huli 195 mheim.* tlichen ststelle, 1 dstr. 5, ttersêll n spre- wW. Sie Klappe! sondern die Un- ben, le- tschriftꝰ röhliche iben be- ann auf werden. t engli- em Text len neu- er. nSie ferg. Gebr. len. Sie te Ihre Adlich. Bezugs- Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. En g. Trägerlohn; dur i oft 2, M.(einſchließli 70,08 Pfg. Poſtzeitungsgebühr) 2 72 1— inſchli„ und 30 Pfa. die Poſt 1,70 RM. leinſchlielich 53,05 Pfa. Poſtzeitungsgebühr) Aian „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe 4 monatlich 2,20 RM. und 50 wöchentlich 7mal, Bezugspreiſe: Frei Haus monatli Abend⸗Ausgabe A Spreiſe: Frei Haus Trägerlohn: durch 2 Pfa Beſtellgeld. 9. Johrgang Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ hindert, ſo beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung.— Anzeigen: Die 12. geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfg. Die ageſpaltene Millimeterzeile im Textteil 1,00 RM Schwei⸗ zinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 4 Pig. 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Zwei führende Neuyorker Zeitungen äußern offen ihr Unbehagen und meinen, England habe praktiſch Japan die Kriegführendenrechte zugeſtanden.„Herald Tribune“ hält das Ab⸗ kommen für einen ſchweren Preſtigeverluſt Englands, ſpricht dabei ſeltſamerweiſe von einem„Verrat an der weißen Raſſe“, beſchul⸗ digt im übrigen aber auch die eigene Regie⸗ rung, die England im unklaren gelaſſen habe, ob es auf die Hilfe Amerikas rechnen könne. In der Schweiz und in Dänemark ſpricht man gleichfalls von einer offenen Preisgabe Chinas durch England und von einem Zurück⸗ weichen Londons vor der japaniſchen Politik. Auch in Italien nimmt man ausführlich Stel⸗ lung. So ſchreibt der„Popolo'Italia“ von einem Zuſammenbruch der britiſchen Macht⸗ ſtellung im Fernen Oſten, während die Turiner „Stampa“ darauf hinweiſt, daß das britiſche imperiale Preſtige ſein Ende gefunden habe. Zu gleicher Zeit bemüht ſich die Londoner Preſſe, aus der geſtrigen Erklärung Chamber⸗ lains im Unterhaus noch die letzten Reſte eines poſitiven Ergebniſſes herauszuholen. So ſchreibt die„Times“, nach reichlichem Ueber⸗ legen habe man erkannt, daß in der Formel, die in Tokio gefunden iſt, von England„nichts aufgegeben worden“ ſei, ſondern daß man le⸗ diglich die Tatſachen anerkannt habe. Die For⸗ mel biete, wenn man„vorſichtig“ mit ihr um⸗ ginge, die Baſis für einen modus vivendi. Na⸗ türlich fehlt es dann nicht an Mahnungen, nun nicht allen japaniſchen Kommandanten in China gegenüber nachzugeben. Aehnlich äußern ſich auch die anderen Regierungsblätter, wäh⸗ zend die Oppoſition mit ihrer Kritik an der engliſchen Haltung nicht zurückhält. Shulock⸗Methoden Englands In römiſchen politiſchen Kreiſen wird er⸗ klärt, daß der von England propagierte Vor⸗ ſchlag einer Anleihe an Deutſchland für den Preis ſeines Verzichtes auf ſeine Wehrhoheit deutlich die Verſtändnisloſigkeit der Demokra⸗ tien gegenüber den autoritären Staaten zeige. Der Verſuch, deren Rechte gegen ein finanziel⸗ les Geſchäft auszuhandeln, habe bereits dem Plan von Laval vom Dezember 1935 zugrunde gelegen, als man die Rechte Italiens in Abeſ⸗ ſinien nicht anerkennen wollte. Aber die Achſen⸗ mächte, ſo erklärt man in Rom, beſtehen dar⸗ auf, daß ihre Rechte und ihre lebensnotwen⸗ digen Anſprüche von den Demokratien aner⸗ kannt werden. Sie werden niemals zulaſſen, daß ihre nationale Würde ſo gering einge⸗ ſchätzt wird, daß man in ihrem Land eine Kon⸗ trolle durch fremde Staaten einrichten möchte. 112 filometer ſollen bezwungen werden Windsiãrke 4 bis 5 erschłwert das Schwimmen DNB Kopenhagen, 25. Juli Am Montag um 23.15 Uhr ſtarteten in Gjed · ſer die 5 Schwimmerinnen Ella Anderſen, Bauer, Edith Frederikſon, Jenny Kammers- gaard, Aſta Winkler und die beiden Schwim⸗ mer Karl und Edmund Ohlſen zu einem Wett⸗ ſchwimmen über die Oſtſee nach Warnemünde. Die Strecke iſt 42 Kilometer lang. Dem Start wohnten etwa 1000 Menſchen bei. Der Bürgermeiſter von Gjedſer gab den Start⸗ ſchuß ab. Es herrſchte leichter Südoſtwind, und die See war ruhig. Jeder Schwimmer wird von einem Boot begleitet. Man rechnet mit der Ankunft in Warnemünde früheſtens am Diens⸗ tagabend. Dier gaben bereits auf Roſtock, 25. Juli(HB⸗Funk) Von den ſieben Teilnehmern am Wettſchwim⸗ men über die Oſtſee lagen am Dienstag 10.30 Uhr nur noch drei Teilnehmerinnen im Rennen: Sally Bauer, die weit vor Jenny Kammersgaard und Ella Anderſen liegt. Die zurückgelegte Strecke beträgt 20 Kilometer, alſo etwa die Hälfte des Weges Gjedſer Warnemünde. Im einzelnen liegen über das Wettſchwim⸗ men folgende Mitteilungen vor: Gegen 2 Uhr morgens waren bereits acht Kilometer zurück⸗ gelegt, um 4 Uhr morgens waren 10 Kilometer geſchafft. Sally Bauer hatte ſich vorgearbeitet und führte. Gegen 6 Uhr früh waren 14 Kilo⸗ meter und damit ein Drittel der Strecke Gjedſer —Warnemünde zurückgelegt. Edmund Ohlſen gab auf. Um 8 Uhr gaben Karl Ohlſen und Edith Frederikſon auf. Um 10.30 Uhr gab auch Aſta Winkler auf. Ueber den Zeitpunkt des Eintreffens in War⸗ nemünde kann noch nichts Beſtimmtes geſagt werden, da der Wind ſehr ſtark aufgefriſcht hat, nämlich auf Windſtärke 4 bis 5. Die See geht ziemlich hoch. Die deutſche Küſte iſt noch nicht ſichtbar. Schwere Beſchuldigungen foares gegen die Jren Sensalionelle Enithũllungen mũssen das Sonder geselz begründen helfen DNB London, 25. Juli. Innenminiſter Sir Samuel Hoare brachte am Montag im Unterhaus die zweite Leſung des ſogenannten„Geſetzes zur Verhütung von Gewalttätigkeiten“ ein, das ſich gegen die Al⸗ tivität der iriſchen Nationaliſten richtet. Hoare machte hierbei aufſehenerregende Ent⸗ hüllungen über einen„Plan“, der nach den * Angaben des britiſchen Miniſters alle Einzel⸗ heiten über eine umfangreiche Sabotagekam⸗ pagne gegen England enthalten ſoll. Zum Bei⸗ ſpiel heiße es im dritten Teil des Planes, daß England ſich niemals in einer ſo kritiſchen Lage befunden habe, da es durch ſeine Tradi⸗ tion daran gehindert werde, die einzig mög⸗ lichen Maßnahmen zu ergreifen, um ſeine Großadmiral Raeder bei seinen-Booten Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Grohadmiral Dr. e. h. Raeder, wohnte, wie ausführ- lich berichtet, einer dreitägigen-Bootsübung in der Ostsee bei. Unsere Bilder zeigen: U 23., mit Tarnanstrich versehen, beim Tauchmanöver(oben). Großadmiral Raeder begibt sich zur Besichtigung an Bord der-Boote(unten). Der Großadmiral im Turm eines-Bootes. Rechts neben ihm der Führer der Unterseeboote, Kapitän zur See und Kommodore Dönitz (rechts). Weltbild(M) Denn ſie wiſſen, daß ſie die Kraft und den Willen beſitzen, ihr Ziel zu erreichen. Die„Tri⸗ buna“ ſchreibt, daß die Verhandlungen, die in dieſen Tagen von den Demokratien angeſtrebt werden, jede Möglichkeit einer Klärung aus⸗ ſchließen. Dieſe Grundſätze der Demokratien ſeien nur dazu angetan, die neue Spannung zu verſchärfen. Das Angebot Englands be⸗ weiſe, daß die Demokratien die Realitäten und die Macht der Achſe noch nicht begriffen haben. Das römiſche Blatt ſchließt ſeine Aus⸗ führungen mit den Worten:„Das Meſſer Shy⸗ locks wird nie in unſer Herz eindringen; um es zu treffen, muß man hart kämpfen!“ Stärke ſicherzuſtellen, nämlich totalitäre Metho⸗ den. Der Plan ſehe verſchiedene Sabotage⸗ methoden für Flugzeugfabriken und insbe⸗ ſondere für öffentliche Gebäude vor. Er ent⸗ halte Anweiſungen für die Zerſtörung von Waſſerwerken und befaſſe ſich ferner mit dem Kanalſyſtem, der Feuerwehr und der Strom⸗ verſorgung. Er behandle weiter Anſchläge auf Regierungsgebäude und fordere die iriſchen Aktiviſten auf, amtliche Briefbogen zu entwenden. Was die polizei entdeckte Auf eine Anfrage teilte Hoare mit, daß das Dokument zu Beginn dieſes Jahres beſchlag⸗ nahmt worden ſei. Seit Januar ſeien nicht we⸗ niger als 127 Anſchläge verübt worden, und zwar 57 in London und 70 in der Provinz. Dabei ſeien eine Perſon getötet und 55 mehr oder weniger ſchwer verletzt worden. 66 Per⸗ ſonen ſeien terroriſtiſcher Betätigung überführt worden. Insgeſamt habe die Polizei 55 Pak⸗ kungen Sprengſtoffe, 1000 Zünder, zwei Ton⸗ nen Pottaſche⸗Clorat und Eiſenoxyd, ſieben Gallonen Schwefelſäure und 400 Zentner Alu⸗ miniumpulver beſchlagnahmt. Bisher hätten ſich die Aktiviſten offenbar auf die Beſchädigung von Eigentum beſchränkt. In den letzten Wo⸗ chen ſeien der Regierung jedoch verſchiedentlich Drohungen zur Kenntnis gekommen, daß die Kampagne in Zukunft rückſichtsloſer durchgeführt und daß auf Menſchenleben keine Rückſicht mehr genommen werde. Hoare verdächtigt Dritte Hoare erklärte dann, daß die Regierung auch „ſenſationelle Informationen dafür beſitze, daß die Kampagne von ausländiſchen Organiſatio⸗ nen auf das engſte beobachtet und aktiv geför ⸗ derte werde“. Er bitte das Haus, nicht auf Ein⸗ zelheiten zu drängen. Es würde nicht im öffent⸗ lichen Intereſſe liegen, wenn dieſe enthüllt würden. Das Haus müſſe ſeine Verſicherung annehmen, daß man keinen auf Gerede beru⸗ henden maßloſen Verdacht hege, ſondern daß man es mit ganz beſtimmten Schlußfolgerun⸗ gen zu tun habe, zu denen man auf Grund zu⸗ verläſſiger Angaben gelangt ſei. Man nehme einmal an, daß man im Auguſt bienstag, 25. Juli 1959 „Hakenkreuzbonner“ oder September vor einem Kriege oder einem Notſtand ſtehe(). Würde die Gefahr ernſter Sabotage durch dieſe terroriſtiſchen Konſpira⸗ teure nicht maßlos geſteigert? Die iriſchen Al⸗ tiviſten hätten um Haaresbreite die Themſe⸗ brücke in Hammerſmith, die Kraftwerke in Southwark und eine Waſſerleitung im Norden Londons in die Luft geſprengt. Sie hätten ſorgfältige Erkundigungen über wichtige Brücken, Eiſenbahnlinien, Munitionsdepots, Rüſtungsfabriken, Flugplätze uſw. eingezogen und ſich ſogar mit einem Plan, das Parla⸗ mentsgebäude in die Luft zu ſprengen, befaßt. Hoare wies auf den Ernſt der Lage hin, in die das Land geraten würde, wenn ſolche Aus⸗ ſchreitungen in kritiſchen Tagen ſtattfinden und die Regierung ohne Verteidigungsmittel ſein würde, weil ſie nicht die notwendigen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen getroffen hätte. Es ſei daher ſicher, daß das Land draſtiſche Maßnahmen nicht nur gutheißen, ſondern geradezu fordern werde. Man lebe nun einmal in anormalen Zeiten und die Regierung ſei der Anſicht, daß das Geſetz im Intereſſe des Staates ohne Ver⸗ zögerung verabſchiedet werden müſſe. Der Abgeordnete Greenwood gab ſodann die Erklärung ab, daß die Labour⸗Oppoſition an⸗ erkenne, daß unter den gegenwärtigen Umſtän⸗ den größere Vollmachten notwendig ſeien, und daß ſie daher keine Oppoſition gegen das Ge⸗ ſetz treiben wolle, obſchon er es bedauere, daß die Exekutive ſo große Vollmachten erhalte, daß ſie Perſonen, gegen die keine beſtimmte An⸗ klage erhoben werde, auf ungewiſſe Zeit ein⸗ ſperren könne. Das Geſetz wurde ſchließlich in der zweiten Leſung mit 218 Stimmen gegen 17 Stimmen angenommen. In fürze Der Führer hat dem früheren Präſidenten der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt, Prof. Dr. Johannes Stark, anläßlich ſeines Ueber⸗ tritts in den Ruheſtand die Goethe⸗Me⸗ daille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. *. Der deutſche Panzerkreuzer„Derfflin⸗ ger“, der ſeit 20 Jahren auf dem Meeresboden bei Scapa Flow liegt, wurde am Montag gehoben. Seit 1919 hat ein engliſches Ver⸗ ſchrottungsunternehmen insgeſamt 38 Schifſe von den 45 der verſenkten deutſchen Flotte ge⸗ hoben. Mit der Hebung des„Derfflinger“ wer⸗ den die Arbeiten eingeſtellt. Die ſieben reſt⸗ lichen auf dem Meeresgrund liegenden Schifſe können nicht mehr gehoben werden. * Die polniſche Zeitung„Czas“ veröffentlicht heute einen Leitaufſatz über die Stimmung, die in Deutſchland herrſche und die den Lügenmel⸗ dungen der übrigen polniſchen Preſſe ins Ge⸗ ſicht ſchläget. Man müſſe objektiv feſtſtellen, daß, wer durch Deutſchland reiſe, keinerlei Anzeichen für eine grundſätzliche polenfreſſeriſche Einſtel⸗ lung antreffe. Die Eiſenbahnbeamten z.., die Grenzbeamten, die Zollbeamten und das Hotel⸗ perſonal begegneten den Reiſenden aus Polen mit einer geradezu tadelloſen Höflichkeit. * Generaliſſimus Franco'hat am Montag einen Erlaß über die Neuordnung des paniſchen Heeres unterzeichnet. Danach wird die Armee auf dem ſpaniſchen Feſtlande aus acht Armeekorps beſtehen. Die Streitkräfte in Spaniſch⸗Marokko bilden das 9. und 10. Armeekorps. Die Armeekorps, die in 24 Divi⸗ ſionen eingeteilt ſind, werden ihren Standort in den Provinzhauptſtädten haben. Bunter jugoslamiscer Biſderbogen Don heißen Tagen und mi wen nüchten über Belgead Türkischer Kafſee ist Trumpf/ Ein mus Kalischer Schuhpuizer Von kaymund HHõrhoger, Belgrad Der Sommer hat dieſes Jahr auch in Bel⸗ grad lange auf ſich warten laſſen. Wochenlang goß es ununterbrochen in Strömen, und dazu herrſchte eine Kälte, an die ſich um dieſe Jah⸗ reszeit ſelbſt die älteſten Balkankenner nicht er⸗ innern können. Die Regenmäntelläden hatten Hochkonjunktur, ebenfalls die Schirmgeſchäfte, die ſich für das ganze Jahr ſaniert haben dürf⸗ ten. Nun ſind die weißen Anzüge und Pa⸗ namahüte doch noch zu ihrem Recht gekommen. Die dem kühlen Wetter gefolgte Hitzewelle iſt allerdings von faſt kataſtrophalen Auswirkun⸗ gen begleitet. Flüſſe und Bäche ſchrumpfen zu Rinnſalen zuſammen. Da und dort herrſcht be⸗ reits empfindlicher Waſſermangel. Tagtäglich werden Hitzſchläge gemeldet. Jede Arbeit iſt zu einer faſt unerträglichen Laſt geworden. Ein„Türkiſcher“ gegen die hitze Ein Hauptkampfmittel gegen die Hitze iſt der türkiſche Kaffee, deſſen Konſum in den Som⸗ mermonaten aſtronomiſche Ziffern erreicht. Der „Türkiſche“, wie man hier das köſtliche, braune Getränk nennt, hat eine ſehr belebende Wir⸗ kung. Seine Zubereitung haben die Serben, wie alle anderen Balkanvölker, von den Os⸗ manen gelernt. Das runde handgeſchmiedete Tablett mit den kleinen henkelloſen, runden Gefäßen und der handgeſchmiedeten ſogenann⸗ ten Djeswa fehlt in keinem Haushalt, in kei⸗ nem Geſchäft und in keinem Büro. Dieſe Dieswa(eine Art Kaffeekanne) iſt in ihrer ein⸗ fachen, aber ſinnreichen Konſtruktion eine ge⸗ niale türkiſche Erfindung. Sie hat einen langen Stiel, iſt unten breit und verengt ſich nach oben hin, ſo daß die Hitze des Herdfeuers voll aus⸗ genützt wird. Die kleinen bauchförmigen Ge⸗ fäße, aus denen man den Kaffee ſchlürft, ſind aus Porzellan, das von einer oft ebenfalls handgeſchmiedeten Hülle umgeben iſt, die ſich nicht erwärmt. Das iſt ſehr wichtig, da man ja gezwungen iſt, das ganze Gefäß anzufaſſen. Bei der Zubereitung des„Türkiſchen“ wird in Serbien peinlich darauf geachtet, daß für eine kleine Mokkataſſe je ein Teelöffel fein ge⸗ Türkiſchen geſtartet werden mahlener Kaffee und Zucker verwandt wird, bei ſechs Taſſen werden alſo je ſechs Teelöffel Kaffee und Zucker in die Djeswa geſchüttet, dann erſt kommt das Waſſer hinzu. Die mit Kaffee, Zucker und Waſſer gefüllte Djesva wird erſt, nachdem man das Ganze mehrere Male umgerührt hat, auf den Herd geſtellt. Nach dem türkiſchen Rezept muß der Kaffee zweimal aufkochen und zum Schluß kommt ein kleiner Guß kalten Waſſers hinzu zur Erzeugung.des braunen Schaumes an der Oberfläche, der bei keinem echten„Türkiſchen“ fehlen darf. Dieſes Zeremoniell der Zubereitung, das die Türken vor 500 Jahren den unterdrückten Balkanvöl⸗ kern beibrachten, wird heute noch im ganzen Südoſten gewiſſenhaft befolgt. Das Eigen⸗ tümliche dabei iſt, daß der auf dieſe Weiſe zu⸗ bereitete Kaffee, den man gewöhnlich täglich ſechsmal oder auch mehr zu ſich nimmt, durch⸗ aus bekömmlich iſt und nicht im gering⸗ ſten Herzklopfen verurſacht. Man muß den Türken wahrhaftig bezeugen, daß ſie un⸗ übertreffbare Meiſter der ſchwierigen Kunſt des Kaffeekochens ſind. Der Kaffee iſt ein unerläßliches Requiſit des geſelligen und geſchäftlichen Lebens auf dem Balkan geworden. Jeder Beſucher wird mit einem Türkiſchen empfangen, nicht nur in Pri⸗ vathäuſern, ſondern auch ſehr häufig in den Büros, ja ſogar bei den Behörden und Mini⸗ ſterien. Man iſt ſich offenbar überall der pſycho⸗ logiſchen Wirkung des Kaffees bewußt. Sobald der Duft des ſtarken Mokkas den Raum durch⸗ zieht, ſehen ſich die ſchwierigſten geſchäftlichen Fragen viel leichter an; Verhandlungspartner werden plötzlich milder geſtimmt; das braune Getränk verurſacht eine Atmoſphäre der gegen⸗ ſeitigen Verſtändigung, und ſo iſt es nicht zu verwundern, daß oft große Geſchäfte nur beim können. Darin liegt wohl eines der Geheimniſſe des Türken⸗ trankes, ohne den auch der Ausländer nach kurzem Aufenthalt im Lande nicht mehr aus⸗ kommen kann. Schweizer Bergſieg im himalaja-bebiet 7060 mĩ · Gipfel hezwungen/ Glanzleislunq dreier Alpinisten (orH btIHiMhfunsefes Schweize rVerffeters) o. sch. Bern, W. Juli. Aus Joſhimat, einer entlegenen Poſtſtation im Garhwal⸗Himalaja, trifft ſoeben ein Radio⸗ Telegramm ein, wonach es der Expedition Steuri⸗Zogg⸗Roch am 5. Juli gelungen iſt, den Dunagiri(7060 Meter) als erſte zu be⸗ zwingen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, geſtaltete ſich auch diesmal der Angriff außerordentlich ſchwierig und ſtellte an die Bergſteiger höchſte Anforderungen. Auf 6700 Meter Höhe wurde das letzte Lager errichtet und am Nachmittag des 5. Juli gelang es den drei Schweizern, den Gipfel zu betreten. Wie das Telegramm wei⸗ ter beſagt, ſteigt die Expedition nach Joſhimat ab, da ſich Monſun eingeſtellt hat und Neuſchnee gefallen iſt. In dieſem Zuſammenhang ſei erwähnt, daß der Dunagiri bereits von vier Expeditionen angegriffen worden iſt, die ſich aber alle erfolg⸗ los geſtalteten. Im Jahre 1885 mußte die Ex⸗ pedition des Engländers Graham mit den bei⸗ den ſchweizeriſchen Bergführern Ulrich Kauf⸗ mann und Emil Boß auf 5900 Meter Höhe um⸗ kehren. Im Jahre 1905 kam Longſtaff nur bis auf den Ramani⸗Gletſcher. 1933 verſuchte die Expedition Oliver ihr Glück, kam aber nur bis auf den unteren Sattel am Südweſtgrat des Dunagiri. Der letzte Angriff erfolgte durch E. E. Shipton im Jahre 1936. Mitten in der ſteilen Eisflanke auf ungefähr 6500 Meter Höhe mußte er mit ſeiner Expedition ebenfalls um⸗ kehren. Tſchiangkaiſchen will onne England weilerkämpfen „China isi keine Ischecho · Stow/ akei“ Tſchungking, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Tſchiangkaiſchek hielt bei dem wöchentlichen Gedenkappell der Kuomintang am Montag eine Rede, die die Auffaſſung beſtätigt, daß China trotz dem Fortfall ausländiſchen Beiſtandes den Krieg fortſetzen wird. Er erklärte, daß China rechtzeitig genügende Reſerven an Kriegsmaterial angelegt habe, wo⸗ durch es der veränderten Lage gewachſen ſei. Er wolle noch nicht glauben, daß die„freund⸗ ſchaftlichen Nationen“ China verlaſſen würden. Andererſeits erklärte er, daß jeder Gedanke an ein„fernöſtliches München“ ausge⸗ ſchloſſen ſei, denn China ſei keine Tſchecho⸗ Slowakei“, die ihre Exiſtenz nur dem Krieg und den Nachkriegsverträgen zu verdanken ge⸗ habt habe. Die Entfernung Wangſchingweis und einiger anderer Politiker verſtärke nur die Regierung in Tſchunking und die Solidarität des chineſiſchen Volkes. ſleue anſienaliſche flusſchre ungen Trotz der britiſchen Zugeſtändniſſe DN Peking, 25. Juli Die bisherigen Ergebniſſe der engliſch-japa⸗ niſchen Beſprechungen werden von der breiten Oeffentlichkeit mit kühler Zurückhaltung auf⸗ genommen, und trotz der engliſchen Zugeſtänd⸗ niſſe nimmt die antibritiſche Bewegung in ganz Nordchina täglich zu. Die einflußreiche Organi⸗ ſation Hſinminhui hat an ihre örtlichen Büros in allen Provinzen NordchinasAnweiſungen ergehen laſſen, wirkſamere Maßnahmen für den antibritiſchen Aufklärungsfeldzug zu treffen. In Tangko, dem Seehafen Tientſino, kam es am Sonntag zu heftigen Zuſammenſtößen. Ueber das engliſche Verhalten empörte Men⸗ ſchenmengen verſuchten, in die Gebäude der engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaft Jardine Ma⸗ theſon and Company, ferner der Butterfield Swire& Co., der Aſiatic Petroleum Company und der Kailan Mining Adminiſtration einzu⸗ dringen, wobei beträchtlicher Schaden ange⸗ richtet wurde. Am Montag warf darauf das engliſche Begleitſchiff„Sandwich“ in der Nähe der Anlagen der Aſiatic Petroleum Company Anker. chinas Bolchafter bei ljalifar London, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Der chineſiſche Botſchafter in London ſuchte heute vormittag Außenminiſter Lord Hali⸗ fax auf, um von ihm Einzelheiten über das engliſch⸗japaniſche Abkommen zu hören. Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, ſoll Lord Halifax bekräftigt haben, daß das Abkom⸗ men mit Tokio weder eine Aenderung der bri⸗ tiſchen Chinapolitik bedeute, noch eine Weige⸗ rung, China Hilfe zu geben,„ſoweit dies mög⸗ lich ſei“. Schwere Schäden durch Vindnoſe in Venedig Dampler losgerissen und Kräne heschãdigi DNB Mailand, 25. Juli. In der Lagune von Venedig richtete eine über hundert Meter hohe Windhoſe, die über das Gebiet des Hafens hinwegfegte, erhebliche Schäden an. Durch die Gewalt des Wirbelſturmes wur⸗ den zwei an den Molen liegende Dampfer losgeriſſen und eine Barke von dem heftig ſchwankenden Rumpf des einen der beiden Dampfer zertrümmert. Einige Verlade⸗ kräne wurden durch den Sturm wie Kreiſel in Bewegung geſetzt, wobei die Führerkabinen vollſtändig in die Brüche gingen. Das Perſo⸗ nal hatte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Die Dächer von mehreren Magazinen und Getreideſpeichern wurden ab⸗ gedeckt und die Dachziegel durch die Gewalt des Sturmes bis zum Bahnhof getragen, wo ſie beim Niederſtürzen beträchtliche Beſchädi⸗ gungen hervorriefen. neuſchnee im Juli Allgäuer Berge eingeſchneit DN Immenſtadt, 25. Juli. Geſtern nacht iſt es in den Allgäuer Bergen zu Neuſchnee gekommen, der bis auf 1600 Me⸗ ter herab liegen blieb und die Berge in ein weißes Kleid gehüllt hat. Die Temperaturen ſind auch im Tal ſtark zurückgegangen. Jvan der Schuhputzer Jeden Morgen, wenn ich aus dem Hauſe gehe, höre ich von der gegenüberliegenden Stra⸗ ßenecke energiſches Klopfen: Dort ſitzt mein Freund Jvan, neben ſich einen Kaſten mit unzähligen Doſen Paſta und Schnürſenleln, be⸗ waffnet mit einer rieſigen Bürſte, mit der er abwechſelnd in der Luft herumfuchtelt und auf den Holzkaſten ſchlägt. Man kann ſich dieſer kategoriſchen Aufforderung nicht entziehen. Ob⸗ wohl die Schuhe für unſere Begriffe ganz or⸗ dentlich geputzt ſind, macht mich der ſtrafende Blick Jvans darauf aufmerkſam, daß dies ein grenzenloſer Irrtum iſt. Den praktiſchen Be⸗ weis bekommt man auch in den nächſten zehn Minuten geliefert. Ivan hat ſich wie ein Raub⸗ tier auf meine Halbſchuhe geſtürzt. Die In⸗ brunſt und der Eifer, mit dem er das Leder⸗ zeug bearbeitet, hat etwas Rührendes an ſich. Der Schweiß rinnt in Strömen über ſein dun⸗ kelbraunes Geſicht, das tief über die Schuhe gebeugt iſt, ſo daß zeitweilig nur eine einzige ſchwarze Haarmähne ſichtbar iſt. Immer neue Bürſten und Paſten holt er aus der Tiefe ſeines Kaſtens hervor, ein roter Samtlappen, der die letzte Politur verleihen ſoll, beendigt die Proze⸗ dur. Grinſend und triumphierend ſieht mich Jvan an: er hat das Wunder fertig gebracht; meine alten Halbſchuhe glänzen und ſtrahlen, als ob ich ſie eben erſt im Laden gekauft“te. Nicht einmal zehn Pfennige koſtet dieſe Ver⸗ jüngung. Zwiſchen ZJvan und mir hat ſich mit der Zeit ein freundſchaftliches Verhältnis entwik⸗ lelt. Schon, wenn er mich von weitem ſieht, lüftet er ſein ſchmutziges Albanerkäppchen, das früher einmal weiß geweſen ſein mag, und ſchwenkt ſeine Bürſten in der Luft, um mir ſo ſeine Sympathie zu bezeigen. Zvan iſt wie alle Belgrader Schuhputzer ſehr muſila ⸗ liſch. Wenn die Kapelle des Reſtaurants die alten ſerbiſchen Lieder ſpielt, dann ſummt er die Melodien mit, bei Muſik arbeitet er noch fanatiſcher, und oft kommt es vor, daß er dar⸗ über vergißt, mit dem Bürſten aufzuhören. Es hat mir ſtets leid getan, meinen Freund dann darauf aufmerkſam machen zu müſſen, daß ich Eile habe. Ach, ein ſtrafender Blick war die Antwort darauf: Jvan ſchien es nicht zu be⸗ greifen, daß es außer Schuhen und Mufik in der Welt noch andere Dinge gibt. Aber trotz⸗ dem ſind wir gute Freunde geblieben, was ſchon daraus hervorgeht, daß er mich zu einem Türkiſchen eingeladen hat, den wir zuſammen auf der Straße geſchlürft haben. Zweimal Kalemegdam Am Kalemegdam, der uralten Feſtung Bel⸗ grads, iſt vor kurzer Zeit ein Reſtaurant er⸗ öffnet worden. Hier triſft ſich allabendlich das elegante Belgrad zum Nachteſſen, das übrige Publikum ſetzt ſich aus Ausländern zuſammen. Es iſt ſehr reizvoll, im Garten des Lokals zu ſitzen, beſonders des Abends zur Zeit des Son⸗ nenuntergangs. Der Blick fällt von dort oben auf Save und Donau. Wenn die Lichter auf der auf Reparationskoſten erbauten neuen Savebrücke aufflammen, beginnt die Kapelle zu ſpielen, zu deren Klängen ſich elegante Paare auf der Tanzfläche wiegen. Es ſind dieſelben Schlager, die man in Paris und London hört, und es wird ebenſo blaſiert Lambeth⸗Walk und Swing getanzt wie in einer weſteuropäiſchen Bar. Aber die tanzenden Paare ſcheinen zu fühlen, daß die Jazzmuſik an dieſer hiſtoriſchen Stätte irgendwie gegen den Stil verſtößt. Es will nämlich keine rechte Stimmung aufkom⸗ men. Als auf der Feſtungsmauer ein paar Sol⸗ daten zu ſingen beginnen, bricht die Kapelle ganz ab: Die weſtliche Ziviliſationstünche iſt auf einmal wie weggeblaſen. Das elegante Publikum lauſcht dieſen ſchwermütigen Melo⸗ dien, in denen die heldenhafte Geſchichte dieſes Volkes lebendig wird.„Es ſtieg ein Haiduck vom Berge herab...“ Die Gäſte fallen mit in dieſes Lied ein, ihre Stimmen vermiſchen ſich mit denen der Soldaten. Die Vergangenheit wird hier im Schatten der mächtigen Feſtung. in deren Mauern die Legionen Cäſars, die Krieger Attilas und die Heerbanne der Sla⸗ wen und Germanen weilten, lebendig, dann folgten die Türkenſtürme, die Reiterregimenter Prinz Eugens pflanzten ihre Standarten auf den Zinnen auf, um dann wieder den Türken zu weichen, deren Herrſchaft der ſerbiſche Be⸗ freiungskampf ein Ende machte. Dies alles wird in dieſen Liedern lebendig, die weit über das Waſſer ſchallen. Ueber Stadt und Feſtung Belgrad ſteht groß und voll der Mond, die Grillen zirpen in den Kalemegdamgärten. Breit fließt die Save an der Feſtung vorbei, vereinigt ſich in der Ferne mit der Donau. Keine Muſik kann die Stim⸗ mung dieſer Landſchaft, über der der Geiſt des Heroiſchen liegt, beſſer ausdrücken als die Lie⸗ der der Soldaten. Irgendwie ahnt man, daß auch heute noch das Heldiſche das Weſen die⸗ ſes Volkes beſtimmt, das der jahrhunderte⸗ lange blutige Kampf um die Freiheit hart und ſoldatiſch gemacht hat. Das genoſſer türliche Regenn ganzen über de Zeit ar Wohl p Pflaſter Warum mit eſſt und we (ins Ge nur no getrage Wenr ſicht m. dasſelb in gro Stücken Berlichi dem Gl Wir im Her kenbruc Alſo: Schau chen ni die nat jedem! „2 Endgü Das Urlaub Schiene lichen der. D mert, u tend ge ſchwer. Bemüh einer 7 iſt. We Da 1 Straßet feſt auf Troſtlo Aberen ſich die Nachtid wandel Wohl auf. S ausgez. zum zu ſiehe, ſi vor. S bekame und di ren He Die Z. im We Blau u zunger i 1959 9d grad Hauſe n Stra⸗ t mein en mit eln, be⸗ der er und auf )dieſer en. 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Juli 1959 ttal Sonne im Das iſt eine Mahnung an choleriſche Zeit⸗ genoſſen, gerade in dieſen Tagen, da das na⸗ türliche Licht der Sonne nicht durch die grauen Regenwolken hindurchzukommen weiß. Den ganzen Tag über ſchieben ſich die Wolkenfetzen über den Himmel und weinen ſich von Zeit zu Zeit aus— und die Menſchen weinen mit. Wohl plätſchern keine ſalzigen Tränen auf das Pflaſter— es wird nach innen geflennt. Warum das? Der Wetteronkel wird unabläſſig mit eſſigſaurem Geſicht beſchworen, die ſteifen und weichen Hüte tiefer in die Stirne gezogen (ins Genick kann's ja tropfen!) und die Schirme nur noch aufgeſpannt in den Straßen herum⸗ getragen. Wenn ſchon der Himmel ein bitterſüßes Ge⸗ ſicht macht, ſo brauchen wir doch nicht gleich dasſelbe zu tun. Wohl beſtimmt uns der Tag in großem Maße, aber doch nicht in allen Stücken.„Ein Hundsfott der,“ würde Götz von Berlichingen ſagen,„den ein Regenduſch aus dem Gleis bringen kann!“ 3 Wir halten es ganz mit der Meinung de Ritters. Nichts kann uns aus der Faſſung bringen, auch der Regen nicht, der am Morgen und Mittag und Abend an die Scheiben trom⸗ melt. Wir glauben, daß wir genügend„Sonne im Herzen“ haben, um auch den ſtärkſten Wol⸗ kenbruch überſtehen zu können! Alſo: die da und dort noch vereinzelt zur Schau getragenen mieſepeterigen Geſichter ma⸗ chen nicht geiſtreich und nicht ſchön— darum: die natürlichen Mienen aufgeſetzt. Das ſteht jedem beſſer!—ff. Etwas von der Höflichkeit im Kundenverkehr Das„Del der verbraucherverſorgung Nur nicht nervös werden!/ Mehr gegenſeitiges Verſtändnis Wer einkaufen geht, bemerkt in letzter Zeit, daß es mitunter in den Geſchäften an dem ſachlich⸗höflichen Ton man elt, der im Verkehr zwiſchen Kunden und Kaufmann ſelbſtverſtänd⸗ lich ſein ſollte. Manche Hausfrauen, die ja zu 80 v. H. die Kunden des Einzelhandels ſind, klagen darüber, daß ſie nicht immer aufmerk⸗ ſam, zuvorkommend und ſachlich genug bedient werden, und daß ihnen beſonders begehrte Waren mitunter ſo abgegeben werden, als mache man ihnen ein Geſchenk, wührend ſie doch dafür mit ihrem guten Geld bezahlen. Fragt man wieder den Kaufmann, ſo hört man manche Beſchwerde über rückſichtsloſe Käufer, die kein Verſtändnis für die jeweilige Markt⸗ lage aufweiſen. Beiderſeitiges Dertrauen Es iſt wichtig, daß ſolche Erſcheinungen er⸗ kannt und bekämpft werden, ſolange es ſich nur um Einzelfälle handelt. Man hat Höflich⸗ keit und Sachlichkeit treffend als das unent⸗ behrliche„Oel der Verbraucherverſorgung“ be⸗ eichnet. Denn ſie ſind die Vorausſetzung für jeden, ſich auf der Grundlage gegenſei⸗ tigen Vertrauens vollziehenden Verkehr zwiſchen Kaufmann und Kunde an der wich⸗ tigſten Verbindungsſtelle von Wirtſchaft und Verbrauch— in den Geſchäften des Einzel⸗ handels. Dazu gehört natürlich das richtige „Muß i denn..“ am Montagabend Endgültiger Kehraus des Mannheimer Sommerfeſtes/ Hochſtimmung trotz Aprilwetter Das war noch am Wochenende. Da hörte der Urlaub auf, polterte die Kleinbahn über den Schienenſtrang des kleinen Odenwaldes weſt⸗ lichen Gefilden zu. Mannheim hatte mich wie⸗ der. Die dicke Luft hätte mich wenig geküm⸗ mert, wäre die Sonne nicht gar ſo zurückhal⸗ tend geweſen. So aber fiel die Eingewöhnung ſchwer. Die aufgeſtapelte Arbeit trotzte aller Bemühung, ſich vermindern zu laſſen. Was einer Frohſtimmung nicht ſonderlich förderlich iſt. Wer hätte das nicht an ſich erfahren! Da rumorte der Lautſprecherwagen in den Straßen und rief zum verlängerten Sommer⸗ feſt auf. Ein Lichtblick. Trotz Bindfadenregens. Troſtlos ließ ſich der Weg zum Feſtplatz an. Aber weniger Stunden nur bedurfte es, daß ſich die Pfützenlandſchaft in ein feuchtfröhliches Nachtidyll mit vergeſſener Geiſterſtunde ver⸗ wandelt hatte. Wohl wies die Koͤß⸗Feſthalle einige Lücken auf. Sie ſtörten nicht. Die Nachzügler waren ausgezeichnete Mitmacher. Die Künſtler legten zum zweiten Male die Abſchiedsplatte auf, und ſiehe, ſie erklang ſchöner vielleicht als tags zu⸗ vor. So viel macht Uebung aus. Die Damen bekamen ein Angebinde in die Hand gedrückt, und die Herren erhielten eine Flaſche, aus de⸗ ren Hals weiße und gelbe Blumen wuchſen. Die Zuſchauer mußten die ihre nach Schluß im Weinzelt bezahlen. Die Blume machte in Blau und roch nach Alkohol. Das war der Un⸗ Zeichn.: Edgar John(2) „Zeict nbers Land“ Gewohnheitsverbrecher richtet ſich ſelbſt Im Wormſer Amtsgerichtsgefängnis er⸗ hängte ſich der am Donnerstag zu acht Jah⸗ ren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurkeilte 43jährige Georg Feth von hier an ſeinem Selbſtbinder. eth war wegen ſchlimmſter Sittlichkeitsverfehlungen dreizehn⸗ mal vorbeſtraft. guf der Fahrt vom Nürburgring getötet Auf der Rückreiſe vom Nürburgring wurde bei Kürrenberg ein Motorradler, der feine Frau auf dem Sozius hatte, durch das Ueberholen von mehreren Kraftwagen von der Fahrbahn gedrängt und rannte gegen eine Mauer. Der Motorradler war auf der Stelle tot. Seine Frau wurde mit ſchweren Verlet⸗ zungen in ein Krankenhaus eingeliefert. terſchied. Die Stimmung gedieh. Und während ſich der abgekämpfte Müller⸗Rues mit ſeinem Bären und dem Kehrausbeſen, die ihm zum Geſchenk gemacht worden waren, ſchmunzelnd begnügte, gingen die Nachzügler des Mannhei⸗ mer Feſttreibens auf große Eroberungen aus. Bis ſie die Amtsleiter liebevoll und beſorgt aus Zelten und dem Feſtplatz hinausdrängten. In eine regneriſche Nacht, die den ſo köſtlich Angeregten kornblumenblau erſchien. Wer hätte anderes erwartet. Das nennt man Kundendienſt. Dem heimge⸗ kehrten Urlauber den Uebergang ſo leicht zu machen. hk. Verſtändnis, die richtige Einſtellung auf beiden Seiten. Erfahrene Hausfrauen wiſſen, daß es der Kaufmann beim Einkauf, bei der Beſchaffung der Ware manchmal nicht leicht hat. Er bemüht ſich natürlich befonders um die Ware, die am ſtärkſten verlangt wird, aber er kann ſie nicht immer oder in der Beſchaffenheit erhalten, wie er es im Intereſſe ſeiner Abnehmer wünſcht. Wir hören auch, daß heute die Beziehungen zwiſchen dem Kaufmann und ſeinen Lieferan⸗ ten leider nicht gerade ein Uebermaß an lie⸗ benswürdigem Entgegenkommen aufweiſen. Nicht ſelten behandelt der Lieferant bei knap⸗ pen Waren denſelben Kaufmann, den er fonſt als Abnehmer ſehr ſchätzt, von oben herab und tut ſo, als ſei es eine Gnade, wenn er ihm die gewünſchten Güter gelegentlich abgibt. Daß bei dieſer Lage der Dinge der Kauf⸗ mann mitunter nervös iſt, daß er ſich— nach einer kurz vorhergegangenen Auseinanderſet⸗ zung mit ſeinen Lieferanten über die jetzt vom Kunden wiederum begehrte Ware— ärgert und es dann an der nötigen Sachlichkeit ver⸗ miſſen läßt, iſt vielleicht verſtändlich— aber es iſt weder gerecht noch klug. Denn für jeden Kaufmann und Verkäufer muß die eiſerne Re⸗ gel gelten:„Behandle deine Kunden ſo, wie du von deinen Lieferanten behandelt zu werden wünſcht— und nicht aber ſo, wie man dich zu deinem Aerger mitunter behandelt“. Dieſe Forderung iſt für den. Einzelhandel um ſo dringlicher, als er ja nicht Menſchen gegen⸗ überſteht, die beſonders wirtſchaftskundig ſind. Der Käufer kommt zum Kaufmann mit dem Vertrauen, daß er ihm hilft, ſeinen Bedarf im Rahmen ſeines Einkommens ſo gut wie mög⸗ lich zu decken. Die Hausfrauen müſſen mit ihrem Wirtſchaftsgeld genau rechnen, ſie kom⸗ men mit einem wohl überlegten Einkaufs⸗ plan in das Geſchäft und ſind natürlich ent⸗ täuſcht, wenn ſie nicht die Ware erhalten, die ſie brauchen und die ſie ſich zu kaufen vorge⸗ nommen haben. Nun muß man allerdings auch vom einkau⸗ fenden Volksgenoſſen erwarten, daß er nicht gleich loswettert, wenn er mal mit ſeinen Wünſchen nicht ſo durchkommt, wie er es ſich gedacht hat. Immer müſſen ſich überflüſ⸗ ſige Spannungen einſtellen, wenn von vornherein beide Parteien beim Einkauf ner⸗ vös, gereizt und verärgert ſind, wenn ſie ſich nicht vorhalten, daß es ſelbſtverſtändlich bei⸗ den lieber wäre, wenn der eine geben kann, was verlangt wird, und der andere erhält, was er wünſcht. Fehlt dieſe Einſtellung, ſo iſt ſchon der Boden für unnötige Auseinanderſet⸗ zungen gegeben. Der Käufer muß auch nicht glauben, daß eine ihm unhöflich erſcheinende Bemerkung des Verkäufers immer aus reiner Bosheit gemacht iſt. Oft liegt es daran, daß der Verkäufer ſchon mehrere Male am Tage ſich in der ſchwierigen Lage. befand, denſelben Kaufwunſch ablehnen zu müſſen; bei mancher Unhöflichkeit handelt esſich nur um Ungeſchicklich⸗ keiten einer noch nicht voll ausgebildeten Ver⸗ kaufskraft. Bei der heute überall herrſchenden Knappheit an Arbeitskräften— ein wirkli erfreulicherer Zuſtand als der umgekehrte eines Mangels an Urbeit— wird man aber Ver⸗ ftändnis dafür haben, daß nicht jede Verkaufs⸗ kraft, die dem Verbraucher ſelbſtändig gegen⸗ übertritt, ſchon in der Sachkunde un Kunſt der richtigen Behandlung des Käufers allen Anforderungen reſtlos genügt. Ein guter berkäufer iſt höflich Trotzdem muß man Höflichkeit und Sach⸗ kunde in allererſter Linie vom Einzelhandels⸗ kaufmann und ſeinen Mitarbeitern verlangen und erwarten. Denn ſie ſind beim Verkauf im Dienſt und im Einzelhandelsgeſchäft gehört eben zum Dienſt vor allem die Höflichkeit gegenüber dem Kunden. Darin zeigt ſich ja das Können eines guten Verkäufers, daß er es ver⸗ ſteht, die Käufer trotz ihrer verſchiedenen Tem⸗ peramente doch immer wieder auf den Boden der ſachlichen Möglichkeiten zu führen und ſie beim Einkauf zu beraten, daß nervöſe Stim⸗ mungen verſchwinden oder gar nicht aufkom⸗ men. Selbſt wenn man einmal dem Kunden nicht die entſprechende Ware anbieten kann, zeigt ſich die Kunſt des Verkäufers gerade darin, daß der Kunde das Geſchäft mit der Einſicht verläßt, daß er nun einmal einen Wunſch für ſpäter verſchieben muß— nicht aber mit dem Gefühl, er ſei hier nachläſſig oder unſachlich bedient worden. Eine Forderung gegenſeitiger Achtung Höflichkeit und ſachliche Bedienung ſind ge⸗ rade heute nicht nur eine Notwendigkeit für einen reibungsloſen Verkehr in der Verbrau⸗ cherſphäre, ſondern zugleich Forderungen der gegenſeitigen Achtung und des Verſtändniſſes für die Arbeit des anderen, die der National⸗ ſozialismus jedem Volksgenoſſen einprägt. Da⸗ her haben auch das deutſche Frauenwerk und die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel in der letz⸗ ten Zeit gegenüber ihren Mitgliedern in Ver⸗ ſammlungen und durch die Preſſe darauf hin⸗ gewieſen, daß gerade in dieſem Punkt unter keinen Umſtänden die Selbſtbeherrſchung und das Verſtändnis für die Lage des einen der Partner nachläßt. Es handelt ſich hier um einen Teil der ganz allgemeinen Regel für jeden Volksgenoſſen— ſei es im Verkehr zwiſchen dem Mann am Steuer und dem Fußgänger, mit Beamten oder auch zwiſchen dem Kaufmann und feinen Lieferanten: Wer unhöflich und überheblich iſt, wenn er glaubt, es ſich„leiſten zu können“, der zeigt einen Mangel an Selbſtbeherrſchung und mißachtet die Arbeit des anderen Volksgenoſſen. Darüber hinaus iſt ſolch ein Verhalten aber auch un⸗ Kleine Mannheimer Stadichronik Ehrung eines Mannheimer Parteigenoſſen Dem Parteigenoſſen Rudolf Krauß, Untere Mühlauſtraße 154, wurde vom Führer für ſeine im Kampfe um die Macht erlittenen Verletzun⸗ gen der Blutorden verliehen. Die Orts⸗ gruppe Erlenhof war am letzten Sonntag zu einer ſchlichten Feierſtunde im Feierraum der GEG zuſammengekommen, um ihren Kame⸗ raden gemeinſam zu ehren. Ortsgruppenleiter Pg. Friedrich Müller würdigte in ſeiner An⸗ ſprache die Verdienſte des Pg. Krauß. An⸗ ſchließend waren noch die Aktiviſten der Orts⸗ gruppe im Gemeinſchaftsraum der GEG zu einer Kameradſchaftsfeier beiſammen. Schon wieder ein betrunkener Kraftradfahrer. Am 20. Juli um 33.50 Uhr, fuhr der am 3 Auguft 1912 in Mannheim geborene, ledige Vo⸗ lontär Otto Siffling, wohnhaft in Mann⸗ heim⸗Waldhof, Kornſtraße 3, obwohl er unter Einwirkung geiſtiger Getränke ſtand, auf einem Kraftrad auf der Kronprinzenſtraße hier, wobei er mit einem Radfahrer zuſammenſtieß. Beide Fahrer kamen hierbei zu Fall, und Siffling wurde leicht verletzt. Nach erfolgter Entnahme einer Blutprobe im Städt. Krankenhaus, wurde der verantwortungsloſe Kraftradfahrer in poli⸗ zeilichen Gewahrſam genommen. Er hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Außerdem wurde ihm der Führerſchein entzogen und das Kraft⸗ rad ſichergeſtellt. Die täglichen Verkehrsunfälle. Am Montag ereigneten ſich hier ſechs Verkehrsunfälle. Hier⸗ bei wurden zwei Perſonen verletzt, fünf Kraft⸗ fahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden zehn Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an ſieben Kraftfahrzeughalter wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Gerechte Strafe für einen Dolksverräter Vom Sondergericht Mannheim wurde der Fabrikant Kurt Gütermann aus Gutach wegen Deviſenvergehens und Volksverratsver⸗ brechens zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren und einer Geldſtrafe von 100 000 Reichsmark, im Nichtbeibringungsfalle zehn Monate Gefängnis, verurteilt. 200 000 RM der beſchlagnahmten Werte werden eingezogen. Zehn Monate Unterſuchungshaft werden auf die Zuchthausſtrafe angerechnet. Dem Verur⸗ teilten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. —4 ans unſerer gchwefterftadz Euoͤwigshafen Die Wiener Sängerknaben kommen Die berühmte„Wiener Sängerknaben“ wer⸗ den am 29. Juli im Hindenburavpark einen Lieder⸗- und Sinaſpielabend veranſtalten. Es kann dies als ein beſonderes muſikaliſches Ereignis angeſehen werden, denn der Chor der Wiener Sängerknaben iſt neben den Regens⸗ burger Domſpatzen einer der beſten Knaben⸗ chöre. Er vereinigt beſonders wohlklingende und friſche Knabenſtimmen, das Ergebnis einer ſorgfältigen und liebevollen muſikaliſchen und choriſchen Schulung. Im Gegenſatz zu den Re⸗ gensburger Domſpatzen, die nur geiſtliche und weltliche Geſänge bieten, widmen ſich die Wie⸗ ner Sängerknaben bevorzugter Weiſe der hei⸗ tern Spieloper. Hier ſind ſie in ihrem Element. Für ihren Abend im Hindenburapark haben ſie das reizende Sinaſpiel„Die Opernprobe“ von A. Lortzina auserſehen. Alle Mitwirkenden werden in Koſtüm auftreten. klug und kurzſichtig, weil jeder ſich eine unge⸗ pig Behandlung für lange Zeit zu merken pflegt. Wir können trotzdem ſagen, daß man im all⸗ gemeinen nach wie vor in den Geſchäften gut und aufmerkſam bedient wird. Dieſer Ruf des deutſchen Einzelhandels im In⸗ und Auslande darf aber nicht durch Einzelerſcheinungen ge⸗ ſtört werden. Dabei darf Höflichkeit aber auch nicht mit Servilität und auch nicht mit Uebertreibungen eines materiellen Kun⸗ dendienſtes verwechſelt werden. In erſter Linie erwartet der Verbraucher ſachkun dige Be⸗ ratung und aufmerkſames Eingehen auf ſeine Wünſche. Wer ſich um beides bemüht, der wird ſein Können ganz von ſelbſt auch durch echte und gleichbleibende Höflichkeit zeigen. OOeiterhin lKuſił Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt Der Zuſtrom arktiſcher Kaltluftmaſſen hat ſich im Laufe des Dienstag weiter verſtärkt und einen nochmaligen kräftigen Temperaturrück⸗ gang gebracht. In den Höhen des Schwarzwal⸗ des iſt beiſpielsweiſe die Temperatur bis dicht an den Gefrierpunkt zurückgegangen. Es kommt dort zu wiederholten Schneeſchauern. Im Be⸗ reich der eingedrungenen Kaltluft wird ſich zwar eine leichte Beruhigung der Wetterlage einſtellen, doch iſt noch keineswegs mit Beſtän⸗ digkeit zu rechnen. %½ Juli 0% Hachyy. ſeere sſuſt. 2— „,—— „ Die Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd be⸗ wölkt, örtlich auch noch kurze, ſchauerartige Niederſchläge, weiterhin kühl, um Weſt ſchwan⸗ kende Winde. .. und für Donnerstag: Wetterbeſſerung, zn Mi nicht beſtändig. Für die Jahreszeit zu kühl. ——————————— 5——————————————————————————————————————————— ——— —————————————— ———— —————• m—— ——————————————— 4 „HBakenkreuzbanner“ —————————— eke Keeeeee,—— dienstag, 25. Juli 1959 1919 wurde er verprügelt Erie(USa), 25. Juli Da ſpricht man immer von der ſchnellebigen Welt in Amerika. Und doch gibt es Beweiſe da⸗ für, daß unter Umſtänden die Zeit dort noch langſamer abläuft als anderswo. Im Jahre 1919 war der Farmer A. Herchey im damals hlühenden Alter von 45 Jahren von ſeiner Frau verprügelt worden. Vorher hatte ſie ihn immer geärgert durch 1ib Nörgeleien, die auch den beſten Mann auf den Hund bringen. Aber erſt jetzt reichte der Farmer ſeine Schei dungsklage ein— genauer geſagt: erſt jetzt beantragte er die Durchführung der Scheidung auf Grund der Prügelei von damals. Die Ur⸗ ſache der langen Verzögerung war einfach. Für eine Scheidung muß man bezahlen. Vor 20 Jahren hatte der Farmer die Gründe, aber kein Geld. Jetzt hatte er das Geld und wünſchte die Ausführung der vor 20 Jahren zuerſt perlang⸗ ten und bei den Akten gelaſſenen Scheidung. In Amerika iſt ſo etwas möglich. Rechter, linker— linker, rechter? Nottingham, 25. Juli Man ſtreitet oft in der Geſchichte„um des Kaiſers Bart“. Auch in der engliſchen Litera⸗ turgeſchichte hat man ſich nie darüber einigen können, ob der engliſche Dichter, Lord Byron, nun auf dem rechten oder auf dem linken Fuß lahmte. Sogar Perſonen, die ihm im Leben ſehr nahe ſtanden, konnten ſich ſpäter nicht mehr genau daran erinnern. Dem Streit iſt nun ein für allemal ein Ende bereitet worden. Byron liegt in der Hucknall Torkard Kirche bei Nottingkam begraben. Alſo veranlaßte der zuſtändige Vikar einfach die Oeffnung des Grabes und des Sarges. Die Leiche war ſeinerzeit ausgezeichnet präpariert worden und hatte ſich gut gehalten. Die Füße aber waren frei. Und ein Blick genügte, um zu verraten, daß Byron auf dem rechten Fuß lahm geweſen iſt. Downingſtreet kaufte einen Atlas London, 25. Juli Im„Heim“ der Premierminiſter, in der Downingſtreet 10, wird bekanntlich die inter⸗ nationale Politik unter engliſchen Geſichtswin⸗ keln zurechtgebraut. Das Haus iſt in jüngſter Zeit etwas renoviert worden. Man hat z. B. am Kleiderſtänder Schildchen angebracht, damit die„Männer am Steuer“ leichter ihren Hut und ihren Regenſchirm finden. Wichtiger aber noch iſt die Anſchaffung eines Atlas. Denn als 1914 in der Downingſtreet der Krieg gegen Deutſchland beſchloſſen wurde, mußte man zur Aufklärung für die einzelnen Kabinettsmitglieder aus dem Kriegsminiſterium erſt einen Atlas herüberholen laſſen.. der„lebende Buddha“ wird Soldat Tokio, 25. Juli Graf Koſho Otani, der höchſte Buddhiſten⸗ prieſter Japans, von 10 Millionen Japanern ſogar als lebender Buddha betrachtet, hat nun ſeinen Tempel verlaſſen müſſen, um in die Armee einzutreten. In einem letzten Aufruf an ſeine Anhänger und an alle Japaner betonte dieſer„lebende Buddha“, daß über allen Pflich⸗ ten diejenige ſtehe, ſeinem Vaterland zu dienen. Die Abſicht, den lebenden Buddha vom Mili⸗ tärdienſt zu befreien, wurde auf ſeinen eigenen Wunſch hin nicht verwirklicht. Tuftſchutz und Durſt Lodz, 25. Juli Unter Polens eifrigſten Intereſſenten für einen ſchönen, großen Luftſchutzkeller befand ſich ein gewiſſer Alexander Ligorſki. Er hatte bis dahin mit Knochen und Lumpen gehandelt. Ob Lumpen oder nicht: als er ſich für den Luft⸗ ſchutzkeller zu intereſſieren begann und bereit war, die Hälfte zu bezahlen, lobte man den Eifer des Knochenhändlers und gab ihm die andere Hälfte dazu. So hatte man doch wenig⸗ ſtens einen Anfang gemacht. Aber kurz nachdem der Luftſchutzkeller an⸗ gelegt war, kaufte ſich Alexander ein Auto, ließ ſein Haus umbauen, trug ſich überhaupt au/ einmal ſehr elegant, ſo daß ſich die Behörden den Kopf zerbrachen, woher der Lumpenhänd⸗ ler das Geld nehme. Als nun noch ein ano⸗ nymer Brief einging, wurde eine Unterſuchung eingeleitet, bei der ſich herausſtellte, daß Alexander Ligorſki im Keller,— im ſtaatlich zu 50 Prozent bezahlten Luftſchutzkeller— eine Spritbrennerei eingerichtet hatte. Wenn es in London brannte London, 25. Juli Vor einiger Zeit wurden wieder Feuerwehr⸗ leute für London durch Inſerate geſucht. Dabei werden übrigens Seeleute bevorzugt, vermut⸗ lich weil ſie ſich auf das Leiterlaufen verſtehen. Bis vor einigen Jahrzehnten war das Löſch⸗ weſen in England ſeltſam geregelt. Bis 1666 kannte man gar keine Feuerwehr. Dann begann man ſich gegen Feuer zu verſichern. Und jede Verſicherung gründete eine eigene Löſchkom; panie. Der Verſicherungsnehmer bekam eine Plakette, die er ſich ans Haus nagelte. Brannte es, dann rückte z. B. eine Löſchkompanie an, rückte aber wieder ab, wenn ſich aus der Pla⸗ kette ergab, daß der Inhaber des brennenden Hauſes bei einer anderen Geſellſchaft verſichert war. Erſt vor 100 Jahren kam es zu einem Zufammenſchluß. Die Löſchkolonnen wurden zu einer Zentralfeuerwehr zuſammengeſchloſſen. Aber noch immer war das Löſchen eine Privat⸗ ſache. Erſt vor 75 Jahren ging die Löſchtätig⸗ keit dann in amtliche Hände über. bor 90 Jahren wütete die Cholera/ Die Särge reichten nicht, die Toten aufzunehmen Berlin, 25. Juli. Der Sommer 1939 birgt für die Reichshaupt⸗ ſtadt eine recht traurige Erinnerung, Vor neun⸗ zig Jahren ging ein unheimlicher Gaſt in den Straßen um und jagte der Bevöllerung pani⸗ ſchen Schrecken ein. Es war die Cholera, die in den erſten Junitagen des Jahres 1840 wahrſcheinlich aus dem Oſten in Berlin einge⸗ ſchleppt worden war und Mitte des Monats die erſten Todesopfer forderte. Zuerſt glaubte man, daß es ſich nur um Einzelfälle handelte, aber nach wenigen Wochen ſchon hatte ſich die Krankheit derart ausgebreitet, daß gar nicht ſo⸗ viel Särge herbeigeſchafft werden konnten, als an einem Tage gebraucht wurden. Hunderte von Menſchen raffte die Seuche, als ſie im Juli ihren Höhepunkt erreicht hatte, täglich dahin, lähmendes Entſetzen hatte die Menſchen ergriffen, die aus Furcht vor Anſtel⸗ kung es kaum wagten, die Kranken zu pflegen und die Toten zu beſtatten. Berlin wies da⸗ mals eine Einwohnerzahl von 424000 auf, von der innerhalb weniger Wochen 3553 Men⸗ ſchen dahingerafft wurden. Beſonders groß war die Sterblichkeit unter den Frauen und Mädchen, die faſt das Dappelte als 5 der Männer betrug. Das mag damit zuſgmmen⸗ hängen, daß der weibliche Teil der Bevölke⸗ rung ſich durch die häufige Berührung mit den Kranken, durch die Reinigung der Wäſche und dergleichen ſich gegen eine Anſteckung viel we⸗ niger ſchützen konnten als die Männer. Da der Erreger der Krankheit, der ſoge⸗ nannte Kommabazillus, erſt 1883 von Robert Koch entdeckt werden konnte, gab es damals noch keine wirkſamen Mittel gegen die fchtt deren raſche Ausbreitung durch die ſchlechten ſanitären und hygieniſchen Verhält⸗ niſſe in der Reichshauptſtadt und das enge Zu⸗ ſammenwohnen der Menſchen ſehr begünſtigt wurde. Die Rinnſteine, die das ſchmutzige Waſ⸗ ſer ſammelten und in die Spree leiteten, wur⸗ den zum Sammelpunkt von Bakterien. Damals hatte man aber die Gefahren, die dieſes Uebel heraufbeſchwor, gar nicht erkannt, und es mußte erſt ein Pettenkoffer kommen, mit ſeinem bewußt energiſchen Kampf gegen die Verunreinigung des Trinkwaſſers und des Bo⸗ dens als Häuptübertragungsherde für Seuchen, um hier grundlegende Abhilfe zu ſchaffen. Erſt als Berlin im Jahre 1866 eine neue Choleraepidemie über ſi ergehen laſſen mußte, die diesmal mehr als 600 B. forderte, ging man an die Schaffung einer Ka⸗ naliſation und die Eintichtung einer Stadtent⸗ wäſſerung, ſo daß 1887 die Rinnſteine ver⸗ ſchwanden und dadurch die Stadt endlich in einen einigermaßen ſauberen Zuſtand verſetzt werden konnte. Die Cholera iſt ſeit alter Zeit in Oſtindien heimiſch, vor allem am Ufergebiet des Ganges und in Riederbengalen. Erſt im Jahre 1831 begann ſie ſich in großen Epidemien auf der ganzen Erde auszubreiten, nur Auſtralien wurde eigentümlicherweiſe bis heute von die⸗ ſer Geißel verſchont. In Deutſchland trat ſie uletzt 1892, und zwar in Hamburg guf, laiden blieben wir von ihr verſchont und wer⸗ en auch in Zukunft berſchont bleiben, da bei dem Stand der heutigen Hygiene, den ſani⸗ tären Einrichtungen in den Städten und den ſtrengen behördlichen Vorbeugungsmaßnahmen dieſer aſiatiſchen Krankheit der Boden genom⸗ men iſt, Vor allem ſchuldet die Welt den gro⸗ ßen deutſchen Aerzten Koch und Pettenkofer Dank, die durch Eutdeckung des Bazillus und der Uebertragungsherde dieſer mordenden Seuche die ſtärkſten Waffen genommen haben. Wieder„Ordinariiahrt“ einer„Ulmer Schachtel“ nach Wien Ein Vorgang aus den ersten Tagen einer regelmähigen Donauschiffahrt vollzog sich jetzt wieder in einer Wiener Vorstadt an der Donau: Unter dem Jubel vie ler Tausender traf, von Ulm kommend, eine sogenannte „Ulmer Schachtel“ ein. Den Vorfahren an der Donaustadt waren solche Fahrzeuge vor 150 Jahren eine ebenso bekannte Einrichtung wie es heute den Wienern und Wienerinnen ein Donaudampier ist. (Scherl-Bilderdienst-M) Die Hasfantäne lon leuengamme mit 50 atmoſphären Druck aus der Ciefe/ Blitze drohten das Gas zu entzünden Hamburg, 25. Juli. Vier Tage und vier Rächte lang lebten die Bewohner des vor den Toren Hamburgs ge⸗ legenen Dorfes Neuengamme in der frucht⸗ baren Marſchlandſchaft von Vierlanden buch⸗ ſtäblich an einem ſpeienden Vulkan, dem zwar keine Lava entſtrömte, dafür aber eine zeitweiſe bis 40 Meter hohe Gasfontäne ausſtieß, wobei das unheimliche unterirdiſche Rollen, Donnern und Brauſen kilometerweit zu hören war, ängſtliche Herzen leicht mit Bangen und Furcht erfüllend. Wenn auch zahlreiche Helfer, die mit Gasmasken, Lederanzügen und Kopf⸗ ſchutz ausgerüſtet waren, vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend arbeiteten, um die Aus⸗ bruchſtelle zu verſchließen— gegen die unge⸗ heuere Gewalt des mit einem Druck von 50 Atmoſphären hervorſchießenden Gaſes, das aus der Tiefe der Erde Schlamm, Steine und Waſ⸗ ſer mitführte, konnten ſie nichts ausrichten. Um ein Entzünden des Gaſes zu verhindern, wurden die ſtrengſten ergriffen, die vor allem jegliches Feueranma⸗ chen und Rauchen im weiten Umkreis des Ge⸗ fahrenherdes verboten. Nur die Natur kehrie ſich nicht daran, denn zweimal zog ſich über Vierlanden ein Gewitter zuſammen, und es war ſchaurig anzuſehen, wie die Blitze drohend um den Rieſenſpringbrunnen zuckten. Ein Funke hätte genügt, um die Fontäne in Feuer zu verwandeln, das ſo raſch hätte nicht gelöſcht werden können. So hat man bange Stunden in Neuengamme erlebt, zumal das ausſtrömende Waſſer auch die umliegenden Wieſen, Felder und Keller überſchwemmte, ſo daß Feuerwehren und Arbeitsdienſt alle Hände voll zu tun hat⸗ ten, um durch Pumparbeiten und Aushehung von Gräben ſchlimmere Folgen zu verhüten. Ein Aufatmen ging durch die ganze Umgebung, als in der vierten Nacht die Quelle plötzlich verſfſiegte und jeder Gasausbruch aufhörte, der durch Bohrungen nach Oel entſtanden war. Die Leitung des Bohrturmes ließ ſofort durch Sperrſchieber das Bohrloch verſchließen, um ein nochmaliges Ausſtrömen des Gaſes zu ver⸗ hindern. Im November des Jahres 1910 erlebte Neuengamme ſchon einmal ein ähnliches Na⸗ turſchauſpiel. Damals ereignete ſich bei Boh⸗ rungen nach Grundwaſſer unter furchtbarem Getöſe ein Gasausbruch, deſſen Quelle ſich in etwa 280 Meter Tieſe befand. Nach wenigen Stunden entzündete ſich durch Funken einer in der Nähe ſtehenden Lokomobile das Gas, und 18 Tage lang leuchteten weithin die ge⸗ waltigen Feuerbündel, die ziſchend nach drei Seiten aus den Rohrenden hervorſchoſſen. Die⸗ ſes„Flammenkreuz von Neuengamme“ bildete nicht nur die Senſation für ganz Deutſchland, ſondern erregte auch im Ausland Aufſehen, und in Hunderten von Sonderzügen kamen Neugie⸗ rige aus den weiteſten Entfernungen herbei, um den„feuerſpeienden Vulkan“ gebührend zu beſtaunen, der ſogar in Liedern und Gedichten beſungen wurde. Endlich, nach dreiwöchigen Bemühungen konnte der Brand, der ſchon am erſten Tage den Bohrturm, eine Lokomobile und glle in ſeinem Bereich liegenden zum Schmelzen gebracht hatte, durch ein Dampf⸗ verfahren gelöſcht werden. Das ausſtrömende Gas wurde durch ein 15 Kilometer langes Rohrnetz mit den Hambur⸗ ger Gaswerken verbunden, und bis zum Jahre 1925 konnte dieſes koſthare Geſchenk der Natur ergiebig ausgenützt werden. Insgeſamt hatte die Quelle im Laufe von 12 Jahren rund 172 Millionen Kubikmeter Gas geliefert, das der Stadt einen jährlichen Reingewinn von über 2 Millionen Mark einbrachte. Na⸗ mentlich während des Kohlenmangels im Welt⸗ krieg hat dieſe unterirdiſche Gasanſtalt von Neuengamme unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Wahrſcheinlich wurde der neuerliche Gasaus⸗ bruch durch eine unterirdiſche Verſtopfung zum Verſiegen gebracht. 0 0 lurioteret in Anelcdoten Von Eduard Stemplinger Diesmal hat Edugrd e die Juriſten auf ſeiner Anekdotenjagd heimgeſucht. Und ſein neues Büchlein, dem die nachſtehenden luſtigen Sächelchen entnommen ſind, trägt deshalb auch den Titel„Vom Jus und von Minten und iſt erſchienen im.⸗Piper⸗Verlag. München. Ludwig Uhland(1787—1862). Geboren in Tübingen, 1918 Advokat daſelbſt, 1829 Proſeſ⸗ ſor der deutſchen Literatur. Uhland arbeitete ſechzehn Monate lang im Juſtizminiſterium in Stuttgart; als er nun eine feſte Anſtellung mit Gehalt nachſuchte, be⸗ ſchied der König die Eingabe, die der Miniſter begutachtet hatte, abſchlägig mit dem Beifügen: Wenn der Akzeſſiſt Uhland ſeine Stelle nicht wie bisher beſorgen wolle, ſo ſolle ſich der Mi⸗ niſter um einen anderen Akzeſſiſten umſehen.“ Dabei war aber Uhland damals ſchon als Dich⸗ ter bekannt. Er wandte ſich daraufhin der Advokatur zu. * Joſef Unger(1828—1913). Geboren in Wien. Profeſſor für Privatrecht in Prag(1853), Wien (1855), dann Miniſter(1871—1878), zuletzt Prä⸗ ſident des öſterreichiſchen Reichsgerichts. In einer Geſellſchaft erſchien die Frau einer Finanzgröße, eine Dame von auffälliger Ma⸗ gerkeit, in einem ſehr tief ausgeſchnittenen Kleid. Unger wandte ſich zum Finanzminiſter, dem das herzuſtellende Gleichgewicht im Staats⸗ haushalt ſtets viel Sorgen machte, und flüſterte ihm zu:„Dort wandelt das ungedeckte Defizit!“ * Otto Freiherr von Völderndorff(1825—1899). Geboren in Zweibrücken. Einflußreicher Mini⸗ ſterialrat bei Fürſt Hohenlohe. Vor 1870 gab es in Bayern hundertpierund⸗ zwanzig Partikularrechte in Zivilſachen. Völ⸗ derndorff fragte einmal einen alten Appellrat, ob er denn wirklich die in ſeinem Sprengel geltenden Sonderrechte kenne. Dieſer erwiderte ſchmunzelnd:„Es iſt nicht ſo gefährlich, Herr Kollege, als es ausſieht. Sehn Sie: entweder gilt das bayriſche Landrecht, oder es gilt ein anderes Recht. Gilt das bayriſche Landrecht, ſo entſcheidet man danach und zitiert es; gilt's aber nicht, ſo entſcheidet man dennoch danach, zitiert's aber nicht.“ Friedrich Wachenfeld, Profeſſor für Straf⸗ recht in Roſtock. Wachenfeld fragte einen Kandidaten im Exa⸗ men:„Welche Strafe ſteht auf Diebſtahl?“— Antwort:„Todesſtrafe“. Wachenfeld, der ſchwer⸗ hörig war, meinte falſche verſtanden zu haben und wiederholte die Frage. Der Gefragte er⸗ widerte mit lauter Stimme:„Die Todesſtrafe“. —„Ach ja,“ entgegnete der Profeſſor,„Sie meinen natürlich, wenn Mord dazu kommt. ι⏑hi richtig.“ * Karl Julius Weber(1767—1832). Geboren in Langenburg(Württemberg). Studierte in Er⸗ langen und Göttingen Jura. Verfaſſer des heute noch geleſenen„Demokritos“. Ein alter Rechtslehrer, den Weber hörte, un⸗ terſuchte ernſthaft die Frage, ob Lazarus nach ſeiner Erweckung ein gemachtes Teſtament hätte umſtoßen dürfen. Eine ſeiner Lieblingswen⸗ dungen war:„Meine Herren! Wenn Sie das römiſche Recht wie einen Schweinsbraten hin⸗ ter ſich haben, ſo können ſie das Landrecht wie einen Schnaps draufſetzen.“ * Prof.(des Erbrechts): Sagen Sie, Herr Kan⸗ didat, wie ſtirbt der Menſch? Der Kandidat ſieht ſich bekümmert um, ob er nicht perſehentlich in ein mediziniſches Examen geraten ſei und ſchwieg. 3 Auch die anderen Prüflinge bleiben ſtumm. Prof,: Nun, meine Herren, die Antwort iſt doch nicht allzuſchwer. Der Menſch ſtirbt ent⸗ weder mit oder ohne Teſtament. —*— (Zum Sträfling):„Sie haben einen Flucht⸗ verſuch unternommen; das iſt ſtrafbar.“ „Aber, Herr Direktor, man kann Ihnen doch gar nichts recht machen: brech ich ein, iſt's nicht recht; brech ich aus, iſt's wieder nichts.“ ler will unter die Faldaten““ London, 24. Juli. Die engliſche Propa⸗ ganda, um die Söhne„merry old englands“ alle unter den Stahlhelm zu bringen, ſcheint in der letzten Zeit doch des Guten etwas zuviel zu tun. Zu dieſer Feſtſtellung gelangt man un⸗ willkürlich, wenn man erfährt, daß dieſer Tage ein beſorgter Vater ſich bitter darüber he⸗ ſchwerte, wie ſein Sohn verwöhnt werde. Die⸗ ſer Mann hatte ſeinen Jungen ins Lager des South⸗Lancaſhire⸗Regiments begleitet, wo ſich dieſer anmuſtern ließ. Dabei ſcheint der Vater einen tiefen Blick in die Lagerküche getan zu haben, Das, was er hier zu ſehen bekam, muß ihn ſehr erſchüttert haben, denn er erhob, wie ſchon geſagt, Beſchwerde, daß ſein Junge hier viel zu ſehr verwöhnt werde. Das, was er hier zu eſſen bekäme, könne er, der Vater, ſeinem Sohn nie bieten. Die Liebe iſt allzeit ſchon Bleſe oder minder durch den Magen gegangen. Dieſer alten Weis⸗ heit Wiint die engliſchen Fs andaſtellen zur Auffüllung der britiſchen Wehrmacht ſich jetzt beſonders lebhaft erinnert zu haben. Denn 34 Milizmänner, die am 15. Juli als erſte ihrer Jahresklaſſe die ſechsmonatige Dienſtzeit antraten, ſoll die Liebe zum edlen Kriegs⸗ handwerk anſcheinend vornehmlich durch den Magen beigebracht werden. Die Militärverwaltung hat, ſo wird berich⸗ tet, beſondere Anweiſungen für gute Verpfle⸗ gung der zwanzig Jahre alten Dienſtpflichtigen erlaſſen und ſo iſt nun ein erbitterter Wett⸗ bewerb der verſchiedenen Ausbildungslager darum entbrannt, welche Lagerküche die beſte Verpflegung liefert. Den Vogel ſcheint, wie ſchon angedeutet, nach einem Agenturbericht, ein Rekrutendepot des South⸗Lancaſhire⸗Regi⸗ ments abgeſchloſſen zu haben. Kurz und bün⸗ dig wird angekündigt, die Männer dieſes Re⸗ giments erhielten einmal in der Woche ein Mittageſſen von ſechs Gängen. Der Speiſezet⸗ tel verheißt: i hte eiſen, Tomaten⸗ ſuppe, gebrgtenes 3. chfilet, Braten mit neuen Kartoffeln oder Bratkartoffeln und grünen Erbſen, Fruchtgelee oder Griespudding, Tee oder Kaffee. Ob ſich zur hüſinkz Verdauung dieſes wahr⸗ haft üppigen Mahles daran ſechs Stunden Gamaſchendienſt anſchließen, wird allerdings ſchamhaft verſchwiegen. 5 Die erhalten 95 cha undſcha Millionen Kreditban loren, wä ken und denkreis f wieſen. insgeſamt ſchaftlicher ihr beteilt nismäßig 10 rüche unerheblie kamen die größeren 100 Mill. Beſonde Ueberwint koſtet, wa. ſowie Wec ſen Anſtu konnten ir werden. - 27 M Schatzanw durch das ſerſchatzan Ihm wur hinaus 66 Noſtroverr betraf ne Brancheba Die Be; von 164 3 geldern un krediten vi ſel und 6 meiſt pro Kundſchaft geſchäft m den gleiche gegen Bar 23, die Se I Hau ein einhei neue Kunt ſich um 16 und Lande 91 Mill. K auf dieſes Banken ſich durch rung der führte zu anweiſung len wurde ſie zu eine Schatzanwe (— 89 Mi wurden ur Wirtſchafts der Banke— Svpitze der keneinlagen durch Uebe Mill.), wu (— 84 Mi lndust SW Ka Starke iahr. 1938 fabrik in Umſatzſteig langem ſti in Kehl a. ſtraße des Die Verſo on der ſä⸗ Olbersdorf fahren und terunternel den, ſo do voll beſchä Anäbau d Bilanz im .58(.81 ouf.08 lichkeiten, ſen mit 1 ſtieg auf 58(.0 ſeits erfor Itenern 0. Reichsmark hungen ve— Norfrag 275 985( goteilt. auf Mmin. RM. 6Proꝛent die Gefolg Fre Effel Festverzinsl. 57 Dt Reichs: int Dt Reich Baden Freist Bavern Staa Anl.-Abl. d f Aussburs St Heidelhg. Ge Ludwissh. v Mannhm. Go Mannheim vo pirmasensSt. Mnm. Ablös. Hess.Ld.Liot B Kom. Golc do. Goldan! do. Goldanl Bav. Hvv. We Frkt. Hvv. G Frankf. Llan. Frkf Goldyfc Prkf. Goldpf MeiningerHlv Mein. Hvo. I. pfälz. Hvb. C Pfälz. Liau. pfälz Hyp. Ge Rhein. Hvv. G do.-9 do. 12.15 do. Lian do. Gake Südd. Boder. Großkraftwe. Rhein-Main-L 1G-Farbenind Industrle-A Accumulatore Adt Gebr. Aschaffbræ. 7 Bavr. Motor.- Berl. Licht v Brauerei K Brown. Bov. Cement Hei Daimlet-Ben: lli 1959 mt hatte und 172 geliefert, ngewinn hte. Na⸗ im Welt⸗ talt von geleiſtet. Gasaus⸗ pfung len Juriſten Und ſein 1luſtigen halb auch 1“ und iſt i. horen in Profeſ⸗ lang im er nun ichte, be⸗ Miniſter zeifügen: le nicht der Mi⸗ umſehen.. als Dich⸗ fhin der in Wien. ), Wien etzt Prä⸗ au einer ger Ma⸗ znittenen miniſter, Staats⸗ flüſterte Defizit!“ —1899). er Mini⸗ vierund⸗ en. 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Die undſchaftsgelder verminderten ſich um insgeſamt 97 Millionen, die Großbanken und ſonſtigen Kreditbanken allein 202 Mill, derartige Einlagen ver⸗ loren, während die Spezial⸗, Haus⸗ und Brancheban⸗ ken und die Staats⸗ und Landesbanken, deren' Kun⸗ denkreis 5⁰ anders zuſammenſetzt, eine Zunahme auf⸗ wieſen. Die Er 1 insgeſamt 283 Mill. aus. Abgeſehen von den genoffen⸗ ſchaftlichen Inſtituten waren alle Bankengruppen an ihr beteiligt. Daß es Ende Juni zu dieſem werhält⸗ nismäßig ſtarken Rückgriff der Wiriſchaft auf die Ban⸗ ken kam, kann kaum wundernehmen. Schon die An⸗ ſprüche des pflegen einen nicht unerheblichen Zahlungsbedarf S Hierzu kamen die Nachwixkungen des Steuertermins vom 10. Juni und der Anſchaffungsbedarf für NF.⸗Steuergut⸗ ſcheine 1. Endlich aber wirkt natürlich langſam die Freigabe des Kapitalmarktes für private Emittenten ebenfalls etwas auf den Geldmarkt. Dies ſpricht bei größeren Anleihen wie der im Juni aufgelegten über 100 Mill. der Ich Farbeninduſtrie 2* mit. Beſondere Anſtrengungen hat die Kreditinſtitute die hneberwindung des Juniultimos allerdings nicht ge⸗ loſtet, waren ſie doch mit Barreſerven, Bankguthaben ſowie Wechſel⸗ und Schatzanweiſungsbeſtänden für die⸗ ſen Anſturm gut gerüſtet. Den beiden letzterwähnten konnten in hohem Maße fällige Abſchnitte entnommen werden. Insgeſamt wurden die Wechſel um 513 Mill. verringert, wobei die Indoſſamentsverbindlichkeiten - 27 Mill.) kaum nennenswert zunahmen. Auf dem Schatzanweiſungstonto traten insgeſamt Abgänge z. B. durch das Fälligwerden der terminmäßigen Rate Lie⸗ ſerſchatzanweiſungen überhaupt nicht in Erſcheieung. Ihm wurden vielmehr über Verfälle und Abgaben hinaus 60. Mill. neu zugeführt. Die Zunghme der Noſtroverpflichtungen war gering(+ 36,5 Mill.) und betraf nennenswert nur die Spezial⸗, Haus⸗ und Branchebanken und Genoſſenſchaften. Die Bexliner Großbanken finanzierten den Abzug von 164 Mill. Kundſchaftsgeldern, 23 Mill. geldern und die Zunahme von 189 Mill. Wirtſchafts⸗ krediten vor allem durch Abgabe von 341 Mill. Wech⸗ ſel und 61 Mill. Schatzanweiſungen. Die 64 ſonſtigen. meiſt provinziellen Kreditbanken büßten 38 Mill. Kundſchaftseinlagen ein und liehen im Kontokorrent⸗ geſchäft mit Richtbanken 62 Mill. mehr aus. Um faſt den gleichen Betrag verminderten ſie ihre Forderungen gegen Banken und erleichterten das Wechſelkonto um 23, die Schatzanweiſungen um 11 Mill. Bei den Spe⸗ I Haus⸗ und Branchebanten ergab ſich wie meiſt ein einheitliches Bild. hatten ſie 19 Mill. neue Kundſchaftseinlagen; irtſchaftskredite erhöhten ſich um 16 Mill. Die Bewegungen der Gruppe Staats⸗ und Landesbanken wurden ausſchlaggebend durch den Ausweis der Preußiſchen Staatsbank beeinflußt. Von 91 Mill, Kundſchaftseinlagenzugang entfielen 70 allein auf dieſes Inſtitut. An Wirtſchaftskrediten liehen die 14 Banken 23 Mill. mehr aus. Der Anlagebedarf, der ſich durch Abgänge bei den Wechſeln und Verminde⸗ rung der Forderungen an Banken noch verſtärkte, führte zu einer Zunahme der Schatzwechſel und Schatz⸗ anweiſungen um 109 Mill. Den regionalen Girozentra⸗ len wurden 164 Mill. Bankeneinlagen entzogen, was ſie zu einem Rückgriff auf ihre Wechſel(— 40 Mill.), Schatzanweiſungen(— 14 Mill.) und Bankguthaben (— 89 Mill.) veranlaßte. Wertpapiere und Barreſerve wurden um je 10 Mill. Der Erhöhnna der Wirtſchaftskredite um 19 Mill, ſtand ein Rückgang der Bankenſchuldner um 22 Mill. gegenüber. Bei der Spitze der Giroorganiſation aingen naturgemäß Ban⸗ keneinlagen zurück(— 80 Mill.), Geldbedarf, der auch durch Uebernahme von Wertpapieren entſtand(— 24 Mill.), wurde hauptſächlich durch Abgabe von Wechſeln (— 84 Mill.) befriedigt. lndustrie- und Wirtschaftsmeldungen SWKatz& Klumpp Ac6, Gernsbach(Bapem. Starke Umſatzſteigerung. Das Geſchäfts⸗ jahr 1938 brachte dieſer Holzbe⸗ und Verarbeitnnas⸗ fabrik in ſämtlichen Werken eine weitere erhebliche Umſatzſteigerung. Neu erworben wurden das ſeit langem ſtilliegende Sägewerk Johannes Roß Söhne in Kehl a. Rh., wodurch der Geſellſchaft die Waſſer⸗ ſtraße des Rheines unmittelbar erſchloſſen worden ſei. Die Verſorgungsarundlage und das Abſatzgebiet des on der ſächſiſch⸗höhmiſchen Grenze gelegenen Werkes Olbersdorf hätten eine erhebliche Verbreiterung er⸗ fahren und das in Fürnitz in Kärnten liegende Toch⸗ terunternehmen ſei von Grund auf umgeſtellt wor⸗ den, ſo doß die nenu angeoliederte Holzbauabteilung voll beſchäftigt ſei. Der erwähnte Neuerwerb und der Ausbau des Tochterunternehmens wirkt ſich in der Bilanz im ſterken Anſtieg des Anlagevermögens auf .58(.81) Mill. RM. aus und andererſeits bei den auf.08(0,80) Milfl. RM. anaewachſenen Verßind⸗ lichkeiten, hierunter hbeſonders ſolchen gegenüber Ban⸗ ken mit.33(0. 100 Mifl. Rm. Der Jahresertrog ſtioo auf 363(305) Mill. RM., dazu treten noch 58(.066) Mifl. RM. ondere Erträhe. Anderer⸗ ſoits erforderten Nerſonalaufwendunden 226(.93), Stenern.63(.42) und Zinſen ſg9o.044% Mifl. Reichsmark. Nach 455 265(499 h0% Ron. Abſchrei⸗ hungen verhleibt einſchließlich 40 5af(29 457) R. Nortrag ein foſt verdoppelter Reingewinn von 275 985(142 591) RM., woraus, mie bereifs mit⸗ goteilt, auf das im Noriaßhre um 10 Prozent guf.8 min. RM. oeſenkte Grundkapital eine Dividende von s Prozent(65 Proꝛent) verteiſt wird. Ferner erhzet die Gefolgſchaftskaſſe eine Zuweiſung von 100 000 der irtſchaftskredite machte Banken⸗ Reichsmark, die dadurch auf 110 000 RM. wächſt. In der Bilanz lalles in Millionen Reichsmark) betragen das Aktienkapital jetzt 1,8(2,0), Rücklagen 0,40 (0,31), wobei die geſetzliche durch den aus der Kapi⸗ talherabſetzung erzielten Buchgewinn auf 0,25(0,20) gebracht wurde, Rüctſtellungen 0,58(0,42), Wertbe⸗ richtigungen 0,19(0,10), von Verbindlichkeiten noch Warenſchulden 0,38(0,37), Hypotheken 0,20(0,047). Auf der anderen Seite unter dem auf 4,20(2,97) erhöhten Umlaufsvermögen Vorräte 2,14(1,31), Wa⸗ xenforderungen 1,70(4,19), Forderungen an das Fürnitzer Tochterunternehmen 0,077(1 RM.), flüſſige „Mittel nur noch 0,037(0,137).— Hauptverſammlung am 24. Juli. SW R. Jung As6, Fabrik für Präziſions⸗Apparate, Heivelberg. Das mit 100 000 RM. Aktienkapital aus⸗ geſtattete Unternehmen ſchließt das Geſchäftsjahr 1938 nach Vornahme verringerter Abſchreibungen von 951 (22 784) RM. mit einem Gewinn von 7465(3822) Reichsmark ab, um den ſich Unterbilanz von 84 675 auf 77 210 RM. ermäßigt. Sw. Die öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland im Jahre 1938. Der Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland(Vor⸗ ſitzender Gauleiter und Oberpräſident Staatsrat Schwede⸗Coburg) legt ſeinen Verwaltungsbericht für das Jahr 1938 vor. Dem Bericht iſt zu entnehmen, daß die von den Mitgliedsanſtalten des Verbandes und von der Deutſchen Verſorgungsanſtalt Stuttgart ebildete Verwaltungsgemeinſchaft am Ende des Fahres 1938 einen Geſamtbeſtand an Kapitalverſiche⸗ Antragszugang des Verichtzgahres eute nchouf 1d. ntragszugang de er ahre ellte auf rd. 366 Mill RM., d. ſ. 32 Mil. N. mehr als im Vorjahre, Der tägliche Antragszugang betru nach 1 Mill. RM. Verſicherungsſumme. Der Verſiche⸗ rungsbeſtand ſtieg einſchl. Bauſparverſicherungen Ende 1938 auf 1 869 588 Verſicherungen über 2736,25 Mill. RM. G 1 665 255 Verſiche⸗ rungen über 2466,82 ill. RM. Kapital, alge ein Reinzuwachs von 204 333 mit 269,44 Millionen RM. Kapital). Der Beſtand an Renten⸗ ſtellt ſich auf 20 201 Verſicherungen mit 3,84 Mill. RM. Jahresrente. Der Reinzuwachs betrug 5074 Verſicherungen über 2,68 Mill. RM. Jabresrente. Die Sterblichkeit iſt auch im Jahre 1938 wiederum günſtig verlaufen. Die Beitragseinnahmen der Anſtalten haben entſprechend dem Anwachſen des Geſamtbeſtandes an Kapital⸗ und Rentenverſicherun⸗ gen zugenommen. Dieſe Zunahme ermöglichte eine tändige Erweiterung der Kapitalanlagen. So ſind ie langfriſtigen Anlagen jener Anſtalten von 576 Mill. RM. Ende 1937 auf 662 Mill. RM. Ende 1938 geſtiegen. Der Beſtand an ummittelbar begebenen Huypotheken aller Verbandsanſtalten belief ſich Ende 1938 auf 36 718 Hypotheken über insge⸗ ſamt 286.76 Mill. RM. Der Zuwachs betrug im Jabre 1938 3088 Hypotheken über insgeſamt 19,38 Mill. RM. Somit ergibt ſich eine Zunahme von .18 Prozent der Anzahl und 7,25 Prozent der Summe nach, wobhei zu begchten iſt, daß in der zwei⸗ ten Hälfte des Jahres 1938 eine Hypothekenſperre beſtand, Die Pflege des langfriſtigen Klein⸗ und Mit⸗ telkredits kommt in der Gliederüng der Hppotheken nach der Höhe zum Ausdruck. Danach 3 c 5050** 0 i bis 1 RM., rd. rozent auf ſo i 10 000 RM. Bei um Stücke über 20 000 RM. und beierd. 1 Prozent um ſolche über mehr als 50 000 RM. Die Durch⸗ ſchnittsſumme der Hypotheken betrug Ende 1938 7810 RM. gegenüber 7951 RM. im Vorjahr. Die Durchſchnittsſumme der Reuausleihungen Ende 1938 nur 6956 RM. Von den Nenausleihun⸗ gen ſind für Wohnunas⸗ und Siedlungsbauten im Jahre 1938 faſt 15 Mill. RM. oder rd. 60 Prozent der geſamten Neuausleihungen verwandt worden. Der Bericht geht im Zuſammenhang mit der Neu⸗ ordnung der Organiſation der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft nochmals auf die Aufgaben des Verbandes näher ein, die ihm einen agnz anderen Charakter als eine für das Verſicherunasweſen zuſtändige Organi⸗ ſation der gewerblichen Wirtſchaft und die aufgelöſten Wirtſchaftsvorbönde geben, weil ſie den angeſichts des gebhietlichen Aufbaues der im Verband zuſammenge⸗ ſchloſſenen Anſtalten notwendigen Gefahrenausgleich und eine einheitliche techniſche Behandlung der Maa⸗ niſſe, wie auch eine Rationaliſterung der Verwoltung und eine entſprechende Koſten⸗ und Arbeitskräfteer⸗ ſparnis ſowie Leiſtungsſteigerung bewirken. Bei einem Ausblick auf das Arbeitsjahr 1939 wird dor⸗ auf hingewieſen. daß der Zugang an neuen Lebens⸗ vorſicherungsahſchlüſton beſonders durch die Einfüy⸗ rung der Pflichverſichernna für das deutſche Hand⸗ wark in den bis jetzt abgefaufenen Monaten umge⸗ wöhnlich hoch iſt. Bezüslich der Gefofafchaft beſaat der Bericht u. a. daß die beſtehenden Einrichtungen ſoweit wie möaſich gefördert und ergänzt wurden. Nen oeſchoffen wuürde eine zuſätzliche Altersverſor⸗ gung der Angeſtellten. Denutſche Beamten⸗Krankenverſicherung V. a.., Sitz Loblenz a. Rh. Die Anſtalt, die das größte privsie Krankenverſichernngsunternehmen Großdeutſchlands iſt, legte in ihrer Hauptverſammluna in Koblenz einen umfaſſenden, grundſätzliche Ausführungen zur Frage der Krankenverſicherung und eſnen umfanareichen ſtatiſtiſchen Teil enthaltenden Geſchäftsbericht vor. In dem Bericht wird die bevölkerunas⸗ und fozialvoliti⸗ ſche Bedeutunag der privaten Krankenverſicherung un⸗ terſtrichen und daraus die Folgeruna hergeleitet, detz es nicht angängig iſt, das Verſicherungsprinzip bis betrug deutſche Volhswietſchaft dem⸗ entfallen rd. bis rund 6 Prozent handelte es ſich zur letzten Konſequenz durchzuführen. Kritiſtert wird der ungeſunde Wettbewerb mit billigen nicht das tat⸗ ſächliche Verſicherungsbedürfnis des einzelnen befrie⸗ digenden Tarifen, der letztlich nur dem Verſicherungs⸗ gedanten ſchadet. Der Neuzugang betrug 73 579 Verſicherte. Auffallend iſt die ungewöhnliche Be⸗ ſtandsfeſtigkeit, denn nur 2,15 Prozent des mittleren Jahresbeſtandes ſchieden durch Kündigung aus. Dieſe Erſcheinung ſpricht dafür, daß der Ver⸗ ſicherungsſchutz dieſer Anſtalt, die in ihren Normal⸗ tarifen auf die allgemeinen Beſchränkungen der Lei⸗ ſtungspflicht nach beſtimmten Zeiträumen oder Höchſt⸗ ſummen verzichtet, und außerdem das Verſicherungs⸗ verhältnis ihrerſeits wegen Wagnisverſchlechterung nicht kündigen kann, als wertvoll anerkannt wird. Die Verſicherungsleiſtungen betrugen im Jahre 1938 390 194 914.14 RM. der Zutunftsſicherung dienen, ſind auf 17,5 Mil⸗ lionen Mark angewachſen. Neue Spezial⸗ tarife ſind für Krankenhauskoſten eingeführt wor⸗ den. Der Verſicherungsſchutz wurde durch Einſührung beſonderer, die ſtaatliche Bevölferungs⸗ politik unterſtützende Maßnahmen, wie Erhölſüng der Wochenhilfe, Beihilfen zur Aufzucht lebensſchwacher Säuglinge uſw., wie durch bedingte Einführung des ſubjektiven Krankheitsbegriffes bei„alten Leiden“ verbeſſert.— Die Reichsbank in der 3. Juliwoche Berlin, 25. Juli.(HB⸗Funk.) Nach dem Aus⸗ weis der Deutſchen Reichsbank vom 22. Juli 1939 hat ſich ſeit dem 15. Juli die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wert⸗ papieren um 145 Millionen auf 9126 Mill. RM. ermäßigt. Nachdem durch die Medio⸗Beanſpruchung die in der erſten Juliwoche erfolgte Entlaſtung von 33,3 Prozent auf 19,7 Prozent geſunken war, ſind am Stichtag des 22. Juli insgeſamt 40,2 Prozent der am Ultimo beanſpruchten Kreditmittel wieder zurück⸗ gefloſſen. Damit war die Entlaſtung ſtärker als man erwartet hatte. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln um 151 Millionen auf 7891 Mill. RM. und an Lom⸗ bardforderungen um 5 Millionen auf 27 Mill. RM. abgenommen. Die deckungsfähigen Wertpapiere ſtellen ſich bei einer geringfügigen Erhöhung auf 925 Mill. Reichsmark. Die ſonſtigen Wertpapiere haben um 10 Millionen auf 283 Mill. RM. zugenommen. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deviſen beträgt faſt, unverändert rund 77, Mill. RM. Die Beſtände an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 25 Mill. RM., diejenigen an Scheide⸗ münzen auf 184 Mill. RM. erhöht. Die ſonſtigen Aktiva ſind um 104 Millionen auf 1080 Mill. RM. geſtiegen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 106 Millionen auf 8228 Mill. RM., an Rentenbank⸗ ſcheinen um 2 Millionen auf 373 Mill. RM. und an Scheidemünzen um 16 Millionen auf 1774 Mill. RM. ermäßigt. Mithin verminderte ſich der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf auf rund 10 376 Mill. RM. ge⸗ genüber 10 500 Mill. RM. am 15. Juli; die ent⸗ ſprechende Vormonatsziffer lautet 106006 Mifl. RM. und die Vorfahrsziffer 7934 Mill. RM. Die fremden Gelder zeigen mit 1108 Mill. RM. eine Zunahme um 72 Mill. RM. Berliner Börse Wie erwartet, gingen bei den Banken nach der Befeſtigung in den letzten Tagen einige Käufe der Kundſchaft ein, zumal der Fortfall der Spekulations⸗ ſteuer auf zwei Jahre Ankegung bot. Das Geſchäft bewegte ſich im großen und ganzen aber noch immer in recht ruhigen Bahnen. Da ſich Abgabe⸗ neigung ſo gut wie nicht bemerkbar machte, zogen die Notierungen zumeiſt er neut an, um ſo mehr als der berufsmäßige Börſenhandel verſchiedentlich mit Meinungskäufen am Markte war. Am Mon⸗ tanmarkt waren lediglich Klöckner mit minus /½ Prozent und Hoeſch mit minus/ Prozent rück⸗ gängig, während Vereinigte Stahlwerke und Mannes⸗ mann je ½ Prozent, Rheinſtahl/ Prozent und Bnderus 1½ Prozent gewannen. Am Braun⸗ kohlenaktienmarkt war das Geſchäft klein, ſo. daß zumeiſt nur Strichnotizen zuſtandekamen. Deutſche Erdöl ſtiegen ſedoch um 1½ Prozent und Bubiag um 1 Prozent. Am Markt der chemiſchen Papiere ſtellten ſich Farben um ½ Prozent höher auf 143½¼8, auch Goldſchmidt zogen um /½ Prozent an. Intereſſe beſtand ferner für Elektrowerte, von denen ACc. Berliner Kraft und Licht je ½ Vrozent, Akkumulatoren und EW Schleſien ſe 2 Prozent gewannen. Siemens bröckelten allerdinas um ½ Prozent ab, ferner gaben Schleſiſche Gas um 2/ Prozent und Schuckert um 1% Prozent nach. Feſter lagen außerdem von Autowerten Daimler' mit hlus 1 Prozent und von Maſchinenbauaktien Demag mit plus 1½ Prozent. Tertilwerte zogen zumeiſt um ½ Prozent an. Zuy erwähnen ſind noch Bank für Braninduſtrie mit plus 1¼ Prozent und Berger mit plus ¼ Prozent, Kaliwerte, Gummi⸗ und Linoleumaktien, ferner Kabel⸗ und Drahtanteile lagen ruhig, aber gut behauptet. Im variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die Reichsaltbeſitzanleihe auf 132,20 gegen 132½. Die Gemeindeumſchuldung notierte 93½(minus 5 Pfa.). Steuerautſcheine[ hörte man unyerändert mit 99,20, dito II ſowie Fuli⸗ und Auguſt⸗Scheine nannte man durchweg 95, ſo daß eine weitere kräftige Befeſtigung eintrat. Am Geldmarkt wurden die Sätze für Blanko⸗ tagesgeld im Hinblick auf die Ultimovorbereftungen um 1½ Prozent auf 2¼ bis 2¼ Prozent heraufaefetzt. Von Deviſen notierten das engliſche Pfund —————————————————— aseneeeee esenenemeeeeeeeneeeeee, Die Rücklagen, die 11,67½, der Dollar mit 2,493, der Franken mit 6,60½ und der Schweizer Franken mit 56,29. Nachbörslich blieb es ruhig. Bei der amtlichen Berliner Devpiſen⸗ notierung war der Gulden auf 133,27(133,75), der Schweizer Franken auf 56,25(56,28), der Belga auf 42,34(42,36) und das Pfund auf 11,67(11,675) rückläufig. Am Kaſſamarkt wieſen Banken und Hy⸗ pothekenb anken Abweichungen bis zu ½ Pro⸗ zent nach beiden Seiten auf, wobei Beſſerungen über⸗ wogen. Bei den Kolonialpapieren ſtiegen Doag um 1¼ Prozent und Otavi um 1 Re-mark. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten In⸗ duſtrieaktien ſtanden eine Reihe von Gewin⸗ nen, die 2 bis 5 Prozent ausmachten, vereinzelt Ein⸗ bußen von 2 bis 4 Prozent gegenüber. Rhein-Mainische Mittagbörse Weitere Befeſtigungen Der Wegfall der Spekulationsſteuer auf zwei Jahre (man erwartet vom 1. Januar 1939 rückwartend) gab der Börſe weiter etwas Anregung und führte in erſter Linie zu einigen Käufen aus Börſenkreiſen, hingegen waren Kundſchaftsaufträge kaum in größe⸗ rer Zahl als bisher eingegangen. Man erwartet je⸗ doch eine ſtärtere Beteiligung in Kürze. Auch die weitere Befeſtigung der Steuergutſcheine U gab et⸗ was Rücthalt gegenüber der noch herrſchenden Ge⸗ ſchäftsſtille. Am Aktienmarkt ſetzten die wenigen zu⸗ nächſt notierten ½ bis 1 Prozent feſter ein. Eine ſtärkere Steigung wieſen von Autoaktien Daimler mit 123(120½) auf, auch Adlerwerke feſt mit 99/ 98½). Von Bergbauwerten erreichten Vereinigte Stahl wieder pari(99½¼), hingegen ließen Hoeſch 1 Prozent nach auf 106¼. IG Farben kamen/ Pro⸗ zent feſter mit 1433% an und bis ½ Prozent erhöht waren unter anderem AEc mit 112½, Felten mit 138½, Bemberg mit 128 und Junghans mit 93¼. Geffürel bröckelten auf 126¼(127) ab. Am Rentenmarkt war das Hauptgeſchäft in Steuer⸗ autſcheinen II, die bei größeren Umſätzen etwa ½ Prozent anſtiegen. Juni 95,25, Juli 95,35, Auguſt 95,25, Serie 1 ruhig und unverändert 99,20. Von amtlichen Werten Reichsaltbeſitz Prozent ermäßigt auf 132, dagegen Reichsbahnvorzugsaktien ſehr feſt mit 123(122½).— Stadtanleihen und Pfandbriefe waren unverändert. Von Liquidationswerten Pfäl⸗ ziſche 100%(100¼). Induſtrieobligationen weiter un⸗ einheitlich und bis ¼ Prozent ſchwankend. Im Verlaufe wurde die Kursentwicklung für Aktien etwas uneinheitlich, da kleine Gewinnmitnahmen er⸗ folaten. IG Farben nochmals ½ Prozent höher auf 143¼, dagegen Daimler 122½ nach 123. Von ſpäter notierten Papieren, die meiſt ½ bis 1 Prozent feſter lagen, ſtiegen Conti Gummi ſtärker an, auf 215 bis 216½(213¾), ferner Buderus auf 97½(95½) und Demaa auf 141½(140), knapp gehalten unter ande⸗ rem Weſtdeutſche Kaufhof bis 95½(96) und Metall⸗ geſellſchaft mit 112½(112½). Von unnotierten Werten erhöhten ſich nach Pauſe Elſ.⸗Bad. Wolle auf 88 bis 90(84 bis 86). Tagesgeld unverändert 2½¼½ Prozent. Metalle Berlin, 25. Juli. RM für 100 Kilo. Elektrolpyt⸗ kupfer(wirebars) prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 59,25; Standardkupfer lfd. Monat 53.50 .; Originalhüttenweichblei 18,50 un.;: Standardblei lfd. Monat 18,50.; Originalhüttenrohzink ab nord⸗ deutſchen Staionen 17,75 un.; Standardzink lfd. Mo⸗ nat 17,75.: Originalhüttenaluminium 98 bis 99 Prozent in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Prozent 137; Feinſilber 31,30 bis 35,90(RM für ein Kilo). Baumwolle Bremen, 25. Juli. Juli 865 Abrechnung: Ok⸗ tober 872 Brief, 869 Geld, 871 bezahlt, 871 Ab⸗ rechnuna: Dezember 870 Brief, 869 Geld, 870 be⸗ zahlt, 870 Abrechnung: Januar 869 Brief, 866 Geld, 866 Abrechnung: März 863 Brief, 860 Geld, 861 Ahrechnung: Mai 863 Brief. 851 Geld. 857 Ab⸗ rechnung; Juſi 855 Brief, 851 Geld, 853 Abrech⸗ nung.— Tendenz: ſtetig. Ksutschuk Marktlage: ſtetig. Sheets loko 8/;: per Anauſt⸗ September 82½2; per September⸗Oktober 811½/16. Preiſe in Pence für ein lb. Rheinwosserstancel 24. 7. 89 25. 7. 89 Woldsho: 365 359 Rheinfelden e D 9„ 364 356 Breĩscoch„„„— 378 378 Kehl.„„*— 401 415 Moreutu„„„ 560 572 Monnhelm 468 478 koub„„„„„„ 308 315 Kköln„„— 273 278 Neckerwesserstund 24. 7. 39 J 25. 7. 89 Mannbheln e»— 453 465 Frenkfurter Eflektenbõrse Festverzinsl. Werte 24. 7. 25. 7. 570t Reichsanl..27 101,62 101.62 int Dt 102,25 102,25 Baden Freist. v.—— Ba7e Staat v. 1027 99.75 99,75 Ant.-Abl. d Dt. Roh 31,87 132.— Aussburs Stadt v 26 39.25 96.25 Heidelbe. Goid v. 26 96,50 99,50 Uudwinsh. v. 26 S. 1 98,37 90,37 Mannhm. Goid v. 26.75 Mannheim von 27..75.75 pirmasenssStadt.26 98,87 98.87 Mhm. Ablös. Altbes. 134.25 134.25 Hess LGd. Liou. R 124 100,62 199,62 6 Kom. Goidhvo. 29 99.— 99.— do Goldani. v. 20 98.75 99.75 do. Goldani. v. 26 98,75 99,75 Bav Hvv. Wechs. Gof 100.— 109.— Frkt. Hvv. Goldhvv. 135 3 Ffi Geizdi Vin 855 zid rkf. Goldy 8„„ Fi, Sofiſen, ier. 100,75 100, 75 erlivpothek. 99,— 99,— fiein. Evo. Llon: 14,12 181,5 pfalz. Hvp. Goidofd. 99.75 99,75 pfälz Liau..... 199,75 109,82 pfalz Hyp. Goldkom.—51 3 Rhein. Hvp. Gdof.?·4.— do. 5⸗W..—⁰ 39.— do. Gakom. i- ii„98,50 965,50 Südd. Botgerizun 100,62 100,75 GroßkraftwerkMhm.„— hein-Main-Donau23 109.25 109, 50 .Tarbeniad. v. 28 119,25 119,25 Industrle-Aktien „„. 60.— A t ebr. 3 7 9 5 Aschsffbrg, eilstöfl 82•87 83,— Bavr. Motor.⸗Werke 131,— 131,— Berl. Licht u. Kraft„ urh⸗ Braueref Kleiniein 117.— 117.— Brown. Bov.. Mhm 33 35 Cement Heidelbers Daimler-Ben: 120, 50 12¹1,50 Deutsehe Erdöl Deutschel.jnoleumw. Dt. Steinzeug'feld Durlacher Hot Eichb.-Werger Fr. El. Licht& Kraft Enzlnger Union Gebr. Fahr A6. G Farbenindustrie Feldmühle Papſer Gesfürel-Loewe Th. Goldschmidt. Gritzner-Kavser Großkraft Mhm. Vʒ. Grün& Bilfinger Hanfwerke Füssen Harbener Berghau Hochtief A6. Essen Holzmann Phil. lse Berghan do. Genußscheine lunshans Gebr. Kall Chemie Kleinschan:zlinBeck. Klöcknerwerke Knorr- Heilbronn: 25³ Konservenfbr. Braun Lahmeverr Heinrich Lanz AG. Ludwigsh. Aktlenbr. do. Walzmühle VMannesmannröhren. Metallgesellschaft Parku. Bfrabr. Pirm. Pfälz. Mühlenwerke Pfülz. Preßhefe Sprit Rhein. Braunkohle Fheinelektra Stamm 1 Rheinstahl. Kütgerswerke Salzwerk Heilbrono Schuckert el. Schwartz · Storchen Seilind.“Wolft. Mhm. Siemens-Halske Sinner-Grünwinkel Gehr. Stollwerch Südd Zucker ver Dt. Oele Zellst. Waldh Stamm — 24. 7. 25.f. 24. 7. 25.7. 24 7. 25.7. 24.7. 25.7. 24.7. 25.7. 24.7. 25.f. 119.— 119.— Banl-Autlen Hbe.-Amer. Paketſp. 42,75 43 25— 110.— 114,50 114.50 1—.—re ehe 3 pe, etbezer Faorbbe— i Lereh Feicer Brer 13.— 1f.„Letes inehen 283.— —— ISaver Hvo Wechsel 105.75 105.75] Lorddentscheri-Iovo 4359 45.— edwieshütte 75„es] Wanderer Werke 158.— 153.50 Aliiane Kilgem. 240,— 240.50 „109.5r 109,— Semmerz-ferivotdk. 111.50 111•50 Sacd. Eisenbahn b1.50— oesch kis v Stahl 10).75 106,75 Westc Kaufnof 48. 56,25 96.— Alnanz Leben— 200,.— 107.25 108.— Devtsche Bank. 106.— 105·87 Hoſzmann philipo 149.20 150,— Wf Drantind Hamm Kolomlal-Papiere Baanbff. Mon. 5 103.50— Effektenkurs Hotelpetrieb.... 42·50 22.75 Wigner Metell.. 39,5 89.50 Ot.-Gstafra...25 73.— 149.50 190.— pfsf.Bant.75 9775 SKkT& immobff-Ges.„42.50 63.59 Zellsto Waldhof 105.12 105,87 Nen-Guinea. 162,— 162,— 147.— 147,.— pfüiz Hvpoth.-Bant 33. 25 Aecumulatoren Fbt. 215.5•8,50 fonaßans Gebr: 94.37 84.50 Otavi Min. u Eisenb. 18,50 20,50 143.25 143,50 Pzlodsgante gzr 123.2 128•75] Algem, Bas Kenz j13,59 113, Kahir“ Porsehrn: 179.50 120.50 55,—.0 Khein Mvvoth.⸗Bank 126.25 128.75 Akc neven. 112.43 113.50f Kaß Chenten 13 17,50 128.50 veruehrs-Abne Aschafis. Zenston 18550 30.55 Kisennerwerke:? 4 116.— 115,0 Berliner Devlsenkurse 129.— 129.50 fgad 36. 1 Pheinsch. 130,50 139,50 f Zoecburs. Nürnzers 13.— 139,50 C. Knor.— n 5 0e 131.— 183,50 Fonmar X Jovegan 1% Vn Geld Brief Oeid Brief ——„Sylegelelas 15 57 Kötſz Led n Wachs* versieher-Abtien Pgen 127.50 125 25 143.50 145,.— f— en gee wun e,,— 1 e, — 149,—[hBad Assecuranzges. Braunk, u. Briketts— 185,— ffen Lan⸗ Mannheim 156,25 158.—[ Aegypt.(Ales.-Kalro) 1 Ag. Pig.[ 11,955 11,985 11,950 11,.980 135,— 135,— MannheimerVersich. 37 37 Braunschweie-G—— Labrahütte— 13,62 Argentin.(Buenos Alt.) I Pap.P. 0,575 0,5791.575 579 — 150,— Woörtt Transportver.*—„7Fremer Vofkan— Leopoid-Crobe 114,285— Australlen(Sidnev) 1 austr. Pi. 9,331 9,349.331 9,349 —— Berli BBrse Bremer Wolmamm 176,„r Ufndes-Eismasch- 171,75 171 50 Beig.(Bross, o Antw.) looBelze f 42,320 42,400 f 42,300 32,350 —— grliner Blorn kovert: 196.— 19ß.—] Mannesmannzöhren is1.— ibä, 25 Brasinen Lelo de iag 1 Mieis f 0,130] 0,185 0,130] 9,32 94.— 93,87 Kassdkurse Buderus Eisenwerke 29. 1½8 Mansfeſder Berghau 141,— 2 Brit. Indien(Bomb.-Cal.) 100 Rp. 67,010 67,190 87,010 87,190 25 1012—, JSonti Gummi.. 133.37 733.75 Markt. 9 Kühihaile— 113.— Bolzarlen(Soßfab 100 Lewe 3,047 053 3,047 055 145,. 148,.— 73 bi, Reiebssot, 22 103.63 g9 62 Hafmier-Bens:; i287 122, Nasen Buckav Wol.— 116,.— Hünemark(Nobenb.j 100 Kron⸗vo f 52,0)0 52,170 52,050 52•150 118,50 f18.—81 Kg. 40 Kitdez 132.— 132.—] Demar 2 162.50.25[ Karimſtanspütte..„r. 118,.—] Haneie chaneigh'. 100 Gofden f 47,000] 47,400 47/00] 27100 — 223.— Ot. Anl.-Aust Altbes. 14, benAtlane. Teſezr. 82.50 89.29 Maſheimer Bersok. 103,—— Engiang,(Longon)... Pfond f 1168, 1,90 11/55 11,½385 89,— 59, Planobriete beutsche Conti Cas 103.7 103762 J Nordd, Eiswerke.. 116.— 116,50] Estiend(Bev.-Taff.) 100 estn. Kr. 65,150 55,27 55,150] 56,270 144% 112,2 fés Pr. Ld. Plobrlefe heutsche Erdöl. 119·58 148·55] Hrenstein& Kobpei 94,37 94,50 ioniand(leiaingt. 100 finni it. 5 130 5150] 5,149 5,150 157,50 157,25 Anst,.-R. io 199,— 109,— bevtsche Kabefok. e 145,0[ Fathgeber Warron„7 76.25] Franhreieh(paris). 100 Franes 5,596 6,812] 6,596] 5,612 A 0 53 do. do. K 21. 100,.— 100.— Hentsche Linolevm 1—— IFneinfeſden Kraft 127.—— Griechenland(Athen)io0Drachm. 2,353] 2,35 2,3 2,357 130.— 130,— 6* do. do. Komm. Deutsche Steinzeus Rhein. Braunkohien 211,75 213,.— Holland(Amsterd. u. Kott.) 100 G. 133,620 133,360 133,140 135,400 104,— 103,75„„ 100,— 100.— Heutsche Waſen——[Fhein. Fſektr.—— lran(Teheran).... 100 Riafs J 14,490 14,510 14,49 4,510 132,37 112,25 4½ 4 Pr. Ctxbd. 99,.—] Bärener Netaiſ..25 M25] Fbeln. Stahlwerſts 136.25 136,25 jsland(evbjavfi)“, i100 sl. Kr. 43,200 43,260 43,180 43,260 I— M Ggof. 1028s.. 2,5 96,55] Bvnamit Nobei.. 133.20 132.20] Fbein-West kae.—— itaiies(Nom v Mafiand) 100 Lire f 13,090] 13,11J 13090 13,110 ½ do. Kom. i. 96.50 96,50 FIMfeferupzen 2. 132•89 188,30 Fiebech Montan 46.—— f laoon(Totlo u. Kobe) 1 Ven] 9,680 9,862 0,880 60² 133.—.— VBest.Abtle0 Ei. Sehiesen:, 12),30.0 Fiegef J. B..... 14,3 112,5 Jvsoslan, Belg.5 245r.j iohbin.[5,94] 8,/46 5·632 3,706 163.— 161.— 5 98,25 98,— Ei. Licht und Eraft 127/,59 Rütgerswerke 141,50 141,25 Kanada(Montreah 1 kan Doliar 2,488 2,492 2,486 452² * 17— 3 für Brauind. 115,25 115,25 Eneine. Unionwerke 175 14— Sneneichsr.*: 341,9 0— Tettiend,(Riza)“.... 100 L. ats 433—55 46.550 45,550 135%/5 14075-Sommesz.valbk. 105,— 105,15] Feſemüpie Baoter 133.82.57f Safrbeilonn Neih:. 148.7 1455 korenburg fl.pi53 Jöh ms. Fr. 1,349 10%840 13729 10,05 140,75 141,50 Jommerz- Privatbk. 11.50 111,50J Feiten& Suflleaume 139,— 138,50 Sohubert& Salzer 119.— 119,54 Neuseeland(Wellingt.) 1 5 pf. 9,375] 5,39• 376•354 253½7 22, Heutzehe, Banl, 100.— 150.—] Gepparg 8 Co 137—[Sehvetert& Co 16.37 166,12 Lorwegen(0sio). 10 Kronen[ 58,295] 68,)10 58/570] 58.880 15037 15.23 J 81 77.— 17.50 Cerm. Porti.-Cement 95,75— Sehufth. Patzenhofer 103.— 102,50 polen Warschanfpos) 100 Ziotv f 4,000 JJ, 0 17,500] 47,100 117,.— 117,50] Dt Vebersee · Bank 186,— 188.37] Serresheim Eias—— Stemens& ffajete 169.75 190,50 Portueal ULAssabon) 10% Escudo l 10.570 10,590 10,565 10.565 Ri inn Cesfürel-loewe. 136·13 136,25 Stoehr kammearn. 116,.—— Schwecon(Stochw. 2.0 100 Kr. 58,560 50, 180 60,040] 80,160 n in e be 50f Fendei⸗ lzür. Bas. Berr) 100 Fr. 55.250 J 88,340f 58,180 J 367310 B 126,25 128,75 Critzner-Kavser; 153'5 3,50 Sugd. Tocker 232.57 218,.— Siowakef 10⁰ K—.551/ 58,/J /21 3³⁰ 133,.— 185.Khein Mrvotn.-Bant las, Sersehant, Tenti 103,— 103,— Thär, Gasges:: 126,9 130. Suſcsir. Umon ipret) Wcrp 11.548] 11,552 11.543 11.67 — 212,25] verkehrs-Aktlen Guano-Werke.„.25 Jef Dt. Nickelgerke 167,25 167,75 Türhei(istandof) 170rk. Pfung f.)7].861].77].902 189.50 189.50 48. Verkehrswesen 110,50 111,50f fiachetmaf Drant, 14.25— Verl. Glanzst. Elberl.— 9 7e Urugnay(Montevid.) 180ld-Peso] 0,999] 9,998] 0,889] 5,901 105,50 106,37 1 Aflz. Lok. u. Kraftw. 124,—— I flamboure Elektro 3, 143,—1 Ver. Stahiwerte. 39,75 99,75 J Ver. St.v. Amerits(Nenv.) 1 boll. 1 2,491 2,4971 2,491“, 2,455 ———————————————————————————————————— ——— „RFaßenkreuzhonner'“ Vpond und Spi — Deulſchland zum febten Male in der Eurova⸗Gchinprunde henkel, Menzel, Göpfert und von Melaxa treffen in Agram auf Jugoflawien „Nach einer mehrwöchigen Pauſe, in der die Tenniswelt nach Paris, Wimbledon und Ham⸗ burg blickte, kommt jetzt der Davispokal wieder zu ſeinem Recht. In der Europa⸗Zone haben ſich Deutſchland und Jugoſlawien für die Schlußrunde qualifiziert, die am Wo⸗ chenende— vom Freitag bis zum Sonntag— in Agram entſchieden wird. Während Jugoſlawiens Quartett ſofort im Anſchluß an Wimbledon in die Heimat zurück⸗ kehrte und an Ort und Stelle das Training zu dieſem bedeutenden Tenniskampf aufnahm, konnte die deutſche Mannſchaft erſt am Mon⸗ tagfrüh die Reiſe nach Agram antreten, ſo daß ihr alſo nicht mehr viel Zeit zur Verfügun ſteht, ſich mit den örtlichen Verhältniſſen ver⸗ traut zu machen. Die Hamburger Meiſter⸗ ſchaftstage waren allerdings eine ſehr gute Ge⸗ neralprobe und da zudem Agram für Henkel und Menzel kein Neuland iſt, darf man dem Auftreten unſerer Mannſchaft mit Vertrauen und Zuverſicht entgegenſehen. Deutſchland ſteht zum ſiebten Male im Europa⸗ inal und zum drittenmal heißt vder Schlußrundengegner Jugoſlawien. Die Vertre⸗ ter der aufſtrebenden Balkan⸗Nation zählen ſeit einigen Jahren zur erſten internationalen Klaſſe und 1936 erreichten ſie zum erſtenmal die Europa⸗Schlußrunde, in der ſie auf heimi⸗ ſchem Boden in Agram knapp mit:3 an Deutſchland ſcheiterten. Es war ein ſchwerer Kampf für Deutſchland, aber Cramm und Hen⸗ kel bewieſen auch im fremden Land unter für ſie ſehr ungünſtigen Verhältniſſen ihre große Klaſſe. 1937 ſcheiterten die Jugoſlawen an der damaligen Tſchecho⸗Slowakei(deren Vertre⸗ tung dann in Berlin:1 geſchlagen wurdel), aber 1938 ſtanden ſie wiederum im Endkampf und erneut mußten ſie gegen Deutſchland— diesmal in Berlin— mit:3 die Segel ſtrei⸗ chen, obwohl Henkel nicht in Form war ler ging gegen Puncee in drei glatten Sätzen ein!) und Jugoſlawien als großer Favorit gegolten hatte. Georg von Metaxa wuchs aber in der Stunde der Gefahr über ſich ſelbſt hinaus, ver⸗ hinderte am erſten Tag durch ein 12:10 im fünften Satz gegen Palada die jugoſlawiſche :0⸗Führung und war dann auch im Doppel— dem Schlüſſelpunkt des ganzen Kampfes— der Mann des Tages. „Nun geht es am Wochenende erneut gegen die Jugoſlawen und zur Abwechſlung iſt wie⸗ der Agram der Schauplatz des Kampfes. Der Kampf wird ſehr heiß werden und das Ende kann nur knapp ſein, denn die Gaſtgeber wer⸗ den in heimiſcher Umgebung alle Kräfte auf⸗ bieten, um endlich einmal dem großen Gegner das Nachſehen zu geben. Es marſchieren auf: Heinrich Henkel, Roderich Menzel, Rolf Göpfert und Georg von Metaxa für Deutſchland und Franz Puncec, Drago Mi⸗ tiſe, Franz Kukuljevic und Joſef Pa⸗ lada für Jugoſlawien. Die Träger des Kamp⸗ ſes werden aber mit größter Wahrſcheinlichkeit nur Henkel und Menzel auf der einen und Puncec und Mitic auf der anderen Seite ſein. Es iſt möglich, daß der Gegner auch noch den gefährlichen Linkshänder Kukuljevic einſetzt, der in Wimbledon ſo ausgezeichnet abſchnitt, aber das wird ſich erſt in letzter Stunde ent⸗ ſcheiden. Ebenſo wird der deutſche⸗ Mann⸗ ſchaftsleiter erſt nach den beiden erſten Ein⸗ zelſpielen entſcheiden, ob Menzel/ Henkel oder Göpfert /v. Metaxa das Doppel, das wahr⸗ ſcheinlich wiederum von ausſchlaggebender Be⸗ deutung ſein wird, beſtreiten. Puncece kann Henkel und Menzel ſchlagen, aber wenn der Jugoſlawe auch nur einen Kampf verliert, was durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, dann iſt Deutſchlands Endſieg nicht zweifel⸗ haft, wobei wir hoffen, daß Mitic oder Kukul⸗ jevie nicht mit für uns unangenehmen Ueber⸗ raſchungen aufwarten. Schwediſche Brrnemmmen zur Stunde der Deutſchen auf der„Lingiade“ Stockholm, 24. Juli Was beim Vorbeimarſch im Stadion und in den Straßen Stockholms zu ſpüren war, wurde durch die Stimmen der Zeitungen beſtätigt, die in ſeltener Einmütigkeit und mit eindrucksvoll⸗ ſten Bildern über die Stunde der Deutſchen im Stadion berichteten. Wir können aus der Fülle der Stimmen nur wenige bringen und die wich⸗ tigſten Punkte anführen. „Dagens Nyheter“ ſchreibt: „Gigantiſche deutſche Vorführung im Stadion in' meiſterhafter Regie. Der Wunſch der Zu⸗ ſchauer: Da capo für die deutſche Stadion⸗ vorführung“. Am Samstagabend bis ſpät in die Nacht wurde„Dagens Nyheter“ von dank⸗ baren Zuſchauern im Stadion angerufen, die durch die Hilfe der Preſſe erreichen wollten, daß eine nochmalige deutſche Mannſchaftsvor⸗ führung für den nächſten Tag ein vollbeſetztes Stockholmer Stadion erfreuen ſollte. Das müßte Schweden einführen „Die originelle und für Schweden neue Bal⸗ kengymnaſtik der Männer gefiel ganz beſonders und natürlich verlief auch dieſe mit einer rein verblüffenden Präziſion. Dieſe Uebungen müßte man in Schweden einführen, zumindeſt in die militäriſchen Uebungen. Der Höhepunkt dieſer Vorführungen war die Arbeit der deutſchen Nationalriege. Das Stadionpublikum hielt den Atem an— wenn es die Turnenden nicht mit Beifall überhäuft.“ Spielende Leichtigkeit im Ueberfluß „Die junge deutſche Nation bot den beinahe 16˙000 Zuſchauern im Stadion ein Feſt, das ganz gewiß alle früheren in unſerem ahnen⸗ reichen Sportforum gezeigten Vorführungen übertrifft. Die 500 Mädel waren eine einzige ſchöne Symphonie in weiß und blau.— Die militäriſchem Drill, der donnernden Applaus militäriſchen Drill, der donnenden Applau⸗ hervorrief. Und doch war überall Freiheit, und ſpielende Leichtigkeit im Ueberfluß. Als dann zuletzt der Arbeitsdienſt mit allen Mädeln in den weichen, rot⸗weißen Tanzkleidern— einige in blau⸗gelb zu Ehren des Gaſtlandes— her⸗ einkamen, da war wieder vielen der Hals wie zugeſchnürt.“ „Stockholms Tidningen“: „Es war eine Präziſion, eine Richtung und ein Takt, wie er bisher niemals geſehen wor⸗ den iſt.“ Ein Hauptartikel trug die Ueberſchrift: „Zum dumpfen Tomburin und flüſterndem Mikrophon gab es eine phantaſtiſche deutſche Maſſenvorführung.“ Die Teilüberſchriften ſtel⸗ len heraus:„15 439 waren im Stadion faſzi⸗ niert.— Ma'n weinte vor Rührung.— Die Deutſchen ſtehen über der Kritik.“ Im Text wird geſchrieben:„Eine deutſche Mannſchaft zeigte Maſſenvorführungen, die phänomenalſte Verſchmelzung waren, das Vollkommendſte in der Regie, das gewandteſte und bis zum Sät⸗ tigungsgrade das mit dem Begriff Gymnaſtik in Einklang zu bringen iſt.“ Reck⸗ und Barrenturnen in Großmachtformat „Die Hilfsmittel des Leiters Martin Schneider waren ein Tamburin, auf wel⸗ chem der Takt mit dumpfen Gongſchlägen mar⸗ kiert wurde, und eine leiſe Stimme, die Be⸗ fehle flüſterte. Beim Gemeinſchaftsturnen ſelbſt wirbelte der ganze Platz in großdeutſcher Ord⸗ nung. Herr Schneider zeigte darauf Reck⸗ un Barrenkurnen in Großmachtformat. Das Tanz⸗ programm wurde von den meiſten in den ſchwediſchen Landesfarben ausgeführt, eine wirklich große Geſte, übertroffen nur von den däniſchen Mädchen, die am Abend vorher nach einem entzückenden Balltanz ſich auf die Erde ge⸗ worfen hatten in einer Ordnung, die das Wort „Ling“ entſtehen ließ.“ der dührer grüte die Rhönzege'meger Kraft-Stuttgart— der Held des zweiten Tages (Von unſerem brü⸗Sonderberichterſtatter) Waſſerkuppe, 24. Juli Der zweite Wettbewerb stag der Jubiläums⸗ rhön ſah wiederum alle Maſchinen am Start⸗ platz, nachdem ſie die ganze Nacht hindurch auf dem Landwege zurücktransportiert worden waren. Die Wetterlage verlangte diesmal von den Teilnehmern das Letzte an Können und Einſatzbereitſchaft. Ueber Mitteldeutſchland lag eine Wolkenſchicht, bei der man noch vor weni⸗ gen Jahren nicht geflogen wäre. Die ſehr kurz⸗ friſtige WindThermik konnte nur von wirk⸗ lichen Meiſtern in wenigen Sekunden nutzbrin⸗ gend ausgenutzt werden, ſodaß die Fluglei⸗ ſind des Tages doppelt hoch einzuſchätzen ind. Die Ausſchreibungen verlangten von den Teilnehmern am zweiten Wettbewerbstag Streckenflüge in beliebiger Richtung und Ziel⸗ flüge mit ſelbſtgewähltem Zielort. Dieſe Orte mußten innerhalb eines Sektors liegen, der ge⸗ bildet wurde durch die Verbindungslinien Waj⸗ ſerkuppe⸗Flugplatz Stettin⸗Altdamm und Waſ⸗ ſerkuppe⸗Flugplatz Breslau⸗Gandau. Auf Grund der ſchwierigen Wetterlage wählten die Teil⸗ nehmer größtenteils die Flugplätze in Thürin⸗ gen, ſodaß ſich in Erfurt eine ganze Reihe von Rhönfliegern nach einer Flugſtrecke von 97 Rennleiter Neubauer gibt dem Siegreichen Ru weisungen. Mit Hilfe einer Tafel, die ein zwei der Wagen bereits in höllischem Tempo an ihnen vorüberschießt. nsere poriglosse: Vergafersroblem noch nicht gelbit Techniſche Erkenntniſſe beim„Großen Preis Nürburgring, 24. Juli(Eig. Ber.) Ein Fachmann von Mercedes⸗Benz, Direktor Seiler, gab nach dieſem mörderiſchen Rennen auf dem Ring einige Erklärungen über Mate“ rialbeanſpruchung bei Höchſtgeſchwindigkeiten. „Die Leiſtung der Rennmotoren iſt ſo hoch getrieben, daß die Kühlung nicht mehr allein durch das Kühlmittel im Kühler, durch die Wärmeausſtrahlung und ⸗ableitung durch die Luft erfolgt, ſondern ſehr entſcheidend trägt heute auch der Brennſtoff zur Kühlung bei. Je ſchneller die Runden ſind, deſto mehr muß der Brennſtoff kühlen. Man hatte nach dem Trai⸗ ning Rekordrunden von 9 Minuten 50 Sekunden erwartet, aber die Regenſchauer zwangen die Fahrer verhalten zu fahren. Das machte ſich auf die Motoren bemerkbar, die auf Spitzen⸗ leiſtungen abgeſtimmt waren. Der Brennſtoff⸗ überſchuß konnte bei dem„langſamen“ Fahren nicht verbrennen. Dadurch verölten die Kerzen, und aus dieſem Grunde iſt Lang aus dem Rennen genommen worden. Es iſt leider noch nicht möglich, die Vergaſer in wenigen Sekun⸗ Kilometern einfand. Unter ihnen befanden ſich Hut⸗Hamburg, Ludwig⸗Dresden, Treuter⸗Kaſſel, Opitz⸗Darmſtadt, Beck und Bauer aus Stuttgart ſowie Müller⸗Hannover. Die gleiche Entfer⸗ nung ſegelten Flinſch von der Deutſchen Ver⸗ ſuchsanſtalt für Luftfahrt nach Bad Tennſtedt. Ludwig Hofmann⸗Berlin kam mit 100 Kilo⸗ metern weit über Erfurt hinaus. Der Nach⸗ wuchsflieger Schuchardt ſegelte bis in die Nähe von Lauſcha, eine Entfernung von 148 Kilo⸗ metern. Die Beſtleiſtung des Tages erreichte der Stuttgarter Kraft mit 180 Kilometern zum Flugplatz Halle⸗Nietleben. In der Klaſſe der Doppelſitzer konnten heute wiederum die beiden Fluglehrer Budzinſki und Leuber von der NSFa⸗Gruppe Mitte mit 111 Kilometern nach Gerblingerrode kommen. Da⸗ hinter folgten die Obergefreiten Mudin und Deleurant mit 77 Kilometern zum Flugplatz Gotha vor den Stuttgartern Knöpfle und Bök⸗ ker mit 75 Kilometern nach Mühlberg ber Ohrdruf. Der Nachwuchsflieger Hannoſchök⸗ Hamburg überraſchte mit 118 Kilometern bis zum Flugplatz Göttingen. In einem Telegramm an Korpsführer Chri⸗ ſtianſen ſprach der Führer ſeine beſten Wünſche für einen guten Erfolg der Segelflugveranſtal⸗ tungen aus. dolf Caracciola auf Mercedes-Benz taktische An- ter Mann hochhält, werden dem Fahrer die Run- den angegeben. Interessant ist, daß beide Männer dem Fahrer noch entgegensehen, während Weltbild(M) den auf eine andere Brennſtofflieferung, die für die geringere Geſchwindigkeit genügt hätte, einzuſtellen. Es war erſtaunlich, daß nach den überaus ſchnellen Trainingsrunden die Runden des Rennens ſo ſchlecht waren. Lang fuhr ſeine Startrunde mit 10 Minuten 48 Sekunden, alſo faſt 1 Minute langſamer als beim Training. RNuvolari ſagte, daß er noch nie ein Rennen auf einer ſo glatten Strecke gefahren habe. Rudi Haſſe erzählte, ſelten hätten in einem Rennen die Streckenverhältniſſe ſo ſtark gewech⸗ ſelt. In einer Runde z. B. war die Straße in der Kurve um den Wippermann trocken und ſehr griffig, in der Fuchsröhre aber wieder glatt; in der nächſten Runde war es umge⸗ kehrt. Dieſe wechſelnden Verhältniſſe zwangen die Fahrer, ſtets vorſichtig zu fahren, denn man konnte auch in leichten Kurven ſchon ins Rut⸗ ſchen kommen. Viele Rädchen müſſen ineinandergreifen, um einen ſolchen Sieg zu erreichen. Aber alle Erfah⸗ rungen eines Rennens werden auf die Gebrauchs⸗ wagen übertragen, denn die Rennen haben neben der ſportlichen Seite den ganz realen Zweck, das Material einer äußerſten Beanſpru⸗ chung zu unterziehen, um Erfahrungen für den Serienbau zu ſammeln.“ Eduard Vogt 9 Henner Henkel Deutscher Tennĩsmeister Nach dem Endspiel im Einzel in Hamburg: Ro- derich Menzel(iinks), der von Henner Henkel (rechts) in drei Sätzen geschlagen wurde. Schirner(M) Das Meueste in Kürze Das Reichsprotektorat Böhmen⸗Mähren hat ſeine Meldung zu den Olympiſchen Spielen 1940 Helſinki abgegeben und entſendet 122 Sportler nach Helſinki. Das Protektorat bildet nach dem Beſchluß von London einen ſelbſtän⸗ digen Olympiaſtaat. Als weiteres Land hat auch Paläſtina die Einladung angenommen. * Erfolgreichſter Amateur⸗Rennreiter iſt nach dem jüngſten Stand Ltn. S. v. Mitzlaff mit 15 Siegen in 30 Ritten. Ltn. Frommer bei 35 und Tin. Graf zu Solms bei 40 Ritten kamen auf je 9 Siege. —— Beinahe 1000 Nennungen haben die 35 Wett⸗ bewerbe des Inſterburger Reitturniers vom 6. bis 13. Auguſt gefunden. Aus dem Auslande kommen 18 Rumänen, 11 Finnen und 9 Dänen. Deutſchland iſt größtenteils durch Oſtpreußen vertreten, das auch die Offiziersmannſchaft für den Nationen⸗Preis ſtellt. ** In der ſchweren Zuverläſſigkeitsfahrt Lüttich —Chamonix—Lüttich über 2350 Kilometer gab es zahlreiche Ausfälle. Nur 13 von 24 Wagen und 3 von 26 Krafträdern erreichten das Ziel, darunter die Deutſchen Frau Bahr(Adler), von Guilleaume(Adler) und Dr. Hermann⸗ Düſſeldorf(BMW). * Eine überraſchende Niederlage mußte Ragn⸗ hild Hveger bei den däniſchen Schwimm⸗Mei⸗ ſterſchaften einſtecken. Ueber 100 Meter Rücken verlor ſie um Handſchlag gegen Birthe Ove⸗ Peterſen, die in:10,6 ſiegte. * Manger, Wagner und Ismayr, unſere er⸗ folgreichſten Gewichtheber, werden am 30. Juli in Berlin Weltrekordverſuche unternehmen. * Bei den Amateurboxkümpfen Oſtmark—Slo⸗ wakei im Rahmen der Wörtherſee⸗Sportwoche in Klagenfurt ſtanden ſich im Schwergewicht der italieniſche Meiſter Lazzari und der Oſt⸗ markmeiſter Blätte gegenüber. In einem ſpan⸗ nenden Kampf ſiegte Lazzari verdient nach Punkten. 2 Erfoigreiche zugendruderer der MRG und des MR„Baden“ Auf der Stuttgarter Jugendre⸗ gatta bei den Gebietsausſcheidungswett⸗ kämpfen der württembergiſchen H̊I nahmen die Mannſchaften der MRG und des Ruder⸗ vereins„Baden“ als Vertreter des HJ⸗Ban⸗ nes 171 mit beachtlichem Erfolg teil. Gegen außerordentliche Konkurrenz gelangen der Maoö6 drei und dem MR„Baden“ ein Sieg. Während der MRV„Baden“ im Leichtge⸗ wichtsvierer ſeine Gegner hinter ſich ließ, ge⸗ lang es der MRc im Anfängervierer, im zweiten Achter und im Doppelzweier in klaren Abſtänden zu ſiegen. Von beſonderem Inter⸗ eſſe war die Entſcheidung im Doppelzweier, der als Gehietsausſcheidung für die württem⸗ bergiſche HJ durchgeführt wurde. Die MR6 als Vertreter der badiſchen H§ für die Reichs⸗ jugendregatta konnte ſich hier dem Württem⸗ bergiſchen Gebietsmeiſter mit klaren 1½⸗Län⸗ gen überlegen zeigen. Searkn Was Dr. Wilh. Kattermann; Stellvertreter: r. Jürgen Bachmann; Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt.— Verantwortlich für Innenpolitit: Dr. Jürgen Bachmann; Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer; Wirt⸗ ſchaftspolitit und Handel: Wilhelm Ratzel; Kultur⸗ politik und Unterhaltung: Helmut Schulz: Heimatteil: Fritz Haas(in Urlaub; Vertreter: Dr. Hermann A. Hartwig); Lokales: Helmuth Sport: Julius Etz; Beilagen: Dr. Hermann Knonl(in Urlaub; Vertreter: Dr. Hermann A. Hartwig); Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; Bildex: die Reſt oriſchriftleiter. ſämt⸗ liche in Mannheim.— Ständiger Berliner Mitarbeite“: Prof. Dr. Joh. v. Leers, Berlin⸗Dahlem.— Berliner Schriftleiiung! Hans Graf Reiſchach. Berlin Sw 68 Geſamt⸗DA. Monat Juni 1939 über 30 C00 D5 Verlag „Hakenk. monatlic 70,08 9 wöchentl die Poſt Früh Du Ueber der War klärunge und Mit nicht ger die dieſe und nach anzunehr Marinen iſt einer hetzer ur gegen M mals bed neuen K mann ve ßenwahn um diest Dieſer preß Por Angriffes waffe erſtes Zi⸗ Während gebiet ſo dann doch Verteidig engliſchen ſchickt wü danellen würden. Blockade Gleichze der„Bl beginnen. „a uch a erſtreck ihrer Ver ren könne dann nur importier Dieſe rück len Staat kündigt, i lands, da dieſer klei Nachden dentaten“ folgendert Punkt bil! inſel und ten die It Die Türke übernehme Währen wird, die Flotte the „verwande der Phant mänen! Brocken“ biete Ru Augenblick Erdöl an Mark“ be Schwierigl fort“ die d marſchieret