banner“ Ausgabe à erſcheint wöchtl. 12mal. Bezugspre Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. einſchl. 69,36 Pf. febn Ausgabe z erſch. wöchtl. 7mal. 671 ohn; durch die Poſt 1,.70 RM. leinſchl. 54,74 Pf. Früh⸗Ausgabe A LLLILLLiL Verlag u. Mannheim, R 3, 14/15. 394 21. Das oftzeitungsgevühr) zuzügl. 75 Pf. Beſtell⸗ : Frei Haus monatl..70 KM. u. 30 BlSrager⸗ Poſt b. Maſhr. 42 Pf Beſtellgeld. Iſt die Zeitung am Erſcheinen Lauch d. boh. Gewaly verbind., beſt Hatenkreuz⸗ Frei Haus monail. 2,20 RM. u. 50 eht kein Anſpr. auf Entſchädiaung. 9. Jahrgong MANNHEIM im Textteil 60 Pf. Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 Pf. Die 4 Nummer 226 wetzinger und . Millimeterzeile im Textteil 18 Pi.— füllungsort Manndeim. Ausſchlietßlicher Gerichtsſtand: bafen a. Ro. 4960. Verlaasort Mannbeim.— Einzelverkaufsprei⸗ Anzelgenz; Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Minimeterzetle 19 Pf. Die 204005 Miumeterzetle Mannheimer Ausgabe: Wf. Die 12geſpalt. Millimeterzeile 1 Die 4geſpalt. 5 einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt Milli⸗ Zahlungs- und Er⸗ annheim. Poſtſcheckonto. Kudwigs⸗ 10 Vfennia. Samskag, 20. Mai 1939 Siegesparade der 200000 vor dem spanischen Staatschef Der folzeite Cag Madrid? Chamberlain über Moslau und die deutſchen Kolonien ſreußpflicht der f) den ausgezeichneten Müttern gegenüber Braunſchweig, 19. Mai.(HB⸗Funk.) Stabsführer Hartmann⸗Lauterbacher gab dem in Braunſchweig aus Anlaß des 4. Reichsfüh⸗ rerinnen⸗ und Führerlagers verſammelten Füh⸗ rerkorps einen Befehl Baldur v. Schi⸗ rachs bekannt, demzufolge alle Angehörigen der Hitler⸗Jugend die mit dem Ehrenkreuz der deutſchen Mutter ausgezeichneten Frauen zu grüßen haben. Außerdem iſt jeweils der Ehrentag der deutſchen Mutter für die geſamte Hitler⸗Jugend dienſtfrei. Jwei Reichslendungen am donnkag Berlin, 19. Mai.(HB⸗Funk.) Am Muttertag vormittags um.30 Uhr bis 10 Uhr werden die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink und Reichsinnenminiſter Dr. Frick im Rahmen einer Reichsſendung im Rundfunk ſprechen. Die Sendung wird von den Jugendgruppen der NS⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes in Zuſammenarbeit mit der Hitler⸗Jugend ausgeſtaltet. * Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankprä⸗ ſident Walter Funk wird am kommenden Sonn⸗ tagvormittag 11 Uhr auf der Großkundgebung zum Tage des deutſchen Handwerks in der Feſthalle in Frankfurt a. M. zu den dort ver⸗ ſammelten Vertretern des deutſchen Handwerks ſprechen. Auch dieſe Rede wird durch den Rundfunk übertragen. braf von der Schulenbura 7 DNB Freiburg, 19. Mai. In St. Blaſien ſtarb am Freitag General der Infanterie Friedrich Graf von der Schulenburg, der vom November 1916 bis zum Kriegsende Chef des Stabes der Heeres⸗ gruppe Deutſcher Frontdienſt war. Graf von der Schulenburg zog ſich nach dem Kriege auf ſein Gut in Mecklenburg zurück. Der Verſtor⸗ bene gehörte ſeit 1930 der NSDAP an und ſtand im Range eines-Obergruppenführers. Uebſus kommt nach Berlin Berlin, 19. Mai.(HB⸗Funk.) Im Verlaufe einer am Freitag angetreienen Urlaubsreiſe folgt der litauiſche Außenminiſter Urbſys einer Einladung des Reichsminiſters des Auswärtigen, von Ribbentrop, zu einem kurzen Aufenthalt in Berlin. Während dieſes Beſuches wird der Wirtſchaftsvertrag zwiſchen Deutſchland und Litauen unterzeichnet. Jogu⸗ 50 facher muno: ür Iſtanbul, 19. Mai.(HB⸗Funk.) Exkönig Zogu von Albanien hat das Bar⸗ geld, das er aus Albanien mitgehen hieß, und das ſich nach hieſigen Preſſemeldungen auf 50 Millionen Reichsmark beläuft, an türkiſche Banken überwieſen. Zogu beabſichtigt, das am Bosporus gelegene Palais des ägypti⸗ ſchen Prinzen Abas Hilki zu übernehmen. Jubel um die deutſchen Freiwilligen Die machivolle Heerschau des geeinten Spaniens (DODrahtbericht h. d. Madrid, 20. Mai. Mit einer machtvollen Heerſchau, an der über 200 000 Soldaten und Freiheitskämpfer aller Waffengattungen der ſpaniſchen Feldarmee zu⸗ ſammen mit den deutſchen und italieniſchen Freiwilligen teilnahmen, beging die Millionen ⸗ ſtadt Madrid am Freitag den„Tag des Sieges“, der für immer als ſtolzeſter Tag der Geſchichte Spaniens vermerkt ſein wird. Die Hauptſtadt hatte ſich zu dieſem Tage in ein feſtlich prangendes Gewand geworfen. Auf den Straßen und Plätzen grüßten die rot⸗gold⸗ roten ruhmreichen Banner des großen mäch⸗ tigen Spaniens von einſt, die heute zum Sym⸗ bol einer wiedererwachten Nation geworden ſind. In den Schaufenſtern und an den Häuſer⸗ fronten waren die Bilder General Francos, Joſe Antonios, Primo de Riveras und Calvo Sotelos angebracht. Neben den Nationalhel⸗ den ſtanden auf großen Plakaten die Namen bekannter Gefallener und Freiheitskämpfer. Die ganze 2½ Millionen zählende Bevölkerung der Hauptſtadt war an dieſem Tage auf den Beinen. Aus allen Gegenden Spaniens waren dazu über eine halbe Million Beſucher herbei⸗ geeilt, um Zeuge der großen Siegesparade zu ſein. So glich die Stadt ſchon am Vortage und während der Nachtſtunden einem einzigen großen Volkstreffen und Heerlager. Ein gro⸗ uUnseres Madrider Vertrefters.) ßer Teil der Beſucher mußte, da alles überfüll— war, in den öffentlichen Parks und Anlagen übernachten. Unter unvorſtellbarer Begeiſte⸗ rung der Bevölkerung nahm dann gegen neun Uhr die gewaltige Siegesparade in der Ave⸗ nida Caſtellana ihren Anfang. Umjubelt von den Hunderttauſenden erſchien auf der Tri⸗ büne unter dem hohen auf der Paradeſtraße errichteten Triumpfbogen, begleitet von ſämt⸗ lichen Mitgliedern der Regierung, der Staats⸗ chef Generaliſſimus Franco, der in den frühen Morgenſtunden unter dem Begeiſte⸗ rungsſturm der Maſſen ſeinen offiziellen Ein⸗ zug in die Hauptſtadt gehalten und damit von ihr nach über dreißig Kriegsmonaten ſymbo⸗ liſch Beſitz ergriffen hatte. Die ſpaniſchen Ge⸗ nerale und Heerführer, deren Namen aus zahl⸗ reichen Schlachten und Kämpfen aller Welt be⸗ kannt geworden ſind, wie Queipo de Llano, Valino und Moscardo, des Verteidigers des Alcazar, nahmen in der Nähe des Staatschefs Platz. Von dem in Burgos anerkannten Diplo⸗ matiſchen Korps, das vollzählig erſchienen war. wurden vor allem der deutſche Borſchaf⸗ ter von Stohrer und der italieniſche Bot⸗ ſchafter, ſowie der Vertreter Portugals bei ihrem Eintreffen ſtürmiſch begrüßt. Die Welt⸗ preſſe war durch 125 Sonderberichterſtatter ver— treten. Mit der feierlichen Ueberreichung des höchſten fortsetzung siehe Seite 2. kin Tagesbeſehl des Führers Der Dank an die Schöpler des Westwalles UNB Efringen(Baden), 19. Mai. Der Führer hat nach. Abſchluß ſeiner ſechs⸗ tägigen Inſpektionsreiſe durch das Gebiet des deutſchen Weſtwalles folgenden Tagesbefehl er⸗ laſſen: „Soldaten und Arbeiter der Weſtfront! Die Veſichtigung des Weſtwalles hat mich von ſeinerunbezwingbarkent ünber⸗ zeugt. Mit mir dankt das deutſche Volk allen, die durch bedingungsloſen Einſatz in kürzeſter Zeit die Grundlage für Deutſchlands Sicherheit in Beton und Stahl geſchaffen haben. Mein Dank gebührt außer den Soldaten, Weſtwallarbeitern und Arbeitsdienſtmännern der Grenzbevölkerung, die durch ihre Opfer⸗ willigkeit vorbildlichen nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsſinn bekundet hat. Adolf Hitler.“ Der Führer hat dieſen Tagesbefehl dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2, General der Infanterie von Witzleben, dem Be⸗ fehlshaber der Luftverteidigungszone Weſt, Generalleutnant Kitzinger, dem General⸗ inſpektor Hauptdienſtleiter Dr. Todt und n Reichsarbeitsführer Reichsleiter Hierl über⸗ mittelt. * Am ſpäten Nachmittag des Freitag endete in Efringen(Baden) die ſechstägige Inſpektions⸗ reiſe des Führers durch das Gebiet des deut⸗ ſchen Weſtwalles. Der Führer ſprach dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2 ſowie Generalinſpektor Dr. Todt nochmals in herzlichen Worten perſön⸗ lich ſeinen Dank und ſeine beſondere Anerken⸗ nung für die geleiſtete Arbeit aus. Der Führer betonte hierbei erneut, daß er von der vorbild⸗ lichen Haltung und dem Geiſt jedes Soldaten der Grenztruppe und jedes Weſtwallarbeiters aufs tiefſte beeindruckt ſei, und daß er für ſeine ſchon immer vorhandene Ueberzeugung von der Unüberwindlichkeit des deutſchen Weſtwalles in dieſen Tozen aufs neue ein»endertprozentige Beſtätigung e—en hohe. (ẽUJeber den letzten Tag der Beſichtigungsreiſe am Weſtwall berichten wir im Innern des Blattes.) Handwerk und Rultur Don Prof. Dr. Johann von Ceers Berlin, 19. Mai. Der diesjährige Tag des Deutſchen Hand⸗ werks in Frankfurt am Main, der Stadt des Deutſchen Handwerks, ſoll wieder einmal die Aufmerkſamkeit und den Blick des deutſchen Volkes auf den reichen Schatz von Fahigkeiten und Begabungen lenken, den es in ſeinem Handwerk beſitzt. Im vorigen Jahr war auf der großen Internationalen Handwerksgaus⸗ ſtellung in Berlin das Deutſche Handwerk glücklich, in einem freien und edlen Wettbewerb mit dem Handwerk der anderen Völker ſeine Leiſtungen zu zeigen. Es hat damals außer⸗ ordentlich viel Anerkennung gefunden und be⸗ wieſen, daß das Handwerk nicht ein ſterbender Stand, ſondern ein aufblühender und zukun'ts⸗ reicher iſt. Die auf dieſer Ausſtellung gezeigte Kulturhiſtoriſche Schau bewies zugleich, auf welch' ſtolzen, alten und großen Traditionen unſer Handwerk ſteht. Seine Wurzeln liegen erheblich tiefer als etwa nur im Mittelalter mit ſeinen blühenden Zünften; vielmehr wurde auf dieſer Ausſtellung erſtmalig ge⸗ zeigt, welche hohen Leiſtungen ſchon das Hand⸗ werk der germaniſchen Bronzezeit, welche wun⸗ derbaren Schöpfungen die Goldſchmiede der Völkerwanderungszeit geſchaffen haben. Es er⸗ wies ſich, daß das blühende Handwerk des Mit⸗ telalters auf einer hohen und alten Tradition ſteht. Inzwiſchen iſt auch im Handwerk weiter⸗ gearbeitet worden. Da hat etwa in Berlin, um nur aus der Fülle des Geſchaffenen einiges herauszugreifen, die Duß das„Haus der Kosmetik“, eine geradezu bezaubernde Schöpſung, geſchaffen, ausgerüſtet mit den mo⸗ dernſten Mitteln der Schönheitspflege. Durch dieſes Haus werden wir nun die jungen Schönheitspflegerinnen und Friſeurinnen hin⸗ durchgehen laſſen und ſie dort ausbilden, ſo daß Deutſchland auf dem Gebiet der Schön⸗ heitspflege einmal die Spitze unter den Völ⸗ kern bekommt. Für das Damenſchneidergewerbe entſteht eine ähnliche, nur noch größere Schule in Wien. Das hochberühmte Wiener Mode⸗ handwerk ſoll auf dieſe Meiſe einen neuen Aufſchwung nehmen. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks hat vor allem mit den überall durchgeführten Meiſterprüfungen dafür geſorgt, daß das Handwerk heute von Pfu⸗ ſchern und Unfähigen ganz entla⸗ ſtet iſt und eine wirkliche Elite darſtellt. Mit der Durchführung der Altersverſorgung des Handwerks iſt in vorbildlicher Weiſe der Le⸗ bensabend des deutſchen Meiſters geſichert worden. Ganz oberflächlich hatte die liberale Zeit und vor allem die Zeit der Judenherr⸗ ſchaft nach 1918 ſtets behauptet, das Handwerk ſei eine abſinkende, niedergehende Gruppe im Volk. Man brauche ſich nicht um es zu küm⸗ mern, denn es werde doch verſchwinden. Die Juden haben damit eine ganz beſtimmte Ab⸗ ſicht gehabt. Sie wollten gerade jene Gruppe im Volke ausſchalten, die ihnen im ganzen Mittel⸗ alter am ſchärſſten auf die Finger geſehen hat. Der Jude des mittelalterlichen Judenviertels wucherte ja nicht nur mit Geld, ſondern han⸗ delte auch mit verfallener Pfandware, hatte das Recht erworben, mit Diebswaren zu handeln, „Hhakenkreuzbanner“ Samstag, 20. mai 1059 ſtellte Pfuſchware,„Tinnef“ und„Bowel“ (beide Ausdrücke ſind hebräiſch!) her und un⸗ terbot damit das ehrſame Handwerk. Er ver⸗ darb die Preiſe, er verdarb die Ehrlichkeit in der Stadt. Unterſucht man ſie näher, ſo ſind alle Jubdenaustreibungen des Mittelalters vom alten ehrſamen Handwerk durch⸗ geführt worden. Der Jude war für den mittelalterlichen Handwerker das Höchſtmaß der 4 Unehrlichkeit, noch unehrlicher als der Schin⸗ der und Henker. Nie iſt ein Judenkind zur Lehre des ehrſamen Handwerks zugelaſſen worden. Die Juden wußten wohl, warum ſie die Gewerbefreiheit, die in Wirklichkeit eine „Gewerbevogelfreiheit“ war, durchſetzten, ſo daß jeder Ramſchladen den ehrſamen Meiſter niederkonkurrieren konnte— tödlich war der Haß der Juden auf die„Zünftigen“, die immer wieder den Juden auf die Finger geſehen haben. Das alte Handwerk war eine Ausleſe der Ehrbarkeit. Als Lehrling wurde von Anfang an nur zugelaſſen, wer deutſcher Geburt und ehrlicher Herkunft war. Die alte Zunft hat mit Ernſt jeden ausgeſtoßen, der unanſtändig oder unſauber war. Sie hat gelebt nach dem ſchönen Grundſatz, den ein altes Schmiedebuch von 1502 ausſpricht:„Wenn wir arbeiten alle nach Gottes Gebot, ſo arbeiten wir nit um des Ge⸗ winnſtes willen, denn das iſt kein Segen und bringt Schaden der Seele. Der Menſch ſoll ar⸗ beiten um der rechten Ehre Gottes willen, der es geboten, und um den Segen des Fleißes zu 3 haben, der in der Seele liegt. Und wer nit da⸗ nach trachtet und nur ſuchet Geld zu ſcharren mit ſeiner Arbeit, der handelt ſchlecht und ſein Arbeit iſt Wucher“. Dieſe tüchtige und fromme Auffaſſung, die die Arbeit ehrt und ihr einen menſchlichen Sinn gibt, iſt den Juden ſtets tieſ verhaßt geweſen. Es gibt gar keinen größeren Gegenſatz als den jüwviſchen Schieber mit ſei⸗ nem faulen Luftgeſchäften und den ehrbaren Meiſter in ſeiner Werkſtatt. Das alte Handwerk hat viele Jahrhunderte hindurch dafür geſorgt, daß Meiſters Sohn eine Meiſters Tochter heiratete. Man kann nun nicht jeden Menſchen zu jedem Handwerk brauchen. Zum Schmiedehandwerk kann man nur beſonders ſtarke kräftige Menſchen zulaſſen, die einen Sinn für Metallbearbeitung haben, als Schneider ſind nur Menſchen mit Augen⸗ maß und gutem Geſchmack zu gebrauchen. So⸗ mit iſt klar, daß, wenn man jahrhundertelang möglichſt Menſchen aus ſolchen Familien un⸗ tereinander heiraten läßt, der Schmiedeſohn eine Schmiedetochter, der Schneiderſohn eine Schneidertochter heiratet, wie es im mittel⸗ alterlichen Handwerk ſehr weitgehend der Fall war, ſich ſchließlich Menſchen mit einer beſon⸗ deren Häufung von techniſchen Begabungen er⸗ geben. Daß wir heute auf dem Gebiet der Technik, der Erfindung und der Induſtrie ſo ſtark voran ſind, daß wir eine ſo hochqualifi⸗ zierte induſtrielle Arbeiterſchaft— die ja zum ſehr großen Teil aus dem alten Handwerk ur⸗ ſprünglich ſtammt—, eine ſo hochentwickelte Technik beſitzen, danken wir nicht zu nicht ge⸗ ringem Teil der biologiſchen Ausleſe des mit⸗ telalterlichen Handwerks. Es iſt kein Zufall, daß diejenigen Länder, die im Mittelalter hoch⸗ entwickelte Zünfte hatten, bei der induſtriellen Entwicklung von vornherein einen Vorſprung gehabt haben. In einem feinen und klugen Buch hat der Reichshandwerksmeiſter Ferdinand Schramm einmal ſeine Gedanken„Ueber Handwerk und Kultur“(Verlag Karl Zeleny Jubel um die deuiſchen Sreiwilligen Illimintvtzzskiszxtzszꝛtexzzzziizziizztizzszszzszizzzizszzizviisxszizszizstzzstsssztss. Fortsetzung von Seite 1 ſpaniſchen Kriegsordens, des Großen Kreuzes der„Cruz Laureada de San Fernando“ an Ge⸗ neral Franco durch Kriegsminiſter General Davila begann die Siegesfeier. Nach der Ehrung des Staatschefs und Generaliſſimus nahm die Parade auf der Avenida de Caſtellana ihren Anfang. Angeführt von dem Oberbefehls⸗ haber der Zentralarmee, General Saliquet, marſchierten als erſte in Achtzehnerreihen die ſpaniſche Infanterie am Triumphbogen vorbei. Es war ein unvergeßliches Bild, das von den unüberſehbaren Menſchenmaſſen an der Paradeſtraße mit frenetiſcher Begeiſterung begrüßt wurde, als dieſe tapferen Soldaten mit dem weißen Koppelzeug und den roten Schnü⸗ ren heranzogen, die vor wenigen Wochen Ma⸗ drid beſetzten und den roten Spuk aus der Hauptſtadt verjagten. Nach den Truppen der Zentralarmee erſchie⸗ Armee, Abteilungen der nen die italieniſchen Freiwilligen⸗ verbände unter Führung von General Gambara mit ſchmetternden Hörnerklängen. Faſt zwei Stunden dauerte der Vorbeimarſch der italieniſchen Legionäre. Abteilungen der Infanterie und motoriſierten Artillerie, der Diviſion Littoria und der Diviſionen der Pfeile, Kavallerie, Radfahrertruppen, Krad⸗Schützen, Pioniere, Nachrichtenverbände, Flak und Pan⸗ zer zogen unter dem Jubel der Maſſen vorbei und hinterließen einen Eindruck von glänzender militäriſcher Geſchloſſenheit und Kraft. Es folgten Einheiten der ſpaniſchen Kriegs⸗ marine, Abordnungen der Süd⸗ und Levante⸗ Navara⸗Infanterie und des Maeſtrazgo⸗Armeekorps ſowie Infan⸗ terie⸗Abteilungen aus Toledo und Frontkämp⸗ fereinheiten von der früheren Sierra⸗ Gebirgs⸗ front. kin großes„F..“ grüßt aus der Cuft Der brauſende Donner von Motoren erſcholl plötzlich aus der Luft. Flugzeuge bildeten hoch am Himmel die Buchſtaben„V..“(Vivva Francol). Dann folgten in unüberſehbarer Kette Geſchwader auf Geſchwader der natio⸗ nalen Luftwaffe, ein Anblick von unerhörter Eindruckskraft, der die Bevölkerung zu neuen Jubelſtürmen hinriß. Dem Vorbeiflug der Ge⸗ ſchwader folgte die Parade der Kavallerie mit ihren Tauſenden von ſchönen Pferden und Reitern mit den weißen Stulpenhandſchuhen. Dann kamen unzählige Abteilungen mit Maul⸗ tieren und in bunter Folge weiter motoriſierte Truppen, Tankabwehr und Artillerie. In nicht endenwollender Folge zogen Stunde um Stunde die Truppen vorbei, unter ihnen auch die marokkaniſchen Schützen mit ihren weißen Burnuſſen. Zum Schluß die Deutſchen Der Schluß der machtvollen Siegesparade, die über ſieben Stunden dauerte, wurde zu einer Kundgebung deutſch⸗ſpani⸗ Uniformen mit ſchnurgerade über die Paradeſtraße zogen, ſcher Freundſchaft, als unter den Klün⸗ gen deutſcher Militärmärſche die deutſchen Freiwilligen die Caſtellana hinuntermarſchier⸗ ten, an ihrer Spitze Generalmajor Freiherr von Richthofen, neben dem die vor kurzem verliehene Fahne mit den Emblemen Spaniens und Deutſchlands getragen wurde. Als die deutſchen Freiwilligen in ihren kakhifarbenen dröhnendem Marſchſchritt kannte der Jubel der begeiſterten Madrider Bevölkerung keine Grenzen mehr. In Rufen„Viva Alemana“,„Viva Hitler“, die minutenlang die Luft erfüllten, lag der Dank und die Anerkennung für die deutſchen Freiwilligen, die Schulter an Schul⸗ ter mit den Söhnen Spaniens und den Frei⸗ willigen Italiens kämpften und durch ihren Einſatz mit Spanien und damit Europa aus den Klauen des Bolſchewismus befreiten. u. Co.) niedergelegt. Er beruft ſich auf das Wort Goethes:„Allem Leben, allem Tun, aller Kunſt muß das Handwerk vorausgehen“—. Das Handwerk iſt geblieben,„hieran hat auch die Maſchine nichts geändert, weil die Grenze zwiſchen ihr und dem Werk flüſſig iſt und eine Maſchine auch ein Werkzeug iſt. Die Arbeit des Handwerkers war wie die des Künſtlers, im⸗ mer ein Geſtalten der Umgebung, eine Aus⸗ einanderſetzung mit dem Werkſtoff und ein Kampf gegen ſeinen Widerſtand. Darum ergibt ſich die Handwerksleiſtung als gemeinſames Ergebnis aus den Vorausſetzungen der Um⸗ welt und der raſſiſch bedingten Geſtaltungs⸗ kraft des Volkes, welchem das Handwerk an⸗ gehört... Kultur iſt die bewußte Geſtaltung der völkiſchen Geſamtleiſtungen auf allen Ge⸗ bieten des Lebens, ſoweit ſie der Steigerung der Lebenskraft unſeres Volkes dienen, iſt ſie ein Hinwachſen zu den Zielen, welche die Vor⸗ ſehung dem Volke aufzeigt.„In der Kultur⸗ geſchichte unſeres Volkes läßt ſich— wie der Reichshandwerksmeiſter ausführt— ſtets neben dem kriegertümlichen und dem bäuer⸗ Reichsmusilctage 1939 in Düsseldorf (Sonderbericht unseres nach Düsseldorfentsandten Dr. C..-Schriftleiters) Die beiden Kammerkonzerte Kammermuſik für Bläſer iſt von den neueren Komponiſten vernachläſſigt worden, die klang⸗ lichen Möglichkeiten der Blasinſtrumente, die dem Klang des Orcheſters Nüance und Farben⸗ reiz geben, ſind ſelten für die intime Kammer⸗ muſik ausgewertet. Nicht vergeſſen ſollte man allerdings auch, daß viele aufführungswerte Werke irgendwo verſchollen ſind. Der 1899 ge⸗ borene oſtmärkiſche Komponiſt Franz Wödl legte im erſten Kammerkonzert im Kleinen aus ein Quintett-dur für Flöte, Oboe, larinette, Horn und Fagott als Uraufführung vor. Es iſt ein ſehr geiſtvoll gearbeitetes Werk, das ebenſo hohes Können wie geſundes muſi⸗ kaliſches Empfinden verrät. Die fünf Inſtru⸗ mente ſind durchaus ſelbſtändig eingeſetzt und in ihren Klangwirkungen reſtlos und virtuos ausgewertet. Muſikaliſche Friſche und— reiz zeichnen den Kopf 1 der klar und über⸗ ſichtlich angelegt iſt, aus. Der Mittelſatz iſt eine Serenade, die als langſam anmutiger Reigen beginnt, zu einem feurigen Tanz(Tempo di Polacca) übergeht und über eine Walzerepi⸗ ſode zum Anfang zurückkehrt. Das Finale mit einem markanten Hornthema iſt als Fuge ge⸗ arbeitet. Von der Bläſervereinigung des Deut⸗ ſchen Opernhauſes, Berlin, wurde das ein⸗ ängige, im beſten Sinne gefällige Werk in einem formalen Aufbau wie in ſeinen klang⸗ lichen Reizen prachtvoll erſchloſſen, jeder der fünf Muſiker war überlegener Soliſt und fügte ſich doch dem Ganzen ein. 4 Arno Schellenberg ſang. acht Lieder fch eine Singſtimme mit Klavier von Hugo Ra (geb. 1878 in München). Der Form nach ſchließt Raſch an die Linie Hugo Wolfs an, in ſeltener Weiſe aber vereinigt er mit dieſer freien Ge⸗ taltung die Ausdruckstiefe und die Innigkeit des Volksliedes. Glänzend behandelt er die Singſtimme, ſchreibt ihr einen ebenſo geſang⸗ lichen wie ausdrucksvollen Satz, der vom Kla⸗ vier wirkungsvoll geſtützt wind. Die Lieder, die Schellenberg ausgewählt hatte, zeigten eine er⸗ ſtaunliche Vielfältigkeit des künſtleriſchen Nach⸗ erlebens im Liede. Treſfend iſt die Sdebt ſich des Liedes gezeichnet, eindringlich hebt ſic jede Nüance hervor. Raſch iſt einer der weni⸗ gen Liedkomponiſten, die wirklich die Sing⸗ ſtimme gründlich ſtudiert haben, er mutet ihr nichts Undankbares zu. Die ſchlichte, innige Lyrik des Trytichons iſt ebenfo überzeugend muſikaliſch und geſanglich wiedergegeben, wie die Beſinnlichkeit und gluwolle Erotik in den Dichtungen von Hafis oder die frohe Wander⸗ laune in„Ich wollt' zu Land ausreiſen“ und dann wieder die volksliednahe Innigkeit des „Der Mond iſt aufgegangen“. Die reife Auf⸗ faſſung und Wiedergabe mit den hohen ſtimm⸗ lichen Vorzügen Arno Schellenbergs, der in Michael Raucheiſen einen vorbildlichen Be⸗ gleiter hatte, machte die Lieder zu einem ſchö⸗ nen Erlebnis. In der Ueberlieferung klaſſiſch⸗romantiſchen Schaffens ſteht das Streichquartett-moll Op. 26 des ſudetendeutſchen Komponiſten Egon Kornauth(geb. 1891 in Olmütz). Für ihn iſt Muſik nichts als Ausdruck der Empfindung, die klangliche Schönheit und der Schwung ſei⸗ nes Werkes laſſen erkennen, daß ein Vollblut⸗ muſiker hinter ihnen ſteht, der wirklich etwas zu ſagen hat. Das zeigt ſchon die gedankenvolle Einleitung des erſten Satzes(Moderato aſſi). Das Allegro baut dann auf dem tragiſchen Hauptthema, dem der geſangliche Seitenſatz entgegentritt, auf. Formale Ueberſichtlichkeit und kontrapunktiſche Meiſterſchaft ſind Kenn⸗ zeichen des Satzes. Blühende Melodit zeichnet das Andante aus, während der Schlußſatz mit ſeinem reizvollen Thema zu einer Art dämoni⸗ ſchen Scherzos wird, an deſſen Ende ſieghafte Gewißbeit ſteht. Das Stroß⸗Quartett ſetzte ſich für dieſes Werk mit ſo viel Liebe ein, ſeine lichen Typ, beiden verwandt und doch von eigener Art, ein handwerklicher erkennen. Mit Recht betont er, wie ſehr auch das Handwerk eine gewordene und gewachſene echte Gemein⸗ ſchaft iſt, nicht anders wie das Bauerntum, ohne damit eine Sonderentwicklung darzuſtel⸗ len.“ Die beruflich bedingten Ideale reichen nicht aus, um, zur Macht eingeſetzt, einen Staat bilden oder gar zerſtören zu können. Was wir heute als Gemeinſchaft⸗ und Eigenleben in den einzelnen Gemeinſchaftsgruppen bewun⸗ dern und manchmal nicht begreifen, ſendet keine Kraftſtröme gegen den Staat oder die Partei aus, ſondern erhält ſeine Kraft zum Eigen⸗ leben erſt von der großen Kraft⸗ quelle, die als Nationalſozialismus das ganze Volk durchflutet... Was wir heute als Teilgemeinſchaften in der Volksgemeinſchaft vorfinden, ſind die ſpiegelnden Flächen eines Kriſtalls, der ſich nach den Geſetzen des Natio⸗ nalismus aufbaute und ordnete und deſſen Kern der Führer ſelber iſt. Das muß man be⸗ greifen, um das Weſen der Struktur unſerer Volksgemeinſchaft verſtehen zu können.“„Die umuumunmununimummiimmminnrmnumuiirinuiamirinilriuiirnulirmmmnrinlrinuinmmimmliꝛrninnlirriuimimmirinnirmminrmnlxvmulirmnlrimnimrnuinruiivinirrunrimmnmiulirmmnrinliitnuusmintrnumnuimnilr:uitrrumn.- der nolitioclie Jag O Das anſtändige norwegiſche Blatt„Fritt Folk“ in Oslo berichtet unter der Ueber⸗ ſchrift„Marxiſtiſche Propaganda in den Schulen“:„Ein beſonders nichts⸗ würdiges Exemplar jüdiſcher Hetzliteratur iſt unter dem Titel„Deutſchland nach dem Weltkrieg. Ein Leſebuch für die oberen Klaſ⸗ ſen des Gymnaſiums“ im Steenſchen Ver⸗ lag ſoeben erſchienen. Die Verfaſſer heißen Johannes Krogsrud und Asbjörn Villum. Das iſt ein einzigartig freches Produkt. Die erſte Hälfte des Buches, die einen Einblick in die deutſche Kultur geben ſoll, wie ſie unter der Weimarer Republik ſich abſpielte, wird von ſieben Juden repräſentiert: Lion Feuchtwanger, Walter Rathenau, Waſſer⸗ mann, Gläſer, Arnold und Stefan Zweig, Emil Ludwig, dazu Streſemann, der zwar kein richtiger Jude, aber mit einer Jüdin verheiratet und Hochgradfreimaurer war. In dieſer Judenkolonne finden wir nur eine einzige Seite von Hindenburg...“ Das nor⸗ wegiſche Blatt ſchildert dann das Gemau⸗ ſchel der einzelnen jüdiſchen Autoren. Mit Recht beſonders empört iſt das Blatt über die Darſtellung der Machtübergabe durch Hindenburg an Adolf Hitler und über die Art, wie Emil Ludwig die erſte Begegnung Hindenburgs ſchildert. Grimmig ſagt dieſe norwegiſche Zeitung:„Dieſe Juden ſind wirklich die richtigen Leute, um Deutſch⸗ lands Geſchichte zu ſchreiben! Mit ſolchen Büchern ſoll die norwegiſche Jugend geiſtig vergiftet werden. Auf dieſe Weiſe ſoll der hemmungsloſe Haß der Juden gegen alles deutſche Weſen der norwegiſchen Jugend eingeflößt werden. Wir fordern die norwe⸗ giſchen Gymnaſiaſten auf, uns mitzuteilen, an welchen Schulen dieſes Buch gebraucht oder empfohlen wird.“ »Wir müſſen dem braven norwegiſchen Blatt dankbar ſein, daß es auf dieſe jüdiſche Niedertracht hinweiſt und der Verbreitung der jüdiſchen Hetz⸗ und Lügenſchrift ent⸗ tig, wenn man hier in Deutſchland zu ge⸗ gebener Stunde Gegenaktionen gegen dieſe jüdiſche Hetze einleitet. Der ſchamloſe Artikel von Emil Ludwig im Leſebuch für die norwegiſchen Gymnaſien über Hinden⸗ burg und den Führer müßte eigentlich aus⸗ reichen, daß auf deutſche Vorſtellungen hin die norwegiſche Regierung das nichtswür⸗ dige Buch verbietet. AllIIllistiitiizzizizzitzttzzizsizztzzstzztszzstzziszitzttszzsstzszsszzrzn“ Fähigkeit unſeres Volkes, Bauern und Hañd⸗ werker hervorzubringen, iſt älter als unſere Geſchichte. Die Tätigkeiten von Bauern und Handwerkern ſind daher Urfunktionen unſeres Volkes...“ Der Reichshandwerksmeiſter ſtellt über ſein Buch das Wort des Führers:„Es iſt mein Wunſch und Wille, daß das deutſche Handwerk, verwurzelt in ehrwürdiger Ueber⸗ lieferung im Schutz von Volk und Staat einer neuen Blüte entgegen gehe.“ So wünſchen wir dem Frankfurter Tage, daß er ein weſentlicher und fruchtbarer Beitrag zur Erfüllung des Gedankens ſein möge, den der Reichshandwerksmeiſter in ſeinem nachdenk⸗ lichen Buch ausſpricht:„Ein neuer Geſchichts⸗ abſchnitt des Handwerks baut ſich auf. In ihm werden Werke zu verzeichnen ſein, die einmal der Leiſtung des Handwerks und zum andern der Größe unſerer Zeit entſprechen. —————————————————— reife und kammermuſikaliſch vollendete Wieder⸗ gabe ließ keinen Wunſch offen. Das zweite Kammerkonzert im ſtimmungs⸗ vollen Saale des Benrather Schloſſes, der Perle des Rokoko, wies als Höhepunkt das Streichquartett in-dur des vor kurzem ver⸗ ſtorbenen oſtmärkiſchen Komponiſten Franz Schmidt, deſſen Oper„Notre Dame“ und Sinfonien bekanntlich nach ſeinem Tode erheb⸗ liches Aufſehen erregten, auf. Das Streichquar⸗ tett iſt meiſterhaft angelegt, ſtraff trotz der epi⸗ ſchen Breite und von tiefer Innerlichkeit. Eine eitere Anmut, die doch frei bleibt von jeder eichheit, ſpricht aus den Themen des erſten Satzes. Die vier Inſtrumente ſind geſchickt aus⸗ gewertet und zu einem vollen, runden Klang von großer Schönheit vereint. Von überragen⸗ der Schönheit iſt das Adagio in ſeinem farbi⸗ gen, wohllautſatten Klang. Es iſt wirklich ein Muſizieren von Herzen zu Herzen. Reizvoll iſt das kurze Scherzo mit dem drängenden Gleich⸗ lauf rhythmiſcher Motive, der im Mittelteil gemütvollem Geſang Platz macht. Originell in der Anlage und von reicher Empfindung ge⸗ ſpeiſt iſt das Finale. Das Schleſiſche Streichquartett ſetzte ſich mit Begeiſte⸗ rung für das Werk ein und erſchloß ſeinen ganzen inneren Reichtum in vorbildlicher Ge⸗ ſchloſſenheit. Das Schleſiſche Streichquartett leitete dieſes Konzert, deſſen Stimmung nur unter der Un⸗ itterung und der empfindlichen älte im Prunkſaale litt, mit dem Streichquar⸗ tett op. 35b von Ernſt Schiffmann, einem Münchener Komponiſten(geb. 1901) ein. Eine erwartungsvolle, melodiſche Einleitung führt raſch zum als Fugato angeſetzten erſten Satz, einem lebendigen, ſtraffen, einem echten Vi⸗ vace von hoher Konzentration. Der Mittelſatz iſt ein liedhaft einfaches Andante tranquillo mit Variationen, ein friſches Capriccio ſchließt das Werk ab, das vor allem durch ausgeprägte rhythmiſche Erfindung beſtimmt wird. Es ſtellt an die vier ausführenden Künſtler Anforde⸗ rungen in Bezug auf Technik und Zuſammen⸗ ſpiel, die oft bis an die Grenzen gehen, vom ————————————— Schleſiſchen Streichquartett aber reſtlos bewäl⸗ tigt wurden. Ein blendendes Virtuoſ 4— iſt 3 die Sonate für Violoncello und Klavier op. 22 von Walter Jentſch. Der Komponiſt, der 1900 5 iſt, wirkt am Deutſchen Kurzwellen⸗ ſender. Eigenwillige klangliche Härten finden ſich in dieſem Werk, ſie ſind aber beherrſcht von einem ausgeprägten Klangſinn, der jedes Experiment vermeidet. Das Werk iſt reich an klanglichen Reizen, iſt allerdings in der Stim⸗ mungsſeligkeit des zweiten(langſamen) Satzes und im flotten Finale nicht ganz frei von tri⸗ vialen Wendungen. Dem Celliſten mutet es das Menſchenmögliche zu. Blendend wurde es von ans Münch⸗Holland techniſch und muſi⸗ aliſch ufe⸗ begleitete ihn Wil Hülſer am Flügel. Von dem 1904 in Stettin geborenen Johan⸗ nes Przechowſky ſpielte Willy Hülſer eine Suite für Klavier in drei Sätzen. Ueber⸗ raſcht iſt man von der kontrapunktiſchen Sicher⸗ heit, mit der der vielfach erfolgreich hervor⸗ getretene Komponiſt ſeinen Klavierſatz ſchreibt. Er ſtrebt darüber ſtarke Wirkungen an, um die ſich Willy Hülſen redlich mühte. Er gab das Werk, das höchſte techniſche Anforderungen ſtellt, in ſtrenger Sachlichkeit, wie ſie wohl in der Abſicht des Komponiſten liegt, wieder und holte ſich einen ſchönen Erfolg. Dr. Carl J. Brinkmann. Die im Deutſchen Bühnenvertrieb erſchienene große deutſche Erfolgsoperette„Die Dorothee“ von Hermann Hermecke, Muſik von Arno Vetterling, die an 85 Theatern bereits ihre Erfolgskraft unter Be⸗ weis ſtellen konnte, wird am 25. Mai 1939 im Gro⸗ ßen Haus des Heſſiſchen Landestheaters in Darmſtadt erſtaufgeführt. „Ariadne“ in Gießen. Das Stadtthegter Gießen hat das dramatiſche Gedicht„Ariadne“ von Ernſt Wilhelm Eſchmann zur alleinigen Uraufführun Die Gießener Bühne wird das Wer in der kommenden Spielzeit herausbringen. Hermann Burtes„Herzog und Henker“ wird als nächſte Schauſpielpremiere des Großen Hau⸗ ſes der Städtiſchen Bühnen Freiburg im Breisgau für Anfang Juni vorbexeitet Für die Inſzenierung zeich⸗ net Oberſpielleiter Otto Burger. gegenarbeitet. Zugleich wäre es aber rich⸗ tt x⸗ 3• ir ſ⸗ x⸗ n ie ick ie e, n t⸗ h⸗ e⸗ en ſe ür n⸗ 3⸗ in r. l d⸗ re nd llt iſt r⸗ er aß ur er ik⸗ 3⸗ m al rn äl⸗ die on en⸗ en es an m⸗ zes ri⸗ as on tſi⸗ hn an⸗ er⸗ er⸗ or⸗ bt. die as gen ind oße von die Be⸗ zro⸗ lter hon ſer 1* au⸗ ich⸗ „Bakenkreuzbanner⸗ Der Führer bei Gefechtsübungen am Westwall Der Führer beobachtet mit Generaloberst v. Brauchitsch in Verlauf seiner Besichtigungsfahrt am Westwall eine Gefechtsübung. Weltbild(M) der Iteiner filotz ⸗ eine ſlärkere Der leizte Tag der Führerreise am Westwall Kleine franzõsische„Aufmerksamłkeiten“ Efringen⸗Kirchen, 19. Mai.(5B⸗Funk) Der letzte Tag der Weſtreiſe des Führers iſt vorüber. Er galt dem füdlichſten Raum des deutſchen Weſtwalles, von Kehl bis zur Schweizer Grenze. Als der Führer in den Panzerſtellungen ſüd⸗ lich von Kehl eintrifft, kreiſen über dem jen⸗ ſeitigen Ufer unabläſſig zwei franzöſiſche Flug⸗ zeuge. Auch in den Bunkerlinien auf der an⸗ deren Seite herrſcht eine auffallende Nervoſität. Als der Führer ein deutſches Panzerwerk un⸗ mittelbar am Rhein inſpiziert, bringt man in dem gegenüberliegenden fran⸗ zöſiſchen Panzerturm ſogar ein Maſchinengewehr in Stellung, was deutſcherſeits mit freundlichem Lächeln be⸗ obachtet wird. Den Vormittag über inſpiziert der Führer Uferſchutzbauten, Panzerwerke, Befehls⸗ und Feuerleitſtände, Beobachtungswerke ſowie mitt⸗ lere und ſchwere Batterieſtellungen. Er über⸗ prüft die Leiſtungsfähigkeit des Melde⸗ und Nachrichtendienſtes und widmet ſich lange Zeit eingehend der Frage, wie in einem Ernſtfalle für Verwundete vorgeſorgt iſt. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit inſpiziert er zahl⸗ reiche Sanitätswerke, die den Verwundeten ſogleich mit ihren meterdicken Beton⸗ und Stahlarmierungen Ruhe und Sicherheit ver⸗ bürgen. Vorbildlich ſind dieſe Sanitätswerke ausgeſtattet. Sie ähneln äußerlich völlig den betonieyten Mannſchaftsunterſtänden. In ihnen ſind nicht nur beſonders bequeme Ruhelager vorhanden, ſondern jedes einzelne Sanitäts⸗ werk enthält auch einen eigenen Verbandsraum und ein eigenes Operationszimmer, in denen ſogleich den Verwundeten jede erdenkliche Hilfe gewährt werden kann. Da dieſe ſchwer geſchütz⸗ ten Lazarettſtellungen unmittelbar hin⸗ ter der vorderſten Linie beginnen und ſich weit nach hinten geſtaffelt fortſetzen, ſo iſt ſofortige Hilfe für jeden Verletzten ge⸗ ſichert und jeder Verwundete in kürzeſter Friſt und unter allen Umſtänden dem feindlichen Feuer entzogen. Sogar aus der Schweiz kamen ſie Die Beſichtigungsfahrt des Führers wird immer wieder von großartigen Kundgebungen der Bevölkerung unterbrochen. Aus dem Schwarzwald, aus der ganzen oberrheiniſchen Tiefebene, ja ſogar aus der Schweiz ſind Zehntauſende deutſcher Volksgenoſſen herbei⸗ geeilt, um den Führer auf ſeiner Reiſe zu grü⸗ ßen und ihm ihren Dank abzuſtatten. Rieſige Wagenkolonnen ſtehen vor den Dörfern und Ortſchaften, die wir paſſieren. Je weiter die Fahrt ſüdwärts geht, deſto dichter wird das Spalier der freudig bewegten Volksgenoſſen, deſto pauſenloſer und lauter begleiteten den Führer die Heilrufe der Maſſen. Deſto ſchwe⸗ rere Arbeit aber auch hat die wackere Kraft⸗ ſchützenkolonne, die dem Führerwagen voraus⸗ fährt, zu leiſten, um die Fahrſtraße frei zu machen. Beſonders haben ſich die Maſſen in zwei Or⸗ ten konzentriert: in der herrlichen alten Fe⸗ ſtung Breiſach, von deren hochgelegenen Münſterplatze aus der Führer eingehend die Grenzſtellungen beobachtet, und am Iſteiner Klotz, jener beherrſchenden Felsſtellung, die die deutſche Südflanke gegen jeden Angriff ſchützt und abriegelt. Der gepanzerte Iſteiner Klotz Eingehend beſichtigt der Führer dieſe ge⸗ waltige Stellung. Tiefe Stollen ſind in den harten Fels dieſes mächtigen Bergklotzes hin⸗ eingetrieben worden. Im Innern des Wer⸗ kes erweitern ſie ſich zu mächtigen Unterkünf⸗ ten, Panzerwerken und Batterieſtellungen, die das ganze Vorfeld in großer Tiefe beherrſchen. Der Iſteiner Klotz war immer deut⸗ ſche Feſtung. Der Verſailler Vertrag er⸗ zwang der Zerſtörung der dort eingebauten Batterien. Noch heute ſind die damals vor⸗ genommenen Verwüſtungen deutlich erkenn⸗ bar. Aber in demſelben Maße, in dem ſich Deutſchland wieder erhob, erhob ſich auch wie⸗ der die Feſtungsanlage auf und im Iſtein. Stärker und unbezwinglicher als jemals iſt heute wieder dieſer gewaltige Steinklotz. Am ſpäten Nachmittag trifft der Führer in dem kleigen Städtchen Effringen ein, um die Rückreiſe anzutreten. Unvorſtellbarer Jubel empfing ihn in den engen Straßengaſſen dieſes ſchönen badiſchen Oertchens. Zehntauſende drängen ſich hier zuſammen, umlagern den Bahnhof, auf dem ſich der Führer von der Ge⸗ neralität verabſchiedet. Unaufhörlich brauſen die Sprechchöre und Heilrufe zum Führer hin⸗ über. Faſt eine Stunde lang erhebt ſich gewal⸗ tig der ſtrahlende Jubel der Maſſen. Jinmer wieder hebt der Führer dankend die Hand zum Gruß. Als der Zug langſam den Bahnhof verläßt, durchfährt er einen Orkan freudigſter und dank⸗ barſter Begeiſterung. Die Zehntauſende, die dem Führer dieſe erhebende Abſchiedskundge⸗ bung bereiten, haben die Worte nicht gehört, die General von Witzleben ſprach, als er ſich Samstag, 20. Mai 1939 Mussolinl an der Nordwestgrenze Itallens Während der Führer den Westwall besichtigte, unternahm der Duce eine Besichtigungsfahrt in die nordwestlichen Grenzbezirke Italiens. Feſtung denn je beim Führer abmeldete. Aber der Jubel dieſer Menſchenmaſſen drückt dieſelbe Gewißheit noch einmal aus:„Der Weſtwall hält und wird ge⸗ halten, komme was da wolle!“ Die Lieder der Nation, in tiefer Ergriffenheit geſungen, geleiten den Zug des Führers, als er nun Effringen nordwärts verläßt. Der duce im floſta-LTal Drahtbericht unseres Vertreters in Rom) Dr. v. L. Rom, 20. Mai. Am Freitag befand ſich der Duce am vorletz⸗ ten Tag ſeiner Beſichtigungsfahrt durch Pie⸗ mont erneut 10 Kilometer von der franzöſiſchen Grenze entfernt in der äußerſten nach Nord⸗ weſten vorgeſchobenen Gemeinde Italiens. Der Duee inſpizierte, wie bereits am Diens⸗ tag im Dora⸗Tal, eingehend das Verteidigungs⸗ ſyſtem im Aoſta⸗Tal, das ſich in über 2000 Me⸗ ter Höhe gegen Frankreich erſtreckt, und die Päſſe im Gebiet des Montblane, des großen St. Bernhard und des Rutor ſichert. Das Mit⸗ tageſſen nahm der Duce mit feiner Begleitung mit den Bergmännern in Porta littoria ein. Am Samstag wird der Duce mit dem Beſuch Cuneos ſeinen achttägigen Beſuch der italie⸗ niſchen Nordweſtprovinz beſchließen und ſich nach Rom zurückbegeben. Weltbild(M) Empfang beim Reichspreſſechef Berlin, 19. Mai.(HB⸗Funk.) Reichspreſſechef Dr. Dietrich empfing Frei⸗ tagnachmittag im Hotel Kaiſerhof eine große Anzahl führender Perſönlichkeiten von Staat und Partei ſowie die Berliner Vertreter der Weltpreſſe. Unter den zahlreich erſchienenen Gäſten be⸗ merkte man u..: Die Reichsminiſter Darré und Seldte, den Chef der Auslandsorganiſa⸗ tion der NSDaApP, Gauleiter Bohle, die Staats⸗ ſekretäre Backe, Dr. Muhß, Diplom⸗Ingenieur Nagel, Dr. Neumann, Pfundtner, Dr. Syrup, ſowie den Polizeipräſidenten von Berlin Graf Helldorf. Die Berliner auswärtigen Preſſever⸗ treter waren unter Führung des Präſidenten des Vereins der Ausländiſchen Preſſe zu Ber⸗ lin, Dr. Bojano, von der„Agenzia Stefani“ faſt vollzählig erſchienen. inneeeeeeeieeen Belautlenden Schmerzen hilft mnen Germosan, ein seit Jahren erprobtes, rasch wirkendes Mittel gegen Kopi- weh und Neuralgien aller Art. Die einzelnen Bestandteile von Get mosan ergànzen und steigern sich gegenseitig. Germosan ermüdet nicht und nat keine Nebenwirkung auf Herz und Magen. Begeisterte Dankschreiben. n allen Apotheken zum pPreise von RM—.41 und 1. 14. HIN. Minimmnilt — Annmnmmmmummmmmmmmmnnaunnum iieeeeeein ieeeieeeeeeeeeee chamberlain beklagt die„ſowjelruſſiſche mauer“ Wehmũiiges Werben um loskaus Gunst/ Die Einłer eisungspolitik hleibt DNB London, 19. Mai. Die große außenpolitiſche Ausſprache im Un⸗ terhaus wurde am Freitag durch Lloyd Ge⸗ orge und Attlee eröffnet. Lloyd George malte hierbei die Lage ſchwarz in ſchwarz und führte als Grund für ſeine Geſpenſterfurcht Beobachtungen an, die als Gepflogenheiten der Diplomatie ihm ſelbſt bekannt ſein dürften. Miniſterpräſident Chamberlain ergriff hierauf das Wort zu längeren Erklärungen. Seine Ausführungen brachten keine neuen Geſichtspunkte, ſie deckten ſich zum Teil völlig mit den letzten Reden des Premiers. Auch dieſe Unterhauserklärung verſuchte, die britiſche Politik der Einkreiſung mit abwegigen Rückſchlüſſen auf die jüngſte politiſche Geſchichte zu beſchönigen. Chamberlain erklärte u.., daß die gegen⸗ wärtig von der britiſchen Regierung verfolgte Politik begonnen wurde, ſeitdem„Böhmen und Mähren in das Deutſche Reich“ eingegliedert worden ſeien. Dieſe engliſche Politik, die tref⸗ fend als Einkreiſungspolitik bekannt iſt, ſei „nicht die Politik der Hauptſtellung eines geg⸗ neriſchen Blocks von Mächten in Europa, die feindſelige Abſichten hätten“. Eine Politik geg⸗ neriſcher Blocks erſcheine ihm„als völlig un⸗ ſicher“ und daher„grundſätzlich gefährlich“. Es ſei aber nicht genug damit, ſo fuhr Cham⸗ berlain dann in dieſem Zuſammenhang fort, daß man Zuſicherungen— an Polen, Rumä⸗ nien, Griechenland uſw.— gegeben habe.„Wir hatten uns ſelbſt und noch andere davon zu überzeugen, daß wir in der Lage ſind, ſie durchzuführen.“ Großbritannien ſei daher be⸗ ſtrebt geweſen, die Zuſtimmung anderer Län⸗ der zu dieſen Zuſicherungen zu erhalten, die dem„Unruheherd“ nähergelegen ſeien als Großbritannien. So ſei denn Groß⸗ britannien in Beſprechungen mit der Türkei und der Sowjetunion eingetreten. Die ſowjetruſſiſche Frage Chamberlain ging dann dazu über, die ſowjetruſſiſche Frage zu behandeln. Er glaube, daß es einige Mißverſtändniſſe gegen⸗ über dieſer Frage gegeben habe, die darin be⸗ ſtünden, daß man glaubte, Großbritannien werde von einem Mißtrauen gegen die ſowjet⸗ ruſſiſche Ideologie geleitet. Wenn eine Methode gefunden werden könne, durch die die Mitarbeit und der Beiſtand der Sowjetunion beim Aufbau der„Friedens⸗ front“ geſichert werden könne, ſo heiße man das willkommen. Der Sowjetunion habe man vorgeſchlagen, daß ſie gegenüber Polen und Rumänien eine ähnliche Erklärung abgeben ſollte wie diejenige, die England ſelbſt und Frankreich abgegeben hätten. Die Sowjetunion habe offenſichtlich geglaubt, daß dieſes Angebot nicht zweiſeitig ſei. Er wünſche daher zu erklären, daß die britiſche Re⸗ gierung niemals den Wunſch gehabt habe, von der Sowjetregierung etwas zu verlangen, was ſie(die britiſche Regierung) auch nicht ſelbſt zu tun bereit geweſen wäre. Wenn eine Ungleich⸗ heit vorhanden geweſen wäre, ſo würde die Un⸗ gleichheit jedenfalls zugunſten der Sow⸗ jetunion und nicht zugunſten Englands ſein. Es ſei daher klarerweiſe ein Mißverſtändnis vorhanden. Der britiſche Vorſchlag ſei jeden⸗ falls nicht umfair geweſen. Trotzdem, da der Vorſchlag durch die Sowjet⸗ union nicht als annehmbar angeſehen worden ſei, habe die britiſche Regierung es von neuem verſucht, da ſie gewünſcht habe, ſchnell zu einem Abkommen zu gelangen. Er wolle das Haus aber daran erinnern, daß Großbritannien nicht den Verſuch mache, eine Allianz zwiſchen ſich und anderen Ländern zu ſchaffen, ſondern viel⸗ mehr eine Friedensfront gegen die Aggreſ⸗ ſton(). In dieſer Angelegenheit, die ſehr diffizil und ſehr delikat ſei, ſei ein gewiſſes Maß von Vorſicht erforderlich, eine Vorſicht, die lich u. a. nicht aus ideologiſchen Schwierigkeiten ergebe, ſondern weil das Ziel der britiſchen Politit darin beſtehe, dieſe„Friedensfront“ auf⸗ zubauen. Die britiſche Regierung habe gedacht, viel⸗ leicht würde die Sowjetregierung bereit ſein, ihre Uebereinſtimmung mit Großbritannien in den Fragen bekanntzugeben, in denen man habe übereinſtimmen können, und daß ſie vielleicht bereit ſein könnte, die weiteren und weiter⸗ reichenden Fragen zu erörtern, wegen der es Schwierigkeiten gegeben habe. Das wäre nach britiſcher Anſicht ein kluger Kurs geweſen. Er könne nicht umhin, zu erklären, wie ſehr er die Entſcheidung der Sowjet⸗ regierung bedauere, Potemkin nicht nach Genf gehen zu laſſen. Er bedauere es nur, daß das Zuſammentreffen nicht ſtattfinden könne. Das ſei einer der Fälle, bei denen er nicht umhin könne, zu empfehlen, daß eine Art von Schleier oder Mauer zwiſchen den beiden Regierungen vorhanden ſei, der äußerſt ſchwierig zu durchdringen ſei. Chamberlain ſchloß mit der Erklärung, daß die britiſche Regierung in engſter Zuſammen⸗ arbeit mit der franzöſiſchen Regierung in der Frage ſtehe, und daß Lord Halifax die An⸗ gelegenheit mit der franzöſiſchen Regierung am Samstag beſprechen werde. Er hoffe, daß nach dieſen Konſultationen es ſich als möglich er⸗ weiſen werde, die Widerſtände zu überwinden, die bisher gehindert haben, ein Uebereinkom⸗ men mit der Sowjetunion zu finden. Die Unterhausausſprache fand am Freitag⸗ nachmittag ihren Abſchluß, nachdem der An⸗ trag der Liberalen auf Herabſetzung des Haus⸗ haltsvoranſchlages für das Außenamt— alſo quaſi ein Mißtrauensantrag— mit 220 gegen 96 Stimmen abgelehnt worden war. Vorher hatten noch Churchill, Eden, der Konſervative Page⸗Croft, der Liberale Sinclair, und für die Regierung Unterſtaatsſekretär Butler das Wort genommen. ——————————— ———— „nerꝛ 4 punki“ Blut und Nerven schafft, „hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. mai 1959 dn engilcher odor lur veulchland: die golonien Chamberlain und„vernünfiige Aspirationen“ anderer Völker/ Unsere Aniwort 5 London, 19. Mai.(SB⸗Funk) In ſeinen längeren Erklärungen erwähnte Miniſterpräſident Chamberlain im Unterhaus auch die Kolonialfrage. Attlee habe, ſo fſagte Chamberlain, darauf hingewieſen, daß un⸗ ter gewiſſen Vorausſetzungen eine Friedensre⸗ 2 zu haben ſei und habe dabei anerkannt, aß hierbei die Kolonialfrage eine wich⸗ tige Rolle ſpielen müſſe. Er, Chamberlain, imme zu, daß Großbritannien nicht bereit ſei, en 2 zum Preis von Konzeſſionen zu erkaufen. Das heiße aber beſtimmt nicht, daß Großbritannien ſich weigern würde, irgendeine Methode zu erörtern, durch die vernünftige Aſpirationen anderer Völker befrie⸗ digt werden könnten, ſelbſt wenn das heiße, daß der gegenwärtige Zuſtand der Dinge in ge⸗ muſe 40 Umfange berichtigt werden müſſe. Es gäbe viele Konzeſſionen, die ſich ohne große Schwierigkeiten machen ließen, wenn man ganz ſicher wäre, daß ſie nicht dazu ver⸗ wendet würden, um ein ſtrategiſches Ziel zu ſtärken, das ſich gegen die Freiheiten anderer richte. Die deutſche Regierung habe erklärt, daß ſie keinerlei derartige Abſichten habe. Die Schwierigkeit liege aber, ſo behauptet Chamber⸗ lain, darin, daß Attlee nicht mit ſeiner Anſicht allein ſtehe, wenn er daran nicht glaube. Chamberlain behauptete dann in Zuſammen⸗ lang mit der von ihm erwähnten„Eingliede⸗ rung Böhmens und Mährens in das Deutſche Reich“, daß durch dieſe weithin das Gefühl ge⸗ ſchaffen worden ſei, daß die Unabhängigkeit keines kleinen Staates ſicher ſei, wenn dieſer dem deutſchen Ehrgeiz im Wege ſtehe. Zu den Beſprechungen mit der Tür⸗ kei bemerkte Chamberlain, daß das Abkom⸗ men mit dieſer über das Mittelmeer hinaus⸗ gehe und ſich auch auf die Sicherheit auf dem Balkan erſtrecke. Er lege großen Wert auf den gegenſeitigen Charakter dieſes Abkommens. Es ſei befriedigend, wenn man daran denke, daß ſich„an der Grenze Deutſchlands“ eine große wehrhafte Nation befinde(), die gemäß die⸗ ſem Abkommen verpflichtet ſei, Großbritannien Hilfe zu gewähren. Falſch geſtellte Deiche Zu den Ausführungen Chamberlains ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Die Ausführungen des engliſchen Premiers zeigen ſichtlich das Beſtreben, ſeine Politik nach allen Seiten, nach innen und außen, zu' rechtfertigen und ſie als konſtruktiv hinzuſtellen. In Wirklichkeit ſcheint er damit zu verſuchen, etwas von dem Por⸗ zellan wieder zuſammenzuflicken, das die eng⸗ liſche Politik, namentlich in den letzten Mo⸗ naten, zerſchlagen hat. Dabei wirft er, deutſches Wohlverhalten vorausgeſetzt, nach alter, aller⸗ dings nicht bewährter engliſcher Methode, einige Köder aus, darunter auch die Kolontialfrage. Woraus ſich ſchon von vornherein ſachlich und pſychologiſch ergibt, daß wieder einmal die Weiche falſch geſtellt wird. Pſychologiſch falſch, weil wieder die alte engliſche Anmaßung, als Sittenrichter anderen erwachſenen Völkern gegenüber auftreten zu können, zutage tritt. Eine Anmaßung, die im deutſch⸗engliſchen Verhältnis geradezu eine chroniſche Krankheit geworden iſt. Sach⸗ lich falſch, weil England nicht Benefizien zu verteilen hat, beiſpielsweiſe in der Kolonial⸗ frage, ſondern weil es ſich um längſt über⸗ ällige engliſche Leiſtungen handelt. (Vorfriedensvertrag von 5. November 1918.) Chamberlain ſpricht von Staaten, die dem deutſchen Ehrgeiz zum Opfer gefallen ſeien. Vor dem deutſchen Ehrgeiz hätte ſich ſelbſt ein Beneſch nicht zu fürchten brauchen, wenn er Zum Mullerlug viel Kreude madit! den Sinn ſeines Staates nicht darin geſehen hätte, ihn zum antideutſchen Boll⸗ werk für raumfremde Großmächte herzugeben, und damit der Natur und der Ge⸗ chichte ſeines Landes zuwiderzuhandeln. enn die engliſche Politik durch ihre Garan⸗ tieanträge gewiſſe Staaten in dieſe ſog.„Frie⸗ densfront“ hineingeholt hat, ſo iſt das alles andere als jener ſtabiliſierende Faktor, den Chamberlain ſeiner Politik zuſchreibt, ſondern in Wirklichkeit eine Politik der Einkreiſung und der Aufſtellung gegneriſcher Blocks von Mächten in Europa, die der engliſche Miniſter⸗ präſident zwar gerne ableugnen möchte, aber unentwegt fortſetzt. Es kann nicht ausbleiben, daß eine„Friedenspolitit“ mit ſo doppeltem Boden auch diejenigen Sätze Chamberlains verdächtig macht, aus denen eine gewiſſe Rück⸗ kehr zum geſunden Menſchenverſtand zu ſpre⸗ chen ſcheint. Jedenfalls hat dieſe„Friedens⸗ front⸗Politik“ bei den ſkandinaviſchen Staa⸗ ten die Wirkung gehabt, daß ſie ſich mit ge⸗ radezu mimoſenhafter Empfindlichkeit aus jedem, auch nur paſſiven Kontakt mit irgend⸗ einer Machtgruppe heraushalten wollen. Es mag für England befriedigend ſein, an der deutſchen Grenze ein williges Dienſtvolk gewonnen zu haben. In ſeinem Enthuſiasmus auf dieſe Ausſichten hat Chamberlain an⸗ ſcheinend ſogar die Türkei an die Grenzen Deutſchlands verlegt. Wenn Herr Chamberlain allerdings ſo weit geht, die türkiſch⸗engliſche Abrede als Sicher⸗ heitsfattor auch für den Balkan anzuſchreiben, ſo dürfte er zu dieſer Anſicht ebenſo ohne Kon⸗ ſultation mit den zuſtändigen Balkanſtaaten gekommen ſein, wie die Türkei zu ihrem Bündnis. Nicht zufällig machte Chamberlain die län g⸗ ſten Ausführungen über vas Ver⸗ hältnis zur Sowfetunion. Er be⸗ mühte ſich geradezu im Schweiße ſeines Ange⸗ ſichts, aus dem ſowietruſſiſchen Vorzimmer end⸗ lich in den Raum zu kommen, wo man den ge⸗ wünſchten Pakt nach dem von England vorge⸗ ſchlagenen Rezept unterſchreibt. Wir glauben ihm gerne, daß ideologiſche Hemmniſſe, ebenſo wie im ſpaniſchen Falle, auch diesmal keine Hinderniſſe bilden, mit Moskau über die an⸗ geſtrebte Kontrolle Europas einig zu werden. Er muß allerdings zugeben, daß es noch Völ⸗ ker gibt, die in punkto Bolſchewismus empfind⸗ licher ſind. Alles in allem mußte Herr Chamberlain ge⸗ wiſſermaßen die Welt und ſich ſelbſt beruhigen, ohne den Mut aufzubringen, eine Politik ab⸗ zubremſen, von der er eigentlich ahnen ſollte, wo ſie enden wird. die pariſer Regie in Jachen Mmoskau Neue Vermiiilungsongebhole/ Chamberlain enfiäuscht brohibeflehfunzetes parlser Kottespondenfen) .W. Paris, 20. Mai. Die geſamte Aufmerkſamkeit der Pariſer außenpolitiſchen Kreiſe wird durch die Entwick⸗ lung der engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Verhandlungen in Anſpruch genommen, deren ſchleppender Fortgang mit dem brennen⸗ den Intereſſe in einer eigenen Sache verfolgt wird. Alle anderen Gegenſtände des Weltge ⸗ ſchehens treten dahinter zurück, einſchließlich der Madrider Parade, die als ein Ereignis von nebenſächlicher Bedeutung abgetan werden ſoll. Die Unterhaus⸗Debatte wurde mit großem Intereſſe und— was die Erklärungen Cham ⸗ berlains betrifft— mit einiger Enttäuſchung aufgenommen. Man findet, daß der Standpunkt des engli⸗ ſchen Premierminiſters vollkommen unverän⸗ dert iſt und daß er vorläufig keine Hoffnung auf das von Daladier dringend gewünſchte Kompromiß eröffnet. Umſo ernſter richtet ſich die franzöſiſche Außenpolitik jetzt darauf ein, in den nächſten Tagen eine entſcheidende Rolle als Vermittler zwiſchen Moskau und London — ſpielen. Sie ſcheint geneigt, aus dieſem An⸗ aß ſogar aus der Reſerve herauszugehen, die ſie ſeit einem Jahr bewahrt, um in allen Dingen England den Vortritt zu engliſch⸗ſowfetiſchen laſſen und es ſtets ſo hinzuſtellen, als ob es ſich um engliſche Initiative handelt, auch dort, wo franzöſiſche Wünſche den Anſtoß gegeben haben. Außenminiſter Bonnet hatte am Freitag mehrfach telefoniſche Unterhaltungen mit dem franzöſiſchen Botſchafter in London, Corbin. Er empfing ferner den engliſchen Botſchafter Sir Eric Phipps und den Präſidenten des Auswär⸗ tigen Senatsausſchuſſes, Beranger, der ebenfalls ein entſchloſſener Verfechter einer franzöſiſch⸗ Bündniszuſammenarbeit iſt. Uebereinſtimmend wurde in der franzöſi⸗ ſchen Freitagpreſſe zum Ausdruck gebracht, daß die am Samstag in Paris beginnenden, ſpäter in Genf weitergehenden Verhandlungen die größte Tragweite beſitzen. Der fran⸗ zöſiſche Vermittlungsvorſchlag ſoll dem engli⸗ ſchen Vertreter in einer möglichſt ſuggeſtiven Form nahegebracht werden. Es ſoll ſo hinge⸗ ſtellt werden, als ob England praktiſch keine weitergehenden Verpflichtungen übernehme. Dabei wird überall betont, daß ſich die fran⸗ zöſiſche Regierung die größte Mühe geben werde, zwiſchen London und Moskau die Miß⸗ verſtändniſſe zu beſeitigen und die gewünſchte Befeſtigung der beiderſeitigen Beziehungen her⸗ beizuführen. Bei allem ſpielt der eigene Sow⸗ jetpakt Frankreichs offenbar als Muſter und Antrieb eine ſehr große Rolle. der erſie Rechiswahrertag broßdeulſchlands Feinakt in der Feierhalle der Deuischen Arbeit in Leipzig bN Leipzig, 19. Mai. In der feſtlich geſchmückten, dicht beſetzten Feierhalle der Deutſchen Arbeit auf der Tech⸗ niſchen Meſſe, von deren Stirnwand das Sym⸗ bol des Deutſchen Rechtswahrerbundes grüßt, wurde der Tag des deutſchen Rechtes, der erſte Rechtswahrertag Großdeutſchlands, durch den Reichsrechtsführer Reichsleiter Reichsminiſter Dr. Frank mit dem Gruß an den Führer er ⸗ öffnet, deſſen einzigartiger ſchöpferiſcher Genia⸗ lität es zu verdanken ſei, daß Großdeutſchland Wirklichkeit wurde. Dr. Frank übermittelte die Grüße des Füh⸗ rers zur Tagung. Anſchließend richtete er Gruß⸗ worte an die wiederum in großer Zahl er⸗ ſchienenen Ehrengäſte aus dem In⸗ und Ausland. Es ſind, wie er feſiſtellte, Ver⸗ treter erſchienen aus den Ländern Belgien, Bulgarien, Dänemark, Eſtland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Nle⸗ derlande, Italien, Japan, Jugoſlawien, Lett⸗ land, Norwegen, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Spanien, Slowakei und Ungarn. Als Vertreter der italieniſchen Gäſte überbrachte der Senatspräſident am Oberſten Kaſſations⸗ hof in Rom, Exzellenz Meſſina, die Grüße des faſchiſtiſchen Regimes und insbeſondere des Juſtizminiſters Exzellenz Solmi, und be⸗ tonte die enge Verbundenheit der deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Rechtsbeziehungen. Aus dem Glau⸗ ben heraus, der aus den beiden hervorragen⸗ den Führern der Völker ſpreche, hätten die Juriſten die große Aufgabe, neue Rechtsformen für die neuen Rechtsanſchauungen zu finden und dieſe Arbeit ſei eine gemeinſame. Als Vertreter Spaniens übermittelte Profeſſor Caſſo⸗Sevilla die Grüße des Generaliſſimus Franco und Spaniens. Ueber Deutſchlands Weg zum Dritten Reich ſprach in längeren Ausführungen Reichs⸗ leiter Bouhler. Er ſchloß: Was Gene⸗ rationen verſäumt und geſündigt hatten, hat der Führer ausgelöſcht aus dem Schickſalsbuch unſeres Volkes. Er hat aus einem wehrloſen, entrechteten Land wiederum eine Nation ge⸗ formt, die fähig und willens iſt, ihre ſchöpfe⸗ riſche Aufgabe in der Geſchichte der Menſch⸗ heit zu vollenden. Er hat aus dem Spielball, der Deutſchland in den Händen anderer Län⸗ der noch vor einigen Jahren war, eine Welt⸗ macht geſchaffen, die in ihrer machtvollen Stärke zum ruhenden Pol im politiſchen Ge⸗ triebe unſerer Zeit geworden iſt, und ein Eu⸗ ropa, das nicht mehr mit Blindheit geſchlagen iſt, wird es ihm dereinſt danken, daß das Schickſal Deutſchlands das Schickſal Europas iſt. Im Namen der Reichsjuſtizverwaltung und insbeſondere des Reichsminiſteriums der Ju⸗ ſtiz ſprach ſodann Reichsminiſter Dr. Gürt⸗ ner der Reichsleitung der deutſchen Rechts⸗ wahrer die herzlichſten Grüße und die beſten Wünſche für den Verlauf der Tagung aus. Dem beſonderen Gruß an die Rechtswahrer der Gebiete, die in das Deutſche Reich zurück⸗ gekehrt ſind, fügte der Miniſter den Dank ſei⸗ ner Verwaltung an alle Mitglieder jenſeits der Grenzen des alten Deutſchen Reiches für ihre uneigennützige und ſelbſtloſe Hingabe an dieſe Arbeit an. Abſchließend ſprach der Reichsrechtsführer Reichsminiſter Dr. Frank über die Arbeit im neuen deutſchen Recht und die Fortſchritte, die bereits erzielt worden ſind. ſleue Note aus Mmoskau Orantbericht unseres Londoner Vertreters) f. b. London, 19. Mai. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter Maiſki ſprach Freitag amtlich im Foreign Office vor, wo er die letzte Rote aus Moskau, die noch ſpät in der Nacht eingetroffen war, übermit⸗ telte. Darin wird die Entſchloſſenheit der Sow⸗ jetregierung, an einer Drei⸗Mächte⸗Allianz zwiſchen Großbritannien, Frankreich und der Sowfetunion zu beharren, erneut bekräftigt. Der tote Punkt in den engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen iſt vadurch gewiſſermaßen noch einmal offiziell beſtätigt worden. kine Infel im Sinken 4000 Menſchen auf der Flucht bN Manila, 19. Mat. Eine 160 Kilometer ſüvlich von Manila ge ⸗ legene Inſel wurde von einem ſchweren Erd⸗ beben heimgeſucht. Die Inſel droht zu ver · ſinken. Ihre 4000 Einwohner flüchten in die Boote, um das etwa 15 Quadratkilometer große Land zu verlaſſen. Einzelheiten fehlen noch. bewehrſalven auf Streikbrecher D Neuyork, 19. Mat. Wie aus Harlan(Kentucky) gemeldet wird, wurde die Spannung im dortigen Kohlenge⸗ biet durch eine längere Schießerei erheblich geſteigert. Zur Abſchreckung der Ar⸗ beitswilligen feuerten Streikende aus dem Hin⸗ terhalt zahlreiche Schüſſe auf ein Kohlenberg⸗ werk. Die Nationalgarde erwiderte das Feuer. Verluſtziffern ſind noch nicht bekannt geworden. In ſtüeze Staatsminiſter Adolf Wagner und Oberbür⸗ germeiſter Fiehler wurden am Freitag in Be⸗ gleitung des deutſchen Geſandten von Erd⸗ mannsdorff vom Reichsverweſer von Horty empfangen. * Wie aus Karlsbad gemeldet wird, wird das Egerland ſeit zwei Tagen von ſchweren —— Toroeclichece Fecflenhergfι KörschWassk s. e Unwettern heimgeſucht. Ueber Karlsbad ſelbſt ging Freitagnachmittag ein Hagelwetter nieder, das mit einem ſchweren Gewitter ver⸗ bunden war; taubeneigroße Schloßen bedeck⸗ ten den Boden. Später folgte ein wolkenbruch⸗ artiger Regen. * Den mit Spanien befreunbeten Nationen Deutſchland, Italien, Japan und Portugal wurde am Donnerstag eine beſon⸗ dere Ehrung zuteil. General Franco über⸗ ſandte den Botſchaftern dieſer Staaten Oel⸗ zweige mit der Widmung„Für Länder, die von Anfang an an unſeren Sieg glaubten, den Oelzweig als Symbol unſeres Friedens und unſerer Freundſchaft“. *. Das engliſche Königspaar iſt am Freitagnachmittag bei Regen in Ottawa ein⸗ getroffen. * Die römiſche„Tribuna“ ſchreibt, der deuiſch⸗ italieniſche Bündnispakt ſei nicht nur das Ge⸗ genſtück zum marktſchreieriſchen„Garantie⸗ ſyſtem“ der kriegslüſternen Demokratien, ſon⸗ dern vor allem ſtrategiſch von größter Bedeutuno. Deogramm des ilalieniſchen Staatsbeſuchs —— 1 Verkündigung des Halies übe bentrop und Außenminiſter Graf Ciano in der DNB. Berlin, 19. Mai. Der italieniſche Außenminiſter Graf Cia⸗ no trifft— wie bereits gemeldet— am Sonn⸗ tagvormittag um 11 Uhr mit den Herren ſeiner Begleitung zu ſeinem zweitägigen Staatsbeſuch in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein, wo er von dem Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop begrüßt wird. Das Programm des zweitägigen Beſuches weiſt folgende hauptſächliche Punkte auf: Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal, die um 11.45 Uhr ſtattfindet, ſtattet Graf Ciano Reichsaußenminiſter von Ribbentrop im Aus⸗ wärtigen Amt einen Beſuch ab, den der Reichs⸗ außenminiſter um 13.30 Uhr im Hotel Adlon erwidert. Um 14.00 Uhr gibt der Reichsaußen⸗ miniſter zu Ehren des italieniſchen Außenmini⸗ ſters Graf Ciano und den Herren ſeiner Be⸗ gleitung ein Frühſtück im Hotel Kaiſerhof. Um 20.30 Uhr findet eine Abendtafel beim Führer in der Alten Reichskanzlei ſtatt. Für Montag vormittag 10 Uhr iſt eine Fahrt zum Berliner Rathaus vorgeſehen, wo ſich Graf Ciano in das Goldene Buch der Stadt Berlin einträgt. Um 11 Uhr findet dann der feierliche Unter⸗ zeichnungsakt des deutſch⸗italieniſchen Bünd⸗ nispaktes vurch Reichsaußenminiſter von Rib⸗ r alle Sender bheider Länder Neuen Reichskanzlei ſtatt. Im Anſchluß daran verkünden Reichsaußenminiſter von Ribbentrop und Außenminiſter Graf Ciano den feierlichen Abſchluß des deutſch⸗itlieniſchen Bündnispak⸗ tes über alle deutſchen und italie⸗ niſchen Sender. Gegen 11.30 Uhr empfüngt ver Führer den italieniſchen Außenminiſter und den italieniſchen Botſchafter in Berlin in Ge⸗ genwart des Reichsminiſters des Auswärtigen in ſeinem Arbeitszimmer. um 13 Uhr empfangen die beiden Außenmi⸗ niſter im Bundesratſaal des Auswärtigen Am⸗ tes die Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Preſſe. Mittags geben der italieniſche Botſchafter und Frau Attolico in der italieniſchen Botſchaft ein Frühſtück.— Nachdem um 17 Uhr der italieniſche Gaſt Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring in ſeiner Wohnung am Leipziger Platz einen Beſuch abgeſtattet hat, werden die Beſprechungen im Auswärtigen Amt fortgeſetzt. Um 20.30 Uhr geben Reichs⸗ außenminiſter und Frau von Ribbentrop in ih⸗ 1105 Haus in Dahlem Lentze⸗Allee ein Abend⸗ eſſen. Graf Ciano wird am Dienstagvormittag vom Anhalter Bahnhof aus Berlin im Sonderzug wieder verlaſſen. ge · rd · er · die ſe rd, ge⸗ Ar⸗ in⸗ rg⸗ ier. en. ür⸗ Be⸗ rd⸗ on had tter er⸗ eck⸗ ich· en ind on⸗ er⸗ ſel⸗ die hen ind am in⸗ ſch⸗ tie⸗ bai⸗ ing. —— „Dakenkreuzbanner“ ——* sroß-Mannheim Oen freelie Syætz Eine ſparſame Koſtprobe der in dieſem Jahr ſo ſeltenen Maiſonne liegt auf dem Pflaſter. Wir ſuchen gehend die Stellen, die den Son⸗ nenſtrahlen geſtatten, ſich ein wenig auf un⸗ ſerem Rücken niederzulaſſen. So kann man ſich wenigſtens vorübergehend in der ſpärlichen Wärme„aalen“; zu einem richtigen Sonnen⸗ brand reichts doch erſt in einigen Tagen oder Wochen. „Da bleibt der Blick am Boden haften. Was hüpft da unbekümmert zwiſchen den vielen Le⸗ * 4 derlatſchen und Stoffſchuhen? Natürlich ein Spatz! Offenſichtlich ein junger, der die menſch⸗ liche Jagdluſt noch nicht kennt, aber immerhin ein unternehmungsluſtiger, furchtloſer, ſozu⸗ ſagen ein in Fn 7 An dieſer Stelle muß jemand ſein Frühſtücksbrot ausgepackt haben, oder ein Bub hat ſeine Hoſentaſche umgekrem⸗ pelt, in der er die Reſte einer ehemaligen Bre⸗ el verborgen hatte. Jedenfalls hat unſer 705 rbeit genug, all die kleinen Krümel aufzu⸗ leſen und mit gutem Appetit zu verſpeiſen. Immer ſpringt er exſt im letzten Augenblick zut Seite, wenn ihm eilige Füße zu nahe kommen; und immer findet er gerade an ſeinem neuen Platz neue Nahrung. Ein netter Kerl eigentlich! Der Kopf ſcheint etwas zu dick, dafür iſt das Schwänzchen hlich nicht ausgewachſen. Die Augen glänzen fröhli in die Welt. Ob er vielleicht nicht fliegen kann? Ich möchte gerne mal verſuchen, ihn zu fangen, aber wenn er fortfliegt, bin ich ein blamierter Vogelfänger— und wenn er bleibt, was ſoll ich mit einem Piepmatz, der nicht gelb iſt und nicht ſingt? Sowas darf ich nicht nach Hauſe bringen. Ich erinnere mich unangenehm einer Katze, die meine Gaſtfreundſchaft mit ausge⸗ ſucht ſchlechten Manieren belohnte. Eine mutige junge Frau enthebt mich wei⸗ terer Ueberlegungen; ſie bückt ſich flink und ſucht das Opfer ihrer Tierliebe zu greifen. Sch— ade! Der Spatz war ſchneller; er konnte doch fliegen und ſaß im Nu auf einem Aſt der nahen Baumes, Wahrſcheinlich iſt es ſein Stammbaum. Theobald. Kein SA-Dienſt am Murkkerkage Nur unaufſchiebbarer Dienſt wird durch⸗ »geführt Die Oberſte SA-Führung hat verfügt, daß am Muttertage, Sonntag. 21. Mai, der SͤaA⸗ Dienſt im allgemeinen auszufallen hat. Dies bedeutet jedoch nicht ein Verbot für SA⸗ Dienſtleiſtungen, die unaufſchiebbar ſind und daher unbedingt durchgeführt werden müſſen. Demgemäß entſcheiden die Gruppen, welcher SA⸗Dienſt trotz grundſätzlicher Richtlinien am Muttertage ſtattzufinden hat. Samstag, 20. Mai 1939 Alle Arbeitskräfte ſind voll auszunützen 600 unbedeukende Mannheimer Handwerksbetriebe werden geſchloſſen/ Welcher Betrieb kommt in Frage? In einem Staat, in dem es nicht nur auf jede Arbeitskraft ankommt, ſondern in dem es ſogar notwendig geworden iſt, die Arbeitskraft des einzelnen voll und ganz auszunützen, kann man es nicht zulaſſen, daß es ſelbſtändige Handwerksmeiſter gibt, deren geringer Ge⸗ ſchäftsumfang ſie zwingt, die Fürſorge in An⸗ ſpruch zu nehmen und andererſeits ihre Ar⸗ beitskraft teilweiſe brach liegen zu laſſen. Die Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters der Auskämmung beſchäftigt in Es wäre durchaus falſch zu glauben, daß bei der Feſtſtellung der überzähligen Handwerks⸗ betriebe willkürlich vorgegangen wird und daß man dieſen oder jenen Betrieb ſchließt, nur um ihn loszuwerden. Warum Schließung von Betkrieben? Wenn es notwendig geworden iſt, Hand⸗ werksbetriebe überhaupt zu ſchließen, dann be⸗ weiſt das eindeutig, daß es immer noch Hand⸗ Das Schuhmacherhandwerk gehört zu den übersetzten Handwerksberufen. Nur diejenigen Handwerker, die in ihrem Beruf nicht ihr volles Auskommen finden, werden ihre Selbständig- keit aufzugeben haben, die anderwärts voll eingesetzt werden können. über die Durchführung des Vierjahresplanes auf dem Gebiete der Handwerkswirtſchaft kommt nunmehr in Mannheim zur Auswir⸗ kung. Etwa 600 Löſchungen in der Handwerker⸗ rolle dürften in den nächſten Wochen vorgenom⸗ men werden! Daß innerhalb der Kreishandwerkerſchaft Mannheim die Auskämmung der Handwerks⸗ betriebe beſchleunigt durchgeführt wird, das zeigte der Verlauf einer Vollverſammlung aller Obermeiſter unter Vorſitz von Kreishandwerks⸗ meiſter Stark. Deutlich kam aber auch zum Ausdruck, mit welcher Gewiſſenhaftigkeit man an die Arbeit geht und welche ungeheure Ver⸗ antwortung zunächſt auf den Obermeiſtern der einzelnen Innungen und auf den anderen Männern liegt, die mit den Vorbereitungen für Wir ehren die Mütter unſerer Kinder Am Muttertag erſtmalige Derleihung der Ehrenkreuze In Mannheim und in den Landorten des Kreiſes findet am morgigen Muttertag zum erſten Male die feierliche Verleihung des Ehrenkreuzes der deutſchen Mutter ſtatt. In allen Ortsgruppen der NSDAp wird den Müttern im Rahmen einer kurzen Feier vom Ortsgruppenleiter das Ehrenkreuz überreicht. An der Feier nehmen alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, ſowie die Angehörigen der Formationen und Gliederungen teil, ebenſo ſind alle Volksgenoſſen dazu eingeladen. Nachſtehend geben wir Ort und Zeit der Verleihung für die einzelnen Ortsgruppen bekannt: Ortsgruppe: Almenhof Gemeinſchaftshaus 15 Uhr Bismarckplatz Zähringer Löwen Deutſches Eck Bäckerinnung Erlenhof Verbrauchergenoſſſch. 11„ aubenn Frauenſchaftsheim eudenheim⸗W. Union⸗Theater Friedrichsfeld Adler 11„ Friedrichspark Friedrichspark Horſt⸗Weſſel⸗Pl. Mädchenberufsſch. I 11„ Humboldt Capitol⸗Lichtſpiele 11 Jungbuſch Liedertafel Käfertal⸗Kord Schwarzer Adler 15„ Lindenhof Rheinpark. Neckarau⸗Nord Ev. Gemeindehaus 11„ Neckarau⸗Süd Ev. Gemeindehaus Neckarſpitze Schiffswerft Neckarſtadt⸗Oſt Turnhalle Uhlandſch. 11„ Neu⸗Eichwald Gemeinſchaftshalle Neuoſtheim Neuoſtheimſchule Plankenhof Kaſino 30. Januar Städt. Leihamt Rheinau Sportpl. d. NSDAP 11„ Rheintor Wartburg⸗Hoſpitz Sandhofen Ausgaſſe Nr. 1, 2. St. 11„ Schlachthof Schlachthof⸗Reſtaur. 14„, Samstag!) Seckenheim Schloßwirtſch.(Saal) 11„ Strohmarkt Caſino„ Waldhof Robert⸗Ley⸗Saal 1* Waldpark Waldp.⸗Reſt.„Stern“ 11„ Wallſtadt Ehrenhalle d. Ortsgr. 11„ Waſſerturm Adolf⸗Hitler⸗Schule Wohlgelegen Durlacher Hof — — —2— S— Altlußheim um Hirſch Brühl um Ochſen 11. Edingen eierraum„ Großſachſen Rathausſaal Heddesheim Zum Ochſen Hockengen Schulſaal ockenheim Roſe 830„ dohenſachſen Rathausſaal Ilvesheim Blindenſchule Ketſch Schulſaal 6 d. Grund⸗ und Hauptſchule Ladenburg Bahnhofhotel„ Leutershauſen um Löwen Lützelſachſen Schmittberger Hof„ Neckarhauſen Feierraum Neulußheim 5n Oberflockenbach ur Krone Oftersheim Zun Roſe Plankſtadt Zum Stern 1 5 Reilingen um Adler„ Schriesheim um Hirſch Schwetzingen großer Rathausſaal 11„ Sulzbach Zum Ochſen Weinzeim⸗Sid Walter⸗Köhler⸗Haus 11„ Weinheim⸗Süd Rathaus, gr. Sitzungſ. 11„ Zeichn.: Edgar John werkszweige gibt, die ſo ſtark überſetzt ſind, daß ſie nicht allen ſelbſtändigen Hand⸗ werksmeiſtern eine Exiſtenzmöglichkeit bieten So arbeiten z. B. noch viele kleine Mechaniker⸗ meiſter als ſogenannte„Fahrradflicker“ nur zwei bis drei Stunden im Tag und müſſen oft noch Unterſtützung beziehen, um überhaupt leben zu können. An anderer Stelle kann ihre Arbeitskraft reſtlos eingeſetzt werden. In den meiſten Handwerkszweigen bietet ſich ein ähn⸗ liches Bild. Wenn man bisher keinen großen Schritt weitergekommen iſt, dann lag das vor allem daran, daß die meiſten Handwerksmeiſter ihre Selbſtändigkeit nicht aufgeben wollten. Sie begriffen es nicht, daß es ehrenvoller iſt, in einem Betrieb ſeinen Mann zu ſtellen, als um jeden Preis ſelbſtändig zu bleiben und kümmerlich zu vegetieren. Die Verordnung über die Durchführung des Vierjahresplanes auf dem Gebiet der Hand⸗ werkswirtſchaft vom 22. Februar 1939 und die erſte Anordnung zur gleichen Verordnung geben jetzt die Möalichkeiten. das Handwerk ſo zu bereinigen, wie dies für das Handwerk ſelbft und im Intereſſe der Durchführung des Vier⸗ jahresplanes erforderlich iſt. Gewiſſenhafte Prüfung aller Umſtände Mancherlei Vorausſetzungen müſſen gegeben ſein, wenn es zur Löſchung eines Betriebes in der Handwerksrolle kommt. Da iſt zunächſt weſentlich, daß der Handwerksmeiſter perſön⸗ lich oder fachlich nicht die Eignung beſitzt, die von einem ſelbſtändigen Handwerker verlangt werden muß, oder daß ein volkswirtſchaftlich gerechtfertigtes Bedürfnis für die Aufrecht⸗ erhaltung des Betriebs nicht mehr beſteht. Zu prüfen ſind auf alle Fälle die Art, ört⸗ liche Lage und Einkommensverhältniſſe des be⸗ treffenden Handwerksbetriebes, die Zahl, Art, örtliche Lage und Entfernung von den anderen Betrieben des gleichen Handwerkszweiges, ſo⸗ iale Schichtung, Lebensgewohnheiten und ichte der Bevölkerung und ſchließlich die Er⸗ forderniſſe des Orts⸗ und Fremdenverkehrs. Die beabſichtigte Löſchung eines Betriebes wird dem Handwerksmeiſter von der Hand⸗ werkskammer mitgeteilt. Hiergegen iſt ein Einſpruch möglich. In allen Fällen aber arbeiten Handwerkskammer, Arbeitsamt und Deutſche Arbeitsfront Hand in Hand, um jede Härte zu vermeiden und die Handwerker in entſprechende Stellungen unterzubringen. Ein Anſpruch auf Entſchädigung bei Schließung des Betriebes beſteht nicht. Allerdings wird in manchen Fällen finanziell eingegriffen werden müſſen, da ja eine große Zahl kleiner Hand⸗ werksbetriebe zur Schließung gelangt, die überſchuldet ſind. Hier zeigt ſich wieder der Sinn der Gemeinſchaft: die lebensfähigen Handwerksbetriebe müſſen einen Zuſchlag zum Handwerkskammerbeitrag zahlen, der in den Härtefonds fließt. Wird es doch ähnlich wie bei der Landwirtſ biger der zahlungsunfähigen, ihren Betrieb aufgebenden Handwerker zu entſchädigen. Aus dem neuen Härtefonds können Gläubiger, die ſich ſelbſt in Notlage befinden, bis zu 50 v. H. ihrer Forderungen erhalten. Vor Einleitung eines Löſchungsverfahrens wird in jedem Falle das Arbeitsamt über die Möglichkeit der Unterbringung des Handwer⸗ kers gehört. In der Regel erfolgt eine Vor⸗ ladung, um dem Handwerker die Möglichkeit zu geben, freiwillig die notwendige Umſtellung vorzunehmen und den Betrieb zu Wenn auch kein Zwang ausgeübt wird, ſo dar doch nicht überſehen werden, daß z. B. au eine Umſchulung verlangt werden kann, wenn das Arbeitsamt feſtſtellt, daß dieſe Um⸗ ſchulung im Intereſſe des Vierjahresplanes notwendig iſt. 325 Allerdings wird man bei der Auskümmung auch darauf Rückſicht nehmen, ob der Hand⸗ werksmeiſter aciderwärts voll einſatzfähig iſt. vnd ob es nicht wegen vorgeſchrittenen Alters oder eines Gebrechens beſſer iſt, den bisherigen Zu⸗ ſtacnd zu belaſſen. So wird man auch bei den Handwerkern au' dem Land weitgehende Rück⸗ ſicht darauf nehmen müſſen, ob der Betrieb— ſelbſt wenn er nicht aanz ausgenützt iſt— nicht doch aus volkswirtſchaftlichen Gründen erhalten bleiben muß In der Verordnung vom 22. Februar 1939 ſind die als beſonders überſetzt ermittelten Handwerkszweige genau aufgezählt. Es handelt ſich um Bäcker, Metzger, Friſeure, Schuhmacher nand Herrenſchneider. Für Mannheim liegen die Verhältniſſe nun ſo, daß ſämtliche 600 Bäcker nand 395 Metzger ihren Verpflichtungen voll urd ganz nachkommen und feſtſteht, daß einzelne Betriebe nicht notleideend ſind. um unter die Verordnugig fallen zu müſſen. Von den 550 ſelb⸗ ſtändigen Friſeuren ſind 9 v. H. zur Löſchung in der Handwerkerrolle vorgemerkt. Die Liſte der Schuhmacher verzeichnet in Mannheim 553 Be⸗ triebe, von denen 18 v. H. zur Löſchung in Frage kommen würden und voe denen man dann etwa 7 v. H. löſchen wird. Die ſtärkſte Ueberſetzung unter den als notleidend bezeich⸗ neten Handwerkszweigen iſt bei den Herren⸗ ſchneidern zu verzeichnen. Von den 449 ſelb⸗ ſtändigen Geſchäften werden etwa 20 v. H. ver⸗ ſchwinden müſſen. Die übrigen Löſchungen ver⸗ teilen ſich auf die oaeideren Handwertergruppen Weibliche Handwerker. alſo Schneiderinnen uſw. averden von dieſer Aktion nicht erfaßt. —— Wo ſitzen die Kriegshetzer? Heute 26 Lichtbildervorträge im Kreis Mannheim Ueber die Kriegsſchuldlüge und ihre Erfin⸗ der ſprechen heute Samstagabend in allen Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Redner der Partei zu intereſſanten Lichtbildern, die von der Reichspropagandaleitung herausgegeben wor⸗ den ſind. Kein Volksgenoſſe darf dieſe wichtige Aufklärung verſäumen, zumal gerade jetzt wie⸗ der eine verantwortungsloſe Kriegshetze in ge⸗ wiſſen, uns nicht freundlich geſinnten Ländern getrieben wird. Wir haben bereits am Don⸗ nerstag die Liſte der Verſammlungen und Red⸗ Aerrlich erfrischencc gründlich reinigend und dobei den Zahnschmelz schonend.— Sroſſe Tube 40 2l., kleine Tube 25 El. 2 116 ner veröffentlicht und tragen dazu nach, daß ſich die Ortsgruppen Friedrichspark und Plan⸗ kenhof im Caſino zuſammenfinden, wo Pg. O. Freiſinger, Mannheim, ſprechen wird, wäh⸗ rend die Verſammlung der Ortsgruppen Stroh⸗ markt und Neckarſpitze in der„Liedertafel“ ſtattfindet; dort ſpricht Kreisredner Pg. Keck, Mannheim.— Die Veranſtaltung der Orts⸗ gruppe Neckarhauſen wird im„Badiſchen Hof“ abgehalten mit Kreispropagandaleiter Pg. Beile als Redner. Expreßgutverkehr an pfingſten Zur Sicherſtellung einer reibungsloſen Ab⸗ wicklung des Reiſe⸗ und Expreßguwerkehrs zu Pfingſten mußten in den letzien Tagen vor dem Feſt Sendungen, deren Behandlungen beim Ein⸗ und Umladen Schwierigkeiten bereiten, vom Expreßgut⸗ und beſchleunigten Eilgutver⸗ kehr ferngehalten werden. Es werden daher in der Zeit vom 22. bis 29. Mai folgende Güter von der Annahme als Expreßgut und beſchleu⸗ nigtes Eilgut ausageſchlof ter(gemäß Anl. 7. des Deutſchen Eifenbahn⸗, Perſonen⸗ und Expreßgutdienſtes); 2. unhand⸗ liche Güter, z. B. Kanere öbelſtücke, große Ballen, lebende Pflanzen, Leitern, Stangen uſw. von mehr als 3 Meter Länge; 3. Güter im Einzelgewicht über 50 Kilogramm. Es empfiehlt ſich, derartige Sendungen vor In⸗ krafttreten der Sperre aufzuliefern oder von der Eilgutbeförderung Gebrauch zu machen. Geſchenke du/Vöhlen. GrobsUwôohl TN AN für den lluuttertag Konditorei-Kaffee H. C. C1. 8 euf 21658 en: 1. Sperrige Gü⸗ ft notwendig ſein, die Gläu⸗ 4 ———— —————— —— ———————————— —̃—————————— —— Zneenenan aprertrdlshat rrinsarheeprntetrernheazer4n, Zosner W3 3——— „Hakenkreuzbannert“ Samstag, 20. Mai 1959 OOas ist heute(os“ Samstag, den 20. Mai. Nationaltheater:„Ingeborg“, Komödie von Curt-Götz Ausſtellung„Japaniſche Gebrauchsgegen⸗ nde“. Kleinkunſtbühne Libelle: Wiener Revue. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen. Palaſtkaffee — Café Wien, Weinhaus Hütte, Grinzing⸗ Tanz:'s Holztiſtl im Mannheimer Hof, Parkbotel Eeremitage⸗ Bar in der Libelle. Waldparkreſtaurant am Stern, Reichsautohahngaſtſtätte, Flughafengaſt⸗ ſtätte, Rennwieſen⸗Gaſtſtätte. Stüdtiſche Muſikbücherei, C 2, 1: Noten⸗ und Bücher⸗ ausgabe, Leſeraum und Schallplattenraum: Di, Ir 10—13, 16—19 Uhr; Mi, Do 10—16 Uhr. Ständige Darbietungen: Städtiſche Kunſthalle, Moltteſtraße 9: Dienstag bis Samstag 10—13, 15—17 Uhr, Leſeſaal: Dienstag bis Freitag 10—13, 15—17, 19.30—21.30, Uhr: amstag 10—13, 15—17 Uhr; Sonntaa 11—13 Uhr. m Karl Albiker— Das geſammelte rk. Theatermuſeum, B 7, 20: Montaa bis Sonntag 10 bis 13, 15—17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dal⸗ bergzeit. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr; Samstag 11—13 Uhr Leſe⸗ fäle: Montag bis Freitag—13. 15— 19 Uhr; Sams⸗ tag—13 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giam⸗ battiſta Bodont und Joh. Gottlieb Fichte Planetarium im Luiſenparkt: Vorführung des Stern⸗ profettors: Montag bis Freitag 16 Uhr; Sonntag 16 und 17 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpart: Montag bis Samstag.30 3 17 Uhr; Sonntag—12, 14— 17.30 Uhr. Stüdtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr; Dienstag und VTeinach Mirſchauelle prospekto Kostomlos von der Minerslbrunnen àas Bad Oderningon Donnerstag 10.30—12.30 Uhr: Mittwoch, Freitag 16 bis 19 Uhr. Jugendauslethe: Dienstag 14—17 Uhr; »Donnerstag 16—19 Uhr Leſeſaal: Montag bis Samstag 11—13 Ubr; Montag bis Freitag 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag, Freitag 16—19 Uhr, Mittwoch 16—20 Uhr. — Jugendbücherei, k 7, 46; Dienstag, Donnerstag 16—20 Uhr; Freitag 15—19 Uhr Kinderleſeballe: Montag, Mittwoch, Freitag Samstag 15—19 Uhr Stüdtiſche Muſitbücherei, L 2, 9: Ausleihe: Diensꝛag, Freitag 10—13, 16—19 Uhr. Schallplattenvorfüh ⸗ rung: Donnerstag 10—16 Uhr. Tierpark im Käfertater Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Rundfunk-Programm für Samstag, den 20. Mai. Reichsſender Stuttgart: 5,45 Morgenlied, Zeit, Wetter, cmmaſiit: 6,30 Frühkonzert;.00 Nachrichten; .00 Waſſerſtandsmelvungen:.10 Gymnaſtit: 8. 30 Wohl belomms! Morgenmuſik:.20 Für dich da⸗ heim: 10.00 Freitorps auf Wache vor Deutſch'and: 11.30˙ ꝓVolksmufft und Bauernkalender; 12.00 Mit. lagskonzert; 13 00 Nachrichten: 13.15 Mittagskonzert: 1460 Bunte Volksmufik; 15.00 Gute Laune! 00 Bunte Melodien: 18.00 Tonberich“ der Woche 19.00 Rhythmus! Rhythmus! Induſtrie⸗Schallplatten; 2000 Nachrichten: 20% mMiun, ꝛur Untexboltung: 21 15„Alle Neune!“ Ein Kegelſyiel um Leute von geſtern heute: 22 00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sport⸗ hericht; 22,30 Tanzmuſik: 24.00 Nachtkonzert. Deutfclandſender:.10 Eine kleine Melodie: 6 30 Frübkonzert:.00 Nachrichten: 10.00 Freikorys auf Mache vor Deutſchland. Hörſpiel. 10 30 Fröhlicher Kinderoarten: 11.30 Dreißia bunie Minuten: 12.00 Mittaaskonzert: 13%5 Uhr Neueſte Nachrichten: 14 Allerlei von zwei bis drei; 15.15 Buntes Wochen. ende. 16 00 Mittaasfonzert: 18 0% Oper in Lüh⸗ek: 18 45 Eine kleine Meſodie: 19 00 Sport der Moche. 19˙15 Blasmuſif: 2000 Nachrichten: 20.15 Klänge aus Wien, 22 00˙ Nachrichten Wetter⸗ und Sportb.⸗ richt; 22.20 Eine kleine Nachtmuſik; 23 Tanzmuſik Wer mit mir reden will, der dorf nicht bloß seine eigene Meinung höten wollen. RMO D¹e. Naturſchutzgebiet vor Mannheims Toren Ein heimatkundlicher Rundgang auf der Koller⸗Inſel Der Naturſchutz, dem in Großdeutſchland durch das Reichs⸗Naturſchutz⸗Geſetz in umfaſ⸗ ſender Weiſe ſtaatliche Regelung zuteil gewor⸗ den iſt, war von jeher ein wichtiges Aufgaben⸗ gebiet des Landesvereins„Badiſche Heimat“. Deshalb folgten am vergangenen Sonntag die Mitglieder gern und zahlreich der Einladung des Vereinsführers, Prof. Dr. Leupold, zu einer Fahrt nach dem Naturſchutzgebiet der Koller⸗Inſel bei Otterſtadt in der Pfalz. Dieſe Landſchaft verdankt ihre heutige Geſtalt dem großen Werte der Rheinkorrekticn des Bad. Rheinbau⸗Ingenieurs Joh. Gottfried Tulla, der vor über 100 Jahren unſeren Rhein aus einem Wildſtrom zur ſchifſbaren Waſſerſtraße umſchuf und durch Abſchaeidung der zahlreichen Stromſchlingen die ſtändige Gefahr der Ueber⸗ flutung des Ufergeländes beſeitigte, damit aber auch dem„gebändiaten Strom“ Land zu rei⸗ cher Kultivierung abrang. Die Koller⸗Inſel iſt von einer großen Rheinſchlinge vollkommen um⸗ zogen und eingerahmt von dichtem Auenwald, in den wieder einzelne Altrhein⸗Arme eingebet⸗ tet ſind. Das Innere der Inſel, ein wohl ange⸗ bauter Landſtrich in der Ausdehnuna von etwa 3 Kilometer Länge und 1½ Kiloeneter Breite iſt im übrigen volltommen unbewohnt, ſein Beſit⸗ ſtand iſt an die Nachbarorte öͤſtlich und weſtlich aufgeteilt, doch ſind es in der Hauptſache ha. diſſchhee Bauern, die hier der Kulturarbeit für die Volksernährung obliegen; ſo iſt ſchon ſeit den Zeiten der Rheinbegradiauna die Kol⸗ lerinſel, obwohl lints des Hauptſtroms gelegen, badiſcher Boden. Unſer Ausflugsziel war nun der die Inſel umrahmende Waldgürtel bei Otterſtadt, der, ge⸗ ſchützt gegen alle Eingriffe, das Leben der Bäume, Sträucher und Pflanzem als Niſtplatz zahlreicher Singvögel und Aufenthalt von Wild aller Art aufs günſtigſte zur Entfaltung bringen kann. Die drei Stunden, die den Beſuchern des geſchützten Bereichs vergönnt waren, vermittel⸗ ten durch die Schönheit und Eigenart der Land⸗ ſchaft, die erhabene Natur, ja die Feierlichkeit, die über allem lag, unverlöſchliche und unver⸗ geßliche Eindrücke, die noch vertieft wurden durch all die wertvollen Hinweiſe, die man der ſachverſtändigen Führung der Herren Amers⸗ bach und Fahrnbach verdankte. Nachtigallengeſang empfina uns aleich beien Eintritt in das Waldgebiet, wo der Pfad von hohen Eichen, Erlen und Buchen, dann wieder von Pappeln, Eſchen, dichtem Weibengebüſch, vieläſtigem Geſträuch und ſomit beſten Niſt⸗ plätzem unſerer Vogelwelt bealeitet wird. Wir hörten ein vielſtimmiges Frühliergskonzert: Grasmücke, Goldammer, Buchfint, Kohl⸗ und Schwanzmeiſe, Rotkehlchen und Fitis⸗Laub⸗ ſänger, ſowie den Zilpzalp(Weiden⸗Laubſänger) und die Droſſel, über deren frohem Geſana ſich ſtets wieder die Nachtigall als Königin behaup⸗ tete. In eigenartiger Abwechſlung ertönten dann die merkwürdigen Scknarr⸗Laute des Heuſchrecken⸗Rohrſängers, deſſen„Geſang“ an die Lebensäußerungen eines Froſches eder einer Heuſchrecke erinnerte. Auch ein Laubfroſch machte der Jugend Freude, der aber nach kurzer Gefangenſchaft wieder in die goldene Freiheit hüpfen durfte. Als es dann weglos durch das Gebüſch des feuchten Auenwaldes aing, wurde uns ein Wildpfad gezeigt und die Stelle, wo der Rehbock ſein Gehörn„abzufegen“ pflegt. Mancherlei erfuhren wir von Neſtbau, Brut⸗ pflege, Fütterunasweiſe der Singvögel: Pflan⸗ zenkundige ließen uns Einblicke in allerlei bo⸗ taniſche Geheimniſſe tun, da in dieſem Gebiet ſich natürlich ein großer Reichtum der Flora entfalten kann und alles üppia gedeiht. Wir ſahen auf feuchten Wieſen in vielfacher Far⸗ benabwandlung vom dunkeln Violett bis zuen leuchtenden Weiß den Beinwell, auch die Blätter des Kalmus, der aber erſt im Juni ſeine merk⸗ würdige Kolbenblüte träat, und aus dem Grün des Inſeldammes leuchtete eine feine fleiſch⸗ farbige Orchidee, die Orehis militaris. Auch dem Waſſer⸗Geflügel aalt die Aufmerk⸗ jamkeit: ſo trieben auf einem Altrheinarm— von uns mit dem Fernalas beobachtet— die Haubentaucher ihr munteres Spiel, Wildenten zogen wie eine Fliegergruppe ſchön unter ſich ausgerichtet dahin, und von hoher Eſche floa eine Ringeltaube ins weite Inſelgelände hin⸗ ein; auch ein Eisvogel nahm pfeilſchnell ſeinen Weg zum Waſſer. Da unſer kundiger Begleiter Mitarbeiter bei der Vogelwarte Roſſitten iſt, koneite er uns auch berichten, wie der ganze Lebensgang der Vögel dieſes Bezirts durch das Mittel der Beringung unter genaueſter Be⸗ obachtung ſteht, ſo daß mit der Zeit viele Rät⸗ fel im Leben unſerer gefiederten Freunde, zumal der Singößpel, gelöſt werden können. Alle Teilnehmer waren am Ende dieſer ſo lehr⸗ und genußreichen Heimatfahrt von tiefem Damk für die Veranſtalter erfüllt und erneuer⸗ ten in ſich das Gelölnis, ſich mit allen Kräften einzuſetzen für den Schutz und die Erbaltung unſerer herrlichen Natur. Dr. H. N. Kleine Mannheimer 75. Geburtstag. Frau Sophia Harzheim, Mannheim,( 6, 4, feiert heute Samstag, in körperlicher und Harta Friſche ihren 75. Ge⸗ burtstag. Der Jubilarin herzliche Glückwünſche! 80. Geburtstag. Frau Barbara Schmit, geb. Keck, Mannheim⸗Neckarau, Waldhorn⸗ ſtraße 33, feierte am Freitag, 19. Mai, bei guter Geſundheit ihren 80. Geburtstag. Der hoch⸗ 17 Volksgenoſſin unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche! Noch ein Geburtstagskind. Frau Auguſte Kratz, Wwe, geb. Weick, Mannheim, Schloß, rechter Flügel, begeht morgen Sonntag geſund und in geiſtiger Regſamkeit ihren 80. Geburts⸗ tag. Wir gratulieren und wünſchen der Jubilarin einen zufriedenen Lebensabend. Silberne Hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit beging am geſtrigen Freitag das Ehe⸗ paar Joſef Zeller, Maurerpolier, und Frau Albertine geb. Reiſter, Mannheim⸗Wallſtadt, Wallſtadter Straße 182. Dem Jubelpaar alles Gute für die Zukunft! Rückgang des hohen Waſſerſtandes. Wenn auch der Himmel ſeine regenſpendende Tätig⸗ keit immer noch nicht eingeſtellt hat, ſo iſt der Waſſerſtand unſerer Flüſſe doch langſam im Rückgang begriffen. Der Neckar, der am Dienstag mit 6 Meter ſeinen Höchſtſtand er⸗ reicht hatte, iſt um dreiviertel Meter auf 5,24 Meter zurückgegangen. Der Rhein, der es nur auf 5,75 Meter gebracht hatte, verlor nur einen halben Meter Waſſer und iſt jetzt mit einem Pegelſtand von 5,25 Meter dem Neckar ziemlich angeglichen. Blütenkerzen am Nerkardamm. Seit einigen Tagen ſtehen die Kaſtanienbäume längs des Neckardamms in voller Blüte. Aber auch an⸗ derwärts kann man die Blütenpracht der weißen und roten Kaſtanien bewundern und dabei feſtſtellen, wie weit verbreitet bei uns die ſogenannte Roßkaſtanie iſt. Da und dort ſteht auch der Flieder in voller Blüte, aber dieſe Pracht iſt doch ſo langſam im Schwinden begriffen— 45 daß wir in dieſem Jahre allzuhäufig Gelegenheit hatten, bei Sonnen⸗ ſchein die Fliederblüte zu genießen. Frohe Gemeinſchaft beim MG„Flora“. Nach einer Reihe von Jahren hat die Vereins⸗ führung des MGV„Flora“ die Damenkaffee⸗ kränzchenn wieder eingeführt. Vergnügumas⸗ obmann Michel Kunz begrüßte etwa 150 Sän⸗ gerfrauen mit humorvollen Worten und aab dann das Zepter des bunten Nachmittags Bertl Grether. Was ſie über Sänger und Sänger⸗ leben zu berichten wußte, war eine Plauderei voll Humor und Witz. Das Floraquartett, von Muſildirektor Friedrich Gellert begleitet, fand herzlichen Beifall. Karl Ilg und Friedel Bel⸗ zer erfreuten mit zwei Violinſoli, während ſich die kleine Ria Mühlum mit ihren Mundart⸗ gedichten als echtes Mannemer Kind entpuppte. Günther Bickelhaupt bewährte ſich als Pianiſt. Abends fanden ſich dann die Männer ein, die nur fröhlichen Geſichtern begegneten. Natürlich 0 jetzt auch der ſtattliche Chor zu ſeinem techt. Wehrabzeichenträger in RKheinau! Morgen ſind die Wiederholungsübungen Zur Teilnahme an den Wiederholungs⸗ übungen ſind verpflichtet: Alle Träger des SA⸗ Wehrabzeichens mit dem Verleihungsdatum vor dem 1. 1. 1939, ſowie Fördernde Mitglieder der j, Korpsangehörige des NSͤc, Förderer des NScia und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, ſofern ſie nicht Angehörige der h, des NSäc oder des NSß ſind. Von der Teilnahme an den Wiederholungs⸗ übungen ſind befreit: Träger des SA⸗ Wehrabzeichens, die ihre dauernde Untauglich⸗ die überanſtrengt ſind, erfriſcht u. kräftigt das belebende, Blutzirkulation, anregende Efaſit⸗Fußbad. Befreit von Gchmerzen, Drücken, Brennen und Stechen, erweicht Schwielen und Hornhaut. 8 Bader 90 J. In allen Apotheken, Drogerien n. Fach⸗ , geſchäften auch Efaſit⸗Fußcreme,⸗Puder Hund ⸗Hühneraugen⸗Tinktur erhältlich. Grafisproben vom Efafit München 27 l. keit auf Grund einer ärztlichen Beſcheinigung oberſten SA⸗Führung a. d. D. nach⸗ veiſen. Die Nichtteilnahme hat die Entziehung des SA⸗Wehrabzeichens zur Folge. Angetreten wird am Sonntag, 21. Mai, um 7 Uhr im Baggerloch bei Holzwerke Schütte⸗ Lanz, Brühl. Anzug: Angehörige uniformierter Verbände in Uniform, ſonſtige Teilnehmer in geeigneter Marſchkleidung. Alle Teilnehmer haben Sportkleidung mitzubringen. Das SA⸗ Wehrabzeichen iſt anzulegen. Ferner ſind noch ſolgende Unterlagen mitzubringen: SA⸗Wehr⸗ abzeichenurkunde(ſofern bereits im Beſitz), Uebungsbuch(Leiſtungsbuch oder Leiſtungs⸗ karte), Beſitzzeugnis und 30 Pfennig für Muni⸗ tion und Verſicherung. „Der Vierte kommk nicht“ Alhambra: Das iſt einer jener nach berühmten Buchvorbildern gemachten Kriminalfilme, in denen ſo ziemlich alle unſchuldigen Mitſpieler verdächtig ſind; alle haben einen gewiſſen un⸗ ſympathiſchen Zug, nur der eine nicht, der untadelhafte Gentleman, der dann doch zu allerletzt überführt wird. In dieſem Falle ſtürzt ſich der Mörder aus dem Flugzeug ins Meer, ein Abſchluß, der an einen kürzlich hier gezeigten Film aus ähnlichem Milien erinnert. Der Handlung liegt ein Kriminalfall zugrunde, der ſich vor einigen Jahren in Stockholm er⸗ eignete und der auf überraſchende Weiſe ge⸗ klärt wurde. Unter der Regie von M. W. Kimmich wurde dieſer Tobis⸗Film mit Tempo und den nötigen Spannungsmomenten geſtaltet; einige Szenen ſind allerdings für die Leinwand ungewohnt theatraliſch geraten. In der Hauptrolle gibt ſich Ferdinand Marian als Finanzgewaltiger undurchſichtig und rückſichtslos. In ſeinen Ge⸗ genſpielern erkennen wir Werner Hinz, Dr. Stimmel und Franz Schafheitlin, des weiteren ſind männliche Rollen mit Alexander Engel, Karl Fochter und Werner Scharf durchweg,gut beſetzt. Die Frauen treten im Spiel etwas zu⸗ rück: wir erwähnen Dorothea Wieck, Eliſabeth Wendt, Lina Loſſen und Charlott Daudert.— Wilhelm Nagel. — — KARLNEEF Lleferung der Hotelküchen· Einrictungen Bretten i. B. Ph. Täffner Ausführung der AILERARSEieN Schwelzinger Straße 115 L 4,9 am Bezir Ks amt Oiedererõẽſſnungl Gasftsfäfte Zum Schloßkeller L 4, 9 wird heute abend 6 Uhr nach voll- p. WALITER W/einheim à.., Luisensir. Lieferung der Sfühle ständiger Neugestaltung wie dereröfinei. Anerkannt guie Küche Gepflegie Weine · Bürgerbröͤu- Biere Nikolaus Hufh und Frau Fritz Hübner jun. Aus führung der Sspenqler-Arbeiten Kobellsfraße 5 — August Renschler Aus fuührung der WANDPLATTIENARBEITEN Schimperstraße 30-44 Karl Steinmelz Ausführung der (HOLZVERTAFELUING) NMannheim-Feudenheim Kirchbergsftroße 15 ucht ten, Siche ſich i unter einen um d ucht ezie wenn Fami Fr wirt vergri Art a und e RMe Schwe Hagte ger a⸗ Ehren lo dal fähig gen zi beant! fängn kannte zwei Wie wieder Muſikf iſt als zelnen Beſuch das ge ſtück d ten Fe zelnen daß es darauf Anleit des P. niſten geht, a am Ol des F. ſikfeſt in ein ſchen? ſo ken ſchöpfe der Lo det er Beitra lieſt er dene e großen gen ge ſer ob⸗ das I Meiſte burg; Beitra zunehr ßen ze Anlaß Pfitzn. ein r Lander beſtant 9⁵9 aab Bertl nger⸗ derei von fand Bel⸗ ſich dart⸗ ppte. aniſt. „die irlich ineen u! n ngs⸗ SA⸗ tum ieder derer ligen r, ngs⸗ SA⸗ glich⸗ verl gung nach⸗ des „ um jütte⸗ ierter er in hmer SA⸗ noch Vehr⸗ eſitz), ings⸗ ſtuni⸗ vurde tigen zenen ſd 2 er eim — S 2. — „Hakenkreuzbanner“ Blick ũbers Cand Samstag, 20. Mai 1959 keßie badiſche meldungen Mannheimer in einen Waſſergraben geraſt Heidelberg, 19. Mai. Eine Mannheimer verunglückte auf der Ziegelhäuſer andſtraße beim Ausweichen eines anderen Fahrzeugs. Das Motorrad mit rannte in einen Waſſergraben und überſchlug ſich. Dabei wurden der Kraftradler, ſeine Frau und ihr Kind ſchwer verletzt. Die Verletzten fanden Aufnahme in einem Krankenhaus. Sicherungsverwahrung für Gewohnheits⸗ verbrecher Pforzheim, 19. Mai. Wegen ſchweren verſuchten Diebſtahls und Erpreſſung verur⸗ teilte die Pforzheimer Große Strafkammer den verheirateten 32jährigen Robert Grieſin⸗ er, der wiederholt vorbeſtraft iſt, zu einer 15 ü von zwei Jahren, ſechs Mona⸗ ten, fünf Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungsverwahrung an. Grieſinger hatte ſich in diebiſcher Abſicht des Nachts in das Schlafzimmer einer verheirateten Frau, mit der er unerlaubte Beziehungen unterhielt, ein⸗ geſchlichen und wurde dort von dem Ehemann unter dem Bett entdeckt. Er hatte dann noch einen Brief an ſein Verhältnis geſchrieben und um die Herausgabe von 80 bis 100 RM er⸗ ucht mit der Drohung, daß er die intimen A dem Ehemann melden würde, wenn er das Geld nicht erhalte. Familienzwiſt mit Rebſtoch ausgetragen Freiburg, 19. Mai. Der 42jährige Land⸗ wirt Georg Wehrle aus Ehrenſtetten(Breisg.) vergriff ſich in ſeiner bekannt gewalttätigen Art an 1 eigenen älteren Schweſter tätlich und erhielt dafür wegen Körperverletzung 100 RM Geldſtrafe, Ein geſteigerter Haß auf ſeine Schweſter und deren Mann löſte beim Ange⸗ klagten ſpäter einen Angriff auf ſeinen Schwa⸗ ger aus, den er eines Tages im Rebfeld von Ehrenſtetten mit einem Rebſtecken niederſchlug, ſo daß der Ueberfallene zehn Tage arbeitsun⸗ fähig war und heute noch unter den Verletzun⸗ gen zu leiden hat. Zur Sühne für dieſe Roheit beantragte der Staatsanwalt drei Monate Ge⸗ fängnis. Das Freiburger Schöffengericht er⸗ kannte wegen gefährlicher Körperverletzung auf zwei Monate Gefängnis und Koſtentragung. Mittelſchlag⸗Schnauzer Die grüne bilde feiert Jubiläum Hundert Jahre Badiſcher Forſtverein/ Hauptverſammlung in Offenburg In dieſen Tagen kann der badiſche Forſtwer ⸗ ein als eine der älteſten forſtlichen Berufs⸗ organiſationen in deutſchen Gauen ſein 100⸗ jähriges Beſtehen feiern. Es iſt wohl kein Zufall, daß ſich die Männer der grünen Gilde gerade in Baden ſchon ſehr früh zuſammengefunden haben, iſt doch Ba⸗ den eines der waldreichſten Länder des Rei⸗ ches. Nahezu 40 Prozent ſeiner Bodenfläche K18 mit Wald beſtockt und die Hege und Pflege ieſes Waldes lag und liegt den naturlieben⸗ den Badenern immer am Herzen. Die Hege des Waldes iſt auch der eigentliche und letzten En⸗ des einzige Zweck des badiſchen Forſwereins. Den Anſtoß X3 Gründung dieſes Vereins rla Sihe———— gültigen— badiſchen Forſtgeſe am 15. November 1833. Dieſes Forſtgeſetz brach*e rganiſation des Forſtdienſtes in Baden. Eine Umbildung des geſamten Forſtweſens J damit Hand in gab wohl der E —— damals eine völlig neue Hand: unter den badiſchen ein xeges Leben, und allent Wehrhafte Burgen Hoch oben auf den Felsen von Idar-Oberstein stehen am Westwall die Kasernen der Wehr— macht, die zu den schönsten Deutschlands gehören. Burgen der neuen Zeit! beſtand die Prüfung Glänzender Verlauf der großen Gebrauchs⸗ und Meldehundeprüfung in Oftersheim oftersheim, 19. Mai. Die am letzten Sonntag hier abgehaltene große Gebrauchs⸗ und Meldehundprüfung, bei der Landesfach⸗ ſchaftsvorſitzender J. Lehmann(Mannheim), als Prüfungsrichter tätig war, nahm einen über Erwarten günſtigen Verlauf, zumal dank dem guten Wetter mehr als 1000 Perſonen zu der nachmittäglichen Werbevorführung erſchie⸗ nen waren. Erſter in der Klaſſe der Schutzhunde, Stufe I, wurde Klee(Oftersheim) mit ſeinem Deut⸗ ſchen Schäferhund; Erſter der Stufe II wurde überlegen f5 Banſpach(Mannheim) mit ſeinem Rieſenſchnauzer; Erſter der Stufe III wurde Jung(Mannheim) mit ſeinem Deut⸗ ſchen Schäferhund. Bei der überaus ſchwie⸗ rigen Meldehundprüfung der Stufe II, die unter anderm das Ablaufen einer 6 Kilometer langen Strecke auf offener Landſtraße von dem Hund verlangt, ſiegte der von K. Reine⸗ muth(Neckarau) geführte Deutſche Schäfer⸗ ſund Aſtor vom Grüngewann(Beſitzer A. ollmann, Mannheim), der ſpäter auch bei den Publikumsdarbietungen mit Kunſtſpringen Interessante Festschrift für Donaueschingen Zum 2. Oberrheiniſchen Muſikfeſt Wie im letzten Jahr erſchien auch diesmal wieder eine Feſtſchrift zum„2. Oberrheiniſchen Muſikfeſt in Donaueſchingen“, die wieder mehr iſt als lediglich eine Hinführung zu den ein⸗ zelnen Veranſtaltungen. Natürlich kann der Beſucher aus dieſer Feſtſchrift zunächſt einmal das genaue Programm erſehen, das das Mittel⸗ ſtück der 36 Seiten umfaſſenden reich bebilder⸗ ten Feſtſchrift bildet. Wenn wir aber die ein⸗ zelnen Beiträge überſchauen, ſo erkennen wir, daß es den Herausgebern nicht in erſter Linie darauf ankam, auf dieſen 36 Textſeiten einzelne Anleitungen zu den verſchiedenen Nummern des Programms und zu den einzelnen Kompo⸗ niſten zu geben, ſondern daß die Abſicht dahin geht, aus dieſer den Geiſt der Kulturlandſchaft am Oberrhein ſprechen zu laſſen. Der Beſucher des Feſtes ſoll mit der Stadt, in der das Mu⸗ ſikfeſt ſtattfindet, bekanntgemacht werden, er ſoll in einer geſchichtlichen Ueberſicht den muſikali⸗ ſchen Ausdruck des Landes am Oberrhein eben⸗ ſo kennen lernen, wie er über große muſik⸗ ſchöpferiſche Perſönlichkeiten und Dichter aus der Landſchaft etwas erfahren ſoll. Daher fin⸗ det er auf den erſten Seiten der Feſtſchrift einen Beitrag„Die Baudenkmäler Donaueſchingens“, lieſt er mit Intereſſe den Artikel„Klanggewor⸗ dene Seele des Oberrheins“, in dem in einer großen muſikgeſchichtlichen Ueberſicht der Bo⸗ gen geſpannt wird über das ganze Gebiet die⸗ ſer oberrheiniſchen Landſchaft. Weiter aber bot das Jubiläum, auf das in dieſem Jahre das Meiſterwerk Erwin von Steinbachs in Straß⸗ burg zurückſchauen kann, Anlaß genug, einen Beitrag„Muſik im Straßburger Münſter“ auf⸗ zunehmen, wie auch der 70. Geburtstag des gro⸗ ßen zeitgenöſſiſchen Komponiſten Hans Pfitzner Anlaß bot, ſich einmal mit dem Thema„Hans Pfitzner in Straßburg“ zu beſchäftigen. Daß ein reger geiſtiger Austauſch zwiſchen den Landen am Oberrhein und dem Sudetenland beſtanden hat, beweiſen nicht allein die Stilver⸗ und Kabelziehen(Telefonverbindung über 1000 Meter in 8 Minuten!) ganz erſtaunliche In⸗ telligenz⸗ und Dreſſurleiſtungen vollbrachte. Ebenſo muſterhaft. arbeitete Lehmann (Mannheimg) mit ſeinem nur auf Sichtzeichen, ohne jedes Kommando abgerichteten Rottweiler Zito von Trifels, und auch. Banſpach (Mannheim) tat ſich wieder mit ſeinem Rie⸗ ſenſchnauzer durch exakte Meldeübungen her⸗ vor Eine beſondere Ueberraſchung war es, daß im Rahmen dieſer Veranſtaltung zum erſten Male in Deutſchland ein Mittelſchlag⸗ ſchnauzer ſeine Gebrauchs⸗ und Melde⸗ hundprüfung ablegte. Das Tierchen ſtammt von dem Mannheimer Züchter Auguſt Kraft und konnte unter Führung ſeines Beſitzers Auer(Oftersheim) in Stufe 1 der Schutz⸗ unde mit 91 Punkten den zweiten Platz be⸗ egen. Die rührige Ortsfachſchaft Oftersheim unter ihrem Vorſitzenden F. Nickoley kann mit ihrer Tätigkeit für das im Ernſtfalle ſo wichtige Gebrauchs⸗ und Meldehundweſen ſehr zufrieden ſein. wandtſchaften zwiſchen Schlackenwerth und Ra⸗ ſtatt uſw., ſondern zeigt ſich auch in der Le⸗ bensgeſchichte Kalliwodas, des einſtmaligen Ka⸗ pellmeiſters in Donaueſchingen, die in der Feſt⸗ ſchrift unter dem Thema„Johann Wenzel Kal⸗ liwoda zum Gedächtnis“ aufgezeichnet iſt. Eben⸗ ſo wenig durfte aber der andere große Muſik⸗ meiſter der Stadt der Donauquelle vergeſſen werden. Wir finden das, was er für die Stadt bedeutete, in dem Beitrag„Conradin Kreutzer in Donaueſchingen“ aufgezeichnet. Wieder ein anderer Beitrag beſchäftigt ſich mit dem mehr allgemeineren, deswegen aber nicht weniger wichtigen Thema„Volksmuſik und Kunſtmuſik am Oberrhein“. Die Verwandtſchaft zwiſchen Muſik und Dichtung finden wir in dem Bei⸗ trag„Muſik und Dichtung des Oberrheins“ auf⸗ gezeichnet, der gleichzeitig eine Ueberleitung zu den beiden letzten Beiträgen der Feſtſchrift ſind, die nun ganz in den Bereich der Dichtung am Oberrhein führen. Mit Bedacht iſt hier ein Ge⸗ dicht Hermann Burtes„Hebelſtadt im Tal“ aus⸗ gewählt, weil dieſer in dieſem Jahre ſeinen 60. Geburtstag feiern konnte und aus dieſem Anlaß unter zahlreichen anderen Ehrungen die Goethe⸗Medaille vom Führer überreicht bekam. Den Abſchluß aber bildet ein Kapitel aus Her⸗ mann Eris Buſſes„Peter Brunnkant“. Den Anlaß zu dieſer Veröffentlichung gab die Tat⸗ ſache, daß dieſer Dichter der oberrheiniſchen Landſchaft in dieſem Jahre am 10. Mai in Hauſen den Hebelpreis verliehen bekam. Wenn gleich auf der dritten Seite der Leſer einen ſich in den Charakter des Heftes gut ein⸗ paſſenden Bildausſchnitt aus Hans Thomas Gemälde„Gefilde der Seligen“ findet, ſo mag er ſich erinnern, daß wir in dieſem Jahre den 100. Geburtstag des großen deutſchen Malers aus dem Grenzland in der Südweſtmark feier⸗ ten, während ihn die Bilder aus den beiden Opern der badiſchen Komponiſten Weismann und Kuſterer an die Erfolge erinnern, die dieſe beiden zeitgenöſſiſchen Komponiſten im Reich ernten konnten. Der andere Bildſchmuck ſteht ſo unmittelbar mit dem Text der Feſtſchrift in Verbindung, daß es hier nicht mehr einer be⸗ ſonderen Erklärung bedarf. Weltbild(M) zunächſt zur Bildung von forſtlichen Leſever⸗ einen, aus denen heraus die Anregung zur Bildung eines forſtlichen Vereins kam. Hieſer Anregung leiſteten im Jahre 1839 17 Forſt⸗ männer aus der Umgebung Freiburgs Folge und gründeten am 19. Mai 1839 in den„Forſtlichen Verein im Badiſchen Ober⸗ lande“, 9 Entſprechend dem ſchon bei der Gründung zum Ausdruck, gebrachten Willen, einen, Ver⸗ ein der Forſtbeamten ganz Badens zu grün⸗ den, ergingen alsbald an alle badiſchen Forſt⸗ leute Beitrittsaufforderungen, und im Jahre 1861 konnte der Verein anläßlich ſeiner 15. Jah⸗ resverſammlung zum„Badiſchen Forſtverein“ erweitert werden. Als im Jahre 1899 aus der„Wanderver⸗ ſammlung deutſcher Forſtwirte“ heraus der Deutſche Forſtverein gegründet wurde, forderte die Vereinsleitung des badiſchen Forſtvereins die Mitglieder alsbald zum Eintritt auch in dieſen Verein auf, und im Jahre 1922 wurde beſchloſſen, daß mit der Mitgliedſchaft beim badiſchen Forſtverein gleichzeitig auch die Mit⸗ gliedſchaft beim Deutſchen Forſtverein erwor⸗ ben wird. Bei der Auflöſung und Verſchmel⸗ zung der zahlreichen Beamtenvereinigungen im Jahre 1933 blieben der Deutſche Forſt⸗ verein und mit ihm die Landesforſt⸗ vereine als techniſch wiſſenſchaftliche Ver⸗ orſtleuten begann alben machte ſich ein Drängen nach Fortbildung, nach Gedanken⸗ und Erfahrungsaustauſch geltend. So kam es eine beſtehen. Gleichzeitig wurde eine ſtraffere Zuſammenfaſſung der Landesforſtvereine mit dem Deutſchen Forſtverein als Spitzenorgani⸗ ſr 8 durchgeführt: die bisherigen Landes⸗ orſwereine ſind nunmehr Landesgruppen des Deutſchen Forſwereins. Dank ihrer alten Tra⸗ dition und ihres auch für die Zukunft im Rahmen des Ortsvereins geſicherten Eigen⸗ lebens ſind ſie die ſtarken Grundpfeiler des Deutſchen Forſtwereins. „Die Form des badiſchen Forſtwereins mag einige Aenderungen erfahren haben, ſein In⸗ halt, ſein Zweck iſt der gleiche geblieben: Bei⸗ träge zur Entwicklung der Forſtwirtſchaft zu liefern. An dieſem vor 100 Jahren geſteckten J54 hat der Verein unverrückbar feſtgehalten. as Mittel, dieſes Ziel zu erreichen, waren und ſind die Hauptverſammlungen des Ver⸗ eins, die jährlich einmal abzuhalten ſind. Ein 951• Studium der Verſammlungsberichte er⸗ gibt, daß kaum ein Zweig des forſtlichen Wiſ⸗ ſens beſteht, der im Laufe der Jahre bei die⸗ ſen Hauptverſammlungen nicht beſprochen worden wäre. Ungezählte Forſtleute haben ihre in langen Jahren im Walde gewonnenen Er⸗ fahrungen in Vorträgen und Ausſprachen mit⸗ eteilt und ſo dazu beigetragen, die von der Natur aufgegebenen Rätſel zu löſen, ihrem über alles geliebten deutſchen Wald zu Nutz und Frommen, Nach ſiebenjähriger Pauſe hat der derzeitige Leiter der Landesgruppe Baden des deutſchen Forſtvereins, Landesforſtmeiſter Hug, auf den 20. und 21. Mai die 65. Hauptverſammlung an⸗ heraumt; als Verſammlungsort wurde Of⸗ fenbur 4 beſtimmt. Gemäß der alten Tradi⸗ tion des Vereins werden ſeine Mitglieder voll⸗ zer zur Stelle ſein, ſie werden die Tage er Verſammlung benützen, ihre Erfahrungen aus der grünen Praxis auszutauſchen und ſie werden am Ende der Tagung wie früher und wie vor 100 Jahren ihre Vorgänger, erfüllt von neuen Gedanken und Anregungen, in ihren Wirkungskreis zurückkehren. flus den Nachbarsebieten VDom Felſen abgeſtürzt Dahn, 19. Mai. Als der 18jährige Alfred Eller aus Pirmaſens den Weigelfelſen bei Dahn erklettern wollte, rutſchte er aus und ſtürzte aus beträchtlicher Höhe herab. In ſchwerverletztem Zuſtande blieb er am Fuße des Felſens liegen. Spaziergänger aus Pir⸗ maſens hörten nach mehreren Stunden ſeine Hilferufe und verſtändigten die Dahner Sani⸗ tätskolonne, die den Verletzten in das Dahner Krankenhaus verbrachte. Eller hatte Arm⸗ und Beckenbruch davongetragen. Flammentod einer Greiſin Mainz, 19. Mai. Beim Hantieren am Herde fingen die Kleider einer 76jährigen Frau Feuer, ſo daß die Greiſin ſchwere Brandwun⸗ 33 ffi an denen ſie im Krankenhaus geſtor⸗ iſt. 1 Ein gefährliches Kinderſpiel Calmbach, 19. Mai. Hier ließen ſich zwei Geſchwiſter am Alter von 1 und 4 Zahren Mehr als ein Schönheitsmittel, ein Pflege⸗ mittel für Schuhe iſt Erdal. Erdal gibt den Schuhen nämlich nicht nur raſch Hochglanz, es A Denfe es vor dem Hart⸗ rüchigwerden. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön. durch einen Vierjährigen, auf einem Wägel⸗ chen ſitzend, die abſchüſſige Straße hinunker⸗ fahren. Der Kleine, der dem Tempo nicht mehr gewachſen war, ließ das Wägelchen los, ſo daß es in die Kleinenz fuhr. Durch ſchnelles Hoch⸗ en des Stauwehrs konnten die Kinder lebend geborgen werden. a„— Neuer Film in Mannheim „Spiel im Sommerwind“ Uia-Palast: Leo Wiſplers gleichnamiger Ro⸗ man gab den Vorwurf zu dem Drehbuch von Axel Ipers für dieſen flotten Unterhaltungs⸗ film der Terra ab. Und unter der Spielleitung von Roger v. Norman wurde daraus ein mit dem Prädikat„künſtleriſch und volkstüm⸗ lich wertvoll“ ausgezeichnetes Luſtſpiel. Es ſind zwar keineswegs neuartige Einfälle, die dem Stoff in ſeinem Handlungsablauf zugrunde liegen, dafür aber eine außerordentlich be⸗ ſchwingte Geſtaltung der heiter⸗fröhlichen Fa⸗ bel, beſonders von der Dialog⸗Seite her, für deren ſchmiſſige Regie Albert Florath ver⸗ antwortlich zeichnet. Im übrigen ſpielt er ſelbſt mit; er verleiht der Geſtalt des Konſuls Oſter⸗ kamp, um deſſen Töchterlein ſich das ganze Ge⸗ ſchehen dreht, den Atem des beſorgten, aufge⸗ brachten und doch verſöhnlichen und verſtändi⸗ gen Papas. Dieſes Töchterlein Aenne, ein anſtändiger, kluger Kerl und liebreizender Kamerad, ſoll nach dem Willen der beiden Elternpaare mit dem jungen Reedersfohn Perey Averhoff ein⸗ mal ein Paar werden. Percy aber, der gerade von einem fünfjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekommen iſt, kennt ſie gar nicht, erfährt von dieſer fürſorglichen elterlichen Beſtimmung erſt durch ſeine Schweſter und lehnt dieſes An⸗ ſinnen begreiflicherweiſe rundweg ab. Aenne und ſeine Schweſter aber ſind Freundinnen und hecken eine nette Liſt aus, auf die Perey denn auch hereinfällt. Urſprünglich wollte er bei ſeiner Rückkehr gleich die Arbeit aufnehmen, doch ſein Vater rät ihm zunächſt einmal zu einem Urlaub. Er macht mit ſeinem alten, klei⸗ nen Wagen eine Fahrt durchs Reich und nimmt dabei als Reiſebegleiterin die junge Haustoch⸗ ter Amalie Hartwig mit. Erſt ſträubt er ſich zwar gegen dieſe verſchroben herausſtaffierte Jungfer, doch mit der Zeit lernt er ſie als ein reizendes, anſtändiges Mädel kennen und— lieben. Gegen Ende dieſer mit viel Geſchmack, Anſtand und Ehrlichkeit geſtalteten Szenenfolge erfährt er ſchließlich durch Zufall, wer ſie in Wirklichkeit iſt. Ein kleiner Schuß Romantik ſteht der Handlung und ihren Hauptgeſtalten recht gut an. Aenne wird von Hannelore Schroth mit ſeinen Strichen gezeichnet; ihr geſunder Humor, ihre befreiende Schalkhaftigkeit verleihen diefer jungen Mädelgeſtalt ſehr anſprechende Züge, Den jungen Reedersſohn verkörpert Rolf Moe⸗ bius in gutabgewogener Darſtellungskraft als einen prächtigen Jungmännertyp, wie er ge⸗ rade zu einem ſolchen Mädel paßt. Seine Schweſter Edith erhält durch Lola Mütrhel ein goldenes Herz, ein kluges Köpfchen und eine bewegliche Sprache. Einmal aber gelingt es ihrem Bruder doch, ihr den Atem ausgehen zu laſſen. Walter Steinbeck weiß der Rolle des Vaters der beiden eine feingetönte Menſch⸗ lichkeit mit einer leichten Schwäche gegenüber ſeiner Ehefrau Mathilde zu wahren, die von Erika v. Thellmann mit der ganzen Spit⸗ zigkeit ihrer Zunge dargeſtellt wird. In weite⸗ ren Rollen gefallen namentlich Claire Reigbert (die Frau des Konſuls Oſterkamp), Ernſt Legal (der hilfreiche Seemann Krückemeier), Dreh⸗ buchautor Arel Jvers(der Berliner Reiſebe⸗ . und Gerda-Maria Terno(deſſen Freun⸗ in). Einige gefällige und aut beobachtete ſzeniſche Einfälle beleben die durch Kameramann Wal⸗ ter Riml fotografiſch ebenfalls künſtleriſch he⸗ handelte Handlung in ihrem zügigen Schnitt. Wolfgang Zellers ſparſam angewandte Muſik ſtellt ebenfalls eine Bereicherung dar. * Aus dem Beiprogramm bleibt in erſter Linie der folkloriſtiſche Kulturfilm„Eger, eine alte deutſche Stadt“ mit den Wallenſtein⸗Feſtſpielen in Erinnerung. Auch der Kurzfilm„Der halbe Weg“ ſpricht an. In der Wochenſchau erlebt man u. a. einen Einblick in die Werkſtätte des deutſchen Mutter⸗Ehrenkreuzes, den Beſuch des Stabschefs der SA in den Dankopferſiedlungen und bei den volksdeutſchen Flüchtlingen aus Polen, ſowie den Beſuch des Reichsaußenmini⸗ ſters in Mailand und des Oberbefehlshabers des Heeres in Rom. Hanns German Neu. —————————————————— ——— —————— „hakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Samstag, 20. Mai 1939 — Fußballmeiſter der Schweiz wurden die Zür⸗ cher Graßhoppers nun ſchon zum zehnten Male. Durch die Niederlage Luganos in Baſel fiel die Entſcheidung früher als erwartet. 2 Rumäniens Fußballelf gewann den iet Buka⸗ veſt ausgetragenen Länderkampf gegen Lettland mit:0(:0) Toren. Die Rumänen erwarten nun als nächſten Länderſpielgegner England. x Die NSu⸗Motorradmannſchaft, die im Juni bei der Engliſchen Touriſt⸗Trophy auf der In⸗ ſel Man ſtarten wird, beſteht aus John White, Karl Bodmer, Otto Rührſchneck und Wilhelm Herz als Erſatzmann. Die Vorbereitungen zur T. T. veranlaßten NSu, dem Eifel⸗Rennen fernzubleiben. 1 Vier dentſche Meldungen wurden zum Großen Auto⸗Preis von Belgien am 25. Juni abgege⸗ bear. Mercedes⸗Benz will Caracciola und Lang entſenden, während Auto⸗Union Stuck und Nu⸗ volari angemeldet hat. * Der Engländer Tommy Farr ſchlug bei den Berufsboxkämpfen in Cardiff den lanadiſchen Mulatten Larry Gains in der 6. Runde ent⸗ ſcheid end. 3 Olympiaſieger Gerhard Stöck wurde beim Leichtathletikkampf awiſchen Provinz Oſtpreu⸗ ßen und Königsberg(80:65) in Tilſit zweifacher Sieger. Er gewann das Kugelſtoßen mit 15,62 Meter und das Speerwerfen mit 62,62 Meter. Im Hochſprung ſiegte Roſemthal mit 1,835 Meter vor Stöck, der die gleiche Höhe überſprang. * Englands Davispokalmannſchaft zum Kampf gegen Frankreich vom 25. bis 27. Mai in Lon⸗ don wird aus C. E. Hare, L. Shaffi, R. A. Shayes und F. H. D. Wilde beſtehen. Vormeiſterjchaften 1940 in vreslan Als nächſter Austragungsort für die Ama⸗ teurboxmeiſterſchaften wurde vorerſt Breslau vorgeſehen. Eine endgültige Entſcheidung für die gerade im Olympiajahr ſo wichtigen Titel⸗ kämpfe iſt noch nicht gefallen. Immerhin wä⸗ ren die Meiſterſchaften in einer ſo ſportfreudi⸗ gen Stadt durchaus am Platze. zweiter sleg der Euronaltanel in Ueén Von Chikago aus, wo ſie die amerikaniſche Staffel im Erdteilkampf mit:3 Punkten be⸗ ſiegt hatten, begaben ſich Europas Amateur⸗ boxer zu einem zweiten Kampf nach St. Louis. Wieder trafen ſie hier auf eine recht ſtarke UüSA⸗Auswahl, die bereits:1 in Führung ge⸗ legen hatte, ſchließlich aber doch noch ſicher mit :3 Punkten in der Geſamtwertung geſchlagen wurde. Von den vier italieniſchen Boxern, die in der Europa⸗Acht wirkten, verlor nur⸗ der Leichtgewichtler Peire ſeinen Kampf. Den ein⸗ zigen.⸗o.⸗Sieg errang der ſchwediſche Welter⸗ gewichtler Erik Agren über den Amerikaner Howard Porter. Mannbeimer Tennisſieg in Viesbaden Der Mannheimer Tennisklub trug mit ſei⸗ ner erſten Mannſchaft ein Wettſpiel beim Wiesbadener Tennis⸗ und Hockeyolub aus und ſpiele überlegen mit:4 Punkten. Die Einzel⸗ piele gewannen Dr. Buß, Armbruſter, Schwab, Engert, Schneider und Fung. Auch die Siege der Doppel Dr. Buß/ Engert und Armbruſter/ Schwab waren nie in Frage geſtellt. Die Damen hatten einen ſehr ſchweren Stand. Frl. Baſſermann verlor gegen rl. Bebusmann nach Dreiſatzkampf. Frau Dejong, Wiesbaden, die im Augenblick ſehr ſpielſtark iſt, gewann gegen Frau Bub, die aller 45 noch nicht in voller Form iſt. Der Nachmittag bot für alle Beſucher des Turniers eine ſportliche Delikateſſe. Der iriſche Davispolalſpieler Rogens lieferte einen Schaukampf mit unſerem Mannheimer Spit⸗ zenſpieler Dr. Buß. Trotz einer:0⸗Führung im 1. Satz konnte Rogers dieſen Satz nur mit •3 für ſich buchen. Im 2. Satz, den ebenfalls Rogers, und zwar mit 14 12 gewann, entfalte⸗ ten beide ihr ganzes Können. Das raſante An⸗ griffsſpiel Rogers wurde taktiſch durch die wohlangelegten Stopps Dr. Buß' immer wieder ebremſt, ſo daß Rogers erſt nach erbittertem ampf den Sieg für ſich buchen konnte.— 6f⸗Kurpfals beim darmiiadter Neitturmier ſiegreich Beim erſten Tag des Darmſtädter Reittur⸗ niers ſtand die Mannſchaft der Gruppe Kurpfalz im Kampf gegen die Mannſchaf⸗ ien des Inf.⸗Regt. 115, des Art.⸗Regt. 33 und des Kav.⸗Regt. 6. Jeweils ein Offizier, ein Unteroffizier und ein Angehöriger des Mann⸗ ſchaftsſtandes hatten zweimal über die Hinder⸗ nisbahn zu reiten. Für die SA⸗Reiter galten analoge Dienſtgrade. Mit elf Fehlern und 435 Sekunden Geſamtergebnis gewannen SA⸗ Sturmhauptführer Fangmann auf Frido⸗ lin, SA⸗Obertruppführer Hammer Al⸗ batros und SA⸗Reiter W alther auf Ama⸗ one den erſtmals ausgetragenen Wanderpreis, en der Oberbürgermeiſter der Stadt Darm⸗ ſtadt geſtiftet hatte. Vor 5000 Zuſchauern, ſommerlichem W d vierten Satz abge⸗ und holte ſich auch den ſcheinlich aus ta dritten und viert im entſcheidenden Zu erwähnen iſt noch, des Publikums ſich mi u ſt 76 Kulſh lur auj dem nierten Blah Gfe Griesheim Turnierſieger beim Handball⸗Turnier in Kreuznach Der Handball⸗Club Kreuznach 34 führte am Ner, Darmſtadt nach 1 durch bei zunächſt unfreu freundlicherem Wetter. ſchaft des Veranſtalters Südweſt GfL Grieshe SA-⸗Kampfſpielgemein 0 Mebd' Hanau jée 5 Pit.; 6. aft Frankfurt, aus Ba⸗ den der Meiſterſchaftszweite Tg d. Ketſch und Badens Handbal⸗Iugend geſchlagen en der MS n dem Turnier anzu⸗ Die Handballmannſchaften der Hitlerjugend⸗ 20 Minuten. Als beſte Gebiete von Baden und Württemberg maßen ſich die Gfe Griesheim, die das am. Himmelfahrtstage in Waiblingen t:1 Punkten und 16:8 Toren ſieg⸗ R Vor zahlreichen e. Lediglich di kfurter SA⸗ ſelb e. Unent⸗ teil ſtellte, kamen die Schwaben mit 15:9(:40 Geſamtergebnis mit zu einem' verdienten Siege, den ſie vor allem ihrer ſicheren Hintermannſchaf inſam mit je.5 Pkt. kraft ihres Sturmes verdankten. D ſelbſt hatte für Badens Hitlerjugend verhei⸗ alenis in dieſer Reihen⸗ zungsvoll begonnen, denn, ſchon nach wenigen 13 814 ſie n keinem Fall durchſetzen ſich die waben weit be 7 chſet bas Halbzeitergebnis 00 nach 34:0(320), Gs durchaus den gezeigten Leiſtungen. Griesbeim— SA 9 5035 Ta; Keiſch„. Pauſe vergrößerten die Schwaben unaufhalt⸗ ſam ihren Vorſprung un teil. Jede Mannſchaft h treten. Geſpielt wurde je reich beendet Männer erreichten gegen ſchieden und belegt :4 Punkten den z armſtadt, Tad. die durch das Torverh folge placiert wurden. Veranſtalter, der ſich i konnte, mit:10 Punkten. MS Darmſtadt— Kreuz weiten Rang. An dritter Ketſch und MSV Hanau, Den Beſchluß bildete der MSV „ MSo Hanau— Kreuznach 34 105— 618 Griesheim 325—4— Ma noch auf 15:9 verbeſſern. 0%„. eide Mannſchaften zeigten ein Zer Mel Daneh— En a das bei den Zuſchauern volle gelſch— Kreuznach 54:2 13:), fand. Was der Eport am Wochenende beingt rotekorat Böhmen⸗Mähren in Wien/ Entſcheidende Spiele im Handball/ hHocken⸗Cänderſpiel gegen Ungarn reigniſſe brinat das kommende der füddeutſchen Gaue, wobei ſich in 1 ſchen Sport und vor allem bei Eintracht und Vf Mann Südweſtecke des Reiches. In Frankfurt Fürth der TV 1860 und TV Bad Ca lf im Kampf gegen Ungarn. über iehen.— In Baden ſtehen ſich im Kampf um tel die deulſche den Aufſtieg T Freiburg⸗Zähringen und Reichsbahn bei dem Jubiläums⸗ Mannheim Gau Da und zwei Aufſtiegsſpiele aibt fteigt der Groß⸗ es auch im J Men Daärmſtadt— MeV Hanau 23,(0 Deutſche AKuswahl⸗ p Fußball und Eine Fülle großer E Deutſchlands Hockeye n annheim t Leichtathletik⸗Eli MTG, im Ha 0— ener die Ruderregatta in Heidelberg, die zahlreichen Hockey erhält Frankfurt ſeit mehreren Fahren, zum erſten intereſſiert vor allem das Spiel der 3* Waan Kabahhpie 1 Deuiſchle nd 5 3 n De an swabl in Wien gegen die, Pro. und Supdeutiſchland die beſten, Nachwuchslrälte Au⸗ flerscheit im Zußpan und 3 Spiele die Nationalmannſchaft geſichtet werden ſollen. Tſchammerpokalſpiele und Aufſtiegsſpiel kampf Heidelher d eigniſſen im Rei deutſchen Fußball⸗Au tektorgtsmannſch⸗ zur Gruppenmei wird diesmal das Spiel der Protektoratself in Wien in oſtmärkiſche n den Spielen Drei Spiele werden hier mit be. verfolgt werden: das Rückſpiel — Dresdener in nds eneiirgen nigen den Mit. zeinde⸗ deutſcgzvezen Beemefgse n Wcenn Vorwärts Raſenſport Glei. beſtehen und dazu noch in der Höhle dos Löwen in an 1 4 er London teil, wo er am Sonntag a. öhe⸗ fortgefetzt und an 7 5 punkt der Veranſtaltung auf den Wimbledonſieger Baden einige intereſſante Eſchammexpolal. Donald Budge trifft.— In der Waldhof— FSeecken⸗ Leichtathletik —. 17 4105 a ie mi rer ausgezeichneten Be⸗ inn ahem 0 Mältelſtrecen förtet die gefamt oß. un allem in den Mittelſtrechen ſhr et die geſamte deutſche bem Fvteltnzur Senhen, Mei. Lliſe und ebenſo, ſind die ſe Bei den Männern ſtehen berannt. Kraz Am gleichen Tage ſteten, ſich die⸗ piei Grüppenſieger feſt, ſo daß alſo nur noch Frauen in Giengen an der Brenz in einem großen jüntent K Pmai nationalen Feſt gegenüber.— D ier könnte es diesma affen, da der Wiener Ac Waſſerſport S Waldhof kaum zu einem bringt jetzt die erſten großen Ereigniſſe. ei der Vorrunde zur Frauen⸗ lands erſte Regatta wird in Heidelberg durchgeführt. Ruderer auch in Berlin⸗ chaft übertroffen. meiſter Schalke witz. In dieſen ürttemberg und B drei Begegnungen fallen die Entſchei⸗ chaft. In den Gauen Warſchau.— B Mühlburg— Tura Ludwigshafen u. a. erwähnen wollen.— Im iſt diesmal das Prog auslöſen dürften. chen bereits ſch in Mannheim gegen d Sieg kommen wird.— B e meiſterſchaft intereſſieren vor allem die beiden Spiele An gleichen Tage ſtarten die Deulſchland füpet:0 gegen Polen Roderich Menzel beſiegt Graf Baworow ſki nach fünf Sätzen darunter auch Deutſch⸗ während einige Demonſtranten ver lands Botſchafter in Polen v. Moltke, be⸗ ſuchten, Menzel durch Zurufe Freitagnachmittag bei ſchönſtem vor⸗ machen. etter und bei guten Platzver⸗ Davispokalkampf Deutſch⸗ beiſpiellos variiertem Spiel den Augenblicken immer klar d der Pole die techniſche Frankfurt— Kreuznach Himmelfahrtstag das 7. Nahe⸗Handballturnier gegen Gfe Griesheim:3(0 ndlichem, dann etwas La. elſch 2˙1 427). Neben der 1. Mann⸗ Endſtand: 1. Gfe Grieshei rankfurt:4 Pkt.; 3 MSoV Darm au Bayern.— dazu Davispokalkampf Polen— Deutſchland in Warſchau. rüſſel gegen Belgien:0 gewann und⸗deshalb dur⸗ deutſchen Siege rechnen. d Handball, ſere Ländermannſchaft tritt zu de das Internationale Eifelrennen und nicht zuletzt der arn in der glelchen Aufſtellung an, fen wir mit einem neuen Im Fuftball m Gau Baden werden die Aufſtiegsſpiele mit den elberg— Krefeld.— Im das zwelte Einzel abzobrochen land'— Polen mit der Begegnung Ro⸗%1 3; 1 derich Menzel und Graf Baworowfki. Das zweite Einzelſpiel im Davispokalkampf ebnis des.5,:3, 226, 226, 6r4⸗ in Warſchau zwiſchen Deutſchland und Polen Sieges des Rei dem wirklichen Stärk Gegner. Menzel war taktiſch etwas beſſer a reich ſpielende Graf, un Deutſche den dritten un geben hätte, wäre er nicht ausgegangen. Kampf eigentli letzten Satz der renden Begegnung. Wirklichkeit bereit als Menzel mit in den entſcheiden Oberwaſſer behielt un Ueberlegenheit des Deu einen Rieſeneifer werden. Nach dem konnte nicht zu Ende geführt ch das Spiel chenbergers entſpricht nicht ganz langwierigen erſten Kampf zog ſi everhältnis dieſer beiden zwiſchen Henkel und Tloczyinſki zu ſowohl techniſch als auch lange hin, ſo daß nach drei Sätzen, bei denen is der früher für Oeſter⸗ der Pole mit:4,:8,:4 unerwartet die Füh⸗ d es fragt ſich, ob der rung inne hatte, der Kampf abgebrochen wer⸗ Si it den mußte. Henkel befand ſich in dieſem Spiel 8 b ganz auf Sicherheit nicht in beſter Form, da er eine Erkältung o gab es 15* großen mer noch nicht völlig überwunden hat. ch nur im erſten und dann im Fortſetzung des abgebrochenen Spieles wird faſt zweieinhalb Stunden wäh⸗ am Samstag um 14.30 Uhr er 1 een in ßend treten Henkel/ v. Metaxa gegen im erſten Satz bezwungen, Baworowfki/ Hebda zum Doppel an. Frankreich hat bereits gewonnen tſchen faſt allein durch Eine kurze und für die Tauſende von Zu⸗ auszugleichen verſuchte. ſchauern wenig aufregende Angelegenheit war Menzel hatte ſeine Form gefunden am Freitag das Doppel des Davispokalkampfes zweiten Satz. Wahr⸗ Frankreich— China im Pariſer Roland⸗Gar⸗ Gründen ließ er im ros⸗Stadion. Petra/ Pellizza überrannten die en Satz etwas nach, um dann Chineſen Kho Sin Kie/ Choy•2,:3, da Choy fünften wieder voll aufzu⸗ ein hilfloſes Spiel zeigte. bereits gewonnen und trifft in daß ein großer Teil Runde vom 25. bis 27. Mai in Wimbledon auf ergültig verhielt, England. folgen. Anſchlie⸗ Frankreich hat damit m:1 Pkt.; 2. SA ſtadt, Tg. Ketſch, Kreuznach 34:10 Pekt. Zuſchauern, wo tverſtändlich die Jugend den größten An⸗ t und der Wurf⸗ Aber dann fanden ſer zuſammen und prach mit:4 auch d erſt im Endſpurt ſchönes Spiel, Anerkennung m Kampf gegen Un⸗ Tbd. Bruchſal und egegnungen FC Villingen— 78 Heidelberg fort⸗ Auswahlmannſchaft an Germania Mannheim— Tade. zur Deutſchen Meiſter⸗ gelber und in Heidelberg ſteigt der Städtekampf Hei⸗ Tennis In den kurzen und vor taffeln hervorragend be⸗ Grünau und in Dresden während die Kanuten in Saarbrücken eine reichsoffene Veranſtaltung durch⸗ führen.— Der Radſport bringt drei große Straßenrennen für Amateure, ſo daß ſich das Reichsfachamt hat, an dieſem Wochenende die Nationalmann chaft zu teiten. Unſere beſten Straßenfahrer gehen nun bei der Samland. Rundfahrt in Oſtpreußen, heim Funkländereappf in Berlin und beim Caivano⸗Bergrennen in Neapel an den Start.— Der Motorſport bringt mit dem Internationalen— rennen das erſte deutſche Großereignis für Renn⸗ wagen, wobei ſowohl Mexcedes⸗Benz als— die Aufo⸗ünion mit ihrer ſtärkſten Streitmacht am Start ſein werden. Zugleich werden hier wieder die Motor⸗ radfahrer und Sportwagen ihre Runden vor Hundert⸗ taufenden von begeiſterten Zuſchauern. drehen.— Im Ringen ſtehen die Kämpſe um die Deutſche Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft im Vordergrund des Intereſſes. Der Deutſche Meiſter Siegfried Ludwigshafen muß um Rückkampf zum TSV Münſter fahren.— Im Pferdeſpor: iſt neben den Rennen in Frank⸗ urt, Haßloch, Dresden, Karlshorſt und Hannover as Türnier in München zu erwähnen und unter Verſchiedenem intexeſſteren. noch die Deutſche Meiſterſchaft der Kegler(Aſphalt) und der Schützen⸗ länderkampf Deutſchland— Ungarn in Wien. Mös os hat noch eine Ehauce Nach dem unglücklichen Spiel am Karfreitag gegen„Fortuna“ Edingen, das die Lindenhöfer trotz überlegen geführtem Kampf recht tragiſch :0 verloren, bedauerte man ehrlich das Ge⸗ ſchick des MỹFC 08, glaubte man doch allge⸗ mein, die Gelegenheit zum Wiederauf⸗ ſtieg in die ezirksklaſſe ſei unwiederbringlich dahin. Dem iſt aber nun nicht ſo. Satzungs⸗ gemäß ſteigen in dieſem Jahre vier Vereine auf, und zwar die drei Kreismeiſter der Kreiſe 1, 2 und 3. Der vierte Aufſteigende wird zwiſchen den beiden Zweiten der Kreiſe 2 und 3 in Ausſcheidungskämpfen im Vor⸗ und Rückſpiel feſtgeſtellt. Im Kreis 2 iſt dies Bad Rappenau und im Kreis 3 der§Fc O8, die ſich nun am 4. Juni in Mannheim und am 11. Juni in Rappenau gegenüberſtehen werden. Da⸗ mit hat der laffen 08 nochmals Gelegenheit, ſich die Bezirksklaſſe doch noch zu erkämpfen. Wir S wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, daß die Lindenhöfer diesmal ihre Chancen beſſer nützen. Huwa. 6poktzeichenavnahme Am Sonntag wird die Prüfung für die Gruppe 5 Radfahren abgenommen. Start.30 Uhr; Treffpunkt:„Diana“, Schützengeſellſchaft Waldhof. Intereſſenten mögen ſich pünktlich am Start einfinden. 214 ooͤ0 Rm. beim Gpferſchießen Das Opferſchießen des Deutſchen Schützen⸗ verbandes im NSRe 1938/½09 erbrachte das ſtolze Ergebnis von 214 000 RM. Der Reichs⸗ ſportführer und der Verbandsführer des DSV, SA⸗Obergruppenführer Jüttner, haben den Gemeinſchaften des Deutſchen Schützenverban⸗ des Dank und Anerkennung ausgeſprochen. HBVereinskalender Verein für Raſenſpiele. Samstag. Fußball. Auf dem Brauereiplatz: 2. B⸗Jugendmannſchaft— 3. B⸗Jugend⸗ mannſchaft. 17 Uhr. Uebungsſpiel.— Sonntag, Herzo, genriedpark: Hans⸗Schmid⸗Mannfchaft— Mig 08 Dietrich⸗Mannſchaft,.45 Uhr: Willi⸗Schmid⸗Mann⸗ ſchaft— SV Waldhof Brückl⸗Mannſchaft, 10.30 Uhr: auf dem Brauereiplatz(Handball): 2. Frauen— TV 1846 Mannheim 2. Frauen, 9 Uhr; auf fremden kin Bekenninis zur Qualiiat — rnoion beshinier im Urzuſtond e abgefü lt“ Hauptniederl.: A. Arend, Mannheim, Fernruf 224 46/47 Plätzen: Erſatzligg— SV Leorſch 1. Mannſchaft, 15 Ühr; 3. Maunſchaft— Vfe Neckarau 3 Mannſchaft, 10.36 Uhr: Berlinghof⸗Mannſchaft— SpVa. Sand⸗ hofen 2. Mannſchaft, 10 Uhr: Noll⸗Mannſchaft— MFC Phönix Grün⸗Weiß⸗Mannſchaft, 10.30 Uhr; Geppert⸗Mannſchaft— Mic 08 Blau⸗Weiß⸗Mann⸗ ſchaft, 9 Uhr: Sieinkamp⸗Mannſchaft— Alemannia Ilvesheim Privat.30 Uhr,— Schwimmabteiſung. VfRler beſucht jeden Dienstagabend im Städtiſchen Hallenbad unſere Schwimmabende von 20—21.30 Uhr. — Gymnaſtikabteilung. Die⸗ Uebungsabende finden je⸗ weils montags während der Zeit von 20.30—22.30 Uhr in der Turnhalle der Nebeniusgewerbeſchule(frühere Moll⸗Schule) in der Weſpinſtraße ſtatt. Sportverein Mannheim⸗Waldhyf. Samstag, 1. 333 volkmannſchaft— Rheinau, 17.30 Uhr;:, 2. Jungvolk⸗ mannſchaft— Rheinau, 16 30 Uhr.— Sonntag, Liga — FVa. Seckenheim, 15 Uhr(Waldhoſplat), Ticham⸗ merpokalſpiel: vorher 2. Mannſchaft.— FVg. Secken⸗ heim, 13.15 Uhr: Albert⸗Brückl⸗Gedächtnis⸗Mannſchaft — VfR. 10.30 Uhr(Herzogenried): B 1. Jugend— TV 1846, 10.30 Uhr(dort).— Handball. 1. Mann. ſchaft— WAck Wien, 11 Uhr(Waldhoſplatz): vorher 2. Kandballmannſchaft— BSc Motorenwerke Mann⸗ heim,.45 Uhr. Möpck 08. Sonntag. 1, Mannſchaft— SV Altrip, 15 Uhr(dort); 2. Mannſchaft:⸗Platzarbeit: Alte Herren — Stadtſportverein, 0 Uhr(Stadion Feld); Blau⸗ Weiß— Geppert. 9 Uhr(Pfalzplatz); Bühler— TS0 61 Ludwigshafen, 10.30 Uhr(dort): Dietrich.— VfR Hans Schmidt,.45 Uhr(Herzogenried Feld); Goe⸗ rig— Kurpfalz Woll, 9 ühr(dort); Müller— Vis i 01 1. Jugend.. Phö⸗ Schäferwieſe);„Jugend— SpVa. 07, 9 155 Guh 105 Jug pVa. 07 f urpfalz. Sonntag Fußball. 1. Mannſchaft in Altrip. 15 Uhr; Woll⸗Mannſchaft— 08, 9 Mbr⸗hler Fußballjugend in Brühl, 9 Uhr: 1. Handballmann⸗ ſchaft— TV Brühl, 15 Uhr(dort); Frauen— Brühl. 14 Uhr(dort); Handballjugend— Brühl, 16 Uhr (dort). „BeSc Stadt Mannheim. Samstag: lanet 6 Uhr Abt. Straßenbahn.—. Lecb1. W Stadion 9 Uhr Feld 1 Stadt A— 08 Ah. Baiß Vund. Ant 8 Thoma. F. ; Trindl, Antoni, Brecht; O. Thoma, A. Dina, Truber, Jäger, Rückert. sonntag, 21. Mal 3. Ermätßigte Eintrittspreise Totalisatorbetrieb! Günstig. Zugverbindungen! 200— u. u. See- Jagdrennen über 4000 Meter Dfälxischer Rennverein:, Hagloch —— 4 Flach- und 3 Jagdrennen; — * 4„Hake Indu SW S Nach de Mannhe eine ſtan kes. Di⸗ geſtieger war die ſtücken über Ze Das A Der jor dungen fuhren Kurzlel allge⸗ erauf⸗ nglich ungs⸗ ereine der igende Kreiſe Vor⸗ enau ür die rt.30 ellſchaft lich am n chützen⸗ te das Reichs⸗ DSvV, en den verban⸗ hen. er Auf dem ⸗Jugend⸗ J. Herzo⸗ NNC 08 d⸗Mann⸗ „30 Uhr; — V fremden 224 46/%47 ſchaft, 15 annſchaft, g. Sand⸗ iſchaft— 30 Uhr; iß⸗Mann⸗ llemannia abteilung. ztädtiſchen .30 Uhr. finden je⸗ 22.30 Uhr (frühere 41.— 10 Jungvolk⸗ iag. Liga „Tſcham⸗ g. Secken⸗ Nannſchaft Fugend— 1. Mann⸗ ); vorher rke Mann⸗ V Altrip, lte Herren ): Blau⸗ r— TSG h— VfR ): Goe⸗ er— Vfs d— Phö⸗ SpVa. 07, unſchaft in ihr(hier); dballmann⸗ — Brühl, l, 16 Uhr anetarium Sonntag: H. homa. F. „ A. Ding, tspreise! etrieb! ndungen! fl,abloc —— —— —— „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 20. mai 1950 ſtellen. Rückſtellunge i⸗ ung erſcheint(in Min. RM) der nd auf.5(9,10), Wertberichti Fuden Knfonnfredwr Kl4h).„Veieiſtäungen er⸗ 1 4 n ſi 1 Industrie- Ung Wirtschaftsmeldun bſl gungen auf,.09 07 Mil, AR. perſtäpteh Voncen 37 5 A Erträge. Zinſen Aemenſciſben⸗ J41 h m i aus; Bödoibe in keſcheimen mit 363•03,59 unt 15 Erträge mit 2,16 Sw Stahlwerk Mannheim Ach in Wagben e 0,07) werden nicht mehr ausgewieſen. Nach dem Bericht der Stahlwerk Mannheim⸗Rheinau brachte das Geſchäftsjahr 1938 Pfülziſche eine ſtarke Ausnutzung der Leiſtungsfä igkeit des Wex⸗ Dividende. Aus, de kez. Bie Robſiahlerzeugung zit gegenüber 1387 ſeicht Sruppe) Koln⸗deuh, gehörenden Mfalnſchein mib en. dis Vorfiengduſt emf pid auf (2,30). Es verbleibt einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 8,53(8,45) Mill. RM,. aus dem wieder 5 Prozent Mühlenwerke Mannheim.— Unveränderte Dipidende ausgeſchüttet werden. 145 8053 J Alanzſt 3 luer⸗ il, Anlagevermögen. 169.99(445 In der Bilanzſitzung der zur 2 r. Bilanz 10a55 relehnze EW: geſtiegen. Infolge der hohen In andsanforderungen werkte Mannheim wurde beſchloſſen, den HB 2 5, ꝛuna, der Werksanlagen' und auf die Vergrößerung war die Nachfrage in Stahlformauß⸗ und Schmiede⸗ Ren RM eine Dividende von 6 Prozent wie i. V. vor⸗ mögen 105,58(98,46), darunter Vorräte 12.56 — 1* a Das Ausfuhrgeſchäft erfuhr einen leichten Rückgang. zuſch'agen. für das Geſchäftsjabr 1938 auf das Ag von 5 Mill. des Beteiligungsbeſitzes zurückzuführen. Um'aufsver⸗ 410.21). Wertpapiere.86(2,24½). Warenforderungen 856(9,490. Forderungen an Konzernunternehmungen 79,19(72,53), Der ſorliegende Auftragsbeſtand, der 48 Prozent über Bergwerksgeſellſchaft Hibernia Ach, Herne.— Grund. ändererſeits Grundlapital unv. 150.0 geſetzi. Rücklage der entſprechenden Vorjahrsziffer liegt, ſichert den 128.91 von ill. RM Werr eine volle Beſchäftigung auf Monate hinaus. In 1 B er's der Erfolasrechnung wird ein Rohertrag von 2,07 Hibernia Ac. Herne. deren Altien ſich ſämtlich im 150 auf 250 Mill. RM.— Bevorſtehende unv 15 andere Rücklagen unv, 391., Werkergeug⸗ Millivnen⸗Anleihe. Die Bergwer's⸗Geſellſchaſt kungsrücklage 32,2)(25.50). Rückſtellungen 255 (24.99), Verbindlich'eiten 42,99(15.54), davon (.9oy Mill, RM. ausgewieſen. Dazu kommen noch N der Vereinigte Elettrizitäts⸗ und Bergwerks⸗(15) gegenüber Konzernunternehmen. 19˙00(21600) RM. Nebeneinnahmen Davon erfor⸗ Berlin(Preußiſcher Staat) beiinden, berichtet, In der Ho wurde Staatsſekretär Dr. Landfried derten Löhne und Gehälter 1,44(131), ſoztale Abaaben daß in 1938 einer verminderten Brennſtoffausfuhr ein Ahi⸗Vorfitzer gewüh't und an Stelle von Ober⸗ 0,18(0,10) Mill. RM., davon 0,07(0) Mill⸗ RMfrei⸗ erheblicher Mehrbedarf des Inlandes gegenüberſtand. willige, Steuern.19“(0,13). außerordentliche Auſwen⸗ Während die 60½6(0) Min. RM. Anlageabſchteibungen er: feichte Abſch,ächung erfuhr, war in der Koks⸗, Bri. ſcheießenden goßv wurde eine Erh hung des Grund⸗ durch den Megfall der Abſchreibungen guf kett⸗ und Stickſtofferjengung eine weitere Steigerung fapitafs von 150 auf 250 Mill. RM beſchloſſen, Ruit dungen fuhren Kurzlebigs einen Rückgang auf 0,10(0,27) Mill. RM. zu verzeichn Nach wieder 0,03 Mill. RM. Zuweiſung an die geſetz⸗ ternehmens liche Rückſage ergibt ſich ein Reingewinn von 7200 das eu ein“ ergrat a. Comves Bergaſſeſſor a. D. Dr. Stein ie Vieintohlenforderung gegen 1931 zine eum ftev, Dorſendsmitalied ſheſten, In einer an⸗ ien. Wenn das Ergebnis des Geſamtun. dem iſt beabschtigt, mit einer Anleihe von 120 Mill. als erfteuzich iu bebeichmen iſt ſo ſäßt ſih dc a* den Kapiſalmarkt iu gehen ein Teiiettag von m auten Teil auf die günſtigen Abſchlüſſe 60 Mill. Rin ſoll ſchon in den nächſten Wochen ſur (im Vorfahr einſchließlich 3347 RM. Vortrag 76 790% der angeſchloſſenen Geſellſchaften zrückfübren. Das Zeichnung auzgelegt) werden. Die neu zufliefenden Reichsmark. Die Hauptverſammlung. in der 109 Mitl. Jahresergebnis der Hibernia ſelbſt murde nämlich Wifkel ſollen zum Austau und zur Erweiteruna der Reichsmark Aktienkapital vertreten wax, beſchloß hier⸗ durch Erh' hung der Lohnkoſten. Sozialbeiträge, Gru⸗ eigenen Produktionsanlagen wie der der Kondernge⸗ aus wieder eine Dividende von 6 Prozent zu ver. benholz⸗ und anderer Materiglpreiſe beeintrüchtiat. Die fellſchaften verwendet werden, wohei die, nveſtitloͤ⸗ teilen. In der Bilanz ſteht das Anlagevermögen hei Erkenntnis 0,19(0,18) Minl. RM. Zugängen und.03(0) Mifl. det Kohlechemie und die Schwierigkeiten des Sorten⸗ der großen Entſwicklungsmögichteiten in nen“ für eine Erwelterung def, Treikſtofſbaſis von be⸗ ſonderer Bedeutung ſein 5 4 ürften. Reichsmark Anzahlungen für Reuanlagen mit 9,77 problems führten auch im Berichts“ahr zu immer en einer am agleichen Mae äbgehalten aogc hat (0,67) Mill. RM Buch. Im Umſaufsvermögen pon ſtärkerer Betätigung auf dem Gehiet der Koh evereden auch die Verein, Elektri“itäts⸗ und Berawerks⸗A, In ..18) Mill. R. betragen Vorräte.8(.22), luna und, weiterem Musbau der Eigenkraftverſorxaung, Zerlin' die Erhehung ihres Grundkapitals um 100 Wertpapiere 0,05(0,01) Warenforderungen 954(057). Innerhalb der beſtohenden Beteiſnungn, wurde bei n beſchhofen⸗ 5 Wechſel 0,07(0,10), Bankauthaben 0,.5(.33) Min. den drei M Keichsmark. Andererfeits iſt bei.1) Mill. BM. Konzern) 1 Aktienkapital die Aed Rück'age um die etwähnte erhühurnen Zuweiſung auf.11 ſcheinen neu andere die im weſentlichen den Gewinnvorttag aus 1937 dat“ verbeſſern können. RM. orhöht: daneben er⸗ notwendig. annheimet Schiffahrtsgeſellſchaften(Fendel⸗ nfolge der geſteigerten Aufgaben Kapital⸗ Maſotritätswechſel bei dey M Acgz. Hei⸗ um je J Mill. Ri auf je s Mitl“ Rin vefbera. Bei dex mit 3 Mill. Rs Al ausgeſtgtteten M. Strohmener Lagerhausgeſell⸗ Kraftanlagen iich Heipefberg, iſt wie der SW er⸗ — E 4* 34 Kückagen mit 0,011 Mill. RM. ſchaft hat ihre Umſätze auch gegenüber 1937 weiter führt, ein Wechſel in der an Ein arößeres Aktienpaket, das etwa 65 Prozent des ———————————— eſamten An darſtelt, iſt aus dem Beſit der Motor⸗ Ealunibus Ach für eleltriſche Unternehmungen, B den⸗Schweiz, an die Allgemeine Lolalbahn⸗ und Kraftwerte AG., Berlin, Übergegangen, ſo daß die ſchweizer Geſellſchaft nut noch mit etwa 39 Vroꝛent telliat iſt. In einer goß wurde auf Grund des Mehrheitswechſels folgender neuef Auſſchtsrgt, dor Kraftanlagen AG., Heidelberg, beſtellt: Felix Tauer⸗ ſchmidt ⸗ D(Vorſtandsmitalied der Alla. Lokalſu Kraft). Vorſitzer, Arthur Viol⸗ erlin⸗ Tahlem(Vorſtandsmitglied der Allg Lokal u. Kraft), ſtellv. Vorfitzer. Karl Dominick»Berlin⸗Rieder, chön⸗ hauſen(Vorſtandsmitalied der Allg. Lokal u. Kraft) enri Rief: ⸗ Baden⸗Schweiz(Direktor der Motor⸗ Lolumeus Ach für elektriſche unternehmungen, Ba⸗ den⸗Schwein). Dr. Karl Schnetzſer⸗Heidelbeyg(Boz⸗ fitzer des Vorſtands der Brown, Boveri&. Cie. AG, Maunheim). finein⸗Mainische Abendbörse Tendenz: Ruhig. Die mangelnde Beteiligung der Bantenkundſchaft fühtte auch an der Abendbörſe nur in einzeinen Wer⸗ ten zu kleinſten Umſätzen, wobei die Kurſe kaum ver⸗ ändert waten. Nicht ganz behauptet ſagen u a. Merallaeſellſchaft mit 114½(114),, Mannesmann mit 106(165¼) Schuckext mit 178½/(178¼%) und Adterwerſe mit 101½(101¾), dagegen fonnten ich 30 Farben mit 140½ ſowie Ver. Siahl mit 102, ferner Gesfürel mit 131¼½ und Reichsbant mit 178¹¹2 voll behgupten. Am Renienmarkt waren Reichsartbeſit zu 132,% und ReſchäbahnBin zu 121½ gefraat. im Freiverkehr erhielt ſich Intereſſe für Steuerautſcheine. lietreide Weizen in Hfl. p. 100 ka) ver Mai 3,65: per Jul 80: per Seßt. 4 00; per Nob.12½; Mais(in fl. p. Laſt von 2000 ka) per Mai 90½; bet Juſi Danksaguns Für die vielen Beweise herzlieher Anteilnahme beim Heimgang unseres unvergeklichen Entschlafenen. Herrn Johann Siahl sagen wir unseren innigsten Dank. Besonders Dank Herrn Pfarrer Betz, dem Liederhallen-Ouartett, Welzblock und Motorenwerke für ihre Kranz- und Blumenspenden. Mnm.-Käfertal-Süd(Mannheimer Straßé 94), den 20. Mai 1939. Die trauernden Hinterbliebenen: Hatharina Siani Wwe. 71½; per Sept. 87/; per Nov. 88/. 20. Al 1959 Nachrui Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem Hinscheiden unseres Gefolgschaftsmitgliedes Herta Schmif Kenntnis zu geben. Die Verstorbene hat sich wäh⸗ rend ihrer Zugehörigkeit zu unserer Betriebsgemein⸗ schaft als eine treue Mitarbeiterin und allzeit ge-⸗ achtete und geschätzte Arbeitskameradin erwiesen. Wir bewahren ihr ein ehrendes Andenken. Mannheim, 19. Mai 1939. künrung u. Geioleschan der neinaten L. MNMZ anuμ AkTiEMdESELLSCHAfT HANNHEIH, Henchweftnstrede 1735. HANNHEIH, H 5, 1 * ROBERT AUER TRUDELAUE geb. Sumpf hre Vermãhlung geben bekannt epnhkeim, ollstf. 16 ⸗ Ludwigshefen 8. Bh., Beyernsir. 49 Familien-Anzeigen HEVREICHDODWID RH̃aRD OSWALU ——— STATT KARTEN 5 VERNMAHLIE ihre vVetrmöhlons seben bekonnt 20. diei 1939 NAVNHEIN NAVVHEII 2OBEET PLASk FNMNMA PLAsSkE seb. klleret————— 5 AETHUED SCHLECHIH rRubt schrEcH geb. Noyer 20. MAl 1939 VERNMAHLITE 33333 TRAUUNGQ NMANNHEIN Si. Josephskirche 13 Uhr Rneinkaffee Sonntag, den 21. Nei 1939 Statt Karten! Danksaguns Todesanzeige Nach kurzet, schwerer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Frau Kaiharina Heer verwitwete Aigner im Alter von 71 Jahren sanft entschlafen. Mannheim(Jungbuschstr. 17), den 18. Mai 1939. Die trauernden Hinterbliebenen familie Wüneim Migner Die Beerdigung findet am Montag, 22. Mai 1939 nachm. ½2 Uhr, von der Leichenhalle Mhm. aus statt Für die liebevolle Anteilnahme an unserem Schmerz sowie für die Ehrung meines treuen Gatten und Zuten lhte Vermäöhlung seben bekönnt Hannheim- Neckarsu, Hexsttobe 40. 20. Nei 1950 HEINEICH SCHEIDFL. ELI SABETH SCHEIDFL. geb. Dikinger ————— Vaters, Herrn Geors Häußpler Postschaffner sägen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten unseren herzlichen Dank. Ganz besonders danken wir dem Amtsvorsteher Dr. Fenge, dem Vorstand vom Postamt 2, den Kameraden vom Postamt 2 und Tele- grafenamt Postamt 1, dem Reichsbund Deutscher Beè- amten, dem Gesangverein„Frohsinn“ sowie allen Kranz- und Blumenspendern. Mannheim-Seckenheim, Hochstätt 9 Marie Häuhler, geb. Hitppler, mit Kind Greta und allen Verwandten 9 hre Vermoôn ung beehien sich onzuzeigen HNANNHIEIA 20. 81 1950 AUGSPUSG Kobellsttehe 19-21 Beresftfébe 8 Am oberen Lbisenbefk 10 Treuungs: 15.00 Uhr, gesuſtefe rche Lart deiert Diplom-Ingenleut maria deiect Assessofin geb. Befget — Iodesanzeige Tante, Schwester und Schwägerin, Frau geb. Grün löst wWurdeè. Härt Rreier Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß am 18. d. M. meine liebe, treubesorgte Gattin, meine herzenssute durch einen sanften Tod von ihrem langiährigen Leiden er- Mannheim(Jungbuschstr. 17), Freiburg-Bötzingen. Die trauernden Hinterbliebenen: Heuviig Grün, Miente Die Beerdigung findet am Montag, den 22. Mai, 23 Uhr, statt. Danksasung zuletzt ihren Schulkameraden. In tiefer Trauer: und Söhnne Für die uns beim Heimgang meiner lieben, unvergeßlichen Frau, unserer herzensguten Mutter erwiesene Teilnahme, für die schönen Kranz- und Blumenspenden und für das ehrenvolle Geleit zur letzten Ruhestätte sagen wir herzlichsten Dank. Besonders danken wir dem Herrn Stadtpfarrer Clormann für seine trostreichen Worte am Grabe, allen Verwandten und Bekannten, der Ns-Frauenschaft, den Hausbewohnern und Nachbarn, der Belegschait des Bf. Mannheim-Waldhof und nicht Wimelm Dewald U 33* blüflender Sicherheit Leb-rleck Mitesset u. Hautui reing- kèé ten. Besonders veistärkt RM.⸗ Zu hab. in all. 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Er antwor⸗ tete:„Zum Trinken iſt's zu wenig, da käme man hier eher zu einem ordentlichen Schluck!“ Damit nahm er das volle Faß beidſeits am Rande, hob es auf und neigte es, daß die braune Flut dem Bauern wie ein Bach ins Geſicht ſtrömte, und er nur den Mund auf⸗ ſperren mußte, wenn er trinken wollte. Dazu hatte er aber ſowenig Luſt wie Beilſtein. Er ſchüttelte ſich, nahm Reißaus und ſchrie wie ein Beſeſſener, was auch kein Wunder iſt: wenn du, lieber Freund, ſo ſtänkeſt, ſo würdeſt du auch dich ſchütteln, laufen und ſchreien. Da nun der Bauer nicht trinken wollte, ſetzte Beilſtein das Faß wieder auf den Wagen und ging, wie die Beine wollten. Er wird verkannt Als er durch einen dunkeln Wald ging, ſtan⸗ den mit einem Male vor ihm zwei und hin⸗ ter ihm zwei, die verkannten ihn, denn ſie hielten ihn für einen Metzger, der über Land ginge und eine gutgeſpickte Geldkatze um den Leib trüge. „Geld oder Leben!“ ſchrien ſie. „Mit dem Geld iſt's nichts“, ſprach er,„ihr werdet euch an das Leben halten müſſen“. Da fuchtelten ſie auch ſchon mit vier Säbeln vor ſeinen Augen herum, daß ihm angſt geworden wäre, wenn er dazu Zeit gehabt hätte. Die Zeit hatte er aber nicht, ſondern er ſprach zu den vier Räubern ſo:„Ehrliche Mör⸗ derskerle! Mein Leben iſt euch verfallen, denn ich habe wirklich kein Geld. Und alſo kann man von mir wohl ſagen, daß mein Leben keinen Pfifferling wert iſt. Habt ihr das von euch ſchon einmal ſagen können? Aber das meinte ich gar nicht, ſondern wollte nur ſoviel ſagen: alles in der Ordnung und der Reihe nach, es gibt ſonſt nur Durcheinander! Einen, der kein Geld hat, mit vier Säbeln totſchlagen, das iſt nicht Handwerks Brauch, denn warum? Ich kann die Ehre und Mühe nicht bezahlen. Wenn ihr mich mit zwei Säbeln totſchlagt, iſt es ſchon mehr, als ich verlangen kann. Ich rate darum: du und du, ſteckt eure Schwerter in die Scheiden und packt mich feſt an der rechten Hand und an der linken Hand: dann ſollen die anderen, wenn ich drei gezählt habe, mich totſchlagen, wie es recht iſt. Meine Kleider will ich euch zum Lohne laſſen.“ Die Räuber folgten ihm wie Schulbuben ihrem Lehrer, zwei packten ihn, zwei ſchwan⸗ gen ihre Säbel, und er zählte: ein, zwei.. Als er aber drei zählte, riß er die zwei, die ihn hielten, herum und hielt ſie unter die niederſauſenden Säbel— aus war's mit ihnen. Dann gab er den beiden anderen, ehe ſie ihre Säbel wieder erheben konnten, einem jeden eine Kopfnuß: nahrhafte Gaben, denn ſie brauchten von da an nicht mehr auf Beute zu lauern und hatten in allen irdiſchen Din⸗ gen gar keine Sorgen mehr. Der große Streich Im„Eiſernen Mann“ lernte er einen när⸗ riſchen Ritter kennen. Der wollte mit einem oder zweien zuſammen einen Kreuzzug machen. Denn in früheren Zeiten, ſagte er, ſeien die Kreuzzüge immer übel ausgegangen, weil zu viele dabei waren, aber wenn nur zwei zu⸗ ſammen einen machten, dann würde er ſicher gut ausgehen. Das leuchtete dem Beilſtein völlig ein, darum verband er ſich mit dem Ritter und wurde ſein Kriegshauptmann, der Ritter aber nannte ſich von da an einen Kö⸗ nig: denn der Zweck ſeines Kreuzzuges war, in der Mohrerei ſich ein Königreich zu erwer⸗ ben. Sie fuhren alſo zuſammen über das Meer, nachdem ſie vorher ſchon weit gereiſt waren, und kamen endlich in den mohriſchen Ländern an. In der Stadt, wo ihr Schiff landete, fing Beilſtein alsbald Händel an mit allen Moh⸗ ren, denen er begegnete, und teilte viel Schläge unter ihnen aus. Aber es waren ihrer doch zu viele, endlich mußte er ſeinen König unter den Arm nehmen und mit ihm durch das Stadttor abziehen: ſonſt hätten ſie mehr Beu⸗ len bekommen, als zuſammen auf ihnen Platz hatten. Irgendwo unter einer Palme machte Beil⸗ ſtein halt. Da ſie Hunger hatten und nichts bei ſich, ſchüttelte Beilſtein die Palme: da fie⸗ len die Datteln herab und klebten an den bei⸗ den allenthalben, ſie brauchten nur davon ab⸗ zuklauben, ſoviel ſie wollten: ſo wurden ſie fatt und konnten noch andere kleben laſſen, um ſie am Tage danach bereit zu haben. Sie wanderten nun von Palme zu Palme und nahmen den Mohren, wenn einer ihnen begegnete, die Pferde und Waffen ab: denn dieſe brauchten ſie ja wohl, um das König⸗ xeich zu erobern. Als es ſich aber unter den Mohren herum⸗ Unterhaltung *◻◻L ffartze Beilltein. Copyrisht by Deutsche Verlassanstalt,. Stuttgart. ſprach, daß da zwei wären, die alle Palmen leerſchüttelten und allen Mohren Gäule und Waffen wegnähmen, da trat ein Rat der Moh⸗ renkönige zuſammen, und es wurde beſchloſ⸗ ſen, dieſe Mohrenfeinde umzubringen: ſowohl wegen der Palmen, die ſie abſchüttelten, als auch wegen der Pferde und Waffen, die ſie ſich nahmen. Beilſtein und ſein König hatten von da an viel Anfeindung auszuſtehen. Während ſie Jacob Ochtervelt, 1635—1700. Konzert ihre künftige Hauptſtadt ſuchten, war ein gan⸗ zes Mohrenheer unterwegs, um ſie zu ſuchen und zu vernichten. Zum Glück marſchierte die⸗ ſes Heer in einer ganz falſchen Richtung. Schuld daran war, daß ſie meinten, die beiden hätten es auf ihren größten Palmenhain ab⸗ geſehen, von welchem aber die beiden gar nichts wußten. So marſchierten die Parteien, die eine hierhin, die andere dorthin, gerades⸗ wegs auseinander. Aufn.: Städt. Schloßmuseum Mannheim Hast du an die Bomben gedachtꝰ! Eine peinliche Verwechslung/ Zwei Terroristen und eine ungewollte Reklame Gewöhnlich ſagt man den Engländern eine jeder Lebenslage angepaßte Ruhe, Gleichgül⸗ tigkeit und überaus ſtarke Nerven nach. Wie weit dieſes Urteil Anſpruch auf Richtigkeit hat, iſt wohl noch nicht geprüft worden. Doch die ſonſt ſo klaſſiſche britiſche Gelaſſenheit hat durch die zahlreichen, mehr oder minder ſchwe⸗ ren Bombenanſchläge der letzten Wochen und Monate einen ſtarken Stoß erlitten und einer Nervoſität Platz gemacht, die ſich bei vielerlei Gelegenheiten und auf die ſonderbarſte Weiſe Ausdruck verſchafft. Von einer Feſtnahme zweier ſolcher Ter⸗ roriſten, die ſich kürzlich in London zutrug, ſoll hier berichtet werden. Bildete ſie doch einige Zeit hindurch nicht nur das Tagesgeſpräch für die Landeshauptſtadt ſelbſt, ſondern auch für ganz Großbritannien einſchließlich der Domi⸗ nien und Kolonien— wenn man einer ge⸗ wiſſen Preſſe glauben darf. Schauplatz des Geſchehens war ein beliebtes Reſtaurant Londons, in dem ein nicht unifor⸗ mierter Beamter von Scotland⸗Yard ſein ſauer verdientes Mittageſſen einnehmen wollte. Ge⸗ wohnheitsgemäß warf er einen prüfenden Blick um ſich und bemerkte am Nebentiſch zwei gutgekleidete, dafür aber nicht weniger geheim⸗ nisvoll geſtikulierende Herren, die über ein Blatt Papier gebeugt, ſich ſeltſame Worte zu⸗ flüſterten, mitunter kabbaliſtiſche Zeichen auf das Blatt malten und ganz ſo taten, als ſeien ſie die gräßlichſten und finſterſten Verſchwörer. „Wir fliehen im Flugzeug nach Mancheſter!“ Dieſe Tatſache hätte nun unſeren Poliziſten keineswegs zu irgendeinem Verdacht veran⸗ laſſen können, da es bis heute ja nicht ver⸗ boten iſt, geheimnisvoll die Arme durch die Luft zu ſchwingen, zu zeichnen und auch ſonſt ſehr erregt zu tun. Nach und nach aber wurde die Unterhaltung der beiden Unbekannten lauter; ſie fuhren ſich an, warfen mit ungewöhnlichen Ausdrücken umher und gebrauchten ſchließlich ſo ſchwerwie⸗ gende Worte, daß unſer geſpannt lauſchender Kriminaliſt einfach ſeine Suppe kalt werden ließ, um ja keine Silbe von der Unterhaltung zu verlieren. „... und dann fliehen wir,“ ſprach der eine, „fahren zum Flugplatz und fliegen von dort nach Mancheſter. In Mancheſter treffen wir mit den anderen zuſammen und verkleiden uns. Der Dicke wird ſich in das Koſtüm eines Hotelportiers werfen, und ich ſelbſt will einen Zettelverteiler darſtellen.“ „Und die Bomben— haſt du an die Bomben gedacht?“ „Die ſchicken wir mit der Bahn nach Liver⸗ pool und In dieſem Augenblick erhob ſich der Poliziſt, packte die beiden zweideutigen Individuen beim Kragen und ſchleppte ſie trotz aller Pro⸗ teſte und der Einſprüche des Wirts mit ſich zur nächſten Polizeiwache. Scotland⸗Mard ſtark blamiert Dieſe Feſtnahme zweier Terroriſten bedeu⸗ tete keine geringe Senſation, und ehe es noch zum Verhör der beiden Verbrecher gekommen war, traf bereits einer der großen Männer von der Zentrale auf der Wache ein, um ſelbſt „die Sache in die Hand zu nehmen“. Und dann ſtellte ſich heraus, daß die beiden Terroriſten niemand anderes als der Drama⸗ tiker George Arthur und der Schauſpieler Albert Burden waren, die in aller Harmloſig⸗ keit über den Stoff für einen neuen Film dis⸗ kutierten, ohne zu ahnen, welch großen Ver⸗ dacht ſie durch ihre Begeiſterung erweckt hatten. Natürlich wurden ſie mit höflichen Entſchul⸗ digungen entlaſſen und haben die Lacher auf ihrer Seite, denn das Geſchehen machte die Runde durch die ganze engliſche Preſſe, und jetzt iſt jeder geſpannt auf den Film, der ſchon vor ſeiner Geburt einen ſolchen Zwiſchenfall heraufbeſchworen hat. Immerhin begegneten Beilſtein und ſein König eines Tages einem ganzen Trupp von Mohren, die zuerſt alle Pfeile auf ſie abſchoſ⸗ ſen, welche ſie hatten. Wären nicht ihre guten Schilde geweſen, die beiden hätten von da an wie Stachelſchweine herumlaufen müſſen, denn die Mohren konnten vortrefflich zielen. Als nun die Pfeile verſchoſſen waren, ging es an den Nahkampf. Immer wieder kam ein Mohr angeritten und wollte den Beilſtein oder den König auf ſeine Lanze ſpießen, und Beilſtein hatte viel Arbeit, die Lanze allemal an der Spitze zu packen und dem Mohren zu entreißen, um denſelben dann, wenn er ſeinen Säbel zog, mit dem Schaft zu prügeln, daß ihm das Säbelſchwingen verging und er ſich auf ſeinem Gaul davonmachte. Endlich wurde es aber dem Beilſtein zu dumm. Er legte ſeinen König auf den Boden und deckte ihn mit Schilden zu, damit ihm nichts geſchehen konnte. Dann lief er dem nächſten Mohren entgegen, packte ihn an der Lanze und ſpaltete ihn mit einem Hieb vom Kopf herunter bis auf den Sattel, ſo daß der Mohr zu beiden Seiten ſeines Pferdes in den Sand fiel. Das bereitete ſeinen Kampfgefähr⸗ ten ein Grauen, denn ein jeder ſpürte, vom Kopf bis in den Sattel, wie es wäre, wenn er ſelber in zwei Hälften geſpalten würde, ſo daß er nur noch halb und halb vom Gaule herunter könnte: und das war einem Mohren wie dem anderen ein großes Gruſeln, das ſie nicht aushalten konnten. Denn die Mohren ſind es zwar gewöhnt, daß man ſie köpft, was ein kurzer Schnitt iſt und viele Leute faſt gar nicht entſtellt. Daß man aber einen der Länge nach ſpaltet, iſt bei den Mohren nicht der Brauch, ſie lieben es nicht und wollen ſich nicht daran gewöhnen. (Fortſetzung folgt.) Weimarer Reden 1938 Die Reden, die aus Anlaß des Großdeutſchen Dichtertreffens 1938 in Weimar gehalten wor⸗ den ſind, liegen nun gedruckt vor. Das 80 Sei⸗ ten ſtarke Buch enthält nach einem Geleitwort von Reichsminiſter Dr. Goebbels, in dem der Wunſch ausgeſprochen wird, dieſe Reden möchten im deutſchen Volk das Bewußtſein von der Sendung ſeiner Dichtung feſtigen und ver⸗ tiefen, die Anſprache Dr. Rudolf Erckmanns über„Der Dichter im Volk“, dann zwei Vor⸗ träge über„Die deutſche Dichtung und die Welt der Geſchichte“ von Robert Hohlbaum und Heinrich Zillich, beide nicht nur ſtofflich feſſelnd, ſondern auch intereſſant durch die verſchiedene Art des Vortrags. Den Dichter, ſeine Arbeit und ſein Verhältnis zum Volke ſtellt die Rede Joſef Weinhebers über„Die deutſche Dichtung und die Wirklichkeit des Volkes“ ins rechte Licht; den Abſchluß des Bandes bildet Friedrich Bodenreuths kämpferiſcher, frontfriſcher Einſatz in dem Beitrag„Die deutſche Dichtung und die Gegenwart“. Die Zuſtimmung, die dieſe Reden ſchon in Weimar gefunden haben, wird noch weiter verſtärkt durch die Lektüre, die insbeſon⸗ dere auch den Eindruck vermittelt, daß ſich die deutſchen Dichter unſerer Zeit mit aktuellen Fragen aufs gründlichſte gedanklich auseinan⸗ derſetzen; jedem, der ſich um die deutſche Dich⸗ tung müht, wird dieſes Buch viele wertvolle Einblicke vermitteln.(Hanſeatiſche Verlags⸗ anſtalt, Hamburg.) Khb. Englische Rechtspflege Im Jahre 1933 beſuchte der bekannte Fürſt Pückler England und erfuhr dabei folgendes Beiſpiel engliſcher Juſtiz: Einem Mann wurde auf der Straße ſeine Börſe mit elfhundert Mark Inhalt geſtohlen. Er konnte jedoch des Täters mit ſchnellem Zu⸗ griff noch habhaft werden. ſchüttelte ihn kräftig, verabreichte ihm einige ſaftige Maulſchellen und übergab ihn dann der herbeieilenden Polizei⸗ gewalt. Der Sachverhalt lag klar vor Augen, Zeugen des Diebſtahls waren genug vorhanden: Der Delinquent würde, wenn die Klage bei den Aſſiſen anhängig gemacht worden wäre, ohne Gnad und Pardon entweder gehangen oder auf lange Zeit zum mindeſten deportiert wor⸗ den ſein. Da ſuchte ſeine Frau den Beſtohlenen auf und flehte ihn auf ihren Knien händeringend um Erbarmen an: der Dieb ſelbſt ſchrieb jenem die rührendſten Briefe, kurzum, der Kläger ließ ſich endlich erweichen und blieb am Gerichtstag aus; folglich wurde der Schuldige nach eng⸗ liſchem Geſetze freigeſprochen. Nun kam aber das Nachſpiel. Nicht lange darauf verklagte der vormalige Dieb ſeinen vormaligen Kläger wegen. ge⸗ waltſamen Angriffs auf offener Straße, wofür er Zeugen beibrachte. Der nunmehr Angeklagte leugnete nicht, mit dem Kläger ein wenig derb umgegangen zu ſein; aber nur, weil derſelbe ihn beſtohlen habe. Von dieſer Schuld war die⸗ ſer bereits freigeſprochen worden und da in England niemand wegen des gleichen Ver⸗ gehens zweimal vor die Schranken des Ge⸗ richts gefordert werden darf, ſo wurde auf die⸗ ſen Einwand keine Rückſicht genommen. Der großmütige Beſtohlene mußte alſo dem Dieb und dem Gericht gegen zweitauſend Mark Unkoſten und Schmerzensgeld zahlen. Ferdinan d Silbereisen. —— 1959 ſein von ſchoſ⸗ guten da an denn ging m ein ilſtein „ und llemal en zu ſeinen „ daß r ſich in zu Boden t ihm dem n der vom iß der n den efähr⸗ „ vom wenn vürde, Gaule ohren as ſie ohren „ was ſt gar Länge t der nicht igt.) 8 itſchen wor⸗ 0 Sei⸗ itwort dem Reden in von d ver⸗ nanns Vor⸗ e Welt und ſſelnd, iedene Arbeit Rede chtung rechte iedrich Einſatz nd die Reden noch beſon⸗ ich die tuellen einan⸗ »Dich⸗ rtvolle rlags⸗ Khb. E 5 Fürſt gendes e ſeine tohlen. m Zu⸗ kräftig, en und zolizei⸗ Zeugen n: Der ei den „F ohne n oder t wor⸗ en auf ingend jenem ger ließ chtstag ch eng⸗ malige .„ ge⸗ wofür zeklagte ig derb herſelbe har die⸗ da in nVer⸗ es Ge⸗ auf die⸗ ſo dem d Mark S En. ————— —— Töpier- und K Olensetzer-Innung hererene Uhrmacher- 3— maerer· Innung Korbmacher- Dachdecker 95— E Innung Wüscheschnelder-——— und Stleker- Juweller-, Gold- und 3 Innung Friseur- Silberschmiede-Innung Schunmacher- Innung Innung — n Damenschneider- Re Glas- und Elektro Innut 6—— shun Gebiuderelniger- 4 3 Innunt 10 4 5 1* Baugewerbe- Innung Schmiede- innung Uberlirftrung. meiſterthes Mechaniker- Innung Buchbinder- Innung Kondltorei- Innung Kraitiahrzeus- Innung Putzmacher/ Innung 3 W u Flelscher- Innung Drechsler· inunng Wagner- und Karosserlebau- Innung Kürschner-⸗ Innung Schilderhersteller, Gipser und Schildermaler Stukkateur * Bildhauer und Steinmetzhandwerk Innuns Photographen⸗ Innung Bücker- Stelnsetzer-, Pflästerer- und nnung Strabenbauer- Innung Schrelner. Wüscher- und Innung Plätter-Innung Kaminieger- 2 Innung Blechner-, Iust.- und Seiltes⸗ und kupierschmiede-Innung Tapezier-Innung Coft memn Wun 0 chund wile, doß dos dell ſche bminmih. berwurzelk in ehrmürdioer Uberlekerung, imn Ochufe bon Dolk und Alaat einer neuen Blüle enhegenbehe. oun ſoe, —————————————————————— 2 ———————————— „Hakenkreuzbanner“ ———— — Samstag, 20. Mai 1959 Kreisĩeilung der VSDAT Mannheim, Rheinliraſe 1 Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Die Juni⸗Auflage„Kampf der Ge⸗ —.— 3 0 umgehend abzu⸗ olen. Ortsgruppen der NSDAP Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 23.., 20 Uhr, Generalmitgliederverſammlung im Planetarium Erſcheinen ſämtl. Mit⸗ glieder iſt Pflicht. ungbuſch. 21. 5. be pei„Viedertafel(K 2, 32) anläßlich der en Mint der Ebrenkreuze der deutſchen Mütier. Die Plätze müſſen bis 10.45 Uhr eingenommen ſein.— ſ Parteigenoſſen und Par⸗ teigenoffinnen, Angehbrige der For⸗ malionen, der Gliederungen und alle Volksgenoſſen ſind eingeladen. Neckarſpine. Der für Samstag, 20. Mai, vorgeſehene Lichtbildervortrag: „Aus dem Herenkeſſel der Lügenpro⸗ ganda“ findet nicht im Saale des Filedrichsvartes, im Saale der„Liedertafel“(K 2, 32), um 20.30 Uhr fhatt. Die Karten behalten ihre Neckarſpitze. 21.., 15.15 Uhr, find.“ im Gemeinſchaftsvaum der Schiſſ. und Maſchinenbau⸗AG, Werftſtr., die Mütterehrungsfeier und Vexleihung der Ehrenkreuze ſtatt. Alle Volksge⸗ noſſen find herzlich eingeladen. Reckarſtadt⸗Oft. 20, 5. Lichtbilder⸗ vortrag in der Amioitia. Die Pol. Leiter treien um 19.30 Uhr im Dienſt⸗ angug an der Uhlandſchule an. Reckarſtapt⸗Oſt. 21.., 11 Uhr Müt⸗ aie in“ der Uhlandſchule. Die Pol. Leiter treten um 10 Ubr im Dienftanzug an der Uhlandſchule an. Neueichwald. 20.., 14.30 Ubr in der Gemeinſchäftshalle am 110er⸗Weg Mütterehrungsfeier. Anzutreten haben Pol. Leiter, Junavolt. Jungmädel und BrM.— 20 Uhr: Der Licht⸗ bildewwortrag„Lügenpropaganda des Auslandes“ findet nicht im Robert⸗ Ley⸗Saal, ſondern in der, Gemein⸗ ſchäftshalle am 110er⸗Wea ſtatt. Rheintor. 20.., 20.15 Uhr, Licht⸗ nn im Wartburahoſpiz in F 4,—9. Es ſprich Gauredner Pg. Alfons Hafen. Feierſtunde in Teilnahme für Partei⸗ mitalieder Pflicht. Voltsgenoſſen ſind eingeladen. Rheintor. 21.., 10.45 Uhr Mütter⸗ ehrungsfeier mit Verkeidung dEgeg. kreuze im Wartburghoſpiz, F 4.—9. Parkei⸗ und Volksgenoſſen ſind zur Teilnahme an dieſer Feier eingeladen. Seckenheim. 20.., 20.15, Uhgr Licht⸗ bildervortrag im„Schloß“. Antreten der Formationen 30 Ühr im Schloß⸗ hof. Die Bevölkerung iſt eingeladen. Strohmarkt. 21.., 14 Uhr Antre⸗ ten aller Pol. Leiter am„Caſino“ in R 1. Anzug: Dienſtbluſe. Waſſerturm. 21.., 11 Uhr Feier⸗ ſtunde für die deutſche Mutter mit Ausgabe der Ehrenkreuze in der Aula des AdolfHitler⸗Gymnaſiums. Die Plätze haben bis 10.45 Uhr eingenom⸗ men zu ſein. Die Pol. Leiter. Pol. Leiter⸗Anwärter, NSV⸗Walter und DAß⸗Obmänner treten 10.45 Uhr in üniſorm vor der Geſchäftsſtelle an. Waldhof. 21.., 11 Uhr, im Robert⸗ Ley⸗Saal bei Bopp u. Reuther Feier anläßlich der Verleihung der Ehren⸗ kreuze der deutſchen Mütter. Die Pol. Leiter u. Formationen treten zu die⸗ ſer Feier um 10.30 Uhr an(Ge⸗ ſchäftsſtelle). Wohlgelegen. 20.., 19.45 Uhr, An⸗ treten ſämtlicher Pol. Leiter vor der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 21.., 11 Uhr, nehmen ſämil. Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder an der Feierſtunde der Ehrenkreuzverleihung im Capitol teil. Plätze ſind bis 10.45 Uhr ein⸗ zunehmen. Abt. Jugendgruppe: J06 Jungbuſch. 21.., 10.50 Uhr, nehmen ſämtl. Mädel an der Feier⸗ — der Ehrenkreuzverleihung in er„Liedertafel“ teil. 93 Am 21..,—11 Uhr, findet in der Jugendherberge Mannheim eine wichlige Tagung der Sportwarte der e und Stämme ſtatt, zu der alle Gef. u. Stämme ihre Sport⸗ warte zu entſenden haben. Sport⸗ kleidung iſt mitzubringen. BDM Gruppe 19/171 Bismarckplatz. 21.., 10.36 Uhr, Antreten im„Zähringer Söwen“, Schwetzinger Straße. Gruppe 20/171„Platz des 30. Ja⸗ nuar“. 21.., 10.35 Uhr, Antreten auf dem Gabelsberger Platz. Für Selbstfahrer Auto-Verleih 72 3a⸗ enometer s Pfennis zn eſbskkahrer Senfiergorage Speyerer-Str.- Leih- Autos nur neue Wagen MHannheimer Auto-Verleih Inhaber A. Späth Schu/etzinger Strobe 58/ Kuf 425 94 Mnordnungen der mSDA Gruppe 46/171 Friedrichsfeld. 21.., 13.30 Uhr, Antreten aller Mädel in Dienſtkleidung am Goetheplatz. Gruppe 17/18 Oſtſtadt. Achtung! Antreten 21.., 10 Uhr. Mädelſchaften Zimmermann, Bohr⸗ mann und Günther, Rößler, 10 Uhr, Adolf⸗Hitler⸗Schule. Mädelſchaften Kettler, Heß, Offen⸗ bächer und Ziegler, Mädchenberufs⸗ ſchule, 10 Uhr. Die Deulſche febeiſefront Kreiswaltung Mannh Rheinstr 3 Ortswaltungen Bismarckplatz. An der am 22. 5. um 20.30 Uhr im Lokal„Deutſcher Hof“, Heinrich⸗Lanz⸗Str. 5, ſtattfin⸗ triebsobmänner zu erſcheinen. Humboldt. der„Flora“, Lortzingſtr. 17, ſtattfin⸗ liche DAF⸗Obmänner mit ihren An⸗ gehörigen teilzunehmen. Beginn 20.30 hr. Rroft durch Kreude Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Sonntag, 21. Mai. Son⸗ derzug nach Herrenalb. Teilnehmer⸗ preis 2,60 RM. Abfahrt Mannheim (Hauptbahnhof).06 Uhr, Neckarau .13 Uhr, Rheinauhafen.20 Uhr, Schwetzingen.33 Uhr, Hockenheim .45 Uhr, Neulußheim.52 Uhr und Karlsruhe(Hauptbahnhof) an.28 Uhr. Von dort aus wird ab Albtal⸗ bahnhof der Sonderzug in zwei Ab⸗ teilungen weitergeführt nach Herren⸗ alb mit Halteſtation Frauenalb. Die Rückfahrt erfolgt Herrenalb 20.40 Uhr erſte Abteilung. 21.17 Uhr zweite Ab⸗ ſeilung. Sichern Sie ſich rechtzeitig eine Teilnehmerkarte für dieſe ſchöne Fahrt. Von Herrenalb aus ſind mehr⸗ ſtündige Wanderungen in die herrliche Umgebung, wie Dobel uſw. angeſetzt. Karten können ſofort bei allen Kdß⸗ Geſchäftsſtellen abgeholt werden. neber Pfingſten durch den württem⸗ bergiſchen und bad. Hochſchwarzwald. Am 38. 5. bis 29. 5. Omnibusfahrt ab Mannheim— Autobahn— Mura⸗ tal—Freudenſtadt über die Schwarz⸗ wald⸗Hochſtraße— Sand— Plättig Baden⸗Baden zurück nach Mannheim. Teilnehmerpreis 15.80 RM. einſchl. ahrt. Unterkunft und Verpflegung 2 Mittageſſen und 2 Abendeſſen), Uüebernachtung in Baiersbronn. An⸗ meldungen ab ſofort bei allen Koß⸗ Geſchäftsſtellen. 28. 5. und 29. 5. über Pfingſten Zweitageswanderung in den Oden⸗ wald. Fußwanderung ab Lärmfeuer— Moſſau— Erbach nach Michelſtadt, 1. Tag. Michelſtadt— Spreng— Reichelsheim nach Fürth 2. Tag. Wanderzeit täglich Je 5 Std. Teilnehmerpreis beträgt enthaltend Fahrt, Abendeſſen, Ueber⸗ nachtungen und Frühſtück. Die Kar⸗ ten ſind bei allen Koͤ⸗Geſchäftsſtel⸗ len erhältlich. Abfahrt Mannheim⸗ Hbf..40 Uhr, Die Fahrkarten wer⸗ den vor Abfahrt bis.30 Uhr aus⸗ gegeben. uß 43 nach Berlin. Zur Ausſtel⸗ lung„Berge, Menſchen u. Wirtſchaft der Oftmark“ wird ein Sonderzug v. 22. bis 27. Juni nach Berlin durch⸗ geführt. Der Teilnehmerpreis für Bahnfahrt, drei Uebernachtungen mit Frühſtück und Eintritt in die Aus⸗ ftellung RM. 28.—. Nur Bahnfahrt und Eintritt in die Ausſtellung (Uebernachtung bei Verwandten uſw.) RM. 17.50. Anmeldungen umgehend bei den bekannt. KdF⸗Geſchäftsſtellen. Teilnehmer an der OF. 21 nach Bad Iſchl(ins Salzkammergut) vom 30. April bis 7. Mai Bilderaustauſch in der Tucherſtube(Parkhotel) am Sams⸗ tag, den 20. Mai 1939, 20 Uhr. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils in der„Lie⸗ dertafel“, K 2. Montag, 22.., 19.30 Uhr: Männer; Mittwoch, 24.., 20 Uhr: Frauen; Mittwoch, 31.., 20 Uhr: Frauen; Montag, 5.., 19.30 Uhr: Geſamtprobe; Mittwoch, 7.., 20 Uhr: Geſamtprobe. Sportamt — — Samstag, 20. Mai: Allgemeine Körperſchule: 16.00—17.00. Stadion, Deutſche Wörnerwerke.— Reichsſport. abzeichen(für Männer und Frauen): 15.30—17 Stadion, offen.— Schwim⸗ men(für Männer und Frauen): 20.00 bis 21.30 Hallenbad, Halle 1, offen. Tennis(für Frauen und Männer): 17.00—18.00 Stadion, Tennisanlage, offen.— Reiten(für Männer und Frauen): 17.30—18.30. f⸗Reithalle Schlachthof, offen(Reitinſtitut Soem⸗ mer). LEIH-AUHTQ5 Neue Sportwagen und Limuſinen Schlachthet-frarane 5 1t7 Seckenheimerſtraße 132. 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Dr. Hermann Knoll; Lokales: Helmuth Wüſt; Sport: ilhelm Ratzel; Bilder: ſchriftleiter, ſämtl, in Mannheim.— Ständiger Berliner Mitarbeiter: Prof. Dr. Joh. von Leers, Berlin⸗Dahlem. — Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Ber⸗ lin Sw 68, Charlottenſtraße 82.— Nachdruck ſämtlicher Originalberichte verboten.— Für den Anzeigenteil verant⸗ hm.— Dru Verlag und Druckerei G. m. b. 5 Zur Zeit gelten folgende Preisliſten: Nr. 3. Ausgabe Mannheim Nr. 11, Ausgabe Weinheim Die Anzeigen der Ausgaben A Morgen u. Abend erſcheinen al in d. Ausgabe B. über 18 000 30 500 über 48 500 5⁵⁰0 6 950 7 500 Ausgabe A und B Schwetingen Aber 2 Kattermann Chef vom Dienſt: für Innenpolitik: tik: r. 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Hags 280979 281377 285110 291574 291889 2793072 4 Vr. 9 5+, 23090 303838 303312 317738 315272 318208 372534 5 Friedrichsfeld:.30 Uhr Pfr. Schönthal 833—44 5 383 38208 337382 38 Käfertal: 10 nor Witar Betz, 0 hſyr Vitkar Metzger 352353 330252 337778 30588 368877 Käfertal⸗Süd: 10 Uhr Vikar Metzger Rheinau: 10 Uhr Pfr. Vath Außerdem wurden 483 Gewinne zu je 100 RM. und nodeil Siarnbein§30 Düb3 on 6576 Gewinne zu je 60„gezogen. eckenheim: 9. r r. Fi 3 * Mannheimer Theater⸗öplelplan ſüe die Woche vom 21. Mal bis 30. Mai 1939 SWb. 55 r win minene di dienre fl⸗Iid Er Zin.nen. aufen 3 5 5 inde am„ Un„ un Att. Samstag, zm Uationaltheater: Komödie von Heinz Coubier. Anf. 20 uhr,, Alt⸗Katholiſche Kirche „ von r.(11573 lt. 25. Sonntag, 21. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Ncßc Kraft durch Freuden Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 101—103, 133— Ende 22 Uhr. er von Verdi. Sonnigg(pfingtem, 28, Molz Auter Mieled f 0 Sher hön Verdi Einiauſch don utſcheinen aufgehoben. Anfang 19 Uhr, Schloßkirche:.30 Uhr Eriöſerkirche(Ga 14 ————— ——— —— „Uhr. ttenſtadt):.30 Uhr * *¹ ——————— 5 u 135, 142—144, 148—150, 154—156, 159, 221 Agtz bis 226, 235—241, 333—355, Gruppe D5.„ Ende eug 22 u5... 7 Verteseſie ſü —400, Gruppe E—300:„Der Prinz Montag(Pfingſten), 29. Mai: Außer Miete, HERZ IIIXII Werkstätte fu von Thule“, Operette von Rudolf Katt im Rahmien des Oſtmark⸗Zytlus, zum erſten⸗ AR LVYON in ehhhn nigg. Anfang 14 ühr, Ende 16.15 Uhr.— Male:„Das. Land des o Dekatur Bägck, Abends: Miete E 25 und 1. Sondermiete Operette von Franz Lehar. Eintauſch von 378 7252 F aenkehchie aen E 13:„Cavalleria rusticana“, Oper Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19.30 Uhr, rlaßfft geuumle Hoh! Schnittmuster Egegen⸗ von Pietro Mascagni; hierauf:„Der Ende etwa 22.15 Uhr. ilhelm⸗ 4 Pietr ani; h f—7 Biesen Inh. E. GOEDE —5 Einhaß“ Oper von R. Leoncavallo. Dienstag, 30. Mai: Miete( 35 und 1. Son⸗ gibt oenmenmeß Siese 552 V) 10 3 An⸗ 142 Kichand Biüi Gi 113 5 Jh5. Spitzen einkurbeln Mannheim, Qu— 2¹ ang r, Ende 22.45 Uhr. piel von Richard Billinger. Anfang 20 Uhr, en⸗ 74 Stoffknöpf F cher 22490 Montag, 22. Mai: Miete 24 und 2. Sonder⸗ Ende 22.30 Uhr. 22 233 hetenzre Wednt IId Fieie, fulnopmeme Mamnte W0 reude: Kulturgemeinde Mannheim, 1 5 blulbildeade Nerven- und n mhe nnnnn Tragödie“, Schauſpiel von Rud Oertel. Sonntag, 21. Mai: Freier Verkauf, zum erſten en- e T S e übr 29: Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Male:„Für die Katz“, Komödie von Kees 4 Ponb! Dienstag, 23. Mai: Für die NSG Kraft durch 2 f1 Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende eiwa 13 aus dem Besitz des Herrn O. H. im paulinenschlößchen .St. lis. Freude: Kulturgemeinde Ludwigshafen, Ab⸗ 55 1 Dean. far Sebtzeibrer l f —.— teilung 101—105, 403—404, 405—409, 451— Mittwoch, 24. Mai: Für die Nech Kraft durch Rr. 34 bror J. Mest, 5 1. lr nernur. Wiesbaden 452, 471—472, 501—502, 525, Gruppe F Freude: Kulturgemeinde Mannheim: Abt. Bros. Epmtigdme, beos. sonnenberger straue, gegenuber Kurhaus 1 7 5 0— 521—5 581—5. W. Erle,„ 16; Neckar-Dros. Zuſtand, Abt. 815—817, 8 n Piclzd Mabeh 0 Theodor Körner, Mitteistrabe 205.—*— 10 5 B rnun meistbietend, wegen Umstellung zum Ausgebot: rusticana“, Oper von + iscagnt;*„ Aug. Jaeger. Mittelstraße 117; Zeppelin- KRenaissauce⸗Stühl, Barock d Louis-xVI S. 28. km · ierauf:„Der Bajazzo“ Oper von R. Nr. 501—750, Gruppe D Nr.—400, Gr. E Dros. Wiln. Paul. Zeppelinstrahe 47 Möbel: Vnf- Fe Aera PS. Elaſt. 77 6 33 iwilli N—900 T Richard-Wagner-Drog., Augartenstraße: Biedermeier-Stühle, Bauernstünhle, Sesssl mit Gobelin- und 16535008 eoncavallo. Anf. 2⁰ Uhr, Ende 22.45 Uhr. e** Luftſpiel von Albert Ka ln Mienaelis-Drog., Marit: Sonnen⸗Drog-—5 0 ee Schreibtischstunle und-sessel, — Mittwoch, 24. Mai: Miete A 25 und 1. Sonder⸗ 4 W. Kiltan.—*—— Mne n 4 en miete A 13 und für die NSGKraft durch Freude: Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 432—434: Muſikaliſcher Komödien⸗ fang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Sonntag(Pfingſten), 28. Mai: Freier Verkauf: „Für die Katz“, Komödie von Auguſt ter-Dros. straße 16: Mannh.-Feudenhelim: Löwen⸗ Drog. L. Hein, Hauptstr.63: Mannheim- Wallstadt: Bahnhois-Drog. Fritz Körnig: Weinheim: Drog. Adam Eichheim, Haupt- sien usw). Barock-, Lütticher-, Lothringer-, Biedermeier-Schränke, Schreibschränke, verschiedene Eekschränke, Tabernakelschrank, Schränke mit verglastem Oberteil, Barockslasschränkchen usw. Ba⸗ rock-, Biedermeier- und Mahagoni-Kkommoden. Ulmer Kredenz, n, abend:„Aufforderung zum Tanz“ Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Coid-Ausstellungs- Vitri is-XVI. 3 2 romantiſche Ballſzene von Carl Maria v. Mont ingtten), 29. Mai: Freier Verkauf:————— Zletergeier-Fleche, Wiel., Raneh⸗ and Kiappzebe, f 35 Weber; hierauf:„Flauto ſol“, muſika⸗„F1 Aie b Aug uſt Marmorplatten, Näh-, Blumen- u. Konsoltische, Bouietische, Tolletten- liſches Luſtſpiel von Eugen d Albert; hier⸗ Hinrichs Anfan 70 Uhr End 22 uh 0 Sol 6¹ 17 14 3 Empire und Boule. Tisch- und Eck- 4 5 4 5 ang e r. 3 enon ſrio(e vitrinen, Truhen, Truhenbänke, Etageren, Bibliothek, Spinett, Bett⸗ 4 auf: S p itz wegmär ch e“, phantaſti⸗ m 33 2 di 0 gestelle, Blumenständer. Paravent. Ofen- und Kaminschirme ſches Spiel von Hans Grimm. Anf. 20 Uhr, Mittwoch, 31. Mai: Für die NSG Kraft urch 2 Fin in Spiegel— Empire und andere Konsolen. Lampen— Bronze Eisen 22 Ende etwa 22.15 Uhr. 35 Teespitren 2Crrnn.20 und Holz. Standuhren, Barock- und andere Wanduhren. —— Donnerttag, Zü zmintß mucie Rece araft burch, 301—58, 501—510, 511—520, 511—550, ö580, Rinderspacher Hntiauftäten und Munstrevenstänbe: dermiete un für 5 af Abt 593—599, 620, Gruppe D Nr.—400, Gr. E 42, 7 kunzisff.- O 7. 4 feitelberterst Bronzeleuchter— Kandelaber— vasen— Figuren— Wand- berzigf Freude: Ku 520 3 4 freiwillig Nr.—900:„Für die Katz“, hersft.—— En und Fayencen. Mei- zeretß Diman Zpiius:„Ser m wypffends: omödie von Auguſt Hnirichs. Anf. 20 Uhr, Re e e, — wülme, Ballsſg, don dugiz Lenten, ende. 5 e at 4 gruber. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr Fherhardt Heyer Marmorfiguren. Holzplastiken und Mealial f Lechen. Zreitag, 26. Mai: Miete C 24 und 2. Sonder⸗ In Tudwigshafen— Ufa⸗palaſt Glasscheiben. Cloisonne-Gesenstände. Gold- und Schmuckgegen⸗ Jie brou. ag, 20. 10 3 der geprüfte Kammerjäger stände. Silbergegenstände, antik und modern. Pendulen, Wand- *—85, miete C 12 und für die NSG Kraft durch Donnerstag, 25. Mai: Für die NSch Kraft MamsbJEEl, cofunistrame 10 und Kastenuhren. v..—.——— ien rernru 23318 Gemälde: alter und neuer Meister— Pastelle— Farbdrucke— —269, 940,„—003, 1 afen,—10, 11—13, 16—18, 21—25, 31, Stiche usw. Oſtmark⸗Zyklus:„Die Zauber flöte“, Oper von Mozart. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. 34—35, 46—49, 50, 51—54, 55—56, 111—113, 401—402, 410—414, 419, 420—423, 425—429, 431, 438, 601—618, 620—627:„Der Mu⸗ Samstag, 27. Mai: Miete B 23 und 1. Sonder⸗ miete B 12, zum letzten Male:„Aimse“, fikant“, Oper von Julius Bittner. An⸗ fang 20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. ◻ — ff ſfffffgagegggammannnnanamummm BENSEI. Co. BANK Mannhelm, 0 7, 17 Ruf 23051/ 52 und 230 56 gteuergutoclieine ankauf- Verkauf- Aufbewahrung — ESinschlügige Broschire aut Veflangen— 1 hhanmmaannaunnananunannnmnnnmnnnnunannnanaunanananammananana Sflc⸗ fe Seit 386 lahren füt Hoöchstleistungen in der Schädlinesbekämplune hekannt ſchokatee n 1. 2. K 1. 9 herlangen Sie in allen Gaststätten dòs llalcenlcreũabannet Hubusson 8,50 C5,30 m(pastelliarben). Vorstehende Aufstellung umfaßt nur einen Teil der zum Ausgebot ge- langenden Gegenstände. Es kommen ca. 1000 Gegenstände zur Verstei- gerung.— Grogze Einkaufsgelegenheit für Händler! Samstag, 20. Mal, von 15— 19 Unr Montag, 22. Mal, von 10— 18 Unr Versteigerung: Dienstag, 23. und Mittwoch, 24. Mai täglich von 10— 19 Unr Kunst- u. Auktionshau Ferdinand Weber Versteigerer: Alfons Roy und Georg Tilz Mannheim, P 7, 22 Fernsprecher 283 91 Sreeeeeeeeer haramer meneere gnn, rrgnene—— Hakenkreuzbanner⸗ IILILIIIEALLee p /% 23 planken- nu.9 04„5 greite Str.- Rut 240 30 Uindenhof, Meerfeldstr. 56- Ruf 269 40 ein wirklich Aem ger deutsche flim weiß seinem Nur nach bis MHænlag! publlnum Abwechslung zu hieten: Die beliebte jenny Jugo röttnung der in ihrer neues en olle Mach einem glänzenden Lustspiel bei uns jetzt ein höchst spannend. Kriminalfilm Täglich ſrische Ren-Keulen ſtleken, Bug, Ragou frische 30e- und lebente Fuſfi che Sperisl iü: Leb. 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Sennias:.00,.18..20..36 l Sonntes;.00, 4 00,.00,.20 lan zenondbch- p. westermeier I g nwe. Bad und ihrer lulie lerda · Rudolt Kart u. a. m. Lachen machi un§ ſrioch u. beides 5 Aene 4 Oſtſtadt⸗ od. Lin⸗ bekommen ivir verschrieben · von §c A0 IHe e—— foſort zaeimieken diosom hoitoron, lochonden Film Aaun e annhelm— Vorher: Kulturfilim„Eger, eine alte— 5 5 LC 6 2 4 A eſugh. deutsche Stadt“ Ufa · Wochenschau 1—— K 1, 5 Breite Straße- Ruf 240 88 Samstag, den 20. Mai 1939 EICU 11005 B rur lugenclliche zugelassen! 1d 5 9 Vorſtellung Nr. 300. Miete 4 Nr. 24. Verlag dieſ. Blatt. Nur heute samstag 2. Sondermiete 4 Nr. 12 ſüU- Hf—— unel morgen Sonntag Zum lesten Male: Die AT. der G K45 7330 beliebten auf kurze Zeit geg. haßd — 25Dät ugeboel vorsten iW4 ihren pät*stellungen Eine Komödie in 3 Atten v. C. Goetz orstenlungen ſſee Won Biez Tom Zuſchr. u. 11554B5 Sorger Regie: Hans Becker Heute an d. Verlag d. B. —„n He, en br, cnde vehen 22 um 8 11Uhr—— 1 Unr La lana. Attila Hörbiger amstsg 2 Karin Hardt, Christel Mardeyn, Hans Holf, Jak Trevor, Hans Mose- Vixtor Janssen, H. A. v. Schletov .00.10.10 Heute.,% 2 Un- ſugend nicht zugelassen BUCKJOoNMEF 5———— 2% Leben Stadtochänlce 10 kund, 2 4. in die 2 Hlot chen il in ihre Restaurani Urlaut Bierkelle! eine f— Münzstube Klang Autome erſten? die 9 dle sehenswerte Gaststätte Dornri 3 —— Uerspiklk aacrand Doꝛ modetne heotet im Sũden det᷑ Stadt — hilde,! Iu ffenfef Mannheim P6 an den PFlanken 585—5 eee eeeeeee er S Ein sensatlonsfilm Im pPlankenkeller Ziler vom Fas! berlohe nach dem Merzen des publikums ner ſi einer, t Alles, was einen Wild-Westfülm nicht g Der große Erfolg Der Serm von Valencia Heute und folgende Tage! Llb. Hehn, Fritz benschow, Nulh Hellberg in dem groben Ufa-Fim: HeiUnteater beg.:.00.50 Sonnteg.50 Unr I sehenswert macht. wird hier Gehe gezeigt: tollkühne Sensationen umrahmen den Kampf mit Prärie- Zum Huttertes em 21. Hlel und e 2 8 räubern, Schmuggl., Viehdieben. aus d sensationeller Ufa-Fim det WienerAustættungsrevue gegen den lbachenhandel Sonotos, höchmm. 2 Ukr:— die Rettung d. Freund. v. Tode 4 Großm Fonde Fpezial. 3— in usendvorstenung enmwerter lanpl in Miä- Uett—. Prdlinen 50 brei Unteroffiziere— Ain fum vo ler zpnnuns! Kinder. —— T alte Fr —— PALAS Schrolcolade- ſunkene Brückl 5—— ſchlechte 8— in schonen Geschenlkpackungen die Er Kolpinghaus EAöIr6 — rũ——— II ſen ſind fiiffiäffäs—+Nin lersvat ers2: ——— bes fei-ende Fümspiel 2, 7 Kunststr. warmes 3 waldhof— zeden Sonntàas Somstog 10 Uhr: Tanz'ee 3 ſichtbar 2 ab 7 50 Unt—— Lilian Harve) Quelle geden Somstog und Sorntog? 4 onntes 16 Unt: vnoijo de stco ſich ve S— ramilien Vorstellung— Odemer- Tesser- Stolz Kinder 2 452 E nun v 2 A N 2 E man Ins laue und E 3 Ekrstllesslge Tonzkopelle 1— erſt Au 4— kintritt freit— 1 en—5 3 Verlöngerung— U OT blung 4- Ju enqlhiche hoben Zuttitt- 7—7 ———————————————— Hnzeigen lſ HB werben! Ae e lücntspiel- 7 Ahn h Forderung an die Firma 1 iHer e 1 tel 25. Lconeril. der dame. Z. K. Kellerer L Lauge meiner ſnstliut ſ. individuelle Schönheltspfle ge f. od lrate G. m. b. H.—— annheim S IHMONTAG iſt Vere JOHANVVA KROCK Mlonpparae haben, wollen ſich an Auguſt wart g annheim, O 7, 19- fernsprecher 25224 anz Lange, Mannheim, Karl⸗Benz⸗ das Grohbobenteuer 6 L and gek auit duroh Straße 30, wenden.(114655 1 d aorenſfernung athermie idene röparate HB-Kleinanzeiger 5 3 zei Oſer Aber die Enæt i ————— 7*„ ter— Anmmmnnmmmmmummunnnnnnnnnnmmmunmnnnmunmnunummmmmmmmmmmmmmmnummmmmmmmmmmmmu Zurücgenom. Rei 5 arten au Stutt ar ſich ſche S E 3 Volk. aninmer entRommen. chsgarienſch gaei Deuiſche flebeitsfront— flbt. Uehemocht e r änd, 200—— Ahpril bis Oktober 1939 — Die Parole der, mannbeimer für heute abend: 8———. CAPITOI —— ie fit 2—Zröſte 2 Ein olnzlgerflges Gorton- und Landschaftseflebnis!— Sie „ Au Zlat naikeier ſnit Variet⸗ 34 40.• 3 bowuumdrn 60 0o0 bluhende kosen, uber 1 KMilion fruhjohrs- und benen, — 4 1s—75 2 Spüät- iram 1005 Sommorblumon und wendeln vorbol on prechtvollen Garton- zu die . laui4 Tans uun Nose-n arten 4— Auten Lorstellung onlegen, an Seonterroszen und Wesserspielon. Und zu oll dem gehören — 7— ie letzte Wledernholung kommt eler wolte Blick auf des schöne schwübische Lond, das renen s — K. Lucwig Dienl- Kitty Jontzen aich mit zelnen Dörfern und Städien, selnhen Berqe d T3ʃ die fer — kin großee bunter flbend der Dehemacht— Hezoner—er— 105.— h. Uingen-Auen- Danne monn vor lhnon ausbreitet wie oin oinziges Wwe Sie 1 mit Feierabend⸗Verlängernng bis 3 uhr 255. ES caln? Annt hlinden cKartenverkauf noch an der Abendkaſſe! Karten einſchl. Einlaßtarte zu 1-.80 Rm fich Zaumarnato Dazu Veransfaltungen aller Artf benshüt — Mitwirkende: Muſikkorps II./ Inf.⸗Rgt. 110, Arno Landmann als Organiſt, Verkaufshänſer mein Leben Was — die 5 Harmoniſten des Badiſchen Landestheaters, Ballett⸗Tanz⸗— T 1. Nr.—8 kin Abenteuef aus dem peich Fan uun d in Die — gruppe des Nationaltheaters, der Muſikalclown Bayerini— Fernrul 278 85 des VARIET ſprung S E 400 unnirentnzibisirzirsziinziiikiiitiiirzirstiniziifiiniziniziIIi i iiiniiniii 4 i05 We ihre gei 9Tu „Clalre u. v. a. rman —— Zeller 6, das beides -von Film 1 lte nschau senl 30 Unr a uran! Kellei 2Sstube o m a tstätte Planken Faß! 21. 10ʃ den eungen lonken Lunststr. lel — Sle -und arten- dem d, das Tölern nland Art S— IAHRGANG 19359 MANNHEIM, 21. MAl 1959 FOLGE NR. 21 Es gibt ein Bild von Hans Thoma, das er „Die Märchenerzählerin“ genannt hat. Da ſitzt eine alte Bauernfrau in der dämmrigen Küche am Herd und erzählt; der kleine Enkel und ſein Schweſterchen haben ſich dicht an ihre Schürze gedrängt, hocken dort und lauſchen, völlig im Bann ihrer Geſchichte. Im Halbdunkel des Bildes beleuchtet das Herdfeuer das welke Geſicht, den verſunkenen Blick der Er⸗ zählenden, ihre bewegten mitgeſtaltenden Hände und den entrückten Aus⸗ druck der Kinderköpfe. Die durchfurchten Züge der Großmutter, die fei⸗ ne Schmerzenslinie um ihren Mund zeugen von Sorgen und Arbeitsmüh⸗ ſal,—— aber in dieſer Dämmerſtunde bricht ein wohl ſonſt verborgenes Leben aus ihr hervor; ſie iſt allen Weistums kund, das ſich verkleidete in die Mythen und Mär⸗ chen ihres Volkes. Und in ihren Worten hallt der Urlaut wieder auf, dem eine ferne frühe Ahnin Klang gab, als ſie zum erſten Male ihren Enkeln die Mär erzählte von Dornröschen, von Brun⸗ hilde, die Odin mit dem Schlafdorn ſtach und die auf dem Berge ſchlief, in der Schildburg, von Wa⸗ berlohe umgeben, bis ei⸗ ner ſie erlöſen würde, einer, der„das Fürchten nicht gelernt hatte.“ Geheimes Leben, uralt und ewig jung, erſteht aus den Worten der Großmutter im dämmer⸗ haften Raum, in den Seelen der lauſchenden Kinder. Sie ſitzt da, die alte Frau, mit dem ver⸗ ſunkenen Blick jener Ge⸗ ſchlechtermütter, die über die Ernte des eigenen Daſeins hinausgewach⸗ ſen ſind. Sie hat Leben ge⸗ ſpendet, blühendes herz⸗ warmes Leben in ſeiner ſichtbarſten Geſtalt, der Quelle ihres Blutes hat ſich verſtrömt in ihre Kinder hinein und flutet nun weiter in Enkeln und Enkelskindern. Von den Kleinſten, den eben erſt Aufſproſſenden, geht ihr Erinnern viele Ge⸗ ſchlechterreihen zurück; und wenn ſie ſagt:„mein Ahn hatte die gleichen Augen!“ oder„wie ähn⸗ lich ſiehſt du der Mutter meiner Mutter!“, dann iſt Vergangenheit Gegen⸗ wart geworden und die Toten der Sippe leben in zeitloſer Wiederkehr wei⸗ ter in der Familie, die ſich ſchon ausweitet zum Volk. Ja, mitten in ih⸗ rem Volkstum ſteht ſie, wie ſie mitten zwiſchen Ahnen und Enkeln ſteht; ſie fühlt, daß die Geſtor⸗ benen, Hinabgeſunkenen zu dieſer Gemeinſchaft gehören wie die ungebo⸗ renen Kinder der Enkel, die fernen Kommenden. Sie fühlt es mit dem blinden Wiſſen der Le⸗ benshüterin, der Bewahrerin des Volkstums. Was iſt denn Volkstum? Die aus dem gemeinſamen raſſiſchen Ur⸗ ſprung gewachſene Art der frühen Vorfahren ihr Werden und ihr Kämpfen, ihr Denken und ihre geiſtigen Eroberungen, ihre Unterwerfun⸗— gen und ihre Siege. das alles hat die Weſenheit unſeres Volkes geformt und den deutſchen Men⸗ ſchen im Großen einen einheitlichen Umriß ge⸗ geben. Von Geſchlecht zu Geſchlecht haben Re⸗ ligion, Sitte, Rechtsanſchauung, Sprache und die mutier— ewiger uell des Volßstums/ nr Fehler und Schwächen, Tugenden und beſon⸗ dere Neigungen und Fähigkeiten ſind ſolcher⸗ maßen Bluts⸗ und Seelenerbe eines jeden Vol⸗ kes. Denn Volkstum iſt Schickſal, wir ſtehen unter ſeinem Geſetz, und die Treue zu ihm iſt Zwei Glückliche Kunſt als Ausdruck des Geiſtes⸗ und Gemüts lebens ſich vererbt. Und auch die Landſchaft Wald und Berge und Ebene, die nordiſche Na tur mit Winter und Nebel und Dämmerungen wirkten mitbeſtimmend auf die Seelenhaltung der deutſchen Menſchen. Erfüllung unſerer innerſten Art. Aus dem Volke heraus wächſt der einzelne, er lebt aus dem aufgeſpeicherten Gut des Volkstums, mag es ihm auch niemals klar bewußt werden, Tau⸗ ſend unſichtbare Taſter und Fühler gehen aus ſeinem Seelengrunde in die geiſtig⸗ſeeliſche Atmoſphäre, die ihn umgibt. Es liegt an dieſer, ob ſeine angeborenen Weſenskeime ſich voll entfalten oder ob ſie verkümmern. Dieſe Atmoſphäre, den Seelenatem für den jungen werdenden Menſchen, ſchafft und behütet die Frau, die Mutter. Sie führt das Kind, deſ⸗ ſen Seele noch im Unbe⸗ wußten ruht, in jene Welt, die das Schlum⸗ mernde in ihm anruft mit Bildern und Ein⸗ drücken und Erlebniſſen. Ihr iſt das Kind in den erſten Jahren ſo anheim⸗ gegeben, daß es in ihren Händen liegt, ob gute oder zerſtörende Kräfte von außen in das unent⸗ Erſt ſpäter in den Jah⸗ ren der Reife erkennen wir, daß die Eindrücke der früheſten Kinderzeit die ſtärkſten geweſen ſind, daß ſie unſer Innerſtes mitgeformt haben, daß die Bilder, die wir da⸗ mals aufnahmen, unver⸗ gänglich blieben,—— daß wir aber auch vieles unbewußt eingeſogen ha⸗ ben, vieles, was erſt nach langen Jahren ſich ent⸗ faltete. —Der. Widerſchein jener Welt, die uns damals umgab, bleibt für immer. In allen Wäldern finden wir etwas von dem Wald unſerer Kindheit wieder, der ſo geheimnisvoll war in der Stille ſeiner grün⸗ verhangenen Wege: und die Veraißmeinnicht, die roten Wieſennelken, die Blumen am Bach blühen immer noch mit dem Zauber, den ſie dem Kin⸗ derfrühling gaben, und aus den alten Märchen klingt immer noch die er⸗ zählende Stimme der ge⸗ liehten Mutter her—— Und wenn ſie nie er⸗ zählt hat.—— es blie⸗ ben und wirkten weiter die unſichtbaren Aus⸗ ſtrahlungen ihres We⸗ ſens, die von der Mutter zum Kinde gingen, und es blieb das Bild ihres Seins, ſo wie ſie war; denn der Name„Mut⸗ ter“, er klingt nicht nur wie Quell und Korn, die Mutter iſt leibhaftig Quelle, die das werdende Leben nährt, und ihr Wort iſt das Korn, das in die junge wachtums⸗ bereite Seele fällt. Aus ihren Worten ſammelt ſich die erſte in⸗ nere Schau des jungen Menſchen. Blume und Sonne, Erde und Stern, die Welt der hohen Sinnbilder beginnt zu entſtehen. Die Mutter iſt begnadete Schöpferin und haucht der geſtammelten Kinderſprache bewegtes Leben ein. Liebe und Frömmigkeit. Ehrfurcht und Staunen reden wie in den erſten Lauten der Menſchheit aus Mutter⸗ mund zur Kindesſeele. Aus alten dunklen Wor⸗ ten ſcheint neuer Sinn zu ſteigen. wenn die Mutter ihr Kind im Arme hält und in ſeinen Augen das Verſtehen ſucht für den Schall und für das Gleichnis der Sprache. Und Worte werden zum Lied Die Lieder der Kindheit, öffnen ſie nicht das Tor zu einer weiten herr⸗ lichen klingenden Welt? Unbewußter noch als Aufn.: Elis. Hase wickelte Sein eindringen. emeeeeee ee ———————— ———————————————— ◻ ιιεUSO-. ————————..—.———— ——— ———————————————— —————————— ———¼ę4————————————————————— Es war etwas geſchehen. Wir fühlten es ſofort, als wir zurück kamen. Das Haus grüßte uns nicht wie ſonſt am Abend mit den beiden erleuchteten Fenſtern im erſten Stock. Vielmehr waren alle Räume wie durch Decken verhüllt in einem verſchwimmenden Licht erhellt. So kam es uns jedenfalls vor. Wir erinnerten uns, als wir an den Großvater dachten, daß in der Nacht ſeines Ablebens das Haus ähnlich ausge⸗ ſchaut hatte. Aber wer ſollte bei uns denn die lange Reiſe antreten? Der Vater? Vielzuſehr ſtand er im Leben und tätigte große wagemutige Geſchäfte, die einen Mann noch lange erforderten. Sie konn⸗ ten einfach keinen Rückzug erlauben, denn für uns war der Tod damals eine Kapitulation. Und die Mutter— wer würde je glauben, daß die Mutter einmal— von uns gehen könnte?. Uns war nicht ſehr wohl zu Mute, als wir die etwas heiſere Klingel zogen. Aber wie ſie nur zuckte, die ſonſt ſchrill aufgellte, da ahnten wir, daß etwas ganz Beſonderes in dieſem Hauſe vorgegangen ſein mußte. Schlurfende Schritte ſurrten heran. Die alte Dore öffnete die Tür. Als ſie die Schweſter und mich von dem Tages⸗ ſpaziergang zurückkehren ſah, hob ſie ein we⸗ nig die Hände— eine hilfloſe Gebärde, als wollte ſie uns mitteilen, daß alles Leben um⸗ ſonſt wäre— wir ſpürten nur ihre Müdigkeit und legten die Mäntel ab. Dore ſchaute uns beobachtend zu und ließ uns getroſt nach oben gehen. Maria öffnete die Tür zu meinem Zim⸗ mer und trat ein, ich blickte mich um und be⸗ merkte wie Dore mit einiger Haſt zum guten Zimmer ſich vorbewegte. Dann hatte auch Maria hinter mir ſchon das Zimmer abgeſchloſſen. Sie ahnte wie ich das Ungeheure, Fremde. Was uns fehlte, war der Mut hinzugehen und zu fragen— aber wer kann ſchon fragen, wo längſt entſchieden wurde? Wir hielten unſere Hände ineinander ver⸗ ſchränkt. Maria hatte mir auf unſerem Gang von ihren Plänen erzählt, daß ſie nun heiraten wollte. Sie war dem Manne begegnet, der ihr Leben entſcheidend beeinflußt hatte, und ich konnte ihr erwidern, daß auch in meine Welt ein anderer Menſch getreten war, von dem ich mit erhoffte, daß wir uns gemeinſam zu neuem Tun zuſammenfinden würden. So war unſer Geſpräch glücklich, ein wenig ſtill und verhalten geweſen und wir hatten beide wohl auch an die Eltern gedacht, wie ſie es aufnehmen würden, denn dieſen Abend wollten wir uns bekennen .., das hatten wir beſchloſſen und bei dieſer Meinung wollten wir verbleiben. Da ſtörte Dora unſer Geſpräch. Ein wenig verlegen und auch verweint ſtand ſie plötzlich bei uns und ſagte, daß die Mutter uns ſehen wollte. Wir fragten ſie nicht. Wieder dachten wir an die Fenſter, das Licht und da ſahen wir auch ſchon im Wohnzimmer die Mutter ſchluchzend und völlig vereinſamt — das war mein erſtes Gefühl— uns entge⸗ genſchauen. „Der Vater“ ſagte ſie nur. Und dann— ich weiß es nicht mehr. Mir drehte ſich plötzlich alles im Kopfe. Ich ver⸗ ſtand die Mutter nicht, wußte aber, daß alles vorbei war. Ich lief hinaus, hinauf und hin⸗ über zum Schlafzimmer der Eltern— da lag der Vater, die Hände gefaltet, ſtill— ein wenig lächelnd— als hätte er uns allen einen großen Streich geſpielt und nur der Duft friſcher Ro⸗ ſen erinnerte an das Andere. Ich erinnere mich, daß ich die Nacht wenig geruht, ja, kaum geſchlafen habe. Die Mutter faß die ganze Nacht neben mir. Ich ſpüre noch limmmumnrrtmtenrimmirrimmnritrmnrrktmmirnimikertöitikttimätsrrtmtikrtinketrtüttttuitikttut die mutter⸗ ewiger Juell des Do'kslums (Fortſetzung von der vorhergehenden Seite) in den Märchen webt in ihnen der Geiſt des Volkstums, aus dem ſie entſprangen, und mit der Verwandlungskraft des Wortes miſcht ſich der Zauberklang der Melodie, der in der Seele weitertönt. Immer wieder beginnt Wandlung und Ver⸗ wandlung, Neugeburt des Volkes, in jedem Kinde, das eine Frau zur Welt bringt. Immer wieder erſteht die deutſche Heimat, das Lied, die Volksſprache ganz jung und neu erlebt in einer Menſchenſeele, in erwachendem Blut, das aus dem uralten Blutkreislauf der Volksgemein⸗ ſchaft in ein deutſchgeartetes Menſchenieben hineinmündet. Und die Frau, die Spenderin und Bewahrerin des Lebens und des Volks⸗ tums, wird von ihrem ganzen Volke erhöht und gekrönt durch die Ehrfurcht, womit die Deuꝛ⸗ ſchen ihre Sprache„Mutterſprache“ nennen,— durch die Inbrunſt der Liebe, womit ſie in der Fremde ihr Teuerſtes, die Heimat, als„Mut⸗ terland“ erkennen. Die Mütter müſſen Deutſchlands Werden hegen, Wie ſie das Leben ihres Kindes tragen, Von deſſen Bilde ſie nur ahnend ſagen, Wenn ſie um ihren Schoß die Hände legen. Denn Mutterſchaft iſt, Werdendes zu lieben, Dem Ungeborenen Herzenskräfte ſchenken Und heilige Gedanken in es denken, Bis all ihr Sein in es hineingetrieben. So träumen Mütter Deutſchland, ⸗licht und groß, Und ſind dem Werden gläubig hingegeben, Das ſich emporringt aus des Volkes Schoß, Und wollen ſich verſpenden an ſein Leben. ihre Tränen. Immer wieder hat ſie meine Hände geſtreichelt und feſt gehalten, als wollte ſie mich nicht freigeben. „Du“, ſagte ſie,„ich bin doch bei dir“. Wie vorwurfsvoll klang es in meine Träume hinein, dann mußte ich wohl doch eingeſchlafen ſein, denn ich erwachte erſt am ſpäten Vormittag und erinnerte mich nur ſchwer an das, was war. Als ich im Wohnzimmer erſchien, um das Frühſtück einzunehmen, war ich allein. Maria und die Mutter hatten den Weg in die Stadt angetreten. Maria übernahm die Führung. So wurde alles geregelt. Sie ſtand der Mutter zur Seite, und es war, als bemühte ſich neben unſe⸗ rer Mutter ein Menſch gleicher Art, gleichen Weſens, nur um fünfundzwanzig Jahre jünger. Als Mutter und ich abends allein ſaßen. Ich lag ſchon in meinem Bett, und Mutter hatte ſich dazu auf den Rand geſetzt, ſagte ich es ihr. Sie verſtand mich ſofort. Ihre Hand fuhr behut⸗ ſam über mein Geſicht. Sie ſpürte meine Trä⸗ nen und wir weinten beide gemeinſam. Unſer Schmerz tröſtete uns und ſie erzählte mir— denn der Vater war mit ſeinen anerkennenden Der ewige Kreis Eine kleine Geſchichte von Heinz Grothe Worten karg geweſen— wie er trotz mancher⸗ lei Bedenken gegen meinen Beruf ſich über die anſteigenden Bemühungen und poſitiven Ergeb⸗ niſſe gefreut hätte. Sie wollte mir keinen Troſt mitteilen, ſondern es ging um das Geſicht des Vaters. Da ſtand die Mutter groß davor und es war wie Sage. In dieſer Nacht habe ich der Mutter meine Pläne und auch die von Maria offenbart. In all ihrem Schmerz hat ſie gelächelt. Und ſie ge⸗ ſtand, daß auch einmal in großer Bedrückung ſie — allerdings ihrem Vater— ihre Vorhaben zugeſprochen hätte. Aber damals wären frei⸗ lich Sitten und Geſittung noch härter und ſchwerer überbrückbar geweſen. Aber der Va⸗ ter habe ſich dennoch durchgeſetzt und ſie meinte, daß es ſo— wie wir es hielten— vielleicht auch im Sinne des Vaters richtig ſein würde. Unſer Haus ſtand in Trauer. Das Licht fiel durch die verhängten Fenſter nach draußen. Ma⸗ ria hatte Kurt benachrichtigt. Er war gekom⸗ men und ich hatte Hanna geſchrieben und ſie wollte mit der nächſtmöglichen Gelegenheit hier eintreffen. Die Mutter ſchwieg dazu. Aber ſie empfand ——— eeee den Troſt, neue Kinder zu den eigenen zu ge⸗ winnen. Ich werde es nicht vergeſſen, wie ſie Hanna in ihre Arme ſchloß und nichts ſagte als dieſes: „So habe ich mir dich vorgeſtellt.“ Ich erinnere mich einer kleinen Begebenheit: Ich ging nachts oder ſpätabends in das Zim⸗ mer der Mutter. Sie ſollte fühlen, daß ſie nicht allein war. Ich blieb lange bei ihr. Und ihr „es iſt gut ſo, daß du bei mir biſt“— das war mir ein Geſetz geworden. Dieſer Satz iſt mir heute nahe, näher als ſonſt. Denn zwiſchen jenen Tagen und dem Heute liegen viele Jahre. Damals hatte den Vater ein Herzſchlag plötzlich weggeriſſen und heute iſt die Mutter ihm in dem ewigen Kreis ge⸗ folgt. Nun iſt Hanna neben mir und die Kin⸗ der ſtehen vielleicht uns mit dem gleichen Emp⸗ finden gegenüber. Aber das Bild meiner Mutter iſt mir auf Schritt und Tritt geblieben. Ihre Worte ſind meine Worte und ich fühle ihre Güte und Liebe, wenn ich mit Hanna zu⸗ ſammen bin— es iſt der ewige Kreis— meint Und ſie wird wohl damit recht ha⸗ Können Frauen Briefe ſchreiben? Fragt man die Frauen ſelber, ſo ſagen ſie: Ja, wir ſind tüchtige Briefſchreiber, empfind⸗ ſame Briefſchreiber, bezaubernde Briefſchreiber. Ihr Männer verdient unſere Briefe nicht, ihr verſteht ſie nicht. Wir ſchreiben nicht mit dem Verſtand, wir ſchreiben mit dem Herzen. Un⸗ ſere ganze ſchöne und heitere Seele legen wir mit zärtlichen und ſprühenden Worten vor den Empfängern unſerer Briefe bloß. Aber man ln liebevoller Hot muß Briefe leſen können. Es gibt Männer, die Bekenntniſſe einer ſchönen Seele wie Brief⸗ tauben nachflattern. Aber es bleibt bei Brie⸗ fen, die ihn nicht erreichen. Die Frauen wer⸗ fen den Männern vor, daß ſie ungerührt durch ſchmeichelnde Briefe von anderen Frauen ge⸗ feſſelt werden, wenn ſie einmal fern ſind, daß ſie ihnen auf der Promenade nachſchauen, ob⸗ wohl der Brief von der Gattin, die daheim blieb, in der Brieftaſche wütend kniſtert, daß ſie mit ihnen ins Geſpräch kommen, daß ſie ihnen Schmuck ſchenken, den ſie der Ehefrau nie geſchenkt hätten. Dies alles und noch mehr trotz des ſeidenen Seelengeſpinſtes, das die Briefe der Frau über das Haupt des Mannes zu werſen ſich bemühen. Warum? Können Von Leopold Martius Frauen eben doch nicht Briefe ſchreiben? Sind ihre Briefe nicht wirkſam? Oder ſind die Män⸗ ner zu verſtockt, zu hart, zu herzlos, um von der zarten Botſchaft ergriffen zu werden? Man weiß, wie Frauenbriefe ausſehen. Sie haben an Häufigkeit abgenommen, weil heute mehr telefoniert wird. Aber wenn ſie geſchrie⸗ ben werden, ſehen ſie heute genau ſo aus wie früher. Wir meinen nicht die kurzen Nachrich⸗ Abufn.: Eliscbeth Hose ten, die ſachlich und ſchlicht hingeſchrieben ſind. Das ſind Dinge, die genau ſo gut von Män⸗ nern wie von Frauen geſchrieben ſein könnten. Wir meinen die richtigen Frauenbriefe, die Briefe, denen man ſofort anſieht, daß ſie ſee⸗ liſche Fracht geladen haben, daß ſie uns die glänzende Munterkeit eines lebhaften Frauen⸗ geiſtes und zugleich die ſeeliſche Tiefe eines ſeltenen Frauengemütes mitteilen ſollen. Das ſind Schriftſtücke, an denen ſich die Leidenſchaft eines Graphologen entzünden könnte. Zunächſt am Geſamtbild. Die erſten Zeilen der erſten Seite ſind mit freien, großen, majeſtätiſchen Fanfarenbuchſtaben geſchrieben. Gedankenſtriche und weite Zeilenabſtände ſchaffen Raum für die einzelnen Gedanken und Empfindungen. Die zweite Seite des Briefbogens iſt nach gu⸗ ter alter Sitte vorerſt frei gelaſſen worden. Es ſteht zwar was drauf, aber es paßt im Sinn nicht mit dem Vorhergehenden zuſammen. Man iſt verdutzt, und mancher muß ſchon hier die Lektüre aufgeben. Der gewitzte Leſer von Frauenbriefen, der Kenner dieſer komplizier⸗ ten Materie wird nach der erſten Seite des Briefbogens noch keinen Blick auf die zweite Seite werfen. Er fährt gleich bei der dritten Seite fort, die äußerlich noch die freie Beweg⸗ lichkeit der erſten Seite atmet. Auf der vierten Seite verändert ſich das Bild. Die Zeilenab⸗ ſtände ſind dahin. Die Oberlängen und Unter⸗ längen der Buchſtaben ſtochern ineinander herum, als ob ſich zwei Igel mit geſträubten Stacheln zu Leibe rücken würden. Man ſpürt, daß hier ein vorausſchauender Geiſt in Auf⸗ regung geriet. Wer wird eher fertig ſein, das Papier oder meine Gedanken? Ach, wir hät⸗ ten noch ſo viel zu ſagen. Wie, das Papier, das banale Papier wagt es, den Gedanken auf eine irdiſche Fläche feſtlegen zu wollen? Da kennt ihr die Größe weiblichen Geiſtes ſchlecht. Wir wählen jetzt kleinere Buchſtaben, wir nüt⸗ zen die Fläche bis an den Rand hinaus, die Schrift duckt ſich, ſie wird zur Zwergenſchrift, dem Papier zum Hohne. Aber das Ende der Seite nähert ſich. Soll das Papier doch noch triumphieren? Nimmermehr. Wir tun das Aeußerſte, wir kehren zur frei gelaſſenen zwei⸗ ten Seite zurück und ſchreiben hier in einer Mikroſkopenſchrift zu Ende, was auf der erſten Seite ſo großſpurig begonnen hatte. Wir müſ⸗ ſen die freie zweite Seite opfern, das iſt wahr. Aber wir ſiegen über das Papier. Die zweite Seite iſt alſo in Frauenbriefen meiſt die vierte Seite. Manche Frauen deuten es nicht an. Manche deuten es an, indem ſie auf der zwei⸗ ten Seite verkehrt ſchreiben, ſo daß man den Brief auf den Kopf ſtellen muß. Bis zum letz⸗ ten Grußwort muß man dann noch mehreren Schlängelungen folgen, die ſich amRandhinziehen. Die Männer ihrerſeits verſtehen die Frauen⸗ briefe nicht, ſie können ſie nicht leſen. Nicht weil die Männer ſeeliſch und menſchlich nicht fein genug wären, das zarte Frauenweſen zu erahnen und zu begreifen. Es kommt gar nicht dazu, daß ſie das ausprobieren. Sie verſtehen die Frauenbriefe nicht, weil ſie einfach ſtrecken⸗ weiſe unleſerlich ſind. Furchtbar iſt es, daß gerade immer das Weſentliche in einer Geheim⸗ ſchrift daſteht, die den tagelang vor den Pfor⸗ ten des Sinnes auf den Knien liegenden Emp⸗ fänger zermürbt.„Du fragſt mich, Lieber, ob ich Dich lieben könnte— nun, Du weißt, ich empfinde für Dich katumeleit olgen niſzſchr prüh—“ Das iſt es, was der erbarmenswür⸗ dige Empfänger entziffert. Von einer Univer⸗ ſität ſchreibt die Tochter ihrem Vater:„Lieber Papa, der Aſſiſtent ünſeres Seminars iſt ein junger Mann, der hobrinobſaſſa. Ich meiner⸗ ſeits 17 liebesperbrma. Schicke mir doch 100 Mark, ich komme mit dem Wechſel nicht aus.“ Den Wechſel ſchreibt ſie leſerlich. Mit der Ge⸗ ———— vom Aſſiſtenten foltert ſie das Herz des aters. Hin und wieder begegnet man leſerlichen Frauenbriefen oder ſolchen, die mit Schreib⸗ maſchine geſchrieben ſind. Welche Fülle freund⸗ lich⸗boshafter Beobachtungen, wie viel Charme, wie viel Geſcheitheit iſt da zu gewinnen. Wüß⸗ ten die Frauen, daß ſie viel von ihren beſten Einfällen und Regungen durch Unleſerlichkeit vergeuden, ſie würden alle nochmal ſchreiben lernen, und zwar eine für Männer leſerliche Schrift. Können Frauen Briefe ſchreiben? Nach den wenigen Proben, die man aus dem Land der Unleſerlichkeit herausbekommt, ſteht zu vermuten, daß die Frauen die beſten Brief⸗ ſchreiber ſind. Aber man wird nie wagen dür⸗ fen, das allgemein zu behaupten. Dazu iſt die Zahl der leſerlichen Frauenbriefe zu gering. Es tut mir leid. Katumeleit. Eli Me E Es zehnt. frühv lothri wachf ſamm ihrem Blutj für ſi ſehr mor à ſo we gung Liebe nicht der K zoſen in dei Kinde flücht⸗ Bänd Kie dann b rend d ſtellten Mutter froh de recht, i lichen tig zete Im der kun nahm. ten Ha Leben die Kr deslan' den un das Eh läden ihrer J hatte le der Lä häuften lottes Geld i ihnen Schickſo ren We der Se durch d auch Ch zen Bl verſiege mittel mehr d Beſtimu Konkur; ſie eine ihren K neuem Aber de noch G Saarbr— obendre rich, ein chem er ſeine ar So ka ihrer ne kleine 2 ſen. St dern al Holz ge bezahlte erſte No zuarbeit Bett un the ien zu ge⸗ ſie Hanna us dieſes: gebenheit: das Zim⸗ iß ſie nicht Und ihr - das war atz iſt mir dem Heute den Vater und heute Kreis ge⸗ die Kin⸗ hen Emp⸗ meiner geblieben. ich fühle danna zu⸗ — meint recht ha⸗ t nach gu⸗ orden. Es im Sinn men. 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Eliſabeth Maier⸗Mack: einer Es war um die Mitte des ſechſten Jahr⸗ zehnts des vorigen Jahrhunderts, als ſich die frühverwaiſte Charlotte aus einem franzoöſiſch⸗ lothringiſchen Grenzſtädtchen mit dem hochge⸗ wachſenen, helläugigen Pfälzer Heinrich zu⸗ ſammentat. Kaum bis zur Bruſthöhe reichte ſie ihrem Manne, ſo klein und ſchmal war ſie. Blutjung, wie ſich die beiden fanden, war es für ſie die erſte Liebe und wenn auf dem oft ſehr ſchweren Lebensweg ein quellfriſcher Hu⸗ mor der ſtete Begleiter der jungen Frau blieb, ſo war dies neben ihrer glücklichen Veranla⸗ gung nicht zuletzt dieſer großen und reinen Liebe zuzuſchreiben. Ihr Humor verließ ſie auch nicht in jenen ſchweren Stunden, als während der Kämpfe um Spichern die Kugeln der Fran⸗ zoſen unter ihrem Bett ein Ziel ſuchten, juſt in dem Augenblick, als Charlotte ihrem dritten Kinde das Leben gab. Schreiend und entſetzt flüchtete die Hebamme aus der Stube, daß die Bänder ihrer ſteifgeſtärkten Haube flogen; aber Aus dem Leben Mutter fen. Als aber Heinrich zu einem wohlbeſtallten Lokomotivführer aufrückte, nützte ihm dieſes Glück wenig, denn nun hob der Jude allmonat⸗ lich die zur Beſchlagnahme freien Gelder ab, jahrzehntelang, da Zins und Zinſeszins mit den Jahren wuchſen. Auch ihr Muttertum brachte Charlotte ſchwarze Tage und leidvolle Nächte, denn nur ſechs ihrer zwölf Kinder blieben am Leben. Dieſe aber wurden große ſtattliche Menſchen und wuchſen ihrer kleinen Mutter bald über den dunklen Scheitel. Drei Söhne und drei Töchter erzog ſie trotz der oft ſpürbaren Not zu einem ſelbſtſicheren und ſtolzen Leben.„Armut ſchän⸗ det nicht!“ ſagte ſie immer wieder und niemals nahmen ſie ein noch ſo gut gemeintes Geſchenk an. Die Flicken in den Hoſen der Buben ſaßen peinlich genau und ordentlich und die Mädchen⸗ kleider, die immer von Schweſter zu Schweſter wanderten, ſahen ſtets wie neu aus, wenn Mut⸗ ter des Morgens noch einen friſchgeſtärkten und Kiekindiewelt dann beſann ſie ſich doch ihrer Pflicht und wäh⸗ rend der kleine Ankömmling in dem bereitge⸗ ſtellten Holzbottich ſein erſtes Bad erhielt, ſagte Mutter Charlotte und ihre Augen folgten hell— froh der ſo wichtigen Handlung:„Du haſt ganz recht, mein Büble, daß du über den unfreund⸗ lichen Gruß deiner Vettern da drüben ſo kräf⸗ tig zeterſt!“ Im übrigen genügte es ihrem Glück, daß der kurze Krieg ihr nicht den geliebten Mann nahm. Wie immer in ſolch bewegten Zeiten hat⸗ ten Handel und Gewerbe hohe Zeit und reges Leben wuchs an den Stätten, von denen ſich die Kriegshandlungen immer weiter in Fein⸗ desland verlagerten. Gemeinſam mit den bei⸗ den unverheirateten Brüdern der Frau hatte das Ehepaar ein Haus mit zwei Lebensmittel⸗ läden und einer Wirtſchaft gekauft. Die ſeit ihrer Jugend an ſchwere Arbeit gewöhnte Frau hatte lange Tage und kurze Nächte. Die Türen der Läden ſtanden nie ſtill und in den Kaſſen häuften ſich die blanken Taler, daß es Char⸗ lottes Schürze bedurfte, um am Abend das Geld in die Schlaſſtube zu tragen. Es hätte ihnen allen ſehr gut gehen können, aber das Schickſal hatte den jungen Leuten einen ande⸗ ren Weg vorgeſchrieben. Das graue Geſpenſt der Seuche ſchleift ſeine ſchwärigen Gewänder durch die Straßen und Häuſer der Stadt und auch Charlottes Bruder erkrankte an den ſchwar⸗ zen Blattern. Da wurden Haus und Läden verſiegelt und die reich aufgeſtapelten Lebens⸗ mittel verbrannt und vernichtet. Allein für mehr denn tauſend Taler Mehl wurden ſeiner Beſtimmung entzogen und ſo war denn der Konkurs die Folge dieſes Unglücks. Da luden ſie einen Teil der Möbel auf und zogen mit ihren Kindern nach Lothringen, um dort von neuem den Kampf ums Leben aufzunehmen. Aber da kam Chaim Knopf, der Jude, dem ſie noch Geld ſchuldeten, beſchlagnahmte auf der Saarbrücke die letzten Stücke und veranlaßte obendrein den unerfahrenen und ehrlichen Hein⸗ rich, einen Schein zu unterſchreiben, mit wel⸗ chem er auch die Schuld der Schwäger als die ſeine anerkannte. So kamen ſie denn arm wie Kirchenmäuſe in ihrer neuen Heimat an. Es wurde ihnen eine kleine Wohnung in einem Waldhauſe angewie⸗ ſen. Strohſäcke mußten ihnen und den Kin⸗ dern als Lager dienen und der Wald lieferte Holz genug für Tiſch und Bänke. Eine gering⸗ bezahlte Anſtellung bei der Bahn half über die erſte Not. Der fleißige Mann wußte ſich empor⸗ zuarbeiten und bald reichte der kleine Verdienſt, Bett um Bett und das ſonſt Nötige anzuſchaf⸗ (Scherl-Bilderdienst-Autoflex) ſchöngebügelten Kragen darauf befeſtigte. Der Wald ſang ihre Kinder in den Traum und die ewige Wiederkehr des Frühlings lehrte ſie, aus dem Winter ihrer Kinderjahre in den Frühling kraftwoller Lebensbejahung zu ſteuern. Das Heim der Familie war bei alledem durchſonnt von dem unbeſiegbaren Frohſinn der tapferen lhre liebste krholung Frau, der auch in den dunkelſten und ſchwer⸗ ſten Stunden nicht verſagte. In treu und froh erfüllter Pflicht gingen die Jahre dahin. Arbeit, immer wieder Arbeit und Sparſamkeit waren das Gebot der Stunde. Die Mädchen wuchſen in Berufe und mußten mit⸗ helfen, daß den beiden älteren Buben die Be⸗ amtenlaufbahn ermöglicht werden konnte. Und eine beſcheidene Ausſteüer für ſie ſelbſt konnte auch erübrigt werden. Dann kam der Tag, an welchem die Schuld auf den letzten Taler bezahlt war. Freie und glücklichere Tage ſollten nun kommen und die lange Notzeit ablöſen. Nur wenige Jahre durfte ſich Heinrich der beſſeren Zeiten freuen, da rief ihn ein ſchweres Leiden, welches durch einen Sturz von der Lokomotive ausgelöſt wurde, ins Jenſeits. Dies war der erſte ſchwere Schlag des Schick⸗ ſals, der Mutter Charlotte zu zerbrechen drohte. Aber wie in all den harten Jahren war es auch Aber lotte, wer wird denn so bröllenl? (Scherl-Bilderdienst-Autollex) Aufn.: Hans Speck, Karlsruhe jetzt ihr Muttertum, das ſie aufrecht erhielt und der kleinen ſchmächtigen Geſtalt große Kraft verlieh. Immer noch war ihr Jüngſter daheim, der auf ſie angewieſen war. Seit einigen Jah⸗ ren lebten ſie in einer Garniſonsſtadt, wo die älteren Söhne angeſtellt und die Töchter verhei⸗ ratet waren. Enkel kamen, die ſie bemuttern durfte und für die ſie zeitlebens,„Mutter“ hieß. Ihr Haus war nie kalt und leer. Gab es etwas ſchöneres, als bei„Mutter“ ſein zu dürfen? Un⸗ vergeßlich die frühen Morgenſtunden, wenn die gemütliche blitzblanke Küche erfüllt war von dem köſtlichen Duft friſchen Kaffees, der ſelbſt bei den„Mamas“ nicht ſo herrlich ſchmeckte! Unvergeßlich auch die geſchäftigen Samstage, wenn der Geruch der goldgelben Kuchen das ganze Haus durchflutete, wenn gebraten und ge⸗ richtet wurde für den nächſten Tag, denn an den Sonntagen war der große runde Tiſch be⸗ ſetzt von den Leckermäulern, die ſichs bei Mut⸗ ter gut ſein ließen und ſich immer pünktlich ein⸗ fanden. Dann trug ſie die großen Platten und Kannen auf, das kleine Geſicht glühend und leuchtend vor Glück, liebenswert ausſehend in dem engen ſchwarzen Kleid; und vergnügtſtrich ſie mit den ſchmalen Händen die Schürze glatt, wenn ſie zuſah, wie die Platten ſich ſchneller und immer ſchneller leerten. Es war die Ge⸗ nugtuung ihrer ſpäten Jahre, endlich ihren Kin⸗ dern die es lange nicht mehr bedurft hätten, mit vollen Händen geben zu dürfen. Als der Krieg im Jahre 1914 ausbrach, konnte ſie niemand beſtimmen, den gefährlichen Grenzort zu verlaſſen, denn ſie hatte volles Vertrauen zu den deutſchen Soldaten, denen auch ihre Söhne und Enkel angehörten. Dann nahm der Krieg ein für Deutſchland böſes Ende. Die Franzoſen kamen und ihre Kinder mußten Lothringen verlaſſen. Der aus franzöſiſchem Geſchlecht abſtammenden Frau wurde das Bür⸗ gerrecht in Frankreich angeboten.„Wo meine Kinder ſind, da gehöre ich auch hin!“ ſagte ſie und ſo ſchwer es ihr wurde, die geliebte Hei⸗ mat zu verlaſſen, ſo froh und voller Hoffnung kam die nunmehr Sechsundſiebzigjährige nach einer badiſchen Stadt. Alles, was ihr lieb war, durfte ſie mitnehmen, denn die Franzoſen hat⸗ ten ihrer„Landsmännin“ freien Transport der Möbel zur Verfügung geſtellt. Immer blieb ihre kleine Wohnung, ihr gutes nimmermüdes Herz der Hort, zu dem Kinder und Enkel ihre Nöte und Freuden trugen. Im⸗ mer auch wußte ſie mit hellem Wort und Zu⸗ ſpruch aufzuklären, wenn es einmal beim einen oder anderen ihrer Lieben dunklere Tage gab. Dreiunddreißig Jahre überlebte ſie ihren Mann und in ihrem ſiebenundachtzigſten Jahre hielt Gott ihr mütterliches Herz an. Der ſchönfte Tod des Menſchen, der Tod des Alters, war ihr beſchieden. Wie ein Kind legte ſie im Arme ihrer Tochter den Kopf zur Seite, nach⸗ dem ihr dieſe einen Trunk gereicht hatte. Die Tochter glaubte, Mutter ſei müde und wolle ſchlafen; erſt nach einer Weile wußte ſie, daß ihre Mutter ſchon den Schlaf der Ewigkeit ſchlief. Dies war das Leben einer Frau aus dem Volke, ſtill und ſchlicht und unbekannt.., das Leben einer Mutter! Der Gang zur Mutter Von Walter Michel In dieſer, der Kuppe des Hartmannsweiler⸗ kopfes am weiteſten vorgeſchobenen Riegelſtel⸗ lung lag die Kompanie noch nicht lange. Und es hatte den Musketier Mathias Neubauer, der vor einigen Wochen mit einer leichten Ver⸗ wundung in ein Heimatlazarett gekommen war, große Mühe gekoſtet ſich zurückzufragen. Nun war er da. Seine Gruppe lag in einem engen Unterſtand ganz am rechten Flügel. Mathias Neubauer ſchüttelte derbe Kame⸗ radenfäuſte, beantwortete eine Menge Fragen, ſchnallte langſam und beſinnlich den Torniſter vom Rücken, verteilte mitgebrachte Zigaretten, und ſagte:„Ein Druckvoſten iſt das hier ge⸗ rade nicht, Fungens. Wie weit iſt's noch bis zum Franzmann?“ „So an die ſechzig Meter,“ gab ihm Gefrei⸗ ter Ehrke Beſcheid.„Er hängt auf der andern Seite der Kuppe.“ „Und Schnee und Kälte habt ihr hier oben auch noch.“ Die Kameraden lachten.„Jede Nacht iſt hier großes Feuerwerk, bengaliſche Beleuchtung ſo⸗ zuſagen. Ueber Langeweile können wir uns nicht beklagen, wir...“ ein ſchwerer Einſchlag ließ den Unterſtand erzittern. Mathias Neubauer ſchloß bei eingezogenem Genick die Augen. Er mußte ſich an die Dinge erſt wieder gewöhnen.„Wo iſt denn der Fritz Kaminſki?“, fragte er nach einer Weile.„Und der kleine Langenried?“ „Der Langenried ſteht quietſchvergnügt auf Horchpoſten in der Sappe. Und der Kamin⸗ ſki...“ Ehrkes Stimme wurde unſicher,„den hat's vor einigen Tagen erwiſcht.— Nein, ein Druckpoſten iſt das hier nicht, Mathias, da haſt du recht.“ Es war ſtill geworden im Unterſtand. Der Wind riß einen Zipfel der Zeltbahn hoch, die vor dem Eingang hing, und man konnte ein Stück des trüben Himmels ſehen. „Dann habe ich mich alſo umſonſt mit dieſem Ding herumgeſchleppt“, ſagte Mathias Neu⸗ bauer in die Stille hinein, und deutete auf das Paket, das neben ihm lag. Sechs ſcheue Blicke ſtreiften das feſtverſchnürte Bündel. Fiel er in der Sappe? wollte Mathias Neu⸗ bauer fragen, aber er fragte nicht. Er ſah nur immer eine ſtille, etwas nach vorn übergeneigte Mutter vor ſich, verſorhte Hände, die ein Paket verſchnürten, und ein Paar ruhige graue Au⸗ gen. Dies verſchlug ihm die Frage. Wie aus weiter Ferne hörte er Ehrke ſagen:„Böhm, du gehſt den Langenried jetzt ablöſen. Dann kommt Höppner, dann Lengler und dann ich. Hernach werden wir ja ſehen...“ Langenried kam. Sein gutmütiges, von Lehm und Ruß verſchmutztes Jungengeſicht machte einen verſtörten Eindruck. Ein Steinſplitter hatte ſein Kinn blutig geriſſen. Abgehetzt ließ er ſich neben Neubauer nieder und ſagte:„Ein Kuddelmuddel iſt das da oben... na...“ er ſchöpfte Atem,...„hätteſt noch daheim bleiben ſollen, Mathias. Der Kaminſki... haben ſie dir ſchon erzählt?“ „Mathias Neubauer nickte. Oben jaulte, win⸗ ſelte es in einem fort. „Was haſt du denn da im Paket drin?“ fragte der kleine Langenried. „Einen Pelzmantel... Kaminſkis Mutter... ich ſollte dem Fritz...“ Neubauer löſte die han⸗ fenen Schnüre vom Paket, und im Schein der flackernden Kerze ging der Pelzmantel von Hand zu Hand. Langenrieds blaugefrorene Finger fuhren zärtlich über das mollige Fell.„Den könnte man gut gebrauchen, da oben in dem kalten Loch“, ſagte er mit einer Stimme, wie ein Kind, das vor einem Spielwarenfenſter ſteht.— „Und ſchön lang iſt er auch“. meinte Höpp⸗ ner.„Stellt euch vor, ich liege da vorn in der Sappe und habe dieſen Pelz an“ Er wühlte den Kopf mit dem zerzauſten Haar in das warme Fell.„Darin friert man nicht.“ „Packt ihn man wieder ein“, mahnte Ehrke, und ließ den Kopf auf die Bruſt herabſinken. Dann wurde es ſtill zwiſchen ihnen. Und es blieb auch ſtill, als Höppner nach einiger Zeit in die vorgetriebene Sappe huſchte.. mit dem Pelzmantel überm Arm. Er brachte ihn erſt garnicht mehr wieder, er ließ ihn gleich bei Lengler, der ihn ablöſte.—— Die Gruppe Ehrke verſchob die Rückſendung des Mantels von Tag zu Tag. Als ſie ihn end⸗ lich zurückſenden wollte, wagte ſie es nicht mehr zu tun, da das gute Stück kaum noch wieder⸗ zuerkennen war. Der ſchwarze Kammgarnüber⸗ zug ſtarrte voller Lehm. Und Riſſe und Winkel⸗ haken waren auch ſchon eine Menge drin. Aber es nahte eine Nacht, da die kleine Laſt, die das ſchlechte Gewiſſen der ſieben von der Gruppe Ehrke quälte, rieſengroß wurde. Und das kam ſo: Mathias Neubauer lag einge⸗ kuſchelt in Mutters Pelz auf Horchpoſten, ſah die Kuppe des Berges im niedergehenden Gra⸗ natfeuer tanzen, und nahm plötzlich ein eigen⸗ artiges Kniſtern im Mantel wahr. Eine Taſche?... Davon hatte er noch nichts gewußt. Danach hielt er einen zerknitterten Brief in der Hand, und verſuchte ihn im Schein der ſchwebenden Leuchtkugeln zu entziffern. Lieber Sohn!“ las er,„ich ſchicke dir meinen guten Pelz... Nun ja, es iſt wenig genug, was ich für dich tun kann, obgleich ich es immer ſehr geſchont habe, das gute Stück. Es iſt noch kein Stäubchen dran.— Mein lieber Sohn, knöpfe ihn bis oben zum Hals zu, wie ich es auch im⸗ mer tat, dann wird dir warm ſein wie im Himmel. Vater meinte, ich hätte immer ſo ſtolz darin ausgeſehen. Nun Gott mit dir! Deine Mutter.“ Mathias Neubauer drehte den Brief noch einige Male um und um, ehe er ihn wieder in die Manteltaſche ſteckte. Aber in der nächſten halben Stunde, die er in der Sappe noch zu verbleiben hatte, puſtete er mit ſpitzem Mund am Mantel herum, zog die Handſchuhe aus, und rieb den grauen Lehm vom breiten Kragen. Daß alle ſieben den Brief geleſen hatten, ſtand außer Zweifel. Aber aus Scheu redeten ſie nichts davon. War Ehrke allein, verſuchte er den Wert des Mantels abzuſchätzen. Wenn alle zuſammenlegen, dachte er, zwei drei Löh⸗ nungen vielleicht könnte man ihn erſetzen. Aber dieſen Gedanken gab er gleich wieder auf. Du lieber Gott, ſoviel Geld würden ſie nie zu⸗ ſammenbekommen.— Gefreiter Ehrke ſoll dem⸗ nächſt in Urlaub fahren, überlegte Höppner, er wohnt nicht weit von Zaminſkis entfernt. Ehrke wird die Angelegenheit ins reine bringen.— Ich werde mich hinſetzen und an Fritzens Mut⸗ ter einen Brief ſchreiben, verſuchte der kleine Langenried ſich zu beruhigen. Darin werde ich ihr erzählen, wie warm wir es alle in ihrem ſchönen Mantel hatten.— Dieſem Hin und Her von bitteren Selbſtvor⸗ würfen bereitete Gefreiter Ehrke eines Mittags ein Ende.„Richtet den Pelzmantel her, ſo gut ihr es verſteht, und packt ihn ein“, ſagte er. „Ich nehme ihn mit.“ Zwei Tage ſpäter ſaß Ehrke im Zug, und fuhr, Urlaubsſtimmung im Herzen, der deut⸗ ſchen Grenze entgegen. Ganz hell und licht war es in ſeiner Bruſt. Nur wenn er an das Pa⸗ ket dachte, das über ihm im Gepäcknetz lag, wurde ihm beklommen zumut. Ungerufen ſchwebte das Bild der fremden Mutter auf ihn zu, die ſich gewiß nur ſchweren Herzens und aus übergroßer Liebe zu ihrem Jungen von dieſem Mantel getrennt haben mochte. Erſt am ſpäten Abend, als ſich der Zug mit kreiſchenden Bremſen dem ſtillen Heimatdörfchen näherte, zwiſchen kahlen Baumgruppen die Kirchturm⸗ ſpitze auftauchte, ein paar Menſchen, gegen ein Holzgitter gelehnt, ihm freudig zuwinkten, fiel die Laſt von ihm ab.— Es war am dritten Tag, als Ehrke zum Nach⸗ bardorf hinauswanderte. Unterm Arm trug er das Paket. Das flache Land lag weit und ſtill. Nur der Wind ſtrich niedrig über die Ebene. Anfangs ging Ehrke mit weitausholenden Schritten. Aber je mehr er ſich Kaminſkis Haus näherte, um ſo verhaltener wurde er im Gehen. Zuletzt kam er kaum noch von der Stelle. Was iſt mit mir, dachte er, fehlt es mir an Mut?. Er lachte heiſer auf. Du lieber Gott, hatte er nicht ſchon ganz andere Befehle ausgeführt?.. Hatte der grinſende Tod nicht ſchon unzählige Male ſeine Hände nach ihm ausgeſtreckt, wenn es galt, dem Feind ein Grabenſtück zu ent⸗ reißen.— Aber dies hier... er ſchüttelte den Kopf. Im Hauseingang trat ihm eine Frau ent⸗ Ehe wir zählten ſage und Jahre waren die Mötterl Sieh, es verkündet die Norne der Fròühe schicksolbesfimmtes Gesetz, im Traume oft und im Holbschlof oder mit schãumendem Mond in der Entrückung. Ehe hundert Geschlechter schouten Sonne und Sterne, schen die Alten dos Weib, ehrfuürchtig knieten vor ihm Könige im goldnen Gewond, es 20 fragen um Rat. Scogen und Mäörchen und Lieder gab es der Nachfolge als heiligstes Exbe und Got und deutfete unverlierbore Heimat und Volk. An der Wiege des Volkes stehen im Lichte die Möfterl Heilige Möfter, ihr kommt von kwigkeit herl Aus dunklen Tiefen, die nie ein Sterblicher soh, hebt in die brousende Welt ihr dos wachsende leben; es felfen die Männer in euch und ihre Taten zugleich. Wieder finden den Weg sie zu dem göttlichen Schoß, um krlösung zwo hoben und Freispruch vwyie ehedem Foust: denn in der Stille wird ihnen Kroft zum flog ihres Geistes von Pol zu pPol. Aller Lebenden Sinn kreiset in euch wie ein Gebheimnis, aber es wissen doch alle dorom: eure Töchfer, die in die Welt trogen dos vrolt Gesetz und weitergeben den Geist in ondere Hönde, als stönden in noher Verw/andtschoft ꝛzbeinonder Wesen und bing— Hymnus duf diè Nltter Von Oskar pischoff und evre Söhne, die ihr geschenłkt einst der Welt in benedeiten Stunden; do standen nicht Kaiser in evren Stuben und Könige nicht, wohl aber einer: der Tod. Aber Liebe ist stärker als jener, cder ohne Nomen roft uns und dos fernste Geschlecht. Ihr formt das Anflitz der Welt in den Taten der Söhne, und so sie in Not sind, gehärt ihr sje wieder. Und sie haben nicht mehr als ein einziges Wort nach vollendeter Tat: Mofterl Lovut ist das Meer in den Nächten des finsteren Aufrohrs, stark sind die Fever des Himmels ober dem qtmenden lond— größer als dies, ist der Name der Mötter, von Männern gerofen. lhr seid Heimatstaft und Heimatl Noch rastlosem Schreiten findef der Wanderer hier Lager und Mahl; und qaus der Fremde zurbck kehrtf der Sohn, um nachzusinnen am offenen Herzen ober sein lrren und Jvun. Anfang und Ende sind nour die Möfterl Wie Wellen im Meer zerrinnen Wesen und Ding: alles Gewesenen Nachhall sind sie und Beginn alles Kkommenden. Sfehe, cie Möner sind ewig. in den Trömmern des Niedergangs stehen nor sie, geweihten leibes, in Störmen und Nacht. Von Horizont zu Horizont ergeht der Rof des gewaolfigen Gotts! gegen. Kaminſkis Mutter. Die Ahnlichkeit war unverkennbar. Sie ſtutzte einen Augenblick, ſchien nachzudenken, dann faßte ſie ſeine Hand, führte ihn in ein Zimmer, drückte ihn in einen Stuhl und ſetzte ſich ihm gegenüber. Eine Weile blieb es ſtill zwiſchen ihnen. Dann raffte Ehrke ſich auf und ſagte:„Ich bringe Ihnen den Pelzmantel zurück, Mutter“ Danach verfiel er wieder in Schweigen. Wie Mädel, dreh“ dich,'s ist Fröhlingszeh (Scherl-Bilderdienst-Abtoflex) kann ich mich unterfangen ſie Mutter zu nen⸗ nen, fuhr es ihm durch den Kopf. „Hat er mal von mir geſprochen?“ Das Ge⸗ ſicht der Mutter veränderte ſich, zuckte, die grauen Augen weiteten ſich, immer raſcher, kür⸗ zer und lauter wurde ihr Atem. Sie wieder⸗ holte:„Hat er mal von mir geſprochen?“ „Sehr oft. Und er war einer der Tapferſten, der Fritz... und der Pelzmantel hier...“ Ehrke verkrampfte die Finger in die feldgraue Mütze,„... nein, er iſt nicht mehr wie er ſein ſollte, Flecke hat er. Riſſe und Winkelhaken. Und Brandlöcher von heißen Zündern, die ihn trafen. Nein, ich will es nicht beſchönigen, Mut⸗ ter, wir alle trugen ihn da oben, in den Erd⸗ löchern vorm Feind, meine ganze Gruppe. Und ich ſoll Ihnen danken auch in ihrem Namen.“ Lange Stille. „Und ihr habt euch alle darin gewärmt?“ Ehrke nickte bejahend.„Und laſen im Schein der aufſteigenden Leuchtkugeln euren Brief an den Fritz, und nannten alle euch Mutter.“ „So nimm ihn nur wieder mit, den Pelz“, kam es langſam zum zweiten Male von drü⸗ ben,„weil ihr mich Mutter nanntet.... das macht mich ſtolz. Und weil ihr da droben auf dem Hartmannsweilerkopf die Jungen aller deutſchen Mütter ſeid. Ja, nimm ihn nur wieder mit.“ Eine kleine Hand ſtreichelte ſacht Ehrkes Rockärmel, und auf die Lippen der Mut⸗ ter ſtahl ſich ein Lächeln, in das ſich Wehmut und Güte wunderſam vermiſchten. Heimzu ging Ehrke quer über die Aeckex.— „Das war der ſchwerſte Auftrag, den ich bisher hatte, in dieſem großen Krieg“, flüſterte er vor ſich hin,„der Gang zu dieſer Mutter“. Und er fuhr ſich, taumelnd vor innerem Aufruhr, über die brennenden Augen. Man moß einen Glauben an das„Höhere“ hoben, ober mon dorf dieses„Höhere“ nicht in den Sfaob onseres kleinen Geistes her- unterziehen! GusfqV Ritter-Grabov. — 3 Tol ren hell Sot tat ob mei We auf krei les ſag ohrs, ie — r zu nen⸗ Das Ge⸗ uckte, die aſcher, kür⸗ zie wieder⸗ en?“ Tapferſten, feldgraue vie er ſein inkelhaken. en, die ihn igen, Mut⸗ den Erd⸗ tuppe. Und 1 Namen.“ ärmt?“ im Schein Brief an utter.“ den Pelz“, von drü⸗ .... das droben auf ngen aller ihn nur chelte ſacht nder Mut⸗ h Wehmut Aecker.— ich bisher erte er vor %, Und er fruhr, über „Höhere“ Sre“ nicht istes her- q bov. 5 4 * Der Es iſt ſchon ſo, daß der Bauer Tolk vom Hof Tolk über den großen und mächtigen See gefah⸗ ren iſt; mit Pferd und Wagen, und das bei hellichtem Sonnenſchein und mitten an einem Sommertag Schuld dazu hatte eigentlich der Herzog. Der tat das immer und war ihm ganz gleich, ob der See unter Eis lag oder ob die Som⸗ merſonne hoch ſtand und der Wind über die Weite des Waſſers ſtrich. Es konnte auch Sturm auf dem See ſein, und die Möwen konnten kreiſchen; das tat dem Herzog gar nichts. Man weiß das aber nicht mehr ſo genau, ob die flimmernde Sicht des faſt unüberſeh⸗ baren Waſſers die Menſchen in jener Gegend ſo hellſichtig gemacht hat, daß ſie nun vermein⸗ ten, den Herzog geſehen zu haben, wie der über das Waſſer fuhr. Es haben aber doch auch viele gelebt, die behaupteten, ſie haben ihn für gewiß auch bei Sommertag über das weite Waſſer dahinfahren ſehen. Der Bauer Tolk von dem Hof Tolk hat das aber für gewiß mit ihm erlebt und wir werden noch davon hören. Wenn man an dieſem weiten See iſt und das Licht fängt an zu flimmern, dann iſt bald vie⸗ les anders als es ſonſt iſt, das mag man wohl ſagen. Dann werden die Dinge leicht weſenlos und das Geſchrei der vielen Vögel iſt verwirrt. Fährt ein Boot über den See und die Sonne kriegt das wieder ſo ſehr mit dem Flimmern auf dem Waſſer, dann iſt es bald, als führe das Boot meterhoch über dem See durch die Luft dahin. So ſonderlich iſt das oft mit dieſem See. Darum iſt das mit dem Bauern Tolk wohl auch ſo ſonderbar geweſen. Als der Herzog mit dem Kaiſer aus den Türkenkriegen nach Hauſe kam, erzählten ſeine Knechte eine ſeltſame Geſchichte von ihm. In Ungarn ſind die Türken ſo mächtig über ihn und ſeine Leute gekommen, auch waren die Tür⸗ ken viel mehr als die Leute des Herzogs, alſo daß ſie ſich keinen Rat mehr gewußt haben. Hat der Herzog ſich und ſeine Leute gleich mitten im weiten ungariſchen Land in Bäume verwandelt und ſie haben dageſtanden, als die Türken ka⸗ men, und die haben ihre Pferde an ſie ange⸗ bunden, haben ſich in ihren Schatten gelegt und nachher ihre Geſchäfte an ihren Stämmen ver⸗ richtet. Genau ſo wird dieſe Geſchichte noch heute beim Fiſchen oder auf den Viehweiden an jenem See erzählt und wird auch wohl ſo ge⸗ weſen ſein. Der Herzog hat ſich und ſeinen Leuten im⸗ mer zu helfen gewußt. Nur der Luxemburger, der iſt ihm in dieſen Dingen ein gefährlicher Gegner geweſen. Doch auch den hat der Herzog vom See noch immer wieder übermocht. Ein⸗ mal hatte der Luxemburger, als er von dem Herzog arg bedrängt wurde, all ſeine Soldaten in Mäuſe verwandelt. Hat aber der Herzog gelacht und geſagt, das wär'n Klacks, denn ſo müſſe er Katzen machen. Gleich waren ſeine Sol⸗ daten lauter Katzen geweſen und hatten die Mäuſe gefreſſen. Nach einer Stunde ſind ſie ſchon mit Trabumm und Geſtampf und mit Roſſegewieher und mit dem Lachen der Troß⸗ weiber weiter und gegen einen neuen Feind ge⸗ zogen und ſo erzählen die Fiſcher an dem See noch heute. Der Luxemburger hat dies aber nicht zu über⸗ winden vermocht und hat gegen den Herzog ein neues Heer aufgeſtellt und hat zwiſchen ſich und dem Herzog lauter Qualm und Nebel und Dampf gemacht, alſo, daß man ſein Heer nicht zu ſehen vermocht hat und die Soldaten des Herzogs nicht gewußt haben, wo der Feind nun wäre, ihn anzugreifen. Hat der Herzog wieder gelacht und geſagt, wäre gar nichts und hat die linke Hand in die Luft gehoben und die Finger geſpreizt. Hat auch die Hand gedreht, als drehe er an einer großen Schraube und gleich ſind ein mächtiger Wind und hinterher ein gewal⸗ tiger Sturm gefahren gekommen und haben Ne⸗ bel und Qualm und Dampf getrieben und den Soldaten des Luxemburgers gerade mitten in die Geſichter hinein. So ſind ſie zuletzt ganz verbieſtert und die Leute des Herzogs haben ſie ohne Mühe zu erſchlagen vermocht. Als ſie dann aber weiter nach Frankreich hin⸗ eingekommen ſind, haben die Franzoſen immer mehr Widerſtand geleiſtet und haben viel Pul⸗ ver und Blei gehabt und haben ſehr viele Leute des Herzogs auf dieſe Weiſe umgebracht. Hat der Herzog ſich aber wieder zu helfen gewußt und auf einmal ſind viele Soldaten vor ſeinen Leuten vornweg marſchiert und die fremden Soldaten waren blind; auf die ſchoſſen die Franzoſen und die Fremden fielen um. Doch ſtanden ſie gleich wieder auf und marſchierten weiter und war ihnen gar nichts, wenn ſie zur Erde geſchoſſen waren und die Franzoſen haben auf dieſe Weiſe ihr Pulver und Blei alles ver⸗ tan und des Herzogs Soldaten haben ſie dann nachher beſiegt und erſchlagen. So war der Herzog, und ſein großes Schloß ſteht ja auch heute noch hoch am See und ſieht weit über den See und über das Land hinweg. Wenn der Herzog zu Hauſe war, hat er aber wenig von ſeinen Künſten getrieben; mochte ſeine Leute wohl nicht erſchrecken und wollte wohl auch im Hauſe ſeine Ruhe haben. Nur, wenn er über den großen See mußte, dann dauerte es ihm meiſt zu lange, mit dem Boot zu fahren oder daß die Pferde ganz um das weite Waſſer herumtrabten. Dann ließ er anſpannen, ſechſelang, und ab ging die Poſt, auf den See zu und auf das Waſſer rauf und Von Paul Seelhoff immer über das Waſſer weg. Doch hat er dann immer ſelbſt gefahren und hat auch keinem der Kutſcher die Leinen gelaſſen. Und das Waſſer des Sees ſpritzte dann man bloß nur ſo und in der Luft war ein Pfeifen; ſo fuhr er dann. Dies Stück haben ſeine Leute und die Fiſcher und die Bauern, die damals an dem See wohn⸗ ten, ſich oftmals mit angeſehen und zuletzt war es ihnen gar nichts Sonderliches mehr, daß der Herzog ſechſelang über den See fuhr... Hat aber der Bauer Tolk ſchließlich gelacht und geſagt, was der Herzog könne, das könne er auch; wenn der nächſtens wieder einmal über den See fahre, dennſo werde er mit ſeinem Fuhrwerk achter ihm anfahren und es würde alles gu ethgen. Er, der Bauer Tolk, werde das ——————— 15 +———————— 44 —————— tun und die Leute am See ſollten das alle mit⸗ beleben. Iſt auch richtig ſo gekommen. Der Bauer Tolk hat ſich mit ſeinem Fuhrwerk in der Nähe des Sees verweilt, als der Herzog bald darauf von der Höhe ſeines Schloſſes zum See hinunter ſechſelang angefahren kam und der Bauer Tolk iſt auch gleich hinter ihm hergejagt und gerade auf das Waſſer des Sees los und rauf, kaum daß der Herzog die wilde Fahrt über das Waſ⸗ ſer wieder begonnen hatte und der Bauer Tolk immer hinter ihm her, und die Menſchen am Ufer haben alle geſtanden und haben die Mäu⸗ ler und die Naſen und die Augen weit aufge⸗ riſſen und haben Kreuze geſchiagen! Iſt anfangs auch alles noch gut gegangen. ——— . 22— —— 5 — 75 4— * 71 +.* , *7 Wieder in der Heimatl Nach einer Original-Radierung von Georg Sluyterman von Langeweyde Die erſte Begegnung „Jetzt iſt die Reihe an dir, jetzt mußt du er⸗ zählen“, riefen die Freunde, nachdem Hans ge⸗ endet hatte. Karl mochte insgeheim hoffen, der Gongſchlag würde uns zum Abendeſſen rufen und ihn von ſeinem Verſprechen entbinden, aber nichts dergleichen geſchah. „Es iſt nichts Romantiſches an meiner Ge⸗ ſchichte“, begann Karl nach einer Weile,„es ſei denn, daß ſie ein Beiſpiel dafür iſt, wie oft ein kleiner Augenblick, eine Pauſe zwiſchen den Worten, Menſchen zueinanderführt. Ich war damals Tage gewandert, fühlte mich glücklich, der Stadt für einige Zeit entronnen zu ſein, und litt doch darunter, keinen Menſchen an mei⸗ ner Seite zu haben, mit welchem ich die Schön⸗ heiten der Landſchaft genießen konnte. Ich ge⸗ höre nun einmal zu denen, die ihren Gefühlen Worte geben müſſen und erſt ganz glücklich ſind, wenn ſich ihr eigenes Erleben bei einem Ge⸗ fährten widerſpiegelt. So nahm ich es als ein Geſchenk, daß ich an dieſem vierten Tag meiner Wanderung, nachdem ich Stunden gegangen war, ohne einem Menſchen zu begegnen, plötz⸗ lich am Rande des Weges, faſt ſchon im Knick verborgen, ein Mädchen ſitzen ſah, das mit einer Handarbeit beſchäftigt ſchien. Unwillkürlich blieb ich ſtehen und bot ihr einen„Guten Tag“, den ſie nach einem flüchtigen Aufblick freundlich erwiderte. Ich weiß nicht, wie ich zu der Frage kam— vielleicht ſagte ich ſie aus dem Bedürf⸗ nis heraus, wieder einmal mit einem Menſchen ſprechen zu können, vielleicht..., alſo kurz und gut, ich fragte:„Darf man ſich einen Augenblick ſetzen? Es iſt ein ſo ſchöner Platz hier!“ „Sie waren mir eine ſo freundliche Entdek⸗ kung, ſo mitten in der Einſamkeit,“ nahm ich nach einer Pauſe, in der ich mich einige Schritte entfernt von ihr niedergelaſſen hatte, das Ge⸗ ſpräch wieder auf. „Mitten in der Einſamkeit?“ fragte ſie belu⸗ ſtigt,„wenn Sie einen Blick über dieſen Knick werfen möchten, wird Ihnen eine ſolche Illuſion ſchnell vergehen!— Dort iſt unſere Penſion!“ Ich erhob mich. Tatſächlich, hinter dem Knick am Waldrand geborgen ſah ich zu meiner Ueber⸗ raſchung ein Haus. Schnell wurden mir die Zuſammenhänge klar. Vorſichtig begann ich die Unterhaltung von neuem und ſprach dabei auch übermütig über meine eigene Wanderung. Als ich mich ſchließlich verabſchiedete, war es ſelbſt⸗ verſtändlich für mich, daß ich in dieſem Frem⸗ denheim übernachten würde. Erſt beim Abendeſſen ſah ich das Mädchen wieder und wurde ihr vorgeſtellt. Doch zu einer rechten Unterhaltung kam es an dieſem Abend nicht. Am nächſten Morgen fragte ich Urſel, wie ſie nun ſchon heimlich in meinen Gedanken hieß, ob ſie mir nicht einmal die Gegend zeigen wolle. „Sie haben ſie doch durchwandert“, meinte ſie, „was kann ich Ihnen da noch zeigen!“ Aber dann gingen wir doch, und es war nicht ſchwie⸗ rig für mich, einem Geſpräch die Wege zu ebnen. Ueber Land und Leute fanden wir langſam zu uns ſelbſt, und nach zwei wunderbar reichen Stunden wußte ich viel von ihr, ſo viel. Wir laſen uns die Worte vom Munde und bemerkten dabei nicht, daß die Sonne längſt verſchwunden war und dunkle Wolken ſich über den Horizont ſchoben. Erſt ein fernrollender Donner ließ uns aufhorchen und endlich an den Rückweg denken. Noch eine halbe Stunde mochten wir nach flot⸗ tem Marſch vom Haus entfernt ſein, da begann der Regen, der alsbald wolkenbruchartig her⸗ niederſtrömte. Nirgends bot ſich uns ein hin⸗ reichender Schutz. Nichtsdeſtoweniger war ich in faſt ausgelaſſener Stimmung. Mit großer Selbſt⸗ verſtändlichkeit zog ich meine Jacke aus und legte ſie dem Mädchen um, das mich nach eini⸗ gem Sträuben gewähren ließ. Dichtaneinander⸗ gedrängt ſchritten wir ſo dahin. Der Regen zog ſeine Schleier um uns, aber wir bemerkten es kaum. Als wir endlich die Penſion erreicht hat⸗ Einmal hat ſich der Herzog nach dem Bauern Volk umgeſehen und hat zu ihm hingelacht; doch iſt es dem da gar nicht mehr ſo ſehr zum Lachen geweſen. Der Ordnung halber muß auch das geſagt werden. Denn als ſie ungefähr die Mitte des dem Bauern Tolk jetzt ſchon ſchier endlos ſcheinen⸗ den Sees hinter ſich hatten, ſchleiften die Räder ſeines Wagens ſchon recht ſehr im Waſſer und pflügten es ſehr auf und es iſt ihm ſchon immer nur ſo um die Ohren geſpritzt und die beiden Pferde hatten ſchon immerfort mächtige Mühe, wieder und wieder in ihren Sprüngen von der Gewalt des Waſſers frei zu gelangen. Und die konnten doch weiß Gott ausgreifen, denn er hatte ſeine beiden Fünfjährigen zu dieſer ſon⸗ derlichen Fahrt ins Geſchirr genommen und die waren die beſten, die er damals auf ſeinem Hof hatte. Der Herzog hat ſich aber noch einmal nach dem Bauern Tolk umgeſehen und hat ihm wie⸗ der zugelacht und hat ihm aber auch gewinkt, er ſolle ihm man immer folgen. Hat der Bauer Tolk noch einmal neuen Mut gekriegt; war aber dann doch auch wieder gleich verzagt und hat auch gemeint, es wäre dies gewiß ſeine und ſeiner Pferde letzte Fahrt. Zuletzt iſt das Waſſer aber doch weniger ge⸗ worden und die Pferde haben wieder feſten Grund unter die Hufe gekriegt und ſind ſchließ⸗ lich mit dem Wagen und mit dem halbtoten Bauern Tolk auch wieder an das Land gekom⸗ men. Hat der Herzog gleich neben dem Fuhrwerk des Bauern Tolk gehalten und hat laut gelacht und hat ihn gefragt, wie ihm das gefallen habe und in weſſen Namen er die Fahrt gewagt habe? Iſt der Bauer Tolk aber in all ſeiner Angſt, die doch noch in ihm war, und in der großen Benommenheit ſeiner Sinne gleich wieder klug und behutſam geweſen und hat nicht geſagt, in Gottes Namen oder in des Teufels Namen, ſondern er habe, ſo ſagte er, in des Herzogs Namen die Fahrt gewagt und ſei in deſſen Namen über den See gefahren. Hat der Herzog mit dem ledernen Hand⸗ ſchuh durch die Luft gehauen, hat gelacht und geſagt, wäre des Bauern Glück, daß er ſo ge⸗ ſagt habe, denn ſonſt ſäße ihm das Genick jetzt ſchon nach hinten gedreht; nun könne er aber in Ruhe nach Hauſe fahren und damit ſei die Sache auch erledigt.. Der Bauer Tolk vom Hof Tolk iſt dann nach Hauſe gefahren, doch im Schritt und ganz ſacht und die alte Landſtraße um den See herum, die da läuft. Er hat es auch nie wieder ver⸗ ſucht, allein oder mit Pferden und im Wagen achter dem Herzog an über den See zu gelangen. Der Herzog hat nach dieſem noch manches Jahr gelebt und ſein Bild iſt noch heute im Holſteiniſchen im Schloß von Eutin zu ſehen. Auf dem Bild ſteht der Herzog Hans Adolf von Plön und iſt ein großer und mächtiger Mann mit einem feinen und klugen Geſicht und mit Augen, die ſich vor nichts fürchten. An ſeinen Beinen hat er ganz mächtige Krempſtiefel; von denen ſind die Stulpen ſo weit wie die Räder einer Karre und hängen faſt ganz nach unten. So ſteht er da. Von Günter Herbſt ten, ſaßen die Gäſte ſchon beim Eſſen. Zwei Plätze nur waren frei geblieben, und ſo konnte es nicht ausbleiben, daß uns bedeutungsvolle Blicke trafen, als wir nach raſchem Kleiderwech⸗ ſel am Tiſch erſchienen. Am Nachmittag wollte ich abreiſen. Urſel be⸗ gleitete mich zum Bahnhof. Es war ein herr⸗ licher Weg. Die Luft war rein und würzig. Ein ſaftiges Grün lag über den Wieſen, das Ge⸗ treide ſtand dunkelgelb. „Ihre Jacke iſt aber naß geworden“, ſagte ſie und ſah mich ein wenig mitleidig an,„die muß gleich gebügelt werden, wenn Sie zu Hauſe ſind! Haben Sie denn jemand, der auf Ihr Zeug aufpaßt?“— Es ſchien mir richtig, dieſe Frage zu verneinen.„Eigentlich hätte ich es ja tun müſſen“, fuhr ſie halb im Scherz fort.— „Ich könnte ſchon jemand gebrauchen, der ſich ein wenig um mich kümmert,“ gab ich ebenſo zurück, indes mir eigenartig beklommen wurde, da ich an den baldigen Abſchied dachte. Wir waren noch eine Strecke vom Bahnhof entfernt, als ſie ſich plötzlich umzukehren ent⸗ ſchloß und ihre Schritte verlangſamte. Und dann ſtanden wir uns gegenüber und ſahen uns an und fanden kein Wort. Aus dieſer ſtummen Verlegenheit ſich halblachend herausreißend, rief ſie:„Alſo, da muß ich mich wirklich noch um Sie kümmern! Wie ſitzt denn nur Ihre Kra⸗ watte!“ Und ſchon beugte ſie ſich vor, ergriff meinen Schlips und zog behutſam den Knoten an. Dabei ſpielten plötzlich ein paar ihrer Haare über mein Geſicht, daß ich zuſammenzuckte. So nah ſah und fühlte ich ihr Antlitz und ich konnte nicht anders, als es in meine Hände nehmen und zu mir emporzuheben. Und ich küßte ſie, ohne wild und ſtürmiſch zu ſein, und ſie küßte mich wieder. Dann wandte ſie ſich ab, aber ich nahm ihre Härde und hielt ſie feſt und wir gin⸗ gen langſam den Weg zurück. Seht ihr, ſo lernte ich meine Frau kennen.“ —— Bauer Tolk fãhrt ũber den See ————— — Der Mann mit der roten Lederjacke Von Theodor Heinz Köhler Wenn die Zeit des Jahrmarktes kam, hielt es auch die kleine Elsbeth nicht daheim. Da ſaß ſie nun im„Skandinavier“, nippte dann und wann an ihrer Taſſe und ſah vor ſich hin. Sie ſaß eine ganze Weile, und wie ſie einmal zur Tür hinblickte, merkte ſie, daß der junge Mann in der roten Lederjacke, der dort lehnte, ſie anſtarrte. Er war hübſch, hm, und obendrein hatte er ſo etwas Forſches, Verwegenes an ſich, wie es Elsbeth an den Männern gern hatte. Sie ſah ihn an, dann wandte ſie ſich rotwerdend ab. Sie ſaß noch ein wenig, dann wollte ſie zah⸗ len, aufſtehen und heimgehen. Es war höchſte Zeit für ein junges Mädchen von neunzehn Fahren. Doch da ſagte es von der Theke her:„Wie wäre es, wenn wir beide noch ein kleines Bier tränken, mein Fräulein?!“ Sie zögerte noch, aber dann nickte ſie. Er kam an ihren Tiſch, ſagte:„Thomſen!“ und ſie fühlte ſeine Hand in der ihren. Sie plau⸗ derten über allerlei nebenſächliches Zeug, dann ſagte ſie unvermittelt: „Aber jetzt muß ich heim.“ Er hielt ſie nicht zurück, nein, er nickte nur, zahlte, und dann ver⸗ ließen ſie beide das Lokal. Es war ſchon ſpät, die Straßen lagen leer, die Laternen gaben ſpärlich Licht. Die beiden ſchritten nebeneinander her und ſchwiegen. „Werden Sie auch auf dem Rummelplatz ſein?“ fragte er dann und ſah ſie von der Seite an. Er ſah ſie ſehr verliebt an. „Vielleicht“, ſagte ſie und fühlte, wie ſie wieder rot wurde. „So“, machte er und fingerte in ſeinen Taſchen, und ſchließlich zog er eine Karte hervor und gab ſie ihr. „Eine Freikarte.. vielleicht kön⸗ nen Sie hingehen.“ Elsbeth ſteckte ſchwieg. Sie kamen an die Hauptſtraße. Eine Tram ratterte heran. Els⸗ beth ſagte:„Das iſt meine Bahn, vielen Dank und guten Abend.“ Am anderen Tag war alles ſchon wieder vergeſſen. Elsbeth ſtand im Laden, ſie hatte Käufer zu be⸗ dienen, freundlich zu ſein, Kaſſen⸗ zettel herauszuſchreiben, es blieb keine Zeit für Träumereien; und abends war ſie todmüde. Und dann begann der Jahr⸗ markt alſo, und die Unruhe war wieder da. Es war ja auch nicht zu ertragen: draußen ratterten Bahnen, fuhren Autos, radelten Radfahrer, ſtrömten Menſchen zum Rummelplatz, und ſie ſaß da⸗ heim in ihrem Zimmer mit all den altmodiſchen Möbeln. Da ſetzte ſie kurzerhand ihre Basken⸗ mütze ſchief auf ihr dunkelbrau⸗ nes Haar, zog die graue Jacke an und ging. Sie ging geradenwegs in das Lichtergeflimmer, in den lärmen⸗ den Trubel, in das Gedudel der Karuſſelle hinein. Sie wurde von einer Bude zur anderen geſcho⸗ ben, von einem Karuſſell zum an⸗ deren gedrängt. An einer Bude aß ſie eine Bratwurſt, und als ſie bezahlen wollte, fand ſie die Frei⸗ karte in ihrer Handtaſche, dieſelbe, die der junge Mann ihr gegeben ſie ein und hatte.„Die Todesmauer“ ſtand darauf. Todesmauer? dachte ſie, das klingt ja fürchterlich. Und was ſoll ich dort? Sie ging weiter. Sie ging an der Achterbahn vor⸗ über, an der Zauberflöte, aus der Gelächter klang, und an der Mond⸗ rakete vorbei. Plötzlich blieb ſie unter all den vorwärtsdrängenden Menſchen ſtehen. Aus einem Lautſprecher rief es:„Hier ſehen Sie das Senſationellſte! Wenn Sie et⸗ was erleben wollen, etwas Nervenaufpeitſchen⸗ des, etwas, das die äußerſten Grenzen der Spannung erreicht, dann kommen Sie zu uns! Sie erleben das Spiel mit dem Tode! In ra⸗ ſender Geſchwindigkeit jagen ſich unſere Fahrer an ſenkrechter Wand...“ Weiter und weiter erklangen die Lobprei⸗ ſungen, währenddem ſtrömten die Menſchen zur Kaſſe und ſtiegen die Treppe empor. Mo⸗ toren knatterten. Der Lautſprecher ſchrie dröh⸗ nend in den Platz hinaus. Von nebenan klang das Geleier des Karuſſells. Elsbeth ſah an der Bude hoch.„Die Todes⸗ mauer“ war in roten, rieſigen Lettern daran⸗ geſchrieben. Sie ſtand unſchlüſſig, während noch immer der Lautſprecher in die Menge ſchrie. Dann drängte ſie ſich unter all den an⸗ deren in die Bude, wies ihre Freikarte vor, ſtieg die hölzerne Treppe hoch. Sie beugte ſich oben über das Geländer, es war ſo hoch, daß ſie gerade ihren Kopf dar⸗ überbeugen und hinabſehen konnte. Sie ſah in ein ſenkrecht abfallendes Rundteil aus abge⸗ fahrenen verſchalten Planken. Unten ſtand ein roter Rennwagen. Es mußte wohl zehn Meter tief ſein. Die Menſchen ſahen ſchweigend und voller Erwartung in die Tiefe. Manchmal flüſterte jemand. Draußen ſchrie noch immer der Laut⸗ ſprecher. Dann knatterten Motore, zwei ſchwere Motorräder fuhren durch ein Tor in das In⸗ nere des Keſſels. Die Fahrer hatten rote Jak⸗ ken an. Elsbeth erſchrak. Auf der einen Maſchine ſaß der junge Mann aus dem„Skandinavier“. Die beiden Fahrer warteten in der Mitte des Seine Hoheit, der Hengst Rundteils. Der junge Mann ſetzte ſich den Sturzhelm auf, band ihn feſt und brannte eine Zigarette an. Dann ſchloß jemand das Tor. Der junge Mann warf ſeine Zigarette weg. Geknatter er— füllte die Runde, dröhnte, klang auf den Rum⸗ melplatz heraus. Die zwei fuhren ein paarmal langſam im Kreiſe, dann gewannen ſie Fahrt und knatterten an der ſenkrechten Wand empor, immer ſchneller, immer verwegener. Sie jagten ſich. Die Zuſchauer hatten angſterfüllte Ge⸗ ſichter. Elsbeth ſah den jungen Mann ganz deutlich, ſie ſah immer nur ihn, ſah, wie er vornüber⸗ gebeugt auf ſeiner Maſchine ſaß, den Sturz⸗ helm auf dem Kopf. Das Blut pochte an den Schläfen. Sie atmete kaum. Die Fahrer jagten im Kreiſe, jagten an ihr vorüber, fuhren höher und höher an der ſenkrechten Wand hinauf, manchmal ſchien es, als glitten ſie waagerecht von der Plankenwand ab und ſauſten über die Köpfe der Zuſchauer weg, irgendwohin und zerſchmettert. Elsbeth ſah nur dem jungen Mann nach! Wieder glitt er an Elsbeth vorüber, wieder, immer wieder. Ganz nahe war er... immer wieder. Sie wagte nicht ſich zu rühren, ſie ſah ihn gebannt an, wenn es ihn vorüberriß. Und da war es, als habe er ſeinen Kopf gewandt, als habe er zu Elsbeth hingeſehen. Oder irrte ſie ſich, konnte man von dem raſenden Rad aus überhaupt jemanden erkennen? Aber da war es ſchon geſchehen. Die Zuſchauer fuhren vom Geländer zurück. Frauen ſchrien, Männer trampelten. Die Ma⸗ ſchine des jungen Mannes war ins Schleudern geraten, der Mann beugte ſich vor, ſcharf über ſie, als wollte er ſie noch einmal ganz in ſeine Gewalt zwingen. Doch glitt er ſchon ab, tru⸗ delte und ſtürzte in die Tiefe des Rundteils. Der Motor lief noch. Die Zuſchauer beugten ſich mit weißen, entſetzten Geſichtern über das Geländer, klammerten ſich feſt und ſtarrten hin⸗ unter. Der andere Fahrer ſtoppte ab und fuhr langſam hinab. Das Karuſſell nebenan dudelte. Drin aber war atemloſe Stille. Elsbeth hatte ihre Hände vor die Augen gepreßt und wagte nicht, hin⸗ unterzublicken. Die Menſchen verließen flucht⸗ artig die Bude, ſie drängten auch Elsbeth mit hinaus. Die Menge ergoß ſich ins Freie. Dann drängte ſie zur Kaſſe, ſie wollte wiſſen, was geſchehen war.„Bitte zurücktreten!“ rief ein Poliziſt mit kalter Stimme. Immer mehr Men⸗ ſchen ſammelten ſich an. Elsbeth drängte ſich heraus, und dann ſchlüpfte ſie zwiſchen Karuſ⸗ ſell und Bude hinter die„Todesmauer“ und wartete dort. Es kam ein Krankenwagen. Man trug eine Bahre an ihr vorüber. Sie hatte weite, ent⸗ ſetzte Augen. Dann fuhr der Krankenwagen davon. Sie ſtand noch eine ganze Weile hinter der Todesmauer, ſie wußte nicht, wie lange und warum; es war eine große, ausgebrannte Leere in ihr. Da fragte ſie jemand, auf wen ſie warte. Aufn.: Friedr. Fr. Faull- Bavaria „Auf Herrn Thomſen“, ſagte ſie leiſe und in Gedanken verſunken. „Iſt im Krankenhaus“, ſagte er.—„In wel⸗ chem?“— Er ſagte es ihr. „Und... ſteht es ſchlimm mit ihm?“ fragte ſie haſtig, faſt fiebernd. „Beinbruch wahrſcheinlich, ein paar Hautab⸗ ſchürfungen, aber er wird ſchon wieder aufkom⸗ men...“ ſagte der Fahrer tröſtend und ging weg. Elsbeth ſah ihm nach, dann ging ſie heim. Sie lief durch das Lichtergeflamm, durch den lärmenden Trubel, durch das Karuſſellgedudel. Sie ſah nichts; ſie dachte nur immer: er wird wieder kommen. Als der Rummelplatz weit hin⸗ ter ihr lag, dachte ſie: ich will mor⸗ gen ein paar Blumen holen und ins Krankenhaus gehen, zu ihm.. ja. Und ſie merkte erſt jetzt, wie gern ſie ihn hatte. „Zu einem Teller Suppe“ „Zu einem Teller Suppe...“ Der Danziger Maler Stefan Po⸗ kora ſaß an einem ſchönen Sonn⸗ tag im Sommer vor der Kirche eines kleinen, ungariſchen Dorfes Bäuerinnen. Aus dem Küchen⸗ fenſter der Wirtſchaft hinter ihm drang ein ſo verführeriſcher Duft, daß der Maler nicht umhin konnte, die Arbeit zu unterbrechen und ein kleines Gabelfrühſtück zu neh⸗ men. Wer es unternimmt, an dem berühmten ungariſchen Rahm⸗Gu⸗ laſch zu riechen, ſteht nicht wieder auf, bevor er nicht wenigſtens zwei Teller davon verzehrt hat. Natürlich angefeuchtet mit dem da⸗ zugehörigen Wein. Als der Ma⸗ ler ſeine Mahlzeit beendet hatte, ſchlenderte er zufrieden und träu⸗ meriſch heimwärts. Da leuchteten, ein Stück pußtaeinwärts, die Ge⸗ bäude eines herrlichen Bauern⸗ hofes, die unwiderſtehlich ſeinen Zeichenſtift anzogen. Während er emſig arbeitete, legte ſich ſchwer und freundlich eine Hand auf ſeine Schulter: der Beſitzer des Hofes und Bürgermeiſter des Dorfes wies einladend auf die Terraſſe hin, wo ſich eben das ganze, bunt gekleidete Volk des Gutes zum Mittageſſen verſammelte. Es iſt unmöglich, der entfeſſelten Gaſt⸗ freundlichkeit eines Ungarn zu wi⸗ derſtehen, auch wenn man ſchon gegeſſen hat. Zwei Teller Paprika⸗ Huhn mit Nudeln ließen ſich zur Not mit viel Wein noch hinunter⸗ ſchwemmen— dann hatte die Auf⸗ nahmefähigkeit des Malers ihre abſolute, endgültige Grenze er⸗ reicht. Dreißig Schritt vom Hof entfernt ſank er ſtöhnend in den Schatten eines Baumes. Da eben kam winkend und mit Geſchrei ſein Reiſegefährte und riß ihn wieder hoch:„Menſchenskind! Haſt du völlig verbummelt, daß wir beim Notar zu einem Teller Suppe ein⸗ geladen ſind? Die Leute warten ſchon!“ Ein ſchmerzlicher Aufſchrei, und der Maler ließ ſich willenlos nach dem beſten Gaſthof des Ortes ſchleppen. Der„Teller Suppe“ ſtand ſchon auf dem Tiſch, und da⸗ hinter warteten der Landrat und ſeine Tochter, von deren Porträt die nächſte Zukunft der Freunde abhing. Dann wurden nacheinan⸗ der Fiſch, Paprikaſchnitzel, Brat⸗ huhn und ſchließlich Kaiſerſchmar⸗ ren auf des Malers Teller gelegt, und er aß, Märtyrer der Kunſt, mit angſtgeweiteten Augen. Irgendwann endet auch ein ungariſches Eſſen einmal. Etwas bleich und mit geſenktem Haupt erſchien der Maler in ſeinem beſcheidenen Gaſt⸗ hof. Sein Ausſehen weckte mütterliche Gefühle in der dicken Wirtin. Gutmütig legte ſie die Hand auf ſeine Schulter:„Wollen Sie nicht einen Teller Suppe haben? Ich lade Sie eim 4343 Liebesbrief Geliebte Frou, es wird in meinem Gorten In dieser Nacht der Schlehdorn blöhn. lch will zu seinem Blöhen dich erwarten. Die Dunkelheit wird an die Ufer knien, Wo zwischen halberschloss'nen Anemonen Der Teich den Mond in seinen Spiegel fängt, Und unser beider Herzen werden wohnen, Wohin die Nocht, die schweigende, sie drängt. Geliebte Frav, es wird in meinem Gorten ln dieser Nacht der Schlehdorn blöhn. Mein Herz schlägt cll die Stunden voll Erwarten An deinem Herzen zvu verglöhn. Armas Sten Föhler. und zeichnete die heimkehrenden 43 „2 verlu wel⸗ agte ttab⸗ kom⸗ ging ſeim. den udel. wird hin⸗ mor⸗ und wie er 40 Po⸗ onn⸗ irche rfes nden chen⸗ ihm duft, nute, und neh⸗ dem ⸗Gu⸗ ieder ſtens hat. t da⸗ Ma⸗ zatte, träu⸗ eten, Ge⸗ tern⸗ inen d er hwer ſeine ofes rfes raſſe bunt zum iſt Jaſt⸗ wi⸗ ſchon rika⸗ zur nter⸗ Auf⸗ ihre er⸗ Hof den eben ſein ieder du beim ein⸗ irten hrei, nlos rtes ppe“ d da⸗ und rträt unde nan⸗ Brat⸗ mar⸗ aß, igen. Fſſen aupt Saſt⸗ fühle die nicht Sie H. — ingt, ingt. 1Trel F. Zeichnung von Hans Buhr(Scherl⸗M.) Das war ein Verlobungsgrund Kleiner Liebesdienſt auf dem Aſphalt Zeichnung von Knuth(Scherl⸗M.) Was uns der Sommer bringen wird— „—— aber du mußteſt ja unbedingt den Hut mit der Blumengarnitur haben!“ „Ich bin nümlich ſeine Braut und heiße Emma!“ Der verliebte Elefanten⸗Dompteur In den Junitagen 1914 hatte das wohl be⸗ gonnen. Serajewo oder Sarajevo war mit ſeinen 50 000 Einwohnern, mit„Regierungs⸗ gebäude, Konak, Scheriatsrichterſchule und be⸗ deutenden Werkſtätten für Kunſtgewerbe“ laut den Reiſeführern wohl ſchon immer eine wich⸗ tige Stadt Bosniens geweſen. Aber wir kann⸗ ten ſie nicht— bis zu jenem denkwürdigen 28. Juni 1914, da dort der öſterreichiſche Thronfolger erſchoſſen wurde. Plötzlich ſchrien die Schlagzeilen unſerer Zeitungen: Serajewo! Serajewo! Serajewo! Und für uns, die wir wenige Tage ſpäter mit der Schule auch unſeren Erdkunde⸗-Unter⸗ richt verließen, begann etwas Geſpenſtiſches lebendig zu werden, und wir ſollten Geographie nicht lernen, ſondern erleben.. 10. 12. 1914 Seeſchlacht bei den Falklands⸗ inſeln“ Nie zuvor hatten wir von dem Eiland im Atlantiſchen Ozean gehört, deſſen Haupt⸗ ſtadt Port Stanley nun in aller Munde war. Namur war gefallen, Lüttich. In Belgien gab es Städte wie Dinant und Löwen und Mecheln. Durch den Nordweſten dieſes Landes zog ſich eine Mer und ein nach ihr benannter Kanal. Und im gleichen Belgien gab es ein winziges Städtchen mit knapp 6000 Einwoh⸗ nern(„hat gotiſche Kirche, 1221—1434 erbaut“, ſagte das Lexikon) und nannte ſich Ppern. In ſeiner Nähe wieder eine kleine Stadt, die vor⸗ her durch ſeine Handſchuhmachereien den Fach⸗ genoſſen vielleicht bekannt geweſen, und die plötzlich mit ihrem Namen Langemarck für immer im Gedächtnis Deutſchlands leben ſolte 3 Und wer kannte— vor dem Auguſt 1914— ein Dorf von 700 Einwohnern, das Tannen⸗ berg hieß? Wer wußte von Przemyſl, der galiziſchen Feſtung? Sie waren nichts als ein Dorf, das beſten Falles im Ortslexikon des Deutſchen Reiches zu entdecken war, als eine Stadt mit„2 Prieſterſeminaren, Kreisgericht und Korpskommando“. Aber Reims und Nanch, vielleicht auch Amiens und Beſançgon waren„gelernt“.— aber eine neue Geographieſtunde lehrte uns die Somme, den Chemin des Dames und St. Quentin, den kleinen winzigen Lauf der Aisne, und Meaux und St. Mihiel und Rethel, Char⸗ leville und den Hartmannsweiler Kopf. Um Verdun, in den Argonnen kannten wir plötzlich jedes kleine Tälchen, jeden Hügel, und„Höhe 304“ wurde uns vertrauter als die Berge der Heimat. Der Krieg ging nach Süden und Norden, und ————— Zeichnung von F. Danielſen(Scherl⸗M.) Erlebte Geographie/ wir hörten vom Durchbruch am Dunajec— wer hatte gewußt, daß er 120 Klm. lang und ein rech⸗ ter Nebenfluß der Weichſel war? Der Styr, er war ein Strom, der ſich im Wolhynien mit dem Pripet vereinigte und 1915 die Truppen Lin⸗ ſingens an ſeinen Ufern ſah; in der Ukraine floß der Dnjepr, in den Alpenbergen der Iſonzo, hoch im Norden gab es eine Inſel Oeſel, bei Windau an der Dubiſſa kämpften baltiſche Truppen, im Mai 1915 ſchlug man ſich in den Beskiden, die wir nun lernten als mäch⸗ tigen Gebirgszug der Karpaten. Der Krieg zog ſich weit nach dem Süden Europas. In Saloniki war 1915 ein Hilfsheer der Entente gelandet. Erinnert man ſich noch, wie wir vom Skutari⸗See hörten? Am Wardar⸗ Fluß entſchied ſich das Los Serbiens, zu Sera⸗ jewo kam Moſtar, kamen Niſch und Sebenico. Es ging nach Monaſtir, dann nach den Dar⸗ danellen und Gallipoli. Wiſſen Sie noch die Schlacht bei Erenköi am 18. 3. 1915, die den Mittelmächten den Weg nach Kleinaſien ſicherte? Kleinaſien! Um Baſra wurde gekämpft, Bagdad war aus einer Märchenſtadt plötzlich ein Objekt wirtſchaftlicher und ſtrategiſcher Ueberlegungen geworden. Bei Kteſiphon(ir⸗ gendwann hatten wir in der Geſchichtsſtunde doch wohl gehört, daß Kteſiphon die Hauptſtadt des Parther⸗Reiches geweſen) ward eine Schlacht geſchlagen. Und wer hatte auch nur das mindeſte gewußt von jenem Kut el⸗Amara, das nun wochenlang im Mittelpunkt der Kämpfe ſtehen würde? Seiten um Seiten ſtehen eng beſchrieben in jenem Geographiebuch, das das Leben ſelber uns zuſammenſtellte. Wir behielten Breſt⸗ Litowſk, eine kleine Stadt von knapp 15 000 Einwohnern lernten wir als Compiéègne; die Serie der Friedensverträge und der Konferen⸗ zen führte nach Verſailles, St. Germain, nach Von Hans Erman Sevres, das uns niemals etwas anderes als eine Porzellanfabrik bedeutet hatte. Das Heil⸗ bad Spaa, die Kurorte Rapallo, Locarno wur⸗ den berühmt. Im Schwarzwaldort Griesbach war Erzberger ermordet worden, wenige Jahre ſpäter druckten die Zeitungen in rieſigen Let⸗ tern den Namen„Oppau“, ein Dorf mit weni⸗ gen hundert Einwohnern dicht bei Mannheim, das durch eine Exploſion zerſtört wurde. * Und ſchon hatten ſich neue Bezirke aufgetan. Zu dem Braunau am Inn war ein Braunau im Sudetenland gekommen. Dazu Auſſig, Tepl, Brüx, Aſch, Znaim, Dux. Chuſt war die Hauptſtadt einer ehemaligen Karpato⸗Ukraine, Preßburg der Sitz der ſlowakiſchen Regierung.. Von Lakehurſt hatte kein Menſch etwas ge⸗ wußt— am 15. Oktober 1924 war unſer LZ III dort gelandet, und dieſer amerikaniſche Flug⸗ hafen gehörte fortan zu unſerer deutſchen Geographie. Gehört genau ſo dazu wie Man⸗ dſchukuo, Mukden, Korea, wie Hankau, Nanking. Die Inſel Guam im Pazifik ſoll amerikaniſcher Flugſtützvunkt werden. Die Aalands⸗Inſeln werden befeſtigt. Salzgitter, ein Städtlein mit knapp 1800 Einwohnern und im Harz gelegen, wird plötzlich Mittelpunkt einer neuen deutſchen Rohſtoffproduktion. Unweit Londons liegt ein Schloß Chequers, auf dem der engliſche „Prime“ zur Erholung weilt. Der Nanga Parbat, der vor kurzem nicht ein⸗ mal dem Namen nach bekannt war, wird ein Berg, deſſen weiteſte Umgebung jedem Deut⸗ ſchen vertraut iſt. Aus Irland iſt„Eire“ ge⸗ worden, aus Helſingfors Helſinki, die Hauptſtadt der Türkei iſt nicht mehr Konſtantinopel, ſon⸗ dern Ankara. Ein Oeſterreich-Ungarn zerfiel, ein Oeſterreich ward deutſch, eine Tſchecho⸗ Slowakei hatte gerade zwanzig Jahre lang be⸗ ſtanden, aus Abeſſinien ward Aethiopien ge⸗ worden. Fiir iudilĩige Nüsseknucker Füll⸗Rätſel 1. 3 3. 4. 5. 6. Die Buchſtaben: b— b— b— c— c— d— d— e— e— e— e— e— e— e— 2 — h— h— h— i— i— K— K— 1— 1— m— n— n— 0— 0— 0— 9— r— s— s— s— s— 5s— t— t— u— u— v ſind ſo in die leeren Felder einzuſetzen, daß die waagerechten Reihen Wörter folgender Bedeu⸗ tung ergeben: 1. Beerenart, 2. griech. Sagen⸗ held, 3. Vogel, 4. Stadt in Oſtpreußen, 5. Luft⸗ kurort im Harz, 6. Komponiſt, 7. Monat. E. H Geografiſches Silbenrätſel Aus den Silben: a— bach— cha— dam— di— e— em— gos— i— i— in— katz — ken— ki— la— lar— men— nu— o— ra— tal— ter— to— vre— wa ſind neun Wörter zu bilden, deren erſte und dritte Buch⸗ ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Sinnſpruch ergeben.(ch 1 Buchſtabe). Die Wörter bedeuten: 1. Schweizer Land⸗ ſchaft, 2. hinterindiſcher Strom, 3. Stadt im Kaukaſus, 4. Schweizer Luftkurort, 5. Stadt im Harz, 6. Nebenfluß der Oder, 7. Stadt in Holland, 8. Stadt in Norditalien, 9. Hauptſtadt von Japan. E. H. Hie gut Brandenburg allewege! Durch's Erzgebirge fröhlich reiſend, Macht ich im Städtchen„—2“ Raſt; Und Deutſchlands Schönheit lebhaft preiſend, Hab ich dort den Entſchluß gefaßt: Es kommt als Kopf und Fuß gar ſchnelle Zur Stadt der gleiche Konſonant Und ſchon funkt auf der richt'gen Welle Die ſchöne Stadt im Havelland! Die Kunſt im Rätſel G vor dem Wort fließt in der Slowakei, O vor dem Wort— es in Algerien ſei! T vor dem Wort iſt Fett vom Meerestier, 8 vor dem Wort, in Aſien zeigt ſich's dir. K vor dem Wort, hebt's ſchwere Laſten an. (Erſtaunlich, was die„Gotik“ kann!) Auflöſungen Auflöſung des Rätſels„Windmühlenflügel“: 1. Radebeul, 2. Omdurman, 3. Bedecken, 4. Richmond, 5. Stricken, 6. Geſpenſt, 7. Straenga 8. Galeaſſe, 9. Magneſia. Auflöſung von„Guten Appetit!“ Käſe— Lebkuchen— Apfelwein— Mettwurſt — Marzipan— klamm. Sonntag, 21. Mai 1939 Aus dem Mannheimer Schnellturnier Eine wilde Attacke Weiß: Blümmel. Schwarz: Wild. 1. e2—e4, e7—e6, 2. d2—d4, d7—d5, 3. Sb1—c3, Sgs—f6, 4. LoI—35, Lfi8—e7. „Dies kann man als Hauptvariante der Fran⸗ zöſiſchen Partie bezeichnen. Blümmel wendet nun eine von Meiſter Richter, wohl dem größ⸗ ten deutſchen Angriffsſpieler, herrührende Spielweiſe an. 5. LS5 K i6(üblicher iſt ſofort eß), Le7 Kf6, 6. e4—e5, Lf6—e7. Man kann nun ſtreiten, welche Spielweiſe vorteilhafter iſt. Schw. verfügt zwar über das Läuferpaar, doch geſchah hier—es mit Tempo⸗ gewinn und der Gegenſtoß e7—es entbehrt jetzt der imponierenden Kraft in der Hauptvariante. 7. Dd1—g4,—0, 8. S31—f3(allgemein wird hier Lds—f5, Dg4—13 vorgezogen, weil noch nicht erſichtlich iſt, ob der Springer oder der t⸗ Bauer die Deckung des Sperrſteines es über⸗ nehmen ſoll),—e5. 9.——0(Schwarz hätte nun auf d4 tauſchen und hernach mit Seßs fort⸗ ſetzen ſollen. Weiß allerdings konnte ſtatt der langen Rochade poſitionsgemäß auf oaß ſchla⸗ gen!) Sbs—c6?. 10. dà xc5(damit iſt die Kriegs⸗ lage wiederhergeſtellt). Le7 Kc5, 11. h2—4. Der folgende Angriff iſt ſehr gefährlich, weil dem Schw. auf der anderen Seite das Gegen⸗— ſpiel fehlt. 11. Kn Sehr kühn! Er ſollte mit 17—16 entſchloſſen der Gefahr begegnen. 12. h4—h5, f7—15. 13. Dg4—h3, 27—6(Tempo⸗ verluſt, weil Bauernvorſtöße vermutlich zu ſpät Am Schᷣachbreit Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GSB. Bezirk Mannheim kommen, daher beſſer La7 und Se7), 14. 22—34. h7—hô(unnötige Schwächung, vor 24—45 brauchte er ſich nicht in acht nehmen), 15. 24415(auch Weiß genügt die knappe Bedenkzeit des Schnell⸗ turniers nicht, ſonſt hätte er zuvor mit Las den Druck verſtärkt), Tis 15. Obwohl der Läufer jetzt mit Tempogewinn herauskommt, erhält Schwarz ſo etwas wie eine aktive Verteidigung, wohl das Ideal für den unternehmenden, ein wenig in die Enge getrie⸗ benen Spieler! 16. Lfi—ds, Tf5—18, 17. Th1—fi(ſehr zu beach⸗ ten war hier Ds2 Les Kbi La5— um Ds6 zu verhindern— Ta11), Li2—e3, 18. Kc1—bl, Les— 25. b e f g h Mani h, 2,. i — 2 S e AAn Mß 9 c 8 0 h Den Vorzug verdiente ein Angriff auf den — e⸗Bauern, alſo L14, aber Schw. glaubte der Stich⸗ haltigkeit der feindlichen Drohung Da4 nebſt De. welche ſich aber als harmlos entpuppt hätte, nämlich Li4, Ds4 Se5:, Se5: Le5:, Dg6 TiS& 111(nicht ſogleich Liö wegen Dh7 Kf7, La6— Ke7, Tiö:! Tiö:, Dg7— Kdö, Se4 uſw.!), Dh7- Kis, TfI+ Lf6. Eine ſehr lehrreiche, pikante An⸗ gelegenheit! 19. Sta 25, Dds&z57 20. Lds—h7T Kg8 Kh7. 21. TfI Kis, Scõ eõ. Trotz der für die verlorengegangene Quali⸗ tät erworbenen Mehrbauern ſteht Schw. nicht kun und zwar wegen der rückſtändigen Entwick⸗ ung. 22. Dns—h2!(will mit Tei die Freilegung der Diagonale erzwingen), Se5—24. 23. Dg3—e7, Dg5 —e5?(Selbſtmord in Zeitnot! Das Feld ds durfte er nicht hergeben), 24. De7—ds, 27—6 (was ſonſt), 25. Dds—e7f De5—37. 26. TiSs—f7. aufgegeben. Nachrichken Am Europaturnier in Stuttgart nimmt Gila⸗ Troppau nicht teil, ſo daß zwölf weltbekannte Meiſter ſich begegnen, nämlich: für Deutſchland Bogoljubow, Eliskaſes, Kieninger, Richter, Heß (Stuttgart), Foltys(als Vertreter des Protek⸗ torats Böhmen⸗Mähren), für Italien Staldi⸗ Brindiſi, für den leider verhinderten Vertreter Spaniens Dr. Rey⸗Saragoſſa ſpielt jetzt Engels⸗ Düſſeldorf, für Ungarn Szily⸗Budapeſt, Dr. Vidmar⸗Laibach für Jugoſlawien, für die Schweiz Grob⸗Zürich, für Belgien'Kelly de Galway⸗Brüſſel.(14. bis 25. Mai im„Höhen⸗ kaffee“ der Ausſtellung.) Deutſche Vereinsmeiſterſchaft um den Hans⸗ Schemm⸗Wanderpreis: J. Klaſſe: Mannhei⸗ mer Schachklub, Schachklub München, Auguſtea⸗Leipzig, Berliner Schachaeſellſchaft, Deutſcher Schachverein Wien. Hamburager Schachklub.— I. Klaſſe: Schachklub Jena. Kö⸗ nigsberg, Magdeburger Schachklub, Schachver⸗ ein Linz. Wir geben die genauen Spielvermine: 1. Runde am Samstag, den 27. Mai,—13 Uhr; 2. Runde 15—19 Uhr; 3. Runde Sonntag, den 28. Mai,—13 Uhr; 4. Runde 15—19 Uhr; Schlußrunde am Montag, den 29. Mai,—14 Uhr. Spiellokal: Stuttgart, Liederhalle, Büch⸗ ſenſtraße. Die lI. Klaſſe beginnt ihre Kämpfe erſt am Pfingſtſonntag, dann aber zu den glei⸗ chen Terminen wie die J. Klaſſe. Abends wer⸗ den jeweils die Hängepartien erledigt. Es wird alſo allerlei verlangt werden und wir hoffen, daß unſere Mannheimer Teilnehmer darum alles tun, um möglichſt ausgeruht die Kämpfe Funki zu können! Es geht um jeden halben Die Mitgliederverſammlung des Großdeut⸗ ſchen Schachbundes findet am 20. Mai, 20 Uhr. im Hotel Marquardt, Ludendorff⸗Straße 4, ſtatt. Es handelt ſich hierbei um eine Arbeits⸗ tagung der Leiter der Landesverbände. Am Sonntag, den 21. Mai, früh 11 Uhr, wird in der Haupttagung im Stadtgarten, Kanzleiſtr. 50, Bundesleiter Moraller eine Anſprache halten. *. Die pfälziſche Schachtagung in Bad Dürkheim mit der ein Meiſterturnier verbunden iſt, endet am Sonntag, den 21. Mai, mit der Schlußrunde aller Turniere—13 Uhr, die Generalverfamm⸗ lung findet ab 15 Uhr ſtatt(alles Kurhaus). Der Vierſtädtekampf(Mannheim, Ludwigs⸗ hafen, Heidelberg, Pforzheim) findet am 11. Juni in Schwetzingen ſtatt. Lokal:„Zum Ritter“. Ein inkereſſankes Gambit A. Brinckmann ſchlägt in den„Deutſchen Schachblättern“(Gedanken zur Turnierpraxis) in der Franzöſiſchen Partie eine originelle Fortſetzung vor. Er läßt zunächſt ganz regulär 1. e2—e4, e7—e6 ſpielen und fährt dann fort: 2. b2—b317 d7—d5 3. LoI—bꝰ, d5 xe4 4. Sbi—e3. Weiß ſoll entweder den Bauern zurückgewin⸗ — oder vielverſprechendes Angriffsſpiel be⸗ ommen. Wer verſuchts? „———————————————————————— ——ssA—————————————————————————————— ———————— Direi Menſchen — auf meinem Weg Von Karl Hans Strobl Von drei Menſchen möchte ich ſprechen, drei Schickſalen, die ſich meinem Schaffen verknüpf⸗ ten, flüchtig, nur mit kurzem Haftem im Vor⸗ überwandern und die dennoch, wie ſelten, ein lauter und lärmender Erfolg, mir das Glück des Schaffenden, auf Menſchen zu wirken, be⸗ wußt machten. Da war in meinen Prager Studententagen Osman Paſcha, der Wirt vom Schipkapaß. Sein Wirtshaus in der Scharka bei Prag, für jeden Außenſeiter eine verdächtige Spelunke, eine Räuberhöhle, den deutſchen Studenten aber Ausflugsort, Bierdorf, Zufluchtsſtätte in geld⸗ loſen Zeiten, wo man immer noch auf Pump den Durſt ſtillen konnte. Osman Paſcha, Deutſchböhme von Geburt, mit dem bürger⸗ lichen Namen Moritz Milde geheißen, ein breit⸗ ſchulteriger Hüne mit einem unergründlichen Loch von Kehle herrſchte über die feuchten Brü⸗ der als Rektor der Bierfakultät. Wenn er den Flamänder, wie die Mitglie⸗ der jener Zunft genannt wurden, zum Ober⸗ flamänder promovierte, hatte er als Zeichen ſeiner Würde eine alte, roſtige Stierkette um den Hals hängen. Den Namen ſeiner ken abzulenken, eines meiner Bücher leſen, den „Eleagabal Kuperus“. Kein anderes Buch hatte ihr Genüge getan, keines ihre Ge⸗ danken ſo gebunden, daß ſie ihr Leid vergeſſen konnte. Selbſt die ſtärkſten Schöpfungen phan⸗ taſtiſcher Kunſt hatten ſie nicht ſo aus ſich ſelbſt hinausgeführt, keine anderen ihr ſolche zeit⸗ weilige Erlöſung gebracht. Dafür ſpendete ſie mir ihren Dank, und der Gatte fügte rührende Worte der Herzensfreude hinzu. Nun iſt die Kranke durch einen Stärkeren völlig erlöſt, ſanft hat der Tod alles Schwere von ihr ge⸗ nommen. Ich habe dieſe Frau nie geſehen, kenne nur von einem Bild die feinen, vom. Leid durchgeiſtigten Züge ihres Geſichtes. Im⸗ mer noch ſehen ſie mir wie aus Schleiern her⸗ aus entgegen. Und wenn mein Buch wie mit Engelszungen geprieſen würde, es wäre mir nichts gegen den Dank vom Krankenbett der Gelähmten. Manchmal iſt es mir, als wäre es zu keinem anderen Zweck geſchrieben worden als zu dem, einige Stunden des Leidens dieſer Frau aufzunehmen und davonzutragen. Und dann als dritter, der Zauberer von Unter⸗Wiſternitz. Unter⸗Wiſternitz im Spelunke, den eige⸗ nen, den ſeiner Frau Zuleika, der Köchin Fatme uſw. hatte ihm zur Zeit der Grün⸗ dung des Wirtshau⸗ ſes der damals Euro⸗ pa erſchütternde ruſ⸗ ſiſch⸗türkiſche Krieg eingetragen. Vielen Studenten war der Schipkapaß Durch⸗ gang und Läuterung, manch junges Blut verkam auch dort im Sumpf. Als ich in meinem Roman„Der Schipka⸗ paß“ die Geſchichte eines ſolchen ſich Ret⸗ tenden und eines Den schaffenden Händen Kar Josef Keller lhr, tousendfoach sich emsig Regenden, in Hallen, Hous und Wold und Feld, jhr seid und bleibt die ew/ig hrägenden, mit eurer Kkvunst und Kroft formt ihr die Welt. Ihr prägt dos Antlitz aller Länder, ihr bildet noch die Seele in den toten Stein und kleidet selbst die kohle Erd“ in Schmuckgewänder und schänkt zur Abendlust den Lobewiein. inr seid die Spender und die Schoffer aller Göter, aus ebrfer Möh erwochsen Korn und Brot: ihr seid des lebens Nährer und die Höfer und bannt als Herrscher königlich die Not. deutſchen Südmäh⸗ ren. Er hieß F. X. Donner und nannte ſich Profeſſor der Bauchredekunſt und höheren Magie. Sein Hauptſtück war die ſprechernde Puppe, das war ein kleines menſchenähnliches Geſchöpf aus Lum⸗ pen und Pappe, dem der Zauberer durch ſeine Bauchredekunſt eine Stimme verlieh und mit der er ſich in den ulkigſten Dia⸗ logen unterhielt. Später haben ihm die Kollegen dieſen Trick nachgemacht, ſolchen Verſinkenden erzählte, kam ein unbändiger Stolz über Os⸗ man Paſcha, der ſich dergeſtalt vor ſich ſelbſt literariſch erhöht ſah. Er ſtarb— man hätte ſeine Todesart nicht phantaſtiſcher erſinnen kön⸗ nen— indem er an einem allzu gierig ver⸗ ſchlungenen Brathuhn erſtickte. Nach Jahren, da ich in Kloſterneuburg bei Wien weilte, berichtete mir ein Arzt: Im Krankenhaus liege ein uraltes Weiblein, das mich zu ſehen wünſchte. Sie ſei die Witwe eines Wirtes bei Prag und wolle mich, weil es doch zum Sterben gehe, noch einmal grüßen, da ich einſt ein Buch über ihren Gatten und ſie ge⸗ ſchrieben habe. Es war wirklich Suleika, Osman Paſchas Gattin, ſie lag mit zwei anderen alten Weiblein in einem Zimmer und erheiterte oder ärgerte ihre Schickſalsgefährtinnen, indem ſie alte Prager Studentenlieder ſang, nicht immer die feinſten, und die unglaublichſten Schauer⸗ geſchichten von der Balkanherrlichkeit des Schipkapaſſes erzählte. Ich konnte damals Su⸗ leikas Wunſch nicht erfüllen, aber es lag mir ſchwer auf der Seele, als müßte ich es noch tun, ſobald es nur irgend anging. Nach einigen Jahren las ich wieder in Klo⸗ ſterneuburg. Eine Frau in reifen Jahren kam zu mir ins Künſtlerzimmer, ſtellte ſich ſchüchtern vor, es war Osman Paſchas und Suleikas Tochter, bei der die Mutter ihre letzten Lebens⸗ tage verbracht hatte. Nun war Suleika tot. Noch in ihren letzten Stunden hatte ſie vom Schipka⸗ paß geſprochen, von den Prager Studenten und von mir, als hätte ich durch mein Buch ihrem armen unwichtigen Leben eine beſon⸗ dere Weihe gegeben. Ich war beſchämt und bedrückt durch die Trägheit meines Herzens, die mich verhindert hatte, der alten Frau noch einmal die Hand zu reichen, die auf dem Sterbebett noch Studentenlieder geſungen hat und ihre Vergangenheit in einem Schimmer erblickte, den ſie von mir gewoben glaubte. Auch eine andere Frau, gänzlich von dieſer derben Studentenwirtin verſchiedener Weſens⸗ art, hat mich von ihrem Sterbelager dankbar gegrüßt. Eine Künſtlerin von erleſenſter Gei⸗ ſteshaltung, allem Guten und Schönen innig verſchwiſtert, tief und zart in ihrer reinen Seele, leidgeprüft. Beglückende Meiſterſchaft über das Klavier war von einer Lähmung der Glieder vernichtet worden, die rechte Körper⸗ hälfte völlig unbeweglich, ſo daß ſie das Schrei⸗ ben neu mit der Linken erlernen mußte. Sie durfte es auch nur ſparſam üben, weil das kranke Herz nicht einmal der Anſtrengung des Schreibens gewachſen war. Zerquält von Mit⸗ ſeid und Nichthelfenkönnen ſtand der Gatte da⸗ neben, auch dieſes Verrinnen eines koſtbaren Lebens. Von ihr, der mir Unbekannten, kam mir ein Brief, der mir ihren Dank brachte, weil ich ihr Glück geſchenkt hatte— ich! Der Arzt hatte ihr empfohlen, ſie möge, um ihre Gedan⸗ aber der wirkliche erſte und alleinige Erfinder war mein Profeſſor Donner— wenigſtens behauptete er es immer. Mit ſeinem„Schani“ hat er in jüngeren Jahren Kunſtreiſen durch ganz Europa ge⸗ macht. Bis nach Rumänien und Spanien will er gekommen ſein. Dem Alternden wurde ſeine Heimat Unter⸗Wiſternitz zum Ruheſitz: ein kleines Häuschen beſaß er da und ein Stück Weingarten, ſo gering, daß er auch viel, viel von dem Wein anderer Weingartenbeſitzer trin⸗ Die pusteblume ken mußte. Da er aber auch nach Beendigung ſeiner Künſtlerfahrten das Zaubern nicht laſſen konnte, hatte er alle Bauern in Unter⸗Wiſternitz zu Gehilfen abgerichtet. Sie leiſteten ſeinen Kunſtſtücken auf alle erdenkliche Weiſe geheimen Vorſchub, durch Winke und Zeichen und Griffe, und wenn ein ahnungsloſer Fremdling am Sonntagvormittag in die Unter⸗Wiſternitzer Bräuhausſchenke kam, wo Donner unter den Bauern ſaß, war er verloren, ſobald er ſich mit dem Zauberer einließ. Die unglaublichſten Dinge gelangen auf eine unbegreifliche Weiſe, und jede Wette— ſie ging immer um einen Masconchen ist zur großen fröhlingsfahrt bereit (Scherl-Bilderdienst-Autoflex) Aufn.: W. M. Schatz Liter Wein— ſah Donner als Gewinner. Um Donners willen habe ich mich in keine großen literariſchen Unkoſten ſtürzen müſſen. Ich habe bloß hie und da von ihm erzählt. Da brauchte ich mich gar nicht abzuplagen, um irgend etwas zu erfinden, ich konnte bei der Wahrheit bleiben und die war luſtig genug. Für Donner aber wurde dies zu einem ſpäten Lebensglück, er ſah in mir ſeinen eigentlichen Entdecker, dem er mit einer rührend dankbaren Freundſchaft anhing. Seinem Lebensabend haben zwei böſe Feinde übel mitgeſpielt, der Krieg, der ihn um ſeine ganzen Erſparniſſe brachte, und die Gicht, die ihm den Wein verbieten wollte. Seinen Hu⸗ mor, den haben auch ſie nicht umzubringen vermocht. Und dann ſchrieb er mir, nun feiere er zwei Feſte auf einmal: ſeinen 80. Geburtstag und feine goldene Hochzeit, da komme ſogar ſeine in Amerika verheiratete Tochter zu ihm übers Meer und vielleicht könne ich ſeiner aus dieſem Anlaß in den Zeitungen gedenken. Ich habe es gerne getan, aber ehe ihm noch die Freude wurde, nahm ihn— kurz nach ſeinem Doppel⸗ feſt— der Tod. Dann kam ein Brief ſeiner Witwe: er habe noch in ſeinen letzten Stunden von mir geſpro⸗ chen und mir ein Andenken zugedacht— den Indianerkopf. Sie wiſſe nur nicht, wie ſie ihn mir über die Grenze ſenden ſolle. Ich wußte es auch nicht, wie man einen Indianerkopf über die damalige tſchecho-ſlowakiſche Grenze bringe und ſo glaubte ich ſchon, auf das An⸗ denken verzichten zu müſſen. Und dann kam eines Tages wieder ein Brief aus Unter⸗Wiſternitz, eine Glückwunſchkarte mit einem gemalten Blumenſtrauß und dem Auf⸗ druck„1 am thinking of vou to day“ und innen ſtand:„Ich fand keinen anderen Weg als durch den Schutzengel und ich hoffe, daß er mit dem Indianerkopf glücklich ankommt.“ Und wirklich lag dem Brief ein Schutzengel aus Papier bei. mit weißem, wallendem Gewand und weißen Flügeln, umblüht von Vergißmeinnicht, vor einem Kreuz aus Sternblumen. Darunter ſtand „Eaſter Greetings“. Wo aber war der India⸗ nerkopf? Endlich entdeckte ich einen Kreis von weißen Heftfäden rund um das papierene Herz des Schutzengels, und als ich den Faden aufge⸗ trennt hatte, fiel mir der„Indianerkopf“ ent⸗ gegen. Ein goldenes Fünfdollarſtück der Ver⸗ einigten Staaten, auf der einen Seite mit einem Adler, auf der andern mit dem federge⸗ ſchmückten Kopf eines Indianers. Den mochte wohl einſt die Tochter aus Amerika geſandt ha⸗ ben, und der Schutzengel hatte ihn auf dem Herzen getragen und mir gebracht. Ich habe den Indianerkopf faſſen laſſen und trage ihn nun an der Uhrkette zum Gedächtnis meines Freundes, des Zauberers von Unter— Wiſternitz. Vielleicht glaubt man es mir, daß ich überzeugt bin, nie in meinem Leben ein ſo hohes Honorar erhalten zu haben. ee.ee Haup'schriftlelter: r. Wiheln Kattermayn, verantwortlich für Gestoltung vnd Gescmtinholt der Beilage„, beutsches leben“: i. V. Dr. Hermonn Knoll, beide in Mannbeim. — ——ͥEBy ◻ Verlag banner⸗ Der des ar fentlich terſuch ſchen darin nell, d der an neral ſuchun denver mit l rung diſch ſtrebt. derzeit ſten di dieſer ſchlage hüllun und d ſeinem überla Die G Bisł neral Jahrer laniſch unter Anhän alteing tholike⸗ unterſt gelmäf Leitun Ein der ein Dies⸗A nen ve Reihe! frei ko wieſen Tatſack Wocher ware ten d gierr Moſele kunft e teilt, d greß ſt Kellne Dieſ Grupp Neuyo ren hi Juden. handel Promi Jude s lionen ſtungs: Henry USA⸗ derzeit man, von N Bankie Strauf