3. 22. Zunt 120% It L 5 und groß- e in Spanien Karl BRitter Für Jugendl. zugel. ——— Aenent -Restaurant T Stern Familien-Kaffee längerung lſen 1e O5 Zell lormalflasche 1 Doppelflasche 140 4 baket 1 „. ½ paket„A rmalflasche. eilachflasche E mit 6 Blatt 1¹ Hikfe. Brief II u empfehlen: ½e-Kilo-Paket.1 „-Kilo-Paket—1 eeeeee ieeeeeeeeee mit 2 Bogen ¹ l. m. 1 Bog⸗ 1 u. m. 2 Bog. 4 igewiürze . Liter 10 + „„% O- Liter laschen Literflasche 24⁰ 11 2, Aemmun er h Hakenkreuzbe n. Es ist am besſt nochl 4 verraten haben. und Mittwoch wieder ereignet. un muß ſelbſt die„Times“ mit aller Offen⸗ iſche Terrorakte zugab. am Kofferpoch mehr wieit his K Es gibt doch zu öberlegen, sen ist. Versdum die techtzef loubsodresse, he aue Angaben über Bombenattentate Zeruſalem gemacht. Gerlag u. Schriftleitung: hanner“ Ausgabe A er 0 wöchtl. 12mal. Hägerlohn; durch die Poſt 2,20 RM. Leinſchl. 69,36 Pf. —e. ohn; durch die Poſt 25 RM. leinſchl. 54,74 Pf die Zeitung am Er ubend⸗Ausgabe A — 3 0 1 3 . d an, lad Mannheim, 22. Juni. e im Baltikum In Eſtland iſt vom Parlament mit großer ehrheit das Nichtangriffsabkommen mit ſchland angenommen worden, in Lettland das Kabinett als entſcheidende Inſtanz Abkommen einmütig gebilligt, da es dort kin Parlament mehr gibt, das wichtige poli⸗ liſche Entſcheidungen zu treffen hätte. Bemer⸗ knswert iſt nun, wie überhaupt in den letzten Wochen ein großer Stimmungsumſchwung in den baltiſchen Staaten herbeigeführt worden Nachdem der Standpunkt der Sowjetunion über den baltiſchen Staaten klargeſtellt rde und die Haltung der franzöſiſchen Preſſe den baltiſchen Staaten grenzenlos enttäuſchte d als dreiſte Herausforderung empfunden horden iſt, hat— ſo wird uns aus Riga be⸗ 4 nichtet— die öffentliche Meinung beſonders Ellands und Lettlands ſich in geradezu er⸗ aunlichem Maße zuungunſten der weſtlichen 2—— verändert. Sehr bezeichnend iſt, der halbamtliche„Rihts“ eine Meldung London, wonach England die Wünſche der kulſchen Staaten berückſichtigen werde, nur an kſteckter Stelle bringt, offenbar um darzutun, ß man das Vertrauen bereits reſtlos ver⸗ bat. Die Oeffentlichkeit der baltiſchen kaaten iſt geradezu überraſcht durch die Ge⸗ wißheit, daß der im Laufe von 20 Jahren ſtets an die Wand gemalte„deutſche Feind“ durch die Nichtangriffspakte Gleichberechtigten gemacht hat, einen Frieden mit während die holten, großen Freunde' die baltiſchen Staaten * britiſche Blutſchuld in paläſtina Von Tag zu Tag mehren ſich wieder die Meldungen, huld in Paläſtina die Dinge drunter und drüber gehen. lichteten wir über den jüdiſchen Anſchlag in haifa, bei dem eine Zeitminen nach denen durch Englands Vor wenigen Tagen erſt be⸗ große Anzahl Araber getötet wurde. Weitere iſchenfälle haben ſich auch am Dienstag Heute früh den jüdiſchen Terror in Paläſtina zugeben. ſo heißt es in dem Bericht u.., nicht mehr zweifelhaft ſein, daß die Juden ine Organiſation für Bombenanſchläge, Sa⸗ Ange⸗Alte und ruchloſen Bandenkrieg ge⸗ ffen hätten. Zum Beweis führt die„Ti⸗ 48“ die Mitteilung eines jüdiſchen Geheim⸗ ers an, die mit brutaler Offenheit viele Es werden u. a. in Der Sprecher des jüdi⸗ ſchen Hetzfunks ſchilderte, daß am 29. Mai pei Bomben in einem arabiſchen Kino in Amſalem verborgen wurden und daß bei ihrer Exploſion 13 Araber, drei engliſche Po⸗ iziſten, ein jüdiſcher Junge und ein jüdiſches lädchen, die ſich in Begleitung von Arabern b kfanden, verletzt wurden. Selbſt die„Times“ muß ihren Bericht mit her Bemerkung ſchließen, es ſei an der Zeit, die zahlreichen Anſchläge nicht mehr von huncen Preſſe den Arabern zugeſchrieben Mannhetm, R 3, 14/15. 53—550 ⸗Sammel⸗MNr. 394 21. Das, reiſe; F oftzeitungsgebühr) zuzit eld. Ausgabe B erſch. wöchtl. 7mal. Sai moncti f 118. 1 30 ge. oſtzeitun cheinen(auch d. böͤh. Gewalt) verbind., akenkreuz ⸗ Frei Haus monatl. 2,20 AM. n Agebührz zuzügl. 42 Beſtellgeld. eſteht kein Unſbr. F Ant Banichilbionne. Einzelverkoui 9. Jahrgong würden. Die Geſamtzahl der Opfer in Zeru⸗ ſalem und den umliegenden Ortſchaften hat, wie ein anderer Bericht ſagt, an einem Tag allein 15 Tote und 20 Verwundete erreicht. Das iſt Englands furchtbare Blutſchuld in Paläſtina. Die Engländer wollen nicht und können auch anſcheinend nicht die Ruhe und Ordnung wieder herſtellen, und das in einem Gebiet, das ihnen als Mandat zu treuen Hän⸗ den übergeben worden iſt. Im gleichen Augen⸗ blick aber wagt es der britiſche Premiermini⸗ ſter, im Unterhaus über„Mißhandlungen und unwürdige Behandlung“ von britiſchen Staats⸗ angehörigen in Tientſin zu ſprechen. nicht England mit ſeinen jüdiſchen Helfers⸗ helfern in Paläſtina ein ganzes Volk in ſei⸗ nem eigenen Lande aus? MANNHEINI Vernichtendes Moskauer Kormmaniaue Jolio verlangt ultimativ Räumung des Hafens von 6watau —Rottet o Pf. Mann 43 Ausga Miüfmeterzeile f Sr 4 4 meterzeile 4 Pf. 5 füllungsort Meimbein. bafen a. Rh. 4960. Verlagsort Mannh Mummer 280 4—* +* 2 i 81 Geſamtauflage: Die 12geſpalt.—— 13. Wf. Die 49 Pf. wetzinger und Wptfr* abe: altene im Textteil K ———* Gerichtsſtand: eſpalt. e 900 111 2 1 hlungs⸗ und Er⸗ an Ahdn Voftſ Fakonto⸗ Ludwigs⸗ m.— Elnzelverkaufspres 10 Pfennia. Donnerstag, 22. Juni 1939 abe: Die 12ge Milimeterzeile Mühevoll ausgearbeitete Formeln abgelehnt Auch die plitiv/ och⸗-Besprechungen in Noskau ergebnislos DNB Moskau, 22. Juni. Sämtliche Blätter veröffentlichen das fol⸗ gende amtliche Kommunique: „Molotow hat geſtern den engliſchen Botſchafter, Herrn Seeds, den franzöſiſchen Botſchafter, Herrn Naggiar, und Herrn Strang empfangen, von denen„neue“ eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Vorſchläge überreicht wurden, die jedoch die früheren Vorſchlüge Englands und Frankreichs nur wiederholen. In Kreiſen des Außenkommiſſariats wird vermerkt, daß die„neuen“ engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge keinerlei Fortſchritt darſtellen im Vergleich zu den vorausgegangenen Vorſchlägen.“ Das neue Moskauer Kommuniqus iſt noch ſchärfer gehalten als die bisherigen Verlaut⸗ barungen und läßt die eifrigen Bemühungen der engliſch⸗franzöſiſchen Unterhändler um das General Halder besucht Estland und Finnland Der Chef des Generalstabes des Heeres, Gene- ral der Artillerie Halder, wird. wie berichtet, in Erwiderung der Besuche des estnischen Ge⸗— neralstabschefs, General Reek, und des finni- schen Armeebefehlshabers, General Oester- mann, beim deutschen Heer einer Einladung der estnischen und finnischen Armee folgen. Weltbild(MI) raſche Zuſtandekommen des Dreierpaktes in einem recht kläglichen Licht erſcheinen. Es dürfte demnach kein Zweifel darüber beſtehen, daß die im Laufe der letzten fünf Tage mühe⸗ voll ausgearbeiteten„neuen Formeln“ des Herrn Strang nicht die Gegenliebe der Sow⸗ jetregierung gefunden haben und von dieſer genau ſo abgelehnt werden wie die früheren engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge. Man darf annehmen, daß die Hauptſchwierigkeiten nach wie vor in dem Problem der Hilfeleiſtung im Fernen Oſten beſtehen, wo Moskau mit äußer⸗ ſtem Nachdruck ſchriftliche Zuſagen von den britiſchen Unterhändlern verlangt, die dieſe aber unter allen Umſtänden vermeiden wollen. Strangs Ratgeber fliegt zurück EP London, 22. Juni. Der bisherige Mitarbeiter und Ratgeber des zurzeit in Moskau weilenden Leiters der mit⸗ tel⸗europäiſchen Abteilung im engliſchen Außen⸗ amt, William Strang, Harry Roberts, wird im Laufe des Donnerstags die ſowjet⸗ ruſſiſche Hauptſtadt verlaſſen, um ſich über Stockholm nach London zurückzubegeben. Die Blätter behaupten, dieſe Reiſe ſtände in keinem Zuſammenhang mit der jüngſten Entwicklung der Moskauer Verhandlungen und ſei bereits bei der Abreiſe Strangs und Roberts nach Moskau für dieſen Zeitpunkt angeſetzt geweſen. Ueber die Mittwochsverhandlungen der bei⸗ den Botſchafter Englands und Frankreichs mit Molotow will am Donnerstag lediglich der „Daily Expreß“ etwas Beſonderes mittei⸗ len können. Er ſchreibt, in mehreren Punkten des neuen engliſchen Planes ſei eine Eini gung erzielt worden. Im übrigen bezeichnet dieſes Blatt die Verhandlungen als „ein Rennen gegen die Zeit und gegen die deutſche Regierung“. Japan dehnt ſeinen kinfluß weiter aus Scharſe Forderunqꝗ an Engiland und USA EP London, 22. Juni. Das engliſch⸗japaniſche Verhältnis dürfte bis 13 Uhr Donnerstag(fernöſtliche Zeit) eine neue große Belaſtungsprobe erreicht haben. Wie in den Morgenſtunden des Donnerstag in Lon⸗ don bekannt geworden iſt, haben die japani ⸗ ſchen Militärbehörden in Swatau den eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Flottenkommandan⸗ ten ein Ultimatum zugeſtellt, in dem es heißt, daß Hafen und Hoheitsgewäſſer in und um Swatau bis Donnerstagnachmittag 1 Uhr (Ortszeit) von ſämtlichen ausländiſchen Kriegs⸗ ſchiffen geräumt ſein müſſen. Das Ultimatum hat auch Gültigkeit für die Handelsſchiffahrt. Soweit in den frühen Morgenſtunden des Donnerstag in London feſtgeſtellt werden konnte, befinden ſich in Swatau zur Zeit die engliſchen Zerſtörer„Scout“ und„Thanet“ ſo⸗ wie der amerikaniſche Zerſtörer„Pillsbury“: der amerikaniſche Zerſtörer„D. Pope“ ſoll ſich in den chineſiſchen Hoheitsgewäſſern vor Swa⸗ tau aufhalten. In London hält man es noch für unwahrſcheinlich, daß die Kommandanten der engliſchen und amerikaniſchen Kriegsſchiffe dem japaniſchen Ultimatum Folge leiſten wer⸗ den. In hier aus Hongkong eingetroffenen Meldungen heißt es, die Einheiten hätten noch keine Anſtalten zum Verlaſſen Swataus ge⸗ troffen. Auf Anfragen bei der Admiralität wurde in den frühen Morgenſtunden des Donnerstag ge⸗ antwortet, bisher lägen noch keine amtlichen Berichte aus Hongkong vor. Man habe ledig⸗ lich„von anderer Seite“ von dem Ultimatum gehört und es ſei aus dieſem Grunde auch nicht in der Lage, eine Erklärung zu der neuen Entwicklung abzugeben. Soweit bereits Aeußerungen nichtamtlicher Beobachter vorliegen, gewinnt man den Ein⸗ druck, daß London das japaniſche Ultimatum als eine„„erausforderung“ betrachten wird. Man beruft ſich bereits jetzt auf den im Jahre 1858 zwiſchen China und England ab⸗ geſchloſſenen Vertrag von Tientſin, wonach „Bakenkreuzbanner' Donnerstag, 22. Juni 18 Swatau Vertragshafen wurde. Auch wird die Konvention von Peiping genannt, wonach es allen Ausländern erlaubt iſt, in Swatau zu leben und Handel zu treiben. Es wird aller⸗ dings zugegeben, daß dieſe chineſiſche Hafen⸗ ſtadt weder eine ausländiſche Niederlaſſung noch Beſitzungen unter fremder Verwaltung habe und infolgedeſſen es dort auch keine ex⸗ territorialen Rechte gebe. Junehmende Beſoronis DNB London, 22. Juni Mit beſonderem Nachdruck wird in den Mor⸗ genblättern unterſtrichen, daß China mit dem Verluſt von Swatau ſeinen letzten wichtigen Seehafen verloren hat. Es iſt ſichtlich nicht ohne Eindruck geblieben, daß Swatau ohne irgend⸗ welchen nennenswerten Widerſtand von den Chineſen geräumt wurde. In Tientſin iſt, der Londoner Preſſe zufolge, die britiſche Garniſon verſtärkt worden. Eine Kompanie Infanterie, z. T. aus Peking, z. T. aus Shanhaikwan, iſt in der britiſchen Niederlaſſung eingetroffen. „News Chronicle“ meldet in ſenſationel⸗ ler Aufmachung aus Hongkong, daß die Chi⸗ neſiſche Bank drei Tage geſchloſſen bleibe. Dieſe Maßnahme ſei auf die großen Abzüge zurück⸗ —— die die chineſiſche Währung gefähr⸗ eten. Japan dringt weiter vor DN Schanghai, 22. Juni Die japaniſchen Truppen dringen nordwärts um Swatau weiter vor, um ſich ſelbſt vor Ueberraſchungsangriffen chineſiſcher Truppen zu ſchützen. Der Oberbefehlshaber der japani⸗ ſchen Landungstruppen in Swatau erließ einen Aufruf an die chineſiſche Bevölkerung, der er den Schutz von Leben und Eigentum garan⸗ tiere, wenn ſie ſich loyal verhalte. Spionen der Kuomintang dagegen werden ſchwerſte Strafen angedroht. Bei der Beſetzung von Swatau haben die Ausländer weder am Leben noch am Eigentum Schaden genommen. Der rumäniſche Außenminiſter Gafencu iſt von ſeiner Auslandsreiſe, die ihn nach SIſtanbul, Ankara und Athen geführt hat, wie⸗ der in Bukareſt eingetroffen. Auſfban im HCiatten des deæulsgen eęstwalls ſeue Veſt-Oſl-Straßen erſchließen das börenzland Kleinindusirien vor großen Aufgaben/ Eine Fohrt durdi Eiſel und Hunsrũck Elgenefherlehndes„lokenkfeuzbonner) Durch den Bau des gewaltigen Weſtwalls ſind die Probleme an de den. Denn was wäre das gigantiſche Werk der Weſtbefeſtigungen, zulernen. Koblenz, 22. Juni. Was bis vor kurzem die Eigenart des Eifel⸗ landes und des Hunsrücks ausmachte, war ihre Weltabgeſchiedenheit. Man kennt den Rhein und beſingt ſeit Jahrhunderten ſeine Schönheit, ſeine Burgen und Weinromantik, aber bis in die einſamen Täler und Hochflä⸗ chen der Eifel und des Hunsrücks hat ſich die gewaltige Anziehungskraft des Stroms kaum auswirken können. Nur wenige Kilometer ab⸗ ſeits von der weltberühmten Touriſtenſtraße am Rhein dehnt ſich die Landſchaft der beiden Gebirge in faſt völliger Unberührtheit, nur unterbrochen durch die Wein⸗ und Bäderſtraßen längs der Moſel. In dieſe dünnbeſiedelten und wirtſchaftlich armen Gebiete hat der Bau des großen Weſt⸗ walls unerwartetes Leben gebracht. Der Ein⸗ ſatz der Hunderttauſende von Arbeitern, ihre Unterbringung und Verſorgung, der Trans⸗ port der Baumaterialien uſw. hat viele Pro⸗ bleme wirtſchaftlicher und verkehrspolitiſcher Art aufgeworfen und ihre ſofortige Löſung erzwungen, Vorgänge, die bei aller zeitlichen Begrenzung nicht ohne Rückwirkungen bleiben werden und gegenwärtig zur Ankurhelung des wirtſchaftlichen Lebens in jeder Beziehung bei⸗ getragen haben. Das gilt vor allem für die unmittelbar an der Grenze gelegenen Gebiete. Tremdes Recht zerſtückelte den Candbeſitz In der Vorkriegszeit— und vor allem in den Jahren der Syſtemzeit, iſt hier ungeheuer viel verſäumt worden. Von der Natur iſt die Eifellandſchaft wenig begünſtigt. Der Boden iſt karg, und das Klima iſt rauh. Die länd⸗ liche Bevölkerung hat deshalb ſchwer zu rin⸗ gen. Weiterhin iſt durch die Einführung eines fremden Rechts in napoleoniſcher Zeit der Bo⸗ denbeſitz innerhalb der Familien immer wieder geteilt worden, ſo daß die einzelnen Bauern⸗ höfe heute vielfach allein eine Familie nicht mehr zu ernähren vermögen. Die induſtrielle Entwicklung des Landes, das reiche Möglich⸗ keiten für Kleininduſtrien bietet und damit einen wirtſchaftlichen Ausgleich herſtellen könnte, iſt durch den Verſailler Vertrag jäh unterbrochen worden. In der Vorkriegszeit beſtanden enge wirtſchaftliche Beziehungen ſo⸗ wohl nach Lothringen hin als nach Luxemburg, das durch Zollunion damals in den Wirt⸗ ſchaftskreis des Reiches eingeſchloſſen war Kleininduſtrien als Grundſtoch 1918 wurde das Land daher nicht nur poli⸗ tiſch, ſondern auch wirtſchaftlich vor eine ſchwierige Situation geſtellt. Nach der gewalt⸗ ſamen Unterbrechung der bisherigen Wirt⸗ ſchaftswege wäre es notwendig geweſen, die⸗ ſen Grenzgebieten neue Möglichkeiten zu er⸗ öffnen. Da das im damaligen Deutſchland nicht geſchah, ſchritt die Verarmung der Be⸗ völkerung rapide fort, und ſtatt einer not⸗ wendigen Stärkung des Landes trat eine ge⸗ fährliche Schwächung ein. Der Nationalſozialismus hat hier in der Erkenntnis, daß eine wirtſchaftlich und damit auch völkiſch feſtgefügte Grenzbevölkerung mit die wichtigſte Vorausſetzung für den Schutz der Grenze ſelbſt iſt, ſofort nach der Macht⸗ ergreifung Abhilfe zu ſchaffen verſucht, All⸗ gemein bekannt ſind die Hilfsmaßnahmen, die „Mitteleuropa kein engliſches Intereſſengebier“ Eine Sonnenvyendrede des NReichsministers Or. Goebbels 5 DNB Berlin, 22. Juni Bei der gewaltigen Sonnwendfeier am Mitt⸗ wochabend im überfüllten Reichsſportfeld hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels die Feuerrede. Die Stimme des Gauleiters von Berlin füllte das weite Rund des Reichsſportfeldes und riß die 120 000 mit zum feierlichen Erleben der Stunde. Mit ſchneidender Schärfe wandte ſich Dr. Goebbels u. a. gegen die Verſuche der Sieger⸗ mächte von Verſailles, unſer 80⸗Millionen⸗ Volk auch weiterhin von den Reichtümern der Welt auszuſchließen. Stürmiſch brandete der Beifall der Hunderttauſend, als er rief:„So⸗ lange man das verſucht, iſt jedes Friedenspro⸗ gramm ein leeres Gerede! Denn wir wollen nicht einen Frieden der Phraſen, ſondern einen Frieden der Taten! Auch unſer Volk ſoll in Zukunft an den Schätzen dieſer Welt beteiligt ſein!“ An die Adreſſe Englands Eingehend ſetzte ſich Dr. Goebbels dann mit der engliſchen Propaganda auseinander, die die Behauptung ausſtreut, wir Deutſchen wollten die ganze Welt unterſochen. Davon könne na⸗ türlich keine Rede ſein. Nur unſeren eigenen Beſitz hätten wir uns zurückgeholt, und wo wir noch Forderungen erheben, handele es ſich eben⸗ ſo um wohlbegründete deutſche Rechte. Wenn die Engländer uns die Methoden zum Vorwurf machten, mit denen wir dieſe Rechte durchzu⸗ ſetzen ſuchten, und wenn ſie uns entgegenhiel⸗ ten, daß wir auch auf gütlichem Verhandlungs⸗ weg hätten zum Ziel kommen können, ſo ſollten ſie doch den Beweis für ihre Behauptung bei⸗ ſpielsweiſe in der Kolonialfrage endlich einmal antreten. Soweit es ſich allerdings um Mitteleuropa handele, verbitte ſich das deutſche Volk die dauernden Einmiſchungsver⸗ ſuche Englands auf das entſchiedenſte. Mittel⸗ europa ſei keinesfalls engliſches Intereſſen⸗ gebiet. Sichere Ruhe und Gelaſſenheit Immer wieder von begeiſtertem Beifall der Maſſen unterbrochen, ſetzte ſich Dr. Goebbels dann mit der Londoner Einkreiſungspolitik auseinander. Auch im Falle von Danzig hät⸗ ten die Engländer ihre mehr als ſonderbare Moral bewieſen, denn ſie erſt hätten die Po⸗ len zu ihrer törichten Halsſtarrigkeit ermun⸗ tert in der Hoffnung, daß ſo in Europa ein Brandherd entſtehen werde. Im übrigen ſei die Frage Danzig für jeden Vernünftigen kein Problem mehr. Niemand könne bezweifeln, daß Danzig eine rein deutſche Stadt ſei. „Wenn die Polen heute noch erklären, es er⸗w übrige ſich, auf unſere Argumente einzugehen, und wenn polniſche Scharfmacher ihrem Land mit törichten Gegenforderungen zu dienen glauben, ſo ſehen wir demgegenüber der wei⸗ teren Entwicklung in ſicherer Ruhe und Ge⸗ laſſenheit entgegen. Allerdings glauben wir, daß es im Intereſſe der anderen Seite läge, die Danzig⸗Frage und die Frage des Korri⸗ dors einer möglichſt raſchen Löſung zuzuführen. „Im übrigen“, und immer wieder unter⸗ ſtrichen begeiſterte Kundgebungen und ſtürmi⸗ ſche Zuſtimmung jeden Satz des Miniſters, „ſoll man doch nicht glauben, daß der Führer ſich durch Drohungen irgendwie beirren ließe. Vor Erpreſſungen haben wir Nationalſozia⸗ liſten noch niemals kapituliert! Unſere Forderungen Wir haben unſere internationalen Forde⸗ rungen erhoben: Sie lauten: Befriedigung un⸗ ſerer natürlichen Lebensanſprüche. Darüber kann man nicht hinweggehen; dieſe Forderun⸗ gen kann man nicht bagatelliſieren. Wenn man das in London, Paris und Warſchau dennoch verſucht, ſo geſchieht es zum Schaden dieſer Staaten und Völker.“ Der Nervoſität der anderen ſtellte Doktor Goebbels dann ein Bild des ſtarken, ſelbſt⸗ ſicheren Deutſchlands gegenüber: Unſere Gren⸗ zen im Weſten ſind geſchützt. Der Weſtwall ſteht. Wir haben in Europa Italien als guten Freund, der mit uns durch dick und dünn geht. Wir beſitzen die ſtärkſte Wehrmacht der Welt. Wenn man heute noch verſucht, uns bange zu machen, ſo bleiben wir demgegenüber ganz hart, ganz gelaſſen, aber auch ganz ent⸗ ſchloſſen. Der Appell an die Furcht hat noch niemals in deutſchen Herzen einen Widerhall gefunden. Wir wiſſen, was wir wollen, aber wir wollen auch, was wir wiſſen! Und zu allem haben wir einen Führer, der die Nation in ſechs Jahren von zu Sieg geführt hat und in deſſen Wortſchatz das Wort„Kapitulation“ nicht vorkommt. Das ſollten unſere Gegner auch aus⸗den Erfahrungen der letzten Jahre wiſſen.“ Derheerendes Unwelter in mähren Wasser und Feuer wüfelen/ Fünf Tote Prag, 22. Juni(HB⸗Funk) Am Mittwochabend wurde ganz Mühren neuerdings von einem verheerenden Unwetter heimgeſucht. Bis jetzt werden fünf Todesopfer gemeldet. In einem oſtmähriſchen Dorf wurde ein Landwirt in ſeinem Hauſe von der Waſſerflut überraſcht und ertrank, in einem anderen fand ein vierjähriger Knabe in dem Hochwaſſer den Tod, während in der Gegend von Proßnitz in Mittelmähren drei Perſonen durch Blitzſchlag getötet wurden. Das Unwetter hat in ganz Mähren großen Schaden angerichtet. Die reißen⸗ den Waſſermaſſen brachten viele Häuſer zum Einſturz, riſſen Brücken fort und überſchwemm⸗ ten weite Gebiete. Zahlreiche Anweſen wurden durch Blitzſchlag eingeäſchert. Do kenbruch über ſünchen D München, 22. Juni. Am Mittwochabend gingen über ganz Süd⸗ deutſchland heftige Gewitter nieder, die zum Teil von wolkenbruchartigen Niederſchlägen be⸗ gleitet waren. Von beſonderer Stärke waren die Regengüſſe in München, wo während einer Stunde eine Niederſchlagsmenge von 16 Milli⸗ meter gemeldet wurde, Es iſt eine Menge, die der Menge des geſamten Monatsdurchſchnittes entſpricht. Die Münchener Feuerwehr mußte in etwa 50 Fällen zu Hilfe gerufen werden, in der Hauptſache zur Beſeitigung der vielfach in die Keller eingedrungenen Waſſermaſſen. Woeſtdeulſcher Rundflug des n554 Außerordentlich ſtarke Beteiligung Berlin, 22. Juni.(HB⸗Junk.) Am Weſtdeutſchen Rundflug, der vom 21. bis 23. Juni ſtattfindet, beteiligen ſich 76 Flug⸗ zeuge. Im Wettkampf liegen 69 Flugzeuge, während ſieben Flugzeuge als Begleitflugzeuge am Weſtdeutſchen Rundflug teilnehmen. 40 Flugzeugbeſatzungen ſtellt das NS⸗Flieger⸗ korps, 23 Flugzeugbeſatzungen die Luftwaffe. Die reſtlichen ſechs Flugzeuge ſind Sport⸗ flieger mit privateigenen Fluggäſten. Der Weſtdeutſche Rundflug führt von Kon⸗ ſtanz über Friedrichshafen— Karlsruhe— Worms— Traben⸗Trarbach— Koblenz— Waſſerkuppe— Gotha— Kaſſel— Bremen— Münſter— Geſeke nach Köln, wo die Sieger⸗ verkündigung vom Korpsführer des NS⸗Flie⸗ gerkorps, General der Flieger Chriſtian⸗ ſen, vorgenommen wird. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat den ſtellvertretenden Reichsſendeleiter Karl Heinz Boeſe, der ſeit Jahren die großen politiſchen Uebertragungen der Partei und des Reiches leitet, zum Intendanten ernannt. r deutſchen Weſtgrenze in den Vordergrund des Intereſſes gerückt wor⸗ wenn nicht hinter ihm das Volk der Grenzgaue, wie vor kurzem in Trier zum Ausdruck gebracht wurde, den„Wall der Hirne und Herzen“ bildete, Unſer Sonderberichterſtatter hatte Gelegenheit auf einer Fahrt durch den Gau Koblenz⸗Trier die beſonderen wirtſchaftlichen und verkehrspolitiſchen Fragen der Eifel und des Hunsrücks kennen⸗ Reiz dieſer alten Reichsſtraße, die ſich in 7 a 5 9 r ſelben 3 größenwal r Erweiter ſeiert eine Stat eg zu ein deutſch Im Jahre in der heutigen Ramen man i hfindet, ein. zugunſten des ſchwerringenden Win zerſtandes an der Moſel ergriff wurden. Darüber hinaus iſt jedoch durch den Ausbau und Förderung kleiner Induſtrien f ganzen Lande ein neuer wirtſchaftlicher Grund⸗ ſtock geſchaffen worden. Der Webſtuhl ſauſt wieder Selbſtverſtändlich hat man zu allererſt d beſtehenden Induſtrien geſtützt. So gelang es beiſpielsweiſe die Mariahütte bei Hermeskeil, die faſt vor dem Bankerott ſtand, wieder zu fanieren; heute werden dort 500 Arbeiter h* ſchäftigt. Weiter wären die bodenſtändigen Edelſchleifereien bei Idar⸗Oberſtein zu nen⸗ nen, Auch die Zigarreninduſtrie in Andernach, Trier und Zell erlebte einen neuen Aufſtieg In anderen Gegenden hat man neue Indu⸗ ſtrien einfach verpflanzt. So ſind z. B. hel Koblenz und im Dunsrück Flachsröſten er⸗ richtet worden, die den bodenſtändigen Flachs an Ort und Stelle verarbeiten. In engem Zu⸗ ſammenhang damit iſt hier— ebenſo wie in einzelnen Eifelkreiſen— dem Bauern wieder der Webſtuhl zurückgegeben und die Heimgr⸗ beit, die ſich vornehmlich mit der⸗ Herſtellung von Volkskunſtgegenſtänden beſchäftigt, dert worden. Auch die Holzverarbeitungz⸗ induſtrie und Holzſchnitzerei als Heimarb ſpielt in den waldreichen Gebirgsgegende eine große Rolle. Lodz jene n erinner duſtrie vo zur Verwir e, ſtraßen⸗ 1 ein Häufle en Rinder deutſchen Einw⸗ ler, ein Mann, ſtorenfamilie chmacher⸗Sta arl Scheible umwollſpinn ahre 1855 in; erei aufzum Spindeln arbeit ereits 50 000 6 n ant nimmt, gufſtand und tieg. Schei e durch, Se NMarkt, ſie finde ragen den Rul Damit konnte man der drückenden Not ſte alle Erdwir und die Bevölkerung inzwiſchen wieder ſyo wi⸗ ftigten die derſtandsfähig machen, daß ſie der gewaltige 10000 Arbeiter Belaſtung durch die Anforderungen des? niſche Webſtühl⸗ wallbaues gewachſen war. Kutobahn vom Niederrhein zur pfalz Nach der Fertigſtellung der Front aus Eiſeh und Beton wird es auch in Zukunft eine dun Hauptſorgen ſein, die Widerſtandskraft der B völkerung der Grenzmarkgaue weiter zu en höhen. Eine der wichtigſten Vorausſetzungel dazu iſt neben der induſtriellen Belebung die ea 31 verkehrsmäßige Erſchließung des Landes. Au Fiozent Heuſſe 75 Juden z zu einem en Abſatzgebiet eilich machen den in L hier müſſen die großen Sünden der Vergangeſt ſchen Bevö f 1 eibler ich ſo ganz prünglichen I! leben hier iſche Elemen erweiſe Bezi i Umſtand, un Stadt in unſer⸗ Daß der Nar genwärtige 2 ann man ſich es Marſchalls verkehrsmäßig ſehr vernachläſſigt worden Auf dem letzten Gauparteitag in Tiſer konnte Gauleiter Simon nunmehr die umſaf⸗ fenden Pläne zur Erſchließung der Grenzgauz durch das Reichsautobahnnetz bekanntgeben zum Teil ſchon in Angriff genommen Zum erſtenmal wird hierdurch die Rhein durchbrochen und der Weg durch den Hum rück hindurch gelegt. Auch der entſernteſte Grenzort erhält Anſchluß hieran. Die neut Straße führt vom Niederrhein durch das frucht⸗ bare Voreifelgebiet, dann durch die landſchaft⸗ lich beſonders reizvollen Eifeltäler bei Dau und Manderſcheid, bis zur Moſel bei Trier Von dort verläuft ſie quer über den Hunzrit nach Hermeskeil und weiter in die P A wo ſie den Anſchluß an die ſüddeutſchen nach Karlsruhe findet. er f man 3 erheit wei Moſelſchleifen werden eingeſpart 3 8 5 Beſonders wichtig ſind die geplanten Oueh—1—* behau verbindungen von Köln weſtwärts nach Aachen, von Koblenz bis Daun und Trier und boh Hermeskeil nach Kreuznach. Wie bedeutend dieſt Verkehrserſchließung iſt, erkennt man bei einet Fahrt von der luxemburgiſchen Grenze a über Bittburg nach Daun. Der landſchaftlich Wie er eigen inien kuſpi, Dotor nte in Luge m Krankenhau ne Anſtellung edauerte höflich ehe, worauf C herſchiedenen b Lugano einen 5. entzückt war Doktor Primo Krankenhaus in Fratellis Paſ Wohl beſaß er len Kurven mühſam durch das Gebirge windel kann nicht über die verkehrspolitiſche Unh länglichkeit hinwegtäuſchen. Den Anſorderum gen des modernen Verkehrs können dieſe Eim ßen in keiner Weiſe genügen. Den gleichen Ei druck erhält man auf den Moſelſtraßen, die deh tteſt einer vielen Schleiſen des Stromes folgen und dohe in Diplom der nur auf kilometerweiten Umwegen zum Ziel⸗ 75 3 ſeber 6 führen. Die Strecke Trier-Koblenz wird dun die Anlage der Reichsautobahn allein um—* für—* Kilometer verkürzt. 1 ſich da⸗ Die Betonung der Weſtoſtlinie, die im ge orgen. Nach fe planten Autobahnnetz zum Ausdruck kommt, ane geboren. A deshalb beſonders wichtig, weil das Land da durch einen ausreichenden wirtſchaftlichen um verkehrsmäßigen Anſchluß an das Reich erhäl Die Löſung dieſer Aufgaben bedeutet logiſche Ergänzung des Weſtwalles. Grenzlan eine für ſich -htete. darf niemals abſeits liegen, es muß imme Dhor Frat wieder erfüllt werden vom Strom des kultunt.4 len und wirtſchaftlichen Lebens des ganzen m nicht nur d Volkes, damit ſeine Widerſtandskraft aus de ſondern il großen Born der Volksgemeinſchaft Hhauſes von B und gefeſtigt werden kann und hinter de feitig zum Sel aus Beton und Eiſen der Wall eines Kantons Teſſin entſchloſſenen und ſtarken Grenzlan wächſt.. Walter Kli 2. Juni! kenkreuzbanner- nd üce Warſchau, 22. Juni. ur ſelben Zeit, da Polen die lächerlichſten größenwahnſinnigſten Forderungen nach ſes gerückt w er Erweiterung ſeiner Weſtgrenzen erhebt, vor kurzem kt eine Stadt ihren 150. Geburtstag, deren ſtieg zu einem wichtigen Induſtriezentrum deutſchen Männern zu verdanken Im Jahre 1793 ergab eine Volkszählung der heutigen polniſchen Stadt Lo dz, deren Kamen man in der Chronik zum erſtenmal nheit auf ei nsrücks kenn enden Wi i89 findet, eine Einwohnerzahl von 193 Men⸗ oſel ergriſſen ſchen, wozu ſich noch 97 Ochſen, 58 Kühe, 18 edoch durch erde und 60 Stück Kleinvieh geſellten. Induſtrien 00 Jahre ſpäter iſt aus dieſem Dörflein eine Großſtadt geworden, die alle übrigen Städte fongreßpolens weit überflügelt hat und 170 000 wohner zählte. Heute leben in Lodz über 00 Einwohner, darunter rund 70 000 13 Nicht ein einziger polniſcher Name ch aufzählen, der mit dieſer ſprunghaften wicklung einer Stadt verwickelt wäre. Wohl muß man ſich gerade am 150. Geburtstag Lodz jener Einwanderer aus deuiſchen n erinnern, die in Lodz eine Textil⸗ uſtrie von Weltruf ſchufen. Sie ſuchten zur Verwirklichung ihrer Ziele jenes ärm⸗ 5 und waſſerloſe Gebiet aus, auf dem ein Häuflein polniſcher Bauern ſeine ma⸗ geren Rinder weidete. Der Anführer dieſer heutſchen Einwanderer aber war Carl Scheib⸗ ler, ein Mann, der aus einer weſtdeutſchen Paſtorenfamilie ſtammte und zum„Vater der hmacher⸗Stadt Lodz“ wurde. aftlicher Gru zu allererſt „So gelang es bei Hermeskeil, and, wieder zu 00 Arbeiter he⸗ bodenſtändigen erſtein zu nen e in Andernach, neuen Aufſtieg, an neue Indu⸗ ſind z. B. bel Flachs röſten er⸗ tändigen Flachs 3 110 0 mwollſpinnerei eingerichtet hat, beginnt im — ebenſo wie in re 1855 in Lodz eine mechan e We⸗ Bauern wieder erei aufzumachen, die zunächſt mit 18 000 nd die Heimar⸗ indeln arbeitet. Zehn Jahre ſpäter ſind es der Herſtell its 50 000 Spindeln geworden, das Unter⸗ men nimmt, ungehindert durch den Weber⸗ and und die ruſſiſche Invaſion, ſeinen 153 Scheibler ſetzt ſich auf der ganzen Kinie durch. Seine Tuche erobern den ruſſiſchen Markt, ſie finden den Weg bis nach Aſien und tagen den Ruhm der wachſenden Stadt Lodz alle Erdwinkel. Vor dem Weltkriege be⸗ ftigten die Fabriken Scheiblers mehr als Arbeiter und beſitzen über 5000 mecha⸗ che Webſtühle mit mehr als 200 000 Spin⸗ Die deutſchen Tuchmacher ſind es, die eſchäftigt, ge nden Not ſteu n wieder ſo wi⸗ der gewaltigen ingen des W zur pfalz odz zu einem Induſtriezentrum machen, deſ⸗ m Abſatzgebiet bis zum Stillen Ozean reicht. Front aus Eiſen feilich machen ſie es zur Bedingung, daß zukunft eine den den in Lodz nicht zugelaſſen ſein ndskraft der Be⸗ en. Aber als in den achtziger Jahren des weiter zu en gen Jahrhunderts Lodz durch den Zuſtrom Vorausſetzungen polniſchen Arbeiter keine deutſche Mehr⸗ 9 W mehr beſitzt, wird die Stadt zu einem es Landes, Aug rado der Juden. 1894 finden wir hier 34 zent Deutſche, 39 Prozent Polen und 25 ent Juden! Heute beträgt der Anteil der 2 Bevölkerung gar 40 Prozent. Carl Scheibler ſelbſt hat dieſe Umwandlung, ſich ſo ganz und gar nicht mit ſeinen ur⸗ nglichen Ideen deckte, nicht mehr erlebt leben hier drei völlig verſchiedenartige lemente, das deutſche, das polniſche und das enze iſt dage igt worden. eitag in 2 10 ſche Element, nebeneinander, ohne begreif⸗ nehr die umſaf rweiſe Beziehungen zueinander zu finden, z der Grenzg Umſtand, unter dem das geiſtige Leben der hekanntgeben, ladt in unſerer Zeit ſehr gelitten hat. genommen ft Daß der Name Carl Scheibler nicht in die ) die Rheinl genwärtige Verhetzungspolitik Polens paßt, urch den n man ſich vorſtellen. Aber noch zur Zeit der entſert es Marſchalls Pilſudſki nannten auch die Po⸗ eran. Die neut durch das frucht⸗ h die landſchaft⸗ täler bei Daun Noſel bei Trier er den 5 n die Pfalz Wie er eigentlich richtig heißt, ob Roberto deutſchen l5 pi, Doktor Fratelli oder Doktor Paul Trai⸗ er wird man wohl niemals erfahren. Mit weiß man nur, daß er im Jahre ohne Paß von Italien in die Schweiz —1—* behauptete, ein politiſcher Flüchtling ein. amals nannte er ſich Doktor Paul Trainer, hnte in Lugano und ſtellte ſich eines Tages Krankenhaus von Medriſio vor, um hier kine Anſtellung als Arzt zu bekommen. Man u 83 kein 0f ur 80.— lich ſtehe, worauf Creſpi, wie er ſich auch nannte, e5 herſchiedenen bedeutenden Perſönlichkeiten in G ebirg* ugano einen Beſuch abſtattete, die von ihm irge windet foentzückt waren, daß ſie ihm als dem Arzt ſpart 3 geplanten O 2 irts nach Aacheſ Trier und e bedeutend dieſ it man bei eine zen Grenze politiſche Unſt ktor Primo Fratelli eine Anſtellung im den Anforderun ankenhaus in Bellinzona vermittelten. nnen dieſe Se Fratellis Papiere waren etwas mangelhaft. den gleichen 0 beſaß er das— ſehr geſchickt gefälſchte — Atteſt einer Klinik in Parma, konnte auch elſtraßen, die de folgen und dahe hegen zum Ziel blenz wird dun yn allein um f n Diplom der Univerſität in Rom vorlegen, ches fehlte ihm eine nicht minder notwendige kkunde: der Geburtsſchein. ber für einen Mann von der Bedeutung. keſpis— oder Fratellis— war es eine Klei⸗ igkeit, ſich das gewünſchte Dokument zu be⸗ igen. Nach ſeinen Angaben war er in Reli⸗ ne geboren. Alſo wandte er ſich„im Auftrage er Stadt Relizane“ an eine Buchdruckerei in inie, die im g sdruck kommt, il das Land da tſchaftlichen um enf und ließ bei dieſer tauſend gebrauchs⸗ das Reich erhül ktige Geburtsurkunden herſtellen, von denen en bedeutet 9 r eine für ſich benutzte, den Reſt aber ver⸗ -tete. alles. Grenzlan be oktor Fratellis Aufſtieg ſtand nun kein es muß ſum dernis—55 im Wege und ſeine„Leiſtun⸗ om dea kultunm Uwaren derart außerordentlich, daß man ns des ganze m nicht nur die Schweizer Staatsbürgerſchaft dskraft aus den ſondern ihn zum Chefarzt des Kranken⸗ inſchaft g es von Bellinzona ernannte und gleich⸗ hinter dem itig zum Sekretär des Aerzteverbandes d3 all eines h ons Teſſin machte. Grenzland ie bewegte Vergangenhei! „Doktor“ Fratellis ter Kliets ällig kam eines Tages ein franzöſiſcher deutsclien lleber uan Lodæ Eine Stadt, die ihren aufſtieg deutſchem Schaffensgeiſt verdankt len Scheibler den„Vater von Lodz“. Die Stadt iſt übrigens im Weltkrieg erbittert umkämpft worden, bis die Ruſſen am 6. Dezember 1914 das von der deutſchen Armee völlig umklam⸗ merte Lodz räumen mußten. Der Tomatenwerfer von Hollnwood Los Angeles, 21. Juni. Mr. Jack Stoney iſt zwar ein wenig bekann⸗ ter, nichtsdeſtoweniger aber ein recht nützlicher Mann für die amerikaniſche Filminduſtrie, denn er übt bei faſt allen Luſtſpielen und Gro⸗ tesken eine ganz beſondere Tätigkeit aus. Seine Aufgabe iſt es, Tomaten, Eier, Krautköpfe, Blumentöpfe aus Gummi und andere Gegen⸗ ſtände den Schauſpielern, wenn das Manuſtript eine ſolche Szene vorſchreibt, an den Kopf zu werfen, womit die bekannten„komiſchen“ Wir⸗ kungen erzielt werden. Mr. Stoney verfehlt niemals ſein Ziel, auch nicht, wenn er ſein Wurfgeſchoß aus einer Entfernung von zwan⸗ zig Meter gegen den dem dieſe Rolle zugedacht iſt, ſchleudern muß, damit die Tomate auch beſtimmt zerplatzt und die—3 teske Wirkung erhöht. Jeder Treffer, den Mr. Stoney macht, wird nach einem beſonderen Tarif bezahlt, und zwar erhält er für einen Treffer, der mit einer Tomate erzielt wird, fünf Dollar. Wirft er zwei Tomaten gleichzeitig, gilt dies als Doppeltreffer und wird mit ſieben Dollar honoriert. Mr. Stoney übt ſeinen ſelt⸗ ſamen Beruf ſchon ſeit zehn Jahren aus, und kein Zweiter kommt ihm an Wurfpräziſion und Treffſicherheit gleich. Er verſichert, von ſei⸗ ner Kunſt recht gut leben zu können. lm die uerguügliclue„Lodeslalin“ Das Bimmelbähnchen im Urwald von Java Amſterdam, 22. Juni. Weil die„Todesbahn“, eine kleine Schmalſpurbahn, die von Bandja aus durch dichten Urwald an die Südküſte Javas führt, ihren Betrieb einſtellen ſollte, wäre es vor kur⸗ zem beinahe zu einer Revolte der eingebore⸗ nen Bevölkerung gekommen, die erregt gegen den Plan der niederländiſchen Behörden, die Bahn außer Betrieb zu ſetzen, Stellung nahm. Nun wird das Bähnchen, das trotz ſeines dra⸗ matiſchen Namens ein wenig komiſch wirkt, weiter verkehren, und die Ruhe im Buſch iſt wieder hergeſtellt. Die Südküſte Javas war bis vor wenigen Jahren noch ein wenig erſchloſſenes Gebiet, das trotz ſeiner üppigen Vegetation von den europäiſchen Pflanzern gemieden wurde, weil es an Verkehrsadern fehlte. So verfügten die niederländiſchen Behörden, um dieſe Region zu erſchließen, den Bau einer Bahn, die als Schmalſpurbahn in Bandja von der Haupt⸗ eiſenbahnlinie abgezweigt wurde und durch dichtes Urwaldgebiet die Südküſte erreicht. Lei⸗ der haben die Ingenieure hier nicht ein Mei⸗ ſterwerk geliefert, denn die Konſtruktion des Bähnchens, das täglich einmal durch den Buſch ſtampft und ſchlingert, erwies ſich als denkbar ſchlecht. Entgleiſungen waren an der Tagesordnung, und wenn ein Wagen aus den Schienen holperte, mußten die Paſſagiere mit den ſtets mitgeführten Eiſenſtangen eigenhän⸗ dig mithelfen, um das Züglein wieder ins Gleis hineinzuheben. Dabei ſteht dieſe kleine Bahn in den Annalen des Eiſenbahnbaues einzig da, weil ihr Bau nicht weniger als 20000 Menſchenleben koſtete, die Fieber und Tropenkrankheiten zum Opfer fielen. Das Züglein dampft buchſtäblich zwiſchen zwei Reihen von Gräbern dahin und hat darum auch den Namen„Todesbahn“ er⸗ halten. Obendrein erwies ſich die Bahnlinie, an die ſo viele Hoffnungen geknüpft waren, als unrentabel. Die fortgeſetzten Betriebs⸗ ſtörungen und Schwierigkeiten des Transports veranlaßten die Bewohner der Südküſte, auf die Benützung der Bahn zu verzichten und ihre Produkte lieber auf dem Seeweg zu be⸗ fördern. Unter dieſen Umſtänden hielten es die niederländiſchen Behörden für das Beſte, die Bahn einzuſtellen. Das ſtieß aber auf den Widerſtand der Eingeborenen, die ohnehin zur Aufſäſſigkeit neigen und der Kolonialverwal⸗ de⸗ Straͤfling als mediæinisclie Autoritàt Der Mann, der angeblich aus Italien floh Oberſt durch Bellinzona, der auch in die Ge⸗ ſellſchaft ein 17025 wurde und in dem ihm vor⸗ Chefarzt des ſtädtiſchen Krankenhau⸗ es zu ſeinem Erſtaunen einen alten Bekann⸗ ten wiedertraf. Ohne großen Lärm zu machen, erzählte der Oberſt einigen Freunden, daß Doktor Fratelli ein ehemaliger Schuhmacher aus Mailand ſei der wegen Urkundenfälſchung und Diebſtahl — Jahre Gefängnis habe abſitzen müſſen. ach Verbüßung ſeiner Strafe ſei er unter dem Namen Creſpi in die Fremdenlegion ein⸗ getreten, habe es dort unter ſeiner, des Ober⸗ ſten, Leitung bis zum Unteroffizier gebracht und ſei eines Tages mit der Regimentskaſſe geflohen. In Paris wäre er jedoch feſtgenom⸗ men und zu ſieben Jahren Gefängnis verur⸗ teilt worden. Seit ſeiner aus dem habe man keinerlei achricht mehr über Creſpi. Von dieſer Anklage in Kenntnis geſetzt, ord⸗ neten die Schweizer Behörden eine Unter⸗ De an und konnten nur die Beſtätigung er Worte des Oberſten finden. Ein gegen den falſchen Arzt erlaſſener Haftbefehl blieb vor⸗ erſt wirkungslos, da der angebliche Doktor Fra⸗ telli ſich einer offiziellen ärztlichen Expedition nach Angola angeſchloſſen hatte. Erſt nach ſeiner Rückkehr wurde der Mann mit der bewegten Vergangenheit verhaftet, je⸗ doch gegen eine Kaution, die ein von ihm ge⸗ heilter Patient zahlte, wieder freigelaſſen. Seit dieſer Zeit iſt Creſpi, alias Doktor Fra⸗ telli, verſchwunden, was das Gericht von Bel⸗ linzona allerdings nicht hinderte, ihn in Ab⸗ weſenheit zu drei Fahren Gefängnis zu ver⸗ urteilen. Doch vergeblich ſtellte man ſich die Frage, woher der offiziell anerkannte und doch falſche Arzt ſeine mediziniſchen Kenntniſſe hatte. Der einzige, der dieſe Frage beantworten könnte, iſt Erefpi ſelbſt, und der wird ſich hüten, noch⸗ mals in die Schweiz zurückzukehren. tung viele Schwierigkeiten bereiten. Die madu⸗ reſiſchen Eingeborenen waren es, die mit Vor⸗ liebe in den kleinen Wägelchen der Urwald⸗ bahn reiſten und es dabei als einen beſonderen Spaß betrachteten, wenn der Zug entgleiſte. Die kleinen Stationen auf der Strecke bilden eine Art von Sammelpunkt des„mondänen Lebens“ der Eingeborenen. Hier können die braunhäutigen Damen, die auf ihre reiſenden Männer warten, ihre zum Teil europäiſchen „Toiletten“ bewundern laſſen und haben gar nichts dagegen, wenn ſie teetrinkend in den hölzernen Wartebuden ſtundenlang verharren müſſen, bis das Züglein endlich herankeucht. Und will man ihnen den einzigen Platz, wo ſie ein bißchen Eitelkeit entfalten können, nehmen? Das empört ſie ebenſo, wie die Männer erboſt ſind, daß ſie nun nicht mehr von Dorf zu Dorf durch den Urwald ſpazieren fahren könnten. Und da die einheimiſche Bevölkerung ange⸗ ſichts der beabſichtigten Einſtellung des Bähn⸗ chens eine drohende Haltung einnahm, halten es die Behörden für beſſer, die„Todesbahn“ vorläufig weiter verkehren zu laſſen. Aulerotelung nach jooooο Dalcen? Kanaltunnel von England nach Frankreich? Frankreich und England, die treibenden Kräfte der Einkreisung der Achsenmächte, haben ein altes Problem wieder ans Tageslicht gezogen, das bereits vor Jahren durchgeführt werden sollte: den Bau eines Tunnels unter dem Aermel- kanal. Der in unserer Karte dargestellte Tun⸗ nelplan tauchte erstmalig 1805 auf und wurde bereits 1866 als ausführbar erwiesen. 1875 bis 1880 waren von Frankreich aus Probebohrun- gen vorgenommen worden, die ergaben, daß unter dem Meeresgrund(bis 63 Meter tief) eine Kreideschicht von 50 bis 60 Meter Stärke liegt. Diese Schicht ist leicht zu bearbeiten und was- serundurchlässig. Der Tunnel würde etwa 53 Kilometer lang werden. Die Kosten für den Bau sind heute auf etwa vier bis fünf Milliarden Franken veranschlagt. Weltbild-Gliese(M) Theorien des Kälteſchlafes/ Gelingt die Wiederbelebung des Mammuts Leiden, 22. Juni In Leidener Forſcherkreiſen, denen die Kälte⸗ kunde viele große Erfolge verdankt, erwäat man in allem Ernſt einen von anderer Seite vorgebrachten Vorſchlag, in den Arktiszonen Wiederbelebungsverſuche zu unternehmen. Dieſe ſollen ſich auf Tiere und Eier erſtrecken, die während der letzten Eiszeiten der Erde dort eingefroren ſind und ſich nach den neuen For⸗ ſchungen in einem latenten Lebenszuſtand er⸗ halten haben könnten. Man begann mit Fröſchen und einigen afri⸗ kaniſchen Fiſchen beſonderer Art, indem man Darüber lacht der Kraxler Lebe wohl, Emma— ich muß nieſen!!“ Zeichnung von G. Kramer(Scherl⸗M.) dieſe Tiere einfrieren oder ſie eintrocknen ließ und ihnen nachher die normalen Lebensbedin⸗ gungen zurückgab. Die Folge war, daß ſich die ſcheinbar toten Tiere aus ihrer Starre und ihrer Vertrocknung erholten und nachher wie⸗ der friſch und munter herumhüpften oder ſchwammen. Dabei hatte man die Kältefriſten oft ſehr lang bemeſſen— ſogar über Jahre hinaus. Aus der Beobachtung, daß die Tiere ſich ſogar nachher in einem beſſeren, ſcheinbar verjüngten Zuſtand befanden, zog man den Schluß, daß in einem ſolchen Kälteſchlaf u. U. ſogar ein Verjüngungsmittel liegen könne. Ganz vorſichtig beginnt man heute mit Ver⸗ ſuchen an Menſchen auf dieſer Linie: Starre⸗ tod für Stunden oder Tage bei genau gleicher Kälte, Erweckung und Wiederbelebung nach ſorgfältig durchdachten Methoden. Aber es würde zu weit führen, die hier lie⸗ genden Möglichkeiten für den Menſchen der Zukunft zu erwägen, zumal wir uns ja mit der Belebung der Urtiere befaſſen wollen. Die Arktis muß als ein gewaltiger Eisſchrank be⸗ trachtet werden. Das Eis der Eiszeiten taut auch im heißeſten Sommer immer nur für einen Meter tief auf und verhindert darunter den Verfall, die Zerſetzung— bei Menſch und Tier und, in gewiſſer Beziehung auch, bei Pflan⸗ zen. Damit iſt im Prinzip der Weg gezeigt. Wunder aus dem Eisſchrank der Welt Vor 100 000 und mehr Jahren wurden in dieſem Eis der Arktis Eier, Tiere und Pflan⸗ zen eingebettet. Viele dieſer Eier hat man freigelegt und zu entwickeln verſucht. Aber man benötigt Brutanſtalten an Ort und Stelle, da⸗ mit keine Bewegung des Eies und des Keimes zu erfolgen braucht. Denn Erſchütterungen ſind bei ſolchen Experimenten immer verhängnis⸗ voll geweſen. Wir wiſſen nicht, was viele dieſer gewaltigen Eier in ſich bergen. Es kann ſich um Tiere der Reptiliengruppe handeln, um Rieſenvögel oder um Inſekten, die längſt ausgeſtorben ſind. Als man zuerſt Sibirien wiſſenſchaftlich genauer erforſchte, hörte man bei den Bewohnern jener Zonen den Aberglauben, daß es in der Erde gewaltige Wühlmäuſe gäbe, die aber ſtürben, wenn ſie an das Licht kämen. Dieſe Wühlmäuſe waren— wie ſich ſpäter ergab— Mammuts, die Ahnen unſeres Elephanten, Giganten, deren Fleiſch ſich im Eis ſo friſch erhalten hatte, daß die Hunde mit Wonne die„friſchen Fleiſchrationen“ verſchlangen. Es wäre alſo— vorerſt theoretiſch und mit einer erheblichen Phantaſie— möglich, auch einen Mammut zu beleben Denn in der Kälte der Tiefe eingela⸗ gert, braucht er nicht geſtorben zu ſein, ſondern ſchlummert nur den Starrſchlaf der Kälte. Laſſen wir unſere Phantaſie ein wenig ſpie⸗ len: die Inſekten und ſonſtigen Lebeweſen vor 100 000 Jahren waren arößer als die Daſeins⸗ ſormen der Jetztzeit. Man weiß aus foſſilen Zeugniſſen, daß Drachenfliegen damals bis zu 40 oder 50 Zentimeter Flügelſpannweite hat⸗ ten. Als Feinde der Moskitos würden dieſe Rieſen bald die Moskitos und ſonſtigen Mük⸗ kenplagen ausgerottet haben. Doch natürlich wäre auch das Gegenteil mög⸗ lich— nämlich die Ausbrütung von Giftflie⸗ gen, die für uns zum Verhängnis werden könnten. Raſch vermehrt und nicht rechtzeitig bekämpft, würden ſie die Menſchheit ausrotten und das wahrmachen, was man von der Zu⸗ kunft der Rieſeninſekten in den Kreiſen der Biologen oft erörtert hat. Aber— wir erwähnten ſchon die Schwierig⸗ keit der techniſchen Seite des Problems. Noch wiſſen wir nicht, unter welchen Umſtänden es glückt, die gemachten Eierfunde richtig auszu⸗ werten, um die Eier und Larven auszubrüten und zu entwickeln, In Leiden zerbricht man ſich den Kopf darüber— hoffentlich zum Wohle der Menſchheit und nicht zu ihrem Schaden. — und „hakenkreuzbanner“ ahenkre Donnerstag, 22. Juni Streitæuge durcli die franæũscische Nroiainæ Eine Provinzzeitung vom Juni 1939/ Butter und andere Sehenswürdigkeiten Wer einen Einblick in die franzöſiſche Pro⸗ vinz von heute gewinnen will, nehme ſich irgend⸗ ein kleines Blatt vor, wie ſie für einzelne Städte oder Bezirke erſcheinen, nach Qualität und An⸗ ſprüchen der Leſerſchaft den deutſchen Zeitun⸗ gen im Reich freilich kaum vergleichbar, aber immerhin mit einer ähnlichen Funktion betraut. In der Bretagne verſieht für die ſogenannte zCöte deEmeraude“, die Gegend um Saint⸗ Malo, als Ergänzung zu dem üblichen radikal⸗ ſozialiſtiſchen Bezirksblatt namens„Oueſt⸗Ec⸗ lair“, der zweimal wöchentlich herauskommende „Le Salut“(„Das Gemeinwohl“), ein partei⸗ politiſch nicht näher abgeſtempeltes Lokalorgan, die wichtige Rolle des örtlich verwurzelten Be⸗ raters. Nehmen wir die erſte zufällig in unſere Hände geratene Nummer; was beſagt ſie über die allgemeinen und beſonderen Angelegenhei⸗ ten des Landes? Gleich links oben findet ſich ein„wichtiger Hinweis“: eine Bekanntmachung der Verlags⸗ leitung, wonach die Havas⸗Agentur, die dem⸗ nächſt ein Büro in St. Malo eröffnen werde, künftig die Alleinverwaltung des Anzeigenteils innehaben werde... So vollzieht ſich heute in Frankreich die Aufſaugung der kleinen bisher noch ſelbſtändigen Provinzpreſſe durch die gro⸗ ßen von der Regierung abhängigen Nachrichten⸗ agenturen, die gleich auf doppeltem Wege, durch ihren Meldungsdienſt und durch die Beſitz⸗ ergreifung vom Anzeigenweſen, die abſolute Abhängigkeit von den Pariſer Richtlinien ſicher⸗ ſtellen. Wobei beſonders zu berückſichtigen iſt, daß nicht eine einheitliche permanente ſtaatliche Preſſepolitik einen Schutz gegen Mißbrauch bie⸗ tet, daß im Gegenteil ſtarke privatwirtſchaftliche und— gerade bei Havas— jüdiſche Einflüſſe hineinſpielen. Wie ſoll, wenn keine Möglichkeit zu eigener Information beſteht, der franzöſiſche Provinzler eine ſelbſtändige Anſicht von der Außenpolitik erlangen? „Wie ſich die auswirkt, zeigt die Leitartikelſpalte des„Salut“ in bedauer⸗ lichem Maße. In grobſchlächtiger Weiſe werden hier alle aus der Hariſer Preſſe bekannten The⸗ ſen abgehandelt. Kleine Koſtprobe:„Man glaubt ohne Mühe, daß die Ausſicht auf die vom Reich gewollten Konflikte bei dem italie⸗ niſchen Volk lebhafte Beſorgniſſe weckt...“ Dies iſt das allgemeine Schema für die Politik gegen die Achſenmächte! Auf den deutſch⸗italie⸗ niſchen Zweibund müſſe nunmehr, ſo heißt es weiter, als Antwort— man beachte die Ver⸗ drehung der Einkreiſungsverantwortlichkeit!— ein neuer Dreibund Frankreich—-England— Sowjetunion hergeſtellt werden, wobei immer⸗ hin intereſſanterweiſe ein gelindes Mißtrauen gegen Stalin durchſchimmert. Unter den ſonſtigen Anziehungspunkten der erſten Seiten finden ſich zwei gut aufgemachte Lokalneuigkeiten: Ankündigung eines Beſuches engliſcher Kriegsſchiffe in St.⸗Malo für Ende Juni, und vor allem eine begeiſtert geſchriebene große Reportage über einen Beſuch und Vor⸗ trag der ehemaligen Kriegsſpionin Marthe Richard in St.⸗Malo. Der Berichterſtatter rühmt ihr nach, daß Mme. Richard vor allem an einem gelegen habe, an der Rehabilitierung der Kriegsſpionage, was ihr auch im höchſten Maße gelungen ſei. Butter mit der Lupe zu ſuchen Neben der örtlichen Preſſe unterſcheidet ſich auch noch ſo manches andere nach Qualität und Umfang von dem, was man aus Deutſchland oder anderen Ländern gewöhnt iſt. Beiſpiels⸗ weiſe... das Morgenfrühſtück einſchließlich der dazugehörigen Butterportion. Es ſei gleich vorangeſchickt, daß es ſich hier natürlich um eine Landesſitte, keine Neuerung aus wirtſchafts⸗ politiſchen Gründen handelt. Aber der Tatbe⸗ ſtand ſelber verdient dennoch Erwähnung, weil er zeigt, daß ein Land, das angeblich ſoviel Wert auf gründliche und gute Ernährung legt, das außerdem in dieſer Hinſicht keine Einſchrän⸗ kung nötig hätte, am wenigſten in teuren Hotels oder anderen Fremdenunterkünften, ſehr wohl ohne anſtändigen Kaffee und ohne das nach deutſchen Begriffen nötige eine Rede von der Fülle eines engliſchen„breaktast“; die armen Briten haben es bei dem franzöſi⸗ ſchen„petit déjeuner“ beſonders ſchwer. Aber auch der deutſche Beſucher iſt erſtaunt, was für aſtronomiſch kleine Butterkleckſe ihm zugemutet werden. Es wäre wünſchenswert, daß gewiſſe franzöſiſche Journaliſten in Berlin, die regel⸗ mäßig die Lage in Deutſchland ſo ſchildern, als ob ohne Schlagſahne der völlige Nervenzuſam⸗ menbruch unſeres Volkes bevorſtände, gelegent⸗ lich mal wieder ihr eigenes Land bereiſten, das zu kennen ſcheinen. Sie würden Frankreich nie Schlagſahne ge⸗ geſſen hat und trotzdem recht gut weiterlebt, und ſie würden zugeben müſſen, daß ihnen auch heute noch in keiner deutſchen Gaſtſtätte eine derart lächerlich winzige Butterration zuge⸗ zum Frühſtück auszukommen verſteht. ſie kaum no entdecken, da wie das in Frankreich gang und gäbe iſt. „Nun, die franzöſiſche Provinz bietet aber nicht nur ſolcherlei Ueberraſchungen, ſondern auch angenehme. Beiſpielsweiſe die Sauber⸗ keit und Blumenpracht, mit der ſich beiſpiels⸗ weiſe ein Loireſtädtchen wie Blois präſentiert. Man könnte meinen, es läge am Harz. Ueber⸗ haupt entdeckt man draußen auf dem Lande noch immer unverkennbare germaniſche Ein⸗ ſchläge, die im Geſamtbilde des heutigen Frank⸗ reichs allzuſehr zurücktreten. Beſonders gilt das natürlich von der Normandie. Dort oder in der Bretagne erinnert die eigenartige Rahiagenbsſian. wenn die Balken auch nicht aſtenförmig, ſondern meiſt parallel ſenkrecht angeordnet werden, an Deutſchland. Leider ſind die alten ehrwürdigen Häuſer, genau wie zahl⸗ loſe alte Kirchen, nicht im entfernteſten derart gepflegt, wie das bei uns ſelbſtverſtändlich iſt. Trauriges Beiſpiel: ein Ort wie Liſieux, wo man das Alte verfallen läßt, aber gleich neben⸗ bei ein ſo groteskes Beton⸗Ungeheuer wie die neue Kathedrale zu Ehren der Heiligen Thereſe errichtet. Hans Wendt. Ehrensalve der Entlebucher Trachten-Maitschis beim eidgenössischen Schützenfest Die zahlreichen in Escholzmatt anwesenden offiziellen Vertreter und Gäste zum eidgenössi- schen Schützenfest in Luzern waren nicht wenig erstaunt, als Trachten-Maitschis auf dem Podium neben der Rednertribüne Aufstellung nahmen und als erste das eidgenössische Schüt- zenbanner mit einer Ehrensalve aus Karabinern begrüßten. Es war ein Zeichen dafür, daß die Mädchen aus den Schweizer Bergen auch das Gewehr zu handhaben verstehen. Trͤͤctliches ꝑut (Associated-Preß-.) alle hlalellöne „flusgefallenes“ von der„cäſariſchen Haartracht“/ Berühmte Kahlköpfe Es iſt bekannt, daß ſchon die alten Römer, die zu ſolchen Zwecken immer herhalten müſſen, ſich täglich raſierten— es war Scipio Africa⸗ nus, den wir als Urheber jener Schinderei entlarven können— und die Glatze zum Jube⸗ griff des genialen Mannes erhoben. Cäſars Glatze war in Roen faſt berühmter als der Staatsmann ſelbſt. Ihr Glanz wurde lediglich verdunkelt durch einen Lorbeerkranz, der jene unſchöne Cyſtesgeſchwulſt(auch Grützbeutel ge⸗ nannt) des großen römiſchen Feldherrn zudek⸗ ken ſollte. Für die unbewieſene Behauptung, daß die Gunſt der Frauen von dem Vorhanden⸗ ſein einer wallenden männlichen Lockenpracht abhängig ſei, iſt Cäſar der beſte Gegenbeweis. Dies nur als Troſt für alle maskulinen Weſen, bei denen oben vor lauter Geiſt das Holz be⸗ reits durchkommt. Wenn wir aus der unzähligen Reihe berühm⸗ ter Gelehrter⸗, Künſtler⸗ und Regierungsglatzen nur diejenigen Auguſt Wilhelm Schlegels, Bis⸗ marcks, Adolf von Menzels, Graf Zeppelins und Georg von Siemens' hervorleuchten laſ⸗ ſen, ſo genügt die Erwähnung dieſer Namen bereits, um erkennen zu laſſen, daß jede lebende wandelnde Billardkugel ſich in der denlbar beſten Geſellſchaft befindet. Daß wir uns in Europa mit unſeren Glat⸗ ———————————————————————————————————————————————————————— 100 Jahre Badische Kunsthalle Zugleich Hans⸗Thoma⸗Ehrung zum hundertſten Geburtstag Die Badiſche Staatliche Kunſthalle Karlsruhe — im Volksmund kurzweg„Gemäldegalerie“ enannt— kann im Sommer d. J. auf ein undertjähriges Beſtehen zurückblicken. Den erſten Schritt in der Richtung der Bildung einer Gemäldegalerie tat Großherzog Leopold, als er im Jahre 1836 die Karlsruher Kunſthalle ſtiftete, zunächſt mit dem Ziel, die alten, in Jahrhunderten geſammelten Kunſtſchätze ſeines Hauſes, vor allem die wertvolle Sammlung der Markgräfin Caroline Luiſe, dem Volke zugäng⸗ lich zu machen. Zugleich ſollte aber auch die „Karlsruher Kunſthalle“ der Förderung der le⸗ benden Kunſt dienen. Nach den Plänen des Erbauers des damaligen Großherzoglichen Hof⸗ theaters(heute Staatstheater), des Baumeiſters Heinrich Hübſch, wurde dann in Jahre 1837 der Gedanke des Großherzogs Leopold in die Tat umgeſetzt und mit dem Bau der Badiſchen Staatlichen Kunſthalle begonnen, die im Ver⸗ lauf von zwei Jahren beendet werden konnte. Einer der Hauptgedanken von Heinrich Hübſch, die Wiederbelebung der Monumentalkunſt in dem Zuſammenwirken von Baukunſt und Ma⸗ lerei wurde bei der Ausſchmückung der Kunſt⸗ halle verwirklicht. Zur Ausmalung des Trep⸗ penhauſes wurde Moritz von Schwind nach Karlsruhe geholt und damit war die erſte Be⸗ Krufung eines großen Künſtlers von auswärts getätigt. Von Schwind ſtammen die bekannten Fresken im Treppenhaus der Kunſthalle, die in ſpäteren Jahren durch verſchiedene Anbauten Erweiterungen erfuhr, darunter die wichtigſte wertvollſte: das Hans⸗Thoma⸗ Muſeum. Dem erſten Leiter und künſtleriſchen Organi⸗ ſator der Staatlichen Kunſthalle Badens, Wil⸗ helm Schirmer, folgte der bekannte Maler Karl Friedrich Leſſing, und Hans Thoma ſchloß als Größter die Reihe der früheren Direktoren der„Gemäldegalerie“. Im Laufe der Jahr⸗ zehnte war es möglich, durch zahlreiche Er⸗ werbungen den Grundbeſtand der Kunſthalle zu erweitern. Zu den Holländern und Franzoſen traten vor allem wertvolle Werke ſüddeutſcher und ſpeziell oberrheiniſcher Meiſter. So kamen neben Rembrandt, Martin Schongauer, dem Meiſter von Meßkirch, Mathias Grünewald, Hans Baldung, Lukas Cranach zahlreiche Werke von Feuerbach, Thoma und Trübner, ferner von Franz Winterhalter, Ferdinand Keller, Guſtav Schönleber u. a. m. Einen ſchweren Verluſt er⸗ litt die Kunſthalle im Jahre 1934, als beim Brand des Münchener Glaspalaſtes das dort⸗ hin entliehene Bild„Ritter Kurts Brautfahrt“ von Moritz von Schwind vernichtet wurde. Heute kann feſtgeſtellt werden, daß die unter Leitung von Galeriedirektor Martin ſtehende Badiſche Staatliche Kunſthalle als die repräſen⸗ tative Gemäldegalerie Südweſtdeutſchlands an⸗ zuſprechen iſt. Da in das Jubiläumsjahr der Kunſthalle der 100. Geburtstag Hans Thomas (2. Oktober) fällt, ſo wird die Kunſthalle ihre Hundertiahrfeier mit einer großen Hans⸗ Thoma⸗Ausſtellung begehen, die am 2. Juli zur Eröffnung gelangen wird. Ausklang der Berliner Spielzeit Kurz bevor die Berlimer Spielzeit des Jah⸗ res 1938/39 ausklang, hat das Staatliche Schau⸗ ſpielhaus noch eine ſommerlich milde Koſt unter der leichten Hand Wolfgang Liebeneiners mit Kleiſts„Zerbrochenem Krug“ ge⸗ währt. Es iſt über das Stück kaum noch etwas zu ſagen. Liebeneiner hat es ſehr geſchickt an⸗ gepackt, er konnte für den Dorfrichter Adam Ari⸗ bert Wäſchers künſtleriſche Vielgeſtaltigkeit einſetzen, und daneben waren Käthe Haack, Lotte Betke und andere mit von der Partie, die das Haus in fröhlicher Stimmung hielt. Dazu gab es noch eine kurze Probe von K. v. Holtei„33 Minuten Grüneberg“. Der Schleſier, ein Vielſchreiber(ſeine Proſa macht allein 39 Werke aus), der 1880 geſtorben iſt, hat mit dieſer Poſſe einigen Lokalkolorit gegeben, der aber heute nur noch hiſtoriſche Reminiſzen⸗ zen wecken kann. Geſpielt wurde auch hier wie⸗ deruan vortrefflich.* Daß in dieſen heißen Tagen die Saiſon jedoch nicht ohne Klaſſit ausklingt, dafür ſorgte die Volksbühne, Theater am Horſt⸗Weſſ el⸗Platz, mit einer intereſſanten Neueinſtudierung der Goethe⸗ ſchen„Iphigenie“. Liſelotte Schreiner, die uels ſchon in Gobſchs„Thron zwiſchen den Erdteilen“ begegnet war, und die wir demnächſt in Heidelberg bei den Feſtſpielen als Amalie in Schillers„Räubern“ ſehen werden, lieh der edlen Griechin Menſchlichkeit, Würde und Größe. Das Stück ſteht und fällt mit der Titelrolle. Liſelotte Schreiner überraſchte durch ein wohl⸗ klingendes Organ, eine angenehme, unauſdriaig⸗ liche Geſtik und eine ſtarke, innere Durchdrin⸗ aung ihres Parts. Dadurch gelang ihr u. a. eine ausgezeichnete Steigerung mit der Anrufung der Parzen. Als Oreſt ſtand ihr in E. W. Bor⸗ chert ein— im Goetheſchen Sinn— edler Jüngling zur Seite, begleitet von einem etwas naturaliſtiſch aufgefaßten Pylades des F. Gottſchalk. Als Thoas, in einer willden Maske, trat Chriſtian Kayßler auf und mach⸗ te den Wandel des Barbarenkönigs glaubhaft, ſeinen Seadboten Arks ſpielte der vielgeſtaltige Karl Kuhlmann. Die Regie hatte Richard Weichert inne. Seine ſtark auf Tempo drin⸗ gende Führung ließ das Spiel in zwei Stun⸗ den abrollen! Es gab ſehr herzlichen Beifall. Das Rengiſſance⸗Dhegter macht es ganz hei⸗ ter, ſommerlich mit der Hervorholung von Ralph Benatzkys bewährtem Spiel„Meine Schwe⸗ ſter und ich“. Die harmloſe Geſchichte von den beiden jungen Eheleuten, die ſich ſcheiden laſ⸗ ſen wollen, wir erleben ihre den Richtern er⸗ zählte Liebesgeſchichte mit, und die ſich im Grunde lieben, wird mit Charme, Witz und einem tüchtigen Schuß Frivolität geſpickt. Die Muſik iſt ſpritzig, eingängig und trägt wirklich dem modernen Singſpiel das zu, was es braucht. Die kleinen Chanſons und Duette ſummt bald das Publikum mit. Johannes Heeſters iſt ſehr komiſch und quicklebendig; als liebendes, zen nicht allein und verlaſſen zu fühlen brau⸗ chen, beweiſt eine Meldung aus Japan. Danach haben ſich unter den Japanern, die für ihren kräftigen Haarwuchs berühmt ſind, diejenigen zuſammengeſchloſſen, denen die Natur ſtatt des Haares einen kahlen Scheitel beſchert hat Außer den buddhiſtiſchen Prieſtern, die kahl⸗ raſtert gehen, ſieht man in Nippon ſelten einen Glatzkopf. Infolgedeſſen wurden den Vertre⸗ tern der cäſariſchen„Haartracht“ von der Straßenjugend die Worte„Boſu! Boſul“ (Bonze! Bonzeh nachgerufen. Das konnte man natürlich nicht auf ſich ſitzen laſſen! Und da man feſtſtellte, daß auch der Glücksgott Fuku⸗ roku eine von keinem Härchen getrübte Glatze ſein eigen nannte, begann man, ſich ſeiner (Kopf⸗)Haut zu wehren und gründete einen „Japaniſchen Glatzen⸗Verband“. Als die Engländer das hörten, kaenen ſie auf einen ſchlauen Einfall. Sie riefen eine Ver⸗ ſicherung gegen Glatzen ins Leben, die im Ver⸗ ſicherungsfall— alſo mit dem Dahinſchwinden des letzten Haares— der geſchädigten Ehefrau die Prämie auszahlt. Hat Auguſt auch keine Haare mehr, ſo hat ſeine Frau dann wenigſtens das Geld! Für Gattinnen, die der(irrigen) Aaiſicht ſind, daß die Glatze vom Sumpfen her⸗ rühre, eröffnet ſich hier eine ausſichtsreiche ga⸗ pitalsanlage! Soeben kommt aus Hollywood die Nachricht, daß die Schauſpielerin Conſtance Bennet für ihren nächſten Film nur einen Partner mit Glatze nehmen will! Der Mann hat nämlich ihren Onkel darzuſtellen, und Conſtance— ſie kennt die Männer— behauptet mit Recht, daß Glatzen nur bei ſolchen Männern zu finden ſind, die über eine ordentliche Portion Lebens⸗ weisheit verfügen und infolgedeſſen den Kum⸗ mer ihrer Nichten auch tatſächlich verſtehen Hört nur, was die reizende Conſtance ſagt: „Ein älterer Herr, den noch volles Haar ſchmückt, iſt meiſt noch eitel und hält ſich für dee * „seifenblaſen „Aehnliche Kr Ausmaß, wiede Kuropas, r0. Das Inſelreich Fpanien und! um neue Geld Regierung ein dene Berge ve ellſchaft. fühlt, daß Ame hedeckt ſei und heuren Gewinn hruch Laws in geit erfolgte, r lungen hervor, guf den ſteigen ler künſtlich it Von ˙ 1 geregt, traten 15 0 auf Gr Freibriefe Hand lſchen Zwecken Zeichnung der Kannte d Heffentlichkeit i enblaſe es iſt uns her wie die Menſch r kon wäre di⸗ kennen geweſe 4 Menſchen in Maſſenwahn bef Wirklichkeitsſinn ib für d Horhaben wurd wie dieſes ange pon zwei Milli. ——— unwiderſtehlich; er wird verſuchen, mit jünge⸗ ren Männern in Konkurrenz zu treten. Aber ein—1 Zeitgen Mann mit Glatze iſt der richtige Onkel, der un, fediglich zu eigennützige Beſchützer junger Mädchen, der beſte Freund, den ſie ſich wünſchen können!! Bravo, Conſtane Bennet! Sie iſt die ein⸗ zige, die den wahren Wert des kahlen münn 4 lichen Hauptes erkannt hat. M. W. Seltſame Duftträger Die wertvolle Kleinſäugerſammlung des Frankfurter Tiergartens hat eine beachtliche Bereicherung erfahren durch den Erwerb von 3 afrikaniſchen Zibetkatzen. Dieſe ſpitzköpfigen, ſchlanken, ſchwarzgefleckten und geftreiften Schleichkatzen tragen ihren Namen nach dem ſeltſamen Duftſtoff, den ſie in einer unter dem Schwanz gelegenen Drüſe aufſpeichern. Der Zibet iſt eine weiße ſchaumige, ölartige Aus⸗ ſcheidung und diente früher als nervenſtärken ⸗ des Mittel, zumeiſt aber wurde er als an⸗ genehm duftender Zuſatz zu manchen Salben, Riechölen und Riechwäſſern verwendet. Roch heute werden in Abeſſinien die Zibetkatzen zunr Gewinnung des begehrten Duftſtoffes in 35 Zahl gehalten und zu dieſem Zweck ausſchließ⸗ lich mit Fleiſch gefüttert. Für 100 Katzen ver⸗ braucht man dort in vier Tagen 6 bis 7 Ochſen; dieſe ſtarke Fütterung gibt die Gewähr für eine gute Zibeternte. Seit mehreren Jahren iſt die⸗ ſer Duftſtoff allmählich durch den Moſchus der Moſchustiere verdrängt worden, für den aber der zehnfache Preis gezahlt werden muß. In der Freiheit brauchen die Tiere ihre ſeltſame Duftquelle zum Verſtändigen ihrer Art⸗ und Geſchlechtsgenoſſen und erleichtern durch das Reiben der Zibetdrüſe an Stämmen, Aeſten und Steinen das gegenſeitige Auffinden als natür⸗ liche„Poſt im Urwalde“! berechtigen don war vom WMünner und F Feiſe daran und Hexkaufsläden Hätzen. Der E Geifenblaſe“, w Halsabſchneider ane Verordnun Reugründungen damit den 3 lnien höhere 148 0 nu udun er eht* GC ors ir kehörde für den Ue ghen in nichtjüdiſch⸗ ſtücken und Rechten n Unt ekrichtung von wirt Aung von Grundſtü nehmen und jüdiſch fferner wird durch e in jüdiſchem E lſteine und Kur nen im ir 6 vorgeſeh ich gibt di jthoch u je 0 3 eh in 3 1 reuhän Motektoratsbeſtimm fänner und Zwang ————— Frenkfurt. lflektenbðᷣ Festyerzinsl. Werte v. 27 1 anl, 30 1 7 verliebtes Frauchen Carola Höcn, hübſch an⸗ zuſchauen. Die meiſten Lacher erzielt Ludſwig Schmitz mit ſeinem Wortklamaur, und eine keſſe, kleine Verkäuferin mimt Elvira Erd⸗ mann, die ſehr begabt iſt und der man wünſcht, daß ſie in ein Enſemble mit feſter Führung ſich einreihen kann. Regie: Kurt Richards. Freund⸗ licher Schlußbeifall und viele Blumen für die Darſteller. Schließlich ſaben wir, heiter geſtimmt, in der Komödie am Kurfürſtendamm das Luſtſpiel vom„Mädchen Till“ von Gondolatſch und Deißner, ein handwerklich gekonntes Stückchen, das für den Sommer wie geſchaffen iſt, aber ſonſt keine Anſprüche erhebt. Ein reicher Indu⸗ ſtriemagnat will ſein Schloß verkaufen, aber ſeine Tochter kontrolliert mitternachts die auß dem Beſitz verſammelten Käufer(das Erſchei⸗ nen der Männer in Unterhoſen begrüßt das Publikum mit lautem Hallo). Es kommt zu ko⸗ miſchen, poſſenhaften Verwicklungen, bis ein reſoluter junger Arzt das Schloß als Sangto⸗ rium für kranke Kinder erhält, dazu die Toch⸗ ter, der er kurz vorher die Kehrſeite verſohlt hatte. Hilde Bolr war die Widerſpenſtige, die von Herbert Wilk gezähmt wurde. Helmut Weiß, der kraftſtrotzende W. A. Kleinau Piemasensstadt.26. Aum. Ablös. Altbes. 11 Hess.Ld.Liqu.K 124 10 .Kom. Goldhyp. 29 1„. V. 30 7 4 oldanl. vV. 26 7 10 Bay. Hvp. Weehs. Gpf 10 Frkt. Hyp. Goldhyp. 10 Frankf. Liau..„ 1 FktGoldpidbr, VIII 10 1. Goldpfr. Liau. 10 erHypothek. 1 Hein. Hvv. Liap,. 4 Pfalz. Hyp. Goldpfd. PfAlz. Liuu. und Eduard Wenck ragten aus dem von Rud. ſom. „ Ptz. Hyp. Goldkom. Klein⸗Rog ge geführten Enſemble heraus 4 An zrravf.2. Das Publikum amüſierte ſich über die poſſen⸗. 13 -haften Elemente lebhaft. n Heinz Grothe. 40.„ Gako i. Soder.-Ligu.“ 10 Srobkrattwerkknm. rr. Droße Zahnärztetagung in Bonn nd. v. Wiesbaden. Die Europüfſche Ortbodonilſche g9 ſinent(European Orthodontie—— deren Präů- ladustrie-Aktlen ident Profeſſor Dr. Guſtav Korkhaus(Bönn) iſt, häk ulatoren vom 3. bis 6. Juli in Bonn und Wiesbaden ihre 4 Gebr 43 1 33, ogung ab, Vom 7. dis 3. Juli findet anſchle oserg. Zenistö ßend die diesjährige Tagung der„Deutſchen Geſe ſchaft für Zahn⸗ Mund⸗ und Kieferhelliſhnde⸗ fn. Der internationale Kongreß, der in deutſcher, italſe⸗ W ſchled vird, aßt außer den verſchiedenen wiſſen lichen Berichten, Sitzungen und Ausſteunggen gift 5 — 5 Veranſtaltungen in Bonn und K, Motor.-Werke „Licht g. Kraft Fauerel Kſeinfein 1. Frown, Bov., Mhm. hement lleidelbers 1. mler-Benz 22. Juni 1939 zu fühlen brau⸗ Japan Danach n, die für ihren ſind, diejenigen Natur ſtatt des l beſchert hat, ſtern, die kahl⸗ pon ſelten einen en den Vertre⸗ racht“ von der „Boſu! Boſul“ das konnte man aſſen! Und da zlücksgott Futu⸗ getrübte Glatze an, ſich ſeiner gründete einen n, kaanen ſie auf iefen eine Ver⸗ en, die im Ver⸗ Dahinſchwinden idigten Ehefrau iguſt auch keine hann wenigſtens e der(irrigen) t Sumpfen her⸗ Sſichtsreiche Ka⸗ d die Nachricht, ice Bennet für n Partner mit un hat nämlich Lonſtance— ſie mit Recht, daß ern zu finden zortion Lebens⸗ ſſen den Kum⸗ hlich verſtehen. Lonſtance ſagt: volles Haar d hält ſich für ſen, mit jünge⸗ reten. Aber ein Onkel, der un⸗ Mäodchen, der en können!“ ie iſt die ein⸗ kahlen männ⸗ M. W. er immlung des ine beachtliche Erwerb von e ſpitzköpfigen. 1 geftre nen nach dem ner unter dem peichern. Der ölartige Aus⸗ nervenſtärken: mer als an⸗ nchen Salben, wendet. Noch Zibetkatzen zur ffes in 29 eck ausſchließ⸗ )0 Katzen ver⸗ bis 7 Ochſenz währ für eine Jahren iſt die⸗ Moſchus der für den aber en muß. In ihre ſeltſame rer Art⸗ und rn durch das n, Aeſten und en als natür⸗ ———— rzielt Ludwig zuk, und eine ölvira Erd⸗ man wünſcht, Führung ſich irds. 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Der Zuſammen⸗ khuch Laws in Frankreich, fel reich um neue fellſchaft. men, das der zur ſelben er eluaeae Freitag Krisen wurde plötzlich das Vertrauen der kleinen und großen Geldgeber in alle Handelsgeſellſchaf⸗ u mit ol⸗ eit erfolgte, rief in England keine Rückwir⸗ lüngen hervor, denn man vertraute der Aktien, in die Höhe bon dem Erfolg dieſes 7 t, traten bald zahlreiche Geſchäftemacher Auf, die auf Grund alter oder auch verfallener Freibriefe Handels n e guf den ſte hier künſtli 4 Zwecken ins 4 geichnung der Aktien Hannte enblaſen, und Kiet dieſe Schwinde lentlichkeit in Atem hielten,„bubbles“ dieſe Wüneſg iſt mt ternehmens en und Aed projekte, die lch treffend, denn ſie platzten Men ch Rinllichkeitsſinn nahm. wie dieſes a von zwei M ſi lediglich edfglich zum berechtig e n Herkaufsläden Der Südſeegeſe e 4 ſchneider unangen ine Perordnung durch, d Reugründungen mehr erlauht wurden. 0 damit den Zweck verfolgt, für die eigenen ien höhere Kurſe herauszuſchlagen, ſo pprotektoratswirtschaft wird enijudet eute' freilich faſt 1 en auf dieſe Unternehmungen e konnten, denn bei etwas Ueber⸗ Aegung wäre die betrügeriſche Abſicht leicht zu kkennen geweſen; man muß annehmen, daß Menſchen in dem Geldrauſch in einem aſſenwahn befangen waren, der ihnen jeden s„Neben Handelsgeſell⸗ 3 für die verſchiedenſten Waren und orhaben wurden in den Zeitungen llſchaft, ehm, elſenfeſt ie auch K wurden. u allen mög⸗ in Projekte „Zur Unterzeichnung illionen zu einem gewiſſen, viel⸗ 4 an Unternehmen, deſſen Zweck man er bekannt machen werde“. udiger Zeitgenoſſe gab Aktien aus, die Bezug neuer Aktien ſollten,— kurz, don war vom Spekulationsfieber Männer und Frauen beteiligten ſich gleicher⸗ Reiſe daran und machten alle Kaffeehäuſer und u Handelsſtuben und Börſen⸗ der größten war dieſer Wettbewerb pripater Halsa Ein anderer ganz Lon⸗ befallen, und ſie ſetzte aß keine weiteren Hatte an⸗ 14 Ur an die — n konn fuhr fuhr * ch! de wird tete den beſte je Republik e ne 4 Enlwlakn dem h f5 oͤmmen fen einen Gei ſtoffe induſtrie Textilinduſtrie. Schilf als Rohſtoff Dieſe Zeit iſt nun vorbei. Mit der dem Faſchismus eigenen Energie hat ſich die Kunftfaſerinduſtrie von der Auslandsabhänaiakeit heute ſchon weitgehend be⸗ freit. Dabei iſt ſie ihre eigenen ohne Beiſpiel in der Kunſtfaſererzeugung ſind. Snſa Viscoſg hat die Erzeugung von Sdelg ee durch ihre Töchter ſelbſt aufgenommen. B. bei uns, aus dem Kieſern⸗ oder Buchenholz und dem Ausgangsſtoff iſt das Die von der S Kilogramm Grünrohr. gramm Trockenrohr, Edelzelluloſe gewonnen werden, die etg 13 0% K garamm Kunſtſeide ergehen. damit als die wirtſchaftliche Faſerpflanze ermieſen. Ein Hektar Baumwolle dagegen eraibt nur 400 bis 450 Kilogramm Faſern, das iſt nur ein Viertel der ten erſchüttert und die Aktien eboten. Die olge rs ſt urz; 5 viele die fahriken Ftaliens 1 auf uß, die im Jahre 1935 begon⸗ dahin mar Italiens Kunſtfaſerinduſtrie Einfuhr der notwendigen und Chemikalien, ahhüngig, Sie uhr nur aus den Erihſen ſhrer Aus⸗ Darum war ſi ellt. Dieſe Ahhängigkeit von dem Schichfal an Kunſtſeide und Zellwolle auf der te und von der Einfuhr der wichtigſten Roh⸗ er anderen Seite machte die Kunſtfgſer⸗ zur verwundbarſten Stelle der italieniſchen 8 von de 1 e G 46 A guf d nun nicht, wie z. nia in ri Zelluloſefabrik iſt ei en, guf denen 25 chilf des 5 war Kaufleute auf einge uſamm der beiden n im Wege zur vollen Unahhän⸗ Rüyſtrie. Damit nühert ſich eine der Snig e auch ga Stroh n Nillionen wurden, Iniwiſchen wurden weitere baureif gemacht, ſo daß die Ernte des Herbſtes 1939 von 3200 Hektar gewonnen werden wird. Der Hektar ſtellt ſich dahei auf 80 00 bis Das ſind uvi aus denen 15 00 LKiloaramm Das Die erste Gesetzesvysrordnung des fleichsprotektors erlassen (Von unſerer Prager Schriftleitung) Die er 5 hmen und Mähren r Prager Zeitu n 5 1„Der neu v roffentli t und erhält vamit heröordnung ſchafft die Rechtsgrundlagen für t 3 chal e ors in dieſen errichtung von wirtſchaftlicheni ing von Grundſtücken iſt für Jud ehmen und jüdiſche Perſonenvereinigun ch das Geſetz rner wird dur eſe ein jüdiſchem Eigentum oder Miteigentum oder von F Giun ſtücken und für Ahli n eine und Kunſtge onen im Kach fürs nicht vorgeſ ließlich g 9 ich 1 1 Abl 1 keit, in d 1n reu Aan toratsbeſtimmungen en epachteten land⸗ und Edelmetalle. e große Rechtsverorpnung des Reichsprotek⸗ zonzen und Maf ii worden. h vom etzeswir⸗ jetzt Aude rotektorat des in im tung Prozeß Betri die Anmeldepflicht enſtände im Werte von üher griſchen Beſitz verfügt. Eine Edelmetalle und FJuwelen iſt ehen. ibt die Verordnung dem Reichsprotektor ihm geeignet erſcheinenden händer zu beſtellen und d eingeſetzten Vertrauens⸗ nner und Zwangsverwalter äbzuberufen. Die neue ie nach Reichs⸗ folgenden unkten vor: Der Reichsprotektor iſt Genehmigungs⸗ hörde für den Uebergang des Vermögens aus jüdi⸗ 1 in nichtfüdiſche Hände. Ein Erwerb pon Grund⸗ den und Rechten an Grundſtücken, Beteiligungen an hirtſchaftlichen Unternehmen, Uebernahme uünd Neu⸗ eben und die Pach en, jüdiſche Un n verboten. befi forſt⸗ dem — * ter für. muß nd⸗ ſtrafb chte geworden war Wünſchen der X Entiudung ihres Wirtſchafts ſo mehr, als die Klarheit ihrer Faſſung volle Gewähr au eßli lex Ei ſtörunäsfreier A dere dadurch geſichert, edacht iſt, vielmehr der Uebergan itzes in ariſche Hände aus freiem willig erfolgen wi Dabei if Rechtsgef 11 gilt* 90 März 1939. ſcheche t, daß bei der ch die Geſichtsy ignüng maßgebend f blauf rd. er Begri d nehmen“ ſo eindeuti el judung fatiachlich auch 110 prakliſch uünd Scheinariſierun geſehen davon, daß ſi ar machen, wogeß eſe äfte mit j trägt den immer n 4 ebenz Ari E ſeſa ke e fachl 1 feſtg gen und Ta aller Art, wie man ſie hier in den letzten Monaten er⸗ leben konnte, ausgeſchloſſen ſind, Die ſtren beſtimmungen für Zuwiderhandlungen und gen des Geſetzes gewährleiſten die Basaaen auch alle darxan Beteili außer Entziehung des mögens und hohen Geldbußen auch auf Gefängnis bis 85 19 Jahren erkannt wekden kann. Zuſtändig für trafverfahren dieſer Art ſind allein die deutſch ri Das Geſetz hat rückwirkende Kraft in Bezug auf 1 diſchem Vermögen. Als Stichtag Wege ittelmeergebietes. rre di Zuino errich⸗ Miſchung von landwirt⸗ ſchaftlichem Muſteragut und Fabrik. Das Giut umfaßt 6000 Hektgr ſumpfigen Oedlandes, das nach und nach mit den Schilfpflanjen unter Kultur genommen wer⸗ oll, Im erſten Fahre gelang es, 1200 Hektar zu Pflanzen gezogen vd. Schilfrohr hat ſich ns Rechnung, dies n Aoſilen und bereit⸗ füdiſches Uunter⸗ gt, da 1. Erfolgen führen zum Verkauf an⸗ ein rieſiger und Banken ſtellten die Zahlungen ein, die Not ſtieg ins Ungeheure, Selbſtmorde häuften ſich— und es dauerte viele Jahre, bis ſich England von dieſen Betrugsmanövern wieder erholte, an dem die Regierung nicht ganz unſchuldig war. Ebenſo ſchlecht wie dem Königtum Laws Aktienſchwindel bekam der erſten franzöſiſchen Aſſignatenwirtſchaft, die wiederum zu einer Inflation führte. Man hatte Anweiſungen zogene Güter rößten Kunſt⸗ iseoſa iſt ein oh⸗ nz auf die Aus⸗ ansgenitzt gramm, ſo daß rd ieſer Zellſtoff onnen, ſondern Hektar an⸗ Ertraa 100%%⁰0 45 000 Kilo⸗ i lo⸗ 150 K und Staatsdomänen ausgegeben, ede Deckung außer Acht gelaſſen, chließlich ſich gezwungen ſah, Nennwertes Dasſelbe hatte vorher der amerikaniſche Kon⸗ greß getan, der elftauſend Papierdollar gegen einen Silberdollar eintauſchte. Inflation aller Zeiten blieb aber uns in der Nachkriegszeit vorbehalten, als im November 1923 die Währung bis auf den billionſten Teil ihres früheren Wertes ſank und Deutſchland an den Rand des völligen Ruins brachte. rade in dieſen Jahren zeigte ſich, wie wenig die furchtbaren Lehren früherer Zeiten beach⸗ Fortſetzung folgt. ſtalien macht seine Kunstfaserindustrie unabhãngig Der wolle N Mill. Kin Kilogramm für die ſtimmt ſind. Um dieſe Leiſtung m erreichen, kommen innerhalb dieſes Jahres mehrere Einheiten wird gerade ſetzt von der Snig ein Neubgu für Zell⸗ Betrieb genommen, der vorerſt eine Lei⸗ ſtunasfähigkeit von 90½0 Tonnen wird. Ein Aushan auf 15 500 Tonnen iſt vorgeſehen. Das, Werk ſoll im Herhſt eine meitere Abteilnng für die Exꝛenaung non Seiden für Sonderzwecke erhaften. Die Leiſtungskähigkeit mwird bei 300% Tannen liegen. 5 ganze Werk ſoll das modernſte Werk Italiens Jür Abſatz iſt geſorgt Kur Sicherſteluna des Abſatzes und zur Durch⸗ ſenung der Unabhänaiakeit in der geſamten Terfil⸗ wirtſchaft iſt ein Beimiſchunaszwang Fmzareich. Dreißigſtel tet wurden. in den vor allem Kunſtſeide diſches Leinen. en auch hei Bis 1941 wird ſie erreicht ſein. Verordnung, die aus ſachlichen Gründen notwendig Abider geäußerten ger, geordneter um ine anderen als 1 cher und finanziel⸗ ein werden. Ein ruhiger und er Entwicklung wird insbeſon⸗ aß an keine Zwangsentjudung ichtariſchen Be⸗ Die WMertpapiermärkte hliehen auch heute wieder ſehr ruhig. Die Kursgeſtaltuna wurde, wie nun ſchon ſeit gergumer Zeit, meiſt durch Zufall⸗ orders heſtimmt, ſo daß ſich den Seiten ergaben, kaum aher waren dobei ſüber Der ihres 85 Mill italieniſche imländiſches Ramie, Maulbeerhoſt, Ginſter heigemiſcht, bei den Mollwaren wird an erſter Stelle für die Beimiſchung das Lanital genannt, dann die anderen Kunſtfaſern Kaninchenhaare Rinderhgare. miſchuna müſſen in heiter und den Haare mfana und wurden 90 aus der Geschichte der großen Wirtschafts- Von Günter Woltersdorf ſie zu Faſerausbeute des Schilfes, Die Leiſtung der Zell⸗ ſtoffabrir ſoll im Jahre 1911 mindeſtens 30 00% Ton⸗ nen betragen. Damit würden etwa 40 vo. der Be⸗ dürkniſſe der Snia an Edelzellſtoff gedeckt ſein, So⸗ bald die reſtlichen 2800 Hektax des Gutes mit Schirf beſetzt und die zweite Zellſtoffabrit betriebsſertia iſt, wird die Snia für ihren ſrei ſein von ſealicher Abhängigkeit. Kusbau der Erzeugung Die geſamte Erzeugung Italiens an den Kunſt⸗ faſern, Kunſtieide, gellwolle Lanital, betrua im ver⸗ gangenen Jahr 128 Mill. Kilogramm. Dabei waren die vorhandenen Erzeugungsanſagen erſt zu 75 pß. Ausgeführt Zellſtoffbedarf vollſtändig 44.5 Mill. .„Kiloaramm der italieni⸗ ſchen Textilinduſtrie zur Verfügung ſtanden. Für das laufende Fahr wird mit einer Mindeſterzeuguna von Kllogramm gerechnet. wovon im Fahre von Angorakaninchen Art der Bei⸗ en Rechnungen für den Verar⸗ Handel angegehen merden. Rehmich mie auf dem Gehiet des Zellſtoffs erkämpft ſich Kta⸗ den Ghewikgtien die Unabhängigkeit. die Berliner Börse Leichte Schmankungen am Aktienmarkt Renten gehalten Schwankungen nach hei⸗ bald daß man einzuziehen. Die ſchwerſte 110 Mill. Textilinduſtrie be⸗ neu hinzm. zu ſämtlichen Italjen hergeſtellten und für den Verbrauch im in den afrikaniſchen Beſitzungen und in Alhgnien beſtimmten Geweben eingeführt worden. Nach einer Uebergangszeit von drei Monaten werden den Baummollſtoffen und den Wollmoren mindeſtens 20 vo, Kunſtfaſern beigemiſcht. Zur Baumwolle mer⸗ Zellmolle, Hanffaſer. inlän⸗ Syinnfaſer aus aber auch tellten nach. Bei den auf. 12 Rütgers aben tro⸗ 133 be Ve werten fielen Deutſche Atlanten(Umſatz 8000 mit plus 2½, Siemens minus und EwW Schleſien mit minus 1 Prozent Bei den Autoaktien ermüßigten ſich BMW mit minu um 1, bei den Papier⸗ und Ze neten Ma aber bzw. ohne us 1 Prozent einem 93,70 unverändert. unverändert. Am Von Ge⸗ 6,60½ ſti ll. ſtande gehglten. Aſchaffenburger um ½ Prozent. taſchinenbauwerte von Berliner Maſchinen und Orenſtein mit 8 Deutſcher Eiſenhande ividende ca.) Prozent höher bewertet, variablen Rentenverkehr blieben Reichs⸗ altbeſitz mit 131¼½ und die Gemeindeumſchuldun Steuergutſcheine II man eine Taxe von 98.35(98¼), do. Juli mit 98.35 Steuergutſcheine I, die vorbörslich bhis guf 104 geſtiegen waren, ngnnte man im Telefonver⸗ kehr mit 103,90(plus ½ Prozent), Geldmarkt waren Blanko⸗Tagesgeldſätze von wieder 2½ bis 2/ 5 Für 8 1/ arben auf 150%(plus ½ Prozent), Gold⸗ um je ca. ½% rſorgun 15 RWe, mit lſtoffaktien Meiſt feſter eröff⸗ unter Führung lus 1¼ wurden mit örte rozent zu hören. Paluten errechneten ſich das Pfund mit 11.67, der Dollar mit 2,493 und der Franken mit Zum Schluß des Verkehrs war das Geſchäft Soweit Schlußnotierungen zuſtande blieben ſie im weſentlichen auf dem letzten Verlaufs⸗ kamen, Nachbörslich war von Umſätzen nichts zu hören. Tendenz; wenig verändert. wenig Geſchäft. Rhein-Mainische Mittagbörse An den Aktienmärkten entwickelte ſich weiterhin nur Die Grundtendenz war eher etwas fſeundlicher, obgleich ſich die Kurſe weiter recht un⸗ einheitlich entfalteten. Im Durchſchnitt betrugen die Abweichungen etwa /½—½ vß, Wider Erwarten an⸗ geboten waren Reichsbank⸗Anteile, die auf 185(185¼) abfielen. Ebenſo verblieb am Montanmarkt in Ver⸗ einigte⸗Stahl zu ca, 99 einiges Angebot, Rheinſtahl waren 1 vö. erholt auf 131¼ und Höſch gewannen / vh. auf 108/., Ic Farben fanden kurz vor der Beſſerungen erzielten mit 11274 Kilo⸗ So haben faſt vö Kurſe. was auf z. zurückgeführt wurde, 150% nach 150½. Daimlex aber 1½ v. Der Freiverkehr war bei ) v. H Metalle Metall⸗Notierungen in Berlin vom 22. Juni (wirebas) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 57¼93 Kupfer, Blei und Zink unverändert: Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Pro⸗ zent, in Blöcken 133: desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 137; Fein⸗Silber 35.00—38.50. Baumwolle „Notierungen der Bremer 3 vom 22. Tagesgeld 2½(2½ Elektrolytkupfer. und 995 ferner u. a HWVweiter etwas Nachfrage bei 150½(150). Leichte Metallgeſellſchaft (112½/½), Bemberg mit 127¼(127), Holz⸗ mann mit 147½(147). Dagegen verloren BMW 1½ vH. auf 131¼, Adlerwerke ½ auf 99, außerdem brör⸗ kelten Rheinmetall, Conti Gummi, Heidelberger Ce⸗ ment und Aſchaffenburger Zellſtoff je/ vh. ab. Sie⸗ mens kamen nach längerer Pauſe mit 184½—155 (190½ wieder zur Notiz. Der Rentenmarkt lag ſtill. Reichsaltbeſttz knapp ge⸗ halten mit 131.80(1817%), in Steuergutſcheinen war das Geſchäft an der Börſe ruhiger, vorhörslich ſollen jedoch in Serie 1 große Umſätze ſtattgefunden haben. Der Kußrs ſtieg bis auf 104, ging dann auf 103 80 (103.55), zurück. Serie U bleiben mit 98,35 gehalten, Juli⸗Stücke aber ſchwächer mit 98,27½, Im übrigen lagen Rentenwerte ſehr ſtill und meiſt unverändert. Kleine Schwankungen hatten Induſtrie⸗Obligationen. Im Verlaufe ruhte das Geſchäft am Aktienmarkt lig und vielfach hörte man eher nachgebende ſchwache Einheitsnotierungen Juni Ic Farhen weiter befeſtigt auf Bei den ſpäter notierten Papieren hielten ſich die Schwankungen innerhglb H. gedrückt auf 120. gehaltenen Kurſen ruhig. „ Baumwonterminbhrſe. 0 Funi: Abrechnung 992; Jult: Brief 925, Ablechn. Oitober: Brief 925, Geld 923, Bezahlt 925, Abr. 925: Dezember: Brief 893, Geld 90, Bezahlt 890 und 893. Abrechn. 893; Fanugr: Brief 895, Geld 883, Abr. 88h9 März: Brief 887, Geld 877, Abrechn. 882; Mai: Brief 887. Geld 875, Abrechn. 881. Tendenz: unregelmäßig. Kautschuk Kautſchuk⸗Effektiv⸗Markt vom 22. Juni Marktlage: ein l 1 Prozent hinausgehende Veräönderungen feſtzuſtellen. eine Ent⸗ rnungsmanöver n Straf⸗ mgehun⸗ Ab⸗ ten er⸗ en Ge⸗ f. 7 11.75 hehyteilt, hofeſtiat. Am M An die Stelle normgler Geſchäftstätiakeit treten mehr und mehr Unterhaltungen üher aktnelle Fraaen der Volitik und der Wirtſchaft. U. a. mit den letzthin angekündigten Induſtrieemifſio⸗ nen der Ic Farbeninduſtrie und der Hihernia AG, hei denen man von den eine Zeitlang heyorzugten zprozent Tyys wieder abgegangen iſt. runosmöglichkeit wird im allgemeinen nicht ungünſtig Montanmarkt konnten Verein. Stahlwerke mit vlus/ Prozent einen Veil der Vor⸗ taasyerluſte wieder oufholen. Auch Rheinſtahl waren um ½ Prozent geheſſert, wähyend Mansfelder/ und Mannesmann ¼ Proꝛent heroghen. lenwerte waren gehalten. Rheinprann um 3/ 9% Auch Kaliwerte eröffneten Höher, Salzdetfurth um 1 Prozent. Von chemiſchen Papieren So heſchäftigt man ſich Die Platie⸗ Braunkoh⸗ Waldshor. Rheinfelden Breiscoch Kehl Maxou Mannhelm Kaub. Köln — Mannhelm 21. 6. 22.0 ruhig, Sheets loko 81½2, Aug. 8½, per Auguſt/ Sept. 87/16. Preiſe in pence für Rheinwasserstend 21. 6. 39 348 342 347 38¹ 544 463 312 278 Neckeurwesserstund 21. 6. 39 44⁵ per Juli/ 22. 6. 59 839 335 387 380 544 463 310 275 22. 6. 39 447 21. 6. 22. 6. frenkfurter kflektenbörse Festverziusl. Werte 21. 6. 22. 6. bt Relchsanl..27 191.82 191.82 1 12 zanl. 30 108,31 192:33 Dr ah. 131˙30 13 30 1 35.37 v. 14 8ola nheim von 7„ Piemasensstadt.26 98,57 96, ilm, Abiös. Altbes. 134,25 134,75 fless. Ld.Liqu. R 124 100,75 199,75 .— 59.— .Kom. Goldhyp. 29 9— 39.— 0, Goldanl. v. 30 39. ani. v. 26 99.— 99.— 4 1 157.— 13.— i ro, Geldhvd. 0053 100,55 Frankf. Liauu. 9. r 4 M. oldpidbr, VIII 109·55 100 55 oldpfr. 97 2*¹ W. 100,57 105,g 33.13 ,5.75 Hein. Hvp. 31 Pfalz. Hyp. Goldpfd. 100.78 100.15 96,75 35,50 2 8 141* pfalz. Hyp. Go —** do. 99,.— 39, . om. i 98,.50 96,50 100, 75 100,87 Zolkreltwerkhänm. eu „Farbenind. v. 28 Ad, Boder.-Ligu. 12527 125.— waustrie-Aktlen W ulatoren 3 4 1070 W00 89,87 210.— 210,— 85,75 155.50 117,80 ev Mhm.. ement kieigeibers 137,75 157. balmler-Ben:— Deutsche Erdö! HeutscheLlnoleumw. Di, Steinzeug Ffeld Hurlacher Hotf Eichb.⸗Werger ⸗Fr. El. Licht& Kraft Eneinger Unſon Gebr, Fahr A6. 16 Farbenindustrie Feldmühle Papler Gesfürel-Loewe Th. Goldschmidt Gritzner-Kayser Großkraft Mhm. Væ. Grün& Bilfinger Hanfwerke Füssen ⸗ Harpener Bergbau Hochtief AG., Essen Holzmann Phil. Use Bergbau. do. Genußscheine Junghans Gebr. Kali Chemie KleinsSchanzlinBeck. Klöcknerwerke Knorr-Heilbronn Konservenfhr. Braun Lahmeyer Heinrieh Lanz AG. Ludwigsh. Aktlenbr. do. Walzmühle Mannesmannröhren. Metallgesellschaft E2 nnns Parku. Bürgbr. Pirm. Pfälz. Mühlenwerke Pfälz. Prethefe Sprit Rhein. Braunkohle Rheinelektra Stamm Rheinstahll. Rütgerswerke Salzwerk Heilbronn Schuckert el. Schwartz ⸗ Storchen Sellind.“Wolff. Mhm. Siemens-Halske Sinner-Grünwinkel Gehr. Stollwerck Südd. 488ʃ„** Ver. Dt. Oele Zellst. Waldh. Stamm 250.— 50 110.— 129,37 129,75 149.— 145.— 150,.— 130.75 130,97 120,50 128,12 122 89,.— 36550 —— 139.—— 143.— 147.— — — 1 — S87.80 90.— 13115 31.— 251.— 1 1 2 105.— 107.50 162,.— 162.— 132.— 122.— 104,37 104,12 8, 118,.— 118.— 120.— 130.— .—.— 211,.— 210,75 130,62 131.87 134,50 134,50 252.— 252.— 171.— 171.— 113.50 118,50 iöö,— 55,— 92.— 82.— 125.— 125.— 130,50 130,50 106,50 108,25 Bank-Aktlen Badische Bank„ Bayer. Hyp. Wechsel Commerz- Privatbk. Deutsche Fank Dresdner Bank, Frankft. Hyv.- Bank Pfälz. Hyvoth.-Bank Reſechsbank Rhein. Hvpoth.-Bank »verkehrs-Aktlen Bad. AG. f. Rheinsch. Dt. Reichsb. Va. Versicher-Aktlen Allianz Leben Bad, Assecuranzges. MannheimerVersich. Württ. Transvortver. 57 Dt. Reichsanl. 27 45 do. do. v. 1934 Dt. Anl.-Ausl. Altbes. Plandbrieſe 6* Pr. Ld.-Pfidbriefe Anst..-R. 19 57 do. do. R 21. 65 do, do. Komm. 20„„ 9* 4½% Pr. Ctrbd. Gdpk. 1928,„ 7/½% do. Kom. 1. Bank-Aktlen Adca„„„„„„ Bank für Brauind. Baver. Hyp. Wechsel Commerz- Privatbł. Deutsche Bankk. Ot. Golddiskontbank Dt. Uebersee- HBank Dresdner Bank.. Meininger Mvp.⸗Bu. Reichsbank* Verkehrs-Aktlen Allg. Lok. u. Kraftw. Berliner Börse Kessekurse Rhein. Hvvoth.-Bank 12 AG. verkehrswesen 109 109,50 109, 50 98,12 38,50 05.— 105.— 13433 50 105,50 104,12 111, 105,50 104.12 50 184½50 127.— 99.25 104,50 127.— 116,.— 122.— — 96, 2 39.85 131.75 1,15 100.— 109.— 100,.— 1006.— Hbg.-Amer. Paketfh. NorddeutscherLlovd Südd. Eisenbahn Aecumulatoren-Fbr. Alligem, Bau Lenz AEG Lneue) Asehaflg. Zellstof Augsburgs- Nürnber B. Motoren(BMW. Bayver. Splegelglas I. P. Bemberg Bersmann Elektr. Braunk. u. Briketts Braunschweis.-G Fremer Vulkan Bremer Wollkämm. Browu Boverl, Buderus Eisenwerke Contt Gumm Dalmler-Ben: Dbemag Dt. Atlant, Telegr. Deutsche Conti Gas Deutsche Erdöl. Deutsche Kabelwk. Deutsche Linoleum Deutsche Steinzeug Deutsche Waffen Dürener Metall Dynamit Nobel. El. Lieferungen El. Schleslen. El. Licht und Kraft Enzing. Untonwerke EFarbenindustrie 16 Feldmühle. Papler Felten& Guilleaume Gebhard& CO. Germ. Portl.-Cement Gerresheim Glas. Gesfürel-Loewe Goldschmidt Th. Gritzner-Kayser Gruschwitz Textſl Guano-Werke Hackethal Draht — 107.50 136,50 186,30 Hamburs Elektro Hbs.⸗Südam. Bpfsch. 120 48,50 50,57 Eflektenkurs 209,25 129.—— 113.— 112,75 89 89,25 1³⁰,57 138.— 126.75 150.— 105.— 90.— 210,12 133— —— 7 110,50 120½,50 1551⁸ — 39.28 131,75 145/75 48,50 20.— 50,25 209. 75 139.— 13², 75 126.— 185,.— 150.— 176,50 107,50 210,12 116.50 50 7 110,50 12⁰.28 184.— 176,75 145,25 105.— 180575 128,50 8, 7. 14 Harburger Gummt. Harvener Bersbau Hedwisshütte Hoesch Eis, u. Stahl Holzmann Philipop Hotelbetrlebh Immobil.-Ges. Junghans Gebr. Kahla Porzellan Kall Chemie Klöcknerwerke „„ Knorr⸗- Kollmar& Jourdan Kötiz. Led. u. Wachs Kronprinz Metall Lahmever& Co. Hch. Lanz Mannheim Laurahütte*-* Leopold-Grube Lindes-Eismasch. Mannesmannröhren. Markt- u. Kühlhalle Maseh.-Buekau Wol⸗ Maximilianshütte Mümeimer Bergwk. Nordd. Eiswerke, Orenstein& Koppel Rathgeber⸗Waggon Rheinfelden Kraft Rhein. Braunkohlen Rhein. Elektr. Rhein. Stahlwerke Rhein-Westf. Kalkw. Riebeck Montan A6 Riedel 4 D.„„ Rütgerswerke Sachsenwerk Sachtleben A6., Salzdetfurth Kall- Silemens& Halske Stoehr Kammgarn Stolberger Zinkhütte Südd. Zucker Thür. Gasges Ver. Ot. Nickelwerke Verl. Glanzst. Elberi. 141.— Ver. Stahlwerke Mansfelder Berzbau 1 i 125,62 105,50 147,50 74782 13.— 105,50 147.50 71.75 66.— 59,60 110.— 94.— 87,.25— 139.— 211.25 — 116,50 13¹1,12 132,37 een 106, 75 134.25 339,37 136,.— 156,50 113K5 217,25 165,12 150 105,75 134.87 166,50 Ver, Ultramarinfabr. 119,.—— We Felcer 156,25 333 anderer-⸗Werke— Westd. Kaufhof AG. 96,50 97,.— Wf. Drahtind. Hamm——+ Wigner Metall 89,25 99,25 Zellsto Waldhot 109.— 1 08,70 N Aachen-München Allianz Allgem. Berliner Devisenkurse Verslcher.-Aktlen *—•.—5—„„ Olomal-Paplere Ot.-Ostafrha.... 80,25 80,— eu-Guinea„ Otavi Min. u. Eiseub. 15.62 15.— Geld Brief Geld Brief Aegypt.(Alez.-Kalro) 1 àg. Pfd. Argentin.(Guenos-Alr.) 1 Pap.P. Australlen(Sidney) 1 austr, Pf. Belg.(Brüss. u. Antw.) 100Belga Brasillen(Rio de Jan.] 1 Milreis Brit. Indien(Bomb.-Cal.) 100 Rp. Bulgarien(Sofla)„. 100 Lewa Dänemark(Kopenh.) 100 Kronen Danzis(Danzig). 100 Gulden England(London).. 1 Pfund Estland(Rev., Tall.) 100 estn. Kr. Einnland(Helsingf.) 100 flunl. Mk. EFrankreich(Paris), 100 Franes Griechenland(Athen) 100Drachm. Holland(Amsterd. u. Rott.) 100 G. lran(Teheran).. 100 Rials Island(Reyklavik), 100 Isl. Kr. ltalen(Rom v. Mailand) 100 Hire apan(Tokio n. Kobe) I1 ven ugoslaw.(Beis. u. Zagr.) 100Din. anada(Montreal) 1 kan. Dollar Lettland(Riga). 100 Lats Litauen(Kowno/Kaunas) 100 Lit. Luxemburg n 100 lux. Fr. Neuseeland(Wellingt.) 1 ns. Pf. Norwegen(Oslo).. 100 Kronen Polen(Warschau/Pos.) 100 Zloty Portugal(Lissabon) 100 Escudo Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. Schwelz(Zür., Bas,, Bern) 100 Fr. Slowakel.. 100 Kronen Südafr. Unlon(Pret.) 1 sdfr. Pl. Türkei(Istanbul) 1 türk. Pfund Uruguay(Montevid.) 1 60ld-Peso 95575 Ver. St. v. Amerika Neuy.) 1 Doll. 21. Juni „akenkreuzbanner“ Fonnwendfeuer loderten auf Eindrucksvolle Feierſtunden der Bewegung Altdeutſcher Brauch bricht ſich in unſerer Zeit immer mehr Bahn. So wurde geſtern auch die diesjährige Sommerſonnwendfeier unter großer Anteilnahme der Partei und ihrer —— abgehalten. In der elften Abendſtunde loderten an den verſchiedenen Plätzen des Stadtgebiets und der Landorts⸗ gruppen, am Rhein, am e auf dem Platz beim Erlenhof, auf ſonſtigen Schmuckplätzen in und außerhalb des Weich⸗ bildes der Stadt, auf den Sportplätzen, bei den Feſthallen und wo ſonſt überall, die Feuer der Sommerſonnenwende als das Symbol des Lebenslichtes in die kür⸗ zeſte Nacht des Jahres. In einem einheitlich geſtalteten Durchfüh⸗ rungsprogramm ſtiegen die Feuerſprüche zum Himmel empor, leckten die Feuerzungen mit praſſelndem Funkenregen in das nächtliche Dunkel. Feierliche Muſikklänge vertieften den Inhalt der Stunde.„Wühlt ihr Winde, brauſt ihr Flammen, treibt es in die freie Nacht! Glüht es nieder, brennt zuſammen, was uns krank und elend macht! Hei da geht ein lich⸗ tes Freuen, geht ein Stürmen durch den Brand! Funken, Funken will er ſtreuen, Fun⸗ ken übers deutſche Land!... Wach auf, wach auf— du deutſches Land!..“ Und in den lodernden Flammen ſahen wir das Symbol unſeres unerſchütterlichen Glau⸗ bens lodern, eines fanatiſchen Glaubens an die Kräfte unſeres Volkes und unſerer völ⸗ kiſchen Weltanſchauung. Schwaches, Elendes ſoll fallen, Starkes, Kraftwolles ſoll in die Zu⸗ kunft marſchieren! Drei Kränze fielen in die Flammen. Ihre Garben verſinnbildlichten die Läuterung und die Auferſtehung:„Den Gefallenen des Welt⸗ krieges!“,„Den toten Kämpfern der Bewe⸗ 331 und„Im Glauben an ein ewiges, tarkes und freies Großdeutſchland!“ Und mit neuer Kraft in unſerem Herzen verließen wir die Stätten der Sommerſonnwendfeiern. Die NMannheimer Stadichronik Reichbeſchickter Hauptmarkt. Wie es nicht an⸗ ders zu erwarten war, wies der Donnerstag⸗ Hauptmarkt eine überaus reichhaltige Beſchik⸗ kung auf. Sehr begrüßt wurde von den Haus⸗ frauen ein beim Obſt und auch beim Gemüſe eingetretener Rückgang der Preiſe. OEG⸗Bahn rennt auf Laſtwagen auf. Die OEG⸗Ueberlandbahnſtrecke nach Weinheim mußte Donnerstagfrüh auf einige Stunden nur auf einem Gleis befahren werden, denn im Viernheimer Wald, an dem ſogenannten „Schwarzen Weg“, der nach dem Waſſerwerk Käfertaler Wald führt, ſtieß ein Frühzug mit einem Bulldog zuſammen, der einen mit Gru⸗ benkiefernholz hoch beladenen Anhänger mit ſich führte. Die Kraftmaſchine war bereits über dem Bahngleis, und die OEG⸗Bahn erfaßte noch den beladenen Anhänger. Der OE'G⸗Zug⸗ wägen wurde dabei ganz erheblich be⸗ ſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Der Anhänger des Bulldogs wurde in den Wald geworfen und kippte um. Der OEcG⸗Wagen⸗ ührer erlitt im Geſicht durch Glasſplitter einige Verletzungen, während dem Bulldog⸗ fahrer nichts paſſierte. Das iſt zu viel des Guten! Bei der geſtern vorgenommenen Verkehrskontrolle wurden we⸗ gen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung„hundertundfünf“ Ver⸗ kehrsteilnehmer gebührenpflichtig verwarnt! Außerdem mußten an 47 Kraftfahrzeughalter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt werden, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwie⸗ ſen. Zum Verkehrsunterricht ſind ſechs Ver⸗ kehrsteilnehmer einbeſtellt worden. Schwarzfahrer... Wegen unbefugter In⸗ gebrauchnahme eines Kraftfahrzeuges und Fah⸗ rens ohne Führerſchein wurden in ver⸗ gangener Nacht drei junge Männer von hier feſtgenommen und zwecks Durchfüh⸗ rung des Schnellverfahrens in das Gefängnis eingeliefert. Ein Wimpel, wie man ihn nur ſelten zu ſehen bekommen wird, weht von der kurzen Fahnenſtange über dem kleinen, grün geſtriche⸗ nen Holzhäuschen am Ende der Landzunge, die den Wormſer Handelshafen vom Rhein⸗ ſtrom trennt. Er iſt ſchwarz, und eine Trauer⸗ weide ſteht ſchwarz in ſeinem runden weißen Mittelfeld. Die Trauerflagge iſt es, die ſeit April hier aufgezogen iſt nach alter Schiff⸗ mannsſitte. Denn dieſes Häuschen hier, das man für ein Gartenhäuschen halten könnte, wenn es zwiſchen Beeten ſtände, gehört ſeiner Beſtimmung nach zur Rheinſchiffahrt. Man ſieht ihm das äußerlich nicht an. Der Beſitzer des Häuschens, der alte Klapdar, iſt im April geſtorben, der freundliche Alte, den jeder Kapitän und jeder Schiffsmann vom Rhein ge⸗ kannt hat. Hier iſt nämlich die von dem 67jährig geſtorbenen alten Kapitän betreute Order⸗ ſtation, ſein Sohn führt ſie fort. Die Klapdars ſind alle Schiffsleute, zwei fahren noch als Kapitän auf ſtolzen Motorſchif⸗ fen, und die Freude iſt verſtändlich, wenn ſie ab und zu ihren Bruder Karl drüben auf der Hafenſpitze grüßen, der nach dem Tod des Vaters der Mittler iſt zwiſchen den Reedereien und den Kohlenkontoren auf der Landſeite zu den Schleppern, Kähnen und Motorſchiffen auf der Waſſerſeite. „Orderſtation Worms Tel. 4639“, dieſe Nummer iſt gut bekannt im Kohlenkontor, bei den Zweigſtellen der Rheinreedereien in den Städten ſtromab und bei all den Stellen, die mit dieſem Wormſer Weichenſteller am Strom zu tun haben. Solange Schiffe fahren, vom frü⸗ hen Morgen bis in den dunklen Abend, iſt er bereit für die Aufnahme fernmündlicher An⸗ rufe, und er braucht kaum vom Stuhl aufzu⸗ ſtehen, um den Strom nach beiden Seiten hin weit überblicken zu können. Als echte Rhein⸗ ratte kennt der„Wahrſchauer“— ſo nennt ihn das Fernſprechbuch— die Schiffe ſchon der Farbe und den Umriſſen nach, in Zweifelsfäl⸗ len hilft ein ſtarkes Prismenglas dem Auge, um den Namen der Kähne auszumachen, denen Durch das Fenster der oOrderstation sieht man weit rheinabwärts. „Iſrael“ kaſſierte 1400 Mk. für ſich ein Und ein Unternehmer war inſtinktlos genug, ihn noch zu beſchäftigen Die Juden ſind unſer Unglück; ſie ſind der Feind unſeres Volkes und ſuchen überall da Schaden anzurichten, wo Deutſche auf ihre Tücken hereinfallen. Ein Mannheimer Unter⸗ nehmer, der ſich noch im Jahre 1938 für berech⸗ tigt hielt, Zuden zu beſchäftigen, hat das ſchließ⸗ lich auch ſpüren müſſen: ſein Vertreter„Iſrael“ vereinnahmte trotz des Inkaſſoverbots 1400 RM und ließ ſie in ſeine eigene Taſche fließen. Die Schuld trifft natürlich den Unternehmer ſelbſt; denn er ließ ſich vom falſchen„Mitleid“ be⸗ wegen, den Juden immer wieder zu ſeinen Kunden zu ſchicken. Daß ihm das der Jude ein⸗ mal auf dieſe Art danken würde, hätte der Ar ⸗ beitgeber vorausſehen können. Das Schöffen⸗ gericht machte jetzt kurzen Prozeß mit dem ſchon vorbeſtraften jüdiſchen Vertreter. Der Angeklagte war bei einer jüdiſchen Firma in der Lehre, er betätigte ſich dann im elterlichen jüdiſchen Geſchäft und wurde 1929 als Vertreter von der Firma L. übernommen. Er ſtand nun innerhalb kurzer Zeit zum dritten Male vor Gericht. Wenn man ſeine Strafakten ſtudiert, ſo fällt die Hartnäckigkeit, Frech⸗ heit und Dreiſtigkeit auf, mit der dieſer Jude die deutſchen Geſetze zu umgehen verſucht hat. In einem Fall beſuchte er Kunden, ohne im Beſitz eines Gewerbeſcheines zu ſein. In einem anderen Fall kaufte er als Vertreter einer Fut⸗ termittelhandlung in einer Drogerie Kohlen⸗ fäurekalk für.50 RM das Kilo und verkaufte es dann den Kunden als„Futtermittel⸗ kalk“ zum Preis von 18.50 Rq, ſchlug alſo einen Verdienſt von 17 RM aus dieſem„Ge⸗ ſchäft“ heraus. Er erhielt damals nur 50 RM Geldſtrafe, eine milde Strafe, die den An⸗ geklagten aufmunterte, neue Betrügereien zu begehen. Um insgeſamt 1400 RM ſchädigte er jetzt den Firmeninhaber. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft ſprach die Verwunderung aus, daß immer noch Un⸗ ternehmen Juden beſchäftigen, obwohl allge⸗ mein bekannt iſt, daß auch derletzte Jude aus der Wirtſchaft verſchwinden muß, weil er nur Schaden anrichtet. Dieſer Fall zeige erneut, mit welch' raffinierten Mit⸗ teln ſich zum Wirtſchaftsleben verſchaffen. über ihn verhängten milden Strafen bisher ohne Eindruck geblieben ſeien, ſo müſſe ihm nunmehr für ſein verwerfliches Tun ein deut⸗ licher Denkzettel verabfolgt werden. Unter die⸗ ſen Umſtänden beantragte der Vertreter Anklagebehörde 9 Monate Gefängnis und Er⸗ laſſung des Haftbefehls. die Juden immer wieder Zugang Wenn die der Das Schöffengericht SG I verurteilte Iſrael Goldſchmitt wegen Untreue in fortgeſetzter Handlung zu neun Monaten Gefäng⸗ nis und nahm den Angeklagten ſofort in Haft. Es beſtand für das Gericht kein Zwei⸗ fel, daß dieſer Jude immer wieder Betrügereien begehen wird. Mit einer ſauren Miene zog„Iſrael“ ab. Die Volksgemeinſchaft hat nun vor dieſem jüdiſchen Frechling zunächſt Ruhe; möge auch der geſchä⸗ digte Unternehmer ſeine Lehre aus dieſem Fall ziehen und die Finger von jüdiſchen Vertretern laſſen. Donnerstag, 22. Juni 1939 Wer kennt den Weichenſteller um Rliein! Er gibt den Schiffen die letzten Nachriditen, ehe sie sici stromaufwärts den Mannheimer Häfen nähern verlag u. Schriſti banner“ Ausgabe rägerlohn; durch ſt die Beitung an Früh⸗Ausge —————— Flagge einer Reederei schräg herausgezogen Gerade ist auf der Orderstation als Signal dle Aufn.: L. Hanselmann() fahrenden Boote angehalten, ihnen Ver⸗ haltungsmaßregeln gegeben und ü latte Abwicklung des Verkehrs geſorgt. ogar ſchon geſchehen, daß Kapitän Klapbdat 32 Schiffen und Schleppzügen mit der Signalfahne entgegenfa hen auffordern mußte, hrt rheinabwärts durch einen größeren Schiffsun fall völliggeſperrt war. 4 Eine eigene Lichtanlage Telefon, Prismenglas, Sprachrohr, Na und ein ganzes Konſol voll Rheinreeder ſind alſo die Werkzeuge des Wahr ſchauers. Faſt hätten wir das Rundfunk⸗ gerät vergeſſen, das weniger zur Unterhal⸗ tung als zur Uebermittlung der Waſſer⸗ ſtände eingeſchaltet wird. Da die Orderſtation keinen Lichtanſchluß hat, aber einen Hausbeſitzer, wird die Akkubatterie des Emip⸗ fängers auf eine ganz ungewöhnliche Art ge⸗ laden: Ein kleiner Windmotor, der ſich oft in ſteifen Weſtwind dreht, treibt eine überſetzt ge⸗ kuppelte alt Lichtmaſchine eines Kraftwagenz dieſe ladet einen Autoakku für die kleine Lich anlage der Orderſtation, und mit dieſem Licht ſtrom wird der Zweivoltakku der Station vei an hat damit das kleinſte feſtt Elektrizitätswerk von Worms vor ſich, aber auch die kleinſte Wirtſchaft der Stadt, denn an den zwei Tiſchen von ſii⸗ pitän Klapdar halten die Schiffsleute von den im Hafen gern einen beſinnlichen 4 . Klapdar ſagen ſoll, wohin ſie zu fahren n aben. Das klingt den Laienohren etwas unwahr⸗ ſcheinlich, aber es iſt ſo. Sehr viele Schlepp⸗ züge wiſſen nämlich, wenn ſie bei Duisburg dem großen Hafen in den Rhein drehen, noch nicht, wohin die Reiſe geht. Die Kapitäne haben dann nur Order, rheinaufwärts zu fah⸗ ren. Oft ſind die Kohlen, die in den weiten Bäuchen der Laſtkähne liegen, noch gar nicht verkauft. Oder aber, ſie ſollen nach Straßburg fahren, mittlerweile wird der Waſſerſtand zu niedrig, und die Kähne müſſen in Mann⸗ eim oder anderswo teilweiſe entleert, chtet“ werden, wie der Schiffsmann ſagt. Tag oder auch nur Stunden, bevor der Schlepp⸗ zug oder das zu beordernde Güterboot Worms paſſiert, erhält die Wormſer Orderſtation Nach⸗ cht, was dem betreffenden Schiff mitgeteilt Es iſt vorgekommen, Schleppzug einen Kilometer ſtromauf bereits an der Eiſenbahnbrücke zu Berg kam, da ſchrillte das Telefon, neue Order kam für den Schlepp⸗ zug; dann hieß es flink Hafen“,„Rheinau“, Maxau, Kehl, Straß⸗ burg, ſo lauten die Order, oder die Boote müſ⸗ ſen an irgendeiner Fabrik am Rhein feſtmachen, den Neckar aufwärts fahren. Oder ein Güter⸗ boot, das ſeine Ladung urſprünglich in Mann⸗ heim abgeben ſollte, darf wegen des geſtiege⸗ nen Waſſers bis Straßburg kommen. Aber auch Dinge, die nicht unmittelbar mit der Ladung zuſammenhängen, werden als Or⸗ der weitergegeben. Da braucht zum Beiſpiel ein Dampfboot Kohlen. wenn er die hren und zum Beidrt⸗ Die Verfolgun lunzöſiſchen Ueb ſein.„Rheinau⸗ er vor allem de in flürkſtem Umft letten Jahres w Behörden nicht n liener ausge talienern haben hunderte treffen Grenze ein. Die nit größter Brut Zialiener müſſen Frankreich verlaſſe len wurden ſie d Grenze geleitet, o Möglichkeit gegeb fückbleibende Fam bergwärts fahrendes De Was macht der Schiffsführer, Wormſer Orderſtation paſſiert? Er legt einfach die rechte Hand auf die ter. Das heißt dann: Ich brauche Kohlen und will ſie in Mannheim übernehmen. Wahr⸗ ſchauer Klapdar ruft dann die Zweigſtelle der betreffenden Reederei in Mannheim an, d alles Nötige veranlaßt. Im Rotfall: ein NHachen Schließlich braucht ein Schiffsmann auch ein⸗ mal Geld. Auch dafür gibt es vereinbarte Zei⸗ chen: Er ſchlägt, wie das als die Bewegung des Zahlens gut bekannt iſt, mit der rechten Hand in die geöffnete linke. Das heißt dann ich brauche Geld. Auch über die Summe ver⸗ t man ſich durch Zeichen. Einmal Win⸗ ken mit dem rechten Arm bedeutet 100 Mark, weimal Winken 200, dreimal Winken 300, und ogar Zwiſchenſtufen von 50 Mark können über⸗ mittelt werden. Dann nämlich macht der Schiffs⸗ führer mit der rechten Hand ſo, als wollte er damit den linken Arm durchhacken. Es wäre nicht das erſte Mal, daß von der Orderſtation in der Stadt ein Arzt herbeigeholt wurde, den man vom Schiff aus über dje vo hergehende Orderſtation Gernsheim am Rhein als Helfer bei Geburten, Krankheits⸗ und Un⸗ glücksfällen verlangte. Der Sprechverkehr vom Land herüber zu den vorbeifahrenden Schiffen erſcheint dem Laien mit Recht etwas problematiſch. Meiſt dient das große, auf Glanz polierte Sprach Verſtärker und„Richtſtrahler“; ſeine Sprache ſogar noch drüben am anderen Ufer über 300 Meter hinweg. Aber was machen, wenn der Wind heult? Denn die Verſtändigung muß immer einwandfrei und eindeutig ſein. Dann muß der Mann von der Orderſtation hinaus auf den Strom mit ſeinem eiſernen Nachen, der nicht verſinken kann und ſogar dann noch, wenn er voll Waſſer geſchlagen iſt, vier Perſonen trägt. Wenn er umgekippt iſt, bſt wieder auf. Mit dieſem ahrſchauer zu Schiffen hin⸗ aus, die Telegramme oder Briefe zu überneh⸗ men haben oder eingehende Orders bekommen. Aber nicht nur Briefträger und Telegramm⸗ boote iſt der Mann in der Orderſtation, ſon⸗ dern auch gewiſſermaßen Blockwärter auf dem Strom. Da war vor längerer Zeit bei Rheindürkheim ein Laſtkahn auf eine Untiefe gefahren und ſeckengeblieben, Dabei verſperrte er die Fahrrinne ſo unglücklich, daß der Ver⸗ kehr auf dem Strom nur mit großer Vorſicht langſam aufrechterhalten werden konnte. Die Wormſer Orderſtation hat damals die zu Tal linke Schul Unter den Ausg niſche Geiſtli ck ſern. Zweck des folonie in Frank fündigen Terror; Bezeichnend für ſt der Beſchluß de lon für die Kolon ntnationaliſierun en Italiener verl lern ihre Sonderr hon 1896 abzuerke usgeburt franz In römiſchen Kr ſchluß als das, wa franzöſiſchen Chau kanzöſiſche Regier hieſes phantaſtiſch⸗ ſetzen, ſo hätte ſie ller über Tunis üglich mit einer eine Landsleute in Die Warnu hände weg ve In dieſem Sinne Eine Nachricht durch das Sprachrohr. 4 Gm MDonnerotagœbend Das Wichtigſte: Gauſportfeſtl 1 Nationaltheater:„Wiener Blut“, Operette von Johann portfeſt: Uebergabe man verſteht Zweites Badiſches Turn⸗ und S des Gaubanners im Schloßhof. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett und Tanz. Auf der Tanzterraſſe im Friedrichspark Tanzkapelle Oskar Jooſt. richtet er ſich von Nachen fährt der nehr als hundertt ie in hüchſter Gem lber Tunis die§. is ſteht außerhalb en niemals ſeine ern mit der Waf f.“ Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann(z. Zt. W macht); Stellvertreter: Dr. Jürgen Bachmann; Dienſt: Helmuth W nſ ſt.— Verantwortlich Innenpolitik: Dr. Jürgen Bachmann: Außenpolf Dr. Wilhelm Kicherer; —— Ratzel; Kulturpolitik und Unterhaltung: L aas Lokales: Helmuth Wüſt; Sport: Julius Etz; Vellagen § Geſtaltung der B⸗Ausgabe die Reſ gaſcene irtſchaftspolitik un Schwerſte Ausma Agungen vor all— genommen. Das hörden iſt:„De en unmöglich Dr. Hermann Wilhelm Ratzel: liche in Mannheim.— Ständiger Prof. Dr. Joh. v. Leers, Berlin⸗Dahlem.— B Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin 8. Geſamt⸗DA. Monat Mai 1939