Mai 1939 Liebe mann zelassen! Tage! haben! reltag, tschen gleich- nacle“, eine erricht! tt“ verszumt! rknecht 5 cht geſund und Geiſt. deshalb rwaltung. 5 er Michael „ abends S Kehrsamts ——— latratzen Schlaraffia- tl. Garantie. Vaschen der ersch. Farb. RM 67.— RM 70.— eine Nacht. Keil 13 Mk. B. Auswahl. lagenstr. 10 nruf 627 55. 0 RM. an . 10% Aufschl. A. wöchentlich A. Anzah ung. Kciĩserslautern Möhlstraße 9. Kkotalog. V 2 . barster mer. Raben ue, banner“ Ausgabe A er Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. einſchl. 69,36 . ohn; durch die Poſt.70 RM.(einſchl. 54,74 P Iſt die Zeitung am Erſcheinen Lauch d. böh. Gewalt) ver Abend⸗Ausgabe A Berlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Harentreuz ⸗ 15 ſcheint wöchti. 12mal. Bezugspreiſe; Frei Haus monail. 2,20 R Zans mong17 A 7³ eld. Ausgabe h erſch. wöchtl. 7mal.•67 J 10 Träger⸗ ent ———— k. u. 50 Pf. Beſtell⸗ Beſtellgeld. ebt kein Anſpr. auf Entſchädigung. kinzelverkout 9. Jahrgoang MANNHEIM 3 im Textteil 60 Pf. Mannbeimer Au Millimeterzeile im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 Pf füllungsort Mannheim. alt. Millimeterzetle 15 Pf. Die 4ge e: Die 12ge wetzinger und Die Ageſpaltene Millimeterzeile im Textteil 18 Pf.— 3 Usſchließlicher Gerichtsſtand: bafen a. Rb. 4960. Verlaasort Mannheim.— Einzelverkaufsprei Anzelgenz Geſamtauflage: Die 4 Sga alt. Miuimeterzeile 1. Die Ageſpalt. Die 12g9eſpalt, Milli⸗ Poſtſ—— 16% fennke. Dienstag, 23. Mai 1939 Reir Milimeterzeile einheimer Ausgabe: annheim. Graj Clano hat eclin wieder verkahen „Berühren gefährlich!“ bNB Mailand, 23. Mai Der deutſch⸗italieniſche Bündnispakt bildet in der norditalieniſchen Preſſe auch heute den Ge⸗ genſtand ausführlichſter Kommentierungen und begeiſterter Zuſtimmungen zu der von den Füh⸗ rern der beiden Großmächte verfolgten Politik. Der„Popolo'Jtalia“ erklärt, ein groß⸗ artiger, in den Linien einfacher, klarer, loya⸗ ler Pakt ſei geſchloſſen worden, der die Garan⸗ tie des neuen Europas ſei. Italien und Deutſch⸗ land erkennten an, daß ſie keinerlei Motive mehr für Meinungsverſchiedenheiten hätten, weder hinſichtlich der Grenzen noch der politi⸗ ſchen Orientierung oder des für ihr Leben und ihren ziviliſatoriſchen Fortſchritt nötigen Le⸗ bensraumes. Das Blatt weiſt im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen darauf hin, daß das italieniſche Heer das einzige ſei, das die ſiegreiche Erfahrung von zwei Kriegen ſeit dem Weltumſturz habe und daß die italieniſche Luftwaffe zu den erſten der Welt gehöre. Wie bei den Hochſpannungsleitungen könne man auch bei der Linie der Achſe das Schild anbrin⸗ gen:„Berühren gefährlich!“ Jonderſitzung in Condon London, 23. Mai.(HB⸗Fun!k) Das britiſche Kabinett trat am Dienstag zu einer Sitzung in der Amtswohnung des Mini⸗ ſterpräſidenten zuſammen. Gegenſtand der Be⸗ ſprechungen war u. a. der Geſetzentwurf über die Schaffung eines Munitionsminiſteriums. Durch die Erledigung dieſer Angelegenheiten auf der heutigen Sonderſitzung des Kabinetts ſoll ermöglicht werden, daß die am morgigen Mittwoch ſtattfindende Sitzung des Kabinetts ganz den Verhandlungen zwiſchen Großbritan⸗ nien und der Sowjetregierung gewidmet wer⸗ den kann. fjerzliche berabſchiedung durch Ribbentrop Dr. Neißner ũberbrachie die Grũße des Fũührers Berlin, 23. Mai.(HB⸗Funk.) Nach Beendigung ſeines zweitägigen Staats⸗ beſuches aus Anlaß der Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bünd⸗ nispäktes verließ der königlich italieniſche Mi⸗ niſter des Aeußeren Graf Ciano mit dem Staatsſekretär im italieniſchen Kriegsminiſte⸗ rium und Oberbefehlshaber des italieniſchen Heeres, General Pariani, und den Herren ſeiner Begleitung am Dienstag um 11 Uhr im Sonderzug wieder die Reichshauptſtadt. Um 10.50 Uhr wurde Graf Ciano von dem Reichseniniſter des Auswärtigen, v. Ribben⸗ trop, vom Hotel Adlon abgeholt und zum Anhalter Bahnhof geleitet. Die Berliner Be⸗ völkerung, die dicht gedrängt in den Anfahrts⸗ ſtraßen wartete, bereitete dem Abgeſandten des Duce einen triumphalen Abſchied. Vor dem Anhalter Bahnhof ſchritten der ita⸗ lieniſche Außenminiſter und der Reichsminiſter des Auswärtigen mit Italiens Botſchafter die Front der in der Saarlandſtraße angetretenen Ehrenkompanien ab. Auf dem Bahnſteig überbrachte der Chef der Präſidialkanzlei des Führers, Staatsminiſter Dr. Meißner, die Abſchiedsgrüße des Füh⸗ rers. Mit dem Reichsaußenminiſter hatten ſich zur Verabſchiedung der deutſche Botſchaf⸗ ter in Rom, v. Mackenſen, Beamte des Aus⸗ wärtigen Amtes und die Mitglieder des per⸗ ſönlichen Stabes eingefunden. Ferner waren zahlreiche Reichsminiſter, Reichsleiter und wei⸗ tere führende Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht anweſend. Nachdem Graf Ciano ſich von den deutſchen Vertretern mit Handſchlag verabſchiedet hatte, Die feierliche Unterzeichnung des deutsch-Italienischen Bündnispaktes Reichsaußenminister v. Ribbentrop und der italienische Außenminister Graf Ciano unterzeich- nen in Gegenwart des Führers im Botschaftersaal der Neuen Reichskanzlei den deutsch-ita- lienischen Bündnispakt. admiral Dr. h. c. Raeder, Staatsminister Dr. Meißner. Im Hintergrund erkennt man Generalfeldmarschall Göring, Groß- Heinrich Hoffmann(M) geleitete Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop den italieniſchen Gaſt zum Salonwagen und verabſchiedete ſich auf das herzlichſte von Graf Ciano, Armeegeneral Pariani und den Herren ihrer Begleitung. Pünktlich um 11 Uhr ver⸗ ließ der Sonderzug den Anhalter Bahnhof. Mit Graf Ciano hat auch die aus Anlaß des italieniſchen Staatsbeſuches in Berlin wei⸗ lende italieniſche Journaliſtenabordnung die Reichshauptſtadt wieder verlaſſen. Der italieniſche Außenminiſter trifft am heu⸗ tigen Dienstag um 20.25 Uhr in der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung ein und wird auf dem Hauptbahnhof, wo er durch die führenden Perſönlichkeiten von Staat, Partei und Wehr⸗ macht in Bayern begrüßt wird, 15 Minuten Aufenthalt haben. Die Abfahrt des italieniſchen Außenminiſters geſtaltete ſich wieder zu einer eindrucksvollen Kundgebung der herzlichen Verbundenheit der beiden Nationen. Schon lange vor der Ab⸗ fahrt des Sonderzuges hatte ſich eine rieſige Menſchenmenge vor dem Anhalter Bahnhof und in den Anfahrtsſtraßen eingefunden, um dem Abgeſandten des Duce noch einmal zuzu⸗ jubeln. Auch Formationen des Berliner Faſzio waren mit ihren Standarten angetreten. Auf dem reich geſchmückten Bahnſteig bildeten Ehrenabordnungen der HJ und des BDM Spalier. Als ſich nach der herzlichen Verab⸗ ſchiedung der Zug in Bewegung ſetzte, klangen die italieniſche Königshymne und die Gio⸗ vinezza auf. Stürmiſche Heilrufe begleiteten die hohen italieniſchen Gäſte, bis der letzte Wagen des Zuges den Blicken entſchwunden war. Krampfhafte Verlleinerungsverſuche in London und Paris Deutſcher Studententag Don Rudolf Tipke, Mitglied der Reichsſtudentenführung Heute begann in Würzbura der diesiährige Deutſche Studententag, nachdem ein von Mini⸗ fterpräſident Siebert auf der Feſte Marienberg veranſtalteter Empfang am ontagabend dem 2 nationalſozialiſtiſchen Studententreffen en Auftakt gegeben hatte. O alte Burſchenherrlichkeit... So lautete der Titel, den eine Wochenſchau dem Filmſtreifen über den 10. Deutſchen Studententag voranſtellte. Dieſe Worte bilden bekanntlich den Anfang eines Studentenliedes, in dem das Verſchwin⸗ den der frohen, ungebundenen, goldenen Zeit mit iihim Scherz und Wein und Kommersge⸗ ſang beklagt wird, zum Schluß aber der opti⸗ miſtiſchen Meinung Ausdruck gegeben wird, daß das rechte Burſchenherz nimmermehr er⸗ kalten könne. Wenn der Verfaſſer des Wochen⸗ ſchautitels ſich bei ſeiner Arbeit überhaupt etwas gedacht hat und den Sinn dieſes Liedes in ſeine Worte hineinlegen wollte, ſo hat er— mit oder ohne Abſicht, ſei dahingeſtellt— eine Fälſchung begangen, die zum Glück allerdings bis zu einem gewiſſen Grade durch den Film⸗ ſtreifen ſelbſt korrigiert wurde. Der 10. Deutſche Studententag fand im Jahre 1927 in Würzburg ſtatt. Damals gab es zwar noch ſtudentiſche Korporationen, die mit ihren bunten Mützen und Fahnen beſſer zur Burſchenherrlichkeit im Sinne der Alt⸗Heidelberg⸗Schablone paßten als die heutigen ſtudentiſchen Kameradſchaften im ſchlichten Braunhemd. Aber deshalb war die⸗ ſer Studententag doch mit ernſter Arbeit ange⸗ füllt und ebenſowenig wie ein anderer Studen⸗ tentag vor oder nach ihm von jener falſchen Stu⸗ dentenromantik getragen, die uns Schriftſteller, Kameraleute und Zeichner in erſtaunlicher Uebereinſtimmung jahrzehntelang faſt aus⸗ ſchließlich vorgeſetzt haben. Dabei geht die Tradition der Deutſchen Stu⸗ Der Führer beim Empiang Grai Cianos in der itallenischen Botschaft Zu Ehren des italienischen Außenministers gaben der italienische Botschafter und seinè Gat- tin in den Räumen der italienischen Botschaft eine Mittagstafel. an der der Führer teilnahm. Unser Bild von links: Generalfeldmarschall Göring, der Führer, Gesandter Dr. Schmidt, Graf Ciano und Reichsaußenminister v. Ribbentrop. Weltbild(M) 0

5 3 00 ——— ————— ———————————————————— ————————————————————— ————————— ——————— ————————————— „hakenkreuzbanner“ Dienstag, 25. Mai 19⁵9 dententage weit zurück. Die Wartburgfeſte der Jahre 1817 und 1848 waren ſchon deutſche Stu⸗ dententage im beſten Sinne. Damals ſchon wollten die Studenten nicht nur das akade⸗ miſche Leben nach ihren Idealen ordnen, ſon⸗ dern hatten zugleich den heißen Wunſch, im Rahmen einer wahren Volksgemeinſchaft, die — auch das wurde damals ſchon erkannt— den Ausſchluß raſſefremder Elemente erheiſchte, am Aufbau eines großdeutſchen Reiches mit⸗ zuwirken. So diente ihr Ruf nach Einheit und Freiheit, der überall in deutſchen Landen be⸗ geiſterte Aufnahme fand, der nationalen Sache überhaupt. Dieſe Feſte aber, abgehalten an großen Ge⸗ denktagen der Nation, hatten einmalige Er⸗ eigniſſe bleiben müſſen, weil die Vorausſetzung zu regelmäßigen jährlichen Treffen, ein Zu⸗ ſammenſchluß aller deutſchen Studenten, im⸗ mer in den Anfängen ſteckengeblieben war. Es bedurfte erſt eines ſo gewaltigen Geſchehens wie des Weltkrieges, um dieſes alte Ziel Wirk⸗ lichkeit werden zu laſſen. Die Studentengene⸗ ration, die in Stahlgewittern die Nebenſäch⸗ lichkeit der Verbandsgegenſätze erlebt hatte, gründete 1919 auf dem 1. Deutſchen Studenten⸗ tag in Würzburg als großdeutſche und völkiſch eingeſtellte Organiſation die Deutſche Studen⸗ tenſchaft. Auch die folgenden Studententage, die von nun ab alljährlich abgehalten wurden, nah⸗ men jede Gelegenheit war, ſich ſowohl gegen Verſailles und ſeine ungerechte Grenzziehung wie gegen das Syſtem und ſein reines Staats⸗ denken zu erklären. Mehr und mehr wandten ſie ſich auch von dem parlamentariſchen Ge⸗ triebe ab, das ſie anfänglich im Zuge der Zeit mitgemacht hatten. Mochten auf ihnen auch noch Mehrheitsbeſchlüſſe gefaßt werden, ſo war z. B. gerade der oben erwähnte 10. Deutſche Studententag, in deſſen Rahmen das Ehren⸗ mal für die gefallenen Studenten Großdeutſch⸗ lands im klaren Bewußtſein des von den To⸗ ten übernommenen Erbes enthüllt wurde, ebenſo eine machtvolle geſchloſſene Kundgebung für ein neues Deutſchland wie alle die anderen Studententage, die, um ſchon äußerlich ein Be⸗ kenntnis zu Großdeutſchland abzulegen, aus ſymboliſchen Gründen an die Grenzen des deutſchen Volksgebietes nach Bonn, Innsbruck, Graz, Danzig und Breslau gelegt wurden. Zwei Jahre vor der Machtübernahme unter⸗ ſtellte ſich die Deutſche Studentenſchaft auf dem Deutſchen Studententag zu Graz als erſte ſtaatlich eingegliederte Organiſation einer ein⸗ deutig nationalſozialiſtiſchen Führung, und im folgenden Jahr verwirklichte ſie auf dem Deut⸗ ſchen Studententag in Königsberg als erſte Organiſation außerhalb der NSDAp auch rechtlich das Führerprinzip. So war es eine ſtolze Tradition, an die Reichsſtudentenführer Dr. Scheel wiederan⸗ knüpfte, als er, nachdem im heißeſten Kampf des NSD⸗Studentenbundes um die national⸗ ſozialiſtiſche Durchdringung der Hochſchule die Reihe der Deutſchen Studententage unterbro⸗ chen worden war, das nun auf nationalſozia⸗ liſtiſcher Grundlage endgültig geeinte Studen⸗ tentum 1937 wieder zu einer Reichsarbeits⸗ tagung zuſammenrief, der im vorigen Jahre, nachdem inzwiſchen auch die Altakademiker ge⸗ eint worden waren und im NS⸗Altherrenbund wieder Fühlung mit der jungen Mannſchaft gewonnen hatten, erſtmalig wieder offiziell ein Deutſcher Studententag folgte, der in Hei⸗ delberg abgehalten wurde. Seine neue Geſtalt. die auch den diesjähri⸗ gen Deutſchen Studententag in Würzburg be⸗ ſtimmt, erhielt das große ſtudentiſche Jahres⸗ treffen bereits auf der Reichsarbeitstagung. In der abgerundeten Form nationalſozialiſti⸗ ſcher Tagungen unſerer Zeit iſt der Geiſt der alten Studententage erhalten worden. Wenn der diesjährige Studententag in Würzburg ſtatt⸗ findet, wo vor 20 Jahren die Deutſche Stu⸗ dentenſchaft gegründet wurde, ſo nicht, weil es repräſentative Gründe angezeigt erſcheinen laſſen, dieſes Jubiläum nicht zu überſehen, ſondern weil gerade jetzt, nachdem die Tat des Führers das Großdeutſche Reich erſtehen ließ, das Raſſeprinzip verwirklicht und im Rahmen einer echten Volksgemeinſchaft ein einiges Stu⸗ denten⸗ und Altherrentum geſchaffen hat, das deutſche Studententum das tiefe Bedürfnis empfindet, ein erneutes Bekenntnis zu den Gedanken und Zielen abzulegen, die ſchon im⸗ mer die beſten der deutſchen Studenten be⸗ ſeelt haben. Gewiſſermaßen eine lebendige Brücke zwi⸗ ſchen Tradition und Zukunft ſtellen die Alten Herren dar, die heute wieder der jungen Mann⸗ ſchaft an der Hochſchule zur Seite ſtehen und in dieſem Jahre zum erſtenmal in größerer Zahl am Deutſchen Studententag teilnehmen. Im gleichen Sinne wird das Inſtitut für Studentengeſchichte auf der Feſte Marienberg, das im Rahmen des Studententages ſeiner Beſtimmung übergeben wird, an die Arbeit gehen. Es wird kein Muſeum im ſchlechten Sinne ſein, ſondern das umfaſſende Archiv⸗ material, das hier geſammelt wird, ſoll dazu dienen, vordringliche Fragen des deutſchen Studententums in hiſtoriſcher Schau zu be⸗ arbeiten. Wenn es auch heute wie früher eine wichtige Aufgabe des Deutſchen Studententags iſt, über das bisher Geleiſtete Rechenſchaft abzulegen und Ziel und Weg zu beſtimmen für die Zu⸗ kunft, ſo ergibt ſich doch ein weſentlicher Un⸗ terſchied gegenüber früher aus dem Umſtand, daß das Programm jetzt nicht mehr ſo ſehr auf die Tagespolitik abgeſtellt zu werden fleichsluftſchutzſchule durch böring eingeweint Feiersiunde in Wannsee/ Neuer Präsident des Reichsluſtschutzhundes Berlin, 23. Mai.(HB⸗Funk) Höhepunkt und Abſchluß des erſten großdeut⸗ ſchen Amtsträgerappells des Reichsluftſchutz⸗ bundes bildete die Einweihung der Reichsluft⸗ ſchutzſchule in Wannſee, die der Gründer des Reichsluftſchutzbundes, Reichsminiſter der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, in feierlicher Weiſe vornahm. Dabei wurden von ihm 200 Fahnen geweiht, die die Männer des Reichs · luftſchutzbundes zu ſtets hilfsbereitem und un⸗ eigennützigem Einſatz für die Allgemeinheit mahnen ſollen. Im Verlauf der feierlichen Uebergabe wurde bekanntgegeben, daß Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring den Generalleutnant v. Roques auf deſſen Antrag vom Amt als Präſident des Reichsluft⸗ ſchutzbundes entbunden habe, daß ſeine wert⸗ volle Erfahrung dem Reichsluftſchutzbund je⸗ doch dadurch bewahrt bleibe, daß Generallent⸗ nant v. Roques als Ehrenpräſident enge Füh⸗ lung mit der Luftſchutzarbeit behalten wird. Zum neuen Präſident ernannte der Führer den bisherigen Vizepräſidenten, General der Flakartillerie v. Schröder. Unter dem Jubel der zu Tauſenden gekomme⸗ nen Berliner traf Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring ein und ſchritt in Begleitung des Kom⸗ mandeurs der Reichsluftſchutzſchule, General⸗ major Wecke, die Front der Ehrenformationen ab. Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, Generalleutnant von Roques, führte u. a. aus: Die heutige Einweihung der Reichsluftſchutz⸗ ſchule ſteht unter den Zeichen: Sechs Jahre ReB, d. h. ſechs Jahre ſtille und zähe Klein⸗ arbeit, aber auch Großkampf um die Sicherheit von Volk und Reich. Im Namen von mehr als 900 000 Amtsträ⸗ gern in allen Gauen des Reiches und im Na⸗ men aller Mitglieder des Reichsluftſchutzbundes hieß der Präſident dann den Generalfeldmar⸗ ſchall an dieſer Stätte, der neuen Hochſchule des Luftſchutzes, herzlich willkommen. Die von Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring aufgebaute Organi⸗ ſation ſei eine Angelegenheit des ganzen deut⸗ ſchen Volkes geworden, denn der Reichsluft⸗ ſchutzbund verkörpere in ſeinen faſt 15 Millio⸗ nen Mitgliedern das wehrbereite Volk der Heimat. Die Weiherede hielt dann Generalfeld⸗ marſchall Göring, der im Anſchluß daran die Fahnenweihe vornahm. Er berührte zwei neue Fahnen des Reichsluftſchutzbundes aus dem Sudetengau und dem Memelland mit dem ver⸗ ſchliſſenen Tuch der Horſt⸗Weſſel⸗Fahne, die einen Ehrenplatz vor dem Rednerpult innehatte. Mit den Worten„Möge der Geiſt eines Horſt Weſſel übergehen auf die Gefolgſchaft dieſer Fahnen“, weihte Hermann Göring ſymbolhaft alle im offenen Viereck aufgeſtellten 200 Fah⸗ nen, die, nunmehr enthüllt, auf rotem Grunde den ſilbernen Stern mit ſchwarzem Haken⸗ kreuz zeigen. Der neue Präſident, General der Flalartil⸗ lerie v. Schröder, brachte dann ein dreifaches „Sieg Heil!“ auf den Führer des Großdeut⸗ ſchen Reiches, Adolf Hitler, und Generalfeld⸗ marſchall Göring aus. Eine Beſichtigung der ſchönen und zweckmäßigen neuen Schule ſchloß die Weihefeier ab. Die Weltpeeſſe verärgert, uut aber gleichgülti Bezeichnendes Echo zum deuisch-Halienischen Bündnispałt Diderſprüche in Tondon EPp. London, 23. Mai. Die Londoner Morgenblätter widmen der Berichterſtattung über die Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Bündnisvertrages einen breiten Raum. Beſondere Beachtung finden die Stellen der Anſprachen des Reichsaußenmini⸗ ſters v. Ribbentrop und des Grafen Ciano, in denen der Friedenswille der beiden vertrags⸗ ſchließenden Mächte betont wird. Die Berichte der Berliner Korreſpondenten der Blätter wer⸗ den unter Schlagzeilen wie„Friedenswille der beiden Achſenmächte“ wiedergegeben. Die Londoner Leitartikler der Blätter können ſich in ihrer ſichtlich verärgerten Stimmung allerdings nicht zu den ſachlichen Feſtſtellungen ihrer Berliner Kollegen emporſchwingen. Denn in den Kommentaren zu dem Ereignis wird an den Erklärungen und Friedensbeteuerungen der beiden Außenminiſter herumgedeutelt und verſucht, ſie in Zweifel zu ziehen. Die Blätter benutzen dieſe Taktik, um den baldigen Ab⸗ ſchluß der Verhandlungen mit der Sowjet⸗ union im Sinne einer neuen Triple⸗Allianz zu fordern. Die„Times“ erkennt an, mit dem Bünd⸗ nisabſchluß zwiſchen Deutſchland und Italien ſei unter eine logiſche Entwicklung der Schluß⸗ ſtrich gezogen worden. Durch Artikel 3 des Bündnisvertrages ſei endgültig die gegenſeitige militäriſche Stellung der beiden Staaten feſt⸗ gelegt.„Daily Telegraph“ meint, Illu⸗ ſionen über den Inhalt dieſes Bündniſſes ſeien nicht vorhanden. Der römiſche Korreſpon⸗ dent des„Daily Telegraph“ meint in komiſcher Umdrehung der eigenen polniſchen Sorgen, zweifellos würden es die Italiener ſchwerlich begreifen, warum ſie morgen für Danzig kämp⸗ fen ſollten. Das Blatt, an dem die ſeit 1918 ſich auftürmenden Gefahren ſpurlos vorübergehen, flnnunzialenorden für Ribbenteoy Ueberreichung der insiqnien durch Gral Cano DNi Berlin, 23. Mai. Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutſch⸗ italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bündnispak · tes hat der König von Italien und Al⸗ banien, Kaiſer von Aethiopien, dem Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen v. Ribbentrop telegrafiſch mitgeteilt, daß er ihm den Annun · ziatenorden verliehen habe. Der italieniſche Miniſter des Aeußeren Graf Ciano hat dem Reichsaußenminiſter anläß⸗ lich eines Frühſtücks in der italieniſchen Bot⸗ ſchaft die Inſignien des Ordens ausgehändigt. Reichsminiſter v. Ribbentrop hat König Viktor Emanuel III. für dieſe Ehrung ſeinen Dank telegrafiſch übermittelt. Bei den Beſprechungen über die gegenwärtige politiſche Lage, die, wie bereits kurz berichtet, am Montagnachmittag ſtattfanden, wurden von Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop und Graf Ciano insbeſondere die Fragen zum Gegen⸗ ſtand einer eingehenden Erörterung gemacht, die ſich aus der Durchführung des geſtern un⸗ terzeichneten deutſch⸗italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bündnispaktes ergeben. An dem Abendeſſen, zu dem Reichsminiſter des Auswärtigen und Frau v. Ribbentrop in ihrem Haus in Dahlem eingeladen hatten, nahmen außer dem Führer der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano, weiter General Pariani ſowie die Herren der Begleitung des italieniſchen Außenminiſters, ferner Italiens Botſchafter in Berlin, Attolico, mit den Mit⸗ gliedern der italieniſchen Botſchaft, der Lei⸗ ter der italieniſchen Botſchaftsdelegation, Bot⸗ ſchafter Giannini, ſowie Vertreter des Faſcio und Angehörige der italieniſchen Kolonie in Berlin mit ihren Damen teil. Außerdem wa⸗ ren erſchienen der Kaiſerlich Japaniſche Bot⸗ ſchafter, General Oſhima, der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter Admiral Antonio Marques de Magãz, der ungariſche Geſandte Sztojay und der Ge⸗ ſandte Mandſchutuos, Lü I⸗Wen, und der al⸗ baniſche Geſandte Fico. Von deutſcher Seite waren anweſend: Generalfeldmarſchall Göring, die Reichsminiſter Dr. Goebbels, Frick, Gürtner, Darre, Dr. Frank, Seldte, Lammers, Seyß⸗Inquart und Staatsminiſter Dr. Meißner, Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley, Reichsführer) Himm⸗ ler, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, die General⸗ oberſten v. Brauchitſch, Keitel und Milch, die Reichsleiter Bouhler, Ritter v. Epp und Hühn⸗ lein, NSFK⸗Korpsführer Chriſtianſen, zahl⸗ reiche Reichsſtatthalter, Gauleiter, Staatsſekre⸗ täre und Botſchafter, ſowie andere führende Vertreter von Staat, Partei, Wehrmacht, Preſſe, Wirtſchaft und Kunſt mit ihren Damen. Der Abend, mit dem der Staatsbeſuch des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano ſei⸗ nen Abſchluß fand, war erfüllt von feſtlicher Stimmung, zu der nicht zuletzt auch die kün ſt⸗ leriſchen Darbietungen und das far⸗ bige Bild der blumengeſchmückten Zelte im Garten beitrugen. Der Führer verweilte nach dem Eſſen noch längere Zeit im Hauſe des Reichsaußenminiſters. hat den Eindruck zyniſchen Spottes, wenn Hit⸗ ler und Muſſolini von der heiligen Erbſchaſt der Ziviliſation ſprechen, und iſt phariſäerhaft empört, daß England nicht mehr als deren Schirmherr gilt. kinerſeits⸗ andererſeils in Poris DNB Paris, 23. Mai. Auch in den Berichten der Pariſer Preſſe zum deutſch⸗italieniſchen Bündnispakt kann man aufſchlußreiche Widerſprüche feſtſtellen. Einerſeits iſt den Blättern von oben her ganz offeniſichtlich das Stichwort gegeben worden, die Bedeutung dieſes Bündniſſes möglichſt herab⸗ zumindern. Die Blätter kommen dieſer An⸗ weiſung inſofern nach, als ſie gegen beſſeres Wiſſen ſamt und ſonders behaupten, in der all⸗ gemeinen Lage ſei durch die Unterzeichnung die⸗ ſes Vertrages nichts geändert worden. Auf der anderen Seite muß man feſtſtellen, daß dieſes Bündnis, das angeblich gar nichts Neues brin⸗ gen ſoll, Spalten über Spalten in der Pariſer Tagespreſſe füllt. Der Wortlaut des Vertrages, der Wortlaut der Rundfunkerklärungen der bei⸗ den Außenminiſter werden faſt von ſämtlichen Blättern ungetürzt gebracht. Die Berliner Be⸗ richterſtatter liefern lange Stimmungsberichte über alle Einzelheiten der Unterzeichnung. Die Leitartitler beſchäftigen ſich faſt ausſchliehlich nur mit dieſem Thema. „Epoque“ ſchreibt zwar heldenmütig, wenn der Führer und der Duce ſich eingebildet hätten, daß ſie die Weſtmächte beeindruckt haben, ſo hätten ſie ſich mächtig geirrt. Zugleich aber ſchreibt der Außenpolitiker des Blattes ein lautes Geſchrei, der deutſch⸗italieniſche Ver⸗ tragsabſchluß, ſein Wortlaut und die beglei⸗ tenden Erklärungen der Außenminiſter bildeten eine ſchwere Gefahr. Beide Länder ſeien heute enger verbündet, als ſie es 1914 geweſen ſeien. Der Vorkriegsdreibund habe Schwächekeime in ſich getragen, die in dem neuen deutſch⸗italieni⸗ ſchen Pakt nicht enthalten ſeien. Jufammenſtoß mit Teichenwagen Fünf Tote, mehrere Verletzte Ep. Paris, 23. Mai. Ein folgenſchweres Kraftwagenunglück ereig⸗ nete ſich aan Montagabend auf der Laaidſtraße, die von Paris nach Limoges führt. In der Nähe des Ortes Cerey ſtießen ein Leichentrans⸗ portauto und der Kraftwagen eines Landwirts an einer völlig überſichtlichen Stelle zuſammen. Beide Wagen überſchlugen ſich und gerieten in Brand. Von den Inſaſſen wurden fünf auf der Stelle getötet und eine weitere Anzahl ſchwer verletzt. Der beförderte Sarg blieb unbeſchädigt. braucht, dafür aber auch tiefer gehen kann und will. Alle Gebiete der ſtudentiſchen Erziehung, die Geiſt, Seele und Körper gleichermaßen er⸗ faßt, kommen deshalb in Würzburg in irgend⸗ einer Weiſe zur Geltung. Dabei läßt man es nach Möglichkeit nicht dabei bewenden, die einzelnen Fragen in der Arbeitstagung theo⸗ retiſch zu erörtern. Eine Ausſtellung von Ar⸗ beiten des letzten Reichsberufswettkampfes der deutſchen Studenten gibt ein anſchauliches Bild von der fachlich⸗politiſchen Arbeit wenigſtens der bildenden Künſtler und Techniker: die der anderen Fachgebiete läßt ſich ja auf dieſe Weiſe nicht zeigen. In einer großen Zahl von Ver⸗ anſtaltungen, in denen die Muſik im Mittel⸗ punkt ſteht oder doch den feſtlichen Rahmen bildet, wird nicht nur ein Eindruck vom Schaf⸗ fen der Muſikſtudenten gegeben, ſondern das kulturelle Wollen der ſtudentiſchen Jugend all⸗ gemein unterſtrichen. Die körperliche Ertüchti⸗ gung wird am Schluß des Studententages ihren lebendigen Ausdruck in einem Sport⸗ feſt finden, das an die Stelle der im Vorjahr zuſammen mit dem Deutſchen Studentag abge⸗ haltenen Deutſchen Studentenmeiſterſchaften getreten iſt, die diesmal wegen des früheren Zeitpunktes des Studententags ſpäter geſon⸗ dert ſtattfinden müſſen. Wenn in den Kundgebungen und Arbeits⸗ tagungen wie ſchon in den beiden letzten Jah⸗ ren außer Reichsſtudentenführer Dr. Scheel und ſeinen Mitarbeitern führende Männer aus Partei und Staat das Wort ergreifen, ſo be⸗ zeugt das einerſeits, daß das deutſche Stu⸗ dententum größten Wert darauf legt, organiſch in das öffentliche Leben des Reiches einge⸗ gliedert zu ſein, andererſeits aber auch, daß die maßgeblichen Dienſtſtellen dieſes Beſtreben anerkennen. Wie mit den Kommandoſtellen, ſo will das Studententum aber auch mit der brei⸗ ten Maſſe des Volkes verbunden ſein. Im Landdienſt und Fabrikdienſt lernt der Student von heute den Arbeiter der Fauſt kennen und achten. Ebenſo notwendig aber iſt es, daß, wenn die Hochſchule nicht durch eine mehr oder weniger romantiſche Brille doch immer wieder als Fremdkörper angeſehen werden ſoll, auch der Nichtakademiker nicht nur einzelne Akademiker kennen und als Menſchen ſchätzen lernt, ſondern auch eine der Wirklich⸗ keit einigermaßen nahekommende Vorſtellung von ihrer Tätigkeit und ihrem Wollen, von der Hochſchule und Wiſſenſchaft gewinnt. In dieſer Beziehung kommt dem Deutſchen Stu⸗ dententag eine Bedeutung zu, die nicht hoch genug gewertet werden kann. Die Würzbur⸗ ger Bevölkerung kann an den Großveranſtal⸗ tungen teilnehmen. Darüber hinaus aber zeich⸗ nen Preſſe, Funk und Film der ganzen Nation das wahre Geſicht des deutſchen Studenten⸗ 3 tums, wie es auf dem Deutſchen Studenten⸗ tag ſeinen kraftvollen Ausdruck findet. So tra⸗ gen die Würzburger Tage dazu bei, daß die tiefe Kluft, die in der Vorkriegszeit den Nicht⸗ akademiker vom Akademiker trennte, nie wie⸗ der aufreißen kann. Die ſamsta für die tag, 3. bekann⸗ Billi Ausſtel der Oſt 25. Ju⸗ 1 0 1 allen E ermäßi⸗ Stellen Auskun Flagg rine⸗Ka Deutſch⸗ Mittwo Jahren eine Fl ſich ein Gefaller §20 nung v jenigen löſchen 1932 bi werksro Meiſter nicht mi dem 31. Vorſchri ſetzunge werker, Amts v des Na ſie vor Gewerb lich ang Handwe hat zur gen Ha hinaus müſſen und we frei; ſie für die meldet hat wie eine Ve auf kein ſämtlich bis zum ſtändige der Han tete Sch Teil der ſich auck det und Aufford Auf r werkska zeichnete bereit er

3. Mai 1939 faſt 15 Millio⸗ eite Volk der n Generalfeld⸗ luß daran die hrte zwei neue des aus dem d mit dem ver⸗ el⸗Fahne, die pult innehatte. iſt eines Horſt olgſchaft dieſer ing ſymbolhaft llten 200 Fah⸗ rotem Grunde varzem Haken⸗ der Flalartil⸗ ein dreifaches des Großdeut⸗ id Generalfeld⸗ zeſichtigung der n Schule ſchloß ttes, wenn Hit⸗ ligen Erbſchaſt ſt phariſäerhaft nehr als deren 5 in Doris tris, 23. Mai. Pariſer Preſſe ispakt kann man ſtellen. n oben her ganz ben worden, die möglichſt herab⸗ men dieſer An⸗ gegen beſſeres pten, in der all⸗ erzeichnung die⸗ vorden. Auf der llen, daß dieſes hts Neues brin⸗ in der Pariſer t des Vertrages, ärungen der bei⸗ von ſämtlichen ie Berliner Be⸗ immungsberichte erzeichnung. Die aſt ausſchließlich ir heldenmütig, e ſich eingebildet ichte beeindruckt geirrt. Zugleich er des Blattes italieniſche Ver⸗ und die beglei⸗ miniſter bildeten nder ſeien heute 4 geweſen ſeien. Schwächekeime in deutſch⸗italieni⸗ ien. chenwagen Verletzte Baris, 23. Mai. genunglück ereig⸗ f der Laaidſtraße, führt. In der ein Leichentrans⸗ eines Landwirts Stelle zuſammen. und gerieten in rden fünf auf der re Anzahl ſchwer lieb unbeſchädigt. —— chule nicht durch tiſche Brille doch örper angeſehen demiker nicht nur ind als Menſchen ine der Wirklich⸗ ſende Vorſtellung rem Wollen, von aft gewinnt. In n Deutſchen Stu⸗ u, die nicht hoch . Die Würzbur⸗ 'n Großveranſtal⸗ hinaus aber zeich⸗ er ganzen Nation tſchen Studenten⸗ tſchen Studenten⸗ ck findet. So tra⸗ azu bei, daß die egszeit den Nicht⸗ trennte, nie wie⸗ für die Vermittlung in einen „Hakenkreuzbanner⸗ eoß-mannheim Dienstag, 25. Mai 1959 Gerger ĩot ungeound Ich faſſe den Vorſatz:„Ab heute ärgere ich mich über nichts mehr!“ Aergern? Nein, denn dadurch mache ich die Geſchichte ja noch ärger! Aergern heißt ſich gehen laſſen! Aergern heißt: ſeine Umgebung mit Mißſtimmung vergiften! Aergern heißt: ſeinem Körper Giftſtoffe zufüh⸗ ren. Denn Aerger ſchafft Appetitloſigkeit, ſchlafloſe Nächte, bewirkt Verdauungsſtörungen und macht häßlich. Denken Sie nur an die Aerger⸗ falten, die das Geſicht des unbeherrſchten Menſchen zeichnen. Unſchön, nicht wahr? Will Aerger an mich herantreten, denke ich ſofort an etwas Schönes. So z. B. an nette Ferientage, an liebe Menſchen oder an Pfingſten mit ſeinen kleinen Freuden. Sich nicht ärgern heißt: ewig jung und ſchön bleiben! Nur immer lächeln. Ehe ein heftiges Wort meinen Lippen entſchlüpfen will, atme ich ganz tief, zähle in Gedanken langſam bis zehn, dann zwinge ich mich ruhig, leiſe und mit geſenkter Stimme zu ſprechen. Oh, und vielleicht ſogar dabei ein ganz klein wenig zu lächeln. „Nach einem Jahre lache ich ja ſowieſo über dieſe„Kleinigkeit“. Na, alſo warum dann nicht gleich? Alſo: von heute ab keinen Aerger mehr! Pll. Die Mannheimer Stadichroniłk Ausgabe der Volksgasmaske. Am Pfingſt⸗ ſamstag, 27. Mai, bleiben die Ausgabeſtellen für die Volksgasmaske geſchloſſen. Am Sams⸗ tag, 3. Juni, ſind die Verpaſſungsſtellen zu den bekannten Zeiten wieder geöffnet. Billige Fahrten nach Berlin. Während der Ausſtellung„Berge, Menſchen und Wirtſchaft der Oſtmark“, die in der Rat vom 26. Mai bis 25. Juni 1939 in Berlin ſtattfindet, fahren aus —.—— —— Be denkt an unsere Kolonien! — allen Gauen des Reiches Sonderzüge zu ſtark ermäßigten Preiſen nach Berlin. Alle Koß⸗ Stellen geben über die einzelnen Sonderzüge Auskunft. Flaggenhiſſung am Skagerrak⸗Tag. Die Ma⸗ rine⸗Kameradſchaft Mannheim 1895 im NS⸗ Deutſchen Marine⸗Bund nimmt am nächſten Mittwoch, 31. Mai, dem Tag, an dem vor 23 Jahren die Seeſchlacht am Skagerrak ſtattfand, eine Flaggenhiſſung am Waſſerturm vor, der ſich eine Kranzniederlegung am Ehrenmal der Gefallenen anſchließt. Wenn wir jetzt unſere Arlaubspläne machen — dann unkerrichlen wir uns über Zweifelsfragen aus dem Urlaubsrecht Dank der Umgeſtaltung unſeres Arbeitsrechts im Sinne nationalſozialiſtiſcher Betriebsge⸗ meinſchaft kommt heute jeder ſchaffende Volks⸗ genoſſe in den Genuß eines angemeſſenen Er⸗ holungsurlaubs. Bei der praktiſchen Durch⸗ ſetzung dieſes Anſpruchs tauchen hin und wie⸗ der Zweifelsfragen auf, die im weſentlichen durch die neuere arbeitsgerichtliche Rechtſpre⸗ chung geklärt worden ſind. Bei ihrer Löſung iſt, wie das Reichsarbeitsgericht in ſeiner grundlegenden Entſcheidung vom 16. Mürz 1938 ausgeführt hat, davon auszugehen, daß der Urlaub dazu dienen ſoll, die Arbeitskraft des Gefolgsmannes zu erhalten und neu zu beleben, und zwar nicht nur im Intereſſe des einzelnen, ſondern ebenſoſehr auch im Inter⸗ eſſe des Volksganzen. Grundſätzlich iſt der Urlaub in Form von Freiſtellung von der Arbeit unter Fortzahlung des Arbeitsentgelts zu gewähren. Durch eine bloße Nichtbeſchäftigung wird der Zweck, den ein Erholungsurlaub muß, namentlich dann nicht erreicht, wenn der Gefolgſchafts⸗ mann nicht weiß und nicht wiſſen kann, daß ihm eine der vertraglichen Urlaubsdauer ent⸗ ſprechende Zeitſpanne uneingeſchränkt und unwiderruflich zu ſeiner Vergütung für Er⸗ holungszwecke gewährt iſt. Vielmehr muß der Betriebsführer, wenn er ſeiner Pflicht zur Urlaubsgewährung nachkommen will, dies von ſich aus klar und deutlich zu erkennen geben. Insbeſondere darf Urlaub nicht zur Unzeit ge⸗ währt werden, was durch das Urteil eines Landesarbeitsgerichts mit Recht betont wird. Da der Urlaub auf Wiedergewinnung der Ar⸗ beitskräfte gerichtet iſt, iſt eine ununterbro⸗ chene Erholungszeit notwendig. Ein Urlaub in Raten widerſpricht dem Rechtsgedanken des Urlaubs und iſt daher nicht zuläſſig. Keine Beſchäftigung während des Urlaubs Die Frage, ob der Gefolgsmann während des Urlaubs beſchäftigt werden darf, wird vom Landesarbeitsgericht Leipzig im Urteil vom 2. Juni 1938 zutreffend mit folgender Begrün⸗ dung verneint. Es gibt Arbeiter und Ange⸗ ſtellte, die, um höhere Bareinnahmen zu erzie⸗ len, gegen Geldentſchädigung gern auf die Er⸗ holung verzichten möchten, die ihnen der Ur⸗ laub ermöglichen ſoll. Dieſe treiben aber Raubbau an ihrer Geſundheit und ihrer Ar⸗ beitskraft. Das zu verhindern, liegt im öf⸗ fentlichen Intereſſe. Die Pflicht des Unterneh⸗ mers, für das Wohl der Gefolgſchaft zu ſorgen, umfaßt daher nicht nur den Geſundheitsſchutz, der durch gute betriebliche Einrichtungen, Un⸗ fallverhütungsmaßnahmen Freilich kann der Unternehmer den Gefolgs⸗ Bildungsmaßnahmen für Handwerker Meiſterprüfungen ausnahmsweiſe auch im herbſt § 20 Abſ. 3 der Dritten Handwerksverord⸗ nung vom 18. Jan. 1935 beſtimmt, daß die⸗ jenigen Handwerker in der Handwerksrolle zu löſchen ſind, die in der Zeit vom 1. Januar 1932 bis zum 24. Januar 1935 in der Hand⸗ werksrolle eingetragen worden ſind und die bis 75 31. Dezember 1939 nicht mit Erfolg abgelegt haben, ſofern ſie nach dem 31. Dezember 1899 geboren ſind. Dieſelbe Vorſchrift beſteht unter den gleichen Voraus⸗ ſetzungen für diejenigen ſelbſtändigen Hand⸗ werker, die nach dem 24. Januar 1935 von Amts wegen in die Handwerksrolle auf Grund des Nachweiſes eingetragen worden ſind, daß ſie vor dem 24. Januar 1935 gemäß 5 14 der Gewerbeordnung ihr Gewerbe gewerbepolizei⸗ lich angemeldet haben. Die Löſchung in der Handwerksrolle geſchieht von Amts wegen und hat zur Folge, daß die betreffenden ſelbſtändi⸗ gen Handwerker über den 31. Dezember 1939 hinaus ihr Handwerk nicht mehr ſelbſtändig und auf eigene Rechnung ausüben dürfen. Sie müſſen alſo ihren Handwerksbetrieb einſtellen und werden dadurch für den Arbeitseinſatz frei; ſie werden dem zuſtändigen Arbeitsamt Arbeitsplatz ge⸗ meldet werden. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat wiederholt klar und eindeutig erklärt, daß eine Verlängerung des Termins(31. 12. 1939) auf keinen Fall erfolgen wird. Hierauf ſind ſämtliche für die Ablegung der Meiſterprüfung bis zum 31. 12 1939 in Frage kommenden ſelb⸗ ſtändigen Handwerker wiederholt durch von der Handwerkskammer an ſie perſönlich gerich⸗ tete Schreiben unterrichtet worden. Ein großer Teil der in Frage kommenden Handwerker hat ſich auch bereits zur Meiſterprüfung angemel⸗ det und dieſe ſchon abgelegt. Andere ſind der Aufforderung nicht nachgekommen. Auf vielſeitigen Wunſch hat ſich die Hand⸗ werkskammer mit Rückſicht auf die gekenn⸗ zeichnete Rechtslage und deren Auswirkung bereit erklärt, im Herbſt 1939 nochmals Meiſter⸗ prüfungen abzuhalten. Darüber hinaus hat ſich die Kammer den Meiſterprü⸗ fungskandidaten nochmals Gelegenheit zur Vorbereitung auf die Prüfung zu geben. Die Kammer wird im Einvernehmen mit dem Badiſchen Miniſterium des Kultus und Unterrichts beſondere Vorbereitungskurſe bei den Gewerbeſchulen(gewerbliche Berufsſchu⸗ len) durchführen, die ſich auf den kaufmänni⸗ ſchen und den allgemeinen theoretiſchen Teil der Prüfung erſtrecken. Auch wird die Kam⸗ mer beſondere fachtechniſche Kurſe veranſtalten. Die Anmeldungen zu den allgemein theoreti⸗ ſchen Kurſen bei den Gewerbeſchulen ſowie zu den fachtechniſchen Kurſen der Kammer(Ge⸗ werbeförderungsſtelle) ſind bis ſpäteſtens 25. Mai 1939 bei den Direktionen der Gewerbeſchulen in Mannheim, Hockenheim, Ladenburg, Schwetzin⸗ gen oder der Kreishandwerkerſchaft Mannheim, B 1, 7b, einzureichen. Die Anmeldung zur Meiſterprüfung ſelbſt hat dagegen unter Verwendung des von der Badiſchen Handwerkskammer herausgegebenen und von dieſer zu beziehenden gedruckten An⸗ meldeformulars bis ſpäteſtens 1. Au⸗ guſt 1939 bei der Badiſchen Handwerkskam⸗ mer, Karlsruhe, Friedrichsplatz 4, ze erfolgen. Die Prüfungen werden ab 15. Oktober 1939 ab⸗ genommen werden. Die angegebenen Termine für die Anmel⸗ dungen 535 unbedingt einzuhalten, da ſpäter eingehende Anmeldungen nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden können. Selbſtverſtändlich iſt nicht nur den Pflichtprüflingen, ſondern auch allen übrigen ſelbſtändigen und unſelbſtändi⸗ gen Handwerkern die Gelegenheit gegeben, ſo⸗ wohl an den Vorbereitungskurſen teilzuneh⸗ men, als ſich auch zu den Herbſt⸗Meiſterprüfun⸗ gen anzumelden, insbeſondere auch denjenigen, die eine Nachprüfung abzulegen haben. ufw. zu erſtreben iſt, ſondern auch den Schutz der Geſundheit. . mann nicht daran hindern, ſeinen Urlaub zu übermäßigem Sport und ſonſtigen Anſtrengun⸗ gen zu verwenden. Er kann ſich nur darauf beſchränken, darauf zu halten, daß der Ge⸗ folgsmann während der Urlaubszeit nicht im arbeitet; er darf das keinesfalls dul⸗ en. Wie ſteht es mit der Urlaubsvergütung? Während des Urlaubs iſt der Gefolgsmann ſo zu ſtellen, daß er keine Einbuße erlei⸗ det. Er muß alſo genau dasſelbe erhalten, was er ohne Urlaub bei Weiterbeſchäftigung verdient hätte. Die Auffaſſung des Urlaubs⸗ anſpruchs als eines Anſpruchs, der Freizeit und Urlaubsvergütung in eine notwendige Einheit zuſammenfaßt, führt dazu, daß der Betriebsführer verpflichtet iſt, die Urlaubs⸗ vergütung vor Beginn des Urlaubs auszu⸗ zahlen, weil das Gefolgſchaftsmitglied ihrer regelmäßig bedarf, um den Urlaub zur Erho⸗ lung benutzen zu können(Landesarbeitsgericht Bielefeld vom 26. Januar 1938). Dem Grund⸗ ſatz zufolge, daß der Gefolgsmann während des Urlaubs keine Verdienſteinbuße erleiden ſoll, müſſen auch ſog. Schmutzzulagen, Hitzezu⸗ ſchläge, Nachtarbeitszuſchläge uſw. für die Ur⸗ laubszeit ausgezahlt werden. In der Entſchei⸗ dung vom 15. Februar 1939 hat das Reichs⸗ arbeitsgericht ferner anerkannt, daß im Falle regelmäßig geleiſteter Mehrarbeit auch wäh⸗ rend des Urlaubs Ueberſtundenzuſchläge zu zahlen ſind. Zuweilen taucht die Frage auf, ob die ein⸗ mal gewährte Urlaubsvergütung zurückver⸗ langt werden kann. Hierzu ſind zwei Entſchei⸗ dungen ergangen. Zunächſt führt das Reichs⸗ arbeitsgericht im Urteil vom 31. Auguſt 1938 aus, daß ein Abzug der Urlaubsvergütung auch dann nicht zuläſſig iſt, wenn der Gefolgs⸗ mann kurz nach Rückkehr vom Urlaub von ſich aus das Arbeitsverhältnis aufkündigt. auch dann, wenn ein Gefolgſchaftsmitglied irr⸗ tümlich zuviel bezahlte Urlaubstage erhalten hat, iſt ein ſpäterer Lohnabzug, wie das Lan⸗ desarbeitsgericht Eſſen in der Entſcheidung vom 19. Oktober 1938 ausführt, nicht zuläſſig. Nur, wenn ein argliſtiges oder ſittenwidriges Verhalten des Gefolgsmannes gegeben iſt, kann der Unternehmer die zu Unrecht gezahlte Urlaubsvergütung zurückfordern. Verzicht auf Arlaub iſt unzuläſſig Eine Abgeltung des Urlaubs oder gar ein Verzicht auf den Urlaub gegen Zahlung einer Entſchädigung iſt grundſätzlich nicht zuläſſig. Urlaub iſt Freizeit und dient der Geſunder⸗ haltung des ſchaffenden Menſchen im Intereſſe des Volksganzen, im Intereſſe der Arbeitsfreu⸗ digkeit und damit im Intereſſe des Betriebes, des Gefolgſchaftsmitgliedes ſelbſt und ſeiner Familie. Der Gedanke, man wolle keine Frei⸗ zeit, ſofern nur ein Urlaubsentgelt dafür ge⸗ zahlt werde, iſt dieſen Anſchauungen durch⸗ aus zuwider. Ein ſolcher Vertrag wäre gegen die guten Sitten verſtoßend und nichtig. Wenn allerdings der Unternehmer dem Gefolgsmann die tariflich vorgeſehenen Ruhetage und den Urlaub ausdrücklich abſchlägt, bleibt nichts an⸗ deres übrig, als dem Gefolgsmann einen An⸗ ſpruch auf den Betrag zuzugeſtehen, der ihm für die Ruhezeit und dem Urlaub zu zahlen geweſen wäre.(Landesarbeitsgericht Leipzig vom 2. Juni 1938.) Arlaub bei Krankheit Die Frage, wie es mit dem Urlaub bei Krankheit des Gefolgsmannes ſteht, hat das Landesarbeitsgericht Bielefeld im Urteil vom 26. Janauar 1938 dahingehend entſchieden: Mit dem auf Erhaltung und Förderung der kör⸗ perlichen und geiſtigen Kräfte gerichteten Zweck des Erholungsurlaubs iſt es nicht vereinbar, den Urlaub in die Zeit der Erkrankung eines Gefolgſchaftsmitgliedes zu legen, zumal das Gefolgſchaftsmitglied während der Erkrankung regelmäßig ohnehin ſchon einen Anſpruch auf Fortzahlung des Lohnes oder Gehalts hat. Erkrankt ein Gefolgsmann, nachdem der Ur⸗ laub feſtgelegt, aber bevor er angetreten iſt, ſo muß ihm in aller Regel das Recht eingeräumt werden, die Verlegung des Urlaubs für die Zeit nach ſeiner Wiederherſtellung zu verlan⸗ gen, wenn betriebliche Gründe dem nicht ent⸗ gegenſtehen. Dies gilt auch dann, wenn das Gefolgſchaftsmitglied gekündigt hat und des⸗ halb eine tatſächliche Verlegung der Freizeit in die Zeit nach der Wiederherſtellung nicht mehr möglich iſt. In dieſem Falle iſt dann die Ur⸗ laubsvergütung ohne Gewährung von Freizeit zu zahlen. Dieſe Grundſätze hat auch das Reichsarbeitsgericht in ſeiner Entſcheidung vom 21. Mai 1938 anerkannt. Anders iſt die Sachlage allerdings bei dauernder Dienſtun⸗ fähigkeit am Urlaubsſtichtag zu beurteilen. Dann iſt die Entſtehung eines Urlaubsan⸗ ſpruchs ſchlechthin ausgeſchloſſen. Es beſteht dann auch, wie das Reichsarbeitsgericht im Urteil vom 27. April 1938 entſchieden hat, kein Anſpruch auf eine geldliche Urlaubsvergü⸗ tung als Abfindung. Urlaub und Kündigung Wenn die Erfüllung des Urlaubsanſpruchs mit Freiſtellung von der Arbeit wegen Aus⸗ ſcheidens des Gefolgſchaftsmigliedes aus dem Betrieb nicht mehr möglich iſt, verbleibt dem Gefolgsmann der Anſpruch auf das Ur⸗ laubsentgelt. Der Gefolgsmann verzichtet alſo durch die vor Eintritt der regelmäßigen Fe⸗ rienzeit ausgeſprochene eigene Kündigung nicht auf ſeinen Urlaubsanſpruch. Dies hat das Reichsarbeitsgericht in ſeiner Entſcheidung vom 16. Februar 1938 mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen. Hinſichtlich der Einwirkung der friſtloſen Entlaſſung auf den Urlaubsanſpruch hat das Reichsarbeitsgericht im Urteil vom 20. Oktober 1938 folgende Grundſätze aufgeſtellt: Der Zweck des Urlaubs liegt im weſentlichen in der Erholung des Urlaubers. Wird ein Gefolgs⸗ mann, dem noch ein Urlaubsanſpruch zuſteht, friſtlos entlaſſen, ſo behält er in der Regel ſei⸗ nen Anſpruch auf die Urlaubsvergütung. Be⸗ ſteht Streit über die Berechtigung der friftloſfen Entlaſſung, ſo kann ihm möglicherweiſe, wenn die friſtloſe Entlaſſung in eine friſtgemäße Kündigung umgewandelt wird und die Ur⸗ 45 laubszeit nicht über die Dauer der Kündi⸗ gungsfriſt hinausgeht, der Urlaubsanſpruch auch noch mit ſeinem urſprünglichen Inhalt, nämlich einer Freiſtellung von der Arbeit un⸗ ter Weiterzahlung des Lohnes gewährt wer⸗ den. Es komme deshalb darauf an, ob dem friſtlos Entlaſſenen gegenüber ſogleich der Ur⸗ laubsanſpruch anerkannt und ihm das Ur⸗ Zelilager- Freuden Im Schatten hoher Bäume stehen die Zeltreihen unserer Pimpfe. Aufn.: Weischer laubsentgelt bezahlt worden iſt. In dieſem Falle kann der Urlaub auch in die Kündi⸗ gungsfriſt gelegt werden, falls ſich die friſtloſe Entlaſſung nicht als berechtigt herausſtellen ſollte. Es iſt aber nicht angängig, dem Ge⸗ folgsmann die Zeit der Nichtbeſchäftigung als Urlaubszeit anzurechnen, wenn er erſt lange 0 nach Ablauf der normalen Kündigungsfriſt den Lohn für dieſe Zeit nachgezahlt erhält, nachdem ſich die friſtloſe Entlaſſung als unbe⸗ gründet erwieſen hat. Gute Wirkung der Altmaterialſammlungen Die vom Statiſtiſchen Amt herausgegebenen Außenhandelsziffern für das erſte Vierteljahr 1939 laſſen erkennen, daß die Einfuhr von Alt⸗ ſtoffen infolge der Sammlungen im Reiche teil⸗ weiſe erheblich zurückgegangen iſt. Die Zahlen für Schrott, die am wichtigſten ſind, zeigen, daß die Einfuhr in der genannten Zeit von 2,437 Millionen dz im Jahre 1938 auf 2,037 Mil⸗ lionen dz in dieſem Jahr zurückging. Immer⸗ hin betrug der Wert dieſer Einfuhr noch 8,836 Millionen RM. Die Einfuhr von Lumpen wurde im erſten Vierteljahr ſogar halbiert, ſie betrug nur noch 96 259 dz, wertmäßig 3,123 Millionen RM. Hauptlieferant war England. Auch die Einfuhr von Altpapier konnte hal⸗ biert werden, denn ſie ſank von 149 114 auf 75 287 dz mit einem Wert von 429000 RM. Aber

nlich übers cand Dienstag, 25. Mai 19⁵0 * Karlsruhe, 23. Mai. In der vergange⸗ nen Woche beſichtigte der Führer auf ſeiner In⸗ ſpektionsfahrt auch die Befeſtigungen am Ober⸗ rhein. Ein unüberwindlicher Wall von Beton und Stahl, hinter dem im Ernſtfall ein„Volk in Waffen“ ſtehen wird, ſchützt unſer Land vor jedem fremden Zugriff. Angeſichts dieſer Tal⸗ ſache erinnern wir uns der Zeit, da ein über⸗ ragender Feldherr hinter einem klug ausge⸗ mund' die Anlage, ſcheinen die beiden Schweskas nöſſiſchen Fauſt des„Sonnenkönigs“. und Prinz Eugen eilen von Ungarn um das Land rechts des Rheines dem Reichs⸗ verband zu erhalten. Hinter den Verteidigungs⸗ werken der Stollhofener und Ettlinger Linien im weſentlichen rühmte, dachten Syſtem von Befeſtigungsanlagen auf dem Schwarzwald und im Rheintal dem An⸗ ſturm aus dem Weſten Widerſtand bot. Vor und nach ihm wurden die Schanzen zerbrochen, die Wälle erſtürmt, weil Eigennutz und Zwietracht die deutſche Widerſtandskraft lähmten. Die Geſchichte des franzöſiſchen Vor⸗ ſtoßes an den deutſchen Rhein— kurz ge⸗ ſtreift— geht auf das Jahr 1300 zurück. Der damalige franzöſiſche König ließ den blanken Taler rollen. Nicht wenige Landesherren der weſtdeutſchen Gebiete hielten ihre Hand offen und zeigten ſich erkenntlich. Dem Geld folgten die Waffen. Seit der Mitte des 15. Jahrhun⸗ derts loderte der Kriegsbrand in den Ländern beiderfeits des Oberrheins hell auf. Habsburg rief die Kehlenſchneider Das ehrgeizige und herrſchſüchtige Geſchlecht braucht rohe Soldatenfäuſte gegen die eidge⸗ Waldſtätten. Die franzöſiſchen Ar⸗ Kehlenſnieder geheißen, deren wüteten im Elſaß, im Für fremde magnacs, auch Beruf der Mord war, Breisgau und im Schwarzwald. Musketen verpfändete Habsburg deutſches Land. Säckingen, Waldshut, Rheinfel⸗ den, Laufenburg, ein Teil des Hoch⸗ ſchwarzwaldes, ſowie die Stadt Brei⸗ ſach wurden an Burgund verſchachert. 1551 wird die raubgierig nach Straßburg aus⸗ geſtreckte welſche Hand noch einmal herunter⸗ geſchlagen. aber bleibt. Der franzöſiſche Drang zum Rhein Richelieu und Mazarin geben den franzöſiſchen Heeren, die nach Oſten marſchie⸗ ren, die Parole mit:„Der Rhein iſt Frankreichs Naturgrenze.“ Auf Elſaß und Lothringen liegt die Der Türkenlouis herauf, Reichsarmee, gering an Zahl und ſteht die Waffen verſehen. Holländer, Heſſen ſchlecht mit 5 und Hannoveraner verteidigen den Oberrhein, während die Söhne der deutſchen Südweſtmark auf fernen Schlachtfeldern im Dienſte Habs⸗ burgs bluten. Die Ruinen des Heidelberger Schloſſes künden von jener ſchweren Zeit. Auf deutſcher Erde fiel Frankreichs Marſchall Tu⸗ renne. Sein Grabmal iſt heute noch bei Sas⸗ bach zu ſehen. Breiſach, des„Heiligen Römi⸗ ſchen Reiches Ruhekiſſen“, ſtand wie zahlreiche andere deutſche Städte unter der Gewalt der franzöſiſchen Bajonette. Die ſtändige Bedrohung aus dem Weſten veranlaßte Kaiſer Ferdinand 11., frei⸗ lich ſpät genug, eine ſtarke Widerſtandslinie anzulegen. Das Geburtsjahr der erſten Schan⸗ zen auf dem Schwarzwald iſt das Jahr 1620. Der„Hohle Graben“, ſo nannte der Volks⸗ diente vornehmlich als Sperre der wenigen Paßſtraßen, ſo der von Baſel durch das Wieſental nach Neuſtadt und der von Breiſach über Freiburg nach dem „Cavalleria“ und„Bajazzo“ wieder im Spielplan des Nationaltheaters Die Ehe zwiſchen Signor Bajazzo und Signorina Cavalleria dauert nun ſchon faſt fünfzig Jahre; ſie hat ſich in dieſer Zeit als recht fegefeuerfeſt erwieſen. Immer wieder er⸗ Kurzopern auf den Spiel⸗ plänen aller Bühnen der Welt und immer wie⸗ der finden ſie ihr Publikum. Trotz aller Thea⸗ tralik, trotz aller Kuliſſenmache, trotz aller Blut⸗ rünſtigkeit. Oder vielleicht gerade wegen.. 2 Die Aufführung des Nationaltheaters zeigte das Geſicht der ſchon früher von Wilhelm Trieloff geſchaffenen rea⸗ liſtiſch betonten Inſzenierung. Mit außerge⸗ wöhnlicher Routine verſah Dr. Ernſt Cre⸗ mer am Dirigentenpult ſein Amt. Es gelang ihm, überall den Kontakt zwiſchen dem Ge⸗ ſchehen vor und hinter der Rampe herzuſtellen. Seine Vorliebe für maſſive Tempi machte es dem ausgezeichnet betreuten Chor nicht immer lleicht, zu folgen. Die Soliſtenbeſetzung ſtand wie früher unter einem glücklichen Stern. Neu war die Lola Erila Schmidts, die in Ausſehen, Geſang und Spiel dieſer Carmenfigur ſehr genau ent⸗ ſprach. Sehr lebendig war der Turiddu Lutz Walter Millers. Sein ſchlanker Tenor kam in der Kantilene zu auffallender Leucht⸗ kraft. Mit ganz ähnlich fundierten Leiſtungen warteten die übrigen Darſteller auf: Roſe uſzka(Santuzza), JFrene Ziegler Lucia), Wilhelm Trieloff(Alfio) und Aenne Brenndahl(Bäuerin). Die Handlung des„Bajazzo“ wurde in der Hauptſache durch die überlegenen Leiſtungen Erich Hallſtroems(Canio) und Hans Schweskas(Tonio) getragen. Der be⸗ das veriſtiſche Glaubensbekenntnis interpretierende Prolog in der Ausdeutung forderte mit Recht die ſtürmiſche Zuſtimmung des Hauſes heraus. Mit gutem nämlichen Ort. Bereits 1644 erhielt ſie ihre Feuertaufe. Turenne und Condée führten ſtarke Heerhaufen von Freiburg heran. Der kaiſer⸗ liche Feldmarſchall Franz von Mercy klammerte ſich hartnäckig an den Hohlen Graben. Noch waren die Schanzanlagen ohne Zuſammenhang und lagen ohne Flankendeckung da. Jahrzehnte nachher erſt wurden die feſten Paßpunkte durch Wall, Graben und Baumverhaue miteinander fHonih · 2— Gun — X , e n, inm ſi girbOOMA — G * oppevoo- preuclenat. 0 XI S 8— 7 5 nornbg· 4 0 2 7 Zun, 74 S 8 oonouesch/ frbh 2 E W0 * SI 3 5 6 nodolf74 we o 1 Bi SrofR.½%*˙˙ R— — ſOclhnge n Boh1 I. Schwarzwaldlinie: Säckingen— Neckarge- münd. Begonnen 1701 unter Markgraf Ludwig von Baden, eingeebnet durch die Franzosen im Spanischen Erbfolgekrieg. II. Verschanzungen um Freiburg: Dienten als Talsperre der Dreisam. III. Oppenau—Biherach-Linie. IV. Stockacher Linie: 1704 unter Markgraf Wilhelm erbaut. V. Die Rheinufer-Redouten: 1688 begonnen, 1705 von den Franzosen erobert. VI. Kinzig-Linie: 1703 von den Franzosen eingeebnet. VII. Bühl—Stollhofener Linie. VIII. Ettlinger Linie. verbunden. Mercy konnte ſie nicht halten. Auch ſpäter wurden ſie durchbrochen, weil fremde Söldner in den Gräben ſtanden und nicht die Wehrkraft der Schwarzwälder Heimat. Alle mußten„ſchanzen“ Als nach dem Frieden von Nymwegen die Franzoſen in Freiburg, Betzenhauſen und Kirch⸗ zarten im warmen Neſte ſaßen, wurde in aller Eile auf den Hohlen Graben zum Schanzen aufgeboten, was irgend zu haben war. Auch Erfolg bemühte ſich Theo Hermann(als Gaſt vom Frankfurter Opernhaus) um die Partie des Beppo. Die reſtliche Beſetzung zeigte das bekannte Geſicht: Guſſa Heiken (Nedda), Theo Lienhard(Silvio) und in einer kleineren Rolle Adolf Effel⸗ berger. Hermann Eckert. Festspiele in Eger„reichswichtig“ Gaupropagandaleiter Franz Höller gab in Karlsbad anläßlich einer Beſprechung über kul⸗ turpolitiſche Fragen im Regierungsbezirk Karls⸗ bad einen Ueberblick über die für das Egerland bzw. den Regierunasbezirk Karlsbad vorgeſ ehhe⸗ nen kulturellen Pläme. Auf dem Gebiet des Theaters werde das Egerländer Städtebund⸗ theater das Ziel der Zukunft ſein. Eine Sonder⸗ ſtellung nehmen die Theater der Kurſtadt Tep⸗ litz und Karlsbad mit einem zwölfmonatigen Engagement ein, deren Finanzierung in dieſem Jahr genügend, im nächſten Jahr ſehr aut ge⸗ ſichert ſein werde. Die Feſtſpiele in Eger wer⸗ den als einzige den Titel„reichswichtig“ erhal⸗ ten. Weiter vorgeſehen iſt die Errichtung eines Künſtlerhauſes in Karlsbad, das neben Auf⸗ enthaltsräumen für Künſtler auch eine entſpre⸗ chende Ausſtellungshalle beherbergen ſoll. Für dieſen Zweck wird auch ein Teil der vom Füh⸗ rer geſtifteten Millionenſpende verwendet wer⸗ dert. Den Höhepunkt der diesjährigen Saiſon wird ein Künſtlerfeſt in Karlsbad bilden, das ſich zu eimenn künſtleriſchen Ereignis für das ganze Egerland geſtalten ſoll. Auf dem Gebiet des Muſikweſens iſt für das Egerland die Schaf⸗ fung einer höheren Mittelſchule für Muſik als Vorbereitung für die Hochſchule geplant. Das Karlsbader Kurorcheſter ſoll das Orcheſter des Egerlandes werden. Auch die Sudetendeutſche Philharmonie ſoll im nächſten Jahr in Karls⸗ bad, Reichenberg und Troppau konzertieren. Auf dem Gebiet des Schrifttums iſt für Karls⸗ bad eine Dichtertagung, ähnlich der auf der Wartburg, vorgeſehen, ferner der großzügige Ausbau des Adam⸗Kraft⸗Verlages. Weſtwall des Türkenlouis vor 250 Jahren Gelſchichte der Beleſtigungen im Rheintal und auf dem Schwarꝛzwald/ Wälle, Redouten und Waſſerkratt als Schutz die Klöſter wurden nicht geſchont. Verdroſſen ſchrieb der Abt von St. Peter an Kaiſer Leo⸗ pold,„daß er und ſeine armen Untertan mit Schanzen, Wachen, Kontribuieren und Einquar⸗ tierung, was immer ſie vermocht, geleiſtet hät⸗ ten“. 4000 Mann aller Waffen lagen hinter den Schanzen, deren linker Flügel ſich auf die feſten Städte Laufenburg und Rheinfelden ſtützte. Der Schwarzwald war ein großes Waffen⸗ arſenal. Dennoch überrumpelten die Franzoſen die Bernhaupte nächſt dem. Graben und beſetzten den wichtigſten Paß. Die teure, unter harter Fron erbaute Linie war wertlos ge⸗ worden. Schanzenfront von Säckingen bis pforzheim Gegen Ende des 17. Jahrhunderts organi⸗ ſierte Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, unter dem Namen Türkenlouis bekannt, den deutſchen Widerſtand am Oberrhein. Er brachte eine erfreuliche Einigkeit zuſtande und ſchuf vorübergehend einen einheitlichen Willen. Mit dem Tode des Feldherrn brach die Front der oberrheiniſchen Abwehrkraft, die mit ſeiner Perſönlichkeit ſtand und fiel, zuſammen. Sein Werk war die berühmte Schwarzwald⸗ linie, eine Schanzenfront von einer Ausdeh⸗ nung von 160 Km. Länge. Sie erſtreckte ſich von dem befeſtigten Städtchen Säckingen den Schwarz⸗ wald hinauf in der Richtung über St. Blaſien nach dem Feldberg, Hornberg, Gutach, ſüdlich der Kniebisſtraße nach Freudenſtadt, Dorf Dobel bis nach Neuenbürg bei Pforzheim. Im Jahre 1693 wurde mit der gewaltigen Arbeit begon⸗ nen. Sie machte zunächſt nur langſame Fort⸗ ſchritte. Als aber der ſpaniſche Erbfolgekrieg neue Kriegsſchrecken herantrug, trieb der Tür⸗ kenlouis zu höchſter Eile an. Zugleich war am Rheinufer, von Breiſach bis Speyer, eine Kette von Erdwällen und Befeſtigungen entſtanden, die indes, unzureichend wie ſie waren, ſpäter⸗ hin keineswegs eine wirkſame Abwehrkraft bewieſen. Die Freiburger Linien, die, einige Jahre ſpäter gebaut, über den Bromberg und den Roßkopf den Anſchluß an die Schwarzwaldlinie ſuchten, hatten mehr lokalen Charakter und dienten vornehmlich zur Fortifikation der Veſte Freiburg. Wie war nun die Beſchaffenheit der Baden von Nord nach Süd durchziehenden Wälle und Redouten? Wer verteidigte ſie? Baumſtämme als Hindernis Die Linie zog ſich nicht gerade hin. Zahlreiche Vorſprünge und baſtionartige Aus⸗ dauten ermöglichten die Verteidigung durch Be⸗ ſtreichungsfeuer. Namentlich bei den Paßpunk⸗ ten und Talſperren waren die Befeſtigungen ſehr ſtark(die Talſperre bei Hauſach im Kinzig⸗ tal wurde durch Redouten geſchützth). Die Art der Befeſtigung war folgende: Baum⸗ ſtämme, an denen man die Aeſte gelaſſen hatte, wurden, die zugeſtutzte Krone nach vorne dem Feinde zu, feſt in die Erde gerammt. Jeder Baum wurde durch eingehauene Aſtklammern derart verankert, daß er vom Feinde, der in der Nacht möglicherweiſe unbeobachtet daran arbei⸗ tete, nicht ohne die größten Anſtrengungen und nur nach vielſtündiger Arbeit ausgeriſſen wer⸗ den konnte. Im dichten Wald waren die Baum⸗ gefälle wuchtig und hoch. Auf lichten, unbe⸗ waldeten Strecken liefen tiefe Gräben mit Wall und Paliſſaden. Die Schanzen und Redouten als Rückgrat der Linien waren von einem drei bis ſechs Meter hohen und ebenſo breiten Wall umgeben. Im Graben waren ſpitze Pfähle eingerammt, mit der Spitze nach oben. Andere Pfähle, die in die äußere Bruſtwehr gerammt waren, ſtanden waagrecht nach vorn, Ein ſchier undürchſichtiges Wirrwarr von Aſt⸗ und Dornenhinderniſſen breitete ſich vor den Gräben. Die Bettungen für die Geſchütze waren aus Holz. Für die Musketiere waren beſondere Armauflagen für bequemen Anſchlag gefertigt. Ein Blockhaus, in dem meiſt gekocht wurde, und welches einer Wache von 30 bis 40 Mann Unterkunft bot, gehörte zu einer jeden Redoute. Bezeichnenderweiſe befanden ſich die Linien niemals in idealem Zuſtand. Im Winter holte die Bevölkerung der umliegenden Ortſchaften — das Holz von den Baumverhauen und ver⸗ feuerte es. Hinter der Bruſtwehr lagen Reichstruppen, bunt zuſammengewürfel⸗ tes Volk aus aller Herren Länder. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden berichtete über ihre Verfaſſung an den Kaiſer:„Die Regimen⸗ ter Eurer Majeſtät ſind mit Kleidung und den übrigen Dingen ſo ſchlecht verſehen, abgeriſſen und kraftlos, daß ſie bei jedermann Mitleid er⸗ wecken. Ich erinnere mich nicht, jemals etwas Elenderes geſehen zu haben. Und mich über⸗ kommt die Scham bei ihrem Anblick.“ (Fortſetzung folgt.) Wieder Johannismarkt in Fürth Das große Volksfeſt des denwaldes/ Kusſtellung landwirtſchaftlicher Maſchinen * Fürth i.., 23. Mai.(Eig. Bericht.) Lieblich gebettet am Fuße der Tromm— da wo das Weſchnitztal beginnt— liegt der ſchöne Marktflecken Fürth. Immer mehr iſt Fürth in den letzten Jahren als Erholungsort bekannt geworden. Was da auch von der Dorfgemein⸗ ſchaft zur Verſchönerung des Ortes getan wor⸗ den iſt, wurde zum Muſterbeiſpiel einer Dorf⸗ verſchönerung. Und ſo iſt es auch kein Wunder, wenn man Fürth zum Muſterdorf des Kreiſes Bergſtraße erklärt hat. Das größte Ereignis von Fürth iſt der Jo⸗ hannismarkt im Monat Juni, Er war in frü⸗ herer Zeit ſchon der größte Markt in Fürth, hatte aber in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung verloren. In der Abſicht nun, ein großes, bodenſtändiges Feſt zu feiern, bei dem die Bauernarbeit, das Volks⸗ und Brauchtum ſichtbar zum Ausdruck gelangt, hat Bürgermeiſter Rettig den Johannismarkt vor drei Jahren zu neuem Leben erweckt. Und der neue Johannismarkt hat auch ſogleich ſeine Feuertaufe beſtanden und iſt zum größ⸗ ten Volksfeſt des vorderen Odenwaldes ge⸗ ————————— Bauernmagd wird Zar n Großer Erfolg der Oper„Katarina“ von Kuſterer Das Deutſche Opernhaus in Berlin bereicherte die ausklingende Spielzeit um eine weitere Opern⸗Aufführung:„Katarina“ von Arthur Kuſterer, die vom Publikum mit aroßem Beifall ausgezeichnet wurde und deren Eypfolg ſich in der nächſten Spielzeit und auf anderen Bühnen fortſetzen dürfte. Der Komponiſt wirkt als Lehrer an der Ber⸗ litrer Hochſchule für Muſik und trat ſchon mit zwei heiteren Opern„Was ihr wollt“ und „Diener zweier Herren“ und mit ſinfoniſchen Werken erfolgreich an die Oeffentlichteit. Mit dem neuen Werk„Katarina“, das den Aufſtieg einer ruſſiſchen Bauernmagd zur Zarin und ihre Erlebniſſe mit Zar Peter I. ſchildert, wandte ſich der Komponiſt der dramatiſchen großen Oper zu. Er ſchrieb ſich ſelbſt ein Textbuch, das nicht den Ehrgeiz hat, neue Librettowege zu ſuchen, ſoaudern das unbekümmert auf eine bewährte handfeſte Theatralit zurückgreift und dem Kom⸗ poniſten die Grundlagen gibt zu wirtungsvoller Muſikentfaltung in reichſter Skala des Aus⸗ druckes: von turbulenten Volksſzenen, bacchan⸗ tiſchen Tänzen, Leidenſchaftsausbrüchen, Wort⸗ und Schiffbruch und Geiſtererſcheinungen bis zu den zarten-Farben großer Liebesduette. Die⸗ ſer mehr äußeren Wirkung des Textbuches gibt die Muſik Kuſterers aber Vertiefung und viele reizvolle packende Klangbilder, die auf der Grundlage einer hochentwickelten tonalen Har⸗ monik eine ſpannende ſinnliche Melodik in die Geſangspartiem ſtrömen läßt und mit ſtarkem dramatiſchem Atem, leidenſchaftlichen Höhe⸗ punkten und feſſelnder Rhythmik verbindet. Neben dem Werke galt der ſtarke Beifall auch der muſterhaften, alanzvollen Aufführung unter der ſicher und plaſtiſch geſtaltenden Stabführung von Arthur Rother und der lebendigen Regie von Hans Batteux. Herrliche Stimmen wett⸗ eiferten an geſanglicher Schönheit: Treſi Rudolf in der Titelpartie, Hans Reinmar als Zar Peter, Wilhelm Schirp als Kanzler und Gott⸗ helf Piſtor als Mönch; daneben in mittleren worden. Wir konnten in den letzten zwei Jah⸗ ren wohl an die 10 000 Menſchen beim Johan⸗ nismarkt beobachten. Doch nicht nur drei Tage Volksfeſt. Durch den Krämermarkt, die Ausſtellung von landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten, die Filmvorführungen u. a. vermit⸗ telt der Johannismarkt dem Bauer jedes Jahr Aufklärung für ſeine Arbeit. Der Höhepunkt des Marktes iſt ſtets der große Feſtzug. Auch wird wird die Bauernarbeit in den Mit⸗ telpunkt geſtellt. Hatte man 1937 den Flachs⸗ bau, 1938 die Oelgewinnung bei der Geſtaltung des Feſtzuges ſprechen laſſen, ſo will man die⸗ ſche Jahr dem Feſtzug die Parole„Obſtwirt⸗ chaft“ geben. Die Vorbereitungen haben ſchon begonnen. Dieſes Jahr erhält der Johannis⸗ markt auch eine beſondere Bedeutung, da mit ihm der Kreisbauerntag für Starkenburg⸗Süd verbunden wird. Sämtliche Organiſationen werden Arbeitstagungen abhalten und es wer⸗ den wohl noch mehr Leute nach Fürth kommen, als es bisher ſchon der Fall war. Ein Dorf⸗ gemeinſchaftsabend der Landbevölkerung mit der bäuerlichen Jugend des Bezirkes Starken⸗ burg⸗Süd wird beſondere Beachtung finden. Partien die ausgezeichneten Leiſtungen von Elſe Larcén, Elſe Weinhardt, Hans Heinz Niſſen und anderer Soliſten. Fein abgetöcit und ſtim⸗ mungsvoll die 5 Bühnenbilder von E. Preeto⸗ rius, voll Anmut uaud Temperament die bunten Tanzſzenen. Paul Haslinde. Uraufführupg Paul Graeners In der kulturpolitiſchen Kundgebung gegen Ende der Reichsmuſiktage, auf der Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels den großen Rechen⸗ ſchaftsbericht über das deutſche Muſikleben ab⸗ legte, kam Paul Graener, der Altmeiſter unter den deutſchen Komponiſten, mit einem neuen Orcheſterwerk zur Uraufführung. In dieſen ſinfoniſchen Variationen über„Prinz Eugen, der edle Rit⸗ ter“ geht Graener neue Wege. Er ſtellt nicht das Thema, das bekannte, durch ſeine metriſche Geſtaltung ſo reizvolle Volkslied, an den An⸗ fang, ſondern leitet durch eine Reihe von Variationen, die die ritterliche und die roman⸗ tiſche Seite des großen Kriegsmannes, der im Liede beſungen wird, beleuchten, zum Volks⸗ liede. Es taucht zuerſt in den Elementen ſeiner Melodie auf, wird dann gegen Ende von der Solovioline zum Fugato eingeleitet und ſchließt im feſtlichen Glanz des Blechs das Werk ab. Das neue Werk Graeners iſt ein reifes Meiſterwerk, das formal und gedanklich völlig geſchloſſen iſt. Unmöglich iſt es, die Un⸗ zahl von reizvollen klanglichen Kombinationen und melodiſchen Entwicklungen, die Graener dem Thema abgewinnt, auch nur annähernd zu ſchildern. Mit ſouveräner Sicherheit ſind alle techniſchen und orcheſtralen Mittel ein⸗ geſetzt, vor allem aber überraſcht Graener durch reiche rhythmiſche Erfindung. Hugo Balzer und das Städtiſche Orcheſter Düſſeldorf gaben ihr Letztes her, des beliebten Meiſters Werk zum Erfolg zu bringen. Stürmiſch wurde Gräener von den Zuhörern umjubelt, auf der Stelle konnte er den Glückwunſch des Reichs⸗ propagandaminiſters entgegennehmen. Dr. Carl J. Brinkmann. Die Zum man di dieſen? MNuſica! des gen den Ta Abend Konzert Im 2 den, di⸗ vom r Stadt e diesmal Opern, punkte das Ei: ſpielenn der ital hörten? ebenſo, tung be aus den Deutſe neben? ſpielen Da — die ber⸗ waren, Stoffe Fernſpr Hieſ. E 745— chinen 4 männlich die als dienſt wollen, a ſten u. je tag geſ Fernruf Zum.8 At müd Tagesn od. Irl Neumaye— ring 48. Fernſprec

„Hakenkreuzbanner“ 1050 Dienstag, 23. Mai 1959 5 iK h M„„ F Stimmgruppen machtvolle Höhepunkte. Schö⸗ der Italiener das Schwergewicht jed ⸗ al d wer er Opern⸗ Der mus1 alisc E 31 1in lor eEn2 225 don Sramn— Auf⸗ fal dir auf die muftaliſche Seite 13 und zenden R 3 2 ng. Chriſti“ von Lorenzo Peroſi, eine aß die letzte Uebereinſtimmung, die man— e Die ersten drei Wochen des diesjährigen Maggio Musica e Fiorentino fenid e Smiiſche da die Oper ja ſchliehlich muſikaliſches Thea⸗ 3 3 haltung, in deren Wiedergabe der römiſche ter iſt— in der Gleichgewichtsverteilung zwi⸗ 10 Wlorg 155 Monte⸗Carlo⸗Ballett unter Leonide„Malipiero als Ewangeliſt guten Ein⸗ ſchen Szene und Muſik zu fordern hat, nicht hin. dieſen Tagen zur Stadt der Vinmmen wurde, zu Went ſine bei einem Programm ven ſieben drucz hinterließ. gegeben iſt. Aber die Praxis lehrt dann auch Aus⸗ feinem„muſfikaliſchen Mai“— zum„Ma⸗ 10 mahz nicht weniger als vier deutſche aus⸗ Daneben kam auch eine zeitgenöſſiſche Oper zmmes wieder eins: daß die letzte dramatiſche ich Be⸗ Muſicale Fiorenlino“— Die 54f7 gewählt und in den erſten drei großen Sin⸗ zur Uraufführung, der„König Lear“ von Verlebendigung, die bei uns aus dem Gleich⸗ punk⸗ de G0nn D im Teatro Comunale ſtanden ito Frazzi, einem Lehrer des Florentiner klang mit Spiel und Bild erwächſt, hier ſchon ungen den—— ſür un 3 Leitung führender italieniſcher Diri⸗ Konſervatoriums. Das E Giovanni allein aus der völlig erfüllten muſikaliſchen kinzig⸗ Abend reihen ſich Theateraufführungen und' auf dem Pro⸗ Papins ſolgt dem Shalefpegreſchen Drama Durchführung ſpricht. Art Konzerte voll tieſſter Eindrücke 382* Peulſchen imnſit Flazzis zu 2 M jn— mofffniz F. Baum⸗ 2 uſik, aus⸗ Vertonung Fraz; u einer Monumen⸗ eignis war die remiere von Roſſinis„Wil⸗ hatte,—1 von Bnahms für talpartitur, die nicht den in der italieniſchen helm Tell“, deren Aufführung Gino Ma⸗ e dem 03 reichſten Frühlings— Glnt—— 3 5357 ge, geſen von Bern⸗ Oper vorherrſchenden„Primat der Singſtimme rinuzzi auf die Ebene grandioſer muſikali⸗ Jeder S——— Ab—— 5— uſteo in Ro m. em—.—— achtet, ſondern das ſinfoniſch behandelte Or⸗ ſcher Virwoſität hob. Hier fand auch die ſze⸗ nmern diesmal die Au ührungen der italieniſchen dem Ducheſter der Arädemia di Sant 0 ili———— it in den Vordergrund treten läßt und niſche Löſung weit methr Heachnung ale in in der S Höhe⸗ ers Brne⸗ i eci 1 dem Begriff der„Oper“ etwas entweicht.„Troubadour). Gianni Vagnetti hatte arbei⸗ punkte der Tage wurden. Und 3— liegt Arie für Etreichi ſtru 1 225 tten m intimen, Pergola⸗Theater ſah man ine ſtimmungsvolle Bühnenbilder entworfen, Kolo⸗ n und das Eimmalſge“ diefer Florentimer“ Muftjes. Suie in.dur) pon Johan König. n wer⸗ ſpiele nicht in der reprä entativen Wiedurgabe eine markante Wieder abe von⸗ Ludwig 55 Miodena, diefes einſalsreſchen 3— 5— Mil⸗ Baum⸗ der italieni 4 3 3*4 el egtem en Un ure von i l⸗ ne⸗ irteAedez Fenmns io n ien, zonzenen filif. Mognen des Dpen, ven ipen Siiipfe ai reopnean fir, ſ Bpr, zrir in erzen and, dieß t Wall 53 i Wie fatkend 5*. 1 DSel 1„eommedia har- ſen Oper, hatte im erſten und dritten kt be⸗ denten bcbeli er wiſgr a Joe und wete dabe kan kenen m harenene Ferde Lher ie Siene er Fordzne, ze er rie Geinerge ne m drei 4 ba-n e 1 0 chi. ng d ndlung, gab es erſte Geſangsleiſtungen. —— 9————— am A Goffredo während das Geſchehen, ſelbſt im Stile und im Einen unvergeßlichen Abſchluß fanden die fähle neben Italien an der Spitze. Zu den Gaſt⸗ dem vor zwei Zohren alan frü— Wich. in 15755 W0 1 ſipie 3 nit ohen. 123 e rd. iner Maifeſtſpiele mit dem Verdi⸗Requiem, ſtwehr feuspefon, und V nzf dor der Pi⸗ os ind Weſpinbit, örle man ene dori Kam- Obern im Dalre e e vorn, uchi 1 A Dpern o Comunale wurden zu eine igſter Dirigent, in der Kirche von Santa 75 Aſt⸗ 0„5 4 be olinber dirmiren wi— 3 44 e—— 15 rächtigen Demonſtration der Laſ italieni⸗ Croce mit dem Aure und dem Floren⸗ or den lomnit die Aufführung deutſcher Werke durch eine echte Talentprobe und es erreicht Gmerpe Verdis„Vi 5 1 50 5 73 25 Vit⸗ Slunden valk uberfröiſch ſe Mufit bnehſe —505 die Italiener und Franzofen. So hat ſich das Zuſammenführung der„ſoliſtiſch“ getrennten torio Gui erwies es ſich wieder einmal, daß Worner Waii fertigt. de, und Mann edoute. Linien r holte chaften d ver⸗ infel⸗ würfel⸗ arkgraf—◻[ ＋ e über gimen⸗ nd den Fi eider MANNHEIM ι AM PARADE PIAIZ über⸗ olgt.) 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————————————— Führers der 13. ⸗Reiterſtandarte, ſturmbanerführer und Oberabſchnittsreiterführer Freiherr von Geyr, die Wettkämpfe. Von ſänntlichen Stürmen wurde die Wiederholungs⸗ übung für das SA⸗Wehrabzeichen abgelegt, die „Bhakenkreuzbonner“ Iport und Spiel Dienstag, 25. Mai 1939 Gamei⸗Regaua internanonat Schweizer Ruderer ſtarten wieder im Mannheimer Mühlauhafen Allzu lange wird es nicht mehr dauern und das große badiſche Gauſportfeſt wird durch die internationale Ruderrce⸗ atta am 17. und 18. Juli im Mannheimer ühlauhafen aröffnet. Um ein ſo großes Regattaprogramm, wie es alljährlich die zwei⸗ tägige Wettfahrt aufweiſt, durchzuführen, ſind wochen⸗ und monatelange Vorbereitungen not⸗ wendig, obwohl es ſich erſt bei Meldeſchluß herausſtellt, ob die Arbeit der verantwortlichen änner durch zahlreiche Beteiligung großer und größter Vereine aus dem Reich und dem Ausland auch einigermaßen belohnt wird. Daß die diesjährige Regatta genau wie die voran⸗ gegangenen ettfahrten wieder inter⸗ national beſetzt ſein wird, garantiert ein Gegenſeitigkeitsvertrag mit Schweizer Rude⸗ 27 rern. Aus Zürich und anderen Schweizer Ru⸗ derzentren kommen verſchiedene Mannſchaften nach Mannheim. Der berühmte FC.Z Zürich mit ſeinen altbewährten Kämpfern hat heuer wieder einen Vierer und Achter beiſammen, der der deutſchen Spitzenklaſſe harte Kämpfe zu liefern gewillt iſt. Karl Schmid führt bei ihnen wieder den Schlagriemen und das ſagt genug. Bald wird auch das regattavereinseigene Bootshaus am Rudererplatz unter Dach und Rarb ſein und ſo den Veranſtalter ſowie die tartenden Mannſchaften der Sorge um eine anſtändige und zuverläſſige Bootsunterlunft entheben. Dieſer Neubau wird ſich dann wür⸗ dig den techniſchen Einrichtungen und der neuerſtellten Zuſchauertribüne zur Seite ſtellen können. Noch dauert es zwar Wochen, bis der Star⸗ ter zum erſtenmale die Flagge hebt, bis das Gaufeſt durch die Ruderer im Mühlauhafen feine feierliche und ſportliche Einleitung findet, aber wie man ſieht, ſind heute ſchon alle Vor⸗ bereitungen im vollen Gang, um auch der dies⸗ jährigen internationalen oberrheiniſchen Ruder⸗ regatta das ſportliche Moment zu geben, daß ſie in keiner Weiſe hinter den vorangegangenen Mannheimer Regatten zurückſteht. Im Gegen⸗ teil, für den Regattaverein gilt die Parole: „Vorwärts immer, rückwärts nim⸗ mer.“ wieder pontonrennen bei der Kuderregatta Im Rahmen der großen internationalen Mannheimer Regatta, die am 17. und 18. Juli den Auftakt zum Gauſportfeſt bildet, werden auch die Kanuten einige Rennen beſtreiten und ihre Gaufeſtſieger ermitteln. Weiter liegt dem Mannheimer Regattaverein von der zuſtändi⸗ gen Stelle der Wehrmacht bereits die feſte Zuſage vor, das im vorigen Jahre mit ſo viel Beifall aufgenommene Pontonrennen zu wiederholen Aber in dieſem Jahr wird die„Wettfahrt der Pioniere“ weit ſtärker beſetzt ſein als 1938. Von zehn Batail⸗ lonen liegen jetzt ſchon die Meldungen vor, einige wollen ſogar zwei Mannſchaften ent⸗ ſenden. Frühiohrswerämwe der Die 13. ⸗Reiterſtandarte veranſtaltete ihre diesjährigen Frühjahrswettkämpfe am Sonn⸗ tag, 2l. Mai 1939, auf dem Su⸗Kampffeld „Sellweide“. Die teilnehmenden Stürme waren in ſtattlicher Zahl angetreten. Nach erfolgter Flaggenhiſſung eröſfnete der Adjudant, Ii⸗Ober⸗ ſturmführer Hoffmann, im Auftrag des ⸗Ober⸗ in einem Vierkampfe beſtand. Jeder einzelne Teilnehmer mußte ſeine Leiſtungsfähigkeit im 100⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen und Keulenweitwurf beweiſen, wobei ſehr beachtliche Erfolge erzielt wurden. Im Anſchluß hieran fanden dann die verſchiedenen Mannſchafts⸗ wettlämpfe ſtatt, die die einzelnen Stürme der Standarte gegeneinander austrugen. 10⸗mal⸗100⸗Meter⸗Hindernispendelſtaffel. Der Sturm s(Pirmaſens) wurde Sieger und erhielt ein ſchönes, von der Brauerei Habereckl geſtiftetes Führerbild.— 1 400⸗Meter⸗Hindernislauf: Sieger war der Sturm 3 (Weinherm), der als Ehrenpeis einen ſilbernen Vokal erhielt.— 1506⸗Meter⸗Mannſchaftslauf: Die beſte Zeit erzielte der Sturm 6(Pirmaſens), dem dadurch der Ehrenpreis, ein von den Hommelwerken Mannheim, geſtiftetes Führerbildnis zufiel—-mal⸗400⸗Meter⸗ Staffel: Sieger war Sturm 3(Weinheim) und gewann damit als Ehrenvreis ein Bild mit ſilbernem Pferde⸗ zopf, geſtiftet von der Fa. Heinrich Lanz AG, Mann⸗ heim.— Handballſpiel(Blitzturnier). Aus dieſem Kampfe aina ebenfalls Sturm 3(Weinbeim) als Sie⸗ ger hervor. Für die ausazeichnete Leiſtung erhielt der Sturm'3 einen wunderſchönen Führerkopf aus Bronze geſtiftet von der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer. Mannheim. Die Organiſation und Durchführung der Wettkämpfe lag in den Händen des Sportrefe⸗ renten, ⸗Oberſcharführer Dr. Rößhe. Die Siegerehrung und Schlußanſprache von j⸗ Oberſturmfübrer Hoffmann beendeten die Ver⸗ anſtaltung. Fatenerennen Werden gerördert Die Oberſte Behörde für Vollblutzucht und Rennen hat für die Förderung des Amateur⸗ ſports eine weitere Maßnahme ergriffen. Aus einem beſonderen Fond werden den Rennver⸗ einen für die Abhaltung von Amateur⸗ oder Offiziersrennen auf Antrag Mittel gewährt, und zwar für die Durchführung zweier ſolcher Rennen an einem Renntag 1000 RM ſowie im Wiederholungsfall für drei Rennen 1750 RM. Als Bedingung gilt, daß die Rennen als Jagd⸗ rennen ausgeſchrieben werden. Der neue Triumph Hermann Langs Korpsführer Hühnlein ehrt den Sieger im 12. Internationalen Eifelrennen, Hermann Lan ꝑ, der auf seinem Mercedes-Benz-Dreiliterwagen in:40:57,1 Stunden vor Nuvolari aui Auto- Union durchs Ziel ging. Lang verbesserte den Nürburgrekord auf 135,5 und den Rundenre- kord auf 138,5 Stundenkilometer. Gelekalprobe zue Deutichtandfabrt Der junge Berufsfahrer plappert, Stuttgart, hängt die geſamte deutſche Elite ab Als letzte Generalprobe für die am 1. Juni beginnende Deutſchland⸗Rundfahrt beſtritten am Sonntag die deutſchen Berufsfahrer das über 254,8 Kilometer führende Rennen„Rund um Dortmund“ auf einer zweimal zu durch⸗ fahrenden Rennſtrecke. Gleichzeitig wurde der Kampf um die Punkte zur Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft fortgeſetzt. Der Stuttgarter Plappert, der erſt einige Rennen als Berufsfahrer hinter 4 Hilbert lag bereits mit fünf Minuten Vor⸗ ſprung in Front. Der ſpätere Sieger Plappert hatte durch Reifenſchaden den Anſchluß verloren und ebenſo war Arents nach einer Schwäche abgefallen. Später ſchloß das Feld aber wieder zuſammen und nach rund 200 Kilometer be⸗ ſtand die Spitzengruppe wieder aus 13 Mann. Plappert und Arents traten bei Kamen, etwa 15 Kilometer vor dem Ziel, energiſch an und Zzum sechsten Mal sind am Sonntag die Handballfrauen des Vik Mannheim zu den Endspielen gestartet. Wird ihnen heuer der große Wurf, gelingen? ſich hat, konnte ſich hier erfolgreich durchſetzen. Er ſin 8 den Deutſchen Meiſter Arents ſchließ⸗ lich im Spurt, nachdem beide 15 Kilometer vor dem Ziel einen glücklichen Moment, erwiſcht hatten und dem Felde enteilt waren. Schon ſehr bald nach dem Start wurde das Feld auseinandergezogen. Eine Fünfergruppe mit Heide, Scheller, Langhoff, Wengler und Das Feld acht 800-Meter-Kämpier. geiührt von Europameister Harbig-Dresden, auf der Strecke beim Leichtathletikfest der MTG Der Dresdner SC-Mann lief in diesem Rennen deutschen Rekord Aufn.: Gayer Aufn.: Müller hatten im Nu einen Vorſprung von einigen 100 Metern. Das Feld bemühte ſich zu ſpät und im Spurt ſiegte Plappert mit drei Längen vor Arents. Scheller, Langhoff und Löber, die ſich ebenfalls vom Feld gelöſt hatten, belegten in dieſer Reihenfolge die nächſten Plätze. Im Amateur⸗Wettbewerb der über kürzere Diſtanzen führte, ſtarteten die beſten deutſchen Fahrer. Der Wuppertaler Müller, der ſchon wiederholt angenehm auffiel, kam zu einem ſchönen Erfolg und verwies im Endſpurt den glänzend gefahrenen-Fahrer Trott auf den zweiten Platz. ſſ „Rund um Dortmund“(254,8 Km.), Berufsfahrer: 1. Plappert(Stuttgart):51,00. 2. Arents(Köln), 3, Scheller(Schweinfurt):52,00, 4. Langhoff(Biele⸗ feld), 5. Löber(Schweinfurt) dichtauf, 6. Siebelhoff (Dortmund):53,00. 7. Weckerling(Magdebura), Gchle- Hauns Braun- Harbig (Schirner-.) 8. Wengler(Bielefeld), 9. Heide(Hannover), 10. Sztrakati(Wien), 11. Roth(Frankfurt) dichtauf, 12. Funke(Chemnitz):55,00... 15. Hilbert(Fran⸗ kenthal).— Amateure(165 Km.) Klaſſe A und B: 1. Müller(Wuppertal),.45,00, 2, Trott(Wuppertal), „Decker(Köln), 4. Hörmann(München), 5. Zöbiſch (München), 6. Kroppß(Aachen),:46,00, 7. Peſch 8. Pardon(Datteln), 9. Oberquelle(Biele⸗ eld). Epakla Prag kommt! Dem Vfg Mannheim iſt es gelungen durch Verpflichtung der Sparta Prag dem Mann⸗ heimer Sportpublikum nochmals eine Delika⸗ teſſe vorzuſetzen. Die Prager treten dem VfR am Pfingſtmontag im Stadion mit ihrer Elite: Vechet; Burger, Boucek; Riha, Kolsky, Ctyroky; Koſtalek, Senecky, Rado, Ze⸗ man und Nejedly gegenüber. Es wird alſo nochmals ein ganz großes Spiel im Stadion geben. Alle Feinheiten erſtklaſſigen Fußballs werden geboten werden und der VfR muß alles daran ſetzen, Mannheim würdig zu ver⸗ treten. Die Prager werden ſich als Gäſte des VfR zwei bis drei Tage in Mannheim auf⸗ halten. Dannauswabl 171 begeyere Bann 404 Bauland— Bann 171 Mannheim :11(:4) Im Zwiſchenrundenſpiel um die badiſche HI⸗Beſtmannſchaft ſtanden ſich die beiden Banne in Eberbach gegenüber. Wieder konnte die Mannheimer Auswahl einen zahlenmäßig ſehr hohen Sieg erringen. Aber nicht nur die Höhe des Reſultates, ſondern vor allem die Art und Weiſe, wie man den Gegner aus⸗ ſchaltete, läßt die verantwortlichen Bannfach⸗ warte Eppel und Schmetzer froh in die Zukunft ſchauen. Die zahlreich erſchienenen Zuſchauer waren von dem Können der Mann⸗ heimer reſtlos begeiſtert. Von Anfang an wirkte die Elf des Bannes 171 wie eine Einheit. Es machte ſich ſehr be⸗ merkbar, daß die Bannauswahl nun ſchon das vierte Spiel in faſt der gleichen Beſetzung aus⸗ trug. Selbſt der erſtmals aufgeſtellte Ma⸗ nale(Neckarau) fiel keineswegs ab. Ja die⸗ ſer trickreiche begabe Junge lieferte auf dem ungewohnten Außenſtürmerpoſteen gleich ein 100prozentiges Spiel und war neben dem tech⸗ niſch guten Siffling(Waldhof) eine der beſten Angriffswaffen. Vom Spiel dieſer bei⸗ den zog vor allem Danner(VfR) den Nut⸗ zen, der allein 7 Treffer auf ſein Konto brachte. Die Hintermannſchaft hatte diesmal keine ſchwere Aufgabe zu löſen. Der Torwart mußte erſtmals in der 37. Minute eingreifen. Durch dieſen Sieg hat ſich die Elf des Ban⸗ nes 171 die Teilnahmeberechtigung an den Endrunden am 3. und 4. Juni in Lahr er⸗ worben. Huwa — harbigs neueſter in Mannheim erzielter 8ö0⸗Meter⸗Kekord und ſeine Dorgänger Eine wie herrliche Bahn das Mannheimer Stadion beſitzt, hat ſich am letzten Sonntag beim MTG⸗Jubiläums⸗Sportfeſt(wie lange haben wir nicht mehr ein ſolches Leicht⸗ athletikfeſt gehabt?) erneut herausgeſtellt. Ob⸗ wohl wir noch ganz am Anfang der Saiſon ſtehen, und obwohl die äußeren Vorausſetzun⸗ 5 für einen Rekordlauf nicht gerade als be⸗ onders günſti werden konnten— für einen Leichtathleten wär es noch immer etwas kühl(und das Ende Mail)—, vermochte Rudolf Harbig, unſer großartiger Eu⸗ ropameiſter, den eigenen 800⸗Meter⸗Rekord von .50,6 Minuten, die er vor einem Jahre in Paris bei den Europameiſterſchaften gelaufen war, auf:50,5 Minuten zu drücken. Drei Uhren verkündeten dieſe Zeit. Damit hat ſich Harbig zum dritten Male in die 800⸗ Meter⸗Rekordliſte eintragen können, was vor ihm nur noch unſer unvergeßlicher Hanns Braun fertigbrachte, der fünf⸗ mal in dieſer Ehrenliſte verzeichnet ſteht. Hanns Braun gelang im Laufe von vier Jahren auch die höchſte Zeitüberbrückung, näm⸗ lich eine etappenweiſe Verbeſſerung der Höchſt⸗ leiſtung um mehr als ſieben Sekunden. Wird es Harbig noch helingen, unter die:50 Minu⸗ ten zu kommen? In den mehr als vier Jahrzehnten, in de⸗ nen deutſche Höchſtleiſtungen über die 800⸗ Meter⸗Strecke notiert wurden, zeichnete ſich nachſtehend aufgeführte Entwicklung ab: 1897 Ernſt Schulze(Berlin) 1900 Hermann Frieſe(Hamburg) 1902 Hermann Frieſe(Hamburg) 1903 Joh. Runge(Braunſchweig) 1904 O. Schultze(Hamburg) 1904 Joh. Runge( 1908 Hanns Braun(München) 1910 Hanns Braun(München) 1911 Hanns Braun(München) 1912 Hanns Braun(München) 1912 Hanns Braun(München) 1926 Dr. O. Peltzer(Stettin) 1937 Rudolf Harbig(Dresden) 1938 Rudolf Harbig(Dresden) 1939 Rudolf Harbig(Dresden) 2 — ＋ — 2* ———— ——— — ———— ———— ——————————-⏑ ⏑οι⏑ι⏑L? DSreSSnree— 2 SSSSS S 1888225. —SSD ⏑ ο O S%OS=. — 103² * Auo der Handr RM im 2 als im Je öhe von ſtmark u Großdeutſe 20 Milliar ſichtigen, 1 1936 ſtetig rückzuführe ſo daß de müſſen, ſon 8—— Bere chwachen arbeitslos arbeiter, ſe noch ſo kü triebe ſind Teil wiede reiwillig uſtriearbe war insbe die ſich ar bene Meiſt der Handuy April 1938 Ende des ſogar ſchor ſamte Han bedeutend ahren. D atz jedes der Umſatz Zunahme eine Folge nicht zulet Arbeit zur einzelner 2 Arbeitsgem mittlere X Die Liefer Zuſammen zu dem hatten im einrichtung arbeit von beim Bau 300 Arbeit telbetrieben als Lieferu Steigerung Jahre beig We b * Durch ſparkaſſen l die Leonbe aufgenomm kaſſen im( mark und form der einheitlichu gelöſt. Dur Beſtimmun chen, daß werden kön Fret Eflel Festverzinsl. *t. Reichs⸗ Int. Dt. Reich Baden Freist Bayern Staat Anl.-Abl. d. I Dt. Schutzge Augsburs St: Heidelbg. Go Ludwigsh. v Mannhm. Gol Mannheim vo PirmasenssSt: Mhm. Ablös. Hess.Ld. Liat B. Kom. Golo do. Goldanl do. Goldanl Bay. Hyp. We Erkf.. Hvp. G Franki. Liau. Frkf. Goldpfe Frkf. Goldpf MeiningerHy Mein. Hyp, I. Pfäülz. Hvp. Pfälz. Lidu. Pfälz. Hvp.G Rhein. Hvp.G do.-9 do. 12-15 do. ULiau do. Gadk. Südd. Bodcr. Grohßkraftwe Rhein-Main-L 1G-Farbenine Industrie-A Accumulatore Adt Gebr. Aschaffbrg. 7 Bavr. Motor.- Berl. Licht. Brauerei Brown. Bov. Cement Hei Daimler-Ben.

7Dο ο⏑οο ιιοο φιο ιο οσο — „hakenkreuzbanner⸗ Dienstag, 25. Mai 1939 Unſatz des Handwerhes Ams GEOSSDEUTTSCHIAVD 1 20̊ K 1933 1936 1037 * Auch im vergangenen Jahre ſind die Umſätze der Handwerker weiter geſtiegen. Mit 19 Milliarden RM im Altreich liegen ſie um rund 73 v. H. höher als im Jahre 1933. Dazu kommen noch Umſätze in S von einer Milliarde RM des Handwerks in der ſtmark und im Sudetenland, ſo daß die Handwerker Großdeutſchlands im vergangenen Jahre insgeſamt 20 Milliarden RM umſetzten. Dabei iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß die Zahl der Handwerksbetriebe ſeit 1936 ſühre zurückgeht. Das iſt nun 40 darauf zu⸗ rückzuführen, daß es den Handwerkern ſchlechter geht, ſo daß deswegen viele Betriebe aufgelöſt werden müſſen, ſondern es iſt ein Zeichen für eine durchgrei⸗ 8—— Bereinigung des Farden von allen leiſtungs⸗ 1038„ chwachen Elementen. In der Kriſe hatten ſich viele arbeitslos gewordene Geſellen, aber auch Induſtrie⸗ arbeiter, ſelbſtändig gemacht, um ſich eine, wenn auch noch ſo kümmerliche Exiſtenz zu gründen. Dieſe Be⸗ triebe ſind in den letzten Aa zu einem großen »Teil wieder ausgeſchieden. Viele Handwerker haben .— ihren Betrieb aufgegeben und ſind In⸗ uſtriearbeiter oder auch Geſellen geworden. Das war insbeſondere bei ſolchen Handwerkern der Fall, die ſich außerſtande fühlten, die ihnen vorgeſchrie⸗ bene Meiſterprüfung nachuholen. So hat ſich die Zahl der Handwerksbetriebe vom 1. April 1936 bis 1. April 1938 um 105 000 auf 1 548 000 geſenkt. Bis Ende des Jahres 1938 dürfte die Zahl der Betriebe fogar ſchon unter 1,5 Mill- geſunken ſein. Der ge⸗ famte Handwerksumſatz verteilt ſich heute alſo auf bedeutend weniger Betriebe als noch vor wenigen ahren. Das bedeutet, daß der durchſchnittliche Um⸗ atz jedes einzelnen Betriebes ſtärker 208 iſt, als der Umſatz des Handwerks insgeſamt.— Die ſtarke Zunahme der handwerklichen Umſätze iſt nicht nur eine Folge der beſſeren wirtſchaftlichen Lage. Sie iſt nicht zuletzt auch auf die geleiſtete organiſatoriſche Arbeit zurückzuführen. Durch den Zuſammenſchluß einzelner Betriebe zu Lieferungsgenoſſenſchaften oder Arbeitsgemeinſchaften gelang es, auch kleine und mittlere Betriebe für Großaufträge hexanzuziehen. Die Lieferungsgenoſſenſchaften, das ſind dauernde Zuſammenſchlüſſe kleiner und mittlerer Handwerker zu dem Zweck, gemeinſam Aufträge auszuführen, hatten im vergangenen Jahre bereits ſoviel Aufträge, daß ſie kaum damit fertig werden konnten. Es be⸗ ſtehen, in 24 Handwerkszweigen Liefexungsgenoſſen⸗ ſchaften. Im Bauhandwerk werden dagegen die ein⸗ zelnen Betriebe zu ſog. Arbeitsgemeinſchaften ver⸗ einiat. Die Arbeitsgemeinſchaften ſind keine Dauer⸗ einrichtungen, ſondern bezwecken nur eine Zuſammen⸗ arbeit von Fall zu Fall. Beſonders gut haben ſie ſich beim Bau des Weſtwalls bewährt. Hier wurden 300 Arbeitsgemeinſchaften mit 1300 Klein⸗ und Mit⸗ telbetrieben eingeſetzt. Arbeitsgemeinſchaften ſowohl als Lieferunasgenoſſenſchaften haben erheblich zu der Steigerung der Handwerksumſätze im vergangenen Jahre beigetragen. Wel'ere Zueammen'enungen bei den Bausparkassen * Durch die Zuſammenlegungen unter den Bau⸗ 8 hat ſich ihre Zahl weiter verringert. Allein ie Leonberger Bauſparkaſſe hat drei andere Kaſſen aufgenommen, ſo daß jetzt nur noch 35 Bauſpar⸗ kaſſen im Gebiet des Altreichs arbeiten. In der Oſt⸗ mark und im Sudetenland gibt es 11 Bauſparkaſſen, ſo daß im Reich 46 Bauſparkaſſen beſtehen. Doch dieſe Zahl wird ſich ſchon bald weiter verringern. Diefe Zufammenſchlußbewegung wurde durch die Re⸗ form der Bauſparkaſſen, die eine weitgehende Ver⸗ einheitlichung des Bauſparvertrages brachte, aus⸗ gelöſt. Durch die Muſterbedingungen haben ſich die Beſtimmungen der Bauſparverträge ſo weit angegli⸗ 2 Aktien eher freundlicher, Renten weiter beachtet werten gewannen Doag 7 Prozent. Bei den zu im allgemeinen durch freundliche Haltung ge. Beſſerungen. Große Kaſſeler änderungen auszulöſen. Die Bereiligung der Banken. Reparierung gegen letzten Kurs durch die Pfinaſtfeiertage bereits ihre Schatten vor⸗ ten ich nicht ſtärker, ledlallch Stolberaer Zint fielen“/ Prozent zurück. nen. Braunkohlenaktien lagen ſtill. das ändert. Am Markt der chemiſchen Papiere wur⸗ die Wirtſchaſtsſeite 222 ren ledialich Weſtdeutſche Boden zu nennen. Von den Berliner Börse meiſt unveränderten bezw' aeſtrichenen Kolonial⸗ Einheitskurſen gehandelten Fnduſtrieaktien er⸗ Die Wertpapiermärkte waren am Dienstag kennzeichnet. Die in den letzten Tagen, genüaten ſe⸗ in n doch Zufallsaufträge. um gegebenenfalls arößere Ver⸗ 41 kundſchaft am Geſchäft blieb verhäftismäßla ein. aleichen Augmaß waren Hemoor Portfanz gebeſſert offenbar“ wirft die“ länaere Verfehrsunterbrecheung Sonft betrugen die— 55—— aus. Der berufsmäßige Boͤrſenbandel veraab kleine St Aufträge nach—5 Seiten. Montane veränder⸗ Stand um 5½ und Maade durch einen Verluſt von 1 Prozent auf, Hoeſch. Lau⸗ NF. rahütte und Vereiniate Stahlwerke gaben je 1 Pro⸗ 2555 an. zent her, während Mannesmann ½ Prozent aewan⸗ aleiche ailt für Linoleum⸗ ſowie Kaliwer⸗ n Rhein-Mainische Mittagbörse Die Börſe blieb auf allen Marktgebieten ausgeſpro⸗ den Farben mit 149½ unverändert bewertet Heyden wurden um ½ Prozent ermäßigt. Ru. hinaegen im aleichen Ausmaß beraufgeſetzt. Bei den Elektro⸗ und Verſoraungswerten ſetzten Schuckert mit pſus 74 Prozent ihre Aufwärtsbewe. guna fort. Lahmever ſtiengen um ½ und Deufeche Atlanten um ½ Pro'ent. Andererſeits gaben Sie⸗ Zufait unterworfen warenz Weiter ſeſt zendierten Ph. ten Holzmänn mit plus 2½ ferner Siddeutſche Zul⸗ e e ne Sede Barben iir Rioꝛen Air Dinitt debnen oferten Mente Pannies½4%00 Gerenn. iadt Fuit 1% ihs rozent. Am Mar r hai 39%/13157 ſtiegen Bant für Landwirtſchaft um 1 und Scheide⸗%½% 0 112 Faahtder mn 1½ ferbzemit minnceg Mnzn pon Me⸗ zuf, 128½(179), Zeuſtoff, Malvpof mit 119½120. ineneznagtef Senenen vi Viän e, Aeſcden mi ind 18%n on. mb. 10 un5 5 2 ZUr Otiz. n*—= n ri en m m Freiverkehr hatten NF⸗Steuergutſcheine ei wei⸗ 33 ter anziehendem Kurs auf 98,40 und 98.45(98½) umſchuldunasanleihe wurde um 5 Big. ermäßiat auf einigen uUmſab. Stenergutſcheine, J waren im Verfegz 93.65. NeS⸗Steuerantſcheine 2 zogen üm 1/ Prozent 138 Bank zu Bank etwas angeboten mit 104,.30 auf 983«% an.* 3 Geldmarkt blieben für Blanko Taaesaeld Verlauf: Von amtlichen Werten Reichsgltheſttz wellerbin Euhe von•5 bis 350 Prozent in Kraft, unv. 132½¼½. Reichsbahn⸗VA 127(121/), Induſtrie⸗ Von Valnten ſtellte ſich das Pfund auf 11.67½, qObligationen bei einigem Geſchäft uneinheitlich, nied⸗ der Schweizer Franken guf 56.13, der Dollar und der riger 5 v H. Gelſenberg mit, 90/%(29%), ebenſo fran⸗öſiſche Franken blieben mit 2,493 bzw..60½ un⸗ 5 v. H. Gelſenbenzin mit 99½(99/). Stadtanleihen verändert. und Pfandbriefe blieben gehakten. Gegen Ende des Verkebrs vermochte, ſich Im Verlaufe kamen kaum noch Abſchlüſſe zuſtande. nur noch wenig uUnternehmunasluſt zu Hoſzmann nochmals etwes hößer mit 156½ na entfſakten. Schlußnotierungen kamen daher nur in begrenzter Zahl zuſtande. Die Kurzentwicklung war dabei nicht ganz reagelmäßig, während Rheinmetall Prozent gewannen und Farben behauytet bliehen. waren Waſſer Gelſenkirchen um ½ und EM Schleſien um ½¼ Prozent ahaeſchwächt. Nachbörslich blieb es ſtill. Bei der amtlichen Berliner Deviſenno⸗ tierung konnte ſch der Gulden auf 133.87(133 9 erholen. Auch der Schweizer Franken war auf 56.16 (56,09) befeſtigt. Sonſt traten keine Veränderungen ein. Am Kaſſamarkt wieſen Banken kaum Ab⸗ weichungen auf, das aleiche aalt für Hypyotheken⸗ banken. Mit einer Steigerung um ½ Prozent wa⸗ Von taers beiden Seiten wiederum bedeutungslos, ſo daß die Kurſe am Aktienmarkt im algemeinen weiterhin nahe⸗ zu unverändert lagen und mehr oder weniger dem (133½). ſ 7 kommenen Papiere zwar uneinheitlich, meiſt aber ein wenig höher. Der Freiverkehr war nahezu geſchäftslos, man nannte die letzten Bewertungen. Tagesgeld unverändert 2/ Prozent. Kautschui Kautſchuk⸗Efſektiv- Markt: Sheets ſoko 81/ per Juni⸗Kuli 85/½5; per Juli⸗Anguſt 811½; Preiſe in pence für ein 1b. die Leiſtungsfähigkeit der Kaſſe. Die geringen Un. ſich die Oppoſition der terſchiede verſchwinden dagegen. Bisher haben 13 Bauſparkaſſen des Altreichs ihre Bauſparbedingun⸗ gen nach den Muſterbedinaungen umgeſtellt. Das iſt etwa ein Drittel der beſtehenden Kaſſen. Die anderen Bauſparkaſſen haben entweder ihren Antrag auf Ge⸗ nehmigung ihrer neuen Geſchäftsbedingungen beim Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung noch nicht geſtellt oder noch nicht zurückerhalten. Es iſt jedoch damit zu rechnen, daß die Zahl der Kaſſen, die nach Bedingungen arbeitet, bald größer ſein rd. Mit der Entwicklung des Geſchäfts im laufenden pbrüfers für 1939 enthielt Stimme Eiſenwerk Kaiſerslautern, dem Bericht für 1938 war lautern bis September 1938 in den Abteilungen Stahlbau, Emaillierwerk, ſowie Heizung und Lüf⸗ tung befriedigend beſchäftigt. Auch konnten in der neu eingerichteten Blech⸗ und Apparatebau⸗Abteilung helangreiche Aufträge hereingenommen werden. Im Oktober trat eine erhebliche Geſchäftsbelebhung ein, die bis zum Jahresende anhielt. Der 1938 begon⸗ nene Bau eines neuen Emaillierwerkes konnte ſo 5 im gefördert werden, daß er bereits in den nächſten Mo⸗ Jabre ind die Kaſſen zufrieden, Hie bapen im wor naten dem Betrieb übergeben werden kann. Die Ab⸗ tteif an ihre Waufpater venahnieg., g Si nommen, daß ſie im Fahre 1930 etwa 120 Milljonen—nen Geſchäftsiabhr den Umſatz ernent erhöhen. Die RM auc den angeſpärten Beträgen zuteifen merden. Mationaliſternna und Modernifferung der Betrfehs⸗ Das wäre nahezu eine Verdoppelung der Leiſtung anlagen würden planmäßig fortgoſetzt. Die Zahf dor des Fahres 1938. Die Bouſparer haben nur in den Gekolaſchaftsmitalieder erhöhte ſich auf 726(674). ſeltenften Fällen die zugeteilten Beträge ſtehen laſfen. Lin umfangreicher Sozialbericht aibt Aufſchuß üher Es ſind nur wenige Fälle bekannt, in denen ein Ran⸗ die, weiter verſtärkte Betreynng der Gefolaſchaft. Der ſparer ſein Bauvorhaben nur mit ſtarker Verzöge⸗ ne Rerecnung aile Unkoten MN 3 2* rung oder gar nicht durchführen konnte.(.6t) Mill. RM Löhne und Giehälter,.16 /0.51) Abſchreihungen(i. V. einſchl. Abhgana) und Errich⸗ tung eines Werkerneuernnosfonds mit.07 Miſl. RM(i. V..06 Milſ. Rm. Zuweiſung an geſetzl. Rücklaoe) verhleibt einſchl. 16 6050%(4 780% Hon Nor⸗ traa ein Reingewinn von 45 876(42 450% Ram, moraus bekanntlich 7 Prozent Dividende ouf 500 000 RM An verteilt werden ſollen(ſ. V. 6 Prozent auf das alte Ac von 380 000 RM, 3 Prozent auf 120 000 RM neue Aktien). Aus der Biſanz(in Miſſ. Rmy: Anlagen ſ95 (.65). Umlaufsyvermögen 1,77(1,75), darunter Vor⸗ räte einſchl..3(.28) unherechnete Leiſtungen 107 (.04), Warenforderungen.59(.66), andererſeits AK uny..50 oeſetzſiche Rücklgge unv..1% Peffro⸗ dore-Rücklage 0,05(.03). Rückſteflunden 013(.15), Merkernenerunosfonds ſ07 /0), Norhindlichkejten 1 78 (.53), davon.55(.56) Maorenſchulden. 0. 41 /0 37) Afzeyte..40(.27) Anzahlungen und 0,261(.265) Hyyothekenſchulden. Im neuen Geſchäftsjahr wor die Nachfrge noch den Erzenaniſſen der Goſollſchaft ſehr rege. Die z. It. vorliegenden Aufträge ſichern eine Beſchäftigung im (5V. Kaiſerslautern. Nach on der Remag Ac. Ludwiashofen am Rhein. In der osV' der Remag AG, Ludwiashafen am Rhein, in der das geſamte An von 500 00 RM vertreten war. trat ein über 60(von. 500) Stimmen verfügender Aftionär wie ſchon in früheren Jahren in Opyoſttion. Zu Geſchäftsbericht und Jabresabſchluß wurde eine Reihe von Fragen geſtellt. Soweit dieſe beantwortet wurden, ergab ſich daß die Verwaltuna erwäât. im Zuſammenbang mit der Verlegung des Hauptlagers nach Mannheim⸗Neckarou auch den Sitz der Geſell⸗ ſchaft dorthin in verſegen. Die mit Wir'ung ab 1. September 1938 aus finanziellen und ahſatztechniſchen Gründen abgeſtobene Eiſengeſellſchaft Mannheim m. b. ., Mannheim(Stͤ 100 00 RM) wurde zum Nenn⸗ wert an der Remaag nabeſtehende Kreiſe verfauft. We⸗ gen angeblich nicht genügender Auskunftserteinna aah die Oppoſition Proteſt zu Protofoll. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde gegen die Stimmen der Jvyvoſi⸗ tion Entlaſtung erteilt, die Norteiluna des Noinge⸗ minns(wieder 6 Prozent Dividende) einſtimyka ge⸗ meiſt Straßenbahn⸗Vorzüge 4 Prozent. Im An⸗ dererſeits gingen F trager gemeine Gas um Steuergutſcheine 2 zogen um ¼ auf Anleiheſtockſteuergutſcheine blieben unver⸗ chen rubig. Die Beteiligung der Kundſchaft war nach 156¼, dagoaen ſchvächer Rhoinſtahl mit 132—13001/ Im übrigen lagen die ſpäter zur Notiz ge⸗ das Eiſenwerk Kaiſers⸗ Wie wird das Wetter? Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt Die Großwetterlage befindet ſich in einer durchgreifenden Umgeſtaltung, die das Ende der nun ſchon ſeit Wochen dauernden anoma⸗ len Witterungsperiode bringen dürfte. Nach⸗ dem das von Oſten her ſich ausbreitende Re⸗ gengebiet am Montag über den Rhein hinaus weitergriff, macht ſich zur Zeit der von den Azoren bis nach Finnland ſich erſtreckende ſtarke Hochdruckrücken geltend und bringt von Norden her Aufheiterung. Auch die über dem Oſtatlantik aufgekommene Wirbeltätigkeit ſpricht für die Wiederherſtellung normalen Wetters, wobei der Hoſtdruckeinfluß ſich zu⸗ nächſt noch weiter verſtärkt. Die Ausſichten für Mittwoch: Vielfach heiter und trocken, nachts friſch, Tagestempe⸗ raturen bis zu etwa 20 Grad anſteigend, leb⸗ hafte nördliche Winde. ... und für Donnerstag: Meiſt heiter und trocken, weiter ſteigende Tagestempera⸗ turen. Rheinwasserstoand 22. 5. 39 283. 5. 39 Wohtt 484 422 Rheilrfelcden 459 428 Breĩsoch 508 472 K 428 508 Moaxcou. 571 622 Mannhelm 510 588 Kcub 355 360 Köln* 0— 4* 8 0 365 370 Neckcurwyasserstand 22. 5. 39[28. 5. 39 Mannhelm 504 538 fichtfest der Reichsschule fur Gemeinschaftsverpflegung 2 in Frankfurt a. M. Die Reichsſchule für Gemeinſchaftsverpflegung deren Aufgabe es ſein wird, Lehrkräfte für die Unterrichtung von Köchen der Verpfleaunasaruppen innerhalb der einzelnen Oraaniſationen heranzubilden, konnte am Sonnabend ihr Richtfeſt begehen. Zu dieſem feſtichen Anlaß in Frankfurt a.., Sommer⸗Hof⸗Park, waren Vertreter der Deutſchen Arbeitsfront. der Partei. der Wehrmacht und der Stadt Frankfurt eſchienen. Der Leiter des Fachamts„Der Deutſche Handel“ in der DAß Feit, ſprach über den Sinn dex Reichsſchule für Gemeinſchaftsverpflegaung. Den Abſchluß der Feier bildete ein kameradſchaftliches Beiſammenſein im Gebäude der Reichs⸗koch⸗ und Reichsſprachenſchule. Was kostet die Autorepara“ur? Ein S4 Automobilwerk hat errechnet, daß in ſeinen Händlerwerlſtätten 62,3 Prozent aller Repara⸗ turaufträge bis zu 10 Reichsmark gelautet haben. 14.1 Prozent der Aufträge lauteten zwiſchen 10 und 20 Reichsmark, Mehr als drei Viertel aller durch:ufüh⸗ renden Autoreparaturen hatten alſo einen Wert von unter 20 Reichsmark und waren demnach ausgeſpro⸗ chene kleine Revyaraturen. Reparaturen von mittlerer Größe— zwiſchen 20 und 50 Reichsmark— gab es nur 15,2 Prozent und auf Reparaturen über 100 Reichsmark entfielen nur 9,3 Prozent aller Aufträge. Große Aufträge über 300 Reichsmark gab es noch nich einmal 1 Proꝛent. Dieſe Aufſtellung zeigt daß da Schwergewicht der auszuführenden Reparaturarbeiten bei den kleinen und Kleinſtreyaratuxen liegt, während arößere Repgraturen verhältnismäßig ſelten und meiſt auf Autounfälle uſw. zurückzuführen ſind. Metalle Metall⸗Notierungen in Berlin vom 23. Mai 1939 Elektrolytkupfer(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 57¼, Standard⸗Kupfer. lfd. Monat 51½ nom., Orig. Hüttenweichblei 18½, Stan⸗ dard⸗Blei lfd. Monat 18½. Oria.⸗Hüttenrohzink ab nordd. Stat. 17½, Standard⸗Zink lfdD. Monat 17, Orig.⸗Hüttenaluminium 98—99 Prozent, in Blöcken 133, desal in Walz⸗ oder Drahtbarren(99 Prozent) 137, Feinſilber 36,90—40, 20. Baumwolte Notierungen der Bremer Baumwollterminhörſe Unm 23. Mai 1939 Fannar Brief 881: Geld 879: be'ahlt 880: Abrech⸗ nung 880: März Brief 882; Geld 878 Abhrechnung 880: Mai Abrechnuna 995: Juli Brief 995. Geld 985: Ahrechnung 990: Oktober Brief 903. Geld 901, bezahlt 902, 901, Abrechnung 902: Dezember Brief 881, Geld chen, daß ſie nicht mehr als Werbemittel eingeſetzt hilliat. VBei der Neuwahl des AR. die die biaherige hisberigen Umfang auf einige Monate.— 880, bezahlt 880, Abrechnung 880: Brief 882. Geld werden können. Maßgebend iſt heute die Größe und Beſetzung erbrachte, und der Wahl des Wirtſchafts⸗ 6. Juni.) 878, Abrechnuna 880. Tendenz: kaum ſtetig. .— 2 ——————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————-————————————————————————— 9 22. 5. 23. 5. 22. 5. 23. 5. 22. 3. 28. 5. 22. 5, 23. 5. 22, 5. 28. 5 22. 5. 23. 5. lfu Deutsche Erdöl.. 121,50 121,87 Bank-Aktien Hbg.-Amer Paketſn. 53,25 54,.— J Harhurger G 177.87— ver, Ultramarinkabr.— 114,25 versicher.-Aktien Devtschel,inoleume,— 150,75 3—0 nn 81 50 85 jivefeß, Beraban 150,25 130.25 77 erhe— 125 ziſfrerWifeten„395,50 28555 DOt. Stei Fielg 5 Norddeutscher,lo IHedwisshütte 5 andeter-Werke— 2 Allianz Allgem.„ Festverzinsl. Werte 22. 5. 23. 5. Hurfacher Hof 35 109,25 109,25 38 3 Südd Eisenhahn— hoesch Eis u. Stahl 109,— 108,87 f Westd Kaufhof AG. 105,— 104.87 f Aſian⸗ Veben 2¹4,50 214,0 101.75 101.75 J Eichb.-Werger- Fr. 108,59 198,50 05,50 105.50 Hoſzmann philipop 154,12 156,75] Wf. Drantind Hamm— 5 Kolonlal-Papiere 520f. Relchsant, v. 23 101,75 10,75 EfelPient& Kraft 128,50 126,75[Presdner Banit. 193- 105. Hotelhetrleb 74,50 54,25] Witner Metalj 90,50 90,37 OrOstafrika— 92.— Int. Dt. Reichsanl. 30 Envi 8 9—5—* 111.75[Erankft. Hyp.- Bank 19.28 193.25 Efflektenkurse imingbflGes. 88.ieeon Wafchot 120.— 120,— FNen-Gunen S 3350 98.30 Sebr, Kahr 48.„146,50 148,50 n 13332 133•52 Accumvlatoren Fbhr. 1* 12² ſunghans Gebrt 4,50.50 Otavi llin. v Eisenb. 20.— 20.— Ani.-Abi. d. Di, Rch. 132,12 183,10 Farbenzganstrie 159,12 149,75 f Phein⸗Hvpoth.⸗Hafm 128,50 128.55 Alleem, Heß-enz 1j3.75 113.75] Fahiz-Forzellan 12 123.— Schutzzebiet 06—— Feldmühle Papier AEG(neue) Kall Chemile Berliner Devisenkurse W Aadtv 26—. Gesfürel-Loewe 125•25 n W ee 116.— 118. Aschaffg— 7 1335 13850.„ 116,75 116, 75 Th. Goldschmidt. ad AG. f. Rheinscb. 33— Aussburs- Nürnherg nor 1 5 * 93.5——— ＋= 7 53,.25 55,50 bt. Reicnsb. Vz. i121.7 122.— 5 Votqgen A 2—— 143.— Ralrres lchren 15 4* Geld Briei Geſd Briet Z010 26 97,87 97,87 Croßkraft Mhm. Va.— W5 4 aver Spieselelas 2 Led n. Wachs. 14/, 27 9z.87 37·07 Krun& Bilfinzer. 126,50 126.50 215,.——[. b. Bembera 132.50 110.75 11225 22. Mal 23. Mal fin Abite Lubes 13722 1888 Kbener Bertden 155.— 0 fas,ſerpenhnie—— Sne en, i55— 15.—f fi ee vnwhemn iär— lbs.— zerni, ie,tec Anßzp. 17258] 1857 18855J 155 „154,— MannheimerVersich.———— P. ilez a in d., 103. 160 ioſeian ßm.. 155,32 156,75] Wörin Fraszvöetver——[Hremes Viiten i5,. Feopeld.hobe::,— f eis,(7ßss. Azle) ichteite 42,490] 4787] 43% 0 B. Kom. Goldhyp. 29 r Berli 85 Bremer Wolſkamm 178,75— Uindes-Eismasch. 111,75— Brasinen(Rio de Jan.) 1 Milreis„154.136% 9/„34/(,138 3 Seidaab v. 22 3— 3— ee Cengitcheine— erliner Börse Brown Boverr. 112.— Mannesmannröpren jö6, 12 105,12] Bulearien(Sofia). 100 Lewa.94) 3,05,] 3,047 3055 Bas Mvb. Wechs. Cpt 100,— 100,—f lunchens Gebr.— 33,5 Kossckurse Byderus Fiaenwerie 21.50 214•13] Karsfeiger Herebav 121.— 121.—] BZansin-hegopgnd.) j00 Crggen 2350 Ande 3750 348 ..5)* 99,.— 99,— Kali Chemie.—— 101.75 101.75 Conti Gummi. Markt- u Kühſaiſe 121,— 121,.—] Donzie(Danzig).. 100 Gulden J 47,000% 47,100 47,000 47,100 Erkf. Hyp. Goldhyp. 1*— 5 Dt. Reichsanl. 27 7 1 131,75 132.——— Eranti. Vler.. 3, 100,s 103.75 ieigsehansiinpeen. 115,.— 117.— 4 0, 90.i054•5.(deimier Bene.. 143,— 14,75 arfmeeeo. no. eiirgs(lev. Felb) i00 Ssc, K. 430 K Frkt. Goĩdpigbi, Viri 3,, ,% klbohnefwecke. 236,—•6,— J Bt. Ani.-Ausl. Altbes. 132.12 132,12 Zemag. e, 35,50 35,25 Kafemersten:—— J Finnigad(Heisinef3 100 fnnl. Fük. I 5140 5,150•140.7 ise ne— FedrBre, 5 85. Fieh e ee lsiz J4 F2 n5— et Sriee,Mö, j 7—— 5 Erdölt Orenstein& Koppel„ rlechenland(Athen) 100 Drachm. 5 5337 3 2,85 Mein. Hvv. Hiau, 7 43 i A8. 166,.— 166,— 6r br. Ld, Feabſele 100— 100 See Kabelon, Fathgeber Wangon„90.50.75] Honond(amstetd'o Rott.) 100 C. 133,880 123,34(133,740 124.00 Plalz Fian.. 100,7 100.75 Ludzrissb, Aftiendf 130.— 130.— 57 do d0 K 2, 100.— 100,—f Zevtsche Tinolenm 188,57 17.55 eigen enf 103— 3415 f Aenin z0l Mi 43169 43.236 33150 13200 Walzmühf——— do. 5 Stein⸗ 23„ ein. aunkohlen„ slan evk jav 5§l. Kr.„„ Khe42 een s de, 4o, komn. 10— 100— Bentsehe Waten.— 146,.— Phein. Flettr... 148.50 italen(Nom u. Maitands 100 kire 15,090 13,119 13/30 18,130 35³ 33 99,.— 55,.— J Metaſieeselischaft 113.75 113,62 4½ P Cirba“ Hürener Metalf. 90˙.87 90.75 Rhein. Stahlwerke—5— Japan(Tokio u. Kobe) 1 Ven 0,680 0,662 0,680 0,682 40. i 1— 175 Pees Burrbr Pirm. Cee. 2 335eierren. 138,3 128 Klebsen Nianten e 55 13.— Aened: Aisontreaf) dan Seiler 2 2 4o. ias. M enne aen nen i ne e a 100 Lars[ 45,750] 48,250 48•750 46•85 do. Gdkom.-in 96,50 93.50 f Pfalz. Mühlenwerke 183.— 163.— Bank-Aktien El. Schlesien 129.— 128.— ae 140.— 14025 ettlan ga) 173 41.940 42020 41.320 42'5 Kanei 18.— l65 F in L.ne i m ——[Bheineiettra Stamm 115,25 115,25——— 9925—karbenindustrie 16 15 1˙3 Sachtleden 46, 13775 138•12] Polen CWafschanlf'cs.) 109 Llots 47,000 43,100 4,000% 27,100 16.Farbenind. v. 28 123.62 123,62] Fheinstall. 133,50 132,50 Gomenerz. Prlvathf. 109,30 105,37 Feidmühie Papler 135 197·75] Saſ⸗detfurtp Kait 3˙75 135, 5] Eortueal(Assahon) I0g Esęndo 19.580 10.600 10.560 10.800 7 Rütserswerke—— ommerz- Privathk 111.30 111•50J Keiten& Guilleaume.— 137.75 Senuhert& Safzer 122½½ 122,25 Schweden(Stockh. u..) 0% Kr. 69,050] 60,170] 60,050 69,170 industrie-Aktien Salzwerk Heilbronn 252,.— 252,— JDeutsche Bank.„50 Gebhard& Co. 152,.——[Schuckert& co 179,12 179,75 Schweiz(Zür., Bas. Bern) 100 Fr. J 56.030 56.150 56,100.220 Accumulatoren.. 222,50— Schuckert el.. 179.27 189,,[Dt Solddiskonthank 13 199.5Germ. Porti.Cement. 106,.—] Schufth. Patzennofer 101.87 101,87] Siowakei.. 100 Kronen.521 5,539f 6,521 3,539 Adt Cebr... 63,25 62,50 Schwartz Stotehen 116,25 115,50 fgt Vebersee. Banh 13 38 Serresheim Gias. 112,25 Sſemens& fiafske 191,.— 191,25 Türkei(Istanbuf) i türk. Pluno.976.95..97ʃ.982 Aschaffbræ. Teilstoff 102.50 104,— Seilind.“ Wofß. Mm. 107,.— 102,.— Hresdner Bank.. 106.75 108.75 Ceskürel-Loewe. 131.59 131.50 Stoehr kammaarn 111,.— 111.25 Uruguay(Montevid.) 160ld-Peso 0,879½ ,881] 0,879] ,881 Bavr. Motor.-Werke 143,.— 143,— Siemens. Haſske— 258 Heininger Hvv.-Bk. 158˙30 175˙50 Coldschmidt Th 129,50 129,25 StoſperrerZinkhutte„79.—„71.50 Ver.St.v. Amerſis(devv ᷣ i bon 32˙4½•43f 2 Berl. Licht u, Kraft 5 Sinner-Grünwinkel 183 93,25 Beichshank. 128.50 128.50] Critzner- Kavser Südd. Zucker 217,— 218,.50 Australlen(Sidnev) 1 austr. Pf 9,331] 9,349f 9,331] 9,349 Brauereil Kleinlein 117,.— 117,.— Sebr. Stoſlweren 127.50 127,50 fkKhein Hvpoth- Banb Zruschvit, Textit— 19.— Thär Gasees 139,50 129.25 Brit. Indien(Bomb.-Cal.) 10% h 86,910] 57.09, 86 910 87.090 Brown. Bov. Müm 5 Südd Zucker 5 Verkehrs-Aktien Guano-Werke 3 103. ver Ot. Nickelwerke 166,50. Luxemhurg(Lusb.) 100 ſux. Er 10,6%0 1,620 f 10,600 10.620 Cement Heidelberg 150,63 142,57[ver pt. Oeie 130,50 130,50 40 verkehrswesen 120.— 120,37 Hackethaf Hraht 145,50 146,25 fverl Gianzst. Elberl.— 166,75 Leuseeland(Wellingt.) Uns. Pf. 9,376] 9,394] 9,376] 9,394 Faimler-Benz... 131,75 132,57 l Zeilst. Waldh. Stamm 120,— 120,— 1 Allz. Lok. u. Kraltw. 133,50 134,— 1 fambure Elektro 143,12 143,— 1 ver. Stahlwerke. 102,— 101,62 1 Südafr. Union Gret.) 1 sdir. Pi. I 11,543 1 11,567 J 11,543 11,567

„Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 24. Mai 1959 gibt Gott ſei Dank noch zahlreiche Mahner in Großbritannien, die wiſſen, wohin ein ſolcher Pakt führen wird. Unſer Berliner Mitarbeiter, Prof. Dr. von Leers, hat erſt vor wenigen Ta⸗ gen an dieſer Stelle in ſeinem Aufſatz„Krieg um Danzig“ Stimmen aus der„Times“ auf⸗ gezählt, die ſich gegen dieſe blinde Paktmanie Englands wenden. Dieſe Briefe, die an den Herausgeber der„Times“ gerichtet ſind, haben den Labour⸗Kreiſen einen heiligen Zorn ein⸗ gejagt. Sir Archibald Sinclair ſchimpfte in der Freitagdebatte mächtig darüber, daß jetzt ſogar engliſche Regierungsbeamte ſich der Sparte„Briefe an den Herausgeber“ bedienten, um ihr Mißfallen an der Rußlandpolitik Cham⸗ berlains ausdrücken. So etwas erſchüttere doch das Preſtige der britiſchen Politik in Europa. Tatſächlich hat Unterſtaatsſekretär Butler nach⸗ her die Aufgabe, den unangenehmen Eindruck der Erklärung Sir Archibalds durch lobende Worte für Maiſki zu verwiſchen. Selbſt Chamberlain ſcheint ſich in ſeinem Innern der Gefahr bewußt zu ſein. So weit ſollte die Panikmache anſcheinend doch nicht führen. Er ſelbſt meinte, daß vor wenigen Monaten noch die gegenwärtige engliſche Po⸗ litik das Mißfallen des Landes erregt hätte. Nur der Stimmungsumſchwung gegen Deutſch⸗ land ſeit dem Einmarſch unſerer Truppen in Böhmen und Mähren berechtige ihn zu ſeiner heutigen Politik. Wir fragen: Der Stimmungs⸗ umſchwung durch den deutſchen Friedensſchritt oder der Stimmungsumſchwung durch die ein⸗ hellige engliſche Preſſehetze, Lüge und Ver⸗ drehung, die ſogar vor den Kirchentüren nicht halt macht, die das tatſächliche politiſche Bild verzerrt und dem Engländer weiß Gott was für ein grauliches Bild von Deutſchland und ſeinen Zielen vermittelt? Chamberlain darf ſich nicht beklagen, daß man ſeine Worte unter das Mikroſkop legt, wie er ſich ausgedrückt hat. Ein Politiker, der die Geiſter nicht mehr los wird, die er einſt aus parteipolitiſchen Gründen rief, muß eben genau unter die Lupe genommen wer⸗ den. Im Herbſt finden die Neuwahlen zum Par⸗ lament ſtatt. Und mit Hilfe der ſogenannten Friedensfront— der Ausdruck ſtammt übri⸗ gens von unſerem ganz beſonderen Freund Mr. Eden— ſoll Mr. Chamberlain der Mi⸗ niſterpräſidentenſeſſel wieder geſichert werden. Aus dieſem egoiſtiſchen Grunde heraus wird gelogen, in Panikſtimmung gemacht, werden Garantieverſprechen gegeben und das deutſche Volk diffamiert. Aus dieſem Grunde will ſogar die engliſche Regierung helfen, Moskau vollends hoffähig zu machen. Man bedenke, Männer mit dem fünfzackigen Sowjetſtern werden in dem altkonſervativen Whitehall ein⸗ und aus⸗ gehen, Männer, an deren Händen viel Blut klebt. Schockiert dieſe Tatſache das ſo leicht von Mitleid erregbare engliſche Herz nicht? Denkt niemand mehr an den früheren engliſchen Bot⸗ ſchafter in der Sowjetunion, Sir Ovey, der für engliſche Ingenieure der Metro⸗Vickers ein⸗ treten mußte, die man wegen angeblicher Sa⸗ botage in Moskau verhaftet? Sir Ovey mußte damals unter ruſſiſchem Druck ſeinen Poſten verlaſſen. Haben die engliſchen Regierungs⸗ ſtellen das ſtolze Wort Molotows vor dem kom⸗ muniſtiſchen Kongreß im Jahre 1935 vergeſſen, in dem er ſtolz auf den Sieg über dieſen Bot⸗ ſchafter hinwies und beteuerte, wenn England es noch nötig hätte, ſich von der Feſtigkeit der ſowjetruſſiſchen Innen⸗ und Außenpolitik zu überzeugen, ſo habe ſich hier die glänzendſte Ge⸗ legenheit gezeigt? Molotow hat ſich bis heute nicht geändert.— Mag ſein, daß man in Regierungskreiſen den Mantel der chriſtlichen 5onderſitzung des beiliſchen fabinens Rege Beratungen übher den deuisch · iialienischen Pakt brahtberlehfonsefes londoner Vertrefters) rd. London, 24. Mai. Trotz der ſommerlichen Hitze— in London wurden 27 Grad gemeſſen— ging geſtern im Regierungsviertel eine eifrige politiſche und diplomatiſche Tätigkeit vor ſich. In Downing Street fand eine Sonderſitzung des Kabinetts ſtatt, bei der zunächſt der Pakt mit den Sow⸗ jets auf der Tagesordnung ſtand. Auferdem beſchäftigten ſich die Kabinettsmitglieder ein⸗ gehend mit dem deutſch⸗italieniſchen Bündnis. Obwohl die Preſſe hartnäckig verſichert, daß die Berliner Unterzeichnung keine Ueberra⸗ ſchung darſtelle, kann man in politiſchen Kreiſen nur ſchwer verbergen, daß der Pakt der Achſen⸗ mächte einen beſonders großen Ein⸗ druck gemacht hat. Außenminiſter Lord Halifax hat ſeine Regierung in längeren Tele⸗ grammen über ſeine Verhandlungen mit den Sowjetvertretern und ſeinem franzöſiſchen Kol⸗ legen in Genf Bericht erſtattet. Ueber den Stand der Verhandlungen herrſcht in der Preſſe ein ziemliches Durcheinander. Teilweiſe wird behauptet, daß die Sowjets auf dem Drei⸗ mächtepakt weiter beſtanden haben, andererſeits will man wiſſen, daß Moskau zu Zugeſtändniſ⸗ ſen neige. Lord Halifax wird ſpäteſtens am »Mittwochfrüh in London zurückerwartet, um an der entſcheidenden Sitzung des britiſchen Kabi⸗ netts teilnehmen zu können. Auf der Mittwoch⸗ ſitzung ſoll dann endgültig über die britiſche Haltung Moskau gegenüber Beſchluß gefaßt werden. Es iſt bezeichnend, daß die Blätter ſich heftig gegen den Vorwurf der Einkreiſung zu wen⸗ den ſuchen. Der liberale„Star“ appelliert an die Politiker, die Propagandiſten und Rund⸗ funkreporter, den deutſchen Vorwürfen entge⸗ genzuarbeiten und ſchreibt, es ſei wirklich be⸗ dauerlich, daß in England ſo wenig getan werde, um die Einkreiſungsneuroſe in Deutſch⸗ land zu bekämpfen. Dem„Mancheſter Guardian“ entſchlüpft bei ſeinem Kommen⸗ tar das Eingeſtändnis, daß die Weſtmächte ver⸗ ſucht haben, Italien von Deutſchland„wegzu⸗ locken“() Das Blatt ſchreibt nämlich, die Be⸗ kanntgabe der Allianz habe zumindeſtens ein Gutes, nämlich die ſchlechtberatenen Politiker von dem Verſuch abzubringen, Italien durch freundliche Worte und harte Aktionen von Deutſchland fortzulocken. Judenſöldlinge brüllen im Unterhaus Lawrence bestãtigt den britischen Woribruch borahtberichfonserfes londonef Vertreters rd. London, 24. Mai. Das Unter⸗ und Oberhaus beſchäftigten ſich am Dienstag eingehend mit dem Weißbuch über Paläſtina. Im Unterhaus brachte die Ar⸗ beiterpartei einen Abänderungsantrag zu den Regierungsvorſchlägen ein, da dieſe mit dem Buchſtaben und dem Geiſt des Mandats nicht in Uebereinſtimmung zu bringen ſeien. Der Abgeordnete Morriſon warf der Re⸗ gierung vor, ihr Verſprechen— gegenüber den Juden— gebrochen und vor der ganzen Welt unehrenhaft gehandelt zu haben. Als der Labour⸗Abgeordnete dann behauptete, ſeine Partei habe kein Vorurteil gegen die Araber, ſondern ſie hoffe, den Arabern dadurch zu hel⸗ fen, daß ſie ihnen Gewerkſchaften organiſiere, brach auf den Bänken der Regierung ein gro⸗ ßes Gelächter aus. Morriſon verſuchte, die peinliche Situation dadurch zu retten, daß er die bekannte Walze von Freundſchaft und Ver⸗ brüderung aller werktätigen Menſchen ablau⸗ fen ließ. Schließlich meinte er, man wiſſe nicht, welche Regierung in England in zehn Jahren am Ruder ſei. Zuletzt er⸗ klärte er im Namen der Linken, daß ſie ſich nicht an das Weißbuch der jetzigen Regierung gebunden halte, welche Umſtände auch immer eintreten ſollten. Der Oppoſitionsliberale Sinclair meinte, die Regierung könne ſich nicht von der Anklage des Verrates frei machen. Auch er brach eine Lanze für die Ju⸗ den, indem er behauptete, dieſe hätten das Land entwickelt, und dadurch den armen Ara⸗ bern geholfen. Im Oberhaus unternahm der parlamentari⸗ ſche Unterſtaatsſekretär für Kolonien, Lord Dufferin, die undankbare Aufgabe, die Lords für den Regierungsplan zu gewinnen. Er ſtieß aber ſogleich auf heftigen Widerſtand bei den Liberalen. Lord Fell, der ebenfalls einen Abänderungsantrag einbrachte, der prak⸗ tiſch auf eine Ablehnung der Vorſchläge hin⸗ ausläuft. Der„Evening Standard“ bemerkt in einem Kommentar, es ſei ſchade, daß kein Ara⸗ ber ſeinen Standpunkt im Abgeordnetenhauſe vertreten könne. Dieſer würde den Abgeord⸗ neten von den arabiſchen Bauern erzählt ha⸗ ben, die zuſehen müßten, wie ihr Land über ihren Kopf hinweg verkauft würde und die in ſtändiger Furcht ſeien, daß ſie einem fremden Volke in einem Lande unierworſen würden, in dem ihre Familien ſeit tauſend Jahren leb⸗ ten. Dieſe Stimmen ſeien im engliſchen Unter⸗ haus nicht gehört worden. Es iſt mehr als ein Zufall, daß gerade jetzt in London eine Neuerſcheinung auf dem Bü⸗ Nächſtenliebe auch über dieſe lehrreiche Abfuhr decken will. Nicht vergeſſen haben werden es die Angehörigen der in Moskauer Kerkern ge⸗ ſtorbenen Ingenieure. Und leiſe wird auch in weiten Kreiſen des engliſchen Volkes die Sorge vor den Moskowitern keimen, wenn ſie viel⸗ leicht demnächſt gezwungen ſind, einige Her⸗ ren, die einſt als recht dunkle Exiſtenzen nach London kamen, jetzt als glänzende Repräſen⸗ tanten einer befreundeten und verbündeten Macht begrüßen zu müſſen. DOr. W. Kicherer. nmmummummmmmmummmmmnmumnumamnunmmimmmunmmummmnnnnunmnnmmmmmnnmmmmnnmnunnnmnnmummmnmmmmnmnmmnmmmunnnmnmmnmunnmmummmummmmmumnmmn. dee nolitioclre Tag Aus Tunis kommen in den letzten Tagen Meldungen recht ernſter Art. Das Verhal⸗ ten franzöſiſcher Truppen und franzöſiſcher Gerichtsbehörden gegenüber den in Tunis ſeßhaften Italienern wird immer ſchroffer und hat bereits zu neuen Zwiſchenfällen ge⸗ führt. Unter dem Einfluß der einſeitigen Haltung der franzöſiſchen Protektoratsbe⸗ hörden ſind die marokkaniſchen Kolonialſol⸗ daten verſchiedentlich handgreiflich gegen⸗ über Italienern geworden. In Bis Draſſan wurde der Tunis⸗Italiener Valenzi von einem Marokkaner ermordet. Der Täter konnte ſich durch die Flucht der Beſtrafung entziehen, vorausgeſetzt, daß er für einen Mord an einem Italiener überhaupt beſtraft worden wäre. Bezeichnend für die Haltung franzöſiſcher Gerichte in ſolchen Fällen iſt das Urteil des Appellationsgerichtshofes in Algier, das den Mörder eines italieniſchen Offiziers des italieniſchen Kamelreiterkorps freiſprach. Dieſes Urteil wird ſogar von einigen franzöſiſchen Blättern in Nordafrika als„ſkandalös“ bezeichnet. Offenſichtlich liegt es aber in der Linie der franzöſiſchen Politik in Nordafrika, die Provokationen gegenüber Italien nicht abreißen zu laſſen. Nicht nur die Italiener haben ſich über die einſeitige Haltung der franzöſiſchen Be⸗ hörden zu beklagen. Auch in den arabiſchen Bevölkerungsteilen iſt die Unzufriedenheit groß. In der letzten Zeit ſind wieder eine Reihe arabiſcher Führer der ſogenannten Neu⸗Deſtur⸗Bewegung verhaftet worden, die mit dem Kampfruf„Die Franzoſen ins Meer“ die Selbſtändigkeit von Tunis for⸗ derten. Die Franzoſen haben ferner ver⸗ anlaßt, daß das arabiſche Volksblatt„Die nordafrikaniſche Aktion“, ein Kampforgan der Neu⸗Deſtur⸗Bewegung, verboten wurde. Die Entwicklung in Tunis wird angeſichts der offenen Stellungnahme der franzöſiſchen völkerung— Italiener und Araber— im⸗ mer geſpannter. Die franzöſiſchen Stellen ſcheinen der Verhältniſſe offenſichtlich nur noch in ſehr beſchränktem Umfange Herr zu werden. zllllllIMIIinIInIIminIIInzuazzzukzIzasamsIIiItiszIInA chermarkt auftaucht, die mit dem arabiſchen Schickſal in engſter Verbindung ſteht. Es han⸗ delt ſich nämlich um ein neues Kapitel des Bu⸗ ches„Die ſieben Säulen der Weis⸗ heit“ von dem berühmten Oberſten Law⸗ rence, deſſen Veröffentlichung bisher von den Behörden verboten war. In dem betreffenden Kapitel heißt es u.., das damalige Kabinett habe die Araber durch das beſtimmte Verſpre⸗ chen auf ſpätere Selbſtregierung dazu gebracht, für England im Weltkrieg zu kämpfen. Im Unterhaus gab es im Laufe der Palä⸗ ſtina⸗Ausſprache eine kleine„Senſation“, als Churchill erklärte, gegen die Regierung ſtimmen zu müſſen. Er könne es, ſo ſagte Chur⸗ chill unter anderem, nicht mit anſehen, wie feier⸗ lich von England vor der ganzen Welt einge⸗ gangene Verpflichtungen einfach aus Gründen verwaltungsmäßiger Bequemlichkeit oder eines ruhigen Lebens wegen beiſeite geſchoben wür⸗ den. Er müſſe ſein Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, daß ſowohl die Balfour⸗Er⸗ klärung wie auch die Bedingungen, unter denen England das Mandat erhalten habe, durch die Regierungsvorſchläge verletzt würden. Reichsmusiktage 1939 in Düsseldorf Das dritte und letzte Sinfoniekonzert (Sonderbericht unseres nach Düsseldorfentsandten Dr. C..-Schriftleiters) Das Trytichon für Orcheſter, op. 19 von Ex⸗ manno Wolf⸗Ferrari, dem großen Deutſch⸗ Italiener, ein frühes Werk des Meiſters, lei⸗ tete das letzte Sinfoniekonzert ein. Es iſt ein in drei Teile:„Vorgeſang“,„Den toten Hel⸗ den“ und„Gebet“ gegliedertes Werk, das in allen Teilen der Form nach durchaus unpro⸗ blematiſch, reich im Ausdruck durch weihevolle gekennzeichnet iſt. Das Städtiſche rcheſter Düſſeldorf ſetzte ſich unter der tief⸗ greifenden Deutung Hugo B ſtem Können für das Werk ein. Der anweſende Komponiſt wurde herzlich gefeiert. Als Uraufführung erklang die Introduktion und Chanconne des in Hambung als Muſik⸗ ſchriftleiter und Dozent für Muſikerziehung lebenden Hermann Erdlen. Der Gegenſatz ſtraff rhythmiſierter Tutti⸗Motive und der die Gedanken frei weiterſpinnenden Solovioline beſtimmt den Charakter der Introduktion. Aus elegiſcher Grundſtimmung ſteigt das Werk auf, es ſpricht an durch die ſchöne melodiſche Linie. Sehr kunſtwoll iſt das Thema der Chaconne in 21 Variationen ausgewertet. Der Solopart iſt höchft virtuos geſchrieben. Mit prachwoller Vir⸗ tuoſität, ungewöhnlicher Doppelgrifftechnik und reifem muſikaliſchem Deutungsvermögen gab Siegfried Borries von Hugo Balzer und ſeinem Orcheſter geſtaltungsſicher begleitet, den Solopart wieder, und erſpielte dem Werk einen ſchönen Uraufführungserfolg. Von dem Berliner Komponiſten Hermann Simon hörte man ebenfalls als Urauffüh⸗ rung vier ſehr eigenwillige ſinfoniſche Geſänge nach Nietzſchen Dichtungen mit Orcheſter. Die Deklamation der Dichtung wird für die Füh⸗ rung der Singſtimme, die ſich ſehr eng an den Vers und ſeinen Rhythmus anlehnt, die ſich als geſteigerte und muſikaliſch nüancierte dich⸗ teriſche Deklamation darſtellt, beſtimmend. Die Balzers mit be⸗ Gedankentiefe führte zur Sprengung der Gren⸗ zen des Lyriſchen, der Komponiſt kam zu einer weiteren Form, die er als ſinfoniſch bezeichnet. Die Charakteriſierung iſt ins raffiniert aus⸗ gewertete Orcheſter verlegt. Franz Notholt, Bariton, ſetzte ſich mit ſicherer Technik für die äußerſt ſchwierigen Werke ein, und holte dem Komponiſten reichen Beifall. Einen Höhepunkt der Vortragsfolge bildete die bereits oft erörterte Sinfonie der großen Stadt von Paul Höffer, der als uie für an der Staatlichen Akademiſchen Hochſchule für Muſik in Berlin wirkt. Der Titel des Werkes darf nicht zu A verleiten, es handelt ſich durchaus um abſolute Muſik. öffer ſteht der romantiſchen Verſunkenheit ebenſo fern wie der Form der ſinfoniſchen Sein Werk iſt durch äußerſte Strenge des Stiles und Klarheit des ſinfoniſchen Aufbaues 5 feiei net. Die Thematik iſt feſt umriſſen. So ſteigt gleich zu Beginn des Eingangsſatzes aus einer bewegten, rhythmiſch ſehr ſtraffen Achtelfigur das Hauptthema auf. Vielleicht hat die, Ruhe⸗ loſigkeit dieſes drängenden Satzes zum Namen der Sinfonie geführt. Das Adagio beginnt mit einem ruhevollen Geſang des Cellos, ſteigt über ein neues, von den Streichern begonnenes, in den Hörnern fortgeführtes neues Motiv zu einem feierlichen Höhepunkt, um dann wieder zur anfänglichen Ruhe zurückzukehren. Origi⸗ nell iſt das reizvolle Scherzo mit ſeinem flot⸗ ten, tänzeriſch über einem feſten Baß und ſyn⸗ kopiſch nachſchlagenden Mittelſtimmen liegen⸗ den Thema und ſeiner heiteren Beweglichkeit. Ein kurzes Trio von einer gewiſſen Behaglich⸗ keit iſt eingefügt. Dem Finale iſt eine kurze, lyriſche Einleitung vorausgeſtellt. Aus einem Fugato entwickelt ſich dann das Allegro vivace, das über eine geſangliche Gegenmelodie zu einem Höhepunkt führt, um dann in ſteigendem, ſieghaften Glanz Die prachtvolle Geſchloſſenheit und der reſtloſe Einſatz des Or⸗ cheſters und ſeines Leiters ließen alle Wir⸗ lungsmöglichkeiten des Werkes Zutöre Paul pilitr wurde begeiſtert von den Zuhörern ge⸗ feiert. Der feſtliche Ausklang Ein großes Chor⸗ und Orcheſterkonzert, bei dem der Reichsminiſter für Vollsaufflätung und Propaganda anweſend war, ſchloß die glanzvolle Reihe der Veranſtaltungen der Reichsmuſiktage 1939 in Düſſeldorf ab. Die ewigen Klänge von Beethovens Neunter hiel⸗ ten die Zuhörer gefangen. Ein Aufgebot erſter Kräfte war eingeſetzt. ns Knapperts⸗ buſch dirigierte das Berliner Philharmoniſche Orcheſter Düſſeldorfenr und Wuppertaler Chöre hatten ſich zu einem machtvollen Ge⸗ ſamtchor vereinigt. Erna Berger(Sopran), Margarete Kloſe(Alt), Helge Ros⸗ waenge(Tenor) und Ludwig Weber (Baß) bildeten das Soloquartett. Dieſer Auf⸗ zählung braucht kaum noch etwas hinzugefügt werden. Die Aufführung wurde für alle Zu⸗ hörer ein Erlebnis und für alle Mitwirkenden ein großer Erfolg. Dr. Carl J. Brinkmann. Deutsche Erstavflührung eines Beethovenwerkes in Freiburg im Breisgau Zur deutſchen Erſtaufführung für das 5. Freiburger Muſikfeſt(Beethovenfeſt), das vom 3. bis 15. Juli in Freiburg im Breisgau ſtatt⸗ findet, hat Generalmuſikdirektor Bruno Von⸗ denhoff ein erſt kürzlich wieder aufgefundenes und nun zum erſtenmal im Druck erſcheinen⸗ des Werk Beethovens erworben: das Duett für Sopran und Tenor mit Orcheſter„Nei giorni tuoi fkelici“. Dieſe Erſtaufführung dirigiert Generalmuſikdirektor Prof. Hermann Abend⸗ roth in dem 4. Orcheſterkonzert am 9. Juli 1939. Es mag ſonderbar erſcheinen, daß ein ſo großartiges, echt Beethovenſches Geſangsſtück ſo lange verſchollen bleiben konnte, und es iſt kaum zu viel behauptet, daß es ſich hier, ab⸗ geſehen von Chormuſik, trotz der Arie„Ah per⸗ fido!“ um das bedeutendſte Geſangskonzert⸗ werk mit Orcheſter von Beethoven handelt. Das Werk, das nach dem im Beſitze der iſchen Staatsbibliothek in Berlin befindlichen Manu⸗ ſkript von Willy Heß⸗Winterthux herausge⸗ geben und mit einem Vorwort verſehen wurde, entſtand Ende des Jahres 1802 nach Verſen aus Metaſtaſios„Olympiade“, und der Meiſter felbſt hielt von dem Werke, daß er es noch im Jahre 1817 herausgeben wollte. Dazu iſt es dann aus unbekannten Gründen nicht ge⸗ lommen. Nach dem Tode Beethovens gelangte die Partitur in den Beſitz des Wiener Muſik⸗ verlags Artaria& Co.; ſpäter war ſie Eigen⸗ tum des Bonner Beethovenforſchers Erich Prie⸗ ger, und aus deſſen Händen dürfte ſie dann unmittelbar in die Preußiſche Staatsbibliothek gekommen ſein, wo ſie aber niemand vermutete. Hier fand ſie vor einigen Jahren Willy Heß, nahm davon eine Abſchrift und machte das Werk aufführungsfertig. 2 Als Beſetzung für dieſes erleſene Muſilſtück, das mit einem empfindungsſtarken langſamen -dur⸗Satz beginnt, wird angegeben: 1 Ao 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner und Streich⸗ orcheſter. Bei der Freiburger Aufführung wer⸗ den die Solopartien geſungen von Hilde Weſſelmann(Sopran) und Horſt Taub⸗ mann(Tenor). Richard Strauß⸗Feſtwoche in Magdeburg. Zur Feier des 75. Gebürtstages des Komponiſten Rich. trautz wird Magdeburg, das dem Geſamtſchaffen des Meiſters eine beſondere Pflege zuteil werden läßt, eine Feſtwoche durchführen.— Die Geſamt⸗ leitung liegt in den Händen des Magdeburger Gene⸗ ralmuſikdirektors und Intendanten Erich Boehlke, der dem Komponiſten perſönlich nahe ſteht und von dieſem als hervorragender Interpret ſeiner Werke anerkannt wird. Hebbel⸗Woche wird wiederholt. Die Bochumer Bühne, die Ende April mit großem Erfolg eine Friedrich⸗ Hebbel⸗Woche durchführte, wiederholt dieſe Woche in der Zeit vom 3. bis 9. Juni. Die zweite Veranſtal⸗ tungsfolge wird mit dem Vortrag eines bekannten Hebbel⸗Forſchers eingeleitet. Behörden gegenüber der Mehrheit der Be⸗ „Hak —.——— b Der niſſes rie a. Graf tagnach Soldat weſe: Befehl⸗ ordentl riſchen Heeres, digte i dienſte alten Kämpfe Ein! der So chen di ſende ſelbſt i⸗ men ko ten. 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Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, wür⸗ digte in ſeiner Gedächtnisanſprache die Ver⸗ dienſte des zur großen Armee abberufenen alten Soldaten und nationalſozialiſtiſchen Kämpfers. Ein herrlicher Frühlingstag wölbte ſich über der Soldatenſtadt Potsdam, die völlig im Zei⸗ chen dieſes Ereigniſſes ſtand. Ungezählte Tau⸗ ſende umlagerten, ſo weit ſie am Staatsakt ſelbſt infolge Platzmangels nicht mehr teilneh⸗ men konnten, in weitem Umkreis den Luſtgar⸗ ien. Hier hatten zur Trauerparade ein Batail⸗ lon des Infanterie⸗Regiments 9, drei Batail⸗ lone des Artillerie⸗Regiments 3, eine Kavalle⸗ rie⸗Schwadron und eine Kompanie der J⸗Ver⸗ fügungstruppe in Paradeuniform Auſſtellung genommen. Ferner war hinter den Plätzen der Trauergäſte eine Abordnung ohne Waffen ſämt⸗ licher Truppenverbände Potsdams angetreten. Von der Aufbahrehalle in der Kaſerne des Regiments Garde du Korps, an deſſen Spitze der Verſtorbene als letzter Vorkriegskomman⸗ deur geſtanden hatte, bewegte ſich dann die Trauerparade unter gedämpften Marſchklängen und feierlichem Glockengeläute durch die Stra⸗ ßen von Potsdam, voran ein Muſikkorps und eine Ehrenkompanie des FR 9. Zwei Stabsoffi⸗ ziere trugen das Ordenskiſſen, flankiert von zwölf Stabsoffizieren folgte die Lafette mit dem Sarg, den die Reichskriegsflagge deckte. Den Abſchluß bildete wieder eine Ehrenkompa⸗ nie des Regiments. Im Luſtgarten wurde der Sarg vor dem Denkmal des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. aufgebahrt. Sechs Stabs⸗ offiziere übernahmen die Ehrenwache. Um 12.30 Uhr trifft der Führer ein. Der Gau ⸗ leiter des Gaues Mark Brandenburg, Stürtz, begrüßt ihn. Dann erklingen helle Kommandos. Der Kommandant von Potsdam, Generalmajor Hartmann, meldet dem Führer die unter präſentiertem Gewehr angetretene Trauerpa⸗ rade. Dann tritt der Führer mit ſeiner Beglei⸗ tung vor den Sarg und ehrt unter tiefem Schweigen der Menge mit dem Deutſchen Gruß ſeinen toten Mitkämpfer. Die Gedächtnisrede v. Brauchitſchs Nunmehr nimmt der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, das Wort zu ſeiner Gedächtnisrede, in der er u. a. ausführte: Vermeſſen ſcheint im Angeſicht des Todes dieſes Mannes, das in Worte faſſen zu wollen, was er war, was er gewollt und geleiſtet hat. Die Ueberſchrift ſeines Lebens gab er ſelbſt, als er in Zeiten bitterſter deutſcher Not aus blutendem, ewig ringendem Herzen dem Freund und Vertrauten die Worte ſchrieb: „Unausgeſetzt haben wir unſere Kraft an Schwertern erproben müſſen und hoch erhobe⸗ nen Hauptes dürfen wir ſagen: Wir haben nur an die„Sache“ gedacht! Denn nur auf das Große, nur auf die Sache kommt es an!— Vielleicht wird das Unglück des Vaterlandes die Wiedergeburt zeitigen und Männer gebären, die alle und alles unter ihren Willen zwingen und uns hinaufführen zu neuem Licht. Ich lebe in dieſem Glauben, denn ein Volk, das ſolche Leiſtungen vollbrachte, wie das deutſche im Krieg, hat eine Zukunft!“ Nach kurzem Studium in Heidelberg, als jun⸗ ger Offizier ins volle Licht des Lebens geſtellt, führen hohe Begabung und eiſerner Fleiß ihn in ſchnellem Aufſtieg in den Generalſtab und in verantwortungsvolle Stellen im In⸗ und Ausland. Das ſchickſalsſchwere Jahr 1914 ſieht ihn als Kommandeur an der Spitze des Regi⸗ ments Garde du Korps, in dem er ſeine militä⸗ riſche Laufbahn beginnt. Das Regiment im Krieg zu führen, iſt ihm nicht vergönnt, der Mobilmachungsbefehl ruft ihn zu ſchwererer Verantwortung, er wird zum Chef des Gene⸗ ralſtabs des Gardekorps ernannt. Im Frühjahr 1916 Im Frühjahr 1916 wird Graf Schulenburg zum Oberkommando der in ſchweren, hin⸗ und herwogenden Kämpfen vor Verdun ringenden Armee verſetzt. In wenigen Tagen formt ſich ihm das Bild: klar, und gegen alle Wider⸗ ſtände tritt er mit ſeinem Oberbefehlshaber für Einſtellung des nutzlos gewordenen An⸗ griffs ein. Immer größer wird die Arbeitslaſt, immer ſchwerer die Verantwortung. Nach kurzer Ver⸗ wendung als Ameechef wird er im Herbſt 1916 zum Chef des Generalſtabs der neugebildeten Heeresgruppe Deutſcher Kron⸗ prinz ernannt. Dort— an der Aisne und in der Champagne— bereitet der Feind den An⸗ griff vor, der die deutſche Weſtfront endlich zerbrechen ſoll. Fieberhaft arbeitet der junge Stab, getrieben von dem nimmermüden Geiſt ſeines Chefs, getrieben aber auch durch die in⸗ nere Einſtellung zu dem Mann, auf den jeder in Verehrung und rückhaltloſem Vertrauen blickt, der überall iſt und der doch die Zeit fin⸗ det, jedem ein froher Kamerad zu ſein. Das bittere Ende Der Rückmarſch hinter die Aisne, die furcht⸗ baren Novembertage und der Marſch in die von Gott und der Welt verlaſſene Heimat ſtel⸗ len die letzte und die ſchwerſte Aufgabe. Als vor den Drohungen der Verführer eines aus⸗ gehungerten, verhetzten Volkes, als vor der Verzagtheit zu kleinmütiger Vorſicht mahnen⸗ der Ratgeber der Thron der preußiſchen Kö⸗ nige ins Wanken gerät, da tritt in ragender, tragiſcher Größe Graf Schulenburg noch ein⸗ mal vor ſeinen Kriegsherrn und vor ſeinen Eid. Mit aller Kraft bäumt ſich der eine Mann, der vier Jahre lang dieſe Kraft unausgeſetzt am ſchwerſten erproben mußte, noch einmal gegen das Schickſal, das der einzelne doch nicht mehr zu meiſtern vermag! Er handelt ſo, wie Ehre und Treue gebieten — aber das gilt jetzt nicht! Er weiß die Mittel und- Wege, die Heimat zur Ordnung zu brin⸗ gen— man lehnt ihn ab. Im itiefſten Herzen iſt er gebrochen, aber den Kampf gibt er nicht auf, den Kampf für die Ehre der Ar⸗ mee, für die Ehre und den Aufſtieg ſeines Va⸗ terlandes,„an deſſen Zukunft er glaubt“. Und als ſein Glaube und ſein Hoffen Wahrheit wird,„als das Unglück des Vaterlandes end⸗ lich den Mann gebiert“, der berufen iſt, es hin⸗ aufzuführen zu Neuem, da tritt er ent⸗ Zum Staatsakt iür General Graf von der Schulenburg in Potsdam Weltbild() Die Ueberführung des verstorbenen Generals der Kavallerie a. D. und-Obergruppenführers Graf von der Schulenburg in die Garde-du-Corps-Kaserne in Potsdam, wo die Aufbahrung erfolgt. Die Lafette wird von einem Panzerspähwagen der Aufklärungsabteilung 8 gezogen. ſchloſſen an ſeine Seite. Zum Solda⸗ ten geboren und als Soldat in tauſend Feuern gehärtet und bewährt, ſieht er im Nationalſo⸗ zialismus und in ſeinem Schöpfer und Führer den einzigen Weg zur Rettung ſeines Volkes. Wortlos und ſelbſtverſtändlich tritt der faſt 7bjährige als einfacher Kämpfer in die Reihen der politiſchen Front. Wenn heute ſich die alten Fahnen ſenken auf deinen Sarg, Graf Friedrich von der Schulen⸗ burg, dann ſtreift der Lorbeer auf deine Stirn, die unermüdlich für ihren Ruhm gedacht— mit großen Siegerfahnen grüßen alle dich, die Lebenden und die Toten, die du ſo oft zum Sieg geführt— und im Rauſchen ihrer ſturm⸗ zerfetzten Seide klingt dein Name mit, der nicht vergeſſen werden ſoll, ſo lange es deutſche Männer gibt! Der letzte Gruß des Führers Als Generaloberſt von Brauchitſch ſeine Rede beendet hat, legt der Führer den von zwölf Unteroffizieren getragenen Kranz am Sarg nieder. Die Fahnen ſenken ſich, das Lied vom guten Kameraden erklingt. Gleichzeitig rollt dumpf der Trauerſalut der Batterie über den weiten Platz. Nacheinander legen nun die Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe, des Heeres und der Ma⸗ rine ſowie die anderen Vertreter der Wehr⸗ macht, des Staates, der Partei ihre Kränze nieder. Dann ſchreitet der Führer, während das Trompeterkorps den Parademarſch des Regi⸗ ments Garde du Korps gedämpft erklingen läßt, zu den Angehörigen des Verſtorbenen, um ihnen ſein Beileid auszudrücken. Noch ein⸗ mal grüßt der Führer den toten Mitkämpfer und verläßt dann mit ſeiner Begleitung den Luſtgarten. Leeee en ie muslens mueisneimrsfurihernbrhtkzm Nur bessere Ciĩgaretten schenken Zug für Zug Freude ArtKaAn 35 * en meneeeemereheekr kane zugggerkEkienegrE el Bb demnächſt regelmäßiger Flugverkehr Berlin-Bangkon Ju 52„Hlans Loeh“ hewälligte 34 o00 km Japanſflug bhei 46 Grad im Schaifen (Drahtberlchft unserer Berliner Schriftleltung) rd. Berlin, 23. Mai. Das dreimotorige Ju 52 Verkehrsflugzeug -ANJH der Deutſchen Lufthanſa, das am 22. April in Berlin zu einem Erkueidungsflug gach Tokio und Mandſchukuo geſtartet war, traf am Montagnachmittag wieder auf dem Zentral⸗ flughafen Berlin⸗Tempelhof ein. Mit der Pünkt⸗ lichleit der Lufthanſeaten rollte die ſilbergraue Maſchine, die den Namen„Hans Loeb“ trägt vor den Flugſteig, und die aus Flugkapitän Helm, Oberflugzeugfunker Kober und Ober⸗ flugmaſchiniſt Wolſchke beſtehende Beſatzung betrat nach einem 34000 Kilometer langen Fluge über ferne Kontinente wieder den Boden der Heimat. Freiherr von Gablenz, der Direktor der Deut⸗ ſchen Lufthanſa, der bei dem Hiaflug nach Ja⸗ pan das Kommando hatte, kehrte nicht mit zu⸗ rück, da er in Hongkong die„-ANJH“ perlaſſen hat, um die über den Pazifik führende Strecke der Pan Amerika Airways keanenzulernen, und dann nach der Weiterreiſe durch Nord⸗ und Südamerika, von dort mit einem planmäßigen Flugzeug der deutſchen Südatlantit⸗Luftpoſt⸗ ſtrecke wieder nach Deutſchland zurückzutehren. Ju 52 erneut bewährt Lufthanſa⸗Flugbetriebsleiter Krauſe wies in einer Begrüßungsaaſprache darauf hin, daß es das erſtemal geweſen ſei, daß eine Lufthanſa⸗ Maſchine nach Japan und Mandſchutuo geflo⸗ gen ſei. Dieſem Fluge hätten keine Rekordab⸗ ſichten zugrunde gelegen, ſondern er ſei als rei⸗ ner Freundſchaftsflug und Erkundungsflug auf der von der Lufthanſa geplanten Fernſtrecke nach Bangkok zu werten. Flugkapitän Helm, einer der beſten Flugkapi⸗ Der erste Streckenflug der Lufthansa Berlin— Tokio—Berlin brogrammäßig durchgeführt Die Besatzung der ju 52„Hans Loeb“ mit Wollschke, Helm und Kober(von links) nach der Landung in Tempelhoi. Das Flugzeug führte den ersten Streckenflug Berlin—Tokio und zu- rück programmäßig durch und legte dabei rund 34 000 Kilometer ohne Schwierigkeiten zurück. Weltbiid() täne der Lufthanſa, berichtete dann in eictigen enappen Sätzen über den Fernoſtflug.„Wir ſtarteten alſo am 22. April nachts gegen 1 Uhr“, ſo erzählte Helm.„um möglichſt noch am glei⸗ chen Tage Aſien zu erreichen. Wir ſind ſtets zei⸗ tig ſchlafen gegangen, um unſere Tagesetappen planmäßig zurücklegen zu können. An und für ſich ſtellte der ganze Flug kaum eine körperliche Anſtrengung dar. Allerdings mit einer Aus⸗ nahme,— das war die Hitze. Das Thermometer im Führerraum ſchnellte gewaltig nach oben, als wir vor Kalkutta aus unſerer olympiſchen Höhe von dreitauſend Metern herabſtiegen. Auf dem Flugfelde maß man an dieſem Tage rund 46 Grad im Schatten, dabei war bei uns ien Führerraum die Temperatur durch die zuſätz⸗ liche Wärme des Mittelmotors der Ju 52 noch etliche Grade höher, ſo daß unſer Thermometer eierfach nicht mehr ausreichte. Dieſe Wärme war für uns nicht gerade angenehm, umſomehr als wir in Tempelhof mit dicken Ledermänteln ab⸗ geflogen waren, da leichter Nachtfroſt herrſchte und ich ſchon etwas Angſt um die Kirſchblüte in meinean Garten hatte. Japaniſches Eſſen mit muskelkater „Bei unſeren Landungen in Japan und Mandſchukuo wurden wir überall ſehr herzlich aufgenommen“, berichtete Helm weiter,„und beſonders die Jugend begrüßte uns mit großem Jubel. In Totio, wo wir uns acht Tage lang aufhielten, war die Zeit faſt völlig mit Emp⸗ fängen und Einladungen ausgefüllt. Die japaniſche Küche kam uns zunächſt erwas eigenartig wor, die Gerichte ſchmeckten bald je⸗ doch recht vortrefflich. Eins iſt allerdings unan⸗ genehm, nämlich das nun mal zur Etikette ge⸗ hörende Sitzen mit untergeſchlagenen Beinen. Ichhabe regelmäßig einen Muskel⸗ kater dabei bekommen, denn ſo ſitzen, iſt für den Europäer doch etwas ungewohnt. Auf dem Rückflug trafen wir in Rangoon übri⸗ gens noch Frau Elly Beinhorn⸗Roſemeyer, die hier mit ihrem Taifun⸗Reiſeflugzeug des Wet⸗ ters wegen feſtlag. Unſer Flugzeug hat die ge⸗ ſamte rund 34 000 Kilometer lange Flugſtrecke von Berlin nach Tokio und zurück über Man⸗ dſchukuo aciſtandslos bewältigt.“ Der Flugweg der Lufthanſa⸗Maſchine führte in beiden Richtungen über Bangkok, Rangoon, Allahabad, Kalkutta, Karachi, Djaſk, Bagdad, Beirut, Athen und Belgrad, entſprechend dem Verlauf der zukünftigen Lufthanſa⸗Strecke.

—]———————————————————— ————— 5 für den Frieden in Oſtaſien ein. „hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 24. Mai 1939 Jopans zeld: Oſtaſien Das Echo zum Abſchluß des Paktes. Tokio, 23. Mai(HB⸗Funk) Die dem japaniſchen Außenminiſterium naheſtehende Zeitung„Japan Times“ weiſt in ihrem jüngſten Leitartikel, der ſich mit dem deutſch⸗italieniſchen Freundſchafts⸗ und Bünd⸗ nispakt beſchäftigt, darauf hin, daß Japans Staatspolitik ſeit dem Abſchluß des Antiko⸗ minternpaktes unverändert das Ziel verfolge, in Oſtaſien eine neue Ordnung als Boll⸗ werk gegen den internationalen Kommunis⸗ mus zu errichten. Japans Lage ſei ganz klar. Seine Intereſſen liegen im Oſten. Wie Deutſch⸗ land und Italien ihre Fronten für den Frie⸗ den in Europa vereinigt haben, ſo trete Japan Wenn die Komintern mit Krieg drohe, dann ſei Japans Tätigkeit auf Oſtaſien beſchränkt. Das ſei ebenſo natürlich wie die Tatſache, daß Deutſch⸗ land und Italien an Europa gebunden ſeien. prospekie kostenlos und ohne Koufzwong bei lhrem KouHſmonn oder durch 5 SUNICrr gerlin c 2, Postschlieſʒfoch 78 k, 60-343 Auf dieſe Weiſe werde Japan ſeinen Partnern Deutſchland und Italien die beſten Dienſte er⸗ weiſen. Sieben Fugzeuge abgeſchoſſen DNB Tokio, 23. Mai. Im Verlauf weiterer Zuſammenſtöße weſtlich des Buinoor⸗Sees an der Weſtgrenze Man⸗ dſchuluos zwiſchen erheblich verſtärkten außen⸗ mongoliſchen und mandſchuriſch⸗japaniſchen Grenztruppen wurden nach einer Meldung aus Hſinking am vergangenen Samstag und Mon⸗ tag ſieben außenmongoliſche Flugzeuge im Luft⸗ tanpf abgeſchoſſen. Die italieniſchen Spanienkämpfer werden, einer halbamtlichen italieniſchen Meldung zu⸗ folge, noch vor Ablauf dieſes Monats in die Heimat zurückkehren. Die Legionäre werden ſich in Cadiz einſchiffen und in Neapel eintreffen. Sprache und Musilk in Spannung und Ausgleich (Sonderbericht unseres Dr. C..-Schriftleiters) Eine der intereſſanteſten Veranſtaltungen der Reichsmuſiktage wurde die Tagung„Singen und Sprechen“, genauer des deutſchen Fachbei⸗ rates der Internationalen Geſellſchaft für Sing⸗ und Sprechkultur. Prof. Dr. Ewald Geißler(Erlangen) ſirin in kurzen, aber fehr inhaltsreichen Ausführungen„Das Spre⸗ chen im Geſamtbau der Kultur“. Er konnte nachweiſen, daß, wenn auch das Sprechen als Kunſt in der Wertordnung des Kulturgutes noch ſehr tief eingeſtuft wird, doch in unſeren Tagen wieder eine Rückwendung zum Ur⸗ ſprung des Wortes ſtatthat. Das unbewußt Schöpferiſche, das Irrationale, das eine libe⸗ rale Welt nicht begreift, ſteht in den Worten des Führers wieder auf, und ergreift eine Na⸗ tion. Es ſpiegelt ſich weiter im geſamten Schrifttum, es wirkt fort in unſerer geſamten Sprechkultur. Das uralte Problem von Sprache und Mu⸗ ſik und ihrer Spannung wurde von Prof. Dr. Joſef Müller⸗Blattau(Freiburg) am Beiſpiel von Gluckſchen Werken in ganz neu⸗ artiger Beleuchtung gezeigt. Wie eng Gluck dem Dichterwort folgt, wie ex Sprache und Metrum der Dichtung muſikaliſch beibehält, ließen die von Klopſtockſchen Oden erkennen. Daß dieſes enge Anſchließen an die Dichtung aber keineswegs planlos ge⸗ ſchieht, zeigt die von Müller⸗Blattau gefundene Vendentſchung der„Iphigenie auf Tauris“, die Gluck mit einem Klopſtock⸗Anhänger in Wien vornahm. Die urſprüngliche Kompoſition war aus dem Geiſte der franzöſiſchen Sprache gewonnen. Bei der Verdeutſchung ändert Gluck aus deutſchem Sprachempfinden Me⸗ trum und Sprachmelodie und führt damit auch ſehr weſentliche Veränderungen der Kompoſition ein. Die Arie vom Beginn des vierten Aktes, die Erna Schlüter mei⸗ Rieſenſchlamperei an Bord der„Paris“ lnieressanie Senaisdehatie/ Paris, 23. Mai.(HB⸗Funk.) Eine Anfrage des Senators Hachette bot dem Senat Dienstag nachmittag Gelegenheit, ſich mit dem Brand des franzöſiſchen Ozean⸗ dampfers„Paris“ zu befaſſen und gewiſſe Aufklärungen des Handelsmarineminiſters an⸗ zuhören. Senator Hachette kritiſierte die verantwort⸗ lichen Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Trans⸗ atlatique⸗Schiffahrtsgeſellſchaft, die ihre Pflicht nicht in vollem Maße er⸗ füllt hätten. Er ſtellte feſt, daß die Dienſt⸗ auffaſſung der Beſatzungen der franzöſiſchen Handelsſchiffe ſich ſeit dem Kriege ſtändig ver⸗ ſchlechtert habe, weil man ihnen Ideen einge⸗ impft habe, daß die Matroſen der Handels⸗ marine genau ſo Arbeiter wie alle anderen und daß ihre Schiffe Fabriken ſeien, deren Kapitäne und Offiziere etwa den Direk⸗ toren und Abteilungsleitern entſprächen. Die Offiziere ſeien entmutigt worden, weil ihte Autorität geſchmälert worden ſei und weil ſie keinen Rückhalt bei den Schiffahrtsgeſellſchaf⸗ ten gefunden hätten. Die Vermutung der Brandſtiftung ſei umſo leichter geglaubt wor⸗ den, als zur Zeit des Brandes Frankreich einen jener Augenblicke der internationalen Spannung durchlebte, die die Empfindſamkeit des Landes bis zum Paroxismus ſteigerte. Er für ſeine Perſon glaube jedoch nicht an Brand⸗ ſtiftung. Handelsmarineminiſter Chappedelaine erklärte, daß die Frage, ob es ſich um einen Unglücksfall oder Brandſtiftung handle, noch Das rote Gift in der NMarine nicht geklärt ſei. Die Schiffahrtsgeſellſchaft treffe jedoch eine große Schuld. Die Unter⸗ ſuchung habe bisher ergeben, daß die Bewa⸗ chung auf dem Ozeandampfer„Paris“ nicht verſtärkt worden ſei. Die beiden Kommandan⸗ ten des Schiffes ſeien erſt drei Stunden nach Meldung des Brandes verſtändigt worden, weil niemand wußte, wer zuſtän⸗ dig ſei. Der Sicherheitsoffizier ſei ſogar erſt nach fünf Stunden benachrichtigt worden, obgleich die Schiffahrtsgeſellſchaft ſeine Tele⸗ fonnummer kannte. Die Bekämpfuna des Bran⸗ des ſei ohne einheitliche Leitung erfolgt. Die Befehle wurden von fünf verſchie⸗ denen Seiten erteilt. Auf dieſe Anar⸗ chie ſei es vor allem zurückzuführen, daß das Schiff ſchließlich kenterte. Die Ingenieure hät⸗ ten das Schiff um 5 Uhr früh verlaſſen, ge⸗ rade ſo, als ob die Gefahr ſchon behoben wäre, aber das Schiff ſei um 8 Uhr früh gekentert. Der Miniſter habe einen Wechſel in der Lei⸗ tung der Transatlantique⸗Geſellſchaft verlangt. Zu der Verſicherungsfrage über⸗ gehend, beſtätigte der Miniſter, daß die Schiffs⸗ brände der letzten Jahre 550 Millionen gekoſtet hätten nach Abzug der Entſchädigungen ſeitens der Verſicherungsgeſellſchaften. Hierzu müſſe man noch die Millionen hinzuzählen, die die ſtändigen Streiks in der Handelsmarine ge⸗ koſtet hätten. Anſchließend erklärte der Mini⸗ ſter, daß er den Plan für einen neuen Ueber⸗ ſeedampfer ausarbeiten laſſe, der 1940 auf Kiel gelegt werde und der dem franzöſiſchen Ozean⸗ dampfer„Normandie“ entſprechen ſoll. Der neue Dampfer werde den Namen„Bretagne“ erhalten. 62 Matroſen hülflos in geſunkenem ll-Boot Unglũck der USA- NMarine Neuyork, 23. Mai.(SB⸗Funk.) Nach einer Tauchübung iſt das amerikaniſche unterſee⸗Boot„Squalis“ in der Nähe von Portsmouth vor der Küſte von New Hampſhire geſunken und liegt nun in über 70 Meter Tiefe hilflos auf dem Meeresgrund. 62 Mann Be⸗ ſatzung befinden ſich an Bord des Bootes. Nachdem das geſunkene-Boot durch ein rotes Rauchbombenſignal angezeigt hatte, daß es ſich in Schwierigkeiten befände, eilten meh⸗ rere Hilfsſchiffe, darunter das U⸗Boot⸗Hebe⸗ ſchiff„Falcon“ zur Unfallſtelle. Auch acht kin Maliener in vVerbindung hergesteln Taucher ſind unterwegs. In den frühen Nach⸗ mittagsſtunden gelang es nach mehrſtündiger Arbeit dem Unterſeeboot„Seulpin“, eine Tele⸗ fonverbindung mit dem verunglückten U⸗Boot herzuſtellen. Dabei teilte die Beſatzung des ge⸗ ſunkenen Schiffes mit, daß während der Tief⸗ tauchübung ein Ventil nicht geſchloſſen war und ſo Waſſer in die Mannſchaftsräume und den Maſchinenraum eingedrungen ſei. Das U⸗Boot„Squalis“ iſt erſt im vergan⸗ genen September vom Stapel gelaufen. Außer der Beſatzung befinden ſich vier Werftbeamte und ein Schiffsbauvertreter an Bord. Tunis ermordet Ausschreitungen jranzõsischer Kolonialsoldaien VonunsefemVerffefer in Rom) Dr. v. L. Rom, 23. Mai. Neuerliche Ausſchreitungen gegen Italiener in Tunis und Algier haben in Italien lebhafte Empörung gegen das Verhalten franzöſiſcher Truppen und Gerichte gegen Auslandsitaliener hervorgerufen. In Bir Draſſan in Tuneſien wurde der Tunis⸗Italiener Valenzi von ſterhaft, ſtilſicher und ausdrucksſtark wieder⸗ gab, war ein treffendes Beiſpiel. Rudolf Schulz⸗Dornburg(Köln) hatte die Leitung der Tagung, die fien zu einer ein⸗ drucksvollen Gluckfeier geſtaltete. Mit dem Orcheſter des Reichsſenders Köln gab er in prachwoller Ausführung Gluckſche Meiſterwerke wieder.* einem feſtlichen Höhepunkt wurde die Aufführung der„Frühlingsfeier“(Prolog), die SchulzꝶDornburg aus feiner Einfühlung mit Klopſtockſchen Texten verdeutſcht und be⸗ arbeitet hat. Dabei wirkte der Chor des NSD⸗ Studentenbundes mit. Die Oden ſang Char⸗ lotte Bonſa(Alt). Das zweite Sinfoniekonzert Fünf Komponiſten ſtanden auf der Vor⸗ tragsfolge des zweiten Sinfoniekonzertes das vom Städtiſchen Orcheſter 5 unter Albert Bittners Leitung ausgeführt wurde. Guſtav Adolf Schlemm(geb. 1902), der ſchon viel⸗ fach als Komponiſt Aufſehen erregte, brachte ein Adagio und Scherzo füt Orcheſter mit vollem Erfolg heraus. Edle Feierlichkeit breitet ſich in dem kurzen, klangvollen Adagio aus, dem eine breite Melodie von dunkler das beſtimmende Gepräge gibt. Ein energiſ ſchreitendes Thema be errſcht das Scherzo, deſſen Trio ein reizvolles Wechſelſpiel von Horn und Streichern bringt. Bittner die knappe, ſtraffe Faſſung des Werkes erkennen. Ein friſches lebendiges Muſizierſtück iſt das Konzert für Oboe und Orcheſter op. 68 von Erich Anders, der als Abteilungsleiter in der Reichstheaterkammer wirkt. Die reizvollen, bereits farbig eingeführten Themen des erſten Satzes werden zum Ausgangspunkt reichen, im⸗ proviſatoriſchen Muſizierens der Oboe ganz im konzertanten Stile. Herrlich iſt der Mit⸗ telſatz, ein elegiſches Lento, das dem lyriſch empfindſamen Klange der Oboe entgegenkommt. Tänzeriſch beſchwingt geht das ſehr gekonnte, dabei aber immer von einem lebendigen Muſi⸗ kantentemperament beſtimmte Werk zu Ende. Eindringlich ließ einem marokkaniſchen Soldaten ermordet. Dem Mörder gelang es, die Flucht zu ergreifen. Die neue Bluttat farbiger Soldaten in Tunis hat tiefe Erbitterung in der italieniſchen Kolonie in Tunis ausgelöſt. Als eine direkte Herausforderung Italiens wird das Urteil angeſprochen, das am Montag raſchte durch ſeinen ungewöhnlich langen Atem, durch ſeine überlegene Technik und die muſikaliſche Auswertung. Anders hat ſich als ausgezeichneter Kenner der Oboe gezeigt, er ſchrieb einen durchaus virtuoſen, aber auch dankbaren Soloſatz, den Schlee meiſterlich be⸗ herrſchte. Als reizvolles Muſizierſtück darf man auch Ceſar Bresgens, des jungen Münchener Komponiſten ayen⸗Konzert für konzertantes Klavier und kleines Orcheſter, ein typiſches Kammerorcheſterwerk, anſprechen. Der erſte Satz des Werkes iſt der Form nach ein Va⸗ riationsſatz über das Lied„Kume kum Ge⸗ ſelle min“. Die Oboe ſtimmt das Thema an und gibt es dann an das echt konzertant be⸗ handelte Klavier weiter. Reizvoll und in ge⸗ ſchickter Ausnutzung des Orcheſterkolorits wird es ausgewertet. Ueberhaupt darf man nach dem altertümelnden Titel nicht annehmen, daß das Werk nicht alle modernen klanglichen Mit⸗ tel einſetzte. Der zweite Satz über„Guckguck hat ſich'tot gefalln“ lichte Farben und bricht nach dem vom i Kuckucksruf zu feiner Stimmungsmalerei durch. Nach dieſem kunſtvollen Satz, der wohl den Höhepunkt bringt, klingt es mit einem friſchen, temperamentvollen, aber auch ſtimmungs⸗ reichen Satz über einen alten Schweizer Mairuf (Loba) aus. Hermann Drews ſetzte ſich mit gründlichem Können und viel Liebe für den ſchwierigen Klavierpart ein, prachtvoll wertete Bittner mit ſeinem Orcheſter die Reize des Werkes aus, das einen ſchönen Erfolg hatte. Vielleicht wird man es bald häufiger auch in ſommerlichen Kurkonzerten, die ſein idealer Platz wären, hören. Als Uraufführung brachte Otto Wartiſch, der Intendant des Gothaer Landesthesters ein Konzert für Saiteninſtrumente. Er ver⸗ wendet neben dem Streichkörper Klavier und Harfe. Die Harfe tritt ſehr zurück und findet nur an ſtimmungsvollen Höhepunkten des lancamen Satzes Verwendung, während das Klavier und mit ihm zwei Violinen konzer⸗ Baptiſt Schlee blies den Solo art und über⸗ lavier intonierten durch den Appellationsgerichtshof in Algier ausgeſprochen wurde. Der Mörder eines ita⸗ lieniſchen Offiziers des italieniſchen Kamelrei⸗ ter⸗Korps in Libyen wurde, trotzdem er bereits von dem franzöſiſchen Gericht zum Tode verur⸗ teilt worden war, und auch diesmal der Staats⸗ anwalt das Todesurteil gegen ihn forderte, nunmehr freigeſprochen. Der Mörder ge⸗ hörte einer Tuareg⸗Bande an, die am 27. April 1935 an der Grenze zwiſchen Tuneſien und Tripolitanien den italienſchen Offizier ermor⸗ dete, ſein Gepäck raubte und über die franzö⸗ ſiſche Grenze flüchtete. Frankreich lieferte da⸗ mals nur die Mitglieder der Bande aus, die in Libyen beheimatet waren. Als der Mörder jetzt von den Geſchworenen freigeſprochen wurde, erhob ſich der Verbrecher im Gerichis⸗ ſaal mit den Worten:„Es lebe Frankreich, das „über alle Nationen herrſchen möge“. Die ita⸗ lieniſche Preſſe ſpricht von einem ſkandalöſen Urteil und der Dankbarkeit eines Verbrechers gegenüber Frankreich. Bombenfurcht beim Dderby London, 23. Mai.(HB⸗Funk.) Wie„Evening Standard“ in ſenſationeller Aufmachung meldet, hat Scotland Hard be⸗ ſondere Sicherheitsmaßnahmen für die Rennbahn von Epſom treffen müſſen, auf der am Mittwoch das Derby ge⸗ laufen wird. Scotland Pard hat anonyme Drohbriefe erhalten, denen zufolge die iriſchen Nationaliſten in der Nacht zum Mittwoch einen Bombenanſchlag auf der Rennbahn planen. Scotland Yard bewacht nicht nur die Renn⸗ bahn, ſondern prüft auch alle Reiſenden, die ſich nach Epſom begeben. In fürze Der Oberbefehlshaber des Heeres, Gene⸗ raloberſt von Brauchitſch, hat den der Wehrmacht beim Einmarſch durch Böhmen und Mähren zugeteilten Verbänden der Ordnungs⸗ polizei und der ⸗Verfügungstruppe nach ihrem Ausſcheiden aus ſeinem Befehlsbereich ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für die ge⸗ meinſam mit der Wehrmacht dem Vaterland geleiſteten Dienſte ausgeſprochen. 1* Der Stabschef der SA, Viktor Lutze, ſetzte am Dienstag ſeine Beſichtigungsfahrt durch Teile der Oſtmark von St. Pölten aus fort. 5* Die ſeit dem 11. Mai 1939 in Berlin zwiſchen einer deutſchen und einer däniſchen Delegation über die künftige Geſtaltung des Waren⸗ und Zahlungsverkehrs zwiſchen dem Protektorat Böhmen und Mähren und dem Königreich Dä⸗ nemark geführten Verhandlungen haben am Dienstag zum Abſchluß einer Vereinbarung ge⸗ führt, die am 1. Juni 1939 in Kraft treten wird. * Der rumäniſche Außenminiſter Gafencu iſt von der Donaufahrt, auf der er eine Unterre⸗ dung mit dem jugoſlawiſchen Außenminiſter Dr. Cinar⸗Markotwitſch hatte, nach Bukareſt zurückgekehrt. Ueber dieſe Unterredung wurde - in Bukareſt keine amtliche Mitteilung heraus⸗ gegeben. * Laut Mitteilung des amerikaniſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums iſt die Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten nach der Sowjetunion im Jahre 1938 auf 69 691 000 Dollar geſtiegen und erreichte hiermit den höchſten Stand ſeit 1931. Das Liebeswerben Rooſevelts hat ſich alſo in gewiſſer Beziehung bezahlt gemacht. s als Concertino, ſondern jedes ſelbſtändig— ein, eſetzt werden. Ein barocker Gedanke, ein 3 ausſchreiten⸗ des, geradliniges Thema bildet die Grundlage des erſten Satzes, die Soli führen dann kon⸗ tierend— allerdings nicht 3—— die Gedanken weiter. timmungsvoll tritt der zweite Satz mit ſeiner faſt romantiſchen Melodienſeligkeit neben den energiſchen erſten Satz und das drängende, durch die meiſterliche kontrapunktiſche Arbeit auffallende Finale. Wartiſch nutzt die Farb⸗ werte der eingeſetzten Inſtrumente reſtlos aus, aber er kennt kein Experimentie⸗ ren. Sein Werk iſt aus ur prünglichem Mu⸗ ſikantentemperament gekommen, in muſikan⸗ tiſcher Freude erſchloß es Bittner und erſpielte dem Komponiſten einen ſchönen, wohlverdien⸗ ten Uraufführungserfolg. Als liebenswürdigen Ausklang gab Bittner die drei Hamburger Humoresken für Orcheſter von Hans Uldall, dem 1903 geborenen nordmärkiſchen Muſiker. Es ſind drei kunſt⸗ volle, aber mit urgeſundem Humor geſchriebene Sätze über bekannte, volkstümliche Hamburger Motive. Die„Jan⸗Hinnerk⸗Muſik behandelt mit großer Freizügigkeit das Hauptthema, das zuerſt im Horn erſcheint, und ſchließ⸗ lich in komiſcher Aufgeblaſenheit vom Blech feierlich aufgenommen wird. Der behäbige, luſtige„Rundgeſang“ nette Volks⸗ tanzmotive, die kontrapunktiſch verflochten werden bis zum derb⸗fröhlichen Ende. Als dieſe Weiſe aufklang, ſah man auf allen Ge⸗ ſichtern plötzlich ſtatt des vergnügten Lächelns, das ſie noch bei der„Jan⸗Hinnerk“⸗Muſik be⸗ herrſchte, ein frohes Lachen. Komiſche Ge⸗ ſchäftigkeit konſtraſtiert im letzten 545„Nun tanzt Hannemann“ luſtig mit dem behäbig vor⸗ ſichtig vom Fagott gebrachten Thema. Das Werk hatte in der temperamentvollen und je⸗ den Effekt wirkungsvoll herausſtellenden Wie⸗ dergabe des Eſſener Städtiſchen Orcheſters unter Albert Bittner einen durchſchlagenden Erfolg. Die letzte Humoreske mußte wieder⸗ holt werden.* Dr. Carl J. Brinkmana. Melodiſch und . 3 Gõör Wie lage be des erf Reichsl Reichsl von G ring! 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Mai 1959 behen die beſahe in der Luſt Gõring sprach zu den Amtsirãgern des Reichslufischuizbundes Berlin, 23. Mai.(HB⸗Funk.) Wie wir bereits in einem Teil unſerer Auf⸗ lage berichteten, iſt als Höhepunkt und Abſchluß des erſten großdeutſchen Amtsträgerappells des Einweihung der Reichsluftſchutzſchule in Wannſee erfolgt, wobei von Generalfeldmarſchall Hermann Gö⸗ ring 200 RSB⸗Fahnen geweiht wurden. Im Mittelpunkt der Feierſtunde ſtand eine Rede des Generalfeldmarſchalls, in der er auf die große Bedeutung ds Luftſchutzes hinwies und den Amtsträgern die Ziele ihrer Arbeit in der näch⸗ Reichsluftſchutzbundes die ſten Zeit umriß. Generalfeldmarſchall Hermann Göring wies beſonders darauf hin, daß das hervorragendſte Kennzeichen des Reichsluftſchutzbundes die Selbſthilfe ſei.„Im Luftſchutz zu dienen, iſt Pflicht an Führer und Volk.“ Es iſt oft eine ſchwere, entſagungsvolle Aufgabe, deren Krö⸗ nung und letzter hoher Zweck hoffentlich nie gezeigt zu werden braucht. Damit aber die Schwere eines Krieges nie über unſerem Volk laſte, müßten wir vorbereitet ſein, und hierzu diene der Luftſchutz. 15 Millionen deutſche Volksgenoſſen ſeien heute im Reichsluftſchutzbund geeinigt und doch wäre auch dasnur ein Anfang. In die⸗ ſen Bund gehöre jeder einzelne deutſche Menſch, ſoweit er die Aufgaben, die ihm geſtellt wur⸗ den, erfüllen kann. Unabläſſige Bereitſchaft notwendig Viel ſei erreicht worden, aber es ſolle dabei nicht ſtehen geblieben werden. Die Maßnahmen zur Entrümpelung der Böden ſind lebenswich⸗ tig, daher iſt eine ſtändige Ueberprüfung der Böden notwendig. Die Papptafeln oder Stoffe zur Verdunkelung der Fenſter werden oft acht⸗ los beiſeite gelegt. Deshalb muß immer dafür geſorgt werden, daß dieſe Dinge jederzeit in⸗ ſtand und brauchbar ſind. Das gilt auch von den Volksgasmasken, die von der anderen großen Gemeinſchaft das deutſchen Volkes, der NS⸗ Volkswohlfahrt, vertrieben werden. Der Luft⸗ ſchutzwart muß darüber wachen, daß die Gas⸗ masken vorhanden und richtig gelagert ſind, daß ſie in Ordnung bleiben und nicht verloren gehen. Wenn irgend eine Veränderung im Hauſe, wie Einzug neuer Mieter, eintritt, iſt es Aufgabe des Luftſchutzwartes, ſofort ein⸗ zuſetzen und ſich zu überzeugen, ob auch von den neuen Mietern die Vorſchriften erfüllt und die Vorausſetzungen für den Luftſchutz geſchaf⸗ fen worden ſind. Dann appellierte der Generalfeldmarſchall an die deutſche Frau, mit tätig zu ſein im Dienſte des Luftſchutzes. Wenn die Männer ein⸗ mal an die Front gerufen werden ſollten, ſo müßten in der Heimat die Vorbereitungen für den Selbſtſchutz und die Auswahl der Men⸗ ſchen, die in den Pflichtenkreis des Luftſchutzes eintreten, getroffen ſein. Deshalb ſei es notwendig, das Amtsträger⸗ korps des Reichsluftſchutzbundes in der Aus⸗ bildung auf das höchſte zu ſteigern und die Selbſtſchutzkräfte aufs beſte zu ſchulen. Aus dieſen Gründen iſt die Reichsluftſchutzſchule entſtanden. In ihr ſoll die letzte und höchſte Ausbildung der Amtsträger erfolgen, in ihr ſoll ſich der Korpsgeiſt des Luftſchutzes heran⸗ bilden. Die Schule ſoll auch eine Pflanzſtätte nationalſozialiſtiſchen Geiſtesgutes ſein.„Denn nur im Nationalſozialismus iſt das neue Reich entſtanden, und nur im Nationalſozialismus wird das neue Reich beſtehen können.“ Die große flufgabe: Schutz der heimat Es war eine Notwendigkeit, eine Hochſchule der Luftſchutzarbeit für die Luftſchutzaufgaben zu errichten. Neben dem aktiven Schutz des Schwertes muß der paſſive Schutz treten. Nur dann können wir durchhalten, ſollte es einmal zum Aeußerſten kommen. Der Kämpfer draußen muß wiſſen, daß alles vorbereitet iſt, wenn ſei⸗ ner Heimat unmittelbar aus der Luft Verder⸗ ben droht, und daß ſich genügend Kräfte finden, die in die Abwehr der Heimat eintreten. Er muß darüber beruhigt ſein, daß ſeine Lieben zu Hauſe in guter Obhut ſind; er muß wiſſen, daß daheim alles bis zum letzten getan iſt, um ein Höchſtmaß an Schutz zu gewähren. „Nehmt dieſe Aufgaben nie zu leicht und glaube keiner im deutſchen Volk, daß Luftſchutz eine Spielerei ſei und nicht notwendig wäre!“ Wir hoffen, daß der Ernſtfall für den Luft⸗ ſchutz nicht eintreten wird. Denn wir wollen und wünſchen den Frieden, aber nicht als Phraſe, wie heute das Wort„Frieden“ ſo häufig im Munde geführt wird.„Um Deutſch⸗ land herum iſt man am Werk, Deutſchland und ſeinen Bundesgenoſſen Italien einzukreiſen. Man verſucht, Volk auf Volk, Nation auf Na⸗ tion, Macht auf Macht zuſammenzuſchließen, um dann mit der geſamten Welt gegen das ver⸗ haßte nationalſozialiſtiſch⸗faſchiſtiſche Bündnis vorgehen zu können. Man gönnt uns nichts in der Welt. Man hat es zu gut gehabt, als ein ohnmächtiges Deutſchland alles hinnehmen mußte und man dieſes ohnmächtige Deutſchland als Vaſall behandeln konnte. „Jetzt ſteht wieder eine ſtarke Nation inmitten Europas, und in unlösbarer enger Verbunden⸗ heit mit ihr ſteht eine zweite ſtarke Nation; beide Völker jung, beide Völker gewillt, ihre Lebensrechte unter allen Umſtänden zu vertre⸗ ten und aufrecht zu erhalten.“ Unter ſtürmiſchem Beifall fuhr der Generalfeldmarſchall in ſeiner Rede weiter fort:„Das, was geſtern abge⸗ ſchloſſen wurde, iſt nicht ein Bündnis im Stile vergangener Pakte und vergangener Allianzen. Was geſtern gezeichnet wurde, iſt eine Schick⸗ ſalsgemeinſchaft für alle Zeiten. Möge dieſes große Ereignis von geſtern mit dazu beitragen, den Frieden zu bewahren!“ Dann ſprach der Generalfeldmarſchall dem auf eigene Bitte hin ſcheidenden Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes, General von Rocques, ſeinen Dank aus. Hermann Göring brachte ſeinen Dank an General von Rocques dadurch zum Ausdruck, daß er ihm zum Ehren⸗ des Reichsluftſchutzbundes er⸗ nannte. Sodann führte der Generalfeldmarſchall den vom Führer neu ernannten Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes, General der Flakartil⸗ lerie von Schröder, in ſein neues Amt ein. ljeulchreckenplage in Bulgarien DNB Sofia, 23. Mai. Südbulgarien wird ſeit mehreren Tagen von ſtarken Heuſchreckenſchwärmen heimgeſucht, die bereits große Flächen fruchtbaren Garten- und Ackerlandes verwüſtet haben. Zur Leitung der Bekämpfung der Plagegeiſter, die in großen dunklen Wolken das Land überfallen, hat ſich Landwirtſchaftsminiſter Bagrianow in das Kataſtrophengebiet begeben. fieldennamen füe z8 fameradſchaſlen Die ſeĩerliche Erõffnung des Deuischen Siudenleniages (eigenet Drahtberfichf des„Hakenkrebzbonner) ma. Würzburg, 24. Mai Im feſtliche geſchmückten Würzburg begann am Dienstag die Kundgebung des Deutſchen Studententages 1939 am Langemarckſtein mit einer feierlichen Totenehrung und der Namens⸗ verleihung an 88 Kameradſchaften des NSd⸗ Studentenbundes durch den Reichsſtudenten⸗ führer Dr. Scheel. Daran ſchloß ſich im Hut⸗ ten⸗Saal die Eröffnungsveranſtaltung. Zur Totenehrung und Namensverleihung hatten viele hundert Studenten aus allen deutſchen Gauen am Langemarckſtein Aufſtel⸗ lung genommen. Zu ihnen ſprach der Reichs⸗ ſtudentenführer, ꝙ Oberführer Dr. Scheel, über die Verpflichtungen, den Toten unſeres Voltes gegenüber, die uns nicht nur Vergangenheit oder Erinnerung, ſondern Gegenwart ſeien. Es ſei ein tiefer Eindruck unſerer Lebensauffaſ⸗ ſung, wenn wir mit dem Gedenken an die to⸗ tenm Kameraden unſeres Volkes die Verleihung ehrwürdiger Namen an neuerſtandene Gemein⸗ ſchaften junger Menſchen verbinden. Die Na⸗ men, die er den 88 Kameraoſchaften zu verlei⸗ hen habe, ſeien Sinnbild einer Einheit von Geiſt und Tat. Der Reichsſtudentenführer über⸗ gab dann den Kameradſchaftsführern der vor dem Langemarckſtein angetretenen Kamerad⸗ ſchaften die Urtunden mit Namen wie Hutten, Nort, Hermann von Plauen, Hanſe, Aſpern, Kärnten, Egerland, Klaus von Pape, Maikowſti, Hans Schemm, Wilhelm Guſtloff, Ernſt vom Rath. Auch Namen von Blutopfern der Be⸗ wegung in der Oſtmart wurden verliehen: Do⸗ mes, Maitzeer, Kudlich, Leeb. Ja der anſchließenden Eröffnungskundgebung im Hutten⸗Saal gab Dr. Scheel einen Rückblick auf die Arbeiten des vergangenen Jahres. Er betonte, daß die Kameradſchaften marſchieren und der Reichsberufswettkampf erneut glän⸗ zende Ergebniſſe der praktiſchen wiſſenſchaftli⸗ chen Studentenarbeit gebracht habe. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Grundhaltunig finde im Land⸗ dienſt, und im Fabrildienſt, vor allem aber im Langemarck⸗Studium ihren machtvollen Aus⸗ druck. Unter den zahlreichen Gäſten begrüßte der Reichsſtudentenführer beſonders die ſtarke italieniſche Abordnung der Gruppe„Univerſi⸗ tari faſcii“ unter Leitung ihres Führers Gatto ſowie die anderen ausländiſchen Ab⸗ ordnungen und nicht zuletzt die volksdeutſchen Kameradſchaften aus allen Teilen der Welt. der neuen Kurmark: So einen richtigen„Sonntags- Genuß kann man sich jetzt alle Tage leisten. Denn für nur 3½% Pfennig bietet die neue Kurmark Mehr- werte, die in ihrer Summe bisher nur in hohen Preis- lagen zu finden waren. Besseres für das- selbe Geld— das ist wirklich Fortschritt! Voll-Fermentation Mur durch und durch ſermentierte Tababe, die nachieislicn mindestens ætvei bis drei Johre in Deutschland gelugert hiaben, kommen in die Kurmarl- Miscining. Das gibt einen Genuß: voll und mild ibie alter Vein 5 Handauslese Blatt. ſuir Blatt iird der Tabalballen mit der Hand gelõst und mit der Hand von besonders geschulten Kräſten ausgelesen. Erst nach der Handauslese beginnt die maschinelle Verarbeitung. Dus Ergebnis: gleichmäßige Oualitãt und hand. ꝛerklich ausgeglichener Charakter. Doppelt klimatisiert Der Tubal, seine Umhiüllung und seine Verpackung ꝛerden ũhrend des La- gerns und der Verarbeitung ständig klimatisch beeinflußt. In Speꝛial-Klima- Kammern ioird das Aroma der einzelnen Tubalsorten unter den Bedingungen des„Heimat-Klimas“ der Provenienꝛ zum Auf blühen gebracht. Dreifach entstaubt Jedes Tubaſeblatt ird sorę fultig von dem Staub befreit, der bei der Uberfalirt und Lagerung sorsoie spàter im Lauf der Fubrihation anfallen kõnnte. Ein dritter Vntstaubungsprozeſi heseitigi den einen, beizenden Tabakstaub, der beim Schneiden und Verurbeiten des Rontabalks entsteht. Das Ergebnis: die wohltuende Milde und Reinheit. Versuchen Sie heute n o e h Die—— Z, 6 75

„hakenkreuzbanner'“ Blick übers Cand mittwoch, 24. Mal 19359 Vom Römerkastell zur Festspielstätte Trutꝛige Zeugen deutscher Geschichte/ Ein Besuch auf dem Hohentiiel bei Singen (Elgener ZBerlchfdes„Hakenkteuzbonnetr“) Singen am bohentwiel, 23. Mai. Unter den Freilichtbühnen Groſſeutſchlands, veren Feſtſpiele im Rahmen der verſchiedenen künſtleriſch ⸗kulturellen Groſweranſtaltungen einen erheblichen Beſtandteil im Programm des Feſtſommers 1939 darſtellen, nimmt der Hohentwiel eine beſondere Stellung ein. Denn wohl wenigen Naturbühnen iſt ſolch reicher und echter Hintergrund vergangener Zeiten gegeben, vor dem ſich Aufführungen ſo ſtim⸗ mungsvoll und ſtilecht durchführen laſſen, wie an dieſer hiſtoriſchen Stätte des Oberrheins. Die mit der deutſchen Geſchichte aufs engſte verbundene Vergangenheit des Hohentwiel, der allein im Jahre 1938 von über 50 000 Gäſten des In⸗ und Auslandes beſucht wurde, finden auch in dieſem Feſtſommer unter der Schirm- herrſchaft des Reichsſtatthalters Gauleiter Robert Wagner vom 28. Mai bis 26. Auguſt die Feſtſpiele ſtatt. Zwiſchen Bodenſee und Schwar wald breitet ſich auf einer Geſamtfläche von 638,5 Quadrat⸗ kilometer ein landwirtſchaftlich ebenſo frucht⸗ bares wie naturſchönes und an geſchichtlichen Ereigniſſen reiches Landſchaftsgebiet Badens aus, der Hegau. Aus dieſer heroiſchen Land⸗ chaft, durch deren Mitte die weltberühmte arzwaldbahn Agor ragen ſieben teile Riffe vulkaniſchen Urſprungs auf, die,„ſtolz⸗ drohend auf den Häuptern altersgraue, moos⸗ gepolſterte Raubburgtrümmer tragend“, das „Geſicht“ derſelben beſtimmen. 5 In geognoſtiſcher, geſchichtlicher und maleri⸗ ſcher Hinſicht wohl merkwürdigſter, herrlich⸗ ter und berühmteſter unter dieſen ſtolzen Hegaubergen iſt der ſtet und geſchehnis⸗ reiche, durch Scheffels„Ekkehard“— auf dem ohentwiel, ihrem prächtigen Witwenſitze, überſetzte die geiſtvolle Herzogin Hadchite die Nichte Kaiſer Ottos des Erſten, mit Elkehard dem Zweiten von St. Gallen den Vergil und aus dieſer hiſtoriſchen Tatſache ſchöpfte dann Viktor von Scheffel den Stoff zu ſeinem be⸗ ——.453 Roman— poetiſch verklärte Hohen⸗ twiel. Das Labyrinth der Feſtungsruinen Von Singen aus, das ſich, als Hauptſtadt des Hegaus am Fuße des ohentwiels aus⸗ breitend, von einem unbedeukenden Marktflek. ken zu einer der bedeutendſten Induſtrieſtädte Badens entwickelt hat und ſeinen verkehrspo⸗ litiſchen Aufſchwung nicht allein ſeiner bevor⸗ zugten Lage als Knotenpunkt fünf internatio⸗ naler Eiſenbahnlinien und mehrerer nach dem Ausalnd führender Hauptverkehrsſtraßen, ſon⸗ dern in erſter Linie ſeinem Wahrzeichen, dem Hohentwiel und den Feſtſpielen verbankt, führt uns ein breiter Weg, vorbei an zahlrei⸗ chen Grabhügeln, die uns mahnen, daß hier ſo mancher tapfere Verteidiger der einſt ſo ſtolzen Flie die Feiertage: Neue Handschuhe Strilmpfe · Socken Carl Zaur, N 2,7 Veſte von Kampf und Streit ausruht, hinauf zu den berühmten Feſtungsruinen. Der Twiel im Wandel der Zeiten Zahlreiche Funde, Urkunden und alte Chro⸗ niken künden vom Entſtehen und der Entwick⸗ lung, von der Größe, vom Schickſal und vom Untergang der Feſte. So erfahren wir, daß dieſer 688 Meter hohe weitbeherrſchende Jels⸗ koloß ſchon in vorgeſchichtlicher Zeit als Schutz⸗ und And baßvie erklommen worden ſein muß und daß die Römer— die Kelten ab⸗ löſend— hier eine Opferſtätte und dann ein mächtiges Caſtell errichteten, Duellium ge⸗ nannt, wovon der Name Tuil, Twiel, abgelei⸗ tet wird. In der Chriſtianiſierung des egaues ſpielte der Twiel eine ſehr bedeukende Rolle, denn zur eit Ludwigs des Frommen erklangen hier die ſalmen der Mönche, die ARnze in ſchützen⸗ der Höhe, in unmittelbarer ähe der berühm⸗ ten Kulturſtätte Reichenau, zur Ausübung ihrer frommen Lebenspflichten ein Kloſter bau⸗ ten. Später gerieten die Beſitzer der Burg in ihrem Beſtreben nach Gründung eines ſelb⸗ ſtändigen Herzogtums in Konflikt mit Kaiſer Konrad dem Erſten, der die Burg im Jahre 915, wenn auch 1— Erfolg, belagerte. Direi und einhalb Jahrhunderte war der ohentwiel ſodann im Beſitze der Herzöge von Schwaben. In der Folgezeit öfters ſeinen Be⸗ ſitzer wechſelnd, kam er dann im Jahre 1538— alſo vor nunmehr vier Jahrhunderten— durch Kauf in den endgültigen Beſitz Württembergs. Zu einer mächtigen Feſtung ausgebaut, fällt die Glanzzeit des Hohentwie in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Der Name—95 da⸗ maligen Kommandanten Widerholt ſteht über ihr. Durch ſeine zahlreichen Plünderungs⸗ und Raubzüge der Schrecken der ganzen Umgebung Bllck auf die Ruine Hohentwiel hat ſich dieſer rauhe Krieger durch die helden⸗ mütige tapfere W der Lorb in fünf⸗ maliger Belagerung unſterbliche Lorbeeren er⸗ worben. Mit dieſer Glanzzeit ſinkt des entwiels Stern in der Geſchichte. Denn im 18. Jahrhun⸗ dert diente dieſe Bergfeſte als Staatsgefäng⸗ nis— als ſolches kam er in vollkommen verwahr⸗ loſtem Zuſtand und mit völlig unbrauchbaren Geſchützen in die napoleoniſche 58— für poli⸗ tiſch unbequeme Gegner, und ſo erzählen die Akten und Chroniken, daß jahrelang Leiden, Qualen und Schreckensrufe Gefangener aus den feuchten und finſteren Burgverließen ertön⸗ ten. Der Welteroberer zerſtört die Feſte Der Beginn des 19. An ſollte für den weiteren Beſtand der von entſchei⸗ dender Bedeutung werden. Denn durch die Aus⸗ angs des 18. Jahrhunderts ausgebrochene franzöſtſche Revolution, mit ihrem ſchreckenver⸗ breitendem Feuerbrand und Guillotine, war auch für alle Zeiten der Stab über den Hohen⸗ twiel gebrochen. Am 1. Mai des Jahres 1800 erſchien General Vandomme mit 10 000 Fran⸗ zoſen und ſchlug ſein Hauptquartier in Singen auf. Wegen Uebergabe der Feſtung trat er mit dem Kommandanten derſelben in Verhandlung und verpflichtete ſich mit ſeinem Ehrenwort, bei der franzöſiſchen Regierung alles aufzubie⸗ ten, damit ſein Verſprechen— daß nämlich die Fenſeg Hohentwiel beim Friedensſchluß in demſelben Zuſtand, in dem ſie den Franzoſen übergeben wird, an Württemberg zurückgeſtellt werde— in Erfüllung gehe. Dieſe Urkunde wurde Mangen de unterzeichnet. Am Morgen des 2. Mai zog die württember⸗ iſche Beſatzung ab und die Franzoſen in die f0 tung ein, aber ſchon wenige Stunden ſpäter Napoleon erklären, militäriſche Gründe politiſche Rückſichten würden die Einhal⸗ erſprechens Vandommes ie un tung des voreiligen unmöglich machen und befahl die gänzliche Zer⸗ ſtörung und Schleifung der Feſtungswerke. 100 Mineurs vollbrachten unter Mithilfe von noch 500 Arbeitern aus Singen und den umliegen⸗ Auin.: Hepp den Ortſchaften die rieſenhafte Arbeit, die ge⸗ waltige Feſte, die im Laufe von acht Jahrhun⸗ derten entſtanden war, in einem halben Jahre in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Der Hohentwiel als Feſtſpielſtätte Den deutſchen Menſchen hinzuführen zu die⸗ ſen trutzigen Zeugen Sabe deutſcher Vergan⸗ genheit, ihm in lebendiger Geſtaltung und in zum Herzen ſprechender Naturverbundenheit deutſches Gedankengut zu vermitteln, iſt Sinn und Zweck der unter der Schirmherrſchaft von Reichsſtatthalter Gauleiter Robert Wagner und der fzeniſchen Oberleitung von Intendant Dr. Schmiedhammer⸗Konſtanz in geſchützter Höhe auf dem Hohentwiel entſtandenen großartigen Naturbühne. Hier an dieſer, neben der Feierſtätte des Hei⸗ ligenberges und dem Heipdelberger Schloßhof bedeutendſten Feſtſpielſtätte am Oberrhein, hier an dieſem geſchichtlich bedeutſamen Schau⸗ platz— jahrelange Verſuche, auf dieſem trutzi⸗ gen Zeugen großer Vergangenheit eine blei⸗ bende Kultſtätte deutſcher Dichtung zu errich⸗ ten, waren bisher geſcheitert— finden nunmehr alljährlich durch das Stadttheater Konſtanz Hei⸗ matgeſchichte und darüber hinaus Nationalge⸗ 15 in feſtlichen Aufführungen überzeugende Darſtellung. Feierſtunde am brabmal Leo Schlageiers Sd⸗Standarte 142 hält Ehrenwache/ Kranzniederlegung am 26. Mai * Schönau, 24. Mai.(Eig. Bericht.) Am 26. Mai, dem Todestag des Freiheitshelden Albert Leo Schlageter, findet am Nachmittag zwiſchen 13 bis 14 Uhr am Schlagetergrab auf dem Friedhof in Schönau eine ſchlichte Feier ſtatt. Die ſchon übliche große Feier des Gaues Baden der NSDaAp muß bis zur endgültigen Fertigſtellung des zur Zeit im Bau befind⸗ lichen großen Ehrenmals für dieſes Jahr zu⸗ rückgeſtellt werden. Am kommenden Freitag werden ab 4 Uhr morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit Ehrenwachen der SA⸗Stan⸗ darte 142„Albert Leo Schlageter“ am Grabmal ſtehen. Nachmittags wird der ſtell⸗ vertretende, Gauleiter Hermann Röhn einen Kranz des Stellvertreters des Führer und des Gauleiters niederlegen. Darauf folgen die Kranzniederlegungen der Gliederungen der Partei, des Reichsarbeitsdienſtes und der Wehrmacht. Während der von 13 bis 14 Uhr ſtattfindenden Feier wird auf dem Friedhof 1 Ehrenſturm der SA⸗Standarte 142 an⸗ reten. Weiterer Ausbau der Feuerwehren * Baden⸗Baden, 24. Mai.(Eig. Ber.) Wie wir dieſer Tage berichteten, wurden die Feuerwehren in die deutſche Po⸗ izei eingebaut. Sie fanden damit die Anerken⸗ nung von höchſter Stelle für ihre am Volksgan⸗ E5 o notwendige ſchon biäher geleiſtete Ar⸗ eit. Mit dem Einban in die deutſche Polizei als vollſtändig ſelbſtändige Organiſation wurde ein bisher in Baden Buſe ſeit Jahren in der Praxis beſtehender Zuſtand geſetzlich feſtgelegt. Der ſeit zwei Jahren nunmehr. in⸗ fenflo betriebene Ausbau des 8 Feuerlöſchweſens in Baden ſteht augenblicklich in einer ſehr bedeutenden Entwicklung. Bis —— Jahresende werden nun in Baden wei⸗ ere 500 Freiwillige Feuerwehren ſtehen, d. h. praktiſch, daß im nächſten Jahre jede Gemeinde über ihre Feuerwehr verfügen wird. Die Gründungen werden nunmehr durch den Landesfeuerwehrführer Bürkle(Baden⸗ Baden) mit aller Energie allerorts betrieben und durch die Kreisfeuerwehrführer durchge⸗ führt, ſo daß die mannſchaftsmäßige Aufſtel⸗ Kuhi. zum obengenannten Zeitpunkt voll⸗ endet iſt. von Wurzelwerk erſchlagen * Bernau Schwarzwald), 24. Mai.(Eig. Bericht.) Am Montag 9n 17 Uhr, verun⸗ lückte im Staatswald St. Blaſien der 50 ahre alte Waldarbeiter Artur Meier töd⸗ ich. Er war zuſammen mit anderen Arbeitern beim Abſägen eines vom Sturm halb entwur⸗ elten Baumes beſchäftigt, als plötzlich das urzelwerk, nachdem der Stamm faſt durchſägt war, ſich klemmte, zurückſchlug, wobei Meier mitgeriſſen und unter dem ſchweren Wurzel⸗ werk begraben wurde. Er konnte in halbſtün⸗ W355 Bergungsarbeit nur noch tot geborgen werden. Badens ülteſter Küfer geſtorben „ Külsheim, 23. Mai.(Eig. Bericht). Im Alter von 95 Jahren ſtarb dieſer Tage Ludwig 83 mmler, der älteſte Küfermeiſter im Gau aden. fileine Diernheimer Machrichten *Feierliche Ueberreichung der Ehrenkreuze. Im würdig ausgeſchmückten Saale des„Rats⸗ keller“ waren auf Einladung der Partei 32 Mütter über 70 Jahre erſ kenen, während zwei Frauen am Krankenbett durch den Orts⸗ gruppenleiter geehrt wurden. An gedeckten iſchen hatten die Frauen Platz genommen, während Ortsgruppenleiter Braun in einer eierlichen Anſprache auf die hohe Bedeutung ieſes Muttertoges 1939 durch Verleihung des vom fifteie für die kinderreiche deutſche Mut⸗ ter geſtifteten Ehrenkreuzes hinwies. Lieder⸗ vorträge des BoM ſowie muſikaliſche Weiſen des Streichorcheſters der Gemeindekapelle um⸗ rahmten dieſe eindrucksvolle Feierſtunde. Der Hoheitsträger überreichte jeder geehrten Frau mit dem Diplom das Ehrenkreuz und wünſchte ihnen allen noch weitere recht frohe Lebens⸗ tage, wobei ſie dieſes ſtolze Zeichen ſtets an ihrer Bruſt tragen mögen. Sie alle waren an⸗ chließend noch bei Kaffee und Kuchen Gäſte der NS⸗Frauenſchaft, während die Muſik über dieſe Zeit noch zur Unterhaltung ſpielte. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſtellte ebenfalls einige Mitwirkende für die fröhliche Unterhaltung zur Verfügung. Es wurden ge⸗ ehrt: 20 Frauen mit dem goldenen, 7 Frauen mit dem ſilbernen und 5 Frauen mit dem bronzenen Ehrenkreuz am blau⸗weißen Band. * Radſportveranſtaltung. Trotz des nicht ge⸗ rade freundlichen Wetters hatten ſich an die 2000 Zuſchauer am Sonntag auf dem Sport⸗ platz am Lorſcher Weg eingefunden. Die Ver⸗ anſtaltung war getragen von der A Vereinigung 07 Viernheim und Radfahrer⸗ Verein von 1897 Mannheim⸗Waldhof. Vertre⸗ Fecflenborge 5 BCNIS CH WASS EKörperpflege ter der Partei, der Gemeinde und der Polizei hatten ſich eingefunden, die namens der Ver⸗ eine Vereinsführer Neff mit den dielen Zu⸗ ſaſie fü begrüßte. Die Gemeinde Viernheim atte für die einzelnen Rennen ſchöne Ehren⸗ preiſe geſtiftet. ei dem großen Siegerpreis von Viernheim wurde 1. Pfeiffer(Stuttgart), 2. Dangel(Landau), 3. Corbe(Saarbrücken). Im een ſiegten 1. Krimme Masnieim 2. Kurz(Stuttgart), 3. Klein Mannheim⸗Waldhof), 4. Dewald(Mannheim⸗ Waldhof). Das Hauptrennen üher 150 Runden auf der guten Aſchenbahn beſtritten 11 Mann⸗ ſchaften, die durch Stürze leichterer Art ſowie Raddefekte bis auf 6 Paare gelichtet wurden. Dieſe 6 Mannſchaften boten dann auch ein ganz intereſſantes Rennen. Sieger wurden: 1. Kurz⸗Pfeiffer en mit 27 Punkten, 2. Krimme⸗Üüllrich(Landſtuhl) mit 22., 3. Dangel⸗Löſch(Landau) mit 15., 4. Klein⸗ Seßler(Mannheim⸗Waldhof) mit 13., 5. Corbe⸗Ackermann(Saarbrücken) mit 4.., 6. Svecina⸗Rieger(Mannheim⸗Speyer) mit 3 P. JOenn Besucn zutaten ſurden frinen Nihiteig: les iceitere sag ernalten es bei Jnrem Cebensmittelhiamcles OYr dugust Oetken ieleftlu zommt. können Sie àz besonders ſrinè Gebòche- pfel kuchin sehrſein, Freusellkuuchemun lõnigskuchen 9 uricl ʒiomr aus ꝑinem Ceis bẽreiten. 500 f Zutter(margatine)— 400 6 Jucher— 1 pachchen Dr. Oetker Danillinzucker 6 kier— 1 ng Weipenmehl— 2 Hächchen Dr. Oether„Bachin— eeichlich 1/ l ſſliich. onnen das bunte Suderbiatt. cenn desuch komme&ie 2 sonsſ gem portofrei von 0 „Hake ———— 27 0 Daß u ter in d wöhnt n zum Au⸗ unſeren lingswet kleidet h ſache reg Pauſe Tag be Wärme am Mon daß uns würde? der Wol mal blie Bis a die Que⸗ iſt das k für einer nenwend zufrieder das ben Anlagen, hausgärt der Son Das 2 der Win iſt auch mehr? 3 ſichten ordentlie 2 Es ſind d In gr Männer bild. Vo man vie durch di teils ein lauber, traten, uy ihre He Pfingſtte ihrer Fr * tage emj diger, al gern ble Tage zu des Arb ſind aus ſoldatiſc einen ta niemand Je

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Zwar iſt das keine Rekordtemperatur, vor allem nicht für einen Tag, der vier Wochen vor der Son⸗ . nenwende liegt! Aber immerhin: wir waren zufrieden, und daß wir alle zufrieden waren, das bewieſen die vollbeſetzten Bänke in den Anlagen, das bezeugten die belebten Kaffee⸗ hausgärten, und das ſtellten die überall ſich in der Sonne räkelnden Menſchen unter Beweis. Das Barometer iſt auch gewaltig geſtiegen, der Wind kommt aus Oſten, der Wetterbericht iſt auch recht gut..., was will man eigentlich mehr? Jedenfalls ſind augenblicklich die Aus⸗ ſichten für das Pfingſtwetter außer⸗ ordentlich gut!—1— Die erſten Pfingſturlauber Es ſind die ſtrammen Männer vom Arbeitsdienſt In großer Zahl belebten am Dienstag die Männer vom Reichsarbeitsdienſt das Straßen⸗ bild. Vor allcen in den Vormittagsſtunden ſah man viele Arbeitsmänner mit ihren Koffern durch die Straßen eilen— teil in Gruppen, teils einzeln. Es waren die erſten Pfingſtur⸗ lauber, die deswegen ſo ſtark in Erſcheinung traten, weil man ſie mit Sonderzügen in ihre Heimat gebracht hatte, damit ſie die Pfingſttage im Kreiſe ihrer Angehörigen und ihrer Freunde verleben können. Dieſe Urlaubs⸗ tage empfinden die Arbeitsmänner um ſo freu⸗ diger, als ſie durchweg an Oſtern in ihren La⸗ gern bleiben mußten, nachdem ſie erſt einige Tage zuvor ihre Zivilkleider mit der Uniform des Arbeitsmannes vertauſcht hatten. Jetzt ſind aus den jungen Burſchen prächtige Kerle mit ſoldatiſcher Haltung geworden, und daß ſie alle einen tadelloſen Eindruck machen, wird wohl niemand bezweifeln. in wenigen Tagen beginnt die große Wiedersehensfeier der 1i0er/ wWie das Regiment wurce und wes es leittete/ Ein Rückblick, der Nannheim mit Stolz ertũllen mu Umfangreiche Vorbereitungen ſind für die jetzt unmittelbar bevorſtehende Wiederſehens⸗ feier der ehemaligen 110er⸗Grenadiere und der dazugehörigen Kriegsformationen getroffen worden. Das rege Intereſſe, das die 110er aus allen Teilen des Reichs dieſer Zuſammen⸗ kunft entgegenbringen, läßt ſchon erkennen, daß die Wiederſehensfeier zu einer großen An⸗ gelegenheit für ganz Mannheim wird. Ein wertvoller Führer für die am Pfingſt⸗ ſamstag mit der Flaggenhiſſung am Feſtplatz hinter der Hauptfeuerwache beginnende Wie⸗ derſehensfeier iſt die ſoeben erſchienene Feſt⸗ ſchrift, die ſämtliche Einzelheiten über den Verlauf der 110er⸗Tage enthält. Es iſt darin u. a. verzeichnet, daß bei dem Feſtakt im Ni⸗ belungenſaal am Samstagabend auch Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner ſprechen wird und daß im Anſchluß an dieſe Feier das eigentliche kameradſchaft⸗ liche Beiſammenſein auf dem Feſtplatz erfolgt. Der Feſtmarſch am Pfingſtſonntag be⸗ ginnt um 11 Uhr, führt vom Schloß aus über Bismarckſtraße, Ring, Planken, Breite Straße zum Feſtplatz und wird vor P2 abgenommen. Einen weſentlichen Beſtandteil der Feſtſchrift bildet ein Auszug aus der Regiments⸗ geſchichte,— von der Gründung bis zur Wiedererrichtung des Infanterie⸗Regiments 110 der neuen Wehrmacht. Den Kämpfen, in denen das alte 110er⸗Regiment im Weltkrieg eingeſetzt war, iſt ein beſonders breiter Raum gewidmet. Die beigegebene zweifarbige Karte, auf der die einzelnen Schlachtorte verzeichnet ſind, dürfte ſicherlich für manchen Kriegskame⸗ raden ſehr wertvoll ſein. Da ja die Wiederſehensfeier der 110er zu⸗ gleich auch ein Treffen der Kriegsforma⸗ tionen dieſes Regiments iſt, haben auch kurze Auszüge aus den Regimentsgeſchichten des Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 110, des Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 40, des Erſ.⸗Inf.⸗Regt. 28 ihren Niederſchlag in der Feſtſchrift gefunden, in der weiterhin Dr. Guſtaf Jakob die Entwicklung Mann⸗ heims als Garniſonſtadt behandelt. Und be⸗ ſonders für die auswärtigen Kameraden iſt der Artikel beſtimmt, der die Bedeutung des heu⸗ tigen Mannheims ſchildert. Ein Blick in die Regimenksgeſchichte der Jahrzehnte vor dem Weltkrieg, Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts ſtellte das Land Baden zum deutſchen Bun⸗ desheer eine ſtarke Diviſion. Im Jahre 1850 wurde deren Infanterie in zehn ſelbſtändige Bataillone eingeteilt, aus denen dann am 22. Oktober 1852 vier Regimenter zu je zwei Ba⸗ taillonen gebildet wurden; zwei Bataillone blieben ſelbſtändig wie bisher. Das 4. und 7. Bataillon ergaben das 2. Linien⸗Infan⸗ Jeder muſz diesen Film sehenl Der große deutsche Kolonial- film, der gestern in der Mann- heimer„Schauburg“ zur Erst- aufführung kam und dabei den ungeteilten Beifall der zahlreich erschienenen Güste aus allen Teilen der Partei, der Behörden und der Bevöl⸗- kerung fand, wird noch heute und morgen gezeigt werden. Um eine Ueberfüllung der Abendvorstellungen zu ver⸗ meiden, werden die Frauen gebeten, sich den Film nach Möglichkeit am Nachmittag an- zuschen. Er ist für jeden ein Erlebnis, zumal hier mit star⸗ ker Eindringlichkeit der Nach- weis geführt wird, daß die deutsche Forderung auf Rück⸗ gabe der Kolonien veAauf zu Recht besteht. Dafür, daß auch die ganze Jugend diese Er- Oet: kenntnis gewinnt, wird gesorgt. Ein Bild aus vergangenen Tagen: das 110er Regiment bei einer Vorkriegsparade terie⸗Regiment, das als erſte Garniſon Raſtatt erhielt. Am 9. Auguſt 1857 wurde der Schwiegervater des damaligen Großherzogs Chef des Regi⸗ ments, das von dieſem Tage an die Bezeich⸗ nung: 2. Infanterie⸗Regiment Prinz Wilhelm von Preußen führte. Nach den Herbſtmanö⸗ vern 1857 wurde das Regiment nach Mann⸗ heim verlegt. Oeſterreichs Krieg(1859) gegen Frankreich und Sardinien verpflichtete auch die Bundesſtaaten zur Hilfeleiſtung. Die badiſche Diviſion wurde bei Karlsruhe zuſammengezo⸗ gen; zum Eingreifen kam es jedoch nicht. Das Regiment kehrte nicht mehr nach Mannheim zurück, ihm wurde am 19. Juli 1859 Konſtanz als Garniſon zugewieſen. 1861 war Prinz Wilhelm von Preußen König geworden, und das Regiment erhielt von da an den Namen: 2. Infanterie⸗Regiment König von Preußen. Im Bruderkrieg 1866 war der Anteil des Re⸗ giments gering: nur bei Erlenbach am Main und bei Werbach an der Tauber kam es im Juli ins Gefecht. Die Verluſte waren unbe⸗ deutend. Nach Beendigung des Krieges zog das Regiment am 10. Auguſt 1866 in ſeine neue Garniſon Karlsruhe ein. Im Oktober 1867 wurde den zwei Bataillonen ein III. (Halb⸗) Bataillon zugefügt. Das J. und 11. Bataillon kamen nach Mannheim, das III. Ba⸗ taillon nach Raſtatt in Garniſon. Schon im April 1868 kam dann dieſes III. Bataillon nach Mannheim. Dafür wurde das II. Bataillon nach Raſtatt verlegt, wo es bis zum 4. Mai 1869, dem Tag ſeiner Verlegung nach Durlach, verblieb. Am 13. Auguſt 1869 wurde das III. (Halb⸗) Bataillon vervollſtändigt, und am 9. September 1869 erhielt das Regiment den Namen: II. Grenadier⸗Kegiment Kö⸗ nig von Preußen. Auf Achſelklappen und Achſelſtücken wurde der Namenszug getragen und als Paradeſtück erhielt das Regiment die Haarbüſche. Im Feldzug 1870 /7 Zwei Wochen nach der Mobilmachung über⸗ ſchritt das Regiment, das der III. Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen unterſtellt war, am 2. Auguſt 1870 bei Maxau den Rhein und empfing alsbald die Feuer⸗ taufe. Nach der Schlacht bei Wörth(6. Auguſt), an der es nicht unmittelbar beteiligt war, führte der Weg nach Straßburg, an deſſen Belagerung das Regiment im Rahmen des von General Werder geführten XIV. Armee⸗ korps in zahlreichen Vorpoſten⸗ und Erkun⸗ dungsgefechten teilnahm. 5 Offiziere und 90 Unteroffiziere und brave Grenadiere zählte be⸗ reits ſeine Verluſtliſte, als am 27. September, nachmittags 4 Uhr, die weiße Fahne auf dem Turm des Straßburger Münſters gehißt wurde, um anzuzeigen, daß Stadt und Feſtung ſich mit ihren 17000 Mann Beſatzungstruppen dem Belagerer übergaben. Mancher Name aus dem nordbadiſchen Gebiet— aus dem ſich das Regiment damals ſchon in der Hauptſache re⸗ krutierte—, von Mannheim und Weinheim, dem Bauland und bis in die Wertheimer Ge⸗ gend, iſt in der Geſchichte jener Kämpfe vor Straßburg ruhmvoll verzeichnet. In füdweſtlicher Richtung über die Vogeſen nach dem Gebiet der Saone ging der Marſch der freigewordenen Truppen, um dem Feind den Weg von Südoſtfrankreich nach Paris in den Rücken der deutſchen Belagerungsarmee zu verlegen. Der Oktober und November 1870 ſah das Regiment in kleinere Gefechte in der Gegend von Dijon verwickelt. Die Gegend ſtellte zwar nur einen Nebenkriegsſchauplatz dar, mußte aber mit einem Schlag an Be⸗ deutung gewinnen, wenn die franzöſiſche Oſt⸗ Bildarchiv armee unter Bourbaki ihre Umfaſſungspläne weiterverfolgte. Am 18. Dezember ſollte hier das Regiment bei Nuits ſeinen Hauptkampf⸗ tag erleben, der zugleich als ſein Ruhmes⸗ und Ehrentag in die Geſchichte eingegangen iſt und heute noch als ſolcher gefeiert wird. Die reben⸗ umkränzten Hänge und der Bahndamm bei Nuits gaben das ſchaurige Schlachtfeld ab, auf dem der Regimentskommandeur Oberſt von Renz mit ſeinem Adjutanten den Heldentod ſtarben und das Regiment insgeſamt 16 Of⸗ fiziere und 338 Mann an Toten und Verwun⸗ deten verlor. Eine der Heldengeſtalten des Tages war Major Wolf, der, ſchon von der feindlichen Kugel getroffen, einen Rebpfahl aus dem Boden riß, um ſich zu ſtützen und durch den Kugelregen hindurch den Weg zum Sieg zu weiſen. Der Mannheimer Altveteran Melchior Götz hat von dem Kampf folgende Schilderung ge⸗ geben:„Wir kamen von Luneville über Epinal in die nördliche Umgebung von Dijon. Dort hatten wir bereits einige kleine Gefechte zu be⸗ ſtehen. Am 17. Dezember 1870 trafen wir in Dijon ein, und am 18. Dezember traten wir in der Frühe zum Vormarſch gegen Nuits, einem Landſtädtchen ſüdlich von Dijon an. Dort hatte der franzöſiſche General Cremer mit überlegenen Truppen Aufſtellung genom⸗ men und die in unſerem Beſitz befindliche Stadt Dijon bedroht. Die 109 er marſchierten vor uns. Bei dem brennenden Dorf Boncourt gab es die erſten Verwundeten. Dann entfal⸗ L 4ei0 vOLi KEIT E NIKOIINAANM. 31 3* 7 5 L 4 7 e 9 2 ¹1 17•4 35„LuAen Veh 5 7 16 6 4 tete ſich in der Nähe des Gutshofes La Ber⸗ chere das Gefecht. Die 5. Kompagnie, der ich angehörte, ſtand auf dem rechten Flügel. Die franzöſiſche Artillerie, die auf den weſtlich von Nuits gelegenen Hügeln Stellung genom⸗ men hatte, überſchüttete uns mit Granaten. Indeſſen ſchoß ſie ſchlecht und fügte uns we⸗ 1——0 Schaden zu als der feindlichen Infan⸗ erie. Dieſe Infanterie lag in einer beſonders gün⸗ ſtigen Verteidigungsſtellung. Sie hatte ſich in einem vor dem Städtchen Nuits gelegenen Bahnkörper eingeſchanzt. Die Bahn ſelbſt lag etwas tiefer und bildete ſo einen natürlichen Schützengraben. Die Einnahme ſolcher Grä⸗ ben war aber damals mit ungeheuren Ver⸗ luſten verbunden, da wir von der Taktik der Einnahme von Schützengräben im Kriege 1870/71 noch wenig Erfahrungen hatten. Wir kamen gegen den Kugelregen der Chaſſepotge⸗ wehre immer nur 20 Schritte vorwärts. Dann warfen wir uns zu Boden, um im günſtigen Augenblick wieder etwas Gelände zu gewin⸗ nen. Unſere Artillerie hatte zwar mittlerweile die franzöſiſche zum Schweigen gebracht, aber das franzöſiſche Infanteriefeuer wurde immer ſtär⸗ zeden Faushalt, jede füche zieren wohlsemeinte Sprüche. Einer kehlt, er muß hinein: ſfoll Dein ßelker fein!

helm Nr. 110. — ——————————————————————————————————————————————————————— — ————————————————— „Hakenkreuzbanner' Mittwoch, 24. Mai 1959 ker und fügte uns fürchterliche Verluſte zu. Unſer Hauptmann Böttlin ſiel, ſeine beiden Leutnants wurden ſchwer verwundet. Deſſen ungeachtet arbeiteten wir uns immer weiter vor. Schließlich warf mich beim Vorſtürmen eine Kugel nieder, die mir den rechten Oberarm durchlöcherte. Ein Unteroffizier legte mir einen ———— an und rettete mich vor dem Ver⸗ uten. Als Bourbaki ſeinen kühnen Marſch in den Rücken des Werderſchen Korps zur Bedrohung der Südweſtgrenze Badens durchführte, muß auch dieſes in die Gegend ſüdweſtlich von dem noch unbezwungenen Belfort zurück. An der ſiegreichen Abwehrſchlacht an der Liſaine vom 15. bis 17. Januar 1871 gegen eine fran⸗ zöſiſche Uebermacht war das Mannheimer Re⸗ giment wiederum beteiligt und ließ ein halbes Dutzend ſeiner Beſten auf dem Schlachtfeld zurück. Der neuerliche Vormarſch in das Saonegebiet kam dann durch den ſchnellen Waffenſtillſtand(14. Februar) zum Stehen. Bereits am 28. März kehrte das ſieggekrönte . von Kehl aus, gefeiert und umjubelt, in die Heimat zurück. Die Entwicklung bis 1914 Es folgten Sas welche in reichem Maße die Früchte über das in Verſailles gegründete Reich ausſchütteten. Für das Mannheimer Regiment bedeuteten ſie eine Zeit des berechtigten Stolzes, aber auch wenn de R. augen&. 5 nimmer im Kaufhaus tdugen Ueferant sämtl. Kronkenkòssen der ernſten Arbeit und Si⸗ cherung des Errungenen. Am 18. Mai 1871 erhielt das Regiment die Benennung: 2. Bad. Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wil⸗ m 31. März 1881 wurde das II. Bataillon von Durlach nach Heidelberg verlegt. Nach dem Tode Wilhelms J. erhielt es den Namen: 2. Bad. Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110. Das im Otkober 1893 hinzugefügte IV.(Halb⸗)Bataillon for⸗ mierte 1897 das I. Bataillon des neu aufge⸗ ſtellten 8. Bad. Infanterie⸗Regiments 169. Bedeutende Namen enthält die Liſte der Re⸗ gimentskommandeure dieſes Zeitabſchnittes. Der letzte Friedenskommandeur war Freiherr von Diepenbroick⸗Grüter, der das Regiment in den Auguſttagen des Jahres 1914 in den Weltkrieg führte. Vorbereitungen für den 110er⸗Tag. Am Adolf⸗ Hitler⸗Ufer kann man bereits manches von den Vorbereitungen für die große Wiederſehens⸗ feier der 110er ſehen, die über die Pfingſttage das Hauptereignis für Mannheim ſein wird. Wagen ſind ſchon auf dem Feſtplatz aufgefah⸗ ren, an deſſen Umgrenzung man ſich auch be⸗ reits beſchäftigt, wie ſich überhaupt viele Hände regen, um den Platz ſo herzurichten, daß er den vielerlei Anforderungen während des 110er- Treffens entſpricht. In Käfertal begann der Rhabarber⸗Anbau Aber er brachte dem Wirtſchaftsreformator Le Maiſtre ſchwere Enkkäuſchungen. Zu den erſten Frühgemüſen gehört die Rha⸗ barberpflanze. Ueber ihr Herkommen und ihre Verbreitung in„Pfälzer Landen“ berichten vier Aktenbündel im Badiſchen General⸗Landes⸗ archiv in Karlsruhe. Ihre inhaltliche Zuſam⸗ menfaſſung ergibt kurz folgendes Bild. In Hanau a. M. trafen ſich die Gärtnerbur⸗ ſchen Jean Daenbach aus Paris und Stephan Eberhard aus Petersburg, letzterer trug Samen und Wurzeln der aus China ſtammenden Rhabarberpflanze bei ſich und gab an, die Wur⸗ zeln des bei uns unbekannten Gewächſes trü⸗ gen ein großes Heilmittel in ſich. Die„Hand⸗ werksburſchen“ wanderten ſüdlich durch die Pfalz über Speyer, Straßburg bis Baſel, kehr⸗ ten um und kamen bis Heidelberg. Ueberall ſuchten ſie nach geeignetem Boden und nach einem Geldmanne. In Handſchuhsbeim bei Heidelberg hielten ſie den Boden für geeignet: aber die finanzielle Unterſtützung fehlte. Bei⸗ des fanden ſie auf ihrer Wanderſchaft in Käfer⸗ tal. Bei dem unlängſt anſäſſig gewordenen Rentmeiſter Le Maiſtre, der um ſeines refor⸗ mierten Glaubens willen aus Frankreich auswandern mußte, fanden ſie Arbeit und Ver⸗ trauen. Le Maiſtre brachte aus dein Erlös ſei⸗ ner ererbten Stammgüter 40 000 Goldfranken bar mit in ſeine neue Heimat: er alaubte ſeinem neuen Landesherrn, dem für alles Neue emp⸗ färrglichen Kurfürſten Karl Theodor, einen aro⸗ ßen Dienſt zu erweiſen, wenn er ihm die An⸗ pflanzung der neuen Heilpflanze empfahl. Nach langen Verhandlungen wurde am 26. Mai 1769 die„Conzeſſion“ mit den drei Geſellſchaftern Le Maiſtre, Dambach und Eberhard und der kurfürſtlichen Hofkammer abgeſchloſſen. Die erſte Anpflanzung Le Maiſtre kaufte von Käfertaler Bürgern 20 Morgen Feld hinter deen kurfürſtlichen Jagd⸗ ſchlößchen, deſſen Grund heute das 1877—78 er⸗ baute Käſertaler Schulhaus bedeckt; der Kur⸗ fürſt ſtellte dieſes Anweſen in Erbpacht gegen ein geringes Entgelt zur Verfügung und ſchoß 1500 Gulden vor. Die„Rhabarber⸗Plantage“ wurde mit einer drei Schuh hohen Umzäumung geſchützt. Die Ausſaat der Samen und das Stecken der Wurzeln begann. Die ſpätere Er⸗ richtung einer Puder⸗ und Stärkefabrik wurde genehmigt. Die Rückzahlung des Vorſchuſſes ſollte in acht bis zehn Jahren erfolgen, und für jeden mit Rhabarber bepflanzten Morgen ſollten jährlich 200 Gulden an die Hofkammer⸗ kaſſe bezahlt werden. Dagegen hatte die junge Gleſellſchaft das Alleinrecht des Anbaues und des Verkauſes der„Heilwurzeln“ in Pfälzer Landen. Der Wandervogel Eberhard hielt ſich mit ſeinem Vorſchuß für abgegolten und ver⸗ ſchwand auf Nimmerwiederſehen. Nach drei Fahren wurden die ſich prächtig entwickelten Wurzeln ausgegraben. Dabei be⸗ kamen die beiden Teilhaber den erſten Streit. Dambach beanſpruchte pie Hälfte der Ernte. Le Maiſtre behielt mit Recht zwei Anteile, Dombach ſollte ſich mit einem Drittel beonügen. Die ae⸗ trocknneten Wurzeln wurden veraebens den Mannheimer Apothekern angeboten. Bei der Kleine Mannheimer Stadtchronik 83 Jahre alt. Frau Thereſe Böſer, geb. Schmitt, H 3, 14, feiert am Mittwoch ihren 83 Geburtstag. Das iſt ein ſchöner Anlaß, ihr herzlich Glück zu wünſchen für den Lebens⸗ abend. Max Schellenberger 70 Jahre alt. Im Mann⸗ heimer Muſikleben iſt Max Schellenberger eine markante Perſönlichkeit. Er kam 1893 nach Mannheim und wirkte bis zum Jahre 1934 im Mannheimer Nationaltheater⸗Orcheſter als Kammermuſiker und Horniſt. Dank und Aner⸗ kennung hat er dabei von den höchſten Stellen gefunden. Max Schellenberger aber iſt nicht nur Muſiker, er iſt auch ein ganz ausgezeichne⸗ ter Chorerzieher. Im Jahre 1901 über⸗ nahm er die Chorführung des MGr„Teuto⸗ nia“ in Mannheim⸗Feudenheim und des MGV „Concordia“ in Mannheim⸗Neckarſtadt. Die „Concordia“ ernannte ihn 1932 zum Ehren⸗ chormeiſter. Vorübergehend dirigierte er auch von 1894 bis 1902 den Chor des MGW„Lin⸗ denhof“. Alle ſeine Konzerte und Chorfeier⸗ ſtunden ſind ein beredtes Zeugnis ſeines um⸗ ſichtigen Schaffens. Darüber hinaus iſt er aber auch heute noch mit ſeinen 70 Lenzen rüſtig und friſch beim Dirigieren ſchwieriger Werke und freut ſich ſtets, bei ſeinen lieben Sängern zu ſein. Alle Mannheimer, die ihn kennen und ſchätzen gelernt haben, wünſchen dem 70jähri⸗ en noch viele Jahre beſter Geſundheit und er⸗ olgreichen Schaffens. Auch das„HB“ ſchließt ſich dieſen herzlichen Glückwünſchen an, ns ſiebte Jahrzehnt! Fritz Bernhard, Heizer im Städtiſchen Krankenhaus, wohnhaft Käfertaler Straße 207, feierte am Dienstag ſei⸗ nen 60. Geburtstag. Wir gratulieren. 71. Geburtstag. Der Rechner Ludw. Kraus, Zeppelinſtraße 40, begeht am 24. Mai bei beſter Geſundheit und in geiſtiger Friſche ſeinen 71. Geburtstag. Dem Jubilar unſere herzlichſten Glückwünſche. Der Raſen macht ſich. Der in Verbindung mit der Schaffung einer niederen Einfaſſung der Grünflächen des Friedrichsrings friſch ange⸗ legte Raſen hat ſich in den letzten Tagen recht gut entwickelt. Das Gras iſt ſo ſchön und gleich⸗ mäßig gewachſen, daß überall geſchloſſene Grün⸗ flächen das Auge erfreuen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis man an den Rändern die Zweige entfernen kann, die man zum Schutze des ſprießenden Graſes vor den unbeaufſichtigt umherſtrolchenden Hunden auflegen mußte. Reges Intereſſe für Handwerkerarbeit. Die Geſellenſtück⸗Ausſtellung der Kreishandwerker— ſchaft Mannheim, die mit Geſellenſtücken der verſchiedenſten Handwerkszweige aus dem gan⸗ zen Amtsbezirk Mannheim beſchickt war und zu deren Beſichtigung acht Tage lang die Möglich⸗ keit beſtand, durfte ſich eines außerordentlich ſtarken Andrangs erfreuen. Insgeſamt dürften es über 7000 Beſucher geweſen ſein, die ſich für die Geſellenſtücke intereſſierten und damit auch bekundeten, welche Beachtung ſie dem ehrbaren Handwerk entgegenbringen. Nun„Der'wiſſenswurm“. Die im Rahmen des Oſtmark⸗Zyklus des Nationaltheaters ange⸗ kündigte Vorſtellung des Volksſtückes„Der G⸗wiſſenswurm“ findet heute ſtatt. Die Wieder⸗ aufnahme dieſes in der vergangenen Spielzeit mit großem Erfolg gegebenen Werkes hebt die Bedeutung des öſterreichiſchen Volksſtückes im Rahmen der oſtmärkiſchen Dichtung beſonders hervor. In der heutigen Aufführung ſind be⸗ ſchäftigt: Lola Mebius, Helmuth Ebbs, Georg Zimmermann, Karl Hartmann, Ernſt Lang⸗ heinz, Erwin Linder, Joſef Offenbach und Joſef Renkert. Die Horlacherlies ſpielt Hanſi Thoms. Die Speilleitung hat Helmuth Ebbs. Beſichtigung der Plantage durch den kurfürſt⸗ lichen Medizinalrat Fiſcher⸗Mannheim warcei 1777 ſchon 15 Morgen bebaut. Er„fand 7 Mor⸗ gen in ſchönſter Anlage und Gedeihen“.. Ob der Erfola der Anlagen aut iſt, läßt ſich noch nicht beſtimmt ſagen“. Im Winter 1777 floh Dambach mit einem Gartenknecht nach Paris, aus den mitgenommenen Samen und Wurzeln gründete er dort eine eigene Rhabarber⸗Pflan⸗ zung. Bald machte er aber auch bankrott. Es war keine Medizin Die Hofkammer forderte von Aerzten, Apo⸗ thetern und Gelehrten der Heidelberger Univer⸗ ſität Gutachten ein. Alle fanden keine Medizin, keine Heilkraft in den im Backofen getrockneten Wurzeln, obwohl viele Kranke und auch Tiere mit deen Pulver gegen alle möglichen Gebre⸗ chen erprobt wurden. Le Maiſtre ließ als Si⸗ cherheit für ſeine Vorſchüſſe auf Dambachs Hab⸗ ſeligkeiten gerichtlich Beſchlaa legen. Aus der praktiſchen Erkenntnis, daß das neue Gewächs nichts tauge, verlegte ſich Le Maiſtre auf den Anbau von Kartoffeln, Getreide, Kleeſorten, Rübenarten und Welſchkorn. Im Jahre 1779 gab er die Anpflanzung von Rhabarber auf und berechnete ſeinen Schaden auf 20000 Gulden. Jetzt beauftragte der Hofkammerrat v. Ba bo den Nußbaumwart Fr. Roth mit der Fort⸗ führung der Anpflanzung von Rhabarber. Dem Inhaber des Grundes und Bodens wurde das Betreten ſeines Eigentums verboten. Dagegen zahlte der„Inſpektor Roth“ bis 1789 auf Be⸗ fehl v. Babos die Summe von 7303 Gulden 13 Kreuzer für Taglöhner und Wachthunde aus. Die Hoftammer gab das Geld.„Die Verarbei⸗ tung der Wurzeln durch Deſtillation hat nichts Brauchbares ergeben“. Rund 27000 Gulden hatte das Unternehmen verſchlungen ohne den geringſten Ertrag. Deshalb wurde 1789 die Einſtellung der Rhabarberpflanzuna beſchloſſen, Der Doktor und Apotheker Renner von Pforzheim erbot ſich zur Fortführung der Wirt⸗ ſchaft. In einer ſchwülſtigen Denkſchrift ver⸗ donnerte er die alten Geſellſchafter. Dem ein⸗ zigen Sachverſtändigen, Eberhard aus Peters⸗ burg, habe man zu wenig geboten, um ihn dauernd zu behalten. Dambach betreibe bei Pa⸗ ris eine blühende Plantage, nur„der ohnmäch⸗ tige, einer ſo großen, weitſichtigen, koſtſpieligen Anlage unzureichend fähige Le Maiſtre ſei zum Betriebe dageblieben“. Viele Beſucher aus aller Herren Länder hätten ſich lobend über das Wachstum ausgeſprochen. Er wolle die Sache fortführen und beanſpruchte nur den Alleinver⸗ kauf des Produktes, ſowie von Mana, Sennes⸗ blättern und Chinarinde in Pfälzer Landen. Jährlich wolle er der Hofkammerkaſſe 400 Gul⸗ den abliefern. Auf dieſes Irrlicht fiel v. Babo nun doch nicht herein. Jahrelanger Prozeß um die Plantage Jetzt begannen die Prozeſſe um die Koſten. Sie währten von 1789 bis 1811. Um dieſe Zeit tauchte der Baron Jean Baptiſt v. Villiez aus Lyon in—. auf. Er bat die Hofkammer um Ueberlaſſung der Rhabar⸗ berplantage, um das Erbbeſtandsrecht über das kurfürſtliche Jagdſchloß und um die Erlaubnis, in dem Anweſen eine Puder⸗, Stärke⸗ und Oel⸗ fabrik einrichten zu dürfen. Für 2000 Gulden Entſchädigung bekam v. Villiez die Räumlich⸗ keiten des Jägerhauſes. Le Maiſtre bekam von der Hofkammer eine Klage an den Hals, weil „er in der Rhabarberplantage Grundbirnen und Welſchkorn baute und keinen Rhabarber mehr pflanzen wollte“. Er ſollte das Schlößchen ſofort räumen und die Auslagen der merkaſſe mit 1485 Gulden 31 Kreuzer Vorſchuß und die Auslagen für Löhne, Gutachten, Tag⸗ fahrten uſw. von 1777 bis 1789 mit 6464 Gul⸗ den 49 Kreuzer zurückerſetzen. Der Beklagte widerſprach durch ſeinen Anwalt Weber⸗Mann⸗ heim dieſer Forderung. Außer einem Drittel an dem Vorſchuſſe könne von ihm nichts verlangt werden. Er habe an dem Unternehmen 20 000 Gulden eingebüßt. Die Räumlichkeiten wolle er räumen, ſobald ſein neues Haus(heute Mäd⸗ chenerziehungsheim, Wormſer Straße 25) fer⸗ tiggeſtellt ſei. Ein ſofortiger Auszug ſei unmög⸗ lich, weil er in Käfertal für ſeine acht Pferde, 20 bis 30 Stück⸗ Hornvieh und entſprechende Futtervorräte keine Unterkunftsmöglichkeiten ſinde. Die Herbeiſchaffung der Bauſteine und die ungüſtige Witterung verzögerten die Voll⸗ endung des Neubaues, deshalb verklagte auch v. Villiez ſeinen Vorgänger auf Räumung. Im Frühjahr 1790 überſiedelte Le Maiſtre in ſein neues Heim, das jetzige Waiſenhaus. Unterdeſſen ging die Offizialklage mit Hin⸗ und Herſchreiben, mit Terminen und Vertagun⸗ gen jahrelang weiter. Am 29. Oktober 1796 ſtarb Le Maiſtre, ſeit 1790 Schultheiß von Käfertal und ſeit 1762 Käfertals Wirtſchaftsreformator. Seine gerechte Würdigung erhielt dieſer ſeltene Mann erſt 1807 im Landwirtſchaftlichen Wo⸗ chenblatt. Das traurige Ende Gegen ſeine Erben, die zweite Frau und neun Kinder ſtrengte die Hofkammer neue Klagen an. Am 12. Dezember 1806 erging das Urteil: „Le Maiſtres Erben werden verurteilt zu 4 Anteil des geleiſteten Vorſchuſſes,/ alſo von 1485 Gulden 31 Kreuzern, Anteil von den Auslagen über 6464 Gulden 49 Kreuzer und für jeden bebauten Morgen Rhabarber mit 4 Anteil von 200 Gulden“. Die ſehr umfangreiche Urteilsbegründung führte das Mißlingen des Unternehmens auf„die Nachläſſigkeit, Unver⸗ träglichkeit und Ungeſchicklichkeit“ der Erbrecht⸗ beliehenen zurück. Auf die eingereichte„Appel⸗ lation“ beſtätigte die zweite Inſtanz unter dem 28. Mai 1808 das erſte Urteil teilweiſe. Die Er⸗ ben mußten 495 Gulden 10 Kreuzer als Anteil an dem Vorſchuſſe bezahlen. Die weiteren For⸗ derungen ſollten erneut geprüft werden. Am Leiſtungszucht für Gebrauchshunde Die beſte Kusbildung für unſere treuen Dierbeiner Der Reichsobmann für das Deutſche Ge⸗ brauchshundeweſen, Jan Sir(Chemnitzm) hielt dieſer Tage in Mannheim eine Fachſchafts⸗ verſammlung ab, zu der ſämtliche Vorſtände der verſchiedenen Ortsfachſchaften des Groß⸗ kreiſes Mannheim ſowie zahlreiche Vertreter aus dem Heidelberger Gebiet und der Pfalz erſchienen waren. Das Hauptthema des Abends bildete die neue Prüfungsordnung. die ſich nunmehr ſyſtematiſch von der Orts⸗ fachſchaftsprüfung über die Kreisprüfung und Gauprüfung bis zur Reichsſiegerprüfung der Gebrauchs⸗ und Meldehunde aufbaut. Der Redner ging dann ausführlich auf die beſon⸗ ders im Rahmen der dringend geforderten Leiſtungszucht ſo wichtigen Beſtimmun⸗ gen über eine Zulaſſungsbeſchränkung bei den Prüfungen ein. Um nämlich eine gründliche Durchbildung jedes einzelnen Tieres zu ge⸗ währleiſten, dürfen bei den nur auf Leiſtung abgeſtellten Kreisprüfungen künftig nicht mehr als 24 Hunde vorgeführt werden, während bei den auch die Raſſekennzeichen des geltenden kynologiſchen Standards berückſichtigenden Ver⸗ anſtaltungen der Landesfachſchaften die Höchſt⸗ zahl 40 Hunde beträgt. Reichsobmann Sir wies ferner darauf hin, daß die Neueinteilung der Landes⸗ fachſchaften gleichlaufend mit der bereits am 1. April 1939 vollzogenen Neueinteilung der kynologiſchen Landesfachgruppen abgeſchloſſen iſt. Der Großkreis Mann⸗ heim ebenſo wie Heidelberg und Schwetzin⸗ gen gehören alſo damit nun auch im Bereich des Gebrauchshundeweſens zur Landes⸗ fachgruppe XII, die etwa das Gebiet Heſ⸗ ſen⸗Saarpfalz umfaßt, und nicht mehr, wie bisher, zur Landesfachgruppe V(Baden-Würt⸗ temberg). Endlich hörte man intereſſante Ein⸗ zelheiten über die Vorbereitungen für die dies⸗ jährige Reichsſiegerprüfung der Gebrauchs⸗ hunde, die bekanntlich Anfang Oktober in Darmſtadt ſtattfinden wird. 28. März 1809 wurde die Le Maiſtreſche Erb⸗ maſſe öffentlich verſteigert. Kaſpar v. Villiez, Sohn des Barons v. Villiez, der mit einer Tochter Le Maiſtres vermählt war, erſteigerte die einſt ſo ſtolzen„Rhabarbaraäcker“ für 10 200 Gulden und übereignete ſie ſeinem Vater. Nach jahrelanger Prüfung der Fiskalforde⸗ rungen fällte das badiſche Oberlandesgericht Karlsruhe am 21. November 1811 das End⸗ urteil:„Die Erben haben noch 2133 Gulden 80 Kr. in 3 Monaten zu bezahlen, Der Fiskus wird mit ſeinen Anſprüchen über 5333 Gulden 20 Kr.„Repititionsgelder“ abgewieſen“. Damit iſt die traurige Geſchichte der Käfertaler Rha⸗ barberplantage aus. Sie begann 1769 und en⸗ dete 1811, brachte nur Verluſte, Prozeſſe, den frühzeitigen Tod des verdienſtvollen Le Mai⸗ ſtres und den wirtſchaftlichen Untergang ſeiner Erben, die aus der Konkursmaſſe die Zeche be⸗ zahlen mußten. Die Akten umfaſſen 3200 Bo⸗ genſeiten. Kl. Der Ulmenweg wird breiter en—— Kuͤfertal und Der Ulmenweg, dieſer den meiſten Mann⸗ heimern wohl nur dem Namen nach bekannte Verbindungsweg hinter dem Exerzierplatz an dex Kaſerne hat ein völlig verändertes Aus⸗ ſehen bekommen. Schon ſeit Wochen wird hier emſig geſchafft. Eine neue Kanaliſation iſt im Entſtehen, gleichzeitig wird die Straße um einige Meter verbreitert. Dadurch müſſen die Ulmen, die den bisher reichlich ſchmalen Weg umſäumten und noch vor wenigen Wochen an⸗ läßlich des Geburtstages des Führers unſeren Buben als willkommener Beobachtungsplatz bei der Parade dienten, verſchwinden. Der größte Teil der Bäume iſt bereits umgelegt und zerſchnitten, die wenigen noch ſtehenden werden in den nächſten Tagen ihr Leben laſſen müſſen. Die Bewohner der Nachbarſchaft ſind eifrig dabei, die kleineren, nicht als Nutzholz verwendbaren Aeſte wegzuſchaffen, denn dieſe ſtellen eine billige Bereicherung des Brenn⸗ Reine Kleid 477 we dhn Fleck.· Jihs fleckenWossen materials dar. Die ſehr häufig vertretene An⸗ ſicht, daß die Bäume krank ſeien und doch über kurz oder lang an der ſogenannten Ulmenkrank⸗ heit eingegangen wären, entſpricht nicht den Tatſachen. Nach dem Gutachten des mit der Verwertung beauftragten Forſtbeamten ſind die Bäume durchweg geſund und ihr Stamm für eine weitere Verwertung verwendbar. Der braune Kern, der oft bis auf wenige Zenti⸗ meter an die Rinde reicht, iſt eine normale Er⸗ ſcheinung. Die Erweiterung dieſer Straße wird beſon⸗ ders von den Paſſanten zwiſchen— Ortsteil Wohlgelegen— Käfertal⸗Süd— Wald⸗ hof ſtark begrüßt, denn dadurch wird der ſatt⸗ ſam bekannte Bahnübergang in Käfertal⸗Süd erheblich entlaſtet. Es— hoffen, daß die Ar⸗ beiten, die durch die Mauerung ſtatt Legung von Zementröhren länger als normal dauern in Bälde beendet werden und ein Fahren auf dem recht weichen Boden des Exerzierplatzes wegfällt. flus dem ſMannheimer Schochleben Endergebnis des Winterturniers Das Winterturnier des Mannhei⸗ mer Schochklubs wurde ahgeſchloſſen. Heinrich ſiegte überlegen mit 9 Punkten (aus 10 Partien). An die zweite Stelle gelangte der mehrfache Klubmeiſter B. Müller, der ſieben Punkte erreichte, Schmaus, der Heidelberger Gaſt, ſchlug ſich ebenaflls gut, denn er gelangte mit 6½ Punkten an den dritten Platz. Schuh⸗ macher⸗Neckarau und Weinacht⸗Feudenheim er⸗ reichten die vierte und fünfte Stelle(je 5½, Götz belegte mit 4½ Punkten einen mittleren Platz, ebenſo Beck 4, Ochs⸗Neckarau 3½, es fol⸗ gen Dr. Meyer und Schnepf je 3. Mühl 2. Die Ergebniſſe der.—4. Klaſſe werden noch gemeldet. „Ha! 9 Natlon Neues Kunſth ſtänd Kleinku Konzer Rhei Stub Tanz: Eren Stuͤdti Theatet 13, 1 berg: Stüdtiſ tag 1 ſäle: tag batti Planet. proje und Palmer bis 1 Stůüdtiſ zingſ Donr 1872 1886 1891 1937

i 1939 ————. au rde das Dagegen auf Be⸗ Uden 13 de aus. erarbei⸗ t nichts Gulden hne den 789 die ſchloſſen, er von er Wirt⸗ ift ver⸗ em ein⸗ Peters⸗ uan ihn bei Pa⸗ hnmäch⸗ pieligen ſei zum ius aller her das e Sache lleinver⸗ Sennes⸗ Landen. 00 Gul⸗ v. Babo Zge che Erb⸗ Villiez, it einer ſteigerte ir 10 200 tter. alforde⸗ sgericht is End⸗ ilden 80 Fiskus Gulden „Damit er Rha⸗ und en⸗ ſſe, den ze Mai⸗ g ſeiner eche be⸗ 200 Bo⸗ Kl. fer ſal und Mann⸗ zekannte hlatz an s8 Aus⸗ ird hier iſt im aße um ſſen die en Weg chen an⸗ ngspla 1. Der imgelegt ehenden n laſſen aft ſind Nutzholz in dieſe Brenn⸗ har. Der * iale Er⸗ beſon⸗ iberg— — Wald⸗ zer ſatt⸗ tal⸗Süd die Ar⸗ Legung dauern ren auf rplatzes eben 3 nhei⸗ chloſſen. Punkten zelangte r ſieben elberger jgelangte Schuh⸗ ſeim er⸗ je 5½%, ittleren es fol⸗ —5 en noch N 7, 8- Kinzingerhof- Tel. 234 26 „hHakenkreuzbanner'?“ Mittwoch, 24. Mai 1959 Oas ist Heute(os? Mittwoch, 24. Mai. Natlonaltheater:„Muſikaliſcher Komödienabend“. Neues Theater: Geſchloſſene Vorſtellung. Ausſtellung„Japaniſche Gebrauchsgegen⸗ inde“. Kleinkunſtbühne Libelle: Wiener Revue. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen, Palaſtkaffee Café Wien, Weinhaus Hütte, Grinzing⸗ Tanz:»3 Holzriſtl im Mannheimer Hof; Parlhotel; Eremitage⸗Bar in der Libelle. Stͤndige Darbietungen: Stüdtiſche Kunſthalle, Moltteſtraße 9: Dienstag bis 10—13, 15—17 Uhr, Leſeſaal: Dienstag bis Freitag 10—13, 15—17, 19.30—21.30 Uhr: Samstag 10—13, 15—17 Uhr; Sonntag 11—13 Uhr. S Karl Albiker— Das geſammelte erk. Theatermuſeum, E 7, 20: Montag bdis Sonntag 10 bis 13, 15—17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dal · bergzeit. Städtiſche Schloßbücherel: Ausleihe: Montag bis Frei⸗ tag 11—13, 17—19 Uhr; Samstag 11—13 Uhr. Beſe · ſäle: Montag bis Freitag—13, 15—19 Uhr; Sams⸗ iag—13 Uhr. Gedächtnisausſtelungen für Giam⸗ battiſta Bodoni und Joh. Gottlieb Fichte. Planetarium im Luiſenpark: Vorführung des Stern⸗ projektors: Montag bis Freitag 16 Uhr; Sonntag 16 und 17 Uhr. WPalmenhaus im Lulſenyark: Montag bis Samstag.30 bis 17 Uhr; Sonntag—12, 14—17.30 Uhr. Stüdtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lort⸗ zingſtraße 13: Montag 17—20 Uhr; Dienstag und Donnerstag 10.30—12.30 Uhr; Mittwoch, Frettag 16 bis 19 Uhr. Jugendausleihe: Dienstag 14—17 Uhr; Donnerstag 16—19 Uhr. Leſeſaal: Montag bis Samstag 11—13 Uhr; Montag bis Freitag 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Montag, Freitag 16—19 Uhr, Mittwoch 16—20 Uhr. — Jugendbücherei, KR 7, 46: Dienstag, Donnerstag 16—20 Uhr; Freitag 15—19 Uhr. Kinderleſehalle: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 15—19 Uhr. Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, den 24. Mai. ichsſender Stuttgart: 5,45 Morgenlied, t. Wet⸗ — 16.0 Gymnaſtik: 6,30 Frühkonzert;.00 Nach⸗ richten:.00 Waſſerſtandsmeldungen; Wetter:.10 Gymnaſtik;.30 Moragenmuſik:.20 Für dich da⸗ heim; 10.00 Ein Meier, genannt Helmbrecht, Hör⸗ piel nach dem Bauernroman: 141.30 Volksmuſir und Vauernlalender; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Nach. richten: 18.15 Mittaaskonzert: 14.00 Meiſter ibres Faches: 15.00 Wiederſehensfeiern alter Frontſolda⸗ ten; 16.00 Mittagskonzert: 18.00 Froher Feierabend: 18.45 Aus Zeit und Leben; 19.00 Erfüute Hörxer⸗ wünſche; 19.30„Bremsklötze weg!« Von deutſchem liegergeift: 20.00 Nachrichten: 20.15 Atlantiſcher ilderbogen; 22.00 Nachrichten. Wetter⸗ und Sport⸗ bericht: 30 Programmaustauſch Deutſchland⸗ Portugal: Portugieſiſche Volksmuſik; 23.00 Wir ſpielen auf: 24.00 Nachtkonzert, Deutſchlandſender:.10 Eine kleine Melodie:.30 Frühkonzert;:.00 Rachrichten;.40 Kleine Turn⸗ ſtunde: 10.00 Aus der Volksliedtruhe unſerer gro⸗ zen Meiſter; 10.30 Fröblicher Kindergarten; 11.30 90 befreit Togal. Promp⸗ ſſexenschuss te Gchmerzſtillung, da⸗ durch raſche Wiederher · fiellung der Arbeitsfähigkeit. Glaͤnzend bewährt u. begut⸗ achtet! Keine unangenehmen Nebenwirkungenl Machen Sie noch heute einen Verſuch. In allen Apoth. M1.24. Dreißig bunte Minuten: 12.00 Mittaaskonzert: 13.45 Reueſte Rachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei: 15.15 Emanuel Rambour ſpielt: 15.40Beſu bei Maraarete Koſſina; 16.00 Mittagskonzert: 17. Aus dem Zeitgeſchehen: 18.00 Olvmpia! Ausarabun⸗ gen an ageweihter Stätte 18.15 Klaviermuſik: 18.45 Kleines Unterhaltungskonzert: 19.00 Deutſchland. echo: 19.15 Milli Glabe ſpielt: 2000 Nachrichten; 20.15 Atlantiſcher Bilderbogen. Mit dem IAdß⸗ Flagaſchiff„Robert Ley“ auf aroßer Fahrt. 22.00 Nachrichten. Wetter⸗ und Sportbericht: 22.20 Städte⸗ bild Dublin: 22.35 Kleine Melodie; 23.00 Muſik aus Wien. Dalen für den 24. Mai 1543 Der Aſtronom Nikolaus Coppernicus in Frauenburg in Oſtpreußen geſtorben. 1699 Der preußiſche Reitergeneral Hans Joa⸗ chim v. Zieten auf Wuſtrau bei Neu⸗ ruppin geboren. 1848 Die Dichterin Annette Freiin v. Droſte⸗ Hülshoff auf Schloß Meersburg am Bo⸗ denſee geſtorben. 1872 Der Maler Julius Ritter Schnorr v. Ca⸗ rolsfeld in Dresden geſtorben. 1886 Der Geſchichtsforſcher Georg Waitz in Berlin geſtorben. 1891 Der Dichter Friedrich Bethge, Träger des Nationalen Buchpreiſes 1937, in Berlin geboren. Ein Schmarotzer und Diebſtahls⸗„Spezialiſt⸗ Er ſtahl den Muſikern die Inſtrumente/ Jetzt für 6 Jahre ins Juchthaus/ Und Sicherungsverwahrung! Die Geſamtquittung für ſein ſkrupelloſes, ge⸗ meingefährliches Verhalten erhielt der 30 Jahre alte Heinrich Pferdekämper aus Rüding⸗ hauſen geſtern von der Erſten Großen Straf⸗ kammer Mannheim mit einer Zu chthaus⸗ ſtrafe von ſechs Jahren und der Anord⸗ nung der Sicherungsverwahrung. Seine„Be⸗ tenerungen“ und„guten Vorſätze“ hatten alſo auf die Richter mit Recht keinen Eindruck ge⸗ macht. Die Hauptverhandlung im Mannhei⸗ mer Schwurgerichtsſaal fand unter dem Vor⸗ ſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Schmoll ſtatt. Die Anklage wurde vom Erſten Staats⸗ anwalt Schmitz mit dem beſonderen Hinweis begründet, daß gemäߧ8 2ha und 42b unter den Vorausſetzungen des verſchärften Rückfalls die Aburteilung als gemeingefährlicher Verbrecher zu erfolgen hat. Ein ſkrupelloſer Gewohnheitsverbrecher Heinrich Pferdekämper gehörte zu jenen Men⸗ ſchen, die immer wieder den Verſuch unter⸗ nehmen, andere über ihre wahre innere Geſin⸗ nung hinwegzutäuſchen. In einer erſtaunlich flüſſigen Sprache gab der Angeſchuldigte eine Darſtellung ſeiner früheren Lebenshaltung, die romanhaft klang und alle geſchehenen Verfeh⸗ lungen als geringfügig bezeichnete. Seine El⸗ tern und Geſchwiſter ſind rechtſchaffene Men⸗ ſchen. Nur er blieb der Außenſeiter, machte dem Vater nicht nur große Sorgen, er brachte ihn bis an den Rand des Verderbens. Pf. ſollte erſt Metzger lernen. Dann begann er eine Stelle in einer Bank. Da er aber zu einem ordentlichen Beruf keine Luſt verſpürte, gefiel es ihm auch bei der Bankfirma nicht. Er ſtrebte nach„höheren“ Zielen, ſtudierte Mu⸗ ſik und verſuchte da und dort, ſeine angeblichen muſikaliſchen Fähigkeiten unter Beweis zu ſtel⸗ len. Vielleicht hätte er auch Erfolg haben kön⸗ nen, wenn nicht zwiſchendurch immer wieder der Hang zu Diebſtählen und Betrü⸗ gereien durchgebrochen wäre. Pf. mußte in⸗ folgedeſſen mehrmals ins Gefängnis wandern. 1926 wurde er in einer Zwangserziehungsan⸗ ſtalt untergebracht, aber auch da konnte der Zweck der Beſſerung und Erziehung nicht er⸗ reicht werden. Pferdekämpfers Spezialität waren Inſtru⸗ mentendiebſtähle. Er verübte ſie in Berlin, Halle, Leipzig und anderen Großſtädten Mittel⸗ dentſchlands. Es wurden ihm insgeſamt 37 Fälle nachgewieſen. Für dieſe Taten erhielt Pf. 4½ Jahre Gefängnis und zwei Jahre Ehrverluſt. Er verbüßte die Strafe bis Fe⸗ bruar 1938. Der Angeklagte berichtete dann davon, daß ſein Vater ihm damals erlaubt habe, wieder nach Hauſe zu kommen. Aber dies alles lohnte er nicht. Am 24. Mai lernte er ein Mä⸗ del kennen, verlobte ſich im Juli und wollte ſo⸗ gleich heiraten. Es gelang ihm, eine Anſtel⸗ lung als Setzer zu erhalten, aber auch dieſe Stelle gab er aus nicht bekannten Gründen bald wieder auf, um ſich erneut dem Muſikfach zuzuwenden. Daß ſein Antrag auf Aufnahme in die Reichsmuſikkammer wegen ſeiner vielen Vorſtrafen abgelehnt wurde, war vorauszuſe⸗ ſen. Dies nahm er dann zum Anlaß, nun er⸗ neut ſkrupellos die Verbrecherlaufbahn zu beſchreiten. Er ſpezialiſierte ſich weiter auf den Inſtrumentendiebſtahl, zumal er darin aus frü⸗ Der Schwarzwaldverein flog aus Wanderungen auf die Reißinſel und nach pforzheim „Warum denn in die Ferne ſchweifen...“ dachten die zabhlreichen Teilnehmer an der Reißinſel⸗Aeſichtigung durch den Schwarzwaldverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Die Wanderer, die ſonſt die Naturſchönheiten auf Bergen, in den Tälern und Wäldern der etwas entfernteren Umgebung aufzuſuchen und zu genießen pflegen, hatten ſich diesmal der ſachkundigen Führung von Profeſſor Dr. Kinzig(Mannheien) anwertraut. Profeſſor Dr. Kinzig, der u. a. Reichsbeauftragter für Naturſchutz iſt, war ſicherlich der berufenſte Mann für die Führung durch das herrliche Na⸗ turſchutzgebiet, das, unſere Reißinſel, darſtellt. Er hat es auch verſtanden, den Teilnehmern all die zahlreichen Schönheiten und Beſonderheiten der Reißinſel wirllich ganz nahezubringen. Seine Erläuterungen all des Jatereſſanten und Seltenen, das unſere Reißiaſel auf botaniſchem und zoologiſchem Gebiet aufzuweiſen hat, zeugten von großer Sachkunde und Liebe zu dem ihm anvertrauten Gebiet. Es gab am Schluß keinen Teilnehmer. der nicht voll Bewunderung über all das Geſehene und gleichzeitig auch ſtolz dar⸗ auf war, daß ſich ſoviele Naturſchönheiten ge⸗ wiſſermaßen inmitten unſerer Heimatſtadt be⸗ finden. Die Dankesworte, die der Vorſitzende am Schluß Herrn Profeſſor Dr. Kinzig für die Vermittlung dieſes wertvollen Nachmittags ausſprach, fanden bei den von dem Geſehenen naind Gehörten außerordentlich begeiſterten Teil⸗ nehmern vollſte Zuſtimmung. Der Zweigverein Mannheien⸗Ludwigshafen beteiligte ſich ferner an der Sternwanderung der Schwarzwaldvereine des nördlichen Schwarzwalds nach Pforzheim. Hier, am Eingangstor zum Schwarzwald, hatten ſich viele Hunderte von Wanderern zuſammenge⸗ funden, um ihre Liebe zur Heimat, ihre Treue zum Führer, ihre Volksgemeinſchaft der Tat in einer großen Kundgebung erneut zu bekennen. Die eigentliche Wanderunag fiel mit Rüchſicht auf das ſonſt noch Gebotene verhältnismäßig kurz aus. Ein etwa 2½⸗ſtündiger Spaziergang führte die Wanderer u. a. an dem Gedenlſtein des Dichters des Liedes„O Schwarzwald, o Heimat“ vorbei zu den ſchönſten Punkten der nächſten Umgebung Pforzheims(Hoheneck, Dill⸗ weißenſtein, Waſſerfall, Ruine Rabeneck uſw.) die Pforzheimer in ihrer unmittelbaren Nähe haben. Wenn man ſich ſchon in der Goldſtadt auf⸗ hielt, war es ſelbſtverſtändlich, daß man etwas von den Erzeugniſſen der dortigen Gold⸗ und Edelſteininduſtrie ſehen wollte. Dafür war die ſtändige Muſterausſtellung im In⸗ duſtriehaus der richtige Platz. Wenn die Pforz⸗ heimer Wanderfreunde vorher mitgeteilt hatten, daß es dort goldene, ſilberne und edelſtein⸗ beſetzte Koſtbarkeiten in einer ſonſt nirgends zu ſoehenden Pracht und Auswahl zu beſichtigen gäbe, ſo hatten ſie damit nicht zuviel verſprochen. Während des Vormittagsſpazierganas hatte ſich das Wetter inſofern aut angelaſſen, als es hveniaſtens nicht reanete, wenn es auch etwas „verhängt“ ausſahh. Um vor unliebſamen Ueber⸗ raſchungen verſchont zu bleiben, war die eigent⸗ liche Kundgebung am Nachmittag, die ſonſt im⸗ mer im Freien abgehalten wird, fürſorglich in die ſchön ausgeſchmücktenr Räume des Saal⸗ baues verleat worden. Bei der Kucndgebung hielt der ſtellvertretende Präſident des Schwarz⸗ waldvereins, Studienrat Dr. Pfeiffer (Stuttgart), eine aufrüttelnde Rede über die Ziele und Verdienſte der Wandervereine und den geſundheitlichen Nutzen des regelmäßigen Wanderns. Die Anſprache klang in einer Bot⸗ ſchaft des Reichswanderführers aus. Das darin enthaltene Bekennmis zu Führer, Volk unſd Reich fand begeiſterte Zuſtimmung der aroßen Teilnehmerſchar. Es wickelte ſich dann noch eine voer den Pforzheimer Wanderfreunden ſehr ſchön zuſammengeſtellte Vortragsfolge ab mit muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen. Am Schluß fehlte auch nicht der Tanz, der die frohe Wanderſchar noch lange zuſammenhielt. Mit dem Autobus, der die„Mannemer“ aen frühen Morgen auf der Reichsautobahn nach Pforzheim gebracht hatte(wobei die Wanderer insbeſondere bewunderten, wie großartig dieſe Straßen des Führers in die Landſchaft einge⸗ fügt wurden), wurde moch ein Abſtecher nach Maulbronn gemacht. Dieſes herrliche Fleck⸗ chenr Erde mit ſeinem weltberühmten 800 Jahre alten Kloſter war der richtige Ausklang für die⸗ ſen genußreichen Tag. Daß daher die Stim⸗ mung bei der Heimführt eine vorzügliche war, heren Jahren noch Routine hatte. Pf. ſuchte nachts Konzertlaffees oder Bars auf und ſtahl die von den Muſikern dort aufbewahrten In⸗ ſtrumente, um dieſe andern Tags in öffentlichen Leihanſtalten oder Pfänderſtellen zu„verſil⸗ bern“. Wurde er von Putzfrauen oder Saaldie⸗ nern überraſcht, wies er ſich mit falſchen Papieren aus. So gelang es ihm, ungehin⸗ dert ſeinen Diebesfeldzug fortzuſetzen. Auf dieſe raffinierte Weiſe gelang es Pf., ſich Mu⸗ ſikinſtrumente— in der Mehrzahl Handharmo⸗ nikas— im Geſamtwert von über 70900 Mark rechtswidrig anzueignen, und dieſe brachten ihm bei den Leihämtern einen Erlös von rund 500 Mark ein. Pferdekämper unternahm auf Koſten der geſchädigten Muſiker eine Reiſe durch Süddeutſchland— von Eſſen angefangen über Dortmund, Düſſeldorf, Köln, Koblenz, Frankfurt a.., Mainz, Stuttgart, Ulm, München, Augsburg und Mannheim. In einer führenden Gaſtſtätte unſerer Stadt ſtahl Pf. zwei Handharmonikas, fuhr mit dem Diebesgut nach Heidelberg und wollte die⸗ ſes dort„verſilbern“. Die riminalbeamten waren aber durch Funkſpruch auf ihn aufmerk⸗ ſam, und ſo konnte er gerade beim Verlaſſen der geſchnappft und ins Ge⸗ fängnis eingeliefert werden. Die Verfehlungen gab der Angeklagte dann alle ſofort zu. das ärztliche Gutachten Medizinalrat Dr. Trappmann erſtattete das ärztliche Gutachten. Er hält Pferdekämper für einen aſozialen und lügenhaften Menſchen, der nie einen Anſatz zur ehrlichen Arbeit gezeigt habe. Seine frühe kriminelle Betätigung, der ſchnelle Rückfall und die ſinn⸗ loſe Verſchleuderung des Diebesguts ſeien die Grundzüge ſeines Lebens. Er ſei eine Perſön⸗ lichkeit, die rückſichtslos vorgehe und die ausge⸗ ſprochenen Kennzeichen eines Schmarotzers trage. Pf. könne nur„unter Druck“ eine gute Lebensführung halten; komme er aber wieder in Freiheit, ſei die Gefahr unabwendbar, daß er der Allgemeinheit erneut Schaden zufüge. Aus dieſen Gründen ſei die Verwahrung des Angeklagten eine zwingende Notwendigkeit. Erſter Staatsanwalt Schmitz umriß in gro⸗ ßen Zügen das Geſamtverhalten des ten, der deutlich gezeigt habe, daß ſeine Halt⸗ loſigkeit und ſein Leichtſinn, beides ſelbſt zuge⸗ geben, ihn immer wieder auf die Verbrecher⸗ laufbahn führen. Er verſuche, als worteifriger Menſch Eindruck zu erwecken und ſeinen„guten inneren Kern“ zu offenbaren, um Milde zu er⸗ fahren. Aber die 4½ Jahre Freiheitsentziehung hätten keinen Wandel geſchaffen, ja, er ſei im⸗ mer mehr auf die abwegige Bahn geraten und habe alle ſeine„Vorſätze“ nicht gehalten. In der Gemeinſchaft habe Pferdekämper ſich nie als nützliches Glied bewährt. Alle dieſe Gründe müßten zwangsläufig dazu führen, endlich Schluß zu machen und den„Spezialiſten“ für Inſtrumentendiebſtähle für alle Zeiten un⸗ ſchädlich zu machen. Unter Berückſichtigung aller Begleitumſtände wurden 8 Jahre Zucht⸗ haus, 6 Jahre Ehrverluſt, Sicherungsverwah⸗ rung und 550 Mark Geldſtrafe beantragt. Das Urteil und die Begründung Die Erſte Große Strafkammer verurteilte Heinrich Pferdekämper gemäß 8§ 20a und 42b als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher im Rückfall zu einer Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren und fünf Jahren Ehrve rluſt. Die ausgeſprochene Geldſtrafe mit 550 Mark und 4 Monate der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft wurden als verbüßt angerechnet. Außer dieſen Strafen hielt es die Strafkammer für dringend geboten, die Sicherungsver⸗ wahrung anzuordnen. In der Urteilsbegründung wurde u. a. betont, daß Pf. mit einer bodenloſen Ge⸗ meinheit vorgegangen ſei. Er habe es als Mu⸗ ſiker gewußt, daß die Wegnahme von Muſik⸗ inſtrumenten jeden Muſiker hart trifft, weil dieſe für ihn das tägliche Brot bedeuten und er nicht immer in der Lage iſt, ſich gleich ein neues teures Inſtrument zu kaufen. Darin erblicke das Gericht die Skrupelloſigkeit des Angeklagten und habe dies auch im Strafmaß beſonders be⸗ rückſichtigt. Die Verwahrung ſei jetzt noch die letzte Möglichkeit, den Angeklagten auf eine geordnete Bahn zurückzuführen. Nur ſtraffe Zucht und ſtändige Aufſicht könnten den Erzie⸗ 1937 Eröffnung der Pariſer Weltausſtellung. und zeigte, welch ideal ſchönes Wandergebiet war eigentlich ſelbſtwerſtändlich. hungszweck erfüllen. gu—. Gebrauchter, gut erhaltener f ee e Le, Kraftfahrzeuge otonnag Für Selbstfahfer Il Kalgezuthe A123 Pasonen- Hattwagen. 4 1 V ih Fernruf Alt ſ f b e r, f 5 Paniger, ſoforiſ 700 cem Uto-Veriein 42522: B Aells- 55 kaufen geſu au teuerpfl.) ſofort gegen Kaſſe 20 B11 Augebote unt. r. 159501VS an den Verl. d. Bl. kleine Anzahlung- kleine Raten nRheinnäüuserstr. 23. Ruf 43997 Im Werk ausgebildet. KKansa Iyn 1100 Sachs-Motor-Dienst V0 61 oder Iyp 170⁰ wenn auch reparaturbedürftig, zu kaufen geſucht.— Angebote unt. Nr. 158716VS an den Verlag inr Giuek? Glaser autoscheiben— fensterscheiben Diek Hansa Tp 3500 (3½ Ltr.) Limouſine, Vorführungs⸗ wagen, zu verkaufen.(158717 Lindennok- Garage, Mannn. 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————————— ——————————.—————— —— „hakenkreuzbanner“ Unterhaltung mittwoch, 24. mai 1059 „Ser. ffarke Beilſtein. 26 Fortſetzung Beilſtein dankte für den guten Rat und ver⸗ ſprach auch, wie ihm der Graf empfahl, in Ing⸗ weiler vor dem Herrenhaus ſo wie an dieſem Morgen mit Hauſteinen Ball zu ſpielen, damit Herr Ludwig auf den erſten Blick ſehen könnte, mit wem er es zu tun hatte. Und ſomit nahm Beilſtein von dem Grafen und ſeiner ſchönen Bärbel Abſchied und machte ſich auf den Weg nach Ingweiler. Der Vogt Beilſtein machte es in Ingweiler, wie ihn der Graf geheißen hatte; er ſtellte ſich vor das Her⸗ renhaus und gaukelte mit zwei kopfgroßen Stei⸗ nen. Da lief Volk zuſammen, es gab Lärm, und Herr Ludwig trat an das Fenſter, neben ihn auch ſeine Gattin, Frau Emerentia, die ſich über den Menſchen, der da unten mit Steinen hantierte, ſehr erboſte und ihren Mann erkleck⸗ lich anfuhr: warum er den frechen Kerl, der ſie verhöhnte, nicht ins Loch ſetzen ließe. Herr Ludwig legte aber nur ſein kleines, fal⸗ tiges Geſicht in noch mehr Falten und machte eine Naſe wie eine Fuchsſchnauze, indem er fragte:„Verhöhnt er dich, liebe Emerenz? Er hat doch Steine. Wenn er dich meinte, müßte er Holzklötze nehmen— wenn ich mich nicht irre. Oder wie meinſt du es? Ich fühle mich jedenfalls von den Steinen nicht getroffen.“ Da ſagte Frau Emerenz nichts mehr, ſie fauchte und lief fort. Herr Ludwig ſpitzte aber nun genauer zum Fenſter hinaus und erkannte den Beilſtein. Da öffnete er das Fenſter und rief hinab: „Beilſtein, ſteche deine Steine ein und komm herauf!“ „HKann ich auch ohne die Steine kommen?“ fragte Beilſtein. „Wie du willſt. Komm aber heute noch!“ Und damit ſchloß Herr Ludmann das Fenſter. Beilſtein warf die Steine fort und ging hiei⸗ auf. Er mußte Herrn Ludmann, ſo wie auch dem Grafen in Buchsweiler, erzählen, wie es ihm auf ſeinen Reiſen ergangen war. Dane ſagte er: der Herr Graf häte geineint, Herr Ludmann würde ihn vielleicht als einen Kriegs⸗ knecht gebrauchen wollen, und das würde ihm gar ſehr recht ſein, denn das Dvaufſchlagen ſei nun einmal ſein Handwerk, mache ihm am mei⸗ ſten Vergnügen ueid gelinge ihm am beſten, ob⸗ wohl er auch in anderen Künſten, zum Beiſpiel Eſſen und Trinken, das ſeine zu leiſten ſich ge⸗ traue. Herr Ludmann kniff ſein Geſicht immer noch fleiner zuſammen und riß die runden Augen weit auf, indem er über Beilſtein hinwegſah. Endlich ſagte er:„Es iſt gut. Bleibe ein paar Tage da und bewähre dich. Nachher will ich dich in Eid nehmen.“ Der geklebte Fräulein Antſchi iſt Verkäuferin in einem Zigarettengeſchäft. Sie iſt gefällig, zu einer Anſprache immer aufgelegt und auch ſonſt ein lieber Kerl. Oft kommt ein Kunde oder einer der benach⸗ barten Geſchäftsleute in den Laden, um ſich einen Geldſchein in Markſtücke wechſeln zu laſ⸗ ſen. Heutzutage muß man die Kundſchaft wie Safran behandeln. Wenn Fremde mit dem gleichen Anliegen kommen, macht ſie freilich ein Schnoferl. Weil ſie aber, wie eingangs be⸗ 2575— ein guter Kerl iſt, wechſelt ſie auch ieſen. Und die kleine, ſchußliche Frau hätte gar nicht notwendig gehabt, folgende Anſprache zu halten: „J bitt Ihna vülmals, Fräuln, tans ma wechſeln, i muaß mei Wäſcherin zahln, ſie kriegt ſechs Mark, aber wenn i ihr zehne gib, kanns ma net außergebn und nacha kummts ma nimmer waſchen. Sö habn gar ka Ahnung, wiar dö Leut heut ſan! Man muaß glückli ſein, wann ma um ſein bitteres Geld was'macht kriagt...“ Fräulein Antſchi nimmt den Zehnmark⸗ ſchein, ſchaut ihn an und weil er an der Ecke etwas geklebt iſt, ſchaut ſie ihn noch einmal an. Aber er iſt doch ganz und es fehlt ihm gar nichts. Echt iſt er auch. So legt ſie ihn zu den andern und gibt das entſprechende e heraus. Die Frau entfernt ſich mit günſend Dank⸗ ſagungen. Eine Stunde ſpäter iſt Ablöſen. Fräulein Lieſl übernimmt die Kaſſe und Fräu⸗ lein Antſchi wandelt dem heimatlichen Sup⸗ pentopf zu. Fräulein Lieſl iſt weniger gefällig, aber ſie plauſcht gern. Mit einem jeden Kunden läßt ſich ja nicht gut plauſchen. Manche reden ſo dumm daher, daß man froh iſt, wenn ſie wieder drau⸗ ßen ſind. Aber der ſchlanke, ſchwarze Herr, der nun ſchon ſeit einer Viertelſtunde bei ihr ſteht, der iſt wie ein Stück andere Welt. Ganz helle Augen hat ſie bekommen und ein paarmal lacht ſie recht herzlich auf. Der müde Zug, der in den Copyright by Deutsche Stuttgart. Das freute Beilſtein, und er dankte Herrn Ludanann aus gläubigem Herzen, daß er ihn annehmen wollte. Herr Ludmann rief ſeinen Vogt und hieß ihn, den Beilſtein in ſeinen Dienſt einführen. Und wie die zwei zur Türe hinausgingen, ſah er ihnen mit einen tückiſchen Geſicht nach. Doch hatte er keine Tücke gegen den Vogt oder gegen Beilſtein, ſondern gegen ſeinen Bruder, den Grafen, dem die Frau geſtorben war und der mit der ſchönen Bärbel zuſammenlebte. Der Graf nämlich hatte keine Kinder, Herr Ludmann aber hatte zwei Töchter, eine war mit dem Grafen von Zweibrücken verheiratet, eine mit dem Grafen von Hanau: denen war das Erbe gewiß, wenn der Graf einmal hin⸗ übergegangen ſein würde. Herr Ludwig trach⸗ tete aber ſelbſt nach dem Eigentum ſeines Bru⸗ ders und ſpann allerlei Ränke, ihn bei Lebzei⸗ ten von der Herrſchaft zu bringen. Daraus, daß er die ſchöne Bärbel zur Lebensgenoſſin genom⸗ men hatte, wollte er ihm den Strick drehen. Der Graf ahnte noch nichts davon: er häte ſonſt den ſtarken Beilſtein ſelbſt in Dienſten behalten, anſtatt ihn dem ungetreuen Bruder zu ſchicken. Lerr Ludmann dagegen war froh, daß er den Beilſteicr in Pflicht nehmen konnte: der ſtarke Mann hätte, wenn er in des Grafen Dienſten geſtanden hätte, womöglich ſeinne Netze zerriſſen wie Spinnweben. Nur darum auch wollte er Beilſtein annehmen, denn ſonſt hätte ihn in ſei⸗ nem Geize das Geld für den Dienſtmann ge⸗ reut. Wegen dieſer Dinge alſo, die er wußte, und Beilſtein nicht wußte, machte er ſein tücki⸗ ſches Geſicht. Am andern Morgen geſchah die erſte Tat, die Beilſtein in Herrn Ludmanns Dienſte ver⸗ richtete. Als er früh auf den Hof kam, ſah er den Vogt einen Stallbuben ſo grauſam mit der Peitſche walken, daß der Bube am Ende auf dean Boden lag und ſich nicht mehr rühren konnte. Zwei andere mußten ihn forttragen. Unnd der Vogt knallte noch hinter ihnen drein. Beilſteiair huſtete, damit ihn der Vogt be⸗ merkte, unnd ſprach:„Guten Morgen, Vogt. Ich ſehe da, du verſtehſt eine feine Kunſt. Das könnte ich nicht!“ Ein handwerkliches Meisterstück Auf der 3. Reichsarbeitstagung des Fachamtes„Eisen und Metall“ in Stuttgart wird dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley diese Truhe überreicht, die in den Umschulungswerkstät⸗ ten der Arbeitsgemeinschaft DAF„Eisen und Metall“ und Arbeitsamt Dresden ansefertigt wurde. Sie ist ein Beweis für die hohen Leistungen, die während eines lzwöchigen Umschu— lungslehrganges von bisher ungelernten Arbeitern erzielt werden. kleinen Falten um den Mund liegt, iſt wie ver⸗ flogen. Und ein leichter Schimmer iſt über das verblühte Mädchen ausgegoſſen. Derweil kommen und gehen die Kunden. Der ſchlanke, ſchwarze Herr hat eine Zigarre genommen und angezündet, aber noch nicht ge⸗ zahlt. „Macht nichts!“ denkt Fräulein Lieſl,„er wird ſchon daran denken.“ Unterdeſſen iſt in dem Mädchen etwas Eigen⸗ tümliches wach geworden. Fräulein Lieſl gibt Zeitungen und Zigaret⸗ ten, Schnupftabak und Zigarren und ſtreift das Geld ein, gibt heraus und iſt doch merkwürdig unruhig dabei: Eben hat ſie wieder die Lade offen. Da ſagt der ſchlanke, ſchwarze Herr mit lei— ſem Lächeln: „Ja und nun, liebes Fräulein, können Sie mir auf meinen Zehnmarkſchein herausgeben, daß ich wieder weiterkomme!...“ Das Mädchen bekommt große Augen.„Aber,“ ſagt ſie faſſungslos:„Sie haben mir ja noch nicht bezahlt!“ „Das iſt ein Witz, Fräulein!“ Der ſchlanke, ſchwarze Herr dreht die Zigarre nachdenklich in den Fingern. „Nein, nein, ich weiß es beſtimmt!“ Das kleine Fräulein iſt ganz rot vor Aufregung. Ein hochmütiges Lächeln umſpielt den hüb⸗ ſchen Mund des Kunden. „Sie wiſſen gar nichts beſtimmt, Fräulein,“ ſagt er nachläſſig,„wollen Sie daher nach⸗ ſehen? Es war ein Schein, der in der linken oberen Ecke geklebt iſt. Sie müſſen ihn ja fin⸗ den... Sie haben zwar einen ſehr ſtarken Be⸗ trieb, aber ſoviel ich mich erinnere, gaben Sie noch keinen Zehnmarkſchein heraus...“ „Bitte,“ ſagt ſie noch immer ungläubig. Lieſl reißt die Lade auf. Sie ſieht lange nicht mehr ſo hübſch aus wie ehedem. „Sie ſollen ſich ſelbſt überzeugen...“ Das Wort erſtirbt ihr auf den Lippen. Oben⸗ auf, bei den Banknoten, liegt ein ſchmieriger Zehnmarkſchein, mit einem gummierten Strei— fen links an der Ecke. Weltbild(M) Zehnmarkschein „Na, ſehen Sie, liebes Fräulein!“ Fräulein Lieſl iſt es, als träume ſie. „Ja, es iſt ein Schein, der links an der Ecke geklebt iſt. So muß ich es glauben, daß Sie mir gezahlt haben, und Ihnen herausgeben. ganz klar iſt mir die Sache aber nicht!“ „Ich bin überzeugt, es wird Ihnen bald alles klar werden!“ Der Herr nimmt das Metallgeld in Empfang und entfernt ſich mit kurzem Gruß. Er hat es ſo eilig, daß er das in dieſem Augenblick in den Laden wollende Fräulein Antſchi zurückdrängt. Sie ſieht ihm wütend nach. „Nein,“ plaudert ſie während des Umzie⸗ hens,„was man heute alles erlebt! Da iſt mei⸗ nem Gemüſehändler geſtern was Dummes paſ⸗ ſiert! Eine Frau hat eine Kleinigkeit einge⸗ kauft und mit einem Zehnmarkſchein bezahlt, der beſchädigt war. Kurze Zeit ſpäter kam ein Mann, machte eine kleine Ausgabe und be⸗ hauptete, mit einem beſchädigten Zehnmark⸗ ſchein bezahlt zu haben, er ſolle nur nachſehen. Er ſchaut nach. Aber der beſchädigte Zehnmark⸗ ſchein war nicht da. Er hat ſich ſofort ſeinen Text gemacht und hat gelacht und hat geſagt: „Nein, mein lieber Herr, da hätten Sie ein paar Minuten früher kommen ſollen, gleich wie die Frau draußen war, is mei Bäck kumma, dem hab i mit dem Schein zahlt...“ Da iſt der Herr ganz rot geworden und hat was gemurmelt und iſt wortlos weg... Sollte man dies für möglich halten?... Aber jetzt muß ich doch ſchauen, daß ich meinen gepickten Schein noch finde. Ich habe nämlich heute auch einer Frau einen eingewechſelt.“ „Sie haben einen geklebten Zehnmarkſchein eingenommen?“ Vor Lieſl wird es langſam, wie wenn eine dunkle Wolke über den hellen Tag ginge. „Haben Sie ihn ſchon ausgegeben?“ Jetzt ſtehen die böſen Falten wieder ſteil um den kleinen Mund.„Doch,“ ſagt ſie langſam, „ich habe die Note ſchon gewechſelt!“ Dabei greift ihre Hand unſicher nach ihrer Handtaſche, um einen Zehnmarkſchein in die Kaſſe zu legen! Der Vogt merkte, daß es nicht freundſchaftlich gemeint war, wagte aber nicht, gegen den ſtar⸗ ken Kerl zu ſchimpfen. Darum zuckte er die Achſeln und wollte fortgehen. Aber Beilſtein faßte ihn an der Schulter und ſprach mit einer Stimme, ſo ſanft wie eine Katze, die Oel geleckt hat:„Ich möchte dir meine Künſte ein wenig zeigen, ich habe ſie ſchon mehr an ſolchen wie du probiert. verachteſt du ſie mir?“ Nein, ſagte der Vogt, aber er habe nicht viel Zeit. „Es ſoll ganz hurtig gehen“, antwortete Beil⸗ ſtein, faßte den Vogt bei den Hüften, warf ihn dreimannshoch in die Luft, fing ihn bei den Füßen wieder auf und ſchwenkte ihn ian Kreiſe immer herum, ſo daß ihm die Ohren ſauſten und die Arme ſich ihm lang ausſtreckten, rein durch den großen Schwung, den ihm Beilſtein verlieh. Dadurch kam es, daß er mit eicier Hacud gegen einem Pfoſten ſchlug und ſich drei Finger brach, worüber er mörderlich heulte. Darauf drehte ihn Beilſtein langſamer, ſo daß er allmählich zu Boden kam, und ließ ihn in der Lache liegen. Der Vogt forderte Beilſtein dieſer Tat we⸗ gen vor Herrn Ludwig. „Warum haſt du dem Vogt die Finger ge⸗ brochen?“ fragte der Herr den Beilſtein. „Damit er merkt, daß ein geſchlagener Menſch ſeinean Herrn nicht dienen kanm wie ein ge⸗ ſunder. Ich meine, er ſoll daran denken, ehe er wieder einen Stallbuben halb totſchlägt. Denn wofür ernährt der Herr die Stallbuben? Daß ſie im Heu liegen und ſtöhnen, oder daß ſie fröhlich ſind und ihre Arbeit tun?“ „Was haſt du dagegen zu ſagen?“ fragte Herr Ludwig den Vogt. Der aber wußte nichts zu reden, er hielt nur mit ſeiner geſmauden Hand die verbundene und winſelte. Darauf ſagte Herr Ludwig:„Ich bin kein Kröſus, will ſagen, ich habe keinen Geldſcheißer im Haus. Darum macht euch davon, und du, Vogt, ſorge künftig, daß meine Leute fröhlich ueid eifrig bei der Arbeit ſind, und du, Beilſte iar, ſorge, daß der Vogt ſein Amt verſieht, und hilf ihm auf die Sprünge, wenn er's verſieht!“ Das hörte der Vogt nicht gerne, aber die Stallbuben: denn die hatten aei der Türe ge⸗ lauſcht. Die Rache des Vogts Der Vogt haßte Beilſtein, ſeit er ihm den Spaß an dem Stallbubenprügeln verdorben hatte. Seine gebrochenen Finger heilten zwar wieder, aber in ſeiner häßlichen Seele eiterte der Groll immer weiter. Auch ſpürte er es jetzt im den Fingern, ſtatt wie früher im linken Bein, wenn das Wetter anders werden wollte, und inn den Fingern tat es weher— wenigſtens meiaite er das. Als darum Beilſtein einmal nach Buchswei⸗ ler geritten war, umn etwas für Herrn Ludwig zu beſtellen, machte der Vogt ſich bei dem Herrn ohrenflöhig und winſelte, wie der Beilſtein ihn um ſeine Mannesehre gebracht hätte, und wie er vor dem Geſinde nichts gelten könnte, ſolange er dafür nicht eine Genugtuung bekommen hätte, und wie der Dienſt darunter litte. Herr Ludwig ſprach:„Leidet der Dienſt, ſo werfe ich dich hinaus und nehme einen andern. Was aber deine Rache an dem Beilſtein aei⸗ geht, ſo laß ihn wiederkommen, dann wollen wir ſehen.“ Und ſo ſtanden ſie zwei Tage danach wieder vor ihrem Herrn, Beilſtein und der Vogt, und dieſer rechtete, daß ihm der Mund troff, Beil⸗ ſtein aber ſagte nichts. Endlich ſagte Herr Ludwig.„Nun rede du auch ein Wort, Beilſtein! Ich kann doch kein Ur⸗ teil fällen, ehe ich dich gehört habe!“ Beilſtein ſagte ganz vergnügt:„Fragt ihei doch, Herr, was er für eine Rache an mir neh⸗ men will, und womit er zufrieden iſt“ (Fortſetzung folgt) Adolf Lüderitz Adolf Lüderitz, der als Kaufmann im Jahre 1882 nach Südwestafrika ging und dort eine Faktor ei und später den Hafen Angra Peduena, die Lüderitzbucht, erwarb. Im Jahre 1884 stellte er dieses Gebiet als Deutschsüdwestafrika unter den Schutz des Reiches. Es war der Beginn der reichsdeutschen Kolonialpolitik. (Scherl-Archiv-M) h Be daß Reic geza freut groß der! nuß ſind, behä Nac auße auch tute geſag ſchaf gutſc geber an d wohl dieſe ſicht unter ten, e Eii Geſet für mun iſt de Nach Steue kraftt wenn nate gen 1 vorge bis z bleibe dervo liegt broche Dauer Nur ſtellen der K bare 1 102.25 abweg dahin chine jobb Die ze hat di dunkle Die ſein a volksn gaben. um a fröhlic allmäh wieder mühelt nicht z ſo, daf nügen verurſe jeder ſchäftch mehr z ver Steu Wir Verſ Wie die M. 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i 1959 ———— chaftlich en ſtar⸗ er die ter und nie eine r meine at mehr hteſt du icht viel te Beil⸗ arf ihn hei den Kreiſe ſauſten n, rein zeilſbein t eimer ich drei heulte. ſo daß ihn in at we⸗ ger ge⸗ in. Menſch ein ge⸗ en, ehe ſchlägt. buben? er daß fragte nichts n Hand in kein ſcheißer ind ſdu, fröhlich eilſte iai, nid hilf 775452 ſer die üre ge⸗ m dſen dorben zſwar eiterte es jetzt n Bein, e, und igſtens hswei⸗ udwig Herrn in ihn wie er olange ymmen te. nſt, ſo indern. in an⸗ wollen wieder t, und „Beil⸗ ade du in Ur⸗ gt ihei ir neh⸗ olgt) e 1882 ktorei à, die Stellte unter un der 1Iv-M) „hakenkreuzbanner“ Wirtſchaſts- und Sozialpolitik mittwoch, 24. mai 1059 Wir warnen! Mannheim, 23. Mai 1939. Bekanntlich ſieht der neue Finanzplan vor, daß ein Teilbetrag für die Lieferungen an das Reich in Form von Steuergutſcheinen 1und u gezahlt wird. Von dieſen Steuergutſcheinen er⸗ freut ſich beſonders der Steuergutſchein 1einer großen Beliebtheit. Es liegt dies daran, daß der Beſitzer von Steuergutſcheinen! in den Ge⸗ nuß von Vorteilen kommt, die umſo größer ſind, je länger er die Steuergutſcheine im Beſitz behält. Es iſt deshalb kein Wunder, daß die Nachfrage nach Steuergutſcheinen! außerordentlich groß iſt. Es findet dies darin auch ſeinen Ausdruck, daß zahlreiche Bankinſti⸗ tute nicht immer in der Lage waren, bereits zu⸗ geſagte Poſten von Steuergutſcheinen! zu be⸗ ſchaffen. Das war vorauszuſehen. Die Steuer⸗ gutſcheine werden ja nicht auf einmal ausge⸗ geben, ſondern nach Maßgabe der Lieferungen an das Reich. Im Endreſultat handelt es ſich wohl um Milliardenbeträge, doch beginnen dieſe ja erſt zu fließen. Dazu kommt die Ein⸗ ſicht der Wirtſchaft, daß die Steuergutſcheine! unter Berückſichtigung der Vorteile, die ſie bie⸗ ten, als gute Anlagepapiere zu gelten haben. Ein weiteres kommt aber noch hinzu. Der Geſetzgeber hat bezüglich der Steuergutſcheine! für das Jahr 1939 beſondere Beſtim⸗ mungen erlaſſen. Nach dieſen Beſtimmungen iſt der 1. Jult 1939 ein ſehr wichtiges Datum. Nach dem 8 3, Abſ. 2 des Geſetzes über die Steuergutſcheine genügt es nämlich für das In⸗ krafttreten der Vorteile der Steuergutſcheine l, wenn dieſe im Kalenderjahr 1939 nur ſechs Mo⸗ nate im Beſitze einer Hand ſind. Demnach brin⸗ gen die Steuergutſcheine! alle die im Geſetz vorgeſehenen Vorteile, wenn ſie ab 1. Juli 1939 bis zum Ende dieſes Jahres in einer Hand bleiben. Daß ſich dieſer für 1939 gewährte Son⸗ dervorteil ebenfalls auf die Nachfrage auswirkt, liegt auf der Hand, zumal ſonſt der ununter⸗ brochene Beſitz der Steuergutſcheine! auf die Dauer von zehn Monaten vorgeſchrieben iſt. Nun iſt eine bemerkenswerte Tatſache feſtzu⸗ ſtellen. In der vergangenen Woche ſtieg nämlich der Kurs der Steuergutſcheine! ohne erkenn⸗ bare Urſache und ſomit ohne jeden Grund von 102.25 auf 104.50. Es iſt vielleicht gar nicht ſo abwegig, wenn die Meinung weiter Fachkreiſe dahin geht, daß dieſe Kursſteigerung auf Ma⸗ chinationen von typiſchen Börſen⸗ robbern alten Schlages zurückzuführen ſind. Die zeitweiſe Knappheit an Steuergutſcheinen! hat dieſen verantwortungsloſen Elementen ihr dunkles Spiel erleichtert. Die Steuergutſcheine ſollen nichts anderes ſein als ein Mittel der Finanzierung großer volkswirtſchaftlicher und volkspolitiſcher Auf⸗ gaben. Sie wurden demnach nicht geſchaffen, um alten liberaliſtiſchen Geiſtern die Feier fröhlicher Urſtänd zu ermöglichen. Das dürfte allmählich auch denen klar ſein, die ſich immer wieder in einem alten Spiel verſuchen und mühelos Gewinne einheimſen wollen, die ihnen nicht zukommen. Zum Glück iſt die Situation ſo, daß die Mittel des Reiches denn doch ge⸗ nügen werden, den Spekulanten Atemnot zu verurſachen. Der alte Börſianergeiſt, der hinter jeder finanzpolitiſchen Maßnahme ſeine Ge⸗ ſchäftchen wittert, hat im Dritten Reich nichts mehr zu ſuchen. Wir warnen! Spekulati⸗ ver Mätzchen wegen wurden die Steuergutſcheine nicht geſchaffen. Wir lehnen daher dahingehende Verſuche auf das allerſchärfſte ab. Wie aber alles ſeine zwei Seiten hat, ſo auch die Maßnahme der ſpekulativen Kreiſe. Die Tatſache nämlich, daß ſich die Spekulation der Steuergutſcheine! angenommen hat, iſt ein Be⸗ weis deren Güte und Eignung als Anlage⸗ papier. Wäre irgend etwas faul, die Börſen⸗ jobber wären die letzten, die danach greifen würden. Damit ſoll jedoch einer Ueberwertung im Sinne der Spekulanten nicht das Wort ge⸗ redet werden, zumal ſich eine ſolche naturgemäß auf der Gegenſeite immer in Verluſten aus⸗ drückt. Wilhelm Ratz el. Ziſchen Das Währungs- und Geldwesen in der Slowakei Mationalbank hat das fecht der Kreditwesenkontrolle 1939 ſei die Slowaket ein eigenes Devlſengebiet mit In einer Preſſekonferenz erklärte der ſlowaktſche Finanzminiſter Dr. Pruzinſky, die flowakiſche Wäh⸗ rung ſei dem Namen nach eine Goldwährung, ihrem Weſen nach eine manipulierte Währung. Nach Schaf⸗ fung des flowakiſchen Staates ſeien verſchiedene Vor⸗ ſchläge zur Umbenennung der flowakiſchen Währung laut Es ſei jedoch die Tradition gewahrt und die Bezeichnung„flowakiſche Krone“ gewählt worden. Dieſe wurde in 100 Heller eingeteilt. Wäh⸗ rend die 25⸗Hellermünzen eingezogen werden, ſoll das Kleingeld zu 20, 10, 5 und 1 As ſowie zu 50, 0, 10, 5 Heller auch weiterhin im Umlauf gelaſfen werpen. Nach der Regierungsverordnung über das Natlonalbankſtatut werde die Slowakei Banknoten beſitzen, wenn auch vorläufig daneben noch Staats⸗ noten gültig ſeien. Die Regierungsverordnung er⸗ mögliche der Nationalbank Operakionen auf dem reien Deviſenmarkt. Ferner habe die Nationalbank te Moglichkeit, Anlagewerte zu erwerben. Die Ver⸗ orbnung ermögliche es dem Staat, bei der National⸗ bank Geld aufzunehmen, und zwar bis 3* 100 Mill. Ks zinſenfrei und über 100 Mitn, ge' zu einem niedrigen Zinsfuß. Die Regierungsverordnung gebe der Nationalbank auch das Recht, das gefamte Kreditweſen zu kontrolliere'n. Dieſe Kontrolle werde von der Reviſionsabteilung der Na⸗ tlonalbant durchgeführt werden. Seit dem 14. März Wanderer gebundener Deviſenwirtſchaft. Einkäufe gegen De⸗ viſen bewillige die Nationalbank nur dann, wenn es ſich um Gegenſtände oder Bedarfsartikek handele, die weitere Verdienſtquellen eröffneten, wie z. B. In⸗ duſtrierohſtoffe. Im Zuſammenhang mit der Deviſenbewirtſchaftung kam der Minifter ſodann auch auf den Clearing⸗ und Zahlungsverkehr zu ſprechen. Weiter verwies er auf die Regierungsverordnung über die N des Geldweſens. Die Kontrolle des Geldweſens übernehme das Finanzminiſterfum, das auch die An⸗ lage der freien Mittel beeinfluſſen könne. Ferner werde es Regierungskommiſſare für die Banken er⸗ nennen. Die Staatswirtſchaft der Slowakei erfordere nach den bisherigen Erfahrungen einen monatlichen Aufwand von durchſchnittlich ungefähr 90 Mill. Ks. Bisher hätten die Staatseinnahmen monatlich un⸗ efähr 90 Mill. Ks betragen, es ſei jſedoch zu be⸗ enken, daß die zweite Fahreshälfte eine weſentliche —— der Staatseinnahmen mit bringen werde. Die nächſten dringenden Aufgaben ſeien die MEi des Lotteriemonopoles, der Spirituserzeugung und die Verein⸗ zachung der Steuern. Abſchließend gab der Finanzminiſter berannt, daß bei der Banknoten⸗ ümwechſtung insgeſamt 833 Millonen umgetauſcht worden ſeien. baut aus Starke Exportstslnerung/ Hohe fleservenbildung/ Wieder 8 V. H. Oividende * Die 940285 Rachfrage nach Schreibmaſchinen und anderen Büromaſchinen findet in der jetzt vorgeleg⸗ ten Bilanz der anderer⸗Werke AcG. in igmar-Schönau ihren deutlichen Niederſchlag. Gefolgſchaftszahl, Umfätze und Erträge ſind erheblich Flromaf Etwa die Hälfte des Umſatzes dürfte auf ——◻◻— entfallen, die andere Hälfte aut räsmaſchinen und Fräswerkzeuge,—— und otorrüder. Autos werden von den Wanderer⸗Wer⸗ ken, ſeit 15 1932 die Fabrikation an die Auto⸗Union AC in Chemnitz abgaben, nicht mehr hergeſtellt. Die Geſellſchaft berichtet, daß ſie ihre Umfätze wei⸗ ter beachtlich hat ſteigern können und daß der Aus⸗ landsumſatz ſich ſtärker gehoben hat, als der Inlands⸗ umſatz. Der Geſamtumſatz dürfte nach unſerer Schätzung etwa 55 Mill. RM betragen. Die Ge⸗ fusföchgen f die Ende 1937 rund 7900 betrug, iſt inzwiſchen auf 9000 angeſtiegen. Um der Nachfrage zu werden, mußte vie Fabrit zur Herſtellung der Büromaſchinen erheblich, und zwar in Höhe von ſieben Stockwerken und einer Länge von 56 m er⸗ weitert werden. Die neuen Räume werden Mitte die⸗ ſes Fahres in Benutzung genommen werden. Die Bilanz zeichnet ſich durch reichliche Ab⸗ ſchreibungen und ſtarke Reſerwenbil⸗ dung aus. Die Geſchäfts⸗ und Wohngebäude ſtehen, obwohl ein Zugana von 175000 RM eingetragen iſt, nunmehr mit 420 000 ſtatt vorher 550 000 RM 11 Buch. Die Fabrikgebäude ſind von 3,3 auf 2,8 ill. RM abgeſchrieben worden. Auch hier wird mehr als der neue Zugang abgeſchrieben. Die reich⸗ lichſten Abſchreibungen ſind bei Maſchinen gemacht worden, die nunmehr mit 4 RM ſtatt bisher 583 000 RM zu Buch ſtehen. Das Umlaufvermögen hat ſich beträchtlich erhöht, beſonders infolge des Anwachſens der Forderungen für gelieferte Waren von 4,48 auf 6,08 Mill. RM. Geſtiegen ſind außerdem die Bank⸗ authaben(von 3,0 auf 3,5 Mill. RM) und die Wert⸗ papiere(von 2,3 auf 2,5 Mill. RM). Dafür hat ſich der Wechſelbeſtand um rund 125 000 R vermin⸗ dert. Die Vorräte ſind mit.7 Mill. RM um etwa % Mill. höher als im Vorfahre. Den Aktiven ſtehen nur verhältnismätig geringe Verbindlichfeiten gegen. über. Die Anzahlungen von Kunden ſind mit 10 Mill. RMetwa 10 v. H. höher als im Vorfahre, die ſübrigen Verbindlichkeiten ſind aber mit 2,9 Mill. um 40% 000 RM ageringer als im Vorfahre. Verbind⸗ lichkeiten von insgeſamt.9 Mill. ſteben allein on Bankauthaben, Wechſeln und Wertpovieren.3 Mill. RM geagenüber. Die ſolide finonzielle Grundtege äußert ſich weiter in der verſtärkten offenen Rück⸗ a 30 Die Delkredere⸗Rücklage iſt um 100 000 auf 600 000 RM und die Bau⸗ und Erneuerungs⸗ rücklage von.5 auf 2 Mill. RM und die Sonder⸗ rücklage um 50 000 RMm erhöht worden. Die Rück⸗ ſtellungen für ungewiſſe n ſind um nicht weniger als 1,2 Mill. RM höher als im Vor⸗ jahre. Außerdem ſind noch für ſoziale Zwecke zwei neue Rück in gebildet worden, und zwar ein neuer Sozialfons mit 60 000 und eine Rücklage fuͤr Gefolgſchaftswohnungen mit 150 006 RM. Die Lohn⸗ und Gehaltsſumme iſt entſpre⸗ chend der Höhe der Gefolgſchaftszahl von 19,6 auf 22.4 Mill. RM geſtiegen, der Rohüberſchuß von 31,1 auf 34,8 Mill. RM. Der Gewinn ſtellt ſich etwas höber mit.28 Mill. RM als im Vorfahre, Daraus exhalten entſprechend der ſeit Fahren geübien Poli⸗ tit der gleichmäßigen Dividende die Aktlonäre wieder eine Divivende von 8 v. d.„Wonderer⸗Stiftung für Altersbeihilfen“ werden wieder 250 000 RM' znge⸗ wieſen und der Rücklage für den Bau von Gefolg⸗ ſchaftswohnungen 350 600 Rm(das iſt mehr afs das Dopvelte des Vorſahres). Meitere 650 6000 Ram er⸗ hält die Gefolaſchaft als Erfolgsprämie und Ferien⸗ beihilfe. Schließlich werden als Stipendien für Fort⸗ Agnn Pen 1055 Wſ 3 g geſtellt. Vorſtand un U rat erhalten als Tantfenten 295000 oi. Das Werk wurde durch Verleihung des Gaudiploms für hervorragende Lei⸗ ſtungen ausgezeichnet und erneuf als„An⸗ erkannte Betufserzieyungsſtätte“ be⸗ ſtätiat. Das Fortbildungsſtipendium beträgt nach der neuen Zuweiſung 250 000 RM. Daraus beſuchen u. a. iunge Arxbeiter die Maſchinenbauſchnle in Chemnitz. Der Mangel an Facharbeitern zeigt ſich auch darin, daß der Anteil der Wa von 13.4 auf 15,7, v. H. geſtiegen iſt. Zu Meihnachten wurden 250.00 R on die Hefokgſchaft vertefft. für or⸗ holung und Ferienbeihilfen wurden 6006%0% RM aufgewandt. Für allgemeine ſoztale Awece ftehen hie Exträge der Unterſtützungsrhcklage von 8000 Khoe Ahe ur Verflaung, der Altersfürſorge dient die Wän⸗ rer⸗Stiftuna, die jetzt ein Vermögen von 815 500 RM hat und unter Beteiliaung des Vertrauensrats verwaltet wird. Die Aufſtockuna di⸗ſes. Rerwßaens iſt zu begrüßen, weil es dadurch nach und nach mða⸗ lich wird, Rechtsanſprüche auf Alfersrenten zu ge⸗ währen. Die für ſoziale Leiſtungen aufaewandten Boträae ſind insgefamt. erheblich, werden aber leider nicht genau angegeben. Meldungen aus der industrie SWW tas Muühlenwerke Mannheim. Die Pfäl⸗ ühlenwerke, Mannheim, die bekanntlich ſeit Anfang 1938 der Aner⸗ Mühlengruppe(Clemens Auer) angehören, berichten für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr, daß die feſtgeſetzten Verarbeitungsquoten voll ausgenützt wurden. Leider ſei ein Großteil be⸗ ſonders der füd⸗ und weſtdeutſchen Ernte ſtark ver⸗ reanet. Die Hereinnahme dieſes Feuchtweizens ver⸗ urſachte Schwierigkeiten und bedeutete für die Müh⸗ len durch die Aufwendungen für Trocknung und Ge⸗ ſunderhaltung eine ſtarke Belaſtung. Der Produk⸗ tionsanfall der Fabrikate reichte nicht aus, um der Nachfrage zu genügen, ſo daß fremde Mehle zuge⸗ kauft werden mußten. Auch mußten wiederholt Vor⸗ vermahlungen in Anſpruch genommen werden. So⸗ lange die Beimiſchung von 7 Prozent Maisback⸗ mehl vorgeſchrieben war, hat ſich das Unternehmen an der Vermahlung von Mais beteiligt. Die ihm nabeſtehenden Firmen haben im abagelaufenen Jahr, zufriedenſtellend gearbeitet. Die ſozialen Einrich⸗ tungen der Geſellſchaft wurden weiter ausgebaut. Der Jahresertrag wird mit.04(2,10) Mill. Rohz ausgewieſen. Dazu treten noch 009(.100 Mill. Reqh Erträge aus Beteiliaungen und 0,13(0,16) Mill. RM Zinserträge. Andererſeits betrug der Perſonal⸗ aufwand 90.80 40.88) Mill. RM, Steuern erforder⸗ ten unv. 0,67 Mill. RM. während ſich Beiträge zu Borufsvertretungen auf 0,07(0,.11) Min. RM er⸗ mäßiaten. Nach.41(.39) Min. Ram Anlageab⸗ ſchreibungen verbleibt einſchließlich 36 932(66 159) RM Vortrag ein Reingewinn von 346 723(370 499) RM woraus, wie ſchon gemeldet, wieder 6 Prozent Dipidende auf 5 Mill. Rih gich berteilt werden. In der Bilanz(in Mill. RM) werden bei 2,50 (.485) Rücktoaen, davon /h.935) Moßr, fahrts⸗ und Penſionsfonds, Rückſtellungen neu mit 0,45, ausgewieſen. Unter den auf.34(.64) er⸗ mäßigten Verhindlichkeiten betragen Warenſchulden 0,25(0,66), Verbindlichkeiten an naheſtehende Un⸗ ternehmen 0,11(.06), ſonſtige Verbindlichkeiten 0,17 (.); neu erſcheinen“ Wechſelverbindlichteiten mit 077 Im Umlaufsvermögen von 7,30(7,57) ſind Warenvorräte infolge der erhöhten Lagerverpflich⸗ tungen mit 3,0,(.05) verdreifacht. Die in 1937 nahezu vervierfachten Wertpaplerbeſtände wurden zum größten Teil wieder abgeſtoßen und ftehen nun mit 0,02„.34) zu Buch. Auch Bankauthaben ſfind mit 0,40(1,60) erbeblich vermindert. Warenforderun⸗ gen verringerten ſich auf.76(f 95). Die freiae⸗ wordenen Mittel wurden, ſoweit ſie nicht durch die erhöhte Vorratshaltung beanſprucht wurden, den naheſtehenden Geſellſchaften zur Verfügung geſtellt, an die nun Fordexungen von.98(0,85)“ peſtehen. Beteiligungen erfuhren' einen Zugang um 0,69(0) .55 0 97 3— 0,59 44 eſen. nlagen ſind m (0,55) bewertet. 9 . Die ocn, in der 4,78 Min. RM. Aktien vertreten waren, erledigte einſtimmig die Regufarien und ſetzte die Dividende, wie Zfichldedez“ auf 6 Prozent, wie „„., feſt. Die Ausſichten des laufenden Geſchäfts⸗ abres wurden von der Verwaltuna als völlig un⸗ berſichtlich bezeichnet, Von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung werde die neue Marktordnung für das Getrelde⸗ wiriſchaftsiahr 1939/40, fein. Die Müleref habe den maßaebenden Stellen hierzu entſprechende Vorſchläge unterbreitet. Ob und in welcher Meſſe dieſen Vor⸗ ſchlägen Rechnung getragen werde, ſei zur Zeit noch unbekgnnt. Für das erſte Halbjahr' 1989“ ſei durch die Neufeſtfetzung des Weiienpreifes eine Verſchlechteryna der. Mehlpreiskalknation' eingetreten. In weſcher Weiſe ein Ausaleich für diefe Weizenpreiserhöhung durch eine Ueberganasregelung erfolge, bleibe abzu⸗ warten. Auch würden ſich die niedrigen Vermahrunas⸗ quoten nachteilig auf die Ergebniſſe der erſten Monate auswirken. In der anſchließenden ob der»henkolls zur Auer⸗ Gruppe gehörenden Ac für Muühfenbelrieb. Mann⸗ heim. wurde beichloſſen, 6 /7) Prozent Dividende auf 200 000 RM. An zu verteilen. Kurꝛz horlohtet Anlätzlich einer Beſichtigungsreiſe von Zentral⸗ tätten des deutſchen Außenhandels, die diesmal nach Bremen führte, kennzeſchnete der Hauptgeſchäftaführer der Reichsgruppe Handel, Ohlendorf, das traditlons⸗ gehundene Weſen des hanſeatiſchen Autenhandels, deſſen Stärke in der dauernden Pflege der Märkte, in, genauen Kenntniſſen der Lebensbereiche fremder Völker und damit ihrer wirtſchaftlichen und kufturel⸗ len Bedürfniſſe liegt. Die ununterbrochene Befriedi⸗ gung der Bedürfniſſe in den laufenden Einzelgeſchäf⸗ ten bildet die Grundlage aller dauerhaften Außen⸗ handelsbeziehungen. * Durch Runderlaß 68/39. D. St. hat der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter beſtimmt, daß Arbeiter aus—— Protektorat Böhmen und Mäühren, die im brigen Reichsgebiet Arbeit aufgenommen haben, ihre Lohn⸗ erſparniſſe ohne Beſchränkung auf einen beſtimmten Höchſtbetraa in ihre Heimat überweiſen dürfen. Ourel die Seitluye Uas hat er davon (—) Krlegshetze kostet Geld. Ste kostet um so mehr, je intensiver sie betrieben wird. Man kann nun nicht sagen, daß Herr Roosevelt und die Leute um ihn herum es an der Intensivität rer Kriegshetze fehlen lassen. Im Gegenteil. Sie legen schon Wert darauf, daß ihre epidemischen Hetzereien ein entsprechendes Echo in der alten Weit finden. Auch das kostet Geld. Man muß nun nicht annehmen, daß das, was Herr Roosevelt tut, den Amerikanern auch hun⸗ dertprozentig einleuchtet. Das hat sich in den letzten Wochen mehr als einmal ge— Zzeigt. Aber nicht nur das kriegstreiberische Unwesen der Roosevelt-Clique findet Widerstand, sondern auch der„Ne w Deal!“, der Wirtschftsplan des Präsidenten, der Amerika nach seiner Einführung einer neuen Prosperity zufüh- ren sollte. Wie nun diese Prosperity aus- sieht, kann man sich vorstellen. wenn man auf einen Beschluß zurückgreift, den die Leitung der Republikanischen Partef in den letzten Tagen gefaßt hat.— Man ist näm⸗ lich bei den Republikanern der Meinung. daß die rücksichtslose und gemeine Kriegs- hetze der Clique um Roosevelt weitgehend die staatliche Ausgabenwirtschaft beein⸗ flußt und daher ein großangelester Angriff auf die Ausgaben-Politik des Bundespräsi- denten zu vertreten sei. Die Republikani⸗ sche Partei will nun diesen Angriff mit einer„Woche der Staatsschulden“ einleiten, in der die republikanischen Poll- tiker bei jeder nur denkharen Gelegenheit auf die hohe Staatsverschuldung hinweisen sollen. In diesem Zusammenhane wird dar- auf hingewiesen, daß die Staatsschuld in den Vereinigten Staaten hereits den Betrag von 40 Milliarden Dollar überschreſ⸗ tet. Mit einer weiteren Zunahme von Mil- liarden wird gerechnet. Das jet um so mehr verständlich. wenn man erfährt, daß die Bundesausgaben seit 1933 in jeder Minute des Tages und der Nacht durchschnittlich 15 000 Dollar betragen, dagegen aber nur 75 Dollar vom Staate eingenommen wer— en. Aus der Prosperity in der Wirtschaft, wie die durch den„New Deal“ hervorgerufen werden sollte, ist eine Prosperity der Staatsschulden geworden. Das ist auch ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. Rimmmmummmmmmmmmmmmunnnnnnmmmmmmmmmmmu Auf Grund der telegrafiſchen Beantwortun der Vorſchläge des Internationalen guckerrats 15 für das zweite Zuckerfahr die Zuteilung zufätzlicher guoten in der Geſamthöhe von 239 000˙ Tonnen be⸗ ſchloſſen worden. * Die, Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſi 155 Ra wie in der Vorwoche auf 16.5%015 * In der Ho der Bergmann⸗Elektricttäts⸗Werke Ach Beklin, wurde berichtet, daß ſich der Umfatz im neuen Jahr wieder erhöht hat. Der Export wurde auf Vor⸗ jahrshöhe gehalten. Durch laufende Verbeſſerungen —— und Einrich⸗ rde die Leiſtung geſteigert und die Her ſtellungsverfahren vervollkommnet. 2. Rhein-Mainische Abendhörse Gut gehalten An der Abenppörſe trat keine Aenderung in der ſehr ſtillen Geſchäftslage ein, auch kursmäßig ergaben ſich nur ganz geringe Abweichungen, die arbößtentelfs zein, nominell waren. Im aanzen geſehen, blieben die Atttenmärkte im Anſchluß an den Mittagsverrehr weiterbin aut gehalten. In Anpaſfung an Berlin 2 Prozent niedriqer lagen jedoch MaR mit 14% Von dey führenden Papieren blieben Vereinigte Stahl mit 102. Daimler mit 132 aut gehakten, wührend 6 Farben mit 149½ und Mannesmann mit 16 ½ je 5 Prozent niedriger gefragt wurden. Sonſt ſtellten 0 Saec e n 1040) auf 180, Weſt⸗ au U ffi 37 1 W40 und Geſfürel ½ Prozent Am, Rentenmarkt wurden Gprozentige Ach Rarben mit 123%½ 4½ prozentige Vogt& Häfner mit 95½ und %%prozentige Reichsſchatzanweifungen von 1938 Toſoo 3 mit, We/ umgeſetzt, Im Freiveriehr waren Stener⸗ iniinimuitrniiriuttniirtinrukikrmkttiitrmitrtnnrniirrnrrrninrurrmiriuinrmimsnmmnrmurnmmrnmrunenilrꝛminniunmtrulimmnmnlirrmnnmmmnlmnmimnmisiiumulinutrrnimimmmmmnmmmmimimr. autſcheine zu den letzten Mittaaskurſen eher gefraat. Getreide Rotterdam. 23. Mai. Weizen( 100 Kiloh: Mai.70. Zufi 380. Hene Jopember 4,7½8— Mais, ſin Hfl. per Laft von 2000 Kilo): Mai 89½, Juli 87 September 87/¼ Geld, November 88½. Märkte Mannheimer Großviehmarkt Zufuhr: 99 Ochſen, 165 Bullen, 219 Ku ärſen, 982 Kalden 1 Schafe 3838 8 3488 Hammel. Preife: chſen: 43.—46..35 io 371—9. Kühe: 41.—44.5 333—173. Külber: 62—65. 54—. 4 —48; 575. 52) 56—40•535 3 58.5, 5 5 5323 3 40. Hne), 49,, 41)57.5, a2)•51.5.— Markiderkauß miatries, Schweine und' Kälber ſugetelft, Schaſz mittel, Nächſter Großviehmarkt am 31. Mai. Mannheimer Pferdemarkt Zufuhr: 20 Arbeitspferde und 15 Schlachtpferde 4 Pretſe: Arbeltspferde 370—670, Schl 220 Reichsmark. Verlauf: 12 Ankauf · Verkauf · Aufbewahrung Beratung Einschlägige Broschüre auf verlengen! SANKHAs e BENSEI&(C. 07, 17„ AM WassEnrunnu

„hakenkreuzbanner Die deutſche Frau Mittwoch, 24. Mai 1959 Qa, din Viſulaiſgabin! Ich ſitze am Schreibtiſch und korrigiere die Anſſge meiner 45733 Schulkinder. Eine Stimme, das Weinen eines Kindes in der Nachbarwohnung ſtören mich. Ich habe die Kleine manchmal unten im Gärtchen ſpielen ſehen und höre ſie oft und laut mit der Mutter uſammen lachen. Was mag heute nur da rüben los ſein? Das Schelten wird heftiger, ſo daß ich Worte verſteben kann. „Nun haſt du dich ſchon wieder verſchrieben! ß doch auf! Mit zweint!! Das mußt du doch wiſſen!“ Aha, die Mutter beauſſichtigt die Schul⸗ arbeiten. wieder ein Klecks! Du alte Schmier⸗ lieſe!“ Heftiges 951 uchzen des Kindes verrät die mütterliche Ohrfeige. „So nun reiße ich die Seite raus, und du ſchreibſt alles noch mal ab. Aber wehe, wenn du dich wieder verſchreibſt oder Kleckſe machſt!“ Das Kind weint weiter. Wie ſoll es nun, ſchluchzend und aufgeregt, mit der Angſt vor Kleckſen, Verſchreiben und Ohrfeigen eine ſau⸗ bere, neue Seite zuſtande bringen? Schwer Kleine Gefälligkeit(Scherl-M) fällt es mir auf die Seele, daß ich jeden Tag vierzig Kindern Schularbeiten aufgebe, und wer weiß, wie oft es zu ähnlichen Szenen kommt? Kein Wunder, wenn die Kinder ner⸗ vös werden und die Hausaufgaben, die ſie zu⸗ erſt gern gemacht haben, ihnen zur Laſt und zum Schrecken werden, ja wenn ſie ſich mit⸗ unter— ich weiß, es gibt auch andere Gründe dafür— darum drücken. Darum; Liebe Müt⸗ ter, wenn ihr ſchon bei den Hausaufgaben helfen wollt oder müßt— ein bißchen Ruhe, ein bißchen Geduld! Ich muß ſie ja auch haben, und zwar für vierzig! Was essen wir diese Woche? Mittwoch: Morgens: Kinder: Haferflok⸗ kenbrei, Erwachſene: Miſchkaffee; Vollkornbrot, Marmelade.— Mittags: Geröſtete Brotſuppe; Sauerkrautſalat mit Speckwürfeln und Gurken, Bratkartoffeln.— Abends: Kartoffelheringsſa⸗ lat, Brot, deutſcher Tee. Donnerstag: Morgens: Müsle mit Ha⸗ ferflocken, Feigen, Rhabarber und Brot.— Mittags: Grießſuppe, Kartoffelpuffer, Spinat⸗ falat.— Abends: Kräuterquark mit Schalen⸗ kartoffeln. Freltag: Morgens: Kinder: Haferflocken⸗ brei, Erwachſene: Miſchkaffee, Vollkornbrot, Marmelade.— Mittags: Kartoffelgemüſeſuppe, ELBEO-Strümpfe mit Weltruf bee MAnεςοοανιο= lb%φ‘ ,Zñnſi umi edünſtetes Fiſchfilet auf der Platte, gedämpfte an, Mieſeſalat— Abends: Rettiche, Käſebrote, Hagebutten(Kernlestee), Kinder: Milch. Samstag: Morgens: Miſchkaffee, Voll⸗ kornbrot, Marmelade.— Mittags: Nudelſuppe, Fleiſchſalat, Rettichſalat, geröſtete Kartoffeln. — Abends: Selbſtgebackene Schneckennudeln, Kakao. Sonntag: Morgens: Hefezopf, Brötchen und Brot mit Butter und Marmelade.— Mit⸗ tags: Grünkernſuppe, Braten, gemiſchter Salat, Schokoladepudding mit deutſchem Pudding⸗ mehl.— Abends: Wurſtbrote, Radieschen, Tee. Brücke zibischen Jugend und Reie Vom Geist in den Jugendgruppen des deuiscien Frauenwerks/ Aeltere Kameradinnen als Vorbild Nicht gewollt, nicht konſtruiert, ſondern ge⸗ worden aus Wünſchen der Menſchen ſelbſt, aus Notwendigkeiten völkiſchen Seins, ſind die Ge⸗ meinſchaftsformen unſerer Tage, am meiſten vielleicht jene, in denen die Jugend heran⸗ wächſt. Auch die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerkes ſind aus ſolchen Wün⸗ ſchen und Notwendigkeiten erwachſen. Sie muß⸗ ten entſtehen... Man fände die Antwort von ſelbſt, wenn man ſich dieſe Mädel und Frauen in unſeren Ju⸗ gendogruppen einmal genau betrachtete, wenn man einmal in einen ihrer Heimabende ginge, wenn man ſich mit ihnen einmal ene Es iſt gar nicht notwendig, gleich über die Or⸗ ganiſation, in denen ſie ſich zuſammengeſchloſſen haben, zu ſprechen, ſondern aufſchlußreicher iſt es vielleicht, ſich mit dieſer weiblichen Jugend über ihren Alltag, ihr Berufsleben, ihr Werken und Schaffen, über ihre kleinen und großen Wünſche, ihre kleinen und minder kleinen Sor⸗ gen zu unterhalten... Falls ein ſo junger, hoff⸗ nungsfroher Menſch, wie der in der Jugend⸗ gruppe heranwachſende, überhaupt große Sor⸗ gen hat! Wer ſich hierzu die Mühe nimmt, der merkt auch, warum ſie ſich dieſe Brücke vom jungen Mädel zur reifen, erfahrenen Frau, vom BDM zur Frauenſchaft geſchaffen haben. Die Jugend ſieht die Ddinge anders Dieſe 20—30jährigen(und wenn ſie dazu wollen, auch die 18jährigen) wollen eine jugend⸗ liche Gemeinſchaft bilden, in der noch die ju⸗ ——9 Freude über das Daſein und Leben herrſcht, das noch nicht eine allzu große Laſt von Verantwortung und Sorgen auf ihre Schultern gelegt hat. Eine junge Mutter ſieht die Dinge leichter, ſorgloſer, ſie hat noch dieſe typiſche Art des jungen Menſchen, auch eine ſchwere Sache unbekümmerten Herzens hinzunehmen und an⸗ zupacken. Noch wiegt das ſchwere Gewicht der Erfahrung nicht. Die ſchweren Dinge wiegen für ſie nicht ſo ſchwer wie für den nur ein paar Jahre Aelteren, an Lebenserfahrung Reicheren, der ſeine Sache darum nicht mit weniger Tat⸗ kraft und Lebenstüchtigkeit zu meiſtern vermag— Es iſt eigenartig und hat ſeine beſondere Be⸗ wandtnis mit der Jugend, und eine erfahrene Frau von 40 wird darüber lächeln, falls ſie ſich nicht an ihre eigene Jugend erinnert. Hier auf dieſer Brücke von Jugend zur Reife iſt noch vie⸗ les ungeklärt, ſo vieles noch unter einem ver⸗ hüllenden Schleier. Man kann—55 fröhlich ſein und beſchwingt und morgen ſchon den Be⸗ weis erbringen, daß man eine ernſte Verant⸗ wortung würdig tragen kann. * auf dieſer Brücke iſt das Leben noch ſo voller Geheimniſſe, die es zu ergründen, voller Schönheiten, die es zu erobern gilt, Die ganz Jungen ſetzen ſich ein Ziel und Vorbild an den älteren Kameradinnen, die älteren helfen den jüngeren. Die einen ſind im Berufe und ſtehen da ihren„Mann“, ſtehen auf eigenen Füßen, für ſich alleine. Die andere Kameradin hat viel⸗ leicht ſchon ihr eigenes Heim, eine Familie ein Kind. Hier in der Jugendgruppe, auf dem Wege vom Mädel zur reifen Frau und Mutter, ſind Für sonnige Urlaubstage Die Vorbereitungen für die diesjährigen Urlaubstage sind in den meisten Familien bereits in vollem Gange. Hier zeigen wir einige nette Moden. Links: ein Dirndl-Kostüm. noch viele Wünſche, viele unerfüllten Hoffnun⸗ gen lebendig, hier iſt noch bei allem innerem Gefeſtigtſein Ungewißheit, erſt ſich formendes Schickſal. Und alle die, die ſchon feſt in einer Aufgabe fürs Leben, in ihrem Schickſal ſtehen, ſino noch jung genug, um ſich die lebendige Er⸗ innerung an das ſoeben——— Stadium ihres Weges und ihrer menſchlichen Entwick⸗ lung zu bewahren. In der Jugendgruppe iſt viel gutes Wollen, deſſen Ziel die im Unbekannten liegende Zu⸗ kunft iſt. Die einen haben den Weg zum Frauen⸗ tum und Muttertum noch nicht beſchritten, be⸗ reiten ſich erſt vor, die andern haben den An⸗ Zwei ijunge Frauen bei mrer Arbeit Aufn.: Elfriede König fang ſchon gemacht und das klare Ziel vor ſich liegen, auf das ſie lebensbejahend und mit Schwung der Jugend zuſchreiten. Dieſe beiden Faktoren wirken aufs glücklichſte zuſammen und geben der Jugendgruppe die innere Bewegtheit, den Idealismus, geben ihr Ziel an, Möglich⸗ keiten einer ſtets ausgleichenden Harmonie. Die Jugendgruppe iſt eine„Durchgangsſta⸗ tion“ von der Jugend zum reifen Menſchen; ſie iſt aber zugleich in dieſer Eigenſchaft einer im Fluß befindlüchen Gemeinſchaft ein abgerunde⸗ tes Ganze, deſſen innere Spannungsmomente zu einem ſchöpferiſchen Schaffen den Schwung und den Mut verleihen! Edith Staffin. MWerksingen in einer Fabrik.. 14 Tage lang hatten wir Jugendgruppenmädel uſammen geſchafft mit den Arbeiterinnen und Arbeitern und neben dieſen Tag für Tag in der Fabrit tätigen Arbeitskameraden unſeren Platz ausgefüllt, ſo gut wir's eben verſtanden. Denn wir waren hierher gekommen, um im „Hilfsdienſt“ überlaſtete Arbeiterinnenmütter zu entlaſten. Das hatte uns bald eingeſchloſſen in die große Arbeitskameradſchaft, hatte manche Freundſchaft entſtehen laſſen und uns (Scherl-Bilderdienst-.) In der ma-⸗ schinengestrickten Trachtenweste ist das Zopfmuster, ein beliebtes Motiv in der. Bauernstrik- kerei, sehr geschickt variiert. Bunte Wollstickerei und Knöpfe in Gestalt von Bauernfiguren sind ein lustiger Ausputz. Rechts: auf dem lichten Grund dieses Schwimmanzuges aus Lastex mit Wolle wirken die kleinen, lustigen, bunten Pünktchen besonders reizend. manche wertvolle Lehre fürs Leben er⸗ eilt. Unſer Hilfsdienſtlager— nach der Arbeit in der Fabrik fanden wir uns abends wieder zu⸗ ſammen in unſerer Gauſchule— ging ſeinem Ende zu, und wir hatten alle den Wunſch, einen fröhlichen Ausklang zu ſchaffen. Nach kurzem Beraten kamen wir überein, ein „Werkſingen“ zu veranſtalten. Der Be⸗ triebsführer war einverſtanden, und die Vor⸗ bereitungen waren ſchnell getroffen. Was wir ſingen wollten, war uns von vornherein klar, alle unſere Lieblingslieder ſollten die Arbeits⸗ kameraden kennen lernen: „Jetzt kommen die luſtigen Tage...“,„Dreh dich, dreh dich, Rädchen...“,„Und die Morgen⸗ frühe, das iſt unſere Zeit...“. 30 Jugendgruppenmädel zogen mit vor Sauberkeit ſtrahlenden weißen Bluſen und frohen Herzens zum letzten Male in„ihre“ Das Hesialnaus ſu, belae pelzpflege Fabrik. Natürlich fehlt die„Quetſche“ nicht, und als wir ſingend in den Arbeitsraum ein⸗ zogen, konnten wir gleich merken, daß die rechte aufnahmebereite Stimmung für unſer Singen da war. Wir haben geſungen, geſpielt, ja ſogar ge⸗ ſchunkelt, und unſere Arbeitskameraden taten mit, ſangen„unſere“ Lieder und freuten ſich Monnheim D 2 15 fernsprecher: 20280 Feine Hancderbenen,——— mit uns. Und was das ſchönſte war: als wir abzogen, ſang der eine und die andere immer noch fröhlich vor ſich hin, nahm das Lied mit an ſeinen Arbeitsplatz und ſicherlich auch mit nach Haus und in ſeine Familie. Wbaehd 8* del vorrätig Buchhandlung Franz Zimmermann, G 5. 1 fernsprecher 25267 NMannheimer Textilhaus.m. b.., Qu 1. 1 Srene Strage an der ſrinitatiskirche IlkiiusziaziiamiwivnzzzvizzwzizzvizzzszzausziIzzVIIzItVIizzziIizzztzl FEire GSZe Bloge SreEEE kummmnmmmmimmunmnnmnnuinmnnirmmsmmnmmummnnirnnzmnrnnmnbmünsininnksntzunsmantintsnsnütnisisusmmnüsnsnütnüsnütsütiunütstif wundervolle Qualität für elegante Kieider u. Blusen, ca. S0 m ort., Mir. noppen-Loiie hochwertige Qualität f. das fesche.95 Sportkleid, ca. 95 em brit, Mtr. Honan reine zeide 5 50 in hübschen Tupfenmustern, 70%% m breit Mtr. 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Zur Pauſe hatten wir noch durch ein wundervolles Tor von Helmut Schün geführt, aber die Jren holten im zwei⸗ ten Spielabſchnitt dieſen knappen Vorſprung durch ihren Mittelſtürmer Bradſhaw auf. Bremen in TCänderſpielſtimmung Seit Wochen war der Fußballänderkampf das Tagesgeſpräch der Bremer, die ihrem erſten Länderſpiel mit einer rieſigen Begeiſterung ent⸗ gegenſahen. Die ausgegebenen 35 000 Ein⸗ trittskarten waren ſchon lange reſtlos vergriffen. Ein blauer Himmel wölbte ſich über der fahnengeſchmückten Kampfbahn am Oſter⸗ deich und das gute Wetter erhöhte noch die frohe Stimmung. Rieſiger Beifall praſſelte auf, als die von dem han Schiedsrichter Dr. Remke angeführten Spielfeld 8 Der Reichsſportführer von chammer und Oſten erſchien, begleitet von Reichsfachamtsleiter Linnemann, kurz vor Beginn des i Die Nationalhymnen wurden geſpielt, wobei die in grüne Hemden gekleideten IJren mit erhobener Rechten bei üßten. Raftentrdeh war ein Empfang eider Manſchaften durch den Senat der Freien Hanſeſtadt. Die Mannſchaften traten in folgen⸗ der Aufſtellung an: Deutſchland: Jakob; Janes— Streitle; Kupfer— Rohde— Kitzinger; Lehner— Hahnemann— Gauchel— Schön— Arlt. Irland: Mackenzie; Hey—'Neill;'Reilly —'Mahoney— Weir;'Flanagan— Dunne— Bradſhaw— Carey— Fallen. Führungstor in der 38. Minute Irlands Spielführer Dunne hatte die Wahl und ließ Deutſchland gegen das ſchon tief ſte⸗ hende Sonnenlicht ſpielen. Die erſte Hälfte brachte einen anregenden und ſchönen Kampf. Unſere Elf zeigte flaches und genaues Zuſpiel, das allerdings vor dem Tor des Gegners zu engmaſchig war. Die Jren ſpielten recht hoch, aber zweckmäßig. Ausgezeichnet war ihr Kopf⸗ ballſpiel, ihre Angriffe wurden ſtets mit größ⸗ ter Wucht vorgetragen und waren ſehr gefähr⸗ lich. Dies um ſo mehr, als Rohde doch nicht der ideale Mittelläufer war und Streitle viele Fehler machte. Schon wenige Mi⸗ nuten nach Beginn traf Hahnemann aus vollem Lauf nur die Latte. Dann kam Irland zu zwei klaren Torgelegenheiten. Bei einem ſchnellen Angriff von Bradſhaw ließ Jakob den Ball fallen, warf ſich aber doch im letzten Augenblick noch ſchützend vor dem heranbrauſenden Dunne auf das Leder. Einen weiteren Schuß von Brad⸗ ſhaw konnte Jakob nur mit Mühe zur zweiten iriſchen Ecke abwehren. Auf der anderen Seite kann Gauchel nach Zuſammenarbeit mit Lehner und Schön einen Scharfſchuß loslaſſen. Rieſen⸗ pech haben die Gäſte, als Rohde und Dunne ſtark zuſammenprallen. Der Schiedsrichter gibt Freiſtoß für Deutſchland und Dunne bleibt lie⸗ gen und muß vom Platz getragen werden. Ir⸗ land hat bis zur Pauſe nur noch zehn Mann im Kampf. Deutſchland gewinnt Uebergewicht und wird ſtark überlegen. In der 38. Minute fällt dann auch das Führungstor. Kupfer läuft mit dem Ball, gibt hoch zu Gauchel, der zur Mitte köpft, wobei Schön freiſtehend mit Bom⸗ benſchuß die Kugel flach in die linke Ecke des iriſchen Tores jagt. Gauchel verpaßt zwei große Chancen Der Verlauf der zweiten Hälfte iſt für die 4 eine Enttäuſchung. Ir⸗ and beginnt 3 n Spielern, und während dieſer Zeit hat Gauchel die große Gele⸗ enheit, den Vorſprung zu er⸗ öhen. Mit einer Steilvorlage von Schön läuft er allein in Torrichtung, zögert aber und läßt ſich von dem iriſchen Mittelläufer bedrän⸗ gen, ſo daß ſein leichter Schuß von dem her⸗ auslaufenden Torwart gehalten wird. Dann kommt Dunne wieder, geht auf Rechtsaußen, während Mittelſtürmer Bradſhaw auf halb⸗ rechts wechſelt und'Flanagan die Sturm⸗ ſcnele übernimmt. Das ſehr harte und chnelle Spiel der Iren, das zwar ſchmucklos wirkt, aber immer gefährlich iſt, bringt etwas Verwirrung in die deutſche Elf. In der 12. Minute hat Deutſchland noch einmaleine große Gelegenheit, als Schön einen Ball wundervoll über die Verteidigung ſpielt, doch Gauchel zögert, und der iriſche Mit⸗ telläufer rettet wiederum energiſch. Beinahe wäre in der 13. Minute ſchon der Ausgleich gefallen, als Fakob im Herauslaufen ſtürzt, Kupfer ebenfalls fiel und Carey zum Schuß kommt. Doch Jakob iſt ſchnell wieder auf den Beinen und kann den Ball gerade noch zur Ecke ablenken. In der 15. Minute fällt dann der Ausgleich. Der iriſche Linksaußen gibt eine hohe weiche Vorlage in den Strafraum. Der Ball landet wieder auf dem Spielfeld, und ehe die deutſche Abwehr eingreifen kann, iſt Bradſhaw zur Stelle und köpft zum Aus⸗ gleich ein. Das Spiel vexliert immer mehr an Zuſammenhang, zumal Schön verletzt wird, in die Sturmmitte geht, während Gauchel den Poſten des Verbinders einnimmt. Lehner ſteht häufig ohne Ball auf der Außenlinie und muß zuſehen, Die Iren ſind weiterhin ſehr ſchnell und ſehr zweckmäßig, aber Jakob hält eine annſchaften auf das Gegner zunächſt bis auf:3 Reihe ſaftiger Schüſſe bei Durchbrüchen aus⸗ fe eichnet. In der letzten Viextelſtunde häufen ich wieder die deutſchen Angriffe, aber nur das Eckenverhältnis wird von:3 auf 75 verbeſ⸗ ſert. Dagegen 0 kein Erfolg mehr gegen die verſtärkte Abwehr der Iren zu erreichen. Schoen beſter Spieler unſerer Elf Die deutſche Mannſchaft hat nicht ganz den Erwartungen entſprochen. Man vermißte die harmoniſche und flüſſige Zuſammenarbeit, die gegen einen ſo harten Gegner angebracht wäre. Schon vor der Pauſe ließ ſich die Elf das hohe Spiel der Jren aufdrängen und wirkte dann im Nahkampf hilflos, zumal ſämtliche iriſchen Spieler im Kopfballſpiel weit überlegen waren. Im deutſchen Sturm konnte Hahnemann nicht gefallen, er verlor ſich zu ſehr in Einzelaktionen und fand zu wenig Kontakt mit Lehner, der wenig ins Spiel kam. Der Linksaußen Arlt hatte auch nur wenige gute Momente. Schoen war bis zu ſeiner Verletzung der überragende Stürmer und überhaupt der beſte Mann der deut⸗ ſchen Elf. Gauchel wirkte manchmal langſam und umſtändlich. Die Leiſtungen in der Läuferreihe waren unterſchiedlich. Kupfer und Kitzinger hatten hervorragende Augen⸗ blicke, dann aber auch in der Deckung Schwä⸗ chen. Rohde kam zuletzt beſſer zum Zuge, ohne das Spiel in der Hand zu haben. Janes in der Verteidigung war wie immer umſich⸗ tig und ſchlagkräftig, dagegen war Streitle nicht auf der Höhe. Jakob erfüllte die Er⸗ wartungen vollauf, wenn er auch manchmal Unſicherheiten erkennen ließ. Die iriſche Mannſchaft hat einen guten Eindruck hinterlaſſen. Das hohe Spiel brachte eine große Zahl gefährlicher Momente im deut⸗ ſchen Strafraum. Hervorragend war der Tor⸗ mann Mackenzie, ſehr ballſicher die beiden Verteidiger, ausgezeichnet auch der Mittelläufer O' Mahoney, während im Sturm Brad⸗ ſhhaw ſowohl als Mittelſtürmer als auch als Halbrechts beſter Mann des Angriffs war. Dunne kam nach ſeiner Verletzung nicht mehr zur Geltung. Sehr gut fügte ſich auch der linke Flügel ein. Schiedsrichter Dr. Remke leitete umſichtig und ſicher. DIn⸗Sraven emwiangen vad Connfatt Die paarungen zur Zwiſchenrunde der Frauen und vorſchlußrunde der männer Nach Feſtſtellung der vier Gruppenſieger zur Deutſchen Siiniag 1939 der Männer hat nunmehr das Reichs⸗ fachamt die Paarungen für die Vorſchlußrun⸗ denſpiele feſtgelegt, in denen die beiden End⸗ ſpielteilnehmer für den Schlußkampf am 2. Juli ermittelt werden ſollen. Die Vorſchlußrunde wird in Hin⸗ und Rückſpiel nach der Punkte⸗ wertung ausgetragen, als erſter Spieltag gilt der 11. Juni. Die Paarungen lauten: 11. Juni: in München: Poſt⸗SV München— MeteSA Leipzig in Lintfort: Lintforter SV— Hin⸗ denburg Minden 18. Juni: in Leipzig: MToSA Leipzig— Poſt⸗ SV München in Minden: Hindenburg Minden— Lintforter SV. Bei evtl. Punktgleichheit ſteht für das Ent⸗ ſcheidungsſpiel am 25. Juni ein weiterer Spiel⸗ tag zur Verfügung. Die Spiele zur Frauen⸗Handball⸗ meiſterſchaft nehmen ebenfalls planmäßi ihren Fortgang. Am erſten Pfingſtfeiertag wir das in der Vorrunde trotz Verlängerung unent⸗ ſchieden—:5— ausgegangene Spiel Magde⸗ burger Frauen SC— Fortuna kithen nachge⸗ holt, allerdings wird diesmal in Leipzig ge⸗ ſpielt. Die vier Begegnungen der Zwiſchenrunde werden am 4. Juni ausgetragen. Badens Mei⸗ ſter VfR Mannheim ſpielt diesmal zu Hauſe gegen den Meiſter von Württemberg, TV Bad Cannſtatt, und dürfte damit wahrſcheinlich die Vorſchlußrunde erreicht haben. Das Reichsfach⸗ amt hat folgende Paarungen feſtgeſetzt: in Hamburg: Tyd. Eimsbüttel Hamburg— Tgde. in Berlin in Düſſeldorf: Stahlunion Düſſeldorf— Heſ⸗ ſen/ Preußen Kaſſel in Mannheim: VfkR Mannheim— TV Bad Cannſtatt in Magdeburg oder Leipzig: Magdeburger Frauen SC oder Fortuna Leipzig— Poſt SV Wien. u doch uoch z ſür denſmand henkel ſchafft den Siegpunkt im Davispokalkampf gegen polen Nach fünftägiger Dauer— ein Novum in der Geſchichte der Davispokalkämpfe— konnte am Dienstag endlich das Treffen Deutſchland— Polen in Warſchau mit einem:2⸗Sieg Deutſch⸗ lands beendet werden. Henner Henkel ſcheint wirklich ſeine alte Form wiedergefunden u haben, und da diesmal auch das Publikum ſich durchaus den ſportlichen Anſtandsgeſetzen unterwarf, währte der letzte Satz des am Mon⸗ tag abgebrochenen Spieles Henkel gegen Graf Baworowſki nur ganze 25 Minuten, bis der Pole:3 geſchlagen war. Henkel ließ ſeinen avonziehen und machte dann, indem er begeiſterndes Tennis zeigte, 5 Spiele hintereinander, um mit:4,:2. :3 Satz, Match und den ganzen Kampf für Deutſchland zu gewinnen. Deutſchland trifft nun in der dritten Runde in Berlin auf den Rot⸗Weiß⸗Plätzen auf Schweden, das in Stock⸗ holm die Dänen mit:1 abfertigte. Geſpielt wird von Samstag bis Montag. Schwedens mannſchaft Schweden hat ſeine Davispokalmannſchaft, Der Davispokalkampfi Deutschland— Polen in Warschau die von Samstag bis Montag bei Rotweiß im Berliner Grunewald gegen Deutſchland antritt, wie folgt namhaft gemacht: Carl Schröder, Nils Rohlsſon, Morgan Huliman und Stig Martensſon, Mannſchaftskapitän iſt der frühere Davispokalſpieler Kurt Oeſtberg. vier Davispohalkämpfe am Wochenende Mit dem Sieg Deutſchlands über Polen hat die zweite Runde des Davispokal⸗Wettbe⸗ werbs in der Europazone ihren Abſchluß ge⸗ funden. Die„letzten Acht“ kämpfen bereits an dieſem Wochenende um den Eintritt in die Vor⸗ ſchlußrunde. Gab es in der zweiten Runde durchweg die erwarteten Sieger, ſo wird die Vorausſage ſchon weſentlich ſchwexer, und es dürfte nur einen glatten Sieger geben, nämlich Deutſchland, das gegen Schweden natürlich ernſtlich nicht gefährdet iſt. Die übrigen Begegnungen werden ſehr um⸗ ſtritten ſein. Frankreich ſtartet zwar in Wim⸗ bledon gegen England als Favorit, aber da auf Gras geſpielt wird, liegt eine Ueberra⸗ Schirner(M) Die Teilnehmer des Doppels, das Deutschland gewann, nach ihrem Kampi. Von links Henkel, von Metaxa, Hebda und Graf Bawarowski. Mitdiesem Sieg hatte Deutschland die:-Führ ang herausgeholt, doch zog Polen durch den Siesvon Tloczinski über Menzel wieder gleich. ſchung durchaus im Bereich der Möglichkeit. Der Sieger dieſes Kampfes wird Deutſchlands nächſter Gegner ſein. In der oberen Hälfte ſpielen Belgien und Norwegen in Brüſſel und Italien und Jugo⸗ ſlawien in Mailand. Belgien bezwang Britiſch⸗ Indien nur knapp:2 und wird auch gegen Norwegen ſeine Laſt haben. Die wiedererſtark⸗ ten Italiener könnten in Mailand durch einen Sieg über Jugoſlawien überraſchen, denn in Budapeſt hat es ſich ja gezeigt, daß auch Puncee 10 ſchlagen iſt. napper Sieg der Jugoſlawen. Lonzt fauft die 40 meter in 47,71 Nicht nur in Deutſchland hat die Leichtath⸗ letik⸗Wettkampfzeit vielverſprechenden Anfang genommen, ſondern auch im' Ausland, wo in den letzten Wochen ſchon verſchiedene vorzügliche Leiſtungen erzielt wurden. Am ver⸗ gangenen Sonntag ſtellte Italiens bekannter Mittelſtreckler Mario Lanzi, der erſt vor acht Tagen die 800 Meter in:50,.7 Minuten bewäl⸗ tigte, in Trieſt über 400 Meter mit 47.7 Sek. einen neuen Landesrekord auf. Er verbeſſerte damit ſeine eigene alte Beſtleiſtung um vier Zehntel Sekunden. Gütt in Form ſind auch bereits Polens Spit⸗ Feſl n N was ſie bei einem internationalen eſt in Warſchau, an dem einige Ungarn betei⸗ igt waren, bewieſen. Olympiaſieger Kuſo⸗ czinſki ſiegte über 3000 Meter in:33.0 Mi⸗ nuten, der Mittelſtreckler Gaſſowſki bewäl⸗ b inuten, und im tigte die 800 Meter in:53.8 Stabhochſprung ſchaffte Moroncaz'yk.03 Meter, während Gierutto das Kugelſtoßen mit 15.05 Meter gewann. In Bournville(England) gewann Welt⸗ rekordmann Sidney Wooderſon einen Mei⸗ lenlauf in der vorzüglichen Zeit von:12.0 Mi⸗ nuten, nachdem ſein Bruder N. 95 a lange in ſcharfer Fahrt geführ te.— Der engliſche Olympiaf eger im Gehen, Harald M. Whitlock, gewann in London die Landes⸗ meiſterſchaft im 20⸗Kilometer⸗Gehen in:51.03 Stunden mit einer Minute Vorſprung vor Chr. Murray. Whitlock wird beſtimmt 1940 in Helſinki ſtarten! Finniſcher Waldlaufmeiſter wurde au einer 9, Kilometer langen Strecke bei Lohja der be⸗ kannte Pekuri in 31:24 Minuten vor Laiho⸗ ranta(31:39), R. Järvinen(31:53) und Olym⸗ piaſieger Salminen(32:04). In den Vereinigten Staaten gibt es iberraſhr Leiſtungen, ſo daß es weiter nich überraſcht, wenn man hört, daß Bill Watſon an einem 575 das Kugelſtoßen mit 16.01 Me⸗ u ter, das Diskuswerfen mit 49.04 Meter und den Weitſprung mit.76 Meter gewann. Reich⸗bundlehrer öommer in manrheim Reichsbundlehrer Sommer, der den Mann⸗ heimer Schwimmern und Schwimmerinnen ja ein Unbelannter mehr iſt, wird ab ſofort bis Donnerstag die die Schwimmer aus dem ge⸗ ſamten Kreisgebiet Mannheim im Städtiſchen Hallenbad betreuen. Gropzlgige Werrung ſür das éamemmen Im Haus des deutſchen Sports auf dem Reichsſportfeld in Berlin fand eine Tagung der Gaufachwarte Schwimmen ſtatt. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Reichsfach⸗ amtsleiter Hax gab Sportwart Brewitz (Magdeburg) einen umfaſſenden Bericht über die derzeitige Lage des Schwimmſports in Deutſchland. Der Leiter des Preſſe⸗ und Pro⸗ pagandaamtes des NSRe. Gärtner, teilte mit, daß noch in dieſem Jahr unter Mitwir⸗ kung des Staates und der Partei eine groß⸗ ügige Werbuna für das Schwimmen durchge⸗ führt werden ſoll. „Frauenwartin Liſa Müller machte grund⸗ ſätzliche Ausführungen über das Frauen⸗ ſchwimmen und anſchließend wurden die Maß⸗ nahmen zur Förderung unſerer Spitzenkönner im Schwimmen, Springen und Waſſerball ein⸗ gehend beſprochen, Beſonders zu erwähnen iſt ierbei, daß die Zahl der Berufungen in die eiſtungs⸗Stamm⸗Mannſchaft auf Grund der Leiſtungen bei den Deutſchen Meiſterſchaften am 8. und 9. Juli im Hinblick auf die Olym⸗ Fen ſen Spiele möglichſt klein gehalten wer⸗ en ſoll. I. Kanen⸗Melſtertchaftsendern Das erſte deutſche Frauen⸗Meiſterſchaftsru ⸗ dern, das anläßlich der 9. Leipziger Frau⸗ en⸗Ruderregatta am 16. Juli durchge⸗ führt wird, ſieht in ſeiner Ausſchreibung eine überaus Wettkampffolge vor. Ins⸗ geſamt ſtehen 22 Prüfungen auf dem Pro⸗ gramm. Die Hauptanziehungspunkte ſind die drei in Rennbooten auszutragenden Meiſter⸗ ſchaftskämpfe im Einer, Doppelzweier, Doppel⸗ vierer mit Steuermann, ſowie das Stilrudern im Doppelvierer um den Titel eines Reichsſie⸗ gers. Rennen für die verſchiedenen Leiſtungs⸗ klaſſen ſowie Stilrudern vervollſtändigen das Programm. Ellin Biask doppeieger Gute Leiſtungen wurden bei dem reichsoffe⸗ nen Leichtathletikfeſt des kleinen, aber überaus rührigen ſächſiſchen Sportwereins Regis⸗Brei⸗ tingen geboten. Erwin Blask kam dabei zu zwei Siegen. Er gewann das Hammerwerfen mit 56,03 Meter und das Kugelſtoßen mit 14,16 Meter. Im Diskuswerfen blieb Oblt. Zertn(Hannover) mit 48,60 Meter vor dem erliner Blask mit 46,53 und Claus(Leipzig) mit 45,56 Meter ſiegreich. Beachtlich auch die Leiſtung von Luz Long(Leipzig) im Weit⸗ ſprung mit 7,20 Meter, der Speerwurf von Dr. Weimann(Halle) mit 58,35 Meter und der Hochſprung von Krumsdorf(Regis⸗Breitun⸗ gen) mit 1,80 Meter. Wahrſcheinlicher iſt aber ein 3——————— ————— ————— ————————— ——— — ————— 5 ——

„Hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 24. Mai 1939 ſütter⸗ ſchulungskurſe Nachmiitagskurse jeweils ½—½6 U 5. Juni: VNäkhen Kurstage: Momag und Mittwock 13. Juni: Säuglingspflege Kurstage: Dienstag und Donnersiag 19. Juni: Säuglingspflege Kurstage: Montag und Mitfioch Abendkurse jeweils 8— 10 Uhr 6. Juni: Nähen Kursta ge: Dienstag und Donnersiag 14. Juni: Gesundheiispllege Kurstage: Dienstag und Donnersiag 4 19. Juni: Säuglingspilege Kurstage: Montag und Mittwoch Anmel dungen möglichst frühzeitig an die ſütterſchule Mmannheim Kaiserring 8 Fernruf 43498 II Nh. Karl⸗Ludwig⸗ und Seckenheimer Straße geſucht. 1 605 dudM tsmã he von der Möbelfabrik Georg Wagenblaß une 90 Uimmmünmm zu vermieten. Boxheimer, Erlenſtr. Nr. 20 Fernruf 519 89. (159 528V) Nühe Schlachthof: Garagen zu 12 und 15%/ ſofort zu vermiet. Näh.:(158 730V) Fernſprech. 407 15 bebe. flutoʒ verden echnen verkauft durch HB-Kleinanzalge- Trauerkarien, TIrauerbrieſe lejeri rasch uncd bllug in scuberer Ausſũhrung Hakenkreuazbanner- Druckerei. wohlversehen mit den hl. in die ewige Heimat aufzunehmen. Feudenheim. Kronenstraße 15. hof in Mannheim statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere gute Mutter. Grobmutter. Schwiegermutter, Schwägerin und Tante,. Frau acadaicna Dühicr.— Sterbesakramenten, nach langem. mit großer Geduld ertragenen Leiden im Alter von 72 Jahren zu sich Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Harila Benz. I 5, 1 Die Beerdigung findet am Donnerstag, 13 Uhr, auf dem Fried- daß mein lieber Mann und treubesorgter Vater 31 Jahren unerwartet von uns gegangen ist. In tiefer Trauer: und Kind Heinz auf dem Friedhof Rheinau statt. Verwandten. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung. Alois Dusdal nach kurzer. schwerer Krankheit am Montagmittag im Alter von Elisce Dusdal geb. Brunner Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 25. Mai. 52 4 Uhr. Ehren halten. Nach längerem schweren Leiden verschied am 22. d. M. unser früherer Arbeitskamerad, Herr liari Velter 1. Während der Zugehörigkeit zu unserem Hause Zzeichnete er sich durch unermüdlichen Fleiß und Pflichttreue aus. Wir werden sein Andenken stets in runruns und Geioloscait der Siemens-Schudteri-Werle.-G. Zweigniederlassung Mannheim nachmittags Sehlafzimmer Wohnzimmer Herrenzimmer usw. in vielen Holzarten zu günstigen Bedingungen abzugeben. Große Wetrkstätten⸗ und Lager-Räume. Verkaufsstelle: 5 3, 7 Ehestandsdarlehen. Teilzahl. gestaltet Mannheim zekanntmachunn Für die Stadt Mannheim wurden mit Genehmigung Staatsauf⸗ ſichtsbehörde mit Wirkung vom 1. Juni 1939 folgende Gemeinde⸗ ſatzungen erlaſſen: 1. Friedhofs⸗ und Beſtattungs⸗ ordnung; 2. Friedhofs⸗ und Beſtattungs⸗ gebührenordnung; 3. Betriebsordnunag für die Feuer⸗ beſtattungsanlage der Stadt Mannheim. 75 Ve Satzungen 417155 im Rat⸗ aus, NI1— Waim ratur, Zim⸗ mer Mr. 164—55 im Büro der Sriod, un hofsverwaltung, Röntgenſtraße, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte in der Zeit vom 24. bis 31. Mai 1939 zu jedermanns Einſicht auf. Die Friedhofsordnung enthält ne⸗ ben allgemeinen Beſtimmungen Ord⸗ nungsvorſchriften, zu deren Siche⸗ rung eine beſondere erlaſſen und mit Straf⸗ androhung verſehen iſt. Sie enthält ferner Beſtattungsvorſchriften, ibt Maße für die verſchiedenen Gräber⸗ arten ſowohl bei der Feuer⸗ wie bei der Erdbeſtattung an und aibt Wei⸗ ſungen für Grai mäler und Einfrie⸗ digungen, für die Herſtellung der Be⸗ pflanzung und Unterhaltung der räber. Die Friedhofs⸗ und B ⸗ gebührenordnung enthält Vorſchrifte über die Zahlungspflicht und die 85 erhebenden 3 für die B ————— der Erdbeſtattung. 525 Beiſetzung von Urnen und Sonſtiges. Die Betriebsordnung für die Feuer⸗ beſtattungsanlage enthält über die Annahme von Leichen, über die Zurverfügungſtellung der——— halle in der Sn und über die Durchführung der Ein⸗ äſcherung, ſie enthält weiter die Ge⸗ bührenſätze für die Feuerbeſtattung. Mannheim, den 22. Mai 1939. Der Oberbürgermeiſter. Neckarhausen Am kommenden Donnerstag, den 25. Mai 1939, findet die Grasverſtei⸗ — der Dämme und Wieſen ſtatt. uſammenkunft um 16 Uhr am Orts⸗ eingang(beim Roſengarten). Der Bürgermeiſter gez.: Schrechenberger Twangsversteigerungen Donnerstag, den 25. Mai 1939, nachmittags.30 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlotal, au 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtrecungswege öffentlich verſteigern: 1 Staubfauger. Denk, Gerichtsvollzieher. den 25. Mai 1939, „30 Uhr, ich im hieſigen Pfandloral, Airre gegen bare iich perff im Vo eiunze öffentlich verſteigern: 1 Klavier, 1 Radioapparat, 1 Gas⸗ badeofen, 1 Kochherd, 1 Nähmaſchine, Arbeitstiſche, Schreibkontrollkaſſe, 1 Warenregal und ſonſtige Möbelſtücke. Boppre, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, nachmittags den 25. Mai 30 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, OQu 6, 2 egen bare Zahlung im Vollſtredung wege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art, 1 Schreibmaſchine, 1 2 Mpußm 1 Warmo⸗ 1 Klavier, 1 Standuhr, 1 Harmo⸗ nium, 1 Perſonenauto, 1 Regi⸗ ſtrieriaſſe, 1 Kleinkraftrad u. a. amtl. Bekanntmachungen vicr on¹V *sDO MOTDFhaHma Kleine An Bequeme Zahlungsweise! — Sofort lie ferbar!- zahlung!— auch in anderen Fabrikaten Mie Wanderer, Presto etb. jetz1 R 1. 7 neben Neue Mannh. Zeitung Labizalamaxe leltenhä mit 6 bis 10 zimmerwohnungen in der Oſtſtadt und Neckarſtadt, lagen.— Zuſchriften u. 158 711VS an den Verlag dieſes Blattes erb. 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Wir verlieren in dem Heimgegangenen einen tüchtigen und braven Gefolgsmann, der 35 Jahre unserem Werke Hildebrand in vorbildlicher Pflichterfüllung diente. Von seinen Arbeitskameraden war er stets geachtet und geliebt. Wir werden ihm immer ein BDeiriebsiünrung und Geioleschait der Hidebrand Dheinmünlenwerle Die Beerdigung findet in Weinheim am Donnerstag, den 25. Mai, 17 Uhr, von der Friedhof- Iim Verntoa v 05 famebel aller Art us. 0. Glas 38.— 5„ Glas 68.— „ Glas 40.— 22.— ſch. Maumann aͤl Verkaufshäuse .1.-8 Fernspr. 278 85 Vetlanzen Sie Prospekt⸗ nn 7 Mon. alt, ſchön. Tier, billig abzug. — zu unt. 11˙995 B Kreisleiiung der VSDAP Mannkeim, Rheinſiraſße 1 Ortsgruppen der NSDAP Strohmarkt. 25.., Zellen⸗ und Amtsleiterſitzung in M 6, 12, 20.30 Uhr. 26.., Antreten ſämtlicher 7 mninſchei Leiter um 19.45 Uhr vor dem Kaſino. Uniform, Zivil mit Armbinde. Waldhof. Am 26. Saale Geier, Luzenberg. ., 20.15 Uhr, im Mitalieder⸗ NS⸗Frauenſchaft Feudenheim⸗Weſt. 24.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitalieder. ſowie Jugendgruppe im Heim. Abteilung Jugendgruppe: Schlachthof. 24.., 20 Uhr. 5 mefnſchaftsabend in der Viehhofſtr. 2 Liederbücher mitbringen. Lindenhof. 24.., 20.15 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsabend in der Rennershof⸗ ſtraße 8. Arbeiten mitbringen. Neckarau⸗Süd. 24.., 20 Uhr, Ba⸗ ſtelabend bei Kraft, Friedrichſtr. 58. Deutſches Frauenwerk— Mütterſchule Mannheim Monat Juni beginnen fol⸗ gende Mütterſchulungskurſe: Nach⸗ mittagskurſe: Nähen: Beginn 5. Juni, 15.30 Uhr. Kurstage: Montag und Mittwoch Säuglingspflege: Beainn 13. Juni, 15.30 Uhr. Kurstage: Dienstag und Donnerstag. Beginn 19. Juni, 15.30 Uhr. Kurstage: Mom tag und Mittwoch.— Abendkurſe: Nühen: Beginn 6. Juni. 20 Uhr. Kurstage: Dienstag und Donnerstaa. Geſundheitspflege: Beginn 14. Juni. 20 Uhr. Kurstage: Dienstag und Donnerstaa, en 19. Juni, 20 Uhr. Kurstage: Mon⸗ taa und Mittwoch. Die Kurfe finden in der Mütterſchule. Kaiſerring., ſtatt Anmeldungen erbitten wir recht⸗ zeitig. Fernruf 434 95. Hauswirtſchaftliche Lehrkurſe Im Monat Juni beginnen in L 9 Nr. 7 folgende hauswirtſchaftliche Lehrkurſe: a) der allmonatliche Vor⸗ mittagskochkurs am 55 Juni, 8 Uhr. Kursdauer bis Ende Juni jeden Wo⸗ chentag—12 Uhr: b) ein. Abendkurs für kalte Platten am 9. Juni, 19.30 Uhr. Kursdauer 6 Abende einmal wöchentlich jeweils am 19.74 Die Kurſe der Nähſchule in L 9, 7 laufen ab 5. Juni wie ſeither weiter, und zwar jeden Wochentag— mit Aus⸗ nahme von Samstag——12 und! 14—17 Uhr ſowie Dienstag und Don⸗ nerstag 19.30—22 Uhr. Eintritt zur Nähſchule jederzeit möglich. Anmel⸗ dungen zu allen Kurſen werden in der Geſchäſtsſtelle des Deutſchen Frauenwerks. Abteiſung Volkswirt⸗ ſchaftliche Hauswirtſchaft, I Fernruf 271 96, entgegengenommen. HJ 47/171 Seckenheim. Am 26. 5, tritt die Gefolgſchaft um 19.30 Uhr am Hs⸗Heim in tadelloſem Sommerdienſtanzug zur Schlageter⸗ gedenkfeier an. BDM Glaube und Schönheit, Abteilung Werkarbeit und verfönliche Lebensge⸗1 ſtaltung. Der Dienſt in der Moll⸗ ſtraße 34 von der Schaft Ruth Fut⸗ terer fällt bis auf weiteres aus. 2 Die Deulſche Arbeilsfronl Kreiswaltung Mannh. Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk 0 4, 8/½9 Unſere Lehrgemeinſchaften für das Sommerhalbjahr 1939 haben teils be⸗ gonnen. Für die Lehrgemeinſchaften „Elektrotechnit“, die in der Woche vom „ bis 26. Mai beginnen, können für die Stufen Starkſtrom 1 jeweils dienstaas ab 20.30 Uhr, Starkſtrom 1I jeweils mittwochs ab 20.30 Uhr, Starkſtrom III jeweils montags ab 19 Uhr noch einige Anmeldungen entge⸗ gengenommen werden. Im weiterenſzz findet montags und freitags ab 19 bis 22 Uhr eine Arbeitsgemeinſchaft „Techniſches Zeichnen. Algebra, Werk⸗ ſtoffkunde und Planimetrie“ ſtatt. Intereſſenten wollen ſich zu gegebenen Zeiten im Berufserziehungswerk, 0., Teilgebiete können beleat werden. Ausfunft und Beratung für weitere im Berufserziehunas⸗ wer 8/9, ſowie auf unſerer Dienſtſtele, 44278 KRraft durch Kreude Reiſen, Wandern, Urlaub Uneber Pfingſten. Omnibusfahrt durch den badiſchen Schwarzwald. verſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Hb 8/9, Saal 52 und 53, einfinden. Auch N Reitinſtitut Soemmer): ſflnordnungen der mouU Die Fahrt iſt ausverkauft, Anmel⸗ dungen können keine mehr angenom⸗ men 1 28. und 29. 5. über Pfingſten in den Oden⸗ wald. Fußwanderung ab Lärmfeuer— Moſſau— Erbach nach Michelſtadt, 1. Tag. Michelſtadt— Spreng— Reichelsheim nach Fürth Tag. Wanderzeit täglich je 5 Std. Teünehmerbreis beträgt RM..—, enthaltend Fahrt, Abendeſſen, Ueber⸗ nachtungen Frühſtück. Die Kar⸗ ten ſind bei allen Koß⸗Geſchäftsſtel⸗ len Abfahrt Mannheim⸗ f. 0 Uhr. Die Fahrkarten wer⸗ den 573 Abfahrt bis.30 Uhr aus⸗ gegeben. Am 28. Mai Wanderung in den Odenwald. Weinheim, Hirſch opf, Oberlaudenbach, Kreuzberg, Wein⸗ heim. Wanderzeit etwa 4 bis 5 Stun⸗ den. Sonntagskarte zu 1,10 Reichs⸗ mark am Bahnhof Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt OEG löſen Abfahrt mit OE6 ab Neckarſtadt.14 Uhr. Rückfahrt nach Belieben. Am 29. Mai Radwanderung nach Weinheim, Mörlenbach, Kreidach, Altenbach, Schriesheim nach Mann⸗ heim. Abfahrt 7 Uhr, Waſſerturm. Ein bis zwei Wochen im Süd⸗ Uß 882 vom 31. Mai bis 10. Juni(elf Tage) in den Süd⸗ ſchwarzwald mit Unterbringung in Buchenbach und Oberried. Gelegen⸗ heit zu Wanderungen auf den Feld⸗ berg, Schauinsland uſw. Teilnehmer⸗ preis 36,50 Reichsmark ab Karls⸗ ruhe. Für Zufahrt von Mannheim bis Karlsruhe Mehrpris 2,50 Reichs⸗ mark. Im Teilnehmerpreis iſt einge⸗ ſchloſſen Fahrt, volle Verpflegung und Unterkunft. Anmeldungen eben⸗ falls bei den bekannten Koß⸗Ver⸗ kaufsſtellen. U 43 vom 22. bis 27. Juni nach Berlin. Beſuch der Ausſtellung „Berge, Menſchen und Wirtſchaft der Sftmark“ Teilnehmerpreis 28 RM. einſchließlich Bahnfahrt, drei Ueber⸗ nachtungen mit Frühſtück und Ein⸗ tritt in die Ausſtellung. 17,.50 RM. einſchließlich Nur⸗Bahnfahrt und Ein⸗ tritt in die Ausſtellung(Uebernach⸗ tung bei Verwandten). Anmeldungen künnen umgehend bei allen KoF⸗Ge⸗ ſchäftsſtellen abgegeben werden. Ko7⸗Sammlergruppe Heute, Mittwoch. 24. Mai, 20 Uhr, Tauſchabend im Haus der Deutſchen Arbeit. P 4, 4/5 Abteülung Feierabend der Komiker am Mitt⸗ woch, 24. Mai. 20.30 Uhr, im Nibe⸗ Karten im Vorverkauf zu .80..30 und.60 RM. in der Ver⸗ faufsſtelle Plankenhof, P 6, Wald⸗ hofſtraße 8. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils in der„Lie⸗ dertafel“, K 2. Mittwoch. 24. Mai, 20 Uhr. Probe für Frauen: Mitt⸗ woch. 31. Mai, 20 Uhr, Frauen: Montag.“ 5. Juni, Uhr, und Mittwoch, 7. Juni, 20 Uhr, Geſamt⸗ proben. Sportamt Mittwoch, 24. Mai. Allgem. (für Männer u. 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