Juli 1059 chnell voyn ꝛcker Rul 200 65 Ruf t S IMEN OEN rruf 287 23 mann ferntuf 23783 Kleldung cKken erstellung. tet aller Art, htdichtune Sie Muster ken-Atilie — ingeziefer ler Alt ahre im Fach Il. 15,10 led der DA — irkung! öhrt! d Apotheken rungen 6, 2, gegen eckungswege fen, 1 Koch⸗ 1 Schreib⸗ trollkaſſe, 1 pparat und lzieher. „Juli 1939, erde ich im 6, 2, gegen eckungswege Laſtwagen⸗ uto, 2 Re⸗ 2 Klaviere „— Fer⸗ e ſt immt: — 1 kompl. er, 2 Trans⸗ Bilder und lzieher. Juli 1939, erde ich im 6, 2, gegen eckungswege ra“. zieher. III r Span⸗ ntalität, gen, ge⸗ Jugend ſo, wen ntdeckte Menſch eſchehen wollen, Zeitung. Verlag und Schri monatlich 2,20 RM 69,36 Poſtze wöchentlich 7mäl. Bezugsprei Abend⸗Ausgabe A Kioſſelwanoſf in Verlän eingetroß ftleitung: Mannheim, K 3 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchentlich 12mal. Bezuügspreifſeꝛ, Frei Haus „und 50 g. Trägerlohn; durch die Poſt., itingsgebühr)“ züzüaglich 72 Pig. Beſtelgeld. Die Ausgabe B erſche i Frei Haus monatlich 1,70 RM. und 30 Pig. Krägerlohn: durch die Poſt 1,70 RM. einſchlietlich 54,74 Pia. Poſtzeitungsgebühr) zuzüglich 42 Pfa. Beſtellaeld. Elnzelverkout 20 RM.(einſchließlich int 9. Johrgong MANMNHEIM N V * meterzeile im Textteil 18 Pf Nummer 302 ANpfBIATf NösbwWesTZADEN- Einzelverkaufspreis 10 Pig.— Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ ſchädigung.— Anzeigen: Geſamtauflage: Die, 12⸗ ſpaltene Millimeterzeile im Textteil 1,00 RM. Schwet⸗ zinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12gefpaltene Millimeterzeile 4 Pig. Die Ageſpaltene Milli⸗ g.— Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Mannheim. Ausſchließlicher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 4960. Verlaasort: Mannheim. hindert, ſo beſteht kein Anſpruch auf Ent geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfig Die age Mittwoch, 5. Juli 1939 Rom zeiht London erneut der Verletzung des Merpaktes Us am Agend der kmpfono ouf dem ſinhalter Bahnhof Mannheim, 5. Juli Sofia— Belgrad— Berlin Der bulgariſche Miniſterpräſident hat ſeine Fahrt nach Deutſchland kurz in Belgrad unter⸗ brochen gehabt. Dort hatte er eine Ausſprache mit Außenminiſter Cincar⸗Markowitſch, die ſich nach Belgrader Berichten in einer überaus herz⸗ lichen Atmoſphäre abgeſpielt hat. Nach einer allgemeinen Verlautbarung haben die beiden Staatsmänner vor allem über die Notwendig⸗ keit einer verſtärkten deutſch⸗bulgariſch⸗jugoſla⸗ wiſchen Zuſammenarbeit beraten, wobei Bel⸗ grads Außenminiſter vor allem auf die herz⸗ lichen Beziehungen Jugoflawiens zu den Ach⸗ ſenmächten hinwies. Bemerkenswert iſt, daß auch der deutſche Geſandte v. Heerem der Un⸗ terredung beiwohnte. Die Preſſe Belgrads mißt dieſer Unterredung große Bedeutung bei und begleitet den befreundeten bulgariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten mit herzlichen Worten auf ſeine Deutſchlandreiſe. Mit um ſo gemiſchteren Ge⸗ fühlen ſieht man in Belgrad dem Beſuch des ägyptiſchen Außenminiſters enigegen, der dort am Freitag eintreffen wird, da man befürchtet, daß er als Mittelsmann Englands beſtimmte politiſche Abſichten verfolgt, die mit der jugo⸗ ſlawiſchen Außenpolitik nicht in Einklang zu bringen ſind. 7* berbrüderung in paris Die Invaſion engliſcher Politiker, Militärs und Finanzleute in Paris läßt nicht nach. Jetzt iſt auch der britiſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha in Paris eingetroffen, um mit dem franzöſiſchen Generaliſſimus Game⸗ lin, der bekanntlich im Falle eines Krieges den Oberbefehl über die vereinigten engliſch⸗ franzöſiſchen Truppen führen ſoll, zu verhan⸗ deln. Am Dienstagabend nun gab es ein Bankett der franzöſiſch⸗engliſchen Geſellſchaft, auf dem man die gegenſeitige Freundſchaft feierte und ſich in bombaſtiſchen Superlativen über die angebliche Macht und Stärke der bei⸗ den Demokratien gegenſeitig überbot. Dabei bemühte ſich Hore⸗Beliſha redlich, dem fran⸗ zöſiſchen Bundesgenoſſen klar zu machen, wel⸗ che Bedeutung den neuen britiſchen Wehr⸗ pflichtmaßnahmen zukomme ⸗ Bekanntlich ha⸗ ben die Franzoſen den Engländern wiederholt nahegelegt, ſie müßten andere Maßnahmen treffen, um ihre Wehrſtärke zu erhöhen, als dies in den letzten Jahren geſchehen iſt. Der jüdiſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha hat dann auf dem Bankett auch mit entſprechenden Zah⸗ len und Statiſtiken den Beweis zu erbringen verſucht, daß London jetzt die franzöſiſchen Wünſche erfüllt habe. Im übrigen hat er von „unferm Gamelin“ geſprochen und damit zum Ausdruck bringen wollen, wie innig die Zuſammenarbeit auf militäriſchem Gebiet zwiſchen Paris und London ſei. Die Preſſe, die ſich in ihren Berichten über das Bankett geradezu überſchlägt, ſtrotzt nur ſo von Kraft⸗ meiertum.„Jour“ kann jedoch nicht umhin, zu betonen, daß Bonnet„mit größtem Takt“ vermieden habe, ſeinen engliſchen Kollegen ähnlich zu titulieren(alſo nicht:„unſer lieber Zehntausende bildeien Spalier rahtberlcht unsefer Berliner Schriffleltung) rd. Berlin, 5. Juli Am Mittwochnachmittag um 14,30 Uhr iſt der Königlich⸗Bulgariſche Miniſterpräſident und Außienminiſter Kioſſeiwanoff mit ſeiner Gattin in Berlin eingetroffen. Er wurde auf dem Anhalter Bahnhof von Reichsaußen · miniſter Ribbentrop empfangen und aufs herzlichſte willkommen geheißen. Zu Ehren des Staatsbeſuches aus Bulgarien hatte die Reichshauptſtadt ein feſtliches Kleid angelegt. Vor allem waren die Straßen vom Anhalter Bahnhof zum Schloß Bellevue, wo Miniſterpräſident Kioſſeiwanoff ebenſo wie vor kurzem Prinzregent Paul von Jugoflawien während ſeines Berliner Aufenthaltes wohnt, aufs feſtlichſte geſchmückt. Neben den zahllos flatternden Bannern des Großdeutſchen Reiches ſah man auch die weiß⸗grün⸗roten Flaggen der uns eng befreundeten bulgariſchen Nation. Der Platz vor dem Bahnhof hatte durch hohe Fah⸗ nenmaſten eine beſonders würdige Ausgeſtal⸗ tung erfahren, ebenſo die Wilhelmſtraße. Eine beſondere Note trug der Innenraum des An⸗ halter Bahuhofs, deſſen Ausgeſtaltung der Reichsbühnenbildner Prof. Benno von Arent übernommen hatte. Die Bevölkerung der Reichshauptſtadt nahm an dem Empfang der hohen bulgariſchen Gäſte überaus lebhaften Anteil. Hunderttau⸗ ſend von Berlinern hatten ſich entlang des Weges vom Anhalter Bahnhof zum Schloß Bellevue aufgeſtellt, um dem bulgariſchen Mi⸗ niſterpräſidenten und ſeiner Gattin das begei⸗ ſterte Willkommen der ganzen deutſchen Nation zu überbringen. Auf dem Bahnſteig ſelbſt hat⸗ Tiefe Enttäuſchung in Tondon über mMosnau Man redmet mit lãngerem vVerhandlungsstillstand E. P. London, 5. Juli »Die Ausführungen der Morgenpreſſe vom Mittwoch zu den Paktverhandlungen mit Mos⸗ kau laſſen die tiefe Enttäuſchung erkennen, die in der engliſchen Hauptſtadt über die ſowjet⸗ ruſſiſche Hinhaltungstaktit eingetreten iſt. Mit einer oder zwei Ausnahmen erklären die diplo⸗ matiſchen Korreſpondenten übereinſtimmend, daß Meinungsverſchiedenheiten grundſützlicher Art einen längeren Stillſtand herbeizuführen drohen. Die„Daily Mail“ geht ſoweit, zu ſagen, an zuſtändiger Regierungsſtelle werde die Auf⸗ faſſung vertreten, die Sowjets verzögerten mit voller Abſicht den Gang der Verhandlungen. Das Ziel ſei, die Stellung des Miniſter⸗ präſidenten Chamberlain zu unter ⸗ graben. Aus der gleichen Quelle erfahre man, der engliſche Botſchafter in Moskau werde einige„offene Worte“ ſprechen. Selbſt ſowjetfreundliche Regierungsanhänger ſeien des ewigen Hin und Her jetzt überdrüſſig. Im übrigen ſuche man anſcheinend fieberhaft nach einer Ueberbrückungsformel. Der„Daily Telegraph“ will in der Lage ſein, mitteilen zu können, daß das Kabi⸗ nett auf ſeiner Dienstagſitzung die urſprüng⸗ liche Anregung wieder aufgegriffen habe, die drei Mächte England, Frankreich und die Sow⸗ jet⸗Union ſollten umgehend eine Beiſtandsver⸗ pflichtung abſchließen, die lediglich bei Angrif⸗ fen auf das Gebiet eines der drei genannten Staaten Anwendung finden würde. Es ſolle weiteren Verhandlungen vorbehalten bleiben, die im Falle eines Angriffs auf die baltiſchen Staaten gemeinſam zu ergreifenden Maßnah⸗ men auszuarbeiten und feſtzulegen. Das Blatt betont, ein ſolcher Pakt⸗Abſchluß ſei weit we⸗ niger vorteilhaft. „News Chronicle“ teilt mit, Chamberlain werde wahrſcheinlich im Laufe des Mittwochs im Unterhaus eine Erklärung dahingehend abgeben, daßz die ſowjetruſſiſche Antwort auf die engliſch⸗franzöſiſchen Paktvorſchlüge unan · nehm bar ſei. Das gleiche Organ fügt die pikante Einzel⸗ heit aus dem diplomatiſchen Ränkeſpiel hinzu, die Sowjets hätten auf dem engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Hinweis hin, daß eine Hand die andere waſche und die Sowjets für die Garantierung der baltiſchen Staaten ein Quid proauo(was — wofür?) in Geſtalt von Garantien für Hol⸗ land und die Schweiz geben müßten, zur Ant⸗ wort gegeben, ſie ſeien bei der urſprünglichen Garantie⸗Verteilung gar nicht gefragt worden. Das hätte außerdem mehr engliſchen als ſow⸗ jetruſſiſchen Intereſſen gedient. Wie aus der Preſſe hervorgeht, wird ſich das Kabinett auf ſeiner Wochenſitzung vom Mitt⸗ woch eingehend mit der Stellungnahme zur ſowjetruſſiſchen Auffaſſung beſchäftigen. „Hore⸗Beliſha“ zu ſagen), um die„allzu lanu⸗ läufige Behauptung“, Frankreich ſchwimme im Schlepptau Englands, nicht zu nähren. Alle dieſe ſchönen Freundſchaftsbeteuerun⸗ gen können jedoch nicht darüber hinwegtäu⸗ ſchen, daß, verurſacht durch die ſtarken An⸗ forderungen, die die Aufrüſtung an Frankreich ſtellt, erneut das Preisproblem in ein krtiſches Stadium in Frankreich getreten iſt. Noch in dieſer Woche wird ſich im franzöſiſchen Kriegsminiſterium eine interminiſterielle Wirt⸗ ſchaftskonferenz mit der Erhöhung der Pro⸗ duktion und der fortſchreitenden Teuerung be⸗ faſſen. Sind doch die Lebensmittelpreiſe in Frankreich gegenüber dem Vorjahr wieder bis zu 30 v. H. geſtiegen. Es iſt alſo verſtänd⸗ lich, wenn man trotz allen großen Worten in Paris etwas peſſimiſtiſch iſt. ten ſich zahlreiche hohe Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht eingefunden. Nach ſeiner Ankunft und einem kurzen Auf⸗ enthalt im Gäſtehaus des Reiches begeben ſich die bulgariſchen Gäſte in Begleitung des bul⸗ gariſchen Geſandten in Berlin, Draganoff, ins Auswärtige Amt. Danach iſt ein Beſuch beim Führer in der Neuen Reichskanzlei vorgeſe⸗ hen. Am Abend findet eine Abendtafel beim Führer ſtatt. Der Empfang an der Grenze Schon der Empfang der bulgariſchen Gäſte am Dienstag um 23 Uhr in Roſenbach, wo vor kurzem auch der Prinzregent von Jugoſlawien deutſchen Boden betreten hatte, geſtaltete ſich überaus herzlich. Das Bahnhofsgebäude war mit den Farben Bulgariens und des Deutſchen Reiches feſtlich geſchmückt. Zahlreiche Ehren⸗ gäſte aus dem ganzen Gau Kärnten waren er⸗ ſchienen, um den Gäſten auf ihret Fahrt in die Reichshauptſtadt den erſten Willkommensgruß zu entbieten. Der deutſche Ehrendienſt, die Ehrengäſte und eine Ehrenhundertſchaft der Schutzpolizei hatten vor dem Stationsgebäude Aufſtellung genommen. Der ſtellvertretende Chef des Protokolls, Legationsrat v. Halem, ⸗Oberführer Stenger und Oberſt von War⸗ tenberg begrüßten den Miniſterpräſidenten als erſte. Darauf ſchritt Kioſeiwanoff die Ehren⸗ hundertſchaft ab. Dann verließ die Gemahlin des Miniſterpräſidenten den Wagen, Legations⸗ rat von Halem überreichte ihr einen herrlichen Roſenſtrauch, und auch Kärntner Mädel über⸗ gaben ihr Blumen. Kurz darauf ſetzten die Gäſte ihre Fahrt nach Berlin fort. neid und Zweckoptimismus in paris Natürlich kann es ſich auch die Londoner und die Pariſer Preſſe nicht verſagen, ſich zum bulgariſchen Beſuch in Deutſchland zu äußern. Während die Londoner Preſſe u. a. betont, Berlin schmückte sich zum Besuch des bulga- rischen Ministerpräsidenten Unser Bild zeigt die Reichskanzlei im Fahnen- schmuck. Weltbild(M) „hakenkreuzbanner“ Mittwoch, 5. Juli 1939 Kioſeiwanoff werde als der wertvollſte Freund der Achſenmächte angeſehen, hebt der Außen⸗ pbolitiker des Pariſer„Exzelſior“ hervor, daß die Reiſe Kioſeiwanoffs mit„größerer Gedanken⸗ freiheit“ von der bulgariſchen Regierung ins Auge gefaßt werden könnte, wenn vorher eine „ſolide Entente“(7) zwiſchen Paris, London und Moskau zuſtandegekommen wäre.„Ex⸗ celſior“ muß dann allerdings zugeben, daß Bulgarien keine guten Erinnerungen an die Friedensdiktate und an die Genfer Liga be⸗ wahrt habe; man dürfe auch nicht vergeſſen, daß zwei Drittel des bulgariſchen Handels ſich auf dem Tauſchwege mit Deutſchland voll⸗ ziehen. Dann aber glaubt das Blatt behaup⸗ ten zu können, die„geiſtige Elite“ des bulga⸗ riſchen Volkes verhehle keineswegs ihre fran⸗ zöſiſchen Sympathien. Schließlich ſtellt das Blatt reſignierend feſt, die Entwicklung auf dem Balkan würde ſich anders geſtalten, wenn Moskau ſeine Pflichten der Solidarität gegen⸗ über der Gruppe der„pazifiſtiſchen Mächte“ (17) beſſer verſtanden hätte. Churchitl ſoll helfen Verſtärkte Agitation für ſeinen Eintritt ins engliſche Kabinett DB London, 5. Juli. Je langwieriger und ſchwieriger ſich die eng⸗ liſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen geſtalten und heute gibt man in gut unterrichteten Krei⸗ ſen offen zu, daß in der ſowjetruſfiſchen Ant⸗ wort ganz neue Fragen aufgeworfen wor⸗ den ſind, von denen in den bisherigen Ver⸗ handlungen nicht die Rede war—, um ſo inten⸗ ſiver wird die Agitation für einen Eintritt Churchills ins Kabinett. Eines der Haupt⸗ argumente dieſer Kampagne iſt die erwartete Zunahme des Vertrauens der Sowjets im Falle der Beteiligung Churchills an der Regierung. „Daily Expreß“ meint, nachdem ſich die Regierung einmal in Bündnisverhandlungen mit Moskau eingelaſſen habe, ſollte ſie ſich auch mit dem Mann einlaſſen, der ſie in dieſes Bündnis hineingetrieben habe, nämlich Winſton Churchill. Wenn dieſer Bündnispolitik irgend⸗ ein Verdienſt zukomme, ſo ſollte man Churchill daran teilnehmen laſſen, ihn aber auch die Verantwortung mit tragen laſſen, indem man ihn ſofort in das Kabinett einbezieht. „Herfluchle und verz ſlützpunkle/ Der Kanal von Panama iſt Zeit ſeines Be⸗ flehens ein Sorgenkind ſeiner Beſitzer, der Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika, geblieben. Waren es anfangs Naturereigniſſe, wie Ueber⸗ ſchwemmungen oder durch Erdbeben hervorge⸗ rufene Erdrutſche, welche die achtzig Kilometer lange Fahrtrinne zu gefährden drohten, ſo meh⸗ ren ſich in letzter Zeit die Stimmen, welche die Natur weniger fürchteten, als die Geſpenſter, die von Kriegshetzern und Greuelanten herauf⸗ beſchworen werden. Seit Jahren bereits wird in Wafhington die Frage eines zweiten Kanals als Erſatz venti⸗ liert, für den diesmal der mittelamerikanlſche Staat Nicaragua herhalten ſoll, wo die Bau⸗ verhältniſſe nach Anſicht von Sachverſtändigen ungleich günſtigere ſein ſollen als in Panama. Doch es gelang bisher nicht, das Projekt in die Tat umzuſetzen, hauptſächlich wohl der enor⸗ men Koſten wegen, vor denen die nordamerika⸗ niſche Oeffentlichkeit zurückſcheut, nachdem ſie einmal ſchon, in den Jahren 1900 bis 1914, die⸗ ſes Opfer gebracht hat. Immerhin ſind ſich die nordamerikaniſchen Strategen darüber einig, daß irgendetwas zur Sicherung des koſtbaren Kanals im Kriegsfalle geſchehen muß, nachdem man aus agitatoriſchen Gründen behauptet hat, daß ſelbſt die ſtärkſten Beſeſtigungen innerhalb der ſogenannten Ka⸗ nalzone, des ſechzehn Kilometer breiten Land⸗ ſtreifens rech.s und links der Waſſerſtraße, den Angriffen von irgendwelchen myſteriöſen Flug⸗ zeugen nicht mehr ſtandhalten könnten. Daher ſtammen auch die Gerüchte, die in den letzten Wochen immer wieder die ſüdamerikaniſche Preſſe durchſchwirrten, dann dementiert wur⸗ den und, mit Kommentaren verſehen, erneut auftauchten, mit Anleihegeſuchen füdamerika⸗ niſcher Staaten kombiniert. Usa ſucht Flugzeug⸗Stützpunkte Der Zweck dieſer Manöver iſt trotzdem durch⸗ ſichtig genug. In den Vereinigten Staaten ſucht man nach einem Vorwand, um gewiſſe, dem ſüdamerikaniſchen Kontinent vorgelagerte In⸗ Von unserem Verlreier Hein ſeln als Flugzeugſtützpunkte zu ge⸗ winnen. Anfangs drehte es ſich hierbei um die zum Staat Ecuador gehörigen, direkt von der Aequatorlinie durchſchnittenen Galapagos⸗ Inſeln, die ſchon jetzt im weſtlichen Radius des nordamerikaniſchen Flugzeug⸗Wachtdienſtes, der von Panama aus etwa tauſend Meilen weit den Pazifik beherrſcht, liegen. Dieſe zahl⸗ reichen, großen und kleinen Inſeln mit ihren verzweigten Buchten und Verſtecken würden in der Tat, ſtark befeſtigt und mit verhältnismäßig leicht zu erbauenden Flughäfen verſehen, eine ſtarke Baſtion der amerikaniſchen Luftwaffe mund Marine im Pazifik darſtellen. Bemühungen um die Galapagos⸗Inſeln Was aber ſagt Ecuador, der Beſitzer der Ga⸗ lapagos⸗Inſeln, zu dieſer Angelegenheit? An⸗ fands wurden alle Meldungen über ihren et⸗ waigen Verkauf an die Vereinigten Staaten ſtrikt dementiert. Gleichzeitig aber tauchte im Dienſt einer nordamerikaniſchen Preſſeagentur ſolgende Rachricht auf:„Die Regierung von Ecuador ſucht eine äußere Anleihe zu erhal⸗ ten, um einen Vierjahresplan durchzuführen, bei dem 60 Millionen Sucres in öffentlichen Arbeiten angelegt werden ſollen!“ Später hieß es dann wieder, die Verhandlungen betreffs der Galapagos⸗Inſeln ſeien in der Schwebe; die nordamerikaniſchen Strategen bemühten ſich ſtark, trotz mancher innerer Schwierigkeiten das Geſchäft zum Abſchluß zu bringen. In der Tat verhält es ſich ſo, daß Ecua⸗ dorbereitsinfrüheren Jahren ver⸗ ſucht hat, die Inſeln abzuſtoßen, da es materiell einfach nicht in der Lage iſt, etwas mit ihnen anzufangen. Die ganz beſonders ge⸗ arteten Verhältniſſe auf dieſen Inſeln, nament⸗ lich der nur mit großen Koſten zu behebende Waſſermangel, ſchloſſen bisher jeden Verſuch einer planmäßigen Kultivierung aus, zumal mit jenen primitiven Mitteln, die hier von Zeit zu Zeit von Einzelgängern unternommen wur⸗ den. In Eeuador ſelbſt ſpricht man im Volks⸗ munde von Galapagos nur als von den„ver⸗ Kkngland provoziert Aalien am nolen meer rr %„„ ron Neue Verleizungen des Osſerpakis/ Britische BOomber über dem jemen (rohtberlchtunsees veffefers l9 R o m) Dr. v. L. Rom, 5. Juli Reue ſchwere Verletzungen des engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Vertrages vom 16. April 1938 durch England bei gleichzeitiger Bedrohung des arabiſchen Staates ZJemen durch britiſche Luft⸗ ſtreitkräfte meldet„Gazetta del Popolo“ aus Hodeida am Roten Meer. Im offenen Widerſpruch zum Zuſatzablom⸗ men Nr. 3 des Oſterpaktes hat engliſches Mili⸗ tär auf der ſtrategiſch wichtigen Inſel Cama⸗ ran im Roten Meer entgegen den von Eng⸗ land gegenüber Rom eingegangenen Verpflich⸗ tungen militäriſche Luftſtützpunkte an⸗ gelegt, kontrollieren britiſche Bomber das ge⸗ ſamte Küſtengebiet des Jemen in 500 Kilo⸗ meter Ausdehnung von Camaran bis Aden und wurde endlich durch England mittels des britiſchen Konſuls in Hodeida ein Spio⸗ nagezentrum für das Rote Meer und Oſt⸗ arabien organiſiert. Mit dieſem Vorgehen, das durch die italieniſche Zeitung als eine„neue unerträgliche Verletzung des Oſterpaktes“ ge⸗ kennzeichnet wird, hat England praktiſch das im Oſterabkommen enthaltene engliſch⸗italie⸗ niſche„Abkommen über die Gebiete des Mitt⸗ leren Oſtens“ außer Kraft geſetzt, da durch dieſe neue britiſche Aktion das Abkommen in nicht weniger als fünf Punkten gebrochen wurde. Offene Provokation Im einzelnen bemerkt die italieniſche Zei⸗ tung dazu, daß die Küſten Jemens in regel⸗ mäßigen Zeitabſtänden durch britiſche Aufklä⸗ rungs⸗ und Bombenflugzeuge kontrolliert wer⸗ den, wobei die ſtrategiſch wichtigen Punkte zwecks photographiſcher Aufnahme in man ſter Höhe überflogen werden, darunter auch die im Roten Meer befindlichen Inſeln Harniſch und Zukur, auf denen Italien vertragsgemäß Sonderrechte einnimmt. Die Anlage von Luft⸗ ſtützpunkten der britiſchen Luftwaffe auf der Zuſel Camaran gegenüber den italieniſchen Haupthäfen im Roten Meer, Maſſaua und Aſſab, ſtellt eine offene Provokation dar, da der Vertrag England nur erlaubt, auf der Inſel für die arabiſchen Mekkapilger einen britiſchen Sanitätsdienſt einzurichten, aus dem John Bull mverzüglich ein Kriegsgeſchäft machte. Politik der Handſtreiche Trotz der Proteſte des Imam von Jemen und ſeines Außenminiſters bei der engliſchen Regierung gegen die brutale Machtpolitik Eng⸗ lands in Arabien und im Roten Meer hat London die Aktion durchaus nicht eingeſtellt, ſondern vie!n deine Politik der Handſtreiche gegen ſchwächere Staaten beſchleunigt, ſo daß, wie der italieniſche Augenzeuge feſtſtellt, durch die ganze britiſche Kontrolle im jemenitiſchen Küſtenſtreifen England heute mit Leichtigkeit den Jemen innerhalb weniger Stunden militäriſch beſetzen kann. Dieſes britiſche Vorgehen im Mittleren Oſten, das in Wahrheit noch ſchwerwiegender ſein wird, als die ſpärlichen Nachrichten, die nicht der britiſchen Zenſur unterliegen, erkennen laſſen, iſt offenbarer Hohn auf die von Eng⸗ land vor einem Jahr feierlich übernommenen Verpflichtungen, auf keinen Fall in dieſem Teil Arabiens oder im Roten Meer Sondervorteile gegenüber Italien zu ſuchen und unter keinen Umſtänden die Unabhängigkeit des Jemen oder Saudi⸗Arabiens zu verletzen oder zu beein⸗ trächtigen. barantie Finnlands ⸗ eine Frechheit Außenminister Erkko wird deuilich DB London, 5. Juli. Der Korreſpondent der„Kews Chronic⸗ le“ in Helſinki gibt eine Unterredung mit dem finniſchen Außenminiſter Erkko wieder, in der dieſer erklärte, Finnland würde eine„Garan⸗ tie“ ſeiner Unabhängigkeit ohne ſeine Erlaub⸗ nis als eine Frechheit anſehen. Finnlands Antwort würde in der Konſolidierung all ſeiner Kräfte für die nationale Verteidigung beſtehen. Bolſchafter fjenderſlon in London D London, 5. Juli. Der britiſche Botſchafter in Berlin, Sir Ne⸗ ville Henderſon, traf— wie vorgeſehen— Dienstagabend aus Berlin kommend in Lon⸗ don ein. Autobusunglück auf der Glocknerſtraße. Am Dienstag, 15 Uhr, geriet auf der Großglockner⸗ ſtraße zwiſchen Fuſch und Ferleiten ein Auto⸗ bus, der mit 15⸗ bis 17jährigen Schülerinnen aus Wien beſetzt war, ins Schleudern und prallte an die Straßenböſchung. Dabei wurde eine Reihe von Mädchen herausgeſchleudert, Eins von ihnen fand den Tod, ſechs wurden ſchwer und ſechs leicht verletzt. Der Fahrer befindet ſich in Haft. Die Verletzten fanden in den Spitälern von Zell am See und Schwar⸗ zach Aufnahme. 30000 Iiudenten zur kentehilſe bereit Hraklischer Einsalz hereiis in den nächsten Tagen (rohfbeffehfounsefer Berlinef Schrlftlelfung) 7d. Berlin, 5. Juli. Wenige Tage nach der Verkündung der ſtu⸗ dentiſchen Erntehilfepflicht kann die Deutſche Studentenſchaft mit Stolz und Genugtuung mitteilen, daß über 30 000 Studenten und Stu⸗ dentinnen bereit ſtehen, dem deutſchen Bauern bei der Einbringung der Ernte zu helfen. Ihr praktiſcher Einſatz wird bereits in den nächſten Tagen erfolgen. Seite an Seite mit deutſchen Bauern werden ſie vier bis ſechs Wo⸗ chen auf dem Lande tätig ſein und beweiſen, daß ſie nicht nur tüchtige Wiſſenſchaftler ſind, ſondern auch mit der Fauſt zuzugreifen ver⸗ ſtehen, wenn die Nowwendigkeit des völkiſchen Lebenskampfes dieſen Einſatz erfordert. Der ſtudentiſche Landdienſt war dem deut⸗ ſchen Bauern bereits in den letzten Jahren ein wertvoller Helfer. Von ſeiner Begründung im Jahre 1934 ab wurde er Sommer um Sommer planmäßig ausgebaut, ſo daß bereits im vori⸗ gen Jahr weit über 5000 Studenten freiwillig in die deutſchen Gaue hinauszogen. Sie taten das ohne jeden Zwang, allein erfüllt von der Notwendigkeit und Größe dieſer Aufgabe. Ihr Einſatz vollendete ſich nicht in der Mitwirkung beim Einbringen der Ernte, in vielerlei Bezie⸗ hung brachte der deutſche Student dem Bauern auch Anregung und neues Wiſſen, wenn er nach vollbrachter Tagesarbeit mit ihm zuſammenſaß und über Dinge ſprach, die ſich ihm als mitten im Leben ſtehenden jiungen Menſchen natur⸗ gemäß klarer mitteilten als dem Bauern, der irgendwo weit draußen in der Provinz als Vor⸗ poſten deutſchen Volkstums lebte, oder wenn er in gemeinſamen Sing⸗ und Spielſtunden mit der Jugend des Dorfes zuſammen die Abende verbrachte oder mit den zuſtändigen Partei⸗ ſtellen Schulungs⸗ und Vortragsabende ins Le⸗ ben rief. auberie kilonde“ als Fluozeuh- USA-Manöver um den Schulz des Hhanama-Kanals 2 Hell- Buenos-Aires fluchten und verzauberten Eilan⸗ den“, ein Name, der ſich herleitet aus der durch die Jahrhunderte hindurch, ſeit der Zeit der Seeräuber und ſpaniſchen Eroberer ſchon be⸗ ſtehenden Kette grauenhafter Ereigniſſe, die ſich dort abgeſpielt haben. Nicht einmal eine regel⸗ mäßige Schiffsverbindung exiſtiert bisher zwi⸗ ſchen Ecuador und den nur zwölfhundert Kilo⸗ meter entfernten Galapagos⸗Inſeln. Aus allen dieſen Gründen iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß die Bemühungen der Vereinigten Staaten um den Beſitz von Galapagos eines Tages vielleicht zum Ziel führen werden. Dollars als Druck⸗ und Lockhmittel Doch nicht nur im Weſten, auch im Oſten, wo der Atlantiſche Ozean ſich dauernd an den Ge⸗ ſtaden einer tropiſchen Palmenküſte bricht, hal⸗ ten die Spekulanten des US A⸗Impe⸗ rialismus nach Neuerwerbungen Ausſchau, trotzdem die ſtrategiſche Lage hier weitaus gün⸗ ftiger iſt infolge des ſtarken, nordamerikaniſchen Einfluſſes auf den Antillen, die im Ernſt⸗ ſall als Außenforts der Kanalzone dienen müß⸗ ten. Ferner bildet man ſich in Waſhington ein, daß Venezuela und Columbien, wo dank reichhaltigſter Petroleumvorkommen, die von den USA kontrolliert werden, der Dollar eine immer einflußreichere Rolle ſpielt, kaum Nein ſagen würden, wenn man ſie auffordern würde, die Lebensader des großen, nördlichen „Bruders“ vor Verletzungen zu ſchützen. Man überſieht dabei großzügig, daß dieſe bei⸗ den Staaten freie Republiken des ſüdamerikaniſchen Kontinents und keinnordamerikaniſcher Kolonial⸗ beſitz ſind. Auch haben ſich die Zeiten ſeit dem Jahre 1903 geändert, wo man mittels Geld und Intrigen in Columbien eine Revolution be⸗ werkſtelligen konnte, als deren Reſultat dann durch Abtrennung eine neue Republik, Panama, das Licht der Welt erblickte, die man im Gegen⸗ ſatz zum alten, größeren Columbien zwingen konnte, gegen bar und Anleihen den Nordame⸗ rikanern jenen Landſtreifen zu überlaſſen, der heute die„Kanalzone“ bildet. fluch Curacao begehrt Nun aber liegt da ſehr günſtig, faſt noch an⸗ geſichts der Küſte von Venezuela die kleine In⸗ ſel Curacao, nach der bekanntlich ein ſüßer Likör benannt wird, der jedoch gar nichts mit ihr zu tun hat. Die Inſel gehört feit dem Jahre 1814 den Holländern, nachdem ſie zuvor ſchon ſpaniſcher und auch engliſcher Kolonialbeſitz ge⸗ weſen war. Auch Curacao iſt eine Zuſchußkolo⸗ nie, d. h. ihr Beſitz rentiert ſich nicht für das Mutterland, trotzdem ſie als Umſchlagplatz für das venezolaniſche Erdöl in den letzten fünf⸗ zehn Jahren erheblich an Bedeutung gewann. Rein äußerlich genommen, iſt dieſe Inſel ein nackter, kahler Fels, an Größe etwa die halbe Inſel Rügen umfaſſend, von fünf kleineren Ei⸗ landen umgeben, die einer intenſiven Kultivie⸗ rung ihrer fleißigen Bewohner eine gewiſſe Fruchtbarkeit verdanken. Der Hauptort, Wil⸗ lemsſtad auf Curacao, gleicht einer hollän⸗ diſchen Kleinſtadt mit ſeinen bunten Häuſern heimiſcher Bauart. Auf dieſes Curacao hat nun nach den letzten Meldungen das USA⸗Kriegsamt ein Auge ge⸗ worfen.„Wie verlautet“, heißt es kurz und bündig,„beabſichtigen die Vereinigten Staaten, den Niederlanden die Inſel Curacao abzukau⸗ ſen, um ſie zu befeſtigen und zum Ausgangs⸗ punkt des militäriſchen Schutzes für den Panama⸗Kanal zu machen“! Was die Niederlande ſelbſt zu der ihnen zu⸗ gedachten Ehre ſagen, darüber verlautet bisher noch nichts. Vielleicht erinnert man ſich auf Curacao wieder jener alten Geſchichte, der die Inſel einſt ihren Namen verdankte. Als näm⸗ lich die erſten Geiſtlichen aus Spanien als Miſſionare hier gelandet waren, um die Lehre vom Heil der Menſchheit zu verkünden, ſollen ſie, ſo erzählt die Sage, von den einheimiſchen Caralben kurzerhand gebraten und mit Appetit verſpeiſt worden ſein. Seither hieß die Inſel„Cura aſado“, zu deutſch„Ge⸗ bratener Prieſter“, woraus dann ſpäter der Name Curacao entſtand. Auch USA pre⸗ digt bekanntlich ein neues Heil, das es ſeinen Schützlingen in den Ländern des ſüdameri⸗ kaniſchen Kontinents bringen will, obgleich es dieſe gar nicht einmal ſo ſehr danach verlangt, wie USA die Welt glauben machen will. So könnte doch vielleicht der Wunſchtraum be⸗ ſtehen, in Curacao es gegebenenfalls in über⸗ tragenem Sinne den wackeren Vorfahren nach⸗ zutun? Sei dem, wie ihm ſei, die Gerüchte um den Panama⸗Kanal wollen nicht verſtummen. Die hyſteriſche Angſt vor Angriffen, die Nordame⸗ rika als Folge der ſyſtematiſchen Hetze und Panikmache erfaßt hat und die ſich des öfteren bereits grotesk genug äußerte. bildet auch hier das Hauptmotiv. Vor wem eigentlich wil man den Kanal denn ſchützen. Vielleicht vor jenen Marsbewohnern, mit denen ſchon einmal der nordamerikaniſche Rundfunk die große Oeffent⸗ lichkeit in paniſchen Schrecken verſetzte! inmitter Loire⸗T goldene Tours, zehn Pe glaubte Glück ſt vor ſich ſungene mon un uli 1939 Eilan⸗ der durch Zeit der ſchon be⸗ e, die ſich ine regel⸗ sher zwi⸗ 'ert Kilo⸗ lus allen ſſen, daß zaten um vielleicht Dſten, wo den Ge⸗ icht, hal⸗ Impe⸗ lusſchau, aus gün⸗ kaniſchen m Ernſt⸗ en müß⸗ gton ein, en, wo nen, die r Dollar lt, kaum ffordern ördlichen n. Man e bei⸗ en des ts und onial⸗ ſeit dem jeld und tion be⸗ at dann zanama, Gegen⸗ zwingen ordame⸗ ſen, der ioch an⸗ ine In⸗ n ſüßer hts mit Jahre r ſchon eſitz ge⸗ zußkolo⸗ für das latz für n fünf⸗ ſewann. ſel ein e halbe ren Ei⸗ ultivie⸗ gewiſſe Wil⸗ hollän⸗ zäuſern letzten uge ge⸗ rz und taaten, hzukau⸗ gangs⸗ r den ten zu⸗ bisher ich auf der die näm⸗ n als Lehre ſollen niſchen o mit ſeinen ameri⸗ eich es rlangt, l. So n be⸗ über⸗ nach⸗ n den Die dame⸗ und fteren hier man jenen il der ffent⸗ „Hakenkreuzbanner— Mittwoch, 5. Juli 10309 0 0 Die leuriase lelt Schnaps— nicht gut für Cholera Baſel, 5. Juli „Schnaps iſt gut für Cholera..“ heißt es im trinkfreudigen Chor. Aber die medizi⸗ niſche Wiſſenſchaft erklärt ſich mit dieſem Re⸗ zept nicht einverſtanden. Wie die„Schweize⸗ riſche Mediziniſche Wochenſchrift“ fei beiſpielsweiſe die Sterblichkeit von rin⸗ kern bei der Choleraepidemie des—.— 1884 beſonders groß geweſen. Auch Robert Koch habe wiederholt beobachtet, daß bei den Cholergepidemien gerade diejenigen Perſonen erkrankt ſeien, die ſich große Mengen Alkohols ugeführt hatten. Er habe dies auch bei Ver⸗ ſu n mit Kaninchen beſtätigt gefunden. Das Fachorgan ſchreibt weiter, i in neuerer Zeit angeſtellte 14 bon bewieſen hätten, daß die Sterblichkeit von Trinkern an Lungenent⸗ zündung erheblich höher iſt als die von Nicht⸗ trinkern. In 3400 Krankheitsfällen, die darauf⸗ hin beobachtet worden ſind, betrug die Sterb⸗ lichkeit an Lungenentzündung bei ſelten trin⸗ kenden oder abſtinent lebenden Perſonen 22 Prozent, bei mäßigen Trinkern 34 Prozent, bei flarken Trinkern 49 Prozent. Es zeigte ſich ferner, daß auch die durch Heilſerum erwor⸗ bene Widerſtan unter Alkoholwir⸗ kung herabgeſetzt iſt Schießerei ſtört den Derkehr Neuyork, 5. Juli Eine aufregende Szene—587 ſich dieſer Tage in Neuyork an der bekannten Kreuzung der Riß Avenue und der Zwanzigſten Straße ab. Mitten im Verkehrsgewühl entwickelte ſich eine Schießerei zwiſchen zwei Staatsdetek⸗ tiven und fünf Banditen, die auf der Straße einen Ueberfa euſ einen Bankboten verübt hatten. Die Hilferufe des Ueberfallenen holten die Detektive Tom Collins und 757 Leffler herbei, die ſogleich das Feuer auf die Gangſter eröffneten. Die Räuber verſchanzten ſich hinter ihrem Auto und erwiderten das Feuer, und es entwickelte ſich ein Gefecht, das über 15 Minuten dauerte. eben noch vom brandenden Verkehr erfüllte Straßenkreuzung vollkommen Autobuſſe, Droſchken und 51 en blieben in langen Reihen ſtehen, und ihre Inſaſſen mach⸗ ten ſich, als ſie die dem Staube, in die nächſtgelegenen Hausein⸗ gänge flüchtend. Gleichwohl wurden fünf Per⸗ ſonen, die ſich in Sicherheit bringen wollten, von Kugeln verletzt. Erſt als zwei der Gang⸗ ſter ſchwer verwundet worden waren und die beiden Detiktive, von denen gleichfalls einer verletzt wurde, Verſtärkung durch eine Polizei⸗ erhielten, ſuchten die ücklaſſung ihrer verwundeten Kumpane das Weite. Die Verkehrsſtockung, die durch den Zwiſchenfall entſtanden war, konnte erſt nach einer Stunde wieder behoben werden. „Blind“ am Steuer Chikago, 5. Juli Iſt es nicht eine grobe Fahrläſſigkeit, wenn ein Kraftfahrer auf einer Strecke von 600 Kilometer volle 50 Kilometer„blind“, das heißt, mit geſchloſſenen Augen, am Steuer ſitzt? Jeder Automobiliſt würde eine ** Zumutung entrüſtet zurückweiſen. Und och treffen die Berechnungen, die die Prü⸗ fungsſtelle für Kraftfahrweſen in Chikago auf⸗ geſtellt hat, 3 jeden Kraftfahrer zu. Man hat nämlich feſtgeſtellt, daß das jeweilige Zwin⸗ kern mit den Augen eine Fünftelſekunde dauert. Der Durchſchnittsmenſch zwinkert, was er ſelbſt freilich gar nicht bemerkt, in jeder Minute 25⸗ mal. Er alſo in 10 Stunden nicht weniger als 15 000 mal mit den Augen. Dazu benötigt er 50 Minuten Zeit. Wenn man berechnet, daß ein Kraftfahrer eine Strecke von 600 Kilometer bei einer durchſchnittlichen n von 60 Kilometer in 10 Stunden zurücklegt, ſo fährt er alſo, wenn man das Augenzwintern aneinanderreiht, 50 Minuten lang mit geſchloſſenen Augen, legt furn eine Sirecke von 50 Kilometer„ölind“ zurück. Dampfwalze als Bügeleiſen London, 5. Juli „Das iſt die beſte Ausrede, die ich jemals gehn ſich vor agte der Londoner Richter, vor em ſich vor kurzem ein engliſcher Soldat zu verantworten hatte. Der Vorwurf, gegen den Soldaten lautete, daß er ohne Erlaubnis eine ſtädtiſche Dampfwalze, die auf einem ver⸗ laſſenen Arbeitsplatz ſtand, in Gang geſetzt habe. Man glaubte, daß der Beklagte das aus Uebermut her habe. Um ſo erſtaunter war man, als der Soldat erklärte, er habe die Dampfwalze in Gang Keen⸗ um ſeine Dienſt⸗ hoſe, die durch einen Regen außer Fagon ge⸗ raten war, aufzubügeln. Da er jedoch für dieſe ſeine Behauptung nicht weniger als ſechs Zeu⸗ gen bringen konnte, die durchweg dieſe un⸗ gewöhnliche Methode des Bügelns beobachtet hatten, blieb dem Gericht nichts anderes übrig, als die Ausrede gelten zu laſſen und den ord⸗ nungsliebenden Soldaten mit einer Verwar⸗ nung zu entlaſſen. 17mal goldene hHochzeit Paris, 5. Juli. Die Touraine, der„Garten Frankreichs“, wie ſie vielfach genannt wird, ſcheint nicht nur einer der ſchönſten, ſondern auch einer der geſündeſten franzöſiſchen Landſtriche zu ſein. Siebzehn Ehepaare haben in dieſer Woche in der kleinen Gemeinde Fondettes, die bei der Stadt Tours inmitten der lachenden Auen des fruchtbaren Loire⸗Tals gelegen iſt, am gleichen Tage ihre goldene Hochzeit gefeiert. Der Erzbiſchof von Tours, der perſönlich zur Einſegnung der ſieb⸗ zehn Paare in das kleine Dorf gekommen war, alaubte ſich, als er die weißen Häupter und vor Glück ſtrahlenden, runzeligen, alten Geſichter vor ſich ſah, eine Auferſtehung des von Ovid be⸗ ſungenen glücklichen alten Ehepaares„Phile⸗ mon und Baucis“ zu ſehen. Sekundenſchnell war die iſſe hörten, eiligſt aus Räuber unter die kalnenllüclilige junggecellin Marjorie hillis ſtrafte ihre„Glüchsrezepte“ Tügen Neuyork, 5. Juli. Amerikas Junggeſellinnen fühlen ſich betro⸗ gen und verraten. Ihr Idol, die Bannerträge⸗ rin des Ledigbleibens, hat Fahnenflucht verübt. Allenthalben, wo es in den Vereinig⸗ ten Staaten weibliche Junggeſellen⸗Klubs gibt, verbrennt man unter lauten Beſchimpfungen ein Buch, das ſich vor zwei Jahren die USA im Sturm eroberte und ſeiner Verfaſſerin ein Vermögen einbrachte. „Live Alone and Like It“ heißt dieſes Buch — auf Deutſch etwa„Die Freuden des Alleinlebens“. Die Autorin Marjorie Hillis war, ehe ſie dieſes Buch ſchrieb, voll⸗ ſtändig unbekannt. Ein junges Mädchen gleich tauſend anderen, ſchlug ſie ſich als Büroange⸗ ſtellte durchs Leben. Sie hatte weder Eltern, die für ſie ſorgten, noch wax ſie Gegenſtand beſonderer Verehrung von ſeiten der Män⸗ nerwelt. Da machte ſie aus der Not eine Tu⸗ gend, und aus einem Problem ein Prinzip. Auch das Leben eines weiblichen Junggeſellen, dem es nicht gegeben iſt, auf Männer Jagd zu machen und eine gute Partie anzuſtreben, bloß um verſorgt zu ſein, hat ſeine Freuden. Man muß ſie nur richtig zu genießen wiſſen. So entſtand das Buch„Die Freuden des Allein⸗ lebens“, das ſich an das Heer der alleinſtehen⸗ den, berufstätigen jungen Mädchen richtete. „Wie ſchön iſt es, auf niemand Rückſicht neh⸗ men zu müſſen, ſein eigenes Leben leben zu können, müde ſein zu dürfen, wann es einem Spaß macht, die Freuden des Daſeins genie⸗ ßen zu dürfen, ohne ſich auf einen Partner einſtellen zu müſſen, unabhängig zu ſein von den Launen der Mitwelt, auf niemand warten, um niemand bangen müſſen“. Mit dieſen Wor⸗ ten eroberte ſich Marjorie Hillis die Herzen von vielen tauſend Girls, die mit den männ⸗ lichen Problemen zu kämpfen hatten. Und vor allem die älteren Fräuleins, die ſich mit dem Ledigbleiben abzufinden hatten, reihten das Buch mit Begeiſterung in ihre Bibliothek ein und tröſteten ſich an ihm. Marjorie Hillis wurde zur Bannerträgerin von Ameri⸗ kas Junggeſellinnen, ſie verſtand es, dem Alleinleben die ſchönſten Seiten abzugewinnen und ihren Schickſalsgefährtinnen immer neue Ratſchläge zu geben, wie man ein Junggeſellin⸗ nendaſein reizvoll geſtaltet. In zwei Monaten erreichte das Buch eine Auflage von 220 000 Exemplaren. Es war ein Erfolg, von dem man in ganz Amerika ſprach, und Tauſende und aber Tauſende von Zu⸗ ſchriften erhielt ſeine Verfaſſerin von weib⸗ lichen Junggeſellen, die ihr dankten und freudig zuſtimmten, zahlloſe Ergüſſe einſamer Mäd⸗ chenherzen wanderten auf den Schreibtiſch der Schriftſtellerin. Eine ganze Reihe von„Bache⸗ lor⸗Girl⸗Clubs“, wie ſich die Vereinigungen von unverheirateten Mädchen nennen, erkoren Marjorie Hillis zu ihrer Ehrenpräſiden⸗ tin und bezeichneten ſie als die mutige Vor⸗ kämpferin ihrer Sache. Mußte es da nicht wie ein kalter Schlag wirken, als Marjorie Hillis dieſer Tage— zwei Jahre nachdem ſie ihr Buch ſchrieb— ihre Vermählung mit Mr. Thomas H. Roulſton, dem Präſidenten des Drogerien⸗Kon⸗ zerns, ankündigte. Freilich⸗ können ihr die empörten Jüngerinnen den Dollarſegen, der ſich durch das Buch über Marjorie eraoß, nicht mehr wegnehmen. Aber ſie haben Miß Hillis aus der Liſte der Ihrigen geſtrichen und ihr Buch in Acht und Bann getan. Das ficht die Schriftſtellerin nur wenig an: der Rahm iſt abgeſchöpft, und überdies—„Habe ich je⸗ mals verſprochen, ledig zu bleiben?“ fragt Marjorie.„Ich wollte nur jenen Geſchlechts⸗ genoſſinnen helfen, die es bleiben müſſen. Im Herzen habe ich mir immer gewünſcht, ver⸗ heiratet zu ſein.“ hinaliundtennen in Eéngland Eine gefährliche Konkurrenz der pferder ennen Nach wie vor ſind in England die bei uns niemals ſo richtig populär gewordenen Wind⸗ hundrennen große Mode, die jährlich an Lieb⸗ haber gewinnen und bereits heute eine beacht⸗ liche Konkurrenz der Pferderennen bilden. Es iſt der„Greyhound Racing Aſſociation Truſt Ltd.“, der in England die meiſten Renn⸗ bahnen für Windhunde kontrolliert. Solche Rennbahnen gibt es jenſeits des Kanals nicht weniger als zweiundſechzig, und daß ſich die Unterhaltung derſelben lohnt, beweiſt die Tat⸗ ſache, daß dieſe im vergangenen Jahre von nicht wenigex als dreiundzwanzig Millionen Zuſchauern beſucht wurden, von denen acht Mil⸗ lionen allein auf die bei London gelegenen Rennſtrecken fielen. Unter dieſen Umſtänden iſt es begreiflich, daß die„Greyhound Racing Aß“ für das Jahr 1938 ihren Aktionären eine Dividende von 30 Pro⸗ zent zahlen konnte. In England gibt es annähernd 1800 Per⸗ ſonen, die ſich mit dem Aufziehen und Trai⸗ nieren von Rennhunden befaſſen. 4500 Tiere, die als„Renner“ von der die Bahnen kontrol⸗ lierenden Geſellſchaft zugelaſſen ſind, haben ihren Beſitzern jährlich die bemerkenswerte Summe von 350 000 Pfund Sterling einge⸗ bracht, von denen 4500 und 3500 Pfund Ster⸗ ling allein auf zwei der bekannteſten Favo⸗ riten fallen. Doch die eigentlichen Anhänger dieſer Ren⸗ nen ſind die mehr oder minder berufsmäßigen Wetter, die bei allen außergewöhnlichen Gele⸗ zu finden ſind und dafür ſorgen, daß ie Buchmacher keine Arbeitsloſenunterſtützung zu beziehen brauchen. Nach einer Veröffentlichung der„Engliſchen Liga gegen das Glücksſpiel“ werden in Eng⸗ land alljährlich vierhundert Millionen Pfund verwettet, von denen allein fünfzig Millionen —— auf die ſo beliebten Windhundrennen allen. Selbſtverſtändlich ſind dieſe Zahlen keines⸗ wegs als unbedingt verläßliche Angaben zu werten, ſondern dürften auf Mutmaßungen zu⸗ rückzuführen ſein. Denn auch der gewiſſenhaf⸗ teſte Buchmacher wird ſich hüten, ſeine Ge⸗ ſchäftsbücher einer gegneriſchen Organiſation vorzulegen, und unter den Wettern hat ſich bis heute noch keiner gefunden, der bereit 3 wäre, ſeine Verluſte oder Gewinne in die Welt hinauszupoſaunen. F. lhie wird masn jobò jalite alt? Wiederſehensfeier im Jahre 2000/ Wer ſammelt, lebt länger Glasgow, 3. Juli. »Eine merkwürdige Verabredung haben die 53 Mitglieder der weiblichen Dudelſackkapelle getroffen, die weit über ihre ſchottiſche Heimat hinaus unter dem Namen„Dagenham Girl— Pipers“ bekannt iſt. Die jungen Damen haben ſich in die Hand verſprochen, daß ſie pünktlich am Neujahrstag des Jahres 2000 vor dem Rathaus von Dagenham ſich einfinden wollen, und zwar vollzählig. Alle 53! Das be⸗ deutet nicht mehr und nicht weniger, als daß ſich die heute noch in der Jugendblüte ſtehenden Damen vorgenommen haben, ein Durchſchnitts⸗ alter von 80 Jahren zu erreichen. Wir zweifeln nicht daran, daß ſie fortab be⸗ müht ſein werden, alles zu tun, was nach unſe⸗ rer bisherigen Kenntnis der Lebensregeln nötig iſt, um ein hohes Alter zu erreichen. Die Wiſſenſchaft hat eine Reihe von Feſtſtellungen getroffen, die nicht ür alle ſind, die gern um einige Jahrzehnte länger leben wollen, als ihnen nach dem Scheingeſetz des Durchſchnittsalters ſcheinen. Die Forſcher, die ſich mit der Makrobiotik befaßt zaben, würden beiſpielsweiſe den jungen Da⸗ men von Dagenham anraten ſich mög⸗ lichſt bald eine Briefmarkenſammlung zuzulegen. Denn nach einer amerikaniſchen Statiſtik, die durchaus ernſt zu nehmen iſt, er⸗ reichen Sammler ein höheres Alter. Es iſt die Erwartung— der immer weiteren Vervollſtändigung ihrer Sammlung,— die ſie ſpannt und ihren Lebenswillen wachhält. Auf dem gleichen pſychologiſchen Phänomen be⸗ ruht die Tatſache, daß Lebensverſicherte länger leben als Unverſicherte, und beſonders lang ſolche Perſonen, die ſich durch die Verſicherung eine Rente ſchaffen. Die Wiſſenſchaftler ſtehen heute auf dem Standpunkt, daß die Verlänge⸗ rung des menſchliſchen Lebens, die zwar in allererſter Linie durch ſoziale, hgieniſche und geſundheitliche Maßnahmen allgemeiner Art ermöglicht wird, viel weniger von körperlichen als von pſychologiſchen Vorausſetzungen abhängig iſt. — Gemütslage. Die Befragung zahlreicher Hundertjähriger durch einen franzöſiſchen Arzt hat ergeben, daß es für den allgemeingültige Ver⸗ gae eln. zur Erreichung eines ohen Alters offenbar nicht gibt. Denn unter den Hundertjährigen findet man ſowohl Vege⸗ tarier wie Alleseſſer, alkoholabſtinente wie trinkfreudige Herrſchaften, Raucher wie Nicht⸗ raucher. Gemeinſam dagegen war faſt allen Langlebigen eine ruhige, optimiſtiſche Günſtige äußere Lebensbedin⸗ gungen waren bei den unterſuchten Hundert⸗ jährigen ziemlich ſelten. Im Gegenteil, die meiſten von ihnen hatten zeitlebens hart ar⸗ beiten müſſen. Reichtum kann das lange lCleine hecclrieluten zũm Cach en Von Kurt Hefercom Beſtändigkeit Der engliſche General Lord Kitchener hielt nichts vom Heiraten. Er liebte es deshalb auch nicht, wenn ſeine Untergebenen in den Eheſtand treten wollten. Er glaubte nicht an die Beſtän⸗ digkeit der Liebe und fühlte ſich verpflichtet, ſeine Offiziere vor den Enttäuſchungen, die das Nachlaſſen dieſes Gefühles bisweilen in einer Ehe mit ſich bringt, zu bewahren. Deshalb ver⸗ weigerte er einſt einem Leutnant den erbetenen Heiratsurlaub mit der Maßgabe, der junge Mann ſolle zuvor ein weiteres Jahr Dienſt tun. Wenn er dann noch den Wunſch habe zu heira⸗ ten, werde ihm nichts mehr in den Weg gelegt. Pünktlich nach einem Jahr meldete ſich der Offizier bei dem General und wiederholte ſein Anliegen. Kitchener war erſtaunt. Ihn erariff Hochachtung vor dieſer Beſtändigkeit. Das brachte er dem Offizier auch zum Ausdruck, als er ihm den Urlaub bewilligte. Dieſer bedankte ſich für die Anerkennung und fügte im Abgehen ſeinen Worten hinzu:„— ich heirate zwar, aber eine andere!“ Leben nicht erkaufen. Zufriedene Selbſt⸗ beſcheidung iſt der ſichere Weg. In 61 Jahren jedenfalls werden ſich die „Dagenham Girl Pipers“ über das Thema „Langes Leben“ ausgiebig und— wir ſind nicht unhöflich, wenn wir es ausſprechen— ſachverſtändig unterhalten können. Wettlauf mit dem Jeuer Marlboro(USA), 5. Juli. Als Streckenwärter war Wesley Carty auf der Expreßlinie der Weſt⸗Shore⸗Railroad in die Nähe ber Marlboro⸗Station gekommen, als er plötzlich auf ſtarken Rauch aufmerkſam wurde. Er beeilte ſich, an die Strecken⸗Teile heranzukommen, die durch irgendeine Urſache, durch Funkenflug, in Flammen aufgegangen waren. Aber die Flammen ſprangen von den Schwellen auf das Gras rechts und links des Bahndammes über. Ehe Carty eine Waſſerleitung, die in der Nähe eine Erdleitung hatte, erreichen konnte, war er von Flammen umringt. Doch er dachte daran, daß in wenigen Minuten der Expreß durchkommen würde, der auf den vollkommen ausgebraanten Schwellen entgleiſen mußte. Alſo lief er brennend dieſem Zug entgegen und konnte ihn denn auch rechtzeitig zum Halten bringen. Aber dang brach er von Schimerzen gepeinigt, bewußtlos zuſammen. Er hatte ſchwere Brandwunden an den Armen und Bei⸗ nen davongetragen und Hürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Aber unter Einſatz ſei⸗ nes Lebens hat er den Expreßzug agerettet. Flugzeug⸗Hauſierer— ein neuer Beruf Lima, 5. Juli. Man kennt die Hauſierer auf der ganzen Welt, aber Hauſierer mit Flugzeug und Ma⸗ ſchinenerſatzteilen ſind den höchſten Anden vor⸗ behalten. Ein gewiſſer Carlos Vidal rühmt ſich, dieſen Beruf erfunden und ent⸗ wickelt zu haben. Durch Radio, Telegraf oder Lichtzeichen wird Vidal in Notfällen davon in Kenntnis geſetzt, wo in den Goldminen hoch in den Anden dieſe oder jene Maſchinenteile fehlen. Er klet⸗ tert bis auf 6000 Meter empor und liefert ab, was man braucht. Und auf anderen Reiſen holt er die Erſatzteile, die anderswo nach ſei⸗ nen Liſten benötigt werden. Denn auch Ma⸗ ſchinen haben ja ihr Alter. Noble Stadtverwaltung Riga, 5. Juli. Daß eine Stadt die Steuern für ihre Ein⸗ wohner zahlt, dürfte wohl nicht ſſcher der 5 geweſen ſein. Die eſtländiſche Stadt zärnu(Pernau)— ein bekannter und von vielen Ausländern beſuchter Kurort an der Pernauer Bucht des Rigger Meerbuſens— iſt es, die einen ſolchen Entſchluß gefaßt hat. Und zwar handelt es ſich um die Uebernahme einer Erhöhung der Perſonalſteuern m Beſten des aſten der Stadt. Die entlaſteten Steuer⸗ zahler jubeln ihren Stadwätern zu, weniger groß iſt jedoch die Freude bei anderen Stadt⸗ verwaltungen des Landes, die unbequeme eee des Pernauer Vorganges be⸗ ürchten. Der letzte Traum des Kurel Stein Bagdag, 5. Juli. Aurel Stein, heute ein Mann von mehr als 70 Jahren, iſt einer der lebendigſten Forſcher und Reiſenden in unbekannte Zonen. Er ver⸗ ſuchte zuerſt, die alten Seidenſtraßen der Chi⸗ neſen wieder aufzufinden. Er ſtieß auch auf ganz unbekannte indiſche Gräber. Aber wenn er nun wieder in der Richtung auf Afghaniſtan unterwegs iſt, wie man aus einem zufälligen Bericht erfährt, dann ſucht er wieder nach dem alten Bactria, einer griechiſchen Kolonie in Zentral⸗Aſien— eine Niederlaſſung, von der nur ſehr kärgliche Nachrichten vorliegen, Als Stein als Junge von Bactria hörte und las, war er ſchon damals von der Idee be⸗ ſeſſen, dieſes Land zu finden. Langſam folgte er den Spuren, die ſich bald hier, bald dort in Aſien boten. Aber dann mußte er feſtſtellen, daß Bactria in einer Grenzzone lag, die zwi⸗ ſchen Afghaniſtan und Rußland liegt. Bei der augenblicklichen Nervoſität in Aſien iſt kaum daran zu denken, bis nach Bactria vor⸗ zudringen. Aber Stein hofft noch die Zeit zu exleben, in der die Welt friedlicher geworden iſt, um dann nach Bactria zu gelangen, wie er es ſich als Schuliunge vor rund 70 Jahren erträumt hat. Zwei Fragen „Der alte Herzog von Sachſen⸗Meiningen hatte die Gepflogenheit, Perſonen, mit denen er in Berührung kam, zwei Vexierfragen vorzulegen. Die erſte lautete:„Was würden Sie tun, wenn Sie Zahnarzt wären?“(Antwort:„Ich würde den Zahn der Zeit ausziehen.“) Die zweite: „Was würden Sie tun, wenn Sie Taucher wären?“(Antwort:„Ich würde ins Meer der Vergeſſenheit tauchen!“) Einſt war der Herzog zu Beſuch am Berliner Hofe und hatte bei der Tafel den Platz neben dem König.„Geſtatten daß ich Ihnen eine Frage vor⸗ ege? „Mit Vergnügen, mein lieber Vetter, was iſt es denn?“ „Was würden Ew. Majeſtät tun, wenn Sie Zahnarzt wären?“ „Ich würde ins Meer der Vergeſſenheit tau⸗ chen!· lautete die a tempo gegebene Antwort, die, ſoweit es in den Schranken der Hofſitte möglich war, ſtürmiſche Heiterkeit bei der Tiſch⸗ geſellſchaft auslöſte. ———————————— andesverteidigungsfonds zu ———————— —————————————————————————— 4 —————————————— ——————— „hakenkreuzbanner“ mittwoch, 5. Juli 1959 Reiseskilzzen aus lIialien und Libyen ◻. 5 Märclien im Cl/en and. Die Oase mit 15 000 Palmen/ Auch in der Wüstenstadt herrsdit Ordnung (Eigener Reiseberichf des„Hokenkreuzbonner“ von unserem W..⸗Mitorbeiter) W. Es war vor etwa zwei Jahren. In Rom. Ich ſaß mit einem Oberleutnant der Faſchiſtiſchen Miliz bei einem Espreſſo. Geſprächsthema: Libyen. „Wenn ich könnte, würde ich lieber heute ſchon als erſt morgen meinen Dienſt drüben wieder antreten!“ Nachdem mein Kamerad im Schwarzhemd mir noch von der Einſamkeit der Oaſe Gada⸗ mes vorgeſchwärmt hatte, war mir ſein Fern⸗ weh, ſeine Sehnſucht nach dieſer Wüſteninſel völlig unverſtändlich. Heute verſtehe ich ihn nicht nur. Heute ſtimme ich mit ein in das Lob auf Gadames. Eine ſchnelle„Savoia“ hat uns in 1 Stunde 50 Minuten von Tripolis quer über die end⸗ loſe Wüſte zur Märchenſtadt im Sandmeer ge⸗ bracht. In Nalut, einer alten Berberſiedlung, 600 Meter hoch im Gebel Nefuſa liegend, mach⸗ ten wir Zwiſchenlandung. Ein komfortables Hotel mit europäiſcher Bequemlichkeit nahm uns in dieſer Höhlenſtadt auf. Dann begann der eigentliche Wüſtenflug, deſſen Ziel Gadames hieß. Ueber den Sandwellen Mit 350 Stundenkilometern jagt unſere Ma⸗ ſchine über die Sandwellen. Ein Strich zieht ſich unter uns von der Unendlichkeit des Nordens in die Unendlichkeit des Südens; eine Straße, einzige Richtſchnur in der ſcheinbaren Rich⸗ tungsloſigkeit des Sandmeeres. Wir wiſſen zwar, daß hier unten allwöchentlich ein Om⸗ nibus mit Reiſenden die Fahrt von Tripolis nach Gadames in zwei Tagen abſolviert, daß alle paar Tage einmal ein Lebensmittelauto oder ein Polizeikraftwagen dieſe Strecke macht. Aber wir möchten nicht mit ihnen tauſchen. Die dort unten mögen den Sand, den Staub er⸗ leben, wir erleben in einmaliger Eindringlich⸗ keit die unbegrenzte Weite des Sandmeeres. Eine heiße Sonne glutet auf die Tragflächen unſeres großen weißen Vogels. Hie und da tauchen zur Linken und zur Rechten der end⸗ loſen Straße mit weißem Rahmen bezeichnete Plätze auf: Notlandeplätze, Aero porte fortuna, „Glückshäfen“. Während man ſich gerade ſo ſeine Gedanken von der Größe der Menſchen einerſeits und ihrer Machtloſigkeit andererſeits macht, taucht plötzlich ein grünweißer Fleck im Gelb des Sandes auf: Die„Perle der Wüſte“, Gadames, iſt erreicht. Dieſe märchenhafte Oaſe mit ihren 15 000 Palmen, den wegen der Hitze unterirdi⸗ ſchen Straßen und den ſtreng verhüllten Frauen bietet dem Beſucher aus der Luft ein Bild zau⸗ berhafter Schönheit. Die Häuſer von Tuareg Weiß leuchten die eng aneinander geſchmieg⸗ ten Häuſer der Turaregs, jenes einſt ſo kriege⸗ riſchen, nomadiſierenden Stammes herauf. Bald entdeckt das ſuchende Auge auch den Quell der ſatten Vegetation. Neben den von den Einge⸗ borenen ſeit Jahrhunderten in unveränderter Weiſe betriebenen Schöpfbrunnen faſt im Mit⸗ telpunkt der Siedlung, erblickt man das rieſige Rund eines modernen arteſiſchen Brunnens am Rand des Dorfes. Außer der einzigartigen Fülle und Pracht des Palmenbeſtandes fallen die gutangelegten Felder am Rand der Ein⸗ geborenen⸗Siedlung auf. Ganz in der Nähe des Flugplatzes, auf dem uns eine Kamelreiter⸗Kompanie erwartet, liegt der Schild dieſes Märchens, das Fort, von dem die italieniſche Trikolore ſtolz gegen den dunkel⸗ blauen Himmel ſtrebt. Sofort aber wird man von dem eigenartigen Bild dieſer Wüſtenſtadt gefangen. Eingeborene im weißen Umwurf heben die Hand zum Gruß. Ein etwa 15jähriger kommt auf uns zu:„Guten Tag!“ und dann noch einige Sätze in einem flotten Deutſch. Das hat er von einem Deutſchen gelernt, der Gada⸗ mes für längere Zeit beſucht hatte. Außerdem beherrſchte er Italieniſch perfekt. Und das über 600 Kilometer von Tripolis entfernt, mitten in der Wüſte. Nach unſerer Landung war der erſte Weg ins Hotel. Dieſes Gebäude könnte genau ſo gut in irgendeiner Stadt Europas ſtehen, obgleich es äußerlich dem mauriſchen Stil angepaßt iſt. Jeder der behaglich ausgeſtatteten Räume die⸗ ſes einzigen von Europäern erbauten und be⸗ wohnten Hauſes von Gadames hat elektriſches Licht. Wo in der Welt gibt es unter ähnlichen Verhältniſſen und in gleich abgelegener Gegend noch einen ähnlichen Bau, den man Hotel nen⸗ nen nennen dürfte, ohne das Wort in Anfüh⸗ rungszeichen ſetzen zu müſſen. Hier begegnen die ſtets willkommenen Be⸗ ſucher den italieniſchen Offizieren, die eine ſchwere und verantwortungsvolle Pflicht in dieſe Märchenſtadt—„verbannt“ hat,— wäre man geneigt zu ſchreiben, wenn man ſich nicht des Geſpräches mit dem Oberleutnant der Miliz in Rom erinnerte und wenn man nicht aus dem Mund der paar Italiener in Gadames ſelbſt erführe, wie ſehr dieſe Oaſe, die durch Hunderte von Kilometer im Umkreis durch Sand von anderen größeren Siedlungen ab⸗ geſchnitten iſt, den Europäer immer wieder an ſich feſſelt und zu ſich zurückzieht. Labyrint der Gänge Ein Streifzug durch das verwirrende Laby⸗ rinth der unterirdiſchen Gänge, welche die Stra⸗ ßen erſetzen und ſo die Einwohner der gleißen⸗ „den Sonne entziehen, offenbart einem in viel⸗ farbiger Weiſe die Einmaligkeit dieſer Wunder⸗ welt. Wenn man Hunderte von Meter in den kühlen, dunklen Gängen, denen nur ſchmale Schächte knappes Licht ſpenden, gewandert iſt, dann ſteht man plötzlich in heller Sonnenglut auf dem großen freien Dorfplatz, dem eine Wand von Palmen Schatten ſpenden und damit Kühle zu ſchenken verſuchen. Während einer der älteſten Männer von Ga⸗ dames in totenähnlicher Haltung vor der Waſ⸗ ſeruhr ſitzt und die Zeit nach den vollgelaufe⸗ nen Eimern mißt, zieht eine kleine Kamelkara⸗ wane in geiſterhafter Stille vorbei. Auf unſerem ausgedehnten Gang durch dieſes Märchen im ewigen Sand begegneten uns im⸗ mer wieder Männer. Nur zweimal huſchten zwei dichtverhüllte Geſtalten vorbei: zwei ältere Frauen. Trotzdem dieſe Oaſe von den Italienern ſo weit als möglich erſchoſſen iſt, haben ſich hier doch die alten Ueberlieferungen und Religions⸗ bräuche rein und unverbildet erhalten. Das Reich der Frauen ſind die flachen Dächer, die alle untereinander durch Treppen und ſchmale Mauerpfade verbunden ſind. Hier allein darf ſich die Frau ohne Geſichtsverhüllung bewegen, denn dieſe Welt„über den Dächern von Gada⸗ mes“ iſt dem Europäer verwehrt. Auch bei den Tuaregs iſt die Familie Grund⸗ lage des Gemeinweſens, wenn auch die Poly⸗ gamie, die Mehrweiberei hier noch Brauch iſt. Die Familie baut ſich gemeinſam ihr Sand⸗ haus, ſie mahlt das Getreide. Die Frauen ſpin⸗ nen Leinen und weben Wolle; ſie brennen die Töpfe und Gefäße, die ſie im Haushalt benö⸗ tigen. In Gelaſſenheit gehen die wenigen Handwer⸗ ker mit einer faſt zeremoniellen Würde ihrem Gewerbe nach. Fanatiſche Liebe zum Tanz Wenn ſich aber nachts die ganze Wüſtenſtadt auf dem weiten Platz zu einer Fantaſia ver⸗ ſammelt, dann erwachen alle Inſtinkte, die ihren Ausdruck in einer religiöſen und daher fanati⸗ ſchen Liebe zum Tanz, zu Muſik und zur Waffe finden. Monotone Geſänge voll hartem Rhyth⸗ mus, begleitet von primitiven Geräuſchinſtru⸗ menten und gurgelnden Schreien der Tanzen⸗ den erfüllen die Luft. Dann werden Schwert und Dolch geſchwungen, die bei den Tuaregs früher ſo weſentliche„Gebrauchsgegenſtände“ waren und die im Tagesverlauf heute längſt durch Spaten und Hacke erſetzt ſind. Während die Frauen die Muſik ſchlagen, verfallen die Männer in kriegeriſche, ſich immer wiederho⸗ — Der Gruß der Bewohner der Märchenstadt Gadames Aufn.: Körbel ræfunde am Seluvatæen jneer? Schiffskataſtrophen/ Geheimnisvolle Kompaßabweichungen Sofia, 5. Juli. Das Schwarze Meer trägt nicht umſonſt ſei⸗ nen Namen. Aus heiterem Himmel brechen plötzlich ſchwere Stürme hervor, die alles Le⸗ bende in Grund zu ziehen ſuchen. Im Altertum hieß das Meer mit Recht„das Ungaſtfreund⸗ liche“, und nur wenige mutige Seefahrer wag⸗ ten es zu befahren. Auch ſonſt macht dieſes Meer trotz ſeiner heiteren Küſten und der Stahl⸗ bläue ſeines Waſſerſpiegels keinen freundlichen Eindruck, wenn man weiß, daß all dies blühende Leben nur Schein iſt und das ganze gewaltige Meer mit ſeinen 2000 Meter Tiefe ſtill und leer iſt wie ein Grab. Es fehlt in ihm das wunder⸗ ſame Leben der Tiefſee, keine Fiſche beleben es, keine Seepflanzen laſſen ihre zarten Farben leuchten. Nur einige primitive Algen unterbre⸗ chen die unheimliche Leere. Die Urſache dafür iſt, daß ſich am Grunde des Meeres Schwefel⸗ quellen befinden, die das ganze Waſſer vergif⸗ ten und alles Leben erſticken. Schon in 200 Meter Tiefe beginnt dieſes lebendige Grab. Der Seemann allerdings denkt nur an die notbrin⸗ enden Stürme und wie er ſich vor ihnen durch aufs freie Meer retten kann, denn die Küſtengebiete ſind die gefährlichſten. Die berüchtigſte Gegend iſt die beim Kap Atanaß am Golf von Burgas nahe der bulga⸗ riſch⸗türkiſchen Grenze, und mancher der Reiſen⸗ den, die in einer Tagestour auf dem Schwarzen Meer durch die Dardanellen nach Iſtanbul fah⸗ ren, ſieht mit leichtem Gruſeln auf die Klippen und die meiſt noch hervorragenden Ueberreſte irgendwelcher Schiffe, die dort ihr Ende gefun⸗ den haben. Lange Zeit konnte man nicht ver⸗ ſtehen, warum gerade an dieſem Ort ſo viele Schiffe verſanken, die beſten Kapitäne verſagten und ſelbſt geringe Stürme den Schiffen gefähr⸗ lich wurden. Nur ſoviel wußte man, daß die Mannſchaften zufrieden waren, wenn ſie glück⸗ lich an dieſem Unglückskab vorüber waren. End⸗ lich wurde bekannt, daß die vielen Schiffs⸗ unglücke eine ſehr reale Urſache hatten, die in Kompaßabweichungen ſchon auf jeder Seelarte verzeichnet. Während damit für die Seefahrt die Angele⸗ genheit erledigt iſt und man jetzt mit wahrem Vergnügen am ſchönen Kap Atanaß vorbei⸗ fährt, beſchäftigt man ſich auf dem Lande um ſo mehr damit. Man weiß natürlich, daß große Magnetmaſſen, d. h. alſo Eiſenvorkommen vor⸗ handen ſein müſſen, die die Kompaßnadel be⸗ einfluſſen. Wo ſich dieſe aber befinden, iſt vor⸗ läufig ein großes Geheimnis. Der ganze Strand bei Burgas beſteht zwar aus Eiſenſand, und die Badegäſte, die dort baden, haben das Vergnügen, nach ihrem Sonnenbad wie Neger auszuſehen, man glaubt auch hier und da Eiſenvorkommen vermuten zu können, die ſich aber bisher nicht als ausbeutefähig erwieſen haben. Um die Kompaßabweichungen zu recht⸗ fertigen, müſſen aber ganz erhebliche Eiſenlager vorhanden ſein. Und da ſowieſo Bulgarien von einem Erzgrubenfieber ergriffen iſt und der Staat die Suche nach Eiſen in dem geologiſch noch unerforſchten Lande auf ſeine Fahnen ge⸗ ſchrieben hat, ſo wird auch in dieſem ſtillen Winkel am Schwarzen Meer geſchürft, gezra⸗ ben, gebohrt, aber bis jetzt konnte das Geheim⸗ nis der Kompaßſchwankungen noch nicht er⸗ gründet werden. Und ſo ſucht, überlegt und forſcht die ganze Bevölkerung weiter, denn die Entdeckung von Eiſen würde einen goldenen Segen in dieſe arme Gegend bringen. Man träumt ſogar ſchon von der Schaffung einer Eiſeninduſtrie und ſieht ſtatt der kleinen Holz⸗ kohlenmeiler gewaltige Hochöfen und einen Wald von Schornſteinen rauchen. Aber die Erde ſchweigt und gibt ihre Schätze nicht leichtwillig her, wenn auch eine ganze Bevölkerung ſich be⸗ müht, ihr das koſtbare Geheimnis zu entreißen. A. Müller-Neudorf. „kaltes“ Waſſer iſt, einfach die Das Gesicht der arabischen Jugend.(Ein Junge aus Gadames.) Aufn.: Körbel lende rythmiſche Tänze. Stundenlang geht dies ſo. Wenn dann die Fantaſia ihren Höhepunkt erreicht hat, dann bricht alles plötzlich ab und das Märchen ſcheint verflogen. Fürwahr: in dieſer Stadt hat ein Märchen wundervolle Geſtalt gewonnen. Und nach dieſem Erlebnis verſtehen wir die Sehnſucht eines jeden, der einmal an dieſem Wunder der Wüſte teilgehabt hat. lhacum ftiect man bei Sonnenbrandꝰ? Iſt das ſchön in der Sonne! Man aalt ſich am Strand, dreht ſich vom Bauch auf den Rücken und dann wieder vom Rücken auf den Bauch und kann gar nicht genug kriegen, ſo⸗ lange bis es der Haut zuviel wird und ſie mit Sonnenbrand auf dieſe Behandlung reagiert. Und nun geht etwas Eigenartiges vor ſich, beim Nachhauſegehen fröſteln wir, obgleich un⸗ ſere ſonnenverbrannte gerötete Haut glühend heiß iſt. Lange konnte man ſich dieſen Vorgang nicht recht erklären, bis man herausfand, daß Menſchen mit kühler Haut, ſofern ſie nicht blut⸗ arm ſind, viel weniger frieren. Die innere Temperatur ſteht alſo geradezu im Gegenſatz zur Oberflächentemperatur unſeres Körpers. Man muß demnach, damit ein Menſch bei küh⸗ ler Witterung im Strandbad dennoch nicht friert und auch weniger nin gegen emperatur ſei⸗ ner Haut herabſetzen ‚um ſeine Innentempera⸗ tur zu erhöhen. Nun, in der Praxis hat man dieſen Grundſatz der Abhärtung ſchon lange angewandt, denn Abhärtung iſt ja nichts an⸗ deres als das Gewöhnen des Körpers an den Wechſel von Kälte zur Hitze oder umgekehrt. Dieſe Gewöhnung beruht auf der en er Blutgefäße unſerer Haut, ſich raſcher zuſam⸗ Balt in fl oder zu erweitern. Der Aufent⸗ halt in friſcher Luft, leichtbekleidet oder mit entblößtem Körper bedeutet alſo für die Blut⸗ gefäße der Haut regelrechte Gymnaſtikſtunden. Außerdem ändert ſich das Hautgewebe, es la⸗ ert als Wärmeſchutz bei Kältereizen etwas S5 an, ſo daß die Haut ſelbſt bei ſtärkerer urchblutung weniger Wärmeverluſt hat, als vor der Gewöhnungskur. Wie verſchieden die Fähigkeit der Haut, ſich auf Temperaturwechſel umzuſtellen einzelner Menſchen iſt, zeigten die Beobachtungen, daß die Haut bei einem Frei⸗ luftmenſchen auf einen Kältereiz ſich ſchon nach einer Sekunde rötet, während es beim Stuben⸗ menſchen zehn Sekunden braucht. Sonne gegen krumme Beine Die hel Erneuerungskur für Haut und Stoffwechſel iſt ein Seeaufenthalt. Die feuchte Luft und der Wind zwingen die Haut, Gym⸗ naſtik zu treiben und ſich wieder der Natur an⸗ F5 zu lernen. Schon nach drei Wochen ſinkt ie Hauttemperatur beim Menſchen ſo ſtark, daß er ſich noch lange nach der Rückkehr von der See leichter kleidet und weniger friert. Aber außer der Maſſage von Feuchtigkeit und Wind empfindet unſere Haut auch die Sonne ſehr dankbar, allerdings nicht im Uebermaß. Noch iſt man ſich über den Einfluß der Lichtſtrahlen auf den Körper nicht reſtlos im klaren, man weiß jedoch, daß ohne Sonnenlicht unſer Kör⸗ per nicht genügend Vitamine und Hormone bilden kann, die ex zur Erhaltung ſeiner Ge⸗ ſundheit braucht. Die alte Volksregel, Kinder mit krummen Beinchen möglichſt an die Sonne zu bringen, wurde durch die Wiſſenſchaft ge⸗ rechtfertigt, denn nur durch die kurzwelligen ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes kann ſich im Körper das antirachitiſche Vitamin, D bilden. Nicht nur die direkte Sonnenbeſtrah⸗ lung regt den Körper zur Bildung wichtiger Wirkſtoffe in der Haut an, ſondern auch das indirekte Himmelslicht, das ſeine Wirkung, bräunende kurzwellige ultraviolette Strahlen auszuſenden, auch dann nicht verliert, wenn ſich die Sonne hinter Wolken oder dem Dunſt der Großſtadt verbirgt. Mancher hat ſich ſchon gewundert, warum man in den Bergen ſelbſt bei dickem Nebel einen Sonnenbrand bekom⸗ men kann, und mancher war erfreut, als er ſpürte, daß die Großſtadtluft der Sonne wenig von ihrer heilſamen Wirkung auf die Haut und damit den ganzen Körper raubt. Wie ſehr un⸗ ſer Körper vom Licht abhängig iſt, zeigt allein ſchon die Tatſache, daß z. B. das abends ſchwächer werdende Tageslicht im Körper den Austritt eines Hormons in die Blutbahn aus⸗ löſt, das uns ſchläfrig macht und uns nötigt, dem Körper die erforderliche Ruhe zu gönnen. R. Linnekogel Anfänge Das 2 ſierung 1 völlige 1 her einm und Güte ſten Man Jahrhun ſen⸗Ka nahmen kinder al in der, lehensgef ben wor fährlichſt ſchild trat nun Erfindun bringend duſtrie verhältni Der We ſchwerer. wri 95 erſte bra großen bie Hein lieren fi zur„ehr ſtörten ſ an ſeine ſchinen, Arbeitsp oft achtz Ohne es lage des eigenen. 1792 bei die Ertr ſtritten mit Nap Arkwrig Watt Steph weſen,? glycerin in zwa Der rx Berufsge über eiß Die Entt Konzentr eigentlich gehende der Ber ſtändia, nur einn ſchrittene der Arb und den venfabri Payyenf Zellſtoffe die 51§ heute it Festverzl 57 ⁰t. Rei Int. Dt.R Baden Ft Bayern 8 Anf.-Abl. Augsburt Heidelbs Ludwias Mannhm. Mannheit Rhein-M. 16-Farb. lndust Accumul Adt Gel Aschaffb Bavr Mo Berl Li Brauere Brown. 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Milliurddre. 5IEGGnOSsSEN BREICHTUNHER EINSTUNDU IETIZI IV. anfünge des Induſtrie⸗Kapitalismus Das Zeitalter der beginnenden Induſtriali⸗ ſierung brachte dem Wirtſchaftsleben bald eine völlige Umwertung; war der„Reichtum“ bis⸗ her einmal den Feudalfürſten mit ihrem Land⸗ und Güterbeſitz vorbehalten und, wie beim reich⸗ — Mann Kontinental⸗Europas im achtzehnten ahrhundert, dem Landgrafen von Heſ⸗ ſen⸗Kaſſel, durch er ragreiche Nebenein⸗ nahmen— hier durch den Verkauf der Landes⸗ kinder als Soldaten— vermehrt worden, dann in der„haute finance“ durch Geld⸗ und Dar⸗ iehensgeſchäfte und ihren Wucherzinſen erwor⸗ ben worden— in der verwerflichſten und ge⸗ f Form durch das Bankhaus Roth⸗ ſchild' im neunzehnten Jahrhundert—, ſo trat nun die Induſtrie als drittes hinzu. Die Erfindung und neuer und nutz⸗ e bald jenen In⸗ duſtriekapitalismus hervor, der ſich als verhältnismäßig dauerhaft und ſolide erwies. Der Weg dazu war freilich zuerſt ungleich ſchwerer. Als der Engländer Richard Ark⸗ einer der erſten„Induſtriellen“, die erſte brauchbare Spinnmaſchine erfand, hatte er großen Widerſtand zu überwinden: Nicht nur die Heimarbeiter, die ihre Beſchäftigung zu ver⸗ lieren fürchteten, auch die eigene Frau, die ihn zur„ehrlichen Arbeit zurückbringen“ wollte, zer⸗ ſtörten ſeine Maſchinen, aber Arkwright wurde an ſeiner Idee nicht irre, er baute neue Ma⸗ ſchinen, beobachtete— wie ſpäter Taylor— den Arbeitsprozeß und arbeitete ſelbſt unermüdlich, oft achtzehn bis zwanzig Stunden am Tage. Ohne es recht zu ahnen, ſchuf er eine Grund⸗ lage des engliſchen Wohlſtandes, nicht nur des eigenen. Der Wert ſeiner Unternehmungen mag 1792 bei ſeinem Tode Millionen betragen haben, die Erträgniſfe ſeiner Induſtrie allein aber be⸗ ſtritten nunmehr die Koſten der mit Napoleon.— Andere Männer ſchritten au Arkwrights Weg weiter: Boulton, und Watt ſchufen Dampfmaſchinenfabriken, George Stephenſon begründete das Eiſenbahn⸗ weſen, Maſon die Weltfabrikation der Stahl⸗ feder. Für Deutſchland ſind Krupp, Bor ⸗ füg, Siemens und Thyſſen die hedeu⸗ tendften Männer, die aus kleinen Anfängen Rieſenwerke ſchufen und damit ebenfalls den Wohlſtand des Landes begründen halfen. Eins iſt allerdings für alle eben Genannten charakte⸗ riſtiſch: ſo bedeutend der Ertrag ihres Lebens⸗ werks geweſen ſein mag, ſo wenig ſieht man in ihnen lediglich„Millionäre“, beiihnen ſteht das Werk.vor der Perſon, Etwas an⸗ deres iſt es bei dem ſchwediſchen Erfinder und Großinduſtriellen Nobel, dem mit 30 Jah⸗ ren die praktiſche Verwertbarkeit des Nitro⸗ glycerins durch Initialzündung gelingt und der in zwanzig Jahren aus eigener genialer Er⸗ findungs⸗ und Kaufmannstätigkeit ein Rieſen⸗ vermögen zuſammenträgt, deſſen er wohl aber doch nicht recht froh würde. Dynamit iſt, das weiß Nobel, eine genial⸗gefährliche Erfindung, und er fanſa ſchwankt zwiſchen den Polen, ob er der Menſchheit zu Nutz oder zum Verderben gewirkt hat. Sein Teſtament, in dem erx den größten Teil ſeines Vermögens, 32 Millio⸗ nen Schwedenkronen, als Grundlage einer Stiftung für Zwecke der Wiſſenſchaft, der Künſte und— der Friedensbewegung() zur Verfügung ſtellt, iſt als Eingeſtändnis einer inneren Zerriſſenheit angeſehen worden. Alfred Nobel ſchien dem ſeltſamen Banne, zu dem Viel noch mehr zu ſchaffen, verfallen geweſen zu ſein. Aehnlich wie Ediſon und Marconi iſt er ein kaufmänniſcher Erfinder, der durch die Welt jagt, um ſich mit den Patenten Vermögen zu ſichern. Und doch: wozu? Das Dynamit hatte nicht allein von Anfang an Menſchenleben ver⸗ nichtet, es zerſtörte auch des Erfinders Seelen⸗ ruhe, die das Geld nicht zurückbrachte. Aus der Reihe jener europäiſchen Multimillionäre, die einen weltbeſtimmenden Einfluß erhielten, ſeien nur noch einige wenige herausgegriffen, und vor allem zuerſt jener Mann, den noch heute der Reiz des Unbekannten umgibt und deſſen Le⸗ bensweg unglaubhaft, romantiſch klingen mag: Baſil Zaharoff. (Fortſetzung folgt) Arbeitsteilung zwischen Zellwolle, Baumwolle 1„/ Zelwolle ernält ein eigenes Textilgebiet und Leinen Baumwolleverbrauch wird zurllougedãmmt Vom 1. Juli 1939 an dürfen von der Textilin⸗ duſtrie im Altreich, in der Sſtmark und in dem Reichsgau Sudetenland eiwa 70 Artikel nicht mehr aus Baumwolle und etwa 40 Artikel nicht mehr aus Leinen hergeſtellt werden. Durch entſprechende An⸗ ordnungen erſolgt nun die vom Generalreſerenten im Reichswirtſchaſtsminiſterium, Prüſident Hans Kehrl, in Innsbruck verkündete Arbeitsteilun. Baumwolle, Leinen und Zellwolle. Dieſe Arbeits⸗ teilung dient ſowohl einer vermehrten Verwendung der' ffündig ſteigenden Zellwollerzeugung als auch einer ie des Baumwoll⸗ und Flachsbe⸗ darfs für wichtige Textilwaren des täglichen Bedarfs. Erreichtes wird feſtgehalten Schon Tan iſt die Zellwollinduſtrie in der Foſgz 200 600 Tonnen jährlich zu 5230590 und bald wird ihre Leiftungsfähigkeit auf 325 000 Tonnen ange⸗ Re ein. ieſe Leiſtung der Zellwollinduſtrie geſtattet die Durae a beſonderen Vergr⸗ beitungsprogramms für die 5 mit wird die RA der Te gen noch mehr als bisber ſchon auf heimiſche Faſern umgeſtellt. Im vergangenen Jahr betrüg der An⸗ teil der aus der inländiſchen Eer3 ſtammen⸗ den Faſern an der Verſorgung der Textilinduſtrie mit Rohſtoffen etwa 27 b. H. Durch die neue Anordnung wird dieſer Anteil ebenſo ſteigen, wie — die vermehrte Erzeugungsleiſtung der Zell⸗ wollinduſtrie und des Flachsbaues. Unter den Textilwaren für den inländiſchen Ver⸗ brauch, die künftighin nicht mehr aus Baumwolle oder Baumwollgemiſchen hergeſtellt werden, befinden ſich Futterſtoffe aller Art, Balkonſchirmſtoffe,, Dau⸗“ nendecken, Fahnen, Halstüchex, Hauskleider, Kaſſee⸗ edecke, Krawatten, orgenröcke, Puppenbekleidung, trandanzüge, Tiſchdecken, Verudnkelungsſtoffe. Vor⸗ hänge, Zierſchürzen. Die Leinenliſte iſt etwas kür⸗ er und enthält zum Teil dieſelben Textilwaren wie ie Baumwolliſte. Auch bedruckte Baumwollwaren werden gicht 14 hergeſtellt. Schon die hier ange · führten Beiſpiele laſſen erkennen, daß nur ſolche Tex⸗ tilwaren künftig nicht aus Baumwolle oder Leinen hergeſtellt werden, die bisher ſchon vorwiegend aus. b der Kun 44 20 Kkt Zellwolle 4. ünfteide ſeweb! und mW 855 Fi4 rasn unſere——* W Kbrauch, derſich⸗im ver Agendn n ren auf rund 37 6e fiene ad dam ziemlich nellau eln Drittel uUnferes Rerbrauchs an Textilroh⸗ ſtoffen betrug, macht* Verwendungsbeſchränkung wohl nur knapp 5 v. H. oder rund 15 000 Tonnen Aufstieg der papierindustrie Der neue Verwaltunasbericht der Papiermacher. Berufsqenoffenſchaft für 1938 geſtattet einen Rückblict üher ein halbes Jahrhundert der Papierinduſtrie. Die Entwicklung iſt gekennzeichnet durch zunehmende Konzentration der Erzeugung und neue über den eigentlichen Bexeich der Papierinduſtrie hinaus⸗ gehende Aufaaben. Während die Zahl der von der Berufsgenoffenſchaft erfaßten Betriebe ſeit 18³8 ſtändia, und zwar von 1268 auf i82 zurückgegangen iſt hat ſich die Zahl der Beſchäftigten fortlaufend erhöht, und mit 121 000 im vergangenen Fahr einen nur einmal vorübergehend in der Inflgtionszeit über⸗ ſchrittenen Höhepunkt erreicht. Mehr als zwei Drittel der Arbeiter ſind heute in den 337 Papierfabriken und den, zum Teil mit ihnen kombinierten 352 Pay⸗ penfabrifen beſchäftiat. Viele von dieſen Papier⸗ und Vavpenfabriken haben ſich auch Holiſchleifereien und Zellſtoffabriken als Vorliefergnten angealiedert. Aber die 51 Holzzellſtoff⸗ und 13 Strohꝛellſtoff⸗Fabriken, die heute in der Papiermacherberufsgenoſſenſchaft ver⸗ einigt ſind, liefern ihr Halbfabrikat heute nicht nur an die Vapier⸗ und Pappenfabriken, ſondern in noch tändig wachfendem Maße, 1938 etwa zu einem ünftel auch an die Kunſtſeiden⸗ und Zellwollfabri⸗ ken. Ahre Beſchäftlaunasziffſer wächſt in beſchleunia⸗ tem Tempo aber eine Steigerung der Unfälle hat auch jur Eingliederung in eine höhere Gefahren⸗ kaffe der Berufsgenoſſenſchaft veranlaßt Der Pro⸗ duktionswert dieſer vorgelagerten Induſtrie betrug 1936 bereits 88 Min. RM hei den Holzſchleifereien, 249 Mill. RM bei der Zellſtoffherſtellung. Die Zell⸗ ftoffproduktion dirfte im veraangenen Jahre aber auf 360˙ Miflionen R gewachſen ſein. Da ein arober Teit des Zellſtoffs in die Kunſtfaſerinduſtrie wan⸗ dert, kann die Papier⸗ und Pappenfabrilation meht in dem aleichen Maße anaeſtiegen ſein. Aber auch ihr Wert, der ſich 1936 cuf 819 Mill. RM beſief. dürſte 2 im vergangenen JFahr 900 Mill. RM erreichen. neue deutſche Faſer. Da⸗ aumwolle und m⸗ aus. Dieſer Anteil iſt deshalb ſo gering, da ſchon lang der größte Teil der Waren nicht mehr aus reiner Baümwolke hergeſteut wurde. So hrauchte nur noch ein ſchon beſtehender Zuſtand durch eine Anordnuna feſigelegt zu werden. Viele dieſer Erzeugniſſe wa⸗ ren ſchon in das ſogenannte Zellwollſcheckverfahren einbezogen worden, wödurch der Verarbeiter als An⸗ erkennung für ſeine Pionferleiſtung zufätzliche Zell⸗ wollmengen zugewieſen erhielt.. Zellwolle nicht mehr Beigabe So erhält die Zellwolle nun ein eigenes Textil⸗ ebiet. Sie wird nicht mehr nur eine Beigabe ſein, ondern ſie iſt ein eigener Robſtoff geworden, Dazu waren die Leiſtungen der jungen Ar der Epinner und Weber und der Verarbeiter von eiwa fünf langen Jahren notwendig. Schritt für Schritt hat ſie ſich ihren Platz erkämpft. In unſe⸗ ren Baumwollfabriken wurden ſchon in vergangenen ahren rund 95 000 Tonnen Zellwolle zu Garn per⸗ ponnen. Die Kinderkrankheiten ſind längſt über⸗ wunden. Mile Veraxbeiter, ob Spinner oder We⸗ ber, Ausrüſter oder Schneider, haben die Faſer und das Gewebe kennengelernt und erprobt. Der Ver⸗ brauchex weiß heute, daß er keinen Schund erhält, denn es gilt der Satz, der in Innsbruck von Präſi⸗ dent Kehrl' geprägt wurde:„wer gute Rohſtoffe zu Lahteen Schundwgren verarbeitetf macht ſich des wiriſchaftichen Landesverrais ſchuldig“ Es braucht alſo' niemand zu befürchten, datz durch die Be⸗ ſchränkuna der Baumſwolle und die Ausdehnung der Zellwolle eine QZualitätsminderung bei den einzel⸗ nen Waren eintreten würde. Die Zellwollinduſtrie und die Verarbeiter aller Stufen werden aber au weiterhin nicht ruhen, die Güte ihres Rohſtoffes und die Art der Vergrbeitung ſtändig weiter in verbeffern. Betriebsgeheimniſſe aibt es heute in der Textilinduſtrie nicht mehr. Alle arbeiten zu⸗ ſammen mit dem Ziel einer Leiſtungs⸗ und Güte⸗ ſteigeruna. Die Baumwolle wird damit frei für ihre Son. dergebiete, auf denen ſie noch die Führung hat. Es iſt dies das große Gebiet der Berufskleidung und der Leibwäfche, während das Leinen nun in einem rößeren Antehl bisher für die Sürh 0 dex ettwäſche zur Vekfüaung ſteht. So wixd daburch die Ordnung⸗ der Herſtellung und des Verbrauchs und gleichzeitig auch die Belieferung mit den not. wendigen Rohſtoffen ſchergeſtellt. Der Anfana iſt gemacht, weitere Schritte werden folgen doch auch ſie werben erſt getoan, ſobald genügend Erfahrungen für eine weitere Ausdehnung der Zellwollanwen ⸗ dung geſammelt ſind, ſodaß Fehlſchritte nicht zu be⸗ fürchten ſind. Berliner Börse Tendenz: Aktien weiter feſt, Renten ruhig. 1—1 dem geſtrigen Tendenzumſchwung machte die Aufwärtsbewegung der Aktienkurſe heute weitere Fortſchritte. Die zur Ausführun gelangenden Kauforders der Bankenkundſchaft Zae dabei an 4 zu, während es andererſeits an Abgebern fehlt; bei ber bisher rückläufigen Bewegung haben die Wertpapierbeſitztzer mehr oder weniger ſtarke Verluſte hinnehmen müſſen, ſo daß ein Feſthalten am Beſitz bei— Kurſen dürchaus verſtändlich ift. Im weſentlichen handelt es ſich bei den An⸗ deer um echte Anlagekäufe, bei denen naturge⸗ mäß Aktien in Anbetracht ihrer berzeitig hohen Ren⸗ dite ſtark bevorzugt werden. Am Montanmarkt übernahm Buderus mit einer bei allerdinas nur kleinen Bedarf erzielten Steige⸗ rung von 2½ Prozent die Führung.. Rheinſtahl waren um 1, Harpener, Hoeſch und Mannesmann um je ca, und Verein, Stahlwerke um/ Pro⸗ zent gebeffert. Letztere haben damit den Pari⸗Stand ARheinbraun uni 217½5 einen Anfangsverl (145¼½0). kigen Märkten ſind mit über 1 Prozeni hinausgeben⸗ 10 Deuiſche 2 on Braunkohlenwerten ſtiegen 0 Erdöl um 1½ und Nle⸗ /, während Ilſe Genußſcheine 1 Prozent einbüßten. Sehr feſt lagen bei den Kaliak⸗ tien Salzdetfurth mit einer Steigerung von 4½ Mro⸗ zent. In dex chemiſchen Spun erhöhten Farben uſt von ½ fogleich auf /½ Prozent 5¼½).“ Von Elektrowerten erzielten größere Ge⸗ winne Akktumulatoren(plus). Deutſche Atlanten (plus 1½ und Aec(plüs 1 Prozent). An den üb⸗ den Veränderungen noch zu exwähnen: De i⸗ noleum mit plus 2½, Ach für Verkehr, Orenſtein und Rheinmetall Borſig mit je plus 11¼ Prozent. eregelten Freiperkehr ſtiegen Bur ach um 2 und Niebag um 3 Prozent. Im variablen Rentenverkehr wurden Reichsaltbe⸗ ſitz' mit unv. 131.40 notiert.. Seteuergutſcheine II ſteuten ſich auf ga. 95¼, büßten alſo ca. Prozent ein. Sicigzche ine k wurden etwas höher, und zwar mit 99.30 bis 40 nach 99,.15 taxiext, Die Ge⸗ ſtellte ſich auf 93.65(mi⸗ nu Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unver ⸗ änderte Sütze von 2½—25¼ Prozent an imgeß Von Valuten ſich das Pfund mit 11.67, der Dollar mit.493 und der Frane mit.60 ½. Schlußbericht und Nachbörſe Tendenz: 8 Gegen Ende des erkehrs wurde der Verlaufs⸗ ſtand bei freundlicher Gründſtimmung 3. T. noch übertroffen, ſo bei Akkumulgtoren, AEch und BMW. Farben ſchioffen mit 145½ Zu r5 Verein. Stahl, Weſtd. Kauf + und Wintershall bröckelten e vom höchſten Tagesſtande ab. Reichsaltbeſitz ſtellten ſich endlich auf 131.60. 35 Nachbörslich blieben es ſtil. Bei der amtl. Berliner Vevifennotierung bröckelte der Schweizer Franken geringfügſa guf 56.20(56.21). — 5 franz. Farnc. und Gulden waren un⸗ erändert.— fthein-Mainische llittagbörse Tendenz: feſt. Ohne daß die Umſatztätigkeit ſich weſentlich belebt ätte, war die Börſe am Aktienmarkt weiter feſt. ſon der Kundſchaft ſetzten ſich kleine Käufe fort, ſo daß bei den zunächſt notierten Papieren durchſchnitt⸗ liche Erhöhungen bis zu 4½ Prozent porlagen. Stärker beſeſtigt waren Rheinmetall auf 115½ (113½), Deut 11 Linoleum auf 145(143) und Conti Gummi' auf 211(209). AEc gewannen 1/ Proz. auf 111½, Bemberg 11½ Prozent auf 127¼½—128½, Heidelberger Zement 1½¼ Prozent auf 139½. Von Montanwerten Mannesmann ſchwantend mit 104½ bis 104¼ bis 154½(103½), Verein. Stahl 3 Proz. 88˙³ mit 9595¼ und Hoeſch ½ Prozent feſter mit 106. IG Farben blieben dagegen unverändert mit 144%. ebenſo Reichsbank mit 1796, RWe mit 115½ und Engageß Maſchinen mit 103. Das Rentengeſchäft blieb ſtill, auch die Kurſe zeig⸗ ten im großen und ganzen wenſg Verändexung. Reichsaltbeſitz wie geſtern abend 131,40, 4½ Proz. Krupp unverändert 98½. Steuergutſcheine lagen bei größeren Umſätzen eine Tönung freundlicher, Serie 1 Dezember/ Januar 99, 99,40(99/½), Februar 99,25—99,30(98,95), Serie II Juni 95,75(95,.70), Zuli 95,65(95¼), Auguſt 95,60,(95.50), Induſtrie⸗ Sbligationen weiter uneinheitlich, 6 Prozent IG Farben 119(11856), andererſeits 5 Prozent Gelſen⸗ berg 99,60(99¼) 5 Prozent Gelſenbenzin 99/ (9956). Stadtanleihen und Pfandhriefe lagen behaup⸗ tet, von Liquidationswerten Rheiniſche 101(101,10), Meininger 101(101%. Steuergutſcheine h ſpäter weiter erhöht. Dez./ Jan. 99,80 nach 99,40, Februar 99,70 nach 99,30. Am Aktienmarkt blieb die Haltung auch im Ver⸗ laufe feſt, das Geſchäft vermochte ſich aber kaum auszudehnen. Die nochmaligen Erhöhungen aingen bis 1 Prozent u. a. bei Ac für Verkehr 108 nach 107, Gesfürel 125 nach 124. Deutſche Eiſenhandel gewannen 2 Prozent auf 133½ nach 1313/, ferner u. a. Verein. Stahl 100 nach 29/½. 36 Farben 145½—145½ nach 144½. Im Freiverkehr gingen Dinaler ½ Prozent höher mit 101—103 und Katz à Klumpp ½ Prozent leichter mit 92—94 umſ. Tagesgeld unverändert 2/¼ Prozent. vlie Metalle Metall⸗Notierungen in Berlin Elektrolytkupfzer,(wirebars) promt. cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 58¼, Standard Kupfer ljfd. Monat 53 nan Originglhüttenweichblei 18¼ Stan⸗ dard Blei lfd. Monat 18¼½, Oxiginalhüttenxohzint ab nordd. Stationen 17½ Standard Zink(fd. Monat 98—99 Prozent, in Blöcken 133. desgl. in Walz⸗oder Drahtbarren 99 Prozent 137, Fein⸗Silber 33.10—37.70. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe 2— 922 Brief, 919 Geld, 922/¶21/20 bezahlt 915 Abrechnung: März: 910, Biief, 919 Geld 307 Abrechnung: Mai: 910 Brief 907 Geld, 908 Ab⸗ rechnung; Fuli: 925 Brief, 916 Seld, 927 Abrech⸗ nung; Stktober: 929 Brife, 924 Geld. 927 bezahle, 927 Abrechnung: Dezember: 923 Brief, 921 Geld, 923/22/21 bezahlt, 922 Abrechnung. Tendenz: ſtetig. Kautschu' Kautſchuk⸗Effettiv⸗Markt Sen s, ver Ganeent Sie ee 0 er ug. Sept. 5 er 4. 7. 5. 7 5 4. J. d. 7 4. 7. 77.•7 -Aktlen 44.— 45.87„ J.„ J.„7, leturter Heutsche Eradl. 113.25 118,25—+ 109,50 109,50] kiba.-Amer. Fabetſn. 118— 118.— Harburser G 179.— 112,75[ ver. Ui 113,12 113,— efoigentsrse eree Fe ihe ee i— 10— Weeg 35 55 fardezer, Senthes 1igñs ii.— Aere Feierr J875 ite ißen. 8 hi. Steinzeng Frieid.— 109,.—] Sommerz. Ptivaibt 108,— 165,— Lorddentscherflovo 33.— 33.— Hedwirshutte 105 80 108˙80 Wandergt, Werke 152,50 194,— Allianz Kiisem 235.— 233,5 Festverzinsl. Werte 4. 7. 5. 7. Durlacher Hot 13— 13.— Heutsche Bann. 111,50 111,0 Sudd. Elsenbahr— 33,.— Hoesch Eis v. Stahl 105,50 106,50 Westc Kaufpof 48. 55,75 96,.— Kllan⸗ iehen 202,— 202,50 520t. Keichsanl..27 101,82 191,69 Elehb.-Werzer-Pr. 123.— 128,.—[ Bresdner Banh 105,50 105,50 Holzmann philiov 146,50 148,87 wf. Drantind Hamm—. KofonlalPaviere int Dt. Beichsanl. 30 192,25 102,25 4———. 7—Frapkit. Hvp.- Ban 193.— 194— Eflektenkurse fionidf Kiiner Metall.—*—— Ot.-Ostafrha. 70.—* W 4 +—————. e e 5——— 2 e 15 348 Febprebondszteie 147.— 18,12 eichshene 12,75 1f81 Sgeemizosen-Ewr- 110.— 113.— lmrbans Gebr. 75 38.25 dtart Min v Eisend. 15.12 18.50 Anf. KAbf. d. bi, Reh. 1 3 K. 7 Köein fvpotl.⸗Bank 127.25 127.25 kens 110.— 111.75 FaſiChenfeiv,—— Augsburs Stadt v 7 33.— 3g.— Sevffrei.i 125,50 125,57 veruehrs-Aktien 33.50 34,75 Fan, Chemie. 1ß. Rergebe Sole.5 er, Sereige, 131.— 12 gad.JC. LFbelnsch, 139,20 139,80 Kebelz, Ainnder, ltzer 18 Ce, 2. Berliner Devisenlurse anahm. Bois 334 3225 Frisel Fapzer.— ,0 J 5i. Heſensd. Vr.. i2,% 121 8. Miotoren 48 15,n 12½750 Fonwer& lonelan 33.— 9 beig öner J oeis T 5ne Mannhm. Gold. W.— 5— d rie „ 97.87.5 Sroburaft Müm. Vꝑ.„Al Bayer. Spiegelalas Kötiz. Led. u. Wachs— 140, 50 Fannbein. Jnf 25 38J 988 Frös& Blinzer 131.25 12, Vernleherunnen bdembefz 128,50 123.— Kronorins Heteil fr i Pirmasens 124 2⁵ 124,25 Allianz Leben 5 105.62 4. Juli 5. Juli Mnm, Abſös. Altbes, 154,75 184,15 J Hanfwerke Füssen 130˙50 133.— Sad Kasecufznzzes.— 0 Feremann Elektr. Lahmever& Co. 62 106,75 Hess. Ld..iqu. K 124 100,75 100,75 Ree 138.— 138.— kannhefmerVersich.— IBraunk. o. Hch. Lanz Mannheim 5 3 Aegypt.(Alez.-Kalro) 1 4f. Fig. 11,955 11,985 11,55 11,985 it e., maf n. 0———-Ar„* 0⁰⏑ 9 3 Folaank 5. 2⁵—„Di lise Bereban„„„— 126.— Berliner Börse Bremer Wollkämm 13 1 Eindes. Elsmasch. 179,— 169,— Beis.(Bräss. d. Aytw.) looBeige J 42,349 42,120 427310 42,420 Bav. Ny b. Wechs. Gol 100.——— 325 D 4 140 Kos ScdKIse 333* 90.— 92,62 448 105,— J Brasiner(Rio de ſan.) 1 Milreis 6,130 97152 0,180 5,152 fan Bor. v, 133 10f Fndsch.— 1 1 as 1 Zaireer 84) in Eer, 4 —— 4—„ 24 0— 7 32 15 T en d nber- 14 14 5i, rein f astene fts Pr, Thez, 1i5 S. , „ 1— 7 771 20 5 5 Pialz Kyv. Goldota. 33 33 fianarienr.* 10 137.—. 100.— 100.—] Beuische Krasl u1s 145,.—] Hrenstein& Koppel——— Einnland Keisingf3 100 Fnni Mu. 5,149„450 3,145] 2,f159 , falZ. Hyv. Go m. 7 4—— 2— 5„+ 179,,, n 25 585/„ Khein.Hvv.G0vf..0 3— i. Ae mansaen 103·55 104,50 0 do. Komm. 400,— 100.— 2— 16—— 139,50—— 212,50— A 0 3 14 330 14310 117310 5 33— 0—* Wh r e 40. 1515 4%„129%5 1 Metalieselischaft 97.— 37— 5 0 99,.— 99.— Dürener Metall.. 15,37 29,50] Ppefn. Stanfworſte 131,15 155,25] keiano(Sevklavii) ico lei Er 43,180 43,.260] 13,180] 3,745 433 3377 116.— 116,— ½ 58.50 96,50 Dynamit Mobel.. 131,.— 130,0 Kalkw. 107.50 105•50 itallen(Bom o. Maitand) 100 Ere J 13,999 15,1 13,90 13,110 do. Gdkom.-III 8, Auv. EIrp. 130.— 130.— El. Eleferungen 100.— 38,62 Biebeck, Mantan A6 166 Japan(Tokio u. Kobe). 1 Jes f 9,680 9,88:] ,680 9,662 Sudd- Boder.-Ligu. 100,62 100,6e ffale. Müienwerke—— 183.— Bank-Ak tien Ei. Schiesien..„ 127.— 128,50 Biedel I. b. 106,55 106.— J jusosiaw,(Beig. u. Zagr.) ihbin. 5,694 5/%0 5,69½] 3,7166 Solhtel oran 5 40 213,50, 113—*. 3—+*— 105.— 104.— S2e 134,— 134,50 In Dollar 38 3438 4 443 „Main-Honau 25 103.—„ 18—Eneins. 145•150] Sachsenwerk.—— eitlan ga). 100 Lat 20 5⁵⁰ v. 28 116/62 118.— Fheinelektrs Stamm 41.12 133,——+◻ 58,25 96,25] Farbenündustrie 1 1637 101— Sachtſeben 46. Litauen(KonoKaunas) 100 C 41,940 42,020] 41,40] 42,470 Bheinstanl 11.— 13½%5 Sommerz. Privaibb 108/½5 18,55] Felamekle fienome 132.7 128•53 Saſzdetfurth Kait. 139,50 142,50 Tuxemburg(.unb.) 100 tux. Fr. 19,895 33 10,585 10,605 adanstrie-Ahtlob Rütserswerke 252.— 252— Heutsche Bann 111.50 111.50 Feiten& Spilleaume 143.30 143,00 Sehudert Salze + 115, Neuseeland(Wellingt.) 1 us. Pl. 9,76 9. 9,376] 9,394 209,.— 211,25 teibronn 25,— 151/%7 för Coldaiskontpanm 109.— 109.— Sebhagd 7—Schuckert& Co 172,50 112,50 Norwegen(Osioh), 100 Kronen J 59,579 56,690 35,370 39,090 Aceumufatoren„ el.„ 113˙25 113,25 b Geberzee. Banß 33'5 138•55 Serm. horti-Cemen 110.— 107,— Sehulth.Patzeghofe. 100,75 101,50 Poien(Warschau/pOs.) 100 Zioty 47,0% 47,100 47,090 47½100 Adt Gebr. 882 56.— 30,—[Hresdner Bank 105,59 105,50] Serresheim Glas 123.— 124,87] Stemens,& Halske 106,75 133.— portugal(Lissabon) ioo Eseugdo J 10,580 f. 10,500 10.580 10,509 Zeehafpre, 260 12,50 12.25 Sion Mhm 96, ilefninger livd.⸗Bü 103,25 194,25 Cesthrel-loewe 127˙50 128,.— Tochr Kammrarn 5—5 Schweden(Stockb' o..) ſoh K7 60,020 9,140 99,020 90,140 —— 17 5 4 04. 33 5 2,.— 32.5 Reichsbannk... 130,— 190,. Soldschmidt Th 65•12 54,75 StolbergerZinkhütte 275— Schwelz(Zür., Bas. Bern) 100 Pr f 56,150 86,270 56,140 56,269 erl Lie 3 8 in.— 117.— pwinkel 120.— 128,75 Ryein üvvoth- Bonz 127.75 127.25 Critzner-Kavser— 102,25 Sugd Zucher 1˙50 Slowakel 100 Kronen 6,5716,589] ,21 5,589 Blovere eſm 101.27 10.50 230 Zruseie Textt 101.— 100,— T/Cnstes 33— Südair. Unlon(Pret) 1 sdfr bI 11.543] 11,567 11,523 11.56) Brown. Bov, m Südd Zucker 120.50 130550 Guano-· Werke 145.50 145.50 Ver Ot Nickelwerke 165,25 160, Türkei(Istanbol) 1 türk. Pfund 1,978% 1,72f 1,978] 1,352 Cement fleidelbere 130,25 139,59 Falmier-Benz. 116,— 116,75 Ver. Dt. Oele Zelist. Waldb. Stamm 108,62 48, verkehrswesen 106,50 195,50 Allz. Lok. u. Kraltw. 133,50 155,— 110.— Hacketnaſ Hraht Hamburs Elektro Verl Glanzst. Elberi. Ver. Stahlwerke 141,.— 143,75 95,12 100,50 Uruguay(Montevid.) 1G0ld-Peso Ver. St.v. Amerika euy.) 1 boit. 1 2,01 2,105 2,4511 2,453 — ———————————————— —————————————— ————————————————————— „Bhakenkreuzbanner“ Mittwoch, 5. Juli 1959 dim des Naisers Baœrt Still liegt die Straße im Morgenfrieden. Ganz ſo früh iſt es ſchon nicht mehr. Nur noch vereinzelt piepft eine Schwarzamſel ihr Lied⸗ Geſchäftig eilen die Menſchen aus den inter herab⸗ e Fenſterläden ſchläft noch mancher die acht aus. Vielleicht hat er bis ſpät gearbeitet austüren ihrer Tagesarbeit zu. und braucht den Schlo Ich warte vor meinem Kameraden, der mich abholen will. häbt dort vorne an der af noch. Ecke, wo das Auto t. Ein Schutzmann geht an den Wagen⸗ ſchlag, ſein Notizbuch in der Hand. Das iſt doch der Wagen, der vorhin ſo lautlos durch die Straße huſchte? Der Fahrer habe vor dem Anfahren zwei⸗ mal gehupt, ſagt mir nun mein Freund, der inzwiſchen auf mich zukam. Und der Fahrer wehre ſich gegen den drohenden Strafzettel „wegen unnötigem Lärm“, weil er doch nur aus Sicherheitsgründen Signal gab, aus Vor⸗ ſorge, um jeglichen Unfall zu vermeiden. Wir unterhalten uns denn auch noch ein biß⸗ chen über das intereſſante Problem Verkehrs⸗ ſicherheit und Straßenlärm. Die gehetzten Ner⸗ ven des Großſtadtmenſchen müſſen geſchont werden.. ſage ich gerade——. Klingelinge⸗ ling.. klingling... klingling— bimmelt's da mit einemmal von der anderen Ecke her. Unaufhörlich ſchrillt der grelle Klang in die Morgenſtille. Ein Kohlenwagen taucht in der Straße auf. Das Gebimmel übertönt jetzt ſchon unſer Geſpräch. Klingeling— klingeling... 5 verſtehen unſere eigenen Worte nicht mehr. Dort oben wird ein Fenſter aufgeriſſen. Wie von körperlichem Schmerz gepeinigt, preßt ſich ein Mann die Hände an die Ohren.„Himmel⸗ bombenelement! Sind Sie denn ganz verrückt geworden mit Ihrem fürchterlichen Krach!!??“ brüllt er zu dem Kohlenmann herab. Ich kenne den Mann am Fenſter; es iſt ein Kellner, ſonſt ein ruhiger, beſonnener Menſch. Doch er muß bis lang in die Nacht arbeiten und hat den Morgenſchlaf bitter nötig. Morgen früh erwarte ich meinen Kamera⸗ den in meiner Straße mit einer ſchrillen Glocke in der Hand, ſeine Radierungen und Gemälde anpreiſend.(Ich glaube, er hat einen Gewerbe⸗ ſchein.) Trotzdem werde ich ihm dann von oben herab den Kopf anfeuchten, wenn ihn vorher — der Schutzmann nicht bereits mitgenommen haben ſollte. hagen Die NMannheimer Stadichroniłk Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften. Im Laufe des Dienstags ereigneten ſich hier fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Per⸗ ſonen verletzt, drei Kraftfahrzeuge und ein ahrrad beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Ob das endlich hilft? Wegen verſchiedener liehertretungen der Straßenverkehrsordnung würden 40 Perſonen aßriet palter ver⸗ warnt, und an ſieben Kraftfahrzeughalter wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurde der Fühver eines Laſtkraft⸗ wagens zur Anzeige gebracht, weil er, ohne im eines Führerſcheins zu ſein, einen Laſt⸗ zug führte. Sie haben Krach gemacht. Wegen Ruhe⸗ ſtörung mußten zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Staatsprüfung für das wiſſenſchaftliche Lehr⸗ amt. Vom Unterrichtsminiſterium wird darauf hingewieſen, daß im Staatsanzeiger nud in der neueſten Nummer des Amtsblattes des badi⸗ ſchen Unterrichtsminiſteriums das Ausſchreiben der im Sommer 1910 abzuhaltenden Staatsprü⸗ fung für das wiſſenſchaftliche Lehramt an Höhe⸗ ren Schulen in Baden und die Bekanntgabe der Meldetermine für ſpätere Prüfungen erfolgt. Im Herbſt wieder Perſonenſtandsaufnahme. Der Reichsfinanzminiſter gibt bekannt, daß die Perſonenſtands⸗ und Betriebsaufnahme 1939 nach dem Stande vom 10. Oktober 1939 durchgeführt wird. Hausliſten und Betriebs⸗ blätter werden nach dem vorjährigen Muſter hergeſtellt, für die Haushaltsliſten iſt ein neues Muſter aufgeſtellt. Eine Neuerung iſt u.., daß der Haushaltungsvorſtand, wenn er Jude iſt, dies in der Liſte unter dem Familiennamen vermerken muß. aus auf meinen Doch er Für Eiſenbahnräuber iſt nichts zu gewinnen hunde bewachen den Schienenſtrang/ Am beſten eignet ſich der Deulf Alle guten Eigenſc„ften, die im Hunde woh⸗ nen, ſind dem Menſchen ſchon in grauer Vor⸗ zeit bekannt geworden. Kein Wunder, wenn er immer mehr dazu überging, dieſe Eigen⸗ ſchaften nach züchteriſchen Geſichtspunkten zu fördern und zu vervollkommnen. So ent⸗ ſtanden jene Zuchtſtätten, aus denen Hunde aller Raſſen mit hervorragenden„Erbanlagen“ ſtammen, die dann in Dreſſuranſtalten zu nütz⸗ lichen Helfern der Menſchen abgerichtet wer⸗ den. Einer ſolchen Anſtalt galt mein Beſuch. In tiefer Waldeinſamkeit, weit ab vom großſtädtiſchen Getriebe, i die Dienſthunde⸗ führerſchule und Abrichtanſtalt der deutſchen Reichsbahn. Man kann ſich zunächſt nichts rechtes darunter vorſtellen, was die Reichs⸗ bahn mit Hunden anfangen will. Ich komme gerade zu einer Zeit in der Hundeführerſchule an, da ein Lehrkurs im Gange iſt. Und ſo erhalte ich einen Einblick in das Weſen dieſer Abrichtanſtalt. Aus allen Reichsbahndirek⸗ tionen erſcheinen hier die Hundeführer, um ſich mit den letzten Feinheiten in der Behandlung der Bahndienſthunde vertraut zu machen. Nach einheitlichen Geſichtspunkten wird die Aus⸗ bildung ſowohl der Hunde als auch ihrer Füh⸗ rer vorgenommen. Der Leiter der Schule iſt in der Dreſſur ſeit Jahrzehnten erfahren, und wenn er mit ſeinem eigenen Hund die Ge⸗ horſamsprüfungen vorführt, dann erblaſſen ſeine Schüler ſchier vor Neid, und ſie ruhen nicht eher, bis ſie es ihrem großen Lehrer gleichtun können. Erſt in die Weite, dann in die Höh' Die erſte Vorausſetzung für eine gedeihliche Arbeit mit dem Hunde iſt ſeine abſolute Unter⸗ ordnung unter den Willen ſeines——.— Dieſer Teil der Dreſſur beginnt zunächſt an der Leine, und erſt wenn ſich das Tier nach Tagen an die Stimme ſeines Herrn und an den Klang des Kommandos gewöhnt hat, ſoll er ohne Leine beweiſen, was er in der Zwiſchen⸗ zeit erlernte. Von Tag zu Tag werden die Uebungen ſchwerer. Nun heißt es Hinder⸗ niſſe zu nehmen, ganz gleich oder der Graben drei, vier oder fünf Meter breit iſt, ob ſich flache darin befindet, ob der Graben nur eine flache Mulde oder gar einen Abgrund darſtellt. Der Hund ſchaut nicht in die Tiefe, er hält den Kopf immer hoch, und er ſieht beim Abſprung nur den gegenüberliegenden Rand des Gra⸗ — 8 Ein Prachthund, das Vorbild vieler Artgenoss en in der Dressuranstalt. bens, den er überſpringen muß, um wieder feſten Boden zu gewinnen. Dem Sprung in die Weite folgt der Sprung in die Höhe. Da ſteht das Tier plötzlich vor einer ſteilen Bretterwand, und ihm bleibt zunächſt die Bedeutung dieſes Hinderniſſes ein Rätſel. Doch warum gibt es die Dreſſur? In wenigen Stunden hat das Tier begriffen, daß es mit einem Satz über das Hindernis hinweg muß. Das beginnt zunächſt genau wie auf dem Sportplatz der Leichtathleten mit geringer Höhe weniger als ein Meter. Immer mehr wächſt die Bretterwand. Erſt wenn das Tier drei Meter ſicher überklettert, iſt es reif für den Außendienſt. Doch es genügt nicht, nur das Hindernis zu nehmen, es wird auch manchmal nötig, irgendeinen Gegenſtand zu apportieren und auf dem gleichen Weg mit dem„Gefundenen“ zum Herrn zurückzukehren. Lautlos gibt der Hund den Ton an Und ſchließlich wird der Hund für ein Spe⸗ zialgebiet abgerichtet. In der Praxis kann es nämlich vorkommen, daß ſich an der Bahnhofs⸗ Schwierig ist es für den Hund, das vorstehende Schalterbrett richtig anzuspringen. Aufn.: Landw. Bilderdienst(2) Im Juni lag kein Rheinſchiff ſtill Der Mannheimer hHafenverkehr/ Günſtiger Waſſerſtand am Gberrbein Der Waſſerſtand des Rheins bewegte ſich im Berichtsmonat zwiſchen 430 und 491 Zentimeter und der des Neckars zwiſchen 420 und 479 Rige diefes Die Oberrheinſchiffahrt konnte in⸗ olge dieſes günſtigen Waſſerſtandes während des ganzen Monats unter voller Aus⸗ laſt ung der Fahrzeuge durchgeführt werden. Stillgelegte Fahrzeuge waren nicht vorhanden. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichts⸗ monat 521,581 Tonnen(im Vorjahr 389 823 Tonnen), gegenüber dem Vormonat 41 094 Ton⸗ nen mehr. In den Monaten Januar—Juni 1939 betrug der Geſamtumſchlag 3 060 425 Tonnen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2 829 349 Tonnen. Fahrzeuge mit eigener Triebkraft im Rhein⸗ verkehr: Ankunft 575, Abgang 579. Schlepp⸗ kähne: Ankunft 706 mit 463 442 Tonnen; Ab⸗ gang 652 mit 43 460 Tonnen.— Im Neckar⸗ verkehr: Ankunft 29; Abgang 41. Schlepp⸗ kähne: Ankunft 13 mit 2104 Tonnen, Abgang 58 mit 12575 Tonnen. Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 253 488 Tonnen, Abgang 45 709 Tonnen. Auf den Induſtriehafen: An⸗ kunft 62 200 Tonnen, Abgang 7170 Tonnen. Auf den Rheinauhafen: Ankunft 149 858 Ton⸗ nen, Abgang 3156 Tonnen. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 12359 Tonnen, auf dem Neckar 9449 Tonnen. An Güterwagen wurden während des Berichtsmonats geſtellt: im Handelshafen 13 733 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Induſtriehafen 8523 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Rheinauhafen 14 472 10⸗Tonnen⸗Wagen. Am Bodenſee wird wieder gezeltel BDM⸗Führerinnenlager in Meersburg Auch in dieſem Jahr führt der Obergau Ba⸗ den(21) wieder ſeine Führerinnenzeltlager durch. Das erſte Lager beginnt am 17. Juli und dauert bis zum 26. Juli. Der Lagerbeitrag beträgt 8 Mark und iſt, wie auch die Fahrtkoſten (50 Prozent auf Einberufungsſchein), von den Teilnehmerinnen ſelbſt zu tragen. An dieſem Lager können außer Führerinnen auch Führe⸗ rinnen⸗Anwärterinnen teilnehmen. Anmeldun⸗ gen ſind umgehend an den Untergau Mannheim (171), Hildaſtraße 15, Telefon 444 49, zu richten. kaſſe etwas Beſonderes abſpielt. Und Eile tut in ſolchen Fällen not. Man kann dann nicht warten, bis durch viele Gänge dem be⸗ drängten Beamten hinter dem Schaltergitter Hilfe gebracht wird. Ein kurzes Kommando, und ſchon ſtreift er mit ſeinen Vorderfüßen das Schalterbrett, um im eleganten Sprung in den Schalterraum zu gelangen. Wer ſich dann auch in dem Raum befinden mag, das Tier erkennt ſofort, wer dort hingehört und wer hier nichts zu ſuchen hat. Niemand läuft Gefahr, von dem Tier verletzt zu werden, aber auch niemand darf es wagen, den Raum zu verlaſſen, in dem nur noch der Hund den Ton angibt, ohne einen Laut von ſich zu geben. In aller Ruhe folgt dann durch den Eingang der Hundeführer und ſchaut nach dem Rechten. Der Streifendienſt will auch erlernt ſein. In der Schule gehen die Führer mit ihren Hunden durch wildes Geſtrüpp in un⸗ gangbare Gebiete. Lautlos ſchreitet das Tier bei Fuß. Zeigt ſich dem Führer was Verdäch⸗ tiges, dann ſchickt er den Hund voraus, und wenn er wiederkommt, dann iſt alles in Ord⸗ nung. Kommt aber das Tier nicht zurück, dann verfolgt es eine Spur, und es ruht nicht „eher, bis die Lage klar iſt. Hat der Hund einen Fremden aufgeſpürt, dann verbellt er ihn, ſo nennen das die Hundeführer. Wehe dem frechen Eindringling, wenn er dann noch wa⸗ gen wollte, ſich von der Stelle zu rühren. „Das können Sie ja mal verſuchen“ Es will ſo recht nicht jedem einleuchten, daß ein Hund einen Menſchen in Schach halten kann. Ich frage deshalb:„Nehmen wir ein⸗ mal an, ich ſei ein Dieb, und es ſei mir ge⸗ lungen, unbeobachtet auf ein Bahngelände zu gelangen, wo Güterwagen abgeſtellt ſind. Die Plomben an den Wagen halten mich ja nicht zurück, denn ich will ſchon ein richtiger Dieb ſein. Und was ein richtiger Dieb iſt, ja ein Verbrecher, der hat auch eine Waffe bei ſich. Ich werde nun mitten in meinem Tun von ſo einem Hundevieh beſchnuppert. Nichts liegt doch näher, als meine Waffe zu ziehen, den Hund zu töten und Ferſengeld zu geben. Und dann ſind Sie mit Ihrem Talent am Ende!“ „Das können Sie ja mal verſuchen,„erwiderte mir der Schulleiter,„den auch auf dieſe Mög⸗ lichkeiten ſind unſere Hunde vorbereitet. Sie kommen erſt gar nicht dazu, ſich noch umzu⸗ ſchauen, geſchweige denn in die Taſche zu grei⸗ fen. Wenn Sie die geringſte Bewegung mit der Hand machen würden, packt der Hund zu. Und nun ſchauen Sie mal einem unſerer Tiere ins Maul. Vergeht Ihnen jetzt nicht die Luſt, mit unſeren Hunden Händel zu ſuchen?“ Fürwahr, ein jeder Eiſenbahndieb ſollte ſich vorher unterrichten, wie es um die Tüchtigkeit der Bahndienſthunde beſtellt iſt. Seitdem der Bahndienſt in den letzten Jahren ausgebaut wurde, hat ſich unter den Eiſenbahndieben ſchon herumgeſprochen, daß bei der Bahn kein Blumentopf mehr zu gewinnen iſt. Nicht jeder Hund läßt ſich zum Bahndienſt abrichten. Die Deutſchen chäfer⸗ hunde erfüllen alle Vorausſetzungen in der vollkommenſten Weiſe, die an ein ſolches Tier ch —— e schäferhund für die Dreſſur 8 eſtellt werden: ſie ſind furchtlos, ſie kennen einen Futterneid, ihnen iſt der Hang ſo vieler Hunde zur Wilderei nicht eigen, ſie ſind zu⸗ gänglich und gelehrſam. Doch auch unter den Schäferhunden gibt es, wie bei allen Kreatu⸗ ren, Außenſeiter. Nur das Mate⸗ rial kann für den Bahndienſt Verwendung finden. Und ſo beginnen die Prüfungen in der Dienſthundeführerſchule zunächſt mit der Eignungsprüfung. Wenn ein Tier nach der Dreſſur die Anſtalt verläßt, um irgendwo im Lande den Dienſt anzutreten, dann iſt es auf Herz und Nieren geprüft: ein zuverläſſiger Begleiter ſeines Herrn, ein Schrecken für Gau⸗ ner und Diebe. Die VfR⸗Mädel erzählen. Heute, Mittwoch⸗ abend, 22.15 Uhr, überträgt der Reichsſender Stuttgart eine Unterredung mit den Handball⸗ frauen des VfR, die von ihrem Duisburger Sieg erzählen werden und den Mannheimern ſicher ein intereſſantes Bild von dem Ringen um die Meiſterſchaft geben können. Leioſilei Jemfienaturũelgang Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M Während über ganz Mitteleuropa bei heite⸗ rem Himmel noch warmes Sommerwetter herrſcht, die Wirbeltätigkeit ſchon in ſtarkem Maße auf Weſteuropa über. Eine Störungsfront, an der es vielfach ſchon zu Gewittern gekommen iſt, hat bereits Mitiel⸗ frankreich erreicht und dürfte im Laufe der Nacht oder am Donnerstagvormittag auch un⸗ ſerem Gebiet ſtarke Bewölkung bringen. Die Temperaturen werden einen leichten Rückgang erfahren. Die Ausſichten für Donnerstag: Wech⸗ ſelhaft bewölkt und Neigung zu örtlichen Ge⸗ wittern, Temperaturen etwas zurückgehend, Winde zunächſt um Süd, ſpäter um Weſt. .... und für Freitag: Unbeſtändiger als in den vorhergehenden Tagen. +. Juli 459, Nν. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann(z. Zt. Wehr⸗ macht): Stellvertreter: Dr. Fürgen Bachmann; Cbef vom Dienſt:.. Wüſt.— Verantwortlich für Innenpolitik: Dr. Jürgen Bachmann; Außenpolitik: r. Wilh. Kicherer(in Urlaub; Vertreter: Wilhelm Ratzel); Wirtſchaftspolitik und Handel: Wilh. Ratzel; Kulturpolitit und Unterhaltung: i. V. Zr. Carl J. Brinkmann; Heimatteil: Fritz bs(in Urlaub; Ver⸗ treter: Dr. Hermann A. Haritwig); Lokales: Helmuth Wüſt; Sport: Julius Etz; Beilagen: Dr. Hermann Knoll(in Urlaub; Vertreter: Dr. Herm. A. Hartwig); Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; Bilder: die. Reſſortſchriftleiter, ſämniche in Mannbeim.— Stänkiger Berliner Mitarbeiter: Prof. Dr. Joh. v. Leers. Berlin⸗Dahlem.— Berliner Schrüftleitüna;: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw 68. Geſamt⸗DA. Monat Mai 1939 über 3⁰ I0⁰ L Verlag „Hakenkr monatlich 69,36 J wöchentl die Poſt Früh Der in ſeine kanzlei und Au noff, etwa ei Führer Gegenm tigen v. Minif von den Drage Abteilu Geſandt deutſche hofen,! Eine Fahne 1 gierung Ehrenhi gungen. Heil-R In h den bul niſter d Minute rer vor dem Wi zählend hohen( ſter eine ten Hei Nach der Fül deten b Das M bulgari dent Ki wurde lebhaft zum Se Fahrt Schor niſterpr einem? äußerte pathien Im Au ſteig de bulgari der Ge präſider Dann Frau» zum B Kioſſein dem bu noff, u darte, 1 Front d kompan unter d