BVerlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hatenkreuz ⸗*, Anz 3235 Seſamtauflage: Die 12geſpalt. 15 Pf. Die 4geſpalt. — Ausgabe à4 er cheint wöchtl. 12mal. Bezug. Frei Haus monatl. 2,20 RM. u. im Textteil 60 Pf.——— Ausgabe: Die 12 9 alt. Millimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. Trägerlohn; durch die 3— t—1. RM. einſchl. 69 36 Pf. 1 F 28„Beſtell⸗—— r/———— wetzinger un einheimer f Die 129e palt. — Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspr 507 Frei Haus monatl Träger ⸗ meterzeile 4 Te Millimeterzeile— Textteil 18 s· und 3 die Poſt 1 70 Am.(einſchl. 54,74 Pf. Poſtzeitungsgebü 73 17 1 42 Beſtellgeld. füllungsort 17 0 usſchließlicher Gerichtsſtand: annheim. Zuschnei- jur in der er Anzug. nöfft, soll n, er soll m sitzen. n unserer Kleidung x u ge er Hose .— 79.• E( 0 eEn 6sen nen eite Straſle ſlag irklich Gesqhen]l huigsholen. de · Straße gegenüber T. Marken- ibmaschinen reiswert. roßße Auswahl. ler à Co. NNHE IM O Ruf 20494 l. Timmer vermieten iert. Zimmer rmiet. Preis die Woche. n, 2 9 Vof 4114213 511 die Beitung am Erf cheinen(auch Früh⸗Ausgabe A bob. Gewalh verhind.„ be ht kein Anſpr. auf Entſchädigung. 9. Jahrgang MANNHEIM bhafen a. Rh. 4960. Nummer 216 Wiz FfuchecRonts: Ludwi + a. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufspreis 10 Pfenn Samskag, 13. Mai 1939 General Franco dekoriert deutsche und italienische Flieger Elblde Bakade der pannchen Luwaße Frankreichs Linke bleibt in Sppoſition gegen Daladier Der fluftakt zu den Jubelfeiern in ſadeid DNB Madrid, 12. Mai. Auf dem Madrider Flugplatz Barajas fand am Freitag vor General Franco die große Siegesparade der Luftwaffe des neuen Spa⸗ nien ſtatt. Es handelte ſich um die bei weitem größte Luftwaffenparade, die Spanien jemals geſehen hat. Die Veranſtaltung erhielt eine be ⸗ ſondere Note durch die Teilnahme der deut ⸗ ſchen und italieniſchen Freiwilligen ⸗ Flieger ſowie des geſamten Diplomatiſchen Korps. Nach einer Anſprache des Oberbefehlshabers der ſpaniſchen Luftwaffe, General Kindelan, heftete General Franco perſönlich den deutſchen und italieniſchen Freiwilligen-Fliegern die Militärmedaille an, wobei er jedesmal die Worte wiederholte:„Für bewieſene Tap⸗ ferkeit und techniſches Können innerhalb der Luftwaffe im Kreuzzug gegen den Kommunis⸗ mus zeichne ich Sie aus!“ Die verdiente der tapferen Mitſtreiter gegen den Bolſchewismus aus dem befreundeten Deutſchland und Italien durch den Caudillo wurde von den ungezählten Tau⸗ ſenden, die dieſer Ehrung beiwohnten, mit ge ⸗ waltigen Beifallskundgebungen begrüßt. Beweiſe ungeheurer Tapferkeit Anſchließend betrat General Franco die Rednertribüne und hielt, immer wieder von ſtürmiſchem Jubel unterbrochen, eine kurze An⸗ ſprache. Er erinnerte an die erſten Wochen des Krieges, als auf nationaler Seite die erſten Flieger mit ungeheurem Heldenmut den da⸗ mals ſchier ausſichtsloſen Kampf gegen die rote Luftwaffe eröffneten und dabei Beweiſe einer Tapferkeit gaben, die ſchon legendar geworden iſt. Während das nationale Spanien zu dieſem Befreiungskampf antrat, ſeien zu ſeiner Unter⸗ ſtützung alte Frontſoldaten aus den Ländern Europas— Deutſchland und Italien— her⸗ beigeeilt, die ſelbſt die Zerriſſenheit und den Befreiungskampf ihres eigenen Vaterlandes miterlebt hatten, um nun uneigennützig Seite an Seite mit den ſpaniſchen Kameraden gegen den Kommunismus zu kämpfen. Energiſcher Kusbau der Luftwaffe General Franco ging dann auf die Zu⸗ kunft der ſpaniſchen Luftwaffe ein, die wei⸗ ter ausgebaut werden ſolle, ſo daß dereinſt Spaniens Verteidigung in der Luft in jeder Weiſe geſichert ſein werde. Die Luftwaffe des neuen Spanien ſolle ihrer unvergeßlichen Pio⸗ niere ſtets eingedenk ſein, von denen ſo viele im Befreiungskampf gegen den Bolſchewismus gefallen ſeien, wie Garcia Morato und andere, deren Namen in die Geſchichte Spani'ens ein⸗ gegangen ſeien. Franco forderte von der Luft⸗ waffe Diſziplin und jederzeitige Einſatzbereit⸗ ſchaft, denn nur eine ſolche Luftwaffe könne Spanien groß machen. Der ſpaniſche Staats⸗ chef ſchloß ſeine Anſprache mit dem Kampfruf „Arriba Eſpana“ und mit Hochrufen auf Deutſchland und Italien. Die Nationalhymnen der drei befreundeten Nationen beendeten die eindrucksvolle Kund⸗ gebung. Rieſenprogramm für die Siegesparade Propagandachef Manuel Auguſto gab jetzt die Einzelheiten der geplanten Siegespa⸗ rade in Madrid bekannt. Die Feier zer⸗ fällt in drei Teile: Dank an den Allmächtigen; Dank an den Caudillo und die Wehrmacht; Dank an befreundete Nationen. In allen Madrider Kirchen wird ein Dank⸗ gottesdienſt abgehalten, in dem aller traditio⸗ nellen Schutzbefohlenen Spaniens gedacht wird und die, hiſtorxiſchen Waffentaten der Armee Spamiens gefeiert werden. Die Einzugsſtraße des Caudillo wird beſonders feſtlich ausgeſtal⸗ tet. Zehntauſend Palmen, ein Geſchenk Valen⸗ cias, umſäumen den Weg. General Franco wird von Rittern des San⸗Fernando⸗Ordens. der höchſten Kriegsaus zeichnung, begleitet wer⸗ den. Als Herolde werden ihm Vertreter aller Waffengattungen voranziehen. Mehrere hundert Brieftauben ſteigen bei Beginn der Parade auf und überbringen die Nachricht in alle Teile des Landes. An der Parade werden rund 250000 Mann teilnehmen. Die Luftwaffe wird in die⸗ ſer Zeit einen Blumenregen über Madrid nie⸗ dergehen laſſen. Die befreundeten Nationen werden be⸗ ſonders geehrt. Den Botſchaftern dieſer Länder werden Oelzweige als Symbol des ewigen Friedens zwiſchen Spanien und ihnen über⸗ geben. Sie werden dann dieſe Zweige an den Gräbern Gefallener niederlegen, die durch ihr Blut die Verbundenheit dieſer Völker beſiegelt haben. Dor dem Rück'ritt Pélains Ep Madrid, 12. Mai. In diplomatiſchen Kreiſen verlautet am Frei⸗ tag, die ſeit längerer Zeit umlaufenden Ge⸗ rüchte über Rücktrittsabſichten des franzöſiſchen Botſchafters Pétainn beruhten auf Wahrheit, Als Grund für die Amtsmüdigkeit des franzö⸗ ſiſchen Marſchalls wird angegeben, er habe ſei⸗ nerzeit den Poſten des erſten franzöſiſchen Bot⸗ ſchafters bei General Franco auf Grund des Jordana⸗Bérard⸗Abkommens übernommen. Die⸗ ſes ſei jedoch bisher von Frankreich nicht durch⸗ geführt worden. Fühet fleguplens Regierungs⸗ chef nach Libyen? (Drahtbericht unseres Vertreters) V. l. Rom, 13 Mai. Wie„Stampa“ nach dem Beſuch des Luft⸗ marſchalls Balbo in Aegypten aus Kairo be⸗ richtet, habe der Generalgouverneur von Libyen den ägyptiſchen Miniſterpräſidenten Mahmud und den ägyptiſchen Verteidigungsminiſter ein⸗ geladen, dem benachbarten italieniſchen Gebiet in Libyen einen Beſuch abzuſtatten. Besuch des Luftmarschalls Balbo in Kairo Der Gouverneur von Libven. Marschall Balbo, stattete in diesen Tagen der Stadt Kairo einen inoffiziellen mehrtägigen Besuch ab, während dessen er auch von König Faruk empfangen wurde. Unser Bild zeigt Marschall Balbo bei seiner Ankunft mit dem Flugzeug in Kairo. Rechts von ihm der Untergouverneur von Kairo. Shirine Bey. und links Graf Serafino Mazzo- lini., der italienische Botschafter in Aegypten. (Associated-Preß-.) Vertrauen in die eigene Krakt Mannheim, am 13. Mai. Vor wenigen Tagen hat Lloyd George bei der Beratung des militäriſchen Ausbildungs⸗ geſetzes im engliſchen Unterhaus ſtärkſte Kritik an den engliſchen Wehrmaßnahmen geübt, ſie für völlig unzureichend erklärt und ihnen das vorbildliche Wehrſyſtem Deutſchlands und Ita⸗ liens gegenübergeſtellt. Während England in Wirklichkeit jede Möglichkeit fehle, ſeine neu übernommenen Garantieverpflichtungen mili⸗ täriſch zu erfüllen, ſtänden auf der anderen Seite Millionen von Deutſchen und das italie⸗ niſche Heer, die zuſammen rein zahlenmäßig ſtärker und außerdem beſſer diſzipli⸗ niert und ausgebildet und obendrein noch erfahrener ſeien. Auch ihre Ausrüſtung ſei weitaus beſſer als im Weltkrieg. Wir wiſſen, daß der greiſe Lloyd George dieſe Lobeshymne auf die deutſche Stärke kei⸗ neswegs Deutſchland zuliebe geſungen hat, ſon⸗ dern daß ſie rein innerpolitiſchen Beweggrün⸗ den entſprang: der alte Waliſer mußte wieder einmal ſeiner Unzufriedenheit mit der konſer⸗ vativen Regierungsführung Ausdruck verleihen. Und gewiß ſind wir Deutſchen heute, im Gegen⸗ ſatz zu früher, unabhängig von der Meinung der anderen über uns geworden. Immerhin trifft die Aeußerung Lloyd Georges doch den Kern der Dinge: Deutſchland kann heute mit weit größerem Vertrauen auf ſeine Wehrkraft — Wehrkraft hier im weiteſten Sinne— blicken als jeder andere Staat um uns, und Deutſch⸗ land und Italien zuſammen ſtellen heute ein militäriſches Potential dar, das auf der Gegen⸗ ſeite ohne Gleichwertigkeit iſt. Wir erleben es ja gerade in unſeren Tagen, welche Schwierig⸗ keiten es England bereitet, auch nur die aller⸗ erſten Vorausſetzungen für eine allgemeine Wehrpflicht zu ſchaffen, und der Mißerfolg der polniſchen Luftanleihe zeigt, wie wenig bereit die große Maſſe des polniſchen Volkes iſt, den Pa⸗ rolen der chauviniſtiſchen Hetzer zu folgen bzw. ihnen den notwendigen Rückhalt durch die Her⸗ gabe der nun einmal unentbehrlichen Mittel zu geben. In Frankreich ſieht es nicht viel anders aus. Zwar verfügt Paris über die Maginot⸗ Linie, die zweifellos ein guter Schutzwall iſt. Aber die innere Bereitſchaft derjenigen, die hin⸗ ter dem Schutzwall ſtehen, iſt, wie mancher Be⸗ richt in jenen Kriſentagen vom September 1938 zeigte, nicht ſo groß, wie die Pariſer Haß⸗ und Senſationspreſſe ſie der Welt immer wieder hinſtellen zu können glaubt. Bezeichnend für das geringe Vertrauen in die franzöſiſche Wehr⸗ ſtärke iſt vor allem die ungeheure Intenſität, mit der Frankreich ſich in London für die Ein⸗ führung der Dienſtpflicht einſetzte. Man fühlt in Paris, daß die eigene Kraft nicht ausreichen würde, um die Vorausſetzungen jener Politik erfüllen zu können, die die Wiederherſtellung der Grundlagen von Verſailles zum Zwecke hat. Im Grunde nämlich baſieren alle Maßnah⸗ men, die wir gerade jetzt wieder in verſtärktem Maße in den Ländern rings um Deutſchland wahrnehmen, immer noch auf der Vorſtellung, Deutſchland müſſe und könne noch einmal wie⸗ der in jenen Zuſtand zurückgezwungen werden, der zwiſchen 1919 und 1933 beſtand und mit dem und durch den es ſowohl für Frankreich als auch für England ſo leicht war, ſich in die Herrſchaft über Europa zu teilen. Und man 1 ————————————————————————————————— ————— 85 0 — da unterſchobene. 4 Samstag, 15. mai 1935 „Hakenkreuzbanner“ kann ſich und will ſich nicht daran gewöhnen, daß Deutſchland ſolchem Willen heute ein ganz entſchiedenes und feſtes Nein entgegenſtellt. Und auch entgegenzuſtellen in der Lage iſt. Das nämlich iſt das Entſcheidende. Die Ner⸗ voſität, die auf der anderen Seite herrſcht, hat ihre tiefſte Urſache in einem gewiſſen Gefühl der Ohnmacht. Man ſpürt jenſeits der Magi⸗ not⸗Linie ebenſo wie jenſeits des Kanals im⸗ mer mehr, daß man im Grunde die letzten fünf oder ſechs Jahre nutzlos vertan hat. Man hat das alte Spiel von Verſailles und Genf weiter⸗ geſpielt und darüber zu erkennen verſäumt, daß im Leben der Völker und Staaten neue Spielregeln entſtanden, die denen weit überle⸗ gen ſind, die bisher Geltung hatten. Ihren ſtärkſten Ausdruck fanden dieſe inneren Wand⸗ lungen mit dem Ausgang des Abeſſinien⸗Krie⸗ ges und der Befreiung Spaniens vom bolſche⸗ wiſtiſchen Joch, weiter in der ungeheuren in⸗ neren und äußeren Machtzunahme Deutſch⸗ lands. In allen dieſen Fällen offenbarte ſich die innere Schwäche der bisherigen politiſchen und diplomatiſchen Methoden, die Brüchtigkeit eines Syſtems der inneren Unwahrheit, der Halb⸗ heit und Intoleranz, mit denen man auf der anderen Seite faſt zwei Jahrzehnte hindurch die Welt in Schach zu halten meinte. Die innere Struktur nun der Welt der weſt⸗ lichen Demokratie verbot es dieſen Staaten, ſich völlig auf die gewandelten Verhältniſſe einzu⸗ ſtellen. Man hätte klüger daran getan, ſchon vor fünf oder ſechs Jahren mit den Verſailler und Genfer Methoden zu brechen. Dann ſtände man wahrſcheinlich auf der anderen Seite heute nicht vor jenem inneren Chaos, das man nun nur noch durch gewalttätige Reden und rigo⸗ roſe Einkreiſungsmaßnahmen verdecken kann, und das Zuſammenleben der Völker würde ein beſſeres ſein, als es gegenwärtig iſt. Bezeichnend nun iſt, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit keineswegs von jener Aengſt⸗ lichkeit angeſteckt worden iſt, die wir tagtäglich den Reden und Maßnahmen der anderen ent⸗ nehmen. Jeder geht in Deutſchland ruhig und zufrieden ſeiner Beſchäftigung nach, und die Reaktion auf die Einkreiſungspolitik iſt kei⸗ neswegs die von den Einkreiſungsaktiviſten ge⸗ wünſchte und von ihnen uns ſogar hier und Zweifellos iſt dies die größte Wandlung, die wir in dieſen Jah⸗ ren ſeit dem nationalſozialiſtiſchen Aufbruch er⸗ lebt haben: das unendliche Vertrauen nicht nur in das Recht, ſondern auch in unſere Macht und Stärke. Mit welcher Unterwürfigkeit hat Deutſchland fünfzehn Jahre hindurch auf jeden drohenden Fingerzeig der anderen reagieren müſſen! Mit welcher inneren Verzweiflung ha⸗ ben wir uns jedem Spruch der anderen beugen müſſen! Uns fehlte jede Möglichkeit des Ver⸗ trauens zu uns ſelbſt, weil wir macht⸗ und wehrlos waren. Dieſe Macht nun iſt heute in einer Weiſe wieder erſtanden, die der anderen Seite nicht nur Achtung, ſondern Furcht und ernſte Sorge abnötigt, ohne daß wir allerdings auch nur den leiſeſten Anlaß zu ſolcher Sorge gegeben hätten; denn es iſt oft genug betont und durch die Tat bewieſen worden, daß die deutſche Macht nur geſchaffen wurde, um den deutſchen Lebensraum zu ſichern, der in Wirk⸗ lichkeit mit keinem fremden Lebensraum kon⸗ kurriert. Man mag das im Ausland glauben oder nicht,— es ſtört uns heute nicht mehr. Wir wiſſen heute, daß unſere Macht ſo groß iſt, daß ſie in jedem Augenblick in der Lage iſt, unſeren Lebensraum zu ſchützen und zu verteidigen. —— * Romspreſſe warnt die fataſtrophenpolitiker Antwort auf die Reden Chamherlains und Daladiers DNB Rom, 12. Mai. Beherrſcht auch der Beſuch des jugoſlawiſchen Prinzregentenpaares immerhin das Bild der römiſchen Abendblätter, ſo werden doch die Er⸗ klärungen Chamberlains und Daladiers ſtark beachtet und ſchon in den Ueberſchriften als „Gipfel der Scheinheiligkeit, Starrköpfigkeit und der Kriegstreiberei“ charakteriſiert. Die Regierungschefs der Weſtdemokratien hätten ſich bei dem Verſuch, ihre Haltung zu rechtfertigen, der älteſten Ladenhüter bedient. „Tribuna“ betont, man hätte von einem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten eigentlich gar keine andere Rede erwarten können, denn jedes⸗ mal, wenn ein franzöſiſcher Politiker das Wort ergreife, ſtelle dies einen Rückſchritt gegenüber den realen Tatſachen dar. Wenn Daladier be⸗ tone, daß Frankreich zu einem Frieden der Ge⸗ rechtigkeit und Gleichberechtigung bereit ſei, ſo müſſe man ihm antworten, daß gerade die auto⸗ ritären Staaten ſich für einen ſolchen Frieden einſetzten, während Frankreich in Wirklichkeit an das Verſailler Diktat denke, das längſt tot ſei, deſſen Geiſt aber die größte Kriegsgefahr für Europa darſtelle. Zwiſchen den Nationen könne es ſolange zu keiner Zuſammenarbeit und zu keinem Frieden kommen, als nicht die Beilegung der Konflikte und die Befriedung der Intereſſen der Völker auf der Grundlage der elementarſten, geographiſchen, politiſchen und moraliſchen Realitäten erfolge. Eine ſolche Regelung ſei aber für die großen Demokratien ein Schreckgeſpenſt, die dieſe von den Achſen⸗ mächten angeſtrebte Löſung unter allen Um⸗ ſtänden vermeiden wollen und dabei Fehler auf Fehler, Drohungen auf Drohungen häufen, ohne zu überlegen, ob ein ſolches Vorgehen nicht zu einer Kataſtrophe führen könne. Danzig vertraut allein auf den Führer Srenaispräsident Greiser vor Arbeiisdiensijũhrern DN Danzig, 12. Mai. Der Senat empfing die zur Führertagung des Arbeitsgaues 1(Oſtpreußen) in Danzig weilenden Arbeitsdienſtführer zu einem Kame⸗ radſchaftsabend. Der Präſident des Senats und ſtellvertretende Gauleiter Greiſer be⸗ grüßte die Gäſte im Namen des Gauleiters und des Senats. Er ſprach von der beſonderen Tradition des altehrwürdigen Danzig. Ueberragende Ruhe, Tapferkeit und richtige Einſchätzung des Geg⸗ ners ſeien traditionelle Tugenden der Danziger. Zur Zeit werde gerade Danzig zum Objekt der Unruhe gemacht, und es könne dieſe Unruhe an ſeinen Grenzen beobachten. Daß Danzig aber als ein Blockder Ruhe, feſt geſtützt auf die Macht des großen deutſchen Mutterlandes, in⸗ mitten dieſer Unruhe daſtehe, das ſei das Ver⸗ dienſt der Partei, an dem alle ihre Or⸗ ganiſationen und nicht zuletzt auch der Danzi⸗ ger Arbeitsdienſt ihren vollen Anteil hätten. Die Menſchen, die für die Weltanſchauung der Partei gewonnen wurden, ſeien das Funda⸗ ment für den Anſpruch Danzigs, der durch eine jahrhundertealte Geſchichte begrün⸗ det iſt und durch den„Mund des Führers vor aller Welt ausdrücklich legaliſiert wurde. Wir werden uns durch nichts aus der Ruhe bringen laſſen, durch keine Kombinationen der Aus⸗ landspreſſe und auch durch keine Mobilma⸗ chungsmaßnahmen an unſeren Grenzen und werden nach wie vor unſer Schickſal in die Hände des Führers legen.“ Das Generalſekretariat der Genfer Liga teilte am Freitag mit, daß die Eröffnung der 105. Ratsſitzung auf den 22. Mai feſtgeſetzt worden iſt. Und dieſes Wiſſen verleiht uns jene große in⸗ nere Sicherheit und Ruhe, die uns in die Lage verſetzt, unſer inneres Aufbauwerk vorwärts zu führen und unſere äußeren Poſitionen zu feſtigen. Dieſe Macht des deutſchen Volkes aber reſultiert aus zwei Quellen: der politiſchen und der wehrmäßigen. Gerade die Homo⸗ genität dieſer beiden Faktoren iſt es, die die autoritären Staaten ſo grundſätzlich von den anderen unterſcheidet und die ihnen die Ueber⸗ legenheit und damit die Sicherheit gibt. Es iſt erſt einige Jahre her, da ſetzten, nicht zuletzt beeinflußt durch die Hitze der Emigranten, manche demokratiſchen Staaten ihre ganze Hoff⸗ nung darauf, daß einmal das nationalſozialiſti⸗ ſche Regime an der mangelnden inneren Ueber⸗ einſtimmung zwiſchen Partei und Wehrmacht auseinanderbrechen würde. Nun, die ſolches hofften, ſind ſchmählich enttäuſcht worden. Im⸗ mer tiefer und feſter ſind dieſe beiden Stützen des Großdeutſchen Reiches in dieſen Jahren ſeit der Machtübernahme zuſammengewachſen, und nichts, aber auch gar nichts wäre imſtande, ſie zu zwei miteinander konkurrie⸗ Soll ein Film gedichtet seinꝰ Von Karl Otto Zottmann Solange es einen Film gibt, geht der Kampf um die Vorlage für ihn, erhebt immer wieder die Frage ihr Haupt, ob dieſe Vorlage in Ge⸗ ſtalt von Expoſé oder Drehbuch Dichtung ſein muß, wird immer noch darum geſtritten, ob der Film den Dichter braucht. In Wort und Schrift haben ſich die Autoren dafür eingeſetzt, in allen Debatten der Filmſchaffenden ſind dieſe Fra⸗ gen distutiert worden, ohne daß wir bis heute zu einer von allen Teilen, die aan Film maß⸗ geblich beteiligt ſind, zuſtimenend aufgenomme⸗ nen Stellungnahme, geſchweige denn zu einer praktiſchen Löſung gekommen wären. Die Frage, ob der Film aus einer eigens für ihn geſchaf⸗ fenen dichteriſchen Eingebung entſtehen ſoll, führt uns zu der immer beſtehenden Span⸗ nung zwiſchen Kunſt und Geſchäft, zwiſchen der Idee und dem Geld. Der Film arbeitet mit Rieſenſummen und will dieſe nicht in aus⸗ ſichtsloſe Arbeiten ſtecken, die Verluſte bringen, er will verdienen, um neue Filme ſchaffen zu können. Das erfordert aber die Fähigkeit, vor⸗ auszuberechnen, ob ein Film ſoviel Menſchen intereſſiert, daß er nicht nur ſeine Unkoſten, ſondern noch Gewinn hereinbringt. Mit dieſer Fähigteit haben Dheaterdirektoren und Pro⸗ duktionsleiter ſchon manche Ueberraſchung er⸗ lebt, denn die Geſetze der Publitumswirkſam⸗ keit ſind mehr oder mieder unbebannt, ein„tot⸗ ſicherer Stoff“ fiel oft genug alänzend durch und Arbeiten, die wegen„Mangel an Handlung“ abgelohnt wurden(wie„Urlaub auf Ehren⸗ wort“), erzielten die höchſten Kaſſea. Dieſe Spannung zwiſchen Kunſt und Geſchäft, zwi⸗ ſchen den Leuten, die eine Idee haben und jenen, die das Geld beſitzen, wird ſich niemals beſeitigen laſſen, denbbar wäre nur, daß dieſe Spannuna zu einer fruchtbaren Auseinander⸗ fetzung führte und der Erkenntnis der Geſetz⸗ mäßigkeit, der Wirkuna einer Kunſt dienlich wäre. Diere Erkenntnis, die das Genie inſtink⸗ tiv beherrſcht, vor deren Werken Menſchen aller Zeiten und Völker in Andacht verharren zu be⸗ gründen, iſt keine Anſtrenguna zu billig. Wenn auch nicht zu hoffen iſt, daß dieſe Geſetze der Wirkſamkeit einmal vollkommen erkannt wer⸗ den, ſo werden ſich doch beſtimmte Umriſſe des⸗ jenigen abheben, dem man heute ſo oft im „Publikumsgeſchmack“ zu huldigen verſucht. Eine völkiſche Kunſt jedoch will kein„Publi⸗ kuen“, keine Oberfläche, kein dezentes Hände⸗ klatſchen und verſtohlenes Räuſpern der Er⸗ griffenheit, es will die Herzen, die Schlupf⸗ winkel des Ich, will den ganzen Menſchen, will keine Unverbindlichkeiten, ſenndern Leid und Luſt des wirklichen Lebens. Wie oft ſind dieſe und ähnliche Forderungen erhoben, wie haben wir vor Filmen ſchon geſeſſen, die ihnen nahe⸗ kamen, ja, die ſie erfülten.„Urlaub auf Ehrenwort“ war ſolch ein Werk, Lieben⸗ einers Strumpſwirkerfilſm„Du und Ich“, der unvergeßliche zarte Film„Annemarie“. Alle drei hatten das dichteriſche Wort zur Grundlage, über ihre Schönheit und ihre künſt⸗ leriſche Reiſe konnte es nur eine Meinung ge⸗ beei, aber ſie waren außer dem„Urlaub“, der propagandiſtiſch außerordentlich gefördertwurde, keine beſonderen Geſchäfte, ja„Annemarie“ da⸗ bei faſt völliger Verſager. Es iſt hier kein Raum, zu unterſuchen, warum das ſo iſt, feſtzuſtellen, daß die Vorbereitunig der Filmbeſucher. die bei „Annemarie“ unwillkürlich an das Soldatenlied dachten, nicht genügend durchgeführt wurde. Während etwa ein Rübenannfilm ſeine Beſucher bringt, auch ohne, daß durch Bild und Wort groß auf ihn hingewieſen wird, iſt das bei dem Filmwerk, das gewiſſe Vorausſetzungen fordert, unbedingt notwendig. Nicht umſonſt iſt Harlans „Unſterbliches Herz“ mit ſo großem Auf⸗ wand geſtartet worden, nicht umſonſt ſind Tau⸗ ſende von Bildern und Artikeln ie allen Zei⸗ tungen erſchienen: heute drängen ſich die Men⸗ ſchen zu Hunderten vor den Filmtheatern der Kleiaſtädte und in den Vorſtadtſtraßen, um ihn zu ſehen. Auch Harlans Werk geht auf eine Dichtung zurück, auf ſeines Vaters Theaterſtück. Filmdichtung, die Geld brachte, ſtoht alſo neben ſolcher, die von der Produttion als Mißerfolg renden oder gar ſich befehdenden Faktoren zu machen. Dieſe innere Uebereinſtimmung von Partei und Wehrmacht und das immer ſtärker wer⸗ dende Ineinandergreifen der beiden Säulen iſt die letzte und tiefſte Urſache unſerer Kraft, und das Vertrauen des geſamten deutſchen Volkes in ſeine Stärke beruht in der Erkenntnis, daß die Verteilung der Gewichte die beſte iſt, die es überhaupt gibt, um ein Volk ſchützen zu können und es in Ruhe ſeiner Arbeit nachgehen zu laſſen. Deshalb aber bringt auch das deutſche Volk gern und willig ſein Opfer für dieſe ge⸗ ſchloſſene Kraft und ihre immer beſſere Funda⸗ mentierung. Mag es ſich um Maßnahmen zur Feſtigung und Sicherung unſeres Volksbeſtan⸗ des, ſeiner Geſundheit, ſeiner Arbeit uſw. han⸗ deln, oder mögen Anforderungen an uns zur Erhöhung unſerer wehrmäßigen Bereitſchaft ge⸗ ſtellt werden,— ſie begegnen höchſter Aufge⸗ ſchloſſenheit, weil das unerſchütterliche Ver⸗ trauen da iſt, daß nur die letzte Sicherheit durch die eigene Kraft gewährleiſtet wird. Dr. Jörgen Bachmonn. gewertet wurde, darunter iſt jedoch keine, die direkt für den Film entſtand, wie ſie etwa iai Lauckners Arbeiten aus der preußiſchen Ge⸗ ſchichte oder in einer Apbeit Bonſels in Buch⸗ form erſchienen. Jede Filmdichtung jedoch ſtand auf einer künſtleriſchen Höhe, wenn der Regiſ⸗ ſeur mit der notwendigen Achtung vor dem Dichterwort handelte, wegn er ſich keine Eigen⸗ mächtigkeiten uend Verbeugungen vor dem, was er„Publikumsgeſchenack“ neant, erlaubt, wie es in„Dahinten in der Heide“ und in „Regine“ geſchah, die entſetzlich verbogen und verwäſſert wurden. Wenn viele unſerer heuti⸗ gen Dichter ablehnend nicht dem Film als ſol⸗ chem, ſondern den Geſchäftsmethoden gegeei⸗ überſtehen, denen ſie mit ihrer Arbeit für den Film ausgeſetzt ſiend, ſo iſt das auf eine Min⸗ derwertung des Autors zurückzuführen, die bald verſchwinden ſollte. Bei Weſtermanns Monats⸗ heften kam das ſehr ſtarkt zum Ausdruck, wo be⸗ kannte deutſche Dichter ihre Erfahrungen mit dem Filen niederſchrieben, die zum Teil wenig ſchön genannt werden dürfen, um es ſehr mild auszudrücken. Der Film braucht die Dichtung, um beſocidere überdurchſchnittliche Werke zu ſchaffen, er wird ſich daneben für das weite Ge⸗ biet der reinen Unterhaltung des Könnens der Schriftſteller bedienen, erfahrener und die Tech⸗ nik kennender Männer, die, wie Luetzken⸗ dor f erklärt, vorzüglich aus dem Journalis⸗ mus kommen und eine gewandte Feder ſchrei⸗ hen, daneben aber durch die Arbeit in der Zei⸗ tueig praktiſch die Geſetze beobachteten, die zur wahren Volkstümlichkeit führen. Die Zeit wird es lehren, daß neben dieſen Filmwerlken, die ihren Urſprung oft auch einer Dichtung entnehmen, die reine Filmdichtung entſteht, die ihr Schöpfer drehbuchreif nieder⸗ ſchreibt und die dann mit ſeinem Namen ver⸗ bunden bleibt. Daß dieſe Dichtung auch im Buch ihren Weg ins Volk ſucht und findet, wird deen Film nur nützlich ſein, der danach geſchaffen wird. Somit aber wird der Dichter zu ſeiner eigenſten Schöpfung, zum Buche wieder zurück⸗ kehren. Ihm wird er vertrauen, was er er⸗ dachte und in Bildern aufgelöſt zum großen der nalitioclie Iag Selbſt die Entſendung einer 7o hochgeſtell⸗ ten Perſönlichkeit wie des Marſchalls Pe⸗ tain nach Burgos hat nicht vermocht, die zwiſchen Frankreich und Spanien beſtehen⸗ den Spannungen zu beſeitigen. Der„Re⸗ bell“ Franeo war entgegen den leichtfertigen Anſichten franzöſiſcher Politiker nicht käuf⸗ lich, fondern zeigte, daß er als Führer des geeinten und befreiten Spaniens gewillt war, ſeinem Lande wieder den ihm gebüh⸗ renden Platz im europäiſchen Mächteſpiel zurückzugeben. Der ſpaniſche Botſchafter in Paris, Lequerica, hat dem entſchiedenen Willen des neuen Spanien, im Sinne ſeiner großen Tradition und des heldenmütigen Freiheitskampfes wieder eine ſtarke Stel⸗ lung in Südweſteuropa und im Mittelmeer⸗ raum einnehmen zu wollen, mehrfach in un⸗ mißverſtändlichen Erklärungen Ausdruck ge⸗ geben. In Paris hat man jedoch offenſicht⸗ lich noch nicht den Wechſel begriffen und glaubt immer noch, Spanien als einen Staat zweiten Ranges behandeln zu können. Ob⸗ wohl ſich die franzöſiſche Regierung in dem Abkommen ihres Sonderbeauftragten, des Senators Bérard, mit dem ſpaniſchen Außenminiſter, General Jordana, ver⸗ pflichtet hatte, die ſpaniſche Fiſcherei⸗Flotte und den ſpaniſchen Goldſchatz wieder zu⸗ rückzugeben, iſt dieſes Abkommen bisher von Frankreich offen ſabotiert worden. Ob⸗ wohl der Rechtsanſpruch Nationalſpaniens über jeden Zweifel erhaben iſt, wird von der franzöſiſchen Regierung die Ausliefe⸗ rung zwar nicht offiziell verweigert, aber praktiſch ſabotiert oder mit der Forderung nach„Gegenleiſtungen“ verzögert. Nachdem vor einigen Wochen der ſpaniſche Botſchafter in Paris vorſtellig wurde und die Erfüllung des Abkommens von Burgos forderte, ſah er ſich nunmehr zum zweiten Male veranlaßt, bei Außenminiſter Bonnet gegen die ſchleppende Durchführung der be⸗ ſchloſſenen Maßnahmen zu proteſtieren. Der ſpaniſche Proteſt, der nicht mehr den ge⸗ ringſten Zweifel an der zwiſchen den beiden Staaten beſtehenden Hochſpannung läßt, be⸗ zieht ſich beſonders auf das Vermögen der ſpaniſchen Nationalbank. Die franzöſiſche Regierung ſtellt ſich entgegen dem Jordana⸗ Abkommen nunmehr auf den Standpunkt, daß zunächſt eine Einigung über den Erſatz der Koſten herbeigeführt werden müſſe, den der ſtändige Aufenthalt von mehreren Hun⸗ derttauſend rotſpaniſchen Milizen und Flüchtlingen in Frankreich verurſache. Frankreich vergißt offenſichtlich ganz, daß die Verantwortung für dieſe Menſchen nicht der nationalſpaniſchen Regierung zufällt, ſondern eine franzöſiſche Angelegenheit iſt, da es ſich hier um Menſchen handelt, die als militäriſche und politiſche Verbündete Frank⸗ reichs anzuſehen ſind. Iee lur 57 v. f. der Sollſtürke DNB London, 12. Mai. Wie das Kriegsminiſterium bekannt gibt, be⸗ lief ſich die Stärke der Territorialarmee am 6. Mai auf rund 203 000 Mann, d. h. nur 57 v. H. der Sollſtärke. Von den Luftabwehr⸗ diviſionen haben nur zwei bisher ihre Soll⸗ ſtärke erreicht, während der Reſt noch ſoweit zurück iſt, daß an der Geſamtſollſtärke noch aei⸗ nähernd 10 v. H. fehlen. Iimuuniiummimunuiiuliiiimmuiuiunkiitmimiuimiiszkiiimiimiiiiikrimummianiivritiitiiiisziriririmiitiinziiiriiiriirtttimmsinmnssztzzimiiiumuiiztittstumumiiiisiziitiiimussiikiirimmnxiitiummunziiitimimmmiiisziizittiiniisiiriiitmiuiisizzkzimiiit Llllmin. — Werk aneinanderreihte. Vielleicht wird nach ſeinem Tode erſt ein Regiſſeur ſeine Gedanken im Film in Bilderei faſſen und, gibt er ihnen ſeine eigene Auslegung, wird die Drehbuch⸗ dichtung von dem wahren Wollen des Dichters immer Auskueift geben und vielleicht wieder einen anderen Spielleiter reizen, genau, wie es auf der Bühne im anderen Maßſtab geſchieht. Dichter ſind ſelten Geſchäftsmänner geweſen, und ihre Klagen über die Art, wie die Film⸗ geſellſchaften mit ihnen umgehen, ſind aus dem Munde aller Künſtler ſeit allen Zeiten ver⸗ noanmen, die gegen Theaterdirektoren, gegen Verleger, gegen Dirigenten, gegen Kunſthänd⸗ ler ausgeſtoßen wurden. Erſt in der endaülti⸗ gen Formulierung der Filmdichtung im ge⸗ druckten Buch wird der Dichter ſeine künſtleri⸗ ſchen Rechte erhalten. Gutenberg⸗Feſtwoche in Mainz. Vom 10. bis 25. Juni 1939 wird in Mainz die Gutenberg⸗Feſtwoche durchgeführt, die in dieſem Jahre im Zeichen Robert Schumanns ſteht. Der Woche kommt deshalb eine be⸗ ſondere Bedeutung zu weil ſie die letzte vor dem gro⸗ ßen Gutenbergzahr 1940 iſt, in dem Mainz mit der Welt die 500⸗Jahr⸗Feier der Erfindung der Buch⸗ druckerkunſt begeht. Die Feſtwoche, die umrahmt wird von ſportlichen Vergnſtaltungen, einer Ausſtellung von Werken bildender Künſtler, dem Johannisfeſt in der Altſtadt und einer Sonnwendfeier, bringt drei Schu⸗ mann⸗Konzerte, und zwar am 19, Juni einen Kam⸗ mermufikabend mit Prof. Walter Gieſeling und Kam⸗ merſänger Schmitt⸗Walter, am 20. Juni ein Sinfonie⸗ Konzert mit Guila Buſtabo als Soliſtin, und am 23. Juni ein Chor⸗Konzert,„Paradies und Peri“. In der Feſtſitzung und Generalverſammlung der Gutenberg⸗Geſellſchaft am 25, Juni im Kurfürſtlichen Schloß ſpricht Dr. Rudolf Thiel⸗Berlin über Alois Senefelder, den Erfinder des Steindrucks. Ein Rieſenchor der HZ. In Magdeburg wurde ein großer Hitler⸗Jugend⸗Chor gegründet, der 3000 bis 600 Jungen und Mädel umfaſſen ſoll. Den Grund⸗ ſtock des neuen Chors wird der bisherige Kinderchor bilden, der mit ſämtlichen Lehrkräften und Sängern ühernommen wird. Neuauſgenommen werden in den Chor Angehörige der H§ und des BDM, die in der Schule oder in ihren Einheiten zum Chordienſt aus⸗ geſucht werden. Alle Angehörigen des Chors und des zu ihm gehörenden Inſtrumentallörpers werden zu ihrer Uniſorm ein beſonderes Abzeichen tragen. Der neue HI⸗Chor trägt den Namen„Telemann.Chor“. —*— 5„Hal Die Entſchl erklũru trauen angeno ſich die ausgeſ Ausſpr Maßna gemach Die Ci So h ordnete politik neswec Einigk⸗ beiterſe häufe Beweg Abgeor daß di. und Kl würder ten die Die R eine u induſtr eine P jedoch ſten de Gegen Auch ſei not Langt! ten, de aufzub⸗ gedacht einzufch den Fi legt wi jungen Magi liebe p Anſtrer Politik Redner keit de. immer beitern gi s ſi über, d werde. Renna Fima Wort, 1 wahrte Meinu hauptu zurück. Inflati „Durcha Der Ri gebe w (Zwi! machr Stahlr Der nur die ten. es arbe verteid 2000 bi Anſtrer aber g derlich, friſten. rung( reich! vor Bi die Re lager v im Kr Daladi Erwäg löſt ſei derarti zugeber Blum Wäh Sozial gegen geger ſes A große mokrat Bei trat de ner Pa mer at Ereign naten tik des Politil Maße Scho was( geſtell⸗ s Pé⸗ ht, die ſtehen⸗ r„Re⸗ ertigen t käuf⸗ ter des gewillt gebüh⸗ hteſpiel fter in edenen ſeiner rütigen Stel⸗ elmeer⸗ in un⸗ tuck ge⸗ enſicht⸗ n und 1 Staat n. 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Die Kammer hat heute einen radikalſozialen Entſchließungsentwurf, der die Regierungs⸗ erklärung billigt und der Regierung das Ver⸗ trauen ausſpricht, mit 375 gegen 230 Stimmen angenommen. Gegen den Entwruf haben ſich die Sozialdemokraten und die Kommuniſten ausgeſprochen, die in der vorangegangenen Ausſprache heftige Bedenken gegen zahlreiche Maßnahmen der Regierung Daladier geltend gemacht hatten.. Die CTinke fühlt ſich zurückgeſetzt So hatte u. a. der ſozialdemokratiſche Abge⸗ ordnete Philip die Steuer⸗ und Wirtſchafts⸗ politit der Regierung ſtark kritiſtert, da ſie kei⸗ neswegs günſtige Vorbedingungen für die Einigkeit aller Franzoſen ſchaffe. In der Ar⸗ beiterſchaft, die heute mutlos geworden ſei, häufe ſich der Groll an, und man müſſe eine Bewegung der Unzufriedenheit befürchten. Der Abgeordnete Honel beſchwerte ſich darüber, daß die kleinen Leute, die Gewerbetreibenden und Kleinkaufleute, den Privilegierten geopfert würden. Die Rüſtungsgebühren beeinträchtig⸗ ten die Lebensbedingungen der breiten Maſſe. Die Regierung übe den Kaufleuten gegenüber eine unſinmige Steuerpolitik, der Rüſtungs⸗ induſtrie aber und den Beſitzenden gegenüber eine Politik der Erleichterungen. Das Volk ſei jedoch nicht gewillt, zugrunde zu gehen zugun⸗ ſten der Schmarotzer der Landesverteidigung. Gegen die„Kanonenfabrikanten“ Auch der Abgeordnete Cabzat erklärte, es ſei notwendig, daß Opfer von allen ver⸗ langt würden, ſtatt ſie allein den Keinen Leu⸗ ten, dem Mittelſtand und der Arbeiterſchaft aufzubürden. Die Regierung habe nie daran gedacht, die Gewinne der Kanonenfabrikanten einzuſchränken.„Was machen die 80 Milliar⸗ den Franes, die von jenen im Ausland ange⸗ legt worden ſind in einem Augenblick, da die jungen Leute des ganzen Landes auf der Maginotlinie ſind, die ſelbſt Vaterlands⸗ liebe predigen?“ Die vom Land geforderten Anſtrengungen dürften nicht die Rückkehr zur Politik des ſozialen Rückſchritts bedeuten. Der Redner beklagte ſich weiter über die Planloſig⸗ keit der Notverordnungen, deren Widerſprüche immer nur den Arbeitgebern, nie aber den Ar⸗ beitern zugute lämen. Der Abgeordnete Ré⸗ gis führte ebenfalls heftige Beſchwerde dar⸗ über, daß alle Laſt auf die Kleinen abgewälzt werde. nennaud verteidigt ſich Ficianzminiſter Reynaud ergriff dann das Wort, um ſeine Politik zu verteidigen. Er ver⸗ wahrte ſich dagegen, daß man die öffentliche Meinung nervös mache durch unrichtige Be⸗ hauptungen, und wies die einzelnen Vorwürfe zurück. Reynaud beſtritt die Möglichteit einer Inflation und behauptete, daß das Schatzamt „durchaus nicht in einer ſchwierigen Lage“ ſei. Der Rückfluß von Gold halte weiterhin an. Es gebe weniger Arbeitsloſe als im vorigen Jahr. (Zwiſchenruf: Wegen der Mobil⸗ machung!) Stahlwerke im Zentrum Frankreichs Der Sozialdemokrat Faure kritiſierte, daß nur die großen Fabriken Staatsaufträge erhiel⸗ ten. Miniſterpräſident Daladier erwiderte, es arbeiteten jetzt 6000 Werke für die Landes⸗ verteidigung; im vorigen Jahr ſeien es nur 2000 bis 2500 geweſen. Man habe eine große Anſtrengung der Dezentraliſierung gemacht, aber gewiſſe Vorſichtsmaßnahmen ſeien erfor⸗ derlich, insbeſondere hinſichtlich der Lieferungs⸗ friſten. Faure fragte darauf, ob die Regie⸗ rung beabſichtige, im Zentrum Frank⸗ reichs Stahlwerke zu errichten, wo ſie vor Bombenangriffen geſchützt wären, und ob die Regierung daran gedacht habe, Vorrats⸗ lager von ſeltenen Metallen anzulegen, die man im Kriegsfall nur ſchwer beſchaffen könnte. Daladier beſtätigte, daß alle dieſe Probleme in Erwägung gezogen und zum Teil bereits ge⸗ löſt ſeien. Es ſei aber nicht zweckmäßig, über derartige Fragen öffentliche Erklärungen ab⸗ zugeben. Blum ſehr offen Während neuer Sitzungspauſe beſchloſſen die Sozialdemokraten mit knapper Mehrheit(48 gegen 42 Stimmen bei 9 Stimmenthaltungen), gegen die Regierung zu ſtimmen. Die⸗ ſes Abſtimmungsergebnis zeigte erneut die große Zerſplitterung innerhalb der Sozialde⸗ mokratiſchen Partei. Bei Wiederzuſammentritt der Kammer ver⸗ trat der Jude Léeon Blum die Auffaſſung ſei⸗ ner Partei bzw. erklärte, daß, ſeitdem die Kam⸗ mer auseinandergegangen ſei, ſchwerwiegende Ereigniſſe eingetreten ſeien. Vor einigen Mo⸗ naten in München habe Frankreich die„Poli⸗ tik des Zurückweichens“ betrieben, heute ſei die Politik der kollektiven Sicherheit in vollem Maße wieder hergeſtellt. Schon mit dieſer Erklärung gab Blum zu, was amtlich in Maris und London immer wieder zu beſtreiten verſucht wird, daß die Ein⸗ kreiſungspolitik gegen Deutſchland als Fort⸗ ſetzung der Verſailler Diktatspolitik mit allen Mitteln betrieben wird. Er unterſtrich dieſes Eingeſtändnis noch, indem er erklärte, ein„Ga ⸗ rantieſyſtem“ umfaſſe nun eine beachtliche An⸗ zahl von europäiſchen Nationen, zu denen, wie er hoffe,(!) auch demnächſt die Türkei und Sowjetrußland gehören würden. Es ſei eine vollſtändige Aenderung der fran⸗ zöſiſchen Politik erfolgt. Die Außenpolitik wohl, aber Seine Partei ſei bereit, der Außenpolitik der Regierung zuzuſtimmen. Die ſchlimmſte Ausſicht für Europa wäre es, wenn Europa in eine Kataſtrophe durch eine Art Mißverſtändnis hineingeführt würde, das darin beſtehen würde, daß die Chefs der autoritären Staaten ſich vor⸗ ſtellten, daß nichts geändert ſei. England und Frankreich hätten ihre Politik voll und ganz geändert. Aber es ſei nötig, daß dieſe Politik mit Feſtigkeit geführt werde. Die Bündnispo⸗ litik habe gewiſſe Gefahren; die geringſte Schwäche würde verhängnisvoll ſein. Das ſei gewiß auch die Ueberzeugung der Regierung, aber dieſe Ueberzeugung habe nicht immer An⸗ wendung gefunden. Die„Wichtigkeit der Rolle der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei“(nämlich als Flugzeugmutterſchiff für Angriffe gegen Deutſchland. Die Schriftleitung) ſei erſt verſtanden worden, nachdem die Tſche⸗ cho⸗Slowakei verſchwand. Das gleiche gelte für die Rolle der Sowjetunion, deren Bedeutung man ermeſſen habe nach dem Abgang von Lit⸗ winow⸗Finkelſtein. In dem innerpolitiſchen Teil ſeiner Erklä⸗ rung wies Blum darauf hin, daß die Sozialde⸗ mokraten bereit ſeien, für die Außenpolitik der Regierung zu ſtimmen, nicht aber gleichzeitig für die Sozial⸗ und Finanzpolitik. Miniſterpräſident Daladier wehrte ſich dann in immer längeren Reden gegen die Be⸗ hauptung Leon Blums, daß die Politik Frank⸗ reichs ſich geändert habe, und meinte, nur die „Möglichkeiten“ ſeien geändert. Im gleichen Atemzuge wies er aber darauf hin, daß es heute „eine Gemeinſchaft von ſofortigen und automa⸗ tiſchen Verpflichtungen“ gebe, und er ſtellte ſei⸗ ner eigenen Politik das Zeugnis aus, daß die franzöſiſche Regierung ein Anrecht habe, ſich hierin ein gewiſſes„Verdienſt“ zuzuſchreiben. Zu den Sozialdemokraten gewandt, fragte dann Daladier, ob ſie ein anderes Mittel vorſchla⸗ gen könnten, um das nötige Geld für die Rüſtungen zu beſchaffen, als Steuern und An⸗ leihen.„Wo ſollen wir die über 50 Milliarden finden? Mit Worten? Mit Entſchließungen? Was ſchlagen Sie vor? Deviſenkontrolle? Die Deviſenkontrolle würde nur die Rückkehr des Kapitals nach Frankreich hindern.“ Der Mini⸗ ſterpräſident ſchloß mit einem Aufruf zur Einigkeit. Darauf ſtimmte das Parlament mit den ein⸗ gangs verzeichnetem Ergebnis ab. Tondon köderte nun auch die Türkei Chambherlain kũndiqt Hakiabschluß an/ Neue Blũten der Paktomanĩe/ Gegenseitige Hilfeleĩstung London, 12. Mai(HB⸗Funk) Miniſterpräſident Chamberlain gab am Freitagnachmittag eine Erklärung über die eng⸗ liſch⸗türkiſchen Beſprechungen ab, die klar und deutlich erkennen ließ, daß Englands Pakto⸗ manie immer neue Blüten treibt. Nunmehr ſoll auch die Türkei als Vaſallenſtaat der Ein⸗ kreiſungsfront angegliedert werden. Chamberlain ſtellte einleitend feſt, daß die engliſch⸗türkiſchen Beſprechungen noch andauer⸗ ten. Sie hätten die„gewohnte Uebereinſtim⸗ mung“ der Anſichten der beiden Regierungen ergeben. Die beiden Regierungen würden ein end gültiges langfriſtiges Abkom⸗ men mit reziprokem(gegenſeitigem) Charakter“ im Intereſſe ihrer nationalen Sicherheit abſchließen. Die beiden Regierungen erklärten, daß ſie bis zum Abſchluß eines„Ver⸗ teidigungsabkommens“ im Falle eines An⸗ griffsaktes, der zu einem Kriege im Mittel⸗ meergebiet führen ſollte, bereit ſein wür⸗ den, wirkſam zuſammenzuarbeiten und ſich ge⸗ genſeitig alle in ihrer Macht liegende Hilfe und Beiſtand zu leiſten. Dieſe Erklärung richte ſich gegen kein anderes Land(12); ſie ſei dazu be⸗ ſtimmt, Großbritannien und die Türkei der ge⸗ genſeitigen Hilfe und des gegenſeitigen Beiſtan⸗ des zu verſichern,„falls ſich eine Notwendigkeit ergeben ſollte“. Die beiden Regierungen hätten anerkannt, das gewiſſe Fragen eine präziſere Definierung erforderten. Eine Prüfung ſei im Gange. Die beiderſeitigen Regierungen erkennten weiter an, daß es ebenfalls„notwendig ſei, im Balkan Sicherheit herzuſtellen“(12), und ſie berieten ſich einander mit dem Zweck, dieſes Ziel ſo ſchnell wie möglich zu erreichen. Dieſes Abkommen ſchließe es nicht aus, daß beide Re⸗ gierungen mit anderen Ländern im allgemeinen Intereſſe der„Konſolidierung des Friedens“ Abkommen abſchlöſſen. Der Leiter der Oppoſition, Attlee, drückte ſeine Befriedigung über die Erklärung aus, fragte aber, ob dieſem Abkommen General⸗ ſtabsbeſprechungen(9 folgen würden. Chamberlain meinte darauf, er glaube nicht, daß ſich dies bis zum Abſchluß eines end⸗ gültigen Abkommens ergebe. Der Oppoſitions⸗ liberale Henderſon fragte, ob dieſe Erklä⸗ rung unter Artikel 19 der Montreux⸗Konven⸗ tion falle, der ſich auf Truppentransporte in das Schwarze Meer beziehe, ſo daß„briti⸗ ſchen Schiffen die Durchfahrt geſtattet werde, um Rumänien im Falle eines Angriffes zu Hilfe zu kommen“. Hierauf erklärte Cham⸗ berlain, ſie erſtrecke ſich offenbar nicht auf beſondere Punkte dieſer Art. Man ſei überein⸗ gekommen, daß die beiden Länder ein endgül⸗ tiges langfriſtiges Abkommen abſchließen wür⸗ den. Fragen dieſer Art würden dann zweifel⸗ los geprüft werden. Der Labourabgeordnete Wedgwood Benn fragte, ob das bedeute, daß die Beſchränkungen, die zur Zeit der Ein⸗ zahrt von Schiffen in das Schwarze Meer auf⸗ erlegt ſeien, jetzt beſeitigt ſeien. Chamberlain erwiderte,„es bedeute nicht mehr, als er geſagt habe.“ Auf die Frage des Labourabgeordneten Fletcher, ob der Begriff Mittelmeergebiet in der Weiſe ange⸗ wandt worden ſei, daß die Dardanellen und das Schwarze Meer ausgeſchloſſen würden, er⸗ klärte Chamberlain:„Nein, mein Herr“. Der Labourabgeordnete Cooks wünſchte eine klare Definition des Begriffes Mittelmeergebiet und fragte, ob darunter auch an das Mittelmeer anſtoßende Gewäſſer, z. B. die Adriatiſche See und das Schwarze Meer zu verſtehen ſeien. Chamberlain wich aus und erklärte, er„ziehe es vor, keine Definition zu geben...“ Bekannigabe in flnkara Iſtanbul, 12. Mai.(HB⸗Funk.) Am heutigen Freitagnachmittag wurde im Parlament von Ankara im Rahmen einer Er⸗ klärung über die türkiſche Außenpolitik vom Außenminiſter Saracoplu der Abſchluß des türkiſch⸗engliſchen Hilfeleiſtungsabkommens verkündet. Danach ſichern ſich die Türkei und England automatiſch gegenſeitige Hilfeleiſtung zu, wenn durch einen Angriff im Mittelmeer ein Krieg ausbrechen ſollte. Die Iſtanbuler Zeitungen verbreiten dieſe Erklärungen in Extraausgaben. *. ſleue Blüte britiſcher Daktomanie Zur gleichen Zeit, wo das Deutſche Reich in einem großzügigen Wirtſchafts⸗ und Kredit⸗ abkommen der Entwicklung friedlicher Bezie⸗ hungen mit der Türkei neue Möglichkeiten ge⸗ öffnet hat, kündigt der britiſche Premiermini⸗ ſter an, welche Rolle England der Türkei zu⸗ gedacht hat. Nach den Erklärungen Chamber⸗ lains hat England die Abſicht, mit der Regie⸗ rung in Ankara ein Abkommen zu ſchließen, das beide Mächte zu enger Zuſammenarbeit und gegenſeitigem Beiſtands verpflichten ſoll, falls im Gebiet des Mittelmeeres oder auf dem Balkan ein Krieg entſtehen oder Anzeichen einer Bedrohung ſich zeigen ſollten. Die An⸗ kündigung eines deutſchen 150⸗Millionen⸗Kredi⸗ tes an die Türkei und eines Wirtſchaftsabkom⸗ mens, das der türkiſche Handelsminiſter als „vollauf den Erforderniſſen und Intereſſen der Türkei entſprechend“ bezeichnete, auf der einen Seite und die Ankündigung eines britiſchen Einkreiſungsanſchlages auf der anderen Sette illuſtrieren mit nicht mehr zu überbietender Eindeutigkeit den grundſätzlichen Unterſchied zwiſchen der Politik Deutſchlands und Eng⸗ lands. Während das Deutſche Reich ſich bemüht, mit den Staaten des Südoſtens und des Orients ein gutnachbarliches Verhältnis kultureller und wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit herzuſtellen, weiß der Premierminiſter Englands nichts Beſ⸗ ſeres zu tun, als die organiſche Entwicklung durch die Erfindung nicht vorhandener Gefah⸗ ren und den anſchließenden Abſchluß von Pak⸗ 3 ten mit den„bedrohten“ Staaten gegen dieſe „Gefahren“ zu ſabotieren. Der„Erfolg“, den die britiſche Diplomatie in Polen mit der Verwirrung der Geiſter unſeres öſtlichen Nachbarn glaubt errungen zu haben, ſoll mit einem ähnlichen„Erfolg“ in der Türkei fortgeſetzt werden. Angeblich bemüht ſich Ena⸗ land darum, die Unabhängigkeit der kleinen»75 mittleren Staaten zu garantieren, während in Wirklichkeit dieſen Staaten von den Englän⸗ dern die undankbare Rolle des Vaſallen und Handlangers zugedacht iſt. Einigermaßen fun⸗ dierte Geſchichtskenntniſſe ſollten genügen, um den kleinen und mittleren Staaten zu zeigen, daß England nie etwas anderes gemacht hat, als ſeine ureigenſten Intereſſen zu vertreten, und daß ſich hinter einer noch ſo aufdringlichen frömmelnden Schöntuerei doch nichts anderes verbarg, als die Fratze des kühl berech⸗ Breisgsuer Kunstmosfansaß felilt's an inoct? d nenden John Bull, der andere für ſich arbeiten und auch andere für ſich verbluten läßt. Die in der Achſe verkörperte Macht zweier junger, revolutionierter und bis zum Letzten einſatzentſchloſſener Völker iſt ſtark genug, um allen ihre Lebensintereſſen bedrohenden Ma⸗ chenſchaften zu begegnen. Weder das deutſche, noch das italieniſche Volk laſſen ſich von der Hyſterie der weſtlichen Mächte beeindrucken. Die künſtlich geſchürte Kriegsfurcht und die von England gewünſchte Kriegspſychoſe ſollen Staaten, die ſich bisher unabhängig oder neutral verhalten haben, veranlaſſen, ſich unter Miſter Chamberlains Regenſchirm zu flüchten. Es wäre klüger, wenn die verantwortlichen Staats⸗ männer kleiner und mittlerer Staaten dem dummdreiſten Reklametrick der Weſtmächte nicht zu ſehr erliegen würden. Denn letzten Endes war derjenige, der ſich auf England verließ, Ichau der Jungfaſchiſten vor Prinzregent Paul Rom, 12. Mai(HB⸗Funk) Prinzregent Paul von Jugoſlawien hat am Freitagnachmittag mit Victor Ema⸗ nuel III. und dem italieniſchen Kronprinzen im Marmorſtadion des Forum Muſſolini ſport⸗ lich⸗militäriſchen Vorführungen der Jugend des Liktorenbündels beigewohnt. Die in Gegenwart des Duce, der Regie⸗ rungsmitglieder, des jugoſlawiſchen Außenmi⸗ AIliinimnmmnnmnmnnnimanmmunmnummmaummm. el humlenden Schmerzen hilit Ihnen Germosa N, ein seit Jahren erprobtes, rasch wirkendes Mittel gegen Kopi- weh und Neuralgien aller Art. Die einzelnen Bestandteile von Germosan ergànzen und steigern sich gegenseitig. 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Die türkiſchen Beſtellungen im Rahmen die⸗ ſes Kredits müſſen bis zum 31. Dezember 1941 in Deutſchland untergebracht ſein. 20 v. H. der Summen für Beſtellungen dürfen in der Tür⸗ kei ſelbſt für die dort im Zuſammenhang mit den Beſtellungen notwendigen Aufwendungen, Arbeitslöhnen uſw. ausgegeben werden. Der Handelsminiſter erklärte dann weiter, daß die deutſche Regierung verlange, daß der Trans⸗ port der in Deutſchland von der Türkei beſtell⸗ ten Waren auf deutſchen Schiffen nach der Tür⸗ kei erfolgt. Falls ſich aber Schiffe unter türki⸗ ſcher Flagge in deutſchen Häfen befinden ſoll⸗ ten, ſo könne der Transport auch auf dieſen Schiffen vorgenommen werden. „hHakenkreuzbanner⸗ Samstag, 13. mai 1959 e Kraftlinĩien der Weltpolitik Sechster Sonderberichf von der Welftreise deufscher Schrifftleiter Iingapore und die Legende von fira Singapore darf ſich rühmen, eine der am mei⸗ ſten verkannten Städte dieſes Erdballs zu ſein. Der gewöhnliche Sterbliche pflegt ſich unter dem „Tor des Oſten“— das die Briten immerhin zur ſtärkſten Seefeſtung der Welt ausgebaut haben— einen gewaltigen Betonklotz vorzu⸗ ſtellen, der, wie ein Igel ſeine Stacheln, die Mündungsrohre ſeiner 42⸗Zentimeter⸗Geſchütze drohend in den Himmel reckt. Zumindeſt er⸗ wartet er im Straßenbild der Stadt ſelbſt in dem Kakhigelb der britiſchen Uniformen, die ſchon in Gibraltar oder in Alexandrien überaus zahlreich zu ſehen ſind, den militanten Charak⸗ ter dieſer Mammutfeſtung zu erkennen. Nichts von alledem. Singapore iſt die friedfertigſte und friedlichſte Stadt der Erde. Kein Lamm könnte unſchul⸗ diger ausſehen als ſie, wenn man mitten in ihr gelaſſen, mit beinahe ſchon aſiatiſcher Ruhe, dahinſtrömendes Leben hineinſchaut. In der Tat iſt es Aſien, das dem„Tor des Oſtens“ mit Recht ſeinen Namen gab und das dem Wande⸗ rer, der von Weſten kommt, zum erſten Male das Erlebnis einer unmittelbaren Berührung mit der aſiatiſchen Welt verſchafft. Von den rund 600 000 Bewohnern Singapores ſind mehr 500 000 Chineſen. Drei von den vier deutlich getrennten Stadtvierteln ſind rein chineſiſch, ihrem Charakter, ihren Menſchen und überhaupt ihrem ganzen Geſicht nach. Das vierte Stadt⸗ viertel, das das europäiſche Wohnviertel beher⸗ bergt— von dem man mit einigem Recht ſagt, daß es das beſte im ganzen Fernen Oſten ſei — läßt zwar einen überaus kultivierten euro⸗ päiſchen Stil auf den erſten Blick erkennen, aber die Menſchen ſelbſt ertrinken— möchte man faft ſagen— in der Flut Aſiens, die durch die Stra⸗ ßen brandet. Chineſiſche Boys, malaiiſche Ku⸗ lis, chineſiſche Nurſer, chineſiſche Köche.... die Zahl iſt unerſättlich und ſie entſcheidet. Dabei kennt Singapore in keiner Weiſe die Quaran⸗ täne ausgeſprochen europäiſcher Niederlaſſun⸗ gen wie die meiſten der chineſiſchen Großſtädte. Bei aller ſtrengen und kompromißloſen Tren⸗ nung, die der Engländer beiſpielsweiſe im dia⸗ metralen Gegenſatz zum Holländer auf dem be⸗ nachbarten Java und Sumatra zwiſchen Weiß und Farbig durchgeführt hat, iſt es keinem Chi⸗ neſen oder Malajen verwehrt, ſeinenBunga⸗ low, der durchaus die Form eines mehrere hun⸗ derttauſend Pfund ſchweren engliſchen Land⸗ hauſes annehmen kann, neben den des engli— ſchen Herrn zu ſetzen. Nur eine irgendwie gear⸗ tete geſellſchaftliche Gleichſtellung können auch Millionen Pfund nicht bewirken. Kein Farbiger darf ins Schwimmbad Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die britiſche Einſtellung in dieſem Punkte bei⸗ nahe brutal kompromißlos iſt und jede Aus⸗ nahme, gleich unter welchen Umſtänden, aus⸗ ſchließt. Singapore beſitzt einen für dieſe Brei⸗ tengrade geradezu bewunderswürdig großzügi⸗ gen Swimming Club. Kein Farbiger haͤt die⸗ ſen Club, der jedem Europäer offen ſteht, je⸗ mals als gleichberechtigter Gaſt betreten! Da⸗ bei kann geſagt werden, daß das britiſche Re⸗ giment über Singapore ſelbſt, über die „Straits Settlements“ ſowie über die ganze Malakka⸗Halbinſel relativ frei von ernſteren, inneren Erſchütterungen iſt. Gewiſſe Tendenzen, die engliſche Bevormundung abzuſchütteln, ſind zweifellos auch in dieſem Teile des britiſchen Empire einwandfrei zu erkennen. Sie finden ihren Ausdruck aber heute noch mehr in einer ausgeſprochenen Antipathie gegen alles Briti⸗ ſche, ohne die Form irgendwelcher direkter Wi⸗ derſtand⸗vewegungen anzunehmen. Für Singa⸗ pore ſelbſt gilt dieſe Feſtſtellung in einem etwas eingeſchränkten Maße, da die Konzentration der britiſchen Machtmittel hier naturgemäß am unvergleichlich ſtärkſten iſt und überdies die ge⸗ ſamte vollziehende Gewalt einſchließlich des britiſchen Gouverneurs ihren Sitz in Singa⸗ pore hat. Faßt man den Geſamteindruck einer erſten flüchtigen Begegnung mit dem täglichen Leben der ohne Frage wichtigſten Baſtion der britiſchen Weltherrſchaft in allen Breitegraden zuſammen, ſo läßt ſich nicht leugnen, daß alles, was der Name Singapore heute im Kräfteſpiel der Weltpolitik bedeutet, ſichtbar einfach nicht vorhanden iſt. Im Gegenteil: fährt man hinaus, einige Meilen nur, ſo wird man ſich inmitten rieſiger Gummiplantagen und Ana⸗ naskulturen befinden, die zum Teil ebenfalls chineſiſchen und malaiiſchen Beſitzern gehören. Sie vermitteln dem Betrachter den Rhythmus einer Arbeit, die vom Frieden lebt. Und doch wohnt der Krieg in ſeiner gewaltigſten Konzen⸗ tration und Potenzierung mitten unter ihr. Unſichtbare ſtarke Feſtung Was die erſte flüchtige Begegnung überſieht, bringen die nächſten Tage umſo ſtärker zu Be⸗ wußtſein: Singapore iſt nicht nur eine beinahe angenehme und ihrem äußeren Ausſehen nach etwas allzu friedliche Stadt— Millionen briti⸗ ſche Pfunde und der abſolut ſichere britiſche In⸗ ſtinkt in der Erfaſſung aller Chancen, die in der Beherrſchung der Schlüſſelſtellungen des Welt⸗ verkehrs liegen, haben aus ihr in der Tat jene allerdings zunächſt ſo gut wie unſichtbare Mammutfeſtung werden laſſen, deren „Unüberwindlichkeit“ heute neben allem andern ſchon ein weſentlicher pſychologiſcher Rückhalt für das ſtellenweiſe ſehr ſtark erſchütterte briti⸗ ſche Selbſtbewußtſein iſt. Viele Briten ſind davon überzeugt, daß Singapore unüberwind⸗ lich iſt. Ganz ohne Frage liegt ſeine Achilles⸗ ferſe auch nicht da, wo ſie in regelmäßigen Ab⸗ ſtänden von gewiſſen, beſonders begabten Ignoranten immer wi⸗der neu entdeckt wird. Die Stärke Singopares iſt ſeine geogra⸗ phiſche Lage, die eine geradezu ideale Ver⸗ bindung vorhandener natürlicher Vorausſetzun⸗ gen mit den modernſten Errungenſchaften der neuzeitlichen Kriegstechnik ermöglicht. Die erſte Legende, die ſich um die größte Seefeſtung der Welt gebildet hat, ergibt ſich aus ihrer „fälſchlichen Charakteriſierung als eines„Gi⸗ braltar des Oſtens“. Schon ein Blick auf die Karte zeigt, daß die Bedeutung Singa⸗ pores äußerſt gering wäre, wenn ſeine Auf⸗ gabe ähnliche der Gibraltars lediglich in der Sperrung einer Schiffahrtsſtraße beſtände: Die Meerenge von Malakka läßt ſich im Gegenſatz zu der Straße von Gibraltar jederzeit entweder füdlich von Singapore oder öſtlich von Borneo ohne Schwierigkeiten umgehen. Dieſe erſte Le⸗ gende iſt daher ebenſo geeignet, ein völlig ab⸗ wegiges Bild der Lage entſtehen zu laſſen, wie eine zweite, die ſich um das mehr phantaſiebe⸗ gabte, als reale Projekt des ſogenannten Ka⸗ nals von Kra rankt. Ohne Zweifel würde ——————————————————————————— „Erbe im Blut“ Uraufführung im Feſtſpielhaus Worms Hermann Lersner, ein junger, lebensfroher Menſch, dem ſein Beruf eine erfolgreiche Zu⸗ kunft verheißt, kehrt nach längerem Aufenthalt in den Tropen in die Heimat zurück, um hier einen Hausſtand zu gründen. Kurz vor dem Aufgebot ſucht er einen Arzt auf, um das für die Eheſchließung erforderliche Geſundheits⸗ zeugnis beizubringen. Doch die Unterſuchung ergibt für ihn den tragiſchen Befund, daß er einen Feind im Blute trägt, eine Erbkrankheit: Gpilepſie. Selbſt, wenn es gelänge, die Krank⸗ heit dank der fortgeſchrittenen Behandlungs⸗ methoden auf ein Minimum zurückzuführen, ſo daß äußerlich überhaupt nichts mehr in Er⸗ ſcheinung treten würde, ſo beſtünde die große Gefahr, daß ſich die Keime dieſer Krankheit auf Kinder und Kindeskinder vererben könn⸗ ten. Was ſoll er nun tun? Er ſieht die Be⸗ denken des Arztes, der ihm als Helfer und Be⸗ rater zur Seite ſteht, ein, er iſt auch bereit, der notwendigen, ſtaatlichen Forderung auf Ster⸗ liſierung Folge zu leiſten, doch ſein Herz, ſeine Liebe zu der Frau, die er ſeit Jahren zur Le⸗ bensgefährtin begehrt, bäumen ſich gegen die weitere Konſequenz, den endgültigen Verzicht auf die Ehe, auf. Von ſeeliſchen Qualen ge⸗ foltert, nimmt er ſeine Zuflucht zur Mutter, und ihrem weiſen Zureden gelingt es, ihn auch von der Unabläſſigkeit dieſes Schrittes zu über⸗ eugen. Sie ſtellt ihm in eindringlichen Worten ar, daß er niemals eine Frau an ſein Schick⸗ fal binden darf. Denn das höchſte Glück der —— iſt die Mutterſchaft und ihr dieſe Mög⸗ ichkeit nehmen, bedeutet einen unverantwort⸗ lichen Egoismus an den Tag legen. Einen Egoismus, der die Intereſſen der Gemeinſchaft des Volkes gefährdet:„Denn die Gemeinſchaft der Nation, die geſund bleiben muß, geht un⸗ bedingt vor das Einzelſchickſal, mag das auch in dieſem oder jenem Fall beſonders tragiſch ſein.“ Zweck und Abſicht dieſes Schauſpiels von Schwank⸗Telfan iſt es, auf Weſen und Gefahren der Erbkrankheiten hinzuweiſen und die Folgen der Allgemeinheit ſchonungslos vor Augen zu führen. Und darin dürfte in erſter Linie der Wert des Werkes zu ſuchen ſein, dem dank des hervorragenden ſchauſpieleriſchen Ein⸗ fi0 der Rhein⸗Mainiſchen⸗Landesbühne(In⸗ zenierung: Hugo Firnbach) ein ſtarker Erfolg bei ſeiner Uraufführung im Feſtſpielhaus in Worms beſchieden war. Hans Pott Neuer Film in Mannheim „Ein hoffnungsloſer Fall“ Alhambra und Schauburg: Sie war alſo die erſte Ran e des großen Chirurgen und ſeine etzte, wie er hoffte— dieſe dickköpfige, hübſche Jenny, die er nach ihrem ſelbſtverſchuldeten Autounfall mit allen chirurgiſchen Künſten wie⸗ der makellos zuſammenflickte. Mächtig„ange⸗ haucht“ hatte er ſie bei ihrem Abgang aus einer Klinik. Und das war gerade der Anſtoß, er in dem ſchönen, verwöhnten Püppchen langſam den tiefen Grundton erwachender Selbſtbeſinnung anklingen ließ. Allerdings klang dieſer Ton zuerſt nach Trotz Bis ganz allmählich Cupidos Pfeil ſie ſchließlich zum Finale mit den harmoniſchen Akkorden ihres wahren Weſens führte. Dieſe an ſich recht einfache Fabel findet in dieſem Unterhaltungsfilm eine ſchöne Ueber⸗ tragung ins zeitgemäße Geſchehen. Die medizi⸗ niſche Fakultät einer Univerſität gibt den Rah⸗ men für die aus dieſem Thema geſtaltete Hand⸗ lung ab. Das Buch ging mit ſicherem Blick für Realitäten an den Stoff heran, und im Verein mit einer gut zuſammengeſtellten Beſetzung (mit Ausnahme von Hans Richter als ſtu⸗ dentiſcher Schnöfel) würde daraus ein hochan⸗ ſtändiger Unterhaltungsfilm, wie man ihn ſich nur wünſchen kann. Spielleiter Erich Engel läßt ſeine Darſteller ſorgſam geführt, zur gro⸗ ßen Leiſtungslinie auflaufen. Jenny Jugo leiht der Rolle dieſer verzoge⸗ ner jungen Dame, die aus Trotz den Weg der eine Durchſtoßung der malaiiſchen Halbinſel an ihrer ſchmalſten Stelle in der Nähe von Kra auf ſiameſiſchem Boden eine gewiſſe verkehrspoli⸗ tiſche Bedeutung haben, da der Seeweg von Hinterindien nach Vorderindien mit Hilfe eines genügend großzügig angelegten Kanals um rund 2000 Seemeilen verkürzt werden könnte. Einmal würde die Stellung Singapores da⸗ mit aber in keiner Weiſe— jedenfalls nicht in ſtrategiſcher Hinſicht— angetaſtet werden, und zum anderen würde die Mündung des Kanals nur wenige Meilen von britiſchem Beſitz, nůüm⸗ lich von Britiſch⸗Birma entfernt liegen. Die chwungvollen Kombinationen um das geheim⸗ nisvolle Kanalbauprojekt von Kra und über verſchiedene nicht weniger geheimnisvolle Hän⸗ de im Hintergrunde, ſtellen ſich daher beſten⸗ falls als ein ſeit langem erörtertes verkehrspo⸗ litiſches Projekt heraus, das ohne jede aktuelle politiſche Bedeutung iſt. — Flottenbaſis erſter Ordnung Dagegen iſt die wirkliche Bedeutung Singa⸗ pores eine hoch aktuelle. Im Gegenſatz zu Gibraltar iſt Singapore nicht Sperrfort, ſon⸗ dern im weſentlichen Flottenbaſis erſter Ord⸗ nung. Seine Eignung für dieſen beſonderen Zweck iſt mehr als hervorragend. Singapore beſitzt zwei ausgezeichnete Häfen, von denen der eine dem normalen Schiffsverkehr dient und der andere— der größere und beſſer geſchützte — ſich in die berühmte„naval base“ verwan⸗ delt hat. Beide Häfen, ſowie Singapore ſelbſt, ſind durch ein außerordentlich ſtark ausgebau⸗ tes Syſtem von Sperrforts auf den vorgelager⸗ ten Inſeln ſowie auf der Halbinſel ſelbſt ge⸗ ſchützt. Es iſt kein Geheimnis, daß England keine Koſten und keine Anſtrengungen geſcheut hat, um ſeine wichtigſte Baſtion an der Grenze zwi⸗ ſchen Oſten und Weſten, zwiſchen Aſien und Indien, auf den beſtmöglichſten Stand zu brin⸗ gen: Ein Rieſenſchwimmdock, das Schiffe von 50 000 Tonnen aufnehmen kann, ermöglicht es der engliſchen Flotte, erſtmalig auch ihre im Fernen Oſten ſtationierten ſchweren Schlacht⸗ ſchiffe an Ort und Stelle in Dock gehen zu laſ⸗ ſen. Die früher überall zu ſehenden Oeltanks ſind heute zum Teil verſchwunden: Sie ſind unter die Erde verlegt worden. Der Militärflugplatz beſitzt unterirdiſche Hangars. Er iſt ebenfalls erweitert worden. Das gleiche gilt für alle anderen militäriſchen Anlagen und vor allem für die Armierung der Forts, ſowie für die Luftabwehr, die ſtark erweitert worden iſt. flber auch hier eine flchillesferſe Alle dieſe Maßnahmen, die zum Teil unter einem rieſigen Koſtenaufwand zur Durchfüh⸗ rung gelangt ſind, dürften bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade die Behauptung rechtfertigen, wo⸗ nach Singapore zumindeſt von der Seeſeite her, wenn auch nicht unangreifbar, ſo doch mit gro⸗ ßer Wahrſcheinlichkeit„unbeſiegbar“ iſt. Es iſt jedoch auch den Engländern nicht unbe⸗ kannt, daß die„Unbeſiegbare“ eine ſogar äußerſt verwundbare Achillesferſe hat: So ſtark die Sicherung Singapores nach der Seeſeite hin iſt, ſo ſehr fehlt aber auch jeder natürliche Schutz gegenüber der Landſeite. Hinzukommt weiter, daß Singapore, wie alle großen Mam⸗ mutfeſtungen, auf die Zufuhr von außen ange⸗ wieſen iſt, da, von Lebensmittelvorräten und der Waſſerverſorgung abgeſehen, eine ſtändige Munitions⸗ und Oelzufuhr erforderlich iſt, die entweder auf dem Landwege von Britiſch⸗In⸗ dien oder durch die Flotte bewerkſtelligt werden muß. In jedem Falle können ſich ſchon daraus ernſte Gefahrenmomente ergeben, da die Feſtung nicht Selbſtzweck ſein kann, ſondern nur Baſis zu Operationen gegen einen Gegner, der ſeinerſeits Singapore jederzeit umgehen Arbeit findet und ſich einordnen lernt, den eigenen Charme ihres Naturells. In der Lau⸗ nenhaftigkeit wie in der Beſinnlichkeit bleibt ſie dem Weſenskern dieſer Rollengeſtalt ſtets treu, und ſo erfüllt ſie auch in ihren köſtlichſten Lichtern und Begebenheiten(wie die entzük⸗ kende Szene mit der Türklinke) mit einem ſtill⸗ vergnüglichen Humor. Hannes Stelzer ver⸗ leiht der Geſtalt des cand. med. Hans Faber, Famulus des Ordinarius Prof. Dr. Bruchſal, eine nicht minder überzeugende Ausdeutung. Karl Ludwig Diehls 2555 Dr. Bruchſal darf ſich dieſer Leiſtung neidlos zur Seite ſtel⸗ len. Diehl zeichnet den großen Chirurgen mit entſchloſſenen und doch zugleich menſchrichwer⸗ ſtehenden Zügen⸗und läßt ihn ſo ſympathiſch werden. In Salfners ſchickſalsergebenem Diener, Daneggers gütig⸗weiſem Pedell und Joſefine Doras braver Ehehälfte begeg⸗ net man ausgezeichnet verkörperten Typen. Nicht zuletzt freut man ſich über das Wieder⸗ ſehen mit dem alten Pionier Leo Peukert in der Vaterrolle. Im Beiprogramm zeigt der von Kamera⸗ mann Felix Haeniſch geſtaltete Kulturfilm „Werken und Formen“ Ausſchnitte aus ver⸗ ſchiedenen Zweigen handwerklicher Kunſt, Mit Otto Trippel macht man unter Schittenhelms Handharmonika⸗Muſikbegleitung, eine Fahrt durch die Schönheiten des Schwarzwaldes. Und in der Wochenſchau erlebt man den ungariſchen ————— und den Feiertag der Nation im ild. Zu den beiden letzten Vorſtellungen war Jenny Jugo perſönlich anweſend. Man feierte ſie herzlich. Hanns German Neu. Die„Gesammelten Gedichte“ von Ina Seidel Mit dem Roman„Das Wunſchkind“, der die 200 000. Auflage erreicht hat, iſt Ina Seidel am meiſten bekannt geworden und dadurch haben auch ihre Gedichte keinen langen Weg ins Volk kann und damit in der Lage iſt, die dort ſtatio⸗ nierten Kräfte abzuziehen. Die Schlußfolgerung, die ſich daraus ergibt, kann nur lauten, daß Singapore jeweils in dem Maße ſeine Aufgabe zu erfüllen in der Lage iſt, in dem das ganze Gefüge des Empire auf ſichern Füßen ſteht, oder mit anderen Worten: In dem Maße, in dem ſowohl Truppenverſtär⸗ kungen(die Effektivſtreitkräfte in Singapore be⸗ trugen im September vergangenen Jahres rund 9000 Mann) wie Munitions⸗ und Oellieferun⸗ gen von Indien her möglich ſind und genügend ſtarke Einheiten der Flotte ſelbſt zur Verfügung ſtehen— wird ſich das in den letzten Jahren in⸗ veſtierte Rüſtungskapital verzinſen! Ohne einen dieſer entſcheidenden Faktoren würde die„Un⸗ beſiegbare“ bald wirklich jenes friedliche Aus⸗ ſehen erhalten, das ſie bei der erſten flüchtigen Begegung vermittelt. In Berlin weilt zur Zeit der frühere italie⸗ niſche Unterrichtsminiſter und Präſident des Petrarca⸗Hauſes in Köln, Se. Exz. Profeſſor Balbino Giuliano. ————. gebraucht. Nun legt die Deutſche Verlags⸗ anſtalt in Stuttgart ihre„Geſam⸗ melten Gedichte“ in einem ſchlichten, mit Gold geprägten Buche vor. Die Dichterin ſelbſt hat die Auswahl aus den vorher erſchienenen Versbüchern getroffen und mit einer Anzahl von bisher noch nicht gedruckten Gedichten, deren Entſtehungszeit ſich von 1900 bis in die Gegenwart erſtreckt, in ein geſchloſſenes Ganzes nach inhaltlichen Geſichtspunkten geordnet. Auf den Bücherbrettern der Freunde des gu⸗ ten deutſchen Gedichts ſollte das Buch, in dem das lyriſche Lebenswerk einer deutſchen Dich⸗ terin, die in die geheimſten Bezirke des götr⸗ lichen Waltens und in die Tiefen des reinen Menſchentums offenbarend einzugehen verſteht, nicht fehlen. * Du biſt mein, ich bin dein. Die ſchönſten deutſchen Lieder der Liebe. Mehrfarbiger Umſchlag mit Zeich⸗ nungen von Joſua Leander Gampp. 2 Lieder in zweifarbigem Notendruck 90 Pfennig. Bärenreiter⸗ Verlag, Kaſſel. Die ſchönſten deutſchen Lieder der Liebe ſind in die⸗ ſem entzückenden Büchlein zuſammengeſtellt. Die Aus⸗ wahl der Lieder iſt mit feinem Gefühl für das Echte und Schlichte getroffen. Alle Lieder ſprechen in er⸗ habener Einfachheit aus, was in faſt gleicher Art. in wohl jedes Menſchenherz einmal ſeinen Einzug hält. So werden dieſe Lieder ſtets aufs neue zu einem Quell der Freude werden in dem für immer gültigen Dichterwort„All mein Gedanken, die ich hab', die ſind bei dir.“ Mit den liebevollen Zeichnungen von F. L. Gampp iſt das Büchlein eine kleine Koſtbarken deſonderer Art, eine Freude für Aug' und Herz! Oskar Bischoff Der Komponiſt Ernſt H. Seyffarth 80 Jahre. In Partenkirchen konnte der Komponiſt und Muſitlehrer Ernſt H. Seyffarth der viele Jahre an der Stuttgar⸗ ter Mufikhochſchule tätig war, ſein 80. Lebensjahr vollenden. Der Jubilar der aus Kreſeld ſtammt hat ſich auf der Linie von Brahms namentlich als Chor⸗ komponiſt-echt deutſcher Art einen beachtlichen Namen geſchaffen. Zu ſeinen bedeutendſten Schöpfungen ge⸗ hören das Chorwerk„Sonnenaufgang“ und die Kan⸗ iate„Aus Deutſchlands großer Zeit“. Seyffarth ſſt Mitbegründer der früheren„Genoſſenſchaft deutſcher Tonkünſtler“, er gehört ferner der Sachverſtändigen⸗ für Muſik in Süddeutſch'and als Voſitzen. er an. — Das Bah Halt Bür mit letzt. geliefe Sun Ze tung ihr A ihres hat n 2 S 7 Heima denbu „Säng farbig⸗ men v und C zu. D alten maleri Lichtbi heiten 2* K Kinder koenme Woche der Un 1959 z, näm⸗ Die geheim⸗ d über le Hän⸗ beſten⸗ ehrspo⸗ aktuelle Singa⸗ ſatz zu rt, ſon⸗ er Ord⸗ onderen ngapore denen ent und eſchützte herwan⸗ e ſelbſt, sgebau⸗ zelager⸗ lbſt ge⸗ d keine ut hat, ze zwi⸗ en und u brin⸗ ffe von licht es hre im öͤchlacht⸗ zu laſ⸗ eltanks zie ſind angars. gleiche zen und „ ſowie worden t ſtatio⸗ ergibt, in dem age iſt, ire auf Vorten: verſtär⸗ hore be⸗ es rund eferun⸗ nügend fügung zren in⸗ e einen ie„Un⸗ ſe Aus⸗ ichtigen italie⸗ nt des rofeſſor ieneeee lags⸗ eſam⸗ en, mit n ſelbſt ienenen Anzahl dichten, in die Ganzes et. des gu⸗ in dem n Dich⸗ 's götr⸗ reinen »erſteht, deutſchen lit Zeich⸗ zieder in enreiter⸗ in die⸗ die Aus⸗ as Echte min er⸗ Art in ug hält. tmeinem gültigen ab', die gen von ſtbarkan 31 hoff jre. In tſiklehrer Stuttgar⸗ bensjahr imt, hat s Chor⸗ Namen igen ge⸗ die Kan⸗ farth iſt deutſcher ändigen⸗ Voſitzen. . Blick übers cand Derkehrsunfälle haben wieder zugenommen Die Straßenverkehrsunfälle in Baden im erſten Dierteljahr 1959 Karlsruhe, 12. Mai. Die Zahl der vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt für das erſte Vierteljahr feſtgeſtellten Straßenverkehrsunfälle betrug 2170. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres haben ſich 154 Unfälle mehr er⸗ eignet. Die Steigerung der Unfallziffern geht vor allem auf die größere Unfallhäufigkeit außerhalb geſchloſſener Ortsteile zurück(Zu⸗ nahme von 498 auf 595 Unfälle); die Zahl der Straßenverkehrsunfälle innerhalb von Ort⸗ ſchaften hat ſich dagegen verhältnismäßig weni⸗ ger ſtark, von 1518 auf 1575 erhöht. An den Unfällen beteiligt waren u. a. 1546 (im 1. Vierteljahr 1938 dagegen 1456) Perſo⸗ nenkraftwagen, 88 Kraftomnibuſſe(Vorjahr 54), 934 Liefer⸗ und Laſtkraftwagen(1938 nur 647), 438(513) Krafträder, 400(483) Fahrräder, 334 (342) Fußgänger. Leider iſt auch die Zahl der Todes⸗ opfer geſtiegen. Während im 1. Viertel⸗ jahr 1938 insgeſamt 59 Perſonen durch Stra⸗ ßenverkehrsunfälle ihr Leben verloren, waren es in dieſem Jahr 79. Die Steigerung der To⸗ desziffern entfällt dabei ausſchließlich auf Per⸗ ſonen über 14 Jahre; denn es büßten diesmal nur 6 Kinder im Alter unter 14 Jahren gegen 8 im Vorjahr ihr Leben ein. Der Aufklärungs⸗ unterricht über die Gefahren der Straße in der Schule ma ganzen erlitten 1201 1266) durch Straßenverkehrsunfälle körperlichen Schaden. An Unfällen, die nur Sachſchaden zur Folge hatten, waren 1143(Vorjahr 997) zu ver⸗ zeichnen. m meiſten haben im letzten Vierteljahr wie auch bisher ſchon die n e durch das Nichtbeachten des Vorfahrts⸗ rechts den Unfall verurſacht, nämlich in 450 (Vorjahr 441) Fällen. Sehr oft, und zwar in 324(271) Fällen führte übermäßige Geſchwin⸗ digkeit des Kraftfahrzeugs das Unglück herbei. Als häufige Unfallurſachen ſind ferner zu nen⸗ nen: falſches Ueberholen in 229(219) Fällen, Nichtplatzmachen beim Ausweichen oder Ueber⸗ holtwerden in 173(155) Fällen und falſches Einbiegen in 172(147) Fällen. Insgeſamt tru⸗ en in 1812(1585) Fällen der Kraftfahrzeug⸗ ahrer oder der mangelhafte Zuſtand ſeines Fahrzeugs die Schuld an einem Un⸗ fall. Radfahrer waren in nur noch 160 Fällen gegen 238 im Vorjahr verantwortlich zu machen. In 195(200) Fällen lag die Unfallurſache bei den Fußgängern. Sehr oft, nämlich in 319 Fäl⸗ len(Vorjahr 238), führte die Glätte oder Schlüpfrigkeit der Fahrbahn den Unfall herbei. Von den Urſachen durch Witterungsein⸗ flüſſe fällt diesmal der Nebel mit 40 Fällen (gegen 17 im Jahr 1938) durch ſeine größere Häufigkeit beſonders auf. hier 4201 Perfonen haben. Im Der neue Bahnhof von Riedrode Das Erbhöfedorf Riedrode bei Bürstadt konnte bisher von der Reichsbahn aus nur von den Bahnhöfen Bürstadt und Lorscher Wald aus erreicht werden. Nachdem nun die Haltestelle Lorscher Wald aufgegeben und am Abzweig von der Reichstraße durch den Bürstadter Wald ein schmuckes Bahnhofsgebäude errichtet wurde, kann man vom 15. Mai ab mit dem neuen Sommerfahrplan in Riedrode direkt halten. Letzte badiſche Neldungen Das 200jährige Rathaus neugeſtaltet Heidelsheim, 12. Mai. Das vor 200 Jahren erbaute Rathaus unſeres Muſter⸗ dorfes hat in den letzten Monaten auch ien Innern eine völlige Aus⸗ und Umgeſtaltung erfahren. Hauptſächlich iſt der Bürgerſaal um⸗ gebaut und im Obergeſchoß ein neuer Saal ge⸗ ſchaffen worden. Bei der Neueinteilung und ⸗geſtaltung der Räume iſt nach Möglichkeit der Barockſtil des Gebäudes gewahrt worden. Den eigenen Dater erſtochen » Freiburg, 13. Mai.(Eig. Ber.) Am Freitag zwiſchen 15.30 bis 16 Uhr ereignete ſich im Ortsteil Haslach eine Familientragödie. Der 20 Jahre alte Sohn des Polizeibeamten Franz Vögele, der ſeit längerer Zeit an krankhaften Anfällen gelitten hat, verſetzte ſei⸗ nem Vater mehrere Stiche, von denen einer in der Herzgegend tödlich wirkte. Auch die Mutter wurde von dem Raſenden angefallen und ver⸗ letzt. Sie mußte in die Chirurgiſche Klinik ein⸗ geliefert werden. Sumpfgelände in Ackerland verwandelt Zeutern, 12. Mai. Die Gemeindeverwal⸗ tung des Dorfes Zeutern richtet ſeit Jahren ihr Augenmerk auf die Meliorationen ihres an der Katzbach gelegenen Beſitzes und hat nunmehr dieſe Arbeit erfolgreich beendet. Aufn.: Hanselmann Wo früher nur Sauergras und üppiges Streu emporſchoß, iſt durch Trainage und Regulie⸗ rung des Katzbachlaufes nicht nur die imener zu befürchtende Ueberſchwemmungsgefahr be⸗ ſeitigt worden, ſoeidern darüber hinaus der Landwirtſchaft ein bisher unzugängliches Stück Boden dienſtbar gemacht worden. fileine Diernheimer ſlacheichten * Kinder auf der Fahrbahn. Am geſtrigen Abend lief in der Nähe der Schillerſchule ein 2jähriges Mädchen direkt vor einen Perſonen⸗ kraftwagen und wäre von dem ſchweren Auto totgefahren worden, wenn der Fahrer nicht gei⸗ ſtesgegenwärtig ſtark gebremſt hätte. Das Kieid kam noch gerade auf die Stoßſtange am Küh⸗ ler zu ſitzen. Der Vorfall entſtand allein da⸗ durch, daß einige Kinder ian Hofe ſpielten, da⸗ bei wurde der Ball durch das offenſtehende Hoftor auf die Straße geworfen und das kleine Mädchen ſprang ohnie ſich nach rechts oder links umzuſeben dirett auf die Fahrbahn, wo denn auch gerade das Auto heranfuhr. * Reichsappell der ſchaffenden Jugend. Zum 2. Reichsappell der ſchaffenden Jugend Groß⸗ deutſchlands haben die zuſtändigen Stellen von Handwerk und Hitler⸗Jugend zur Teilnahme am Montag von 7 bis.45 Uhr aufgerufen. Der Appell findet im Central⸗Film⸗Palaſt ſtatt. Nicht nur die ſchaffende deutſche Jugend, ſondern auch die Lehrherren. und Handwerks⸗ meiſter ſind zu dieſer Feierſtunde zur Teil⸗ nahme aufgerufen worden. Zwischen Neckar und Bergstraſte Ladenburger Uachrichten *„Farbiges Ladenburg“. So nennt ſich der Heimatabend, der heute vom Heimatbund La⸗ denburg in der„Roſe“ unter Mitwirkuma der „Sängereinheit“ veranſtaltet wird. Etwa 60 ſarbige Lichtbilder, die erſten Farbfotoaufnah⸗ men von Ladenburg überhaupt, werden gezeigt, und Cornel Serr gibt die Erläuterungen da⸗ zu. Die Ladenburger und die Freunde unſerer alten Stadt werden überraſcht ſein von der maleriſchen Wirkung, mit der das farbige Lichtbild die Baudenkmäler und Naturſchön⸗ heiten wiedergibt. * Kleine Gäſte aus Norddeutſchland. Zwölf Kinder aus Weſtfalen ſind geſtern hier ange⸗ koenmen, um durch Vermittlung der NSVvier Wochen der Erholung hier zu verbringen. IAvesheimer Notizen * Die Sperrung der Hauptſtraße, die infolg. der Umbauarbeiten am Gaſthaus„Zum Schiff“ notwnedia war, kann in einigen Tagen aufge⸗ hoben werden. Anſchließend muß die Adolf⸗ Hitler-Straße wegen teilweiſer Erneuerung der Straßendecke und Anlage von Gehwegen für den Fahrzeugverkehr geſperrt werden. Uenues aus Schriesheim * Vom Handballſport. Am kommenden Sonn⸗ tag, 14. Mai, 15 Uhr, ſpielt die 1. Mannſchaft des Vereins für Leibesübungen gegen die 1. Mannſchaft des TV 46 Mannheim. Da der Gaſt ein Bezirksklaſſenvertreter iſt und über eine gute Elf verfügt, iſt mit einem ſchönen Kampf zu rechnen. Großmarkt hHandſchuhsheim * Rhabarber 10—12, Kopfſalat 18, Maagold 12—13, Spargel 1. Sorte 70, 2. Sorte 50, 3. Sorte 40, Rettich Bund—3, Radieschen 4, Lattich 20—30, Schlangengurken 50, Lauch 18, Sellerie 25, Spinat 10—12, Zwiebeln 9, 25 Pf. Atifuhr gering. Nachfrage gut. erſonen(im Vorjahr 7— 4 24— — gaes- Lenutelcliei: Aocliueinqei ¶ Miæmt Nadabe Sechstens. ſe uilliger der Tabal Feuchtigłeit aus der Luſtaufnimmt, desto reicher ist er an aromatischen Bestandteilen. Der Tachmann priiſt dahier Sine Tabalhroben im feucht- warmen Luſtstrom seiner Klima- anlage. Deswegen hiſlegt auch der Kenner in eine frisch geöſfnete Cigaretien- schachtel ꝛu hauchen, um mit der Entunctlung desaromalischen Duſ- tes die Qualitit der Cigareiie ⁊. ſriſen. — 1 ä 5 46700 4. 17 6 ◻. 10 %% 4— 40 4 — —— 7711⁰½¼½½ , — — 7 ———— 5 — 8 Me — S 8 We + 8 —— S 7— S 8— — „hakenkreuzbanner“ unterhaltung— Samstag, 18. mai—³⁵9 3 Ger æH õovi q 15. Fortſetzung Beilſtein machte jetzt lange Beine, zog kreuz und quer durch das Gebirge, erſtieg viele Gip⸗ fel, nur um von ihnen hinabzuſehen in das grüne, blumige Tal, fing einmal ein Wild⸗ ſchwein, das plötzich gegen ihn anlief, bei den Hauern und ſtellte es unvermutet auf ſeine Hinterbeine: was dem Widſchwein ſo unge⸗ wohnt war, daß es wie ein Eſel iahte und nur froh war, als Beilſtein es endlich wieder lau⸗ ſen ließ— Beilſtein ſtellte ſich ſelbſt zehnmal am Tage auf den Kopf und ſchaute den Him⸗ mel zwiſchen ſeinen Füßen, kurz, es war ihm wohl in ſeiner Haut. Und des Nachts ſchlief er unter einem Haufen laubiger Zweige, die er brach und zuſammentrug. Am fünften Tage der Wanderung kam er in ein Wieſental, da ſtieg auf einer Seite ein Fels wohl zweihundert Schuh in die Höhe. In der Mitte des Abhangs war ein Abſatz wie ein Ballon, darauf wuchſen große blaue Glocken⸗ bluenen. Beilſtein meinte noch nie ſolche Blu⸗ men geſehen zu haben, auch machte er ſich Ge⸗ danken, wie ſie auf den unzugänglichen Fels⸗ abſatz hinaufgekommen ſein mochten. Er konnte es aber weder ergründen noch erdenken. Wie er nun ſo an dem Abhang hinaufſah, hörte er von oben ein Geſchrei, und gleich dar⸗ auf ſah er ein Mädchen über die Felswand her⸗ unterſpringen und mit geblähten Röcken in den Lüften ſchweben und ſtürzen. Gleich hinter ihr aber ſtürzte ihr Verfolger, der ſeinen Schritt nicht mehr aufhalten können, auch über den Ab⸗ hang. Er drehte ſich wie ein Rad, bald Kopf, bald Füße oben. Und da ihn keine Röcke tru⸗ gen, ſo ſtürzte er viel ſchneller als das Mäd⸗ chen und zerſchellte am Talesgrunde mehrere Augenblicke, bevor Beilſtein das Mädchen in ſeinen Armen auffing Und ſo wurde das Mäd⸗ chen vom Tode gerettet, denn trotz ihrer gebläh⸗ ten Röcke kam auch ſie mit gewaltiger Wucht an: ein anderer als Beilſtein hätte ſie nicht auf⸗ fangen können. Er ſchwang ſie etliche Male im Kreiſe herum wie ein Tänzer, um die Wucht ihres Falles langſam abzutöten. Enidlich ſtellte er ſie auf ihre Beine und ſprach:„So!“ Und ſie deckte ihre Hände auf ihre Augen und weinte gotts⸗ jämmerlich. Beilſtein ſah ihr eine gute Weile zu, indem er dachte: Vom Wüſtling verfolgt, den Hang hinabgeſprungen, meinend, es ſei in den Tod— laß ſie einen halben Schoppen Trä⸗ nen vergießen, das wird den Schrecken fort⸗ ſchwemmen! Jetzt kam ein Hirte daher; man hörte ſein Schritte, und ſein knotiger, eiſenbeſchlagener Stab klirrte im Vorüberſtreifen an dem Felſen. Das Mädchen ſchaute auf, mitten aus ſeinen Tränen heraus. Und als es den Hirten er⸗ blickte, tat es einen lauten Schrei und rannte zu ihm. Haſtwunichtgeſehen, heulte ſie an ſei⸗ nem Halſe weiter. Als Beilſtein das ſah, wurde ihm die Erleuch⸗ tung, daß man iha da nicht mehr brauchte. Er ging nur noch zu dein hin, der beim Sturz vom Felſen zerſchmettert worden war: er trug ein koſtbares Jägerkleid und ſah aus wie ein Jun⸗ ker. Beilſtein ſtupfte ihn mit dem Fuße an und ſprach:„He du!“Aber er antwortete nicht mehr. Trotzdem ſprach Beilſtein weiter.„Du haſt ſie über den Abhang getrieben, ich habe ſie aufge⸗ fangen und der da hinten bekommt ſie. Was haben wir zwei jetzt davon?“ Und damit ging er ſeines Weges. Der Ranzenpufſer Beilſteien wanderte gemächlich weiter im Ge⸗ birge. Als es gegen Mittag ging, legte er ſich ins Gras an einer ſchattigen Halde. Ganz in der Nähe war ein Bauer bei der Arbeit, gefal⸗ lene Aeſte mit dem Haubeil kleinzumachen, da⸗ mit er ſie in Bündeln heimfahren könnte. Beil⸗ ſtein ſchaute andächtig zu, denn andere ihrem ehrlichen Tagewerk frönen ſehen, iſt ſchön, wie jedermann weiß. Als der Mann eitenal den Schweiß von ſeiner Stirne wiſchte und ver⸗ ſchnaufte, tauſchten ſie auch einen Gruß mitein⸗ ander. Danach nahm Beilſtein Brot und Wurſt aus ſeinem Sack und genoß das Leben doppelt: ſchauend und kauend. Er wollte gerade dem Berg des Genuſſes den Gipfel aufſetzen und ſich aufs Ohr zu einem Schläfchen hinlegen, da klirrte ein grober Kerl durch den Wald daher und ſchob auf den Holz⸗ hauer zu. Der hörte mit Hacken auf und be⸗ grüßte den Ankömmling, der ein ledernes Jä⸗ gerwams trug, mit großen eiſernen Ringen ſtatt Knöpfen: die waren es auch, die bei jedem ſeiner Schritte ſo klirrten. Uebrigens erwiderte der Jäger den Gruß nicht, ſondern gab dem Maane einen Fauſthieb gegen den Leib, daß er umfiel. Dazu brüllte er:„Was tuſt du da, Holzdieb?“ Der Holzhauer raffte ſich mühſelig uend ächzend zuſammen, ſtand wieder auf und ſagte:„Ihr irrt Euch, Herr Förſter, dies iſt doch mein eigenes Zipfelchen Wald!“ Der Jä⸗ ger erboſte ſich gewaltig über die Widerrede und ſtieß den Holzhauer zum zweitenmal nieder. Und der blieb fürs erſte liegen, großer Schmer⸗ zen wegen, und ſtöhnte nur noch. 45 4 + 7— ſtarke Beilſtein Copyrlaht by Deutsche verlassanstalt, Stuttgart. Der Jaäger ſchrie:„Wem gehört der Wald, he?“ und wollte den Mann mit einem Tritt ermuntern, wieder aufzuſtehen, da kam Beil⸗ ſtein mit ein paar Sätzen herangeſprungen, packte das Bein des Jägers, das zum Tritt er⸗ hoben war, und bewirkte alsbald eine Umkeh⸗ rung der Natur, ſo daß, wo vorher der Kopf des Jägers geweſen war, nun ſein Fuß ſich be⸗ fand, ſein Kopf hingegen am Boden auſſchlug, der an dieſer Stelle ein wenig ſteinig war. Der Jüäger wollte zuerſt mit ſeinem freien Beine gegen Beilſtein treten, aber der ge⸗ brauchte ſeine andere Hand und ließ nun den feindlichen Mann in der Luft kreiſeln und küm⸗ merte ſich nicht darum, ob er mit dem Geſichte da oder dort an ein junges Stämmchen anſchlug. Dann ſtellte er ihn auf ſeine Füße und fragte ihn:„Wer biſt du?“ Und weil er in ſeiner Be⸗ nommenheit nicht gleich eine Antwort gab, ſtieß er ihn zu Boden, wie er den Holzhauer zu Bo⸗ den geſtoßen hatte. „Wie du heißeſt, habe ich dich gefragt“, ſagte er dazu. „Herr“, ſprach der Holzhauer,„man heißt ihn in der ganzen Gegend den Ranzenpufſer. War⸗ um, habt Ihr ja geſehen.“ „Nenne mich nicht Herr“, ſprach Beilſtein, „ich bin deinesgleichen, guter Mann. Darum will ich dir auch helſen. Wäre ich ein Herr, wer weiß, ob ich's wollte.“ Inzwiſchen hatte ſich der Ranzenpufſer, als er ſeinen Namen nennen hörte, zufammen⸗ gerafft, gerade als ob ihm der Name wie eine Zauberformel neue Kräfte verliehen hätte. Er ſprang auf und wollte mit dem Hirſchſünger auf Beilſtein los. Der aber tat gar nicht der⸗ gleichen, gebrauchte ſeinen linken Fuß wie eine Fauſt in einem Handſchuh und traf den Ran⸗ zenpuffer damit an den Arm, daß er den Hirſch⸗ fänger fahren ließ, welcher in weitem Bogen fortflog. „So“, ſprach Beilſtein,„imerhin wollen wir noch miteinander reden. Zuerſt ſage mir, Ran⸗ zenpuffer, wem gehört der Zipfel vom Walde hier?“ Der Ranzenpuffer antwortete nicht: er war zu ſehr im Sinnen, wie er ſich an dem Beilſtein rächen könnte. Das bekam ihm aber übel, denn ſchon flog er, von Beilſteins Fauſt getroffen, um und um, ganz anders noch, als er vorhin den Holzhauer umgelegt hatte, ja ſo kräftig, daß er ſich diesmal am Boden noch doppelt über⸗ ſchlug. „Wem gehört der Zipfel?“ fragte Beilſtein von neuem. Weil der Ranzenpuffer nun aus Trotz nicht antwortete, packte ihn Beilſtein am Genick, hob ihn halb in die Höhe und puftfe ihn da und Dort, einmal auf die Naſe und ein⸗ mal auf die Rippen, und fragte immerzu: „Wem gehört der Zipfel? Wem gehört der Zipfel?“ 7 Der Ranzenpufſer konnte aber nicht reden. Er roͤchelte nur noch. Endlich deutete er mit dem Daumen auf den Holzhauer: dieſem ge⸗ höre der Zipfel. Nun warf ihn Beilſtein auf die Erde, daß ſein Ranzen dröhnte, und ſprach: „Narr! Warum haſt du das nicht gleich gemerkt, ſo hätteſt du dir die Mühe und dem armen Manne die Püfſe geſpart!“ Der Ranzenpuſſer ſagte nichts dazu, ber Holz⸗ dauer aber war aufgeſtanden und begann zu jamnmern: das werde ihm ſchlecht bekommen. Der Ranzenpuffer ſei nun einmal der Förſter des mächtigen Herrn, und der werde an ihm, dem Holzhauer, Rache nehmen, und der Ran⸗ zenpuffer werde ihn, wenn er überhaupt mit dem Leben davonkomme, übler plagen als bis⸗ her. Und der Mann rieb ſich zugleich die blauen Mäler, die ihm der Ranzenpuffer geſchlagen hatte, und klagte immerfort über Schlimmeres, was er würde erdulden müſſen. „Steh auf, Ranzenpuffer“, ſprach Beilſtein und ermunterte ihn durch etliche Tritte dazu. Dann hieß er den Holzhauer vorangehen, zum Schloſſe des mächtigen Herrn: er wollte die Sache feloſt ausmachen und ſorgen, daß der Ranzenpuffer und ſein Herr lernten mit Leu⸗ ten umzugehen, wie es ſchick iſt. Denn er er⸗ innerte ſich jetzt, daß er als Bube ſchon in Buchsweiler in der Wirtſchaft gehört hatte: im Gebirge gebe es einen Förſter, der Ranzen⸗ puffer genannt, der die armen Leute immer plage, bei ihrer Arbeit ſtöre, ihnen den Leib vollſchlage und ſie zu allem hin auslache, über⸗ haupt ein Unmenſch ſei. Die Buchsweilener hatten es nicht glauben wollen: man war im Lichtenbergiſchen ſolche Dinge nicht gewöhnt. Denn die Herren von Lichtenberg waren klug und wußten, daß es ihren Untertanen gut ge⸗ hen mußte, wenn es ihnen ſelbſt gut gehen ſollte. Indem er daran dachte, wie es damals im Wirtshauſe geweſen, und wie die Leute für und wider geredet, und wie es ihm, dem Beil⸗ ſtein, gar ſo gut geſchmeckt, wenn er aus des Vaters Weinkrug einen Schluck nehmen burfte, und daß er nun den Kerl mit den Eiſenringen am Wamſe ſelbſt vor ſich hatte, gab Beilſtein dem Raerzenpuſſer, wiewohl in ſeine Gedanken verloren, alle Hundsatem einen Ranzenpuff, da⸗ mit er nicht zur Beſinnung käme und etwa aus⸗ riſſe, was viel Nachlaufens machen und Schweißvergießens hätte koſten lönnen. (Fortſetzung ſolgt) Bäume üin leise komisch auf dem Mond Mit Vera Donalies in Haydns Mondwelt/ Besuch auf dem paukboden des Nationaltheater-Balletts Es ſind ſchon ſonderbare Bäume, dieſe Bäume auf dem Mond— vier Treppen hoch im altehrwürdigen Bau der Schillerbühne. Aller⸗ dings ſieht man vorerſt vor lauter Bäumen den Wald nicht gleich. Doch nur dem irdiſchen Be⸗ ſchauer mag es wohl ſo ergehen. Walt in der„Welt auf dem Mond“. In ſeinen Wipfeln rauſchen Preſto⸗ und Menuett⸗ paſſagen. Doch dieſe Bäume haben keine Aeſte, und Blätter ſchon gar nicht. Nur einen knap⸗ pen Trainingsſport als ſchmiegſame Rinde. Und wo ſie abgeblättert iſt, dehnt ſich der vanke Stamm, recken ſich ſeine Glieder— Arme und Beine von dieſer irdiſchen Welt, zwiſchen Spie⸗ gelwänden, Geräteſtangen und dem Klavier des Chorrepetitors. Paukſtunde im Ballettſaal. Satz um Satz, Thema um Thema will erobert ſein, geſtaltet, gefeilt und geſchliffen. Stunde um Stunde. Am Kopfende ſteht die Ballettmeiſterin. Au einem Notenpult liegt ein Blatt mit flüchtigen Skizzen. Im Textbuch ſteht es zwar etwas anders, doch techniſche Schwierigkeiten ſind im Wege und müſſen überbrückt werden. Das heißt umgeſtalten, in freier choreografiſcher Schöpfung Eigenes geben. ** Kapellmeiſter haben ihren Dirigentenſtab; etwas müſſen auch dieſe Hände zum Deuten haben; was, iſt egal. Jetzt richten ſie aus: Grundſtellung! Etliche zwanzig Mädelkörper harren des Taktes, der Chorrepetitor wartet auf den Einſatz. In den Gliedern der Mei⸗ ſterin vibriert die Konzentration:„ und— lam bam la ba la hi da...“— ein Haydnſches Preſto jagt durch die Saiten—„eins zwei drei vier fünf ſechs ſieb' acht...“ zählt die Meiſterin den Takt. Die Bäume der Mondlanoſchaft tan⸗ zen ein abſtraktes Zeremoniell. Noch nicht eiſig genug. Grundſtellung. Und wieder Auftakt: „.. und———“. Bis es ſitzt. Nur ſchwer gewöhnt man ſich an dieſe Bäume, die einen eigentlich verwirren müßten mit ihren unirdiſchen Bewegungen und dem irdiſchen Geſtampfe.(Doch John zeichnet ſee⸗ lenruhig weiter. Künſtler laſſen ſich von Halb⸗ fertigem nicht beeindrucken.) Und vorläufig ſind's ja doch noch allzu menſchliche Geſtalten. Wenn ſie erſt ihre Baumkoſtüme anhaben, die jetzt noch in loſem Blättergewirr drunten in der Damenſchneiderei umherliegen! Wenn erſt die violettgeſchninkten Beine und Arme im Lichtkegel der Bühnenſcheinwerfer ſchauernde Kälte verbreiten...! Aber dazwiſchen liegen ja ſchließlich noch die Koſtümproben. * Ein anderer Satz, Uebergang vom Symboli⸗ ſchen, Abſtrakten, zum abſoluten Tanz. Drei Nebelfrauen wiegen ſich verführeriſch um die erſtarrten Bäume. Noch hält Buonafede, der reiche Kaufmann aus Venedig, ſeinen Platz im Vordergrund der Szene, und dort Leandro, der junge Liebhaber, dem er ſeine Tochter Clariſſa nicht geben will. In Arabesken auf Spitze umſchmeicheln die Nebelfrauen die knorrigen Mondbäume, die von todesſtarrem Odem angehaucht ſcheinen. Ob die lieblichen Klänge des Menuetts ſie be⸗ wegen? „Stehen!“— klingt die Stimme der Ballett⸗ meiſterin dazwiſchen.„Spitze kurz auslaufen! Takt einhalten! Aſſemblee!“ Und weiter geht's im Thema. Bis ſie hingeſchmiegt am Boden ruhen, die drei Nebelfrauen der Mondwelt. Bis ſie am Ende ſind mit ihrer Koketterie. Schade, das Blumenſolo kommt erſt am Nach⸗ mittag dran. Die Meiſterin ſelbſt als— als —— ia, einen Namen hat dieſe ſymboliſche Schönheit der Mondflora noch nicht. Sie ſoll die erſte Prüfung für Leandro ſein. Doch er ſoll ſie beſtehen: ſo heißt es im Buch. Ob des alten Buonafede ſteinern Herz ſich dennoch überzeugen läßt? Auch im vierten Satz klingen Menuett⸗ rhythmen auf. Aus der Kuliſſe iſt die Mono⸗ elfe aufgetaucht. Mit halben Geſten tänzeriſcher Verführungskunſt umgaukelt ſie Leandro. Auch dieſer Kelch des Eros geht an ihm vorüber. Der Kampf der Abwehr iſt beſtanden und damit die zweite Prüfung; Leandro iſt der Verlockung entflohen. * Finale— tutti: Noch iſt Mondelfe auf dem Plan.(Frauen treten bekanntlich nicht gerne ab, auch wenn ſie das Spiel verloren haben.) Iſt das alles nötig!? bedeuten ihre Geſten und Mienen zu Buonafede hin. Iſt dein ſteinern Herz noch nicht gerührt? Dann wird zum Generalangriff geblaſen. Die Bäume, die ſich ein wenig ausruhen durf⸗ ten, nehmen ſtramme Haltung an. Grund⸗ ſtellung! Noch raſch einen Blick auf das Skiz⸗ (. zenblatt am Pult. Wieder hebt Mondelfe an. Auch die Nebelfrauen laſſen ihre Schwaden von neuem in lockenden Arabesken wallen. Mondelfe holt ſie zu Hilfe. Einſatz des Waldes. Preſto, Auftakt. In bizarren Bewegungen dräuen die Bäume zwi⸗ ſchen den Rebelfrauen heran. Da— mitten im Sturmangriff bläſt die Meiſterin ab:„Halt! nochmall Schritte auf den richtigen Taktteil!“ Wieder einmal zeigt ſie Geſtik, Schritte und Be⸗ wegung, macht ſie es vor. Bizarr— gelockert — leiſe komiſch werdend; ſo entwickelt ſich das Thema chorreografiſch! Nebelfrauen und Mond⸗ elfe werden ebenfalls korrigiert. Dann noch⸗ mals Konzentration zum letzten Thema des Finale. Die Akkorde ſetzen ein. Unablöſſig verfolgt der Meiſterin Auge die Bewegung der Maſſe, ihren mimiſchen Geſamtausdruck, und nichts entaeht ihr. Dann entſpannt ſich zwiſchendurch, kurz un⸗ terbrechend, ihr Arm, ihre Hand— zu einem Händedruck, mit dem wir uns nach dieſen zwei Stunden Koſtprobe harter Ballettarbeit verab⸗ ſchieden. hagen. — verlie geſchic am S horche gebe 1 en K ausko Geiſt. Freiſe Alte merkn Allaſd in die einen Mark vorit raſchu herau, wonn und Span Tips erſter zu:„ und j ſelbſtl mein nen. u 1339 er Holz⸗ zann zu ommen. Förſter an ihm, er Ran⸗ upt mit als bis⸗ e blauen ſchlagen mmeres,“ Beilſtein te dazu. en, zum ollte die daß der tit Leu⸗ t er er⸗ ſchon in atte: im Ranzen⸗ immer en Leib je, üher⸗ weilener war im jewöhnt. ten klug gut ge⸗ en ſollte. nals im eute für m Beil⸗ aus des bdurfte, nringen Beilſtein zedanken puff, da⸗ wa aus⸗ n und ſolgt) ad ſelfe an. chwaden wallen. ikt. In me zwi⸗ mitten :„Halt! aktteil!“ und Be⸗ gelockert ſich das Mond⸗ in noch⸗ ma des ablẽ ſſig ung der ick, und urz un⸗ einem en zwei verab⸗ gen. . 9„Hakenkreuzbanner⸗ õroß-Mannheim Samstag, 15. Mai 1959 Oer geistige Fewinn Der dritte Tag der Mannheimer Mai⸗Rennen wird unter meiner gütigen Mitwirkung vor ſich gehen. Meine nagelneuen Schuhe werden am Sonntagnachmittag hinauswandern zum Rennplatz, und dann will ich meinen Pferde⸗ verſtand glänzen laſſen, daß meine Freunde vor Neid erblaſſen. Unter uns geſagt: ich habe kein Geld zu verwetten, denn wenn ich den Eintritt und ſechs kleine Helle bezahlt habe, dürfte mein Tagesbudget erſchöpft ſein. Ueber⸗ dies würde ich gar nicht um des ſchnöden Ge⸗ winnes willen an den Schalter treten. Nichts liegt mir ferner. Und außerdem bin ich kein Hellſeher, ſonſt würde in jedem Feld meine Einlaufwette zum Siege reiten. Nein, der wahre Sport bei der Sache iſt ja das aufregende Gefühl, ein paar tauſend Meter lang das Pferd zu verfolgen, auf das man ſeine Hoffnungen und ſeine zwei Mark fünfzig ge⸗ ſetzt hat. Bleiben wir bei den Hoffnungen; mit ihnen gewinne ich zwar immer nichts, aber ich verliere auch nie. Ich ſtudiere alſo die Natur⸗ geſchichte des Pferdes im allgemeinen und der am Start verſammelten Pferde im beſonderen, horche mit geſpitzten Ohren nach Tips herum, gebe meine eigene Meinung dazu und zähle an den Knöpfen ab; auf das Pferd, das dabei her⸗ 2040 hausholten. Nimm 4 zur Schöhpflege! GOATiATSERZEUENIS enSHDOMREEKox. auskommt, ſetze ich dann— natürlich nur im Geiſt. Es kann Waldteufel oder Herzogin ſein, Freiſchärler oder Thronfolger, vielleicht auch Alte Liebe, wahrſcheinlich aber infolge einer merkwürdigen Gedankenverbindung Allaſch. Allaſch iſt ein geiſtiges Getränk, Allaſch iſt aber in dieſem Falle ein Pferd, auf das ich im Geiſte einen höheren Einſatz wage, ſagen wir hundert Mark auf Sieg. Ich weiß jetzt nicht, ob er Fa⸗ vorit oder Außenſeiter iſt; wenn ich eine Ueber⸗ raſchung annehme, kann er ganz gut mit 870:10 herauskommen. Dann habe ich 770 Mark ge⸗ wonnen. Man ſtelle ſich vor, ich darf mitſchreien und toben, während alle Rennplatzgäſte mit Spannung das Schickſal ihrer vierbeinigen Tips verfolgen; und wenn wirklich Allaſch als erſter durchs Ziel geht, rufe ich mir nicht etwa zu:„Hätteſt du doch geſetzt“, nein, dann jauchze und jubiliere ich mit den anderen Gewinnern, ſelbſtlos wie ich bin. Denn geradeſogut hätte mein Allaſch einen Purzelbaum ſchlagen kön⸗ nen. Das iſt mein Syſtem. Theobald. Die Partei ehrt die Mülter Hoheitsträger überreichen Ehrenkreuze In dieſem Jahre wird zum erſtenmal anläß⸗ lich des Muttertages der deutſchen Mutter eine Ehrung dafür zuteil werden, daß ſie mit ihren Kindern dem Volk das koſtbarſte Gut gegeben hat. So werden am 21. Ma die kinderreichen Mütter, ſoweit ſie über 60 Jahre alt ſind, in öffentlichen Feiern der NSDAP auch in unſe⸗ rem Gau mit der Verleihung des Ehrenkreu⸗ zes vor der ganzen Nation geehrt werden. Sichtbar wird zum Ausdruck kommen, daß es eine Angelegenheit des ganzen Volkes und ſeiner herzlichſten Anteilnahme wert iſt, im Mit⸗ telpunkt des Ehrentages der deutſchen Mutter in würdiger Form ihrer zu gedenken. Die Blockleiter der Partei werden den Müt⸗ tern perſönlich die Einladungen zu den Feier⸗ ſtunden überbringen, und die NS⸗Frauenſchaft wird mit dem Bund Deutſcher Mädel dafür Sorge tragen, daß in würdig geſtalteten Räu⸗ men der entſprechende feierliche Rahmen her⸗ geſtellt wird. Im Mittelpunkt der Feier ſteht eine kurze Anſprache des Hoheitsträgers, der dann im Auftrage des Führers die Ehrung der Mütter durch die Verleihung des Ehrenkreuzes vornimmt. Ein geſelliger Aus⸗ klang der Feierſtunde wird dazu überleiten, daß das Volk dieſen Tag nicht nur in Stolz und Ehrfurcht, ſondern auch in Freude begeht. Die Hauushaltungsliste schion duusgefülliꝰ Wir erleben in dieſen Tagen die umfaſſendſte Zählung, die je durchgeführk wurde/ 9o Jentner Vordrucke wurden von 3700 Zählern in Mannheim verkeilt/ Noch ein paar Ratſchläge In den letzten Tagen ſah man oft Männer mit großen orangefarbenen Papiertaſchen durch die Straßen gehen; es ſind die Zähler, die ſich freiwillig für die große Beſtandsauf⸗ nahme des deutſchen Volkes zur Ver⸗ fügung geſtellt haben und ehrenamtlich bei der Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung am 17. Mai 1939 mitwirken. In den Zählertaſchen, die uns durch Größe und Farbe auffielen, befanden ſich die mannigfachen Vordrucke, die nach der Zählung ausgefüllt in den gleichen Taſchen wie⸗ der zurückgegeben werden. Es iſt ein richtiger Papierkrieg. So mancher wird ſich beim erſten Anblick der wei⸗ ßen, blauen, grünen und gelben Formulare ver⸗ zweifelt über den Haarſchopf oder die Platte fahren und die Frage erwägen, ob er ſich nicht an ſeiner Arbeitsſtelle für einige Tage beurlau⸗ ben laſſen muß, um alle Fragen richtig zu be⸗ antworten. Aber ſo ſchlimm iſt das gar nicht. Wer ſeinen Verſtand gut beiſammen hat, erle⸗ digt das ganze notwendige Uebel in einer ruhi⸗ gen Abendſtunde; wer das nicht fertig bringt, dem wird geholfen, denn die Zähler können über alles Auskunft geben. Mannheim: 141 Zählkreiſe Für Groß⸗Mannheim, das weit über eine Viertelmillion Einwohner hat, wurde die Durchführung der Zählung dem Statiſtiſchen Amt in C2, 1 übertragen, deſſen Leiter, Dr. Hofmann, zum Zählungskommiſſar beſtimmt wurde. Er hat das Stadtgebiet in 141 Zählkreiſe eingeteilt, die ſich jeweils um ein Schulhaus gruppieren, das als Zählſitz gilt und deſſen Rektor oder Direktor als Zähl⸗ leiter für ſeinen Zählkreis aufgeſtellt iſt. Das iſt eine beſondere Mannheimer Eigenart, denn nach der Reichsregelung gibt es nur Zähler und Oberzähler. Wir haben alſo hier einen wichtigen Verbindungsmann zwi⸗ ſchen der Zentralſtelle im Statiſtiſchen Amt und den Zählern draußen. Etwa 90 Zentner Papier ſind nunmehr an die 2700 Mannheimer Zählbezirke verteilt worden, nachdem zuvor ſämtliche Zähler eine Muſter⸗ day/ —— Treppovf, treppob mit den Zählertoschen ſammlung der Vordrucke zur eigenen Unterrich⸗ tung erhalten hatten. Ungefähr 15 Zähler⸗ verſammlungen wurden abgehalten— an einem Tag allein ſechs—, in denen Dr. Hof⸗ mann eine Stunde lang die Vordrucke und das Zählgeſchäft erläuterte und in Zweifelsfragen Auskunft gab. Ueberhaupt die Zweifels⸗ fragen! Die wichtigſten von ihnen werden Der Rennverein macht ſich beliebt Schnell erfüllte Wünſche/ Auch der vierte Platz erhielt einen Lautſprecher Verſchiedene unſerer Leſer haben bemängelt, daß am erſten und zweiten Tag der Mai⸗Ren⸗ nen die Schalter für Einlauf⸗Wetten nicht ausreichten. Wie uns von der Rennleitung dazu mitgeteilt wird, iſt man be⸗ ſtrebt, den Erforderniſſen Rechnung zu tragen, und hat deshalb zu den vorhandenen ſechs Ein⸗ lauf⸗Maſchinen nocheine weitere ange⸗ ſchafft, die morgen in Betrieb ge⸗ nommen wird. Außerdem erhält der zweite und dritte Platz, wo bisher ein Schreibſchalter war, noch je einen weiteren Schalter. Damit dürften genü⸗ gend Möglichkeiten zur Abgabe von Einlauf⸗ wetten beſtehen; es kommt nur darauf an, daß ſich die Wettluſtigen auch rechtzeitig an den Schaltern einfinden und nicht ihren Einſatz auf die allerletzten Minuten vor dem Start hinaus⸗ zögern. Wenn die Startglocke ertönt, iſt be⸗ kanntlich Totoſchluß! Gewiß möchte ſich jeder die Pferde möglichſt lange anſehen und dann noch da und dort nach Tips hören. Aber alles muß einmal ein Ende haben,— auch die„Pa⸗ rade“, ſonſt ziehen ſich die Rennen zu lange hinaus. Es ſei bei dieſer Gelegenheit erwähnt, daß man in Frankfurt an den Schaltern für Einlaufwetten nur zwei Maſchinen hat, in Ba⸗ den⸗Baden gar keine. Einer geſtern vom„HB“ veröffentlichten An⸗ regung zufolge erhält übrigens am Sonn⸗ tag auch der vierte Platz einen Laut⸗ ſprecher. Man ſieht daraus, daß der Renn⸗ verein beſtrebt iſt, alle berechtigten Wünſche zu erfüllen. Verkehrszeichen werden geſtrichen. Gegen⸗ wärtig erhält eine große Zahl von Mannheimer Verkehrszeichen einen neuen Anſtrich, der vor allem die eiſernen oder hölzernen Poſten und die Rückſeiten umfaßt. Da für dieſen Anſtrich eine helle Farbe Verwendung findet, treten dieſe Verkehrszeichen fortan nicht nur recht deutlich in Erſcheinung, ſondern machen auch einen freundlichen Eindruck. biese Zeichnung Edgar Johns entstond bei dem Besuch, den wir dem Mannheimer Zählungs- kommissor Dr. Hof mann obstotteten, um ihn öber ollerlei zu befrogen mit einem beſonderen Schlagwortverzeichnis beantwortet, aus dem u. a. hervorgeht, daß ein Warenautomat keine Arbeitsſtätte iſt und daß die Bewohner von Wohnwagen eine Haushal⸗ tung bilden. Erfreuliche Bereitſchaft zur Mitarbeit Für fünf bis acht Zähler, deren jeder durch⸗ ſchnittlich acht Grundſtücke zu bearbeiten hat, iſt ein Oberzähler beſtimmt, an den die aus⸗ gefüllten Liſten zurückgegeben werden. Die Einteilung hat in Mannheim gut geklappt; ihr dienten als Grundlage die früheren Zählun⸗ — 0 Bei der Zählung von 1933 kam man aller⸗ dings mit 1800 Zählbezirken aus; denn damals war das zu verarbeitende Material bei weitem nicht ſo umfangreich. Als Zähler haben ſich in erſter Linie Lehrer, Beamte und Ange⸗ ſtellte der öffentlichen Körper⸗ ſchaften in ſo großer Zahl gemeldet(im gan⸗ zen 3700), daß der Bedarf überreichlich gedeckt war. Außerdem hat ſich noch der Reichsluft⸗ ſchutzbund zur Verfügung geſtellt. Bei frühe⸗ ren Zählungen hatte man immer große Mühe, die ehrenamtlichen Mitarbeiter in ausreichender Zahl zu bekommen; heute weiß jeder Volksge⸗ noſſe, daß es auf ihn ankommt. Den hilfsberei⸗ ten Dienſtſtellen und allen Zählern gebührt der Dank und die Anerkennung der Allgemeinheit. Das zunächſt wichtigſte Papier iſt die An⸗ weiſung für die Arbeit des Zäh⸗ lers. Dieſe Druckſachen waren bereits für die im vorigen Jahr geplante Volkszählung vorge⸗ ſehen, die hidighe der politiſchen Ereigniſſe auf 1939 verſchoben wurde. Es wäre Papierver⸗ ſchwenduna geweſen, dieſe Rieſenmengen von Papier einſtampfen zu laſſen und durch Neu⸗ drucke zu erſetzen. Deshalb wird niemand An⸗ ſtoß daran nehmen, wenn auf den Formu⸗ laren noch die Jahreszahl 1938 ſte ht. Die zwölf Seiten umfaſſende Anweiſung für die Zähler iſt ſehr ausführlich gehalten; aus ihr kann alles entnommen werden, was für die Zählarbeit zu wiſſen notwendig iſt. Die Ober⸗ zähler haben außerdem eine beſondere Anwei⸗ ſung erhalten. Was wir ausfüllen müſſen Das wichtigſte Zählpapier iſt die f ushal⸗ tungsliſte; ſie dient der Erfaſſung der Haushaltungen und enthält in erſter Linie Fra⸗ gen für die Volkszählung im engeren Sinne und für die Berufszählung. Intereſſant iſt der Abſchnitt D, in dem alle verheirateten Frauen die Zahl ihrer Kinder zum Zwecke einer Fami⸗ lienſtatiſtik angeben. atürlich enthalten auch dieſe Fragebogen wieder eine Anzahl von Er⸗ läuterungen, die neben dem Zähler und Ober⸗ zähler der Haushaltungsvorſtand leſen muß. Neu iſt die Frage nach der Volkszuge⸗ hörigkeit; mit ihrer Beantwortung kann ſich jeder Deutſche, der eine andere Staatsange⸗ hörigkeit beſitzt, zum Deutſchtum bekennen. Bei der Berufsangabe iſt zu beachten, daß eine all⸗ gemeine Berufsbezeichnung nicht genügt, ſon⸗ dern daß die wirkliche Tätigkeit angegeben wer⸗ den muß. Statt„Kaufmann“ iſt„Buchhalter in einer Lebensmittelgroßhandlung“ oder„Expe⸗ dient in einer Metallwarenfabrik“ anzugeben, 1„Fabrikarbeiter“ genauer„Eiſendreher“ uſw. Auf der vierten Seite der Haushaltungsliſte ſtehen die Fragen nach der Bodenbewirt⸗ chaftung und der Viehhaltung. Wer mehr als einen halben Hektar Garten oder Acker an⸗ baut, erhält einen beſonderen Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaftsbogen auf grünem Papier. Eine im Januar gemachte Vorerhebung ermöglichte die Anlegung der Betriebskarten. Außerdem werden noch blaue Fragebogen für nichtland⸗ wirtſchaftliche Arbeitsſtätten ausgegeben. Die beſondere Erfaſſung der Handwerks⸗ und Ein⸗ zelhandelsbetriebe macht das intereſſante Bild der Statiſtik noch vielſeitiger. Die Dreigliederung der Haushaltungsliſte er⸗ möglicht die Feſtſtellung der ortsanweſenden und der Wohnbevölkerung. Ganz neu iſt die Abſtammungskarte, ein Ergänzungs⸗ vordruck, auf dem die Raſſezugehörigkeit und die Vorbildung eingetragen werden, und der dann in verſchloſſenem Umſchlag dem Zähler zurückgegeben wird. Die Geheimhaltung dieſer Angaben bringt es mit ſich, daß z. B. Hornhaut, Schwielen, Warzen und dergl. werden raſch und ſchmerzlos entfernt mit Efaſit⸗Hühneraugen⸗Tinktur. Ein neu⸗ artiges, hervorragend bewährtes Spe⸗ zialpräparat mit ſtarker Tiefenwirkung. Preis RM.—.75. In Apotheken, Dro⸗ erien und Fachgeſchäften auch Efaſit⸗ Fußbad,⸗Creme und⸗Puder erhältlich.“ — Gratisproben vom München 27 U. Hausangeſtellte dieſes Formular in einem be⸗ ſonderen Umſchlag abgeben können. Wenn alle Vordrucke wieder beim Zähler ein⸗ gelaufen ſind, füllt er einen letzten Vordruck aus, die gelbe Kontrolliſte, die einen Bericht über ſeine Tätigkeit darſtellt. Schiffer und Einſiedler Nicht alle Einwohner Mannheims wohnen in Miethäuſern oder Eigenheimen. Daraus erge⸗ ben ſich einige Sondergebiete, die bei der Zählung zu berückſichtigen ſind. Die auf Schif⸗ fen wohnenden Volksgenoſſen werden beſonders erfaßt und in elf Zählbezirken von eigenen Zäh⸗ lern aufgenommen. Für dieſe Arbeit ſtellten ſich Beamte des Badiſchen Hafenamtes, des Rhein⸗ bauamtes und des Städtiſchen Tiefbauamtes, Abt. Waſſerbau, zur Verfügung. Ebenſo werden —— Erst scheint die Arbeit riesengroß. die Bewohner einzelner Häuſer, zu denen no keine Straßen führen oder die ſich— wie es bei Rh 0 5 M habe angeſiedelt haben, in die Zählung einbezogen; hier ſind es die Feldhüter, die ſich ja ßen genau auskennen, die in ihren Feldhutbe⸗ zirken das Zählungswerk vornehmen. Eine Sache für ſich ſind auch die Soldaten in den Kaſernen. Der ganze Papierſegen wandert nach Durch⸗ Heute schon Görön denken: 27. ai: nuttectag Große Geschenk-Auswöhll Konditorei-Kaffee H.(. C1, 8 Duf 21658 TrixANEx — ertrieb Togalwerk Fall iſt— in Waldrodungen —— ſen dſt e 3 wir, in „hakenkreuzbanner⸗ Ebere der Zählarbeit vom Statiſtiſchen Amt ieder nach Karlsruhe an da im ſo Landesamt, von wo er kam, Oertlich wird a das Ergebnis nicht ausgewertet; das geſchieht vielmehr in der Gauhauptſtadt unter Anwen⸗ dung des Hollerith⸗Verfahrens, und aus den Länderergebniſſen erfolgt dann die Sn ſtellung für das Reich. Es handelt ſich diesmal um das umfaſ⸗ Zählungswerk, das je in Deutſchland, ja, vielleicht in der ganzen Welt, durchgeführt wurde, und um die erſte Vollks⸗ zählung im Großdveutſchen Reich, Die erſte Zählung im, Dritten Reich geſchah im Juni 1933. Die ſtatiſtiſche Auswertung wirv für Volk und Wirtſchaft von größter Bedeutung ſein, auf ihr wird die Planung ſo mancher Zu⸗ kunftsarbeit beruhen, mit der ſich unſere Staats⸗ führung zu befaſſen hat. Bei unſerem Beſuch im Statiſtiſchen Amt rinnerung an ſo manche zahlſchlacht früherer Jahre, ein Gewimmel wie in einem Ameiſenhaufen vorzufinden; aber es war alles ganz anders. Der Direktor des Am⸗ tes, Dr. Hofmann, konnte uns berichten, daß unter Leitung von Stadtamtmann Stephan mit einer Anzahl von anderen Amtsſtellen zur Verfügung F 0 Hilfskräfte die ganze Vorarbeit ſchon getan iſt. Wir fiantden —— +— 5 u. 5* 2 04 4 8-A Alle Formulore sind jetzt ausgegeben vor leeren Regalen, da die Papierflut von 90 Zentnern ſich bereits auf Zählbezirke, Zähler und Haushalte verteilt hat. Hochbetrieb wird exſt wieder einſetzen, wenn die Vordrucke ausge⸗ lt zurückkommen. Wer nun, ob gern oder ungern, ſich daran macht, den Anſturm der Fragen zu bewältigen, ſei ſich darüber klar, daß dies alles not⸗ wendig iſt und daß keine einzige Frage aus Neugier oder Schikane geſtellt wird. Mit den Vordrucken gehe man f n80 um, verziere ſie weder mit Tintenkleckſen noch mit Kuift c und vergeſſe am Schluß die 18 110 rift nicht. Wenn das getan iſt, atmen wir tief auf; denn wir wiſſen, daß wir nun wieder ein paar Jahre vor ſolchen Anſtrengungen bewahrt ZImmer mehr Kraftfahrzeuge. Im ril wurden im Deutſchen Reich(einſchließlich Oſt⸗ mark und Sudetenland) insgeſamt 64 133 Kraft⸗ fahrzeuge und 1223 Kraftfahrzeuganhänger neu zugelaſſen. Gegenüber dem Vor⸗ monat hat damit die Geſamtzahl der Neuzu⸗ laſſungen an Kraftfahrzeugen um 24 v. H. zu⸗ genommen. Hierzu haben vor allem vermehrte Zulaſſungen von Krafträdern beigetragen, von denen 39 499 neu in den Verkehr kamen, 17236 erſonenkraftwagen und 2729 Zugmaſchinen. im Vergleich zum April 1938 lag die Geſamt⸗ zahl der zugelaſſenen Kraftfahrzeuge um ein Fünftel höher. Kleine Miseen Stadtchronik Rhein und Neckar ſteigen. Durch die Regen⸗ fälle der letzten Tage iſt auch der Waſſerſtand unſerer Flüſſe beeinflußt worden. Sowohl der Rhein als auch der Neckar ſtiegen ſeit Mittwoch um nahezu 1½ Meter an. Der Ahein, der am Mittwoch einen Pegelſtand von.f68 Meter auf⸗ zuweiſen hatte, machte innerhalb 24 Stunden einen Sprung auf.51 Meter und am Freitag bis auf.99 Meter. Aehnlich liegen die Dinge beim Neckar, der am Mittwoch einen Pegelſtand von.75 Meter hatte, bis zum Don⸗ nerstag auf.55 Meter und bis zum Freitag auf.84 Meter ſtieg. Oberhalb des Straßen⸗ hat der Neckar leicht die Ufer über⸗ utet. Dank für Einſatzbereitſchaft. Die Ortsgruppe Mannheim des DDac hat allen Mitgliedern, die am Geburtstag des Führers ihr Fahrzeug 15 Verfügung geftelt hatten, um den Schwer⸗ riegsbeſchädigten die Teilnahme an der Wehr⸗ machtsparade und eine kleine Ausfahrt zu er⸗ neiſſch en, als Anerkennung für ihre Einfagbe⸗ reitſchaft eine Leder⸗Brieftaſche übermittelt. 75. K Herr Adam Reinhard, Mannheim, G 7, 41, feiert am Samstag bei * Acht in W2 „Hakenkreuzbanner“ wünſcht ihm alle Gute für die Zutunft⸗ Die zivile Gefolgſchaft der Wehrmacht feiert. Die Deutſche Arbeitsfront. Abteilun, ehr⸗ macht, veranſtaltet am 20. Mai im Roſengarten eine, Maifeier für alle Gefolgſchaftsmitglieder der Wehrmachtshetriebe des Standortes Mann⸗ N en bei der ſich an die Feier⸗ tunde ein erſtklaſſiges Varieteprogramm an⸗ ate und abſchließend ein Maitanz veran⸗ taltet wird. Die Feier begeht mit den Arbeitskameraden der DAß, Abtei⸗ lung Luft. Die Verbundenheit zwi⸗ ſchen ziviler Gefolgſchaft und Soldaten wird durch Musbiich f Teilnahme der Truppenteile zum Ausdruck kommen. Frühlingsfeſt beim Liederkranz Waldhof. Mit einem groß aufgezogenen Abend eröffnete der meren Waldhof die Serie ſeiner dies⸗ jährigen geſelligen Veranſtaltungen. Er wurde ein voller Erfolg, Da war Pia Obermaier, eine ediegene Vortragskünſtlerin, die N vom rühling und von der Liebe zu erzählen wußte, drollig über Poeſie und Proſa im Alltag plau⸗ derte, die aber auch als gewandte Anſagerin geſchickt die Maſchen des Abends knüpfte. Dann entzückte Marianne Kugel, eine kleine Solotän⸗ erin, Dazwiſchen bot der geſchulte Chor des ereins Frühlings⸗ und Soldatenlieder, er⸗ klangen ferner die munteren Weiſen der Ka⸗ pelle Emil Kaſtner. Wie man merkt, eine reiche Folge, die zündete und Stimmung ſchuf für den anſchließenden ausgedehnten Maitanz. Die Spargelanfuhr hat geſtern keine Steige⸗ rung erfahren. Immer noch wirkt ſich die kühle Witterung aus. In der Preishöhe iſt ein klei⸗ ner Rückgang zu verzeichnen. Die Tagespreiſe auf dem Schwetzinger Spargelmarkt waren geſtern 75, 55 und 45 Pfennig. „Meiſe begeht Mundraub. Eine Leſerin hatte dieſer Tage ein luſtiges Erlebnis mit einer Meiſe, die ſich in der Speiſekammer zu ſchaffen machte. Die Hausfrau in der Küche hörte neben⸗ an Papier raſcheln und dachte an ein Mäus⸗ chen, das ſich vielleicht in der Speiſekammer gütlich tun wolle. Als ſie vorſichtig öffnete, ſaß auf dem Geſtell für Eingemachtes nicht ein Mäuslein, ſondern ein Meislein, das munter Die Kleingärtner warten auf Sonne Der Winter zur Schulung benützt/ Uun beginnt wieder der Leiſtungswettbewerb Wir alle ſehnen uns täglich mehr nach Wärme und Sonne, weil wir in dieſem Jahre damit erſt ſpärlich beglückt wurden. Man hofft von einem Tag auf den anderen und erwartet den notwendigen Aufſchwung, der ja einmal kommen muß. Ganz beſonders aber freuen ſich die Kleingärtner auf die wärmebringende Sonne, weil ſie— mitten die der Früh⸗ jahrsarbeit ſtehend— endlich auch einmal einen Fortſchritt im Wachstum der Pflanzen ſehen wollen. Zwar iſt alles das, was man geſät und geſetzt hat, recht gut aufgegangen oder angewachſen, zwar hat kein Froſt bis jetzt die Blüten der recht gut anſetzenden Obſthäume und ⸗ſträucher vernichtet, aber das Wachstum will nicht richtig vorwärtsgehen. Den„Rückſtand“ bedauern die Kleingärtner auch deswegen, weil ſie noch gar nicht in vol⸗ lem Umfange zeigen können, wie ſchön und zweckmäßig ſie ihre Gärten angelegt haben. In wenigen Tagen ſollen nämlich bereits die alljährlichen Gartenbegehungen einſet⸗ zen, die den Zweck haben, die ſchönſten Gärten und Kleingartenanlagen zu ermitteln. In Mannheim werden dieſe Gartenbegehungen von der Stadtgruppe der Kleingärtner— in der 13 Vereine mit 6500 Mitgliedern zuſammenge⸗ ſchloſſen ſind— unterſtützt und gefördert. Die Vereinsleiter ſchlagen die als ſchön befundenen Gärten vor. Kommiſſionen, die aus Mitglie⸗ dern anderer Vereine gebildet werden, geben ihr Urteil ab, und Fachleute nehmen ſchließ⸗ lich eine nochmalige Prüfung vor, ehe man die Preiſe vergibt. Daß die Kleingärtner, die auf ihr Stückchen Land ſehr ſtolz ſind, alles daran⸗ ſetzen, um bei dieſem Leiſtungswettkampf gut abzuſchneiden, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. In dieſem e dürfte es noch in⸗ tereſſieren, daß die Mannheimer Kleingärtner in den Wintermonaten zielbewußt ge⸗ ſchult und mit den Dingen vertraut gemacht wurden, die für die notwendige Leiſtungsſtei⸗ gerung erforderlich ſind. Sie hörten Vorträge über Pflanzungsmethoden, Schädlingsbekämp⸗ fung und Verwertung. Uebrigens verfügen wir in Mannheim in je⸗ dem Stadtteil über Kleingärten, die zum größ⸗ ten Teil auf einem Gebiet liegen, das als Kleingarten⸗Dauergelände erklärt wurde. Für Gelände, das für Stadterweiterungszwecke in Wegfall kommen mußte, iſt neues Kleingar⸗ tengelände zur Verfügung geſtellt worden, das nun auch für Dauerzwecke beſtimmt worden iſt. Bei Feudenheim, Käfertal, Sandhofen und am Flugplatz befinden ſich ſolche neuen Anlagen, die ſich nach ihrer Anpflanzung und Ausgeſtal⸗ tung in den Kranz der ſchönen Mannheimer Kleingärten gut einfügen werden. j 8 auf die Papierhülle um die Butter loshackte. Im Nu war es durch das offene Fenſter ent⸗ flogen, Aber es verſuchte ſpäter immer wieder, durch den nun geſchloſſenen Fenſterladen in die Kammer zu kommen. Zum Abſchluß heitere Muſik. Das letzte ſtädti⸗ ſche Konzert am 16. Mai im Ritterſaal des fag wurde von Dr. Ernſt Cremer— der fortgeſchrittenen Jahreszeit 1— auf einen heiteren Ton geſtimmt. Die Vortragsfolge bringt neben einer Serenade von Mozart drei Ballettſtücke von Rameau und der Ballettſuite von Reger als Ausklang Arno Landmanns hei⸗ tere Variationenreihe Über Schumanns„Fröh⸗ lichen Landmann“ für Kammerorcheſter und Klavier. Den Klavierpart ſpielt die Gattin des Komponiſten, Elſe Landmann⸗Drieſcher. Im— erſten Teil des Konzertes wird der Solo⸗ Bratſchiſt des Nationaltheaters, Ernſt Hoeniſch, als Uraufführung ein Bratſchenkonzert von Hoffmeiſter, einem Komponiſten der Mozart⸗ zeit, ſpielen. Arbeitsbuchpflicht nicht für ſmifker Durch Verordnung des Reichsarbeitsminiſters iſt für das Reichsgebiet eine Erweiterung des Perſo⸗ nenkreiſes verfügt worden, der der Arbeitsbuch⸗ 4177 unterliegt, Unter anderem erfolgte eine Ausdehnung auch auf die ſelbſtändig Berufstä⸗ tigen, Ausdrücklich werden jedoch die im Ge⸗ ſundheitsweſen hauptberuflich tätigen Perſonen wie Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Heilpraktiker, Dentiſten und Hebammen von der Arbeitsbuchpflicht ausgenommen. Angorakaninchen mit Staatszuſchüſſen. Den teuerſten und wertwollſten Spinnſtoff, den die Textilinduſtrie verarbeitet, gewinnen wir vom Angorakaninchen. Viel zu wenia dieſer wert⸗ vollen Wolle wird heute erzeugt, der Bedarf Süntbch 87 unt 1939 54 aſt di duhaltdie Wahl 3 725 . + r. 7, ſe. 7,. ul? 7 CαHN HAñꝗ der deutſchen Induſtrie iſt etwa zehnmal ſo groß, wie die jetzige Erzeugung. Das Reichs⸗ miniſterium für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft gibt Zuſchüſſe für denjenigen, der ſich Angorajunghäſinnen kauft, und zwar 3 Mark oder 5 Mark je nach Alter des Tieres. Auch für den Bau von Kaginchenſtällen gibt es Beihil⸗ fen. Am 13. Mai, 16 Uhr, findet in der Wil⸗ helma Bad Cannſtatt eine Kreisfachgruppeci⸗ ſitzung und um 20 Uhr ein Kameraoſchafts⸗ abend ſtatt, am 14. Mai,.30 Uhr bis 13 Uhr, die Haupttagung der Reichsfachgruppe Kanin⸗ chenzüchter. Auch die Mädel gehen auf Fahrt Ddas Sommerprogramm für Jungmädel und Bom kann ſich ſehen laſſen Es iſt längſt eine Selbſtverſtändlichkeit gewor⸗ den, daß nicht nur unſere Jungen, ſondern auch unſere Mädel in den Ferien oder während des Urlaubs hinausziehen, um auf Fahrten ihre engere und weitere Heimat kennenzuler⸗ nen. Auch das Lager nimmt im Sommer⸗ dienſtplan des BDM und der Jungmädel einen breiten Raum ein. So wollen wir heute auch mal einen Blick in das Fahrten⸗ und Lagerprogramm des Jung⸗ mädel⸗Untergaues Mannheim(171) werfen. Im Mittelpunkt der geſamten Lager⸗ arbeit ſteht das große Lagerin Weinheim an der Bergſtraße, das für die Zeit vom 27. bis 29. Mai, alſo über die Pfingſttage, vorgeſehen iſt. Die Unterbringung der 500 Jungmädel, die an dieſem Lager teilnehmen, erfolgt im weſent⸗ In Zelten wird lichen in Privatquartieren. ſelbſtverſtändlich nicht genächtigt. Teilnehmen können nur Jungmädel über zwölf Jahre und Führerinnen. Die Unkoſten betragen abzüalich der Anfahrt, die für die Mannheimer Teilneh⸗ merinnen mit der OEc erfolgt und um 50 Pro⸗ zent verbilligt iſt,.50 Mark. Für Pfingſtſonntag iſt im Rahmen des La⸗ gerprogramms im Ehrenhof der Wachenburg eine Morgenfeier vorgeſehen, an der auch der Standort Weinheim der HJ teilnehmen wird. Oeffentliches Liederſingen, Lagerzirkus — ähnliche Veranſtaltungen ſind ebenfalls ge⸗ plant. In den Jugendherbergen von Auerbach, Lin⸗ denfels, Walldürn, Zwingenberg, Heppenheim und Reiſenbach finden in der Zeit vom 28. Juli bis 5. Auguſt und vom 5. Auguüſt bis 13. Auguſt je zwei Sommerlager ſtatt. Die Unkoſten betragen 5 Mark. Auch hier iſt die Anfahrt um 50 Prozent verbilligt. Recht vielſeitig iſt auch das Sommer⸗ programm des BdM⸗Untergaues Mannheim(171). Vom 19. bis 27. Auguſt gelangt in Markelfingen am Bodenſee ein Erholungslager zur Durchführung. Die Geſamt⸗ koſten belaufen ſich auf 20 Mark. Die Unter⸗ bringung der Teilnehmerinnen erfolgt in der Jugendherberge in Markelfingen. Von dort aus werden dann Wanderungen und Dampferfahr⸗ ten auf dem Bodenſee unternommen. Bis an den Bodenſee Bunt und umfangreich iſt das Programm der Schwarzwald⸗ und Bodenſeefahrt vom 12. bis 27. Auguſt, die mit Fahrrädern durchgeführt wird. Auch die Bahn wird teil⸗ weiſe benutzt und zwar auf der Hinfahrt bis Baden⸗Oos, auf der Rückfahrt ab Karlsruhe, Schließlich verdient noch die Schwarz⸗ waldfahrt vom 5. bis 13. Auguſt Beach⸗ tung. Mit der Bahn geht es bis Freiburg. Von dort aus werden Fahrten und Wanderungen unternommen. Die Unkoſten für dieſe Fahrt belaufen ſich auf 15 Mark. Fahrt und Lager 0555 auch für unſere Mädel zwei Begriffe geworden, die die Grundlage des ganzen Sommerdienſtes ſchlechthin darſtellen. Auch für die Mädel, die heute nicht mehr als wohlbehütete Töchter zu Hauſe ſitzen, ſondern mitten im Berufsleben ſtehen, muß die Forde⸗ rung nach einer zielbewußten und vernünftigen Freizeitgeſtaltung erhoben werden. Hunderte Mannheimer Mädel werden deshalb auch im Laufe dieſes Sommers dem Ruf, hinauszuzie⸗ hen und unſere ſchöne Heimat zu erwandern oder im Lager unvergeßliche Tage der Kamerad⸗ ſchafft zu verleben, Folge leiſten und dann mit neuen Kräften freudig an ihren Arbeitsplatz oder auf die Schulbank zurückkehren..—. Die jüngſte Aufgabe der NSB Der Bahnhofsdienſt Im vorigen Monat wurde in den Bahnhöfen Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Konſtanz und Singen a. H. der NSV.Bahnhofsdienſt aufgenommen, was einen weiteren wichtigen Markſtein auf dem Wege nationalſozialiſtiſcher Geſundheitsführung bedeutet. Der NSV⸗Bahnhofsdienſt kommt der Ge⸗ ſamtheit aller durchreiſenden Volksgenoſſen zu⸗ gute. Vor allem dient dieſe ſegensreiche Ein⸗ richtung der Betreuung von Mutter und Kind. Wir wiſſen, daß das Reiſen mit Kindern keine Kleinigkeit iſt. In dieſem Falle wird jede Mutter dankbar die ihr gebotene Hilfe annehmen und froh ſein, wenn ſie in den freundlich und zweckmäßig eingerichteten Räumlichkeiten der NSV⸗Bahnhofsdienſte das hungrige Mägelchen der Lieblinge befriedigen — reinigt und schonend Stoffe, Teppiche. Olfarbanstriche ———— kann. Hiex iſt es möglich, Brei zu kochen und andere Kleinkindernahrung herzuſtellen. Indem der NSV.Bahnhofsdienſt ſo manche Schwierigkeiten für die reiſende Mutter be⸗ ſeitigt, dient er wahrhaft der Volks⸗ geſundheit, zumal jede Hilfeleiſtung ko⸗ ſtenlos geſchieht. Auch friſche Kinderwäſche iſt bereit. Alleinreiſende Perſonen werden gleichfalls gerne Rat und Hilfe in Anſpruch nehmen, insbeſondere zur Nachtzeit und wenn es gilt, für ein paar Stunden Obdach zu fin⸗ den. Schließlich iſt der NSV⸗Bahnhofsdienſt litan. Lage, bei Unfällen erſten Beiſtand zu eiſten. Allerorts ſtehen dieſen NSV⸗Einrichtungen bewährte und erfahrene Kräfte zur Verfügung. Faſt ausſchließlich ſind es ehrenamtlich lätige Frauen der NS⸗Frauenſchaft, die ſich in der volkspflegeriſchen Arbeit auskennen und. ſchon ſeit Jahren als ehrenamtliche Mitarbei⸗ terinnen in der NSV wirken, ſei es als Sach⸗ bearbeiterin für Mutter und Kind, ſei es als Sachbearbeiterin für allgemeine Wohlfahrt. Große Frühjahrswefikämpie aes isturmbannes 11/2 am Samsiad und Sonntag, 13. u. 14. Mal, im nn( Honnschaktsvlerkämpfe, 10* 100-Heter-Hindernisstafkel. 1500-Heter-Hannschaktslaux, Tauzienen, Hanupallhiitzrurnier, Vorkünrungen uus dem Sport-Dienstbetrieb der Wänhrend der Weitkämpie spielt die Kapelle der 52.-Sflandarie Heidelbhers Lerelz Wr Serpleg verEen: ¶Ille Uolſisgenossen ins Studion zur j G W Stüdtif. Samés bis Same Sond Werk. Theater 183% 1 bergz Stüdtiſ⸗ tag 1 ſäle: tag 9 battiſt Planeta projek und 1 Palmen bis 17 kleine Eb Ein Am Deutſch ſender Flakart des An Reichsj Stell Stellrec der Ju wörtlick „Lieb ſchutz if Ein der immer, kann m der der möchten Hof zu Die& jungen treter( Dienſte ihr im ſteht, d. rung ar erſt für ein und ſetzt iſt, Der 9 die ſich lich gea⸗ merader Dienſt t Aber Dienſt; ſtehen Was ni dem Ge ———— ——— Doôs 30 Eflebni HN( ιO HAñD nmal ſo Reichs⸗ andwirt⸗ der ſich 3 Mark Auch für Beihil⸗ der Wil⸗ aruppem⸗ oſchafts⸗ 13 Uhr, Kanin⸗ hrt arſtellen. nehr als ſondern e Forde⸗ ünftigen hunderte auch im uszuzie⸗ wandern amerad⸗ ann mit ſeitsplatz —t. SB ihnhöfen Ronſtanz ofsdienſt vichtigen liſtiſcher der Ge⸗ 'ſſen zu⸗ che Ein⸗ tutter iſen mit m Falle gebotene 1 ſie in richteten nſte das riedigen hen und . manche tter be⸗ zZolks⸗ ing ko⸗ erwäſche werden Inſpruch id wenn zu fin⸗ fsdienſt tand zu htungen fügung. mtlich die ſich nen und. kitarbei⸗ s Sach⸗ es als ahrt. ——— fler e„hakenkreuzbanner⸗ Samstag, 13. Mat 1959 Oas jot Houto bo59 Samstag, den 13. Mai Nationaltheater:„Oeſterreichiſche Tragödie“. Schau⸗ ſpiel von Oertel. Stävt. e Ausſtellung„Japaniſche Gebrauchs⸗ gegenſtände“. 4 7 ankenkaffee enhaſchen, a affee i 41 Kaffee Wien, Benbent Hütte, Grin⸗ zing⸗Stube. Tanz:'s Holzkiſtl im Mannheimer Hof, Parkhotel, Eremitage⸗Bar in der elle, Waldparkreſtaurant am Stexn, Reichsautobahngaſtſtätte, Flughafengaſt⸗ ſtätte, Rennwieſengaſtſtätze. Stündige Duͤrbietungen: Stüdtiſche Kunſthane, Moltteſtraße 9: Dienstag bis Samstag 10—13, 15—17 Uhr, Leſeſaal: Dienstag bis Aas 3 10—13, 15—17, 19.30—21.3 Mi Somtetamzſerag a Ken Uhr; Sonntag 11—13 Uhr. ſtellung: Karl Albiter— Das geſammelte erk Theatermuſeum, k 7, 20: Montag bis Sonntag 10 bis 13, 15—17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dal⸗ bergzeit. 2 Stüdtiſche Schloßbucherei: Ausleihe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr: Samstag 11—13 Uhr. Leſe⸗ fäle: Montag bis Freitag—13, 15—19 Uhr: Sams⸗ tag—13 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giam⸗ battiſta Bodont und Joh. Gottlieb Fichte. Planetarium im Luiſenpart: Vorführung des Stern⸗ projekttors: Montag bis Freitag 16 Uhr; Sonntag 16 und 17 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpart: Montag bis Samstag.30 bis 17 Uhr: Sonntag—12, 14—17.30 Uhr. Stüdtiſche Volksbücheret: Zweigſtelle Neckarſtadt, Vort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr; Dienstag und Donnerstag 10.30—12.30 Uhr; Mittwoch, Freitag 16 bis 19 Uhr. Jugendausleihe: Dienstag 14—17 Uhr; Donnerstag 16—19 Uhr. Leſeſaal: Montag bis Samstag 11—13 Uhr; Montag bis Freitag 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag, Freitag 16—19 Uhr, Mittwoch 16—20 Uhr. — gendbücherei, 7, 46: Dienstag, Donnerstag 16—20 Uhr; Freitag 15—19 Uhr. Kinderleſehanle: Montag. Mittwoch, Freitag, Samstag 15—19 Ubr. Stüvtiſche Muſikbücherei, I. 2, 9: Ausleihe: Dienstag, Freitag 10—13, 16—19 Uhr. Schallplattenvorfüh⸗ rung: Donnerstag 10—16 Uhr. Rundfunk⸗Programm für Samstag, den 13. Mal eichsſender Stuttgart: 5,45, Morgenlied, Zeit, Wet⸗ G mingfkif..30 Frllölonzert, 750 ach⸗ richten..00 Waſſerſtandsmeldungen..10 m⸗ naftik..30 Morgenmuſtk..20 Für dich daheim. 10.06˙ König der Wiſſenſchaft. Ein Hörſpiel um Ale⸗ ander von mboldt. 11.3 olksmuſik und auernkalender, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Ng richten. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Bunte Volks⸗ muſik, 15.00 Gute Launel 16.00 Heitere Muſſt zum Samstagnachmittag. 18.00 Tonbericht der Woche. 19.00 Wer will mit mir zum Tanze gehen! 20.90 Nachrichten. 20.15 Wien iſt ein Märchen! Die Stadt der Lieder. 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sport⸗ 22.30 FItalieniſche Tanzmuſik. 24.00 Nacht⸗ onzert. Deutſchlandſender:.10 Eine kleine Melodie..30 4 15 00 Nachrichten. 10.00 Männer um en ffcer 4 obert Ley. Wort und Tat. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Dreißig bunte Mi⸗ nuten. 12.00 Mittagskonzert. 13.45 Neueſte Nach⸗ — 1300——.—— 11470 05 3 unte ochenende. achmittag 18.00 Reitermärſche und Reitergeſchichten. 15.0 5 5 Sport der Woche, 19.15 Bunte Auskeſe, 29.00 Das geht jeden Kraftfahrer an! Wirtſchaftlich fahren!— heißt die neue Parole Die Bezirksfachgruppe Baden für Kraftfahr⸗ zeuge, Kraftſtoffe, Garagen der Wirtſchafts⸗ ruppe Einzelhandel ſtellt uns nachſtehende usführungen zur Verfügung, die wir dem Studium unſerer kraftfahrenden Leſer empfeh⸗ len, Dem Thema kommt inſofern noch Kereh be⸗ ſondere Bedeutung f4 als es auch in direktem ſhlrbent“es“ mit dem Problem Verkehrs⸗ cherheit ſteht. Die Schriftleitung. Jeder Kraftfahrer— ob er ſein Fahrzeug nun lediglich zu Erholungsfahrten benützt oder 14 Beruf benötigt— hat gewiß den veyſtänd⸗ lichen Wunſch, ſo billig und wirtſchaftlich wie ——— zu fahren. Leider wird in dieſem Be⸗ treben nach höchſter Wirtſchaftlichkeit im Fahr⸗ etrieb vielfach am Aateic Ort geſpart und damit anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber gröblich geſündigt. So iſt es beiſpielsweiſe un⸗ verantwortlich, das Belegen oder Nachſtellen⸗ laſſen abgelaufener Bremſen, die Erneuerung ſchadhafter Scheinwerfer⸗, Winker⸗ oder Stopp⸗ licht:⸗Lampen, den Erſatz von bis auf das Un⸗ tergewebe abgelaufenen Reifen oder die In⸗ r anderer Teile, die für die Ver⸗ ehrsſicherheit jedes Fahrzeugs unum⸗ gänglich notwendig ſind, aus„Sparſamkeits⸗ gründen“ aufzuſchieben oder ganz zu unterlaſ⸗ ſen. Daß aber das immer laufende ales „Betriebsſtoffkoſten“ bei faſt allen Fahaiſugen mit einigem guten Willen meiſt beträchtlich geſenkt werden kann, 745 be⸗ dauerlicherweiſe nur wenige Kraftfahrer. Sie ſich damit aber an der deutſchen Volkswirtſchaft, denn jede Vergeudung von Brennſtoff widerſpricht unmittelbar den Ab⸗ ſichten des Staates, mit einem Mindeſtaufwand an eine möglichſt vielſeitige und allgemeine Motoriſievung zu erreichen! Techniſch einwandfreier Fahrzeugzuſtand Das iſt der eine Faktor, um höchſte Betriebs⸗ wirtſchaftlichkeit zu erreichen. Es muß auch dem Laien einleuchten, daß beiſpielsweiſe der Kraft⸗ wagen mit einer ſonderangefertigten Spezial⸗ karoſſerie ohne weiteres mehr Brennſtoff ver⸗ braucht, als das katalogmäßige, Serienmodell, denn Spezialaufbauten wiegen faf immer be⸗ trächtlich mehr, als die Normalausführungen. Dieſelbe Erfahrung muß jeder Kraftfahrer auch dann ma 1 wenn er ſein Fahrzeug mit erſonen, Gepäck oder Gütern über das zuläſ⸗ ſige Nutzgewicht hinaus belaſtet. Aber weiß auch jeder Kraftfahrer, daß der Brennſtoffver⸗ brauch ſich erhöht, wenn ex ſtändig mit zu ge⸗ ringem Reifen⸗Luftdruck fährt, weil ch dann die Bodenreibung erheblich ſteigert? luch eine nur minimal zu knapp eingeſtellte Weil die kalte Luft unten blieb ſieht die Wetterlage auch in den nächſten Tagen noch nicht nach„Mai“ aus! Die Witterung Deutſchlands wird nun ſchon geraume F durch eine für die Jahreszeit— wenigſtens in ihrer Dauerhaftigkeit— gänz⸗ lich anonrmale Luftdruckverteilung beſtimmt, die naturgemäß auch der Wettervor⸗ Sa allergrößte Schwierigkeiten bereitet. ie iſt am treffendſten ſo zu charakteriſſeren, daß ein nordiſches Hochdruckgebiet an ſeiner Oſtflanke entlang für die Anfuhr kalter, ſüd⸗ und ſüdoſteuropäiſche Wirbeltätigkeit ſür einen uſtrom warmer Luftmaſſen nach Deutſchland orgte. Da nun die kalte und daher ſchwerere Luft unten blieb, hatten wir zukaltes Wet⸗ ter, wobei die an zi aufgleitende Warmluft für meiſt ſtapk bewölkten Himmel und zeitwei⸗ lig auftretende Regenfälle verantwortlich war. Immerhin verhinderte die Bewölkung auch ſtärkere nächtliche Ausſtrahlung und Abküh⸗ lung, die bei den an und für ſich ſchon niede⸗ ren, Temperaturen zu ſchädlichen Nachtfröſten Anlaß gegeben hätte. Die Entwicklung der Geſamtlage läßt eine durchgreifende Beſſerung vorerſt au noch nicht erwarten, daß über da Wochenende hinaus mit der ſicheren, aber keineswegs durchweg unfreund⸗ Ebenſo notwendig wie Schreibenlernen 44 Ein Luftſchutz⸗Appell an die Jugend/ Kein Junge, kein Mädel darf ſich ausſchließen Am Jugendſchutztag ſprachen über den Deutſchlandſender und verſchiedene Reichs⸗ ſender der Vizepräſident des RLB, General der Flakartillerie von Schroeder, und der Chef des Amtes für körperliche Ertüchtigung in der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Dr. Stellrecht. Die Ausführungen von Dr. Stellrecht ſprechen eindringlich für den Beitrag der Jugend zum Luftſchutz. Wir geben ſie hier wörtlich wieder: „Liebe Kameradinnen und Kameraden! Luft⸗ ſchutz iſt ein Gedanke, der zu euch gehören muß. Ein deutſches Mädel, ein deutſcher Junge muß immer, und wo es ſein mag, helfen wollen. Ich kann mir keine deutſche Familie vorſtellen, in der der Junge oder das Mädel erklären, ſie möchten es der Mutter überlaſſen, Haus und Hof zu ſchützen. Die Idee des Luftſchutzes muß gerade in der jungen und friſchen Kraft der Jugend ihre Ver⸗ treter haben. Ihr müßt es wollen, im Dienſte des Luftſchutzes zu ſtehen. Gerade weil ihr im Dienſte der nationalſozialiſtiſchen Idee ſteht, denn der Luftſchutz iſt eben eine Folge⸗ rung aus dieſer Idee. Hier ſorgt man nicht zu⸗ erſt für ſich ſelbſt, ſondern tritt für die anderen ein und gerade dann, wenn es Gefahr bedeutet. Bei einem Luftangriff gehört der Luftſchutz nicht zur aktiven Truppe, er hat keine Waffe in der Hand, und doch muß er ſich einſetzen. Ich denke hier an die alte Front zurück. Der Mann, der im ſchweren Feuer Telefonleitun⸗ gen geflckt hat, hat auch, ohne eine Waffe zu führen, mindeſtens ebenſoviel getan als der, der vorne im Graben lag und mit dem Ma⸗ ſchinengewehr loshämmerte. Wer Eſſen holen ging, Munition trug, Stollenhölzer nach vorne brachte, der tat dies ebenſo, und der Front⸗ ſoldat hat ſeinen Einſatz hoch geachtet, weil er wußte, daß es leichter iſt, mit der Waffe dem Feind gegenüberzuſtehen und ihn abzuwehren, als einen Dienſt zu tun, bei dem man ausge⸗ ſetzt iſt, ohne ſich wehren zu können. Der Junge, das Mädel, ver Mann, die Frau, die ſich im Luftſchutz aktiv einſetzen, müſſen ähn⸗ lich geachtet werden, wie an der Front die Ka⸗ meraden geachtet waren, die diefen ſelbſtloſen Dienſt taten. Aber nicht allein der Wille genügt, dieſen Dienſt zu tun. Man muß ihn auch ver⸗ ſtehen, man muß darin unterrichtet ſein. Was nutzt uns der beſte Wille, wenn man mit dem Gerät nicht umgehen kann, wenn man doch nicht helfen kann. Deshalb muß man es recht⸗ Biat lernen, wie man ſich gegen Gas, gegen randbomben verhält, wie man die Löſchmittel einſetzt. Man muß deſſen ſicher werden, was man gelernt hat, damit man es im Falle der 3 wie ſelbſtverſtändlich kann. Deshalb Uebung und Uebung, ſoviel wie möglich iſt! Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß jeder Deutſche Junge und jedes deutſche Mädel ein⸗ mal aktiv beim Löſchen eines Feuers mitge⸗ holfen haben muß. Ich bin ſogar der Meinung, daß die Ausbildung im Luftſchutz für die deut⸗ ſche Jugend ſo ſelbſtverſtändlich werden muß, wie daß ſie leſen und ſchreiben lernt. Meine Kameraden und Kameradinnen! Das, was ich hier ſage, iſt ein hohes Ziel. Wir wollen es aber erreichen, weil wir es erreichen feihſ Wir müſſen es erreichen, nicht für uns ſelbſt, ſondern, um einen Beitrag zum Schutze unſeres Volkes und Reiches zu liefern. Und das glaube ich ſagen zu können, zu einem ſol⸗ chen Beitrag iſt die deutſche Jugend noch nie umſonſt aufgefordert worden!“ ortdauer der un⸗ lichen Witterung gerechnet werden kann. Die zu erwartenden Niederſchläge können teilweiſe gewittrige Formen annehmen. Die Tempera⸗ turen werden ſich bei meiſt öſtlichen Winden beim jahreszeitlichen Durchſchnitt halten und mittags— je nach der Bewölkung— zwiſchen 15 und 20 Grad Celſius ſchwanken. Die„Eis⸗ heiligen“ werden nicht unliebſam in Er⸗ ſcheinung treten. Ein Milchpanſcher wurde geſchnappt. In der Sitzung des Amtsgerichts Weinheim wurde un⸗ ter dem Vorſitz von Amtsgerichtsrat Dr. Huber gegen einen 68jährigen Milchhändler verhan⸗ delt und dieſem wegen Vergehen gegen das Le⸗ bensmittelgeſetz eine Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen zuzüglich einer Geldſtrafe von 120 RM, erſatzweiſe 30 Tage Gefängnis zudiktiert. Bei dem Angeklagten wurde im März eine unver⸗ hoffte Kontrolle durchgeführt und dabei die Feſtſtellung gemacht, daß die an die Konſu⸗ menten in Weinheim zum Verkauf gelangende Milch einen zu geringen Fettgehalt hatte. Wäh⸗ rend die von dem Milchhändler bei der Milch⸗ ſammelſtelle bezogene Milch einen Fettgehalt von 3,50 Prozent ergab und einwandfrei war, betrug der Fettgehalt der zum Verkauf gelan⸗ genden Milch nur 3,15 Prozent und war des⸗ halb zu beanſtanden. Außerdem wurde in der Behauſung eine größere Menge Rahm vorge⸗ funden, über deren Herkunft ein genügender Nachweis nicht erbracht wurde. 130 Kdß⸗Urlauber trafen in Weinheim ein. Zu achttägigem Urlaub trafen geſtern 130 Urlau⸗ ber aus den Gauen Schleswig⸗Holſtein und Oſt⸗Hannover in Weinheim ein. Morgen findet im„Schwarzen Adler“ ein Begrüßungs⸗ abend ſtatt, der gleichzeitig Abſchiedsabend für die Urlauber aus Bremen iſt. Daten für den 13. Mai 1939 1717 Die Kaiſerin Maria Thereſia in Wien geboren. 1785 Der Geſchichtsforſcher Friedrich Chriſtoph Dahlmann in Wismar geboren. 1866 Der Dichter Paul Warneke in Lübz ge⸗ boren. 1930 Der Polarforſcher und Politiker Fridtjof Nanſen in Lyſaker bei Oslo geſtorben. 1933 Der Dichter und Philoſoph Paul Ernſt in St. Georgen bei Wildau in Steier⸗ mark geſtorben. AEISTrumSSMNIF., rge- BkTRfEBE UBERNPRUFTEN I 2. HLEISTUNVOSKANMPF REGEI MASSIG bAS RATHONMEILE ARBEITEN Jede/ Betrieds zsι-ιεe vαι- * 42230. bETRIEBE REGTEN bURCHDPREANMIEN olE GEFOCGSCHAFTEN 20 VERBESSERUNGSVORSCHIXGEN AN iu alrlitxa l cioriasiꝙſl νο; und ganz wenig ſchleifende Bremſe kann zu einer„unerklärlichen“ Betriebsſtoff⸗ verbrauchserhöhung führen. Gar nicht zu reden von den unbeachteten und meiſt auch verborge⸗ nen Mängeln an und Zün⸗ dung: eine zu finte Leerlaufdüſe, ein zu Hein gewählter Lufttrichter(bei dem der Mo⸗ tor im Leerlauf eine defekte Schwim⸗ mernadel(die ein Tropfen des Vergaſers ver⸗ Urſacht), aber auch falſch eingeſtellte oder ver⸗ ſchmorte Unterbrecherkontakte, zu große Ker⸗ zen⸗Elektrodenabſtände, zu ſchwache Zündfun⸗ kenbildung wegen mangelhafter Kabeliſolation — 0 alle beeinfluſſen maßgebend den Breun⸗ ſtofſverbrauch, oder— was dasſelbe iſt— die effektive Motorleiſtung. Wer kommt auf ven Gedanken, wenn der Motor nicht mehr richtig „zieht“, einmal das Auspuff rohr nach⸗ f5 zu laſſen, ob es nicht durch Oelkohlean⸗ atz reſtlos verſtopft iſt und ſo den Abgaſen des Motors ſtändig einen Staudruck entgegenſetzt, der nicht nur übermäßige Erhitzung der Ma⸗ ſchine verurſacht, ſondern wie eine Bremſe auf die Leiſtung wirkt?! Wer läßt den ſtaubver⸗ dreckten Luftfilter am Vergaſer in re⸗ elmäßigen Zeitabſtänden gründlich reinigen? zer denkt daran, daß nach vielen tauſend Be⸗ triebsſtunden Kolbenringe und Ventilſitze verkruſten oder verbrennen, alſo nicht mehr dicht abſchließen, ſo daß Kompreſ⸗ ſion— und damit Motorleiſtung— trotz ſtei⸗ gendem Brennſtoffverbrauch immer weiter zu⸗ rückgehen? Wer achtet darauf, daß auch die Mo⸗ tor⸗, Getriebe⸗ und Differential⸗Schmie⸗ rung„ſtimmen“ und der Jahreszeit angepaßt ſein muß, daß zu dicke Oel⸗ und Fett⸗Konſiftenz im Winter außerordentlich kraftverzehrend wirkt? Aien es gehört ſchon ein Maß techniſches Wiſſen dazu, all dieſe Fehlermög⸗ lichkeiten zu ergründen und für Abhllfe zu ſor⸗ 105 Aber wer nicht hinreichend Fachmann iſt, raucht ja nur eine gutempfohkene Spezial⸗ werkſtätte aufzuſuchen und dort eine ſyſtema⸗ . Durchſicht aller in Betracht kommenden ff rzeugorgane vornehmen zu laſſen. Die Ko⸗ en für devartige wirklich nohwendigen Repa⸗ raturen und Erſatzteile machen ſich, wenn die Betriebswirtſchaftlichkeit letzten Endes davon profitiert, in jedem Fall bezahlt! „Zügig“ fahren iſt, knapp geſagt, der andere Faktor, der die Brennſtofſverbrauchskurve jedes Fahrzeuges maßgebend beſtimmt. Ganz eindeütig haben die jüngſten Forſchungen auf dieſem Gebiet erwieſen, 55 der Sn zu⸗ mindeſt ebenſo ſehr vom perſönlichen„Tempe⸗ rament“ des Steuermanns wie von dem tech⸗ niſchen Zuſtand der Maſchine ſelbſt beſtimmt wird. Daß Verbrauch und Fahrgeſchwindigkeit miteinander in unmittelbarem Zufammenhang eina Hprudel Das beröhmfe Mineralwosser Katarrhe des ospekte hostenlos von def hineralbrunnen A0 Bad Obornlagen ſtehen, und daß auch die jeweiligen Verkehrs⸗ verhältniſſe, alſo Dichte und Straßenbeſchaf⸗ ſenheit eine maßgebliche Rolle ſpielen, wird jedermann einleuchten. Wer alſo möglichft wirt⸗ ſchaftlich fahren will, muß deshalb in erſter Linie„zügig“ fahren, das heißt, jeden ſchrof⸗ fen Geſchwindigkeitswechſel, alſo auch ſoge⸗ nannte„Kavalierſtarts“, ſowie rigoroſes Brem⸗ ſen vor ebenſo weitgehend zu ver⸗ meiden ſuchen, wie allzu häufiges Gangſchal⸗ ten. Es iſt ſomit völlig abwegig, im Stadtver⸗ * 5 auf jedem freien Straßenzug das Gas⸗ pedal ganz durchzutreten und dann das Fahr⸗ zeug ofort wieder an einer Kreuzung auf Schrittempo abzuſtoppen. Dieſelbe Regel hat aber auch für den üeberlandverkehr auf normalen Fahrſtraßen wie auf den Reichs⸗ autobahnen abſolute Gültigkeit. Wie iſt das richtige Rezeptꝰ Der erfahrene Praktiker weiß, daß er mit An ahren durchaus nicht ſchneller zum Ziel gelangt, als wenn er ſtur ſeinen Schnitt“ 1550 das heißt auf freier Straße immer nur höchſtens 4 Gas benützt, aber je⸗ den unnötigen Aufenthalt vermeidet. Im An⸗ ſei icht eines Hinderniſſes ſchon auf weite Ent⸗ ernung die Geſchwindigkeit allmählich verrin⸗ bren⸗ ſo daß man womöglich nie ſcharf zu bremſen braucht, ja nicht einmal den Gang wechſeln muß, das iſt das richtige Rezept. Wer ſich hiernach die„beherrſchte Fahrtechnik“ an⸗ der wird nicht nur viel Nerven⸗ raft, ſondern vor allem eine Menge Brennſtoff ſparen. Ein maßloſer Unſinn, dem jetzt allerdings weiteſtgehend durch die dieſer Tage erlaſſene Geſchwindigkeitsbegren⸗ ung ein fühlbarer Riegel vorgeſchoben wor⸗ en iſt, aber iſt vollends jede Autobahnfahrt mit Vollgastempo. Denn dieſes Tempo liegt bei faſt allen Gebrauchswagen nur um ein paär Kilometerſtunden höher als die Geſchwindig⸗ keit, die der Motor mit 3% Gas hergibt. Warum? Weil die Ueberwindung des in höhe⸗ ren Geſchwindigkeiten rapid anſteigenden Luft⸗ widerſtands die mehr eingeſetzten Pferdekräfte des Motors faſt auffrißt. Vom enormen Mehr⸗ verſchleiß im Triebwerk und an den Reifen, den jedes längere Vollgasfahren verurſacht, ganz abgeſehen! Es iſt alſo— alles in allem betrachtet— durchaus kein beſonderes„Kunſt⸗ ſt ück“, den Poſten„Brennſtoffverbrauch“ er⸗ heblich zu ſenken, wenn man ſein Fahrzeug ge⸗ wiſſenhaft inſtand bringt und ſich jede nervöſe Raſerei ein für allemal abgewöhnt. Eflebnis eines Doas schòönste Betrielocuμαφiuαφοεφν Schaucartens Vogel-Harftwes in Baclen-Baden„ens, vpn, „Bakenkreuzbanner“ Samstag, 15. Mai 1959 wietſcholts- und sonalpolitin Wirtschaft der Achse- wehrhaft Wirtschaftliche Stärke der Par'ner kommt der politischen Stärke zugute „ Das zwiſchen Deutſchland und Italien abgeſchloſ⸗ ſene Militärbündnis findet ſeine Ergänzung in den engen wirtſchaftlichen Beziehungen der beiden Staa⸗ ten, für die Reichswirtſchaftsminiſter Funk das glück⸗ liche Wort von der Verbundwirtſchaft fand. Beide Staaten verfolgen dabei das gleiche Ziel, ſich in allen lebensnotwendigen und lebenswichtigen Gütern ſoweit vom Auslande unabhängig zu machen, daß ſie nicht mehr durch feindliche Sanktionen bedroht werden können. Die wirtſchaftliche Stürke und Unabhängigkeit jedes Achſenpartners kommt damit immer auch der politiſchen und militäriſchen Stärke der Achſe zugute, indem von vornherein der Erfolg einer Sanktions⸗ oder Aushungerungspolitik ausgeſchloſſen wird. Erzeu⸗ ungsſchlachten und Vierjahresplan in Deutſchland, zetreideſchlachten und Autarkievollzug in Italien ſind die Markſteine auf dem Wege zur wirtſchaftlichen Un⸗ abhängigkeit. Geſicherte Uahrungsmittelverſorgung Noch vor wenigen Jahren ſpukte in den Köpfen mancher ausländiſchen Politiker der Gedanke, Deutſch⸗ land im Kriegsfalle durch eine Blockade, ähnlich wie im Weltkriege, aushungern zu können. Dieſe Hoff⸗ nungen ſind durch die Erzeugungs⸗ ſchlachten der letzten JFahre zunichte ge⸗ macht worden. Deutſchland iſt heute imſtande, ſich mit Brotgetreide jederzeit ſelbſt zu verſorgen. Der durchſchnittliche Jahresverbrauch liegt für das Alt⸗ veich bei etwa 25 Millionen Tonnen. Der Ernteertrag 1938 einſchließlich der Vorräte des Vorjahres betrug aber über 29 Mill. Tonnen, da außerdem noch erheh⸗ liche Mengen eingeführt wurden, konnten bedeutende Vorräte angeſammelt werden, die es erlauben, ſelbſt einmal einer ſchlechteren Ernte mit Ruhe entgegen⸗ zuſehen. Auch an Hackfrüchten, Kartoffeln und Zucker⸗ rüben, vermag ſich Deutſchland vollkommen aus dem Lande zu ernähren. Darüber hinaus können noch er⸗ hebliche Mengen eingelagert werden. Schwierigkeiten macht nur die Verſorgung mit Fetten. Immerhin iſt es auch hier gelungen, den Grad der Einſfuhrabhän⸗ gigteit von 60 auf 45 v. H. zu ſenken. Abgeſehen von den Ausweichmöglichkeiten. darunter Marmelade, wird weiter an der Verbeſſerung der Selbſtwerſoraung gearbeitet. So iſt alſo die Ernährung des deutſchen Volkes jederzeit geſichert. Auch IFtalien kann heute ſich im all⸗ gemeinen aus eigener Scholle er näh⸗ ren. Als ſchönen Erfola ſeiner Getreideſchlach⸗ ten iſt es ihm gelungen, die Weizenproduktion, die noch im Durchſchnitt der Jahre 1927 bis 1932 64.5 Mill. dz betrug, auf 80 Mill. dz im vergangenen Jahre zu ſteigern. Da der durchſchnittliche Jahres⸗ verbrauch an Weizen zwiſchen 75 und 80 Mill. dz liegt, iſt heute Ftalien bei Weizen ſchon auslandsunabhängig. Wenn trotzdem noch geringe Mengen eingeführt werden und vorgeſehen iſt, burch Erhöhung der Weizenanbauflächen in den neu urbar gemachten Gebieten die durchſchnittliche Ernte auf 90 Mill. dz zu ſteigern, ſo dient das dazu, Vor⸗ räte für den Fall einer ſchlechteren Ernte einzulagern. Bei Mais, der nächſt dem Weizen wichtigſten Getreide⸗ art im italieniſchen Ernährungshaushalt, iſt die Lage noch nicht ganz ſo günſtig. Italiens jährlicher Mais⸗ bedarf beträgt 35 Mill, dz. Zu ſeiner Ernte hat, es bisher jährlich 2 bis 5 Mill. dz einführen müſſen. Durch weitere„Maiswettbewerbe in den ein⸗ zelnen Provinzen zu dem Zweck, die Hektarerträge zu ſteigern“ und eine geringe Erhöhung der Anbauflä⸗ chen, will Italien für die allernächſte Zukunft ſich auch in dieſer wichtigen Getreideart vollkommen auslands⸗ unabhängig machen. Schwierigleiten bereitet Italien die n Der jährliche Fleiſchanfall be⸗ trägt etwa 7,6 Mill. dz, dazu müſſen noch rund 700 000 dz eingeführt werden. Hierbei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß das italieniſche Volt an ſich nicht zu den ſtarken Fleiſcheſſern gehört ſo daß die Einfuhr auch einmal fortfallen lann. Hinſichtlich der Verſorgung mit Fetten ſteht Italien gün⸗ ſtiger da als Deutſchland. Es iſt Selbſtverſorger bet Butter, nur bei Olivenöl deckt die augenblickliche Er⸗ zeugung noch nicht ganz den Inlandsbedarf. Ein umfangreiches Olivenanbauprogramm wird dieſen Teil der Fettlücke ſchließen. Wenn auch auf einzelnen Gebieten die Nahrungsmittelverſorgung Italiens noch einige Schwierigkeiten macht, ſo bietet ſie doch keine Angriffsfläche mehr. gusbau der Rohſtoffverſorgung Beſondere Bedeutung wurde ſowohl von Deutſch⸗ land als von Italien auf den Aus bau der hei⸗ miſchen Rohſtoffgrundlagen gelegt. Die gegen Italien verhängten Völkerbundsſanktionen haben beide Staaten erkennen laſſen, daß, zu einem ſcharfen Schwert eine nicht minder gerüſtete und in den kriegswichtigen Rohſtoffen auslandsunabhängige Wirtſchaft gehört. Um die Rohſtoffverſorgung zu ver⸗ beſſern, vor allem aber um die heimiſchen Grund!lagen zu verbreitern, wurden in Deutſchland der Vierjah⸗ resplan, in Italien das Autarlieprogramm verkündet. Die Erfolge, die bisher ſchon erreicht wurden, ſind ganz außerordentlich. Die deutſchen Zahlen dafür ſind zu bekannt, um hier wiederholt zu werden. Gerade feos wurde als Beiſpiel für die Erfolge der Aufbau er Bunaerzeugung ausführlich dargeſtellt. Den Bedarf an Kautſchuk der Tropen werden wir in wenigen Fahren aus Kohle und Kalk ſelbſt decken. So wie hier, iſt es überall. Für JItalien iſt eine genügende Rohſtofſverſorgung ſchwieriger als für Deutſchland vor allem, da es ihm an einem der wichtigſten Rohſtofſe, der Kohle fehlt. Im vergangenen Jahre förderte Italien über 2 Mill. Tonnen Stein⸗ und Braunkohle bei gleichzeitigem Einfuhrbedarf von rund 12 Mill. Tonnen. Bis zum Fahre 1941 will Italien ſeine heimiſche Kohlenförde⸗ rung auf 7,5 Mill. Tonnen ſteigern, die allerdings nur einen Heizwert von 6,1 Mill. Tonnen ausländi⸗ ſcher Kohle beſitzen. Gleichzeitig wird die Elektri⸗ fizierung der Eiſenbahnen verſtärkt vor⸗ wärts getrieben. Zur Zeit ſind bereits 5000 Kilo⸗ Meter Eifenbahnlinien elektrifiziert, die eine Kohlen⸗ erſparnis von 2,.5 Mill. Tonnen bringen. Auch bet Treibſtoffen wird mit aller Energie daran gearbeitet, ſich auf dieſem für die Landesverteidigung ſo wich⸗ tigem Gebiet vom Auslande unabhängig zu machen. Das Autarkieprogramm ſieht vor, daß ſich Italien bis 1940 mit Treibſtoffen ſelbſt verſorgen kann und zwar zu einem Drittel durch albaniſches Erdöl, zu 25, „ H. durch Kohleverflüſſigung, zu 17 v. H. durch Pflanzenalkohol, zu 14, 3 v. H. durch Oelſchiefer. Der Reſt teilt ſich in inländiſches Erdöl. Gasgeneratoren und Erdgas. Auch auf dem Gebiet der Schwerindu⸗ ſtrie hat Italien bedeutende Fortſchritte erzielt. Die Eiſenerzförderung überſchritt im vergangenen Jahre erſtmalig eine Million Tonnen, Damit hat ſich der Grad der Selbſtverſorgung bei Eiſenerz von 42 v. H. im Jahre 1934 auf 72 v. H. 1938 erhöht. Im Rahmen eines Dreijahresplans wird die italieniſche Eiſenwirtſchaft noch weiter ausgebaut. Auch die it a⸗ leniſche Stahlproduktion iſt mit 23 Mill. Tonnen im vergangenen Jahre auf einem bis⸗ her niemals erreichten Gipfelpunkt angelangt. Für die Arbeiten an der Unabhängigkeit der Textilinduſtrie iſt die Zelluloſeſtadt in der Provinz Friaul kennzeich⸗ nend. Alles in allem bietet die italieniſche Rohſtoff⸗ verſorgung heute nicht mehr die verwundharen Stel⸗ len, wie zu Beginn der Sanktionen, obwohl ſich auch ſchon damals herausſtellte, daß Italien durch wirt⸗ Maßnahmen nicht in die Knie zu zwin⸗ gen iſt. Ergänzungsmöglichkeiten Trotz der gleichartigen Wirtſchaftsſtruktur und den gleichen Aufgaben, vor denen die deutſche und die ita⸗ lieniſche Volkswirtſchaft ſtehen, gibt es wiſchen ihnen bedeutende Ergänzungsmöglichteiten. Vor allem be⸗ ſtehen ſie bei Kohle ſowie Obſt und Südfrüchten. Italien deckte 1938 etwa 60 v. H. ſeines Einfuhr⸗ bedarfes an Kohle in Deutſchland und ſetzte um⸗ gelehrt mehr als die Hälfte ſeiner landwirtſchaft ichen Ausfuhr, vor allem Obſt und Südfrüchte, im Reiche ab. Außer für Kohle iſt Italien ſtark auf⸗ nahmefähig für deutſche Maſchinen. Apparate und chemiſche Erzeugniſſe. Deuiſchland vermag ſowohl beim Ausbau der italie⸗ niſchen Induſtrie wie bei der Erſchließung des Im⸗ periums durch entſprechende Lieferungen eine aute Hilfeſtellung zu leiſten. Italien dagegen lann Arbeiter nach Deutſchland ſchicken, die unſere außerordentlich angeſpannte Arbeitslage erleichtern helfen. So iſt vor⸗ geſehen, daß in dieſem Jahre 45 500 italieniſche Ar⸗ beiter nach Deutſchland kommen. 37 000 werden davon in der Landwirtſchaft und 8500 in der Induſtrie be⸗ ſchäftigt werden Die enge politiſche Freundſchaft bietet die Gewähr, daß jede Möglich eit, den anderen Achſen⸗ partner bei dem unterſtützen, wahrgenommen wird. In dieſem Sinne wurde bereits am 13. Februar 1939 ein deutſch⸗italieniſches Abkommen unter⸗ zeichnet, wonach die beiden Volkswirtſchaften in weitem Maße aufeinander abgeſtimmt werden ſollen. Beim Ausbau der Wirtſchaft jedes der beiden Partner werden in Zutunft in hohem Grade auch die Bedürſ⸗ niſſe des anderen berückſichtigt werden. Dadurch wird die Achſe neben ihrer politiſchen und militäriſchen Stärke auch wirtſchaftlich unangreifbar gemacht. Die Lage am Weltmarkt für Weizen pieise und preisbestimmungsgründe/ Subventionen der Exportländer In London tagen zur Zeit die Vertreter von 23 Staaten in einer Weltweizenkonferenz, um vor allem zwei Probleme zu löſen: Die Anpaſſung der Erzeugung von Weizen an den Bedarf und die Verwertung der unvertäuflichen Ueberſchüſſe aus der Rekordernte des Jahres 1938. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung verſucht in ſeinem letzten Wo⸗ chenbericht vom 11. Mai 1939, die Gründe für die gegenwärtigen Schwierigkeiten auf dem Weltweizen⸗ märkt darzulegen und die Ausſichten für die Preis⸗ geſtaltung kurz zu umreißen. Der Bericht geht von der Preisentwicklung am Welt⸗ markt für Weizen aus. Nach dem Preisſturz in den Jahren 1926 bis 1931 ſtagnierten die Weizenpreiſe mehr oder weniger bis etwa 1935. Eine Aenderung erfolgte erſt in den Jahren 1934 bis 1936 infolge der Einſchränkung der Anbauflächen und als infolge der Ungunſt des Wetters hintereinander drei geringe Welternten eingebracht wurden. Als auch die Ernte von 1936 wiederum verhältnismäßig gering ausſiel, während gleichzeitig die Kaufkraft auf den Weltmärk⸗ ten hoch war und außerdem eine Eindeckungspſychoſe zu einem Wettrennen um jede greifbare Weizen⸗ ladung führte, kam es zu einer ſtürmiſchen Preis⸗ hauſſe. Innerhalb eines Jahres verdoppelten ſich die Preiſe an vielen Plätzen. Die Anbauflächen in den überſeeiſchen Exportländern ſtiegen ſchnell. Da aber mit der Anbauvermehrung eine günſtige Witterung parallel lief, kam es innerhalb eines Jahres bereits zu einer derartigen Ueberproduktion, daß die nicht verwertbaren Vorräte bedenklich anſchwollen und die Preiſe unaufhaltſam zurückgingen. Im Herbſt 1938 betrug ſo der Weltmarktpreis kaum noch 60 Prozent des deutſchen Weizenpreiſes. Bis Anfang 1939 iſt der Preis vollends auf einen Stand geſunken, der den Erzeugern keinen Gewinn mehr läßt und häufig ge⸗ nug nicht einmal die Deckung ihrer Unkoſten ermög⸗ licht. Bei Mais ſowie bei den anderen Getreidearten ergibt ſich im ganzen das gleiche Bild. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſieht die Ur⸗ ſache für dieſe Preisſtürze in dem anhaltend drüchenden Ueberangebot der Export⸗ länder. Das plötzliche Ueberangebot der Export⸗ länder ſtieß auf ſehr wenig aufnahmefahige Abneh⸗ mer, ſo daß trotz aller Stützungsverſuche Preisnach⸗ läſſe unausbleiblich waren und die Lagerbeſtände außerordentlich zunahmen. Die Vorräte an Weizen haben ſo nach einem kaum gekannten Tiefſtand ſprung⸗ haft zugenommen und werden bis zum Beginn der neuen Ernte im Auguſt 1939 vorausſichtlich wieder auf den Rekordſtand von 1933 angewachſen ſein. Das iſt eine Lage, die eine völlige Umkehrung der noch vor kurzem herrſchenden Verhältniſſe darſtellt. Es hat ſich gezeigt, daß die Welternte keineswegs auch die Weltmarkpreiſe beſtimmt. Ein weiteres Ab⸗ ſinken der Weltmarktpreiſe iſt nicht zu erwarten, denn einmal würde der Erlös der Farmer auf einen kaum tragbaren Tiefſtand ſinken, ferner macht ſich jetzt, in den letzten Monaten vor der neuen Ernte, eine ge⸗ wiſſe Belebung an den Weltmärkten geltend, und endlich geben auch die Stützungsmaßnahmen der Re⸗ gierungen in den Exportländern den Weltgetreidemärk⸗ ten vorläufig noch einen gewiſſen Rückhalt. In An⸗ betracht der beſtehenden Angebots⸗ und Bedarfsver⸗ hältniſſe am Weltmarkt hält das F. f. K. vorläufig Preiserhöhungen nicht für wahrſcheinlich. Man nimmt an, daß insgeſamt im Wirtſchaftsjahr 1939/½0 und vorausſichtlich ſogar noch darüber hinaus im woſtok, China— Indien. Wirtſchaftsjahr 1940/41 mit weiter großem Angebot auf dem Weltmarkt und dementſprechend geringen Preiſen zu rechnen ſein wird. Der Bericht geht dann im einzelnen auf die Be⸗ mühungen zur Stützung der Preiſe ein, die ſich in den einzelnen Ländern unterſcheiden. Von beſonderem Intereſſe ſind die Bemühungen der Ex⸗ portländer zür Stützung der Preiſe, weil hier die Beſtrebungen zur Valoriſierung des Getreides infolge des Angebotsdrucks ungleich ſchwerer als in den Zu⸗ ſchußländern zu verwirklichen ſind. In Kanada ga⸗ rantiert die Regierung einen Feſtpreis, der zur Zeit 60 e je Buſhel beträgt und künftig noch erhöht wer⸗ den ſoll. In den Vereinigten Staaten werden haupt⸗ ſächlich Exportprämien gewährt, die bereits außeror⸗ dentlich hoch feſtgeſetzt worden ſind, um mit dem auſtraliſchen Weizen auf dem chineſiſchen Markt kon⸗ kurrieren zu können. In Argentinien liegt die Preis⸗ ſtützung in den Händen der„Junta Reguladora de Granos“. Die Anlieferungen an dieſe Geſellſchaft wa⸗ ren infolge der Gewährung von Mindeſtpreiſen ſtel⸗ lenweiſe ſo hoch, daß die Siloräume nicht zur Lage⸗ rung ausreichten. Durch den Unterſchied zwiſchen den hohen Preiſen, die die Junta den Farmern gewährt und den niedrigen Exportpreiſen iſt es zu Verluſten der argentiniſchen Staatskaſſe gekommen, die ſo groß ſind, daß allgemein für 1939 mit der Abſchaffung oder doch mit einer erheblichen Senkung der Mindeſt⸗ preiſe gerechnet wird. Auſtralien, das vierte große Ueberſchußland für Getreide, verzeichnet inſofern eine Sonderkonjunktur, als es größere Anteile ſeiner Ueberſchüſſe in Fernoſt abladen konnte als früher, und zwar gingen die Ladungen vor allem nach Wladi⸗ Bericht noch auf die Sonderſtellung Frankreichs hinge⸗ wieſen. Auch hier haben die koſtſpieligen Stützungen im Jahre 1938 ohne gleichzeitige Regelung der Er⸗ zeugung und des Abſatzes die Regierung veranlaßt, im Jahre 1939 Mindeſtpreiſe nur für den Teil der Ernte zu gewähren, der dem Inlandsbedarf, ent⸗ ſpricht. Das bedeutet alſo bei einer„guten“ Ernte die Abwälzung des Riſikos auf die Erzeuger und da⸗ mit eine völlige Abkehr von der bisherigen Subven⸗ tionspolitik. Die Bemühungen, zu einer Stabili⸗ ſierung der Weizenpreiſe zu gelangen, müſſen bei der Anpaſſung der Erzeugung an den Bedarf, alſo beim Produzenten anfangen. Die Schwierigkeiten ergeben ſich einmal aus der großen Zahl der Weizenproduzenten der Welt und zweitens aus den von Land zu Land und von Be⸗ trieb zu Betrieb teilweiſe bis zu 100 Prozent unter⸗ ſchiedlichen Erzeugungskoſten. Jeder Verſuch zur Kartellierung der Produktion und damit ſchließlich zur Gewährung von Feſtpreiſen wird alſo ſtets Außenſeiter auf den Plan rufen. Ueberdies wäre es mit der Ordnung des Weizenmarktes allein nicht ge⸗ tan, ſondern es müßten wohl alle Getreidemärkte ge⸗ regelt werden, da ja jede„Chanee“ beim Weizen zu einer Vernachläſſigung des Anbaues der anderen Ge⸗ treidearten führen würde. Dieſe Verſuche müſſen ſo⸗ fort auf unüberwindliche techniſche Schwierigkeiten ſtoßen, die ſich einmal aus der Anpaſſung der Erzeu⸗ gung an die Bedarfsſchwankungen und zweitens aus der Verteilung der Anbau⸗ und Exportquoten unter die einzelnen Länder der Welt ſowie der örtlichen Staffelung der Preiſe nach der Marktnähe ergeben. Vor allem aber ſind die großen Ernteſchwankungen von Jahr zu Jahr einem ſolchen Verſuch hinderlich. Dieſe Schwierigkeit könnte nur durch eine entſpre⸗ und stark Ausbau ſeiner Volkswirtſchaft zu, Endlich wird in dem chende Vorratspolitik aberwunden werden, wie ſie ſich in Deutſchland ſeit 1933 bewährt hat. Da eine ſtraffe und umfaſſende„Welt⸗ vorratspolitit“ aber an dem Mißtrauen in der Welt ſowie an dem Egoismus und auch an den durchaus berechtigten Wünſchen der einzelnen Staa⸗ ten hinſichtlich des Schutzes und der Förderung ihrer Landwirtſchaft, ſcheitern würden, kommt der Bericht abſchließend zu dem Ergebnis, daß von der neuen Weizenkonferenz kaum beſſere Reſultate als von den vorhergehenden, die bisher niemals Dauererfolge brachten, zu erwarten ſeien. Darum hätten viele Län⸗ der felbſt die Initiative ergriffen und zum Teil mit guten Erfolgen verſucht, durch Abſchluß von Abnahme bzw. Lieferverträgen im Rahmen von Verrechnungs⸗ abkommen durch Kompenſationsgeſchäfte uſw. ihre Export⸗ bzw. Importwü e zu befriedigen. tungweiſend ſeien dabei wohl vor allem die A chungen geweſen, die Deutſchland mit mehreren Län⸗ dern der Welt getroffen hat. Meldungen aus der industrie Swy HV der Grün& Bilfinger Ac. Mannheim. Die oV der Grün& Bilfinger AG, Mannheim, in der 2 777 800 RM. Aktien vertreten waren, davon 2387 700 RM. Fremdbeſitz, nahm ohne Ausſprache Kenntnis von dem bekannten Abſchluß für 1938 und beſchloß, wie vorgeſchlagen. aus dem Reingewinn von .87(1,37) Mill. RM. auf das Ac von 4,41 Mill. Reichsmark wieder 15 Prozent Dividende auszuſchüt⸗ ten, wovon 7 Prozent an den Anleiheſtock abgeführt werden. Der Grün cz Bilfinger Wohlfahrts⸗ und Penſionskaſſe a. G, Mannheim werden 20(0,50) Millionen Reichsmark zugewendet, der Neſt von 209 531(210 397) RM. wird auf neue Rechnung vorgetragen. Zur Entwicklung im neuen Geſchäftsjahr wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß, wenn nicht außergewöhnliche Ereigniſſe eintreten, auch für 1939 eine aleichmäßig aute Abwicklung des Betriebes zu erwarten ſei. Kurz berichtet Der RaB⸗Güterverkehr iſt im Aprit gegenüber der Spitzenleiſtung des Mongts März um 23,2 Prozent auf 251 290 Tonnen zurückgegangen. * Die Zeichnungsliſten für die Steinkohlen⸗ Eklertrizitäts⸗Anleihe konnten bereits ge⸗ ſchloſſen werden: der aufgelegte Betrag iſt innerhalb der kurzen Friſt überzeichnet worden. * Der Verbrauch von Naphthalie der Nr. 246a des Statiſtiſchen Warenverzeichniſſes wird vo'n der ſchriftlichen Genehmiguna der L e nasſtelle„Chemie“ abhän⸗ giig gemacht, ſofern ein Betrieb 1938 Naphthalin nicht verbraucht hat, oder die Menge um mehr als 10 Prozent gegenüber dem Monatsdurchſchnitt 1938 ſteigern will. — S 8 2 S — * Durch Runderlaß hat der Reichswirtſchaftsminiſter das Einfuhr⸗ und Annahmeperbot für Geldfſorten tſchechiſcher Währung dahin erläntert, daß es nicht für tſchechiſche Kronennoten zu 10 und 20 Kronen und für tſchechiſchen Scheidemün⸗ zen bis zum Betrage von 100 Kronen gilt. * Die erſte Tagung der Europäiſchen Donau⸗ kommiſſion beginnt am 13. Mai in Galatz. Rhein-Mainische Abendbörse Still Die Abendbörſe nahm einen ſehr ſtillen Verlauf. Der bevorſtehende Wochenſchluß engte die an ſich 50 ringe Unternehmungsluſt noch weiter ein, ſo daß ie Mehrzahl der Kurſe nominellen Charakter trugen. Im allgemeinen ſtellten ſich nur unweſentliche Abwei⸗ chungen ein, jedoch lagen von den führenden Werten EG Farben/ Prozent niedriger mit 150, ferner oeſch 109(1093/), Mannesmann 196•/8(107½, Gesfürel 133¼(134½), andererſeits Verein. Stahl 205 165 Rheinſtahl 136¼(136¼) und Klöckner unv. 4. Am Rentenmarkt wurden Reichsbahn⸗VA mit 1253/ (125¼) umgefetzt, im Freiverkehr nannte man NS⸗ Steuerautſcheine II etwas niedriger mit 99.05 bis 99.10(99.20) und Kommunalumſchuldung unv. 93/. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 12. Mai. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): Mai.72½; Juli 3,90; Sept..10: Nov. .17½. Mais(in Hfl. per Laſt von 2000, Kilo): Mai 93½; Juli 89¼.; Sept. 89; Nov. 893/½. Mit Erłolg werben im Hakenkreuzbanner Grüner Baum Töglich frische Spörgel- Gute Küche- prima Weine- Großes Nebenzimmer Sörtenwirtschoft- Sonntag Konzert- Es pielt das Bandoneonorchester Ofter: heim —— Fliedleꝛblůte in Sehwetzingen Sonntag, den 14. Mai, von 15 bis 18 Uhr: Militärkonzert im Park- Es spielt der Regimentsmusikzug des Infanterie-Regiments n0) S˙ Hotel Adler bedient sie mit Ssparsgel Schinken und Pfannkuchen in bester Quölitöt! Schlofſkaffee beim olobo- Das beliebte Kaffee im Tneater Schy/etzinger Schloßgoften Christien Beumann- Konditormeister Fernsprecher 330 und sonstige Speisen essen Sie gut und preiswert im Spaärgel Bayerischen Hof Jeden Sonntagabend KONZERT Schwetzingen Ssonntesebend ab 20 Uhr TANZ! 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Rich⸗ ie Abma⸗ eren Län⸗ strie annheim. nheim, in n, davon usſprache 1938 und winn von „41 Müill. üszuſchüt⸗ abgeführt Rechnung chäftsjahr iß, wenn auch für Betriebes April März um gangen. ohlen⸗ reits ge⸗ innerhalb lie der ſſes wird inag der abhän⸗ aphthalin mehr als titt 1938 tsminiſter 't für na dahin moten zu zeidemün⸗ na u⸗ D o alatz. jörse Verlauf. n ſich ge⸗ trugen. )e Abwei⸗ n Werten . ferner in Stahl Klöckner nit 1255/ man NS⸗ .05 bis mv. 93³/. 985½/. lüche- nmer- rt.- Es ersheim 2 * 4 2 n essen Vert im Hof NZZERT an gööen —— f — 25 — — rt u, Ii Ab 15. 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Die Gründe für das Ausſcheiden des Nationalſpielers Siffling ſind in erſter Linie auf mangelnde Diſziplin im Training, hauptſächlich aber dem Sportlehrer des Sport⸗ vereins Mannheim⸗Waldhof gegenüber, zu ſu⸗ chen. Neben Siffling muß ſich auch der Außen⸗ läufer Molen da einſtweilen vom grünen Ra⸗ ſen zurückziehen. Wir ſind ſicher, daß der Vereinsführung des Sportvereins Mannheim⸗Waldhof dieſer Ent⸗ ſchluß nicht leicht gefallen iſt. Die Gründe für eine derart ſcharfe Maßnahme liegen aber ſo tief, daß eine Rechtfertigung hierfür vollauf ge⸗ geben iſt. Im Sport und vornehmlich im Ama⸗ teurſport, ſind für eine gedeihliche Zuſammen⸗ arbeit und den Enderfolg eine ſtraffe Mannſchaftsdiſziplin und eine ſelbſtverſtändliche Unteroſrdnung jedes einzelnen Vorausſetzung. Springt hier auch nur ein einziger Mann aus der Reihe, ſo iſt, wie das die Erfahrung ſchon oft gelehrt hat, ein noch ſo gutes Mannſchaftsgebilde ſchach⸗ matt geſetzt. Es iſt bedauerlich, daß es gerade der ehemalige Nationalſpieler Otto Siffling iſt, der ſeiner Vereinsführung Vevanlaſſung zu ſo ſihch Eingreifen gegeben hat. Dieſes dra⸗ tiſche Beiſpiel ſollte aber allen anderen, die glauben, auf Grund ihrer perſönlichen Leiſtung eine Sonderſtellung einnehmen zu können, eine ernſte Warnung ſein. 1* Gleichzeitig mit dieſer wenig erfreulichen Mitteilung vom Sportverein Mannheim⸗Wald⸗ hof erreicht uns vom Verein für Raſenſpiele, deſſen Mannſchaft bereits am Freitagnachmit⸗ tag 17 Uhr Mannheim in Richtung Wien ver⸗ laſſen hat, die Nachricht, daß der ſeitherige Mit⸗ telſtürmer Anton Lutz den Badiſchen Mei⸗ ſter verlaſſen hat. Es ſind Gründe perſönlicher Art, die den Spieler veranlaßt haben, dem Verein für Raſenſpiele den Rücken zu kehren, um, wie man hört, zu ſeinem Stammverein Bellheim wieder zurückzukehren. Luchammer antwortet der Echwelz Zuſage, wenn Skilauf auf dem Programm Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten richtete an den Präſidenten des Organi⸗ für die Olympiſchen Winter⸗ ſpiele 1940 in St. Moritz in Beantwortung der Einladung Deutſchlands folgendes Schreiben: „Für Ihre Einladung zur Teilnahme an den Olympiſchen Winterſpielen danke ich Ihnen, Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß kann ſich jedoch im gegenwärtigen Augenblick noch nicht zu einer 375— entſchließen, da die Be⸗ deutung der Spiele als olympiſcher Wettbe⸗ werb durch das Fehlen des größten Winter⸗ ſportzweiges, des Skilaufes, außerordentlich herabgemindert iſt. Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß wird. ſich erlauben, zu gegebener eit, wenn die Frage der Beteiligung der kiläufer geklärt iſt, auf Ihre Einladung zu⸗ rückzukommen.“ Die Erklärung des Reichsſportführers, ſich auf keinen Fall an einer Rumpf⸗Olympiade be⸗ teiligen zu wollen, kommt dem Wunſch aller Winterſportfreunde nur entgegen. Deutſchland und Italien, das eine ähnlich lautende Erklä⸗ rung abgegeben hat, gehen gern nach Sankt Moritz, ſie tun dies aber nur, wenn die Fe⸗ bruartage mehr bringen als lediglich ein inter⸗ nationales Eisſportfeſt. Xund Apmira kämpien um die letze Ehance Nur vier Gruppenendſpiele/ hamburger SV kann der erſte Gruppenſieger ſein Mit vier Endrundenſpielen werden am Sonn⸗ tag die Kämpfe um die Deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft fortgeſetzt. Das Programm iſt deswegen etwas klein ausgefallen, weil ja der 14. Mai das erſte der vier„Lehrſpiele“ zwi⸗ ſchen deutſchen Auswahlmanaſchaften und der Elf des Protektorats Böhmen⸗Mähren bringt. Wenn aber alles gut geht, wird am Sonntag wenigſtens einer der vier Teilnehmer an der Vorſchlußrunde ermittelt, nämlich der Ham⸗ burger SV, der Spitzenreiter der Gau⸗ gruppe 1. Der Spielplan für Sonntag lautet: Gruppe 1 in Hamburg: Hamburger SV— Blauweiß Berlin(:3) in Allenſtein: Hind. Allenſtein— VfL Os⸗ nabrück(:0) Gruppe 2 in Dresden: Dresdener SC— Fortuna Düſſeldorf Gruppe 3 in Wien: Admira Wien— VfR Mannh.(:3) Der hSb müßte es ſchaffen Der Nordmarkmeiſter Hamburger S V, der in den Gruppenkämpfen als einziger der 18 Gaueneiſter bisher unbeſiegt blieb, müßte ſich eigentlich am Sonntag einen Platz unter den„letzten Vier“ ſichern. Dazu benötigt er aber einen Sieg über Blauweiß Berlin, den brandenburgiſchen Meiſter, gegen den ihm im Vorſpiel im Berliner Olympiaſtadion nur ein Unentſchieden gelang. Damals hatte der HSwV allerdings das Pech, über eine Stunde lang mit zehn Spielern kämpfen zu müſſen, was ſicher auf das Ergebnis nicht ohne Einfluß blieb. Jai heimiſcher Umgebung werden die „Rothoſen“ das nachholen, was ſie ſeinerzeit in Berlin verſäumten. Wenn es aber wider Erwarten erneut zu einer Punkteteilung kom⸗ men ſollte, dann fällt die Entſcheidung erſt am 21. Mai, vorausgeſetzt, daß der VfL Osna⸗ brück in Allenſtein gegen Hindenburg Allen ſtein erfolgreich bleibt, was ja auch noch nicht unterſchrieben iſt. OsC oder Jortunaꝰ? Urſprünglich ſollte der erſte Gang zwiſchen Dresdner SC und Fortuna Düſſel⸗ dorf in Düſſeldorf vor ſich gegen, aber wegen einer großen politiſchen Veranſtaltung mußten die Rollen vertauſcht werden: nun wird zuerſt in Dresden und am 21. Mai in Düſſeldorf ge⸗ ſpielt. Die Dresdner„Rotjacken“ haben nach ihrer erfolgreichen Auseinanderſetzung mit Schweinfurt(das Zünglein an der Waage war Hllffliegſpiele zur Hanliga im Vordergeund am Sonntag ſteigt das große Duell Amicitia bDiernheim— os Birkenfeld Die Aufſtiegsſpiele zur Gauliga begegnen immer mehr einem——— Pu⸗ blikumsintereſſe, was in den ſtarken Zuſchauer⸗ zahlen zum Ausdruck kommt. In der Gruppe iord im Gau Baden ſteht am Sonntag die Be⸗ gegnung der beiden Favoriten Amicitia Viernheim— 08 Birkenfeld auf dem Spielplan. Der„Waldſportplatz“ in Viern⸗ 4. wird da einmal mehr ſeinen großen Tag aben. Trotz des großen:0⸗Sieges, den Bir⸗ kenfeld zu Hauſe über Kirchheim erringen konnte, vertrauen wir auf die Kampfkraft der Mannen um Kiß I, ohne dabei das Können der Birkenfelder zu unterſchätzen. Erſt am letz⸗ ten Sonntag haben die Heſſen dank ihres kämp⸗ feriſchen Einſatzes einen:0⸗Vorſprung, der auf eigenem Gelände ſehr gefährlichen Kirchheimer in ein:2 umgeſtalten können. Bei gleichem Einſatz ſollte Viernheims„alte Garde“ durch⸗ aus in der Lage ſein, das erſte Aufſtiegsſpiel auf eigenem Platze und in vertrauter Um⸗ gebung zu einem Siege zu geſtalten, was ihr die Tabellenführung bringen wird. Im Bezirk Unterbaden⸗We ſt gehen die Verbandsſpiele nun auch langſam zu Ende. Nur noch drei Spiele ſtehen im Rückſtand, von denen am Sonntag die Begegnung 07 Mann⸗ heim— Germania Friedrichsfeld ſtattfindet. Hierbei ſollten ſich die„Neuoſtheimer“ die zwei noch fehlenden Punkte holen, die ihnen noch fehlen, um gegen alle Eventualitäten in Bezug auf die Abſtiegsfrage geſichert zu ſein. Der 3 o8 Hockenheim, der durch das ſen⸗ ſationelle Unentſchieden gegen Waldhof einen Achtungserfolg errang, muß nun am Sonntag zum Wiederholungsſpiel in Waldhof antreten und dabei wohl kaum um eine Niederlage her⸗ umkommen, auch wenn Heermann nicht mit von der Partie iſt. Hu wa. Vaden gegen Müctenberg in voren Die paarungen in den ſchweren Gewichten In den ſchweren Klaſſen ſtehen ſich folgende Gegner gegenüber: Halbſchwergewicht: Keller, Mannheim— Maier, Ulm. Keller hat ſich durch ſeinen eleganten Borxſtil viele erworben. Nach Abſolvierung ſeiner ienſtpflicht hat er ſich wieder fleißig dem Training gewidmet und ſeine frühere Form ſchon erreicht, wenn nicht überſchritten. Sein Gegner Maier⸗Ulm hat von 78 Kämpfen 61 ſiegreich beſtanden, gewiß ein beachtenswertes Reſultat. Keller ſteht vor einer ſchweren Auf⸗ gabe. Er hat ſich vorgenommen, dieſelbe zu ſei⸗ nen Gunſten zu löſen. Schwergewicht: Wagner, Mannheim — Bubeck, Stuttgart. Der im In⸗ und Aus⸗ lande vielfach erprobte Schwabe mit einem Re⸗ kord von 87 Siegen bei 112 Kämpfen trifft in 35000 Rm allein koſtet die Verpflegung Intereſſante Einzelheiten von der Großdeutſchlandfahrt Zum erſten Male gibt es in dieſem Jahre bei der Großdeutſchlandfahrt auch eine Mannſchafts⸗Wertucig; jede Mannſchaft beſteht aus ſechs Mann, gewertet werden die drei Beſten jeder Mannſchaft. An Preiſen ſind für dieſe Sonderwertung 6000 Mart vorgeſehen: 3000 Mark für die Siegermannſchaft, 2000 und 1000 Mark für die Nächſtplacierten. * Die Fahrer einer Mannſchaft dürfen ſich un⸗ tereinander unterſtützen, ſo kann z. B. ein Fahrer einem Mannſchaftskameraden ein Vor⸗ der⸗ oder Hinterrad geben, wenn der günſtiger im Rennen Liegende einen Reiſenſchaden hat, das Austauſchen ganzer Räder iſt dagegen nicht geſtattet. * Da in dieſem Jahre durch die Hinzunahme des Sudetengaues und der Oſtmark in das Streckennetz der Großdeutſchlandfahrt erheblich mehr Bergetappen zu fahren ſind, wird die Bergwertung beſonders intereſſant; an ze hn verſchiedenen Stellen ſind Wertungen vor⸗ geſehen: 4. Etappe Gottesberg 5.„ Freiberg(vor Chemnitz) 6.„ Sachſenbaude in Oberwieſenthal S8.„ Rieder Bero(vor Wien) 9.„ Semmering, vor Hotel Erzherzog Johhann 10 Gaſthaus zur Pötſchenhöhe 13. Reſlaurant Adler in Schönwald 18.„ Pflaſterberg von Billſtock 16.„ Platte(hinter Wiesbaden) 19.„ Hotel Brockenkrug in Torfhaus Für die erſten zehn Fahrer gibt es jeweils 10, 9, 8, 7, 6, 5. 4, 3, 2, 1 Punkte. Wer zum Schluß die meiſten Punkte hat, iſt Gewinner der Berg⸗ prämie. Es iſt in dieſem Jahre auch wieder eine Sonderwertung nach Puntkteei für die 10 Erſtplacierten in den Etappen vorgeſehen, die Punkte werden wie bei der Bergwertung ver⸗ teilt. Dieſe Sonderprämie agibt einen inter⸗ eſſanten Ueberblick über das Spurtvermögen der Fahrer. Im vergangenen Jahr gewann dieſe Prämie Bautz vor Kijewſki; der Sieger der Deutſchlandfahrt, Schild, rangierte erſt an dritter Stelle, obwohl er zwei Etappen ge⸗ wonnen hatte. * Für die Fahrer und Begleitperſonen— zu⸗ ſammen etwa 175 Köpfe— iſt ein beſonde⸗ rer Kofferdienſt organiſiert: auf 2 bis 3 Schnellaſtwagen werden die Koffer auf direk⸗ tem Wege zum Etappenziel befördert und auf die verſchiedenen Hotels verteilt. Wenn die Fahrer iai den Etappen⸗Orten ankommen, fin⸗ den ſie die Koffer ſchon auf dem Hotelzimmer vor; dazu als erſte Stärkung— einen halben Liter Milch. * Für die Verpflegung unterwegs werden im ganzen 5225 Verpflegungsbeutel benötigt. 4* Für die Betreuer der Fahrer und Maſchinen iſt ein Stab von 25 Helfern ver⸗ pflichtet, der aus Pflegern, Maſſeuren, Mecha⸗ nikern uſw. beſteht. Die Fahrer ſelbſt brau⸗ chem ſich um nichts zu kümmern, ſie ſollen nichts als— radfahren. * Die 17. Etappe beſteht aus zwei Halbetappen, jeder Gewinner einer ſolchen Habbetappe zählt als Etappenſieger: die erſte Hälfte endet nach 197 Kilometer in Dortmund. Nach einer Pauſe von einer Stunde wird die zweite Hälfte ge⸗ ſtartet, ſie iſt noch 140 Kilometer lang und Wagner auf einen jungen, talentierten Boxer, der bei 65 Kämpfen 5 Siege zu verzeichnen hat. Beide Boxer verfügen über das Zeug, einen harten Fight in flüſigem Tempo durch⸗ zuſtehen. Gute Einlagekämpfe bereichern das erſtlklaſ⸗ ſige Programm. Wenn man die Paarungen mit kritiſchem Auge betrachtet, ſo muß man für Badens Mannſchaft feſtſtellen, daß die beſte Auswahl getroffen worden iſt. Die Gaubehörde hat die⸗ ſen großen Kampf nach Mannheim gelegt. Nun liegt es an den Boxintereſſenten, den Beweis zu erbringen, daß der Boden für größere Ver⸗ anſtaltungen in Mannheim gegeben iſt. Kampf⸗ lobal: Rhein⸗Neckarhalle. Beginn 20.30 Uhr. allerdings Warnsdorfl) eine ſehr ſchwere Hürde hinter ſich gebracht, aber wir ſchätzen, daß die gefährlichſten noch zu nehmen ſind. Die For⸗ tunen werden, wenn ſie in beſter Beſetzung an⸗ treten können, im Dresdner Oſtragehege be⸗ ſtimmt ihren Mann ſtehen. Es iſt ja bekannt, daß die Rheinländer ſtets dann ihre beſten Spiele liefern, wenn es um einen großen Ein⸗ ſatz geht. Zwar iſt augenblicklich die Fünfer⸗ reihe nicht in beſter Fa aber für den einen oder anderen Treffer iſt ſie doch immer gut. Der DSC muß beweiſen, ob er auch in ganz ſchweren Kämpfen beſtehen kann. Unter der Regie von Hofmann und Schön ſollte das eigentlich nicht zweifelhaft ſein, aber wir wiſſen ja, daß die Dresdner ſchon öfters in den letzten Jahren gerade in entſcheidenden Treffen nicht ihre wwahre Form fanden und angeſichts des nahen Zieles ſcheierten. Der Sieger von Wien kann noch Meiſter werden „Die Wiener Admira, die man zu Be⸗ ginn der Gruppen⸗Endſpiele zu den ausſichts⸗ reichſten Mannſchaften zählte, hat nur noch ganz geringe Ausſichten auf den Gruppenſieg. ie kann ihn nurx unter Mithilfe des Mitte⸗ meiſters Deſſau 05 noch erreichen, der die Kik⸗ kers ſchlagen müßte. Bei jedem Punktverluſt gegen den Vfn Mannheim ſind die Wiener aber aus der Partie. Nun iſt es noch gar nicht ſo gewiß, ſen Wienern zu Hauſe ein Sieg über den badiſchen Meiſter gelingt. Das Vor⸗ ſpiel gewannen die Mannheimer glatt:0, aber inzwiſchen blieben die Raſenſpieler gegen die Kickers und gegen Deſſau ohne Sieg und man glaubt nicht ſo recht, daß der VfR noch einmal dieſe im erſten Treffen gegen Admira ge⸗ zeigte Form wiederfindet. Wir nehmen aber an, daß ſich Badens Meiſter noch einmal zu⸗ ſammenreißt, denn bei Punktgleichheit mit Admira darf er ja auch noch etwas hoffen. Aber wer auch gewinnt: nur unter Mithilfe von Deſſau iſt es möglich, die mit zwei Punk⸗ ten Vorſprung führenden Kickers 5 dem Ziel⸗ band abzufangen. Taliens Supbahmeifee in Nürnberg geichlagen 1. FC. Nürnberg— AC Bologna:0 Der italieniſche Fußballmeiſter AC Bologna trug am Donnerstag ſein erſtes Spiel auf der Deutſchlandreiſe aus. Vor 18 000 Zuſchauern gaſtierten die Italiemer im„Zabo“, wo ſie vom 1. FC Nürnberg verdient mit:0(:0) geſchla⸗ gen wurden. Die Gäſte enttäuſchten etwas, wo⸗ bei allerdings berüchſichtigt werden muß, daß ihre Nationalſpieler nicht dabei waren. Dieſe ſpielen erſt am Sonntag Einen mäßigen Eindruck hinterließ vor allem der Sturm, der ſich gegen die vorzügliche Club⸗ Abwehr Köhl, Billmann und Pfänder nicht durchſetzen konnte. Alleiar die beiden Außen Reguzzomi und Borriani, ſowie der linke Ver⸗ teidiger Pagotto gefielen. Das einzige Tor fiel ſchon in der 15. Minute durch Friedel im Anſchluß an einen Weit⸗ ſchuß von Carolin. Der Ball ſprang von der Querlatte zurück und wurde von Friedel auf⸗ genommen. In der 30. Minute hatte Bologna eine große Chance, als Köhl ſchon überſpielt war, aber Pfändner auf der Torlinie noch zur Ecke retten konnte. Auch nach dem Wechſel über⸗ zeugten die Gäſte nicht. Der Sieg der Nürnber⸗ ger war. nicht unverdient.— Schiedsrichter Grabler(Regensburg). — endet in Bielefeld; zuſammen ſind an dieſem Tage alſo 337 Kilometer zurückzulegen! * Schon jetzt iſt errechnet, wann und wo die Fahrer der Großdeutſchlandfahrt zu ſehen ſind; die Durchfahrzeiten ſind auf Grund der Erfahrungen, die maer aus früheren Rennen geſammelt hat, zuſammengeſtellt. So weiß man heute ſchon, daß z. B. die Fahrer am 9. Juni um 12.26 Uhr in Linz eintreffen— wenn die Spitzengruppe nicht durch tolle Jagden einen ſchnelleren Durchſchnitt fährt, als man vorher angenommen hatte, oder wenn aa dieſem Tage nicht gerade gebummelt wird. Meiſt ſtimant die Marſchtabelle jedoch ziemlich genau.— Für die Etappe Leipzig— Berlin hat man mit 36 St.⸗Km. den höchſten Durchſchnitt errech⸗ net, die niedrigſte Geſchwindigkeit aibt es auf der Bergetappe Graz—Salzburg mit 31 St.⸗Km. * 5 Für die Verkehrsregelung unterwegs auf der 5000 Kilometer langen Rennſtrecke fah⸗ ren zwölf Mann von der motoriſierten Stra⸗ ßenpolizei die ganze Deutſchlandfahrt mit, be⸗ fonders, um die„wilden“ Begleitfahrzeuge von dem Troß fernzuhalten und den entgegenkoan⸗ menden Verkehr für wenige Miauten zu ſtop⸗ pen. Auch bei den Abſperrungen in den Etap⸗ penorten haben ſich die beliebten„Windhuaide“ — ſo wurden die Fahrer im vergangenen Jahr⸗ genannt— beſtens bewährt. Durch die um⸗ ſichtige, unauffällige, aber auch energiſche Art zu arbeiten haben ſich dieſe ſchneidigen Motor⸗ radfahrer überall beliebt gemacht. * Im vergangenen Jahr gab es über 100 Prä⸗ mien zu gewinnen, in dieſem Jahr wird dieſe Zahl ſicher noch überboten. Die Spurtſtrecke für die Prämien iſt jedesmal 300 Meter lang, der Beainn wird durch ein grünes Tuch ange⸗ zeigt. Auch die Spurtſtrecke für die Etappen⸗ ziele wird vorher angezeigt, hier wird ſchon 1000 Meter vorher durch Beſchriftung auf dem Pflaſter auf das Ziel hingewieſen. * Die Zahl der Teilnehmer iſt in die⸗ ſem Jahr auf 74 feſtgeſetzt und zwar werden 44 deutſche und 30 ausländiſche Fahrer ſtarten. * Vier Ruhetage ſind vorgeſehen: in Rei⸗ chenberg(Sudetengau), Wien(Oſtmarh), Stutt⸗ gart und Bielefeld. — Die kürzeſte Etappe iſt 197 Kilometer lang(Wien—Graz), der längſte Tagesab⸗ ſchnitt führt von Köln nach Bielefeld, er iſt 337 Kilometer lang. * An Preiſen, Prämien, Tagesgel⸗ dern uſw. ſind über 75 000 Mark vorgeſehen, außerdem werden die Fahrer auf Koſten der Organiſationsleitung verpflegt; die Verpfle⸗ gungskoſten ſind allein mit 35000 Mark veran⸗ ſchlagt. * Sieger der Großdeutſchlandfahrt iſt derjenige Fahrer, der für die ganze Strecke die geringſte Geſamtzeit gefahren iſt. Die Placierung in den einzelnen Etappen ſpielt dabei keine Rolle. Es iſt z. B. möglich, daß der Geſamtſieger nicht einen einzigen Etappenſieg errungen hat. Vengler vor Lanehoff und Leimer Zum zweiten Male in wenigen Tagen dien⸗ ten die Straßen um den Chemnitzer Schloßteich als Reanſtrecke. Am Donnerstag waren beim 100⸗Kilometer⸗Rundſtreckenrennen, als Auftakt zu der Oſtachſenfahrt, 50 der beſten deutſchen Berufsfahrer ann Start. Mit Wengler(Bie⸗ lefeld) gewann der beſte Sprinter, nachdem einige Zeit Scheller an der Spitze gelegen hatte, aber durch Sturz um ſeine Ausſichten kam. 100 km: 1. Wengler(Bielefeld) Dürkopp:35,12 Std. 52.; 2. Langhoff(Bielefeld) Dürkopp 48.; 3. Weimer(Stuttgart) Viktoria 38.: 4. Schild (Chemnitz) 36.; 5. Tertilte(Münſter) 34.; 6. Küſter(Köln) 34.; 7. Müller(Holland) 32.: 8. Gerber(Chemnitz) 24 Punkte. in Frankfurt a. M. — „Hat Itali Als kampfe⸗ Rechtsc nach in Flanke Kick ve Stadio⸗ fremde flogen los uai gen wa Kehlen der La Die wie die Schotte leriſche vier, fi etwas, ſchottiſe vierzig. der Ae Elegan man hi Seitt ſieht di. gegen d großer in Opti So News“ lande l ihrer 9 teams. landes erlebt: ganz ei ſpiel ei des de Torwa beſten 1 delar der en Heute i einen unnötic erlitten wahr merzen. ein nach de führend Herr büne. mit ſch Die M. im Fin genau Pozzo Stil d ſpielte der S. innen Von au benem Die Ue land beſſer das iſt' wunder variabl rungsv wild ſc nicht re Herr Pozzo ballkem ſen nic jekts un Kämpfe allem e Mannſe terliche So hh vetta u e Hürde daß die zie For⸗ ung an⸗ 'ge be⸗ bekannt, e beſten en Ein⸗ Fünfer⸗ n einen ier gut. in ganz iter der llte das r wiſſen nletzten en nicht chts des Meiſter zu Be⸗ usſichts⸗ ur no penſieg. Mitte⸗ die Kik⸗ kwerluſt Wiener ar nicht in Sieg 18 Vor⸗ :0, aber gen die nd man einmal lira ge⸗ en aber mal zu⸗ eit mit hoffen. 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Wild⸗ fremde Menſchen fielen ſich um den Hals, Hüte flogen durch die Luft, Trompeten ſchmetterten los uaid dann, als die Nationalhymne verklun⸗ gen war, brach ein einziger Schrei aus 150 000 Kehlen: Lawton, Lawton... und immer wie⸗ der Lawton. Die Maſſen waren ehrlich begeiſtert. Denn wie dieſer Stürmer gegen die überaus robuſte Schottenverteidigung ſich mit tänzelnder, ſpie⸗ leriſcher Eleganz imener wieder durchſetzte, drei, vier, fünf Mann auf ſich ziehend, das war etwas, was ſelbſt dem 88jährigen Ehrengaſt des ſchottiſchen Verbandes Billy Mackinnon, der vierzigmal Englands Fußballtrikot trug, zu der Aeußerung hinriß:„So etwas an Technik, Eleganz und kraftvollem Körpereinſatz ſieht man höchſtens alle paar Jahre“ Seit dieſem dramatiſchen Kampf von Glasgow ſieht die engliſche Oeffentlichkeit dem Großkampf gegen den offiziellen Weltmeiſter Italien mit großer Ruhe entgegen. Die engliſche Preſſe macht in Optimismus. So ſchreibt beiſpielsweiſe die„Sunday News“:„Jahr für Jahr ſieid ſie vom Feſt⸗ lande herübergekommen, ausgezeichnete und in ihrer Publikumswirtſamkeit effektive Länder⸗ teams. Wir haben die großen Könner des Feſt⸗ landes auf den Fußballplätzen Engbands mit⸗ erlebt: die ein wenig tändelnde, ſuperiore Ele⸗ ganz eines Dr. Saroſi, das lauernde Trick⸗ ſpiel eines Braine, die großartige Strategie des deutſchen Szepan, die phänomenalen Torwartsleiſtungen des alten Planicka, den beſten Fußballſpieler aller Länderteams, Sin⸗ delar... und alle mußten ſich der Dynamik der engliſchen Mannſchaftsleiſtungen beugen. Heute iſt England beſſer als je und hat nur den einen glühenden Wunſch, all die törichten und unnötigen Niederlagen, die auf Feſtlandtrips erlitten wurden, durch Demonſtrierung des wahren engliſchen Fußballkönnens auszu⸗ merzen. Das wird auch in Italien der Fall ſein...“ In ähnlichem Sinne äußerten ſich nach dem Spiel England— Schottland andere führende Sportzeitungen. Herr Pozzo aber ſaß erſtaunt auf der Tri⸗ büne. Es iſt kein Geheimnis, daß Herr Pozzo mit ſchwerem Sorgen nach Italien zurückfuhr. Die Matthews, Lawton, Mercer, Cullis waren im Finiſh dieſes teufliſch ſchnellen Spiels noch genau ſo top⸗fitt wie am Anfaaia. Was aber Pozzo wahrhaft überraſchte, war der labile Stil der engliſchen Hintermannſchaft. Mal ſpielte Cullis Stopper, mal war er mitten in der Stürenerreihe, die Außenläufer deckten innen und die Verteidiger die Außenſtürmer. Von ausgeſprochenem W⸗Syſtem, von vorgeſcho⸗ benem Mittelſtürmer war nichts zu merken. Die Ueberraſchung dieſes Spieles war: Eng⸗ land ſpielte ſchottiſch, man kann auch beſſer ſagen: beſten Wiener Angriffsſtil. Und das iſt', was Herrn Pozzo Sorgen macht: Die wunderbare Kondition der Mannſchaft, die variable Spielauffaſſung, das eiſerne Behar⸗ rungsvermögen in dem Hexenkeſſel von 120 000 wild ſchreienden Schotten— das alles ſieht nicht roſig für Italien aus. Herr Pozzo aber ſchweigt wie immer. Herr Pozzo iſt ja Optimiſt und ausgefuchſter Fuß⸗ ballkenner. Er weiß, daß auf dem grünen Ra⸗ ſen nicht die Lawtons, ſondern Tücke des Ob⸗ jekts und Zufallswendungen zumeiſt in großen Kämpfen die Entſcheidung fällen. Und daß vor allem eines von wichtigſter Bedeutung iſt: Der Mannſchaftsgeiſt, die Kondition und unerſchüt⸗ terlicher Optienismus. So hatte Herr Pozzo ſeine Mannen in Ro⸗ vetta unter ſeiner Obhut. Vier Wochen lang nur leichte Trainings, ärztlich kontrollierte Küche und Getränke, Maſſage, wohlüberlegte Feierabenderholung, gemeinſames Spielen, Mu⸗ ſtzieren und Zuſammenhocken wie eine große Familie— das war Herrn Pozzos Medizin. Ob ſie ausreicht, den wilden Anſturm Englands im ſchon ſeit Wochen ausverbauften Stadioa von S. Siro erfolgreich abzuwehren, das wiſ⸗ ſen nur die Fußballgötter. Italien ſelbſt iſt optimiſtiſch. Der Schuſter Cerutti, der Droſchkenkutſcher Bellmonteſi, der Herr Profeſſor vom Lyzäum, der Zeitungshänd⸗ ler Garinachi... ſie alle ſchwören auf Italiens Sieg. Und in Tafernen und verqualmten Makkaronibuden reibt man ſich die Hände und freut ſich, ſüdländiſch begeiſtert, auf die groß⸗ artigen Pikanterien dieſes Spiels. Den Kampf des Rieſen Andreolo mit dem Ball⸗Raſtelli Lawton, den Feigth der Meazza, Piola mit dem großen Strategen und Trick⸗ könig Cullis, von den Wölfen, dem raffinier⸗ ten Kleinkrieg des gewitzten ſchnellen Biavati mit Englands beſtem Läufer Mercer von Ever⸗ ton. Doch hin und wieder trifft man Stimmeei in der Preſſe, die Italien den ſchwerſten Kampf ſeit langen Jahren prophezeien. So ſchreibt die Stampa:„Italien geht den ſchwerſten Wea der letzten 15 Jahre. In dieſem Kampf des offi⸗ ziellen mit dem ungekrönten Weltmeiſter ſcheint England doch ein kleines Plus zu haben. Wir ſaßen beim Länderſpiel gegen unſere deutſchen Freunde 20 Minuten mit ſorgecvoller Miene auf der Tribüne und ſahen, wie ein Vier⸗Män⸗ ner⸗Sturm, der noch an mangelnder Kondition und Nervoſität ſehr fühlbar litt, unſere für ſo ſtabil gehaltene Hintermannſchaft völlig durch⸗ einanderwirbelte. Man ſtelle ſich einmal vor, wenn Lawton, Mattews, Goulden, Weſtcott dieſe Vier geweſen wären. Was wäre da mit Ollivieri wohl geſchehen. Der noch zudem an dieſem Tage unſicher war?? Wenn wir am 13. Mai England ſchlagen wollen, dann muß Dynamik, Schwung, Elan, die Engländer förmlich, überrennen. Und ob das möglich wird, möglich ſein kann, die Frage muß heute noch ſehr offen bleiben.“ Isdooo Karten füe Deutfchtand Für die Glumpiſchen Spiele 1940 in Helſinki Berlin, 12. Mai. Vom Olympiſchen Komitee in Helſinki für die Olympiſchen Spiele 1940 werden 15 000 Zuſchauerkarten für Großdeutſchland zur Ver⸗ fügung geſtellt. Dieſe Zuſchauerkarten glie⸗ dern ſich in 4⸗, 7⸗ und 1ö6tägige Beſucherkarten, die es den Zuſchauern ermöglichen, entweder die ganze Olympiade oder einen Teil derſel⸗ ben zu beſuchen. Die endgültige Bewilligung dieſer 15 000 Karten hängt von der Deviſenfrage ab, die noch nicht geklärt iſt. Faſt ſämtliche 15 000 Zu⸗ ſchauer werden mit„Kd§“⸗Schiffen nach Hel⸗ ſinki befördert und werden auch zum größten Teil auf den Schiffen ſelbſt Wohnung nehmen. Die Preiſe werden rechtzeitig bekanntgegeben werden. Schon jetzt iſt aber mitzuteilen, daß Reiſe, Aufenthalt und Eintrittskarten ſich in erſchwinglicher Höhe halten werden. Hitlerjunge ſchwimmt dentſchen Rekord Bei einem kreisoffenen Schwimmfeſt im Magdeburger Wilhelmsbad ſchwamm der erſt 16jährige Hitlerjunge R. Köninger über 500 Meter Kraul mit:15,8 Minuten eine neue deutſche Höchſtleiſtung. Die alte Beſtleiſtung hatte Deiters(Köln) 1933 mit:19,2 aufge⸗ ſtellt. Mit der neuen Leiſtung von Köninger verſchwand auch der letzte Rekord des vierfachen rheiniſchen Rekordmannes aus der Rekordliſte. Ehrenvolle Einladung für Chrihn Eranz und ör. Müller Der Italieniſche Hochſchulſport hat zwei deut⸗ ſchen Studenten⸗Weltmeiſtern eine großartige Ehrung zuteil werden laſſen. Chriſtl Cranz (Freiburg) und Fritz Müller(Kiel) erhielten Einladungen, vom 15. bis 18. Mai in Florenz den Litteriali, den italieniſchen Studenten⸗ ſpielen, als Ehrengäſte beizuwohnen. Beide Weltmeiſter werden dieſer ehrenvollen Ein⸗ ladung Folge leiſten. In Skandinavien weilen einige engliſche Be⸗ rufsſpielermannſchaften. Arſenal ſiegte in Stockholm gegen eine ſchwediſche Auswahl mit :0 und die Wolverhampton Wanderers ſchlu⸗ gen in Kopenhagen eine Kopenhagener Elf mit :0 Toren. Mexe Turnek küften für Budesheim Tür die Meiſterſchaften im Zwölfkampf der Männer und Sehnkampf der Frauen Das nächſte Ziel unſerer Turner ſind die Deutſchen Meiſterſchaften im Deut⸗ ſchen Zwölfkampf der Männer und im Zehnkampf der Frauen, die am 1. und 2. Juli in Hildesheim ausgetragen werden. Der gemiſchte Zwölfkampf der Män⸗ ner beſteht aus neun Geräteübungen(Reck Pflicht und Kür, Barren Pflicht und Kür, Seit⸗ pferd Kür, Langpferd Pflicht und Kür, Ringe Pflicht und Bodenübung Kür) ſowie aus drei leichtathletiſchen Uebungen(100⸗Meter⸗Lauf, Kugelſtoßen und Stabhochſprung). Seit der unfreiwilligen Verbannung der Schaukelübun⸗ gen an den Ringen durch die Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele 1936 und Anpaſſung an das internationale Turnen iſt zum erſtenmal wieder eine Schaukelringe⸗Pflichtübung ausge⸗ ſchrieben worden. Der Zehnkampf der Frauen ſetzt ſich aus ſechs Geräteübungen(Barren Pflicht und Kür, Schwebebalken Pflicht und Kür, Schaukelringe Pflicht und Pferd⸗Kürſprung), aus einer Luft⸗ ball⸗Pflichtübung ſowie aus 75⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen zuſammen. In Verbindung mit den Deutſchen Meiſterſchaften werden Reichswettkämpfe für Männer(Zehn⸗ kampf), für Aeltere(Sechskampf) und Frauen (Achtkampf) durchgeführt. Zu den Titelkämpfen, deren Verteidiger Käthe Schmidt/ Schnemann (Kiel) und Lt. Alfred Schwarzmann(Wüns⸗ dorf) ſind, werden wieder je 60 Turner und Turnerinnen zugelaſſen, während die Zahl der Teilnehmer an den Reichswettkämpfen nicht be⸗ grenzt iſt. Die Ausſcheidungskämpfe finden innerhalb der Gaumeiſterſchaften ſtatt, die Berlin⸗Bran⸗ denburg ſür den 11. Juni noch Berlin⸗Spind⸗ lersfeld, der Gau Mitte für den 4. Juni nach Weimar und der Gau Südweſt für den 28. Mai nach Oppau angeſetzt haben. HBVereinskalender Verein für Raſenſpiele. Samstag. Brauereiplatz: 1. Alte Herren— BSG Lanz, 18 Uhr.— Sonntag. Brauereiplatz: 2. Frauen— Vfe Neckarau. 13.30 Uhr; 3. Frauen— Brühl 1. Frauen, 14.30 Uhr: Planeta⸗ rium; Hans⸗Schmid⸗Mannſchaft— 98 Seckenheim. .15 Uhr; Willi⸗Schmid⸗Mannſchaft— Mi 08, 10.43 Uhr; Herzogenriodpark: 2. B⸗Jugend— TV 1846, Uhr; 1. A⸗BHugend— Poſtſportverein Ludwigshafen 10,15 Uhr; Berlinghoff⸗Mannſchaft— Möc. 08, 10,30 Uhr; Handball: 1. HDugend— TV Käfertal, 9 Uhr; auf fremden Plätzen: Liga— Admira Wien. 17 Uhr; Erſatzliga— VfB Niederhochſtadt, 15 Uhr; Noll⸗ Mannſchaft— Vſè Neckarau. 9 Uhr; Geppert⸗Mann⸗ ſchaft— TV Viernheim,.30 Uhr; Arndt⸗Mannſchaft — Alemannia Ilvesheim,.30 Uhr; Steinlamp⸗Mann⸗ ſchaft— Mi 08, 10.30 Uhr; 1. B⸗Jugend— TS Oppau, 11.40 Uhr. S8 Mannheim⸗Waldhof. Sonntag Fußball⸗Liga— F' Hockenheim, 15 Uhr(Wadhofplatz): Reſerve— Bopp& Reuther, 13.15 Uhr(Waldhofplatz); A J. Jugend— IFs Eppelheim, 10.30 Uhr(dort): 4A 2. Hugend— Sé Käfertal 9 Uhr(dort); 4 3. Jugend — Slympia Lamper heim, 9 Uhr(dort); A 4. Jugend — 07 Mannheim, 10.15 Uhr(dort): B⸗Zugend— 07 Mannheim,.15 Uhr(dort).— Handball, Liga— TV. Altenſtadt, 16 Uhr(dort); Frauen— TV Handſchuhs⸗ heim, 10.30 Uhr(hier). MFC 08. 2. Mannſchaft— VfR, 10.45 Uhr, Plane⸗ tarium; Alte Herren— 07, 9 Uhr(Pfalzp atz); Blau⸗ Weiß— Vis Traub, 17.30 Uhr(Waldweg), Samstag; Bühler— VfR Steinkamp, 10.30 Uhr,(48er⸗P atz); Dietrich— TSG 61 Ludwigshafen, 10.30 Uhr(Schä⸗ ſerwieſe)); Goerig— VfR Berlinghof, (Herzogenried Feld): Müller— Vögele 10.30 Uhr ———— i— SG 61 Lud⸗ ig en, Uhr(Schäferwieſe); A 2. Jugend— TSG 61 Ludwigsbafen, 10.30 Uhr(dort). W Spielvereinigung 07. Sonntag. 1. Mannſchaft— Friedrichsfeld, 140 Uhr(07⸗Platz); 2. Mannſchaft— Friedrichsfeld, 12.4ů Uhr(07⸗Platz); Alte Herren— 8 Mannheim. 9 Uhr(Pfa zplatz): Rhein gold⸗Mann⸗ ſchaft— Hriedrichsfeld, 9 Uhr(dort); 6 1. Jugend— S* Waldhof..15 Uhr(07⸗Platz); 4 1. Hugend— SV Waldhof, 10.15 Uhr(07⸗Wlatz); Chriſti Himmel⸗ fahrt: 1. Mannſchaft— Phönix Karlsruhe 15 Uhr Gort), Polalſpiel.— Jugend und Attive! Der Trai⸗ ningsplan wurde neu angeſetzt: dienstags ab 18 Uhr die Aktiven; donnerstags ab i8 Uhr die Jugendmann⸗ ſchaſten; freitags ab 18 Uhr die Aktiven. Mannheimer Fußball⸗Crub Phöni. Samstag auf unſerem Platz; 16.30 Uhr Rot⸗Weiß⸗Privatmannſchaft gegen Bec Landesbank; 18 uUhr Grün⸗Weiß⸗Privat⸗ mannſchaft.— Bec Gebr. Bauer.— Sonntag auf —4 33 ugen f turnier): Uhr eckargu— Tura Lüodwigshafen(Sieger); 10.30 Uhr, Spög. Sandhofen— Be Lanz(Sieger); 40, Uhr 1— TSc 1889 Oppau(Sieger 4 Uhr Amicitia— Poſtſportverein Lu.(Sieger); .20 Uhr n— UVfé Frieſenheim(Sieger — * .40 Uhr Ladenburg— Mundenheim(Sieger); Uhr SV Waldhof— Alem, Ilvesheim Seener 60 92⁰2 r Al⸗Jugend— Brühl; 10,30 Uhr Schwarz⸗ zeiß Privatmannſchaft— Alem. Rheinau.— Aus⸗ wärts: 9 Uhr Kohlen⸗Privatmannſchaft— BSG Bopp & Reuther; 10 Uhr 2. ſchaft— BSG Lanz; 10.30 käfer Schwarz⸗Grün⸗Privatmannſchaft— Sport⸗ klub Käfertal; 15 Uhr 1, Mannſchaft— Olympia Lampertheim.— Chriſtihimmelfahrt auf unſerem Platz(6⸗Jugendturnier); 9 Uhr Phö⸗ nix 02— SpVg, Oggersheim(Sieger); 10.20 Uhr Turnverein 1846— Reichsb.⸗Turn⸗ u. Sportv. Lu. ); 14 Uhr Sieger 4— Sieger B; 15.20 Uhr Sieger C— Sieger D; 16.40 Uhr Sieger E— Sie⸗ 18 Uhr Sieger 6— Sieger U; 10.30 Uhr Schwarz⸗Weiß⸗Privatmannſchaft— BSc Bopp& Reuther.— Auswärts: 14 Uhr-Jugend— dech Oppau; 15.30 Uhr 1. Mannſchaft— TSc Oppau. ————— —=2— S= er F; 95 Mannheimer Turnerbund Germania e. V. Hockey: 10,30 Uhr Sonntag auf dem Germaniaplatz, 9 Uhr, Aufſtieg⸗ ſpiel Germania 1.— FC 08 Villingen 1. Poſt⸗Sportverein. Sonntag. 14 Uhr. Leichtathletik. Bahnſtefſeltag, Erſt ingslämpfe, 20⸗Kilometer⸗Wett⸗ marſch(Poſtſportplatz).— Fußball. Kurpfalz Neckarau — 1. Jugend, 9 Uhr(dort); IV Ladenburg—. Mannſchaft, 15 Uhr(dort): F Ladenburg— 2. Mannſchaft, 13.30 Uhr(dort).— Handball. Reichs⸗ bahn 2. Schüler— Poſt, 11 Uhr(Reichsbahnvratz).— Donnerstag. Leichtathletikkampf. Schwetzingerſtadt— Neckarſtadt. Feudenheim: 75 Meter, Weilſprung, Ball⸗ weitwurf und 85450⸗Meter⸗Staſfſel(Poſtplatz);.30 Uhr auf dem Univerſ.⸗Sportplatz in Heidelberg: Ver⸗ gleichskampf der Leichtathletinnen gegen Poſt Heidel⸗ berg. Treffpunlt 8 Uhr OEcG⸗Bahnhof.— Teilnahme der Spitzenkönner an dem Gau⸗Vergleichskampf Ba⸗ den, Württemberg, Südweſt in Kandel(Pfalz). Reichshahn⸗Turn⸗ und Sportverein. 1. Mannſchaft egen TV Friedrichsfeld, 15 Uhr, hiex(Entſcheidungs⸗ piel um die Bezirksmeiſterſchaft); 2. Mannſchaft— 2 Neckarau, hier, 13.45 Uhr; 1. Jugend— TV n 48 Honb5 15 1 er Sek⸗ enheim, oz. üler— Poſtſport⸗ verein, 11.20 Uhr, hier. BSch Stadt Monnheim. Samstag. Abteilung Stra⸗ enbahn, Planetarium. 16.30 Uhr: Straßenbahn 4— Sc Waldherr; 18 Uhr: Straßenbahn B— BS6 Hafenverwaltung.— Sonntag. Stadion(Feld). 9 Uhr: Stadt STG 61 Ludwigshafen: 10.30 Uhr: Sadt 1. Mannſchaft— ST T 61 Ludwigshafen. Bec Lanz. 1. Mannſchaft— 1. Schriesheim, Pfalz⸗ platz, 16 Uhr; 2. Mannſchaft— 2. Phönix Mann⸗ heim, Pfalzplatz, 10 Uhr; A⸗Jugend— A⸗Jugend Schriesheim, Pfalzplatz 13 Uhr; n Turnier⸗ ſpiel— Sandhofen, Phönixplatz, 10.15 Uhr.— Sams⸗ tag: Alte Herren— VfR, dort, 18 Uhr. Sti⸗Zunft. Anmeldungen ꝛur Pſingſtfahrt bei Sport⸗ Dobler. Mittwoch: Sport in der Schillerſchule. 55 im 81. Lebensjahre. hiesigen Krematorium. Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ver- schied heute abend, 8 Uhr, sanft unser geliebter Vater, Schwieger- vater, Grohvater und Urgrobvater, Herr Johann Neinhard Mannkheim Gellenstraße 31), den 11. Mai 1939. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: EIIM Süs Wwie. geb. Reinhard Feuerbestattung Montag, den 15. Mai 1939, mittags 12 Uhr. im Iodesanzeige ewige Heimat abzurufen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, meinen lieben, guten Vater.»ohn. Bruder. Schwager und Onkel Gcors Häugler im Alter von 39 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in die Mnm.-Seckenheim(Hochstätt), den 12. Mai 1939. In tlefer Trauer: Marie Häuſßler aen. miopler mit HKind Greta.allen Angehörigen Die Beerdiguns findet am Montag, den 15. Mai 1939. nach- mittags 3 Uhr. auf dem Friedhof Rheinau statt. Am Freitag verschied unser Parteigenosse fram Boch an den Folgen eines schweren Kriegsleidens. Der Verstorbene war ein braver Nationalsozialist und getreuer Gefolgsmann des Führers. Wir werden ihm ein gutes Gedenken bewahren. Höonp. Ortsgrupne Nimennot Kraftfahrzeuge oRKW Reichsklaſſe(Lim.) u. 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Ortsgruppen der NSDAP Bismarckplatz. 15. 5. 20 Uhr. Mit⸗ gliederverſammlung. Es nehmen teil ſämt iche Parteigenoſſen und Part i⸗ genoſſinnen, ſowie die Parteianwär⸗ ter, außerdem die geſamten Amt⸗trä⸗ ger. Einlaßkarten nur bei den Zellen⸗ und Blockleitern. Erlenhof. 12. 5. Dienſtappell um 20.15 Uhr in den Gefolgſchaſt⸗räun en der Verbrauchergenoſſenſchaft für die Po itiſchen Lciter Obleute der DAß7, Walter der NSV, Stab der NS⸗ Frauenſchaft. Feudenheim⸗Weſt. 14. 5..30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter Obmänner, Wa ter und Warte zum Bereitſchaftsdienſt(Kirchweideplatz), Zivil mit Armbinde.— 15.., 20.15 Uhr, Mitg iederverſamm una im Uniontheater. Feudenheim. Zivil mit Armbinde. Neckarſpitze. 14..,.15 Uhr. An⸗ treten ſämtlicher Politiſchen Leiter ſo⸗ wie der Walter und Warte der DAỹ und NSV zum Ausmarſch auf dem K⸗5ö⸗Platz. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Vorausſichtliche Dauer bis 11 Uhr. Wallſtadt. 14..,.45 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter und An⸗ wärter auf dem Rathausplatz an. Uniform, Zivil mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft Deutſches Frauenwerk Im Juni ein Geſundheitspflegekurs in der Mütterſchule. Am 14.., 20 Uhr, beginnt in der Mütterſchule, Mannheim. Kaiſerring 8, ein Geſund⸗ heitspflegekurs mit häuslicher Kran⸗ kenpflege. Hier ſollen die Frauen und Mütter ſich praktiſche Kenntniſſe an⸗ eignen über Körperpflege, Ernährung, Kleidung uſw. Ferner erhalten ſie in dieſem Lehrgang Anleitung zur Be⸗ obachtung von Krankheitsanzeichen, zur ſachgemäßen Pflege eines Kran⸗ ken, ſie hören über Vorbeugungs⸗ maßnahmen und dergleichen mehr. Im praktiſchen Unterricht, der die Beſpre⸗ chungen ergänzt, lernen die Kursteil⸗ nehmerinnen die notwendigſten pfle⸗ geriſchen Handgriffe und die gebräuch⸗ lichſten Verbände. Der Kurs findet zweimal wöchentlich(mittwochs und freitags abends) ſtatt und dauert 10 Abende. Anmeldungen jetzt ſchon an die Mütterſchule Mannheim, Kaiſer⸗ ring 8. Fernruf 434 95. Sprechſtun⸗ den montags bis freitags 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr. H3 Motorgefolgſchaft 1/171. Die Ge⸗ folgſchaft tritt am 14. 5. um 20 Uhr auf dem Gockelsmarkt in Sommer⸗ dienſtanzug an. Brotbeutelverpfegung bis 16 Uhr iſt mitzubringen. Soweit möglich, treten die Leute mit Rad an. Streifengefolgſchaft 171. Die Strei⸗ fengefolgſchaft tritt am 14..,.45 Uhr, am Haupteingang des Stadions in Winteruniform an. Teilnahme an den Frühjahrswettkämpfen der h. Marine⸗Gefolgſchaft 1/171. Am 14. 5. tritt die Geſolgſchaft vor dem Heim der Marine⸗Sa um 9 Uhr in Uni⸗ form an. Winkflaggen und Beitrag iſt mitzubringen. TB⸗Nachrichtengefolgſchaft 171. Am 14. 5. tritt die geſamte Gefolgſchaft (Schar 1 bis 4) um.55 Uhr in tade!⸗ loſer Sommeruniform in F 6, 16 an. Sport iſt mitzubringen. BDM BDM⸗Leiſtungsabzeichen. 14.., 8 Uhr, Training und Abnahme der Be⸗ dingungen auf dem Stadion. Mäüdel⸗ und IM⸗Gruppenführer'n⸗ nen, Sportwartinnen und Arb.⸗Gem.⸗ Leiterinnen. 15.., 20 Uhr, wichtige Beſprechung in der Friedrichsſchule (U). Jede Gruppe muz vertreten ſein. Turnſchuhe mitbringen. Die Deutſehe Nrbeilsfronl Kreiswaltung Mannh. Rheinstr. 3 Abteilung Propaganda Betr. Film„Deutſches Land in Afrika“. Am 23. und 25. Mai Auf⸗ führung obigen Films in der Schau⸗ burg. Die Karten ſind umgehend auf der Kreiswaltung abzuholen. Betr. Aktion„Kenntlichmachung der Gemeinſchaft“ und Werbung für den „Aufbau“. Das erford rliche Propa⸗ gandamaterial iſt ſofort auf der Kreiswaltung abzuholen. Auf Wunſch ſtehen auch noch Ausweiskarten, ſo⸗ wie Beſtelliſten zur Verfügung. Der Kreispropagandawalter. führung Betr. Vortragsabend für Werk⸗ meiſter und betriebliche Unterführer. Am Mittwoch, 17. Mai, 20 Uhr, ver⸗ anſtalten wir im großen Saal des Deutſchen Hauſes. Mannheim, G 1, 10/11, den letzten Vortrag⸗abend der Winterarbeit 1938/9. Es ſpricht Be⸗ triebsführer Pg. Gulden über das Thema:„Leiſtungskampf und Be⸗ triebswirtſchaft“ aden alle Werkmeiſter und betriehlichen Un⸗ terführer zum Beſuche des Vortrages ein und erwarten zahlreiches r⸗ ſcheinen. kiroft durch Kreude Reiſen, Wandern, Urlaub Uß 225a in das Oberinntal— Innsbruck vom 23. bis 30. Juni. Dieſe Fahrt iſt jetzt reſtlos ausver⸗ kauft. Anmeldungen können keine mehr angenommen werden. Vier Urlaubstage im Schwarzwald. uß 23b vom 18. bis 21. Mai. Teil⸗ nehmerpreis 14.50 RM. Unterkunfts⸗ orte Zell a.., Wolfach. Schiltach und Hornberg. Anmeldungen nehmen alle KdF⸗Verkaufsſtellen noch entaegen. Eine herrliche Wanderung in die ſchöne Pfalz am Sonntag, 14. Mai. Abfahrt ab Ludwigshafen(Haupt⸗ bahnhof).35 Uhr. Ankunft in Al⸗ bersweiler.57 Uhr. Die Wanderung führt von Albersweiler üher Ohren⸗ fels, Landauer Hütte, Ruine Schar⸗ feneck, Drei Buchen, Ruine Moden⸗ bach, Buſchmühle, Ludwigshöhe, Edenkoben. Wanderzeit zirka 6 Stun⸗ den. Fahrkarten zu 2,20 RM(Geſell⸗ ſchaftsfahrt) ſind bei allen Kdỹ⸗Ver⸗ laufsſtellen erhältlich. uß 2225/39 vom 8S. bis 16. Juni an den Bodenſee. Obige Fahrt iſt ausverkauft. Demnächſt ſind ausverkauft: Uß 2255%9 vom 23. bis 30. SZuni an den Bodenſee; UF 2250 39 vom 23. bis 30, Juni in den Schwarzwald: U 112ſ½39 vom 1. bis 12. Juli, Kara⸗ wanken; Uß 2285 39 vom 6. bis 12. Juli an den Bodenſee; Uß 127/½9 vom 13. bis 20. Juli, Unterinntal: U 414½9 vom 19. bis 29, Juli, Egerland; u 129/½39 vom 24. bis 30. Juli, Kaifergebirge: Uß 5190˙39 vom 28. Juli bis 5. Auguſt, unteres Moſeltal: Uß 130/39 vom 29. Juli bis 5. Auauſt. Brixental: UF 524/9 vom 21. bis 28. Auguſt. Rhein; U7 216/39 vom 3. bis 9. Auguſt, Allgäu. Betr. S7 16 vom 13. bis 21. Juni nach Norwegen; S7 17 vom 18. bis 26. Auauſt nach Norwegen. Für obige Fahrten können„Nurfahrtteilnehmer“ noch angenommen werden alſo nur Fahrt bis Hamburg. Volksbildungswerk Sonntag, 14. Mai, 9 Uhr: Führung durch den Luiſenpark. Die Teilneh⸗ mer treffen ſich um 9 Uhr bei der Ren:ſtraße an der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke, Halteſtelle der Straßenbahn. Unkoſtenbeitrag 10 Pfennig. Karten können beim Leiter der Lehrwande⸗ rung kurz vor Beginn der Führung gelöſt werden. Dienstag, 16. Mai:„Das deutſche Volkstum und die Juden“. Vortrag lvon Profeſſor Dr. Fehrle, Univerſität Berufserziehung und Betriebs⸗ Wir laden hiermitM Ssacmstag. 13. mnordnungen der in5RID Heidelberg. Inhaber der Hörerkarte aben zu dieſem— der um .15 Uhr in der Aula, A 4, 1, in Ge⸗ meinſchaft mit der Verwaltungsakade⸗ mie durchgeführt wird, freien Eintritt. Sportamt Mannheim Kursverlegung in Allgemeiner Kör⸗ perſchule. Die bisher in der Schiller⸗ ſchule jeweils montags und donners⸗ tags von 20 bis 21.30 Uhr ſtattge⸗ fundenen Kurſe in Allgemeiner Kör⸗ perſchule finden ab kommenden Mon⸗ tag, 15. Mai, im Stadion ſtatt, und zwar wie folgt: montaas von 19.30 bis 21 Uhr(F 19.30—21 Uhr(Feld). Achtung! Betriebsſportwarte. Die Ausſchreibung Sportordnung zum Sportappell der Betriebe 1939 iſt für Männer und Frauen(getrennt) ein⸗ getroffen und können in der Ahein⸗ ſtraße 3/, Zimmer 53, zum Preiſe von 20 Pfennig das Stück abgeholt werden. Tenniskurſe auf dem Stadion. Zu den jeweils ſamstagſ von 17—18 Uhr, ſonntags von—10 Uhr und montags von 18—19 Uhr ſtattfindenden Kurſe im Tennis können ſich noch Teil⸗ nehmer melden. Kurſe in Leichtathletik und für das Reichsſportabzeichen auf dem Stadion. ittwochs von 18—19.30 Uhr, ſams⸗ tags von 15.30—17 Uhr und ſonntags von 9— 11 Uhr. Deutſche Gymnaſtik. An dem je⸗ weils montags von 20.30—21.30 Uhr ſtattfindenden Kurs in Deutſcher Gymnaſtik in der Hans⸗Thoma⸗ Schule, D 7, können ſich noch Frauen und Mädchen beteiligen. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele. An den Kurſen in Fröhlicher Gymnaſtik und Spiele die jeweils montags von 19.30 bis 21 Uhr in der Carin⸗Gö⸗ ring⸗Handelsſchule, K 2. dienstags von 19.30 bis 21 Uhr in der Wald⸗ hofſchule, Oppauer Straße, ſtattfin⸗ den, können ſich noch Frauen und Mädchen beteiligen. Eintrittskarten zum Leichtathletik⸗ feſt der Mannheimer Turngeſellſchaft ſind bei allen KdF⸗Vorverkaufsſtellen zum Preiſe von: Sitzplatz(Zieltri⸗ büne) Vorverkauf 1,50 RM., Tages⸗ kaſſe 2 RM.;: Sitzplatz(Mitteltribüne Vorverkauf 1,50 RM., Tageskaſſe .; Sitzplatz(Starttribüne) Vor⸗ verkauf 1,10 RM., Tageskaſſe 1,40 RM.; Stehplatz Vorverfauf 65 Pfen⸗ nig, Tageslaſſe 80 Pfennig; Stehplatz (Schüler und Militär) Vorverkauf 35 Pfennig, Tageskaſſe 35 Pfennig, er⸗ hältlich. Uebungswarte— Uebungswar⸗ tinnen. Die neuen Schulungskurſe ha⸗ ben begonnen und finden ſtatt: für Männer ſonntags von 9 bis 11 Uhr im Stadion, freitags von 20 bis 21.30 Uhr in der Peſtalozziſchule: für Frauen ſonntags von 9 bis 11 Uhr im Stadion, mittwochs von 19.30 bis 21 —20555 der Wohlgelegenſchule(Mäd⸗ en). Neue Tenniskurſe auf dem Tennis⸗ platz am Friedrichsring. Dienstags und donnerstags von 19 bis 20 Uhr. Erſtmals finden dieſe Kurſe am kom⸗ menden Dienstag, 16. Mai, ſtatt. Reiten. Dienstags von 16 bis 18 Uhr, mittwochs von 8 his 10 Uhr, donnerstags von 17 bis 18 und 21 bis 23 Uhr, ſamstags von 17.30 bis 18.30 Uhr, in der ⸗Reithalle im Städt. Schlacht⸗ und Viehhof. Samstags und ſonntags Ausreiten. Anmeldungen zu vorſtehenden Tagen und Zeiten ſind an Reitlehrer Karl Soemmer, Wall⸗ ſtadtſtraße 33, Telefon 424 32, zu richten. Montags von 14 bis 17 und 20 bis 22 Uhr mittwochs von 16 bis 18 Uhr, freitags von 12 bis 16 und 20 bis 22 Uhr, ſamstags und ſonn⸗ tags vormittags und nachmittags noch beſonderer Vereinbarung. Anmeldun⸗ gen zu vorſtehenden Tagen und Zeiten ünd an das Büro der 13. ⸗Reiter⸗ ſtandarte in Mannheim, I. 8, 8. zu richten. Telefoniſche Anmeſdungen an den Reitſtall der 13. U⸗Reiterſtandarte Nr. 440 13. Mannheimer Volkschor Dieſe Woche keine Proben. Nächſte Proben: Montag, 15. Mai, 19.30 Uhr, Geſamtprobe und Kartenabrechnung; Mittwoch, 17. Mai, 20 Uhr, Probe Uiele 1000 zufried. Kunden Fahrrüder roße Auswahl! ahlungerleicht. pfaftennuber Ardie Sfibermfeit ches. Nusan H1. 14 Wan Gut erhaltene Hühmaſchine vor⸗ u. rückwärts nähend, für 45.— RM. abzugeben. Endres. Neckarau, Schulſtraße 53. (162 258 V) Radio W. K. 34(220.) in gut. Zuſtd. we⸗ duper-Sport 500 Jap, in erſtkl. Zuſtand, weg An⸗ ſchaffg, eines Wa⸗ gens billig zu ver⸗ kaufen.(160 263 Neckarau. Nieder⸗ feldweg 2 Nr. 13, (zum Strandbad). ppe 54 Kraftfahrzeuge“ en n Dbel Lizenzfirma der Limousine Selbſtfahrer⸗Union Deutſchld Mannn. überholt, für 750 Mark. Anzuſehen J 6. 13—17. 3133. Fernſprecher 27512 11 296B) 12 Klr. 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Die nung zum 1939 iſt für trennt) ein⸗ der Rhein⸗ zum Preiſe ück abgeholt Stadion. Zu 17—18 Uhr, nd montags enden Kurſe noch Teil⸗ ind für das em Stadion. Uhr, ſams⸗ nd ſonntags in dem je⸗ —21.30 Uhr Deutſcher ans⸗Thoma⸗ roch Frauen Spiele. An Gymnaſtik tontags von Carin⸗Gö⸗ dienstags der Wald⸗ ße, ſtattfin⸗ Frauen und eichtathletik⸗ rngeſellſchaft rkaufsſtellen atz(Zieltri⸗ ., Tages⸗ itteltribüne ageskaſſe büne) Vor⸗ eskaſſe 1,40 uf 65 Pfen⸗ g; Stehplatz rverkauf 35 fennig, er⸗ ebungswar⸗ ngskurſe ha⸗ t ſtatt: für bis 11 Uhr 20 bis 21.30 ſchule; für 11 Uhr im .30 bis 21 hhule(Mäd⸗ ſem Tennis⸗ Dienẽtaas bis 20 Uhr. eſe am kom⸗ ri, ſtatt. 16 bis 18 is 10 Uhr, und 21 bis 30 bis 18.30 im Städt. mstags und eldungen zu Zeiten ſind imer, Wall⸗ 424 32, zu bis 17 und von 16 bis bis 16 und und ſonn⸗ nittags noch Anmeldun⸗ und Zeiten . ⸗Reiter⸗ LIS, 8. zu dungen an terſtandarte lschor hen. Nächſte „19.30 Uhr, abrechnung; Uhr, Probe 0 „ Viertakter, verk. od geg. marken ckstr. 109 ————— lad halten, bis em, gegen zu kaufen (192988 trich, Wein⸗ aupiſtr. 106. hr Dienstag, 16. G onntag, 21. Mai: kenkreuzbannere- Im Uationaltheater: Sonntag, 14. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG Kraft durch Freude: Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 41—42, 43 bis 45, 521—523, Jugendgruppe und Gruppe B: Schau⸗ ſpiel von Rudolf Oertel. Anfang 14 Uhr, Ende nach 16.30 Uhr.— Abends: Miete G 23 und 1. Sondermiete G 12 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 364—366:„Der Muſi⸗ kant“, Oper von Julius Bittner Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anf. 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Montag, 15. Mai: Miete B 22 und 2. Sonder⸗ mieie B 11 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 342—344, 519—520, und für die Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 342—344, 519 bis 520, und für die Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abt. 46—47:„Oeſterreichiſche Tragödie“, Schauſpiel von Rudolf Oer⸗ tel. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. ai: Miete C 23 und 1. Sonder⸗ miete C 12 und für die NS6 Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 121—123, für die Kulturgemeinde Ludwigs⸗ Abt. 48—49, „König Richard 111.“, Schauſpiel von Shakeſpeare. Anf. 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr Mittwoch, 17. Mai: Miete M 24 und 2. Son⸗ dermiete M 12 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 564—566, 570:„Wiener Blut', Operette von Johann Strauß. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 18. Mai: Miete) 3 und 1. Son⸗ dermiete D 13 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 368—369, und für die Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 418:„Rigoletto“, Oper von G. Verdi. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anf 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 19. Mai: Miete F 26 und 2. Sonder⸗ miete F 13 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 339—341, 588—590:„Der Gigant“, Schauſpiel von Richard Billinger. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 20. Mai: Miete A 24 und 2. Sonder⸗ miete A 12, zum letzten Male:„Inge⸗ Komödie von Curt Götz. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG Kraft durch Freude: Kultur⸗ zum letzten Male: ninnnan: doun enunur ir ii mooi wn l. An b 3. Mng 135, 142—144, 148—150, 154—156, 159, 221 bis 226, 239—241, 333—335, Gruppe D —400, Gruppe E—300:„Der Prinz von Thule“, Operette von Rudolf Katt⸗ nigg. Anfang 14 Uhr, Ende 16.15 Uhr.— Abends: Miete E 25 und 1. Sondermiete E 13:„Cavalleriarusticana“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Bajazzo“, Oper von R. Leoncavallo. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben An⸗ fang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 22. Mai: Miete H 24 und 2. Sonder⸗ miete H 12 und für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261—263, 621—623, zum letzten Male:„Kö⸗ nig Ottokars Glück und Ende“, Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr Dienrdiag, 33. Mai: Für die NSc Kraft durch e Freude: Kulturgemeinde Ludwigshafen, Ab⸗ teilung 101—105, 403—404, 405—409, 451— 452, 471—472, 501—502, 525, Gruppe F Abt. 815—817, Gruppe B:„Cavalleria rusticana“, Oper von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Bajazzo“ Oper von R. Leoncavallo. Anf, 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Im Ueẽnen Theater im Roſengarten: Sonntag, 14. Mai: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 120, 127—129, 139—141, 151—153. 201—204, 219, 230—232, 236—238, 245—248, 271, 301 bis 303, 307—310, 319, 533—540, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900: „Trau, ſchau, wem?“, Luſtſpiel von Al⸗ bert Kehm. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag, 15. Mai: Für die NSG Kraft durch Freude: Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 119, 181—184, 242—244, 259, 345—347, 356 bis 358, Jugendgruppe Nr.—500, Gr. D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900: „Die diebiſche Elſter“, Oper von G. Roſſini. Anf, 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Sonntag, 21. Mai: Zum erſten Male:„Für die Katz“, Komödie von Auguſt Hinrichs Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Mittwoch, 24. Mai: Für die NS6 Kraft durch Freude: Kultürgemeinde Mannheim, Abt. 220, 320—326, 361—371, 521—529, 581 bis 590, 602—605, 641—646, 681—690, Ju⸗ gendgruppe 501—750, Gruppe D—400, Gruppe E freiwillig—900:„Trau, ſchau, wem?“, Luſtſpiel von Albert Kehm. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. vñe vom Schlõchor gaos dem sigenon Elecefrolun ele KUntscusaAkk lermas à Manke Qu 5,-4 (am Habereckl eeeeee 5 Das moderne) Klein Rlavieꝛ klangvoll und formschön zu günstigen Bedingungen bei Arnold 2, 3à- Orößtes Lagef am i geteiligung Beteiligung! Welcher Herr od. Dame gibt Darleh. bis zu Mil. il üoo geg, at. 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Dr. Konlorvienkirche:.30 Uhr Pfarrer Büfck, 20 Uhr Abendmuſik Chriſtuskirche: 8 Uhr Vikar Hilmer, 10 Uhr Wehr⸗ machtpfarrer Dr. Willauer Frie Seneltin 930 uhr— 75 riedenskirche: 9. ohanniskirche:.30 Uhr Vikar— 10 Uhr ekan—8 Markuskirche: 10 Uhr Pfarrer Speck Matthäuskirche Nedarau:.30 Uhr Pfaxrer Gänger Lutherkirche:.30 Uhr Pfarrex Dr. Weber Sflanteon 9 Uhr Pfarrer Jundt elanchthonkirche: 10 Uhr Pfarrer Hahn ellerſtraße:.30 Uhr Vikar Adelmann Uierſtehüngskirche:.30 Uhr cang, theol. Schuchmann Pa-uüskirche:.15 Uhr Pfarrer Clormann,.30 Uhr Pfarrer Clormann Sandhoſen:.30 Uhr Vikar n Sieblung Schönau:.30 Uhr Pfarrvikar Ludwig Städt. Krankenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Haas Diakoniſſenhaus: 10.30 Uhr Pfarrer Fritze Feudenheim:.30 Uhr Vikar Rau Friedrichsfeld:.30 Uhr Pfarrer Schönthal Kälfertal: 10 Uhr Vikar Metzger, 20 Uhr Pfr. Schäfer Käfertal⸗Süd: 10 Uhr Pfarxer Schäfer Rheinau: 10 Uhr Pfarrer Vath Pfingſtberg: 9 Uhr Pfarrer Vath Seckenheim:.30 Uhr Vikar Walter Wallſtadt:.30 Uhr Pfarrer Münzel Wehrmachtgottesdienſt: Chriſtuskirche: 10 Uhr Wehrmachtpfarrer Dr. Willauer Alt⸗Katholiſche Kirche Kelbikeilrehe 9,30 Uhr rlöſerkirche(Gartenſtadt): 18 Uhr. LImiche Dacnnimacugen bekannimachung Am Mittwoch, den 17. Mai 1939, findet im ganzen Deutſchen Reich die durch Reichsgeſetz angeordnete Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung ſtatt. Die Durchführung des Zähl⸗ geſchäfts in der Stadt Mannheim iſt deim Statiſtiſchen Amt, C 2, 1(Fern⸗ ſprechanſchluß: Rathaus), übertragen. Zum Zählungskommiſſar iſt der Di⸗ rektor dieſes Amts, Dr. Hofmann, beſtellt. Die Zählpapiere werden durch ehrenamtliche, mit Ausweiſen ver⸗ ſehene Zähler den Hauseigentümern oder deren Stellvertretern, oder, wenn in einem Hauſe keiner von bei⸗ den wohnt, einem im gleichen Hauſe wohnenden Haushaltungsvorſtand zu⸗ geſtellt. Die Genannten ſind verpflich⸗ ket, die Zählpapiere an die Haushal⸗ tungen, Geſchäfte, Betriebe, Büros uſw. auszuteilen und die Gründſtücks⸗ liſten auszufüllen. Sur Ausfüllung der ſind verpflichtet: a) die Haushaltungsvorſtände für die Haushaltungsliſten, ſowie die Ergänzungskarten für An⸗ aben über Abſtammung und orbildung, b) die Leiter oder Pächter von Be⸗ trieben t8 die Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaftsbogen und die Frage⸗ bogen für nichtlandwirtſchaft⸗ liche Arbeitsſtätten. Die Zählpapiere ſind ſorgfältig und ausgefüllt zur Abholun urch die Zähler in der Zeit vom 17. bis 19, Mai bereitzuhalten; den letz⸗ teren ſind alle noch benötigten Aus⸗ künfte zu geben. Als Zähler ſind ausnahmslos Beamte und Angeſtellte des Reichs⸗, Staats⸗, Gemeindedien⸗ tes, der Schulen und Anſtalten öf⸗ entlicher Körperſchaften tätig; ſie 13 ben die Bevölkerung bei der Ausfül⸗ lung der Fragebogen zu unterſtützen. Die Zähler ſind gegen jedermann zur Verſchwiegenheit über die Angelegen⸗ verpflichtet, die bei der Zäh⸗ ung über die Perſönlichkeit des ein⸗ zelnen ſowie über die Verhältniſſe der einzelnen Grundſtücke und Ar⸗ beitsſtätten zu ihrer Kenntnis kom⸗ men. Die Zählung dient ausſchließlich ſtatiſtiſchen Zwecken; jedes Eindrin⸗ gen in die Vexmögens⸗ und Einkom⸗ mensverhältniſſe iſt verboten. Wer bis Montag, 15. Mai, vormit⸗ tags, noch keine Zählpapiere erhalten haben ſollte, muß dieſe beim Statiſti⸗ ſchen Amt, C 2, 1, ſelbſt abholen. Verweigerung der Beantwortung oder wiſſentlich falſche Beantwortung der geſtellten Fragen wird mit Ge⸗ fängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Stra⸗ fen beſtraft. Fragebogen Mannheim, den 10. Mai 1939. Der Oberbürgermeiſter. neidelberg Das Schuldenregelungsverfahren für den Landwirt Eduard Schäfer und deſſen Ehefrau Helene, geb. Montag, in Ketſch iſt am 9. Mai 1939 nach Be⸗ ſtätigung des Vergleichs aufgehoben worden. Heidelberg, den 9. Mai 1939 Das Entſchulvungsamt beim Amtsgericht Heidelberg Ladenburg Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebs⸗ zählung am 17. Mai 1939. Nachdem die Vordrucke für die Volkts⸗, Berufs⸗ und Betriebszählun den einzelnen Haushaltungen dur die Zähler zugegangen ſind, beſteht Veranlaſſung, nochmals auf die Wich⸗ tigkeit der Zählung und die genaue geftalten§ der in den Vordrucken geſtellten Fragen hinzuweiſen. Ich erwarte daher von der hieſigen Ein⸗ wohnerſchaft, daß die Angaben ge⸗ wiſſenhaft gemacht werden, damit ſpäter unnötige Rückfragen wegfal⸗ len. In dieſem Zuſammenhange weiſe ich noch darauf hin, daß die Zähler hinſichtlich der gewünſchten ngaben zur n ver⸗ pflichtet ſind, ſo daß in keiner Weiſe Bedenken gegen erſchöpfende Aus⸗ kunft beſtehen. Ladenburg, den 12. Mai 1939. Der Bürgermeiſter: Pohly. Wer führt in der zeik v. 15. 5. bis 1. b. Transpork n. magdebg. und nimmt 2 Zimmer und Küche mit nach Mannheim? Eil⸗ angeb. m. Preis u. Nr. 162 124 VH an den Verlag dieſes Blattes erb. Verloren Hellbraune Ledek⸗Aktenmappe zwiſchen Jungbuſch, Lindenhof u. Almenhof am 11. Mai 1939 ver⸗ loren. Inhalt: Wichtige Akten. Abzugeb., gegen gute Belohng. bei mathes, Im Lohr Ur. 32. Fernruf 412 33.(162437V Domm W. Ill. ll. Geldpreise · 26 Ehrenpreise 14. Hel: Sfa dipreis-Tag Stucdlerende, Schſler, Kinder holde prehe. , Plotz wenrmocht in Unlform unc uniform. Nit· frel—.80 NMXHMERE 5 .50.50.- 281 glieder det NõSVefbnde ↄut sůmtlichen platzen nöchstniedrige Eintrittspreise. PTLAKATSXUTLEN Eherhurdt Hever der geprüfte Kammerjäger MaNNMei, collinistrane 10 rernrut 23318 Felt 36 Jahren ſüt Höchstleistungen in det Schädlinesbekämpiunę nhekannt. Fchokatee H 1. 2 K.9 PAMLATIA- federneinlage-Matratze 10 Jahre Garantie, Zteilig, bis 90 em breit 53.—, 100 em breit 57.—. la Polſterung und autes Material. Drell: Blau⸗grün⸗ ſpeib-geftreiſte 5 Drell grau⸗ weiß⸗geſtreift 5ꝗ— weniger.— Spezial⸗Draht⸗Roſt m. Keil 13.- Metall⸗Bettſtellen große Aus⸗ wahl. Zahlb.: Kaſſe bei Lieferg. 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Ausgabe 4 Mannheim.. über 18 000 Ausgabe B Mannheim. über 30 500 Able-ien-latenie gefertigten Arbeiten von Sonntag. den 14. bis einschl. Sonntag, den 21. Mai töglich von 10-15 Uhr (Sonntoss bis 17 Uhr) Hat monie(D 2, 6) freier kintritt Ausgabe A und B Mannheim über 48 500 Nusgabe 4 Schwetzingen.. über 550 Ausgabe B Schwetzingen. über 6 950 Ausgabe A und B Schwetzingen über 7 500 Ausgabe à Weinheim.. über 450 Ausgabe B Weinheim. über“ 3 550 Ausgabe A und B Weinheim über 4 000 uber ſi ho0 Geſamt⸗D. A. Monat April 1939 JAHR. Dicht Haus Bäume Unter „Somn wenn len die Frül Haus, zig Ja Man hohem ſelbſt i erzählt Tage Heim e Immer Und beiden nenden einen ßenden eingeb! das S ſchlage land! Schneidel nd über· nover 930 Une m frischen iger solda- lungen ist how, W. H. ngeborg v. neider SS Een 0 ab? 1* taurant rkeller zstube toma! tstätte Planken Fas! ung teigert die . Veinstr. 1937er eidesheim. Anwesen. sten Kaftee bekannten gsauslage. ebäck zur rmann. vom Dienſt: önnenpolitik: dr. Wilhelm ſtaltung der teſſortſchrift⸗ ſer Berliner lin⸗Dahlem. iſchach, Ber⸗ ck ſämtlicher nteil verant⸗ und Verlag: B. m. b. H. ſamtausgab e Weinheim Ausgaben 4 Ausgabe B. ber 48 500 der 7500 der 4 000 ber g J00 IAHRGANG 1759 Das Haus in der Sonne SONNTIAGSBEILAGE DES HAKENKREUHZBANNERS MANNTHIEIM, 14. MAl 1959 VDon Heinrich Zerkaulen Dicht an den Wald gelehnt liegt das weiße Haus der Erika Kern, von grünen Aeſten der Bäume wie mit ſchützenden Armen umfangen. Unter ſeinem ſpitzen Giebel glänzt der Name „Somme“ gleich einer funkelnden Lanze auf, wenn die Abendſonne mit brennenden Strah⸗ len die Menſchen zur Nacht grüßen will. Früher, ſo erzählen die Leute, habe das Haus„Sonne“ geheißen, als vor fünfundzwan⸗ zig Jahren der Baumeiſter Kern es erbaute. Man weiß noch, wie er eines Morgens auf hohem Gerüſt ſtehend, die goldenen Buchſtaben ſelbſt in die Mauer eingefügt hatte, und man erzählt ſich, daß Frau Erika, als ſie wenige Tage ſpäter von ihrem Mann in das fertige Heim geführt wurde, ausgerufen habe:„Sonne! Immer ſoll Sonne um uns ſein!“ Und alſo geſchah es. Sonne war um die beiden jungen Menſchen einen langen bren⸗ nenden Herbſt, einen froſtklirrenden Winter, einen lockenden Frühling, einen Ernte verhei⸗ ßenden Sommer. Aber die Frucht konnte nicht eingebracht werden. Der Krieg überſchattete das Sonnenhaus, es duckte ſich unter der zu⸗ ſchlagenden Gewalt ſeines Sturmes. Verschwiegen rauscht der Brunnen Hans Kern zog mit den erſten ins Feld, die Heimat zu ſchützen, den Feind fernzuhalten vom Sonnenhaus. An dieſes Wort ſollte ſich Erika halten, wenn er fort ſei. Stumm blickte er beim Abſchied zum Giebel ſeines Hauſes empor. Funkelnde Lanzenblitze warf die weit⸗ hin leuchtende Inſchrift. Hand in Hand ſchrit⸗ ten die beiden Menſchen den Wieſenhang hin⸗ unter. Auf knatterndem Motorrad fuhr der Mann in den Krieg. Seit dieſem Tage wußte Frau Erika um die Schmerzen des Menſchſein⸗Müſſens. Sie hat alle Bitternis des Abſchiedes, alles kurze, jauchzende Glück weniger Urlaubstage, alles Bangen und Warten in ſich reifen laſſen wie Millionen Frauen und Mütter im Hoffen auf das Wunder, im Harren auf das gute Ende. Das Ende— es war für Erika Kern nicht gut. Es kam eines Tages zu ihr auf knattern⸗ dem Motorrad. Ein Kamerad ihres Mannes brachte——— das Ende. Verſchüttet. An der Somme. So lautete die Meldung. Verſchüttet waren die folgenden Jahre, be⸗ ſchattet von der Trauer um zerbrochenes Glück. Nichts war Erika Kern geblieben als das Haus, —————— seine Melodie FOLGE NR. 20 Ein alter Tegernseer Aufn.: Erich Retzlaff(2) der Garten, die Wieſe, der Wald. Oft blickte ſie traumverloren hinauf zum Giebel, von deſſen Höhe die Inſchrift wie erblindet und voller Mit⸗ leid zu ihr herabſah:„Sonne'? Die warf keine Strahlenbündel mehr gegen die goldenen Buchſtaben, daß ſie aufleuchteten im Glanz des ſinken⸗ den Abends.— Nichts war geblieben. Verſchüttet an der Somme. An der Somme. Wie ſahen ihre Ufer aus? Welches Meer nahm das Waſſer auf, dieſen Fluß voller Tränen? Glichen die Hügel an der Somme denen der Heimat? Stand auch dort ein Haus das zu ſchützen einer ausgezogen war, auf daß kein Feind es bedrohte? An der Somme. Fordernd trat dieſes Wort vor die Frau. Es barg das letzte Geheimnis. Unter dieſem Wort wollte Erika Kern fortan leben, unter ſeinem Schutze neu beginnen, das Vermächtnis des toten Mannes erfüllen: die Heimat ſchützen, den Feind fernhalten Die Leute wunderten ſich, daß eines Tages am Sonnenhaus ein Gerüſt angeſchlagen wurde, daß Frau Erika mit Brecheiſen und Zange, mit Hammer und Farbtopf am Giebel hantierte. Nun ja, Krieg und Tränen hatten die Inſchrift verwaſchen. Es ſchien gut, daß die Frau endlich einen neuen Anfang machte. Wenigen nur fiel es auf, daß zwei Buchſtaben der Inſchrift aus⸗ gewechſelt waren— und die es ſahen, die ſchwiegen darüber, wohl wiſſend um den Segen eines ſtarken Willens, der die Brücke ſchlägt vom toten Geſtern zum bejahenden Heute, zum lebensgläubigen Morgen. Frau Erika baute dieſe Brücke mit aller Inbrunſt, mit aller Liebe zu Haus, Garten, Wieſe und Wald. Denn eines Tages würde ſie Rechen⸗ ſchaft ablegen müſſen darüber, wie ſie das Vermächtnis ihres Mannes gehütet, daß kein Feind das Haus je bedrohe. Sie war darüber grau geworden, die Erika Kern, doch die Augen blickten jung und ſtrahlend. Um den Mund lag ein Zug mütterlicher Güte. Ihre Hände trugen die Spuren harter Garten- und Küchenarbeit. Frau Erika war ſtolz auf ihre kleine Gärtnerei, ſtolz auf ihre Baumſchule, ſtolz auf den Obſtgaten. Jahr für Jahr kehrten dieſelben Sommer⸗ und Wintergäſte bei ihr ein, für Wochen alle Haſt des Alltags vergeſſend. Es zog aber das Haus in der Sonne wie mit magiſcher Gewalt immer wieder die Jugend an, die Knaben, daß ſie zelteten bei Lager⸗ feuer und Geſang. Und wenn ſie dann in der Frühe des kommenden Tages den Hügel, darauf das Haus ſtand, im Spiel geſtürmt hatten, dann fuhr wohl einer von ihnen auf knatterndem Motorrad davon: der ewige Meldereiter. Bisweilen verhielt Frau Erika, die Nimmermüde, vor der Tür des Hauſes, die Hand ſchützend vor die Augen gelegt, ſpähend in die Weite— Wie auf einer hohen Brücke ſtand ſie da und winkte zurück, wenn einer der Jungen auf ſolch einem Motorrad an der Wegkreuzung ſich noch einmal wandte, das Haus zu grüßen und die Frau, die ihnen Unter⸗ ſchlupf gewährte auf der Wieſe, daß ſie zelten konnten bei Lagerfeuer und Geſang. Es hat von den Stadtgäſten niemals einer die Frau gefragt, weshalb das Haus in Deutſchland den fremden Namen trage. Frau Erika hätte keine Antwort darauf gewußt. Ihr eigenes Leben in Treue und Bereit⸗ ſchaft, das ſchien Antwort genug. Ihr und den anderen. Der Akrainer/ Ein ukrainiſcher Bauer, der in deutſcher Kriegsgefangenſchaft auf irgend ein öſtliches Herrſchaftsgut als Arbeitskraft verdungen wor⸗ den war, errang ſich dort die Achtung ſeiner jungen Herrin in dem Maße, daß ſie ihn zu ihrem Manne machte. Der zwar ungeſchlachte, in ſeinem Jähzorn faſt brutale, aber unermüdlich arbeitsfrohe Menſch packte mit beiden Fäuſten an, die arg werkommene Wirtſchaft aus dem Gröbſten her⸗ auszuſchuften und, was durch Krieg, Ruſſen⸗ einfall, Truppendurchmarſch und Arbeiterman⸗ gel dem vereinſamten und eingeſchüchterten Geſchöpf entglitten war, wieder aufzuraffen. Nicht anders als ein Knecht, in blinder Hörig⸗ keit und mit der Leidenſchaft des geborenen Bauern, der nach wüſter Irrfahrt und gequäl⸗ tem Traum in ſein eigentliches Reich zurück⸗ kehrt, viß er Schollen auf, ſäte, mähte, ſtaute Dämme, zog Entwäſſerungsgräben, warf Mauenn um und baute Scheunen. Aber je be⸗ wundernder die junge Frau ihr Hab und Erbe unter ſeinem Wühlen ſich beleben ſah, deſto wunderlicher wurde ihr der fremde Mann, deſ⸗ ſen Laut ſie kaum verſtand, deſſen kindlich ein⸗ fältiges Gemüt ſie rührte, deſſen ewig ernſter Eifer ſie zu langweilen begann. Ja, wenn er mit den Mägden ſchalt, die ihn fürchteten und liebten, behördliche Anordnungen mit einem Achſelzucken des Unverſtehens oder der Mißach⸗ tung abtat, ſo wuchs die Unbehaglichkeit, den Knecht als Herrn zu ſehen, in ihr zu unbe⸗ ſtimmter Angſt. Kriegsgeſchick und Revolution in Rußland ſteigerten den ſtummen Aufruhr in der Frau, die begann, den Feind in ihm zu haſſen, ja den Attentäter auf ihr Leben, als er die For⸗ derung der ruſſiſchen Gewalthaber, in ſein Va⸗ terland zurückzukehren, roter Soldat zu ſein, verlachte. Die Erde ſei ſein Vaterland, beharrte er; nicht irgend ein Kaſernenhof der bolſchewiſti⸗ ſchen Armee! „Du biſt zum Tode verurteilt, wenn du dich nicht ſtellſt!“, jammerte die junge Frau. „Und wenn ich mich ſtelle: bin ich's nicht erſt recht?“ Er blieb. Es kümmerte ihn nicht. Nur, daß ſie ihn nicht liebe, ging ihm plötz⸗ lich auf als böſes Wunder. Hilfloſe Verſuche, ſich ihr zu nähern, ſcheuchten ſie nur tiefer in ſich ſelbſt zunück. Nun litt er unter der erſchrockenen Frage, warum ſie ihm kein Kind geboren. Schwermütig ſann er dem Rätſel nach, wenn er durch die troſtloſe regneriſche Landſchaft ſchritt mit derben Stiefeln. Heimatgefilde wu⸗ cherten aus den Sümpfen breit und ſonnig. Heimweh füllte ſeine Augen. Wenn er betete vor Nacht, die blonden Augen ſonderbar er⸗ hellt unter der geneigten Stirn, überkam ſie Ehrfurcht vor dem Menſchen; aber, löſchte er das Licht, ſo fröſtelte ihr Leib vor Angſt, die Kammer eines Mannes zu teilen, der zum Tode verurteilt ſei. Den— jeden Augenblick! — Verräterhand aus den Decken reißen und vors Tribunal der Terroriſten ſchleppen konnte...! Schreckniſſe der Invaſion lebten wieder auf in ihrem Blut, zuckten in den Lidernerven. „Sie werden dich holen!“ wimmerte die Frau. „Mich?“ Er machte Licht, ſtarrte ſie aus wei⸗ ten Augen an:„Weib, du kennſt mich nicht!“ Nein! dachte ſie. Und weinte. Manchmal züngelte ihr Haß nach ihm, wenn er, allen Warnungen zum Trotz, beharrte. Er fühlte ihre Angſt. Dies tat ihm wohl. Sie zittert, dachte er, bald wird ſie lieben. Sie bangt; bald kommt ſie an mein Herz. Sie kam nicht. Und er hungerte nach ihr. Sie kam nicht. Und er wurde bitter. Brach ſein Jähzorn aus in Wut, ſo ſagte ſie, gleichſam erſtarrt vor Abſcheu:„Pfui, du biſt ein⸗Tier!“ Seit der Zeit ſtreichelte ſie oft, vor ſeinen Augen, die ſchwere Dogge, fütterte ſie von der Tafel, da ſie aßen. Ging ſie außer Hauſe, um den Hof, nahm ſie als Begleiter, kunz gekoppelt, den Hund mit ſtatt des Herrn. Der mißverſtand ihr Schutzbedürfnis als Schikane, und, weil er ſie noch liebte, haßte er fortan das Tier. Stieß es mit dem Fuße aus der Stube, wenn er— naß und nüchtern— heimkam, ſchlug es ohne Grund in jähem Aus⸗ bruch. „Es iſt nicht dein Hund!“ ſchrie ſie eines Tags. „Doch, es iſt mein Hund!“, ſagte er ſehr ruhig,„du haſt ihn mir geſchenkt wie all dies Unſre“. „Er liebt dich nicht!“ beharrte ſie. „Hunde ſind hündiſch“, ſagte er,„ſie lieben jenen, der ſie füttert“. Da hielt ſie ſeinen Blick nicht aus. Gewaltſam bog er ihre Arme von der Bruſt und küßte ſie in ruhiger Gewalttat. Dann polterte er in die Tenne, brach Bretter, fügte Latten, ſchlug aus hartem Holz eine derbe Hundehütte. Verpflöckte ſie vorm Her⸗ renhaus: an die Kette legte er die Dogge. „So kann der Hund den Hof nicht ſchützen“, klagte die Frau. „Den ſchützt der Herr“. Mitternächtig aber kam ihm der Verdacht, ob ſie vom Tier denn Schutz begehre wider ihn. . weckte ſie und bannte die Entſetzte mit der Frage:„Du fürchteſt dich?“ „Ja!“ ſchrie ſie,„!“ Menſchen..., dachte der Ukrainer ſchwermü⸗ tig...: ſich unvertrauter als den Tieren... Zärtlich ſtrich er ihr übers Haar und fragte: „Willſt du, daß ich dich verlaſſe?“ Da kroch ſie hoffnungslos in ſeinen Arm und hielt ihn feſt. Glückſelig ſpürte er, daß ſie die Trennung nie ertrüge. Und war ihr gut. Nun wußte er auch dies. Tage blühten ihnen auf, warm von langentbehrter Wärme. Bis am Aeußerlichſten auch dies Glück zerſchellte: nun ſie ihn liebte, wünſchte ſie ihn als den Herrn, ſchalt ſeine Kleider Lumpen, ihn ſelbſt venvahrloſt, da er Stiefel, Bluſe, Kittel nicht vertauſchen wollte. Es kam zum Kampf. Die Dogge raſte an der Kette; ſo tobten ſie ſich aus. Dann blieb Stille... Ahnend, was geſchehen werde, hörte ſie, wie er aus allen Winkeln ſich ſein Zeug zuſammen⸗ ſtahl, Stiefel, Kittel, Bluſe. Wie er ſein Bün⸗ del ballte und die Stubentür ins Schloß warf. „Wenn Beſitztum ſtolz macht“, ſagte er,„ſo will ich kämpfen für die Armen!“ Dies ſchien ihr Phraſe, Ueberhebung, Heu⸗ chelei. Er ſtreifte ſie, da er das Haus verließ. „Du mußt ja wiſſen“, ſagte ſie erloſchen,„du mußt ja wiſſen, was du tuſt.“ Er ging und ſah nicht um. Weiß ich'?... fragte er ſein Herz, und wußte nicht. Aus der Fremde ſtieß es ihn in die Fremde. Herrenlos trauerte die Landſchaft mit ge⸗ neigten Halmen. Alle Wege mündeten zur Grenze. Da ſeine Füße raſcher wanderten als ſein Herz ſich losriß von der Flur, die bebaut, zwang er ſie zur Raſt, wo ſich die Wege teilten, ſank in die melancholiſche Betrachtung eines kleinen Sees, der flach und reglos in der Sonne lag. Uneingaſtanden, hoffnungslos kreiſte ſeine Sehnſucht in die Weite, flog den Weg zurück, ob ihm nicht Botſchaft folge auf den Barfuß⸗ ſohlen einer Magd. Der Weg blieb ſtumm; ſein Schweigen ſtieß ihn aus. Da floh er vor ſich ſelbſt, irrte traumhaft durch die grenzenloſe Oede. Abendſonne fand ihn ſo, einen Wanderer, der verloren auf ver⸗ lorener Straße gegen Oſten ſtrebte. Einmal hob er jäh den Kopf, als riefe ihn — vom Kutſchenbock herunter— ihre Stimme an, die Pferde anzuhalten, daß ſie mit ihm Traumhaft ſchlug er in die Luft, da ſchwand das Trugbild, ſchrumpfte im ſpitzen Winkel einer endloſen Allee, die ins rote Tor der Sonne mündete. In die Düſternis der Dämmerung trug er ſein verſtocktes Hen wie eine Wunde. Sind wir noch Chriſten? lächelte er töricht, wiſſend, daß er nun nichts mehr vermöchte über ſeinen Trotz. ae —— 5„2 0— 174 MMO V— Original-Holzschnitt von Georg Ein zerſchoſſenes Gehöft, aus dem Wildkatzen flüchteten, nahm ihn auf als Herberg. Troſt⸗ los ſank er in die Streu. Aber Hunger, Bitternis und Zweifel raubten ihm die Ruhe. Gläſern zog der Mond über das Gemäuer, in die Stille ſeines bleichen „Vor dem Frieden des Geſtirns ſchämte ſich ſein Blut; Bauer, der er war, und Beter, ſchloß er ſeine harten Hände zum ſtummen Auſfſchrei um das Wunder der Verſöhnung. So, auf dem Rücken liegend, das Geſicht ge⸗ tränkt von Helle, entrückte ihn der Schlaf. Noch nebelte der Tau feucht in Gebälk, als er aus den Träumen ſchreckte, und, aufgeſtützt, Sluytermann von Langeweyde ſeltſames Poltern, holperndes Geraſſel unter⸗ ſchied, das ums Haus kobolderte, an der Türe ſcharrte, und ſchon knarrten ihre Angeln, da lechzte ihn aus blutwerſchundenem Hals, von unſichtbarer Hand gefeſſelt. die große Dogge winſelnd an, daß er mit einem Aufſchrei in „die Knie ſprang, die Tür aufriß und das Wa⸗ der ſchaute, daß ſchier ſein Haus gekommen ſei, ihn heimzuholen; denn vor der Hütte ſtand die Hütte, die er in böſer Stunde gezimmert für den Hund, den er mißhandelt und getreten. Da ſchämte ſich der Menſch des Menſchen vor dem Tier, zerſchnitt das Halsband, wuſch die Wunde rein, und ließ ſich führen von der Kreatur, lächelnd und geneigt zum Frieden. Es war ein Küchenhaſe/ zn Kalt fährt der Wind über die Schneekoppeln und der Himmel iſt grau und ohne Licht. Mir iſt, als liefe ich ohne Rock und Hemd, ſo ſcharf ſchneidet mich der Froſt und dringt bis auf die Haut. Aber ich habe Geiz und Ehrgeiz. Einen Küchenhaſen verſprach ich der wartenden Haus⸗ frau; dafür wird ſie zum Feſt den Puter ſcho⸗ nen, den alten Kollerhahn, der mein Freund iſt. Aber die Haſen haben auch ihre geheimen Horcher. Sie haben längſt von einem Verſpre⸗ chen erfahren, noch ehe ich die Flinte von der Wand holte und der getreuen Tine pfiff. Seit zwei Stunden ſuchen wir zwei, die Hündin und ich, uns durch eine grönländiſche Kälte. Und alle Haſenkoppeln ſind leer und ausgeſtorben. Es iſt, als ſei das Mümmelvolk geſtern zum Bodenſee abgewandert oder hätte ſich zumindeſt hinter Wald und Grenze beim Nachbarn in die Saſſen gelegt. Nicht von fern iſt ein Stück Nie⸗ derwild zu ſehen. Nur ein Damhirſch ſteht im Erlenbuſch auf und wird flüchtig— gerade den wollte ich mir nicht vergrämen. Der Wind wird trüber und kälter; die Fin⸗ ger, die von Zeit zu Zeit über Hahn und Si⸗ cherung gleiten, ſind klamm, und der alte Flin⸗ tenlauf hat ſich noch niemals ſo eiskalt ange⸗ fühlt wie an dieſem Nachmittag. Schon däm⸗ mert es über den fernen Seen; wenn ich von den Hochäckern durch die Mulden ſtapfe, gehe ich wie in den Abend hinein. Aber noch immer kein Haſe. Schwarz und weiß gerillt liegt der Sturzacker da; Schnee kniſtert auf der Nordſeite der Fur⸗ chen und bröckelig ſchwarz iſt's, wo über Mit⸗ tag die Sonne ſchien. Der Wind fegt kalt hi⸗ nein. Hier liegt nach allem, was ein alter Weidmann vom Haſen weiß, keine Kreatur. Ich ſtapfe, den Flintenriemen über die Schulter, verdroſſen über die harte Erde hangab und prüfe ſchon die braunen Gräſer, die unten in der Wieſe ſtehen; da iſt's geſchützt, da unten könnte der Meiſter ſeine Saſſe haben. Was ſag ich? Nach Rechnuaig aller Vernunft ſind dieſe ſchwarzen Pflugfurchen leer? Da ge⸗ ſchieht es—nein, geh weiter, Tine— langſam laſſe ich die Flinte von der Schulter gleiten.— Nichts merken laſſen, Tineke— da liegt's wie ein ſchlecht geſchältes Büſchel Stoppelgras in der Furche! Nein, da liegt, die Löffel flach am Kopf, die Augen ſtarr auf mich gerichtet, Mei⸗ ſter Lampe, auf den ich's abgeſehen habe. Ich verſuche, ſo gut es geht, mir den Zeigefinger warm zu reiben, berechne, wohin er aufſpringen wird— auch heute werde ich keinen Haſen in der Saſſe ſchießen—, und tue, als ſchritte ich ſchräg an ihm vorbei.„Hinter mir, Tine!“ und die Hündin döſt und gehorcht mit hängendem Kopf. In dem Augenblick kommt ihr etwas in den Wind, ſie richtet witternd den Kopf auf— hui, ſieht ſie der Haſe, und hui, iſt Tine hinter ihm drein— faſt ſind ſie ein Fell. Kein Schuß iſt möglich. Bis ich gepfiſfen habe und die Wackere gehorſam abdreht, iſt mein Küchenhaſe im fernen Knick. Und der Wind brauſt und die Finger ſind blaurot und die grauen Wolken ſtehen unbeweg— lich, wie erfroren über dem fernen Meer. Ich ſeufze tief. Keine Furche entgeht mir, ich bedenke die Schmach und erwäge, ob ich nicht doch meinen Freund Kollerhahn im Stich laſſen muß.„Tina, Tientje, Tineke, Schönſte unter allen Hündinnen, Döskopp, törichtes Vieh— was mußt du hinter einem Haſen laufen! Haſt in deinem ganzen Leben noch keinen eingeholt.“ Leer war die Wieſe, aber weit und gewaltig iſt der Augenblick von der Buchenkuppe; ich muß trotz aller Not Umſchau halten. Auf den Hü⸗ geln zum Meer hinüber das alte Stadtſchloß mit vier Türmen; davor Wald um Wald wie braune Gletſcher, die von der Höhe niederſan⸗ ken. Und der Wind reitet unter den Wolken, und alles Land riecht nach Eis und Tang. Weiter, alter Burſch, denk an Freund Koller⸗ hahn! In der nächſten Mulde zu meinen Füßen liegt der Otternteich; ſchwarz recken ſich die Strünke der Erlen, wie Mahnmale winterlichen Todes. Die Hütte des Einſiedlers hebt ſich da⸗ hinten,— er beſpricht die Menſchen, gibt jeder⸗ mann ſeinen Rat und lebt, ein Uralter, in ſei⸗ nem winzigen Bau ſommers und winters. Keinen Feuerherd hat er— er brauche ihn nicht, meint er, Gott wiſſe um ihn— und betet und⸗ glaubt dabei Kraft zu ſammeln, um kranken Menſchen davon zu geben und ihre Leiden auf ſich zu nehmen.„Komm, komm, Tine, wollen ihn nicht ſtöten in ſeinem Eifer! Wir ſind ein welt⸗ lichetes Volk, ſuchen einen Haſen, wollen ein Feſt mit Freunden feiern und— komm hier in die Stoppelrüben. Könnt ein Alterfahrener drin liegen! Er hörte längſt unterirdiſch unſeren Schritt auf dem harten Boden— hol alſo aus und bringe heran, was heimlich abfahren will.“ Und das Rübenfeld iſt breit und es iſt weit und leer, und wir ſind bald drei Stunden un⸗ terwegs, aber noch nicht ein einziges Mal zu Schuß gekommen. Hätte ich der Hausfrau nichts zugeſagt, hätte ich drei Haſen zur Strecke ge⸗ bracht— wenigſtens zwei— aber ſicherlich einen! Den Knick jetzt hinauf!„Aber wir beide auf der Leeſeite, alte Schöne. Bei der Kälte geht kein Gockel in den Wind und im Sturm liegt kein Lampert, deſſen kannſt du ſicher ſein. Du meinſt, ich liefe falſch? Alſo meinetwegen, ich gehe durch den Knick! Immer willſt du es beſſer wiſſen!“ Das bläſt und bläſt mich an; niemals treibt der Hund einen Haſen in dieſe Bitterkälte. Aber Tine hält die Hoffnung wach. Zwei Droſſeln zwitſchern aus den Brombeerbüſchen hoch— ſchon flog meine Flinte nach vorn. Dann ſteht das Tier lautlos vor.—„Los, voran, guter Hund!“ Aber nur ein Kaninchen kommt wie ein Schattenſtrich in dem Schnee, prallt zurück und iſt vom Wind verſchluckt.„Den Haſen, Tine— den Haſen!“ Und ich ſtapfe ſchwer bergar horche, wo der Hund arbeitet, und bin gewißß daß auch dieſer Knick vergeblich ſein wird. X hätte ich meinen Willen durchgeſetzt und wäre auf der Leeſeite geblieben. In dem Augenblick habe ich das beſtimmte Gefühl, daß jemand ſich über mich luſtig macht. Noch kann ich den Blick nicht vom Knick löſen— war's wieder ſo ganz vergeblich? Dann muß ich ins Windfeld ſpähen— eine Kopfwendung nur. Juſt da ſpringt Lampe auf— mit offenem Mund, als hätte er eben laut über mich gelacht. In meinem Leben auch habe ich noch keinen Ha⸗ ſen mit offenem Mund laufen ſehen. Der Kol⸗ ben fliegt an die Backe— einen doppelten Pur⸗ zelbaum ſchlägt der Spötter und liegt mit wei⸗ ßen Flanken im Wind. Tut mir leid, armer Kerl, mußte aber ſein! Gerade will ich mich freuen, daß Freund Koller⸗ hahn am Leben bleibt, was ſehe ich da? Mauſe⸗ tot iſt Lampe, aber noch immer blecken die Schneidezähne mich an. Euch beide haben wir heute laufen laſſen, will er mir ſagen. Drei Stunden Jäger und Hund im Eis und ein ar⸗ mer Haſe! — Der zauber allen? Allerd nen di nens Prieſte * 2 Hexen 7 man 7 ſagung Verehr Anfane Mißtra ten in Frauen im frü Vorſtel Dämon die Ge immer iſt ein 1 hölliſch. teln M als We nichten meiſter, und M Im( der frü Fauſt. wirkſan Geheim den Ra Johann Georgs —f ˙ el unter⸗ der Türe igeln, da hals, von ze Dogge ſſchrei in as Wa⸗ nmen ſei, ſtand die mert für getreten. ſchen vor vuſch die von der ieden. inck alſo aus ren will.“ iſt weit nden un⸗ Mal zu au nichts trecke ge⸗ ſicherlich beide auf älte geht irm liegt ſein. Du degen, ich es beſſer Us treibt älte. Aber Droſſeln hoch— ann ſteht in, guter t wie ein trück und Tine— bergar n gewiſt vird. A ind wäre heſtimmte ig macht. löſen— muß ich ung nur. offenem h gelacht. inen Ha⸗ Der Kol⸗ ten Pur⸗ mit wei⸗ ber ſein! d Koller⸗ Mauſe⸗ cken die iben wir en. Drei ein ar⸗ Rænua n Im Flammenschein der Schelternaufen/ Von Dr. Robert Diakf-Glesberg Der Glaube an Zauberer und beſonders an zauberkundige Frauen iſt uralt. Er iſt bei allen Völkern der Erde weit verbreitet geweſen. Allerdings galt im Bereich naturnaher Religio⸗ nen die Gabe wunderbaren Wiſſens und Kön⸗ nens ſtets als etwas durchaus Erhabenes. Prieſterinnen und heilige Frauen zumal, denen Hexentonzplotz. man Zauberkräfte oder die ewöß der Weis⸗ ſagung zuſchrieb, genoſſen gewöhnlich höchſte Verehrung. Das Chriſtentum freilich zeigt von Anfang an den Zug, ſolche Eigenſchaften mit Mißtrauen zu betrachten und mit böſen Mäch⸗ ten in Zuſammenhang zu bringen. Die weiſen Frauen der germaniſchen Vorzeit verwuchſen im frühen Mittelalter mit den verſchiedenen Vorſtellungen von Göttinnen und Waldgeiſtern, Dämonen und Nixen und es entſtand daraus die Geſtalt der Hexe, die der Volk“ berglaube immer vielfältiger zu formen wußte. Die Hexe iſt ein meiſt mißgeſtaltetes Weib, das im Dienſte hölliſcher Geiſter ſteht und mit magiſchen Mit⸗ teln Menſchen und Tieren zu ſchaden ſucht oder als Wetterhexe die Fluren und Saaten zu ver⸗ nichten trachtet. Es gibt auch männliche Hexen⸗ meiſter, für die wohl die alten Heidenprieſter und Magier vornehmlich Pate ſtanden. Im Geruch ein Hexenmeiſter zu ſein ſteht in der früheren deutſchen Volksſage z. B. der Dr. Fauſt. Die ſchwarze Kunſt der Hexerei iſt am wirkſamſten in beſtimmten, vom Schauer des Geheimnisvollen umwitterten Nächten, ſo in den Rauhnächten, der Walpurgis⸗, Oſter⸗ und Johannisnacht, ferner am St. Andreas⸗ oder Georgstag. Am ſchwächſten gilt ſie am Kar⸗ Nach elnem Kupferstich von pPrätorius Wolpurgisnacht. Zeichnung von Jokob de Gheyn(1565/1616) freitag. Man verſuchte vielerlei Schutzmaßnah⸗ men gegen die ſchädlichen Mächte der Hexen, Unholdinnen oder Druden in Anwendung zu bringen. Es gibt hierfür zahlloſe Amulette und Talismane, hilfreiche Sprüche und Zeichen, Pflanzen und Pülverchen aller Art. Dieſe Dinge ſtellen eine bunte Miſchung uralter volksmedi⸗ ziniſcher Anſchauungen. mißverſtandener religiö⸗ ſer Ueberlieferung, orien⸗ taliſcher und kabbaliſti⸗ ſcher Phantaſien u. chriſt⸗ lich⸗kultiſcher Praktiken dar. Die kirchl. Liturgie ihrerſeits entwickelte eben⸗ falls eine Menge Abwehr⸗ maßnahmen gegen die He⸗ xerei. Bis in unſere Tage haben ſich manche dieſer Mittel, unbewußt meiſt, erhalten. Noch findet man in ländlichen Gegenden da und dort den Druden⸗ fuß über Stalltüren oder drei Kreuze und die Buch⸗ ſtaben C. M. B.(Caſpar, Melchior, Balthaſar) über Haustüren angebracht. Noch werden Sträuße aus geweihten Kräutern, Hol⸗ lunderzweige, Büſche von Kreuzdorn und Beifuß gerne in einer Ecke auf⸗ bewahrt. Auch das An⸗ nageln von Eulen oder Elſtern am Scheunentor, das Aufſtellen von Sen⸗ ſen mit der Schneide nach oben im Hausgarten fand ſich vor wenigen Jahr⸗ zehnten noch häufig. Am bekannteſten ſind die Lärmmittel wie Peit⸗ ſchenknallen, Zuſammen⸗ ſchlagen von Deckeln und Schießen mit Feuerwaf⸗ fen, die wir heute ganz gedankenlos als Ausdruck von Freude und Ausge⸗ laſſenheit z. B. beim Jah⸗ resbeginn oder bei Hoch⸗ zeiten zur Anwendung gebracht ſehen, die urſprünglich aber nichts an⸗ deres ſind als der Verſuch, die Dämonen und Hexen zu ſchrecken und zu verjagen. Gefährliche Auswirkungen So weit wäre nun der volkstümliche Zauber⸗ und Hexenglaube als ziemlich harmlos und bei⸗ nahe romantiſch anzuſehen. Leider blieb er dies aber keineswegs. Seit dem Ende des 15. Jahr⸗ hunderts nämlich beginnt er im ganzen Abend⸗ land immer merkwürdigere und gefährlichere Auswirkungen zu zeigen. Einer furchtbaren geiſtigen Seuche gleich nimmt plötzlich ein wil⸗ der Hexenwahn die Gemüter der Menſchen ge⸗ fangen. Spitzfindige theologiſche Schriften und Schauermärchen heben die alten volkstümlichen Hexengeſtalten immer ernſthafter in die Sphäre grauenhaften gottesläſterlichen Verbrechens. Sie bringen die im Rufe von Hexen ſtehenden Frauen mit dem damals immer häufiger zitier⸗ ten Teufel höchſtperſönlich in Verbindung und ſetzen in hochgelehrten Darlegungen die Ein⸗ zelheiten dieſer Beziehungen auseinander. Die Konſequenz einer ſolchen Propaganda führte natürlich bald zur heftigen Verfolgung der Hexerei und ſeit dem Jahre 1450 kommen in Frankreich und England die erſten Hexenpro⸗ Hexenverhör zeſſe in Gang. Eine päpſtliche Bulle des Jah⸗ res 1484 gibt dieſem Verfahren offiziell Be⸗ rechtigung und weitere Verbreitung. In derſel⸗ ben Bulle werde nauch gleich die Ketzerrichter und Inquiſitoren als zuſtändig für die Verfol⸗ gung der Zauberei erklärt. Zwei ſolche als Hexenſpezialiſten eingeſetzte deutſche Theologen, Heinrich Inſtitutor und Jacob Spren⸗ ger, ſchrieben mit Förderung der Univerſität Köln im Jahre 1489 ihr berüchtigtes Buch „Hexenhammer“(Maleus maleficarum), das den ganzen furchtbaren Wahn gründlichſt und mit ungeheurem Aufwand an Geiſtesſchärfe darlegt, eine Fülle unglaublichſter Beiſpiele von Zau⸗ bertaten anführt und eine eingehende Praxis aufſtellt, mit der weltliche und geiſtliche Behör⸗ den den für Volk, Staat und Kirche gleich ge⸗ fährlichen Unholden zu Leibe rücken ſollten. Die Folgen dieſes irrſinnigen Werkes ließen nicht Drudenfuß Zur Abwehr von Hexen und bösen Geistern an Stalltören, Schwellen und Törbolken ongebrocht. lange auf ſich warten. Allerorten begann das Volk ebenſo wie die Geiſtlichkeit, die Gelehrten, die Fürſten und Herrſcher jetzt Geiſter, Geſpen⸗ ſter, Teufel, Zauberer und Hexenmeiſter, haupt⸗ ſächlich aber weibliche Hexen und Teufelsbuh⸗ linnen zu wittern. Eine unbegreifliche Sucht hinter allen, auch den harmloſeſten Vorkommniſſen das Werk von Hexen und überall dieſe ſelbſt zu ſehen, breitete ſich aus. Der Verfol⸗ gungswahn erſtreckte ſich auch auf die Kir⸗ chen und die neue evangeliſche Lehre übertraf bald die alte im Aufſtöbern und Archiv Zeughausmuseum(3) immer neuen Erfinden ſolcher Dinge. Die tatſächlich vorhandenen abergläubigen Bräuche, die ſicher nicht ſeltenen Verſuche leicht⸗ fertiger oder verbrecheriſcher Weiber Zauber⸗ und Liebestränke, Gifte uſw. herzuſtellen, mö⸗ gen mitgeholfen haben, den Hexenwahn allge⸗ mein werden zu laſſen und feſt zu verankern. Einführung der Folter Wichtiger noch als all' dies, wurde für das ungeheure Ueberhandnehmen der Hexenverfol⸗ gung das neue, im 15. Jahrhundert aufgekom⸗ mene Gerichtsverfahren mit der allgemeinen Einführung der Folter bei der Unterſuchung. Die toll gewordene Menge ſtöberte in allen Ecken Hexen auf, die Behörden verhafteten die Beſchuldigten willig. Die Gottesgelehrten eifer⸗ ten gegen die Opfer und der Prozeß konnte be⸗ ginnen. Das Beweisverfahren ſtützte ſich nicht nach altgermaniſcher Sitte auf den Eid des An⸗ geklagten und die Mitwirkung von Eideshel⸗ fern, ſondern auf die Ausſagen von Angebern und Zeugen und dem durch die Tortur erpreß⸗ ten Geſtändnis. Da die Folterpraxis immer vollkommener und raffinierter wurde, ſo konnte man bald jedes beliebige Geſtändnis erzwin⸗ gen. Die Schmerzen der Gefolterten waren derart, daß die meiſten auch das Unſinnigſte bekannten, was eine kranke Phantaſie nur aus⸗ zuhecken vermochte und was die hyſteriſchen oder von perverſer Luſt erfüllten Gehirne der Ankläger und Richter erfanden und vorſagten. Die Folterung oder„peinliche Frage“ be⸗ gann gewöhnlich mit dem Anlegen der Dau⸗ menſchrauben, es folgten die Beinpreſſen oder ſpaniſchen Stiefel, dann mehrere Stufen oder Grade von Strecken und Ziehen, Brennen mit Kerzen und Fackeln, Aufträufeln von brennen⸗ dem Pech und Schwefel auf empfindliche Kör⸗ perſtellen und dergleichen mehr. In den Ver⸗ dacht Hexe zu ſein, konnte jede Frau geraten. Entweder war ſie auffallend häßlich oder be⸗ ſonders hübſch, ihr Blick oder Weſen erregte Verdacht; Neid, Habgier, Rachſucht erfand raſch eine Anſchuldigung. Und wenn ſie noch ſo Hexe ouf dem Scheiferhoufen. Beispiel der sennimenfolen Be- handlung des problems der Hexenprozesse im 19. Jahrhundert. Gemälde von Keller. -M B Das alte Abwehrzelchen, dos mon noch vlel an Törbalken löändlicher Wohnungen findet unſchuldig oder charakterfeſt ſein mochte, das Geſtändnis war bald erpreßt. Orgie von beiſpielloſer Verblen⸗ d ung Am meiſten entſtanden aber neue Hexen da⸗ durch, daß Gefolterte aus Angſt, Verzweiflung, Empörung und Rachegefühl ihrerſeits neue Na⸗ men nannten und Perſonen als der Hexerei mitſchuldig bezeichneten, die ſie vielleicht kaum dem Namen nach kannten. Aus einem einzigen Hexenverfahren konnte ſo eine endloſe Kette immer tollerer Prozeſſe hervorgehen. Das Hexengericht wurde zu einer Orgie von beiſpiel⸗ loſer Verblendung, von irrer Furcht und Teu⸗ felsangſt, von ſchwülen Fieberphantaſien, von abgrundtiefer Gemeinheit, Gehäſſigkeit, Ver⸗ kommenheit und Klatſchſucht. Es iſt auch freilich noch die Möglichkeit, daß zur Zeit der Hochblüte des Hexenweſens weite Kreife des Volkes in Europa dem heimlichen Laſter eines, beſtimmte Halluzinationen hervor⸗ rufenden, narkotiſchen Genußmittels huldigten. Bei allen Hexengeſchichten ſpielt nämlich eine „Hexenſalbe“ oder ein„Hexentrank“ eine wich⸗ tige Rolle und es erſcheint ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Geſchichten eine reale Grundlage hat⸗ ten und daß tatſächlich Hexentränke häufiger ge⸗ braucht wurden, als man zu glauben wagt. Es gibt ſogar alte derartige Rezepte. Bilſenkraut, Mandragora und Stechapfel werden darin ge⸗ nannt und wirklich erzeugt; beſonders der Ge⸗ nuß von Stechapfelextrakt erzeugte ſeltſame Rauſchgefühle, ähnlich wie Opium und Haſchiſch. Man hat abenteuerliche Einbildungen und Vor⸗ ſtellungen, ſieht Traumbilder, huſchende ſchwarze Schattengeſtalten, man hört merkwürdige Ge⸗ räuſche und erlebt vor allem ein Gefühl des Schweben und Fliegens. Unwillkürlich denkt man daran, daß bei allen Hexengeſtändniſſen die Schilderung wiederkehrt wie die Hexen auf Ofen⸗ gabeln, Beſenſtielen oder ſchwarzen Böcken und Katzen reitend durch die Luft fahren und un⸗ endliche Weiten in Gedankenſchnelle überwinden. Das Teufelserlebnis Die allermeiſten Ideen von dem ſchaurigen Treiben der Unholdinnen laſſen ſich unſchwer ſo erklären. Im übrigen ſtellte, infolge der kirch⸗ lichen Propaganda, in ſteter Einförmigkeit das Teufelserlebnis einen wichtigen Teil des Schuldbekenntniſſes dar. Den allermeiſten Hexen war der Teufel, der ja damals eine höchſt reale, ja ſozuſogen intereſſante Perſönlichkeit darſtellte, eines Nachts in der Tracht eines Jun⸗ kers, Jägers oder Reitersmannes, auch eines Scholaren oder Magiſters erſchienen. Er habe ihnen ſeine Freundſchaft und glühende Liebe erklärt und ſie hätten ſich mit ihm eingelaſſen. Offenbar muß der Teufel dabei meiſt einen recht beſcheidenen Geſchmack gehabt haben, denn die Frauen, die das geſtanden, waren in der Mehr⸗ zahl alt und wenig begehrenswert!— Bald hätte man ihn zwar an ſeinen Bocks⸗ oder Pferdefüſſen oder auch am Schwefelgeruch erkannt, aber da ſei es dann zu ſpät geweſen. Der Böſe hätte immer häufiger Umgang mit ihnen gehabt, hätte ſie veranlaßt, Gott zu lä⸗ ſtern und dafür mit ihm ein Bündnis zu ſchlie⸗ ßen. Auch habe er ihnen befohlen, überall Scha⸗ den zu ſtiften und ihnen gelehrt, wie ſie das und vieles andere bewerkſtelligen könnten. Da⸗ für habe er ihnen Reichtum und Hilfe zuge⸗ ſagt, auch zuweilen Geld gegeben, das ſich al⸗ lerdings meiſt nachher als falſch erwies oder zu Scherben und Schmutz zerfiel. Einen breiten Raum bei den Hexengeſchich⸗ ten nehmen die feſtlichen Zuſammenkünfte der Unholde und Hexen mit dem Teufel ein. In beſtimmten Nächten traf man ſich an alther⸗ gebrachten Plätzen auf hohen Bergen— dem „Blocksberg“, dem Brocken, dem Kandel im Schwarzwald und anderen— auf ein⸗ ſamen Heiden oder in zerfallenen Schlöſſern, und es wurden dabei wilde Orgien gefeiert. Die aus allen Fugen geratenen Köpfe erſannen hier ſo ziemlich alles, was ein armſelig⸗naiver Sinn an Unflätigkeiten, unanſtändigen Hand⸗ lungen und ungereimten Lüſten zuſammenzu⸗ faſeln vermochte. Es wurde geſchmauſt— aber ohne Brot und Salz— unmäßig getrunken, ſchließlich wüſt getanzt und gebuhlt. Alles in allem wurde aber ſeitens des Gaſtgebers, des Teufels ſo wenig geboten, daß man ſich wun⸗ dert, was an dem ganzen kümmerlichen Kram Beſonderes ſein ſollte. Die Kreaturen, die ſich in ihren ausſchweifendſten Begierden nichts beſſeres auszumalen wußten, als ſolche ein⸗ fältigen Luſtbarkeiten, können einem faſt leid tun. Das ſchönſte ſtellt eigentlich noch die Luftreiſe zum Hexentanzplatz mit dem Befenſtiel dar. Dieſe Kunſt, das Fliegen, das wir heute ohne Bemühung des Satans beherrſchen, iſt der einzige reelle Wunſchtraum des ganzen Hexenſabbats. Das regelmäßige Ende beinahe jedes Hexen⸗ prozeſſes waren ſolche ausführliche, mehr oder weniger von den Richtern ſuggerierte Geſtänd⸗ niſſe und die Verurteilung und Hinrichtung der Angeklagten auf dem Scheiterhaufen. Nur ſel⸗ ten war es einer als Hexe Bezichtigten ver⸗ gönnt, losgeſprochen zu werden. Dem großen Aſtronomen Kepler gelang es zum Beiſpiel, ſeine Mutter, die zu Weil der Stadt als Hexe gefangen war, ſchließlich nach unendlichen Op⸗ fern frei zu bekommen. Wie immer war die Geſundheit der alten Frau aber durch Kerker und Folter zerſtört. Die bewährte Praxis der Hexenrichter ſorgte dafür, daß ihnen die Opfer auch dann nicht entgingen, wenn ſie willens⸗ oder nervenſtark genug waren, auch unter der Tortur zu leugnen, was zuweilen doch vorkam. Dann hieß es eben, dieſe Kraft des Leugnens ſei der beſte Schuldbeweis, da nur der Teufel zu ſolchem Widerſtand verhelfen könne. Der Kampf gegen den Hexenwahn Der Hexenwahn mit all ſeinen abſurden und grauſamen Begleiterſcheinungen raſte im gan⸗ zen 16. Jahrhundert und vor allem um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts, wo ge⸗ rade auch in Deutſchland richtige Maſſenverfol⸗ gungen an der Tagesordnung war. Auch wäh⸗ rend des Dreißigjährigen Krieges und im ſpä⸗ teren 17. Jahrhundert blühte er. Selbſt im auf⸗ geklärten 18. Jahrhundert hörte der Sput lange nicht auf. Die vernünftigen und erleuchteten Liebe am Auf meinem Weg zfur Arbeitsstelle Befindet sich ein Latfenzovun, Sehr hochbetogt, drum holbzerbrochen, Nicht gradꝰ erfrevlich onzuschov'n. lch ging on ihm vorbei seit Jahren, Und schenłkte ihm kaum einen Blick, Bis ich durch ihn erfahren sollte Ein arg verwickeltes Geschick. Entdeckei ich fol- N 6+ zendes Geständnis: „Die Friedo Scholze, die ist llep.“ Als ich an einem schönen Morgen Durch Zofall vor ihm stehenblieb, Hier schien ein Jungling, jäh entflommt, Geföhle, die ihn stork bewegen Und ihm die Seelenruhe rouben, Mit weißer Kreide darzulegen. lhr werdet evuch, genou wie ich, in tiefer Anteilnohme fragen: Was mag die ongeschwärmte Maid, Die Friedo Scholze dozu sogenꝰ? lch hobe ehrlich mich gefrevt, F Als ich ernevt des 5 Weges ging 8 Und schon vonwei- fine. tem lesen dorfte, Doß Friedo Scholze Fever fing. Es wird non allen offenbar; Die Friedo hat kein Herz von Stein- Nur schade, daß ich Fritz nicht kenne, Er moß ein„neter Jonge“ seinl Die Freunde werden neiderblassen, Doß er der Friedo so gefällt. Mitspitzen Fingern cof ihn zeigen: Seht da der Fritz, der Frovenheldl . Und dieses zlert den lattenzoun Nach viermol acht- undvierzig Stunden „Friedo und Fritz“. Und jenes Herz Bewies, doß beide sich gefonden. Geiſter, die es zum mieldeſten ſeit dem Ende des 16. Jahrhunderts gab, kamen mit ihrer ab⸗ lehnenden Meinung ebenſowenig wie die ver⸗ einzelten einſichtigen geiſtlichen und weltlichen Fürſten gegen den alldemeinen Wahnwitz und die Maſſenſuggeſtion des Hexenglaubens auf, lieſen vielmehr Gefahr, wegen gottloſer Geſin⸗ nung ſelbſt verdächtigt oder gar belangt zu werden. Um ſo höher ſinnd die edlen und mutigen Mäainer einzuſchätzen, die, wie der niederrhei⸗ niſche Arzt Weyer, wie der Jeſuitenpater Friedrich von Spee, deſſen kühnes be⸗ rühmt gewordenes Buch„Cautio criminalis“ 1631 erſchien, oder wie ſein Ordensbruder Tanner und die reformierten Theologen Prätorius und Thomaſius den Kampf gegen den Hexenwahn erfolgreich aufnabmen. Ihr Wirken löſte die erſten Zeichen auſkeimen⸗ der Vernunft aus. LattenZzaun/ Jetzf dorf er sie wohl täglich treffen, Und ihren süßen Worten louschen, Darf mit ihr„Ova-Bilderschecks“ Und bunte Mormelsteine tauschen. Dartf ihr die Einkaufstosche fragen, Wenn sle zum Zucketbäcker muß. J0, jo,- vielleicht- wer konn dos wissen? · Kriegt er ouch monchmol einen Kuß. O lieber Fritz, o liebe Friedo, Werdꝰ ich noch einmol von euch lesen? Ist die Geschichfe nun zbu Ende?7- Dann wär' sie märchenhoft gewesen. Töglich suchte ich vergebens Nun am Llonenzaun, dem alten, Wähnte schon, daß diese liebe Nimmer woörde mehr erkalten. Bis ich dies Ge- schrelbsel fand Es hat mich zutiefsf empört. Sichtlich word“ dos große Glock Mit viel Hinterlist zerstöf. Dboß ein Dritter hier am Werk, Wird wohl keiner mehr bestrelten. Ach, ich soh das Liebesschiff Leckgeschossen meerenigleiten. Ob wohl jener Bösewicht, -Was mon sfork vermouten dorf- Selbst cof Fritzens holde Frledo Ein verbot'nes Auge worfꝰ Oder sollte Friedo wirklich⸗-7 Hot der Dritte wahrgeschrfieben Dieses mòßte meinen Glauben An die Frauen gänzlich fröben. Der Menschen gonze Schlechfigkeit Ward offenbor am nächsten Tage, „Der Fritz geht fremt“, so hieß es da, ber gleiche schrieb es ohne Frage, Der Friedas Treue ongezwelfelt, Der Eiftersuüchte böses Gift lst hinterhältiglich verschossen- Ob dieser neue pPfeil wohl trifftꝰ Der Zecher Originol-Holzschnitt von Georg Sloytermoann von Longeweyde Die Geſetgebung hat die Hexenpreſſe aller dings ſehr ſpät erſt, zunächſt in Preußen unter dem großen Friedrich, bald darauf unter der Kaiſerin Maria Dhereſia auch in den öſterreichi⸗ ſchen Landen, unterdrückt. Aber noch 1782 wurde in der Schweiz im Kanton Glarus eine Here verurteilt und öffentlich verbrannt. Spontaae Ausbrüche von Hexenverfolgungen gab es ien⸗ mer wieder in abgelegeneren Gegenden Euro⸗ pas bis in die jüngſte Zeit herein. Das Leid, das der Hexenglaube zur Zeit ſeiner Hochblüte über die Länder brachte, iſt unermeßlich. Zehn⸗ tauſende von Menſchen, nicht nur Frauen, ſon⸗ dern auch Kinder und ſelbſt hochſtehende Per⸗ ſönlichteiten wie Geiſtliche, Juriſten und Go⸗ lehrte wurden hingerichtet. Im Volk, das ſich dem Taumel ſelbſt mit Inbrunſt und Leiden⸗ ſchaft hingegeben hatte, zitterte der Schrecken lange nach, und die Erinmeruaig erfüllen noch die Nachfahren mit tiefem Schauer. Belauscht von Werner Blankertz lm Hintergrund der Driftfe lovert. lch sehe ihn im Geist schon lachen. Er wird in dieser Llebeskrise Sich an die Frledo Scholze machen. Er wird mit monchen Dingen protzen. lht vlele schöne Sachen schenken, Sie mit oof seinen Rollef nehmen, Sich in Ergebenheit verrenken. Lößt Frledo sich dadurch bestficken, Von jenem Orltten sich betören? lch wor gespannt, Ihr seid es qauch, O- fröh genug sollt ihr es hörenl Wos ſch erwartet, lst geschehen, Dem ZBösen ist das Splel geglockt. Da steht es welß quf ꝛchv/ orz geschrleben: „Der Frledfich Möller ist verKk!“. von Frledos zarter Hand gezelchnet Und trlefend von Verächtflichkelt. lm Tonłke ist eln Bond zerrissen, Dle beilden hoben sich entzweit. Aus lst der Trauml Maon sleht es deuflich, Wie sje dile Kklelne Nose römpft. Doch ganz im Ernst: Es ist nicht schön, Doß sie zum Abschied ihn beschimpft. Doch sehf: es soll noch besser kommen Ffronz heißt er olso, dleser Monn, Der flefen Frleden schnöde sförte, Und hier im Dunkeln Ränke sponn. Erst log er frech: Sſe geht mit Emil, Um Fritzens Eifersocht zu wecken. Und nun, do dieses Spiel gelungen, Moßz moan den wahren Grund entdecken. Avfrelzend prongt hler dieses Herz. Zu plõötzlich schelnt mir Frledas Wandlung Und ihre neuge- backne Ehe Zo lelchtfertig die schnelle Hondlung. Frltz wurde mit vlel List befrogen, Dos stellen wir mitföhlend fest. Fritz, der erst„net“ und donn„verbkt“, Ob er sich das gefallen läßi? Acht Toge blleb der Zoun jeizt leer, Donn- elnes Minogs gegen„Zwel“- plotzi“ lch, grad' vor den groven lotten, in elne Rlesenkeilerel. Zwel BZuben boxten slch gewaolilg- Ein Schmellng wäre nelderbloßt- Bis einer schließlich nasenblufend Zur Flucht sich wand in wilder Hast. Seln Gegner hatte korz zuvor, Dle storke Rechte gut gelondet, Die ließ ihn zlemlich„groggy“ taumeln- Sein Sehorgon war blauumrondet. Und jener, der den Schlog geton, Schritt drouf an jene Bretterwand- Verächtlich spouckte er zu Boden Und hob zum Schreiben donn die Hond. Als er sile wieder slnken lleß, Durchzuckte wie ein Blitz Mieh, den Chronisten die Erkenntnis: Der Knirps dort ist der-FTI HZ1 LL Ddie Kreideschrift ver- 5 riet es inlt: „Frledo ist eine olte Goanß!“ Der andre, den er dorchgebläbt Das ist sein Neben- bohler Franz. Zoglelch word tröstend sonnenklor, Daßß Fritzchens klelnes totes Herz Mit nichten- was an sich verständlich- Zerbrochen ist an Liebesschmerz-- Endoe — Di weit alten auf Stro Buch ein 1 des. Ei pelte nur Land locker zig Eiꝛ mals zu er Tage einer man hen. Ha und lebte bindi terla gealte Schw ihrer Da die kl Klein ſollen Die mürr hätte war, Spra⸗ im H Blüte Heide — di Menſe Die h und i verſta Doc Tante Hand, Sie ke viel g ſchöne Zu einem ſchrier Dan in ein freund Und a ſeinen noch e rer ho entnal Griff nen H Als ins F. tief ve klunge ſie an hen?“ ſie auf Ueb. der V türmt morge Form ſchweb Garteir In das g Natur dem g den V verwa nerte wen, gegen hätte laubt, zu zau das W ſchweb ſtiſch g Rücken Höcker ſenpilz über d weil, d man e dann ſamen von de Um die Br weſtlick nun ei mittler ſich lan ſe aller een unter nter der terreichi⸗ 2 wurde ne Hexe pontaceie es ien⸗ n Euro⸗ as Leid, dochblüte h. Zehn⸗ ten, ſon⸗ ide Per⸗ und Ge⸗ das ſich Leiden⸗ Ichrecken len noch n kert⁊ ich, cken. en, In-3 3 e — — Tanz im Moor/ Draußen im Moor, wohl eine gute Wegſtunde weit vom Dorf entfernt, liegt der kleine Hof des alten Harms. Braun und verwittert unter dem auf einer Seite bis zur Erde hinabreichenden Strohdach liegt die alte Kate, inmitten einiger Buchweizen⸗ und Kartoffeläcker, hingeduckt wie ein Urtier dieſes weiten geheimnisvollen Lan⸗ des. Ein paar vom Sturm zerzauſte und verkrüp⸗ pelte Birken, ein paar Wacholderbüſche, ſonſt nur weite braune Heide und Moor. Das iſt das Land, in das eine tolle Nacht, da das Meſſer zu locker ſaß, den alten Harms vor nun gut zwan⸗ zig Jahren getrieben hatte. Einige Koloniſten hatten kopfſchüttelnd da⸗ mals dem Sonderling geholfen, das kleine Haus zu errichten. Dann war er noch einmal einige Tage fortgeweſen, war wiedergekommen mit einer Frau, einer ſtädtiſchen, und dann hatte man nicht mehr viel von ihm gehört und geſe⸗ hen. Hart hatte ihn ſeither das Leben angepackt und verſchloſſen war er geworden. Ein Jahr lebte ſeine Frau, dann ſtarb ſie bei der Ent⸗ bindung, ihm das kleine ſchreiende Bündel hin⸗ terlaſſend. Seine von Leid und Kummer früh gealterte Schweſter führte ihm die Wirtſchaft. Schweigſam, faſt mürriſch wie er ſelbſt, ging ſie ihrer Arbeit nach. Das waren die beiden Menſchen, unter denen die kleine Meta aufwuchs. Erſt ſpät lernte die Kleine ſprechen. Wer hätte es ſie auch lehren ſollen. Der Vater? Die Tante?—— Die hatten immer dieſelben und nur wenige mürriſche Worte für ſie gehabt. Und wozu hätte ſie auch reden ſollen? Alles, was ihr lieb war, ſprach nicht die Sprache der Menſchen. Sprachen etwa das Moor— die braune Heide im Herbſt— oder die Bienen an den kleinen Blüten, wenn der Sommerwind über das rote Heidemoor dahinwehte? Sprachen die Birken — die Wolken— der Regen die Sprache der Menſchen? Nein— die ſprachen nur zu ihr. Die hatten ein anderes geheimnisvolles Leben und ihre eigene Sprache, die ſie und nur ſie verſtand. Doch eines Tages wurde es anders. Die alte Tante nahm die nun ſechsjährige Meta bei der Hand, ging mit ihr eine Stunde durchs Moor. Sie kamen zu einer Anzahl Häuſer, die waren viel größer und, wie es Meta vorkam, auch viel ſchöner als das ihres Vaters. Zu einem der ſchönſten gingen ſie hin. Auf einem ſauberen Hof waren viele Kinder, die ſchrien, lachten und redeten alle durcheinander. Dann ſaß ſie inmitten all der anderen Kinder in einer großen Stube. Vor ihnen ſtand ein freundlicher alter Mann, der ſprach zu ihnen. Und all die Kinder lauſchten ſtill und geſpannt ſeinen Worten. Es kam aber an dieſem Tage noch etwas wunderbar Schönes. Der alte Leh⸗ rer holte einen ſchwarzen Kaſten aus der Ecke, entnahm ihm ein braunes Ding mit einem Griff daran und ſtrich mit einem langen dün⸗ nen Holz darauf herum. Als alle anderen Kinder ſchon längſt lärmend ins Freie geſtürmt waren, ſtand ſie immer noch tief verſunken und lauſchte auf die längſt ver⸗ klungenen Töne. Der Lehrer kam zu ihr, redete ſie an:„Du willſt wohl nicht nach Hauſe ge⸗ hen?“ Aber ſie hörte nichts. Gebannt ſtarrte ſie auf das braune Wunderding.„Dir gefällt wohl meine Geige? Soll ich dir noch etwas vorſpielen?“ fragte er. Sie hatte nur ein ſtum⸗ mes Kopfnicken. Und wieder waren dieſe herr⸗ lichen Töne in dem großen Raum. Tiefbeglückt lauſchte ſie dem alten Mann und ſeiner Geige. An dieſem Tage kam die Muſik zu Meta Harmſſen. Es war eine glückliche Zeit für Meta; jeden Tag konnte ſie nun zur Schule gehen. Das Schreiben und Rechnen fiel ihr zwar ſchwer, aber die Muſik— die Töne— die ſie täglich von ihrem Lehrer hörte, das war die Sprache all' der Wieſen, die ihr täglich draußen im Moor begegneten. Das Herrlichſte war der Heimweg. Da wa⸗ ren die Töne der Geige noch in ihr, ſie jubelte ſie hinaus— formte ſie um— fügte neue hin⸗ zu, ſo wie es ihre Freunde, die Birken, die Wolken, das Wollgras, der Schnee und das weite Moor von ihr forderten. Ihr Land wurde Muſik. Sie wurde zur ſingenden Stimme ihres Landes. So gingen die Schuljahre dahin. Niemandem war Meta nähergekommen. Sie hatte keine Freundin und die Jungen kamen ihr albern vor. So blieb ſie allein. Als dann die Schul⸗ zeit beendet war, hatte ſie nur noch ihren Leh⸗ rer. Und wieder kam eines Tages— ſie war nun ſchon zwei Jahre aus der Schule— etwas Neues, wunderbar Schönes und doch zugleich Trauriges in ihr Leben. Schon während ihres letzten Schuljahres hatte ſie öfters von gleichalterigen Mädchen gehört, Novelle von Jürg Straßberger⸗Lorenz ſie Beſitz von den Menſchen. Auch Meta wurde gepackt und mitgeriſſen. Wie in einem Taumel begann ſie ſich hin und herzuwiegen. Da ſah ſie, wie die jungen Männer von der einen Seite des Zeltes auf ſie zuſtürzten— nein, nicht auf ſie, denn auch die andern Mäd⸗ chen des Dorfes ſaßen in ihrer Nähe. Die gin⸗ gen nun mit den Männern zuſammen zur Mitte des Zeltes. Und nun hub ein wildes Geſtampfe und Springen an, nach den Takten der gewaltigen Muſik. Wie verzaubert ſtand Meta. Was war das? Immer nur hatte ſie die Geige des Lehrers gehört, hatte ihre Lieder nachgeſungen, hatte eigene Lieder geſungen, Lieder, die Landſchaft waren. Aber hier wurde Muſik zur Bewegung, zum Tanz. Das war für ſie das herrliche Neue. Auch ſie wollte ſich ſo zur Muſik bewegen, wollte tanzen. Sie fieberte direkt den jungen Burſchen zu Beginn eines jeden Tanzes ent⸗ gegen. Aber immer blieb ſie allein. Weher und weher wurde ihr um's Herz. Tränen liefen ihr über die Backen. An dieſem Abend tanzte keiner der Burſchen mit ihr. Auf dem Heimwege hörte ſie von ihrer Tante wieder das böſe Wort: „Du biſt ſo häßlich, daß niemand dich mag.“ So war es zum erſten Male geweſen und ſo blieb es auch im nächſten und übernächſten Jahr. Keiner der Männer tanzte mit ihr, wenn der Markt gekommen war. Und jedes Jahr wurde ſie ſtiller und trau⸗ riger, leiſer und leiſer wurde in ihr die Muſik. Es kamen vier lange Jahre. Draußen in der Welt tobte der Krieg. Sie merkte nichts davon. Still und zurückgezogener lebte Meta nun mit ihrem alten Vater, nachdem ſie die Tante auf lm Schwetzinger Hark Der Winter ging. Dos spöte Loub verwehte, Das Schloß wird heit'ter von der Sonne Licht, Und schon etwacht die procht der jungen Beefe Dorch die der fröhling blumenträchtig bricht. Die Hirsche spelen Wosser in die Becken, Dlono— unbedeckt— entsteigt dem Bode, Und um das Tempelrund ersprießen Hecłken Und Immergrõn umsädumt die strengen pfade. Zv/el Schw/ õne ziehen löngs des Welhers Rond Ein Kkind enteilt, die weißen noh zu sehen, in frohem Hosten seiner Mufter Hand. bie Statuen kost des lenzes Hauch, sle stehen ln koltem Stein und blicken in den Sond Und lassen olles Uber sich ergehen. Fritz Weber. daß ſie häßlich ſei. Sie hatte ſich nicht darum gekümmert, wußte nicht einmal, was das war. Das wurde aber nun anders. Als wieder der Herbſtwind über Heide und Moor jagte und die letzten Blätter der Birken über das niedrige Dach der kleinen Kate fegte, hieß die Tante ſie ihr ſchwarzes Konfirmationskleid anziehen und ſchenkte ihr noch ein ſchönes buntes Umſchlag⸗ tuch. Dann gingen ſie— wieder wie damals auf dem erſten Schulgang— zuſammen durchs Moor zum Dorf. Wie anders aber ſah der Ort heute aus. Es war Markt. Von weit her waren die Bauern gekommen. In großen Buden war alles, was im Haus benötigt wurde, zur Schau geſtellt. Und die Bauern kauften ein. Teller, Töpfe, Schürzen, Kleider und was es ſonſt noch alles hier gab. Dann ſaß man zuſammen in einem großen Zelt. Auf einmal— was war das?— Meta fuhr erſchrocken auf. Eine gewaltige Muſik hub an. Ganz anders als Geigenſpiel war das. Nicht ſo zart und weich. Nein, hart und wild nahm dem kleinen Friedhof draußen im Moor be⸗ erdigt hatten. Als aber die Bauern zum erſten Male wie⸗ der zum Markt gingen, da hielt es auch ſie nicht länger, auch ſie ſaß wieder in einer Ecke des großen Zeltes und ließ ſich tragen von den Klängen der Muſik. Doch auch an dieſem Abend tanzte niemand mit ihr, ſo ſehr auch ihre Augen einem jeden der Männer entgegenbettel⸗ ten. Aber da ſaß ja einer unter den Burſchen, der auch nicht tanzte. Der konnte nicht mehr tanzen. Eine Granate hatte ihm ein Bein weg⸗ geriſſen, und ein heimtückiſcher Splitter ein Auge genommen und das Geſicht zerfetzt. Faſt zum Fürchten ſah er aus und doch mußte Meta immer wieder zu ihm hinſehen; denn auf und ab— ab und auf— ging ſein Krückſtock im Takt der Tanzenden. Auch in ihm war Muſik und doch konnte er nicht tanzen, genau wie ſie war auch er häßlich. Faſt wollte ſie ein Glücks⸗ gefühl überkommen, daß ſie in ihrem Leid nicht allein ſei. Bald jedoch vergaß ſie ihn wieder, den Mann mit dem Krückſtock, überwältigt von der eigenen großen Einſamkeit. Traurig ſchlich ſie hinaus. Wieder, wie ſo oft ſchon, ſchoſſen ihr die Tränen in die Augen. Langſam ging ſie in die ſtürmiſche Nacht. Sie merkte nicht den Regen, der ihr ins Geſicht peitſchte. Wie im Traum ging ſie den Weg durchs Moor. Mit einem Male ergriff ſie ein wilder Taumel. Erſt langſam, dann ſchnell und ſchneller, tanzte ſie. Der Herbſtſturm wurde ihr zur Muſik und das böſe Ziſchen der Birken⸗ ruten, das ſchwarze Waſſer in den Tümpeln und die jagenden Wolkenfetzen am nachtgrauen Himmel— ihr ganzes Land wurde Muſik— von ihr getanzt. Weit ab war ſie ſchon vom Weg. Immer ſehnſüchtiger wurden ihre Bewegungen. Bald würde ſie vereint ſein mit all dem, was ſie am meiſten liebte und das allein auch ſie liebte. Schon griffen die alten Poſtbüſche nach ihr, ſchon wich der Boden ganz langſam unter ihren Füßen, ſchon öffnete ſich das ſchwarze Waſſer, ſich ihr auf ewig zu vermählen. Ein harter Griff riß ſie zurück. Der Zauber wich von ihr. Erſchreckt blickte ſie in ein zerriſ⸗ ſenes Geſicht. Staunend erkannte ſie den Mann mit dem Krückſtock. Und erſt jetzt, im blaſſen Licht der Nacht ſah ſie, daß das ja ihr alter luſtiger Schulkamerad Knut Peters war. Schweigend nahm er ihren Arm und führte ſie zurück zum Weg. Scheu blickte ſie von der Seite zu ihm auf. Was mußte dieſer ſtarke Mann gelitten haben, was mochte er heute noch durch ſeine entſtellende Verſtümmelung täglich zu leiden haben, wenn ſeine Kameraden durch die Heide ritten oder zum Tanz gingen. Und wieder, wie im Tanzzelt, überkam ſie die Gewißheit, der Mann hier neben dir iſt einſam wie du ſelbſt. Dicht an ihn geſchmiegt, gab ſie ſich dem glücklichen Gefühl hin, nicht mehr allein zu ſein. Wie aus weiter Ferne vernahm ſie ſeine Stimme:„Warum wollteſt du das tun, Meta?“ Und wieder brach das Leid all der vergangenen Jahre in ihr auf und in fliegender Haſt begann ſie zu erzählen von ihrer Zugend, von ihrer Einſamkeit, von ihrem Land, von der Muſik, vom Tanz, von ihrer Häßlichkeit und von der Härte aller Menſchen ihr gegen⸗ über. Nun waren ſie ſchon wieder auf dem feſten Weg; jetzt würde er umkehren zum Dorf, würde ſie allein laſſen— wieder allein. Eine große Angſt erfaßte ſie und feſter noch klammerte ſie ſich an ihn. Aber er kehrte nicht um, langſam gingen ſie der Kate ihres Vaters zu. Schweigen war zwiſchen ihnen. Hatte er ſie verſtanden? Nach langer Zeit begann er zu er⸗ zählen und furchtbar war es, was ſie hörte. Er ſprach vom Krieg und vom Sterben, und wie es ſein Bein fortriß und ſein Geſicht zer⸗ ſchlug. Und wie ſo mit einem Male alles fort war, was ſeinem Leben einſt Inhalt gab. „Ich bin nicht zuſammengebrochen, Meta. Denn in mir war unſer Land. Man muß nur die rechte Liebe im Herzen tragen zu dieſem Land, ſo, wie du ſie haſt, Meta. Dann klingt es in uns. Unſer Moor und unſere Heide wird Mu⸗ ſik, wird Tanz. Dann werden auch all die andern Menſchen unſerer Heimat unſere Freunde. Und ihre Freude iſt die unfrige, auch wenn wir ſelbſt nicht daran teilnehmen können. Erſt wenn man dieſe Liebe in ſich trägt, iſt man wahrhaft glücklich. Erſt dann iſt man frei von allem Aeußerlichen.“ Sie ſtanden vor dem Hof ihres Vaters. Gläu⸗ big blickte ſie zu ihm auf. Er ſtreckte ihr beide Hände entgegen.„Denk an die reine Liebe, Meta.“ Dann humpelte er davon, zurück durchs Moor. Und ſie wußte, er würde wiederkommen, ſie würde nicht mehr allein ſein. Vor der einſamen Kate im Moor ſang und tanzte Meta ihr Glück hinaus in die Nacht. Wolke überm Rheintal/ Ueber dem fernen, verſchwimmenden Kamm ber Vogeſen ſteigt eine lichte Wolke auf. Sie türmt ſich in den blauen Himmel eines Mai⸗ morgens empor, wächſt, nimmt die bizarre Form einer exotiſchen Baumkrone an und ſchwebt ernſt und wunderlich über der grünen Gartenlandſchaft der Rheinebene. In immer neue Geſtalten zerfließend, gibt ſie das großartigſte bewegte Schauſpiel, das die Natur unſeren Augen zu bieten vermag. Aus dem ganzen Rheintal, vom Schwarzwald und den Vogeſen kann man das Wandeln und Sich⸗ verwandeln der Wolke beobachten. Eben erin⸗ nerte ſie noch an einen ſich aufbäumenden Lö⸗ wen, der mit geöffnetem Rachen ſich zornig gegen die Sonne wendet. Jetzt ſcheint es, als hätte ein Landkartenmaler ſich den Spaß er⸗ laubt, die Geſtalt Südamerikas an den Himmel zu zaubern. In wenigen Minuten erleben wir das Wunder, eine groteske Figur im Blauen ſchweben zu ſehen, einen Mann mit phanta⸗ ſtiſch geformter Naſe, und mit einem Höcker im Rücken. Und ſiehe: nun zerfließt die Naſe, der Höcker flacht ſich ab. Ein neues Bild: als Rie⸗ ſenpilz mit breitem Schirm hängt die Wolke über der Ebene. Ja, es iſt die anregendſte Kurz⸗ weil, dem Spiel der Wolke zuzuſehen, und wenn man ein Sinnierer iſt wie Peter Camenzind, dann erzählen einem die Wolken ſolche ſelt⸗ ſamen irdiſch⸗himmliſchen Geſchichten wie die von der Schneeprinzeſſin. Um die Mittagsſtunde hat ſich die Wolke in die Breite gedehnt. Sie ſteht über dem ganzen weſtlichen Viertel des Horizonts und gleicht nun einem Gebirge mit drei Gipfeln. Von dem mittleren hat ſich ein Wolkenfetzen losgelöſt, der ſich langſam dem Zenith nähert. Dunkle ſchwere Don Franz hirtler Bänder ſind tief am weſtlichen Rande der Him⸗ melsglocke hingelagert und täuſchen ferne Ge⸗ birge vor. Nicht mehr in überirdiſcher Fremd⸗ heit wie am Vormittag ſchaut uns nun das Firmament an. Die Dinge der Erde ſind jetzt in den Bereich der niederer hängenden Dunſt⸗ maſſen gerückt. Breite Strahlengarben der nach⸗ mittäglichen Sonne ſchießen aus Wolkenluken ſchräg zur grünen Erde hinab. Das ſtille Weſen der Wolke hat ſich geändert: ihr Verhalten iſt unberechenbar geworden. Plötzlich quellen hinter den ſchimmernden Gipfeln unruhige, geballte Maſſen empor. Eine ſich ablöſende trübgraue Inſel treibt, von un⸗ ſichtbarer Kraft geſchoben, in das blaue Meer hinaus. Ihr Schatten zieht quer über Aecker, Wieſen und Wälder. Ein an den Vorbergen des Schwarzwalds gelegenes Dorf gelangt auf einige Minuten in den Bereich des wandernden Schattens. Die Menſchen, die auf einem fah⸗ nen⸗ und girlandengeſchmückten Platz mit Muſik und Tanz, bei fröhlichem Zechen und Brat⸗ wurſteſſen das altherkömmliche Schützenfeſt fei⸗ ern, ſchauen jetzt mit mißtrauiſchen Geſichtern hinauf zum Himmel, dem ſie noch vor einer Stunde das größte Vertrauen ſchenkten. Woher iſt dieſe ärgerliche Wolke gekommen, die wie ein naſſes Tuch vor der Sonne hängt? Ach, ja, immer wenn man ſich zu ſehr in das irdiſche Vergnügen mit ſeinen gefüllten Bierkrügen, ſei⸗ nen Bratwürſten und dem Schwof auf der Tanzbühne verſenkt, kommt heimlich eine Wolle heraufgeſchlichen und macht cus der feſtlichen Buntheit in grauer Melancholie. Zu ſolchen Ge⸗ danken werden vielleicht die peſſimiſtiſchen und krittlichen unter den Feſtgäſten bei der plötz⸗ lichen Abdämpfung ihrer Luſtbarkeit angeregt. Die unentwegten Optimiſten deuten mit dem an der Gabel aufgeſpießten Wurſtzipfel in das weite blaue Feld rings um den fatalen Wol⸗ kenfleck und beſtellen zuverſichtlich einen neuen Krug Bier. Am Schützenſtand hat das Knallen aufgehört; man wartet darauf, daß bald wieder gutes Büchſenlicht das Zielen erleichtere. Lang⸗ ſam mit faſt launiger Verzögerung gibt die wandernde graue Wolke der Sonne den Weg zum Platz der Luſtbarkeit frei. Schon krachen wieder die Büchſen der Schützenkönig⸗Anwärter. Die Muſik auf dem Tanzboden begrüßt das freigewordene Tagesgeſtirn mit einem ſtürmi⸗ ſchen Tuſch. Fahnen und Bänder flattern wie⸗ der in leuchtender Buntheit über das Volk, das ſich den Freuden des Feſtes hingibt mit dem ruhigen Glücksgefühl der Menſchen, die über ſich den blauen Himmel und die liebe Sonne wiſſen. Aber an dem Gewölbe droben wird der Vorrat an Himmelsbläue immer knapper. Graue Dunſtſchwaden mit zerriſſenen Rändern jagen von Weſten herüber wie Wölfe, die heiß⸗ hungrig die Sonne in ihrem blautapezierten Saal verſchlingen wollen. Ein Aufruhr voll⸗ zieht ſich in lautloſer Heftigkeit. Dicht und ſchwer wälzen ſich die ſchwarzen hellgeränderten Wolkenberge heran. Sie ſchleppen hunderttau⸗ ſende von gefüllten Gießkannen herauf über das Rheintal, eine ſchwere Arbeit. Sie drän⸗ en ſich, können kaum Platz finden mit ihrer aſt, ſie beſchatten und verdunkeln das Land vom Schwarzwald bis zu den Vogeſen. Sie treiben ein neckiſches Spiel mit den Leuten drunten auf dem Schützenfeſt, das immer noch durch eine kleine Oeffnung in der Wolkendecke den friedlichen Sonnenſchein empfängt. Sie haben es darauf abgeſehen, die ahnungsloſen Menſchen mit hunderttauſend Gießkannen zu überfallen. Das Spiel beginnt! Ein Donnerſchlag von ungeheurer Wucht ſauſt krachend und dröhnend zur Erde hinab. Mit einem mal iſt das letzte blaue Fleckchen des Himmels mitſamt der Sonne von den darüberfließenden Wolken ver⸗ deckt. Und jetzt! Jetzt entledigen ſich die Wol⸗ ken ihrer ſchweren naſſen Laſt. Die hundert⸗ tauſend Gießkannen neigen ihre Brauſen zur Erde. Der Segen ſtrömt hinab auf Wälder, Wieſen und Felder, auf duftige Sommerklei⸗ der, Strohhüte, in die blanken Trompeten der Muſikkapelle, in die Teller und Krüge auf den langen Tiſchen des Feſtplatzes. All die ſchöne, bunte Schützenfeſtherrlichkeit wird überſchwemmt und unter Waſſer geſetzt. Man rettet ſich krei⸗ ſchend in die Zelte und Häuſer, aber da iſt niemand, der nicht bis auf die Haut durchnäßt worden iſt; ſo ſchnell war das Wetter gekom⸗ men. Ebenſo raſch lockert ſich darauf die Wolken⸗ decke über dem Rheintal. Die ſchwarzen und grauen Maſſen zerflattern und zerfließen, und ſchon iſt im Weſten das Gewölk blau durch⸗ löchert. Und ſiehe, die Sonne ſelbſt beſchaut ſich den Spaß, ſtreicht mit ihren Strahlen über die naß an ihren Stangen hängenden Fahnen und Bänder und ſpiegelt ſich in den langſam verſickernden tiefen Lachen des Feſtplatzes. Cine halbe Stunde ſpäter iſt aufgetrocknet und abgelaufen, was der Himmel herangeſchüt⸗ tet hatte. Schon probiert die Kapelle wieder ihre Inſtrumente, und auf den Tiſchen wird Ordnung geſchafft. Man wird die jäh unter⸗ brochene Feſtlichkeit fortſetzen. Eine letzte Wolke noch ſteht im Oſten und leuchtet im un⸗ ſchuldigſten Weiß, als ſei ſie gar nicht dabei geweſen bei dem großen Waſſerſturz über dem Rheintal. Tagebuchſkizzen von einer Fahrt durch Schweden/ vo or Aiſred uber Uppſala Eine weite Ebene dehnt ſich aus bis zum Ho⸗ rizont. Die Sonne ſtrahlt über Felder, auf denen das gemähte Korn in ſauberen Reihen ſteht. Nur um die großen, bemooſten Find⸗ lingsblöcke der Eiszeit ſchart ſich der Wald. Dort ſtehen Hünengräber und Runenſteine. Aus der Ferne grüßt vom Berg ein maſſiges Schloß: Uppſala. Ein ſtilles, verträumtes Städtchen nimmt uns auf. Schmale Gäßchen, ſaubere alte Häu⸗ fer, hinter deren Mauern Eiche und Ahorn grünen. Die Sonne ſpielt in ihrem Laub und wirft Lichtkringel auf das holprige Pflaſter. Der Dom: Auf dem Vorplatz liegt der Traum einer vergangenen heiteren Zeit. Aber des Do⸗ mes rieſige Frontmauern mit den hohen Tür⸗ men und das herrliche Spitzbogentor verleihen der Lieblichkeit etwas Großes, Erhabenes. Dieſe Zeit dachte nicht klein. Die Weite der Hanſe liegt in dieſer Gotik und das Be⸗ ſchwingte des franzöſiſchen Weſtens. Das Innere iſt großartig in ſeiner Einfach⸗ heit. Ein Stück ſchwediſche Geſchichte lebt hier auf. Guſtav Waſa liegt hier begraben, der Be⸗ gründer der großen Dynaſtie. Auch Johann, der Gegner des Waſaſohnes Eriks XIV. und ſeine Gemahlin, die polniſche Prinzeſſin Jagel⸗ lonika haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Das Schloß: Breiter Renaiſſancebau mit maſſigen runden Türmen. Auf dieſen ſitzen mächtige Kuppeln. Keine Verzierung, kein Ran⸗ kenwerk, wie es der Süden kennt. Schlicht und einfach reiht ſich Mauerflanke an Mauerflanke. Und doch kann man ſich des gewaltigen Ein⸗ drucks nicht erwehren, den dieſe Wände er⸗ wecken In den meterdicken Mauern ſteckt der alte Waſatrotz. Dieſes Königsgeſchlecht kannte kein Ausweichen und kluges Nachgeben. Nur das Entweder— Oder galt ihm. Der Reichsſaal im Innern des Schloſſes un⸗ terſtreicht in ſeiner Einfachheit nochmals das Bild. Die Rieſenhalle, deren einziger Schmuck die prächtig einfache Balkendecke und die aus rohem Holz gezimmerten maſſigen Stühle bil⸗ den, gleicht einer altgermaniſchen Feſthalle. Hier tagte der Adel Schwedens. Hier war der Ausgangspunkt der ſchwediſchen Macht. Die Univerſitätsbibliothek: Eine faſt erdrük⸗ kende Fülle von alten Handſchriften. Und doch: immer wieder, wenn der Blick bewundernd über die vielen Edda⸗ und Sagahandſchriften, die mittelalterlichen Chroniken und die Hand⸗ ſchriftenſammlung berühmter Männer gewan⸗ dert iſt, kehrt er zurück zu einer großen Vitrine, dem Herzen und der Seele der ganzen Biblio⸗ thek, zum Codex Argenteus, der Goten⸗ bibel des Biſchofs Wulfila. Voll Ehrfurcht ſteht man vor dem erſten großen ſchriftlichen Denkmal germaniſcher Völkerwanderungszeit und ahnt die gewaltige Geiſtestat, die der Gote vollbrachte. Alt⸗Uppſala: Von dem roten Abend⸗ himmel heben ſich drei ſchwarze Grabhügel ab, gleich drei trotzigen Bergen. Hier wurden nach der Stammſage der Schweden, der Nnglinga⸗ ſaga, die göttergleichen erſten Könige beigeſetzt. Die Ausgrabungen der jüngſten Zeit haben dieſe Sagenüberlieferung beſtätigt. Alt⸗Uppſfala iſt als Mittelpunkt der älteſten ſchwediſchen Zeit anzuſehen. Odin, Thor und Freya, die alte ger⸗ manniſche Götterdreiheit, hatten hier ihren Kult. An dieſer geweihten Stätte ſprachen die Könige der Urzeit Recht, beſchloß die Thing⸗ Uppsolo, Dom. Soüdportol verſammlung über Krieg und Frieden, opferte der Germane den Göttern. Die erſten Miſſionare haben auf demſelben heidniſchen Kultplatz ein chriſtliches Heiligtum errichtet, das noch heute erhalten iſt. Wikinger⸗ runenſteine ſind im Vorgarten aufgeſtellt. Ur⸗ alte Eichen rauſchen über der alten und der neuen Zeit. Stockholm Dort, wo Land und Meer am meiſten inein⸗ ander verzahnt ſind, iſt auf einer Landbrücke und den angrenzenden Schä⸗ ren Stockholm erbaut, durch Königsgebot eine Oaſe inmitten von Fels, Wald und Waſſer. Am ſchönſten bietet ſich der Blick zur Stadt von den Treppen des Volkstrochten aus dem Skansen „Stadshuſet“, des Rathauſes, aus, die hin⸗ unter zum Hafen des Mälarſees leiten. Durch den Dunſt und den Rauch der Schiffe ſtößt dort eine zackige Linie in den grau⸗ blauen Himmel, die Stadtſilhouette. Lautes Tuten, ſchrilles Pfeifen, Wellenrauſchen, Lärm der nahen Straßenbahn und des Zuges, der von Schäre zu Schäre über Brücken fährt. Neben dem Pulsſchlag der modernen Großſtadt hat Alt⸗Stockholm immer noch Leben und Wirklich⸗ keit. Ueberall enge und winklige Gäßlein, pracht⸗ volle alte Häuſer und Kir⸗ chen, vor allem die Rid⸗ darholmskyrka. In ihr liegen die ſchwediſchen Könige ſeit dem Ende des 13. Jahrhunderts bis in die Jetztzeit begraben. Auch Guſtav Adolf, der Streiter im Dreißigjähri⸗ gen Krieg, und Karl XII., der kühne Abenteurer und Eroberer. Der ganze in⸗ nere, halbdunkle Raum iſt mit einem Wald von erbeuteten Feldfahnen ge⸗ ſchmückt. Der Schwede ſagt: Sie wurden hierher „gerettet“. Daneben iſt Stockholm eine Fundgrube für künſt⸗ leriſche Bauten aus dem 17. Jahrhundert. Wurde es doch gerade um dieſe Zeit Mittelpunkt des ſchwediſchen Reiches. Be⸗ ſonders die Königin Kri⸗ ſtina, die Tochter Guſtav Adolfs, wandte große Liebe und Sorgfalt auf die Ausſchmückung der Stadt. Und noch ein be⸗ ſonderes Kleinod ſteht hier: Das königliche Schloß aus dem 18. Jahr⸗ hundert. Jede große Stadt be⸗ ſitzt ihren Rummelplatz, auch Stockholm. Doch der Skanſen, ein Freilicht⸗ muſeum auf einer Schäre, iſt nicht nur Vergnügungs⸗ ſtätte, er iſt auch Ort der Beſinnung und Belehrung. Aus allen Teilen des Landes ſind hier alte und charakteriſtiſche Häu⸗ ſer und Kirchen zuſammengetragen und in ma⸗ leriſcher Gruppierung aufgeſtellt. Die maſſiven Holzhäuſer der Gebirgsleute erinnern oft an Bauarten in unſeren Alpenländern. Ebenſo finden die ſchmucken Bauerntrachten, die hier allerdings nur ausgeſtellt, draußen auf dem Lande aber noch getragen werden, häufig Ge⸗ genſtücke in den Trachten der deutſchen Land⸗ ſchaften. Ein geſundes Bauerntum von gleicher Art ſchuf auch hier Geſundes und einander Aehnliches. Gripsholm Ein wunderſchöner Morgen Die Sonne be⸗ freit ſich von den letzten Wolken. Der Tau glit⸗ zert auf den Wieſen. Ein ſtiller Waldſee taucht auf. Lichter Schein liegt auf ſeinen leiſen Wel⸗ len. Drüben, auf einer einſamen Inſel, inmit⸗ ten einer herrlichen Parklandſchaft liegt Gripsholm, das Jagdſchloß der Waſa. Eine Brücke, zwei befeſtigte Tore führen zum Schloß Gripsholm Seite aus der Gotenbibel des Biſchofs Wulfila 4. Jahrhundert n. Chr.), dem—— 2„C o* E rGenteus“.(Matthäus 6,—16.) Umſchrift in die deutſche Zeichenſetzung: weihnai namo thein. qimai thiudinaſſus theins. wairthai wilja theins,—.— himina jah ana airthai. hlaif unſarana thana ſinteinan gif uns himma daga. jah aflet uns thatei ſkulans ſijaima, ſwaſwe jah weis afletam thaim ſkulam unſaraim. jah ni briggais uns in frgiſtubnigi, ak lauſei uns af thamma ubilin; unte theina iſt jah Mabs lahn wultbus in i amen. Unte jabai afletith mannam miſſadedins ize, afle tith Jab Iwis atta izwar ſa ufar—.— 110 jabei ni afletith mannam miſſadedins ize, ni thau atta izwar afletith e ffkatih. izwaros. aththan bithe faſtaith, ni wairthaith ſwaſwe thai liutans gaurai; Ueberſetzung: Geheiligt werde dein Name; es komme dein Könia⸗ reich; es werde dein Wille, wie im Himmel, ſo auch auf Erden. Unſer Brot, das tägliche, gib uns dieſen Tag(heute); und vergib uns, weil wir ſchuldig ge⸗ worden ſind, wie auch wir vergeben unſeren Schuld⸗ nern. Und mögeſt du uns nicht in Verſuchung brin⸗ nen, ſondern erlöſe uns von dem Uebel. Denn dein ſt das Königreich und die Macht und die Herrlich⸗ keit in Ewigkeit. Amen. Und wenn ihr den Menſchen ihre Miſſetgten ver⸗ gebt, vergibt euch auch euer Vater, der über den Himmeln liſt); aber wenn ihr nicht den Menſchen ver⸗ 2 vergibt wohl auch euer Vater nicht eure Miſſe⸗ aten. Aber, wenn ihr faſtet, werdet nicht wie die trauri⸗ gen Heuchler. inneren Hof. Bei aller Lieblichkeit, die der Bau⸗ meiſter bewußt angeſtrebt hatte, iſt doch der Trotz des Waſageſchlechtes nicht zu verkennen. Auch hier meterdicke Mauern und gewaltige, klotzige Rundtürme. Ein Gang durch die Säle des Schloſſes läßt in Kürze die ganze ſchwe⸗ diſche Geſchichte vorüberziehen. Von dem Be⸗ gründer des Reiches, Guſtav Waſa, bis in die neueſte Zeit ſind hier Porträts aller Männer und Frauen geſammelt und geordnet, die ir⸗ gendeine Rolle in der Geſchichte des ſchwedi⸗ ſchen Volkes geſpielt haben. Hier lodert noch⸗ mals der Streit auf, den die Nachkommen Gu⸗ ſtav Waſas, Johann und Erik XIV., miteinan⸗ der ausgefochten haben. Johanns Gefängnis iſt hier zu ſehen, in dem er mit ſeiner Gattin, der Jagellonika, Jahre verbrachte. Und im dick⸗ ſten Turm ein finſteres Verlies. Hier ſchmach ⸗ tete Erik, nachdem er von Johann ſeiner Herr⸗ ſchaft beraubt worden war. Die Sammlung iſt in ihrer Vollſtändigkeit etwas Einzigartiges. Wohl kaum ein Volk kann ſo viele Jahrhunderte ſeiner Geſchichte einheit⸗ lich, auf einen einzigen Fleck gebannt, lebendig machen. Runenſteine, die überall in den Luſtgärten des Schloſſes liebevoll aufgeſtellt ſind, zeigen auch hier wieder, daß Schweden eine ununter⸗ brochene Tradition ſeiner geſchichtlichen Epo⸗ chen von der heidniſchen Vergangenheit an bis in die jüngſte Gegenwart herein beſitzt. Denn nicht nur hier, ſondern überall im Lande kün⸗ den dieſe Steine von der Frühzeit, oft mitten im Treiben des modernen Lebens. 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Das kommt wohl daher: In unſeren Landen enwickelten ſich die Stilperioden dauernd, brachten dauernd neues und fügten es dem Alten, Unfertigen bei. So entſtanden bei uns die großen Dome des Mit⸗ telalters, die Jahrzehnte, manchmal Jahrhun⸗ derte der Stilentwicklung in ihrer langen Bau⸗ geſchichte durchmachen mußten. Damit ging allerdings noch nicht die Einheit des Geſamt⸗ kunſtwerkes verloren. Hier aber in Lund wurde ſie auf ganz beſondere Art erreicht. Der fertige, ausgereifte Stil kam nach dem Norden und ſchuf ſo Gebäude aus einem ein⸗ zigen Guß in verhältnismäßig kurzer Zeit. So der Dom in Lund, ſo der zu Uppſala. Lund war lange Zeit Mittelpunkt des nor⸗ diſchen kirchlichen Lebens, nachdem der Plan Bremens, Dänemark, Schweden, Norwegen unter ſeiner Oberhoheit zu vereinigen, an dem Widerſtand des Papſtes geſcheitert war. In dieſer Zeit ſeiner Macht ließ der damalige Erz⸗ biſchof den Dom errichten. 1145 war ſein Bau vollendet. Der Grundriß iſt der deutſchen, die Ausſchmückung der lango⸗ bardiſchen Romantik entnommen. Hhne viel, Veränderung iſt uns das Bauwerk in dieſeßn Zuſtand erhalten geblieben. Auch die Wieder⸗ herſtellungsarbeiten im 19. Jahrhundert haben geſchickt dieſen Zuſtand zu wahren gewußt. Reqennadi Das Fenster blinkt voll Regenstroßen. Wie dorch verweinte Augen schove ich hinqus. Verw/ alst sind Gärten non und Gassen. Die Lichter ducken sich im Nassen Und dunkel kovert Hous bel Hous. Doch morgen werd' ich zu den Birken gehen. lhr Stomm ist zart wie Wongen elner Frau. Sle werden blegsom jung im Frühlicht stehen, Der Wind wird leise in den Zweigen wehen Und silbern fällt auf mich der ITou Armas Sten Föhler. Regenwürmer werden dreſſiert Tiere auf der Schulbank/ Ein Beſuch in der„Forſchungsſtelle für Tierpſychologie“ In den letzten Jahren wendet die deutſche Wiſſenſchaft der Tierpſychologie beſondere Be ⸗ achtung zu. Auf Anregung Profeſſor Dr. Feuerborns hat die Provinz Weſtfalen die ſogenannte Tuckesburg im Zoologiſchen Garten in Münſter für Verſuche zur Verfügung geſtellt. Dieſer erſten deutſchen„Forſchungsſtelle für Tierſeelenkunde“ ſteht die„Notgemeinſchaft der Deut⸗ ſchen Wiſſenſchaft“ zur Seite. Unſer Mitarbeiter ſchildert ſeine bei einem Beſuch der Anſtalt gewonnenen intereſſanten Eindrücke. Man hörte kürzlich von intereſſanten Ver⸗ ſuchen, die ſich mit der Feſtſtellung des intelli⸗ genteſten Tieres befaßten. Man hatte dieſen Experimenten beſtimmte Formen gegeben, nach denen man den Inſtinkt und das Erinnerungs⸗ vermögen der Tiere feſtſtellen konnte. Bei die⸗ ſen Prüfungen ſchnitten die Menſchenaffen am beſten ab, an zweiter Stelle folgte der Elefant, dann der Hund und ſchließlich folgten Pferd, Seelöwe, Bär und Katze. Die erſtaunlichen Fer⸗ tigkeiten, die viele dreſſierte Tiere aufweiſen, laſſen immer wieder die Frage auftauchen: Wie ſind die Verſtandesleiſtungen, die Gefühls⸗ regungen und ſo manches, was wir beim Tier zwar alltäglich finden, das aber doch eine ge⸗ wiſſe„Ueberlegung“ erfordern muß, zu er⸗ klären? Zenſuren bewerten die Intelligenz Bei den Experimenten mit gezähmten Rat⸗ ten hatte man Gelegenheit, einen Einblick in die neuartigen und exakten Methoden der wiſ⸗ ſenſchaftlichen Erforſchung der Tierſeele zu tun. Der Gelehrte ſtreute auf einen Laufſteg, der mit Querplatten und einer Skala verſehen war, verſchiedenartiges Futter. Das verhält⸗ nismäßig geringe Erinnerungsvermögen der Ratten erwies ſich darin, daß die Tiere das in der Nähe liegende Futter ſofort fanden und das wohlſchmeckendere bevorzugten. Je weiter die Entfernung des Futters war, deſto unſiche⸗ rer wurden die Ratten und deſto weniger wäh⸗ leriſch. Schließlich verlor ſich das Orientie⸗ rungs⸗ und Unterſcheidungsvermögen der Tiere um ſo mehr, je weiter die Entfernung wurde und je mehr ſie ihr Erinnerungsver⸗ mögen anſtrengen mußten. Die Ratten waren in ein„Labyrinth“ geraten und wußten ſich offenbar nicht mehr zu helfen. An Hand der Skaleneinteilung war es dann möglich, die Grenzen der Intelligenz der ein⸗ zelnen Nager zu meſſen. Jedes der Verſuchs⸗ tiere mußte„etwas Schwieriges“ tun, um ſeine Intelligenz und ſein Erinnerungsvermögen zu beweiſen. Sie befanden ſich gewiſſermaßen auf der Schulbank. Sie erhalten auch ihre Noten, und zwar in Geſtalt von graphiſchen Tabellen, Fiür tiiclitige Nüssehnaucker Rätſel:„Windmühlenflügel“. Die Buchſtaben aaaaaaa— b— e— ddd — eeeseeee— z2— h— ii— K— 11— mmm— Innnu— o— p— ᷑rrr— sSsSSs— tt— un ſind in die Fächer der Mühlenflügel ſo daß um die Zahlen herum Wör⸗ ter folgender Bedeutung entſtehen: 1. Stadt in Sachſen, 2. Stadt im Sudan, 3. Etwas verhül⸗ len, 4. Ort eines berühmten Marktes in Eng⸗ land, 5. Weibliche Handarbeit, 6. Gegenſtand des Aberglaubens, 7. Beſtandteile des Zuggeſchirrs von Pferden, 8. Mittelalterliches Kriegsſchiff, 9. Altgriechiſche Stadt in Kleinaſien(bekannt durch die Eigenſchaft ihrer Eiſenerze). Die Worte drehen in der Richtung des Uhr⸗ zeigers bis auf Nr. 5, das umgekehrt läuft, wie die Pfeile zeigen. Guten Appetit!(Scherzrätſel.) Meine Tante, reich an Talern, Hatt' ich kürzlich zu Beſuch, Und da Armut bei uns Malern Leider meiſtens iſt ein Fluch, War ich eigentlich in Nöten, Wie ich ſie bewirten ſollt', Doch mit meinen lump'gen Kröten Hab ich mich davongetrollt: Kaufte erſt in Tilſit—, — in Nürnberg dann. Und damit ſie mir nicht böſe, Bracht' ich— aus Frankfurt an. Eine—, die aus Braunſchweig ſtammte, Und aus Lübeck—, Dies die Tante ſo entflammte, Daß ſie mir ſehr zugetan! Stellſt du nun die Anfanaslettern NVom Menjm noch fix zuſamm', So verſtehſt du wohl mein wettern. Denn ſeit der Zeit bin ich—1 Auflöſungen Auflöſung des Kreuzworträtſels: Waagerecht: 1. Ulea, 5. Emir, 9. Maada⸗ lene. 10. Enge. 11. Bete. 12. Aden, 13 Ares, 14. Atem, 17 Erda, 20. Aula, 21. Lear 22. Kri⸗ noline, 23. Emſe. 24. Aſta.— Senkrecht: 1. Umea. 2. Landſturm. 3. Eaae, 4. Aden, 5. Elba, 6. Meer. 7. Intendant, 8. Rees, 14. Aake, 15. Elis, 16. Mane, 17. Ella, 18. Reis, 19. Area. Auflöſung des Silbenrätſels. 1. Diſtelfink, 2. Entſchluß, 3. Reunion, 4. Ter⸗ min. 5. Urne, 6. Erinnye, 7. Chieti, 8. Telemark, 9. Illumination, 10. Georaine. 11. Eſperanto, 12. Schalmei. 13. Ineboli. 14. Eidechſe, 15. Häuer, 16. Talje, 17. Innerlichkeit.— Der Tuechtige ſieht in jedem Soll ein Muß. in denen ihre Fortſchritte auf den verſchiede⸗ nen Gebieten in Kurven aufgezeichnet werden. Löcher graben, Bretter durchſägen Komplizierter waren naturgemäß die Ver⸗ ſuche, die mit Affen oder Hunden angeſtellt wurden. Da ſah man z. B. einen Apparat, mit deſſen Hilfe ein im Käfig ſitzender Affe oder Hund ein außerhalb des Käfigs an einem Bindfaden hängendes oder auf dem Boden lie⸗ gendes Stück Futter zu ſich heranholen kann. Es handelt ſich hier um einen ſogenannten „Holverſuch“. Es zeigte ſich, daß der Affe be⸗ deutend intelligenter iſt als der Hund. Der Affe wußte ſofort, daß er den Hebel benutzen mußte, wenn das Futter am Bindfaden hing und daß er eine Art Schaufel zu nehmen hatte, wenn das Futter auf dem Boden lag. Der Hund dagegen probierte regelmäßig zunächſt mit dem Hebel und, wenn er ſo nicht zu ſeinem Ziel kam, erſt dann mit der Schaufel. Stets ſind Hinderniſſe zu überwinden, Löcher zu gra⸗ ben, Bretter zu durchſägen, Gräben zu über⸗ ſpringen und dergleichen. Intereſſant iſt auch der Verſuch mit niederen Tieren, zum Beiſpiel mit einem Regenwurm. Es klingt faſt unglaublich: der Regenwurm läßt ſich abrichten. Auf einem Brett iſt ihm in -Form ſein Weg vorgezeichnet. Nach einigen Uebungen hat er ſchon heraus, daß am rechten Querbalken ein Kaſten mit Erde befeſtigt iſt, dem ſeine Sehnſucht gilt. Er ringelt ſich ge⸗ mächlich den vorgezeichneten Weg hinauf und nimmt den rechten Querbalken, weil er weiß, daß dort der Kaſten mit Erde ſteht. Der Elefant erinnert ſich gut Die Forſchungen des Wiſſenſchaftlers begnü⸗ gen ſich aber nicht mit Experimenten der ge⸗ ſchilderten Art. Der Charakter und die Eigen⸗ ſchaften der Tiere werden ſtudiert. So will z. B. der Affe nicht nur Freſſen. Er wird böſe, wenn er merkt, daß man ihm ſein Futter ver⸗ ſteckt oder ihm abſichtlich das Erreichen des Futters erſchwert. Das iſt z. B. bei der Ratte nicht der Fall. Sie iſt ſehr vergeßlich, während die höheren Tiere, wie Affe, Elefant und Hund ein ausgezeichnetes Gedächtnis haben. Auch die durch die Landſchaft bedingten Unterſchiede im Innenleben des Tieres werden in Betracht ge⸗ zogen. Denn genau wie der Menſch iſt auch das Tier zu einem Teil das Produkt ſeiner Umgebung. Reſpekt vor dem Stärkſten. 10 Schließlich iſt auch die Beobachtung des Zu⸗ ſammenlebens mehrerer Tiere einer Gattung intereſſant und aufſchlußreich. Es entwickelt ſich hier ſehr bald eine„ſoziale Rangordnung“; meiſt wird das Tier, das am ſtärkſten und klügſten iſt, den Vorrang behaupten und auch von den anderen Tieren anerkannt werden. Das Zanken und Balgen um das Futter dauert bei den Ratten nicht lange, wenn der Stärkſte ſich Reſpekt verſchafft hat. Zum Schluß taucht die Frage auf: wozu dieſe Erforſchung der Tierpſychoſe? Was hat z. B. das Eier legende Huhn mit Tierpſycho⸗ logie zu tun? Die Antwort iſt einfach: da⸗ durch, daß man das„Innenleben“ des Huh⸗ nes erforſcht und zweckmäßige Anordnungen trifft, dieſes Innenleben in die richtigen Bah⸗ nen zu lenken, läßt ſich der Eierertrag erheblich ſteigern. Sonntag, 1. Moi 1939 Die Gegner des Mannheimer Schachklubs Deutſche Vereinsmeiſterſchaft vom 27.—29. Mai in Stuttgart Inzwiſchen ſind aus den letzten Ausſchei⸗ dungskämpfen die reſtlichen deutſchen Spitzen⸗ vereine ermittelt worden. In Stuttgart finden anläßlich der Reichs⸗ der mehrere Schachveranſtaltungen ſtatt, deren eine die Durchführung der Deutſchen Ver⸗ einsmeiſterſchaft iſt. Dort werden ſich treffen Berliner Schachgeſellſchaft(Favorit), Hambur⸗ ger Schachklub, Auguſtea Leipzig, Deutſcher Schachverein Wien, Münchener Schachklub und der Mannheimer Schachklub. Bereits ſeit einigen Wochen finden unter der Leitung von Großmeiſter Bogoljubow, der das Spitzenbrett führen wird, eröffnungstheoretiſche Abende und Beratungspartien ſtatt, die von der Mehrzahl der in Frage kommenden Spieler eifrig beſucht wird. Die Konkurrenz in Stutt⸗ gart iſt rieſenſtark. Erfolge werden nur mög⸗ lich ſein, wenn die Mannen um Bogoljubow außer ihrem Können auch durchzuhalten ver⸗ mögen! Darum die Loſung für die Aktiviſten: aus⸗ geruht nach Stuttgart fahren! Partiegemäßes Problemſchach? Anwendnung des erſtickten Matts Das Problem iſt aus der Partie entſtanden. Anlaß dazu gaben ſchon ſehr früh verſteckte und Am Schachbreil Offizielle Mitteiluüngen des Badischen Schachverbandes im GS8. Bezirk Mannheim opferreiche Mattwendungen. Dieſe wurden zu Aufgaben verarbeitet. Die Mehrzüger, nicht ſelten 10—20 Züger, überwogen. Man ſtellte gerne den weißen König inmitten fürchterlicher ſchwarzer Gewalten, gab aber den weißen Steinen den Anzug und mit Schach⸗Schach wurde nicht der ſo bedrohte weiße König, ſon⸗ dern möglichſt effektvoll ſein Kollege vom Ge⸗ ſchick ereilt. Im Laufe der Zeiten wurde die Stellung von allem unnötigen Beiwerk ge⸗ reinigt, man ſah mehr auf Oekonomie, Kon⸗ ſtruktion und unauffälligere Eleganz. Das führte die Schachaufgabe immer mehr von der Partie ab. Heute kann man nur wenige Beziehungen zwiſchen Problem⸗ und dem ſog. Kampfſchach, außer den rein äußerlichen, daß es ſich um regelgemäßige Beweaungen von Schachſteinen handelt, entdecken. Trotzdem laſſen es ſich eine Reihe von Aufgabenverfaſſern auch heute noch angelegen ſein, choarakteriſtiſche Themen aus der Partie in Anwenduna zu bringen. Darunter auch das erſtickte Matt! (Siehe Diagramm J) Mattin fünf Zügen. Unſchwer entdeckt unſer Praktiker wie auch der Problemfreund, daß hier 1. Ddö Kas, 2. Sc7— Kbs, 3. Sa6— Kas. 4. Dbs-- nebſt Se7 mattaeſetzt. Der Verfaſſer läßt dem Schwarzen des Effektes wegen(wir vermeiden abſichtlich den deutſchen Ausdruck: Wirkuna!) einige Fi⸗ auren, die im Löſunasverlauf nicht die gerinaſte Rolle ſpielen. Die Aufgabe des 16 Jahrhun⸗ derts mutet heutzutage reichlich naiv an doch — alles mußte einmal dargeſtellt werden! Wie iſt es mit den erſten Verſuchen techniſcher Er. findungen und ihrer weiteren Ausgeſtaltung? Damiano 1512 d I h Br. V en e , 4 ⸗ 2 2,, 3 4, — 4 b e 9 n Ein ſaarländiſcher Komponiſt verſuchte ſich neuerdings mit dieſem Thema. Th. Pichlmayer, Merzig („Süddeutſche Sonntagspoſt 1938“ (Siehe Diagramm II) Matt in fünf Zügen. Hier ſpielt ſich bei durchaus ökonomiſcher Verwendung der Steine der Löſungsverlauf weſentlich verſteckter und vielgeſtaltiger ab. Unſere Problemfreunde mögen ſich dahinter⸗ machen! Löſungen aus den letzten Folgen Die beiden Loydſchen Zweizüger: Il. Weiß: Kel. Dhs, Tdz. Sb2. c7, Ba3, bö, e3 lacht Steine); Schwarz: Kes. Des, Leö, Sa5, eß, Bb7, b3, da(acht Steine). 1. Dha—e8! Zugzwang. Möglich werden je nach Erwiderung die Matts Sbs, Sd5, Sdi. e dq e f g h 4.. I ei * Ke, 4 I, 45 h,, 7 4 9 h II. Weiß: Kas, Df5, Lds, Sbz, c7; Schwarz: Kbö, Sa5, c5, Lba, Bcö. 1. Dfs—b1. Wieder das durch Zugzwang her⸗ beigeführte Thema der Feſſelung, aber welch eine Oekonomie! Ein verblüffendes Turmendſpiel Aus E. J. Diemers Buch„56mal Weltmei⸗ ſterſchaft“(der Avro⸗Achtkampf 1938) Vor uns liegt ein Werkchen, das ſich in lebendiger, begeiſterungerweckender Weiſe mit dem größten Kampf des letzten Jahres beſchäf⸗ tigt, mit dem Wettſtreit der acht derzeit ſtärk⸗ ſten Spieler der Welt. E. J. Diemer aus Baden⸗Baden ſchreibt darin über ſeine Ein⸗ drücke, die er in dem monatelangen Zuſchauen in Holland geſammelt hat. Er bringt ſämtliche Partien, verſieht ſie in den wichtiaſten Kampfes⸗ phaſen mit Diagrammen. Zu beſtellen iſt das Buch beim Maayar⸗Sakkvilaa(Deutſche Büche⸗ rei der Ungariſchen Schachwelt), Keeskemet, Ungarn. Es koſtet nur.— RM. Eine intereſſante Probe geben wir aus einem 9 ——— —— —— —— — — —— ——— ——— —— ——— ———————————————— — — ————— Das letzte Mammut Von Herbert F. Schidlowfky Dunkelragend und gewaltig wie ein Berg ſtand er im trüben Licht des wolkenverhängten Tages— reglos, den Blick mit ſeltſam ſtarrem und abweſendem Ausdruck geradeaus gerichtet, den zottigen Schädel mit den mächtigen weißen Sicheln der Stoßzähne ſo tief geſenkt, daß der Rüſſel wie ein totes und nutzloſes Anhängſel den ſteinigen Boden ſtreifte. Es lag etwas Dü⸗ ſteres, Müdes und Hoffnungsloſes in dieſer Haltung, als wüßte der alte Mammutbulle nur allzu gut, daß er der letzte ſeiner Art war— einzig Ueberlebender eines zum Ausſterben verurteilten Rieſengeſchlechts, für das die ſich neu geſtaltende Erde keinen Raum mehr hatte. Längſt ſchon war er allein. Stumm blieb um ihn die Wildnis, ewig antwortlos die Ferne, ſo oft er auch den Rüſſel hob und mit langge⸗ zogenem, klagendem Trompetenton ſeine Sehn⸗ ſucht und Verlaſſenheit in die Welt hinaus⸗ ſchrie. Vergeblich hatte er auf der Suche nach ſeinesgleichen jahraus, jahrein die lichten, jun⸗ gen Waldſteppen zwiſchen Oberrhein und Do⸗ nau durchſtreift, bis eines Tages ein dunkler Inſtinkt den Einſamen mit unwiderſtehlicher Gewalt wieder nordwärts getrieben hatte, zu⸗ rück in die freie, winddurchbrauſte Weite der Tundra, die ſeine alte und unvergeſſene Hei⸗ mat war. Ueber Hochmoore, klirrende Geröll⸗ halden, zwergbirkenumwucherte Hügelrücken und gelbe, von Bächen dunkel geäderte Lößfel⸗ der war er geſtampft— raſtlos und unbeirrt nordwärts, immer dem Winde entgegen, den Mutfer Von kElisobeth Maier-Mock Einmal noch auszouruhn, ganz still zu deinen Fößen, wie müde Kinder tun! Und wie in hohem Licht die Schatten weichen mössen vor deinem Angesicht. So wie in ferner Zelt soll Trän' um Träne fließen, bis lost und Weh sind weit— donn selig wie im Troum, dorf ich die Abugen schließen: um dich ist heilger Raum! der große Gletſcher wie einen kalten und macht⸗ vollen Atem weit über das flache Land blies. Lange Wochen hatte er gebraucht, um in vorſich⸗ tigem Bogen die noch ſchneeverwehten Berge des Harzes zu umwandern— jene ſeltſame, fremdartige und unüberſichtliche Welt der Gip⸗ fel, Täler, Schluchten, die in ſeinem Innern unvillkürlich eine beklemmende Ahnung heim⸗ tückiſch lauernder Gefahren aufdämmern ließ. Nun aber war die große Wanderung beendet. Vor ihm lag die äußerſte Grenze allen blut⸗ warmen und atmenden Lebens. Weiter nörd⸗ lich war nichts als Kälte, Starrheit und Tod. Denn weiter nördlich war der große Gletſcher. Schimmernd türmte er ſich himmelan— ein ungeheures Gebirge aus bläulichem Eis, kalt⸗ hauchend, feindſelig und drohend. Tiefe klaf⸗ fende Spalten und Riſſe durchfurchten ſeine ſteilragende Stirnwand, von der die Schmelz⸗ waſſerbäche herabſtürzten gleich flatternden Sil⸗ berſträhnen, vom Winde zu wallenden Schleiern zerſtäubt, noch ehe ſie den Boden erreicht hatten. Ein nieverſtummender donnernder Lärm ging von ihm aus wie eine wilde und gewaltige Stimme. Denn der Gletſcher ſchmolz, und faſt unabläſſig jagten von ſeinen zerklüfteten Steil⸗ hängen die Lawinen nieder: rieſige Blöcke mür⸗ ben, ſonnenzerfreſſenen Eiſes, die erſt langſam und zögernd in gleitende Bewegung kamen, um dann in ſtaubumhüllten Zickzackſprüngen immer ſchneller und unaufhaltſamer abwärts zu raſen und ſchließlich mit ſchmetternder Wucht auf die den Fluß des Gletſchers umſäumenden Morä⸗ nenhalden aufzutreffen, daß die Eis⸗ und Steinſplitter praſſelnd aufſteilten wie unter dem Feuer einſchlagender Granaten. Minutenlang ſtarrte der alte Mammutbulle mit abweſendem, düſteren Blick auf das gewal⸗ tige Schauſpiel, deſſen Bild endloſe Jahre un⸗ auslöſchlich in ſeinem Innern gelebt hatte. Dann ſchwenkte er langſam und ſchwerfällig wie ein Geſchützturm herum und ſchritt in weſt⸗ licher Richtung weiter. Die nun vor ihm liegende, durch die felſigen Vorberge des Harzes und den Gletſcher gebil⸗ dete Talenge lag völlig einſam und wie ausge⸗ ſtorben: nur der kalte Wind ſtreifte über ſie hin, ruhelos und verloren. Nirgends war ein Baum oder ein Strauch— nur ſpärliche Gras⸗ büſchel und Flechten nährte die bis in die Tiefe gefrorene ſteinige Erde, die ſelbſt die inbrün⸗ ſtige, wenn auch kurzwährende Glut der Som⸗ merſonne nur oberflächlich auftauen ließ. Und doch war es die gleiche Erde, die dreißig Jahr⸗ tauſende ſpäter wogende Kornfelder, Obſtgärten und blühende, von Arbeit und Leben erfüllte Dörfer deutſcher Menſchen tragen ſollte... Eilig ſtampfte der braune Koloß in wiegen⸗ dem Paßgang ſeines Weges, als hätte er ein beſtimmtes Ziel vor ſich, dem er unbeirrt zu⸗ ſtrebte. Die Talenge zu Füßen des großen Gletſchers war ihm wohlvertraut, ſie bildete ſeit Urzeiten die natürliche Wanderſtraße für alles Wild und Getier, das von Oſt nach Weſt und in umgekehrter Richtung ſeinen Standort wechſeln wollte. Doch in dieſem Jahre hatte der Gletſcher ſeine Eismaſſen bis dicht an die Harzberge herange⸗ ſchoben, ſo daß der Durchgang ſtellenweiſe ſchluchtartig verengt war. An einer ſolchen Stelle geſchah es, daß der alte Bulle plötzlich den Schritt verlangſamte und mit erhobenem Rüſſel ſorgſam die Witterung zu prüfen be⸗ gann, während ſeine kleinen, kurzſichtigen Au⸗ gen unruhig an den ſteilen Felswänden entlang⸗ irrten, als ſuchten ſie nach verborgenen Ge⸗ fahren. In ſeinem Blick ſtand nun eine dunkle, unbeſtimmte Furcht. Es waren ihm und ſeiner Sippe in den letzten Jahrzehnten neue und ſchreckliche Feinde erſtanden— ſeltſame auf⸗ rechtgehende Geſchöpfe, denen er trotz ſeiner Größe und gewaltigen Kraft nicht gewachſen war. Wo immer ſie auftauchten, hatten ſich die Reihen der Mammute unaufhaltſam zu lichten begonnen. Den Rüſſel gegen den Wind gereckt, die zot⸗ tigen Ohrlappen aufgerichtet, ſtand der Alte eine ganze Weile in wachſamer, regloſer Er⸗ wartung. Doch ſo ſehr er ſeine Sinne auch anſpannte— nichts war zu hören als das dumpfe, nie abreißende Grollen der Lawinen, und der kalte Wind, der fauchend von den Hängen des Gletſchers niederfuhr, ſchien rein und friſch, als käme er vom Ende der Welt.. Zögernd ſetzte ſich der Rieſe wieder in Bewe⸗ gung, langſam und vorſichtig, Schritt für Schritt. Doch dann ſchien ihm abermals, ſtär⸗ potenkinder der Grazie ker und zwingender noch als zuvor, das alte Mißtrauen zu befallen— jenes tiefeingeborene, warnende Mißtrauen, das alle Geſchöpfe der freien, weiten Ebene im Angeſicht fremder und unüberſichtlicher Landſchaftsformen überfällt. Wieder blieb er unſchlüſſig ſtehen, um mit ge⸗ ſtrecktem Rüſſel die Witterung zu prüfen. In dieſem entſcheidenden Augenblick ließ ihn ein ſeltſam fremder Laut, der hinter ſeinem Rücken aufklang, jählings mit erregtem Schnauben herumfahren. Durch die Talenge ſchob ſich von Oſten her langſam eine lebendige Mauer von Tierleibern heran. Es waren die erſten Vortruppen der ge⸗ waltigen Renntierarmeen, die wie alljährlich vor dem nahenden Sommer mit ſeiner Hitze⸗ und Mückenplage nordwärts in die Tundra flüchteten. Tauſende von Hufen traten ungedul⸗ dig den ſteinigen Boden, Tauſende von veräſtel⸗ ten Geweihen ſtießen klappernd und raſſelnd aneinander... So kam die unüberſehbar große Herde langſam bis auf Steinwurfweite heran und machte dann abwartend halt, als wolle ſie dem Rieſen reſpektwoll den Vortritt gönnen. Der vertraute Anblick ſchien dem Alten faſt augenblicklich ein trügeriſches Gefühl von Sicherheit zu geben. Sein drohend erhobener Rüſſel fiel jäh herab, der wild flackernde Glanz in ſeinen Lichtern erloſch. Wie beſchämt über ſeine eigene Feigheit ſenkte er den Kopf, wandte (Scherl-Bilderdienst-Autoflex) ſich ſchwerfällig um und— ſchritt ahnungslos in ſein Verderben! So unerwartet und überraſchend kam alles, daß ſein dumpfes Gehirn keine Zeit fand, das Geſchehene klar zu erfaſſen... Praſſelnd teilte ſich unter ſeinem Tritt die Erde— und im näch⸗ ſten Augenblick lag der Koloß, ſich überſchlagend, auf dem ſchlammigen Grunde der Fallgrube... Er war gefangen! Nur einen einzigen langgezogenen wilden Trompetenton der Wut, der Verzweiflung und des Entſetzens konnte der Alte ausſtoßen— dann traf ein rieſiger, ſcharfkantiger Granitblock, von kraftvollen Männerfäuſten über die Fels⸗ wand herabgerollt, mit ſchmetternder Gewalt ſeine Stirn und ließ ihn taumelnd zuſammen⸗ ſinken. Und während ſchon unaufhaltſam aus ſeinem gewaltigen Körper das Leben floh, klang über Felſenhöhen und Schluchten gellend der triumphierende Jagdruf der Menſchen auf. Ihre Steinwaffen ſchwingend, ſtürmten ſie von allen Seiten heran, ſchmale, nackthäutige Geſtal⸗ ten, wahre Zwerge nur im Vergleich zu der rie⸗ ſenhaften Beute— und dennoch durch den Wil⸗ len der Natur und ihres Schöpfers dazu be⸗ ſtimmt, aus jahrtauſendelangen, grauſamen Da⸗ ſeinskämpfen ſiegreich und ungebrochen hervor⸗ zugehen und dereinſt die uneingeſchränkte Herr⸗ ſchaft über die Erde zu erringen... der aufſehenerregenſten Abſchnitte des gewal⸗ tigen Kampfes, an welchem Aljechin, Euwe, Keres, Capablanca, Fine, Botwinnik, Reſhevsky und Flohr beteiligt waren. „Als Aljechin den Kampf(gegen Reſhevsky) fortſetzte, war wohl jedermann davon über⸗ zeugt, daß er kaum mehr allzulange gehen könne, und der Weltmeiſter müßte aufgeben. Aber da unterſchätzte man doch den geballten Ehrgeiz, die ungeheure Energie, die noch immer in Aljechin ſteckt! Wir erlebten ſchließlich ein Turmendſpiel, wie es genialer verteidigt kaum jemals zuvor zu ſehen war; nach 62 Zügen war ſogar eine Stellung entſtanden, in der Reſhevsky ſchleunigſt das Remis durch drei⸗ malige Zugwiederholung forcieren mußte, wollte er nicht noch in Verluſtgefahr laufen.“ Schwarz: Aljechin(am Zuge) , . , ,,, 7 d eE n —— IV D I Weiß: Reſhevsky Weiß beſitzt nicht nur einen freien Mehr⸗ bauern, ſondern alle Ausſichten, ſich zwei ver⸗ bundene Freibauern(zuſätzlich!) verſchaffen zu können, der ſchwarze Freibauer iſt noch weit zurück... Sollte man noch an Rettung glau⸗ ben? Wir laſſen E. J. Diemer in ſeinem Buche fortſetzen: „44..., Ias—d3!!(das„Marnewunder“ nimmt ſeinen Anfang), 45. Th6 xh5(2 Frei⸗ bauern— und das ſollte nicht genügen? Das wäre doch gelacht), 45..., a5—a4, 46. d4—d5 (wäre hier ſofort Tas geſchehen mit der Folge Tdd:, 47. Ke3. Tb4, 48. g3, dann hätte Weiß zwar nur einen Mehrbauern, aber der ſchwarze a⸗ Bauer wäre noch keine„Großmacht“ geworden und außerdem Weiß nicht in Zugzwang ge⸗ raten), 46.„ a4—a3, 47. Th5—h7- Kf7—fö, 48. Tn7—a7, Kfö—e5, 49. Ta7—a5. Tds—d2-—, 50. Kf2—f3, Td2—d3-, 51. Kf3—e2, Td3—b3, 52. Kke2 2. Tb3—h2——, 53. Kf2—g3, Tb2—b3-, 54. Kg3—h4. Tb3—?, 55. Kg4—h3, a3—a2, 56. d5—d6-. Dieſe freiwillige Rückgabe des Mittelbauern wurde getadelt, aber was ſoll Weiß ſonſt tun, um ſeine Bewegungsfreiheit zurückzuerlangen? 56..., Ke5 K dö, 57. g2—g4, Kd6—c6!(Schwarz ſpielt ſeinen letzten Trumpf aus; ſein König wird eine„ſtarke Figur“ und eilt zur Unter⸗ ſtützung des Freibauern herbei), 58. Kkh3—33. Kc6—bö6, 59. Tas—as. Kb6ö—b5, 60. h2—h3. Kbs—b4. 61, Kg3—14(es drohte Ths und Tas und Schwarz gewinnt ſogar noch), 61..., Th2—021!(Schwarz ſetzt ſeinem Gegner die Piſtole auf die Bruſt; Weiß muß jetzt, ſo hart es ihm auch ankommt, Remis durch dreimalige Zuawiederholung her⸗ beiführen). 62. Thbs Kez. 63. Tas. Kb4 Remis! — Dem Mutigen hilft das Glück!— und eine „Partie iſt noch nie durch Aufgegeben“ gewon⸗ nen worden! Dieſe einzigartige Leiſtung des Weltmeiſters wurde mit Recht von den Zu⸗ ſchauern lebhaft beklatſcht und gefeiert! Europaturnier Inzwiſchen hat auch Foltys⸗Prag, der Vertreter des Protektorats Böhmen, zugeſagt, ſo daß das am 14.—25. Mai ſtattfindende Euro⸗ paturnier außer ihm noch folgende Teilnehmer ählt: Bogoljubow, Eliskaſes, Kieninger, Gilg, Richter und Heß(Stuttgart) aus Deutſchland, Staldi⸗Italien, Szlly⸗Ungarn, Dr. Vidmar⸗ Jugoſlawien, Dr. Rey⸗Spanien, H. Grob⸗ Schweiz,'Kelly de Galway⸗Belgien. Aus dem Schnellturnier Ein intereſſanter Irrtum Wie zu erwarten war, ſind im erſten Mann⸗ heimer Schnellturnier, das im Klublokal des Mannheimer Schachklubs, Kaffee Merkur, ſtatt⸗ fand, eine Menge ſcharf und energiſch angeleg⸗ ter Partien geſpielt worden. Die Kürze der Be⸗ denkzeit— 30 Minuten für 30 Züge— bot viel⸗ leicht für Berechnung vor wichtigen Entſchei⸗ dungen gerade noch Gelegenheit, im übrigen aber mußte man mit Gefühl und einer Art okkultiſtiſcher Ueberlegung operieren. Wer mit jenen Mächten gut ſtand, dem war der Erfolg gegeben. Aus der Zahl der zur Verfügung ge⸗ ſtellten Partien möchten wir die Begegnung des mit Beck an die Spitze gekommenen Dr. Lauter⸗ bach mit dem Neckarauer Platte, der ebenfalls noch unter die Preisträger gelangte, bringen. Weiß: Dr. Lauterbach Schwarz: Platte. 1. o2—c4, Sg8—f6, 2. Sbl—es, d7—d5, 3. c4* d5. Sfö d5, 4. e2—e4, Sdõ xc3, 5. bꝛ c3, e7—e5, 6. 12—14. Er macht, ganz im Sinne des Schnellturniers, eine Art nachträglich vollzogenen Königsgambit daraus. Weiß ſteht dank der offenen Linien vorzüglich. 6... e5“f4(bedenklich beſonders im Zuſam⸗ menhang mit folgender Spielweiſe), 7. Sg1.—13. .—e7, 8. LfI—e4. Le7—h4, 9, g2—g31 Jetzt ähnelt die Sache dem Cunninghamgambit, aber zum Schaden des Schwarzen iſt es nicht identiſch damit! 9.., f44 g3, 10.—0,—0, 11. Le1—23, Lh4— e7, 12. Sft3—25. Eine ſehr intereſſante, aber nicht korrekte Eingebung. 75..„ Le7&g5, 13. La3 cf8, Dds& fS, 14. Lc4* 7• Denn das geplante Ti7: ſcheitert an dem Läu⸗ ferverluſt bes. 14.., DfS c7? Er läßt ſich vielleicht durch die(Schein)⸗ Drohung nach Khs, Dns verblüffen, aber sh2, Khi Lhö hätte alles abgewehrt. Weiß hätte außer der Qualität einen Bauern weniger. 15. TfI 47, Kgsc 7, 16. Ddi—H5— 87—86, 17. Tal—fI1+ Kf7—g7, 18. Dh5* g5, Sbs—c6, 19. Dg25— f6— Ks7—h6, 20. Tf1—f4, aufgegeben. Bad. Schachverband im GSB Bezirk Mannheim Mannheimer Schachklub 1865 Klubleiter: Wilhelm Burger Cafe Merkur, N 3. 12 Abt. Mannheim⸗Stadt: Cafe Merkur, Klubabende: Montag. Donnerstag, täalich freier Schachverkehr Abt. Feudenheim. Leiter: Paul Müller Klubabend im „Schwanen“: Mittwoch Abt. Neckarau. Leiter: R. Reithofer. Klubabend im Cafe Zeilfelder: Dienstag. Abt. Seckenheim. Leiter: Dr. O. Müller. Klubabend im Cafe Schladt: Montag. Abt. Wallſtadt: Leiter: Leiſt; Klubabend:„Zur Traube“, Samstag. 3 Käfertal: G Martin Cafe Zorn: Freitag. Neckarſtadt: Vereinsleiter Spieß; Kaffee Schneider, Clianetplatz; Mittwoch. Pfingſtberg: Richard Zwick;„Zum Pfingſtberg“: Donnerstag. Waldhof: W. Hild;„Rheingold“, Speckweg; Frettag. Schwetzingen:„Zum weißen Schwanen“; Donnerstag. Weinneim Joh Rieger: Caſe Rbeinaold: Tonnerstaa. niooptschriftleiter: Ot. Wilhelm Kotflermoga, vetontworilich für Gestoltiong ond Gesomiinholi de, Belloge„Oeutsches leben“: Helmot Scholz, beide in Monnhelm. — 122 13 banner“ Trägerle ——— Au ohn; du die 2 Eine bringt diſchen verneur Jahre 1 keit ung dieſe E kannten Heuy dem I wurde, lichſte 9 er einer der erl den er und ga bauten Gefahr den Pr gramm des Wo teilung Dollar 1 komm lich wa Kurz vi kampfes niederg im Sen ſchwö Die damals ßung d 100 000 wurde Allen ſe feſtſtünd vorher ſollte, a kannt g könnten aus my lich unt Die 2 Senats: ſeiner( ganze 9 Verdach vorzube wieder, einem K men wir ſchen F ſten Znu würde, günſtige befreien Die? daß gen daktion Minute geſtellt ſle Staat großen Verſiche