2. Juni 1939 —————— Aa n dlie ndet! Verlag u. Schriftleitung: R 3, 14/15. Fernſpr.⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Hatenkreuz ⸗ cheint wöchtl. 12mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. 2,20 Rl. u. 50 Pf. Zaus mon 13 A. 72 Pf. Beſtell⸗ monatl. 1,7 t. eitun banner“ Ausgabe A er Trägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM.(einſchl. 69,36 Pf. 4 e —38 Ausgabe z erſch. wöchtl. 7mal. Bezugspreife: Fr n; durch die Poſt 1,.70 RM.(einſchl. 54,74 Pf. Poöſt 8 80 die Beltung— Erfcheinen Lauch d. böh. Gewalt verbind. be eht kein Anſpr. auf Entſ Früh⸗Ausgabe A u. 30 Pf. Träger⸗ ebühr) zuzügl. 42 Pf. Beſtellgeld. igung. 9. Jahrgeng MANNHEIM Anzerg im Textteil 60 Millimeterzelle im Textteil 45 Pf. meterzeile 4 Pf. Die 4 Nummer 247 enz; Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Milimeterzetle 19 W. Die 4geſpalt. Mimmeterzeile Pf. Mannheimer Ausgabe: Die— Millimeterzeile 10 Pf. wetzinger und füllungsort Mannheim. Wlusſchliezlicher Gerihrnand:—— Poſtſcheckonto: Ludwigs⸗ dafen a. Ro. 4960. Berlaasort Manndeim.— Eknreiverkaufsprelf Die 4geſpalt. einheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Milli⸗ — Zahlungs⸗ und Er⸗ 10 Pfennisa. Samskag, 3. Juni 1939 Londoner Admiralitãt meldet: Die Hoffnung schwindet „Thetis“ Befatung in höchſter Not! Moskaus Antwort überreicht/ um die Garantie des Baltikums 68 Toigeweinte im geſunkenen U⸗voot Furdihare Stunden der verzv/eifelten Angehörigen EpP. London, 3. Juni.(Drahtmeldung.) Die engliſche Admiralität veröffentlichte am Freitag um 22 Uhr noch eine Erklärung, in der es heißt:„Das Heck der„Thetis“ iſt nicht, wie erwartet, an die Waſſeroberfläche gekommen. Es wird nunmehr der Verſuch unternommen, das Heck mit Pontons zu heben. Die Admi⸗ ralität bedauert jedoch mitteilen zu müſſen, daß die Hoffnung, weitere Leben retten zu können, ſchwindet.“ Die geſteigerte Nervoſität der engliſchen Oeffentlichkeit über das Unterſeebootunglück in der Liverpooler Bucht machte ſich am Frei⸗ tagabend u. a. dadurch bemerkbar, daß Abend⸗ blätter noch um 21.30 Uhr Sonderausgaben herausbrachten, um die Oeffentlichkeit über den weiteren Verlauf der Rettungsarbeiten zu unterrichten. Die Admiralität war bis um 22 Uhr noch nicht in der Lage, eine Erklärung darüber abzugeben, warum die noch einge⸗ ſchloſſenen Mannſchaften und Ingenieure ſich nicht mit den Davis⸗Rettungs⸗ apparaten in Sicherheit gebracht haben. Die Blätter ſprechen von einem „ſonderbaren Geheimnis“. In den Aeuße⸗ rungen von führenden Beamten der zuſtän⸗ digen Bauwerft heißt es, es ſeien Drahtſeile um den Schiffskörper gelegt worden, um ſo eine Hebung des Bootes zu verſuchen. Je näher Freitagmitternacht heranrückt, um ſo verzweifelter wurde die Stimmung unter den wartenden Frauen der in der„Thetis“ Eingeſchloſſenen. das drama in der Liverpooler Bucht Der gefãhrliche Gehrauch von Tauchreftern (Orahtberichfunseres londoner Vertreters) rd. London, 3. Juni. In der Liverpooler Bucht im ſüdlichen Teil der Jriſchen See ſpielt ſich augenblicklich ein dramatiſcher Kampf auf Leben und Tod ab. Die britiſche Admiralität hat alle Hilfsmittel, die ihr zur Verfügung ſtehen, eingeſetzt, um das Rettungswerk erfolgreich durchzuführen. Im Laufe des Freitagvormittags gelang es bekanntlich, vier Mitglieder der Beſatzung mit Hilfe der ſogenannten Davis⸗Rettungsweſten an die Waſſeroberfläche z1 bringen, wo ſie von dem Zerſtörer„Brazen“, der das geſunkene U⸗Boot auch entdeckt hatte, an Bord genommen wurden. Bei den Geretteten handelt es ſich um den Kommandeur der 5. U⸗Boots⸗Flottille, einen Offizier und zwei weitere Beſatzungs⸗ mitglieder. Zur Rettung der beiden Offiziere erklärte die Admiralität, daß dieſe das U⸗Boot zuerſt verlaſſen hätten, um Bericht zu erſtatten und die Operationen für das Rettungswerk zu leiten. Der eigentliche Kommandant des U⸗ Bootes befindet ſich noch an Bord des geſunke⸗ Entwich wertvolle Tuftꝰ Durch die Verwendung der Davis⸗Apparate ſoll es möglich ſein, daß zwei Mann alle fünf Minuten das U⸗Boot verlaſſen können. Da in⸗ zwiſchen aber keine weiteren Beſatzungsmit⸗ glieder mehr an der Waſſeroberfläche auf⸗ tauchten, befürchtet die zuſtändige Stelle das Schlimmſte. Sachverſtändige ſprechen von der Möglichkeit, daß beim Verlaſſen der vier Ge⸗ retteten eine größere Waſſermenge in das U⸗ Boot eingedrungen iſt oder— was noch be⸗ drohlicher wäre— wertvolle Luft da⸗ bei entwich. Da das Boot ſeit Donners⸗ tagnachmittag.30 Uhr unter Waſſer iſt und die vorhandene Luft höchſtens bis Samstag⸗ morgen ausreicht, wird ein verzweifelter Kampf um das Leben der 88 eingeſchloſſenen Männer geführt. Kriegsſchiffe, Zerſtörer und Rettungs⸗ ſchiffe aller Art umkreiſen das Wrack. Tau⸗ cher ſind in die Tiefe gegangen und haben durch Klopfzeichen Verbindung mit den Eingeſchloſſe⸗ nen aufgenommen. Geſtern abend erklärten die Taucher noch, daß alle Männer am Leben ſeien. Das U⸗Boot, das zur Ebbe⸗Zeit etwa vier Meter aus dem Waſſer herausragte, war bei der Flutzeit am Nachmittag völlig unter Waſ⸗ ſer. Der Verſuch, bei Ebbe⸗Zeit ein Loch in das Heck des Fahrzeuges unter Hilfe von Aze⸗ tylen⸗Apparaten zu ſchneiden und Luft in das Wrack hineinzupumpen bzw. eine ſo große Oeffnung herzuſtellen, daß die Eingeſchloſſenen ins Freie gelangen können, iſt bislang noch nicht geglückt. Die engliſche Bevölkerung verfolgt alle Pha⸗ ſen des Rettungswerkes mit fieberhafter Span⸗ nung. Die Zeitungen erſcheinen fortgeſetzt in Sonderausgaben, während der Ruaidfunk bei⸗ nahe halbſtündig ſeine Hörer über die Lage un⸗ terrichtet. Vor dem Büro der Werftbehörden'in Birkenhead weſtlich von Liverpool ſpielen ſich dramatiſche Szenen ab, da ſich dort die Angehö⸗ rigen der Beſatzungsmitglieder verſammelt ha⸗ ben. Den britiſchen Schiffsſachverſtändigen iſt das ſchwere U⸗Boot⸗Unglück einfach ein Rätſel. 17 Toie in Daläſtina Anſchlag auf Eiſenbahnlinie rd. London, 3. Juni.(Eig. Drahtmeld.) In Paläſtina kam es am Freitag zu außer⸗ ordentlich ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Arabern, Juden und engliſchen Beſatzungs⸗ truppen, wobei fünf Araber, vier Engländer und drei Juden getötet wurden, während mehr als 20 Perſonen Verwundungen erlitten. Der Kampf entwickelte ſich bei einem Anſchlagsver⸗ ſuch von Arabern auf eine Eiſenbahnlinie etwa 50 Kilometer nordweſtlich von Jeruſalem. In Jeruſalem ſelbſt ereignete ſich am Donnerstag⸗ mittag auf dem arabiſchen Markt eine ſchwere Exploſion, die durch eine von Juden gelegte Bombe mit Zeitzündung hervorgerufen wurde. Hierbei kamen fünf Araber ums Leben. fim Montag Rabineſtsrat in Daris Paris, 2. Juni.(HB⸗Funk.) Die Mitglieder der Regierung treten am Montagnachmittag im Kriegsminiſterium zu einem Kabinettsrat zuſammen, der faſt aus⸗ ſchließlich der Prüfung der auswärtigen An⸗ gelegenheiten gewidmet ſein wird. Das neueste englische-Boot„Thetis“, das auf seiner ersten Probefahrt in der Bucht von Liverpool tauchte und nicht wieder zum Vor chein gekommen ist. Unser Bild Zzeigt das U- Boot beim Stapellauf Weltbild(M) Von HMl'mahon bis flacbonald N. T. London, 2. Juni Der Kreuzzug des Arabertums in Paläſtina iſt dieſer Tage um eine weitere Station ver⸗ längert worden. In dem neuen engliſchen Weißbuch über Paläſtina ſoll dem Arabertum eine Politik aufgezwungen werden, die der ver⸗ bannte Groß⸗Mufti von Jeruſalem erſt vor knapp zwei Wochen als„vollſtändig unannehm⸗ bar“ bezeichnete. Bei einer rückblickenden Be⸗ trachtung begegnet man„Löſungenvorſchlägen“, die in ihrer Art und in ihrer Zielſetzung außer⸗ ordentlich widerſpruchsvoll ſind. Es verwundert deshalb nicht, heute ſelbſt in engliſchen Krei⸗ ſen zu hören, es habe Wochen und Monate in der engliſchen Paläſtinapolitik gegeben, in de⸗ nen Löſungsvorſchläge, wie ſie jetzt in dem Re⸗ gierungs⸗Weißbuch vom Mai 1939 gemacht werden, für nicht ernſt genommen werden. Am 24. Oktober 1915 ſchrieb der damalige engliſche Oberkommiſſar in Kairo, Sir Henry 'Mahon, an den Scherif Huſſein von Mekka:„England iſt bereit, die Unabhängigkeit der Araber anzuerkennen und zu unterſtützen“. Bei der am 7. Februar 1939 in London begon⸗ nenen und mehrere Wochen ſpäter ergebnislos abgebrochenen Paläſtina⸗Konferenz konnte ſich die engliſche Regierung mit den Araberabord⸗ nungen nicht über die Bedeutung dieſes Satzes einigen, und im Mai ſtellte der Kolonialmini⸗ ſter in ſeinem Weißbuch feſt:„Die engliſche Re⸗ gierung kann ſich nicht der Anſicht anſchließen, daß dieſer Satz die Grundlage der arabiſchen Forderungen, hinauslaufend auf die Gründung eines arabiſchen Staates, ſein kann“.— 1915 legte das engliſche Kabinett dieſen Satz anders aus, weil es galt, das Arabertum zum Krieg gegen die Türken zu gewinnen. Seitdem in den Jahren des Weltkrieges der ſpäter„berühmt“ gewordene Briefwechſel ſtatt⸗ gefunden hat, iſt Paläſtina nicht mehr zur Ruhe gekommen. Am 2. November 1917 gab Balfour dem Juden Rothſchild die ſchrift⸗ liche Erklärung,„daß die Regierung Seiner Majeſtät die Errichtung eines jüdiſchen Natio⸗ nalheimes in Paläſtina mit Gunſt betrachtet“. In den Mandatsbedingungen vom 25. April des Jahres 1920 wurde dieſes Paſſus auf eng⸗ liſchen Vorſchlag hin noch einmal in Genf be⸗ ſtätigt. Dieſe Verſprechungen, die man heute gern als„politiſche Sünden“ vergangener Ka⸗ binette hinzuſtellen verſucht, haben ſeit den 20er Jahren der engliſchen Paläſtinapolitik wie ein Bleiklotz angehaftet. Die gegebenen Verſprechungen werden deshalb als Belaſtung empfunden, weil England aus ſtrategiſchen und außenpolitiſchen Gründen niemals den ernſten Verſuch gemacht hat, weder die Juden, noch die Araber in Paläſtina zum Träger der Regierungsgewalt zu machen. In dem Weiß⸗ buch vom Mai 1939 wird ganz offen ausgeſpro⸗ chen, daß jede Verfaſſung des Heiligen Landes den„Bedürfniſſen der ſtrategiſchen Poſition Englands“ entſprechen müſſe. Der Zickzack⸗ Kurs der engliſchen Politik wird ſomit erklär⸗ lich, für die Araber Paläſtinas aber um ſo untragbarer. Im Juli 1936 ſchlug die Lord⸗Peel⸗Kommiſ⸗ ſion vor:„Die einzige Hoffnung liegt in einer Dreiteilung des Landes“. Die Regierung äu⸗ ßerte ſich zu dieſen Plänen:„Die Teilung ſtellt dings: durchführbar iſt“. „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1959 die beſte und hoffnungsvollſte Löſung dar“. Im November 1938 warf die Woodhead⸗Kom⸗ miſſion die Anſichten Lord Peels völlig um und ſchrieb:„.. aus dieſen Gründen erſcheint die Teilung untragbar. wirtſchaftliche Föderation vor“. Die Regierung antwortete:„Die Schwierigkeiten ſind ſo groß, daß der Vorſchlag, einen unabhängigen jüdi⸗ ſchen und arabiſchen Staat zu ſchaffen, un⸗ Dieſe Beſchlüſſe wurden jedesmal von dem Parlament gutgeheißen, was ein nicht unintereſſantes Licht auf die Ur⸗ teilsfähigkeit dieſes Gremiums wirft. Aller⸗ bei der jüngſten Paläſtinaausſprache waren ſelbſt die Regierungsanhänger miß⸗ trauiſch geworden, ſo daß die Abſtimmung eine Regierungsmehrheit von nur 89 Stimmen er⸗ gab, während gewöhnlich das Kabinett über eine Mehrheit von 220 Stimmen verfügt, vor⸗ ausgeſetzt allerdings, daß die Konſervativen, Nationalliberalen und ſonſtigen Regierungs⸗ parteiler für das Kabinett ſtimmen, was beim letzten Mal nicht der Fall war. Sogar drei Mitglieder des Kabinetts ſahen ſich nicht in Breisgsuer Kunstmosftansaß der Lage, MacDonald zu unterſtützen. Ledig⸗ lich bei dem jüdiſchen Kriegsminiſter Hore Beliſha iſt das verſtändlich. Die angekündigte eeigliſche Paläſtina⸗Politik ändert vorerſt nichts an dem augenblicklichen Status des Arabertums, ein Grund, warum dieſes den neuen Plan ebenſo abgelehnt hat wie alle vorherigen. Wohl ſoll nach fünf Jahren die jüdiſche Einwanderung verboten werden, wohl hat man den„Paläſtinenſern“ Selbſtverwaltung und eigene Regierung verſprochen und dieſe für etwa 1949 angekündigt, aber es fehlt jede Ga⸗ rantie, daß dieſe Verſprechen eingelöſt werden. Statt deſſen hat ſich MacDonald noch einige Hintertüren offen gehalten, um einen etwaigen Rückzug von den ſoeben gemachten Verſprechen zu ermöglichen. Die erſten verfaſſungsmäßigen Aenderungen ſollen nach fünf Jahren begonnen werden, und zwar„fünf Jahre gerechnet nach der Wiederherſtellung von Ruhe und Ordnung“. Wer beſtimmt, wann„Ruhe und Ordnung“ herrſchen?„Das Ziel der engliſchen Regierung iſt“, ſo heißt es in dem Weißbuch vom Mai 1939 weiter,„innerhalb von zehn Jahren ein unab⸗ hängiges Paläſtina zu ſchaffen, welches in Zu⸗ kunft für beide Teile zufriedenſtellennde wirt⸗ ſchaftliche und ſtrategiſche Bedingungen mit ſich bringt“. Wer beſtinmt, wann die„Bedingun⸗ gen für beide Seiten zufriedenſtellend“ ſind? Es iſt kaum anzunehmen, daß das paläſtinenſtſche Arabertum Wert darauf legt, den engliſchen Flankenſtützpunkt für den Suezkanal ejn für alle Mal zu bewachen. Die weitaus bedeutendſte Hintertür aber liegt in der engliſchen Forderung, daß es nach Ab⸗ lauf der vorgeſchriebenen zehn Jahre dem eng⸗ liſchen Hohen Kommiſſar überlaſſen bleiben ſoll,„in Zuſammenarbeit mit den beteiligten Seiten feſtzuſtellen, ob dieſe Zeit reif iſt für die endgültige Selbſtändigmachung des Lan⸗ des“. Das Arabertum befürchtet, daß England ſein Urteil nicht nach der Lage in Paläſtina, ſondern nach dem außenpolitiſchen Stand des Weltreiches fällen wird. MacDonald hat zu häufig offen ausgeſprochen, wie ſehr England den ſtrategiſchen Faktor bei all ſeinen Berech⸗ Wir ſchlagen eine Die jugoflawiſchen bäſte in der Staatsoper Feslliche Auſfũhrung/ Ueberiragung naci jugoslav/ien Berlin, 2. Juni.(§B⸗Funk.) Am Freitagabend fand zu Ehren der hohen jugoſlawiſchen Gäſte in der Staatsoper eine Feſtaufführung der„Meiſterſinger von Nürn⸗ berg“ ſtatt. Wieder umſäumten Tauſende und Abertauſende die in ihrer ganzen Breite für die Durchfahrt freigehaltenen Anfahrtsſtraßen vom Schloß Bellevue bezw. von der Reichskanzlei. Auf dem Schlußteil des Weges, von der Uni⸗ verſitüt bis zum Ehrenmal hin, hatte die Leib⸗ ſtandarte) Adolf Hitler in weißem Lederzeug die Abſperrung übernommen. Die Hauptfront der Staatsoper hatte eine prachtvolle Ausſchmückung erhalten: Die von goldenem Lorbeer umſäumten Flaggen der bei⸗ den Nationen füllten die Zwiſchenräume der hochragenden Säulen, die das kunſtvoll gezierte Wappen tragen und große Hortenſien in Weiß und Hellblau ſowie andere Blumenarrange⸗ ments flankierten die Eingangspforten. Kurz vor 19 Uhr trafen der Führer und ſeine hohen Gäſte vor der Staatsoper ein. Dem er⸗ ſten Wagen entſtiegen der Führer und der Prinzregent, während ſich im zweiten Prinzeſ⸗ ſin Olga befand, die von Reichsaußenminiſter von Ribbentrop zur Oper geleitet wurde. An⸗ ſchließend daran folgten die weiteren jugoflawi⸗ ſchen Ehrengäſte. Im Foyer des Theaters hie⸗ ßen Generalfeldmarſchall Göring und ſeine Gattin die hohen Gäſte willkommen. Im Foyer hatten ſich ferner die führenden Männer des Staates und der Partei, Reichs⸗ miniſter und Reichsleiter, die hohe Generali⸗ tät, faſt das geſamte Diplomatiſche Korps und die hervorragendſten Perſönlichkeiten des kul⸗ turellen und wirtſchaftlichen Lebens in der Oper eingefunden. Die nun folgende Aufführung von Richard Wagners Meiſterſingern geſtaltete ſich zu einer einzigartigen Manifeſtation deutſcher Kunſt und zu einer großartigen Huldigung an die Gäſte des Führers. Wagners Oper wurde in der Inſzenierung, Beſetzung und Geſamtaus⸗ ſtattung der Bayreuther Bühnenfeſtſpiele auf⸗ geführt. Die ſzeniſche Leitung hatte Heinz Tietjen übernommen, die Stabführung lag bei Herbert von Karajan, der das wundervolle Orcheſter der Staatsoper Unter den Linden zu einer glänzenden Wiedergabe des Werkes führte. Die Beſetzung der Hauptrollen mii Rudolf Bockelmann als Hans Sachs, mit Maria Müller als Evchen und Max Lorenz als Walter von Stolzing ſicherte der Auffüh⸗ rung das Bayreuther Niveau. Die Kunſt der übrigen Sänger, unter denen noch Joſeph von Manowarda, Eugen Fuchs und Fritz Marx genannt ſeien, ſtand der hervorragen⸗ —.— Leiſtung der Hauptdarſteller würdig zur eite. Von Akt zu Akt ſteigerte ſich der Eindruck dieſer feſtlichen Aufführung bei den Gäſten, deren Ergriffenheit und Begeiſterung in ſtür⸗ miſchem Beifall zum Ausdruck kam. Die feſt⸗ liche Aufführung fand ihren Schluß gegen Mitternacht. Eine freudige Ueberraſchung für die jugo⸗ ſlawiſche Hörerſchaft bildete die vollſtändige Uebertragung der Meiſterſingeraufführung aus der Staatsoper Unter den Linden durch den jugoſlawiſchen Rundfunk, die durch einen Hör⸗ bericht von der Ankunft der königlichen Gäſte des Führers und der anderen hohen Gelade— nen eingeleitet wurde. Belgrader kewartungen noch überteoffen jugoslawien vom Verlauf des Slaaisbesuchs begeisiert DNB Belgrad, 3. Juni. Die Trinkſprüche des Führers und des Prinz⸗ regenten Paul von Jugoflawien auf der feſt⸗ lichen Abendtafel in Berlin haben in Belgrader politiſchen Kreiſen den tiefſten Eindruck ge⸗ macht. Man mißt ihnen größte politiſche Bedeu⸗ tung bei und bemerkt allgemein, daß ſie keiner weiteren Erklärung bedürften. Jugoflawien könne ſich aufrichtig über die Entwicklung an ſeiner nordweſtlichen Grenze, ſowie über die neue Untermauerung ſeiner Freundſchaft zu dem großen und mächtigen deutſchen Nachbarn freuen. Ueberhaupt betont man in führenden politiſchen Kreiſen der jugoſlawiſchen Haupt⸗ ſtadt, daß die großen Erwartungen über den Verlauf des Staatsbeſuches des Prinzregenten Paul durch die Wirklichkeit in jeder Hinſicht noch übertroffen worden ſeien. Beſonderen Anklang in weiteſten jugoflawi⸗ ſchen Bevölkerungskreiſen fand ſchließlich die Würdigung der Jugoſlawen als heldenhafte Weltkriegsgegner durch den Führer. Ueberall, wo die Rede darauf kommt, beſtätigt man ſpon⸗ tan, daß eine ähnliche Hochſchätzung auch von jugoſlawiſcher Seite für den deutſchen Soldaten beſtehe. Allgemein knüpft man daran die Be⸗ merkung, daß ſich ein ſolcher tragiſcher Kampf zwiſchen Deutſchen und Jugoſlawen nicht mehr wiederholen möge und beide Völker in Frieden und Freundſchaft ihre Kräfte entwickeln möch⸗ ten. nungen im Auge behalte. Auch in dieſer Hin⸗ ſicht unterſcheidet ſich der letzte Paläſtinaplan nicht im geringſten von allen übrigen: er geht aus von den engliſchen Intereſſen und nicht von denjenigen derer, die in Paläſtina zu leben ein Recht haben. Schließlich iſt aber MacDonald ein Irrtum unterlaufen, der von dem Arabertum als Beweis für die Unzuſtän⸗ digkeit des Kolonialminiſters aufgenommen wurde: Macdonald geht bei all ſeinen Ueber⸗ legungen von dem Gedanken aus, daß eines Tages im Heiligen Lande nicht mehr Juden und Araber, ſondern nur noch„Paläſtinenſer“ leben werden. Die Verkennung des auch in Paläſtina herrſchenden Raſſenproblems hat ſchon 1915 begonnen und heute noch nicht aufgehört. In ihr lag der Grund zu den engliſchen Fehlſchlüſ⸗ ſen, und es iſt nicht anders zu erwarten, daß auch in Zukunft hierin die Urſache weiterer Unruhen und Fehlſchläge liegen wird. Der Zick⸗ zack⸗Kurs der engliſchen Paläſtinapolitik iſt noch nicht am Ende der nolitioelle Tag Der Streit um das amerikaniſche Neutralitätsgeſetz iſt immer noch in vollem Gange. Vergeblich bemühte ſich inzwiſchen Präſident Rooſevelt, ſeine auf eine Aufhebung der Neutralität gerichteten Pläne in eine Form zu gießen, die den heftig opponierenden Senatoren und Ab⸗ geordneten als Kompromiß ſchmackhaft ge⸗ macht werden könnte. Um ſo peinlicher wird es Herrn Rooſevelt ſein, daß ihm der bekannte General Moſe⸗ ley inzwiſchen durch unumſtößliches Be⸗ weismaterial beſcheinigte, welche Kreiſe in USA hinter den verbrecheriſchen Kriegs⸗ hetzern und Rüſtungspropagandiſten ſtehen: der Kommunismus und das Judentum. Moſeley erklärte, daß es in den Vereinigten Staaten 6 Millionen Kommuniſten und außerdem 6 Millionen illegal eingeſchmug⸗ gelte Ausländer gäbe, und zwar im Ein⸗ verſtändnis mit den höchſten Stellen des Staates. Wenn der Armee freie Hand ge⸗ laſſen würde, wäre das Land in fünf Mi⸗ nuten von der kommuniſtiſchen Krankheit geheilt.— Herr Rooſevelt wird auch auf dig bleiben. Er kann ja nicht leugnen, daß er eine Marionette iſt, daß er dem Kom⸗ munismus überall Tür und Tor öffnete. Aber das amerikaniſche Volk wird allmäh⸗ lich begreifen, welchen Kurs ſein Präſident eingeſchlagen hat und welche gefährlichen Ziele ſeine Politik verfolgt. Die Enthüllun⸗ gen Moſeleys werden zu dieſen Erkennt⸗ niſſen ebenſo beitragen wie die neueſten Skandale, die nur in dem von Rooſevelt ge⸗ duldeten Korruptionsſumpf ſich entwickeln konnten, oder die erſchütternden Ziffern der „American Aſſociation Social Workers“, die feſtſtellte, daß es allein in 35 von 48 ameri⸗ kaniſchen Bundesſtaaten 7 Millionen Fami⸗ lien mit 23 Millionen Angehörigen gibt, die auf minimale Notſtandslöhne, die Armen⸗ fürſorge und dergleichen angewieſen ſind, falls ſie überhaupt eine Unterſtützung be⸗ ziehen und nicht unbarmherzig dem Ver⸗ hungern ausgeliefert ſind!! FIIIe 2 fjohe fluszeichnung Ribbentrops Berlin, 2. Juni.(HB⸗Funk) Der königlich⸗jugoſlawiſche Hofminiſter Mi⸗ lan Antic beſuchte den Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop und über⸗ reichte ihm im Namen Sr. königlichen Hoheit des Prinzregenten Paul von Jugoſlawien das Großkreuz des Karadjordje⸗Ordens. Bei Ribbentrop und Dr. boebbe!s DNB Berlin, 2. Juni. Der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Rib⸗ benrrop empfing am Freitagnachmittag den königlich⸗jugoſlawiſchen Miniſter des Aeußern Dr. Cincar⸗Markowitſch zu einer län⸗ geren Ausſprache. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Freitagnachmittag im Stuckſaal des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda die jugoſlawiſche Preſſedelegation, die unter Führung des Preſſechefs der jugoſlawi⸗ ſchen Regierung, Dr. Koſta Lukovie, aus Anlaß des Beſuches des jugoſlawiſchen Prinzregenten⸗ paares zur Zeit in Berlin weilt. ——————————————————ccI—————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— 54. Jahrestagung der Goethe-Gesellschait Gäſte aus dem In⸗ und Ausland in Weimar In den Tagen nach dem Pfingſtfeſt verſam⸗ melte die Goethe⸗Geſellſchaft ihre Getreuen nun ſchon zum 54. Male zu feſtlicher Tagung in Weimar. Rund 600 Goethe⸗Freunde waren erſchienen, unter ihnen namhafte Ausländer und 150 Vertreter der ſtudentiſchen Jugend von 11 Univerſitäten, darunter Prag. Im Mit⸗ telpunkt der Tagung ſtand der Vortrag„Goethe und das Reich“ von Profeſſor Dr. Heinrich Rit⸗ ter von Srbik aus Wien, den Präſident Pro⸗ feſſor Dr. Anton Kippenberg als geiſtigen Vorkämpfer des großdeutſchen Gedankens be⸗ grüßte. Goethe iſt, ſo führte der bedeutende Redner u. a. aus, nie Träger einer politiſchen Idee geweſen. Er hat, nachdem er den Zerfall des Erſten Reiches ohne ſtärkere Anteilnahme miterlebte, die Idee des Reiches als Traum in ſich getragen. In einem höheren Sinne dürfen wir ihn aber wohl als Politiker anſpre⸗ chen, indem er das deutſche Volk als gei⸗ ſtige Nation einte. In⸗ aufſchlußreichen Darlegungen öffnete Srbik einen Blick in die ppolitiſche Entwicklung und das Verhältnis, das Goethe zu ihr nahm. In ſeiner Jugend waren Fdee und Wirklichkeit des Kaiſertums noch ge⸗ eint, doch bald waren ſie mehr Erinnerung als Weimar in der Perſon des H Gegenwart. Goethes Traum von einem Kaiſer als Hort des Friedens und der Gerechtigkeit blieb ein Traum, wenn er auch im kleinen erzogs Karl Au⸗ guſt eine Geſtaltwerdung kleinexen Ausmaßes erfuhr. Das Kaiſerideal tritt Goethe dann in Rapoleon gegenüber. In ihm ſah er das Ideal der Ordnung, Größe und Recht, den Zu⸗ fammenklang von Idee und Wirklichkeit, die kulturſpendende Kraft, eben den„Kerl, den die Deutſchen nicht nachmachen können“ und der Goethes Napoleon⸗Verherrlichung begreiflich erſcheinen läßt. Aber Napoleon ſollte nicht der roße Ideenträger ſein.— Goethe glaubte an as Deutſchland in uns. Das geſamtdeutſche Bewußtſein bedeutete ihm eine lebendige Kraft, und wenn er dem deutſchen Volke den Weg zur geiſtigen Einheit eröffnete, ſo hat er mittelbar damit auch den Weg zur politiſchen Nation gewieſen. 2 In der Sitzung gedachte Präſident Kippenberg des Führers als Mehrer des Rei⸗ ches und aus ſeinen Ausführungen erfuhr man. daß Goethe allein drei Jahre ſeines Lebens in den böhmiſchen Bädern Karlsbad, Marienbad und Teplitz verbrachte, eine Zeit großer Erin⸗ nerungen. Da ſich in dieſem Herbſt der Geburtstag der Herzogin Anna Amalia, der Begründerin der klafſiſchen Zeit Weimars, zum 200. Male jährt, widmete die Goethe⸗Geſellſchaft eine Aus⸗ ſtellung im Wittumspalais und ein Konzert ihrem Gedenken. Die Herzogin hat ſelbſt in Dichtung und Muſik„mit Glück dilettiert“ und war auch mit einer Arie aus dem Goethe⸗Sing⸗ ſpiel„Erwin und Elmire“ in dem umfangrei⸗ chen Programm mit Muſiken aus 485 Zeit vertreten. Annelies Kupper, Profeſſor Max Strub, der als Senſation ein kaum bekann⸗ tes Jugendwerk Beethovens: Variationen über Mozarts Figaro⸗Arie;„Will der Herr Graf den Tanz mit mir wagen“ für Violine und Klavier mitbrachte, die Weimariſche Staatskapelle unter Paul Sixt und Suſanne Tiemann waren die Mitwirkenden der klingenden Stunden und des geſprochenen Wortes in Erinnerung an die hochherzige Herzogin. Die Mitgliederverſammlung brachte wieder aufſchlußreiche Berichte von Profeſſor Hans Wa hl über die klaſſiſchen Kulturſtätten. Reiche Briefſammlungen wurden geſichtet und geord⸗ net, Briefe von Goethe, Hebbel, Kotzebue u. a. erworben, ein Oelbild von Friedrich Schlegels angekauft, Blätter aus Goethes Theatertätig⸗ keit von Hofrat Hugo Thimig⸗Wien zum Geſchenk gemacht, ein neuer lebender Dichter im Goethe⸗ und Schiller⸗Archiv begrüßt, nämlich Wilhelm von Scholz, der Manuſkripte ſeiner Werke einſandte, nachdem das ſchon vor ihm Johannes Schlaf, Agnes Miegel, Börries Frei⸗ herr von Münchhauſen und Heinrich Lilienfein bewppilligt. taten. Die Bibliothek der Geſellſchaft konnte um über 400 Bände vermehrt werden. Dankbar wurde eine namhafte Spende des Deutſchen Schillerbundes für den Dornburg⸗Fonds ange⸗ nommen. Für die Erhaltung der Dornburger Schlöſſer und für die Wiederherſtellung des Inventares im Wittungspalais wurden Mittel Im Goethe⸗Nationalmuſeum wird die Aufſtellung der naturwiſſenſchaftlichen Sammlungen in den Manſardenräumen des alten Hauſes in Angriff genommen und an der Darbietung der biologiſch⸗ morphologiſchen Lehre Goethes die ähnlich der Far⸗ benlehre muſeal ſichtbar gezeigt werden ſoll. Die Geſellſchaft zählt knapp 3000 Mitglieder, hofft aber zuverſichtlich auf Zuwachs, um ihren Aufgaben und Verpflichtungen in weit ſtärke⸗ rem Maße nachkommen zu können. Studierende können zum halben Mitgliedsbeitrag der Ge⸗ ſellſchaft beitreten, für den ſie alle Vergünſti⸗ gungen und das wertvolle Jahrbuch(in drei Heften) erhalten. In den Vorſtand wurde Oberſtudiendirektor Dr. von Hagen berufen, zu Ehrenmitgliedern Profeſſor Otto von Günther, der Schöpfer des Marburger Schiller⸗Nationalmuſeums, Frau Anna Gün⸗ ther und Hans Gerhard Gräf ernannt. Freudige Annahme fand eine Einladung der Stadt Breslau zu einer Kulturtagung im Herbſt 1940. Die feſtlichen Tage der Tagung beſchloß ein ſonnenfroher Ausflug in Goethes liebliche Bergſtadt Ilmenau und auf den Gabelbach. F. O. Eckärdt Detmold— der ,Vorort“ Bayreutbs Beginn der 5. Richard⸗Wagner⸗Feſtwoche Nach dem Willen des kunſtbegeiſterten Reichs⸗ und Gauleiters Dr. Alfred Meyer, er mit unermüdlicher Tatkraft die Detmolder Waqgner⸗Feſtwochen geſichert hat, ſollen die all⸗ jährlich am Pfingſtſonntag beginnenden Feſt⸗ tage eine Vorbereitung auf das Bayreuther Erlebnis bedeuten. Zahlreiche geſchloſſene Auf⸗ führungen für die Hitler⸗Jugend und die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ umrahmen den eigentlichen Kern der Richard⸗Wagner⸗ Feſtwoche, die in dieſem Jahr die Beziehungen Richard Wagners zur deutſchen Romantik bei⸗ ſpielhaft aufzeigt. Beethoven, Weber, Schubert und Hans Pfitzner kommen neben Richard Wagner zu Wort. In der Eröffnungsveranſtaltung umriß der Gauleiter die Miſſion Detmolds als„Vorort Bayreuths“, eines Ehrentitels, den ſich auch Frau, Winifred Wagner in ihrem Geleitwort u eigen, machte. Das Städtiſche Orcheſter Nünſter i. W. ſpielte unter der einfühlſamen und differenzierenden Hand von Hans Rosbaud zur Einleitung Webers„Obe⸗ ron“⸗Ouvertüre und abſchließend Beethovens „Paſtorale“, in denen der Geiſt der deutſchen Romantik feine innigſten Zeugniſſe gefunden hat. Staatsſchauſpieler Erich Ponto L Hans Pfitzners Sonette über Schopenhaner, :. T. A. Hoffmann, Lortzing, Schumann und Wagner, fünf geiſtig bedeutſame Charalterpor⸗ träts voll dichteriſcher Plaſtik. Lotte Schrader ſang drei Pfitzner⸗Lieder mit kluger Geſtal⸗ tung, am Flügel begleitet von Otto Daube. der als künſtleriſcher Leiter der Feſtwoche wieder ein geſchloſſenes und anregendes Programm zuſammengeſtellt hat. Friedrich Wilhelm Herz og. Der letzte Urenkel Jean Pauls geſtorben. In Bay⸗ reuth ſtarb im Alter von 83 Jahren der letzte Urenkel Jean Pauls, der Schriftſteller, Forſcher, Weltreiſende und Kolonialkämpfer Friedrich Kallenberg. Der Verſtorbene hat, abgeſehen von zehlreichen Reiſen durch Europa, Indien, den Himalaw und Tibel, Ching, Japan und Nordamexrika beſucht, er nahm an 38 Wißmannſchen Maſſai⸗Kilimandſcharo⸗Expedition 891 in Afrika teil und war Führer zweier Welt⸗ reifen. Als Wiſſenſchaftler hat er die Wekt des ſideri⸗ ſchen Pendels entdeckt und ihre heute in der Praxis längſt angewandte Wirkungsweiſe bewieſen. Von Werken Friedrich Kallenbergs ſeien genannt: Au dem Kriegspfad gegen die Maſſai“,„Tagebuch eine Weltreiſenden“,„Leben ausſtrömende Photographie und Handſchrift. und„Der Siegeszug des ſideriſchen Pendels“. Friedrich Kallenberg wurde in Stuttgart geboren. Seine Großmutter, die Gattin des Malers Bans war Emma Richter, die Tochter Jean dieſe ſchweren Anklagen die Antwort ſchul⸗ „Haber Als der Franco zi gen, aber Infanteri⸗ weil ſie di orten, die zuſammen Nation ſonders a wie für d fahrenen, die Lücken Flugabwe Wunſch d trauten C tung von ein und ſe demien, 54 000 bef und Kom Was hier geleiſtet u Stelle wie zialtruppe wurde fen, die tionalſpan dern als menarbeit riſchen Fe Major von Avi ſeiner Ko⸗ dienſt vor alten Klof Exerzierpl „Wie iſt! Ihnen zu „Ausgezei anſpruchs! Soldaten Ausbildur acht Woch bringt zu ſen uns nen. Imr einen ged entſpricht. 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Wandhake ten herha Platze, di und mar ni 1939 —— ſag aniſche ner noch rühte ſich eine auf erichteten die den und Ab⸗ ckhaft ge⸗ Rooſevelt al Moſe⸗ ches Be⸗ Kreiſe in Kriegs⸗ n ſtehen: udentum. reinigten ſten und geſchmug⸗ im Ein⸗ llen des Hand ge⸗ fünf Mi⸗ Krankheit auch auf ort ſchul⸗ znen, daß em Kom⸗ möffnete. allmäh⸗ Präſident fährlichen nthüllun⸗ Erkennt⸗ neueſten ſevelt ge⸗ ntwickeln iffern der kers“, die 48 ameri⸗ en Fami⸗ gibt, die » Armen⸗ ſen ſind, tzung be⸗ dem Ver⸗ op5 ⸗Funk) ſter Mi⸗ iſter des nd über⸗ n Hoheit wien das bbels Juni. n v. Rib⸗ ttag den Aeußern iner län⸗ pfing am Reichs⸗ d Propa⸗ tion, die igoſlawi⸗ 15s Anlaß regenten⸗ mrahmen ⸗Wagner⸗ ziehungen antik bei⸗ Schubert Richard mriß der „Vorort ſich auch zeleitwort Orcheſter ühlſamen and von rs„Obe⸗ eethovens deutſchen gefunden o ſprach penhaner, ſann und rafierpor⸗ Schrader E Geſtal⸗ aube. der je wieder rogramm T2 O R. In Bay⸗ te Urenkel eltreiſende er g. Der en Reiſen nd Tibel, nahm an Expedition eier Welt ⸗ des ſideri⸗ er Praxis ſen. Von int; Auf hzuch eines otographie ſideriſchen Stuttgart s Malers hter Jean „hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1939 Hie Legion Condor in Swamiem Der„fllferez-Slern“ verrät deutſche Offiziersſchule Deuische lnsirukteure hildeten 5400 spanische Offiziere aus Als der Krieg in Spanien ausbrach, hatte Franco zwar eine große Maſſe von Freiwilli⸗ gen, aber kein Heer. Auch die meiſten der alten Infanterieverbände ſtanden auf roter Seite, weil ſie die Volksfrontregierung in Garniſons⸗ orten, die vorausſichtlich ihr zufallen würden, zuſammengezogen hatte. Es fehlte alſo in Nationalſpanien an Offizieren, be⸗ ſonders an jüngeren, für den Kampf ſowohl wie für die Ausbildung der völlig kriegsuner⸗ fahrenen Jugend. Füllte die„Legion Condor“ die Lücken der nationalſpaniſchen Fliegerei und Flugabwehr, ſo ſprang das deutſche Heer, auf Wunſch des mit der Heeresorganiſation be⸗ trauten Generals Orgaz, durch die Errich⸗ tung von Offiziers⸗ und Unteroffiziersſchulen ein und ſchuf im Laufe der Zeit ſie ben Aka⸗ demien, in denen bis zum 1. März 1939 54 000 befähigte Spanier zu Halbzugs⸗, Zugs⸗ und Kompanieführern ausgebildet wurden. Was hier im ſtillen an ernſter Aufbauarbeit geleiſtet wurde, tritt wertmäßig an die gleiche Stelle wie die Entſendung der deutſchen Spe⸗ zialtruppen für die Front. Aus dem Nichts wurde eine Organiſation geſchaf⸗ fen, die nicht nur viel zu den Siegen der na⸗ tionalſpaniſchen Truppen beigetragen hat, ſon⸗ dern als Grundſtock einer zukünftigen Zuſam⸗ menarbeit der beiden Länder aus dem militä⸗ riſchen Feld gelten darf. Major Holke, der Leiter der Fähnrichſchule von Avila, hatte die Freundlichkeit, uns zwei ſeiner Kompgnien im Exerzier⸗ und Gelände⸗ dienſt vorzuführen. Die Akademie war in dem alten Kloſter Santo Tomas untergebracht, der Exerzierplatz lag auf einem benachbarten Feld. „Wie iſt das Menſchenmaterial, das das Heer Ihnen zuſchickt?“— war meine erſte Frage. „Ausgezeichnet. Der Spanier iſt willig, fähig, anſpruchslos und zähe und kann es mit jedem Soldaten aufnehmen, wenn er die richtige Ausbildung erhält. Selbſtverſtändlich ſind die acht Wochen, die er unter unſerer Obhut zu⸗ bringt zu kurz, um ſich zu vollenden. Wir müſ⸗ ſen uns eines abgekürzten Verfahrens bedie⸗ nen. Immerhin geben wir unſeren Schülern einen gedrängten Unterricht, der den Zwecken entſpricht. Für denjenigen, der den ſpaniſchen Krieg nicht kennt, mag die verſchiedene Klei⸗ dung der jungen Soldaten im erſten Augenblick ſtörend wirken. Sie rekrutieren ſich aus den Miliz⸗ und Truppenformationen, wie ſie ſich im Laufe des Krieges herausgebildet haben, der Falange, den Requetes und Legio⸗ nären, der Infanterie und zuweilen auch aus Kavalleriſten und Artillexiſten. Dann hat der »Spanier den Hang, ſich individualiſtiſch anzu⸗ ziehen. Eine einheitliche Uniformierung war während des Krieges nicht möglich. Sieht man aber von dieſen Aeußerlichkeiten ab, ſo machen die Leute einen guten und ſtrammen Eindruck. In der Tat, wenn ſie deutſche Marſchlieder(mit ſpaniſchem Text) ſingend im deutſchen Schritt— nicht mehr in dem ſchnellen ſüdländiſchen— und in enggeſchloſſener For⸗ mation durch die Straßen ziehen, ſo könnte man ſie für eine deutſche Truppe halten. Der Kurſus dauert zwei Monate. Im erſten Monat wurden die Schüler in die ſogenannten B⸗Kompanien zuſammengefaßt und erhielten in ihnen eine vorbereitende Aus⸗ bildung, die in den A⸗Kompanien vervoll⸗ kommnet wurde. Als Grundlage diente die deutſche Infanterie⸗Ausbildungsvorſchrift mit Anklängen an das alte ſpaniſche Reglement. Jedoch fiel ieder unnötige Exerzierdienſt fort. Dazu war die Zeit zu kurz bemeſſen. Er wurde gepflegt, ſoweit er zur Aufrechterhaltung der Diſziplin notwendig war. In den erſten ſechs Tagen wurde die infanteriſtiſche Einzelausbil⸗ dung bis zum Trupp durchgeführt, dann folgte die formale und Gefechtsausbildung in der Gruppe und ſchließlich im Zuge. Auch Waf⸗ fenpflege wurde beſonders gepflegt. Der alte Kreuzgang des Kloſters hatte wohl noch niemals ein ſo eigenartiges Bild erlebt, als es ſich mir bot. An langen Tiſchen ſtanden die ſpaniſchen Mannſchaften und reinigten, po⸗ lierten und ölten die Gewehre, wie es der deut⸗ ſche Soldat nicht beſſer machen kann. Jeder Mann hatte zwei Gewehre, einen deutſchen Mauſerkarabiner für den Schieß⸗ und Gefechts⸗ dienſt und ein Beutegewehr zur erſten Ausbil⸗ dung und zum Exerzieren. Wenn die Waffe ihren Zweck erfüllen ſoll— das machten ihnen die deutſchen Inſtrukteure klar— muß ſie blank und ſauber ſein, ganz beſonders an der Front. Anfänglich wunderte ſich die ſpaniſche Fugend über die, wie ſie meinte, übergroße Gründlichkeit beim Waffenputzen, ſpäter jedoch ging ihr der tiefere Sinn in Fleiſch und Blut über, und ſie übertrug die Liebe zur Ord⸗ nung und Genauigkeit auch auf die anderen Seiten des täglichen militäriſchen Lebens. Die Organiſation war nicht in der Lage, den Schü⸗ lern„Spinde“ in die Mönchszellen, in denen ſie zu fünft untergebracht ſind, zu ſtellen. Wandhaken und ſelbſtgezimmerte Regale muß⸗ ten herhalten. Aber alſes war ſchön an ſeinem Platze, die Wolldecken auf den verſchiedenſten und manchmal recht wackligen Bettgeſtellen Von unserem Vertrefer in Spanien) Bei der Legion Condor In der Infanterie-Ausbildungsschule in Avila wurden Offiziersanwärter von deutschen und spa- nischen Lehrkräften in achtwöchigen Kursen ausgebildet. gleichmäßig gerollt und der von den Schritten der betenden Dominikaner ausgetretene Stein⸗ fußboden peinlich ſauber und gewaſchen. Die Atmoſphäre vom vielgeſchmähten deutſchen „Kommiß“ lag über dieſer ſeltenen Kaſerne. Nach ungefähr zehn Tagen wurden die Schü⸗ ler, die ſich den großen Anforderungen des Dienſtes nicht gewachſen zeigten, entlaſſen. Die B⸗Kompanien, die anfangs 140 bis 150 Mann ſtark waren, ſchrumpften auf 120 bis 130 Mann zuſammen. Nach weiteren zehn Tagen fand eine Prüfung ſtatt, um diejenigen abzuſondern, die ſich als untauglich für den Poſten eines Offiziers erwieſen. Mit 90 bis 100 Mann trat die Kompanie in den zweiten Teil des Kurſus ein, und zwar beſtand dieſer in der Gruppen⸗ und Zugausbildung, dem Gefechts⸗ ſchießen in der Gruppe und im Zug. Dazu ka⸗ men eine viertägige Unterrichtung in den ſchwe⸗ ren Infanteriewaffen, dem ſchweren Maſchi⸗ (Scherl-Bilderdienst) nengewehr und Granatwerfer und eine kurze praktiſche Unterweiſung in der Gasabwehr und im Pionierdienſt. Am Schluß des Kurſus kam das Abſchlußexamen. Die ſpaniſchen Lehrer, die den theoretiſchen Unterricht erteil⸗ ten, und die deutſchen Inſtrukteure bildeten einen gemeinſamen Prüfungsausſchuß, der be⸗ ſtimmte, wer ſich zum Offizier eignete. Der glückliche Prüfling erhielt den„Alferez⸗ Stern“ und wurde als Leutnant zu ſeinem Truppenteil entlaſſen. Von den beſten Schülern wurden je ſechs Leutnante bei jeder Kompanie als Hilfsausbilder zurückbehalten, um das nicht ſehr reichlich bemeſſene deutſche Ausbil⸗ dungsperſonal zu unterſtützen. Dieſes beſtand pro Kompanie aus einem Offizier als Inſtruk⸗ teur und ein bis zwei Feldwebeln und ein bis zwei Unteroffizieren, die daneben noch die Funktionen des Waffen⸗, Schieß⸗ und Geräte⸗ unteroffiziers verſehen mußten. „iimmliſche nuhe“ im Jelllager döbeeitz Vor der Parade der deuischen Spanienfreiw/illiqen Berlin, 2. Juni(GB⸗Funk) Nach dem feſtlichen Empfang im deutſchen Heimathafen Hamburg iſt die„Legion Condor“ im Laufe des Donnerstagnachmittags und in der Nacht zum Freitag in Berlin eingetroffen. Inzwiſchen haben unſere tapferen Spanien⸗ freiwilligen im Sammellager Döberitz Quartier bezogen, um hier einige Tage der Ruhe zu genießen und gleichzeitig auf die ehrenvolle Abſchlußparade vor dem Führer vorbereitet zu ſein. Lachende, leuchtende Frühlingsſonne liegt über Döberitz und überſtrahlt ein fröhliches Lagerleben, das ſich auf einer weiten grünen Fläche inmitten dichter Waldungen abſpielt. Südlich der Hamburger Chauſſee gegenüber dem alten Barackenlager, in dem ein Teil un⸗ ſerer Spanienkämpfer Unterkunft gefunden hat, iſt innerhalb von 16 Tagen unter verantwort⸗ licher Mitwirkung der Kommandantur des Truppenübungsplatzes Döberitz eine rieſige weite Zeltſtadt aus dem Boden gewachſen. Auf eine gewaltige Freifläche verteilt, durch gärtneriſch geſtaltete Raſenanlagen, große Herzliche Begrüßung des Prinzregenten Paul und der Prinzessin Olga durch den Führer ani Bahnhof Unser Bild zeigt im Vordergrund Prinzregent Paul und Generalfeldmarschall Göring. Dahinter (mit dem Rücken zum Beschauer) der Führer, der eben Prinzessin Olga begrüßt. Rechts die Gattin des Generalfeldmarschalls, Frau Enmi Göring. (Scherl-Bilderdienst-M) ſen Marſchübungen als Vorbereitung für die be⸗ Sport⸗ und Appellplätze aufgelockert, gliedert ſich dieſe„weiße Stadt im Grünen“ in eine Reihe größerer und kleinerer Zeltblöcke, die als Bezeichnungen verſchiedene bekannte ſpa⸗ niſche Städtenamen tragen. Rechts vom Haupt⸗ eingang fällt zunächſt der große Appellplatz auf, wo der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, und der Ober⸗ befehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, vor der Parade den deutſchen Kämpfern noch einmal Dank und Anerkennung ausſprechen werden. Im Lager herrſcht in den frühen Nachmit⸗ tagsſtunden ein fröhliches Leben und Treiben, ein füßes Nichtstun. Wenn unſere heimgekehr⸗ ten Freiwilligen am Vormittag zum Teil auch ſchon wieder ſtrammen Dienſt„kloppen“ müſ⸗ nach langer Frontzeit insbeſondere vorſtehende große Parade— ſo können ſie jetzt in der herrlichen Frühlingsſonne die wohl⸗ verdiente„unwahrſcheinlich himmliſche Ruhe“ genießen. Ihren braungebrannten, wind⸗ und wettergehärteten Geſichtern ſind die überſtan⸗ denen Strapazen kaum noch anzuſehen. Die ſchmucke, braungrüne Uniform ſteht ihnen vor⸗ züglich; das„Schiffchen“ verwegen über den Kopf gezogen, geben ſie uns mit frohem La⸗ chen Antwort:„Wundervoll iſt es hier; einen ſchöneren Empfang konnte uns die Heimat gar nicht bereiten! Aber das ſchönſte Erlebnis, der Vorbeimarſch vor dem Führer, ſteht uns ja noch bevor. Dann heißt es leider auseinander⸗ gehen und Abſchied nehmen von den treuen Kameraden.“ Ihre Begeiſterung iſt nur allzu verſtändlich. Denn tatſächlich iſt die Lagerſtätte„mit al⸗ len Schikanen“ eingerichtet. Ange⸗ fangen von den Unterkunftszellen, die faſt aus⸗ ſchließlich mit Matratzenbetten ausgeſtattet ſind, bis zu den muſtergültigen Sanitätszelten, den Bade⸗ und Brauſeanlagen oder den ge⸗ räumigen Zeltbauten der Kantine. Sie ſitzen zu Hunderten in kühlen Fondas Bel guälenden Schmerzen hilft Innen Germosan, ein seit Jahren erprobtes, rasch wirkendes Mittel gegen Kopi⸗ weh und Neuralgien aller Art. Die einzelnen Bestandteile von Germosan ergänzen und steigern sich gegenseitig. Germosan ermüdet nicht und nat keine Nebenwirkung auf Herz und Magen. 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Uebrigens fühlen ſich die Lagerinſaſſen ſo wohl, daß nur die wenigſten von der Möglich⸗ keit, nachmittags vergnügungshalber in die Reichshauptſtadt zu fahren, Gebrauch machen. Um 1 Uhr nachts wird Zapfenſtreich geblaſen. Bis dahin iſt für Abwechſlung reichlich geſorgt und ſchließlich freut man ſich, dieſe wenigen Tage bis zur Entlaſſung noch unter ſich im Kreiſe der bewährten treuen Kameraden und Kampfgefährten verleben zu dürfen. fllſieri kommt nach Mien zur Reichstheaterfeſtwoche Berlin, 2. Juni(HB⸗Funk) Der italieniſche Miniſter für Volkskultur, Dino Alfieri, trifft als Gaſt des Reichs⸗ miniſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, am Sonntag, den 4. Juni, in Wien ein, wo er an den Veranſtal⸗ tungen der Reichstheaterfeſtwoche teilnimmt. Miniſter Alfieri wird außerdem an einer Ta⸗ gung der Leiter der Reichspropagandaämter teilnehmen, die Reichsminiſter Dr. Goebbels nach Wien einberufen hat. In Zukunft wer⸗ den der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda und der italieniſche Miniſter für Volkskultur im Rahmen ihrer ſeit langem beſtehenden Zuſammenarbeit in Fragen der Preſſe, Kultur und Propaganda regelmäßig ſolche Zuſammenkünfte veranſtalten. Dr. Feick fährt nach Ungarn DNB Berlin, 2. Juni. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick wird ſich, einer Einladung des königlich⸗un⸗ gariſchen Innenminiſters Dr. Vitez Keresztes⸗ Fiſcher folgend, mit ſeiner Gemahlin am kom⸗ menden Sonntag zu einem mehrtägigen Beſuch nach Ungarn begeben. „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1959 Dom Landstino angenommen Der Nichtangriffspakt mit Dänemark DNB. Kopenhagen, 2. Juni. Der Nichtangriffsvertrag zwiſchen Deutſchland und Dänemark wurde Freitagnachmittag vom Landsting mit allen Stimmen der 66 anweſen⸗ den Abgeordnetn angenommen. Die verhält⸗ nismäßig kurze Ausſprache ergab keine neuen Momente. Außenminiſter Dr. Munch, der den Vertrag vorgelegt und wie im Folketing begründet hat⸗ te, nahm Gelegenheit, auf Fragen, vor allem wegen der däniſchen Ausfuhr im Kriegsfalle, unter Bezugnahme auf das dem Pakt beigefügte Protokoll zu antworten. Da ſich zur zweiten Beratung niemand mehr zum Wort meldete, konnte gleich zur Abſtimmung geſchritten wer⸗ den, die das erwähnte Ergebnis einer alllge⸗ meinen Billig ung der Berliner Vereinbarungen hatte. riſche Behandlung des deutſch⸗däniſchen Nicht⸗ angriffsvertrages durch Folketing und Lands⸗ ting iſt damit im Sinne einer Ratifikation end⸗ gültig erledigt. Der fluſtakt zum öroßdeutſchen Reichskriegertag DNB Kaſſel, 2. Juni. Den feſtlichen Auftakt zum Erſten Großdeut⸗ ſchen Reichskriegertag bildete amnm Freitagnach⸗ mittag die Begrüßung des Reichskriegerführers ⸗Gruppenführer General der Infanterie Reinhard durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Kaſſel. Zu dem feſtlichen Ereignis waren je eine Ehrenkompanie der j⸗Verfügungstruppe „Germania“ und der Landespolizei in Parade⸗ uniform vor dem Rathaus aufmarſchiert. Ihnen folgte eine Ehrenkameradſchaft des NS⸗Reichs⸗ kriegerbundes. Unter den Ehrengäſten bemerkte man an der Spitze Gauleiter Staatsrat Wein⸗ rich, den Regierungspräſidenten von Mon⸗ bart, ſowie zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht. Nachdem der Oberbürgermeiſter der Stadt Kaſſel, Dr. Lahmeyer, den hohen Gaſt auf das herzlichſte begrüßt hatte, begab ſich der Reichs⸗ kriegerführer mit dem Oberbürgermeiſter und den Ehrengäſten in das Rathaus wo anſchlie⸗ end eine Sitzung der Ratsherren ſtattfand, an der auch Gauleiter Staatsrat Weinrich und Oberpräſident Prinz Philipp von Heſſen teil⸗ nahmen. Oberbürgermeiſter Dr. Lahmeyer überreichte dabei dem Reichskriegerführer den Ehrenbürgerbrief der Stadt Kaſ⸗ ſel als ſichtbaren Ausdruck der Verbundenheit der kurheſſiſchen Gguhauptſtadt mit dem NS⸗ Reichskriegerbund. fllands-Vorlage wird zurückgezogen Folge der ſowjetruſſiſchen Haltung in Genf ev. Kopenhagen, 2. Juni. Wie hier verlautet, hat die unerwartete Wen ⸗ dung in der Frage der Befeſtigung der Alands⸗ Inſeln die politiſchen Kreiſe Schwedens ver⸗ ſtimmt. Man erwartet daher, daß die Regie⸗ rung den ungewöhnlichen Schritt tun wird, ihre dem Reichstag zugeleitete Vorlage zurück⸗ zuziehen. Man erblickt in dieſer Stellungnahme die Wirkung der Haltung Sowjetrußlands in Genf. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird dem ſchwediſchen Reichstag von der Regierung eine neue Vorlage zugehen, in der die Befeſtigung der Inſelgruppe nicht wieder in Erſcheinung tritt. Britiſche Rachepolitik oegen Inder DNB London, 2. Juni. Nach einer Reuter⸗Meldung aus Ranpur (Indien) ſind von dem dortigen Gericht drei Perſonen zum Tode, acht zur Verbannung auf Lebenszeit und fünf zu hohen Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Die Angeklagten waren beſchuldigt, im ver⸗ gangenen Januar den britiſchen Agenten im Staate Orita, Major Bazalgette, erſchlagen zu haben. Bazalgette war damals gegen eine auf⸗ geregte Menſchenmenge vorgegangen, die in den Palaſt des Radſchas von Ranpur ein⸗ dringen wollte. Er hatte bei ſeinem rückſichts⸗ loſen Eingreifen ſelbſt zwei Perſonen aus der Menſchenmenge durch Revolverſchüſſe getötet, bevor die Menge auf ihn losging und ihn mit Stöcken totſchlug. Engliſche Arbeiter beſtreiken Militärflug⸗ hafen. In den Werkſtätten des Flughafens Luton kam es heute überraſchend zu einem Streik von 70 bis 80 Spezialarbeitern, die höhere Löhne gefordert hatten. Alle Streiken⸗ den arbeiteten für das Luftfahrtminiſterium. Die parlamenta⸗ Die fintwormote der Sowjets in Moskau überreicht Ihr Inhalt soll sich mit NMolotov/s RNede decken Reuter vermutei: DNB Moskau, 2. Juni. Der britiſche Botſchafter Sir Wiltiam Seeds und der franzöſiſche Botſchafter Emi⸗ le Naggiar ſuchten Freitag nachmittag den ſowjetruſſiſchen Regierungschef und Außenkom⸗ miſſar Molotow auf. Man nimmt an, daß den Botſchaftern nunmehr die offizielle Antwort Moskaus auf die letzten britiſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge vom 27. Mai überreicht worden iſt. Ueber den Inhalt der ſowjetruſſiſchen Antwort verlautet von ſowjetamtlicher Seite noch nichts. Dem engliſchen Reuterbüro zufolge dürfte die Antwortnote auf die engliſch⸗franzöſiſchen Paktvorſchläge ſich inhaltlich mit der Rede Molotows decken. Molotow hat bekanntlich die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge weder abgelehnt noch angenommen, ſondern vielmehr darauf hingewieſen, daß ſie in vieler Hinſicht den Anſichten Moskaus nicht entſprä⸗ hen. Der garantiert das Baltikum? Hier liegt der Stein des Anſtoßes j. b. Paris, 3. Juni(Eig. Drahtmeldung) In Erwartung der offiziellen Antwort der Sowjetregierung auf die franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchläge befaßt ſich der Pariſer„Temps“ erneut mit den Einwänden, die Molotow in ſeiner Rede gegen die Paktvorſchläge erhoben hat. Moskau wolle, ſo wird ausgeführt, den Pakt derartig erweitern, daß er bei jedem europäiſchen Konflikt ſofort die Kriegsauto⸗ matik entfeſſele. Dieſe Abſicht gehe aber ſehr weit über das hinaus, was urſprünglich be⸗ zweckt geweſen ſei, nämlich der Schutz Polens und Rumäniens gegen einen Angriff von deut⸗ ſcher Seite()) Die meiſten Einwände Molotows hält das Blatt für unbedeutend oder für taktiſche Ma⸗ firitik am engliſchen oOffizierskorys Franzõs ischer General sagt: Unzulãngliche Ausbildung (orohtbericht unseres pariser Verftrefers.) j. b. Paris, 3. Juni Im Hinblick auf die Reiſe des franzöſiſchen Generalſtabschefs Gamelin nach London und die bevorſtehenden Generalſtabsbeſprechungen veröffentlicht General Millet ſorgenvolle Be⸗ trachtungen über die engliſche Armee im „Temps“. Die Bildung des Offizierſtammes für die Vergrößerung der engliſchen Armee, ſchreibt der franzöſiſche General, ſei eine ſehr heikle⸗ Sache, die viel Zeit erfordere. Der Wert einer Armee entſpräche dem Wert ſeines Offizier⸗ korps. Das habe die Erfahrung aller Kriege ge⸗ lehrt. Die diesbezüglichen engliſchen Maßnah⸗ men hält der General für ſo unzulänglich, daß er einen höchſt eigenartigen Vorſchlag machen zu müſſen glaubt:„Wenn unſer Bundes⸗ genoſſe in Schwierigkeiten iſt, warum ſol⸗ len wir ihm nicht helfen? Wir haben unter den in England lebenden Fran⸗ zoſen eine nicht zu unterſchätzende Zahl von Offizieren und Unteroffizieren der Reſerve. Dieſe könnten, ſo weit es ihre Zeit erlaubt, ſich täglich mehrere Stunden dem engliſchen Kriegs⸗ miniſterium zur Verfügung ſtellen, um als In⸗ ſtrukteure gebraucht zu werden“. Auch in Frank⸗ reich gäbe es ſehr viele Reſerveoffiziere und Unteroffiziere mit engliſchen Sprachkenntniſſen, die ſich beſtimmt gern zur Verfügung ſtellen würden, um die Ausbildung der engliſchen Armee zu fördern. Zwar meint der General weiter, für die Engländer ſei es nicht an⸗ genehm, von anderen unterrichtet zu werden, aber ſolche Gefühle müßten zurückgeſtellt wer⸗ den. Auch an den Transportmöglichkei⸗ ten Englands zweifelt General Millet ſehr ſtark. Aus dieſem Grunde ſei der Bau des Tuanels unter dem Aermelkanal eine ganz un⸗ erläßliche Sache. Obwohl der franzöſiſche Gene⸗ ral zugeben muß, daß der Bau mehrere Jahre fordern würde, glaubt er doch, unter keinen Um⸗ ſtänden darauf verzichten zu können und zwar deshalb nicht, weil man mit allen verfügbaren Verkehrsflugzeugen im ganzen nur 5500 Mann von England nach Frankreich befördern kann. Da täglich nur drei Transporte möglich ſeien, könnte Frankreich nur mit einer täglichen Ver⸗ ſtärkung von rund 16000 Mann rechnen, vor⸗ ausgeſetzt, daß dieſe Truppen ſchon in Frie⸗ denszeiten in der Nähe der Flugplätze ſtatio⸗ niert ſeien. 50Wjetruſſiſche Truppen zurückgeſchlagen Das mandschurische Grenzgebiet völlig gesãubert DNB. Dairen, 2. Juni. Wie. das Hauptquartier der japaniſchen Kwantung⸗Armee mitteilt, ſind nunmehr alle in Mandſchukuo eingefallenen ſowjetruſſiſchen und außenmongoliſchen Truppen über den Chahar⸗ Fluß zurückgeſchlagen worden. Damit iſt das geſamte mandſchuriſche Grenzgebiet völlig vom Feinde frei. Den Sowjettruppen hat die Grenz⸗ verletzung 300 Tote gekoſtet. Ferner haben die japaniſch⸗mandſchuriſchen Truppen 59 Flug⸗ zeuge abgeſchoſſen und 14 Tanks erbeutet. Auf japaniſcher Seite iſt lediglich ein F gefallen. Angeſichts der aus Hailar eingetroffenen Meldungen über das Auftauchen neuer Sowjet⸗ flugzeuge an der Grenze wird betont, daß die japaniſche Kwantung⸗Armee entſchloſſen ſei, neue Grenzverletzungen unter Einſatz al⸗ ler Waffen zu verhindern. Gleichzei⸗ tig hat die Regierung von Mandſchukuo zu den Ereigniſſen Stellung genommen und energiſch die Behauptung zurückgewieſen, daß die Japa⸗ ner die Verantwortung für die Kämpfe trügen. Die Wiederherſtellung geordneter Verhältniſſe an der Grenze hänge ausſchließlich von Sowjet⸗ rußland ab. Diplomalenempfünge bei Bonnet Paris, 2. Juni.(HB⸗Funk.) Außenminiſter Bonnet hat am Freitagnach⸗ mittag den polniſchen Botſchafter, ſowie den jugoſlawiſchen Geſandten in Paris empfangen. Politiſche Kreiſe vertreten die Anſicht, daß die zweite Beſprechung im Zuſammenhang mit dem Berliner Beſuch des Prinzregenten Paul einer allgemeinen Erörterung der internationalen Lage gedient hat. fjochrur auf die fich'e fralbar Tunis⸗Italiener ſchwer mißhandelt Dr. v. L. Rom, 2. Juni. Einen Menſchen wegen eines Hochrufes auf die Achſe brutal zu mißhandeln, ins Gefängnis abzuführen und richterlich aburteilen zu laſſen. iſt den franzöſiſchen Behörden in Tunis vor⸗ behalten geblieben. Während einer Kinovor⸗ führung in Tunis, bei der auch Bilder vom Führer und Duce gezeigt wurden, rief ein Tunis⸗Italiener in die Schmährufe des mar⸗ xiſtiſch⸗jüdiſchen Publikums die Worte:„Es lebe die Achſe!“ und„Es lebe der Ducee und der Führer!“ Der Italiener, ein junger Arbeiter namens Marini, wurde ſofort von der franzöſiſchen Polizei unter Fauſtſchlägen abge⸗ führt, auf der Polizeiwache ſchwer mißhandelt und den Gerichtsbehörden übergeben. pulvermagazin eeplodiert EP Allahabad(Indien), 2. Juni. In der Nähe von Kotah iſt am Freitag⸗ morgen ein Pulvermagazin in die Luft ge⸗ flogen. Dreißig Perſonen wurden getötet und fünfzig verletzt. Die Exploſion richtete in der Umgebung großen Schaden an. Viele Häuſer ſtürzten ein. Die Fenſterſcheiben wurden in weitem Umkreis zertrümmert. Uno ILZ -Weisse Hüto⸗ imunübeftroffe, 2STO0BET AuSah Trachtenhüte Zu niedligen Pfelsen „nätürlich gehen sSle in- des gtöste Spezilälseschöft amplatze— 2u növer. Anders jedoch ſei es mit den von Mos⸗ kau geforderten Garantien für die bal⸗ tiſchen Staaten. Moskau ſehe im Balti⸗ kum eine„Breſche“, die Deutſchland zum Ein⸗ marſch gegen Sowjetrußland benutzen könne(. Selbſt wenn man dieſer Auffaſſung zuſtimme, meint der„Temps“, ſo ſei es doch„eine höchſt heikle Sache“, Staaten Garantien aufzuzwin⸗ gen, die ſie nicht nur nicht nehmen wollten, ſondern gegen die ſie ſich bereits in offi⸗ zieller Form zur Wehr geſetzt hät⸗ ten. Die Meldung des„Daily Expreß“, daß Lord Halifax wahrſcheinlich nach Moskau rei⸗ ſen werde, iſt in Paris äußerſt lebhaft aufge⸗ genommen worden. Dieſer perſönliche Kontakt, ſo wird behauptet, könne tatſächlich vielleicht noch eine Rettung bringen. fiairo nähert ſich Moskau Vor Anbahnung diplomatiſcher Beſprechungen Dr..L. Rom, 3. Juni.(Eig. Drahtmeld.) Wie„Giornale'Italia“ meldet, wird der ägyptiſche Außenminiſter während ſeines Beſu⸗ ches in der türkiſchen Hauptſtadt Verhandlungen hinſichtlich der Haltung Aegyptens ge⸗ genüber dem engliſch⸗türkiſchen Pakt führen und wahrſcheinlich den möglichen Beitritt Aegyptens zu dem vorderaſiatiſchen Pakt von Saabadad diskutieren. Außerdem wird der Information des„Giornale'Italia“ zufolge der ägyptiſche Außenminiſter Unterredungen mit dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Botſchafter in Ankara über die et⸗ waige Aufnahme von diplomatiſchen Beziehun⸗ gen zwiſchen Aegypten und Sowjetrußland ha⸗ ben. Bisher haben ſeit Beſtehen der Sowjet⸗ union noch nie diplomatiſche Beziehungen zwi⸗ ſchen Kairo und Moskau beſtanden. beneralſtabsbeſprechungen Erſter Auftakt in London (Eigene Drahtmeldung) j. b. Paris, 3. Juni Der franzöſiſche Generalſtabschef Gamelin, der nach London reiſt, um am 7. Juni an der Jahresfeier der engliſchen Armee teilzunehmen, beabſichtigt, wie hier zu hören iſt, an den eng⸗ liſch⸗türkiſchen und an den engliſch⸗polniſchen Generalſtabsbeſprechungen teilzunehmen. Sie ſollen, wie in Paris erklärt wird, ſchon in der kommenden Woche beginnen. Zur Erledigung der vorbereitenden Arbeiten iſt eine engliſche Militärmiſſion ſchon ſeit einiger Zeit in War⸗ ſchau tätig, während die türkiſche Miſſion mit General Kiazion Bey am nächſten Mittwoch in London erwartet wird. Entſcheidende Gene⸗ ralſtabsbeſprechungen in größerem Rahmen ſollen jedoch erſt im September ſtattfinden, und zwar in Zuſammenhang mit den engliſchen Herbſtmanövern, zu denen auch der ſowjet⸗ ruſſiſche Marſchall Woroſchi low eingeladen werden wird, falls— wie tatſächlich einige Pariſer Blätter unterſtreichen— bis dahin der Dreierpakt zum Abſchluß gekommen ſein ſoll. In fürze Die politiſchen Kreiſe und die Preſſe Bulga⸗ riens verfolgen den Beſuch des jugoſla⸗ wiſchen Prinzregenten mit großer Auf⸗ merkſamkeit und Befriedigung. General Queipo de Llano, der Führer der nationalſpaniſchen Südarmee, traf in Beglei⸗ tung von vier weiteren ſpaniſchen Offizieren am Donnerstagabend in Stuttgart ein. Der General wird am Sonntag am Reichskriegertag in Kaſſel teilnehmen. X* Der ſpaniſche Innenminiſter Serrano Suner hat ſich am Donnerstag von Cadiz aus nach Italien begeben. x In Bukareſt wird die Nachricht beſtätigt, daß ſich Außenminiſter Gafencu nach den Feiern aus Anlaß des Jahrestages der Thronbeſtei⸗ gung König Carols zu offiziellen Beſuchen nach Athen und Ankara begeben werde. 4 Die Ankunft von zweihundert⸗ ſiebzig Kindern, die ſeinerzeit von den Roten verſchleppt worden waren, bildete am Donnerstag den Anlaß zu ergreifenden Sze⸗ nen auf dem Madrider Nordbahnhof. ree 65.-7“ Tudwigshafan ar. Im pfalzbdu 7 1 — 4 Am Dont lager der Reichsſchi Karlsruh ſchützen, ſeinen A ſem Ueb: ſchützen d Die nu kaliberſchi am Freite in Gosl⸗ Reichsſchi Reichsma aller Gar abgefahre Unter 1 finden ſic ſchaft 29/ Jahre bei des Reick erſten Rei f bDon Hei der Unive 5 Fr efugnis wiſſenſcha unter Be Doze euthe Sommerſe —3 verſität 5 lehre in treten. Findling * Bũh Verladen eines Trei einem Ro ſtürzte. D Letzte V. 5. 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Bulga⸗ goſla⸗ zer Auf⸗ hzrer der Beglei⸗ ffizieren %Dei iegertag Suner 18 nach tigt, daß Feiern onbeſtei⸗ hen nach idert⸗ hon den dete am en Sze⸗ 0 9 0 „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1959 Die beſten Schützen fahren nach Goslar 15 Kleinkaliber⸗ und piſtolenſchützen kom men zum Reichsentſcheid * Karlsruhe, 2. Juni.(Eig. Bericht.) Am Donnerstag fand das dreitägige Uebungs⸗ lager der 16 beſten aus dem Gauentſcheid im Reichsſchießwettkampf der HF am 21. Mai in Karlsruhe hervorgegangenen Kleinkaliber⸗ ſchützen, von denen kürzlich berichtet wurde, ſeinen Abſchluß. Gleichzeitig nahmen an die⸗ ſem Uebungslager die ſechs beſten Piſtolen⸗ ſchützen des Gaues teil. Die nunmehr ermittelten zehn beſten Klein⸗ kaliberſchützen und fünf Piſtolenſchützen ſind am Freitag zur Teilnahme an dem am 3. Juni in Goslar ſtattfindenden Reichsentſcheid im Reichsſchießwettkampf der H um die beſte Reichsmannſchaft und die beſten Einzelſchützen aller Gaue Großdeutſchlands von Karlsruhe abgefahren. Unter der Kleinkaliberſchützenmannſchaft be⸗ finden ſich auch drei Angehörige der Gefolg⸗ ſchaft 2/109 Weingarten, die im vergangenen Jahre beim Mannſchaftswettkampf der Banne des Reiches mit der höchſten Ringzahl den erſten Reichsſieg nach Baden holen konnten. kileine badiſche machrichten Von der Heidelberger Univerſität * Heidelberg, 2. Juni. Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Dem Dr. 5 Friedrich Wagner wurde die Lehr⸗ befugnis für Staatsphiloſophie und Staats⸗ wiſſenſchaft verliehen. Gleichzeitig wurde er unter Berufung in das Beamtenverhältnis 75 Dozenten ernannt. Der Dozent Dr. Otto euther in München wurde beauftragt, im Sommerſemeſter 1939 in der Staats⸗ und Wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät der Uni⸗ verſität Heidelberg die Betriebswirtſchafts⸗ ——55 in Vorleſungen und Uebungen zu ver⸗ treten. Findling verletzt Dater von ſieben Kindern * Bühl, 3. Juni.(Eig. Bericht.) Beim Verladen eines Findliags verfing ſich die Kette eines Treibbocks, auf dem der Stein lag, in einem Rollwagen, ſo daß der Treibbock um⸗ ſtürzte. Der herabfallende Stein verletzte einen Arbeiter ſehr ſchwer. Nach der Einlieferung ins Bühler Krankenhaus iſt er am Freitagvormit⸗ tag den ſchweren Verwundungen erlegen. Er hinterläßt ſieben unverſorgte Kinder. Beförderung bei der h) * Karlsruhe, 2. Juni.(Eig. Bericht.) Der Leiter der Abteilung Leibeserziehung im Bau Baden/ 21 der HJ und Gaujugendfachwart im NSRe, Oberſtammführer Guſtav Lör⸗ cher, wurde mit Rückwirkung vom 20. April zum Bannführer ernannt. Selbſtmord auf den Schienen * Ettenheim, 3. Juni.(Eig. Bericht.) Am Donnerstag um 6 Uhr wurde auf der Ge⸗ markung Ettenheim der von Grafenhauſen ge⸗ bürtige 33jährige Landwirt Leopold Kern auf den Schienen verſtüenmelt tot aufgefunden. Man muß anaehmen, daß Kern in den Schnell⸗ zug Richtung Freiburg hineinſprang. Jahrestag des Sängergaues Baden * Freiburg, 3. Juni.(Eig. Bericht.) Der Gauſängertag des Sängergaues Baden im Deutſchen Sängerbund findet am Sonntag, 27. Auguſt, in Frei burg ſtatt. Die Ab⸗ ordnungen von über 1400 Männergeſangver⸗ einen mit rund 50 000 Sängern, die dem Sän⸗ gergau angehören, werden an dieſer Jahres⸗ tagung teilnehmen. Die Leitung dieſer Tagung hat Sängergauführer Karl Schmidt. Mit einer ehrenvollen Kufgabe betraut ͤ Säckingen, 3. Juni.(Eig. Bericht.) Muſildirektor Kurt Layher, der unlängſt als Soliſt auf einem Feſtkonzert des Männerchores Säckingen große Erfolge hatte, wurde ſoeben für eine Reihe von Koaizerten, Lieder⸗ und Arienabenden verpflichtet und wird im Laufe dieſes Monats im Rahmen eines„Konzerts junger Künſtler“ in Berlin ſingen. NUeues Schwimmbad in Sulzfeld * Sulzfeld, 2. Juni. Die Erſtellung eines neuen Schwimmbades iſt nunmehr ſichergeſtellt, nachdem die Genehmigung erteilt wurde. Mit den Erdarbeiten wurde bereits begonnen. Letzte Vorbereitungen für die IIvesheimer Festhalle, in der am 10.—12. Juni das 5. Inselfest stattfindet. Cadenburger Uachrichten * Das Schwimmbad iſt ſeit einigen Tagen eröffnet und iſt bereits über Ladenburg hin⸗ aus zu einem beliebten Anziehungspunkt ge⸗ worden. Für dieſes Wochenende darf man hier ohnehin mehr Leben als ſonſt erwarten, denn neben dem Schwimmbad iſt es diesmal das Volksfeſt, das ſicher gut beſucht ſein wird. Das eine wird aber das andere nicht beein⸗ trächtigen, denn bei dieſem ſommerlich warmen Wetter ſind doch weit mehr Menſchen unter⸗ wegs als ſonſt. Es iſt erfreulich, daß die An⸗ lagen des Schwimmbades nun auch vorwärts⸗ ekommen ſind und ſchon etwas mehr Schatten ſpenden als im vorigen Jahr; beſonders der Laubengang dürfte bei den Beſuchern Anklang finden. *Von der Kriegerkameradſchaft fahren heute ſechs bis acht Kameraden nach Kaſſel, ſo daß auch Ladenburg bei dem großen Treffen des Reichskriegerbundes vertreten ſein wird. NUeues aus Schriesheim * Vor einer guten Obſternte. Obwohl die diesjährige Baumblüte nicht unter den beſten Vorausſetzungen ſtattfand, entwickeln ſer die Früchte doch im allgemeinen zufriedenſtellend. Während die Erdbeeren ſehr zurückgeblieben ſind, verſprechen die Kirſchen eine gute Mittel⸗ ernte; auch das Beerenobſt ſteht gut. Von den Aepfeln erwartet man ebenfalls eine gute Mit⸗ telernte, die Birnen dagegen laſſen ſehr zu wünſchen übrig. Die unentwickelten Früchte ſind vielfach abgefallen. Zwetſchgen und Pflau⸗ men gedeihen gut, von den Pfirſichen dürfen wir ſogar eine reiche Ernte erwarten. Der Schriesheimer Obſtbau kann hoffentlich in die⸗ Aufn.: Nagel Zwischen Neckar und Bergstraſſe ſem Jahr einen Teil des Schadens gutmachen, den er im vorigen Jahr erlitten hat. * Vom Fußball. Ueber die beiden Pfingſt⸗ feiertage hatte die Fußballabteilung vollen Sportbetrieb. Am 1. Feiertag konnte gegen die erſte Mannſchaft Feudenheims ein 414 erzielt werden. A⸗Jugend:5. Pfingſtmontag war die 2. und 3. Mannſchaft von 09 Weinheim zu Gaſt. Die hieſige 1. Mannſchaft konnte mit überlegenem Spiel:2 gewinnen. Auch die 2. Mannſchaft bot eine ſchöne Leiſtung, die auch zahlenmäßig mit:4 zum Ausdruck kommt. Großmarkt Handſchuhsheim * Erdbeeren.50—.55, Kirſchen 41, Kopf⸗ ſalat—12,—7,—4, Rettich 6, Radieschen —2, Kohlrabi—11, Karotten 15—16, Schlan⸗ gengurken 45—55, 30—40, Lauch 18, Spinat 10—12, Mangold 12—15. Anfuhr gut, Nach⸗ frage mittel. Edingen berichtet * Vom Reichsbund der Körperbehinderten. Am Sonntag findet unter Leitung des Kreis⸗ bundesleiters Lulay(Ladenburg) eine Zu⸗ ſammenkunft der Ortsbundesleiter des Kreis⸗ gebietes ſtatt, wozu der Gaubundesleiter er⸗ ſcheinen wird. Der Reichsbund der Körper⸗ behinderten iſt als einzige Organiſation beauf⸗ tragt worden, alle Körperbehinderten zu er⸗ faſſen und ſie durch Maßnahmen zu vollwertigen Mitgliedern der Volksgemein⸗ ſchaft zu machen. Das Ziel iſt alſo, die Kör⸗ perbehinderten, die auf Grund unverſchulde⸗ ten Unglücks bisher abſeits des Lebens ſtan⸗ den, geſund zu machen und in Arbeit und Brot zu bringen. S 4 Rin n, 3 G dddoðde *75 — mer, 2, 4 f, — esð , , 4% EMIL VON BEHIHRINC Es kann nur nützlich lein, wenn im Volke das Bewußtſein davon wach erhalten wird, das es bei einer Seuche zugeht wie bei einem Brande. Nm leichteſten gelingt es, ein Feuer gewiſſermaben im Kkeime ꝛu erſticken. Mit dielem anſchaulichen Vergleich hat der große deutſche forſcherarzt Emil von Behring, der geniale Schöpfer der Serumbehandlung, die Grundlage leines Schaffens in Vorte gekleidet. Nicht nur gelehrt hat er dielen Grundlatz, ſondern auch die Tatwerdung ermöglicht, indem er das Serum gegen Diphtherie erkand und auch den Weg ꝛur Verhũtung der Krankheit wies Leiſtungen, die ihm den khrentitel „Retter der Kkinder' einbrachten. Bedeutete Behring's Grundſatz damals eine Herausfor⸗ derung an ſeine Zeit, ſo ſcheint er uns heute etwas Selbſt⸗ verſtãndliches ausꝛudrücken. Der Menſch unlerer Zeit weiß, eine wie weiſe lebensregel es iſt, die Geſundheit zu ſchũtzen und von Zeit zu Zeit einem Arꝛt Gelegenheit zu geben, den Gelundheitsꝛuſtand zu überprüfen, da⸗ mit er Gefahren erkennt und ſie rechtzeitig„im Keime erſtickt. Das grobe Kkönnen des Arztes der Gegenwart und das erkolgreiche Bemũhen der neuꝛeitlichen forſchung nach vertrauenswürdigen Arꝛneien bieten die Gewãhr dafür, daß dem Menſchen ſein koſtbarſtes Lebensgut, die Gelundheit, möglichſt lange erhalten werde den Keller oder in die Küche. „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1959 1. Fortſetzung Sie legte den Stoff ihrer Tochter auf den Rücken, ſtreichelte ihn, ordnete ihn in der Sonne und im Schatten in Falten und begann ihn zu lieben wegen des Vergnügens, das er ihrer Tochter bereitete, und auch deshalb, weil er die wirkliche Schönheit Grietjes noch mehr zur Geltung brachte. Ebenſo war es mit Strſhnpfen aus feiner Baumwolle, die ſie kaufte und ihr ſelber anziehen wollte, wobei ſie ihrer Tochter Schmeicheleien über die Schön⸗ heit ihrer Beine ſagte, und mit dem Kopfputz Grietſes, einem großen Tuch aus weißem Kaſchmir mit geſtickten Palmen, zartblau mit gelber Seide untermiſcht. Bei jedem neuen Opſer ſagte ſie zu ihrer Tochter:„Du wäreſt ein Nichtsnutz, wenn du mich nicht liebteſt, mich, die ich mir das Blut abzapfte, um dich ſchöͤn zu machen. Küſſe mich!“ Grietle, liebevoll, aber ſtolg und etwas ver⸗ ſchloſſen, küßte ihre Mutter lange. Zu heftig gezeigte Leidenſchaften, mögen ſie noch ſo rein ſein, erſchrecken die Kinder. Nach der kurzen, dieſen Zärtlichkeiten gewid⸗ meten Zeit ging Roosje an den Schanktiſch, in Hier miſchte ſie Weingeiſt, Zucker und abgekochtes Waſſer in den Wein und ſchnitt die Ränder der Fleiſch⸗ ſcheiben in der Speiſekammer ab, um für die Fleiſchklöͤßchen nicht Fleiſch kauſen zu müſſen. Sie traf alle Vorbereitungen, um die Bauern auszuſaugen und die Reiſenden zu ſchröpfen, ließ das Bier recht ſchnell einlaufen, damit es viel Schaum gab, und tat Kockelsköͤrner und Strychnier dazu, damit es bitter und ſüfſig wurde. Sie trocknete auch die Schnapsgläſer nicht ganz aus und ließ wenigſtens ein Drittel Waſſer, wenn nicht mehr, darin. So gewann ſie auf neun Flaſchen eine Flaſche und fand in dieſem unehrlichen Trei⸗ ben genug friſches Blut, um ſich, ohne zu ſter⸗ ben, neues Blut abzapfen und ihrer Tochter ein Geſchenk machen zu können. So war Roosje: gut und edel in ihrer Liebe, ſelbſtſüchtig und böſe in ihrem ſchmutzigen Geiz. Und ſo ſehr liebte ſie ihre Tochter, daß ſie ſie ſchluchzend und gebrochen mit ihren Trä⸗ nen netzte und ihre Zähne in Stirn, Wangen und Hals Grietjes eingrub. 4. Sie ſtannd beunruhigt auf und ſagte zu Siska: „Du haſt doch nicht etwa das Haus geſchloſſen?“ „Ja freilich, Baeſin.“ „Wie? Weil der liebe Gott mich mit meinem Kinde ſchlägt, mußt du mich hindern, meinen Lebensunterhalt zu verdienen? Geh ſofort hin⸗ unter, öffne und ſage, ich käme gleich.“ „Sehr wohl, Baeſin“, entgegnete Siska und ging higunter, um den Befehl auszuführen. Roosje lauſchte aufmerkſam allen Bewegun⸗ gen der Dienſtmagd. Sie hörte, wie die Lä⸗ den beim Oeffnen gegen die Mauer ſchlugen: wie ein Bauer eintrat und ein Glas Genever beſtellte, ein anderer„eine Pinte Bier“, dann ein dritter, vierter und dann nacheinander Seute aller Art, die, je nachdem ob ſie Hunger oder Durſt hatten, Speckeierkuchen, Roſtfleiſch,. Bier oder Schnaps beſtellten. Aus dem ungeduldigen Ton in Siskas Stimane hörte Roosje heraus, daß ſie den Kopf verlor und daher wohl anfing, gegen das Wohl der Gaſtwirtſchaft zu handeln: ſie würde zuviel Speck in den Eierkuchen tun, die Biergläſer zu voll füllen, die Schnapsgläſer zu gewiſſenhaft reinigen und die Pumpe, die aus einem großen im Keller liegenden Faſſe das Bier ſaugte, nicht richtig bedienen. Die Bauern kamen in Menge in den Gaſt⸗ hof, um dort die Nacht zu verbringen. Roosje hörte, wie Siska einen nach dem andern in ſein Zimmer brachte, in alle Stockwerke, bis unter das Dach. Sie freute ſich. Als Siska an ihrer Tür vorbeieilte, hielt ſie ſie an, um zu fragen, ob alle Zimmer beſetzt ſeien. „Alle bis auf das, in dem Sie ſind“, er⸗ widerte Siska und ging ſchnell wieder hin⸗ unter. Roosje horchte und hörte, wie ſie ſagte: „Glauben Sie, ich kann Sie hier bedienen und Ihnen gleichzeitig einen Eierkuchen machen?“ „Wir werden woanders einen bekommen“, war die Antwort. Dies wiederholte ſich drei⸗ mal mit drei verſchiedenen Perſonen. Dreimal drang zu Roosjes Ohren das furchtbare Wort: woanders. In ihrer Seele entſpann ſich ein ſeltſamer Streit: die liebende Mutter wollte bei dem Körper ihrer Tochter bleiben; der Geizhals mit den Krallenfingern wollte hinuntergehen und Geld verdienen. Roosje drehte ſich auf ihrem Stuhl hin ueid her. Bei jedem ungeduldigen Wort, bei jeder Ungeſchicklichkeit Sislas ſtand ſie auf und ſetzte ſich wieder, ging zur Tür, um zu horchen, ging wieder ans Bett und küßte die Stirn oder die bleichen Wangen ihrer Toch⸗ ter, horchte von neuem, ſetzte ſich abermals, um, über Grietjes Geſicht gebeugt, zu weinen und zu ſchluchzen. Inzwiſchen gingen die von Siska ſchlecht oder gar nicht bedienten Stammgäſte einer nach dem andern fort mit den Worten:„Gehen wir wo anders hin.“ Mittels eines Stückes Blei, das, an einem Strick befeſtigt, als Gegengewicht diente, ſchloß ſich die Tür hinter den Ein⸗ und Ausgehenden. Jedesmal, wenn ein Gaſt ſie öffnete, um hin⸗ auszugehen, ſchlug das Blei mit Gewalt an den Türrahmen und die Füllung, und jedes⸗ mal durchſchauerte es Roosje, als hätte ſie einen Fauſtſchlag aufs Herz bekommen. Hans M. Barchield: Sonnize Dorfstraſle In der Ausstellung Mannheimer Künstler im Kunstverein CHARLES DE COSTER Deutsche Uebertragung von Arthur Seiffhart Schließlich hielt ſie es nicht mehr aus, ſtand endgültig auf, bedeckte das Geſicht ihrer Toch⸗ ter mit dem Leintuch und ging hinunter, die Augen voller Tränen und mit ſchluchzender Kehle, feſt entſchloſſen, all das ſchöne Geld, das ihr zu entgehen drohte, feſtzuhalten. Die Bauern begrüßten Roosjes Erſcheinen mit Hurra und Beifallklatſchen. Viele, im Begriff fortzugehen und ſchon die Tür zu öffnen, kehr⸗ ten um. „Vriendjes, was wollt ihr haben?“ fragte Roosje. „Ein Käſebrot! Schinken! Eierkuchen!„Bal⸗ Aufn.: Kunsthalle Mannheim(2) leles' Roſtbraten! Bier! Abſinto! Einen Bit. tern! Punſch!“ ſchrie alles durcheinander. Roosje verſuchte, um Zeit zu gewinnen, zu ſcherzen:„Trinkt erſt, ehe ihr eßt, das macht Appetit! Wer kriegt Abſinth? Wer Punſch? Wer einen Bittern? Wer Gerſtenbier?“ „Hier! Ich! Bring mir Punſch! Geneverl Bier!“ ſchrien die Bauern. „Hilf mir, Siska“, ſagte Roosje,„und ein bißchen raſchl“ Wena ſich Siska in Abweſenheit Roosies kopflos benahm, ſo fand ſie ſich im Augenblick, da Roosje eintrat, ſofort wieder. Sie bediente die Bauern ſchnell und ſachgemäß. Im Verlauf einer Stunde hatten alle getrunken, gegeſſen und bezahlt. So beſchäftigt auch Roosje damit war, Geld zu wechſeln und in Empfang zu nehmen, ſo verſchwand ſie doch oft, um hinaufzugehen und Grietje zu küſſen; dann kam ſie mit unterdrück⸗ tem Schluchzen wieder herunter und bediente ſtill die Gäſte. So kaan der Abend. 5. Das Gaſtzimmer leerte ſich allmählich. Roosle kehrte zu ihrer Tochter zurück. Ein junger Mann betrat das Gaſthaus und ſagte zu Siska, die am Schanktiſch geblieben war:„Ich möchte hier über Nacht bleiben. Ge⸗ ben Sie mir ein Zimmer.“ „Wir haben keines mehr frei“, erwiderte das dicke Mädchen traurig. Im ſelben Augenblick ſtürzte Roosje, die un⸗ aufhörlich auf das, was unten vorging, horchte, Hals über Kopf die Treppe hinunter und rief: „Du biſt ein Dumenkopf und weißt nicht, was du tuſt.“ „Aber, Baeſin, wir haben doch nur noch das Zimmer, wo...“ „Schweig!“ Der eben Angekommene betrachtete nachein⸗ ander die beiden Frauen. Sein aufmerkſames, gutes und beſtimmtes Weſen nahm gleich an⸗ fangs für ihn ein. Er war ziemlich mager und über mittelgroß. Seine kräftige Bruſt, die brei⸗ ten Schultern, die ſchlanke Figur und hohe Stirn, die Naſe mit weit geöffneten Nüſtern, der feine, ziemlich große, von einem kleinen braunen Schnurrbärtchen überſchattete Mund, das feſte, wohlgeſchnittene Kinn, ſein mildes ueid frohes Lächeln zeugten von Kraft und Ge⸗ wandtheit des Körpers, von Klarheit, Scharf⸗ ſinn und Anſtändigkeit des Denkens. Mit ruhiger, vielleicht etwas herriſcher Be⸗ wegung winkte er Roosje, die ſich ihen gegen⸗ überſtellte, und verlangte ein Glas Bier. Als er ſeine Geldtaſche öffnete, um zu bezahlen, fielen die gierigen Augen Roosjes auf Silber, Gold und Banknoten. „Stimmt es“, ſagte er,„daß Sie kein Zim⸗ mer mehr frei haben?“ (Fortſetzung folgt.) Former Merten und sein Lehrling/ vo,.k, Bersien Former Merten iſt einer der Stillſten im Betrieb. Es iſt ſo ſeine Art. Aber er hat ge⸗ lernt, ſich zu behaupten. Und nicht nur das, auch vorwärts hat er ſich gebracht, Stück um Stück— und die Frau und die Kinder, Sie haben nun ein Häuschen, mit Garten und Stall, eins von der neuen Siedlung, draußen vor den Toren der Stadt. Auch das wird er ſchaffen, ſo alles gut geht. Noch ſind die Kno⸗ chen ſtark und das Herz geſund, und Frau und Kinder gleichfalls geſund und lebensfroh. Ein Jammer, wollte man da nicht glauben und vertrauen!— So denkt Former Merten. Und er ſagt es ihnen auch, wenn ſie ihm die Freudo trüben wollen. Er iſt kein Kleingeiſt. Bei ihm ſitzt alles gerade, kerzengerade. Auch bei der Arbeit. Da erſt recht. Nie, daß er fahrig zu werden braucht, wenn der Meiſter ſeinen Rund⸗ gang macht. Da geht alles genau ſo ſeinen Gang wie ſonſt: er ſtößt die Schaufel weiter in den Sand— bricht Stück um Stück aus der Form. Er ſieht nicht, wenn der Meiſter ihm zufrieden zunickt. Was tut er denn ſchon mehr als ſeine Pflicht, die ihn dem Werk ſeit acht⸗ zehn Jahren verbindet. So ſteht er an ſeinem Platz. Tag für Tag. Woche für Woche. Jahr für Jahr. Immer der Alte, und doch immer ein Neuer im täglichen Arbeitskampf. Immer noch iſt Former Merten fertig geworden mit allem, was ſo der Tag bringt. Und darum wird er geſchätzt und geach⸗ tet bei alt und jung. Wen dies am meiſten freut, das iſt ſein Lehr⸗ burſch Fritz. Der ſtand erſt an der Kernbank, ging dann dem„Bäcker“ zur Hand und ſteht nun hier bei Former Merten. Das Lernen macht ihm die nötige Freude, und ſein Meiſter faßt ihn zwar ſtreng, aber doch nie zu ſtreng an. Manche ſind ſogar der Meinung, Former Merten lockere manchmal die Zügel zu ſehr. Die irren. Das doppelte Lachen, das hin und wieder zu ihnen herüberfliegt, iſt etwas ganz anderes. 5 Die Tage gehen und die Wochen. Der Junge lernt, lernt gut, und Former Merten hat ſeine Freude an ihm. Doch ein anderes, das nicht zur Arbeit gehört, aber doch hin und wieder in ihren Kreis eindringt, trübt dieſe Freude immer und immer wieder. Seit er weiß, daß der Junge ſchon von frühauf elternlos und daß die Pflegeeltern kaum noch ſo genannt werden können, kreiſen Mertens Gedanken im⸗ mer wieder um dieſes Schickſal. Zuerſt nur ſelten, jetzt häufiger. Und immer wieder ver⸗ ſucht er, dem Jungen eine kleine Freude zu ma⸗ chen: bringt ihm ein paar gutbelegte Butter⸗ brote von zu Hauſe mit, oder drückt ihm am Lohntag einige Groſchen in die Hand. Eines Tages will er ihm eine beſondere Freude machen und lädt ihn für den Sonntag⸗ nachmittag zu ſich ein. Er hat da ſelbſtgemach⸗ ten Wein, den man mit Siebzehn, mäßig ge⸗ trunken, ſchon vertragen kann, und dazu mag ſeine Frau einen tüch⸗ tigen Happen hinſtel⸗ len, denkt er ſich. Aber der Sonntag⸗ nachmittag iſt da und der Junge bleibt weg, obwohl er feſt ver⸗ ſprach, zu kommen. Er kommt dafür am Mon⸗ tagmorgen verſtört zur Arbeitsſtelle und würgt an einem Schluchzen, daß es kaum noch an⸗ zuhören iſt. Was an dieſem Mor⸗ gen auf den Former Merten einbricht iſt viel, ſehr viel. Und es geht ihm ſo nahe, daß er dem Jungen zuletzt ſeine breite Hand vor den verzerrten Mund ſchiebt, damit er nicht noch mehr ſagt. 4 Man lieſt ja immer wieder ähnliches. Ja— man lieſt— nimmt die Schlechtigkeit mancher Menſchen zur Kenntnis und— vergißt. So iſt man eben. Doch hier iſt es anders. Das hier bleibt. Jedes Wort. Und jedes iſt pfeilſpitz. Was ſonſt nie ſeine Art, an dieſem Morgen poltert Former Merten bei ſeiner Arbeit, daß ſich mancher verwun⸗ dert, ob des ungewohn⸗ ten Lärms nach ihm umſchaut. Doch zu Mittag iſt Former Merten wieder der Alte. Aber als die Pfeife abermals durch die Halle ſchrillt und den Feierabend verkündet, greift ſeine breite, grobknochige Rechte die Hand ſei⸗ nes Lehrjungen— und wie Vater und Sohn ſchreiten ſie hinaus vor die Tore der Stadt. Edgar John: Studie . „Was! Ueberall Der Aufb⸗ allen Orte ches Alte, Neuem, G zu ſchaffen ſchlechtern ſtaltungsn Wenn n ſeinem Be ter bekann ein mitlei kam.„Sie ſer töricht darüber z1 ſeine Saiſe Aus jenen geßlich iſt. paar Bau 32 Gegen Sod- brenne und Magen druck prospekte K0 aufrichteter nend nach die Männe ſo ſeltene Kind nicht; Heutzuta was Baue radezu St Aber die 2 zeichen emf Gefahre wieder kon Herumklett, ßen brecher dadurch, da len Aetzkalk licher Hilf⸗ ein. Eltern u Spielplätze Barometer mit der S richten. Sck mäßig mit braucht Er bleiben. Di länger ſchö dern ein! fährlich, we das iſt au Ecken und beſonders, We Auch der Zeugenvern de vom Ge tor Dr. Spi kündet:„De in der Nach Ausnahme Abſatz 2, ei iſt eine vo dann wiede ſtellt, daß a den entſtand Die zur den ganzen faßten 135 10 Gruppen ergeben: T Mark, Zig 4786.81 Mar Niederehe i Grüwell lefeld 12 10. Mannheim⸗ & Co., Tabe Rotmann, ſteinfurt(2 & Frieß, Ta Doms Ziga und Baier 1343.30 Ma 78 603.43 N durch einige klagten um aber in ſtra tung haben eingeſtellten ergeben, di werden. Geſchüft a. Die Zeug beſprochener Standpunkt, reine Ver klagte erhie bake ausgel behandle u Pam der ei manche Juni 1959 Einen Bit⸗ ider. vinnen, zu das macht er Punſch? ?“* Genever! „„und ein it Roosles Augenblick, zie bediente Im Verlauf n, gegeſſen war, Geld nehmen, ſo ugehen und unterdrück⸗ d bediente lich. Roosle ſthaus und geblieben leiben. Ge⸗ viderte das Zie, die un⸗ ng, borchte, r und rief: nicht, was ir noch das te nachein⸗ merkſames, gleich an⸗ mager und ſt, die brei⸗ und hohe n Nüſtern, ſem kleinen ete Mund, ꝛin mildes fft und Ge⸗ eit, Scharf⸗ riſcher Be⸗ ihen gegen⸗ Bier. Als bezahlen, auf Silber, kein Zim⸗ ng folgt.) n ten wieder ch die Halle idet, greift Hand ſei⸗ und Sohn r Stadt. Standpunkt, daß die oroß⸗-Mannheim Samstag, 3. Juni 1939 3 Wos machen die männer da? Ueberall in Deutſchland wird jetzt gebaut. Der Aufbau der deutſchen Wirtſchaft findet an allen Orten ſeinen ſichtbaren Ausdruck. Man⸗ ches Alte, Unſchöne muß verſchwinden, um Neuem, Großem und Klarem Platz und Raum zu ſchaffen, das noch vielen kommenden Ge⸗ ſchlechtern Zeugnis von dem Aufbau⸗ und Ge⸗ ſtaltungswillen unſerer Tage ſein ſoll. Wenn man früher einen Arbeitsloſen nach ſeinem Beruf fragte und er ſich als Bauarbei⸗ ter bekannte, dann konnte er ſicher ſein, daß er ein mitleidiges Achſelzucken zur Antwort be⸗ kam.„Sie ſind eben Saiſonarbeiter“, mit die⸗ ſer törichten Feſtſtellung verſuchte man ihn darüber zu tröſten, daß damals zur Syſtemzeit ſeine Saiſon für immer vorüber zu ſein ſchien. Aus jenen Tagen ſtammt ein Witz, der unver⸗ geßlich iſt. Da waren auf einer Zeichnung ein paar Bauarbeiter zu ſehen, die eine Mauer Sod- brennen und Sprudel Magen- Vorꝛõglich geeignet zum Mischen druck mit Wein und Ffruchtsöffen Teinacher prospekte kostenlos von der Mineralbrunnen As Bad Oberkingen aufrichteten. Und ein kleiner Junge blickte ſtau⸗ nend nach oben und fragte:„Vati, was machen die Männer da eigentlich?“ Bauen war eine ſo ſeltene Beſchäftigung geworden, daß das Kind nichts davon wußte. Heutzutage weiß auch der kleinſte Knirps, was Bauen bedeutet. Die Bauplätze ſind ge⸗ radezu Stätten beſonderer Anziehungskraft. Aber die Bauſtellen ſind nicht nur Wahr⸗ zeichen emſigen Schaffens, ſondern auch leider Gefahrenplätze erſter Ordnung. Immer wieder kommt es vor, daß ſich Kinder beim Herumklettern auf den Baugerüſten Gliedma⸗ ßen brechen. Kürzlich verunglückte ein Junge dadurch, daß ihm auf einer Bauſtelle beim Spie⸗ len Aetzkalk ins Auge fiel. Trotz ſofortiger ärzt⸗ licher Hilfe büßte das Kind ſein Augenlicht ein. Eltern und Erzieher: Bauplätze ſind keine Spielplätze! Schärft es immer wieder den Kin⸗ Barometer und Schuhpflege. Es iſt falſch, ſich mit der Schuhpflege nach dem Barometer zu richten. Schuhe müſſen bei jedem Wetter regel⸗ mäßig mit Erdal gepflegt werden. Das Leder braucht Erdal, um weich und geſchmeidig zu bleiben. Die Schuhe halten länger und bleiben länger ſchön. dern ein! Beſonders aber ſind die Stellen ge⸗ fährlich, wo Abrißarbeiten im Gange ſind. Und das iſt augenblicklich in Mannheim an allen Ecken und Enden der Fall. Dort iſt alſo ganz beſonders„Unbefugten der Zutritt verboten!“ Fahrerflucht beweiſt rückſichtsloſe Geſinnung Betrüger, Raufbolde und andere Sünder vor Mannheimer Gerichten Das Mannheimer Verkehrsſchöffengericht hatte ſich mit einem Verkehrsunfall zu befaſſen, der für den 33 Jahre alten Konrad Zoll aus Mannheim unangenehme Folgen hatte. Am 12. Februar 1939 ereignete ſich gegen 19.30 Uhr auf der Kronprinzenſtraße kurz vor der Ein⸗ mündung der Schafweide der Zuſammenſtoß mit einem Kraftradfahrer, verurſacht durch das ſchuldhafte Verhalten des Angeklagten, der ſich außerdem noch der Fahrerflucht ſchuldig machte. Paſſanten haben unmittelbar nach dem Un⸗ fall die Nummer des Wagens des Angeklagten notiert; dadurch gelang es der Polizei am glei⸗ chen Tage den Täter feſtzuſtellen. Z. hat zu⸗ nächſt den Unfall und auch die Fahrerflucht in Abrede geſtellt; erſt bei energiſchem Vorhalt gab er zu, daß er mit ſeinem Wagen den Zuſam⸗ menſtoß hatte; er hielt dieſen Unfall aber für unbedeutend. Im übrigen habe er auch ange⸗ halten. Der Verletzte zog ſich leichtere Schäden an der Hand und am Ellenbogen zu, während ſein Kraftrad erheblich beſchädigt wurde. Die Beweisaufnahme hatte gezeigt, daß Z. nicht rechtzeitig ſeinen Winker herausſtellte und ſich nicht nach links in den Verkehr einfügte. Er habe ſomit die Fahrtänderung zu ſpät ange⸗ zeigt. Der Motorradfahrer ſah dieſen Winker erſt vor dem Einbiegen und konnte infolgedeſ⸗ ſen nicht rechtzeitig ſein Rad zum Stehen brin⸗ gen. Was die Fahrerflucht angeht, ſo ſtand zweifelsfrei für das Gericht feſt, daß nach den übereinſtimmenden Zeugenausſagen der Ange⸗ klagte weitergefahren iſt, ohne ſich um den Ver⸗ letzten zu kümmern. Daß Z. gehalten hat, er⸗ folgte nur auf die erſte Reaktion hin, nicht aber, damit man die Nummer ſeines Wagens ableſen konnte. Z. kam zunächſt mit dem Einwand, daß ſich der Zeuge in der Wagennummer geirrt ha⸗ ben müſſe, da es noch mehr Nummern des glei⸗ chen Typs geben könne. Das Gericht war der Auffaſſung, daß der Zechbetrüger, Fahrraddieb⸗ feine Nummer Die faule Ausrede der Uotlage hat diesmal nicht gezogen Der 27 Jahre alte Alfons Fiſcher aus Mittelſchefflenz gehört zu jenen Menſchen, die es durch ihre Geriſſenheit fertig bringen, auf Koſten der Gaſtwirte„billig“ zu leben. In 22 Fällen hat der Angeklagte Zechbetrügereien von 60 Pfennig bis zu 35 Mark verübt. Die von ihm vorgebrachte Notlage konnte keine Berück⸗ ſichtigung finden, da Alkoholgetränke und Rauch⸗ waren nicht zu den notwendigen Genuß⸗ mitteln gehören. Fiſcher hatte immer in Arbeit geſtanden, er verdiente durchſchnittlich 60 Mark in der Woche. Sein Einwand, daß er im Elternhaus ſchlecht behandelt wurde und dadurch auf die Abwege gekommen ſei, wirkte nicht ſo überzeugend, daß das Gericht ohne weiteres glauben konnte, die⸗ ſer Umſtand habe dazu geführt, daß F. zu einem Dieb und Betrüger wurde. Er hatte einen guten Beruf gelernt, beſtand 1930 die Geſellenprüfung und konnte ſo bei der ſtarken Nachfrage nach bewährten Handwerkern immer gut bezahlte Stellungen erhalten. Bedenklich war allerdings der häufige Wechſel ſeiner Arbeitsſtätten. Eine weitere Tatſache ſpricht ſehr gegen die An⸗ nahme, daß er aus Not in dieſe Lage gekom⸗ men ſei. Er wurde ſchon im Jahre 1937 wegen eines Zechbetrugs mit 25 Mark Geldſtrafe be⸗ ſtraft. Das hätte für dieſen leichtſinnigen Bur⸗ ſchen eine Warnung ſein müſſen; ſtatt deſſen verlegte er ſich auf dieſe Betrügereien und ſchä⸗ digte ſo eine Reihe von Wirten in Plank⸗ ſtadt, Schwetzingen, Oftersheim. Fiſcher brachte es zuwege, oft drei bis fünf Zechprellereien an einem Tag zu begehen. Er ſuchte verſchiedene Gaſtwirtſchaften an einem Ort auf, beſtellte alkoholiſche Getränke und Rauchwaren, ließ ſtets einen Reſt im Glas zu⸗ rück, um heimlich durch die Hinter⸗ türe zu verſchwinden. In einigen Fällen prellte er die Wirtsleute um das ganze Logis⸗ geld. Während der Kerwe in Plankſtadt pumpte ſich der Angeklagte noch Geld und brachte außer⸗ dem rund 18 Mark mit einer Freundin durch. An die Begleichung der Schulden dachte er erſt, als die Betrügereien aufgedeckt wurden, die er in der Zeit von Oktober 1938 bis Februar 1939 beging. In Schwetzingen konnte der Täter feſt⸗ genommen werden. Am 25. Januar 1939 entwendete Fiſcher in Mosbach ein Fahrrad, um nach Schwetzin⸗ gen zu fahren. Er ließ es dann nach ſeinen An⸗ gaben irgendwo ſtehen. Das zweite Fahrrad wurde am 2. Februar in Heidelberg ge⸗ ſtohlen zum Zwecke der Fahrt nach Plankſtadt. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft konnte dem Angeklagten keine mildernden Umſtände ubilligen. Von einer Notlage konnte bei die⸗ 5 Hemmungsloſigkeit keine Rede ſein. Die Genußſucht und die vorgefaßte Abſicht des Be⸗ trugs ſprechen dafür, daß Fiſcher nicht gewillt iſt, Eigentum und Recht zu reſpektieren. Der Strafantrag lautete: zwei Jahre Gefängnis. Die verdiente Strafe Das Schöffengericht II, das unter Vorſitz von Amtsgerichtsrat Lamey am Freitag tagte, ver⸗ urteilte Alfons Fiſcher zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis, abzüglich der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft. Es konnte aber die Taten nicht als Notdelikte anerkennen und mußte bei der Häufigkeit der Betrügereien und der gemeinen Diebſtähle auf eine hohe Gefängnisſtrafe er⸗ kennen. gu—. Weitere Zeugenausſagen im Volz⸗Prozeß Am Montag wird das Geſamtgut achten erſtatfet/ Arteil vorausſichtlich Dienstag Auch der dritte Verhandlungstag wurde mit ZBeugenvernehmungen ausgefüllt. Zunächſt wur⸗ de vom Gerichtsvorſitzenden, Landgerichtsdirek⸗ tor Dr. Spiegel, folgender Gerichtsbeſchluß ver⸗ kündet:„Dem Antrag des Anklagevertreters, die in der Nachtragsanklage angeführten Fälle mit Ausnahme von 5 Sonderfällen gemäßt§ 154, Abſatz 2, einzuſtellen, wurde ſtattgegeben. Das iſt eine vorläufige Einſtellungsverfügung, die dann wieder hinfällig wird, wenn ſich heraus⸗ ſtellt, daß aus dieſen Fällen ein größerer Scha⸗ den entſtanden wäre. Die zur Sprache gebrachten Fälle umfaſſen den ganzen Anklagekomplex. Die zuſammenge⸗ faßten 135 Einzelfälle aus 3000 Aufträgen, in 10 Gruppen gegliedert, haben folgende Beträge ergeben: Tabalfabriten Nordhauſen 37 679.92 Mark, Zigarrenfabriken Cremer in Hiworf 4786.81 Mark, Rauchwaren⸗ und Kautabakfabrik Niederehe in Marburg 7941.63 Mark. Grüwell Spezialfabrik für Rauchtabak in Bie⸗ lefeld 12 103.12 Mark, Lohſe(vormals Hirſch), Mannheim⸗Rheinau, 5584.17 Mark, Reiner & Co., Tabakfabriken in Breanen, 1454.99 Mark, Rotmann, Zigarren⸗ und Tabakfabrik in Burg⸗ ſteinfurt(Weſtfalen), 2988.22 Mark, Dinnſen & Frieß, Tabakhandel in Bremen 2971.42 Mark, Doms Zigarrenfabriken in Ratibor 1749.85 Mk., und Baierl Zigarrenfabriken in Würzburg 1343.30 Mark, ergibt einen Geſamtbetrag von 78 603.43 Mork als Schadensſumme, die ſich durch einige Differenzen zugunſten des Ange⸗ klagten um einige tauſend Mark erenäßigt, was aber in ſtrafrechtlicher Hinſicht weniger Bedeu⸗ tung haben wird, da immerhin die vorläufig eingeſtellten Fälle auch mehrere hundert Mark ergeben, die als Schadensſumme betrachtet werden. Geſchäft auf Treu und Glauben Die Zeugen aus den weiteren vom Gericht beſprochenen Fällen ſtanden ſämtlich auf dem ie Tabakvergärung eine reine Vertrauensſache iſt. Der Ange⸗ klagte erhielt auf Treu und Glauben die Ta⸗ bake ausgeliefert, damit er ſie auftragsgemäß behandle und reſtlos wieder abliefere, ab⸗ üglich der ihm zuſtehenden Verrechnungsſätze. Bal manchen Firmen wurde eine Schädigung darin erblickt, daß V. den ſchlechteren Tabak und den beſſeren Tabak mit anderen abaken vermiſchte. Von den Zeugen wurde auch durchweg erklärt, daß V. nie ſich darüber beklagt habe, daß er zu wenig verdiene. Ja, verſchiedene Zeugen beſtätigten, daß der Be⸗ ſchuldigte die Fermentationslöhne aus freien Stücken auf 5 Mark herabſetzte, und daß V. einmal in einem Schreiben zum Ausdruck brachte, daß er ſich an die Anordnung des Reichsfachſchaftsleiters., mit dem er nicht gut ſteht, nicht halte, alſo weit niedrigere Lohnſätze vertraglich mit ſeinen Kunden feſt⸗ ſetze und dieſe jedes Jahr brieflich neu heſtätigte. Selbſtverſtändlich wurden zu dieſen Sätzen von 5 Mark pro Zentner die Anfuhrkoſten aufge⸗ rechnet. Zeuge N. bekundete, daß ſein Betrieb früher die Naturfermentation durchführte und mit 4,50 Mark reell berechnete. Die Zeugen haben ſich auch darüber ausgelaſſen, daß ſie ſich gut bedient glaubten und ohne Kenntnis der Tabakwegnahmen V. größtes Vertrauen ent⸗ gegenbrachten. Unter den Zeugen wurden auch Stimmen laut, die bekannten, daß V. im Tabakseinkauf oder in der Tabakbearbeitung uneigennützig ſeine Kenntniſſe dem Kunden zur Verfügung ſtellte, was übrigens als eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit angenommen wurde, da ja andererſeits er nur an dieſem Kunden gewinnen konnte. Die Schuld wird nicht beſtritten Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß V. eine Großzahl von Tabakwegnahmen zu⸗ gegeben hat, er beſtritt lediglich die Höhe des Schadens. Die in der Nachtragsanklage auf⸗ geführten Fälle beſtritt er alle; ſie waren mit Ausnahme von 5 Sonderfällen nicht Gegen⸗ ſtand der Verhandlung durch die Einſtellungs⸗ verfügung. Im übrigen wehrt ſich der Be⸗ ſchuldigte ganz entſchieden gegen die Be⸗ laſtungsausſagen des Zeugen Maximi⸗ lian St., den er als unwahrhaften Menſchen bezeichnet. Daß er von Tabakwegnahmen ge⸗ wußt hat, ſtellt er nicht in Abrede, aber der außergewöhnliche Umfang der Wegnahme wird in allen ſeinen Vernehmungen immer wieder beſtritten. „Die Zeugen, die als geſchädigte Kunden ge⸗ hört wurden, machten ihre Ausſagen nach vor⸗ heriger ausführlicher Gidesbelehrung durch den Vorſitzenden. Sie wurden auf Antrag des Staatsanwaltes, der dieſe Zeugenbekundungen als ſehr wichtig für das Verfahren anſieht, ſämtliche vom Gericht vereidigt. Heute wer⸗ den die letzten ſechs Zeugen gehört werden. Fabrikant Heller(Walldorf) hat zu den Einzelfällen jeweils ſein Gutachten über die Richtigkeit der Fälle und die Höhe und Wert⸗ menge des weggenommenen Tabaks erſtattet. Dieſes Einzelgutachten wird auch heute er⸗ ſtattet. Man rechnet damit, daß am Montag die Hauptgutachten gehört werden können, und daß die Plädoyers des Staatsanwalts und der Verteidiger in der Montagsſitzung erfolgen können. Das Urteil im Tabakprozeß Georg Albert Volz wird Dienstag zu erwarten ſein. gu—. Angeklagte allein deshalb weitergefahren iſt, um allen Schadenserſatzanſprüchen aus dem Wege zu gehen. Z. habe auch gewußt, daß er zu ſpät ſeine Fahrtrichtungsveränderung ange⸗ zeigt und deshalb die Schuld an dem Unfall zu tragen hat. Das Gericht erkannte wegen der fahrläſſigen Körperverletzung auf eine Geld⸗ höheſtrafe von 40 RM, mußte aber die Geld⸗ ſtrafe wegen der nachgewieſenen Fahrerflucht auf 100 RM feſtſetzen. Wer nach einem Un⸗ fall Fahrerflucht begeht, der zeigt eine rückſichts⸗ loſe Geſinnung gegenüber ſeiner Mitmenſchen. Es wird allgemein eine Freiheitsſtrafe ausge⸗ IKOTINARM VLuler i, Ciselmael volllemmen ſprochen; hier glaubte das Gericht nur deshalb eine Ausnahme zu machen, weil der Unfall ſehr geringfügig war, was aber das Verhalten des Angeklagten in keiner Weiſe rechtfertigt. gu—. Fahrpreisvergünſtigung für Kriegsbeſchä⸗ digte. Verſorgungsberechtigte er konnten bisher unter gewiſſen Bedingungen bei Erholungsreiſen uſw. eine 50prozentige Fahrpreisermäßigung erhalten. Der Perſonen⸗ kreis iſt jetzt wefentlich erweitert worden. Der Begriff„Kriegsdienſtbeſchädigung“ iſt durch „Dienſtbeſchädigung“ erſetzt worden. Es emp⸗ fiehlt ſich in allen Fällen, bei Erholungsreiſen uſw. bei der zuſtändigen Kriegerfürſorge (Ortsamt, Bezirksverband, Landratsamt uſw.) einen entſprechenden Antrag zu ſtellen. Lad, wo die Spitznacke Schafft Wenn auch an der Straßenfront nicht viel von den Abbrucharbeiten von O 6 zu sehen ist, S0 geht der Abbruch der Häuser doch unentwegt weiter. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Innenhof mit den Resten des Turmes. Aufn.: Hans Jütte Gefährliches Großfeuer in N7 In einer Gewürzmühle brach ein Brand aus Eine dichte Rauchwolke lagerte am Freitag⸗ mittag über dem N⸗7⸗Quadrat, ungefähr dort, wo vor Jahrzehnten der große Saalbau⸗ Brand wütete. Zahlreiche Neugierige blockier⸗ ten im Nu die Straße und ergingen ſich in allerlei Mutmaßungen. Tatſache war, daß es in einer in einem Hinterbau befindlichen Gewürz⸗ mühle brannte, und daß es dort für die Feuer⸗ ſchutzpolizei allerlei Arbeit gab. Der um 15 Uhr 20 alarmierte Löſchzug der Berufsfeuerwehr traf ſo rechtzeitig an der Brandſtätte ein, daß ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindert und größere Ge⸗ fahr abgewandt werden konnte. Mit drei Schlauchleitungen gingen die Wehrleute gegen das Feuer vor, deſſen Flammen aus den Fen⸗ ſtern züngelten, und das die geſamten Innen⸗ räume der Mühle ſtark verqualmt hatte. Trotz der ſtarken Verqualmung konnte der Innenangriff über das Treppenhaus vorgetra⸗ gen werden, wobei die hier tätigen Wehrleute eine tatkräftige Unterſtützung durch die Kame⸗ raden fanden, die über eine Leiter das Waſſer in den Brandherd ſpritzten. In verhältnismäßig kurzer Zeit gelang es, der Flammen Herr zu werden und ſo ein wei⸗ teres Uebergreifen zu verhindern. Allerdings zogen ſich die Ablöſcharbeiten bis kurz vor 17 Uhr hin, da ſich in einem doppelten Boden zwiſchen dem Erdgeſchoß und dem Obergeſchoß allerlei Brandneſter befanden, die natürlich erſt beſeitigt werden mußten, ehe der Löſch⸗ zug abrücken konnte. „Der eigentliche Brandherd befand ſich in einer ſog. Schlagkreuzmühle. Man vermutet, daß ein eiſerner Gegenſtand in die in Betrieb befindliche Mühle fiel und ein dabei entſtehen⸗ der Funke das Gewürz in Brand ſetzte. Durch einen Elevator gelangten die Flammen dann ſehr raſch in den oberen Mühlenteil, ſo daß die Gefahr eines weiteren Ausbreitens des Feuers ohne weiteres gegeben war. Das ſchnelle Eingreifen der Berufsfeuerwehr verhinderte glücklicherweiſe, daß der geſamte Mühlenbetrieb ein Raub der Flammen wurde, und daß ſich darüber hinaus der Brand auch auf andere Gebäude in dieſem verhältnismäßig eng gebauten Viertel ausdehnen konnte. =j⸗ türe von per „Fauſt“ von Gounod;„Slawiſche Rhapſodie „hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1039 Mit pauten und Trompeten Wir hören ſonntags wieder Standkonzerte Auch in dieſem Sommerhalbjahr veranſtaltet die ehrmacht des tandortes Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen an verſchiedenen Sonn⸗ tagen Standkonzerte innerhalb der⸗Stübt und in Krankenhäuſern. Die ſonntäglichen Spa⸗ ziergänger werden dafür Dank wiſſen, wie auch in den Krankenhäuſern eine ſolche muſikaliſche Abwechſlung immer mit Freude begrüßt wird. Das erſte dieſer Konzerte findet am Sonn⸗ tag, 4. Juni, in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr am Waſſerturm ſtatt und wird von dem Muſikkorps des./Flak.⸗Regt. 49 unter Leitung von Muſikmeiſter Nicol ausgeführt. Nach⸗ ſtehend die Spielfolge:„Aus eigener Kraft“, Marſch von Rupprecht;„Marinarella“, Ouver⸗ Fucik; Melodien aus der Oper Nr. 1 von Friedemann;„Die Hochzeit der Winde“, Walzer von Hall;„Hurra, die Muſik kommt“, Marſchpotpourri von Zimmer. Keine willkürlichen Ladenzeit⸗ verkürzungen Die verſchiedentlich vorgenommene vorzeitige Schließung der Geſchäfte hat die Einkaufsmög⸗ lichkeiten für die arbeitende Bevölkerung er⸗ heblich erſchwert, zum Teil unmöglich gemacht. Die Durchführung der großen ſtaatspolitiſchen Aufgaben und die damit verbundenen Anforde⸗ rungen an weite Kreiſe der arbeitenden Be⸗ völkerung machen es jedoch erforderlich, daß eine ausreichende Warenverſorgung mit allen Gegenſtänden des täglichen Bedarfs auch wei⸗ terhin ſichergeſtellt bleibt. Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter hat deshalb auf Grund der Verordnung zur Durchführung des Vierjah⸗ resplanes eine Anordnung erlaſſen, durch die Gemeinſchaftsaktionen zur Durchführung von Ladenzeitverkürzungen verboten und die höhe⸗ ren Verwaltungsbehörden ermächtigt werden, die Offenhaltung der Geſchäfte anzuordnen. Auf dieſe Weiſe werden künftig willkürliche Ladenzeitverkürzungen unterbunden. Die An⸗ ordnung wird im Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger veröffentlicht. 5 —— iße liitgiien/ gisher hat die ns⸗volkswohlfahrt à0 Jugenòheimſtätten errichtet. Kein Führerſchein für Körperbehinderte Ueue Durchführungsvorſchriften zum Straßenverkehr Nachdem die am 1. Januar 1938 in Kraft getretene Straßenverkehrszulaſſungsordnung inzwiſchen mehrfach geändert worden iſt, hat der Reichsverkehrsminiſter ſoeben neue Durch⸗ führungsvorſchriften in Form einer Dienſt⸗ anweiſung erlaſſen, die mit ſofortiger Wirkung in Kraft getreten ſind. Betriebserlaubnis für Anhängerkupplung Aus dem Inhalt der neuen Dienſtanweiſung iſt folgendes wichtig: Bekanntlich bedarf jedes Kraftfahrzeug einer Betriebserlaubnis. Werden Teile des Fahrzeuges verändert, deren Beſchaf⸗ fenheit vorgeſchrieben iſt oder deren Betrieb eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer verurſachen kann, ſo muß in der Regel eine neue Betriebserlaubnis eingeholt werden. Dies gilt jedoch nicht, wenn ein Motor gegen einen anderen von gleicher Bauart ausgetauſcht wird; vielmehr genügt in ſolchen Fällen eine gebüh⸗ renfreie Aenderung der Motornummer im Kraftfahrzeugbrief und ⸗ſchein. Der Umbau eines Kraftfahrzeuges, z. B. eines Perſonen⸗ kraftwagens in einen Laſtkraftwagen oder die Anbringung einer Anhänger⸗Kupplung gehören dagegen zu den weſentlichen Aenderungen, die grundſätzlich die Erteilung einer neuen Be⸗ triebserlaubnis erforderlich machen. Die Verkehrspolizeibehörden werden auch angewieſen, die alsbaldige Vorführung eines Kraftfahrzeuges, deſſen Reifen faſt bis zu den Leinewanddecken abgefahren ſind, bei der Zulaſſungsſtelle zu veranlaſſen. Dabei ſoll im Intereſſe der deutſchen Rohſtofflage auf die Möglichkeit einer Runderneuerung der Reifen hingewieſen werden. Regelmäßige prüfung der Fahrzeuge Im Intereſſe der Verkehrsſicherheit können Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger von den Zu⸗ laſſungsſtellen zur Prüfung durch amtlich aner⸗ kannte Sachverſtändige vorgeladen werden. Dieſe Prüfungen werden in angemeſſenen Zeit⸗ räumen wiederholt. Bei den Vorladungen ſoll darauf Rückſicht genommen werden, daß der Aufwand an Zeit für die Beteiligten möglichſt gering iſt. Die Prüfungen ſollen daher in der Regel mit einer etwa angeordneten militäri⸗ ſchen Vormuſterung zeitlich und örtlich verbun⸗ den werden. Beobachtungsfenſter in Gehäuſen von Be⸗ leuchtungsvorrichtungen dürfen nicht ſo ange⸗ bracht werden, daß ſie mit Fahrtrichtungsan⸗ zeigern oder anderen Zeichen verwechſelt wer⸗ den können. Aus dem gleichen Grunde dür⸗ fen an Gehäuſen von Beleuchtungsvorrichtun⸗ gen auch keine Rückſtrahler angebracht werden. Der Reichsverkehrsminiſter hat jedoch nichts dagegen einzuwenden, wenn auf Krafträdern 457 Mann fahren mit Sonderzug RK261 Das Kufgebot der Mannheimer Kriegerkameradſchaften für Kaſſel Die Angehörigen des NS⸗Reichskriegerbun⸗ des werden morgen beim Reichskriegertag in Kaſſel ihren großen Tag haben. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt auch Mannheim wieder ſtark vertreten: 457 Kameraden aus den Kameradſchaften des Kreistriegerverbandes Mannheim treten am heutigen Samstag die Reiſe nach Kaſſel an. Der Sonderzug, der die Bezeichnung Rͤ 261 führt, verläßt aan Samstag um 16.14 Uhr den Manaheimer Hauptbahnhof, um dann um 22 Uhr im Bahnhof Kaſſel⸗Wilhelmshöhe einzutref⸗ fen. Mit den Mannheimern zugleich fahren auch die Kameraden aus den Kreiskriegerver⸗ bänden Ludwigshafen, Neuſtadt und Berg⸗ zabern, ſo daß ein vollbeſetzter Sonderzug aus dem Mannheimer Hauptbahnhof dampfen wird. Die Angehörigen der Kriegerkameradſchaften aus dem Schwetzinger und Weinhei⸗ mer Bezirk, die ſeit einigen Monaten eben⸗ falls zum Kreiskriegerverbannd Mannheim gehö⸗ ren, ſteigen in Heidelberg in einen anderen Sonderzug zu und treffen erſt in Kaſſel mit den Manaheimern zuſammen. Die 457 Mannheimer bilden bei dem Auf⸗ marſch am Sonntag einen geſchloſſenen Mar ſchblock, der unter der Nummer 12 ſich in den Zug einreiht. Angetreten wird für die Mannheimer bereits am Sonntag um 7 Uhr in der Königstorſtraße. Von hier aus geht es nach dem Ständeplatz, wo man zu den übrigen Ka⸗ meraden aus dem Gaukriegerverband Südweſt ſtößt und mit ihnen gemeinſam zur Karlswieſe enarſchiert. Untergebracht ſind die Mannheimer in der Mehrzahl in Gemeinſchaftsguartie⸗ ren, da einheitlich nur einem Drittel der ge⸗ meldeten Teilnehmer am Reichskriegertaa Bür⸗ gerquartiere zugeteilt werden konnten. SA⸗Wehrabzeichenträger treten an Morgen, Sonntag, letzte Gelegenheit für die Wiederholungsübungen Morgen, Sonntag, 4. Juni, haben die SA⸗ Wehrabzeichenträger, die an den erſten Wieder⸗ holungsübungen durch Krankheit oder andere Umſtände verhindert waren, die letzte Mög⸗ lichkeit, zu den Wiederholungsübungen. Der Führer der SA-⸗Standarte 171, Ober⸗ ſturmbannführer Noack, appelliert daher noch⸗ mals an die SA⸗Wehrabzeichenträger, teilzu⸗ nehmen, da Nichtteilnahme Entzug des Abzeichens zur Folge hat. Befreit an der Teilnahme ſind lediglich Männer, die das 40. Lebensjahr vor dem 1. Mai vollendet hatten und nicht das ſilberne oder goldene SA⸗ Wehrabzeichen erwerben wollen und Soldaten und Beamte der Wehrmacht, wenn ſie ſich zum hdien der Wiederholungsübungen im ehrdienſt befinden. Die Uebungen ſind von den Angehörigen der SA, des NSF und allen ſonſtigen Inhabern des SA⸗Wehrabzeichens bei dem für ſie örtlich zuſtändigen SA⸗Sturm abzuleiſten. Die Ein⸗ heiten bzw. Dienſtſtellen der, des NSKn, des RAdD und der Deutſchen Polizei führen die Wiederholungsübungen ſelbſtändig nur für ihre Angehörigen durch. Zur Teilnahme verpflichtet ſind alle SA⸗Wehrabzeichenträger, die die Abſchlußprüfung in Gruppe III(Ge⸗ ländedienſt) vor dem 1. Januar 1939 abgelegt haben. Gebietseinteilung: SAW⸗Träger In⸗ nenſtadt Sturm 1/171. Neckarſtadt und Wohlgelegen Sturm 2/171. Waldhof, Scharhof, Sandhofen, Käfertal Sturm 3/171. Lindenhof, Neckarau, Almenhof Sturm 11/171. — Neuoſtheim, Schwetzingerſtadt Sturm Wallſtadt, Feudenheim, Ilvesheim, Seckenheim Sturm 13/171. Wo wird angetreten? dDie den Stür⸗ men zugeteilten SA-Wehrabzeichenträger tre⸗ ten am Sonntag, 4. Juni, um 7 Uhr, an fol⸗ genden Plätzen an: Sturm 1/171 am Marktplatz. Sturm 2/171 am Meßplatz. Sturm 3/171 Waldhof am Sturmbüro des Sturmes 3/171 Wotanſtraße 19. Sturm 11/171 Lindenhof am Altersheim. Sturm 12/171 am Gabelsbergerplatz. Sturm 13/171 Ortsausgang Feudenheim, Am Aubuckel. Sturmbann III/171 für das Sturmbanngebiet III ergeht beſondere Anweiſung in der ört⸗ lichen Preſſe. Vorausſichtliche Beendigung: 13 Uhr. Anzug und Ausrüſtung: Angehörige unifor⸗ mierter Verbände; Uniform, ſonſtige Teilnen⸗ mer: geeignete Alle Teilneh⸗ mer haben Sportkleidung mitzubringen. Das SA⸗Wehrabzeichen iſt anzulegen. Mitzubringen iſt: SA⸗Wehrabzeichenurkunde (ſofern bereits in Beſitz), Uebungsbuch(Lei⸗ ſtungsbuch oder Leiſtungskarte), Beſitzzeugnis, Wehrpaß, Leiſtungsbuch für das Reichsſport⸗ abzeichen(für Träger des RSPA), Arbeitspaß und 30 Rpf. für Munition und Verſicherung. Die Rückfahrt erfolgt in der Nacht vom Montag zum Dienstaa mit dem gleichen Son⸗ derzug, der Kaſſel um.46 Uhr verläßt und am Dienstag um.12 Uhr wieder im Mannheimer Hauptbahnhof eintrifft. j r Reiſeverkehr nach den Niederlanden Das Reiſeverkehrsabkommen über den deut⸗ ſchen Reiſeverkehr nach den Niederlanden iſt um ein Jahr verlängert worden. Im Rahmen die⸗ ſes Reiſeverkehrsabkommens werden die Ver⸗ tretungen des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros Reiſekreditbriefe. Reiſeſchecks, Hotelgutſcheine, ſowie Gutſcheine für Pauſchal⸗ und Geſell⸗ ſchaftsreiſen bis zu höchſtens 400 RM. für die Perſon über die Freigrenze hinaus abgeben. Dabei dürfen Reiſekreditbriefe, Reiſeſchecks den Betrag von 120 holl. Gulden nicht überſchreiten, ſo daß der Mehrbetrag in Gutſcheinen zu erwer⸗ ben iſt. Anträge für den allgemeinen Reiſever⸗ kehr nimmt das Mitteleuropäiſche Reiſebüro ab 5. Juni entgegen. 335 mit n die e gleich⸗ zeitig als Schlußlicht ausgeführt werden, und demgemäß nach hinten rotes Licht zeigen. Gelbes Dreieck nur für ſchwere Caſtkraft⸗ wagen Das gelbe Zeichen in Dreieckform, das Laſt⸗ kraftwagen, Kraftomnibuſſe und Zugmaſchinen, die Anhänger mit ſich führen, tragen müſ⸗ ſen, iſt ohne Rückſicht darauf anzubringen, ob ein oder mehrere Anhänger mitgeführt werden. Seine Wirkung darf nicht 5 55 Leuchtreklame beeinträchtigt werden. Das Zeichen muß auf dem Dach des Führerhauſes ange⸗ bracht werden: wenn dagegen nur der Lade⸗ raum überdacht iſt, muß die Anbringung auf deſſen Dach erfolgen. Lieferwagen oder leichte Laſtkraftwagen mit Perſonenkraftwagen⸗Fahr⸗ ſowie Dreiradlieferwagen brauchen as gelbe Zeichn nicht zu führen. Das gleiche gilt für Zugmaſchinen mit einer Höchſtgeſchwin⸗ digkeit bis zu 20 Kilometern je Stunde und für Kraſtomnibuſſe, wenn ſie in geſchloſſenen Orts⸗ teilen nur einen Anhänger mitführen. Dreirad⸗ lieferwagen mit einem Hubraum der ange⸗ ſtrahlten Maſchine von nicht mehr als 250 Ku⸗ bikzentimetern, die in ihrer Bauart einem Kraftrad entſprechen, brauchen keine Rückſpie⸗ gel zu haben. Ueber die Anbringung der hinteren Kennzeichen herrſchten vielfach noch irrige Vorſtellungen. Die neue Dienſtanweiſung be⸗ ſtimmt daher, daß die Kennzeichen auch hinten dürfe oder in der Mitte angebracht werden ürfen. Werden einarmige Kraftradfahrer zugelaſſenꝰ Will jemand einen Führerſchein erlangen, be⸗ ſtehen aber Bedenken gegen ſeine körperliche Eignung, ſo wird in der Regel eine amtliche oder fachärztliche Unterſuchung angeordnet wer⸗ den. Auf dieſe Weiſe wird erreicht, daß nur völlig verkehrstaugliche Perſonen die Fahr⸗ erlaubnis erhalten. Um zu verhindern, daß Perſonen, die bereits einen Führerſchein be⸗ ſitzen, trotz inzwiſchen eingetretener Lörper⸗ licher Mängel weiterhin ein Kraftfahrzeug len⸗ ken, werden die Verkehrspolizeibehörden ange⸗ wieſen, bei jeder Befaſſung mit einem Inha⸗ ber einer Fahrerlaubnis etwa aus Anlaß eines Unfalls, beſonders auf etwaige körperliche Män⸗ gel zu achten und Zweifeln an der vollen Ver⸗ kehrsfähigkeit nachzugehen. Ausdrücklich wird noch beſtimmt, daß einarmigen Radfahrern die Benutzung eines Fahrrades nur geſtattet wer⸗ den darf, wenn die Abgabe von Fahrtrichtungs⸗ zeichen durch entſprechende mechaniſche Vorrich⸗ tungen ſichergeſtellt iſt. Einarmige Kraftrad⸗ fahrer können nur dann eine Fahrerlaubnis er⸗ halten, wenn die einwandfreie Handhabung der Bedienungsvorrichtungen gewährleiſtet iſt; auch muß die Abgabe von Zeichen zur Aenderung der Fahrtrichtung durch entſprechende Vorrich⸗ tungen möglich ſein. Eine Jubiläumsfahrt in die Tiroler Berge Der„grion“ war 5 Tage unterwegs, um Jenmann zu ehren und Schönes zu erleben Am Samstag vor Pfingſten, früh um 6 Uhr, ſtarteten an der-Schule drei Kurpfalz⸗Omni⸗ buſſe, um die Sängerſchaft des Arion Mann⸗ heim, Iſenmannſcher Männerchor, zur dreitägi⸗ gen Jubiläumsfahrt aufzunehmen. Die Fahrt galt dem Gedenken des badiſchen Liederkompo⸗ niſten Carl Iſenmann, deſſen 100. Geburts⸗ tag am 30. April durch Vortrag verſchiedener ſeiner Werke über den Stuttgarter Sender be⸗ gangen wurde. Nach dem Verklingen des Deutſchen Sänger⸗ ſpruches gab Reiſeleiter Heinrich Ott das Zei⸗ chen zur Abfahrt, und die Wagen nahmen den Weg über die Reichsautobahn zunächſt nach Karlsruhe, von da an über die Schwarzwald⸗ ſtraßen nach Offenburg, wo am Denkmal Carl Iſemanns ein Kranz niedergelegt wurde. Weiter ging die Fahrt ins ſchöne Kinzigtal nach Gengenbach, dem Geburtsort des Komponiſten, wo zur Ueberraſchung der Sän⸗ ger die Einwohner und Schulkinder, die eigens für dieſen Tag ſchulfrei hatten, auf dem Markt⸗ platz zum Empfang verſammelt waren. Die Kinder ſangen als Begrüßung unter Leitung eines Lehrers das die wahre Liebe zu ſeiner Schwarzwälder Heimat offenbarende Lied Iſen⸗ manns„O Schwarzwald, o Heimat, wie biſt du ſo ſchön“. In einer ſinnvollen Anſprache hieß Bürgermeiſter Hägele die Arioner in Gengenbach herzlich willkommen und lud den Arion ein, am 22. und 23. Juli nochmals nach Gengenbach zu kommen, um Pate zu ſtehen bei der Einweihung des im Werden begriffenen Ehrenmals Iſenmanns und bei der Enthüllung einer Gedenktafel an dem Schulge⸗ bäude, das den Namen„Iſenmann⸗Schule“ er⸗ halten wird. Vereinsführer Fink vom Arion dankte für die freundliche Einladung und ſagte die Teilnahme des Vereins bei den im Juli geplanten Veranſtaltungen zu. Ein Kamerad⸗ ſchaftsvormittag ſchloß ſich an, bei dem vom Sängerbund Eintracht Gengenbach, und Arion Mannheim Liedvorträge gewechſelt und Ver⸗ ſicherungen treuer Freundſchaft gegeben wur⸗ den. Als beſonderes Zeichen der Dankbarkeit für ſeine Verdienſte um die Förderung und Er⸗ haltung des Liedgutes des großen Schwarz⸗ waldſohnes Iſenmann zeichnete der Mannhei⸗ mer Vereinsführer den Gengenbacher Bürger⸗ meiſter mit der goldenen Arionnadel aus. Man beſichtigte darauf das Geburts⸗ haus Iſenmanns in der Robert⸗Wagner⸗ Straße, das eine Gedenktafel mit dem Bildnis Iſenmanns aufweiſt, und erkletterte dann, durch das Haus hindurchgehend, den Niegelturm, von dem aus man eine herrliche Ausſicht auf das Kinzig⸗ und Schuttertal genoß. Am Spätnachmittag erfolgte die Weiterfahrt nach Ueberlingen, wo übernachtet wurde. Pfingſtſonntag früh brachte ein Bodenſeedamp⸗ fer die Arioner nach Meersburg, der maleriſch gelegenen Stadt, welche ein altes Ritterſchloß und das älteſte Mühlrad Deutſchlands in ſei⸗ nen Mauern birgt. Die aus der Stein⸗ und Bronzezeit(2000 v. Chr.) ſtammenden Pfahl⸗ bauten in Unteruhldingen erweckten hier beſon⸗ ders lebhaftes Intereſſe. Die Reiſe wurde dann über Friedrichshafen und Lindau nach Bregenz fortgeſetzt und von da in die Tiroler Berge nach Feldkirch, wo das Mittageſſen eingenommen wurde. Gar bald wurde aufgebrochen, um den Arlbergpiß zu überqueren, und man muß ſagen, dieſe majeſtätiſche Gebirgslandſchaft machte auf alle Teilnehmer den nachhaltigſten Eindruck. Auf dem Arlbergpaß ſelbſt herrſchte ziemliche Kälte und Schneegeſtöber, was aber das luſtige Sängervolk nicht abhielt, eine regel⸗ rechte Schneeballſchlacht zu entwickeln. Ueber den Fernpaß kam man auf der weiteren Fahrt zu den Königsſchlöſſern nach Füſſen, und die Beſichtigung des vom Bayernkönig Ludwig erbauten chloſſes Neuſchwanſtein erweckte höchſte Bewunderung der hier vereinten Pracht und Kunſt. Durch die Allgäuer Berge aing die Fahrt nach Reutte, wo übernachtet wurde, unid am nächſten Tage über Ulm nach Geislingen, der Vaterſtadt des Vereinsführers Fink vom Arion. Hier fand eine Begrüßung durch den Vertreter des Bürgermeiſters von Geislingen ſtatt, und der Geſangverein Germania Geislin⸗ gen leiſtete unterhaltende Geſellſchaft. Der Ver⸗ einsführer der Germania ſtellte einen baldigen Gegenbeſuch in Mannheim in Ausſicht. Die un⸗ ter Stabführung von Muſildirektor Dinand vom Arion zum Vortrag gebrachten Chöre wurden von den ſchwäbiſchen Sängern mit gro⸗ ßer Begeiſterung aufgenommen. In ſchneller Fahrt aing es dann Mannheim zu, wo man ſich negen 24 Uhr in den Bewußtſein trennte, drei freudige, von den Alltagsſorgen ucbe⸗ ſchwerte Tage verlebt zu haben, die allen Teil⸗ nehmern lange in Erinnerung bleiben werden. Hs. GVarfau Zeme Selſe, de Seſſe deren Schiaum die 2228222227 . Nationalthe Schloßtheat Monde“, Kleinkunſtb am Steri Stũüdtiſches Uhr; So Sammlur Theatermuf Sonderſck 15—17 Uu Städtiſche 15—17 u Mannheime 17 Uhr; heimer K Stüdtiſche 17—19 U bis 13, 1 ſtellung f Stüdt. Voll ſtraße 13: Mi. Fr. 343 Uhr; Do —Fr Weidenſtr u Stüdt. Hall der, Spez Uhr; So Planetariu projektors Tierpark im bruch der Vergnügunt bruch der Flughafen: buſtenflüg 2 Reichsſendet 6 Gymne Waſſerſta genmuſik; brennt.. Mai. Hö ſtk und B richten: 1 15 Gute L Wochenen und Rhyt ſchön, der der Reich⸗ Sportberi ſtandsaus Sonntag: Deutſchland Frühkonze Hörſpiel. ßig bunte Nachrichte Induſtrie⸗ Zeitgenöſſ haltunask, 19.15 Bur iſt ſchön, Reichsgar ter⸗ und 23 Unden Aufg Bekũ Der Rei laß im Ra bekämpfun Juüli 19 Berlin ei fung der, Aufgabe d polizeiliche gendlichen ſtet erſch⸗ ſind in e Polizei al bekannten Aareee prer, Die Nützlici „Furtwe ern in d⸗ Richard V nur der C kündigung Im Film! Der Pri Wilhelm Blätter de ler dieſes deſſen er! a zeigt. Tat Hiffer Hin Autor bisl Beteiligten zumindeſte verhältnis Chargenro Wennen vergegenw fän neue ängen ebe der“ beſtar ren ja eb Leinwand, Welt beder deswegen als ſolche iſt auch ve das erſte ſaß. Doch ten Phaſe Man wi lungsmögl nik ſtreiten etwa die ner technif legend bez epochemach Farbfilm Juni 1939 pen gleich⸗ erden, und zeigen. Laſtkraft⸗ „ das Laſt⸗ gmaſchinen, ragen müſ⸗ bringen, ob hrt werden. uchtreklame muß auf ſes ange⸗ der Lade⸗ ingung auf oder leichte agen⸗Fahr⸗ brauchen Das gleiche hſtgeſchwin⸗ ide und für ſenen Orts⸗ n. Dreirad⸗ der ange⸗ ls 250 Ku⸗ iart einem e Rückſpie⸗ zinteren noch irrige ſeiſung be⸗ zuch hinten cht werden er langen, be⸗ körperliche ne amtliche ordnet wer⸗ t, daß nur die Fahr⸗ ndern, daß rſchein be⸗ r lörper⸗ hrzeug len⸗ rden ange⸗ nem Inha⸗ lnlaß eines rliche Män⸗ vollen Ver⸗ icklich wird fahrern die ſtattet wer⸗ trichtungs⸗ he Vorrich⸗ Kraftrad⸗ laubnis er⸗ habung der et iſt; auch Aenderung de Vorrich⸗ serge u erleben zann, durch lturm, von ht auf das Weiterfahrt tet wurde. enſeedamp⸗ r maleriſch titterſchloß ds in ſei⸗ Stein⸗ und den Pfahl⸗ hier beſon⸗ drichshafen t und von Feldkirch, burde. Gar Arlbergpaß igen, dieſe le auf alle druck. Auf ziemliche was aber eine regel⸗ eln. Ueber ren Fahrt ſen, und ig Ludwig erweckte ten Pracht die Fahrt e, unid am slingen, Fink vom durch den Geislingen a Geislin⸗ Der Ver⸗ n baldigen jt. Die un⸗ Dinand en Chöre n mit gro⸗ n ſchneller wo man in trennte, zen ucarbe⸗ allen Teil⸗ nn werden. Hs. . 3 „hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1039 0h iot Heute(os2 Samstag, 3. Juni: Nationaltheater:„König Ottokars Glück und Ende“. Schloßtheater Schwetzingen:„Die Welt auf dem Monde“, Oper von Haydn. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett und Variete. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen. Palaſtkaffee Rheingold, Café Wien. Weinhaus Hütte, Grin zing⸗ ſtube. Tanz:'s Holzkiſtl im Mannheimer Hof, Parkhotel, Eremitage⸗Bar in der Libelle, Waldparkreita-nt am Stern, Flughafengaſtſtätte, Rennwieſengaſtſtätte. Stũndige Darbietungen. Stüdtiſches Schloßmuſeum: Mo—Sa 10—13, 15—17 Uhr; So 11—17 Uhr. Prunkräume im Oſtflügel und Sammlungen antiker Kunſt neu eröffnet. Theatermuſeum, E 7, 20: Mo—So 10—13, 15—17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. 15—17 Uhr; So 11—13.30; 15—17 Uhr. Leſeſaal: Stüdtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Di—Sa 10—13; 15—17 Uhr; So 11—13.30, 15—17 Uhr. Leſeſaal: Di—Ir 10—13; 15—17, 19.30—21.30 Uhr; Sa 10 bis 13; 15—17 Uhr; So 11—13 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Di—Sa 10—13, 15— 17 Uhr; So 11—13, 15—17 Uhr. Ausſtellung Mann⸗ heimer Künſtler. Stüdtiſche Schloßbücherei: Ausleihe: Mo—Fr 11—13; 17—19 uUhr;: Sa 11—13 Uhr. Leſeſäle: Mo—Fr 9 bis 13,—19 Uhr; Sa—13 Uhr. Gedächtnisaus⸗ ſtellung fſtr Joh. Gottlieb Fichte. Stüdt. Vollsbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Mo 17—20 Uhr: Di, Do 19.30—12.30 Uhrz Mi. Fr 16—19 Uhr: Jugendausleihe: Di 14—17 ühr; Do 16—19 Uhr. Leſeſaal: Mo—Sa 11—13 Mo—Fr 16.30—21 Uhr.— Zweigſtelle Möhlblog, Weidenſtraße 16: Mo, Fr 16—19 Uhr; Mi 16—20⁰ ühr.— Jugendbücherei R 7, 46: Di, Do 16—20; Fr 15—19 Ühr. Kinderleſehalle: Mo, Mi, Fr, Sa 15—19 Uhr. Stüdt. Hallenbad, U 3, 1: Schwimmbäder, Wannenbäü⸗ der,——— Mo 16—20 Uhr; Di—Sa 10—20 r: So 3 —— im Luiſenpark: Vorführung des Sternen⸗ projektors: Mo—Fr 16 Uhr: So 16 und 17 Uhr. Tierpark im————— am Karlſtern: Bis Ein⸗ br der Dunkelheit geöfnet. ——— im Walvpark am Stern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughafen? Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ buſtenflüge. Rundfunk⸗Programm für Samstag, den 3. Juni. eichsſender Stuttgart:.45 Morgenlied, Zeit, Wetter; Mehelenmofiit;.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten: 8 Waſſerſtandsmeldungen;.10 Gymnaſtik;.30 Mor⸗ enmuſik;.20 Für dich daheim: 10 Wiesbaden rennt... Zum Todestag von Gorch Fock am 31. Mai. Hörſpiel von Rudolf Kinau. 11.30 Volksmu⸗ ſik und Bauernkalender; 12 Mittagskonzert; 13 Nach⸗ richten: 13.15 Mittaaskonzert: 14 Bunte Volksmuſik: 15 Gute Laune! Induſtrie⸗Schallplatten 16 Fröhliches Wochenende; 18 Tonbericht der Woche; 19 Melodie und Rhythmus! 20 Nachrichten: 20.15„Die Welt iſt ſchön, der Himmel iſt blau! Wir ſpielen nur auf der Reichsgartenſchau!“ 22 Nachrichten. Wetter⸗ und Sportbericht: 22.30 Am Vorabend der Reichsnähr⸗ ſtandsausſtellung 1939: 22.45 Wir tanzen in den Sonntag; 24 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.10 Eine kleine Melodie:.30 Frühkonzert: 7 Nachrichten. 10 Der junge Zieten. Hörſpiel. 10.30 Fröhlicher Kindergarten: 11.30 Drei⸗ ßia bunte Minuten: 12 Mittagskonzert: 13.45 Neueſte Nachrichten: 14 Allerlei von zwei bis drei; 15.15: Induſtrie⸗Schallplatten: 16 Nachmittaaskonzert: 18 Zeitgenöſſiſche Komvoniſten: 18.45 Kleines Unted⸗ haltunaskonzert: 19 Großdeutſchlandfahrt, 3. Et,: 19.15 Bunte Ausleſe: 20 Nachrichten: 20.15 Die Welt iſt ſchön, der Himmel iſt blau! Konzert von der Reichsgartenſchau in Stuttgart: 22 Nachrichten, Wet⸗ ter⸗ und Sportbericht: 22.20 Eine kleine Nachtmuſik; 23 Und morgen iſt Sonntag! Aufgabe der weiblichen Kripo: Bekümpfung der Jugendkriminalität Der Reichsminiſter des Innern hat durch Er⸗ laß im Rahmen der vorbeugenden Verbrechens⸗ bekämpfuna durch die Polizei mit Wirkung vom 1. Juli 1939 beim Reichskriminal⸗Polizeiamt in Berlin eine„Reichszentralſtelle zur Bekämp⸗ fung der Jugendkriminalität“ eingerichtet. Die Aufgabe der Reichszentralſtelle iſt die kriminal⸗ polizeiliche Ueberwachung von Kindern und Ju⸗ gendlichen, die erblich kriminell bela⸗ ſtet erſcheinen. Zu erfaſſen in dieſem Sinne ſind in erſter Linie die Nachkommen der der Polizei als Berufs⸗ und Gewohnheitsverbrecher bekannten Perſonen. Die„Furtwängler-Oper von Richard Wagner“ Im Juni beginnen die hellen Nächte Wer will den Kugelſternhaufen des herkules ſehen? Der Monat Juni bringt den Beginn des Sommers. Dieſer Zeitpunkt fällt heuer auf den 22. Juni um 8 Uhr 40 Minuten. In dieſem Augenblick erreicht die Sonne ihren höchſtar Stand in ihrer jährlichen Bahn, der Ekliptik. Mit dieſem Ereignis verbunden ſind die im Juni eintretenden hellen Nächte, wo es alſo erſt kurz vor Mitternacht richtig dunkel wird und bald darauf der Tag ſchon wieder 30 dämmern beginnt.— Daher iſt auch die Beobachtung des Sternhimmels nicht ſo ausgiebig wie im Win⸗ ter. Unſere Betrachtung der Sternbilder wird ſein: zu Monatsanfang um 23 Uhr, zu Mo⸗ natsende um 21 Uhr. Und da bietet ſich folgen⸗ der Anblick: im Weſten verſchwinden Krebs und Löwe, im Südweſten Rabe. Ueber dieſem ſteht die Jungfrau, daneben dann, gegen Süden zu: Waage und Skorpion mit dem Hauptſtern Antares. Vom Südpunkt aus nach dem Zenit hin er⸗ blickt man Schlange und Schlangenträger, dar⸗ über dann, ſchon faſt im Zenit ſelbſt, den Her⸗ kules, deſſen ſchöner Kugelſternhaufen um Mit⸗ ternacht zu erkennen ſein wird, und weiter Krone und Bootes. Im Südoſten taucht das Sternbild Schütze auf, während über dem Oſt⸗ punkt Adler und Schwan immer höher herauf⸗ kommen. Zwiſchen Schwan und Herkules ſteht die Leier, deren Hauptſtern Wega zuſammen mit den Hauptſternen Atair im Adler und Deneb im Schwan das bekannte„Sommerdreieck“ bil⸗ den. Faſt im Zenit liegt der Kopf des Drachens, deſſen Leib ſich hinüberwindet zum Großen Bären und am Nordpol findet man, zum Ze⸗ nit hinzeigend, den Kleinen Bären. Nach Nord⸗ oſten zu halten ſich Kepheus und Kaſſiopeia das„V/“ auf. Tief im Norden erkennt man noch ſchwach einige Sterne des Perſeus und im Nordweſten gerade noch den Fuhrmann mit ſeinem Hauptſtern Kapella. Am Nordweſthori⸗ zont ſind die Zwillinge ſoeben am Untergehen, nur deren Hauptſterne Kaſtor und Pollux ſind noch auffindbar. Die Planeten ſind folgendermaßen ver⸗ teilt: Merkur kann Ende Juni um 21 Uhr über dem Weſthorizont geſucht werden, Venus erſcheint gegen 3 Uhr und Mars zu Beginn des Monats um 24 Uhr, zuletzt ſchon um 22.30 Uhr. Bald darauf, etwa 15 Stunden ſpäter, kommt der Jupiter und ungefähr eine Stunde nach dieſem der Saturn herauf. Uranus ſteht unbeobachtbar in der Morgendämmerung und Neptum verſchwindet etwa um Mitternacht. Bemerkenswert iſt für Fernrohrbeſitzer die am 25. Juni ſtättfindende Bedeckung der Spika durch den Mond. Die Mondphaſen ſind: Vollmond am., letz⸗ tes Viertel am 10., Neumond am 17. und erſtes Viertel am 24. Juni. Schach im Bezirk Mannheim Vor dem Vierſtädtekampf in Schwetzingen Zum ſiebten Male treffen ſich in Schwetzingen die vier Städtemannſchaften von Pforzheim, Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg zum Kampfe um den von der Stadt Schwetzingen ausgeſetzten Wanderpreis. Je zweimal wurde er von Heidelberg, Mannheim und Pforzheim gewonnen. Diesmal geht es alſo uan den end⸗ gültigen Erwerb. Ludwigshafen gelangte zwar bisher noch nicht an die erſte Stelle, doch bil⸗ dete es wiederholt das„Zünglein an der Waage.“ Am 11. Juni werden ſich vormittags und nachmittags je 25 der beſten Schachſpieler der genannten Städte gegenüberſitzen im„Rit⸗ ter“, Schiedsrichter wird, wie wir hören, Groß⸗ meiſter Bogoljubow ſein. In den Vereinskämpfen des Bezirkes Mannheim werden ſich am Sonntag,.4 Juni, actläßlich der vierten Runde intereſſante Be⸗ Ku engzen ergeben. Der Mannheimer Schach⸗ lub empfängt Käfertal, Pfingſtberg, die Neckar⸗ ſtadt. Die Führung hatte bisher Waldhof vor dem Mannheimer Schachklub inne. allerdings mit einem Mannſchaftskampf mehr. Als erſte Schachgruppe ſtellte Feuden⸗ heim ein Sommerprogramm auf. Am Miitt⸗ woch, 7. Juni, wird P. Müller über die Stutt⸗ Kleine Mannheimer Stadtchronik Zum Oberſt befördert. Zugleich mit der Be⸗ förderung des Kommandeurs unſerer Diviſion, Generalmajor Ritter v. Speck, zum General⸗ leutnant hat der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht den Kommandeur des I/Inf.⸗Regt. 110, Oberſtleutnant Karl Wilhelm Specht, zum Oberſt befördert. Oberſt Specht, der vor ſeiner Verſetzung nach Heidelbera in Mannheim wirkte, erfreut ſich im Regiment großer Beliebtheit. Ueber ſeine künftige dienſt⸗ liche Verwendung iſt noch nichts bekannt. Pflichtjahr und Arbeitsverhältnis. Zur Klar⸗ ſtellung weiſt die Deutſche Arbeitsfront noch⸗ mals darauf hin, daß das Pflichtjahr im Haus⸗ halt für alle Volksgenoſſinnen unter 25 Jahren die neu in den Beruf eintreten wollen, auf ver⸗ ſchiedene Weiſe abgeleiſtet werden kann. Die häufigſte Form iſt wohl das freie Arb»isver⸗ hältnis als Hausgehilfin. Da es iich meiſt um Jugendliche unter 18 Jahren handelt, treffen für ſie auch alle Beſtimungen in Bezug auf Urlaub, Freizeit uſw. zu, die für jugendliche Hausgehilfinnen erlaſſen worden ſind Auskunftspflicht gegenüber dem Arbeitsamt. Nach den Beſtimmungen über das Arbeitsbuch hat jeder Arbeitsbuchpflichtige die vom Arbeits⸗ amt verlangten Angaben über ſeine Perſon und ſein Berufsleben richtig und vollſtändig zu machen. In einem Falle hat ein Volksge⸗ noſſe dieſe Angaben verweigert und die dies⸗ bezügliche Anfrage des Arbeitsamtes in unge⸗ Nützliche ku turpolitische Betrachtung über den vergessenen Filmdichter „Furtwängler⸗Oper mit den und den Sän⸗ ern in der Hauptrolle. Buch und Muſik von Richard Wagner.“ Welchem Theater käme auch nur der Gedanke an eine ſo merkwürdige An⸗ kündigung? Und doch gibt es ähnliches. Wo? Im Film! 3 Der Präſident der Deutſchen Filmakademie, Wilhelm Müller⸗Scheldt, hat in den Blätter der Kameradſchaft der deutſchen Künſt⸗ ler dieſes treffende Beiſpiel gegeben, an Hand deſſen er dann die Bedeutung des Autors für den„kommenden erſehnten Großfilm“ auf⸗ zeigt. Tatſächlich iſt damit zugleich auch in ge⸗ wiſfer Hinſicht die Rolle charakteriſiert, die der Autor bislang bei den meiſten am Filmſchaffen Beteiligten, auch bei den meiſten Zuſchauern zumindeſten im Unterbewußtſein ſpielt— eine verhältnismäßig recht gleichgültige und kleine Chargenrolle. Wenn man ſich die Entwicklung des. vergegenwärtigt, ſo wird einem klar, daß die⸗ ſar neue„techniſche Wunder“ in ſeinen An⸗ ängen eben vor allem als„techniſches Wun⸗ der“ beſtaunt wurde. Das Neue am Film wa⸗ ren ja eben die lebendigen Bilder auf der Leinwand, die jetzt neben den Brettern die Welt bedeuten konnte. Es iſt verſtändlich, daß deswegen zunächſt die techniſche Entwicklung als ſolche im Vordergrund ſtehen mußte. Es iſt auch verſtändlich, daß der Techniker anfangs das erſte und größte Anrecht beim Film be⸗ ſaß. Doch er konnte es nur in einer beſtimm⸗ ten Phaſe des Filmſchaffens behalten. Man wird über grundlegende neue Entwick⸗ lungsmöglichkeiten unſerer heutigen Filmtech⸗ nik ſtreiten können. Es verſteht ſich dabei, daß etwa die neuartige Ausgeſtaltung verſchiede⸗ ner techniſcher Tricks uſw. nicht als grund⸗ legend bezeichnet werden kann. Als einzige epochemachende Neuerung ſcheint noch der Farbfilm voranzukommen und es iſt möglich, daß er mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Iſt er endgültig in jeder gen ein⸗ wandfrei, dann kann man ſagen, daß ein Maxi⸗ mum an Wirklichkeitsnähe im Film erreicht iſt. Doch auch die Schwarz⸗Weiß⸗Wiedergabe iſt ſo eingewöhnt, daß ſie nicht unnatürlich empfunden wird. Was ſich ſonſt an großen techniſchen Möglichkeiten und techniſchen Wunſchträumen bietet, ſpielt im Hinblick auf die Wirklichkeitsnähe jedenfalls kaum mehr eine Rolle. Die Frage des plaſtiſchen Films zum Beiſpiel iſt in Anbetracht der geſchickten Arbeit unſerer Kamera-Männer, die es eben verſtehen, mit Flachfilm„plaſtiſch“ aufzuneh⸗ men, viel eher eine techniſch-wiſſenſchaftliche Angelegenheit als etwa eine Forderung oder auch nur ein Wunſch des Publikums. Die Utopie des Geruchfilms und ähnliche Erweite⸗ rungen der Wirklichkeitswiedergabe dürften, abgeſehen von manchen Annehmlichkeiten, zu⸗ gleich auch ſoviel weniger angenehme Begleit⸗ erſcheinungen vorahnen laſſen, daß wir gerne auf die Verwirklichung verzichten können. Je⸗ denfalls wird der Film heute im Hinblick auf das rein Techniſche vom Zuſchauer durchaus als„auf der Höhe“ empfunden. Natürlich aber bleiben dennoch die An⸗ ſprüche nicht ſtehen. Als ſeinerzeit das Wun⸗ der des lebendigen Figuren hervorzaubernden Zelluloidſtreifens lange genug und bis zum Ueberdruß beſtaunt worden war, galt es für die Filmproduktion, neue Wege zu erſchließen. Da der Stummfilm entſprechend ſeiner Haupt⸗ wirkungsmöglichkeit beſonders das Bild noch eindrucksvoller und noch überzeugender geſtal⸗ ten wollte, ſuchte er zuerſt nach dem eindrucks⸗ vollen Darſteltrer, der mit all ſeinem Können, mit all ſeinen mimiſchen Möglichkeiten den Zuſchauer faſzinieren ſollte. Das war die Ge⸗ burtsſtunde des Filmſtars und es war in ge⸗ wiſſer Hinſicht zugleich die Geburtsſtunde des höriger Form beantwortet, ſo daß zur Straf⸗ anzeige geſchritten werden mußte. Das Amts⸗ gericht hat nunmehr den Betreffenden zu vier Wochen Haftſtrafe verurteilt. Es ergeht des⸗ halb wiederholt an alle die dringende Mah⸗ nung, die für einen geordneten Arbeitseinſatz erforderlichen Auskünfte den Arbeitsämtern gegenüber in einwandfreier Weiſe zu erteilen. Betriebsführer u. Meiſter, Euch geht es an! Dieſer in der Morgenausgabe vom 1. Juni 1939 veröffentlichte Aufſatz enthielt in dem Abſchnitt„Berufsſchulpflicht muß erfüllt wer⸗ den“ eine kleine Unklarheit. Es muß dort heißen: „Die Schulzeit wird als Arbeitszeit gerechnet, dies gilt aber nicht nur für Lehrlinge, ſondern auch für Lohnempfänger.“ Zur genauen Erläuterung geben wir den§ 8 des Jugendſchutzgeſetzes(Berufsſchule) im Wort⸗ laut wieder: § 8 Berufsſchule 1. Den Jugendlichen iſt die zur Erfüllung der geſetzlichen Berufsſchulpflicht notwendige Zeit zu gewähren. 2. Die Unterrichtszeit in einer Berufsſchule iſt auf die Dauer der Arbeitszeit anzurechnen. Die Erziehungsbeihilfe oder der Lohn iſt für die Unterrichtszeit weiterzuzahlen. Als Berufsſchulen gelten alle Schulen, die von den Jugendlichen nach der Entlaſſung aus der Volksſchule beſucht werden müſſen. prominenten Kamera⸗Mannes, vielleicht auch ſchon die des Regiſſeurs, der es verſtand, alles, was man zeigen wollte, in die rechte Szene zu ſetzen, es in wirkungsvoller Weiſe auf dem Bildſtreifen feſtzubannen. Ideen, nach denen ſich ſolch eine Filmhandlung abwickelte, waren immer noch recht gleichgültig. Man nahm ſie aus volkstümlichen Stoffen, ſentimentalen Geſchichten; Liebe und Ver⸗ brechen ſpielten von vornherein eine große Rolle. Weſentlich war nun einmal neben der Bildwiedergabe, die Darſtellung und Geſchick oder Pomp der Inſzenierung. Die letzten Stummfilmjahre haben dann auch gezeigt, daß dieſer Weg in einer Sack⸗ gaſſe enden müſſe. Die Bedeutung des Film⸗ themas für die Wirkſamkeit wurde mehr und mehr erkannt. Der Tonfilm als erſtaunliche techniſche Neuerung lenkte zunächſt noch einmal von dieſer Erkenntnis ab, obwohl er mit der Notwendigkeit, den Dialog zu ſchaffen, doch zu⸗ gleich auch auf das weſentliche des Themas und des Textes hindeutete. Immerhin half man ſich anfänglich noch mit der Muſik, mit der tönenden Wiedergabe von Erfolgen aus der Stummfilmzeit, mit der Verfilmung bekannter Theaterſtücke. Heute ſtehen wir an einem entſcheidenden Punkt der Entwicklung der Kunſt im Film. Da alles Techniſche nahezu vollendet iſt, da die Frage der darſtellenden Künſtler im weſent⸗ lichen gut gelöſt iſt, müſſen wir die Feſtſtellung machen, daß bisher ein Mann, ohne den ſich ſonſt niemand irgendein anderes Kunſtwerk vorzuſtellen vermag, daß nämlich der wirklich urſchöpferiſch Geſtaltende, der Erfinder der Filmidee und der Geſtalter des Textbuches bei⸗ nahe völlig vergeſſen wurde. Die Skizzierung der Entwicklung des Films läßt uns dieſes Vergeſſenwerden begreiflich erſcheinen. Doch jenes Beiſpiel der„Furtwängler-Oper, die Richard Wagner ſchrieb“, macht doch das er⸗ ſtaunliche, ja abſurde und faſt gefährliche dieſer Tatſache klar. Es ſollen gewiß nicht die Ver⸗ dienſte der anderen Filmſchaffenden geſchmä⸗ lert werden und es iſt hier auch nicht der Platz, Die Gedanken, die garter Vereinskämpſe deutſcher Spitzenvereine berichten(Lokal„Zum Schwanen“), ferner wer⸗ den im Laufe der„inoffiziellen“ Spielzeit Schnell⸗, Blitz⸗ und Vorgabeturniere veranſtal⸗ tet. Interne Mannſchaftskämpfe ſiend wie im letzten Sommerhalbjachr vorgeſehen. Von den in den deutſchen Vereins⸗ meiſterſchaften beteiligten deutſchen Spit⸗ zenſpielern ſchnitt Hans Müller(Wien) mit 4½ Bunkten(aus fünf Partien) am beſten ab, ge⸗ folgt von Bogoljubow(Magnheim) 4, Richter (Berlin) 3, Heinicke(Hamburg) 2, Blümich (Leipzig) 1, Kohler(München) ½. Welche Alpenſtraßen ſind befahrbarꝰ? Deutſches Reich. Noch geſperrt: Groß⸗ glockner. Die Achentalſtraße iſt bis auf weiteres auf der Strecke Haſelbach bis Hotel Seehof an Werktagen von 10 bis 16 Uhr für jeden Verkehr geſperrt. Sämtliche übrigen deutſchen Alpen⸗ päſſe ohne Kette befahrbar. Schweiz. Noch geſperrt: Albula, Ber⸗ nina, Flüela, Furka, Grimſel, Gr. St. Bern⸗ hard, Klauſen, Lukmanier, Oberalp, St. Bern⸗ hardin, St. Gotthard, Splügen, Umbrail. Flüela und Lukmanier werden vorausſichtlich am 5. Juni für den Verkehr freigegeben. Sämt⸗ liche übrigen Schweizer Alpenpäſſe ſind ohne Ketten befahrbar. Italien. Noch geſperrt: Gavia, Grödner⸗ joch, Jaufen, Pennſerjoch, Pordoi, Sella, Stilf⸗ gerjoch. Sämtliche übrigen italieniſchen Alpen⸗ päſſe ſind ohne Ketten befahrbar. Bauernkonkor der Nordiſchen Geſellſchaft Auf Anregung des Reichsbauernführers und Reichsminiſters R. Walther Darré, der dem Oberſten Rat der Nordiſchen Geſellſchaft ange⸗ hört, iſt in Goslar das Bauern⸗Kontor der Nordiſchen Geſellſchaft gegründet worden. Die regelmäßige und gründliche Erfaſſung aller Deutſchland und die ſkandinaviſchen Länder be⸗ treffenden umfanareichen Fragengebiete des bäuerlichen und kulturellen Lebens ſoll die Grundlage der Verſtändigungsarbeit bilden, deren Verwirklichung dann auf dem Wege des Austauſches der Ergebniſſe und Erfahrungen erreicht werden ſoll. Auf dieſe Weiſe wird ſich im Laufe der Zeit ein ſtändiger geiſtiger Aus⸗ tauſch von Erfabrungen und Anregungen zwi⸗ ſchen all denjenigen Kräften ergeben, die ideenmäßig oder aus ſachlichen Gründen an den Fragen des Bauerntums im Rahmen zwi⸗ ſchenſtaatlicher Arbeit intereſſiert ſind. Dem Bauern⸗Kontor der Nordiſchen Geſellſchaft, deſ⸗ ſen Leiter Günther Danz iſt, ſteht bereits heute eine Fülle ſorgfältig ausgewählten Materials zur Verfügung, das geeignet iſt, über alle ſchwebenden Fragen des Bauerntums und verwandter Gebiete erſchöpfende Auskuift zu geben. Andererſeits iſt das Bauern⸗Kontor für jede Anreguna dankbar und wird es aufrichtig begrüßen, wenn aus nordländiſchen Kreiſen möglichſt zahlreiche Anfragen eingehen, oder Angaben über auszuwertendes Material, be⸗ ſonders in volkskundlicher Hinſicht, gemacht werden. Ein ſpäter in gegenſeitigem Einver⸗ nehmen vorzunehmender Austauſch von Litera⸗ tur wird dabei erfahrungsgemäß von größtem Nutzen ſein. ſleues aus Campertheim * Lampertheim, 2. Juni. Anläßlich des Gedenktages der Skagerrak-⸗Schlacht wurde von der Marinekameradſchaft an der Straßenkreu⸗ zung Wilhelm⸗ und Wormſer Straße ein Fah⸗ nenmaſt errichtet und an ihm neben der Haken⸗ kreuzfahne die alte und neue Reichskriegs⸗ flagge am Zweigmaſt gehißt. Eine Gedenk⸗ ſtunde ſoll am kommenden Samstag im Ka⸗ meradſchaftslokal Sauerwein ſtattfinden. Von Lampertheim nahmen ſieben Marineſoldaten an der Schlacht teil, von denen heute noch ſechs am Leben ſind. Ae eekec de macnmhiwe thant rv van etwa irgendwelche Ergänzungsvorſchläge für die Titelung der Filme zu geben. Doch die Realitäten ſprechen für ſich. Der wiederholte und von den verſchiedenſten Seiten in der letz⸗ ten Zeit immer wieder vorgebrachte Ruf nach dem Filmautor beſtätigt nur allzuſehr die Be⸗ hauptung, daß der Dichter oder auch nur der gute Schriftſteller heute bei entſprechendem filmiſchen Einfühlungsvermögen und vielleicht auch nach einer zuſätzlichen Schulung in erſter Linie in der Lage iſt, die zweifelsohne ſchon vorhandenen ganz beachtlichen und oft hervor⸗ ragenden Leiſtungen noch weiterzuführen und auszubauen. Der künftige Filmautor wird es wahrſcheinlich in manchen Fällen noch ſchwe⸗ rer haben als es ſein heutiger Kollege bereits hat. Aber es iſt zu hoffen, daß ihm auch in einmal eine we⸗ igſtens etwas größere Beachtung geſchenkt wird. Wir gehen 20⸗, 30⸗, 40⸗oder zmab im Jahre ins Kino, weil„Mia Maja“ die Haupt⸗ rolle ſpielt. Warum ſollen wir nicht auch ein Füm anfeh uns einen 7 nſehen, weil Herr X. M. das Drehbu verfaßt hat? Kurt F Augsburger Mozarthaus der Stadt Augsburg geſchen I1 Die Aktienbrauerei zum Haſen in Augsburg, die das Fubiläum ihres 350fäb- krigens Beſtehens feiern konnte, hat aus diefem Anlaß Jen ane 7—3— gs befindliche S ilie ozart in de ſtraße zum Geſchenk gemacht. Beethoven⸗Chorwerk geformt. Beetho⸗ vens, orcheſtrales Chorwerk„Der glorreiche——— blick“, das nach dem Tode des Komponiſten in Reu⸗ faſſung erſchien ſeitdem aber kaum aufgeführt wurde, iſt für den diesjährigen mecklenburgiſchen Gautag in Roſtock am 10. Juni vorgeſehen. Die terxtliche Neu⸗ formung wurde von Marie⸗Loniſe Buſchmann ausge⸗ führt. Die neue Dichtung verherrlicht den 21. März Mufti ſich aber aufs enaſte der Beethoven'ſchen Deutſcher Liedertag 1939. Am 25. Juni wird im geſamten Deutſchen Reich der Deutſche Liedertag 1939 ſtattfinden, der zu einer großzügigen Werbung für das deutſche Lied ausgeſtaltet werden wird. Der Jugend und insbeſondere den aus der Wehrmacht —— Soldaten wird der große Appell elten. —* „Hakenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1959 Sport und Spiel der hulunder 6hule wieder der heh des oos Bautz beſter Deulſcher bei der Elaype Stettin—Kollbus/ Siebelhoff in der Geſamtwertkung Zweiter Die Deutſchlandfahrer haben den Kurs ge⸗ ündert, vom nördlichſten Punkt ihrer Reiſe durch das Großdeutſche Reich fahren ſie jetzt nach Süden und nahmen am Freitagmorgen in Stettin bei herrlichſtem Wetter zum zwei⸗ tenmal den Kampf auf, diesmal nach dem 241,2 Kilometer entfernten Etappenziel Kottbus. Gute Straßen— abgeſehen von einigen Orts⸗ durchfahrten mit Kopfſteinpflaſter— trafen ſie zauf dieſer Teilſtrecke an. Der Holländer Schulte war wieder der Held des Tages. Mit einer großartigen Leiſtung verteidigte er den erſten Platz in der Geſamtwertung er⸗ folgreich und holte ſich gleichzeitig auch einen weiteren Etappenſieg. Zeitweiſe lag er ziemlich weit hinten, fand aber immer im rechten Augenblick Anſchluß an die Spitzen⸗ gruppe und ſchlug ſeine Gegner im Spurt je⸗ desmal wie er wollte. Bis zur Verpflegungskontrolle in Frankfurt a. d. Oder(149,2 Kilometer), wo wieder eine Zwangspauſe von 20 Minuten eingelegt war, verlief das Rennen ziemlich ereignislos. So⸗ fort nach dem Start hatten Oberbeck und Lang⸗ hoff einen Vorſtoß unternommen und waren aallein enteilt. Das Feld ſetzte nicht nach und auch Schulte, der ſtändig am Schluß herum⸗ bummelte und zwiſchendurch mit Unterſtützung ſei Landsmannes Middelkamp auch einen Reifenſchaden ſpielend leicht aufgeholt hatte, wähnte ſein gelbes Trikot nicht in Gefahr. Eine geſchloſſene Bahnſchranke, kurz vor Frank⸗ furt⸗Oder, ließ den Vorſprung der Ausreißer noch größer werden. Fünf Minuten vor einer 63 Mann ſtarken Gruppe trafen Langhoff und Oberbeck in der Kontrolle ein, nachdem ſie ſich hier noch zwei wertvolle Prämien geſichert hatten. Erſt auf den letzten hundert Kilometern wurde das Rennen intereſſant. Lang⸗ hoff fiel völlig erſchöpft bald zurück, während zu Oberbeck zunächſt Scheller in glänzender Alleinfahrt aufſchloß. Die beiden wurden je⸗ doch vor Guben(200 Kilometer) von elf Ver⸗ folgern geholt, und etwa 30 Kilometer vor dem Ziel waren plötzlich vier weitere Fahrer da, unter ihnen auch Schulte und Middelkamp. Beim Einbiegen in die Spurtſtrecke vor dem Etappenziel kamen Scheller und Hauswald zu Fall, ſo daß ſie in den direkten Endkampf nicht eingreifen konnten. Schulte trat ſchon bei 400 Meter an, und bei ſeinemenormen Spurt⸗ vermögen hatte er im Nu mehrere Längen Vorſprung, die zum klaren Sieg über Bonduel (Belgien) und dem Deutſchen Bautz reichten. Die Verluſtliſte weiſt bereits den erſten Namen auf. Der Kölner Ruland, der ſchon in Berlin unter Magenbeſchwerden litt, gab kurz nach dem Start auf. 2. Etappe von Stettin nach Kottbus(241,2 Kilometer): 1. Gerrit Schulte(Holland) auf Adler:39:15 Std.; 2. Bonduel(Belgien) auf Victoria; 3. Erich Bautz(Dortmund) auf Dia⸗ mant; 4. Karl Weimer(Stuttgart) auf Vie⸗ toria; 5. Siebelhoff(Dortmund); 6. Oubron (Frankreich); 7. Umbenhauer(Nürnberg); 8. Schild(Chemnitz); 9. Oberbeck(Hagen): 10. Peterſen(Dänemark); 11. Level(Frankreich); 12. Sztrakati(Wien); 13. Kutſchbach(Berlin); 14. Weckerling(Magdeburg) alle dichtauf; 15. Scheller(Schweinfurt):39:40 Std.; 16. Haus⸗ wald(Dresden); 17. Middelkamp(Holland) :40:08 Std.; 18. Gryjſolle(Belgien):40:29 Std.; 19. Janſſen(Belgien) und weitere 24 Fahrer. Geſamtwertung: 1. Schulte 13:21:13 Std.; Der erste Träger des Gelben Trikots Schulte(Holland) gewann die beiden Etap- pen der Großdeutschlandfahrt. Schirner(M) 2. Siebelhoff 13:21:43 Std.; 3. Oubron; 4. Um⸗ benhauer; 5. Level alle gleiche Zeit; 6. Scheller 13:22:43 Std.; 7. Hauswald; 8. 13:23:12 Std. Jetzt geht's nach Breslau Die Deutſchlandfahrt rollt! Zwei von den 20 Etappen haben die„Giganten der Landſtraße“ ſchon heruntergekurbelt. Heute geht die Reiſe mit der 3. Etappe weiter, die von Cottbus über Sagan über Haynau nach Breslau führt. Am Sonntag iſt die vierte Etappe mit dem Ziel Reichenberg im Sudetenland zu bewälti⸗ gen und am Montag winkt dann unſeren Deutſchlandfahrern der erſte Ruhetag. Middelkamp 6lehekländerkampf gegen die chwelz Auf der Chemnitzer Radrennbahn kommen am Dienstag, 13. Juni, Wettbewerbe der Dauerfahrer zur Durchführung, die als Steher⸗ länderkampf Deutſchland—Schweiz nach Punk⸗ ten gewertet werden. Für Deutſchland ſtarten Walter Lohmann, Adolf Schön und Kurt Schindler, während Theo Heimann, Hans Gil⸗ gen und Heinrich Suter die Schweizer Farben vertreten. Gewertet werden ein 1⸗Kilometer⸗ Zeitfahren, drei Verfolgungsläufe und ein 30⸗ Kilometer⸗Rennen aller Fahrer. Zum Abſchluß beſtreiten die ſechs Steher noch über 60 Kilo⸗ meter ein Dauerrennen, das nicht zum Länder⸗ kampf zählt. Amateurrennen vervollſtändigen das Programm. ECugland-zlalien noch im Herbit: Ein Rückſpiel der beiden Fußball⸗Weltmeiſter ſoll noch 1939 in London ſteigen Nach engliſchen Meldungen iſt es nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ein neues Fußball⸗Länder⸗ ſpiel England— Italien noch in dieſem Herbſt zur Austragung nde wird. Es heißt, daß für dieſes Spiel London in Ausſicht genom⸗ men iſt, während das ebenfalls vorgeſehene Länderſpiel England— Jugoſlawien für Bir⸗ mingham vorgeſehen iſt. Der Fußball⸗Weltmeiſter Italien wird übri⸗ gens in der kommenden Woche innerhalb von acht Tagen drei Länderſpiele beſtreiten, und am 4. Juni in Belgrad gegen Jugo⸗ lawien, am 8. Juni in Budapeſt gegen Ungarn und am 11. Juni in Bukareſt gegen Rumänien. Die Reiſe der Italiener ähnelt alſo ſehr der der Engländer, die bekanntlich von den Jugoſlawen geſchlagen wurden, aber in Bukareſt:0 gewannen. Man darf geſpannt ſein, wie der FIFA⸗ Weltmeiſter gegen die gleichen Gegner abſchnei⸗ det. Das bedeutendſte der drei Treffen iſt zwei⸗ fellos das am Fronleichnamstag in Budapeſt, das von beiden Seiten mit ſtärkſten Mann⸗ ſchaften beſtritten werden ſoll. Folgende Auf⸗ ſtellungen werden genannt: Ungarn: Szabo; Kouanyi⸗Biro; Lazar⸗ Saroſi III⸗Balogh; Szanto⸗Zſengeller⸗Kollath⸗ Kiſzelyi⸗Cyetvai; Italien: Olivieri; Foni⸗Rava; De Pe⸗ trini⸗Andreolo—?; Biavati⸗Serantoni⸗Piola⸗ Meazza⸗Colauſſi. Um die 93⸗Oebietsmeiſterjcaſt Am Sonntagmorgen findet auf dem Wald⸗ hofplatz um 10,15 Uhr ein intereſſantes Jugend⸗ ſpiel ſtatt. Die Al⸗Jugend vom SpV. Wald⸗ hof, Meiſter des Bannes 171, empfängt zum Rückſpiel den Meiſter des Bannes 110, FV Eppelheim. Im Vorſpiel konnten die Eppel⸗ heimer Jungen über die favoriſierten Wald⸗ höfer überraſchend mit:0 Sieger bleiben. Nun brennen die Waldhöfer auf Revanche, welche ihnen auf eigenem Platze auch gelingen ſollte. Huwa flimicifa⸗achter frißit auf Rüneisheim Badiſche Grenzland⸗Regatta in Karlsruhe ausgezeichnet beſetzt Ein ausgezeichnetes Meldeergebnis hat die badiſche am 10. und 11. Juni in Karlsruhe zu verzeichnen, bei der 362 Ruderer in 77 Booten am Start erſchei⸗ nen werden. Insgeſamt ſind 22 Rennen zu⸗ ſtandekommen, wovon die Mannheimer Ver⸗ eine RV Amicitia und Mannheimer RC.1875 zuſammen mit dem Ludwigshafener RV allein an 16 Rennen beteiligt ſein werden. Aus Ba⸗ den ſtarten außerdem noch der Rheinclub Ale⸗ mannia Karlsruhe und der Heidelberger Rͤ, dazu kommen noch vier Vereine aus Württem⸗ berg und der RV Nürnberg.— Die Rennen ſind wie folgt beſetzt: Junior⸗Achter: 1. Heidelberger R, 2. Univerſität Frankfurt, 3. Mannheimer RV Amicitia, 4. Mannheimer RC 1875; Jung⸗ mann⸗Einer: 1. Rheinelub Alemannia Karlsruhe(Bürker), 2. Ulmer RC Donau (Braun), 3. Wormſer RV(Herdel), 4. Frank⸗ furter RG Oberrad(Wetzel); erſter Jung⸗ mann⸗Vierer m. St.: 1. Ludwigshafener RV, 2. RV Nürnberg, 3. Rheinclub Aleman⸗ nia Karlsruhe; Junior⸗Vierer o. St.: 1. RC Saar Saarbrücken, 2. Mannheimer RC 1875; zweiter Senior⸗Einer: 1. Mainzer RV(van de Bergh), 2. Friedrichshafener RV (Beck), 3. Ulmer RC Donau(Kehrle), 4. Saar⸗ brücker RG Undine(Schütt), 5. Rheinclub Ale⸗ mannia Karlsruhe(Bürker), 6. Ulmer RG Donau(Braun); zweiter Senior⸗Ach⸗ ter: 1. Mannheimer RV Amicitia, 2. Renn⸗ gemeinſchaft Rüſſelsheim(RV/Undine), 3. Lud⸗ wigshafener RV; Jungmann⸗Achter: 1. Heilbronner RG Schwaben, 2. Mainzer RV, 3. RV Nürnberg, 4. Heidelberger Rͤ, 5. Univerſität Frankfurt; Junior⸗Einer: 1. Ulmer RC Donau(Frauen), 2. Wormſer RV.(Herdel), 3. Friedrichshafener RV(Beck), 4, Saarbrücker RG Undine(Schütt), 5. Rhein⸗ elub Alemannia Karlsruhe(Bürker); erſter Junior⸗Vierer m. St.: 1. Mainz⸗Kaſte⸗ ler RG Germania 1880, 2. Mannheimer RC 1875, Z. Mannheimer RV Amieitia, 4. RC Saar Saarbrücken; zweiter Jungmann⸗ Vierer m. St.: 1. Rheinelub Alemannia Karlsruhe, 2. Mannheimer RV Amicitia, 3. RV Nürnberg, 4. RV Heilbronn, 5. Mainzer RV, 6. Ludwigshafener RV; dritter Se⸗ nior⸗Vierer m. St.: 1. Mannheimer RC 1875, 2. RC Saar Saarbrücken; zweiter Junior⸗Vierer m. St.: 1. Mainz⸗Kaſte⸗ ler RG Germania 1880, 2. Ludwighafener RV, 3. Rheinclub Alemannia Karlsruhe, 4. Heidel⸗ berger RK; dritter Senior⸗Vierer mit Steuermann: 1. Heidelberger RK, 2. Stuttgar⸗ ter RG, 3. Heilbronner RG Schwaben, 4. Mannheimer RC 1875, 5. RV Nürnberg, 6. RV Heilbronn; dritter Senior⸗Achter: 1. Mannheimer RC 1875, 2. Ludwigshafener RV; erſter Senior⸗Achter(Jubiläums⸗ preis): 1. Mannheimer RV Amicitia, 2. Renn⸗ gemeinſchaft Rüſſelsheim(RV/ Undine). —* „Die Frankfurter RG Germania geht mit ihrem erſten Senior-Achter heuer erſtmals am kommenden Sonntag in Würzburg an den Start, wo die Frankfurter auf den Sieger des zweiten Senior⸗Achters Ludwigshafener RV oder Kitzinger RV treffen. Was der éport am Woqhenende bringt Großkämpfe in Tußball, Hocken und hHandball/ Davispokalkampf gegen England Wieder erwartet uns ein Sportſonntag voller intereſſanter Ereigniſſe. Die Fußballer halten den Atem an, denn in der Vorſchlußrunde zur Meiſterſchaft zwiſchen dem Hamburger SV und Admira Wien in Frankfurt a. M. ſowie Schalke 04 und Dresdener SC in Berlin ſind wirklich alle Möglichkeiten gegeben. Der Hockeyſport er⸗ reicht mit dem Endſpiel zur Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft zwiſchen dem TV 57 Sachſenhauſen und dem Berliner HC ſeinen Höhepunkt. Um eine dritte deutſche Meiſterſchaft kämpfen unſere Handballerinnen, die bereits ihre Zwiſchen⸗ rundentreffen austragen. Die Tennisſportler blicken nach Berlin, wo ſich Deutſchland gegen England den Eintritt in die Vorſchlußrunde des Davispokals ſichern will. Das größte ſport⸗ liche Ereignis der deutſchen Jugend ſtellen die Reichsſportwettkämpfe in allen Gauen dar.— Im Fußball ſteigen die Vorſchlußrundenkämpfe zur„Vikto⸗ ria“ in Frankfurt a. M. und Berlin. Niemals zuvor hat ſich wohl eine Fußballmeiſterſchaft ſpannender geſtaltet als in dieſem Jahre. Eine Vorausſage kann man mit gutem Gewiſſen nicht treffen. Ob der HSWVin der Mainſtadt Admira Wien bezwingen kann, ob ſich Schalke 04 in Berlin über den Dresdener SC hinwegſetzt— wer weiß es?. In Süddeutſchland intereſſieren daneben wieder die Aufſtiegs-, Tſchammerpokal⸗ und Freundſchaftstreffen. Die Aufſtiegsſpiele ſind in verſchiedenen Gauen bereits ſo weit vorgeſchritten, daß die erſten Entſcheidungen jetzt ſchnell zu erwarten ſind. Von den Tſcham⸗ merpokalſpielen der dritten Runde ſeien er⸗ wähnt: FS Frankfurt— Kewa Wachenbuchen (Sa.), VfB Großauheim— Bor. Neunkirchen, VfB Friedberg— SꝰV Waldhof, Auſtria Wien gegen Neumeyer Nürnberg.— Im Warſchauer Länderkampf ſtehen ſich Polen und die Schweiz gegenüber.— Im Hockey will der Südweſtmeiſter TV 57 Sachſenhauſen, der im Vorjahre am Berliner SC ſcheiterte, nun verſuchen, den Berliner HC in ſeiner Hei⸗ matſtadt zu ſchlagen und ſich zum erſten Male den Titel des Deutſchen Hockeymeiſters zu ſichern. Aufſtiegsſpiele in Süddeutſchland gibt es allein in Baden.— Im Handball treten die Frauen in die Zwiſchenrundenkämpfe zur„Deutſchen“ ein. Der Badenmeiſter VfR Mannheim ſollte ſich über den TV Bad Cann⸗ ſtatt hinwegſetzen und Heſſen Pr. Kaſſel wird in Düſſeldorf gegen die ſtarke Elf der Stahl⸗ union nicht viel zu beſtellen haben. Tvd. Eims⸗ büttel— TiB Berlin(Titelverteidiger) und Magdeburger Fr. SC— Poſt Wien lauten die beiden übrigen Paarungen. Tennis Die Davispokalkämpfe der Europazone ſind bis zur Vorſchlußrunde gediehen. Deutſchlands Mannſchaft mit H. Henkel, R. Menzel, G. von Metaxa und Rolf Göpfert hat in Berlin die beſten Ausſichten, durch einen Sieg über Eng⸗ land(das überraſchend Frankreich ausſchalten konnte) ins Endſpiel zu gelangen. Hier wird wahrſcheinlich Jugoſlawien der Gegner ſein, denn Belgien ſollte ohne Naeyaert in Agram kaum etwas ausrichten können.— Im Radſport ſteht die internationale Deutſchland⸗Rundfahrt im Mittelpunkt des Geſchehens. Am Sonntag erreichen die„Giganten der Landſtraße“ die Hauptſtadt des Sudetengaues, Reichenberg, wo ſie am Montag den erſten wohlverdienten Ruhe⸗ tag verbringen. Bei den Bahnrennen in Nürn⸗ berg ſieht man Lohmann. Rudern An der zweitägigen Trierer Regatta beteili⸗ gen ſich auch zahlreiche ſüddeutſche Vereine aus Mannheim, Mainz, Gießen und Saarbrücken. Bei der Regatta in Würzburg überwiegt die ſüddeutſche Teilnehmerſchaft. 442 Ruderer ha⸗ ben ſich angemeldet.— Die Kanu⸗Langſtrecken⸗ meiſterſchaften des Gaues Südweſt werden auf der Strecke Speyer— Ludwigshafen ent⸗ ſchieden. Ringen Im erſten Endkampf zur ſüddeutſchen Rin⸗ ger⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft ſtehen ſich die Mei⸗ ſterſtaffel von Siegfried Ludwigshafen und die Mannſchaft des Bayeriſchen Meiſters RTSV Neuaubing gegenüber.— Im Pferdeſport überragt die„Union“ in Hoppegarten die letzte klaſſiſche Prüfung unſerer Dreijährigen vor dem Deutſchen Derby in Hamburg. Sieben unſerer beſten Pferde ſtehen am Start. Er⸗ wähnt ſeien noch die deutſchen Kegelmeiſter⸗ ſchaften auf Bohle in Kiel, der Reichsſchieß⸗ wettkampf der HJ in Goslar, die Tagung des Internationalen Leichtathletikverbandes in London und der Schwimm⸗Vierländerkampf in Lüttich mit einer weſtdeutſchen Vertretung. HBVereinskalender Verein für Raſenſpiele. Spiele am Samstag, Brau⸗ ereiplatz: Brlinghof⸗Mannſchaft— TV 1846.15 Ubr. 2. B⸗Jugend— TV 1846.45 Uhr. 1. Ac⸗Mannſchaft gegen 1. FC. 05 Heidelberg 6 Uhr.— Spiele am Soun⸗ tag, Brauereiplatz: 1. Frauen— TV Bad Canſtati 3 Uhr.— Liga⸗Mannſchaft— TV Friedrichsfeld.45 Uhr' Handball.— Steinkamp⸗Mannſchaft— Mfc 08 .45 Ühr Fußball.— 3. Mannſchaft— JVag. 1898 Seckenheim 10.30 Uhr Fußball.— Spiele am Sonntag Planetarium: Arndt⸗Mannſchaft— Alemannia Ilves⸗ heim.45 Uhr; Geppert⸗Mannſchaft— Mfé 08 10.30 Uhr.— Spiele am Sonntag auf fremden Plätzen: Willi⸗Schmid⸗Mannſchaft— BW6 Lanz 9 Uhr Sta⸗ dion: HansSchmid⸗Mannſchaft— MfC 08 9 Uhr; Noll⸗Mannſchaft— Mfé 08 Phönir 10.30 Uhr.—— Schwimmabteilung: VfRler beſucht jeden Dienstag⸗ abend im Städtiſchen Hallenbad unſere Schwimmaben⸗ de von—.30 Uhr!— Gymnaſtikabteilung: Uebungs⸗ abende finden jeweils Montagabend während der Zeit von.30 bis 10.30 Uhr in der Turnhalle der Nebe⸗ niusgewerbeſchule(frühere Mollſchule an der Weſpin⸗ ſtraße ſtatt. MiC„Phönix“ 02. Samstag, 3. Juni. 16 Uhr: BScG Großeinkaufsgenoſſenſchaft— BSG Rhenania; 17.45 Uhr: Alte Herren— BScG Schweyr; auswärts: 18.30 Uhr: 1. Mannſchaft— Tura Ludwigshafen; 18.30 Uhr: B⸗Jugend— Germania Friedrichsfeld.— Sonntag, 4. Juni. 9 Uhr: 4A 1. Jugend— Feuzen⸗ heim: 10.30 Uhr: Schwarz⸗Weiß Privat— VfR Ber⸗ linghoff: 9 Uhr: Kohlen Privat— MiFC 08: 10.30 Uhr: Grün⸗Weiß Privat— VfB Kurpfalz; auswärts: 9 Uhr: 2. Mannſchaft— BSch Gebrüder Braun; 9 Uhr: Rot⸗Weiß Privat— TSG 1861 Ludwigshafen; 10.30 Uhr: Schwarz⸗Grün Privat— BSG Zellſtoff: 10.30 B⸗Jugend— TSG 1861 Ludwigshafen. MFcC 08. Samstag. Blau⸗Weiß— Vfe Neckarau, 18 Uhr(Waldweaplatz).— Sonntag. 1. Mannſchaft — VſB Rappenau. 15 Uhr(Schäferwieſe). Aufſtieas⸗ ſpiel: 2. Mannſchaft— VfR, 10.30 Uhr(Planetarium): Dietrich— VfR Steinkamp..45 Uhr(Brauereiplatz): Bühler— VfR Hans Schmid, 9 Uhr(Schäferwieſe): Goerig— Phönix Kohlen, 9 Uhr(dort); Alte Herren — Friedrichsfeld, 13.15 Uhr(Schäferwieſe). Jugend beteiligt ſich in der HX an den Dreikämpfen. Müller⸗ und Blau⸗Weiß⸗Mannſchaften 8 Uhr Platzarbeit. Poſtſportverein. Fußball: 1. Mannſch. Poſt— Sportklub Gartenſtadt 13 Uhr, Poſtplatz.; 2. Mannſch. gegen Sportklub Gartenſtadt 15 Uhr, dort. VfB Kurpfalz. Samstag: Vögelemannſchaft gegen Wollmannſchaft auf unſerem Platze, 6 Uhr.„ Sonntag: 2. Mannſchaft gegen Phönix, dort 10.30 Uhr.— Handball: Frauen gegen TSG Ludwigshafen 15.00 Uhr. Ring⸗ und Stemmelub„Eiche“ Sandhofen. Sams⸗ tag, 3. Juni. 20.30 Uhr, im Lokal„Zur Reichspoſt“, Bantamgewichts⸗Turnier. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein. Sonntag. Hand⸗ ball. Reichsbahnplatz. 1 Mannſchaft— Freiburg⸗Zäh⸗ ringen, 15 Uhr, Entſcheidunasſpiel um den Aufſtieg in die Gauklaſſe; 2. Mannſchaft— 1. Mannſchaft der Zellſtofffabrik Mannheim, 13.45 Uhr. Jeden Mittwoch und Freitag von jetzt an wieder Platz⸗, anſchließend Hallentraining. BSo6 Stadt Mannheim. Samstag, 17.30 Uhr, auf dem 07⸗Platz an der Autobahn AH— 07 AßhH; Stadion, 16 Uhr, BSG Krankenhaus— BScG Penn⸗ ſylvania; Planetariumplatz, 16.30 Uhr. Abtlg. Stra⸗ ßenbahn BS Straßenbahn— BSG Auto⸗Gmbsh: Planetgriumplatz. 18 Uhr, BSG Straßenbahn II— BScG Straßenbahn Schr. BSG Heinrich Lanz. 1. Mannſchaft— VfTuR.⸗ Feudenheim dort 16.30 Uhr; 2. Mannſchaft gegen VfTun.⸗Feudenheim 15 Uhr; Jungliga gegen Ber⸗ linghof⸗VfaR Mhm. Stadion 9 Uhr; B⸗Jugend gegen Heddesheim Stadion 10.30 Uhr.— Samstag: Alte Herren gegen Giullini⸗Lu, Pfalzplatz 18 Uhr. des kessle wop-Kes] S A·S·Z-Sporfberichf 4 9 4 „aE en 1 Oh s Die n tung einer Schwerindi ſchen klar daß die ſi⸗ Laufe eine unſerem He ausgebildet werke, Kru Gutehoffnu der geſamt ſich vereini ter dieſem ihrere Gefe deutſchen 2 Wir pfle gebaute G alten über Schlüſſel⸗ oder auch —1 ahl! gens keine . an, wie der Werke Der Sch 55 n d 5 17 n beide beginnt ſch lenzechen ſ Schwerpun längſt zum lagert, und Kokerei: K ner Benzin anlagen, ſo niſſe der C Ergebniſſe ſich eine äl em angeb⸗ trie iſt in übergegang ſtrie iſt ma Veredelung ſich die Vo * ger „ h. die be lenzechen n ken und wurde ſcho grundlage Ueberlege Rein nehmun mehr. V ſpielen heu wichtige R men von Draht, Rö ſchwere Se Maſchinen⸗ und Moto hoch⸗ und Stelle an ſpielsweiſe Dies Uel in die Ver⸗ von macht! iſt vielmeh eweſen, d ung begrü mit ſeiner Kapitalinte ten zur Se ſatz, zur 7 rung, zur zuletzt zun anderen zeigt. Umſtellun emeinſcha icher, fina bindungen ſchachtelun zu dem hei ührt, von oſaik ve Hütten un dadurch v Vorteile en waltung u Rohſtoffbez der Trans niſſe, plan ſchaft, inte beſſerunger anerkannt werke Her nur ausſck ſondern ſie Anzahl vo angegliede Einſatz de Es brau den Geſch' zu werden. in dem Si bei der Ko durch den arbeitung Es iſt ſell die progreſ len Bereic durch den tung und. ren, der— tigen Divi tiger Aufg Treibſto uni 1959 ſcheiterte, ſeiner Hei⸗ rſten Male eiſters zu hland gibt denkämpfe iſter VfR zad Cann⸗ aſſel wird der Stahl⸗ vd. Eims⸗ iger) und lauten die azone ſind utſchlands el, G. von Berlin die über Eng⸗ msſchalten Hier wird gner ſein, in Agram m Rundfahrt t Sonntag traße“ die nberg, wo iten Ruhe⸗ in Nürn⸗ tta beteili⸗ ereine aus zarbrücken. rwiegt die uderer ha⸗ ingſtrecken⸗ verden auf ſafen ent⸗ ſchen Rin⸗ h die Mei⸗ n und die rs RTSV die letzte rigen vor g. Sieben start. Er⸗ gelmeiſter⸗ eichsſchieß⸗ agung des indes in erkampf in etung. der Stag, Brau⸗ 16.15 Ubr. ⸗Mannſchaft e am Soꝛin⸗ Canſtati 3 chsfeld.45 — MfC. 08 FVgg. 1898 im Sonntag nnia Ilves⸗ fC 08 10.30 en Plätzen: 9 Uhr Sta⸗ Uhr.—— Dienstag⸗ wimmaben⸗ : Uebungs⸗ nd der Zeit der Nebe⸗ der Weſpin⸗ ni. 16 Uhr: Rhenania; auswärts: dwigshafen; richsfeld.— — Feuden⸗ — VfR Ber⸗ C 08: 10.30 ; auswärts: r Braun; 9 dwigshafen; G Zellſtoff; fen. 2 Neckarau, Mannſchaft „ Aufſtieas⸗ anetarium); auereiplatz): häferwieſe); Alte Herren ſe). JFugend fen. Müller⸗ arbeit. ſch. Poſt— 2. Mannſch. emannſchafi r.— „dort 10.30 idwigshafen fen. Sams⸗ Reichspoſt“, ntag. Hand⸗ eibura⸗Zäh⸗ Aufſtieg in inſchaft der n Mittwoch anſchließend 0 Ubr. auf 07. AhH; 3SG Penn⸗ btlg. Stra⸗ uto⸗Gmbh: bahn II— VfTuR.⸗A haft gegen gegen Ber⸗ gend gegen nstag: Alte hr. 3 ———— 3 1 1 men von „hakenkreuzbanner“ Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitin Samstag, 3. Junt 1959 Charakter verloren/ Die wirtſchaftliche und politiſche Bedeu · tung einer auf Eiſen und Kohle beruhenden Schwerinduſtrie dürfte heute wohl jedem Deut⸗ ſchen klar ſein. Sie geht ſchon daraus hervor, daß die ſieben großen Konzerne, die ſich im Laufe einer jahrzehntelangen Entwicklung in unſerem Hauptinduſtriegebiet an der Ruhr her ⸗ ausgebildet haben, nämlich Vereinigte Stahl ⸗ werke, Krupp, Mannesmann, Hoeſch, Klöckner, Gutehoffnungshütte und Flick heute 75 vh. der geſamten deutſchen Rohſtahlproduktion auf ſich vereinigen; ihre Kohlenförderung ſteht hin⸗ ter dieſem Satz nicht weit zurück und die Zahl ihrere Gefolgſchaften iſt mit rund 3 vh. aller deutſchen Beſchäftigten anzuſetzen. Wir pflegen dieſe auf Kohle und Eiſen auf⸗ gebaute Grundinduſtrie wie geſagt mit den alten überkommenen Namen als Montan⸗, Schlüſſel⸗ oder Schwerinduſtrie zu bezeichnen oder auch als— Werke. Schon dieſe Mehrzahl von Bezeichnungen, von denen übri⸗ gens keine offiziell vom Geſetzgeber, Techniker öder Wirtſchaftspolitiker verwandt wird, deutet an, wie ſchwierig Definition und Abgrenzung der Werke dieſes Induſtriezweiges ſind. Der Schwerinduſtrie ſteht die verarbei⸗ tende Induſtrie gegenüber, die Grenze zwi⸗ ſchen beiden iſt jedoch ſchwer zu ziehen. Das beginnt ſchon bei der Kohle, denn reine Koh⸗ lenzechen ſind ſchwerlich noch zu finden. Der Schwerpunkt des Kohlenzechengeſchäfts hat ſich längſt zum Veredelungsprodukt ver⸗ lagert, und nicht nur die Nebenerzeugniſſe der Kokerei: Koks, Teer, Ammoniak, Benzol; fer⸗ ner Benzin und Gasöl der Kohleverflüſſigungs⸗ anlagen, ſondern auch die unzähligen Erzeug⸗ niſſe der Chemie aus dem Urſtoff Kohle ſind Ergebniſſe der Verarbeitung. Beim Eiſen hat ſich eine ähnliche Entwicklung bereits ſeit lan⸗ em angebahnt. Auch die eiſenſchaffende Indu⸗ trie iſt in großem Maße zur Eiſenverarbeitung übergegangen, und gerade in der Stahlindu⸗ ſtrie iſt man vom Rohſtahl immer mehr in die Veredelung gekommen. Nicht weniger hat man ſich die Vorteile der großen gemiſchten Werke * gemacht. Dieſe vertikale Organiſation, „h. die betriebsmäßige Verbindung von Koh⸗ lenzechen mit Hochöfen, Stahl⸗ und Walzwer⸗ ken und Betrieben der Weiterverarbeitung wurde ſchon bald als die beſte Erzeugungs⸗ grundlage erkannt. Ueberlegene Stellung des Großbetriebes Rein ſchwerinduſtrielle Unter⸗ nehmungen gibt es demnach nicht mehr. Weiterverarbeitung und Verfeinerung ſpielen heute bei allen Stahlkonzernen eine ge⸗ wichtige Rolle. Zu den Produktionsprogram⸗ rößter Vielſeitigkeit gehören Blech, Draht, Röhren ſo gut wie Kleineiſen⸗ oder ſchwere Schmiedeerzeugniſſe. Hier iſt es der Maſchinen⸗ und Apparatebau, dort Automobil⸗ und Motorenfabrikation, hier wieder Stahl⸗ hoch⸗ und Brückenbau, während an anderer Stelle an Spezialaufgaben gearbeitet und bei⸗ ſpielsweiſe Rüſtungsmaterial gefertigt wird. Dies Uebergreifen von der Grundproduktion in die Verarbeitung war nicht vom Zufall oder von machtpolitiſchen Beſtrebungen diktiert, es iſt vielmehr eine wirtſchaftliche Notwendigkeit eweſen, die im I9 der geſamten Entwick⸗ ung begründet lag. Der gemiſchte Großbetrieb mit ſeiner einheitlichen Führung, ſeiner großen Kapitalintenſität, ſeinen größeren Möglichkei⸗ ten zur Selbſtfinanzierung, zum Maſchinenein⸗ ſatz, zur Forſchung und techniſchen Verbeſſe⸗ rung, zur rationellen Arbeitsteilung und nicht zuletzt zum Koſtenausgleich hat ſich allen anderen Formen überlegen ge⸗ zeigt. Umſtellungen, Zuſammenſchlüſſe, Intereſſen⸗ emeinſchaften, ein ganzes Syſtem wirtſchaft⸗ icher, finanzieller und organiſatoriſcher Ver⸗ bindungen und oftmals auch komplizierte Ver⸗ ſchachtelungen und Konzernaufbauten haben zu dem heutigen Gebilde der Großkonzerne ge⸗ 155 von denen jeder wieder meiſt ein wahres oſaik von Einzelunternehmungen, Zechen, Hütten und Werksgruppen umfaßt. Man hat dadurch viele betriebliche und koſtenmäßige Vorteile erlangt: Zentrale Führung der Ver⸗ waltung und des Finanzweſens, Sicherung des Rohſtoffbezuges und des Abſatzes, Abkürzung der Transportwege und damit Frachterſpar⸗ niſſe, planmäßige Wärme⸗ und Energiewirt⸗ ſchaft, intenſive Forſchung und techniſche Ver⸗ beſſerungen. Daß dieſe Dinge klar erkannt und anerkannt ſind, beweiſt der Aufbau der Reichs⸗ werke Hermann Göring. Dieſe werden nicht nur ausſchließlich heimiſches Eiſen erzeugen, ſondern ſie haben ſich bereits heute eine ganze Anzahl von Betrieben der Weiterverarbeitung angegliedert. Einſatz des Gewinnüberſchuſſes Es braucht hier kaum an Ausführungen in den Geſchäftsberichten der Konzerne erinnert zu werden. Mehr oder weniger ließen ſie ſich in dem Sinne aus, daß die Koſtenſteigerungen bei der Kohle⸗, Eiſen⸗ und Stahlerzeugung nur durch den Gewinnüberſchuß bei der Weiterver⸗ arbeitung wieder ausgeglichen werden konnten. Es iſt ſelbſtverſtändlich nur zu begrüßen, daß die progreſſiven Tendenzen im ſchwerinduſtriel⸗ len Bereich der Rohſtoff⸗ und Halbzeugbetriebe durch den ſteigenden Ertrag aus der Verarbei⸗ tung und Verfeinerung einen Ausgleich erfah⸗ ren, der— neben Ausſchüttung einer 6prozen⸗ tigen Dividende— auch die Fianzierung wich⸗ tiger Aufgaben ermöglicht. 4 Treibſtoffgewinnung aus Kohle, Verhüttung eiſenarmer Erze, Einſatz neuer Werkſtoffe, dieſe ihr im Rahmen des Vierjahresplanes zugewie⸗ ſenen Aufgaben zu erfüllen, iſt die Schwer⸗ induſtrie heute um ſo eher in der Lage, als ſie einmal über die Erfahrung und zweitens— mit Hilfe der Erträge aus der Verarbeitung — auch über die Mittel verfügt. Und darin kommt denn auch der volkswirtſchaft⸗ liche Nutzen der Verbindung Schwer⸗ induſtrie und Verarbeitung am ſinn⸗ fälligſten zum Ausdruck, daß der Gewinnüber⸗ ſchuß aus den weiterverarbeitenden Konzern⸗ liedern der Kohle⸗ und Eiſeninduſtrie die tat⸗ kräftige Mitarbet an den Aufgaben des Vier⸗ jahresplanes ermöglicht und ihr geſtattet, dieſe Arbeit und die erforderlichen Inveſtitionen aus eigenen Betriebserträgniſſen zu finan⸗ zieren. Wie die Schwerinduſtrie ſelbſt, ſo hat ſich auch ihre Wertung in der Oeffentlichkeit ge⸗ wandelt. Einſt, im Zeitalter des Marxismus und des parteipolitiſchen Klaſſenkampfes als Hort der Reaktion, Lohnſchinder, Preistreiber, Ausbeuter, politiſche Drahtzieher und Ge⸗ ſchäftemacher verſchrien, hat der Begriff „Schwerinduſtrie“ heute längſt ſei⸗ nen anrüchigen Charakter verlo⸗ Der Begriff„Schwerindustrie“ hat seinen anrüchigen ebſrnen— danł nationalsozialistischer ren. Wir wiſſen heute, daß die moderne In⸗ duſtrialiſierung mit ihrer Zuſammenballung roßer Menſchenmaſſen Probleme heraufbe⸗ chworen hat, die mit den alten Mitteln weder von der einen noch von der anderen Seite zu⸗ friedenſtellend gelöſt werden konnten. Faſt alle Kriſen und Konjunkturſchwankungen der ver⸗ angenen Zeit, alle ſozialen treitigkeiten — von der Schwerinduſtrie ihren Ausgang genommen. Erſt der Nationalſozialismus hat es fertiggebracht, hier den gerechten Ausgleich zu ſchaffen durch eine Arbeits⸗ und Sozialord⸗ nung und ein neues Arbeitsethos. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Staats⸗ rung hat der Schwerinduſtrie beſondere Sorg⸗ falt zugewandt, hat ſie nicht nur wieder geſund, kriſenfeſt und leiſtungsſtark gemacht und ihr den ſozialen Frieden gebracht, ſondern ſchützt und ſchirmt ſie auch durch einen Eiſenwall, der jeden Verſuch, das Ruhrgebiet aufs neue zu einem Streitobjekt zu machen, ein für allemal ausſchließt. Das alles legt der Schwerindu⸗ ſtrie eine außerordentlich hohe Verantwortung auf, ſich ihrer vornehmſten Aufgabe ſtets be⸗ wußt zu ſein und zu ihrer Erfüllung alle Kräfte einzuſetzen. Die Aufgabe heißt: dem Volksganzen zu dienen. Wachsender Handel mit den Nordoststaaten * Der deutſche Außenhandel mit den Nordoſtſtaaten Finnland. Eſtland, Lettland und Litauen. mit denen wir ſeit jeher lebhafte Wirtſchaftsbeziehungen unter⸗ halten, iſt in den letzten fünf Jahren ſtart ausgebaut worden. Wenn auch verſchiedentlich, infolge der voli⸗ tiſchen Spannungen mit Litauen oder wegen der ſchar⸗ ſen engliſchen Konkurrenz, Schwierigkeiten auftraten, ſo konnte die Aufwärtsentwicklung des deutſchen Han⸗ FINNLAND fero/ ESTLANd & 5 8 9 8 OTPREUfFEN dels doch nicht gehemmt werden. 1934 betrug die deut⸗ ſche Einfuhr aus den Nordoſtſtaaten erſt 87 Millionen Reichsmark, ſie hob ſich bis 1938 auf 178 Millionen Reichsmart, alſo um mehr als das Doppelte. In erſter Linie ſind es agrariſche Produkte, die Deutſchland aus dem Nordoſten bezieht. vor allem Schweine, Butter, Eier. Käſe, Fleiſchwaren. Aber auch einige für unſere Induſtrie wichtige Rohſtoffen werden von dort einge⸗ führt. In erſter Linie Holz aus Finnland, Eſtland und Lettland, Flachs aus allen drei Baltenſtaaten ſowie Oel aus Eſtland. Die eſtländiſche Oelinduſtrie die das Rohöl aus dem Oelſchiefer gewinnt, hat ſich in den letzten Fahren ſtürmiſch entwickelt. So hat ſich die Pro. duktion von Rohöl von 1933 bis 1937 von 38 000 Tonnen auf 125 600 Tonnen gehoben. Auch die Roh⸗ benzingewinnung hat ſich verdreifacht. Ein großer Teil dieſer Produkte wird nach Deutſchland ausgeführt. Vorausſetzung für die höhere deutſche Einfuhr aus den Nordoſtſtaaten war, daß Deutſchland ſeine Ausſuhr nach dorthin ganz erheblich hat ſteigern können. 1934 führten wir für 84 Millionen Reichsmark Waren aus, im verfloſſenen Jahr faſt das Doppelte, 164 Millionen Reichsmark. In erſter Linie verkauft Deutſchland indu⸗ ſtrielle Fertigwaren an die Nordoſtſtaaten, vor allem Eiſenwaren, Fahrzeuge. Maſchinen. Textilien. elektro⸗ techniſche, chemiſche und pharmazeutiſche Erzeuaniſſe. Die Anzeichen für ein weiteres Steigen des deutſchen Nordoſthandels ſind recht aünſtig, beſonders bei Li⸗ iauen. Die bereinigte politiſche Atmoſphäre zwiſchen den beiden Staaten, die kürzlich ein neues Wirtſchafts⸗ abkommen geſchloſſen haben, dürfte entſcheidend bei⸗ tragen, auch den gegenſeitigen Handel auszuweiten. Deutſchland iſt im Verlaute der letzten Fahre ſowohl in ſeiner Bedeutung als Kunde als auch als Liefexant Litauens von England Zaf zweiten Platz gedränat worden. Nicht allein das Reich hatte davon den Scha⸗ den, ſondern Litauen ſelbſt, das auf dem enaliſchen Markt für ſeine Aararerzeugniſſe ſehr viel niedrigere Preiſe erhielt als auf dem deutſchen. Das neue Wirt⸗ ſchaftsabkommen mit Deutſchland träat den naturge⸗ gebenen Eraänzungsmöalich'eiten zwiſchen den heiden Ländern Rechnung— Litauen wird in ſtärferem Maße als bisher deutſche Fertigwaren kaufen und dafür einen ficheren Abſatzmarkt für ſeine landwirtſchaftlichen Ueber⸗ ſchußprodukte im Reich erhalten. Wie unterstützt die feichsbank den kxportꝰ kine Zusammenstellung der Erleichterungen und Förderungsmaßnahmen »»In dem Beſtreben, die deutſche Ausfuhr auf deren lebenswichtige Bebeutung der 15 in feiner Rede vom 30. Januar nachdrücklich hingewieſen hat, im Rahmen der ihr Möglichkeiten zu för⸗ dern, hat die Reichsbank in den letzten Monaten eine Reihe von Maßnahmen getroffen. Sie ſind von der deutſchen exportierenden Wirtſchaft lebhaft begrüßt worden. Es ſoll der Sinn der nachſtehenden Ver⸗ öffentlichung ſein, alle dieſe Maßnahmen in ihren Grundzügen noch einmal i um der aus⸗ führenden Wirtſchaft einen zuſammenfaſſenden Ueber⸗ blick zu geben. Vor allem dürfte denjenigen Unterneh⸗ men an einer ſolchen Zuſammenſtellung gelegen ſein, welche ſich bisher nur wenig oder gar nicht am Ex⸗ port beteiligten. Der Appell zur Ausfuhrſteigerung richtet ſich gerade auch an dieſe Wirtſchaftskreiſe, und wie die Ergebniſſe der letzten Jahre gezeigt haben, kommt es keineswegs darauf an, ob es ſich um arö⸗ ere oder kleinere Unternehmungen handelt, die am eutſchen Export teilnehmen. Manche Maßnahmen der Reichsbank ſind in erſter Linie daxauf gerichtet, . Me. den mittleren und kleineren Betrieben die eilnahme an der Ausfuhr zu erleichtern. 1. Senkung der Kreditkoſten Unter umſtänden können zu hohe Kreditkoſten die e eines Exportauftrages für Deutſchland vereiteln. ie beeinfluſſen naturgemäß die Preis⸗ und der deutſche. mißt ihnen aher mit Recht eine erhebliche Bedeutung zu— um ſo mehr, als ſchärfſte Auslandskonkurrenz zu äußer⸗ 515 Kalkulation 1 t. Die Reichsbank vertritt daher ie Auffaſſung, daß der deutſche Exporteur mignige N mit höheren Kreditkoſten arbeften ſoll als die ausländiſche Konkurrenz. Sie hat daher bei dem An⸗ kauf von Wechſeln und Schecks auf das Ausland durchweg auch da, wo es bisher noch nicht geſchah, die im allgemeinen erheblich niedrigen Zinsſätze des Auslandes als Grundlage für die Berechnung der Koften beſtimmt und die Gebühren aufgehoben. So werden jetzt auch Abſchnitte in landesfremder Wäh⸗ rung, gleichgültig, ob ſie auf die Währung des Zah⸗ lungslandes lauten, zum Diskontſatz 1 an⸗ des abgerechnet, in deſſen Währung der? ausgeſtellt iſt. 2. Einführung einer Kursſicherungstratte Der deutſche Exporteur braucht in Anbetracht der dauernden Währungsſchwankungen im Auslande ſeſte Währungsgrundlagen, um ſicher und gründlich kal⸗ kulieren zu können. Dieſe feſte Grundlage iſt auch notwendig, wenn beim Exportgeſchäft längere Zah⸗ lungsziele bewilligt werden müſſen. Durch die Be⸗ reitſchaft, ſog. Kursſichernugstratten hereinzunehmen, ermöglicht es die Reichsbank dem deutſchen Aus⸗ führer, bei Vertragsabſchluß die aus dem Exportge⸗ ſchäft zu erwartenden Währungsbeträge an die Reichsbank zu verkaufen. Dadurch erhält der Expor⸗ teur die Möglichkeit, den Gegenwert ſeiner Forde⸗ rungen aus dem Ausfuhrgeſchäft zu dem beim Ge⸗ ſchäftsabſchluß geltenden Kurs hexeinzubekommen. Das Riſiko der zwiſchen dem Geſchäftsabſchlutz und dem der Forderung möglichen Kursſchwan⸗ kungen übernimmt damit die Reichshank. Die Kurs⸗ ficherungstratte kann nicht nu: die Aufgabe erfünen, dem Exporteur das Währungsriſiko abzunehmen, ſon⸗ dern fie' bedeutet in den meiſten Fällen auch zugleich bſchnitt Finanzierung des Exportauftrages. Wichtig iſt auch noch die Beſtimmung, daß die Kursſicherungstratte nicht unbedingt die normale Laufzeit von drei Mo⸗ naten haben muß, ſondern auch ſechs und gegebenen⸗ falls noch mehr Monate laufen kann. Die Gebühren 125 äußerſt niedrig, da auch hiér die Reichsbank zu em Diskontſatz desſenigen Landes abrechnet, auf deſſen Währung die Kursſicherungstratte lautet. 5. Diskontierung von über ſechs Monate laufenden Akzepten So ſehr es erwünſcht iſt die Zahlungsziele im Export möglichſt kurz zu halten, um ſchnell in den Beſitz der Beviſen zu kommen, laſſen ſich im ſcharſen Konkurrenzkampf am Weltmarkt längere Zahlung⸗⸗ iele häufig nicht vermeiden. Um die Finanzierung ſolcher Geſchäfte dem Exporteur zu erleichtern, wiro die Reichsbank jetzt auch ſolche Auslandsakzepte her⸗ einnehmen, die über 6 Monate bis zu 12 Monaten laufen. Damit übernimmt die Reichsbank im In⸗ Lauſz der Erportförderung ebenfalls innerhalb der Laufzeit des Akzepts das Kurs⸗ und Kreditriſito. 4. Weitere Erleichterungen bei der Kurs⸗ ſicherungstratte Bei der Hereinnahme von Kursſicherungstratten durch die Reichshank iſt grundſätzliche Voxausſetung, daß die anfallenden Exporterlöſe zur Abdeckung dor Kürsſicherungstratten verwendet werden. Die Reichs⸗ bank wird jetzt in ſolchen Fällen, in denen der Expor⸗ teur aus dem Etporterlös eine Deviſenverpflichtung in einer anderen Währung zu erfüllen hat, die Kurs⸗ trotzdem vornehmen, vorausgeſetzt, daß ieſe Verpflichtung mit dem Exportgeſchäft in urſäch⸗ lichem e ſteht. Häuſig haben Export⸗ firmen ihre Rohſtoffe aus dem Ausland auf Kredit bezogen. Die aus den Rohſtoffen hergeſtellten Wa⸗ ren werden nach ihrer Ausführ vielfach aber nicht in der Währung bezahlt, in der der Rohſtoffkredit deckt werden 7 Auch in ſolchen Fällen nimmt die Reichsbant alſo' Kursſicherungstratten herein und trägt damit auch das Kursriſiko. 5. Fortfall von Derſicherungsgebühren Wechſel und Schecks auf überſeeiſche Ländex, welche nur in einer Ausfertigung eingeliefert werden und von der Reichsbank angekauft und zum Einzug über⸗ nommen worden ſind, wurden bisher gebührenpflich⸗ tig verſichert. Deraxtige Abſchnitte werden nunmehr von der Reichsbank nur noch dann verſichert, wenn der Einreicher eine Verſicherung ausdrücklich wünſcht. 6. Herabſetzuna der Mindeſttage Beim Ankauf von Wechſeln und Schecks auf das Ausland durch die Reichsbank ergibt ſich für viele Exporteure jetzt dadurch eine Verbilligung, daß die be„Mindeſttage“ herabgeſetzt wurden. Während beiſpielsweiſe für Wechſel mit feſtem Verfalltag auf die nordamerikaniſchen Länder bisher inſen für mindeſtens 14 bis 18 Tage berechnet würden, ſind dieſe auf 10 Tage herabgeſetzt worden. Die Reichs⸗ bank hat für die verſchiedenen Wechſelarten bezüglich ihrer Fälligkeit und die einzelnen Länder wegen der und Wirtſchaftsfüh⸗ Mindeſtta enaue Beſtimmungen getrofſen, die von der Reichsbanz zu erfahren ſind⸗ 4 7. Ausbau des amtlichen Deviſenkurszettels Die Deviſenkurſe ſind die unerlätzliche Voraus. ſetzung jedes Exportgeſchäftes, da 1— allein ſchließlich die Giuiegenfe Kalkulation bilden. Beim Feh⸗ len amtlicher Rotierungen zwang die Unſicherheit in der Bewertung der Valuten zu Preisaufſchlägen, die die Konkurren 01 keit des deutſchen E porteurs be⸗ einträchtigen. Au itiative der Reichsbank iſt eine Erweiterüng der in Berlin feie eſtellten Notierungen ür ausländiſche Zahlungsmittel vorgenommen wor⸗ en. Dieſe Notierungen umfaſſen auch jetzt noch nicht alle Länder, mit denen uns zufriedenſtellende und ausbaufähige Handelsbeziehungen verbinden. Ein weiterer Ausbau der amtlichen Deviſennotiexungen foll aber vorgenommen werden, wenn die Bedürf⸗ niſſe des deutſchen Außenhandels dies erfordern. 8. Dberſchiedene Gebührenerleichterungen Die Reichsbank hat ſchließlich noch ihre Gehühren beim Ankauf kleiner Poſten ausländiſcher Banktnoten herabgeſetzt, die bis zum Gegenwert von 100 Rüe 9425 in Fortfall ſind und von über 100 is 500 RM nur.50 RM für jede Währung betra⸗ gen. Außerdem ſind Zzinſen für e auf das Ausland einheitlich auf 2 v. H. feſtgeſetzt worden(bisher bei Verzögerungen über 3 Tage 4 vom Hundert). Kurz berichtet Nach dem Jahresbericht der Stolberger Zint Ac für Bergbau und Hüttenbe⸗ trie b. Aachen, zeigt die Förderuna der Gruben und die Erzeugung der Hütten 1938 befriedigende und gegenüber dem Vorjahr verbeſſerte Zahlen. Aus dem Ueberſchuß von 891 736 Reichsmark wird der Verluſt. vortrag von 638 906 Reichsmart abgedeckt, während 252 830 Reichsmark an die geſetzliche Rücklage über⸗ wieſen werden. *̃ Der Außenhandel Geſamtchinas iſt im April leicht geſtiegen. Die Einfuhr erhöhte ſich auf 120 Millionen Dollar gegen 112 Millionen im Vormonat, während die Ausfuhr auf 68(65,7) Mil⸗ lionen Dollar angewachſen—3 Auf einem Kameradſchaftsfeſt der Ufa⸗Produktions ⸗ betriebe teilte Betriebsführer, Generaldirektor Klitzſch, mit, daß in dem am 31. Mai zu Ende gehen⸗ den Geſchäftsjahre 1938/39 die A4r Ein⸗ nahmen der Ufa 141(im Vorjahr 120) Mil⸗ lionen Reichsmarlk betragen werden, was einer Steigerung von 23 Prozent entſpricht. Der jüdiſche Gouverneur des Staates Neuvork, LZe h⸗ mann, hat auf dringendes Erſuchen von Außen⸗ miniſter Hull eine vor kurzem angenommene e⸗ ſetzesvorlage, derzufolge auf allen im Staate Neuyork verkauften Importwaren der RName des Urſprungslandes deutlich verzeich⸗ net werden ſollte, zuru 4 ziehen müſſen. Der Arbeitseinſatz in der Induſtrie des Altreichs wurde im April weiter verſtärkt. Nach der Induſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamtes erhöhte ſich die Zahl der beſchäftiaten Ar⸗ beiter von 119.5 im März(1936- 100) auf 129.9, die Summe der geleiſteten Arbeiterſtunden von 123,9(1936 — 100) auf 126.3. * Am 31. Mai wurde in Hſinking eine Vereinba⸗ xung unterzeichnet, durch die die Durchführung des deutſch⸗mandſchuriſchen Handels. abkommens vom 14. September 1938 auch für das am 1. Juni beginnende Ablkommensfahr 1939/½0. ſichergeſtellt wird. Durch Notenwechſel iſt aleich⸗ zeitig die Einbe zzehung der ſudetendeutſchen Gebiete vereinbart worden. ** In Wien iſt ſeit Donnerstag die jährliche Tagung der Elektroingenieure im Gange. In mehr als 60 wiſſenſchaftſichen Vorträgen wird im Laufe von zwei Tagen das ganze weitperzweigte Gebiet der Elek⸗ trotechnik durchleuchtet. Durchweg konnte über Fort⸗ ſchritte in der Werkſtoffverwendung be⸗ richtet werden. 5 *. In, Innsbruck wurde am Donnerstag die erſte großdeutſche Reichstagung der Textil⸗ induſtrie eröffnet. Im Tätigkeitsbericht hob der Leiter des Fachamtes Textil, Pa. Stock, hervor, daß durch das beſonders ſtarke Vorhandenſein der Tertil⸗ induſtrie in den eingegliederten Gebieten die aroß ⸗ deutſche Kapazität ſtark gewachſen iſt. Rund 17 000 Betriebe mit über 1½ Miflionen Gefoſga⸗ 55 +0 betreuen Reichswirtſchafts⸗ miniſter Funk hat der Tagung telegraphiſch die beſten Wünſche übermittelt. de Der Steuerwert der im Ayril gegen Entagelt verausgabten Tabakſteuerzeichen betrug 62,91 (März 74.19) Millionen Reichsmark. 4. Der Reichsarbeitsmintſter hat verfüat, daß die Be⸗ ſtimmungen über die Uehernahme von Reichs bürg⸗ ſchaften für den Kleinwohnunasbau— mit beſonderen Maßgaben— für die Oſtmark An⸗ wendung finden. de „Times“ meldet aus Baadad, daß die britiſche Frak⸗Petroleum⸗Geſellſchaft der ira⸗ kiſchen Regierung agegen„gewiſſe für die Ge⸗ ſellſchaft aünſtige Ahänderungen der Ausheutungsab⸗ machungen“ eine Anleihe von 3 Milltonen Sterling gewährt hat. Die britiſche Re⸗ aierung wird weitere 3 Millionen Sterlina in Form von Exportkrediten zur Ver⸗ füaung ſtellen. E Der Alexranderwerk A. von der Nahmer AG., Remſcheid, brachte das Jahr 1938 eine wei⸗ tere Umſatzſteigerung von 96 Prozent. das Unter⸗ nehmen iſt voll beſchäftiat. Rund 145 000 Reichsmark werden vorgetragen(im Vorjahr Sanierung), 4* In der Hauptverſammlung der Feldmühle, Pa⸗ pier⸗ und Zellſtoffwerke A Odermünde wurde von einer Abſatzheſſerung im neuen Fahr berichtet, ſo daß insbefondere die Ende 1938 ges ſiherſtockt anzu⸗ ſprechenden Läger mit Papiererzeugniſſen abgebaut werden konnten. 4 Bei der Didier⸗Werke AG. Berlin, ergaben ſich 1938 auf aflen Gebieten Umſanerhöhungen; die Ge⸗ ſamtumſätze ſtiegen um 24 Solen In der Hauvtverſammluna der Deutſche Kabel⸗ werke Ac Berlin. wurde von weiter guter Be⸗ ſchäftigung in 1939 und ſtarker Verwendung heimiſcher Werkſtoffe berichtet. Rhein-Mainische Abendbhörse Ruhig Es mangelte in hohem Maße an Aufträgen. Am Aktienmaxkt kamen die Kurſe faſt durchweg ohne Um ⸗ ſatz zur Notiz, wobei ſich aber nur geringe Abwei⸗ chungen ergaben. IG Farben blieben von dem Be⸗ ſchluß der Bilanzſitzung mit 8 Prozent Bardividende unberührt und lagen mit 149¼½ behauptet. Unver⸗ ändert notierten ferner: Verein. Stahl mit 101 und Mannesmann mit 106. während Rheinſtahl ¼ Proz. abbyöckelten auf 129½ und Daimler Motoren 1 Proz. zurückaingen auf den ſchon niedrigen Frankfurter Schlußſtand von 127. Am Rentenmarkt lagen Reichsbahn⸗VA mit 122 und 6proz. IG Farben mit 124½ unverändert. telefoniſchen Freiverkehr wurden erſte Steuergutſcheine mit 101.40 und 101.50 in kleinen Beträcen um⸗ geſetzt. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam vom 2. Juni. Weizen(in Hfl. ver 100 kg): Juli 3,77 ½: Sept. .02½: Nobp. 4 20: Fan..30: Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 ka) per Juli 89: Sept. 88¼; Nov. 91.; Januar 91/. „akenkreuzbanner“ Samstag, 3. Juni 1939 Läden in Mannheim pP 2, 1 gegenüber der Haupt- post, Ruf 24105; H 4, 26; kuitteltr. 13 Mittelstr. 111 Lindenhof, Meerfeld- straße 36, Ruf 27930 Prinz-Wilhelm-Straße 27 Ecke Lameystraſe, Ruf 440 17 Läden in Ludwigshafen Ludwigstr. 55, Ruf 607 85; Ostmarkstraße 9 e, — Loß. junior Eichendorffstrane 9 Fernrut 305 43 PHOENIX NMähmaschinen interessont Vorfõhrungen Mannheim M. 4, 12(Kunststr.) Etwas Heriiches D ist so eine drehbare o» Beit(ouch mt Federeinlage und Roß- haaraullage zu RHMH 120.— Geschin KESSILER Geschäft. Tapezier- u. Polstermeister R 7, 25 Näne Ring) ku 40176 gibt es durch die von allen be- dchtete Femillenenzeige im „Hekenkreuzbonner“ bekennt! Sonderermäßigung für Femilien- enzeigenl LInnnnmnmm Geborene Kantinengeh. Karl Bopp e. T. Hannelor Pol.⸗Hauptwachtmſtr. Hugo Müler e. T. Doris Agnes Schloſſer Adolf e. S. Gerhard Kfm. Peter Oberle e. Waltraud riedel Heint. Wilh. Aßmann e. S. Wilhelm Schloſfer Winter e. T. Elfriede Luiſe Ableſer Joh. Wilh. Brauch e. 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Walter L eriſt Cörilian Rey e Renate Erika ageri riſtia Banlbeamt ranziskus Aöiſus Joſef Stalf e. S. Gernot achim Heizer Kari Wilhelm Awenius e. S. Dieter Edmund eter Renienempfänger Jakob S. Kraftwagenf. Erwin Henrich e lſe Hilfenogheſteler Echnidiei e. T. Erika Jakobine Arbe Georg Boos e. T. Maria merngnd Leba W A Meif 4— Erika Roſa Telegrafenbauar rie Baß Friedrich Karl Winzen e. E. Felieitas ertru Gefreiter Friedrich Kraus e. S. Bodo Egon Schloff. Anton Barth e. T. Ilſe Renate Willi e. T. Giſela Marianne Elektromſtr. Karl Auguſt Kinzler e. T. Doris Käthe Erwin Philipp Eichel e. S. Erwin Martin wrelunff Buso Hans Walter Oberſchelp e. T. Helga annelo Landwirt Konrad Wilh. Löſch e. S. Fritz Rudolf 88 Wilhelm Reiſer e. S. S helm Michael Schloſſ. Otto Anton Borgſchulze e. Helga Martha Dipl.⸗Kfm. Joſef Eduard e.*. Karin Gerda Schloſſ. Jakob Heinr. Bauer e. Roſemarie Margit Poſtfacharb. Herbert Burkat e. 7 85 Adolf Heinrich Dipl. ⸗Kim. Max Victor Walther e. Gernot Dipl.⸗Ing. 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Weiland Stadtarb. Friedrich Pah u. Emma Maria Fink Se Albert Otto' Schütt u. Hilda Friederite ölfle Maſchinenarb. Alfred Pretzl u. Emma Werle Schneider Eugen Herbert Henninger u. Anna Korbus imd—— Zieſche u. Marta Eliſabet ir e Karl Wilherm Müller u. Margot Roſa uckinger Di i⸗Ing. Geor Schreiner Karl chmich u. Eliſe Amalie Weigand Behördenangeſt. Robert Stollbert u. Eliſa⸗ beta Ida Geige Rudolf Stolze u. Eliſabeth Kfmi g eſt. Erwin Friedrich Griesheimer u. Ger⸗ trud Cop ie Rehm Bankangeſt. ritz Bedau u. Jakob Kapitän Hermann rank u. Lieſelotte Hammel Preſſer Herbert Fohann Jefſionek u. Margareta Wilma Heilmann Bahnwärter Ludwig Seitz u. Maria Lutz Eiſendreher Georg Anton Jann u. Marta Raque — M. Angefs Robert Eduard Kraus u. Ella Sans Karl Emil Knaus u. Johanna Hoffmann Shloſſer Sebaſtian Körner u. Luiſe Emilie Heß 45 Angeſt.—— Lingenhöl u. Emilie Egner Arb. S01 Thomas Horn u. Katharina Kollhoff geb. ridol. Löſch u. Klara Emma Lumpp Feldmeifter Auguft Franz Karl Völzer u. 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Jakob Berberich, geb. 3. 5. 1858 Johannes Hartmann, geb.— 5. 25 g00* na Maria atz geb. innewiſſer, efrau 33—————— Ludwig Spatz, geb. 6. 4. 1868 Marie Felber geb. Naumann, Ehefrau des Renten⸗ empfängers Hermann Felber, geb. 15. 2. 1862 Eva Maſemann geb. iſ Heinrich Maſemann, 65 Secherde Meder, geb. 19 38 erhard Walter Munfred Sittmann, ohann Otto 6 30. 7. 1874 Michael Seeger, geb. Kaufmann Anton Gonizianer, 15 5 2 Rangieraufſeher Rentenenip Keſſelſchmied Glück, Rentenempf. Karl Eller, ge Arbeiter Wilhelm Meininger,—53 05 Maria Magdalena Saar geb Schloſſers Jakob Saar, geb. 23. 185⁵ Emma Pauline Hermann Zigarrenmachers Adam er,. des Drehers 2¹. 865 geb. 17. 3. 1939 1865 des eb. Filelt. Löfkrgu des ermann, geb. 1. 2. 1865 Arbeiter in L4 Luiſe Hatzenbühler lumeyer, Ehefr. dermeiſters Jako Hahenbühler, geb. 14 7. 1876 Karolina Magdalena Schuhmacher geb. Kingsvogel, Karl Auguſt Schuhmacher, ge voßfſewehfefer i. R. Auguſt Friedrich Hermann Rietz, geb. 186³ Katharing Töereſ Zoz 5155 d. Stein⸗ hauers Anton Zoz, geb. Maria Cäcilia Hauk geb. Airenang, Wwe des Zigarrenmachers Michael Hauk, 9eb 527. 1857 Günter Albert Dornhöfer, geb. 14. 1939 Waltraud Hedwig Lippenberger,—5 26. 5. 1939 den Kinderwagen pEAEE f Filtalen in allen vororten in grober Ausw/ohl bei Kari Kratzer eh 9 0 f——— und in Schriesheim Dina Müller Wu⸗ Qu 5 gegenuber 5 3 9 EC Ek d 3 N 2. 12 5 Habereckl f 15 fie-Wäscherei(putz ücherteinig.) —— Am——. ffffffffffffm, Siephan, g65.19.5 74 Aesfudasen Nart min, des. 11. 5. 1909 Maria Anna Merget geb. Fertig, Wwe. des Renten⸗ empfängers Joh. Franz Merget, geb. 4. 8. 1861 Eliſabet Anna Silbernagel geb. Mack, Ehefrau des Kaufmanns Karl Silbernagel, geb. 17. 11. 1903 Dieter Treibel, geb. 27. 5. 1939 Gerlinde Ingeborg Schwann, geb. 28. 5. 1939 Anna Matharina Staatsmann, geb. 10. 5. 1939 Eliſe Ries geb. Rhein, Ehefrau des Straßenbahn⸗ ſchaffners i. R. Auguſt Ries, geb. 3. 4. 1879 Maria Ohnsmann geb. Schhit Wöwe des Händlers 1— Ohnsmann, geb. 21. 5. 1860 erkſtattarb. Karl Johann Strauß, geb. 5 188 Eliſabetha Beckerle Heb. Embach, geb. 12. 8. 1889 ett 83 Jahre eliſſengeiſt n Weiter Fra alt und fühle m die chwerden 9 510 Koflecir der blauen Pac F — Heldelbe Koiserstfabe 2 Treuung A Slaft Korte Altlußhe kenkreuzbanner⸗ Samstag, 3. Juni 1939 Altern ohne Altersbeſchwerden t ein Wunſch den wohl mancher hegt der einmal die Fünfzig überſchritten bat. ie Kräfte la ſih allmäglich nach. der Körper wird weniger widerſtandsfähig, und häufig zeigen ſich auch Beſchwerden an einzelnen Organen. Sei es, daß die Herz⸗ kräfte ermüden oder daß die Verdauungsorgane nicht mehr genügend wider⸗ ſtandsfähig ſind. Anſtatt zu warten, bis ſich ſtärtzere Beſchwerden einſtellen, trete man gleich den erſten Anzeichen Ein hei mancherlei Altersbe gut be⸗ währtes Hausmittel iſt Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt, weil er infolge ſeiner eigen⸗ grtigen Zuſammenſeßung auf mehrere Organe hleichzeitig günſtig mirkt. Und Altersheſchwerden die mehr oder weniger auf eine Abnahme der Widerſtands⸗ kräfte des menſchlichen Körpers zurückzuführen ſind können am natürlichſten be⸗ hoben werden durch Belebung und Anregung des Geſamtorganismus. Bitte leſen Sie, wie die Verbraucher urteilen] So 1 8055 Herr Ernſt Kumbruch (Hild nebenſtehend), Hraumeiſter, Eſſen, Münſter teinhruch 13 am 7. 4. 39: „Schon ſeit Jabren gebrauche ich Kloſterfrau⸗Melifſengeiſt gegen die bei uneh⸗ Aeee— ¼endem Alter auftretenden Beſchwerden und hat er mir gut geholfen. Ich bin Segenherm. Sämtliche Fa,Weyr⸗ gaxt 16.30 Uhr. Weiterfahrt ab Stutt⸗ t 83 Jahre man und Geſchwiſter, die alle 80—85 Jahre alt wurden, haben Kloſterfrau⸗ eine W ohitat und herrlich mun gart 1143 Ubr. ngeiſt mit Erfolg gebraucht.“ en, tret Sonnig..30], uß 111 vom 22. Juni bis 3. Jul Aelier 5 Augele Kamp. Hauafrau, Düſſeldorf, Helmholtzſtr. 38 am 12. 4 30:„ch hin jetzt 70 Jahre Weneguendent dir dem wonu⸗ fih n“ der Robert⸗ Woaner. brigelim den MinsganHeinernes We alt und fühle mich, ſeitdem ich regelmäßig Klofterfrau⸗Meliſſengeiſt nehme, im— frei von den Be⸗ ergehen dient, die uns ſo ſtuhlt mit' Rad an Uniform! Sport mit⸗Unterkunftsorke Saalfelden, Alm, ſchwerden, die in meinen Jahren auftreten. Altersbeſchwerden, Appetitmangel, Schlafloſigkeit und Stuhlbe⸗ und ſchaffensfreudig macht! hringen. Für Nachzüaler Treſſpunkt[Leogang, Hintermoos. Teiknehmer⸗ schmack. bei chwerden ſind—3—5 Ich Weif 4— 128 gut laufen.“ Lalhh Aubuckel Feudenheim.——— 70 dun un 1 Machen au ie einmal einen Verſuch und nehmen Sie regelmäßig zwei⸗ bis dreimg ich einen Tee⸗„Aug.: 5 f Kioſterfrau⸗Hienfſengeit mit einem Eßlöffel Waſſer verdünnt! 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Die Beitragswertmarken für Mo nat Juni ſind eingetroffen und kön nen ſofort bei der tung, Zimmer 1, abgeholt werden. Der Kreiskaſſenleiter. Ortsgruppen der NSDAP dienſtanzug auf im Brotbeutel mitzubringen. Gef. 41 und 42. Am 4.., 15 Uhr,] Oß 1074 vom 6. Jug bis 12. Juli 3 findet unſer großes Gefolgſchafts⸗.ins Sal kammergut. 7 Tage, Teilneh⸗ 4 N 4 Gruppenſportfeſt ſtatt. U. a. ſpielen merpreis ab Karlsruhe 44.50 RM., 435 52 5 die Gefolgſchaften um den Preis desſab Mannheim und Heidelberg Mehr⸗ LL 0 lhre Vermãhlung geben bekennt Bevölterung iſtſpreis.50.RM. m Ziegler F— A 2 enznind Lingeiaden. O7 1031 v. 19. Juni bis 28. Juni „Fliegergefolgſchaft 2/171, 4..,.45 nach Tirol. Teilnehmer reis bncranmung. ami len nzeigen Th Ortlieb Lerdeß zer uz, Af Zeiegeeaaſcheft Jin Mannbeim, 53 RB., 10 Tage. nte Bilder* EO r le Dech 2, 12 enn 9* Oð 1032 vom 26 Juni bis 5. Juli Tel. 26 5 Heim(Karl⸗Benz⸗Str. zunmn ⸗ Taae. Wei 5 „31 Te e b ecker, N 2, 12, wettampfan. Mitzubringen iſt Brot, 54 Mn nehmerpkeis aͤthe rile geb. Wild— beutel mit Sportzeug. Amednn zu dieſen ahrten — n ee Fu Fiſagennbe dd⸗Glfäaffifee NMonnheim, 3. Juni 1939 Sommeruniform mit Sport an dem 543 hennwieſenreſtaurant an. Vormitt: Volksbildungswerk Wunchschstephe s Ae g04 Rachm: Antizzen der ej Unnſautmrahrten d Voltsbildungswerkes 3 2 CH H ElS CH— 75 fats mbe antmerunifoem nat Korn⸗ Juit Ahund5215 5 13. bis 21. Obereutnent und Komponie chef im inf. Segt. 110 Commerz⸗Bank hoſe, auch Badehoſe)* 2 Kulturſahrt 316/39 4 merz⸗ ofe, a 6/9. 19. bis 28. 4 4(wahrſcheinl. zwi⸗ TB⸗Nachrichten⸗Gef. 4. 6. tritt die] Juki: München, 52 RM. 1 A NTO N 3 H 5( H ſchen qu 7 u. P)ſganze Gefolgſchaft um.30 Uhr vorſ. Dieſe beiden Fahrten ſtehen unter 5 em Palmenhaus(Rennwieſe) zumſdem Leitgedanken: München, Bewah⸗ 1 geb. Heufer Reichsſportwettkampf an. Sport iſtfrung deutſcher Kunſt, Erneuerung 4 40 Umitzubringen. Erſcheinen unbedingteſdeutſchen Lebens. Seschäft vkenAHlrt e en 2 BDM 10. Heunftern„öfahlbauten Zeppe⸗ 1 line, Münſter am Ufer des Schwäbi⸗ R.9 1 Heldelberg 3. Juni 19359 NHonnheim Aheine BDM.Werk Glaube und Schönheit.ſſchen Meeres. egenüber 8 4 se Fintelstrobe 20 Die Gymnaſtirſcharen allg.— 11 4. Kulturfahrt 4295/½9: 8. bis 16. Ffiof 2552. verloren. Der ehr⸗ſchule und„Kurfürſt⸗Friedrich⸗SchuleAuguft: Wien, 85 RM. —— Hennpheim zesultenklrche 1300 Un lebeten, wieſelbenſ Serfieifirünnen eui, eur Aiezaßſgeiaht und Baupiſſab: zes Veinſpet ienſtleiterinnen auf dem Iblatzſturſtadt und Hauptſtadt des deutſchen Gnlcel Tlieodor auten bopg Velbr⸗ 44 Di-en Db. Kunt fahrt 322439l6. vis 3 der Hitler⸗Jugend an.„Kulturfahrt 322/39: 16. 3 nung abzugeben:„Auguſt: Salzburg, 63 RM. 21118 T 6, 19, Laden. hurnen. Montgg.F in BerrEen-“ Antbiefe Fahrz ſnd Atnurtayrten àamaden: ſballe der Friedrichſchuie um 50 Uhr.in'die berrliche Landſchaft des Salz' en 5 mamm SrettKorfenl lermaret 18 übr in d. Friedrichſchule fällt aus Auguſt: Bobenfee 53 Ran 5 männ- Wir hoben uns vermählt W 7455 Ubr am liie. Munſter iliſer des Schtvlk⸗ 414 1 irkli Januar, Antreten u r a e, Münſter am Ufer des S. das kann man ihm aber wirklich nicht Gabelsbergerplatz mit Sportzeug. ſchen Meeres. ifskleidunę EIGENHOFFNHANN EVHILE HOFFNMANN geb. Dörsam übel nehmen. Wer so viel seschafft hat in seinem Leben wie er— der darf sich wirklich Ruhe gönnen. Neu- lich aber— wie er Ellas Verlobungs- anzeige in der Zeitung gelesen— da Juni Alflußheim' Grobsechsen Mädelgruppe 4, Strohmarkt. Antre⸗ ten um.30 Uhr mit Sportzeug auf dem Strohmarkt. Gr. 1/½ Rheintor⸗Jungbuſch. 4.., .30 Uhr, Antreten in Dienſtkleidung mit Sport vor der Rhein⸗Neckar⸗Halle. Gr. Feudenheim. 4..,.45 Uhr, Antreten der Wettkampfteilnehmerin⸗ flulemie 1 Jahr alt, für 20% nur in aute Hände abzugeben. Lehrer Göbel, ſämmich Mude Schuhof treten 4——*— rift er gleich und gern zur Feder. umtliche im Schuldof an. e 5 3 Ligungel. Soonhent⸗ Prennaffülar E R— Onkel Theo liest natürlich, wie über⸗ Nr. 5, Frl. Troeltſch. 4.., 11 Uhr, mit Sport am Pfalzplatz antreten. URE G——— haupt die meisten Mannheimer, das Geldverkeh- Mäbdelgruppe 3/171. Antreten ſämtl. Hakenkreuzbanner“——— 5 E 5 4 0 55 Sonntag, 4.., 9. r auf de Bun Mädelgruppenführerinnen: Fächer ATUE EDONHACKER— ſarnn Jungmädel, Jungmädelgruppenfüh⸗ 4 rerinnen Fächer leeren! geb. Bäier ElFEIEDE MOHE¶oc Dlät sduank werden kann man durch ein wechſels. wirken allmählich auf biologiſchem Wege. formhaus„Eden“, O 7, 3. VFRHAHITF NANNHFIII, Schwerzweldstrebe o, den 3. Juni 1930 * 4 lenbur g.O. Todesanzeige Am 1. Juni 1739 verschied in Bayrischzell-Osterhofen, wo er zbr Erholung weſlte, unerw/ortet rosch nach korzer, schw/erer Kronłkheit das Mitglied vn- seres Abfsichtsrates, zetzung zweier fum das Reich andlung p 4. 12 Herr Direlæfor OfI% Hoberg Der Verew/igte hot fost zcehn Jahre lang sein reiches Ffochwissen in den Dienst unseres Unternehmens gesfellt. Wir danken ihm för seine treue Mit- arbeit vnd werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. r Groß- F 4 aspannerei, tücherteinig.) 8 Tel. 53002 Mannheim, den 2. Joni 1939. . 23. 8. 1880 des Renten⸗ b. 4. 8. 1861 Ehefrau des 17. 11. 19035 5. 1939 5. 1939 Straßenbahn⸗ 1879 ei Ai —23 Händlers Auisicisrat und vorstand der Goſpraftwerit MHannneim Aktlengesellscaft Auq onne besondere fache Anregung des Fettſtoff⸗ „Frauenzauber“⸗Schlankheits⸗Dragées Re⸗ Hannheimer luto-Verle in auf einige Mo⸗ Teunis⸗ Dacinekſ(in) von 19jühr. Müdel geſucht. Zuſchr. u. Nr. 194 188 VS an den Verlag d. Blattes erbeten. Kreiswaltung Mannh. Rheinstr. 3 Abteilung Propaganda Betr.: Termine. Laut Anordnung des Kreisleiters ſind Veranſtaltungen innerhalb des Be⸗ reiches der Ortswaltungen bis 25. jeden Monats für den kommenden Monat zu melden, Dieſe Anordnung iſt ſtrikte einzuhalten. 5 Betr.: Kolonialfilm. Die Ortswal⸗ reiskaſſenverwal⸗ dem Pfalzplatz zum Reichs⸗Sportwettkampf an. Sport iſt Rraft durch Kreude Reiſen, Wandern, Urlaub 311. acker. dort Uhr, fahrt ab Mühlacker 10.06 lühr. uß 121. Der Sonderzug geht ab Stuttgart. Die Teilnehmer müſſen Mladſßa am Montag, 5. Juni, ab annheim⸗Hbf. Ankünft in Stutt⸗ Der Sonderzug geht ab Mü Die Dellnehther müſſen 345 ab Mannheim.34 64 Teilnehmerpr. äb Karlsruhe 42 RM., ab Mannheim und Heidel erg Mehr⸗ preis.50 RM. 7. Kulturfahrt 375/9: 30. Septem⸗ er his 12. Oltober: Wachau, 67 R. Leftgedanken: Auf den Spuren dei Nibelungen. Alle dieſe Fahrten werden im An⸗ ſchluß an KoF⸗Urlauberzüge geführt. Für. Unterkunft und Verpflegung gelten Kd⸗Preiſe. Nach Beendigung ihrer Fahrt treten die Kulturfahrer mit den Urlaubern zuſammen wie⸗ derum die Rückreiſe an. Anmerdun⸗ aen Zu den KLulturfahrten nehmen alle Kreisdienſtſtellen der NSG Kraft durch Freude entgegen. Sportamt Samstag, den z. Allgem. Körperſchule, für Rei e rnerwerke.— Reichsſportab⸗ 15 f für Männer und Frauen: .30—17.00 Stadion, offen. Schwim⸗ men, für Frauen und Männer: 20.00 rauen und F 1939: tadion, Deut⸗ nate gegen la Si⸗ bis 21.30 allenbad, Halleſ, o n: Kerbeft und pohe] J4.00.31 30o Heenban, Hane Sfchz Vergütung. Angeb. S fen; 20.00—21.30 Hallenbad, Halle 3 an d. Verl. d. Bl. Die Deulſche flrbeilsfront Tennisanlage, offen.** Reiten, filr Männer und Frauen: 17.30—18.30 U⸗Reithalle Schlacht of, offen(Reit⸗ inſtitut Soemmer). W4 Sonntag, den 4. Juni 1939: Allgem. Körperſchule, für ünner und Frauen:.60—11.00 Stadion, Orts⸗ gruppe Strohmarkt.— Reichsfport⸗ abzeichen, für Männer und Frauen: .30—11.09, Stadion, offen.— Ten⸗ nis, für Männer und Frauen:.00 bis 10.00 Stad., Tennisanlage, offen. Reiten tungen Horſt⸗Weſſel⸗Platz u. Schlacht⸗ Samstags und ſonntags nach be⸗ hof haben im Laufe des Monatsſſonderer Reitinſti⸗ „ Gebrauchte unbedingt die reſtlichen Karten ab⸗ftut Karl Soemmer, allſtadtſtr. 33, zurechnen. Fiffandadde 221 f „8S. Telefoniſche Hamenmasch. 5 Kreisyroyagandawalter inn nimmt der Reitſtall der Ortswaltungen e unter Nr. 44013 latz des 30. Januar“. Dienſt 339 „Pla 4 ⸗ Decker, N 2, 12, firznbeg⸗ Montag, Mittwoch, Freitag„Mannheimer Volkschor Lon 19 bis 22 Uhr. Am Dienstag, Nächſte Proben jeweils in der Lie⸗ muhmaſchinenbausſg.., Schulungsabend für fämtliche pertafel, 2. Montag,., Juni, 19.30 Gmbc. Ruf 21298 DAß⸗Walter. Antreteplatz vor dem Uhr: Geſamtprobe; Mittw., 7. Juni, (194 253 V) Städt. Leihamt, 19.40 Uhr. 20 Uhr: Geſamtprobe. Stellvertreter: Dr. Firgez Wüſt.— Für Selbstfahrer Auto-Verleih 71232: rnometer s prfennig 5 an delbstfahrer Schillergarage Speyefer-Sff.-5 LEIH-AUTOsS ehlarhthok-Carane 8e1t, Seckenheimer Straße 132 ürgen Bachmann; der B⸗Ausgabe: ſchriftleiter, Mitarbeiter: — Berliner 83 wortlich: Wilh. M. Hakenkreuzbanner. Zur Zeit gelten fo Fernsnrech. 44²³⁰⁵ Nr. 3, Ausgab Leih-Autos nur neue Wagen gen N Inhaber A. Späth Schy/etzinger Strobe 58/ Ruf 423 94 23. 12. 1886 2.§. 1889 +. irtſchaftspolitik und Handel: Wilhelm politit und Unterhaltung: i. V. Dr. CFarl eimatteil: Fritz Haas; Lo ulius Etz; Beilagen: Dr. Her Wilhelm Ratzel; ſämtl in Mannheim.— Ständi Schrinlelz 4b Jens Gref Heiich ch, B riftleitung: Han ra eiſchach, Ber⸗ lin Sw) 68, Charlottenſtraße 82. inalberichte verboten.— e Mannheim Nr. 11, Aus Morgen u. Abend erſcheinen gleichzeitig Ausgabe 4 Mannheim. Ausgabe ß Mannheim Ausgabe A und B Mannheim lber Ausgabe à Schwetzingen. Ausgabe B Schwetzingen Ausgabe A und B Schwetzingeñ über Ausgabe 4 Weinheim Ausgabe B Weinheim Ausgabe A und B Weinheim Geſamt⸗DA. Monat April 1939 Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann ürgen Bachmann; Chef vom Dienſt: erantwortlich für Wirn Dr. Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer; Saßßti Kultur⸗ rinkmann; kales: Helmuth Wüſt; Sport: ermann Knoll; Geſtaltung Bilder: die Reſſort⸗ ger Berliner rlin⸗Dahlem. 2.— Nachdruck ſämtlicher Für den Anzeigenteil verant⸗ Schatz, Mhm.“ Druck und Verlag: Verlag und Druckerei G. m. b. H. lgende Preisliſten: Geſamtausgabe gabe Weinheim der Ausgaben A in d. Ausgabe B. über 18 000 über 30 500 .9. Die Anzeigen 48 500 über über 50 6 950 7 500 „über 450 über 3 550 über ſflnordnungen der nmoDRD 1 Kreisleitung der VSDAP Achtung! Teilnehmer an der 18 5 kühlacker an.30 ühr; Weiter⸗ age, 5 ab s „Hakenkreuzbanner“ Oie Oelt in Nurzlerieliten Der Gmnibuskönig in der Kutſche Man reibt ſich die Augen, wenn man mitten im Großſtadtverkehr von London gemütlich eine Pferdekutſche altertümlicher Bauart da⸗ hinfahren ſieht. Tag private Pferdedroſchke für Tag nimmt dieſe letzte denſelben Weg, um ihren Beſitzer, den 70jährigen Mr. Walter Coop, in ſein Büro zu bringen. Mr. Coop liebt den Kraftwagen nicht, was ihn nicht hindert, ſich als Inhaber einer Autobus⸗Verkehrsgeſellſchaft ein Vermögen zu verdienen. Die Hauptſache iſt ja, daß ſeine Kunden den Kraftwagen benutzen und die in ſeinem Beſitz befindlichen Omnibuſſe fül⸗ len. Welches Verkehrsmittel Mr. Coop ſelbſt bevorzugt, geht nach ſeiner Meinung niemand etwas an. „Es gibt ſo viele unraſierte Fri⸗ ſeure und ſchlecht angezogene Schneider“, pflegt er zu ſagen,„die gleichwohl ihr Brot verdie⸗ nen, daß es ſich ein Omnibus⸗Unternehmer ſehr wohl leiſten kann, in der Pferdedroſchke zu fah⸗ ren“. Und ſo läßt er ſich Tag für Tag von ſei⸗ nem Zweiſpänner an ſeine Arbeitsſtätte brin⸗ gen und fühlt ſich, wie er verſichert, ſehr wohl dabei. „Ich muß zwar eine halbe Stunde frü⸗ her von zuhauſe wegfahren“, erklärt Mr. Coop, „aber dafür kann ich mir auch die Welt mit Muße betrachten, und gerade in meiner Pferde⸗ kutſche kommen mir die beſten Reklameideen für mein Unternehmen“. Einbruch in 4000 Meter hHöhe Vor kurzem iſt die„Kefuge Vallot“, die höchſtgelegene Unterkunftshütte in ganz Frank⸗ reich, von einer Einbrecherbande heimgeſucht worden. Refuge Vallot iſt die letzte Unterkunfts⸗ möglichkeit auf franzöſiſchem Boden vor dem Aufſtieg auf den Gipfel des Moat Blanc, die aus Hartaluminium gebaut wurde und eine wertvolle Ausrüſtung für alpine Studien und Höhenforſchungen enthält. Sämtliche wiſſen⸗ ſchaftliche Inſtrumente fielen den Dieben zum Opfer. Da iſt es für den Amtsrichter von Saint⸗ Gervais, dem die Unterſuchung des Falles ob⸗ liegt, keine Kleinigkeit, ſeines Amtes zu wal⸗ ten. Gemäß dem franzöſiſchen Geſetz muß er nämlich, nachdem der Präſident des Alpinen Klubs von Frankreich die Anzeige gegen Unbe⸗ kannt erſtattet hat, perſönlich am Tatort das Delikt feſtſtellen, das heißt, er muß eine ſchwierige alpine Kletterpartie in 4000 Meter Höhe volbbringen! Der Fall wird in der fran⸗ zöſiſchen Juſtiz als einzigartig bezeichnet, und der Amtsrichter von Saint⸗Gervais, ein älterer korpulenter Herr, der keinerlei alpiniſtiſche Er⸗ fahrungen beſitzt, ſteht nun vor der Frage, ob er ſein Amt zur Verfügung ſtellen ſoll, oder ob er es wagen ſoll, mit Hilfe einer Anzahl zuver⸗ läſſiger Führer den Aufſtieg zur„Refuge Vallot“ zu unternehmen. Cieber ins Gefängnis Wenn ein Filmſtar heute in Amerika in aller Munde iſt, dann iſt dies Lily Pons— nicht wegen ſchauſpieleriſchen Leiſtungen, Mapne weil innerhalb weniger Tage zwei Männer verſucht haben, in ihre Privatwohnung einzu⸗ dringen, um Lily von ihrer Liebe zu überzeu⸗ gen. Der Fall des Arthur Caſper iſt beſonders ſchwierig. Die Richter boten ihm Freiſprechung an, wenn er ſich verpflichtet, Pons zu beläſtigen, aber davon will der Mann nie mehr Lily nichts wiſſen. Er habe 3000 Meilen zurückge⸗ legt, um Lily zu ſehen und zu heiraten. So raſch laſſe er ſich nun doch nicht abhängen. Und dabei blieb er auch, als er zu einem Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt wurde. oOftene Stellen Bäckervertreter! sucht zum Verkaui seiner Erzeugnisse, Backfiette, Marme- laden und einiger Spezialartikel(z. B. Austauschstoff für Schlagsahne), die gute Verkaufserfolge garantieren, rührige Gefl. Angebote unter Nr. 193 571 VS an die Geschäftsstelle des„Hakenkreuzbanner“ in Mannheim erb. Vertreter. stens Nahrungsmittelwerk be- eingeiührtes H 7. 2 Trennen 2 zimmer und Küche — 1. Juli 1939 u 38.40 RM. zu ————◻— Rich. Karmann, N 5 7.(194210B) fing. Tamkwanzelite (Anfönger) zum boöldigen Eintritt geSucht. faab Karcher-Thyssen G. m. b. H. Mannheim, L 10, 12 ungerMan für leichte—— arbeit u. 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Sondermiete H Nr. 13 Zum letzten Male: Knig Oktokars Glück n. Ende Trauerſpiel in 5 Aufzügen(10 Bild.) von Franz Grillparzer Regie: Helmuth Ebbs Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr . Feſon ſuoblertẽ Teospitzen 2rrune.20 Rinderspacher N 2,. 7 Kunststr.O 7. 4 Heideibergerstr. Veranstaltungskalender ulugs-And ferien-fabren mit modernen Omnibussen ab Poradeplolz Moannheim Morgen Sonnfeg, 4. Joni, 14 Uhr, Pfälzer-Wald, Kalmit, Weinstroße 14.30 Uhr, Uindenfels— Odenwolcggegeg. Regelmöͤßige Helbtagesfehrten, Abf. 14 Uhr Jeden Montog: Peterskop—W/einstroße—-Pfalz Dienstag: Peterstal—-Könlgstuhl—Odenwoalc. Mittwoch: pfälzerWold—-Kalmh—EImstein Donnerstag: Neckortol-Marbach—-Odenw/old Freltog: Freinsheim—Höningen—Pfolunk gegelmäßige Tagesfohrton, Abf..00 Uhr .— .50 .„.— .50 .— .— .50 jeden Dienstog: Schwerzweld W/iIdbad-Dobel...50 Donnerstag: Bad Kreuanach—-Wiesboaden..50 Mittw)och: ab 14. Joni, alle 14 Tage nach Stutigart elnschl. Eintritt zur Relchsgortenschau..50 Mittwoch: ab 7. Juni, alle 14 Tage n. Straßburg.50 Mehrtägige Gesellschoftsreisen, Abfohrt.00 Uhr 12 Tage, Tiro—Nord-Italien,.-14. 7. u..-18. 8. 145.— 5 Tage, Södl. Hochschwarzwalcl, 1.., 10. o. uiinnn. 45.— mit Fohit zuf schwolzer Londesdusslellung in Zürleh 8 Tage, Vororlberg—Tirol,.-12.., 19.-26.7, 2. bis.8. und 16.-23.8. 8 Tage, Nördl. schworzwald. jeden oienstog Anmeldung und kosfenlose Prospekte: Hannn. omnibus-Verkehrsges. 0 ö, 5,% 2423 Bitte aussenneiden! 82.— 59.50 W e Were 2 Sonntag, 4. Juni, 16 und 17 Uhr: „Der Sternbimmel im Juni“(Licht⸗ ölldervortrag mit des Sternprojektors.— Montag, 5. Juni: Uhr Vorführung des Sternpro⸗ jektors.— Dienstag, 6. Juni: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors, Donnerstag, 8. Juni: 16 Uhr Vor⸗ arg des Sternprojektors.— Frei⸗ tag, 9. Juni: 16 Uhr Vorführung' des Ferndreeriebr— Sonntag, 11 Juni 16 und 17 Uhr Im Land der Mit⸗ ternachtsſonne“(Achtoildervortrag m. Vorführung des Sternprojektors). Beſichtigung der Bilderſchau und der techniſchen Einrichtungen, verbunden mit einer Kurzvorführung des Stern⸗ werktags von 912, 15-16 u. 17—18 Uhr. Am Samsta nachmittag iſt das Planetarium geſchloſſen. Schriesheim Betr. Kartoffelkäfer⸗ ae Am Dienstag, den 6. Juni 18 Uhr, findet Kartoffelkäfer⸗ Süch⸗ dienft 80 Es iſt Pflicht eines jeden Kartof fe reff ich am Suchdienſt —* Fir gen. Treffpunkt 18 Uhr im 3. darauf aufmerkſam, da der Suchdienſt in dieſem Jahre 3 durchgeführt wird und bei Richtbetei⸗ ſind“ hohe Strafen zu erwarten. Schriesheim, den 31. Mai 1939. Der Bürgermeiſter: Urban. Die Landwirte werden hiermit er⸗ ſucht, ihre Tabakflur⸗ ⸗Anmeldungen in der Zeit vom 31. Mai bis einſchl. 7; Juni d. J. im Rathaus, Zimmer hc eſe 8 itte den Termin pünktl ⸗ halten zu wollen.* Schriesheim, den 30. Mai 1939. Der Bürgermeiſter: Urban. Das moderne 4 Klein. Rlauieꝛ klangvoll und formschön zu günstigen Bedingungen bei Arnold NM2, 12- Größtes (Lager am Piatze lch habe mein 7 einlolcal Simplizissimus an Herrn Gustav Heller übertragen. Das mir von meinen Gästen entgegengebrachte Wohlwollen bitte ich auch meinem Nachiolger entgegenzubringen. Winystock und Frau Mit dem heutigen Tage habe ich das Weinlokal„,VBSimplizissimus“ M 5, 4 übernommen. Ich empfehle meine la gepflegten Weine und meine gut geführte Küche. Gustav Heller und Frau — 17. Industrie- nd ſewerbeschau INNSBRU GCK 30. September bis 8. Oktober 1039 MUSTERSCHAVU für alle Warengattungen Gedeckte Ausstellungsflöche 6000 m⁊ Ffeies Gelönde 10000 m Zegelmößige Besucherzahl 75 000 Auskünfte: m. b.., lnnsbrucker Ausstellungsgesellschaft lnnsbruck, Landhaus- Fernruf 671, 672 Gebrauchte Quzuigunlaii FfattmaschneZ RM 105.— Halaulaniz- Decker, N 2, 12, laumu Nähmaſchinenhaus Gmbc., Ruf 21298 (194 255 V) lol. flllg. betskrankenkaſſe mannheim Schrank 1tr. 22.— Schrank 2tr. 35.— Schrank Ztr. 80.— Kommode I 25.— 15.— 25.— 20— Kinderbett Anrichten Einmachſchr. Putzſchrank Couchröſte Bücherſchrk. 26.— Schreibtiſch 40.— Kombin. Möbe Bauernmöb. uſw. Hür Daumanr Alo. Verkaufshäuſer T 1, Nr.—8 Fernruf 278 85. (193 539Vj) mittwochs nachmittags für den Publikumsverkehr geſchloſſen ſind. ————————————————————————————————————— Bekanntmachung. Wir machen unſere Mitglieder und die Betriebsführer darauf aufmerkſam, daß unſere Geſchäftsräume Mannheim, den 3. Juni 1939. Der Leiter: Büchner ——— „Bakenkreuzbanner'“ Samstag, 3. Juni 1959 AIHAKAMBRNRA P 7, 23, Planken Fernruf 239 02 Oiga Tschechowa Albrecht Schoenhals I0h verweigeke die Auszage Ein Gesellschaftsfilm von Format! im Vorprogramm sehen Sie den großen Dokumentarfilm: Deutsche Freiwillige in Spanien K 1, 5, Breite Straße Fernrui 240 88 Lindenh., Meerfeldstr. 56. Rui 269 40 vom Königl. in Stockholm 42 Lu. In weiteren Rollen: Georg Alexander- Erika von Thellmann- Walter Janssen- Hans Thimig Ein herzerfrischender Film— Ein Film aus dem Leben- mit seinen heiteren u. ernsten Seiten. Für Jugendliche zugelassen! SI1GME HASS0O IDPA WUST Dramat. Theater mit ihrem„verschmitzten Hu— mor“ in dem neuesten Ufafilm: Ludwig Schmitz, Paul Klinser. Josei Sieber. Maria Paudler. Hilde Schneider Verliebt in Wein. Berge u. Mädchen sind die frohen Men- schen des weingesegneten Mo- sellandes! Erleben Sie es mit in diesem neuen übermütigen Lustspielfilm! ee, Sa. .00.40. S0..00.00.10.25 Uhr .20 Unr Sa..00.25.20.25 Uhr .00.55.50.15 Uhr So. Sa..00.10 38.20 Unr So..00.10.20.30 Uhr ScCHAUBUNC Morgen-Vorstellung zonntag. 4. Iuni. 10.30 Unr erkiolseronKalfornien Wg Dieser Film erhielt dĩie hòchste Auszeichnung. den Mussolini-Pokal, bei der intef- nationslen Flim-Kunstschæu in venedig Eilner der schönsten filmne von LUIS TRENKER ScHAUSURC K 1, 5, Breite Straße Fernruf 240 88 Nur heute Samstag unel morgen Sonntag abends 11 Uhr Wiestt. Hüche kurz gebr., lackierxt, m. zwei Schränken, inEl⸗ fenbein, zu RM. Büfett 160 em, kurz wunderv. führung, zugtiſch, neu, Polſterſt. neu, RM. neu d20. gebraucht, Aus⸗ Aus⸗ Aö. Herrenzimm. Bücherſchrank u. Schreibtiſch, in Renaiſſance, ſchwere Ausfüb⸗ rung, m. Fabrikf. —35 125. 32— Schlafzimm. nußb. rückgeſ., 180 em breit, m. Stühlen lack., zu⸗ Schrank RM. Tochtenimm. elfenbein, wegen klein. Beſchädig. für RM 245. Bettumrandung ll⸗ öbel⸗ Binzennöter, Schwetzinger Straße Nr. Feiuè us UEA.-pNL Kulturfilm: SI Ein Film, der voller Heiterkeit eine Geschichte erzünlt, bei der Humor und Ernst des lebens zu ihrem Recht kommen. Haria Andergast- Hannes Stelzer- Hilde Sessak Gustav Waldau- Karl Dannemann- Josef Eichheim um unbekannten Kamerun rugnch:.30.50.10.30- So. ab.00 Uhr- Jugendliche zugelassen in Erstauffũhrung l Doxothy Lamoux, George Rukt, ſheJ zohn Barrymore— A. Tamiroff Ein hertlicher Film vom Schicksal tapferer Seeleute, die einen harten Kampf gegen die Elemente und gegen das Piratentum auf hoher See ausfechten. Jugend über 14 Jahre zugelassen! IgI. 4, 6. 10,.20, So. ab 2 Unr Vergrößer Sie Ihren Kundenkreis durch Anzeigen im zugendliche höben Zuütritt Aebeserwachen pflicht oder hieses problem ꝛſigt der neue Terra-film Liebe! nach dem Schauspiel „Die Fahne“ mit 468 9Y. HODNEV · BINGEI Malter frank- HMannelore Schrotn Zeginn:.00,.55,.20, 80. zb 2 Uhr zugend uber 14 Johren 2ugel. ORIA SkCEKENHEIAESSTB 13 SpII- (APITQIT neute S amstag Vor- stellung 1 0* letate wWiederholung Die große Filmrevue Es leuchten die SIERME mit anen deutschen Filmgrößen Donin heute abend? Seachten Sie unsere Vergnüugungsanzeigen mmmmmumumnmmmmmummmmmmumnnumaunnmmmmmnnunnummnummmammmmmumummnummn. Annmmmmmmmmmmnnnaumnnunm Spitzenleistungen der kquiltbristik charly Roberts „Der Froschkönis“ Egon Haseke mit seinen Solisten spielt zum TANZ zwrischen den einzelnen borbletungen * — Ein seelenvolles Spiel zwischen Töglich 20.50 Unr:— pilicht und Liebe.— Ein Film, Alb 11 p n— in dem Tschaikowskys Kefühl- e à5C— volle Melodien eine zarte 582t öni— Liebesgeschichte umranken.— Edy& Edith— Sonder- Hammer- Düsseldorf Gymnestié om fropez 3 2 Arimãta 5 Husikel-Duett, be-? 4 5 kannt von allen Sendern? Lie gerektete und die ꝛerstörte Ottilie Zika eine schone krou, brinst — Moderne Probleme Edy Plankel 5 mschen Kann uni frau im Uis-fiüm: & Edith 8 kintritt on ollen fopen: IsEIIE Bo Wie ist das Empfinden eines jungen Mädchens? Was bedeutet ihr das Glück? K. FDD ieeeieiieieeieiieiiii friedrichzpart/ Restaurant voranzeige: Hittu/ ochnechm. Konzert, obends TA NZ samstag und 5onntes, dbends 8 Uhr TANZ i m Freien guf der neu geschöffenen Frelluft-Tanzfläche ei schlechter Wittetung in den sSölen Eintritt s0 pfg.- Uniformierte 30 Pig. Mittagstisch preiswert und gut bei freiem Eintritt Sonntagnèêchmitteg 4 bis 6 Uhr KONZERT u. TANZ guf den hefrtlichenneuen Gertenterfessen iiieeeie lustroden, potkett 50 Pfg., Logen 80 pfge. Je den Nitty/ och, Samstsg. Sonntag, 16 Uhr: Tanz-Kabarett Eflutttttre! Im 7 4 0 spielt das Ofiginel- Sschrommel-Duo Karl Heidl nmmnnumimmmimunnmmunm 40 Seseen, Aella Häris“2e 2e Adolf-Hitler-Brücke— Neckar Sonntag, 4. Juni, 2 Uhr Worms u. Zurück nur 1 RM IM vrne LleMTSpIELE ecrunt 3 Stunden Aufenthalt- Kinder 50 Pl. modeme rh ater im Socden der Stodt Mafenrune fahrten täglicn 10, 11, 3, 4, 5 und 6 Uhr Die Stunde fler Versuchung NOEGEEN bei freiem kEintritt.— Ausgeführt vom NHusikorps des plonier-Betæillons 55 unter persönlicher Leitung seines Nusiémeisters GAIEL BECKER SONMNTAG, den 4. Junl, ob 4 Uhr nechmittegs ieineeeeeenennmmnmmemmmnmnmmmmm geden Samstàg und Sonntég 3b 19 Uhr Eintritt und Tonz frei! TANZ mit Uda Baarova. Gustav Fröhlich Harald paulsen- Theodor 1008 kin film, ien sich jeder ansehen mühte! Heute tamꝛtag 11 Unr abds. Einmalige Spät-Vorstellung Sonderprogramm: Türck-Düsseldor! Diesen Wunsch erfüllt lhnen die moderne. auf wissenscheftlicher Grundlage àufgebaute ONALKXMETIHODE durch individuell abgestimmte Behandlungen. Untersuchung und Beratung in allen Fragen der Schõnheitspflege unverbindlich für Sie! A. SCHLOSSEQ- Abtl. KoSmetik Sstädt. Hallenbed- Zuf 21207 fee nnt wiederholungl iii Spät- mente Vorstellung Ein 85 Brupin WOTLGA-WOTGA Die große Liebe der Bojaren- tochter zu dem Kosakenrebell bis in den Tod in den Fluten der Wolga Temperament- Sehnsucht-Schwer⸗ mut- Heimweh und aufwühlende Leidenschaft zeist der Film Sie hören den weltberühmten Don- Kosaken chor unter Leitung von Serge Jaroff Wolga-Wolga: der heilige Strom fordert seine Opfer.— Ein Ge⸗ schehen aus der prunkvollen Zeit des„Sstillen Zaren Sonderveranstalter: Werner Hammer. Düsseldorf SEEINA uannukEin.ICHTSPIELE necrAIν Doꝛ modeme Theater im Sũden det Stodt Heute bis einschl. Montag! Heinrich Ueorge- Kristina Soederbaum in n chem Tobis⸗Groß film: Dus Unſterbliche Herz paul Wegener · Mich. ZSohnen.a. Beginn:.00.30 Sonntag.30 Unr Sonntagnachmittag.00 Uhr: Groſe jugendvorstellung 4 Der große Erfolg! TITO ScHlpA der berühmte Tenor der Mailänder Scala, begeistert das Publikum in dem ernst-heiteren Groß film Wer ist wie ich — Jugendliche haben Zutritt— haus Er s5 Montag das sensationelle Doppelprogiamm 1 Kokland Vard auf falscher Spur hle piemönte zon Woming Sonntag 2 Uhr Große Kindervorstellung 0 IAHRGAR „Jetzt!“ t ganze Zeit Höhenmeſſe herte ſich d Höhe ungef Er berüh den. Der n für, daß er ſo etwas w Ich brauche mann. Abe: anderen ta bedachte, de ſehr allein, möglich iſt würde. Er ſtand mal die G Hüften über nung? Jar nete die Tü geübt, es n — auf die langſamte 1 war, ſelbſt nehm, ſo dr am beſten b Es ging ſpäter war das Flugzer den Kopf i dazu hatte mit krampf hinab, mit keit. Die Li ach ſo feder und Tod, b die warme, aus der Ti Zuerſt, in hatte es ſich Hirn gelegt mer wieder nun wahrli raſch. Jetzt arbeitete pr der ſicheren Er überle her bereits rechnete es mal nach. n nem linken Stundenkilc Das ſind. ter in der( nuten, nach dann... da nahm er ſie nun wohl a allein galt mal die ga Wahnſinn. Der Zeige das Zifferb Man ſollte zwei Minut raum ſein k gingen ſonſt auch im Kr⸗ vor einem? nicht wahr. mel und E einer halber ſie ſich ſtreck Ewiakeit? des bodenn anderes nae an den To bunte, wild einem war. einem ſonn dem Herzſe Fahren wol der von der terſtürzt, ein ſpürt vom der Luftdru ſchlagen hat ein hanebüc mann, dur⸗ Metern, un tig zu werd bei, nicht a ſchnell fahre Seine Li 3. Juni 19 IAHRGANG 159 de Sessak Eichheim àmerun ie zugelassen „Jetzt!“ dachte Erdmann, deſſen Augen die ganze Zeit über ſtarr und wie gebannt an dem Höhenmeſſer gehaftet hatten. Der Zeiger nä⸗ herte ſich den achttauſend, und das war die Höhe ungefähr, die er ſich vorgenommen hatte. Er berührte leicht die Schulter des Kamera⸗ den. Der nickte nur— es war das Zeichen da⸗ für, daß er verſtanden hatte, es war aber auch ſo etwas wie eine Ermutigung.„Ermutigung? Ich brauche keine Ermutigung“, dachte Erd⸗ mann. Aber trotzdem, dieſe ſtumme Geſte des anderen tat ihm wohl, doppelt wohl, da er bedachte, daß er nun bald ganz allein,— ſo ſehr allein, wie es auf dieſer Welt überhaupt möglich iſt— zwiſchen Himmel und Erde ſein spöt. ſorstellung 1 Erlebnis! Er ſtand auf, ſtreckte ſich, betaſtete noch ein⸗ mal die Gurte, die ihm beiderſeits von den Hüften über die Schultern liefen. Alles in Ord⸗ nung? Jawohl— alles in Ordnung. Er öff⸗ nete die Tür, kletterte— er hatte es oft genug geübt, es war eine gewohnte Sache geworden — auf die Tragfläche. Das Flugzeug ver⸗ langſamte nur um weniges ſeine Fahrt— es war, ſelbſt für den Geübten, nicht ſehr ange⸗ nehm, ſo draußen zu ſtehen, faſt ohne Halt, und am beſten beeilte man ſich, abzukommen. Es ging alles ſehr ſchnell. Einen Augenblick ſpäter war der Abſprung geſchehen— wo war das Flugzeug? Erdmann ſah es nicht, er hätte den Kopf in den Nacken werfen müſſen, aber dazu hatte er keine Zeit. Er fiel, ſehr gerade, mit krampfhaft geſtrecktem Körper, ſenkrecht hinab, mit anfänglich wachſender Geſchwindig⸗ keit. Die Luft, ſie, die einzige, durchſichtige und ach ſo federleichte Scheidewand zwiſchen Leben und Tod, brauſte an ihm vorbei, und die Erde, die warme, lachende, atmende Erde, ſtürzte ihm aus der Tiefe entgegen wie ein Feind. Zuerſt, in den erſten zwei, drei Sekunden, hatte es ſich wohl wie ein Nebel auf Erdmanns Hirn gelegt. Dies erkannte er— es kam im⸗ mer wieder. trotzdem er doch an ſolche Dinge nun wahrlich gewöhnt war. Aber es verging raſch. Jetzt war er hellwach, und ſein Denken arbeitete präzis, als befände er ſich unten auf der ſicheren, feſtgegründeten Erde. Er überlegte, immer fallend, was er ſich vor⸗ her bereits drei⸗, viermal errechnet hatte. Er rechnete es jetzt noch einmal und zum letzten⸗ mal nach. während er auf die Stoppuhr an ſei⸗ nem linken Handgelenk ſtarrte. Zweihnundert Stundenkilometer Fallgeſchwindiakeit, dachte er. Das ſind..., das ſind etwas über fünfzig Me⸗ 37%5 ter in der Sekunde.„Wenn ich nach zwei Mi⸗ ———— nuten, nach hundertzwanzia Sekunden, ziehe, dann... dann iſt es gerade die richtige Höhe“, lliche Her nahm er ſich vor. Und damit war dieſer Fall 3 nun wohl ausgeſtanden. Zwei Minuten— das ——— alein galt es zu beachten. Nur nicht noch ein⸗ mwmal die ganze Sache durchrechnen, das wäre Wahnſinn. Der Zeiger der Stoppuhr alitt gemächlich um das Zifferblatt. Zu gemächlich, fand Erdmann. Man ſollte es nicht für möalich halten, was zwei Minuten für ein waßnſinnia lanoer Zeit⸗ raum ſein konnten, unter Umſtänden. Sie ver⸗ gingen ſonſt, bei alltäalicher Beſchäftianng oder auch im Kreis guter Freunde und Kameraden, vor einem Büch, ſo raſch..., man nahm ſie gar nicht wahr. Aber fetzt und hier, zwiſchen Him⸗ mel und Erde, da konnten ſie ſich dehnen, zu einer halben. zu einer ganzen Ewigkeit konnten ſie ſich ſtrecken. Ewiakeit? Das Wort fiel ſchwer in die Seele des bodenwärts Stürzenden. Und es zog ein der Bojaren- Kosakenrebell in den Fluten olga nsucht-Schwer- ind aufwühlende t deir Film weltberühmten Ken⸗ Chor n Serge Jaroff r heilige Strom — Ein runkvollen llen Zaren“ instalter: r. Düsseldorf pfELE 1cri im Suden det᷑ Stodt schl. Montag! lich. Sohnen u. 2. Sonntag.30 Uhr tag.00 Unr: Worstellung e Erfolg! CHIPA or der Mailänder das Publikum in n Großfilm F anderes nach ſich: Tod! Aber man ſollte nicht L0 IL0 an den Tod denken, an die Erde unten die W e bunte, wilde Welt die mon liebte. Die aut zu einem war. Dies Leben, dieſe Erde, ſie waren einem ſo nahe, ſie kamen einem näher mit je⸗ dem Herzſchlag Hatte er nicht einmal, vor Fahren wohl, irgendwo geleſen, daß der Menſch. der von der Höhe eines Wolkenkratzers herun— terſtürzt, einen ſanften Tod hat? Daß er nichts ſpürt vom Ende, weil ihn ſchon lange vorher der Luftdruck ohnmächtia gemacht oder aar er— laben Zutritt— Uller] as sensatlonelle. ſchlagen hat? Was für ein Unſinn— was für ein hanebüchener Unſinn Da fiel er nun Erd⸗ Iffalscher Fur mann, durch Hunderte, durch Tauſende von V Metern, und er dachte nicht daran, ohnmäch⸗ Ton Wyomin tiag zu werden. Die Luft brauſte an ihm vor bei, nicht anders als ſäße er in einem ſehr vorstellung ſchnell fahrenden Auto— das war alles. Seine Lippen zählten lautlos, ſeine Augen MANNHEIM, 4. JUNI 1959 klebten noch immer an der Stoppuhr. Hundert⸗ elf... zählte er... hundertzwölf, hundertdrei⸗ zehn. Jetzt, mit einem Male, ſchienen die Se⸗ kunden viel, viel ſchneller zu enteilen als vor⸗ hin. Hundertneunzehn, zählte er, hundertzwan⸗ zig— los! Seine Hand zerrt an der Reißleine. So, jetzt würde es gleich den bekannten Ruck geben, lang⸗ ſam würde ſich der Schirm, hell und ſeiden glänzend, entfalten, und ſanft, unendlich ſanft würde er von der willig dienenden Luft der Erde entgegengetragen werden. Aber— allmächtiger Gott!— der Ruck blieb aus. Nichts blähte ſich ſeiden, tröſtlich über ihm, mit unverminderter Geſchwindigkeit fiel er weiter, der Erde zu, die nun ſchon ſo nah, ſo ſchrecklich nahe war. „Aus!“ dachte Erdmann. Schluß! Und er ſchloß die Augen— etwas huſchte vor ihm vorüber, wie ein Traumbild ſo ſüß, ſchon war es fort. Ein zartes, ein geliebtes Antlitz war es geweſen. Ein Mädchenantlitz. Erdmann wollte einen Namen ſtammeln, ſchreien wollte er ihn, damit ſie es hörte, damit ſie wußte, Flugzeugschlosser hei der Arbeit SONNTAGSBEILAGE DES HAKENKREUZBANNERS FOIlGE 23 IWiſchen fimmel und kede Von Wolfgang Federau wem ſein letzter Gedanke galt.„Käthe!“ wollte er ſchreien.„Käthe!“ Aber er ſchrie nicht. Er konnte die Lippen nicht öffnen. Eine große Dunkelheit ſenkte ſich, über ihn, in der alles, alles barmherzig er⸗ trank. Als er die Augen öffnete, ſtanden viele Menſchen um ihn herum. Einen Augenblick war eine große Verwirrung in ihm, aber es verging raſch. Gerade ſtelzte Gieſe heran, ſein Lehrer— ſeit deſſen ſchwerem Unfall vor zwei Jahren, an dem er Monate lang zu kurieren Avfn.: Kkrõöger- Bavorio ihm viel. „Was für ein Wahnſinn“, muffelte Gieſe. Aber durch ſeine böſen, ſcheltenden Worte klang Anerkennung und neidloſe Bewunderung hin⸗ durch.„Wenn man aus ſolcher Höhe abſpringt, dann muß man in tauſend Meter Höhe den Fallſchirm öffnen, nicht erſt in zweihundert. Das hätte glatt dein Ende ſein können, mein Lieber.“ Erdmann nickte und lächelte dünn. Einer ſtand neben ihm, der war von der Zeitung, er ſchrieb eifrig.„Immerhin eine erſtmalige Lei⸗ ſtung“, quäkte er.„Und wie ich unſeren Erd⸗ mann kenne, wird er verſuchen, ſich ſelbſt zu übertreffen. Was?“ „Nein“, widerſprach Erdmann, faſt böſe. „Und ich empfehle auch keinem, es mir nach⸗ NReiselied Von Franmz korl GlnzKkey Ellst du suchend auch dahin Unges tum in gröne Ferne, Slind doch òber dir die Sterne, Die du kennst von Anbeginn. VUeberfillt dich auch die Mocht All“ dos Unerhörte, Neue, Wocht doch òbber dit die Blàve, Die als Kind dir schon gelocht. Wos do ellend cvuch beginnst, Niegewohrtes zu gewohren, Immer wirst du doch erfohren, Doß du nie dir selbst entrinnst. 80 bezwingst du Tier for Zler Dbleser Welt im großen Krelse, Und am letzten Scum der Relse Kehrst du wieder ein bel dir. E— 2 machen zu wollen. Tauſend Meter, das iſt das Richtige, Gieſe hat ganz recht.“ Er hätte wohl aufſtehen können— aber es lag ſich ſo gut, und er wollte dieſes Glück noch ein paar Sekunden genießen. Es lag ſich gut, wenn eine weiche und zarte Hand einem über die Haare glitt, immer wieder, immer wieder, und man, auch ohne aufzupaſſen, wußte, daß es Käthchens Hand war. Aber dann mußte man wohl gehen. Gieſe vor allem drängte darauf— er ließ ſich ſo leicht keine Gelegenheit entgehen, etwas zu feiern, das des Feierns wert war. Käthe hing an Erdmanns Arm. Der warf nur einen knappen Blick auf den Fallſchirm, der wirr und wie eine leere Haut noch auf der Erde lag. Und noch im Gehen hörte Erdmann den von der Zeitung mit ſeiner hohen Fiſtel⸗ ſtimme ſagen:„Immer iſt das Erſtmalige die Tat, das Heldiſche, die Leiſtung. Eine unge⸗ heuere Mutprobe. Die es nachher machen— pah, das iſt dann meiſtens nur noch Routine.“ „Soll ich es ſagen?“ fragte ſich Erdmann. „Soll ich nicht wenigſtens Käthe verraten, wie es geweſen iſt! Daß ich vor Schreck ohnmäch⸗ tig wurde, als ſich der Fallſchirm nicht ent⸗ faltete? Daß das alles gar nicht mein Ver⸗ dienſt iſt, und daß ich eigentlich hier unten mit zerſchmetterten Gliedern hätte landen müſſen?“ „Aber nein“, entſchloß er ſich, und er fühlte, wie Käthe ſeinen Arm preßte.„Warum ſollte ich das tun? Sie würde mich vielleicht nicht weniger lieben, aber... weiß man es? Und warum ſoll ich ihr nachträglich Angſt machen?“ Und er fand, daß auch ein nicht ganz ehrlich verdienter Lorbeer ſchmücken konnte. Daß auch ein Zufallserfolg gern in Kauf genommen wurde. Aber die Hauptſache— die Hauptſache war doch, daß man lebte! Schickſal einer Schneiderrechnung Als König Friedrich Wilhelm III. einmal das damals noch zum preußiſchen Staate gehö⸗ rige Ländchen Neuenburg in der Schweiz be⸗ ſuchte, kam er unvermutet zu einer Schneider⸗ rechnung. Der Hergang war der: Ein Ortsvorſteher hatte ſich zum würdigen Empfange des Königs nicht allein durch eine zu haltende Rede, ſondern auch durch einen neuen Anzug vorbereitet. Der König kam, aber ſtatt zu halten, fuhr der Wagen desſelben weiter. Der wackere Ortsvorſteher wollte aber ſeine Anſprache nicht umſonſt aufgeſchrieben haben. Flugs rannte er dem Wagen des Monarchen nach und war glücklich, als es ihm gelang, das Konzept der Rede in den Wagen zu werfen. Wie erſtaunte er jedoch, als er am nächſten Tage nach Neuenburg gerufen und ihm dort der volle Betrag ſeiner Schneiderrechnung auf Befehl ſeiner Majeſtät ausbezahlt wurde. In der Eile hatte der gute Mann ſtatt der aufgeſetzten Anſprache die Schneiderrechnung aus der Rocktaſche gezogen und dem Monarchen in den Wagen geworfen. gehabt hatte, war er nur noch Theoretiker. Aber Erdmann ſchätzte ihn ſehr, und er dankte 75 V Der Sch Bereits auf dem Wiener Südbahnhof war er über das Bahnſteiggitter geſprungen, ver⸗ ſtohlen und unbemerkt und mit großer Fertig⸗ keit, wie er gleich danach den beiden jungen Italienern im Zuge andeutete, Mauern, Git⸗ ter und hohe Zäune wären ſeine Spezialität, Klettern und Flankieren, beſonders aber der plötzliche anlaufloſe Sprung, der glatte Schlußſprung wäre ſein Rezept gegenüber den läſtigen Schranken dieſer blödſinnigen Welt. Die beiden Angeſprochenen wechſelten einen Blick miteinander und ſagten nichts dazu, aber der Burſche blieb nach wie vor in ihrer Nähe und deckte ſich gleichſam hinter ihnen, um mit ſeiner verlumpten Kleidung in dem nächtlichen Betrieb vor der Ausfahrt des Fernzuges nicht verdächtig zu werden. Immer noch ſchwätzend und ſelbſtgefällig ſich wiegend, mit aufgeplatz⸗ ten Schuhen, in verregneten Knickerbockern, ſtand er im Seitengang des Wagens; an Stelle eines Mantels trug er eine zerfetzte Ueberjacke, und nur der Hut, mit dem er ſein verhunger⸗ tes Geſicht beſchattet hielt, war ſonderbarer⸗ weiſe neu und gut. Ich hoffte ſehr, daß er ſich nicht ausgerechnet in unſerm Abteil niederlaſſen und uns die ganze Reiſenacht verleiden würde, und ich war froh, als er nach der Abfahrt und auch wäh⸗ rend der erſten Fahrſcheinkontrolle nicht mehr zu ſehen war. Dann aber erſchien er doch wie⸗ der; er tat, als wäre er weiß wie gut mit uns bekannt, und wie er gewohnt ſein mochte, ſich rückwärts in einen Torf⸗ oder Heuhaufen fallen zu laſſen, ſo warf er ſich jetzt in den noch Hineiln in die sonnige Welt freien Eckplatz unſeres Abteils, in die hellgrü⸗ nen, mattgemuſterten Polſter dieſes blitznenen Wagens, in dem er fürſtlich nach Italien rei⸗ ſen wollte. Die Tür ging auf, der Schaffner war's, war oſfenbar eigens zurückgekommen, um den Strolch zu kontrollieren. Der Aufgeforderte zeigte ſich keineswegs verlegen; mit ſeinen knochigen Fingern zupfte er aus der Bruſt⸗ taſche ein Geſammel von Papieren hervor, aus dem er wiederum einen rötlichen Fetzen für den Schaffner herauslas. Der faltete das ſchmutzige Papierchen auseinander, wandte es hin und her und ſagte dann:„Das iſt nichts. Es iſt nur der Umſchlag eines längſt verfalle⸗ nen Fahrſcheinheftes.“ Der Kerl ſchien das überhaupt nicht zu hören, gelangweilt blickte er an dem Schaffner vorbei und betrachtete die großen verchromten Gepäckroſten an den Wänden. Der Schaffner nahm ihn natürlich mit, um ihn auf der nächſten Station der Poli⸗ zei zu übergeben. Aber angekommen in„Wie⸗ ner⸗Neuſtadt“, warteten wir vergebens auf die⸗ ſes kleine Schauſpiel, bis der Schaffner uns verriet, daß der Schwarzfahrer nirgends mehr varzfal zu finden und wahrſcheinlich kurz vor der Ein⸗ fahrt abgeſprungen ſei. „Abgeſprungen...“ radebrechte einer der bei⸗ den Italiener und gab damit den Auftakt zu einem lebhaften Geſpräch über den fragwürdi⸗ gen Springer. Längſt war der Zug wieder auf freier Strecke und unſere halbwegs beluſtigten Wechſelreden waren noch im beſten Gange, als wiederum die Abteiltür geöffnet wurde: hoch⸗ aufgerichtet und triumphierend ſtand der Strolch wieder vor uns. Er hauchte auf ſeine knall⸗ roten Hände,— verflucht kalt wäre es da draußen auf der Dachleiter geweſen und deshalb täte ihm jetzt eine Zigarette beſonders gut, das hieße, ſofern er eine hätte! Dabei gebärdete er ſich dermaßen dreiſt und ſelbſtverſtändlich, daß es mich verſuchte, in ſeiner Rolle womöglich einen anerkennenswerten Zug zu finden. Aber es gelang mir nicht, und ſo erhob ich mich aus meiner Fenſterecke und riß die Schiebetür wort⸗ los zwiſchen uns und ihm mit Nachdruck zu, worauf er ſich entfernte. Auf der nächſten Station, in Mürzzuſchlag angelangt, veranlaßte der von uns unterrich⸗ tete Schaffner ſogleich eine gründliche Suche. Manche Reiſende waren bereits aufmerkſam geworden und ſchauten nun aus den Fenſtern zu, wie das Zug⸗ und Bahnhofsperſonal mit Polizeihund und Handlampen die Unterbaue der Wagen abſuchten und wie ſie ſogar auf die Wagendächer ſtiegen. Viele Minuten wartete der Zug bereits über die Abfahrtszeit hinaus, alle nur erdenklichen Verſtecke wurden abgeleuch⸗ tet, aber man fand ihn nirgends und unſer Abfn.: Eliscbeth Hase. Zug fuhr weiter, dem Semmering zu. Mächtig ſtand der Mond am Himmef; ich ſah durchs offene Fenſter hinab in das Dunkel der vorbeiziehenden Täler. Vereinzelte Lichter glommen darin, Gewäſſer glänzten in den Tie⸗ fen, immer wieder wuchſen und ſchwangen ſich die ſchwarzen Hänge bis an den Schienenweg herauf, Baumreihen rauſchten als ſchwarze Git⸗ ter vorüber, riſſen ab und öffneten wieder die Leere, den Abgrund, über den wir auf ſchma⸗ lem Steg, getragen von den ſchlanken Rieſen⸗ ſäulen der Viadukte, hoch durch die Luft dahin rollten. Rieſenhafte grelle Felsgeſichter glotzten aus ihrer Höhe herab, und weit im Raum der Mondesnacht lag ſtill und ſchneebedeckt das Reich der Berge. Eben dampfte unſer Zug wiedermal in einen Tunnel und mußte ich das Fenſter ſchließen, als zwei Leute, Hochzeitsreiſende offenbar, im Geleit des Schaffners durch den Wagengang kamen, um in eines der leeren Erſterklaſſe⸗Ab⸗ teile hinüberzuwechſeln. Der Schaffner zog die Türe auf, machte Licht, und da lag der Ge⸗ ſuchte! Lag da herrlich mit ſeinem Allerwelts⸗ dreck auf den prächtigen Polſtern, die Beine ge⸗ jrer, Gehner ſpreizt, einen Fuß gegen die weiß bezogene Kopflehne geſtemmt und ſchnarchte wie ein Schlaraffe mit aufgeriſſenem Mund. Der Anruf des Schaffners trieb ihn geradezu wie ein Fauſtſchlag von dem Lager auf. Tau⸗ melnd, ſchlapp, verſtört und dennoch mit frechem Blick trat er in den Seitengang und rückte ſei⸗ nen feudalen Hut zurecht, während der Schaff⸗ ner alles Weitere mit dem einſtweiligen Wort beſchied:„Sie ſind verhaftet!“ Sicherlich war es nicht das erſtemal, daß er von dieſem Spruch getroffen wurde. Vielleicht war er ſchon oft oder gar jedesmal bisher mit Hilfe ſeiner prahleriſch dahergeſchwätzten Kunſt, mit einem unverhofften Sprung in die Frei⸗ heit entkommen. Sicherlich ſtand er in der Schuld etlicher Staatsanwälte. Denn daß er jetzt anderes und mehr gewärtigte, als nur den harmloſen Arreſt für dieſe Schwarzfahrt, das war unſchwer an ihm zu erkennen. Sein Geſicht hatte ſich verwandelt, ſeine Augen ſpran⸗ gen hin und her, er taſtete heimlich ſeine Ta⸗ ſchen ab und blickte immer wieder durch den leeren Wagengang. Die Fenſter ſtanden offen, darunter rannte endlos der Schotter des Bahndamms daher, ſprangen Löcher und Geſteinsbrocken, tanzten Schatten, Rauch und Lichtſcheine vorbei,— er war gefangen in der raſchen Fahrt des Zuges. Da lief der Verzweifelte mit langen Beinen durch den Gang nach vorn. Weil jedoch unſer Wagen unmittelbar hinter dem Poſtwagen lief und gegen ihn abgeſchloſſen war, mußte der Ausreißer vor dem verſperrten Durchgang um⸗ kehren und wußte er nun nichts anderes mehr zu beginnen, als ſchnell die Außentür zu öff⸗ nen und zu verſuchen, ſich den böſe herankom⸗ menden Schaffner durch eine Gebärde des Ab⸗ ſpringens vom Leibe zu halten. Der aber ließ ſich nicht beirren; er ging weiter auf ihn zu, während dieſer jetzt, die Füße auf der Tür⸗ ſchwelle zuſammengeſetzt, frei aus dem Stand und nur aus Kniebeuge und Armſchwung ſich ſtreckend, hinaus ins Schwarze ſprang, hoch hinaus über das Viaduktgeländer, das juſt unter uns hinweg glitt. Es war bezaubernd anzuſehen, wie er in die⸗ ſer Sekunde nach ſeinem hochgezielten, wohlge⸗ lungenen Schlußſprung vom Mondlicht ange⸗ ſchienen war, wie er in der Waagerechten ſich ſpannte, die Arme fliegend ausgebreitet hielt und einem großen ſchwarzen Segler gleichend, aus eigenem Willen und mit beherrſchten Lei⸗ beskräften hoch über dem Abgrund ſtillzuſtehen ſchien. Ich lehnte mich weit aus dem Fenſter, und indem er nun, ohne an Höhe zu verlieren, neben der geſchwinden Fahrt des Zuges ein wenig zurückblieb, ſah ich ihn noch näher und deutlicher, ſah ſeine im ſcharfen Luftzug flat⸗ ternden Pumphoſen, ſeine Hände, ſeinen Hut, ſein Geſicht, und ſah die von allem abgelöſte Sprunggeſtalt in dem Dunkel ſcharf abgehoben gegen die lohenden, dampfdurchwühlten Feuer⸗ ſcheine, die voraus aus den Schloten der beiden Lokomotiven aufſtiegen. Aber noch bevor der Schwebende ſich zum Sturze anſchickte, wehte die lange Rauchſchleppe über ihn hin,— ich ſah ihn nicht mehr, doch immer noch blickte ich gebannt in den fliegenden Verhang, immer noch mußte ich in den ſtriömenden Dunſt und wieder nach vorn in das phantaſtiſch quellende Feuerſpiel auf den Rücken der Maſchinen ſchauen, während der Viadukt ſchon längſt überfahren war, und konnte meine Blicke lange nicht losmachen aus dem endlos daherwallenden Strudel des Rau⸗ ches, als müſſe der Mann mit dem Schluß⸗ ſprung noch immer darin verhalten. Schriftſteller⸗Anekdoten Fohann Jakob Engel, ein berühmter Schriftſteller und Philoſophieprofeſſor aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, beſaß eine böſe Zunge. Einmal fragte ihn in einer Geſellſchaft eine hochgeſtellte und ſehr an⸗ maßende Dame nach dem Unterſchied zwiſchen Luſtſpiel, Schauſpiel und Trauerſpiel.„Daß Sie es nicht wiſſen,“ entgegnete Engel gereizt, „iſt für die Geſellſchaft ein Luſtſpiel, für mich ein Schauſpiel und für Sie gnädige Frau— ein Trauerſpiel!“ Zu Engel ſagte ein Geheimer Rat:„Nichts iſt mir lieber als ein gutes Glas Wein!“— „Mir aber eine ganze Flaſche“, meinte Engel. * Zu Wurzen im Meißener Land lebte ein Vikar, der meiſterhaft ſchnitzte. Dieſer erklärte ſeinem Probſt, daß er ein Buch gegen Martin Luther ſchreiben wolle.„Laßt das ſein!“ er⸗ mahnte ihn der Probſt.„Schreibt nicht wider Luther, denn das wird er euch nachtun, aber ſchnitzt doch wider ihn, das kann er euch nicht nachmachen!“ * Ein überaus witziger Poet des 18. Jahr⸗ hunderts war Johann Mathias Dreyer. Ein⸗ mal ging er mit Berliner Kaufleuten zu Tiſch. Als nun Rindfleiſch mit Markbeinen aufge⸗ tragen wurde und die Kaufleute ſich das Rin⸗ dermark munden ließen, ſeufzte Dreyer tief auf. Nach der Urſache ſeines Kummers be⸗ fragt, antwortete er:„Ach, meine Herren, iſt es nicht ein Jammer, wenn man zuſehen muß, wie heutzutage die Kinder den Eltern das Mark aus den Knochen ſaugen!“ Von Alfred 1 2 9 Ich w zählen, d ferers un nachahme fachſte Ar Maul bis den gerin haben. D ſehr einfe Erniedrig Methode nach Bed voller wä Er hief mann. W Niederöſte einander Wirtſchaft Kirchturm Jeder vor Wenn da⸗ ganz beſo Beſchäftig des. Jede ſchwarzen Referenz auch man tereſſieren Kreisgeric Ausland, Ich ſchn Eigenheite deſſen Har lung zum zu fällen. Herbei! deinen Ge einem wo Maßkrug Seele hun zwei bren unter dem Gendarme darüber ne Du haſt wohl aber graphenſtu Welt gefül fochten. Deine N Bücher, de blieb: eine 17, 18 und kon und, war dein! ſen Studie Zweck befr ſagteſt:„A Zu Drei⸗ wuchtige 9 eben mit e kerl⸗ und den Tiſch als du mi⸗ zogſt und! gingſt. 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Ein⸗ n zu Tiſch. nen aufge⸗ h das Rin⸗ hreyer tief mmers be⸗ Herren, iſt ſehen muß, Fltern das 2 4 0 4 — Haulschlacht klatur!“ Fritz Weber Ich will Ihnen eine kleine Geſchichte er⸗ zählen, die Geſchichte eines paſſionierten Gei⸗ ferers und Schandmaules, lehrreich für alle, nachahmenswert für viele; ſie ſtellt die ein⸗ fachſte Art dar, wie man ſeinen Feind mit dem Maul bis ins Mark trifft, ohne dabei auch nur den geringſten Konflikt mit den Geſetzen zu haben. Der Mann, von dem ſie handelt, war ſehr einfach im Weſen, wie auch die von ihm Erniedrigten und Beleidigten. Wenn Sie ſeine Methode verwenden, müſſen Sie natürlich je nach Bedarf Ihren Schimpfworteſchatz geiſt⸗ voller wählen. Er hieß Lensbauer und war mein Lands⸗ mann. Wir Leute aus dieſem kleinen Neſt in Niederöſterreich ſind alle ſo. Wir beſchimpfen einander auf das gottesläſterlichſte. Unſere Wirtſchaften verludern meiſt, denn wir ſind Kirchturmpolitiker, Kämpfer, Wirtshausleute. Jeder von uns hat ſeine Freunde und Feinde. Wenn das überall ſo iſt, dann iſt es bei uns ganz beſonders ſo. Das iſt unſer Stolz und die Beſchäftigung unſerer Gerichte. Wir lieben bei⸗ des. Jedermann bei uns zu Haus hat ſeinen ſchwarzen Rock, womit er den Behörden ſeine Referenz bezeigt. Das lohnt ſich. Es kommt auch manchmal zu Tätlichkeiten; aber dieſe in⸗ tereſſieren uns nicht, denn ſie werden beim Kreisgericht verhandelt, d. h. gewiſſermaßen im Ausland, das wir freiwillig nie betreten. Ich ſchweife ab. Das gehört auch zu unſeren Eigenheiten. Damit ermüdet man einen Richter, deſſen Hand ſchon nach drei Stunden Verhand⸗ lung zum Barett greifen will, um das Urteil zu fällen. Herbei denn, Freund Lensbauer, laß mich deinen Geiſt beſchwören! Man hat dich nach einem wortreichen Leben ſchmählich mit einem Maßkrug unter den Tiſch geſchlagen. Deine Seele hungerte nach Licht. Deshalb ſtellte man zwei brennende Kerzen neben dich, als du ſo unter dem Tiſche lagſt, und wartete auf die Gendarmerie. Während dieſer Zeit dachte ich darüber nach, welch ein Dichter du geweſen biſt. Du haſt keine alberne„Richtung“ erfunden, wohl aber einen kühnen Krieg gegen den Para⸗ graphenſtumpfſinn einer temperamentloſen Welt geführt, und du haſt manchen Sieg er⸗ fochten. Deine Methode war ganz einfach. Du bhaufteſt Bücher, deren Inhalt dir immer unverſtändlich blieb: eine„Deutſche Grammatik“, die Bände 17, 18 und 21 von Meyers Konverſationslexi⸗ kon und„Tauſend Worte Franzöſiſch“. Das war dein Rüſtzeug. Du erzählteſt mir von die⸗ ſen Studien. Als ich dich aber nach ihrem Zweck befragte, zwinkerteſt du nur ſchlau und ſagteſt:„Abwarten, werſt ſchon ſehgn!“ Zu Drei⸗König gab es dann eine wuchtige Maulſchlacht. Ich wollte eben mit einem rhythmiſchen Sau⸗ kerl⸗ und Schweinhund⸗Kranz an den Tiſch unſerer Gegner treten, als du mich auf die Bank nieder⸗ zogſt und lächelnd ſelbſt ins Gefecht gingſt. Eine Flut von„Heahna⸗ dreck und ausgſchamte Fratzen“ ſprudelte dir entgegen. Du aber zogſt die Pfeife aus dem Mund, faßteſt die Erzſau, den Winninger Franzl, ins Auge und begannſt: „Woaßt, was du biſt? A nieder⸗ trächtiger Imperativ biſt, an ölen⸗ diges Plusquamperfekt! Wann i di bei der Elongation pack, ſo geht dir das Vocabulaire in Franſen, du tramhaperter Pendelverſuch!“ Der Winninger Franzl war ſtarr. Das Maul hing ihm wie eine ſchartige Miſtſchaufel herab, ſeine Augen glotzten den Lächeln⸗ den an.„Wooos... haſt... gſagt?“ Lensbauer dachte einen Augen⸗ blick nach. Dann ſprudelte der Quell ſeines Wiſſens mit unge⸗ heurer Munterkeit: „Mach dei Korreſpondenz zua, ſonſt wird dir a lernäiſche Hydra einifliagn, du Violinſchlüſſel, du dividierter! Wannſt du no amol in mei Konjunktur kommſt, ſo ſchlag i dir den Iſolierſchemel aus⸗ einander, verſtehſt mi, gſcherte Ka⸗ thodenlampen? Unterſteh di nun und reib mit dein Sonnengeflecht auf, nachher biſt a pulveriſiertes Argument, du logiſche Nomen⸗ Diesmal waren alle paff, ſogar der Gamperl. Wir hatten geſiegt. Der Winninger Franzl verwan⸗ delte ſich in Franz Winninger; er nahm ſeinen Hut und ging unter Nichtachtung des Feiertages zum Advokaten. In deſſen Privatwoh⸗ nung explizierte er den Fall. Auf die Frage nach der Art der inkri⸗ minierten Verbalinjurien ſagte er dumpf:„J wirs ſcho außabringen, was er mi ghoaßn hat!“ ——————————————————— 3 Vierzehn Tage ſpäter war die Verhandlung. Wir hatten alle unſere ſchwarzen Röcke ange⸗ zogen, denn Ehre, wem Ehre gebührt! Ueber Aufforderung des Richters wieder⸗ holte Lensbauer ſeine Rede wörtlich. Bei je⸗ dem neuen Satz ging ein verklärtes Lächeln über Winningers Züge.„Wohl, wohl, ſo hat er gſagt,“ murmelte er zufrieden,„ſo, grad ſo!“ Als der Angeklagte geendet hatte, erhob ſich der Richter hinter ſeinem Taſchentuch und ſtülpte das Barett auf.„Im Namen der Repu⸗ blik...“ Freiſpruch. Franz Winninger torkelte zur Tür hinaus, ein Michael Kohlhaas vom Scheitel bis zur Sohle. Er drohte, das Bezirksgericht anzuzün⸗ den, weil ihm eine ſolche Parteilichkeit zu viel ſei. Dies trug ihm acht Tage Arreſt ein. Als er wieder frei war, ſoff er zwei Tage und zwei Nächte lang, um nicht an der Gerechtigkeit der Welt verzweifeln zu müſſen. Dann gab er dem Lensbauer eine ungeheure Ohrfeige, hinter⸗ rücks und mit verſtopften Ohren, denn er fürch⸗ tete das Maulwerk ſeines Gegners. Dieſes trug Das Spiel zu Zweien nEin liedchen nach dem Schulunterricht“ ihm neuerlich acht Tage Arreſt ein. Wir erfoch⸗ ten damals Sieg auf Sieg. Es war eine herr⸗ liche Zeit. Und nun biſt du längſt unter dem Wirts⸗ haustiſch hervorgeholt und begraben worden, armer Freund Lensbauer! Nichts hinderte die niederſauſende Wucht dieſes Bierkrügels, dein Kleine? „Warum weinſt du denn, mein Kind?— Wie kann man nur!— Sei doch brav. Schau, die Mutti kauft dir ein anderes Püppchen, laß dem kleinen Mäd⸗ chen dein Püppchen!— 2 Sieh mal, wie gern ſie es hat und wenn du/ ſie anſiehſt, dann haſt du beſtimmt doch Freude daran. Und dann biſt du ſchon ein großes Mä⸗ delchen und die kleine Puppe iſt ſchon viel zu arie/ Foto: Dr. pPaul Nathrath- Bavarid foto: Fritz Woagner· Bovario phantaſievolles Schädeldach zu zerſchmettern. Das letzte, was du dem Ainminger e ſchleuderteſt, war ein„perforierter Koloß von Rhodos“. Dann war es aus mit dir. Deine Methode aber lebt. Ich verzeichne ſie hier, um meinen Nebenmenſchen zu helfen und als kleines Denkmal für deine zeitloſe Größe. Von Joe van Doeren klein für dich!— Nun komm und ſei brav. und laſſe ſie ihr, ja?“ „Mutti! Meine Puppe! Die ich jeden Abend mit ins Bett genommen habe, die mit mir ge⸗ träumt hat und wenn ich Angſt hatte, mich ge⸗ tröſtet hat,— ich kann ſie nicht weggeben!— Laſſe ſie mir doch, bitte!— Kaufe ihr eine neue, aber meine alte möchte ich behalten und wenn ſie noch ſo klein iſt.“— „Aber Marie, wie kann man nur ſo ſentimental ſein, ich kenne das ja gar nicht von dir! Alſo gut, du behältſt die alte Puppe und nun gehe du und laufe dem Kind eine,— aber von deinen Spargroſchen.“— „Gerne, Mutti, gerne! Das macht mir nichts aus, nur meine Puppe will ich behalten.“—— „Komm, Giſela, ich kaufe dir ein viel feineres Püppchen!“— So ging meine Tochter und es machte ihr wirklich nichts aus, dem fremden Kinde von ihren Spar⸗ eine neue Puppe zu kau⸗ en.— Freudeſtrahlend kam ſie wieder und ſagte zu mir:„Siehſt du, Mutti, jetzt habe ich ihr eine viel größere Freude gemacht und ich kann mein Püppchen wieder in die Arme ſchließen. Du biſt doch ein feiner Kerl, Mutti!— Ich wußte es, du würdeſt es nicht übers Herz bringen, mir meine Lieſel zu ver⸗ ſchenken.— Ach, ſie iſt doch auch ſo verwöhnt und das Kind iſt doch arm, wer weiß, ob ſie da mit ins Bettchen genommen wird.— Nein, daran hätte ich immer denken müſſen!— Jetzt bin ich zufrieden, — es hat mir direkt mein Herz wehgetan, ich wäre beſtimmt krank geworden, aber Mutti, jetzt bin ich ſo glücklich!“— Was konnte ich da machen?!— Die ganze empfindliche Seele mei⸗ nes kleinen Mädchens offenbarte ſich mir damit.— Als ich ſie am Abend ins Bett brachte, da nahm ſie zärtlich ihre Lieſel in den Arm und ſchlief glücklich und zufrieden ein. Ich ſchüttelte den Kopf über die kleine Marie. Der gute Kamerad/ vu. In Tübingen am Reckar ſchritt durch die freundlichen alten Straßen ein Mann mit ern⸗ ſtem Geſicht und in ſteifer Haltung. Er war noch jung, aber ſeine ganze Art verriet, daß er nicht einer der Studenten war, die mit ihrem fröhlichen und oft ſehr lauten Weſen in dem Schwabenſtädtchen eine beſondere Rolle ſpiel⸗ ten. Er war ſchon zu Amt und Würden ge⸗ kommen, war ſeit einem Fahre Advokat gewor⸗ den, wie man in jener Zeit einen Rechtsanwalt nannte. Damals im Jahre 1809 wußten nur wenige Leute, daß dies der ſpäter ſo berühmte Dichter Ludwig Uhland war. Als ſtiller und ſehr ſchweigſamer Mann erſchien er ſogar den nächſten Freunden, worunter einer war, der ſpäter auch als Dichter bekannt wurde: der fröh⸗ liche Mediziner Juſtinus Kerner, dem wir das Lied verdanken:„Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein!“ 5 In dieſem ſo verſchloſſen und finſter erſchei⸗ nenden Menſchen fand aber alles, was damals die Zeit bewegte, ein ſehr empfängliches Herz. Das empfindſame Gemüt des erſt Zweiund⸗ zwanzigjährigen glühte für das Volk und ein Vaterland, das es damals noch gar nicht gab, es träumte Tag und Nacht von einem Deutſch⸗ land, das noch ſehr fern ſchien. Ihm wollte er ſeine Lieder weihen; dem einigen Reich, das einmal kommen mußte, wollte er ſein Leben widmen. Aber freilich die Zeiten waren ſchwer und faſt hoffnungslos. Was konnte er als jun⸗ ger Advokat im Schwabenland da tun? In Europa regierte Napoleon. Auch die deutſchen Länder hatten unter ſeinen Maßnahmen zu lei⸗ den. In Württemberg war die politiſche Lage ganz verwirrend. Das Land hatte durch Na⸗ poleons Gunſt und Gnade große Erweiterungen ſeines Gebiets erfahren; aus dem urſprüng⸗ lichen Herzogtum Württemberg war jetzt ein Königreich geworden. Vielen vaterländiſch Denkenden erſchienen dieſe äußeren Vorteile freilich teuer erkauft: nun hatte ſich das Schwa⸗ benland notgedrungen dem Rheinbund ange⸗ ſchloſſen und ſeine Söhne mußten den Fahnen des Kaiſers der Franzoſen folgen. Nur ein Menſch, der aus böſer dunkler Gegenwart ſich fortträumen konnte in eine freundliche, helle Zu⸗ kunft, durfte noch hoffen, daß aus all dem Un⸗ tröſtlichen nach einem Tag des Gerichts das Große erſtehen könne, für das nun ſchon man⸗ ches Herz klopfte und manches Auge flammte: ein Deutſchland, einig und frei. Tag und Nacht dachte Ludwig Uhland an das Große, das noch ſo fern lag, und oft wollte ſeine Hoffnung ſo ſehr verzagen, daß er ſeine eigenen Verslein leiſe vor ſich hinſprechen mußte:„Wohl werd' ich's nicht erleben, doch an der Sehnſucht Hand zals Schatten noch durchſchweben mein freies Vaterland.“ Daß er als Sohn des mit Napoleon verbün⸗ deten Württemberg gar nichts tun konnte für die Zukunft und Größe des Vaterlandes, das ſchmerzte ihn tief. Ihm war nur das Wort gegeben, womit er!die Herzen erwecken konnte, und das Lied, das er dem von ihm ſo ſehr geliebten Volke ſchenken konnte. Aber war das nicht auch etwas? Wenn Lied und Wort wei⸗ terwirkten in eine ferne Zukunft, dann konnte er ſagen, daß er mit ſeinem Beſten dem Deutſch⸗ land, das kommen müßte, gedient hatte. Was er im Innerſten ſeiner Seele ſpürte und was ſein Herz wünſchte, dafür waren die Worte noch nicht zu finden. Nicht anders als in der Sprache der alten Lieder des deutſchen Volkes konnte es laut werden. Uhland, der zwar der Rechtswiſſenſchaft ſich befliſſen hatte in all den Tübinger Jahren, entdeckte die Wun⸗ derwelt des Volkslieds; wie in einem Garten wandelte er zwiſchen den herrlichen Lieder⸗ texten aus vergangenen Tagen, die gerade da⸗ mals von Freunden des Volkes geſammelt wurden, um ſie vor dem Vergeſſenwerden zu bewahren. Auch der Tübinger Advokat Uhland ſuchte nach alten Liederverſen und fliegenden Blättern, er ließ ſich von ſeinen Freunden auf⸗ ſchreiben, was ſie kannten, und bemühte ſich auch, unmittelbar aus dem Mund des Volks ſolche köſtlichen Stücke für ſeine Sammlung zu gewinnen. Aber aus der Bewunderung des Vergangenen, aus der Wertſchätzung ſolcher Ge⸗ ſinnungen, wie ſie aus all den Liedern hervor⸗ tönte, wuchs ihm auch die beglückende Ver⸗ pflichtung, ſeinem Volk in Liedern zu ſagen, welche Hoffnungen und Sehnſüchte die verwor⸗ rene und trübe Zeit erfüllten. Und ſo blühten aus den ſeltſamen und ſtarken Stimmungen, die das Herz des wortkargen Mannes erfüllten, Lieder auf, die in herzhaften Worten ausſprachen, was tief in der Seele des Volkes lebte. Der herbe Mund des Dichters war dazu beſtimmt, zu ſagen, was viele Men⸗ ſchen dunkel fühlten, wofür aber niemand die Worte fand. Der ernſte Mann, der durch die Gaſſen der Neckarſtadt ſchritt, fühlte ſeine Be⸗ rufung, er wußte, daß er dem Volk etwas geben konnte. Vom Frühling und von der Liebe ſang es aus ihm wie in den alten Liedern; von tapferen Helden, edlen Frauen, vom Glück und vom Leid ihres Lebens. Die alten Lieder hat⸗ ten ihm die Zunge gelöſt, daß er ſingen und ſagen konnte, was jetzt die Menſchen bewegte. Von der Höhe herab ſchaute Schloß Hohen⸗ tübingen auf den ſinnend dahinſchreitenden Dichter herab, dem jetzt plötzlich ſein Freund Friedrich Harpprecht einfiel, mit dem er ſo oft den Weg dort hinauf gegangen war. Er war fortgezogen in das Kriegsgetümmel draußen. Wo lebte er, wo marſchierte er? Wo ſchlief er 051 dem Kriegszelt der Napoleoniſchen Ar⸗ mee? Uhland atmete tieſ. Er ſpürte, was es hieß, Soldat ſein in ſolcher Zeit. Das⸗dunkle Schick⸗ ſal des eigenen Volkes und Vaterlandes lag in Gottes Hand. Der Soldat folgte ſeiner Pflicht, daran gab es nichts zu deuten. Und das Herz des Kriegsmannes war nicht empfindſam, es klopfte mit im Takt des Marſchtrittes. Und die, die mit ihm marſchierten, die Kameraden, waren ihm das Nächſte, das Beſte: ein Stück Heimat. Mit dem Freund, mit Friedrich Harpp⸗ recht, marſchieren dem Feind entgegen! Der liebe, brave Menſch, mit welchen männlichen Worten hätte er wohl die Mitkämpfer ermu⸗ tigt! Er konnte lachen, wenn die Kugeln pfif⸗ fen, Scherze machen, wenn die Bomben ein⸗ ſchlugen. So tief fühlte Uhland die Nähe des Freundes, daß ſeine Einbildungskraft ihm vor⸗ täuſchte, er marſchiere neben dem verſchollenen Freund draußen in der Schlacht... Solche Ver⸗ zauberung befiel den Dichter für einige Augen⸗ blicke; er hörte die Trommel dumpf im Marſch⸗ takt ſchlagen und ſah, wie der Freund das ernſte Geſicht ihm zuwandte. Dann war wieder die Tübinger Wirklichkeit da, und der Schritt des Dichters hallte durch die ſtille Gaſſe. Und aus dieſem gleichmäßigen Schall, dem Schreiten des innerlich bewegten Dichters, ſchwang ſich das Lied heraus: Ich hatt' einen Kameraden, einen beſſern find'ſt du nit. Die Trommel ſchlug zum Streite, er ging an meiner Seite.. im gleichen Schritt und Tritt. Das Lied war ſtark geworden an den gleich⸗ mäßigen Gang des Mannes über das Tübin⸗ ger Pflaſter. Es fand in dieſem Rhythmus ſeinen Fortgang, der Dichter fühlte ſich ganz als Werkzeug eines höheren Willens, als Muno, der ſagen konnte, was er nicht wußte, was noch dunkel war. Aus Ahnung und erſchrockener Sorge wurde Gewißheit, die Worte überraſch⸗ ten den Dichter mit der ganzen Herbheit des unabänderlichen Schickſals: Eine Kugel kam geflogen. Gilt's mir, oder gilt es dir? Ihn hat es weggeriſſen. Er liegt mir vor den Fü⸗ ßen, als wär's ein Stück von mir., So hatte der Dichter im ſtillen Tübingen das Troſt⸗ und Schickſalslied der Vielen vernom⸗ men, die draußen das Soldatenlos der Napole⸗ oniſchen Armee, trugen und in der Kamerad⸗ ſchaft ihr Herz ſtärkten, das vergeblich ſich nach einem freien großen Vaterland ſehnte. War es nicht ein geiſterhafter Gruß des ver⸗ ſchollenen Freundes? War Friedrich Harpprecht gefallen? Der trübe Gedanke ſchwang ſich fort im Weiterſchreiten. Wieder war es dem Dich⸗ ter Uhland, als ging er ſelbſt durch das Bild, das er ſah... Der Freund lag, von der Kugel hingeſchmettert, neben ihm, er wandte ſich ihm zu: Will mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad'. Kann dir die Hand nicht geben; bleib du im ew'gen Leben.. mein guter Ka⸗ merad! Wieder waren die Worte zu dem Dichter ge⸗ kommen, als hätte die milde Abendluft ſie zu ihm getragen, die vom Neckar herwehte. Das Lied war lebendig geworden in dieſer Stunde, nachdem es ſchon lange in Tauſenden von Sol⸗ datenherzen wie eine ahnungsvolle Kunde ge⸗ ſchlummert hatte... Am Abend dieſes Tages ſchrieb Uhland das Gedicht vom guten Kameraden auf ein Papier⸗ blatt und wußte nicht, daß er damit den Deut⸗ ſchen einen Liedertext geſchenkt hatte, der in kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten die Gefühle der durch einen gemeinſamen Wil⸗ len und ein gemeinſames Schickſal verbundenen Männer zum Ausdruck brachte. Der Dichter ſchaute verwundert auf ſein Lied, das ihm der Himmel geſchenkt zu haben ſchien. Er über⸗ prüfte ſorgſam den Wortlaut, hielt inne, als ihm einfiel, daß das Wort Kamerad ein fran⸗ zöſiſches Wort: camarade, ſei, das etwa das gleiche bedeutete wie das deutſche Wort Geſelle, alſo Stubengenoſſe... Sollte er es ſtehen laſ⸗ ſen? Das Wort, das durch ſchickſalsſchweres Erleben tauſendfach geweiht worden war,.. es ſollte beſtehen und den Deutſchen heilig werden! Noch hatte das Lied keine Weiſe. Die Verſe Trompeter Goethe/ Ich weiß nicht, wie der augenblickliche Stand der Forſchung iſt, die Herkunft des großen Dichters betreffend; aber ſoviel iſt ſicher, daß noch bis vor kurzem in dem Dorfe Berka an der Wipper im ehemaligen Fürſten⸗ tum Sondershaufen ein Bauerngeſchlecht des Namens Goethe ſeßhaft war, deſſen Mitglieder in der Form des Kopfes und im Schnitt des Geſichts eine auffallende Aehnlichkeit mit dem weimariſchen Großen aufwieſen. Aus dieſer Bauernſippe ſtammte auch der Trompeter Goethe, der in der erſten Hälfte des vergange⸗ nen Jahrhunderts in der fürſtlichen Hof⸗ kapelle zu Sondershauſen angeſtellt war mit Der Bassist und selne Iuba einem Gehalt von 150 Taler jährlich, wozu noch ein Dienſtanzug kam und zu jedem Hof⸗ konzert ein halber Topfkuchen benebſt einer Buttel Rotwein. Dieſer Trompeter Goethe war nun allerdings vothaarig, weshalb er von den Kollegen nur„der Fuchs“ genannt wurde. In höherem Alter, als die Haare weiß gewor⸗ den waren, ſoll er ſich ſehr ernſt und würde⸗ voll gehalten und dann auch im Ausſehen ſei⸗ nem berühmten Namensvetter merkwürdig ge⸗ glichen haben. Einmal hatte er die Probe zum Sinfoniekon⸗ zert verſchlafen und vergeſſen. Die Proben fan⸗ den im Lohſaal ſtatt, unmittelbar neben dem Foto: Hans Speck junge Birke Von klisobeth Moaier-Mocłk wie Jonglingssehnsucht, dio berouscht von delner lugend onmutsvoller Schönholt, vertängt in delnem Kleide sich det Windi; du neigst dich ihm und delne Seele lousch⸗ dem hohen Lied der Allverbundenhelt und tändelst hier und doftf wie ein vefspieltes Kind. Dein lichtes, schleierzartes Gron ſousch schon entzückt dem eignen WIdefhall und weiß noch nichts von Stürmen und Gefahr; es schauf den Wolken nach, dle droben zlehn und größt den Blbtenzouber bberm Tol: es ist s0 fröh, och noch so fröh im Johrl in Uhlands vielgeleſenem Gedichtband beweg⸗ ten die Herzen, man ſpürte in ihnen den Marſchtritt der Soldaten und hörte den dump⸗ fen kriegeriſchen Trommelſchlag... Konradin Kreutzer, der ſo vielen Liedern Uhlands eine volkstümliche Weiſe gegeben hatte, ſetzte es in Noten, aber noch war damit die rechte Melodie nicht gefunden. Irgenowo in der Schweiz klang eine ſchlichte Volksweiſe, in der leiſe alemanniſche Wehmut ſchwang. Es mußte nur geſchehen, daß der richtige Mann ſie hörte. Und wie die weh⸗ mütige und doch männliche Stimmung deutſcher Herzen im Kriegsgewoge durch den Dichter einen Verkünder fand, ſo fügten ſich auch, weil es ſo ſein mußte, die Liederverſe des ſchwäbi⸗ ſchen Dichters in die alemanniſche Weiſe aus der Schweiz ein: der Tübinger Muſikdirektor Friedrich Silcher war es, der das Lied nun in ſolchem Klanggewand auf die Reiſe ſchickte. Es klang, wo deutſche Männerherzen ſich verbunden fühlten, im Streben nach dem gleichen Ziel. Wir ſangen es im Weltkrieg auf den Heer⸗ ſtraßen im Weſten, Oſten und Süden, es klang an ſo vielen Gräbern, und es wird weiter⸗ klingen, wo Menſchen Seit' an Seite gehen im gleichen Schritt und Tritt! Von Otto Anthes baumbeſtandenen Platz im fürſtlichen Park, der „das Loh“ heißt und auf dem allſonntäglich die berühmten Lohkonzerte ſtattfanden; und es gab keine Probe, der der Fürſt, ein großer Muſikliebhaber, nicht perſönlich beiwohnte, wenn ihn nicht dringende Regierungsgeſchäfte abhielten. Als der Kapellmeiſter ihm meldete, daß der Trompeter Goethe, der im zweiten Satz der Sinfonie auch noch ein Solo zu blaſen hatte, nicht anweſend ſei, ſchickte der Fürſt alsbald zwei von ſeinen Gardiſten ab, den ſäumigen Trompeter zum Blaſen zu holen und nächſtdem alsbald in den Arreſt abzuführen; denn er hielt in ſeiner Kapelle eine ſtrenge, faſt militäriſche Zucht. Trompeter Goethe war gerade aufge⸗ ſtanden und lag faul zu ſeinem Fenſter hin⸗ aus, als er die beiden Bärenmützen die Lange Straße herunterkommen ſah. Ein Blitz erhellte ſeine dämmerige Seele, und er wußte im Nu, was er verbrochen hatte. Sein Inſtrument er⸗ greifen und durch ein Fenſter auf der Rück⸗ feite des Hauſes in den Garten ſpringen, das war eins. Von da lief er auf geheimen Um⸗ wegen zum Lohſaal und betrat ihn in dem⸗ ſelben Augenblick, als der Kapellmeiſter ſchon den Stab ſinken laſſen wollte, weil es des feh⸗ lenden Trompeters wegen nicht weitergehen konnte. An der Tür ſtehend, ſetzte Goethe ein und blies ſein Solo ſo vortrefflich, daß der Fürſt, milder geſtimmt, am Schluß der Sin⸗ fonie zu ihm ſagte:„Du weißt, mein lieber Goethe— er duzte nicht nur ſeine Muſiker, ſon⸗ dern alle Welt— du weißt, daß mir nichts ver⸗ haßter iſt als Unpünktlichkeit und Bummelei. Aber weil du ſo geiſtesgegenwärtig geweſen biſt und außerdem auch noch gut geblaſen haſt, ſoll dir die Strafe für dieſes Mal erlaſſen ſein. — Wo übrigens, fuhr er dann fort, ſind die beiden Gardiſten geblieben, die ich nach dir ausgeſchickt hatte?“ „Oh“, erwiderte Goethe,„die ſuchen mich wohl noch.“— Er erzählte darauf auf wei⸗ teres Befragen des Fürſten, wie er den Bären⸗ mützen entgangen war, und ſchloß:„Zwei Bä⸗ ren fangen noch keinen Fuchs, Durchlaucht.“ Womit er beinahe wieder alles verdorben hätte. Denn der Fürſt konnte es nicht vertra⸗ gen, daß ein anderer in ſeiner Gegenwart einen guten Witz machte, weil er das als ein Vor⸗ recht für ſich in Anſpruch nahm. Es fiel ihm aber glücklicherweiſe auch noch etwas Gutes ein. Er rollte eine Weile die Augen und ſagte dann: „Mein Vetter Karl Auguſt in Weimar hat ſich ſeinen Goethe wohl ein bißchen über den Kopf wachſen laſſen. Aber du kannſt dich darauf ver⸗ laſſen: ich ſchicke meinen fort, wenn er ſich allzu mauſig macht.“ Und als er ſah, wie nicht nur ſein Hofmar⸗ ſchall, ſondern auch der Kapellmeiſter und ſämt⸗ liche Muſiker über ſeine Bemerkung verſtohlen lachten, da verließ er, verſöhnt und hochbefrie⸗ digt, die Probe. Trompeter Goethe aber war auch zufrieden, ſo glimpflich davongekommen zu ſein, und blies am nächſten Sonntag im Loh ſein Solo ſtrahlender als je, ſo daß die Son⸗ dershäuſer ſagten:„Dieſer Goethe hat den Teu⸗ fel im Leibe. Wenn ſie uns den bloß nicht wegholen, nach Weimar oder ſonſtwohin!“ Ein⸗ Mit de als ſonſ weide z dem Sch ging lan meinen Mühe be Eino ge Boden u Geſterr Waldſchl aufgebro hier zur mittagsli der Holz er jetzt d aus dem ſchwelle t Weit in Alaskabe Doch ſein Gewölk, den Stro über den er die He Er wa⸗ n skimohr hier und letzte Str Eino 1 Flußfahr war, und hochſpran ledernen den Schã dieſe Fre ten, ein Bracke ſe Hund, ein Eino pfle mißgönnt als alle 5 an der Fl Ingrid, d ſiedlers in klärte, Ko fen Auge „Du liebf hatte ſie Hund ſog „Der H ſeiner rul Waſſer, d Desweger „Und w und dich Hierauf die Lippe mit/ dem rings um Jahren und nach auch ande Manchma keit. Er! ſingen, da fing. All d Worten a ihren Füf gegen das Eino bl Ingrid tr längſt hät hatte ſie 1 erwartet. vorgeſtern Voller 1 er langſat Häuschen Abendlicht ragend al⸗ graſes. Ot ſen, dieſer Weg hierl Die Pfe ſchlenderte Cornelſen Stahlbrill gilbten Z expedition hatte. 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Er ging langſam, faſt bedächtig, und ran hätte meinen können, daß ihm das Dahenſchreiten Mühe bereite, ſo behutſam trat er auf. Aber Eino genoß nur die Freude, wieder feſten Boden unter den Nagelſchuhen zu ſpüren. Geſtern war er in Deverly Hill bei den neuen Waldſchlägen mit einer Dreierkette von Flößen aufgebrochen, um ſie durch die Stromſchnellen hier zur Station zu ſchaffen. Im hellen Nach⸗ mittagslicht war er wohlbehalten drüben bei der Holzſchleifmühle angekommen. Und indem er jetzt den Schloßpflock mit dem Handballen aus dem Riegel drückte und über die Haus⸗ ſchwelle trat, blickte er zum Strom zurück. Weit in der Ferne über den Schneegipfeln der Alaskaberge ſtand eine dunkle Wetterwand. Doch ſein Blick galt nicht dem aufziehenden Gewölk, ſeine Augen ſchweiften ſuchend über den Strom, und als er dort etwas ſchattenhaft über den grauen Sand ſchleichen ſah, trichterte er die Hände am Mund und rief:„Koiru!“ Er wartete und ſtellte das Bündel neben den eſchnitzten Türpfoſten, aber da kam der zottige skimohund ſchon herangetrottet, ſchnüffelte hier und da im Vogelbeergeſtrüpp und nahm die letzte Strecke in einem kurzen freudigen Galopp. Eino Ulvik liebte das Tier, das auf allen Flußfahrten über Tag und Nacht ſein Gefährte war, und als der Hund ſchmeichelnd an ihm hochſprang und ſeinen Wolfskopf an der hirſch⸗ ledernen Weſte rieb, fuhr er ihm kraulend über den Schädel. Manche auf der Station nannten dieſe Freundſchaft zwar übertrieben und mein⸗ ten, ein Hund ſei ein Hund, und Eino Ulviks Bracke ſei ſogar ein beſonders nichtswürdiger Hund, ein Viehmörder und Hühnerdieb. Indes: Eino pflegte nur darüber zu lächeln. Die Leute mißgönnten ihm das prächtige Tier, das ſtärker als alle Köter in der Gegend war, und ſo treu an der Floßſtelle Wache hielt. Ja, er hatte ſelbſt Ingrid, die Tochter des einzigen deutſchen An⸗ ſiedlers im Diſtrikt, ausgelacht, als ſie ihm er⸗ kläyte, Koiru ſei ihr unheimlich mit ſeinen ſchie⸗ fen Augen und dem lautloſen Schleichgang. „Du liebſt den Hund mehr als alle Menſchen“, hatte ſie ihm vorgeſtern geſagt.„Du liebſt den Hund ſogar mehr als mich“. „Der Hund iſt mein Freund“, hatte Eino in ſeiner ruhigen Art geantwortet.„Er kennt das Waſſer, die Wälder, die Einſamkeit ſo wie ich. Deswegen halten wir zuſammen“. „Und wenn ich eines Tages deine Frau würde und dich bäte, den Hund fortzugeben?“ Hierauf hatte Eino geſchwiegen und trotzig die Lippen gepreßt. Er war ein Einödgänger, mit dem Waſſer und den endloſen Revieren rings um den Strom verwachſen, ſeitdem er vor Jahren ſeine nordſchwediſche Heimat verlaſſen und nach Kanada ausgewandert war. Er war auch anders als alle Leute auf der Station. Manchmal zog es ihn tagelang in die Einſam⸗ keit. Er konnte dann auf ſeinen Flußfahrten ſingen, daß ſich das Echo in den Waldſchluchten fing. All das hatte er Ingrid oft mit ungelenken Worten angedeutet, während Koiru brap zu ihren Füßen lag. Und jetzt war ſie plötzlich gegen das Tier? Eino blickte zum Fenſter und er dachte, daß Ingrid trotz des Wortwechſels vor Tagen ſchon längſt hätte kommen können. In all den Wochen hatte ſie den Heimkehrer hier an der Herdſtatt erwartet. Oder ob ſie ihm die offenen Worte vorgeſtern verübelt hatte? Voller Unmut begann er nachzuſinnen, indem er langſam vor die Tür trat. Eine Handvoll Häuschen zeigte ſich fernab im ſchwimmenden Abendlicht, nicht höher über den Wieſenſattel ragend als die weißen Blütenfähnchen des Woll⸗ graſes. Oder wenn der Vater, der alte Cornel⸗ ſen, dieſer frieſiſche Dickſchädel, ihr heute den Weg hierher verboten hat? Die Pfeife löſchend, trat Eino ins Freie und ſchlenderte zu den Häuſern hinüber. Der alte Cornelſen ſaß in der Stalltür, die geflickte Stahlbrille auf der Naſe, und blätterte in ver⸗ gilbten Zeitungen, die eine deutſche Jagd⸗ expedition vor Monaten hier zurückgelaſſen hatte. Als Eino grüßend näher trat, ſchob er den Papierkram beiſeite und deutete auf eine um⸗ grenzte Spur im Sand: Koiru habe hier in der vorletzten Nacht ſeinen Steckbrief hinterlaſſen! Eino warf dem Alten einen fragenden Blick zu.„Vorgeſtern abend habe ich Ingrid nach Hauſe gebracht und Koiru begleitete mich. Des⸗ wegen brauchſt du doch keinen Strich um die Spur zu ziehen!“ Der Alte ſtarrte reglos zu Boden.„Und dort läuft die gleiche Fährte“, murmelte er.„Abends, als du mit dem Hund heimgingſt, war ſie noch nicht da, und in der Nacht wurde mir der junge Renntierbulle gewürgt“. „Der junge ſtattliche Renntierbulle?“ Eino hatte ſich vorgebeugt. Ganz ſchwach war ihm das Blut in die Stirn geſtiegen. Den ſoll Koiru gewürgt haben?“ Er lachte unvermittelt auf und legte dem Alten die Hand auf die Schulter. „Ich glaube, Cornelſen, ihr ſeht alleſamt Ge⸗ ſpenſter. Was ihr nur gegen meinen Hund habt! Vorgeſtern nacht ſchlief er vor meinem Bett!“ „Trotzdem iſt die Spur die gleiche wie die von deiner Bracke“, beharrte Cornelſen eigen⸗ ſinnig.„Die Grauhunde kommen in dieſer mil⸗ den Fahreszeit nicht bis zur Station. Auch Paovo Thunberg und die anderen aus der Schwedenſiedlung haben die Spur ſofort er⸗ kannt“. „Thunberg und die anderen?“ Eino fuhr herum, und ſein Geſicht ſpannte ſich.„Auf dieſe Schwäver hätteſt du nicht hören ſollen, Cornel⸗ ſen. Die verläſtern den Hund, weil ſie mir Ingrid nicht gönnen“. Und er grüßte wütend, hakte die Joppe zu und trat zur Hoftür.„Wo iſt Ingrid?“ fragte er kurz über die Schulter zurück. —„Sie iſt unten beim Schuppen am Fluß und hängt die Dörrfiſche um“, murmelte der Alte ſchleppend. So wandte ſich Eino zum Fluß. Auf halbem Wege fiel ihm jedoch ein, daß er die Axt an der Floßſtelle liegen gelaſſen hatte, die neue koſtbare Axt, und um das vergeſſene Werkzeug nicht dem Nachttau auszuſetzen, ſchwenkte er ein. Mittlerweile war die Dämmerung ſo ſtark geworden, daß Ufer und Strom eine einzige gähnende Tiefe bildeten. Um nicht zu ſtraucheln, mußte ſich Eino am Zaun der Hutung entlang⸗ taſten. Ob vielleicht doch Wölfe ſeit Tagen in der Nähe waren? Da meinte er durch das dumpfe Rauſchen des Stroms Wolfsgeheul zu vernehmen. Unwill⸗ kürlich ſtockte ſein Pulsſchlag. Wenn die Grau⸗ hunde doch hier in der Nähe waren? Allein die fernen Laute dämpften ſich gleich wieder, und breit und friedvoll tauchte der Schuppen vor ihm auf. Eino hielt nach einem Licht Ausſchau. Als er keines entdecken konnte, rief er Ingrid leiſe beim Namen, indem er nach dem Türriegel taſtete. Der Riegel hing loſe herab, die Tür war nur angelehnt. Totenſtill war es. Nur der Widerhall ſeiner tiefen, klaren Stimme fing ſich im düſteren Holzgewölbe, bis er einen Schritt vortrat. Da bewegte ſich etwas geiſterhaft vor ihm, und plötzlich floß jäher Schreck durch ſeine Glieder. Zwei grünliche Lichter blitzten ihn an, wurden irrwiſchhaft größer, kamen aus dem Hinter⸗ grund des Schuppens dicht über dem Boden auf ihn zu— ein Wolf! Eiſige Ruhe erfaßte Eino Ulvik. Drüben ſchlich ſich der Räuber heran, der Cornelſen den jungen Renntierbullen gewürgt hatte. Rückwärts taſtete ſich Eino zur Tür, um nach der Arxt zu langen, die ihn ein gütiges Schickſal vorhin an der Floßſtelle hatte vergeſſen laſſen, als er ein Knurren vernahm, ein metalliſches Klirren— das Klirren einer Hundekette, Dieſes Geräuſch hemmte ihn mitten in der Bewegung. „Koiru?“ Er horchte, Wieder ertönte das Klirren. Die Hände ausgeſtreckt ſpähte er ins Dunkel.„Koiru! Alter Fiſchrikuber! Nun komm ſchon!“ lockte er, immer noch verblüfft über dieſes Zuſammen⸗ treffen.„Los, los, nun komm ſchon!“ wieder⸗ holte er, und er mußte plötzlich daran denken, wenn Ingrid hier dem Hund begegnet wäre. Ein Gefühl beklemmender Unruhe packte ihn. „He— Koiru!“ Scharf und gebieteriſch klang jetzt ſeine Stimme. Doch der Hund drückte ſich, ſtatt freudig heranzukommen, feige zur Seite und ſchien darauf aus, an ihm vorbei ins Freie zu ſchlüpfen, und als Eino dieſe Bewegung ge⸗ wahrte, verſperrte er zornig die Schwelle. Da geſchah, was er nie und nimmer erwartet hatte: Mit einem blitzſchnellen Satz, ſich jäh von unten emporſchnellend, ſprang ihn der Hund an! Sie koſtet nichts Wo iſt ſie?— Am Fußende meines Bettes, in einem Körbchen mit himmelblauer Früh⸗ lingsſchleife. Sie heißt Gratiſſima und iſt eine gemeine, ganz bezaubernde ſchwarze Hauskatze im Alter von acht Wochen. Der Ober in meinem Stammlokal bot ſeit drei Tagen kleine Katzen aus wie ſauren Moſt: „Herr Jaſt, nehmen Se enne, um Jotteswillen doch, ſonſt muß ick ihr morjen vaſaufen, retten Se mir vom Mord! Eene kleene jeliebte Wonne⸗ katze! Koſtet niſcht, gratis, abſolut gratis, gratis!“ Alſo nannte ich ſie Gratiſſima. Sie zitterte unter meinem Rock, als ich ſie nach Hauſe trug und ſah mich aus dem Schlitz⸗ verſchluß ihrer Augen ängſtlich an. Sie war — 22 3 8 —. 1 S0— or, 5575 W. 14 70 e 5— 5 MSS 7 ————— —— Blick gof die Türme von Thorn an der Weichsel —— — 5. 1 Die Fohlen springen Die ſchlechte Sicht ließ ihn ſein Ziel ver⸗ fehlen. Hart ſchlugen die Zähne zuſammen, bohrten ſich in den hochgeſchlagenen Joppen⸗ kragen, und in dieſem grauſigen Augenblick be⸗ griff Eino Ulvik, daß es hier um mehr ging als um einen Wutausbruch, daß Koiru in heim⸗ tückiſcher Attacke den Zeugen ſeines Raubzuges vernichten wollte. Mit der ganzen Wucht ſeiner kräftigen Arme ſchleuderte Eino den Gegner zurück, packte die Axt, riß ſie hoch und gerade, als ihn der Hund, leiſe und geſchmeidig wie ein Panther, abermals angriff, ſchlug er zu. So heftig, daß ihn der gewaltige Schwung mit nach vorn riß. Doch im Straucheln wußte er, daß er getroffen hatte. Ein kurzes, verklingendes Röcheln erfüllte den Raum, dann war alles totenſtill. Eino Ulvik rieb mit bebenden Händen ein Zündholz an, bündelte mehrere, daß die Flamme heller wurde. Vor ihm am Boden lag der Vieh⸗ räuber, der Treue mit wölfiſcher Heuchelei ver⸗ golten hatte. Er hob den ſchweren eiſernen Tür⸗ klotz auf, ſu zte einen Strick, und wenige Augenblicke ſpäter verſenkte er den Verräter im gurgelnden Strom. Danach ging er langſam über die Wieſen landwärts. Er hörte nicht das Hohnlachen der kleinen Käuze, das ſchrille Geigen der Zikaden. Er ſpürte nur, daß ihn ſein Eigenwille und ſein Trotz, ſeine blinde Liebe zum Hund für immer von Ingrid fortgebracht hatten. Am liebſten wäre er noch in dieſer Stunde in ſein Kann ge⸗ ſtiegen, um draußen in der Einſamkeit der Flech⸗ ſchon ſtubenrein. Sie fand innerhalb 24 Stun⸗ den den Weg vom ſcheuen Schrankwinkel bis zum Ehrenplatz auf meiner Schulter. Sie be⸗ geiſterte mich durch ihren phantaſievollen und raſtloſen Spieltrieb. Sie hänat in den Gar⸗ dinen, ohrfeigt die Weckeruhr, ſtiehlt die Sprot⸗ ten vom Tiſch, bohrt ſich unter die Bettdecke, beißt mich in die Zehen. Sie raſt wie ein Kreiſel unter einem Zeitungsblatt herum, gießt die Tinte über meine Reinſchriften, kurz, ſie bringt mir durch die Grazie der Vernichtung die Dummheit menſchlicher Zwecke zur Anſchauung. Ich habe ſie ſehr lieb gewonnen.„Sie koſtet nichts!“ Das war eine Lüge. Ich will nicht von den kleinen Zerſtörungen reden, die Gratiſſima vornimmt. Da warf ſie 44 V. 5 +. 7 ——— e n 505 (Holzschnitt von R. Relmesch- Scherl-.) f W46% 1* 0 M 54 1 5* W 24 15 144. 4 Holzschnitt Beck(Scherl-.) tenſteppe Vergeſſen zu ſuchen, als ihn ſchwacher Lampenſchein aufblicken ließ. Der Schimmer kam aus ſeinem Blockhaus, und gleich darauf konnte er im Ausſchnitt des Fenſters eine helle Frauengeſtalt erkennen— Ingrid. Sie hatte Teller und Taſſen auf den Tiſch geſtellt. Vom Herd trat ſie an den Schrank, wie eine geſchäftige Hausfrau. Schließlich bückte ſie ſich und ſchien im Herdkaſten nach Holz zu ſuchen. Unſchlüſſig richtete ſie ſich wieder auf, denn der Kaſten war leer. Eino taſtete ſich an der Tür vorbei zum Stallanbau. Er packte haſtig einen Kloben Holz, ſtellte ihn auf den Bock. Schlag auf Schlag ſauſte die Axt nieder. Immer von neuem holte er aus, und faſt hätte er ſingen mögen wie auf den Floßfahrten durch die Wälder. Aber da er⸗ ſchien Ingrid, durch die Geräuſche aufgeſchreckt, in der Tür und eilte lachend auf ihn zu, und alsſie ihn mit verwunderten Fragen überhäufte, und ſchließlich fragte, warum er Koiru nicht mit⸗ gebracht habe, faßte Eino ſtumm ihre Hände. „Einer von uns, der Hund oder ich, Ingrid“, ſagte er leiſe,„wäre heute abend doch nicht wie⸗ dergekommen, und da hat es das Schickſal ge⸗ wollt, daß der Hund fortblieb.“ Er lächelte ganz ſeltſam zu ſeinen Worten, wie Ingrid ihn nie vordem lächeln geſehen hatte, ernſt und glücklich zugleich, und er legte ſeinen Arm um ihre Schulter und führte ſie langſam zurück in das Haus. Per Schwenzen plaudert über eine kleine Liebe den„Dornauszieher“ der Wirtin entzwei. Meine Wirtin behauptet, den Erinnerungs⸗ wert könne ich ihr nie erſetzen. Ich habe es gar nicht erſt verſucht.., Geſchwiegen ſei von dem bißchen Bückling und Wurſtzipfel, die ſie erhält. Aber Gratiſſima frißt Nerven wie Pferde Heu. Sie miaut in meinen Mittags⸗ ſchlaf. Sie raubt meine Zeit. Ich könnte Pil⸗ lendreher werden, ſolche Uebung habe ich im unabläſſigen Drehen von Papierkugeln gewon⸗ nen. Ich könnte ebenſogut Dompteur werden, ſo ſehr bin ich auf das gefährliche, graziöſe Weſen der Katzen eingeſtellt. Mitunter muß ich Gratiſſima baden! Meine Hände habe ich als Reklameflächen für Heftpflaſter vermietet. Wenn das Bieſt nur nicht ſo bezaubernd wäre! Dieſe Mathematik der Anmut! Immer und überall einen Halt zu finden! In ſteter Harmonie mit dem Schwergeſetz durch den Raum zu ſchnellen! Ich komme zu gar nichts mehr. Gratiſſima koſtet neue Arbeit! Meine Manuſfkripte liegen unvollendet umher. Als Ku⸗ geln. Unter Schrank, Nachttiſch und Bett.. Ich fotografiere. Die herrlichen Phaſen ihrer Bewegungsſpiele. Ich bin darauf verfal⸗ len, welch impoſante Leiſtung die Katze voll⸗ bracht hat, im Laufe der Jahrtauſende alles vom Menſchen anzunehmen und nichts herzu⸗ geben. Der große ſchwarze Puma im Zoo gleicht meiner Katze genau. Zwanzigmal ver⸗ größert. Ich habe Brehms Tierleben gekauft. Ich verbringe Vormittage vor den Raubtier⸗ gittern des Zoo. Ich bin dem Verein der Katzenfreunde beigetreten.„Katzenfreunde aller Länder, vereinigt euch!“ Mich, der bisher jedem Verein erfolgreich aus dem Wege ging, zwingt das Tier dazu, mich mit„allen Län⸗ dern“ zu vereinigen! Gratiſſima(unſer Lateinlehrer hätte über⸗ ſetzt:„die ſehr dankbare“), Gratiſſima, du biſt ein undankbares Geſchöpf!! „Sag mer ens, Pitterche“, fragte der Lehrer, „wann ich drei Eier he op der Deſch(Tiſch) läge un läge dann noch zwei derzo, wievill Eier han ich dann?“„Fünf!“ ſagte das Pitterchen und fing furchtbar an zu lachen.„Wat lachs de do?“ wurde der Lehrer heftig.„Ich, Här Leh⸗ rer, ich hätte doch nit gedaach, dat Ehr och Eier läge künnt.“ Mit der alten„Bernharde“, wie die Nachbarn die Witwe des Schneidermeiſters Bernhard zu nennen pflegten und wie ſie ſich ſelber gerne an⸗ geredet hörte, war gut auszukommen. Die ſtille alte Frau verſorgte ihren kleinen Haushalt, pflegte in der grünen Jahreszeit ihr Gärtlein und ſaß mit ihrem Kater, dem Rölli, der ihr wie ein Hundchen nachlief, am Nachmittag gern in der Songe vor ihrem ſauberen Häuschen. Sie lüenmerte ſich um niemandens Diaige, ſofern nicht einmal eine Nachbarin ſie um Rat fragte. Allein, weſſen Erdendaſein bliebe für alle Zeit und um jeden Preis ganz verſchont vor den brandenden Wellen kleiner und großer Schickſalsſtür⸗ me! Saß da eines Ta⸗ ges die gute„Bern⸗ harde“ mit ihrem Rölli auf der ſonnenüber⸗ fluteten Bank an der Hausmauer und ließ ſich von behaglicher Schläfrigkeit umdäm⸗ mern— da ſtand, wie aus dem Boden her⸗ vorgeſchoſſen, plötzlich der nebenanwohnende alte, im Ruheſtand lebende Kanzliſt Wol⸗ lenweber vor ihr und beſchuldigte mit hefti⸗ gen Worten und ſich überſchlagender Stim⸗ me den ins flimmernde Licht blinzelnden Rölli, der„Satanskater“ ha⸗ be aus ſeinem Haſen⸗ ſtall ſieben Häslein ge⸗ holt und gefreſſen. Im erſten Augen⸗ blick ſah ſich die ob des ſchrillen lauten Sprechens ihres ſonſt freundlichen Nachbarn heftig erſchrockene Frau außerſtande, etwas zu ſagen. Sie erhob ſich und ſtand rührend hilf⸗ los wie ein ausge⸗ ſcholtenes Schulmäd⸗ chen vor dem mit den Händen fuchtelnden Manne, dem fürchter⸗ licher Zorn aus den Augen ſprühte. Dann ſchaute die„Bernhar⸗ de“ ihren Kater an, der ſich erhoben hatte und den Rücken zu einer ſteilen Kurve empor⸗ wölbte, gemütlich ſich reckelnd, aber keinerlei Anzeichen an ſich entdecken ließ, die dafür ge⸗ ſprochen hätten, daß die gegen ihn erhobenen Klagen irgendwie berechtigt ſein könnten. End⸗ lich hatte ſich die Witwe vom erſten Schreck ſo—⸗ weit erholt, daß ſie ruhig fragte, welche Be⸗ weiſe der Herr Kanzliſt denn habe, den Rölli für den Raubmörder der jungen Haſen zu halten. „Beweiſe?“, ſchrie der Kläger!„Beweiſe?“, wiederholte er und ſein Mund gellte die Frage wie eine ziſchende Feuergarbe hervor!„Beweiſe ſind ganz unnötig! Ich habe das Miſtvieh heute in der Frühe um meinen Haſenſtall herum⸗ ſtreichen ſehen. Da waren die Häslein alle noch hinter dem Gitter, das ich dann öffnete, als es warm geworden war. Und drei Stunden ſpäter waren die ſieben Häslein verſchwunden! Wer, wenn nicht der Dreckskerl von ihrem elenden Katzenroller, kann ſie geholt und gefreſſen haben! Man braucht den frechen vollgefreſſenen Dichwanſt nur anzuſehen! Er kacin kaum mehr laufen, ſo voll iſt ſein Bauch!...“ Der Penſionär holte erregt Atem und wiſchte den perlenden Schweiß von Stirne und Schlä⸗ fen. Nun brach es erneut aus ihm hervor: „Aber ich weiß, was ich tue! Wenn ich bis mor⸗ gen früh nicht ſieben junge Häslein habe, wo ſie herkommen, iſt mir wurſt und egal, ſo ver⸗ lange ich Schadenerſatz! Für jedes Häslein fünf Mark! Es waren die ſchönſten ſungen Haſen, die ich auf der ganzen weiten Welt je geſehen habe! Und damit Schluß! Ihr wißt jetzt woran ihr ſeid! Und der Wollenweber ſagt nichts, was ihm nicht eraiſt iſt!“ Mit großen ſtampfen⸗ den Schritten verließ der Kanzliſt das Bern⸗ hardſche Gärtchen. Der Rölli ſchmiegte ſich derweilen, traulich ſchnurrend, an ſeine Herrin, die wie von eis⸗ kaltem Waſſer übergoſſen daſtand und dem ver⸗ ärgert abgezogenen Nachbarn nachſah. Ihr war zumute, als wäre ſie aus eineen teufelnſchen Traum erwacht. Der Rölli ſollte...? Nein, der Rölli fraß keine Häslein! Gewiß er hätte vielleicht mit ihnen ſpielen köneien, um ſie ein wenig im Gras herumzukugeln, behutſam von einem zum andern Ende des Weiter kam die„Bernharde“ mit ihren Ueberlegungen nicht. Wie ſie ſich nämlich in Gedanken vorſtellte, der Kater könnte die Häslein, wie er es bisweilen ſchon einmal mit jungen Kätzchen getan, herum⸗ getragen haben, wollte es die alte Frau mit einmal gar nicht mehr ſo unwahrſcheinlich an⸗ muten, daß der Rölli die Tierchen des Nachbarn verſchleppt haben könnte. Und ſchon machte ſich die Witwe auf die Suche im Haus. In alle Ecken, in den letzten Winkel ſchaute ſie. Unter ihr Bett und unter jenes im kleinen Gaſt⸗ zimmer ließ ſie die Taſchenlampe ihr Licht wer⸗ fehr. Zum Speicher ging die„Bernharde“ hin⸗ auf und in den Keller hinab. Nirgends wollte ſich die geringſte Spur von einem Häslein ent⸗ decken laſſen. Ob ſie noch ein zweites Mal un⸗ ter ihr Bett hinunterleuchten ſollte? Denn da unten hatte der Rölli ſchon einmal ein junges Kätzlein geborgen.. Wieder blitzte die Taſchenlampe auf. Nichts zu entdecken! Sie hatte ſich alſo doch wohl ge⸗ täuſcht. Ihr Kater war ſchuldlos. Als wollte ſie ſich bei dem Rölli, der neben ihr ſchnurrte, entſchuldigen, daß ſie den gegen ihn erhobenen fürchterlichen Vorwürfen wenngleich nur be⸗ dingten Glauben geſchentt habe, ſtrich ſie ihm über das kniſternde Fell und ließ ſich dabei auf den Raend ihres Bettes nieder. Im gleichen Augenblick ſprang der Kater ebenfalls auf das Lager hinauf und ſchlüpfte blitzſchnell unters Dechbett. Da vernahm die faſſungslos erſtaunte „Bernharde“ ein leiſes ängſtliches Wimmern. Sie riß das mächtige Kiſſen beiſeite, und ſiehe, Die Frühsonne lockt zum Auf hruch Der kleine, Da, wo im Heſſiſchen die ſanften Höhenzüge der Berge ſich am Horizont verlieren und dich⸗ ter, dunkler Wald ihre Häupter krönt, wo ſchmale, grüne Schneiſen ganz plötzlich ab⸗ brechen vor krummem, ſtruppigem Unterholz, ſaß auf einem mit weichem Moos ganz über⸗ wucherten Baumſtumpf der Jäger Winkelmann. Zwar lag ſeine Büchſe geladen über den Knieen, zwar ſaß er in guter Deckung zwiſchen den Brombeerſträuchern am Pirſchweg, aber er hatte wenig Hoffnung, den Fuchs, deſſen Räubereien er faſt täglich im Wildbeſtand ſei⸗ nes Forſtes zu ſpüren bekam, und dem er mit aller Schlauheit, die ihm zur Verfügung ſtand, ſeit langem nachſpürte, vor das Korn zu krie⸗ gen. Der Burſche bewährte hier in der Tat ſeinen Ruf, dem Menſchen an Liſt, Vorſicht und Klugheit turmhoch überlegen zu ſein. An manchen Tagen hatte Winkelmann das Jagdfieber derart gepackt, daß ihm, nach ver⸗ geblicher Streife heimkehrend, Menſchen und Hunde ſeiner Umgebung ſcheu auswichen, ſo ſehr ſtrahlte er den Zorn der Niederlage gegen das„Bieſt“— dies war nur einer der Titel, mit welchen er in tauſendfachen Variationen den kleinen, roten Räuber belegte— aus. Heute war er friedlicher geſtimmt. Die Sonne ſchien ſo prächtig. Sie ſchob einen ſchimmern⸗ den Teppich über die von Altweiberfäden über⸗ ſponnene Wieſe, die ihn vom jenſeitigen Wald⸗ ſtreifen trennte. Ueber ſeine Schuhe liefen un⸗ zählige, rotbraune Waldameiſen mit der ihnen eigenen, wichtigtuenden Geſchäftigkeit und Em⸗ ſigkeit, die, uns Menſchen ewig unbegreiflich, unſern Verſtand dennoch zur reſpekwollen Würdigung einer großaufgezogenen Leiſtung zwingt. Winkelmanns Blick hob ſich lächelnd wieder und ſchob ſich verträumt durch das Gewirr der filigranfeinen Riſpen des Farnkrautes, das hier faſt mannshoch wucherte. Da plötzlich wei⸗ teten ſich ſeine Augen, wurden voll ſtählernem Glanz. Wurden feſt und ſcharf wie zwei Fal⸗ ken. Die Hand packte ohne jeden Laut das Ge⸗ wehr hoch, hob es an die Backe. Eiskalt lag das Rohr an der warmen Haut der Hand. Winkelmann ſpürte davon nichts. Sein Körper war ganz Spannung, Erwartung. Durch das hohe Gras des linksſeitigen Wald⸗ randes, dem bloßen Auge kaum erkennbar, kam ein rötlicher Fleck wie ein winziger, wandern⸗ Der Haſenſegen im Bett/ o ann on da ſaßen eng aneinander geſchmiegt, die ſieben Häslein des Kaaizliſten! Der Rölli aber bekun⸗ dete mit allen Mitteln tierlicher Geſtit Stolz und Freude über ſein Werk. Der alten Frau rannen die Tränen über die hageren Waagen. Tränen, ja— was für Trä⸗ nen waren das? Tränen eben, warme tiefemp⸗ fundene Tränen. Die„Bernharde“ beugte ſich über den Haſenſegen in ihrem Bett und be⸗ trachtete ihn lange gedankenvoll. Dann legte ſie, jedes der niedlichen, ſeidenweichen Tierchen zärtlich auſhebend, die wiedergefundenen Ge⸗ ſchöpflein in ihre Schürze und ging zum Nachbarn Wollenwe⸗ ber hinüber Der Rölli ſchritt geſenkten Haup⸗ tes hinter ſeiner Her⸗ rin drein. Wieder einmal hatte er ſo viel Sorglichkeit, Künſte aller Art an einen Plan gewendet, der, ſcheinbar ſchon ge⸗ glückt, nun offenbar doch wieder zunichte geworden war. Der Kanzliſt machte keine kleinen Augen, als die Witwe ihre zuſammengeraffte Schürze öffnete. Jetzt brauchte er eine ge⸗ raume Weile, bis er ein Wort herausbrach⸗ te. Indeſſen, er war ein Mann, der wußte, was ſich gehört, und bat deshalb die„Bern⸗ harde“, ihm den Auf⸗ tritt von vorhin nicht nachzutragen. Und die Nachbarin erklärte, dies zu tun, daran habe ſie mit keinem Schimmer von einem Gedanken gedacht. So reichte man ſich denn vergnüglich die Hand. Und der Rölli bekam ein Rädchen Wurſt, die der Kanzliſt zum Veſper ſoeben aufge⸗ ſchnitten hatte.. Vom Haſenſegen im Bett der„Bernharde“ aber war noch oft und im⸗ mer mit dem gleichen heiteren Schmunzeln Aufn.: Geis! der Erzählenden die n jisinger Rede. rote Teufel Grete Corzilius der Maulwurfshaufen geſchlichen. Des Jägers Hirn durchbrauſte ein Freudenrauſch. Das iſt er! Der Räuber. Der Langgeſuchte! Jetzt würde er ihm nicht mehr entgehen! Wie Blitze kom⸗ men und gehen, ſo ſchnell erfolgte das Auf⸗ tauchen und Wiederverſchwinden des Fleckes im Graſe. Aber näher und näher ſchnürte er heran. Jetzt nur ruhig den Hahn am Finger, dachte Winkelmann. Aber er konnte es trotzdem nicht verhindern, daß das Fieber wieder in ihm hochſtieg. Seine Blicke ließen den immer grö⸗ ßer werdenden Punkt nicht los. In dem Augenblick aber, als er dachte: Los! und ab⸗ drücken wollte, ſchnellte das kleine Ding dort drüben mit einem federnden Schwung in die Höhe und durch die Luft— wohl mit eines ganzen Meters Spannweite— und war, ſo geſchwind, wie eine Sekunde der Zeit ent⸗ ſpringt, ſeitlich im Unterholz verſchwunden. Winkelmann konnte es noch nicht faſſen. Er ſaß wie erſtarrt. So ſchnell kam der Sturz vom Triumph in die neuerliche Niederlage, daß ſein Gehirn zunächſt nicht darauf reagieren konnte. Steif krallte ſich noch der Finger um den Ab⸗ zug, die Augen hingen noch wie gebannt an der Stelle, wo der Fuchs verſchwunden war. Und dies war ſein Glück. Denn aus dem Unterholz, an der Stelle, wo ſich das ſchützende Laub um den geſchmeidigen Körper geſchloſſen hatte, erſcholl in der Stille, die ringsum herrſchte, deutlich vernehmbar, das klagende Fiepen eines Rehjungen. Im gleichen Augenblick faſt auch tauchte der Fuchs wieder vor des Jägers Blicken auf, und nun vollzog ſich vor ſeinen Augen ein Drama, das, ſelten von Menſchen erſchaut, in den dunklen Grün⸗ den der Wälder, ſeit Leben auf Erden exiſtiert, zu unzähligen Malen mit der Brutalität, die der Wildnis zueigen iſt, ausgefochten wird zwi⸗ ſchen dem Starken und dem Schwachen, ein Drama auf Leben und Tod. Der Fuchs hatte ein Rehkitzchen an einem ſeiner zarten Hinterläufe geſchnappt, zog und zerrte das Klagende hinter ſich her. Schon wollte Winkelmann abdrücken, obwohl der alte, ſchlaue Räuber ſich ſelbſt immer noch in vor⸗ ſichtiger Deckung hielt, als in ſeine geſchmeidige Flanke ein raſendes Etwas einfiel. Die Ricke, welche wohl mit ihren Jungen im Dickicht ge⸗ legen hatte, ſprang den Fuchs wie ein fauchen⸗ der Tiger an. Sie ſchlug mit den Läufen wie raſend, im Mut der Verzweiflung, der ihr Rieſenkräfte zu verleihen ſchien, auf das ihre Brut bedrohende Ungeheuer ein, daß man hätte meinen können, beide, Edelwild und Raubwild hätten vollkommen ihre Rollen vertauſcht. Verdutzt ob dieſes unerwarteten Angriffs ließ der Fuchs ſein Opfer einen Moment los. Aber eben auch nur einen Augenblick. Dann holte er zu neuem Sprung auf die zitternd Entfliehende aus und— weil den ſonſt ſo Vor⸗ ſichtigen in dieſer Sekunde alle Vernunft ver⸗ ließ— geriet mit ſeinem ganzen Körper in das Schußfeld des Jägers Winkelmann. Ein kurzer, ſcharfer Knall. Und ſchon war in den kleinen, glitzernden, unruhigen Lichtern dort drüben alle Mordgier erloſchen. Entfernt verklang das Geräuſch wildflüch⸗ tender Rehläufe. Gern hätte Winkelmann ge⸗ rufen:„Bleibt. Der rote Teufel iſt erledigt. Fürchtet euch nicht.“ Aber es gibt keine Brücke der Verſtändigung zwiſchen den Kindern der Freiheit und dem Menſchen.“ Wenig ſpäter liegt das„Bieſt“ vor Winkel⸗ mann. Aus ſeinem Hinterkopf ſickert in dün⸗ nen Rinnſalen das Blut. Die Vorder⸗ und Hinterläufe ſind vom Heger ſchön zuſammen⸗ gebunden. Weich und buſchig liegt die Lunte darüber und der ſpitze, kluge Kopf mit den ſcharfen Lauſchern ruht friedlich aus. Der Jä⸗ ger ſchaut auf das Bündel nieder, über dem faſt feierlich eine gewiſſe Majeſtät lagert und er ſpürt in ſich nichts mehr von dem Zorn, der vordem in ihm war. Ein Höherer— das weiß er— hat ſein letztes Wort geſprochen. Der über allem Geſchehen thront, hat ſeine Hand zum Werkzeug der Entſcheidung über Gut und Böſe, über Leben und Tod in einem kleinen Drama gemacht. Der Grades vom Buttermarkt verſpielte an 1 4 5 einem Sonntagmorgen all ſein Geld im„Sib⸗ 4 beſchröm“. Als er dann nach Hauſe kam, war ſeine Frau böſe: „Süß de, dat kütt dervun, wämer nit en de Kirch geit.“ „Die andere, die mich beſchummelt han, wo⸗ ren ävver och nit en der Kirch“, ſagte der Grades. Aus d Ingen Anton S Stalin baꝛ des Gewitte platz ueind b: Eie Arbeiter ſamer Küſte gelang ihm Ertrinkender auſſchlug un „Weißt du „Ja, Gene Antwort. „Wünſche „Lieber E Arbeiter,„m niemandem gen mich, we gerettet habe Und In der S nung für 1 Revolutions teilung von ein bis zwe Feſttag bere Aber dieſ. ſpielig, zwei allem bei de ten Eindruc ſtiſchen Beg einmal im währt werd⸗ Jahrestag d zur Löͤſung ausſchreiben ten im ver Zentralkomn Es war al zuſchlagen, d die größtmö Ausland in lichſt ger ierge Es liefen Kommiſſton ein zwei 2 herausbeför den Inhalts lin zum zw aufhängt. 2 Arbeitern ei würde 3. au und würde den Strick, Bekanntli bolſchewiſtiſ ſemitismus der UdStSR ſondern mu men! 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Eie Arbeiter, tüchtiger Schwimmer, ſah an ein⸗ ſamer Küſte einen Menſchen in Seenot, und es gelang ihm unter Aufgebot aller Kräfte, den Ertrinkenden zu retten. Als Stalin die Augen auſſchlug und ſeinen Retter erblickte, fragte er: „Weißt du, wem du das Leben gerettet haſt?“ „Ja, Genoſſe Stalin“, lautete die ſchüchterne Antwort. „Wünſche dir eine beliebige Gnade!“ „Lieber Genoſſe Stalin“, bat flehentlich der Arbeiter,„meine innige Bitte wäre, daß du es niemandem erzählſt meine Kameraden erſchla⸗ gen mich, wenn ſie hören, daß ich dir das Leben gerettet habe!“ 1 Und dillig wäre es auch In der Sowdeyia(ruſſiſche ironiſche Bezeich⸗ nung für udSSR.) iſt es Brauch, daß zu den Revolutionsfeiertagen dem Volke durch Ver⸗ teilung von ein bis zwei Pfund Butter oder ein bis zwei Fleiſchkonſerven ein beſonderer Feſttag bereitet wird. Aber dieſes Verfahren iſt erſtens ſehr koſt⸗ „ſpielig, zweitens muß es im Auslande und vor allem bei dem diplomatiſchen Korps keinen gu⸗ ten Eindruck machen, wenn ſolche nach faſchi⸗ ſtiſchen Begriffen ſelbſwerſtändliche Dinge nur einmal im Jahre als beſondere Feſtesfreude ge⸗ währt werden Da kam man beim zwanzigſten Jahrestag der Revolution auf den Gedanken, zur Loͤſung dieſer Frage ein allgemeines Preis⸗ ausſchreiben zu veranſtalten die Vorſchläge ſoll⸗ ten im verſchloſſenen Briefumſchlag an eine Zentralkommiſſion eingeſendet werden. Es war alſo ein Geſchenk für die Arbeiter vor⸗ zuſchlagen, das 1. originell iſt, 2. den Arbeitern die größtmögliche Freude bereitet, 3. auch das Ausland in Erſtaunen ſetzt, 4. dem Staate moͤg⸗ lichſt gerieige Koſten verurſacht. Es liefen mehr als 30 000 Vorſchläge ein. Der Kommiſſton fiel eine Rolle auf, aus der zuerſt ein zwei Meter langer, handfeſter Kuhſtrick herausbefördert wurde, dann ein Brief folgen⸗ den Inhalts:„Mein Vorſchlag iſt, daß ſich Sta⸗ lim zum zwanzigjährigen Revolutionsjubiläum aufhängt. Das wäre 1. originell, würde 2. den Arbeitern eine unbeſchreibliche Freude bereiten, würde 3. auch das Ausland in Erſtaunen ſetzen und würde 4. nichts koſten; die einzige Auslage, den Strick, habe ich gleich beigelegt.“ — Der Hebräer Bekanntlich wurde in Rußland nach der judo⸗ bolſchewiſtiſchen Revolution jede Art von Anti⸗ ſemitismus ſtrengſtens verboten; man darf in der ÜdSSR. einen Juden nicht einmal Juden, ſondern muß ihn ehrfurchtsvoll„Hebräer“ nen⸗ nen! Außerdem wurde eine Unmenge Straßen und Plätze in den Großſtädten nach jüdiſchen „Helden“ der Revolution umbenannt. In einer Moskauer Tramway hat ein Kon⸗ dukteur oder eine Kondukteurin dieſelben Ver⸗ waltungsrechte wie ein Kapitän auf ſeigem Hochſeedampfer; insbeſondere kann er aeigehei⸗ terte oder ſich unziemlich benehmende Fahrgäſte jederzeit an die friſche Luft befördern; zu ſeinen Pflichten gehört es, die Halteſtellen naanentlich auszurufen. Eine Tram rollt durch die Straßen Moskaus. Sowjetanekdoten/ Die Kondukteurin, klein, aber energiſch, ruft die Stationen aus: „Weberſtraße!“ „Ghemalige Weberſtraße, jetzige Swerdlow⸗ ſtraße“, korrigiert ein Jude aus ſeiner Ecke. Die Schaffnerin erwidert nichts, wirft aber einen giftigen Blick in die Richtung, aus der die Zurechtweiſung kam. „Fleiſcherſtraße!“ „Ehemalige Fleiſcherſtraße, jetzt Jagoda⸗ ſtraße!“ tönt wiederum die ſchmalzige Stimme aus der Ecke. Beim drittenmal aber reißt der Schaffnerin die Geduld: „Wenn du ehemalige Saujndenfreſſe, jetziger Hebräer, nicht gleich das Maul hältſt, und mich noch fernerhin beim Arbeiten ſtörſt, fliegſt du im Bogen aus der Tram!“ * Aerger als gerädert Von dem unbeſchreiblichen Gedränge in den Sowjetrams zeugt folgende Aneldote Iwanoff trifft ſeinen Freund Jegoroff bei der Halteſtelle in einem deſolaten Zuſtand: von ſeinem Mantel ſind ſämtliche Knöpfe abgeriſſen, von den Kleidern hängen die Fetzen herunter, Von Alexander Wienerberger der Hut ſehlt, er ſelber iſt über und über mit Schmutz bedeckt; kraftlos und mit herabhängen⸗ den Armen ſitzt er im Rinnſtein und ſtiert blöde vor ſich hin. „Ja, um Gottes willen, wie ſchauſt du denn aus? Biſt du gar unter die Tramway gekom⸗ men?“ „Unter die Tramway? Viel ärger, ich bin in ihr gefahren!“ X Sein letzter Wunſch Der GPu war es nach unendlicher Mühe ge⸗ lungen, den Schöpfer der meiſten Sowjetanek⸗ doten zu verhaften; er war wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung zum Tode verurteilt worden. es wurde ihm aber in Anbetracht ſei⸗ ner„literariſchen“ Leiſtungen eine letzte Gnade gewährt. Er bat, ſeinen letzten und beſten Witz vorbringen zu dürfen: es wurde ihm bewilligt; dieſer Witz beſtand aus fünf Worten und lau⸗ tete:„Diktator des Proletariats in Rußland“. Der Jagoda ſelbſt ſoll Tränen gelacht haben. In der Hoffnung, der Delinquent werde viel⸗ leicht noch ſo einne Pointe zum beſten geben, wurde ihm noch eine Gnade gewährt. Aber da bat er, zu aller Ueberraſchung, in die kommu⸗ niſtiſche Partei aufgenommecn zu werden; man Fiir iidlilige Niüsseknucker Flieſenrätſel Um die Ziffern herum ſind von den Pfeilen ab im Sinne des Uhrzeigers vierbuchſtabige Wörter nachfolgender Bedeutung einzutragen: 1. Harzflüßchen, 2. Verbrennungsrückſtand, 3. Chemiſches Element, 4. Zeitgeſchmack, 5. Sin⸗ nesorgan, 6. Erhebung, 7. Sittliches Gut, 8. Nachtvogel, 9. Schwermetall, 10. Italieniſche Hafenſtadt, 11. Zahlzeichen. Daß die richtigen Wörter gefunden ſind, erkennt man daraus, daß die Anfangsbuchſtaben von 6, 2, 7, 4, 8, 11 eine Nordſeehafenſtadt, von 1, 9, 3 ein Koſewort für Knaben und 5, 10 eine Präpoſition ergeben. Kreuzworträtſel —— Waagerecht: 1. Oper von Rich. Wagner, 6. Schwur, 7. Teil Vorderaſiens, 9. Nebenfluß des Rheins, 10. Farbe, 12. Trinkgefäß, 13. engl.: alt, 15. bayr. Alpenſee, 16. Gemeinſchaft, 17. Beförderungsmittel. Senkrecht: 1. Mädchenname, 2. Männer⸗ name, 3. holländ. Landſchaftsmaler, 4. Schnaps, 5. Weinort in Rheinheſſen, 8. Ausruf, 9. nord⸗ amnierikäniſche Halbinſel, 11. Flüßchen in Thü⸗ ringen, 14. Hauptſtadt Oeſterreichs, 15. wie 16. waagerecht, 16. perſönliches Fürwort. E. H. Die Macht der Töne In der ſudetendeutſchen Stadt Hört' jüngſt ich Chorgeſänge. Es war'n— wie man geſaat mir hat— Aus einer Verdi⸗Oper Klänge! Willſt du die Stadt, die Oper wiſſen, Wirſt du das Stäbtchen köpfen müſſen. Und intereſſiert dich gar der Name Von meiner ſüßen Herzensdame, Die mit mir war, ſo köpf' erneut Die Oper— und du weißt Beſcheid! Verſteckte Städte Klagenfurt— Oelſardine— Regiſtrierkaſſe— Hochofen— Nomadenvolk In jedem Wort iſt eine Stadt enthalten. Die Anfangsbuchſtaben ergeben ſodann eine Stadt in Thüringen. lbe-reichte ihm ein in aller Elle ausgeſtelltes Pa teibuch; er verwahrte es wie einen Schatz un ſprach befriedigt:„Heute abend gibt es einen Schuften weniger auf der Welt.“ Su————1 privat r Untermann:„Sieh' mal, ob Krauſes über⸗ haupt zu Hauſe ſind!!⸗ Krauſes über Zeichnung von Martin Bürger(Scherl-M) Regie im Hühnerſtall „Kinder, wir müſſen ihn unbedingt wecken, es iſt höchſte Zeit zum erſten Hahnenſchrei!“ Zeichnung von C. G. Becker(Scherl-M) Auflöſungen Auflöſung von„Flüſſiges Rätſel“ 1. Como 1. Elbing 2. Eule 2. Neon 3. Schlawe 3. Rabe 4. Katarrh 4. Indus 5. 5. Auber 6. Lippe 6. Nero Moſel— Leine— Werra— Rhein— Donau — Peene. Auflöſung von„Die rechte Bindung“: Zeug— Abend— Kunſt— Ohr— Park— Arm— Netz— Eid.— Zakopane. Auflöſung von Pfingſtbrauch: Frühkonzert. Sonntag, 4. Juni 1939 um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft Wir haben bereits im Kampfbericht betont, daß der vierte Platz des Mannheimer Schach⸗ llubs, der durch Bogoljubow, Heinrich, Dr. Lauterbach, B. Müller, Beck, Leonhardt, Götz und Dr. Meyer vertreten war, als Erfolg zu werten war. Leipzig wurde mit 5½ 2˙4 und und München mit:3 geſchlagen, Berlin konnte nur mit 4½: 3½ ſiegen und nur die hohe 6½: 1½⸗Niederlage gegen die Wiener verdarb uns begründete Hofſnungen auf höhere Ehren. Leider war es nicht allen Kämpen möglich, in beſter Form in den ſchweren Wettſtreit zu ziehen. Das hat namentlich ſich in der Schluß⸗ runde gegen Hamburg, das gegen Mannheim 5˙3 ſiegte, gezeigt. Die Turnierleitung des Mannheimer Schachklubs wird daraus gewiß olgerungen ziehen, die in Zukunft die Fähig⸗ Ken unſerer Spieler beſſer herausſtellen werden! K Wir veröffentlichen aus den Kämpfen um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft zwei ausgezeich⸗ nete Leiſtungen. 1.„Die jungen Leute kennen die offene Partie nicht!“ Weiß: Bogoljubow, Schwarz: Kohler, Mannheim München 1. e2—e4d. e7—es(die Reihe der ſogenannten offenen Spielanfänge iſt damit beſchritten) 2. Sg1—13, Sps—06 3. Sb1—o3, Li8—ba 4. LII—c4. Sbs—c6 5. Sc3—05,—0 6.—0, Sfö)c d5 7.— ds d7—db. An ſich neigt die gewählte Partieanlage zum 1 Bogoljubow vermied das Schlagen AIm Schachbreii1 Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GS8B. Bezirk Mannheim mit dem Bauern, worauf es—e4 gefolgt wäre und ſpekuliert mit Recht darauf, durch Angriffe auf den IL.b4, Verwicklungen zu ſchaffen. Des⸗ halb war es empfehlenswerter für Schwarz, dieſen Läufer ſchon beim Ausfall Sc3—45 nach e7 zurückzuziehen. 8. c2—03, Lb4—aß 9. dz—d3!(d4 edâ:, ed4: würde dieſem Läufer wieder einen Wirkungs⸗ kreis verſchaffen) Las—b6 10. a2—a4! Bogoljubow zeigt nun unübertrefflich die Gefahren, in die ſich Schwarz bei ungenauem Spiel in dieſer„harmloſen“ Eröffnung ver⸗ ſtricken kann. Es droht.co: beb:, a5 Lo5, b2—b4 mit Verluſt dieſes Läufers. 10...., a7—a5 11. Lel—es!(nun muß er tan. ſchen, denn der Doppelbauer wäre ſchlecht) Lbo e 12. f2—es. Dagegen verhilft dieſer Dopvelbauer dem Weißen zu glänzendem Spiel. Einmal iſt die -Linie gegen die feindliche Rochade offen ge⸗ worden, zum andern läßt ſich jetzt—d4 mit größerem Nachdruck durchſetzen. 12...., Scö—e7 13. Ld5—h3, Se7—26 14. da— di, Dds—e7 15. Tfi—f2, Kgs—h8 16. DdI—92. LeS—e6 17. Tat—fi(durchdachter Aufbau, Schwarz hat kein Spiel) Lebcb3s 18. Dez cbz, b7—b6 19. Dbz — d5. Tas—es 20. Dd5—e6(ſtarker Druck) f7—15 Schwarz will ſich befreien) 21. e4)4t5. 7S Cf5 22. L2—33. Tes-—is 23. ez—e4(man erkennt jetzt den Sinn von 22—23) Ti5—f7 24. d4—d5. h7—h6 25. b2—b4 Weiß will die Voransſetzungen für ein ſiber⸗ ſegenes Endſyiel ſchaffen, denn der Tauſch der Türme läßt ſich auf die Dauer nicht ver⸗ hindern. 25... a5%4(das durfte er allerdinas nicht tun). 26. c3 Kh4. Khs—h7 27. a4—a5. böa5. 28. b4as, De7— esꝰ 20. Des*e8, Tis Nes 30. Sf3 g85—1 Aufgegeben. Ein Fehler in ſchwieriger Lage machte der Partie ein ſchnelles Ende. Der a⸗ Bauer in Verbindung mit der aktiveren Figu⸗ renſtellung hätte auch bei anderen Zügen ent⸗ ſchieden. l. Ein lehrreiches Turmendſpiel Schwarz: Kieninger⸗München 4 b 1 9 h ,,. 3 zm, mm, ,, Ein un 5 , 3 e, 3 Zee, 42. 1., 2 d Weiß: Beck⸗Mannheim Schwarz war in dieſem ausgeglichenen End⸗ ſpiel am Zuge. Allerdings iſt es nicht ganz ſo leicht auf„geradem“ Wege zu bleiben. Hätte der Namensvetter des früheren Deutſchland⸗ meiſters die einfache Regel mit dem Turm hin⸗ ter den weißen Bauern zu bleiben beherzigt, ſo wäre ein Gegenſpiel— und wenn es ſich auch auf primitive Störung beſchränkte— möglich geweſen und das Remis hätte ſich dann von ſelbſt eingeſtellt. Es geſchah: 1..., TdI—d5ꝰ 2. 14—15, Td5.—bõꝰ Deplaciert den Turm vollſtändig. Wahr⸗ ſcheinlich wollte Schw. abwarten bis die vorge⸗ rückten Bauern ſchwach würden? Hier erweiſt ſich allerdings die Bauernſchaar als gefährliche Banditen, die ſich der Unterſtützung des eignen Turms erfreuen. 3. Ki3—14,(dem König droht hier kein Flan⸗ kenſchach) a7—a5 4. 24—25 hö&5 5. h4& 25 Kf6—i7 6. 35—g6- Hier gibt es keine Furcht vor rückſtändigen Bauern, Mattangriff lautet die Loſung und und das alles, weil der Turm des Gegners im Augenblick außer Gefecht geſetzt iſt. 6..., Kf7—is(zu Kiö, Tes matt! hatte er offen⸗ bar keine Luſt) 7. Tez-hz, Kis—28 8. Tha—d2, (nun glückt das Eindringen des Turmes) Kgs—fs 9. Td2—d8S+ Kfs—e7 10. Tds—38. Damit fällt der Bauer. 10... Tbscb2(zu ſpät, die Weißen laufen ſchneller) 11. TssK27+ Kef-dò(Kio?.7 matt) 12. Kf4—3g5, b7—b5 13. T37—b7, Kdö—es 14. Tb7—e7(das kann er ſich nicht gefallen laſſen) Kes—d6 15. Kg5—16, b5—b4 16. 26—37, Tb2—22 17. a3 Kbd, asKb4 18. Tey—es, c6G—05 19. 27—880 Tgꝛ gS 20. Tes& g8, c5—c4 21. Ki6—27, e4—03 22. TzsS—es, aufgegeben, denn Schwarz bräuchte zwei Züge mit dem König, wenn er die Bauern weiter vorbringen will. Währenddeſſen ver⸗ wandelt ſich aber der letzte Bauer des Weißen. Zahlen zum großen Kampfe Das erfolgreichſte Spitzenbrett führte Hans Müller⸗Wien, der 4½ Punkte(aus 5 Partien) erzielte und u. a. einen Bogoljubow, Richter, Heinicke zum Gegner hatte, dann folgen Bogol⸗ jubow 4, Richter 3, Heinicke 2, Blümich 1, Koh⸗ ler ½. Der 15jährige Hamburger Junge er⸗ reichte am achten Brett 4½ Zähler! Seine Ver⸗ anlaaung läßt Großes erwarten, zumal auch die körperlichen Bedingungen ſehr gut ſind. Den höchſten Mannſchaftsſieg feierte Ber⸗ lin mit ſeinem:1 über die Leipziger Auguſtea, merkwürdigerweiſe ereignete ſich kein:4, ſo daß alle Kämpfe entſchieden wurden. Die ahl der Partieremiſen blieb verhälntismäßig niedrig. Joſef Kamp: Der alte Dierk Weſſel, Beſttzer des Heide⸗ krugs hinter dem Dorfe, hatte ſeinen Knecht Dolf mit dem Kutſchwagen zur Bahn geſchickt, um Beſuch abzuholen. Dierk konnte es ſelbſt nicht begreifen, daß er Beſuch bekommen ſollte. Er lebte ſeit Jahren einſam und ſtill hier in ſeiner Heideſchenke hinter dem Dorfe. Er hatte nur eine Magd und den Knecht Dolf um ſich, die ihm die Wirtſchaft verſorgten. Sonſt aber ſtand er allein in der Welt. Ganz allein, ein ſtiller, einſamer Mann. Und nun ſollte er plötzlich Beſuch be⸗ kommen! My Morgesfernli llechtl Und Beſuch aus Un wenn's mer Nocht im Herzen isch Frankreich! un si mer'Avge föecht, Das konnte der alte Dierk kaum faſſen. Das wollte nicht in ſeinen Kopf hinein. Und doch war es ſo, daß da eine gewiſſe Jeanette Leform aus Frankreich geſchrieben hatte, ſie wolle das Grab ihres Vaters be⸗ ſuchen, das Grab des Robert Leform, der vor zwanzig Jahren als Kriegsgefangener in Deutſchland geſtor⸗ ben ſei und dort in der Heide begraben liege. Und an den alten Dierk Weſſel ging in dem Briefe die Bitte, bei ihm für einige Zeit woh⸗ nen zu dürfen. Da war nun der Knecht Dolf zur Bahn ge⸗ fahren, um den ſeltſamen Beſuch abzuholen. Dierk Weſſel lief währenddeſſen unruhig im Hauſe umher., rauchte wider Gewohnheit die Pfeife kalt und hielt voll banger Erwartung die Uhr im Auge. Er hatte Angſt vor dieſem Beſuch! Es ſtie⸗ gen Erinnerungen in ihm hoch, die ihn dumpf erfüllten. Er dachte an die Zeit zurück vor zwanzig Jahren. An den Krieg! Da hatte er hier im Ort als Angehöriger des Landſturms eine Abteilung franzöſiſcher Gefangener zu be⸗ aufſichtigen gehabt. Die Franzmänner hatten es gut bei ihm, ſie konnten ſich nicht beklagen. Aber eines Nachts machte einer von ihnen, Ro⸗ bert Leform, einen Fluchtverſuch, und dabei wurde er ſchwer verwundet. Er lag längere Zeit kränkelnd an ſeinen Verletzungen hier, bis er dann nach einigen Wochen ſtarb. Dierk Weſ⸗ ſel, der Gefangenenwärter, ſchrieb daraufhin den Verwandten in Frankreich einen teilneh⸗ menden Brief. Robert Leform ſei nach mehr⸗ wöchigem Krankenlager eines ruhigen Todes geſtorben, hatte es darin geheißen. Zwanzig Jahre waren darüber vergangen. Und nun hatte ſich eine Jeanette Leform ge⸗ meldet, um das Grab ihres Vaters einmal zu ſehen. Und auf Dierk Weſſels teilnehmenden Brief von damals hin ſuchte ſie bei ihm ein Unterkommen. Und der alte Dierk Weſſel fürchtete ſich vor dieſem Beſuch! War er doch damals in ſeinem Brief in ſchonender Abſicht über die Wahrheit hinweggegangen! Das beunruhigte ihn nun. Und während er mit ſorgenden Gedanken hinter dem Treſen ſeiner Wirtſchaft ſtand, hörte er draußen einen Wagen vorfahren, und bald trat der Knecht Dolf mit einem jungen, anmutigen Mädchen lachend ins Haus. „Jeanette Leform“, ſtellte die Fremde ſich vor und reichte dem alten Dierk freundlich die Hand. Sie ſprach deutſch, als ſei ſie nichts anderes gewohnt, und ihre Haare waren blond und ihre Augen blau, und der alte Dierk konnte ſich eigentlich nicht denken, daß dieſe Jeanette Leform aus Frankreich ſtammen ſollte, er hatte ſie ſich anders vorgeſtellt. Aber es mußte wohl ſo ſein! Und er führte das Mädchen in die hergerichtete Kammer, und dann ſagte er ganz einfach, als habe er irgend⸗ eine Bekannte aus der Nachbarſchaft vor ſich: „Du kannſt aern hier im Hauſe wohnen, ſo⸗ lange du willſt.“ Als Jeanette ſich nach der langen Fahrt etwas erholt, friſch gewaſchen und umgekleidet hatte, erſchien ſie wieder in der Küche. Der alte Dierk ſaß neben der Herdmauer am flackernden Feuer und ſtieß mächtige Dampf⸗ wolken aus ſeiner langen Pfeife gegen die Decke, wo die braunen Schinken und Speckſeiten hingen. Er bot Jeanette ruhig einen Stuhl an, und Jeanette nahm Platz. Eine Weile wurde es wartend ſtill zwiſchen ihnen. Jeanette warf einen ſcheuen Blick um⸗ her. Die Küche war ein großer, niedriger Raum mit rotem, backſteinernem Fußboden. Durch die kleinen Fenſterchen fiel laubgrünes Licht gedämpft herein. Die obere Hälfte der Haus⸗ tür ſtand offen, und draußen, hinter einem baumbeſtandenen Platz, führte eine ſtille, bir⸗ kengeſchmückte Landſtraße vorbei. Jeanette fühlte ſich ſofort zu Hauſe hier. Es war ihr, als ſei ſie nach langer Zeit in die Heimat zurückge⸗ kehrt. Sie fühlte ſich in ihrem Innern eigen⸗ artig berührt. Und mit denſelben Gedanken ihr entgegen⸗ kommend, ſagte nun der alte Dierk:„Du ſiehſt gar nicht aus, als kämſt du aus Frankreich. Du könnteſt wohl hier aus der Gegend ſein, ſo wie du biſt.“ Nutterliebe O Boebll, welsch wos do mir bisch chumm i zue dir, du bisch mer hold. Kel Folsch lebt in dir inn; dy Herzli isch no frev, wie Gold un rein dy Chindersinn. Mir loche ſut, mir höle lys, mir zwei verstöhn is goet, denn in dir ruscht die glychi Wys, bis Bloet jo vo mym Blvet. Un Moedderllebi lsch e Gwolt vo Gott, isch Glöck un Leid, sle blybt dir jung, wirsch no so alt, sie dvvurt in Ewigkeit. eſuch aus Frankrei Jeanette nickte:„Es kommt mir ſelber ſo vor, als ſei ich früher hier längſt geweſen. Und ich kann mir auch denken, woher es kommt: Meine Mutter war eine Flamin, und wir ha⸗ ben früher im Flämiſchen gewohnt. Da war es faſt genau ſo wie hier. Erſt durch den Krieg ſind wir von da fortgekommen.“ „Lebt deine Mutter noch?“ erkundigte ſich der alte Dierk, ohne aufzuſehen. Jeanette ſeufzte: „Ach nein, ſie iſt ſchon vor Jahren geſtorben. Mir ſteht überhaupt keiner mehr nahe. Ich habe weder Geſchwiſter noch ſonſt Verwandte. Das Leben hat mich nach dem Kriege hin und her geworfen. Lange bin ich im El⸗ ſaß geweſen, dann eine Zeit in Südfrank⸗ reich, zuletzt in Paris. Mein Leben iſt trau⸗ rig und leer. Ich weiß noch nicht, wie die Zu⸗ kunft wird. Wohl hat mir die Mutter ein kleines Vermögen hin⸗ terlaſſen, aber darauf kommt es nicht an. Ich weiß nicht, wohin ich gehöre! Ich fühle mich fremd im eigenen Lande, und erſt recht an der Seine. Wenn ich dagegen dieſe Umgebung hier ſehe, ſo iſt es mir, als ſei ich nach Hauſe gekommen.“ Sie ſaßen bis zur Dämmerung hin ſo plau⸗ dernd am Feuer. Jeanette klagte, daß ihr der Vater ſo früh genommen ſei, und der alte Dierk ſenkte ſtumm den Kopf. Das Mädchen erweckte ſeine Anteilnahme und war ihm bald wie eine liebe Verwandte. Nach dem Abendeſſen ſetzte der Knecht Dolf ſich zu ihnen. Nun waren ſie zu dritt, und Dolf war ein munterer, aufgeweckter Junge, dem die Worte gut lagen. Auch er fand ſich mit dem ſchönen, blonden Mädchen leicht zurecht, und manchmal kreuzten ſich ihre Blicke ſo, daß ſie in heimlicher Freude erſchrocken verſtumm⸗ ten. Dem alten Dierk entging das nicht. Und ſo wie es an dieſem Abend war, blieb es auch in den folgenden Tagen. Durch mehr da Preusch als eine Gelegenheit wurde dem alten Dierk Weſſel klar, daß ein ewig wiederkehrendes Ge⸗ ſetz ſich an dieſen beiden jungen Menſchen voll⸗ zog. Und er nickte dazu und ließ es gut ſein. Großmutter erzöhlt Hooptschriffleiter: Pr. Wihelm Kattefmonn; verontwortlich för Gesfoltung und Sesommnholt dei Solloge Dovisches leben“: Die beiden Jungen hingegen ſelbſt wußten mit ſteigernder Unruhe der Entwicklung nicht zu entgehen, Jeanette begann bald in heim⸗ lichen Nächten furchtbar zu weinen. Sie konnte ja nicht ewig als Fremde hier bleiben! Sie mußte wieder nach Frankreich zurück, und das ſchon recht bald! Sie war gekommen, das Grab zihres Vaters einmal zu ſehen. Das war längſt geſchehen, und alſo, was wollte ſie hier noch?! Von dieſen Herzenskonflikten bedrängt, waren vierzehn Tage vergangen, als der alte Dierk eines Morgens nicht aufſtand. Er verſuchte zwar hochzukommen, aber es ging einfach nicht mehr; die Füße verſagten den Dienſt, und die Bruſt ging ihm raſſelnd und röchelnd. In ra⸗ ſender Eile fiel eine ſchwere Lungenentzün⸗ dung über den alten Dierk her. Er fühlte, daß er dieſen Hieb nicht überſtehen würde, und da rief er an einem Abend, als die Sonne rot hinter der Heide verſank, Jeanette in ſeine Kammer.„Hör du“, begann er mühſam,„es hat wohl ſo im Schickſal beſchloſſen gelegen, daß alles ſo ſonderbar kommen mußte. Mit mir geht's zu Ende, und deshalb will ich dir was erzählen, das mir ſchon die ganze Zeit über, da du hier biſt, auf der Seele wie Feuer brennk.— Dein Vater würde wohl heute n leben, wenn ich ihn nicht damals ſo auf den“ Tod verwundet hätte. Er verſuchte zu flieheſg — da mußte ich ſchießen.“ Jeanette fuhr entſetzt zuſammen und ſah in mit aufgeriſſenen Augen an. Dann glitt ſie mit ſchwachen Knien auf einen Stuhl und ſchuut 4 die Hände vor das Geſicht. Der alte Dierk ſah mit einem großen Blick' hilflos zur Decke. Es nagte tief in ihm, daß er bei allem Elend und Leid auch nun noch dies ihr antun mußte. Mit tonloſer Stimme ſagte er ſchließlich heiſer:„Jeanette, ich habe als deutſcher Soldat meine Pflicht tun müſſen. Die Pflicht geht über alle Leiden und Schmerzen! — Doch hat mir eine wunderbare Fügung ſpät 1 noch die Möglichkeit gegeben, vieles an dir wie⸗ der gut zu machen. Ich weiß ja, wie es um dich ſteht, ich bin ja nicht blind. Und ich will deiner Zukunft eine neue Wegrichtung geben. Gib mir ohne Gram deine Hand!“ Jeanette reichte ihm zögernd ihre Hand, die er feſt umſchloß. Einige Tage ſpäter war der alte Dierk Weſ⸗ ſel geſtorben. Es gaben ihm nur wenige das letzte Geleit, er hatte ja weder Verwandte noch nähere Bekannte. Kurze Zeit ſpäter jedoch machte er noch ein⸗ mal mächtig von ſich reden. In ſeinem Teſta⸗ ment hieß es nämlich, daß die Jeanette Leform aus Frankreich ſeine ganze Hinterlaſſenſchaft erben ſolle, und keiner wußte ſo recht, warum. Kleine Fahrt Von Jo Hanns Nösler Robert trat aus dem kleinen Reſtaurant, deſ⸗ ſen Küche ſprichwörtlich war. Er blieb einen Augenblick vor der Tür ſtehen, unſchlüſſig, ſtreifte ſeinen rechten Handſchuh über. Plötzlich bemerkte er, nicht weit von ihm, eine junge Dame, die vor einem blauen Cabriolet ſtand und ſich verzweifelt bemühte, die Tür des Wa⸗ gens zu öffnen. Sie ſchien nicht älter als zwan⸗ zig Jahre, und ihre großen Augen ſchauten aus einem Kindergeſicht nervös zu ihm her⸗ über. Robert trat zu ihr. „Kann ich Ihnen behilflich ſein?“ „Das wäre ſehr liebenswürdig.“ Er drückte das Schloß kräftig nieder und öff⸗ nete mit einer kurzen Bewegung die Tür. Die unge Dame nahm am Volant Platz. Ein we⸗ rig zögerte ſie, bevor ſie ſagte: „Darf ich Sie ein Stück mitnehmen?“ „Gern.“ „Wohin?“ „Wohin Sie wollen.“ Der Motor ſprang an. Die Fahrt ging durch Abfn.: H. Ahrens einige belebte Straßen, über breite Plätze und verlor ſich in den Abendſchatten der Vororte. Robert lächelte, als er ihre nervöſen Bewegun⸗ gen am Steuer ſah. „Wohin fahren Sie?“ fragte er plötzlich. „An das Ende der Welt.“ „Ich bin Ihnen ſehr dankbar für den Aus⸗ flug.“ Sie ſah ihn groß an und ſagte ernſt: „Das iſt kein Ausflug, das iſt eine Flucht.“ „Eine Flucht?“ „Ja.“ „Vor wem fliehen Sie?“ Sie antwortete nicht, ſondern ſteigerte die Fahrt des Wagens. Nur noch von fern kamen die Lichter der Stadt. Ein breiter Wald tat ſich vor ihnen auf. Plötzlich riß ſie den Bremshebel heftig zurück. Der Wagen ſtand. Der Motor ſtarb, vom Getriebe gedroſſelt. „Halten Sie ſtets ſo, gnädige Frau?“, lächelte Robert. „Stets. Warum fragen Sie?“ „Weil mir der Wagen leid tut. Sie vergeſ⸗ ſen, den Gang zuvor auszuſchalten. 4 „Jeder Menſch hat eine andere Fahrtechnik.“ „Gewiß, Verzeihen Sie.“ Sie errötete und ſah ihn lange an. „Ich muß Ihnen etwas geſtehen,“ ſagte ſie unvermittelt,„Sie müſſen mir helfen?“ „Gern.“ Sie zögerte. „Ich habe Angſt, es Ihnen zu ſagen.“ Er legte leiſe ſeine Hand auf ihren Arm. „Iſt es ſo ſchlimm?“ „Ja. Sehr ſchlimm. Ich habe geſtohlen.“ „Geſtohlen? Und warum ſagen Sie es mir?“ Sie ſenkte den Kopf. „Weil ich Vertrauen zu Ihnen habe. Weil ich es wieder gutmachen will. Es war eine Dummheit von mir, es zu tun. Aber ich konnte nicht widerſtehen. Und dann kamen Sie. Sie halfen mir. Es ging alles ſo leicht.“ „Ich habe Ihnen geholfen?“ Seine Stimme klang beſtürzt. „Ich habe Ihnen geholfen?“ wiederholte er. „Ja. Sie haben mir geholfen. Ohne Sie hätte ich es nie fertiggebracht, ohne Sie hätte ich nie den Mut dazu gefunden. Sie ſind ſchug daran, daß ich geſtohlen habe.“ „Was haben Sie denn geſtohlen?“ Tränen traten ihr in die Augen. Stimme zitterte. „Das Auto.“ „Dieſes Auto? Dieſen blauen Wagen?“ Sie nickte. „Werden Sie mir helfen? Ich will auch alles tun, was Sie von mir verlangen!“ „Alles?“ „Alles.“ Ihre Wlötzlich nahm Robert ihren Kopf in ſeine Hände und küßte ſie auf den tränenfeuchten Mund. Willenlos lag ſie in ſeinem Arm. Dann riß ſie ſich los. „Was erlauben Sie ſich?“ „Ich habe Sie beſtraft.“ „Sie haben mich nicht zu beſtrafen.“ „Wäre es Ihnen lieber, wenn der Eigen⸗ tümer des Wagens Sie ſo ſühnen ließe?“ „Beſtimmt“, ihre Augen blitzten zornig,„er hätte wenigſtens ein Recht dazu. Da nahm Robert ſie zum zweitenmal in ſeine Arme und küßte ſie immer und immer wieder. „Aber—“ „Schweig, Liebes“, ſagte er und verſchloß iwren Mund mit Küſſen,„ich habe mich ſchon die ganze Fahrt auf dieſes Geſtändnis gefreut. Schon als ich dir die Tür des Wagens öffnete.“ „Ja wußteſt du denn, daß der Wagen nicht mir gehört?“ „Natürlich.“ „Woher?“ Er lächelte: „Weil es mein Wagen iſt.“ i. V. Or. Hermonn Knoll, beide in Monnheim. 3 4* D4² Verlag u. e banner“ Au f 74 4* dur ſdie Bei Sonnta ——————— Derft In Pari ſtunden de⸗ jetruſſiſche zöſiſchen J franzöſiſche Moskau üb Sinne nach Aufenkomn Rede formi wie man h gen um kommen. der marxiſt Der dram im geſunken 88 Männer Schon in de tag war die Gewißheit g um Mittern aufgegeben mit erſtickter vor dem To⸗ gab, ſpielten Angehörige, Seeleute bel macht und m Die Rettu über weiter, ringer wurd andern ſcheit man gehofft nachdem es g dem Bug de Kabel zerriß während der Schiffes zu den, als die anderen Dar nehmen auch weſen, denn mit Brennſto Nach dem abend taucht aller Beobach ſchiffen das den Fluten e das bereits verſenkt. Dat gegeben werd führen zu kö zwei Stunder wortzeichen a