9 betr. den Vorſtand geändert. Die gleiche beim Amtsgericht Köln erfolgte Eintragung wurde im Reichs⸗ anzeiger Nr. 30 bekanntgemacht. B 135 Bierbrauerei Durlacher Hof Metgermeister Kärl Brand u. Frau 9 9 775 7⁵ SοοιοοοοοοiöeEI ꝓ⸗½eeοοονονο οοteͤeοοοοοοοοοοοοοοοο ————————————————————— Geschäftsaufgabe Teilen unserer verehrten Kundschéft mit, dab wiir unsere seit langen Jahren bekennte, gute MHetagerei hierselbst, Seckenheimer Straſle 30, mit dem 1. Nörz an Metzgermeister Zakob Müller ubertragen haben. Wir danłen sàllen unseren verehften Kunden für das uns bisher geschendete vertrauen und bitten, desselbe auch unserem Nochfolger entgegen- bringen zu wollen. Gesthäftsüberahme düt dem heutigen Tage Übernehmen wir den Bettieb des Metzgermeisters Karl Brand Seeckenheimer Straße 350. ks wird unser Bestreben sein, die werte Kundschòft mit erstklassiger Wore zu beliefern und durch zuvorkommende Bedienung zufriedenzustellen. Metzgermeister Iakoh Müller u. Frau Seckenheimer Straße 30 Ruf 4⁰ 68 2 4 3 8 3 2 0 45 4 3 3 5 3 0 25 65 3 0 5 Aaitung! Wichtig für Handwerker u. Lieferanten der Deutschen Arbeitstront Betr.: Rechnungslegung beim Bauvor- haben„West“ Alle Handwerker und Lieferanten, die im Jahre 1938 im Bezug auf das Bauvorhaben „West“ Waren geliefert oder sonstige Lei- stungen ausgeführt und noch nicht abgerech- net haben, werden hiermit letztmalig aufge⸗ fordert, ihre Rechnungen bis spätestens 3. März 1939 bei den Lagern, bzw. den zuständigen Dienst- stellen der Deutschen Arbeitsfront einzu⸗ reichen. 30105 Forderungen, die bis zum 3. März 1939 nicht geltend gemacht wurden, können nicht mehr berücksichtigt werden. Karlsruhe, den 25. Februar 1939. Dle Deutsche Arbeltsfront, Gauwaltung Baden Privat--Handelssehule STOck 33 Inh. W. Krauss Gegr. 1899 Abendkurse in Kkurzschritt und Maschinenschreib. Unterrichtszeit: 17—19 Uhr— Beginn: 2, März Osterkurse- Beginn: 12. April Mäsiges Schulgeld— Auskunft unc Prospekte kostenlos Leiraswüneche naben in vielen hällen HB-Kleinanzeigen erküllt. lurtei Nadruf Am 26. Februar 1939 verschied nach schwerem Leid mitglied unserer Bank, Herr sem braven Arbeitskameraden, der im Alter von nur Mannheim, den 28. Februar 1939. Ueber 20 Jahre hat der Verstorbene seine Arbeitskraft in treuer Pflicht- erfüllung in den Dienst unseres Instituts gestellt und sich im Laufe dieser Zeit- durch gzute Charaktereigenschaften, einfaches Wesen und jederzeitige Hilfs- bereitschaft die Wertschätzung seiner Mitarbeiter erworben. Wir werden die- von uns gegangen ist, ein ehrendes Andenken bewahren. Betriebsführung und Gefoleschaft der Deutschen Bank Filiale Mannneim en das Gefolgschafts- 35 Jahren allzufrüh Reichsmark, eingetragen lbuch Mannheim, Band 480, Heft 17, 15 Grundſtücks Lab. Nr. 9311a. nachmittags.30 Uhr, werde ich im 250 3. eſtaen Pfandlokal, rachmittags.30 Uhr, werde ich im bieſigen Pfandlokal, bare Zablung im Vollſtreckungswege Höffentlich verſteigern: ien 2 vorm, Hagen in Mannheim. Durch Beſchluß +3 Haupt⸗ perſamzulniig vom 20. Januar 1939 eingereichten notariellen Urkunde, auf welche Bezug genommen wird. In der Aufgebotsſache des Hans Baumann in Mannheim, Auguſta⸗ Anlage 27, wurde Ausſchluß⸗ vom 23. 2. 1939 für kraftlos Gundſchurdörief über 80 000 im Grund⸗ erklärt: III. Abtlg., Nr. 5, zu Laſten des Mannheim, den 24. Februar 1939. Amtsgericht BG. 3. Zuiangsversieigerüngen Donnerstag, den 2. März 1939, Qu 6. 2. gegen bgre Zahkung im Vollſftreckungswege öffentlich verſteigern: 1 aighr⸗ 1 (NSu), 1 Schreibmaſchine, 1 Näh⸗ iſt die Satzung geändert und im Gan⸗ zen neugefaßt nach dem Inhalt der agebutten⸗ Mime Vitamin Karolna Obe-lender Mannbheim, 0 2, 2 TJan Amner izmebnoiernnm Bei 5 Beteiligung wird ab Oſt 193˙9 an der Werner⸗Siemens⸗ Gewerbeſchule in Mannheim ein Vorſeneſter ſür den zeſuch der. badiſchen beuſchulen e Anmeldung in der Kanzlei der Werner⸗ iemens⸗ Gewerbeſchule, Weſpinſtraße 21, wo W ffölhont Kammelade -Spender Uo-ür. 11— 95 mliyna Auskunft erteilt wird. Die rektion Laman 0 2 (am Paradeplatz) Fernspr. 76237 He delberg Hauptstraße 61 Fernspr. 45 88 *+. befreit von ollen Verdouungs- beschwerden. Tongor- Fröchte wirken gröndlich u schmecken 1 Eisſchrank, 1 Herren⸗ fahrrad, 1 Speifefervice, 1 Gashack⸗ ofen, 1 Dielengarnitur und ſonſtige Möbelſtücke. Boppre, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, den 2. 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