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Das„Hakenkreuz⸗ banner“ Ausgabe à erſcheint wöchtl. 12mal. i Tunn 3 2,20 RM. u. 50 Pf. oſtzeitungsgebühr eld. Ausgabe h erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe; Frei Haus monatl. 1,7 ohn; durch die Poſt.70 RM. leinſchl. 54,74 Pf. Poſt zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. Sit die Zeitung am Erſcheinen(auch d. böh. Gewalt) verhind., be 434. eht kein Anſpr. auf Entſchädigung. 9. Jahrgang MANNHEIM 3 im Textteil 60 Pf. meterzeile 4 Pf. füllungsort Mannheim. Nummer 118 Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger un Die Ageſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 P Usſchließlicher Gerichtsſtand: bhafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfenn Anzergen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzetle 15 Pf. Die Ageſpalt. Millimeterzelle Mannheimer Ausgabe: Die. Millimeterzeile 1 Pf. Die 4geſpalt. einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ 0— Zahlungs⸗ und Er⸗ annheim. Poſtſcheckkonto: 0. Samskag, 11. märz 1939— Die Bolle der französischen Kommunisten im Spanienkrieg Tulkbulente Kammexfisung in Varis Geſpannte Lage in der Slowakei/ Gchießereien in Preßburg Flaggt vollſtock! am Sonntag und am Montag DNB Berlin, 10. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: Aus Anlaß des Hel⸗ dengedenktages fordere ich alle deutſchen Volks⸗ genoſſen auf, ihre Häuſer und Wohnungen vollſtock zu beflaggen und dieſe Be⸗ flaggung auch für den 13. März zur Erinne⸗ rung an den Anſchluß, Oeſterreichs an das Reich beſtehen zu laſſen. Ichulfeiern am montag Der Jahrestag des Großdeutſchen Reiches DNB Berlin, 10. März. Der Reichserziehungsminiſter hat durch einen Erlaß angeordnet, daß der 13. März, der Jah⸗ restag der Vollendung des Großdeutſchen Rei⸗ ches, durch Schulfeierſtunden, deren Ausgeſtal⸗ tung im einzelnen den Schulleitern überlaſſen bleibt, würdig zu begehen iſt. Der Unterricht fällt im übrigen nicht aus. Soweit an den Hochſchulen das Winterſemeſter noch nicht geſchloſſen iſt, ſoll entſprechend ver⸗ fahren werden. Dieſe Regelung gilt nur für das Altreich, für die Oſtmark iſt eine Sonderregelung getroffen worden. Tokio denkt an Proteſt Die engliſche Anleihe an Tſchiangkaiſchek DNB Tokio, 10. März. Die britiſche Anleihe an China kam am Frei⸗ tag im japaniſchen Unterhaus zur Sprache. Außenminiſter Arita, der hierüber befragt wurde, erklärte, daß dieſer Schritt Großbritan⸗ niens eine Stärlung Tſchiangkai⸗ ſcheks zur Folge haben werde, womit eine mittelbare Unterſtützung Chinas durch England gegeben ſei. Die japaniſche Regierung erwäge allen Ernſtes, in London einen Proteſt⸗ ſchritt zu unternehmen. Weitere Anfragen zu dieſem Thema ſeitens der Parteien des Un⸗ terhauſes laſſen deutlich eine Verſtimmung über die britiſche Anleihe erkennen, da dieſe, wie feſtgeſtellt wurde, eine antijapaniſche Hal⸗ tung zeige und ſomit den Konflikt in China in die Länge ziehe. Auch Miniſterpräſident Hiranuma au⸗ ßerte ſich zu der Angelegenheit. Er beſchränkte ſich jedoch in Beantwortung einer Anfrage, welche Maßnahmen die Regierung England gegenüber zu ergreifen gedenke, lediglich auf die kurze Erklärung, daß Japan alle Hinder⸗ niſſe, die der Fernoſtpolitik Tokios entgegen⸗ ſtänden, beſeitigen werde. das deut'ch-engli'che Derhältnis DNB Berlin, 10. März. Die Deutſch⸗Engliſche Geſellſchaft hatte am Donnerstagabend zu einem Empfang in ihren Räumen eingeladen, an dem auch der britiſche Botſchafter in Berlin, Sir Neville Hen⸗ derſon, teilnahm. Der Hauptſchriftleiter der„Deutſchen Allge⸗ meinen Zeitung“, Dr. Silex, behandelte im Laufe des Abends in einem kürzeren lebendigen Vortrag das deutſch⸗engliſche Verhältnis, an den ſich eine lebhafte Ausſprache ſchloß. „Schlächter“ martu am Pranger Unbequeme Anfragen der Rechisopposition (orohtberlchronseres Poflser Verfrefers) h. w. Paris, 11. März. In der Kammer kam es am Freitag bei der Behandlung der Interpellationen über die Spa⸗ nienflüchtlinge zu erheblichen Lärm ⸗ ſzenen während einer Rede des Rechtsabge · ordneten Mharnegaray, der in Gegenwart des Innenminiſters Sarraut und des Außen⸗ miniſters Bonnet eine ſcharfe Abrechnung mit Rotſpanien hielt. Ybarnegaray lenkte ſtürmiſche Beſchimpfun⸗ gen der Kommuniſten auf ſich, als er die kampf⸗ loſe Uebergabe Barcelonas und das Ausreißen der roten Häuptlinge geißelte. Eine Auseinan⸗ derſetzung zwiſchen dem Redner und Außen⸗ miniſter Bonnet entſpann ſich, als Ybarnegaray die Regierung wegen ihrer Aufforderungen an Azana und Negrin, den Widerſtand aufzuge⸗ ben, befragte. Pbarnegaray behauptete, dieſes ſei nicht weniger als dreimal geſchehen. Außen⸗ miniſter Bonnet beſtritt die vom Redner ange⸗ gebenen Daten. Der Rechtsabgeordnete ſchilderte ſodann die verheerenden Zuſtände in Südfrankreich. Er griff Innenminiſter Sarraut an, weil nicht nur Frauen und Kinder hereingelaſſen worden ſeien, ſondern entgegen allen vorherigen amt⸗ lichen Ankündigungen auch Männer, dar⸗ unter Mörder und Diebe in Fülle. (Wüſte Proteſtrufe der Kommuniſten.) Der Redner gab einen anſchaulichen Ueberblick über die Verwüſtungen, den Terror und die Verbre⸗ chen durch die roten Horden in den franzöſiſchen Grenzdiſtrikten. Als der Kommuniſtenhäupt⸗ ling Thorez hiebei lachte, rief ihm Nbarne⸗ garay zu:„Es handelt ſich hier um eine Schande!“ Er befragte dann die Regierung, was mit all dieſem Geſindel geſchehen ſolle und wie ſich die Regierung ſeiner zu entledigen ge⸗ denke. Bei der Polemik gegen die Kommuniſten tat einer der kommuniſtiſchen Abgeordneten die be⸗ zeichnende Aeußerung:„Sowjetrußland mache es ganz recht, wenn es weitere Lieferungen ab⸗ lehne, denn es habe ja für Spanien ſchon im Laufe der letzten Jahre genug geleiſtet(h. (Lärm rechts und Zurufe.) Am Schluß ſeiner Rede griff Pbarnegaray direkt den Fall des kommuniſtiſchen Abgeordneten Marty auf, der als Or⸗ ganiſator der roten„Internationalen Briga⸗ den“ in Rotſpanien mitgewirkt hat. Er fragte ihn direkt, ob die ihm nachgeſagten Verbrechen zuträfen und ob es richtig ſei, daß er ein Mör⸗ der, ein Schlächter ſei. Der angegriffene Kom⸗ muniſt verlas eine aufgeſchriebene Rechtferti⸗ gungserklärung, wodurch er die„Internatio⸗ nalen Brigaden“ reinzuwaſchen verſuchte, u. a. mit der„Anführung von Zeugniſſen aus dem franzöſiſchen Konzentrationslager“. Der Rechts⸗ abgeordnete Vallek forderte eine ſofortige Stellungnahme zu den gegen Marty erhobe⸗ nen Anklagen. Marty beſchimpfte darauf die Rechte als„bezahlte Faſchiſtenagenten“. Es entſpannen ſich umfangreiche Lärmſzenen, bei denen Kammerpräſident Herriot ſich bereits anſchickte, die Sitzung zu unterbrechen. Dbarnegaray ſtellte zum Schluß den formel⸗ len Antrag, eine Unterſuchungskommiſſion ein⸗ zuſetzen, um die Verbrechensliſte Martys zu unterſuchen und darüber zu urteilen, noch würdig ſei, auszuüben. ob er ſein Abgeordnetenmandat Ministerpräsldent Wolter Köhler beim Besuch badischer Aussteller auf der lelpziger Messe (Privotoufnohme) Der Richter ſteht an Gottes Statt Don Profeſſor Dr. Johann von Leers Es gibt wenig Berufe, die ſo ſchwer die An⸗ erkennung aller finden, wie der richterliche Be⸗ ruf. Der Arzt ſteht einem Kranken gegenüber, und dieſer Kranke wird ihm dankbar ſein, wenn er ihn heilt— und vermag der Arzt ihn nicht zu heilen, ſo wird der Kranke ſich damit zu⸗ frieden geben, daß der Verfall der Körperlich⸗ keit ſchließlich ein unabwendbares Schickſal iſt. Der Lehrer wird mindeſtens bei den guten Schülern und wohl auch bei der Menge der durchſchnittlichen Schüler ſich ein gutes An⸗ denken ſichern, von den Werken des Ingenieurs und des Chemikers ſprechen ihre wirklichen Er⸗ folge, von der Kunſt des Architekten zeugen ſeine Gebäude, die er ſchafft. Wie aber iſt es mit dem Richter? Der Richter im Zivilprozeß bringt entweder einen Vergleich zuſtande— dann ſind die Parteien zwar bei Abſchluß der Verhandlung und unter dem geiſtigen Einfluß des Richters zufrieden, nach Hauſe zurückgekehrt aber werden ſie genug wohlwollende Berater finden, die ihnen vorhalten, daß ſie der jeweili⸗ gen Gegenpartei doch allzu viel Zugeſtändniſſe gemacht haben— und am Ende werden die beiden Parteien gar noch dem Richter innerlich den Vorwurf machen, daß er ſie zu einem„ſo ungünſtigen Vergleich“ veranlaßt habe. Muß der Richter ein Urteil fällen, ſo bekommt in je⸗ dem Fall eine der Parteien Unrecht. Die Zahl derer, die ihr Unrecht einſehen, war zu allen Zeiten gering— die meiſten pflegen nachher mit Vorwürfen gegen den Richter nicht zu kar⸗ gen, der ihnen Unrecht gegeben habe und ihrem ſo wichtigen Vorbringen nicht die nötige Beach⸗ tung ſchenkte. Daß ein Verurteilter im Straf⸗ verfahren ſeinen Richtern dankbar iſt, kommt vor— aber niemand behauptet, daß es häufig ſei. Dankbarkeit gar gegenüber dem Staatsan⸗ walt hegen, obwohl ſie manchmal dazu Grund hätten, die wenigſten Verurteilten. So iſt von vornherein der Beruf des Rechts⸗ wahrers und beſonders des Richters der Ge⸗ fahr ungerechter Kritiken ausgeſetzt. Es iſt dabei ſelbſtverſtändlich und unter Men⸗ ſchen mit einer gewiſſen Schlauheit und Le⸗ bensgewandtheit kein Wunder, daß ſich eine ſolche Kritik meiſtens in allgemeinen Erwägun⸗ gen verkappt. Ungern wird jemand ſagen, daß der Richter ſonſt zwar ſehr gut ſei, nur gerade ſeinen Fall falſch behandelt habe— viel erfolg⸗ verſprechender erſcheint ihm, gegen den Richter allgemeinere Vorwürfe zu erheben. Manche Dinge haben dabei auch in der Tat eine ver⸗ hängnisvolle Rolle geſpielt. Unſer Volk hat ganz allgemein zu wenig Rechtskenntniſſe. Noch im Mittelalter gehörte eine gewiſſe Kennt⸗ nis des Rechtes zur allgemeinen Bildung, erſt im 18. Jahrhundert ver⸗ ſchwand der Rechtsunterricht von den Schulen. Die jahrhundertelange Gültigkeit der Pandek⸗ ten, dieſer geiſtig hochbedeutſamen, aber unſe⸗ rem Volke fremden Zuſammenfaſſung des rö⸗ miſchen Rechtes, die Unüberſichtlichkeit der Ge⸗ ſetzgebung, bei unſerem bürgerlichen Geſetzbuch die Schwerverſtändlichkeit, das„Juriſtendeutſch“ — ſie alle haben zuſammen gewirkt, um dem Volk die Rechtspflege ſchwerverſtändlich zu ma⸗ chen. Der durchſchnittliche Menſch fühlt ſich auf dieſem Gebiet unſicher— daher die manchmal — Samstag, 11. märz 1959 „Hakenkreuzbanner“ geradezu kindliche Angſt vieler Menſchen, über⸗ haupt„mit dem Gericht zu tun zu haben“. Be⸗ ſonders verhängnisvoll hat ſich die geiſtige Durchjudung großer Teile unſerer Rechtswiſ⸗ ſenſchaft ausgewirkt. Wenn das bei allen Ge⸗ richten verwandte grundlegende Kommentar zum Handelsgeſetzbuch dasjenige des Juden Staub war, das grundlegende Kommentar zum Sachenrecht— mit ſeinen für den Bauern höchſt wichtigen Beſtimmungen über das Hypo⸗ thekenrecht!— vom Juden Martin Wolff ge⸗ ſchrieben war, ſo ſpürte das Volk, oft ohne dies erklären zu können, den fremden Geiſt, der ihm aus ſolchem Recht entgegenwehte. Das hat ſicher die Entfernung von Volk und Rechts⸗ pflege verſtärkt. Dieſe Dinge dürfen uns aber nicht blind ma⸗ chen für die außerordentlichen Fortſchritte, die erreicht ſind. Gewiß wird bei jedem Prozeß, den ſie verliert, eine böswillige Partei gerne behaupten, der Richter ſei volksfremd, innerlich reaktionär, wolle nicht auf Grund der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſich zu den Fragen einſtellen, die er zu entſcheiden habe— in Wirklichkeit, wenn man einmal folche Prozeſſe ſieht, iſt die Lage meiſtens eine durchaus andere, als nur eine Partei ſie dar⸗ ſtellt.„Eines Mannes Rede iſt keines Man⸗ nes Rede— man ſoll ſie hören alle beede“. Es ſtellt ſich meiſt heraus, daß der Fall viel ver⸗ wickelter und ſchwieriger, auch menſchlich und pfychologiſch viel komplizierter lag, als die eine Partei, die ſich beſchwert fühlt, es wahrhaben möchte. Gewiß wird es rückſtändige, reaktio⸗ näre Richter geben— und hier und da hat ja wohl jeder alte Nationalſozialiſt ſolche noch wohl in Erinnerung— aber die erdrückende Mehrzahl unſeres Richtertums lebt mit vollem Bewußtſein aus dem Geiſt des Nationalſozia⸗ lismus. Natürlich kann der Richter nicht neues Recht fabrizieren. Wenn das Geſetz eine Be⸗ ſtimmung gibt, ſo muß dieſe eingehalten wer⸗ den,— denn wenn der nationalſozialiſtiſche Staat nach ſechs Jahren eine ſolche Geſetzes⸗ beſtimmung noch nicht geändert hat, wird man mit Recht annehmen dürfen, daß er ſie beſtehen laſſen will, vielleicht überhaupt auf dauernd oder jedenfalls bis zu einer zuſammenfaſſenden Regelung. Wo es ſich allerdings nicht darum handelt, einfach über eine beſtehende Geſetzesbe⸗ ſtimmung hinweg zu urteilen— was kein ver⸗ ſtändiger Richter ſchon um der allgemeinen Rechtsſicherheit willen tun wird!—, da bieten die vorhandenen Generalklauſeln unſeres Rechts, alſo etwa die Berückſichtigung von Treu und Glauben mit Rückſicht auf die Verkehrs⸗ ſitte— eine nationalſozialiſtiſche Verkehrsſitte! — Möglichkeiten genug, um durchaus zeitnahes Recht zu ſprechen. Hier nun kann wohl auch ohne Ueberſchätzung geſagt werden, daß die er⸗ drückende Mehrzahl unſerer Richter und Kam⸗ mern mit Lebensklugheit, menſchlichem Ein⸗ fühlungsvermögen und einer wirklich innerli⸗ chen nationalſozialiſtiſchen Einſtellung die nicht einfache Aufgabe löſen, auf der Grundlage von Gefetzgebungswerken aus der Zeit vor dem Weltkriege—, wie es ja unſer Bürgerliches Geſetzbuch, Strafgeſetzbuch, Handelsgeſetzbuch ſind—, wirkliches Recht zu ſprechen Es iſt das um ſo ſchwieriger, als ſehr leicht beide ſtreitenden Parteien verſuchen, ihren Pro⸗ zeß⸗Standpunkt weltanſchaulich zu fundieren— um ſo anerkennenswerter iſt dann die Leiſtung von Richtern, die den wirklichen nationalſozia⸗ liſtiſchen Standpunkt gegenüber dem Mißbrauch weltanſchaulicher Gedanken für die Sonder⸗ zwecke einer Partei durchſetzen. Es gibt kaum ein ſchwereres Amt, als das⸗ jenige, zu allen Zeiten ein gerechter Richter zu ſein. Tiefſinnig und ſchön ſagt der„Sachſen⸗ ſpiegel“:„Gott iſt ſelber Recht, darum iſt ihm Recht lieb. Und wiederum kennt unſere deutſche Ueber⸗ lieferung das ſchöne Wort vom„Königlichen Richter“, von dem Richteramt, das ſein Königs⸗ amt iſt, und ſprechen wir vom„taghellen, ſon⸗ nenklaren Recht“. Es hat ſich tief in unſerem Volk die Ueberzeugung erhalten, daß„richten“ wahrhaft bedeutet, die Dinge richtig zu machen, die Welt in der guten Ordnung zu halten, daß der Richter ein Mithelfer der guten, gerechten Lebensordnung des Volkes iſt. Alle alten ari⸗ ſchen Völker haben ſo empfunden. Nicht um⸗ ſonſt hat darum auch das Richteramt noch einen Reſt uralt⸗heiliger Symbolik erhalten, wenn auch unſere Gerichte nicht mehr unter dem grünen Baum, unter der Eiche ſtattfinden, wo die„wiſſenden Männer“ der weſtfäliſchen Feme tagten, oder im Steinkreis, der Sonnen⸗ uhr der älteſten Zeit— geblieben iſt uns doch im Richtertalar, im Richterſtuhl, in jenem von den wenigſten verſtandenen tiefſinnigen Brauch, daß der Richter das Barrett aufſetzt, wenn er ein Urteil ſpricht, den alten Hut des freien Mannes, die Symboliſierung von Allvaters Wolkenhut, der Gedanke, daß Richteramt ein heiliges Amt iſt, das Ehrfurcht erheiſcht. Wenn heute unſere Richter das Hoheitszeichen unſe⸗ res Reiches, das Hakenkreuz, das uralt⸗heilige ariſche Lichtzeichen tragen, ſo liegt darin der Gedanke beſchloſſen, daß ſie wirklich wiſſende Männer deutſchen Volksrechtes, Träger und Schützer ewiger volksgenöſſiſcher Lebensord⸗ nung ſind und ſein wollen. Der Richter ſpricht Recht, das der Führer geſchaffen hat oder das mit ſeinem Willen geſprochen wird.— Schlimm, wenn einer unter dieſem Amt reaktionäres Recht von geſtern ſprechen wollte—, Ehrfurcht und Achtung aber dem Richter, der aus ſeinem deutſchen Rechtsempfinden auf Grund des Ge⸗ ſetzes und der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung des Rechtes waltet, ein Träger der Volksgemeinſchaft. kine ſlowakiſche note an Beelin Die Lage in Prekhurg äàubersi gespannt (orohtbefichtunserfes pfoger Verfrefers) Prag, 10. März. Wie wir bereits in einem Teil unſerer Aus⸗ gabe berichteten, hat ſich das ſeit einiger Zeit ſehr geſpannte Verhältnis zwiſchen Tſchechen und Slowaken nunmehr zu einem öffent⸗ lichen Konflikt erweitert. Staatspräſident Dr. Hacha hat kurzerhand den ſlowakiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Joſef Tiſo, den ſlo⸗ wakiſchen Miniſter für Vollkswirtſchaft, Dr. Pruzinsky und den ſlowakiſchen Miniſter für Verkehr und öffentliche Arbeiten, Ferdinand Durcansky ihrer Aemter enthoben. Der bisherige Miniſter für Schulweſen, Joſef Sivak wurde von Hacha zum Miniſterpräſi⸗ denten ernannt. Außerdem wurden zahlreiche führende Slowaken verhaftet und über zahl⸗ reiche Städte und Ortſchaften das Standrecht verhüngt. Die Lage in der geſamten Slowakei iſt als äußerſt geſpannt anzuſprechen, zu⸗ mal ſich bewaffnete Hlinka⸗Garde und tſchechi⸗ ſches Militär gegenüberſtehen. Das DM erfährt auf Anfrage von zuſtän⸗ diger Stelle, daß die Behauptung der Abſen⸗ dung einer Note der ſlowakiſchen Regierung Tiſo an die deutſche Reichsregierung zu⸗ trifft. fjlinka-barde erhüält ſtelig Juzug (brohtberichtonserfes Proger Verfrefers) hö. Prag, 11. März. Die Demonſtrationen der Bevölkerung in Preßburg für eine unabhängige Slowakei hal⸗ ten weiterhin auch in den Abendſtunden an. Das tſchechiſche Militär iſt vorläufig noch Herr der Lage. Die Hlinka⸗Garden haben inzwiſchen aus allen Schichten der Bevölkerung ſtarken Zu⸗ ſtrom erhalten. Die Erregung über das Vor⸗ gehen Prags iſt inzwiſchen ſo geſtiegen, daß Zuſammenſtöße befürchtet wer⸗ en. Die ſlowakiſche Preſſe iſt bereits auf Anord⸗ nung von Prag am Nachmittag auf den neuen Kurs umgeſchaltet worden. Sämtliche Schrift⸗ leiter, die Anhänger einer Lostrennung der Slowakei von Prag waren, wurden ihres Am⸗ tes enthoben. Das Regierungsorgan„Slo⸗ vac“ veröffentlichte bereits am Freitagabend einen Leitartikel, in dem die neue Regierung Sivac begrüßt wird. In Preßburg zeigt ſich immer mehr, daß die Entwaffnung der Hlinka⸗Garde durch die Tſche⸗ chen keineswegs gelungen iſt. Verſchiedene große Abteilungen der Hlinka⸗Garde konnten ſich an einzelnen Punkten der Stadt verſchanzen, da⸗ von eine im Gewerbehaus. In den Nachmit⸗ tagsſtunden kam es zwiſchen der dort liegenden Hlinka⸗Garde und der Polizei zu einem ſchweren Feuergefecht. Nach den bis⸗ her vorliegenden Meldungen wurden drei Per⸗ ſonen verletzt. Der tſchechiſchen Exekutive gelang es bisher nicht, die Verſchanzungen der Hlinka⸗ Gardiſten einzunehmen. ljlinka-Gardiſten beſetzen Bankoebüut e Wien, 10. März.(HB⸗Funk) Nach einer Mitteilung des Preßburger Korre⸗ ſpondenten der„Wiener Neueſten Nachrichten“ beſetzten am Freitag gegen 16 Uhr Hlinka⸗ Gardiſten das Gebäude der Zipnoſdenka⸗Bank. Kurz darauf erſchien tſchechiſche Gendarmerie, die den mit Demonſtranten gefüllten Platz vor dem Gebäude räumte und das Gebäude um⸗ ſtellte, wobei mehrere Schüſſe gewechſelt wur⸗ den. Zur Zeit befinden ſich die Hlinka⸗Gardiſten noch im Bankgebäude. Voſtämter und Bahnnöfe beletzt Prag, 10. März,(HB⸗Funk.) Im weiteren Verlauf der Ereigniſſe in der Slowakei haben tſchechiſche Truppen die Poſt⸗ ämter und Bahnhöfe in allen größeren ſlowa⸗ kiſchen Orten beſetzt. Die militäriſchen Aktionen leitet General Eliaſch, der tſchechiſche Mini⸗ ſter für Verkehrsweſen in ſeiner militäriſchen Eigenſchaft. Sämtliche Zeitungen, die die Nachrichten von der Verhaftung der beiden ſlowakiſchen Führer Tuka und Mach veröffentlichten, ſind beſchlag⸗ nahmt worden. Aus Prag und aus anderen tſchechiſchen Städten gehen zur Zeit Gendar⸗ merieverſtärkungen nach der Slowakei ab. „Die Tſchechen müſſen hinaus!“ NMachtvolle Demonstration in Preßhurg Preßburg, 10. März(HB⸗Funk) In den Abendſtunden ſammelte ſich eine große Menſchenmenge vor dem Gebäude der Deutſchen Partei an. Von den Anweſenden ſtürmiſch begrüßt, erſchien Staatsſekretär Ing. Karmaſin auf dem Balkon und hielt an die Menge eine kurze Anſprache, in der u. a. er⸗ klärte, es gehe nicht an, daß wiederum die al⸗ ten Zuſtände der tſchechiſchen Vorherrſchaft ein⸗ geführt würden. Er ſchloß ſeine mit begeiſter⸗ ter Zuſtimmung aufgenommene Rede mit den Worten:„Kameraden! Zuſammenhalten! Mag kommen, was kommen mag!“ Nach dem Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes, während dem auf dem Parteigebäude die Ha⸗ kenkreuzfahne gehißt wurde, zogen die deut⸗ ſchen Demonſtranten vor das Preßburger Theater, wo ſie gemeinſam mit der Hlinka⸗ Garde eine neuerliche Kundgebung veranſtalte⸗ ten, bei der der Propagandaleiter der Deut⸗ ſchen Partei, Hauskracht, u. a. erklärte, daß die Zuſtände der letzten 20 Jahre nicht wieder ein⸗ reißen dürfen. Anſchließend ſprach ein Ver⸗ treter der Hlinka⸗Garde, der gegen die brutale tſchechiſche Gewaltherrſchaft Stellung nahm. Die ohne Zwiſchenfälle verlaufene Kundgebung wurde mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied und der ſlo⸗ wakiſchen Nationalhymne geſchloſſen. In. Preßburg wurden Nachmittags tſchechen⸗ feindliche Flugzettel verteilt, in denen gegen die neuerliche Willkürherrſchaft und gegen die neue von Prag eingeſetzte Regierung Stellung ge⸗ nommen wurde. Der politiſche Stabschef der. Hlinka⸗Garde, Karl Murgas, konnte ſich vor ſeiner Verhaftung noch rechtzeitig verbergen. Er erließ einen Aufruf an die Hlinka⸗Garde, in dem es u. a. heißt: „Heute wurde am flowakiſchen Volk der größte Verrat verübt, den die Geſchichte unſeres Volkes kennt. Eine Clique von Verrätern, an beren Spitze der Korruptionär Teplansky ſteht, dringt aus Prag in die Slowakei ein und hat mit den jüdiſchen Schiebern und den Bajonet⸗ ten tſchechiſcher Söldner die Tſchecho⸗Slowakei und das ſlowakiſche Volk dem tſchechiſch⸗bolſche⸗ wiſtiſchen Terror ausgeliefert. Teplansky und Sivak, dieſe Schänder des politiſchen Teſta⸗ ments Hlinkas, ſetzten ſich auch um den Preis der Freiheit des Volkes in die mit Verrat ge⸗ polſterten Miniſterſeſſel. Teplansky, Sivak, Bu⸗ day und Sokol verrieten unſeren Eid, der lau⸗ tet: Der Weg zurück iſt nicht möglich! Vereinigt euch mit den deutſchen Kameraden der FS. für unſere Slowakei gegen die Regierung ueid gegen die tſchechiſchen Eindringlinge. Dieſe müſſen hinaus aus dem Lande. Es lebe die Freiheit des flowakiſchen Volkes, es lebe die deutſch⸗flowakiſche Zuſammenarbeit und Brüderlichteit! Hinter uns ſteht Dr. Tiſo, Sidor, Durcansky und die anderen, die das Volk nicht verraten haben. Frankreich über Prag enttäuſcht Fensalionelle Aufnahme der Preßburger Vorgänge h. w. Paris, 11. März. Die Vorgänge in Preßburg haben in Paris Senſation hervorgerufen— weniger in der Preſſe, der noch nähere Nachrichten fehlen, als in politiſchen Kreiſen und in der Oeffentlichkeit — und zwar auf Grund der alarmierenden Rundfunkberichte über die Verhängung des Belagerungszuſtandes und über die geſpannte Lage in Preßburg. In politiſchen Kreiſen hat ſich das zeitweiſe etwas in den Hintergrund getretene Intereſſe für Mittel⸗ und Oſteuropa ohnehin in den letzten Wochen ſehr belebt. Die Hoffnung, daß ſich der tſchecho⸗ſlowatiſche ſReſtſtaat konſolidieren und ſich insbeſondere zwiſchen ſeinen Beſtandteilen ein erträgliches Einvernehmen herſtellen werde, iſt durch die neueſten Ereigniſſe enttäuſcht worden. Daß die Prager Regierung gegen das flowakiſche Vollk mit militäriſchen Machtmitteln vorgeht, wie ſie vor einem Jahre gegen die AAllIlkIntumIuiittitiiAzeimirzilztimintiiäxvzririmmiiiiirzktzzzziszszitrrrrzzixrrimzzizzzzizviniirzrzinzirimmmiiZIzsvirmittizzvsvimmizzuzinrzzzirvvvzritiiiiwzztummttkiuxrrrrtrrrzisvinmiiwiazmnuimiIIiiztzmmii ziizziritiikiiszzzrrsmiiirzazztzisrrrrzvizzkirttitzzzzzikiiiizrizkizxzirimiimswzrinmizzriinrilirsiiiiizzinr. » der nolitioclle Jag O Wir haben die Rede des eng⸗ liſchen Kriegsminiſters Hore⸗ Beläſha über die Aufſtellung eines Ex⸗ peditionskorps von 19 Diviſionen zwar mit aber jeden Kommentars enthalten. Schließ⸗ lich iſt es die Sache Englands, mit ſeiner Armee anzufangen, was es will. Wir ver⸗ bitten es uns ja auch, wenn London uns in unſere militäriſchen Angelegenheiten hinein⸗ reden will. Das einſeitige Echo, das dieſe bemerkungen zu machen. Hore⸗Beliſha hat in ſeiner Rede zunächſt ausdrücklich betont, daß die Aufſtellung dieſes Expeditionskorps durchaus nicht irgendwie einer engliſchen Unterſtützungspflicht Frankreich gegenüber in einem kommenden Kriege gleichkommen ſoll. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede je⸗ doch ſprang dieſer in ſeinem Innern ge⸗ hegte Gedanke immer wieder durch ſeine vorſichtig abſchätzenden Worte hindurch, ſo daß allmählich klar wurde, daß man bei der Neueinteilung der engliſchen Armee wiede⸗ rum mit einem Krieg gegen Deutſchland rechnet. Wenn noch irgendwelche Zweifel beſtanden haben, ſo wurden ſie beſeitigt durch das Freudengeheul, das die Pariſer Linkspreſſe anſchlug, die unverhüllt dieſe Unterſtützung in einem kommenden Krieg gegen Deutſchland quittierte. Als weiterer Beweis dafür iſt das frenetiſche Lob des ſehen, der ſpontan dem engliſchen Kriegs⸗ miniſter für dieſe ſeine Neuſchöpfung dankte und vor allem wieder auf die„Schlußfolge⸗ rungen“ hinwies. Was heißt Schlußfolge⸗ rungen? Eben wieder der Krieg gegen Deutſchland. Das ſind die friedliebenden Demokraten! Nur ein Glück, daß ihnen zuweilen das Herz auf die Zunge ſpringt und ſeine geheimen Gedanken erzählt. Was ſagt eigentlich das engliſche Volk zu ſolchen Plänen, da doch von deutſcher berufener Seite mehr als ein⸗ mal erklärt wurde, daß Deutſchland gar nicht daran denkt, einen Krieg gegen Eng⸗ land oder Frankreich vom Zaun zu brechen? * O Die Lage in Rotſpanien iſt noch immer völlig undurchſichtigt. Nur eines kann jetzt mit ziemlicher Beſtimmtheit angenommen werden, daß nämlich die Kom⸗ muniſten tatſächlich ſich allen Ernſtes gegen die neue Regierung Diaja—Caſado erhoben haben und nicht gewillt ſind, das Heft aus der Hand zu geben. Erſtaunlich iſt dabei beſonders der Umſtand, daß ſich beide Par⸗ teien die Schädel einſchlagen, wo doch be⸗ reits vor den Toren Madrids die Armee Francos Gewehr bei Fuß ſteht, die beide Lager hinwegfegen wird. Vor dieſer ent⸗ ſcheidenden Stunde nun ſchwächen ſich beide Parteien noch in blutigen Auseinanderſet⸗ zungen. Das iſt vielleicht der beſte Beweis, daß dieſe Kreiſe nur vom blinden Haß re⸗ giert ſind, der lediglich aus ihrer ſturen ideologiſchen Haltung geboren wird. Da iſt nichts zu merken von einer Liebe zur ſpa⸗ niſchen Heimat, zum ſpaniſchen Menſchen, wie das in allen Proklamationen und Hand⸗ lungen der nationalſpaniſchen Armee her⸗ auszuſpüren iſt. filllllniee Sudetendeutſchen in Anwendung gebracht wur⸗ den, beunruhigt die außenpolitiſchen Kreiſe der franzöſiſchen Hauptſtadt ſehr ſtark. Man fürch⸗ tet, daß dieſe Vorgänge Weiterungen nach ſichziehen könnten, die für Prag und für die ganze„Kleine Entente“ unangenehm werden könnten. Die Preſſe begnügt ſich mit der Wiedergabe der hier noch nicht ſehr zahlreich vorliegenden Einzelheiten. Der„Temps“ behauptet, trotz einiger Schießereien ſeien die Tſchechen Herr der Lage. fluch Tondon iſt verürgert Orahtbericht unseres Londoner Vertreters) f. b. London, 11. März. Die Vorgänge in der Slowakei finden auch in England höchſtes Intereſſe. Den engliſchen Berichten zufolge ſoll die ſlowakiſche Unab⸗ hängigkeitsbewegung von den Tſchechen brutal unterdrückt ſein. Die einlaufenden Meldungen werden meiſt kommentarlos wiedergegeben. In politiſchen Kreiſen hört man häufig das Ur⸗ teil, daß die Tſchechen offenbar immer noch nicht gelernt hätten, wie man Angehörige einer anderen Nation zu behandeln habe. deulſche marineanachés beim rü“rer DNB Berlin, 10. März. Die zur Zeit in Berlin weilenden deutſchen Marineattaches waren am Freitagmittag Gäſte des Führers und Oberſten Befehlshabers in der Reichskanzlei. Von Ribbentrop empfing Steenberghe. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop empfing am Freitagvormittag in Gegen⸗ wart des Königlich Niederländiſchen Geſandten Jonkherr van Haersma de With den in Berlin weilenden niederländiſchen Wirtſchaftsminiſter Steenberghe. der größten Aufmerkſamkeit geleſen, uns Rede beſonders in Frankreich ausgelöſt hat, zwingt uns nun doch, einige kleine Rand⸗ alten Deutſchenhaſſers Duff Cooper anzu⸗ Daffen (Dvahtl Die Ber noch imme Regierung tigen Plan ſichtsloſigke ſter Malco die arabiſch ſtens zum ſtandes eine beſſer der engliſch rend dieſe⸗ ſchen Freil gegen das des Waffe rung ſtattf die man ar Parteien k eine Einig ſtand; jedt klar darüb nen Fall d Direkto Am Frei ſchweren wagen, in ſchen Auto ſtieß mit e Inſaſſen v dem Wege bus wurde Unſerer der Firm haus Gm bitten unſ Die en tik au: ver Am 10. in Wende chert und Pollnau keit hinge nigsberg' verübten ſind. Wiecher 1938 nach preußen) hinterliſti und im Zwei 1 und Bru Führer z ren begn Unüberle gen des Ferner ber 1904 der durch Landgeri Januar ſetz zur( Tode ver Droſt, heitsv bruchsve⸗ den wae ſchießen zu bahn das ent eitelt. Ein; Judenſt⸗ gefah das Kar des eng⸗ 3 Hore⸗ eines Ex⸗ zwar mit leſen, uns n. Schließ⸗ mit ſeiner „Wir ver⸗ don uns in iten hinein⸗ „das dieſe Zgelöſt hat, eine Rand⸗ Beliſha hat lich betont, itionskorps engliſchen gegenüber eichkommen r Rede je⸗ Innern ge⸗ durch ſeine indurch, ſo nan bei der mee wiede⸗ Deutſchland he Zweifel ie beſeitigt die Pariſer hüllt dieſe iden Krieg ls weiterer e Lob des oper anzu⸗ ſen Kriegs⸗ fung dankte öchlußfolge⸗ öchlußfolge⸗ rieg gegen hemokraten! n das Herz e geheimen entlich das n, da doch ehr als ein⸗ chland gar gegen Eng⸗ zu brechen? anien iſt tigt. Nur eſtimmtheit h die Kom⸗ nſtes gegen do erhoben 8 Heft aus h iſt dabei beide Par⸗ bo doch be⸗ die Armee „die beide dieſer ent⸗ n ſich beide inanderſet⸗ ſte Beweis, en Haß re⸗ hrer ſturen ird. Da iſt he zur ſpa⸗ Menſchen, und Hand⸗ Armee her⸗ Lll“ hracht wur⸗ Kreiſe der Man fürch⸗ erungen e für Prag nangenehm Wiedergabe orliegenden uptet, trotz echen Herr roert rtreters) 1. März. finden auch engliſchen ſche Unab⸗ chen brutal Meldungen egeben. In g das Ur⸗ mmer noch örige einer n fübrer 0. März. n deutſchen ittag Gäſte zhabers in erghe. Der in Ribben⸗ in Gegen⸗ Geſandten in Berlin ftsminiſter halenkreuzbanner“ Samstag, 11. März 19⁵9 Vaſfenfilond in Paläſtina? (Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters) f. b. London, 11. März. Die Beratungen der Paläſtinakonferenz ſind noch immer unterbrochen, um der engliſchen Regierung Gelegenheit zu geben, ihren endgül⸗ tigen Plan zu formulieren. Angeſichts der Aus⸗ ſichtsloſigkeit einer Einigung ſoll Kolonialmini⸗ ſter Malcolm MacDonald den Plan erwägen, die arabiſchen und jüdiſchen Delegierten wenig⸗ ſtens zum Abſchlußeines Waffenſtill⸗ ſtandes für zwölf Monate zu bewegen, damit eine beſſere Atmoſphäre für die Durchführung der engliſchen Beſchlüſſe geſchaffen werde. Wäh⸗ rend dieſes Waffenſtillſtandes ſollen die arabi⸗ ſchen Freiheitskämpfer die Waffen niederlegen, gegen das Verſprechen, daß während der Dauer des Waffenſtillſtandes keine jüdiſche Einwande⸗ rung ſtattfinden würde. Nach den Aeußerungen, die man aus den Kreiſen der Delegierten beider Parteien hört, beſteht jedoch keine Ausſicht auf eine Einigung über einen ſolchen Waffenſtill⸗ ſtand; jedoch iſt man ſich auf engliſcher Seite klar darüber, daß ein Waffenſtillſtand auf kei⸗ nen Fall diktiert oder erzwungen werden kann. Direktoren der flero-Werke gerbiet DNB Prag, 10. März. Am Freitag kam es in Prag zu einem folgen⸗ ſchweren Verkehrsunglück. Ein Perſonenkraft⸗ wagen, in dem ſich zwei Direktoren der tſchechi⸗ ſchen Auto⸗ und Flugzeugwerke Aero befanden, ſtieß mit einem Autobus zuſammen. Die beiden Infaſſen wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf dem Wege ins Krankenhaus ſtarben. Im Auto⸗ bus wurden drei Perſonen leicht verletzt. Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Proſpekt der Firma Defaka, Deutſches Familienkauf⸗ haus GmbH, Mannheim, P 5, 1, bei. Wir bitten unſere Leſer um Beachtung. Englands Mittelmeer- Die englische Mittelmeer- und Atlantikflotte vereinigte sich in diesen Tagen vor Gibraltar, — Ma„ * Boerifen, A e ——— 13 10 Furchibure Kuiustrophen im letzien Jauhrhunderi cer Menscelheit 3. Fortſetzung Erſt am 11. April hörte der Aſchenregen auf. In ganz Neapel brannten vor den Heiligenbil⸗ dern die Kerzen, die Kirchen waren von Beten⸗ den überfüllt und durch alle Straßen zogen die Dankprozeſſionen. Am 14. April war der Veſuv endgültig in ſeine gewohnte Lethargie zurückgefallen und die Atmoſphäre hatte ſich beruhigt. Mit ſüdlicher Lebhaftigkeit ging man daran, die letzten Toten zu begraben und das wieder aufzubauen, was Vulkan und Erdſtöße in ſieben Tagen vernichtet hatten. Ein fürchterliches Erwachen in San Franzisko Der italieniſche Tenor Caruſo ſang in jenen Tagen im Gran Opera Houſe von San Fran⸗ zisko, auch am Abend des 17. April 1906. Die ſchönen Frauen der Stadt träumten noch von der bezaubernden Stimme, als ihre Träume,— im Morgengrauen des 18. April— von einem ungeheuren Erdſtoß brutal unterbrochen wur⸗ den. Zunächſt zitterten und ſchwankten die Häu⸗ ſer, dann, als ſich die Stöße verſtärkten, legten ſich die Schornſteine der Fabriken um, und nach zehn Minuten ging das Zittern der Erdkruſte zu einem unheimlichen Beben über. Kleine und mittlere Häuſer ſtürzten ein, ebenſo einige Wol⸗ kenkratzer, von denen eine ganze Anzahl in den oberen Etagen gleichfalls zunächſt bedrohlich ſchwankten. In Hemden und Nachtbekleidung ſtürzten die Menſchen auf die Straßen, aber faſt -Räuberbanden gebildet, die die nach drei Stunden wurden ſie von einem zwei⸗ ten, ebenſo heftigen Stoß erneut erſchreckt. Eine Reihe von Gebäuden, die den erſten Stoß über⸗ wunden hatten, konnten die zweite Erſchütte⸗ rung nicht überdauern und ſtürzten ein. Die Panik ſetzte ein! Jedermann dachte nur an ſeine und ſeiner Angehörigen Rettung und eilte ins Freie. Kaum hatten entſchloſſene Männer begonnen, Syſtem in die Rettungsarbeiten zu bringen, da zeigte es ſich, daß die Erdſtöße nur die Auslö⸗ fung waren für ein Feuer grandioſen Aus⸗ maßes, das ſich in den kommenden Stunden als hemmungsloſes wütendes Element erwies, demgegenüber Menſchen machtlos ſind, wenn ſie ſich in Panikſtimmung befinden. Niemand wußte, wo das Feuer eigentlich ausgebrochen war; es loderte jedenfalls an vie⸗ len Stellen zugleich wie anklagend gegen den Himmel. Die zerriſſenen Gasleitungen ergaben immer neue Feuerherde. Welchen Zweck hatte es, daß die Feuerwehr, ſoweit ſie zuſammenge⸗ trommelt werden konnte, entſchloſſen anrückte, es war eine leere Demonſtration, da die Waſ⸗ ſerleitungen ausnahmslos zerſtört und Waſſer dadurch nicht vorhanden war. Aber man ging daran, Häuſer und ganze Blocks mit Dynamit zu ſprengen, ohne allerdings dem raſenden Feuer Einhalt gebieten zu können. Die kom⸗ mende Nacht ſah von den 400 000 Einwohnern der Stadt die Hälfte obdachlos im Freien. Es hatten ſich mitten im größten Trubel brennende tik auszulaufen. Unser Bild zeist die Flotte vor Gibraltar. der mord von Dlibi chken gelühnt Berlin, 10. März(HB⸗Funl) Am 10. März wurden der am 9. März 1907 in Wendelau(Oſtpreußen) geborene Ernſt Wie⸗ chert und der am 14. Auguſt 1907 in Groß⸗ Pollnau(Oſtpreußen) geborene Karl Hindrig⸗ keit hingerichtet, die vom Schwurgericht in Kö⸗ nigsberg(Preußen) wegen gemeinſchaftlich verübten Mordes zum Tode verurteilt worden ſind. Wiechert und Hindrigkeit hatten am 18. Mai 1938 nachts in Plibiſchken(Kreis Wehlau, Oſt⸗ preußen) den Melkermeiſter Peter Großmann hinterliſtig überfallen, durch Schläge betäubt und im Pregel ertränkt. Zwei weitere Mittäter, die Brüder Herbert und Bruno Schulz aus Plibiſchken, ſind vom Führer zu Zuchthausſtrafen von 15 und 10 Jah⸗ ren begnadigt worden, da ſie in jugendlicher Unüberlegtheit dem Einfluſſe und den Drohun⸗ gen des Haupttäters Wiechert erlegen waren. Ferner wurde am Freitag der am 5. Novem⸗ ber 1904 geborene Franz Droſt hingerichtet, der durch Urteil des Sondergerichts bei dem Landgericht in Königsberg(Preußen) vom 24. Januar 1939 wegen Verbrechens gegen das Ge⸗ ſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens zum Tode verurteilt worden war. Droſt, ein vielfach vorbeſtrafter Gewohn⸗ heitsverbrecher, hatte bei einem Aus⸗ bruchsverſuch aus dem Gerichtsgefängnis in Lyck den wachhabenden Gefängnisbeamten nieder⸗ ſchießen wollen, um ſich den Weg zur Freiheit zu bahnen. Seine Abſicht wurde jedoch durch das entſchloſſene Handeln des Beamten ver⸗ eitelt. Ein Wohnviertel in der Warſchauer Judenſtadt wurde wegen der Flecktyphus⸗ gefahr ausgeräuchert und ſeine Bewohner in das Karbolbad geſteckt. und Heimatflotte vor Gibraltar vereinigt um gemeinsam zu den Frühiahrsübungen im Atlan- (Scherl-Bilderdienst-M) * mörder mit ſchlechtem bedächinis Beginn des Weidmann-Prozesses in Versailles Paris, 10. März.(HB⸗Funk.) Vor dem Schwurgericht in Verſailles begann jetzt bekanntlich der mit großer Spannung er ⸗ wartete Prozeß gegen die ſechsfachen Mörder Weidmann, Million und Genoſſen. Die Ange⸗ klagten ſind beſchuldigt, im Jahre 1937 eine amerikaniſche Tänzerin, einen Autochauffeur, einen Häuſermakler, eine Zimmervermieterin, ein elſäſſiſches Dienſtmädchen und einen Bur⸗ ſchen ermordet und beraubt zu haben. Weidmann, der ſchon in Deutſchland mehrere Monate hinter Gittern ſaß und ſchließlich, als er keine Möglichkeit zu weiteren Schandtaten mehr ſah, emigrierte, lockte mit Unterſtützung ſeines Komplizen Million die Opfer meiſtens unter irgendeinem Vorwand in die von ihm bei St. Cloud gemietete Villa La Voulzier. Dort töteten ſie dann die Opfer durch einen Revolverſchuß in den Nacken und beraubten ſie. In dem kleinen Gerichtsſaal von Verſailles hat man den Eindruck, einem mondänen Ereig⸗ nis beizuwohnen, denn die Damen ſind meiſtens in großer Toilette. Die Dauer der Verhandlung iſt auf ungefähr drei Wochen vorgeſehen. Die Vernehmung Weid⸗ manns brachte keine Wiederholung der ſenſa⸗ tionellen Geſtändniſſe des Maſſenmörders. Die Zuſchauer wurden alſo ſchwer enttäuſcht: Weid⸗ mann hüllte ſich in tiefes Schweigen. Er hatte plötzlich ſein Gedächtnis verloren und wollte ſich an nichts mehr erinnern. Im Verlauf der Prozeßſitzung erſuchten die Verteidiger des Hauptangeklagten Weidmann nochmals die Vorfälle zu ſkizzieren. Durch ge⸗ ſchickte Frageſtellung, auf die der Mörder in ſichtlicher Verſchloſſenheit keine Erläuterungen geben wollte, verſuchte die Verteidigung den Eindruck zu erwecken, als ob ſich ein ge⸗ heimnisvoller Mann in der Villa verſteckt gehalten habe, den Weidmann durch die Revolverſchüſſe im Augenblick ſeiner Verhaftung warnen wollte, und dem es in⸗ folgedeſſen auch gelungen ſei, durch ein rück⸗ wärtiges Fenſter die Villa ungeſehen zu ver⸗ laſſen. Die Geſchichte von dem geheimnisvollen Un⸗ bekannten, deſſen Namen Weidmann in edlem Stolz nicht angeben wollte, ſtieß jedoch bei dem Publikum und den Vertretern der internatio⸗ nalen Preſſe auf Gelächter und allgemeine Skepſis. Dies veranlaßte den Hauptverteidiger, den durch frühere politiſche Prozeſſe bekann⸗ ten Rechtsanwalt Moro⸗Giafferi, zu der pathetiſchen Erklärung, daß er nur ſeiner Pflicht genüge, die Wahrheit zu ſuchen. In fürze Am 1. März 1939 betrug die Zahl der Rundfunksempfangsanlagen im Großdeutſchen Reich 12256804(davon 733 881 im Lande Oeſterreich und 11 522 923 im Altreich und den ſudetendeutſchen Gebieten.) Die Zunahme im Laufe des Monats Februar hat mithin 354 507(.9 v..) betragen. * Am Mittwoch brauſte über Wien ein orkan⸗ artiger Nord⸗Weſt⸗Sturm hinweg, der große Schäden und Verkehrsſtörungen verurſachte. Zahlreiche Perſonen wurden durch Windſtöße zu Boden geriſſen und verletzt. Selbſt Fahr⸗ zeuge ſind von dem Sturm umge⸗ worfen worden. Da auch an vielen Häuſern Dachziegel und Faſaden abzuſtürzen drohten, mußte die Feuerwehr ununterbrochen Hilfe leiſten. Stadt ſowie die Vororte durchzogen, um Beute zu machen. Neger und Chineſen machten ſich an die Leichen heran, um ſie auszuplündern. Es wurden Dutzende dieſer Banditen ohne Gnade von den Truppen und der ſich raſch zu⸗ ſammengefundenen Bürgerwehr erſchoſſen. Be⸗ ſonders ſtark mußten die Trümmer der Ban⸗ ken bewacht werden, da in den verſchütteten Treſors Millionen an barem Gelde lagen. In entlegenen Vororten beherrſchte trotzdem der Mob die Lage. Häuſer und Villen wurden ohne Gegenwehr geplündert, hier war die Bürger⸗ wehr machtlos. In Amerika wurde die beklagenswerte Kata⸗ ſtrophe, die über 2000 Leichen und 15 000 Schwerverletzte gekoſtet hatte, als ein nationa⸗ les Unglück angeſehen. So lehnte das Land Un⸗ terſtützungen aus aller Welt ab und verwei⸗ gerte da, wo ſie ſpontan geleiſtet wurden, die Annahme, ſo z. B. die Spende der Hapag in Höhe von 100 000 RM und die der Bremer Schiffahrt von über 220 000 RM. Das Schickſal Meſſinas Etwa zwei Jahre ſpäter wurde wiederum eine große, diesmal europäiſche Stadt, nämlich Meſſina auf Sizilien, von Erdſtößen und Feu⸗ ersglut betroffen.— Noch hatte die Welt das Erdbeben von San Franzisko in lebhafter Er⸗ innerung, als ſie nun von dieſem Unglück Kenntnis nahm, das in ſeinen Auswirkungen dasjenige von Amerika bei weitem übertraf. Ein Erdſtoß von 23 Sekunden hatte die ſchla⸗ fende Stadt vor Tag erſchüttert.(28. Dezember 1908). Aber dieſe wenigen Sekunden hatten ge⸗ nügt, Meſſina in Trümmer zu legen. Viele Hunderte unglücklicher Italiener, vor Furcht faſt von Sinnen, ſtürzten ſich aus ihren noch nicht vollkommen demolierten Behauſungen in die Kirchen, um in verſtändlicher paniſcher Hilfloſigkeit den Himmel um Barmherzigkeit anzuflehen, aber wenige Minuten ſpäter infolge neuer Erdſtöße unter den Trümmern der ein⸗ ſtürzenden Kirchen begraben zu werden. Der fürchterliche ſtändige Begleiter aller Erdbeben, das Feuer, raſte auch bei dieſer Gelegenheit wieder in bekannter Grauſamkeit. Bereits eine Stunde nach dem Beben brannte die Stadt an allen Ecken und Enden. Wie in San Fran⸗ zisko, waren auch hier die Waſſerleitungen zer⸗ ſtört. Von der Panik waren nicht nur die Be⸗ wohner, insbeſondere die Frauen und Kinder erfaßt worden, leider hatte ſie auch das Militär und die Behörden gelähmt. In vollkommener Hilfloſigkeit ſtand ganz Meſſina, ſozuſagen mit betenden Händen, den Elementen gegenüber. Außer dem Gedanken, ſich ſelbſt zu retten, ſchien die Kopfloſigkeit ſo allgemein zu ſein, daß von den Betroffenen niemand an eine energiſche Aktion dachte. Die Mannſchaften deutſcher, eng⸗ liſcher und ruſſiſcher Schiffe waren wohl die erſten, die der furchtbaren Verzweiflung zu Leibe rückten. plünderer und Leichenfledderer In dieſen ſchrecklichen Tagen und Nächten gab es in und um Meſſina keine Staatsgewalt, obgleich ſehr ſchnell entſandte 5000 Soldaten den Verſuch machten, Ruhe und Ordnung auf⸗ rechtzuerhalten. Es blieb lediglich beim Ver⸗ ſuch. Unter Führung ausgebrochener Sträflinge bildeten ſich Banden von Plünderern und Lei⸗ chenfledderern, Hyänen des Trümmerfeldes im wahren Sinne des Wortes. Aus dem Innern Siziliens waren die Verbrecher aus Paſſion Zelautenden Schmerzen hilft inen Germosan, ein seit Jahren erprobtes, rasch witkendes Mittel gegen Kopi- weh und Neuraloien aller Art. Die einzeinen Bestandteile von Get moan ergänzen und steigern sich gegenseitig. Germosan ermüdet nicht und hat keine Nebenwirkung auf Herz und Magen. Begeisterie Dankschreiben. In allen Apotheken zum Preise von RM—.41 und.14. M. I eeeeeeeeeeen ien nach Meſſina gekommen, um ſich an dem nahr⸗ haften Fiſchzug, der ihnen durch die Natur in ſo einmaliger Weiſe geboten wurde, beteiligen zu können. Sizilien, in jener Zeit noch das Dorado der Mafia, des gefürchteten Geheim⸗ bundes von Unterwektlern, denkt heute noch mit Schrecken an die Tage zurück, da der Pö⸗ bel in Meſſina das Kommando hatte. Obgleich das Militär an einem einzigen Tage etwa zwei⸗ hundert Plünderer und Leichenfledderer erſchoß, dauerte es lange, bis irgendein erfolgreiches Syſtem in die Rettungsarbeiten hineingebvacht werden konnte. Die Regierung hatte zu wenig Schiffe und vor allen Dingen zu wenig Solda⸗ ten geſchickt. Man hätte ohne Zweifel bei ſchnel⸗ lem und ordnungsmäßigem Vorgehen noch Tauſende von Menſchen retten können, die unter den Trümmern begraben lagen. Schluß olgt) ———— „hakenkreuzbanner“ Samstag, 11. märz 1959 Englẽnd und der Kontinent von Sir Philip Gibbs Der berühmte engliſche Schriftſteller Sir Philip Gibbs, der in Deutſchland nicht nur durch ſeine Romane, ſondern auch durch das ausgezeichnete Buch„England ſprichtl“ bekannt geworden iſt, verſucht die Schwierigkeiten zu ergründen, die ſich einer wahrhaften Verſtän ⸗ digung zwiſchen England und Deutſchland entgegenſtellen. Man kann nur hof ⸗ fen, daß recht viele Engländer durch ähnliche Ueberlegungen dazu kommen, die Bedingtheit ihrer eigenen politiſchen Anſchauungen zu erkennen. Copyright 1939 by Interpreß and„Hakenkreuzbanner“. Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten. London, 11. März. Im Jahre 1909 trat ein Ereignis ein, das die engliſche Mentalität mehr veränderte als ir⸗ gendetwas anderes ſeit tauſend Zahren. Ich war dabei: es war die Ankunft eines Franzo⸗ ſen mit Namen Bleriot, der in einem Flugzeug von Calais nach Dover geflogen war! Guten Morgen, ſagte er auf franzöſiſch, als ſihm über das Feld entgegenlief. Da bin Ja, da war er— als Symptom eines neuen eitalters, das für immer Eng⸗ ands Gefühl der Sicherheit zer⸗ brochen und ſeine geiſtige und mora iſche Diſtanz vom europäiſchen Kontinent—4„ ben hat. Tauſende von Jahren lang war Eng⸗ land von inſolarer Mentalität beherrſcht gewe⸗ en. Die geiſtig aufgeſchloſſenen Kreiſe in Eng⸗ land waren zwar in Berührung gekommen mit n deutſcher Philoſo⸗ phie, italieniſcher Renaiſſance und holländiſcher Kunſt, aber die Maſſe des engliſchen Volkes wußte wenig von den europäiſchen ölkern und Ländern, und was ſie wußte, das liebte ſie nicht. Sie verachtete alle Ausländer und fand ſie eigentlich lächerlich, weil ſie„ſo um⸗en 7 waren. Die Söhne dieſes ſeefahrenden Volkes egelten um die Welt und richteten vielerorts ie britiſche Flagge auf, aber überall wohin ſie kamen blieben ſie hundertprozentige Engländer. Europa war ihnen unbekannter als die Südſee⸗ Inſeln oder Weſtindien. Engliſche Soldaten haben zwar häufig in Europa gekämpft, übrigens faſt immer gegen die Franzoſen. Wellington führte ſeine Sol⸗ daten nach Spanien. Engliſche Staatsmänner warfen ihre Seemacht und ihre kleinen rot uni⸗ formierten Armeen ſtets in die Waagſchale ge⸗ gen diejenigen Nation— vor allem Frankreich — die danach trachtete, Europa zu beherrſchen: die Gebeine engliſcher Soldaten werden noch immer von fremden urſch aus fremder Ende Kührie Aber dieſe militär— Expeditionen be⸗ rührten kaum das Leben Englands, das in ſei⸗ nem alten Rhythmus und ſeiner alten inſula⸗ ren Tradition weiterging. Der engliſche Kanal — ſo ſchmal er iſt— war der gewaltige Ab⸗ grund, der England vom Kontinent trennte. Er ab dem engliſchen Volk mit ſeiner Seemacht ein koloſſales— bis der immel zu dröhnen begann vom ärm der Flugmaſchinen. Die furchtbare Offenbarung 1914/1918 Der Weltkrieg 1914—1918 war für England nicht nur eine tragiſche Feuerprobe, ſondern die erſchütternde Offenbarung eines neuen Schick⸗ ſals. Sehr langſam und mit großem Wider⸗ treben gab der Engländer den Glauben auf, aß die inſulare Lage ſeinem Volke volle Si⸗ cherheit gäbe. Man hatte das Gebrumm feind⸗ licher Zeppeline über den Häuſern gehört, man atte das Krachen der Bomben in den Straßen ondons vernommen. Man war nicht —5— Inſulaner! Das hatte die 500 und die Beſorgnis erzeugt, die vieles verſtänd⸗ lich macht, was jetzt in England geſchieht und die vor allem die dramatiſchen Ereigniſſe des letzten September erklärt, als zu Recht oder Unrecht das Volk glaubte, der Krieg ſtände vor der Tür. Die Engländer ſind auf Grund ihrer Inſel⸗ tradition ein ſehr ſeltſames Volk, nicht leicht von anderen Völkern zu verſtehen: kaum von Die Jahrestagung der Reichsfilmkam mer „Die Werbung für den deutſchen Film“ Die dritte Jahrestagung der Reichsfilmkam⸗ mer, die in den Tagen vom 9. bis 11. März in der Berliner Kroll⸗Oper durchgeführt wird, iſt die erſte im Großdeutſchen Reich. Sie wurde am n mit der Eröffnung der Ausſtellung„Die Werbung für den deutſchen fal d in den Wandelgängen und im Ritter⸗ aal der Krolloper eingeleitet, die der Präſident der Reichsfilmkammer, Profeſſor Dr. Le hnich, vornahm. Unter den Filmſchaffenden, den Künſtlern, Herſtellern, Verleihern, Theaterbeſitzern, Tech⸗ nikern, den Vertretern der zuſtändigen Reichs⸗ und Kulturbehörden ſah man auch die Film⸗ ſchaffenden der Oſtmark und des Sudetenlan⸗ bes. Der Präſident der Reichsfilmkammer, Pro⸗ feſſor Dr. Lehnich, wies in ſeiner Eröffnungs⸗ anſprache darauf hin, daß die Reichsfilmkam⸗ mer mit ihren Jahrestagungen regelmäßig au eine Ausſtellung über eines ihrer Arbeits⸗ gebiete verbindet. Die vorjährige filmtechniſche Schau habe ſich als außerordentlich fruchtbar erwieſen. In dieſem Jahre habe ſich die Reichs⸗ ilmkammer der Filmwerbung zugewandt, die er nationalſozialiſtiſche Staat zu ſeiner eige⸗ nen Sache gemacht habe. Aus dieſer Tatſache Rer ſich zwangsläufig auch für die private erbung eine Umſtellung ergeben, die die Aus⸗ ſtellung zwar nicht erſchöpfend, aber in überaus anſchaulichen und lehrhaften Beiſpielen her⸗ aushebe. An den kurzen Eröffnungsakt ſchloß ſich eine Beſichtigung der Ausſtellung, die den Weg zur uten Werbung für den deutſchen Film zeigt. ie umfaßt alle Werbemittel, deren ſich der Ver⸗ leiher und der Theaterbeſitzer bedienen, vom Handzettel und der Zeitungsanzeige bis zum Plakat und der Außenfront des Filmtheaters. Die Schau wird dadurch beſonders wirkſam, daß ausgezeichnete Gegenüberſtellungen der 'rbung, wie ſie ſein und wie ſie nicht ſein Männern von ihrem eigenen Blut zu verſtehen, die wie ich unter ihnen geboren und aufge⸗ wachſen ſind. Während der Septemberkriſe wußten ſie kaum, worum es ſich in der 54•— Slowakei überhaupt handelte. Ich darf wohl agen, daß die meiſten von ihnen kaum dies Land auf der Landkarte finden konnten und nichts von Tſchechen, Sudeten⸗ deutſchen oder Karpato⸗Ukrainern wußten. Sie haßten den Gedanken, wegen dieſer unbekann⸗ ten Völker in einen Krieg geſtürzt zu werden. Aber ſie hatten die Vorſtellung— ob zu Recht oder Unrecht iſt hier nicht zu erötern— da die Sicherheit und Freiheit Englands un Frankreichs bedroht würde und daß durch ir⸗ endeine ſchlimme Entwicklung deutſche Bom⸗ benflugzeuge über engliſchen Städten erſcheinen könnten. Ich ging jener Zeit unter das l und ich kann ehrlich ſagen, daß ich keine eſchimpfung Deutſchlands durch das gewöhn⸗ liche Volk hörte. Im Gegenteil, die Bauern und Arbeiter und Handwerker, mit denen ich ſprach, waren ganz traurig darüber, daß ſie de en die Deutſchen kämpfen ſollten. Und ins⸗ 20 die ältenren Männer, die im letzten Krieg waren, liebten das deutſche Volk. Sie haben ſich mit ihnen nach dem Waffenſtillſtand beſſer verſtanden als jemals mit den Franzoſen. Wenn der Krieg im Sep⸗ tember ausgebrochen wäre, wäre er ohne Sond zwiſchen den engliſchen und deutſchen oldaten geführt worden und beim engliſchen Volk würde ein Gefühl der Verzweiflung ge⸗ hänam haben, daß es durch ein ſchlimmes Ver⸗ ängnis ſo gekommen war. Mit ehrlichem Ent⸗ ſetzen ſahen die Engländer die Möglichkeit eines Krieges, der wie ſie wußten zuerſt die Zivilbe⸗ völkerung treffen mußte, ihre Frauen und Kin⸗ der; aber ſie hoben Schützengräben aus— gänzlich nutzlos— und bereiteten ſich mit grim⸗ miger Entſchloſſenheit auf das Unglück vor. Ihr alter Cockney⸗Humor war nicht unterzu⸗ kriegen: wir werden durchhalten, ſagten ſie. Deutſchland ſo ſchwer verſtändlich England wird regiert von ſeiner——— und dieſe Geſchichte war ein einziger Kampf für perſfönliche Freiheit und die Rechte des einzelnen gegen Könige, Barone und ſelbſt⸗ In ſfladrid„ſiegen“ beide Parteien Völlig undurchisichtige Lage/ Noch immer schw/ere Kämple DNB Bilbao, 10. März. Die Lage in Madrid iſt weiterhin völlig un⸗ durchſichtig. Anſcheinend wird mit unver⸗ minderter Heftigkeit weiter ge⸗ kämpft. Beide Seiten behaupten, den „Sieg“ errungen zu haben. Miaja ſpricht ſo⸗ gar von 14000 gefangenen Kommuniſten. Aus den verſchiedenen Berichten geht hervor, daß immer noch um die verſchiedenen Stadtteile gerungen wird. Die Zerſtörungen an Gebüu⸗ den und insbeſondere an den Wohnhäuſern der am Privatkrieg der Roten unbeteiligten Bevölkerung ſind außerordentlich groß. Miaja, der im Beſitz des Madrider Rund⸗ funkſenders iſt, läßt über dieſen laut verkün⸗ den, er ſei Herr der kommuniſtiſchen„Er⸗ hebung“. Die von der Front zu Hilfe gerufe⸗ nen Abteilungen hätten die Kommuniſten im Stadtzentrum„beſiegt“. Allerdings wird auch in dieſen Radioberichten zugegeben, daß im⸗ mer noch mehrere tauſend Häuſer von den Kommuniſten beſetzt ſind, die ganze Stadtteile geradezu in Feſtungen verwandelt haben. In der letzten Nacht und am Freitagvormittag will Miaja 14000 Gefangene gemacht haben. Ganz anders lauten die Berichte der Kom⸗ muniſten. Sie behaupten, das ſtädtiſche Ver⸗ waltungsgebäude und das Zivilgouvernement beſetzt zu haben; auch befinden ſie ſich in un⸗ mittelbarer Umgebung des Rundfunkhauſes Union Radio. Dieſer Sender hat während des ganzen Tages Tanzmuſik verbreitet, um anſcheinend den Eindruck der Ruhe in der Stadt zu erwecken. Um die Zivilbevölkerung unter Terror zu ſetzen, haben die Kommuniſten jedes Auto, das in ihren Beſitz fiel, mit Ma⸗ ſchinengewehren beſtückt und durchfahren damit in raſendem Tempo die Straßen Madrids, wo⸗ ſoll, erfolgen. Im Ritterſaal iſt eine vorbild⸗ liche Filmtheateraußenfront ohne alle geſchmack⸗ loſe Uebertreibung einer kitſchigen Außenfaſſade dend wirib Sohr die eher abſchreckend als wer⸗ bend wirkt. Sehr eindringlich iſt auch die Gegen⸗ überſtellung der auf die niedrigſten Inſtinkte ſpekulierenden jüdiſchen Filmreklame und der Werbung für den Ufa⸗Großfilm„Pour le mé⸗ rite“ geſtaltet. Die Reichsfilmkammer ſelbſt hat ihre Gemeinſchaftspropaganda ausgeſtellt, dar⸗ unter die in Auflage von 1½ Millionen ver⸗ breitete Broſchüre zum Filmvolkstag. So bringt die Ausſtellung eine gute Ueber⸗ ſicht über neuzeitliche und vorbildliche Werbung ür den deutſchen—55 der ja auch in ſeiner 1 904 einen ungeheueren Aufſchwung genom⸗ men hat. „Novemberballade 1632“ Urauführung in Frankfurt Wilhelm Müller⸗Scheid, der Präſident der Deutſchen i iſt als dramati⸗ ſcher Schriftſteller bisher ſchon verſchiedentlich und im weſentlichen mit drei Bühnenſtücken an die Oeffentlichkeit getreten: Im Jahre 1935 mit der Tragödie„Anna Maria“, 1 mit dem Schauſpiel„Ein Deutſcher namens Stein“ und 1938 mit der Komödie„Eduard Keim“. Alle dieſe Stücke kamen im Frankfurter Schau⸗ ſpielhaus zur Uraufführung und Frankfurt war es auch, das nun wieder ſein jüngſtes Muſenkind, die„Novemberballade 1632“ aus der Taufe heben konnte. Keinesfalls ging es dem Autor darum, mit ſeiner„Novemberballade 1632“ etwa die hiſto⸗ riſchen und politiſchen Vorgänge des Dreißig⸗ futt Lehs Krieges als Anklage⸗ oder Kam: tück lebendig werden zu laſſen, ſondern er be⸗ rührte in ſeiner balladesken Viſion eine Fülle von Gedanken, über die nachzudenken es ſich gewiß ſchon verlohnt: Väter werden vor den Augen ihrer Kinder gemordet, Frauen fallen der Willkür der Soldaten zum Opfer, Städte und Anſiedlungen werden in Schutt und Aſche gelegt und wozu dies alles? Weil der Kaiſer in Wien von Gott den Befehl erhalten haben bei ſie ohne Unterlaß auf die Häuſerfronten ſchießen. Auch aus verſchiedenen noch in der Hand der Roten befindlichen Provinzen kommen für den „Verteidigungsausſchuß“ Miaja ungünſtige Nachrichten. In den Provinzen Murcia, Alic⸗ cante und Cartagena ſoll die Kommune die Gewalt an ſich geriſſen haben. Zahlreiche Häuſer wurden in Brand geſteckt und Läden und Wohnungen geplündert. Scharfe Drohung Indiens Offenſive gegen engliſchen Imperialismus Drahtmeldung unseres Londoner Vertreters) f. b. London, 11. März. Große Aufmerkſamkeit erregt in London die Nachricht, daß der Präſident des Indiſchen Na⸗ tionalkongreſſes Boſſe auf einer Tagung der Allindiſchen Partei in Tripuri erklärte, die Zeit für einen heftigen Angriff auf den engliſchen Imperialismus in Indien ſei jetzt gekom⸗ men. Die britiſche Regierung ſolle ein Ulti⸗ matum erhalten, in dem ſie aufgefordert werde, ohne weiteren Verzug die nationalen Wünſche Indiens zu erfüllen. Boſe wurde im Februar trotz der Oppoſition Gandhis und ſeiner Anhänger als Vertreter des linken Flügels wieder zum Präſidenten des Indiſchen Nationalkongreſſes gewählt. Er ge⸗ hört zu den Vertretern des ſchärfſten eng⸗ landfeindlichen Kurſes in Indien. Die gegenwärtige Tagung der Partei hatte die Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen Gandhi und Boſe zum Hauptgegenſtand, obwohl erſterer nicht er⸗ ſchienen war. Dreie neue Todesurteile gegen Araber. Das Kriegsgericht in Jeruſalem verurteilte drei Araber zum Tode und einen zu lebensläng⸗ lichem Gefängnis. ee ieeene-enesl hemfrmeen N gen. Das engliſche Staatz⸗ herrliche recht gründet ſich 13 heute auf der Magna Carta, die 1215 von König Johann Ohneland abgezwungen wurde. Die Revolution gegen Karl 1. und all der politiſche Streit des 18. und 19. Jahrhunderts bezweckte nur die Erwei⸗ terung der engliſchen freien Meinungsäuße⸗ rung und der Rechte der Perſönlichkeit, ſei es durch das 3˙A5 Parlament oder durch das Un⸗ terhaus. Es iſt daher für das engliſche Voll ſehr ſchwer, wenn nicht unmöglich, ein Regie⸗ rungsſyſtem wie das des Nationalſozialismus zu verſtehen oder ſogar zu billigen, bei dem der einzelne ſich dem Staat unterzuordnen hat und bei dem zur ſelben Zeit das ganze Volk einem verpflichtet iſt. as iſt gegen das efühl des 3 en Volkes, das auf die freie Kritil ſeiner Regierung beſteht und— viel⸗ leicht zu viel— eher an ſeine Rechte als an ſeine Pflichten glaubt. Dies iſt der Grund für die viele unfreund⸗ liche Kritik, die den Weg in die engliſche Preſſe findet und die zu den geſpannten Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern—— Es iſt eher ein Konflikt zwei Idealen der Regie⸗ rungsform als eine erausforderung kei en wei Völkern, obgleich das Reſultat Toab ge⸗ fährlich iſt. Die ganze alte liberale Tradition in England iſt entſetzt bei dem Gedanken, 50 eine Nation ein Regierungsſyſtem nicht auf⸗ baut auf einem freien demokratiſchen Methoden, die ſich zuerſt in Eng⸗ land entwickelten, weiß Gott nicht ohne Blut und Kampf. Ein inſular⸗fühlendes olk, noch dazu verärgert und verängſtigt über das, was in der Luft geſchehen könnte, glaubt, daß das, was gut iſt für England, geradezu ideal ſein muß für andere weniger begünſtigte Nationen. Außerdem iſt noch eine peinliche Verwirrung in der engliſchen Mentalität durch die interna⸗ tionale Loge entſtanden. Intelligente und nach⸗ denkliche Männer und Frauen fangen an zu begreifen, daß die Demokratie auch in ihrer beflen Form weniger leiſtungsfähig iſt als die autoritären Syſteme! Demokratie iſt in ihrem ſtarren Feſthalten an perſönlichen Rechten wirr und indiſzipliniert im Vergleich zum National⸗ ſozialismus. Wir ziehen aber leider unſere Diſziplinloſigkeit und unſere Unordnung vor, weil es uns nun einmal die Eigenart unſerer Ziviliſation zu ſein ſcheint; aber wir wiſſen, daß ſie ſchwere Hinderniſſe im Wettſtreit mit den totalitären Staaten ſind. Wir verſuchen Sf immer, uns mit irgendeinem freiwilligen Syſtem„durchzuſchummeln“ und wieder ermu⸗ tigt die Geſchichte uns zu glauben, daß wir am Ende damit durchkommen. Die Engländer wiſſen auch, daß ſie angeſichts der großen Ausdehnung des Empire— oder vielmehr der Commonwealth von freien und unabhängigen Staaten— eine ungeheure Ver⸗ antwortung für die Verteidigung haben. Ein neuer ſchrecklicher Gedanke Italiens Druck im Mittelmeer 2 dem Engländer als eine der großen Gefahren, die in der nahen Zukunft lauern, weil er unſere freie Paſſage durch einen lebenswichtigen Kanal be⸗ droht. Die Spannung zwiſchen Ita⸗ lien und Frankreich könnte zu einem Krieg führen, in den ſowohl wir als auch Deutſchland verwickelt werden könnten! Das iſt ein ſchrecklicher Gedanke, der die Ruhe des engliſchen Lebens ſtört. Alle Wohlmeinenden in England und das gewöhnliche Volk ſind einig in der Hofßunchs⸗ daß dieſe bichaftliche Ju Zi⸗ viliſation durch eine freundſchaftliche Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen England und Deutſchland abgewendet werden möge, die mit aktivem gu⸗ tem Willen auf beiden Seiten zu einer generel⸗ len Regelung und einer allmählichen Abrüſtung führen müßte. Es iſt an der Zeit, daß Europa auf ſeine klei⸗ nen Streitereien verzichtet und zuſammenſteht, um die Ziviliſation und europäiſcher Kultur u verteidigen. Deutſchland und England, rankreich und Italien ſollten Schulter an Schulter in dieſer Verteidigung ſtehen. eeee eeeeee wollte, dieſen nutzloſen und unſeligen Krieg zu führen. Durfte der Kaiſer aber überhaupt, um einer Religion zum Siege zu verhelfen, ſich von kirchlicher Seite in ſeinen Entſchlüſſen lenken laſſen? Mußte ihm nicht das Wohl des Volkes voranſtehen und mußte er, der blinden Gehorſam forderte, nicht auch dafür ſorgen, daß ſeine Perſon jenes Fuidum von Ver⸗ trauen ausſtrahte, ohne das nun einmal keine ührung möglich iſt? Gewiß: ſo denken wir eute, da wir ſelbſt erfahren haben, daß nur der Gefolgſchaft fordern kann, der auch das uneingeſchränkte Vertrauen beſitzt, anders aber war es zu jener Zeit und— iſt es noch ſo in jenen Ländern, die noch nicht zu der gleichen rkenntnis gelangt ſind. So mußte auch Obriſt Prinz Karl damals ſein junges Leben opfern, da Ferdinand II. völlig unter dem Einfluß Pater Lamormainz ſtand und den Forderun⸗ gen des jungen Prinzen kein Ohr leihen wollte — und konnte. Wie geſagt: aus den turbulenten und ſchick⸗ ſalsſchweren Ereigniſſen jener Tage läßt ſich man Nutzanwendung ziehen. Müller⸗Schild übt ſie aber ſeinem Publikum keinesfalls in ozierender oder belehrender Weiſe mit auf den Weg, ſondern dieſes ſchöne Gedankengut klingt verborgen und zart aus den flott und lebendig gehaltenen Dialogen. Und hier— 3 im Dialog— beweiſt der Autor wieder, aß er eine Kraft iſt, auf die die deutſche Bühne jederzeit zählen kann. Oberſpielleiter— Wahlen hatte das eigenwillige und krafwolle Werk in Szene ge⸗ ſetzt und mit ſeiner Inſzenierung dem ganzen zu einer überaus wirkungsvollen und effekt⸗ geladenen' Wiedergabe verholfen, worin ihn der Bühnenbildnexr Paul Walter großartig unterſtützte. Beifallsſtürme riefen am Schluß den anweſenden Dichter, den Regiſſeur und alle Helfer immer wieder vor den Vorhang. Hans Pott. Ein Filmmuſeum in Stockholm. Im Techniſchen Muſeum in Stockholm wird demnächſt ein Filmmuſeum eröffnet werden. Den Grundſtock wird ein Archiv von nicht we⸗ niger als 96 000 Bildern bilden. Außerdem wurden dreißig Filmapparate, von denen die älteſten aus dem Jahre 1890 ſtammen, eigens für das ſchwediſche Filmmuſeum geſtiftet. Die deutſchen Leihgaben für die Leonardo⸗da⸗Vinci⸗ Ausſtellung. Wie der Vizepräſident der italieniſch⸗deutſchen Kulturgeſellſchaft von Mailand, Prof. Ferri, gelegentlich eines Vortrags„Leonardo da Vinei und Deutſchland“ in Mailand mitteilte, hat der Führer der Mailänder Ausſtellung u. a. zwei Leonardo da Vinci zugeſchriebene Skulpturen und zwei von Verrocchio aus dem Muſeum Berlin, zwei von Bertoldo und Deſiderio da Settignano aus dem Muſeum Wien, Leonar⸗ dos Madonna aus dem Muſeum München, ſo⸗ wie Zeichnungen und Gemälde von Verrocchio, Lorenzo di Credi, von Boltraffie, von Solari f50 Raffael als Leihgaben zur Verfügung ge⸗ ellt. Gablonz erhält eine Intendan⸗ tin. Der Rat der Stadt Gablonz hat beſchloſ⸗ ſen, das Stadttheater in eigene Verwaltung zu übernehmen. Für die kommende Spielzeit wurde die derzeitige Theaterleiterin Hildegard B f rtram auf den Intendantenpoſten rufen. Internationales Muſikfeſt in Warſchau. Das alljährliche Muſikfeſt der Internationalen Geſellſchaft für neue Muſik findet in dieſem Jahre in Polen ſtatt, und zwar in der Zeit vom 14. bis 21. April in Warſchau und Krakau. Das Programm dieſes XII. Muſikfeſtes der JGNM enthält fünf offizielle Konzerte, bei denen Werke von 17 Na⸗ tionen zur Aufführung gelangen. Die Mitwir⸗ kenden ſind das Warſchauer Philharmoniſche Orcheſter, das Orcheſter des polniſchen Rund⸗ funks, der Kathedralchor und die bedeutendſten Dirigenten und Soliſten Polens. Angegliedert an dieſes Muſikfeſt werden Aufführungen von polniſchen Kunſt⸗ und Volkstanzgruppen. arlament und den Der kl beigebrac findlichen zwei Rät mit Ham um nach Finger u wieder ar fährt er d es dann kärchl“. beruf Kle bars Fri kinder wi ten Mor en Fede tücken, d eichſel, verſchwin Als er wieder a „Wannen er loßt w lahrt gle ſiegſcht ni lich iſt al rung. V Krafffahr der Mein ſtänden i vollzukrie die Stall und Kaſe feſten 35 lichen Vo denn eife die Hinte⸗ Das w nemer Bi halteplätz⸗ Zweiſpän wurden 1 Knoodlſan hat er di⸗ Ernte deir ihm dann aus ſeine Sorgenen Auf Kamer⸗ Am Se kanntgege 5 ehre es Welt macht ver Kamerade geladen ſi Antrete 8 Uhr ar den Kam nungen. Alle K. Einladun an der Fe folgenden W Verkeh Deutſch⸗ Semmerin paß, Adol berg, Fer Lueg, Ol Sattel, J Thurn, V übrigen »Ferner iſt die Flexen teres geſ! Wald und Schweiz Faucille, Ofen, We Aroſa, D terbrunne din. 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Ferri, o da Vinei lte, hat der u. a. zwei Skulpturen i Muſeum eſiderio da n, Leonar⸗ ünchen, ſo⸗ Verrocchio ſon Solari fügung ge⸗ tendan⸗ at beſchloſ⸗ valtung zu Spielzeit Hildegard poſten feſt in ſikfeſt der eue Muſik ſtatt, und April in Programm ithält fünf on 17 Na⸗ e Mitwir⸗ armoniſche zen Rund⸗ heutendſten ngegliedert ungen von pen. „hakenkreuzbanner“ Groß-Mannheim Oem Gu sei Näreſil Der kleine Willi hat eine Seifenpulverkiſte beigebracht, von einem längſt außer Dienſt be⸗ findlichen Kinderwagen hat er eine Achſe mit zwei Rädern und nun zieht er ſich mit Hammer, Nägeln und einer Latte zurück, um nach zwei Stunden mit einem blutenden Finger und einem merkwürdigen Fahrzeug wieder auf der Bildfläche zu erſcheinen. Stolz fährt er damit einige Runden im*7 und ſtellt es dann ſeinen Eltern vor:„Mei Knoddl⸗ kärchl“. Aha, denkt der Vater, der im Neben⸗ beruf Kleingärtner iſt, das Beiſpiel von Nach⸗ bars Fritz hat doch angeſteckt. Die Siedler⸗ kinder wiſſen halt immer Beſcheid. Am näch⸗ ten Morgen iſt der Willi ungewohnt 1 8 aus en Federn und hat kaum Zeit zum Früh⸗ tücken, dann nimmt er ſeinen Wagen an der eichſel, vergißt auch die Schaufel nicht, und verſchwindet. Als er nach drei Stunden müde und hungri wieder auftaucht, iſt kaum der Boden bedeckt. „Wann mer werklich emol en Gaul ſieht, un er loßt was falle, dann muß ma renne, ſunſcht fahrt glei ſo'n Laſchtwage driwwer, un dann ſiegſcht nix mehr davu.“ Aufregend und gefähr⸗ lich iſt 410 der Kampf um die Bodenverbeſſe⸗ rung. Was der kleine Sammler über die Fraßffahrzeuge denkt, deckt ſich ungefähr mit der Meinung der Spatzen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden iſt es natürlich ſchwer, das Kärchl vollzukriegen. Am liebſten möchte man bis in die Stallungen der Fuhrgeſchäfte, Reithallen und Kaſernen vordringen, aber da iſt alles„in feſten Händen“. Eine Expedition in die bäuer⸗ lichen Vororte verſpricht erſt recht nichts Gutes. denn eiferſüchtig wachen dort die Buben über die Hinlerlaſſenſchaften ihrer Pferde. Das waren halt noch Zeiten, wo die Man⸗ nemer Buben zu den verſchiedenen Droſchken⸗ halteplätzen zogen, von da gings hinter den Zweiſpänner⸗Rollfuhren her, und alle Kärchlin wurden voll. Jetzt muß ſich eben der kleine Knoddlſammler mit Geduld wappnen; bald hat er die nötige Routine für eine erfolgreiche Ernte der Aſphalt⸗Aepfel erlangt. Vater läßt ihm dann gerne eine kleine Gewinnbeteiligung aus ſeiner Landwirtſchaft zukommen. Solche Sorgen möchte ich noch einmal haben! Theobald., Aufruf an die alten Soldalen Kameraden des RS⸗Reichskriegerbundes! Am Sontag, 12. März, iſt, wie bereits be⸗ kanntgegeben, im Schloßhof eine Feierſtunde 5 ehrenden Gedenken der gefallenen Helden es Weltkrieges 1914/½18, die von der Wehr⸗ macht veranſtaltet wird und zu der auch wir Kameraden des NS⸗Reichskriegerbundes ein⸗ geladen ſind. Antreten ſämtlicher Kameraden pünktlſich 8 Uhr auf dem Zeughausplatz nach den von den Kameradſchaftsführern gegebenen Anord⸗ nungen. Alle Kameraden werden aufgefordert, der Einladung der Wehrmacht zu folgen und ſich an der Feier im Schloßhofe und an dem nach⸗ folgenden Vorbeimarſch zu beteiligen. Der Kreiskriegerführer Mannheim Dr. Hieke, Hauptmann d. L. Wochenbericht des DDAC Verkehrsnachweis über die Alpenſtraßen Deutſches Reich: Ohne Ketten befahrbar: Semmering.— Mit Ketten befahrbar: Achen⸗ paß, Adolf⸗Hitler⸗Paß, Aflenzer⸗Seeberg, Anna⸗ berg, Fernpaß, Joſefsberg, Kärntner Seeberg, Lueg, Obdacher⸗Sattel, Packſattel, Perchauer Sattel, Pötſchen, Präbichl, Pyhrn, Schober, Thurn, Wurzenpaß, Zirlerberg.— Sämtliche übrigen deutſchen Alpenpäſſe ſind geſperrt. »Ferner iſt der Arlberg wegen Lawinengefahr, die Flexenſtraße wegen Felsſturz bis auf wei⸗ teres geſperrt. Außerdem geſperrt: Waſtl a. Wald und Zellerain. Schweiz: Mit Ketten befahrbar: Brünig, Faucille, Julier, Lenzerheide, Maloja, Moſſes, Ofen, Wolfgang. Ferner die Zufahrten nach Aroſa, Davos, Engelberg, Grindelwald, Lau⸗ terbrunnen, ſowie das Unter⸗ und Ober⸗Enga⸗ din. Außerdem iſt die Zufahrt zum St. Gott⸗ hard nur bis Erſtfeld möglich.— Sämtliche übrigen Schweizer Alpenpäſſe ſind geſperrt. Samstag, 11. märz 1939 Handwerkskunſt in der Rhein⸗Neckarhalle werkſtücke⸗Ausſtellung anläßlich des erſten großdeutſchen handwerker⸗Wettkampfes Das Handwerk hat die natürliche Vorbeſtim⸗ mung, das Leiſtungsſtreben zu höchſter Vervoll⸗ kommnung zu führen und die Forderungen eines neuen Arbeitsethos zu erfüllen. Dr. Ley. Das Handwerk in der Deutſchen Arbeits⸗ front führt jedes Jahr den Handwerker⸗ Wettkampf durch, in dem Geſtaltungswille und ſchöpferiſche Kraft gemeſſen werden. Als dieſer berufliche Leiſtungswettbewerb 1937 zum erſtenmal ſtartfand, nahmen zunächſt nur die⸗ jenigen Handwerker teil, die die Meiſterprüfung abgelegt hatten. Im Jahre 1938 war der Hand⸗ werker⸗Wettkampf auch für die Gefolgſchaften offen, aber auch nur unter Vorausſetzung der Geſellenprüfung. Und nun im Jahre 1939 ſtar⸗ tet dererſte Großdeutſche Handwer ⸗ ker⸗Wettkampf für 104 verſchiedene Be⸗ rufsgruppen in drei Leiſtungsklaſſen. In der Leiſtungsklaſſe A treten die Meiſter an, in Klaſſe B die Geſellen und in Klaſſe C die Arbeitsgemeinſchaften, das heißt, hier werden Werkſtücke bewertet, die vom Meiſter und ſei⸗ nen Mitarbeitern gemeinſam angefertigt ſind. Im Gau Baden haben ſich 3100 Teilnehmer aus den 104 Berufsgruppen gemeldet. Die Teilnehmer wurden zum größten Teil münd⸗ lich, zum Teil auch in Verſammlungen gewor⸗ ben, und die Anmeldungen erfolgten bei der Gaudienſtſtelle Karlsruhe der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, von wo auch die Aufgaben entſpre⸗ chend der Berufsgruppen verteilt wurden. Darüber hinaus iſt freigeſtellt, ſchöpferiſch und Das Kergl-Quarfeit spielt am 5. Kammermusikabend 1 . * 5 Am Dienstag, 14. März, 20.15 Uhr, splelt in der„Harmonte“, D 2, 6, das Kergl-Quartett unter Mitwirkung von Max Kergl, Albert Ellinger, Ernst Hoenisch-und Karl Müller zum 5. Kammer- musikabend der NS-Gemeinschaft„Kraft durch Freude“, Abt. Kulturgemeinde. Auch dieser Abend, der Werke von Debussy, Dvorak und Schubert bringt, wird wieder für alle Mann- heimer Kammermusikfreunde ein besonderes Ereignis sein. Der Klavierabend Jula Kaufmann vermittelte Werke von Rameau, Brahms, Skrjabin, Ravel und Liszt An der Städtiſchen Hochſchule für Muſik in Mannheim herrſcht in künſtleriſchen Dingen ein durchaus begrüßenswerter Wettbewerb. Eine ganze Reihe fähiger Pianiſten wechſeln in hoch⸗ ſtehenden Darbietungen einander ah. Das Durchſchnittsniveau dieſer Veranſtaltungen— die Kammermuſiken und vokalen Konzerte ein⸗ bezogen— iſt erſtaunlich hoch, und die verſchie⸗ denen Beitrüge der rührigen Leitung der An⸗ ſtalt bereichern das Mannheimer Muſikleben nufs Schönſte. Mit einer bezeichnenden Vortragsfolge hatte ſich Jula Kaufmann in ihrem Klavier⸗ abend eine Aufgabe von bemerkenswerter ſtili⸗ ſtiſcher Vielſeitigkeit geſtellt. Zu Jean Philipp Rameaus geiſtvoll⸗ziereriſcher Suite in -moll geſellte ſich die für Geiſt und Hände gleichermaßen ſpröde und widerſpenſtige So⸗ nate in fis-moll von Johannes Brahms. Der zweite Teil des Abends brachte neben mehreren der bedeutſamen Präludien des Ruſſen Alexan⸗ der Skrjabine, Maurice Ravels zeich⸗ neriſche Fis-moll-Sonatine und— last not least— Franz Liszts ſchaurig prunkvolle Totenklage, 5 etwas bombaſtiſchen Trauermarſch„Fune⸗ railles“. Die ſouverän über alle zur kunſtgerechten Ausübung höheren Klavienſpiels erforderlichen Reſerven verfügende Spielerin vermag im be⸗ ſonderen ein auffallendes Maß an körperlicher Kraft und Ausdauer in den Dienſt der darge⸗ botenen Werke zu ſtellen. Ihr Spieltempera⸗ ment neigt ſtark nach der Seite einer ausladen⸗ den, in der Tongebung maſſiven Pathetik. Ty⸗ penmäßig geſehen erklärt ſich daraus, daß bei⸗ ſpielsweiſe die Lisztſche Tonſprache in ihrer Veranlagung am eheſten ihre Entſprechung fin⸗ det. Hier ergänzt ſich Techniſches und Geiſtiges zu einem ſehr treuen Geſamtbild der Abſichten des Komponiſten. Aehnliches gilt von Ravels harmoniſch⸗flimmernder Muſik in ſeiner kis— moll⸗Sonatine, wo die Künſtlerin eingehende Vertrautheit mit den techniſchen Grundlagen zur Bewältigung des eigenartigen Klavierſtils des großen Franzoſen dokumentierte. Eine Wiedergabe von bemerkenswerter Prägnanz er⸗ fuhren die fünf Präludien von Skrjabine, de⸗ ren Inhalt ſich nur zielbewußter Geſtaltungs⸗ arbeit-rſchließt. Die Interpretation der fis⸗moll⸗Sonate Joh. Brahms darf, in großen Umriſſen geſehen und in Erwägung des undankbaren Materials, ebenfalls unter die aktiven Poſten des Abends gezählt werden, wenn auch gewiſſe Details— Sauberkeit im Techniſchen, Fluß im Rhythmi⸗ ſchen, kontrollierte Behandlung des Brahms⸗ ſchen Rubato— noch der ſorglicheren Pflege be⸗ dürfen. Die Spielerin iſt ſich ſehr genau der Unentbehrlichkeit des Kunſtmittels des Kontra⸗ ſtes bewußt, obwohl bisweilen die Ueberbe⸗ tonung dynamiſcher Höhepunkte, die faſt jedes Forte zum„Forte poſſibile“ werden läßt, nicht immer der Geſamtwirkung dienlich iſt. Die e⸗ moll⸗Suite des großen Rameau, des„Kabinett⸗ komponiſten“ Ludwig 15., die den Abend ein⸗ leitete, entſtammt der galanten Periode franzö⸗ ſiſcher Muſik. Da ſie für das„elaveein“ gedacht iſt, entſtehen dem Pianiſten, der die vielen „agréements“ auf den viel ſchwerer zu hand⸗ habenden Taſten des modernen Konzertflügels wiedergeben will, ganz beſondere Schwierigkei⸗ ten; weiter bedarf die ſtiliſtiſch ſaubere Wieder⸗ gabe des Bewußtſeins um die regiſtertechniſchen Gegebenheiten des Originalinſtrumentes. Im Vortrag der Künſtlerin war überall die bedachtſame Auseinanderſetzung mit dieſen Problemen ſpürbar. Zur letzten Abrundung die⸗ ſes Vortrags bleibt lediglich die Notwendigkeit größeren Fluſſes und bewußte Zurückhaltung im Forte zu betonen. Hermann Eckert. geſtaltend neue Werkſtoffe herauszubringen, denn die ſchöpferiſche Tätigkeit ſoll nicht beengt werden. Die Gauausſcheidungen beginnen am Montag, 13. März, in Mannheim in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Durch die Gau⸗ Prüfungsausſchüſſe erfolgt die fachliche Bewer⸗ tung jeder Berufsgruppe, eine Arbeit, die etwa bis 16. März dauert und der eine ſportliche Prüfung derjenigen Teilnehmer, die das 35. Le⸗ bensjahr noch nicht vollendet haben, voraus⸗ ging. Der fachlichen Bewertung ſchließt ſich eine weltanſchauliche Prüfung an: den Teilneh⸗ mern werden dazu vier Fragen geſtellt, die ſchriftlich zu beantworten waren. Anläßlich der Eröffnung der Leiſtungsſchau des Deutſchen Handwerks in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen am nächſten Samstag, 18. März, um 10 Uhr, wer⸗ den die Gauſieger bekanntgegeben. Die beſten Arbeiten, alſo die der Gauſieger, -ueid auch die zweitbeſten jeder Berufsgruppe kommen nach Frankfurt a. M. zur Reichsaus⸗ ſcheidung, die beim Reichshandwerkertag vorge⸗ nommen wird: dort werden alſo die Reichs⸗ ſieger ermittelt. Man hat auch noch eine Leiſtungsklaſſe D eingeführt, die dem künſtleriſchen Handwerk vorbehalten iſt und deren Arbeiten unmittel⸗ bar zur Reichsausſcheidung kommen. Es fallen darunter in der Hauptſache ſolche Erzeugniſſe, die man ſonſt als Kunſitgewerbe bezeichnet, alſo wirkliche Handwerkskunſt. Hier ſind nun bereits Vorarbeiten für die Leiſtungsſchau in vollem Gange; vom 18. März an werden wir das Schaffen unſerer Hand⸗ werksmeiſter und ⸗geſellen bewundern können. Der Männergeſangverein„Eintracht“ hielt Generalverſammlung. Der Vereinsführer Ro⸗ bert Pfeifer, gab einen Rückblick über die Tätig⸗ keit im verfloſſenen Jahr. Der Mitgliederſtan iſt gegenüber dem Vorjahr der gleiche geblieben. em Kaſſenwart Otto Hofmann wurde für ſeine muſtergültige Kaſſenführung Entlaſtung erteilt und der Dank ausgeſprochen. Der Vereinsfüh⸗ rer Robert 1 750 wurde neu beſtätigt. Inner⸗ halb des Führerrings wurde eine Umſtellung vorgenommen. Die Mitarbeiter des Vereins⸗ führers ſind jetzt: Otto Hofmann, 2. Vorſitzen⸗ der, Heinrich Pfizenmaier, Schriftwart, Joſef Kreher Kaſſenwart. In dieſem Jahr ſoll übri⸗ gens ein Gemeinſchaftskonzert der Heinrich⸗Gund⸗Vereine ſtattfinden. Die Führer der Vereine werden ſich in Kürze zur Vorarbeit dazu zuſammenfinden. Einen blötenzorten Teint— eine jugenclfrische Haut erhält lhnen die regelmähßige Pflege mit der milden polmolive-Seife, hergestellt 1 Srock 305 3SMock 852 mit Palmen- und Olivenöl. Wenn Sie sich jeden Iag möglichst f 1 321 engenehm, houtschonend uncl zeit- i spoœrend roasieren wollen, benutzen F cli 1t i—— 35 Sie die mił Olivenöl herge Mrr. S AkkLIrEE 1 stellte pulmolive-Rosierseife. LHAlIEBE 222 1 „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 11. März 1939 Lachen entrümpelt! Ich meine nicht immer das laute Lachen, ſon⸗ dern mehr das ſtille Schmunzeln, wenn es einem ſo gut tut. Es gibt einen verinnerlichten, durchgeiſtigten Genuß des Komiſchen: wenig Zwerchfellerſchüt⸗ terung und ſchallendes Hallo— mehr ein La⸗ chen, das ganz im Innern entſteht und in deſ⸗ ſen Gründen verhallt. Freilich ſollte man auch manchmal ſo richtig aus ſich herausgehen, und gerade das wollen viele Menſchen nicht; wenn ſie dafür wenigſtens in ſich gingen! Aber wer begibt ſich gern in unerforſchte Gebiete? Sie ſagen:„Wir brauchen keine Zerſtreuung!“ Wer ganz bei ſich iſt, braucht das natür⸗ ni „Manche tun einem zwar leid, die können tat⸗ ſächlich nicht lachen. Sie haben ſo viel Falten im Geſicht, daß gar kein Platz bleibt, wo ſie ein Lachen unterbringen könnten. Andere wiederum glauben, ſie ſeien ſchon zu alt. In Wirklichkeit ſind ſie nicht zu alt— da ibt es doch kein Alter—, ſie ſind nur altbache altgebacken, das iſt zäh, trocken). Und doch hat man als Komiker— das heißt Komiker ſtimmt bei mir nicht ganz, ich bin ja verheiratet, bin alſo mehr Tragikomiker— den Wunſch, daß alle lachen ſollen, die Intellek⸗ tuellen und die Normalen. Wir können von den Kindern lernen: die Kinder lachen und heulen, die Alten lächeln und ſeufzen. Sie hängen viel zu viel an den Sorgen des Alltags; da kommen ſie nicht davon los und 725 wenn ſie abends in einer heiteren Veranſtaltung ſitzen, laſten die Sorgen noch im⸗ mer auf ihnen. Man ſieht es ihnen direkt an! Da rechnet einer:„Wenn jetzt der X. nächſte Woche zahlt— das heißt, er 155 nicht— aber angenommen, er zahlt— dann bleiben mir noch ... na, das geht immerhin!“ Auf einmal hien ihm ein, daß er die Steuer auch noch bezahlen muß und er ſtößt einen hohen Lacher aus. Ich Armer beziehe dieſen Lacher auf mich und denke, ich hätte ihn jetzt, ſchaue den Herrn freundlich an— ſofort wird er todernſt. Ein anderer lacht aus vollem Hals, plötzlich ſieht er ſeinen Chef ſitzen, von dem Moment an iſt es aus. Er lacht nicht mehr. Wahrſchein⸗ lich hat er Angſt, es könnte ihm anderntags vom Gehalt ab Adie werden. Ein Drittel hat die Frau ſeiner voreiligen Wahl neben ſich; ſie lacht nicht, weil ſchlecht aufgelegt iſt— vielleicht iſt das neue leid nicht rechtzeitig fertig geworden oder die Freundin hat ſich gerade heute das Hütchen gekauft, um das ſie ſelbſt ſchon ſeit Wochen vergebens kämpft — ſie lacht nicht. Der Mann möchte gerne lachen, aber um ihr eine Freude zu machen, lacht er auch nicht. Ueberhaupt die Damen! Entdeckt eine ihre Rivalin, ſo ſieht ſie nicht mehr auf die Bühne. Sie ſagt zu ihr fi Mann, oder wenn was Beſ⸗ ſeres neben ihr ſitzt:„Da guck hin, ſchau ſie an, ſchau nur das neue Kleid... ſo was Geſchmack⸗ feben hab ich in meinem Leben noch nicht ge⸗ ſehen! Die haben es nötig! Zu Hauſe haben ſie nichts zu beißen, aber in einen heiteren Abend müſſen ſie gehen!... Mein Gott, iſt die häßlich, wenn ſie lacht!“ Tröften Sie ſich, meine Damen, wenn eine andere ſchöner iſt. Merken Sie ſich: Schönheit vergeht, aber häßlich bleibt häßlich. Deshalb können Sie ruhig alle lachen, denn wenn La⸗ chen auch nicht verjüngt, ſo konſerviert es doch. Aus dieſem Grund ſage ich mir jeden Mor⸗ gen:„Wilhelm— privat ſage ich Wilhelm zu mir—, warum ſollſt du dich heute über etwas ärgern, worüber du dich in einem Jahr viel⸗ leicht f on freuſt!“ Das hilft, und ich bin den ganzen Tag gut Aegh Weil ich aber das Bedürfnis habe, daß andere es auch ſein ſollen, antworte ich, wenn mich einer fragt, wie es mir gehe: „Schlecht!“— dann iſt der auch gut aufgelegt! Es iſt ja ſo leicht, andern Menſchen Freude zu bereiten. (Aus dem Buch:„Willy Reichert— Lerne lachen ohne zu klagen“ entnommen. Der bekannte Humoriſt gaſtiert bekanntlich heute abend im Nibelungenſaal.) Die Teno jräãgt jetzt Walfen f Ebenso wie andere Formationen, wird jetzt auch die Technische Nothilfe Waffen zum Hienstanzug tragen. Unser Bild(links): Teno- Bereitschaftsführer in kleiner Dienstuniform mit Ehrendolch, Mitte) TN-Kameradschaftsführer in Felduniform mit Pistole,(rechts) Nothelfer im Albeitsar zug. Weltbild(M) „Fiſchlein deck dich“ bei der Frauenſchaft Einladung zum Kaffee, Tee, zur Bowle— ganz nach Wunſch/ Eine in kereſſante Ausſtellung „Der Gehalt macht'!“— wohl ein flachſiges Schlagwort, aber ebenſo wahr wie etwa der ſtets wiederkehrende Ausſpruch„Die Liebe geht durch den Magen“. Aber noch etwas iſt dabei entſcheidend, und das iſt gewiſſermaßen die Schale um den Kern. Denn mit der Güte irgend⸗ eines Gerichtes iſt es ja nicht getan. So bleibt: Wie reicht man den Liebſten oder dem Liebſten das gute Breichen, welches die Liebe erhält? Wer hierüber ſchon nachgedacht, hat in dieſen Tagen gute Gelegenheit, zu ſehen, wie man da anpackt, wie man es auf dieſe und iene Art machen kann. Im„Caſino“ findet gegenwärtig eine intereſſante Ausſtellung der Kreis⸗ frauenſchaft ſtatt, die einſchließlich Mitt⸗ woch von 10 bis 19 Uhr geöffnet iſt. Zweifelsohne: Der ſchönſte Braten ſchmeckt nicht recht, wenn all das, was ſo drum und dran gehört, nicht vorhanden oder nicht mit Sorgfalt und Liebe hingerichtet iſt. Und da haben wir's ja wieder: Liebe gehört dazu, die Gegenliebe zu erzeugen vermag. Unſer Tiſch, ſelbſt wenn er einfach iſt, ſoll nett und freund⸗ lich gedeckt ſein; man ſoll ſich freuen, bevor man ſich nur hinſetzt. Auch hier kann die Haus⸗ frau und ſolche, die es werden wollen— und all unſere Mädel ſollen tüchtige Frauen geben — ihren Kunſtſinn zum Ausdruck bringen. Nicht nur eine gepflegte Zimmereinrichtung zeugt von Kultur, ſondern auch hier am ordentlich und ſchön gedeckten Tiſch. So wird das Heim noch einmal ſo traut. „Wohl bekomm's— mit Fiſch“ Nach der kurzen Eröffnungsanſprache der Kreisfrauenſchaftsleiterin, Frau Drös, konnten die zahlreich erſchienenen Gäſte die reichgedeckten Tiſche bewundern. Ein altes Frauenſchaftsmitglied, Fräulein Voges, hat Das wäre so was jür unsere NMannheimer jugend Dieser kleine Wagen, der auf der Leipziger Messe zu sehen ist, hat einen 125-Kubikzenti- meter DKW-Motor, entwickelt 2,5 PS und erreicht 40 Kilometer in der Stunde. Kleine Mannheimer Stadtchronik Wieder feierliches Glockenge ⸗ läute. Die Glocken des alten und neuen Rat⸗ hauſes werden am Heldengedenktag, Sonntag, 12. März, in der Zeit von 11 bis 11.15 Uhr geläutet. Am Montag, 13. März, läuten die Glocken von 12 bis 12.15 Uhr aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Rückgliede⸗ rung der Oſtmark. Das ſieht man gerne. Gegenwärtig ſieht man wieder zahlreiche Rieſenkiſten auf Laſt⸗ wagen, die uns den Auszug der Kinder Iſrael künden. Aus den Aufſchriften der Beſtim⸗ mungsorte iſt zu erſehen, welche Städte und Länder die auswandernden Juden nun be⸗ lücken werden. Neuyork, Philadelphia und zondon ſcheinen gegenwärtig ſtärkere Anzie⸗ hungskraft zu haben als Paläſtina. Die He⸗ bräer haben ja einen Riecher dafür! Werbung der Luftwaffe. Am Freitagnach⸗ mittag bewegte ſich ein Zug Fahrzeuge der Luftwaffe durch die Straßen der Stadt. Große Schilder forderten zum Beſuch des Flieger⸗ horſtes Sandhofen am Tag der hrmacht auf. Heute abend„Tiefland“ Heute, Samstag, wird im National⸗Theater Gugen'Albert's Oper„Tiefland“ aufgeführt. Morgen, Sonntag, wird nachmittags für die KdoF⸗Kul⸗ turgemeinde Ludwigshafen Roſſini's Oper „Die diebiſche Elſter“ im National⸗ Theater wiederholt. Abends wird zum Helden⸗ gedenktag Schiller's romantiſche Tragödie „Die Fungfrau von Orléans“ in neuer Inſzenierung Es wirken mit die Damen: Collin, Keßler, Roſe und Stieler und die Herren: Bleckmann, Evelt, Hammacher, Hartmann, Hölzlin, Kiesler, Kleinert, Krauſe, —— äz, Linder, Marx, Offenbach, Renkert und Zimmermann. Die Titelrolle ſpielt Herta Zietemann. Spielleitung: Intendant Friedrich Bühnenbilder: Friedrich Kalb⸗ Uß. Konzert junger Künſtler. Am Mittwoch, den 15. März, 18 Uhr, findet in der„Harmonie“ D 2, 6, das 4. Konzert junger Künſtler ſtatt. Es ſingen und ſpielen Heidelberger und Mann⸗ 17 0 junge Künſtler. Zur Aufführung ge⸗ angen Werke von Brahms, Chopin, Debuſſy, Franz, Ravel und Trunk. Der Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt wie immer frei. Intereſſenten erhalten Karten an der Kaſſe des National⸗ theaters. Unentgeltlicher Sonntag im Schloßmuſeum. Am Sonntag, 12. März, iſt der Eintritt in das Schloßmuſeum frei. Die Beſucher werden dar⸗ auf hingewieſen, daß von dieſem Tage an die Sommer⸗Oeffnungszeiten(Sonn⸗ tags von 11 bis 17 Uhr, werktags von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr) wieder in Kraft treten. Achtung, Eltern! Heute Nachmittag ſingen und ſpielen unſere Pimpfe und Jung⸗ mädel anläßlich der„Woche der Pimpfe und Jungmädel“ auf allen Plätzen der Stadt. Wir alle beſuchen ſie! Einſtellung von Dienſtanfängern bei der Deutſchen Reichspoſt. Die Reichspoſtdirektion Karlsruhe(Baden) ſtellt im April 1939 wieder eine beſchränkte Anzahl Dienſtanfänger für den gehobenen mittleren Poſtdienſt ein. Mindeſt⸗ alter Vollendung des 16. Lebensjahres, Höchſt⸗ alter 20 Jahre; für Bewerber, die ihrer Ar⸗ beits⸗ und Militärdienſtpflicht genügt haben, 23 Jahre. Die Bewerber müſſen ſechs Klaſſen einer höheren Schule mit Erfolg beſucht und ſich in der NSDAß oder einer ihrer Gliederun⸗ gen betätigt haben. Bewerbungsgeſuche ſind ſofort an die Reichspoſtdirektion Karlsruhe (Baden) einzureichen. Nähere Auskünfte er⸗ teilen die Poſtämter. Franzöſiſch für Anfänger. Die NSG„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbildungswerk, beab⸗ ſichtigt wiederum einen Sprachkurs ran⸗ zöſiſch für Anfänger, der 20 Abende umfaſſen wird, durchzuführen. Da dieſer Sprachkurs nur bei genügender Anzahl von Teilnehmern 4 kommt, iſt vorherige Anmeldung auf er Kreisdienſtſtelle Rheinſtraße 3, Zimmer 47, unbedingt erforderlich. Der Preis des ganzen Kurſes, der in der allgemeinen Berufsſchule U. 2, 5(gegenüber dem Hallenbad) durchgeführt wird, beträgt 8 RM. Als Beginn des Kurſes iſt Donnerstag, 16. März, vorgeſehen. Abendkurſe zur Weiterbildung. Wie uns die Friedrich⸗Liſzt⸗Oberhandelsſchule(Wirtſchafts⸗ oberſchule) mitteilt, beginnen Oſtern 1939 Abendkurſe an der Wirtſchaftsoberſchule zur Weiterbildung und Vorbereitung auf das Abi⸗ tur. Da ſicherlich großes Intereſſe für die Kurſe beſteht, wird baldige Meldung beim Se⸗ kretariat der Anſtalt, C 6, empfohlen. 70 Jahre alt. Bei guter körperlicher und gei⸗ ſtiger Rüſtigkeit kann am heutigen Samstag rau Barbara Groß geb. Bartholmä, Mann⸗ heim, Humboldtſtraße 12, ihren 70. Geburtstag feiern. Der Altersjubilarin wünſchen wir einen recht ſchönen Lebensabend. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 22 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 5 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine————— weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 8 jugendlichen Radfahrern, deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, die Ventile abge⸗ nommen. Die Zahl drei muß rieſengroß aus wiederum die Ausgeſtaltung übernommen, und es muß vornweg geſagt werden, daß alles pick⸗ fein gemacht war. Eine ganze Reihe von hübſch gedeckten Tiſchen luden ein, nur ſchade, daß — auf der Ausſtellung wenigſtens— der„Ge⸗ halt“ fehlte. Doch halt: EGin Tiſch war gedeckt. Die Abteilung Haus⸗ und Volkswirtſchaft hat gemäß der Parole, daß Fiſche geſund ſind, an den Vierjahresplan gedacht und die leeren Schalen mit dem ſchmackhaft zubereiteten Se⸗ gen des Meeres gefüllt. Selbſt der Fiſchkoſt⸗ verächter hätte zugeben müſſen, daß rein äußer⸗ lich alles„fit“ war. Eigentlich hätte man es auf eine Koſtprobe ankommen laſſen ſollen. Die Teilnehmerinnen des Tiſchdeck⸗ und Servierkurſes, der von Zeit zu Zeit von der Frauenſchaft durchgeführt wird, haben wirk⸗ lich einladende Tiſche in den Raum gezaubert. Das feine Geſchirr, die reizenden Gläſer und die andern auf den Tiſch gehörenden Ge⸗ brauchsgegenſtände und Schmuckſtücke ſowie die herrlichen Decken wurden faſt ausſchließlich von zwei bekannten Mannheimer Firmen zur Verfügung geſtellt. „Wie machen wir's bei unſerer berlobung?“ Der erſte Tiſch ſah verwahrloſt aus. Nein, ſo deckt man keinen Tiſch. Dahinter ſteckt gar keine Liebe. Alles ſieht ſo hingeworfen aus. Kein Wunder, wenn dem Mann der Kaffee nicht ſchmeckt,— wenn er mürriſch die Türe in die Angeln wirft. Aber all die vielen an⸗ dern Tiſche! Da lacht das Herz und man wird ſchon ſatt, bevor nur ein Biſſen dem Gaumen zur Begutachtung zugeführt wurde. Der Kaffee⸗ tiſch ladet ein, das Mittagsmahl, der Teetiſch — der Tiſch zu jeder Tageszeit. Wer eine kleine Geſellſchaft empfängt, bitte, hier läßt ſich ge⸗ mütlich raſten. Jedem das Seine! Ein Likör⸗ tiſch, Bowle⸗, Mokka⸗ oder Spieltiſch mit ent⸗ ſprechendem Gedeck warten auf ihre Gäſte.— Wenn ein Jagdeſſen ſteigt, darf das Miniatur⸗ horn nicht fehlen wie auch dem pfiffigen Jagd⸗ braten nicht der Schmuck eines Hirſchs oder Rehs, wenn auch aus Porzellan. Dazu aber vor allem etwas Grün. Dies und überhaupt Blumen beleben außerordentlich den Tiſch. Reizvoll die Hochzeitstafel mit dem Blumenbukett, aus dem buchſtäblich die Lichter herauswachſen. Auf den Weihnachtstiſch gehören natürlich Kerzen, wie auf den Oſtertiſch ſelbſtverſtändlich buntfarbige Eier. Ausnahmsweiſe kann aber der Oſterhaſe auch Orangen bringen, denen ſo⸗ 553 geſchickte Hände Augen, Ohren, Mund und aſe in die Schale geritzt haben. Sehr apart der Tiſch, wenn Großmütterchen Geburtstag hat, auf den natürlich zur Ueberraſchung die Utenſilien aus Großmütterchens Zeiten ge⸗ hören. Auf den Verlobungstiſch müſſen be⸗ greiflicherweiſe Herzen, wenn ſie auch nur aus Holz ſind und einen löblichen Spruch tragen. Sehr apart das Gedeck anläßlich einer Jung⸗ geſellenabſchiedsfeier. Da faſziniert vor allem eine reizende„Tankſtelle“, die aus einem ſchmucken porzellanbereiften Fäßchen beſteht, das gleichzeitig Platz zum Aufbewahren der Gläſer bietet. Hat Heinz Geburtstag, ſo iſt natürlich das große Ereignis, daß er ſchon drei Lenze überſtanden hat, eklatant olz ge⸗ ſägt werden und inmitten des Tiſches der Welt verkünden, daß auch er an ſeinem Feſttag zu feiern verſteht. ... und wenn's zwölfe ſchlägtꝰ Es ſind noch ſehr viele Tiſche zu ſehen, wo wirklich große Sorgfalt verborgen liegt und ſich die Phantaſie zur Freude eines kleinen Kreiſes oder einer größeren Geſellſchaft aus⸗ gewirkt hat. Das neue Jahr iſt zwar ſchon ein ſchönes Stück„angebiſſen“, aber der Sit⸗ veſtertiſch gibt vielleicht eine Anregung für die nächſte Feier zur Jahreswende. Inmitten der Tafel iſt eine große Uhr aufgebaut, die als Zeit fünf Minuten vor 12 aufzeigt. Sie be⸗ ſteht natürlich nicht aus einem Räderwerk, wohl aber iſt ſie aus feinen Schokoladetörtchen zuſammengefügt, die dann ſicherlich trefflich ſchmecken, wenn erſt die Uhrzeit des alten Jahres abgelaufen iſt. Daß natürlich die Mi⸗ niaturſchweinchen, Schornſteinfeger, Katzen und weitere derartige Glücksbringer nicht fehlen, iſt für eine ſolche Tafel eine Selbſtverſtändlichkeit. Erwähnt ſei noch, daß auch ein echt japani⸗ ſches Service zu bewundern iſt, wo es ohne Kakteen und Fächer als reizende Verzierung nicht abgehen kann. Man kann auch ſehen, wie man auf engliſche oder amerikaniſche Art den Tiſch decken kann. Ja, man ſollte nicht glau⸗ ben, was und wie man nicht alles auf den Tiſch zaubern kann, der doch ſo profan und nüchtern ausſchaut und tagaus, tagein mit vier Füßen in der Regel geduldig im Raume ſteht, bis er dann von Zeit zu Zeit koſtbare Laſten tragen und frohe Menſchen um ſich ſcharen darf.—0oh. Frühlingsfeſt in Käfertal. Infolge der ſchlech⸗ ten Witterung konnte am Dienstag, 7. März, das Feuerwerk zum Frühlingsfeſt in Käfertal nicht abgebrannt werden. Am Samstag, 11., und Montag, 13. März wird daher auf dem Kirchweihplatz in Käfertal das Frühlingsfeſt nochmals ſtattfinden und am Montag durch ein Brillantfeuerwerk ſeinen Abſchluß finden. Der Vergnügungspark ſieht diesmal die ſchön⸗ ſten und neuartigſten Fahr⸗, Schau⸗ und Ver⸗ kaufsgeſchäfte auf dem Plan. ſchwarzen Es gibt uns eigentl mit einem zſchauderha Bis wir Dingen in ſonderbare Gedankenge Kuſeman jährlich etn im Verkehn Das hieße, geſunden( mann, der ſich einmal vom Geſchä begegnen, k wieder ein Und Kuſe wie raſch a ſchen vorüb eſpenſtera ſorgen und Karl Kuſem brochenen und muß ſie erfreulichen ſeine Frau Kuſemanr Frau nieme er iſt ſeit je vor:„Gib a — ſo, imm z10 Minut ie fahrend Zuf nicht Kuſemann 1 ſinngemäße Könnten! Aus i0 Weinheim Der Ge Weinheim, menſchluß ründet wu Oratoriums bereits von für ein nei men. 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März, Käfertal Stag, 11. auf dem hlingsfeſt ag durch ß finden. die ſchön⸗ und Ver⸗ * akenkreuzbanner“ Die Biſion Es gibt eine Menge bedauerlicher Dinge, die uns eigentlich mit betreffen, über die wir aber mit einem leicht angegruſelten„ſchrecklich“ und zſchauderhaft“ zur Tagesordnung übergehen. Bis wir einmal ganz perſönlich mit dieſen Dingen in Berührung kommen. Das kann auf ſonderbare Weiſe geſchehen, etwa durch einen Gedankengang, wie bei Kuſemann. „Kuſemann hat in einer Statiſtik geleſen, daß jährlich etwa 160 000 Menſchen in Deutſchland im Verkehr verunglücken, davon 8000 tödlich. Das hieße, daß rund jeder 500ſte Menſch ſeine geſunden Glieder dem Verkehr opfert. Kuſe⸗ mann, der gern ein bißchen ſpintiſiert, macht ſich einmal das Gewerbe, auf ſeinem Heimweg vom Geſchäft die Menſchen Ee die ihm begegnen, bis zum 500ſten: da, das wäre ſchon wieder ein Verkehrsopfer. Und Kuſemann zählt. Man glaubt gar nicht, wie raſch auf einer belebten Straße 500 Men⸗ ſchen vorübergegangen ſind. 459, 96, 97, 98, 99... Kuſemann ſtarrt die 500ſte an— ſeine rau!„Aber Karlchen, was machſt du denn für eſpenſteraugen! Ich hatte noch etwas zu be⸗ ſorgen und bin dir entgegen gegangen.“ Aber Karl Kuſemann ſieht ſie blutüberſtrömt mit ge⸗ brochenen Gliedern als Verkehrsopfer vor ſich und muß ſich raſch einen Ruck geben, um zu der erfreulichen Wirklichkeit zurückzufinden, daß ſeine Frau hübſch und geſund vor ihm ſteht. Kuſemann hat ſich herausgeredet und ſeiner Frau niemals von dieſer Viſion erzählt. Aber er iſt ſeit jenem Tage aufmerkſam wie nie zu⸗ vor:„Gib acht, ehe du über die Fahrbahn gehſt — ſo, immer gerade rüber“,„hol mich lieber zon Minuten ſpäter ab, aber ſpring nicht auf ie fahrende Straßenbahn!“—„Aber Kind, Zuf nicht quer über die Kreuzung!“ Kurz: Kuſemann wacht ſeitdem mit Argusaugen auf ſinngemäße Einhaltung der Verkehrsregeln. Könnten wir nicht von Kuſemann lernen? H. M 4 0 us unsecem Vreisgebiei Weinheim probt zu einem neuen Oratorium Der Gemeinſchaftschor der Stadt Weinheim, der vor durch den Zuſam⸗ menſchluß zahlreicher Weinheimer Sänger ge⸗ ründet wurde und durch die Aufführung des ratoriums von Homann⸗Webau im Januar bereits von ſich reden machte, hat die Proben für ein neues großes Oratorium aufgenom⸗ men. Der Text dieſes Tonwerkes iſt der alt⸗ B Dichtung„Edda“ entnommen. ie Leitung hat Muſikdirektor Meiſenberg (Weinheim). Hans⸗Thoma⸗Ausſtellung in Weinheim Auf Veranlaſſung des Miniſteriums für Kul⸗ tus und Unterricht hat Rektor Wilkendorf mit der Badiſchen Kunſthalle in Karlsruhe eine Kunſtwanderausſtellung zuſammengeſtellt. Sie hat den Zweck, die junge Generation in einer Zeit, in der die Jugendlichen für alles Schöne und Edle aufnahmebereit ſind, mit den im deut⸗ ſchen Kunſtſchaffen ruhenden Volkstums⸗ und Charakterwerten vertraut zu machen und durch die Schule das Landvolk auf preiswerten Bild⸗ ſchmuck hinzuweiſen. Hierzu werden in gemein⸗ ſamer Arbeit von Künſtler, Muſeumsfachmann und Lehrer entweder Originale oder beſte Wie⸗ dergaben von Werken unſerer großen deutſchen Maler und Zeichner jeweils unter einem er⸗ zieheriſchen Leitgedanken vereint. Dieſe Bilder⸗ ſchau wandert nach einem beſtimmten Plan durch die badiſchen Kreisſchulbezirke. Die erſte Bilderſchau, die ſeit über zwei Jahren unter⸗ wegs iſt, iſt Hans Thoma gewidmet. Sie wurde bisher in 90 Orten gezeigt und hatte etwa 155 000 Beſucher zu verzeichnen. Dieſe Schau befindet ſich zur Zeit in Ladenburg und kommt von dort aus am 14. März nach Wein⸗ heim in die Peſtalozzi⸗Schule. Die Kämpfe in der Natur. Regen und Schnee, Wind, Sturm, Sonne und frühlingshaft war⸗ mes Wetter, alſo recht abwechſlungsreich, das iſt ſo elwa das Wetterprogramm der gegen⸗ wärtigen Tage. Einmal lacht die Sonne über den ganzen Himmel und macht uns glauben, der Frühling ſei nun ſchon ſo nahe, daß wir ihn ſozuſagen mit den Händen greifen können. Und wir waren nahe daran, ſolche Frühlings⸗ verſprechen als bare Münze zu nehmen,— da bedeckte ſich der Himmel wieder. Es iſt eben ein zäher, langwieriger Kampf um die Herr⸗ ſchaft der ſchönſten unſerer vier Jahreszeiten. Aber es war ſchon immer ſo und wird auch diesmal nicht anders ſein: eines Tages wird es wieder grünen und blühen, wird die Sonne nicht nur leuchten, ſondern wieder wärmen, wird keicie Schneeflocke mehr den Weg herab⸗ finden auf die Erde, die dann ihren Schmuck 4 tragen und wieder allenthalben die Früchte rei⸗ fen laſſen wird, bis... ja, bis dann wieder Winter wird mit Schnee und Eis.— Ewiger Kreislauf der Natur, ewiger Kampf der Na⸗ turgewalten! Samstag, 11. März 1939 „Hurra“ wir dürfen auf das Schullandheim Forſchungsarbeiten Mannheimer Schülerinnen in wunderbarer Umgebung/ Eine Teilnehmerin berichlet Ein Alarmruf erklingt hell und vergnügt alle 14 Tage in einem anderen Klaſſenzimmer un⸗ ſerer Liſelotteſchule:„Hurra, wir dürfen auf das Landheim“. Zu Hauſe wird alles gerichtet und gepackt, und am Montagmorgen trifft man ſich mit heiterem Geſicht in der Bahnhofshalle. Laſſen wir uns mal ein bißchen darüber er⸗ zühlen: „Unſern Großen 75 das Lanodheimleben nichts Unbekanntes mehr. Sie wiſſen aus frü⸗ heren Jahren, wie der Tag da oben verläuft. Oder gibt es nicht dieſes Jahr doch etwas Neues? Iſt man denn ſchon einmal ſo gemüt⸗ lich in den Stuben der Finkenbächer geſeſſen und hat gelauſcht, wie die aus„alten Zeiten“ zu erzählen wiſſen? Erſt wollen ſie nicht ſo recht mit der Sprache heraus. Die Stadtiädel vom Landheim ſind ihnen zwar ſchon lange nicht mehr fremd, aber ſo zuſammen mit ihnen in der eigenen Stube ſaßen ſie noch nicht. Und jetzt ſtellen ſie 155„Man kann nett mit ihnen plaudern. Sie freuen ſich an allem, was ſie erfahren.“ Für die Schülerinnen iſt es auch eine recht angenehme Art, Geſchichte zu betreiben. Man bekommt eine lebendige Vorſtellung da⸗ von, wie es anno 1848 hier ausſah, wenn man es aus dem Munde des Alten, dexen Eltern es ihnen als Kinder erzählten, erfährt.— Wenn man geſchickt frägt, kann man auch erfahren, wie einſt ein Onkel das geliebte Finkenbachtal verließ— es zog ihn über den Ozean nach Weſten. Als ſolcher und ähnlicher Kunde fer⸗ tigt man eine Bevölkerungsſtatiſtik an. Aus Erzählungen über die Geſchichte von dem und jenem Bauernhof— aus eigener Beobachtung kennt man ja die typiſchen Formen von Ein⸗ und Zweihaus— bekommt man einen kleinen Einblick in das Siedlungsweſen. Eines Tages ſehen die Finkenbächer die Landheimmädel mit dicken Büchern, die ſie In der Maske des„HJ⸗Adjutanten“ verübte ein 21 jähriger Betrügereien/ Dom Sondergericht verurteilt Das Sorgenkind ſeiner Eltern war von jeher der 21 Jahre alte Willi Seyboth aus Heil⸗ bronn. In der Schule tat er nicht gut, dann folgten die zahlreichen Diebſtähle und nun ſtand er vor dem Mannheimer Sondergericht wegen Betrugs und Unterſchlagung in Tateinheit mit dem Heimtückegeſetz§ 3. n früher Jugend mußte ſchon die Zwangs⸗ über dieſen üblen Burſchen derhängt werden, da die elterliche Erziehung nicht aus⸗ reichte, ihn auf geordnete Bahnen zurückzu⸗ führen. Den Erziehungsanſtalten entwi der Angeklagte dreimal. Er konnte gottlo jedesmal wieder aufgegriffen werden. Mit ſeinem Komplicen zuſammen ging es auf Die⸗ besfahrt. In einem Falle wurde ein Padoel⸗ boot entwendet und die Hedde nach Berlin an⸗ getreten. Dort wollten beide bei einer Film⸗ brümegalt ihre„künſtleriſchen Talente“ an⸗ ringen. * der Folgezeit entpuppte ſich Seyboth als Fahrradmarder. Kaum aus einer Erziehungs⸗ anſtalt entflohen, begannen auch ſchon ſeine Diebereien. Immer wieder offenbarte ſich der Hang zu ſtrafbaren Handlungen. Währeno die erſte Strafe mit ſechs Wochen unter die Am⸗ neſtie fiel, mußte S. wegen anderer umfang⸗ reicher Diebſtähle ſechs Monate Gefängnis reſtlos verbüßen. Am 1. März 1936 wurde er aus der letzten Strafanſtalt entlaſſen und dann bis 27 November 1937 in einer Anſtalt unter⸗ gebracht, da der erzieheriſche Zweck nicht er⸗ reicht war. Seyboth kam dann zum Reichs⸗ arbeitsdienſt, führte ſich dort gut und wurde im Oktober 1938 entlaſſen. Doch lange hielt die gute Führung nicht an. Im Elternhaus blieb er eine Zeit untätig. In einer Fabrik erhielt S. Beſchäftigung und ſchon nach Empfang des erſten Zahltages mit 25 RM haute dieſes Früchtchen erneut über die Stränge. Ohne Wiſſen ſeiner Eltern „Puh, Fisch!“ empört sich Obermecker. Da meint Herr Roderich, der Schlecker: „Ich lade dich zu Sonntag ein, Du wirst schnell anderer Meinung sein!“ fuhr der Angeblagte nach Achern, brachte mit einem jüngeren Mädchen ſein ganzes Geld durch und mietete ſig dann in Sasbach in einer Wirtſchaft ein. Ins Fremdenbuch ſchrieb er als Titel„HI⸗Adjutant“ mit dem Wohnort Karlsruhe. Zu der Bedienung ſagte ., daß er einige Tage im Bezirk Wn tun habe. Er müfße die Bücher in den Hö⸗ emtern nachprüfen. Daß er bei der Aufnahme als Gaſt keinen roten Heller mehr bei ſi hatte, verſchwieg der Beſchuldigte. Er trug au dem Rock ſichtbar das HJ⸗Abzeichen, obwoh er keiner Parteiorganiſation angehörte. Der Wirtin blieb S. 8,60 RM ſchuldig. Ein glatter Zechbetrug! Im Arbeitsdienſtlager will der Angeklagte nicht nur das HZ⸗Abzeichen gefunden haben, ſondern auch noch ein SA⸗Sportabzeichen. Die⸗ ſes hatte der Angeklagte auch verſchiedentlich ſichtbar getragen. Es wurde vom Vertreter der Staatsanwaltſchaft mit Recht feſtgeſtellt, daß jeder Deutſche mit Stolz das SA-⸗Sportabzei⸗ chen trägt, weil es einen hohen ideellen Wert darſtellt. Für den Beſchuldigten war dies Mit⸗ tel zum verbrecheriſchen Zweck. Med.⸗Rat Dr. Morg(Bühl) ſtellte feſt, daß der Angeklagte für ſeine Taten nach dem ärzt⸗ lichen Beſund voll verantwortlich iſt und keine Anzeichen für eine verminderte Zu⸗ rechnungsfähigkeit 1001 ſind. Die Pro⸗ gnoſe für Seyboth iſt ſchlecht! Das Sondergericht diltierte dieſem Burſchen eine Gefängnisſtrafe von zehn Mo⸗ naten und einer Woche zu, abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. er erur⸗ teilte wurde vom Vorſitzenden darauf hinge⸗ wieſen, daß im Wiederholungsfall auf Zuchthaus erkannt werden kann. Nur wegen ſeiner Jugend hatte man mildernde Umſtände zugebilligt, um dieſem Menſchen die Rückkehr zux Volksgemeinſchaft nicht zu ver⸗ bauen. Obermeckerer Der vater zu der Mutter spricht: Mach morgen bitte Fischgericht! Da gab's„eins a“ gebackenen Fisch. Der Gast schlang bald geniegerisch; Bekehrt gestand er:„Wirklich fein! Und äußerst nahrhaft obendrein.“ (Zeichnung D. Aschau—Scherl-M) kaum tragen können, den Hügel zum Heim hin⸗ aufkriechen. Die Bände haben ſie ſich auf dem Rathaus geholt. Und jetzt beugen ſich die 15jäh⸗ rigen Köpfe— auch ſie beteiligen ſich ſchon an den kleinen Forſchungsarbeiten— über das Gemeindebuch von 1815. Man erfährt von der Aufteilung der Geenarkung, läuft dieſe, um eine richtige Vorſtellung von der Größe zu bekom⸗ men, im Freien ab und fertigt dann ſelbſt eine wunderſchöne Karte an, die man mit Stolz nach Mannheim in die Schule nimmt. Dann zieht man vor die alten Grenzſteine der Gemarkung, deren Zeichen ſo viel erzählen können, und weiß:„Hier biſt du am Eeide einer kleinen Welt im großen Vaterland.“ Aus Zeich⸗ nungen kannte man ſchon den und jenen und findet ihn bald. Aber es gibt auch ſolche, die erſt geſucht ſein wollen. So ein alter, ſchlim⸗ mer Stein wollte ſich jahrelang vor unſern Augen verſtecken. Und er hat ſich doch auffinden uend die Schönheit ſeines eingehauenen Son⸗ nenrades von den ſtaunenden Mädchenaugen bewundern laſſen müſſen. Ja, er muß es ſich gefallen laſſen, daß man gerade ſeiner Geſchichte etwas mehr nachgeht und erfährt, daß der Volksmund allerlei über ihn zu berichten weiß. Da den Jüngeren Sagen immer Freude ma⸗ chen und ſie ſie bekanntlich viel reger als wir Erwachſenen aufnehmen— ihre glühende Phan⸗ taſte weiß ſich in jene Welt des Nichtwirklichen ganz anders eiezuleben als wir,— ſo trägt man dieſem Vorzug der Jugeeid auf dem Land⸗ heim Rechnung. Man läßt ſie bei der Bevölke⸗ rung nach alten Erzähluegen forſchen. Es ſollte diesmal keine Geſchichte geſchrieben, ſondern den Schülerinnen klar werden, wie der Volksmund Steine und Gewäſſer belebt. An der Guelle ſaß— das Mädchen Ein andermal aber ſind ganz beſonders for⸗ ſchungshungrige Geiſter im Hildegardhäus. Sie ſind ja auch ſchon ein bißchen älter als die Sie machen ſich auf die Suche nach all den vielen Quellen, die den Finken⸗ bächern das Waſſer liefern. Erſt ſtaunt man über den Waſſerreichtum, findet manches über die verſchiedene Waſſerdurchläſſigkeit im Hin⸗ 3 und Finkenbachtal, dann unterzieht man ſich der etwas mühevollen Arbeit, Zeich⸗ nungen über die Lage von Quellen und Brun⸗ nen und über die Waſſerverteilung an die einzel⸗ nen 55 anzufertigen. Man geht den Namen der Quellen nach, erfährt vom Rehbrunnen, der im Wald liegt, von der munteren Berqquelle am Hang, vom„Goldenen Eck⸗Brunnen“ an einer beſonders fruchbaren Stelle der Gemarkung. „Und nun ſoll das Waſſer mehr von ſich er⸗ zählen. Man holt das Landheimmikroſkop aus dem Schrank, und jetzt drehen die für ſolche Arbeit noch etwas ungeſchulten Hände an der Millimeterſchraube. Nach einigem Herumpro⸗ bieren entdeckt man in dem Tröpfchen Waſſer allerlei, was auf kleine Lebeweſen ſchließen läßt. Aber die Tage im Landheim ſind ſchon vorbei. Die Klaſſe muß— ſo ſchwer es auch wieder fällt— dem Finkenbachtal Lebe⸗ wohl ſagen und die weitere Arbeit der nächſten Gruppe überlaſſen. Die allerdings— jetzt ſind es ſchon beinahe die„ganz Großen“— ſprechen von„biologi⸗ ſcher Unterſuchung“ der Gewäſſer. Sie holen Larven von Tierchen, die ſich auf den Steinen des Quellwaſſers angeſetzt haben. Die Schüle⸗ rinnen beobachten ſchon ſehr ſcharf. Sie machen die wertvolle S daß ſelbſt jetzt im Winter eine reichhaltige Tierwelt in dem Fin⸗ kenbacher Waſſer aufzufinden iſt. Noch bemer⸗ kenswerter 12 daß ein Unterſchied in der Ver⸗ teilung der Tierwelt feſtgeſtellt wird. Mit der Lupe unterwegs Die nächſte unter dem Dach des Landheims eingezogene Schar will dem Quellwaſſer noch keine Ruhe laſſen. Wenn ſchon die Liſa⸗Quelle Heilwirkung hat, ſo läßt ſich vielleicht auch in andern Gewäſſern noch allerlei feſtſtellen. Pla⸗ tindrähtchen ſind gerichtet, man ſitzt vor der Flamme, erkennt im kleinen Taſchenhandſpek⸗ troſkop die gelbe Radiumlinie. Man erfährt von der verſchiedenen Lichtausſendung der Elemente. Man ſpricht von Atombau und Elektronenbe⸗ wegung. Iſt man nun den ganzen Tag über mit der Lupe den kleinſten Bauſteinen der Natur nach⸗ gegangen, ſo ſteht man am Abend auf der ſchö⸗ nen großen Steinterraſſe des Landheims und erhebt den Blick zum Firmament. Man erfährt von Namen, Entfernungen und Lichtſtärke der Geſtirne. Und wie man da ſo zu der Sternen⸗ pracht aufblickt, da geht einem das Gefühl da⸗ für auf, wie gewaltig die Geſetze ſind, denen das Große wie das Kleine in der Natur unter⸗ worfen iſt. Man iſt ein wenig ſtolz darauf, daß man ſolchen Unterricht genießt. Und wer will da noch behaupten, daß die Schule lebensfern lu das immer noch einige Unentwegte un? Mannheims Schauufenster rufen! Frükjahrseröffnung Mannheim 1939 11. Märꝛz Verlangt in den durch Glasschild und das Plakat Falter und Blume“ gekennꝛeichneten Mitgliedsfirmen der Mannheimer Werbe-Gemeinsckaft e. V. den Gemeinschaltsprospekt in der Zeit vom 11. bis 20. März. Der Prospekt belohnt die Mühe mit einer netten Uberraschung „hakenkreuzbanner Samstag, 11. märz 1939 Was ist ſeuto(os? Zwei Stunden Lachen bei der SA Am 14. März gufführung des„Manöverſepp“ im„Friedrichspark“ Samstag, den 11. März Rationaltheater:„Tiefland“. Oper von d' Albert. Roſengarten: Gaſtſpiel Willy Reichert. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett und Variete. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen, Palaſtkaffee — Kaffee Wien, Weinhaus Hütte, Grinzing⸗ e. Tanz:'s Holztiſtl im Mannheimer Hof, Parthotel, Eremitage⸗Bar in der Libelle, Reichsautobahn⸗Gaſt⸗ ſtätte, Flughafen⸗Gaſtſtätte, Rennwieſen⸗Gaſtſtätte, Waldparkreſtaurant am Stern. Ständige Darbietungen: Stüdtiſches Schloßmuſeum: Montag bis Samstag 10 bis 12.30, 14.30—16 Uhr; Sonntag 11—16 Uhr. —— Bilder aus alten pfälziſchen Reſi⸗ enzen. Theatermuſeum, E 7, 20: Montag bis Sonntag 10 bis 13, 15—17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Dienstag bis Samstag 10—13, 14—16 Uhr; Sonntag 11—16 Uhr. Ab 1. März: Dienstag bis Samstag 10—13, 15—17; Sonntag 11—13.30, 15—17 Uhr. Leſeſaal: Dienstag bis Freitag 10—13, 15—17, 19.30—21.30 Uhr; Sams⸗ tag 10—13, 15—17 Uhr; Sonntag 11—13 Uhr. Son⸗ ——— Karl Albiker— Das geſammelte erk. 5 Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Dienstag bis Sams⸗ tag 10—13, 14—16 Uhr; Sonntag 11—13, 14—16 Uhr. Stüdtiſche Muſikbücherei, L 2, 9: Ausleihe: Dienstag, Freitag 10—13, 16—19 Uhr. Schallplattenvorfüh⸗ rung: Donnerstag 10—16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr; Samstag 11—13 Uhr. Leſe⸗ ſäle: Montag bis Freitag—13, 15—19 Uhr; Sams⸗ tag—13 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giam⸗ battiſta Bodoni und Joh. Gottlieb Fichte. Stüdtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr; Dienstag und Donnerstag 10.30—12.30 Uhr; Mittwoch, Freitag 16 bis 19 Uhr. Jugendausleihe: Dienstag 14—17 Uhr; Donnerstag 16—19 Uhr. Leſeſaal: Montag bis Samstag 11—13 Uhr; Montag bis Freitag 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag, Freitag 16—19 Uhr, Mittwoch 16—20 Uhr. — Jugendbücherei, R 7, 46: Dienstag, Donnerstag 16—20 Uhr; Freitag 15—19 Uhr, Kinderleſehalle: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 15—19 Uhr. Stüdtiſches Hallenbad, U 3, 1: Schwimmbäder, Wan⸗ nenbäder, Spezialbäder: Montag 16—20 Uhr; Dienstag bis Samstag 10—20 Uhr; Sonntag—12 Uhr. Planetarium im Luiſenpark: Vorführung des Stern⸗ projektors: Montag bis Freitag 16 Uhr; Sonntag 16 und 17 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Montag bis Samstag.30 bis 17 Uhr; Sonntag—12, 14—17.30 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Eisſtadion im Friedrichspark: 10—13, 15—18, 19—22 Uhr Laufzeit. Rundfunk⸗-Programm für Samstag, den 11. März Reichsſender Stuttgart:.00 Morgenlied, Zeit, Wetter. .30 Frühtonzert..00 Nachrichten..10 Gymnaſtik. .30 Morgenmuſik..20 Für dich daheim. 10.00 Schiff in Not! Tragödie aus dem Alltag des See⸗ mannslebens.(Hörſpiel.) 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Nach⸗ richten. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Bunte Volks⸗ mult. 15.00 Gute Laune! 16.00 Sperlings bunte Bühne mit den Saarbrücker Rundfunkſpatzen. 18.00 Tonbericht der Woche. 19.00 Rhythmus! Rhythmus! (Induſtrieſchallplatten.) 19.30 Herb und derb! Eine Hörfolge. 20.00 Nachrichten. 20.10 Wie es euch ge⸗ füllt. 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00 Nacht⸗ konzert. Deutſchlandſender:.10 Frühkonzert..00 Nachrichten. 10.00 Schiff in Not! 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Mittagskonzert. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei von zwei bis drei. 15.15 Buntes Wochenende. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00 Die deutſche Hymne. Muſik und Szenen aus dem Leben Joſef Haydns. 19.00 Sport der Woche. 19.15 Bunte Ausleſe. 20.10 Was jeder gern hört! 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbe⸗ richt, Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 23.00 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Ein Volksliederabend. Der MGV„Er⸗ holung“ veranſtaltet heute abend einen Volksliederabend im Kolpinghaus. Im Mit⸗ telpunkt ſteht eine Ehrung verdienter Sänger. Es gelangen Chöre von Fr. Gellert, Hermann Erdlen, Waldemar Baußner, W. Moldenhauer u. a. zum Vortrag. Muſikaliſche Leitung: Ar⸗ thur Feiler. Die Volkstanzgruppenauffüh⸗ rungen des Sportamtes Koß ſind von Frl. Hilde Hoffmann einſtudiert. Poſtauftragsdienſt in den ſudetendeutſchen Gebieten. Vom 1. April an ſind Poſtaufträge zur Geldeinziehung nach allen Aemtern und mtsſtellen der Deutſchen Reichspoſt in den ſudetendeutſchen Gebieten zugelaſſen. Der Poſt⸗ auftragsdienſt zur Annahmeeinholung und der Poſtproteſtauftragsdienſt wird in den ſudeten⸗ deutſchen Gebieten— mit Ausnahme der Ge⸗ bietsteile, die den Reichspoſtdirektionen Linz und Wien zugeteilt ſind— ebenfalls am 1. April aufgenommen. Der Zeitpunkt, zu dem dieſe Dienſte im Lande Oeſterreich und den ſu⸗ detendeutſchen Gebietsteilen, die den Reichs⸗ poſtdirektionen Linz und Wien zugeteilt worden ſind, aufgenommen werden wird, wird ſpäter bekanntgegeben werden. Dalen für den 11. März 1939 1514 Der italieniſche Baumeiſter Bramante (eigentl. Donato'Angelo) in Rom geſt. (geb. 1444). 1544 Der italieniſche Dichter Torquato Taſſo in Sorrent geb.(geſt. 1595). 1839 Bartholomäus Herder, Gründer der Her⸗ derſchen Verlagsbuchhandlung, in Frei⸗ burg i. Br geſt.(vor 100 Jahren). 1888 Friedrich Wilhelm Raiffeiſen, Gründer der ländlichen Darlehenskaſſenvereine, in Neuwied geſt.(geb. 1818). 7 1923 Der deutſche Seeoffizier Karl von Müller, Führer der„Emden“, in Braunſchweig geſt.(geb. 1873). 1938 Schuſchnigg tritt zurück. Dr. Seyß⸗In⸗ quart wird Bundeskanzler. Ein Erlebnis beſonderer Art ſteht der Bevöl⸗ kerung von Mannheim bevor: Die SA⸗ Bühne kommt! Erſtmals iſt es nunmehr ge⸗ lungen, unſere Stadt in das Reiſeprogramm dieſer anerkannt hervorragenden Wanderbühne aufzunehmen. Am 14. März wird ſie mit dem Volksſtück„Der Manöverſepp“ im„Friedrichs⸗ park“ ein Gaſtſpiel geben und ihr hervorragen⸗ des künſtleriſches Können unter Beweis ſtellen. Im„Manöverſepp“, eine von Hans Neu⸗ mayer verfaßte Komödie, begegnen wir einer auf Situationskomik eingeſtellten, urfidelen An⸗ gelegenheit, die iem erſten Akt zu den Feld⸗ grauen in Flandern, in den weiteren 4 Akten auf den Hof eines der Weltkriegsteilnehmer führt. Das Stück hat alle Merkmale, die wir von einem guten Volkstheater verlangen. Es iſt offenherzig, gemütstief und derb. Es will jedoch nicht nur unterhalten, ſondern ſein hei⸗ teres Gewand verbirgt auch einen tiefen Kern: Ein Lob auf die Frontkameradſchaft, die ſich auch im bürgerlichen Leben fortpflanzt, und ein Bekenntnis zum geſunden, geraden Sinn des Bauerntums, der alle trübe Heuchelei und Frömmelei mit elementarer Gewalt hinwegſpült. „Der Manöverſepp“ gewährt einen tiefen Blick in die ungekünſtelte Wirklichkeit des Le⸗ bens und paßt ſo richtig in unſere Zeit. In eine Zeit, die ſich dagegen auflehnt, daß einem jucrgen, kaum entfaltetem Leben ſchon das Recht genommen wird, in das Volt hineinzuwachſen, aus dean heraus es gekommen iſt. So hat mac z. B. ſeine helle Freude an zwei friſchen jungen Mädels, die ſich mit allen Mitteln dagegen weh⸗ ren, ins Kloſter geſchickt zu werden, die dafür ſchnurgerade den Weg in ein echtes Frauen⸗ leben gehen. Daß bei ſolch unnatürlichem Zwang große Enttäuſchungen und Unglück in einer Fa⸗ milie entſtehen, weil die Eltern ſich am eigenen Blut verfündigen, das iſt die große Erkecintnis, die aus dieſem Bühnenſtück bei jedem Zuſchauer reifen wird. Wir wollen unſere Leſer nicht um den Genuß des Abends bringen, indem wir mehr aus dem Inhalt des Stückes wegnehmen. Eins ſteht jedoch feſt: Niemand wird es gereuen, wenn er die wenigen Groſchen für das Erlebnis die⸗ ſes Abends opfert. Einmal in der Woche baden und einmal im Monat ſchwitzen/ Ausban des Badeweſens Die für die Hygiene und Geſundheitsführung des deutſchen Volkes maßgeblichen Stellen ha⸗ ben ihre Aufmerkſamkeit auch dem wichtigen Teilproblem„Badeweſen“ zugewandt. Nach⸗ dem die Deutſche Geſellſchaft für Volksbä⸗ der vom Präſidenten des Reichsgeſundheits⸗ amtes im Rahmen des ihm vom Reichsinnen⸗ miniſter erteilten Auftrages, die wiſſenſchaft⸗ lich⸗mediziniſchen Geſellſchaften einheitlich zu⸗ ſammenzufaſſen, als Vertretung des Badewe⸗ ſens anerkannt wurde, iſt zuſammen mit dem Fachamt Geſundheit der DAß und dem Propa⸗ gandaausſchuß zur Förderung des Schwimm⸗ ſportes eine Arbeitsgemeinſchaft geſchaffen worden, in der alle Kräfte auf das Ziel der Hebung der Volksgeſundheit durch Förderung des Schwimm⸗ und Bade⸗ weſens gerichtet ſind. Der ſoeben erfolgte Zuſammenſchluß der Deutſchen Geſellſchaft für Volksbäder mit dem Verein deutſcher Badefachmänner ergänzt wirk⸗ ſam die notwendige Vereinheitlichung der Ar⸗ beit, an der vor allem auch die Gemeinden mit⸗ wirken. Der Vorſitzende der Geſellſchaft, Mi⸗ niſterialrat a. D. Dr. Mallwitz, machte uns einige Mitteilungen über die Zukunftspläne im 101 5 Badeweſen. Der Führer ſelb be die Be⸗ deutung dieſer Aufgaben unterſtrichen durch einen Auftrag an die Reichsjugendführung, in jedem Jahr hunderte neuer Schwimmbäder, und zwar hauptſächlich auf dem Lande, zu er⸗ richten. Beim Neubau von Schwimmbädern und Badeanſtalten müßten die Landesteile mit der bisher geringſten Anzahl bevorzugt wer⸗ den, nämlich der Oſten, Kurmark, Schleſien, Pommern, Mittelland, Bayeriſche Oſtmark, Mittelelbe ſowie im Weſten die Gebiete Mittelrhein, eſtmark und Saarpfalz. Da unſer Klima teilweiſe nur drei Monate im Jahre das Baden im Freien erlaubt, ſei weiter die Notwendigkeit der Schaf⸗ fung von Hallenbädern und anderen Bademöglichkeiten von den maßgebenden Stel⸗ len klar erkannt worden. Das Hallenbad der Zueunft ſolle aber zugleich der winterlichen Lichtarmut begegnen durch Bereitſtellung künſt⸗ licher Lichtquellen, wie der Höhenſonne, und Anwendung anderer geſundheitsfördernder Be⸗ ſtrahlungsmöglichkeiten. Auch ſei zu fördern die Wärmekultur, insbeſondere das regel⸗ mäßige Schwitzbad, wie es neben ande⸗ ren Formen in der Sauna oder dem ruſſiſch⸗ römiſchen Bad genommen werden kann. Als Mindeſtforderung des Badeweſens könne man die Theſe aufſtellen: Jede Woche einmal baden— jeden Monat einmal ſch witz en. Da wir nach ſtatiſtiſchen Erhebungen im Alt⸗ reich nur 238 Hallen⸗Schwimmbäder, alſo rund 1 auf 277000 Einwohner haben, könne man bisher von planmäßiger Wärmekultur in der kalten Jahreszeit gar nicht ſprechen. Zwar ſei den Dörfern nicht zuzumuten, ein teures Hallenſchwimmbad zu errichten. Als Zwiſchenlöſung würde kleineren Landgemein⸗ den aber die Rückkehr zur bäuerlichen Badeſtube zu empfehlen ſein. Wichtig ſei der Ausbau des Badeweſens in Wohnun⸗ gen, Betrieben und Siedlungen. Dabei werde die bequeme Duſchecke immer bedeutſamer, zumal das zweckvolle Du⸗ ſchen im Rhythmus„warm—kalt, warm—lalt“ eine die Leiſtungsfähigkeit ſteigernde Wirkung habe. Das geeinte Badeweſen wird zum erſten⸗ mal vom 23. bis 25. September 1939 mit einer Tagung„Baden, Geſundheit, Leiſtung“ vor die Oeffentlichkeit treten. Anordnungen der NSDAFP Kreisleitung der NSDAP Ehrenbereitſchaft der Politiſchen Leiter Die Ehrenbereitſchaft tritt am Sonntag, 12.., nicht wie befohlen um.15 Uhr ſondern, bereits um 7. 45 Uhr vor der Kreisleitung, Rheinſtraße 1, an. Dienſtanzug: Bluſe. Große Ordensſchnalle. Kreisorganiſationsamt. An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim! Die Kreistag⸗Plaketten ſind eingetroffen und von jeder Ortsgruppe umgehend auf dem Kreispropaganda⸗ amt, Rheinſtraße 1, Zimmer 3, abzuholen. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAP Almenhof. 14.., 21 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter ſowie der Leiterin der NS⸗Frauen⸗ ſchaft im Sitzungszimmer der Ortsgruppe. Feudenheim⸗Oſt. 12.., 10.30 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Glie⸗ derungen vor dem Ortsgruppenheim, Hauptſtraße 48, zur Heldengedenkfeier. Uniform. Zivil mit Armbinde. Jungbuſch. 13.., 20 Uhr, findet im Saale des Alten Rathauſes, F 1, 5, eine Feierſtunde anläßlich der Wiederkehr der Heimkehr der Oſtmark ſtatt. Alle Volksgenoſſen ſind eingeladen. Lindenhof. 13.., 20.30 Uhr, im„Aheinpark“ Abendfeier anläßlich des Fahrestages der Rückkehr der Oſtmark für alle Parteigenoſſen und Angehörigen der Gliederungen. Neuoſtheim. 14.., 20.30 Uhr, Zellenverſammlung der Zelle 4 in der Neuoſtheim⸗Schule. Sandhofen. 12.., 10.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Formationen, NS⸗-⸗Reichskrieger⸗ bund, NSKOV, ReB und Sanitätszug am Partei⸗ heim zum Abmarſch zur Heldengedenkfeier.— 13.., 20.30 Uhr, im Saale des„Adler“ Gedenkfeier anläß⸗ lich des Jahrestages der Oſtmark-Rückkehr für alle Parteigenoſſen. Strohmarkt. 13.., 20.30 Uhr, Appell der Politi⸗ ſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen in Uniform. Zivil mit Armbinde. Tagung der Zellen 04 und 07 fällt aus.— 15. 3. Tagung der Zellen 05 u. 06. — 16. 3. Block⸗ und Zellenleiterbeſprechung. Waſſerturm. Samstag, 13 Uhr, Antreten der Schüt⸗ zen(Piſtolen und Kleinkaliber) auf dem Schießſtand am Neckarplatt, welche zur Teilnahme am Kreis⸗ ſchießen eingeteilt ſind. NS⸗Frauenſchaft Waldhof. Die Frauen treffen ſich am 12.., 10.45 Uhr, zur Teilnahme an der Heldengedenkfeier am Kriegerdenkmal, Kornſtraße. Humboldt. 11.., 15 Uhr, Beſprechung des Orts⸗ Mannheim. Rheinstraße 1 gruppenſtabes in der Hildaſchule.— 13.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der„Flora“, Lortzingſtraße 17, für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Ingendgruppe. Rotes Kreuz und DAF ſind ein⸗ geladen. Ausgabe von Frauenwerksnadeln. Neckarau⸗Süd. 13. 3. Nähen bei Frau Kraft für die Zellen—10. Neckarau⸗Nord. 13.., 18—19 Uhr, Markenabrech⸗ nung bei Siegmund, Obere Riedſtraße 2. Schlachthof. 13.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Gaſthaus„Zur Oſtſtadt“, Seckenheimer Straße 126. Gründung der Jugendgruppe. Friedrichsfeld. 13.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglie⸗ der im„Adler“. Abt. Jugendgruppe .⸗Gr. Bismarcplatz. 13.., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend in der Thoräckerſtraße 10. Handarbeiten mit⸗ bringen. 93 Marineſtamm 171. Der geſamte Stamm tritt am 12.., 8 Uhr, auf dem Marktplatz Mannheim⸗Stadt an. Sämtliche Beurlaubungen ſind aufgehoben. Marine⸗Gefolgſchaft 3/171. 12.., 8 Uhr, Antreten auf dem Marktplatz(Stadt). Tadelloſe Uniform. Auch die Ziviliſten haben anzutreten. Sämtliche Beurlau⸗ bungen ſind aufgehoben. Das urſprünglich vorgeſehene Bannvergleichsſchießen fällt aus. Standort Seckenheim. 12.., 8 Uhr, treten ſämtliche Hitler⸗Jungen des Standortgebiets Seckenheim zum Heldengedenkmarſch mit Gepäck, Leiſtungskarten und Verpflegung am HJ⸗Heim in Seckenheim, Zähringer Straße 80, an. Sämtliche HJ⸗Einheiten(HF, BDM, IM, IV) nehmen mit Fahnen an der Heldengedenk⸗ feier teil. Anmarſch Planken in Seckenheim. 10.45 Uhr muß alles ſtehen. BDM Gr. Rheinau und Pfingſtberg. Antreten am 11. 3. um 19.45 Uhr am„Bad. Hof“ zur Vorfeier des Hel⸗ dengedenktages; am 12.., 10.45 Uhr auf dem Markt⸗ platz Rheinau zur Heldengedenkfeier. Gr. 20/171 Platz des 30. Januar. 13.., 20 Uhr, Führerinnen⸗Beſprechung in G 2, 4. Gr. 32/171 Waldhof. 12.., 10.30 Uhr, Antreten im Hof der Waldhofſchule in Dienſtkleidung zur Hel⸗ dengedenkfeier. Gr. 47/171. Sonntag Antreten in Uniform um 10.30 Uhr an den Planken zur Heldengedenkfeier. Feudenheim. 12.., 10.15 Uhr, treten alle Mädel in Dienſtkleidung am Schulplatz an. Die Deutsche S Arbeitsfiront Kreiswaltung Mannhelm. Rheinstr. 9 Abteilung Propaganda Ortswaltungen. Die Karten ſowie die Plakate für die Kundgebung mit Hauptamtsleiter Pg. Claus Selzner am Donnerstag, 30.., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal, ſind ſofort auf der Kreiswaltung ab⸗ zuholen. Monatsbericht. Die eingeſandten Formulare für den Monatsbericht Februar 1939 ſind umgehend ausgefüllt an mich zurückzugeben. Der Kreispropagandawalter. Berufserziehungswerk, 0 4, 8/9 Kurzſchrift für Anfänger. Am Montag, 13.., be⸗ ginnen in 0 4, 8/9 zwei neue Lehrgänge und zwar um 19 Uhr in Raum 26 und um 20.30 Uhr Raum 53. Anmeldungen bis ſpäteſtens 13. 3. in 0 4, 8/9 oder Rheinſtraße 3 abzugeben. Am Sonntag, 19.., 11 Uhr, findet im Planetarium ein Filmvortrag„Die Schreibmaſchine“ ſtatt. Eintrittskarten in Höhe von 20 Pf. ſind bei der Abt. Berufserziehung und Betriebsführung, Rheinſtr. 3/5, Zimmer 33, erhältlich. Die Beſcheinigungen vom Reichsleiſtungsſchreiben in Kurzſchrift, das am 4. Dezember 1938 ſtattfand, können beim Berufserziehungswerk, 0 4, 8/9, von den Teilnehmern abgeholt werden. Für die Lehrgemeinſchaften Techn. Zeichnen Stufe 1, Beginn am 22.., 19 Uhr, Saal 52; Stufe 2, Beginn 14.., 19 Uhr, Saal 54; Stufe 3, Beginn 10,., 19 Uhr, Saal 52; Stufe 4(Termin geben wir hier. noch bekannt) können noch Anmeldungen abgegeben werden im Berufserziehungswerk, 0 4, 8,9 und auf unſerer Dienſtſtelle Rheinſtraße—5. Für die Maſchinenſchloſſer beginnt am 10. 3. eine Stufe 2(Fortgeſchrittene), die jeweils freitags ab 17.30 Uhr durchgeführt wird. Die Lehrgemeinſchaft„Praktiſche Meßtechnik für Elektrotechnik“ wird demnächſt zur Durchführung ge⸗ langen. Genauer Termin ergeht noch. Im weiteren führen wir folgende Lehrgemeinſchaften durch: Rechenſchieber, Tabellenrechnen und Algebra, Stufe 1, 2 und 3. Anmeldungen können jederzeit erfolgen. Fachabteilung Handwerk. Prakt.„Lehrgemeinſchaft für das Schneiderhandwerk“ für Damen und Herren⸗ Schneiderei. Prakt.„Lehrgemeinſchaft im Schreiner⸗ handwerk“. Anmeldungen können ſofort erfolgen, da wir in aller Kürze mit den handwerklichen Lehrge⸗ meinſchaften beginnen. Anmeldungen auch hierzu auf unſerer Dienſtſtelle, Rheinſtraße 3/5 und im Berufs⸗ erziehungswerk, 0 4, 8/9. . Kraft, Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Sonntag, 12.., Großwanderfahrt nach Pforzheim u. Umgebung. Teilnehmerpreis.40 RM. Die Abfahrt erfolgt ab Mannheim⸗Hbf..15 Uhr, Neckarau.21, Rheinauhafen.26, Schwetzingen.36, Hockenheim .46, Neulußheim.51, Karlsruhe an.26 Uhr, Pforzheim an.16, Uhr. Rückfahrt Pforzheim ab 20.32, Karlsruhe ab 21.10 Uhr. pehon pLANKENHOf PG& PARAEPLATZ ET Halteſtationen Mannheim⸗Hbf. an 22.24 Uhr. In die Täler der Enz, Nagold und Würm ſowie in die Schwarzwaldberge werden drei mehrſtündige Wande⸗ rungen durchgeführt. Im Pforzheim Treffpunkt nach den Wanderungen in„Ketterers Brauſtübl“. Sichern Sie ſich rechtzeitig eine Teilnehmerkarte bei den Vorverkaufs⸗ ſtellen wie Plankenhof, Langſtraße 39a, Völk. Buch⸗ handlung, Zigarrenkiosk Schleicher am Tatterſall, Ge⸗ ſchäftsſtellen Weinheim und Schwetzingen ſowie in Neckarau Luiſenſtraße 46, Buchhandlung Göppinger, Fiſcherſtraße 1, Größle, Friedrichſtraße und beim Vfs Neckarau, Vereinshaus Waldweg. Für Verwandten⸗ beſuch nach Karlsruhe ſind ebenfalls Karten erhältlich. Achtung! Teilnehmer der Oß 821 ins Walſertal v. 11.—26. 3. und Oß 842 nach Reutte(Tirol) vom 11. bis 19. 3. Die Abfahrt erfolgt am Samstag, 11.., pünktlich 18.15 Uhr, ab Mannheim(Waſſerturm). Wir bitten möglichſt ſkimäßige Ausrüſtung(keine Koffer). Treffpunkt 18 Uhr Waſſerturm. Achtung! Ausverkaufte Urlaubsfahrten. UF 27/39 vom 31..—10. 6. nach Italien(Riviera). OF 822/39 vom 15..—26. 3. ins kleine Walſertal. OF 844/39 vom 18..—26. 3. ins Außerfernergebiet(Reutte). Folgende Fahrt wurde neu eingelegt. Anmeldungen ſind erwünſcht. Oc 829/39 vom 25..—.4. ins kleine Walſertal.(Achttägige Fahrt.) Teilnehmerpreis mit Skikurs 48.50 RM. Anmeldungen bei allen Kdỹ⸗Ge⸗ ſchäftsſtellen. Volksbildungswerk Montag, 13..: Wiederbeginn des Kurſes Engliſch für Anfänger, 20 Uhr, in der Allgem. Berufsſchule (gegenüber dem Hallenbad). Mittwoch, 15..: Vortragsreihe B„Reich und Volk“. Prof. Dr. Ewald Geißler wird an Stelle des Vor⸗ trages„Die Dichtung des neuen Deutſchland“ über „Sprachpflege als Raſſenpflege“ ſprechen. Auch findet „„der Vortrag nicht, wie vorgeſehen, in der„Harmonie“, ſondern im Saal der Induſtrie⸗ und Handelskammer, L 1, 20.15 Uhr, ſtatt. Abt. Kulturgemeinde 5. Kammermuſikabend. Am Dienstag, 14. März, 20.15 Uhr, findet in der„Harmonie“, D 2, 6, der 5. Kammermuſikabend ſtatt. Es ſpielt das Kergl⸗ Quartett. Karten zu RM.—.50,.50,.— und.50 ſind bei den Koß⸗Verkaufsſtellen Plankenhof, P 6, Langſtraße 39a, Zigarrenkiosk Tatterſall, Völk. Buch⸗ handlung, in den Muſikhäuſern Heckel und Kretzſch⸗ mann zu haben. Volkschor Die nächſten Proben in der„Liedertafel“, K 2, fin⸗ den ſtatt am: Montag, 13.., 19.30 Uhr, Geſamt⸗ probe; Mittwoch, 15.., 20 Uhr, Geſamtprobe. Mit den vorgenannten 57. Fortſetzi Der Sep— verfärbende chen dieſes müde erſche kenden Son waldeten H in Dämmer Tälern die 1 ten.— Ein noch die Hö ich. Zyklop Totengedenl die weißen unterziehen, lichen Licht verſinken ar Garten, aus 3 der Soldate Tauſende Kreuzblume wachſen au; leuchten fah tiefende Du— Eine unte berts. Wir dré und ich. — Es hieße aufzuſuchen, die um Ver derttauſend mal errichte man ſie erſ einem große den Maſſene ſchwarzen K Leib in Ate Erde überar Einer un wenn die d hätte. Jetzt ſo ſtark und Ich fühlt. wir vor St in der Näl Arm, unſere der und wo ſchmerzhafte Dich hat Du durfteſt ren, du mufß Im Fort matten und zwiſchen der Heldengeden Kreuzen: d mih Und jetzt, weiten Tote Umkreis, de. geſchriebener Erde, Pfeff⸗ hier, wo der ſeine breite ſtatt des W derhole ich ſchwöruaig: Du mußte mich! Nun weiß mir je wiede mur für mic ſelbſt ihn m werde bei i werden wir können, das haben. Ant wir fortan auf die Tat uns zum Op nen, was ar bauernd zu Und in jer meine Hand „Liebe No Nun iſt e Tage ſind ne die Maaseb mit dem An aus dem Wo ift es ſchon brennt das 5 liebe ich am zu träumen, nenden Buch „Träumereier kennſt das al Den ganze Stunden am Sonne noch' mit ſeiagem den vielen( ſchöner und dieſer ganzer daran mag i Es ſind ja Gedichte, die und traurige März 1959 sche ront Rheinstr. 3 e Plakate für Pg. Claus ). 15 Uhr, im Swaltung ab⸗ iulare für den end ausgefülll andawalter. 8/9 6, 13. 3 ige und zwar ihr Raum 53. 0 4, 8/9 oder Planetarium chi ne“ ſtatt. bei der Abt. Rheinſtr. 3/5, tungsſchreiben 938 ſtattfand, „8/9, von den hnen Stufe 1, ufe 2, Beginn ſeginn 10,., ben wir hier. en abgegeben 8/9 und auf m 10. 3. eine freitags ab ſeßtechnik für ichführung ge⸗ gemeinſchaften und Algebra, inen jederzeit hrgemeinſchaft mund Herren⸗ im Schreiner⸗ t erfolgen, da lichen Lehrge⸗ ich hierzu auf d im Berufs⸗ Lemenenen er zsler urves r b ude 2 b Pforzheim u. Die Abfahrt teckarau.21, )„q„ Hockenheim n.26 Uhr, heim ab 20.32, vorgenannten ——— 3 ATZ2 E 7 Uhr. In die owie in die ndige Wande⸗ punkt nach den Sichern Sie Vorverkaufs⸗ Völk. Buch⸗ Latterſall, Ge⸗ zen ſowie in g Göppinger, ind beim Vfs Verwandten⸗ ten erhältlich. Walſertal v. irol) vom 11. nstag, 11.., ſerturm). Wir keine Koffer). n. UF 27/39 O 822/39 Ox 844/39 (Reutte). Anmeldungen .4. ins kleine merpreis mit llen Kd⸗Ge⸗ trſes Engliſch Berufsſchule ich und Volk“. lle des Vor⸗ ſchland“ über Auch findet „Harmonie“, ndelskammer, „ 14. März, D 2, 6, der das Kergl⸗ .— und.50 kenhof, P 6, „Völk. Buch⸗ und Kretzſch⸗ „ 2 ihr, Geſamt⸗ tprobe. poll unterhaltung Samstag, 11. März 19⁵ᷣ 57. Fortſetzung Der Septembertag ſteht trotz der ſich ſchon verfärbenden Wälder noch einmal ganz im Zei⸗ chen dieſes glanzvollen Sommers. Herbſtlich⸗ müde erſcheint die Welt erſt, als mit der ſin⸗ kenden Sonne der Feuerzauber über den be⸗ waldeten Hügeln erſtirbt, als alle Farben ſich in Dämmerung zu löſen beginnen und in den Tälern die dunklen Schatten der Nacht ſich brei⸗ ten.— Ein letzter goldener Dunſt umgiht nur noch die Höhe, auf der wir ſtehen, André und ich. Zyklopenhaft ragt die ſchlanke Kuppel der Totengedenkhalle auf dem Douaumont, und die weißen Kreuzreihen, die ſich den Hang hin⸗ unterziehen, leuchten noch einmal auf im zärt⸗ lichen Licht des untergehenden Geſtirns. Dann verſinken auch ſie in Dämmerung. Wie ein Garten, aus weißen Roſenſtöcken gebildet, liegt der Soldatenfriedhof auf dem Douaumont. Tauſende und aber Tauſende dieſer weißen Kreuzblumen ſtehen hier in langen Reihen, wachſen aus den dunklen Grabhügeln empor, leuchten fahl in das ſich mehr ueid mehr ver⸗ tiefende Dunkel der Nacht. Eine unter ihnen blüht auf dem Grabe Gil⸗ berts. Wir haben es als erſtes aufgeſucht, An⸗ dré und ich. Dann gingen wir noch zu Lucien. — Es hieße, ſiebenmal hunderttauſend Gräber aufzuſuchen, wollte man zu ihnen allen gehen, die um Verdun gefallen ſind. Siebenmal hun⸗ derttauſend Kreuze hat man ihnen nicht ein⸗ mal errichten können. Am Jüngſten Tage wird man ſie erſt wieder auferſtehen und ſich zu einem großen Heer ſammeln ſehen— die aus den Maſſengräbern, die unter den weißen oder ſchwarzen Kreuzen, uand die Unzähligen, deren Leib in Atome zerriſſen ſich damals ſelbſt der Erde überantwortet hat. Einer unter ihnen wäre Anodré geweſen, wenn die deutſche Kugel ſein Herz getroffen hätte. Jetzt ſchlägt es neben mir, dieſes Herz, ſo ſtark und ſo ruhig. Ich fühlte es an meiger Seite ſchlagen, als wir vor Stunden in jenem Wäldchen ſtanden, in der Nähe von Fleury. Er hielt mich im Arm, unſere Hände fanden von ſelbſt zueinan⸗ der und wollten ſich nicht mehr aus der ſaſt ſchmerzhaften Umklammerung löſen. Dich hat der Krieg freigegeben, dich, Andrél Du Surfteſt zurückkehren, du mußteſt zurückleh⸗ ren, du mußteſt, André, für mich! Im Fort Douaumont, in den finſteren Kaſe⸗ matten und Gängen, auf den Schlachtfeldern, zwiſchen den Trichtern und Laufgräben, in der Heldengedenkhalle unnd zwiſchen den weißen Kreuzen: du mußteſt zurückkehren, Andreé, für mich! Und jetzt, hier auf der Höhe, angeſichts des weiten Totenfeldes und der dunblen Hügel im Umkreis, der Hügel mit den aus Blut und Erz geſchriebenen Namen: Vaux, Souville, Kalte Erde, Pfefferrücken, Höhe 344, Thiaumont— hier, wo der Leuchtturm Heldenwache hält und ſeine breite Lichtbahn reihum über die Wal⸗ ſtatt des Weltkrieges kreiſen läßt— hier wie⸗ derhole ich es noch einmal, wie eine Be⸗ ſchwöruaig: Du mußteſt zurückkehren, André Duval, für mich! Nun weiß ich, daß keine Macht der Welt ihn mir je wieder entreißen kacrn. Daß er für mich, nur für mich, weiterleben durfte, daß der Tod ſelbſt ihn mir zum Geſchenk gemacht hat. Ich werde bei ihm bleiben und er bei mir. So werden wir geineinſam das Gelöbnis erfüllen können, das wir am Grabe Gilberts geleiſtet haben. André hat es ausgeſprochen:„Was wir fortan ſchaffen und ſtreben, gründet ſich auf die Tat unſerer Toten. Sie haben ſich für uns zum Opfer gebracht, und ſie haben gewon⸗ nen, was auch wir gewinnen müſſen, um es dauernd zu beſitzen: den Frieden.“ Und in jenem Wäldchen bei Fleury nahm er meine Hand und bat mich, bei ihm zu bleiben. * „Liebe Nora!“, Nun iſt es vollends Herbſt geworden. Die Tage ſind noch ſchön— aber frühmorgens liegt die Maasebene in Nebelſchleier gehüllt, und mit dem Anbruch der Nacht ſteigen ſie wieder aus dem Waſſer und der Erde auf. Manchmal iſt es ſchon faſt wiaiterlich⸗kalt, und abends brennt das Kaminfeuer hier in der Halle. Das liebe ich am meiſten— aan Kamin zu ſitzen und zu träumen, im warmen Lichtſchein der bren⸗ nenden Buchenſcheite. Wie dieſes Holz duftet! „Träumereien an franzöſiſchen Kaminen'— Du kennſt das alte Märchenbuch? Den ganzen Tag über freue ich mich auf die Stunden am Kaminfeuer. Und doch ſcheint die Sonne noch'ſo warm und gut, und der Park mit ſeinem goldleuchtenden Blätterregen und den vielen bunten Herbſtblumen wird immer ſchöner und feſtlicher. Bis es eines Tages mit dieſer ganzen Pracht zu Ende ſein wird— aber daran mag ich jetzt noch nicht denken. Es ſind ja eigentlich nur dieſe Lieder und Gedichte, die den Herbſt mit einem wehmütigen und traurigen Schimmer umkleiden. Dabei bil⸗ Aaric Hofler: 4 5 20 l C72l 2 det er doch— wenn man es recht betrachtet— die glanzvollſte aller Jahreszeiten, vor allem die farbenprächtigſte. Ein wenig nackhdenklich ſtimmt er allenfalls, der Monat Oktober. Weil er eben den November, den Totenmonat, im Gefolge hat, nicht wahr? Jetzt denke ich ſchon wieder an das Lied: „Braun iſt die Heide, einſt blühte ſie rot.. Natürlich reimt ſich ‚rot' auf„tot', und ſo geht es denn auch zu Ende mit dem Seufzer: Ach, wäre ich tot!— Aber ich ſinge es halt nur, weil es nun einenal in die Jahreszeit paßt, und weil es André gefällt. Nora, ich will es Dir und den anderen Freun⸗ den jetzt ſagen, was doch einmal geſagt werden muß: Ich bleibe hier, bei ihm, für immer. Als ſeine Frau. Ueid erfülle damit nur das Schichſal, das mir von Gott ſelbſt wvorgezeichnet ſein muß. Er und ich, Nora, wir fühlen es einfach, daß wir dieſenn Weg zu gehen haben. Es wäre nutzlos, Seefllegerhorst Alarm! Torpedos an die Flugzeuge! Copytisht bei Frundsbers- Verlat G. m. b.., Berlin ſich dagegen auflehnen zu wollen.— Heute weiß ich, daß ich ihn ſchon geliebt habe, als er— den ich für tot hielt— in mein Leben trat, durch ſein Buch. Und er ſagt mir, daß er von der erſten Stunde unſeres Kennenlernens an Har erkannt habe, daß ihm in mir ſeine Le⸗ benskameradin beſtimmt ſei.— Lange hat er gezögert, mir das zu bekennen. Er habe es nicht gewagt, ſagt er, weil er es für leichtfertig und verantwortungslos gehaltenn habe, mich, ein junges Mädchen, an ihn, den älteren Mann, zu ketten; und vor allein— und das war wohl das Schwerwiegendere— mich, die Deutſche, an ihn, den Franzoſen, zu binden. So haben wir uns beide lang dagegen ge⸗ ſträubt und uns beide— jeder für ſich— ge⸗ quält. Aber das andere, das Unbegreifliche, war eben ſtärker als wir. Wir können nicht an⸗ ders, und wir wollen es auch nicht mehr an⸗ ders können— wir lieben uns. Ich liebe ihn, Nora, mehr als alle Menſchen Aufn.: Ufa-Bleeck-Wagner Der neue Rikli-Kulturfülm der Ufa„Flieger zur See“ schildert mit atemberaubender Spannung einen gefechtsmäbigen Alarm auf einem unserer Seefliegerhorste. Die Torpedos werden an die Flugzeuge gebracht. Gleich stoßen die Tor pedomaschinen auf See vor. auf der Welt, mehr als mich ſelbſt, mehr als mein Leben. Und— jetzt komme ich zu dem Schwerſten: ich werde um dieſes Mannes wil⸗ len mein Vaterland preisgeben müſſen. Nach außen hin, Nora, nur nach außen hin! Daß ich im Herzen deutſch bleibe, erwartet er ſogar von mir. Er liebt mein Volk, er ſieht in uns Deutſchen die glücklichſte Ergänzung ſeines Vol⸗ kes; und er liebt mich als den Inbegriff alles deſſen, was er an uns Deutſchen ſchätzt, ſagt er. Und fügt hinzu, daß ich auch als ſeine Frau, als die Frau eines Franzoſen, das Heiligtum meiner Heimat in mir tragen könne, daß er der letzte ſei, der mir dieſes Heiligtum entriſſe.— So wird ſein Land wohl meine zweite Heimat werden, aber— und das ſchwöre ich Euch— Deutſchland wird nie zu kurz dabei kommen! Das Zünglein der Waage wird ſich ſtets auf die Seite Deutſchlands neigen, mag man auch alle guten und liebenswerten Eigenſchaften Frankreichs auf die andere Waagſchale werfen! Hier bildet das Herz eben das Schwergewicht, und das wird immer deutſch bleiben, Nora, immer, bis zu ſeinem letzten Schlag. Während ich dies ſchreibe, hann ich den Trä⸗ nen doch nicht mehr Einhalt gebieten. Ich weine, denn es iſt mein Abſchied, der ſchmerz⸗ lichſte Abſchied meines Lebens.— André weiß, wie ſchwer es mir wird. Er iſt ſo gut, er hat mir verſprochen, mindeſtens einmal ien Jahr auf längere Zeit mit mir hinüberzufahren, und er will Euch alle kennenlernen. Oh, Ihr wer⸗ det ihn liebhaben müſſen, Nora!— Daß Ihr alle während Eurer Ferien hierherkommen müßt und unſere lieben Gäſte ſeid, brauche ich wohl gar nicht erſt zu ſchreiben, nicht wahr? Seiner Tante Angele haben wir es noch nicht geſagt. Sie wird es in wenigen Tagen erfah⸗ ren, wenn ſein Bruder aus dem Hauſe iſt. Der iſt nämlich ein merkwürdiger Menſch, und An⸗ dré tkommt überhaupt nicht mit ihm aus— aber das wird ſich ſchon noch ändern, mit der Zeit. Dafür werde ich ſorgen.— Wir wollen uns alſo innerhalb der nächſten Woche verloben und auch bald heiraten. Vorher koenme ich noch einmal zu Euch, es gibt doch noch Ver⸗ ſchiedenes zu regeln drüben.— Und ſo werde ich denn, noch ehe das neue Jahr antritt, Frau Duval ſein. Das ſcheint mir ſo endlos lange bis dahin! Ich freue mich ſo ſehr darauf, ihm das Leben ſchön machen zu dürfen, ihm, der bisher immer nur Liebe geſpendet und ſo wenig Liebe zurückempfangen hat.— Seine Gehilfin wird ihn bald verlaf⸗ ſen, gerade zur rechten Zeit. Ich will mit ihm zuſammenarbeiten— und es wird mir ſo ſein, als wäre mein Vater wieder bei mir. Vater würde meinen Schritt billigen, das weiß ich.— Jetzt wird er bald nach Hauſe koenmen, mein André. Ich fühle es, daß er unterwegs iſt, zu mir. Jeden Abend laufe ich ihm ein Stück auf der Landſtraße entgegen, wenn ich nur den Motor ſeines Wagens höre, ſchlägt mir das Herz bis zum Halſe herauf. (Fortſetzung folgt) Grüne Gelatine, Von Peter Marius, Zell Wenn der Portier von dem großen Hotel, das gegenüber dem Bahnhof gelegen war, ſei⸗ nen Gaſt mit beſonderer Zuvorkommenheit be⸗ handelte, dann ſchlug er ihm vor, Madame Pi⸗ nette anzurufen. Sie war eine lebenswürdige und geiſtreiche Frau, die das Leben auf allen Kontinenten der Erde kennengelernt hatte. Sie ſprach neun Sprachen, verfügte über ausgezeich⸗ nete Manieren und ſah ſo gut aus, daß jeder Mann ſtolz war, wenn er ſich mit ihr zeigen durfte. Als Herr Patrix, ein großer, ſchlanker grau⸗ haariger Angelſachſe, dem Portier ſein Leid klagte, daß er ſich ſo einſam fühle, weil er ſich in der Stadt nicht zurechtfinde und überdies ſeine Frau erſt in drei Wochen kommen würde, wußte der Herr Portier natürlich Rat. Bald darauf waren Herr Patrix und Frau Pinette ein viel geſehenes Paar in der großen Stadt. Man ſah ſie im Theater, in den Kinos, in den Reſtaurationen oder in den Bars. Und wer den näheren Zuſammenhang nicht kannte, der dachte bei ſich: das iſt mal ein hübſches Paar, und ſie ſcheinen ſich ausgezeichnet zu verſtehen, wie man es wirklich nur unter glücklichen Eheleuten findet. Als Herr Patrix eines Tages auf den Kalen⸗ der ſchaute, ſtellte er feſt, daß drei Wochen, die endlos erſcheinen, doch auch raſch vergehen kön⸗ nen. Dennoch war Patrix ein guter Ehemann, der ſich wirklich auf die Ankunft ſeiner Frau freute. Als er mit einem großen Blumenſtrauß auf dem Bahnſteig ſtand, freute er ſich überdies, ein durchaus reines Gewiſſen zu haben. Frau Patrix fiel ihrem Mann um den Hals. Sie war eine reife, raſſige Frau, die während der langen Jahre in Indien ihre Mußeſtunden benutzt hatte, um geheime Kulte zu ſtudieren und Zau⸗ bermittel und Künſte der Fakire kennenzulernen. Es war eine etwas eigentümliche Situation, als Herr Patrix am Abend zwiſchen den beiden Frauen ſaß, und aus dem Geſpräch ging für ſeine Frau hervor, daß Madame Pinette in ihrem und in dem Leben ihres Mannes gut Be⸗ ſcheid wußte. Sie ſah Madame Pinette mit ihren dunklen, unergründlichen Augen an, und es ſchien, als läge ein drohendes Geheimnis in ihnen. Aeußerlich ließ ſich Frau Patrix allerdings nichts anmerken, plauderte angeregt mit Ma⸗ dame Pinette über verſchiedene ſeltſame Gerichte und Speiſen, die ſie in Indien kennengelernt hatte, und ſchlug vor, Madame Pinette am kom⸗ menden Tage in das neueingerichtete Apparte⸗ ment einer abgeſchloſſenen möblierten Woh⸗ nung zum Mittageſſen einzuladen. Natürlich nahm Madame Pinette die Einlodung an, ob⸗ gleich ſie die Augen der fremden Frau noch im Schlaf verfolgten. Bereits auf dem Hinweg begann Madame Pinettes Herz zu klopfen, aber ſie ſagte ſich, wenn ſie umkehre oder gar abſagen würde, dann ſähe es ſo aus, als wenn ſie ſich der Frau ge⸗ genüber nicht richtig benommen hätte. Und die⸗ ſen Eindruck wollte ſie ſchon aus beruflichem Ehrgeiz auf keinen Fall erwecken. Vielleicht hatte ſie ſich alles nur eingeredet. Und als Herr und Frau Patrir ſie herzlich begrüßten und man ſich zu Tiſch ſetzte, war auch die Unruhe in Madame Pinette völlig gewichen. Dann aber nach Tiſch. als man bereits die Zigarette rauchte und eine Taſſe Mokka trank, kam Frau Patrix plötzlich mit einer grünlich ſchillernden Süßſpeiſe, die ſie aus dem Neben⸗ zimmer holte, und hielt ſie der Madame Pinette mit ſo fürchterlichen Augen entgegen, daß in deren Herzen vor Aufregung und Schreck ein phyſiſcher Schmerz entſtand. Am liebſten wäre ſie aufgeſtanden und weg⸗ gelaufen, aber die Augen der Frau zwangen ſie. Sie mußte ſitzen bleiben, mußte zum Löffel greiſen, mußte die grünlich ſchillernde Speiſe an den Mund führen. Kaum hatte ſie davon gekoſtet, als ſie einen herben und zugleich widerlich ſüßen Geſchmack auf der Zunge empfand. Sie ließ den Löffel klirrend auf den Teller fallen. Das Zimmer begann vor ihren Augen zu tanzen. Uebelkeit überfiel ſie, und dann packte ſie ein raſender Schwindel. Kein Zweifel: die Speiſe war ver⸗ giftet! Madame Pinette ſtöhnte auf: „Um Himmelswillen, geben Sie mir ein Ge⸗ gengift, ich habe doch nichts verbrochen, Mrs. Patrix. Alles was Sie ſich denken, iſt doch nur Einbildung.“ Sie hörte ein leiſes Lachen. „Aber, Madame Pinette, in dieſer Süßſpeiſe iſt beſtimmt kein Gift. Doch Sie haben recht, es iſt eben nur Einbildung— bei Ihnen und bei mir.“ Madame Pinette erholte ſich raſch, und nun ſchmeckte ihr die Speiſe vortrefflich. „War das auch ein Fakirtrick?“ fragte ſie. Mrs. Watrix lächelte: „Nur ein Beiſpiel aus der Fakir⸗Geheimlehre, ſie lautet: Angeſichts des Todes pflegt man die Wahrheit zu ſagen.“ Medaillen auf der Nase Ein Waliser Bergpony, das auf der alljährlich stattfindenden Ponyschau in Islington, London, ausgezeichnet wurde, stellt sich dem Bericht⸗ erstatter mit den Preismedaillen auf der Nase vor. Weltbild(MI) „Hhakenkreuzbanner“ di we lon- Samstag, 11. März 19359 fiausbeſitzer, Dohnungsvermieter! In mehreren Städten des Landes iſt der Be⸗ darf an Klein⸗ und Kleinſtwohnungen z. Zt. ſo groß, daß er nicht gedeckt werden kann. Die Urſache dazu liegt 1. in der wachſenden Zahl der Eheſchließungen, 2. in der wachſenden Zahl der Geburten, 3. in der gewaltigen induſtriellen Beſchäftigung unſerer Städte und der darin be⸗ dingten Zuwanderung, 4. in der Belegung der Städte mit Garniſonen der Wehrmacht u. a. Von ſeiten des Reiches und der Gemeinden iſt in den letzten Jahren geſchehen, was mög⸗ lich war, um der Sorge um die nötigen Woh⸗ nungen Herr zu werden. So wurden allein in Karlsruhe gebaut im Jahre 1933 146 Wohnun⸗ gen, im Jahre 1934 406 Wohnungen, im Jahre 1935 596 Wohnungen, im Jahre 1936 840 Woh⸗ nungen, im Jahre 1937 1057 Wohnungen, im Jahre 1938 557 Wohnungen. Im Jahre 1938 konnten nicht mehr Wohnun⸗ gen gebaut werden, weil nationalpolitiſch zwin ⸗ gend gewordene Aufgaben Bauarbeiter und Baumaterial voll beanſpruchten. Die Notlage der Wohnungsſuchenden zwingt uns nun, an Hausbeſitzer und Wohnungsver⸗ mieter die ernſte Mahnung zu richten, an Klein⸗ und Kleinſtwohnungen zu vermieten, was ir ⸗ gend vermietet werden kann. Freie Wohnun⸗ gen ſollen ſofort den Bürgermeiſtern bzw. Ober⸗ bürgermeiſtern der Städte mitgeteilt werden. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß dieſe Mahnung genügt, um eine große Zahl von Wohnungen ſolange freizubekommen, bis der Wohnungsbedarf wieder durch Neubauten ge⸗ deckt werden kann. Sollte aber meine Hoff⸗ nung enttäuſcht werden, dann müßmten die er⸗ forderlichen Vorbereitungen für eine vorüber⸗ gehende Zwangsbewirtſchaftung der Wohnun⸗ gen eingeleitet werden. gez. Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtatthalter. Drei Perſonen erkrunken Auto ſtürzte in den Maiſenbach Marxzell im Albtal, 10. März. In der Nacht zum Freitag ereignete ſich in der Nähe der Marxzeller Mühle ein folgenſchwerer Verkehrsunfall, dem drei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein von Herrenalb kommender mit einem Hamburger Verkehrszeichen kenntlich gemachter Perſonenkraftwagen fuhr kurz hinter der Marxzeller Mühle bei der den Maiſenbach an dieſer Stelle überführenden Brücke die drei bis vier Meter hohe Böſchung in den augen⸗ blicklich ziemlich hohen Bach hinab. Das Auto überſchlug ſich völlig, ſo daß die Räder nach oben ſtanden. Die drei Inſaſſen des Wagens, zwei Herren namens Steiner und Beckmann und ein Fräulein, fanden den Tod durch Er⸗ trinken, da es ihnen nicht mehr möglich war, aus dem umgeſtürzten Wagen durch das Waſ⸗ ſer an Land zu kommen. Die Urſache des Un⸗ falls iſt noch nicht aufgeklärt. „. ſoll das Lerchlein munter ſingen“ wWie an der Bergſtraße und im Odenwald der Winter verabſchiedet wird * Mannheim, 10. März. Von den zahl⸗ reichen Volksbräuchen, die in unſerer Heimat von altersher gepflegt werden, iſt das Som⸗ mertagsfeſt einer der ſchönſten. Man kann dieſen Tag, der meiſt am Sonntag Lätare gefeiert wird, wohl am wenigſten als offizielles Feſt bezeichnen, denn der Sommertag wird vom Volk allein getragen, und die Formen, in denen dies geſchieht, übertragen ſich von Generation zu Generation. In Stadt und Land ſind es heute überwiegend die Heimatvereine, die ſich verdienſtvoll bemühen, daß das ſchöne Feſt 7 Alt-Heidelberg im März gesehen ſie ſind gefolgt von einer großen Kinderſchar, die Frühlingslieder ſingt, wie„Der Mai iſt gekommen“ und andere, dazwiſchen aber immer wieder den Vers„Schtrih, ſchtrah, ſchroh, der Summerdag is do“. Mitunter wurde früher noch eine Art Wechſelgeſang gepflegt, bei dem 05 die Gruppe des Sommers wie folgt hören ließ: „Winter müſſen wir austreiben, Sommer muß jetzt bei uns bleiben, Winter muß ins Meſſer ſpringen, Soll das Lerchlein munter ſingen.“ Mit hölzernen Schwertern trugen dann die Darſteller der beiden Jahreszeiten ihren Kampf Aufn.: Leo Heiß Noch sind an der Uferstraße die Bäume kahl und morgens und abends liegt die Stadt im fei- nen Nebel. Aber nur noch kurze Zeit, dann wird die alte Romantik im Frühling neu erstehen. immer wieder von Jahr zu Jahr durchgeführt wird. Es iſt gar nicht ſo merkwürdig, daß der Sommertag nur im Volk ſelbſt lebt, denn er verlangt keinen beſonderen Aufwand, daher iſt auch nichts an ihm zu verdienen; anders bei den großen Feſten des Jahres, von denen ganze Induſtriezweige leben, und die deshalb allge⸗ mein propagiert werden. In den Dörfern der Bergſtraße und des Odenwaldes rüſtet jetzt die Jugend zum Som⸗ mertag. Auch in größeren Städten wie Mann⸗ heim, Heidelberg, Weinheim und Wiesloch veranſtaltet man Sommertags⸗ züge, die im weſentlichen dasſelbe Bild zeigen wie draußen auf dem Land. Hauptfiguren ſind der Sommer und der Winter, dieſer durch einen großen Strohmann, jener durch ein ähn⸗ liches Gebilde aus friſchem Grün dargeſtellt; Zwischen Neckar und Bergstraße Ladenburger Uachrichten * Die Heldengedenkfeier findet in Ladenburg am Sonntagvormittag 11 Uhr am Ghrenmal 1914/18 ſtatt. *Die Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft teilt mit, daß ſie ſich am morgigen Sonntag eſchloſſen an der Heldengedenkfeier beteiligt. S. iſt Ehrenpflicht eines jeden Kameraden, die⸗ ſer Feierſtunde beizuwohnen und in ſeiner Kameradſchaft mitzumarſchieren. Es ſollte an dieſem Tage keinen ehemaligen Soldaten ge⸗ ben, der nicht an dieſer Feierſtunde teilnimmt. * Auf die Handwerkerverſammlung, die heute Samstagabend 20 Uhr im„Falken“ ſtattfindet und in der die Miwi Frage der Altersver⸗ ſorgung behandelt wird, weiſen wir nochmals hin. Erſcheinen iſt Pflicht. * Binnenfiſcherei und Fiſchbiologie. In einer Verſammlung des Angelſportvereins Laden⸗ burg und Umgebung ſprach Herr Peter Horn⸗ berger von der Stauſtufe Ladenburg über die Binnenfiſcherei und ihre Aufgabe im Vierjah⸗ resplan. Der Redner hat an einem Fiſcherei⸗ lehrgang in Rappenwörth bei Karlsruhe teil⸗ getommen und war in der Lage, Wiſſenswertes aus der Fiſchbiologie zu erzählen. Der Reichs⸗ nährſtand verlangt von den Fiſchern die Pflege des Fiſchbeſtandes und eine geeignete Nach⸗ zucht. Von großer Bedeutung iſt auch die Be⸗ ſchaffenheit des Fiſchwaſſers, beſonders dort, wo Abwäſſer Verunreinigungen mit ſich brin⸗ gen. Hitlerjugend Ladenburg. Dienſt der Gefolgſchaft 73/171 am Sonntag, 12 März: Der HI⸗Stamm XV führt den Heldengedenkmarſch durch. Die Gefolgſchaft 73/171 tritt um.45 Uhr auf dem Marktplatz an(nur in Uniform). Der Marſch wird für das Ha⸗Leiſtungsabzeichen ge⸗ wertet. Torniſter mit Gepäck iſt erforderlich und zwar: für Hitlerſungen bis 16 Jahre insgeſamt 5 Kilo, für Hitlerjungen über 16 Jahre insgeſamt 7,5 Kilo. Für dieſen Gedenkmarſch ſind die Beurlaubungen aufge⸗ hoben. aus Ueckarhauſen * Betreibung der Gemeindegefälle. Das Rech⸗ nungsjahr 1938/½9 gebt am 31. März 1939 zu Ende. Die Betreibung der Gemeindegefälle wie Grundſteuern, Gebäudeſonderſteuern, Waſ⸗ ſerzins uſw. wird ab 15. März mit allen Mit⸗ teln durchgeführt. Die rückſtändigen Schuldner werden nochmals erſucht, bis zu dieſem Zeit⸗ punkt Zahlung zu leiſten. * Handballſpiel. Morgen Sonntag, 12. März, wird die erſte Handballmannſchaft des Turn⸗ vereins Neckarhauſen gegen die Mannſchaft des T Großſachſen ihr Verbandsrückſpiel auf dem hieſigen Sportplatz austragen. IAvesheimer Notizen * Vom Kleintierzuchtverein. In der„Roſe“ fand eine außerordentliche Generalverfamm⸗ lung des Kleintierzuchtvereins Ilvesheim ſtatt, in der Karl Althaus II. zum Vexeinsführer ge⸗ wählt wurde, nachdem der langjährige Vereins⸗ führer Schmelcher wegen Krankheit ſein Amt 52 Verfügung geſtellt hatte; ihm wurde der ank der Mitglieder zum Ausdruck gebracht. Edingen berichtet Die Aufnahme der Knaben und Mädchen in das Jungvolk und in die Jungmädel⸗Gruppe fand am Mittwochabend im Feierraum der NSDaApP ſtatt. Zum erſtenmal konnte dieſer Akt ſo feierlich geſtaltet werden, weil wir nun einen würdigen Feierraum be⸗ ſitzen. Die Ortsgruppenleitung, der Bürgermei⸗ ſter und die Eltern mit ihren Kindern waren anweſend. Ortsgruppenleiter Pg. Ding ſprach in herzlich gehaltenen Worten zur Jugend und deren Eltern. Der Fähnleinführer Paul Gra⸗ binger umriß die Aufgaben des Junavolks, die Führerin Liſſi Gött ſprach zu den Mäd⸗ chen. Es folgten die Nationallieder und die Eintragung in die Liſten des Jungvolks und der Jungmädel⸗Gruppe. Die Heldengedenkfeier findet am Sonntag, 12. März, 11 Uhr ſtatt. Die NS⸗Organiſationen und Gliederungen treten um 10.30 Uhr auf dem Meßplatz an. Die Bevölkerung ſtellt ſich zur Heldenehrung am Denkmal auf. aus, wobei natürlich der Winter unterlag, und es erklang der Vers: „Ihr lieben Herrn, ich bin verach''t, Sommer hat mich zuſchanden bracht. Lieber Sommer, ich geb dir recht, Du biſt mein Herr, ich bin dein Knecht.“ In dieſer Form wurde der Tag ſchon vor 300 Jahren begangen. Die Kinder wurden dann beſchenkt, meiſt in der Weiſe, daß ſie von Haus zu Haus zogen und die frohe Kunde vom Sieg des Sommers brachten. Im vorderen Odenwald war es vor hundert Jahren noch Sitte, daß die Kinder mit geputzten Fichten⸗ bäumchen umherzogen, ein Lied ſangen und da⸗ für beſchenkt wurden. Auch die ſogenannten Kätzchen der Weide und des Haſelſtrauchs ſpiel⸗ ten als erſte Blütenzweige eine Rolle. In den Städten, wo ſolche Zweige nicht leicht zu be⸗ ſchaffen ſind, tragen die Kinder Sommertags⸗ ſtecken, das ſind ein Meter lange Holzſtäbe, die mit buntem Papier umwunden ſind und auf der Spitze eine Brezel, einen Apfel oder ein Ei tragen; wahrſcheinlich iſt das letzte das ur⸗ ſpüngliche und eigentlich bedeutungsvolle Sym⸗ bol im Hinblick auf die bevorſtehende Oſterzeit. An einzelnen Orten erhalten die Kinder nach dem Umzug auf Grund von Stiftungen Bre⸗ zeln oder Wecken. Im hinteren Odenwald wird ein Spiel aufgeführt, in deſſen Mittelpunkt eben⸗ falls der Sommer und der Winter als Wider⸗ ſacher ſtehen. Wo ihnen aufgetan wird, ſchleicht der„Winter“ gleich zum Ofen, während der „Sommer“ die Fenſter öffnet, um die milde Lenzluft einzulaſſen. Beide kämpfen nun mit⸗ einander, bis der Sommer den Sieg davon⸗ trägt. Man treibt noch allerlei Scherz mit den Hausleuten, dann folgt die übliche Bewirtung. Oft müſſen allerdings die Umzüge im Freien verſchoben werden, wenn der Regen einen Strich durch die Rechnung macht, aber man weiß ja: Es muß doch Frühling Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Freiburg, 10. März. Die Große Straf⸗ kammer verurteilte den 37jährigen Karl Ern ſt wegen elf ſchwerer und drei einfacher Dieb⸗ ſtähle zu fünf Jahren Zuchthaus, azn funf zwei Monate Unterſuchungshaft, und zu fünf Jahren Ehrverluſt. Außerdem ordnete das Gericht Sicherungsverwahrung an mit der Be⸗ gründung, daß ſolche gemeingefährlichen Schäd⸗ linge aus der Volksgemeinſchaft entfernt wer⸗ den müſſen. Ueber ein Jahr wurde der Breis⸗ gau und Kaiſerſtuhl durch Einſteigdiebſtähle beunruhigt. In zehn Ortſchaften ſind am hellen Tage vierzehn Einbrüche verübt worden. Nach ſeiner Strafver⸗ büßung wurde er bereits am zwölften Tage wieder rückfällig. Sturmſchäden an der Starkſtromleitung Villingen, 10. März. Bei dem vorige Nacht über die Baar hinziehenden Winter⸗ gewitter riß der Sturm einige Maſten der ochſpannungsleitung des Elektrizitätswerkes in der Richtung Nordſtetten um, ſo daß dieſer Ortsteil von der Stromverſorgung abgeſchnit⸗ ten wurde. Ein Geſchenk für die Oſtmark FKH. Karlsruhe, 11. März(Eig. Be⸗ richt). Die Hauptverwaltung der Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Baden hat ſich an der Seite ihrer Heilſtätten⸗ und Krankenhausbetriebe in dem Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe ein⸗ geſchaltet. Eine Ausſtellung, die am Freitag⸗ vormittag im Gebäude der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt in Karlsruhe eröffnet wurde, gab einen vortrefflichen Einblick in die freiwilligen Leiſtungen. Die weiblichen Betriebsangehöri⸗ gen dieſer Behörde ſtellten in überzeugender Weiſe den Willen der geſamten Gefolgſchaft zur freudigen Einſatzbereitſchaft für bedürftige kinderreiche Volksgenoſſen der deutſchen Oſt⸗ mark unter Beweis. Das geſamte weibliche Perſonal der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden hat ſich in den ver⸗ gangenen Monaten zuſammengefunden, um in gemeinſamer Arbeit nach Dienſtſchluß an zwei Abenden in jedem Monat und durch Heim⸗ arbeit komplette Säuglingsausſtattungen, Kin⸗ derwäſche, Kleider und ähnliches durch Hand⸗ arbeit anzufertigen. Dieſe Arbeiten werden den oſtmärkiſchen Gauen Tirol und Salzburg für bedürftige kinderreiche Familien übergeben. Die Aufwendungen für dieſe Arbeiten wurden aus eigenen Mitteln der Beteiligten beſtritten. Die Anregung ging von Oberregierungsrat Pg. Fritz Plattner aus. Zur Eröffnung der Ausſtellung, die im Rahmen eines Be⸗ triebsappells ſtatfand, hatten ſich mit der ge⸗ ſamten Gefolgſchaft der Landesverſicherungs⸗ anſtalt auch zahlreiche Vertreter der Partei eingefunden. Südweſtdeutſche hals⸗, Uaſen⸗ und Ohren⸗ ärztetagung H. W. Baden⸗Baden, 11. März.(Eig. Bericht). Am Samstag und Sonntag, 11. und 12. März, findet in Baden⸗Baden die 29. Tagung der Ver⸗ einigung Südweſtdeutſcher Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenärzte ſtatt. Am Samstagnachmit⸗ tag werden die Aerzte zunächſt das Inhalato⸗ rium, das Friedrichs⸗Bad, Auguſta⸗Bad und das Fango⸗Haus beſichtigen. Um 20 Uhr fin⸗ det im Kurhaus ein Begrüßungsabend ſtatt. Am Sonn 9 werden wichtige wiſſenſchaft⸗ liche Vorträge bedeutender Spezialiſten und Hochſchullehrer aus dem ganzen Reich gehalten. Die Leitung der Tagung hat Dr. A. Roß, Ba⸗ den⸗Baden. Rheinfelden erhält eine Mittelſchule * Säckingen, 11. März.(Eig. Ber.) Auf Anregung des Rektors der Grund⸗ und Haupt⸗ ſchule in Rheinfelden hat das Badiſche Unter⸗ richtsminiſterium die Errichtung einer Mittel⸗ ſchule mit Beginn des Schuljahres 1939/½40 ge⸗ nehmigt. Die Schule wird der Volksſchule aei⸗ gegliedert werden. Ueẽner Induſtriezweig auf dem Hotzenwald * Säckingen, 11. März.(Eig. Ber.) In Großherriſchwand, einem kleinen Bergdörfchen auf dem Hotzenwald, wurde für die Bevölle⸗ rung eine neue Verdienſtmöglichkeit geſchaffen. Durch die Zuſammenarbeit mit den maßgeben⸗ den Stellen der Partei und des Staates wurde es ermöglicht, daß eine Pforzheimer Firma in dem ehemaligen Fabrikgebäude Mez eine neue Fabrikation aufnimmt. Es wird damit gerech⸗ net, in dieſem neuen Fabrikationszweig auf dem Hotzenwald im Laufe der Zeit vierzig bis ſechzig Arbeitszweige zu bewirtſchaften. lleues aus Tamperiheim 0 Lampertheim, 9. März. Die Lampert⸗ heimer Schuljugend hatte zu einer turneriſchen Feierſtunde in den„Reichsadler“ eingeladen, der man ſo zahlreich Folge leiſtete, daß die Veranſtaltung zweimal durchgeführt werden mußte, ſo daß insgeſamt etwa 1500 Perſonen dieſer ſchönen Veranſtaltung beiwohnten. Leh⸗ rer Aſtheimer als Leiter der Veranſtaltung hatte mit viel Geſchick ein Programm aufge⸗ ſtellt, das reſtlos begeiſtern mußte. Der erſte Teil ſtand unter dem Leitſpruch:„Ein Deutſch⸗ land iſt, ſoll ſein und bleiben“. Man gab einen lebendigen Ueberblick über das jahrhunderte lange Ringen um die deutſche Einheit. Durch die Jungens wurde in Wort und Lied der Kampf um die deutſche Einigkeit verſinnbild⸗ licht. Der zweite Teil war dem Sport gewidmet und dies in einer Form, daß jeder Beſucher ſeine helle Freude daran haben mußte. Von den kleinſten Mädchen bis zu denen, die an Oſtern entlaſſen werden, teilten ſich 386 Kinder in den Darbietungen, die in Volkstänzen, Reigen, Ball⸗ ſpielen, gymnaſtiſchen Uebungen, Akrobatik, Bo⸗ den⸗ und Geräteturnen beſtanden. Pauſenlos ging es Schlag auf Schlag. Alles klappte wie am Schnürchen. Es waren wirklich ſchöne Stun⸗ den, die uns die Jugend bereitete. eand⸗Gottesdienſtanzeiger für Sonntag, 12. Mürz Kath. Gemeinde Ladenburg. 3. Faſtenſonntag:.15 Uhr Beichtgelegenheit; Kommunion;.30 Uhr Frühgottesdienſt mit Oſter⸗ kommunion der Männer und Fünglinge;.30 Uhr Hauptgottesdienſt; 10.30 bis 12.30 Uhr Wahl zur Kir⸗ chengemeindevertretung; 13 Uhr Jugendlehre; 13.30 Uhr Andacht; 20 Uhr Faſtenpredigt mit Segensandacht. Evang. Gemeinde Edingen. Heldengedenkfeier. 9 Uhr Feſtgottesdienſt(Kirchenchor); 10.15 Uhr Kindergottes⸗ dienſt; 13 Uhr Chriſtenlehre.— Mittwoch: 19.30 Uhs Wochengottesdienſt im Nähſaal. Kath. Gemeinde Edingen. 7 Uhr Beicht;.30 Uhr Frühmeſſe mit Oſterkommunion der Männer und Fünglinge;.30 Uhr Hauptgottesdienſt; 13 Uhr Chri⸗ ſtenlehre; 13.30 Uhr Andacht. Evang. Gemeinde Schriesheim. Sonntag: 9 Uhr Hauptgottesdienſt(Pfr. Kaufmann); 18 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt mit Lichtbildern; 20 Uhr Lichtbildervor⸗ trag zum Heldengedenktag. .45 Uhr Austeilung der hl. Fkon An Franki ſchaften genoſſen rückgewo Eishocket tun, ver Zean 3Z immer n zöſiſchen rechtere Verfügu der Min ligkeit“ doch ſtär ſport zu Lolb Tiſcht Bei de Tiſchtenn lands F Bußman einen gri der Natit einer Sp land nich ben beid land hat Im Na Swaythl cho⸗Slow wien. 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Be⸗ Landesver⸗ der Seite betriebe in etriebe ein⸗ n Freitag⸗ desverſiche⸗ wurde, gab reiwilligen Sangehöri⸗ rzeugender Befolgſchaft bedürftige tſchen Oſt⸗ er Landes⸗ n den ver⸗ den, um in iß an zwei irch Heim⸗ ngen, Kin⸗ irch Hand⸗ verden den lzburg für übergeben. en wurden beſtritten. ierungsrat ffnung der eines Be⸗ ſich der 5 ſichevungs⸗ ſer Partei id Ohren⸗ z. Bericht). 12. März, ig der Ver⸗ zaſen⸗ und nachmit⸗ Inhalato⸗ ⸗Bad und ) Uhr fin⸗ ſend ſtatt. iſſenſchaft⸗ iſten und h gehalten. Roß, Ba⸗ Iſchule Ber.) Auf no Haupt⸗ che Unter⸗ er Mittel⸗ 939/40 ge⸗ sſchule an⸗ otzenwald Ber.) In rgdörfchen Bevölle⸗ geſchaffen. maßgeben⸗ tes wurde Firma in eine neue nit gerech⸗ zweig auf hierzig bis ten. eim »Lampert⸗ trneriſchen ingeladen, „ daß die t werden Perſonen iten. Leh⸗ anſtaltung im aufge⸗ Der erſte n Deutſch⸗ gab einen zrhunderte eit. Durch Lied der erſinnbild⸗ gewidmet Beſucher Von den an Oſtern der in den igen, Ball⸗ batik, Bo⸗ Pauſenlos appte wie öne Stun⸗ ger nntag:.15 ing der hl. mit Oſter⸗ .30 Uhr hl zur Kir⸗ 'hre; 13.30 ensandacht. feier. 9 Uhr indergottes⸗ 19.30 Uhs ;.30 Uhr änner und Uhr Chri⸗ g: 9 Uhr hr Kinder⸗ htbildervor⸗ „Hakenkreuzbanner⸗ Fantreigs ernehvrgsninller: Amateurſport geht vor Berufsſport Frankreichs Amateurſport, dank der Machen⸗ ſchaften eines Jeff Dickſon und deſſen Raſſe · genoſſen in ſeinem Leiſtungsſtand weit zu. rückgeworfen— man denke nur an Frankreichs Eishockey—, ſoll reorganiſiert werden. Das zu mum, verſprach Frankreichs Erziehungsminiſter gean Zay. Der neue Plan ſieht allerdings immer noch keine ſtaatliche Lenkung des fran⸗ zöſiſchen Sports vor, ſondern lediglich eine ge⸗ rechtere Verteilung der von der Regierung zur Verfügung geſtellten Gelder. Im übrigen iſt der Miniſter der Anſicht, daß bei aller„Wich⸗ ligleit“ des Berufsſports dieſer in Frankreich doch ſtärker als bisher hinter den Amateur⸗ ſport zu treten habe.— Lokbinon⸗bokal fie Deutſchand Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften in Kairo Bei den in Kairo zum Austrag gelangenden Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften konnten Deutſch⸗ lands Frauen Trude Pritzi(Wien) und Frl. Bußmann(Düſſeldorf) im Mannſchaftskampf einen großen Evfolg davontragen. Im Kampf der Nationen trat Paläſtina wegen Erkrankung einer Spielerin zum Endkampf gegen Deutſch⸗ land nicht an und überlies den Sieg damit ben beiden deutſchen Vertreterinnen. Deutſch⸗ land hat damit den Corbillon⸗Pokal gewonnen. Im Nationenkampf der Männer um den Swaythling⸗Pokal ſiegte im Endſpiel die Tſche⸗ cho⸗Slowakei mit 511 Punkten über Jugoſla⸗ wien. Im Anſchluß an dieſe Mannſchafts⸗ lämpfe werden nun die Einzelwettbewerbe um die Weltmeiſterſchaft ausgetragen. Luglet kommt nicht Al Delaney gegen Neuſel Die Veranſtalter der rankfurter Berufs⸗ — 1 am Sonntagabend in der Feſt⸗ halle wurden in letzter Stunde durch die Ab⸗ ſage des Franzoſen André Lenglet, der mit Walter den Hauptkampf des Abends beſtreiten ſollte, in arge Verlegen eit gebracht. Lenglet iſt erkrankt und muß im Pariſer Mili⸗ tär⸗— das Bett hüten. Als Erſatzmann wurde der bekannte Kanadier Al Delaney ver⸗ pflichtet, der im Herbſt in den da⸗ maligen deutſchen Meiſter Arno Kölblin hoch nach Punkten ſchlug. Vükttemberg- Baden beim Gaufeß Zum Abſchluß des 2. Württembergiſchen Gau⸗ feſtes vom 18. bis 20. Auguſt inn Lud wigs⸗ burg werden die Fußballmannſchaften von Württemberg und Baden einen Gaukampf be⸗ ſtreiten. Tags zuvor meſſen ſich eine württem⸗ bergiſche Fußball⸗Nachwuchsmannſchaft und eine Elf der württembergiſchen Bezirksklaſſe. Am 19. Auguſt gibt es weiter einen Hockey⸗ Städtekaanpf zwiſchen Stuttgart und Ulm, während die Hockeyfrauen von Stuttgart und Pforzheim ebenfalls ein Städteſpiel durchführen. Im Rugby wird am gleichen Tag noch ein Werbeſpiel zwiſchen dem Stuttgarter Rugby⸗Club und der Fünfzehn der 3. Batterie Beob.⸗Abt. 35 Kornweſtheim veranſtaltet. der Gkiſpoet im Ecmwarzwald Kreismeiſterſchaften in Wieden Nachdem am vergangenen Sonntag mit den Skiſtaffelläufen die letzte Badiſche Meiſterſchaft ſozuſagen kurz vor Toresſchluß— da ein war⸗ mer Regen bereits am nächſten Tage den Schnee von der benutzten Strecke weggewaſchen hatte— ausgetragen wurde, klingt nunmehr die Wett⸗ bewerbstätigkeit im Schwarzwald langſam aus. Lediglich die Internationalen Feldberg⸗Ski⸗ wettkämpfe werden am 25. und 26. März noch einmal die Blicke auf den Schwarzwald lenken. Für dieſen Sonntag, 12. März, iſt dagegen nur eine einzige bemerkenswerte Skiveranſtal⸗ tung mit den verſpäteten Meiſterſchaften des Kreiſes 9 angeſetzt. Die Skiläufer aus Lör⸗ rach, Schönau, dem Wieſental und Um⸗ gebung wollen dabei in Wieden im Schwarz⸗ wald die Kreisſieger im 16⸗Kilometer⸗ Langlauf und im Sprunglauf feſtſtel⸗ len. Die Jungmannen haben eine Langlauf⸗ ſtrecke von acht Kilometer zu bewältigen. Der Nordſchwarzwald bleibt diesmal ganz ohne bedeutende Wettbewerbe. Einige Gemein⸗ ſchaften benutzen allerdings den terminfreien Sonntag zu internen Klußkämpfen, die immer einen Einblick in die Leiſtungsſtärke der Mit⸗ glieder geben, die ſich nicht an großen Wett⸗ kämpfen beteiligt haben. Gpokt in Kürze Einen Dreifrontenkampf tragen Deutſchlands Radballer am 18./19. März aus, und zwar am 18. März gegen die Schweiz in Singen und am 19. März gegen Frankreich in Bremen und gegen Belgien in Schwäbiſch Gmünd. * Die Gaugruppenkämpfe um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ge⸗ räteturnen werden am 26. März durchge⸗ führt. Die Meiſter der Gaue Heſſen, Südweſt, Baden und Brandenburg turnen in Kaſſel, die Frauenmeiſter der Gaue Weſtfalen, Nieder⸗ rhein, Mittelrhein, Heſſen unſd Südweſt in Frankfurt a. M * Die Handball⸗Mannſchaft der Berliner Poli⸗ zei kam bei ihrem erſten Start in Upſala gegen die dortige Stadtmannſchaft mit 12:10(:5) zu einem ſchönen Erfolg. *„ Bei den japaniſchen Eiskunſtlaufmeiſterſchaf⸗ ten im Shibaura⸗Rink in Tokio erwies ſich die zierliche Etſuro Inada, die 1936 ihr Land in Garmiſch⸗Partenkirchen vertrat, nach wie vor als unübertvefflich. Bei den Männern ſiegte Hiroſhi Kanda. Im Weitstreit mit Iialien Erinnerungen an den großen Sieg von Turin Nachdem die deutſchen Fußball⸗Nationalen im erſtenn Länderwettkampf gegen Italien am Neujahrstag 1923 in Mailand mit:3 unter⸗ legen waren, mußten ſie auch in dem am B. No⸗ vember 1924 in Duisburg ausgetragenen Rück⸗ ſpiel eine Niederlage hinnehmen, da nicht wir, ſondern die Italiener den einzigen Treffer des Tages erzielten. Nach mehr als vierjähriger Pauſe fand dann die dritte Begegnung zwi⸗ ſchen beiden Ländern ſtatt und zwar in Italien, wo Turin am 28. April 1929 zum Schauplatz dieſes für uns ſo bedeutſamen Trefſens be⸗ ſtimmt war. Wenig verheißender Auf⸗ takt: Italien ſchießt in der 5. Mi⸗ nute ein Tor. In beiden Lagern hatte man gerade dieſem Spiel mit um ſo größerer Span⸗ nung entgegengeſehen, nachdem FItalien beim Olympiſchen Turnier in Amſterdaan Europa⸗ meiſter geworden war. Hier wie dort hoffte man natürlich auf einen Sieg, doch fehlte es bei uns ebenſowenig wie bei den Italienern an Stimmen, die nicht mit einem Erfolg der eigenen Farben rechneten. Tatſächlich lag der Termin für uns auch ſehr unglücklich, während die Italiener von vornherein auf einige ihrer beſten Spieler verzichten mußten: ſo auf den hervorragenden Verteidiger Caligaris, auf den famoſen Mittelläufer Bernardini und auf den ausgezeichneten Halbrechten Baloncieri. Auf jeden Fall bedeutete es für beide Teile eine gleichgroße Ueberraſchung, als Roſetti bereits in der 5. Minute für Italien einzuſenden ver⸗ mochte! Zweifellos ein wenig verheißender Auf⸗ takt für uns! Durch Hornauer der Ausgleich Unnötig zu betonen, daß dieſer erſte Treffer des Tages von den Zuſchauern mit geradezu frenetiſchem Jubel aufgenommen wurde. Und — um ſo mehr, als der Torſchütze Roſetti den vier in der italieniſchen Mannſchaft ent⸗ haltenen Turiner Spielern angehörte. Die taliener beherrſchen das Feld, während ſich unſere Elf auf die Abwehr beſchränken muß, wo allerdings Heinrich Stuhlfauth gemeinſam mit dem Hamburger Ali Beier und dem Kaſſ⸗ ler Heini Weber das Spiel ſeines Lebens ſpielte. Da nimmt der unvergeßliche Wiggerl Hoffmann den Ball auf. In einem ſeiner un⸗ widerſtehlichen Läufe kommt er bis an den gegneriſchen Strafraum, wo er nicht flankt, ſon⸗ dern den Ball zu ſeinem Nebenmann Frank ſchiebt. Der Fürther, der wenige Wochen vor⸗ her beim Mannheimer Länderfpiel gegen die Nachwuchsfahrer für die Auto Union Feldwebel Meyer(links) und Ulrich Bigalke. De Motokrad⸗Rennftaue Weltbild(M) 1939 Die Derpflichtungen der Fabriken für ein großes Rennjahr! Nur noch wenige Wochen trennen uns von ber Eröffnung der neuen Motorrad⸗Rennzeit, und da iſt es intereſſant, einmal einen Blick binter die Kuliſſen zu tun und nachzuſehen, wo die Kämpen vom vergangenen Jahr dieſesmal in den Rennſattel ſteigen. Trotz der vorgerück⸗ ten Zeit ſind aber durchaus noch nicht alle Ver⸗ träge unter Dach und Fach, und völlig unklar iſt die Situation im Augenblick noch bei N Su, denn eine Verpflichtung von Heiner Fleiſch⸗ mann koante werlſeitig noch nicht beſtätigt werden. Lediglich die Auto⸗Union hat ihre DaW⸗Mannen reſtlos beiſammen, und auch der Fall Kluge iſt ja dahin entſchieden, daß der gute Ewald noch nicht in das Wagnis des Rennwagens ſteigt, ſondern zumindeſt noch ein Jahr ſeiner DaW⸗Rennmaſchine treu bleibt. Soweit bis jetzt poſitive Entſcheidungen vorlie⸗ gen, ergibt ſich folgendes Bild: Ardie ſtützt ſich 1939 auf die Gebrüder Thumshirn, Söllner, Rührſchneck und Högner⸗ Nürnberg, auf Amend, Wittmann und Hofer⸗ Coburg und hat damit zweifellos eine kampf⸗ ſtarke Mannſchaft für die Geländewettbewerbe im Sattel. BM's Streitmacht iſt mit Karl Gall, dem und Ludwig Krau (dem ſich im Geländeſport Müller anſchließt noch etwas ſchwach beſetzt. Wie ſchon bekannt, t BMW jedoch vor eingehenden und gründ⸗ ichen Verſuchsfahrten auf dem Hockenheimring, um aus der Schar der in letzter Zeit 4 hervorgetretenen Privatfahrer einige beſonders Talente herausfiſchen. Viel⸗ leicht kann man alſo aus München noch mit die⸗ ſer oder jener Ueberraſchung in Kürze rechnen. D K W hat den Schlußſtrich unter die Verhand⸗ lungen geſetzt. Mit Kluge, Winkler, Petruſchke und Hamelehle ſteht die Stammannſchaft, der ſich bei paſſender Gelegenheit noch Wünſche und Bungerz anſchließen, ſoweit es ihr Dienſt bei Wehrmacht und Arbeitsdienſt erlaubt. Her⸗ cules iſt beſcheiden und vertraut nach wie vor Karlchen Geffers, und dieſer Berliner mit dem großen Herz und dem nie erlahmenden Humor wird es ſcen ſchaffen, manche Goldmedaille für Hercules herauszuholen. NSuU meldet bisher nur Bodmer und Herz als verpflichtet, ſteht aber zweifellos noch mit weiteren Fah⸗ rern in Verhandlungen. Man munkelt gar nicht ſo leiſe, daß unter Umſtänden auch ein Eng⸗ länder ſein dauerndes Domizil in Neckarſulm aufſchlagen wird. Triumph hat ſich ſchon von jeher ſtark für den Motorſport eingeſetzt, und da dieſer Einſatz auch recht reiche Früchte in Geſtalt etlicher„Goldenen“ von Jahr zu Jahr heimset hat, ſo bleibt auch bei Triumph alles beim alten. Als Mannſchaft haben die Nürnberger zu nennen: Fallier, Leipold, Lut⸗ hardt, Rieß, Arnold, Kuſſin jr. und einen neuen Mann, Neußner mit Namen. Viktoria hält— ein Quartett bereit. Die Namen Hoffmann⸗Würzburg, P. Müller⸗ Augsburg, Dotterweich und Marx⸗Nürnberg geben die Gewähr, daß auch Viktoria unter den Siegern manches Geländewettbewerbs zu fin⸗ den ſein wird. Zündapp hat ſich ſeit jenen Tagen, als die erſte graue Keilriemenmaſchine das Licht der Welt erblickte, dem Kraftfahrſport verſchrieben. Und wenn Zündapp auch 1939 wieder den unverwüſtlichen Jule von Krohn, Berlin iſt ſeine Heimat, ferner Hecker, Heim⸗ bucher, Grenz und Krug⸗Nürnberg einzuſetzen hat, dann iſt uns gar nicht bange, Zündapp wird den Laden ſchon ſchmeißen. Nun haben wir unſere deutſchen Werke und Fahrer alle beiſammen. Sie werden auf unſe⸗ ren fortſchrittlichen Konſtruktionen ihrer aus⸗ ländiſchen Konkurrenz ſchwer zu ſchaffen ma⸗ chen, wie ſie es ſchon im vergangenen Jahre taten, und wir hoffen, daß mancher Sieg für Deutſchlanud herausgefahren wird. W. F. Derufsborkämpfe im Die im Berliner Sportpalaſt durchgeführten Berufsboxkämpfe hatten mit nur etwa 4000 Zu⸗ ſchauern nicht den erwarteten Publikumserfolg gefunden. Einleitend zermürbte unſer Nach⸗ wuchsmann Richard Vogt(Hamburg) im Halbſchwergewichtskampf den als Meiſter von Tunis angekündigten Minardi(Italien) ſchon in der erſten Runde. Im Leichtgewicht gab es anſchließend einen Kampf bis zum Um⸗ fallen zwiſchen dem früheren Deutſchen Meiſter Alfred Eſſer(Köln) und Italiens einſtigem Europameiſter Tamagnini. Ueber alle acht Runden tobte in einem unerhörten Tempo ein verbiſſener Kampf, der das Haus zu Begeiſte⸗ rungsſtürmen hinriß. Der drahtige, ſchwarz⸗ haarige Italiener klebte förmlich am Mann, ſchlug ununterbrochene Serien von Haken, aber Eſſer hatte die größere Wirkung in ſeinen Fäuſten. Nur ganz knapp gewann Tamagnini nach Punkten. Eſſer wurde für ſeine ausgezeich⸗ nete Leiſtung durch eine Geldſpende des Be⸗ rufsverbandes Deutſcher Fauſtkämpfer gebüh⸗ rend belohnt. Kölblin ſchlug Derbeeren k. o. ..⸗Sieger wurde Arno Kölblin im ſfol⸗ genden Schwergewichtskampf über den Belgi⸗ ſchen Meiſter Verbeeren. Bis zur dritten Runde war das Gefecht der beiden Rieſen noch offen, dann aber fing der hagere Belgier einen trockenen rechten Haken ein, mußte bis acht zu Boden, hatte aber das Glück, daß der Gong er⸗ tönte, als er angeſchlagen in den Seilen hing. In der vierten Runde kam aber das Ende. Abermals ſchwer getroffen, mußte Verbeeren bis neun zu Boden. Als er mühſam wieder aufſtand, ſtoppte Ringrichter Noack den ungleich gewordenen Kampf. Beſſelmann— van Klaveren unentſchieden Im Hauptkampf des Abends erzielte der Samstag, 11. März 1959 Schw ünf der ſieben Treffer erzielt hatte, ſondern leitet den Ball zu dem günſtiger ſtehenden Hornauer weiter, der mit unhaltbarem Schuß den Gleichſtand ſchafft. Zehn Minuten vor Schluß— Siegestreffer durch Frank Wohl ändert ſich bis zum Seitenwechſel nichts am Stande des Spieles, aber das Eckenverhält⸗ nis von:1 für Italien unterſtreicht deutlich enug, daß nicht wir, ſondern die Einheimiſchen en Ton angegeben hatten. In der zweiten Hälfte wurde der deutſche Angriff weſentlich beſſer und erarbeitet ſich auch eine ganze Reihe uter Tor⸗Gelegenheiten, die jedoch nichts ein⸗ keingen⸗ Nach wie vor ihrli die italieniſchen Stürmer entſchieden gefährlicher. Da, es war in der 79. Minute, brennt Hoffmann wieder durch. Blitzſchnell wandert das Leder durch den ganzen deutſchen Angriff, bis es zu Frank zurückkommt, der aus nächſter Nähe einſendet. Das hätten ſich die Italiener denn doch nicht träumen laſſen! Sie geben den Kampf aber noch nicht auf. Plötzlich haben ſie zwölf Mann im Felde, da der Mittelſtürmer Schiavio, der nach einer Viertelſtunde verletzt und durch Bu⸗ ſini erſetzt worden war, dem Spiel unbedingt noch eine Wendung zum Beſſeren geben wollte. Es gelingt jedoch nicht, ſo daß die Ita⸗ liener ſogar daheimeine Niederlage hinnehmen mußten. Uebrigens die einzige, die ihnen die deutſchen Nationalen bisher beizu⸗ bringen vermochten! Eine unvergeßliche Epiſode Es war kurz vor Beginn des Spieles. Die Mannſchaften hatten bereits das Feld betreten, da erſchien auch der engliſche Schiedsrichter Gray, begleitet von den beiden italieniſchen Linienrichtern. Alle drei gingen bis zur Mitte des Spielfeldes, wo ſie kurz Aufſtellung nah⸗ men. Die beiden Italiener grüßten die Zu⸗ ſchauer natürlich mit dem Faſchiſten⸗Gruß, alſo mit ausgeſtreckten Armen. Hiermit hatte der Engländer offenſichtlich nicht gerechnet. Sofort hob auch er ſeinen rechten Arm nach vorn, je⸗ doch hatte er nicht den Handteller, ſondern den Handrücken den Zuſchauern zugekehrt!! Und obendrein winkte er dann auch noch mit der wie man zu winken pflegt, wenn der zug liebe Bekannte aus der Bahnhofshalle ent⸗ führt. Jedenfalls eine köſtliche Szene, die nie⸗ mand vergeſſen wird, der ſie miterlebt hat. Rüug nicht mehe im Bennwagen Der Schweitzer Rennfahrer Chriſtian Kautz, der im letzten Jahr der Auto-Union⸗Rennmann⸗ ſchaft angehörte, heiratet in den nächſten Tagen und nimmt damit zugleich Abſchied vom Steuer des Rennwagens. Kautz war einer der hoff⸗ nungsvollſten Nachwuchsfahrer, der 1937 bei Mercedes-Benz beachtliche Rennerfolge erzielte und mit Hermann Lang Dritter in der Wer⸗ tung der Europameiſterſchaft werden konnte. Im aktiven Rennſport ſtand Kautz ſeit dem Jahre 1936. Er errang damals in der%ůLiter⸗ klaſſe ſchöne Erfolge. Während ſeiner Zuge⸗ jungee hörigkeit zur Auto⸗Union⸗ hatte der Schweizer mehrfach Rennpech, ſo daß er ſeine Fähigkeiten für die breite Oeffentlichkeit nicht unter Beweis ſtellen konnte. Der SC Rießer See, Deutſchlands Eishockey⸗ meiſter, führt bei den Zwiſchenrundenkämpfen um die Deutſche Meiſterſchaft die Gruppe B mit:1 Punkten vor Klagenfurt, Düſſeldorf, Zehlendorf und Krefeld an, während in der Gruppe 4 Altmeiſter Berliner SC mit:0 Puakten vor Raſtenburg(:), Füſſen, Rotweiß und Engelmann, Wien an der Spitze teht. Deklinex Sporipasaft Deutſche Mittelgewichtsmeiſter Joſef Beſſel⸗ mann gegen den holländiſchen Titelhalter Beb van Klaveren nach 12 Runden nur ein Unentſchieden. Das Vorhaben des Kölners, zu einem Kampf um die Europameiſterſchaft gegen den Franzoſen Tenet zu kommen, dürfte damit vorläufig hinausgeſchoben ſein. Der Holländer erwies ſich als ein unerhört tapferer und harter Gegner. Duckend und pendelnd auf Zehen⸗ ſpitzen, arbeitete er ſich an ſeinen Gegner heran, ſchlug beidhändige Hakenſerien und punktete da⸗ mit in jeder Runde. Beſſelmann behielt zwar während der ganzen Strecke ſeinen kühlen Kopf, aber man hätte gewünſcht, daß er dies⸗ mal etwas mehr aus ſich herausgegangen wäre. Nach zwei Dritteln des Kampfes führte Beſ⸗ ſelmann noch mit kleinem Vorſprung, den er ſich zum Schluß noch abjagen ließ. Der Hol⸗ länder hatte noch genügend Kraftreſerven, griff mit der zweiten Luft noch einmal beherzt an und erreichte dadurch ein gutes Unentſchieden. 30 Beginn beſchränkte ſich Beſſelmann auf das ontern mit der Linken, ſpäter ſpielte er auch die Rechte aus. In der vierten Runde wurde van Klaveren oberhalb der linken Augenbraue verletzt, was ſeiner Kampfkraft jedoch keinen Abbruch tat. Jeden Treffer des Deutſchen be⸗ antwortete er mit einem wütenden Ausfall, und ſeine Schläge mit der Linken und die beid⸗ händigen Haken kamen ſehr oft ins Ziel. Höhe⸗ punkt war die 11. Runde, als Beſſelmann bei dem Holländer Wirkung erzielte, jedoch nicht ge⸗ nügend nachſchickte, ſo daß der Holländer die heikle Situation überſtand. Gewertet wurde nach den internationalen Regeln der JBl, ſo daß ein Punktvorſprung für den Sieg ausge⸗ reicht hätte. Der Abend ſchloß mit einem weiteren K. o. Sieg. Im Weltergewicht konnte Willi Seisler gegen Hans Lipowſki(beide Berlin) einen Volltreffer landen, der Lipowſki für die Zeit zu Boden brachte. „Hakeykreuzbonner“ Samstag, 11. März 0³0 Was der Cpokt am Kampf um die punkte im Fußball, Handball und Hocken/ Ueẽnſel-Kampftag in. Franhfurt/ M./ Internationa Der Kampf um die Punkte im Fußball, Handball und Hockey beherrſcht noch immer das Wochenend⸗Sportprogramm, auch wenn in den meiſten Gauen die Meiſterſchaft bereits ent⸗ ſchieden iſt. Um ſo vielſeitiger iſt dafür aber das andere Programm, das jetzt noch durch die beginnenden Pferderennen und die leichtathle⸗ tiſchen Veranſtaltungen belebt wird.— Im Fußball iſt in Süddeutſchland allein noch der Meiſter in ayern zu ermitteln, während in den anderen Gauen die Spiele allein noch auf die Geſtal⸗ tung der Tabelle bzw. auf den Abſtieg Einfluß haben. Im Gau Südweſt ſteigt nur ein Spiel, das in Frankfurt den FeV und Boruſſia Neun⸗ kirchen zuſammenführt. Von großem Einfluß auf die Abſtiegsfrage ſind die Spiele im Gau Baden, wobei wir beſonders an die Begeg⸗ nungen Vf R Mannheim— Phöniz Karls⸗ ruhe und SV Waldhof— VfB Mühlburg denken. Der VfL Neckarau ſteht in Pforz⸗ heim vor einer ſchweren Aufgabe, während der Freiburger FC in Karlsruhe gegen den KỹV ewinnen könnte. In Stuttgart wird der Mei⸗ ter, die Stuttgarter Kickers, ſeinen Siegeszug gegen den SBFeuerbach fortſetzen, während er VfB Stuttgart Wahl die Sportfreunde Stuttgart und der SSV Ulm in Bad Cannſtatt nur ſchwer zu Punkten kommen können. Einen harten Strauß wird es auch in Ulm beim Spiel des FV 94 gegen den Stuttgarter SC geben da für die Stuttgarter hier alles auf dem Spie ſteht.— Recht verwirrt iſt die Lage im Gau Bayern, wo eine ganze Reihe von Vereinen noch Meiſter werden können, aber ebenſo eine anze Reihe vom Abſtieg bedroht ſind. Der pielplan lautet hier: Neumeyer Nürnberg— F& 05 Schweinfurt. Bayern München— 1. FC Rürnberg, 1860 München— Be⸗ Augsburg, Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg.— Von den Spielen im Ausland ift der Länder⸗ kampf Belgien— Holland in Brüſſel hervor⸗ zuheben.— Im Handball iſt die Meiſterſchaftsfrage in Baden und in Ba⸗ vern noch nicht entſchieden, während die Ab⸗ Mapfe e noch in allen vier Gauen harte ämpfe bringen wird. 5 Gau Südweſt lau⸗ ten am Sonntag die Paarungen. Germania Pfungſtadt— Polizei Frankfurt, Vfe Haßloch — TSvu Herrnsheim, Gfe Darmſtadt— MSV Darmſtadt. Außerdem ſtehen ſich in einem reundſchaftstreffen die Gfe Griesheim und fR Mannheim gegenüber. Nur zwei Spiele werden in Baden ausgetragen. da die entſcheidende Begegnung zwiſchen Ketſch und Walrhof abgeſetzt wurde. Die Turnerſchaft Freiburg empfängt den TV Wein heim und dex T V Leuterzhauſen den T Secken⸗ Der neus Meiſter T Altenſtadt emp⸗ ängt die Stuttgarter Kickers zum Punkte⸗ kampf und die Tg. Stuttgart den TSVSüſſen. Hart wird es in den für den Abſtieg entſchei⸗ denden Treffen TSV Schnaitheim— Eßlinger TSVund TVKornweſtheim— Tgde. Schwen⸗ nigen zugehen. In Bayern ſollte Poſt Mün⸗ chen durch einen Sieg über die SpVa. Fürth dem Meiſterſchaftsziel näher kommen. TV Mil⸗ bertshofen wird wohl in Nürnberg gegen die Polizei gewinnen.— Im Hockey bringt der kommende Sonntag die Entſchei⸗ dung in der Südweſt⸗Gaumeiſterſchaft, da ſich die beiden für die Meiſterſchaft noch in Frage komenden Vereine, TV 57 Sachſenhauſen und Wiesbadener THC gegenüberſtehen. Die ande⸗ Winterſport iſt der Höhepunkt bereits überſchritten, denn die bedeutendſten Veranſtaltungen Shkanf ſchon der Vergangenheit an. Deutſche Skiläufer ſtar⸗ ten bei den Internationalen Skirennen in Seſtriere und unſere beſten SA-⸗Skiläufer neh⸗ — an Slgtien zit Eurz—— Sal ſhn da⸗ — in iliz in Italien teil. Erwähnenswert ind da⸗ 1 1——— 94 5 neben noch die Ski⸗Veranſtaltungen in Kreuth, er RB. In Baden findet nur ein Meiſter⸗ Bavriſch⸗Zell und Arlberg, der Alpſpitz⸗Sli⸗ ſchaftsſpier zwiſchen dem MTG Karlsruhe und ſtaffellauf ſowie—5——— dem T 46 Heidelberg ſtatt. Die Außſtie 3⸗ ürnberg.— Eine Großver⸗ ſpiele im Gau Südweſt bringen bereits die 9 erſten Spiele der Rückrunde. Der Kampf um den Eichenſchild der Hockeyfrauen wird mit dem einen Vorſchlußrundenſpiel A den Gau⸗ mannſchaften von Berlin/ Mar Brandenburg und dem Schildverteidiger Niederſachſen in Berlin fortgeſetzt, und in Brüſſel ſtehen ſich Belgien und Holland in einem Länderſpiel ge⸗ Dochenende brinat les Hallenſportfeſt in Berlin Boxen wird uns an dieſem Wochenende mit dem Neu⸗ ſel⸗Kampftag in Frankfurt a. M. beſchert, wo der deutſche Schwergewichtsmeiſter auf den aus⸗ gezeichneten Franzoſen Lenglet trifft. Fünf Schwergewichtskämpfe ſtehen auf dem Pro⸗ gramm, die neben dem Hauptkampf noch den genüber.— Im Italiener Santa di Leo, den deutſchen Exmei⸗ Rugby 85 Schnraeß Atez 1 Tod üannz 7 verdienen zwei Auswahlſpiele beſonderes In⸗ ob Schönrath(Krefeld) und den Manezpen⸗ tereſſe. Einmal ſtehen ſich in Karksruhe die 5 Kreimes u. a. im Ring zeigen werden. Gaumannſfchaften von Baden und Württemberg Leichtathletit f Fenem beginnen n Wenun Lie Ga 255—— bringt mit dem Internationalen Hallenſportfeſt 2* anderen beginnen in Berlin die zaſtſpiele der in der Berliner Deutſchlandhalle eine Groß⸗ veranſtaltung, an der ſich die beſten Könner 7 570 dem Städtekampf Berlin— Bu⸗ Deutſchlands neben einer Reihe bekannter aus⸗ ländiſcher Leichtathleten beteiligen. Außerdem Turnen ſieht die badiſchen Turner ihre Mannſchafts⸗ findet in Stuttgart ein Waldlauf ſtatt.— Der meiſterſchaften in Villingen entſcheiden. Er⸗ Pferdeſport beginnt im neuen Jahr mit wähnung verdient noch der Vergleichskampf einem Rennen zu Horſt⸗Emſcher und in Stutt⸗ Niederrhein— Nordmark in München⸗Glad⸗ ſört.. ein Reit⸗ und Fahrturnier durchge⸗ ührt. bach.— Im Vertagle Enfſcheidung im Handbau waldhof und Ketſch treffen erſt ſpäter zuſammen Nachdem verſchiedene Spieler des So Wald⸗ den SA⸗Männern dürfte mit einem Sieg der hof letzteren enden. gen hinnehmen mußten, wurde das Voxent. Bezirksklaſſe, Staffel II ſchedungsjpiel um die badiſche Gaumeiſterſchaft TV Rot 50 T zwiſchen Kerſch nd. d Wolſinde TV Handſchuhsheim— Sé Doſſenheim auf einen anderen Termin perlegt. So finden TV Friedrichsfeld— 98 Schwetzingen denn am kommenden Sonntag nur zwei Tref⸗ R 4 1 33 fen ſtatt und zwar ot wird in Hockenheim nichts ernten können und auch der SC Doſſenheim wird in Hand⸗ Tſchaft Freiburg— TV Weinheim ſchuhsheim den zweiten ieger ſtellen. Tritt ToV Leutershauſen— TV Seckenheim Schwetzingen in E an, ſo dürfte es Die Weinheimer werden ihre Reiſe in die um eine Riederlage m emmen. Draifamſtadt mit einem Erfolg beenden kön⸗ Kreisklaſſe, Staffel A nen, während in Leutershauſen die Secken⸗ Nachdem ſich die Mnfnacteng über das Spiel heimer Turner einen ſchweren Stand haben, am vergangenen Sonntag etwas gelegt hat— obwohl Leutershauſen einer der Abſtiegs⸗ die Entſcheidung der Behörde ſteht allerdings kandidaten iſt. 20 1 55 i—— Aun 316 3 erbandsſpiel in dieſer Klaſſe gegen ie B Bezirksklaſſe Staffel I vollzählig am Start Zellſtoff an und dürfte eindentig als Sieger Es ſpielen: erwartet werden. mende Kreisklaſſe, Staffel B TV 4 annheim— Jahn Weinheim Auch in der zweiten Gruppe der Kreisklaſſe Tſchaft Käfertal— Kurpfalz Neckarau 1 ſ Reichsbah TV Viernhei finden nur zwei Spiele ſtatt: litwaſſe— TV Neckarhauſen— TV Großſachſen Aiewalfe ſche To Oberflockenbach— TVHohenſachſen. Das Spiel um die Entſcheidung findet auf Reckarhauſen em zängt den zur Zeit no dem Reichsbahnpla ſtatt. Die Biernheimer pf hf zur 3 ch att Tu Großſachſen und wird ſich an⸗ Turner haben das Vorſpiel gegen Reichsbahn ſtrengen müſſen, um wenigſtens ehrenvoll ab⸗ nach ſchlechtem Start noch zu ihren Gunſten zufchneiden. In Oberflockenbach gaſtiert der entſcheiden können. Inzwiſchen dürfte aber 0 ch gaf e XV Hohenſachſen und wird beide unkte mit Reichsbahn etwas ſtärker geworden ſein, ſo daß nach Hauſe nehmen können. man den Platzherren ein kleines Plus ein⸗ A0 b e 2u Brühl Brühl ieſe reffen, ſo dürfte der Staffelſteg er⸗ W0— Ufe 3— Tu Friedrichsfelb kämpft ſein. Auf dem Poſtplatz tritt MrG an und wird, allerdings nach Kampf, unterliegen. u zwei weiteren Punkten kommen die 46er urner, da Jahn Weinheim nicht mehr der Mannſchaft der Frauenelf des VfR ein Freund⸗ Gegner von ehemals iſt. Ein harter Strauß ſchaftsſpiel gegen die Frauen der J05 Lud⸗ wird in Käfertal ausgefochten werden. Wem wigshafen abgeſchloſſen. Die Gäſte haben am der Sieg zufällt, iſt ſchwer zu ſagen, da beide vergangenen Sonntag Mannſchaften gleiche Spielſtärke beſitzen. Viel⸗ furt keine ſchlechte Rolle geſpielt, ſo daß auch leicht entſcheidet der Vorteil des eigenen Plat⸗ auf dem RfR⸗pPlatz ein flottes Spiel zu er⸗ zes. Der Kampf zwiſchen den Soldaten und warten iſt. Poſt 2— Jahn Neckarau Außer dieſen Verbandsſpielen hat die erſte egen Eintracht Frank⸗ g· vereinskalender Turnverein Mannheim von 1846. Hau ptturn⸗ abteilung. Sonntag in Villingen(Schwarzwald) 1. Wettkampfriege Mannſchaftskampf um die Badiſche Meiſterſchaft der Gaufachſchaſt 1(Turnen).— Sonn⸗ tag im großen Turnſaal des Vereinshauſes—12 Uhr Pflichtübungsturnen der attiven und Jugendwett⸗ kampfriegen.— Skia bteilung: in Schröcken (Vorarlberg) vom.—16. 3. Slilehrgang für Anfänger, Fortgeſchrittene und Tourenläufer: Leitung: Hugo Rüger.— Handballabteilung: Sonntag Spiele der aktiven Handballmannſchaften und 1. Frauen⸗ mannſchaft(ſ. ſchwarzes Brett).— Fußballa b⸗ teilung: Auf eigenem Platz, Samstag, 15—17 Uhr Uebungsſpiele der Sportdienſtgruppen. Sonntag, 9 Uhr, Fritz⸗Hack⸗Mannſchaft— MFC Phönix; 10.30 Uhr 1. Mannſchaft— TV Viernheim.— Hockeyabtei⸗ lung: Sonntag, aufeigenem Platz,.30 Uhr 2. Män⸗ nermannſchaft— VfR 2. Mannſchaft;.45 Uhr Alte Herrenmannſchafſt— VfR Alte Herrenmannſchaft; 11 Uhr 1. Mannſchaft— VfR 1. Mannſchaft. Vis Reckarau. 12..: Liga— 1. FC Pforzheim, dort; Erſatzliga— 1. FC Pforzheim, dort; Ab— 1. FC Pforzheim, dort; 3. Mannſchaft— VfR Berlinghof⸗ mannſchaft, Platz am Waldweg,.45 Uhr; Al⸗Jugend gegen Waldhof, Planetarium; Bi⸗Sugend— Brühl, Altriper Fähre, 10.30 Uhr.— 2. Handballmannſchaft gegen UfR, am Waldweg, 10.15 Uhr; 1. Handball⸗ mannſchaft— Zellſtoff Waldhof, am Waldweg, 15 Uhr. Mo§c 08. 1. Mannſchaft ſpielfrei; 2. Mannſchaft— Lanz, 10.30 Uhr, Pfal zplatz; Ab— Vfse Neckarau, 10.30 Uhr, Waldwegplatz; Dietrich— Vögele., 1030 Uhr, Stadion(Feld); Blauweiß— UfR Hans Schwid, 10.30 Uhr, Schäferwieſe; Goerig— Seckenheim,.30 Uhr, dort; Müller— Vögele II., 9 Uhr, Stadion(Feld)3 RNotblau— Phönix Schwarz⸗Weißgrün, 9 Uhr, Schüſer⸗ wieſe; A1⸗Jugend— Waldhof. 10˙30 Uhr, 1848er⸗Platz (Almenhof); A2⸗Zugend— Seckenheim,.15 Uhr, 1848er⸗ Platz(Almenhof). Poſt⸗Sportverein. Sonntag, Handball, Männer: Poſt 1. Mannſchaft— MTo 1. Manuſchaft 15 Uhr; Poſt 2 Mannſchaft— Mrc 2. Mannſchaft 13.45 Uhr.— Frauen: Poſt 2. Mannſchaft— Jahn Neckarau 2. Mann⸗ ſchaſt 10 Uhr. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Mannheim e. B. Sonntag, Handball: 1. Mannſchaft— TViernheim, 16 Uhr(4 Uhr); 2. Mannſchaft— TV Viernheim, 14.45 Uhr(/03 Uhr). Bec6 och Lanz. 1. Mannſchaft— Bopp& Reuther, Pſal zplatz, 14.30 Uhr; 2. Mannſchaft— 08 Mannheim, Pfalzplätz, 10.30 Uhr: 3. Mannſchaft— Phönix Grün⸗ Weiß, Pfalzplatz, 9 Uhr; B⸗Zugend— VfR B⸗Jugend, Pflichtſpiel, Stadion, 11.15 Uhr. Vſ Kurpfalz Neckarau. Sonntag Fußball: 1. Mann⸗ ſchaft(Verbandsſpiel)— Reilingen, auf unſerem Platz. Beginn 14.30 Uhr. Jugend auf dem Phönixplatz, Be⸗ ginn 10.45 Uhr.— Handball: 1. Mannſchaft(Verbands⸗ ſpiel)— Käfertal, Beginn 15 Uhr. Frauenmannſchaft gegen Germania, auf unſerem Platz, Beginn 11 Uhr. BS Stadt Maünheim. 11..: 15.30 Uhr, Stadion Abt. Straßenbahn— BSch Hafenverwaltung; 15.30 Uhr, Stadion(Feld 2) Uot. Krankenhaus— Bes Pennſylvania. 12..: 9 Uhr, Stadion, Stadt Ad— SpV 07 Ab. Fußballverein Ladenburg. Sonntag: Städt. Sport⸗ platz am Waſſerturm 1. und 2. Mannſchaft gegen Ale⸗ mannia Rheinau. Spielbeginn: 1. Mannſchaft 14.30 Uhr, 2. Mannſchaft 13 Uhr. —— Das„Feſt der Deutſchen Schwerathletik/ wurde jetzt nach Nürnberg vergeben. Es findet vom 4. is 6. Auguſt unter der Schirmherr⸗ ſchaft von Gauleiter ulius Streicher ſtatt und wird zu einer gewaltigen Heerſchau der deut⸗ ſchen werathletik werden. *. Die erſten Deutſchen Meiſterſchaften der H9 im Ringen, Gewichtheben und Judo werden vom 23. bis 26. März in Stuttgart entſchieden. Rund 400 Teilnehmer werden ſich am Start einfinden. * Die Polo⸗Europameiſterſchaft wird vom 10. bis 20. Auguſt in Hamburg entſchieden, Frank⸗ reich, das den Titel verteidigt, hat bereits ſeine Teilnahme zugeſagt, ebenſo Belgien. Weiter werden noch Ungarn und Italien erwartet. 2 Der 1. F CPforzheim trägt am 2. April zu Hauſe ein Freundſchaftsſpiel gegen die gute Fußballmannſchaft der Offenbacher Kickers aus. — ſü 4 1701071, gam verſtehen— Eine neue Generation wächſt heran in einem neuen Geiſt. Da gibt es für Sie nur eins: Miterleben, was Ihre Kinder erleben! Wenn Sie das wirklich wollen, dann leſen Sie die N..⸗Preſſe; ſie iſt der richtige Mittler zwiſchen jung und alt. Sie ſchlägt die Brücke zwiſchen den Generationen und bringt Ihnen die Vor⸗ ſtellungswelt und Ideale unſerer Jugend nahe. Sie ſind dabei, wenn Ihre Jungen und Mädel auf Fahrt gehen. Sie erleben ihre Arbeit und ihre Freude in den Heim⸗ abenden mit. So bleiben Sie ſtets der — 7 I9 n, — wollen sie die Ienle Ihrer kinder dann leſen Sie die N..⸗Preſſe! beſte Freund und Kamerad Ihrer Kinder! Hervorragende Männer geben ihr Beſtes in der Arbeit für die N..⸗Preſſe. Ihre Hingabe, ihr Wiſſen und ihr Können bür⸗ gen dafür, daß die N..⸗Preſſe auf allen Gebieten, ſei es Politik, Wirtſchaft, Un⸗ terhaltung oder Sport etwas Beſonderes bietet. Sie können ſich dieſe Leiſtungen nutzbar machen, wenn Sie die N..⸗Preſſe leſen. Staatsſ. Magdebur jenigen ge beitsplatz Monatsdu genoſſen, rund 18 Arbeitskrä Wirtſchaft Viertel bi⸗ kameraden gewechſelt. eigenen E ſondern ſi tigung ſte beitsplatz nis mäß Volksg ſonder eines 2 aufgebe Wir ſin tauſch der nach Weſt das Werd gerxadezu! mit der Unſere E alter, das ebene anſ⸗ 0% und öſterreichi Gebiet erl be daß n den ſoll.( ſten polit ein Undin Organiſat nung dur einfach üb Es iſt ſehr Maßnahm u bauend, f gen, deſſe greift, der geht. Die Zunftzwa⸗ onkurrer chritt ver re i z ü ntwid der dem möglichte, u können olksgene daß er an gierungen zip der erklärt un teln geför wieder e radezu er Wer nu enannte ters, dere weiteres ordnen in lismus v gendem 5 einem der wohl Be auftragte wirtſchaft Es iſt de vielfach un die Stell, beitgeber“ und„Gef mit das wirtſchaft träte. lich dahin müſſen, d den geiſti bekümmer Was d ſagten, if floſſenen rief dam geſamten meine G Wirtſchaf nämlich e ſondern e lich mit die höchſt aus reſu außenpol iſt. 1937, 193 anging,! wollten! anſchneid tungskörſ iſt der ge unterhalt durch da⸗ kamerade einmal d Da al Parole d gen ein rer als a Wünſche brauchen, verfügen Die einſi leute ſin troffen“ men jetzt heit der der Geſa das G derher Aincr ance ler tturn⸗ varzwald) Badiſche — Sonn⸗ —12 Uhr igendwett⸗ Schröcken Anfänger, 108: Hugo Sonntag 1. Frauen⸗ hallab⸗ —17 Uhr ag, 9 Uhr, 10.30% Uhr vabtei⸗ r 2. Män⸗ Uhr Alte rannſchaft; ft. zeim, dort; A 38 Zerlinghof⸗ Al⸗Jugend — Brßhg mannſchaft Handball⸗ g, 15 Uhr. nnſchaft— Neckarau, le., 1030 ns Schwid, theim,.30 n(Feld)3 yr, Schäſfer⸗ 848er⸗Platz ihr, 1848er⸗ inner: Poſt Uhr; Poſt 45 Uhr.— u 2. Mann⸗ nheim e. V. Viernheim., Viernheim, & Reuther, Mannheim, oönix Grün⸗ B⸗Jugend, l: 1. Mann⸗ ſerem Platz. ixplatz, Be⸗ (Verbands⸗ nmannſchaft n 11 Uhr. zr, Stadion tung; 15.30 — BSG tadt As— tädt. Sport⸗ gegen Ale⸗ ift 14.30 Uhr, erathletikꝰ Es findet zchirmherr⸗ r ſtatt und der deut⸗ en der H9 do werden entſchieden. am Start d vom 10. den. Frank⸗ ereits ſeine n. Weiter wartet. am 2. April en die gute rickers aus. „———m „hakenkreuzbanner“ Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik Samstag, 11. märz 1959 Fluktuation und Freizügigkeit Staatsſekretär Dr. Syrup hat auf einer Magdeburger Tagung kürzlich die Zahl der⸗ jenigen genannt, die im Jahre 1938 den Ar⸗ beitsplatz gewechſelt haben. Es handelt ſich im Monatsdurchſchnitt um 1,5 Millionen Volks⸗ genoſſen, das macht für das ganze Jahr 1938 rund 18 Millionen aus. Einige 20 Millionen Arbeitskräfte haben wir in der gewerblichen Wirtſchaft. Folglich hätten theoretiſch drei Viertel bis vier Fünftel der deutſchen Arbeits⸗ kameraden einmal im Jahre 1938 den Platz gewechſelt. Da das— wie jeder aus ſeiner eigenen Erfahrung weiß— nicht der Fall iſt, ſondern ſicherlich vier Fünftel aller in eſchäf⸗ tigung ſtehenden Volksgenoſſen auf ihrem Ar⸗ beitsplatz geblieben ſind, hat ein nismäßig kleiner Teil unſerer Volksgenoſſen nicht nur einmal, ſondern viele Male im Verlaufe eines Jahres ihre Arbeitsſtätte aufgeben. Wir ſind nun keineswegs gegen einen Aus⸗ tauſch der Kräfte von Süd nach Nord, von Oſt nach Weſt und umgekehrt. Im Gegenteil— das Werden unſeres Nationalſtaates fordert geradezu dieſen Austauſch des Blutes und da⸗ mit der geiſtigen Anlagen und Fähigkeiten. Unſere Erfahrungen aus dem frühen Mittel⸗ alter, das die Wanderung der in der Rhein⸗ ebene anſäſſigen Volksſtämme nach dem Oſten ah, und die Erfahrungen aus der Epoche der eligionsverfolgungen, die die Wanderung öſterreichiſcher Stämme in das oſtpreußiſche Gebiet erlebte, ſind ſehr gut. Es iſt alſo nicht o, daß nun jede Wanderung verhindert wer⸗ den ſoll. Es iſt aber in dieſen Jahren der höch⸗ ſten politiſchen und wirtſchaftlichen Aktivität ein Unding, daß wir uns die nur mit höchſter Organiſationskunſt aufrechtzuerhaltende Ord⸗ nung durch einige Millionen Volksgenoſſen einfach über den Haufen werfen laſſen. Es iſt deshalb kindlich, die jetzt erfolgte— ſehr einſchneidende, aber notwendige— Maßnahme als Aufhebung der Freizügigkeit u und, auf Zelan Gedanken auf⸗ bauend, ſich an einem Geſchimpfe zu beteili⸗ gen, deſſen Halt⸗ und Sinnloſigkeit jeder be⸗ greift, der den Dingen einmal auf den Grund geht. Die Freizügigkeit hat im Verlaufe des 18. und 19. Jahrhunderts im kontinentalen Europa erkämpft werden müſſen, um den Zunftzwang zu überwinden, der 116 lebendige onkurrenz und jeden wirtſchaftlichen Fort⸗ chritt verhinderte. Das Gegenſtück zur reizügigkeit war bekanntlich die ntwicklung des Patentſchutzes, der dem Unternehmen es überhaupt erſt er⸗ möglichte, ſeine Arbeit mit Erfolg durchführen u können. Wir hoffen nun, daß kein deutſcher olksgenoſſe ſo bar jeder Einſicht ſein wird, daß er annimmt, die nationalſoziali tiſche Re⸗ gierung wollte— nachdem ſie zuvor das Prin⸗ zip der Leiſtung und der freien Konkurrenz erklärt und ihre Durchſetzung mit allen Mit⸗ teln gefördert hat— jetzt das alte Zunftprinzip wieder einführen, womit die Initiative ge⸗ radezu erſchlagen würde. Wer nun ſchon den macht, die oben enannte Maßnahme des Reichsarbeitsmini⸗ ters, deren aktuelle praktiſche Bedeutung ohne weiteres erſichtlich iſt, auch ſyſtematiſch einzu⸗ ordnen in die Auffaſſungen des lismus von der Wirtſchaft, dem ſei mit ſol⸗ gendem Hinweis geholfen: Der Führer hat auf einem der früheren Parteitage erklärt, daß ſo⸗ wohl Betriebsführer wie Gefolgsmann Be⸗ auftragte der Nation für die Erfüllung der wirtſchaftlichen Aufgaben unſeres Volkes ſind. Es iſt damals dieſe grundſätzliche Erklärung vielfach nur dahin verſtanden worden, daß an die Stelle der Begriffe„Arbeiter“ und„Ar, beitgeber“ die Begriffe„Betriebsführer und, Gefolgsmann“ zu ſetzen wären, da⸗ mit das Führerprinzip auch ſprachlich für den wirtſchaftlichen Sektor mehr in Erſcheinung träte. Wer die Aeußerung des Führers ledig⸗ lich dahin gedeutet hat, wird heute feſtſtellen müſſen, daß er ſich nur ſehr mangelhaft um den geiſtigen Gehalt des Nationalſozialismus bekümmert hat. Was die Worte des Führers tatſächlich be⸗ ſagten, iſt in den ſeit dieſem Parteitag ver⸗ floſſenen Jahren ſehr deutlich geworden. Er rief damals— Lens einfach geſagt— dem geſamten ſchaffenden Volke zu:„Ihr ſeid meine Gehilfen beim Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft, euch iſt nicht nur etwas gegeben— nämlich euer Beſitz und eure Produktionsgüter, ſondern euch iſt auch etwas au fgegeben, näm⸗ lich mit dieſem Gut ſo zu wirtſchaften daß die höchſte Geſamtleiſtung für unſer Volk dar⸗ aus reſultiert und daß dieſe Leiſtung in dem außenpolitiſchen Befreiungskampf einſatzfähig it. Es war nun nicht zu erwarten, daß die Führung zuſah— noch dazu in ſo bewegten politiſchen Zeiten, wie ſie uns die Jahre 1936, 1937, 1938 gebracht haben—, bis alle, die es anging, dieſe Parole begriffen hatten oder wollten! Schuldfragen wollen wir hier nicht anſchneiden. Das ſoll man in den Selſtverwal⸗ tungskörpern der Wirtſchaft ſelbſt tun; dort iſt der gegebene Ort, ſich über dieſe Dinge zu unterhalten. Hier können alle diejenigen, die durch das Aus⸗der⸗Reihe⸗Tanzen ihrer Berufs⸗ kameraden in gezogen wurden, einmal die Schuldfrage klären. Da alſo trotz aller Wiederholungen der Parole des Führers und trotz aller Ermahnun⸗ gen ein gewiſſer Teil ſowohl der Betriebsfüh⸗ rer als auch der Gefolgsmänner glaubten, ihre Wünſche auf das Geſamtziel nicht ausrichten zu brauchen, hat die Regierung kurzerhand das verfügen müſſen, was freiwillig nicht geſchah. Die einſichtigen Betriebsführer und Gefolgs⸗ leute ſind von dieſen Maßnahmen nicht„be⸗ troffen“ worden. Im Gegenteil— ihnen. kom⸗ men jetzt die Vorteile zugute, die die Minder⸗ heit der Unverbeſſerlichen glaubte, auf Koſten der Geſamtheit nehmen zu dürfen. Es iſt nur das Gleichgewicht der Kräfte wie⸗ derhergeſtellt worden, wobei dem Lei⸗ tungsfähigen und Leiſtungswilligen jede Ehance offengehalten wurde Der Dollar-Wucher der amerikanischen Bankjuden 9593 v. H. Zinsen/ Ein Musterbeispiel judischer Volksausbeutung/ USA den Bankjuden iributpflichtig NSk„Vier Billionen zweihundert Milliarden Mark ſind gleich ein Dollar.“ Dieſe entſetzliche Gleichung war die Grabinſchrift auf dem Gedenkſtein des einſtigen deutſchen Volksvermögens. Die Inflation hatte dies fertig gebracht. Was war dies: Die Inflation? Wirklich verſtanden haben dieſe Vorgänge nur noch ſehr wenige; ſie ſind international verfilzt, und über alle Länder der Erde hinweg wirft ſich eine interna⸗ tionale Clique die goldenen Kugeln und die verlogenen Schlagworte zu, und die Völker ſtehen vor dieſem Zaubertheater wie die kleinen Kinder und merken immer erſt zu ſpät, wie ſie betrogen und beſtohlen werden. Dies war früher ſo in Deutſchland, aber der Dollar ſcheint auch heute noch für manchen ſo etwas wie der Stein der Weiſen zu allen Reichtümern der Erde zu ſein. Der Dollar- Judas Stein der Weisen Iſt er es wirklich? Er iſt der Stein der Weiſen in der Hand einer dünnen und faſt ausſchließlich jüdiſchen Schicht, die damit den größten Teil der Welt beherrſcht und eines der größten und reichſten 0J der Erde immer rückſichtsloſer aus⸗ eutet. Der Dollar beruht als amerikaniſche Wäh⸗ rungseinheit auf einer geſetzlichen Grundlage. Diefes Währungsmaß der ÜSA iſt das„Fe⸗ deral Reſerve Act“. Dieſes Geſetzwerk iſt ein dickes Buch von rund 350 Seiten, und in dieſem überaus komplizierten Gebilde iſt eines der fanatiſchſten Mittel verborgen, um ein gan⸗ zes Volk einigen wenigen Großbankiers tribut⸗ pflichtig zu machen. In ſeiner gegenwärtigen Geſtalt wurde es unter der Regierung Rooſe⸗ welts im März 1934 in Kraft geſetzt und im März 1937 verlängert. Es wird zunächſt ſeine Gültigkeit bis zum 30. Juni dieſes Jahres be⸗ halten. Dieſes biſcha ein Muſterbeiſpiel für die Arbeit des jüdiſch⸗kapitaliſtiſchen Syſtems. Ein Rieſenſchwindel Anſcheinend ſchafft es nur eine„neue Dek⸗ usgabe von Dollarnoten. In kung“ für die Geſchäft, von dem die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit nichts ahnt, da die Zeitungen niemals Klarheit darüber ſchaffen, denn ſie werden von den gleichen Juden kontrolliert. Wie gehs dieſer Ausbeutungsvorgang nun vor ſich? Wenn die amerikaniſche Regierung neue Geldmittel benötigt— und unter der Re⸗ gierung Rooſevelts hat ſie einen ununterbro⸗ chen wachſenden Geldbedarf— wendet ſie ſich an das im Beſitze von Privaten befindliche ——— Reſerve Bankſyſtem, da nur dieſes ankenſyſtem berechtigt iſt, Dollarnoten auszu⸗ geben. Die Federal Reſerve Banken beſitzen in ihren Treſors Schuldverſchreibungen in Höhe von mehreren Milliarden. Sie bieten nun der 383 von UsSA beiſpielsweiſe für eine Milliarde Dollar Schuldverſchreibungen an, die ſie in ihrem Beſitze haben. Sie zahlen ferner an das Schatzamt von USA 300 000 Dollar Druckkoſten in Dollarnoten und fordern von dem Schatzamt eine Milliarde Dollar neuer Banknoten. Ungeheure Zinsknechtſchaft Dieſer ganze Vorgang vollzieht ſich durch Umbuchungen in einigen großen Büchern. Die Schuldverſchreibungen, die die Banken anbie⸗ Einige amerikanisãe Bankiuden Obere Reihe von links nach rechts: Breitung, Schiff, Felix Warburg; untere Reihe: Hanauer, Otto Kahn, Guggenheim. Wahrheit wird mit ſeiner Hilfe das amerika⸗ niſche Volk zugunſten der Hochfinanz um Mil⸗ liarden Dollar—— beſchwindelt. Das Ge⸗ ſetz beſtimmt, daß Schuldverſchreibungen der Regierung als„Deckung“ für neue Geldnoten verwendet werden können. Das ſieht gewiß zu⸗ nächſt noch ganz harmlos aus, aber nun kom⸗ men wir zu einer wahrlich erſtaunlichen Tat⸗ ſache: Auf Grund des Währungsgeſetzes des Prä⸗ ſidenten Rooſevelt ſchafft nicht die amerika⸗ niſche Regierung das Geld, ſondern jeder Dol⸗ lar, der überhaupt exiſtiert, ſtellt eine Schuld dar, die die Regierung bei einer Bank aufge⸗ nommen— Die Dollarnoten werden von den Federal Reſerve Banken ausgegeben, und dieſe Banken ſind ein privates Unternehmen, das im Beſitze der Schiffs, Kuhns, Loebs und Baxuchs iſt. Dieſe Juden machen ein ungeheuerliches Weltbild(M) ten, wandern nicht etwa in den Beſitz des Schatzamtes. Sie bleiben nach wie vor in den Treſors der Banken, die nach wie vor die Zin⸗ ſen für dieſe Schuldverſchreibungen von der Regierung empfangen. Sie erhalten aber gegen die Zahlung von 300000 Dollar und gegen ie Arbeit einiger Füllfederhalter und Schreibma⸗ ſchinen die Summe von einer Milliarde neuer Dollarnoten. Dieſe Milliarde neuer Dollar⸗ noten gibt nun das Federal Reſerve Banken⸗ ſyſtem der Regierung zurück und erhält dafür eine Milliarde Dollar Schuldverſchreibungen von der Regierung. Dieſe neuen Schuldver⸗ ſchreibungen bringen den Banken wieder jähr⸗ lich 276 v. H. Zinſen. Die Regierung kann dann mit den neuen Dollarnoten ihre Arbeitsloſen⸗ unterſtützungen bezahlen, ihre Bauvorhaben durchführen oder was ſie ſonſt zu bezahlen hat. Dieſes Bankenſyſtem aber erhält für die tat⸗ ſächliche Ausgabe von 300 000 Dollar einen jährlichen Zinſenanſpruch in Höhe von 28 750 000 Dollar, oder mit anderen Worten bereits im erſten Jahr einen Reinverdienſt von 28 750000 Dollar. Dieſe Zinſenzahlungen lau⸗ fen, ſolange die Schulverſchreibungen aus⸗ ſtehen, und dieſe laufen mindeſtens zehn Jahre. Dabei iſt aber noch nicht zu vergeſſen, daß dieſe neuen Zinſen ze den Zinſen kommen, die das Bankenſyſtem bereits in gleicher K505 für die urſprünglich vorhandene eine Milliarde Dollar Schuldverſchreibungen erhält, die ja nach wie vor im Beſitze der Banken verblieben ſind. Phantaſtiſcher zinswucher „Die täglichen Zinſen von einem Dollar, den dieſe Privatbanken aufgewendet haben, betra⸗ en 26 Cent; die jährlichen Zinſen von einem ollar 95,83 Dollar. Das amerikaniſche Volk muß alſo dieſen Bankjuden die grauenhafteſten Wucherzinſen zahlen, die jemals ein Wucher⸗ jude auf dieſer Erde erbeutet hat. Der jährliche ————— Juden⸗ nken tatſächlich aufgewendet haben, beträgt 9583 v..! Die Schuldverſchreibungen laufen mindeſtens zehn Jahre und tragen den Banken ſolange Zinſen. D.., daß im Verlaufe von zehn Jah⸗ ren das amerikaniſche Volk für jeden Dollar, der von dieſen Judenbanken tatſächlich an die Regierung gezahlt wurde, 958,3 Dollar Zinſen ahlen muß. Wen wundert es da noch, daß die Juden und ihre Knechte in der ganzen Welt dem Dollar das größte Loblied ſingen und die⸗ ſes Syſtem als vorbildlich preiſen? Die Wucherzahlen konnten nicht widerlegt werden Wenn man dieſe Zahlen lieſt, kann man es einfach nicht glauben, daß ein derartiger Be⸗ trug jemals die geſetzliche Billigung erfahren hat. Aber dieſe Zahlen hat der bekannte ame⸗ rikaniſche Finanzſachverſtändige E. W. Ma⸗ ſon au Anforderung des Sprechers des Kon⸗ Henry T. Rainey, bei der Beratung ieſes Geſetzentwurfes den amerikaniſchen Par⸗ lamentariern unterbreitet. Maſon konnte nicht widerlegt werden, aber dennoch wurde das Ge⸗ ſetz angenommen. „Und wie wurde es angenommen! Der ame⸗ ribaniſche Staatsſekretär, der Jude H. Morgen⸗ thau, verteidigte das Geſetz aufs äußerſte. In den 350 Seiten waren ja genug Unklarheiten und Auslegungsmöglichkeiten zuſammengetra⸗ gen, um die Köpfe der Parlamentarier— auch wenn ſie ſich ernſtlich damit beſchäftigen woll⸗ ten— zu verwirren. Der Präſident Rooſevelt aber war damals noch auf dem höchſten Punkte ſeiner Macht. Die Demokraten 100 eine große Zweidrittelmehrheit. Alle dieſe Abgeord⸗ neten aber waren an den Rockſchößen des Prä⸗ ſidenten in das Kapitol eingezogen, und nur wenige wagten Widerſpruch. Da griff Rooſe⸗ velt perſönlich ein. Er forderte ſelbſt u. a. von dem Abgeordneten Patman, daß ſie ihren Wi⸗ derſpruch aufgeben ſollten, und ſo geſchah es denn auch. Im Senat fand ſich keine Stimme dagegen, im Abgeordnetenhaus waren es ganze 5 Juda hatte auf der ganzen Linie geſiegt! Rooſevelt aber iſt ſtolz auf dieſes Geſetzwerk. Im Mitteilungsblatt des Federal Reſerve Bankſyſtems ſchreibt er nach der Annahme des Geſetzes: „Es freut mich, bei dieſer Gelegenheit der großen Verdienſte zu gedenken, die ſich das Federal Reſerve Syſtem bei dem wirtſchaft⸗ lichen Wiederaufbau erworben hat. Es iſt von unſchätzbarem Wert geweſen innerhalb der zwanzig Jahre, ſeit denen es beſteht; bald nach der Inkraftſetzung war es ein entſcheiden⸗ der Faktor, um dieſes Land zu befähigen, den Krieg zu gewinnen, und jetzt hat es der Regie⸗ rung einen feſten Rückhalt gegeben in der Be⸗ kämpfung der Depreſſion.“ „So preiſt Rooſevelt das Bankenſyſtem, das die Vereinigten Staaten in die größte Schul⸗ denlaſt aller Länder der Erde gebracht hat. Bei Begründung des Syſtems hatten die USA keine nennenswerten Schulden. Durch den Weltkrieg, in den USA durch dieſe Großban⸗ kiers hineingezerrt wurde, begannen die öffent⸗ lichen Schulden zu ſteigen, heute betragen ſie rund 39 Milliarden Dollar und mit jedem Tag ſteigt dieſe Schuldenlaſt um 25 Millionen RM. Das Land windet ſich in der furchtbarſten Wirt⸗ ſchaftskriſe, die die Welt je geſehen hat. 12 bis 13 Millionen ſind ohne Arheit; Millionen hun⸗ gern; die Landwirtſchaft iſt ruiniert; die klei⸗ nen Leute ohne Erwerbsmöglichkeit— aber Man kann nun von denen, die auf krummen Wegen auf die Suche nach Sondervorteilen gehen, immer hören, daß heute ein Unterneh⸗ mer in Deutſchland keinerlei Beſtimmungsrecht mehr darüber hätte, was er fabrizieren will, wie er es fabrizieren will, wo er es fabrizieren will und mit wem er es fabrizieren will. Nun, an allem, was da geſagt wird, iſt ein Körnchen Wahrheit. Der Staat hat ſich ſogar die Möglichkeit geſchaffen, einem Unternehmer die Werkſtatt zum Teil oder ganz zu ſchließen, wenn er deſſen Gefolgſchaft für einen nationalpolitiſch ſehr wichtigen Zweck an einer anderen Stelle braucht. Alſo doch Dikta⸗ tur? Willkür? 5 Es fehlt nur noch die Behauptung: Frei⸗ heitsberaubung! Dem Staat wäre es gar nicht eingefallen, ſich auch nur im geringſten um den wirtſchaftlichen Sektor ſei bekümmern, wenn dieſer in der Lage geweſen wäre, die ihm ge⸗ ſtellten Aufgaben ſelbſt zu löſen. Die Außen⸗ politik und der innere Aufbau unſeres Staates und Volkes bieten genug Arbeit, als daß ſich der Führer und ſeine Regierung auch noch um andere Aufgaben reißen würden, noch dazu, wo ſie wiſſen, daß gerade auf dem Gebiet der Wirtſchaft jede Reglementierung und jeder Eingriff in das Prinzip der freien Konlurrenz eine zweiſchneidige Sache iſt. Aber was wollen ſie tun, wenn eine Zahl von Unternehmern unpolitiſch wie die Kinder— nicht ſehen will, daß Deutſchland heute den größten Kampf aus⸗ ficht, vor den die Weltgeſchichte uns bisher ge⸗ ellt hat— einen Kampf, der auf Biegen und rechen geht, weil die gefamte Judenſchaft der Welt im Verein mit allen internationalen Kräften auf der Gegenſeite zum Kampf gegen uns angetreten ſind. Es gibt keinen Sektor un⸗ ſeres völkiſchen, nationalen und wirtſchaftlichen Lebens, in den dieſer Kampf nicht hineinſpielt und auf dem er nicht entſchieden werden müßte. Sollen wir auch hier wieder daran erinnern, daß die Befreiung der Sudetendeutſchen prak⸗ tiſch nur möglich war, weil die Dinge in der deutſchen Wirtſchaft ſoweit gediehen waren, daß es unſeren Gegnern hoffnungslos erſchien, gegen uns anzutreten, weil ihr Haupttrumpf, die Aushungerung Deutſchlands, nicht mehr ſtach?! Daß wir dieſen Kampf Gewehr bei Fuß gewinnen konnten, war alſo nur möglich, weil die deutſche Wirtſchaft, d. h. der deutſche Be⸗ triebsführer und der deutſche Gefolgsmann in den vergangenen Jahren ihre Schuldigkeit ge⸗ tan hatten. Daß ſie es tun konnten, dazu war notwendig, daß allen denen, die aus der Reihe tanzen wollten, hierzu die Möglichkeit genom⸗ men wurde. Ob ſie wollten oder nicht— ſie ha⸗ ben ihre Pflicht erfüllen müſſen! Das iſt die angebliche„Freiheitsberaubung'“, freßzt die ſich jeder anſtändige Deutſche nur reut. Und nun mußte auch der Fluktuation der Arbeitskräfte, ſoweit der Arbeitsplatzwechſel wirtſchaftlich ſinnlos iſt, ein Riegel vorgeſcho⸗ ben werden. Die Regierung hat ſich erſt ſehr ſpät dazu entſchloſſen, dieſe Maßnahme in Kraft zu ſetzen, und ſie wird ſie auch aufheben, ſo⸗ bald es nur möglich iſt, denn der mit dieſer — verbundene bürokratiſche Kram wird auch bei der Regierung als großer Bal⸗ laſt empfunden, inzwiſchen verlangt ſie aber Diſziplin! „hakenkreuzbanner“ äſident Rooſevelt feiert den Sieg über die ieſes Bankenſyſtem verurſachte die Kata⸗ ſtrophe von 1921 und von 1929, und ſ eit Rooſe⸗ velts Regierungsantritt wird es immer ſchlim⸗ mer, Die große Preſſe des Landes aber ſ eigt darüber und hetzt im Auftrag der Juden zum Wefiri der jüdiſchen Geſchäfte, zum neuen tkriege. Die von den Juden beherrſchten Banken aber erhalten über 9000 v. H. Zinſen — das 13 die Muſterdemokratie des Herrn Rooſevelt Hanns Dittmar. Danzigs Wirtschafts- u. Währungslage Der Hauptverſammlung der Danziger Notenbank, der Bank von Danzig, wurde ſoeben der Geſchäftsbe⸗ richt des verfloſſenen Jahres vorgelegt. Sein Inhalt gibt Aufſchluß über die gegenwärtige Lage und Struktur der Danziger Wirtſchaft. Zuerſt wird die erfolgreiche Bemühung vermerkt, daß es im Jahre 1938 der nationalſozialiſtiſchen politiſchen und wirtſchaftlichen Führung der Freien Stadt gelang. dank einer planmäßigen Arbeitslenkung die Arbeits⸗ loſigkeit reſtlos zu beſeitigen. Die Tatſache, daß tau⸗ ſende Danziger Facharbeiter in den vergangenen Jah⸗ ren im Reich Beſchäftigung fanden, trug dazu bei, daß augenblicklich ein Mangel an geſchul⸗ ten Arbeitskräften ſpürbar iſt. Da der Haſen⸗ umſchlag und Tranſithandel als arbeit⸗ und deviſen⸗ ſchaffender Faktor im Wirtſchaftsleben Danzigs leider an Bedeutung verloren und die Ausſichten für eine Aenderung der in den letzten Jahren zu beobachtenden Entwicklungsrichtung des Hafenverkehrs nur bedingte ſind, bleiben die Vorausſetzungen für einen ſtetigen, vollen Arbeitseinſatz künftig nur dann gegeben, wenn durch einen Ausbau der landwirtſchaftlichen und indu⸗ ſtriellen Eigenproduktion die binnenwirtſchaftliche Be⸗ lebung weiter gefördert und durch dieſe Erzeugungs⸗ ſteigerung zugleich die Möglichkeit geſchaffen wird, die Wareneinfuhr zu rationaliſieren und die Ausfuhr von landwirtſchaftlichen und induſtriellen Erzeugniſſen nach den Nachbarländern Deutſchland und Polen noch mehr zu ſteigern. Der Jahresbericht der Bank von Danzig beſagt, daß im angelaufenen Jahr d ie Leiſtungs⸗ fähigteit des Danziger Geld⸗ und Ka pi⸗ talmarktes für binnenwirtſchaftliche Zwecke eine weitere Steigerung erfuhr, was durch eine verſtärkte Herausgabe von Pfandbriefen der Hypothekenbank, deren Gegenwert dem privaten, ftädtiſchen und ländlichen Grundbeſitz zugeführt werden konnte, und durch die Herausgabe neuer Obligationen der Hypothekenbank und Schatzwechſeln der Staatsbank erreicht wurde. Soweit das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm nicht aus Mitteln der Erſparnisbildung, ſon⸗ dern einſtweilen durch Geldſchöpfung der Zentralbank finanziert werden mußte und es ſich hierbei nicht nur um kurzfriſtige Warenumſchlagskredite, wie ſie in einer freien ungeſteuerten Wirtſchaft für eine Notenbant die Regel waren, ſondern um längerfriſtige Pro⸗ duktionsfinanzierungen handelte, konnte die Bank von Danzig dieſe Kredit ſchö pfung im Rahmen des Währungsſchutzes, geſtützt auf hinrei⸗ chende Währungsreſerven, ohne währungspolitiſche Be⸗ denken vornehmen. Im abgelaufenen Jahre ſtieg der Notenumlauf um 5 Millionen Gulden gegen⸗ über einer Zunahme um 4,2 Millionen Gulden im vorangegangenen Jahre. Im neuen Jahre werden an die Finanzkraft des Danziger Geld⸗ und Kapitalmark⸗ tes und die Kreditkraft der Notenbank zur Erfüllung der von der nationalſozialiſtiſchen Führung geſtellten Aufgaben weitere Anſprüche geſtellt werden, um einen Inveſtierungsbedarf der Wirtſchaft von ſchätzungsweiſe 10—12 Mill. G. zu befriedigen. Da auch die Aufbringung dieſer neuen Mittel ſich letzten Endes nur im Rahmen der Kapitalneubildung voll⸗ ziehen kann, wird es notwendig ſein, die Verwendung der bei den Kapitalſammelſtellen(Banken, Sparkaſſen, Verſicherungen) anfallenden Ueberſchußkapitalien noch umfaffender als bisher unter die Kontrolle der Bank von Danzig als der letzten Kreditquelle der Voltswirt⸗ ſchaft zu ſtellen. Im Zuſammenhang mit der binnen⸗ wirtſchaftlichen Belebung erfuhr die Wareneinfuhr auch im verfloſſenen Jahre eine Zunahme. Die Einfuhr für den Danziger Eigenbedar f, alſo ausſchließ⸗ lich des Tranſits und der Veredelungsgüter hatte einen Umfang im Gegenwert von 183,5 Millionen und er⸗ fuhr eine Steigerung von 11,7 Millionen gegenüher dem Vorjahre und 27,7 Millionen gegenüber 1936. Polen, zu deſſen Wirtſchaftsgebiet die Freie Stadt ge⸗ hört, it der Hauptlieferant Danzigs mit faſt 130 Millionen Gulden. Die ſeit der Eingliederung Oeſter⸗ reichs und des Sudetengebietes veränderten Zahlen des deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsvertrages vergrößerten auch Danzigs Anteil. Durch die Vertiefung der Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen zwiſchen Danzig und dem Reich er⸗ halten ſowohl die Danziger Landwirtſchaft, als auch die Danziger Induſtrie, die laufende Veredelungsauf⸗ träge(Werften) ausführt, die notwendigen Grundlagen für die in großem Umfange iſolierte wirtſchaftliche Exiſtenz der Freien Stadt, die auf Grund der Zuge⸗ hörigkeit Danzigs zum polniſchen Wirtſchaftskörper einen direkten Anſchluß an die reichsdeutſche Wirt⸗ ſchaftskonjunktur nicht gewinnen kann. Der Notenum⸗ lauf ſtieg gegenüber 1937 von 36,2 auf 41,2 Millionen am Fahresſchluß 1938. Die ge ſetzliche Gold⸗ deckung(Gold⸗ und deckungsfähige Deviſen) wies am 1. Januar 66 Prozent, am 31. Dezember 1938 5⁴ Prozent aus. Der Aufſichtsrat der Bank von Danzig, zu deſſen Mitgliedern neben Danzigern auch Reichs⸗ deutſche und Polen gehören, hat den Geſchäftsbericht und die Bilanz bereits genehmigt und dem Vorſtand, an deſſen Spitze der Präſident der Bank von DTanzig, Dr. Schäfer, ſteht, ihre Zuſtimmung erteilt. Geſunde gefolqsleure- leiſtung niger deiried! Deshalb wurden verpflichel 80 Betriebsärzte S 55 8723 Sannaterf ——— Fördert auch im 2, Leifrungskoampf die geſvndheit des %-.D0⁰ efolgsimnonns Konzern Hermann Göring-Werke Gründungen und Erwerbungen nach dem Stand vom 3. März 1939 ... 2. 2 a, 12 Wn, Ca denum voνονO— b0 Mate, 4 zierLüden vot Bai AB. g e AUοιο ιU—. S uu 0 0——. D 5 er 0 uunte-u — VA00t1· FAbt · 6—— CL kist v·u N ενφνς 922 udoneit-4 145 1 Gnn. 1* VRIA. nomrν.. — tgsrt nakrin nontt- — 24•* boNATD- Wtart A4 5 4 bgripß 4 Soilxf. Gel 4 33 105UM n 55 44 ciosabe · , rEl0 (Onas st u. Mkratt- Mοτεοφ — Sönsie A0 ..(OMTvses 3 0 1 boss rr 4— — 4 wo.ιHμ“toEs REIIν-DιοNI AEIcMSWENME sabvtatin A. AbN. LIN 5oriH Ab 7 neneumes⸗ eisty · u MtfaU MO—* O L2 — » Erſt anderthalb Jahre ſind vergangen, ſeit auf Anordnung des Generalfeldmarſchalls die Reichswerke Hermann Göring gegründet wur⸗ den und ſchon heute ſtehen die Fundamente eines neuen großen und planmäßig aufgebau⸗ ten Konzerns. Noch bevor die Hüttenanlagen, die Stahl⸗ und Walzwerke in Salzgitter fertig⸗ geſtellt ſind, wurde der Sprung in die Eiſenver⸗ arbeitung getan. Durch die Uebernahme von 53 v. H. des Aktienkapitals der Rheinme⸗ tall Borſig Ac6 gliederten ſich die Reichs⸗ werlbe ein Unternehmen mit beſonders vielfäl⸗ tigem Fabrilationsprogramm an(Maſchinen, Röhren, Kraft⸗ und Kälteanlagen, Raffinerien, Autoteile, Büromaſchinen uſw.). Kurze Zeit darauf übernahmen ſie die Aktienmehrheit ver⸗ ſchiedener oſtmärkiſcher Unternehmungen der Eiſenverarbeitung, und zwar 78 v. H. der S. SBn Ac(Autos, Mo⸗ torräder uſw.), 100 v. H. der Steiriſchen Gußſtahlwerke(Edelſtahl), 51 v. H. der Maſchinen⸗ und aggonfabrik Simmering(Waggons) und 50 v. H. der Pauker⸗Werke A. G. Ferner wurden 51 v. H. der Aktien der Erſten Donaudampf⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft in Wienüber⸗ nommen. Dieſe auf den erſten Blick vielleicht weſensfremden Beteiligungen ſohen ihren gu⸗ ten kaufmänniſchen Sinn. Sie ſollen dem Kon⸗ zern den Abſatz ſichern und ihm erlauben, ge⸗ wiſſe Mehrkoſten, die die Verhüttung armer Erze zunächſt verurſachen kann, in der Weiter⸗ verarbeitung auszugleichen. Mit der Donau⸗ dampfſchiffahrtsgeſellſchaft hat ſich der Konzern die Vorteile billiger Werkſchiffahrt geſichert. Schließlich wurde zur Ergänzung der Kobſt ff⸗ baſis noch das geſamte Aktienkapital der Luitpoldhütte in Amberg über⸗ nommen, die die Doggererze des Fränkiſchen Jura verhüttet und das geſamte Aktienkapital der Gewerkſchaft„Kleiner Johannes“ in Pegnitz, die wichtige Pionierarbeiten auf dem Gebiete der Aufbereitung der Doggererze ge⸗ leiſtet hat. Als letzte Erwerbung iſt jetzt mit 70 v. H. des Aktienkapitals die Alpine Mon⸗ tangeſellſchaft, Wien. hinzugekommen, die dem Konzern eine zweite und beſonders hochwertige Erzgrundlage ſichert. Außerdem iſt die Alpine an ſechs oſtmärkiſchen Unternehmun⸗ gen beteiligt, die meiſt in der Eiſenverarbei⸗ tung tätig ſind. Neben den Erwerbungen haben die Reichswerke einige neue Unternehmen ge⸗ gründet, in erſter Linie die Hermann⸗Göring⸗ Werke in Linz mit einem Kapital von 5 Mill. RM., von denen 4,5 Mill. RM bei den Reichs⸗ werken ſelbſt liegen und der Reſt bei den Ver⸗ einigten Stahlwerken. Das Linzer Werk wird einen Teil der Erze vom Eiſenerzberg verhüt⸗ ten und weiterverarbeiten. Ein ſehr dringen⸗ des Problem iſt die Beſchaffung von Ar⸗ beiterwohnungen im Gebiet von Salz⸗ gitter und Linz, dem Sitz dex beiden Haupt⸗ werke des Göring⸗Konzerns. Für dieſen Zweck ſind zwei beſondere Wohnungsbaugeſellſchaften in W und Salzgitter gegründet worden, deren Aufgabe es iſt, alle mit dem Arbeiter⸗ wohnſtättenbau Fragen zu löſen. Um die Erzeugniſſe des Konzerns zu vertreiben, iſt eine beſondere„Vertriebs⸗ geſellfchaft GEmb mit Sitz in Wien egründet worden. Um das in den eigenen okereien anfallende Benzol 95 verkaufen, wurde die„Benzolvertrieb Gmoß“, ebenfalls in Wien, K et. Die Geſellſchaft hat be⸗ reits ein kleineres Tankſtellennetz erworben. tärkung der Saarwirtschaft Der Jahresbericht der Industrie- swa Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Saarbrücken veröffentlicht jetzt ihren Jahresbericht für das Jahr 1938, der davon ausgeht, daß die Saarwirtſchaft mit Anſpannung aller Kräfte bemüht war, mit dem auf höchſten Touren laufenden Rhythmus der übrigen deut⸗ ſchen Wirtſchaft Schritt zu halten. Der Beſchäftigungs⸗ grad der Produktionsgüterinduſtrien entſprach der noch⸗ maligen beträchtlichen Zunahme des Auftragsvolumens, deſſen Höhe durch geſteigerte öffentliche Aufträge weit⸗ gehend beſtimmt wurde. Hinzu kamen vor allem in der zweiten Jahreshälfte die außerordentlichen Impulſe, die durch den Bau der Weſtbefeſtigungen ausgelöſt wurden. Bei den Schlüſſelinduſtrien iſt vor allem die Förderſteigerung der Saargruben(14,39 Millionen Tonnen gegenüber 13,37 Millionen Tonnen im Vor⸗ jahr) und die Produktionsſteigerung der eiſenſchaffen. den Induſtrie hervorzuheben.(Roheiſen 238 gegen 2,19 und Rohſtahl 2,57 gegen 2,35 Millionen Tonnen im Vorfahr.) Es handelt ſich hier um bisher noch nicht er⸗ reichte Höchſtleiſtungen. In der Abſatzlage der Saar⸗ gruben, die bis in den Spätſommer noch zu manchen Beſorgniſſen Anlaß gab, trat ein derartiger Umſchwung ein, daß die ſtürmiſche Nachfrage nach Saarkohlen bei weitem nicht befriedigt werden konnte. Die Verlangſa⸗ mung, die das Auſbauprogramm der Saargruben er⸗ fahren hat, macht ſich hierbei nachteilig bemerkbar. Es iſt dringend zu wünſchen, daß dem Saarbergbau ein möglichſt großer Teil der in dieſem Jahr gewonnenen Abfatzgebiete auf die Dauer erhalten bleibt. Das Jahr 1938 hat im Saarland mit den letz⸗ ten Reſten der Arbeitsloſigkeit aufge⸗ räumt. Während Ende Dezember 1937 noch 14 424 Arbeitsloſe oder 15,5 je 1000 Einwohner gezählt wur⸗ den, waren es Ende Dezember 1938 nur noch 3739 oder 4,6 auf 1000 Einwohner, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Kälteperiode zur Jahreswende zur Einſtellung der Außenarbeiten zwang. Im November waren es ſogar nur noch 1780 Arbeitsloſe. Praktiſch iſt alſo nun ⸗ mehr auch im Saarland die Arbeitsloſigkeit verſchwun⸗ den. Es ſteht dies damit im Zuſammenhang, daß viele arbeitsloſe Volksgenoſſen am Weſtwall beſchäftigt wur⸗ den. Andererſeits hat das Saarland auch im vergange⸗ nen Jahr wiederum eine große Zahl im beſten Lei⸗ ſtungsalter ſtehender Volksgenoſſen durch Abwanderung verloren Das Saarland verſügt auch weiter noch über beträchtliche bodenſtändige Arbeitsreſerven, da noch nicht alle Kräfte den ihren Kenntniſſen und Fähigkeiten entſprechenden Arbeitsplatz gefunden haben. Die Löſung der hier geſtellten ſtrutturellen Aufgabe iſt für die wei⸗ tere wirtſchaftliche Entwicklung des Saarlandes von entſcheidender Bedeutung. Es muß gelingen, durch Er⸗ weiterung der verfügbaren Arbeitsplätze den Strom der Abwanderung zum Stehen zu bringen und allen verfügbaren leiſtungsfähigen Volksgenoſſen einen dau⸗ ernden Arbeitsplatz zu ſichern. Nur ſo wird es möglich ſein, den Wohlſtand zu heben und zu verhindern, daß ſich ein Mißverhältnis zwiſchen ſchaffenden und unter⸗ haltenden Familienmitgliedern herausbildet. Gerade das vergangene Jahr hat gezeigt, welche ungewöhn⸗ lichen Anforderungen die Grenzlage an die Verantwor⸗ tungsfreudigkeit und Entſchlußkraft des Unternehmer⸗ tums ſtellt. Wie außerordentlich tiefgreifend der Vor⸗ ſprung iſt, den das Inland gegenüber den Grenzge⸗ bieten hat, das erleben nunmehr diejenigen Grenzbe⸗ zirke, die durch die geniale Führung Adolf Hitlers ihren Charakter als Grenzgebiet verloren haben. Ihre und Handelskammer Saarbrilcken verkehrspolitiſche Lage hat ſich ſchlagartig entſcheidend gebeſſert, indem ſich ihre allen Grenzbezirken eigen⸗ tümliche Halbkreisſtellung nunmehr zum vollen Aktions⸗ radius erweitert hat. Es wird eine der wich⸗ tigſten Aufgaben der groß deutſchen Wirtſchaftspolitik ſein müſſen, die ge⸗ rade in verkehrsmäßiger Hinſicht be⸗ ſtehenden Unterſchiede zu Ungunſten der Grenzgebiete mit allen nur mög⸗ lichen Mitteln zu beſeitigen. Die Saar⸗ wirtſchaft hat ſich damit abfinden müſſen, daß die Er⸗ füllung ihrer Lebensfrage, der Saarpfalz⸗Rhein⸗ Kanal, aus nationalpolitiſchen Gründen erneut hin⸗ ter vordringlicheren Aufgaben zurückgeſtellt wurde. Sie glaubt freilich im Hinblick auf die durch Reichsgeſetz feſtgelegte beſchleunigte Fertigſtellung der Rhein⸗Main⸗ Donau⸗Verbindung, daß dieſe Zurückſtellung nur von zeitlich beſchränkter Dauer ſein kan nund darf. Um ſo mehr beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß dem Saarland diejenige Tariflage gegeben werden muß, „als ob“ der Kanal beſtünde. In dieſer Hinſicht harren noch manche Wünſche der Erfüllung. Abſchließend ſtellt die Induſtrie⸗ und Handelskammer Saarbrücken in ihrem allgemeinen Ueberblick feſt: Wenn ſo die Saarwirtſchaft in allen ihren Teilen eine weitere erfreuliche Stärkung erfahren hat, ſo darf dieſe Tat⸗ ſache den in die Zukunft gerichteten Blick nicht dafür trüben, daß es weitgehend einmalige und außergewöhn⸗ liche Umſtände waren, die dieſe Entwicklung verurſacht haben. Die großen Lebensprobleme der Saarwirtſchaft ſind damit noch nicht gelöſt. Ihre Verwirklichung wird weiterer zielbewußter und harter Arbeit bedürſen. bie Saargruhen im lanre 1938 sw Die wirtſchaftliche Entwicklung des Saarbergbaus ſtand auch im Jahre 1938 ganz im Zeichen der Durch⸗ führung des Wiederaufbauprogramms, insbeſondere der techniſchen und organiſatoriſchen Erneuerung der Tages⸗ anlagen. Zahlreiche Neuanlagen konnten fertiggeſtellt und in Betrieb genommen werden, von denen als be⸗ ſonders wichtig mehrere Keſſelhäuſer und Turbokom⸗ preſſoren, drei Wäſchen und die Koksſieberei Heinitz, verſchiedene Fördermaſchinen, Ventilatoren und Waſch⸗ kauen zu erwähnen ſind. Mehrere Grubenbahnhöfe wurden umgebaut und erweitert. Die Inſtandſetzung alter Anlagen und Gebäude wurde weiter fortgeſetzt, Insbeſondere iſt die umfangreiche Erneuerung der elek⸗ triſchen Einrichtungen bemerkenswert. Zur Sicherſtellung der Waſſerverſorgung wurde ein neues Waſſerwert in Betrieb genommen und verſchiedene Leitungen neu ge⸗ legt. Zahleiche Vorhaben ſind noch im Bau und ſollen zum Teil im laufenden Jahr fertiggeſtellt werden. Das Neubauprogramm für das fünfte Baujahr wurde vom Auſſichtsrat genehmigt, ſo daß die Fortſetzung der Ar⸗ beiten geſichert erſcheint. Dem Handel wurden im Be⸗ richtsjahr 35 000 Tonnen Schrott zugeführt. Unter Tage konnten die Arbeiten zur Erſchließung der neuen Soh⸗ len durch Abteufen von Schächten und Auffahren von Querſchlägen und Strecken weiter gefördert werden. Der Wert der zur Ausführung der Neubauten und In⸗ ſtandſetzungen ſowie zur Aufrechterhaltung des Betrie⸗ bes vergebenen und abgerechneten Aufträge betrug 1938 insgeſamt 99,5 Millionen Reichsmark. Davon verblieben 77,1 Millionen Reichsmark im Wirtſchaftsgebiet Saar⸗ pfalz. Die Zahl der Unſälle konnte durch uufklärende und verhütende Maßnahmen weiter verringert werden. i i d t Neuheiten auf der Leipziger Frühiahrsmesse Die neue Kleinschreibmaschine„Carissima“, die nur 1,5 Kilo wiegt und eine saubere Nor- malschrift liefert. Sie ist nicht größer als eine gewöhnliche Zigarrenkiste. PBZ Die Förderung war mit 14,4 Millionen Tonnen über 1 Million Tonnen höher als 1937. Die Abſatzlage war in den einzelnen Monaten ſehr verſchieden. Während man in den erſten Monaten mit Abfatzſchwierigkeiten zu kämpfen hatte, trat nach den Ende Mai mit oſtmärkiſchen Abnehmern getroffenen Abmachungen eine weſentliche Erleichterung ein. In den folgenden Monaten wurde der Abſatz zeitweilig durch die Verkehrsverhältniſſe gehemmt. Von Monat Oktober an war der Eingang der Abrufe derart hoch, daß es nur unter den größten Anſtrengungen gelang, ſie eini⸗ germaßen zu erfüllen. Meuausgabe des Donau-Umschlagtarifs Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim teilt mit: Am 1. März iſt der bis zu dieſem Tage in Kraft geweſene Donau⸗Umſchlagtarif durch eine Neuausgabe erſetzt worden, welche allerdings nur noch für Sendun⸗ gen nach der Tſchecho⸗Slowakei, Ungarn, Jugoflawien, Bulgarien und weiter gilt, alſo nicht mehr nach der Oſtmark. Der neue Tarif hat einen weſentlich geringe⸗ ren Umfang, weil eine Reihe von Donau⸗Umſchlag⸗ tarifen nicht mehr dem ganzen Wortlaut nach in den Tarif aufgenommen wurden, ſondern weil nur noch auf die entſprechenden Ausnahmetarife des Deutſchen Eiſen⸗ bahn⸗Gütertariſs Heft C Ilb verwieſen wird. Hierdurch ergeben ſich beim bisherigen Du AT 2 für Eiſen und Stahlwaren und beim bisherigen Du A 12 für Holz⸗ waren beträchtliche Erhöhungen für Sendungen nach der unteren Donau, weil in dieſen Tarifen bisher ein beſonders ermäßigter Frachtſatzzeiger 2 für Sendungen nach der unteren Donau beſtanden hat, welchen es in den entſprechenden Ausnahmetarifen des Heftes C IIb nicht gibt. Der Verkehr zwiſchen dem Altreich und der Oſtmark ſber die Donau wurde, wie bereits erwähnt, nicht mehr in den Donau⸗Umſchlagtarif aufgenommen, ſon⸗ dern hierfür wurde ein neuer Tarif, der deutſche Donau⸗Umſchlagtarif mit dem Lande Oeſterreich(durch⸗ gehender Eiſenbahn⸗ und Schiffsverkehr), abgekürzt Dutö, herausgegeben. Dieſer Tarif enthält durchgerech⸗ nete Frachtſätze von ſämtlichen Stationen des Altreiches nach einer Reihe namentltich genannter Stationen der Gaue Wien, Ober⸗ und Nieder⸗Donau, welche 10 Pro⸗ zent niedriger liegen als die direkte Bahnfracht. Der Anreiz von 10 Prozent gegenüber der direkten Bahn⸗ fracht iſt ziemlich gering und es beſteht die Gefahr, daß deshalb zahlreiche Sendungen, welche bisher auf dem Donauweg nach Oeſterreich verfrachtet wurden, auf den direkten Bahnweg übergehen, was in Anbetracht der Verkehrsſchwierigkeiten in der Oſtmart und der zur Zeit beſtehenden Annahmeſperre ſehr unerwünſcht wäre. Welzenmehl Type 312 sw Von der Hauptvereinigung der deutſchen Ge⸗ treide⸗ und Futtermittelwirtſchaft wird folgendes mit⸗ geteilt:„Weizenmehl darf nur in der Einheitstype 812 hergeſtellt und in den Verkehr gebracht werden. Andere Kennzeichnungs⸗ oder Unterſcheidungsmerkmale als die der Typenbeeichnung können bei der Weizenmehltyve 812 nicht in Betracht kommen. Es iſt insbeſondere nicht zuläſſig, Weizenmehl der Type 812 in verſchiedenen Maharten herzuſtellen oder anzubieten. Die ſonſt hin⸗ ſichtlich der Kennzeichnung zugelaſſenen Unterſcheidun⸗ gen wie„glatt“,„griffig“ uſw. dürfen daher bei der Type 812 nicht zur Anwendung kommen“. Sw Spinnerei und Weberei Steinen AG, Steinen. Die 54. ochV, die unter Vorſitz von Dr. Max Brugger (Baſel) im Hauptbüro in Steinen ſtattfand, genehmigte Bilanz und Geſchäftsbericht und ſtimmte der Vertei⸗ lung'einer Dividende von 8 Prozent aus dem Reinge⸗ winn von 183 132 RM. zu. Die Neufaſſung der Satzun⸗ gen zur Anpaſſung an das neue Aktiengeſetz wurde gleichfalls einſtimmig gutgeheißen. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr werden bei entſprechender Roh⸗ ſtofflage als günſtig beurteilt. fhein-Mainische Abendbörse Behauptet Auch an der Abendbörſe herrſchte wohl ſtarke Zurück⸗ haltung und demzufolge Geſchäftsſtille, zumal Kund⸗ ſchaftsaufträge nach jeder Richtung fehlten. Die Grundtendenz war trotzdem nicht unfreundlich und die Mehrzahl der Kurſe kamen gut behauptet, teilweiſe auch um Prozentbruchteile höher zur Notiz. Von den führenden Werten blieben IG Farbeninduſtrie nicht ganz gehalten mit 150(150¼½), Daimler mit 133½ und Weſtdeutſche Kaufhof mit 103. Auch Maſchinenwerte notierten wie mittags/ Prozent höher, Hapag mit 61½¼ und Conti Gummi ½ Prozent höher gefragt mit 212. Am Einheitsmarkt erreichten Schramm Lack einen neuen Höchſtſtand mit 169(167½), Renten lagen äußerſt ftill bei behaupteten Kurſen, 6proz. IG Farben 12076, Reichsbahn⸗VA 123¼ und Kommunal⸗Umſchul⸗ dung 93.30. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 10. März. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): März.35; Mai.52½; Juli.72½; Sep⸗ tember.82½. Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo)z März 89/; Mai 88½; Juli 86¼; September 86¼½ Samstag, 11. märz 109 Al Bei der — warer ſchenmate Angeleger angezoger So ſtan 1. O.— „Herr! ten ſollen keine Kat Kuttergäf „Na Ju „Lehrer „Waru „Im S rien und „Muttt, Stückchen M ——ſſ— Velcher zahnle Angebote Verlag d —— Haien bei gutem E men in D. „Ratskell Wertheim Zum., M Einfamilien ein in Koche Hausarbeit tücht, u. rech fenes, kinde achmittag Kneher, Kalmitpla (1853917 Junge, u p. ſofo in gutgel Zuſchr. u Dstst' Droderne. ft III Loh mit Manſ., einger. Bad in beſter Oſ lage, w. beſ. ſtände z. 1. vermie Zermruf? Schoͤn III ril zu eten. ⸗Joſef⸗S „Verſetzi u 1 r rz 1939 rsmesse rissima“, ere Nor- als eino PBZ nnen über naten ſehr naten mit nach den zetroffenen in. In den eilig durch at Oktober ch, daß es , ſie eini⸗ igtarifs iheim teilt e in Kraft euausgabe r Sendun⸗ goſlawien, nach der h geringe⸗ -Umſchlag⸗ ich in den r noch auf chen Eiſen⸗ Hierdurch Eiſen und für Holz⸗ ngen nach bisher ein Sendungen chen es in tes C II b r Oſtmark ihnt, nicht nmen, ſon⸗ r deutſche eich(durch⸗ abgekürzt zurchgerech⸗ Altreiches tionen der he 10 Pro⸗ fracht. Der ten Bahn⸗ zefahr, daß r auf dem en, auf den etracht der d der zꝗur nſcht wäre. itſchen Ge⸗ endes mit⸗ itstype 812 en, Andere ale als die enmehltyve indere nicht irſchiedenen ſonſt hin⸗ terſcheidun⸗ her bei der z,„ Steinen. ax Brugger genehmigte der Vertei⸗ em Reinge⸗ der Satzun⸗ ſetz wurde Sſichten für ſender Roh⸗ hörse arke Zurück⸗ mal Kund⸗ hlten. Die ich und die t, teilweiſe z. Von den uſtrie nicht t 133½ und ſchinenwerte Hapag mit her gefragt Lack einen nten lagen IG Farben al⸗Umſchul⸗ dm (in Hfl. per .72½; Sep⸗ 2000 Kilo); ber 86/½ bakenkreuzbanner“ Samstag, 11. märz 1959 Allerlei zum Lachen/ ven bee, pirseboin Die Kuttergäſte Bei der alten K. M. der Kaiſerlichen Marine — waren die Kuttergäſte ausgeſuchtes Men⸗ ſchenmaterial, das daher zu allen ſchwierigen Angelegenheiten als„Mädchen für alles“ her⸗ angezogen wurde. So ſtand eines Tages der Feldwebel vor dem 1. O.— dem erſten Offizier— und fragte: „Herr Käptnleu, die katholiſchen Mannſchaf⸗ ten ſollen morgen zur Beichte gehen. Wir haben keine Katholen an Bord. Sollen da von den Kuttergäſten ein paar amtreten?“ Sein zukünftiger Beruf „Na Junge, was willſt du denn mal werden?“ „Lehrer und Maurer.“ „Warum denn beides?“ „Im Sommer haben die Lehver ſo lange Fe⸗ rien und im Winter die Maurer.“ „Morgen mein Junge, mongen!“ „Ach Mutti, liebe Mutti, denk dir doch, ich hätte dich ſchon geſtern gefragt.“ Auf dem Schulweg „So! Jetzt, da die Stunde faſt beendet, kommſt du ganz gemütlich angeſchliddert!“ „Ach Herr Profeſſor, bei dieſem Glatteis iſt es wirklich ſchwer, voran zu kommen. Wenn ich einen Schritt vorwärts ging, rutſchte ich immer zwei zurück.“ „Na, dann wundert es mich aber, daß du ſchließlich doch noch zur Schule gefunden haſt!“ „Ja, ſehen Sie, Herr Profeſſor, ich war ſchon wieder auf dem Nachhauſewege.“ Ein gutes Mittel „Es iſt ſchrecklich mit meinem Mann,“ klagte „Ach wo— ſelbſt mit Glockengeläut und Platz⸗ patronen habe ich es verſucht, aber er ſchläft wie ein Toter.“ „Dann ſollten Sie es auch ſo machen, wie ich es bei meinem Manne anſtellte: ziehen Sie den Korken aus ſeiner Whiskyflaſche und Ihr Mann wird ſofort auf ſeinen Füßen ſtehen.“ Der Grund Jeden Sonntag morgen wurde an Bord eines amerikaniſchen Dampfſchiffes Gottes⸗ dienſt abgehalten. Hierzu erſchienen alle Ma⸗ troſen vollzählig. Neugierig erkundigte ich mich: „Werdet Ihr den gezwungen, am Gottes⸗ dienſt teilzunehmen?“ Verlegen kratzte der Gefragte ſich hinter den Ohren: „Nicht gerade gezwungen, Herr, nur würden wir unſeren Grog verlieren, wenn wir nicht kommen.“ Zeitrechnung Mutti, ach lebe Mutti, gib mir doch ein Silückchen Kuchen* Frau Jones der Nachbarin,„ich kann ihn nie vor Mittags wachkriegen. Er ſchläft wie ein Von elnem Fisch erschossen Murmeltier.“ „Hilft denn kein Wecker?“ Ein höchſt merkwürdiger Unglücksfall, der wohl ohne Beiſpiel daſteht, ereignete ſich vor kurzem im kanadiſchen Hinterland, wo man den Trapper Joe Benoni am Rande eines klei⸗ nen Fluſſes erſchoſſen auffand. Der Tropper war nach vorne niedergeſtürzt, nachdem ihm eine Gewehrkugel in den Rücken eingedrungen war, die ihn verbluten ließ. Das Seltſamſte aber war, daß neben dem Toten nicht nur ſein Gewehr, fondern auch das Skelett eines großen Fiſche s lag, der offenkundig von Vögeln auf⸗ gefreſſen worden war. Zunächſt nahm man an, daß Benoni einem Mord zum Opfer gefallen war. Die Unterſuchung durch die aus Mon⸗ treal herbeigeeilten Sachverſtändigen ergab je⸗ doch den wahren Tatbeſtand: Benonis Mörder war jener Fiſch, deſſen Skelett man neben ihm ſand. Benoni hatte beim Angeln Glück gehabt und einen ungewöhnlich großen Fiſch erbeutet, den er mit vieler Mühe aus dem Waſſer holte, um ihn durch einen Schlag zu betäuben. Ver⸗ mutlich war der Schlag nicht kräftig genug ge⸗ weſen, um den Fiſch zu töten, der bald wieder lebendig wurde und heftig mit dem Schwanz um ſich ſchlug. Dabei berührte er offenbar den Abzugshahn des neben Benoni liegenden gela⸗ denen Gewehres. Der Lauf lag ſo unglücklich, daß die Kugel, als ſich die Waffe entlud, den Trapper in den Rücken traf und ihn tötete. So fand der geheimnisvolle„Mord“ ſeine na⸗ türliche Aufklärung und wird wohl als einer der eigenartigſten Jagdunfälle, die die Ge⸗ ſchichte kennt, fortleben. 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A K44 997 im Grundbuch vermerkt. echte, die zur ſelben Ze't noch nicht im Giundbuch eingetragen ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ teigerung vor der Aufforderung zum obenge⸗ ſteuert, ſpruch des Gläubigers alaubhaft zu machen: ſie werden ſonſt im gering⸗ Im Zwangsweg verſteigert das 1939, teten anzumelden und bei Wider ⸗ zu verkaufen. ſten Gebot nicht und bei der Erlös fiüäter 2 it, kpi.M von 33.— M. AnfSres.iner Möbellager ſv. Buick 10 Fae Pfäffennuber H 1,1 Markt⸗ Maamang BſMaßarb., f. 0 gebvaucht, in gu⸗ tem Zuſtand,— 1Mahag.⸗* Schlafzim. 105. vlatz. Zu, vertaufen Rinderwagen, fib Rorbwagen Ff Wirſchin wifr, Dnopp, Müfter, U1.5 fio. — Ze 25⁰ A. Zurũdgenomm. Hotorral 38 H 00 cem kopfgeſtenert, in gutt. Zuſt,, günſtig zu verkaufen. Weinneim Hauptſtraße 43. (2409 B) ilihe g. . Sofa zu verkf. modern U Geſamt⸗ 7 1853335) men Zu verkaufen fch. Baumannalo. 2 gebt. Beiff. H mit Federröſten;—. 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Konkordienkirche: 10 Uhr arrer Bürck; Vikar Walter. 18 Uhr Chriſtuskirche: 10 Uhr Vikar Hilmer; 13.30 Uhr Kon⸗ firmandenprüfung, Pfarrer Dr. Weber; 18 Uhr Orgelfeierſtunde, A. Landmann. Neuoſtheim: 10 Uhr Pfarrvikar Betzel. Friedenskirche: 10 Uhr Pfarrer Bach; 20 Uhr Ge⸗ meindeabend. Johanniskirche: 10 Uhr Pfarrer Emlein; 18 Uhr Vi⸗ kar Herrmann. Markuskirche: 10 Uhr Pfarrer Speck. Matthäuskirche Neckarau: 9,.45 Uhr Pfarrer Gänger. Lutherkirche:.30 Uhr Konfirmation der Süppfarrei, Pfarrer Walter; 15 Uhr Konfirmandenprüfung, Wald Simon; 18 Uhr Abendgottesdienſt, Pfarrer alter Eggenſtraße: 9 Uhr Pfarrer Simon. Melanchthonkirche: 10 Uhr Pfarrer Heſſig; 15 Uhr Konfirmandenprüfung, Pfarrer Hahn. Zellerſtraße:.30 Uhr Vikar Kaufmann. Auferſtehungskirche: 10 Uhr Pfarrer Bodemer. Pauluskirche:.30 Uhr Pfarrer Clormann; 17 Uhr Konfirmandenprüfung(Süd), Pfarrer Ohngemach. Sandhofen:.30 Uhr Vikar Schwarz. Siedlung Schönau:.30 Uhr Pfarrvikar Ludwig. Städtiſches Krankenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Scheel. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Kühn. Feudenheim: 10 Uhr Vikar Rau. Friedrichsfeld:.15 Uhr Pfarrer Schönthal. Käfertal: 10 Uhr Pfarrer Schäfer; 20 Uhr Vikar Metzger(hl. Abendmahl). Käfertal⸗Süd: 10 Uhr Vikar Metzger. Rheinau: 10 Uhr Pfarrer Vath; 20 Uhr Prüfung der Konfirmanden, Pfarrer Vath. Pfingſtberg: 9 Uhr Pfarrer Vath. .30 Uhr Pfarrer Fichtl; 19.30 Uhr Vi⸗ kar Walter. Wallſtadt:.30 Uhr Pfarrer Münzel. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, E 7, 29) Sonntag, 12. März: 17 Uhr Pfarrer Fritze. Alt⸗Katholiſche Kirche Schloßkirche:.30 Uhr. Erlöſerkirche(Gartenſtadt): 10 Uhr. hakenkreuzbanner“ ſi-Briefkaſten Samstag, 11. märz 1939 Rechtsfragen E. A. F. 1. Eine Tochter, die heiratet, kann vom Vater eine Ausſteuer verlangen, falls ſte nicht genug igenes Vermögen hat, die Ausſteuer zu beſchaffen. Die Verpflichtung des Vaters beſteht aber nur unter der Vorausſetzung, daß er zu der Leiſtung in der Lage iſt. Auf die Ausſteuer hat die Tochter einen gerichtlichen Anſpruch, der ein Jahr nach der Cheſchſießung erliſcht. —2 Unter Schlüſſelgewalt verſteht man das Recht der Hausfrau. in Angelegenheiten, die nach ihren Lebens⸗ verhältniſſen zu ihrem häuslichen Wirkungskreis ge⸗ bhören, den Mann zu vertreten.— 3. Ihre Frageſtel⸗ lung läßt die Rechtslage unklar. ch H. Sie haben eine Badewanne gekauft und beim Einzug in den Neubau, für die ſie beſtimmt war, feſt⸗ geſtellt, daß der gekaufte Gegenſtand beſchädiat war.— Sie müſſen dem Verkäufer unverzüglich den feſtgeſtell⸗ ten Fehler mitteilen(Mängelrüge). Wichtig iſt, daß Sie genaue Angaben über den Fehler machen und nicht etwa allgemein den gekauften Gegenſtand beanſtanden. Die Ihnen wegen der Fehlerhaftigkeit der gelauften Ware zuſtehenden Rechte leventuelle Preisherabſetzung oder Zurücknahme uſw.) ſind ſechs Monate nach Ueber⸗ gabe des gelauften Gegenſtandes verjährt. Steuerfrage K. S. Sz. Wie wir bereits im Briefkaſten der ver⸗ gangenen Woche ausführten, ſieht der Geſetzgeber eine Ausnahme von der ſteuerlichen Neubewertung der kin⸗ derloſen Ehepaare vor. Wenn einer der beiden Ehe⸗ gatten im Jahre 1938(bei Lohnſteuerpflichtigen) 55 Jahre alt geworden iſt und das Einkommen. im Fahre 1937 12 000— RM. nicht überſchritt, ſo erfolgt zeine Einſtufung in Gruppe 2. Da Sie 58 Jahre alt ſind und Ihr Einkommen die genannte Grenze nicht überſchreitet, dürfte vorausſichtlich für Sie alles beim alten bleiben. Vor einem endgültigen Beſcheid müſſen allerdings erſt die Ausführungsbeſtimmungen abgewar⸗ tet werden. Aͤrbeitsfragen Mina. Sie möchten in arbeiten. Wir empfehlen Ihnen, zelheiten, insbeſondere wegen der Deutſchland abgelegten Examen, lieniſchen Vizekonſulat, Mannheim, kundigen. M. Sch. In Mannheim iſt es einer Schneiderin nicht geſtattet, ſich ohne Meiſterprüfung ſelbſtändig zu machen. Nun möchte ihre Schweſter in ihrem Heimatdorf ein ſelbſtändiges Geſchä't betreiben. Sie haben aber nicht geſagt, um welches Dorf es ſich handelt, ſo daß es uns unmöglich iſt, anzugeben, ob dort eher eine Möglichkeit beſteht. Auf keinen Fall kann Ihre Schweſter ohne weiteres das Geſchäft aufmachen, da ſie ſonſt mit einem Verbot rechnen müßte. Damit wäre Frage 1 beant⸗ wortet. Zu Frage 2 und 3 können wir Ihnen nichts ausführen, da wir die Vorausſetzungen nicht kennen, die Ihre Schweſter bereits erfüllt. Ratſam erſcheint es uns, ſie ſetzt ſich erſt einmal mit der für den betreffen⸗ den Bezirk zuſtändigen Damenſchneiderinnung in Ver⸗ bindung. Berufsfragen Kraftfahrer. 1. Wenden Sie ſich an die DAß, Abt. Verkehr.— 2. Ob für das genannte Land Kraftfahrer geſucht werden, iſt uns nicht bebhannt. Pflichtjahr. Muß ein Mädchen, das 22 Jahre alt iſt, noch ein Pflichtjahr ableiſten?— Wenn das Mädchen vor dem 1. März 1938 im Beruf ſtand, braucht es nicht mehr ins Pflichtjahr. Im übrigen raten wir Ihnen, falls Ihnen an weiteren Einzelheiten gelegen iſt, eine entſprechende Anfrage an die zuſtändige Stelle beim Arbeitsamt zu richten. Eine Zinsfrage Nr. 1000. Bei einer mark Möbel gekauft. Italien als Krankenſchweſter ſich wegen der Ein⸗ Anerkennung der in beim Königlich Ita⸗ 2, 5, zin er⸗ Firma werden für 1000 Reichs⸗ Die Bezahlung ſoll in 20 Raten erfolgen. Die Firma verlangt hierfür Wechſel, die je⸗ weils prolongiert werden, und ½ Prozent Zinſen je Monat, alſo 20mal 3/ Prozent von der vollen Summe von RM. 1000.—. Iſt eine ſolche Berechnung in Ord⸗ nung, oder müſſen die jeweils bezahlten Raten von der Zinsberechnung ausgeſchloſſen werden?— Antwort: Die bezahlten Raten müſſen von der Zinsberechnung ausgeſchloſſen werden, da Zinſen nur von wirklich ge⸗ ſchuldeten Beträgen berechnet werden können. perſönliches „Fremdenlegion“. Zuſtändig für Ihre Anfrage iſt die Kreisleitung der NSDapP, Kreisperſonalamt, Mannheim, Rheinſtraße 1. dringend im Hauſe ſlauolierr und inieter fragen an „Ké“ Kann ein Untermieter ein monatlich vermie⸗ tetes möbliertes Zimmer vom 1. zum 15. kündigen, oder wird vom 15. auf den folgenden 1. gekündigt?— Es muß beſtimmungsgemäß vom 15. auf 1. gekündigt werden. Zieht der Mieter am 15. aus, ſo muß, wenn nicht eine andere gütliche Vereinbarung getroffen wird die Miete bis zum Monatsende bezahlt werden. „Feudenheim“ Kann ein Hausbeſitzer ſfür ſeinen Sohn eine Wohnung, die noch unter Mieterſchutz ſteht, auf Grund der Geltendmachung des Eigenbedarfs kündi⸗ gen?— Eigenbedarf kann der Hausbeſitzer nur für ſich felbſt geltend machen. Bei Familienangehörigen wird der Eigenbedarf anerkannt werden können, wenn ſie benötigt werden(Geſchäft o..). Wer Eigenbedarf geltend machen will, muß wenigſtens drei Fahre ſchon Hausbeſitzer ſein. Kündigen kann er auch dann nicht, er muß beim Amtsgericht Aufhebung beantragen. E. Sch. Ich beabſichtige in meinem Hauſe im vierten Stock eine Zweizimmerwohnung mit Küche zu errichten. Erhalte ich für die Erſtellung Zuſchuß?— Die Melde⸗ friſt war am 1. März abgelauſen, Zuſchuß wurde aller⸗ dings nur bei feuergefährlichen Zuſtänden erteilt. Sie können aber u U. ein Darlehen von der Gebäudever⸗ ſicherungs⸗Anſtalt in Karlsruhe erhalten und müſſen einen entſprechenden Antrag ſtellen. Zuſchüſſe für Aus⸗ bauten der genannten Art können nicht gewährt werden. Dr. Schr. Ich bin Mieter einer Wohnung, die ſich in einem vor dem 1. Januar 1937 fertiggeſtellten Zwei⸗ familienhaus befindet. Der Hauseigentümer will das Haus verkaufen und dem neuen Eigentümer die Woh⸗ nung zur Verfügung ſtellen. Kann er unter dieſen Um⸗ ſtänden 1. überhaupt kündigen, 2. ſofort und 3. unter Einhaltung der vereinbarten Kündigungsfriſt kündi⸗ gen?— Antwort: Wenn das Haus vor dem 1. jnaninlreimer K. Sp. Welche Bedingungen Vorausſetzung für den Schauſpielerberuf ſind und bei der Aufnahme in die Schauſpielſchule erfüllt ſein müſſen, erfahren Sie bei der Städtiſchen Hochſchule für Muſit und Theater in Mannheim. „HS“ Wegen Ihrer Anfrage betreffs Aenderung der Tarife für elektriſchen Strom in Mannheim wenden Sie ſich zuſtändigkeitshalber an die Stadtverwaltung. Wir können Ihnen darüber nichts mitteilen. J. B. Wegen der Verwendung von Rohfellen wenden Sie ſich zweckmäßig an einen Kürſchnermeiſter. H. K. Wir raten Ihrer Bekannten, die gern Mode⸗ zeichnerin werden möchte, ſich mit dem Leiter der Mannheimer Modezeichenakademie, Dr. Otto Stöſſinger, D 2, 4(im Haus der„Harmonie“) in Verbindung zu ſetzen. K. B. Die gewünſchte Anſchrift lautet: Reichsminiſter Generalfeldmarſchall Hermann Göring, Berlin Wd, Leipziger Straße 3. Nordſee. Einem dringlichen Wunſche des Führers entſprechend müſſen wir Abſtand davon nehmen, die Anſchriften ſeiner Familienangehörigen zu veröffent⸗ lichen. O. P. Ohne die Vertragsbedingungen bei der Ueber⸗ tragung des Verkaufsrechts für das pharmazeutiſche Präparat genau zu kennen, läßt ſich Ihre Frage hier leider nicht beantworten. Th. B. Ihre Frage laſſen Sie ſich zuſtändigkeits⸗ halber von der Kreisleitung der NSDaApP, Mannheim, Rheinſtraße 1, beantworten. „Jus“, Wegen Ihrer geplanten größeren Radtour ſetzen Sie ſich zweckmäßig mit dem Kreisfachwart für Radſport, Behrens, F 7, 13, in Verbindung. Er wird Sie gern und zuverläſſig beraten. Alter Abonnent. Wir können Ihnen die Lufttempe · raturen für den 23. Dezember mitteilen. Dieſe wer⸗ den täglich dreimal gemeſſen. Sie betrugen um 7 Uhr — 13,2 Grad, um 14 Uhr—8, 5 Grad und um 21 Uhr— 5,4 Grad. Die Temperatur für den Tages⸗ durchſchnitt beträgt— 5,0 Grad, die tiefſte Tempera⸗ tur— 16,0 Grad. Radfahrer. Wie wird man Diplomkaufmann?— Man ſtudiert auf einerUniverſttät oderHandelshochſchule und macht nach Abſchluß der Studien die Prüfung als Diplomkaufmann. Die Aufnahme als Student der Wirtſchaftswiſſenſchaften ſetzt eine gewiſſe kaufmän⸗ —————— BRIEFWMW ARKEN-ECKE ——————— . Vom deutschen Heer zum Volksheer Der deutſchen Helden Kampf, Poſtſtempeln. Kafferslautern und Ludwigshafen a. Anfang November 1918 einhämmerten: Hilf ſiegen! Zeichne Kriegsanleihe! gien) men. quartier“. Alliierten und der Spa war 1918 Sitz des„Großen Hier fand auch Unbeſiegt einer trat das deutſche Heer ie Heimat an. Spa Sehr bald darauf erfolgten in ſammlung“ am 19. Januar Schutz von Regierungstruppen. „Republikaniſche Parlament“ am 11. Februar 1919. Reichspräſidenten gewählt. Nationalverſammlung Weimar Die Zeit eilte Untergang und macht⸗ voller Wiederaufſtieg, dokumentiert auf verſchiedenen Während noch in den letzten Phaſen des Welt⸗ krieges die bayeriſchen Stempelmaſchinen in Rh. noch Tag und Nacht in ra⸗ ſender Folge druckten und dem deutſchen Volke „ trat ſchon am 11. November in Spa(Bel⸗ die Waffenſtillſtandskommiſſion zuſam⸗ Haupt⸗ die Konferenz der Deutſchen über die ſchmach⸗ volle Entwaffung und Reparationszahlung ſtatt. in dieſem grandioſen Völkerringen, Welt von Feinden trotzig gegenüber⸗ den Rückzug in Deutſchland die Wahlen zur ſogenannten„Nationalver⸗ 1919 unter dem Der 6. Februar 1919 war der Tag, wo zum erſten Male das im National⸗ Theater in Weimar zuſammentrat. Hier wurde Ebert zum vorläufigen doppelt ſchnell in jenen ereig⸗ nisreichen Tagen. Die am 7. Mai 1919 Deutſch⸗ land vorgelegten, vom„Rat der Vier“ formu⸗ lierten Friedensbedingungen, wurden in der Nationalverfammlung in Weimar mit 237 egen 138 Stimmen angenommen. Die deutſche riedensdelegation, die in Verſailles weilte.. Deutſche Friedensdelegation unterſchrieb durch Bell und Hermann Müller am 28. Juni 1919 den berühmten Schandver⸗ trag von Verſailles, durch den die glorreiche Republik ein Sklavenſtaat wurde und damit zum Spielball der Alliierten. Im Januar 1920 wurde in Berlin auf der dortigen National⸗ verſammlung das Betriebsrätegeſetz beraten. Aus dieſem Anlaß kam es zu den bekannten blutigen Unruhen, die 31 Tote erforderten. Der Zerſetzungsprozeß begann und ſchlängelte ſich wie der berühmte Bandwurm durch die Infla⸗ —— hindurch, bis zum Ende des Jahres 193333 Nationalverſammlung Berlin Sofort, nachdem die neugebildete national⸗ ſozialiſtiſche Regierung die Geſchicke unſeres deutſchen Vaterlandes in die Hand genommen hatte— wurde gleichzeitig auch der Kampf gegen die„Kriegsſchuldlüge“ energiſch aufge⸗ nommen. Tauſende Briefe mit dem Aufdruck: Wer behauptet, Deutſchland 770 Kriege ſchuld At. Dieſe Lüge iſt die Wurzel unſerer Not ſurden durch die Reichspoſt befördert. Die frü⸗ here Regierung war zu feige dazu. Am 16. März 1935, am Vorabend des Hel⸗ dengedenktages, erfolgte die Verkündigung des Geſeßzes für den Aufbau der Wehrmacht vom Januar 1938 erbaut iſt und die Miete jährlich 1800 Reichsmark nicht erreicht, ſo kann der Hausherr nicht kündigen. Er kann nur auf dem Wege der Aufhebungs⸗ klage beim Amtsgericht die Wohnung für ſich, falls er ſie dringend benötigt, in Anſpruch nehmen. A. K. Kann ein Untermieter(möblierter Herr), mit dem monatliche Kündigung und nachträglich Miet⸗ zahlung vereinbart iſt, von Woche zu Woche ausziehen? — Die Kündigung für möblierte Zimmer wird vom 15. auf dem folgenden Monatserſten ausgeſprochen. Wenn der Mieter vorher auszieht, ſo muß er die Miete bis zum Schluß des Monats bezahlen. Verſäumt er die Zahlung, ſo können Sie den Betrag einklagen. L. M. Ich habe ein Ladenlotal mit anſchließender Einzimmerwohnung mit Vertrag auf ein Jahr ge⸗ mietet. Der Vertrag iſt erloſchen, und der Hausherr will ihn nicht erneuern, ſondern den Laden ander⸗ weitig vergeben. Iſt das möglich?— Antwort: Wenn nur ein Laden gemietet iſt, ſo kann nach Ver⸗ trag gekündigt werden. räumen vermietet worden und beträgt die jährliche Friedensmiete weniger als 1800 Reichsmark, ſo unter⸗ liegen Wohnung und Laden dem Mieterſchutz. Iſt der Laden mit Wohn⸗ K. H. Käfertal. An meinem Hauſe, das einer ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft gehört, iſt der Gartenzaun ſchadhaft, ſo daß mir dadurch Schaden entſtehen hann, weil die Kinder des Nachbarn ſtändig auf mein Grund⸗ ſtück laufen. Der Hausverwalter erklärte mir, daß die Gefellſchaft nicht vertraglich ausdrücklich feſtgelegt iſt, daß Sie für die Inſtandhaltung des Gartenzaunes aufzukommen haben, ſo iſt der Hauseigentümer, in Ihrem Falle 240 die Geſellſchaft, dafür verantwortlich. Sie können Sie, Klagewege veranlaſſen, den Schaden zu beheben. die Reparatur nicht ausführt.— Wenn falls andere Aufforderungen nichts nützen, im Luntecbunł niſche Praxis voraus. Einzelheiten darüber können 4 beim Sekretariat der Univerſität Heidelberg er⸗ ahren. L. W. Iſt es geſundheitsſchädlich, wenn man eine Zimmerlinde im Schlafzimmer ſtehen läßt?— Es iſt falſch, grüne Pflanzen in das Schlafzimmer zu ſtel⸗ len, da die Pflanze bekanntlich nachts Sauerſtoff zur Atmung verbraucht und ſo die Atemluft für die Schlä⸗ fer mindert. Tagsüber, ſo lange es hell iſt, atmet die Pflanze natürlich auch, aber der Vorgang der Aſſimi⸗ lation, d. h. der Aufnahme von Kohlenſäure, bei der Sauerſtoff frei wird, überwiegt den Sauerſtoffver⸗ brauch der Atmung. Entfeſſelungskünſtler. Wir können Ihnen auch kei⸗ nen Aufſchluß über die Tricks des genannten Entfeſſe⸗ lungskünſtlers geben, da uns ſeine Arbeitsweiſe un⸗ bekannt iſt. W. Sch. Das Kaffee„Carl Theodor“ befindet ſich ſchon immer im Hauſe 0 6, 2. Vor einigen Jahren hat es kurze Zeit den Namen„Kurpfalz“ geführt, ihn dann aber wieder abgelegt. Es gibt alſo heute nur ein Kaffee„Carl Theodor“, das ſchon immer an der gleichen Stelle gelegen iſt. pflichten der Ehefrau R. B. Eine Frau hat die Angewohnheit, um ihre Angehörigen zu kränken, am Vormittag die Wohnung zu verlaſſen und ſich in der Stadt herumzutreiben, ohne die Mahlzeiten für die Familie zu bereiten Erſt am Abend kehrt ſie zurück. Hat der Ehemann das Recht, die Koſten für Eſſen in einer Gaſtſtätte vom Haushal⸗ tungsgeld abzuziehen? Welche Maßnahmen ſtehen dem Ehemann evtl. noch zur Verfügung, um der Ehefrau dieſes Veryhalten abzugewöhnen?— Antw Wenn die Frau ſich wirklich ſo verhält wie Sie an⸗ geben, iſt nicht recht verſtändlich, wozu ſie überhaupt ein Haushaltungsgeld bekommt, da ſie ja offenbar den Haushalt gar nicht führt. Sollte die Frau ihr Ver⸗ halten trotz Verbotes nicht ändern, wird dem Ehemann 4 anderes übrig bleiben, als ſich von ihr zu rennen. Guittungen der Frau Sie erheben Einſpruch dagegen, daß Ihre Frau Ihrer Tochter die bei Ihnen Wohnung und, wie es ſcheint, auch Verpflegung, hat, Quittungen über einen Mietbetrag ausſtellt, der durch mündliche Abſprache 16. März 1935, Die Wiedereinführung der Wehrpflicht“ wurde vom deutf „All⸗ chen olke mit großer Begeiſterung aufgenommen. vereinbart iſt.— 6 1357 Abſ. 1 BGB beſagt:„Die Frau iſt berechtigt, innerhalb Ihres häuslichen Wir⸗ kungskreiſes die Geſchäfte des Mannes für ihn zu be⸗ ſorgen und ihn zu vertreten. Rechtsgeſchäfte, die ſie innerhalb dieſes Wirkungskreiſes vornimmt, gelten als im Namen des Mannes vorgenommen, wenn nicht aus den Umſtänden ſich ein Anderes ergibt“. Da weder Sie noch Ihre Frau irgendwelche vertragliche Abmachungen getroffen haben wegen der Zahlung des Mietzinſes und deſſen Aufteilung auf Wohnungsmiete und Anteil an der Verpflegung, da alles auf gütlicher und fried⸗ licher Vereinbarung beruht, wird in Ihrem Falle auch nur auf dem Wege gütlicher Vereinbarung eine Löſung zu finden ſein. Erbfragen J. H. Wir haben im Jahre 1928 ein Teſtament ge⸗ macht, wonach der Ueberlebende den Erſtverſtorbenen beerbt Nun haben wir den Wert des Erbes unbedach⸗ terweiſe viel zu hoch feſtgeſetzt. Sind die Erben in dieſem Falle unſere beiden Kinder, an dieſe Wertfeſt⸗ ſetzung gebunden oder müſſen wir das Teſtament ändern und den wahren Wert angeben?— Ant⸗ wort: Maßgebend für den Wert des Erbes iſt deſſen Wert im Augenblick des Todes des Erblaſſers, nicht der im Teſtament angegebene Wert. Eine Kufwertungsfrage O. P. Sie können heute nicht mehr eine Auſwer⸗ tung des Verkaufserlös für im Jahre 1918 verkaufte Grundſtücke fordern. Die deutſche Mark war damals noch nicht abgewertet; zwar beſaß ſie nicht mehr die Kaufkraft der Vorkriegszeit.— Ihre weitere Frage finden Sie unter„Kunterbunt“ beantwortet. Berechnung von prozeßkoſten .—3. Laſſen Sie den Sachverhalt unter Vorlage ſämtlicher in Ihren Händen befindlichen Unterlagen (Ladungen, Abſchriften von Schriftſätzen uſw.) durch die RS⸗Rechtsberatungsſtelle, hier(Schloß), prüfen und legen Sie dann— falls die Prüfung ergeben ſollte, daß die Koſtenberechnung nicht in Ordnung geht— gegen den Zahlungsbefehl Widerſpruch ein. Schulfragen H. S. 897. Sie haben mit einer privaten Lehranſtalt einen Vertrag für Ihren Sohn mit ſechswöchentlicher Kündigung gemacht. Sie haben Ihren Sohn aus der Anſtalt genommen, die Anſtaltsleitung verlangt noch für eine gewiſſe Zeit Schulgeld.— Sie müſſen, wie es im Vertrag, alſo in dem Schreiben, das Sie durch Ihre Unterſchrift als verbindlich anerkannt haben, vor⸗ geſehen iſt, Schulgeld bezahlen. Was in dem betreffen⸗ den Schreiben über Zahlungstermine— Feſtlegung nach Eintrittsdatum des Schülers oder andere Feſt⸗ ſetzung— beſtimmt iſt, bleibt für Sie verbindlich. V. L. Sch. Ihr Sohn ſollte Oſtern 1939 aus der Volksſchule entlaſſen werden. Nun wurde Ihnen mit⸗ geteilt, daß er noch ein weiteres Jahr in der Schule bleiben ſoll, da er das Ziel der Volksſchule nicht er⸗ reicht habe. Sie haben bereits eine. Lehrſtelle für Ihren Sohn und ſind auch als Vater von fünf Kindern darauf bedacht, Ihren Sohn möglichſt bald auf eigene Füße zu ſtellen.— Nach dem Reichsſchul⸗ pflichtgeſetz, das eine allgemeine Schulpflicht von acht Jahren vorſieht, kann für Kinder, die das Ziel der Volksſchule nicht erreicht haben, verfügt werden, daß ſie ein weiteres Jahr zur Schule gehen müſſen. Vor dieſer Verlängerung der Schulpflicht braucht der Va⸗ ter nicht gehört werden. Wir empfehlen Ihnen, ein ſchriftliches Geſuch an das zuſtändige Kreisſchulamt (in Ihrem Falle Heidelberg) zu richten, und dabet darauf hinzuweiſen, daß Sie für Ihren Sohn bereits die Lehrſtelle haben, und gleichzeitig Ihre Geſamt⸗ lage ſchildern, für den Fall, daß ſoziale Gründe be⸗ rückſichtigt werden ſollen. Wenn es angebracht er⸗ ſcheint, kann nach Anhörung des Arbeitsamtes die Schulbehörde eine Ausnahme von der Beſtimmung verfügen(8 4 Abſatz). Iſt dieſer Weg erfolglos, ſo geben Sie, falls Sie weiter gehen wollen, Ihr Ge⸗ ſuch an das Kreisſchulamt mit der Bitte, es an den Miniſter des Kultus und Unterrichts weiter zu leiten. Sportliches „K..“ Sie ſetzen den Fall, daß zwei Mannſchaften punktegleich ſtehen. Nach den Torverhältniſſen ſoll der Meiſter feſtgeſetzt werden. Der Quotient iſt ausſchlag⸗ gebend.— Die von Ihnen angeführten Torverhältniſſe find allerdings praltiſch völlig unmöglich. Ein Beiſpiel aus der jüngſten Zeit aber wird Aufſchluß geben kön⸗ nen. Drei Mannſchaſten haben je 14 Punkte. Die Tor⸗ verhältniſſe ſind A 24:35, B 31:45 und 0 23:38. Die auszurechnenden Quotienten wären für A 0,885, für B 0,888 und für C 0,605. Die Mannſchaft B wäre Meiſter, die Mannſchaften A und Cſteigen ab. (Auskünfte nach bestem Wissen, ledoch ohne Gewüähr) Dritten Reiches in die Geſchichte eingehen wird. Als einen der erſten Stempel der neuaufgebau⸗ ten Wehrmacht zeigen wir aus dem Gau Ba⸗ Die Wahrung der Ehre und Sicherheit des Deutſchen Reiches iſt von jetzt ab wieder der eigenen Kraft der Nation anvertraut. 12 15 gen Frontſoldaten Adolf Hitler ſelber rechen: „Mögen Jahrtauſende vergehen, ſo wird man nie von 4— reden und ſagen dürfen, ohne des deutſchen Heeres des Weltkrieges zu gedenken. Dann wird aus dem Schleier der Ver⸗ gangenheit heraus die eiſerne Front des grauen Stahlhelms ſichtbar werden, nicht wankend und nicht weichend, ein Mahnmal der Unſterblich⸗ keit. Solange aber Deutſche leben, werden ſie bedenken, daß ſie Söhne ihres Volkes waren...“ Vergrößerung der Originalmarke Am 15. März 1935 erfolgte die Gedenk⸗ ausgabe anläßlich des Heldengedenktages am 17. März für die im Weltkrieg gefallenen deutſchen Krieger. Di⸗ Marke zeigt den Kopf eines Soldaten im Stahlhelm. Der Ent⸗ wurf ſtammt von Hans Schweitzer, dem heutigen Reichsbeauf⸗ tragten für künſtleriſche unter dem Künſtlernamen frühzeitig in den Reihen ſchen Bewegung ſtand Formgebung, der Mjölnir ſchon der nationalſozialiſti⸗ und für ſie kämpfte. Es iſt eine der ſchönſten Marken, die wir Sammler lennen, und die ob ihrer ſchlichten Schönheit jeden gefangen nimmt. Für die Frontſoldaten⸗ generation unter den Sammlern iſt ſie jeden⸗ falls mehr als nur eine— Briefmarke. Die Beſetzung der entmilitariſierten Zone war eine der größten Taten. Eine gewonnene Schlacht im Frieden, die ebenſo wie der Bau der Autoſtraßen und der anderen Großtaten des den den Stempel: Fliegerhorſt über Mannheim⸗Sandhofen 25. einſehtielien Autturſpende 70 500 auf eine alte bewährte„Tradition“ auf⸗ aut. Nur wenige amtliche poſtaliſche Stempel ſind es, die ſeit 1914 an den Heldenkampf, Unter⸗ gang und Wiederaufſtieg erinnern. Wenige, aber trotzdem deutſche, philateliſtiſche Ge⸗ ſchichtsdokumente allererſten Ranges. Wer ſo bewußt Philatelie betreibt, dem wird das Sam⸗ meln kein leeres Aneinanderreihen von Mar⸗ ken und Stempeln ſein, ſondern ein Stück leben⸗ diger deutſcher Geſchichte. Und damit gibt er erſt ſeiner Sammlung den letzten und tiefſten Sinn. Gustay Kabelit2. „Der deutsche Sammler“ Das Februar⸗Heft„Der deutſche Sammler“, Verlag Volk und Reich(Berlin), der auch Bochmanns Sonderſtempelkatalog her⸗ ausgibt, bringt wieder eine Reihe hervorragen⸗ der Beiträge unſerer bekannten Philateliſten. Wichtige Nachrichten und Neuheitenmeldungen aus der Welt der Sammler runden den Inhalt diefer auf großer philateliſtiſcher Höhe ſiehen⸗ den Zeitſchrift vorteilhaft Was b. K. M. baben, d Können den? Wi wort: gen befäh geſunden kann ſein halben 2 und was für das 9 in der be hält, nen oder mehr 4 bezeichnet 4 niſſe in zenbedürf 3 ein reiche 3 des Bode 3 handen ſi einer ſache da wo all ein geſun alle Bedin Praxis d reichen. Ei 3— und zu 4 Aecker— oder die 1 4 Boden kan 4 Zu viel 2 4 und verdr 14 fehlt, iſt d Damit ab Pflanzenw 1 und ohne auch die noch nicht bildet gere er iſt in di einfach un Säule der lich ſeiner gebiet. Ackh arm. Der für die we das wichti, Denn zum geſunder B denmängel gelegt. Wa dung ſeine Bodenu geſchloſſene Kenntnis! dens herau deſſen Inſt Grundſatz des Boden müſſen, da wenigſten übrigen gu Iſt die 1 G. N. in notwendig? Spritzung fehlen Sie lichen Rein mit Säge, Möglichſtes vernichten. Reinigungs ſtärkere Aeſt iſt kein un kann damit überwinterr loſen kleine denſpalten F. L. in geben, welckh von Sofabol was können keit der Soj empfehlen? lichen Vorhe möglichſt gu 4 gleichzeitig i ſten Erfolg chende Bevöl der neuen K — 1 es daher vor wie ſich die Die deutſcher induſtrie un 1 Viehbeſtände lichen Gründ bau und für gegen für de wenn einwa fachem und b wertige Eiw mittelbare m bisherigen Edelſoja bei und der Lu großem Erfo mehl, in dem Lezithin, der voll und unt keine Schwier die Verwend dem Gebraue wenn auch ei kunft, zur V. günſtigen Pr es verſtändlie Zweckmäßigke umliefen. Her gerade in ihr Die Anſicht, vorangeſchritt dung der anf hohen innerer Sojabohne al maßnahmen Preislich un 3 kaum eine Ku zu ſtehen wie 4 ben Anbaufe chend ungünſt Durchſchnitt Körnerer ſtellt werden. noch günſtige 18 Schlachtſch Kilogramm d rungseiweiß bohne auf 1 welche tiefe 1 1959 —— 2„Die n Wir⸗ zu be⸗ die ſie ten als icht aus der Sie chungen etzinſes Anteil d fried⸗ lle auch Löſung ient ge⸗ orbenen nbedach⸗ ben, in Wertfeſt⸗ eſtament Ant⸗ ſt deſſen 5, nicht Aufwer⸗ herkaufte damals nehr die e Frage Vorlage rterlagen .) durch üfen und n ſollte, geht— hranſtalt hentlicher aus der ngt noch , wie es zie durch ben, vor⸗ hetreffen⸗ eſtlegung ere Feſt⸗ dlich. aus der hnen mit⸗ r Schule nicht er⸗ telle für on fünf ichft bald eichsſchul⸗ von acht Ziel der rden, daß ſſen. Vor der Va⸗ hnen, ein Sſchulamt nd dabet n bereits Geſamt⸗ ründe be⸗ hracht er⸗ imtes die ſtimmung olglos, ſo Ihr Ge⸗ s an den zu leiten. nnſchaften n ſoll der ausſchlag⸗ erhältniſſe nBeiſpiel ſeben kön⸗ Die Tor⸗ :38. Die 85, für B e Meiſter, e Gewähr) eeeen hen wird. azufgebau⸗ Bau Ba⸗ dhofen mpel ſind pf, Unter⸗ Wenige, iſche Ge⸗ Wer ſo das Sam⸗ von Mar⸗ tück leben⸗ it gibt er nd tiefſten belit2. deutſche h(Berlin), alog her⸗ rvorragen⸗ zilateliſten. meldungen ſen Inhalt zhe ſtehen⸗ 534 „hakenkreuzbanner“ Samstag, 11. märz 1939 was bezeichnet man als, geſunden · Bodenꝰ K. M. in H. Welche Beſchaffenheit muß ein Boden baben, daß er als„geſund“ befunden werden kann? Können etwa vorhandene Bodenmängel beſeitigt wer⸗ den? Wie laſſen ſich dieſe Mängel heilen?— Ant⸗ wort: Wie allein ein geſunder Körper zu Volleiſtun⸗ gen befähigt, ſo ſind auch höchſte Ernten nur aus einem geſunden Boden zu erzielen. Von einem„kranken“ Acker kann ſein Bebauer für allen Fleiß immer nur einen balben Dank erwarten. Doch was iſt ein„geſunder“. und was ein„kranker“ Boden? Den Boden, der alle für das Pflanzenwachstum maßgeblichen Bedingungen in der beſtmöglichen Zuſammenſetzung und Fülle ent⸗ hält, nennen wir gefund. Jenen, den es an einer oder mehreren dieſer weſentlichen Eigenſchaften gebricht, bezeichnet man als krank. Wo alſo die Waſſerverhält⸗ niſſe in Ordnung ſind, wo der Kalkgehalt den Pflan⸗ zenbedürfniſſen entſpricht, wo genügend Humus und ein reiches Bakterienleben vorliegen, wo die Lüftung des Bodens intalt iſt und reichlich Nahrungsſtoffe vor⸗ handen ſind, und wo dieſe Notwendigkeiten noch von einer ſachgemäßen Bodenbearbeitung unterſtützt werden, da wo alle dieſe Vorausſetzungen erfüllt ſind, da liegt ein geſunder Boden vor. Kaum irgendwo aber ſind alle Bedingungen vollſtändig gegeben. Immer wird die Praxis den Idealzuſtand nur annäherungsweiſe er⸗ reichen. Eines der Hauptleiden unſerer badiſchen Böden — und zwar nicht nur der Wieſen, ſondern auch der Aecker— iſt die häufig anzutreffende ſtauende Näſſe oder die ungenügende Waſſerführung. Auf zu naſſem Boden kann ſich kein geſundes Pflanzenleben entwickeln. Zu viel Waſſer verſchließt im Boden die Hohlräume und verdrängt aus dieſen die Luft. Wo aber dieſe fehlt, iſt den Bakterien das Lebenselement genommen. Damit aber entfällt die wichtigſte Vorausſetzung des Pflanzenwachstums:„Ohne Balterien kein Bodenleben und ohne Bodenleben keine Fruchtbarkeit“. Ferner iſt auch die Humusverſorgung unſerer badiſchen Böden noch nicht überall zum beſten beſtellt. Der Humus aber bildet geradezu den Muttergrund der Kleinlebeweſen, er iſt in dieſer Rolle für die Ergiebigkeit des Landbaus einfach unentbehrlich. Eine weitere beſonders wichtige Säule der Bodengeſundheit iſt der Kalk. Auch hinſicht⸗ lich ſeiner iſt der Gau Baden großenteils ein Mangel⸗ gebiet. Achtzig Hundertteile unſerer Böden ſind kalk⸗ arm. Der Kalk aber iſt der erſte Bau⸗ und Nährſtoff für die wachſenden Pflanzen, und er iſt deshalb auch das wichtigſte, vorzüglichſte„Heilmittel“ des Bodens. Denn zum Glück iſt, wie ſich aus den Erforderniſſen geſunder Böden von ſelbſt ergibt, die Heilung der Bo⸗ denmängel weitgehend in die Gewalt des Menſchen gelegt. Was allerdings der einzelne Bauer zur Geſun⸗ dung ſeines Landes kann, müſſen ihn hauptſächlich Bodenunterſuchungen und ſein eigener auf⸗ geſchloſſener Sinn lehren. Denn nur aus der genauen Kenntnis der ſpeziellen Eigentümlichkeiten eines Bo⸗ dens heraus laſſen ſich wirklich nützliche Ratſchläge zu deſſen Inſtandſetzung erteilen. Doch muß immer der Grundſatz vorwalten, daß möglichſt alle Forderungen des Bodens für ſeine Geſunderhaltung erfüllt ſein müſſen, da der Faktor, der im Boden fehft oder am wenigſten vorhanden iſt, die volle Auswirkung der übrigen guten Eigenſchaften verhindert, Iſt die Nachwinterſpritzung das RKichtige? G. N. in A. Halten Sie eine Nachwinterſpritzung für notwendig? Wenn ja, warum? Wann nehme ich dieſe Spritzung am beſten vor? Was für Spritzmittel emp⸗ fehlen Sie mir?— Antwort: Während der winter⸗ lichen Reinigung haben wir an unſeren Obſtbäumen mit Säge, Kratzer, Stahlbürſte und Baumſcheere unſer Möglichſtes getan, um alle erreichbaren Schädlinge zu vernichten. Wohl haben wir mit dieſen mechaniſchen Reinigungsmaßnahmen vieles erreicht Stämme und ſtärkere Aeſte ſind glatt und ſauber, und in den Kronen iſt kein unnützer Zweig mehr zu finden. Wer aber kann damit die vielen Pilzſporen, Inſekteneier und überwinternden Schädlinge erreichen, die an den zahl⸗ loſen kleinen Zweigen und Trieben oder in den Rin⸗ denſpalten der Aeſte ſitzen? Hier muß im Anſchluß Füc den Landisict, Ghei- und daran eine gründliche chemiſche Reinigung einſetzen, ehe die pflanzlichen und tieriſchen Schädlinge in der Früh⸗ jahrsſonne zu neuem Leben erwacht ſind. Dieſe erſte Spritzung ſoll beſonders ſtark ſein, da jetzt die Knoſpen noch geſchloſſen ſind und wir nicht zu fürchten brau⸗ chen, daß der junge Austrieb durch Spritzmittel ge⸗ ſchädigt werden könnte. Am beſten verwenden wir acht⸗ bis zehnprozentiges Baumſpritzmittel, mit dem wir die Bäume ſehr gründlich und von allen Seiten ſpritzen, ſo daß jeder Zweig triefend naß iſt.„Einſeiſen“ nennt der Obſtbauer dieſe gründliche Spritzmethode. Zur Er⸗ leichterung der Arbeit verwenden wir beim Spritzen ein Velängerungsrohr aus Bambus, und können damit viel beſſer an alle ſchwer zu erreichenden Teile der Baumkrone herankommen. Im Sommer dagegen ver⸗ wendet man eine viel mildere Spritzlöſung, die auch nicht ſo reichlich angetragen zu werden braucht; die Bäume werden dann nur leicht eingenebelt.— Falls unſere Bäume unter zu ſtarkem Fuſikladiumbefall leiden, kann man dem Karbolineum noch zweiprozentige Kup⸗ ſerlalkbrühe zufügen. Dann ſoll das Spritzen erſt Ende März vorgenommen werden. Sonſt müſfen wir dieſe „Kupferkalkſpritzung“ gegen Fuſikladium von der„Nach⸗ winterſpritzung“ getrennt, Ende März bis Mitte April, vornehmen. Auch dieſe erſte Maßnahme iſt bei allen guten Erfahrungen, die man damit gemacht hat, kein Allheilmittel. Es iſt unbedingt erforderlich, die Sprit⸗ zung kurz vor der Blüte, aber in einer ſchwächeren Löſung, zu wiederholen, um auch Schädlinge, die aus anderen Gärten herübergekommen ſind, zu vernichten. ansn der lbrnetmaisanlaũ gecteigect wecden? A. H. in O. Glauben Sie, daß in dieſem Jahre wie⸗ der Stockungen beim Abſatz von Mais zu erwarten ſind? Oder ſind Sie der Auffaſſung, daß ein verſtärkter Anbau mit erhöhter Ernte keine Abſatzſchwierigkeiten findet? Können Sie mir darüuer genauen Aufſchluß und etwa auch einen Rat geben?— Antwort: Die Ueberlegenheit von Körnermais gegenüber unſerem deſſen Nährſtoffertrag er um annähernd 00 Prozent übertrifft, iſt allgemein bekannt und wird auch durch den ſtetigen Anſtieg der Anbaufläche inner⸗ halb der letzten fünf Jahre von 2500 Hektar auf etwa 70 000 Hektar am beſten bewieſen.— Im Herbſt 1938 traten allerdings Stockungen beim Abſatz der deutſchen Maisernte ein; außerdem wurden den Erzeugern auch nach der Regelung von Preis und Abſatz noch verſchie⸗ dene Verkaufsbeſchränkungen auferlegt. Daher begannen viele Anbauer zu zweifeln, ob denn trotz der anerkann⸗ ten betriebs⸗ und volkswirtſchaftlichen Vorzüge von Körnermais noch ein öffentliches Intereſſe an ſeiner Förderung beſteht. Dieſe Sorge iſt unbegründet, denn der Reichsnährſtand fordert erneut nachdrücklich ver⸗ mehrten Anbau von Körnermais zur Erweiterung der wirtſchaftseigenen Futtergrundlage und darüber hinaus zur Verſorgung der Induſtrie, Er hat deshalb jetzt einen neuen erfolgverſprechenden Weg zu der erſtrebten Anbauſteigerung geſchaffen.— Nachdem der Preis für die Ernte 1939 mit 20 Reichsmark je Doppelzentner feſtliegt, kann ſchon jetzt der Abſatz auf dieſer Baſis durch Maislieferungsverträge geſichert werden. Auch die Schwierigkeiten, die bisher in dem hohen Arbeitsauf⸗ wand beim Maisanbau lagen, ſind inzwiſchen durch vermehrten Maſchineneinſatz, beſonders bei der Mais⸗ ernte, weſentlich verringert worden.— Es kann ſichnnun jeder Anbauer die Möglichkeit vermehrten Maisanbaues nutzbar ma⸗ chen durch Abſchluß eines Maisliefe⸗ rungsvertrages. Die Maisanbaugeſellſchaft Ber⸗ lin ſchließt im Einvernehmen mit dem Reichsnährſtand ſolche Lieferungsverträge im Auftrage der deutſchen maisverarbeitenden Induſtrie zu folgenden Bedingun⸗ gen ab: Der Erzeuger verpflichtet ſich zur Ablieferung des vollen Ertrages einer beſtimmten Vertragsfläche, die Induſtrie zur Abnahme dieſes Ertrages zum Preiſe von 20 Reichsmark pro Doppelzentner frei Erzeuger⸗ ſtation. Die Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen ſind dabei im weſentlichen die gleichen wie für 1938. Fol⸗ gende Bedingungen müſſen ferner gemäß den Richt⸗ linien des Reichsnährſtandes von den Anbauern zum Abſchluß des Lieferungsvertrages erfüllt werden.— Die Vertragsfläche darf nicht mehr als 10 Prozent des Ackerlandes betragen. Der Vertragsanbauer muß über die Vertragsfläche hinaus mindeſtens ein Fünftel dieſer Fläche zur Verwertung' im eigenen Betriebe— Er⸗ weiterung der wirtſchaftseigenen Futtergrundlage— anbauen. Die Zuteilung von verbilligtem Ausſands⸗ mais an Vertragsanbauer iſt nicht zuläſſig. Bei Miß⸗ ernten und ähnlichem ſind Ausnahmen geſtattet.— Die bisherigen Einſchränkungen, wie Freigabevermerk des Kreisbauernführers mit 50prozentiger Abſatzbeſchrän⸗ kung und Begrenzung des Höchſtertrages auf 30 Dop⸗ pelzentner je Hektar, fallen hier fort. So wird ein rei⸗ bungsloſer Abſatz auf Grund des Verwertungsſcheins möglich. Handel und Genoſſenſchaften ſollen dabei ſinn⸗ gemäß eingeſchaltet werden. Auskünfte und Vertrags⸗ formulare werden durch die Landesbauernſchaften, Kreisbauernſchaften, die Landwirtſchaftsſchulen und Wirtſchaftsberatungsſtellen und die Maisanbaugeſell⸗ ſchaft mbH, Berlin W 35, Am Karlsbad 20, erteilt. lhas tat man gegen den, hellen Unanſe bei der Jaule? W. E. in B. Wie werden Tauben mit dem„Gelben Knopf“ verſeucht? Kann man dieſe Seuche wirkſam be⸗ kämpfen und wie? Woran erkennt man dieſe Tier⸗ krankheit? Können alte Tiere auch noch ange⸗ ſteckt werden?!— Antwort: Wenn ſich ein Täuber und eine Täubin leiden mögen, dann küſſen ſie ſich, ganz ähnlich wie die Menſchen. Die Täubin ſteckt ihren Schnabel in den ihres Mannes. Leider wird da⸗ bei eine unſerer häufigſten Taubenkrankheiten über⸗ tragen, die Geißeltierchenſeuche. Die winzigen Geißel⸗ tierchen leben im Schlund ſehr vieler Tauben. Mitunter vermehren ſie ſich ſehr ſtark, wodurch dann die be⸗ treffende Taube krank wird und eingeht.— Die jungen Täubchen wachſen bis zum Alter von 14 Tagen gut heran, Dann aber plötz ich ſitzen ſie mit hängenden Flügeln im Neſt und fangen an zu trauern. Der Kot wird dünn und wäſſrig, die gerade hervorgeſchoſſenen Federſtumpfe ſtehen ſtruppig vom Körper ab. Der Schnabel iſt ſtets leicht geöffnet. Oft wird nur eins von den beiden Neſtjungen krank, während das andere gut weiter wächſt. Sieht man ihnen in den Schnabel, dann entdeckt man im Rachen meiſtens gelbe Beläge, die Soiaanlau- ſur jnenocl. odes Tier? F. L. in W. Können Sie mir Aufſchluß darüber geben, welche Erfahrungen man bisher beim Anbau von Sofabohnen in Deutſchland gemacht hat? Wenn la, was können Sie über die Nützlichkeit und Verwertbar⸗ keit der Sojabohne ſagen? Wo iſt deren Anbau zu empfehlen?— Antwort: Bei jedem landwirtſchaft⸗ lichen Vorhaben ſteht der Wunſch im Vordergrund, möglichſt gut verkäufliche Erzeugniſſe zu gewinnen, die gleichzeitig in ihrer Verwendung den denkbar günſtig⸗ ſten Erfolg für die Landwirtſchaft und die verbrau⸗ chende Bevöllerung gewährleiſten. Bei der Einführung der neuen Kulturfrucht„Soja“ in unſerem Feldbau iſt es daher von allergrößter Wichtigkeit, genau zu prüfen, wie ſich die prattiſchſte und beſte Verwertung geſtaltet. Die deutſchen Sojabohnen zu Oel für die Margarine⸗ induſtrie und Sojaſchrot für die Fütterung unſerer Viehbeſtände zu verarbeiten, verbietet ſich aus preis⸗ lichen Gründen. Eine klare Linie für den richtigen Auf⸗ bau und für eine geſunde Weiterentwicklung kann da⸗ gegen für den deutſchen Sojaanban geſchaffen werden, wenn einwandfrei nachgewieſen iſt, daß ſich auf ein⸗ fachem und billigem Wege aus den Inlandsernten hoch⸗ wertige Eiweiß⸗ und Fettnahrungsmittel für die un⸗ mittelbare menſchliche Ernährung herſtellen laſſen. Die bisherigen Speiſeverſuche haben dazu geführt, daß Edelſoja bei der Verpflegung des Heeres, der Marine und der Luftwaffe ſowie bei Maſſenſpeiſungen mit großem Erfolg Verwendung findet.(Edelſoja- Soja⸗ mehl, in dem der geſamte Gehalt an Eiweiß, Fett und Lezithin, der ſich in der reifen Sojabohne vorfindet, voll und unbeſchädigt enthalten iſt.) Es beſtehen jetzt keine Schwierigteiten mehr, die Geſamtbevöllerung über die Verwendung des Sojamehles aufzuklären und in dem Gebrauch zu ſchulen, zumal uns genügend Soja, wenn auch einſtweilen noch zumeiſt ausländiſcher Her⸗ kunft, zur Verfügung ſteht. Solange die bisherigen günſtigen Prüfungsergebniſſe noch nicht vorlagen, war es verſtändlich, daß unterſchiedliche Anſichten über die Zweckmäßigkeit der deütſchen Sojaanbaubeſtrebungen umliefen. Heute gilt es dagegen, die Inlandserzeugung gerade in ihrem Anfangsſtadium allſeitig zu ſtützen. Die Anſicht, wir ſeien hierfür noch nicht weit genug vorangeſchritten, iſt falſch. Denn nach der Ueberwin⸗ dung der anfänglichen Schwierigkeiten werden bei dem hohen inneren und wirtſchaftlich bedeutenden Wert der Sojabohne als Nahrungsſrucht umfangreiche Stützungs⸗ maßnahmen überhaupt nicht mehr notwendig ſein. Preislich und betriebswirtſchaftlich geſehen vermag kaum eine Kulturfrucht ſo ſelbſtändig auf eigenen Füßen zu ſtehen wie die Soja.— Ueberall dort, wo keine gro⸗ ben Anbaufehler begangen wurden und keine abwei⸗ chend ungünſtige Witterung herrſchte, konnte bisher im Durchſchnitt ein Druſchergebnis von 16 Dz. Körnerertrag je Hektar im Altreich feſtge⸗ ſtellt werden. In der Oſtmark liegen die Ernteerträge noch günſtiger. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß 18 Schlachtſchweine mit dem Lebendgewicht von je 150 Kilogramm dieſelbe Menge an gleich wertvollem Nah⸗ rungseiweiß und Speiſeſett erzeugen wie die Soßja⸗ bohne auf 1 Hektar, ſo wird einem erſt voll bewußt, welche tiefe und wirtſchaftliche Bedeutung dem deut⸗ ſchen Sojaanbau beizumeſſen iſt. Durch weitere Ver⸗ beſſerung unſerer Sofaſorten, an der die deutſchen Sojazüchter mit allem Nachdruck arbeiten, und durch Verallgemeinerung der Anbauerfahrung wird ſich der deutſche Sojaanbau ſtetig und unaufhaftbar weiter ausdehnen. Einſtweilen ſoll der Anbau nur in den hierfür beſonders geeigneten Gebieten Ausdehnung finden(ſiehe Karte). Aahne A 3 —— 2 5 2—*——— Das wertvolle Eiweiß und der beachtliche Fettanteil in unſerer Sojabohne laſſen eine Preisbildung für den Anbauer zu, die dem Aufwand für Saatgut, Düngung und Arbeit voll gerecht wird. Der Anbauuauſwand für die Soja liegt etwas niedriger als beim Körnermais. Sehr deutlich vermag der nachfolgende Vergleich den hervorragenden Wert der Soja als Eiweiß⸗ und Fett⸗ lieferant darzuſtellen: Der Durchſchnittsertrag eines Hektars deckt den Eiweiß⸗ und Fettbedarf von Eiweißbedarf Fettbedarf Soja... 18 Menſchen 10 Menſchen Genn 3 n 4 17 Gerſte Schweinefütt.) 3 10 5 3 Dieſe vielſeitige Pflanze nicht zum Gemeinwohl unſe⸗ res Volkes voll auszunutzen, wäre eine Unterlaſſungs⸗ fünde. Wir wiſſen über die Soja bereits viel Wertvol⸗ les, doch iſt ſicher, daß noch andere ungeahnte Werte in dieſer ſchlichten Feldpflanze ſchlummern. erbſen⸗ bis walnußgroß ſind, eben den ſoegannten „Gelben Knopf“. In ein paar Tagen gehen die Tiere ein. Wir können ihnen manchmal helfen, indem wir die Beläge vorſichtig mit einem Hölzchen entfernen und die Stelle mit einer Löſung von 0,5proz. Sulfoliquid pin⸗ ſeln. Auch am Nabel der Tauben kann ſich der„Gelbe Knopf“ bilden, das heißt an der Stelle des Bauches, wo die Jungtaube einen Dotterreſt aus dem Ei in die Leibeshöhle eingezogen hat, von dem ſie ſich in den erſten Tagen mit ernährt.— Die Geißeltierchen können auch Jungtauben im Alter bis zu acht Monaten noch ſehr gefährlich werden. Bei ihnen befallen ſie mit Vor⸗ liebe die Leber. Schlachtet man ſo eine Taube, dann findet man die Leber nicht mehr gleichmäßig maha⸗ gonibraun, ſondern von hellen Herden durch'etzt. Die Jungtauben werden ſchwach und können nicht mehr vom Boden auffliegen. Sie haben Durchfall und ſind nach zwei bis vier Tagen tot.— Wenn wir in einem Taubenſchlage viel unter dem„Gelben Knopf“ zu lei⸗ den haben, können wir die Verbreitung der Seuche durch beſtimmte Trinkwaſſerzuſätze verhindern und auch die Geißeltierchen im Schlund der meiſten Alttauben vernichten. Die Alttauben haben nämlich ſelbſt unter den Geißeltierchen nicht mehr zu leiden, ſtecken aber immer wieder ihre Jungen damit an. Nach Verſuchen der Tierärztlichen Hochſchule Hannover genügen 3 Gramm Kupfenſulfat in einem Liter Trinkwaſſer gelöſt, um die Erreger abzutöten. Allerdings müſſen wir da⸗ für ſorgen, daß die Tauben kein anderes Trinkwaſſer zur Verfügung haben. Bei einigen wenigen Tauben finden jedoch die Geißeltierchen im Schlund ſo günſtige Bedingungen, daß wir ſie nicht vernichten können. Dieſe Tauben erkennen wir daran, daß die Jungen trotz des Trinkwaſſerzuſatzes noch an der Seuche erkranken. Solche hartnäckigen Krankheitserreger unter den Alt⸗ tauben ſchlachten wir ſchleunigſt ab. Sind Kaninchen jagdbares Wildꝰ O. S. in L. Dürfen Kaninchen gejagt werden? Darf man dies nur mit Jagdſchein tun? Unter weſchen Um⸗ ſtänden darf man dies tun, ohne einen Jagdſchein zu beſitzen? Kann in beſtimmten Fällen Erſatz des Scha⸗ dens gefordert werden(den die Kaninchen verurſacht haben) und von wem?— Antwort: Mit Recht ſind Wildlaninchen bei Gartenbeſitzern und Obſtbauern in gleicher Weiſe unbeliebt. Sie dringen in den Winter⸗ monaten in Gärten und Obſtanlagen ein und können hier beſonders durch Abſchälen der Rinde junger Obſt⸗ bäume ganze Kulturen vernichten. Aber auch im Ge⸗ müſegarten richten ſie unter dem Wintergemüſe großen Schaden an. Kein Wunder, wenn der Gartenbeſitzer mit allen Mitteln danach trachtet, die Kaninchen kurz zu halten. Neben der koſtſpieligen Einfriedigung des zu ſchützenden Geländes mit engmaſchigen Drahtzäunen wird immer wieder verſucht, den ſchädlichen Nagern mit Gift, Tellereiſen oder gar mit der Flinte den Garaus zu machen. Zur Verwendung ſo draſtiſcher Mittel ſind wir aber nur in den ſeltenſten Fällen be⸗ rechtigt. Im Reichsjagdgeſetz vom 3. Juli 1934 iſt das Kaninchen, das bis dahin vogelfrei war, zum jagdbaren Tier erklärt worden. Damit ſind die bis dahin zuläſſig geweſenen Bekämpfungsmethoden, wie das Auslegen von Giftködern, das Vergaſen ganzer Baue, ſowie das Fangen in Tellereiſen oder Schlingen nicht mehr erlaubt. Die Jagd auf Kaninchen iſt damit nur noch dem Jagdberechtigten oder in beſonderen Fällen, nach Einholen einer ſchriftlichen Erlaubnis des Kreisjägermeiſters, auch dem Grundſtückseigentümer ge⸗ ſtattet. Zu dieſer Erlaubnis iſt ein Jagdſchein nicht er⸗ forderlich, die Berechtigung kann aber jederzeit wieder zurückgezogen werden. Dem Grundſtücksbeſitzer wird die Erlaubnis zum Abſchuß beſonders dann gewährt wer⸗ den, wenn es ſich um Gelände handelt, auf dem die Jagd ruht, wie es bei Haus⸗ und Obſtgärten und Kleingartenkolonien faſt immer der Fall ſein wird. Der Gartenbeſitzer darf nun aber auch von dem zu⸗ ſtändigen Jagdberechtigten Schadenerſatz verlangen, wenn dieſer nicht für genügenden Abſchuß geſorgt hat, und wenn der Gartenbeſitzer ſeine Anlage mit einem den üblichen Anforderungen entſprechenden Schutzzaun umgeben hat. Er meldet den Schaden innerhalb von drei Tagen der Ortspolizeibehörde, die den Kreisjäger⸗ meiſter veranlaßt, den zuſtändigen Jagdberechtigten zu einem verſtärkten Abſchuß der Kaninchen zu nötigen. Unterlaſſen wir aber die üblichen Schutzvorrichtungen, dann iſt ein Recht auf Schadenerſatz nicht mehr gegeben. Ebenſo braucht der Jagdberechtigte dann nicht für Wildſchäden aufzuokmmen, wenn ſie auf Grundſtücken angerichtet worden ſind, auf denen die Jagd ruht. Wir ſehen alſo, daß Wildkaninchen durchaus„ernſt“ ge⸗ Ektenosſleigerung auf dem Grünland duech Unterleilung uni kimümming ——— Sa——— —————————— —— —————— -— — 5. 23 * durch Umbruch ungeigneier Flüchen 24 —— en r 5 T ſ, X 7 , 75. 82* 8 —— — . 7 Te. ,,, ———, ,, —0◻— 5—. 4., E——— 7 Uurch Herüfttrocknung bezm. kinſãuerung 2* 2 nommen werden ſollen, und daß wir durch unüber⸗ legtes und eigenmächtiges Handeln ſehr leicht mit dem Jagdgeſetz in Konflikt kommen können. Warum iſt das Schmieren der Maſchinen und Geräte ſo wichtigꝰ W. N. in R. Laſſen ſich durch richtiges mieren auch Erſparniſſe erzielen? Wird die—— der Maſchinen und Geräte dadurch weſentlich verlängertz Was muß man eigentlich über die Schmiermittel wiſ⸗ ſen? Worin beſtehen die eigentlichen Vorteile des Schmierens?— Antwort; Das Schmieren iſt eine der wichtigſten Maßnahmen bei der Maſchinenpflege. Die Bedeutung einer ſorgfältigen Schmierung iſt bei den Landmaſchinen beſonders groß, da ſie unter ſehr ungünſtigen Betriebsverhältniſſen arbeiten müſſen. Vor allen Dingen üben Staub, Näſſe und mineraliſche Sal e einen verheerenden Einfluß auf die Landmaſchinen aus. Die zwiſchen den Betriebszeiten der einzelnen Landmaſchinen liegenden langen Pauſen, die bis zu einem halben und dreiviertel Jahr dauern, werden nun leider ſehr oft nicht zur Inſtandhaltung der Ma⸗ ſchinen ausgenutzt, ſondern die Maſchinen bleiben ſehr häuſig ungeſäubert ſtehen, worunter ſie dann ſehr lei⸗ den. Dieſe ungünſtigen Einflüſſe laſſen ſich nun zum großen Teil durch eine ſorgfältige und ſachgemäße Schmierung ſtark abſchwächen. Bei der heutigen ſtarken Maſchinenanwendung iſt dies um ſo notwendiger, als die Maſchine in vielen Fällen menſchliche Arbeitskräfte erſetzen muß. Der Zweck der Schmierung iſt die Ver⸗ minderung oder Beſeitigung der durch Reibung an be⸗ weglichen Teilen der Maſchinen entſtehenden Material⸗ und Leiſtungsverluſte. Man unterſcheidet nun drei Arten von Reibung, die trockene, die halbflüſſige und die flüſſige Reibung. Die trockene Reibung iſt beim Fehlen jeglicher Schmierung vorhanden, wenn alſo die betreffenden Maſchinenteile vollkommen trocken aufein⸗ ander laufen. Die Folge davon ſind hoher Kraftver⸗ brauch, ſtarte Wärmeentwicklung und hoher Verſchleiß. Dabei können ſich die betreffenden Maſchinenteile ſo ſtark erwärmen, daß eine örtliche Verſchweißung, das ſog. Freſſen, eintritt. Das Kennzeichen der trockonen Reihung iſt das Quietſchen, wie man es oft bei Acker⸗ geräten hören kann. Daß hierdurch erhebliche Materia⸗ verluſte und oft auch Brüche entſtehen können, iſt jedem bekannt, und trotzdem kann man immer wieder nach Schmierung ſchreiende Ackergeräte auf dem Felde feſt⸗ ſtellen. Bei der halbffüſſigen Reibung ſind die Ober⸗ flächen der aufeinander arbeitenden Maſchinentei'e teilweiſe durch ein Schmiermittel voneinander getrennt, und zwar entweder durch Schmiermittelmangel, zu oroße Abnutzung oder durch Verwendung eines unge⸗ eigneten Schmiermittels. Die flüſſige Reibung hat kleine Reibunasverluſte, geringen Verſch'eiß, geringe Wärmeentwicklung, geringen Schmiermittelverbrauch, große Belaſtungsſähigkeit und Betriebsſicherheit zur Folge, da bei ihr die Laufflächen der beiden aufein⸗ ander arbeitenden Teile durch eine feine Schmierſchicht voneinander getrennt ſind. Um dieſe flüſſige Reibung zu erreichen, muß man das richtige Schmiermittel ver⸗ wenden, rechtzeitig ſchmieren, bei ſelbſttätigen Schmier⸗ ſyſtemen das Schmiermittel rechtzeitig ergänzen und abgenutzte Teiſe beizeiten erneuern, denn man kann ſolche Abnutzungen nicht durch ſtärkeres Schmieren ausgleichen. Schon vor der Inbetriebſetzung einer neuen Maſchine muß man ſich überzeugen, ob alle Schmierſtellen in Ordnung ſind, kein Oelkanal ver⸗ ſtopft iſt und das Schmiermittel ohne Hindernis an die Schmierſtelle gelangt. Aber auch während des Be⸗ triebes ſollten die Schmierſtellen von Zeit zu Zelt zontrolliert werden. Grundſtücksnutzung Odenwald. Sie fragen an, was Sie auf Ihrem an der Bergſtraße gelegenen Grundſtück an“auen können. Ohne das Grundſtück zu kennen, können wir darüber keine Auskunft geben. Zuſtändig iſt in Ihrem Falle der Ortsbauernführer des Ortes, in dem das Grund⸗ ſtück liegt. F. K. Wir bedauern, Ihre Anfrage nicht beantwor⸗ ten zu können, da Sie Ihren Namen und Ihre An⸗ ſchrift nicht genannt haben. Unfallverſicherung H. N. in Heppenheim. Den angeführten Fälen dürf⸗ ten Entſcheidungen des Reichsverſicherungsamtes aus der neueren Zeit zugrundeliegen. Ob das Reichsver⸗ ſicherungsamt bereits 1931 die heutige Auffaſſung ver⸗ treten hat, iſt uns nicht berannt. Es ſteht Ihnen natür⸗ lich frei, ſich trotzdem heute noch einmal zwecks Aus⸗ kunft an das Verſicherungsamt, Abt. Unfallſachen, in Darmſtadt zu wenden. Sippenforſchung B. W. In Sippenforſchungsangelegenheiten wenden Sie ſich in allererſter Linie an die Reichs ſtelle für Sippenforſchung, Berlin, Schiffbauerdamm. „R. H. 175. Sie ſragen an, ob jedes Standesamt den Ahnenpaß beglaubigen kann, oder ob Sie ſich deshaſb an das für Ihren Woßtnort und Bezir: zuſtändige Standesamt wenden müfſfen.— Eine Beſtimmung gibt es darüber nicht. Vorausſetzung der Beglaubigung iſt, daß die Uebereinſtimmung der Eintragungen in' den Ahnenpaß mit den beigefügten Urkunden eingehend geprüft wird. Bei der Arbeitsüberlaſtung der Standes⸗ ämter iſt es für den einzelnen notwendig, einige Zeit auf die Erledigung ſeines Ahnenpaſſes zu warten. Ob der Beamte, der Sie an das zuſtändige Standesamt verwieſen hat, im Unrecht war, läßt ſich nicht fagen. Es iſt Auffaſſungsſache, da eine einſchlägige Beſtim⸗ mung nicht beſteht. militäriſches K. B. in Weinheim. Die gewünſchte Austunft kö Sie nur durch das Wehrbezirkskommando 1 5 Mann⸗ heim, L 15, 1, erhalten. Wir empfehlen Ihnen perſön⸗ lich dort vorzuſprechen.— Die angefragte Anſchrift lautet: Berlin W35, Tirpitz⸗ufer 72/76. „hakenkreuzbanner“ In Johannisthal iſt Jahrmarkt. In der gro⸗ en Atelierhalle haben die Architekten Zan⸗ er und Machus einen Jahrmarktzauber auf⸗ Daß man im Ate⸗ der mit jedem echten Jahrmarkt unbe⸗ ehen konkurrieren könnte. lier einen richtigen„Haut⸗den⸗Lukas“ aufgebaut finden kann, iſt nicht neu, das hat man ſchon oft eſehen. Auch das farbigbunte Bild der Bu⸗ en, das Treiben der Jahrmarktgäſte bietet nichts Neues. Zerlett aber war das alles längſt nicht genug. Er hat ſich von ſeinem Architekten Dinge herzaubern laſſen, die auch den abge⸗ brühteſten Atelierbeſucher verblüffen. Mandeln, Zuckerſtangen, damp⸗ fen de Würſte In dieſem Filmjahrmarkt kann man nämlich richtig Reitſchulfahren, man kann für einen Groſchen Türkiſchen Honig kaufen, echte friſch⸗ ſebrannte Mandeln erſtehen, Zuckerſtangen lut⸗ —— und richtige dampfende Würſtchen eſſen. Oberst von Brüniges Paul Otto spielt in dem von Gerhard Lamprecht inszenierten Ufa-Film„Die Geliebte“ die Rolle eines hohen Offiziers. Foto: Ufa-Baumann Alles iſt echt auf dieſem Jahrmarkt. Und das Geheimnis dieſer Echtheit? Produktionsleiter Helmut Schreiber hat für die Budenbeſitzer einfach, wie es ſonſt irgendeine Gemeinde zu tun pflegt, einen Jahrmarkt ausgeſchrieben und dieſen echten Jahrmarkt einfach in die Atelier⸗ halle verlegt. Die Budenbeſitzer ließen ſich eine 1455 verlockende Gelegenheit nicht entgehen, enn ſchließlich ſteht es ſich wärmer in einer Halle, als bei naßkaltem Märzwetter irgendwo auf der Dorfſtraße. Und die Sorge um die täg⸗ liche Einnahme war ihnen durch die feſte Gage von vorneherein abgenommen. Man konnte ſo⸗ ar den immer hungrigen Komparſen darüber aans die gute echte Ware verkaufen. Beſon⸗ ders der Mann mit den gebrannten Mandeln machte ein gutes Geſchäft, aber auch die Frau mit dem Türkiſchen Honig ſetzte bei den Da⸗ men in der Tracht von 1840 die vielbegehrte Süßigkeit mit Leichtigkeit ab. Wir ſchlendern wie auf einem richtigen Jahr⸗ markt durch die Budenreihen, ſetzen uns probe⸗ weiſe auf die Pferdchen der Reitſchule unterhal⸗ ten uns mit den Soldaten Friedrich Wilhelm IW. und kommen ſchließlich zu dem„Lukas“, wo gerade eine Filmſzene in Gang iſt. Zerlett verfilmt hier die Poſſe„Robert und Bertram“, über die an allen Bühnen des Reiches ſchon underttauſende gelacht haben. Es iſt eine zene, die ſchon ziemlich am Ende des Films Gagat denn Robert und Bertram, die beiden agabunden. ſollen hier endlich gefaßt werden und ihrer gerechten Strafe entgegen gehen. Hochzeitsgeſellſchaft auf Verbrecherjagd Der Film ſpielt im Jahr 1840. Berlin und —— denn es Theo Lingen und Paul Kemp in einer lustigen Szene des Bavaria-Fil weiter“. Die bunte Seite Samstag, 11. märz 1959 Neile Filme-wir blenden auifl Hans von Zerlelt verfimt die unsterbliche Posse, Robert und Bertramꝰ Ein em Winter leicht durch den Wald und ſchnitzt den Namen ſeiner He⸗ lene in die Baumrinden. Auch Bertram über⸗ Er liegt im der verlocken⸗ den Traumgeſtalt Fatme und Suleika. Aber die als er ſie um⸗ armen will, in zwei Gendarmen, die recht un⸗ umgehen. Im Gefängnis trifft dem das Gefängnis längſt über iſt und der daher mit Bertram dem behäbigen Ge⸗ der Spreewald ſind ſeine Schauplätze. herrlicher Frühling iſt einem rau gefolgt. Michel der Schüchterne, ſ kommen die Frühlingsgefühle. Straßengraben und träumt von beiden Frauen verwandeln ſich, ſanft mit ihm er feinen alten Tippelbruder Robert, ſeinem Freund fängnisverwalter Strambach entflieht. Im Gaſthaus von Vater Lips im Spreewald erſte Station und betätigen 5 er ſie ſollen als Hochzeitsgäſte nicht lange unge⸗ Flint und den bei⸗ ſie den Herrn ſeine Brieftaſche erleichtern. Es den Halunken, an der ſich die ganze Hochzeitsgeſellſchaft betei⸗ der Gendarmen Bertram vom Schau⸗ machen ſie die als Geſchirrwäſcher bei einer Hochzeit. A die Gendarmen ſtört bleiben, denn Sie ſind Blank ſind hinter ihnen her. den Vagabunden hinderlich, als Biedermeier um beginnt eine wilde Hetzjagd nach ligt. Aber auf den Pferden verſchwinden Robert und platz ihrer Tat. Der Diebſtahl erweiſt big, wie ſich die beiden das erhofften. Sie verrät. Wer ſchlau Berlin und erſcheinen als Graf 2 ie⸗ in⸗ den nur einen Brief, der ihnen einen Einblick in die unſauberen Geſchäfte des Herrn Bieder⸗ meier mit dem Bankier Ipelmeyer in Berlin iſt, kann aus allem Geld machen. Alſo begeben ſich die beiden nach von Monte Chriſto und Geſangspädagoge Müller im Café ſich als nicht ſo 21 Eine Kd A. Stemmle inszenierten Ufia-Film„ —— IIse Werner Kranzler. Geld der verſetzten Pferde. ſich die beiden heranmachen, ſchäft und lädt ſie zu einer in ſeinem bens nicht kange, denn als ſie der Familie ihre Auch eine schwebende Jungirau -VMorstellung im Lager der Reichsautobahn-Arbeiter und eine Szene aus dem von R. Die große Aufmachung ſtammt vom Ipelmann, an den wittert ein Ge⸗ hierift Geſellſchaft auſe ein. Auch hier iſt ihres Blei⸗ splelt dle Suzanne in dem neuen Tobis-Film„Bel ami“. den Willi Forst für die Tobis insze- niert und in dem er die Titelrolle spielt. könnt“ geladen sein“ ms„Das Abenteuer geht Foto: Bavaria-Filmkunst M. Foto: Tobis Mann für Mann“. Foto: Uia-Goldsche wertvollen Schmuckſtücke entführen, ſetzt eine neue Verfolgungsjagd ein. Fluchtverſuch im Feſſelballon Als Spreewälderinnen verkleidet, finden wir beide ſchließlich auf dem Jahrmarkt wieder. Ihr früherer Gefängnisverwalter wirft ein Auge auf die„hübſchen Mädchen“. Als ſie ent⸗ deckt werden, hängen ſie ſich an das Attraktions⸗ ſtück des Jahrmarktes, einen Feſſelballon und verſuchen zu fliehen. Aber ein wohlgezielter Schuß bereitet der Flucht ein vorzeitiges Ende. Unſanft kommen die beiden zur Erde zurück. Dem Vagabundenleben folgt nun das Solda⸗ tenleben, wo ihnen Ordnung und Diſziplin bei⸗ gebracht wird. Michel, der bei den Soldaten ein ganz anderer geworden iſt und ſein Lenchen be⸗ kommen hat, ſteht vor der Front ſeiner Kom⸗ panie und bringt Robert und Bertram„„die Flötentöne“ bei. Mit Rudi Godden und Kurt Seifert fand das Titelpaar eine ausgezeichnete Beſet⸗ zung. Godden war der Begründer„Der acht Entfeſſelten“ und fiel in der Rolle des Inſpi⸗ ienten in„Es leuchten die Sterne“ auf. Sei⸗ 1555 der Abend für Abend im Metropoltheater in Berlin wahre Triumphe feierte, ſah man zum Beiſpiel als Ballettmeiſter in„Patrioten“. Der Gefängnisverwalter Strambach wird von Fritz Kampers geſpielt. Michel und Helene, die hen durch die Hilfe Robert und Bertrams fin⸗ en, ſind Heinz Schorlemer(vom Nollen⸗ dorfplatz⸗Theater in Berlin) und Carla Ruſt, die wir hier einmal in Blond als Spreewäl⸗ derin ſehen. Die beiden Gendarmen ſind Hans Stiegner und Fritz Hoopts. Die Fami⸗ ſie Ipelmeyer wird von Herbert Hübner, Inge v. d. Straaten und Tatjana Sais geſpielt. In weiteren Rollen ſieht man noch Robert Dorſay, Urſula Deinert, Eva Tinſchmann und Willi Schur(die beiden letzten als Bänkelſängerpaar), Es wird inter⸗ eſſieren, daß die Koſtümentwürfe und Ausſtat⸗ tung des Films von Prof. Scheurich über⸗ nommen wurde, der dem Film ein beſonderes künſtleriſches Gepräge verleihen dürfte. Auszeichnung eines 100jährigen Dichters. Die Ungariſche Petöfi⸗Geſellſchaft hat in dieſem Jahre ihren großen literariſchen Preis dem hundert Johre alten Dichter Ladis⸗ law Torkos zugeſprochen. Torkos, der Mit⸗ telſchullehrer war, gehört zu den Gründern der Geſellſchaft. Wie der greiſe Dichter in einem Interview erklärte, verdanke er ſeine Geſund⸗ heit und ſeine Friſche ſeiner ſeeliſchen Harmonie ſowie insbeſondere dem Umſtande, daß er ſich vollkommen ſeiner Familie widme. Im Tabarin Hier singt Rachel(Lizzi Waldmüller) das Lied Bel ami, den Willy Forst in namigen Tobis-Film splelt. seinem gleich- M. Foto: Tobia . . 4 „haker W. Beac Mannbe Samstag, dermie Freude 101—1 d' Albe Sonntag, Kraft d. 31, 55- bis 42 521—5 127—1 von Ri 22.15 U Dienstag, miete Donnerste dermie⸗ Rhei fang 2 Freitag, 1 miete Freude bis 406 leans? 19.30 U Samstag, miete, ſpiel ve 17.15 1 1. Son durch Abt. 46 Operett 20 Uhr Au E Art E E m von R. dsche etzt eine lon iden wir wieder. irft ein ſie ent⸗ raktions⸗ llon und lgezielter es Ende. urück. olda⸗ plin bei⸗ daten ein nchen be⸗ ſer Kom⸗ am„die Zeifert te Beſet⸗ „Der acht 28 Inſpi⸗ auf. Sei⸗ poltheater man zum ten“. Der von Fritz elene, die rams fin⸗ n Nollen⸗ la Ruſt, Spreewäl⸗ ſind Hans die Fami⸗ übner, na Sais man noch rt, Eva die beiden hird inter⸗ d Ausſtat⸗ zich über⸗ beſonderes te. ährigen Geſellſchaft terariſchen hter Ladis⸗ „ der Mit⸗ ündern der in einem ie Geſund⸗ Harmonie daß er ſich em gleich- Zoto: Tobla „hakenkreuzbanner“ Samstag, 11. märz 1939 e NMorsen sonnteg nöächmittag Jans ælit Lalfesctumde st hsuch aus heit' rem Himmel tritt oft der Witterungsumich 118 mit Grippe⸗Gekahr ein! Heshal Dur chgehendwerme ſetzt vorbeugen und durch die Dboppelherz⸗Kur fũr einen wider⸗ Dile grohbe Uebettaschung kfür Heanheim———— demnöächst ktöffnung des Palmengartens dlesehenswerte neue Tenzstätte Bierrestaurant Bar Tanzkaffee Semeiiununuunluninuumunuimmuununmniiliinmuinmilnim, ſtandskühlgen Organlemuo mit gereinigtem Blut und geſtühlten Nerven korgen! hooliniez Doppelhers-Verkautsstellen: Drog. Lud. wit& Schütthelm, O 4, 3 und Fillale Frledrichsplatz 19. brhehe Ranmen) konntog, den 12. Mütz, 18.15 Unt iieeeieeeeeeeieeeeeeeeeee Mannheim FPo an den Flenken Im Plenkenkeller BZler vom Fan!1 Durlacliec llofꝰ Orgel⸗Konzert londmonn- Holzin- Becheher Weike v. Hone, Bahmꝭ, David, Londmenn Karten zu Röt..,-„50 u.„30 erloren ——4 Gerda Schick Karl Gfrõrer .— VERLOBIF Raufluſtige Monnheim Kirchenstroße 10 Mannheim 12. März 1939 leve täglieh di. Korl-Ludwig-Sttoße 41 HB-Anzelger dens dort finden sie günstige Angebote Friedlriclronacli —————+——————+— Walter Peiri Gertrud Pefri o. s5, Vermühlte Samstag, den 1i. und Sonnteg, den 12. FHürz TANZ Filltär 50 pfg. Nannheim Ruppreduislobe 4 Kirchl. Trouung damskog 13 Uhe, Untere Pforrel C 4 2 5 Alſred Beulenmiiller Ahfeng 6 Unr Eintritt 50 Pfg. Wirischalis Uebernahme! Restaurfent Bilerkeller Münzstube Automa! C. rchend. Hàffnef u. e. d. Abanchmssa Der verehrten Einwohnerschaft von Käfertal zeigen wir höflichst an, daß witr die Wirtschaft Z. Vorstadt Friedel Beiſenmũller geb. Dieſenb ocher Vermöhlte Stuntgori- Degerloch Naonnhelm Schokatee H 1. 2 K 1. 9 ſTberartt Heyer Wohin heute abendꝰ Beachten Sie umere Vergnilgungsanzeigenl der geprüfte Kammerjäger FANNHMEIN, collinistrane 10 Selt 38 flahren lüt Höehstleistungen in der Schüchinesben mpiuna hekannt. 11. Nierz 1939 7 übernommen haben.— Zur Eröftnunz heute, Samstag, 11. März, Konzert. ff. Weine, la Biere, zute Küche.— Wir werden bestrebt sein, unsere Gäste auf das zuvorkommendste zu bedlenen. ax Meiseh u. Frau. Nicdat mur fiornu lunte zondern joder, der on Verstopfung eidei ist begeistertvon der vornöglichen Witkung und dem— der Meinen verehrten Gästen vielen Dank für das mir entgegengebrachte Vertfauen, das sie auch auf meinen Nachfolger übeftragen wollen. Jakob Oest. 89⁵⁷——— Als E3AT 418 5 NVr. ιι 23090 lei———— Jn oſſon Hrocerien und Apotheken · Pockungen zu 15/30%/36/95 ½ Samstag, Im Uationaltheater: 11. März: Miete 4 17 und 1. Son⸗ bermſene A Rund für die RSc Kraft durch Freude: Kulturgemeinde„Ludwigshafen Abt 101—102:„Tiefland,“ Oper von Eugen 'Albert. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 12. März: Nachm.⸗Vorſt. für die NSG Kraft d. Freude: Kulturg. Ludwigshafen, Abt. 31, 55—56, 61, 401—402, 410—411, 414, 420 bis 423 432—434, 438, 471—472, 491—402, 521—523, Gruppe P Nr. 815—817 u. Gr. B: „Die diebiſche Elſter“, Oper von G. 1 6 5 14 Uhr, Ende nach 16.30 hr.— Abends: Miete C17 und 1. Son⸗ C9, zum Heldengedenktag, in neuer Infzenierung:„JFungfrau von Or⸗ éans“, Schauſpiel von Fr. v. Schiller. Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. Montag, 13. März: Miete B 17 und 1. Sonder⸗ miete B 9 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim Abtlg. 127—129:„Prinz von Thule“, Opererle von Rudolf Kattnigg. Anfang 20 ühr, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 14. 1 Miete E 18 und 2. Sonder⸗ miete E 9 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 391 bis 393:„Aimse“, Komödie von Heinz Cou⸗ bier. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 15. März: Miete M 19 und 1. Son⸗ dermiete M 10:„Trau, ſchau, wem?“ Luſtſpiel von Albert Kehm. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 16. Mürz: Miete D 18 und 2. Son⸗ dermiete D 9; in neuer Einſtudierung:„Das Rheingo id“, von Richard Wagner. An⸗ fang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 17. 5 Miete A 18 und 2. Sonder⸗ miete A 9 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 405 bis 406, 431:„Die Junglrau von Or⸗ leans“, Schauſpiel von Schiller. Anfang 19.30 ühr, Ende etwa 22.45 Uhr. Samstag, 18. März; Nachm.⸗Vorſtell.; Schüler⸗ miete A:„König Richard IIi.“, Schau⸗ ſpiel von Shakeſpeare. Anfang 14 Uhr, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete G17 und 1. Sondermiete Ggh und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 46—49:„Der Prinz von Thule“, Operette von»Rudolf Kattnigg. Anfang um 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. r, Montag, 20. Mürz: Für die RS0 fruft A Sonntag, Marnpeimer Thealer-plzlnian iur die Doche vom il. murt kset. mr⸗ 93 Sonntag, 19. März: Miete H 18 und 2. Son⸗ dermiete H9:„Tannhäuſer“, von Mieh. Wagner. Anfal nde. 23.30 Üht Geschtehten, die das Leben schrieb! ſlaturwein· Verſteigerung Berufs⸗ Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 120, 130—132, 149—150, 159, 219, 221—226, 260, 301—303, 307—310, 319, 324—326, 318—350, 356—357, 371, 521—520, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Grüppe E Nr.—300:„Struenſee oder der Sturz des Miniſters,“ Schauſpiel von Eberbard Wolfgang Möller. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Dienstag, 21. März: 1 41 ⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete B.„Das K von Heil⸗ bronn“, Schauſpiel hon eintich v. Kleiſt. Anf. 14 ühr, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete G 18 und 2 Sondermiete G9 und für die NSc Kraft durch Freude: Kulturgem. Mannheim Abt. 333—335:„Aimeéee“, Ko⸗ mödie von Heinz Coubier. Anfang 20˙ Uhr, Ende 22 Uhr. Im Uenen Uheater im Roſengarten: 12. März: Für die NSG Kraft durch Freu ze: Kulturgemeinde Mannheim Abllg, 145—147, 236—241, 304—306, 336—341, 3 4 bis 355, 621—622, Jugendgruppe Nr. 626 bis 750, 876—1000, Gruppe D Nr.—400 und Grüppe E freiwilli Nr.—900:„Tief⸗ land“, Oper von Eugen'Albert. Anfang 2⁰ Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 14. März: Für die RSG Kraft durch „Freude: Kulturgemeinde Mannheim Abtlg. 261—269, 291, 360—369, 553—556, 561—566, 571—576, Jugendgruppe Rr. 1126—1250, Gruppe b Rr.—400, 354 5 1170 Nr.—900:„Die viebif lſter“, Oper von G. Roſſini. 355 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. In cudwigshafen— Ufa-palaſt im pfalzbau; Donnerstag, 16. März: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgem. Ludwigshafen Abt. 16—18, 41—45, 103—105, 111—113, 418, 425 bis 420, 501—502, 525⁵, 619, 620—627, 905 bis 909 und Jugendgr. Ludwigsha en:„ rau, ſchau, wem?“ Luſtſpiel von Albert Kehm. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Aullllnanuamnnmmk. ananaamnaaanamanaaaananmmaamaaaamanaanamaananaa .— BENSEL« Co. 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Diese Teil- nahme der früheren Berufskameraden meines Vaters hat uns sehr wohltuend berührt. Das Geld konnte meine Mutter sehr gut gebrauchen, denn wir lebten nicht in glänzenden Verhält⸗ belcverhenr Wer ſtellt Drot. Ludwix& Sehütthelm. O 4. 3 f und Friedrichsplat: 19; Seifenhaus am Markt: Centräl-Drok. Bopp. P 1. 6. ſeinige Verfügung? Lol nende un il⸗ 2 Geldanlage! fllgler Dlls.-flarchenwenes5r 30 1 an' d. verſchiebener Jahrgänge, garantiert]Verlaa dieſ. Blatt. naturrein u. nur eigenes Wachs⸗——— tum. Preisliſten zu Dienſten. Lucdwig Werle Erbenfrr zu Händen M. A. Werle, o r ſt an 33 en Weinſtraße, nissen, und die Beerdigung hatte viel Kosten 1 215 477 6488 Lelhwagen verursacht. Wäre die Anzeige nicht erschlenen, iſüg wer weiß, ob dann die Berufskameraden meines 0 end 43 Vaters von dem Todesfall überhaubt Kenntnis GCGmmla Küe nn erhalten hätten. Wilhelm D. ο ο CI⏑l OMᷓ 1˙6. 13—17. Geriuschgedimpft Fernſprecher 27512 FUR VAS B0RNOOQ Zu beslchtlgen im OCVMPIA-LAOUOEN Hannhelm p 4, 13— Anruf 287 23 indenbursdau⸗ 524 Kr matts gz Auto-Vertein 2252.————— DMein ter 8 7 in— n bniihue Scnsos ege fn-Af Win ersport. Geselischaftsreisen Leih-Nutos%½ Hvonne Schlachthot-Barsoe 8 211, IW. 2W. .. 74.- 113.—• t. Ulrich(1250 mà). . eroane,Joch(2150).. 74.— 110. Sedenheimerſttaße 132. Ruf 443 65 ⸗½ei% 22⁰ m).. 31.— 125.— KERMAS& MANKE liechtenstein Mannneim au 3,-4 aafiei(1550 myʒ) 55.- 90. (Zwischen Defaka u. Habereckl) Vaibun(1650 m) 50.- 90. bevise haff 1SsOKücmenherde evisenbeschaffung dureh uns Verlangen Sie auch unser Osterp-ogramm. Weitere bahrten nach Vorarlberg 45 und Tirol Aannneimer Reisebil)o òõmb. im plankenhof 6- Fernrutf 34321 für Zeithelzung u. Dauerbrand, form- schön u. konlensparend, in jeder Oròße u. Preislage sofott ab Lager lieferbar Auf Wunsen Zanhlungserleichterung Ausführung allef einschlägigen Af Repätatuten u. 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A ehe 141 uge IIHATASRA P7, 23 Planken Lukruhri Dumuskls Brig. Herney⸗ Joach., Gettsehallk Harald Nieisen- Paul Westermeler Sa. 1.10..4..15 S0. 1.50,.35..50..19 Für Jugendilehe zugolassen! ACcHaUSUn K1, 5 Breite Str. IIIII ——7/ Brigitte Nelm die faszinierende Darstellerin in ihrem letzten großen Film Win Birgel unheimlich, dämonisch-verhalten, n n von stärkster Eindringlichkeit— Hlbrecht Schoenhals in einer fesselnden Doppelrolle Hanna Reichard onenen Splel mit der Liebe— Spiel um LIALkiiieeee f7 — 2 under-Spät-Vorstellungen zonntag.50.5 Gusti Huber. Valerie von Martens, A. 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Etz; Beilagen: Dr. Hermann Knoll: Bilder: die Reſſortſchriftleiter, ſämtl. in Mannheim.— Ständiger Berliner Mitarbeiter: Prof. Dr. Joh. von Leers, Berlin⸗ Dahlem.— Berliner Schriftleitg.“ Hans Graf Reiſchach, Berlin Sy) 68. Charlottenſtraße 82.— Nachdruck ſämtl Originalberichte verboten.— Im den verant⸗ uannnEin LIC HISPIELE nec¼i Den modetne ſheater im Suden der Stodt Hansi Knoteck- Paul Richter ScHAUSUn K 1, 5 Breite Straße- Ferntuf 240 88 wortlich: Wilh. M. Schatz, m.— Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag und Druckerei G. m. b. H. onderprogramm: Türck- Düsseldort in dem Uta-Großfilm pelit Cerole Ar⸗ Zeit gelten folgende Preisliſten: Geſamtausgabe 0 r. 3, Ausgabe Mannheim Nr. 11, Ausgabe Weinheim de conversation Neuer Inhaber Georg grunner Nr. 9, Ausgabe Schwetzingen Nr. 9. Die Anzeigen der Ausgaben 4 Morgen und Abend erſcheinen gleichzeitia in der Ausgabe B. Ausgabe A Mannheim... über 17 400 Ausgabe Bß Mannheim... über 32.100 Ausgabe 4 und B Mannheim.. über 47 500 Ausgabe à Schwetzinaen.. über 550 Ausgabe B Schwetzingen.. über 6 950 Ausgabe A und B Schwetzingen.Hüber 7500 Sgabe Weinheim... über 450 Ausgabe— Weinzeim ie 3 Ausgabe A und B Weinheim. über 4 000 Geſamt⸗DA. Monat Februar 1939. über 59 00⁰ LurklelneiaöngM empflehlt seine neu herserichteten lokelitöten une fois par semaine ch d aleic — fl. Bier u. weine. 35 —üfer] Ein Terra-Kunstfilm Miachen l Aer Beeinn.00,.30 Sonntag.30 Unr 7 4, 1 kchhaus) — 1———— TANZ Virfr? den 12. März 1 15 Anfeng 18.50 Uhr„Jadischer Lol— Es splelt wieder des belilebte Zuto-Orfchest Besitzer: A. persich Werbt Zlie fürs 5 F uto-Orchester 10 esitzer piersic 4 lürz 19 f 5T etag“ 5 Uhr fi Haus“ I III höfer K u. à. 55enf lſe Kunuuiwsse 2 Jahr gang /ð ———————— —— hatre Iba uner ungen—— ———— 22— DSSSS——— Der sSies des Tolen rie von 5 —vonnEruorschor2 — ö 4 ——— N ————— XNV — sie nicht 3 gelöster Ein Aus- ebe“, ein Alltag such die- wei Stun-⸗ und gern lehlar. ik an der ——— Iſt die Bleß im Stall? Der Bertlhuber fragt es mit müden Augen. Ueberm Berg jagen die Wolken. Schwere Schneewolken, die den Früh⸗ ling nicht aufkommen laſſen wollen. Die Res ſagt Ja. Warum fragt er überhaupt? Die Bleß iſt immer im Stall zu dieſer Zeit. Es iſt nun ſo, ſeit der Karl fiel. Vor drei Jahren. Die Roten haben ihn ermordet. Er war fortge⸗ gangen vom Inn, nach Wien. Weil dort der Kampf am heißeſten war um Oeſterreich. Sie wollten ſich frei machen vom Druck der fremden Gewalt. Zum„Reich“ wollten ſie. Zu denen, die dort ein freies Volk waren, ſeit einer, der von Oeſterreich kam, den Deutſchen die Ehre wieder geſchenkt hatte. Die Nacht bricht herein. So ſind ſchon viele — Rächte gekommen. Nur der Karl kam niemals wieder. Warum? Es hat ſich auch nichts ge⸗ ändert im Heimatland. Die anderen haben nach wie vor die Macht in Händen. Und immer wie⸗ der muß einer, den der Karl„Kamerad“ ge⸗ nannt hat, verbluten. Warum das alles, warum? Der Alte ſchüttelt bloß das Haupt. Er ver⸗ ſteht das nicht mehr ganz. Der Karl hat nur immer geſagt: wir dürfen den Glauben nicht verlieren. Wir müſſen einer Fahne folgen, die wird uns Rettung bringen. Und was der Karl ſagt, iſt gut— ſollte man meinen. Er war immer ein anſtändiger Kerl. Aber von Wien iſt er nimmer gekommen. Iſt für jene Fahne geſtorben, und den Alten hat er ſitzen laſſen. Allein, allein auf dem Hof. Warum, fragt er, warum?! Jetzt iſt die Nacht da. Im Herd flackert ein roter Feuerſchein. Er wirft matte Strahlen auf das Bildnis des Toten an der Wand. Der Alte ſteht davor und rückt mit zitternder Hand einen ſtillen kleinen Kranz zurecht, der ſeit jenem Tag über dem Rahmen hängt. Im Nachbarhof wohnt der Strobl. Auch er hat einen Sohn, der zu den Jungen gehört, die den feurigen Glauben haben. Aber er iſt am Inn geblieben, er geht tagsüber dem Vater zur Hand und iſt nur abends und ſonntags bei den andern. Der Strobl kommt an ſolchen Abenden herüber. Sie reden da nicht viel, die alten Bauern. Es tut ihnen nur weh, wenn ſie an die Notzeit des Landes denken. Daß man kein freier Mann mehr iſt auf ſeinem eigenen Grund und Boden. Daß der Jud der Herr iſt. Und daß der Bruder vom Strobl zum Beiſpiel, der nach dem Krieg ſich in Deutſchland niederließ, in einem ganz fremden Land lebt. Denn das iſt das Allerſchrecklichſte: man gehört doch zuſammen, aber da liegt eine Kluft zwiſchen den beiden Ländern, die tiefer und breiter iſt als jegliche Grenze. Das geht nun ſchon Jahre ſo und wird immer ſchlimmer. Der Karl iſt dafür geſtorben, daß es beſſer werde, beſſer! Doch das Volk wird immer tiefer hineingedrückt in die Schmach. Man ſchämt ſich bald, zu leben! Und warum ſtarb da der Karl, warum?! Der Frühling kommt jetzt bald auf die Fel⸗ der, ſagt der Strobl. Es iſt ein Leuchten im Wetter. Der Frühling? Und der Sepp meint, es gehe jetzt wirklich nimmer lang. Es könne gar nimmer ſo wei⸗ tergehen. Denn jetzt ſei es genug. Was der Sepp ſagt! Sie haben ſchon viel geſagt! Gern wollte man's glauben. Schön wär's und gut wär's! Aber wie ſoll's denn wahr werden? Die andern ſind doch zu ſtark die haben doch die Macht! Und dieſe Jungen haben nur den Glauben, haben den Willen, was iſt das ſchon? Sie haben die Toten, ſagt der Strobl. Deinen Karl und die anderen. Die ſind mächtig! Doch das verſteht der Bertlhuber wieder nicht. Warum ſind die mächtig? Wer weckt die wieder auf? Das war noch nie ſo, ſeit die Welt be⸗ ſtand. Was ſollen die Toten? Der Sturm rüttelt an den Fenſterläden, wie wenn er plötzlich wieder aufgeſtanden wäre. Wolken jagen über die Bergeszacken, Sterne blitzen durch die flüchtigen Fetzen. Und es iſt, wie wenn fern eine Glocke anſchlüge auf dem Kirchturm, von der Gewalt der Natur bewegt. Was iſt das ſchon? Eine wilde Nacht im Anbruch. Man kennt ſie. Das Lärmen dringt — ——— 42. — — Mh — 1 —————————————————————————————————— ———————————————————————————— bis ins Gebirg und zu den einſamen Höfen. Geht ſchon vorüber. Wird ſchon vorübergehen. Da reißt der Sturm ein Fenſter auf, da weht es Schneefetzen verein. Da tobt es draußen im Wald, da heult etwas überm Land, von dem man nicht ſagen kann, ob es der Freude oder dem Schrecken gilt. Der Strobl iſt ans Fenſter getreten. Unbeweglich ſteht der Bertlhuber. Das war doch noch nie ſo.. Und ihm iſt, als ordne ſich der Lärm, als brauſe und woge es gleich wieder in neuen Tönen herauf. Iſt da wo ein Brand ausge⸗ brochen? Steht der Wald oder das Dorf in Flammen? Die Glocken läuten von allen Tür⸗ men donnernd, brauſend übers Land! Warum, warum? Die Rees kommt herein⸗ gehetzt wie ein aufgeſcheuchtes Reh. Ihre Haare flattern wild. Sie kommen! ſchreit ſie. Sie kommen! Wer kommt? Was ſind das für Menſchen, die die Nacht aus der Erde ſtampfte? Eine agnze Truppe hält auf das Haus zu. Dem Bertlhuber wird es weiß vor den Augen. Die Glocken läuten, ja, die Glocken läuten, und Menſchen kommen! Davon ſind einige in Uni⸗ form, in brauner Uniform, und die iſt doch ver⸗ boten? Aber er hat keine Zeit, um ſich klarer zu werden. Sie ſtehen ſchon gleich in der Stube. Junge Burſchen vom Ort ſind um ſie, nicht die ſchlechteſten, und ſie jubeln und ſchreien Heil! Ihre Geſichter leuchten und ſtrahlen wie in un⸗ beſchreiblicher Freude. Wer iſt der Vater vom Bertlhuber Karl, ruft da der eine Fremde im Braunhemd. Die Jun⸗ gen zeigen auf den Alten. Der iſt es, der da! Das kommt ſo unvermittelt, kommt ſo ſchnell, daß der Alte es nimmer verſteht. Der Lärm iſt jetzt in der Stube ſo laut wie draußen im Wald, wenn die Bäume ſtürzen, wenn der Don⸗ ner grollt. Was wollen ſie denn von ihm, was hat er denn getan? Will man nun auch ihm ans Leben? Aber dieſe Jungen? Er kennt ſie doch. Sind doch anſtändige Burſchen immer geweſen...? Doch es iſt gleich. Der Karl war ſein Sohn, und er war ein rechter Kerl, und der Vater ſteht zu ihm. Ja, ich bin's, ſagt er. Die Stille, die eingetreten iſt, wirkt wie eine Lähmung. Aber nur kurz. Der Alte ſpürt einen warmen Händedruck des Fremden. Die andern haben ſchon die Häupter entblößt. Und einer von denen, die er nicht kennt, und die von weit⸗ her gekommen ſein müſſen, ſteht vor dem Bild des toten Karl, nimmt den kleinen ſtillen Kranz vom Rahmen und erhebt die Hand zum ſchweig⸗ ſamen Gruß. Und die andern tun es ihm nach. Nur der Alte ſchaut und kann noch immer nicht ganz begreifen.. Ihr habt einen guten Sohn gehabt, Bauer, er iſt für die Heimat geſtorben. Aber heut hat er mit ſeinen toten Kameraden geſiegt. Geſiegt, geſiegt, warum geſiegt? Was iſt denn geſchehen? Weil das Wetter tobt überm Wald? Weil der Himmel ſich lichtet? Weil der Früh⸗ ling kommt? Das iſt doch nicht der Karl?! Warum geſiegt? Der Bauer ſieht nicht, wie die andern gehen. Er verſteht es nicht, was ſie zuletzt noch ſagen vom Wiederkommen. Minuten verſtreichen, lange ſteht er verſunken, lange.. Bis der Strobl ihn ans Fenſter führt, von wo man weit hinausſehen kann. Da hört er wieder die Glocken. Sie donnern über das Land. Aber durch die Luft ziehen, wie Adler mit breiten Schwingen, Flieger vom Reich her⸗ über. Und auf Wien zu, auf den Landſtraßen marſchiert in endloſen Kolonnen die fehgraue Armee vom Reich. Warum? Langſam fühlt es der Alte. Es geht ihm nicht übers Hirn, übers Herz gehts ihm in ſeine Vernunft: die Heimat iſt frei! Was der Karl gewollt hat, iſt Erfüllung ge⸗ worden. Ja, und der Bruder vom Srtobl iſt wieder im ſelben Land! Ja! Hört doch, hört! Die Glocken, die Glocken! Und wenn es auch ſtürmt und brauſt in der Natux, der Jubel der Menſchen iſt lauter! Das ganze Land iſt er⸗ wacht! Fackeln erhellen die Dunkelheit! Von den Bergen leuchten die Feuer! Der Bertlhuber braucht lange. Dann geht ein Zittern durch ſeinen Körper. Er wendet ſich langſam um. Sieht die Stube leer. Sein Auge ſucht etwas. Dann ſieht er den Kranz, den kleinen, ſtillen, auf dem Stuhl liegen. Er hebt ihn auf und blickt ſeinem Karl ins Ge⸗ ſicht. Lange... lang! Und ein Lächeln ſpielt um ſeine Züge, und nun kollern auch die Trä⸗ nen wieder. Aber diesmal ſind es Tränen des Glücks. Deshalb! ſagt er. Deshalb, Karl! Und er ſchaut ſeinem toten ſiegreichen Buben tief in die Seele, während er hört, wie der maria ßrengg Im blonden Sonnenhaar die ſchweren Blütenkränze, der Wälder Zammetmantel um die Zchultern, umfloſſen von den grünen Falten ſchimmernden Sewondes, ſo liegt die ſchönſte deutſche Frau, das Donauland von meik bis firems, am Fuß der grauen Glimmerfelſen, die junger Erde Feuerſchoß dereinſt in wilder ſiraft geboren. Geſchmeide hüngt in ſchwerem Prunk altöſterreich' ſcher funſt um ihren nachen, darinnen die Juwelen funkeln: Der Demant melnk, fronperle Dürenſtein, der trutzige farfunkel Michael, smaragde Spitz und Weißenkirchen, die graue Perle Itein, Bergkriſtall Göttweig, und das reiche Boldſtück firems. Mit ſpieleriſcher ſjand greift manchmal ſie in das Behüuf ſeltſamer Dinge, die ihr im bunten Wuſt im Schoße liegen, hält kleine Hötzin aus der Dölker findertage, ſcharfkant'gen Feuerſtein und Jauberrunenknochen hoch und beingeſchnitte NHadel eines Mamutjügers, läßt Römerkaiſers güldne Münzen glänzen in der Zonne, farbiges Glas, utalte Mantelſpangen. öteift hunn'ſchen Pfeilſpit auf und ungariſches Rrummſchwert; zerfreß'nen kiſenhelm von einem, der zum heil'gen Grabe wallte, und roſt'gen Ichwedenſporn aus deutſcher Tande allergrößter notzelt. Das lieblichherbe fintlitz eingeſchmiegt in weichem Frm, 4 mit blauen Rugen füßverträumt den Wolnen folgend, 4 horcht ſie dabei dem Sang der Donauwaſſer zu. Das einſame, das wilde, große Waſſer, das ſeit den kwigkeiten in die kwigkeiten rinnt, fäumt auf in lauten Wirbeln, ſchlägt gegen die Uferſteine, und rauſcht ſein dunkles, ſein gewalt'ges Cied. Der CLegionen kiſenſchritt klirrt auf im Wellenkichern, der fjeunen Roſſe ſchreien, avar'ſcher friegsruf gellt, der lichten firiemhild wehes Cachen weint auf böſer Brautfahrt, ſchwediſcher fluch und deutſcher Wehſchrei ſchäumen auf, franzöſiſcher Befehl, der fugeln Sauſen und des Todes letztes Röcheln. Im ſteilen Rebengarten auf den ölimmerfelſen lockert des ſjauers ſfjand die karge krde um den Weinſtock. Die alten klieben Schwemmholz an den Uferländen, die finder ſpielen in den angepflöckten Jillen, die großen Floße gleiten mit dem Silberſtrom. Verſunken in den alten zeiten liegt das Donauland. Da rauſchen plötzlich auf die neuen Waſſer, die von dem obern Oeſterreiche khommen, und faumen hoch, als kämme ſie der Sturm: kin goldnes Schiff, des Sonnenrades fjakenzeichen auf dem Bug, des alten heil'gen Reiches ſchwarzweißrote Flagge auf dem maſten, ſchwimmt wie ein feuerfarb'ner Schwan die Donau abwärts, und der am Steuer ſteht, das iſt ein Zonn der Oſtmark. Es treiben Blumenkränze auf den Wellen, es brennen tote Feuer auf den Bergen, die Donauwaſſer rauſchen und ſie braufen: „Bteit' deine ürme ihm entgegen, ſchönſte Frau in Oeſterreich!l“ „Et liebt dich, wie noch keiner heißer dich geliebt, Und holt dich heim ins Vaterland, ins deutſche, ewige.“ 7+ Sonne, und der alte Bertlhuber ſchritt aufrecht und ohne Schwere zu den anderen im Ort. Das Land aber wurde noch lange nicht ſtill in ſeiner jubelnden Freude.. Jubel draußen übers Land brauſt in das Läu⸗ ten der Glocken hinein.. — Am anderen Morgen ſchien die erſte matte Zeichnungen: Edgar John ' Weit g Städte in des Gebi des Nec Schweige SA neben umd von das Tal, hörbar n und Räd⸗ fen und Formatio Dunkel de auf dem erſte eine alle, in k den ſterb mahe des ſihre neue auf, als wird der von hier von ihrer als drei ken zu der Oeſterreich Augu weilen w großen W ihr geruf aufgenom ſchen Ma erkannt n heitszeiche kämpfer⸗A tragen we So ſtan vor dem hinüber a der Raun Wir ſahe des Felſen res Erleb Menge de alter Hern vorbeigeko ſamkeit b ein Mam Kleidung pflegt. D und von Aus ihm ſchüchtern er ſeinen glaube.“( Antwort zweite Fr Sie, welch Von uns ſammen z Antwort: delberg!“ „Aus. und ſieht an. Plötz Tränen u chen Spaz unſere Gi trachten, le Mit fa ſahen wir ſich ſo ſel Erklärung warten. und von e wieder u uns:„Lie nicht erſch regt bin— ſtadt liegt liebter So iſt für mich alles umſc Mein Se als er ſein Soldat der Armee zog ter kam er kämpfte d⸗ Batterie m Herzen an Eltern, an Han ſei kam in d Krieages di⸗ ein Spren⸗ det ſei unk daß er ſein in Heidelb Fremde un ner Stimr Wir ſchwie nem Schm „Jahre ne wurde ger verſetzt, fu ter nach 5 die Schweft lange gepf danken ſin geweſen— ren.„Jerr ſalemerſtra in der ſei ffanden au auf dem d en, g. ſten, ritt aufrecht m Ort. Das ill in ſeiner : Edgar John 2 — mn — — AC — . 2 Der Vater des Gefallenen/ n 2— Weit glänzen in der Ferne die Lichter der Städte in der Rheinebene. Vom hohen Rand des Gebirges ſieht man da unten das Band des Neckars ſich dahinwinden. In tiefem Schweigen ſtehen wir— Kameraden von der SA neben Kameraden von der V, vom NSag umd von der Polizei. Alles lauſcht hinaus in das Tal, von wo jetzt leiſe Trommelklänge hörbar werden. Fackeln tauchen auf. Wagen und Räder ächzen und knarren. Pferde ſtamp⸗ fen und ſchnauben und der Marſchtritt von Formationen wird laut. Da erſcheint aus dem Dunkel der erſte Wagen auf dem Ehrenfriedhof auf dem Gaisberg zu Heidelberg. Er iſt der erſte einer langen Reihe. Er bringt, wie ſie alle, in kleinen Zinkſärgen was von den Hel⸗ den ſterblich war von ihrem alten Liegeplatz nahe des Nechkars hierher auf die Bergkuppe in ihre neue Ehrenſtätte. Weihevolle Töne klingen auf, als der letzte Wagen anhält. Den Helden wird der neue Platz in die Obhut gegeben— von hier halten ſie ewige Wache— ſie, die von ihren Wunden nicht mehr genaſen. Und als drei Salven hallten, flogen unſere Gedan⸗ ken zu denen, die hier liegen ſollen— Deutſche, Oeſterreicher und Ungarn. * Auguſt 1985 in Budapeſt. Seit Tagen weilen wir in der herrlichen Donauſtadt. Die großen Wettſpiele der Studenten haben uns zu ihr gerufen. Mit offenen Herzen hat ſie uns aufgenommen— uns von der ſtarken deut⸗ ſchen Mannſchaft. Schnell waren wir überall erkannt worden an dem großen weißen Ho⸗ heitszeichen des Reiches, das unſeren Wett⸗ kämpfer⸗Anzug, der auch auf der Straße zu tragen war, zierte. So ſtanden wir auch an jenem Nachmittag vor dem berühmten Gellert⸗Hotel und ſahen hinüber auf den Felſen, in deſſen halber Höhe der Raum für eine Kapelle eingeſprengt war. Wir ſahen hinab auf die Donau, die unweit des Felſens dahinfließt und freuten uns unſe⸗ res Erlebens.— Da war es, wo aus der Menge der vorübergehenden Spaziergänger ein alter Herr, der nun ſchon mehrmals an uns vorbeigekommen war und uns mit Aufmerk⸗ ſamkeit betrachtete, auf uns zutrat. Es war ein Mann von etwa ſiebzig Jahren. Seine Kleidung war beſcheiden aber ge⸗ 5 pflegt. Das Geſicht war ſchmal und von einem Leiden gezeichnet. Aus ihm aber ſahen gütige Augen ſchüchtern auf uns. Zögernd hob er ſeinen Hut und ſprach uns an: „Ach meine Herren!“ ſagte er, „Sie ſind Deutſche, wie ich aus Ihrem Abzeichen zu erkennen glaube.“ Er erhielt die bejahende Antwort und ſchon ſtellte er die zweite Frage:„Von wo khommen Sie, welches iſt Ihre Heimatſtadt“. Von uns ſieben, die wir immer zu⸗ ſammen zu finden waren, kam die Antwort:„Wir ſind alle aus Hei⸗ delberg!“ „Aus... Heidelberg?“ flüſtert er und ſieht uns mit ſtarren Augen an. Plötzlich füllen dieſe ſich mit Tränen und ohne auf die zahlrei⸗ chen Spaziergänger zu achten, die unſere Gruppe jetzt erſtaunt be⸗ trachten, läßt er ihnen freien Lauf. Mit faſſungsloſem Erſchrecken ſahen wir auf den Fremden, der ſich ſo ſeltſam benahm, aber die Erklärung ließ nicht lange auf ſich warten. Er ſuchte nach Faſſung und von einem Schluchzen immer twieder unterbrochen erzählt er uns:„Liebe Herren! Sie dürfen nicht erſchrecken, daß ich ſo er⸗ regt bin— aber in Ihrer Heimat⸗ ſtadt liegt mein einziger und ge⸗ liebter Sohn bearaben. Heidelberg iſt für mich ein Name, der für mich alles umſchließt. Mein Sohn war in Ihrem Alter, als er ſein Leben laſſen mußte. Als Soldat der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee zog er in den Krieg. Spä⸗ ter kam er an die Weſtfront und kämpfte dort in einer deutſchen Batterie mit. Er hina mit ganzem Herzen an ſeinem Leben, an uns Eltern, an ſeinen Geſchwiſtern und „an ſeinem Soldatentum. Da kam in den letzten Wochen des Krieges die Nachricht, daß er durch ein Sprenaſtück am Kopf verwun⸗ det ſei und ſpäter die Mitteilung, daß er ſeinen Wunden im Lazarett in Heidelberg erlegen ſei“— Der Fremde unterbrach ſich, er war ſei⸗ ner Stimme nicht mehr mächtig. Wir ſchwiegen— ergriffen von ſei⸗ nem Schmerz. Dann fußr er fort: „Jahre nach dem Kriega— ich wurde gerade in den Ruheſtand verſetzt, fuhr ich mit meiner Toch⸗ ter nach Heidelberg. Wir fanden die Schweſter, die meinen Sohn ſo lange gepflegt. Seine letzten Ge⸗ danken ſind bei uns in Budapeſt geweſen— ſeine letzten Worte wa⸗ ren,„Jeruſalemerſtraße— Jeru⸗ ſalemerſtraße“.— Es iſt die Straße, in der ſein Vaterhaus ſteht. Wir fanden außh ſein Grab draußen auf dem Friedhof am Neckar.“ Er unterbricht ſich wieder und trocknet einige Tränen, die ihm bei den letzten Worten über die Wangen liefen. Inzwiſchen haben wir uns von unſerem Trefſpunkt entfernt, denn die Zeit, zu der wir in unſerem Hotel ſein müſſen, iſt nähergerückt. Im Gehen fährt er fort:„Ich bin ſeit langem in Sorgen darüber, wo mein Sohn jetzt ſein wind. Vor einiger Zeit ſchrieb man mir, ich könne ihn nach Budapeſt über⸗ führen laſſen. Der Friedhof werde aufgelöſt. Aber meine geringen Mittel reichten nicht mehr aus.— Als ich erfuhr, daß zum Sportkampf auch Deutſche kommen würden, konnte ich nicht mehr zu Hauſe bleiben und verließ daher heute meine Wohnung, wo mich meine Krankheit bis jetzt feſtgehalten hatte. Wie glücklich bin ich, daß ich bei meinem erſten Gang Sie getroffen habe. Sagen Sie mir, wohin ſind die Särge gebracht worden?“ Da ſtamd vor uns wieder die nächtliche Stunde auf, die wir auf dem Berg— auf dem Ehren⸗ friedhof— erlebt haben. Welche Freude konn⸗ ten wir dem Vater jenes unbekannten Toten mit der Schilderung der würdigen Ruheſtätte machen, die das neue Reich den Gefallenen ge⸗ ſchaffen hatte. Und als er ſich am Hotel von uns verabſchiedete, bekannte er noch:„Ich hann für meinen Sohn keine Blumen bringen— aber alljährlich bringe ich ſie den deutſchen Sol⸗ daten, die draußen auf dem großen Friedhof Budapeſts unter ihren kleinen Holzkreuzchen ½ Lamerad. Du wirſt verwundert ſein, daß ich Dir die⸗ ſen Brief ſchreibe, wo wir uns doch faſt jeden Tag ſehen und ſprechen; noch mehr aber mag Dich die Anrede erſtaunen laſſen, die ich ge⸗ brauche. Glaube mir, ſie iſt es eigentlich, die mich zu ſchreiben zwingt, und ich habe ſie noch niemals mit ſolcher Anteilnahme von mir gegeben wie bdiesmal. Ja, ſie wandelte ſich förmlich, als erkennte ich heute erſt ihren tiefſten Sinn und reicht ſich nun Dir entgegen als mein Geſchenk reinſter Dankbarkeit, das Du als der Aeltere annehmen möchteſt. Wenn ich die Abende bei Dir ſaß und Deinen Erinnerungen an den Krieg lauſchte, den Du mit ſeltener Hingabe als Freiwilliger erlebt und durchkämpft haſt, dann ging ich immer von Dir, jenes Glück verſpürend, das uns ein Glas guten franzöſiſchen Weines zu geben vermag. Laß auch mein Geſchenk Dir gleichermaßen willkommen ſein. Wir Jungen haben nichts Eigenes aus dem Schatz unſerer Erlebniſſe zu ſchenken, denn in der Kampfzeit ſtandet Ihr bei uns, lehrtet es uns, dem Tod anſtändig zu be⸗ 1 gegnen und ſeid noch immer Meldegänger deut⸗ ſchen Schickſals. So geben wir Euch unſer Herz, darin eingeſchloſſen ſind Befehl und Berufung und das köſtlichſte unſeres jungen Lebens, die Kameradſchaft zu Euch. Wir hoffen, Euch damit zu danken für das Schickſal, das Ihr einmal auf Euch genommen habt und das Ihr bewältigtet— für uns. Ich jedenfalls könnte mir keinen Jüngling denken, der nicht mit gleicher Luſt wie ich die Stunden und Nächte verbrachte, hineinzutauchen in das Geheimnis des Krieges, wenn ihn einer ſo gut führte, wie Du es mit mir getan haſt. Faſt ſchien es mir anfangs, als wollteſt Du mich nicht in den Wogen des Kampfes und der Schlachten untergehen laſſen, als dächteſt Du mich zu weich, daß Du mich nur immer an den Rand großer Ereigniſſe führteſt. Aber nun ich die Wanderſchaft mit Dir angetreten habe, be⸗ greife ich, was Du mir eröffneteſt, ohne daß ich es ahnte, das innere Wunder des Krieges. Nicht Schlacht an Schlacht vermächte ſich zu reihen wie Stein an Stein eines Gebäudes, wenn nicht jenes Bindeglied da wäre, das im ruhen. Denken Sie auch an meinen Sohn.“ 7* Wir waren dort auf dem Ehrenfriedhof von Heidelberg und fanden den Grabſtein jenes ungariſchen Soldaten. Es iſt der ſiebente in der erſten Reihe auf der linken Seite. Ein ſchlichtes Steinkreuz wie all die anderen, die hier in langen Reihen ſtehen. Seine Inſchrift lautet kurz:„Oberlt. Franz von P. Inf. Geſch. Batt. 79 geſt. 15. 8. 1919, 24 Jahre ali.“ Es iſt in dieſem und in ſpäteren Jahren geſchmückt von einem kleinen Strauß, den wir am Heldengedenktag niederlegen. P. iſt uns kein Unbekannter mehr, denn immer bewegt uns das ſeltſame Geſchick, das einen Vater ſo weit von hier gerade zu uns führte. han lleckect Zůhme Felde Kameradſchaft hieß. Und niemals hätte ſich die Kameradſchaft durch den Drahtverhau vier lange Jahre hindurchgekämpft, wenn ſie ſich nicht die flandriſche Erde, die toten Aecker Doumont und Verdun zu eigen gemacht ätte. Durch ſolche Frontkameradſchaft führteſt Du mich ein. Ich marſchierte mit euch, lachte von ganzen Herzen, ging mit Dir kibitzen und ſchlachten, wo es etwas zu erludern gab und Dir den Unterſtand für Deine Mannſchaft zu füllen, die mit guter Laune und tapferem Hun⸗ ger wartete, wie Du es befahlſt. Und dann durfte ich in die Morgennebel hinein, taſtete mich mit euch durch das kahle Hügelland, durch den Dreck und die Oede, bis wir einmal einen Apfelbaum in ſolcher Frühe des Tages wahr⸗ haft erlebten. Wie einſam beſänftigte er die ſterbende Landſchaft. Und ſo ſah ich das Antlitz des Krieges. Du lüfteſt mir den Schleier ſeines Geheimniſſes, die Gewalt blieb, aber ich er⸗ —3 hinter dieſer Gewalt kein ſprechendes erz. Dein pochendes Herz hörte ich, wie Du mir erzählteſt, und ich ſah das einzig Wunderbare dieſes mal⸗ menden Koloſſes vier durchbluteter Jahre: Du lebſt. Weil Du aber lebſt, weiß ich es, leben die ande⸗ ren auch, Du willſt es ſo, Deine Kameradſchaft verlangt es, und wer wollte Dir nicht dieſen Wunſch er⸗ füllen? Viele nannteſt Du, denen fremde Erde Heimat wurde, weil ſie ihr Blut hineingaben. Sie kom⸗ men zu uns, weil Du ſie heraufbe⸗ ſchwörſt in unſeren Kreis und Du ſie mir vorſtellſt. ich aber keinen brennenderen Wunſch verſpürte, als ihnen und Dir nachzuleben. Dies Wort iſt auch in mir ein glü⸗ hendes Stück Vaterland geworden, mein Leben fiebert davon. Es iſt mein Schickſal, deſſen Größe Du mich an der Gewalt, die euch über⸗ kam, erahnen ließeſt Aber Du ſagſt es zu mir: Bereit ſein iſt alle.s Und ſo brauchen wir nicht gerin⸗ ger vor uns ſelber zu ſein als ihr, die ſich opfernd in ihrer Leiden⸗ ſchaft erproben durften. Ihr ſeid keine Heilige darum geworden. Das iſt das ſchönſte Gefühl unſe⸗ res Zuſammenſeins. Ich höre keine Predigt aus Dei⸗ nen Worten, wohl aber das Be⸗ kenntnis und Dein unbändiger Glaube ſtrahlen mich an. Möge es der Schöpfer wollen, daß Du auch meiner Augen ſpiegelnden Glanz Der Ehrenjrie dhoſ zau Heidelber g erkennſt. So komme ich Dir Dank ſagen, überwältigt von Deinen Ge⸗ ſichten. und ich komme heute, da⸗ mit Du erkennſt, daß die Toten, die Du mir beſchworſt, in mir er⸗ wocht ſind und mich anrufen. Kann ein Menſch ſo gewaltig aroß, ſo ſelbſtlos treu ſein, wie ihr es wart, namenloſe Feldgraue! Was reden wir ſoviel von gewoll⸗ ten Tugenden und üben uns nicht ſtatt deſſen in der geheimen Zucht, euch gleich zu ſein in der Bereit⸗ ſchaft, wenn uns das Vaterland ruft? Dazu bedarf es keiner gro⸗ ßen Worte. Wenn Du mich an⸗ ſchauſt, iſt es mir, als ſehen Deine Augen inwendig erſt über das ganze Schlachtfeld, das Du erleb⸗ teſt, hinweg, als erkennſt Du die Welt mit den Blicken des Geweih⸗ ten und prüfſt mich auf meine Weiſe ein Gleiches zu tun wie Du, aber glaube mir, die Größe eurer Tat zu ſpüren, iſt die Berufung unſerer Zeit. Daran ſcheiden ſich die Schwachen von den Harten, die das Schickſal meißeln wollen zum Moßhnmal eures Ruhmes. Ich ſehe Dich, wie Du ſolchen Worten lauſchſt, Dein Ohr wägt es nach ſeiner Echtheit, denn es iſt ſo empfindſam geworden im Gedröhn der Schlachten, daß es noch über die Stimme des Todes den Ruf vernahm, treu zu ſein. Aber ſo biſt Aufn.: Heib 5 urnekenn Du, Du prüfſt alles nach ſeiner 1 Inwendigkeit, und wir müſſen uns vor Deinem Maße in acht nehmen, aber wir werden Dir dafür dankbar ſein, wir Jungen. Es kam mir großzügig von Dir vor, als Du mir mit einem guten Schluck ſchwer an Erin⸗ nerung und Zukunft das Du zutrankſt. Nun ich Dich kenne, weiß ich, wie gering ich von Dir dachte, denn Du fühlteſt Dich nicht als Held dem Buben gegenüber, ſondern ſahſt in mir Deinesgleichen, einen Mann, der bereit war, die Glut weiterzunehmen, auf dem Lauf durch die Zeiten. Jene Glut, die Dir von den anderen überkam. Du prüfteſt den Klang meines Her⸗ zens wie einen echten Becher, und da Du das innere Singen vernahmſt, ſchenkteſt Du das Blut Deines Glaubens hinein wie köſtlichen Trank: Kameradſchaft. So biſt Du mir ein anderer in unſeren nächt⸗ lichen Geſprächen geworden, als ich Dich an⸗ fangs zu ſehen glaubte. Ich kannte den Krieg, Du aber haſt mich den deutſchen Soldaten ge⸗ lehrt, der ſeit Jahrtauſenden lebt und leben wird, ſolange er ein Stück Erde noch verteidigt. Und wäre dieſes Stück Erde er ſelbſt. So nehme ich das Vermächtnis, das Du mir reichteſt. Wenn Du es ſelbſt zu Ende gelebt haben wirſt, ſoll es noch in mir und denen nach mir Stimme ſein, die befiehlt. So erfüllteſt Du Deine Berufung, Stimme der Toten zu ſein. boethe als Begleiter Aus dem Buche„Goethe als Begletter“ mit einer Einführung von Richard Benz, Verlag R. Piper& Co., München. ZItalien würde Schillern nicht zugeſagt haben, ihn eher erdrückt als gehoben haben. Hat er doch nicht einmal die Schweiz beſucht. (mit v. Müller, 1827.) * Es freut mich, daß du manchmal wieder an den Schillerſchen Briefwechſel gehſt. Man ſieht darin ein paar ernſtlich ſtrebende Menſchen auf einer ziemlichen Höhe des Standpunktes, man wird zu geiſtiger Tätigkeit angeregt, ſucht ſich neben ſie, womöglich über ſie zu ſtellen, und da⸗ durch iſt für den Heranwachſenden alles ge⸗ wonnen. (an Zelter, 1831.) — Beethoven habe ich in Teplitz kennengelernt. Sein Talent hat mich in Erſtaunen geſetzt; allein er iſt leider eine ganz ungebändigte Per⸗ ſönlichkeit, die zwar gar nicht unrecht hat, wenn ſie die Welt deteſtabel findet, aber ſie freilich dadurch weder für ſich noch für andere genuß⸗ reicher macht. Sehr zu entſchuldigen iſt er hin⸗ gegen und ſehr zu bedauern, da ihn ſein Gehör verläßt, das vielleicht dem muſikaliſchen Teil ſeines Weſens weniger als dem geſelligen ſcha⸗ det Er, der ohnehin lakoniſcher Natur iſt, wird es nun doppelt durch dieſen Mangel. (an Zelter, 1811.) * Byrons Tod iſt gerade zur rechten Zeit er⸗ folgt. Sein griechiſches Unternehmen hat etwas Unreines gehabt und hätte nie gut endigen können. Es iſt eben ein Unglück, daß die ſo ideenreichen Geiſter ihr Ideal durchaus ver⸗ wirklichen, ins Leben einführen wollen. Das geht nun einmal nicht; das Ideal und die ge⸗ meine Wirklichkeit müſſen ſtreng geſchieden bleiben. (mit v. Müller, 182ʃ4.) Strahlendes Heldentum Die Welt weiß es, daß da, wo Deutſche kämpften, in todesverachtendem Sturmangriff oder in zäher Abwehr, auch mit Anſtand geſtor⸗ ben wurde. Dieſen ungebrochenen Kampfgeiſt der Männer von 1914 bis 1918 ließ ein gnädi⸗ ges Schickſal hinüberretten in die Morgenröte der neuen Zeit. Daß die Sonne der Freiheit uns heute beſtrahlt, iſt zunächſt jenen alten Frontſoldaten zu danken, die durch Tat und Aufklärung ermöglichten, dem Frontgeiſt natio⸗ naler und ſozialer Prägung zum Durchbruch zu verhelfen, als deutſches Soldatentum im Schat⸗ ten volksfremden Händlertums zu verſickern drohte. Gaben die geſchloſſenen Formationen des alten deutſchen Feldheeres, auch die der heute mit uns verbundenen Brüder im ehemaligen k. u. k. Heeresverband, unzählige Beweiſe bewun⸗ Von Max Everwien dienſtkreuzes ſind. Von 1914 bis 1918 wurde dieſe ſo ſeltene und daher manchem un⸗ bekannte Auszeichnung, auch der„Pour le merite des Unteroffiziers“ genannt, nur an 1760 Aus⸗ erwählte verliehen. Aus dem Rahmen der täg⸗ lichen und nächtlichen Leiſtungen des Großteils der Feldzugsteilnehmer ſozuſagen am laufen⸗ den Band, ragen die einzelnen Taten von Tap⸗ ferkeit und Verwegenheit, von Entſchlußkraft und Todesverachtung ſtrahlend heraus. Dazu kam, daß für die Verleihung dieſes ſo ſeltenen Ordens als Vorausſetzung galt, daß der Vor⸗ geſchlagene aus dem Mannſchaftsſtande bereits Träger des Eiſernen Kreuzes J. und II. Klaſſe ſein mußte. Der Heldengedenktag berechtigt, einen dieſer Tapferen herauszuſtellen und in ihm alle jene zu ehren, in deren Standhaftigkeit nur zu oft CHOk DER IOTEN vON OSKAR BlScHOff Wir lſind die Toten von Cangemarck. Wir ſind die Toten aus verſchütteten Schüchten. Dir ſind des heiches beltes Mark, aukbrechendes Blut in ruhlolen Nächten. Dir lind die Trüger zerkeiter Fahnen. Wir ſind die Sonnen im welkenden Cicht. Dir lind die Stürmer auk giſtigen Bahnen ſiegten und ſtarben in unlerer Pllicht. dernswerten Heldentums, ſo iſt die Zahl außer⸗ gewöhnlicher Taten von Einzelkämpfern Legion. Nicht immer waren Beförderungen und Aus⸗ zeichnungen die verdienten Anerkennungen, oft genug gewährte den vielen Unbekannten einzig und allein das Gefühl erfüllter Pflicht dieſe An⸗ erkennung. Aus dem großen Kriege gibt es, wie wir wiſſen, eine reiche Literatur jener, denen glü⸗ hendes Erleben die Feder führte, man braucht nur die Namen Beumelburg, Hans Henning Grote und Zöberlein zu nennen. Im Zuſam⸗ menhang hiermit ſei erwähnt, daß eine ganze Anzahl, man möchte ſagen faſt unentdeckter Kampfberichte vorliegen über Einzelheiten von Männern, die Träger des Goldenen Ver⸗ das Schickſal von Kampftagen, ja ganzer Ab⸗ ſchnitte lag: Sergeant Bernhard Fie⸗ guth, Berlin vom III. Garde⸗Feldartille⸗ rie⸗Regiment. Der Krieg ſpielte ſich ab für ihn wie für ſo viele Reſerviſten, ſogenannte„alte Knochen“ mit Einſatz ſeiner Batterie im Weſten, im Oſten, dann wieder im Weſten, mit Beförde⸗ rungen, Auszeichnungen und Verwundungen bis zum 11. Auguſt 1918, der zum großen Tag ſeines Lebens wurde. Die deutſchen Diviſionen der Weſtfront bewegten ſich in jenen Wochen zwiſchen Angriffen und Rückzug in Richtung Siegfried⸗Linie. Taſtend oder in wilden An⸗ griffen folgte der Gegner, der ſeine Ueber⸗ legenheit an Menſchen und Material ungeach⸗ tet rieſiger Verluſte einſetzte. Dieſer Uebermacht warfen ſich hier und dort kleinere und größere Verbände entgegen, auf Befehl löſten ſich Kom⸗ panien, Trupps und Trüpplein vom Gegner, wenn ſie dieſen Wiederſtand nicht mit Blut oder Gefangenſchaft bezahlen mußten. Es triumphierte in der Tat der Kampfgeiſt der jungen und alten Soldaten aller Waffengat⸗ tungen und gerade in dieſen letzten Wochen 2* es ſich, daß die Truppe am Feind feſt in der Hand ihrer Führer war. Noch waren die Verbände mit dieſen geborenen Kämpfern durchſetzt, die bis ans Ende der Welt gefochten hätten, wenn ihnen die Palme des Sieges nicht durch Umſtände aus der Hand geriſſen worden wäre, deren Wurzeln unter keinen Um⸗ ſtänden in der ſchwerfechtenden Truppe zu ſuchen waren. Am Abend des 10. Auguſt 1918 geht die Sonne wie ein glühender Ball unter, gleich⸗ ſam anklagend jene, die Menſchen und Muni⸗ tionsfabriken der halben Welt mobiliſieren mußten, um ein Soldatenvolk niederzuringen. Ein wichtiger Gefechtsabſchnitt in der Gegend von Fruquescourt iſt wenig beſetzt. Hinter dem dünnen Schleier der Nachhuten löſen ſich auf Befehl die dezimierten Verbände mit Fahrzeu⸗ gen, Munition und Material vom Gegner. Mit ſeinem Batterieführer hatte der Sergeant Fie⸗ guth eine Stellung ausgeſucht, die er mit einem einzigen Geſchütz beſetzen ſollte, haupt⸗ fächlich um Tanks niederzukämpfen. Noch ſteht Infanterie vor dieſer geplanten einſamen Feuerſtellung. Aber in der Nacht, da Fieguth im Streufeuer der gegneriſchen Artillerie das Geſchütz vorzu⸗ bringen ſucht, ſtößt er auf zurückgehende In⸗ fanterie, die ihm zuruft, daß niemand von ihnen mehr vorn ſei. Eigenartig, daß ein Ser⸗ geant mit wenigen Mann und einer einzigen Kanone noch feindwärts zieht! Es iſt doch Wahnſinn, ſich auf den Präſentierteller des Nie⸗ mandslandes zu begeben! War es ein zorniger Trotz dieſes Feldartilleriſten, oder aber ließ er ſich von der Pflicht, einen gegebenen Befehl dem Sinne und bhem Worte nach auszuführen, nicht abbringen! Er konnte ja nicht wiſſen, daß die 6. Infanterie des ganzen Abſchnittes in dieſer Nacht ihre ach ſo dünne Hauptwiderſtandslinie zurückverlegt hatte. Das Artilleriekommando hatte es jedenfalls noch nicht erfahren. Alſo zurück, 500 oder 1000 Meter, in den Flanken⸗ ſchutz der Infanterie! Fieguth poſtiert ſich mit ſeiner Kanone, die das einzige Geſchütz auf wei⸗ ter Flur iſt, im erſten Graben. Zwanzig Infan⸗ teriſten helfen in dieſer Nacht noch mit, den Ge⸗ ſchützſtand auszuheben, damit man die Kanone nach Bedarf flankierend einſetzen und, falls man umgangen werden ſollte, kehrtmachen und nach hinten zu ſchießen vermag. Schnell wurde noch Fliegerdeckung angelegt, und dann geſchla⸗ fen. Fieguth und ſeine paar Mann ſchlafen auch noch, als der Morgennebel des 11. Auguſt ſich verflüchtigt. Die weit vorgeſchobenen Be⸗ obachtungspoſten hatten mit beginnender Sicht — es war 9 Uhr— ſchon Bewegung beim Geg⸗ ner feſtgeſtellt. In den deutſchen Gräben war ſchon alles alarmiert. Der Jägerhauptmann, der das ſchwache Ba⸗ taillon kommandiert, kommt in eiligen Sprün⸗ gen zum Geſchütz; er weiß, es iſt die Aß⸗Karte unter ſeinen Trümpfen.„Sergeant, warum ſchießen Sie nicht!“ Am eigenen Geſchütz vorn, iſt der Sergeant ſein eigener Kommandantl Während die Fliegerdeckung weggeriſſen wird, die Mündungskappe entfernt, orientiert ſich Fieguth mit einem ſchnellen Blick. Da ſieht er in der Ferne im dieſigen Bodennebel, zunächſt kaum erkennbar, die gefürchteten Tanks heraus⸗ treten: zwei, vier, und noch mehr dieſer moder⸗ nen Elefanten des Schlachtfeldes zählt er. Als ſie auf etwa 250 Meter heran ſind, Spezial⸗ trupps der Infanterie bereits mit geballten La⸗ dungen aktionsbereit ſtehen, am Geſchütz Richt⸗ mittel und Geſchoſſe geſtellt ſind, läßt Fieguth den erſten Schuß aus dem Rohr. Er liegt gut, jed och ein wenig zu weit, der zweite Schuß auf 225 Meter liegt dicht vor dem Spitzentank, der dritte Schuß ebenſo nahe. Aber die vierte Gra⸗ nate landet als Volltreffer mitten auf dem Un⸗ getüm. Im Nu brennt der Tank lichterloh, und nun jagt Fieguth Schuß auf Schuß aus dem Rohr. Zwiſchen der Exploſion der Kartuſche, dem Zi⸗ ſchen des mit unheimlicher Gewalt herausge⸗ ſchleuderten Geſchoſſes und den Aufſchlägen gibt es keine wahrnehmbare Zwiſchenpauſe. Es geht alles ſekundenſchnell. Die Infanteriſten jong⸗ lieren umſonſt mit ihren gebündelten Hand⸗ granaten. Fieguth ſchießt ruhig und mit Ge⸗ ſchick; das Artilleriſtenglück iſt heute bei ihm. Er beherrſcht mit ſeinem einſamen Geſchütz den Abſchnitt, den neun dieſer eiſernen Kampfwa⸗ gen, mit MG und anderen Angriffsmitteln ausgeſtattet, zu durchbrechen ſuchten. Vier Tanks ſind ausgebrannt! Sie empfingen den feurigen Kuß der Volltreffer; die anderen Tanks bleiben liegen, da ſie kampfunfähig ſind. Tankbeſatzungen, ſoweit ſie nicht in der Glut ihrer brennenden Eiſenhäuſer umgekommen ſind, verſuchen zu Fuß, vermengt mit den in Deckung ihrer Kampfwagen heranſtürmenden Fußtruppen den Durchbruch. Mit„Aufſatz Tief Schnellfeuer“ werden ſie mit Schrapnellbrenn⸗ zünder zum Stehen gebracht, zerſprengt und noch einmal räumt Fieguth auf unter den Flüchtenden, ehe ſie ihre Ausgangsſtellungen erreichen. In der letzten Phaſe des mißlun⸗ genen Durchbruches durchſtreichen die großka⸗ librigen Granaten der deutſchen ſchweren Ar⸗ tillerie ſouverän die Luft und ehe die anderen Batterien eingegriffen haben, iſt der Angriff des Gegners in der Hauptſache allein durch das vorgeſchobene Geſchütz des Sergeanten Fieguth bereits abgewürgt. HEINVMAI Von kliscbeth Maler- Moack Heimat, allgöſige Mofter, keinen dou jemals verließest, der sich verffabend mit kindlichem Herzen dit nahte! lichtschein und Horf do dem Wondrer, der deinem Blute verbunden, hertlich in liedern besinget dein Bildnis qn ftemdem Gestade. Heilige Göter der Seele, Relnheit und Glovube behöfesf do in den Werken, die betende Herzen dir schofen; lässest der Ahnung Gesichte dus dem Gestaltlosen blühen, dich offenbarend allen, die liebend dich Ew/ ige rufen. Dunkel im Rouschen der Wälder tounen und klingen die Stimmen deref, die Adel und Freimot unserem Blote gesellten; Stöften sfommen Gedenkens leuchtend in purpurnem Glonze zeugen von Kämpfen und Siegen deiner Unsterblichen Helden. Silberne Flösse und Seen spiegeln der Berge und Himmeln zoubrischen Reigen in ungemessenen Räbmen; immeèr ist Schönheit dein Antlitz, sei qoch von Tränen befaut es: Wonder— an deinem Herzen dorch die Nächte zu träumenl Fernher der hört unterſcheit den ſchwer hellen Tr dann— 3 muſik vori lenbaum dann kom die zwitſch die Trom Trommeln Tuben ur ſcheieidã ge wöhnt iſt, und ander Tromſ nacl freut ſich n Bindeglied anacht, ſie if volles Inſt Es mußte den, bis ſie im Herzen Immer e miteinande wendigkeit, Getümmel mitteln uait führt dazu, ſich auch n Stimme m der Urzeit gleichen In Trommel. täriſche Sie breitete Tr grabhie des ley weiß Königs Mt zählen, daß abteilungen ſchulte Ohr chen Troant lich erinner berger von langte, daß um eben eir bekanntlich Landsknecht erkennen ko— ben der Bes Signale ha im Kriege« durch dienn hört, und n wirkung der der in den Fr. 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Jeder liebt dieſe ſchaeidige Muſik, und auch der Muſiker, der ge⸗ wöhnt iſt, ſeinne Anforderungen an ſich ſelbſt und andere ſo hoch wie möglich zu ſchrauben, Trompeter vom Kbrossle-Regiment prinz v. Preußen Nr. 2 nach einer Lithographie v. Menzel freut ſich mit. Die Militärmuſik iſt das ſtärkſte Bindeglied zwiſchen Bevölkerung und Wehr⸗ enacht, ſie iſt darüber hinaus aber auch ein wert⸗ volles Inſtrument kultureller Anbeit geworden. Es mußte erſt ein weiter Weg zurückgelegt wer⸗ den, bis ſte zu dieſer Höhe und zu dieſem Platz im Herzen des Volkes kam. Immer aber ſind Krieg und Muſik irgendwie miteinander verbunden geweſen. Schon die Not⸗ wendigkeit, ſich in der Hitze des Kampfes, im Getümmel zu verſtändigen, Befehle zu über⸗ mitteln und die eigene Mannſchaft zu ſammeln, führt dazu, beſtimmte Inſtruanente, deren Klang ſich auch noch durchſetzt, wenn die menſchliche Stimme machtlos verhallt, zu verweenden. Von der Urzeit bis heute ſind es im Prinzip die gleichen Inſtrumente geblieben: Trompete und Trommel. Bei den Naturvölkern iſt das mili⸗ täriſche Signalweſen in Anlehnung an die ver⸗ breitete Trommelſprache, die„drahtloſe Tele⸗ graphie des Urwaldes“ gut ausgeprägt. Stan⸗ ley weiß beiſpielsweiſe vom Kriegszug des Königs Mteſa der Waganda(Oſtafrita) zu er⸗ zöhlen, daß ſich jede einzelne ſeiner Truppen⸗ abteilungen aei dem— wenigſtens für das ge⸗ ſchulte Ohr des Eingeborenen— eigentümli⸗ chen Troanmelſchlag erkannt habe. Unwilltür⸗ lich erinnert man ſich daran, daß der Frunds⸗ berger von den Trompetern ſeiner Reiter ver⸗ langte, daß ſie„unterſchiedlich“ blaſen konnten, um eben einen beſtimmten Truppenteil, der ſich bekanntlich bei der bunten Vielgeſtalt der Landsknechtstrachten im Kampfe nicht anders erkennen konnte, ſammeln zu können. Aber ne⸗ ben der Bedeutung für die Verſtändigung durch Signale hat die Muſik auf früher Kulturſtufe im Kriege eine viel entſcheidendere Bedeutung durch die magiſchen Kräfte, die man aus ihr hört, und weiter durch die pſychologiſche Ein⸗ wirkung der ſcharfen Klänge auf das Gemüt der in den Kampf ziehenden Krieger. Muſik und Magie Fr. Ratzel, der große Völkerkundler, gab noch ohne Kommentar eine Feſtſtellung des Forſchers E. Holeb wieder, nach der bei den Negern des Zambeſigebietes die Kriegstroen⸗ meln, die mit dem Blute von Erſchlagenen be⸗ ſtrichen wurden, und die in ihrem Hohlraum „Knöchelchen und andere trockene Körperteile“ von geopferten Kindern enthalten, im Aberalau⸗ ben eine beſondere Rolle ſpielen. Offentſichtlich war der Zweck dieſer Behandlung der Trom⸗ meln, ihre magiſchen Kräfte zu ſtärken neid wohl auch die dämoniſchen Weſen, mit denen man im Kriege zu tun hatte, darauf hinzuweiſen, daß ihnen bereits genug Menſchenleben zugefallen waren, und daß ſie das koſtbare Leben der Krieger im Felde ſchonen möchten. Selbſtver⸗ ſtändlich ſpielen dieſe Inſtrumente des Krieges auch bei den magiſchen Kriegstänzen eine be⸗ ſonders wichtige Rolle. Welche magiſchen Kräfte man ſolchen für den Verkehr mit dämoniſchen oder göttlichen Kräften beſtimmten Inſtrumen⸗ ten zuſchrieb, geht beiſpielsweiſe aus dem in der naturaliſtiſchen Deutung ſo komiſch wirken⸗ den Märchen von den„Poſaunen von Fericho“ hervor, Es handelt ſich dabei um kein ausge ſprochenes Kriegsiuſtrument— ſolche ſind von Muſik im Kriege Von Dr. Karl J. Brinkmann den unkriegeriſchen Juden überhaupt nicht be⸗ kannt— ſondern um ein gebogenes Widder⸗ horn, Schofar genannt, das im jüdiſchen Ritus beſtimmte magiſche Aufgaben hat. Noch heute wird es bei den jüdiſchen Gemeinden beim Ausſpruch des Bannfluches geblaſen. Wenn man alſo die Prieſter um die Mauern einer Stadt, die man erobern und ausplündern wollte, ziehen und das Widderhora blaſen ließ, ſo rief man damit den Fluch Jehovas auf die Stadt herab. Jehova aber war auf Grund des Bun⸗ des, den er mit den Juden eingegangen war, verpflichtet, ihnen beim Vollzug dieſes Bann⸗ fluches zu helfen. Er tat es in dieſem Falle prompt durch eine ſchneidige Pionierleiſtung. Nicht nur zum Sammeln oder bei kriegeri⸗ ſchen Vorbereitungen, ſondern auch beim Kampfe ſelbſt erklang Muſik. Auf einem der chaldäiſchen Toaizylinder, die ſich im Beſitz der Berliner Nationalbibliothek befinden, ſieht. man den Horniſten(Schalmeier?) unmittelbar neben dem kämpfenden Feldherrn. Hierbei mag es ſich noch um Signale gehandelt haben, Aber auch aus allen übrigen Gegenden der Welt und aus zahlloſen geſchichtlichen Beiſpielen weiß man davon, daß die ſcharfen, aufreizenden und treibenden Klänge der Kriegsmuſik den Kampf begleiteten. Dr. Peter Panoff, der die erſte umfaſſenſde Geſchichte der Militärmuſik ichrieb (Berlin 1938), weiſt auf entſprechende Zeugniſſe für die baktriſchen, mediſchen und perſiſchen Krieger. Aus dem altindiſchen Heldenepos „Ramayana“ zeigt er weiter, wie während des gaerzen Kampfes die Trommeln wirbelten und die Bläſer ihre Fanfaren ſchmetterten. Am beſten aber ſind ſolche Verhältniſſe von der Schlachtmuſik der Janitſcharen, die aus den ſcharftönenden Schalmeien, Trompeten und dem klanggewaltigen Schlagzeug der verſchieden⸗ artigen Trommeln, Pauken, Becken und Schellen beſtand, bekannt. Für uaſere Begriffe kann dieſe Muſik nur ein orgiaſtiſcher Lärm geweſen Afrikoanische Felltrommel ſein. Wenn ein Zeitgenoſſe bei einem Konzert der türkiſchen Heeresmuſit(im Jahre 1650) feſt⸗ ſtellt:„zuletzt entſteht ein ſo verworrener Lärm, daß es jedem Laien türkiſcher Tonkunſt unmög⸗ lich iſt, die eigentliche Weiſe zu unterſcheiden“, ſo dürfte die Heeresmuſik noch ganz andere Klanggewalt aufgebracht haben. Aber dieſer wilde Klang berauſchte die fanatiſchen Krieger, die nur kämpften, ſo lange ſie die Muſik hörten. Ihr Verſtummen war das Zeichen zum Rück⸗ zuge. Man machte die Muſikkapellen oft be⸗ ritten, damit ſie auch bei ſchnellen Aaigriffen folgen konnten. Ob auch hier noch irgendwelche abergläubiſche Vorſtellungen von einer magi⸗ ſchen Kraft mitgeſpielt haben, oder ob nur die berauſchende Wirkung des Lärmes geſucht wurde, dürfte nicht mehr feſtzuſtellen ſein. Feld⸗ und Kriegsmufik Auch bei den Heeren des abſolutiſtiſchen Zeit⸗ alters und ſpäter noch zieht die Muſit mit ins Feld, gleichzeitig aber haben die Feldmuſiker zum Teil Aufgaben bei Hofe. Hier finden wir den Uebergang von der eigentlichen Kriegsmuſik, die enige pſychologiſche oder magiſche Beziehun⸗ gen zur Kampfhandlung hat, zur Militärmuſik, die in erſter Linie eine Gebrauchsmuſit für die ſtehenden Heere iſt. Wie auf dem Exerzierplatz marſchieren die friderizianiſchen Regimenter auf dem Schlachtfelde in ſtrenger Ordnung un⸗ ter Vonrantritt der Feldmuſik auf. Erſt wenn es für den wenig oder überhaupt nicht bewaff⸗ neten Muſiker zu gefährlich wird, ſchwenkt er aus, nur Trompeter und Trommler, die für die Sicnalübermittlung Verwendung finden gehen mit bis in die vorderſten Linien. Noch in den Kriegen des 19. Jahrhunderts zogen ſo die Muſikkorps den Soldaten voran in die Schlacht. Die volkstümliche Geſchichte vom preußiſchen Muſikmeiſter Gottfried Piefke, der mit ſeiner Kapelle das Leibgrenadier-Regiment Nr. 8 zum Sturm auf die Düppeler Schanzen 1864 begleitete, und dem eine däniſche Granate eine — Pauſe in ſeinen„Düppeler Schanzen⸗Marſch“ riß, iſt hiſtoriſch. Pieſtes„Königgrätzer Marſch“ iſt auf dem Schlachtfelde von Königgrätz geſpielt worden, und vielleicht iſt auch ſein immer wieder zündender Marſch„Preu⸗ ßens Gloria“ auf den Schlachtfeldern erklun⸗ gen. Die Aenderung der Taktik durch den Fort⸗ ſchritt und die ſteigende Bedeutung der Artillerie machte ſchließlich den Marſch mit Muſik auf dem Schlachtfelde un⸗ möglich. Immer aber bleibt im Marſch das Er⸗ lebnis des Krieges, des Soldatiſchen lebendig, ſo gering oft der Anlaß ſein mag. So ſchrieb der bayeriſche Muſikmeiſter Georg Fürſt ſeinen„Ba⸗ denweiler⸗Marſch“ in der Nacht nach dem Sieg bei Badonviller, und der Einfall der ſeiner Schöp⸗ fung zugrunde liegt, iſt das Signal der Autos des Generalſtabes, die in der Nacht unter den Fen⸗ ſtern ſeines Quartieres porbeiraſten. Grundlegend aber iſt dieſer Wandel von der Kriegsmuſik zur Feld⸗ oder Militärmuſik. Ueberall, wo ſtehende Heere gebildet werden, bildet ſich in der Regel auch ſchnell eine eigene Heeresmuſik aus, die weit über die Bedürfniſſe der Schlacht und auch des Marſches hinaus reprä⸗ Stabshornist der ſentative und auf einer ſpäteren Stufe auch kulturelle Aufgaben übernimmt. Von den alten Völkern wiſſen wir, daß ſie eine Hee⸗ resmuſik ausgebildet haben, kennen auch hier und da die Inſtrumente, ohne aber eine rechte Vorſtellunnig von ihrer Verwendung zu haben. Voa den Conquiſtadores wiſſen wir, daß die peruaniſchen Heere der Inkas mit einer Muſit aus Muſchelhörnern und Troenmeln auf⸗ zogen, während ſie kupferne Trompeten für die Signale im Kriege verwendeten. Daß bei den Griechen auf dem Marſch Muſit gemacht wurde, daß die griechiſchen Reiter nach Trompeten⸗ ſigetalen exerzierten, und daß auch in der Schlacht die Muſik nicht fehlte, iſt bekannt, allerdings haben wir kaum eine Vorſtellung von dieſer Muſik. Erhalten ſind auch die In⸗ ſtrumente der römiſchen Legionen, die gerade lange im Klange trompetenähnliche Tuba, die klanglich zwiſchen Waldhorn und Poſaune ſtehende Bucina, die Vorläuferin der ſpäteren Poſaune, die Hörner und der merkwürdige Lituus. Auf Abbildungen ſieht man auch, daß dieſe Inſtrumente gleichzeitig geblaſen wurden. Wie ſie aber zuſammengeſtellt waren, läßt ſich nicht erſchließen. Vielleicht ſteht Ottorino Hamburgischen Büörgerwehr von 1816 Muschelfrompete aus der Södsee Reſpighi im vierten Satz ſeiner„Pint di Rotna“, wenn er den Marſch und Triumph eines ſiegreichen römiſchen Feldherrn viſionär muſikaliſch zeichnet, mit der vornehmlich auf einfachen Dreiklängen aufgebauten feſtlich ſchmetternden und glänzenden Blechbehandlung dem Original recht nahe. Aber das dürfte im Grunde müßige Spekulation ſein, der Klang iſt verrauſcht und läßt ſich nicht wieder ein⸗ fangen. Auch die Germanen hatten ihre Blasinſtru⸗ mente ebenſo wie ihr Schlagzeug entwickelt. Von den Kimbern und Teutonen ſchon wird be⸗ richtet, daß ſie in der Schlacht grauenerregend geſungen haben. Dieſer„Schildgeſang“ war keineswegs ein ungeordnetes Brüllen, ein plan⸗ loſes Schreien, ſondern ein in militäriſcher Ordnung ausgeführter Geſang, deſſen unheim⸗ licher Eindruck ſicher vor allem in dieſer Difzi⸗ plin, die gewaltige Scharen von Feinden vor⸗ täuſchen konnte, lag, Und hier wie überall wird das Muſikinſtrument, ſowohl das durchdrin⸗ gende Blasinſtruenent wie die Trommel wohl zur Unterſtützung der begrenzten menſchlichen Stimme herangezogen. Erſt ſah man auf die Zweckmäßigkeit der Inſtrumente und ihres Klanges, erſt in zweiter Linie und auf ſpäterer Stufe richtet ſich die Aufmerkſamkeit auch auf die Schönheit des Klanges. Viel umſtritten ſind da die altgermaniſchen Luren, ſehr fort⸗ ſchrittliche Hörner, deren eigentümliche S⸗Form nirgendwo auf der Welt ſonſt ausgebildet iſt, und die ſicher einen ſehr ſchhnen und klaren Ton ergeben haben. Es gibt eine ganze Lite⸗ ratur über die mögliche meiſterhaft gearbeiteten, 1,50 bis 2,50 Meter langen Bronzeinſtrumente im Krieg und im Frieden Irgendeine Nachricht darüber aber iſt nicht bekannt, ſo daß überhaupt nicht feſt⸗ zuſtellen iſt, ob ſie im Kriege oder nur bei kul⸗ tiſchen Handlungen, denen ihr feierlicher Klang beſonders angepaßt erſcheint, geblaſen wurden. Auch die Tatſache, daß die Luren immer paar⸗ weiſe gefunden wurden, beweiſt an ſich noch nichts, wenn ſie auch die Vermutung einer mehrſtimmigen, kunſtvollen Amwendung wahr⸗ ſcheinlich und eine Verwendung im Kriege un⸗ wahrſcheinlich erſcheinen läßt. Muſchelhorn und Olifant Heute wie in älteſter Zeit aber dient das Muſitinſtrument zur Uebermittlung von Be⸗ fehlen, zum Zufammenrufen der Krieger aus zerſtreut wohnenden Stämmen zur Ankündi⸗ gung von Angriff und Rückzug uiw. Die Natur ſelbſt bot hier eine Reihe leicht herzuſtellender Blasinſtrumente. Sehr weit trögt der dumpfe Ton der hohlen Muſchel, und Muſchelhörner finden wir auf den verſchledenten Gehſeten der Erde, in der Sſidſee, im alten Amerita und in vielen anderen küſtennahen Gebieten Aber auch im Gebirge koenmt das Muſchelborn vor, bei den franzöſiſchen Bergichützen wird es erſt im 18. Jahrhundert abgeichafft. Sehr früh findet man auch das Stierhorn deſſen zwar unreiger, aber ſehr kräftiger Klang eine Verſtändigung auf weite Entfernungen ermög⸗ lichte. In anderen Gebieten finden auch Anti⸗ lopenhörner uſw ähnliche Verwendung»Das mittelalterliche Heerhorn, das aus zahlreichen Abhiſdungen bekannt iſt' wurgde zwar aus Me⸗ tall hergeſtellt, aber es hehielt die Form des Stierhornes bei, Das Ziel war ſicher den Klang des Naturhe ttes durch Vergrößerung zu verſtärken Panoff hat eine Reihe von Zeuaniſſen aus mittelalterlichen Dichtungen. In voetiſcher Uebertreiheng beichreibt das Gu⸗ druclied:„Nü nabent es dem ſtrite Der Helt üz Sturmlant, beaunde ein Horn blaſen, das ganz üher Sant wol von iinen Kreften börte drizie mile“. Das Aufkommen handwerklich ſauber gearbeiterer Trompeten brachte das Heerhorn, das ſchwer und unk„olich war und wohl auch einen rieſig langen Atem verlangte, bald zum Verſchwinden Line Reihe von Blas⸗ und Schlaginſtrumenne wurhen in der mittel⸗ alterlichen Heeresmuſt entwickelt Im„Wille⸗ halm“ iſt von„vil Püken, vil Tambüren bu⸗ ſinen und floytiren“ die Rede. Die helikon⸗ artig gebogenen, walchhornähntich klingenden Buſinen, verſchiedenartige Flöen em Schlag⸗ inſtrumente dienten zur wüwigen Ausgeſtal⸗ Verwendung dieſer Belgische lnfonterle um tung der Turniere. Die prunkvoll ausgeſtat⸗ teten Buſinen vor allem wurden— wie ſpäter die Trompeten— zum äußeren Zeichen der rit⸗ terlichen Pracht. Seit dem 13.Jahrhundert tre⸗ ten auch Schalmeien auf, die ſpäter für die Ent⸗ wicklung der Heeresmuſik bedeutſam wurden. Ganz verdrängt aber wurde das alte Stierhorn noch nicht. Sicher wiſſen wir, daß es in der Schweiz in den vier Waldſtädten erhalten blieb. Harſchhorn heißt es hier.(Harſch bedeutet Kriegshaufen.)„Uriſtier“ hat es Eingang in viele Volkslieder und Balladen gefunden. Bei den Schweizern wurde es wie eine Art Heilig⸗ tum gehalten. Die Annahme liegt nahe, daß man zwiſchen dem Horn des„Urs“ und deen Namen„Uri“ irgendwelche Beziehungen geſucht Trommler und Pfeifer der Llondsknechte um 1500 hat. Noch im Jahre 1798, als die Urner gegen die Franzoſen marſchierten, wurde es geblaſen. Die Kreuzzüge machten die abendländiſchen Ritter mit den Elfenbeinhörnern des Orients bekannt. Entweder aus Elfenbein oder in Nachahmung aus vergoldetem Horn wurden die kurzen Hörner hergeſtellt, die man als „Olifante“ bezeichnete, und die als Sym⸗ bol des Rittertums neben dem Schwerte getra⸗ gen wurden. Aus dem Rolandsliede kennen wir ſeine Verwendung. Es gab nur einen oder wenige Töne her, war ſehr ſchwer anzublaſen und hatte einen ſtarken Klang. Auch in vielen anderen Dichtungen wird es erwähnt, und im⸗ mer gilt es als Zeichen beſonderer Stärke wenn der Ritter dieſes Horn blaſen konnte. Im all⸗ geineinen dürfte es nur als ritterliches Attri⸗ but getragen worden ſein. So läßt Richard Wagner den Gralsritter Lohengrin ſtilecht: „Ein golſden Horn zur Hüften, gelehnet auf ſein Schwert“ erſcheinen. Die Olifanten dürfen, ſo⸗ weit ſie überhaupt geblaſen wurden, als reine Kriegsinſtrumente angeſprochen werden. Be⸗ kannter ſind ſie unter der allerdings einen wei⸗ teren Bereich, nämlich die im Gegenſatz zu den langen Heerhörnern kurzen Signalhörnern um⸗ faſſenden Bezeichnung„Hifthörmer“. Die edle Kunſt der Trompeter Die Landsknechtsheere der beginnen⸗ den Neuzeit brachten auch auf dem Gebiete der Feldmuſik entſcheidende Fortſchritte. Pfeifer und Trommler begleiteten die Landsknechts⸗ haufen auf dem Marſche. Wichtiger aber noch wurde die Sianalmuſik der Reiterei, die Panoff einer ſehr gründlichen uend umfaſſenden Unter⸗ ſuchung unterzogen hat, Heerpauker und Trom⸗ peter waren weit erhaben über die übrigen Mu⸗ ſikanten, ſie ſtanden frühzeitig im engen Hof⸗ dienſte und konnten ſich bald auch beſondere Privilegien ſichern, die während des Dreißig⸗ jährigen Krieges befeſtigt und durch kaiſerlichen Erlaß beſtätiot wurden. Hoch zu Roß ritt der Trompeter, deſſen Jaiſtrument lange Fahnen zierten, neben dem Führer des Truppenteiles, uan ſeine Befehle weiter zu leiten. Von zahl⸗ loſen Belagerungen wiſſen wir, daß der Trom⸗ peter Kapitulationsverhandlungen einleitete und auch führte, daß er zu diplomatiſchen Aufgaben eingeſetzt wurde. Er hatte Offiziersrang oder wenigſtens eine ſehr gehobene Stellung. Feldtrompeter und Heerpauker bildeten eine eigene Zunft, die ſtreng gegen Stadtmu⸗ ſikanten und ſelbſt ge⸗ gen manchen in die Kulturgeſchichte der Welt eingegangenen großen Meiſter abge⸗ ſchloſſen waren, und auf ſie herabſahen. Der Soldatenwitz hat ihnen manchen Streich ge⸗ ſpielt. Im Frieden fanden die Trompeter und Pauker Verwen⸗ dung im Hofdienſte. ihre eigentliche Auf⸗ gabe aber war der Krieg. Wie eng die Verbindung iſt, geht ſchon aus den Ausbil⸗ dungsbeſtimmungen für die Trompeter, die Panoff nach der Schrift „Dervollkommene Sol⸗ dat“ des Offiziers von Hans von Fleming aus dem Jahre 1726 mitteilt, hervor. „Die zur Lehre an⸗ geſetzte Zeit ſind zwey Jahre. Binnen dieſer Zeit muß er ſich gegen ſeinen Lehr-Printz ge⸗ horſam bezeugen und ihm die ſchuldige Ehre 1840 geben, und Treue lei⸗ ſten. Von ſeinem Lehr⸗ meiſter, den er erweh⸗ let, darf er ſich ohne deſſen Einwilligung und Vorbewußt nicht wegbegeben, ſonſt kann er den rechtmäßigen Trompetern nicht beygezählet wer⸗ den. Derjenige aber, der einen ſolchen unaus⸗ gelernten Lehrjungen annimmt, muß 50 Reichs⸗ thaler Straf erlegen. Nach dem Inhalt des Privilegii Ferdinandei(Kaiſer Ferdinand) muß der Lehriunge, ber die Zeit ſeiner Los⸗ ſprechung nicht erwartet. ſondern ſich vorhero wegbegiebt, dem ungeacht, das völlige Lehrgeld bezahlen, wird aber den Trompetern nicht bey⸗ gezählet, ob er ſchon noch ſo gut blaſen kann, und unter denen ausgelernten Trompetern nicht gelitten. Iſt die Lehrzeit vorbei, wird er von einem Lehr⸗Printz losgeſprochen, und zwar in Gegen⸗ wart der Trompeter, die bei dem Aufdingen geweſen; der Lehr⸗Printz ertheilet ein Atteſt, daß der Lehrjunge ſeine Jahre ausgeſtanden und ſich binnen der Zeit wohl verhalten, auch demnach wüwig ſey, daß er losgeſprochen werde. Hierauf muß er einen oder etzliche Feld züge thun, es ſey nun wi⸗ der die Türcken, oder einen anderen Feind, und ob er gleich einige Jahr ein Hof⸗Trompeter ge⸗ weſen, ſo kann er keinen Jungen lernen, bevor er einigen Campagnen beygewohnet. Kommen ſie aus der Campagne, ſo können ſie nach⸗ gehends entweder an die Höfe als Tropeter in dienſten kommen, oder ſich hinwenden, wo ſie nur wollen.“(§8 4 und 5 der kaiſerlichen Pri⸗ vilegien.) Nur die große Bedeutung des Trompeters für den Kriegsdienſt, ſeine Verwendung zu Botſchaften und vor allem das Vertrauen, das man in ihm, ohne den ein Truppenteil ſich kaum mehr ordnen konnte, ſetzte, und ſchließlich die repräſentative Aufgabe des Trompeters bei Hofe macht dieſe priviligierte Stellung begreif⸗ lich. Manche von ihnen müſſen es zu großer Kunſt auf dem ſchwierig anzublaſenden Inſtru⸗ mente gebracht haben, andere freilich konnten nur die notwendigſten Feldſtücklein blaſen. Es war den Trompetern bei ſtrengſter Strafe ver⸗ boten, die Signale aufzuſchreiben. Wer ſie ver⸗ riet, wurde mit„Gaſſenlaufen“ beſtraft. Es gibt übrigens einige Zeugniſſe dafür, wie not⸗ wendig dieſes Verbot war. Durch Virrat der Signale, die vom Feinde nachgeblaſen wurden, wurden einzelne Truppenteile buchſtäblich dem Feinde ausgeliefert Sie ritten ihm in die Arme. Es iſt auch gelegentlich die Vermutung aufgetaucht, daß Guſtav Adolf bei Lützen auf ſolche Weiſe von ſeinen Truppen fortgelockt wurde. Die ſtolzen„Karoliner“ Streng wachten die„Karoliner“, wie ſich die zünftigen Trompeter nannten, darüber, daß kein anderer Muſikant die edle Trompete blies. Nach 8 7 ihrer Privilegien durften ſie nur vor „Fürſten, Grafen und Rittermäßigen Perſoh⸗ nen“ aufwarten. Originell mutet uns der 8 8 an, der zwiſchen den„muſicaliſchen“ und den „nicht muſicaliſchen, die nur ſo die Trompeter⸗ und Feldſtücklein erlernet“ unterſcheidet. Sie wurden weiter in⸗die Hof⸗, Feld⸗ un Schiffs⸗ trompeter eingeteilt. Bei den Hoftrompetern heißt es:„Die muſicaliſchen Trompeter ſind bey Hofe die angenehmſten. Sie müſſen zur Tafel blaſen, in der Capelle mit aufwarten, wenn bey Solennitäten das Te Deum angeſtimmt wird.“ Dieſe Hoftrom⸗ peter machten es bereits im 18. Jahrhundert möglich, die Trompete auch in den Orcheſter⸗ werken zu ver⸗ wenden, auch die reichen Städte ſtrebten danach, Trompeter zu halten, und es gab immer Mit⸗ tel und Wege, die Zunftgeſetze zu umgehen. Viel verwandt wur⸗ den die Trom: peten in der Kirche. Unter Muſikern hat hat man in der Zeit der Aufklä⸗ rung gern da⸗ rüber gewitzelt, daß die im Dienſte Aller⸗ höchſter Herr⸗ ſchaften ſtehen⸗ den Trompeter ſich auch zum Dienſte des Höchſten herab⸗ ließen. Die Heeresmuſik Die Feldtrom⸗ peter aber ſind nur eine Seite — die glänzend⸗ ſte— der frühen Militärmuſik. Für den Si⸗ gnaldienſt bei den Fußtruppen verwandte man auch Trommeln u. Querpfeifen. Schon Friedrich Wilhelm, der große Kurfürſt von Branden⸗ burg, führte auch die Schal meien ein, die einen imperti⸗ nentſchrillen Klang hatten, den ſelbſt das an Kanonendonner gewöhnte Ohr des Soldaten wenigſtens in der Nähe nicht vertrug. Bald wurden ſie durch die ſanfter klingende, aus Frankreich kommende Oboe erſetzt. Zu ihnen traten an⸗ dere Inſtrumente als Baß kam das Fagott hinzu. Friedrich Wilhelm., der preußiſche Soldatenkönig, brach dann mit der Tradition und führte, ohne ſich um das Gezeter der Zunft zu kümmern, die Trompete ein. Im 18. Jahr⸗ hundert kamen auch Hörner hinzu, ohne daß ſich ein Zeitpunkt genau beſtimmen ließe. Eine gewiſſe Vorſtellung von der Kriegsmuſik um 1800 können die beliebten„Schlachtmuſiken“ vermitteln. Beethovens„Schlacht von Vittoria“, Aufn.: Schloßmuseum Mannheim rrompeter vom Drogoner-Regiment von F̃reystedi Nr. 2, um 1855 lebte, dürfte die belannteſte und greifbarſte von ihnen ſein. Sehr wichtig wurde der Einfluß der türkiſchen Muſik, die Einführung der ver⸗ ſchiedenen Trommeln, insbeſondere der großen Trommel und des übrigen Schlagzeuges, der Triangel, der Becken und des Schellenbaums, der heute nicht mehr geſpielt, aber als Wahr⸗ zeichen des Muſikkorps in Ehren gehalten wird. Ein intereſſantes Kapitel der Geſchichte der Heeresmuſik ſind auch die Negermuſiker, die an den abſolutiſtiſchen Höfen des 18. Jahrhun⸗ derts große Mode waren. Als Einzelgänger hat ſich von dieſer Modeerſcheinung der Neger⸗ pauker ment erhalten. Dieſe Erſcheinungen aber ge⸗ hören alle in den Bereich einer Entwicklung von der eigentlichen Kriegsmuſik zu einer repräſen⸗ tativen Militärmuſik, deren Aufgaben weit über den Bereich der militäriſchen Gebrauchsmuſik hinausführen. Panoff gibt darüber erſchöpfende Aufſchlüſſe, er zeichnet auch die Entwicklungs⸗ Afrikanische Kriegstrommel Aufn.: Zeughausmuseum Mannheim(6) linien der Militärmuſik im 19. Jahrhundert bis zu ihrer heutigen künſtleriſchen Höhe auf. Der preußiſche Soldatenkönig Friedrich Wil⸗ helm I. hatte neben der Vorliebe für die„langen Kerls“ eine noch größere und merkwürdigere für die ſchwarzen Muſikanten. Dieſe„ſchwarze Liebhaberei“ war ſehr koſtſpielig. Meiſt kamen die Neger als Sklaven an die Höfe, man pflegte ſie auch als Ehrengeſchenke auszutauſchen. Selbſtverſtändlich iſt, daß ſie an dem in allen repräſentativen Dingen vorangehenden kurpfäl⸗ ziſchen Hofe in Mannheim ſich ganz beſonderer Beliebtheit erfreuten. Die ſteigende Erkenntnis notwendiger Sparmaßnahmen ſeit den Kriegen Friedrichs des Großen und erſt recht ſeit den ſtarken Erſchütterungen, denen Europa mit der franzöſiſchen Revolution ausgeſetzt war, führten zur Abſchaffung dieſer teueren Spielerei. Unz hetzne. Die Bedeutung der Militärmuſik als Binde⸗ glied zwiſchen Volk und Wehrmacht und als kultureller Faktor iſt jedem klar. Wenn auch der moderne Krieg die Verwendung der Muſik an der Front als„wenig tunlich“ erſcheinen läßt, ſo ſpielt ſie doch auch im Leben des Sol⸗ daten eine große Rolle, ſie erleichtert ihm den Marſch und verſchönert ihm die militäriſchen und kameradſchaftlichen Feiern. Wir können und kameradſchaftlichen Feiern. Wenn das Muſikkorps nicht mit in den Kampf ziehen kann, ſo fehlen doch nicht die militäri⸗ ſchen Signale. Es iſt begreiflich, daß im Ge⸗ fecht ſelbſt alle Signale mit Ausnahme von „Seitengewehr pflanzt auf!“„Achtung!“ „Raſch vorwärts!“„Fliegerwarnung“ und „Gepanzerte Kampffahrzeuge— Straße frei!“ verboten ſind. Im übrigen aber muß der Ba⸗ taillonshorniſt noch eine ganze Reihe von Sianalen lernen und wer in der Nähe einer Kaſerne wohnt, würde es ſehr fremd empfin⸗ den, wenn plötzlich Wecken und Zapfenſtreich nicht mehr ertönten. Einen weiten Weg leg'e ſo die Militärmuſik zurück Er führte aus Anfängen kriegeriſcher Gebrauchsmuſik, die bis heute notwendig ge— blieben iſt, zu erſten rhythmiſchen Stutzen beim Marſch der Landsknechtshaufen, zu Hoboiſten⸗ korps und ſchließlich durch die ſtarke Initiative tüchtiger Militärkapellmeiſter des 19. Jahrhun⸗ derts, wie Wieprecht, Piefke, Radeck, Parlow, um nur einige Pamen zu nennen, zu einer künſtleriſchen Höhe und zu kultureller Bedeu⸗ tung. Nach wie vor aber iſt ſeine Muſik auch der Stolz des Soldaten. Wenn die Beſatzung einer Feſtung ehrenvoll kapitulierte, ſo ver⸗ langte ſie Abzug mit„klingendem Spiel“ und fliegenden Fahnen. So lange Trommler und Pfeifer das Spiel rührten, ſo lange das S; iel erklang, wehte auch die Fahne und war die Ehre nicht verloren. Und auch für uns hat das keingende Spiel des Muſikkorps, das glänzend an uns vorüberzieht mehr Bedeutung als nur eine angenehme Ablenkung, als reizvoller Ohrenſchmaus oder ein erfreulicher Anblick. Sein ſtroffer Rhythmus und ſein ſieghafter ſtrahlender Klang iſt uns ein Symbol des auf⸗ rechten, ſieghaften Willens, des kraftvollen Selbſtbewußtſeins und der geballten Kraft ſol⸗ datiſcher Ehre und Größe. der größte Aufführungserfolg den er jemals er⸗ vom Potsdamer Garde-Ulanen⸗Regi⸗ Fii Einen D einmal in drüben ein tige Schwe zubringen, Bilde kann Händen hie um Wort z aus dem Rhein ein Wohlfeilhei ſachen. 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Der Säckinger vorſprichts, und um Wort zu halten, ſchickt er ihnen einſtweilen aus dem erſten beſten Hutladen am grünen Rhein ein Dutzend Muſter, und zwar der Wohlfeilheit wegen im offenen Brief als Druck⸗ ſachen. Sein deutſcher Bruder ſagt ihm darauf und lacht: Druckſachen ſeien das zwar, denn ſie würden droben in Sachſen in Filz ausge⸗ drückt; aber lebendes Edelweiß müſſe er an halsbrechenden Schneebergen pflücken, und das ſei heut in der Schweiz verboten. War da guter Rat teuer, ſo fand mit ſeinem Bruder doch der Amerikaner nach langem Suchen in einem Münchener Blumenladen einen ganzen Stock mit ſechs ſchönen Sternen, und ob die ſchon eher feldgrau waren als weiß, waren ſie dem Amerikaner doch weiß und vor allem halt Edelweiß, und er brachte das ſeltene Blumen⸗ kind nach Säckingen und hätſchelte und nährte es ſorglich, bald mit ehrlichem Kuhdung, bald mit echtem Kunſtmiſt, und das Stäudlein ver⸗ trug das zum Glück, und der Kalifornier konnte hoffen, es ſeinen Schweizern lebend und heil hinüberzubringen. Iſt das gut und redlich gedacht, ſo überfällt aber den Säckinger über allem ehrlichen Wil⸗ len auf einmal der amerikaniſche Geſchäftsteu⸗ fel und rechnet mit ihm:„Das wäre nun Edel⸗ weiß“, ſagte er—„das ſie drüben nicht haben: Wie wärs, wenn du Gewinn draus zögeſt? Laß deine Schweizer fahren und mach drüben aus deinen ſechs Sternen ein Beet; das kann nicht fehlgehen; dann zieh aus deinem Beet übers Jahr einen Acker, hernach aus dem Acker eine große Edelweißfarm; denn wozu wärſt du ſonſt ein geſchmierter Amerihaner? Und von deiner Farm aus verſieh und verfſorg den gan⸗ zen Weſten und dann das ganze Land mit den weißen Sternen, die drüben viel größer wer⸗ den als in der kalten Schweiz, und mach damit Dollarmillionen und khauf eines Dages den Eid⸗ genoſſen die Alpen ab; wer will dir dann noch was?? Denn dann biſt du der Edelweißkönig, und die Welt hat das Nachſehen.“ So ſpricht der Geſchäftsteufel, und mit ſei⸗ nem kleinen Stäudlein im Blumentopf kommt der Säckinger hinüber in das mächtige Land mit ſeinen ungeheuren Häuſern und ſeinen unbegrenzten Möglichkeiten und ſeiner unbe⸗ ſchränkten Freiheit und geht mit ſeinem ſchö⸗ nen Träum und ſeinem großen Plan in das Neuyorker Zollamt. Dort durchforſcht der Be⸗ amte ſein Gepäck und findet alles in Ordnung; als der Kalifornier aber weggeht, ruft er ihn zurück: Was er da noch habe, fremde Blumen? „Wie Ihr ſeht, ja“, ſagt der Säckinger. „Sollen die herein?“ fragt der Zöllner. Drauf der Edelweißkönig:„Ich meins ein⸗ mal!“ Der Beamte nimmt ihm den Topf ab, wiegt ihn ſo auf der Hand und riecht an den unbe⸗ kannten Sternen. „Schade!“ ſagt er und reißt ungeſchlacht das arme Stäudlein aus dem Topf. Dem Säckinger fährt das Blut ins Hirn, und als freier Mankee fällt er dem Zöllner in den Arm: „Seid Ihr verrückt, Herr; unterſteht euch: die ſind mein!“ 4 Aus dem Zöllner gurgelts:„Oooh— gut; aber fremde Blumen ſind verboten.“ „Was, fremde Blumen: mein Edelweiß?“ „Ift verboten, Herr!“ „Was?“ ſchreit der Kalifornker;„in Amerika berboten!“ „Ooh, wo ſonſt?“ gurgelt der Zöllner. „In Amerika? Ihr ſeid ja unbegrenzt ver⸗ rückt!ꝰ „Guter Herr“, quodelts weiter aus dem Beamten;„es können Läuſe daran ſein; oder ſchlimmer Würmer, oder gefährliche Keime, ver⸗ ſteht Ihr?“ Dem Säckinger ſchwindelts:„Iſts menſchen⸗ möglich?“ haucht er. „Die können uns eine Seuche bringen“, gur⸗ gelts wieder aus dem Zöllner. „Drum werf ich euren Topf ins Meer, ſeht her, und verbrenne die Wurzel; denn da ſitzt allemal der Schädling, die Blumen könnt Ihr mitnehmen, es ſind ſchöne Sterne.“ Ueber dieſem Zollſpruch ſchlägt der Säckin⸗ ger ohnmächtig hin, und ſie brauchen erſt einen Arzt, daß er ihm ein Kirſchwaſſer verſchreibe, wenn er ſich erholen ſoll, denn anders war Ein rühriges Jahresprogramm Es meldet ſich: der GSB! Die Geſchäftsführung des Großdeutſchen Schachbundes erſucht uns um Veröffentlichung folgender Mitteilung: Der Großdeutſche Schachbund gibt für die Sommerſpielzeit ein umfangreiches Programm ſchachlicher Veranſtaltungen bekannt. Die Meiſterſchaft von Deutſchland wird in der Zeit vom 20. Auguſt bis 2. Sep⸗ tember in Bad Oeynhauſen ausgetragen wer⸗ den. Eine Vorentſcheidung dazu bilden das Meiſterturnier in Bad Elſter(.—11 Juni) und die Wertungsturniere im April in Bad Warm⸗ brunn, Karksbad und Krefeld. Die deutſche Vereinsmeiſterſchaft um den Hans⸗Schemm⸗Wanderpreis, die im vorigen Jahre durch das Mannſchaftstreffen in Frankfurt a. M. eingeleitet wurde, wird nach weiteren Ausſcheidungskämpfen in Berlin, Stet⸗ tin, Warmbrunn und Hannover mit der End⸗ runde in Stuttgart zu Pfingſten abgeſchloſſen werden. Einen Entſcheidungskampf um die ſchachliche Vorherrſchaft in Europa wird das Zuſammentreffen zwiſchen Ungarn, dem Olympiaſieger von 1936, und Großdeutſch⸗ land am 15. und 16. April in Karlsbad bilden, an dem fetelfic der ſtärkſten Meiſter beider Länder beteiligt ſind. Im Juli wird eine Mannſchaft des Großdeutſchen Schachbundes in Buenos Aires an den Länderkämpfen des Weltſchachbundes und an der Damen⸗Welt⸗ meiſterſchaft beteiligt ſein. Meiſterturniere finden in Stuttgart(14. bis 28. Mai) und in Bad Harzburg(25. Juni bis 2. Juli) ſtatt. Ihren Abſchluß werden dieſe Kämpfe in der Großveranſtaltung vom 3. bis 17. Sep⸗ tember in München finden, die neben einem großen internationalen Meiſterturnier natio⸗ nale Mannſchaftskämpfe in einem bis⸗ her nicht gekannten Wanma bringen wird. Wir geben unſeren Schachfreunden noch einige Erläuterungen. Der Großdeutſche Schachbund erfreut ſich ſei⸗ tens der Bad Oeynhauſener Kurverwaltung größten Entgegenkommens und dies wird auch der Grund ſein, daß die deutſchen Titelkämpfe in dieſem internationalen Badeort ſtationär geworden ſind. An den Endkämpfen um die deutſche Vereins⸗ meiſterſchaft, die für Pfingſten nach Stuttgart gelegt worden ſind, iſt der Mannheimer Schachklub beſonders intereſſiert, denn er wird neben dem Münchener Schachklub die ehrenvolle und ſchwierige Aufgabe haben, Süd⸗ und Weſtdeutſchland gegen den Norden und Oſten zu vertreten. Die Kampfleitung des Mannhei⸗ Fiir lichlige Nissehnaucker fireuzwort⸗Rälſel Waagerecht: 1. Iriſcher Dramatiker, 4. Heriſches Fett, 7. röm. Frauengewand, 8. Fluß in Nordfrankreich, 10. Strom in Italien, 11. garfarbe, 12. folglich, alſo, 14. Lehre vom leichgewicht, 16. Schmelz, 17. Geſtalt aus Peer Gynt, 18. perſönl. Fürwort, 19. Teil des Auges, 22. Metall, 25. Oper von Weber, 27. offener Eiſenbahnwagen, 28. Halbinſel im negäiſchen Meer, 30. griech. Buchſtabe, 32. Mädchenname, 33. holländ. Maler, 34. Mädchenname. Senkrecht: 1. Norddeutſcher Lyriker, 2. Langobardenkönig, 3. Meeresſäugetier, 4. Ver⸗ wandte, 5. Oper von Verdi, 6. Schieferart, 7. bekannter Admiral im Weltkrieg, 9. Pflugteil, 113. Elitetruppe, 25. ital. Dicht'r, 18. Schwefel⸗ titel, 20. norwegiſcher Dichter, 21. Juſtizbeam⸗ moorbad in d 19. engl. Adels⸗ rucht, 24. Anh in ter, 23. Einbringen der Rußland, 26. Teilzahlung, 29. weſtafrikani elſch 31. fianz. Beſchlahtswor.. Silben⸗Rätſel Aus den Silben: be— char— dan— de— del— der— do— e— ei— es— in— ka— ken ker— kor— län— le— na— neip— nel— nem nes— ness— ni— o— perg— reiz— rhein— se— te— ton— treu— un— ur— ver— wald— weiß— zil ſind 15 Wörter 5 bilden, deren erſte und dritte Buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Sinnſpruch ergeben(eh- 1 Buchſtabe). Die Wörter bedeuten: 1. ſtarkriechende Blu⸗ men, 2. Stadt in Weſtfalen, 3. Tanz, 4. franz. Revolutionär, 5. von keines Menſchen Hand ge⸗ ſtörter Waldzuſtand, 6. Pilzart, 7. Kräuterlikör, 8. Inſel im Aegäiſchen Meer, 9. Alpenpflanze 10. ſchwäb. Adelsgeſchlecht, 11. Heerführer im Welt⸗ krieg, 12. größte Graſſchaft Schottlands, 13. ſagenhafte Königin von Theben, 14. volkstüm⸗ licher Berliner Zeichner, 15. Ehrengeleit. E. H. Suche einen Bewohner Afrikas, Wenn du ihn haſt, Lies ihn rückwärts, Dann wirſt du naß! Auflöſung des Füllrätſels 1 Auſterlitz, 2. Sauerkraut, 3. Blaubeeren, 1. Schauſpiel, 5. Oberaudorf, 6. Oeynhauſen, 7. Kropftaube, 8. Fledermaus, dunkelblau. Eine Unekdote von Heinrich E. Kromer drüben der Schnaps noch verboten. Als der Deutſche dann wieder auf ſeinen Beinen ſteht, drängt er aber ohne Verweilen aus dem när⸗ riſchen Land weg.„Ich bin Amerika überſatt“, ſagt er.„Das iſt mein freies Amerika, wo einer zu einem Schluck Schnaps erſt den Doktor braucht, und wo die Möglichkeiten unbeſchränkt ſind und nur die Beſchränktheit möglich, weil unſchuldige Schweizerblumen verboten ſind und ein einfältiger Zöllner die größte Unterneh⸗ mung mit der Wurzel vernichten darf. Ich gehe nach Deutſchland, dort kann ich Edelweiß züch⸗ ten nach Noten, und das will ich, und ganz Amerika ſoll mich nicht hindern: Euch will ichs zeigen, euch Hänkidudlern!“— Sagts und reiſt mit dem nächſten Schiff nach dem Hotzenwald; er hat ſich in Amerika Geld genug gemacht, aber nirgends in der Welt gleichen Aerger erlebt. AIm Schac5breil Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbhandes im GsS8. Bezirk Mannheim mer Schachklubs wird es ſich deshalb angelegen ſein laſſen, ihre Spitzenſpieler bis Pfingſten in Höchſtform zu bringen. Die letzten Runden des Winterturniers und verſchiedene bereits feſtgelegte Abteilungskämpfe werden dieſe Bemühungen einleiten. Ungarn errang die Europameiſterſchaft bereits mehrmals, uns iſt beſonders das Münchener Schacholympia 1936 maßgebend, denn hier durften unſere acht Beſten mit den⸗ jenigen der Magvaren in Wettbewerb treten. Nun darf man geſpannt ſein, wie ſich im Maſ⸗ ſenkampf, denn es ſind ja in Karlsbad immer⸗ hin 50 Bretter, Deutſchland und Ungarn„ver⸗ tragen“ werden! Die internation. Länderkämpfe in Buenos Aires werden nur in Vierer⸗ mannſchaften durchgeführt(bei einem Erſatz⸗ mannh), ſie finden alſo im„alten Stil“ der ſchachlichen Olympiatreffen ſtatt. Die Damen⸗Weltmeiſterſchaften bieten uns Deutſchen immerhin eine Chanee, trotz der be⸗ kannten Weltmeiſterin Miſſis Menſchik⸗Stephen⸗ ſon, denn die deutſche Schachſpielerinnen wer⸗ den vorher noch Gelegenheit zu hartem Trai⸗ ning erhalten. Die deutſchen Damenmeiſter⸗ ſchaften finden nämlich vom 21. bis 27. Mai in Stuttgart ſtatt! Der Großveranſtaltung in München(Näheres über Durchführung uſw. iſt noch nicht bekannt) ſehen wir mit Spannung entgegen. Tuüffeſei Das Schach beſitzt neben ſeiner varianten⸗ mäßig bedingten Vielſeitigkeit eine Fülle von Möglichkeiten für das„Austoben“ der Tempe⸗ ramente. Denn nicht nur der Angreifer und Liſtige kommt zu ſeinem Recht, ſondern auch der geduldige mit geringem, aber ſicherem vorliebnehmende Schächer. Es liegt in der Natur des Brettſpieles, das regelmäßige Felder und nach Gang⸗ und Schlagweiſe genau fixierte Figuren ſein eigen nennt, daß wahre Tüfte⸗ leien möglich ſind, die zuweilen den Charakter einer Akrobatik mit Figuren annehmen kann. Eine der einfachſten, jedoch in der Praxis häufig vorkommenden Tüftelei iſt das Abzählen beim„Rennen“ der Bauern. Mit einem kleinen Witz begleitet kommt's auch in unſerer heutigen Stunde vor! Paul Heuäcker, Breslau (Deutſche Schachblätter 1939) ĩe,, „„ IE 4 9 6 0 Weiß am Zuge gewinnt Wir ſehen ſofort, daß der Läufer allein nicht den weißen Bauern kann, der weiße König müßte demnach die Deckung des Bauern übernehmen, der Läufer aber den ſchwarzen Bauern— und ſei es auch im letzten Augen⸗ blick— an der Umwandlung hindern. Wie aber ſoll der weiße König rechtzeitig ſeine Aufgabe erfüllen? Probieren, d. h. in dieſem Falle, tüfteln wir! 1. Kd7, Kh7 2. Ls5, aß 3. Ke6, a4 4. Ki5, as und nun zeigt es ſich, daß Weiß zu ſpät kommt. Der Umſtand, daß aber der weiße Läufer den König zu dem entſcheidenden Tempoverluſt zwingt, macht ſtutzig. Alſo noch einmal! 1. Le7 as, 2. Kd7, a4 3. Ke“, Kh7 4. Lis, as 5. Ki5, a? und Weiß iſt zu Le7 alD, Lal: Khö: gezwungen. Nur das Schach auf i6 gewinnt das entſchei⸗ dende Tempo, nicht weil der ſchwarze König ziehen muß(ſein Angriff auf den Bauern ver⸗ anlaßt—2 Weiß zu einem weiteren Läufer⸗ zug, La7), ſondern weil er gegenüber der Va⸗ riante 2 ſofort das Einlauffeld an beſtreicht und — ſeinen König nicht ſperrend entgegen⸗ eht. ie Löſung: 1. L4s—f6— Khs—h7 2. Lf6— g7, a6— ab. Ein eigenartiges Wettrennen zwiſchen König und feindlichem Bauern. Wem reicht's zuerſt, dem Bauern um den Läufer zum Schlagen zu zwingen oder dem König, der den Läufer bei der Deckung entlaſten will? Das Abzählen ergibt vier Züge nach 25. eben⸗ ſoviele für den Bauern nach ai. Weiß iſt am Zuge, alſo reicht's doch. Vermag der ſchwarze König zu ſtören? 3. Kd7. af 4. Ke7!(Kes wäre falſch wegen Kgöl und Weiß kommt beim Bemühen nach es zu ge⸗ langen um einen Zug zu ſpät) Kas 5. Kis, Kh7 6. Kf7, a3. 7. Ki6, a2 8. Kg5 und gewinnt. Ein böſer KReinfall Noch lebt der Schachkobold und täglich beweiſt er ſeine Daſeinsfreude durch überraſchende Streiche. Schwarz: Dr. Tröger A 7 7 9 m l. „E 2 , , 3 0 0 4 e 2 n Weiß: Krautheim Ort der Handlung: Augsburg Schwarz war natürlich verloren, ſpielte aber, gleichſam zum Spaß, in unſerer Bildſtellung 1...., Kh7—hs. Nichtsahnend ſchlug lächelnd der Weiße die Dame. Worauf 27—25—1 remis machte. Das Patt iſt in keiner Weiſe zu ver⸗ meiden! Z. B. Khs, 35—24. Großes Hallo unter den Kiebitzen. Herrlicher Opferangriff Geſpielt in einem Münchener Vereinsturnier Weiß: Seibold Schwarz: Zollner 1. d2—d4, Sg8—f6 2. c2—c4, e7—e6 3. SblI—cs, LiS—b4 4. LoI—g5, c7—c5 5. Lg5“f6(richtig d51), DdsSc f6 6. e2—es, Sbs—c6 7. Sg1—13, d7—d5 8. Tal—cl,—0 9. a2—a3, Lb4 cc3— 10. Tel xed, cS d4 11. Stacd4(gibt Schwarz ſpäter Ge⸗ legenheit zum Angriff), Les—d7 12. Lii—e2, Scõ —e7 13.—0, e6—e5 14. Sd4—f3, Ld7—c 15. c4& d5, Se7 X d5, 16. Tos— ch, Tas— ds 17. Hat —2, Tis—es 18. TfI—cI. Sd5—c7 19. b2—b4, Sc7— es 20. Tes—e3(Te5:? ſo Lis:, Ti5 Dfs:! Dfs: Le2:), es—e4 21. Sft3—d2, Df6—g6 22. b4—bö. 22 2⸗ 2* 5 S— E2 2 2 S. V *.—. = — 4 8 n —— L. 4 1 11 , 4, ig w,. n 3 0 9. 22 — — Jetzt erfolgt eine Ueberraſchung, welche den Weißen aus dem Konzept bringt. 22...., Se6—f4!(ſieht wie ein Irrtum aus, denn nach ek4: richtet—es nichts aus wegen Sfa) 23. es Xf4. Richtig war Le2—fi um nach Sn3, Kht, St2+, Kkgi den bekannten Angriffsmeiſter vor ein Problem zu ſtellen. Vermutlich wäre Schwarz mit Rückſicht auf zwei bedrohte Fiauren ge⸗ zwungen geweſen, ein Remis durch ewiges Schach zu tätigen. Jetzt aber folgt ein Opfer⸗ regen. 28..., Tds cd2!(dies hatte Weiß überſehen) 24. Le2—h5(beſſer war entſchieden Dbl), eA—es! Glänzend! Aber der Schluß war nicht einmal zu erahnen. 25. Lh5 g6, eã Kf2— 26. Kg1—fl. Tes—el--1 27. Tel xel, Lc6“&g2—(unſere Rufzeichen ſind aus⸗ gegangen) 28. Kf22, f2xell)- und Weiß gab auf, denn nach Kis. To2: be'indet ſich Schwar; plötzlich in materiellem Mehrbeſitz, nämli einer ganzen Dame! Der Sieger dieſer wunderharen Partie gibt in den„Deutſchen Schachblättern“ noch an daß auf 25. beö:(ſtatt L6:) eine ganz ähnliche Folge aufgetreten wäre, 25. boö:, ei2— 26. Kil, Dg2-1 uſw. Nachrichten Der 94jährige aus Mecklenburg agebürtige F. Kuskop verſtarb in Wellington(New Zea⸗ land). Dieſer Neſtor der Problemverfaſſer kam zu ſeiner Kunſt durch Erblindung() im 49. Le⸗ bensjahre. Er verfaßte die letzte ſeiner 400 Schachaufgaben im Alter von 90 Jahren. Der Geſchäftsführer des GSB Poſt⸗Berlin weilte in Wien, wo er ſich von dem blühenden Schachleben der Donauſtadt überzeugen konnte. Er widmete ſeine Ausführungen der Darſtel⸗ lung der Ziele und Einheitsſatzungen des Groß⸗ deutſchen Schachbundes. Dieſe Satzungen ſind für ſämtliche Vereine gleichlautend. Im Winterturnier der Anauſt⸗a Leipzig ſiegte wiederum M. Blümich.— Des Turnier um die finnländiſche Meiſterſchaft eroah noch keine Ent⸗ ſcheidung, weil O. Kaila, Oianen und Ras⸗ musſon gemeinſam an die Spitze gelangten. Das Feldgrab Erzählung von Alfred Gehner Wir hatten nur noch einen einzigen Offizier in unſerer Batterie, er war fünfundzwanzig Jahre alt. In ſeinem kurzen Leben vor dem Kriege hatte er wohl kaum mehr erreicht als das Diplom eines Architekten. Er verfügte über eine helle Kommandoſtimme, mit der er mit dem Umwege über uns und unſere Kano⸗ nen gegen die feindlichen Maſchinen und Men⸗ ſchen feuerte. Obwohl er uns mit ebenſoviel Glück wie Ge⸗ ſchick durch den Aufruhr der letzten Kriegs⸗ wochen führte, wurden unſere Geſchütze, unſere Pferde und auch unſere Mannſchaft mit jedem Tage weniger, bis eines Spätnachmittags auch er ſelbſt uns verlaſſen mußte. Er hatte uns unmittelbar hinter einer Landſtraße auffahren laſſen, ſo daß jeder Schuß, der die ſtaubige Straßendecke überſtrich, eine helle, puffende Wolke aufblies und ſomit unſere Stellung ein⸗ deutig verriet. Die Folge war, daß alsbald an die zwanzig oder dreißig ſehr ſchwere Granaten bei uns ankamen; ſie brauſten und krachten auf uns nieder, bis es mit einem Male wieder ſtill wurde und anſchließend kaum mehr als ein gleichmäßig ſtöhnender Atem zu hören war: der Leutnant! Er hatte während des Feuers neben mir auf den Knien geſeſſen, und nun lag er auf der Seite. Mich erfaßte eine Regung des Jähzorns gegen das Geſchehene, ich ſprang auf und ſtampfte mit dem Stiefel auf den Erdboden und riß mir die beiden Verbandspäckchen aus dem Rockfutter, doch als ich dem Leutnant da⸗ mit helfen wollte, als ich ſeine Verletzung ſuchte und ihn dabei am Arm erfaßte, zeigte ſich eine Wunde, in der wohl zehn Verbandspäckchen Platz gehabt hätten: unterhalb der Achſelhöhle war ſein Bruſtkorb faſt bis zur Mitte durch⸗ ſchnitten, aber er lebte noch, Schweiß ſtand ihm auf der bleichen Stirn und mit ſeinem Stöhnen kam immer wieder Blut aus ſeinem Mund. Das Feuer begann aufs neue, bei dieſer Un⸗ ruhe konnte der Sanitäter den Leutnant un⸗ möglich verbinden, deshalb legten wir ihn auf meinen Mantel und trugen ihn im Laufſchritt über das freie Feld hinter eine Friedhofs⸗ mauer, wo wir trotz viel pfeifender Sprengſtücke unbeſchadet anlangten und unſere Laſt nieder⸗ legen konnten. Während nun der Sanitäter zu arbeiten begann, morſte ich mit meinem roten Taſchentuch zu unſeren Protzen hinüber, daß eine Tragbahre gebracht würde, doch als ſie ka⸗ men, konnten wir nur noch einen toten Leut⸗ nant darauf legen. Ich werde niemals vergeſſen, wie ich mich dann aufmachte, um nach Waſſer zu ſuchen, nicht zuletzt, um mir ſein Blut von den Händen zu waſchen. In einer lieblich bewaldeten Mulde fand ich ein winziges Dorf, ein Brunnen war dort, und eine lange Reihe Soldaten ſtand Mann hinter Mann, deren erſter immer den angeketteten Eimer in die Brunnentiefe hinab, und wieder heraufkurbelte. Das ging nur lang⸗ ſam vonſtatten, und jedem zweiten oder dritten paſſierte es dabei, daß ſich das hölzerne Schöpf⸗ gefäß auf dem Waſſerſpiegel nicht umgelegt und überhaupt nicht gefüllt hatte, ſo daß es wohl triefend, aber ohne Inhalt, wieder zum Vor⸗ ſchein kam. Doch obwohl von dieſer ſich immer wiederholenden Verzögerung und Enttäuſchung alle Wartenden betroffen wurden, obwohl es ſicherlich einem jeden eilte, für ſich ſelbſt oder ſeine Kameraden ein Kochgeſchirr voll Waſſer aufzubringen, um den Brand der Kehlen oder Wunden zu löſchen— niemand murrte, wenn der Eimer leer geblieben war, wenn der ſchwarze Waſſerſpiegel in der Tiefe uns alle ge⸗ narrt hatte— dermaßen geſchlagen waren wir alle an dieſem Abend nach der Schlacht. Die Nacht wurde kalt. In Mäntel eingehüllt, ſaßen wir auf dem Reſt unſerer Geſchütze und Munitionswagen, auf deren einem wir die Leiche des Leutnants feſtgebunden hatten. Wir waren abgelöſt, hinter uns donnerte und flak⸗ kerte die Front, mühſam knarrten unſere Fahr⸗ zeuge im Schlepp, der wenigen Pferde über nachtſchwarze Aecker und durch die aufgeweich⸗ ten, zerfahrenen Gaſſen der Laubwälder, in die zuweilen, ſich ablöſend aus dem Nachtgeſang einſamer Flugzeuge, verirrte Bomben krachten. Dann ſchraken wir alleſamt etwas auf aus un⸗ ſerm Halbſchlaf, die Pferde ſprangen im Ge⸗ ſchirr, aber ſobald ſie wieder ruhig gingen, nickten wir wieder ein. Des morgens wärmten wir uns an einem gewaltigen Feuer, an dem Niederbrand und der, Weißglut eines haus⸗ hohen Stapels aus Eiſenbahnſchwellen, den un⸗ ſere Pioniere angezündet hatten. um ihn nicht Stur und benommen wandelten wir in un⸗ ſerem Biwak umher, und was zu tun war, ge⸗ ſchah mit bleierner Langſamkeit und Schwere. Endlos mühte ſich unſer Zimmermann mit den paar Brettern ab, aus denen der Sarg werden ſollte; zu jedem Sägenſchnitt und jedem Nagel hrauchte er eine lange Weile der Ueberlegung. Ebenſo gebarten ſich die beiden Kanoniere, die einen Kranz und eine Girlande flochten, und auch mir, der ich das Grab zu machen hatte, ging es ſo; den ganzen Tag ſtand ich dort in Falvy an der Somme, an der nur noch manns⸗ hohen, vollends zuſammengeſchoſſenen Kirche, um das Loch in den Kalkboden zu hacken, und ich war eigentlich noch gar nicht ganz fertig da⸗ mit, als ſie ſchon kamen. Ich hörte Trommeln, wahrhaftig, ſie kamen mit Muſik, mit der Re⸗ gimentskapelle, die dem kleinen Zuge voraus⸗ marſchierte und dann draußen am Zaun des Friedhofes Aufſtellung nahm, immer noch trommelnd, während unſere Mannſchaft der Größe nach vor dem Grabe antrat und nun die Kommandos kamen: „Stillgeſtanden!— Richt euch!— Augen geradeaus!— Augen rechts!“ Wenn ich mich recht erinnere, be⸗ gann in dieſem Augenblick die Ka⸗ pelle ihr Spiel. Wir hatten ſehr lange keine Muſik mehr gehört, viele Monate ſchon nicht mehr. Die letzt vernommene war das „Muß i denn zum Städtle hin⸗ aus“ in der Heimatgarniſon auf dem Wege zum Bahnhof geweſen. Seit all dieſer Zeit hatten wir nur noch mit den rauhen Tönen umd Geräuſchen des Krieges zu tun gehabt und ſo kam jetzt mit einem Male wieder bare Muſik, kamen die gemeſſen ſich fortſetzen⸗ den Takte und Alklkorde des Trauermarſches von Chopin in unſer entwöhntes Gehör. Unver⸗ hofft traf uns dieſe Muſik in eine Blöße des Gemütes, um die wir nicht wußten, die unverkruſtet und nackt geblieben war. Die ganze Macht des ſchmerz⸗ lichen Wohllautes drang in uns ein, ſo uner⸗ bittlich und zwingend, daß alles in uns ſich zu⸗ ſammenziehen wollte, und doch nicht durfte, ja daß wir uns hätten die Ohren verſtopfen mö⸗ gen, während wir jedoch dazuſtehen hatten und auch tadellos daſtanden, Hände an der Hoſen⸗ naht, mit angezogenem Kinn, verbannten Ge⸗ ſichts, ausgerichtet in der Reihe, Augen rechis und nicht gewackelt— ſtanden wir da, derweil uns das Waſſer wie aus Nervenlöchern aus den Augen über die Kindsgeſichter und auf den Waffenrock rann, als tropfe der Regen von un⸗ ſern Helmen. Indeſſen zwängten ſich unſere Fahrer mit dem Sarge durch die ſchiefe Friedhofspforte. Sie ſchritten mit der leichten, primitiven Holz⸗ kiſte ſo feierlich herein, wie mit dem Sarge eines Kaiſers. Dahinterher ging ein niegeſehener Mann mit einem ſamtnen Barett auf dem Kopf und einem Buch in der Hand.„Ich habe einen guten Kampf gekämpft“, las er dann dar⸗ aus vor,„ich habe den Lauf vollendet, ich habe Treue gehalten.“ Wir konnten nicht alles ver⸗ ſtehen, was er ſagte, denn er ſprach verhältnis⸗ mäßig leiſe und außerdem war unſer Gehör ſchon ſeit Tagen ſo betäubt von dem vielen Schießen und Krachen, daß kaum einer mehr von uns zum Telefonieren zu gebrauchen war. Nachdem der Muſikzug und alle anderen ab⸗ „Bei den Helden steht, wem leben und Tod in eines gehfl“ Auf Wache aom Marine-Ehrenmol LoboO e bei Kiel marſchiert waren, blieben wir Kanoniere noch da und warfen das Grab zu und verſahen es reichlich mit Grün und friſchen Blumen. Davon gab es nämlich genug an dieſer Stätte. Ueber⸗ all hin, nicht nur in das einſtmalige Kirchge⸗ bäude, ſondern ebenſo in die Beete und in faſt alle umliegenden Gräber hatten die Granaten getroffen, vor Zeiten ſchon, wohl ſchon während unſeres letzten Vormarſches im Frühling, und die Natur hatte alsdann während des Som⸗ mers mit ihrer ganzen Wachſenskraft dieſe Heimſuchung überboten und auf allen Wurf⸗ hügeln, in allen Sprengtrichtern und Stein⸗ fugen eine Ueberfülle von Pflanzen und eine hundertfältige Pracht von Blumen aufgeſtellt. An einen toten Feldgrauen/ n Zweiundzwanzig Jahre ſind es jetzt her, und doch macht es mir keine Mühe, mir dein Ge⸗ ſicht, deine Geſtalt, deine Geſten und deine Sprache zu vergegenwärtigen. Es iſt mir, als liege das alles erſt kurze Zeit zurück, Georg. Ich habe auch den Tag nicht vergeſſen, an dem wir uns zum letzenmal ſahen, ich, der achtjäh⸗ rige Junge und du, der neunzehnjährige, lang⸗ aufgeſchoſſene Burſche. Für einen richtigen Mann habe ich dich damals nicht gehalten, trotz des kleinen, ſchwarzen Schnurrbärtchens unter der kühn gebogenen Adlernaſe. Du hatteſt dunk⸗ les Haar und helle, graue Augen, die voll Güte waren. Der zweite Großvater, ſagteſt du zu mir im Scherz. Und mit mir ſpielteſt du, als ſeiſt du ſelber noch ein Kind und nicht ein Sol⸗ dat mit einem Gewehr und einem großen Tor⸗ niſter. Weißt du noch, als du mich lehrteſt, die dünnen Kartoffelſcheiben auf dem Herd zu braten, weißt du noch, als wir im Garten„Ver⸗ ſteckerles“ ſpielten, als du ſo tateſt, als ſäheſt du mich nicht hinter dem grünen Buxbaum? Oh, du warſt nie ein Spielverderber, immer warſt du luſtig, immer zum Scherzen aufgelegt. Wenn ich an dich denke, dann ſteht mir immer dieſes Bild vor Augen: ein grauer De⸗ zembertag des Kriegsjahres 1916. Du hatteſt zum erſtenmal Heimaturlaub, zwei ganze Wo⸗ chen. Lieber wäre es mir geweſen, du wäreſt ſchon im Frühjahr oder im Sommer gekom⸗ men. Wir wären dann wie früher draußen im weiten Feld herumgetollt, hätten, je nach der Jahreszeit, Maikäfuer oder Aepfel von den Bäumen geſchüttelt oder uns an den berühm⸗ ten Pflaumen des alten Michel ergötzt Aber du biſt ja erſt gekommen, Blatt mehr auf den Bäumen hing. Die Zeit verging im Flug, und eines Tages mußteſt du wieder fort.„Komm“, ſagteſt du zu mir am letzten Tag,„hilf mir meinen Mantel und meine Decke ausklopfen.“ Wir gingen die ſteile Stiege hinunter, ich hinter dir her. Unten faßte „lch hott“ einen Kameraden. Gemälde von Brono Zwiener als kein grünes ich die Decke an zwei Enden, du ſie an den an⸗ dern beiden. Und dabei haben wir dann die letzten Worte miteinander geſprochen— für immer. Ich habe dich gefragt:„Wann kommſt du wieder, Onkel Georg?“ Und darauf haſt du mir geantwortet:„Kind, das weiß ich nicht, doch an Oſtern bin ich beſtimmt wieder da.“ Und mittags biſt du wieder in den Krieg ge⸗ zogen und ich habe dich nicht mehr geſehen. „Bello“ mußte aber auch gerade an dieſem Tag einen Ausflug mit uns machen! An Oſtern biſt du ausgeblieben. Er kann nicht weg, meinte der Großvater auf meine un⸗ geduldige Frage, in Flandern iſt eine große Schlacht im Gange. Drei Tage nach Oſtern be⸗ gegnete mir der Briefträger im Hof.„Iſt deine Großmutter zu Hauſe?“, fragte er. Da kommt ſie, ſagte ich, und zeigte die Straße entlang. Richtig, da kommt die Großmutter. Ich ſehe noch, wie der Briefträger einen ſchwarzumran⸗ deten Brief aus ſeiner Ledertaſche zieht, ſehe noch, wie die Großmutter, ganz weiß im Ge⸗ ſicht, in die Küche ſchwankt— und bin mir auch ſchon bewußt, daß etwas Furchtbares ge⸗ ſchehen ſein muß. Ich wage mich nicht ins Haus, Nachbarinnen kommen und gehen, die Frauen weinen, ganz verſtört kommt auch meine Mutter angehetzt. Und jetzt erfahre ich es auch: du biſt tot, du biſt in Flandern ge⸗ fallen. Nie mehr werde ich deine hellen, luſtigen Augen ſehen, nie mehr werden wir zuſammen das weite Feld durchſtreifen und der Großmut⸗ ter einen rieſigen Kornblumenſtrauß auf den Tiſch legen: Hier, Großmutter, von uns z wei! Viele Abende habe ich meinen Schmerz in den Kiſſen erſtickt, niemand durfte es ſehen, niemand es hören. Mutter hat ſich ſpäter oft gewundert, daß ich dich, meinen beſten Freund und Geſpielen, ſo ſchnell vergeſſe. Ach, ſie hat ja nichts geahnt! Nein, ich habe dich nicht vergeſſen, Georg. Weißt du auch, daß ich deinetwegen einen Dieb⸗ ſtahl beging? Höre es, du wirſt mir verzeihen. Als Großvater ſtarb und außer deiner Schwe⸗ ſter niemand da war, der ſich um die kleinen Andenken an dich gekümmert hätte, habe ich ſie eines Tages an mich genommen und ſie ver⸗ wahrt. Fünfzehn Jahre ſchon hüte ich dein EK I. die ſilberne Verdienſtmedaille und das Bild eines unbekannten blonden Mädchens. Und alles werde ich behalten, ſolange ich lebe. Viele Jahre nach dem Krieg habe ich von einem Kameraden deiner Kompanie erfahren, wie du gefallen biſt. Ein Volltreffer ſchlug in euer MG⸗Neſt und riß dir beide Beine weg. Du wäreſt noch zu retten geweſen, wenn man dir gleich zu Hilfe gekommen wäre. Das Feuer war aber zu ſtark, ſie konnten dich nur notdürftig verbinden. So haſt du zu viel Blut verloren und biſt am andern Tag verſtorben. In einem kleinen Kriegerfriedhof in der Nähe von Arras haſt du deine letzte Ruheſtätte gefunden. Und weißt du, Georg, was ich eines Tages doch noch tue? Dein Grab werde ich mit einem herrlichen Kornblumenſtrauß ſchmücken.. Hauotschtitneitet: Ot. WIlhelm Kottermann; verontwortlich for Gestoliung und Gesomtinhalt det Belloge„Deuisches leben“: Helmut 8 chVlz; beide in Monnneim. ————————————————— DAs Verlag u. Schi banner“—+ Trägerlohn; 005 Ausgabe n ohn; durch di Adie Beitun Sonnkag. —.—————— Die Der Dir Virginta( führungen Das Itali Hitlers könn ſchen Sieg den erſten 4 General Fi Hilfe geliehe feindliche W „mäßige aner politiſchen A dazu beigetr von der Dre bolſchewiſtiſc haben einem ner höchſten turellen We⸗ ausländiſche tig geſehen Karte geſetzt haben di Deutſchla Wie wird Geſchichte he gung des Bü tiſchen Schlu geſamt die niens im noch in dean gefährlichen päiſchen Rah ßee aktuellen Es kann der Kampf gegen die n cos in erſte herrſchaft de Mittelmeer 1 parteien dieſ Roten in Sf inſpirierte, z Kampf der L ſtiges gegen wollen. Hat Zeitungen n ſchewiſtenfrer Londons gel das Grab d ſozialismus engliſche Re denzen jedoc greifenden u wie milit Dieſer Plan chen einer t ches, dienſtb⸗ zu ſchaffen, militäriſche lands einzu führung beg Mittelmeer in Europa v England bl England r ihm dienſtbe gegenüber Ceuta z1 Herrſchaft ü zum ⸗Mitteln ſchränkter es darauf nien Port