iguſt 1939 E 4. 80 in L 13.90 ck. Bahn rstag 19.45 Uhr 14.25 Uhr 14.25 Unr 19.45 Unr ——— er& co. 5/ 202 40 igust lustige Worms ückkunft M..40. rücke bei t bei je- egenheit. Relse⸗ m Schiff. taurant tern ———— en- Kkoffee erung .18 151690 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 14/15. Fern ee— A Z wöczentlich 12mal. We monatlich 2,20 RM. 50 Pfg. ägerlohn; durch die ech⸗Sammel⸗Nr. 7 7— Haus RM. .—— —— 08 15 e 72——4 1 Die 4. 2230 B 5 mona erlohn: d 147˙8 Bezugsy: Frei Hau und 30 P— die ie Woſt 70 Rii. Kinſchliehlich 53, 0⁵ Pia. Voſtzenimiazgebübr) 2n zuslaüch 42 5 g. Beſtellgeld, Abend⸗Ausgabe A 9. Johrgeng MANNHEIM geſpaltene Millimeterzeile 15 P zinger und Weinheimer Kusgabe: 3500 meterzeile im Textteil 18 Pfg.— Gerichtsſtand: 10 Pfg.— Iſt die Zeitung am Erſcheinen durch höhere Gewalt) ver⸗ hindert, ſo teht kein 1 34 Entſchädigung.— Anz Re Die eſpaltene Milimeierzeile Schwer⸗ eſpaltene Millimeterzeile 4 Pfig. Die Ageſpaltene Milli⸗ Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: m Textteil 1,00 RM nnheim. Ausſchließlicher : Mannbeim. Voſtſcheckonto: Ludwigsbaſen a. Rh. Nr. 4960. Verlagsort: Mannheim. Donnerskag, 3. Auguſt 1939 10 Millionen ötaliener jchlagbereit der„anſtändige“ Herr Rooſevelt/ Churchill verplappert ſich IlB an Aeeνμ— Mannheim, 3. Auguſt. Saudi⸗Arabien gegen Transjordanien Die faſchiſtiſche Preſſe berichtet im Zuſam⸗ menhang mit der Verſchlechterung der Bezie⸗ hungen zwiſchen Saudi⸗Arabien und Trans⸗ jordanien über die neuen britiſchen Intrigen in den arabiſchen Ländern, wo England, ſeinem alten Grundſatz getreu, immer zwei Parteien gegeneinander ausſpiele, um ſelbſt der lachende Dritte zu ſein.„Tevere“ ſchreibt, daß der bri⸗ tiſche Kommiſſar in Paläſtina dem Emir Ab⸗ dullah von Transjordanien perſönlich den Vor⸗ ſchlag einer Vereinigung Transjor⸗ daniens mit Syrien und verſchiedenen Gebieten von Paläſtina vorgelegt habe. Es iſt bekannt, daß König Ibn Saud ſich gegen die Union dieſer Länder unter der Herrſchaft des Emir von Transjordanien wehrt, da dieſer völ⸗ lig unter engliſchem Einfluß ſteht. Durch die Begünſtigung des Emir von Trans⸗ jordanien hat England nun erreicht, daß ſich die Beziehungen zwiſchen Saudi⸗Arabien und Transjordanien bedenklich verſchlechtert haben. „Die Engländer“, ſo ſchreibt„Tevere“ weiter, „ſetzen nun ihre Hoffnung in einen Konflikt zwiſchen dieſen beiden arabiſchen Ländern, um bei kriegeriſchen Auseinanderſetzungen engliſche Truppen einſetzen zu können und ſo„Ordnung zu ſchaffen'. Der Zweck, der dieſer britiſchen Aktion zugrunde liegt, iſt die Abſicht, neue Ba⸗ ſen für die engliſche Flotte und Luftwaffe im Nahen Orient zu ſchaffen, was durch die Union Transjordaniens mit Syrien und Paläſtina unter Abdullah ſofort möglich ſein würde.“ 7* Der Kampf der Ukrainer Die ukrainiſche Aufſtandsbewegung in Polen wird von einem Teil der Pariſer Preſſe— im Gegenſatz zur Haltung der offiziöſen Blätter— groß aufgezogen.„Paris Midi“ erfährt aus Warſchau, daß die polniſchen Behörden wäh⸗ rend der letzten Tage mehrere hundert führende Ukrainer in Oſtgalizien verhaftet hätten. Es werde in Oſtgalizien eine bezeichnende anti⸗ polniſche Stimmung propagiert. Das Blatt deutet an, daß die Urkrainer die militäriſche Konzentration Polens auf Danzig ausnutzen wollen, um ihre uralte Autonomieforderung durchzuſetzen. Begreiflicherweiſe werden die Pariſer politiſchen Kreiſe durch dieſe alarmie⸗ rende Nachricht äußerſt peinlich berührt. Sie erfinden zwar hinter den Vorfällen in Oſtgali⸗ zien„deutſche Machenſchaften“(), können aber nicht beſtreiten, daß die Ukrainer in Polen ſchon ſeit 20 Jahren verzweifelt um die ihnen von Pilſudſki garantierte Autonomie kämpfen. Die polniſchen Wirtſchaftsrepreſſalien gegen Danzig wurden in Pariſer Kreiſen teilweiſe mit Skepſis aufgenommen. Dieſe ſehen darin eine Maßnahme, die Danzig in die Arme des Reiches geradezu ſtoße und zum„wirtſchaft⸗ lichen Anſchluß“ führen müſſe. Die unterrich⸗ teten Kreiſe befürchten, daß ſich auf dieſe Weiſe eine Entwicklung anbahne, die den Einkreiſern die Waffe ohne Blutvergießen entwinde. flchſen⸗Bollwerk iſt unerſchütterlich Gayda zu den großen iialienischen Nanövern (Drohtberichfounseres Verfreters in Rom.) rd. Rom, 3. Auguſt. Im Zuſammenhang mit den italieniſchen Heeresmanövern in der Po⸗Ebene ſchreibt der Direktor des halbamtlichen„Giornale d' Italia“, daß dieſe Uebungen in keiner Weiſe eine Demonſtration gegen die Einkrei⸗ ſungspolitiker ſein ſollen, da Italien wie auch Deutſchlandſolche Reklamekundgebun⸗ gen ihrer Streitkräfte nicht nötig haben.„Die großen Heeresmanöver“, ſo fährt Gayda fort,„haben in erſter Linie den Zweck, die Organiſation und Durchſchlagskraft der Streitkräfte im Falle eines britiſch⸗franzöſi⸗ ſchen Angriffs feſtzuſtellen.“ Er bemerkt, daß zwar die Befeſtigungswerke Deutſchlands und Italiens an den Grenzen eine ſtarke Sicherung bieten, ihren Wert aber verlieren würden, wenn das Heer der Achſen⸗ mächte den britiſch⸗franzöſiſchen Streitkräften nicht weit überlegen wäre. Die ſtrategiſche Lage und die taktiſchen Möglichkeiten Italiens in Europa, im Mittelmeer und in Afrika laſteten wie ein Alpdruck auf den Demokratien, denn Italien allein könne 10 Millionen Soldaten— nicht gezählt die Eingebore⸗ nentruppen— an der Alpengrenze, am Rhein und in Afrika aufſtellen. Die Flotte würde die Vorherrſchaft im Mittelmeer behaupten und könnte jederzeit die Verbindungswege zwiſchen Frankreich und Afrika ſowie Großbritannien und ſeinem Imperium abſchneiden. Dieſes Bollwerk, das die Achſenmächte geſchaffen ha⸗ ben, könnten die Demokratien weder in 24 Ta⸗ gen noch in 24 Monaten erſchüttern. Die Wahr⸗ heit, die aus dieſer Situation klar hervorgehe, werde durch die Exiſtenz einer äußerſt ſtarken und großartigen Luftwaffe unterſtrichen, da Italien durch ſie alle Zentren und alle Punkte des britiſchen Imperiums kontrollieren und bombardieren könne. Es liegt eine Leiche im Tandwehrkanal oder der verhinderie polnische Närſyrer Dr. Kosny (Drahftberticht ounsetret Berliner Schriftleitung) O. Berlin, 3. Auguſt. Die Berliner Zeitungen brachten dieſer Tage eine Notiz, daß aus dem Landwehrkanal am Maybachufer eine Leiche geborgen wurde. Der Tote wurde als der in Berlin lebende pol⸗ niſche Arzt Dr. Auguſt Kosny identifiziert. Soweit die Berliner Lokalnotiz. Die Polizei intereſſierte ſich natürlich, wie es ihre Pflicht iſt, etwas genauer für dieſen Fall. Ueber die Ergebniſſe der polizeilichen Unterſuchung und die Begleitumſtände entnehmen wir der NS⸗ Schleſiſchen Tageszeitung folgendes: Es ſtellte ſich heraus, daß der Ertrunkene am Vorabend eine ausgedehnte Bierreiſe mit Freunden unternommen hatte, von denen er ſich in ſpäter Nachtſtunde verabſchiedete. Bei dieſem Abſchied war der trinkfeſte Mann aller⸗ dings nicht mehr ganz gehfeſt und das ſchwarze Waſſer des Kanals muß auf ihn eine unwider⸗ ſtehliche Anziehungskraft ausgeübt haben, bis ſein ſchwerer Körper das Gleichgewicht verlor. Ein bedauerlicher, aber keineswegs geheimnis⸗ voller Vorfall. Wunden und Verletzungen wies der Tote nicht auf. Immerhin machte ſchon die polniſche Agentur eine ganz hübſche Greuel⸗ meldung aus dem Fall des„geheimnisvollen Verſchwindens“ jenes Dr. Kosny. In dem Kor⸗ fantyblatt„Polonia“ avancierte Herr Dr. Kosny bereits zu„einem der hervorragendſten Polenführer in Deutſchland“, der von„Häſchern der Hitlerjugend“ überfallen und vor den Augen einer großen Menſchenmenge ermordet worden ſei. Seine Leiche habe man dann in einen Ka⸗ nal geworfen. Dazu die ſchöne Schlagzeile „Hitleriſche Häſcher ermorden einen polniſchen Aktiviſten“. Nun können wir der„Polonia“ nicht den Gefallen tun, ihr dieſen polniſchen Märtyrer zu belaſſen. In jener ſpäten Nachtſtunde, als ſich der Unfall ereignete, gab es dort am Maybach⸗ ufer keine große Menſchenmenge, die ſonſt zweifellos die Aufmerkſamkeit eines Polizei⸗ beamten erregt hätte, und von den„Häſchern der Hitlerjugend“ hat auch kein Nachtwächter in der Gegend etwas bemerkt. Aber es gehört nicht viel dazu, um die Phantaſie der Leute um Kor⸗ fanty zu wüſten Greueln anzuregen. Sie wer⸗ den ſich wohl noch lange mit dem ſchönen Mär⸗ tyrertod des Dr. Kosny beſchäftigen, ſehr zum Kummer ſeiner in Berlin lebenden Witwe. Dor England zur dee Deutſchlands Anſpruch auf die Meere DNB Danzig, 3. Auguſt Der Reichsbund Deutſcher Seegeltung, mit deſſen Führung vor fünf Jahren Vizeadmiral Staatsrat von Trotha vom Führer beauf⸗ tragt wurde, hielt am 2. Auguſt in Danzig eine große öffentliche Kundgebung ab, zu der Vize⸗ admiral von Trotha als Redner nach Danzig gekommen war. Die polniſche Preſſe hatte verſucht, darauf hinzuweiſen, dieſe Kundgebung in ſollte ein Gegenſtück zu dem polniſchen„Tag des Meeres“ in Gdingen darſtellen. Dieſe polniſche Preſſe erhielt gleich zu Beginn der Veranſtaltung durch den die Kundgebung er⸗ öffnenden Staatskommiſſar für die Seefahrt, Korvettenkapitän der Reſerve Dröſcher, eine ſchneidende Abfuhr: Es iſt abſurd, den„Tag des Meeres“ in Zuſammenhang mit einer Kundgebung deutſcher Seegeltung zu bringen. Die Tradition des polniſchen„Tages des Meeres“ iſt etwa 10 Jahre alt,deutſche See⸗ geltung aber iſt 1000 Jahre alt, und nicht zuletzt hat Danzig in der deutſchen See⸗ geltung jahrhundertelang eine hervorragende Der Geist des Sieges“ Diese Aufnahme eines 5zjährigen Reservisten, der jetzt unter zehntausend für die Uebungen von 48 Schiffen der englischen Reserve-Hotte eingezogen wurde, erschien in einer Londoner Zeitung mit der Bildunterschrift„Der Geist des Sieges!“— Vorläufig frißt der Reservist auf Seiner Majestät Schiff„Victory“ noch keine Deutschen. sondern Kuchen, und darum freut er sich auch so.(Scherl-Bilderdienst-.) und zeitweilig ſogar eine führende Rolle ge⸗ ſpielt.“ Staatsrat von Trotha fügte in ſeiner Rede hinzu: Die Deutſchen hätten bewieſen, daß ſie Schiffe bauen könnten, die Polen fuhren im⸗ mer noch ausſchließlich auf aus dem Auslande gekauften Seefahrzeugen. Deutſche ſeien zur See gefahren, ehe die Englän⸗ der überhaupt ein Staat geworden wären, und wir als 80⸗Millionen⸗Volk hätten dasſelbe Recht auf das Weltmeer wie das 43⸗ Millionen⸗Volk der Engländer. Das hat cChamberlain vor? Oppoſition befürchtet„Stilleentſcheidung“ DNB London, 3. Auguſt. Die Oppoſitionsblätter ſind mit dem Aus⸗ gang der geſtrigen Ausſprache im Unterhaus über die Vertagung des Parlaments bis zum 3. Oktober durchaus nicht zufrieden.„Daily Herald“ und„News Chronicle“ wei⸗ ſen in dieſem Zuſammenhang auch darauf hin, daß ſogar 30 bis 40 konſervative Abgeordnete ſich der Stimme enthalten hätten.„Daily He⸗ rald“ bezeichnet die geſtrige Erklärung Cham⸗ berlains als ein„Abweichen“ der Regierung von ihrer bisherigen Politik. Unverblümt fährt das Blatt dann fort: Was die Oppoſition und auch vielleicht Regierungsanhänger befürchteten, ſei, daß in einer der großen ſchwebenden Fra⸗ gen eine„Stilleentſcheidung“ getroffen werde und das Parlament vor ein Fait accompli ge⸗ ſtellt könne. Dieſe Furcht ſei berech⸗ tigt(h. „Dänenkreuzbanner“ Donnerstag, 3. Auguſt 1930 Schweres kinſturzunglück Mehrere Arbeiter verſchüttet Wuppertal, 3, Aug.(HB⸗Funk) Im Steinbruch Wuelfrath⸗Flandersbach im Bergiſchen Land, wo die Firma Hoch⸗ und Tiefbhau Ach Eſſen z. Zt. umfangreiche In⸗ duſtriearbeiten für die Rheiniſchen Kalkwerle durchführt, brach am Mittwochabend ein für den Bau einer Betonbrücke beſtimmtes Gerüſt zu⸗ ſammen. Von den in die Tieſe geriſſenen Ar⸗ beitern konnten bis zum Donnerstagvormittag fünf lebend geborgen werden, von denen vier ſchwer verletzt ſind. Es wird vermutet, daß noch fünf Arbeiter unter den Trümmern liegen. Die Bergungsarbeiten werden eifrig ſortgeſetzt. In fiürze Eintägiger Privatbeſuch Lebruns in Luxem⸗ burg. Der franzöſiſche Staatspräſident Lebrun traf am Donnerstag zu einem kurzen Beſuch in dem Großherzogtum Luxemburg ein. Das großherzogliche Paar veranſtaltete auf Schloß Berg ein Frühſtück für den Staatspräſidenten, an dem ſämtliche luxemburgiſchen Miniſter teilnahmen. Anſchlag auf den Jeruſalemer Rundfunk⸗ ſender. Ein Anſchlag auf den im Dienſt der bri⸗ tiſchen Mandatsverwaltung ſtehenden Rund⸗ ſunkſender in Jeruſalem wurde am Mittwoch verübt. Drei kurz aufeinander folgende Explo⸗ ſionen richteten im Sendegebäude beträchtlichen Schaden an. Der Sendebetrieb mußte für meh⸗ rere Stunden unterbrochen werden. Bolivianiſche Zentralbank verſtaatlicht. Im Rahmen der ſcharfen Maßnahmen Boliviens zur Ausſchaltung der wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſenpolitiker ordnete Staatspräſident Buſch die Verſtaatlichung der Zentralbank an. 70 vc. der Bankaktien gehen in Staatsbeſitz über. Amerikaniſche Vorſtellungen in Tokio. Unter⸗ ſtaatsſekretär Summer Welles teilte auf der heutigen Preſſekonferenz mit, daß Botſchafter Grew bei der japaniſchen Regierung Vorſtel⸗ lungen wegen angeblicher Mißhandlungen ame⸗ rikaniſcher Staatsbürger in China durch japa⸗ niſche Soldaten erhoben hat. Exploſionsunglück bei Mähriſch⸗Oſtrau. In den chemiſchen Werken der Firma Rügers in Mähriſch⸗Oſtrau ereignete ſich eine ſchwere Ex⸗ ploſion, bei der fünf Perſonen verletzt wur⸗ den. Beim Bau eines Abfallkanals in der Rähe des Gaſometers und der großen Benzol⸗ behälter, wo der Boden mit Benzol und Ben⸗ zolgas durchſättigt iſt, entzündeten ſich, als ein mit einer offenen Karbidlampe in e en dunklen Schacht kroch, die angeſammelten Gaſe. Es entſtand eine Exploſion. Brennender Oeltanker funkt 808. Wie aus Miami in Florida gemeldet wird, ſandte der Oeltanker„Bunkwa“ in der Nacht zum Don⸗ nerstag S08⸗Rufe, da das Schiff in Flam⸗ men ſtehe. Aus einer verſtümmelten Meldung geht ferner hervor, daß der Steuermann den Poſten des Funkers übernommen hat, der durch den Bruch beider Beine dienſtunfähig wurde. Die Küſtenwache verſucht fieberhaft, den Schiffsort zu ermitteln. Lalter SFleding: Iobie es begunnn Dilde Jogd nach feindlichen öoldaulos Die Gerüchi-Grippe grassier/ Sſimmungsbilder aus dem Augusſ 1914 IV. Es war ſelbſtverſtändlich, daß nach dieſem ſo plötzlich über Deutſchland hereingebrochenen Kriege eine Gerüchtegrippe auftrat und im Verfolg davon Nachrichten unkontrollierbarer Art entſtanden, die ſich ſpäter nicht bewahrhei⸗ teten. So wurde aus Metz gemeldet, daß ein franzöſiſcher Arzt zu Beginn des Auguſt mit Hilfe zweier verkleideter franzöſiſcher Offiziere Brunnen mit Cholerabazillen zu inſfi⸗ zieren verſuchte, Als ſich dann aber erwies, daß es ſich hier um eine Falſchmeldung handelie, wurde ſofort eine Richtigſtellung veröffentlicht. Alle Nachrichten dieſer Art hatten ſich als un⸗ richtig herausgeſtellt, und es wurde Aufklärung geſchaffen, damit auf dieſe Weiſe nicht eine Be⸗ unruhigung in weiten Volkskreiſen eniſtand. In Leipzig war das Gerücht von einem An⸗ ſchlag auf den Kaiſer verbreitet worden, aber das Generalkommando war ſchnell bei der Hand und wandte ſich ſofort in aller Offent⸗ lichkeit gegen Gerüchte dieſer Art. Ebenſo er⸗ klärte die Generaldirektion der Württem⸗ bergiſchen Staatseiſenbahn, daß eine Meldung, wonach in Stuttgart zehn Mil⸗ lionen franzöſiſches Gold beſchlagnahmt wor⸗ den war, frei erfunden ſei. Schließlich war auch noch in Berlin das Gerücht verbreiter, daß der Müggelſee verſeucht ſei. Das Waſ⸗ ſer wurde unterſucht und als völlig einwand⸗ frei befunden. Einen beſonders großen Umfang nahmen aber in jenen Tagen Gerüchte über die Jagd nach angeblichen Goldautos an. So wurde berichtet, daß feindliche Offiziere in Automo⸗ bilen durch Deutſchland unterwegs ſeien. um irgendeinen geheimnisvollen Goldſchatz über die Grenze zu retten. Auch Naumburg wurde gemeldet, daß Kraftwagen mit Damen und Geld, das für Rußland beſtimmt ſei, in der Richtung nach Rußland unterwegs feſtgeſtellt waren Eine zweite Meldung beſagte dann daß die Inſaſſen der Autos die Gold nach Ruß⸗ land ſchafften, das Geld jetzt Radfahrern über⸗ geben hätten, die Maurerkleidung trügen. Schließlich wurde ſogar gemeldet, daß in Mul⸗ denberg eine große Anzahl feindlicher Automo⸗ bile bemerkt worden waren, die ſofort nach —— . asmε%,]kt. Frulsrung. —2 ſashrunun I bei Migsuunureh, Wu, lalrund cles s- ges llobilisnarir oln, — Anume Lu- Fhunſſhrizv. ſnonliun) vore ſime) 9 Cοο οοοο οιοοοο Vor 25 Jahren: Europa in Waffen ln unserer Karte geben wir eine Uebersicht der machtpolitischen Verhältnisse im Europa von 1914 in seinen alten Grenzen. In der Darstellung der Zahl der Mobilisierten sind nach amt- lichen OQuellen alle während des Weltkrieges mobilisierten Personen aufgenommen, bei Erankreich einschließlich Kolonien, bei Großbrit annien einschließlich Dominions und Indien. Zu diesem King der Feinde um Deutschland und seine Verbündeten kamen dann noch Portugal mit 53 000 Mann in Frankreich und schließlich die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 3 800 000 Mann, davon 1 956 000 auf europäischem Boden. Weltbild-Gllese(M) Rooſevelts politiſcher flnſtand ⸗ ein großer Bluff Er unterzeichnete nolgedrungen die Hatci-Bill/ Die Scheinheiligen am Hranger Waſhington, 3. Aug(HB⸗Funk.) Die nach Senator Hatch genannte und bereits vor einiger Zeit vom Kongreß verabſchiedete Vorlage wurde am Mittwoch endlich von Rooſevelt unterzeichnet. Sie iſt damit Geſetz geworden. Dieſes verbieten nicht nur allen, im Sold der Bundesregierung ſtehenden Perſo⸗ nen jede politiſche Betätigung mit Ausnahme der Ausübung des Wahlrechts, ſondern es unterſagt auch die Verwendung ſtaatlicher Unterſtützungsgelder zur Beeinfluſſung wahlberechtigter Perſonen. Die Folge des Geſetzes iſt, daß künftig z. B. die von der Bundesregierung ernannten Staatsanwälte, Zollbeamten uſw. nicht mehr als Vertreter politiſcher Parteien an Zuſam⸗ menkünften teilnehmen können, auf denen Prä⸗ ſidentſchaftskandidaten genannt werden. Im Zuſammenhang mit der Unterzeichnung des Geſetzes richtete Rooſevelt wieder einmal eine Sonderbotſchaft an den Kon⸗ greß, in der er ſich als Muſterbeiſpiel für den politiſchen Anſtand im öffentlichen Leben hin⸗ tellt. Während ſich die Mehrzahl der Zeitungen auf eine neutrale Berichterſtattung über das„Hatch⸗ Geſetz“ beſchränkt, rückt die republikaniſche „NeuyorkHerald Tribune“ Rooſevelts Kongreßbotſchaft ironiſch in den Vordergrund. Zur Erklärung des Präſidenten, daß das Ge⸗ fetz gegen die Wahlkorruption ein Schritt auf dem richtigen Wege ſei, ſtellt das Blatt feſt, man habe zwar immer geglaubt, daß 1. Rooſe⸗ velt das Rieſenheer der Notſtandsarbeiter gern für ſeine Wahlfeldzüge in Anſpruch nehme, daß 2. eilige Maſſeneinſtellungen von Bundes⸗ arbeitern vor Wahlen mit der Politik zuſam⸗ menhängen, daß 3. das Bundesnothilfegeſetz in Kentucky und Pennſylvanien für Parteizwecke mißbraucht wurde und daß 4. die demokratiſche Partei ihren Kongreßmitgliedern nahegelegt habe, daß das Hatch⸗Geſetz unſchädlich gemacht werden müſſe, aber die Erklärung des Herrn Rooſevelt, er habe immer für den Anſtand im politiſchen Leben gearbeitet, ſtrafe dieſe Ent⸗ hüllungen wohl Lügen. Man ſei tief empört über eine ſolche irrtümliche Auffaſſung. Das Blatt ſchließt:„Iſt es jedoch anmaßend zu fragen, weshalb die Anhänger des New Deal die Hatch⸗Vorlage bekämpften, warum Rooſe⸗ velt ſo lange mit ſeiner Unterſchrift zögerte und warum er ſchließlich überhaupt eine Son⸗ derbotſchaft an den Kongreß für nötig hielt?“. Einrichtung eines engliſchen Kriegsernäh⸗ rungsminiſteriums. Die Ernennung eines Kriegsernährungsminiſters iſt in dem am Mitt⸗ woch veröffentlichten Kriegsernährungsgeſetz vorgeſehen. Dem neuen Miniſterium würde ein Teil der Zuſtändigkeit des Handelsminiſte⸗ riums übertragen werden. „Die deutſchen bekommen nichts“ Winsion Churchii„plauderi“ über Kolonialſraqen (Von onsefer serliper Schriftleliung) rd. Berlin, 3. Auguſt. Die engliſchen Propagandaregiſſeure ſcheinen den Ehrgeiz zu haben, eine immer kläglichere Rolle zu ſpielen. Noch ganz anders wie ſein Landsmann King⸗Hall iſt nun der unentwegte engliſche Kriegshetzer und Einkreiſungs⸗Enthu⸗ ſiaſt Winſton Churchill daneben getreten. Die große, angeblich nur„kulturelle“ Werbezen⸗ trale Englands, der„Britiſh Council“, hat kürz⸗ lich zwei portugieſiſche Journaliſten zwei Wo⸗ chen lang in London freigiebig traktiert und ſie zuletzt ſogar mit Empfängen bei Chamberlain, Halifax und Churchill beglückt. Die beiden Portugieſen veröffentlichten nunmehr in ihren Blättern ihre Unterhaltung mit Churchill, was in London große Beſtürzung und Aufregung hervorgerufen hat. Churchill ſucht ſich jetzt mit der Behauptung zu retten, die Unterhaltung ſei „privater Natur“ geweſen, er könne dieſes Interview nicht anerkennen. Dieſe nachträgliche Ableugnung dieſer Unter⸗ haltung hat ihren Grund. Churchill hat darin nämlich u. a. erklärt, England habe ſich in Be⸗ zug auf das Kolonialproblem ſchon entſchieden, die Deutſchen würden nämlich nichts bekommen! Damit hat Churchill ſeinen Auftraggebern in der amtlichen engliſchen Pro⸗ paganda⸗Zentrale einen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen. King⸗Hall hat in ſeinen plumpen Briefen nach Deutſchland bekanntlich behaup⸗ tet, wenn Deutſchland, den engliſchen Wünſchen entſprechend, artig ſei, werde es gerne von Eng⸗ land ſeine Kolonien zurückerhalten. Und nun verrät Churchill, der es zweifellos genau weiß, daß England nicht daran denkt, Deutſchland je⸗ mals ſeinen rechtmäßigen Kolonialbeſitz zurück⸗ zuerſtatten. Das doppelzüngige engliſche Spiel iſt hier alſo wieder einmal in eklatanter Weiſe aufgedeckt worden. beiter⸗ allen Richtungen auseinanderſtoben, als ſie ſich beobachtet ſahen. Die Automoblle ſollten 25 Millionen Fraues in Gold mitgeführt haben. Noch eingehender aber war die Meldung, die aus Budapeſt kam, wonach auf Ven ſchrich⸗ tigung durch Breslauer Vehörden die franzö⸗ ſiſchen Geldſendungen nun über Ungarn nach Rußland unterwegs ſeien. Es wurden darauf⸗ hin bei Gran von der Gendarmerie mehrere in raſendem Tempo fahrende Autos angehal⸗ ten, in denen über 30 Millionen Franes in Gold für Rußland geſunden wurden Die„n⸗ ſaſſen und die Autos wurden den Miltärbe⸗ hörden übergeben An dieſer Meldung war aber kein wahres Wort, Die zahlreichen Nachrichten dieſer Art führten indeſſen dazu, daß überall ein- wilde Jagd auf Autos ein⸗ ſetzte. Mehrere höhere Offtziere und Verwal⸗ tungsbeamten büßten dadurch ſogar ihr Leben ein. Da griff der Generalſtab ein und am 6. Auguſt wurde amtlich mitgeteilt, daß die Jagd auf anagebliche feindliche Geldautos ein⸗ zuſtellen ſei. Dieſe Jagd, ſo hieß es amilich, gefährde die Durchführung des notwendigen Kraftwagenverkehrs für unſere Heeresleitung. Die Kriegsfreiwilligen ſtürmen die Kaſernen „Nachdem die Begeiſterung der erſten Tage ſich in ernſte Entſchloſſenheit verwandelt hatte, begann der Sturm der Kriegsfreiwilligen auf die Kaſernen. In den erſten Tagen waren in Berlin bereits 80 000 Freiwillige verzeichnet worden, und hier und im Reich waren die Militärbehörden gar nicht in der Lage, den Andrang der Freiwilligen zu bewältigen. Eine weitere Folge waren auch die zahl⸗ reichen Nottrauungen, die aus jenen Ta⸗ gen gemeldet wurden. Eine Umfrage bei den Standesämtern Berlins ergab, daß bereits in den erſten beiden Auguſttagen ſchätzungsweiſe rund 1800 Nottrauungen vollzogen worden waren. Die 20 Standesämter Berlins haten durchſchnittlich je 50 Nottrauungen täglich vor⸗ zunehmen. Die Folge war, daß die Standes⸗ ämter auch am Sonntag ihres Amtes waliten mußten. Am zahlreichſten waren die Not⸗ trauungen in den Gemeinden mit großer Ar⸗ und Induſtriebevölkerung und mit Garniſonen. Verhältnismäßig wenig Kriegs⸗ trauungen fanden in den Villenvororten Ber⸗ lins ſtatt. Am rührendſten geſtalteten ſich die Kriegstrauungen in den Krankenhäuſern und Wöchnerinnenheimen, wo die Bräute der zum Felddienſt einberufenen Soldaten darnieder⸗ lagen. Zumeiſt wirkten hier Aerzte als Trau⸗ zeugen mit. Das Aufgebot der Frauen Jetzt mußten auch die Frauen die Arbeiten der Männer übernehmen, und bezeichnend iſt ein Aufruf der Großen Berliner Straßenbahn, in dem es hieß: Die Reihen unſerer Fahrer und Schaffner ſind durch die Einziehung zum Kriegsdienſt über Erwarten gelichtet. Zur Zeit ſind von den 9000 Mann Betriebsbedienſteten 4475, alſo faſt genau die Hälfte, zu den Fah⸗ nen gerufen. Weitere 2000 bis 3000 Mann werden folgen, ſobald noch der Landſturm mit Waffe eingezogen wird. Es gilt, im Inter⸗ eſſe der Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs in Groß⸗Berlin zuverläſſigen Erſatz zu ſchaffen. Es gilt gleichzeitig, den zurück⸗ gebliebenen Frauen der Einberufenen Er⸗ werbsquellen zu erſchließen. Um dieſen Anfor⸗ derungen gerecht zu werden, werden wir mit Genehmigung der Aufſichtsbehörden in den nächſten Tagen damit beginnen, den Schaffner⸗ dienſt auf den Anhängewagen verſuchsweiſe durch Frauen der zum Kriege einberufenen Schaffner und Fahrer verſehen zu laſſen. Das ſtraßenbahnfahrende Publikum, dem wir für rückſichtsvolles Entgegenkommen in der unver⸗ meidlichen Verkehrsnot dieſer Tage nicht ge⸗ nug danken können, bitten wir, den Frauen un⸗ ſerer braven im Felde ſtehenden Angeſtellten ihre Aufgabe aus Menſchenfreundlichkeit zu er⸗ leichtern und ſie gegenüber etwaigen Rückſichts⸗ loſigkeiten nach Möglichkeit zu ſchützen. Keine LCichtreklamen mehr Der damalige Polizeipräſident von Berlin erließ nachſtehende Bekanntmachung. Während des Krieges müſſen alle überflüſſigen Auf⸗ wendungen vermieden werden. Das gili auch für den Kohlenverbrauch in den Elektrizitäts⸗ werken und Gasanſtalten. Ich ordne daher an, daß alle elektriſchen Lichtreklamen auf den Dächern, mit denen übrigens auch an⸗ dere Nachteile verbunden ſind, unterblei⸗ ben. Darüber hinaus richte ich an den patrio⸗ tiſchen Sinn der Geſchäftsleute die Bitte, alle übrigen Lichtreklamen und die oft übermäßig grelle Beleuchtung der Schaufenſter auf ein beſcheidenes Maß zurückzuführen, zumal ein geſchäftlicher Erfolg mit Rückſicht auf das Fehlen jeglichen Fremdenverkehrs davon kaum zu erwarten iſt. (Ein Schluß⸗Aufſatz folgt) „Hak ————ιν⏑] die Es gibt tafel dar⸗ im Geſtri laufen. D Rundlichk gebnis u herſchlepp jedem Ja Mühe gel ten Mone ſtrebunger von aſth ihr Gang ſcheln ein. wenn ma dann ſage fettune Elf M. ſcheut, un legen, un lich derar fettungsv Hungerta zuwerden Und we für eine und Fleiſ Fleiſch be ſie auf ih bringenen übergehen Neidvol den Tuge rungswei dem Spie len müſſe unſchönen ſchengrab' Die B nicht das ſcheußliche ſie nur ih dankenloſ ſen blind „Groſchen die vielen markt bie Mohrrübe was ihm lichen Qr Sachen, d gen, ohne kur zu zw Wie gu Ferienrei gut kann ſeinen M nunft dec heitlich w eines ekel ſchengrab⸗ Noec Reich b Hochſon Eindruck, platzes an gab es do zeit verla ſonſtigen rienzeit i merkte eb. Verkauf b viele Käu fes in de Markt„hi kaum au decken. 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Dieſe Leute zeichnen ſich u. a. durch eine Rundlichkeit aus, die ſie als das mollige Er⸗ gebnis unzähliger Fleiſchmahlzeiten vor ſich herſchleppen. Es ſind die„Dicken“, die ſich in jedem Jahre elf Monate lang alle erdenkliche Mühe geben, noch dicker zu werden. Im zwölf⸗ ten Monat wollen ſie plötzlich von dieſen Be⸗ ſtrebungen nichts mehr wiſſen. Ihre Reden ſind von aſthmatiſchen Nebengeräuſchen begleitet, ihr Gang gewinnt Aehnlichkeit mit dem Wat⸗ ſcheln einer pfannenreifen Weihnachtsgans, und wenn man ſie fragt, woran ſie gerade denken, dann ſagen ſie mit wehleidiger Stimme:„Ent⸗ fettungskur!“ Elf Monate lang haben ſie keine Koſt ge⸗ ſcheut, um ſich einen monſtröſen Bauch zuzu⸗ legen, und dann wird ihnen dieſer Bauch plötz⸗ lich derart läſtig, daß ſie alle Opfer eines Ent⸗ fettungsverfahrens vom Schwitzkaſten bis zum Hungertag auf ſich nehmen, um ihn wieder los⸗ zuwerden! Und warum das alles? Weil ſie gedankenlos für eine Speiſekarte ſchwärmen, die aus Wurſt und Fleiſch und— wieder Wurſt und nochmals Fleiſch beſteht! Es ſchmeckt ihnen ſo lange, bis ſie auf ihrem Bauch am liebſten ein Schild an⸗ bringen möchten:„Wegen Ueberfüllung vor⸗ übergehend geſchloſſen.“ Neidvoll blicken ſie den Schlanken nach, die den Tugendpfad einer vernünftigen Ernäh⸗ rungsweiſe wandeln, während ſie ſelbſt vor dem Spiegel mit wachſendem Entſetzen feſtſtel⸗ len müſſen, daß ſie drauf und dran ſind, den unſchönen Leibesumfang des Ungeheuers„Gro⸗ ſchengrab“ anzunehmen. 255 Die Beſtie„Groſchengrab“ perſönlich hat nicht das Geringſte gegen dieſe Imitation ihrer ſcheußlichen Unförmigkeit einzuwenden, dieweil ſie nur ihren Vorteil davon hat: Was die ge⸗ dankenloſen„Dicken“ an vitaminreichen Genüſ⸗ ſen blindlings verſchmähen, das wird von „Groſchengrab“ in rauhen Mengen gefreſſen; die vielen geſunden Gemüſe, die der Wochen⸗ markt bietet, die Gurken, die Rettiche, die Mohrrüben!„Groſchengrab“ verſchlingt alles, was ihm vor die Zähne kommt; den bekömm⸗ lichen Quark, die Fiſche— all die guten Sachen, die den Menſchen ernähren und ſätti⸗ gen, ohne ihn hinterher zu einer Entfettungs⸗ kur zu zwingen! Wie gut haben es doch die Leute, die eine Ferienreiſe ohne Gicht antreten können— ſo gut kann es aber ſchließlich Jeder haben, der ſeinen Mittagstiſch nach den Geſetzen der Ver⸗ nunft deckt, die es verbietet, gerade die geſund⸗ heitlich wertvollſten Lebensmittel in den Rachen eines ekelhaften Vielfraßes vom Schlage„Gro⸗ ſchengrabs“ zu ſtopfen! Mit„Köpfchen“ fotografiert Ein aufſchlußreicher vorführungsabend der Fotografiſchen Geſellſchaft Das war alſo der Abend, der durch unſere frühere Anregung ausgelöſt und von der Fo⸗ tografiſchen Geſellſchaft E V. ausge⸗ ſtattet und durchgeführt wurde! Mit einer Fülle von ſchwarzweißen und farbigen Lichtbildern wurden Beiſpiele und Anregungen in ſo gro⸗ ßem Maße geboten, daß vielen ein ganz gro⸗ ßes Licht für ihre künftige Beſchäftigung mit der Lichtbildnerei aufgegangen iſt. Die Einfüh⸗ rung und Erläuterung hatte der Vorſitzende der Fotografiſchen Geſellſchaft, L. A. Schmitt, übernommen, der es mit feinem Humor ver⸗ ſtand, die zahlreich Erſchienenen zu feſſeln. Und was er auch zeigte und erklärte, begeiſterte im⸗ mer aufs neue. Seien es nun die Landſchafts⸗ bilder, die manchmal wie eine Offenbarung auf der Leinwand erſchienen, nachdem es bekannt wurde, daß es häufig Bilder aus der allernäch⸗ ſten Umgebung Mannheims waren, ſeien es die Blumenaufnahmen oder die Still⸗ eben, Berge oder Seen, Sportaufnahmen, Architekturen, Innenräume, die reizenden Kin⸗ der⸗ und Tierbilder, ſtets war man von neuem überraſcht. Hier ſah man einmal, was ein Bild war, und wenn ſo lebensvoll und amüſant die Bild⸗ elemente aufgezeigt wurden, wie es an dieſem Abend geſchehen iſt, dann hat man den feſten Vorſatz in ſich aufgenommen, nun einmal mit dem Knipſen aufzuhören und anzufangen, „mit Köpfchen“ aufzunehmen. Man hat ge⸗ ſehen, daß es mitunter nur ganz kleine Dinge ſind, auf die es ankommt. An ſehr gut gewähl⸗ ten Beiſpielen wurde die Bildkompoſition er⸗ klärt, und man muß zugeben, daß die ſtets ge⸗ übte Blickſchulung hilft, beſſere Bilder zu ſchaf⸗ fen. Wie wichtig das iſt für das Gebiet der Heimatfotografie, konnte man an meh⸗ reren Beiſpielen erkennen. Wer erinnert ſich nicht an die alten Höfe, Treppen, Torbogen und was ſonſt auf dieſem beſonders ſchönen Gebiet alles gezeigt wurde. Das ſtimmungsvolle Be⸗ gleitwort machte alles lebendig. Zum Schluß wurden die Farbendias vor⸗ geführt. Ts iſt bekannt, daß der genannte mateurverein ſich beſonders auch auf dieſem Gebiet rege betätigt und durch mehrere Vor⸗ träge im letzten Jahr die Freunde dieſer ſchö⸗ nen Kunſt erfreute und begeiſterte. Wenn bei den ſchwarzweißen Bildern die reife Künſtler⸗ ſchaft bewundert werden mußte, dann war es hier die wohltuende, vornehme Beſchränkung in der Wahl der farbigen Motive. Hier war alles ausgeglichen und abgewogen. Ob es wogende Kornfelder waren, Kirchen, Kapellen oder Al⸗ täre, Menſchenbildniſſe aus jedem Lebensalter, Blumen, Tiere und was ſonſt noch, hier war nichts Kitſch, ſondern oft ganz einfach— Noch zarte, weiche Böhncher mitgenumme Reich beſchichter Wochenmarht/ So viele Obſtſorten ſieht man nur jetzt beiſammen Hochſommerlicher Markt— das war der erſte Eindruck, den man beim Betreten des Markt⸗ platzes am Donnerstag⸗Hauptmarkt bekam. Da gab es doch alles, was man in der Hochſommer⸗ zeit verlangen kann Die Hausfrauen und die fonſtigen Käufer waren trotz Urlaubs⸗ und Fe⸗ rienzeit in hellen Scharen erſchienen. Man merkte eben doch, daß ſich der Sommer⸗Schluß⸗ Verkauf bis auf den Marktplatz auswirkte, weil viele Käuferinnen, die wegen des Schlußverkau⸗ fes in der Stadt waren, raſch einmal zum Markt„hinüberwechſelten“ auch wenn ſie ſonſt kaum auf dem Wochenmarkt ihren Bedarf decken. Schöne, zarte, weiche Böhncher— das bekam man an vielen Stellen des Marktes zu hören: ein Beweis dafür, daß die Bohnenanlieferung recht gut war und daß man die Hausfrauen in die Lage verſetzte, ſo zarte Bohnen zu kaufen, wie ſie ſich das wünſchen. Allerdings Bohnen, die überhaupt keine Fäden bekommen, die ſind noch nicht gezüchtet. Zu dem großen Angebot an Bohnen gab es die jahreszeitlichen Gemü ſe in ausreichenden Mengen, dann ſehr vielen, ſchönen Endivien⸗ und Kopfſalat. Stark zugenommen hat die Zufuhr an Einmach⸗ gurken, die in allen Größen zu haben waren. Vom Obſtmarkt ſtrömte eine geradezu be⸗ zaubernder Duft aus, der von den vielen Obſt⸗ ſorten herrührte, die um die Gunſt der Käufer warben. Herrliche Pfirſiche lagen neben ſchönen Aprikoſen, Berge von Mirabellen türmten ſich neben Pflaumen und Zwetſchgen. Reineclauden, Türkiſche Kirſchen und vieles anderes Obſt trat erfolgreich in Wettbewerb mit Aepfeln und Bir⸗ nen, die in ſtets mehr eßbaren Sorten auf den Markt kommen. Die Süßkirſchen waren ganz verſchwunden, und es gab lediglich noch Sauer⸗ kirſchen. Da und dort entdeckte man ſchöne Hei⸗ delbeeren, die in weit größeren Mengen zu ha⸗ ben wären, wenn die erforderlichen Arbeits⸗ kräfte zum Pflücken zur Verfügung ſtünden. Brombeeren wurden in ausreichender Menge und vor allem in hervorragender Güte ange⸗ boten. Auf dem Fluß⸗Fiſchmarkt wirkt ſich noch im⸗ mer der ungünſtige Waſſerſtand aus, ſo daß vor allem die Backfiſche das Feld bzw. die Bottiche beherrſchten. Aus der„Reſerve“ hatte man einige„Mordsſchlackel“ Karpfen zum Markt gebracht, die auch recht begehrt waren. — vV/ as der Polizeibericht meldei Eine Frau wurde angefahren. Am Mittwoch⸗ nachmittag geriet beim Ueberqueren der Plan⸗ ken zwiſchen O 3 und P 3 eine 60 Jahre alte in die Fahrbahn eines Kraftradfahrers. ie Frau wurde angefahren und zu Boden ge⸗ worfen, wobei ſie an beiden Knien Verletzungen davontrug. Die Verletzte wurde mit dem Sani⸗ tätskraftwagen in das Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht. Ueber die Schuldfrage ſind die polizei⸗ lichen Erhebungen im Gange.— Bei 2 wei⸗ teren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, wurden 2 Perſonen verletzt und ein Fahrrad beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Bei am Mittwoch vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung 24 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt, und an 6 Kraftfahrzeughalter wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Einbrecher im Bienenhaus Will er ſo die Bienenzucht anfangen? In der Nacht zum 29. Juli wurden aus einem Bienenhaus in Neckarau entwendet: ein Bienenrauchapparat, Marke Vulkan, ſchwarz lackiert, aus Metall, rund 15—20 Zentimeter im Durchmeſſer, 30 Zentimeter hoch, innen mit einem Uhrwerk verſehen, das den Luftzug ver⸗ urſachen muß, auf dem Apparat befindet ſich eine abnehmbare Haube; ein Bieneyſchleier, am Geſichtsteil durchſichtig, ſonſt aus weißem Lei⸗ nen. ein Bild! Und das Ganze durchwirkt von Ratſchlägen und Tips, ſo daß man oft lachend in die Geheimniſſe eingeweiht wurde. Vor allem wollen wir den Rat befolgen, „ranzugehen an's Motiv“ und uns nun einmal an„Aufgaben“ machen, damit uns unſere Bil⸗ der nicht nur im Augenblick, ſondern ein gan⸗ zes Leben Freude machen. Wenn über zwei Stunden wie im Nu verflogen ſind, dann war das ein Zeichen, daß man Belehrung und Rat auch kurzweilig geben kann und, wir haben die Gewißheit, daß viele aus dem Gebotenen reichen Nutzen ziehen werden. Es bliebe noch der Wunſch nach mehr ſolchen Abenden mit Spezialthemen. An Intereſſenten wird's nicht fehlen! Poſtbeförderung mit„Graf Zeppelin“ Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ führt im Auguſt Landungsfahrten 55 Würzburg(6..), Eger(13..), Eſſen/ Mülheim(20..) und Kö⸗ nigsberg(Pr.)(26..) aus, die zur Poſtbeför⸗ derung benutzt werden. Die Poſt wird am Ziel⸗ ort der 1 abgegeben. Auf den Rückfahrten nach Frankfurt(Main) wird keine Poſt beför⸗ dert. Zugelaſſen ſind gewöhnliche Briefe und Poſtkarten an Empfänger in beliebigen Be⸗ ſtimmungsorten gegen eine Geſamtgebühr von 50 Rpf. für eine Poſtkarte und 100 Rpf. für einen Brief bis 20 Gramm. Die Sendungen, die vollſtändig freigemacht werden müſſen, ha⸗ ben den Vermerk„Mit Luftſchiff Graf Zeppe⸗ lin“ zu tragen und ſind unter Umſchlag gegen die gewöhnliche Freigebühr an das Bahnpoſt⸗ amt 19, Frankfurt(Main), einzuſenden. Poſt⸗ ſchluß beim Bahnpoſtamt 19, Frankfurt(Main), jeweils am Tage vor der Abfahrt um 18 Uhr. Die Freimarken werden mit dem Tagesſtempel des Poſtamts Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗ Main, Frankfurt(Main) entwertet. Sämtliche Sendungen erhalten den Abdruck eines beſon⸗ deren Beſtätigungsſtempels mit der Angabe des jeweiligen Landungsortes und der In⸗ ſchrift 689 hiff Graf Zeppelin, Deutſchland⸗ fahrt 193 Vorübergehend Bewölkung und Niederſchläge Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt — A MAg- 1939. u. Mit der weſtlichen Luftſtrömung, die Mittel⸗ deutſchland ſeit einigen Tagen wechſelhaftes Wetter bringt, zieht jetzt eine etwas ausgedehn⸗ tere Störung heran. Sie wird Weſtdeutſchland vorübergehend zunehmende Bewölkung und Niederſchläge bringen, ohne jedoch ein längeres Anhalten der Schlechtwetterperiode einzuleiten. Die Ausſichten für Freitag: Vorwiegend be⸗ wölkt und zeitweiſe Regen, Temperaturen leicht anſteigend, ſüdweſtliche Winde. ... und für Samstag: Wechſelhafte Bewöl⸗ kung mit zeitweiliger Aufheiterung, im ganzen wieder freundliches Wetter. Aus unſerer Schweſterſtadt Ludwigshafen Unterhaltſame Kleinkunſt im pfalzbau/ Ueue Kapelle und eine Reihe guter Künſtler Für die Hochſommertage hat man auf der Ludwigshafener Pfalzbau⸗Kleinkunſtbühne wie⸗ derum ein kurzweiliges Programm zuſammen⸗ geſtellt, das gefällt und unterhält. Vermerken wir zunächſt, daß auch eine neue Kapelle ihren Einzug gehalten hat. Von den Wolf⸗-Betrieben in Dresden⸗Freital kommt Robert Brucker⸗ hoff mit ſeinen Soliſten, und man darf ſagen, daß er eine gediegene Tanzmuſik liefert. Ver⸗ ſtändnisvoll war auch die Begleitung der auf⸗ tretenden Künſtler. Recht international iſt diesmal die Artiſten⸗ folge. Aus Graz kommt die jugendliche Tän⸗ zerin Ruth Fulda, die den bunten Strauß der Darbietungen mit einem Wiener Walzer einleitete, dem wir mehr tänzeriſche Beſchwingt⸗ heit und Grazie wünſchen würden. Flott war dagegen der akrobatiſche Tanz und ſpäter noch die neckiſche Bauernpolka. Als Steptanz⸗Jong⸗ leuſe führte ſich die fſympathiſche Jugoſlawin Julietta erfolgverſprechend ein. Auf einen flotten Steptanz folgen gut gekonnte Fang⸗ ſpiele mit Keulen und Reifen; wirklich neu und einmalig iſt der Originaltrick mit den über den Nacken wandernden Reifen. Eine künſtleriſch ausgeglichene, feine Leiſtung. Zum zweiten Male begrüßten wir Bruſſes, den Vielſeitigen, einen italieniſchen Artiſten von Format, auf der Pfalzbaubühne. Seine mit läſſiger Eleganz gebrachten artiſtiſchen Spiele⸗ reien verraten den gereiften Artiſten, und recht unterhaltſam geht es bei ſeinen mit Hilfe der Beſucher gebrachten Geſellſchaftsſpielen zu.— Der gleichzeitig angeſetzte Laienkünſtlerabend mußte zum Leidweſen der vielen Beſucher dies⸗ mals„mangels Maſſe“ ausfallen. Ein ſauberes Kleeblatt Vor dem Ludwigshafener Schöffengericht hat⸗ ten ſich der 24jährige ledige Erich Späth, der Ein Zelt voll frõöhlicher Mäãdel im 6DNM-Ferienlager Auch für Regenwetter haben die lustigen BDM-Mädel vorgesorgt. (Schirner-M) 26jährige verheiratete Philipp Jung und die 24jährige ledige Dora Leppla, alle aus Lud⸗ wigshafen, wegen fortgeſetzten ſchweren Dieb⸗ ſtahls im Rückfall, einfachen Diebſtahls und Sachhehlerei zu verantworten. Späth und Jung ſchlichen ſich im April dieſes Jahres in das Lager einer Ludwigshafener Transportfirma, bei der Späth beſchäftigt war, ein, erbrachen verſchiedene Behältniſſe und ſtahlen, was ihnen, in die Hände fiel. Bei einem zweiten gewalt⸗ ſamen Einbruch erbeuteten ſie Kleidungsſtücke und Stoffe. Außerdem ſtahl Jung bei einem Umzug einer Hausangeſtellten das Sparbuch, 100 RM. Bargeld und verſchiedene andere Ge⸗ genſtände. Die Leppla hat die ihr von Späth gebrachten angeblich geſchenkten Waren zum Teil im Mannheimer Leihhaus verſetzt. Das Urteil lautete: Gegen Späth wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis, gegen Jung wegen fortgeſetzten ſchwe⸗ ren und einfachen Diebſtahls 18 Monate Ge⸗ fängnis, Dora Leppla wegen Sachhehlerei zwei Monate Gefängnis. Neugliederung der Gendarmerie Eine Verfügung des Reichsführers zz und Chef der Deutſchen Polizei „Da der Ausbau der Gendarmerie des Einzel⸗ dienſtes— im Gegenſatz hierzu verſieht die motoriſierte Gendarmerie in geſchloſſenen For⸗ mationen„in Bereitſchaften“ ihren Dienſt— in den einzelnen Ländern des Reiches Unter⸗ ſchiede aufweiſt, die ihre Führung und Verwal⸗ tung erſchweren, hat der Reichsführer zh und Chef der Deutſchen Polizei auf Vorſchlag des Chefs der Ordnungspolizei, dem die Gen⸗ darmerie wie die übrigen uniformierten Poli⸗ unterſteht, eine Neugliederung erfügt. Dieſe Neugliederung gilt einheitlich für das ganze Großdeutſche Reich. Die Gendarmerie des Bezirks einer höheren Verwaltungsbehörde bzw. eines Landes gliedert ſich in Gendarmerie⸗ Hauptmannſchaften(bisher Gendarmerie⸗Di⸗ ſtrikte). Eine Gendarmerie⸗Hauptmannſchaft be⸗ ſteht aus Gendarmeriekreiſen, von der Gen⸗ darmerie eines Landkreiſes gebildet(bisher Gendarmerie⸗Inſpektionen). Zu einem Gen⸗ darmeriekreis gehören gewöhnlich mehrere Gen⸗ darmerieabteilungen. Die kleinſte Einheit der Gendarmerie iſt der Gendarmeriepoſten, wobei man zwiſchen„Gendarmerieeinzelpoſten“ und „Gendarmeriepoſten“ unterſcheidet. Der Gen⸗ darmeriepoſten iſt im Gegenſatz zum Gendarme⸗ rieeinzelpoſten mit 2 oder mehreren Gendarmen beſetzt. Mehrere Gendarmerie⸗Einzelpoſten bil⸗ den einen„Gendarmerie⸗Gruppenpoſten“. „Damit hat auch die Gendarmerie entſprechend ihrer alten ſoldatiſchen Tradition eine ſtraffe Gliederung erhalten, die ſich in die ſoldatiſche an der Ordnungspolizei organiſch einfügt. panzertruppenabzeichen Legion Condor In Anerkennung der hervorragenden Leiſtun⸗ gen der Panzertruppe in Spanien hat der Oberbefehlshaber des Heeres genehmigt, daß das vom Kommandeur der deutſchen Panzer⸗ truppe in Spanien verliehene Abzeichen auch weiterhin in⸗ und außerdienſtlich zur Uniform getragen wird. Das Abzeichen beſteht aus einem ovalen Eichenkranz, in dem ſich über finber Panzerkraftwagen ein Totenkopf be⸗ findet. „hakenkreuzbanner“ ſiultur und beiſtesleben U 11 Altè vom Nordlond V, 2 80. Geburtstãg Daß wir es nur gleich geſtehen: es iſt kein eindeutiges Bild, das der alte Zauberer aus dem Norden uns bietet in ſeinem reichen, viel⸗ eſtaltigen, bunten Werk! Wo ſollen wir ihn aſſen, ihn, der von ſich geſagt hat„ich bin von der Erde und vom Walde mit allen meinen Wurzeln“ und der als die am meiſten in ſei⸗ nem Werk wiederkehrende Figur doch den Un⸗ ſchufk den Heimatloſen, den ewigen Wanderer chuf? Mancher wird ſagen, der Homſun, der uns den„Pan“ ſchenkte und die„Victoria“, der uns die ſcheuen Regungen einer jungen Liebe unvergeßlich machte durch ſeine„Vic⸗ toria“ und uns im„Pan“ die Wunder der nordiſchen Wälder, das ewige Brauſen der unvergänglichen Heimat Natur offenbarte,— der wird bleiben! Andere werden den Humor der Geſtalt des„Auguſt Weltumſegler“ rüh⸗ men und den ſpäten Hamſun mit ſeiner Skep⸗ ſis und der durchdringenden Schärfe ſeines un⸗ beirrbaren Blickes als den einzigen gelten laſſen— aber wer wollte darüber vergeſſen, daß Hamſun es doch war, der ſein Werk be⸗ gann mit einer rückſichtsloſen, durch gar nichts zu erſchütternden Kritik am fortſchrittsgläubi⸗ gen und ſo hoffnungslos mechaniſierten und ziviliſierten Amerika— und der nie aufgehört hat, die Schäden der Ziviliſation ſo aktiv zu bekämpfen wie er ihre Träger dichteriſch ge⸗ ſtaltete, ja, faſt verklärte? Iſt er aber nicht der große Konſervative, der mit ſeinem ganzen Herzen bei dem innerlich vornehmen, aber der Geſchäftstüchtigkeit des Emporkömmlings Holmengraa nicht gewachſe⸗ nen Willatz Holmſen(in den„Segelfoß“⸗Ro⸗ manen— jetzt im Bande„Kämpfende Kräfte“ vereint) ſteht? Aber wer weiß das? Gilt nicht ſeine Liebe doch dem Auguſt Weltumſegler, der ſpäter in der gleichen Stadt Segelfoß Hol⸗ mengraas Erbe antritt? Aber wo bliebe da Iſak, der„Mühlengeiſt“ aus„Segen der Erde“ — Iſak, der hingeht ins Oedland, neue Erde zu bebauen, neues Land zu ſchaffen, eine neue Familie zu gründen,„ein Wiedererſtandener aus der Vorzeit, der in die Zukunft hinaus⸗ deutet, ein Mann aus der erſten Zeit des Ackerbaues, ein Landnamsmann, neunhundert Jahre alt und doch auch wieder der Mann des Tages?“ Gerade dieſen Iſak können wir nicht vergeſſen, den Hamſun im Jahre 1917 in die Welt hinausſandte, die nur mehr die Zer⸗ ſtörung kannte und die Verwüſtung,— in eine Zeit, die ein Ende aller Ziviliſation ſchien! Gab' er, der alte Weiſe, der Welt damit nicht ein Zeichen? Ein Zeichen zu neuem Beginn? Iſt dieſes Buch, Hamſuns„Segen der Erde“ nicht das unvergeßliche Beiſpiel, die genialſte Geſtaltung der Heimkehr des nordiſchen Men⸗ ſchen zu den Urgründen ſeines Seins, zum Boden der Heimat, zu den Elementen, zu den Müttern? Ja, und immer wieder ja, allen Nachahmern zum Trotz und aller literariſchen Mode, die ſich von dieſem Buch herleitet,— das Buch bleibt doch, was es war: ein erſter Aufruf zur Beſinnung, zur Abkehr von aller bloßen Ziviliſation, zur Heimkehr zu den echten Gründen des Daſeins. Nurx eben: aus dieſem einen Werk allein läßt ſich das Bild Hamſuns auch nicht faſſen, wenn auch von dieſem Buche entſcheidendes Licht auf ihn fällt. Denn nirgends ſonſt, ſcheint es, hat Hamſun ſo einſchränkungslos ja geſagt zu einer ſeiner Geſtalten— der Iſak iſt, wie Paul Alverdes es in ſeinem Hamſun⸗Aufſatz einmal geſagt hat,„die großartigſte und gewiß die verehrungswürdigſte Mannsfigur, die Ham⸗ fun geſchaffen hat“. Faſt alle ſeine Geſtalten ſonſt ſind gebrochen, und gerade um die, denen ſpürbar ſeine Liebe gilt, weht doch ein Hauch von Fronie; all ihr Tun bleibt ſpieleriſch und im Letzten ſinnlos, weil unfruchtbar! Hamſun aber liebt allein das Fruchtbare, das Leben felbſt! Bei aller Ixonie, aller Skepſis— und wie grimmig weiß er die Nichtigkeit des üblichen„Leben“, die lächerlichen Illuſionen der Menſchen, ihre Schauſpielerei, ihren Selbſt⸗ betrug zu durchſchauen!— bei allem Wiſſen um die Unzulänglichkeit des Irdiſchen ſagt er doch ja zum Leben! Gewiß, Hamſun hat wie nur wenige der ziviliſierien Menſchen die Maske vom Geſicht geriſſen und den Spiegel vorgehalten— aber er iſt nie am Leben verzweifelt. Immer noch packt ihn die Luſt des Schöpferiſchen— wievielmal ſchrieb er ſchon ein Buch, das im ein Ende Titel bedeutete—„die letzte Freude“,„Das letzte Kapital“,„Der Ring Daßieß ſich“— und immer noch wiſſen wir, aß leine Schaffensluſt unermüdbar iſt. Aus dem Wiſſen um die Grenzen des Menſchen er⸗ wächſt ihm nicht die Luſt, ins Weſenloſe zu ver⸗ ſinken— und das iſt doch das nordiſche Element in ihm, das ihn davor bewahrt. Was wir nur bedauern können, iſt dies, daß das Schickſal ihn in ein Land geſtellt hat, das ſeit langen, langen Jahren am großen geſchichi⸗ lichen E am aktiven Leben der Staaten keinen Anteil mehr hat. Er, der gerade die po⸗ litiſche Tat als Kulturfaktor bejaht, mußte in einer Welt der Neutralität leben, die eine po⸗ litiſche Tat ja gar nicht mehr kennt. Von hier aus nur iſt es zu erklären, daß Hamſun poli⸗ tiſches Meinen und Wollen, wie es ſich oft in ſeinen polemiſchen Schriften und in man⸗ chen Aeußerungen zu Zeitfragen gezeigt hat, in ſeinen dichteriſchen Geſtalten nicht faßbar iſt. Die allgemeine Wendung gegen den amerikaniſchen Fortſchrittsglauben, gegen die Ziviliſation als die Feindin aller echten Kul⸗ Knut Hamsun Es iſt erſtaunlich, daß in dem großen Sie⸗ geszug, den in den 70er Jahren die nordiſchen Dramatiker antraten und der in unſerer Zeit eine ſtarke Renaisſance erlebte, das drama⸗ tiſche Werk Knut Hamſuns faſt nie zu fin⸗ den iſt. Ja ſelbſt in Erörterungen über das dichteriſche Schaffen Hamſuns wird faſt aus⸗ ſchließlich der große Epiker nud nur ſelten auch der Dramatiker Hamſun genannt. Man könnte nun annehmen, daß die Aus⸗ ſchließlichkeit des Romanciers in der Führung eines dramatiſchen Werkes nur zu einer peri⸗ pheren Geſtaltung kam, die für die Eigenwelt des Theaters nicht jene Aktivität und nicht jene drängende Kraft mitbringt, die dort eine Dich⸗ tung über den Tag hinaus heimiſch werden läßt. Aber eine ſorgfältige Prüfung des dra⸗ matiſchen Werkes Hamſuns ergibt, daß eine ſolche Anſchauung unberechtigt, ja, daß ſogar Hamſun mit ſeiner dramatiſchen Arbeit in einer Front ſteht, die ſchon zur Blütezeit des Naturalismus, als dieſer die Herrſchaft über die Bühnen ganz Europas ausbreitete, anti⸗ naturaliſtiſch war. Fraglos iſt auch Hamſun in ſeinen Bühnen⸗ werken von den großen Vorbildern nordiſcher Dramatik, von Ibſen und Björnſon, beeinflußt worden. Aber Hamſun ging dieſen Weg als Eigner und er fühlte ſich ſeinem ganzen We⸗ ſen nach mehr Strindberg und Wedekind ver⸗ bunden, wie dieſe ſah er in den personae dramatis nicht das Produkt des Milieus, ſondern er ſah in ihnen Kraftzentren, Menſchen, die nicht durch außenſtehende Kräfte beſtimmt werden, ſondern die in ſich ſelbſt den Willen und die Möglichkeit eigener Schickſalsbeſtimmung tragen. Es iſt das Tragiſche in dieſem dramatiſchen Werkt, ſoweit es die Geſellſchaftsdramen, die den Großteil ſeiner dramatiſchen Arbeit be⸗ ſtimmen, angeht, daß ſie zwar den Willen die⸗ ſer im Menſchen ſelbſt wurzelnden Kraft be⸗ tonen, daß ſie aber nicht die Möglichkeit ergrei⸗ fen, über ihre Zeit hinauszuſtoßen. Hamſun ſchafft in dieſen Dramen das Paradoxon, daß ſeine antinaturaliſtiſchen Menſchen hörig in der naturaliſtiſchen Weltanſchauung ihrer Zeit un⸗ tergehen und verlöſchen. Und ſo eniſteht jenes eigenartige Verhältnis, daß wir heute in die⸗ ſen Schauſpielen ein geſellſchaftskritiſches Bild jener Zeit erblicken, während Hamſun mit Ab⸗ ſicht und Vorſatz zu ſeiner Zeit gerade das Gegenteil des herrſchenden geſellſchaftskritiſchen Dramas bezwecken wollte. Und ſo ergab es ſich, daß ſeine Zeit,— die Dramen entſtanden zum Großteil um die Jahr⸗ hundertwende— die Bedeutung des dramati⸗ ſchen Schaffens Hamſuns nicht erkannie, wäh⸗ rend es für uns heute bereits in jene Ferne entſchwebt, die es uns ebenſo unverſtändlich macht, wie etwa eine„Nora“ oder eine„Hedda Gabler“. Zwar geben ſie für den Menſchen, der in dieſer Zeit groß geworden iſt oder den 80. Geburtstag von Knut Hamsun Knut Hamsun im Kreise seiner Familie auf seinem Landgut in Nörholmen. Weltbild(MI) tur, gewinnt ſo nicht die konkrete Geſtalt, die nur aus der lebendigen Teilhabe am großen geſchichtlichen, d. h. ſtaatlichen Lehen erwachſen kann. So wird es kommen, daß Hamſun wohl den Blick in unſere neue Zeit der Tat werfen konnte, aber einer neuen Generation nicht mehr ſelbſt als Führer in das neue Land dienen kann. Verehrungswürdig und groß bleibt uns ſeine Geſtalt darum aber doch, un⸗ vergeſſen bleibt der Schöpfer einer Welt voller lebendiger Figuren, der Beweger eines ganzen Welttheaters, in dem Liebe und Haß, Begehren und Meiden, Zeugen und Vergehen, Trieb und Macht, Verfallenſein und Leidenſchaft die Men⸗ ſchen bewegen, leiden und handeln 11 wie je und immer,— unvergeſſen wird bleiben der Geſtalter des Leutnant Glahn, der Victoria, Willatz Holmſens und Auguſt Weltumſeglers, Edvards und Abels, unvergeſſen der Dichter, der Inger und Iſak ſchuf und das ewige Lied ſang vom„Segen dex Erde“— das noch nicht zu Ende geſungene Lied! Benno Mascher. als Drarmatiler Chaos ihres Untergangs noch bewußt mit⸗ erlebie, ein erſchütterndes Menetekel von den Folgen einer falſchen, ſelbſtgenügſamen Welt⸗ anſchauung. Das Thema des Alterns, des Abſtiegs, das die Trilogie„Spiel des Lebens“— die Schau⸗ ſpiele„An des Reiches Pforten“,„Spiel des Lebens“ und„Abendröte“ umfaſſend— und das Schauſpiel„Vom Teufel geholt“ beſtimmt, iſt ſo nicht nur das dramatiſche Thema für einen einzelnen Menſchen, für den Schriftſteller und Philoſophen Ivar Kareno, dem Mittel⸗ punkt der Trilogie, oder für Frau Gihle, die im innerſten Bewußtſein ihres Genuß und Gier heiſchenden Lebens zu ſagen pflegt, daß es ja doch„noch mit einem Neger enden“ wird, ſondern es iſt das dramatiſche Thema für ein anzes Zeitglter, das für uns aber auf dem Aprum der Bühne nicht mehr zur Debatte ſteht. Man ſpürt aus der dichteriſchen Subſtanz dieſer Schauſpiele noch irgendwo den Atem eines größeren Bemühens, wenn ſie uns heute auf der Bühne entgegentreten, wie etwa„An des Reiches Pforten“ im Staatstheater Berlin (das zu des Dichters 80. Geburtstag„Abend⸗ röte“ vorbereitet), oder„Abendröte“ im Ham⸗ burger Thalia⸗Theater, aber wir müſſen zu⸗ gleich bekennen, daß der Weg, der zur Löſung dieſer Probleme führt, nicht mehr unſer Weg iſt und nie mehr ſein kann. Die viſionäre Kraft des Dichters Hamſun hat nun über dieſe Geſellſchaftsdramen hinweg zu zwei Werken geführt, die ebenfalls von ihrer Zeit, aber bewußt, abgelehnt wurden, zu denen wir hinwiederum ein immer ſtärkeres Ver⸗ hältnis bekommen. Es ſind dies das Schau⸗ ſpiel„Königin Tamara“ und das Drama, die nordiſche Romanze„Munken Vendt“. Nicht etwa, weil dieſe beiden Werke entgegengeſetzt der inneren Triſtigkeit der Geſellſchaftsdramen ſtehen und in ihrer Atmoſphäre im Romanti⸗ ſchen beheimatet ſind, ſondern weil hier See⸗ lentöne angeſchlagen werden, die ſich in ihren in Stile wuchs des Were Zum Todestag Rudolf G. Bindinęs Am vierten Tag der erſten Auguſtwoche 1938 hat der Tod einem reichen Leben das Herz an⸗ gehalten und einen adeligen Menſchen von uns genommen, der zeit ſeines Lebens ein Ein⸗ ſamer geweſen, dem das Licht und das Dunkel, die Ferne und die Nähe gehörten, der mit dem Wald und dem Meer geheime Zwieſprache hielt und weit hinausgriff ins All mit reinen Händen: Rudolf G. Binding. Nicht mehr kommt das befteiende Wort aus ſeinem Munde, jenes große Wort, das in ſeinen Gedichien und Novellen Klang geworden, das uns die feſtliche Stunde des Herzens bereitet und mit uns iſt wie Baum und Blume und alle Dinge mit uns ſind. i G. Binding wußte um den Segen der Einſamkeit, aus der ihm die hohe ſchöpfe⸗ riſche Stunde erwuchs und das Herz des Wer⸗ kes mit zitterndem Schlag. Hier, abſeits vom dumpfen Atem der Gaſſe, trug die Seele das Geheimnis des Göttlichen, formte das Wort die Verkündung des Neuen und Kommenden, ſchloß in gottgeheimer Schau das Ewig⸗Gleiche und Gleich⸗Ewige den Ring. Die Einſamkeit gab dem„Erlebten Le⸗ ben“ Reife und Vollendung. Wir ſahen nicht, wie der Dichter mit dem Licht und mit dem Dunkel rang— wir hörten nur ſeine Stimme, die vom andern Ufer kam. Dort lebte er ſeine Stunde mit dem Antlitz eines Menſchen; dort 42 aufrecht ſeine unabänderliche Geſtalt und erührte den Horizont. Und doch träumte der Dichter nicht am Rande der Welt. Durch ihn ſprach das Schick⸗ ſal raunend und dröhnend zugleich— und gab ihm Leben und Geſetz.„Denn eines enſchen Leben— und wäre er der Größte— iſt nicht loszulöſen aus ſeiner Zeit, die er mit anderen teilt!“ In der Einſamkeit überſchaute Binding die Zeitläufte, die Großes für ſein Volk bedeutet hatten, und ſann über ſeine Zeit und ſein Vaterland. Für ihn gab es kein ro⸗ mantiſterendes Abſeitsſtehen, ſondern eine ſtete Bereitſchaft, die in der Stille auf die Stunde der Tat zu warten hat. Fün Binding war es eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, die Angriffe des Franzoſen Romain vonnerstag, 5. Guguſt 1959 —— Su u fall 19³ 22.— 113 gewiſſen Gre Kechzi en Fi die Rechnung verbrauch der und Jahr bel land in den( Knut Hamsun Trägern auch zu verwirklichen ſuchen. Es bleibt die Abſicht nicht im Problem ſtecken, es 1,6 Lampen. wird das Problem bis zur Löſung voran⸗ leGthblamh getrieben. Von einer orientaliſchen Märchenhaftigkeit iſt das georgiſche Liebesſpiel„Königin Tamara“ eingehüllt Das Exotiſche aber bildet nur äußerlichen Reiz, denn im Weſentlichen ſteht die Naivität und Natürlichkeit ſtarker Herzen, pen), vor zeh die in Augenblicken der Entſcheidung jeden 70 Millionen dogmatiſchen Zwang einer Umzweltslehre zer⸗ 3 brechen. Märchenhafies füllt dieſes Schauſpiel momher. 7*2 7 2 b„ KA. aus, aber eine Märchenhaftigkeit, in der die 5 urück, auch! 1 erter J5. Jahre, noch Linie doch un Millionen Gl Weisheit des Lebens ruht. Und die letzte Auf⸗ durch wird führung dieſes Werkes in Eſſen bewies, daß a der Zuſchauer die Charakterhaftigkeit der Dich⸗ tung, Anwen tung reſtlos begriff, was ſich rein äußerlich in—— einem Serienerfolg beſtätigte. ſfide 3055 fig verſteuert, 19 Romantiſch, aber von der mythiſchen natur⸗ und 196 d00 haften Dämonie des Nordens beſtimmt, iſt der balladeske„Munken Vendt“. Auch hier ein Ein neuer Liebesſpiel, und doch das Suchen nach der gro⸗ ßen Erfüllung. Der„Peer Gynt“ iſt mit die⸗ Mit Erlaß ſem Werk Hamſuns neu und gültiger geſtaltet Mrſcheifren worden, als es dem problematiſchen Ibſen mechanikerhan keit des Ru Vollberuf ane werks umfaß Reparatur v Rundfunkemp möglich geweſen iſt. Es iſt nicht nur eine Lie⸗ besprobe, wenn Munken Vendt an einen Baum gebunden, Erde in den Händen haltend, wartet, bis die Saat darin zu grünen Keimen ſprießt. Es iſt eine naturhafte Dämonie, die an weit über das Handlungsmäßige hinaus⸗ iunkmechanike⸗ wächſt. Und es iſt vom Theater her begreiflich, wenn es ſich immer mehr dieſem Drama auf⸗ ſchließt. Das Burgtheater und das Alte Theater in Leipzig werden dieſe drama⸗ tiſche Ballade dem Dichter als Geburtstagsgabe entgegenbringen. Zwei Wege laſſen ſich ſo im dramatiſchen Schaffen Hamſuns aufzeigen. Und je mehr wir uns heute von ſeinen Geſellſchaftsdramen entfernen, um ſo näher werden wir ſeinem „Munken Vendt“ kommen, denn mit ihm ver⸗ langt Hamſun jene ſchöpferiſche Geſtaltungs⸗ 1 kraft, die heute das Werden unſerer Bühnen beſtimmt. Wolf Braumüller. Reichsinnungs ſchloſſen. Kle'n NWOD Der 1 miniſters bezi gen von Fac zunehmende grunde. Die! zu übergegan ihre Preisſtaf ſchäfte haben und mehr Ma taſchen uſw. der Charakter Bevölkerungsf alitern verſor ändert. Die mehr auf die lung wird jet ſchaftsminiſter alle Einheits⸗ teuerere Ware als ſie bis zu Rolland auf das neuerſtandene Deutſchland fieie in einer„Antwort eines Deutſchen ee an die Welt“ abzuwehren: Von der Ver troffen: darm Rheiniſchen K etwa 50 Lät „Das deutſche Volk kann nichts dazu, daß Sie und die Welt ſeine große Sehnſucht nicht erkannten,— die Sehnſucht ſeiner Jünglinge und Männer, die Sehnſucht ſelbſt ſeiner Kna⸗ ben: Männer ſein zu dürfen und deutſch ſein zu dürfen! Dieſe Sehnſucht iſt nicht kriegeriſch, ſondern wehrhaft. Dieſe Sehnſucht iſt nicht politiſch, ſondern natürlich. Dieſe Sehnſucht iſt nicht eitel, ſondern männlich. Dieſe Sehnſucht iſt nicht äußerlich, ſondern innerlich, und wer ſie ins Aeußerliche zieht, der ſchändet ſie. Dieſe Sehnſucht der Wehrhaftigkeit iſt nicht einmal für Dentſchland allein erſehnt, ſondern für die ganze Welt!“ Der Dichter iſt oft aus ſeinem Kreis heraus⸗ getreten, um mit dem dichteriſchen Wort eine politiſche Tat zu ſchaffen. Ueber den Wandel der Jahre 1910—1938 hin, durch die bewegten Zeiten des Krieges, des Niederganges und des Wiederaufſtiegs ſtand Binding als Beiſpiel und Vorbild vor Volk und Jugend, treu der Pflicht aller Tage, immer bereit, dem Vaterland gute Jahre zu geben. Ob er 1914 als Dragoneroffizier, als„Heiliger Reiter“, in Freinl Eflekte Festverzinsl. V *Dt. Reichsanl. Int. Dt. Reichsan Baden Freist. v Bayern Staat v. Ani.-Abl. d. Dt. Augsburg Stadt Heidelbg. Gold Ludwigsh. v. 20 Mannhm. Gold Mannheim von? PirmasenssStadt Mum. Ablös. Al Hess.Ld.Lidu.R B. Kom. Goldhv do. Goldanl. v. do. Goldanl. v. Bav.Hvv. Wechs Erkt.Hyv. Gold Frankf. Lion. den Krieg zog und als Soldat nur eines for⸗ Etki. Goldpĩdbt derte: daß der Beſte Sieger bleiben ſollte; oder Frkt. Goldpfr.“ MeiningerHyvpot ob er 1928 das„Junge Deutſchland“ auf die Bahn rief oder ob er fünf Jahre ſpäter ſein „Marſchlied den Rhein hinab“ ſang:— immer Mein. Hvo. LAan Pfalz. Hyp. Gole Pfälz. Liun. Pfälz. Hyp. Goldl war die beſte deutſche Geiſtigkeit, der Adel des Gdpt Mannestums und des Herzens, die heroiſche. Weſenheit, die männliche Ritterlichkeit und der*.55 Glaube an das Volk der Mutterboden und 40. Edkon Quellgrund ſeines dichteriſchen Schaffens. Sudd. Boder.-I Srobkraftwerkh So ſtand dieſe männlich⸗aufrechte Dichter⸗ geſtalt vor uns: treu ſich ſelbſt und ſeinem Volke, geadelt aus deutſchem Geiſt und Blut! Sein Werk iſt eine deutſche Weſenstat, die uns lodustrie- Akti Beſchenkten verpflichtet, Dank zu ſagen. Accumulatoren „Rudolf G. Binding hat vor einem Jahr die—K 75 Zci Augen geſchloſſen für immer. Sollten wir ihn Bavr. Motor.-W. beweinen? Bald ſcheint es nicht gut:— wir Berl Liebt 9. haben ſein Werk und ſein Leben! Brown. Bov., OSkar Bischoff. an Heidel Daimler-Benz. Rhein-Main-Don 1G-Farbenind. uft 1050 ———— uchen. Es i ſtecken, es ing voran⸗ haftigkeit iſt n Tamara“ bildet nur klichen ſteht ker Herzen, dung jeden lehre zer⸗ Schauſpiel in der die letzte Auf⸗ ſewies, daß it der Dich⸗ äiußerlich in chen natur⸗ umt, iſt der ch hier ein ach der gro⸗ iſt mit die⸗ ger geſtaltet chen Ibſen ir eine Lie⸗ an einen ſen haltend, ien Keimen imonie, die ſe hinaus⸗ begreiflich, Drama auf⸗ das Alte ieſe drama⸗ rtstagsgabe ramatiſchen id je mehr aftsdramen wir ſeinem t ihm ver⸗ zeſtaltungs⸗ er Bühnen müller. Deutſchland eutſchen dazu, daß nſucht nicht Jünglinge einer Kna⸗ deutſch ſein kriegeriſch, ht iſt nicht ehnſucht iſt Sehnſucht „ und wer t ſie. Dieſe icht einmal ern für die eis heraus⸗ Wort eine Ueber den „durch die iederganges inding als id Jugend, bereit, dem ob er 1914 Reiter“, in eines for⸗ ſollte; oder d“ auf die ſpäter ſein — immer r Adel des ſe heroiſche it und der hoden und affens. te Dichter⸗ ind ſeinem und Blut! at, die uns zen. 1 Jahr die en wir ihn üt schofi. 1 Su o hallk. Stck. 132 Mllt. Sick. 4— Reparatur —benia bohenlhof Donnerstag, 3. Auguſt 1959 „hakenkreuzbanner“ — — 105 2 MlLk. Stck. —4 U Venr 1932/½33 1037%38 vok GtUUTAMDENGI̊ JIꝗa AIREICH K¹ NWI Der Licht⸗ und Lampenverbrauch iſt in einem echilſche Grade ein Maßſtab für den allgemeinen techniſchen Fortſchritt. Vor zehn Jahren noch konnte die Rechnung werden, daß der Glühlampen⸗ verbrauch der Kulturwelt ſich auf eine Lampe je Kopf und 105 beliefe. Dieſer„Normalſatz“ iſt von Deutſch⸗ land in den letzten Jahren erheblich urcffhamdn wor⸗ den. 1 betrug der jährliche Glühlampenver⸗ brauch im Altreich 70 Millionen Stück, bereits 1937/½38 war er auf 105 Millionen geſtiegen und nach den wachſenden Erträgniſſen der Leuchtmittelſteuer muß er 95 ſeitdem noch weiter erhöht haben. Der jährliche Pro⸗Kopf⸗Verbrauch ſtellt ſich heute auf mindeſtens .6 Lampen. Aber es werden nicht nur mehr Lampen, 184 auch beſſere und größere gekauft. Zudem iſt ie Glühlampe ja nicht das Lerken Licht, das uns leuchtet. Allerdings geht der Verbrauch der ebenfalls ſteuerpflichtigen Gasglühſtrümpfe im ſchnellen Tempo urück,—* ſich ihr Verbrauch in Zeiten ge⸗ teigerter Wirtſchaftstätigkeit, wie im vergangenen Jahre, noch einmal erhöhte, ſo iſt die abſinkende Linie doch unverkennbar. Vor 25 Jahren wurden 45 Millionen Glühkörper(und 33 Millionen Glühlam⸗ pen), vor zehn Jahren 19 Millionen Glühkörper und 70 Millionen Lampen verſteuert, und im vergangenen Rechnungsjahre waren es nur noch 7,6 illionen Glühtörper. Statt deſſen bewegt ſich das„neue Licht“ nach oben. In der Glühlampe von morgen wird nicht mehr der Draht, ſondern Metalldampf leuchten. Da⸗ durch wird die Lichtausbeute weſentlich geſteigert. Vorläufig finden dieſe modernen„Leuchten“ nur zu Spezialzwecken, zu Schaufenſter⸗ und Straßenbeleuch⸗ tung, Anwendung. Aber ſo klein ihr Anteil am Leuchtmittelmarkt noch iſt, ſo ſtürmiſch iſt ihr Vor⸗ wärtsſchreiten: 1928/29 ſind noch keine 2000 Queck⸗ ſilberdampflampen und nur 1000 Meter Leuchtröhren verſteuert, 1937/38 aber 67 000 Metalldampflampen und 196 000 Meter Leuchtröhren. Ein neuer handwerklicher Vollberuf: Rundfunk⸗ mechaniker Mit Erlaß vom 8. 7. 1939— 1II Sw 28067— hat der Reichswirtſchaftsminiſter die„Fachlichen Vorſchriften für die Meiſterprüfung im Rundfunk⸗ mechanikerhandwerk“ genehmigt. Damit iſt die Tätig⸗ keit des Rundfunkmechanikers als handwerklicher Vollberuf anerkannt. Das Arbeitsgebiet dieſes Hand⸗ werks umfaßt folgende Tätigkeiten: Fehlerſuche und von Rundfunkgeräten, Inſtallation von Rundfunkempfangs⸗, Uebertragungs⸗ und Verſtärker⸗ anlagen, Antennenbau, Rundfunkentſtörung elektri⸗ ſcher Gebrauchsgeräte und Kleinmotoren. Das Rund⸗ funkmechanikerhandwerk iſt als Fachgruppe dem des Elektrohandwerks ange⸗ oſſen. flepräsentation der deutschen Land⸗ maschinenindustrie/ Auf der Deutſchen Oſtmeſſe, die vom 20. bis 23. Auguſt in Königsberg ſtattfindet, wird auch ein umfaſſender Landmaſchinen⸗ markt durchgeführt, auf dem ſich mit allen einſchlägigen Maſchinen, Anlagen und Gerä⸗ ten ſämtliche Fabrikate der geſamten deutſchen Landmaſchineninduſtrie repräſentieren. Im Zu⸗ ſammenhang mit dem Handelsangebot wird eine umfangreiche Land maſchinen⸗Lehr⸗ ſchau veranſtaltet, die eine Fläche von 4000 Quadratmeter einnimmt. Die Deutſche Oſtmeſſe läßt gerade dieſem Zweig der induſtriellen Pro⸗ duktion beſondere Aufmerkſamkeit zuteil wer⸗ den, da einmal hierfür in dem agrariſchen Umfassende Schau auf der Deutschen Ostmesse/ Glnstige Exportaussichten Oſten an ſich ſchon ein bevorzugtes Intereſſe beſteht, während zum anderen gerade gegen⸗ wärtig im Hinblick auf den Mangel an menſch⸗ licher Arbeitskraft für die Landarbeit die Land⸗ technik erhöhte Anteilnahme findet. Dieſes gilt nicht für Oſtpreußen ſelbſt, ſondern auch für die Oſtſtaaten allgemein, ein Umſtand, der dem Export an Landmaſchinen aller Art günſtigſte Vorausſetzungen und Ausſichten eröffnet. Ne⸗ ben den Intereſſenten für Landmaſchinen aus Oſtpreußen finden ſich alljährlich auch Bauern und Landwirte aus dem benachbarten Ausland in großer Zahl zum Beſuch der Deutſchen Oſt⸗ meſſe ein. Front gegen falsche Ansichten Die Krankenkassen arbeiten an der ũesundheitsflührung des Volkes mit dak Es gibt Krankenkaſſenmitglieder, die ſich— wenn ſie im Laufe eines Jahres geſund geblieben ſind — vorrechnen, wieviel ſie„geſpart“ hätten, wenn ſie auf die Mitgliedſchaft in der Krankenkaſſe verzichtet Hiiie Ja— wenn ſie in einigen Fällen ärztliche llfe in Anſpruch genommen haben, glauben ſie, ſie wären immer noch„billiger“ davongekommen, wenn ſie ſich als Privatpatienten hätten behandeln laſſen. Eine ſolche Einſtellung könnte man allenfalls als ge⸗ rechtfertigt anerkennen, wenn es ſich bei den Kranken⸗ kaſſen und Krankenverſicherungen üm nichts anderes handelte als eben um eine Verſicherung gegen Krankheit. Iſt dies aber der Fall? Zunächſt iſt feſtzuſtellen, daß es natürlich keine Ver⸗ ſicherung gegen Krankheit gibt. Man kann ſich höch⸗ ſtens gegen den materiellen Schaden verſichern, der einem entſteht, wenn man von einer Krankheit be⸗ fallen wird, das heißt, gegen die Aufwendungen, die zu ihrer Heilung nötig ſind. Von dieſem Geſichtspunkt aus betrachtet mag der auf die Mitgliedſchaft in einer Krankenkaſſe verzichten, der genug Vermögen beſitzt, um ſich im Krank unfant aus eigenen Mitteln wei⸗ terzuhelfen. Die„Krankenverſicherung“ hat heute aber eine viel weitgehendere Aufgabe, als nur ihre Mit⸗ glieder gegen Unkoſten, die durch Krankheit entſtehen, zu verſichern. Da die Krankenkaſſen immer mehr zu einem Träger der allgemeinen Geſundheitsführung werden, erſtreckt ſich ihr Arbeitsgebiet nicht mehr nur auf die Kranken, ſondern gleichermaßen auf die Geſunden. Man verſichert ſich heute nicht mehr gegen Krankheit, ſondern man ſoll ſich ſeiner Geſundheit verſichern! Man erkennt ſofort,—17 bei einer ſolchen Auf⸗ gabenſtellung für die Krankenkaſſen keine Rede mehr davon ſein kann, daß die Aufwendungen des Ge⸗ ſunden für die Beiträge der Krankenverſicherung„ver⸗ loren“ wären. Die Einſchaltung der geſetzlichen Krankenver⸗ ſicherung in die Geſundheitsführung ſteht heute noch in ihren Anfängen. Wie ſie praktiſch durchzuführen iſt und wie ſegensreich ſie wirkt, das geht aus dem Jah⸗ resbericht der„Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen für Kaufmanns⸗ gehilfen und weibliche Angeſtellte. Hamburg“, für 1938 hervor, der ſoeben veröffent⸗ licht wurde. Dieſe beiden Krankenkaſſen arbeiten in geſundheitspolitiſcher Hinſicht mit dem Hauptamt für Volksgeſundheit der NSDApP, der Kle'npreisgeschäfte sollen kleine Preise haben VW Der neuen Verordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters bezüglich der Kleinpreisgeſchäfte liegen Kla⸗ gen von Fachgeſchäften des Einzelhandels über die zunehmende Konkurrenz der Kleinpreisgeſchäfte zu⸗ grunde. Die Kleinpreisgeſchäfte ſind immer mehr da⸗ zu übergegangen, ihr Sortiment zu erweitern und ihre Preisſtaffel nach oben zu erhöhen, Einige Ge⸗ ſchäfte haben elektriſche Bügeleiſen, Schirme zu fünf und mehr Mark, rein ſeidene Strümpfe, teure Damen⸗ taſchen uſw. aufgenommen. Dadurch wurde natürlich der Charakter der Kleinpreisgeſchäfte, die die breiten Bevölkerungsſchichten eben mit billigen Verbrauchs⸗ gütern verſorgen ſollen, in unerwünſchter Weiſe ver⸗ ändert. Die Kleinpreisgeſchäfte begaben ſich immer mehr auf die Ebene der Fachgeſchäfte. Dieſer Entwick⸗ lung wird jetzt durch die Verordnung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters Grenzen gezogen. Danach bedürfen alle Einheits⸗, Klein⸗ und Serienpreisgeſchäfte, die teuerere Waren in ihr Sortiment aufnehmen wollen. als ſie bis zum 17. Oktober 1936 führten, dazu der Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſters. Aus⸗ nüimherd Bares ſofern der Preis der neu auf⸗ zunehmenden Waren 1,50 Reichsmark nicht überſteigt. Von der Verordnung werden etwa 250 Geſchäfte be⸗ troffen; darunter Woolworth mit rund 80 Läden, die Rheiniſchen Kaufhallen mit rund 70 und die Kepa mit etwa 50 Läden. Alle ſind Kleinpreisgeſchäfte, Ein⸗ heitspreisgeſchäfte gibt es in Deutſchland nicht mehr, ſeit die„Epa“ ſich in„Kepa“ verwandelt hat. Der Grund für das Verſchwinden der Einheitspreisge⸗ ſchäfte liegt darin, daß dieſe mit den bisherigen we⸗ nigen Preisſtufen nicht mehr auskamen. Teilweiſe würde die Anpaſſung der Verkaufspreiſe an die ver⸗ änderten Preiſe für Rohſtoffe und Auslandsware notwendig, teilweiſe verlangte auch das Publikum beſſere Qualitäten. Dadurch wurde natürlich der Rah⸗ men der beſtehenden Preisklaſſen geſprengt und aus den Einheitspreisgeſchäften wurden Kleinpreisge⸗ ſchäfte, die eine beweglichere Preisſkala haben. Die neue Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters will da, wo aus beſonderen Gründen ein Uebergang zu den beſſeren und infolgedeſſen teuereren Qualitäten notwendig iſt, dieſe Entwicklung nicht hemmen: be⸗ gründete Ausnahmen von der Verordnung werden ſelbſtverſtändlich genehmigt werden, doch ſoll allge⸗ mein verhindert werden, daß die Einheitspreisge⸗ ſchäfte aus Konjunkturgründen mehr teure Waren verkaufen, die ſie früher gar nicht führten. Praktiſch bedeutet alſo die Verordnung, daß die Kleinpreisge⸗ ſchäfte für alle nach dem 17. Oktober 1936 einge⸗ führten Preisgruppen oberhalb der Grenze von.50 Reichsmark die Genehmigung einholen, und wenn hünffen nicht erhalten, die Preisgruppen einziehen müſſen. wenn ſich al Deutſchen Arbeitsfront und anderen Glie⸗ derungen der Partei zuſammen. Durch dieſe Zuſam⸗ menarbeit konnten 1938 erſtmals zwei ganze Jahr⸗ gänge der Kinder der verſicherten Mitglieder in Reihenunterſuchungen ärztlich unterſucht werden. Von rund 17 000 Kindern konnten mehr als 2000 als kurbedürftig ermittelt werden. Weitere 4000 Kinder aus dem Mitglieverkreiſe erhielten Küraufenthalt in Kinderheimen. Ferner wurden 24 000 Jugendliche unterſucht, von denen 895 Kuraufenthalt erhielten. Für die Betriebsunterſuchungen von Erwachſenen, die verantwortlich von der Deutſchen Arbeits⸗ ront durchgeführt werden, leiſteten die beiden Kaſſen faſt in 8000 Fällen Zuſchüſſe. Für Behand⸗ lungsbedürftige, die ermittelt wurden, übernahmen die Kaſſen die weitere geſundheitliche Betreuung. Für die geſamten Aufgaben der Geſundheitsfüh⸗ rung wurde ein Betrag von rund 1 Mil⸗ lion Reichsmark aufgewandt, und für 1939 iſt ein Betrag von 1½ Millionen Reichsmark S Da die beiden Kaſſen rund 750 000 Mit⸗ glieder zählen, entfällt auf den einzelnen Verſicherten demnach ein Betrag von fährlich nur etwa 1,35 Reichsmark. Dieſes Beiſpiel zeigt, was erreicht werden kann, he Krankenkaſſen und»verſicherungen Erſatzkaſſen) an der Geſundheitsführung beteiligen. zer Betrag von 1 Million Reichsmark würde, auf die geſamte reichsgeſetzliche Krankenverſicherung mit rund 23 Millionen Verſicherten übertragen, ungefähr einer Summe von 31 Millionen Reichsmark ent⸗ ſprechen. Für dieſes Geld könnte man unter Zu⸗ grundelegung unſeres Beiſpiels 510 000 Kinder un⸗ terſuchen und 180000 Kindern einen Kuraufenthalt ermöglichen. Von 720 000 unterſuchten Jugendlichen könnten rund 27 000 in einer Jugendgeſundungs⸗ ſtätte untergebracht werden. Man ſieht aus dieſen wenigen Zahlen, welche Auf⸗ gaben der Krankenverſicherung auf dem Gebiet der Geſundheitsführung geſtellt und welche Möglichkeiten ihnen gegeben ſind. Verhütung von Krank⸗ heiten iſt ein noch wichtigeres und dankbareres Gebiet, als ihre Heilung zu betreiben. Darum machen wir Front gegen die immer noch weitverbreitete Anſicht, die Kranken⸗ kaſſen ſeien nur für die Kranken da, ſie haben in erſter Linie den Geſunden zu dienen! Berliner Börse Aktien und Renten befeſtigt Umſatzmäßig hat ſich an den Aktienmärkten kaum etwas die Abſchlüſſe beſchränken ſich vielfach auf Mindeſtorders, wobei allerdings bemer⸗ lenswert iſt, daß Wni nicht mehr beſtand. So ſetzten ſich auf allen Marktgebieten leichte Kursbeſſerun gen durch. allerdings waren wieder zahlreiche Strichnotizen zu beobachten. Die Umſätze wurden zu einem weſentlichen Teil vom Be⸗ rufshandel beſtritten, der ſich zu Meinungskäufen ver⸗ anlaßt ſah. Montane konnten ſich nach der Ab⸗ ſchwächung am Vortage vielfach erholen. Hoeſch ſtie⸗ zen um ½, Mannesmann um, Klögner um/ und Rheinſtahl um 1 Prozent. Verein. Stahlwerke blie⸗ ben mit 98/ unverändert. Braunkohlen⸗ werte hatten ruhiges Geſchäft, wobei Niederlauſitzer Kohle mit einer Steigerung um“ Prozent die größte Abweichung aufwieſen. Am Markt der chemiſchen Papiere wurden Farben bei einem Umſatz von 30 000 RM. um ½ Prozent auf 144·¼ heraufgeſetzt. Schexing ſtellten ſich ½ Prozent höher, Rütgers im gleichen Ausmaß niedriger. Bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten kamen Conti Gumme 1½, bei den Brauereiaktien Dortmunder Union/ Prozent höher zur Notiz. Elektro⸗ und Ver⸗ ſorgungswerte fielen wieder durch geringe Geſchäfts⸗ tätigkeit auf. Niedriger lagen jedoch nur Lahmeyer mit minus/ Prozent. Andererſeits wurden Licht und Kraft ſowie Schuckert um ½ AEG um ½ und Siemens um 117 heraufgeſetzt. Schleſ, Gas gewannen 1 Prozent. Autowerte lagen gut behauptet, das Feache gilt 5 Zellſtoffaktien und Textilpapiere. Von auwerten* jedoch Holzmann 1½ Prozent ein. Für Maſchinenbauanteile waren die Meinungen geteilt. Berliner Maſchinen verloren 34/%, demgegenüber wurden Rheinmetall um ½% heraufgeſetzt. Zu erwähnen ſind noch Gebr. Jung⸗ hans mit plus ½ und Südd. Zucker mit plus 185%. Im variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die Reichsaltbeſitzanleihe auf 132,20 gegen 132½. Die Gemeindeumſchuldung notierte unv. 93/½. Steuer⸗ gutſcheine 1 nannte man mit 99 um 5 Pf. niedriger. Am Geldmarkt ſetzte ſich die Verflüſſigung fort, ſo daß die Sätze für Blankotagesgeld erneüt um ½ auf 2½—2½ ermäßigt wurden. Von Valuten errechneten ſich das Pfund mit 11,67, der Dollar mit 2,493, der Franc mit 6,60½ und der Gulden mit 132,50. Gegen Ende des Verkehrs ſchrumpfte der Geſchäftsumfang zwar meiſt etwas zuſammen, fedoch waren die Schlußkurſe gegenüber dem Verlaufsſtande überwiegend gut behauptet. So beendeten Far⸗ ben den Börſentag mit 145½, AEcG notierten 183 ieß⸗ lich 114½ und Vereinigte Stahl 987/8. Reichsaltbeſitz, die im Verlauſe geſ 132½ zurückgegangen waren, blieben ſchließlich geſtrichen. Nachbörslich war die Stimmung nach wie vor freundlich. Bei der amtlichen Berliner Deviſennotierung wurde der holländiſche Gulden auf 132,63(132,69) herab⸗ geſebt. Pfund, Dollar, franzöſiſcher Franken und Schweizer Franken blieben unverändert., Am Börſenſchluß waren von Banken Deutſch⸗ Aſiaten um 2 Mk. und Lübecker Commerzhank mit einer Einbuße von 1 Proz. gegen letzte Notiz zu nennen. Bei den Hypothekenbanken kamen Weſtdeutſche Bodenkredit und Rhein. Hypotheken zu je ½ʒ Prozent höher an. Kͤolonialpapiere brök⸗ kelten zum Teil leicht ab. Schantung—— en hingegen um 1½ Prozent. Bei den zu Einheitskurſen gehandel⸗ ten Induſtrieaktien waren nur wenig Verän⸗ derungen zu beobachten. U. a. lagen Schwabenbrän gegen letzte Notiz um 3½ und Ankerwerke um 2 Prozent feſter, Heidenauer Papier dagegen um 3 — und Niederlauſitzer Eiſenbahn um 2½ Proz. wvächer. ſthein-Mainische Abendbörse Luſtlos Die Börſe entbehrte weiterhin 1005 Anregung und war nahezu geſchäftslos. Da jedoch die Abgaben der letzten Tage nachgelaſſen haben, konnten ſich die Kurſe am Aktienmarkt gut behaupten und teilweiſe leicht befeſtigen, doch lag ihnen nur denkbar kleinſter Umſatz zugrunde. Leicht befeſtigt waren u. a.§G Farben auf 144¼(144½), Mannesmann auf 103½ (102/%), AEG auf 114½(114), ferner RWeé auf 114½8(114¼), Heidelberger Zement auf 144½ (143⅛%) und Conti Gummi auf 216¼(216). Er⸗ neut. 1 v ſchwächer lagen Member i „. mit 131. außerdem bröckelten Geſfürel auf 126¼(126½ und Ach für Vertehr auf 112½(113) ab. Unv. ſetzten u. a. Reichsbank mit 179¼, Höſch mit 106¼, Ver⸗ ein. Stahl mit 98¼, Scheideanſtalt mit 205, Adler⸗ werke mit 99½, Weſtdeutſche Kaufhof mit 96¼ und Rheinmetall mit 117 ein. An den feſtverzinslichen Märkten kam es ebenfalls nur zu kleinſtem Geſchäft bei größtenteils unv. Kurſen. So u. g. in Geldpfand⸗ brieſen, Staats⸗ und Stadtanleihen. Von letzteren Hei⸗ delberger jedoch ½ v. O. Fuftr5 auf 95¾. Liaui⸗ dationspfandbrieſe und Induſtrieobligationen ſchwank⸗ ten bis ½ v.., 5 v. H. Gelſenberg ½ v. H. er⸗ holt auf 98¼. Reichsaltbeſitz wurden zu unv. 132 ge⸗ fragt, Reichsbahn VA lagen ¼ v. H. höher mit 122˙/¼, Steuergutſcheine gingen in beiden Serien bei grötze⸗ rem Angebot /½—½ v. H. zurück. Im Verlaufe fehlte es an jeder Unternehmungs⸗ luſt und weitere Umſätze fanden kaum ſtatt. Die ſpäter notierten Papiere lagen etwas höher. Der Freiverkehr war ſehr ruhig und behauptet. Tagesgeld unv. 2½ v. H. Baumwolle 880 Br., 879., 879 bez., 879 Abr.; Jan. 880 Br., 879 G. Ss8ö pez., 880 Ahr.; März 872 Br. 868., 270 Abrz Hrlt 805 Pr. ögh G s67 Abte; nguf 7% Zu 5.,.; Auguſt 856 Abr. Tendenz: Leicht befeſtigt. Kautschuk Kautſchuk⸗Effektiv⸗Markt Marktlage: ſtetig. Sheets loko 811/ per Aug.⸗ Keben 16 ber Sevi⸗Okk. ½ Preiſe in Pence für ein Rheinwasserstanel 2. 8. 39 J 3. 8. 39 Woldshut.„„„„„„„ 342 842 eheinfelcden„ 338 8381 Breisoch„„„„*09 350•8 Koh„„ 0 895 390 a 554 549 WMonnhelmnmn„ 480 467 KS 339 321 Köln„ 0 9 9 LI 9 9 323 302 Neckerwesserstune 2. 8. 39[ 3. 8. 39 Maoannhelm»„ 465 455 ————————— 939 895 bez., 896 Abr.; Dez. —————————————— 8....6. 2. 6. 3. f. -Aktlen 45,62 45.75 Frankfurter beutsche Brddl. 118,12 118,62 Banl 0 109.501 Hba.-Amer. Paketſb. 35. Harburger Gumm.„ f ver. Ultramarinfabr. 115,— 116,— verslcher-Aktlen Effe enbörae DeutscheLinoleumw. 149,.— 149, 75 139.50 103. Hbg.-Suüdam. Dpfsch 12.5 425 Harpener Bergbau 130.— 129.— Vogel Telegr.-Dr.— W Aachen-München 825.— 835,.— Zi Steinzeng Feleld 03.50 105,50 Sommerz- Privatbü. 105,12 105,12 Norddentschertloyd 48, 83,— fleduteshatto 105'12 105·50] Warderer. Werke 160.— 160.25 Alfianz Aligem. 41.5 240.— Testverzinst. Werte 2. 3. 3. 8. Ranb fiol-Gr, 105— 10,— Hentzehe Zunz“.. 111%50 fi Südd. Eisenbahn foßzan m 333 143 Wib. enaff 46. 3.— 411005 i. ehen.50 204,— i bi Reichenmi. 35 10525 10525 FEl. Ticht 5. Kran 163.38 162.65 J Pragft fp. Basn 108.— 1085 eflektenkurse fioteſdeiried.. J362 Wigner heten f,65„ gerGenleite„: 22,80 be, 25 3 5„„ 7 4.—„„*.—— 0 5 Baden Ereist. v. 1927.„ Enzinger Uniop 14.— 147.— pfiz. fvpoth.-Bank 97.15 97.25 4 Fbr. 218,— 217.— lmmobil.-Ges. 335 92•02 Zellsto Waldhof 106.75 108,75] Nen-Golnea„ 2012 25.— Bayern Stast v. 1527 99,75 99,75 flSebr. Fahr 46. 144.75 144,57 Feichsbann... 133,87 179,37 Aßeamvigoren-Eh.. 115,— Zunsbanz Gebr.. 137,50— otavf Min. v. Eisenb. 20.12 20, Ani.-Abi d. be. Beß. 13.— 133,—f kgianähis Paoſer ,12 Abein.fivooth.-Bant 128.— 12,75] Af neneß kens. 1730 114•72 Fafcbenfe 130 125 „** 9 m 3 Heſgede Soic v. 2% 32.80'75[Jestirel.toene“. 136.— 13029„ Verkehro, Ahtler Keehafe. 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Fssen 15177 151,25[ Wortt. Fransoortver. 34.— 34,—] Btaunsehwele-G.——Lavrahntte. 14.5 do. Goldani. v. 20 36,75 96,75 Holzmann Pbll. Bremer Vuitan—.— 173.121 Leopoid. Grube. 5 135— Australien(Sidnev) 1 anstr, Pl. 9,331] ,49] ,31] 5,45 n enenb —„— 0. enußschein rown Boverl f annesmannröhren 5„ slllen e Jan. 5 5 f 5 s Geiäbod. 99,.— 99,— junahans Cebr. 22.— 92,.50 Kasscdkurse Buderus Eisenwerie 15 21835 Mansfeider Berzban 140,12 14304 Brit. Indien(Bomb.-Cal) 100 Ko. 87,910 67,190] 63, 510] 3,120 Franiel, Llan.. 191.— 100,30 fKall Chemie 145.— 148,— ot. Keiehsanl, 27 191.20 194,79] Sonii Cummi... 119.75 120.— Martt- 4 Kühigalte 117.25 11923] Balrarien(Zofa) 3,100 Lewo f 3,947]„8,0, 3,847)] 355 Fruf. Goiapfubr. Vini 17* Fizinrereee 114.— 115,.— J 44 do. do. v. 1034—5—11 Beimte“ ens— 130.50 140,25—— 73• 155—— 88332 633 543 16— 3 1 öeknerwerke 3 emag—04 aximilianshütte. i anzig anzig). ulden 5 kitzSerſfzvolbek-.— 90,— Knorr- Heſlbrono. 289.— 3• 1 Dt Atlant. Telegr 99,75]J Mameimer Berzwk. 102,50 102,50 Engiand(Londom.. 1 Pfond 1,655 11, 11,655] 11.885 Hvpothek 107,75 Rein. ro.lon.. 101,— 101,J2] Konservenfbr.Braun 9% 90 pianabriele Bewtsche Sonet Gas 113.33 11812] Korda, BisZeche: 95 23 g5 62 Estiaac(grz. Tali) ico Lstn, Kr. ö8,150] 68,77 68,155 68,278 pfalz. Hyp. Goldofd. 75 99,75 fKahmever. 157.75 157.75 67 Pr. Ld.-Pfdbrlefe 100,— 100,—] Deutsche Erdol. 141.— 141,—] Hrenstein& Koppel 77.— 95, Einnland(Helsingt.) 100 finnl. Mk. 5,140 5,1 5140 5,,150 55 33014„Ludwigsh. enbr.„do.— 9 eutsche noleum einfelden Kra—3 riechenlan en rachm. 5 1 n— Vachesmnnzfran 103,2——5˙ de, 40. Komm. 400.— 100.— 141,50 Fhein Fſaen,ien 1 fen Aberes) 0fh% alt 13,330J 14570187 76 — J Mannesmannröhren. 173 0 eutsche Wallen., 125 ein. Elektr.. 133„lran(Teberan). als 4 4 13— Metallgesellschaft 112,50 112, 4½5 Pr. Ctrbd.— 99,.—] Börener Metall.. 72s Mso] Fhein. Staniwertte 183,50 184,— isiand Revklavlit), j00 lsl, Kr. I 43,180] 43,250 43,18 13,260 do. Kian. 1 2 101, 101, Mez 7 Gaot. 1928..„ 9650 95.— Bvnamit Nobei 132˙50 132,25] Fhein-Woestf. Kalkm, 104•50— ltahen(Rom d. Mailand) 100 Elre f 13,990 13,110 13,110 en, Sudd. Bodcr.-Ligu. 100, pinlz.————— Banl-Aktien eslen..„ 129,— 130,— Fiedel I. D... 140•87 140•62 Zusoslaw,(Belg.. Zaer. n. —— fälz. Preßhefe Sprit 398.. 91,— 91,— El. Licht und Kraft 120,—ARütgerswerke n 29 Kanads(Montreal) 1 kan. Dollar 2,291 2,95 2,491 2,4 —. 101,50 102,— J Rhein. Braunkohle 171——5— für Bränind., 115,— 114,25 Eneing. Unionwerke 14762 145,50 Sachsenwerk 344,— 344,50 Tettiand(Rigza). 100 Lats I 45,150 45,850 8,750] 49,850 Farb ind. v. 28 119,.75— Kheinelektra Stamm 134.— 134.25[ Bavet. Hvv. Wechsei 98,25 388, Farbenindustrie 16 133„— Sachtleben AG.•˙25 145 Litauen(Kowno/Kaunas) 100 Lit. 1,930 42,020] 41,940 42,020 e Kheinstahl. 50 141.— Commerz- Privatdk 106,12 106,12 keidmühie Papier 15 139•75 Saſzdetfurtn Kait.—— 148,0] Taremburg(l. unb.) 100 mn. Fr. J 10,380 10,500] 10,580 10,500 Kützerswerke 33150„— Heutsche Bank.. 111.50 111,0] Feiten& Gullleaume 139,.—— JSchubert& Salze/—13 33 Neuseeland(Wellingt.) 1 ns. Pi. 9,376].394] 9,376.394 ladustrie-Aktier Zalzwerk kieinbronn 153.15 169,50 Jööt. Goldaiskontvanz 100.—„ Lebiagd& 6% 97.—— Schochen& Co. 101.87 122˙63 Norwegey(Osloh),. 100 Kroner 58,570 56,690] 58,570 690 Accumulatoren* Schuckert el. 117˙30 117.50 bi Bebersee Ban 18.— 18.— Germ. Porti.-Cement 105•50 105•75 Seßulth. Patzenhoter 186˙50 133˙75 polen(Warschauſpos.) 100 Zioty 47,000),100 47,00 47,100 Adt Gebr. 60.— 609.— Schwartz · Storchey 97.— 97.— Hresdner Bank. 106,12 106,12 Gerresheim Glas 126˙50 126•12 Siemens& Halske 118˙50 187, Portugal(Lissabon) 100 Escudo 10,565f 10,565 10, 35 10,585 Tenafibrz. 20%istos 131.30 132.— Seiiind. Woff, Mom. 189,25—— Mefainger kivp.-Bu. 10,75 106,25] Zesiüreltoewe. 130,— 130,25] Sioehr Kammearp% 75 ehweden(Stochh. 2. Ezehe 3,00f Lre 60,040 50,150 Bavr. Motor.-Werke 131,50 132,.—[Sfemens. Halske 63.— 65.— Keichsbann... 160.. 159, Sofcschmſdt To 25 90,.—] KolbergerZinkhütte 215˙75 915•12] Sebwels /2ür. Zas. Bern) 100 Fr. 55,170 58,290] 55,170 ,290 Berl Licht u. 4* Sinner-Grünwinkel 33.50 133˙25 Rhein Hvpoth.-Bank 129.25 129,.75 Iritzner-Kavser b0, 10⁵,75 Suüdd. Zucker 2¹5,12 Slowakelt„„„ 100 Kronen 6,521 8,539 8,521 6,599 Branerel Kleinlein 133.— 143.— J Sebr. Stoliweren 138. verü Grhecheite fexni 105,75 109,75 Thür, Gasges.— 163. SAcair. Unlon Pret) 1 Sc., Pi. 11.543] 11,563] 11.575].557 rown. Bov., Mhm 109.— 108.— f Südd' Zucker. 4 5 erkehrs- Aktler Mho-Werne Ver. Dt.Nickelwerke 166,— 168,— Türter(Ietanb-) i türk- Pfund 1,75].552].375].582 — Heidelbere 143,75 144,— Jer Ot. Oele.. 139.59 139,50 f 48. Verkehrswesen 112,0 112, Hackethaf Brahi. 146,— 149,— J verl. Elanzst, Elberi.—— Uruguay Giontevzg iSoid-Peso f hiesh] 6,01 5,95 0,801 balmier-Benz.. 119,75 120,25 Zeilst. Waldh. Stamm 106,75 108,— 1 Aſie. Lok. u. Kraftw. 184,8/ 13,75 1 kambure Elektro 144,— 143,25 Ver. Stahlwerko. 98,87 96,871 Ver.St. v. Amerika(eny) 1 Doll. 1 2,611 2,.4551 2,4511 2,.495 ————————— —————— * 2* ———————————————— 4 ——— „hakenkreuzbanner“ Zport und Spiel fonuntenchied fürrorverhälinis Berlin, 3. Auguſt. Im deutſchen Fuß ballſport ſpielte in den letzten Jahren das„Torverhält⸗ nis“ eine große Rolle, denn es mußte bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mann⸗ ſchaften beſtimmungsgemäß zur Ermittlung der Meiſter oder der abſteigenden Mann⸗ ſchaften in den Punkteſpielen herangezogen werden. Dieſe oft angefeindete Beſtimmung iſt nun gefallen und durch eine neue erſetzt worden, die ſich allerdings erſt am Ende der neuen Spielzeit auswirken kann. Bei Punktgleich⸗ heit wird in Zukunft die Frage nach der beſſer ſtehenden Mannſchaft nicht mehr nach dem Torverhältnis, ſondern nach dem Torunterſchied beantwor⸗ tet. Stehen alſo zwei Mannſchaften am Schluß der Meiſterſchaftsſpiele punktegleich, dann iſt jener Mannſchaft der höhere Rang zuzuerkennen, die die größere Anzahl von Plustoren aufweiſt. Ein Beiſpiel: Mann⸗ ſchaft A hat 36:12 Tore, Mannſchaft B 48:20 Tore. Nach der alten Beſtimmung war Mannſchaft A mit einem Torquotient von 3,0 beſſer als Mannſchaft B mit 2,4. Beim Torunterſchied iſt der Stand aber für A 24 und für B 28 Tore, ſo daß nach der neuen Beſtimmung B die beſſere Mannſchaft iſt. Das iſt ein großer Unterſchied und mithin eine ſehr beachtliche Neuerung. MHannheimer Kanuten vertreten die deutschen farben Mannheim, 3. Auguſt. In Anerkennung ihrer hervorragenden Leiſtungen bei den Deutſchen Kanumeiſter⸗ ſchaften in Mannheim hat das Reichsfach⸗ amt Kanuſport die Deutſchen Meiſter im Zweierkajak Noller⸗Lorenz(Mann⸗ heim) mit der Vertretung der Deutſchen Farben bei der internationalen Kanuregatta in Helſinki(auf der Olympiaſtrecke 1940) be⸗ auftragt. Ebenſo haben die Meiſterinnen im Vierer⸗ kajak der Frauen Rieger⸗Groh(Mann⸗ heim) die Ehre, im Länderkampf Deutſch⸗ land— Belgien, der im Rahmen der gro⸗ ßen internationalen Kanuregatta in Lüttich ſtattfindet, im Einer⸗ und Zweierkajak an den Start zu gehen. Beide Veranſtaltungen finden am Sonntag, 13. Auguſt d. J. ſtatt und Mannheims Sportgemeinde wünſcht ihren Vertretern viel Glück zu dieſer ſchwe⸗ ren Aufgabe. lugoslawiens Tennisspieler nicht nach U5A? Agram, 3. Auguſt. Aus Jugoſlawien kommt eine ſenſatio⸗ nelle Nachricht: die Reiſe der jugo⸗ ſlawiſchen Davispokalſpieler zum Interzonenfinale in den Vereinigten Staaten von Nordamerika iſt gefährdet, weil ſowohl der Tennisverband als auch das zuſtündige Miniſterium für körperliche Er⸗ tüchtigung nicht in der Lage ſind, die Ex⸗ peditionskoſten ganz oder teilweiſe zu über⸗ nehmen. In der Not trat man inzwiſchen an den jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten Zwetko⸗ witſch heran. Man glaubt, daß doch noch ein Weg zur Bereitſtellung der Geldmittel gefunden werden kann. Jedenfalls iſt allent⸗ halben im Lande die Freude über den gro⸗ ßen Sieg gegen Deutſchland durch eine ſo betrübliche Tatſache erheblich gedämpft worden. Hollands Wafeerbaler füpeten ſchon:! Schwer erkämpfter:5⸗Sieg Deutſchlands beim Turnier um den horthn-Pokhal Der vorletzte Spieltag des Europa⸗Waſ⸗ ſerball⸗Turniers um den Horthy⸗Pokal in dem holländiſchen Ort Doetinchem brachte am Mittwoch die erwarteten Ergebniſſe. Deutſchland kam zu einem knappen Siege über Holland mit:3(:2) Toren und behauptete damit ſeine führende Stellung. Die Ungarn ſetzten ſich gegen Belgien:2(:1) durch, und Italien war gegen die Franzoſen 3·0(:0) er⸗ folgreich. Die Deutſchen ſtanden am Mittwoch gegen Holland vor einer ſehr ſchweren Auf⸗ gabe, die ſie jedoch mit Erfolg löſen konnten. Ihre Gegner zeigten ſich ſtark verbeſſert, waren vor allem ſehr ſchnell und ſchwimmeriſch ſogar überlegen. Immer wieder gelang es den Hol⸗ ländern, das deutſche Zuſammenſpiel zu zer⸗ ſtören. Ihr beſter Spieler war van der Aelſt, der den Deutſchen viel zu ſchaffen machte, zu⸗ mal Schneider nicht ſo gut wie an den Vor⸗ tagen war. Die deutſche Sieben kam nie richtig in Fahrt, ſpielte reichlich aufgeregt und ungenau zu. Unter der ſehr korrekten Leitung des fran⸗ zöſiſchen Schiedsrichters Delborte entwickelte ſich ein kampfreiches Treffen, bei dem die rund 2000 Zuſchauer die Holländer fanatiſch anfeuer⸗ ten. Die Deutſchen traten in der gleichen Auf⸗ ſtellung wie am Vortage an, während die Hol⸗ länder für Mollenaers im Sturm mit Maier ſpielten. Ihre Aufſtellung lautete alſo: Paerl; Hammar-Rootſelaar; Stam; Maier⸗van der Aelſt⸗van Overhagen. Gleich zu Beginn erzielte Schneider nach ſchöner Vorlage von Schulze das erſte Tor für Deutſchland, das jedoch durch van der Aelſt kurz darauf ausgeglichen wurde. Der gleiche Spieler brachte drei Minuten vor der Pauſe die Holländer durch eine feine Rück⸗ handſchraube ſogar:1 in Führung, während ein Doppler von Schneider vom holländiſchen Torwart glänzend abgewehrt wurde. Nach dem Wechſel fanden ſich die Deutſchen beſſer. Aber vorher konnte noch van der Aelſt ein drittes Tor für ſeine Mannſchaft er⸗ zielen. Schneider verwandelte einen Straf⸗ wurf, der wegen Regelverſtoßes von Stam ge⸗ geben wurde, zum:3, und kurz darauf konnte Schulze nach guter Vorlage von Gunſt den Ausgleich ſchaffen. Das Spiel wurde nun reich⸗ lich hart. Schneider vergab eine gute Gelegen⸗ heit, als er frei vor dem Tor den Ball noch einmal an den gut gedeckten Schulze abſpielte. Wegen harten Spiels mußten Baier und van der Aelſt auf kurze Zeit das Waſſer verlaſſen. Dann gelang es Schulze nach guter Vorlage Schneiders den Siegestreffer zu erzielen. Hol⸗ lands Hüter hatte den Ball zwar gefangen, ließ ihn aber ins Netz fallen. Im Treffen zwiſchen Belgien und Un⸗ garn wurde gleichfalls ſehr hart geſpielt. Die Ungarn wirkten nicht ſo überzeugend wie an den erſten Tagen. Ihre Gegner konnten zeit⸗ weiſe beſſer gefallen, erlagen dann aber doch der größeren Erfahrung der Magyaren, die nach einer:-Halbzeitführung:2 ſiegten. Bei der Begegnung mit Italien mußten die Franzoſen wieder ohne den bewährten Padou antreten. So hatten die Italiener ein leichtes Spiel. Mit:0(:0) Toren gewannen ſie überlegen, ohne jedoch reſtlos gefallen zu können. Nach Abſchluß der Mittwoch⸗Spiele um den Horthy⸗Pokal zeigt die Geſamtwertung folgen⸗ den Stand: 1. Deutſchland 15:10 Tore:1 Punkte 2. Ungarn n 3. Italien 12„ 1„ 4. Belgien 5. Holland 12115.„„„ 6. Frankreich 6 der Müncener Ceruberg 1og fa 400 Em weik prächtige Leiſtungen am elften Wettbewe rbstag der„20. Rhön“ Die günſtigen Wind⸗ und Wetterverhältniſſe, die am Dienstag für die Wettbewerbs⸗Teilneh⸗ mer an der„20. Rhön“ einſetzten, hielten auch am Mittwoch an. Am 11. Wettbewerbstage gab es teilweiſe noch beſſere Leiſtungen. Die Ge⸗ ſamtſtreckenſumme konnte auf 65 000 Kilometer erhöht werden. Die weiteſte Strecke legte von Treuberg (NSFa⸗Gruppe 14 München) zurück, der mit 393 Kilometer bis nach Greifenberg nach Schle⸗ ſien kam. Der Münchner, der übrigens auch der jüngſte Segelflieger der Rhön iſt, hat mit die⸗ ſen faſt 400 Kilometer die beſte Leiſtung der „20. Rhön“ bisher erzielt. Im Zielſegelfluge erreichten diesmal fünf Wettbewerbs⸗Teilneh⸗ mer den Flughafen Görlitz(362 Kilometer), und zwar Haaſe(NSFa⸗Gruppe 4 Berlin), Fick(NSF⸗Gruppe 2 Stettin), Kraft(NSFK⸗ Gruppe 15 Stuttgart), Opitz(NSFa⸗Gruppe 11 Frankfurt) und Bräutigam(NSFK⸗Gruppe 7 Elbe⸗Saale). Der Frankfurter Flinſch ge⸗ langte mit 320 Kilometer nach Welzow bei Cottbus. Eine ganze Reihe von Segelfliegern kam über die 200-Kilometer⸗Grenze hinaus. Fünf Flugzeuge landetne wieder in Chemnitz (212 Kilometer): Bauer(NSFK⸗Gruppe 15 Stuttgart), Fulda(NSFK⸗Gruppe 10 Weſt⸗ falen), Beck(NSF⸗Gruppe 15 Stuttgart), ein Doppelſitzer mit Romeis(NSFK⸗Gruppe 14 Rennwagen rafen auf den Gropglockner Am Sonntag wird die deutſche Bergmeiſterſchaft entſchieden Auf der 12,6 Kilometer langen Steigung von Ferleiten zum Fuſchertörl wird am kommenden Sonntag der Große Bergpreis von Deutſchland für Rennwagen, Motorräder und Sportwagen entſchieden. Insgeſamt wur⸗ den 90 Unterſchriften aus Belgien, Italien, Ju⸗ goſlawien, Rumänien, der Schweiz und Deutſch⸗ land abgegeben. Am ſtärkſten beſetzt ſind die Klaſſen der Motorradfahrer. Hier vermißt man allerdings mit Ausnahme von Walfried Wink⸗ ler(350er⸗Auto Union⸗DaW) die Werkfahrer, die bei dem gleichzeitig in Saxtorp ſteigenden Großen Preis von Schweden beſchäftigt ſind. Die Sportwagenfahrer, 31 an der Zahl, ſind dagegen faſt vollzählig zur Stelle, weil ſie am Großglockner den vierten Lauf ihrer Meiſter⸗ ſchaft zu beſtreiten haben. Vier Mann, Her⸗ mann Lang, Hans Stuck, M. v. Brauchitſch und H. P. Müller, kämpfen im zweiten und letzten Lauf zur Bergmeiſterſchaft. Das Wiener Höhenſtraßenrennen, das vor einigen Wochen den Auftakt zur Bergmeiſter⸗ ſchaft der Rennwagen darſtellte, brachte den Sieg Hermann Langs auf Mercedes-Benz. H. P. Müller ſchnitt mit dem zweiten Platz erſtaunlich gut ab, Manfred von Brauchitſch rettete damals noch einen Punkt, während der Titelverteidiger Hans Stuck über den vierten Platz nicht hinauskam. Auch am Großglockner ſollte die Reihenfolge nicht weſentlich anders ſein. Immerhin kann man von H. P. Müller noch eine Verbeſſerung erwarten, und es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß der Sieger von Reims und ausſichtsreichſte Anwärter auf die Europa⸗ meiſterſchaft ſich in dem Jahre auch den Titel des Deutſchen Bergmeiſters ſichert. Im Vor⸗ jahr fuhr Hans Stuck auf Auto Union mit 20:10 Minuten und einem Durchſchnitt von 74,64 Stdkm. die Tagesbeſtzeit, die diesmal (trockenes Wetter vorausgeſetzt) ſicherlich über⸗ boten werden dürfte. Der Sieger erhält im übrigen zum erſten Male den Adolf-Hühnlein⸗ Pokal. Wie man hört, wollen beide Werke am Großglockner die Wagen der alten Rennformel einſetzen. In den drei Klaſſen der Sportwagen haben alle namhaften Bewerber um die Mei⸗ ſterſchaft gemeldet. In der kleinen Klaſſe ſollte ſich der Münchener Reichenwallner auf Fiat er⸗ folgreich durchſetzen können; Röſe(Düſſeldorf) auf BMW und Mölders(Offenburg) auf MG ſind die ausſichtsreichſten Teilnehmer in der Klaſſe bis 1500 cem und in der Kategorie bis 2000 cem, in der wiederum die BMW⸗Wagen eine überragende Rolle ſpielen, beſitzen Briem und Heinemann(NSäͤc Berlin) auf BMW und Polensky(Berlin) auf BMW die erſte Anwartſchaft auf den Sieg. Die Kämpfe der Motorradfahrer wer⸗ den diesmal von den„Privaten“ beſtimmt. Als einziger Werkfahrer hat Walfried Winkler in der Klaſſe bis 350 cem natürlich als Favorit zu gelten. Völlig offen ſind dagegen die beiden übrigen Klaſſen. Häußler(Cottbus), Daiker (Stuttgart) und Kohfink(Bietigheim)— alle auf DaW— ſollten den Sieg in der kleinen Klaſſe unter ſich ausmachen. Aus dem 15 Mann ſtarken Feld der Halbliterklaſſe ragen Ziemer (Danzig) auf NSu, Faiſtenhammer(München) mauf Rudge und Vaaſen(Hambach) auf Norton heraus. Von allen Teilnehmern muß die kur⸗ venreiche Bergſtrecke zweimal zurückgelegt werden. X* Mit der 495 Kilometer langen Etappe vom Semmering nach Wien wurde am Mittwoch die Internationale Alpenfahrt abgeſchloſſen. Noch einmal waren u. a. zwei ſchwierige Sonder⸗ prüfungen an der Kalten Kuchl und am See⸗ berg zu bewältigen, bei denen es erneut eine ganze Anzahl von Strafpunkten und Ausfällen gab. München) am Steuer und der Nachwuchsmann Urban(NS§⸗Gruppe 12 Eſſen). Die beſte Leiſtung bei den Doppelſitzern erzielte Tulitzka (NSFa⸗Gruppe 12 Eſſen), der nach 274 Kilo⸗ meter in der Nähe von Dresden aufſetzte. Einen guten Streckenflug zeigte Späthe(Dỹ Darmſtadt), der 365 Kilometer zurücklegte und den Flugplatz Reichenberg anflog. Nach den großen Leiſtungen der letzten Tage haben ſich in allen drei Klaſſen die Spitzengrup⸗ pen ſtark verändert. Es führen jetzt(Wertung bis einſchließlich Dienstag, 1. Auguſt): Klaſſe 4(Einſitzer): 1. Kraft(NSFK⸗Gruppe 15 Stuttgart) 1790,5 Punkte; 2. Schmidt(NSFg⸗Gruppe 16 Karlsruhe) 1748,25.; 3. Treuter(NSFi⸗Grup⸗ pe 8 Eſchwege) 1675,5.; 4. Schuchardt(DVe Ber⸗ lin) 1635.; 5. Huth(NSFa⸗Gruppe 3 Hamburg) 1608,5.; 6. Bräutigam(NSFK⸗Gruppe 7 Elbe⸗ Saale) 1539 P. Klaſſe B(Doppelſitzer): 1. Kühnold⸗Schröder NSeK⸗ Gruppe 7 Elbe⸗Saale) 697,5.; 2. Budzinſki⸗Leuber (NSFa⸗Gruppe 8 Eſchwege) 587.; 3. Romeis⸗ Preſtele(NSiK⸗Gruppe 14 München) 564 P. Klaſſe C(Nachwuchs⸗Segelflieger): 1. Hannoſchöck (NSF7K⸗Gruppe 3 Hamburg) 520.; 2. Peſold (NSFiäK⸗Gruppe 13 Nürnberg) 413.; 3. Eſau (NSFäK⸗Gruppe 8 Eſchwege) 300 P. 7 ncht deutjche Wagen in vern Beim Großen Preis der Schwe iz in Bern am 20. Auguſt wird Deutſchland durch acht Wagen vertreten ſein. Die Auto⸗Union ſchickt Tazio Nuvolari, H. P. Müller, Hans Stuck und Rudolf Haſſe in den Kampf. Mer⸗ cedes⸗Benz hat, nachdem Caracciola, von Brau⸗ chitſch und Hermann als Teilnehmer ſchon einige Zeit feſtſtehen, noch nachträglich eine Meldung für den Frankfurter Heinz Brendel abgegeben, der ſein Talent auf dem Nürburg⸗ ring klar bewieſen hat und nun in Bern erneut Gelegenheit erhält ſein Können praktiſch zu ſchulen. Mercedes-Benz wird ſich im übrigen mit gleichfalls vier Wagen am Großen Preis der Schweizeriſchen Landesausſtellung am 8. Okto⸗ ber in Zürich beteiligen. Am gleichen Tage ſteigt auf derſelben Strecke der Große Preis der Schweiz für Motorräder als letzter Lauf zur Europameiſterſchaft. An Fabrikmannſchaften ——— ſich die Auto⸗Union, BMW und Su. Deutsche Flieger und Flugzeuge siegten in Frankiurt Das Luftsportiahr 1939 erreichte am Wochen- ende in Frankfurt am Main mit einer Großver- anstaltung, die die Deutsche Meisterschaft im Geschicklichkeitsflug und zwei internationale Luftrennen vereinte, ihren Höhepunkt. In allen Wettbewerben erwiesen sich die deutschen Flieger und Flugzeuge den ausländischen Teil- nehmern überlegen. Unser Bildausschnitt zeigt, wie eine der teilnehmenden Maschinen eine als Wendemarke aufgerichtete Feuerwehrleiter um- rundet.(Scherl-Bilderdienst-.) oo Wettkämpfer veim önicherer vergeſt Auf den Höhen des Spicherer Berges wird am Samstag und Sonntag zum 28. Male das Spichererberg-Turn⸗ und Spielfeſt durchgeführt. Rund 2500 Teilnehmer ſind gemeldet; davon beſtreiten rund 1500 die verſchiedenen Mehr⸗ kämpfe und über 400 ſtarten in den leichtathle⸗ tiſchen Wettbewerben. Vertreten ſind die Ver⸗ eine des Saarlandes, der Pfalz, des Nahetales und des Rhein⸗Main⸗Gebietes. Vor dem Gtart zur öchweis⸗Aundfahrt Bereits am Samstag beginnt die Rad⸗ rundfahrt durch die Schweiz, die von insgeſamt 80 Fahrern aus acht Nationen be⸗ ſtritten wird. Zu den 1727 Kilometer in acht Etappen ohne Ruhetag ſtarten Mannſchaften aus der Schweiz, Belgien, Deutſchland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Holland und Spanien. Deutſchland hat nochmals eine kleine Aende⸗ rung in der Aufſtellung vornehmen müſſen. Für Weckerling wurde der ſchnelle Bielefelder Langhoff eingeſetzt, ſo daß nunmehr Heide (Hannover), Meyer(Chemnitz), Oberbeck(Ha⸗ gen), Plappert(Stuttgart), Sztrakati(Wien), Langhoff(Bielefeld) und als Erſatzmann Seidel (Dortmund) die deutſchen Farben vertreten. Das iſt keineswegs die ſtärkſte Mannſchaft, die Deutſchland zu ſtellen in der Lage wäre. Wenn wir uns mit einer„zweiten Garnitur“ begnü⸗ gen, ſo liegt das vor allem daran, daß wir unſere Tüchtigſten für die Weltmeiſterſchaft in Vareſe ſchonen wollen. Am Sonntag ſteigt im übrigen in Wuppertal die letzte deutſche Aus⸗ ſcheidung für die Titelkämpfe in Vareſe. Da müſſen ſelbſtverſtändlich unſere beſten Kräfte zur Stelle ſein. Im übrigen ſtellt die ſchwere Rundfahrt in der Schweizer Alpenwelt gerade für die jünge⸗ ren Fahrer eine hervorragende Bewährungs⸗ probe dar. Die Schweiz⸗Rundfahrt, die bei ihrer erſten Austragung 1933 von dem Deut⸗ ſchen Max Bulla und im Jahre darauf von Ludwig Geyer gewonnen wurde, ſieht auch dies⸗ mal einige der beſten europäiſchen Straßen⸗ fahrer im Kampf. Mnler Aufgebot ſüe mauand und vareſe Die Meldeliſte zu den Rad⸗Weltmeiſterſchaften trägt nur vorläufigen Charakter Für die Rad⸗Weltmeiſterſchaften vom 26. Auguſt bis 3. September in Mailand und Vareſe hat auch Deutſchland nunmehr eine Meldeliſte eingereicht. Sie trägt allerdings nur vorläufigen Charalter, da man die Form der Fahrer erſt noch bei einigen Veranſtaltun⸗ gen überprüfen will. Im übrigen hat man in den meiſten Wettbewerben die höchſtzuläſſige Zahl von Meldungen abgegeben. Startberech⸗ tigung beſitzt aber nur die Hälfte der angegebe⸗ nen Fahrer. Die Bahnwettbewerbe werden in der Zeit vom 26. bis 31. Auguſt auf der Mailänder Vigorellibahn entſchieden. Nach einem Ruhe⸗ tage ſind dann die Amateur⸗ und Berufs⸗ ſtraßenfahrer am 2. und 3. September auf der Rundſtrecke von Vareſe an der Reihe. Die vor⸗ läufige Liſte: Amateurflieger: Gerhard Purann„(Berlin), K. Walther(Ludwigshafen), Haſſelberg(Bochum), Schorn (Köln), Schertle(Stuttgart), Kappey(Dortmund): Berufsflieger: Albert Richter(Köln); 5⸗Klm.⸗Verkol⸗ gungsrennen: Erich Hoffmann(Berlin); Steherren⸗ nen: Metze(Dortmund), Lohmann(Bochum), Merkens (Köln), Schön(Wiesbaden); Straſtenmeiſterſchaften, Amateure(146 Klm.): Hörmann(München), Preis⸗ keit(Chemnitz) Kigh⸗(Chemnitz), Richter(Chem⸗ nitz), Saager(Berlin), Irrgang(Potsdam), Meurer (Tilſit), Hackebeil(Chemnitz); Berufsfahrer(225 Klm.): Umbenhauer(Nürnberg), Bautz(Dortmund), Löber(Schweinfurt), Schild(Chemnitz), Wenaler (Bielefeld), Langhoff(Bielefeld), Plappert(Stutt⸗ gart), Weimer(Stuttgart). Se. Aaen Bai Dr. Wilh. Kattermann; Stellvertreter: dr. Jürgen Bachmann; Chef vom Dienſt: Helmuth Wüft:(in Urlaub; Vertreter: Dr. Hermann Knoll). — Verantwortlich für Innenpolitik. Dr. Jürgen Bachmann; Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer; Wirt⸗ ſchaftspolitik und Handel: Wilhelm Ratzel; Kultur⸗ politik und Unterhaltung: Helmut Schulz; Heimatteil: Fritz Haas(in Urlaub: Vertreter: Dr. Hermann A. Hartwig); Lokales: Helmuth Wüſt;(in Urlaub; Ver⸗ treter: Dr. Hermann Knoll); Sport: Julius Etz; Beilagen: Dr. Herm. Knoll; Geſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; Bilder: die Reſſortſchriftleiter ſämt⸗ liche in Mannheim.— Ständiger Berliner Mitarbeite!: Prof. Dr. Joh. v. Leers, Berlin⸗Dahlem.— Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw 68 Geſamt⸗DA. Monat Juni 1939 Donnerstag, 3. Auguſt 1939 zbe ſbln D4 Verlag „Hakent monatli die Po Früh ———— 7— Im lifaz ſpruchs Drohun Verhan Stapel. denheit Englan ſeits ſol erweckt, tere Ko Eine herigen tik. Es hätte d billigt. düſtere einem v Geſamtl oſt gefä Außer bisherig die ſchw ters in ſtehende Der Au Kündigu mit Jaſ Hierzu f minien England Intereſſ. denn Er Poliziſte Es ſei Augenbl Weiter den M erklärte, ſei die und die eſſen gen habe die an Pole fel habe zur Si⸗ liefert. plizierte ſen Me ren müf britiſchen Thema, rung nic während ſtigte Fo Regierun weitgeher Wie n dent im Lords da Regierun laſſungen ſich in ni lains. Was angehe, tereſſe lie zu erör