tz er. tkeine nüſſen. ylt. Da n, um ei der genug. ſpäten itlichen ikbaren Feinde n ſeine cht, die en Hu⸗ hringen er zwei ig und r ſeine mübers dieſem habe es Freude Doppel⸗ er habe geſpro⸗ — den ſie ihn wußte nerkopf Grenze as An⸗ n Brief irte mit m Auf⸗ dinnen s durch nit dem wirklich ier bei. weißen cht, vor er ſtand India⸗ weißen erz des aufge⸗ pßf“ ent⸗ er Ver⸗ ite mit federge⸗ mochte indt ha⸗ uf dem ſen und dächtnis Unter⸗ ir, daß nein ſo Verlag u.————— Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21,. Das, Hakenkreuz⸗ cheint wöchtl. 12mal. Bezugsprelſe; Frei Haus monatl. 2,20 AM. u. 50 Pf. oſtzeitungsgebühr) zuzügl. 72 41 Beſtell⸗ banner“ Ausgabe A er Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM.(einſchl. 69,36 Pf. fahn Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monal.70 ohn; durch die Poſt“1,70 RM. leinſchl. 54,74 Pf. Poſtzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. 55 die Zeitung am Erſcheinen(auch.boh. Gewalt) verbind., beſtebt kein Anſpr. auf Entſchädiaung. Sonnkag⸗Ausgabe RM. u. 30 Pf.Träger⸗ 9. Jahrgeng MANNHEIM 1 — K — Textteil 6 füllungsort Mannheim. A Nr. 227/ B Nr. 136 nzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Milimeterzeile 15 W. Die 49 0 Pf. Mannheimer Ausgabe: Die 1 Mimeterzeile im Textteil 45 Pf. Schwetzinger und Weinbeimer Ausgabe: Die⸗ mnau illi⸗ meterzeile 4 Pf. Die W Millimeterzeile im Textteil 18 Pf.— Zahlungs⸗ Usſchließlicher Gerichtsſtand: bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannheim.— Einzelverkaufsprei 10 kenn * Milimeterzeile 2geſpalt. Mikimeterzeile 10 Pf. Die 4geſpalt. 8 und Er⸗ annheim. Poſtſcheckkonto; N— Mannheim, 21. Mai 1939 AEn⸗äzuden planen roten Staatsftreich Eine ſcharfe Abrechnung MR. Goebbels mit den Einkreiſern Fenſation voe dem Dies⸗flusſchuß Die stolze Parade des Sieges Neuyork, 20. Mai.(HB⸗Funk.) Der bekannte Dies⸗Unterſuchungsausſchuß des amerikaniſchen Abgeordnetenhauſes veröf⸗ fentlicht jetzt laufend das Ergebnis einer Un · terſuchung gegen die Gruppe des amerikani⸗ ſchen Geneuals Horn⸗Moſeley. Die darin gemachten Enthüllungen ſind ſo ſenſatio⸗ nell, daß ſie zu den größten Ueberraſchungen der amerikaniſchen Innenpolitik gehören. Ge · neral Horn⸗Moſeley bringt vor dem Unter⸗ ſuchungsausſchuß Beweiſe bei, daß eine In⸗ denverſchwi'rung in Zuſammenarbeit mit höchſten Waſhingtoner Regie⸗ rungsbeamten die Errichtung einer j ü⸗ diſch⸗kommuniſtiſchen Diktatur er⸗ ſtrebt. Der General unterſtellt dabei auch dem derzeitigen Präſidenten Rooſevelt zum minde ⸗ ſten die paſſive Bereitſchaft, ſich auf die Seite dieſer jüdiſch⸗kommuniſtiſchen Verſchwörer zu ſchlagen. Die Verantwortung für dieſe Ent⸗ hüllungen müſſen dem amerikaniſchen General und dem demokratiſchen Abgeordneten und ſeinem vom Kongreß eingeſetzten Ausſchuß überlaſſen bleiben. Die Geheiminformationen ſtimmen Bisher ergibt ſich folgender Tatbeſtand: Ge⸗ neral Horn⸗Moſeley war bis vor rund zwei Jahren einer der höchſten Offiziere der ameri⸗ kaniſchen Armee. Er hat offenbar heute noch unter dem Offizierkorps eine große Zahl von Anhängern. Ferner ſcheint eine ſtarke Schicht alteingeſeſſener wohlhabender Amerikaner, Ka⸗ tholiken und prominente Republikaner, ihn zu unterſtützen. Dieſe Moſeley⸗Gruppe erhielt re⸗ gelmäßig Geheiminformationen, die von der Leitung der Gruppe herausgegeben wurden. Ein Neuyorker Bankier namens Gilbert, der ein Freund Moſeleys iſt, wurde vor dem Dies⸗Ausſchuß über dieſe Geheiminformatio⸗ nen verhört. Er legte dem Ausſchuß eine ganze Reihe derartiger Informationen vor. Einwand⸗ frei konnte auf Grund der Poſtſtempel nachge⸗ wieſen werden, daß in dieſen Informationen Tatſachen ſtanden, die erſt nach Tagen oder Wochen der Oeffentlichkeit bekannt wurden. Es waren tatſächlich Geheimnachrich⸗ ten der Waſhingtoner Bundesre⸗ gierung. So wurden in dieſen Briefen den Moſeley⸗Anhängern die Nachricht von der An⸗ kunft einer franzöſiſchen Militärmiſſion mitge⸗ teilt, drei Wochen bevor dies ſelbſt dem Kon⸗ greß ſogar vertraulich bekannt wurde. Kellner im Derſchwörerklub hört mit Dieſe Geheimnachrichten erhielt die Moſeley⸗ Gruppe von dem Kellner eines ſehr exkluſiven Neuyorker Klubs. Mitglieder dieſes Klubs wa⸗ ren hohe Regierungsbeamte und ſchwerreiche Juden. Nach der„Newyork Daily News“ handelt es ſich dabei um den„Harmonie-Klub“. Prominente Mitglieder dieſes Klubs ſind der Jude Bernard Manes Baruch, der mil⸗ lionenſchwere Berater des Präſidenten und Rü⸗ ſtungsinduſtriediktators der USA, der Jude Henry Morgenthau, Millionär, früherer USA⸗Botſchafter in der Türkei und Vater des derzeitigen Finanzminiſters, der Jude Leh⸗ man, Millionär und Gouverneur des Staates von Neuyork; ferner die jüdiſchen Wallſtreet⸗ Bankiers und Börſenjober Lewiſohn, Loeb, Strauß, Kahn, Davidſohn, der Warenhausbe⸗ ſitzer Boomingdale und der frühere Bundes⸗ oberſtaatsanwalt von Neuyork, Medailie. Uach der Kriegsdiktatur die Revolution Der Moſeley⸗Anhänger Reſervehauptmann James Campbell ſagte nun weiter aus, daß ſie auf Grund der Informationen ihres Gewährsmannes, der als Kellner in dem Nacht⸗ klub arbeitete, einer umfangreichen Judenver⸗ ſchwörung auf die Spur gekommen ſeien. Im Sommer des letzten Jahres wollten dieſe USA⸗ Juden die Vereinigten Staaten in einen enro⸗ päiſchen Krieg verwickeln.(Bernard Manes Ba⸗ ruchs Ruf nach„Verteidigung Südamerikas gegen die faſchiſtiſchen Staaten“ fällt in dieſe Zeit. D. Schr.) Dann ſollte die totalitäre Regierungsform in. uSA eingeführt werden. Tatſüchlich wurde auch eine Reihe von Geſetzen von den Rooſeveltianern eingebracht, fortsezung siehe Seite? Mannheim, 20. Mai. Die ruhmgekrönten Diviſionen von Teruel und Toledo, von Aſturien und Eſtramadura, von Navara und den katalaniſchen Provinzen ſind in einer ſtolzen Parade an Franco, dem Canudillo(Führer) Spaniens, vorbeimarſchiert. Die Parade des Sieges über den Bolſchewis⸗ mus hat alle nationalbewußten Spanier ergrif⸗ fen und mit tiefer Freude erfüllt. Doch nicht allein Spanien iſt ſtolz auf dieſen Sieg, Deutſch⸗ land und Italien und alle Antikomintern⸗ Länder-freuen ſich ſeiner. Haben doch in den Reihen der ſpaniſchen Soldaten die deutſchen Freiwilligen und die italieniſchen Legionen Schulter an Schulter gegen die Bolſchewiſten gekämpft und ſie mit vereinten Kräften bezwun⸗ gen. Der triumphale Einzug Francos in Madrid und die herrliche Parade ſchließen eine Ge⸗ ſchichts⸗ und Erlebnisepoche des ſpaniſchen Vol⸗ kes und Landes ab, wie ſie erſchütternder und braf Ciano bereits nach Berlin abgereiſt Herzliche Kundgebungen hei der Abfahrt Rom, 20. Mai.(HB⸗Funk) Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt um.50 Uhr in Begleitung des Staatsſekre⸗ türs im Kriegsminiſterium, General Parian i, mit mehreren hohen Beamten des Außenmini⸗ ſteriums und zahlreichen italieniſchen Preſſe⸗ vertretern im Sonderzug nach Berlin abgereiſt. Zur Verabſchiedung waren auf dem Bahnhof die Staatsſekretäre im Innen⸗ und Außen⸗ Zum zweitägigen Besuch des italienlschen Aubenministers in Berlin Der italienische Außenminister Graf Ciano trifft zur Unterzeichnung des Mailänder Paktes am Sonntag in der Reichshauptstadt ein. Aus An- laß des Besuches sind außerdem mehrere Be⸗ sprechungen und Veranstaltungen vorgesehen. Weltbild(M) miniſterium ſowie der deutſche Geſchäftsträger Botſchaftsrat von Pleſſen mit den Mitglie⸗ dern der Botſchaft und anderen hohen Perſön⸗ lichkeiten erſchienen. Dem italieniſchen Außen⸗ miniſter wurden von ſeiten der Menge, die ſich vor und innerhalb des Bahnhofes eingefunden hatte, herzliche Kundgebungen zuteil, die ſich fortſetzten, bis der Zug den Bahnhof verlaſſen hatte. broßkundgebung in Cuneo Ende der Beſichtigungsfahrt Muſſolinis Rom, 20. Mai(HB⸗Funt) Der Duce bringt am Samstag ſeine Beſichti⸗ gungsfahrt durch Piemont in Cuneo zum Ab⸗ ſchluß. Die dort ſtattfindende Großkundgebung wird ebenſo wie bei der Ankunft in Turin um 18.30 Uhr über alle italieniſchen und zahlreiche ausländiſche Sender übertragen werden. Man hält es in römiſchen Kreiſen für wahrſcheinlich, daß Muſſolini bei dieſer Gelegenheit erneut das Wort ergreifen wird. Endgültiger Beſchluß Tokios über Japans Stellung zu Europa DNB Tokio, 20. Mai. In dem am Samstag zuſammengetretenen engeren Kabigettsrat unter Vorſitz des Pre⸗ mierminiſters wurden, wie verlautet, die ab⸗ ſchließenden Stellungnahmen der Miniſter Arita, Itagaki und Monai zur Lage in Europa entgegengenommen. Im Anſchluß daran borichtete Miniſterpräſident Hiranuma dem Kaiſer über das Ergebnis der Sitzung und un⸗ terrichtete ſpäter die übrigen Kabinettsmitglie⸗ der. Es heißt ferner, daß Außenminiſter Arita am nächſten Mittwoch den Geheimen Staatsrat über die europäiſche und internationale Lage und gleichzeitig über die Haltung Ja⸗ pans unterrichten wird. Ueber die Sitzung be⸗ richtet Domei halbamtlich, daß„endgültige Be⸗ ſchlüſſe über Japans grundſätzliche Haltung zur Lage in Europa“ gefaßt worden ſeien. gewaltiger nie geweſen iſt. Dieſe Feſtſtellung hat Franco am 18. Juli 1938 bei einer Kund⸗ gebung in Valladolid ausgeſprochen:„Nicht nur eine Wende in der ſpaniſchen Geſchichte findet ſtatt, ſondern eine neue Epoche der Weltge⸗ ſchichte wird eingeleitet, denn die Erhebung des nationalen Spaniens iſt ein Teil des Weltkamp⸗ fes gegen den Bolſchewismus.“ Es gibt keine größere Tragik, als wenn ein Volk im Bruder⸗ krieg ſich ſelbſt zerfleiſcht. Wenn dann noch auf ſeinem Boden die großen weltanſchaulichen Ge⸗ genſätze von Völkern ausgetragen werden, dann iſt der Kelch der völkiſchen Not und Qual rand⸗ voll. Dieſe Geißel zerbrochen, und in einem heroiſchen Kampf das ſchwere Schickſal Spa⸗ niens gemeiſtert zu haben, iſt Francos Werk. Wenn gemeiner Verrat, Niedertracht, Feigheit und hetzeriſche Irrlehren ein Volk vergiftet und zerſetzt haben, wenn zerſtöreriſche Kräfte zum letzten Schlag gegen ſein nationales und völki⸗ ſches Daſein ausholen, gehört ein Uebermaß von Mut und Willen dazu, es aus dem Laby⸗ rinth des Niederbruches wieder hinaufzuführen zu ſeinen arteigenen Lebensgrundlagen und Lebensgeſetzen. Dieſen Mut hatte der Caudillo, der vor Beginn des ſpaniſchen Bürgerkrieges bereits 14 Jahre lang in Marokko für ſeine Hei⸗ mat gekämpft und der dort für immer ſeinen Namen in das Buch der Geſchichte Spaniens eingeſchrieben hat. Durch ſeinen perſönlichen Schneid und ſeine militäriſchen Fähigkeiten er⸗ warb er ſich die größten Verdienſte bei der Er⸗ oberung und Wiedereroberung Marokkos. Seine ſoldatiſchen Tugenden, ſeine menſchlichen und charakterlichen Eigenſchaften ſicherten ihm einen treuen Freundeskreis und Soldaten, die für ihn durchs Feuer gingen. So war es auch mög⸗ lich, daß Franco von Marokko aus die erſten Verbände ſeiner Truppen zuſammenſtellen konnte, um ſie in Marſch zu ſetzen für den Frei⸗ heitskampf des neuen Spanien. Was er, ſeine Offiziere und ſeine Soldaten in dieſem Ringen geleiſtet haben, wird in der ſpaniſchen Geſchichte unauslöſchlich ſein. Wir dürfen in dieſer Stunde, da die Marſchrhythmen der Sieges⸗ paraden verklingen, noch einmal an den Helden⸗ kampf um den Alkazar erinnern, von dem Joaquin Arraras in ſeinem Buche„Franco“ (Hoffmann⸗ und Campe⸗Verlag, Hamburg) ſchreibt:„Moscardo die Seele des Widerſtan⸗ des, groß und ernſt, tiefe Spuren des Leides im Antlitz, kommt auf Franco zu:„Herr Ge⸗ neral“, ſo ſagte er zu ihm,„ich übergebe Ihnen den Alkazar in Ruinen, aber die Ehre iſt nicht befleckt. Wir haben geſchworen, unſer Leben dem Vaterland zu opfern, uns aber niemals zu ergeben. Wir haben unſeren Schwur erfüllt. Mit dem Gedanken an Spanien, an unſere ruhmreiche Vergangenheit und an das Vorbild unſerer Helden haben wir unſer Wort gehalten und unſere Pflicht getan.“ Der Kampf um den Alkazar iſt zum Heldenepos für Spanien ge⸗ worden. Wie manch einer der vielen unbe⸗ kannten Soldaten hat es an Tapferkeit denen vom Alkazar gleich getan, hat ſein Leben und ſein Blut gegeben, im Glauben an die natio⸗ nale und völkiſche Wiedergeburt und an den Aufſtieg ſeines Vaterlandes. * Beiſpiel und Glaube, Vorbild und Haltung haben den Geiſt des Sieges zu Volk und Heer getragen. Männer machen Geſchichte! Dieſer fundamentale Satz hat ſich auch in Spanien wieder bewahrheitet. Die Kraft zum Führer⸗ tum kommt aus Blut und Boden, aus Volk und Heimat. Franco iſt und war zu allen Zeiten „hakenkreuzbanner“ Fonntag, 21. Mai 1959 ein Kind des Volkes, ein Spanier, der ſein Va⸗ terland wie einen heiligen und unvergänglichen Schatz in ſeinem Herzen und in ſeinen Gedan⸗ ken trug. Für die Befreiung ſeines Vaterlandes von dem Bolſchewismus hat er alles gewagt. Er ſtand gegen den roten Terror in offener Feldſchlacht und er kämpft einen nicht minder ſcharfen Kampf gegen die überſtaatlichen Mächte in den Freimaurerlogen und gegen die Börſen⸗ hyänen. Er lebt nur dem einen Gedanken, Spa⸗ nien groß und glücklich zu ſehen, aus ihm ein ſtarkes, geachtetes und bewundertes Land zu machen, deſſen Reichtum erſchloſſen und allen Spaniern nutzbar gemacht werden ſoll. Franco iſt der Caudillo des Glaubens und der Ehre, der in den ſchwerſten und gefahrvollſten Augen⸗ blicken des langen Krieges alle Verantwortung allein auf ſeine Schultern genommen hat. Wir bewundern in dieſer Stunde, da noch die Fah⸗ nen der Siegesparade über Spanien wehen, ſein großes Organiſationstalent als Soldat und Heerführer, der buchſtäblich aus dem Nichts ein mächtiges Heer geſchaffen und damit ſiegreiche Schlachten geſchlagen hat. Mit dieſem Heer hat er für die europäiſche Kultur einen großen Sieg errungen. Er hat den Antichriſt aus ſeinem Lande gejagt und Südweſteuropa von der auf⸗ kommenden bolſchewiſtiſchen Seuche befreit. Das danken wir Francisco Franco Baamonde. Nun ſteht das Land vor dem Wiederaufbau. Das junge Spanien der Falange pocht an die Tore der Erneuerung. Eine gewaltige Arbeit hebt an für Führung und Volk. So entſcheidend der Sieg Francos auf den Schlachtfeldern geweſen iſt, ſo entſcheidend werden ſeine Maßnahmen für den Wiederaufbau des Volkes und des Staates ſein. Möge er bei den großen ſtaat⸗ lichen und volklichen Aufgaben genau ſo erfolg⸗ reich ſein wie als Soldat, damit Spanien ſich dieſes Sieges in einer glücklichen und geſicherten Zulkunft freuen kann. Or. W. Kaftermann. tawine begrübt 20 ſtebeiter EP Rom, 20. Mai. Ein ſchweres Lawinenunglück ereignete ſich am Freitagnachmittag bei Val Formazza, in der Nähe von Domodoſſola, am Fuß des Simplon. Zwanzig Arbeiter wurden von einer gewaltigen Lawine in einer Baracke begraben. Die ſofort aufgebotenen Hilfsmannſchaften konnten nach längeren Bemühungen elf Tote und ſechs Verletzte bergen. Der Zuſtand von zwei Verletzten, die ins Krankenhaus von Domodoſſola gebracht wurden, iſt ernſt. Drei Arbeiter werden noch vermißt. ftutounglück legt Telefon ſtill DNB Paris, 20. Mai. Am Freitagabend ſtieß in der Nähe von Lyon ein Laſtkraftwagen, der 20 Fäſſer Ben⸗ zin beförderte, auf einer Rhonebrücke gegen einen Pfeiler und ſtürzte um. Der Wagen ging ſofort in Flammen auf, und auch die Brücke ſowie eine daneben gelegene Eiſen⸗ bahnbrücke fingen Feuer. Der geſamte Eiſen⸗ bahnverkehr mußte umgeleitet werden. Sämt⸗ liche Telefonverbindungen in einem Teil Süd⸗ frankreichs ſind unterbrochen, da auch die Lei⸗ tungen beſchädigt wurden. Deer griechiſche König beſichtigt Grenzgarni⸗ ſonen. König Georg von Griechenland iſt am Freitag in einem Sonderzug zur Beſichti⸗ gung der griechiſchen Grenzgarni⸗ ſonen in Oſtmazedonien und Thrazien ab⸗ gereiſt. Rieſenſenſation vor dem Dies-flusſchuß Ieereutizsktktkztzsztzszizzziszzzzztzzizizvszzvzzizezitz die das Ziel hatten, im Falle eines„Kriegsnot⸗ ſtandes“ den Präſidenten zum allmächtigen Dik⸗ tator zu machen. Nach den Plänen der Verſchwörer ſollte dann die jüdiſch⸗kommuniſtiſche Revolution nach fol⸗ gendem Plan durchgeführt werden: Durch Finanzmanöver ſollte zunächſt eine Börſen⸗ panik hervorgerufen und die Währung durch eine künſtliche Baiſſe der Regierungsſchuldver⸗ ſchreibungen ruiniert werden. Große Streik⸗ ſollen ſchlagartig die lebenswichtigen Betriebe lähmen. So ſollen beſonders alle Waſſer⸗-, Kraft⸗ und Gaswerke und alle Telefongeſell⸗ ſchaften ſtillgelegt werden. Zu dieſem Zeitpunkt ſoll dann die„Rote Armee“ einge⸗ ſetzt werden. Sie ſoll ſogleich alle wichti⸗ gen Werke beſetzen und die Waffenarſenale der USA⸗Armee in ihren Beſitz bringen. Von den elf Arſenalen glauben die Verſchwörer, acht ſo⸗ gleich in die Hand zu bekommen. Der Kern der „revolutionären roten Armee“ ſoll aus 150 000 Mann beſtehen. patrioten mißtrauen Rooſevelt Nachdem Moſeley dieſen Revolutionsplan von dem Neuyorker Vertrauensmann erhalten hat, ſchrieb er an Campbell einen Brief, den jetzt der Abgeordnete Dies veröffentlicht. Darin fragt er, ob es nicht angeſichts des dringenden fortsenzung von Seite 1 Ernſtes der Lage angebracht ſei, den Geheim⸗ bericht ſofort dem Generalſtabschef Craig vor⸗ zulegen. Campbell wies nochmals im Zuſam⸗ menhang mit dieſem Revolutionsplan auf die unbedingte Zuverläſſigkeit aller bisherigen Ge⸗ heiminformationen aus dieſer Neuyorker Quelle hin. Zu ſeinem Anwortſchreiben erklärt Camp⸗ bell, daß die Uebermittlung des Verſchwörer⸗ planes in den Generalſtabschef Craig nur dann ratſam ſei, wenn ſie ſtreng vertraulich erfolgen könne. Insbeſondere müſſe garantiert ſein, daß die Regierung und Rooſevelt ſelbſt dieſe Informationen nicht erhielten. Wenn Craig dieſe Mitteilungen aus der Hand geben würde, ſei das Leben des Neuyorker Agenten in Ge⸗ fahr. Er ſchreibt weiter:„Ich würde die Infor⸗ mation lieber perſönlich Craig weitergeben. Es iſt höchſte Zeit, daß unſere Armee über die kommuniſtiſche Lage in unſerem Lande unter⸗ richtet wird.“ Aus den Veröffentlichungen geht nicht her⸗ vor, ob eine derartige Unterredung mit dem amerikaniſchen Generalſtabschef ſtattgefunden hat. Die amerikaniſche Oeffentlichkeit erwartet mit größter Spannung neue Veröffentlichungen des Dies⸗Unterſuchungsausſchuſſes. der Führer bei der Verfügungstruppe Kkrie gsmãßige UHebung auf dem Hebungsplatz Nunsterlager Munſterlager, 20. Mai.(HB⸗Funk.) Im Anſchluß an den Beſuch des deutſchen Weſtwalls beſichtigte der Führer die zur Zeit auf dem Truppenübungsplatz Munſterlager übende ⸗Standarte„Deutſchland“. Der Füh⸗ rer traf am Samstag am frühen Vormittag in Munſter ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich der Reichsführer 1 Himmler, der be⸗ reits an der ganzen Weſtwallfahrt des Füh⸗ rers teilgenommen hatte, ferner Reichsleiter Bohrmann, y⸗Gruppenführer Wolff, die perſönlichen Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Brückner und Gruppen⸗ führer Schaub, ſowie die militäriſchen Ad⸗ jutanten des Führers. Auf der Fahrt zum Truppenübungsplatz wurde der Führer von den herbeigeeilten Volksgenoſſen aus der Umgebung des Mun⸗ ſterlagers herzlich begrüßt. Der Führer begab ſich nach einer kurzen Fahrt durch das Lager⸗ gelände zu einer Gefechtsübung der ⸗Stan⸗ darte„Deutſchland“. Die Uebung zeigte das Regiment Deutſchland, verſtärkt durch eine ſchwere Abteilung, eine leichte Abteilung ſowie eine Nebelbatterie im Angriff auf eine be⸗ feſtigte Stellung. Der Angriff, der vollkommen kriegsmäßig mit ſcharfer Munition und ſchar⸗ fer Artillerievorbereitung durchgeführt wurde, bewies nicht nur den hohen Grad der militäri⸗ ſchen Ausbildung der-Verfügungstruppe, ſondern auch den hervorragenden Angriffsgeiſt und den Schneid jedes einzelnen-Mannes. Den Abſchluß der außerordentlich eindrucksvol⸗ len Uebung bildete eine Feldparade aller an der Uebung beteiligten Einheiten vor dem Führer. Der Führer gab ſeiner Befriedigung über den Verlauf der Beſichtigung Ausdruck und ſprach ſowohl dem Reichsführer ih als auch dem Inſpekteur der I⸗Verfügungstruppen und dem Kommandeur der ſſloskau diktiert— London gehorcht Sowieibolschaſier Faisky hei Hauptberater Vansiitart DNB London, 20. Mai. Wie die Londoner Morgenpreſſe meldet, iſt der ſowjetruſſiſche Botſchafter Maiſki Freitag⸗ abend überraſchenderweiſe nochmals ins Außen⸗ amt gerufen worden, wo er vor ſeiner Abreiſe nach Paris mit dem diplomatiſchen Hauptbera⸗ ter der Regierung, Vanſittart, eine zweite Ausſprache gehabt hat. Dieſe Ausſprache hat im Anſchluß an die Sitzung des außenpolitiſchen Kabinettsausſchuſſes ſtattgefunden. Die Londoner Preſſe iſt ſich darin einig, daß die Sowjets in ihrer Antwort an London kei⸗ nerlei Zugeſtändniſſe gemacht haben und nach wie vor auf ihrer Forderung nach einem Dreier⸗ pakt beſtehen. Infolgedeſſen vermutet die Preſſe, daß der außenpolitiſche Ausſchuß des Kabinetts Freitagabend wiederum diſe Möglichkeit IIII Standarte Deutſchland ſeine beſondere Anerkennung aus. Auftalæt zum 2. Oberrheinischen Musikiest Konzert des„Collegium musicum“ in der Festhalle zu Donaueschinsen (Eigner Drahtbericht des HB) Am Freitag begann in der Feſthalle zu Donaueſchingen das zweite Oberrheiniſche Muſikfeſt 1939 mit einem ebenſo originellen wie gut gelungenen Konzert des Collegium muſicum der Univerſität Freiburg unter Lei⸗ tung des aus zahlreichen Publikationen be⸗ kannten Muſikhiſtorikers Profeſſor Müller⸗ Blattau. Zahlreiche Gäſte waren dem Ruf zu dem diesjährigen Feſt aus der Schweiz(Zürich, Baſel, Winterthur) und dem Elſaß(Straß⸗ burg, Colmar, Mühlhauſen) gefolgt. Unter den Zuhörern bemerkte man den badiſchen Mi⸗ niſter für Kultur und Unterricht Dr. Wak⸗ ker, ſowie zahlreiche Vertreter der Partei, der Behörden und des badiſchen Muſiklebens. Wenn am Anfang des Feſtes dieſes Konzert ſtand, ſo wurde dadurch der Charakter dieſer oberrheiniſchen Muſikveranſtaltung beſonders hervorgehoben, erfaßte doch das Programm, an deſſen Geſtaltung die Spielgemeinde der Freiburger Univerſität mitwirkte, die drei Län⸗ der am Oberrhein. Profeſſor Müller⸗Blattau machte durch eine muſikgeſchichtliche Einfüh⸗ rung ſeine Hörer zunächſt mit der Art und der Geſchichte dieſer heute kaum noch leben⸗ digen Muſik bekannt und zog auch im weiteren Verlauf des Abends mit erklärenden Worten einen roten Faden durch dieſe ſeltene muſika⸗ liſche Darbietung, die an die Ausübenden wie an die Zuhörer gleich hohe Anforderungen ſtellte. Wenn es auch keine Muſikveranſtaltung im üblichen Sinne war, ſo gelang es doch dem Collegium muſicum mit Laute, Blockflöte, Po⸗ ſitiv, Portativ und Päuklein die Zuhörer zu intereſſieren und ihre Aufmerkſamkeit für die uns zeitlich, aber nicht dem Charakter nach weit entrückte Muſik wachzuhalten das läßt auch auf das meiſterliche Können aller Mitwir⸗ kenden ſchließen. So wurde die erſte Veranſtaltung des dies⸗ jährigen Muſikſeſtes ein voller Erfolg und da⸗ mit ein verheißungsvoller Beginn für das diesjährige Feſt, das noch eine Fülle zahl⸗ reicher muſikaliſcher Veranſtaltungen aus dem Muſikſchaffen am Oberrhein bieten wird. Ueber die Veranſtaltung ſelbſt werden wir noch einen ausführlichen Bericht folgen laſſen. „Die Braut von Messina“ auf der Heidelberger Feierstätte Deutſchland iſt das Land der Freilichtbühnen, und es iſt charakteriſtiſch für den Geiſt der deut⸗ ſchen Erneuerung, daß gerade die Freilicht⸗ theaterkultur ſeit der Machtergreifung eine be⸗ ſondere Ausweitung und Vertieſung erfahren hat. Es liegt ein unbedingter Wille zum Ech⸗ ten und Weſentlichen in der Freilichttheater⸗ bewegung, denn ein Spiel in der Landſchaft und vor geſchichtlich gewordener Architektur verpflichtet zu Dichtungen und Muſikwerken, die der inneren Mächtigkeit ſolcher Schauplätze gewachſen ſind. Nicht jede Dichtung, die mit vielleicht raffinierten ſzeniſchen Mitteln der Guckkaftenbühne wirkungsvoll aufzuführen iſt, hat vor der unbeſtechlichen Größe einer Felſen⸗ landſchaft, eines Waldgrundes, eines Burg⸗ hofes oder einer Schloßfaſſade Beſtand, und nicht jede Muſik, die im geſchloſſenen Raum beeindruckt, vermag dies unter dem weiten Sternenhimmel einer Sommernacht. So iſt es natürlich, daß es vor allem die durch Jahrzehnte oder Jahrhunderte in ihrer völli 1 und künſtleriſchen Gültigkeit beſtätigten Werke der Klaſſiker ſind, die dieſe deutſchen Freilichtaufführungen und vor allem die gro⸗ ßen Freilichtfeſtſpiele tragen. Heidelberg ſelbſt erbringt alljährlich in ſeinen Reichsfeſtſpielen im Schloßhof den Beweis dafür. Aber die Neckarſtadt hat für ihre Theater⸗ aufführungen unter freiem Himmel nicht nur den berühmten Schloßhof zur Verfügung, ſon⸗ dern auch die Feierſtätte auf dem Heiligen Das rieſige amphitheatraliſche Rund die⸗ ſes Raumes für die großen politiſchen und kul⸗ tuxellen Gemeinſchaftsveranſtaltungen des Vol⸗ kes vermag Freilichtaufführungen von beſon⸗ derer Wucht und Eigenart zu vermitteln. Ge⸗ rade die„Braut von Meſſina“ iſt für eine Auf⸗ führung dief er einfachen und doch großen Spielſtätte geeignet, denn Schillers choriſche Schickſalstragödie iſt bewußt aus dem Erlebnis des antiken Theaters geſtaltet, das aus nordi⸗ ſchem Geiſt geſchaffen wurde wie die ſtätte. So wird die Aufführung der„Braut von Meſſina“ auf freier, waldumrauſchter Bergeshöhe hoch über dem alten Reichsland am Rhein die Brücke ſchlagen vom antiken Kulttheater über die große deutſche Klaſſik zum Dritten Reich. Die Aufführungen unter Leitung von In⸗ tendant Kurt Erlich finden am Pfingſtſamstag, dem 27. Mai, und am Samstag, den 3. Juni ſtatt. Für die Beſucher dieſer Aufführungen 7 75 Omnibuſſe der Heidelberger Straßen⸗ bahn ab Endſtation der Linie 2 in Heidelberg⸗ Handſchuhsheim an der Tiefhurg zur Ver⸗ fügung. Die Beſucher der erſten Aufführung am Pfingſtfams tag haben alſo Gelegenheit, die⸗ ſes ſeltene Freilichttheatererlebnis mit einem Pfingſtaufenthalt in Heidelberg zu verbinden und ſo am erſten Pealobo abends ein Serenadenkonzert im Schloßhof anzuhören, das Pfingſtſerenaden bringen wird. Selbſtverſtänd⸗ lich finden die in dieſem Jahr erſtmals veran⸗ ſtalteten Standkonzerte auf der großen Ter⸗ raſſe des Schloßgartens auch an den Pfingſt⸗ feiertagen um 11 Uhr 11 5. Und wer die zweite Aufführung auf der Feierſtätte am 3. Juni beſucht, der kann damit zugleich das Erlebnis der zweiten diesjährigen Schloßbeleuchtung am Sonntag, dem 4. Juni, verbinden und ſo ein Wochenende in Heidelberg verbringen, in dem Kunſt und Lebensfreude gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. G. Lochmann. eines engliſchen Eatgegenkom⸗ mens zegenüber den Sowjetwünſchen erörtert habe. Es wird auch der Vermutung Ausoruck gegeben, daß in der Ausſchußſitzung bereits der franzöſiſche Kompromißplan geprüft worden ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Ti⸗ mes“ berichtet, daß Maiſki in ſeiner Unter⸗ redung mit Vanſittart wiederum betont habe, daß ſeine Regierung auf einem Dreimächtepakt beſtanden habe. Außerdem habe der tür⸗ kiſche Botſchafter Freitagabend im Außenamt vorgeſprochen, mit dem man die ganze Lage überprüft habe. Anſcheinend hoffe die Regierung, ihre Antwort auf den Sowjet⸗ plan in der nächſten Woche abzuſenden; aber vorher wolle ſie noch mit anderen Regierungen beraten. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ will wiſſen, daß der außen⸗ politiſche Ausſchuß des Kabinetts am Freitag den franzöſiſchen Kompromißplan erwogen habe. Dieſer unterſcheide ſich von den Sowjet⸗ forderungen dadurch, daß der Wunſch der baltiſchen Staaten geachtet werde, ſie nicht durch eine Garantie in das Rampenlicht zu ziehen. Nach dem politiſchen Korreſpondenten des „Daily Herald“ ſollen Chamberlain und Lord Halifax jetzt zu der Ueberzeugung gelangt ſein, daß die Sowjetvorſchläge eines Dreierpaktes ſehr ernſthaft als die„beſtmögliche und auch als die einzige Baſis einer Friedensfront“ erörtert werden müßten()). „News Chronicle“ ſchneidet die Frage an, welches Land gegen einen Dreierpakt wohl Ein⸗ weeidungen erhoben hätte. Er hält das ien Falle Polens und der Türkei für unwahrſcheinlich, be⸗ ſtätigt hingegen, daß es richtig ſei, daß kein Land Deutſchland vor den Kopf ſtoßen wolle, in⸗ dem es zu offen den Wunſch nach Klebt alles wasserfest, Auch beim ZeppelinbouvefWennA¼eI Ubefgllin ſubenz020, 30450 75 pfg. Sowiethilfe ausdrücke. Dieſe Befürch⸗ tung habe anſcheinend auch die engliſche Re⸗ gierung weitgeheend beeinflußt. Das Blatt meint weiter, daß es auch noch zweifelhaft ſei, ob der franzöſiſche Kompromißvorſchlag für Moskau annehmbar ſein würde Daris als geoßer makler Paris, 20. Mai.(HB⸗Funk) Nach wie vor herrſcht in der Pariſer Preſſe zu den engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen die peſſimiſtiſche Note vor. Die Blätter fragen ſich am Samstag, wie ſchon an den Vortagen, auf welche Weiſe die aufgetretenen Schwierig⸗ keiten behoben werden könnten, und immer wie⸗ der wird der Verſuch angeſtellt, die Sowjets davon zu überzeugen, daß es für ſie ſelbſt am „vorteilhafteſten“ ſein würde, wenn ſie ſich mit den engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchlägen einver⸗ ſtanden erklären würden. Mit einer offenſicht⸗ lichen Genugtuung, die jedoch durch den wenig ausſichtsreichen Stand der Verhandlungen etwas geſchmälert wird, verzeichnen die Blätter, daß jetzt Frankreich auf der Bildfläche erſcheine, um eine Vermittlerrolle zwiſchen London und Moskau anzuſtreben. Die Londoner Korreſpon⸗ denten der Pariſer Zeitungen weiſen nachdrück⸗ lich darauf hin, daß man ſich in England ſehr viel von dem britiſchen Miniſter⸗ beſuch in Paris verſpreche und daß man letzten Endes ſchon jetzt in Frankreich den „Retter der verfahrenen Verhandlungen“ mit den Sowjets erblicke. rranfinn. n—————————————————————————————————— Grocks Abschied von der Bühne Der berühmte Muſik⸗Clown Grock gab dieſer Tage vor der Belegſchaft der Hohnerwerke in Troſſingen, mit deſſen eſitzern er ſeit vielen Jahren in Freundſchaft verbunden iſt, eine Sondervorſtellung zuſammen mit Künſtlern des Reichsſenders Stuttgart. Dabei erfuhr man, daß dieſe Vorſtellung zugleich Grocks Ab⸗ ſchied von der Bühne bedeuten ſollte. Sechzig Jahre alt wird Grock, aber immer noch iſt der Körper in der Gewalt ſeines Geiſtes und Wil⸗ lens, Immer noch ſpringt er aus dem durchge⸗ brochenen Stuhl frei auf die Lehne und ſteigt mit größter Geſchwindigkeit auf den Flügel, Grock begeiſterte die Varieté⸗Beſucher der Welt aber nicht nur als Humoriſt, ſondern auch als Muſiker. Seine Stücke auf dem Klavier, der winzigen Geige, ſeinem„Hanomag“ von Vio⸗ line, dem Bandoneon, dem Alkordeon und der Klarinette zeugen von feiner Künſtlerſchaft. Freilichtspiele der Stadt Piorzheim Die Städtiſchen Freilichtſpiele Burg Krähen⸗ eck, Pforzheim, eröffnen ihre 5. Spielzeit am Samstag, den 10. Juni, mit einer Aufführung von Shakeſpeares Luſtſpiel„Der Widerſpen⸗ ſtigen Zähmung“ in einer da des Intendanten Franz Otto. Der Spielplan ſieht weiter vor: die neue Komödie„Für die Katz“ von Auguſt Hinrichs in einer ſchwäbiſchen Be⸗ arbeitung von Max Strecker, den Schwank „Der Rauchklub Kraglfing“ von Stemplinger, Anzengrubers„'wiſſenswurm“ und die Luſtſpiele„Der Fronigockel“ von Hans Fitz(Wiederaufnahme) und„Das Verlegen⸗ heitskind“ von Franz Streicher. Die 5. Som⸗ merſpielzeit ſchließt am 3. September. Intendant Jo ſt Dahmen verläßt Schleswig. Der Intendant des Nordmark⸗Thea⸗ ters in Schleswig, Dr. Joſt Dahmen, der dieſe Bühne zwei Spielzeiten hindurch leitete, wird nach Ablauf dieſer Saiſon Schleswig verlaſſen, um einem perſönlichen Auftrag des Präſidenten der Reichsthea⸗ terkammer zu folgen. Eduard — h a i 1939 —— ükom⸗ eroͤrtert usdruck eits der den ſei. i⸗ Unter⸗ t habe, chtepakt t ü r. o im an die ſd hoffe Sowjet⸗ n; aber erueigen Daily außen⸗ Freitag rwogen Sowjet⸗ ch der rde, ſie penlicht en des d Lord gt ſein, erpaktes zuch als erörtert age an, hl Ein⸗ m Falle lich, be⸗ in Land le, in⸗ nach Befürch⸗ che Re⸗ t meint ob der Moskau 4 Funk) Preſſe Hungen fragen örtagen, wierig⸗ ſer wie⸗ 5owjets lbſt am ſich mit einver⸗ fenſicht⸗ wenig dlungen Blätter, ſcheine, on und reſpon⸗ chdrück⸗ ſehr iſter⸗ nd daß eich den n“ mit ihne h dieſer herke in vielen ſt, eine ünſtlern erfuhr cks Ab⸗ Sechzig iſt der nd Wil⸗ durchge⸗ d ſteigt Flügel. ſer Welt uch als ier, der in Vio⸗ und der haft. heim Krähen⸗ zeit am führung derſpen⸗ ing des an ſieht e Katz“ hen Be⸗ öchwank Eduard zwurm“ n Hans erlegen⸗ „ Som⸗ erläßt irk⸗Thea⸗ der dieſe ird nach m einem ichsthea⸗ — „Bakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. Mai 1939 doht, das ſind die friegs⸗ und Panikmacher! Dr. Goebbels rechnet mit den Demokraſien ab/ Ein Aufsatz im„Völkischen Beohachter“ DNB Berlin, 20. Mai. In der Samstagausgabe vom 20. Mai ver⸗ öffentlicht der„Völkiſche Beobachter“ einen Aufſatz von Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, in dem er u. a. folgendes ausführte: Seht, das ſind die Kriegs⸗ und Panikmacher in London, Paris und Waſhington! Schaut ſie euch nur mal an, wie ſie in ihren Klubs, Freimaurerlogen und Judenbanken zuſammen⸗ hocken und jenes Unheil ausbrüten, das über Europa hereinbrechen ſoll. Eine ſonderbare und merkwürdige Kompanie! Menſchen aus den verſchiedenſten geſellſchaftlichen und ſozialen Lagern, Repräſentanten weit auseinanderklaf⸗ fender Weltanſchauungen, die ſich niemals zu⸗ ſammenfinden würden, wenn es nicht darum ginge, ein Land und eine Idee, die ſie als ihren gemeinſamen Feind anſehen zu müſſen glauben, aus dem Wege zu räumen. Kapitaliſierung mit Moral verbrämt Vor dem Krieg war es in einem kleinen deutſchen Land verboten, daß Landarbeiter Gardinen an ihre Fenſter hingen, auch wenn ſie ſie ſelbſt kauften. Das Recht, Fenſter durch Gardinen zu verhängen, ſtand nur den feudalen Gutsbeſitzern zu. Das iſt eine Geſinnung, und dieſe Geſinnung charakteriſieren wir mit dem Schlagwort Kapitalismus. Von dieſer kapitali⸗ ſtiſchen Geſinnung ſind die beſitzenden Nationen heute Deutſchland und Italien gegenüber er⸗ füllt. Natürlich iſt das in den Spalten ihrer Zeitungen und in den Reden ihrer Staatsmän⸗ ner ausſchließlich eine Sache der Moral. Sie unterdrücken ganze Länder und Erdteile, plündern wehrloſe Völker, die ſich ein⸗ mal vertrauensvoll in ihre Hände begeben ha⸗ ben, bis aufs Hemd aus, ihr ganzer Reichtum iſt das Ergebnis dieſer ſkrupel⸗ und gewiſſen⸗ loſen Raubzüge. Und ſonntags gehen ſie dann in die Kirche und beten. Wir fragen die Weltöffentlichkeit: Was ha⸗ benwirihnengetan? Die Antwort kann nur lauten: gar nichts! Wir ſind nirgendwo ihren Intereſſen in die Quere gekommen. Schon die Tatſache, daß wir uns erlauben, überhaupt da zu ſein, bringt ſie in Zorn und Raſerei. Haben wir mit der Militariſierung des Rhein⸗ landes in ihre Hoheitsrechte eingegriffen? Sind Oeſterreich und die Sudetenlande mit Gewalt gezwungen worden, zum Reich zurückzukehren? War vielleicht die Errichtung des deutſchen Protektorats über Böhmen und Mähren ein Vorbereitungsakt für den kommenden Krieg und nicht viel mehr für den kommenden Frie⸗ den? Und gehörte nicht Memel nach ſeiner gan⸗ zen Struktur und nach der Zuſammenſetzung ſeiner Bevölkerung eindeutig und unbezweifel⸗ bar zu uns? Die polniſchen Schreihälſe Wir erſparen es uns, auf die jüngſten po⸗ litiſchen Exzeſſe in der polniſchen Oeffentlichkeit noch einmal einzugehen. Polen iſt in dieſer Auseinanderſetzung von ſekundärer Bedeutung. Die randalierenden Studenten und Journali⸗ ſten in Warſchau ſind ja nur die Lautſprecher der Londoner und Pariſer Diplomatie. Dieſe radauluſtigen Elemente machten gewiſſermaßen an der Hand der beiden weſtlichen Großmächte Ausflüge in das Gebiet der hohen Politik. Sie werfen nun plötzlich gänzlich neue, völlig un⸗ diskutierbare und geradezu provozierende Grenzfragen auf. Sie wollen das Reich bis zur Oder zurückdrängen, nachdem ſie uns, wie ſie erklären, bei Berlin zuſammengehauen ha⸗ ben. Es iſt uns zu dumm, auf dieſe kindiſchen rhetoriſchen und publiziſtiſchen Uebungen über⸗ haupt noch einzugehen. Es handelt ſich dabei in Warſchau offenbar um politiſche Säuglinge, die man trockenlegen muß, oder um Publiziſten in den Kinderſchuhen, denen es gut täte, wenn man ihnen einmal die Hoſen ſtramm zöge. Ihr provozierendes Auftreten iſt von niederem Belang. Mehr aber intereſſiert uns, wie man in London und Paris darauf reagiert. Wenn ein maßgebender Franzoſe den Mut hat, öffentlich zu erklären, die Franzoſen wollten nicht für Danzig ſterben, ſo iſt er als Rufer in der Wüſte zu betrachten. Sonſt gießt man in Paris und London nur Oel ins Feuer. Was würde beiſpielsweiſe die franzöſiſche Preſſe dazu ſagen, wenn unſere Preſſe forderte, die deutſche Grenze über Elſaß und Lothringen und bis in die Champagne hinaus auszudeh⸗ nen und als Mittel dazu eine Schlacht bei Paris prophezeite, bei der die Franzoſen von uns zuſammengehauen würden? Die Plutokratien erklären weiter, ſie wollten Deutſchland kein Leid zufügen, es müßte nur in den Kreis der geſitteten Nationen zurückkehren. Was ſie ſchon unter Geſittung verſtehen! Wir haben einen Anſchauungsunterricht darüber beim Vorgehen Englands gegen Pa⸗ läſtina bekommen. Sie ſind heute nur noch von dem einen Gedanken beſeelt, einen Ring um Deutſchland zu legen, den ſie dann feſter zuziehen können, um das Reich darin zu er⸗ drücken. Was erſt würden ſie mit uns machen, wenn wir nicht bis an die Zähne bewaffnet und ge⸗ rüſtet wären! Das deutſche Volk müßte jede Stunde dem Führer auf den Knien danken, daß er dieſe Entwicklung nicht nur vorausgeſehen hat, ſondern auch für dieſen Fall rechtzeitig vorſorgte. Denn heute haben die engliſchen Ein⸗ kreiſer kein bürgerliches Deutſchland mehr gegenüberſtehen, wie 1913 und 1914. Alles, was zur Verteidigung unſeres Vaterlandes notwen⸗ dig und überhaupt nur möglich war, iſt getan worden. Das deutſche Volk kann ganz beruhigt ſein. Und es iſt das auch. Die Londoner Einkreiſer würden, das wiſſen wir alle, auf Granit beißen, wenn ſie uns an⸗ griffen. Und das wiſſen ſie hoffentlich ſelbſt auch. Wenn nicht, ſo ſei es ihnen hiermit noch einmal zu allem Ueberfluß geſagt. Unſere deutſche Wehrmacht ſteht feſt. Ein Wall aus Beton und Stahl ſchützt unſere Grenze im We⸗ ſten. Er erhebt ſich wie eine uneinnehmbare Mauer an den Toren der Sicherheit unſeres Landes. Demgegenüber ſollen die Einkreiſer in Lon⸗ don weiterhin von deutſcher Aggreſſion ſchwät⸗ zen, die nicht vorhanden und nicht geplant iſt. »Sie mögen angebliche Grundſätze des Rechts, der Humanität und der Ziviliſation ins Feld führen. Wir kennen dieſe gleisne⸗ riſche Melodie noch aus dem Herbſt 1918. Wir fallen nicht ein zweitesmal auf ſolche Si⸗ renengeſänge herein. Wir haben keine Angſt Die von London geplante Einkreiſung Deutſchlands vermag uns nicht zu ſchrecken. Wir haben keine Angſt. Das Gefühl der Furcht iſt im deutſchen Volk vollkommen unbekannt. Das Reich hat ſeinerzeit die entſprechenden Vorbereitungen längſt getroffen. Wir appellieren auch gar nicht an die Ver⸗ nunft der Kriegs⸗ und Panikmacher; wir ap⸗ pellieren nur an die Vernunft der mit ihnen geſegneten Völker. Wir betonen noch einmal, daß es unſerer Anſicht nach in Europa kein Problem gibt, das einen Krieg notwendig macht. Der Führer will den Frieden. Aber er will einen Frieden, in dem die deutſchen Lebensrechte geſichert und ge⸗ achtet ſind. Sollten die Einkreiſer in London es trotzdem fertig bringen, die Geiſter ihrer Völker endgültig zu verwirren, dann werden wir dafür ſorgen, daß dieſe Völker auch zu wiſſen bekommen, wo die Schuldigen zu ſuchen ſind. Es wird dann zweifellos das erſte Straf⸗ gericht über ſie ſelbſt hereinbrechen. Aber noch iſt genug Hoffnung vorhanden, daß die Vernunft unter den Völkern zurückkehrt und Europa ſein ſchwerſtes Verhängnis erſpart bleibt. Was wir daran tun können, ſoll getan werden. Dr. Goebbels ſprach in Köln Reichsminiſter Dr. Goebbels traf Frei⸗ tagabend auf dem Flughafen Köln zu einem mehrtägigen Beſuch ein. Der Miniſter nahm noch am gleichen Abend auf einer Großkundge · bung im Ausſtellungsgelände das Wort. 4 In zweiſtündiger packender Rede gab der Miniſter einen Ueberblick über die politiſche Polnischer-Zug durch den Danziger Bahnhof gerast und entgleist Auf dem Gelände des Danziger Hauptbahnhofs, dicht neben der Straßenüberführung am Oli- vaer Tor, entgleiste am Donnerstagmorgen der-Zug Warschau—Gdingen, der den Danziger Bahnhof ohne zu halten durchfährt. Zum Glück hatte der Schnellzug nur 80 Fahrgäste, so daß das Unglück nur zwei Schwerverletzte fiorderte. Die Unglücksursache sieht man darin, daß der Zug aus unerfindlichen Gründen mit einer 80- bis 90-Kilometergeschwindigkeit in die Kurve des Bahnhois ging, obwohl er nur mit 20 Kilometer Stundengeschwindigkeit fahren durfte. (Scherl-Bilderdienst-M) Lage, rechnete ſcharf mit den Demokratien und ihrer Einkreiſungspolitik ab und unterſtrich nachdrücklichſt Deutſchlands Rechtsanſpruch auf Kolonien, auf die wir niemals verzichten kön⸗ nen und auch niemals verzichten werden. Bei Behandlung der deutſchen Innenpolitik wandte ſich Dr. Goebbels mit ſcharfer Ironie gegen alle kleinlichen Nörgler und Beſſerwiſ⸗ fer, vor allem aber gegen den Typ des Intel⸗ lektualiſten, bei dem der Verſtand den Charal⸗ ter überwuchert hat. Unter den begeiſterten Zu⸗ ſtimmungskundgebungen der Maſſen ſtellte Dr. Goebbels feſt, daß wir jetzt die ſtärkſte Mi⸗ litärmacht der Welt ſeien und daß die Achſe, die Rom und Berlin verbindet, un⸗ zerbrechlich geworden iſt. So könne uns irgend⸗ welche Panikmache nichts mehr anhaben. In fürze Der däniſche Außenminiſter Dr. Munch gab in ſeiner Rede Dänemarks Bereitſchaft zu Verhandlungen mit Deutſchland über einen Nichtangriffspakt bekannt und be⸗ tonte dabei, das gute Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Dänemark würde dadurch nur weiter gefeſtigt werden. Sollte irgendein ande⸗ rer Staat die Feſtlegung entſprechender Ver⸗ pflichtungen wünſchen, ſo ſei Dänemark zu Ver⸗ handlungen darüber bereit. * Der Belgrader Korreſpondent der„Times“ meldet, daß die Außenminiſter Rumäniens und Jugoſlawiens ſich am Sonntag zu einer Aus⸗ ſprache treffen werden, um unter anderem auch die Rückwirkungen des engliſch⸗tür⸗ kiſchen Abkommens auf den Balkan zu 4 prüfen. Nach faſt allgemeiner jugoſlawiſcher An⸗ ſicht habe die Türkei den Balkanbund dadurch geſchwächt, daß ſie ihre Neutralität gegenüber den Großmächten aufgegeben haben. Der Präſident der Zioniſtiſchen Vereinigung in den Vereinigten Staaten, Salomon Gold⸗ man, kündigte jüdiſche Proteſtkund⸗ gebungen wegen„Nichtigerklärung der bri⸗ tiſchen Verpflichtungen gegenüber den Juden Für den, der richtig zu rauchen versteht, ist dĩe bessere Cĩgorette der beste Freund arican 3, in Paläſtina“ an. Sie ſollen in allen Ländern der Welt, wo die Juden ſich das herausnehmen dürfen, organiſiert werden. 1* Auf der Marinewerft in Norfolk(Virginia) brach an Bord der zwei in Bau befindlichen Zerſtörer„Morris“ und„Wainwright“ Feuer aus. Man hatte verſehentlich Oel ſtatt Preßluft den Apparaten zum Glühen und Nieten zugeleitet. Der Brand richtete auf bei⸗ den Schiffen großen Schaden an. knglands PDaläſiina-„Beſeiedung“ vom Flugzeu erlebt Relor dilieger Aufermann heridiet ũber seinen 20000 · kilomeĩer-Flug rd. Wien, 19. Mai. Der deutſche Rekordflieger Fritz Aufermann iſt nach einem 20 000 Kilometer ſangen Flua, der ihn in ſechs Wochen im Kleinſtflugzeug über drei Erdteile führte, wohlbehalten in Wien gelandet. Aufermann wurde in Tripolis von Marſchall Balbo empfangen, in Kairo grundlos von Eng⸗ ländern verhaftet, und erlebte in Paläſtina die grauenhaften Befriedungsmethoden Englands. Der wagemutige Pilot er:ählte unſerem Sonder⸗ berichterſtatter furz vor ſeinem Weiterflug nach Nürnbera und Berlin ſeine Erlebniſſe. Die allzu beſorgten Italiener wollten den kühnen Piloten anfangs nicht über das Mittel⸗ meer fliegen laſſen.„Meine„Mücke“ erſchien ihnen in Neapel gar zu winzig“, erzählt Aufer⸗ mann.„Ueber die libyſche Wüſte ſollte ich erſt recht nicht fliegen.“ Selbſt Marſchall Balbo, der den Deutſchen dann in Tripolis empfing, riet ab: Die Wüſte ſei viel furchtbarer als das Meer. Wen der Sandſturm niederzwinge, der ſei ohne Bordfunk— wie es die„Erla“ war— unrettbar verloren, denn man verdurſte lang⸗ ſam.„Doch als ich den Marſchall an ſeinen eigenen wagemutigen Flug mit 12 Maſchinen über den Ozean erinnerte und erklärte, daß ich mir für zehn Tage Proviant mitnähme, gab er mir trotz ſeinen Bedenken die Erlaubnis. Vier „Sandſtürme mußte dann meine Maſchine über⸗ winden. Sie hat dabei ſo gleichmäßig gearbeitet wie ein Uhrwerk.“ „So kam ich dann nach Kairo. Und hier wurde ich vorhaftet. Schon die Gepäckkontrolle war unangenehmer und anſtrengender als der ganze Flug. Es war eine Folter. Jeder Teil meiner Maſchine wurde abgeklopft. Doch es ſollte noch ſchlimmer kommen. Man bewachte mich heim⸗ lich, und am nächſten Tage umringten mich plötzlich auf offener Straße zehn Poliziſten. Ein Offizier forderte die Herausgabe meines Paſſes. Verhandlungen folgten. Zuletzt verhaftete man mich trotz energiſchem Einſpruch des deutſchen Konſuls. Warum geſchah das alles? Die Poli⸗ zei erklärte uns bei der Vernehmung, daß mein Paß nicht in Ordnung wäre. Als unſer Konſul nähere Auskunft darüber verlangte, wurde man eine Viertelſtunde lang ſehr verlegen und er⸗ klärte dann, der Paß wäre in Ordnung, nicht aber das Viſum. Auch dieſe Behauptung wurde durch Vorweis meines Viſums widerlegt. Nach 24 Stunden Haft— kurz vor Beginn der Führerrede— mußte man mich dann aus dem Polizeigefängnis entlaſſen. Die Bevölkerung von Kairo lebte in dieſer Zeit in einer furcht⸗ baren Kriegsangſt. Nach den Lügenmel⸗ dungen ihrer Zeitungen und den Hetzreden der Juden mußten in jedem Augenblick deutſche Bomber erſcheinen. Ein Gewitter hielt man be⸗ reits für einen deutſchen Bombenangriff.“ Nach dieſer„gaſtlichen“ Aufnahme verließ Aufermann ſehr ſchnell Aegypten, um nach Pa⸗ läſtina zu fliegen. Hier erlebte er einen wirk⸗ lichen Kriegszuſtand. Mit der deutſchen Kolonie feierte der Flieger in Jeruſalem den 1. Mai unter einem richtigen Maibaum. Doch die ſtim⸗ mungsvolle Feierſtunde wurde plötzlich geſtört: Eine Bombe explodierte in der Nähe, und Ge⸗ wehrſalven peitſchten durch die Straßen. Ara⸗ biſche Frauen hatten einen Demonſtrationszug gebildet und forderten, unbewaffnet, die Her⸗ ausgabe ihrer gefangenen Männer. Dieſer ſchutzloſen Frauen wußten ſich die Engländer nicht anders als mit brutalſter Gewalt zu er⸗ wehren. Nach dem Feuerüberfall jagten ſie die Frauen mit Bajonetten durch die Straßen.„Es war ein furchtbarer, für uns Deutſche kaum vor⸗ ſtellbarer Anblick, der mich wie kaum ein Er⸗ lebnis in meinem Leben bis ins tiefſte er⸗ ſchütterte.“ Dann berichtet Aufermann von dem Kriegs⸗ zuſtand in Jeruſalem ſelbſt.„Die Fenſter aller jüdiſchen Autos und aller Omnibuſſe ſind ver⸗ gittert. Sie gleichen fahrbaren Gefängniſſen. Die Juden jammern ausnahmslos nach Deutſch⸗ land. Paläſtina ſei für ſie zu einer Hölle auf Erden geworden. Und doch leben die Juden im Vergleich zu den Arabern in einem wahren Paradies, denen man alles genommen hat, ihre Freiheit, ihr Gut, ihr Leben.“ Aufermann ſah ſich im Araberviertel in Je⸗ ruſalem gründlich um. Man hatte ihn davor ge⸗ warnt, doch das war diesmal überflüſſig. Die Araber begrüßten ihn mit überwältigender Herzlichkeit und ſprachen mit größter Verehrung von Deutſchlands Führer Adolf Hitler. Nach dieſer Beſichtigung flog der junge deutſche Sportflieger weiter. Die Engländer rieten ihm, eine größere Höhe aufzuſuchen, damit ihn die Araber nicht beſchießen könnten.„Aber ich hörte nicht darauf und ſah ſo wenigſtens die von den engliſchen Soldaten eingeäſcherten Dörfer in Paläſtina. Furchtbar müſſen hier dieſe„Frie⸗ densengel“ gehauſt haben. Kaum eine einzige dieſer friedlichen Hirtenſiedlungen, die nicht ir⸗ gendwelche Spuren des Kriegszuſtandes auf⸗ wies. Es war ein jammervoller und doch auch äußerſt lehrreicher Anblick. Alle Zeitungs⸗ berichte ſind harmloſe Schulaufſätze gegen die grauſame Wirklichkeit, die ich bei dem Flug über Paläſtina ſehen mußte.“ Karl Behrend. f „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. Mai 1039 Belgrad- mit fiochhäufern und„ſingenden Jeitungen“ Eine Besuchsreise zu dem erwachenden Balkan/ Von Raymund Hörhager Belgrad, im Mai 1939. Vor zwei Jahren noch, als ich mit dem Do⸗ naudampfer von Budapeſt kommend an einem Sommerabend in Belgrad ankam und in Be⸗ gleitung von zwei albaniſchen Gepäckträgern über das grobe Kopfſteinpflaſter der engen türkiſchen Gaſſen gierg, habe ich dieſe Stadt viel balkaniſcher einpfunden als heute. Allerdings brachte mich jetzt ein funkelnagelneuer Opel vom Bahnhof in ein ebenſo funkelnagelneues Hotel im Herzen von Belgrad, das erſt vor vier Wochen eröffnet wurde und mit ſeinem Komfort ebenſo gut in Berlin oder in München ſtehen könnte. Die kleine ſevbiſche Kneipe, in der die Stiefelputzer und Tramwagenſchaffner ihren Kaffee zu ſchlürfen pflegten, iſt niedergeriſſen worden, um Platz für das Hotel zu machen. Man wird in keignem dieſer mit allen Schikanen der Neuzeit ausgeſtatteten Zimmer auch nur im entfernteſten daran erinnert, daß man ſich auf dem Balkan befindet. Nur die zwei⸗ oder drei⸗ Bolkan-Romantik ſtirbt langſam ab Wenn man die zahlreichen Gebäude, die viel⸗ fach wolkenkratzerartige Dimenſionen haben, die eleganten Läden mit ihren raffinierten Aus⸗ lagen und den rieſigen Autoverkehr ſieht, dann wird man vielleicht ein wenig enttäuſcht feſt⸗ ſtellen, daß von der Romantik des Balkans, wenigſtens nach außen hin, nicht mehr viel übrig geblieben iſt. Vielleicht wird es damit in dieſer Stadt, in der heute geradezu fieber⸗ haft gebaut wird, ſchon in kurzer Zeit ganz zu Ende ſein. Die Serben ſind ſtolz auf dieſe Entwicklung, die ſich in einem auch für unſere Begriffe unglaublich ſchnellen Tempo vollzieht. „Man darf nicht vergeſſen, ſagte mir ein guter ſerbiſcher Bekannter bei einem Bummel über die Alexandrowa, der kommenden Prachtſtraße Belgrads, als wir von dem neuen, erſt vor kurzem fertig gewordenen Zentralpoſtgebäude Halt machten, daß noch vor 70 Jahren der türkiſche Halbmond auf der Feſtung wehte und daß unſer Land 500 Jahre unter türkiſcher Herrſchaft ſtand.“ Dies muß man ſich in der Tat bei der Würdigung der geleiſteten Arbeit immer vor Augen halten: Das Land hat ſeit der Befreiung von der Türkenherrſchaft Ende des 19. Jahrhunderts unendlich viel nachzuholen gehabt, um den Anſchluß an Europa und damit den Anſchluß an die abendländiſche Kultur zu erreichen. Das Geſpräch, wie alle Geſpräche in Belgrad, kommt auf die Geſchichte des ſerbiſchen Volkes, deſſen Weg bis zur nationalen Selbſtändigkeit mit Strömen von Blut getränkt iſt. Die Schlacht auf dem Gmſelfeld Mein Begleiter erzählt von der Schlacht auf dem Amſelfeld im Juni 1389, in der der da⸗ malige ſerbiſche Kaiſer Lazar in der maze⸗ doniſchen Ebene an der Spitze ſeines Heeres nach ſtundenlangem heftigen Widerſtand gegen die türkiſche Uebermacht im Kampfe fiel und mit ihm die Blüte der ſerbiſchen Ritterſchaft. Nur 12000 Reitern gelang es, dem Gemetzel zu entkommen und ſich in in die Berge zu flüchten. Es begann der jahrhundertelange Freiheitskampf der Haiducken gegen die Tür⸗ Am 24. Juni eines jeden Jahres, am Tag der Niederlage der Schlacht auf dem Amſel⸗ felde, traſen ſich die Kämpfer in den Bergen, ſchwuren Rache und nicht eher zu raſten, bis die Freiheit wiedererrungen war. Die verſchie⸗ denen Aufſtände legten Zeugnis ab von dem unbändigen Freiheitswillen dieſes Volkes, deſ⸗ ſen Heldentaten in die Weltgeſchichte eingegan⸗ gen ſind. Die Balladen der Sänger, die man noch heute in Belgrad hören kann, erinnern an dieſes jahrhundertelange Ringen aus der Tür⸗ kenzeit, das den Charakter des Serben entſchei⸗ dend beeinflußt haben dürfte, denn das Volk iſt in ſeiner Grundhaltung tapfer und heroiſch. Man braucht ſich nur die Soldaten anzuſehen, die auf alle Ausländer ſtets einen ausgezeich⸗ neten Eindruck machen. Irgend jemand hat die Serben die Preußen des Balkans genannt. Und dennoch lebt der Balkan Wenn man einige Tage das pulſierende Le⸗ ben der jungen Hauptſtadt auf ſich wirken läßt, dann wird man allmählich die Feſtſtellung ma⸗ chen, daß der Balkan doch noch vorhanden iſt. Gewiß, da ſind die nach Pariſer Muſter auf⸗ gezogenen Luxusgeſchäfte, die im amerikaniſchen Stil gebauten Hochhäuſer, die funkelnagelneuen Mercedes⸗Autobuſſe und die neueſten Errun⸗ genſchaften der deutſchen Technik, da ſind auch noch die Frauen, deren liebenswürdiger Charme bezaubernd iſt und die Pariſer und Wiener Modelle ebenſo ſelbſtverſtändlich tragen und ſich ebenſo pudern, wie die Berlinerin oder Pa⸗ riſerin, aber dennoch atmet dieſes ganze Leben hier die Atmoſphäre des Balkans, den man nicht beſchreiben, ſondern nur erleben kann. Balkaniſch zum Beiſpiel die Bauern, die in ihrer heimiſchen Tracht mit ihren Ochſenfuhr⸗ werken geruhſam durch den Autoverkehr der Belgrader Straßen fahren, um auf dem Markt ihre Produkte zu verkaufen. Balkaniſch ſind die zahlreichen Stiefelputzer, die das Kunſtſtück ſtündige Wartezeit auf eine Telefonverbindung nach Berlin macht den Hotelgaſt—(Journa⸗ liſten kann dies allerdings zur Verzweiflung bringen, namentlich kurz vor Redaktionsſchluß) — darauf aufmerkſam, daß man ſich in manchen Diagen in Südoſteuropa noch mit orientaliſcher Ruhe wappnen muß. Man verſichert, daß daran die Poſwerwaltung unſchuldig ſei. Die Zahl der Fernſprechteilnehmer habe in den beiden letz⸗ ten Jahren ſo zugenommen, daß alle Leitungen überlaſtet ſind und daß beiſpielsweiſe die In⸗ ſtallierung eines ſtändigen Telefons normaler⸗ weiſe ein halbes Jahr dauert. Allein daran kana man ſchon ſehen, wie ſehr ſich Belgrad, das heute nahezu 400 000/ Einwohner zählt, ent⸗ wickelt hat. Es hat wie keine andere Stadt im Süwoſten einen ungeahnten wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung genommen, der nicht zuletzt durch die von Jahr zu Jahr größer werdenden wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zu Deutſchland hervorgeru fen wurde. fertig bringen, die älteſten Schuhe auf Hoch⸗ glanz zu polieren, ſo daß man ſich in ihnen ſpiegeln kann. Balkaniſch ſind die albaniſchen Laſtträger, die, ſolange ſie ohne Kunden ſind, auf ihren Karren auf offener Straße ſtunden⸗ lang ausgeſtreckt in der Sonne ſchlafen, nur ab und zu für einige Minuten ihren Schlaf unter⸗ brechen, um einen kleinen Schluck türkiſchen Kaffee zu nehmen. Und echt balkaniſch ſind vor allem die Händler, die lebende Hühner und Spanferkel unter den Armen in denelegan⸗ teſten Kaffees zum Verkauf feil⸗ bieten, ohne daß ein einziger Gaſt darüber erſtaunt iſt. Wenn man die Seele dieſes Volkes ahnen will, muß man eines jener ſerbiſchen Lokale aufſuchen, in denen die alten Volkslieder ge⸗ ſpielt und geſungen werden. Man wird häld dem Zauber dieſer ſchwermütigen, ſlawiſchen Melodien verfallen, die Jazz und Schlager nicht vertreiben können. Und dazu muß man den herben Wein des Landes trinken, der nach der Erde ſchmeckt, in der er gewachſen iſt. Oft iſt es ſo, daß dann auch die alten Heldenballa⸗ den, die ſich von Generation zu Generation ver⸗ erbt haben und deren Text das Publikum mit⸗ ſingt. Es iſt ſchwer, den Zauber dieſer Stim⸗ mung in Worte zu faſſen. Man muß dieſe Lieder, in denen immer wieder die Worte Freiheit und Blut, Liebe und Tod wieder⸗ kehren, hören. Man muß dieſen Menſchen gegenüberſitzen in dem nur von wenigen Lam⸗ pen erleuchteten Gaſthausgarten, über den ſich ein ſommerlicher Sternenhimmel wölbt, wie ſie am Schluß des Liedes mit einfallen, ganz hingegeben dieſer aufwühlenden und leiden⸗ ſchaftlichen Muſik, die an die tiefſten Gefühle rührt. Ja, die Seele dieſes Volkes offenbart ſich in dieſen ſchwermütigen Liedern, die in dieſer Stadt von den Bettlern auf offener Straße und in den eleganteſten Lokalen ge⸗ ſungen werden. Fahrender Sänger ⸗ die ſprechende Zeitung Die Balladen beſchränken ſich nicht auf die Vergangenheit, ſondern es kommt nicht ſelten vor, daß auch aktuelle Geſchehniſſe beſungen werden. In einem kleinen Lokal in der Koſowſkaſtraße hinter der Skupſchina beſang ein Montenegriner den Staatsbeſuch des Prinzregenten in Rom zu den Klängen einer alten, noch aus der Türkenzeit ſtammen⸗ den Gitarre. Es war einer jener Sänger, die durch das Land ziehen, eine ſingende Zei⸗ tung gewiſſermaßen, denn es gibt noch viele Gegenden, wo ſich 70 bis 80 Prozent der Be⸗ völkerung aus Analphabeten zuſammenſetzt. Dieſe Leute, die viel zu arm ſind, um einen Rundfunk zu kaufen, werden nur durch die fahrenden Sänger darüber unterrichtet, was in der Welt vorgeht. Als unſer Montenegriner das Leben des in Marſeille ermordeten König Alexander beſang, herrſchte in dem Lokal plötzlich eine Grabes⸗ ſtille. Ein ſchmerzvoller Zug huſchte über die Geſichter der ſerbiſchen Gäſte: Das Andenken des Soldatenkönigs, der der Einiger Jugo⸗ flawiens genannt wird, iſt im Herzen eines je⸗ den Serben noch ſo lebendig, als ob er geſtern geſtorben wäre. Das Lied über die Taten Ale⸗ xanders klang wie ein antiker Heldengeſang. So mögen die Alten ihre Heerführer beſungen haben, wenn ſie in der Schlacht ihr Leben laſ⸗ ſen mußten. Das Heroiſche ſteckte auch dieſem Soldatenkönig im Blut, der wie alle Serben ſagen, ſtarb, damit das Volk lebt Warum man dieſes Land lieb gewinnt Zwei Geſichter hat Belarad: das europäiſche fällt einen jetzt ſtets zuerſt auf. Aber romantiſch veranlagte Seelen brauchen keine Sorge zu ha⸗ ben, daß der Balkan aus dieſer Stadt ver⸗ ſchwunden iſt. Man muß nur ein wenig ſuchen, um das balkaniſche und alles das, war wir hier lieben: dieſe ganze fremde und rätſelhafte Welt, zu erleben. Solange dieſe ſchwermütigen Volkslieder geſungen werden, ſolange es die⸗ ſen köſtlichen duftenden türkiſchen Kaffee gibt, den man aus kleinen Porzellangefäßen nippt und ohne den der ärmſte Laſtträger und Stiefel⸗ putzer nicht auskommen kann, ſolange das Te⸗ lefon nur dann funktioniert, wenn man das Fräulein vom Amt perſönlich kennt, ſolange der Begriff, daß Zeit Geld iſt, unbekannt iſt, wird der Reiz des Balkans uns erhalten bleiben. Vielleicht iſt es dieſer Gegenſatz zwiſchen Orzi⸗ dent und Orient, der hier in ſo vielen Dingen ſeinen Ausdruck findet, daß man irgendwie die⸗ ſes Land lieb gewinnen muß, deſſen Seele man jedoch vergeblich ergründen wird. Lehrlinge ſtreihen wegen Dehrpflicht DNB London, 20. Mai. In den Werften am Clyde iſt ein Streik der Lehrlinge ausgebrochen, dem deshalb Beachtung zukommt, weil er ſich gegen die der Wehrpflicht richtet. Vertreter der Lehrlinge aller Werften tagten am Freitag im Zentralbüro der Gewerkſchafts⸗ organiſationen und erblärten ſich bereit, ſofort die Agitation für einen allgemeinen Lehrlings⸗ ſtreik aufzunehmen. Bezeichnenderweiſe haben ſich die Gewerkſchaften von Edinburgh und Glasgow hinter die Streikenden geſtellt und für Sonntag Maſſendemonſtrationen einberufen. kine aktuelle engliſche Frage: Die werde ich mp? 3uf London, im Mai 1939. Angeſichts der für dieſes Jahr noch erwarte⸗ ten Neuwahlen zum engliſchen Par⸗ lament iſt ein Blick hinter die Kuliſſen der engliſchen Demokratie, wie ſie in einer ſolchen Neuwahl zum Ausdruck kommt, nicht uninter⸗ eſſant. Es werden ſchon jetzt von den Parteien landauf landab Vorbereitungen für eine ſolche Neuwahl getroffen, worunter vor allem die Auswahl der Kandidaten zu verſtehen iſt. Geiſteskranke, Lords, Bankerotteure, Minder⸗ jährige, Richter und Prieſter können nicht ins Unterhaus, dieſer vielgerühmten„Mutter der Parlamente“, gewählt werden. Theoretiſch ſteht allen anderen Bevölkerungsgruppen der Weg offen. Wie— bei allen parlamentariſchen Demokratien iſt es theoretiſch durchaus möglich, vom Acker oder vom Schraubſtock weg direkt in den Weſtminſterpalaſt einzuziehen. Alles was man dazu braucht iſt ein Kandidatenſitz in einem Wahlkreis, aber der iſt nicht ſo einfach zu er⸗ halten, nicht einmal theoretiſch. Der einfachſte Weg iſt immer noch, die„richtigen“ Eltern oder nahen Verwandten zu haben. Das Unterhaus iſt voll verwandtſchaftlicher Beziehungen. Ein engliſcher Staatsmann im neunzehnten Jahr⸗ hundert rief einmal aus:„Der Teufel hole die Liberalen, es ſind lauter Vettern untereinan⸗ der!“ Dieſe Tradition hat ſich bis heute er⸗ halten. ... andernfalls ein gutes Bankkonto Falls die geeignete Verwandtſchaft nicht vor⸗ handen iſt, iſt der beſte Erſatz ein ordentliches Bankkonto, denn Abgeordneter zu werden iſt in England eine ziemlich koſtſpielige Sache. Der Kandidat hat ſozuſagen ſein eigenes Wahlbüro zu unterhalten, Agenten, Sekretäre zu bezahlen, Bei der letzten Wahl haben die Kandidten ins⸗ geſamt 722093 Pfund, das ſind rund 8,5 Mil⸗ lionen RM ausgegeben. Einige wenige Sitze waren billig, die Kandidaten zahlen nur etwa 4 Pfund Speſen, andere wieder mehr als 2000 Pfund(25000 RM). Durchſchnittlich koſtet ein konſervativer Parlamentsſitz auf dieſe Weiſe 750 Pfund(9000 RM), ein ſozialiſtiſcher 450 Pfund(5500 RM). Aber das iſt nichts mehr gegen frühere ſchöne Zeiten. Wie aus der ſehr ſorgfältig aufgezeichneten Parlamentsgeſchichte hervorgeht, hat ein konſervativer Abgeordneter in Norkſhire vor genau hundert Jahren einmal nahezu hunderttauſend Pfund, das iſt über eine Million RM, ausgegeben, andere„Preiſe“ aus dieſer Zeit lauten 50 000 und mehr Pfunde. Dabei bezeichnet der Chroniſt 50 000 Pfund noch als einen„ganz annehmbaren Preis für das Privileg, im Reſtaurant von Weſtminſter Beef⸗ ſteak eſſen und im Sitzungsſaal ſieben Jahre lang ſchlafen zu dürfen“. Das waren damals noch freilich die Zeiten, wo der ganze Wahl⸗ kreis Freibier bekam und auf manche andere Weiſe geſchmiert wurde, Dinge, die heute das Geſetz ſtreng verbietet, was natürlich nicht ver⸗ hindert, daß ſie in irgendeiner verſteckten Form immer wieder verſucht werden und gelegentlich ihre Wirkung tun. Trotz eines guten Bankkontos ſind die Chan⸗ cen, gewählt zu werden, nicht ſehr groß, wenn man nicht eine große Parteimaſchine hinter ſich hat. Es gibt wenig unabhängige Abgeordnete im Parlament, ſie ſind meiſt auf Grund beſon⸗ derer beruflicher Leiſtungen und großer Popu⸗ larität dort. Für einen durchſchnittlichen kon⸗ ſervativen Kandidaten beſtehen folgende Mög⸗ lichkeiten: Die drei Möglichkeiten 1. Er biete an, ſämtliche Wahlkoſten für ſeine Perſon zu tragen und darüber hinaus jährlich zwiſchen 500 und 1000 Pfund an die Parteikaſſe der lokalen Wahlkreisorganiſation zu zahlen. Wer das kann, iſt ſchon ſo gut wie gewählt. Das haben in letzter Zeit mehrfach engliſche Politi⸗ ker feſtgeſtellt, die es wiſſen müſſen. 2. Der Mann, der gern ins Parlament möchte, Das heiße Ringen um den Sitz im Unierhaus/ Von Fritz Broun kann nur die Hälfte der Wahlkoſten aus eigener Taſche bezahlen und demzufolge auch jährlich nur einen verhältnismäßig kleineren Betrag zur lokalen Parteikaſſe leiſten. Dadurch wird er ein„zweitklaſſiger Kandidat“, deſſen Ausſichten, gewählt zu werden oder einen ſicheren Wahl⸗ kreis zu erhalten, fraglich ſind. 3. Der Kandidat kann überhaupt keinen Bei⸗ trag zu ſeinen Wahlkoſten leiſten und jährlich nur einen lächerlichen Betrag für die Partei⸗ kaſſe abzweigen. Er iſt in 99 Prozent der Fälle von vornherein durchgefallen. Die konſervative Partei hat auf ihrer Kan⸗ didatenliſte heute rund 3000 Namen ſtehen. Dieſe Anwärter bemühen ſich gegenwärtig an⸗ geſichts baldiger Neuwahlen um die Zuweiſung eines einigermaßen ſicheren Wahlkreiſes, das heißt eines Wahlkreiſes, in dem mehr„middle claß people“ und weniger Arbeiter wohnen, denn in England herrſcht ja keine Verhältnis⸗ wahl, ſondern wer in einem Wahlkreis die meiſten Stimmen bekommt iſt gewählt. Die für den Gegenkandidaten abgegebenen Stimmen ſind verloren. „Diplomatiſche Tätigkeit“ im Wahlkreis Wer Kandidat werden will, geht alſo recht⸗ zeitig zum Präſidenten der konſervativen Par⸗ tei⸗Organiſation, gegenwärtig Sir Dou⸗ glas Hacking. Sir Douglas ſagt als erſtes, daß Geld natürlich keinerlei Rolle ſpiele, aber der Anwärter weiß, daß es klug iſt, in der Unterhaltung ſo ganz beiläufig durchblicken zu laſſen, daßerin,„ſehr geordneten Ver⸗ hältnis lebt“. Gehört er dabei zur Katego⸗ rie 1, dann iſt alles weitere meiſt nur Form⸗ ſache. Im anderen Falle muß der künftige Po⸗ litiker mit dem Zulaſſungsſtempel der Partei⸗ zentrale verſehen auf eine lange und meiſt hoffnungsloſe Wanderung durch die Wahlkreiſe gehen, denn die Wahlkreiſe treffen die letzte Entſcheidung. Die Wahlkreiskommitees— zu⸗ ſammengeſetzt aus wohlhabenden Bürgern— laſſen die Kandidaten vor ſich aufmarſchieren wie ein Gemeinderat die Bewerber um eine ausgeſchriebene ſtädtiſche Stelle. Viele wandern auf dieſe Weiſe monate⸗ und jahrelang von Wahlkreis zu Wahlkreis. Iſt endlich der Wurf gelungen und ein Kandidat angenommen, dann beginnt erſt die intenſive Arbeit der Bearbei⸗ tung des ganzen Gebietes. Es wird in dieſem Wahlkreis künftig kaum mehr ein Baſar, ein Fußballſpiel, eine neue Schule oder ein Schön⸗ heitswettbewerb eröffnet, ohne die aktive An⸗ weſenheit des Kandidaten. Ein Wettrennen um die Gunſt des Publikums ſetzt ein, das die Demokratie in ihrer ganzen Schönheit offen⸗ bart. Eine hübſche aber natürlich ſtreng re⸗ ſpektable Frau kann ſich dabei für den Kan⸗ didaten als ein großer Vorteil erweiſen. Sie leitet das Büro während der Gatte auf Wahl⸗ reden, Beſuche oder Wohltätigkeitsveranſtaltun⸗ gen geht, manchmal iſt es auch umgekehrt, je nach den Fähigkeiten. Interviews in der lo⸗ kalen Preſſe ſind eines der wichtigſten Mittel, um die Wähler immer wieder daran zu erin⸗ nern, wer man iſt. In dieſer Zeit geht dos Geld natürlich ſchon in vollen Strömen hinaus. Iſt ein Kandidat endlich gewählt, dann gehen die Sorgen erſt richtig los. Er muß ſich alle Mühe geben, ſeinen Wahlkreis bei guter Laune zu halten, was vor allem durch häufige Beſuche und Verſammlungen geſchieht, gleichzeitig aber die ſehr ſtrenge Parteidiſziplin beachten, alles um bei der nächſten Wahl wieder aufgeſtellt zu werden. Allen dieſen Mühen unterzieht ſich aber der durchſchnittliche engliſche Abgeordnete bereitwillig, weil er dafür die Ehre hat, das angeſehene M. P.(Member of Parliament) hinter ſeinen Namen auf die Viſitenkarte zu ſetzen. Heute iſt allerdings auch dieſes Anſehen im Vergleich zu früheren Zeiten ſtark geſunken und man erzählt ſich in London gegenwärtig, daß ein alter Oberſt, Haudegen von der ewig unruhigen indiſchen Nordweſtgrenze, bei der Rückkehr nach England ſeinen Neffen als neu⸗ gewählten Abgeordneten vorfindet und ihn mit den erſtaunten Worten anſpricht:„Gibt es denn in London dieſen Unſinn immer noch?!“ 4 te wei den nig Vol beſe deu gro von der es auf zeich men auß war renk Aufß der juge trüg gen. rer zes daß ter i Mar Aber Wei der der heut das mei len zwiſ juge daß ſo fe der über men Reih habe Es ten der Man Jah hat, zu e— keit, ſchein Man Frau ben. Mofte Hebt' lch he Aus d MWößfe Sonst 1939 r die enken Jugo⸗ 8 je⸗ eſtern Ale⸗ ſang. ingen t laſ⸗ ieſem erben t liſche ntiſch u ha⸗ ver⸗ ichen, wir hafte tigen die⸗ gibt, nippt iefel⸗ Te⸗ das e der wird iben. 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Erſtmalig wird den deutſchen Frauen, die ſich durch eine beſonders große Kinderzahl verdient gemacht haben, das vom Führer geſtiftete Ehrenkreuz der deutſchen Mutter verliehen. Allerdings iſt es leider noch nicht möglich, alle Mütter, die auf dieſes Ehrenkreuz Anſpruch haben, auszu⸗ zeichnen. Die Friſt war zu kurz, und die Fir⸗ men, die das Ehrenkreuz in ſeiner hübſchen, ſo außerordentlich geſchmackvollen Form herſtellen, waren noch gar nicht in der Lage, ſoviel Eh⸗ renkreuze anzufertigen, wie benötigt werden. Außerdem war auch die über die Ortsgruppen der NSDAp und das Mannheimer Stadt⸗ ijugendamt zu treffende Nachprüfung aller An⸗ träge in der kurzen Zeit nicht zu bewerkſtelli⸗ gen. Die Präſidialkanzlei des Füh⸗ rers, die für die Verleihung des Ehrenkreu⸗ zes zuſtändige Stelle, hat deshalb angeordnet, daß zum Muttertag 1939 zunächſt nur die Müt⸗ ter über 60 Jahren ausgezeichnet werden. In Mannheim wären das 5100 Frauen geweſen. Aber da als Stichtag für die Anträge und ihre Weiterleitung an die Präſidialkanzlei wegen der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit der 15. April gewählt werden mußte, können heute von dieſen 5100 Frauen nur etwa 2500 das Ehrenkreuz in Empfang neh⸗ men. Die anderen Frauen brauchen und ſol⸗ len ſich dadurch nicht zurückverſetzt fühlen. In⸗ zwiſchen ſind alle 5100 Anträge vom Stadt⸗ iugendamt bearbeitet und erledigt worden, ſo daß zu einem ſpäteren Termin in einem eben⸗ ſo feierlichen Rahmen wie jetzt die Verleihung der Ehrenkreuze an die übrigen 2600 Mütter über 60 Jahren erfolgen wird. Und dann kom⸗ men auch die anderen, jüngeren Frauen an die Reihe, die dem Vaterland viele Kinder geſchenkt haben. Es ſoll hier heute nicht noch auf Einzelhei⸗ ten eingegangen werden, obgleich es an Hand der Tatſache, daß die älteſte der heute in Mannheim auszuzeichnenden Frauen 93 Jahre zählt und 15 Kinder geboren hat, intereſſant wäre, einmal tiefen Einblick zu erhalten in Altersſchichtungen, Ehefreudig ⸗ keit, Kinderzahl uſw. Beſonders weſentlich er⸗ ſcheint uns aber die Tatſache, daß hier in Mannheim eine überraſchend große Anzahl von Frauen iſt, die 14 und 15 Kinder geboren ha⸗ ben. Ferner iſt bemerkenswert, daß in faſt allen Alle großen Männer der Geschichte haben in ihren Werken und Schriften stets in besonderer Weise ihrer Mutter gedacht. So stellt auch eines der bekanntesten Gemälde des großen Künst- lers Anselm Feuerbach seine Mutter dar. Man spürt förmlich auf jedem Pinselstrich heraus, mit welcher Liebe er das Antlitz seiner Mutter gemalt hat. dieſen Familien die Bubenetwas Tüch⸗ tiges geworden ſind, alſo das Wort Lü⸗ gen ſtrafen, daß in einer kinderreichen Familie die Jungen nicht für brauchbare Berufe heran⸗ gebildet werden könnten. Und drittens iſt ſehr beachtlich, daß faſt alle Mädel der kinder⸗ reichen Mütter verheiratet ſind und meiſt auch mit einer großen Kinderzahl aufwarten können. In feierlichen Stunden, die von den Orts⸗ gruppen der NSDAP geſtaltet werden, wird dieſen Müttern nunmehr das Ehrenkreuz ent⸗ weder in Gold oder in Silber oder in Bronze Der Strauß zum Muttertag Die schönste Blume, mein Herz, ober spficht: Hoabmichlieb und Vergißmeinnicht, Will dich auch immer und ewig lieben, Die Allerjüngste von deinen sieben. Motter— haollo— Möfterlein, Heut' soll deine Stube voll Sonne sein. Motter— hallo Möfterlein, Heot' sollst du vergnõgt und gluücklich sein. lch holte dit quch den schönsten Sfravuß. Aus des Gärtners Blumenhaus. MWMößfest qof unsre Rosen im Garten donst noch ein poor Wochen warten. (Scherl-Archiv-.) überreicht. Dabei verdient noch erwähnt zu werden, daß die Zahl der Mütter, die das Eh⸗ renkreuz in Gold erhalten(alſo für acht und mehr Kinder) faſt genau ſo hoch iſt wie die Zahl der Mütter, die das Ehrenkreuz in Bronze bekommen(für vier und fünf Kinder). Gegen dieſe Ziffern ſinkt diejenige der ſilber⸗ nen Ehrenkreuze(für ſechs und ſieben Kinder), weſentlich ab. Nun mögen alle dieſe Frauen das Ehrenkreuz am blau⸗weißen Bande zu ihrer eigenen Freude und als mahnendes Vor⸗ bild für ihre Umwelt tragen. Die ſchöne Be⸗ ſitzurkunde mit dem lorbeerumkränzten Hoheitsadler als Siegel und der Unterſchrift des Führers aber ſoll einen Ehrenplatz erhal⸗ ten in allen Wohnungen, wo kinderreiche Müt⸗ ter ſind. Im übrigen ſprechen unſere kleinen Berichte über die Beſuche, die wir bei be⸗ währten Mannheimer Müttern mit beſonders hoher Kinderzahl machten, deutlich davon, welch' köſtliches Ding es iſt, dem Vater⸗ land eine große Zahl geſunder Kinder zu ſchen ⸗ ken. hw/. Mannheims älteſte Multer iſt 93 Jahre alt und hatte 15 Kinder Sie lebt draußen in der Ortsgruppe Almen⸗ hof bei einer ihrer Töchter und iſt nun ſchon 93 Jahre alt. Ein hartes Lebensſchickſal und viel Arbeit und Mühe haben ſie nun doch etwas in die Knie gezwungen. Das hohe Al⸗ ter feſſelt ſie ſeit einiger Zeit ans Bett. Frau F. iſteine allzeit gläubige Frau und gute Mutter geweſen und hat 15 Kindern das Leben geſchenkt, von denen heute allerdings nur noch fünf leben. Die älteſte Tochter iſt 74 Jahre, das jüngſte der noch am Leben geblie⸗ benen Kinder 63 Jahre alt. Von den vier Bu⸗ ben lebt keiner mehr. Einer ſtarb ſchon in jun⸗ gen Jahren. Doch iſt es eine geſunde Fa⸗ milie, in der noch mehrere der Kinder nun auch Anwärterinnen auf das gol⸗ dene Ehrenkreuz der deutſchen Mutter ſind. So hat die eine Tochter immerhin auch elf lebende Kinder auf die Welt gebracht. „Ja, und die Aenne hat 13 gehabt, eine wei⸗ tere gar 20!“ fügte das alte Mütterlein hinzu. „So etwa 55 Jahre bin ich jetzt hier in Mann⸗ heim“ erzählte ſie uns langſam und gemächlich. Mit 18 Jahren haben wir geheiratet. Ich bin aus Spießen bei Neunkirchen an der Saar, und mein Mann ſtammte aus der Pfalz, aus Hahn⸗ hof bei Speyer. Er hatte einſt in ſeiner Hei⸗ mat, wo wir auch heirateten, eine gutgehende Schneiderwerkſtätte, und er ſelbſt war ein gut⸗ beſchäftigter Schneidermeiſter. Er arbeitete mit fünf Geſellen und bildete eine Anzahl Lehr⸗ linge aus. Geſchäftliche Fehlſpekulationen lie⸗ ßen uns damals nach Speyer und dann nach Mannheim ziehen, und das war der Ruin für unſer Geſchäft. Mein Mann, der aus gutem Hauſe ſtammte, mußte dann in die Fabrik ge⸗ hen, 27 Jahre lang, bis er im Alter von 76 —322 ſtarb. Er iſt ein braver Mann gewe⸗ en. Damals, als wir hierher nach Neckarau ka⸗ men, lagen noch die Miſthaufen vor den Häu⸗ ſern.. Ja, wie ſich alles geändert hat! Wenn es unſerem lieben Führer nur vergönnt geweſen wäre, frühen zu kommen, was wäre da vielen Menſchen Unheil erſpart geblieben!“ Langſam bemächtigt ſich der Greiſin die Er⸗ regung, und wir wollen allmählich die Unter⸗ redung beenden. Da bricht es ſpontan mit zit⸗ ternder Stimme auf ihrem Munde: Ich bete jeden Tag zum lieben Gott, daß ich wenigſtens den Tag noch erleben darf, an dem Reine Kleider 7 eck· Jips „—.E 4 flecken Wasser ich das goldene Ehrenkreuz bekomme, das er uns deutſchen Müttern ſchenken will.!“ Ueber das Antlitz des blaſſen Mütterchens ſchimmert die Gloriole der tapferen deutſchen Mutter, die eine ſo große Kinderſchar gebar und fürs Leben erzog. Und in den Augen die⸗ ſer rechtſchaffenen Stammutter einer ſo frucht⸗ baren, zahlreichen Sippe leuchtet ein Schein lei⸗ ſen Stolzes. Er iſt gewiß nicht unberechtigt. Da verabſchieden wir uns ergriffen. U Hi Arbeit ehrt die Frau wie den Mann. Oas Kind aber adelt die Mutter. 14 kinder— und alle leben noch Eine Mannheimerin erzüählt 48 Jahre lang ſtand Frau n. auf dem Mannheimer arkt, arkttag für Markttag, und verkaufte die ſchmackhaften Fiſche aus dem Rhein und dem Neckar, die ihr Mann und ſpäter ihr älteſter Sohn, der das väterliche Geſchäft übernommen hatte, in ſchwerer Arbeit fing. 48 Jahre lang arbeitete ſie unverwüſtlich und unbeugſam, bis ihr das Herz eines Tages doch ein wenig zu ſchaffen machte. Doch ſie ſchlug es nicht recht an, bis es ſchließlich ſchlimmer wurde und es mit dem Arbeiten ganz vorbei war. Da ging ſie dieſes Jahr zur Kur nach Bad Nauheim, wo ſie wie⸗ der einigermaßen hergeſtellt wurde. „Nun, wenn man 48 Jahre lang ſo gearbei⸗ tet hat wie Sie und 14 Kindern das Leben ge⸗ ſchenkt hat, iſt es ja ſchließlich kein Wunder, daßß da im Alter das Herz mal ein bißchen bockbeinig wird! Wie alt ſind Sie denn nun eigentlich, Frau(.?“ „68 Jahre,“ antwortet uns da das weiß⸗ haarige Mütterlein mit klarer, feſter Stimme, Adolf Hitler und man ſah, daß dieſe Frau einen ſtarken Lebenswillen hat, der noch lange nicht gebro⸗ chen ſein wird. Klug und aufgeweckt plau⸗ derte ſie von ihrer Kurzeit in Bad Nauheim, wohin Me⸗ im Herbſt nochmals drei Wochen will.„Wie ſchön iſt es dort für einen Städter, der ſein Lebtag lang vor lauter Arbeit die Stille der Natur entbehrte.“ Fünf Töchter hat ſie im ganzen, von denen drei verheiratet ſind. Und außerdem ſind da noch neun Söhne. Ihrer vier waren im eld, und nur einer erlitt eine Verwundung. er Zweitälteſte brannte in franzöſiſcher Kriegsgefangenſchaft durch und kam heil in die ———— zurück. Und alle haben ein ordentliches andwerk oder ſonſt einen rechten Beruf er⸗ lernt und haben ſich im Leben behauptet.„Ja, und alle meine Kinder haben geſundes Blut; die Buben ſind rechte„Schlackel“, denn ihr Vater war auch groß und ſtark. Aber vor etwa —5. 7⁰0 Jahren ſtarb er; er war herzkrank ge⸗ worden und hatte Verkalkung bekommen.“ Es war beſtimmt keine Kleinigkeit für Sie, Frau., bei all Ihrer Arbeit ſoviel Kinder zu rechtſchaffenen Menſchen zu erziehen!“ ◻ „Ja, ja— na, unſer Geſchäft ernährte uns „Hakenkreuzbanner“ 3——————————————————————————————————————————————————————— Sonntag, 21. mat 1939 ——————————— 5 e damals alle recht gut. Heute, wo die See⸗ Ginh aufgehommen iſt, geht es nicht mehr o. Und dann, müſſen Sie wiſſen, mein feli⸗ er Mann hat ei die Kinder ſchon in der Jugend zu Arbeit und Fleiß zu erzie⸗ en; Herumlungern hatten ſie keine Zeit. oviele Kindex zu haben, war damals gar nicht leicht. Kaum konnte man eine Wohnung finden, weil niemand ſoviel Kinder im Haus haben wollte. Einmgl woll⸗ ten die anderen Leute im Haus alle aus⸗ ziehen, als ſie erfuhren, daß wir einziehen würden. Und kurz zuvor, als das dreizehnte unterwegs war, kündigte man uns wegen der vielen Kinder. Dabei waren ſie aber alle ge⸗ wiß nicht lauter als alle anderen Kinder auch; indag gingiie von ihnen in nun faft 20 gah e von ihnen iſt nun hre alt, das älteſte 48. Frau U. war mit 16 Jahren aus ihrer Heimat Großgartach im Oberamt ———4— hierhengekommen; ihr Mann ammt aus Neuenheim bei Heidelbevg, wo eine Eltern früher flößten und ſich ſpäter der Ail me. zuwendeten. Mit 19 Jahren heira⸗ tete ſie. „Ja, wie 125. kann man heute ſein,“ meinte da unſere Anwärterin auf das goldene Ehrenkreuz,„daß das——— alles ſo An anders iſt; auch mit den Kindern hat man' leichter und beſſer. Die kommen einfach zur HJ oder zum M, wo ſie aufgehoben ſind Und lernen, was ſich gehört. Und wie ſchön iſt es doch, daß heute eine Mutter mit vielen Kindern wieder anerkannt wird und nicht aus⸗ elacht wie früher oft! Auf das Ehrenzeichen, das der Führer uns nun verleiht, werde ich von Herzen ſtolz ſein!“ 3 Sie iſt übrigens die einzige Anwärterin auf das„Goldene“ in ihrer Ortsgruppe„Deutſches Eck“. hgn. Mutte- Das Schönste wohl in eines Kindes Unsagbar schönem Mürchenreich, der Zartheit eines leichten Windes Und liebend-warm, der Sonne gleich, Ist seine Mutter. Wie sie sei, Sie ist sein höchstes, reichstes Glück; Macht später sich sein Hera auch frei, zur Mutter kehrt es gern zurück. Karl Klaus. Sie freuen ſich aufs Ehrenkreuz wWir ſprachen mit zwei prächtigen Frauen aus Friedrichsfeld Zwei alten Mütterchen galt unſer Beſuch, zwei von denen, die am heutigen Muttertag mit dem goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnet werden. Von der Ortsfrauenſchaftsführerin hören wir, daß in dieſem Vorort Mannheims insgeſamt 94 Mütter im Alter von über 60 Jahren ausfindig gemacht wurden, die das Ehrenkreuz bekommen. Unter dieſen Frauen ſind an 40, die während eines arbeits⸗ reichen Daſeins acht und mehr Kindern das Leben geſchenkt haben. Zwei dieſer Frauen ſuchten wir nun auf, um uns aus ihrem Leben erzählen zu laſſen. Das iſt viel leichter Leſſtht als getan! Die Frauen unſeres Volkes, ſo aufgeſchloſſen und Fch ſie teilweiſe ſind, ſind ja ſo be⸗ ſcheiden, wenn man 45 will, wie es ihnen im Leben ergangen iſt. Daß es immer ein harter Kampf war mit vielen Sorgen und Nöten, aber auch mit ſo viel Freude, wie ſie nur Kinder in die Familie bringen— das er⸗ zählen ſie uns lächelnd. Da iſt beiſpielsweiſe Mutter., die heute 64 Jahre alt iſt. Das Alter ſieht man ihr nicht an; ſie iſtſehr rüſtig, kerngeſund und verſteht es noch, Üüberall' mit anzupacken. 13 Kinder hat ſie zur Welt gebracht, zwei da⸗ von ſind in jungen Jahren geſtorben. Die andern elf aber— ſechs Buben und fünf Mädel, wenn man heute noch ſo ſagen darf— ſind groß und ſtark geworden: neun von ihnen haben ſelbſt ſchon eine Familie gegründet. Eines der 16 Enkelkinder, blond und blau⸗ äugig, ſitzt der Großmutter auf dem Schoß. Sie hat nie Langeweile, denn Kinder hat ſie auch heute immer noch um ſich herum. Ihr Mann, der in der Küchenecke ſitzt, will dem „ewigen Radiogedudel“ für eine kleine Weile ein Ende machen. Mutter H. wehrt ſich aber dagegen, der Rundfunk iſt ihr 4— derer Freund, beſonders die Nachrichten hört ſie gern, und hier wiederum die politiſche Zeitungsſchau, die der Reichsſender Stuttgart dienstagsabends bringt. Ihr Intereſſe am politiſchen Geſchehen iſt ſtärker, als man es im allgemeinen bei einer„Groß⸗ mutter“ erwarten darf. So fix ſie noch auf den Beinen iſt, ſo lebendig iſt auch ihr Geiſt. Auf das Ehrenkreuz freut ſie ſich natürlich, ſie ieht darin eine kleine Anerkennung für die ühe und Arbeit eines mit vielen Kindern geſegneten Lebens. Herzlich verabſchieden wir uns von Mutter., ihren Töchtern und den. Enkelkindern und machen uns auf den Weg lur zweiten Jubilarin, die nicht weit entfernt n Bauernhaus bei einer ihrer Töchter wohnt. Frau., die gerade am 20. Maiihren 71. Geburtstag feierte, 4 geſundheit⸗ lich auch noch auf der Höhe. Neun Kindern at ſie das Leben geſchenkt, dem letzten im lter von 46 Jahren. Im Gegenfatz zu Mut⸗ ter H. iſt ſie von ſchweren Schickſalsſchlägen nicht verſchont geblieben. Ihr älteſter Junge ertrank noch vor dem Weltkrieg im blühenden Alter von 18 Jahren und ihr zwiſchenzeitlich verſtorbener Mann wurde vor 30 Jahren zum Krüppel. Daß unter dieſen Umſtänden der Mutter von vier Buben und fünf Mädeln die Arbeit oft über den Kopf wuchs, iſt verſtänd⸗ lich. Die Kinder halfen, ſo gut ſie es konnten, felnzia der Mutter in ihrem ſchweren Da⸗ en bei— und ſo wurde es mit ver⸗ einten Kräften dann doch geſchafft. Heute ſind ſie alle erwachſenm: elf Enkelkinder, die teilweiſe auch bald ins heiratsfähige Alter kommen, ſieht die Großmutter an beſonderen Feſttagen um ſich verſammelt. Sie lebt mit einer ihrer Töchter zuſammen und freut ſich auf den heutigen Ehrentag, der mit vielen anderen Frauen ihres Ortes, die das gleiche Los zuſammengeſchmiedet hat, für ein paar frohe Stunden vereint. H. L. Die Frau ging in die Sabrik.. Und ihr Mann kochte! Uach 1935 ging es dann aufwärts So war das vor 1933 bet der ſiebenköpfigen Familie, die wir zum Schluß aufſuchten. Er, ein Mann mit ein paar harten Fäuſten, die manch einer von der Kommune zu ſpüren be⸗ kommen hat, ſie eine prächtige Frau. Als er keine Arbeit' hatte, ging ſie in die Fabrik. Er band ſich die Schürze um und ſtand vorm Gas⸗ herd, damit die Kinder zu eſſen kriegten. Karg genug war es oft. „Abends iſch mer halt los zum Plakatan⸗ klebe“, ſagt er, als ſei das* geweſen. Er führte eine Schar in der Su. Ganze drei Mann waren das. Nach der Machtübernahme gab es Arbeit. Das Geld, das hereinkam, brauchte man zu vielerlei Anſchaffungen.„Alles war abg'riſſe“. Aber die Frau brauchte nun nicht mehr in die Fabrik zu gehen. Sie iſt ſa ſchließ⸗ lich für das Heim, den Mann und die Kinder da.— Man konnte nun auch wieder Pläne ma⸗ chen. Ein Häuschen hätte man gern, wo die Kinder nicht auf den„Zehenſpitzen zu gehen brauchten. So ganz für ſich ſein, das wäre ſchön. Das Erträumte wurde wahr. Ein Dar⸗ Derische Jugend Träger der Theaterkunst präsident Körner über die Auigaben des deutschen Künst'ers Auf der Tagung der Reichstheaterkammer in Karlsbad, die mit einer feierlichen Kundgebung im Stadttheater Karlsbad eröffnet wurde, ſprach der Präſident der Reichstheaterkammer, Ludwig Körner, über den deutſchen Schauſpie⸗ ler und ſeine Aufgaben. Der Schauſpielernach⸗ wuchs rekrutiere ſich zum größten Teil aus Idealiſten der Bühnenkunſt von den kleinen deutſchen Bühnen, die als die deutſchen Kul⸗ turpioniere, die kulturpolitiſchen Soldaten Deutſchlands bezeichnet werden könnten. In früherer Zeit habe nicht daran gedacht werden können, die ganze Nation in dem deutſchen Nationaltheater als der Kulturſtätte ihres völ⸗ kiſchen Lebens zu vereinigen, da dieſes Volk noch keine Nation war. Das habe ein Mann, der nicht nur der erſte Staatsmann, ſondern auch der erſte Künſtler unſeres Vaterlandes ſei, in der unerbittlichen Logik der Gedanken zuerſt geſehen und es mit der beiſpielloſen Energie ſeiner großen Führergabe durchgeſetzt. Mit einer Einmaligkeit der Formulierung habe der Führer die Parole„Die Kunſtiſt eine erhabene und zum Fanatismus ver⸗ pflichtende Miſſion“ ausgegeben. Der Künſtler müſſe das lebendigſte Kind ſeines Volkes ſein, die Kunſt nichts anderes als der plaſtiſche Ausdruck ſeines Volkstums.„Dieſe Aufgabe“, ſo fuhr Präſident Körner fort,„die 3 dem deutſchen Künſtler heute als kulturpoliti⸗ ſchem Soldaten unſeres Führers geſtellt iſt, kann aber nur erfüllt werden, wenn wir ſelbſt Menſchen aus Fleiſch und Blut, aus Ureigen⸗ ſtem ſchöpfende Geſtalten bleiben, und nicht im⸗ mer den abzulehnenden Verſuch machen, Men⸗ ſchen darſtellen zu wollen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Heute iſt es das neue Deutſchland, auf dem die Augen der Welt ruhen, das den nationa⸗ len Kulturgedanken pflegt. Dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland verdankt der Schauſpieler ſeine endliche Anerkennung als Träger des deutſchen Kulturlebens, Träger der ühnen⸗ kunſt muß aber vornehmlich die deutſche Ju⸗ gend werden. Sie zu dieſen Aufgaben zu be⸗ fähigen, iſt der herrliche Sinn der W jeder Buhne. Die Jugend der Nation für da Theater zu gewinnen, iſt gleichbedeutend mit Leben oder Tod unſerer Theaterkultur über⸗ haupt. Alle Verſuche, ein neues Theaterpubli⸗ kum zu ſchaffen, ſind umſonſt, wenn es nicht glückt, eine neue Theaterjugend zu erziehen. Das Theater erzieht, indem es anzieht. Es ſoll anziehen die jugendliche Phantaſie, die ju⸗ gendliche Sehnſucht und Romantik, Wenn wir die Jugend durch das Theater erfaſſen laſſen, wird ein Geſchlecht heranwachſen, das in ſeiner Maſſe die Erfüllung ſeiner künſtleriſchen Be⸗ dürfniſſe nicht mehr in allen möglichen zivili⸗ ſatoriſchen Surrogaten ſieht, ſondern den pri⸗ mären Wert, den Kulturvorrang des Theaters erkannt hat, weil es ihn erlebt hat. Darauf nämlich kommt es an, Theater will nicht gepredigt ſein, es kann nicht angeordnet und kommandiert werden, es will und muß erlebt ſein. Darum: Jugend ins Theater! Dann wird das Theater auch einer neuen Ju⸗ gend entgegengehen.“ Sechste Reichstagung der Nordischen Gesellschaft in Lübeck Die Sechſte Reichstagung der Nordiſchen Ge⸗ ſellſchaft findet in dieſem Jahre wiederum in größerem Rahmen in Lübeck ſtatt in der Zeit vom 19. bis 21. Juni, Eingeleitet wird die Tagung durch ein„Deutfch⸗Rordländiſches Konzert“, das im Stadttheater unter Leitung Generalmuſikdirektor Heinz Dreſſel ſtatt⸗ findet. lehen von der Stadt half dazu. Man mußte ſelbſt tüchtig zulangen bei dem Werk. Aber Hr ſteht es. Es iſt ein nettes, geräumiges eim. Die Mutter ſteht am Herd. Von der Flamme hat ſie heiße Wangen bekommen. Sie trocknet ihre Hände an der Schürze ab und 1. 5 uns. Um den Tiſch ſitzen die Kinder, Fla köpfe und braunzopfige Mädel. Ihnen ſchmeckt es.„Die futtern was weg“, ſagt der Vater.„Vierzehn Laib Brot in der Woche lange net. Aber ich bin ſtolz druff, daß ich ſo ebbes hab'“ Dabei fährt er einem der Buben über den blonden Schopf. Die älteſte Tochter, die bereits neunzehn Lenze zählt, iſt in Köln in Stellung.„So ein Mädel muß raus“. Das iſt eine geſunde Anſicht. Den elfjährigen Bub hat er in die Oberrealſchule geſchickt. Er lernt gut, und das Schulgeld kann man ſich ſchon abſpa⸗ ren. In ſeinem Bettchen im zweiten Stock liegt das Kleinſte. Ein rotwangiges Geſichtchen ſchaut aus den Kiſſen...„Des iſch ein Knitzer“ Man kann den Eltern die Frende nicht ver⸗ denken.„Die Kinder haben halt ihre Freiheit“, ſagt die Mutter.„Das iſt etwas wert. Mit den Kaninchen ſpielen ſie gerne. Im Garten iſt ihr Tummelplatz..“ E. 4 So wie dieſe Mütter bekommen heute Tau⸗ ſende deutſcher Frauen das Ehrenkreuz der deutſchen Mutter. Niemand wird ihnen dieſe Auszeichnung mißgönnen. Am allerwenigſten, wer ſelbſt aus einer kinderreichen Familie ſtammt. Er weiß, was eine Mutter zu tragen hat. Man kann ihr nicht genug dankbar ſein. Ein Oaægen atand im Oagen Neulich war der nach Hei⸗ delberg mal wieder„gerammelt, voll; die berühmte Stecknadel hätte den Boden nicht exreicht. Da kam im letzten Augenblick noch uwachs: ein Kinderwagen mit Inhalt und Zubehör. Für den Kinderwagen drückte man ſich auf der Plattform noch etwas mehr zu⸗ ſammen, und die junge Mama fand auch Platz, da ein vierzehnjähriger Kavalier auf⸗ ſtand. Umfallen konnte niemand, der Kinder⸗ wagen konnte auch nicht fortrollen, und ſo war alles in ſchönſter Ordnung. Nachdem ſich der Zug in Bewegung geſetzt Foßz zund die gegenſeltige Muſflerung der ahrgäſte beendet war, wandte ſich die Auf⸗ merkſamkeit dem Säugling zu, der ſtill und Aane den Daumen im Mund und die leine Fauſt unter der Naſe, mit großen, blauen Augen zur Decke ſah. Manchmal foſe Kinder im Zug oder machen ſich onſtwie bemerkbar; dieſes winzige Volksge⸗ nöſſelein aber tat nichts der, leſchen es guckte einſach ſenkrecht durch die Decke zum Abend⸗ himmel. Dann wanderte der fragende Blick zu 13 0 der Umſtehenden und löſte immer die⸗ elbe Wirkung aus. Strenge Bürogewaltige mit Hornbrille, Aktentaſche und Reſpektbäuch⸗ lein konnten ſich eines gerührten Lächelns nicht erwehren, und ſo ging es den zuvor noch hef⸗ tig ſchnatternden und jetzt verſtummenden Backfiſchen, dem müden Bauarbeiter mit dei⸗ nem Kaffeekännchen, dem Herrn Unteroffizier von den 110ern; ſelbſt der Schaffner, der aller⸗ hand f5 tun hatte, um ſich durchzuwinden, verweilte ein paar Sekunden und ſah ſtill in den Kinderwagen. So war dieſes Kind auf einmal im Mitfahrenden. Man beachtete nicht einmal die ſtolze Mutter, die daneben ſaß. Erſt als der Zug in Seckenheim hielt und der Kinderwagen famt dem Kind von hilfsbereiten Händen hin⸗ ausgehoben wurde, löſte ſich das Schweigen. Aber jedermann ſprach von etwas anderem, als wollte er verbergen, welche Gedanken ihn zuvor bewegten und wie auch er im Stillen dachte: Schade, das hätte noch weiter mitfah⸗ ren können. Theobald. Nach dieſem Auftakt ſtehen die nächſten Ver⸗ anſtaltungen im Zeichen der zwiſchenſtaatlichen Arbeit der Nordiſchen Geſellſchaft. Der„Tag des Nordens“ beginnt mit der offiziellen Er⸗ öffnung der Sechſten Reichstagung durch den Leiter der Nordiſchen Ge ellſchaft Gauleiter und Oberpräſident Hinrich Lohſe, und den Gern des Großen Rates der Nordiſchen 5 Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Drechsler. Anſchließend ſprechen hervorra⸗ gende RNordländer über Einzelfragen ihrer Länder. Am Nachmittag gelangt auf der Frei⸗ lichtbühne die Komödie des finniſchen Dichters Alekſis Kivi„Die Heideſchuſter“ in der Inſze⸗ nierung des Intendanten Robert Bürkner und unter Mitwirkung von Mitaliedern der Städti⸗ ſchen Bühnen Lübeck zur Aufführung. In den Räumen des Behnhauſes wird eine Buchaus⸗ ſtellung„Deutſchland und der Norden— ge⸗ zeigt am nordländiſchen und deutſchen Buch“ durch Reichsamtsleiter Hans eröffnet werden. Den Abſchluß dieſes Tages bildet eine Großkundgebung auf dem Markt⸗ platz, auf der Reichsleiter Roſenberg und Gauleiter Hinri ohſe ſprechen werden, und das Mitternachtskonzert in der angeſtrahlten Marienkirche(an der Orgel: Profeſſor Fritz Heitmann, Berlin). Der 21. Juni iſt der„Tag des Nordiſchen Gedankens“ und weltanſchaulichen Fragen ge⸗ widmet. Nach einem Vortrag von Profeſſor Dr. Walter Groß, Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSꝰDAp, über„Die Schickſalsge⸗ meinſchaft des Blutes unter den germaniſchen Völkern“ wird Reichsminiſter und Reichsbau⸗ ernführer R. Walther Darré über das Thema „Das Bauerntum— Grundlage der nordiſchen Völker“ ſprechen. Mit der traditionellen Son⸗ nenwendfeier am Holſtentor wird die Sechſte Reichstagung Sl olſal Die Feier wird dies⸗ mal von der SA geſtaltet. Der Stabschef der SA Viktor Lutze wird die Feuerrede halten. ————.— Die Operette„Liebhe in der Lerchen⸗ gaſſe“ von Hermecke und Vetterling wird als Erſt⸗ aufführung im Großen Hauſe der Städtiſchen Bühnen Freiburg im Breisgau unter der Inſzenierung von Oskar Orth am 26. Mai gebracht. Hagemeyer Deutsch-ita ienischer Kulturaustausch Als ein neuer Beweis des deutſch⸗italieni⸗ ſchen Kulturaustauſches iſt die Einladung zu werten, die von der Regierung an 155 Künſtler ergangen iſt. Daraufhin ha⸗ ben ſich unter Ahuharg von Wilh. Furtwängler die Berliner Philharmoniker, der Bruno Kit⸗ telſche Chor und der Knabenchor der Städti⸗ ſchen 4— Berlin— insgeſamt gegen 400 Menſchen— nach Florenz begeben, um im Rahmen der dort alljährlich ſtattfindenden muſi⸗ kaliſchen Sei die Mathäus⸗Paſſion von Joh. Seh. Bach aufzuführen. wirken mit: Helene Fahrni(Sopran), Martha Rohs—9(Dresdener Staatsoper), Karl f Watzke, Hans⸗Georg Ratjen(Cem⸗ Spielplan der Hohentwiel-Festspiele Der Spielplan der Hohentwiel⸗Feſtſpiele, die am Pfingſtſonntag, 15 Uhr,— diesjährigen UAnfan nehmen liegt nunmehr vor und umfaßt insgeſam 7 Aufführungen. Heinrich Gtreckers farbiges “ Aennchen von Tharau“ wird den —◻1 bitben und— 1 inſen elfmal— jeweilz nachmittags am 28., 29., 31. Mai, 45 4,., 18. Juni am 2. und 9. Fuli ſöwie am 6. und 20. Augüſt geſpieli werden. Der 17 Doruz ein Sonntag, bringt eine ein⸗ malige Fe enſpf dieſes beſchwinaten Werkes. Rudolf 8 auſpiel Jenatſch“ ge⸗ echsmal— am 3. und 10, Jun! owie am 22, Juli, ſeweils abends zur Aufführung. m 16. un„Juli ſowie am 13. Auguſt wird da Stück jeweils K achmittag Geserz Als drittes Werk erſcheint Carl Maria von Webers große roman⸗ tiſche Oper„Der Freiſchütz“— im 30f3 zehn⸗ d „ 15, un Suit ſwie am., 12., 19. und 26. Auguſt. Ehrenringe für Frontdichter Rahmen der Reichstagung der NS⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung, die vom 9„bis 19. Juni in Northheim ſtattfindet und etwa 9000 Taaunasteilnehmer verei⸗ nigen wird, wird u. a, auch die Verleihung der Ehren⸗ ringe für die Frontdichter durch den Reichskriegs⸗ opferführer Oberlindober vorgenommen werden. An dieſem Tage wird auch das Feſtſpiel„Die Fahne ruft“ von Dr. Braak in Szene gehen. rra Heme-Geiſe, —— Mittelpunkt der Gedanken aller ls Soliſten —————— ————— Stüdti tag ſäle: tag batti Planet proje und Palmet bis 1 Stüvtiſ Stüptiſe Freit, rung: Stüptiſ⸗ nenböoͤ Dien⸗ Uhr. Tierpar bruch Flughat huſter 1471 A 1506 C. 1935 D Wᷣ̃ Noch gekomm male u lich ung ſentliche Rut 2275⁴ ohen armli zeichnet, ſchieden land ä Währen ches ze vermoch im Kal 959 Mit ten au · der ieſe ten, ilie gen ein. en Hei⸗ icht 00 und nan zu⸗ iuch zuf⸗ der⸗ war ſetzt der luf⸗ und die zen, mal ſich Sge⸗ ickte nd⸗ zu die⸗ tige ich hef⸗ den ſei⸗ zier ler⸗ den, auf ller die der gen hin⸗ zen. fer⸗ eim rei⸗ ren⸗ egs⸗ hne —————— „hakenkreuzbanner“ Sonntag, mai 1030 OOas iꝛst gouto(o5 2 Sonntag, 21. Mai: Nationaltheater:„Cavallexia ruſticana“, Oper von und„Der Bafazzo“, Opet von Leon⸗ e RNeues Theater: Für die Katz“, Komödte von Hinrichs Wlanetarium: Lichtbildervorträa:„Die X des ens“. an Ausſtellung:„Japaniſche Gebrauchsgegen⸗ K 5 an e oſſenhaſ laſtkaffee Zudeold, Café Wien, Weinhaäus Hütte Grinzing⸗ Tanz:'s Holztiſtt im Mannbeimer Hof, Varrhotel, e n. obahnga„Rennwieſengaſt⸗ fttte, Fluigbafengaftffakte n Ständige Darbietungen: Stüdtiſche Kunſthane, Moltteſtraße 9: Dienstag bis Sng 10—13. 15—17 Uhr, Leſefgal: Fienstag bi reitag 10—13. 17 amdlag 10—19-18-105 Sonniag—13. Sferunh: Rach Afier— 5 gefammekte Theatermuſeum, k 7, 20 Montaa dis Sonntag 10 vis 13, 15—17 Ubr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Lal ⸗ bergzeit. Stüvtiſche Schloßbucherei: Austethe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr: Samstag 11—13 Uor Leſe ⸗ ſäle: Montag bis Freitag—13 15—19 Uhr: Sams⸗ tag—13 Uhr. Gedächtnisausſtellungen für Giam⸗ battiſta Bodont und Joh. Gottlieb Fichte Planetartum im Luiſenpart;: Vorführung des Stern⸗ profektors: Montag bis Freitag 16 Uhr: Sonntag 16 und 17 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Montag bis Samstag.30 bis 17 Uuhr: Sonntag—12, 14—17.30 Uhr. Stüvtiſche Voltsbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr: Dienstag und Donnerstag 10.30—12.30 Uhr; Mittwoch,—1 16 bis 19 Uhr. Jugendausleihe: Dienstag 14—17 Uhr; Donnerstag 16—19 Uhr Leſeſaal: Mont b18 Samstag 11—13 Uhr; Montag bis Freitag 16.30—21 er· posten fnmler- betlen wiasene. 1300700.40 160/100.90 Speci.(1. 7 Uhr.— Zweigſtene Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag Freitag 16—19 Uhr, Mittwoch 16—20 Uhr. — JFugendbücherei, k 7, 46: Dienstag, Donnerstag 16—20 Uhr; Freitag 15—19 Udr Kinderleſebhate: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 15—19 Uhr. Stüdtiſche Muſikbücherel, L 2, 9: Auslerhe: Dienstag. Freitag 10—13, 16—19 Uhr. Schallplattenvorfüh⸗ rung: Donnerstag 10—16 Uhr. Stüvtiſches Halenbad, U 3, 1: Schwimmbäder, Wan⸗ nenbäder Speztalbäder: Montag 16—20 Uhr; bis Samstag 10—20 Uhr: Sonntag—12 Uhr. Tierpark im Käfertater Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughafen; Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch ⸗ huſtenflüge. KRundfunk⸗Programm Sonntag, 21. Mai: Stuttgart:.00 Sonntag⸗Frühton zert; .00 Wa Rereene en, erge Vauer, 50 Zroh, Meifen fhi.30, Morgenftandchen; 00 Frohe Weiſen:.30 Reichsſendung: Motgen⸗ feier ſum Muttertag: 10.10 Mozaxt: Streichguartett G⸗dur; 10.30„Herz und? lege. örſolge über das Spymbol der NSu: 11.00 Deutſche Lleder: 11.30 „Das Neuweierer Schloß; 12.00 und 12.15 Konzert; dazwiſchen: Berichte vom Eifelrennen auf dem Nür⸗ burgring:; 15.30 Meiſter des Tangos: 15.45 Lieder zum Muttertag; 16.00 Muſik zum Sonnta nachmit⸗ tag; 18.00„Die Chronit der Grafen von Zimmern“. Auf den Epuren des Mittelalters in Schwahen; —4·— 5——— ie es eu ällt“; 22. a en, Wetter⸗ un Sportbericht: 2230 Sen 233.05 Feſtlonzert an⸗ läßlich der Internationalen ſſerkunſtausſtelluna in Lüttich: 24.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.00 Hafenkonzert;.00 Wetterbe⸗ richt, Kleine Melodie;.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen; 10.00 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel; 14 Großkundgebung des deutſchen ndwerks: 12.15 bis 15,00 na 15.00 we⸗ diſche Studentenlieder: 15.30 Am Rande der Dorf⸗ ſtraße: 16.00 Von den Reichsmu 50 n Düffel⸗ dorf; Kulturpolitiſche Kundgebung: 18. 5 Dob⸗ rindt ſpielt; 19.30; 00 Ein⸗ führung in die folgende Sendung: 20.10 Von den Reichsmuſiktggen: Neunte Sinfonie von Ludwia van Beethoven; 21.20 Zum Muttertag: Die große Liebe der Maria Rugg: 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und 22.20 Eine kleine Rachtmuſik: 23.00 Tanz am Sonntag. Dalen für den 21. Mai 1471 Albrecht Dürer in Nürnberg geboren. 1506 Chriſtoph Kolumbus in Valladolid geſt. 1527 König Philipp II. von Spanien in Valla⸗ dolid geb. 1817 Der Philoſoph Hermann Lotze in Bautzen geboren. 1925 Einweihung des Hauſes des Deutſchtums in Stuttgart. 1935 Deutſches Wehrgeſetz. Neidlos zugegeben: ein fabelhaftes Kleid Mannheimer Damenſchneiderhandwerk genießt guten Ruf/ Ein Blick in eine eigenſchöpferiſche Werkſtätte „Ja, ſagen Sie, llebe Freundin, wo haben Sie nurdieſes entzückende Kleid ſeriſh,“ Miener ſicherli iener Modell!?“ „Sie irren, Teu⸗ erſte— ſeit einiger Zeit bin ich darauf⸗ gekommen, daß man auch in Mannheim Modellkleider 11 machen verſteht. Und wie mir nicht nur Ihre freund⸗ liche Bewunderung beſtätigt— mit kaum geringeremErfolg!“ alten Sie, liebe Leſer und beſon⸗ ders Sie, liebe Le⸗ erin, dieſe Unter⸗ altung bitte nicht für eine unange⸗ brachte Uebertrei⸗ —— aus Lokal⸗ patriotismus; es iſt twas i ſchon e dran. Uebrigens bhen wir in nnheim be⸗ kanntlich gar eine Modezeichenakade⸗ mie, die ſich ſehen laſſen kann. Aber wir wollen heute nicht bei der Theo⸗ rie verweilen, ſon⸗ dern in die Praxis hineinſchauen. Dort, wo der be⸗ rufliche Alltag zu Hauſe iſt und männliche oder weibliche Damen⸗ ſchneider in durch⸗ aus eigenſchöpferi⸗ ſcher Weiſe für Frau Mode werten. Frauen zufriedenſtelend anzuziehen iſt be⸗ kanntlich um einiges ſchwieriger als Männer. Wir Männer laſſen uns, wenn nötig, einen neuen Anzug„bauen“, und der unterſcheidet ſich dann von dem anderer Männer gerade noch durch den Stoff, ſeine Farbe, ſein Muſter und ſeine— Güte. In der Form aber haben wir uns auf ganz wenige agangbare Grueidformen feſtgelegt, an venen ſich alle paar Jahre höchſtens einmal eine Kleinigteit wandelt. Bei den Frauen iſt das naturgemäß eine andere Sache. Frauen belleben mehr Anzüge zu beſitzen und weitaus iadividuellere. Und— ſehen Sie— das iſt das Stichwort beim Frauenanzug: Indi⸗ vidnalität immer wieder aufs neue. Das erfordert eben ein weſentlich perſönliche⸗ res Modeſchaffen des Damenſchneiderhand⸗ werks, Wohl gibt es auch hier die bekannten Modeblätter, die ſchon eine umfangreiche Aus⸗ wahl von Modellen herausſtellen. Sich hieran ein Vorbild zu nehmen und danach arbeiten zu laſſen, iſt allerdings auch die am meiſten ver⸗ breitete Art der Auswahl eines neuen Frauen⸗ kleides, wenn man von der mehr ſchematiſchen Vervielfältiaung eines beſonders zweckmäßigen Modells mittels Schnittmuſterbogen oder der nnn abſieht. Das alles ſind mehr oder weniger Fragen des Geldbeutels. Wo dieſe aber nicht ſo ſehr im Vordergruand ſtehen, tritt das individuelle Kleid der gutange⸗ zogenen Frau in den Vordergrund. Selbſt, wenn nach dem Katalog einer anerkaginten Mobeinſtitution ausgeſucht wird, ſo bleibt dem Damenſchneiderhandwerk doch noch ein wenn auch beſchränkter Raum ſchöpferiſchen Nachſchaf⸗ fens. Ob es ſich dabei um ein Koſtüm, ein Vor⸗ mittags⸗, Nachmittags⸗ Abend⸗ oder Sportkleid handelt, Gelegenheit zur Eigenarbeit iſt immer gegeben. Sie fänat beiſpielsweiſe ſchon da an, wo die Schneiderin ein gegebenes Modell auf eine andere Figur nenzuſetzen hat. Beim indi⸗ viduellen Modeſchaffen geht das nun nicht etwa ſo, daß man einfach die einzelnen Teilmaße ver⸗ ringert oder erweitert(was ſehr zum Leid⸗ weſen der etwas weniger oder überhaupt nicht ſchlanken Frauen häufiger der Fall zu ſein pflegt), So einfach iſt das nicht. Denn ſo könn⸗ ten ſich Flächen, die im Grunde für ſchlanke Figuren erdacht und komponiert ſind, ganz un⸗ Wo bleibt das ſchöne Mai⸗Wetter? Unzeitgemäße Temperaturen— und noch heine Beſſerung in Sicht Noch immer dauert die ſchon im April auf⸗ gekommene, für die Jahreszeit gänzlich anor⸗ male und in ihren Auswirkungen außerordent⸗ lich ungünſtige Wetterlage an. Sie iſt im we⸗ ſentlichen durch den—— kalter Luft aus Unitormen erstklassig tür olle Truppenteile. Reichhaltig. Tuchlager 2% Josef EBLE. 5 22734 85e eine Treppe . nördlichen Breiten bei gleichzeitiger armluftzufuhr aus Süd und Südoſt gekenn⸗ zeichnet, wobei das Zuſammentreffen der ver⸗ ſchieden temperierten Luftmaſſen über Deutſch⸗ land äußerſt unbeſtändiges Wetter bedingt. Während ſich die im Oſten des Rei⸗ ches zeitweiſe bis zum Boden durchzuſetzen vermochte, lag der Weſten faſt ununterbrochen im Kaltluftbereich, ſo daß auch bei uns die Temperaturen meiſt beträchtlich unter dem jahreszeitlichen Durchſchnitt lagen und ge⸗ legentliches nächtliches Aufklaren örtlich ſogar leichte Froſtgeſahr mit ſich brachte. Eine ent⸗ ſcheidende Aenderung iſt vorerſt noch unwahr⸗ ſcheinlich, ſo daß das unbeſtändige und zu kühle Wetter auch über das Wochenende hinaus an⸗ halten dürfte. Die Riederſchläge werden dabei wieder meiſt Schauerform annehmen und teil⸗ weiſe gewittriger Natur ſein. Die Bewölkung wird wechſeln und es werden auch zeitweilige Aufheiterungen nicht fehlen. * Die Ausſichten für Sonntag: Zeitweilig hei⸗ ter, einzelne, zum Teil gewittrige Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen, nachts friſch, Tagestempe⸗ raturen zwiſchen 15 und 20 Grad, veränderliche Winde. und für*++— Zeitweilig aufheiternd, 55 nicht durchaus beſtändig, tagsüber etwas ärmer. Fleißige Hände reihen Stich an Stich— Zu edler Frauen Zierde mühn sie sich. ſchön verbreitern und ſo flüchig wirken, daß da⸗ mit die ganzen anſtrengenden Bemühungen um die ſchlanke Linie umſonſt geweſen ſind. Alſo, ſchon hier muß die Schneiderin von Format mit eigenen Gebanken zu arbeiten be⸗ ginnen. Aus der Stoffart, der Farbe und vem Zweck, dem der Schnitt dienen ſoll, muß ſie mit Hilfe eines eigenen entwickelten Formgefühls Flächen und Linien beeinfluſſen; neue Hülfs⸗ litien werden im Verein mit Applitationen, Zwiſchennähten, Bordüren, Streiſenſtgüf⸗Ein⸗ lagen odet Ausputzeteien dazu herangezogen, Schlanbheit dort vorzutäuſchen, wo es erwünſcht und— ach ſo heiß erſehnt wird. Die umgetehr⸗ ten Fälle ſind natürlich weit ſeltener: hier wer⸗ den breitſtreifige Stoffe und flächenvergrößernde Applikationen und an den entſprechenden Kleid⸗ teilen auch ein wenig Watte ihre Dienſte tun. „pieglein, Spieglein an der Wond— Werd ich die Schönsſe im ganmzen Lond?“ Die richtige modeſchöpferiſche Arbeit aber be⸗ ginnt da, wo die Kundin ins Geſchäft kommt und ein Kleio wünſcht, das einmalig ſſtt. Solche Kundinnen— und jedes bebeutendere Damenſchneidergeſchäft hat davon einen Stamm — kommen mit dem mehr oder weniger ausge⸗ ſprochenen Vertrauen zu ihrer Schneiderin, hier bas zu bekommen, was ſie möchten. Dieſes ge⸗ genſeitige Vertrauensverhältnis zwiſchen Kun⸗ din und Schneidergeſchäft geht im Laufe eines zuftiedenſtellenden Zuſammenarbeitens ſchließ⸗ lich ſo weit, daß das Geſchäft die Wünſche ihrer Kundin mit det Zeit von vornherein kennt und ſchon beim Eintauf vamit rechnen kann. Darin ſteckt zwar immerhin ein ganz beſtimmtes Ri⸗ ſio des Geſchüfts, aber die Grundlage jedes Ge⸗ ſchäftes iſt ja ſchließlich das Vertrauesisverhält⸗ nis zwiſchen Verkäufer und Käufer. Nun beginnt die erſte Arbeit im Zuge der eigenen Kleidſchöpfung. Vielfach nehmen Da⸗ menſchneiderinnen ihren Kundinnen beim er⸗ ſten Beſuch Maß. Dieſe Maße übertragen ſie auf Papiet, aus dem dann die Grundform ausge⸗ ſchnitten und auf den Kleidſtoff übertragen wird. Um die Maße nachher au dem Papiet zut tat⸗ fächlichen Körperform der Kundin vetbinden zu Gegen Ungeziefer GUPREX 20 cem AM—½0 50 com RM—8, 100 cem RAI 159 In Apofheken und Drogerien erhälilich. können, braucht man zum mindeſten zeichneri⸗ ſches Talent. Bei beſonders ernſthaften Mode⸗ ſchöpſerinnen geht der Beſuch einer Modezei⸗ chenakademie voraus. Eine andere iudividuelle Art des erſten Maßnehmens geſchieht durch has Abſtecken mit Neſſelſtoff, deſſen Einzelmaße auf Papier übertragen werden; von hier aus gelan⸗ 5 die ausgeſchnittenen Einzelformen auf den leioſtoff. Die Papierformen werden aufhe⸗ wahrt, denn ſie bilden ja aun die ein für alle⸗ mal feſtgelegte Grundform der Kundin, und nur dann und wann brauchen kleine Umfang⸗ verängerungen nachgemeſſen und kortigtert wer⸗ den. Große Damenſchneidetateliers gehen hier⸗ bei noch einen Schritt weiter und ſektigen von jeder Stammkundin eine gefonderte Modell⸗ büſte an, bei der auf den Neſſelſtoffgrund Pa⸗ pier verklebt wird; von dieſer Grundform wird dann entſprechend„gegoſſen“, vielmehr eine Mooellbüſte ausgeſtoyft. Alle dieſe Wege er⸗ ſparen Anprobearbeiten, ſo daß ſich die Anpro⸗ ben auf ein Minimum beſchränten koͤnnen, was 4 3 — ðVi————— ———————— ——————————— 4— * „hHakenkreuzbanner'“ Sonntag, 21. Mai 1939 beſonders dann ins Gewicht fällt, wenn die Kundin von auswärts iſt. Vom Maßnehmen an nimmt die Eigen⸗ arbeit der Schneiderin ihren Lauf. Denn ſchon die Auswahl des Stoffes und der Form⸗ linien des Kleides muß mit der Figur der Kun⸗ din in Einklang gebracht werden. Das iſt nicht allein eine Frage des guten Geſchmacks, ſondern darüber hinaus eines beſonders entwickelten Formn⸗ und Linienempfindens. Selbſtverſtändlich ſpielt auch die Auswahl des Stoffenuſters eine große Rolle, und auch dieſe Beratung der Schnei⸗ derin ſtützt ſich auf handwerkskünſtleriſche Eigen⸗ ſchaften der Schneiderin. Hat ſie ſich das Ver⸗ trauen ihrer anſpruchsvollen Kundin einmal erworben, ſo kann ſie frei ſchaffen. Da mag ein Dülleinſatz oder eine Applitation in Blumen⸗, Blätter⸗ oder Rankenform an der rechten Stelle nicht nur figurverbeſſernd wirken, ſondern ge⸗ radezu ein kücſtleriſches Ornament darſtellen. Gürtelarbeiten, aus eigener Fantaſie geſchaffen, können Form, Schnitt und Farbwirkung des neuen Kleides oftmals in vorher ungeahntem Maße heben, dem Kleid einen gans eigenen Gharakter verleihen, und nicht weniger bedeut⸗ ſam hierfür ſind die Ausputzarbeiten am Kra⸗ gen, am Aermel, auf dem Rücken oder der Bruſt, ſeien es Muſchelfalben, Rüſchen, lichte Einſätze, Pliſſierungen, Drapierungen aus Stickerei oder was es auf dieſem Gebiet ſonſt alles gibt. * Hierin zeigt ſich die Meiſterin der Mode⸗ ſchöpfung. In eigener Gedankenarbeit formt ſie den Stoff, geſtaltet ſie aus Figur, Stoffenuſter, Farbe und Linienführung eine Eigenkompoſi⸗ tion, die ganz auf das Weſen ihrer Trägerin abgeſtimmt iſt. Und das iſt ſchließlich das Höchſte in der Kleidkultur. Wenn richtig anzu⸗ ziehen einem geflügelten Wort nach eine Kunſt iſt, dann iſt die modeſchöpferiſche Schneiderin nicht weniger auch eine Kunſthandwerkerin. Mannheims eigenſchöpferiſches Damenſchnei⸗ derhandwerk aber iſt— wie wir uns durch Rundfrage bei den maßgebenden Stellen er⸗ kundigten— weit über die Grenzen unſerer Stadt hinaus bekannt. Mannheim iſt hierin zweifellos für ganz Baden führend, ja bis hinüber in die Saarpfalz und ins Hinterland der Bergſtraßegegend. Nach Mannheim kom⸗ men anſpruchsvolle Kundinnen aus vielen ha⸗ diſchen, ſaarpfälziſchen und heſſiſchen Städten, von Freibura bis Saarbrücken und noch weiter. Und nicht ſelten laſſen ſich verwöhnte Kundin⸗ nen, die in andere Reichsgaue oder gar nach dem Ausland verzogen ſind, nach wie vor ihre Kleider in einer Mannheimer Damenſchneider⸗ ſwerkſtatt anfertigen, ohne draußen nach der un⸗ angenehanen Seite abzuſtechen— ganz im Ge⸗ genteil! Und das will gewiß etwas heißen. u Welche Alpenſtraßen ſind befahrbar? Im Wochenbericht der DDAC-Gaunebenſtelle Mannheim wird folgender Verkehrsnachweis über die Alpenſtraßen gegeben: Deutſches Reich. Noch geſperrt: Groß⸗ lockner. Die Großglocknerſtraße wird voraus⸗ ſichtlich zu Pfingſten für den Verkehr frei⸗ gegeben, falls nicht ungewöhnlich ſchlechte Wit⸗ terungsverhältniſſe die Räumung der Scheitel⸗ ſtrecke verhindern ſollten. Die Achentalſtraße iſt bis auf weiteres auf der Strecke Haſelbach bis ——————— fir Büro u. Hrivat 1 errahmungen 2 5 mit elektr. Beirieb„MKEPP„24 Hotel Seehof an Werktagen von 10 bis 16 Uhr für jeden Verkehr geſperrt. Sämtliche übrigen —4 8 Alpenpäſſe ſind ohne Ketten befahr⸗ ar Schweiz. Noch geſperrt: Albula, Bernina, Flüela, Furka, Grimſel, Großer St. Bernhard, lauſen, Lukmanier, Oberalp, Pillon, St. Bern⸗ hardin, St. Gotthard, Simplon, Splügen, Um⸗ brail. Ferner iſt die von Lugano zum Comer⸗ ſee führende Gandriaſtraße bis auf weiteres geſperrt. Der St. Gotthard wird vorausſicht⸗ lich zu Pfingſten für den Verkehr freigegeben. Sämtliche übrigen Alpenpäſſe ſind ohne Ketten befahrbar. Italien. Noch geſperrt: Carlomagno, Cereda, Falzarego, Gavia, Grödnerjoch, Jaufen, Kreuzberg, Pennſerjoch, Pordoi, Sella, Stilfſer⸗ joch. Sämtliche übrigen italieniſchen Alpen⸗ päſſe ſind ohne Ketten befahrbar. Das Techniſche Rathaus wächſt Allmählich nimmt das Techniſche Rathaus in E 5 doch Formen an, die erkennen laſſen, wie dieſes für unſere Stadt ſo markante Gebäude ausſehen wird. Im großen und ganzen ſind die Außenarbeiten abgeſchloſſen; wuchtig wir⸗ ken die langgeſtreckten Fronten aus weißem Sandſtein. In den letzten Tagen haben die Ein Blick auf das neue Technische Rathaus von der Straße zwischen E 5 und E 6. Dachdecker ihre Arbeit vollendet und die ziem⸗ lich flach gehaltenen Dächer mit Schiefer einge⸗ deckt. So konnten jetzt auch die Baugerüſte ver⸗ ſchwinden, die es bis jetzt unmöglich gemacht hatten, einen freien Blick auf das Bauwerk werfen zu können. Aufn.: Jütte(2) So wuchtig sieht die nach G 5 zugekehrte Front des neuen Technischen Rathauses aus. Kindererziehung iſt Kunſt ⸗ nicht Dreſſur Ein Vortrag im Reichsbund der Kinderreichen Elternhaus und Schule ſind die zwei Wel⸗ ten, die das Kind formen und es maßgebend bilden. Es ſoll, damit es ſich ſpäter im Le⸗ ben zurechtfindet und ſich beim Kampf ums Daſein durchſetzt, in harte Zucht genommen werden, neben der aber auch die alles verſte⸗ hende Güte von Eltern und Erzieher einher⸗ geht. Und wenn das Kind, das ja viel mehr als der Erwachſene ſieht und ahnt, weiß, daß es im Elternhaus„Tuchfühlung“ hat, dann . Frage der Erziehung eigentlich ſchon gelöſt. In einem nahezu zweiſtündigen Vortrag ſprach am Freitagabend auf Einladung des Kreisverbandes Mannheim des Reichsbundes der Kinderreichen im„Kaufmannsheim“ Prof. Kiefer(Heidelberg) über das Thema„Das Kind im Elternhaus und in der Schule“. Die hochintereſſanten Ausführungen des Redners, eines bekannten Pädagogen, der ſelbſt aus einer kinderreichen Familie ſtammt, hätten eine weit größere Zuhörerzahl ver⸗ ient. Prof. Kiefer behandelte in ſeinem Vortrag das durchſchnittlich begabte Kind im Alter von ſechs bis zwölf Jahren. Wer ſelbſt mehrere Kinder hat, weiß, daß ſeine Buben und Mädel ihm nicht nur Sorgen bereiten, ſondern auch viel Freude. Und beides brauchen die Eltern: ſowohl das Schwere wie auch das Sonnige. Seit mehr als 20 Jahren ſteht der Redner im Dienſte der deutſchen Jugenderziehung; er hat es gelernt, Menſchen zu führen, Kinder zu er⸗ ziehen und ſie verſtehen lernen. Erziehen iſt nichts anderes als eine große Kunſt; wer Kin⸗ der liebt und mit ihnen umzugehen weiß, hat bei ſeiner ſchweren Aufgabe ſchon weit we⸗ niger Schwierigkeiten zu überwinden als ein Menſch, der in keiner Situation in ein Kind hineinſehen kann und ſein Vertrauen zu ge⸗ winnen verſteht. Der Vortragende zeichnete im erſten Teil das Ertern haus als ſeeliſche Heieat des Kin⸗ Mit dem KdF-Wagen auf den Reichsautobahnen in den Lenz Nun locken wieder die frühlingsfrohen Tage in die Ferne. Mit dem KdF-Wagen, der Meister- leistung der Autoindustrie, kommt man schnell auf den herrlichen Reichsautobahnen in die schöne Landschaft hinein, die jetzt im Blütensc hmuck prangt.(Presseamt der DAF—Scherl-M) des. Jede menſchliche Seele muß einen Nähr⸗ boden haben. Iſt er aut, dann wird das Kind trotz aller äußeren Einflüſſe ſpäter ſeinen Weg gehen, vorausgeſetzt, daß auch die Erbanlagen nicht ſchlecht ſind. Es iſt ja ſo vieles, was die Eltern ihrem Kind an Lebenswerten mitgeben können. Geld zählt in den wenigſten Fällen da⸗ zu. Der aroße Geldbeutel des Vaters macht aus einem Nichtsnutz noch lange keinen tüchtigen Kerl. Vor allem iſt es die Erziehung zum Schönen, die dem Kinde nicht vorenthalten werden darf, dazu kommt, daß man ſein Kind zum Wahren erzieht und dabei möglichſt ſelbſt mit gutem Beiſpiel vorangeht. Wean die Eltern lügen uenid ſchwindeln, brauchen ſie ſich nicht zu wundern, wenn das hellhörige, emp⸗ findſaane Kind daraus ſeine Lehren zieht. Und drittens gilt es, ſein Kind zum Guten zu er⸗ ziehen, keinen Egoiſten aus ihm zu machen, der rückſichtslos die Ellbogen gebraucht. Das Kind ſoll auch nicht untätig herumſitzen, es ſoll ba⸗ ſtelun, muſizieren, ſpielen. Es lernt dabei, ſich unterzuordnen und doch dabei einen eigenen Willen zu haben. Wir wollen ja keine„dreſſter⸗ ten“ Kinder aufziehen, ſondern Buben und Mä⸗ del, die einen eigenen Willen und manchmal auch einen ſogenannten Dickkopf haben. In der letzten halben Stunde plauderte dann Prof. Kiefer über das Kind in der S ch ule und die vielfältigen Aufgaben, die einem verſtänd⸗ nisvollen Lehrer und Erzieher hier zu löſen bleiben. Nur wer Kinder wirklich lieb hat, wer die kindliche Seele verſteht, wird ſich mit Erfolg durchſetzen können und das Vertrauen ſeiner Schützlinge erringen. Hat er das— dann iſt faſt alles gewoanen. Starker Beifall der Zuhörer dankte dem Red⸗ ner für ſeine von Herzen kommenden Worte. Die Entlohnung von Stenotupiſtinnen Die vielbeachtete Anordnung über die Ent⸗ lohnung von neu eingeſtellten Stenotypiſtinnen vom 15. April 1939 hat e araber geworfen. Beſonders blieben Zweifel darüber, ob Gehaltserhöhungen auf Grund dieſer An⸗ ordnung Abſchnitt 1 Ziff. 2, Satz 3, dem Treu⸗ händer der Arbeit auch dann mitzuteilen ſeien, wenn es ſich nicht um neue eingeſtellte Steno⸗ typiſtinnen handelt. Hierzu wird jetzt in den vom Reichstreuhänder herausgegebenen amt⸗ lichen Mitteilungen feſtgeſtellt, daß die Anord⸗ ſt watten machen o * kKopfzerbrechen, 5 weil Sie den perꝛõnli· chen Geschmack ver- treten z0cllen. im Rah- men der neuen Mode- farben Blau, Rot und Braun bieten wir eine Auswiahl, die auch Sie zufriedenstellen wird. 4Cdlich rtintt nesstr P 6, 22 rerntut 26771 Fok alOSDννι nung ſich nur auf Stenotypiſtinnen, Sekretärin⸗ nen und Maſchinenſchreiberinnen erſtreckt, die während der Dauer der Gültigkeit der Anord⸗ nung in einen Betrieb neu eingeſtellt worden ſind. Alle anderen Stenotypiſtinnen, Sekretärin⸗ nen und Maſchinenſchreiberinnen werden von der Anordnung nicht betroffen. Für dieſe gel⸗ ten daher lediglich die Beſtimmungen der All⸗ gemeinen Anordnung zur Ueberwachung der be⸗ trieblichen Arbeitsbedingungen, zur Verhinde⸗ rung des Arbeitsvertragsbruchs und der Ab⸗ werbung vom 15. April 1939. Kleine Mannheimer Stadtchronik Silberne Hochzeit. Karl Wendel Veitz; Waldshüterſtraße 14, feierte am Samstag mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Hartmann das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar gelten unſere Glück⸗ und Segenswünſche. 40jähriges Ehejubiläum. Der Kriminalkom⸗ miſſar i. R. Nikolaus Lauer, Mannheim⸗ —17 konnte am Samstag mit ſeiner hefrau das 2Düe Ehejubiläum begehen. Wir gratulieren dem Ehepaar herzlich und wünſchen ihm alles Gute für die Zukunft. Geſchäftsjubiläum. Der Dentiſt Leopold Bauer, Schwetzinger Straße 166, konnte am 20. Mai auf eine 30jährige Praxis zurück⸗ blicken. Wir gratulieren. Stricker beteiligt ſich. Das Nationalſoziali⸗ ſtiſche ien K am 21. Mai den Oſtlandflug durch, deſſen Ausgangshaſen Danzig und deſſen Ziel Flughafen Königsberg iſt Zugelaſſen ſind Flugzeugführer aus den Reihen des NS⸗Fliegerkorps und der Luft⸗ woffe. Aus dem Bereich der NS§Fa⸗Gruppe 16(Südweſt) beteiligt ſich der Schulführer der Flugzeug⸗Führerſchule Karlsruhe, NSſFöl⸗ Oberführer eyband mit ſeinem Orter Stricker(Mannheim). Sie fliegen beim Oſtlandflug eine Klemm 35. Wir wünſchen einen guten Erfolg. Muſik im Krankenhaus. Die Stadtkapelle Hok⸗ kenheim unter Leitung ihres Dirigenten Schnei⸗ der brachte am Himmelfahrtstag den im Städt. Krankenhaus annheim befindlichen Politi⸗ ſchen Leitern der NSDaAp, die ſeinerzeit im Dienſt einen Autounfall erlitten hatten, eine muſikaliſche Darbietung. Kleintierzüchter⸗Verſammlung. In der Hauptverſammlung des Kleintierzuchwereins „Einigkeit“ Schwetzingerſtadt ſtellte der Jah⸗ resbericht tatkräftige Mithilfe an der Erfül⸗ lung des Vierjahresplanes feſt. Beſonders in der Fellverwertung, der Leiſtung des Geflü⸗ gels und der Raſſekaninchenzucht waren ſehr gute Erfolge zu verzeichnen. Der Arbeitsplan für das neue Geſchäftsjahr ſieht eine Jung⸗ tierſchau auf dem Zuchtplatz in der Fahrlach⸗ ſtraße am 8. und 9. Juli vor, ferner eine Lo⸗ kalausſtellung am 15. Oktober im„Zähringer Löwen“. Innerhalb des Vorſtandes wurde eine „Verjüngung“ vorgenommen. Im Nationaltheater erſcheinen am Sonntag⸗ abend die beiden Opern„Cavallerig ruſticana“ von Mascagni und„Der Bajazzo“ von Leon⸗ cavallo auf dem Spielplan. Unter der muſika⸗ liſchen Leitung von Ernſt Cremer und unter der Spielleitung von Wilhelm Trieloff ſingen in„Cavalleria ruſtioana“ Roſe Huſzka(San⸗ tuzza), Erika Schmidt(Lola), Irene Ziegler (Lucia), Lutz⸗Walter Miller(Turridu) und Wilhelm Trieloff(Alfio). In der Oper„Ba⸗ jazzo“ ſind beſchäftigt: Guſſa Heiken(Nedda), Erich Hallſtroem(Canio), Hans Schweska (Tonio), Theo Lienhard(Silvio). Den Beppo ingt Theo Herrmann von den Städtiſchen ühnen Frankfurt a. M. als Gaſt. „Das Land des Lächelns“ kommt! Am Pfingſtſonntag wird im Nationaltheater Ver⸗ dis Oper„Aida“, am Pfingſtmontag zum erſten Male die Operette„Das Land des Lä⸗ chelws“ von Franz Lehar gegeben. Die Mütterehrung der Ortsgruppe Stroh⸗ markt findet am Sonntag nicht um 11 Uhr, ſondern erſt um 15 Uhr im Caſino ſtatt. Friedrichsfelder Wochenbrief Am kommenden Montag die Gaufilm⸗ ſtelle Baden den Kulturfilm„Deutſches Land in Afrika“ nebſt dem Sudetenfilm„Schickſals⸗ wende“ im hieſigen Palaſtkino zur Vorführung. Dieſer Film erhielt das Prädikat„Staatspoli⸗ tiſch wertvoll und volksbildend“. Die Karten⸗ ausgabe durch die Organe der Partei und an der Abendkaſſe. Am 4 der deutſchen Mutter erfolgt im Adlerſaal die Ueberreichung des Ehren⸗ kreuzes an die über 60 Jahre alten kinderrei⸗ chen hieſigen Mütter. Alle kinderreichen Müt⸗ ter werden deshalb gebeten, um 14.30 Uhr ihre Plätze einzunehmen. Vorxträge und Vorführun⸗ gen laſſen Stunden fröhlichen Zuſammenſeins und ungezwungener Unterhaltung erwarten. Die Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft eGmbh. hielt im Gaſthaus„Zum Pflug“ ihre Generalverſammlung ab. In allen Punkten wurde Uebereinſtimmung erzielt. Als letzte und Abſchiedsvorſtellung für die Spielzeit 1938/9 bringt die Bad. Bühne am 24. Mai ein köſtliches Luſtſpiel mit feſſelnder und intereſſanter Handlung„Was den Damen gefällt“. Es iſt eine Bearbeitung der berühm⸗ —— Komödie„Frauenkampf“ von Scribe. „Beilagenhinweis. Einem Teil unſerer heu⸗ tigen Ausgabe liegt ein Proſpekt der Firma Gebr. Braun, Mannheim, K 1,—3, bei. Wir bitten unſere Leſer um Beachtung. — — „HBaken! Zi 2 * Land und Strau der Reben dem Blätte hinaus in Brunnen p die Dorfju— einem alter in der Geſe ſpielte und und Eigena Weindorf Denkmalſch ſeiner unve Wir meine Das Lan Friedens b von Jahrh Schutt und neuernden hundert wi gedüngt, u Tribut an die fernſter Gräber ge Weltepocher aus dieſen dieſes Lan Doch wi Von Rebei Rhodt in wohl, der ment. Von ſtand oder Krankheilod bald wieder Machen Sie 350 Hektar mit zu der den. Gern⸗ Winzer, il Traminern daß die ſta die größte daß hier pfropft we gebiet ihre Der W Rolle in 772 durch ſtierte die Römerzeit. dingte ih Von 1300 giſch. Ein tes Schre Rhodter 2 der an de Köln hin Rhodter 3 (Traminer „L W Regentri um das 2 Neckar. S berg ſein dieſe in d tete Stadt der Himn zu Tauſe Schönheit Dabei ben nem vo marchplatz friſchen Heiligenbe wanderſel von dem a ter in die zutiefſt er ſteht, ſteht Der Ku Saiſon m pilgern at Gärten d dort drau baukomple Landſchaf. demnächſt Im alle ſteht die ſter Dr. N herrenſitzu über die Heidelber der Wirt müſſen ja angekünd Pläne wi⸗ in das In Bereitſtell Geländes richtung Volkswoh 1939 —— i, ſich genen eſſier⸗ d Mä⸗ ichmal dann e und ſtänd⸗ löſen t, wer Erfolg ſeiner iſt faſt Redd⸗ te. etärin⸗ n von ſe gel ⸗ er All⸗ der be⸗ hinde⸗ er Ab⸗ ik —— ingen (San⸗ Ziegler und „Ba⸗ tedda), Beppo tiſchen Am r Ver⸗ zum es Lã⸗ Stroh · 338 rief unkten ür die ne am ſelnder damen rühm⸗ f“ von r heu⸗ Firma i. Wir „hakenkreuzbanner' Blich übers Cand ————* Ziei Orte ſür Pfälzer Wein getuuschit Die Badeorte Altensteig und Liebenꝛell brachten„Traminer“ von Rhodt an der sonnigen Haardt * Landau, 20. Mai. Jetzt, da wieder Baum und Strauch im ewig jungen Grün erwacht, der Reben knorrige Arme unter weit ausladen⸗ dem Blätterdach ſich verbergen, zieht es uns hinaus in die trauten ſtillen Dörfer, wo die Brunnen plätſchern und in winkeligen Gaſſen die Dorfjugend ſpielt. Heute ſoll unſer Beſuch einem alten ſchmucken Orte gelten, der einmal in der Geſchichte Badens eine bedeutende Rolle ſpielte und in ſeiner baulichen Erſcheinung und Eigenart ſo einzigartig iſt, daß man dieſes Weindorf vor nicht allzu langer Zeit unter Denkmalſchutz ſtellte, um es für alle Zeiten in ſeiner unverfälſchten Einmaligkeit zu erhalten. Wir meinen Rhodt unter der Rietburg. Das Land, das heute im ſchönſten Segen des Friedens blüht, ſchrieb ſchon Auguſt Becker, von Jahrhundert zu Jahrhundert ſank es in Schutt und Aſche ſeiner eigenen, ſtets ſich er⸗ neuernden Kultur, von Jahrhundert zu Jahr⸗ hundert wurde es mit dem Blute der Völker gedüngt, und in Europa hat kein Volk ſeinen Tribut an Menſchenleichen vevweigert, ja ſelbſt die fernſten Völker Hochaſiens haben hier ihre Gräber gefunden. Schichtenweiſe liegen die Weltepochen unter dieſem Boden begraben, und aus dieſen Gräbern erſteht uns die Geſchichte dieſes Landes. Doch wir wollen nicht allzu weit ausholen. Von Reben und Obſtbäumen umſäumt, liegt Rhodt in fruchtbarer Landſchaft. Ja⸗ wohl, der Wein iſt hier das beſtimmende Mo⸗ ment. Von ihm hängt Glück und Erfolg, Wohl⸗ ſtand oder Sorge ab. Mit einer Rebfläche von bringt raſche Hilfe 4 Togal. Beſeitigt die 4 Gchmerzen, verküͤrzt Krankheitsdauer und ſtellt dadurch die Arbeitsfähigkeit bald wieder her. Keine unangenehmen Nebenwirkungen! Machen Sie ſofort einen Verſuch. In all. Apotb. M.24. 350 Hektar zählt Rhodt unter der Rietburg mit zu den größten deutſchen Weinbaugemein⸗ den. Gerne zeigt man uns den Stolz dieſer Winzer, ihre über zweihundert Jahre alten Traminerweinberge. Dabei erfährt man auch, daß die ſtaatliche Rebveredelungsanſtalt Rhodt die größte ihrer Art in Deutſchland iſt und daß hier jährlich zwei Millionen Reben ge⸗ pfropft werden, die dann im ganzen Anbau⸗ gebiet ihre Verwendung finden. Der Wein ſpielte eine ausſchlaggebende Rolle in der Geſchichte dieſes Dorfes: Seit 772 durch eine Lorſcher Urkunde beſtätigt, exi⸗ ſtierte die Siedlung wahrſcheinlich ſchon zur Römerzeit. Der begehrte Wein leitete und be⸗ dingte ihre vielfach wechſelnden Schickſale. Von 1300 bis 1600 war Rhodt württember⸗ giſch. Ein im Archiv zu Speyer aufbewahr⸗ tes Schreiben aus dieſer Zeit rühmt das Rhodter Wachstum„gelobt vor allem Wein, der an dem langen Gebirge von Baſel bis Köln hin wächſt und wiederum die Krone des Rhodter Weines iſt von lauter Tramunder (Traminer), ſo in der Haſelhecken gewachſen iſt“. Eben wegen dieſes begehrten ſchweren und feurigen Traminerweines erwarb die Markgraf'chaft Baden⸗Durlach das Dorf ge⸗ gen den hohen Tauſchpreis der beiden Bade⸗ orte Altenſteig und Liebenzell im Nagoldtal, in deren Beſitz es von 1603 bis 1801 blieb und ſich prächtig entfaltete. Aus dieſer badiſchen Zeit ſtammen die reichſten Gebäude und die barocke Kirche mit dem badiſchen Allianzwap⸗ pen über dem Portal, das Schlößchen, das Rathaus mit den leider zugeſetzten Lauben und viele Herrſchaftshäuſer. Da der Mark⸗ graf im Dreißigjährigen Krieg Neutralität wahrte und Rhodt zumal abſeits der großen Heerſtraße lag, blieben die Bauwerke von Kriegszerſtörungen ziemlich verſchont. Rhodt iſt eines der ſauberſten Dörfer züberhaupt. Und überall blühen Blumen, rankt ſich die Rebe bis hinein in die kleinſten Häu⸗ ſer, die in tiefer Kellergruft den Wein wie ein Heiligtum hüten. Beſondere Beachtung verdie⸗ nen die ſteinernen Kellerläden, die eine ty⸗ piſche Eigenart des pfälziſchen Winzerhauſes ſind. leichſam als Schutz erhebt ſich über Rhodt die Ruine Rietburg, die im Jahre 1204 erbaut wurde. 1255 ſetzte der berüchtigte Her⸗ mann von Rietburg die deutſche Königin Eli⸗ ſabeth, die Gemahlin Wilhelms von Holland, hier gefangen. Doch wie ſo vielen Burgen brachte auch der Rietburg der Dreißigjährige Krieg ihr Ende. Ehe wir ſcheiden, nehmen wir nochmals ein Glas dieſes feurigen Rhodter Traminers und nehmen mit ihm in uns auf die wechſelvolle Geſchichte der ſonnigen Hänge der Haardt. Ein neues Arbeitslager für die weibliche Jugend Has Schloß Schönfeld hinter Bühlau bei Dresden wird jetzt als Arbeitslager für die weibliche jusend eingerichtett. Temie badiſche meldungen die 12. Wiederſehensfeier der ehem. 2. Komp. A. B. 64 Baden⸗Baden, 20. Mai. In der Bäder⸗ ſtadt Baden⸗Baden trafen ſich am Chriſti Him⸗ melfahrtstag im Saal des Gafthauſes zum „Cäcilienberg“ die ehem, 2/64er zu ihrer tradi⸗ tionellen Wiederſehensfeier. Aus weitentlege⸗ nem Orten unſerer badiſchen Heimat kamen die Kameraden herbeigeeilt, um in frohem Kreiſe einige Stunden der Erinnerung miteinander zu verleben. Kameradſchaftsführer Diſcher⸗Bühl eröffnete die Tagung mit herzlichen Wortegi. „Do man in heidelberg auch ſteht. Wochenbrief aus der Ueckarſtadt/ Die erſte Schloßbeleuchtung des Jahres (Eigener Bericht des,Hakenkreuzbanner“) * Heidelberg, 20. Mai. Regentropfen und Sonnenſtrahlen ſtreiten ſich um das Vorrecht des Maientanzes auf dem Neckar. Sobald die Soeine ſiegt, lacht Heidel⸗ berg ſein glückſtrahlendſtes Lächeln, wie es nur dieſe in den ſchönſterr Mai der Welt eingebet⸗ tete Stadt haben hann. Der letzte Sonntag ueid der Himmelfahrts⸗Wandertag brachten wieder zu Tauſenden„Genießer“ von Heidelbergs Schönheit in die alte Muſenſtadt am Neckar. Dabei bemerkt man überall die Parole„Man⸗ nem vorne“. Die OeEcG. entlädt am Bis⸗ marchplatz halb Mannheim, und froh hallen die friſchen Maienwälder des Königſtuhl und des Heiligenberg wider vom Lachen und Sieigen wanderſeliger Menſchen, die an jedem Fleck, von dem aus ſie hinab⸗ins Neckartal und hinun⸗ ter in die Rheinebene ſchauen, Hölderlins Wort zutiefſt erleben:„Wo man in Heidelberg auch ſteht, ſteht man ſchön.“ Der Kurpfälziſche Tiergarten hat ſeine Saiſon mit großem Erfolg eröffnet. Tauſende pilgern an den Sonaitagen durch Neuenheims Gärten dort hinaus. Impoſant beſtimmt nun dort draußen der klargegliederte große Neu⸗ baukomplex der Chirurgiſchen Klinik das ganze Landſchaftsbild. Das neue Krankenhaus wird demnächſt der Oeffentlichkeit übergeben. * Im allgeneinen Intereſſe der Oeffentlichleit ſteht die große Budgetrede, die Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neinhaus am Dienstaa in der Rats⸗ herrenſitzung hielt, die einen klaren Ueberblick über die wirtſchaftliche Situation der Stadt Heidelberg gibt. Die zahlreichen zur Verſtärkung der Wirtſchaftsbaſis aufgegriffenen Faktoren müſſen ja brennend intereſſieren wie alle andern angekündigten Verwirklichungen lanagebegter Pläne wie: Umſiedlung voar Betrieben in das Induſtriegebiet in der Eppelheimerſtraße, Vereitſtellung von 80000 Quadratmeter neuen Geländes zum Zuzug neuer Induſtrien, Er⸗ richtung einer Kleinſiedlung und 144 Volkswohnungen, Anlage neuer Wohnſtraßen und Parkplätze, Neubau einer Oberrealſchule. Der Bahemhofsneubau iſt ſchoer tatkräftig durch Vorarbeiten zwiſchen Wieblingen und Edingen mit Gleisverlegungen uſw. im Gange. Das neue Friſchwaſſerſchwimmbad ſoll am 1. Auguſt eröffnet werden. Trotz ihrer ſchwierigen finanziellen Lage hat die Stadt Hei⸗ delberg über 1 Million RM. zum Klinitneuban zur Verfügung geſtellt. Zum erſten Male ſind die Reichsfeſtſpiele des vergangenen Jahres auch als würtſchaftlich aktiver Faktor zu werten. * Im Rahmen der ſoenmerlichen Vortragsreihe der Studentenſchaft wurde am Montag der 2. Vortragsabend veraeiſtaltet. bei dem Dr. Fegers über das Thema„Bildende Kunſt in frühdeut⸗ ſcher Zeit“ ſprach.— Ein beſcnderes Ereignis bildete der am Dienstagabend ſtattgefundene „Abend der Univerſität“, in deſſen Mittelpunkt eine zwingende, mitreißende Rede von Miniſter⸗ präſident Köhler ſtand, die die augenblickliche innen⸗ und außenpolitiſche Sitnation Deutſch⸗ lands behandelte und noch'n ondeus auf den Vierjahresplan mit Bezug auf die Südwoſtmark Baden einaing. Zuvor hatte der Rektor, Prof. Schmitthenner, den Senat und die Amtsleiter der Studentenſchaft dem Miniſterpräſidenten vorgeſtellt. * Die Höhepunkte muſikaliſcher Ge⸗ nüſſe reißen in Heidelbera nicht ab. So be⸗ gann die Woche mit einem Konzertobend des Stolz⸗Quartetts in der Schloßkapelle. Ungemein tief vermaa der Rahmen dieſer ſtillen, von Kerzenlicht erhellten Kapelle das Erlebnis muſikaliſcher Darbietungen zu beeindrucken. Der klaſſiſche Muſikabend vermittelte Werke von Dittersdorf, Mozart und Beethoven. Der Him⸗ melfahrtstag ſah in der Stadthalle zum 5. Se⸗ renadenkon zertedes Stödtiſchen Orcheſters unter Leitung von Generalmuſifdirektor Over⸗ hoff, auf deſſen Programm Mozsart, Beethoven und Weber ſtanden, einne aroße Hörergemeinde, war doch der Kammerſänger Helae Roswaenge für dieſen Abend als Soliſt verpflichtet. Der im Felde gefallenen und nach dem Kriege verſtorbenen Kameraden wurde ehrend gedacht. Nach dem Mittageſſen gab Komp.⸗Führer Dei⸗ chelbohrer⸗Achern in ſeiner gewinnenden Art einen Rückblick auf die oft nicht geringen Leiſtungen der Kompagnie, angefangen vom Oberelſaß, Aiſne, Somme bis hinunter in die Sumpfgegenden Flanderns. Kamerad Weſtex⸗ mann⸗Biſchweier feierte die treue Kamerad⸗ ſchaft und dankte allen Kameraden, die an dem Zuſtandekommen dieſer tiefgewurzelten Wie⸗ derfehensfeier mitgewirkt haben. Nach einem hegeiſtert aufgenommenen„Siea⸗Heil!“ auf un⸗ ſeren Führer durch den ehem. Offiz.⸗Stellv. Waiomann⸗Karlsruhe⸗Knielinaen trennten ſich ier ſpäter Abendſtunſde, nachdem noch die Anlagen der Stadt Baden beſichtigt waren, die ehem. Feldkameraden. Ein Toter, drei Schwerverletzte Pforzheim, 20. Mai. An der Autobahn⸗ ausfahrt Pforzheim⸗Weſt an der Wilfer⸗ dinger Straße ereignete ſich ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein mit fünfzehn Perſonen beſetz⸗ ter Kraftwagen, der von Karlsruhe kam, geriet aus der Fahrbahn und ſtürzte die Böſchung hinunter. Der Wagen überſchlug ſich. Dabei wurde ein 19jähriger junger Mann herausge⸗ ſchleudert und tödlich verletzt. Drei weitere In⸗ ſaſſen, ebenfalls junge Männer, erlitten ſchmere Verletzungen am Kopf ſowie Arm⸗ und Rip⸗ penbrüche. Einige andere wurden leichter ver⸗ letzt. Der ums Leben gekommene junge Mann ſtammt aus Stuttgart, ſeine Eltern wohnen in München. Vorzeitliches Steinbeil gefunden Bad Rappenau, 20. Mai. Im Gewann Hofäcker fand der Straßenwart Heinrich Schen⸗ zel auf ſeinem Acker ein vorzeitliches Beil aus Baſalt, nachdem bereits vor Jahren an der gleichen Stelle ein ähnliches Stück entdeckt wor⸗ den war. Der Fund wurde dem Ortsmuſeum überwieſen. ſleues aus Tomperimeim * Lampertheim, 20. Mai. Geſtern fuhr ein überholendes Motorrad auf der Bürſtädter Straße einen Radfahrer an, der links abbiegen wollte und keinerlei Zeichen gegeben hatte. Der Radfahrer, ein älterer Mann, der auf dem Rad noch drei Spargelkörbe transportierte, kam zu Fall und wurde erheblich verletzt Das Fahrrad wurde total zertrümmert.— Zwei Ehepaare feiern dieſer Tage das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Es ſind dies der Land⸗ wirt Phil. Gayer 7 und Frau und der Inva⸗ lide Fakob Färbert und Frau. Der Sohn des letzteren Ehepaares feiert am gleichen Tag grüne Hochzeit. Weltbild(M) Herr Klar hälf sehr quf Scuberkeit und Ordnunqꝗ, denn so spœrt mon Zeit. Er schauf, eh' er zur Arbeit fährt, stets nœoch, ob quch der Hof gekehri. Vor allem aber siehf der Mann sich die Gaorage prüfend an. Es scheinf ihm immer ein Malör. wenn etwas fehlt am Zubehör— Die Klcrs sind kinderlos geblieben, allein die Nachbarn haben sieben. Heuf sfehf nun die Garage offen, worcuf die Sieben lang schon hoffen. Zie spielen Fangen und Versfeck, zie kriechen schnell in jedes Eck, die Katze suchf nach einer Maus, die Kanne sfürzt, das Ol fließt qus! Frau Klar erschrickt nicht gcr zu sehr. Sie denkt: Nun, da muß ATA herl Mit ArA kriegt man alles rein, — Ja, ArA muß im Hause seinl ————— ————— — 3 4 ————— — „Bakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. Mai 1959 Oberrheinische —— 9 9 i—*————— 14. Mai: Chriſtian Friedrich Daniel Schubart, als er von Carl Theodor nach Schwetzin⸗ gen geladen ward, ſchwärmte von dem„Heſpe⸗ ridengarten, in dem abends die wollüſtige Mu⸗ ſik ertönte“ und verſicherte, er habe ſich„auf eine Zauberinſel verſetzt gefühlt, wo alles klang und ſang...“ Die Muſiker, die den Verfaſſer der„Deutſchen Chronik“ ſo ſehr zu entzücken wußten, hatte der Kurfürſt von Mannheim her⸗ überkommen laſſen. Sie gehörten ſeinem be⸗ rühmten Orcheſter an. Wie er Mannheim man⸗ chen Kranz wand, ſo pries er auch Schwetzin⸗ gen beſonders gern, der ſchildergewandte Chri⸗ ſtian Friedrich Daniel, deſſen Geburtstag ſich vor kurzem zum zweihundertſten Male gejährt hat. Nun, die„Zauberinſel“, von der Schu⸗ bart zu berichten wußte, wurde zu neuem Le⸗ ben erweckt! Die Erneuerung des wundervollen Barocktheaterchens und der prächtigen Zirkel⸗ häuſer zählt fraglos zu den kulturellen Groß⸗ taten im Dritten Reich. Wir wollen uns darüber um ſo mehr freuen, als die Welt der Künſte bei uns am Oberrhein durch Schwetzin⸗ gen in ganz hervorragendem Maße bereichert worden iſt. Und wieder iſt es Mannheim, das mit ſeinen Muſikbefliſſenen vor allem die Bühne in Schwetzingen inſtand ſetzt, von ſich reden zu machen! Der wahrhaft feſtliche Abend, deſſen Verlauf das„Hakenkreuzbanner“ aus⸗ führlich gewürdigt hat, mag den badiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Walter Köhler mit hoher Genugtuung erfüllt haben. Strahlte ihm doch aus den Augen aller Beglückten Dank dafür entgegen, daß er das ſo lange bitter vernach⸗ läſſigte Schwetzingen neuem Ruhm zuführte. Wieder wurde wahr, was die große Liſelotte in Erinnerung an Tage der Jugend ſchrieb, Schwetzingen werde jedem, der es genieße, zu einem unverlierbaren Erlebnis. Als Eliſabeth Charlotte, ehe die Prinzeſſin nach Frankreich „verheiratet wurde“, frohe Mädchentage zu Schwetzingen verbrachte, iſt es noch lange nicht zu jenem Glanze emporgeſtiegen geweſen, den ihm Carl Theodor verlieh und der nun, un⸗ ſerer Zeit angeglichen, die nationalſozialiſti⸗ ſche Regierung Badens dem Kulturleben im oberrheiniſchen Gau wieder erſchloſſen hat. 16. Mai. Mit begrüßenswerter Nachdrück⸗ lichkeit bringt ſich das„Oberrheiniſche Muſik⸗ feſt“ in empfehlende Erinnerung, das vom 19. bis zum 21. Mai in Donaueſchingen Mu⸗ ſikfreunde und ⸗liebhaber aus dem Reich mit ſolchen aus dem Elſaß und der Schweiz ver⸗ einigen wird. Dr. Günther Röhrdanz hat im Auftrag des Landeskulturwalters Gan Baden eine Einführungs⸗ und Programm⸗ Schrift in vorzüglicher drucktechniſcher, vom Südweſtdruck beſorgter Geſtaltung herausge⸗ bracht, die in den„Streiflichtern“ um ſo eher lobend erwähnt zu werden verdient, als ſie über ihre Bedeutung für die Veranſtaltung in der regſamen geiſtigen Metropole der Baar hinaus ihren wichtigen Wert beſitzt. In ihr wird nämlich in ſehr ſachkundigen Schilderun⸗ gen die geſchichtliche und gegenwartliche Stel⸗ lung der Welt am Oberrhein im Reich der Mu⸗ ſik umriſſen. Faſt will einen, auch wenn man die Leiſtungen des muſikaliſchen Schaffens ent⸗ lang dem Strom von Konſtanz bis nach Worms einigermaßen kennt, das Erſtaunen überwälti⸗ gen, das den Leſer erfüllt, wenn er ſich von Friedrich Baſer in einer ganz vortreff⸗ lichen Darſtellung über die„klanggewordene Seele des Oberrheins“ unterrichten läßt. Auch hier zeigt ſich übrigens, daß erſt die von dem Erlebnis der landſchaftlichen Gebundenheit her gewonnene Sicht, wie ſie in dieſer vorbildlichen Veröffentlichung(für die man Röhrdanz und ſeinen Mitarbeitern nicht genug Dank ſagen kann) klar und eindrucksreich erſchloſſen wird, uns erkennen macht, wie ſehr wir Grund und Veranlaſſung haben, alles zu tun, im„Land am Oberrhein“ in den weiteſten Kreiſen ſeiner Bevölkerung„oberrheiniſches Lebensbewußt⸗ ſein“ zu wecken und zu vertiefen! Was im be⸗ ſonderen die muſikaliſche Schaffenskraft am Oberrhein angeht, ſo hat Friedrich Baſer recht, wenn er„von einem ungewöhnlichen Reichtum aller denkbaren Muſizierformen“ ſpricht, der „vom lebendig fortwirkenden Volkslied be⸗ ginnt und bis zur Oper und Sinfonie“ führt: „Mag der Sudetendeutſche von allen deutſchen Stämmen der muſikaliſchſte ſein, ſo bleibt doch ein mächtiger Anteil den Franken und Aleman⸗ nen. Beide Stämme ergänzen ſich wundervoll ſeit der Blüte des Alten Reiches und bewähr⸗ ten ſich auch nach wechſelvollſten Schickſalen in unzerſtörbarer kultureller Gemeinſchaft, deren ſchönſter Ausdruck ihre Muſik iſt und bleiben wird: die klingende Seele des Oberrheins“. Jodokus Vydt Die Diphtherie fordert Opfer Heidelberg, 20. Mai. Im hieſigen Kran⸗ kenhaus ſind die Geſchwiſter Toni und Anne⸗ marie Haupt im Alter von 24 und 5½ Jahren an Diphtherie geſtorben. Die Eltern wohnen in Baiertal. Uur noch 12 Gemeinden verſeucht Karlsruhe, 20. Mai. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in einer Gemeinde wieder ausgebrochen und zwar in Mengen, Landkreis Freiburg. Am 16. Mai waren noch 12 Ge⸗ meinden und Vororte Badens verſeucht. —— 1————— kin bewerbepionier des Ichwarzwaldes Anton Rindeſchwender ſchuf im Murgtal frühzeitig Gewerbebetriebe * Gaggenau, 20. Mai. Im induſtrierei⸗ chen und doch gaſtfreundlichen Gaggenau erhebt ſich zwiſchen Straße und Murg ein Denkmal, deſſen Inſchrift verrät, daß das ſchlichte, aber doch würdige Mal im Jahre 1803 vom Kurfürſt (dem ehemaligen Markgraf und ſpäteren Großherzog) Karl Friedrich„dem Stifter des Amalienberges, Befürderer des Landbaus, Ge⸗ werbefleißes und Handels ſeiner Gegend An⸗ ton Rindenſchwender“ dankbaren Sin⸗ nes errichtet wurde. Läßt man den Blick über den Schwarzwaldfluß ſchweifen, ſo ſieht das Auge jenſeits den„Amalienberg“ aufſteigen, der ein ſchönes Landhaus, von weitem Garten Blick auf die Fabrikanlagen Anton Rindeschwenders in Gaggenau umkränzt, trägt. Dieſer Anton Rindeſchwender — ſo, nicht„Rindenſchwender“, hieß der Gag⸗ genauer Oberſchultheiß(1725 bis 1803)— ver⸗ dient um ſo mehr unſere Aufmerkſamkeit, als er ohne Frage einer der entſchloſſenſten und großzügigſten Pioniere des Fabrikweſens im nördlichen Schwarzwald geweſen iſt. Antons Vater war als Tiroler Holz⸗ fäller ins Murgtal gekommen und hatte es nicht leicht gehabt, ſich über Waſſer zu halten. Er heiratete eine Gaggenauerin und wurde in dem umtrieblichen Orte anſäſſig. Der im Ja⸗ nuar 1725 geborene Sohn mußte, kaum zwölf Jahre alt, mit Hand anlegen, den Unterhalt der Familie zu beſtreiten. Schon in jungen Jahren indeſſen zeigte er ſeine ungewöhnliche Anſtelligkeit und Findigkeit. So wurde er zum erſten Kartoffelanpflanzer im Murgtal. Er hatte die Grundbirne im nahen Wüttemberg kennengelernt, wo er als Tagelöhner ſein Brot verdient hatte. Nach dem Tode des Vaters ſteigt der Knecht Anton Rindeſchwender ſchnell zum Oberknecht auf und bald ſchon erwirbt er ſich als Holzein⸗ käufer einer niederländiſchen Firma Geltung und Anſehen. Jetzt beginnt er ſelber und auf eigene Rechnung ſein kaufmänniſches Können, wie ſein gewerbliches Einfühlungsvermögen zu erproben. Der früh Schultheiß, dann Ober⸗ ſchultheiß und endlich Fürſtlicher Oekonomie⸗ rat Gewordene legt Sägewerke, Glashütten, Gipsgruben an. Große Beſitzungen verſteht er zu erwerben. Aber er ſetzt ſeine vielſeitigen Kräfte auch für die Allgemeinheit ein. Er dämmt die Murg ein, baut gute Straßen, me⸗ lioriert bisher nutzlos gebliebenes Gelände. Zu ſeinem Lieblingswerk wird die Urbarma⸗ chung eines ſteinigen Bergvorſprungs, des 5——————** „Hilperts“, den er in ein wahres Zauberreich der Gärtnerei verwandelt. Ein Muſtergut ent⸗ ſteht. Zu Ehren der badiſchen Markgräfin Amalie nennt er dieſe Schöpfung„Amalien⸗ berg“. Im Jahr 1803 geht Anton Rindeſchwen⸗ der heim. Kaum hat er die Augen geſchloſſen, entbrennt zwiſchen den Erben des reichen Mannes hef⸗ tige Fehde. Der Landesfürſt bemüht ſich, den Streit ſchlichten zu laſſen. Er ſchickt als Mittler den in Mannheim anſäſſigen Geheimrat Frei⸗ herrn Dr. von Drais, den Vater des Erfinders der Laufmaſchine, nach Gaggenau. Scheinbar iſt der Friede wiederhergeſtellt. Aber es dauert nicht lang, da beginnt die gegenſeitige Anfein⸗ dung aufs neue. Anton Rindeſchwender war dreimal verehelicht. Zwei Gattinnen hatte ihm Aufn.: O. E. Sutter der Tod entriſſen. Aus allen drei Ehen waren Nachkommen da... Das Glück, das ihrem Va⸗ ter zur Seite ſtand, wollte ſich von den Kin⸗ dern nicht bannen laſſen. Das große Vermögen des reichen Anton Rindeſchwender verwehte ſchon bald in alle Winde... Wohl aber erin⸗ nern viele Bauten in Gaggenau, ſo die der ehe⸗ maligen Glashütte, neben dem Gedenkſtein an den weitſchauenden Gewerbeförderer des Murgtals. Jodokus Vyädt flus der Saorpfalz Bau eines neuen Stadions Schifferſtadt, 20. Mai. Schifferſtadt, be⸗ kannt durch ſeine ſportlichen Könner, ſoll nun ein modernes Stadion erhalten. Wie bei der Gründung des neuen Großſporwereins Bür⸗ germeiſter Schmitt mitteilte, ſind die Vor⸗ arbeiten bereits aufgenommen, ſo daß der Plan in kürzeſter Zeit auch ſeine Verwirkli⸗ chung finden kann. Außer der Anlage eines Stadions iſt gleichzeitig der Bau einer moder⸗ nen Sporthalle beabſichtigt. Dieſe zwei Maß⸗ nahmen werden die Vorausſetzung ſchaffen, daß der Sport hier auf eine ganz breite Grundlage geſtellt werden kann. 700 Jahre Ueẽĩleiningen Grünſtadt, 19. Mai. Burg und Dorf Neuleiningen können in dieſem Jahre auf eine 700jährige Geſchichte zurück⸗ blicken. Der im Schutze des einſt wehrhaften Bergſchloſſes entſtandene Flecken gleichen Na⸗ mens wird bereits 1374 urkundlich als Stadt erwähnt. Mauern, Turm und Tore ſind heute noch zum Teil erhalten. Karl Friedrich III. von Leiningen, Landvogt des Speyergaues und des Weſtrichs, erbaute in den Jahren von 1238 bis 1241 dieſe zweite Stammburg des uralten Geſchlechts, nachdem bei der 1237 er⸗ folgten Schlichtung von Erbſtreitigkeiten des Hauſes die alte Stammburg Leiningen, die ſpäter zum Unterſchied„Altleiningen“ genannt wurde, nicht in ſeinen alleinigen Beſitz gekom⸗ men, ſondern Gemeinſchaftsgut geblieben war Jeuerwachen zum Schutze des Waldes Neuſtadt a. d.., 20. Mai. Um die Wald' brandgefahr, die mit der Wanderzeit alljähr⸗ lich beſonders groß iſt, trotzdem auf ein Mini⸗ mum herabzudrücken, bzw. im Ernſtfall ſofort abwehrbereit zu ſein, hat der Landesfeuer⸗ wehrführer für Bayern, SA-⸗Oberführer Bi⸗ meslehner, der oberſte verantwort⸗ liche Befehlsſtelle für alle Maßnahmen der Feuerlöſchdienſtſicherung der Pfalz iſt, ange⸗ ordnet, daß ab 28. Mai an allen Sonn⸗ und Feiertagen örtliche ei ne F ans ei geſtellt werden muß. Die Wache at aus einem Führer und acht Mann zu beſte⸗ hen. In Landgemeinden, in denen eine geſchloſ⸗ ſene Wache nicht möglich iſt, iſt ein Bereit⸗ ſchaftsdienſt durchzuführen, d. h. die befohlene Wache hat ſich im Ortsbereich aufzuhalten, ſo daß ſie auf Alarmruf ſofort ausrücken kann. flus den lachbargebieten Omnibus mit 120 Sitzplätzen Ulm, 20. Mai. Die Wagen⸗ und Karoſſerie⸗ fabrit Käßbohrer hat nach jahrelangen Er⸗ fahrungen auf dem Gebiet der Großraumwagen zur Perſonenbeförderung ſoeben einen Omnibus fertigeſtellt, der 120 Sitzplätze aufweiſt und bei einer Länge von nahezu 20 Metern als größ⸗ ter Omnibus der Welt anzuſprechen ſein dürfte. Auf den Probefahrten, die in den letzten Tagen in Ulm durchgeführt wurden, erregte das Fabhr⸗ zeug überall berechtigtes Aufſehen. Der Om⸗ nibus iſt für eine Firma in Schleſien gebaut worden. Es handelt ſich um einen Sattel⸗ ſchlepper mit Doppelachſen und Feuerungsausgleich. Ein Kraftwagen, der 55 Wochen parkte Tuttlingen, 20. Mai. Im September vo⸗ rigen Jahres wurde ein noch ſehr aut erhaltenes Auto vor einer Gaſtwirtſchaft in einer Tutt⸗ linger Außenſtraße abgeſtellt und blieb dort in Wind und Wetter den ganzen Winter über ſtehen. Der aus Neu⸗Ulm ſtammende und iai⸗ zwiſchen nach Wien verzogene Beſitzer hatte es wegen eines Schadens an der Hinterachſe auf der Durchfahrt in Tuttlingen im Stich ae⸗ laſſen, und die Bewohner des öſtlichen Stadt⸗ teils hatten ſich an den Anblick des„ewig par⸗ kenden“ Fahrzeuges ſchon ſo ſehr gewöhnt, daß ihnen dieſer Tage beim Paſſieren der Straße plötzlich etwas zu fehlen ſchien. Sie wußten zu⸗ erſt nicht was, aber dann wurde es ihnen klar: das„Auto am Rittergarten“ war weg. Ein Be⸗ auftragter des Beſitzers hatte das Auto, das 35 Wochen lang herrenlos daſtaand und zu einer kleinen„Berühmtheit“ geworden war, abgeholt. 0 23 Mit der Postkutsche in die Mark In Neuruppin wurde die Pferdepersonenpost Neuruppin—Binenwalde, die einzige Pferdepost- linie für Personenverkehr der Mark Branden- burg eröffnet. Weltbild(M) Die Ehrenzeichenträger und Politischen Leiter der Ortsgruppe Schriesheim unternahmen am vergangenen Samstag und Sonntag einen Ka- meradschaftsausflug dem Westwall entlang nach der Ordensburg Vogelsang. Unsere beiden Aufnahmen zeigen die Teilnehmer in Bonn und bei einer Motorbootfahrt am„Deutschen Eck“ bei Koblenz. Aufn.: Nassauer ——— „HBak ——— Nachtri dak— Erhol wird ni menh im prak denen d durchau— laubs n lung i wird me denken k verhältn rung zu uſam erfügu Die 2 ſprechun mend ei immer 1 hat es (in einer 651/38) lich den Freizeite wenn de folgsmat läſſigkeit nämlich enden Verzicht damit ei Raten vi dieſe no— Unternel wenn er mitgliede deren En ende auer g intern Im Zi Tabakkon nale Tab internatit der Inter in Breme Septembe Bremer ind u. Bodarf ft ſchaftſiche Tabakmef Fortſchrit ſchaft zu Feste Der bal Verſichern ein Abkor als ſehr 1 wieſen ha dem badif Recht der Prämient rungsſchu auf Antra ſellſchaft mern für prämie ei zugunſten bflicht geg Die be 1939 von gegen Ze ſchaden 1 Es mu dringend günſtigen Hagelſchad Die große ſchläge au den letzten landwirtſe lichkeit ge: gegen Ha— ſpricht aue und der G delt, ſowo niſſe zu pr gemachten ſede mögli ſchaftlichen Folge bab Die Ge ſtaatlichen ungenüge ter Lan! Staatslei mehr in Verſicher Gemeinden Norddeutſe gen: im ül Mathyſtraf Das und was WPD B waren die faltig und mit Ausna Eingliedert tenlandes ſchäftsverb dem Wunſ nicht verge eianiſſe die ja auch nig vorübhergeh ben. Wenn nikmeldung Außenhand der Grund Großdeutſch Halbprodul und daß ar in die La ſchließen. u die vielfält nehmen mu In dem beitsfront, eigener Erf der Edaa ſtand, oder Außenhand den beſchrär ſeres Erpor dieſem Ged ſonders hin Stärke unſe delshäu beruhte, ver ſätze die 7 mungen und die te menvert Dieſe a b näch ſt ih das heißt ſi lich und ne während ein herein 3 ein⸗ und au lichen Situ⸗ entſtehen, li Mai 1059 er 1237 er⸗ gleiten des ningen, die n“ genannt zeſitz gekom⸗ lieben war waldes n die Wald⸗ zeit alljähr⸗ f ein Mini⸗ iſtfall ſofort andesfeuer⸗ rführer Bi⸗ verantwort⸗ ahmen der iſt, ange⸗ Sonn⸗ und erwehr eine Die Wache nn zu beſte⸗ ine geſchloſ⸗ ein Bereit⸗ ie befohlene zuhalten, ſo en kann. ielen tzen Karoſſerie⸗ langen Er⸗ raumwagen 'n Omnibus ufweiſt und en als größ⸗ ſein dürfte. tzten Tagen e das Fabhr⸗ Der Om⸗ ſien gebaut Sattel⸗ ſen unid n parkte ptember vo⸗ t erhaltenes einer Tutt⸗ lieb dort in zinter über de und in⸗ er hatte es terachſe auf Stich ae⸗ ichen Stadt⸗ „ewig par⸗ wüßhnt, daß der Straße wußten zu⸗ ihnen klar: „O. 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In dem Entwurf eines Arbeits⸗ verhältnisgeſetzes hat daher auch die Akademie für Deutſches Recht für die Urlaubsgewäh⸗ W zur Bedingung gemacht, daß mindeſtens 6 uſammenhängende Tage als Freizeit zur exfügung ſtehen müſſen. Die Akademie iſt dabei nur der bisherigen Mecht⸗ ſprechung der Arbeitsgerichte gefolgt, die übereinſtim⸗ mend eine Urlaubsgewährung in zu kurzen Raten immer wieder als unzuläſſig erklärt haben. So Ain es auch jüngſt wieder das Arbeitsgericht Berlin in einem Urteil vom 14. Dezember 1938— 23 Ca 651/38) für grundſätzlich unzuläſſig erklärt, nachträg⸗ lich den Urlaub auf irgendwelche früher gewährte Freizeiten von kürzerer Dauer 40 verrechnen. Selhſt wenn das auf einen ausdrücklichen Wunſch des Ge⸗ folgsmannes zurückgehe, ſo vermoͤge das dieſe Unzu⸗ läſſigkeit nicht aufzuheben. Der Gefolgsmann könne nämlich nicht auf den ihm zuſtehenden zuſammenhän⸗ enden Urlaub verzichten. Ein ſolcher unwirkſamer zerzicht liege aber vor, wenn der Gefolgsmann ſich damit einverſtanden erklärt, daß ihm der Urlaub in Raten von 1 bis 2 Tagen wird, zumal wenn dieſe noch dazu zeitlich weit auseinander liegen. Ein Unternehmer ſchützt ſich alſo nur ſelbſt vor Schaden, wenn er diesbezügliche Wünſche ſeiner Gefolgſchafts⸗ mitglieder unberückſichtigt läßt, vor allem, wenn durch deren Erfüllung nicht mehr ein zuſammenhän⸗ er Reſturlaub von mindeſtens ſechstägiger auer geſichert bleibt. Internationale Tabakmesse in Bremen Im Zuſammenhang mit dem erſten internationalen Tabakkonareß findet in Bremen auch eine internatio⸗ nale Tabakmeſſe ſtatt. Sie wird gemeinfſam von der internationalen Tabakzentrale für Tabak in Rom und der Internationalen Tabakwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft in Bremen organiſiert. Sie wird abgehalten vom 24. September bis 30. September und im Gebäude der Bremer Börſe durchgeführt. Zugelaſſen zur Meſſe ind u. a. Rohtabak, Tabakwaren. Tabakmaſchinen, Bedarf für Tabakfabriſation, Fachliteratur u. wiſſen⸗ ſchaftſiche Darſtellungen. Aufgabe der internationalen Tabakmeſſe iſt es. alle intereſſierten Kreiſe über die Fortſchritte der Tabakforſchung und der Tabakwirt⸗ ſchaft zu unterrichten. Feste prämie flür Hagelverslcherung in Baden Der badiſche Stagt hat mit der Norddeutſchen Hagel⸗ Verſicherungs⸗Geſellſchaft auf Gegenſeitigkeit in Berlin ein Abkommen getroffen, das ſich ſeit ſeinem Beſtehen als ſehr vorteilhaft für die badiſche Landwirtſchaft er⸗ wieſen hat. In dem Abkommen räumt die Geſellſchaft dem badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium das Recht der Mitwirkung bei der Auſſtellung der hadiſchen Prämientarife ein und verpflichtet ſich, alle Verſiche⸗ rungsſchutz ſuchenden badiſchen Bauern und Landwirte guf Antrag gegen Hagelſchaden zu verſſchern. Die Ge⸗ ſellſchaft erhebt von den badiſchen Verſicherungsneb⸗ mern für das Jahr 1939 zuſammen mit der Vor⸗ prämie einen Zuſchlag von 80 Prozent der Vorprämie —— des badiſchen Staates der die Nachſchuß⸗ icht gegenüber der Geſellſchaft übernommen hat. Die badiſchen Verſicherten ſind damit im Jahre 1939 von jeder Nachſchußpflicht befreit und ſomit gegen Zahlung einer feſten Prämie gegen Hagel ⸗ ſchaden verſichert. Es muß den badiſchen Bauern und Landwirten dringend nahegelegt werden, von dieſer außerordentlich günſtigen Gelegenheit des Verſicherungsſchutzes gegen Sagelſchaden in weiteſtem Maße Gebrauch zu machen. Die großen wirtſchaftlichen Schäden, die durch Hagel⸗ ſchläge auf verſchiedenen Gemarkungen des Landes in den letzten Jahren verurſacht worden ſind, ſollten der landwirtſchafttreibenden Bevölkerung mit aller Deut⸗ lichkeit gezeigt haben, wie notwendig eine Verécherung gegen Hagelſchaden iſt Die Verſicherungsnahme ent⸗ ſpricht auch durchaus dem Ziele des Vierjahresp'anes und der Erzeugungsſchlacht, wobei es ſich darum han⸗ delt, ſowohl möalichſt viele landwirtſchaftliche Erzeng⸗ niſſe zu produzieren, als auch die zu ihrer Gewinnung gemachten Aufwendungen an Geld und Arbeitskraſt auf lede mögliche Weiſe ſicher mſtellen und ſich vor wirt⸗ ſchaftlichen Schäden wie ſie ſchwere Hagelſch'äge zur Folge baben, zu ſchützen. Die Gewührung ſtaatlicher Unterſtützung oder ſtaatlicher Hilfsmaßnahmen zugunſten nicht oder ungenügend verſicherten, durch Hagel geſchäpig⸗ ter Landwirte kann bei den weitgehenden Staatsleiſtungen für die Hagelverſicherung nicht mehr in Frage kommen. Verſicherunasanträge nehmen die in naheim allen Gemeinden des Landes beſtehenden Agenturen der Norddeutſchen Hagel⸗Verſcherungs⸗Geſellſchaft entae⸗ 41 im übrigen gibt die Generalagentur in Karlsrube. athyſtraße 19, jede gewünſchte Auskunft. Das prinzin der Zweiseltigkeit und was einem Beobachter der Praxis des deutſchen Außenhandels auffiel Wpb Bereits vor der Großdeutſchlands waren die Exportbeziehungen des Reiches ſo mannia⸗ faltig und vielſeitig wie ſie kaum ein anderes Land mit Ausnahme Englands aufzuweiſen hatte, Nach der Eingliederung der Oſtmark und vor allem des Sude⸗ tenlandes entwickelten ſich Warenangebot und Ge⸗ ſchäftsverbindungen zu einer Vollſtändigteit, die je⸗ dem Wunſch entſprechen kann Allerdinas darf hierbei nicht vergeſſen werden, daß die aroßen politiſchen Er⸗ eianiſſe dieſes wie auch des vergangenen Jahres, wie la auch nicht anders zu erwarten war, unſerem Exvort vorühergehende politiſche Schwierigkeiten auferlegt ha⸗ ben. Wenn trotz aller Hetze und aller lügneriſchen Pa⸗ nikmeldungen der auslündiſchen Preſſe der deutſche Außenhandel ſeine Stellung behaupten konnte ſo liegt der Grund wohl im weſentlichen in der Tatfache, daß Groſeutſchland praktiſch heute für ſedes Roh⸗ und Halbprodukt der anderen Länder aufnahmefähia iſt, und daß aus dieſem Grunde der deutſche Mußenhandel in die Lage geſetzt iſt, Gegengeſchäfte abin⸗ ſchließen wie ſie dem enalriſchen Konkurrenten, der auf die vielfältigen Verflechtungen des Empire Rückſſchi nehmen muß, nicht möalich ſind. In dem fachlichen Schulungsbfatt der Deutſchen Ar beitsfront„Der deutſche Kaufmann“ weiſt auf Grunt eigener Erfahrungen bei Reiſen durch zahlreiche Län der Edgar Biſſinger darauf hin, daß ein Um⸗ ſtand, oder beſſer geſagt, ein Zuſtand im deutſchen Außenhandel, der ſich aus den Notwendigkeiten und den beſchränkten Verhältniſſen des Wiederaufbaues un⸗ ſeres Exportes nach dem Kriege zwangsläufig ergab. dieſem Gedanken des zweiſeitigen Handelsverkehrs be⸗ ſonders hinderlich iſt. Während vor dem Kriege die Stärke unſeres Außenhandels auf den deutſchen Han⸗ delshäuſern an allen wichtigen Plätzen der Welt heruhte verbuchen heute den arößten Teil unſerer üm⸗ ſätze die Filialen und Zweigunterneh⸗ mungen der großen Induſtrlefüirmen und die teils ſelbſtändigen, teils attachierten Fir⸗ einzelſner deutſcher Weltfirmen. Dieſſe aber machenihrer Natur ngch zu⸗ nächſtihre Geſchäfte in einer Richtung, das heißt ſie ver kaufen und vermitteln nur gelegent⸗ lich und nebenbei ein Gegengeſchäft nach Deutſchfand, während ein deuſſches Handels haus von vorn⸗ herein zweiſeitig orientiert iſt, das heißt ein⸗ und ausführt. Welche Vorteile in der augenblick⸗ lichen Situation der Weftwirtſchaft hieraus für uns entſtehen, lieat auf der Hand. und die Niederlande mit polens Griff nach deutschem Besitz Die„Agrarroform“ 2˙8 Kampfmittel gegen das Deutschtum . g3 einer der ſchärfſten Waffen, mit denen Polen den——* geten das Deutſchtum in den ehemals deutſchen Gebicten führt, 85. die„Agrarreform“. Das Agrarreformgeſetz. das 1926 in Kraft trat, ſieht eine allgemeine Parzellierung des Großgrundbeſitzes in Polen vor. In irklichteit dient es als vorzüg⸗ liches Mittel, den deutſchen Großgrundheſitz zu ent⸗ eignen und die dentſche Volksgruppe in Polen weiter zu entwurzeln. Denn der enteignete deutſche Beſitz —— faſt ausnahmslos an polniſche Siedler über. Siedler werden nur in ganz ſeltenen Fällen angeſetzt. Deutſcher Beſitz ſoll enteignet werden Nach dem für 1939 aufgeſtellten Zwangspar⸗ ellierungsplan ſollen in dieſem Fahre in den Wojewodſchaften Poſen und Pomerellen(ehemals Weſtpreußen)— ohne die den beiden ojewod⸗ ſchaften zugeteilten kongreßpolniſchen Kreiſe— ins⸗ eſamt 35 500 Hettar zwangsweſſe parzeiliert wer⸗ 440 Aus deutſchem eſitz werden davon 21 200 Hektar oder rund 60 v.., aus polniſchem Beſitz aher nur 40 v. H. parzelliert werden. Dabei iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß der deutſche Großarundbeſitz, der der „Agrarreform“ unterliegt. nur noch 151 000 Hektar ümfaßt, während aus polniſchem Beſitz immerhin 364 000 Hektar parzelliert werden ſollten! Tatſächlich aber wird der um mehr als die Hälfte geringere dent⸗ ſche Großgrundbeſitz weit ſtärker als der polniſche Grundbeſitz zur Enteignung herangezogen. In einiaen Kreiſen, ſo in Dirſchan, Hohenfalza, Gneſen. Birn⸗ baum m.., wird faſt ausſchließlich nur deutſcher Grundbeſitz aufgeteilt. Auch die in der Wojewodſchoft Schleſten' erſtmalig zur Agrarreform hexangezogene Fläche ſtammt faſt ausſchfießlich aus deutſchem Beſitz. Von' den 7400 Hektar, die in Schleſten in dieſem Fahre zwangsweiſe parzelliert werden ſind 6800 Hek. tar deutſcher Beſitz daxunter ſogar 700 Hektax, aus reichsdentſchem Beſitz. Die volniſchen großen Güter, vor allem der ausgedehnte Beſitztz der oberſchleſiſchen Induſtrieunternehmen, werden von derx Zwangsauf⸗ feilung kaum betroffen, Insgeſamt ſollen in dieſem Fahre' in den ehemals deutſchen Gebieten wieder 28 000 Hektar volksdeutſchen Bodens der polniſchen Landgier zum Opfer fallen. Enteignungsbilanz 1926 bis 1930 Als im Jahre 1926 das„Agrarreformgeſetz“ in Kraft trat, unterlagen ihm damals in Pofen und Pomerellen aus polniſchem Beſitz 420 000 Hektar, aus deutſchem Beſitz aber nur 262 000 Hektar. Von diefer vorhandenen ſogenannten„Landreſerve“ waren alfo 61 v.. in polniſcher und nur 35 v. H. in deutſcher Hand. aber ſind aus deutſchem Beſitz von 1926 bis 1938 rund 110000 Hektar, aus polniſchem Beſitz noch nicht einmal 56 000 Hektar entefanet wor⸗ den. Das bedeutet, daß, obwohl der deutſche Groß⸗ grundbeſitz noch nicht vier Zehntel der geſamten der „Agrarreform“ unterliegenden Fläche ausmachte, er dennoch zwei Drittel zu der katſächlich enteigneten Fläche beiſtenerte. Nimmt mgn die Zahlen für 1939 hinzu, ſo ergibt ſich, daß der Volksdeutſchen gehörende Großgrundbeſitz bereits zu mehr gls der Hälfte zwanasweiſe aufgeteilt worden iſt, während der pol⸗ niſche Großarundbeſitz bisher nur zu einem Sechſtel in Anſpruch genommen wurde. Bemerkenswert iſt, daß die deutſchen Güter von Fahr zu Fahr ſtärker — Enteignung herangezogen werden. So ſtieg die en Deutſchen in Poſen und Pomexellen enteianete Fläche von rund 1000 Hektar im Fahre 1933 auf ühber 8000 Hektar 1936 und ſchnellte im vergangenen Fahre auf 22 000 Hektor hinauf. Im laufenden Fahre wird ſie mit über 21 000 Hektar nicht viel geringer ſein als 1938 Dieſe Zahlen ſind ein Beweis, wie ſehr Polen ſeine„Agrarreform“ als Kampfmit⸗ telaegen das Deutſchtum benntzt, indem vornehmlich die deutſchen Güter zerſchlagen werden, die polniſchen aber weftmöaglichſt ungeteilt bleiben. Der Lehensraum der Volksdentſchen in Poſen und Pomerellen wird dadurch immer mehr verenat. Denn auf dem aufgeteilten früheren deutſchen Beſitz werden arundſätzlich volniſche Siedler angeſetzt, Da dſieſe oft nur ſehr unzureichende landwirtfchoftliche Kenntniſſe beſitzen, iſt die Intenſität der Bopenbewirtſcheftyng außerordentlich zurückhegangen, Dys macht ſih inshoe⸗ ſondere bei den geringeren Hektarertrühen hemerkher. So wird durch die pornieche„Bodenreform“ gleichzei⸗ tig die früher ſo hochſtehende Landwirtſchaft dex ehe⸗ maligen' deutſchen Gehiete immer mehr auf das vpol⸗ niſche Niveau herabgedrückt. Die„Konfektionsjuden“ restlos heseitigt Oie deutsche Bekleldungsindus'rie im Jahre 1938 Es gibt kaum ein Wirtſchaftsgebiet innerhalb der deutſchen Volkswirtſchaft, auf dem das Judentum in ſo umfaſſendem Maße ſeine ſpelmativen Leivenſchaften ausgetobt hat und das ſo vom jndiſchen Kapitol durch⸗ ſett war, wie die damalige jüdiſche„Konfektivn“. Entjuvung abgeſchloſſen In dem ſoeben veröffentlichten ſtatiſtiſchen Jahres⸗ bericht 1938 kann die Wirtſchaftsaruppe Bekleidungs⸗ induftrie nun die ahgeſchloſſene völlige An ihrer ſämtlichen Mitgliedsfirmen im Altreich feſtſtellen. Darüber hinaus wurden bereits erhebliche Säuhe⸗ rungsarbeiten in der Bekleidungsinduſtrie der Oſt⸗ mark vorgenommen, die ſa ebenfalls völlig verſudet war. JFeder Tag bringt hier eine ſtetig zunehmende Bereinigaung, die gleichzeitig mit einer qualitativen Verbeſſerung der Wirkſamkeit dieſes Induſtriezwei⸗ ges verbunden iſt. Während 1934 die jüdiſchen Mit⸗ aliedsfirmen der Wirtſchaftsgruppe z. B. in der Da⸗ menoberbekleidunasinduſtrie noch mit 86,5 v. H. am Geſamtumſatz beteiligt waren, ging dieſer Anteil bis 1938 auf 0,3 v. H. zurück. Heute iſt auch dieſer Fach⸗ zweig reſtſos von IFuden bereinigt. Die Inden ver⸗ ſuchten, ſich in dieſem Induſtrieſektor ein Bollwerk zu ſchaffen, von dem aus ſie ihre Unentbehrlichkeit im Wirtſchaftsleben nachweiſen wollten. Die„Da⸗ men⸗Konfektion“ betrachten f ſeher als ihr beſonderes Zuſtändig⸗ keitsgebiet, und es galt neben den notwendigen finanziellen Umſchichtungen bei den Entjndungs⸗ arbeiten auch eine begriffliche und ideelle Umwertung und Neuwertung zu erreichen. Die innerhalb der Wirtſchaftsgruppe geleiſtete praktiſche Arbeit hat ſehr ſchnell gezeigt, daß nach der Befreiung dieſes Wirt⸗ ſchaftsſektors vom Judentum gewaltige Geſtaltunas⸗ Fünftiich gere ſind, die vorher von den Juden n konnten, Gerade die erſten Monate des Jahres 1939 zeigen in den Ziffern des Auslands⸗ ſowohl als des Inlandsabſatzes, daß die geläuterte, nenentſtandene deutſche Bekleidungsinduſtrie wirkliche Könner und Fachleute in ihren Reihen hat. Umſatz 2 Milliarden Reichsmark Die Inlandsumſätze der der Be⸗ kleidungsinduſtrie angehörenden Unternehmen ſind mit zunehmender Entjudung rapide geſtiegen. Sie erhöhten ſich von.213 Mrd. RM im Jahre 1934 auf faſt 2 Mrd. RM im Jahre 1938. Von den Fach⸗ gruppen und Fachunteraruppen melden die Berufs⸗ und Sportbekleidungsinduſtrie eine Umſatzſteigerung von 17 v.., die Uniforminduſtrie eine ſolche von 22 v.., die Miederinduſtrie eine Umſatzerhöhung von 11 v. H. und die Knopf⸗ und Bekleidunasver⸗ ſchlußinduſtrie ebenfalls eine Steigerung von 13 vß., in allen Fällen allein gegenüber dem Jahre 1937. Deutschland- größter * Das Inſtitut für Konjunkturforſchung unterzieht ſich in ſeinem letzten Wochenbericht der Aufgabe, die Bedeutung der einzelnen Länder für den Welthandel mit elektriſchen Erzeugniſſen zu unterſuchen, In der Nachkriegszeit iſt der Welteletrohandel deshalb ſchuel⸗ ler als dr Welthandel gewachſen, weil die Elektrizität zur wichtigen Energieform geworden iſt. Ihre Pro⸗ duktion ſtien von 31½ auf 485 Milliarden kwh in der Welt. Die chemiſchen Proꝛeſſe zur Herſtellung von Neuſtofſen die vorvollkommnete Nachrichtentechnik das raſch wochſende Radio und die Telefonie(die Radio⸗ hörer:ahl in Europa ſtieg in acht Fahren von.3 auf 31,7 Millionen) der elektriſche Zugantrieb(die elet⸗ triſchen Elſenbahnfiſometer nahmen von 18 800 auf 35 000 zu), die zunehmende PVorwendunga von Eleftro⸗ horden, Kühlſchränfen Staubſaugern uſw. verlangten immer mehr Strom. Vox dem Kriege lieferte Deutſchland faſt die Hälfte der Welteleltroausfuhr. Der Krieg ließ überall nene Elektroinduſtyien entſtehen und warf uns»urück. Wir ſtehen aber heute ſchon wieder mit 257 Prozent an der Spitzealler Ausfuhrländer. Ame⸗ rifa folat mit 22.6 Prozent, Enaland mit 21,1 Prozent 7,.7 Prozent. Die ſtärkſte Stelluna im Welthandel haben wir mit über 20 Pro⸗ zent der Weltausfuhr bei elektromediziniſchen Appa⸗ raten und Röntgenröhren. Bei Meß⸗ Zähl⸗ und Re⸗ aiſtrierapyparaten ſowie bei Kech⸗ und Heizapparaten für den Haushalt ſtellen wir faſt die Hälfte des Welt⸗ handels, bei Lichtmaſchinen und Zündapparaten mehr als die Hälfte. Die Amerikaner ſind beherrſchend bei Kühlchränken von denen ſie über 90 Prozent der Welt⸗ ausfuhr beſtreiten Akkumulatoren, drahtſoſe Telefonie und Telearatie gehsren mit üher einem Drittel zu ihren anten Anusfuhrartikeln. Großbritannien führt in der Nachrichtentechnik, das heißt in der Lieferung von Teſearafie und Telefonie mit Draht ſowie von Kaheln und iſolierten Drähten mit mehr als einem PDprittel, Von der Ausfuhr an elektriſchen Maſchinen ſtellt es ebenſo wie Deutſchland etwa ein Viertel. Ohwohl zwilchen den führenden Unternehmungen der haupt⸗ ſächſichen Länder kapitalwäßige Verflechtungen und Patentgemeinſchaften beſtehen herrſcht doch ein ſchar⸗ fer Konkurrenzkampf, der nur durch die Qualität unſe⸗ rer Waren zu unſſren Gunſten entſchisden merden kann, Von der Ausſuhr nimmt Europa ungefähr die Häffte auf. Die andere Hälfte geht nach neberſee. Deutſchland hat den Vorrana in Eu⸗ ropa. Inabeſonderxe ſt⸗iat für uns die Bedemnng der ſüpoſtonroväiſchen Länder, der Wert der Elektroaus⸗ unterdrückt, nicht zur Auswirkung kommen Die größten abſoluten Umſätze wurden von der Herrenbekleidunasindyſtrie der Damenoberbekleidunas⸗ und der Wäſcheinduſtrie erreicht und dieſe Gruppen nahmen mit 69 5 v. H. am Geſamtumſatz der Wirt⸗ ſchaftsaruppe teil. Rationaliſierung ſchreitet fort Obwohl die Rationaliſierungserfolge auf dem Sektor Bekleidungsinduſtrie begchtlich ſind, flenz die Wirtſchaftsgruppe in ihrem Bericht feſt, daß ie mit dem Ergebnis der letzten Jahre noch nicht zufrieden iſt Die jüdiſchen Unternehmer haben, bis um Jahre 1936 in ihren Betrieben nach den ihnen eigenen Profitgrundſätzen und nach ihrem Drana zum umſatzfimmel eine Rationalißerung und Moderniſierung bewußt verhindert. Die tatſächlich er⸗ zielten Erfolge auf dem Gebiete der Rationaliſterung konnten ſich daher im Geſamtergebnis erſt in den Jahren 1937 und 1938 auswirken, als es gelungen war, die Vormachtſtellung des Judentums in dieſem Induſtriezweig zu brechen. Verantwortungsbewußte ariſche Betriebe konnten aber in ihrer Rationali⸗ ſierungsgrbeit einen erheblichen Erfolg und produt⸗ tionsmäßigen Fortſchritt erzielen. So gelang es einer Firma der Uniforminduſtrie im Jahre 1938 den Arbeitszeitaufwand für verſchiedene Erzeugniſſe im Veraleich zu 1935 wie folgt, zu ſenken: für einen Fliegerrock um 13 Prozent, für einen Heereswaffen⸗ rock um 14 Prozent, für eine Heeresfeldbluſe um 12 Prozent. Ausfuhr als wichtigſte Arbeit Die Exportziffern der Bekleidungs⸗ induſtrie 1 en zwar nach der Außenhandels⸗ ſtatiſtit für das Jahr 1938 einen gewiſſen Rückgang. Doch kann es ſich gerade in dieſem Falle nur um einen relativen Wert handeln, denn man muß be⸗ rückſichtigen, daß vornehmlich im Laufe des ver⸗ gangenen Jahres eine ganze Reihe jüdiſcher Unter⸗ nehmungen ihre Liquidation vollzogen haben, und daß außerdem die fjüdiſchen Emigranten nicht nur Vermögensteile in Erzeugniſſen der Induſtrie ins Ausland geſchafft haben und beim Verkauf die Preiſe zu ſtören verſuchten, ſondern daß die jüdiſche Emi⸗ gration ſich vor allem in den Hauptabſatzländern der deutſchen Bekleidungsinduſtrie niedergelaſſen hat, um den ee Erzeugniſſen mit ihren eigenen jü⸗ diſchen Abbruch zu tun. Wenn auch gewiſſe Verluſte feſtzuſtellen ſind, ſo hat es die deutſche Bekleidungs⸗ induſtrie doch verſtanden, ihre Exportpoſition zu ſichern. Die Ausfuhrergebniſſe der erſten drei Mo⸗ nate 1939 zeigen in faſt allen Zweigen unſerer Be⸗ kleidungsinduſtrie eine bemerkenswerte Umſatzverbeſ⸗ ſerung, und man kann allgemein feſtſtellen, daß die Exporichancen für deutſche Belleidung größer ſind als alle Boykottgefahren. Die Wirtſchaftsgruppe hat deshalb den Export als die erſte Aufgabe für die Arbeit ihrer Induſtrie erklärt. Elektrowarenexporteur fuhr dortbin hat ſich während der letzten vier Jahre mehr als verdreiſacht. Auch in Nordeuropa können die deutſchen Elektrowaren trotz ſchärfſter enaliſcher Kon⸗ kuxrenz an Boden gewinnen. In Südamerika treffen wir auf die ſtarke Konkurrenz der Vereiniaten Staaten, lonnten aber immerhin 23 Prozent der Einluhr be⸗ ſtreiten. Enaland bemüht ſich beſonders um die indu⸗ ſtrielle Durchrinaung ſeines Kolonialreiches. In Aſien gewinnt die iunge fayaniſche Elektroinduſtrie inſolge der niedrigen Lohnkoſten immer mehr Raum Man⸗ dſchn'o beꝛieht ſaſt ſeinen aanzen Elektrobedarf aus Zavan. China bezog 1937 rund 20 Prozent ſeiner Ein⸗ fuhr aus Japan. Verwendung und Herstel'unn von pappen aus Ho'zschliff In einer nicht das Land Oeſterreich und die ſude⸗ tendeutſchen Gebiete betreffenden Anordnung des Reichsbeguftragten für Napier und Verpackunasweſen vom 1. Mai 1939 wird beſtimmt, daß Holz⸗ und Le⸗ derpappen für folgende Erzeugniſſe nicht mehr ver⸗ wendet werden dürfen: Für Rückwände von Bildern. Schreih⸗, Zeichen⸗ und anderen Papierblöcken ſowie für Schießſcheiben. Vorhandene Vorräte an Holz⸗ und Lederpappen zur Herſtellung der genannten Erzeug⸗ niſſe dürfen noch bis zum 1 Auqguſt 1939 aufgebraucht werden. Mit Wirkung vom 1. Juni 1939 ab dürfen Maſchinenledervappen nur noch mit einem Gewicht von 475, a% m(150 Bogen auf 50 ka bei einem Format 70:100 em) und mit höheren Gewichten und Hand⸗ ledervappen nur noch mit einem Gewicht von 595 a/ am (120 Bogen auf 50 kg bei einem Format 70:100 em) und mit höheren Gewichten hergeſtellt werden. Bei Handlederpappen ſind Abweichungen vom Mindeſtze⸗ wicht bis zu 10 Prozent zuläſſig. Verträge auf Lie⸗ fernna von Maſchinen⸗ und Handledervappen mit ge⸗ ringeren als den zuvor ſeſtgeſetzten Gewichten dürfen nicht mehr abaeſchloſſen werden. Die Exfüllung be⸗ ſtehender Lieferungsabſchlüſſe über Maſchinen⸗ und Handlederpappe kann vom Inkrafttreten dieſer Anord⸗ nun an nur im Rahmen der ohigen Vorſchriften ver⸗ langt werden. Die Ueberwachungsſtelle für Papier und Verpackungsweſen kann in beſonders begründeten Fällen Ausnahmen von dieſer Anordnung zulaſſen. Zuwiderhandlungen fallen unter die Strafvorſchriften der Verordnuna über den Warenverlehr. Us4 stimmt Stillhalteabkommen zu „Herald Tribune“ beſchäftigt ſich in einem Leitartikel eingehend mit den dieſer Tage in Berlin erfolgreich abgeſchloſſenen Stillhalteverhandlungen. Das amerika⸗ niſche Blatt würdigt das Ergebnis dieſer Beſprechun⸗ gen und gibt ſeinem Bedauern darüber Ausdruck, daß eine ſo wichtige und in jeder Hinſicht erfreuliche Ver⸗ einbarung, auch wenn es ſich dabei nur um die Rege⸗ luna der kurzſriſtigen deutſchen Auskandeſchulden han⸗ delt, mit Rückſicht auf ſeine grundſätzliche Bedeutung nicht eine ſtär'ere Beachtung findet, als es in dex Weltpreſſe tatſächlich der Fall iſt. Es erklärt, daß das in Berlin erzielte freundſchaſtliche Abkommen gerade Achen Zeit, in der die diplomatiſchen Beziehungen * en V Achſe gehören, ſo geſpannt ſeien wie in den letzten Monaten,„eine Quelle von mehr als ge⸗ wöhnlicher Befriedigung“ ſein ſollte. Die foheisengewinnung im April 1939 SW Die Roheiſengewinnung im dDeutſchen Reich be⸗ trug im April 1939(30 Arbeitstage) 1 608 262 Tonnen gegen 1 729 892 Tonnen im März 1939(31 Arbeits⸗ tage). Arbeitstäglich wurden im April 1939 durch⸗ ſchnittlich 53 609 Tonnen erblaſen gegen 55 803 Tonnen im März 1939. Ende April 1939 waren von 174 vor⸗ handenen Hochöfen 148 in Betrieb und drei gedämpft. Von der Geſamtgewinnuna entfallen 215 510 Tonnen guf das Sgarland(im Vormonat 228 396 Tonnen), 32 436(31074) Tonnen auf den Bezirk Süddeutſchland. Erzeuoerhöchstpreise für Gem“s2 SwW Der badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter— Preisbildungsſtelle— hat durch Anordnung vom 16. Mai für das Land Baden folgende Erzeugerhüchft⸗ preiſe feſtgeſetzt: Winterſpinat(Wurzelſpinat) 8 Pfen⸗ nig je 500 Gramm, Blatt⸗ und Sommerſpinat 12 Pfennig je 500 Gramm, Lauch 18 Pfennia je“0 Gramm, Rhabarber 12 Pfennig je 500 Gramm, Lat⸗ lichfalat 35 Pfennig je 500 Gramm, Kopfſalct(Treib⸗ Hlen 18 Pfennig je Stück, Kopfſalat(Freiland) 12 fennia je Stück. Die feſtageſetzten Höchſtyreife gelten nur für A⸗Ware ſoweit die Preiſe nach Stück feſtge⸗ ſetzt ſind für große und fehlerfreie Stücke. Für B⸗ Ware und ſonſtige geringere Güten ermäßigt ſich die Hüchſtarenze der Wertminderung entſprechend. Die vor⸗ ſtehende Preisfeſtſetzung tritt für die Erzeuger am 20 und für den Einzelhandel am 22. Mai in Kraft. Vom 2. bis 20. September Dritte Südoſtfahrt der Deutſchen Arbeitsfront dak— Am Eröffnungstage der Breslauer Meſſe ſtarteten in Breslau und Dresden die beiden erſten Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten der Deutſchen Arbeitsfront nach dem Südoften, die ihren Reiſeweg durch Rumänien, Ungarn und Jugoſlawien nehmen werden. Das intereſſante Beſichtigungsprogramm bietet den Beſuch der wichtiaſten Betriebe des Süd⸗ oſtraumes und macht die Teilnehmer durch das per⸗ ſönliche Studium der Märkte und der wirtſchaftlichen Verhältniſſe an Ort und Stelle mit den Vorausſet⸗ zungen der deutſchen Handelsbeziehungen zum Süd⸗ oſten bekannt. Bei den Zuſammenkünften in Bu⸗ dia beſt, in Siehenbürgen, in Ploeſti, in Bukareſt, im Banat uſw. mit den Vertretern von Handel und Induſtrie und bei den Empfängen der Handelskammern wird außerdem Gelegenheit zur Anhahnung neuer Geſchäftsbeziehungen geboten ein. Die dritte Südoſteuropafahrt der Deutſchen Ar⸗ beitsfront findet vom 2. bis 20. September ftatt und ſchließt mit dem Beſuch der Wiener Herbſtmeſſe. Für dieſe dritte Fahrt werden Anmeldungen bei dem Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin⸗Zehlendorf, Telkower Damm 87/91, entgegengenommen. Zu Sachverständigen besfellt Von der Inpuſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim wurden am 17. Mai 1939 folgende Herren als Sach⸗ verſtändige beſtellt und vereidigt: Geora Hill, Heidelbera, Hauptſtraße 78, als Sach⸗ verſtändiger für Schuhwaren und Zubehör. Georg Schumm. Mannheim⸗Sandhofen. Ried⸗ ſpitze, als Sachverſtändiger für Naſerſtoffbranche, Tex⸗ tilrohſtoffbranche und deutſche Hanfſorten, Carl Fritz Mannheim H 1, 8, als Sachverſtän⸗ diger für Schuhe und Schuhherſtellung, Joſef Gumbel, Mannheim, Seckenheimerſtrabe Nr. 110a, als Sachverſtändiger für Obft, Butter, Ge⸗ müſe und Kolonialwaren, Hermann Hoppy, Weinheim a, d.., Bismarck⸗ ſtraße 3. als Sachorſtändiger für die Bewerfung von Induſtrie⸗Grundſticken und Fahrikanfagen ſowie für das Hoch⸗ Tief⸗ und Ingenieurbanach. Mayer. Heidelberg, Mönchgaſſe 6, als Kurz herichtet Die Saaten haben ſich im April gut erholt und zeigen einen beſſeren Stand als im Vormonat. * Die Stoewer⸗Werke AG vormals Ge⸗ brüder Stoewer, Stettin, berichtet für 1938 von einem wiederum erhöhten limſatz, die Werks⸗ anlggen waren voll ausgenutzt Die Typenbegrenzung trifft die Geſellſchaft laut Bericht befonders hart, da der Haupttyp nicht weitergebaut werden darf. 5 Die Entwicktuna der Reichsbank in der zwelten Mai⸗Woche war durch ein normales Fortſchreiten des Kreditabbaues gekennzeichnet. Durch Verringerung der Kayltalamage um 185 auf 8475 Milionen Reichsmark beträgt die Geſamtabdeckung der zuſätzlichen Ultimo⸗ ſpitze nunmehr 56,9 Proꝛent. * 0 Der Generalhevolmächtiate für die Regelung der Bauwirtſchaft, Generalinſpeftor Or ⸗Ing Todt, bat in einem Merkbratt Nr. 3 das aus den Bauſftoffkontin⸗ genzen zu deckſude„Eiſen für Bauvorhaben“ nach der Zweckbeſtimmuna und den Sorten abgearennt: Jlelchzeitig iſt der Uumfang der Kontingentspflicht dei Kontingentträger für dieſes Eiſen ſeſtgelegt worden. * In der letzten Hauptverſammlung des Auſſiger Elbe⸗ vereins, der nunmehr in den Verein zur Wahrung der Elbeſchiffahrtsintereſſen e.., Hamburg, eingenkiedert worden iſt. wurden Fragen der Elberegulie⸗ runa behandelt. Durch die Eingliederung des Su⸗ detenlandes und die Schaffuna des Protektorats häi⸗ ten ſich neue Mhalichteiten des Ausbaus der Elbe ꝛwi⸗ ſchen Auſſia und Pirna ergeben, Auch auf die Not⸗ wendiakeit der gleichzeitigen Erbauung des Elbean⸗ lchluſſes mit der Oder⸗Donau⸗Verhindung und des Ausbaues der veralteten Umſchlagshäfen des Sudeten⸗ aaues wurde hingewieſen. 5* Dividendenvorſchläge: Deutſche Petro⸗ leum-Ag Berlin: unverändert 5 Prozent: Peutſche Erdöl⸗AG, Berlin: unverändert 6 Prozent: Hartmann Braun Ach Frankfurt am Main: unverändert 6 Prozent: Beton⸗ und Monierbau AG, Berlin: unver⸗ ändert 8 Prozent. * Ber den privaten Feuerverſtcherungs⸗ mnternehmen Großdeutſchlands ſind' im erſten Vierteljahr 1939 Schäden über eine Summe von 24,30 Millionen Reichsmark angefallen. * Mit Exlaß vom 1. April 1939 iſt, wie das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium mitteilt. die Reichswirtſchafts⸗ lammer angewieſen worden, dafür Sorge zu tragen, daß Ladenzeitverkürzungen im Einpel⸗ handel nicht mehr vorgenommen werden. * Auf der Tagung der Sachverſtändigenkommiſſion ür den 1 der⸗ 2 onau⸗Kanal herrſchte Enbernand⸗ nis über die allgemeine Linienführung der Strecke Prerau und Mähriſch⸗Oſtrau. Als Maßſtab für den Bau des Kanals wurde das 100%-Tonnen-Schiff und das Querprofil des Mitteflandkanals ſeſtaeleat. eutſchland und den Mächten, die nicht 18 ——— 4 „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. Mai 1939 Merren- Sporthemden eArhr eenerrneW,rtnuxhnuunt/ urKann la. Oxford und Popeline Stück.25.65.90 Merren- Oberhemden d danakenerc rknWvůune mcr rn zr Mlennh Popeline u. Bembergseide, apatte Streiten Stück 10.80.50.75 Herren-Wäschne! Herren-Nachthemden la Wäschestoffe Popeline mit Kunstseide, Stück.90.25.90 Merren-Schlafanailee eee emrnligehn Kvertiwle mu huueKal Streifen Stück 19.50 13.90 10.50 Hotte AMANVXTNLL ELAA-ANT DEVN LANVKENM· Abenderlumlfnom Stück 1. 10 seide Kunstseide u.'wolle mit Kunst— Stück.50.35.25 Damen- Wäschne! Hemdchen oder fchlupfer aeeeeee ben Abglkr anunBru Bnn f. birin Ser, solide, tragfahige GaallMnan —90 Hemd chen oder fehlũpfer —.78 Unterkleider, Charmeuse eeeeeeeu a mi schönen Motiven Stück.90.65.35 Unter Kkleider, Charmeuse mit eleganten Verzierungen Stück.75.90.35 TEPPICHHAUS Pern 1² N BablscieR SceiBERLIEISTERAH . BERUIN 10 ——————— eerfeldstrobe 37 Eugen Trabold Schlaf-, Quolet 10t Küchen vore Herren-, Speisezimmer -Polster- und Kleinmöbel * ſtlnordnungen der ins f HKreisleiiung der VNSDA Mannkhkeim, Rheinſtraße 1 Kreispropagandaamt Betr. Ehrenkarten für die Erſtauf⸗ führüng des Films„Deutſches Land n Afrika“ Die 75 die Auffüh⸗ —3— 5 23. 5.30 Uhr liegen der Schauburg⸗ Abe nöla afe Lichtſpiele zur Abholung bereit! Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung uni⸗Auflage„Kampf der Ge⸗ iſt in C7, 7b, umgehend abzu⸗ Die —* holen. der NSDAP ches Eck. 20.., 20 Uhr im aen Kundgebüng gegen die ügenpropaganda. Es ſpricht Bür⸗ e Dr. Orth⸗Bretten. Alle ſind eingeladen.— 20 Uhr, Sport für alle Poli⸗ . Leiter, Walter und Warte der Gliederungen in der Allg. Berufs⸗ bade 10(Eing. Agente er Hallen⸗ 213 Bei gutem Wetter Gelände⸗ denheim · Am 2 11 Uhr⸗ findet im e heim die Feier betref Verleihung der——17 reuze der deutſchen Müt⸗ ter ſta Möſhereg Montag, 22. Uhr. Palaſt⸗Kino„uiſe Zand in Mrika⸗ mit Beiprogramm. riedrichsfeld. Die feierli Ver⸗ leihung der Ehrenkreuze im„Adler“ findet nicht, wie irrtümlich veröffent⸗ Ude n 11 Udr, ſondern um 14.30 r 4 Neckarau⸗Nord u.—•27 Achtung Mütterehrungsfeier! Dir ——— ftattfinidende⸗ Verleihung der 5 hrenkreuze im Ev. Gemeindehaus beginnt nicht, wie irrtümlich ver⸗ An Rir 11 Uhr, ſondern r. um NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 22.., 20 Uhr, Gemein⸗ ſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und rauenwerksmitglieder, ſowie Anafr ruppe in der SBand Lort⸗ 14 17. DAßf, RB und Rotes ind eingeladen. Jannar. 22.., 20.15 Uhr, Geneiüſchaftgabend bei' Hack, Secken⸗ eimer Straße 56. Liederbücher mit⸗ ringen. Horſt⸗Weſſel⸗Platz, Zenle 6. 22.., 19.30 Uhr, Fiſchkochruͤrs in I. 12. 6. Abteilung Jugendgruppe: J. G. Bismarckplatz. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend, Thoräckerftr. 10. Liederbücher u. Arbeiten mitbringen. 83 Streifendienſtgefolgſchaft Achtung! Die SRD⸗Gef. tritt am Muttertag zur Ehrung der ausgezeichneten Müt⸗ ter um 10 Uhr in Winteruniform an der Hitler⸗Oberſchule, Tulla⸗ t 5 ſtraße 2, an BDoh Untergau 171. 21. Uhr, 5. 15 finden auf dem Stadion die Wett⸗ tämpfe der DAß ſtatt. Für BDM⸗ Mädel in iſt der Ein⸗ tritt ermäßigt. Sportwartinnen und Führerinnen. 22.., 20 Uhr, Turnen in der Fried⸗ richjchule(M⸗Schule). Gr. 1/ Rheintor/ Jungbuſch. 21.., .30 Uhr, tritt die ganze Gruppe ii tadelloſer Dienſtkleidung(weiße Söck⸗ en) und mit Blumenſtrauß auf dem ⸗5⸗Schulplatz an. W 5 53/54 Rheinau/ Pfingſtberg. 21. 14.15 Uhr, Antreten auf dem Su⸗Miat.— Montag, 22. 5. 20 Uhß, mit Sport auf dem Sa⸗ Mädelgruppe 12/171. Am Sonn⸗ tag, 21.., tritt die ganze Gruppe pünktlich um 10 Uhr auf dem Alters⸗ heimplatz an. Erſcheinen iſt Pflicht. Die Deutſehe Arbeilsfronl Kreiswaltung Mannh. Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk, 0 4,—9 Unſere Lehrgemeinſchaften für das Sommerhalbjahr 1939 haben teils begonnen. Für die Lehrgemeinſchaf⸗ ten„Elektrotechnik“, die in der kom⸗ menden Woche beginnen, können für die Stufen Starkſtrom I, jeweils dienstags ab 20•30 Uhr, Starkſtrom II. jeweils mittwochs ab 20.30 Uhr, Starkſtrom III, jeweils montags ab 19.00 Uhr, noch einige Anmeldungen enigegengenommen werden. Im weiteren findet montags und freitags ab 19.00 bis 00 Uhr eine Arbeits ns Techn. Zeich⸗ Zen, lgebra, Werkſtoffkunde und Planimetrie“ ſiatt. Intereſſenten wol⸗ en ſich zu gegebenen Zeiten im Be⸗ O 4, 8/9, Saal un„einfinden. Auch Teilge⸗ biete können belegt werden. Auskunft und Beratung für wei⸗ tere Fachgebiete im Berufserziehungs⸗ werk, 0 4, 8/9, ſowie auf unſerer Dienſtſtelle, Abeinſtraßze 3/5. Ortswaltungen Montag, 22. Mai, 20.30 Uhr, Monatsverfammlung 0 ſämtliche Straßenzellen⸗, Betriebs und Blockmänner ſowie Mitarbeiter Mfrich zin Erſcheinen iſt Hraft durch Freude Sportamt Sonntag, 21. Mai: Allgemeine (f. Männer u. Frauen): 11.00 Stadion Ortsgruppe Sepbba.— Reichsſportabzeichen (für Männer und Frauen):.30— 11.00 Stadion, offen.— Tennis(für Männer und Frauen):.00—10.00 Stadion, Tennisanlage, offen. Reiten: Samstags und ſonn⸗ tags nach beſonderer Vereinbarung mit Reitinſtitut Karl Soemmer, Wall⸗ ſtadtſtr. 33, Fernruf 424 32, oder: 13. ⸗Reiterſtandarte in L§, 8. Te⸗ lefoniſche Anmeldungen nimmt der Reitſtall der 13. F⸗Reiterſtandarte unter Nr. 440 13 entgegen. Stempel Schilder und derlei Dinger preisweft bei F. Grosselfinger c 3, 4 ferntut 22949 flenberungen u. Reparaturen bei bill. Ber. u. ſaub. Arb. übern. Wilm. Trautmann, Schneiderm. Mannheim, Dalbergſtraſte 17, In. Kraftfahrzeuge Ein Noler-Trumpi-Habrioiett kin Mürburg(41584³ kin.-Ope-Habriolett kin Wochenendwonnwagen Wurſter, Waldhofſtraße 69 Lſal)-Aoa: überholt, fahrbereit, in gutem Zuſtande, wegen Anſchaffung eines größeren Wagens, preis⸗ wert verkaufen. Wi0 unt. Nr. 11687BS im Verlag d. Bl. Gebrauchter Perſonenwagen guterh., Benz⸗Limouſine, 2,3 Ltr., noch nicht 2 Jahre alt, ſofort preiswert abzugeben.(11528B J Gütrkner, Lamperkheim Blücherſtraße 41.— Fernruf 229. Liefierwagen 2,1 Tonnen, Ae 3z u verkaufen.(11 828B) Feudenheim, Paulusbergſtr. 26 Wanderer Cabriolet Gläſer⸗Karoſſerie, 6/30 Ps, ſteuer⸗ frei, in tadelloſem Zuſtand, ge⸗ neralüberholt, gegen Kaffe zu verkaufen. 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Kleinonzei- gen im Hakenkreuzbonne/ haben krfolg, fast jedet Maonnbheimer liest sie dort. —— „Hal . . 23. Fo So einzig und d Schild wieder „Gott genug Roßbr Und wiſchte nichts der S ſolang ſich ha Das ſie mi richten warum zum E Mohr er nick verwu Profeſſ ſeinen in eine zu ſein welcher und ar D. Beilf mit eir Und w und He die bei gemacht dort Di eines i das Nü Sie; hain zu konnte rengene ſchickte Dattel⸗ ner fur⸗ rei ger⸗ Datteln den Mo Mohren gen unt ſiegreich einen J an den 9 In de ſchon ni herum, als ſie ſelbſt ei kamen i Beilſtein anſehen, halbe o daß die ſie beid nicht. Die H ſchrien e Keulen 1 war. D Er zog ſondern betrübt: und unſe nehmen! Beilſte ſein Sch dem biße Mit de ſchöpfen! Darum (um nich es noch tete ſie um und los, inde ſchwang, Erdboder denn ſie umdreher ausreißer Er war ner Wut von ihne davonkam er ſeine ganze He der Fliehe ritten im ter, als e ſen hatte, ohne Mer Nicht le daher, nie koſtbar ar der eine winkte, er friedlicher Und ſo ihres Kör Mai 1039 wir die II chaflen tzt ab en die aller Art bstahl-, SKk und g ihrer vürden. jer und t Jahr- inserer rompte 7. 11 U xrm 2770⁰⁰ jeschaft imil. Arten aschinelles . 69 5300 47 em/ 3 n7 1l 111½ Iimmmümſmim En. Wochen- Hotorrad en Wa- d s0 die Heimat Kosten ats nicht IB-Klein- hon vie⸗ an, abe gen ver⸗ en nicht inanzei- Zzbonne/ jedet zie dort. 3 „Hakenkreuzbanner“ Unterhaltung Sonntag, 21. Mai 1059 Ser. Karke Beillfkin. 24 224 æiH lgcoꝰiů 23. Fortſetzung So kam es, daß die ganze Truppe mit einem einzigen großen Geſchrei die Pferde umdrehte und davonſprengte. Und Beilſtein konnte die Schilde von ſeinem König abheben und ihn wieder aufs Pferd ſetzen, indem er ſprach: „Gott ſei Dank, lieber Herr König, ſie haben genug von uns und machen ſich davon, die Roßbremſen, die läſtigen!“ Und auch der König war ſehr froh und wiſchte ſich die Stirn, obwohl das faſt gar nichts nützte, denn es war ſehr heiß da, und der Schweiß kam immer gleich wieder nach, ſolange einer noch etwas zum Schwitzen in ſich hatte. Das Pferd des geſpaltenen Mohren nahmen ſie mit, denn wenn auch andere anders be⸗ richten: Beilſtein hatte ein zu gutes Herz, warum hätte er ſollen weiter hauen als bis zum Sattel? Es war ihm genug, daß der Mohr geſpalten war. Gegen das Pferd hatte er nichts und hütete ſich darum auch, es zu verwunden. Und hierin müſſen wir Herrn Profeſſor Uhland berichtigen, ſo wie wir auch ſeinen uimübertrefflichen Bericht von dieſer Tat in einem vervollſtändigt haben: denn er wußte zu ſeinen Zeiten noch nicht, daß der Alemanne, welcher den Mohren ſpaltete, Beilſtein hieß und aus Uttweiler war. Der König findet ſein Reich Beilſtein und ſein König zogen nun ſchon mit einer ganzen Herde von Roſſen umher. Und wenn die Pferde in der Mohrerei Heu und Hafer fräßen wie bei uns, ſo hätten ſich die beiden des Futters wegen Kopfzerbrechen gemacht. Aber zum Glück freſſen die Pferde dort Datteln, mehr als eine Handvoll braucht eines im Tage nicht. So vermochte Beilſtein das Nötige von den Palmen zu ſchütteln. Sie zogen weiter und weiter, von Palmen⸗ hain zu Palmenhain, und das mohriſche Heer konnte ſie nicht kriegen. Da wurde dem Moh⸗ rengeneral angſt um ſeinen Kopf. Und er ſchickte an ſeine Herren einen Brief, daß die Dattel⸗ und Pferderäuber aus Angſt vor ſei⸗ ner furchtbaren Heeresmacht die ganze Mohre⸗ rei geräumt hätten und nun ganz anderswo Datteln ſchütteln und Pferde rauben, wo es den Mohren eins ſein könnte. Die Fürſten der Mohren laſen den Brief mit großem Vergnü⸗ gen und hießen ihren General, ſeine Truppen ſiegreich heimzuſchicken und jedem Krieger einen Mohrentaler zum ehrenvollen Andenken an den Kriegszug mitzugeben, und ſo geſchah es. In der Tat trieben ſich die beiden damals ſchon nicht mehr in der eigentlichen Mohrerei herum, aber in der Nähe. Und eines Abends, als ſie gerade ihre vielen Roſſe gefüttert und ſelbſt eine Handvoll Datteln gegeſſen hatten, kamen in dichter Schar Feinde heran: weder Beilſtein noch ſein König konnten denen anſehen, ob ſie ganze Mohren waren oder halbe oder dreiviertel. Nur ſoviel ſahen ſie, daß dieſe Leute nur eines wollten: nämlich ſie beide umbringen. Und das paßte ihnen nicht. Die Halbmohren kamen immer näher und ſchrien entſetzlich, ſchwangen ihre Lanzen und Keulen und ſtellten ſich an, daß es ein Graus war. Dem König wurde es auch recht bange. Er zog ſein Schwert nicht aus der Scheide, ſondern ließ es ſtecken und ſprach traurig und betrübt:„Bruder, jetzt iſt es aus mit uns, und unſere ſchönen Roſſe werden ſie auch mit⸗ nehmen!“ Beilſtein ſagte gar nichts. Er zog aber auch ſein Schwert nicht. Denn wie wollte er mit dem bißchen Eiſen die vielen Leute erſchlagen! Mit dem Eflöffel kannſt du keine Gülle ſchöpfen! Darum packte Beilſtein die nächſte Palme (um nicht zu prahlen, wollen wir geſtehen, daß es noch keine hundertjährige war) und wuch⸗ tete ſie aus dem Boden. Dann drehte er ſie um und ging damit auf die halben Mohren los, indem er das wirre Wurzelzeug gegen ſie ſchwang, drohend, ſie auf einen Wiſch. vom Erdboden wegzufegen. Dazu kam es aber nicht, denn ſie waren zu Pferde und konnten noch umdrehen, ehe Beilſtein bei ihnen war, und ausreißen. Er warf ihnen die Palme nach, aber in ſei⸗ ner Wut zu heftig: ſie flog über die vorderſten von ihnen hinaus, ſo daß alle mit dem Leben davonkamen. Das ärgerte den Beilſtein, weil er ſeine Wut noch hatte, er brüllte wie eine ganze Herde Ochſen auf einmal, was die Eile der Fliehenden ſtark erhöhte: wenige von ihnen ritten im Leben je ſo raſch wie damals. Spä⸗ ter, als er ausgeſchnauft und ein wenig gegeſ⸗ ſen hatte, freute ſich Beilſtein, daß der Strauß ohne Menſchenmord abgelaufen war. Nicht lange danach kam ein feierlicher Zug daher, nicht mehr als zwei Dutzend, aber alle koſtbar angezogen. Beilſtein wollte ſchon wie⸗ der eine Palme ausreißen, aber der vorderſte winkte, er möchte das nicht tun, ſie kämen in friedlicher Abſicht.— Und ſo war es auch. Sie kamen im Namen ihres Königs, um dem König Beilſteins die —.— Copyright by Deutsche Verlagsanstalt. Stuttsart. Hand der Königsttochter anzubieten, die ein⸗ mal dieſes Reich erben ſollte. „Das ſoll ein Wort ſein“, ſprach er,„ich bin ſowieſo ein geborener König. Was für eine Herde Roſſe ich mitbringe, ſeht ihr ja. Ihr könnt ſie gleich in euren Pferch treiben, ich ſchenke ſie meiner Braut.“ Danach zogen ſie mit den Abgeſandten in die halbmohriſche Stadt ein. Der König empfing ſie am Tore mit allen Stadtvätern in großer Pracht. Und es war klar wie Quellwaſſer: Beilſteins König hatte ſein Königreich gefun⸗ den. Beilſtein ſelber aber war bei den halben Mohren zu großem Ruhme gelangt. Noch nach Menſchenaltern ſagte man dort;„Damals, als der Palmenſchleuderer bei uns war...!“ Indeſſen gedachte Beilſtein nicht an der Glückſeligkeit ſeines Königs teilzunehmen, er war eher froh, daß er nun wieder allein und ungehindert wandern konnte. Doch hinterließ er ſeinem König, ehe er weiterzog, das Rezept, wie man es anſtellen muß bei dem Palmen⸗ ausreißen, und wenn man ſie hinter jeman⸗ dem herwirft: es war für alle Fälle, und der Schloßmuseum Prunkräume des Ostilügels„Jagdsaal“ Aufn.: Städt. Schloßbmuseum Mannheim 4 Katzen mit Weltruhm In der Weltliteratur wurde ſchon vielen Tie⸗ ren ein Denkmal geſetzt. Auch unter den Katzen findet man einige Berühmtheiten. Geradezu Unſtevblichkeit erlangte der Kater des altitalieniſchen Dichters Francesco Pe⸗ trarca. Noch heute ſieht man ihn als Mumie hinter Glas, im Hauſe des Dichters der Laura in Arqua. Dieſer Katze Ruhm iſt nach ihrem Tode ſogar noch gewachſen. Seit dem Jahre 1300 wird ſie immer und immer wieder geprie⸗ ſen. In faſt philoſophiſchem Tone ſingt von ihr der Dichter Taſſoni:„... und die Gräber ſtolzer Könige übertrifft an Ruhm eine unbe⸗ ſtattete Katze“. Am originellſten beſingt ſie die lateiniſche Inſchrift am Fuße ihrer Todesurne: „Der toskaniſche Sänger entbrannte in doppel⸗ ter Liebesflamme. Die erſte und größte war ich, die zweite erſt Laura. Lächle nicht darüber, der du dies lieſt. Laura war zwar ſeiner wür⸗ dig durch ihre Schönheit, ich aber durch Treue. War ſie dem dichteriſchen Genius ein Anſporn, ſo war ich es, der darüber wachte, daß die ge⸗ heiligten Papiere nicht eine Nahrung der Mäuſe wurden. Denn ſolange ich lebte, hielt ich von der heiligen Schwelle die furchtſamen Na⸗ ger unermüdlich ferne, damit ſie die beredten Schriften des Dichters nicht über Nacht zernag⸗ ten. Heute noch,— wo ich doch tot bin— jage ich ihnen Furcht ein. So lebt ſelbſt in meinem toten Körper noch die alte Treue.“ Victor Hugo hing ſehr an ſeinem ſchwar⸗ zen Kater„Chat Noir“. Das Verhalten der Umwelt zu ſeinem Lieblingstier war zugleich der Maßſtab ſeines eigenen Verhaltens zur Tierliebe berühmter und großer Männer Umwelt. Die Katze wohnte im Vorzimmer ſei⸗ nes Empfangsſalons. Durchs Schlüſſelloch be⸗ obachtete er das Benehmen der Beſucher gegen⸗ über ſeinem Kater. Wer ſeine Liebkoſungen er⸗ widerte, wurde freundlich empfangen. Doch wehe dem, der den Kater vernachläſſigte oder gar zurückſtieß. Victor Hugo nahm ihn barſch auf, überhörte nicht ſelten ſein Begehr und entließ ihn unfreundlich. „Der Umgang mit Katzen iſt meine liebſte Unterhaltung,“ ſo ſagte Richelieu, der fran⸗ zöſiſche Staatsmann und Kardinal, Ein ähn⸗ liches Wort iſt von Baudelaire bekannt, und Mark Twains„beſte Freunde“ waren ſeine zwei Katzen Satana und Peccato. Ampère, während ſeiner Arbeit für die Umwelt unzu⸗ gänglich, ſcheuchte das Erſcheinen ſeiner Katze ſofort auf. Er brach die Arbeit häufig jäh ab und unterhielt ſich mit ihr. Freilich nur bis zu jenem unberechenbaren Zeitpunkt, da die Katze mit der wegwerfenden Geſte der Hinterpfote deutlich zu verſtehen gab, daß ſie nun genug getollt habe. Der Kater des italieniſchen Komponiſten Do⸗ menico Scarlatti(1685—1757) bewarb ſich be⸗ ſonders um die Freundſchaft von Muſilbe⸗ rühmtheiten und wurde ſo zum„Mitkomponi⸗ ſten“. Als er eines Tages phi loſophiſchen Schrittes auf den Taſten des Klaviers ſeines Herrn ſpazieren ging— andere durften ſich dieſem Inſtrument nicht einmal nähern nahm Scarlatti die zu Gehör gebrachten Mu⸗ ſiknoten zum Motiv einer Fuge. Es iſt Dome⸗ nico Scarlattis„Fuga del Gatto“(Katzenfuge). König bedankte ſich auch ſehr für die nützliche Lehre. Türkiſches Gericht Nachdem der Kreuzzug beendigt und der Kö⸗ nig glücklich in ſein Königreich eingeſetzt war, hätte Beilſtein in Afrika, Indien und anderen hitzigen Gauen noch große Taten verrichtet, wenn ihn nicht das Heimweh gepackt hätte. So aber machte er nur, ſo raſch er konnte, daß er wieder dahin kam, wohin er gehörte, ins Elſaß. Und auch das genügte ihm nicht, ſon⸗ dern Uttweiler mußte es ſein, oder ſonſt ein Ort in der Herrſchaft Lichtenberg. Da es nun kein Kreuzzug mehr war und er auch keinen König mehr hatte, konnte Beilſtein ſich nicht mehr ernähren wie bisher, indem er fremde Palmen ſchüttelte un anderen Leuten die Roſſe wegnahm: obwohl es ihm leichtgefal⸗ len wäre, das zu tun. Aber wenn ſein Vater ihn zu Uttweiler fragen würde, ob er auf ſei⸗ nen Reiſen allezeit ehrlich gefahren wäre, ſo wollte er ſagen können: ja. Darum ſah er nun zu, daß er ſeinen Un⸗ terhalt durch allerlei Kraftſtückchen erwarb, der⸗ gleichen ja die Leute gerne ſehen und mit eini⸗ gen Hellern belohnen, mögen es nun Mohren, Türken, Inder oder elſäſſiſche ſein. Meiſt nahm er das Pferd, das ihm ſein König geſchenkt hatte, auf ſeinen Rücken, wie man ein Bube den anderen reiten läßt, und ſprang munter mit ihm im Kreiſe, machte Volten recht und links, galoppierte und trabte, und das Pferd wieherte dazu wie ein Herr und Reiter, der ſich's lei⸗ ſten kann. (Fortſetzung folgt.) „Unwietter über Schwant“ Ein heiterer Roman, der viele menſchliche Schwächen mit Nachſicht und Humor bekand Was ſich da alles aus dem Einbruch eines Künſtlers in die bürgerliche Lebensſphäre er⸗ gibt, grenzt ans Groteske, bleibt aber immer im ruhigen Rahmen der Kleinſtadt. Dieſe Kleinſtadt, hier Schwante geheißen, begegnet uns oft; und ihre Menſchen, teils engſtirnig, teils liebenswert, leben überall. Das fröhlich⸗ beſinnliche Buch von Erna Kohlſchmidt(Verlag Die Rabenpreſſe, Berlin) follte man an einem ſchönen Urlaubstag leſen. „Wie„sie“ es sehen“ Emma Henn⸗Schmuttermaier ſchrieb Erlebtes und Erlauſchtes von Hunden nieder. Waſtl, Peter, Greif und Zenzi teilen ſich in ihren„Briefen“ ihrerſeits Erlebtes und Er⸗ lauſchtes von den Menſchen mit. Daraus er⸗ geben ſich mancherlei drollige Geſchichten, in denen immer wieder die Abſicht der Verfaſſerin durchklingt, um Verſtändnis für die Tierſeele zu werben. Nun, man kann nicht umhin, den weiſen Worten des Dackels Peter zuzuſtimmen, und die Achtung für den Sanitätshund Greif, der mit im Weltkrieg war, entſpringt ehrlicher Anerkennung. Und die wollen wir auch die⸗ ſem Bekenntnis einer Tierfreundin zollen. (Verlag Gotthard Peſchko, Darmſtadt.) „Das Leben treibt“ Im Verlag Die Rabenpreſſe, Berlin, erſchien dieſer neue Roman des in ſeiner Hei⸗ mat viel geleſenen flämiſchen Dichters Andreé Demedts, eine von Albrecht Otto in ein⸗ facher, kraftvoller Sprache beſorgte Ueberſetzung von„Het leven drijft“, Eine großartige Ge⸗ ſtaltungskraft, die den Flamen zu eigen iſt, ob ſie Dichter, Maler oder Bildhauer ſind, zeichnet das Werk aus, das ſo unmittelbar zu dem deutſchen Leſer ſpricht, weil der Inhalt keiner fremden Welt entnommen iſt. Das Schickſal eines Landarztes, der ein zu guter Menſch iſt, um ein glücklicher Menſch ſein zu können, iſt mit breiten Strichen gezeichnet. Der häßliche Kleinkram einer unglücklichen Ehe, der Bruch mit der„Geſellſchaft“ und die endliche Rück⸗ kehr zum Bauernhof, dem dex Held des Buches entſtammt, ſind teils mit bitferem Humor, teils mit arünolicher Selbſtbetrachtung in der Lauf der Geſchichte eingebaut. Das Leben treibt, aber wir dürfen uns nicht treiben laſfen— das iſt die Erkenntnis des Geſcheiterten. Verſöhn⸗ lich ſchließt ein froher Ausblick auf die Zukunft der jungen Generation das Buch. „Der Freiheit Silberton“ Von Adolf Beiß liegt ein neues Werkchen vor(im Verlag Ludwig Voggenreiter, Pots⸗ dam), eine Erzählung aus der Heide. Der Le⸗ benswea des Lehrers Johannes Söhli rollt ſich vor dem Leſer auf, das wunderliche Schickſal eines empfindſamen Mannes, der über dem Verluſt ſeiner Jugendliebe zum Sonderling wird. Daneben läuft das politiſche Geſchehen im Deutſchland der Freiheitskriege. Wer die Gedichte von Adolf Beiß kennt, wird ihn in der Proſa wiederfinden. Johannes Söhli iſt gewiß kein Held, wenn er in Todesgefahr bei ſeinen Büchern bleibt, weil er nicht mit ihnen Meindeshand 555 des Todes von Feindeshand ahnt er die höchſte Form der Freiheit: das Vaterland. Wilhelm Nagel. „Forstmeister Röder“ Der im Erzgebirge ſpielende Roman„Forſt⸗ meiſter Röder“ von Otto Erſchienen im Bergwald⸗Verlag Wal⸗ ter Paul, Mühlhauſen /Thür.) bringt neben der Schilderung von Jagderlebniſſen vor allem · ein Bild von der Arbeit der Forſtleute, die in der Pflege des Waldes und in der Hege des Wiül⸗ des ihre höchſte Aufgabe ſehen. Stimmungs⸗ volle Naturſchilderungen nehmen in dieſem leichtzuleſenden Buch, in dem ſelbſtperſtändlich auch die Liebesgeſchichte nicht fehlen darf, einen breiten Raum ein. Hans Jütte. 4 „hHhakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Sonntaa, 21. mai 19359 Goluchtis Weller am dem„Aing⸗ Aen Freitagvormittag herrſchte in der Eifel denkbar ſchlechtes Wetter. Der Nürburg⸗Ring ſwar in dichten Nebel gehüllt und die Sicht auf der Rennſtrecke auf 50 Meter beſchränkt. An ein Training für das Eifel⸗Reieimen war daher zu⸗ nächſt nicht zu denken. Der Regen verwandelte ſich ſpäter in leichten Rieſelregen, der die Fah⸗ rer nicht mehr vom Trainieig abhalten konnte. Unter dieſen Umſtänden gab es leine verbeſſer⸗ ten Rundenzeiten. Die Mercedes⸗Leute Lang, v. Brauchitſch neid Seaman erzielten Rundenzeiten unter 11:30 Min., bei der Auto⸗Union war Nuvolari mit 11:39 Min. der Schnellſte vor Müller und Haſſe, der ſeit Oktober nicht mehr im Renai⸗ wagen ſaß und gleich auf Anhieb ſo hervor⸗ rageeide Rundentfuhr. Haſſe fuhr als Erſatz⸗ mann für Stuck, da ſich der Deutſche Bergmeiſter eine Knochenſplitterung am Knöchel zugezogen hat und ſeinerſeits auf die Teilnahme verzich⸗ ten muß. Meier und Bigalke fuhren etwas vor⸗ ſichtiger. Carriere und Etancelin auf Talbot ſowie Pietſch und Dipper auf Maſerati kamen da nicht ganz mit und benötigten über 12:30 Miei. Nicht minder bleißig waren die Sportwagen⸗ und Motorradfahrer, für die der Ring ebenfalls einige Zeit zur Verfügung ſtand. Auch hier wurden die geſtrigen Zeiten nicht erreicht. Wüetemperos voxer in übenng Südweſt wurde:7 geſchlagen Im Amateur⸗Boxturnier der vier ſüddeut⸗ ſchen Gaue trat am Freitag die Mannſchaft des Gaues Südweſt in Stuttgart gegen die würt⸗ tembergiſche Auswahl an. Die Württemberger erfochten einen knappen, aber durchaus verdien⸗ ten Sieg mit:7 Punkten. Immerhin hinter⸗ ließen die Südweſtboxer einen guten Eindruck. Die Ergebniſſe: Fliegen: Bamberger(S) beſiſegt Schwenzle(W) kampflos: Bantam: Rappſilber(S) beſiegt Aeckerle(W) nach Punkten; Feder: Böhler(W) beſiegt Joswig(S) nach Punkten: Leicht: Bettendorf(S) beſiegt Pfanner (W) nach Punkten: Welter: Chriſtmann(W) beſiegt Zettler('' nach Punkten: Mittel: Held(W) beſiegt tiegler(S) nach Punkten; Halbſchwer. Franz(S) gegen Schölltopf(W) uneniſchieden: Schwer: Bubect (W) beſiegt Bronnersberger(S) zweite Runde.o. Nach den bisherigen Kämpfen nimmt der Gau Württemberg in dem Turnier der vier ſüd⸗ deutſchen Gaue eine Favoritenſtellung ein, zu⸗ mal er ſeine beiden bisherigen auswärtigen Be⸗ gegnungen unentſchieden geſtaltete und nun nur noch zum Gau Süwdweſt fahren muß.— Die Tabelle: 1. Württembererg Hichendahneennen in Biernpeim Am Sonntag findet in Viernheim, Sportplatz Lorſcher Straße, ein Aſchenbahnrennen ſtatt. Am Start finden wir nur Aſchenbahnſpeziali⸗ ſten, unter denen Kurz⸗Pfeiffer Stuttgart Cor⸗ be⸗Thiry Saarbrücken, Schauer⸗Zorn Nürnberg, Krimme Landſtuhl, zu den bekannteſten zählen. Mit ihnen werden Dangel⸗Löſch Landau, Black⸗ Wiesbaden, Knieriemen⸗Schneider Kaiſerslau⸗ tern, Ziealer, Ullrich, Steinle, Mannheim uſw. um den Sieg kämpfen. Daß dieſes Rennen re⸗ gen Zuſpruch findet, beweiſen die ſo zahlreich anweſenden Zuſchauer, die anläßlich des erſten Traininas am Himmelfahrtstag erſchienen wa⸗ ren. Möge dieſer Veranſtaltung, für welche die Radfahrer⸗Vereine 07 Viernheim und 1897.⸗ heim⸗Waldhof verantwortlich zeichnen, einen ſchöner Erfolg beſchieden ſein. :2 Punkte :1 Punkte :1 Punkte :4 Punkte. Großkampftag im Stadion Rekordmeldeergeonis zum Leichfathlelikfest der NVHIG 500 Wekämpfer und 50 Staffein aus 60 Vereinen am Sart In Mannheims Mauern fanden vor Jahren Leichtathletik-Großveranſtaltungen ſtatt, die ſich allgemeiner Beliebtheit erfreuten. Umſtände verſchiedener Art ließen dieſelben in den letzten Jahren ausfallen, obwohl die Mannheimer Leichtathleten keineswegs ruhten und teilweiſe Meiſterſchaften in unſere Heimatſtadt ührten. Die Jubiläumsgroßveranſtaltung der Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft will die alte Tradition wieder aufnehmen und weiterführen. Nachdem nunmehr das endgültige Meldeergebnis vor⸗ liegt, ſind wir in der Lage, kurz darüber zu be⸗ richten. Insgeſamt ſtarten aus 60 Vereinen Groß⸗ deutſchlands 500 Wettkämpfer und 50 Staffel⸗ mannſchaften. Eine hervorragende Beſetzung weiſen die Sprintſtrecken auf, für die 131 Läufer gemeldet haben. Auch die Mittel⸗ und Langſtreckenläufer ſtehen nicht zu⸗ rück. Gehen doch über dieſe Diſtanzen nicht we⸗ niger als 60 Athleten. In den techniſchen Kon⸗ kurrenzen⸗nimmt der Weitſprung mit 43 Teil⸗ nehmern die erſte Stelle ein. Die übrigen Kon⸗ kurrenzen, wie Hochſprung, Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Diskus⸗ und Speerwerfen ſind durchweg ſehr gut beſetzt. Daß die Alten Herren über 36 Jahre noch immer bei der Sache ſind, zeigt die Tatſache, daß faſt 20 ehemalige Spitzenkönner ihre Meldungen abgegeben haben. Nicht unbeachtet wollen wir laſſen, daß auch die Frauen ſehr ſtark vertreten ſein werden. Die vorſtehenden Zahlen zeigen uns, daß die Athleten Großdeutſchlands, unter ihnen die Mitglieder der Olympia⸗Kernmann⸗ ſchaften, gerne nach Mannheim kommen, ver⸗ hinden ſie doch freundſchaftliche Bande mit un⸗ ſeren einheimiſchen Könnern. Es iſt zu hoffen, daß das ſportfreundliche Publikum Mannheims und der näheren Umgebung dieſer Veranſtal⸗ tung den entſprechenden Rahmen gibt und daß auch einmal bei einem Leichtathletikfeſt Zehn⸗ tauſende das Mannheimer Stadion beſuchen. Die Ehrenpreiſe ſind im Sporthaus Ruſch, N7 Nr. 10, ausgeſtellt. Die deutschie Elf ohne Conen Driiter Fubballkampf Deuischland- lrland in Bremen Inmitten unſerer Olympiavorbereitungsſpiele deutſcher Auswahl⸗Mannſchaften gegen die Elf des Reichsprotektorats Böhmen/ Mähren fällt das dritte Fußball⸗Länderſpiel Deutſchlands ge⸗ gen Irland, das am Dienstag in der prächtigen Weſer⸗Kampfbahn zu Bremen ausge⸗ tragen wird. Die Jren ſind uns als Gegner nicht ganz unbekannt, denn bereits zweimal ſtanden deutſche Nationalmannſchaften den Spielern des Freiſtaates Irland gegenüber. Das erſte Spiel fand 1935 in Dortmund ſtatt. Un⸗ ſere Elf ſiegte zahlenmäßig klar mit:1 Toren, aber es dauerte lange, ſehr lange, ehe das ent⸗ ſcheidende zweite Tor gefallen war. Als die deutſche Elf 1936 in Glasgow gegen die Schot⸗ ten ein großes Spiel geliefert hatte, fuhr man beſchwingten Herzens nach Dublin und kam— mit:2 recht deutlich unter die Räder. Daß auch die jetzt auf dem Feſtlande weilende iriſche Elf recht ſtark iſt, bewies ſie durch das:2 am Hienmelfahrtstage in Budapeſt. In Bremen wird man alſo einen großartigen Kampf erleben, das iſt ſicher. Die beiden Maainſchaften werden folgerdes Ausſehen haben: Deutſchland: Jakob ne Streitle Kupfer Rohde Kitzinger Lehner Hahnemann 33 Schön Arlt Fallon Carey Bradſhaw Dunne OiFlanagan Weir OMahonen OꝛReilly . HrNeill eKenzie Irland: In der deutſchen Mannſchaft fehlt— Conen. Nach ſeinem Stuttgarter Erfolg hatte man da⸗ mit gerechnet, aber die Kickers werden wahr⸗ ſcheinlich in den Endſpielen ſein, ſie brauchen Conen und dieſer hat ja auch noch Zeit. Sonſt kommt eigentlich nur die Aufſtellung des Emsbütteler Rohde als Mittelläu⸗ fer überraſchend. Es iſt dies ein Experi⸗ ment, wie die Aufſtellung von Jakobs in Stun⸗ gart auf dieſem Poſten ein Experiment war. Der Hannoveraner erfüllte die Hoffnungen nicht und ſo ſucht man weiter nach einem Nachfolger für Goldbrunner, der einſtſweilen doch immer noch unſere erſte Wahl bleiben wird. Rohde, ſich in dieſer Ungebung wahrſcheinlich ſchnell zurechtfinden, es wäre zu hoffen. Von den Nachwuchsverteidigern iſt der Müncherier Streitle nun eben doch Nummer eins. Mit Ja⸗ nes und Jakob bildet er einen vorzüglichen Ab⸗ wehrblock. Der Sturm muß ſogar als recht ſtark angeſehen werden. Gegen Lehner als Rechts⸗ außen und den Linksaußen Arlt iſt nichts zu ſagen. Unſere beſten Halbſtürmer ſind doch wohl Hahnemann und Schön. Zwiſchen dieſen beiden muß auch Gauchel ein autes Spiel liefern. Die JIren haben eine ſehr aute Abwehr zur Stelle unnd in Budapeſt glänzte vor allem die Läuſer⸗ reihe, die ſowohl in der Abſwehr als auch im Aufbau Vorzügliches leiſtete. Im Angriff tat ſich'Flanagan als zweifacher Torſchütze her⸗ vor. Die Elf iſt techniſch auf der Höhe, ſo daß der deutſchen Elf der wahrſcheinliche Sieg nicht leicht fallen wird. Aber mit einem deutſcheem Er⸗ folg rechnen wir trotzdem Gchülke, Kicers un) döé? Die letzten L der Fußball⸗Meiſter⸗ Die Endrundenſpiele um die Deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft werden am Sonntag in den Gaugruppen zu Ende geführt. Von den vier Teilnehmern an der Vorſchlußrunde ſteht bis⸗ her lediglich der Hamburger SWfeſt, der ſich die Meiſterſchaft der Gruppe 1 bereits am vergangenen Sonntag ſicherte. Die ausſichts⸗ reichſten Amwärter auf die drei anderen Plätze der Vorſchlußrunde ſind Dresdner SeE, Stuttgarter Kickers und Schalke 04, doch ſind die letzten Entſcheidungen den Spie⸗ len des kommenden Sonntags vorbehalten. In der Gruppe 2 hat der DSc den Rückkampf gegen Fortuna Düſſeldorf im Düſſeldorfer Rheinſtadion zu beſtreiten, wobei er darauf bedacht ſein muß, eine Nieder⸗ lage mit mehr als zwei Toren Unterſchied zu denn er gewann ja den erſten Gang mit:1. In der Gruppe 3 iſt die Lage für die Stuttgarter Kickers nicht ganz ſo günſtig. Sie müſſen in Halle gegen den Mitte⸗Meiſter Deſ⸗ ſau 05 mindeſtens unentſchieden ſpielen, um den Gruppenſieg ſicher zu haben. Im Falle einer Niederlage käme der Ad⸗ mira Wien, der das beſſere Torverhältnis hat, auf den erſten Platz. In der Gruppe 41 endlich bringt der Kampf zwiſchen halke O4 und Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz die Entſcheidung über den Gruppen⸗ ſieg. Beide Mannſchaften ſtehen punktegleich, aber die„Knappen“, die ſchon das Vorſpiel gegen den Schleſienmeiſter gewannen(dann aber in Dortnkund von Wormatia Worms ge⸗ ſchlagen wurden!), haben die Annehmlichkeit, in heimiſcher Umgebung kämpfen zu können. Gibt es ein Unentſchieden, dann iſt Schalke dank ſeinem beſſeren Torverhältnis ebenfalls der Sieger.— Der Spielplan für Sonntag lautet: Gruppe 1 ViL Osnabrück— Hamburger SB Blauweiß Berlin— Hind. Allenſtein Gruppe 2 Fortuna Düſſeldorf— Dresdner SC Gruppe 3 Deſſau 05— Stuttgarter Kickers Gruppe 4 Schalke 04— Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz SC 03 Kaſſel— Wormatia Worms. Kehraus in Unterbaden⸗Wel Am Sonntag beendet nun auch der Bezirk Unterbaden⸗Weſt mit den Treffen Hockenheim— Neuluffheim 7 Mannheim— Phönix Mannheim ſeine Meiſterſchaftsſpiele. Während das Spiel in Hockenheim ohne Bedeutung iſt und wohl den zur Zeit ſehr ſtarken Hockenheimern einen Sieg über den„Lobalgegner“ bringen dürfte, iſt das Treffen auf dem 07⸗Platz für den Gaſt von größter Wichtigkeit. Phönix Mannheim muß das Spiel gewinnen, um endgültig vor dem möglichen Abſtieg geſichert zu ſein. Das wird die Mannen von der Fohlenweide zu beſonderen Leiſtungen anſpornen. Huwa. Coldhof emnfangt õeckenheim Nach den tapferen Hockenheimern werden nun am Sonntag auch die zweitklaſſigen Wer aus Seckenheim ihre Karte an den Schießſtänden in Waldhof abgeben. Die Seckenheimer, die zur Zeit unter dem ehemaligen Waldhöfer Walz trainieren, haben erſt vor 14 Tagen die Neckar⸗ auer aus dem Pokalrennen geworfen und wer⸗ den auch den Waldhöfern am Sonntag tüchtig einheigen. Das Spiel hat jedenfalls ſeinen ganz beſonderen Reiz. Vie uniere Mannfchaften ſpielen: es Mannheim⸗Waldhof: Drayß Maier Siegel Ramge Heermann Erbh Bielmeier Schneider Eberhardt Gündervth Deobald VfR⸗Handball⸗Frauen: Winter Bechold Hauck Welz Zell Schieſtel Kehl Bauer Förſter Ofer Fuchs FVg. Seckenheim 98:⸗ Gruber K. Hennesthal E. Hennesthal Seitz Feuerſtein Wolf Umminger Erny Walz Gropy Fuchs HBVereinskalender Mannheimer Turnerbund Germania 1885. Sonntag. Hockey. Aufſtiegſpiel. Germaniag 1— 76 78 Heidel⸗ bera 1,.30 Uhr(Germaniaplatz). 10 Uhr; Tag der Muttex im Gloriapalaſt: Turnen und Spiel der Kinder und Mütter. der ein ganz ausgezeichneter Fußballer iſt, wird Funergloflmansel Aobpie Weitrexori in 10000 m öne Phantasfische lethlung Erich Klöckners/ Vvom Föhnwind„unbeabsichliqꝗt“ hochgerissen Ueber den phantaſtiſchen Höhenweltrekord⸗ flug des Segelfliegers Erich Klöckner, der am Donnerstag in ſeinem„Kranich“ mehr als 10 000 Meter Höhe erreichte, liegt jetzt der authentiſche Bericht vor. In den erſten Mel⸗ dungen wurde von„nur“ 9200 Metern ge⸗ ſprochen. Der erfolgreiche Pilot berichtete un⸗ ſerem Sonderberichterſtatter ſelbſt. von ſeinem „unbeabſichtigten“ Rekordflug. h. k. München, 19. Mai. Der Flugzeugführer des Deutſchen Forſchungs⸗ inſtituts für Segelflug, Erich Klöckner, erreichte am Himmelfahrtstag bei prachtvollem Fönwet⸗ ter über dem Flugplatz Prien am Chiemſee über 10000 Meter und ſtellte damit den abſoluten Höhenſegelflugweltrekord auf. Nach der erſten Prüfung der Meßinſtrumente wird es möalich ſein, ſchon in kurzer Zeit die geciau erreichte Höhe anzugeben. Zur Stunde ſteht bereits feſt, daß die urſprünglich angenommenen 9200 Me⸗ ter bei weitem überboten worden ſind. Wie Weltrekordflieger Klöckner in einer Un⸗ terredung ausführte, hätte er das Segelflug⸗ zeug noch weiter hinaufſchrauben können, wenn nicht der Sauerſtoffapparat reſtlos leer geweſen wäre. Eigentlich hatten die günſtigen Fönwinde Klöckner nur zu einem längeren Alpenſegelflug gereizt, als er am Donnerstaamorgen um.30 Uhr am Chiennſee ſtartete. Daß daraus eine Welthöchſtleiſtung im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes wurde, iſt nicht zuletzt den ſtarken Aufwin⸗ den zu danken, die den„Kranich“ immer höher riſſen. Bei 8600 Metern war bereits der bis⸗ herige Weltrekord erreicht, den der ſchleſiſche NSiK⸗Sturmführer Ziller auf der gleichen Hochleiſtunasmaſchine im November vergange⸗ nen Jahres über dem Rieſengebirge aufſtellte Klöckner will noch höher hinauf. Der„Kranich“ iſt von der Deutſchen For⸗ ſchungsgeſellſchaft für Segelflua in Darm⸗ ſtadt gebaut. Schon Ende Februar d. J. war Klöckner von eittem Fönwind unfreiwillig auf eine Höhe von mehr als 7000 Meter getragen worden. Wie der Pilot erklärt, beabſichtigt er, bei einer ebenſo günſtigen Wetterlage ſchon in kurzer Zeit zu einem neuen Höhenflug aufzuſtei⸗ gen, um den Rekord noch zu verbeſſern. Denn mit einer ausreichenden Sauerſtoffmenge könne man noch weit größere Höhen erreichen. Auch müßte man mit der Zeit an eine weitere Ver⸗ beſſerung der Segelflugzeuge denken, um einer derartigen Belaſtungsprobe gerecht zu werden. Klöckner ſteht heute im 25. Lebensjahr. Er iſt im Weſterwald geboren und widmet ſich ſchon ſeit zehn Jahren mit arößter Begeiſterung dem Segelflug. Damals baute er ſich ein eigenes Segelflugzeug mit primitiven Mitteln zuſam⸗ men, mit dem er dann ſeine erſten Flugverſuche ausführte. Seit zwei Jahren iſt der neue Welt⸗ rekordmann, der ſich auch als Motorflieger be⸗ tätigte, Flugzeugführer der deutſchen Verſuchs⸗ anſtalt für Segelflug in Prien am Chiemſee. Der deutſche Vorſprung vergrößert Mit der neueſten Weltbeſtleiſtung, die ſofort der FA(Federation International Aeronau⸗ tique) zur Prüfung und Anerkennung gemeldet wurde, hat Deutſchlands Segelflugſport ſeinen großen Vorſprung gegenüber allen anderen Na⸗ tionen noch ſtark vergrößert. Faſt alle Weltre⸗ korde im Segelfliegen ſind von deutſchen Pilo⸗ teit erobert worden. Allein im vergangenen Jahre beläuft ſich ihre Zahl auf ſieben. Vor dem letzten Höhenflug⸗Rekordflieger Ziller, der ſich den ſchleſiſchen„Föhn“, den Moazagotl zu⸗ nutze machte und über eine Stunde lang bei 40 Grad Kälte blindfliegen mußte, war Flugkapi⸗ tän Drechſel von der Deutſchen Lufthanſa der Rekordinhaber. Er hatte im Auguſt 1938 über der Waſſerkuppe eine Startüberhöhung von 6200 Meter erreicht. Motorlos in die Stratoſphäre? Vor Jahren noch war die von Segelflieger Klöckner erzielte Höhe eine Rekordleiſtung ſo⸗ gar für Motorflugzeuge. In zwanzig Jahren Segelflugentwicklung haben die motorloſen Flugzeuge die ſeinerzeitigen Normalhöhen von zehn und zwanzig Meter auf ganze 10 Kilome⸗ ter in vertikaler Richtung ſteigern können. Wie kann ſo etwas überhaupt möglich ſein? Seit Jahren wird in Deutſchland das Strö⸗ mungsproblem der Luft an Gebirgshinderniſ⸗ ſen durch Segelflieger erforſcht. Dieſe durch den Widerſtand der Gebirge entſtehenden Luftpwel⸗ len reichen ſehr hoch. Profeſſor Dr. Walter Ge⸗ orgii, der Leiter der Deutſchen Forſchungs⸗ anſtalt für Segelflug in Darmſtadt, hat vor einiger Zeit beim einem Vortrag in Berlin mitgeteilt, daß dieſe Luftwellen bis zur Grenze der Tropoſphäre reichen, wenn nicht noch höher. Die Grenze zwiſchen Tropoſphäre und Stra⸗ toſphäre liegt etwa in 10 Kilometer Höhe. Da⸗ mals ſchon ſagte Georgii, den man in Segel⸗ fliegerkreiſen auch den„Segelflug⸗Profeſſor“ nennt, daß die beim Wellenſegelflug erreichbare Höhe bei genügendem Kälteſchutz des Piloten —— Sauerſtoffgerät 10 Kilometer erreichen ird. Deutſchlands„Segelflugwellen“⸗Gebiete Die Frage nach den örtlichen Möglichkeiten derartiger Höhenſegelflüge beantwortete Prof. Georgii dahingehend, daß in Deutſchland bei geeigneter Windrichtung der Wellenſegelflug am Rieſengebirge, den Voralpen, auf der Nord⸗ ſeite des Thüringer Waldes und im ſchwächeren Ausmaß auch am Teutoburger Wald durchführ⸗ bar iſt. Im Voralpengebiet in der Gegend von Murnau und am Chiemſee ſind auch laufend Luftwellenunterſuchungen durchgeführt wonvden, und Klöckner hat ſeinen letzten Rekordflug ja von Prien am Chiemſee aus durchgeführt. Der Wellenſegelflug iſt ein reines Strömungspro⸗ blem der Luft und deshalb auch unabhängig von den Tages⸗ und Jahreszeiten, welche z. B. für thermiſche Segelflüge ausſchlaggebend ſind. Wellenſegelflun wird auch im Winter und nachts möglich ſein. Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß eine weitere Höhenſteigerung im Se⸗ gelflug durchaus gegeben iſt. Wie Prof. Georgii ſagt, iſt das Erſchließen neuer Segelfluamöglich⸗ keiten zugleich auch Atmoſphärenforſchung. 7 41 Moraenfeier des Tö„Sermania zum Muttertag im Gloria⸗Kino Im großen„Familienkreis“ begehen über hundert Kinder der„Germanig“ den Mutter⸗ tag im Rahmen einer Morgenfeier, die ausge⸗ füllt wird mit Geſang, Spiel, Gymnaſtik, Tanz und Ausſchnitten aus dem reichhaltigen Uebungsplan. Die Mütter werden ſich freuen, die Kleinſten bei froher Arbeit zu ſehen. Der Gedanke, den Mutterigg auf dieſe Weiſe einzu⸗ leiten, kann nur begrüßt und der„Germania“ ein guter Erfolg gewünſcht werden. Tiſchenn's Am kommenden Sonntag veranſtaltet die TTaA der„Olympia“ Neulußheim im Gaſthaus „Zum Ochfen⸗ einen Werbekampf. Als Geg⸗ ner iſt es gelungen, den zweiten Deutſchen Meiſter, Reichsbahn Ludwigshafen zu verpflichten. Es iſt ein ſpannender Kamp zu erwarten, da Neulußheim in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung vertreten iſt. An die a⸗Deimann'wa' Nachdem in der Vorrunde ſich die Auswahl des Bannes 171 Mannheim der des Bannes 110 Heidelberg klar überlegen zeigte, trifft ſie nun am Sonntag auf die Auswahl des Bannes 404 in Eberbach. Die Mannheimer Jungen, die von Bannfachwart Eppel mit der Vertretung des HI⸗Bannes 171 betraut wurden, ſpielen in folgender Aufſtellung: Bohrmonn (Heddesheim) Hering Freund (beide Käfertal) Bayver Bauder Bogt 25(beide Waldhof)(Käfertal) Manale Danner Siffſing Sülzler Röſinger (Neckarau)(VfR)(Waldhof)(Reckarau)(Phönir) Erſatz: Lipponer(Feudenheim). Trc Dormut R. R. desmutte: aus. ich auf raten wi Vormund liche Kin ſen wird. Vormund ſtellt. Vo ter des mundſcha Kindes z ſein, ode: ſtellen iſt nehmen den Antr heim das trifft das ter: ift K an mich Mitglied Anſpruch werden d pflichtet, abgelehnt es die J Rückwe P.., ein Frer wurde in bürger. ſchädigter Staatsbü will er lange mi bis er 1 langt?? ſeinem 2 Rückkehr läufig al weiſen ke kann er gen bei! Friſten, ſche Sta⸗ den und nen Fall wir ihn Freund 1 beit zu f ten, bis wieder g auf Krie merhin der Betr miniſteri der deut deſtens bar noch gebenen ſtändigen Auswa S. H. ür imm uſw.)?— legenheit muß er z Genehmit Er muß zirkskomu Berufs K. E. uns mite zeit tätig ſind. Wi Falle en Kanzlei Gnadenn Antrag z1 einer Re müſſen S die frühe Eheſtan Landwir muß vor 2 Samo Same Königre faßt Sa kleinere etwa 34 5000 Ei iſt gebir bag Paradie Ddavon: wächſt e Inſeln Same erſte di⸗ W. E. übernal Tode ii ſie am verausg Saunoa angabe Dienn grafen neuſeelé wurde verwalt ten Sta geaen durch n im iaite. nen Me folaten uand De 2. Dezet ai 1939 m Falle iſter Ad⸗ nis hat, ngt der ruppen⸗ Vorſpiel (dann rms ge⸗ nlichkeit, können. Schalke benfall Sonntag . ſtein SC 3 8. II r Bezirk jeim 3 Spiel nd wohl rn einen dürfte, den Gaſt annheim ltig vor in. Das heide zu Huwa. den nun Ser aus inden in die zur r Walz Neckar⸗ ind wer⸗ tüchtig len ganz Klen: Deobald Fuchs Fuchs er Sonntag. 8 Heidel⸗ Tag der er Kinder Georgii möglich⸗ ing. * 'n über Mutter⸗ ausge⸗ ik, Tanz haltigen freuen, en. Der e einzu⸗ emania“ tet die aſthaus s Geg⸗ uswahl Bannes rifft ſie Bannes gen, die tretung ſpielen Röſinger Phönix) „HBakenkreuzbanner“ ſik-Briefkaſten Sonntag, 21. mai 1039 Fragen und Autworten Dormundſchaftsweſen R. R. Ich habe ein uneheliches Kind. Die Kin⸗ desmutter weicht der von mir gewünſchten Heirat aus. Wird dem Kind ein Vormund geſtellt, wenn ich auf Heirat dränge, die Mutter aber nicht hei⸗ raten will? Wer ſetzt den Vormund ein? Lann ich Vormund werden?— Das Kind bleibt das unehe⸗ liche Kind ſeiner Mutter, ſolange keine Ehe geſchloſ⸗ ſen wird. Dem Kind wird ein Vormund durch das Vormundſchaftsgericht, d. i. das Amtsgericht, ge⸗ ſtellt. Vormund können ſowohl Sie, als auch die Mut⸗ ter des Mädchens werden. Es iſt Sache des Vor, mundſchaftsrichters, zu prüfen, ob die Mutter des Kindes zuverläſſig genng iſt, um ſelbſt Vormund zu ſein, oder ob dem Kind ein anderer Vormund zu be⸗ ſtellen ift. Wenn Sie gern die Vormundſchaft über⸗ nehmen wollen, dann müſſen Sie einen entſprechen⸗ den Antrag an den Amtsvormund, d. i. in Mann⸗ heim das Stadtjungendamt, richten. Die Entſcheidung trifft das Vormundſchaftsgericht.— Die Kindesmut⸗ ter iſt Krankenkaſſenmitglied, Wird die Krankenkaſſe an mich wegen der Koſtenfrage herantreten?— Als Mitglied einer Krankenkaſſe hat die Lindesmutter Anſpruch auf die ſatzungsgemäßen Leiſtungen. Sie werden davon nicht berührt.— Zu was bin ich ver⸗ pflichtet, wenn meine wiederholte Bitte um Heirat abgelehnt wird? Zum Unterhalt des Kindes, weil es die Perſonenſorge des Kindes erfordert. Rückwanderung nach Deutſchland P.., Whm. Vor ungefähr 15 Jahren wanderte ein' Freund von mir nach Nord⸗Amerika aus und wurde in den letzten Jahren amerikaniſcher Staats⸗ bürger. Früher bezog er eine Rente als Kriegsbe⸗ ſchädigter, die nach Erwerb der amerikaniſchen Staatsbürgerſchaft nicht mehr gezahlt wurde. Nun will er wieder nach Deutſchland zurückkehren. Wie lange muß mein Freund wieder in Deutſchland ſein, bis er wieder die Deutſche Staatsangehörigkeit er⸗ langt? Beſteht die Möglichkeit, daß er wieder in ſeinem Beruf als Techniker Arbeit erhält?— Nach Rückkehr nach Deutſchland wird der Betreffende vor⸗ läufig als Ausländer behandelt. Sobald er nach⸗ weiſen kann, daß er hier eine Exiſtenz gefunden hat, kann er die ſogenannten Einbürgerungsverhandlun⸗ gen bei der zuſtändigen Polizeibehörde einleiten. Die Friſten, nach deren Ablauf jemand wieder die deut⸗ ſche Staatsangehörigkeit erlangt, ſind ganz verſchie⸗ den und richten ſich nach den Umſtänden im einzel⸗ nen Fall. Bei dem Stand des Arbeitseinſatzes, wie wir ihn in Deutſchland haben, dürfte es Ihrem Freund nicht ſchwer fallen, hier in ſeinem Beruf Ar⸗ beit zu finden.— Wie lange muß mein Freund war⸗ ten, bis ihm die ſeinerzeit bewilligte Kriegsrente wieder gewährt wird?— An ſich iſt der Anſpruch auf endgültig erloſchen. Im⸗ merhin beſteht eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit, daß der Betreffende mit Zuſtimmung des Reichsarbeits⸗ miniſteriums die Rente wieder erhält, wenn er wie⸗ der deutſcher Staatsangehöriger iſt und eine(min⸗ deſtens 25prozentige) Erwerbsminderung nachweis⸗ bar noch beſteht. Ihr Freund müßte alſo zur ge⸗ gebenen Zeit einen entſprechenden Antrag beim zu⸗ ſtändigen Verſorgungsamt ſtellen. Kuswanderung L. H. Wenn ein Vg. im Arbeitsdienſt war und an⸗ ſeiner Wehrpflicht genügt hat, kann er dann ür immer auswandern(3. B. Amerita, England uſw.)?— Wenn der Volksgenoſſe alle nötigen Ange⸗ legenheiten geregelt hat, kann er auswandern. So muß er z.., auch nach abgeleiſtetem Wehrdienſt, eine Genehmigung des Wehrbezirkskommandos heſitzen. Er muß ſich alſo vorher an das zuſtändige Wehrbe⸗ zirkskommando, in Mannheim in L 15, 1, wenden. Berufsfrage K. E. Es wäre vor allem wichtig geweſen, daß Sie uns mitgeteilt hätten, bei welcher Behörde Sir ſeiner⸗ ünn tätig waren und ob Sie heute noch dienſtentſetzt ind. Wir nehmen das letztere einmal an. In dieſem Falle empfehlen wir Ihnen, ſich an den Chef dor Kanzlei des Führers der NSDAP. Amt III(für Gnadenweſen). Berlin Wi, Voß⸗Straße 1, mit dem Antrag zu wenden, das frühere Verfahren zum Zwecke einer Reviſion noch einmal aufzugreifen. Natürlich müſſen Sie Ihren Antrag ausführlich begründen und die frühere Dienſtſtelle genau angeben. Eheſtandsdarlehen auf dem Lande H. Sch., N. Ich bin bei meiner Tante in der Landwirtſchaft tätig und möchte im Sommer heira⸗ ten. Kann ich auch das Eheſtandsdarlehen bean⸗ tragen? FJeder deutſche Volksgenoſſe hat ein Recht auf das Eheſtandsdarlehen. Wichtig iſt, daß die zu⸗ künftige Ehefrau des Antragſtellers während der letzten zwei Fahre vor der Eheſchließung mindeſtens 9 Monate lang in einem Arbeitnehmerverhältnis ſtand. Als ſolche Tätigkeit gilt auf dem Lande auch die Arbeit bei Verwandten, alſo auch im elterlichen Haushalt. Es iſt klar, daß die Antragſteller außer dem Nachweis der ariſchen Abſtammung auch die bürgerlichen Ehrenrechte haben und politiſch zuver⸗ läſſig ſein müſſen. Auch der Nachweis der Erb⸗ geſundheit iſt natürlich zu erbringen. Den Antrag auf ein Darlehen ſtellt man beim Standesamt der Gemeindebehörde am Wohnſitz des Ehemonnes. und zwar ſchriftlich. Auf den Aemtern liegen übrigens die geſetzlichen Vordrucke auf. Der Darlehensantrag muß vor der Eheſchließung geſtellt werden. BRIETMARKEN-ECKE llauolieer und inieter fragen an G. H. 100. Am 1. April ließ unſere Hausbeſitzerin einen Lichtautomaten für die Treppenbeleuchtung legen und ver'angt nun für die Sommerinonate 50 Pfenna und für die Wintermonate 1 Reichsmark monatlich für Treppenbeleuchtung, während wir bi her nur während der Wintermonate monatlich 50 Pfennia für Treppen⸗ beleuchtung zahlten. Darf die Hausheſitzerin ietzt mehr fordern?— Auf Grund der Preisſtoppverordnuna iſt das nicht zu äſſig. Die Hausbe tzerin könnte nur dann einen höheren Betrag für Treppenbveleuchtung fordern, wenn ſie eine Genehmigung der Preisbi dungsſtelle nachweiſen kann T. 5. Kann ein Hausherr von den Mietern verlan⸗ gen, daß die Haustür den ganzen Sonntag oder Feier⸗ lag geſchloſfen werden muß? Ein automatiſcher Tür⸗ öffner iſt nicht vorhanden. Beim vorherigen Haush rru war die Tür immer offen und wurde nachts geſchloſſen. — Der neue Hausbeſitzer kann verlangen, daß die Haustür an Sonn⸗ und Feieragen den aanzen Tag über geſchloſſen bleibt. Die Mieter können nur auf aüt⸗ lichem Wege verſuchen, vom Hau⸗wirt zu erreichen, daß es bei dem früheren Zuſtand bleibt. C. R. Als ich meine jetzige Wohnung im Jahre 1937 mietete, d. h. als ich ſie anſah und mich ent⸗ ſchloß, die Wohnung zu mieten, hatte ſie Rolläden. Kurz vor meinem Einzug hat ſie der frühere Mieter wohl im Einverſtändnis mit dem Hausbeſitzer ent⸗ fernt. Iſt der Hausherr verpflichtet, die Rolläden repariert wieder anzubringen?— Wenn die Wohnung Rolläden hatte, als ſie von Ihnen gemietet wurde, muß der Hausbeſitzer für die Anbringung ſorgen. Am beſten ftellen Sie ihm eine Friſt. Geſchieht das nicht, ſo können Sie beim Amtsgericht Klage erheben. K. R. 100. Wurde im Frühjahr vorigen Jahres eine Verordnung erlaſſen, daß ab 1. April 1939 die Mie⸗ Mannlreimer K. B. 24. Wir nennen Ihnen folgende Heime in Mannheim: Städt. Altersheim Lindenhof,, Meerät⸗ kerplatz; Städt. Bürgerheim(Altersheim), Grena⸗ dierſtraße 1; Evang. Altersheim, F 6, 4 bis 5. Fr. N. Der Rhein hatte am., 5. und 6. 6. 38 folgenden Waſſerſtand: Mainz 90, 100, 107; Caub 217% N1. A. Z. Ihre Anfrage läßt ſich nur ganz allgemein beantworten, da es auf die Verhältniſſe im einzel⸗ nen Falle ankommt. Die Tatſache, daß ein Familien⸗ mitglied in einer Nervenheilanſtalt untergebracht werden muß, berechtigt keinen Volksgenoſſen zu dem Schluß, daß nun alle Mitglieder der betreffenden Fa⸗ milie oder noch das eine oder andere Familienmit⸗ glied ebenfalls nicht erbgeſund ſind. J. K. Ich bitte um Mitteilung, wie die Wörter Nation, Poſition und Reaktion in Ein⸗ und Mehr⸗ ahl zu trennen ſind.— Die Silbentrennung iſt im Deutſchen in vielen Fällen nicht eindeutig feſtgelegt. Selbſt amtliche Regelbücher geben oft nur Vorſchläge an Stelle von Regeln. Bei Fremdwörtern ſoll im all⸗ gemeinen nach Wortbeſtandteilen(nicht nach Sprech⸗ ſilben) getrennt werden. Alſo Atmo⸗ſphäre(nicht Atmoſ⸗phäre), dagegen äſ⸗thetiſch uſff. Es heißt dem⸗ entſprechend in den von Ihnen Fällen Nation⸗en, Poſition⸗en. Die Auflöſung der erſten Wortteile in Na⸗ti, mit der Fortſetzung o⸗nen iſt möglichſt zu vermeiden. Es gilt hier die Schön⸗ heitregel, daß einzelne Buchſtaben keine ſilbenbildende Kraft haben. Da die Wortſtämme bei der Silben⸗ trennung unangetaſtet bleiben ſollen, muß die Auf⸗ löſung der drei Wörter heißen: Nat⸗ion⸗en, Re⸗att⸗ ion⸗en, Po⸗ſit⸗ion⸗en. K. R. 100. Kann ich Möbel verpfänden, welche auf Eheſtandsdarlehen beſchafft wurden? Das Eheſtands⸗ darlehen iſt noch nicht vollſtändig abgetragen.— Wen⸗ den Sie ſich an das zuſtändige Finanzamt. das Ihnen das Eheſtandsdarlehen ausgezahlt hat. Von dieſem werden Sie gern die gewünſchte Auskunft erhalten. Wir haben gewettet Hans. Stimmt es, daß man bei der Einfahrt in den Schacht einer am— bei klarem Himmel aus einer Schachttieſfe von hundert Metern und darüber die Sterne ſieht?— Das iſt durchaus möglich, da der Schacht wie ein Rohr wirkt, durch das man nur einen kleinen Ausſchnitt des Himmelsge⸗ wölbes ſieht. Die Einwirkung des allgemeinen Him⸗ melslichtes, des ſogenannten Streulichtes, iſt nicht ſtark genug, um helle Sterne, die zufällig im Blickfeld liegen, zu überſtrahlen. Dazu kommt, daß an ſich die Lichtempfindlichkeit des menſchlichen Auges im dunk⸗ len Schacht wächſt, ſo daß es ſolche an ſich ſchwachen Lichteindrücke, wie ein Geſtirn am Tageshimmel, noch wahrnimmt. Streit um die Derpflegung F. W. Z. u. K. V. in O. Sie und Ihr Kamerad bezahlen zuſammen für Wohnung und Verpflegung 20 Reichsmark pro Woche. Da Sie nach Ihrer Mei⸗ nung ein kaum genießbares Eſſen bekommen, fragen Samoa- die Perle der Südsee. Samoa war urſprünglich ein ſelbſtändiges Königreich. Dieſe Inſelgruppe in Ozeanien um⸗ faßt Sapgii, Upolu, Tutuila, Manua und zehn kleinere Inſeln, öſtlich der Fidſchi⸗Inſeln, mit etwa 3420 Quadratkilometer Flächeninhalt und 5000 Einwohner, meiſt Polyneſier. Das Land iſt gebirgig und vulkaniſch, dabei äußerſt frucht⸗ bar. Die tropiſche Vegetation bringt iar der Hauptſache Kopra, Kakaobohmen und Bananen hervor. Es iſt ein Paradies— ein verlorenes Paradies für Deutſchland. Ein Sprichwort ſagt davon: Steckt man den Finger in die Erde, ſo wächſt er an... ſo fruchtbar iſt das Land, die Inſeln von Samoa. Samoa beſaß früher auch Privatpoſten, die erſte dieſer Art wurde am 1. Oktober 1877 von W. E. Agar gegründet. Nach zwei Jahren übernahm ſie A. Spiers, und nach deſſen Tode im Jahre 1880 G. L. Griffiths, der ſie am 21. Dezember 1881 eingehen ließ. Die verausgabten Marken trugen die Onſchrift: Sanoa Expreß nebſt Poſtage und der Wert⸗ angabe von 1 Penny bis 5 Schillings. Die nächſte Privatpoſt wurde von dem Foto⸗ grafen J. Davis im Jahre 1887 unter dem neuſeeländiſchen Protektorat gegrüeidet. Sie wurde nicht nur von der neuſeeländiſchen Poſt⸗ verwaltung, ſondern auch von der der Vereinig⸗ ten Staaten von Amerika aus Konkurrenz gegen die deutſche Poſt unterſtützt. Da⸗ durch wurde es der Privatpoſt möglich, Briefe im internationalen Verkehr nur mit ihren eige⸗ nen Marken beklebt zu verſenden. Nach der er⸗ folaten Aufteilung Samoas zwiſchen Amerika uend Deutſchloerd durch das Abkommen vom 2. Dezember 1899 wurde endlich die Privatpoſt von David aufgehoben. Die Marken mit dem Bildnis des Königs Laupepa auf der Ausgabe von 1892(Michel⸗Nr. 8, auf 2½ Pence roſa) gehören ſchon zu den amtlich⸗britiſchen Ausgaben. Die Inſeln Manua und Tutuila gehören ſeit 1899 zu Amerifa, das in demn Hauptort Pago⸗ pago eine Marineſtation erxichtete. Savaii und Upolu, mit der Hauptſtadt Apia, wurde im glei⸗ chen Jahr deutſche Kolonie, die ſeit 1920 unter neuſeeländiſcher Mandatsverwaltung ſteht. Die Währung war genau wie im Mutter⸗ lande. Bis zur Einführung eigener Marken wurden die verſchiedenen Ausgaben der deut⸗ ſchen Reichspoſtverwaltung verwendet und zwar die Ausgabem 1875 bis 1881 2 Mark, 1880 5, 10, 20, 50 Pfennig, Ausgabe 1889 3, 5, 10, 20, 2, 50 uend 50 rotbraun. Abſtempelungen Apia in verſchiedenen Formen. Eigene Marken vom 1. März 1900 bis 1914 In dieſem Jahre wurde Samoa von den Engländern beſetzt. Abſtempe⸗ lungen können alſo nur vorkommen in folgen⸗ den Poſtanſtalten, deren genaue Verwendungs⸗ zeiten wir hier angeben: Apia als Poſtdamp⸗ ferſchiffahrtsagentur des Norddeutſchen Lloyd ſeit A. September 1886, als Poſtoacntur vom 23. Juli 1887 bis 29. Auauſt 1914. Aleipata, 1. Auguſt 1909 bis Auguſt 1914. Fa gamola, 6. November 1903 bis Auguſt 1914. Malua, 24. April 1909 bis Auauſt. Mulifanua, ab 3. November 1903 bis Auguſt 1914. Palaudia, vom 13. Jan. 1905. Salailua, vom 14. Jan. 1905 Salelavalu, vom 14. Januar 1905. Matautu war Poſthilfsſtelle. Von der Einrichtung dieſer Poſtſtellen bis zum 29. Auguſt 1914 können alſo Abſtempelun⸗ aen mit deutſchen Kolonialſtempeln vorkommen. Andere ſind falſch. Nachträgliche Entwertungen ten von Altwohnungen um 10 Prozent geſenkt wer ⸗ den?— Eine Verordnung wurde nicht er⸗ laſſen. Es beſteht nach wie vor die alte Verordnung vom 1. Januar 1932, wonach die Miete für Woh⸗ nungen in Altbauten 110 Prozent der Friedensmiete nicht überſteigen darf. W. Sch. Kann mir der Hausherr ohne mein Ein⸗ verſtändnis einfach meinen Gartenanteil wegnehmen, der mir lt. Mietvertrag zuſteht!— Das kann der Hausherr natürlich nicht, da Sie ja einen vertrag⸗ lichen Anſpruch auf den Gartenanteil haben.— Mein Kind darf nicht im Garten ſpielen und wird auf eine Hauptverkehrsſtraße verwieſen. Iſt das zuläſſig?— Auch das darf der Hausherr nicht. Da Sie Anſpruch auf Gartenanteil haben, ergibt ſich daraus klax. daß Ihr Kind auch auf dem Ihnen zugewieſenen Garten⸗ ftück ſpielen darf.— Der Hausherr verbietet. Wäſche in der Waſchküche zu trocknen. Es iſt gaber kein Spei⸗ cher vorhanden, das Trocknen von Wäſche in der Wohnung iſt doch auch verboten. Wo ſoll man die Wäſche trocknen, wenn es regnet? Wo kann ich mich hinwenden, um meine Rechte als Mieter Zurchzu⸗ ſetzen?— Der Hausherr muß den Mietern. Möglich⸗ keiten ſchaffen, wo bei Regenwetter guch Wäſche ge⸗ trocknet werden kann. Wenn Sie in ollen vorſtehenden Fragen keine aütliche Einigung mit dem Hauswirt erzielen können, empfehlen wir Ihnen, ſich an das Mieteinigungsamt zu wenden. S. E. 55. Sie ſind an die Abmachungen im Miet⸗ vertrag gebunden, ſofern dieſe nicht inzwiſchen durch neue Verordnungen keine Rechtswirkſamkeit mehr haben. Das gilt auch von der Kündigungsfriſt. Sie brauchen zwar nicht mehr die dreimonatige Kündi⸗ aungsfriſt auf Zuartalsſchluß einzuhalten. Dagegen müſſen Sie— wie Sie ſelbſt richtig an. nehmen—, wenn Sie kündigen, die Friſt von drei Monaten einhalten, gleich zu welcher Fahreszeit. Sie an, wie die Rechtslage iſt.— Wenn Sie glauben, übervorteilt zu werden, dann iſt doch der einfachſte Weg, daß Sie und Ihr Kamerad ſich nach einer ande⸗ ren Verpflegungsſtelle mit Schlafgelegenheit in O, umſehen. Einen anderen Rat können wir Ihnen nicht eben. Sie haben nur dieſe Handhabe gegen die be⸗ freffende Dame wenn ſie allen Reklamationen gegen⸗ über unzugänalich iſt. Natürlich müſſen Sie bei einem Wechſel des Logis darauf achten. daß Sie für die ge. 2— Anſprüche auch eine ortsübliche Bezahlung eiſten. 5 Militäriſches K. R. Aus Ihrer Anfrage kann angenommen wer ⸗ den, daß es Jich um einen Ausnahmefall handelt. Wenn Sie alſo an einer Aufklärung intereſſiert ſind, müffen wir Sie bitten, ſich an das Wehrmeldeamt in Mannheim,§ 7, 5, zu wenden, wo Sie die nötge Auskunft erhalten. Rechtsfrage 47. Mache ich mich ſtrafbar, wenn ich als Zeuge vor Gexicht beſchwöre, ich habe ein betreffendes Schrei⸗ ben geſchrieben, kann mich aber an Einzelheiten nicht mehr entſinnen?— Nein!— Kann ich für das ver⸗ antwortlich gemacht werden, was ich darin über eine Perſon geſchrieben habe?— Sie machen ſich ſelbſt⸗ verſtändlich, evtl. wegen Beleidigung. dann ſtrafbar, wenn Sie Dinge über eine Perſon geſchrieben haben, die nicht der Wahrheit entſprechen.— Mache ich mich ſtrafbar, wenn ich als Angeklagter voy Gericht aus⸗ ſage, daß ich mich an Linzelheiten des Inhaltes eines von mir an eine Behörde gerichteten Schreibens nicht mehr entſinnen kann?— Nein!— Iſt der Beſchluß eines Oberſtaatsanwaltes nur für die Partei aültig, für die der Beſchluß aefällt wurde oder können anch andere dieſen Beſchluß als Recht in Anſpruch nehmen? — Der Beſchluß des Oberſtaatsanmaltes beyührt nur die Perſon und die Sache, um die es ſich handelt. Im Rechtsſeben iſt ſelten ein Fall genau der gleiche wie der andere. K. Schw. Kann Zwangsvollſtreckung für eine For, derung nach zwölf Jabren beantragt werden?— Es kommt darouf an. ob Sie die Forderung ausgeklagt haben und im Beſitz eines vollſtreckbaren Titels ſind. Falls die Vollſtreckbarkeitsklauſel auf dem Titel fehlt, kann das ſmmer noch beim Amtsgericht nochgeholt werden. Eine vollſtrechbare Forderung verjährt erſt nach 30 Jahren. pfändung des Grbeitslohnes K. Schw. Wie hoch iſt der pfändungsfreie Betrag bei einer Familie mit drei Kindern? Wir nehmen an, daß Sie den pfändungsfreien Betrag beim Ar⸗ beitslohn meinen. Bezüge aus einem Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis ſind bei Auszahlung für Monate oder Bruchteile von Monaten bis zum Betrage von 150 Reichsmark monatlich. für Wochen bis zum Betrage von 35 RM. wöchentlich, für Tage bis zum Betrage von.80 RM. täglich und, ſoweit ſie dieſe Beträge überſteigen, bis zu einem Drittel des Mehrbetrages der Pfändung nicht unterworfen. Die Berechnung bat vom Bruttolohn zu erfolgen. Der unpfändhare Teil des Mehrbetrages erhöht ſich für zede Perſon, der Unterhalt gewährt wird, um ein Sechſtel, höch⸗ tens jedoch auf zwei Drittel des Mehrbetrages. eberſteigt das Arbeſtsentgelt die Summe von 500 Reichsmart für den Monat, von 115 RM. für die Woche, von 19 RM. für den Tag. iſt von dem Mehrbetrag nur ein Drittel unpfändbar. Bei einem Gefolgsmann mit Frau und drei zu unterhaltenden Kindern ſieht die Berechnung alſo ſo aus: Nehmen wir an, der Gefolgsmann hat ein monatliches Brunig⸗ gehalt von 240 RM. Pfändungsfrei ſind 150 RM. zuzüglich plus/— ½ oder ½ des Mehrbetrages, d. h. alſo 60 RM. Demnach iſt ein Betrag von 30 RM. pfändhar.— Wie Sie aus dieſen Berechnun erſehen, können alſo zu dem Drittel des Mehrbetrages nur noch zwei Sechſtel(für nur zwei zu Unterhal⸗ tende) hinzugeſchlagen werden, da ſich der unpfänd⸗ bare Teil des Mehrbetrages ja— wie vorſtehend be. reits ausgeführt— höchſtens auf zwei Drittel des Mehrbetrages erhöhen darf. Ceilnahme am Religionsunterricht G. P. in L. Meine Tochter beſucht im dritten Jahr die Pflichthaushaltfortbildungsſchule und nimmt au am Religionsunterricht teil.*55 Religion heute no Pflichtfach und muß meine Tochter den Religions⸗ uünterricht beſuchen? Was muß ich wegen Befreiung tun?— Die Teilnahme am Religionsunterricht iſt nicht Pflicht. Die Frage, ob Angehöriger einer Re⸗ ligionsgemeinſchaft oder nicht wird davon gar nicht berührt. Da Ihre Tochfer über 14 Johre alt iſt, enügt es, wenn ſie ferhſt dem Schulvorſtand ſchrift⸗ 5——— daß ſie am Religionsunterricht nicht mehr teilnimmt. Iſt der Wanderfalke geſchütztꝰ W. R. Der Wanderfalke ſteht doch als ſeltener Vogel unter Raturſchutz. Wo er aber in größerer Zahl auf⸗ tritt, kann er grotzen Schaden anrichten. Sieht das Geſetz in ſolchem Falle keine Ausnahme vor und wo⸗ hin müßte man ſich wenden, wenn man Abhilfe ſchaffen will?— Der Manderfalke, der in unſerem Vaterland nicht gerade häufig horſtet, in letzter Zeit aber in ein · zelnen Gegenden an Zahl zugenommen hat. iſt ganz⸗ jährig unter Naturſchütz geſtellt. Doch wiſſen wir da⸗ er oft großen Schaden anrichtet als ſtaxker und of unerfättlicher Vernichter im Niederjagdrevier. vor ellem an Enten. Wildtauben und Faſanen. Ferner iſt der Wanderfalke in der Geflügelhaltung als dreiſter Schläger. befonders von Tauben und Zahmenten. be⸗ kannt. Dieſe beiden Beobachtungen die den Wander. falken einerfeits zu einem ſchönen Naturdenkmol und andererſeits zu einem wirtichaftlichen Schädling ſtem⸗ peln, ſind Gegenfätze die ſich nicht vertragen. Dazum hat das Reichsfaadgeſetz hier einen Ausweg geſchzffen. Feder Bauer'heſonders ſolche Bauern die viele Tau⸗ den halten, können, wenn ſie durch Manderfalken ge⸗ ſchädiat oder bedroht werden. eine Eingabe an den zuſtändigen Gaujägermeiſter richten und auf Grund alaubmürdiager Angaben üher Schaden und Bedrohnng durch Wonderfafken um Abhilfe bitten. Dieſe Ahhilfe wird in der Regel ſo gehandhabt. daß der Gamjäger⸗ meiſter den zuſtändiaen Kreisfägermeiſter verſtändfat, Fen botreffenden Jagdherochtioten des umliegenden Bezirks anzuweiſen, den Horſt des betreffenden Mon. Ferenffen auszunehmen, um einer Uebervermehrung zu ſteuern. Sind die Singvögel ſcheuꝰ R. Z. Ein Nachbar hat ein Sinavogelneſt in ſeiner Hecke. Er iſt fehr tierliebend und kann gar nicht ab⸗ warten, bis die Tiere mit dem Brutgeſchäft beginnen. Er hat auch ſeine Kinder auf das Reſt aufmerkſam gemacht, die regelmäßig ins Neſt ſchanen. Ich hahe behauptet. daß die Singvögel zu ſcheu ſeien, um nicht dürch das ſtändige Beohachten beim Brutgeſchäft ge⸗ ſtört zu werden. Mein Nachbar lachte mich aus. Wer hat recht?— Sie. Der Mai und der Junjf ſind die hauptfächlichſten Brutmonate unſerer Sinavögel: in den Wäldern, in den Hecken. in den Obſthänmen und in den Gartenſträuchern bauen ſie ihre Reſter. Wenn auch nirgendwo der Vogelſchutz ſo ausgebaut iſt wie in Deutſchland und wohl auch nirgendwo mie bei uns der Menſch' ſchon aus eigenem Antriebe für die Er⸗ haltuna der Vogelbrut ſorgt. ſo iſt es doch nytwendig. Kahr um Jahr darau: hin⸗uweiſen, welcher Schoden durch die Plünderung der Vogelneſter angerichtet wer den kann, denn die Sinayßgel ſind nützliche Helſer im Kampf gegen die ſchädlichen Inſeſten. Der eigene Nuützen zwingt uns'ſo ſchon dazu, den Nachwuchs der Vogelwelt zu ſchonen, ja, den Vügeln ſoweit wie mög⸗ lich das Brutaeſchäft zu erleichtern. Das wichtiaſte da⸗ bei iſt, ſobald die Tiere mit dem Neſtbau Hegonnen haben, ſie vollommen in Ruhe zu laſſen. Vor allem ſchaue man nicht nach ob nun das Weihnchen heute wiederum ein Ei gelegt hat berühre nicht die Gier, laſſe auch die Jungen in Ruhe! Allzu leicht gebon die Alten, wenn der Menſch den Bau berxührt hat das Neſt auf. und damit entfällt zum Schad⸗n don Men⸗ ſchen wiederum eine Brut. Man ſoll keinesfalls. wenn man ein Neſt entdeckt hat.es den Kindern zeigen! Neu⸗ gierde und fa ſch angewandte Tierſiebe führt die Kin⸗ der immer wieder zu dem Brutplatz mögen die Er⸗ wachſenen ſie noch ſo ſtreng ermahnen. Weiter ſoll wan aber auch den Vögeln viel und möglichſt aute Miſtge⸗ legenheiten bieten Wenn man bei der Wahl der Bäume und Sträucher Pflanzen nimmt. die nicht allein aute Niſtſtätten abgeben, ſondern auch eine Weide für die Bienen oder, wie bei Mau/beeren, Laub fſüx die Seidenraupen bieten ſo nutzt man in doppelter Weiſe der Wirtſchaft und ſich ſelbſt. kommen vor, weil dieſe Stempel vielfach in Privatbeſitz übergegangen ſind, man muß daher auf den Unterſchied zwiſchen echter(kolonialer) und falſcher Stempelfarbe unterſcheiden. Ein⸗ zelne Stempel, wie der kleine Apia⸗Stempel 1887 ohne Jahreszahl oder der dreizeilige Ka⸗ ſtenſtempel von Apia: Bezahlt... auf der Aus⸗ gabe von 1880, ſieid ſehr ſelten und werden hoch bewertet. Dieſer Kaſtenſtempel, der auf der Ausgabe von 1889 ſchon bihiger iſt, kommt ge⸗ legentlich auch mit dem enaliſchen Text: Postage paid... vor und wertet dreifachen Preis des deutſchen Textes. Poſtaliſch wie auch kolonial⸗ geſchichtlich intereſſant ſind ſerner die ſogenann⸗ ten„Vorläufer“— deutſche Heimatmarken mit Kolonialſtempeln. Die Eröffnung der deutſchen Poſt auf Samoa fand am 21. September 1886 ſtatt, die Flaggenhiſſung jedoch erſt am 1. März bzw. 8. Juni 1900. Gustav Kabelitz. Briei arken-Notgeld Auch das gibt es, oder hat es wenigſtens zu den verſchiedenſten Zeiten gegeben. Zuerſt wurde es von den Vereinigten Staaten im Jahre 1862 herausgegeben. Die Geſchichte die⸗ ſes Notgeldes iſt ſehr intereſſant. General Francis F. Spirmes verſchaffte ſich vom Generalpoſtamt in jenen kritiſchen Zeiten des Bürgerkrieges, der von 1861—1865 tobte, die notwendigen Briefmarken und ließ ſie auf Pa⸗ pierſtreifen derartig aufkleben, daß auf dieſe Weiſe„Brieſmarkennotgeld“ entſtand in ver⸗ ſchiedenen Werten. Wir kennen Streifen zu 10, 25 und 50 Cents, das dem Kleingeldmangel ſteuern ſollte. Das Verfahren war natürlich zu umſtändlich vend der General ließ bald darauf nur noch Fakſimiles der Papierſtreifen anfer⸗ tigen, welche das Schatzamt vom Generalpoſt⸗ amt nur unter der Bedingung kaufte, daß das letztere wieder die Streifen einlöſte. Dem Gene⸗ ralpoſtamt wurde jedoch die Arbeit zu aroß, und ſo ſetzte Spirmes beim Kongreß den Erlaß eines Geſetzes durch, welches zur Herſtellung von Kleinpapiergeld zu 3, 5, 10. 15, 20. 25 und 50 Centsnoten der ſogenangten Fractional Currence ermächtigte. Das vom Kongreß an⸗ genommene Geſetz datierte vom 17. Juli 1862. Die Serie des amtlich anerkannten Brie'maor⸗ kennotgeſdes beſtand aus den Werten zu 5 C. braun, 10 C. arün, 25 C. braun und 50 C arün, ſie kommen gezähnt und ungezähnt vor. Aus dem Bürgerkriea, der übrigens zur Abſchaffung der Sklaverei führte, aingen aus dem Mei⸗ nunosſtreit die noch heute bekannten beiden aro⸗ ßen Parteien hervor: Republikaner(bun⸗ destreu und zentraliſtiſch) und die Demokra⸗ ten(Hauptmacht in den Südſtaaten) Eine völ⸗ lig andere Art von Briefmarkennotgeld waren die ſoaenannten amerifaniſchen Kapſelmarten leingerahmte Briefmarken) Die Marken wur⸗ den in eine Umhüluna von Metall geſteckt, die im Seyptember 1862 mit Reklameonzeigen auf der Rückteite verſehen wurpen(Patent voen 12 Auguſt von J. Gault. Neupork). Bofonnt ünd die Marken ſder Au⸗gabe 188.—1836: 1. 3. 5 braun. 5 gelbbraun. 10. 12. 24, 30 und 90 Cents. Während pes Welttriches gaben Banfen, (Geſchũfts häuſer jeder Ayt, Foßriten und orptze Werke in den verſchichenſten Läörpern äenſiche Kapfelmarken— meiſt aus Muminium mit eietem ſchützenden Glimmerrlättchen herous, während man die ameritaniſchen auch ohne die⸗ ſes findet. in In ähnſſcher Weiſe wurde 1921 in Berlin rotfila 15⸗Pfenniamarken in kleine Papier⸗ taſchen aeſteckt und als Kleinoeſd veywendet. Die Taſchen waren zuſammengefaltet 33:38 Millimeter oroß, ſie hatten in der Mitte ein 10 Millimeter aroßes runp ausgeſtanztes Loch, melches die eingeleate Marke erkennen ließ. Rückſeitig trugen ſie den Reklameaufdruck Hoch⸗ bahn⸗Geſellſchaft 15⸗Pf⸗Briefmarke. Bitte Rück⸗ ſeite beachten“. Verſchiedene Stadtgemeinden haben ähnliches Briefmarkennotgeld verwendet, man benützte kleine durchſichtige Kuverts. — * „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. Mai 1959 Für den Landiict, Gbot- und Vleinqäctner wo darf die Biene fliegenꝰ H. St. Darf jemand einem Imter verbieten, ſeine Bienen auf ſein Grundſtück fliegen zu laſſen, oder. da man ja nicht auf eine beſtimmite Flugrich⸗ tung dreſſieren kann, und da ſie überall weiden, wo ie Blüten finden, ver angen, daß in der Nähe ſeines frunditücks tein Bienenſtock au geſtellt wird?— Ge⸗ rade deute muß im Intereſſe unſerer Ernährunas⸗ wirtſchaft der Wert der Bienenzuch hochgeſchätzt wer ⸗ den. Nach den ſtatiſtiſchen Feſtſt Uungen beläuft ſich der unmittelbare Ertragswert der Bienenzucht auf etwa 50 Millionen Reichsmark jährlich. Trotz einer großen Leiſtungsſteigerung innerharb des Vierſahres⸗ planes, bei der die Honigerzeugung von 180 000 Dop⸗ pelzentnex im Jahre 1932 550 240 000 Doppelzentnex im Jahre 1937 geſtiegen iſt. müſſen immer noch beträcht⸗ liche Mengen Honig und Wachs eingeführt werden. Die Förderung und Verbreltung der Blenenzucht iſt darum innerhalh unſerer Ernährungswirtſchaft eine große Aufgabe. Es iſt allgemein bekannt, daß die Biene nur gehakten werden kann, wenn ſie zum Honiagſam⸗ meln auch fremde Grundſtücke aufſucht. Daß dabei der einzelne Nachbar des Imters manchmal beeinträchtigt wird, läßt ſich nicht vermeiden. Nachbarrechtliche Pro⸗ K ſind dann eine häufige Folge einer Einwirkun urch Bienen. Hat der einzelne Nachhar nun da Recht, rück chtslos einen Bienenflug auf ſein Grund⸗ ſtück zu verhieten oder ſchon die Anlage eines Bienen⸗ ſtockes in ſeiner Nachbarſchaft zu unterbinden, oder iſt nicht ſchon im Hinblick auf die große Bedeutuna der Bienenzucht eine beſtimmte Einwirlung durch den Ble⸗ nenflug zuläſſig? Wie es das Reichsgericht ausge⸗ ſprochen hat, beſitzt der Imker einen rechtlich geſchütz⸗ ien Anſpruch darauf, daß ſeine Bienen auf fremde Grundſtücke fliegen und dort ihre Nahrung ſuchen. Da⸗ nach kann er alſo nicht für jede Beeinträchtigung des Nachbarn durch Bienenvölter verantwortlich gemacht werden. Wie in einem Aufſatz den die Zeitſehrift„Racht des Reichsnährſtandes“ veröffentlicht, angeführt wird, ſind die zwei entſcheidenden Geſichtspunkte ſolcher Bie⸗ nenflugprozeſſe die weſentliche Beeinträchtigung und die Ortsüblichheit. Ob eine Beeinträchtigung weſentlich iſt, wird durch einen Sachverſtändigen im einzelnen Fall zu prüfen ſein ebenſo wird am einzelnen Fall zu unterfuchen ſein, inwieweit die Anlage eines Bienen⸗ ſtandes in den Rahmen der jeweils örtlichen Verhält⸗ niſſe der Bienenzucht paßt. Oft entſtammen ſolche Pro⸗ zeſſe perſönlichen Zerwürfniſſen zwiſchen den Nachbarn, und der Bienenſtand iſt dabei nur ein äußerer Anlaß Klage. Mit Recht wird deshalb auf die Notwendig⸗ eit einer genauen Prüfung durch das Gericht per⸗ wieſen, das aus eigenſter Anſchauung ein Bild über die ürtſichen Verhältniſſe gewinnen ſoll. Dazu führt der erwähnte—353 wörtlich an:„Das erſcheint in allen Prozeſſen dieſer Art ebenſo dringend notwendig wie 205 Aufkfäruna über die Imkerei, die Biene und ihre »hensgewohnheiten, Die Biene hat nicht nur einen Stachel, deſſen Gebrauch ihr Leben loſtet ſondern auch eine ſegenannte Honighlaſe, die 50 000⸗ bis 60 000mal efüllt worden muß, bis ein Kilogramm Honig ge⸗ ammelt iſt!“ Wie baut man den Weidezaun? H. M. Sch. Weſches iſt das beſt? Material für⸗ einen Weidezaun? Raten Sie uns, Stacheſdraht zu verwenden? Ich habe bisher einen Zaun aus Holz⸗ geſtänge, halte denfelben aber für wenig geeignet und glaube auch, daß das Material einer beſſeren Ver⸗ wendung zugeführt werden könnte.— Im weſent⸗ lichen ſind es drei Materialien, die zur Weideeinzäu⸗ nung verwendbar ſind: das Holzgeſtänge, der glatte Draht und der Stacheldraht. Dabei kommt dem letzt⸗ genannten der größte praktiſche Wert zu. Tie Be⸗ nützung von Stangen kann zwar für den dem ſie bei der— eigener Waldungen anfatlen, ſehr verlockend ſein. Abher im allgemeinen iſt zurzeit auch das Stangenhalz ein eu hochwertiger volfswirtſchaſt⸗ licher Robſtoff, als daß es zu Zäunen gebraucht wer⸗ den dürſte. Eine ausreichende Stabilitätsgewähr iſt eigentlich altein beim Stacheldraht gegeben. Wo er als Ein⸗ zäunungsmaterial verwendet iſt, achtet das Vieh ge⸗ radezu mit ängſtlicher Sorgfalt auf die Koppelgrenzen und widerſteht zuverläſſig jeder Verſuchung, gegen dieſe mit Gewalft oder ſonſtwie anzugeben. Wer eine Weide neu anlegt, wird alſo zweckmäßigerweiſe zur Ein⸗ zäunung allein Stacheldrakt verwenden. Die Anlage des Stacheldraht aunes ſelbſt iſt einfach. Normaler⸗ weiſe genügen für den Rand des Weidelandes drei Dirähte, und zur Abarenzuna der Kop⸗ pe'n zwei. Am beſten werden auch die Koppeltore nicht durch Stangen, ſondern ebenfalls durch Stochel⸗ draht verſchloſſen. Die dazu erforderſichen zwei Drähte ſind an einem Pfoſten zu befeſtigen und am andern Ende mit einem etwa 10 Millime'er ſtarkem, haligem Rundeiſen zu verſehen. Dabei hat der ent⸗ ſprechende zweite Torpfoſten Ringe oder Oeſen zum Einhängen des Hakens zu tragen. Wo das Weideland einem Eigentumsromplex ein⸗ gegliedert iſt, zu welchem auch Wege gehören, em. pfiehlt es ſich, zu beiden Seiten der Wege ebenfalls ei Drähte zu ſpannen. Durch ein entſprechendes ingraben der Pfähle. welche dieſe Drähte tragen, wird es dann möglich, den Güterweg mittels der bei⸗ den Stacheldrähte, die das Koppeltor bilden, abzu⸗ ſperren. So wird ſchon eine Perſon inſtandgeſetzt, eine grötzere Herde, wenn ſich dieſelbe einmal auf dem eingehegten Weg beſindet, in die Weide zu treiben. Sobald der Auftrieb beendet iſt, können dann die 4* Tordrähte jeweils wieder in den eigentlichen orpfoften eingehängt werden. Damit iſt die Koppel⸗ geſchloſſen und der Weg wieder frei. Die Pfähle, an denen der Draht befeſtiat wird ſollen im ganzen etwa 2 Meter lang ſein, und 50 bis 60 Zentimeter tief in den Boden getrieben werden, o daß ſie noch anderthalb Meter aus der Erde ragen. or dem Eintreiben muß der Teil der Pfähle der in den Boden verſenkt wird, einen Fäulnisſchutz er⸗ 3 —* Ein praktischer Hümnerstall. Das große Fenster ist auswechselbar. Im Sommer kommt an seine Stelle ein Rahmen aus Drahtsgeflecht. halten. Auf grünes Holz wirkt ſich eine Beizung mit Kupfervitriol ſehr günſtig aus. Dürxe Pfühſe dage⸗ gen müſſen mit einem andern käuflichen Meittel ge⸗ tränkt werden. Doch leiſtet auch ſchon ein leichtes Anbrennen und ein Karbclineumanſtrich treifliche DTienſte. Der richtige Drahtabſtand vom Boden be⸗ trägt 0,45, 0,80 und 1,10 oder 0,60 und 1 Meter. Mit Hilfe eines Hand⸗ oder Schiebe arrens wird die Arbeit des Spannens der Drähte ſehr erleichter, Eine oberhalb des Karrens befeſtigte quer zur Fahrtrich⸗ tung ſtehende ſtarte runde Eiſenſtange diemt zun Auſſtecken der Stacheldrahtrolle und zum Abwickein von derſelben. Zu Beginn wird das Ende des Drah⸗ tes an einem End⸗ oder Eckpfahl befeſtigt und der Wagen ſo lang an den Pfählen ent anggeführt bis die Rolle leer iſt. Dann wird mit Hilſe des Span⸗ ners der Draht geſpannt, und nun erſt mät Krampen an den Pfählen befeſtigt. In gleicher Weiſe erfolgt dann das Verlegen der andern Drähte. Wie bereitet man Spritzmittel? E. K. L. Welche Spritzmittel zur chemiſchen Bekämpfung kann ſich der Obſtbauer ſelbſt herſtellen! Empfiehlt es ſich überhaupt, die Spritzmittel ſelbſt zu bereiten, oder kauft man ſie günſtiger ein?— Im Obſtbau ſpielt die chemiſche Schädlingsbekämpfung eine roße Rolle. RNeben den vielen fertig zu kaufenden räparaten gibt es einige, die ſtets f11 zubereitet werden müſſen, wie die zur Bekämpfung von Pilz⸗ krankheiten ünentbehrliche Kupferkalkbrühe. Sie würde ſchon im 19. Jahrhundert von Win⸗ angewandt und hat in Jahrzehnten auch n allen deutſchen Wein⸗ und Obſthaugebieten—,zu⸗ nächſt vielſach unter dem Namen„Bordeauxbrühe“— Eingang gefunden. Zur Herſtellung benötigen wir Kalt und Waſſer. Kupferſulvat iſt im Kupfervitriol enthalten. das vielfach unter dem volks⸗ tümlichen Namen.„Blauſtein“ bekannt 0 Im Handel iſt es in feſter Form als große Kriſtalle oder als Pulver zu haben. Solches gemahlenes Kupfervitriol oll 90—98 v. H. Kupferſulfat enthalten. Da gelegent⸗ ich Fälſchungen mit dem zur Schädlingsbetämpfung wertkoſen Eiſenvitriol, das gemahlen genau ſo aus⸗ eht, vortommen, ſollte man ſich vor dem Kauf, grö⸗ erer Mengen pulveriſierten Kupfervitriols den Gehalt an Kupferſulvat gargntieren laſſen, Der fch Berettung der Spritzbrühe benötigte Kalt ſoll möglichſt friſch ge⸗ brannt verwendet werden, zum mindeſten aber nicht längere Zeit an der Luft gelegen haben. Am leichte⸗ ſten löslͤch iſt Kalk aus einer Baugrube, von den Maurern Fe n genannt. Aber auch gemahlener Aetzkalk läßt ſich gut verwenden. A01 100 Liter Spritz⸗ brühe rechnet man 1 Kilo Speckkalk oder 400—500 Gramm Aetzkalk. u löſen wir den Kalk in 0 Liter Waſſer gut'auf, Getrennt davon wird 1 Kilo upferſulvat in den reſtlichen 50 Liter Waſſer gelöſt. Dann gießen wir die Kupferſulfatlöſung— nicht um⸗ gekehrt!— unter ſtändigem Umrühren in die Kalk⸗ milch ein und erteichen damit eine denkbar feine Ver⸗ teilung von Kalk und Kupferſulfat. Zur Bereitung der Brühe ſind alſo mindeſtens zwei Gefäße nötig. Nicht zu vergeſſen iſt, daß das Spritzmittel nicht auf⸗ werden kann, ſondern friſch verwendet werden muß. Anders iſt die Herſtellung von Schweſelkalkbrühe, die ebenfalls eines Unferer bekannteſten Spritzmittel iſt. Hier verrühren wir— um ein Beiſpiel für die men, ſ zu nennen— in einem gut 20 Liter faſſenden Bottich 10 Kilo Aetzkalk oder die entſprechende Menge Speckkalk zu einem mäßig dünnen Brei, dem wir 20 Kito Schſvefelblüte zufügen. Dieſe Brühe wird eine Stunde lang gekocht. wobei ver⸗ dampftes Waffer fortlaufſend ergänzt werden muß. Anſchtießend ſetzen wir dex Brühe 100, Liter Waſſer zu und erhalten ſo die„Stammlöſung“, die je nach Sbſtart und Fahreszeit entſprechend vor der Verwen⸗ dung verdünnt werden muß. Dieſe Löſung iſt halthar und deshalb auch im Handel fertig zu haben. Wir verwenden ſie meiſt zur Sommerſpritzung gegen Mil⸗ ben, Schildläuſe und Fuſikladium. elclte ueitkeuclite bauen wie? A. M. Uns iſt bekannt, daß durch Anbau von Zweit⸗ früchten eine verbeſferte Fuüttergrundlage geſchaffen werden kann. Welche Zweitfrüchte ſind ratſam?— Der Anbau von Zweitfrüchten nach überwinternden Zwiſchenfrüchten beſitzt heute zur Gewinnunga Bn'tter⸗ oder Verkaufs⸗ rüchte eine ſtets wachſende Jeder Be⸗ triebsteiter muß ſich aber rechtzeilig darüber klar werden, welche Zweitfrucht nach Aberntung der betreffenden Winterzwiſchenfrucht folgen ſoll. Für die Reubeſtellung iſt jeder Tag von Wichtigkeit. Nach Raps, Rübſen, Wneig Wickroggen, in günſti⸗ en Klimalagen auch nach Landsberger Gemenge iſt er Anbau von Kartoffenn durchaus möglich, er darf als ſichere Nachfrucht bezeichnet werden und wird überall gute Ernten Ob Kartoffeln zum Ver⸗ kauf oder Futterkartoffeln angepflanzt werden. muß von Fall zu Fall entſchieden werden. Ein„Vorkeimen plefer Wflanzkartoffern iſt nicht notwendla; die Kar⸗ toffein werden ſtets reif werden und eine aute Ernte bringen, felbſt wenn ſie erſt in den letzten Maitagen oder in' den erſten Funitagen gepflanzt werden. Eine gute Düngung iſt ne5 unter allen Umſtänden notwendig. An Thomasmehl(200—250 Kilo 106—20 Superphosphat und voneiange Kali(200—22 Kilo je Hektar) fowie an Stickſtoff darf nicht geſpart werden. 206 Kiko ſe Hektar eines ſchnellwirkenden 20prozentigen Stickſtoffollngers werden ſich ſehr wert⸗ für ein gutes Gelingen der Ernte auswirken. vo Auch Futterrüben, und zwar Gehaltsrüben, können vor allem nach Raps, Rübſen und Füterroggen noch ſehr⸗wohl—18 werden. In rauhen Lagen gedeihen gepflanzte Kohlrüben noch ſicher und aut. Sofern man eine Verkaufsfrucht anbauen will, ſind Feldgemüſe, wie Weiß⸗ oder Rotkohl, Wirſing und Roſenkohl zu überlegen. n den meiſten Füllen wird jedoch der Bauer eine i rpflanze zum Anbau wählen. Hier iſt die uswahl ſehr Kroß. Beſtimmend bei der Auswahl muß hier die Organiaſtion des einzelnen Betriebs, der Futterbedarf und die Notwendigkeit geſteigexter Futtererzeugung Fake Reben den erwähnten Früchten wie Karioffeln, utierrüben oder Kohlrüben iſt der Anbau von ein⸗ oder mehrjährigen Futterpflanzen zu erwähnen. Hafer— Wick— Gemenge mit oder ohne Ackerbohnen liefert wertvonles Grün⸗ oder Sauerſut⸗ ter. Grünfuttermais, Gärfuttermais oder ungaxiſche Sonnenblumen find ſichere und ertragreiche Zwiſchen⸗ früchte. Auch der Markſtammkohl kommt hier in Frage, der unter Umftänden nach einem Hafex⸗, Erbſen⸗, Wick⸗Gemenge noch als dritte Rachfrucht folgen kann, ſofern er Mitte Auguſt gepflanzt, werden kann und das Klima nicht zu kauh iſt. Selbſt mehrjährige Fut⸗ terpflanzen wie Luzerne oder Klee⸗Gras⸗Gemiſche Die Luclcerrübe Die Schaffung hoher Futterwerte auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche muß das iel jedes fortſchrittlichen Landwirts ſein. in Schritt weiter zur Erreichung dieſes Zieles iſt der Anbau der Fer als Futter⸗ Aen b welcher bei uns nicht nur in Nord⸗ aden, ſondern auch in Mittel⸗ und Oberbaden Anbaumöglichkeiten hat. In der Pferde⸗, Rin⸗ der⸗ und Schweinefütterung findet die Zucker⸗ rübe außerordentlich gute und nutzbringende Verwertung. In der Pferdefütterun kann ein weſentlicher Teil des Hafers durck Zuckerrüben erſetzt werden; bei leichter Arbeit wird 1 Kg. Hafer durch 3,5 Kg. gutgewaſchene Zuckerrübe ergänzt. Bei ſtärkerer Zuckerrüben⸗ Haitermwet die bei anſtrengender Arbeit und ei ſchweren Arbeitspferden 15—20 Kg. betra⸗ en kann, muß der Eiweißbedarf der Tiere urch genügende Beifütterung von gutem Hen gedeckt werden. Eine große Rolle ſpielt die Zuk⸗ erübe in der Schweinefütterung; ſie iſt für Zucht⸗ und für Maſtſchweine gleich vor⸗ teilhaft zu verwenden. Im Zuchtbetrieb wer⸗ den Zuckerrüben am beſten rohgeſchnitzelt ver⸗ wendet, ſie können neben Runkelrüben ver⸗ miſcht mit Spreu bis zur vollen Sättigung ge⸗ geben werden. Es empfiehlt ſich die Zufütte⸗ rung von 1 Kg. Kraftſutter je Tier, beſtehend aus 70 Prozent Getreldeſtroh und 30 Prozent Eiweißfutter und Futterkalk. Im Gegenſatz zur rohen Fütterung im Zucht⸗ betrieb verwendet man die Zuckerrübe im Maſtſtall in gedämpftem Zuſtande, da ſie von den Tieren in weit größerer Menge aufgenom⸗ men werden kann. Man muß aber, um Verluſte u vermeiden, ſtets darauf bedacht 3 das ämpfwaſſer, im Gegenſatz zum Kartoffel⸗ können mit gutem Krlcg nach Aberntung der über⸗ winternden Aaſaen beſtellt werden, Man kann auch Kleegrasgemenge ſowie Luzerne in die wachſende Winterzwiſchenfrucht im rühjahr vorteilhaft einſäen' und' dann nach Aberntung der Winterzwiſchen. Mnen einen bis zwei gute Schnitte von Luzerne und leegrasgemiſchen gewinnen. Auf leichten Böden kgnun man auch Serradela im Gemiſch mit welſchem Wei⸗ delgras und Gelbklee nehmen. Man ſieht, es gibt alſo eine ganze Reihe von Mög. chellen. den freiwerdenden Acker vorteilhaft zu nutzen und ſich eine vermehrte und verbeſſerte Futergrund⸗ lage zu verſchaffen. Wichtig dabei 4 daß alle der⸗ artigen Maßnahmen zielklar und ſchnell in die Tat umgeſetzt werden. Ausreichende Düngung in der oben⸗ erwühnien Art wird den Boden vor einer„Ausräube⸗ rung“ ſchützen. wann beſteht Anſpruch auf Wildſchadenꝰ E. M. Im Jagdgeſetz iſt da, wo vom Anſpruch auf Ertien Wildſchäden die Rede iſt von ÜUmfriedung und Einfriedigung geſprochen. Iſt das nicht beides das⸗ felbe?— Bauern, Siedler und auch Gartenbeſitzer — oft über Eindringen von Wild in ihre Grund. fücke zu klagen. Für ſie werden zwei Paragraphen des Reſchsjagdgefetzes von Wichtigkeit ſein, die ſie über die Art ihrer Rechte gegenüber tieriſchen Eindrinalingen unterrichten. Der§ 7 ei ſeſt, was unter„umſriede⸗ ten“ Bezirlen zu verſtehen iſt, in denen der Beſitzet. der Nützunasberechtigte oder der Bevollmächtiate ohne weiteres das Recht hat, mit allen geſetzlich erlaubten Fallen, ohne Kagdſchein und ohne ſſeh an die Schon. 80 halten zu müſſen, Raubwiſd zu beſämpfen. mit ondererlaubni's des Kreisjägermei. flers auch Kaninchen und Droſſeln, eventuell ſogar unter Benützung von Schußwaffon(hierzu iſt neben ſchriftlicher Erlaubnis des Kreisjägermeiſters die ort? polizeiliche Erlaubnis notwendig),„Umfriedung“ iſt die Begrenzung durch irgendeine Vorrichtung, welche den Willen des Bewohners, ſeinen Beſitz untex den Schutz des Hausrechts zu ſtellen, erſehen läßt. Es ge⸗ nuͤgt fogar eine den Hofraum oder Hausgarten von der vorübergehenden Straße abgrenzende Rinne, eine bis an die Straße reichende Pflaſterung.„Umfriedung fetzt nicht eine„Einfriedigung“ aus iraendwelchen zu einem körperlichen Hindernis eigens zuſammengefügten Gegenſtänden voraus, ſondern bedeutet ſoviel wie „Befriedung“, näm'ich Stellung unter den beſonderen Echutz des Häusfriedens, Irgendeine Begremung. wie ein Bach, ein Waſſeraraben oder trockener Graben ein Steilhang, eine Schlucht oder Felswand, eine Hecke, als Futtermittel dämpfwaſſer, ſoweit wie irgend möglich als Tränke zu verwerten. Die Zuckerrüben können die Kartoffeln in der Schweinemaſt vollſtändig erſetzen. ei Verabreichung von Zuckerrüben bis zur Sättigung und unter Beigabe von 1 Kg. Kraftfutter je Tier und Tag ſind Tages⸗ zunahmen bis zu 800 Gramm, ja ſogar bis zu 1000 Gramm erzielt worden und zwar bei Tie⸗ ren mit einem Anfangsgewicht von 70—80 Kg. Auch für die Einſäuerung im Silo iſt die Zuckerrübe ſehr gut geeignet. Beſonders zu empfehlen iſt die Einſäuerung mit Kartoffeln 13 zu gleichen Teilen. In dieſem Falle rauchen die Zuckerrüben nicht gedämpft zu werden, ſie werden Seingefüͤl zwiſchen die ge⸗ dämpften Kartoffeln eingefüllt. Man kann die Zuckerrüben aber auch ungedämpft, lagenweiſe die heiß eingeſtampften Kartoffeln egen. enn wir es erreichen, die Zuckerrübe mehr und mehr als Futterpflanze einzubürgern, dann wird manche Fläche für den Anbau an⸗ derer Kulturarten freigemacht werden können. Die Zuckerrübe bei einem mittleren Hektarertrag von 300 Dz. Rüben und 200 Dz. Rübenblatt 370 Kg. verdauliches Eiweiß un 6300 Kg. Stärkewerte, während 1 Hektar Hafer bei einem mittleren Ertrag von 20 Dz. Körner und 30 Dz. Stroh nur 170 Kg. Eiweiß und 1700 Kg. Stärkewerte bringt. Eine Tatſache, die den Zuckerrübenanbau in Baden beſonders not⸗ wendig erſcheinen läßt, iſt der immer ſtärker auftretende Kartoffelkäfer, der uns den Anbau der Kartoffel in größerem Ausmaß ein⸗ mal erſchweren kann. Schon aus dieſem Grunde wäre es wichtig, daß ſich jeder Land⸗ wirt rechtzeitig mit dem Anbau der Zuckerrübe vertraut macht. X. 3* ————————— r —— W.—— ** 75. . Df A.. 2——— im Scharraum sind die Legenester an der Stirn- wand angebracht. Am Tage werden die Sitz- stangen rechts über dem Kotbrett hochgekippt. eine Spalierbaumpflanzung. ſeder Zaun und jede Um⸗ wallung genügen, auch wenn ſie ohne Schwierigteiten überwunden werden können Hiermit iſt alſo geſagt, daß der§ 7 des Ric auch auf alle Gebäude, die zum Aufenthalt von Menſchen dienen, und auf alle Hof⸗ räume und Hausgärten, die unmittelbar an eine Be⸗ hauſung anſtoßen und irgendwie umgrenzt ſind, An⸗ wendung findet.— Anders ſtebt es mit dem 5 47 der erklärt, daß nur Beſitzer von„eingefriedigten“ Grund⸗ ſtücken eventuell Anſpruch auf vorgekommenen Wild⸗ ſchaden erheben können. Hiex heißt es im 13 2: „Der Wildſchaden, der an Gärten, ein⸗ bergen, Baumſchulen, Alleen, einzeln ſtehenden Bäu⸗ men, Forſtkulturen oder Freilandpflanzungen von Garten⸗ oder hochwertigen Handelsgewächſen angerich⸗ tet wird. iſt nicht zu erſetzen, wenn die Herſtellung von ublichen Schutzvorrichtungen unterblieben iſt, die unter gewöhnlichen Umſtänden zur Abwenduna des Schadens ausreichen.“ Die Ausführungsverordnung ſagt dazu: „Als Schutvorrichtungen, die unter gewöhnlichen Um⸗ ſtänden zur Abwendung des Schadens ausreichen, ſind beiſpielsweiſe anzuſehen: gegen Rot⸗ und Damwild Drahtgeflechtzaun in Höhe von 1,80 Meter; gegen Reh⸗ wild A e in Höhe von.50 Meter; gegen Haſen und wilde Kaninchen in Höhe von 1,30 Meter über der Erde, Zentimeter in die Erde eingegraben, 40 Millimeter Maſchenweite Daraus geht eindeutig hervor, daß Beſitzer von nux umfried⸗ ten“ Grundſtücken leinerlei Anſpruch auf Wildſchaden haben, weil die notwendige Umfriedigung“ als wild⸗ ſicherer Schutz fehlt. In der Praxis werden oft Fehler in dieſer Beziehung gemacht und Umfriedung und Ein⸗ friedigung verwechſelt. Es ſind alſo der Wortlaut und Sinn des Geſetzes genau zu beachten. Wozu Kartoffeltrochnung? W. R. Iſt der Vorteil, der wirtſchaftliche Gewinn der durch Trocknung der Kartoffeln Aiſteht, Wirklich ſo groß, daß ſich die Aufwendungen lohnen! Wäre e nicht ratſam, ſtatt der Induſtriekartoffeln mehr Speiſe⸗ kartoffeln zu bauen?— Mit der Notwendigkeit einer verſtärkten Vorratshaltung auf dem Gebiet der Er⸗ nährungswirtſchaft iſt auch die volkswirtſchaftliche Aufgabe der Kartoffeltrocknung von Jabhr zu Jahr rößer geworden. Gerade bei den Kartoffeln, bei den uttertartoffeln ſowohl als guch dei den Spefſekar⸗ toffeln, war die Vorratshaltung bisher ein trübes Kapitel. Die Verluſte bei der Einlagerung waren unverhältnismäßig hoch. Erſt der umfaſſende inſatz im Kampf gegen Schwund und Verderb hat die Verluſtziffern etwas herabgedrückt. Die ins Gewicht fallende Vexmeidung von Verlußten kann jedoch nur die Kartoffeltrockhnung bringen. Das vergangene Wirtſchaftsjahr hat hier zum erſtenmal eine fühlbaxe Umſtellung der Kartoffelerzeuger ge⸗ bracht. Die Forderungen des Reichsnährſtandes wur⸗ den verſtanden, und die diesjährige Pflanzkartoffel⸗ anerkennung imtat ein Verhältnis von 70 v. H. Wirt⸗ chaftskartoffeln gegen 30 v. H. Speiſekartoffeln., Die⸗ es Verhältnis entſpricht den volkswixtſchaftlichen orderungen auf dem Sektor der Kartoffelwirtſchaft weil nur etwa ein Viertel unſerer Kartoffelernte als Speiſekartoffeln Verwendung finden kann. Die Fabrik⸗ kartoffelerzeugung iſt im Wirtſchaftsjahr 1937/38 er⸗ heblich geſteigert worden, ſo daß die Verarbeitungs⸗ pflicht faſt erfünlt werden konnte. Von den veranlagten Pflichtverarbeitungsmengen von 17,6 Millionen Dop⸗ —— von 19.5 ionen Doppelzentner für das Stärkegewerbe wur⸗ den 93 v. H. bzw. 99 v. H. erreicht. „Bei dieſen Verarbeitungsziffern konnte eine fühl⸗ bare des Kartoffeltrocknungsgewerbes er⸗ reicht werden. Es war ſogar notwendig. die Kapazität der Kartoffeltrocknungsbetriebe zu ſteigern. Die Feſt⸗ legung einer Verarbeitungsſpanne, Beihilfen zur Moderniſierung der Betriebe, Errichtung neuer Trock⸗ nungsanlagen und die Genehmigung zur Erhöhung der Kapazität des Geſamtgewerbes um bisher 20,000 Doppelzentner tägliche Mehrleiſtung werden weſent⸗ lich dazu beitragen, der Landwirtſchaft ein haltbares, lagerfähiges Futtermittel aus heimiſchem Boden be⸗ Es wird die Aufgabe der kommenden Zeit ſein, für die exarbeiteten Trockenkartoffeln und Kar⸗ toffelflocken ausreichende Lagerräume zur Verfügung zu ſtellen, um dadurch die Vorratswirtſchaft auf die⸗ ſem Gebiet zu vervollkommnen. Der weitere Ausbau der Kartoffeltrocknungsinduſtrie verlangt natürlich eine unbedingte der Rohſtoffgrundlage. Lei⸗ der läßt es ſich nicht verleugnen. daß die Auswirkun⸗ gen der Landflucht auch hier ſchon Erſchwerungen er⸗ kennen ließen. Die unbedingte Stabilität der Rohſtoff⸗ ſicherung für die Kartoffelfabriken muß in erſter Linie durch den Abſchluß von Fabrikkartoffelanbau⸗ und Lieferungsverträgen geſichert werden. Fürx das lau⸗ fende Wirtſchaftsjahr werden aus den Anbau⸗ und Lieferungsverträgen 1,5 Millionen Doppelzentner Kar⸗ toffeln mehr der Induſtrie zur Verfügung geſtellt als im Wirtſchaftsjahr 1937/38. Die hier gegebene Auf⸗ gabe muß der londwirtſchaftliche Betriebsführex er⸗ kennen, Er verbeſſert durch die Sichexung eines lei⸗ ſtunasfähigen Kartoffeltrocknungsgewerbes ſeine eigene Fuftermittellage und dient darüber hinqus einer be⸗ allgemein volkswirtſchaftlichen Auf⸗ gabe. was trägt Kaninchenzucht einꝰ H. D. M. Wie 1f iſt der wirtſchaftliche Nutzen der Kaninchenzucht? Iſt ſie noch ſteigerungsfähig?— Eine Häſin kann im Jahr durch die aus ihr kom⸗ menden Nachzucht einen halben Zentner Fleiſch lie⸗ fern. Acht Millionen Tiere haben wir nach der Win⸗ terzählung. 20 Millionen Felle übergeben die deut⸗ ſchen Kaninchenzüchter jährlich der Induſtrie zur Ver⸗ wendung als Pelzwerk, zu Filzhüten und verſchiede⸗ nen anderen Dingen. Außerördentlich gefragt iſt die Wolle des Angorakaninchens, die einen beſonders hochwertigen Rohſtoff darſtellt wegen ihrer Sauber⸗ keit, ihres geringen Gewichts und ihrer großen Wärmehaltung. Die Kaniechenzucht iſt außerordentlich fteigerungsfähig. Sie kann ohne Inanſpruchnahme werwoller Futtermittel viel mehr leiſten. wenn alle Züchter ſich auf die Wirtſchaftlichkeit umſtellen. (Auskünfte nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewühr) — 55 „— been D Ihre ten.“ an d „A „M. trag. zu m ihrer ſchickt darar Jahr⸗ nung Wieder hier ſe Alſo, Pogege nüge g Briefe⸗ unden die lite (paſtas Poſtkaft ſtracks fernten davon, aber le Marien den ebe Schwei; hatte d Brief ſ ihn das „Toleiki 19. e wur⸗ „fühl⸗ ſes er⸗ hazität »Feſt⸗ Nutzen ſ r Win⸗ deut⸗ ir Ver⸗ ſchiede⸗ iſt die onders zauber⸗ aroßen dentlich jnahme in alle ———— ewlhr) ———— „Hhakenkreuzbanner“ —5340 Die bunte Feite Sonntag, 21. Mai 1959 Fo gehi das Da glauben wir unwiſſenden Europäer, das rnmoderne Leben ſei nüchtern und unromantiſch, aber unter der Sonne Mexikos vereinen ſich dieſe ſcheinbaren Gegenſätze ganz zwanglos. Ich, war, wie die ganze Stadt Mexito, am Sonntagnachmittag nach Chapultpec hin⸗ ausgefahren. Es iſt wenig damit geſagt, daß ſich dort eine kombinierte Auto⸗ und Reiter⸗ parade auf der Wegſchleife durch den Park des Präſidenten durcheinaender ſchiebt, immer rund um das Palais herum. Mühelos geht das Heute in vergangene Minneſängerzeit üver. Der Park iſt das Paradies, wenn ſich Adam und Eva die Mühe gemacht hätten, es auf Glanz herzurichten, die Wagen ſind eine Luxusauto⸗ ſchau, die Damen eine Schönheitstonturrenz, was ſich an Funkeläugigkeit und Pariſer Schnei⸗ derkunſt nur vorſtellen läßt. Aber ſie benehmen ſich mit mittelalterlicher Sprödigkeit, ſie grüßen hoheitsvoll zurück, wenn ſich die Kavaliere hüte⸗ ſchwenkend im Sattel verneigen. Sie müſſen wohl anerkennen, daß es geradezu eine Leiſtung iſt, ſolche pfundſchwer mit Gold verzierten, me⸗ terbreiten Hüte elegant zu ſchwenken. Und es bleibt ein Myſterium, wie ſie doch ſo ſcheinbar ungerührt bleiben können angeſichts einer ſol⸗ chen Pracht⸗ und Schönheitsentfaltung, wie ſie die Reiter zur Schau tragen: plaſtiſche Gold⸗ und Silberſtickerei wo immer ſie ſich anbringen läßt— kauen daß noch Platz für den glühend bunten Untergrund iſt, und ſilberne Radſporen, ſo groß wie Untertaſſen. Charro-Reiter nennt man die Wunderweſen. Als in einer weißen Rieſenlimouſine nun das Vollendetſte der geſamten Weiblichkeit an mei⸗ nem Wagen worbeifuhr, hätte ich allzu gern auch meinen beſcheidenen Hut geſchwenkt, aber wer wagt das vor ſoviel Hoheit und Ferne. Zumal daneben, ſteif wie eine Mumie, eine würdige, alte Dane ſitzt. Aber ja doch— belehrt mich der danebenſitzende freundliche Mentor, das dürfte man gerade. Es werde geradezu erwartet, um Huldigungen entgegenzunehmen, ſei die Schöne doch da. Ich grüßte, und evhielt den lächelnden Dank. Mein Herz ſchlug, wir begegneten einander zum zweitenmal. Ich grüßte, die Herrlichſte lächelte. Mein Herz hüpfte. Das wiederholte ſich drei⸗, fünf⸗, zehnmal imener wieder. Ich glaubte, wußte mich ſchon faſt erhört. Wie ging man alſo weiter vor in dieſem modernen Minneſängerlied? Ich fragte den Freund und Mentor. „Ob ich ihr nicht einen Rieſenſtrauß Orchi⸗ been ſchicken darf?“ „Das wäre ſo, als ob Sie in Deutſchland Ihre Liebe mit Gänſeblümchen erklären woll⸗ ten.“ Er wies auf die vielen Luftwurzeln hin, an denen es ſchon knoſpte. „Alſo vielleicht rote Roſen?“ „Unmöglich! Das bedeutet einen Heiratsan⸗ trag. Und den können Sie höchſtens verſuchen zu machen, nachdem die Dame einen Herrn ihrer Verwandtſchaft zu Ihnen ins Haus ge⸗ ſchickt hat, der die Bekanntſchaft vermittelt. Und darauf können Sie unter Umſtänden achtzig Jahre warten.“ 2l¹ ĩin NMexiko ich Hemmer Alſo— was tun? Ein Ständchen bringen, e fuhr ich, ſei guter Ton und geſtattet. Ich äußer die Abſicht, Muſikunterricht zu nehmen. Das ſei nicht nötig, belehrte mich der Freund. Es gettüge ein Gitarrenſpieler, ein Mandoliniſt und ein Sänger, wenn man ſich ſebbſt in ſchmachten⸗ der Haltung daneben lehnte, und die Berufs⸗ ſtändchenbringer loslegten. Dieſe Art, eine ganze Straße mit privaten Gefühlen zu imprägnieren, wurde alſo mit größter Beſchleunigung ins Werk geſetzt. Den Mantel ſchwungvoll über die Schulter geworfen, den Hut tief ins Geſicht gedrückt, ſtehe ich neben meinen muſikaliſchen Gefühls⸗ interpreten und ſtarre nach oben, wo ſich wirk⸗ lich die Verehrte ſehen läßt. Da kommt etwas vom Fenſter herunterge⸗ ſchwebt, ein dunkler Gegenſtand an eicie Schnur: mir wird ſo warm, geradezu mexika⸗ niſch heiß. Ein Hausſchlüſſel? Allerdings ein ungeheuer großer, ganz im Stil zu der Pforte des Hauſes paſſend... Aber nein. das iſt kein Schlüſſel. Es iſt ein Haustelefon. Eigentlich ein ſchwerer Schlag mitten in die Romantik higein, aber doch eine Verbindung, eine Mög⸗ lichkeit der Verſtändigung— wenigſtens ſoweit, wie meine ſpaniſchen „Schönſte... mas hermosa Därf ich Kenntniſſe reichen Zitternd erwarte ich die Antwort. Wird ſie antworten? Ja— ſie antwortet, und ich brauche kein Spamiſch zu können, um ſie zu verſtehen: Auch dos gibt es irqencdwol Verbilliqter Nachitarif/ Amor und die Und da gibt es noch Leute, die des Lebens überdrüſſig ſind! Vielleicht haben ſie Grund, nicht alles in hellen Farben zu ſehen, doch wenn man die Augen richtig öffnet, findet man Gelegenheiten genug, die einem nicht zu ver⸗ wöhnten Menſchen das Daſein zum Vergnügen machen können. Gewiß, nicht jeder hat Gelegenheit, einen Teil ſeines Lebens in Portugal zu verbringen. Kommt man jedocheinmal nach Liſſabon, ſo wird man zu ſeiner freudigen Ueberraſchung feſtſtellen, daß die Stadtverwaltung alles tut, um auf der anderen Seite das Nachileben zu fördern und daneben Fremden wie Anſäſſigen jede Geldausgabe nach Möglichkeit zu verrin⸗ ern. Es iſt nicht ganz gewiß, ob man dort die Abſicht hat, etwa Paris auf vergnüglichem Ge⸗ biete den Rang abzulaufen. Tatſache aber iſt, daß in Liſſabon die von allen Traditionen ab⸗ weichende Sitte beſteht, nach elf Uhr abends die Preiſe zu ermäßigen. So fahren die Taxen zu kleinen Preiſen, die Vergnügungsſtätten und Gaſthäuſer verlangen des Nachts nur halbe Bezahlung, und ſelbſt die ſolideſten Kaffeehäuſer ſind bereit, ihren ausdauerndſten Kunden von Mitternacht an einen fünfprozentigen Rabatt zu gewähren. Odyssee eines Briefes „Herzliche Grüße“, die sich his nach Deulsch-Südwestoſ/ ike verirrien „Viele herzliche Grüße aus dem ſchönen Sto⸗ .„ te quiero.. mucho r⸗ te 1 Seifenblasen Weltbild(M) „Singe Sie nur noch e biſche weider, mei Herrſchaft is aus, ich muß nur noch das Kind zu Bett bringe, dann komm ich ennunner!“ dem eitlen Vergnüngen des Tanzes zu frönen, ſo iſt der oder die Unternehmungsluſtige ge⸗ zwungen, einen dem Eintrittsgeld angepaßten beſonderen Obolus in eine Kaſſe zu werfen. Das auf dieſe Weiſe zuſammengekommene Geld— wird dem Ankauf von Fliegern dienen, die unter dem Namen„Fliegende Tänzer“ der chineſiſchen Regierung geſchenkt werden ſollen. Während man in China auf dieſe Weiſe den Widerſtand ſtärken will, haben in Nordafrika algerianiſche Weinbauern ein Mittel gefunden, W um den Abſatz ihrer Ware eben. 2 So daß für die Zukunft mit einem rieſigen Da die 3˙ Jahren außer⸗ Aufſchwung des portugieſiſchen Nachtlebens zu ordentlich gut war, Frankreich ſich aber gegen rechnen ſein dürfte. die Einfuhr aus den Kolonien durch Schutzzölle 50 Prozent Rabatt für Liebende ſicherte, richteten findige Winzer in verſchiedenen Jene Leute aber, die die glückliche Zeit jun⸗ Städten ihre eigenen Gaſthäuſer ein. ger Liebe erleben, tun gut daran, nach Vene⸗ Trinkluſtige und vor allen Dingen trinkfeſte zuela zu überſiedeln. Eine kürzlich dort heraus⸗ Gatzhent Sranten, gekommene Verfügung des Poſtminiſters be⸗ zwanzig Pfennig— und dann hat jeder das ſagt, daß künftig alle Liebesbriefe, ſofern ſie in R viel od trink ie Dur zartroſa Umſchläge gehüllt ſind, zu halbem Ta⸗ irn ver ſo wenis zu trinken, wie Durſt rif zu befördern ſeien.— 0 Hwundbediugiung if allerdings, daß befagtes men ſind, ſeyt nicht als ſaherſenzogen gekem, Schreiben nur Treueſchwüre, herzliche Griuße, ſt' dalß de kehr micht als ſicher feſt. Sicher aber freudige Zukunftspläne und innige Liebesbe⸗ kidaß ſi, ſich über Mangel an—— teuerungen enthält. Sollte ein findiger Ge⸗ beklagen konnten. ſchäftsmann etwa auf den Gedanken kommen, ſeine Geſchäftsbriefe mit roſa Umſchlägen zu verkleiden, ſo kann es geſchehen, daß ein um Postverwaltung/ Der„ſliegende Tänzer“ Der beleidiqte Riese Ein merkwürdiger Beleidigungsprogeß wird gegenwärtig in Neuyork ausgetragen. Roberk Perſhing Wadlow, den man als den größten Mann der Welt bezeichnet, hat eine ame⸗ rikaniſche mediziniſche Fachzeitſchrift wegen Beleidigung verklagt, weil er in einem Bericht als„in jeder Beziehung anomal“ be⸗ zeichnet wurde. Nun mißt der 23jährige Ro⸗ bert Wadlow zwar 2,60 Meter und wiegt nicht weniger als 495 Pfund. Im übrigen aber iſt er nach dem Urteil ſeiner Angehörigen, ſeines Arztes, ſeiner Lehrer und Arbeitgeber vollſtän⸗ dig normal. Abgeſehen von ſeinen überdimen⸗ ſionalen Körpermaßen kann man nichts Unge⸗ wöhnliches an ihm entdecken. Aus dieſem Grunde fühlte ſich die geſamte Familie Wad⸗ low— Vater, Mutter und fünf Geſchwiſter Roberts haben ganz durchſchnittliche Körper⸗ maße— durch den Artikel beleidigt, und das niſchken. In acht Tagen bin ich wieder zu Hauſe!“ Dieſes und viel mehr ſchrieb das kleine Fräulein Schmidt im Oktober 1938 an ihre Eltern, die drei Bahnſtunden entfernt im Dorfe Marienthal des Kreiſes Memel wohnten und ſehnſüchtig auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter warteten. Aber die Wege der Poſt ſind manchmal verſchlungen, zumal, wenn wie im deutſchen Memelgebiet es noch vor kur⸗ zem der Fall war, Ortsnamen in einer Sprache geſchrieben werden müſſen, der die Bevölke⸗ rung fremd gegenüberſteht. Heute iſt es dort wieder erlaubt, ſich der guten deutſchen Namen zu bedienen, wenn auch die litauiſche Bezeich⸗ nung nach wie vor zu Recht beſteht und eine Wiederholung eines ſolchen Falles, wie wir hier ſchildern wollen, nicht ausſchließt. Alſo, das Mädchen in Stoniſchken im Kreiſe Pogegen glaubte ſeiner Vorſorge vollauf Ge⸗ nüge getan zu haben, als es die Adreſſe des Briefes mit lateiniſchen Buchſtaben ſchrieb und neben dem Beſtimmungsort Marienthal die litauiſche Ortsbezeichnung„Thaleikiai (paſtas)“ ſetzte. Der Brief wanderte in den Poſtkaſten, und wer nun glaubt, daß er ſchnur⸗ ſtracks nach dem kaum hundert Kilometer ent⸗ fernten Marienthal reiſen würde, weiß nichts davon, daß der Menſch zwar denkt, die Poſt aber lenkt. Und weil es in der Welt viele Marienthals gibt, in Deutſchland zu Dutzen⸗ den ebenſo wie im Elſaß, Luxemburg, in der Schweiz, in Rußland, ja ſogar in Südamerika, hatte der Poſtbeamte die Qual, wohin er den Brief ſchicken ſollte. Der Wegweiſer wäre für ihn das Thaleikiai“ geweſen, das zwar richtig „Toleikiai“ hätte heißen müſſen, aber vielleicht war er der litauiſchen Sprache nicht müchtig und hielt dieſes Wort für den Ausdruck einer Negerſprache. Ja, richtig— in Südweſtafrika gibt es am großen Fiſchfluß einen gar nicht unbedeuten⸗ den Farmerort namens Mariental, das ſich zwar ohne„h“ ſchreibt, aber zu dem das„Tha⸗ leikiai“ ganz gut paſſen könnte. Alſo trat der Brief die 0 000 Kilometer in der Luftlinie be⸗ tragende Strecke über den Ozean in den Schwarzen Erdteil an. Einen halben Monat ſchaukelte er auf dem Meere— die Abſenderin war inzwiſchen längſt zu Hauſe angekommen — und ſechs Wochen lang zerbrach man ſich im ſüdweſtafrikaniſchen Mariental den Kopf, wem von den weit verſtreuten Pflanzern der Brief gehören könnte. Vielleicht gab es in dieſem Poſtbezirk zufällig keinen Menſchen mit dem Namen Schmidt, ſonſt wäre ſchließlich doch hier die Irrfahrt zu Ende geweſen. So erhielt der Brief die dick unterſtrichene Aufſchrift „Germany“ und wanderte gemächlich den wei⸗ ten Weg nach Pogegen wieder zurück. Jetzt endlich, nachdem der Brief die halbe Erde bereiſt hatte, gab man ſich die Mühe, das memelländiſche Dörfchen Marienthal aus⸗ findig zu machen, wo der verſpätete, mit zahl⸗ reichen amtlichen Stempeln ſeiner Weltreiſe verſehene„herzliche Gruß aus Stoniſchken“ mit großem Hallo empfangen wurde. Einige Sammler haben bereits ganz nette Beträge für dieſen Irrgänger der Poſt angeboten, der einen Weg, ſo lang wie der Erdumfang, zu⸗ rücklegen mußte, um zwiſchen zwei Ortſchaften im Memelland eine geiſtige Verbindung her⸗ zuſtellen. Bei Fehlschuß— Harakiri In drei besonderen Schulen in Japan wird noch heute eine besondere Art des Samurai-Sports geübt, der in der Feudalzeit Japans mit gro- hem Pomp betrieben wurde. Es handelt sich hier um berittene Bogenschützen, die im Ga- lopp mit dem Pfeil schwierige Ziele treffen mubten. Wenn der Schütze in früheren Zeiten sein Ziel verfehlte, beging er Harakiri(die japanische Art von Selbstentleibung), weil er nur dadurch die übelgesinnte Gottheit versöh- nen konnte. Schirner(M) das Fünfhundertfache erhöhtes Strafporto die m für ſeine argliſtige Täuſchung ſein wird. Denn die Poſtverwaltung hat ſich die Mög⸗ lichkeit einer„Diskreten Kontrolle“ ausdrücklich vorbehalten. Patriotiſche Tanzvergnügen Eine höchſt eigentümliche Art, den Patriotis⸗ mus zu ſteigern, hat man in verſchiedenen, von den Japanern noch nicht beſetzten Gegenden Chinas entdeckt. Will hier ein junger Mann oder ein ebenſo junges Mädchen eine Bar aufſuchen, um dort abgewieſen. Gericht hatte die Aufgabe, feſtzuſtellen, ob man den jungen Rieſen als„in jeder Beziehung anomal“ bezeichnen könne. Man kam zu dem Ergebnis, daß abgeſehen von Größe und Ge⸗ wicht nichts Anomales an Robert ſei, der Wiſſen, Bildung, Geſchmack und Manieren eines Durchſchnittsamerikaners habe und nicht mehr oder minder leiſtungsſähig ſei, als irgend⸗ ein normal gewachſener Menſch. Man gab da⸗ her der Klage ſtatt und verurteilte die Fach⸗ zeitung zu einer Berichtigung ſowie zur Aus⸗ bezahlung einer angemeſſenen Schadenerſatz⸗ ſumme. Die äöſteste Arbeiferin der Well Würde Adalbert von Chamiſſo in unſeren Tagen leben, er hätte mit ſeinem berühmten „Gedicht an die Waſchfrau“ ſicherlich Senora Ramirez in Mexiko City beſungen, die nicht nur die älteſte Vertreterin ihres Berufes, ſon⸗ dern auch die älteſte werktätige Frau der Welt iſt, 116 Jahre iſt Senora Ramirez vor kur⸗ zem geworden. Aber dennoch iſt ſie nicht ge⸗ willt, die Hände untätig in den Schoß zu le⸗ gen und von der Altersrente, die ihr die Be⸗ hörden längſt angeboten haben, Gebrauch zu machen.„Ich will bis zu meinem letzten Atem⸗ zug mein Geld ſelbſt verdienen und keine Ge⸗ ſchenke annehmen“, pflegt ſie zu ſagen. Ohne jede Hilſe ſteht die Greiſin tagaus tagein am Waſchtrog, nur das Bringen und Abholen der Wäſche beſorgt eine ihrer Enkelinnen. Mit den Worten:„Solange ich noch ſchaffen kann, ſolange fühle ich mich noch wohl“, hat Senora Ramirez auch das Angebot eines Altershei⸗ mes, das ihr einen Freiplatz gewähren wollte, —— —————————————————————————— ——— „hakenkreuzbanner⸗ Sonntag, 21. Mai 1930 Sien 2¹¹2 ne—3. te Lico: ansprüchen sind zu richten an: Linnebacher Co. LUDWIOSIAEEN/ Rh. Ecke Ludwig · u. Medesti. ————— Das Fachgeschäft für Herren- u Knaben⸗Bekleidung sucht zum baldigen Einttitt tüehtigen, jüng. 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Gmerzen ſn' den 3 90 enien und Knöcheln belgſtet ſind, dann ſind Sie lerungen. 4 Mannhein, Luisenrme 45 ger ee,n e. li fs Fii ben 5 In tief Sah 5. diesen kleinen gᷣeiag kõnnen Sie Da ſollten Sie keine Zeit verljeren, um die ntiefem Schmerz2: das genze hHeus efwerhen, das weitere Bildung di arnſäure abzuwehren! In —— beiht; zelbsf bouen. Dis neben dem ſeit Jabrzehnten bekannten Neo fr ſchenſals iſt 35 Dhilipp 112 Ssusperbeclngungon iige hoson- nzahl verſchiedener Salze vereinigt, von denen ders guntig enn Sie selbst 38 die Siie äurebildung verhindern, während Heusbesitzef werden wollen, denn——— noZmen⸗ Die Beisetzung hat im Sinne der Verstorbenen in der Stille stattgefunden. lemen 8o ce Igteneeꝛönten, Kufchenfaz mat einre Abalten, Berfüchen Sie Zes ued koʒfenlosen Frospekis von kfuſchenſal) mal eine Woche ſang und prüfen Sie, 5 Von Beileidsbesuchen bitte ich absehen zu wollen.- Das Seelenamt findet am wieviel, Aleross Kylh, dann fſblen werden. Dienstas, 23. Mai, morgens 7 Unr, in der Liebirauenkirche statt. 50 ret werben Sie ſih wieder fin Zadi e 5 und wieder neue Lebensfrende gewi ngebeut. 4770 0¹ 50 1 Neo Kruſchenſalz iſt er AachAn-alken aet ulſchland: *. 55————— O N⏑οSSEVScCHAET E. G..Bᷣ.H. AACHEN,. /ilänni „Hakenkreuzbanner“ Auf den Topf kommt es an- sögt dle erfahrene Housffau, Fenn ich spötsòſn, schnell und gut kochen will. Sollen mich beim Kauf meiner Küchengetöte be- roten. Daher Aluminium- Stahl- Geschirre EMGEIEM& WEICEI bas groe Fachgeschäft — Fernsprecher 212 80-81 Eeke E 2, 13 Erfohrene Fochleute Vegen ies groben kriolges noch einmal: 24. Mibelungensaal Rosengarten Labarett der Komiker Willi Schaeffers, Berlin leginn 20.30 lur Festspiele der Kleinkunst Robert Dorsay, Lale Andersen, Erioin Bools, Olgæ Rinne- bach, Erivin Hoffmann, Lalse Meniges, Joe PFPuriner, Loro Schebori. 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Menasci Muſik von Pietro Mascagni Hierauf: Der Baladdo Drama— zwei—*◻π◻r und einem Prolog Drama und Muſik von Ruggiero Leoncavallo Deutſch von Ludwig Hartmann Regie: Wilhelm Trieloff Anfang 20 Uhr Ende 22.45 Uhr Neues Theater Mannheim Sonntag, den 21. Mai 1939 Vorſtellung Nr. 57 Zum 60. Geburtstag des Dichters Zum erſten Male: dür die Kasl Eine Komöbpie in drei Akten von Auguſt Hinrichs Regie: Rudolf Hammacher Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr 44 3 prinz Max Käfertal NMorsen Sohnntegs Rehspezlalitäten mit Kartoffelklöse Es la den ein OTTO FRANKO u. FRAl National-Theater Mannhelm natörlich gehen Sie in ds qrõsste Spezialqeschãſt àm platze- 20: n NJ.4. ScHWEIZINGERSTR · E4 Van. IMPFALZ BBAU ◻. umtorpen pro Hot von 28 Mk· an baMeunörk I. Angen L 6, 12 Rut 21222 und 212234 fflanssare führt ſchnell, reell und billig aus: Walter Möller Transporte s 3, 8 Fernſprech. 219 21. preiswerte Hutoreisen! 7 Tage Dolomit.⸗Venedig-Gardasee 98.— 7/13 Tg. Ostmarkreise(Gardas.) 89.—/150. 10/13 T. 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