Auguſt 1939 bent Keter: 1. Harli⸗ .48,5; 3. Wir Gieſen(Berlin) Z3. Dorescenzt . Kaindl(Mün⸗ :34,1; 3. Sei⸗ Hürden: 1. Be⸗ a(Japan) 15,8 epähſfaffe „Auswahlſtaffe teckermann) 42,0 42,1; 4. Italien kel(Wien) 4,00; Tanaka(Japan) (Eſtland) 66,30; lſtoßen: 1. Kreek lin), 15,85 Mtr.;: Diskuswerfen: nſolini(Italien) 1 Mtr. Luh ird en etik hat eine eiſtungen, die Monat Juli unter befinden länder 800⸗m⸗ :46.6 und der riſtel Schul z alen Verband ung vorgelegt wurden der rsmann in er allerdings mann Eber⸗ 000⸗Meter⸗ öger, Bertram vom Hambur⸗ Darmſtädter 10⸗Kilometer⸗ idt(Polizei erkannt. National⸗ er von Borch⸗ ind Scheuring eter von Ha⸗ big in:10.4, Italien in Weitſprung⸗ ch die Höchſt f von Sieg⸗ nehmigt wor⸗ er 200⸗Meter⸗ mit 24,1 Sek. dtuttgart lief. nerwurfrekord 59,07 Meter g der deut⸗ neuen, verbeſ⸗ genden Aus⸗ bgeſchloſſenen ahres ſind 20 ingen erzielt ; Stellvertreter: ienſt: Helmuth ermann Knoll). „ Dr. Jürgen Kicherer; Wirt⸗ Ratzel; Kultur⸗ ilz: Heimatteil: r. Hermann A. t : Juliu der B⸗Ausgabe: riftleiter. ſämt ⸗ er Mitarbeite⸗: m.— Berliner Berlin Sw 68 uber j bob roßerfolg. In t, mit 5 am en, einer mit zanomag mit Meinecke und ſilbernen am erne eine Ha⸗ bei allem Re⸗ eleiſtet haben. erſten größe⸗ cherlei Pech, n. Von ſieben die ſilberne effers), wäh⸗ ien ankam. ſich ebenfalls, pel⸗Kapitän, hten, 1 Gold⸗ mit 7 Wagen ld⸗, vier mit das Adler⸗ im Ziel mit ward, die ja Drei⸗Liter⸗ rang mit ſei⸗ tte! r Serien⸗ ne Alpen⸗ eich tartete unſer m Donners⸗ Turko. Mit lſtoßen. Im gs mit einem Das reichte wurde hier sbeſtleiſtung iſt noch der Weitſprung andsmannes 31:00,8. Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das „Hakentreuzbanner“ Ausgabe 4 erſcheint wöchentlich 12mal. Spreiſe: Frei Haus Trägerlohn; durch die Poſt monatlich, 2,.20 RM. und 50 Pfg. 70,08 Pfg. Poſtzeitungsgebühr) zuzügli wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich 1,70 RM. und 30„ Tr. die Poſt 1,.70 RM. Kinſchließlich 53,06 Pfa. Voſtzeitungsgebühr) Zuölalch 42 Wi Beſtellgeld. Elnzelverłkou Früh⸗Ausgabe A 72 Pfg. Beſtellgeld. Die Ausgabe B erſcheint „20 RM. leinſchließlich erlohn; durch 9. Jahrgong MANMIEIII ——— a8 4 4 — ungs⸗ und Erfüllungsort: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 4960. Verlagsort: Mannheim. 2 ATBI ATT NOEDWCZTBADENZ Einzelverkaufspreis 10 Pig.— Iſt die Zei am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ bindert, ſo beſteht tein Unſpruch auf Entſchädigung.— Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12. geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfg Die ageſpaltene Millimeterzeile im Textteil 1,00 RM. Schwet⸗ zinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 4 Mie Die 4geſpaltene Milli⸗ meterzeile im Textteil 18 Pfg.— Zahl Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: annheim. Ausſchließlicher Samslag, 5. Auguſt 1939 Enne Nieſen⸗Expioſon in der Londoner ei Ein Haus eingeftüezt/ 6l.⸗Pauls⸗Kathedrale beſchädigt Chamberlain geſteht Englands ochwäche im Fernen Iten ein fiunderte von verletzten verzeichnet Die Ursache der Explosion noch unbekannt Drahtberilcht unseres londoner Vvertre fers hw. London, 5. Auguſt. Eine ſchwere Exploſion, deren Urſachen noch nicht geklärt ſind, erſchütterte am Freitagnach⸗ mittag die Londoner City und verſetzte die engliſche Hauptſtadt in Schrecken. Großer Sach · ſchaden und Hunderte von Schwer⸗ und Leicht⸗ verletzten ſind zu beklagen. Kurz nach 16.30 Uhr ſtürzte in der Godliman⸗Street in der Nähe der Queen⸗Victoria⸗Street und der St.⸗Pauls⸗ Kathedrale ein Haus ein. Ein gewaltiger Schlag erſchütterte die geſamte Umgebung, es regnete Steine und Glasſcherben. Große Rauchwolken und hohe Flammen ſchoſſen empor. Wenige Minuten nach der Exploſion bahnten ſich die erſten Feuerwehrautos und Ambulanzen einen Weg zur Unfallſtätte. Bei den meiſten Häuſern der Umgebung ſind die Fenſter, ſelbſt dicke Schaufenſterſcheiben, zertrümmert. Zahl⸗ reiche Büroangeſtellte der City glaubten an ein neues Attentat und ſtürzten auf die Straße. Blutüberſtrömte Menſchen rannten verängſtigt durch den Qualm, der das ganze Stadtviertel erfüllte. Poliziſten, Heilsarmeeleute und Sani⸗ täter drangen durch den Rauch vor und führten die Verletzten aus der Nähe der Flammen. Die meiſten Gebäude der Nachbarſchaft wurden ge⸗ räumt, Tauſende von Menſchen ſtrömten zu dem Schauplatz des Unglücks und mußten von der Polizei gewaltſam ferngehalten werden. Allein in dem Bartholomäus⸗Krankenhaus wurden 50 Verletzte aufgenommen, zwölf davon hatten ſo ſchwere Wunden erlitten, daß ſie nicht entlaſſen werden konnten.— Alle verfügbaren Aerzte der Umgebung wurden alarmiert. Erſt 2½ Stunden nach der bereits gemeldeten Exploſion in der Londoner City gelang es, die aus den Trümmern auflodernden Flammen mit den vereinten Bemühungen von Feuerwehr und Gasarbeitern zu erſticken. Ein Teil der Arbeiter kehrte nach Anlegung von Notverbän⸗ den zu den Rettungsarbeiten zurück. Sogar in der St.⸗Pauls⸗Kathedrale iſt eine Reihe von Fenſtern an der Südſeite durch die wuchtige Exploſion zerſtört worden. Man be⸗ fürchtet, daß die St.⸗Pauls⸗Kathedrale durch die Wucht der Exploſion ſchwerer beſchädigt wurde. Sachverſtändige werden am Samstag die Grundpfeiler ſowie vor allem die Baſilika unterſuchen. Ein Gasrohrbruch? Die vorläufige offizielle Erklärung des Un⸗ glücks lautet: Gasexploſion! Es ſteht jedoch noch nicht feſt, ob es ſich hierbei um den Aus⸗ gangspunkt oder um die Folgen einer anderen Exploſion handelt, durch die ein Gasrohr un⸗ dicht geworden iſt. Auch Sabotage erſcheint nicht ausgeſchloſſen. Angeblich wurde ſchon vor der Exploſion Gasgeruch wahrgenommen. Während Verſuche eingeleitet wurden, dieſer Erſcheinung auf die Spur zu kommen, ereig⸗ nete ſich die Exploſion. Sachverſtändige vertre⸗ ten die Theſe, daß eine Waſſerader unterhalb des Gebäudes, die vielleicht infolge der ſchwe⸗ ren Wolkenbrüche am Freitag anſchwoll, zum Bruch von Gasrohren führte. Das der Unglücksſtelle am nächſten ſtehende Haus iſt zur Hälfte ein Trümmerhaufen. In unmittelbarer Nähe des Schauplatzes der Ex⸗ ploſion ſtehen neben der St.⸗Pauls⸗Kathe⸗ drale, Englands größter Kirche, große Waren⸗ häuſer, Bürobäuſer und das Haupttelefonamt von London. Gleichzeitig wurde am Freitagnachmittag in einem Poſtamt ein neues Attentat verübt, das wiederum den iriſchen Nationaliſten zur Laſt gelegt wird. Als ein Poſtauto vor einem Bahnhof vorfuhr, explodierte ein Paket, das den Wagen beſchädigte. Mehrere Poſtarbeiter und ein Straßenpaſſant wurde leicht verletzt. Die Polizei hat angeblich ſogenannte„Bal⸗ lon⸗Bomben“ in Poſtpaketen gefunden. Föederkorb abgeſtürzt DNE Paris, 4. Auguſt In einer Stahlhütte von Havange in der Nähe von Metz iſt ein Förderkorb aus einer Höhe von 35 Meter in einen Schacht geſtürzt. Zehn Grubenarbeiter haben Verletzungen erlit⸗ ten; drei von ihnen befinden⸗ſich in bedenk⸗ lichem Zuſtand im Krankenhaus. flnſchlag auf den Ulſter⸗Premier geplant? Angebliche Enidecung von Scoiland Vard (Oroahtberfichtounsefes londoner Vertrefers) h. w. London, 5. Aug. Die neueſte Senſation in London iſt die „Enthüllung“ des„Evening Standard“, daß Mitglieder der iriſchen republikaniſchen Armee angeblich einen Anſchlag auf den Nord⸗ iriſchen Miniſterpräſidenten Craigavon ge⸗ plant haben ſollen. Nach Mitteilung des Blat⸗ tes ſollen Beamte von Scotland Pard einen ſolchen Plan bei der letzten Razzia aufgedeckt haben. Man ſchrieb dieſen Mordplan vier Deportierten in die Schuhe, die nun bereits in Irland ſind ünd den Miniſterpräſidenten in Der Füũührer heim Großen Zapfensireich der Wehrmacht Whitehall erſchießen wollten, als er wieder ein⸗ mal in London auftauche ſollte. Man hat die Ulſter⸗Polizei gewarnt, die nun harte Sicher⸗ heitsmaßnahmen zum Schutze des. Premiers durchführt. Die engliſche Polizei läßt im übrigen in ihrer Jagd nach den IRA-⸗Männern nicht nach. In Birmingham ſind am Freitag vier IFren ausge⸗ wieſen worden, die unter ſcharfer Polizeibe⸗ wachung nach Irland zurückgebracht werden. Innenminiſter Sir Samuel Hoare hat jetzt ins⸗ geſamt 53 Ausweiſungsbefehle für in England lebende Iren unterzeichnet. Auf dem Hans-Schemm-Platz in Bayreuth wohnte der Führer dem Großen Zapfenstreich der Wehrmacht bei, der aus Anlaß des 25. Jahrestages des Kriegsbeginns in allen Standorten des Großdeutschen Reiches stattfand. Unser Bild: Der Führer nimmt vor dem Haus der deutschen Erziehung in Bayreuth die Meldung des Standortältesten zum Grohen Zapienstreich entgegen. „Ein wenig Cebensraum“ Don Prof. Dr. Johann von Ceers Berlin, 4. Auguſt „.. Tauſende von Menſchen, Männer, Kin⸗ der und Frauen, wandern in die Städte und ſuchen einen oft mehr als problematiſchen Un⸗ terhalt. Es iſt armes Schlachtvieh, das ſich da von Dorf zu Dorf ſchleppt und auf ſeinem Weg die Keime der Krankheiten mit ſich trägt. Es iſt eine arme Menſchenherde, die trotz ihrer ſkelettartigen Abmagerung noch als Arbeiter bei den Koloniſten dient. Dieſe Arbeiter wer⸗ den mit acht Franes am Tag bezahlt— für löſtündige Arbeitszeit ohne irgendwelche ſozia⸗ len Schutzgeſetze. Was kann man mit 8 Franes heute kaufen? Brot koſtet allein 3,20 Fr. das Kilo, Olivenöl 12 Fr.— und dazu Wohnung und Kleidung! Welcher Beamter, welcher Ar⸗ beiter kann heute mit 8 Fr. beſtehen? Und was macht man, um dieſe Elendsflut einzudäm⸗ men? Gar nichts. Und außerdem Geſchwätz. Gute Reden und einige Handvoll Weizen oder dumpfiger Gerſte ändern die Lage nicht und können ſie nicht ändern. Man muß dieſer kläglichen Lage ein Ende ſetzen, denn dieſe Mädchen, dieſe Kinder, dieſe Greiſe, die den ganzen lieben Tag über die Straßen der Städte und Dörfer ſchleichen und ihre fleiſchloſen Hände ausſtrecken, ſind nur noch arme verhungerte Geſchöpfe, getreten und getrampelt von allen Seiten. Wir finden ſie in unſeren Straßen, wir ſehen ſie vor den Kaf⸗ fees, und Gott weiß, in welchem Zuſtande ſie ſind! Sie ſehen erdfarben und gelblich aus mit fahlem Blick, ihr Körper iſt von Beulen bedeckt durch Gummiknüppelſchläge, viele ſind faſt nackt oder haben nur einige Lumpen an. Sie ſpre⸗ chen kaum, ſie ſtöhnen— und hie und da ſtirbt einer auf offener Straße. Die kleinen Kinder, die ſie auf den Armen tragen, haben einen von Wurzeln und Abfällen, um die ſie ſich mit den Hunden raufen, aufgetriebenen Leib. Dieſes erſchütternde und herzzerreißende Bild ſtört aber die Behörden nicht. Man begnügt ſich da⸗ mit, ſie weiterzujagen und glaubt, damit ſeine Schuldigkeit getan zu haben.“ Was für eine grauſige Schilderung iſt das! Aus welchem rückſtändigen Lande, aus welcher abſcheulichen Tyrannei kann ſie ſtammen? Oh, keineswegs— es iſt der Bericht der Zei⸗ tung„Le Parlément Algérien“ aus Algier, eines in franzöſiſcher Sprache geſchrie⸗ uenen Blattes, das die Intereſſen der erdrük⸗ kenden Mehrheit von Algier, nämlich der Ara⸗ ber, vertritt. Algier umfaßt 207 493 Quadrat⸗ kilometer; ſeine Bevölkerung betrug 1936 nach der letzten Zählung 7 184049 Menſchen. Es iſt ſtaatsrechtlich ein Teil Frankreichs, in-Wirklich⸗ keit ein arabiſches Land mit iſlamiſcher Bevöl⸗ kerung, in das die Franzoſen mit Energie im vorigen Jahrhundert franzöſiſche Siedler hin⸗ eingepumpt haben. Es iſt ihnen ſo gelungen, außer einigen franzöſiſchen Bauernſiedlungen vor allem die Städte mit Nichtarabern anzu⸗ füllen. Es ſind dies nur z. T. Franzoſen, zum großen Teil Levantiner aller Sorten, einige Italiener und Spanier, letztere vor allem in Oran— und dann Juden, Juden und noch einmal Juden! Die einheimiſchen Juden in Algier, die einſt unter iſlamiſcher Herrſchaft nach den ſehr vernünftigen Beſtimmungen des Koran⸗Rechtes kurz gehalten wurden, haben faſt alle das franzöſiſche Staatsbürgerrecht. Die „Hakenkreuzbanner'“ Samstaa 5. Ruguſt 1930 einheimiſche Bevölkerung iſt ſehr geburtenkräf⸗ tig— aber das beſte Land iſt ihr abgenommen worden. Im Steppengebiet des inneren Algier ſind die Nomadenſtämme, arabiſche Hirten, die dieſe für den Ackerbau ungeeigneten Landſchaf⸗ ten nutzten, Opfer eines erbarmungsloſen Wu⸗ chers geworden. Sie waren einſt recht wohl⸗ habend, ihre Frauen trugen einen vom hei⸗ miſchen Handwerk ſehr kunſtvoll geſtalteten Gold⸗ und Silberſchmuck, ihre Pferdezucht, ihre ſchönen kräftigen Berberpferde, waren berühmt, ihre Rennkamele waren das Ergebnis einer langen züchteriſchen Ausleſe. Das iſt alles ſo gut wie zum Teufel! Das Auto hat das Kamel verdrängt und die Kamelzucht unrentabel ge⸗ macht, die hohen Steuern der franzöſiſchen Ver⸗ waltung haben die Stämme in die Verſchul⸗ dung getrieben, den beſten Weideboden hat man ihnen vielfach für franzöſiſche Koloniſa⸗ tionsgeſellſchaften entzogen— durch rückſichts⸗ loſe Pfändungen haben ganze Stämme ihr Vieh verloren. Dieſe Hirten ohne Herde hat man in großen Lagern zuſammengepfercht; von dort ergießt ſich immer wieder der Strom der arbeitſuchenden, proletariſierten Nomaden in die Städte. Es iſt jener Zug des Elends, den das arabiſche Blatt ſchildert. Die von den Steuerbehörden und den Gläubigern zuſam⸗ mengepfändeten Herden— und jedes Jahr bricht der eine oder andere Hirtenſtamm wirt⸗ ſchaftlich zuſammen— hat man in rieſigen Transporten, an denen die jüdiſchen Viehhänd⸗ ler Millionenprofite gemacht haben, nach Frankreich verkauft. Draußen in der unend⸗ lichen Steppe konnte man erkrankte Tiere ohne Schwierigkeit von der geſunden Herde iſolie⸗ ren. Seuchen blieben meiſtens auf die Herden eines Stammes beſchränkt. In den großen La⸗ gern aber, wo man alles Vieh ſchleppt hat, haben ſich Krankheiten ſch agartig verbreitet. So iſt ja auch die Maul⸗ und Klauenſeuche, die im vorigen Jahre bei uns eindrang, aus der franzöſiſchen Garniſon Straßburg eingeſchleppt und war durch ſolch verſeuchtes algeriſches Nomadenvieh hervorge⸗ rufen, das die franzöſiſche Veterinärverwal⸗ tung na“ Frankreich hineingelaſſen hatte. Und die erdrückende Mehrzahl der Bevölke⸗ rung Algiers, die Araber? Sind ſie nicht in der Lage, dieſem ſinnloſen Ramſch des jüdiſchen Kapitalismus, dieſer Entwurzelung ihres Vol⸗ kes ein Ende zu ſetzen? Dasſelbe arabiſche Blatt ſchreibt unter der ſpöttiſchen Ueberſchrift „Nieder mit dem Raſſismus“, indem es ſich über das franzöſiſche Geſchrei über die deutſche Raſſenlehre luſtig macht:„Seit mehr als einem Jahrhundert hat die franzöſiſche Demokratie ſich in Algier nur in der Form des Raſſismus betätigt, und zwar in der niederträchtigſten Form, weil ſie ihn als„ziviliſatoriſche Sen⸗ dung und franzöſiſche Vorherrſchaft“ aufmacht. Warum hält man das Volk von Algier in einer politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen In⸗ fexiorität— iſt das kein Raſſismus, wenn man es der elementarſten Rechte und Freiheiten be⸗ raubt? Iſt das kein Raſſismus? Iſt es kein Raſſismus, wenn man den franzöſiſchen An⸗ ſtedler mit Vorrechten überhäuft auf Koſten der Einheimiſchen, die man in die grauenhaf⸗ teſte Verarmung ſtößt?“ Man ſollte, wenn man den Kampf der Ara⸗ ber in Syrien und Paläſtina gegen England beobachtet, nicht ganz dieſes Problem in Nord⸗ afrika überſehen. In Tunis zwei, in Algier ſieben, in Marokko faſt fünf Millionen Mo⸗ hammedaner, das iſt ein Volk von 14 Millio⸗ nen, in Wirklichkeit kulturell und völkiſch eine Einheit, denn auch die Berber, die ihre eige⸗ nen Stammesdialekte ſprechen, fühlen ſich trotz mancher Spaltungsverſuche der franzöſiſchen Verwaltung als eine Einheit mit dem Araber⸗ (Vonunseremnach Bayreutl Der Rug des Nibe ungen IV. Die„Götterdämmerung“ unterſcheidet ſich von den vorausgehenden beiden Dramen ſchon da⸗ durch, daß ein Prolog von weit geſponnenen Ausmaßen vorangeht, der gleichſam als Prälu⸗ dium zum erſten Akt ſich dartut; und auch dieſer Prolog iſt wiederum in zwei Teile ge⸗ teilt, in die düſtere Szene der Nornen, die den Faden des Schickſals der Götter und der Men— ſchen ſpinnen, und in die Abſchiedsſzene Sieg⸗ frieds von Brünhilde, der wieder zu neuen Kämpfen ausziehen will. Zuſammen mit dem erſten Akt muſizierte Heinz Tietjen dieſen Teil in einer Zeit, die ſaſt um 10 Minuten kür⸗ zer war, als man das ſonſt gewohnt iſt. Es war vor einigen Jahren in der Zeitſchrift„Die Muſik“ eine intereſſante Studie zu leſen ge⸗ rade über dieſes Zeitmaß im erſten Teil der „Götterdämmerung“; es war, ſoviel ich mich erinnern kann, zugleich eine Gegenüberſtellung von Mottl und Furtwängler. Eine Erklärung für die Auffaſſung Tietjens iſt wohl nur darin zu finden, daß er diesmal unter aller Umſtänden das Dramatiſche zu ſchärfſter Wirklichkeit kom⸗ men laſſen wollte. Das Elementare des muſi⸗ kaliſch⸗ymphoniſchen Geſchehens muß ihn wie mit gewaltiger Hand gepackt haben, das ihn dann zu dieſem begeiſterten Elan aleichſam drängte. Aber auch in den anderen Akten war er diesmal von der Muſik gleichſam beſeſſen, weil er ſich wohl bewußt war, welche Schönheit und ſymboliſche Größe gerade in dieſer Wun⸗ derpartitur verborgen liegt. Aber auch als Spielleiter zeigte er ſeine ſeltene Begabung, beſonders in der Behandlung der Maſſenſzenen; wie er Raum und Licht geſtaltete, wie er Spie⸗ leriſches zu webendem Leben ſchuf, das war reſtlos bewunderswert. Die Faſſung des Schwere bewillerſtüeme über düd⸗ England Die Minzmänner eririnken hald in inren Zelien oOtaohtberfichfonseres londonef Vefffetefs .wW. London, 5. Auguſt. Ganz Süd⸗England wurde am Freitagnach⸗ mittag von außerordentlich ſchweren Gewitter⸗ ſtürmen heimgeſucht. In der Grafſchaft Surrey wurden zwei Perſonen durch Blitzſchlag getötet. In London ſchlug der Blitz in verſchiedene Ge⸗ bäude ein, unter anderem auch in ein Hoſpital, ohne zu zünden. Der durch die Wolkenbrüche angerichtete Schaden iſt ſehr beträchtlich. Im Norden Londons ſind zahlreiche Straßen unter Waſſer geſetzt, ſo daß der Verkehr auf Stunden eingeſtellt werden mußte. Zahlreiche Perſonen ſind durch herabfallende Ziegelſteine und Dach⸗ latten verletzt worden. Die neuen Wolkenbrüche hatten außerdem zur Folge gehabt, daß die Lager der Milizmänner der Territorialarmee ſich in einem troſtloſen Zuſtand befinden. Alle Anſtrengungen, das Waſſer auf den Uebungsplätzen und in den Zelten zum Ablauf zu bringen, ſind zunächſt ohne Erfolg geweſen. Die Militärbehörden ha⸗ ben deshalb die Anordnung getroffen, daß, ſo⸗ weit möglich, die Soldaten in Privat⸗ quartieren untergebracht werden. In Beaulien wurden mehrere hundert Soldaten in der Abtei einquartiert. Um dem Schlimmſten zu begegnen, hat man in vielen Lagern die Soldaten bereits am Freitag in Urlaub für den bevorſtehenden Bankfeiertag geſchickt. Im Laufe des Freitagabends trafen in London aus allen Stationen Tauſende von jungen Soldaten ein, um hier Zuflucht vor der andauernden Näſſe zu finden. Dariſer Stadtieile überſchwemmt .b. Paris, 5. Auguſt.(Eig. Drahtmeldg.) In Paris und Umgebung, wo ſeit einigen Tagen kalte und regneriſche Witterung herrſcht, wurde am Freitagnachmittag eine Rekordnieder⸗ ſchlagsmenge erreicht. Der Wetterdienſt ſtellte 20 Mm. feſt. Eine ſolche Regenmenge wurde noch niemals an einem Pariſer Auguſtvormittag er⸗ reicht. In vielen Stadtteilen entſtanden Ueber⸗ ſchwemmungen, ſo daß die Feuerwehr Keller und Straßen leer pumpen mußte. blünzende Orgoniſationskunſt der Cuſtwaffe Eine Weriung der jetzt ab geschlossenen NManõver (orohtberficht von unserem ſe-Sondefberfſchfefsfoffey Münſter, 5. Auguſt. Die dreitägigen großen Manöver der Luft⸗ waffe in Nordweſtdeutſchland ſind zu Ende. Zum erſtenmal in der Geſchichte dieſes Wehr⸗ machtsteiles ſind ſolche Uebungen in ſolchem Ausmaß durchgeführt worden und in den Ent⸗ ſcheidungen des Schiedsrichterſtabes kommt ohne Frage zum Ausdruck, daß die verſchiede⸗ nen Uebungszwecke voll erreicht worden ſind. Nur wenige Menſchen, die die Geſchwader über ihre Köpfe hinwegziehen ſahen, werden einen Gedanken daran gewagt haben, daß die Durchführung dieſer dreitägigen Uebungen Vorbereitungsarbeiten von mehrmonatlicher Dauer zur Vorausſetzung hatte. Die militäri⸗ ſchen Einzelereigniſſe während des Uebungs⸗ ablaufes verteilen ſich auf einen rieſigen Raum, ſo daß der Zuſchauer nicht erwarten kann, vor ſeinen Augen gewiſſermaßen ein pauſenloſes Programmabrollen zu ſehen. Dieſe ſcheinbaren „Pauſen“ im Gefechtsbetrieb ergeben eine willkommene Gelegenheit, organiſatoriſchen Fragen und Dingen, die am Rande zu liegen ſcheinen, Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Wir hatten Gelegenheit, einen Zwiſchen⸗ landeplatz zu beſuchen, auf dem die Geſchwader der Kampfflugzeuge, aus ihren Heimatorten kommend, einfielen, um hier für den langen Feindflug zu tanken und Bomben zu laden. Jeder Vergleich mit großen zivilen Flughäfen wäre zu ſchwach gegenüber dieſem Betrieb von landenden und ſtartenden Maſſen von Maſchi⸗ nen. Kaum iſt eine Staffel auf dem Platz auf⸗ gerollt, wird ſie bereits durch ein motoriſiertes Start⸗ und Landekommando, durch Winken in die Tankplätze eingewieſen. Auf die Minute iſt das Rollfeld für die folgenden Ket⸗ ten frei. Am Platzrand ſtehen Eiſenbahnkeſſelwagen, die ihre Schienen verlaſſen haben und die letzte Strecke des„Straßenmarſches“ auf Spezial⸗ fahrzeugen zurückgelegt haben. Eine Schnell⸗ tankanlage wird eingeſchaltet und die vielen Veräſtelungen der Metallſchläuche führen in Windungen immer abgezweigt zu den Ma⸗ ſchinen und verſchwinden in den Tanköffnun⸗ gen. Soldaten der Betriebskompanie nehmen die Bomben herein mit jener ruhigen Schnellig⸗ keit, bei der jeder Griff ſitzt und ein bis ins einzelne durchdachte Handhabung verrät. Es fällt dabei auf, daß ſich ohne Rückſicht auf den Dienſtgrad niemand vom praktiſchen Zugriff ausſchließt. Jeder arbeitet mit. Das Imponierendſte an dieſem Betrieb iſt trotz aller Schnelligkeit die abſolute ruhige Ab⸗ wicklung, die ohne jede Aufregung vor ſich geht. Deutlich erkennbar iſt eine muſtergültige Or⸗ ganiſation, die als ſolche ſelbſt gar nicht mehr in Erſcheinung tritt, ſondern nur in ihren Auswirkungen ſpürbar iſt. tum. Es handelt ſich hier auch nicht um Halb⸗ wilde, ſondern um ein altes Kulturvolk, das ſchließlich im Mittelalter die mauriſche Kultur getragen hat, gewiß eine ganze Menge ſtark rückſtändiger Bevölkerungsgruppen einſchließt, aber doch auf einer ganz anderen materiellen und geiſtigen Kulturſtufe ſtehen könnte, wenn Bayreuther Bühnenfestspiele 1939 nentsandten Sonderberichterstatter) Schlußbildes(im Verein mit Emil Pree⸗ torius und Paul Eberhardt) iſt jeden⸗ falls eine Meiſterleiſtung von nur Bayreuther Möglichkeit. Wunderſam, wie Marta Fuchs als Brün⸗ hilde ihre Rolle in ſtetiger Steigerung formte vom ſonnigen Abſchied von Siegfried ange⸗ fangen bis zur Schluß⸗Szene, da ſie den Schei⸗ terhaufen anzündet und den Ring den Rhein⸗ töchtern zuweiſt mit der Erlöſungsbotſchaft „Ruhe, ruhe, du Gott!“ Der Siegfried von Max Lorenz zeigte ſich am größten und wahrſten in der geradezu erſchütternden Sterbeſzene, ſie war vor allem auch geſanglich von ſeltenſter Eindringlichkeit. In Maske und Spiel war Ludwig Hofmann ganz der gewaltige, wie aus mythiſcher Urwelt auftauchende Schick⸗ ſalsvollſtrecker, der auch ſeinen Weg ſchickſal⸗ haft gehen muß. Robert Fuchs zeigte als Alberich ſeine bereits gerühmte Leiſtung, Käte Heidersbach zeigte eine entzückende, von milder Weiblichkeit umfloſſene Gutrune, ganz ausgezeichnet ſang Margarete Kloſe die Er⸗ zählung vom Götterſchickſal in Walhall. Im Nornen⸗ und Rheintöchterterzett erfreuten wir uns wieder an den ſchönen Stimmen von Mar⸗ garete Kloſe, Rut Berglund, Hilde Scheppan und Elfriede Marherr. So wie aber die Mannen ihre Chöre ſangen, das wird man wohl nur in Bayreuth erleben können, ſo wie ſie„in Szene geſetzt“ werden, das wird auch nur unter dieſer Spielleitung möglich ſein. Das Spiel iſt zu Ende— noch aber hören wir dieſen rein inſtrumentalen Epilog. Die Erregung wächſt noch, allein durch die Macht dieſer Muſik, die Motive tauchen nebenein⸗ ander auf in wunderſamſter Verwebung, doch jedes ſeinen Charakter wahrend, im Zuſam⸗ menklingen aber von einer undefinierbaren, es nicht von der franzöſiſchen Verwaltung zu⸗ rückgehalten und durch die von Frankreich un⸗ terſtützten Juden ausgeſogen würde. Dieſe Be⸗ völkerung verlangt in ihrem eigenen Land, wie das arabiſche Blatt ſchreibt,„ein wenig Le⸗ bensraum für die Araber, die auf dem Boden ihrer Väter vor Hunger verrecken!“ unſagbaren und faſt unwirklichen Einpräg⸗ ſamkeit. Die Tage des„Ringes“ waren ein Erlebnis, wie das nur Bayreuth bieten kann. Daß die Tage beglückender wurden durch die Anweſen⸗ heit des Führers— als auszeichnende Aner⸗ kennung für die Künſtler und als Förderung des hier verwirklichten Kunſtideals— das muß beſonders noch geſagt ſein. Ulrich Herzos.4 Neuer Film in Mannheim „Robert und Bertram“ Alhambra: Der eine wäre normal gebaut, hätte er nicht etwas von einem Künſtler an ſich und ſieht aus wie die Marmorſtatue des Mer⸗ kur. Heißt Robert. Der andere iſt dick, man kann ſchon ſagen: fett und ähnelt verdammt dem Bacchus. Heißt Bertram. Zuſammen ſind ſie ein Stromerpaar, das ſich von der Ewigkeit her noch kennt, bisweilen wohl auseinander⸗ kommt, ſich dann aber zumindeſt wieder im Kittchen findet und ſei es durch dicke Wände hindurch. Sie klauen, lügen und veräppeln die Leut. Aber ſie ſind doch gute Brüder im Herrn und ſie kennen eines—„die ſchönſte Tugend“ — die Dankbarkeit. Weil einmal hilft, helfen ſie ihm nachher auch wieder und ſchaffen ihm dadurch ſein Lebensglück. Der Leidtragende iſt ein dicker Jud, der 35 Nat⸗ han Ipelmeyer. Und weil er ein Weib hat und eine Tochter— ach Gott der Gerechte— ſind auch die glitſchige Sarah und die„reizende“ Iſidora die Leidtragenden. Auf einem großen Abendfeſt klauen die beiden Stromer dem ganzen Schwarm aus dem fernen Jeruſalem Ringe, Schmuck und Halsketten vom lebendigen kcuſchen Leib. Am Ende entwiſchen Merkur und Bacchus dem Arm der in einem„geliehenen“ Ballon. In die Volken, in die Wolken! Und ziehen wie die gerechten Erdenpilger mit Künſtlerhut und Regenſchirm vom Poſaunenton der Engel umſchmettert, wie⸗ — in die himmliſche Pracht der Ewigkeit ein. Aus. ihnen das Lenchen 2 Der nolitioclie Jag O Der monatelange Frageſturm im eng⸗ liſchen Unterhaus hat dem Premierminiſter Chamberlain anſcheinend doch etwas die Nerven weich werden laſſen. Seine Rede, die er am geſtrigen Nachmittag über Eng⸗ lands Haltung im Fernen Oſten hielt, zeigt nur ein bißchen zu deutlich die Bankerott⸗ erklärung der eigenen Politik. Er meinte, wenn man auch über die Vorgänge im Fer⸗ nen Oſten innerlich vor Wut kochen könne, man müſſe die Lage durch vorſichtige Ver⸗ handlungen hinziehen, da England nicht in der Lage ſei, im Fernen Oſten tatkräftig einzugreifen. Die europäiſche Lage verlangt eben die Anweſenheit der britiſchen Flotte in unſeren Gewäſſern und ſomit ſei ein geworden.— So hat England nun ſeine Politik am Schwanze aufgezäumt. Das britiſche Weltreich kann dem Schutze ſeiner Intereſſen in anderen Kontinenten nicht mehr nachgehen, weil es in Europa zu ſtark gebunden und nach Chamberlains eigenem Ausdruck die Grenzen ſeiner Macht bereits erreicht hat. Und was iſt die Urſache dieſes verkehrten Kurſes: die Heimkehr einer deutſchen Stadt, die durch Verſailler Unvernunft vom Reich getrennt wurde. Wegen dem polniſchen Bramabarſieren über die Danziger Frage ſchwimmen Englands Felle in der Welt da⸗ von. Unſeliger kann ſich eine Politik nicht auswirken. Nun, wir haben keine Urſache, uns in die engliſche Trauerſtimmung zu ver⸗ ſetzen. London hätte es anders haben kön⸗ nen, wenn es die Politik von München wei⸗ ter verfolgt hätte. Dann ſtünde auf der einen Seite ein durch deutſche Mitarbeit und Ga⸗ rantie geſichertes und friedliches Europa da, auf der anderen Seite Englands große Auf⸗ gabe in der Welt, nicht durch Entſendung von Schlachtflotten gerechte Forderungen an⸗ derer Völker wie die der Japaner zurückzu⸗ dämmen, ſondern durch kluges Anpaſſen an die neuen Gegebenheiten Frieden für ſein Empire und damit für den ganzen Erdball zu ſichern. Die Zeit läuft weiter und poli⸗ tiſche Gegebenheiten ändern ſich von Jahr zu Jahr. Wenn dann aber einer kommt, wie Chamberlain, und mit beiden Fäuſten den Zeiger der Uhr anhalten zu können glaubt, dann wird er eben aus der Balanee geriſſen und hängt ſchließlich mit dem Kopf nach un⸗ 1 wie es die engliſche Politik zur Zeit ut. Die krweilung des Deutſchen örußes DNB Berlin, 4. Auguſt. Der Stellvertreter des Führers hat, wie die NSK meldet, für die Ehrenerweiſung beim Fahneneinmarſch und beim Singen der Natio⸗ nalhymnen bei Veranſtaltungen eine Regelung erlaſſen. Danach wird bei Veranſtaltungen in geſchloſſenen Räumen der Deutſche Gruß auch durch Politiſche Leiter, Angehörige der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände— ſoweit ſie nicht als Abſperrmannſchaften, Fah⸗ Hiliimenmmmmnumnnmnmemeeenemmenneennmnnnemmmnmammnuummammnumum. — * nenabordnungen uſw. eingeſetzt ſind— mit abgenommener Kopfbedeckung er⸗ wieſen.— Bei Veranſtaltungen im Freien wird der Deutſche Gruß im Dienſtanzug mit, in Zivilkleidung ohne Kopfbedeckung erwieſen. Das Ganze iſt eine Poſſe. Im Grundton. Nachher— beim Jud— kriegt's den leiſen Anſtrich einer Satire. Dann— auf der Him⸗ melfahrt, beim Wolkengang— wird's zum Märchen. Der Einzug beim Petrus aber, weiß Gott, iſt eine Revue.„Es leuchten die Sterne“ kann man nicht gut ſagen, denn ſie kommen im Sonnenſchein.„Es blaſen die En⸗ gel“ iſt ſchon beſſer. Hans H. Zerlett ſchrieb das Buch(nach der Poſſe von Guſtav Raeder) und führt Regie. Hauptſache iſt ſchließlich: man kann lachen. Beſtimmt es ſteckt ſoviel Witz in dieſer fröhlichen Unmöglichkeit, die von einem bekannten Melo⸗ dienkranz umrahmt iſt, daß ſie einen Abend lang in der heißen und faulen Jahreszeit aufs Köſtlichſte unterhält. Und was willſt du noch mehr? Rudi Godden, immer fidel, iſt Robert, Kurt Seifert, immer dick, iſt Bertram. Zwei köſtliche Typen, die, ſchon weil ſie da ſind, das Herz erfreuen. Weiter macht noch Carla Ruſt mit und Fritz Kampers, Heinz Schor⸗ lemmer und— viele, viele gute Menſchen mehr. Was ſoll ich ſie alle aufzählen? Du lachſt ſie doch aus, wenn du ſie ſiehſt. Aber ohne Spott und böſen Sinn. Sondern aus lauter auter Laune— die ſie dir geben. Helmut Schulz. Ein Till⸗Eulenſpiegel⸗Denkmal im Geburtsort Eulenſpiegels. In Kneitlin⸗ gen, dem Geburtsort Till Eulenſpiegels, wird ſetzt ein Denkmal für den berühmten Schalksnarren er, richtet werden. Den Entwurf für das Denkmal ſchuf Bildhauer Theo Schmidt⸗Rhein⸗ ahl. Furtwängler dirigiert in Berlin. Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler hat, wie ſoeben bekannt wird, für den nächſten Winter die Leitung von 9 Konzerten der großen„10 Philharmoniſchen Konzerte“ des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters übernommen. Bayreuth ehrt Franz Liszt. Am 31. Juli vor 53 Jahren ſtarb Franz Liszt in Bayreuth. Im Gedenken an dieſen Tag legte Oberbürgermeiſter Dr. Kempfler als Zeichen tiefer Verehrung für den aroßen Toten, dem Bayrenth die letzte Heimat wurde, einen Lorbeerkranz am Grabe Liszts nieder. Auch Gauleiter Fritz Wächtler ließ einen Kranz an der Grabſtätte niederlegen. Auf⸗den⸗Tiſch⸗Schlagen in Tokio illuſoriſch kin Premie tagabend hielt im 1 politik, di. keln gegen daß das n taktik in drohen einem Zei ſeinen jetz der freie 4 In der päiſchen( lich an di⸗ gewünſchte ſprecher B bekannt, d Londoner ſchen Agi— wort er Oppoſition 3 einer Ant zur Berich rung kein veranlaßte redner geg einigen rei dings im mäßig wi⸗ Die Flott Chamber land die L gegenwärti panern üb in Europa man es, ſi nötig finde zeitig aber die Differe Diskuſſion, regeln wür Er ſchütz China lebe griff auf d wären und könnten. G nach Kür tragesm Vorbild, f. Rückwirkun rühmte der engliſchen? 4 auch durch 4 könne, es den Anſche zu einer 2 — J könne In Euro der Umſtär tungen(9) falls gewiſſ ren müſſe Fernoſt zu langt— wi ßes, breites habe Grenz ſehr da? rung kochk oſt, man di brechen unt gung fortſen geſſen, daß gebe, denen Auge geſeh ſeine Kräfte des eng hwi. Lor Premiern im Parlan Moskauer ſondere übe ſichtlich des ſchanzte ſich nicht üblich ſtimmung d öffentlichen. Die briti von Moskar beſprechunge unterrichtet. dem in Lon kauer Botſch ten Unterre und zur Zei prüft wird. Die Mite miſſion, die geben, trafe Beim Ab Debatte im im eng⸗ rminiſter was die ne Rede, ber Eng ⸗ ielt, zeigt ankerott⸗ meinte, im Fer⸗ n könne, ige Ver⸗ nicht in tatkräftig verlangt in Flotte ſei ein luſoriſch un ſeine nt. Das ze ſeiner en nicht zu ſtark eigenem t bereits erkehrten n Stadt, m Reich olniſchen r Frage Welt da⸗ itik nicht Urſache, g zu ver⸗ ben kön⸗ chen wei⸗ der einen und Ga⸗ tropa da, oße Auf⸗ tſendung ngen an⸗ zurückzu⸗ haſſen an für ſein Erdball ind poli⸗ on Jahr nmt, wie tſten den glaubt, geriſſen nach un⸗ zur Zeit IAA rußes luguſt. wie die ig beim r Natio⸗ ſtegelung altungen he Gruß rige der bände— en, Fah⸗ — mit ing er⸗ Freien zug mit, erwieſen. anahunrahtenrgtfühem rundton. n leiſen hſer Him⸗ *'s zum is aber, chten die denn ſie die En⸗ t ſchrieb Raeder) ilachen. röhlichen n Melo⸗ Abend zeit aufs du noch enſchen Du lachſt ſer ohne 5 lauter hul2. mal im Kneitlin⸗ vird jetzt arren er⸗ mal ſchuf dt⸗Rhein⸗ gBerlin. ie ſoeben Leitung noniſchen Orcheſters Am 31. Bayreuth. zermeiſter für den it wurde, er. Auch an der — ſakenkreuzbanner- Samstag, 5. Auguſt 1959 chamberlain kocht vor empörung über Japan Er gibt die„Riesenschwierigkeiten“ zu/ An der Grenze der hritischen NMadi (Orahtberichftonserfes londoner Verffreters) hw. London, 5. Auguſt. Premierminiſter Chamberlain, der am Frei⸗ tagabend endgültig in die Sommerferien ging, hielt im Unterhaus eine Rede über die Fernoſt⸗ politik, die hinter den üblich gewordenen Flos⸗ keln gegen Japan nunmehr kaum noch verhehlt, daß das wahre Motiv die engliſche Zeitgewinn⸗ taktik in Fernoſt iſt: Hinhaltung des drohenden Konflikts mit Japan bis zu einem Zeitpunkt, zu dem England, befreit von ſeinen jetzigen europäiſchen Sorgen, dort wie⸗ der freie Hände zu haben hofft. In der Formulierung der ſogenannten euro⸗ päiſchen Gefahren rückte Chamberlain bedenk⸗ lich an die von Churchill und anderen Kreiſen gewünſchte Tendenz heran. Der Regierungs⸗ ſprecher Butler gab zum Beginn der Debatte bekannt, daß die japaniſche Regierung auf die Londoner Vorſtellungen wegen der antibriti⸗ ſchen Agitation überhaupt keine Ant⸗ wort erteilt habe. Das Verlangen der Oppoſition, die Regierung möge Japan zu einer Antwort drängen oder den Botſchafter zur Berichterſtattung rufen, hat bei der Regie⸗ rung keine Gegenliebe gefunden. Immerhin veranlaßte die erregte Sprache der Oppoſitions⸗ redner gegen Japan den Premierminiſter zu einigen redneriſchen Konzeſſionen, die er aller⸗ dings im Verlaufe ſeiner Erklärungen regel⸗ mäßig wieder zurücknahm. Die Flotte in Jernoſt fehlt Chamberlain gab zu bedenken, daß für Eng⸗ land die Lage ſehr ſchwierig ſei. England habe gegenwärtig im Fernen Oſten keine den Ja⸗ panern überlegene Flotte, es habe ſeine Flotte in Europa. Unter gewiſſen Umſtänden werde man es, ſo erklärt Chamberlain, vielleicht für nötig finden, ſie nach Fernoſt zu ſenden. Gleich⸗ zeitig aber erklärte Chamberlain, daß England die Differenzen mit Japan viel lieber durch Diskuſſion, als durch Drohungen mit Gewalt regeln würde. Er ſchützte auch die Rückſichtnahme auf die in China lebenden Engländer vor, die bei Rück⸗ griff auf die äußerſte Möglichkeit nicht geſchützt wären und dann in noch größere Gefahr geraten könnten. Gegenüber dem Verlangen der Linken nach Kündigung des Handelsver⸗ trages mit Japan, gemäß dem amerikaniſchen Vorbild, führte Chamberlain die drohenden Rückwirkungen auf die Demokratien an. Er rühmte den Mut und die Kaltblütigkeit des engliſchen Tones in Tokio. So verzweifelt man auch durch manche fernöſtliche Ereigniſſe ſein könne, es habe trotz der Rieſenſchwierigkeiten den Anſchein, als ob man nicht allzu ſchwer zu einer Vereinbarung mit Japan kommen könne.. In Europa habe England„durch den Zwang der Umſtände“(?) ſehr ſchwierige Verpflich tungen() übernommen, auf Grund deren es. falls gewiſſe Dinge eintreten ſollten, Krieg füh⸗ ren müſſe(?). Derartige Verpflichtungen im Fernoſt zu übernehmen— wie die Linke ver⸗ langt— wünſche er nicht. England ſei ein gro⸗ ßes, breites und entſchloſſenes Land, aber es habe Grenzen für ſeine Möglichkeiten(). So ſehr das eigene Blut vor Empö⸗ rung koche über beſtimmte Verlange in Fern⸗ oſt, man dürfe die Unterhandlungen nicht ab⸗ brechen und müſſe ſie mit Geduld und Mäßi⸗ gung fortſetzen. Vor allem dürfe man nicht ver⸗ geſſen, daß es ernſtere und mehrere Probleme gebe, denen im Laufe der nächſten Monate ins Auge geſehen werden müſſe. England müſſe ſeine Kräfte für jede Eventualität bewahren. kine diskreie flusrede des engliſchen Premiers im Unterhaus hw. London, 5. Aug.(Eig. Drahtmeldg.) Premierminiſter Chamberlain weigerte ſich im Parlament eine neue Erklärung zu den Moskauer Verhandlungen abzugeben, insbe⸗ ſondere über die vorgeſchlagene Formel hin⸗ ſichtlich des„indirekten Angriffs“. Er ver⸗ ſchanzte ſich dabei hinter dem Hinweis, daß es nicht üblich ſei, Doknmente dieſer Art ohne Zu⸗ ſtimmung des Verhandlungspartners zu ver⸗ öffentlichen. Die britiſche Regierung wurde am Freitag von Moskau über die Liſte der an den Militär⸗ beſprechungen teilnehmenden Sowjetmilitärs unterrichtet. Im Laufe des Freitags traf außer⸗ dem in London ein längerer Bericht des Mos⸗ kauer Botſchafter ein, der den Inhalt der letz⸗ ten Unterredungen mit Molotow wiedergibt und zur Zeit von der Regierung eingehend ge⸗ prüft wird. Die Mitglieder der franzöſiſchen Militär⸗ miſſion, die ſich am Samstag nach Moskau be⸗ geben, trafen Freitagnachmittag in Dover ein. Bis zum 3. Oktober verlagt DNB London, 4. Auguſt. Beim Abſchluß der kurzen außenpolitiſchen Debatte im Unterhaus, in deren Verlauf nach Chamberlain noch einige Abgeordnete das Wort ergriffen, wandte ſich das Parlament der Behandlung der Flüchtlings⸗ und Emigranten⸗ frage zu. Im Anſchluß daran vertagte ſich das Haus bis zum 3. Oktober. Dem Sprecher des Hauſes iſt dabei das Recht ge⸗ geben worden, nötigenfalls das Haus früher einzuberufen. Daris macht es wie London Paris, 4. Aug.(SB⸗Funk.) In gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen erklärt man am Freitagabend, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung die engliſche Anfrage hin⸗ ſichtlich des chineſiſchen Golddepots in den Ban⸗ ken der Konzeſſion von Tientſin dahingehend beantwortet habe, daß man in Paris die „engliſch⸗franzöſiſchen Intereſſen als eng mit⸗ einander verbunden“ betrachte und demgemäß auch dieſelbe Haltung einnehmen werde wie die Londoner Regierung. Dieſer Standpunkt der franzöſiſchen Regierung ſoll dem Kabinett in Tokio bereits mitgeteilt worden ſein. De beer beauftragt zur Bildung des holländiſchen Kabinetts DNB Amſterdam, 4. Auguſt. Die Königin der Niederlande hat nunmehr einen neuen Verſuch gemacht, die ſchon Wochen währende Regierungskriſe zu löſen. Zur all⸗ gemeinen Ueberraſchung des Landes hat ſie diesmal nicht einem Vertreter der römiſch⸗ katholiſchen Staatspartei, ſondern dem Führer der zweitgrößten proteſtantiſchen Partei Hol⸗ lands, der Chriſtlich⸗Hiſtoriſchen Union, de Geer, die Regierungsbildung angetragen. Man nimmt an, daß de Geer verſuchen wird, ſowohl die Katholiken als auch die Antirevo⸗ lutionäre zur Mitarbeit heranzuziehen. De Geer iſt alter Parteigänger Coljins und ſteht im 70. Lebensjahr. Japanische Ahwehrmaßnahmen gegen die Sov/jeimongolen Ueber die endlosen Ehenen Mandschukuos ziehen mandschukuo-japanische Soldaten, um die Uebergriffe seitens der Außenmongolei, die sich zu regelrechten Kriegshandlungen entwickelt haben, abzuwehren. Dolens größtes Unglück iſt ſein eigener brößenwahn Weltbild(M) In fiürze Reichsparteitagsdorf des Auswärtigen Am ⸗ tes am Plattnersberg. Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley, der zur Vorbereitung des Reichs⸗ parteitages in Nürnberg weilt, ſprach— wie die NSK meldet— auf dem Richtfeſt des Dor⸗ fes des Auswärtigen Amtes, das auf dem Plattnersberg in Nürnberg erbaut wurde. Wäh⸗ rend des Richtfeſtes übergab Dr. Ley das Dorf den Vertretern des Auswärtigen Amtes. Neue Bezeichnung: Flottenadjutant. Wie im Marineverordnungsblatt ſoeben mitgeteill wird, iſt die Dienſtbezeichnung Flotten⸗Sekre⸗ tär bzw. Verbandsſekretär mit ſofortiger Wir⸗ kung in Flottenadjutant und Verbandsadjutant abgeändert worden. Flugzeugunfall in Rangun. Das Flugzeug D— ANJH„Hans Loeb“ wurde am Donners⸗ tag bei der Landung in Rangun beſchädigt und anſchließend durch Feuer zerſtört. Die Flug⸗ gäſte ſowie die Beſatzung blieben unverletzt. ⸗Tibet⸗Expedition wieder daheim. Die erſte deutſche jꝙTibet⸗Expedition Dr. Schäfer, iſt am Freitagnachmittag nach“jähriger Abweſen⸗ heit wieder in Deutſchland eingetroffen. Von Wien kommend, trafen die Teilnehmer um 17.17 Uhr auf dem Münchener Flughafen ein. Sie wurden von Reichsführer j Himmler herz⸗ lich begrüßt. Die Hindu⸗Univerſität in Benares ehrt Prof. Domagk. Profeſſor Gerhard Domagk von den Bayer⸗Laboratorien Elberfeld der IG⸗Farben⸗ induſtrie, der Erfinder des„Prontoſyl', eines Mittels gegen Infektionskrankheiten, iſt von der Pharmaceutical Aſſociation der Hindu⸗ Univerſität in Benares zum Ehrenmitglied er⸗ nannt worden. Zum erſtenmal feit dem Kriege wurde dieſe Ehrung wieder einem deutſchen Mediziner zuteil. Der engliſche Botſchafter bei Graf Ciano. Der engliſche Botſchafter in Rom, Sir Percey Loraine, hatte eine halbſtündige Unterredung mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano. Wie die„Stampa“ zu melden weiß, wurden die italieniſch⸗engliſchen Beziehungen behandelt. Privates Miniſtertreffen. In den letzten Tagen weilte der lettiſche Außenminiſter Mun⸗ ters zu privatem Beſuch in Eſtland. Dabei hielt er ſich als Gaſt des eſtniſchen Außenmi⸗ niſters im Badeort Pernau auf. Erdſtöße in der Türkei. am Donnerstagnachmittag 20 Minuten lang ſchwache und in der Gegend des Aegäiſchen Meeres ziemlich ſtarke Erdbebenſtöße verſpürt. Ein Flame erzãhit von seinen Reiseeindrũcken/„Zuviel Unverdauliches geschlucki““ (Eigener Draohtberichf des„Hakenkreuz bonner“) —za. Danzig, 5. Auguſt. Der bekannte flämiſche Schriftſteller und Ab⸗ geordnete des belgiſchen Parlaments, Ward Hermans, ſchilderte in einer Unterredung mit dem Hauptſchriftleiter des„Danziger Vor⸗ poſten“, Wilhelm Zarſke, die Lage in Polen wie ſie ſich ihm auf einer längeren Beſichti⸗ gungsfahrt darbot. auch ſchon mit einer Reihe politiſcher Bücher vor die europäiſche Oeffentlichkeit trat, betonte, daß er ſich ſein Urteil über Polen frei von jeder Einſeitigkeit, nur nach klaren, ſachlichen Feſtſtellungen gebildet habe. Auf ſeinen aus⸗ gedehnten Fahrten kreuz und quer durch das polniſche Staatsgebiet ſei ihm vor allem auf⸗ gefallen, daß den Polen die Fähigkeit fehle, die Dinge mit politiſchem Verſtand zu betrach⸗ ten. Nur einen Menſchen habe er getroffen, der Selbſtkritik bewies und wörtlich erklärte: Da s größte Unglück Polensiſtſein eige⸗ ner Größenwahn!“ Die wirklichkeitsfremden Vorſtellungen, die allgemein in Polen über die Stellung des pol⸗ niſchen Staates in Europa herrſchen, wurden von Hermans weiter treffend charakteriſiert. Der flämiſche Schriftſteller ſpricht von einem chroniſchen Hunger Polens, das an dauernden Magenſtörungen leide, weil es un⸗ verdauliche Brocken geſchluckt habe und noch mehr ſchlucken möchte. Bei den Polen ſei jedes Gefühl für Maß und Größe verloren gegangen. Den Ausländer, der ſich die Landkarte anſehe, auf der in der polniſchen Phantaſie ſchon ein großer Teil Deutſchlands bis in die Nähe von Berlin, weiter Böhmen, Mähren, die Slowakei und ein rieſiger Teil Rußlands bereits von Warſchau annektiert ſei, erſchrecke der Größen⸗ wahn der Polen. „Wenn ich ein Danziger wäre..“ Der belgiſche Abgeordnete vergleicht dann dei Zuſtände in Polen mit der Lage in der Slowakei, die er bei einer Beſichtigungsfahrt kürzlich ebenfalls kennenlernte. Entgegen ge⸗ wiſſen Auslandsmeldungen herrſchte in der Hermans, der übrigens Slowakei eine Ruhe, die jeden Beſucher über⸗ raſcht. In kraſſem Gegenſatz dazu ſtehe die allgemeine und ſchrankenloſe Kriegshyſterie der Bevölkerung in Polen. Wäre ich ein Dan⸗ ziger, ſo ſagte Hermans, dann würde ich an die Mitglieder des engliſchen Parlaments eine amtliche Einladung ergehen laſſen, nach einer Reiſe durch Polen doch einmal die Lage im Freiſtaat Danzig zu ſtudieren. Das Urteil darüber, ob die deutſchen Anſprüche auf Dan⸗ zig oder dem polniſchen Preſtige der Vorzug gegeben werden ſoll, dürfte dann nicht ſchwer fallen. Der Flame ſchilderte dann, wie er ſelbſt Zeuge davon war, daß man Deutſche polniſcher Staatsangehörigkeit, die nach Danzig fahren 2258 Der neue Meeresgott In seiner Badewanne ist er Kapitän. Weltbild-Scherer(M) wollten, brutal aus dem Zuge herausholte. Nicht einmal alte Männer und kleine Mädchen wurden geſchont. Die aufſchlußreiche Unter⸗ redung ſchloß mit der Feſtſtellung Hermans, er könne nicht glauben, daß angeſichts der offen⸗ ſichtlichen Rechtsanſprüche Danzigs und des Reichs nur wegen der polniſchen Großmanns⸗ ſucht ein europäiſcher Krieg auch nur disku⸗ tiert werden ſolle. eeeeeie Deldunlenden Schmerzen hutt mnen Germosan, ein:en lanren erprobtes, rasch wirkendes Mittel gegen Kopi- weh und Neuralgien aller Art. Die einzelnen Bestandteile von Germosan ergunzen und steigern sich gegenseitig. Germosan ermüdet nicht und hat keine Nebenwirkung auf Herz und Magen. Begeisterte Dankschreiben. In allen Apotheken zum Preise von RM—.41 und.14. eeeeeeeeeeeeieeeeeeeeene 4 ſmetaxas“ großer Tag Ein Appell an das griechiſche Volk DNB Athen, 4. Auguſt. Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages, an dem im Jahre 1936 Metaxas das autoritäre Regime in Griechenland einführte, richtete der Miniſterpräſident eine Botſchaft an das grie⸗ chiſche Volk, in der er hauptſächlich auf die nun hergeſtellte Eintracht aller Griechen hin⸗ weiſt und hervorhebt, daß es nicht genüge, nur lu. Alimmmmmmmmmnmmmunmmmmmmmnan ieeeeeieieimn militäriſch ſtark zu ſein. Das Volk müſſe auch eine eigene Kultur haben, die den Tiefen der Seele des Volkes entſpränge. Der Freitag wurde in Griechenland feſtlich 'begangen. In allen Kirchen des Landes fan⸗ den am Vormittag Dankgottesdienſte ſtatt. In Athen waren die maleriſchen Volkstrachten aller Provinzen des Landes vertreten. In Ankara wurden akenkreuzbanner“ Buüch uber⸗— Samstag, 5. Kuguſt 1050 Cehzte badiſche meldungen „Ewiges Volk“ in Freiburg * Freiburg, 4. Aug. Viele fleißige Hände ſind zat Zeit dabei, die große Aaschau „Ewiges Volk“ des Deutſchen Hygiene⸗ Muſeums und des Hauptamtes für Voſksge⸗ ſundheit der NS in der Freiburger Feſt⸗ halle aufzubauen. In wenigen Tagen werden die Pforten der Fur geöffnet ſein. Jeder Volksgenoſſe des Freiburger Bezirkes hat dann Gelegenheit, dieſe einzigartige Ausſtellung, die in ſo anſchaulicher Weiſe die Fragen der Ge⸗ undheitsführung des deutſchen olkes zur bringt, zu beſichtigen und zu er⸗ negimentstag der Zeldartillerie 76 Freiburg, 4. Aug. Die Angehörigen des ehemaligen Feldartillerie⸗Kegiments 76 und ſeiner Kriegsformationen treffen ſich vom 2. bis 4. September in Freiburg zum Regimentstag 1939 verbunden mit dem 40jährigen Gründungsſfeſt des Regiments. Alle Anfragen ſind zu richten an Kamerad Fritz Wieber i. Fa. Rohr& Cie., Freiburg/ Br., Granatgaſſe 8. Motorrad gegen LTaſtauto Stockach, 4. Aug.(Eig. Ber.) Donnerstag⸗ früh fuhr auf der Landſtraße Stockach—Tutt⸗ lüngen ein Motorradfahrer auf einen Laſtwagen auf. Der Lenker des Rades, Schroth aus Reichenau, war ſofort tot. Sein Mitfah⸗ rer, der Konditormeiſter Neubrand, ebenfalls aus Reichenau, kam mit leichten Verletzungen davon. Das Motorrad verbrannte. Beim Ueberholen tödlich verunglückt Bühl, 4. Aug.(Eig. Ber.) Der 24 Jahre alte Ernſt Kuch aus Ottenhöfen fuhr mit ſei⸗ ner Braut auf einem Motorrad in Urlaub. In Ottenweiher verſuchte er einen Laſtzug zu über⸗ holen, der in eine Seitenſtraße einbiegen wollte und vorſchriftsmäßig den Winker herausgeſtellt hatte. Dabei geriet der Motorradfahrer unter den Laſtzug. Sein Bruſtkorb wurde eingedrückt; ein Schädelbruch führte ſeinen ſofortigen Tod herbei. Die Mitfahrerin kam mit dem Schrecken davon. Ein Nervenſchok machte ſie jedoch nicht vernehmungsfähig. Kind in der Regentonne ertrunken Neureut, 4. Aug.(Eig. Ber.) Das etwa drei Jahre alte Kind des in der zu Neureut gehörigen Kirchfeldſiedlung wohnen⸗ den Karl Fört geriet am Donnerstagnachmit⸗ tag in eine mit Waſſer gefüllte Regentonne und ertrank. Märkte Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 4. Auguſt. Pflaumen ſeg 16—20, Zwetſchgen 30—40, Pfir⸗ 55 30—56, Aepfel 16—40, Birnen 16—48, uſchbohnen 20, 28—32.— Anfuhr: 500 Doppelzentner. kächſte Verſteige⸗ rung: Sonntag 14 Uhr. Jud mai wird der Prozeß gemacht Dorbeſtrafter als„Dertrauensmann“ Treſterbranntwein als Weinbrand verkauft Landau, 4. Aug. Im vergangenen Jahre machte die Behörde durch raſchen Zugriff dem jahrzehntelangen Treiben des Juden Emil Iſrael Mai, gebürtig aus Albersweiler, ſeit 1913 als Weinkommiſſionär in Landau ſeßhaft, ein Ende. Man beſchlagnahmte ſeine ganzen großen Vorräte an ſogenanntem Weinbrand und ſtellte durch die chemiſche Unterſuchung ſfeſt, daß es ſich nicht um den behaupteten deut⸗ ſchen Weinbrand auf franzöſiſche Art, ſondern um Treſterbranntwein handelte. Der in den Fäſſern enthaltene hochprozentige Alkohol war mit Waſſer auf ein erträgliches Maß herabgetauft und wurde nun als echt franzöſiſches Getränk mit hochtönenden Namen ausgegeben. Auf dieſe Weiſe hatte der Jude länger als ein Jahrzehnt hindurch deutſche und franzöſiſche eindeſtillate und Weinbrand „nacherfunden“, eine Verfälſchung übelſter Art denn er brachte die deutſche Erzeugung damit in Verruf und ſchädigte auch den Staat, insbe⸗ ſondere die Monopolverwaltung. Die Ueberprüfung der Bücher durch die Zollbehörde ergab, daß im Fahre 1937 für die zurückliegenden achtzehn Jahre eine Fehl⸗ menge an Sprit und unvermiſchtem Brannt⸗ wein von etwa 2800 Hektoliter nachweisbar ſei, dagegen eine Mehrmenge an deutſchem bzw. franzöſiſchem Weindeſtillat und Weinbrand von mehr als 2100 Hektoliter. Da die verfälſchte Ware durchweg zum Vier⸗ bis Fünffachen des wahren Wertes verkauft wurde, ergab ſich für den Juden ein Bombengeſchäft, bei dem bewertung der zuſammengegaunerten ſeine Kunden und deren Abnehmer die Betro⸗ genen waren. Der Jude Mai wurde nun Ende vorigen Jahres auf Grund der gemachten Feſt⸗ ſtellungen in erſter Inſtanz(Schöffengericht) verurteilt, meint aber durch Beibringung von Entlaſtungszeugen in der Berufungsverhand⸗ lung billiger wegkommen zu können. Dieſe Be⸗ rufungsverhandlung begann nun am Freitag vor der hieſigen Großen Strafkammer. In ihr wurde zunächſt eingangs der Beweisaufnahme das Leben und Treiben des jüdiſchen Großbe⸗ trügers aufgerollt, der es verſtanden hat, durch Wucher ſchon bis zum Vorkriegsjahre auf 50 000 Mark Vermögen zu kommen, wozu ihm ſeine Heirat weitere 100 000 Mark zubrachte. Aber ſchon bei Abſchluß der Inflation konnte er das zuſammengewucherte Reinvermögen mit mehr als einer halben Million beziffern und es innerhalb weiterer 12 Monate au rund 14 Millionen ſteigern, welchen un⸗ wahrſcheinlich raſchen Vermögenszuwachs er mit der nach der Inflation eingetretenen Höher⸗ zau Waren⸗ beſtände begründen will. Allein in den zwanzig Monaten(1923/24) ſeiner Tätigkeit als Ver⸗ trauensmann der Reichsmonopolverwaltung für das beſetzte Gebiet Rheinland und Saar⸗ pfalz ſackte er 400 000 Mark ein. Der Umſtand, daß Mai ſchon 1921 wegen Hinterziehung der Kriegsabgabe zu einer Geldbuße von mehr als einer Million(allerdings herabgewerteter) Mark und weiter wegen Vergehen gegen das Weingeſetz mit hohen Geldbußen belegt war, hatte nicht davon abgehalten, ihn zum„Ver⸗ trauensmann“ zu machen. fjandel im Intereſſe des Volksganzen Badens Eierverteiler tagten in Baden⸗Baden/ Der neue Tnp des Kaufmanns Baden⸗Baden, 4. Aug. Der Eier⸗ großhandel, Fachgruppe Eierver⸗ teiler, des Gaues Baden hielt im Kurhaus eine Tagung ab. Der Landesfachſchaftsleiter der Fachgruppe Eierverteiler, Pg. Strickler, (Baden⸗Baden) begrüßte die Erſchienenen. Be⸗ fondere Begrüßungs⸗ und Dankesworte richtete er an den Senior des badiſchen Eiergroßhan⸗ dels, Pg. Dilling(Mannheim), der ſich bei der Vorbereitung und dieſer Tagung dem Landesfachſchaftsleiter in aner⸗ Weiſe zur Verfügung geſtellt atte. Kreisobmann Silbermann begrüßte als Vertreter der Partei die Tagungsteilnehmer in der Bäderſtadt, um dann in packenden und aufſchlußreichen Ausführungen über die Bedeu⸗ tung und über die Aufgaben des Handels im nationalſozialiſtiſchen Staate zu ſprechen. Zu⸗ erſt betonte er die Notwendigkeit einer engen Zuſammenarbeit zwiſchen Fachgrup⸗ pe und Partei. Dann führte er u. a. aus, daß der Handel eines der Gewerbe ſei, das bodenſtändig iſt und ſich den techniſchen Gege⸗ benheiten anpaßt. Einſchränkungen des freien kin Reiterfeſt in Dalldoef Spannen Walldorf, 4. Auguſt. Anknüpfend an die alte Tradition der Reiterfeſte des Kurpfälzi⸗ ſchen Reiterringes fand nach Heſt Pauſe nunmehr wieder ein Reiterfeſt ſtatt, das vom Reiterverein veranſtaltet wurde. Als Auf⸗ takt wurde ein Kamerabdſchaftsabend veranſtal⸗ tet, bei dem der Hermann Kop⸗ pert die Vertreter der Infanteriere imenter 109 und 110, des Artillerieregiments 35, der Sa⸗ Reitertrüpps Handſchuhsheim und Doſſenheim, der 13. i⸗Reiterſtandaxte der 1⸗Reiter aus Mannheim ſowie des Reitervereins Forſt bei Bruchſal willkommen heißen konnte. Bürger⸗ meiſter Leibfried ließ es ſich nicht nehmen, per⸗ fönlich ebenfals im Namen der Stadtverwal⸗ tung einen herzlichen Willkommgruß den Gä⸗ ten zu entbieten. Das Reiterfeſt wurde mit den reffurvorprüfun en eröffnet, zu denen ich bereits zahlreiche uſchauer einfanden. achmittags Lers es im ſtattlichen Feſtzug zum Turnierplatz des Reitervereins. Die Haupt⸗ prüfungen wurden von Wachtmeiſter Bäu⸗ erle geleitet, der von Scholl (Handſchuhsheim), Peter Kraus Walldorf) und Turnierſchreiber Schuppel un⸗ terſtützt wurde. Schiedsrichter waren oppe (Bruchſal) und Peter(Hei elberg). Folgende Ergebniſſe wurden erzielt: Jagdſpringen für ländliche Reiter: Schwere Pferde: 1. Bolſen(SaA Handſchuhsheim), 2. Schröder(SA oſſenheim), 3. Frank(Rv. Forſt), 4. Alexan⸗ der(SA Handſchuhsheim).— Leichte Pferde: 1. Luft(Rv. Forſt 9 34 466 Sek.), 2. Böſer (Forſt 0 Fehler 55,1 Sek.), 3. Schröder(Doſſen⸗ eim'0 Fehler 56,3 Sek.) und 4. Blatz(Hand⸗ ſchuhsheim 0 Fehler 59,4 Sek.).— Jagdſprin⸗ en Klaſſe As. Privatreiter: 1. Luft orſt 0 Achler 48,2 Sek.), 2. Fröſcher(Mannheim 0 ehler 50,8 Sek.), 3. Lucas(13. H⸗Reiterſtan⸗ darte 3 Fehler.09, Min), 4. Dietrich(Hand⸗ ſchuhsheim 4 Fehler:07,2 Min.), 5. Hack (HF), 6. Schröder(SA Handſchuhsheim), 7. Rummer(SaA Handſchuhsheim).— Jagdſprin⸗ gen Klaſſe A, Wehrmacht: 1. Oberbeſchlagmei⸗ ter Brauch(AR 35 0 Fehler 44 Sek.), 2. Haupt⸗ eldwebel Böhm(3R 110 0 Fehler 45,3 Sek.), 5 Bfin Fleig(IR 109 4 Fehler 42,5 Sek.), 4. Uffz. Kull aah 35 0 Fehler 47,3 Sek.), 5. Uffz. Tellbücher(JR 110 0 Fehler 50,9 Sek.). — Dreffurprüfung ländliche Reiter: Schwere Pferde: 1. Richard Fiſcher(Handſchuhsheim). 2. Friedr. Fiſcher(Handſchuhsheim), 3. Waibel (Walldorf), 4. Alexander(Handſchuhsheim).— de Kämpfe in gutbeſetzten Konkurrenzen Kameradſchaftsabend und Ball Leichte Pferde: 1. Dietrich(Handſ Z. Böfer(Forſt), 3. Koppert( andſchuhsheim), 4. Vogt ante 5. Rummer(Hand⸗ ſchuhsheim), 6. Schröder(Doſſenheim).— Dreſſurprüfung Klaſſe A, Privatreiter und Wehrmacht: 1. Schacherer(13. ⸗Reiterſtan⸗ darte), 2. Fröſcher 3. Oberbe⸗ ſchlagmeiſter. Uff(AR 35), 4. Frl. Kauer (Mannheim), 5. Uffz. Tellbücher(IR 110), 6. Hauptwachtmeiſter Heidt(AR 35).— Jagd⸗ ſpringen Klaſſe L Privatreiter und Wehrmacht: 1. Fröſcher(Mannheim) 0 Fehler 50,7 Sek., 2. Hpiwm. Heidt(AR 35) 3 Fehler 57,4 Sek., 3. Hptwm. Böhm(IR 110) 4 43,8 Sek., 4. ffz Döther(AR 35) 4 Fehler 46 Sek., 5. lüffz. Kull(AR 35) 8 Fehler 426 Sek., 6. Sirz Fleig(SR 109) 8 Fehler 44,7 Sek.— reſſurprüfung Klaſſe L Privatreiter und Wehrmacht: 1. Lucas(13. ⸗Reiterſtandarte), 2. Schacherer(13. f⸗Reiterſtandarte), 3. Uffz. Döther(AR 35), 4. Fröſcher(Mannheim),— Glücksjagdſpringen: 1. Hptwm. Böhm(SR 110), 2. Uffz. Döther(AR 35), 3. Uffz. Kull (AR 35).— Patrouillenritt: 1. Artillerieregi⸗ ment 35 12 Fehler 47,.9 Sek.— Die ſchwung⸗ volle Veranſtaltung wurde abends mit einem Reiterball beſchloſſen, bei dem auch die wertvollen Preiſe verteilt wurden. Die neue Rheinbrũcke bei Frankenthal Spielraumes ſeien eine Notwendigkeit, die im Intereſſe des Handels ſelbſt liege. Wenn man heute behaupte, der Handel habe früher mehr Bewegungsfreiheit gehabt, ſo ſei demgegenüber zu betonen, daß ſich der Handel heute den In⸗ tereſſen des Volksganzen unterordnet und nicht mehr wie früher ſelbſtſüchtigen Zwecken dient. Der Redner befaßte ſich dann weiter mit der Tatſache, daß der Zugang zum Handel fachlich und beruflich unzulänglich ſei, und wies auf die traurigen Verhältniſſe im deutſchen Handel vor der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme hin. Die Berufsbereinigung im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staate ſchafft den Typ des deutſchen Kaufmanns, der die Waren und das zum Leben Notwendige dem Volke vermittelt. Dabei hat immer das Geſamtintereſſe des Vol⸗ kes vor dem Ich des einzelnen Kaufmanns zu ſtehen. Pg. Silbermann erklärte dann, daß die Betriebsgemeinſchaft die Vorausſetzung für die Volksgemeinſchaft bildet. Ferner betonte er, daß beſte Sozial⸗ und Wirtſchaftspolitik die Grundlage und Vorausſetzung für höchſte Lei⸗ ſtungen ſei. Gerade in der Gegenwart müſſe Deutſchland Höchſtleiſtungen auf allen Gebie⸗ ten erſtreben und erzielen, um den vom Aus⸗ land her geführten Wirtſchaftsboykott erfolg reich zu beſtehen. Landesfachſchaftsleiter Strickler dankte dem Redner für ſeine aufſchlußreichen Ausführungen und bat ſeine Kameraden, ihre Aufgaben im Sinne der Worte des Kreisobmannes in Zu⸗ kunft treu und gewiſſenhaft zu erfüllen. Nach dem gemeinſamen Mittageſſen im Kurhaus ſand eine Beſichtigungsfahrt in Omnibuſſen durch den nördlichen Schwarzwald ſtatt, wobei Hornisgrinde und Hohritt das Ziel bildeten. Rach der Rückkehr wohnten die Tagungsteil⸗ nehmer am Abend dem Ballon⸗Aufſtieg bei. Der folgende Vormittag wurde zur Beſichti⸗ gung der römiſchen Badruinen und der heißen Quellen ſowie des Schloſſes benutzt. Der Nach⸗ mittag war dem Beſuch des Merkurs vorbe⸗ halten. Siebenbürgenfahrt des Us-Lehrerbundes Karlsruhe, 4. Aug. Die 33 Teilneh⸗ mer ander Siebenbürgenfahrt d e 8 NS LB, Gau Baden, trafen ſich dieſer Tage im Feſtſaale des Handarbeitslehrerinnenſemi⸗ nars in Karlsruhe. Ueber ſeine Erfahrungen und Beobachtungen als Auslandslehrer in den Balkanländern ſprach Pg. Meder(Heidel⸗ berg), über das deutſche Volkstum in Sieben⸗ bürgen und Ungarn hielt Prof. Fuhs einen ausführlichen Vortrag. Nun ſind die Teilneh⸗ mer an der Fahrt bereits unterwegs. Die erſten Reiſetage führten ſie nach Wien. flus den lachbargebieten Schadenfeuer im Kohlenlager Frankenthal, 4. Aug. Heute früh um .15 Uhr 7 aus bisher noch unbekannten Gründen im Kohlenlager der Firma J. Riel & am Kanalhafen ein Schadenfeuer aus, dem ein großer Holzſchuppen zum Opfer fiel. Die ſofort alarmierte Freiwillige Feuer⸗ wehr konnte das Feuer, das bei den großen Holz⸗ und Kohlenvorräten reiche Nahrung ge⸗ funden hatte, auf ſeinen Herd beſchränken. Neben der Vernichtung von Holz⸗ und Kohlen⸗ vorräten ſind auch Holzbearbeitungsmaſchinen dem Feuer zum Opfer gefallen. Tödliches Verkehrsunglück Landſtuhl, 4. Auguſt. Die Motorradler Matthias Be cker und Ernſt Leibrock ſind in voller Fahrt auf einen vor ihnen fahrenden und plötzlich abſtoppenden Kraftwagen aufgerannt. Dabei wurden beide ſchwer verletzt. Man ſchaffte ſie ins hieſige Kranken⸗ haus, in dem Matthias Becker wenige Stun⸗ den ſpäter ſtar b. Der Verſtorbene ſtand im 31. Lebensjahr. vorſicht bei Schleppkälmen Oppenheim, 4.— 5 Der 20jährige Franz Schenk aus Guntersblum geriet beim Ver⸗ ſuch auf einen Schleppkahn zu ſchwimmen, in ſtarken Wellengang und fand hierbei den Tod in den Fluten des Rheins. Betrunkener ſchlief am Steuer ein Kloſterreichenbach bei Freudenſtadt, 4. Aug. Am Dienstagfrüh gegen 5 Uhr erwach⸗ ten za Bewohner und Kurgäſte an einem fürchterlichen Krach.-Wie ſich ergab, war ein Kraftwagen, der in einem Anhänger einen Kaſſenſchrank mit ſich führte, auf einen Holzſtapel und einen Gartenzaun 4 Der Lenker des Fährzengen war, wie die Polizei feſtſtellte, am Steuer eingeſchlafen, weil er zwei Nächte hintereinander durchgezecht atte und auch zur Zeit des Unfalls betrun⸗ en war. Mit einer geſpaltenen Lippe und in⸗ neren Verletzungen wurde er in das Kreiskran⸗ kenhaus Freudenſtadt verbracht. lleues aus Tompertheim Eine Theateraufführung. Durch das Amt für Schadenverhütung erfolgte im vollbeſetzten Reichsadlerſaale die rung eines Auf⸗ klärungsſchauſpiels, geſpielt durch die Deutſche Bühne für Volkshygiene Kaſſel. Zur Auffüh⸗ rung gelangte das Schauſpiel„Ss 08, Schiff⸗ bruch des Lebens“ von P. O. Biermann. Einleitend Wauf Dr. Krämer(Lampertheim), wobei dieſer auf die furchtbaren Auswirkun⸗ gen der Geſchlechtskrankheiten hinwies. * Ein Unfall. Als ein Bewohner der hieſigen Siedlung ſich auf dem Boden über ſeinem Schweineſtall betätigte, brach unter ihm plötz⸗ lich die Decke durch, ſo daß der Mann bei Jo⸗ lanthe landete und dort bewußtlos lie⸗ gen blieb. Erſt geraume Zeit danach ver⸗ mißte man den Siedler und fand ihn im Schweineſtall ohnmächtig auf. à Eine Beiſetzung. Unter großer Anteil⸗ nahme wurde in Feldſchüt der im 82. Lebens⸗ jahre verſtorbene eldſchütz i. R. Valt. Ehret beigeſetzt. 30 Jahre wax er in Lampertheim in der Landwirtſchaft tätig, dann faſt 20 Jahre als Pepachs in Hüttenfeld. Beigeordneter Göbel ſprach am Grabe einen ehrenden Nach⸗ ruf, desgleichen für den Beamtenbund Ge⸗ meinderechner Keim. Wieder ſtarb ein Kind infolge Verbrühung. Es iſt jetzt der dritte Fall, daß kleine Kinder durch heißes Waſſer verbrüht wurden. Der neue Fall ereignete ſich jetzt. Eine Frau aus der Poſtſtraße hatte auf dem Hof einen Keſſel mit heißer Waſchbrühe ſtehen, auf dem ſich ein nicht richtig aufgelegter Deckel befand. Wäh⸗ rend die Frau in den Keller ging, um etwas zu holen, kam ihr faſt fünffähriges Töchterchen von der Straße in den Hof und ſetzte ſich ahnungslos auf den Keſſel, deſſen Deckel ſofort kippte. Das Kind fiel hierdurch rücklings in den Keſſel und erlitt ſchwere Verbrühungen am ganzen Körper. Nach kurzer Behandlung im hieſigen Krankenhaus wurde das Kind nach Mannheim überführt, wa es wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Silberne Hochzeit. Valentin Diehlmann und Frau Magd.—— Günderoth, Bismarck⸗ ſtraße 22, as Feſt der ſilbernen Hochzeit. Sie waren das erſte Ehepaar, das bei Ausbruch des Krieges kriegsgetraut wurde. Auf der Pfalz mit der Strecke Frankfurt— Karlsruhe verbindet, ist bei Fran- kenthal eine Khein⸗ brücke erforderlich.— Diese Brücke, von der wir hier das Modell zei- gen. ist bereits im Bau. Sie wird 27 Meter breit, die Strombrücke ist 308 Meter lang, die Flut- brücke auf der pfälzi- schen Seite 192 Meter nd auf der badischen 329 Meter. Weltbild(51) Reichsauto- bahnstrecke, die die wurde Da⸗ Ein Man etwas gibt wird wiſſen, ufer ein M das immer nachdem ja hervorgegan Fiſcherfeſt e Sportfiſchert Fiſcherfeſt ſämtlicher An ſich ſ erſten Augu Sommerfeſt uns liegt un uns mit ein das Fiſcherf. den nunmel Feſtplatz, d nügend Rar richtige Ent iſt. Die Man dieſer Geleg iſt und daß von Kräften Lage iſt, ein Dieſes G am Samsta— eſem 2 auf dem darauffolgen Lt Mit der e 1937 machte ſich als ledig dem Heirats nova recht e dieſes Verhäl ich meinen V wig zu Sopl zu den nac geben. Bis; Das Mädel „Liebſter“ ve Kindern iſt. einer wohl er Anzeige zuri November Mädel auf d klappte. Er! tören und hinzuſtellen. Ludwig die vor, rührte a hielt er 17. J ſchaft wurde einem Abend Marie nicht! „Ich ginge habe ich den Worten errei aushändigte. Mark. Den 9 Während à hältnis unter ler mit der len, ſtellte er wechſelte Lud war Ludwig Leim. Vor ei Zwanzigmarl karten und( verſtändlichke den Reſt bal ſchwinden de Geld wurde ſprechen eing zu machen. S er dann nock ſitzen. Sie we Zuch Die 3. Gri handelte gege Mundt au Diebſtahls in Der Angekla, Kleinkunſtbüh mit dem Str riet zwar nie jedoch keinesr In ſeinem 2 Taſchendiebſtä Bahnhöfen„a ſolcher auf d Heidelberg un ſtähle vorbeſt Weiſe vor, ir verband und ſ00 Bis mar ſtohlenen Gel Er gab ſich de ſenden, der e, wollte er den er es abgeſehe ſein. In dieſer 2 auf dem Karl die den D⸗Zu beim Einſteig Geldbeutel m aus der Han ſpäte ebenſo das S einer Stelle, a den überfüllte Der Angekl die Beweisan Täter überſü— zuſt 1959 ————— eien ager früh um ibekannten a J. Riel enfeuer zum Opfer ige Feuer⸗ en großen ihrung ge⸗ eſchränken. ad Kohlen⸗ smaſchinen lück zotorradler yrock ſind fahrenden twagen ide ſchwer e Kranken⸗ ige Stun⸗ ſtand im n rige Franz beim Ver⸗ immen, in den Tod er ein eudenſtadt, hr erwach⸗ e an einem ergab, war nger einen auf einen ahren. 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Jawohl, ſo etwas gibt es und wer ſich erinnern kann, wird wiſſen, daß wir ſchon einmal am Neckar⸗ ufer ein Mannheimer Fiſcherfeſt hatten, für das immerhin einige Berechtigung beſteht nachdem ja Mannheim aus einem Fiſcherdorf hervorgegangen iſt. Während aber damals das Fiſcherfeſt eine Angelegenheit eines einzelnen Sportfiſchervereins war, wird das diesjährige Fiſcherfeſt von der Intereſſengemeinſchaft ſämtlicher Mannheimer Sportfiſcher getragen. An ſich ſollte ja dieſes Feſt ſchon in den erſten Auguſttagen ſteigen. Da aber das große Sommerfeſt bei Koß erſt wenige Tage hinter uns liegt und inzwiſchen der Zirkus Sarraſani uns mit einem Gaſtſpiel beehrte, verlegte man das Fiſcherfeſt auf Ende Auguſt, und zwar auf den nunmehr ſchon traditionell gewordenen Feſtplatz, den neuen Meßplatz, wo ja ge⸗ nügend Raum zur Verfügung ſteht und eine richtige Entfaltung des Feſttreibens möglich iſt. Die Mannheimer Sportfiſchergilde wird bei dieſer Gelegenheit einmal zeigen, wie ſtark ſie iſt und daß in ihren Reihen eine ſtattliche Zahl von Kräften zur Verfügung ſtehen, die in der Lage iſt, ein Feſt aufzuziehen. Dieſes Groß⸗Mannheimer Fiſcherfeſt wird am Samstag, 26. Auguſt, eröffnet und bringt an dieſem Tage auch einen Lampionkorſo auf dem Neckar. Der Hauptfeſttag iſt der darauffolgende Sonntag, der zunächſt einmal die Sportfiſcher auf den Plan ruft. Dieſer Tag beginnt mit einem Preisfiſchen, das in der Frühe um 5 Uhr ſeinen Anfang nimmt. An allen Fiſchwaſſern, an den Flußufern und in den Mannheimer Häfen gehen die Fiſcher und ſtrengen ſich an, um bis 10 Uhr möglichſt viele und große Fiſche gefangen zu haben. Wer dann an den einzelnen Ablieferungsſtellen bis 10.30-Uhr die meiſten und größten Fiſche abgeliefert hat, wird' ſich die ausgeſetzten Preiſe ſichern. Selbſtverſtändlich iſt dafür Sorge getragen, daß dieſes Wettfiſchen vollkom⸗ men einwandfrei von ſtatten geht und nur die Fiſche zur Bewertung vorgelegt werden, die innerhalb der feſtgeſetzten Zeit gefangen wur⸗ den. Sämtliche gefangenen Fiſche kommen in die Fiſchbraterei auf dem Feſtplatz. Dort kön⸗ nen ſich dann die Feſtbeſucher an den gebrate⸗ nen Fiſchen gütlich tun. Um möglichſt viel Fiſche den Mannheimern zur Verfügung ſtel⸗ len zu können, werden auch ſämtliche von den Sportfiſchern am Samstag gefangenen Fiſche abgeliefert und in die Fiſchbraterei gebracht. Ein Wurfturnier ergänzt das Programm des Sonntags, der natürlich auf dem Feſtplatz die mannigfachſten Volksfeſtfreuden bringt. Am Montag läßt man dann das Groß⸗ Mannheimer Fiſcherfeſt, für das jetzt ſchon eifrig Vorbereitungen getroffen werden, mit einem großen Feuerwerk ausklingen. ——— Ludwig macht tolle Seitenſprünge Immer wieder finden hHeiratsſchwindler Leichtgläubige Mit der Sophie fing es an! Im Sommer 1937 machte Ludwig ihre Bekanntſchaft, ſtellte ſich als lediger herrſchaftlicher Fahrer vor. Mit dem Heiratsverſprechen hatte es dieſer Caſa⸗ nova recht eilig. 3 bis 4 Monate ſponn ſich dieſes Verhältnis.„Meiner kranten Mutter muß ich meinen Verdienſt ganz abgeben“, ſagte Lud⸗ wig zu Sophie und damit war die Einleitung zu den nachfolgenden Darlehensgeſuchen ge⸗ geben. Bis zu 30 Mark floſſen in ſeine Taſche. Das Mädel wurde ſtutzig. Es erfuhr, daß ihr „Liebſter“ verheiratet und Vater von zwei Kindern iſt. Eine ſchmerzliche Eröffnung. Aus einer wohl erklärlichen Scham hielt ſie mit einer Anzeige zurück. November gleichen Jahres ſprach Ludwig ein Mädel auf der Straße an. Das„Stelldichein“ klappte. Er wußte das„gläubige Herz“ zu be⸗ tören und ſein Heiratsanbieten als„ernſt“ hinzuſtellen. Beim Heimweg ſchwindelte ihr Ludwig die Geſchichte mit dem Motorradunfall vor, rührte an ihren Geldbeutel und ſchon er⸗ hielt er 17 Mark auf einen Schlag. Die Lieb⸗ ſchaft wurde bis Januar 1939 fortgeſetzt. An einem Abend regnete es, auf der Straße wollte Marie nicht bleiben, ſie ſchlug vor, einzukehren. „Ich ginge gern mit, aber ausgerechnet heut habe ich den Geldbeutel vergeſſen“, mit dieſen Worten erreichte er, daß ſie ihm fünf Mark aushändigte. Die Zeche machte gegen drei Mark. Den Reſt behielt er für ſich. Während Ludwig noch mit Marie ein Ver⸗ hältnis unterhielt, bändelte der Heiratsſchwind⸗ ler mit der Anna an. Wie in ſämtlichen Fäl⸗ len, ſtellte er ſich als lediger Mann vor, nur wechſelte Ludwig ſeinen Beruf. Knapp an Geld war Ludwig immer. Anna ging auch auf den Leim. Vor einem Kino händigte ſie ihm einen Zwanzigmarkſchein aus. Er löſte die Eintritts⸗ karten und behielt, als wäre es eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, 15 Mark für ſich.„Ich zahle den Reſt bald zurück,“ ſo erklärte er Das Ver⸗ ſchwinden der reſtlichen Summe. Weder das Geld wurde zurückgezahlt, noch das Heiratsver⸗ ſprechen eingelöſt. Mit der Frieda war nichts zu machen. Sie wurde anfangs ſtutzig und als er dann noch Geld haben wollte, ließ ſie ihn ſitzen. Sie war auf der Hut. Die Auswahl ſeiner„Bräute“ traf Ludwig mit Vorbedacht. Im Sommer war es die ge⸗ ſchiedene Arbeiterin Emma. Sie wurde wie ihre Vorgängerinnen betört. Sie hatte als Ge⸗ ſchiedene das große Pech, ein zweites Mal her⸗ eingelegt zu werden. Auf die geldlichen Ver⸗ legenheiten dieſes„Bräutigams“ ging ſie prompt ein und zahlte. Der Irmgard erging es nicht anders. Mit allen Faſern hing ſie an ihm. Der Kummer brach ihr faſt das Herz. Sie ſpürte ihm nach und mußte hören, daß ſie es mit einem Ehe⸗ mann zu tun hatte. Seiner Frau enthüllte ſie, was Ludwig hi und noch ſo verſchiedenen an⸗ deren vortäuſchte. Aus Mitgefühl ſah ſie von einer Anzeige ab. Einmal ging alles in die Brüche! Otti brachte den„Fall“ ins Rollen. Mitte Mai 1939 nährte er bei ihr die Hoffnung, ſie könne ſich bald ver⸗ heiraten. Wie in anderen Fällen hielt ex mit den Verabredungen nicht Wort. Am Pfingſt⸗ montag traf man ſich in Heidelberg zu einem Waldausflug. Sie äußerte den Wunſch, in einem Lokal etwas zu eſſen. Er kam mit dem faulen Zauber, kein Geld zu haben, augenblick⸗ liche Geldverlegenheit! Sie legte den Betrag aus. Als dann alles in die Brüche ging, ſchrieb Otti ſeiner Mutter, die 1 vor ihrem Sohn warnte. Otti ſuchte ſeine Frau auf und erfuhr alles, was das Leben dieſes„Kavaliers“ be⸗ ſonders„auszeichnete“. Otti war zu ſehr in ihrem Herzen verwundet, als daß ſie dieſen „Kerl“ laufen ließ. Schade, daß die zehn geweſenen Bräute nicht als S im Gerichtsſaal aufmarſchier⸗ ten. Sie hätten beſtimmt beſſer die Vorgänge geſchildert zum beſſeren Verſtändnis der Rich⸗ ter und Herausſtellung der Mängel des Ange⸗ klagten. Was dieſe Gebrochenen zu Papier brachten, genügte. Ludwig büßt ſeine Seitenſprünge mit acht Monaten Gefängnis. Das Gericht hielt es für zweckmäßig, ihn ſofort einzukaſteln, damit nicht noch mehr Heiratsluſtige dem gleichen Schickſal verfallen. Die betrogenen Mädel aber dürften um einige Erfahrungen reicher geworden ſein. u— Zuchthaus für raffinierten Taſchendieb Er„arbeitete“ mit beſonderer Vorliebe auf Bahnhöfen Die 3. Große Strafkammer Karlsruhe ver⸗ handelte gegen den 33jährigen ledigen Bernhard Mundt aus Mannheim,, der ſich wegen Diebſtahls im Rückfall zu verantworten hatte. Der Angeklagte betätigte ſich als Artiſt auf Kleinkunſtbühnen, die Tätigkeit, wegen der er mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt kam, ver⸗ riet zwar nicht weniger Geſchicklichkeit, erntete jedoch keineswegs den Beifall des Publikums. In ſeinem Nebenberuf iſt er Spezialiſt für Taſchendiebſtähle, bei denen er vorwiegend auf Bahnhöfen„arbeitete“. Wiederholt iſt er wegen ſolcher auf den Bahnhöfen in Mannheim, Heidelberg und Stuttgart verübter Taſchendieb⸗ ſtähle vorbeſtraft. Dabei ging er in geriſſener Weiſe vor, indem er ſich mit einer Partnerin verband und ein künſtliches Gedränge hervor⸗ rief. Bis man den Täter ſtellte, waren die ge⸗ ſtohlenen Geldbeutel meiſt ſchon verſchwunden. Er gab ſich den Anſchein eines harmloſen Rei⸗ ſenden, der es eilig hatte, dabei tat er ſo, als wollte er den Perſonen, auf deren Handtaſche fe es abgeſehen hatte, beim Einſteigen behilflich ein. In dieſer Art war er auch am 20. Mai d. J. auf dem Karlsruher Hauptbahnhof einer Frau, die den D⸗Zug nach Heidelberg benützen wollte, beim Einſteigen behilflich, wobei er ihr einen Geldbeutel mit 25 Mark und ein Schlüſſelbund aus der Handtaſche fiſchte. Der Geldbeutel wurde ſpäter hinter der Heizung gefunden, ebenſo das Schlüſſelbund und zwar gerade an einer Stelle, an der der Angeklagte, als er durch den überfüllten Wagen aing, vorbeikam. Der Angeklagte beſtritt den Diebſtahl. Durch die Beweisaufnahme wurde der Angeklaate als Tater überſührt. An ſeiner Täterſchaft konnte auf Grund der Verdachtsmomente kein Zweifel ſein. Er hatte ſich in auffälliger Weiſe an die Frau herangemacht. Als ſich der Angeklagte wegwandte, ſah die Zeugin ſofort, daß ihre Handtaſche offen war und verſchiedene Gegen⸗ ſtände fehlten. Die vermißten Gegenſtände wur⸗ den gefunden auf dem Wege, den der Ange⸗ klagte durch den Zug genommen hat. Der Geld⸗ beutel lag hinter der Heizung. Er konnte nur von dem Angeklagten hinter die Heizung ge⸗ ſteckt worden ſein; das Schlüſſelbund laa da, wo der Angeklagte geſtanden hatte. Als der Angeklagte bemerkte, daß die Sache ſchief geht, hat er den belaſtenden Geldbeutel verſchwinden laſſen. Vielleicht hat er ihn auch vorher ver⸗ ſteckt, um ihn, wenn die Luft wieder rein war, hervorzuholen. Seine Vorſtrafen charakteriſie⸗ ren ihn als einen Taſchendieb, der ſpeziell auf Bahnhöfen ſein Unweſen trieb. Im vorliegen⸗ den Falle iſt er in der aleichen Weiſe verfahren, wie in den früheren Fällen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den rück⸗ fälligen Taſchendieb eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, ſowie drei Jahre Ehrverluſt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Rück⸗ fallsdiebſtahls zu einem Jahre und drei Mo⸗ naten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Das Gericht war trotz des Leugnens von der Täterſchaft des Angeklagten überzeugt. Die zahlreichen Verdachtsmomente gegen den Ange⸗ klagten in Verbindung mit ſeinen einſchlägigen Vorſtrafen zwangen zu dem Schluß, daß er der Täter iſt. Mildernde Umſtände wurden ihm verſagt. Er muß jetzt die ganze Strenage des Geſetzes fühlen als Sühne für ſein niederträch⸗ 1 Verhalten, ſich als Taſchendieb zu be⸗ ätigen. WISSEN SIE NOCH.. Erinnern Sie sich noch? Helgoland— das war wohl der einzige Ort in Deutschland, an dem der Fein- schmecker unter den Rauchern auch die oft und lang vermiſßte MMURENS ZIGMREIIE erhalten konnte. Seit über 15 Jahren kannten wir sonst diese kostbare Ziga- rette, die zu den bemten der Nelt gerechnet wird, nur mehr so: als seltenen- nur im Ausland erhältlichen oder aus dem Ausland importierten Genuſſ. Zeiten des Niederganges verhinderten die weitere Her- stellung der EMURENS ZIGMRETIEN in Deutschland- Zeiten des Aufstiegs, in denen das Bedürfnis nach hoher Qualitãt wieder erwachte, gestatteten die Wiederauf. nahme der deutschen Produktion. Nach den Original-Reꝛepien der E MUREWUS Alexan- drien wird die MURENS GRUN in Bremen von erfah- renen deutschen Facharbeitern unter laufender Kon- trolle eines Tabak- Meisters des Hauses ED HNUNENS hergestellt. ScHUIZ 10 Stuch 25 Stuc“ 40 P5. Ril.— IN 25 KULTURSTAATEN AKKREDTTIERT ————— ED. LAURENS CIGARETTEN. MANUFEAKTUR G. M. B. H. „Bakenkreuzbanner' C Samstag, 5. Auguſt 1959 Der Schulgarten jetzt im Herzogenriedpark Schüler lernen praktiſch den Gartenbau betreiben/ Felder für den Anſchauungsunkerricht Auf der großen, runden Wieſe am Ende des noch nicht ausgebauten Herzogenriedparks iſt in den letzten Jahren eine Umgeſtaltung vor⸗ genommen worden, die nicht nur dem Herzo⸗ genriedpark ein neues Geſicht gab, ſondern die Schüler bel Gartenarbeiten auch eine Verſchönerung der ganzen Anlage brachte. Verſchwunden iſt der runde Raſenplatz, deſſen Zweck doch nie recht erſicht⸗ lich war und über deſſen Ausbau man ſich kein vollſtändiges Bild machen konnte. Zugänglich auch der Oeffentlichkeitꝰ In mühſeliger Arbeit wurde an dieſer Stelle des Herzogenriedparks der Schulgarten ange⸗ legt, der an anderer Stelle der Stadt keine Daſeinsberechtigung mehr hatte und für den man hier eine neue„Bleibe“ fand. Die Schön⸗ heit dieſes neuangelegten Schulgartens läßt begreiflicherweiſe den Wunſch wach werden, dieſe Anlage auch der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, um die Einzelheiten näher in Au⸗ genſchein nehmen zu können. Ob dieſer Wunſch der Bevölkerung in abſehbarer Zeit bereits durchgeführt werden kann, läßt ſich augenblick⸗ lich noch nicht ſagen. Doch iſt zu erwarten, daß die Möglichkeiten hierfür geſchaffen wer⸗ den, denn dieſer Schulgarten verdient es, zu⸗ mal ſeine Mannigfaltigkeit in der Anlage und in der Anpflanzung nichts zu wünſchen übrig läßt. Es iſt ja nicht ſo, daß lediglich die Klaſ⸗ ſen von acht Volksſchulen, den Fortbildungs⸗ ſchulen und einer Gewerbeſchule ihre land⸗ wirtſchaftliche Tätigkeit in dieſem Schulgarten ausüben, dort Gemüſe pflanzen, Bäume pfle⸗ gen und was derlei Dinge mehr ſind. Die Mitte des Schulgartens nehmen große Ge⸗ müſebeete ein, wie überhaupt größere Flächen dieſer Anlage ſo geſtaltet ſind, daß die Schü⸗ ler wirklich etwas lernen und den Gartenbau praktiſch betreiben können. Von beſonderer Bedeutung ſind allerdings die Felder, die für den Anſchauungsun⸗ terricht angelegt werden und die man auch im Laufe der Zeit noch weiter ausbaut. So trifft man jetzt ſchon einen ſchönen Bienen⸗ garten, in dem ſämtliche für die Bienenzucht Kleine Mannheimer Stadtchronile Hohes Alter. Am heutigen Samstag feiert in körperlicher und geiſtiger Friſche unſere alte Leſerin Frau Eva Beckenbach Ww., Hafen⸗ ſtraße 28, ihren 86. Geburtstag. Der Jubilarin, der am 21. Mai das Ehrenkreuz für Mütter verliehen wurde, gratulieren wir zu ihrem Eh⸗ rentag. Dienſtjubiläum. Oberſekretär Chriſtian Löch⸗ ner, Mannheim⸗Feudenheim, Scheffelſtraße 20, 78 heute bei der Allgemeinen Ortskranken⸗ aſſe Mannheim ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Der Jubilar wurde mit dem Treudienſtehren⸗ »zeichen ausgezeichnet. 40jähriges Ehejubiläum. Heute begehen die Eheleute Gottlieb Friedrich und Frau Ka⸗ tharina, Mannheim, Neckarſpitze, ihr J0jähriges Ehejubiläum. Wir gratulieren. Drei ſilberne Hochzeiten. Das Feſt der ſilber⸗ nen Hochzeit begehen heute die Ehepaare Maxi⸗ milian Seibert und Frau Kunigunde geb. Perſner, Mannheim⸗Käfertal, Eigene Scholle 75, Heinrich Rudolph, Hermannſtraße 5, und die Eheleute Friedrich Biedermann und—— Margarete geb. Spatz, Mannheim⸗Feudenheim, Brunnenſtr. 23. Wir gratulieren. Silberne Hochzeit. Heute feiern die Eheleute Heinrich Bullinger und Frau Wilhelmine geb. Scholl, Mannheim⸗Neckarau, Adlerſtr. 25, 55 28 der ſilbernen Hochzeit. Unſeren Glück⸗ vunſch. Kaſſeninſpektor Karl Stein, Ilvesheim, Scheffelſtraße, feiert heute mit ſeiner Ehefrau Sannchen, geb. Zeh, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar unſeren Glückwunſch. Urlaubsverlegung wegen Erkrankung. Er⸗ krankt ein Gefolgſchaftsangehöriger, bevor er den für ihn bereits feſtgelegten Erholungs⸗ urlaub angetreten hat, und iſt bis zum vorge⸗ ſehenen Urlaubsbeginn die Arbeitsunfähigkeit nicht behoben, ſo kann der Gefolgſchaftsange⸗ hörige jedenfalls dann die Hinausverlegung ſeines Urlaubs bis nach ſeiner Geſundung ver⸗ langen, wenn einer ſolchen Verlegung keine be⸗ ſonders gewichtigen betrieblichen Gründe ent⸗ gegenſtehen. Einſtellung von poſtjungboten Die Reichspoſtdirektion Karlsruhe(Baden) ſtellt zum 1. April 1940 eine größere Anzahl Poſtjungboten ein. Die Bewerber müſſen Mit⸗ glied in der HF, geſund und kräftig ſein und die Volksſchule mit gutem Erfolg durchlaufen haben. Sie ſollen am Zeitpunkt der Einſtellung das 14. Lebensjahr vollendet haben, dürfen aber nicht älter als 15 Jahre ſein. Geſuche ſind bis ſpäteſtens 30. September 1939 an das Poſt⸗ amt zu richten, in deſſen Bezirk der Bewerber wohnt. Daſelbſt iſt alles Nähere, insbeſondere auch über die dem Geſuch beizufügenden Per⸗ ſonalpapiere zu erfahren. Aus unserem neuen Schulgarten im Herzogenrledpark Links: Anschauungsunterricht vor dem Garten mit den Bienenpflanzen. Im Hintergrund das Binenenhaus.— Rechts: Ein Blick durch den Mittelgang des Gartens auf das Unterkunftshaus. Festlicher Münchner Theatersommer Die Nähe Bayreuths und der Feſtſpielſtadt Salzburg zwingt die Kunſtſtadt München zu verdoppelter Anſtrengung in ihrer künſtleriſchen Leiſtung. Neben die Wagner- und Mozart⸗Feſt⸗ ſpiele iſt diesmal zu Beginn des Feſtſpielſom⸗ mers auch ein beſonderer Richard⸗Strauß⸗ Zyklus getreten. Sechs Opern dieſes Mei⸗ ſters, die in den letzten beiden Jahren von Grund auf neu geſtaltet worden ſind, werden den Beſuchern einen Ueberblick über die authen⸗ tiſche Strauß⸗Pflege, auf die die Münchener Staatsoper beſonders ſtolz iſt, geben. Der Be⸗ ginn der Feſtſpiele hat in dieſem Sinne eine beſondere Senſation gebracht: die völlige muſi⸗ kaliſche, ſzeniſche und dramaturgiſche Neugeſtal⸗ tung eines der ſchwierigſten Werke von Strauß, der„Frauohne Schatten“. Die Fülle der Probleme, die ſich vor eine Aufführung türmen, iſt enorm. Der Bühnenbildner iſt gleichſam zur Hauptperſon geworden. Er muß den myſtiſchen Vorgängen zugleich Leben und klare Linie geben, die ihnen vom Theater her geſehen trotz aller ausſichtsloſer Erläuterungsverſuche nie gegeben ſein wird. Die Aufführung war faſzi⸗ nierend in der Entfaltung aller Mittel. Elisbath Hönger, die die Amme ſang und mit höchſter darſtelleriſcher Kraft geſtaltete, überwältigte ebenſo durch ihre mimiſche Ausdruckskraft wie durch herrliches Singen. Die Kaiſerin ſang Viorica Urſuleac, die Färbersfrau Hilde⸗ garde Ranczak, den Färber Hans Hermann Rißen und den Kaiſer Karl Oſtertag. Dieſe Häufung prachtvoller Einzelſtimmen wirkte ſich in der Entfaltung der wundervollen Aktſchlüſſe, die in herrlichen Finaleſätzen gipfeln, monu⸗ mental aus. Krauß hat das Orcheſter zu Glanz und Farbe wie ſelten zuvor geſteigert. Wie hier ſo iſt auch in den übrigen Theatern wohl als Nachwirkung der Tags der Deutſchen Kunſt noch wenig von der Müdigkeit der ſom⸗ merlihen Tage bis zuletzt zu ſpüren geweſen. Falkenbergs Neueinſtudierung von Goethes „Torquato Taſſo“ hat bis zu ſeiner ſech⸗ ſten Aufführung(man höre und ſtaune!) ein ſtets ausverkauftes Haus geſehen. Horſt Caſpar, der vom kommenden Herbſt ab ganz den Münchener Kammerſpielen angehören wird, hat dem Taſſo die ganze Glut und Leidenſchaft ſeines hinreißenden Sprechſtils zuteil werden laſſen. Auch Falkenberg iſt es kaum gelungen die entfeſſelnde Kraft dieſes jungen großen Dar⸗ ſtellers ganz zu bändigen. Voller Maß und getragen von der ruhevollſten Beherrſchung aller Mittel war Ruth Trumpps Leonore von Eſte. Das Spiel dieſer beiden Künſtler war das große Theatererlebnis, geſehen mit dem Auge eines Liebhabers der Einzelperſon. Als vollkommene Regieleiſtung aber möchte man die Neueinſtudierung von Kleiſts„Am⸗ phitryon“ durch Fiſchel bezeichnen, in der Gefion Helmke eine ergreifende Leiſtung als Alkmene bot. Fiſchel hat es vor allem verſtan⸗ den, das Zentralproblem des Stückes, die Rein⸗ heit Alkmenes, die in dem Anſturm der Irrun⸗ gen und Verwirrungen durch den Gott Jupiter immer gleich rein das Bild ihres Abgottes Amphitryon vor Augen und Seele trägt, her⸗ auszuſtellen. Wie Fiſchel hier jede Peinlichkeit des irdiſchen Vorgangs durch die zarteſte Auf⸗ faſſung von Alkmenes Charakters umging, das verdient als wahrhaft dichteriſch nachſchöpfende Leiſtung eines Regiſſeurs lebhaft hervorgeho⸗ ben zu werden. Auch Neſtroys reizende Poſſe vom„Ti tus Feurfuchs“, die im Volkstheater eine fröhliche Auferſtehung im Gewande eines Märchens feierte, hat ein gutes Stück echter deutſcher Theatertradition wieder erweckt. Erwin Bauer Die deutschen Filme auf der Bienpale Die deutſche Filmproduktion wird in dieſem Jahre auf der Biennale mit ſechs großen Spielfilmen vertreten ſein. Als erſter deutſcher Film wird in Venedig der Tobis⸗Film Auin.: Hans Jütte(4) „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes“ mit den beiden großen deutſchen Men⸗ ſchendarſtellern Emil Jannings und Werner Krauß zur Aufführung kommen. Dieſes Film⸗ werk, das Hans Steinhoff in Szene geſetzt hat, ſtellt eins der größten Dokumente der gegen⸗ wärtigen Filmſchauſpielkunſt dar. Ufa⸗Filme, die auf der Biennale zur Vorführung gelan⸗ gen, ſind der in Deutſchland bereits gelaufene Karl⸗Ritter⸗Film„Pour le méèrite“ ſowie der neue Zarah-Leander⸗Film„Es wareine rauſchende Ballnacht“, den Profeſſor Carl Froelich inſzenierte und der in Venedig ſeine Welturaufführung erlebt. Von der Terra erſcheinen in Venedig die gleichfalls in Deutſch⸗ land bekannten Filme„Der Gouverneur“ mit Willy Birgel und Brigitte Horney und der erſte Regiefilm Heinz Rühmanns„Lauter Lügen“. Als ſechſter Film iſt ſchließlich der von Hans Schweikart geſchaffene Bavaria⸗Film „Faſching“ zu nennen. Neben dieſen Spiel⸗ filmen wird eine ganze Reihe der beſten deut⸗ ſchen Kulturfilme nach Venedig geſchickt werden, u. a. der von Guzzi Lantſchner, dem langjährigen Mitarbeiter Leni Riefenſtahls, ge⸗ drehte Olympia⸗Kulturfilm der Bavaria „Wildwaſſer“. Ein Dichterring in Kön Die Volksbildungsſtätte Köln führt im kommenden Winter in Verbindung mit der Hanſeſtadt Köln zum erſten Male eine 5 Anzahl von Dichterleſungen durch, um hierdur— 75 noch als bisher dazu bei⸗ zutragen, Volt und Dichter einander zu nähern und in möglichſt vielen Volksgenoſſen den Sinn und das Verſtändnis für die Werte und Schönheiten insbe⸗ ſondere der deutſchen Dichtung zu wecken. Dieſe Dich⸗ terleſungen ſollen alljährlich in immer größerem Um⸗ fange von der Volkshildungsſtätte Köln und der Ns⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführt wer⸗ den. So werben alſo künftig die berufenſten Ver⸗ treter des deutſchen Schrifttums in dieſen Dichterleſungen zu Wort kommen. Darüber hinaus aber werden neben ihnen auch die großen Dichter des nordiſchen und niederländiſch⸗flämi⸗ ſchen Kulturkreiſes eine beſondere Pflege finden. Die Dichterleſungen werden zu einem„Dichterrina“ zuſammengefaßt, wozu jeder Volksgenoſſe ſeine Mit⸗ gliedſcha““ erwerben kann. Eine schöne Ecke aus dem Schulgarten. Im Vordergrund blühende Wasserrosen. notwendigen Pflanzen vorhanden ſind. Die Be⸗ ſchriftung an den verſchiedenen Pflanzengrup⸗ pen gibt die Möglichkeit, ſich hier die erforder⸗ lichen Kenntniſſe anſchauungshaft anzueignen. Darüber hinaus finden die Bienen in nächſter Nähe reiche Nahrung. Eine ſchöne und zweckmäßige Gnlage An einer anderen Stelle des Gartens trifft man wieder Anlagen mit Gewürzpflan⸗ zen, dann ſolche mit Heilpflanzen, wobei immer nach biologiſchen Grundſätzen Zuſam⸗ Vlo. Teinacher des Syrudel Dos herühmte Mineralwasse/ menfaſſungen vorgenommen wurden. Was kann man doch beſonders in den Heilpflanzengärten für wertvolle Studien treiben, vor allem heute, wo man weiß, welche Bedeutung die Heil⸗ pflanze hat. Eine wahre Augenweide iſt der Alpine Garten, in dem ſämtliche Pflan⸗ zen zu ſehen ſind, die man unter dem Namen Steinpflanzen kennt. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wie ſchön und zweck⸗ mäßig alles angelegt iſt. In der Nähe des Alpinums liegt ein biolo⸗ giſcher Garten, der in trefflichſter Weiſe Pflanzen auf verſchiedenem Bo⸗ den zeigt. Da ſieht man Heidepflanzen, dann ſolche Pflanzen, die nur auf reinem Sand⸗ boden gedeihen, Sumpfpflanzen, Waſſerpflan⸗ zen und Moorpflanzen. Alles auf verhältnis⸗ mäßig kleinem Gebiet beiſammen, aber doch ſtreng getrennt, weil ja die verſchiedenen Pflan⸗ zen auch unterſchiedlichen Boden erfordern und dieſer Boden auch entſprechend verſchieden an⸗ gelegt werden mußte. In ſeiner Geſamtgeſtaltung und in ſeiner Anlage mit den zahlreichen Abteilungen, mit den Rabatten und den Roſenhecken bildet der Schulgarten, in deſſen Mitte ein ſchmuckes Unterkunftshäuschen mit Geräterän⸗ men ſteht, ein wahres Idyll, das aber an Schönheit noch mehr gewinnen wird, wenn auch die verſchiedenen Baumpartien größer geworden ſind und ſo die Anlage ihre letzte Rundung erfährt.—1— Kleiner Kulturspiegel „„Berge und Menſchen der Oſtmark“ in Wiesbaden. Im Rahmen der Wiesbadener Herbſt⸗ wochen 1939 wird in der Zeit vom 6. Auguſt bis 15. September die große Kunſtausſtellung„Berge und Menſchen der Oſtmark gezeigt, die am 4. März in Wien eröffnet wurde und dann nach Berlin ging. In Wiesbaden werden über fünfhundert der markante⸗ ſften Stücke der Ausſtellung zu ſehen ſein. Tagung des Bundes für deutſche Schrift. Der„Bund für deutſche Schrift Berlin⸗Dahlem“ hält am 16. und 17. September in Offenbach am Main ſeine erſte Reichstagung ab. Seit über zwei Fahren ſetzt ſich der Bund mit ſteigendem Erfolg für die Er⸗ haltung und Weiterverbreitung der deutſchen Schrift ein. Die Tagung, die an der Stelle durchgeführt wird, wo Rudolf Koch wirkte und Kſcht heute noch tätig iſt, wird veranſtaltet in der Abſicht, das Wiſſen um die Schriftfragen“in Deutſchland zu erwecken und zu vertiefen. Uraufführung einer Komödie von Annette von Droſte⸗Hülshoff. Der kom⸗ mende Spielplan des Bielefelder Stadttheaters brinat als literariſche Köſtlichkeit eine Uraufführung eines Werkes der Annette von Droſte⸗Hülshoff, und zwar handelt es ſich um die Komödie„Dichter, Verleger und Blauſtrümpfe“. Ferner werden in der Abteilung Geſellſchaftstomödien und Luſtſpiele zwei Urauffüh⸗ rungen(von Ambeſſer und Stefani) angekündigt. Paul Ernſt, der ſich in den Spielplänen der deutſchen Bühnen allmählich ſtärker durchſetzt, iſt eine Morgen⸗ feier gewidmet. Braunſchwei hült ein„leineg heaterx“. Der„Wilhelmsgarten“ in Braunſchweig, ein Barockhaus aus dem Jahre 1755, der vorüber⸗ gehend auch braunſchweigiſchen Herzögen gehörte und vor einigen Jahren in Beſitz des braunſchweigiſchen Staates überging, iſt umgebaut und in ſeiner äuße⸗ ren Form dem neuen deutſchen Bauſtil angepaßt worden. Das Haus dient dem Geiſtes⸗ und Kultur⸗ leben der Stadt Braunſchweig und wird auch das „Kleine Thegter“ aufnehmen, in dem das Braun⸗ ſchweigiſche Staatstheater ſpielen wird. 81 000 Mark für einen Goya. Auf der letzten Verſteigerung bei Sotheby in London kam u. a. auch ein Goya⸗Porträt zum Angebot, deſſen Schätzwert 24 000 Mark betrug und das nach ſcharfem Wettbe⸗ werb gegen 81 600 Mark einen neuen Beſitzer fand. Das 70mal 55 Zentimeter große Bild ſtellt die ſpa⸗ niſche Schauſpielerin Dong Antonig Zarate dax. Ein lleines Bild der hl. Catharina, Schätzwert 36 000 Mark, brachte nur 46 000 Mark. „Hakei —————————— Wenn ine einem Eis dem Zigat darüber at garre„ein zu erfrisc scheint da Zigarre in anderen E bunter At Sein. Der Wie ſich lichung de⸗ die neu in märſche“ a die Samm truppen c Marſch vo den Neuau ferner ein von E. Sa Märſche fi Neuerung Schmidt. kine Sfu ch geher selber an Welt teil h Mann Bedin Kreisleiii Mannkei An all des Kre Betr. Marſch ber W.——— erzogenriedy d per Pol Dafür findet Marſchteilnehn am Sonntag, im Herzogen anzug: Bluſe Auguſt, ſo w geſehen war, Kreiswaltung Betr. Filmv und Am Sonntae im Lichtſpielh Film„13 Ma faimbg(nicht, ie wort“). Die wollen im Lau tag Freikarter holen Der iguſt 1959 enen ee m eee lgarten. Im rrosen. ind. Die Be⸗ lanzengrup⸗ ſie erforder⸗ anzueignen. in nächſter nlage irtens trifft irzpflan⸗ zen, wobei zen Zuſam⸗ ao Oderkingen t. Was kann anzengärten allem heute, die Heil⸗ eide iſt der liche Pflan⸗ dem Namen t aus dem und zweck⸗ t ein biolo⸗ jſter Weiſe nem Bo⸗ inzen, dann nem Sand⸗ Vaſſerpflan⸗ verhältnis⸗ aber doch enen Pflan⸗ fordern und ſchieden an⸗ in ſeiner ungen, mit bildet der ſchmuckes Geräterän⸗ 3 aber an vird, wenn ien größer ihre letzte —— al tmark“ in dener Herbſt⸗ uguſt bis 15. „Berge und 4. März in lin ging. In er markante⸗ 15 tſche Schrift. dahlem“ hält ch am Main zwei Fahren für die Er⸗ tſchen Schrift geführt wird, heute noch „das Wiſſen erwecken und ödie von Der kom⸗ eaters brinat hrung eines f, und zwar ter, Verleger er Abteilung ei Urauffüh⸗ angekündigt. der deutſchen ine Morgen⸗ „Kleines raunſchweig, der vorüber⸗ gehörte und iſchweigiſchen ſeiner äuße⸗ til angepaßt und Kultur⸗ rd auch das das Braun⸗ luf der letzten m u, a. auch n Schätzwert fem Wettbe⸗ Beſitzer fand. tellt die ſpa⸗ ate dar. Ein wert 36 000 Betr. Marſchausbildung der Nürn⸗ Herzogenriedpark angeſetzte dienſt der 50 Leiter fällt aus! r Mar Aiun Wi Joiint, n 1„päckmarſch: Sonntag, 6. Auguſt, vor⸗ ſiatt. Dienff. inittags 6 Uhr, am' Stadion. 5. Auguſt 1939: im anzug: tern. Die Londortsgruppen führen den Formaldienſt ebenfalls am 13. Allgem. Körperſchule(für Frauen u. Auguft, ſo wie is 17 U geſehen war, durch! Kreiswaltung Mannh. Rheinstr. 3/ Hch im Lichtſpielhaus„A Film und eine Kanone“ „hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. Kuguſt 195 Einhelzen oder abhühlen? Wenn in der Sommerszelt das Verlangen nach einem Els recht groß wird, dann tauchen bei dem Zigarrenraucher wohl manchmal Zweifel darüber auf, ob es ratsamer ist, mit einer Zi- garre„einzuheizen“, oder sich mit einem Eis zu erfrischen. Der Mann auf unserem Bilde scheint das Problem gelöst zu haben, wie die Zigarre in der einen und die Eistüte in der anderen Hand beweist. Beides zusammen in bunter Abwechslung: das dürfte die Parole Sein. Aufn.: Hans jütte Der Deulſchmeiſter⸗Marſch 1 wird Heeresmarſch Wie ſich aus einer ſoeben erfolgten Veröffent⸗ lichung des Oberkommandos des Heeres über die neu in das Verzeichnis„Deutſche Heeres⸗ märſche“ aufgenommenen Werke ergibt, iſt in die Sammlung der Parademärſche für Fuß⸗ truppen auch der Deutſchmeiſter⸗Regiments⸗ Marſch von Surek eingereiht worden. Unter den Neuaufnahmen dieſer Reihe befindet ſich ferner ein Marſch„Panzerſchiff Deutſchland“ von E. Schumann. In der Sammlung der Märſche für berittene Truppen erſcheint als Neuerung ein Panzerreitermarſch von H. Schmidt. Ejne Sfunde nachdenken, eine Welle in nch gehen, und sich frogen, wie weit mon selbef an der Unordnung und Boshelt der Welt teil hat und mitschuldig ist! Hesse. Béſtimmungen über Reiſefreigrenzen Wer erteilt Dringlichkeitsbeſcheinigungen? Aus Anlaß der Reiſezeit wird auf folgendes aufmerkſam gemacht: In⸗ und Ausländer können ohne beſondere Genehmigung je Perſon und Kalendermonat inländiſche Scheidemünzen bis zum Betrage von 10 RM. ins Ausland verbringen(Reiſe⸗ freigrenze). Dagegen iſt der Erwerb und die Ueberbringung ausländiſcher Zahlungsmittel bis zum Gegenwert von 10 RM. in das Aus⸗ land nur Inländern geſtattet. Die Inanſpruchnahme der Reiſefreigrenze durch Geſellſchaftsreiſende, denen weitere aus⸗ ländiſche Zahlungsmittel auf Grund einer Ge⸗ nehmigung der Deviſenſtelle oder eines Reiſe⸗ verkehrsabkommens nicht zur Verfügung ſtehen, iſt unzuläſſig, wenn an der Geſellſchaftsreiſe mehr als 50 Perſonen teilnehmen; ferner wenn die im Ausland zurückgelegte Fahrſtrecke ab reichsdeutſcher Grenze und zurück insgeſamt mehr als 200 Kilometer beträgt, oder wenn die Geſellſchaftsreiſe eine Uebernachtung im Aus⸗ land vorſieht. Der Erwerb von ausländiſchen Geldſorten bei den Deviſenbanken im Rahmen der Reiſe⸗ freigrenze muß durch dieſe in den Reiſepaß ein⸗ getragen werden. Wer ohne Reiſepaß, nur mit einem Tagesausweis verſehen, einen Ausflug über die Grenze macht, darf täglich nur bis zu 3 RM. in ausländiſchen Scheidemünzen ins Ueber den Ständen der Firmen sind die gewun- denen Säulen, die den Großmarktsaal tragen. Ausland verbringen und dort nur für Reiſe⸗ zwecke verwenden. Perſonen, die ausſchließlich im Inland ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, können über die Reiſefreigrenze hinaus inlän⸗ diſche Scheidemünzen bis zu 50 RM. oder deren Gegenwert in ausländiſchen Zahlungs⸗ mitteln im Reiſeverkehr ohne die Genehmigung ins Ausland überbringen und zu dieſem Zweck ausländiſche Zahlungsmittel bis zum Gegen⸗ wert von 50 RM. erwerben, wenn die Dring⸗ lichkeit der Reiſe durch eine Beſcheinigung der zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammer oder der ſonſt vom Reichswirtſchaftsminiſter er⸗ mächtigten Stellen beſtätigt iſt. Die Erteilung der Dringlichkeitsbeſcheinigung iſt in den⸗Reiſe⸗ paß des Antragſtellers einzutragen. Die Dring⸗ lichkeitsbeſcheinigung iſt beim Grenzübertritt unaufgefordert dem Grenzzollbeamten abzu⸗ geben. Sie wird unwirkſam, wenn die Grenze nicht innerhalb der in der Dringlichkeitsbeſchei⸗ nigung beſtimmten Friſt überſchritten wird. Sicherheitslehrbrief für Unfall⸗ verkrauensmänner Die Bekämpfung der Unfallgefahren in den Betrieben verſpricht geſteigerten Erfolg, wenn eine möglichſt weitgehende Unterrichtung der Unfallvertrauensmänner(Arbeitsſchutzwalter) über ihre Aufgaben ſtattfindet. Zu dieſem Zweck ſchuf die Ziegelei⸗Berufsgenoſſenſchaft einen„Sicherheitslehrbrief für die Unfallvertrauensmänner(Arbeits⸗ ſchutzwalter)“, der durch die Betriebsfüh⸗ rer der Ziegeleibetriebe den Arbeitsſchutzwal⸗ tern ausgehändigt werden ſoll. In dieſem Sicherheitslehrbrief ſind zunächſt die Aufgaben der Berufsgenoſſenſchaft und der Unfallvertrauensmänner dargeſtellt. Nach einem Hinweis auf die allgemeinen Unfallverhütungs⸗ vorſchriften wird dann auf die Unfallverhü⸗ tungsvorſchriften für verſchiedene Arbeitsma⸗ ſchinen, elektriſche Anlagen, Transportarbeiten, Fahrzeughaltung uſw. eingegangen. Auch die Erſte Hilfe, Unfallmeldung und Staubſchutz ſind neben den Leiſtungen der Berufsgenoſſen⸗ ſchaft an den Verletzten und deſſen Hinterblie⸗ bene behandelt. Die textliche Darſtellung wird durch die Wiedergabe vieler vom Reichsver⸗ band der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften herausgegebenen Unfallverhütungsbilder ſehr lebendig geſtaltet. Die wichtigſten Merkblätter und Unfallverhütungsvorſchriften ſind dem Si⸗ cherheitslehrbrief als Anlagen beigefügt. Die leichtfaßlichen und klaren Darlegungen des Heftes, das zum Schutze auch im„rauhen“ Betrieb eine ſtarke Einbanddecke erhalten hat, ſind als Hinweiſe für die Praxis des Unfall⸗ ſchutzes in den Betrieben beſonders werwoll. OOas zst Hento Cosꝰ Samstag, 5. Auguſt: Mondſcheinfahrt nach Worms. Kleinkunſtbühne Libelle: Kabarett und Variete. Konzert: Plankenkaffee Koſſenhaſchen, Palaſtkaffee Rheingold, Cafe Wien, Weinhaus Hütte, Grinzing⸗ ſtube, Kaffee eughaus, affee Wellenreuther, Rennwieſengaſtſtätte, Flughafengaſtſtätte. Die Schloßbücherei iſt wegen Reinigungsarbeiten vom 7. bis 13. Auguſt geſchloſſen. Rundfunk⸗Programm Samstag, 5. Auguſt: Reichsſender Stuttgart:.45 Morgenliev, Zeit, Wetter;.00 Gymnaſtik;.30 Frühkonzert;.00 Nachrichten;.00 Waſſerſtandsmeldungen;.10 Gym⸗ naſtik;.30 Morgenmuſik;.20 Für dich daheim: 11.30 Voltsmuſik und Bauernkalender; 12.00 Mit⸗ tagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 Nachrichten; 14.10 Unterhaltungsmuſik; 16.00 Kurkonzert aus Bad Reichenhall; 18.00 Tonbericht der Woche; 19,.00 Operette und Tanz; 20.00 Nach⸗ richten; 20.15 Frohe Funk⸗Ferien⸗Fahrt; 22.00 Nach⸗ richten, Wetter, Sportbericht; 22.20 Unterhaltung und Tanz; 24.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.10 eine kleine Melodie:.30 Frühkonzert;.00 Nachrichten; 10.00 Vorbeugen iſt beſſer als heilen; 10.30 Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Dreißig bunte Minuten; 12.00 Mittagskonzert; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.15 Induſtrieſchallplatten; 16.00 Konzert; 18.00 Von Liebenden, Rittern und Räubern. Heitere Balladen; 18.30 Tonfilmmelodien; 19.00 Sportbericht der Woche; 19.15 Bunte Ausleſe; 20.00 Nachrichten; 20.15 Buntes Unterhaltungskonzert; 22.00 Nachrich⸗ ten, Wetter⸗ und Sportbericht; 22.20 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00 Unterhaltung und Tanz. Daten für den 5. Auguſt 1809 Die Tiroler unter Speckbacher ſiegen am Stilfſer Joch über die Franzoſen und Bayern. 1835 Der Dichter Chriſtian Wagner in Warm⸗ bronn in Württemberg geboren., 1914 Kriegserklärung Montenegros an Oeſter⸗ reich⸗Ungarn. Kriegserklärung Oeſterreich⸗ Ungarns an Rußland. 1914 Erneuerung des Eiſernen Kreuzes. 1915 Die Deutſchen beſetzen Warſchau. Poſtſendungen an Zivilbehörden im Protek⸗ torat. Bei der Einfuhr in das Protektorat Böh⸗ men und Mähren ſind Poſtſendungen aus dem Altreich, der Oſtmark und den ſudetendeutſchen Gebieten an deutſche Zivilbehörden, an Dienſt⸗ ſtellen des Reichsarbeitsdienſtes, der Polizei, der z und SaA ſowie an deutſche Beamte, An⸗ geſtellte und Angehörige der vorbezeichneten Behörden und Dienſtſtellen von jeder Zollbe⸗ handlung befreit. In der Anſchrift der Sen⸗ dungen an Beamte uſw. muß als Wohnung die Behörde oder Dienſtſtelle des Empfängers an⸗ gegeben ſein. Zollinhaltserklärung, Export⸗ valuta⸗Erklärung und Statiſtiſcher Anmelde⸗ ſchein ſind nicht mehr erforderlich. Paketen iſt eine Auslandspaketkarte beizufügen. Hauptnlederlage: PkrkEk Rlxlus, Mineralwasserspezlalgeschütt, Fernsprecher Mr. 267 56 und 267 97. verkaufspreis bei Abnahme je Kiste: Ganze Literflasche 25 piennig, Liter-Flasche 16 Pfennig frei Haus mauto-Aazio in höchſter Voun⸗ Ladenburg endung. Fachmänn. Einbau in eigen. Wertſtatt. Vorfüh⸗ runa u. Näh. bei Radioboffmann Fernſprech. 206 41. Siedlungsſwillige, (194 495 V) bekanntmachung der Sladk Ladenburg Es iſt beabſichtigt, die Siedlung am Marktplatz. am Galgbtnaken Siedeln notwendigen Vorausſetzun⸗ weiterzuführen. welche die zum Ekngodino Creme Die Gaststätte,, prinz Max“ Mannheim⸗Neckarau, iſt unter günſtigen Bedingungen an tüchtige, kautionsfähige auf 1. Oktober 1939 zu vermieten. Näheres(164 093 V) Bürgerbräu Ludumoshaken à. Rn. ————————————————— piano schwarz poliert, wenig gespielt, prachtvoller Ton, sehtr preiswert zu verkauf.(151884v Hauk Musikhaus 0 3. 11, planken Amtl. dekanntmachungen Gemäß 5§ 1981 Abſ. 2 BGz3 iſt heute auf. Antrag des Gläubigers Ludwig Kaufmann in Mannheim, Hafenſtraße 31, die Nachlaßverwal⸗ tung über den Nachlaß des am 26. Juni 1939 in Mannheim verſtorbenen Kaufmanns Philipp Jakob Lichten⸗ thäler angeordnet worden⸗ 5 anwalt Dr. Max Egetemeyer in Mannheim, M 7, 12a, beſtellt. Mannheim, den 1. Auguſt 1939. Notariat Mannheim m als Nachlaßgericht. Mannheim fnordnungen der in s Uf0 Kreisleiiung der VSDAP Mannheim, Rheinſtraße i An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim berg⸗Teilnehmer Der für Sonntag, 6. E im Dafür ſfindet für ſämtliche Nürnberg⸗ luſe. Fahnen mit Beglei⸗ Samstag, den für den 6. 8. vor⸗[Männer): 16 b Betr. Filmvorſtellung„13 Mann und eine Kanone“ Am n 11 Uhr wird den Sonnta annigegeben:„Urlaub auf Ehren⸗ wort“). Die Grtspropagandawalterſſportabzeichen, f. Mä wollen im Laufe des Samstagvormit⸗9.30—11.00 tag Freikarten auf Zimmer 17 ab⸗ Rraft dureh Kreude Reiſen, Wandern, Urlaub Sonderfahrt am Sonntag, 6. Aug., nach Nierſtein⸗Rüdesheim muß wegen ſchwacher Beteiligung ausfallen. ahrgeld wird bei den Geſchäfts⸗ ormal⸗Iſtellen zurückerſtattet. Sportamt Gepäckmarſch. Trefſpunkt zum Ge⸗ 1 hr“ Stadion, Deutſche Wörnerwerke;.30 bis.30 Kreisorganiſationsamt. Uhr Stadion, vorm. Fendel.— Deutſches Rei ſpoxtabzeichen, f, Männer u. Frauen: Stadion, offen.— Rheinſchiffahrt chs⸗ ranuen): 3 15.30—17.00 4 Lenbad. Banz 45 f 20.00—21.30 Hallenbad, Halle of⸗ Die Deulſæhe Rrbaifafront alleirbad, Halle 2, offen; 20—21.30 Hallenbad Lanz Aé.— Reiten(. Frauen Propananda 138 ropagan alle, Schlachthof. Frauen und Männer: 17—18 Sta⸗ dion, Tennisanlage, offen. 5 6. Auguſt 1939: ambra“ dexAllgem. Khrperſchule, für Männer und Frauen:.00—11.00 Stadion, Orts⸗ icht, wie urſprünglich be⸗Igruppe Strohmarkt;.00—11.00 Sta⸗ 7. 5 10 pion, Reichen i Fendel. Reichs⸗ alle 3, . — Tennis, für nner u. Frauen: nis, für Männer und Frauen:.00 holen. Der Kreispropagandawalter. bis 10.00 Stad., Tennisanlage, offen. billigkeifsmaßnahmen auf dem Gebiet der Grundſteuer für den ſteuerbegünſtigten Neu⸗ hausbeſitz Nach dem Runderlaß des Herrn Bad. Miniſters des Innern vom 15. Juli 1939, Nr. 33 962, kann, wie in den Rechnungsjahren 1936, 1937 und 1938, dem älteren Neuhausbeſitz, bei dem die durch das Reichsgrundſteuer⸗ geſetz vom 1. Dezember 1936 ein⸗ Getretene ſteuerliche Mehrbelaſtung gegenüber dem Stand vom 31. März 1936 im Rahmen der gegenwärtigen Miete nicht +*—— iſt, auf Antrag unter gewiſſen Vorausſetzungen Nach⸗ laß an den Zinſen der öffentlichen Baudarlehen, die Herabſetzung des Tilgungsſatzes für die öffenklichen Baudarlehen, ſoweit er mehr als 1 Prozent beträgt, und erforderlichen⸗ alls ein zuſätzlicher Erlaß der Grund⸗ ſteuer eingeräumt werden. Die Billigkeitsmaßnahmen kommen im Rechnungsjahr 1939 erſtmals auch für den mittleren Neuhausbeſitz und die Kleinwohnungen des neueſten Neuhausbeſitzes zur. Anwendung, nachdem deren bisherige Steuer⸗ befreiung mit dem 31. März 1939 abgelaufen iſt. Zum mittleren Neu⸗ hausbeſitz gehören die Wohngebäude, die in der Zeit vom 1. April 1931 bis zum 31. März 1934 bezugsfertig geworden ſind und bis zum 31. März 1939, völlig ſteuerfrei waren. Klein⸗ wohnungen des neueſten Nenhaus⸗ beſitzes ſind ſolche, die in der Zeit vom 1. April 1934 bis zum 31. März 1937 bezugsfertig geworden ſind und bis zum 31. März 1939 von der Grundſtener des Landes und der halben Gemeindegrundſteuer befreit Stadion, offen.— Ten⸗ſware 1— Die Anträge auf Gewährung von Zum Nachlaßverwalter iſt Rechts⸗ und Steuernachlaß müſſen für das Rechnungsjahr 1939 bis ſpäteſtens 15. September 1939 unter Verwen⸗ dung des vorgeſchriebenen Vordruckes bei der Stadikaſſe Mannheim(N 1, Vordruge eingereicht werden. Die Vordrucke ſind dort zum Selbſtkoſten⸗ preis erhältlich. Für jedes einzelne Grundſtück muß ein beſonderer Antrag geſtellt wer⸗ Iden. ereits geſtellte Anträge ſind unter des Vordrücks zu wiederholen, Auskunft über die Mög⸗ lichkeit der Inanſpruchnahme der Er⸗ leichterung erteilt die Stadtkaſſe— Hypothekenabteilung—, N 2, 4. Mannheim, den 4. Auguſt 1939. Der Oberbürgermeiſter. Heffenkliche Erinnerung Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bzw. werden fällig ſpäteſtens am: 3. 8. 1939: Schulgeld der Höheren Lehranſtalten für Auguſt 1939: 3. 8. 1939: Schulgeld der Höheren Handelslehranſtalten und der Mittelſchule(Luiſenſchule) für Auguſt 1939: 5. 8. 1939: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszah⸗ lungen im Juli 1939 einbehal⸗ tene Bürgerſteuer; 10. 8. 1939: das 3. Viertel 1939 der mit beſonderem Steuerbeſcheid angeforderten Bürgerſteuer; 10. 8. 1939: die bis dahin fällig wer⸗ dende Vergnügungsſteuer. 10. 8. 1939: die auf Grund von Stun⸗ dungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlun⸗ gen und Säumniszuſchläge, innerhalb 14 Tagen nach Erhalt des Forderungszettels: das 1. Drit⸗ tel 1939/40 des Handels⸗ und Gewerbeſchulgeldes. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht recht⸗ zeitig entrichiet, ſo iſt nach den Vor⸗ ſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumnis⸗ zuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangs⸗ vollſtrechung zu erwarten. Eine be⸗ ſondere Mahnung jedes einzelnen erfolgt nicht. gen erfüllen, können ſich täglich zu den Amtszeiten auf dem Rathaus, Zimmer 7, vormerken laſſen. Ladenburg, 28. Juli 1939. Der Bürgermeiſter: gez.: Pohly. Der Dienſt der Leichenfrau wird ſich. Bewerberinnen wollen i Samstag, den 12. Auguſt 1939, vormittags 11 Ühr, bei der unterzeichneten Stelle melden. Ladenburg, den 1. Auguſt 1939. Der Bürgermeiſter: Pohly. lLeichtes kinmossioten in die Haut macht sie weich ond glott, för. 9 dert dio Brõbnong ohne 50n-. nenbrond ond ist dobei spor- zom im Gebrouch. Veflong. Sie Dose 20 MWM-. 57 und RM.—, fobe zb KM-85. Kennen Sie schon die Engadinò · Cromo. eiteobet. all för o0 pf. aaan LUlS TRENKER G an Trinitatiskirche: Einbeutſches Schic ſal! Was dieſer Bauernſohnoſſin · gett, die tragende Figur bes Buches, erlebt, und wie er Siedlun wahrhaft ein Sym · bol für die unbe ⸗ unſeres Volkes. Inveinen RM..75, Hllk. Duchhandiung Zinsnachlaß, Tilgungsermäßigung Stadtkaſſe. dienſte ſiehe Konkordienkirche; mengottesdienſt in 6 4, 17 Konkordienkirche;.30 Vitar Jageger; Jaeger; 18.00 Vikar Wütherich. des⸗ Chriſtustirche:.00 Vikar Kilis 10.00 Neuoſtheim: 10.00 Pfarrvikar Betzel n.30 Pfarrer Bach. Makiuszirche 10.000 Wikas Oiherann uskirche: ikar ütherich; 20. Abend⸗ mahlgottesdienſt, Matthäustirche:.30 Lutherkirche:.30 Pfarrer Jundt. Hlehenchihnache: Melanchthonkirche: 10.00 Vikar Adelmann. Zaſerfegunz 11189 3 n rche:.s ikar⸗Würt i Paulusklrche:.30 Vikar Jug.— andhofen:.30 Vikar Schwarz. ung Schönau:.30 Pfarrvitar Ludwig. Städtiſches Krankenhaus: 10.30 S Haas. Diakoniſſenhaus: 10.30 Pfarrer cheel. Lanz⸗Krantenhaus: 10.30 Frl. Dr. Faulhaber es trägt das iſt Falebe 155 — 1 ichsfeld:.30 Hauptgottesdi Alſerlafe 10.00 V 5 eiger,* Käfertal⸗Süd:.00 Vikar Metzger. Rheinau: 10.00 Vikar Mühleiſen. zwingbare Kraft Elaentefro⸗.00 Vikar Mühleiſen. echenheim:.30 Pfarrer Fichtl. ———4 Wallſtadt:.30 cand. theol. Schuchmann. Alt⸗Katholiſche Kirche Schloßkirche:.30 Uhr Erlöſertirche(Gartenſtadt):.30 Uhr ſe Gottesdienitnzeiger Evangeliſche Kirche Sonntag, den 6. Auguſt 1939 n allen Gottesdienſten Kollekte Michebach.— Kindergottesdienſte fi die Hauptgottesdienſte ſtat Früh⸗, Haupt⸗ und' Kindergottes⸗ 15 Uhr Taubſtum⸗ 10.00 Vikar Pfr. Mayer. farrer 4 ikar Kraft. farrer Fundt. ikar Metz für die Gemeinde nden 20 Anſchluß 4 4 * 3 ——— 4* ——— — Verteidiger Treffer von Engelbre „hakenkreuzbanner“ e—5— Der Valoybjer Heermann als Mikkeuäner übexxogend Jeines Trainingsſpiel unſerer Kurſiſten in Duisburg gegen weſtende Hamborn, den pokalgegner des OfR Mannheim (Von unferem E..-Sonderberichterſatter Kurſiſtenelf— Weſtende hamborn:2 Draußen vor den Toren der Stadt Duis⸗ burg fügt ſich architektoniſch ſchlichten Einfachheit wundervoll in den Rahmen des Wedau-Sportfeldes ein. Hier hat ſchon ſo mancher hervorragende Spit⸗ zenkönner, Fußballer, Handballer, Schwerath⸗ let, Boxer oder Schwimmer im Laufe der Jahre den letzten Schliff erhalten, eine Gaſt⸗ rolle gegeben, an die er immer wieder gerne zurückdenkt, weil die Einrichtungen zweckmä⸗ ßig getroffen ſind und auch für das leibliche Wohl beſtens geſorgt iſt. Inmitten von Wal⸗ dungen liegen die Uebungsplätze, auf denen zur Zeit der praktiſche Teil der Vorbereitungs⸗ arbeit für die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft vor ſich geht, ein Kurs unter Reichstrainer Herber⸗ ger, zu dem 35 ſeiner Schützlinge„abkomman⸗ diert“ ſind, während in den großen Hörſälen und der geräumigen Turnhalle der theoretiſche — Zufal fyri in Zufall führte uns am Freitagnachmittag nach hier draußen, in dem Augenblick, 3 0 „Generalprobe“ angeſetzt war, ein Spiel der Kurſus⸗Auswahlelf gegen den bekannten Gauligaverein SV Hamborn⸗Weſtende, der am 20. Auguſt bei unſerem Meiſter Vfn Mann⸗ heim den Polalkampf zu beſtreiten hat. Selbſt⸗ verſtändlich ließ man ſich dieſe Auseinander⸗ ſetzung nicht entgehen, der ein auserleſenes Gremium von Fachleuten beiwohnte, darunter zahlreiche veranlagte Nachwuchskräfte und Na⸗ tionalſpieler. Trotz der Sperre famoſe Leiſtungen Es ſtand zu erwarten, daß auch eine bunt zuſammengewürfelte Auswahl⸗Elf eine famoſe Leiſtung bieten würde. In der Tat konnte man ſich überzeugen, daß die aufgebotenen Kurſiſten das Fußball⸗Abe aus dem Effeff beherrſchten, wenn auch nicht verkannt werden ſoll, daß die Spuren des nicht leichten Lehrgangs an einzelnen zu erkennen waren. Immerhin ergab ſich ein erfreuliches Fazit, weil das Können auf beiden Seiten hochſtehend war. Die Aus⸗ an trat in folgender Beſetzung auf den Flotho(VfL Osnabrück)— Gauchel(TuS Neuendorf), Moog(VfL 99 Köln)— Schäd⸗ ler(Ulmer FV 94), Heermann(SV Waldhof), Berg(Schalke 04)— Engelbrecht(Hertha⸗BSCh), Günther(Rotweiß Oberhauſen), Peſahl(Jahn Regensburg), Klingler(FV Daxlanden), Gärt⸗ ner(Olympia Lorſch). Die Ueberraſchung: Gauchel verteidigt Zur nicht geringen Ueberraſchung ſtellte man feſt, daß aus dem Mittelſtürmer Gauchel ein er„gemacht“ wurde. Indes, der Kampf zeigte, daß der Neuendorfer auf dieſem Poſten eine erſtklaſſige Rolle ſpielte, zuſammen mit dem Kölner Moog ausgezeichnet harmo⸗ nierte, bei tadelloſer Abwehrarbeit von Flo⸗ tho. Allerdings unterlief letzterem ein Fehler beim zweiten Treffer der Weſtender. Aus dem Lauf muß vor allem der Mannheimer Heer⸗ mann hervorgehoben werden, der als Stopper ein großes Spiel lieferte und den blondköpfigen Weſtender Mittelſtür⸗ fellt Florkowſki mit der Zeit vollkommen kalt ellte. Gleichfalls famos ſchlug ſich der linke Läufer Berg von Schalke 04, während der Ulmer Schädler die beiden leiſtungsmäßig nicht er⸗ reichen konnte. Der Angriff der Auswahl war weniger einheitlich, wenn man von der linken Flanke abſieht, mit dem“ herausragenden Klingler und dem verſtändnisvollen Gärt⸗ ner. Ein glatter Ausfall dagegen der Berliner Herthamann Enge lbrecht, auf den die bekanntlich große Hoffnungen etzt. Weſtende ein tapferer Verlierer Mit 32(:1) blieb die Auswahl⸗Elf ſieg⸗ reich. Im erſten Teil mutete der Kampf hoch⸗ klaſſig an, was zugleich ein Lob für die Weſtender einſchließt, die äußerſt tapfer gegen die Kurſiſten ſtritten. Nach der Pauſe flaute das Tempo etwas ab, ohne daß die Begegnung unintereſſant wurde. Die bis auf ihren ver⸗ letzten Hüter Köſter komplett ſtartenden Weſt⸗ ender mußten ſich in der zehnten Minute einen cht, nach Vorlage von Gärtner gefallen laſſen, doch fünf Minu⸗ ten ſpäter zog Weſtende nach einem Strafſtoß durch Florkowſki gleich. Kurz vor Halb⸗ zeit brachte Günther die Kurſiſten mit:1 in Front. Nach der Pauſe fabrizierte Weſt⸗ endes Mittelläufer Pflaum ein Selbſttor und kurz vor Schluß ließ Flotho einen halt⸗ baren Schuß von Kreyenberg zum:3 paſſieren. meiſterhaftes Stellungsſpiel der Kuswahl Trotz der Niederlage war die Leiſtung der Weſtender nicht ſchlecht, ohne indes das meiſter⸗ hafte Stellungsſpiel des Gegners, das Laufen ohne Ball, zu erreichen. Glänzend das Frei⸗ ftellen bei den„Auserwählten“ und aut die Hintermannſchaft der Weſtender. Im Hinblick auf den Pokalkampf gegen den VfR Mannheim konn jetzt ſchon geſagt werden, daß mit Weſt⸗ ende ein hartnäckiger Widerſacher auf den Plan treten wird, deſſen Erfolgsfußball am ganzen Niederrhein beſtens bekannt iſt. Gonderzug zu den 6indentenwettipielen Einer der vier Sonderzüge, die am 19. Auguſt zahlreiche Studenten wie ſportlich Intereſſierte zu den Studentenweltſpielen 1939(vom bis 27. Auguſt) nach Wien bringen werden, wird Baden durchfahren. Anſchlußmöglichkeit. Es beſteht alſo gute Der Zug fährt von Köln das NSRe⸗Gauheim in ſeiner, über Bonn— Koblenz— Mainz— Mann⸗ heim— Karlsruhe— Stuttgart— Ulm— Augsburg— München— Salzburg— Linz— nach Wien. An jedem der genannten Orte hält der Zug. Anmeldungen ſind jeweils an das örtliche Ha⸗ pag⸗Reiſebüro zu richten. Die Anmeldungen ſind in jedem Falle zu tätigen, da, ſollte ein Sonderzug wegen ungenügender Beteiligung ausfallen, ſeitens der Organiſationsleitung der Studentenweltſpiele auf jeden Fall Geſell⸗ ſchaftsfahrten zu weſentlich ermäßigtem Preis eingerichtet werden. „Die Bedeutung der Spiele, an denen ſport⸗ lich ſo ſtarke Nationen wie Italien, Japan, Un⸗ garn und Schweden mit ihren Spitzenkönnern braucht nicht hervorgehoben zu erden. deutſchland Europameiſter im Waferbau Am Freitag wurde das Europa⸗Waſſerball⸗ Turnier um den Horthy⸗Pokal beendet, das mit einem ſogroßartigen Triumph der deutſchen Mannſchaft endete. Im letzten Spiel mußte die deutſche Waſſerball⸗ Sieben zwar nochmals all ihr Können und die letzte Kraft einſetzen, denn die Belgier waren ein gefährlicher Gegner, aber ſchließlich ge⸗ lang es unſerer Mannſchaft doch, die Belgier mit:3 niederzuhalten und damit den Horthy⸗ Pokal zu gewinnen. Auf dem zweiten Platz endete Ungarn, das im letzten Spiel Frankreich mit:0 beſiegte. Italien, das heuer erſtmals mit von der Par⸗ tie war, belegte nach ſeinem:2⸗Sieg über Hol⸗ land den dritten Platz. der Mannheimer vock ſchwer verunolückt nur kleine Trainingsfelder beim zweiten Trainingstag zum preis von Schweden Nur kleine Trainingsfelder gab es am Frei⸗ tag für den Großen Motorradpreis von Schweden, da ſtrömender Regen die Strecke ſehr glatt und an den Sandſtellen ſchmierig machte. Europameiſter G. Meier (BMwWy) bewies ſeine große Klaſſe als Regen⸗ fahrer mit einer Runde von:10 Minuten und 141,3 Std.⸗Km., die kein anderer auch nur an⸗ nähernd erreichte. Serafini(Gilera) benötigte 15 Selunden mehr. In der 350-cem⸗Klaſſe überragte Wünſche(Auto Union— DaW), der mit:10 Min. und 121.6 Std.⸗Km. ſeinen Ka⸗ meraden Fleiſchmann einfach ſtehen ließ. Fleiſchmann war nach ſeinem Sturz in Spa noch nicht voll einſatzfähig. NSu hat die Mel⸗ dung für White zurückgezogen, ſo daß das deutſche Werk in dieſer Klaſſe nicht vertreten ſein wird. Die Werkfahrer der Viertelliter⸗ klaſſe erſchienen nicht zum Training. Rudi Meier(DaW) fuhr 821 Minuten. Begeiſtert waren die wenigen Zuſchauer, als Europamei⸗ ſter Rudolf Caracciola mit dem Mercedes⸗ Benz⸗Rennwagen zwei ſchnelle Runden Orehte. Bei der Anfahrt zur Rennſtrecke erlitt der Mannheimer BMW.Privatfahrer Hans Bock einen Verkehrsunfall. Er wich anſchei⸗ nend falſch aus— in Schweden herrſcht Links⸗ verkehr— und ſtieß mit einem Wagen zuſam⸗ men. Bock trug mehrere Knochenbrüche davon. Deutſche Rennwagen in Braſilien Der Nationale Automobilklub hat Einladun⸗ gen zur Teilnahme am Gavea⸗Rennen um den Großen Preis von Braſilien für den 8. Oktober nach Deutſchland geſandt. Die Auto Union hat nach Nachrichten aus Rio ihre Zuſage tele⸗ grafiſch bereits übermittelt, doch ſind die Ver⸗ ſchiffungsmöglichkeiten für die Rennwagen ſo ungünſtig, daß die Teilnahme daran ſcheitern kann. Eine weitere Einladung erhielt Mer⸗ cedes⸗Benz für ſeinen erfolgreichſten Fahrer dieſes Jahres, Hermann Lang. guto Union im preis von Belgrad Mit zwei Rennwagen und zwei Renn⸗ maſchinen nimmt die Auto Union am 3. Sep⸗ tember am Jugoflawiſchen Stadtringrennen um den Großen Preis von Belgrad teil. Die Rennwagen werden von Nuvolari und Müller gefahren, ihre Gegner ſind v. Brauchitſch und Lang auf Mercedes⸗Benz. Für die Motorrad⸗ rennen werden Winkler in der Bo⸗cem⸗Klaſſe und Hamelehle in der 350⸗cem⸗Klaſſe auf DRW eingeſetzt. Im iriſchen Europameiſterſchaftslauf, dem Großen Preis von Ulſter am 19. Au⸗ guſt, beteiligen ſich Fleiſchmann und Wünſche auf DaW in der 350⸗cem⸗Klaſſe. Der Eng⸗ länder Ernie Thomas fährt eine Viertelliter⸗ maſchine. Zum Preis von Wien entſendet die Auto Union in den unteren Klaſſen je zwei Fahrer auf DaW, Kluge und Winkler, Fleiſch⸗ mann und Hamelehle. Das Rennen findet am 17. September ſtatt. Dun deulfchlandeiege ſehe beaehtt Bei„Sport und Mikrophon“ werden unſere Spitzenturner auch mitwirken Kein Zweifel, die Olympiſchen Spiele, die Deutſchen Kampfſpiele, Länderkämpfe, Meiſter⸗ ſchaften uſw. haben das Turnen in ſeinen Höchſtleiſtungen immer mehr in das Blickfeld der Oeffentlichkeit gerückt. In den letzten Ta⸗ gen ſtand es wiederum im Mittelpunkt im Stockholmer Stadion vor einem internationa⸗ ſen Gremium, wo deutſche Jungen und Mädel ein ſo beifällig aufgenommenes Bild von Kühnheit und Anmut, ein Bild von Schönheit und lachendem Leben boten. Es mag ſein, daß gewiſſe Nationen dieſes wagemutige Geräteturnen als zu„gefährlich“ ablehnen. Das mögen ſie halten wie ſie wollen. Uns kann und muß das gleichgültig ſein. Uns kann und darf die Einſtellung dieſer Nationen zu unſerem Geräteturnen nicht beeinfluſſen. Wir gehen dieſen Weg weiter. Uns iſt alles, was hart macht, was Kraft, Mut und Ent⸗ ſchloſſenheit erfordert und fördert, recht, denn wir brauchen harte Kämpfer. Nicht die Punkte, die ein Biologe über den Wert der einzelnen Leibesübungen„errechnet“, ſind maß⸗ gebend, ſondern das Leben iſt entſcheidend. Und da ſteht das Geräteturnen unter den deutſchen Leibesübungen mit an oberſter Stelle. Heute iſt kaum eine Großveranſtaltung denk⸗ bar, ohne daß eine Turnermannſchaft zur Aus⸗ geſtaltung herangezogen wird. Das Turnen der Deutſchlandriege auf dem Parteitag in Nürnberg gehört bereits zu den Selbſt⸗ verſtändlichkeiten. Auch ſonſt iſt die Mitwir⸗ kung der Deutſchlandriege überall begehrt und es kann unmöglich allen Wünſchen entſprochen werden. Im Rahmen der zur Zeit in Berlin ſtattfindenden Rundfunk⸗ und Fernſeh⸗ funkausſtellung wird die Deutſchland⸗ riege unter Führung ihres jüngſten Zwölf⸗ kampfmeiſters, des Kanoniers W. Schreyer, dreimal an die Geräte gehen und zwar am 5. Auguſt mit einem Barrenturnen, dann mit Stuttgarter lampfhahn für 100 0001 Stuttgart hat ſich in den letzten Jahren zur führenden Sportſtadt in Sü deutſchland aufgeſchwungen. Darüber dürfte es wohl keine Zweifel mehr geben. Weder Frankfurt noch München, no 5 und Mann⸗ heim haben mit dieſer rapiden Aufwärts⸗ entwicklung der ſchwäbiſchen Metropole Schritt 41 können. Die Stuttgarter ver⸗ danken dieſe führende Stellung aber nicht etwa außergewöhnlichen Leiſtungen ihrer Vereine und Aktiven, nein, ſondern einzig und allein ihrem Weitblick und ihrem Un⸗ ternehmungsgeiſt. Der Unternehmungsgeiſt dieſer zähen Schwaben iſt aber auch bewunderungswür⸗ dig. Schon verhältnismäßig frühzeitig ha⸗ ben ſich die Stuttgarter mit ihrer Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn ein großes und moder⸗ nes Stadion erſtellt, und haben auch keine Koſten und Mühe geſhhran dieſe Platzan⸗ lage bei beſonderen Veranſtaltungen noch entfprechend auszubauen. Mit dieſer Platz⸗ anlage haben die Stuttgarter aber auch gleichzeitig die Vorausſetzungen dafür ge⸗ ſchaffen, Großveranſtaltungen allererſten Ranges aufziehen zu können, und nachdem dieſe Vorausſetzungen erfüllt waren, ſind ihnen natürlicherweiſe auch die Großveran⸗ ſtaltungen nicht vorenthalten geblieben. So haben die Stuttgarter in den letzten Fußbal„nicht nur eine ganze Reihe von F3 balländerſpielen in ihrer Adolf⸗Hitler⸗ ampfbahn miterleben können(ganz abge⸗ ſehen von den vielen anderen großen Fuß⸗ ballveranſtaltungen, wir möchten hier nur die Trainingsſpiele gegen engliſche Berufs⸗ ſpieiermannſchaften nennen), ſondern ſie haben auch das gewaltige und denkwürdige deutſche Turnfeſt 1933 geſehen und nun neuerdings auch den großen Boxkampf Schmeling— Heuſer. All dieſe Erfolge ha⸗ ben aber die Stuttgarter nicht raſten laſſen, und jetzt haben ſie die Oeffentlichkeit mit weiteren Bauplänen über⸗ raſcht, die dahin gehen, ihre Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn aufs neue auszubauen, und zwar auf ein Faſſungsvermö⸗ gen für 100000 Der erſte Bauabſchnitt dieſer gewaltigen Umbauarbeiten iſt bereits in Angriff ge⸗ nommen, und zwar erſtellen die Stuttgarter“ gegenüber der geräumigen Haupttribüne eine weitere große Steintribüne, und wenn dieſe Arbeiten beendet ſind, folgen zwei weitere Bauabſchnitte, bei denen eine ent⸗ ſprechende Vergrößerung der Stehplatz⸗ terraſſen hinter den beiden Toren vorge⸗ iſt. Wenn dieſe Arbeiten beendet ſind, ann wird nicht nur Berlin, ſondern auch Schwabens Metropole Stuttgart über ein Stadion verfügen, bei dem hunderttauſend Zuſchauer Sichtmöglichkeit haben. Glück⸗ liches Stuttgart! 8. einem Turnen am Reck und am 6. Auguſt mit einem Turnen an Reck und Barren. Hierbei wurden nur Kürübungen geboten, in denen der Turner ſein Beſtes, ſein Eigenes bietet. Univerſitätsprofeſſor Mathias ſagt hierüber treffend: Die Uebung kann eine äſthe⸗ tiſche Schönheit aufweiſen, die Bewunderung erweckt. Der Turner kann eine Eleganz, einen Ausdruck in ſeine Bewegung legen, die einem mit ſich reißen. Man ſtaunt darüber, wie Be⸗ wegung und Bewegung zweierlei ſein kann. Wir fühlen es dem Turner ab, daß es ihm ein Bedürfnis, eine Luſt, eine Wonne iſt, ſeine ge⸗ ſchmeidigen und ſehnigen Glieder in ſinnig kombinierte Bewegungen zu zwingen. Es iſt eine Freude, zu ſehen, wie er ſeinen Körper in ſeiner ganzen Schönheit entfaltet, ſeine ge⸗ ſchmeidigen Glieder in der Luft dehnt. Auch die vom Fachamt Turnen betreuten Sommerſpiele werden durch Meiſtermannſchaf⸗ ten im Rahmen der Ausſtellung in Berlin zur Geltung gebracht. Die Mannſchaft des Mtv. Braunſchweig, die am letzten Sonntag beim Fauſtballturnier in Frieſenheim ſich in ſo blen⸗ dender Form zeigte, reiſte von da direkt nach Berlin. Bi.. Wetframpffolge füe die L6⸗Kampfipiele feitgelent Eine ganze Woche lang, vom.—10. September, werden die tüchtigſten Sü⸗Männer um den Sieg kämpfen Nur noch wenige Wochen trennen uns von den NS-Kampfſpielen in Nürnberg, der großen wehrſportlichen und ſportlichen Heerſchau unſerer SA⸗Männer, die ſich aus zahlreichen harten Vorprüfungen für das große Feſt der SA in der Stadt der Reichsparteitage qualifiziert haben. Eine ganze Woche lang wer⸗ den ſich die tüchtigſten SA⸗Männer auf den vielen Kampffeldern Nürnbergs um die Ehre des Sieges ſtreiten, und wenn ſie dann am Schlußtag im Luitpoldhain zum großen Appell angetreten ſind, wird die umfaſſende, machtvolle Geſchloſſenheit unſerer SA ihren ſinnfälligen Ausdruck finden. Inzwiſchen wurde auch die Wettkampffolge für die Tage vom.—10. September feſtgelegt. Sie zeigt im einzelnen folgendes Bild: Sonntag, 3. September .30 Uhr: 7,5⸗Km.⸗Geländefahrt zum Modernen Fünfkampf(in Schmauſenbuckh);.00 Uhr: Mann⸗ ſchafts⸗Geländexitt Klaſſe 4(Truppenübungsplatz), Reichsreiterwettkämpfe der HF: 14.30, Uhr: Mann⸗ ſohe); 00dbr Kl.s(Truppenübungsplatz Tennen⸗ ohe); 9. 12.00 Uhr: Piſtolenſchießen zum S(Schieß⸗ ſtand Feucht); 12.30 Uhr: 3000⸗ eter⸗Geländelauf zum Führerkampf(Gelände Feucht); 15.00 Uhr: Kͤ⸗ Schießen zum Einzelkampf(Schießſtand Erlenſtegen). Montag, 4. September .00 Uhr: KK⸗Schießen zum Wehrmannſchafts⸗ kampf(Sportplatz Werderau); 10.00 Uhr: Degenfech⸗ Uhr: Piſtolenſchießen zum Führerkampf; kampf:.00 Uhr: 25⸗Km.⸗Radfahrſtreife;.00 Uhr: ten zum Modernen Fünfkampf Ker Radfaß Kdß⸗ Stadt); 11.00 übhr: KK⸗Schießen der Radfahrſtreife (Werderau); 11.00 Uhr: Ka⸗Schießen zum Mann⸗ ſchaftsfünftkampf: 13.45, Uhr: KK⸗Schießen, Mann⸗ ſchafts⸗Leiſtungsſchießen(Werderau). Dienstag, 5. September .00 Uhr: Piſtolenſchießen zum Wehrmannſchafts⸗ kamipf(Feucht); Mannſchafts⸗Säbelfechten. Vor⸗ und Zwfichenkämpfe'(Kampfſpielzelt Kdß ⸗Stadt),.00 ühr: Piſtolenſchießen zum Modernen Fünfkampf; 10.30 Ühr: Piſtolenſchießen, Mannſchafts⸗Leiſtungs⸗ ſchießen(Feucht); 14.30. Uhr: Mannſchafts⸗Säbel⸗ fechten(Fortſ.), Kampfſpielzelt. Mittwoch, 6. September .00—13.00 Uhr: Endtämpfe Säbelfechten(Kampf⸗ ſpielzelt Adß⸗Stadt);.00—12.00, Uhr: Vorkämpfe im Schwimmen und Waſferball(Schwimmſtadion). .30—12.00 Uhr: Leichtathletik, Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endkämpfe(Stadion⸗Hauptkampfbahn): 14.30—17.00 Uhr: Gewichtheben(Kampfſpielzelt KoFß⸗Stadt), eben⸗ fo 18.00—21.00 Uhr; 14.00—17.30. Uhr: Vorkämpfe im Schwimmen und Waſſerball(Schwimmſtadion); 11.00 Uhr: Schwimmen zum Modernen Fünfkampf (Schwimmſtadion); 12.15 Uhr: Handgranatenweit⸗ wurf, Mannſchaftsfünfkampf; 14.15 Uhr: Handgrana⸗ tenweitwurf, Mannſchaftsfünfkampf(Hauptkampfbahn Waldplatz); 13.30—18.00 Uhr: Handballſpiele, Vor⸗ runde, Fußballſpiele, Vorführung, kämpfe(Stadion⸗Hauptkampfbahn). Donnerstag, 7. September .30 Uhr: Gepäckmarſch zum Wehrmannſchafts⸗ Mannſchaftsorientierungslauf(Knauersberg); 00 8. bis 12.00 Uhr, 14.00—17.30 Uhr, 19.00—21.30 Uhr: Ringen, Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endkämpfe im Kampf⸗ Wehrſport⸗Vor⸗ —1 elt;.30—12.00 Uhr: Vorrunde, Handball⸗ und asketball; 14.30—17.30 Uhr: Zwiſchenrunde Hand⸗ ball und Basketball(Sportplatz Zabo):.00.—13.00 Uhr: Schwimmen, wiſchenkämpfe(Schwmimmſta. dion); 16.00ühr: Tag der Gemeinſchaft mit 40 150 Meter⸗Reichshindernisſtaffel auf dem Zeppelinfeld. Freitag, 8. September .00 Uhr: 3000⸗Meterlauf(Mannſch.⸗Fünfkampf); .45 Uhr: 20%% Runde Hindernisſtaffel(Vorläuſe, Wehrſport) in der Stadion⸗Hauptkampfbahn:.30 bis 17.05 Uhr: Leichtathletik, Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endkämpfe in der Hauptkampfbahn des Stadions; 15.45 ÜUhr: 20%½ Runde Hindernisſtaffel. Entſchei⸗ dung; 16.45 Uhr: Turnen der Deutſchlandriege(Vor⸗ führung in der Hauptkampfbahn des Stadions);.00 bis 11.30 Uhr: Weitſprung, Führerkam aupt⸗ kampfbahn des Stadions); 500—3130 lizr: Vand⸗ Führerkampf(Waldplatz):.30 is 12.00 Uhr, 14.00—17.00 Uhr, 18.30—21.30 Uhr: 88 Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe in der Kdß⸗Stadt; .00—12.00 Uhr: Zwiſchenrunde Handball und Bas⸗ ketball(Sportplatz Zabo): 14.30—17.30, Uhr: Spiel um den dritten Platz in Handball(Sportplatz Zabo); .00—12.00 Uhr, 14.00—17.00 Uhr: Endkämpfe im Schwimmen(Schwimmſtadion). Samstag, 9. September 15.00—18.00 Uhr: Handball⸗Entſcheidung, Fußbah. Vorführung(Hauptkampfbahn, Stadion); 18.00 bis 20.00 Uhr: Endkämpfe im Boxen(Kampfſpielzelt Kdỹ⸗Stadt). Sonntag, 10. September .00 Uhr: Teilnahme von Abordnungen aller Glie⸗ inge eeſd eeie kor dei dihe 3 orbeimar or dem Führe auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz Samstag, 5. Auguſt 1039 überhauf „Aus erſt koche geſchmeck einem S mit ſeine „Sond— 1 eigentlich hätte oft 1 gegeſſen Dann fertigzum reicht. nicht meh Zollſtat prickelnde Globetrot allen Ro feſt, zw Lorerz⸗I Leute ar 4 3 werden n llenes Zu gZBen, ſo o Das gi baas, ſch. überall a und Bod Nähe der zug Unri wenn fre aufgeregt durch ſche So wol del V“ g. mit den kauf in! verzollt n die ſie ne umzuwech Kapitär dahin w Peſos vo was er dringende graph vo vieler kni Das al orgias Ge Erläuteru Beachtung Es ließ 4 derſtühlen nen Kom— halten. ſchälte Or rad und täns Tab 1 leren Hon 1 Spitzin, 1 die Tür( Ende des desmal b Scholls 7 4 Der Ka rüſtiger Schnurrb⸗ gen. 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Es iſt körper in ſeine ge⸗ nt. betreuten annſchaf⸗ ſerlin zur des Mtv. tag beim iſo blen⸗ irekt nach Bi.. dball⸗ und nde Hand⸗ 00—13.00 vmimmſta⸗ it 40“ 150 elinfeld. ünfkampf); (Vorläufe, ahnz.30 ſchen⸗ und Stadions; „Entſchei⸗ riege(Vor⸗ kämpfe im „ Fußball⸗ 18.00 bis upfſpielzelt aller Glie⸗ in, Sieger⸗ m Führer Samstag, 5. auguſt 1939 „Hakenkreuzbanner“ 16. Fortſetzung „Wie verköſtigt ſich euer Paſſagier vorne überhaupt?“ fragte Kulmer ſtatt einer Antwort. „Aus einem Sack. Der Schmelzer wollt' ihm erſt kochen, aber dem ſein Zeugs muß ihm nicht geſchmeckt haben. Geſtern hat er ſich dann in einem Sack Konſerven geholt. Die löffelt er mit ſeinem Taſchenmeſſer aus.“ „Sonderbar!“ ſagte Kulmer, obgleich daran eigentlich nichts Verwunderliches war. Er ſelbſt hätte oft auch lieber Konſerven aus einem Sack gegeſſen ſtatt„dem Schmelzer ſein Zeugs“. Dann ging Gutekunſt, um ſich für den Zoll fertigzumachenn Seinen Zweck hatte er er⸗ reicht. Wenigſtens drückte der Steuermann nicht mehr länger einen Dickſchädel an ihn hin. Zollſtation! Immer noch hat es einen kleinen prickelnden Reiz, dieſes Wort. Selbſt alte Globetrotter, vielgereiſte Snobs, die ſich auf allen Routen zwiſchen Sydney und Hammer⸗ feſt, zwiſcher Kap Hoorn und den Sankt⸗ Lorerz⸗Inſeln ſo gut auskennen wie andere Leute auf ihrer täglichen Straßenbahnfahrt, werden wie die kleinen Buben, die ein geſtoh⸗ lenes Zuckerplätzchen in der Taſche herumtra⸗ gen, ſo oft irgendwo dieſer Ruf ertönt. Das gilt nicht für einen alten Rheinſchiffer⸗ baas, ſchon deshalb nicht, weil der ſchließlich überall auf dem Strom ſeinen eigenen Grund und Boden unter den Füßen hat, aber die Nähe der Grenze kann auch auf einem Schlepp⸗ zug Unruhe mit ſich bringen, zum Beiſpiel, wenn fremdes Volk an Bord iſt, das allerlei aufgeregte Fragen zu ſtellen hat und ſich da⸗ durch ſchon von vornherein verdächtig macht. So wollte Gegrgia auf der Brücke der„Wen⸗ del V“ gerade wiſſen, ob ſie ihren Seidenſchal mit den Lyrioblumen, der einem Baſarenein⸗ kauf in Kairo entſtammte, auch beſtimmt un⸗ verzollt mit'rübernehmen dürfe, ob die Peſos, die ſie noch beſaß, in Emmerich oder in Köln umzuwechſeln ſeien. Kapitän Scholl, in deſſen Berufskreis bis dahin weder Lyrioblumen noch mexikaniſche Peſos vorgekommen waren, tat das Klügſte, was er überhaupt tun konnte: Er täuſchte dringende Beſchäftigung mit Ruder und Tele⸗ graph vor und überließ die Beantwortung ſo vieler kniffliger Fragen dem jungen Gött. Das aber ſchien wiederum nicht nach Ge⸗ orgias Geſchmack zu ſein, die den zolltechniſchen Erläuterungen des Studenten abſichtsvoll keine Beachtung ſchenkte. Es ließ ſich, genau wie hinten auf den Ru⸗ derſtühlen der Ladekähne, auch hier, im gläſer⸗ nen Kommandoturm des Schleppers, gut aus⸗ halten. Georgia ſaß auf der Fenſterbank und ſchälte Orangen. Gött lehnte neben dem Steuer⸗ rad und ſtopfte ſich ab und zu aus des Kapi⸗ täns Tabakbüchſe, die den Umfang eines mitt⸗ leren Honigeimers hatte, eine Pfeife. Loni, die Spitzin, machte in gewiſſen Zeiträumen durch die Tür hinaus Ausflüge bis an das äußerſte Ende des Radkaſtenſtegs, von wo ſie aber je⸗ desmal bald zurückkehrte und ſich erneut zu Scholls Füßen zuſammenkuſchelte. Der Kapitän war ein Hüne, ein äußerſt rüſtiger Sechziger mit geſträubtem grauem Schnurrbart und unwahrſcheinlich blauen Au⸗ gen. Nur die vielen kleinen Fältchen an den enwerrie E. O. SING L E 4 Copyrisnt by carl buncker verlag, Berlln w 35 Schläfen, die manchmal wie fächerartig alle ſehr ſchnell auf einen Punkt hinzuckten, verrieten die etwas mitgenommenen Nerven des Rieſen. Tatſächlich litt Scholl ſeit einer ſchweren Ka⸗ rambolage vor zwei Jahren unterhalb Bacha⸗ rach, wo er mit der„Wendel V“ leck kam und ihm zwei Kähne abtrieben, zeitweilig an Schreckvorſtellungen, die er in Gefahrmomenten nur durch wüſtes Schimpfen zu überwinden vermochte, obgleich er ſonſt, wie die meiſten Menſchen ſeines Schlages, überaus harmlos und gutmütig war. Etwas eigentümlich hatte ſich auch ſein Ver⸗ hältnis zu den beiden Fahrgäſten angelaſſen. Während er mit Gött alsbald eine rauhe Män⸗ nerfreundſchaft wie zwiſchen Gleichgeſtellten und Gleichaltrigen eingegangen war, brachte er Georgia ſtändig eine geradezu ängſtliche Ehrer⸗ bietung entgegen, die ſeiner ſonſtigen Robuſt⸗ heit reichlich ſonderbar anſtand; ſie entſprang aber wohl auch weniger der Rückſicht auf die Stellung der jungen Dame als vielmehr dem Eindruck, den dieſes ſchmalhüftige, zierliche Weſen hie inmitten ſeiner rußigen eiſernen Welt überhaupt auf ihn machte. Tangermünde an der Elbe „Sehen Sie das Emmericher Münſter?“ ent⸗ ſchloß er ſich, eingedenk der Ermahnung ſeiner Frau, den jungen Leuten ab und zu auch ein⸗ mal ein bißchen etwas zu zeigen, zur Wieder⸗ aufnahme der lange unterbrochen geweſenen Unterhaltung. „Nein. Wo?“ Georgia ſtand auf und warf die Apfelſinenſchalen in weitem Bogen ins Waſſer hinunter.„Das alles iſt ſchon Deutſch⸗ land?“ „Verwaltungsbezirk Kleve, jawohl“, ant⸗ wortete Scholl, weil er vermeinte, ſich in einem ſolchen Falle einer Reederstochter gegenüber beſonders genau ausdrücken zu müſſen. „Das Münſter von Emmerich? Stimmt, da iſt es!“ miſchte ſich der Student ein, ſah aber gar nicht nach dem gezeigten Punkt, ſondern in einen alten„Wegweiſer an den Rhein“, Jahr⸗ gang 1903, den er in der Bibliothek des Kapi⸗ täns aufgeſtöbert hatte.„Sankt Martini, ro⸗ maniſcher Bau, elftes und zwölftes, Turm am Faͤſndcmm fünfzehntes Jahrhundert; unter dem Chor drei⸗ teilige Krypta, geſchnitztes Geſtühl von vier⸗ zehnhundertſechsundachtzig; in der Sakriſtei Willibrordarche...„Hof von Holland',„Royal', „Bahnhofshotel', Zimmer von zwei bis drei Mark, Dampffähre zehn Pfennig... Ja, das iſt alles nun wieder Deutſchland“, ſchloß er in völlig verändertem, faſt ernſtem Ton.„Gott ſei Dank!“ Unten floß der Rhein breit und ſonnen⸗ beſchienen. Paddelboote und Segler ſchaukel⸗ ten waghalſig im Wellengang des Schleppers. Drüben lugte der Eltenberg, die erſte Erhebung der bis dahin ſo eintönigen Flachlandſchaſt über den Uferwald. Der Kapitän gab in einem fort durch kleine Tupfer auf die Dampfpfeife Signale, die ſo⸗ wohl den Laſtkähnen als Ankündigung der Fahrtunterbrechung wie auch den übermütigen Kanufahrern als erboſte Warnung gelten konn⸗ ten. „Nehmen Sie mich nachher, wenn wir halten, einmal mit auf die Anna⸗Marie'?“ wandte ſich Georgia unvermittelt an ihren Reiſegefährten, —————— Foto: W. M. Schatz der ſeinen„Wegweiſer an den Rhein“ längſt wieder beiſeitegelegt hatte und im Augenblick gerade damit beſchäftigt war, vor einem an⸗ brauſenden„Küln⸗Düſſeldorfer“ die blaue Signalflagge aufzuziehen. „Ich? Ich gehe doch gar nicht auf die „Anna⸗Marie'!“ nur halb nach der Fragerin um.„Wenn am Zoll etwas mit der Ladung nicht ſtimmt, er⸗ fahr' ich das auch ſo.“ „O bitte! Ich dachte nur, weil Herr Gött, wie Sie ſagten, eine junge Bekannte auf dem Kahn hat, an deren Wohl ihm einiges liegt.“ „Das iſt lediglich die ahnungsloſe Vermu⸗ tung einer beſorgten Bruderſeele“, erwiderte der Student gleichmütig und trommelte mit dem Pfeifenkopf gegen den Fenſterrahmen. „In meinen amtlichen Inſtruktionen ward die⸗ ſer Tatſache offiziell überhaupt nicht Erwäh⸗ nung getan.“ In Wirklichkeit kannte er ſich längſt aus, der Der junge Mann drehte ſich Viktoria von Ballasko spielt in dem neuen Ufa-Film„Mann für Mann“ Foto: Ufa-Baumann Rainer Gött. Ueber eine gewiſſe Maria Jenſſen waren ihm geſtern morgen durch die Kapitänsfrau einige intereſſante Hinweiſe zu⸗ teil geworden, und was dieſes ſchöne Fräulein Georgia anbetraf, ſo hatte ſie beſtimmt nicht ſeinetwegen ihren Vater allein nach Mannheim abſauſen laſſen und für ſich ſelbſt den Rhein⸗ gold⸗Expreß mit einem ſchneckenlahmen Fracht⸗ dampfer vertauſcht. Dabei ſaß in Kochem eine alte Dame und ſeufzte den ganzen Tag: Wenn der Bernd eine Frau kriegen ſoll, muß ſie ihn ſuchen und ihm das mit dem Löffel eingeben, wie früher ſeinen Lebertran— ſonſt nimmt er ſie nicht, niemals nimmt er ſonſt eine! Und nun ſtellte ſich heraus, daß dieſer verkappte Schwerenöter freibleibend gleich zwei auf ein⸗ mal an der Hand hatte... Darf ich nachher einmal mit auf die„Anna⸗Marie!? Sogar eiferſüchtig war es alſo, das kleine Fräulein Immerkühl! Eiferſüchtig oder neugierig— was bei Frauen ja oft dasſelbe war. Auf ie⸗ den Fall: Hände weg, Rainer! Hände weg von brüderlichen Bezirken! Ueberhaupt heißt das nächſte Semeſter Danzig und nicht Georgia. Mitten in ſeinen guten Vorſätzen wurde er durch die Himmelsmuſik der kreiſchenden Anker⸗ ketten aufgeſtört, die den ganzen Schleppzug entlang faſt gleichzeitig niederraſſelten. Das Zollboot 2 der Abfertigungsſtelle Emme⸗ rich ſtieß aus ſeinem Winkel unterhalb der“ Kirche, wo es mit ſechs anderen ſeinen ſtän⸗ digen unauffälligen Liegeplatz hatte, pfeil⸗ ſchnell hervor, beſchrieb einen ſchwungvollen Bogen um die Naſe eines ankernden Schrau⸗ benſchleppers, preſchte an mehreren ſtilliegen⸗ den Bergzügen vorbei der Strommitte zu und ging als erſtes neben der„Remagen 51“ bei. Dort ſtand Guſtav Heider mit geknickter Un⸗ tertänigkeit ſchon bereit, um einen der Beamten in Empfang zu nehmen.„Sonntagsdienſt heute, die Herren?“ rief er den drei anderen im Boot Zurückgebliebenen noch überflüſſiger⸗ weiſe nach, bekam aber keine Antwort, weil der Kutter bereits wieder abgelegt und Richtung auf den nächſten Kahn genommen hatte... „Iſt da eigentlich nicht auch etwas zu beſtel⸗ len?“ erkundigte ſich der eine der Zöllner, be⸗ vor er ſich ebenfalls zum Ausſteigen fertig⸗ machte.(Fortſetzuna folat) Oamen. Lg Im Sommerſchluß⸗Verkauf vom 31. Juli bis 12. 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Frey, geb. 19, 7. 1866 Rentenempf. Phil. Jak. Hamm, geb, 15. 11. 1858 Barbara Emikie Weber geb. 3we Ehefrau des Küfers Julius Weber, geb. 23.1 8 Erna Luiſe Meyer geb. Freßle, Ehefrau des Eiſen⸗ drehers Karl Meyer, geb. 18. 11. 1910 Eliſabeth Eva Regner—* Wiffer, Ehefrau 5 Ma⸗ ſchiniſten Johann Adam Regner, geb. 16. 1898 Städt. Arbeiter Aloys Trenner, geb. F. 2. 187 75 Katharina Erlenwein geb. Schaffner, Witwe des Kfm. Joſef Erlenwein, geb. 26. 10 1861 Kfm. n geb,— 3„1870 Kfm. Carl Uhl, geb. 1. ——* Otto Wilh. dühnftoch geb. 22. 11. 1897 S. Luiſe Pauline Hamberger geb. Gmehlich, Witwe des Theodor Georg Hamberger, Präft, Dr. A5 Medizin Friedrich Wilh. Thomas, Marfa- Mar 11 9555 Witwe des Kauf⸗ manns Carl B Amalia Stollberg———— Aigve, dez Schloſ. ſers Sebaftian* 5 ernb g5 5. S 4 Goen Bernhardt, geb. 128„1939 Dipl.⸗ i, R. Johann Heinr. Vaugz geb. 20. 9. 70 Arbelier Julins Schork, geb. 17. 7. 89—³ Maſg2. 1805 Kari Wilhelm Aingshauſer, geb. 9⁵ Helene Kathaxina. Here Hock, Ehefrau des i. Phil. eb. 2. 9. 64 Lehrer i. R. Joh. Adolf geb. 1 ——= WWbrig geb. Wilh. Spohn, geb. 30. 187 Emma Gö geb. Weber, 0— rau des bausmefſters Gusrd Gborig geb. 7. 1882 o Schlampp geb. Fniehang, des Arbeiters Michel Schlampp, Katharina Uebler geb. Klier, be Karoline Babette Merthan ge Strechen, N..63 Luiſe Herbſt geb. Fellhauer, Ehefrau des Sattlers und Karl Maximilian Ferdinand Herbſt, geb. Profürift Kart Auguſt Friedrich Huck, geb. 8. 6. 1888 Marlieſe Helga Rihm, geb. 29. 7. 1939 Dienſtmann Konrad Schleyer, geb. 12. 12. 1866 Garderobier i. R. Karl Wilh. Ballier, geb. 30. 9. 1867 Anna Viktoria Bellingrodt geb. Klipfel, Witwe des Kaminbauers Otto Wilh. Bellingrodt, geb. 16. 4. 73 Emma Schwarz geb. Zorn, Witwe des Arbeiters Lud⸗ wig Schwarz, geb. 7. 4. 1883 Marianne Lina Katharina Berger, geb, 12. 12. 1930 Chriſtine Katharina Metzger geb. Kirrſtetter, Ehefrau des ſtädt. Arbeiters Ludwig Metzger, geb. 12. 2. 67 Egon Kopp, geb. 13. 8. 1936 Dorgiſtin Auguſta Gunkel, geb. 16. 10. 1909 „Hake Zum Als Frie 1789, m lingen als war das H Trümmerhe Reichsdeput auf reichli Franz II. lieben 39 Napoleons das Leben hatte, in de freiungstat Dieſe Tre Liſts Richti er nach de— ausübte, be waltungsbe⸗ ſchloſſene Se tat als Rech Dienſt, um Herkommen der Univerſit „Deunchen d „Deutſchen Handel im ſionsmaß den frem zu ſeiner En Reutlingen zi euer ſeiner iſt an der Staates uner auf Verlange ihm die An Liſt mußte di ehnmonatlich ſchaftigung⸗ rechtigkeit der zurück. Umſon Asperg ſeine „Schreiberei“ als Sträfling er ſich verpfl amerika auszi des Ozeans f mers und Rer Wirtſchaftsber der Vereinigt ſchließlich nack das amerikant die württ derum de oeortrzu Fremde unden fk ein ſeinem Ende machte. Es war Li Plänen das g hender Seele Er wollte Der politiſchen Ur ſchloſſenheit 7 Nacheiferung. allem die Zoll wa das ſich Liſt g⸗ auch nicht in d er im Auslan ſchwer empfan nehmungen u ſchrieb er die d aller meiner nach Deutſchla ärgern über 1 Mit ſeinem„“ tiſchen Oel Selbſtherrlichke Lehre der Adar ihre Verfechter ler, der die W nen Amerika, Stelle kenneng von der er nu Betracht daß die Verſch lung eine verſc zelnen Völker k bewerb Englar politiſche Geſch ſchaftlich vorau wohlgeordnetes Selbſtändigkeit, tung befähigte Die Zukunft geſichtspunkt di heit der mater beiden die Nat beengenden un — 11030 k, Buketts ekoration T115 ſieschäftsschlus mit Feder- e für RM. sel in best. zialgeschäft 7, 25 4 1 ihe Ring 4 amtenbank er. n Qu 4, 17 olonialwaren faus —222223 zcll- bor— eg lehl, BEUTEL —— tfich! LA GER CF traſle 3 520 45 2 1 allen be- eige im hekeinnt! 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Dynaſtiſche beſtimmen das Leben eines großen Volkes, das noch die Kraft hatte, in den Jahren 1813 und 1814 die große Be⸗ freiungstat zu wagen und durchzuführen. iel e Dieſe Tragik deutſ Liſts Richtung und„Das Gerberhandwerk, das er nach dem Wunfſ ſeines Vaters eine Zeitlang ausübte, befriedigte nicht. Liſt wurde herzoglicher Ver⸗ waltungsbeamter, ſtudierte in Tübingen ohne abge⸗ ſchloſſene Schulbildung Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaft, * Zerriſſenheit gab dem Leben Frledrich List Wieltbild(M) tat als Rechnungsrat im Miniſterium Wangenheim Dienſt, um ſchließlich— wider allem akademiſchen Herkommen— Profeſſor der Staatswiſſenſchaft an der Univerſität Tübingen zu werden. Der Verſuch, unter ſeiner Führung in Frankfurt am Main einen „Deutſchen Handelsverein“ zu gründen, um den freien Handel im Innern Deutſchlands„durch Retor⸗ fionsmaßregeln gegen die angrenzen⸗ den fremden Staaten“ ſicherzuſtellen, führte zu ſeiner Entlaſſung. Da wählte ihn die Vaterſtadt Reutlingen zu ihrem Volksvertreter. Mit dem ganzen — ſeiner—.—— übte der„Fortſchrittler“ iſt an der Finanzgebarüng des württembergiſchen Staates unerbittliche Kritik. Die Denkſchrift, die er auf Verlangen der Regierung ausarbeitete, brachte ihm die Anklage des Landesverräts ein. Liſt mußte die Heimat Biraſe um einer drohenden e„mit angemeſſener Be⸗ chäftigung“ zu entgehen. Das Vertrauen auf die Ge⸗ rechtigkeit der württembergiſchen Richtex führte ihn urück. Umſonſt, Liſt mußte auf der berüchtigten Feſte Sperg ſeine Strafe verbüßen. Die württembergiſche „Schreiberei“ hatte geſiegt. Liſt hatte ſeinen Stempel als Sträfling. Und nur unter der Bedingung, daß er ſich verpflichtete, mit ſeiner Familie nach Nord⸗ amerika auszuwandern, wurde er——. Jenſeits eben eines Far⸗ mers und Redakteurs, eines Unternehmers und eines Wirtſchaftsberaters. Als Beauftragter des Präſidenten. der Vereinigten Staaten von Nordamerika kehrte er ſchließlich nach Europa zurück und ſollte in Hambura das amerikaniſche Konſulat übernehmen. Danhetzte die württembergiſche Bürokratie wie⸗ derum den„ehemaligen Sträflina“ von Ort zu Ort, von der deutſchen Heimat in die und wieder zurück, bis der Geplagte in Kuf⸗ ſtein ſeinem Leben durch einen Revolverſchuß ein Ende machte.— Es war Liſts 29 ſeinen gewaltigen Plänen das große Vaterland fehlte, das er mit glü⸗ ender Seele ſuchte. Ein großer Gedanke trieb Liſt: r wollte Deutſchland aus der erbärmlichen Lage der politiſchen Uneinigkeit befreien. Die ſtaatliche Ge⸗ ſchloſſenheit Frankreichs und Englands reizte zur Deutſchlands Wirtſchaftseinheit, vor allem die Zolleinigung und ein einheitliches deutſches Bahnnetz, war das große politiſche Ziel, das ſich Liſt geſteckt hatte und das er niemals aufgab, auch nicht in den trübſten Stunden ſeines Lebens, als er im Ausland die Undankbarkeit ſeiner Heimat ſo ſchwer empfand. Mitten in ſeinen großartigen Unter⸗ nehmungen und materiellen Erfolgen in Amerika ſchrieb er die denkwürdigen Worte:„Im Hintergrund aller meiner Pläne liegt Deutſchland, die Rückkehr nach Deutſchland: es iſt wahr, ich werde mich dort 3, über die Kleinftädterei und Kleinſtaaterei.“ Mit ſeinem„Kationalen Syſtem der voli⸗ tiſchen Oekonomie“ wandte ſich Liſt gegen die Selbſtherrlichkeit der Wirtſchaft, die in der liberalen Lehre der Adam Smith, Ricardo, Malthus, Sismondi ihre Verfechter hatte. Der deutſche Staatswiſſenſchaft⸗ ler, der die Wirtſchaftsverhältniſſe der großen Natio⸗ nen Amerika, England und Frankreich an Ort und Stelle kennengelernt hatte, ſtellte die eigene Nation, von der er nur träumen durfte, in den Mittelpunkt ſeiner Betrachtungsweiſe: Liſt war der Ueberzeugung, daß die Verſchiedenheit der wirtſchaftlichen Entwick⸗ lung eine verſchiedenartige Wirtſchaftspolitik der ein⸗ zelnen Völker bedinge. Gegen den übermächtigen Wett⸗ bewerb Englands, das durch ſeine Lage und ſeine politiſche Geſchloſſenheit den übrigen Nationen wirt⸗ ſchaftlich voraus war, forderte er für Deutſchland ein wohlgeordnetes Schutzſyſtem,„das die ganze zur Selbſtändigkeit, zur Fortdauer und politiſchen Gel⸗ tung befähigte Nation umfaſſen ſollte.“ Die Zukunft des deutſchen Volkes war der Haupt⸗ geſichtspunkt dieſer Wirtſchaftslehre,„die aus der Ein⸗ 4 der materiellen Intereſſen die geiſtige und aus eiden die Nationalkraft“ im Sinne hatte. Ueber die „beengenden und abſchnürenden Zollgrenzen der 39 Manmmbenmer Hajen 1938 Dr. Heinric Hildenbrand, Syndikus der Industrie- und Handelskammer Mannheim II. Die Aenderung des Umſchlags in den Mannheimer Häfen gegenüber dem Jahre 1937 ſetzt ſich fowohl in der Anfuhr als auch in der Abfuhr aus Ver⸗ kehrsſteigerungen und Verkehrsrück⸗ gängen zuſammen. Wenn man die Entwicklun der Vertehrslage des Hafens beurteilen will, ſo mu man die einzelnen Warenarten betrachten. Es iſt naturgemüß unmöglich, alle 240 Nummern des Gü⸗ terverzeichniſſes, die die Binnenſchiffahrtsſtatiſtik auf⸗ weiſt, zu unterſuchen. Es muß genügen, die zahlen⸗ mäßig wichtigſten herauszugreifen. Derkehrsſteigerungen Die Verkehrsſteigerung der Mannheimer Häfen im Fahre 1938 iſt in erſter Linie, wie ſchon bemerkt, eine Auswirkung der Weſtbefeſtigung. Während im Jahre 1913 nur 100 000 To., im Jahre 1937 rund 409 000 Tonnen Kies., Erde und Sand umqgeſchlagen wurden, waren es im Jahre 1938 nicht weniger als 1082.316 To. Die Erhöhung des Umſchlags beträgt 682 900, To. Sie iſt daher allein ſchon größer als die Verkehrszunahme in ihrer Geſamtheit. Der größte Teil des Kieſes kam vom Oberrhein, ein kleinerer Teil vom Mittelrhein. Während es ſich hier um eine nur konjunkturelle Steigerung handelt, verſpricht die wenn auch mengenmäßig in nicht unerheblichem Abſtand folgende— Warengruppe. Joff Eiſen⸗ erz, einen ſtändigen und wie man hoffen möchte, zunehmenden Anteil am Güterumſchlag zu überneh⸗ men. Der Verkehr an Eiſenerzen iſt von 896 To. im zabhre 1937 auf 101.692 To. im Jahre 1938 ge⸗ ſtiegen, wovon rund drei Viertel auf Rheinau, ein Viertei auf den Handelshafen entfallen. Eine An⸗ dabe der Sätze des Ausnahmetarifs 7 U 4 an die urch den Ausnahmetarif 7,5 26 gewährten Sätze für dier direkten Bahnweg iſt jedoch die Vorausſetzung erzu. Eine recht erhebliche Erhöhung hat auch der Ge⸗ treideverkehr erfahren, der von rund 577 000 auf xund 696 000 To. geſteigert werden konnte. Auf die Anfuhr allein entfallen 584000 To. gegen 517000 Tonnen im Fahre 1937 und 871 000 Tonnen im Jahre 1913. Die Getreide⸗Anfuhr entfällt ſtatiſtiſch zu 60 Prozent auf das Ausland. Eingangs dieſer Dar⸗ legungen wurde ſchon darauf hingewieſen, daß der tatſächliche Auslandsanteil nicht unerhebhlich weniger iſt. Rusländiſches Getreide dürfte viellekcht in Höhe von 30 Prozent in der Ziffer enthalten ſein, wäh⸗ rend die anderen 30 Prozent deutſches Getreide dar⸗ ſtellen. das auf dem gebrochenen Rhein⸗See⸗Weg an⸗ gefahren worden iſt. Eine bedeutende Umſchlagsſteigerung haben ferner die Treibhſtoffe zu verzeichnen von 247 706 To. auf 285 307 To. Die Erhöhung entfällt auf Benzin und Dieſelöl, während Benzol und andere ölderivate n Lo. aannge Rückgänge im Ausmatz von rund 17 000 To. aufzuweiſen haben. Oelſaaten und Oelfr te haben eben ⸗ falls eine Umſchlagsſteigerung von 110 188 To. auf 120 683 To. erfahren. Schließlich hat der Umſchlag auch ſolcher Waren⸗ attungen eine Zunahme erfahren, die mit dem Vier⸗ ahresplan und damit der Verſtärkung der Bautätig⸗ keit zuſammenhängen; zu ihnen gehört Eiſen un Stahl, das eine Erhöhung von 14 000 To. 21 000 To. erfuhr, Rohre aus Stahl von 26 000 auf 29 000 To., Platten von 2600 auf 6800 To., und Formeiſen von 17 900 au von Eiſenbahnoberzeug von Tonnen, ferner von Rohzink und Zinkle r u een von 2000 auf 4600 To. ſowie Düngemitteln von 52 000 auf 89 800 Tonnen: e Steigerung entfiel hiervon auf Thomas⸗ me Der der Landwirtſchaft diente nicht nur die Steigerung der Anfuhr von Oelkuchen ſelbſt, ſondern auch die größere Abfuhr nach dem Mittel⸗ rhein und dem Maingebiet. berkehrsrückgänge Dieſen Steigerungen ſtehen auf der anderen Seite auch Rückgänge gegenüber. An erſter Stelle ſteht hier der Kohlenverkehr. Der Umſchlag von Stein⸗ kohlen, Steinkohlenbriketts und Steinkohlenkoks iſt von 2 311000 auf 2 138 000 To. zurückgegangen. — S — Eisen und Stahl vor weiterer Leistungssteigerung Wenn die neuen Werke zu produzieren beginnen wpp Deutſchlands Eiſen⸗ und Stahlerzeugung be⸗ wegt ſich ſeit 1933 auf ſtändig anſteigender Linie. Nachdem bereits das Jahr 1938 mit 15,3 Millionen Tonnen Roheiſen und 23,3 Millionen Tonnen Roh⸗ ſtahl(einſchließlich Oſtmark) eine alle früheren Jahre weit überragende Leiſtung erbracht hatte, ſind die Produktionsziffern im erſten Halbjahr 1939 weiter angeſtiegen. Seit Beginn dieſes Jah⸗ res erreicht die durchſchnittliche monatliche Roheiſen⸗ ewinnung etwa 1,63 Millionen Tonnen und die Roh⸗ fee 2,1 Millionen Tonnen, ſo daß die erſten ſechs Mongte eiſeninduſtrieller Arbeit mit einer 12 onug von 9,8 Millionen Tonnen Roheiſen und 12,3 Millionen Tonnen Rohſtahl abſchließen. Dieſe Produktionsleiſtung iſt um ſo höher zu bewerten, als ſie bei gleichzeitiger ſtärkerer Ver⸗ hüttun einheimiſcher fenesfö erzielt wurde. Wäh⸗ rend die inländiſche Eiſenerzförderung(einſchließlich Oſtmark) und damit auch der Verbrauch im Jahre 1938 um etwa 30 Prozent auf 15,1 Millionen Tonnen geſteigert wurde, nahm die Erzeinfuhr nur noch um 5 Prozent auf 21,9 Millionen Tonnen zu. Nicht min⸗ der muß bei Würdigung der Produktionsleiſtung be⸗ rückſichtigt werden, daß ſie im weſentlichen mit den be⸗ reits ſeit Jahren vorhandenen Betriebseinrichtungen und trotz erhöhter Schwierigkeiten in Arbeitseinſatz und Rohſtoffverſorgung bewirkt wurde. Vor allem haben die durchgeführten Rationaliſierungsmaßnah⸗ men recht beachtliche Erfol fieemzefe 115 zum Beiſpiel mit ihrer Hilſe möglich, die tägliche Roheiſengewinnung je Hochöfen auf 378 Ton⸗ nen zu ſteigern gegen 353 Tonnen im Jahre 1929 und nur 125 Tonnen im letzten Vorkriegsjahr. Eben⸗ falls ſind bei der Stahlerzeugung durch An⸗ wendung neuzeitlicher Verfahren, durch rationellere Wärmewirtſchaft und des Kon⸗ verters Verbeſſerungen der Ofenleiſtung bis auf das Doppelte erreicht worden. Recht eindringlich werden die Fortſchritte durch die Rationaliſierung auch in der erhöhten Arbeitsleiſtung der Belegſchaft ſichtbar. Trotz verkürzter Arbeitszeit, Uebergang zum Dreiſchichten⸗ ſyſtem, Einführung des geſetzlichen Urlaubs und er⸗ höhter Veredlung und Verfeinerung hat die Jahres⸗ kopfleiſtung aller in der Eiſenhütteninduſtrie beſchäf⸗ tigten Arbeiter im Jahre 1938 gegenüber der Vor⸗ kriegszeit um rund ein Fünftel zugenommen. Nun aber, nach inzwiſchen erreichter Vollbe⸗ ſchäftigung, iſt aber in weitem Maße zu be⸗ obachten, da ch das Tempo des bisherigen Lei⸗ ſtungszuwachſes weſentlich verlangſamt hat. Mit den vorhandenen und bis zur Kapazitätsgrenze ausge⸗ nutzten dürfte die jetzt erreichte Er⸗ zeugungshöhe kaum noch überſchritten werden können. Eine weitere Erzeugungsausweitung iſt vielmehr erſt dann zu erwarten, wenn die in Ausführung befind⸗ lichen Neubauten, insbeſondere die Reichswerke, in Betrieb und voll zur Auswirkung kommen. Der Be⸗ darf an Eiſen und Stahl nimmt aber nichtsdeſto⸗ weniger weiter zu, ſo daß in Anſehung der der ſtar⸗ ken Nachfrage nicht gewachſenen Erzeugung die Be⸗ ſtellungen nach wie vor auf die Liefermöglichkeiten ab⸗ itttere geſtimmt werden müſſen. Dieſe ſtraffe Bewirtſchaftung de's Ei⸗ ſens hat jedoch auch ihrerſeits zu beſonderen Ratio⸗ naliſierungsmaßnahmen gelBr durch die auch bei gleichbhleibendem Stand der Erzeugung eine beſſere und ſchnellere Eiſenverſorgung gewährleiſtet wird. Denn die Eiſenverſorgung iſt nicht allein von der Höhe der erzeugten Rohſtahlmengen abhängig, ſon⸗ dern auch von ihrer möglichſt rationellen Verſwendung ſowie der Dauer des Walzwerksprozeſſes. In der Ver⸗ gangenbeit hatten die unzähligen Verwendungsmöa⸗ lichkeiten des Stahls zuſammen mit übertriebenen Wünſchen der Verbraucherſchaft zu einer ſolchen Viel⸗ zahl von Eiſenprofilen geführt, daß durch notwendige häufige Umſtellungen und Walzenwechſel Verzögerun⸗ en im Walzwerkprozeß und damit in den Liefer⸗ riſten unvermeidlich waren. Verhandlungen der eiſen⸗ ſchaffenden Induſtrie mit der Verbraucherſchaft haben nun dahin geführt, daß die Zahl der vom Stabeiſen⸗ verband erfaßten verſchiedenen Profile von 7500 im Jahre 1938 auf etwa 1500 herabgeſetzt wurden, dem⸗ nach nicht weniger als 6000 Profile in Fortfall kommen. Ebenfalls beabſichtigt der Formeiſenverband eine weitere Verringerung der Profilzahl vorzuneh⸗ men. Ueberhaupt wird angeſtrebt, ähnliche und mög⸗ lichſt weitgehende„Typenbegrenzungen“ bei allen ver⸗ bandlich erfaßten Walzwerkserzeugniſſen, insbeſondere aber bei den nicht erfaßten Sonderprofilen durchzu⸗ führen. In der geſamten eiſenſchaffenden Induſtrie helief ſich die Geſamtzahl aller hergeſtellten Profile bis vor kurzem noch auf 77 660, eine Ziffer, an deren Größenordnung zugleich die Größe der Aufgabe und Bedeutung einer Tppenbegrenzung klar wird, wie ſie mit ähnlichen Zielen in Zweigen der Weiterverarbei⸗ tung(Kraftwagen⸗, Maſchinen⸗, Landmaſchinenindu⸗ ſtrie) bereits zwingend vorgeſchritten iſt. Sie würde ſowohl eine rationellere Ausnutzung der Anlagen, alſo eine betriebliche und koſtenmäßige Ent⸗ laſtung der Werke, als auch eine Beſchleunſaung der Lieferung für die Abnehmer mit ſich bringen. Insge⸗ ſamt eröffnet alſo die Rationaliſierung noch Möalich⸗ keiten, die es auszunutzen gilt, und das um ſo ſchnellex, als die Produktion im geſamtwirtſchaftlichen Intereſſe weiter erhöht werden muß, in Anbetrocht des Kräftemangels aber nur der Weg über die Lei⸗ ſtungsſteigerung gangbar iſt. Getreide Getreidenotierungen in Rotterdam Rotterdam, 4. Auguſt. Weizen(ein Hfl. per 100 Kilo): September 3,35, November 3,50, Januar 3,70, März 3,.35— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo): September 80¼, November 81¼, Ja⸗ nuar 81¼, März 83. Kgutschuk Marktlage: ſtetig. Sheets loko 81½16; per Auguſt⸗ September 8½; 3 September⸗Oktober 8¼. Preiſe in Pence für ein lb. deutſchen Länder hinweg ging Liſts Sehnſucht nach einer geſchloſſenen wirtſchaftlichen Einigung des deut⸗ ſchen Volkes, in das er ſchon damals gegen den temperamentvollen Widerſpruch Metternichs das deut⸗ ſche Oeſterreich einbeziehen wollte. it demſelben Feuereifer warb Liſt ein freies, deutſches Eiſenbahn⸗ leicher Weiſe der deutſchen Einigung dienen ſollte. Die erſte größere Eiſenbahnſtrecke in Deutſchland, die Bahn von Tifeng nach Dresden, war Liſts Werk: ein gewaltiges Eiſenbahnſyſtem ſollte ſich nach Liſts Plänen über ganz Deutſchland erſtrecken, „das mit Seeküſten und Flußſchiffahrt von der Natur am ſtiefmütterlichſten bedacht worden iſt, das alſo künſtlicher Transportmittel am meiſten bedarf“. Und noch ein anderer Geſichtspunkt war für Liſts Eiſen⸗ M für netz, das in bahnpläne maßgebend. Das von allen Seiten bedrohte Deutſchland ſollte jederzeit in der Lage ſein, durch zweckmäßig ausgewählte Eiſenbahnlinien ſeine Ver⸗ teidigungskräfte nach allen Himmelsrichtungen zu ent⸗ falten und zu vermehren. Liſts Hoffnungen, die der Einheit und der Größe Deutſchlands 3 blieben zu ſeinen Lebzeiten un⸗ erfüllt; der Deutſche Zollverein umfaßte nur einen Teil der deutſchen Staaten. Erſt Bismarck, der viele Gedanken des großen deutſchen Nationalökonomen in ſeine Politik übernahm, ließ manches Wirklichkeit wer⸗ den. Letzte Erfüllung aber der Wünſche, für die der „unzeitgemäße“ Liſt gelebt und gelitten hatte, brachte endlich das Reich Adolf Hitlers, der auch das deutſche Oeſterreich in die große deutſche—— r. A. H. ineral⸗ ——5 muß beachtet werden, daß der des teinkohlenümſchlags allein rund 240 000 To. aus⸗ 2 Er wurde 33 Teil durch die Zunahme des Koksverkehrs(65 6000 To.) ausgeglichen. In die Lücke, die dadurch geriſſen wurde, konnte— wenn auch nur teilweiſe— die Braunkohle eintreten, deren Anfuhr von 435 000 To.— 489 000 To. angeſtiegen iſt. Dieſe in einem Augenblick der ſtärkſten Inten⸗ der Wirtſchaft etwas auffällige Erſcheinung iſt auf die im Zuſammenhang mit den ungünſtigſten Rhein⸗Waſſerverhältniſſen Ende 1938 auftretenden —— 3 Lande und zu Waſſer zurückzuführen. s iſt nicht unintereſſant, feſtzuſtel⸗ len, daß die ſehr häufi n Auffaſſung, als ob die Rheinauer Häfen die einzigen Mannheimer Kohlenhäfen ſeien, in denen ſich der geſamte Kohlen⸗ umſchlag vollzieht. unrichtig iſt, Der Steinkohlen⸗ und Siannbrerizergnen entfiel in Höhe von 1087000 Tonnen auf den Handelshafen und nur in Höhe von 780 000 To. auf die Rheinauer Häfen. Die Braun⸗ kohle wird allerdings zu 70 Prozent in Rheinau und nur zu 30 Prozent in den—* Häfen umgeſchla⸗ gen. Eine ebenfalls n e im Rah⸗ men des geſamten Steinkohlenverkehrs iſt die Ver⸗ doppelung des Abtransportes zu Tal(177 000 To.). Es handelt ſich hier jedenfalls um Saarflammkohle, die—— der Ruhr nach Holland, teilweiſe vielleicht auch an die Ruhr ſelbſt, gegangen iſt. Auch der Verkehr in Holz hat einen— wenn auch geringfügigen Rückgang von 158 000— 151000 Tonnen erfahren. Erx iſt in erſter Linie guf Papier⸗ olz und Stammholz zurückzuführen, während das olz und Stammholz utückzuft ren, während das für benötigte ittholz in größeren als im Jahre 1937 zum Umſchlag 2198 iſt. Au hier mag ein Vergleich mit dem Jahre 1913 oder au noch mit dem Jahre 1934 enum eine wie ſtarke Wandlung des Hafenumſchlags der Vier⸗ ahresplan gebracht hat. Während im Jahre 1913 rund 400 000 To. und noch im Jahre 1934 272 666 Tonnen Papierholz—. wurden, waren es im Jahre 1938 nür noch 37 600 Tonnen. Eine Erſcheinung ſtruktureller Art tſt es auch, wenn der Umſchlag von Kafſee, Roh⸗ tabaken, äuten und Fellen, Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln uſmw. zurück⸗ Pergh iſt, oder wenn der Umſchlag von Stein⸗ alz, der inzwiſchen auf den Neckarkanal verlagert wurde, eine ſtarke Einſchränkung erfahren hat. Schließlich gehört noch in dieſe Gruppe der Rüct⸗ ga von Zement von 23 000 auf 16 000 To., a die Herſtellung des für den beſtimmten —• von einem anderen frachtgünſtiger gelegenen erk übernommen wurde. Der in der Anfuhr von Mehl von 36 000 auf 25 000 To. iſt in der Abfuhr durch die Erhöhung von 87000 auf 98 000 To. wieder aus⸗ geglichen worden. Ebenfalls ſtrukturell bedingt iſt der Rückgang des Umſchlags von rohen, unbeaärbeiteten Na⸗ turſteinen von rund 44 000 auf 31 000 To. berhältnis: Maſſengut— Stückgut Faßt man* einem Vergleich zwiſchen 1938 und dem Hochkonjunkturjahr vor der Machtübernahme 1929 diejenigen Transportgüter zuſammen, die im allgemeinen aͤls Maſſengüter bezeichnet werden, näm⸗ lich: Kohle. Getreide, Holz, Treibſtoffe, Steine und Erden, Eiſen und Stahlwaren. Düngemittel Stein⸗ ſalz, Erze, Schwefel und Schwefelkiesabbrände, ſo ergibt ſich folgendes Bild: 1 9 3 8 1929 abſol. in/ abſol. in /½ Maſſengut 5 437 796 86,5 4 817 161 82.6 Stückgut 13,5 17.4 849 913 1016 790 Geſamtverkehr 6 286 809 100,0 5 833 951 100.0 Aus dem Vergleich mit dem Jahre 1929 iſt erſicht⸗ lich, daß der Verkehr mit Maſſengütern geſtiegen, da⸗ ſonde der von Stückgut nicht nur relativ ondern auch der abſoluten Höhe nach iwerkehes eit iſt. Gerade der Umſchlag des Stückgutverkehrs ſtellt jedoch im allgemeinen ein wichtiges Merkmal der Blüte eines Hafens dar, da er im Gegenſatz zum Maſſengut ſowohl im Umſchlag als in der Lagerung die qualifizierten Einnahmen bringt. Der direkte Umſchlag Vom normalen Umſchlag, wie er im allgeme in den Ziffern der Binnenſchiffahrtsſtatiſtik in Er' ſcheinung tritt, iſt der direkte von Schiff au ahn oder Bahn auf Schiff fie unterſcheiden. Er iſt bis heute noch im weſent⸗ ichen das Kennzeichen für die Größe und Bedeutung des Hinterlandes eines Hafens, auch wenn der Kraft⸗ wagen im Fernverkehr und im weiteren Nahverkehr als Verkehrsträger immer ſtärker in Erſcheinung tritt. Seine. iſt mit allen Aun techniſchen Schwierigkeiten verbunden. Die Umſchlagsziffern der Jahre vor 1930 ſind daher nur mit Vorſicht zu be⸗ nutzen. Aber ſelbſt wenn man dieſer Tatfache, Rech⸗ trägt und das Jahr 1939 mit den Vorfahren vergleicht, ſo iſt doch eine Reizuheche Steigerung die⸗ 1* direkten feſtzuſtellen. r beträgt 639 213 To., d. h. 4 rozent des Geſamtverkehrs gegen 1 490 705 To. im 3 ahre 1937 Prozent oder 482 835 To. des Jahres 1932 11 Prozent. In dieſer Steigerung des direkten Umſchlags kommi vor allen Dingen die Schnelligkeit der Verkehrs⸗ abwicklung zum Ausdruck, da die Güter heute im Gegenſatz 1 früher weniger auf Lager genommen zu werden niteen, Beſonders die ſür den Weſtwall ge⸗ brauchten Mengen dürften wohl alle direkt vom Schiff auf Bahn umgeſchlagen worden ſein, ſo daß hierdurch das ſtarke Anſchwellen der Zifſer vom Jahre 1937 auf 1938 zu erklären iſt. Die Richtigkeit diefer Auf⸗ faſſung 155 ſich u. a. auch daraus daß der größte Teil des direkten Umſchlags von Schiff auf Bahn auf, die Rheinauer Häfen entfällt, wohin die für den Weſtwall beſtimmten Mengen geliefert waren. Zuſammenfaſſend iſt feſtzuſtellen: Es wäre ein Irrtum, anzunehmen. daß die günſtige Umfwlagsziffer des Jahres 1938 eine dauerhafte Brflerung gegenüber früher darſtellt. Weſtbauarbeiten, Transportmittelknappheit, Deviſenlage und Vierjah⸗ resplan haben die Geſtaltung des Verkehrs in den Mannheimer Häfen teils fördernd teils hemmend beeinflußt. Bei Rückgang des Aus⸗ landsverkehrs iſt der Anteil der ausländiſchen Flagge der den Mannheimer Hafen anlaufenden Schiffe ge⸗ Verkehr h emeſſen an i übertrof e hil der 00 f ür chtunur n ch n l — — a u Bin ⸗ 3 αο 0—— 1180 VERLIANGEN EIGENScHAFTEN, DIE MAN VvoN EINER GUrEN RASMER SEIFE 4 MUs5 — ——— Kulte Cicee munuugehe eue Kbbeu-Lalſitoſcice Fefer, bu, Crue, Relliaee, ce llaee, ſel crucino clle, Deud acł. aecall Kle, , le-uſtſſcitt Saueueree, h, bu luhere, ae, lu Heunal. ———— „hakenkreuzbanner“ Samstag, 5. GAuguſt 1939 VS IIJo Sie finden Gualitaten u. Preise In allen erlaubten Abtellunsen Damen-lyäsche u. Teilatage. Damen⸗ oder passende Schlüpfer, e sehr elastisch. Hemdchen farbig. Kunstseiden- 3 9 ualität. pastelliarbig oder dazupassendes Hemdchen, mit farbigem Punktmuster Damen-Unterkleider Charmeuse, mit reich in zarten Farben, II. Wahl Damen⸗ Charmeuse, mit großem, een W 2 in den gangbarsten Farben. 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Versteigerungslokal befinden sich v. 7. 8. ab in C 3, 16 Sprechzeiten der Gerichtsvollzieher: tag von 16—18 Uhr, am Samstag von 11—13 Uhr.- Die zur Zustellung auf der Geschäftsstelle des Amtsgerichts- Ge⸗ richtsvollzieheraufsicht- bisher in Qu 6, 1. Schriftstücke sind nunmehr in C 3, 16 niedergelegt, wo sie Am Montag bis Frei- niedergelegten 10 Monatsraten kleiner Anzahlg. er- halten Sie bei Foto- Spiegel Das Fachgeschäft der guten Bedienung Ludurigshafen-Nn. Bismarckstraße 39 neben der Hauptpost (152774v) Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ gefordert, die Beitragszahlung innerhalb einer Friſt von acht Tagen vorzunehmen. Für alle übri⸗ gen Arbeitgeber ſind die Beiträge innerhalb fünf Tagen nach Zuſtellung der von der Kaſſe ausge⸗ ſtellten Beitragsrechnung einzuzahlen. Bei Zah⸗ lungsverzug werden Verzugszuſchläge und Ver⸗ ſäumnisgebühr erhoben, auch erfolgt ohne wei⸗ tere Mahnung die Anordnung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung. Mannheim, den 5. Auguſt 1939. Der Vollſtreckungsbeamte. und Handel: Wilhelm Ratzel; Kulturpolitik und Unter⸗ Feudenhe 10585 S1. 33 abzuholen sind. Der Amtsgerichtsdirektor illransporte Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann; Stellvertreter: Weti. 5 mit neuem Tempo⸗ Dr. Jürgen Bachmann; Chef vom Dienſt: Helmuth Wüſt 4 5 leſerwagen bei bil⸗(in Urlaub; Vertreter: Dr. Hermann Knoll); Verant⸗ iermart ühre Vermöhlung zeigen an Weinasehfe zum festesse aeh unlher näch nelte wortlich fur Innenpolitit: Dr. Jurgen Vachmannz Reinraſſige 2Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer; Wirtſchaftspolitik ikuünun ahre alt, als 1 Helmuth Wüſt(in Urlaub; Vertreter: Dr. Herm. Knoll); din geeign. NMA R A KESSLE R geb. Sall er NMeue Rozeplo bo Immodilie Sport: Julius Etz; Beilagen: Dr. Hermann Knoll; Ge⸗ 423 ſtaltung der B⸗Ausgabe: Wilhelm Ratzel; Bilder: die A— fl Reſſortſchriftleiter, ſümtl. in Mannheim.— Ständiger Kuwen Kr. MANNHEIN AFfFOLTERBACH 3 7„Berliner Mitarbeiter: Prof. Dr. Johann v. Leers, eſ 3566 B MannheimſBerlin⸗Dahlem.— Berliner Schriftleitung: Hans Graf 18 bea Reiſchach, Berlin sw 68, Charlottenſtraße 82.— Nach⸗ weiſe mit Innen⸗ druck ſämtlicher Originalberichte verboten.— Für den f ausſt. 6000—7000 Anzeigenteil verantwortlich: Wilhelm M. Schatz, Mann⸗ e enſit 0—055 erforderlich.fheim.— Drück und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag lngebote unt. Nr. und Druckerei G. m. b. H. 53 ogen. 5488 Bſan d. 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Kleingotten-Daueranlage S Wei Eri bes bestens bekennte undellseits belſebte findet am Samstag, Sonntag artenfest und Montag. den., 6. und 7. August auf dem Festplatz in der Anlage statt.(Strobenbehnhèltestelle am Festplätz.)— k intritt frei. ks ladet ein: Die Vereinsleiiung Stimmung ganz groß Feotuirt Lõdaig Unòͤdle: Grozes Bierzelt Himmungskapelle- Tanz- Tombola und Volksbelustigungen aller Art Montagabend grohes Prachrfeuerwerk Haltbarr Lamen die weder anlaufen noch weich wer⸗ den, erzielen Sie durch meinen Ge⸗ würzef ig. Er gibt einen würzigen, pikanten Geſchmack u. braucht vor⸗ 573 nicht gekocht zu werden, Liter 45 Pf., Gurengen Paket 20 Pf. dtorchen-Drogerie.%“ (152553V) i e olksfeſt der Freude INED¹INGEN auf dem Sportplatz am., G. u 7. Aug. Edingen bietet ein ſroſistadt-Neagtamn. Auberdem: verlosune mit groben brämien- preiskegeln Böllonwettfliegen usv. 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For zu ſterben! ſchiffte ſchne lieſt ſich, wie ben:„Helen ferien fertig Zur Helen Otto geſellt Ferien neun Zeilen hint einem Gedi alles andere Wahrſcheinli Druck gebrar dementſprech Dagegen ſe den Kraniche beſſer eingeſe findet ſich di April.“ Und den 18. Apr von.“ Kein ein großer? amstag — 10³* us-Sensation g 2 temraubend erstäg dol Wonlbrück vergessen werden plELE ieeraxAI enehm kühle len der Stadtl „Montag! Hans-Albers-Film Canitoga meiprädikat: riverlvoll. 0, So. ab.15 Uht Procr. weg⸗n ereits.50 Lhr o Unr unsere be⸗ milienvorsteltung bars Garten lachen! 1. Lisl Karlstadt I — 3 Anlas 28 Restaurani Bierkellei Münzstube Au to m a Gaststätte den Planken — innmmmmm —————— eſt 6. u 7. Aug. alneu ung mit reiskegeln uSv/. LZ -Jans -BEHEAU 1528500 SQNNTAGSBFILAGE DFS JAHRGANG 12359 07 9 —53 Vor kurzem hatte ich das Erlebnis, in eine Famikie der Siebziger Jahre eingeführt zu werden, eine deutſche Familie von der Art, wie ſie heute ſelten geworden iſt. Was die Begeg⸗ nung beſonders wertvoll und friſch machte, war der Umſtand, daß ſie völlig ungewollt und un⸗ vorbereitet ſtattfand. Vermittelt wurde ſie durch Schiller, der in dieſer Familie ge⸗ lebt zu haben ſcheint als ein ver⸗ ehrter und immer wieder gerufe⸗ ner Hausgeiſt, deſſen leuchtende Spur durch Jahrzehnte hindurch führt. Ich habe einen Beweis dafür, daß ein deutſcher Dichter unter Umſtänden im Leben einer Men⸗ ſchengruppe dieſelbe Rolle ſpielen lann und geſpielt hat, wie ſie ſonſt der liebe Gott bei den Stillen im Land ſpielt; die Bibel, in welche dieſe ihre Familienchronik eintragen, iſt im Falle Schiller er⸗ ſetzt durch eine Ausgabe ſeiner ge⸗ ſammelten Werke aus dem Jahre 1823 mit Stichen von Romberg und Kovatſch. Dieſe hübſche und erwünſchte Reihe von kleinen Bü⸗ chern mit rotgrünen Rückenſchil⸗ dern und Goldaufdruck ſtand auf meinem letzten Geburtstagstiſch. Als ich das erſte davon aufſchlug, fielen mir Eintragungen in die Augen, die ich nach Schrift und Charakter für weiblich anſehe, und die bei der Haltung gegenüber dem Leben die Metamorphoſe eines jungen Mädchens in eine Mutter von drei Kindern darzuſtellen ſchei⸗ nen. Die Eintragungen befinden ſich in jenen Bändchen, die die Dramen und die Gedichte, beſon⸗ ders die Balladen, enthalten. Zuerſt ſtieß ich ſo auf den„Ring des Polykrates“, deſſen halb ver⸗ klungener Mythos mir ſo plötz⸗ lich wieder im Geiſt aufklang. Polykrates, ein ſagenhafter Herr⸗ ſcher, hat auf Samos ein ſtarkes, glänzendes Seereich gegründet. Bei der ſiebenten Strophe nun, in der drohend die kretiſche Flotte gegen Samos anſegelt, findet ſich in die⸗ ſem Büchlein die erſte Eintragung; da ſteht mit Tinte in ſaubern, leichten, aber beſtimmten Zügen: „Helene Oſtern 1879!“ Eine Helene hat Oſtern 1879 bis hierher gelernt. Die Kreter werden jedoch geſchla⸗ gen; ihre Schiffe zerſtreut der Sturm. Der Freund, angeſichts dieſer lückenloſen Glücksfolge von Furcht vor dem Neid der Götter erfaßt, fleht ſeinen Gaſtfreund an, den Ueberirdiſchen ein Opfer dar⸗ zubringen. Der Herrſcher wirft ſeinen koſtbaren Ring ins Meer. Aber ein Fiſcher liefert ihn mit einem gefangenen Fiſch gleich wie⸗ der ein.„Da wendet ſich der Gaſt mit Grauſen!“ berichtet der Dich⸗ ter.„Die Götter wollen dein Ver⸗ derben. Fort eil ich, nicht mit dir zu ſterben!“ und ſprachs und ſchiffte ſchnell ſich ein. Darunter lieſt ſich, wieder mit Tinte geſchrie⸗ ben:„Helene und Otto: Erndte⸗ ferien fertig gelernt“. Zur Helene hat ſich alſo noch ein Otto geſellt. Man hat in den Ferien neun Strophen zu je ſechs Zeilen hinter ſich gebracht von einem Gedicht, das für Kinder alles andere als verſtändlich iſt. Wahrſcheinlich hat es einigen Druck gebraucht; der Eintrag ſieht dementſprechend aus. Dagegen ſcheint die Ballade von den Kranichen des Ibykus um ſo beſſer eingeſchlagen zu haben. Ueber dem Titel findet ſich die Bemerkung:„Angefangt den 15. April.“ Und gleich darunter:„Elſe kann heute den 18. April unerwartet den erſten Vers da⸗ von.“ Kein Wunder ſchließlich, denn was für ein großer Aufriß iſt das:„Zum Kampf der ter:„Ende der Oſterferien.“ MANNIHIEIM, 6. AUGUsT 19359 Wagen und Geſänge, der auf Corynthus Lan⸗ desenge der Griechen Stämme froh vereint, zog Ibykus, der Götterfreund“. Schon ſind Geſicht und Gehör auf der Wanderſchaft. Mitten drin zieht im eindrucksvollen Gegenſatz zum allgemeinen Gedränge ſtill und allein die Hauptperſon, Ibykus, um ſofort von Räubern in einem ſchönen Zug neun achtzeilige Strophen gelernt. Ueber Pfingſten bringt mans trotz der weni⸗ gen Tage auf drei und läßt es gerade beim Auftreten des Chores,„der ernſt und ſtreng nach alter Sitte, mit langſam abgemeſſenem. Schritte hervortritt aus dem Hintergrund“. sSteinerne Wächter am Heidelberger Sschloſ angefallen und ermordet zu werden. Was nun? Mitten in die Erwägungen der ſchmerzlich erregten Menge in Corynth, die den Mord ihres Lieblings erfahren hat, bemerkt die Mut⸗ Nachdem ſogar Elschen ihr Erſtaunen darüber erregte, hat man Aufn.: Heinz Herter Mit dieſem langen Gedicht iſt man, wie es ſcheint, in den Sommerferien, am 1. Juli, fertig geworden; man hat bloß die halbe Zeit vom „Ring des Polykrates“ dazu gebraucht. Wun⸗ derbar ſinnreich iſt das für Lehrer und Er⸗ zieher. Es iſt auch ſinnreich für Dichter. Das ACENCCEIZSANNEB FOLGE 32 iller und eine deutſche Familie/ Kind will das Unbedingte, wo es Partei neh⸗ men und Stellung beziehen kann, und das Volk iſt nicht anders. Aber die Mutter hat noch nichts gelernt, das beweiſt die Wahl des näch⸗ ſten Gedichtes:„Kaſſandra“. „31. Juli angefangt,“ bemerkt ſie; ſie bleibt bei„angefangt“. Aber es iſt und bleibt ein Unglücksgedicht; bei der zweiten Strophe muß ſie bemerken:„Otto brach das Bein 2. Auguſt“. Die Mutter muß eine Neigung für das Elegiſch⸗Fataie gehabt haben, die ſie in echt deutſcher Hartnäckigkeit ihren Kindern beibringen wollte. Aber obwohl Otto das Bein brach und nun genug Zeit zum Lernen gehabt hätte, zeichnet ſie das „Ende der Herbſtferien“, als man knapp über die Mitte hinaus iſt, und fertig geworden iſt man da⸗ mit, wie es ſcheint, überhaupt nicht. Es wird offenen Verdruß gegeben haben. Ich nehme an, Helene hat geheult und Otto ge⸗ mault; Elſe kam offenbar über⸗ haupt nicht in Betracht. Aber es wurde außerdem noch gelernt„Der Taucher“(Oſtern 1881 angefangt), „Die Bürgſchaft“,(Otto und He⸗ lene in Weihnachtsferien 1878 fer⸗ tig gelernt) und„Ritter Toggen⸗ burg“. Dieſes Gedicht haben ſich Helene und Otto in einem Zug mährend der Oſterferien angeeig⸗ net. Da mahnt's nun vollends pro⸗ phetiſch auf! Was geht in dieſem „Ritter Toggenburg“ vor? In der erſten Strophe bekommt er eine Abſage von der Geliebten. Er rufi ſeine Mannen und reitet nach dem Heiligen Land, wo er aus Ver⸗ zweiflung große Taten verrichtet. Aber er kann ſie nicht vergeſſen, läßt alles, um auf dem kürzeſten Weg heimzureiten und kommt ge⸗ rade zurecht, als ſeine Geliehte den Schleier genommen hat.„Da verläßt er auf immer ſeiner Väter Schloß.“ Er baut ſich eine Ein⸗ ſiedlerhütte gegenüber dem Frauen⸗ kloſter, zufrieden mit ihrem Anhlick aus der Ferne, den ihm hie und da das geöfinete Zellenkenſter zeigt „Und ſo ſaß er, eine Leiche, eines Morgens da. Nach dem Fenſter noch das bloiche ſtiſle Antlitz ſah.“ Dies iſt das Gedicht, das bei Oiſo und Helene ſo gezündet hat! Uner⸗ ſchülterliche Liebe und Treue his zum Tod haben ihre empöreriſchen Herzen bezwungen. Das ſchänſte Fomilienheild ꝛoigen die Eintraanungen beim„Gong nach dem Eiſenhammer“ Da heißt es:„Angeſangt /Herhſt 1877, als wir zuſammen nach Gaberndorjf aingen.“ Das„““ ſteht genan ſo in der Notiz: es zeugt für etwas WMe⸗ danterie und Beꝛiehnna zum Ge⸗ ſchäſtsmäßigen. Aber was für ein unvergeßlicher Gang nach Gabern⸗ dorf muß das geweſen ſein der ſich mit dem Gang nach dem Eiſen hammer vereinigte. Ich konnte dies Gaberndorf nicht ermitteln. Ich ſtelle mir ein ſtilles denutſche⸗ Tal vor, auf der Sohle einen Bach. zimbeiden Seiten ſanft auißeieynde Waldhänge in den brennendſten Leidenſchaftsfarben des Herbſtes. „Seht ihr, wie ſchön das iſt?“ wird die Mutter geſagt haben.„Und jetzt fangt an:„Ein ſrommer Knecht war Fridolin und in der Furcht des Herrn“. Es iſt ein ſehr ſchönes und ſinnreiches Gedicht; ihr wer⸗ det ſehen.“ Aber über den bunten Höhen kreiſten Habichte und vielleicht Buſſarde. Auf den Wieſen blühten Herbſtzeitloſen. Der fromme Knecht iſt allen friſchen Kindern ſehr aleichgültig, aber der Herbſt mit ſeiner Ab— ſchiedsleidenſchaft und Reihe von letzten ſchönen Tagen bringt un⸗ mit der aufregenden 5 —— — endliche Dewegung über kindliche Herzen— eine Bewegung, von der die gute Mutter offen⸗ bar keine Kunde hatte. Die Blätter dieſes Ge⸗ dichtes ſind in meinem Bändchen ganz beſon⸗ ders ſchlecht zugerichtet, als ob ſie oft mit ärgerlich angefeuchtetem Finger vorwärts und zurück gewendet worden wären, und am Ende hat es doch bis zum 12. April gedauert, bis Otto und Helene es gelernt hatten. Wirklich, es iſt ein weisſagendes und kluges Büchlein. Wohl möglich, daß Otto und Helene das Licht des Lebens noch brennt. Ich war damals zwei Jahre alt und bin jetzt vierundſechzig. Sie werden alſo etwa zwölf geweſen ſein. Mit ihrer Abneigung gegen das Elegiſche und der Zunei⸗ gung zum Unbedingten machen ſie eine geſunde Lebenskraft kund. Helene kann heute die ju⸗ gendliche Großmutter einer Schar von Hitler⸗ jungen ſein, und Otto wird ab und zu von einer Bande brauner Mädchen heimgeſucht, die ſeine Enkelinnen ſind. So läuft das Leben. Was aber die Urgroßmutter angeht, ſo hat ſie 1859 in Weimar, das ihr Schickſal wurde, zum erſten Male„Die Braut von Meſſina“ ge⸗ ſehen und war nach einer Eintragung„ſehr überraſcht“. Beim erſten Erlebnis mit dem „Wallenſtein“ in Dresden, wo ſie herzukommen ſcheint, bemerkt ſie:„Es waren köſtliche Abende und fühlte mich ſehr angeregt und aufgerich⸗ tet.“— Auf das Jahr 1860 kommen noch„Tell“ und„Die Räuber“. Vom„Tell“ ſchreibt ſie: „Der 3. Act hat mich herzlich zu Thränen ge⸗ rührt und ſah ſehr maleriſch aus.“ Bei den „Räubern“ erklärt ſie ſich von der Turmſzene beſonders gepackt. Die letzte Eintragung ſtammt vom 125. Ge⸗ burtstag Schillers, alſo 1884. Dabei ſah ſie wie⸗ derum die„Braut von Meſſina“. Im Anſchluß daran berichtet ſie, daß ihr Leben ſich in der Deinhardsgaſſe in Weimar abſpielt. Otto, der das Bein brach, beſand ſich zu dieſer Zeit ver⸗ mutlich bei ſeinen Großeltern in Dresden, wo er die Unterklaſſe des Gymnaſiums beſuchte. Helene war vierzehn Jahre alt. Und Elſe, als ſie„unerwartet“ die erſte Strophe der„Kra⸗ niche“ konnte, zählte gerade vier Jahre. Wie Friedrich der Große über Beleidigungen dachte Von Ferdinand Silbereiſen Dem Könige wurde einmal von einem ſeiner Miniſter hinterbracht, daß ein Berliner Bürger in der frechſten Weiſe über den Regenten ſchimpfte.„Majeſtät, er ſpricht von Ihnen nur in Ausdrücken wie Despot, Tyrann und der⸗ gleichen reſpektwidrigen Bezeichnungen. Es be⸗ ſeelt ihn offenbar ein grimmiger Haß gegen Ew. Majeſtät.“ „Und was iſt das für ein Mann?“ „Er heißt...“ „Ich frage nicht nach ſeinem Namen“, fiel der Herrſcher ein,„der Name tut nichts zur Sache. Ich möchte nur wiſſen, was er iſt“. „Es iſt ein Berliner Bürger.“ „Sein Stand intereſſiert mich ebenſowenig. Ich wünſche nur zu erfahren, über welche Mii⸗ tel und Hilfsquellen er verfügt. Kann er zwei⸗ malhunderttauſend Mann auf die Beine brin⸗ en?“ „Oh, nein, Ew. Majeſtät, es iſt ein einfacher Privatmann!“ „Oh, das gibt mir meine Ruhe wieder“, meinte Friedrich lächelnd,„Sie begreifen, daß ich natürlich Gegenmaßnahmen ergreifen müßte, wenn dieſer Menſch, welcher mich augenſchein⸗ lich nicht liebt, Heere gegen mich ins Feld ſtel⸗ len könnte. Da er nun aber ſo gänzlich macht⸗ los iſt, kann ich ihn ja ruhig weiterſchimpfen laſſen.“ Vater und Sohn f. Demeich Sestonten In der Klopferſtraße 31, vier Treppen rechts, iſt an der Tür ein blank geputztes Meſſing⸗ ſchild befeſtigt: Muſiklehrer Baumann. Mit ſeiner Frau und dem einzigen Sohn bewohnt der Muſiklehrer hier ſeit Jahren eine kleine Dreizimmerwohnung. Sie ſind ſaubere und ruhige Leute, über die keiner im Hauſe Klage zu führen hat. Morgens gibt Meiſter Bau⸗ mann ein paar Klavier⸗ oder Violinſtunden, und abends ſieht man ihn mit dem Geigen⸗ 45•5 im Arm zum Theater oder zum Konzert eilen. Den Muſikantenheinz nennen die Hausbe⸗ wohner den Sohn des Muſiklehrers. Er iſt ſieb⸗ zehn Jahre alt und geht bei einem Buchbin⸗ dermeiſter in die Lehre. Doch mit dem heutigen Tag müßte man ſagen: er ging in die Lehre. Denn eben ſtürmt er die Treppe hinauf und nimmt immer drei Stufen auf einmal. Mit der einen Hand zieht er ſich am Geländer hoch, die andere umſpannt ein ſchlankes Paket: den Maler Möller: Bänkelsänger im Dort erſten ſelbſwerfertigten Lederband nach eige⸗ nem Entwurf. 3 iſt er, Mutter! Und der Geſellenbrief dazu!“ Muſiklehrer Baumann hört es im angren⸗ zenden Arbeitszimmer. Vor ihm auf dem Tiſch liegt aufgeſchlagen eine neue Partitur. Er iſt dabei, den Violinpart leiſe nachzuſummen. Noch ganz in Gedanken, hört der Meiſter, was ſein Sohn nebenan ſpricht. Er fährt mit der Hand über die Stirn, er lächelt ein wenig in ſich hinein. Ja, genau ſo war es vor fünf⸗ unddreißig Jahren, als er ſelber die Prüfung auf dem Konſervatorium beſtanden hatte. Heute iſt der Sohn ſoweit, der einzige, und er ſoll den Tag nicht vergeſſen. Der Muſiklehrer blickt hinüber zum offenen Notenſchrank. Darin ſteht auf dem erſten Brett ein ſilberner Becher. Damals, vor fünfund⸗ dreißig Jahren, hielt er ihn bewußt zum erſtenmal in der Hand.„Junge,“ hatte ſein Va⸗ Abfn.: Städt. Kunsthalle 5— ——◻ ter geſagt,„dieſer Becher iſt das Meiſterſtück deines Großvaters, des Goldſchmiedes. Wir Baumänner gehören nicht zu denen, die Reich⸗ tümer ſammeln auf Erden, aber wir kommen anſtändig durch das Leben und vergeſſen nie, daß Sonntage nötig ſind, um Werktage erträg⸗ lich zu machen. Es braucht nicht immer Wein zu ſein, den du aus dem Becher trinkſt.“ So erhebt ſich der Meiſter. Wie einen Kelch hält er den Becher in ſeinen Händen. Auch er ſtürmte damals in die Welt, um ſie zu er⸗ obern. Etwas anderes hat er dafür erobert: die Stetigkeit ſeiner Arbeit, das Wiſſen um ſeine Sendung, den Glauben an den Sonntag. Er nimmt den ſilbernen Becher und trägt ihn hinüber zu denen, die er lieb hat, zu Frau und Sohn. „Geſelle Heinz Baumann,“ die ſeltene An⸗ rede klingt ſo ernſt, daß beide erſchrecken wol⸗ len.„Vater und Sohn, die ſind wie zwei Sta⸗ fettenläufer, die der nächſten Generation das Erbe zu überbringen haben. Es kann der Glanz eines Namens ſein, der Ruf eines Hauſes, Reichtum und Macht. Immer aber muß es die Reinheit des Wollens ſein. Vergiß das nicht, Geſelle Heinz Baumann. Denn mehr noch als Aeußerlichkeiten, wie Glanz, Ruhm, Reichtum und Macht, gilt das innere Ziel. Trotz allem Schweren, das auch kommen muß, denk an die ſilberne Feſtlichkeit in dir ſelber! Vergiß über den Alltag niemals den Sonntag, Geſelle Heinz Baumann!“ Er ſchweigt. Für einen Augenblick ſchließt er die Augen. Eine Welt drängt ſich in ihm zu⸗ ſammen in einer einzigen Sekunde: Stabwech⸗ ſel der Stafettenläufer. „Bring Wein, Frau,“ ſagt endlich der Vater. Er reißt ſich mit Gewalt zuſammen. Zum Schluß trinkt auch der Muſikantenheinz aus dem ſilbernen Becher. Da er ihn von den Lippen abſetzt, ſchwankt er ein wenig in ſeiner Hand, er iſt auf einmal ſo ſchwer geworden. Wie rotes Gold funkelt der Wein im ſilbernen Becher: Blut vom Blute der Väter. Eine dunkle Ahnung von mancherlei Wirr⸗ ſal und Kampf überkommt den Geſellen Heinz Baumann. Aber er wird ſiegen im Streit des Alltags, er weiß ſich ſeit heute eingegliedert in die lange Kette ſeines Geſchlechts. Stumm reicht er dem Vater die Hand. Und es klingt doch wie ein Verſprechen. HElDE Wo die Gelelse endigen am olten prellbock levuchtet der rote Mohn im glühenden JTag, wuchert Riedgros, steht einsam ein Stellstock fingerhot, der sich vor Wonne nicht regen mog. S0 voll sind selne Glocken vom brennenden Lichtschein, daß er weithin silbert im ebenen lond.— Selten bröckelt ein Teil vom morschen Broch- steln, rinnt und verrinnt lautlos im träumenden Sand. Aber feldher stößt ein bunter verirrter Folter, setzt sich om Block und wippt mit den Flö- geln im Glost. Möcde erföllt ihn. Die heilige Sfllle molt er forbiget aus mit seiner gottseligen Rast. Ffriedrich Roth Die See als Erlebnis Luſerke Die in einem fremden Lebensraum zuge⸗ brachte Zeit wird im allgemeinen wohl um ſo ſtärkere Eindrücke bringen, je größer alle Ge⸗ genſätze zu den gewohnten Lebensumſtänden ſind. Obwohl es auf einem Schiff in allen Dingen faſt unglaublich anders zugeht als beim Landleben, ſo iſt es doch nicht leicht, die See kennenzulernen, weil faſt alle abwechſ⸗ lungsreichen perſönlichen Betätigungen in der ungeheuren Leere eigentlich verſagen. Deshalb darf es ein Binnenländer, der die Verbunden⸗ heit mit dem Meer gefunden hat, hier viel⸗ leicht verſuchen, von den Schwierigkeiten und von Möglichkeiten der Ueberwindung zu be⸗ richten. Die erſte Fremdheit auf See iſt die räum⸗ liche Weite. Wenn die Küſten erſt hinter dem Horizont zu verſinken beginnen— und an der Nordſee überhaupt ſchon im Ufergebiet—, verändern ſich unter dem Rieſengewölbe des Himmels alle Maßſtäbe. Das Schiff, das im Hafen noch groß war, erſcheint winzig. Dünen⸗ landſchaften haben Hochgebirgscharakter, und auf hoher See bleibt das Schiff tagelang wie verhexkt im Mittelpunkt immer d e s⸗ ſelben Horizontkreiſes feſtge⸗ bannt. Der Eindruck der menſchenfremden, ja magiſchen Weite wird noch durch das gleich⸗ zeitige Erlebnis der Enge auf dem Schiff ver⸗ ſchärft, auf dem man vielleicht tagelang nur wenige Schritte gehen kann. An Land hingegen beſteht faſt überall eine leichte Möglichkeit, vertraute Eingeſchloſſenheit und Grenzen zu finden— man könnte ſagen, die Seele kann jederzeit Deckung nehmen. Der Strandkorb, das Haus ohne Vorderwand, kennzeichnet den Städter im Seebad. Wer die See tatſächlich kennenlernen will, muß ſich notwendig ihrer Fremdheit ausſetzen, d.., er muß nicht auf den großen Dampfer oder in den Kurort gehen, ſondern ſuchen, im kleinen Schiff zu fahren. Die zweite Fremdheit iſt, daß man ſich auf See in einer mindeſtens für den Großſtädter völlig unerhörten Weiſe den elementa⸗ ren Mächten anheimgegeben findet. Es wäre Romantik, beim Meere immer gleich an Stürme und haushohe Wogen zu denken. Tatſächlich wirken aber Wind und Wetter auf der leeren Fläche und wirkt auch die brütende Sommerſtille gewaltiger. Es kann ſich bis zum Angſtgefühl ſteigern, daß auch nicht die ge⸗ ringſte Freiheit mehr dazu beſteht, den elemen⸗ taren Einflüſſen aus dem Wege zu gehen, wie man es auf dem Lande doch faſt ſtets wenig⸗ ſtens behelfsmäßig kann. Und auch hieraus ergibt ſich wieder, daß man ſich dem echten Erlebnis der See um ſo ge⸗ wiſſer ſtellt, je kleiner das Schiff iſt. Man könnte vielleicht ſagen, daß damit eine einzig⸗ artige Möglichkeit zugänglich iſt, heute in die⸗ ſelbe Art von Seeraum zurückzutauchen, die auf die Seelen in alter Zeit wirkte. Am Meer geht alle Ziviliſation ſpurlos vorüber, ſie hat nur mit den Schiffen zu tun. Denn das iſt die dritte und vielleicht tiefſte Fremdheit des Seeraumes, daß er kein Men⸗ ſchenland iſt. Jede Landſchaft iſt für den Kun⸗ digen auch ein Geſchichtsbuch, auf der See ver⸗ ſchwindet jede Spur menſchlicher Anweſenheit raſch wieder in der Leere. Der Anblick der Hafenſtädte, beſonders der alten Hanſe⸗ orte an der Oſtſee, iſt gewaltig. Auf dreißig Kilometer Entfernung ſchon ragen die Türme von Wismar, Stralſund uſw. über den Hori⸗ zont. Aber dieſe Städte ſind noch nicht See, ſie ſind erſt befeſtigte Grenze. Dieſer dritten Fremdheit des Seeraums aber wird man ſich wohl am beſten ſtellen, wenn man das Erlebnis der See als Grenz⸗ erlebnis aufſucht, d. h. nicht die Hochſee be⸗ fährt, ſondern die Küſten bereiſt. Alle die Fremdheit der See aber kann man nicht in ſich aufnehmen, weil ſie im tiefſten unmenſchlich iſt. Es wurde ſchon jedesmal ge⸗ ſagt: man muß ſich ihr ſtellen. Man kann nicht gefühlsmäßig aufgehen in dieſer unvergleichbaren, unausdrückbaren„Land⸗ ſchaft“, ſondern man muß in ihr dicht und hart in ſich ſelber beiſammen bleiben. Deshalb — und natürlich auch, weil ſich das Leben auf dem Waſſer tatſächlich in größerer und dau⸗ ernderer Nähe von Gefahr abſpielt— hat die See zu allen Zeiten als ein wahres Feld männlicher Bewährung gegolten. Daß ſie dem Wagemutigen dann auch ihre tauſend⸗ fachen Wunder zeigt, braucht heute, wo in Bild und Film ſoviel davon bekannt wird, nicht beſchrieben zu werden. Vielleicht aber iſt es nützlich, auf eine be⸗ ginnende Entdeckung aufmerkſam zu machen, die etwa der entſpricht, als vor vierzig Jahren die Gebirgswelt als Ausflugsziel vom Städter entdeckt wurde. Faltboot und Kanu ge⸗ ben heute eine wunderbare Möglichkeit, das echteſte Meereserlebnis im Wattengebiet der Nordſee zu finden. Die See iſt dort flach, und in den menſchen⸗ armen Gebieten gibt es unendliche Möglich⸗ keit zu Robinſonaden. Die See iſt dort gewiß nicht„ſchön“, aber, wie vielleicht dargetan wer⸗ den konnte, von einer hinreißenden Eigenart. Eine gründliche Kenntnis der Gefahren iſt freilich notwendig, aber ſie erwerben heißt zu⸗ gleich, gerade die weſentlichen Eigenarten der See zu ſtudieren. Die Gezeiten ſind nicht nur die elemen⸗ tare Großmacht an der Nordſeeküſte, ſondern ſie machen das Waſſer auch für den Kleinſchiff⸗ fahrer noch viel reizvoller als die Bergflüſſe, die man ja nur in einer Stromrichtung be⸗ fahren kann. In den Flutrinnen der Küſte geht die Strömung— und in den Stunden ihrer größten Stärke heftiger als der Rhein bei Hochwaſſer— ſechs Stunden lang hinaus und dann wieder ſechs Stunden lang auf dem ſelben Wege genau umgekehrt zurück. Durch geſchicktt Benutzung der Gezeitenſtrömungen kann man ſich bei gutem Wetter ohne viel Dar⸗ zutun um ganze Inſeln herumtreiben laſſen. Daß man dieſe Verhältniſſe ſtudieren muß, daß man immerhin etwas unheimliche Rieſem mächte benutzt, um ſich anzuhängen, erhöht ja nur den ſportlichen Reiz der Unternehmung. Wo leere Waſſerfläche für den gewöhnlichen Reiſenden iſt, höchſtens mit ſeltſamen Farben⸗ ſtimmungen darüber, da weiß der erfahrene Waſſerwanderer in dieſen Gegenden vom Re⸗ lief des Grundes und vom Hin- und Herziehen der Streifen auf dieſer nur ſcheinbar ruhenden Fläche. Gerade die Mündung der kleineren Flüſſe und Waſſerläufe und die Sielhäfen der Nordſeeküſte ſind die gegebenen Ausfall⸗ tore für eine umſichtige Eroberung der ſelt⸗ ſamſten aller„Landſchaften“— der See. Wohrhaft gross sein, heisst nicht ohne grossen Gegenstand sich regen, doch elnen Strohhoalm selber gross verfechten, wenn Ehre cuf dem Spiel. Shokespecre. 4 Ich ke Korrido Herzklof namen für kurz aus, nie überall, decken.( freundli⸗ ten und Geſicht; deutlich Charakte Kein Lac hören, d alten pi Jahren um deren Jahren Neubaut ſichtlichen Neubau Turm w ſicherlich beobachtu baren be⸗ Die W Hier nun ſtaat Dar Zwar, di uns, die liche Uni Währung Gulden Reichsma Der Aute tagabend Weichſelfe buſſen de lichen Pr Verkehr i ßiſchen Gr Teil ſchon mählich i mehr und Ziel. Den La ſeinen We nahm mir die elf Ki ich gerade der Wald Gold und leben, das die lieblid Während vollen Zuſch Geſchehen u Muſik Richar Kunſt dieſes vöſe polniſch Bewegungen polniſche Kr. führung ein hohen Meer Während Gemüt erheb ulen Meiſterſtuck des. Wir die Reich⸗ ir kommen rgeſſen nie, age erträg⸗ imer Wein inkſt.“ inen Kelch n. Auch er ſie zu er⸗ ür erobert: Wiſſen um Sonntag. trägt ihn „zu Frau eltene An⸗ recken wol⸗ zwei Sta⸗ ration das der Glanz 2s Hauſes, nuß es die das nicht, r noch als „Reichtum Trotz allem enk an die ergiß über eſelle Heinz ſchließt er n ihm zu⸗ Stabwech⸗ der Vater. antenheinz n von den z in ſeiner geworden. nſilbernen rlei Wirr⸗ len Heinz Streit des gliedert in Stumm es klingt prellbock en Jag, Stellstock Sht regen ennenden nd.— en Broch- den Sand. ter Folter, den fFlö- malt er Raœst. lrich Roth heißt zu⸗ narten der ie elemen⸗ e, ſondern Kleinſchiff⸗ Bergflüſſe, chtung be⸗ der Küſte »Stunden der Rhein ng hinaus g auf dem ick. Durch trömungen viel Dar⸗ hen laſſen. eren muß, he Rieſem erhöht ja rnehmung. wöhnlichen n Farben⸗ erfahrene vom Re⸗ Herziehen ruhenden eineren Sielhäfen Ausfall⸗ der ſelt⸗ dee. cht ohne och elnen ah, wenn specdte. die liebliche Freya zu befreien... Fœſhart zur Erregendes Foppot! Ich kann es nicht leugnen: Als der Zug den Korridor durchfuhr, verſpürte ich ein leiſes Herzklopfen. Unausſprechliche polniſche Orts⸗ namen kennzeichneten die Stationen, in denen für kurze Zeit gehalten wurde. Niemand ſtieg aus, niemand ſtieg ein. Polniſche Aufſchriften überall, nirgends ein deutſches Wort zu ent⸗ decken. Es war ein Sonntag. Die Sonne ſchien freundlich, aber die polniſchen Eiſenlbahnbeam⸗ ten und ihre Kameraden vom Zoll wahrten ihr Geſicht; oder iſt die Verbiſſenheit, die man deutlich auf ihren Geſichtern ableſen konnte, ein Charakteriſtiklum aller polniſchen Behörden? Kein Lachen war zu vernehmen, kein Scherz zu hören, der ein Lächeln verurſacht hätte! Die alten preußiſchen Bahnhöfe ſind in all den Jahren unverändert geblieben und die Orte, um derentwillen man ſie vor vierzig oder mehr Jahren gebaut hatte, offenſichtlich auch. Zu Neubauten hat es den Korridor⸗Polen offen⸗ ſichtlich nirgendwo gelangt, wenn man von dem Neubau einer Kirche in Dirſchau abſieht, deren Turm weithin in das Land grüßt und heute ſicherlich als ein idealer Artillerie⸗ und Flieger⸗ beobachtungsſtand unſerer freundlichen Nach⸗ baren bereits Verwendung finden dürfte.. Die Weichſel iſt paſſiert, Marienburg naht. Hier nun erſt verſpürt man, daß dieſer Frei⸗ ſtaat Danzig wirklich noch Ausland bedeutet! Zwar, die Uniformen ſind ſo ähnlich wie bei uns, die Danziger Heimwehrleute haben ähn⸗ liche Uniformen wie unſere Soldaten, aber die Währung iſt anders: Man hat künftig mit Gulden und Pfennigen zu rechnen ſtatt mit Reichsmark, auch muß man einen Paß haben. Der Autobusverkehr an dieſem ſchönen Sonn⸗ tagabend iſt beträchtlich, wir paſſierten die Weichſelfähre mit vier großen Ueberlandauto⸗ buſſen der Reichspoſt und noch einigen zuſätz⸗ lichen Privatwagen und ebenſo ſtark war der Verkehr in umgekehrter Richtung zur oſtpreu⸗ ßiſchen Grenze. Das ebene Land mit ſeinen zum Teil ſchon abgeernteten Feldern verſank all⸗ mählich in Dunkelheit, am Horizont tauchten mehr und mehr Lichter auf, wir waren am Ziel. Den Langen Markt herunter nahm der Bus ſeinen Weg, am Bahnhof entließ er uns. Ich nahm mir eine Taxe und fuhr ohne Zeitverluſt die elf Kilometer nach Zoppot weiter, ſo kam ich gerade noch zeitig genug an, um draußen in der Waldoper den Handel Wotans um das Gold und den Ring der Nibelungen mitzuer⸗ leben, das er den beiden Rieſen überläßt, um L. obert Während eine andächtige Menge den friede⸗ vollen Zuſchauerraum füllt und gebannt vom Geſchehen und der Größe und Innigkeit der Muſik Richard Wagners all ihre Sinne auf die Kunſt dieſes Genies konzentriert, wiſchen ner⸗ vöſe polniſche Scheinwerferfinger in fahrigen Bewegungen über den Nachthimmel und die polniſche Kriegsflotte patrouilliert unter An führung eines Zerſtörers draußen auf dem hohen Meer ruhelos auf und ab. Während hier herrliche Orcheſterklänge das Gemüt erheben, hört man draußen am Strande Skizzen und krlebnisse des Zeichners KEnoth Soyyoter OOcœ doyer e und auch jetzt, während ich ſchreibe, das kurze abgeriſſene Tack Tack ihrer Maſchinengewehre. Ganz Zoppot lacht über dieſe Fkotte, die es anſcheinend darauf abgeſehen hat, bei den Dan⸗ zigern Eindruck zu ſchinden. Nun, hier drau⸗ ßen im Zoppoter Wald iſt von dieſen komiſchen Nachtgeſpenſtern nur noch der vergeblich ſuchende Zeigefinger zu bemerken, wenn ihn die ſiebentauſend überhaupt wahrgenommen haben. Denn hier wird tonſchön geſungen, die Akuſtik iſt gerade für die Sänger ſo ungewöhn⸗ lich günſtig, daß ſie mühelos das Rieſenorche⸗ ſter zu überſingen vermögen. Allerdings ſind unter ihnen Sänger von Weltruf und die namhafteſten Kräfte ſo guter Opernbühnen wie Hamburg, Dresden und Wien. Max Schillings hat hier jahrelang Sommer für Sommer dirigiert, nach ſeinem Tode löſte ihn Robert Heger, der Staats⸗ kapellmeiſter an den preußiſchen Staatsbühnen Heger Berlin und Kaſſel ab. So ſind es wirkliche und wahre Feſtaufführungen, für deren Entwick⸗ lung und künſtleriſchen Hochſtand ihrem Be⸗ gründer, dem Danziger Generalintendanten Merz und ſeiner ihm in der Arbeit verbun⸗ denen Gattin, gar nicht genug gedankt werden kann. Hier iſt erſtmalig eine Volksoper gran⸗ dioſen Ausmaßes geſchaffen worden, die durch ihr Wirken ſeit 1928 Jahr für Jahr viele Zehn⸗ tauſende für das Werk Wagners neu gewinnt und eines Tages, wenn die Schranken gefallen ſind, allen Deutſchen offenſtehen wird, die Korl Hartmann Ohren haben, zu hören, und Augen, um zu ſehen. Märchen aus Foppot Es war einmal ein Mann. Der war von Adel, denn er war ein Ritter, und er hatte eine wundervolle Stimme. Er war in eine Land⸗ grafentochter verliebt, aber dann packte ihn ein unbeſtimmtes Sehnen, er zog auf Abenteuer aus und fand die göttliche Venus. Dies alles ereignete ſich in Thüringen, der Ritter hieß Tannhäuſer, und er fand die große Geliebte, Wunſchtraum aller Männer ſeit urdenklichen Zeiten, die er nicht wieder vergeſſen konnte.. Richard Wagner fand dieſen erregenden Mär⸗ chenſtoff und ſchuf eines ſeiner herrlichſten Werke aus ihm Nun das zweite Märchen: Es war einmal ein anderer Mann. Der war zwar nicht von Adel, aber dafür war er Jour⸗ naliſt. So nannten ſich damals noch die Schrift⸗ leiter. Dieſer Mann durfte die Theater ſeiner Stadt beſuchen und darüber ſchreiben. So kam er eines Tages auch in die Oper und hörte das Märchen von dem Mann, der Tannhäuſer hieß und ein Ritter war. Da er aber noch ſehr jung war, und auch keine Stimme hatte, wie Tann⸗ häuſer dazumal, war ihm das Schauſpiel doch lieber. So fand er die Göttin Thalia und er fand ſie ſo anziehend und himmliſch, daß er nur noch den einen Wunſch hatte, den Jour⸗ nalismus an den Nagel zu hängen und ju⸗ gendlicher Liebhaber zu werden. Thalia nahm ihn wie alle ihre ernſthaften Bewerber freund⸗ lich bei ſich auf. Eines Tages entdeckten die beiden Liebenden, daß der jugendliche Lieb⸗ haber das Zeug zum Regiſſeur, ja zum Thea⸗ terdirektor hatte. Und ſo wurde er Regiſſeur und dann Theaterdirektor. Er kam auf dieſe Hermoann Merz Weiſe eines Tages nach Danzig, entdeckte die Waldbühne in Zoppot und ſeine alte viebe zur Wagner-Oper, denn er war inzwiſchen natür⸗ lich älter und reifer geworden und beſchloß ſo⸗ gleich hier im Walde unter den hohen Stäm⸗ men von Föhren, Birken und Buchen ein ganz aroßes Theater zu machen. Dieſer Mann hieß Hermann Merz und iſt der Generalintendant des Danziger Staatstheaters... Aller guten Dinge ſind drei. Es war einmal noch ein dritter Mann. Der war gelernter Schloſſer und Schmied und hatte eine Stimme, von der er nichts wußte denn Handwerker kön⸗ nen ſo etwas ſelten beurteilen. Aber ein Stabs⸗ arzt im großen Kriege, den dieſer Schmied von A bis Z als einfacher Soldat an der Front mitmachte, verſtand etwas davon und ſagte ihm eines Tages: Kerl, du haſt Gold in der Kehle! Gehe hin und laſſe dich ausbilden, wenn du noch am Leben biſt, ſobald der Krieg zu Ende iſt. Der Schmied dachte ſich ſein Teil. Er war am Leben. als der Krieg zu Ende war, aber er hatte geheiratet und mußte verdienen. Und ſo ſchmiedete er in Solingen, was ihm unter die Finger kam, zuletzt Säbel und bieg⸗ ſame Klingen. In der Freizeit aber nahm er Unterricht bei einem vernünftigen Geſangs⸗ meiſter für das Geld, das er ſich mit ſeiner Hände Arbeit ſauer verdiente. So vergingen ſechs Jahre und dann gab ihm das Opernhaus einer Nachbarſtadt das erſte Engagement. Jetzt ſchmiedete er ſeine Schwerter nur noch auf der Bühne, wenn Siegfried gegeben wurde. Die Sache mit dem Schwerterſchmied ſprach ſich ſchnell herum; binnen Jahresfriſt ward er ein berühmter und geſuchter Heldentenor und keine zwei Jahre vergingen ſeit ſeinem erſten Auf⸗ treten, da holte ihn ſich die weltherühmte Me⸗ tropolitan Opera in Neuyork, die Sehnſucht aller großen Sänger und Sängerinnen. Und dann durfte er auch den Triſtan in Bayreuth ſingen und das war erſt im vergangenen Jahr und in dieſem Jahr ſinat er ihn dort auch noch ein paarmal, aber erſt, wenn er in Zoppot den Tannhäuſer geſungen haben wird(ſiehe Mär⸗ chen Nr.), für das ihn der Generalintendant (ſiehe Märchen Nr. 2) engagiert hat. Der Mann dieſes Märchens aber, des Märchens Nr. 3, heißt Karl Hartmann! Er hat das ſchönſte Szenenbild, das einem Tannhäuſer je zur Folie gedient hat. Dieſes Bild kann von keiner Bühne im Reich nachge⸗ macht, geſchweige denn an Größe und inniger Schönheit übertroffen werden. Es iſt nämlich ſo, daß hier ein ganzer Wald mitſpielen darf, der ſich einen Hang heraufzieht. Hoch oben ſteht die Wartburg im Licht der Abendſonne, auf ge⸗ wundenen echten Waldpfaden kommt der Pil⸗ gerchor herabgewandert, und auf der Vor⸗ bühne erhebt ſich dann im zweiten Akt der rie⸗ ſige Hof der Wartburg, deſſen romaniſche Fen⸗ ſterbogen den Blick auf die freie grüne Natur freigeben. Eliſabeth pilgert den Pfad bergauf und wird hier auch als Abgeſchiedene zu Tal getragen. In den echten Baumkronen aber rauſcht der echte, wirkliche Abendwind. Und der Hörſelberg zu Beginn? Eine gewal⸗ tige Grotte iſt auf der Vorbühne zu ſehen, 80 Tänzer und Tänzerinnen bilden das Ballett, die drei Grazien werden von bekannten Soli⸗ ſtinnen getanzt, die ſchöne Bella Vernici von der Hamburger Staatsoper iſt unter ihnen und der bisherige erſte Solotänzer desſelben Inſtituts, Konrad Schwartzer, ſtellt mit der Wiedergabe dieſes Bacchanals ſeine erſte Ar⸗ beit als Danziger Ballettmeiſter zur Diskuſ⸗ ſion. Sind es nicht wirkliche Märchen aus dem Le⸗ ben. die ich da erzählt habe? Ja, Zoppot iſt ein Reich für ſich, das man geſehen und erlebt ha⸗ ben muß. —— — — — Was Liebe ist—? von Knuot Hamsoun Wohl glome, Kkreuz, Geslnnung, W/ohn uncd Melnen—7 O Gon, dos großbe Wunder dleset Woeltl Sſe 1sf7s, dle alles Leld zu löcheln schweollt Und selbst im freudentausch dich zwingt ⁊u weinen. Wie, Blume, Krevuz, Geslnnung, Wohn und Meinen—7 Mein Ohr bezwelfelt solches Mißverstehn: Ein Wirbelwerk nur konn mein Auge sehn, orin Weh und lost sich tätselvoll vereinen. Dieſe Verſe entnehmen wir dem im Albert⸗ Langen/ Georg⸗Müller⸗Verlag in München er⸗ ſchienenen Gedichtband„Das ewige Brauſen“. Aiminentanhurrmminrmnriukkrsukkrmmanimauisremiorrtͤrrrikrirttarrttrnramttgitttgt Hinnerk hilft ſich ſelbſt Von Erwin Sedding Bei grober See und ſprühendem Nordweſt, in ſpäter Nachmittagsſtunde, ſeilten ſie den Toten zu Waſſer. Während der graue Schaum über ihn hinwegrollte, ſang die kleine Ehren⸗ kompanie das Lied vom guten Kameraden. Hinnerk, der rechte Flügelmann, ſang am lau⸗ teſten. Gleich darauf ging die Halbmaſtflagge des Heringsfängers auch ſchon wieder hoch, und die ſtumm gewordene Maſchine gewann ihre Sprache zurück.„Alles wegtreten!“ hieß es. „Außer Hinnerk!“ Der Kapitän hatte ein Heftchen aus ſeiner Taſche gezogen und durchblätterte es. „Sagen Sie mal, Hinnerk,“ begann er— „wie iſt das eigentlich mit den zwanzig Mark, die der Peter Kroos hier auf Ihren Namen vermerkt hat? Ich leſe: verliehen am neun⸗ zehnten. Nichts weiter. Das Geld ſind Sie ihm alſo noch ſchuldig?“ „Au— ausgeſchloſſen!“ ſtieß Peter hervor. „Daß muß der Kroos verſiebt haben! Das iſt längſt wieder im Schmalz, jawohl!“ Eine Sekunde lang wanderten die grauen Augen des Kapitäns über das Geſicht ſeines Matroſen wie über den Horizont. Dann nahm er einen Bleiſtift zur Hand und meinte ruhig: „Das war alles, was ich wiſſen wollte, Hin⸗ nerk, Sie können gehen!“ Hinnerk ſchlich am Steuermann Ahlks vor⸗ über nach Backbord. Das breite Holz der Re⸗ ling fühlte ſich ganz klebrig an in der feuchten Luft. Ob der Peter unterdeſſen wohl auf'n Grund hinabgeſchaukelt war? Sie feierten den trüben Abend nach See⸗ mannsbrauch: mit greller Mundharmonika⸗ muſik und ſaftigem Witz. Aber nachher kam der Kapitän durch und ſtiftete zwei Flaſchen Rum, und es war eine Weile von der Mutter des Kroos die Rede, die alt und arm in Cux⸗ haven wohnte. Hinnerk hockte auf der Tiſchkante; ihm wurde merkwürdig flau zumut, grad' wie im Kien⸗ topp. wenn die Weiber zu flennen anfingen. „Und der einzige Sohn iſt's geweſen?“ fragte irgendwer. „Kameraden!“ fuhr der Koch dazwiſchen. „Wenn wir nun der Ollen gemeinſam'nen Gruß———?“ „Quatſch!“— Hinnerk hatte dienſtliche Hal⸗ tung angenommen.—„Herr Kapitän, wir werden eine Sammelbüchſe aufbauen, das iſt doch eher etwas! Geſtatten Sie?“ Der nickte bloß und ſah noch, wie die groben Hände nach ihren Börſen kramten: dann ging er ins Ruderhaus hinüber, wo Ahlks ihm eine Meldung der Seewetterwarte zuſchob. „Gursänderung?—“ „appe zehn Minuten darauf kam Hinnerk und ſetzte ſein Zigarrenkäſtchen neben den Krei⸗ ſelkompaß. „Schön!“ Hinnerk verſchwand. „'ne Spende für Mutter Krooſen!“ erklärte der Kapitän, über das Logbuch gebeugt.„Sie konnen's ja mal zuſammenrechnen, Ahlks!“ Der Steuermann ſchüttete den klirrenden In⸗ halt aus: Groſchen, Fünfziger, Markſtücke. „Nanu, was iſ'n das?!“ rief er plötzlich ver⸗ dutzt.„Hier drunter liegt ja'n ganzer Zwan⸗ zigmarkſchein! Haben wir aber noble Leute an Bord!“ Die Augen des Kapitäns ſuchten wie⸗ der einmal den Horizont.„Wenn auch das nicht,“ ſagte er rätſelhaft—„ſo doch zum Glück— lauter anſtändige Kerle!“ Stickelpickel kommt gut davon n Bluncks Märchen ſpielen der un⸗ holde Kulenkröger, ein Wirt unten in der vollgelaufenen Sandkule, dazu die Geſtalten der Frau Holle und die der „Verlocker“ eine beſonders breite Rolle. Beim unterirdiſchen Kulenkröger, das er⸗ zählte ich früher ſchon einmal, kommen oft allerhand bunte Gäſte zuſammen, alte Wichte und Drullekerle, Dächſe und Füchſe, und ich weiß nicht, was alles; es iſt drollig, ihnen zu⸗ zuhören. Auch Stickelpickel, der Igel, hat ſeinen Spaß daran. Aber immer, wenn die Uhr zehn ſchlägt, klopft er auf den Tiſch. „Herr Wirt, was macht die Zeche?“ Der Kulenkröger ärgert ſich über den Gaſt; er hat Leute gern, die ihm etwas ſchuldig blei⸗ ben, da hat er ſie in ſeiner Macht und kann von ihnen verlangen, was er will. Stickelpickel hütet ſich indes, bei dem alten Unhold in die Kreide zu geraten. Er hört ſich an, wie die Herren prahlen, er merkt, wie ſie ſich belügen und beſchwatzen und wie einer dem anderen überkommt. Aber er ſelbſt gibt ſich keine Schwäche, er ſpielt nicht, er raucht nicht, er prahlt nicht. Nun kommt ja eines Tages auch einer der Knechte des böſen Verlockers durch die unter⸗ irdiſche Schenke. Der ärgert ſich ebenſo wie der Kröger über den klugen Gaſt, und weil er mit dem Igel noch eine alte Sache bereinigen und ihm einen Schabernack ſpielen möchte, macht er ſich einen Plan. Er tut, als ginge er bald ſeines Weges, kehrt aber nach einiger Zeit mit allerlei vermummtem Volk, Männern und Frauen, zum Kulenkröger zurück. Und die einen haben ſich wie Maulwürfe verkleidet, Von Hans Friedrich Blunck die anderen wie Igel oder Baummarder, einige haben ſogar bunte Faſſelabendröcke übergeworfen, wie es Burſchen und Mädchen zu tun pflegen, wenn ſie ordentliche Bürger in Verwirrung bringen wollen. Es läßt ſich auch nicht beſtreiten, daß hübſche Geſichter darunter ſind und daß die Leute, und ſei's des Teufels Hofgeſinde, ſich behende und gefällig zu geben wiſſen. Stickelpickel macht große Augen; ſo etwas hat er noch nicht geſehen. Er merkt wohl, daß es Verkleidete ſind, aber daß ſchöne Frauen ſeine eigene Joppe angelegt haben, bringt ihm doch Spaß, er meint, es ſchmeichele ſeinem Stand. Der Igel bleibt länger ſitzen als ſonſt. Nach einer Stunde ſteckt ſein Junge den Kopf in die Tür und fragt, warum er nicht nach Haus komme. Mutter hätte Sorgen, ſagt er. Die an⸗ deren Gäſte hören es und beginnen zu lachen. Da wird Stickelpickel ärgerlich, er gibt ſeinem Jungen eins hinter die Ohren und ſchilt, er folle ſich nach Haus ſcheren. Und weil die Frau in der Igeljacke ihm gefällt, ruft er ihr ein paar luſtige Worte zu. Wieder vergeht eine Stunde, da kommen alle ſieben Kinderchen zugleich in die Tür. Aber ſie wagen ſich nicht weiter und weinen nur und keines mag etwas ſagen, ſo ſehr ängſtigen ſie ſich, daß Vater böſe werden könnte. Die Frau im Igelrock nimmt das Jüngſte auf den Arm und lacht mit ihm und ſeufzt, was es doch für einen Rabenvater habe. Das mag Stickelpickel nicht hören, er kauft ein paar Zwiebacke für die Kinder und ſchickt ſie nach Haus, er käme gleich nach. (Scherl-Bilderdienst) Trutz dem Feindi/ von Hein willem clous Es blöht und grönt ums olte Mest, Romontik webr ums Jorgehävuse, im Wehrgong nisten fledermäbse, Der einsf geftotzt hat Krieg und pPest. Die Moavern schützen Hous und Herd, Und Sroft und Giebel, Stoll und Schebe.. Wie moncher Kämpfet, ehfenwert, Hielt fopfer aus in dem Gemäver. So schaut' ich oft mein altes Heimotglöck, Wie mancher schied vom łlebenspfod Und kehrt niemals hierher zuröck. Sein Name not wird öberdovern Die efeugfönen olten Mobvern Und— och— sein löngst versonknes Glockl Knut Hamſun: Sommerende Aus Anlaß des 80. Geburtstages von Knul Hamſun. dem arößiten lebenden nordiſchen Dichter, bringen wir aus ſeinem in der„Kleinen Bücherei“ des. Albert Langen/ Gebra Müner Verlages in München erſchienenen Bändchen„Gottes Erde“ den folgenden Beitrag um neun Uhr geht die Sonne unter. Es legt ſich eine matte Dunkelheit über die Erde, ein paar Sterne ſieht man, zwei Stunden tpäter kommt ein Schimmer vom Mond. Ich wandere mit meiner Büchſe und meinem Hund in den Wald, ich mache ein kleines Feuer, und das Licht meiner Flamme fällt zwiſchen die Kiefernſtämme Es iſt kein Froſt Die erſte Eiſerne Nacht! ſage ich Und eine verwirrend heftige Freude über die Zeit und den Ort durchſchünelt mich ſeltſam. Ein Hoch, ihr Menſchen und Tiere und Vögel, für die einſame Nacht in den Wäldern. den Wäldern! Ein Hoch auf die Dunkelheitund Gottes Murmeln zwiſchen den Bäumen, auf des Schweigens ſüßen, einfälngen Wohllaut an meinen Ohren, auf das grüne Laub und das gelbe Laub! Ein Hoch auf den Laut des Lebens, den ich höre, eine ſchnüffelnde Schnauze im Gras, einen Hund, der über die Erde hin ſchnuppert. Ein ſtürmiſches Hoch der Wildkatze, die auf ihre Gurgel ſich niederduckt und ſichert und ſich zum Sprung auf einen Sperling be⸗ reitet, im Dunkel, im Dunkel! Ein Hoch auf die barmherzige Stille über dem Erdreich auf die Sterne und auf den Halbmond, ja, auf den und jenen!. Ich erhebe mich und lauſche— Niemand hat mich gehört Ich ſetze mich wieder. Einen Dank für die einſame Nacht, für die Berge, für das Rauſchen der Finſternis und des Meeres, es rauſchi durch mein Herz! Einen Dank für mein Leben, für meinen Atemzug, für die Gnade, heute Nacht leben zu dürfen, dafür danke ich von Herzen! vauſche nach Oſten und lauſche nach Weſten, nein. lauſche! Es iſt der ewige Gott! Dieſe Stille, die gegen mein Ohr murmelt, iſt das ſiedende Blum der Allnatur, Golt, der die Erde und mich durch⸗ webt. Ich ſehe einen hellen Spinnenfaden im Schein meines Feuers, ich höre ein ruderndes Boot auf dem Meer, ein Nordlicht gleitet im Norden über den Himmel Oh, bei meiner un⸗ ſterblichen Seele, ich danke auch ſo ſehr, weil ich es bin, der hier ſitzt! Stille. Ein Kiefernzapfen fällt dumpf zur Erde. Ein Kiefernzapfen fiel! dachte ich Der Mond iſt hoch droben, das Feuex flackert über dem halbverbrannten Haufen und will ausgehen Und in der ſpäten Nacht wandere ich heim. Nun iſt es inzwiſchen Mitternacht geworden und allerhand ſchlimme Gäſte ſtecken beim Kulenkröger den Kopf in die Tür. Der Ziegen⸗ melker ſieht ſich das Tanzen und Fiedeln an, der Uhn macht ſich breit, und ſogar Frau Gull⸗ wig und der verwunſchene Bauernvogt ſtellen ſich ein und wollen wiſſen, wer das Feſt gäbe. Sie bringen auch zwei unholde Spielleute mit, es wird ein Lärmen und Juchheien, daß der Böſe ſeinen Spaß daran hat. Sogar Stickel⸗ pickel tanzt, er tanzt mit der vermummten Frau im Igelrock. Nun iſt inzwiſchen Stickelpickels arme Frau in Unruhe geraten. Sie meinte doch, einen ver⸗ nünftigengund redlichen Mann zu haben, ſtatt deſſen hört ſie von unholdem Volk im Krug und hört Tanzmuſik aus der Schenke. Ihr Herz klopft ſo ſehr, ſie wirft den alten Mantel über, ſetzt das Kapotthütchen auf und ſtiehlt ſich heimlich zur Tür der Unterirdiſchen. Immer wenn ein Gaſt ein und aus geht, verſucht ſie einen Blick hineinzuwerfen, um zu ſehen, was mit ihrem Mann geſchieht. Mitunter auch ſpricht ſie dieſen oder jenen an, ſie wagt indes nicht, nach dem Herrn Stickelpickel zu fragen. Nach einiger Zeit kommen die Kinder und wollen ſie holen. Aber Mutter ſchluchzt nur, da fangen auch ſie an zu weinen. Der älteſte der Jungen kann das Geheul nicht ertragen, er fucht ſeine Geſchwiſter vom letzten Jahr und allerhand Vettern auf. Er iſt ein mutiger Ge⸗ ſell und möchte mit einigen ſtarken Männern in der Schenke aufräumen, die ſeiner Mutter ſoviel Kummer macht. Seine Schweſter aber macht ſich auf, Frau Holle zu ſuchen. Sie hat gelernt, daß, wo immer Leid zwiſchen Vater und Mutter aufkäm, die gute Tröſterin den Betrübten zur Seite ſtünde. Währenddeſſen geht es im Kulenkrug hoch her. Der Böſe zahlt ſeinen Leuten einen luſti⸗ gen Abend, er meint ja, er holt's bei Stickel⸗ pickel wieder ein; der Wirt bekommt bares Geld für die Zeche und iſt zufrieden, weil ſeine Gäſte viel zu ſtaunen haben, das iſt gut und erhöht ſeinen Ruf. Und Stickelpickel— auch, Stickelpickel tanzt mit der Fremden im Igelkleid und bildet ſich ein, ſolch luſtige Stunden hätte er noch nie er⸗ lebt und ſolch ſchöne Frau gäbe es nur einmal in der Welt und ſei nur für ihn geſchaffen. Endlich ſchlägt dem Kleinen das Gewiſſen, gewiß macht ſich die Frau Sorgen! Ihm fällt auch ein, daß er ſeinem Jungen eine Maul⸗ ſchelle gegeben hat, es tut ihm leid, er will nach Haus. Aber er iſt ritterlich und fragt ſeine ſchöne Tänzerin, ob er ſie heimgeleiten ſolle. Und wo ſie wohne, und was man ſo ſagt, wenn man ſich von ſeiner guten Seite zeigen will. Darauf hat die Vermummte gewartet. Sie gibt dem Verlocker ein Zeichen, daß er acht⸗ geben möge, läßt ſich wieder En Hof machen und tut wirklich, als dürfe der kleine Stickel⸗ pickel ſie heimbringen. Sie überlegt dabei. daß ſie im Augenblick, wo ſie vor die Tür tritt, ihre frühere Geſtalt wieder haben wird, da will ſie den kleinen Schwerenöter beim Kragen kriegen und für ithren Herrn Teufel verwahren. Draußen aber ſtehen fünfzig oder auch hun⸗ dert Igel bereit. Und die einen wollen Stickel⸗ pickel retten, und die anderen, die von der Ver⸗ wandtſchaft der Frau ſind, wollen ihm einen Denkzettel mitgeben. So kommt es: Als die Drullin mit Meiſter Stickelpickel vor die Tür tritt und ſchon das Stachelkleid fallen läßt, fahren auf einmal lauter dunkle Geſellen pfei⸗ fend auf ſie los. Das ſchlimme Weib ſchreit vor Entſetzen und vergißt, ihren Ritter feſtzu⸗ halten, es iſt alles nur ein fürchterliches ſtach⸗ lichtes Durcheinander. Weil ſie aber Furcht hat, ruft ſie in ihrer Angſt nach dem Böſen, greift einen Igel heraus und behauptet, er ſei ihr Gefangener. Der wehrt ſich gewaltig, er kann nachweiſen, daß er weitab wohnt und noch niemals in der unholden Schenke geweſen iſt. Da greift ſie ſich einen anderen, aber der iſt noch ungefälliger, und ein dritter rollt ſich auf, und als ſie nach einem vierten langt, ſtol⸗ pert ſie und fällt längelang in das kugelige Pack. Ja, und als der Böſe ihr endlich zu Hilfe kommt, iſt auch die ſchöne Frau Holle auf dem Platz und will wiſſen, was ſich zuträgt. Der Teuiel ſchäumt vor Zorn, es iſt indes ſo, daß alle Igel vor fremden Leuten gleich erſcheinen, und weil die gerechte Frau Holle dabei iſt, kann der Verſucher nicht einmal angeben, auf wen er es denn abgeſehen hat. Währenddeſſen iſt Stickelpickel mit ſeinem Weib längſt auf dem Weg nach Haus. „Den hab ich wieder mal fein reingelegt,“ prahlt er. Ach, aber die Frau weint und weint in einem fort. „War doch alles nur Spaß, Mutter,“ brummt ihr Mann.„Du mußt wiſſen, daß ich ein aanz Liſtiger bin!“ Und als das arme Weib immer noch nicht antwortet:„Wollt doch nur ſehen, wie die Frauen ſind, wenn ſie in die Jahre kommen!“ Da ſeufzt die Frau und bleibt ſtehen.„Bin ich wirklich fünger als die?“ „Jünger? Das reine Kind biſt du! Die war doch uralt, haſt du das nicht geſehen? Soll ich ſie dir mal richtig zeigen? Wir können ja um⸗ kehren!“ Aber das will Mutter Stickelpickel durchaus nicht. Nun, und Frauen müſſen ihren Willen haben. Stickelpickel ſeufzt, er hört viel Lärm vor der Tür des Kulenkrögers und meint, es könnte ſeinetwegen ſein. Indes die Frau will nach Haus, da muß man ſich eben fügen. Der Abſeits hohen X Wirtsha ſteht w Durch ei ein und len Hof ſchließt. Buſchwe der Him Eine und füll laſſene das kunf Im dur wohl fü ſind die ruhſam gleiten. nun, daß Die W decke, glo liche Sti Lehne. doch iſt einem lä Stubenech bügelt. zu bedier Nebenrau ſie, zu ble errötet ei Sie he Unter ih Locken he kleidet. I. weiſe läß zu Hauſe tun. Von ſchauen, I Feſt und bloßen F— wegungen in ihrem Am an die Wäld Buchengri Falter ta Sonnenwi ins dufte Buſſard z immer höl denkt, wie ihm läge. ßen, unru Sie wü der jetzten der ſchnee ihn noch? 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Abſeits von der Straße, bachentlang unter hohen Buchen, gelangt Thomas an das einſame Wirtshaus. Der altertümliche Fachwerkbau ſteht winkelig an den Waldhang geſchmiegt. Durch einen niedrigen Torbogen tritt Thomas ein und ſteht überraſcht in einem ſchattig küh⸗ len Hof, den die Felswand des Hanges ab⸗ ſchließt. Ueber dem bemooſten Ziegeldach, über Buſchwerk und Baumkronen, leuchtet tiefblau der Himmel. Eine klare Quelle ſprudelt aus dem Fels und füllt das in der Mitte des Hofes einge⸗ laſſene Steinbecken. Dhomas beugt ſich über das kunſtvoll gemeißelte, altersgraue Geländer. Im durchſichtigen Waſſer ſchwimmen Fiſche, wohl für die Küche beſtimmt. Am ſchönſten ſind die goldrot ſchimmernden Barſche, die ge⸗ ruhſam über den ſmaragdgrünen Moosgrund gleiten. Thomas ſchaut ihnen zu; und er weiß nun, daß er hier ein wenig verweilen wird. Die Wirtsſtube hat eine ſchöne alte Balken⸗ decke, glattgeſcheuerte Tiſche und derbe bäuer⸗ liche Stühle mit ausgeſägten Herzen in der Lehne. Alle Fenſter ſind weit geöffnet, und doch iſt Kühle im Raum. Thomas wird von einem ländlichen Fräulein begrüßt, das in der Stubenecke mit einem Holzkohleneiſen Wäſche bügelt. Sie unterbricht ihre Arbeit, um ihn zu bedienen, und dann will ſie ſich in einen Nebenraum zurückziehen. Aber Thomas bittet ſie, zu bleiben; er möchte mit ihr plaudern. Sie errötet ein wenig, lächelt und bleibt. Sie heißt Angelika und iſt hier bedienſtet. Unter ihrem weißen Kopftuch lugen braune Locken hervor. Sie iſt barfuß und einfach ge⸗ kleidet. Ihre nur leicht mundartgefärbte Sprech⸗ weiſe läßt vermuten, daß ſie hier nicht immer zu Hauſe war.— Später hat ſie im Stall zu tun. Vom Fenſter aus kann Thomas ihr zu⸗ ſchauen, wie ſie in einem Korb Futter trägt. Feſt und unbekümmert iſt der Schritt ihrer bloßen Füße, voll ſicherer Kraft ſind ihre Be⸗ wegungen,— aber viel verborgene Zartheit iſt in ihrem Geſicht. Am anderen Tag wandert Thomas durch die Wälder. Sonnenglanz rieſelt über helles Buchengrün inmitten dunkler Fichtendome. Falter taumeln über Lichtungen, darauf ſatte Sonnenwärme brütet. Thomas legt ſich hin ins duftende Gras und ſchaut lange einem Buſſard zu, der am Himmel ſeine Kreiſe zieht, immer höher in die grenzenloſe Weite. Thomas denkt, wie es wäre, wenn nun Marion neben ihm läge. Marion iſt eine Dame in der gro⸗ ßen, unruhevollen Stadt. Sie würden beide dem Buſſard zuſchauen, der jetzt nur noch ein winziger Punkt iſt, auf der ſchneeweißen Sommerwolke.„Siehſt du ihn noch? Jetzt ſehe ich ihn auch nicht mehr!“ Thomas ſagt es laut. Aber Marion liegt nicht neben ihm. Marion wird wohl nie in die wei⸗ ten Wälder kommen. In dieſer heißen Nach⸗ mittagsſtunde wird ſie in einem der vorneh⸗ men, kühlen Kaffees ſitzen; Geige und Saxo⸗ phon werden ihr ſingen. Irgend ein eleganter junger Mann wird bei ihr ſein. Ihre ſchlanke, leidenſchaftsloſe Hand mit den roſa Finger⸗ nägeln wird graziös das Glas mit dem Stroh⸗ halm umfaſſen. Ein wenig gelangweilt wird Marion hinausſchauen auf die grauen Häuſer⸗ wände und das Gewühl der Straße, aber ſie wird doch ſehr zufrieden ſein.— Am Abend lehnt Thomas, zur Verwun⸗ derung der Wirtsleute, wieder im Hof zu Bu⸗ chenbrunn an dem ſteinernen Geländer und ſchaut den Fiſchen im klaren Waſſer zu. Er bleibt auch am nächſten Tag. Die Magd Angelika ſieht er nur ſelten. Sie iſt immer barfuß, immer tätig, immer lächelnd, und ſtän⸗ dig verbirgt ein Kopftuch ihr braunes Haar. Vielleicht liegt es nur an dieſem Tuch, daß Thomas ihr Geſicht als das einer Madonna ſieht. Sonntag vormittags ſitzt Thomas am Hang hinter dem Haus. Er kann von hier aus den alten Hof mit dem Brunnen überſchauen, Er ſieht Sonntagsgäſte einkehren, ſieht, wie Fiſche aus dem Becken geholt und auf einem Brett an der Steinbrüſtung geſchlachtet werden, aber Alfer Bauerntisch kin Ding aus Holz, und doch in jeder foser beseelt von ollem, das im Baum sich tegt. Als donkle Schrift geht leicht dorch seine MWasetr, w/os in den Zeiten Herz und Herz bewegt'. Wie viele Johre liegen hier begroben, wie manch ein kummer sonn do herb und stumm Hier stond der Krug, den Dursfigen zw loben und-ging der Brotloib sfill im Kreis hefum. Hier scß det Bober, scaſ mit seinen Sorgen, hie log dos Betboch, louschte Mogd vund Kind. Bei diesem lisch fing an der lebensmorgen und vorg sich spät dos Alter, müd und olind. Eio Ding gos Holz, und doch wie reich on Gnoden ir Dewot ſrog es beides: Glöck und lost. Es sprichf z20 dir Siſz her, du bist geloden— 20 jedei Stond'“ ein mit willkomwnet Hostl Katri Botkert iſchenf, nirgends ſieht er auch nur einmal Angelika. Beim Mittageſſen ſagt ihm der Wirt, daß Angelika heute dienſtfrei habe. Vielleicht ſei ſie ins Nachbardorf gegangen, zum Kirchweihfeſt. Thomas wird wohl an dieſem Abend zum letzten Male am Geländer des Brunnens leh⸗ nen. Weil Fiſche daraus geſchlachtet wurden? Weil Angelika vielleicht zum Tanz ging? Er weiß es nicht. Nachmittaas ſtreift er noch einmal durch die Wälder, ſeltſame Traurigkeit des Abſchieds im Herzen. Ein Specht klopft beharrlich, Sonnen⸗ lichtbündel fallen ſchräg herein zwiſchen die bohen Stämme. Mlötzlich bleiht Thomas ſtehen. Zwiſchen den Bäumen vor ihm ſchimmert hell die Lichtung, über der er den Buſſard geſehen hat. Und am Rande der Wieſe ſitzt ein Mäd⸗ chen in bellem Sommerkleid. Sie lieſt in einem Buch. Ihr rätlich braunes Haar glänzt in der Sonne. Es iſt Angelika. Als ſie ihn kommen ſieht, legt ſie ihr Buch wea. Thomas ſetzt ſich neben ſie. Sie möge verzeihen, ſaat er und ſeine Stimme iſt ein wenig unſicher.— daß er ihr Alleinſein ſtöre; aber es ſei zu verlockend, ſie einmal ohne Kopf⸗ tuch zu ſehen. Warum ſie nicht zum Tanz ge⸗ oanaen ſei? Sie lächelt und deutet auf den Badeanzug, der im Gras trocknet: Sie habe lieber im Waldbach gebadet und dann aeleſen. Thomas findet ſfetzt den Mut, mit vielerlei Fragen dem Rätſel dieſes Mädchens nahe zu kommen. Sie ſagt nicht viel, aber er weiß bald alles. Sie hat in der Stadt einen Menſchen verloren, der ihr Schickfal war. Hier, in dem einſamen Waldhaus, hat ſie wieder ins Leben und zu ſich ſelbſt gefunden. Ja, ob ſie denn nun immer bei dieſem ein⸗ fachen, harten Leben bleiben wolle?— fragt Thomas nach einer Weile. Gewiß, antwortet ſie ſchlicht, ſie habe ja alles, was ſie wünſche: geſunde, nützliche Arbeit, ein Dach und ihr tägliches Brot, die Wälder und ſogar ihre Biücher. Lange ſitzt Thomas ſchweigend neben ihr. Ein kleiner blauer Falter hat ſich auf ihrer Von Joſeph Baur oll/ zerarbeiteten Hand niedergelaſſen. Sie gibt Thomas ein Zeichen, daß er ihn nicht ver⸗ ſcheuche.— Unvermittelt, ohne ſie anzuſchauen, fragt Thomas, ob ſie mit ihm in die Stadt zu⸗ rückgehen könnte. Sie bewegt jäh ihre Hand, der Falter fliegt auf. Thomas hebt den Kopf. Ein Blick ſtreift ihn, aus ernſten, dunklen Augen. Sie ſchüttelt langſam den Kopf. Dann ſagt ſie:„Es tut mir leid, daß ich nein ſagen muß. Aber vielleicht können Sie mich verſtehen. Ich fürchte, man hat nur einmal die Kraft—“ Sie verſtummt. Auch Thomas bleibt lange ſtill. Er reißt nur immerfort Gräſer ab, bis ſie ihre Hand bittend auf ſeine legt. Nun nimmt er dieſe Hand und betrachtet ſie lange. Dann ſaat er: „Ich gehe jent, damit Sie Ihr Buch zu Ende leſen können. Leben Sie wohl!“ Sie bleibt regunaslos ſitzen, während Tho⸗ mas raſch über die Lichtung geht, hinein in den Wald. In der Frühe, als der Sonnenball ſich gol⸗ den über die Wälder heht, verläßt Thomas das einſame Haus. Die Fenſter von Anaelikas Stuße ſtehen ſchon weit offen, aber ſie iſt nir⸗ aends zu ſehen. Fhomas geht wieder bach⸗ entlana znrück den Weg, den er vor Tagen ge⸗ kommen iſt. Unten am Stea, wo ſich der Blick auf die Fluren öffnet, ſieht er Angelika mähend in der Wieſe. ZSie ſteht halb ahaewandt und ſieht ihn nicht. Die gelaſſenen Schwünge, mit denen ſie die Senſe durchs feuchte Gras gleiten läßt, ſind faſt wie tänzeriſche Beweaung anznſchauen. Tautropfen glitern diamanten im Grün. Mit einem letzten Blick umfaßt Thomas dieſes reine Moraenhild. Und auf einmal iſt ihm klar, deß es eher Sinn haben würe, die Dame Marion für das Erlebnis der Wälder zu gewinnen, als die ſchöne Magd Angelika zurückzunehmen in die Stadt. Und während Thomas über den Steg da⸗ vongeht, auf das helle Band der Straße zu, ſpürt er, wie ſein Herz wieder leicht und wan⸗ derfroh wird. O Nufter Von Miholl Emlnescu O Moffer, 208% Mofer, ous todesdunklem Grob rufst du lm Blàtterrouschen mich cuch zu dilt hlnab. Akozlen wlegen frouernd cof hell'ger Toten- groft, von Herbst und Wind geschböttfelt, dlie Wipfel in der loft, 3 es röhrt slch in den Zweigen und klingt, als sprächesf do— es mag sich immer rühren: do hältst nun gute Roh. Am Beit mit, wenn ich sterbe, Gellebte, welne nicht, doch mit zu Hebpten pflonze, wie deine Hond es bricht, s0 rein und unbetastet, ein lindenreis mir ein; im Tou aus delnen Augen wird wyochsend es gedeihꝰn. Beschoftef es den Högel, nick“ ich dir dan- kend 2u6—— es mag nur lmmer wochsen: ich halte gote Ruh. Doch wär' es uns beschleden und störben wWir vereint, begrobt uns nicht, wo steinern der Kirchhof uns versteintl Am Rand des Flosses wählt uns die köhle Sfätte avus und gönnt uns beieinonder den Raum im en- gen Hovus! Dann trennt uns nichts mehr, nahe ist nie- moand mir als do—— es ſmog nor immer fließen: wir halten gots Roh. Aus dem Rumänischen übersetzt von Konrad Richter. Kuhlenkamps Glück und Ende Heiß und reif liegt der Sommertag auf den Feldern. Mittag iſt und tiefe Stille. Verlaſſen liegt die ſtaubige Landſtraße. Nur am Weg⸗ raine ſitzt ein einſamer Wanderer. Tief beugt er den krummen Rücken, wie eine der reifen Aehren des nahen Ackers, die des Schnitters warten. Sitzt ſo lange beſinnlich, und da er dann den Kopf hebt, ſchauen ein Paar alte müde Augen aus einem verknitterten Geſicht wie verloren über die Felder und Roggenäcker. Ein kleiner Glanz nur ſtiehlt ſich hinein, und der verrät ſein Bauernherz! Reifezeit! Schneide⸗ zeit! Erntezeit! Ja, dies arme Knechtlein iſt auch einmal ein Hofbauer geweſen, einer der ſtolzeſten ſeines Dorfes ſogar. Sein Hof lag in einer weiten Mulde. Alle Aecker, Felder und Wieſen in der Kuhle waren ſein; danach hatten auch wohl Feld und Hof und Beſitzer ihren Namen erhal⸗ ten. Jahrhundertelang ſaßen die Kuhlenkamps auf ihrer Bauernburg, frei und königsſtolz. Aber dann hatte ſich die Kuhle wohl noch mehr geſenkt oder das Grundwaſſer ſich gehoben, kurz, das ſtolze Reich des Bauern war mehr und mehr verſumpft. Stumm und ohnmächtig hatten die Kuhlenkamps dem Verderben zuge⸗ ſehen, da eine Entwäſſerung unmöglich ſchien. Und unter dieſem letzten Kuhlenkamp war das Ende gekommen. Bettelarm hat er vor der Ver⸗ ſteigerung den Hof ſeiner Väter verlaſſen und war in die Fremde gegangen. Unbeweibt war Von Wilhelm Lennemann er und hatte kaum die Dreißig überſchritten. Jahrzehntelang arbeitete er fern im Hannover⸗ ſchen als Knecht, Jahr um Jahr, Ernte um Ernte. Und nun, da er ſchon die Siebzig über⸗ ſchritten, hörte er von einem Händler, daß ſein Hof, ſein alter verſumpfter Hof von der Ge⸗ meinde erſtanden, mit Hilſe der Kreiskaſſe ent⸗ wäſſert ſei und bald wieder als einer der blü⸗ hendſten Höfe der Gemarkung daſtehe. Da hatte ſich ſein altes Bauernherz gefreut. So war ſei⸗ ner Väter Erbe wieder zu Ehren gekommen. Aber fortab fraß eine heimliche Sehnſucht an ihm, die ihn heimwehkrank machte. „Er iſt hin,“ meinte ſein Bauer zu ſeiner Frau,„er macht's nicht mehr lange!“ Das fühlte das alte verbrauchte Knechtlein auch wohl. Und darüber kam ihm in einer Nacht ein froher Gedanke. Am nächſten Morgen in aller Frühe ſtand er vor ſeinem Bauer. Seine wenigen Habſeligkei⸗ ten hatte er in ein Bündel gepackt. „Ich mache wieder heim, Bauer; das muß ſo ſein.“ Der Bauer verſtand das und reichte ſeinem alten Knechte zum Abſchied die Hand, was er in all den Jahren noch nicht getan hatte. Alſo hat ſich der Kuhlenkamp auf den Weg gemacht, und ſein Herz klopfte, als er am an⸗ dern Tage im Halbdunkel noch den ſchmalen Weg hinab in die Tiefe der Mulde ſchritt. Er ergriff eine der Weizenähren am Weg⸗ Sominemähchen (Scherl) rand. Sie war voll und reif. Er zerrieb ſie zwi⸗ ſchen ſeinen harten Fingern, daß die gelben Körner heraus ſprangen. Der Acker harrte der Schnitter. Heinrich Kuhlenkamp ſtand und ſah über die wogende Saat. Und auf einmal vernahm er ein Wort, das lief ihn an wie ein Befehl und war lauter als das Rauſchen ſeines Herzens und das Singen des Aehrenfeldes. Diebesleiſe ſchlich er über den Hof, fand die Tür auf und gelangte durch ſie auf die Diele. Seine Augen ſuchten in der Dämmerung die Wände ab. Behutſam hub er eine der Senſen vom Haken und ſchlich wieder zur Diele und zum Hofe hinaus in das Singen und Rufen der reifen Aecker. Er ſtand klopfenden Herzens vor den hohen Aehren, ſenkte die Senſe, holte weit aus und fuhr mit dem blanken Eiſen in die gelbe Wand. So mähte Heinrich Kuhlenkamp, der ein Knecht geweſen und nächtens wieder ein Bauer geworden war, auf dem heiligen Grund ſeiner Väter, der wieder auferſtanden war zu Blüte und Brot. Sein war der Acker, und ſein war die Welt; und ſein war das Glück dieſes Mor⸗ gens. Auf einmal aber mußte er ſich niederſetzen. Die Senſe legte er quer vor ſich über die Knie. Und ſaß und lauſchte in ſich hinein. Wohlig ſchloß er die Augen. Und Welle auf Welle floß über ihn dahin und verebbte mit leiſem und rieſelndem Klingen. So fanden ihn die Mäher des Pächters, die zur Ernte ausgegangen waren: vornüberge⸗ beugt, das Senſenholz in den kalten und toten Händen, aber in einem Frieden der das Geſicht des Toten wunderſam verſchönte. Anfere lieben Kleinen Lehrer:„Max, erkläre mir mal den Unter⸗ ſchied zwiſchen„viel“ und„wenig“. Mar:„Wenn man ein Haus bauen will iſt ein Mauerſtein wenig, wenn man aber einen Mauerſtein auf den Kopf bekommt, iſt es viel!“ * Aus einem Aufſatz: In den Burgen gab es große Säle, worin es ſehr kalt war. Allerdinas gab es ſogenanute kleine Frauenzimmer, die man einheizen konnte * Profeſſor zu ſeinen Schülern: „Es gibt Menſchen, die bei der geringſten Kleiniakeit gleich den Kopf verlieren und da⸗ mit durch die Wand rennen wollen.“ Auf der Eishahn. Fritz zu Peter:„Du, ſieh mal die kleine Blonde dort, die looft im Winter Eiskunſt und im Sommer verkooft ſie Kunſteis.“ X* Der Lehrer fragt den kleinen Willy: „Willy was haben wir der Sonne zu ver⸗ danken?“ „Nicht viel, Herr Lehrer. Nachts ſcheint ſie nicht, und am Tage iſt es ſowieſo hell!“ —— —— — — ———— Da soll mal einer kommenl ———— Abofn.: Fritz Srieshober Bavqtrio Die ſchöͤne Meluſine /nnn In der Morgenfriſche des Sonntags nicht Milchmann noch Semmelfrauen waren— vor⸗ läufig— zu erwarten, tat ſich das Haustor auf; dies ohne Haſt, vielmehr mit einer Behutſam⸗ keit, die den ſorgfältigen Frühaufſteher ahnen ließ, ſogar den Lebenskünſtler, der kurz nach Aufgang der Sommerſonne ſchon mit tieferen Ueberlegungen verhandelte. Ein Menſch wilder Eilfertigkeit, ein Grashüpfer und Luftikus, wie man ſo ſagt, würde zu früher Sonntagsmor⸗ genſtunde die Pforie ſeiner Behauſung auf⸗ ſtoßen, hernach wieder ins Schloß knallen,— nein, in unſerem Falle nahm der Menſch ſich Zeit Werner hieß er, dreißig alt, vielleicht etwas darüber, womöglich auch weniger, wir dürfen nicht ſtreiten. Herr Werner ſchob die rollende Laſt eines Motorrades wie einen jun⸗ gen Elefanten ins Freie, ſo ſchwer war das Fahrzeug bepackt, ſo zäh ließ es ſich bewegen. Seitwärts ſchwankte jene ſpindelförmige Wanne, die man Beiwagen nennt, wir werden vom Grad ſeiner Bedeutung erfahren noch war das Neſt leer und unbevölkert. Nun ſtanden Menſch und Maſchine am Bord⸗ ſtein, Werner ſpähre zum Himmel, maß die Wolken, ſchnupperte in den Wind, alles ſchien den Hoffnungen günſtig, nichts der Miene be⸗ ſchwingter Heiterkeit verquer: man durfte die Haube feſter ſchnallen und die Handſchuhe über zehn Finger ſtreifen, alles im Vorgefühl früh⸗ zeitlicher Genüſſe; das Firmament war klin⸗ gend blau, die Amſel flötete und das Gehüich der Vorgärten hatte Duft. Noch eins war zu tun, bevor der Motor wir⸗ belte: Herr Werner las die Landkarte! Nint weit wollte er, zum Rheine nur, zum Strand ins dionyſiſche Freibad nahe den Wieſen wo Balſampappeln kniſterten und wenig Getüm⸗ mel zu fürchten ſtand Herr Werner ngönnte ſich ſommers gern die Luſt beſonnier Träume am Waſſer; vor acht Tagen noch harten die Stunden des Freibades ihn belehrt wie aut es ſei, galante Manieren zu üben vor allen Dingen ſolchen Geſchöpfen von veranücgter Ueberredungskunſt zu ſein die als Nymphen und Najaden die Gunſt ſeiner iungeiellſ gen Zuneiaung verdienten, Freilich: dorth'n. wo er letzten Sonntag gegraſt hatte. wollte er henie nicht, Verrauſchtes war verklungen, warum einem Mädchenantſetz zum zweitenmal hedeg⸗ nen, nachdem die erſte Betrachtuna genug des Entzückens verſchenkt hatte? Er las die Landkarte merkte ſich den Weg, gab Gas und lenkte ſein dröhnendes Gener zum Süden der Stad:: denn letzlich war er am nördlichen Strand geweſen nun ſehnte er andere Wieſen, friſche Wellen: Die innere Heimlichkein gaukelte ihm ſchon das Geſicht jener Meluſine vor, die er heute zu ſuchen. zu finden, zu belagern gedachte! Wiſſen muß man, daß ſich Herr Werner für den betörenden Teil jeglicher Begegnung im zumindeſt kniefreien Badeleben hielt, ſo feſt vertraute er auf den Schneid ſeines Zeltee, ſeines Grammophons, ſeiner kulinariſchen Kochkiſte— das alles be⸗ frachtete das Fahrzeug; ſo jauchzend ſicher war er, der gut friſierte Scharmutzierer, aber auch ſeiner ſelbſt, der Bademantel funkelte in allen Farben, deren ein Paradiesvogel fähig war, oder weniaſtens ein Goldfaſan. Ach, und das Trikot ſaß zirkushaft, der Körper modellierte ſich wie beim Apollo vom Belvedere gar knabenſchlank bei beim Blauen Buben des Miſter Gainsborouah— Der Motorradfahren ſchwelate Und nätte beinah, da die Sinne laumelien, ulit den Rä⸗ dern etliches Geflügel gerupft das am Dorf⸗ weg döſte, nun aber gackernd und ſchnatternd auseinanderſtob. Alſo umklammerte Werner die Lenkſtange packte ſie wie ein Rind bei den Hörnern. witterte ſchon die würzige Briſe des Stroms und ließ die Geſchwindigkeit lang⸗ ſamer werden. Die Sonne wärmte. dis lau⸗ bige Niederung lockte zum Bad obgleich das Waſſer noch die kühlen Grade der Nachtzeit in ſich trug. Herr Werner ſchaukelte über den Uferweg., der weder Aſphalt noch Pflaſter hatte; Rillen gab es und Beulen hier eine Wurzel, dormeine Spur,— wie würde die Circe des Tages heißen? Nahe einer Dſchungel aus Weidenſträuchern hielt der Sonntagsjäger, wir nennen ihn ſo das Fahrzeug an. glitt vom Sattel ſtreckte die Beine. Und tat. was getan werden mußte: Er. ſchälte ſich aus allen weltlichen Häuten ſtopfte Anzug und Schuhe in den Beiwagen, prunkie bald im Trikot, gleichermaßen im bunten Man⸗ tel: ſchlüpfte dann zum Strand, um endlich die ſchimmernde Häuslichkeit des Zeltes zu errich— ten darin die Kochkiſte ein Obdach fand indes das Grammophon den erſten Tanz von der Plat'e ſchmetterte Di, Liebe mach ine nie den Amerhahn io heed Nichis war mehr zu ändern an der Unwider— ſtehlichkein des junggeſelligen Idylls, man brauchie nur zu warten wie der Angler bei der Rute, wie der Weidmann am Wechſel. Die erſte Geſtalt die mit ihrem Bündel vor⸗ überkam tappenden Schrittes einen Entklei⸗ dunaswinkel zu ſuchen, ſchien untauglich: Die Dame trug eine Sonnenbrille, alſo war es hr nur um Erholung und Geſundheit zu tun Die zweite Figur befand ſich in Begleitung einer dritten— nichts für Werner der Geſellſchaft wollte, keinen Verein. Die vierte Nymphe zog ein Kind an der Hand Herr Werner ſchaute abſerts Bis, die Uhr rückte auf neun. ſeit zwer Stunden leierie das Grammophon, die fünfte Anwärterin ins Gehege tram eher ſchwebend als ſchreiiend; ſo mild floh der Fuß, ſo ohne Lau' glitt die Sohle nur das kühle Geräuſch des Muſſelinrockes oder wars Organdy?— ließ ſich vernehmen, und die Haare, die ein Ge⸗ ſich! von aphroditiſcher Anmut krönte wehten jung wie der Morgen. Herr Werner maß iede Geſte ſeden Umriß fand daß alles ein Treffer ſei um den der Einiatz ſich lohnte.. Schon ſtand der Zonntaxsjäger auf, ſtellte die Schallylatte ab ändelte vom Gras in den Zand: Wo war Meluäne neblisben“ Siébhatie faumvierzehn ich'intn ſtroman den Mad-henrameßi dir⸗Ru n Rhicie willkommen zu heißen. Und hub an ſich unge HausSPrUch Von Josef Welnheber Dies Hovus ist mein und doch nicht mein, wird nach mir eines andern sein, wafr vor mit eines ondern schon, ond bleibet sfehn, geh ich davon. Od ichs bekom in Heim und Hut, sein Herd bleib warm, sein' Mavern gut, der Bronnen dran mir nie versleg, und frei zu Doch die Toobe fliegl Geschofft sei, wos darin getan, daß es der Noachbar wissen kann; doch gocłk er mit nicht jedenfolls mit seinem Fernrohr in den Hols! Dies Hous sei all zu meiner Zeit dem fleiſze und der Kkunst geweiht, und liebe gehe för und för von Herz 20 Herz durch jede Törl Es schließe ein, es halte fern, und frohe Säste heg es gern, ein Krömel Brot, ein sSchlöpfel Wein, do wirc es wobhl zom Guten sein. Viel mehr steht nicht in unsrer Macht, so norzet goch kein Vorbedocht: in Sottes Hond stell ich dies Hous und die do gehen ein und aus. ſehen wähnend, im Schutz der Weidenbüſche ſich zu entkleiden. Hülle um Hülle bis aufs Basszeug, das ſchon angemeſſen ſaß, die pfiffige Perſon. Werner hatte ſich entſchloſſen. Sein Grammo⸗ phon triumphierte, das Arſenal der Schlager und Tänze tat ſich kund: Da geh ich zum Maxim, komm in meine Liebeslaube, du kannſt nichm treu ſein... Meluſine ſchien taub. Das Waſſer, das mit kräuſelndem Saugen an den Strand rührte, zog ſie von der Stelle watend prüften die Füße den Kältegrad des Rheins, auch ſpielten die Zehen in der winzigen Brandung. Sie möchte ſchon, dachte Werner, ſie will ge⸗ beten ſein, ſpann er weiter, alſo ruhten die Schallplatten. indes ihr Herr den regenbogen⸗ bunten Mantel übers Zelt hängte; nunmehr näherie ſich Apoll der Flut und rückte das zir⸗ kushafte Trikot ins Sonnenlicht. Noch man⸗ cherlei unternahm der Paradiesvogel, bemer⸗ kenswert zu ſein, wie das Plakat einer Seifen⸗ firma. denn Werner ließ die Muskeln rollen, übte den Handſtand, die Kerze, gar einen halben Spagat. Meluſine ſchien blind. Bis zur Hälfte ſtand ſie im Waſſer, knöpfte die Badekappe feſt, ſetzte zum Hechiſprung an und fegte flußwärts wie der Bolzen aus dem Rohr. Herrn Werner erfror der Schneid. Zeigen mußte er, daß das Vermögen ſeines perſön⸗ lichen Scharms gediegener war als Zelt, Koch⸗ kiſte und Motorrad miteinander; was halfen Maäntel und Trikot, wenn ſoviel Schwung nur des Schwungloſen eitle Beſchönigung blieb: Der Junggeſelle ſchwamm der Nachbarin ent⸗ gegen, übte alle Stuarten feuchter Behendigkeit und mühte ſich redlich, des geſchwinden Fräu⸗ leins ebenbürtiger Gefährie zu ſein Dieſer Ein⸗ ſatz brachie erſt den Lohn das Wagnis fand ſeinen Preis: Meluſine lachte man ſah ihre kräftigen Zähne. Und ſie geſtand freien Her⸗ zens alles wäre gekommen, wie ſie es gewollt; ein feiner Herr gälte ihr wenig, wiſſen müſſe ſie, ob er chwimmen könne. Nun ſehe ſie kein Hindernis die Geſpräch fortzuletzen, nur dürje es nich iad zein de mnüſſe Vergnügen bereiton und wurdig werden eines Erinnerns. Abfn.: Zoth Hallensleben Bovotrio Ho „Immer die 9 Steine). Schwarz: c, 14, h4(1 Eigen Wir gebe der Steine das Nachſe idenbüſche bis aufs die pfiffige Grammo⸗ Schlager ich zum du kannſt t,‚ das mit nd rührte, die Füße ſielten die ie will ge⸗ ruhten die egenbogen⸗ nunmehr te das zir⸗ Noch man⸗ el, bemer⸗ ier Seifen⸗ eln rollen, gar einen älfte ſtand feſt, ſetzte wärts wie d. Zeigen es perſön⸗ Zelt, Koch⸗ has halfen zwung nur ing blieb: barin ent⸗ ehendigkeit den Fräu⸗ Dieſer Ein⸗ lanis fand iſah ihre reien Her⸗ s gewollt; ſſen müſſe he ſie ken nur dürſe bereiten 8. Bvfio „Immer dieſer ſchreckliche Traum, ich wür' ein Fiſch!“ Zeichnung von Teo Gebürsch(Scherl-M) — Hängematte und Erdbeerbowle Wire 2 ( 0 4* 4 E. Brunner(Hamburg. Korreſpondent 1933) Weiß: kh2, Dbs, Tdi, d7, Sal, d5, Lel, Be2, c4 9 Steine). Schwarz: Kbꝛ, Db5, Ta7, Sds, 28, Lhs, Baz. as, cb, 14, h4(11 Steine). Wir geben je der Steine an, das Nachſchlagen der Endlich Poſt in der Sommerfriſche! „Sie liebt mich!!“ 7eiehnung von Will-Halle(Scherl-M) 4 21 Elefantenliebe Wenn Amor bei den Dickhäutern gaſtiert— Zeichnung von Will-Halle(Scherl-M) Als fünfjähriger Junge hatte ich einen weiten Weg von unſerem Haus im abgelegenen Vorort bis zum Gymnaſium in Straßburg und ward deshalb von vorſorglichen Eltern der Obhut eines Quartaners anvertraut. Ach— dieſer Quartaner! Er durfte und konnte ſo vieles, was mir verwehrt war: Beiſpielsweiſe, er trug des Sonntags lange Hoſen, er bekam einen ganzen Taler Taſchen⸗ geld, er rauchte dafür(heimlich) Rothändle⸗ Zigaretten, er hatte(heimlich) ſchon Bier ge⸗ trunken und(ebenſo heimlich) immer auch den neueſten Kriminal⸗Schlager im Kino geſehen... Viele meiner Gedanken damals liefen aus in den einzigen Wunſch, daß ich doch ſo groß wäre wie Napoleon! Wobei ich nun weder an den korſiſchen Eroberer noch an den Gatten der Eugénie dachte, ſondern eben nur an dieſen Napoleon Karcher, meinen zwölfjährigen Schul⸗ freund aus Biſchheim im einſtigen Landkreis Straßburg. X Als Kind wünſchte man ſich, groß zu ſein Und wenn man groß wird, merkt man, daß man unverſehens dabei alt geworden iſt.. Wirklich, ganz unverſehens kam einmal der Tag, da nahm uns jemand höflich beim Arm und drängte uns auf ſeine rechte Seite. Wir haben das alle erfahren müſſen, und wir alle ſtutzten und gingen ein wenig befangen zum erſtenmal an der ſogenannten Ehrenſeite eines Menſchen, der uns nun ausdrücklich zum wür⸗ digen Alter zählte. Und wir grübelten dann am Abend, allein mit unſeren Gedanken, ob es denn wirklich ſo weit mit uns gekommen ſei? Man brauchte vielleicht gar nicht Schopen⸗ hauer zu zitieren; denn daß„Jugend die Zeit der Unruhe, Alter die der Ruhe“ ſei, ſcheint eine Binſenwahrheit, die jeder aus dem eigenen Erleben gerne beſtätigen möchte, wäre er nur einig mit ſich ſelber, wann eben ſeine Jugend vorüber, und wann ſein Alter begonnen. Gerade aber ſolche Uneinigkeit des erſten Alters, ſie erzeugt größere Unruhe als die in ſich und mit ſich einige Jugend. * Vielleicht gibt es überhaupt kein Alter? Viel⸗ leicht iſt dieſes ſogenannte Alter nichts als eine Mode⸗Sache, deren Begriffe, Merkmale und Grenzen je nach Laune oder Stil der Epochen wechſeln? Es war doch kurz nach dem Weltkrieg, als man uns die Weisheit amerikaniſcher Story⸗ ſchreiber und Filmdirektoren vermittelte: Mit dreißig Jahren iſt der Menſch alt und muß zum ſinngemäß ſprichwörtlichen„alten Eiſen“ geworfen werden. Und wir erinnern uns doch noch der Stellenangebote mit der faſt ſtereotyven Redensart:„Nicht über dreißig“. Und wir wiſſen noch von der Verzweiflung, die ſie bei unſeren Dreißigjährigen auslöſte. Entdeckten ſie nicht ſpäter, wieder im merk⸗ würdigen Amerika, daß das Leben eigentlich erſt„mit Vierzig“ beginne? Und wie ſchnell „ſchrieben die federgewandten Geiſter plötzlich, daß alles unter dieſen„Vierzig“ eitel Vor⸗ bereitung auf die Erfüllung der nun anheben⸗ den zweiten Lebenshälfte ſei.. Und dem männlichen Betrachter fällt die Altersfolge des ſchönen Geſchlechtes ein. Den Romantikern galt eine Frau mit zwanzig Jah⸗ ren ſchon als vollendet. Ein Balzac zog die Man kommt in die Jahre. Grenze bei dreißig, ein Schauſpiel der Jahr⸗ hundertwende bei vierzig, eines der Nachkriegs⸗ zeit gar erſt bei fünfzig Jahren Was den Frauen recht iſt, ſollte auch uns Männern billig bzw. teuer ſein. * Wer nicht ſterben will, muß älter werden. Aber wird er deshalb auch gleich„alt“? Und wer nun nachſchaut in den Büchern der Geſchichte, der erkennt, daß Alter und Jugend im gewöhnlichen Begriff viel mehr die Merk⸗ male zweier Menſchentypen als zweier Lebens⸗ ſtufen ſind: denn auf das Herz kommt alles an. Und wiſſet recht, wär' auch ein Mann Gewachſen viele Jahre lang, Und wär' ſein Herze ſchwach und bang Und zur Zaghaftigkeit geboren, Es wäre dieſer Menſch verloren... So ſteht's im„Erek“ des Hartmann von der Aue. Alter ändert nichts, es reift nur aus, was ſchon während der Kinderjahre in uns lag. Und ſo verſpricht junge Jugend ein junges Alter, ſo verrät kraftloſes Greiſentum genau ſo kraftloſe Kindheit. Und Goethes Wort, daß Alter in Fülle all das bringe, was Jugend ſich wünſchte, es iſt bedeutſam auch in dieſem Sinn. ** Die ſchöpferiſche Kraft des Menſchen, man ſieht es, läßt ſich weder durch Sprüche der Weis⸗ heit noch durch Reklameverſe einfangen, und die erſchrockene Frage nach dem Alter bleibt vernünftigerweiſe ohne Antwort. Man iſt ſo alt, wie man ſich fühlt? Kann ſein, aber wer weiß genau, wie er ſich fühlt? Der Menſch ſpürt mit Gewißheit nur jene Unruhe in ſich, die ihn wie einen Don Carlos zweifeln läßt. Und doch mag gerade dieſe Unraſt Von Hans Erman ihm den Troſt geben, daß ſie zwar eine Mah⸗ nung iſt— doch eine Mahnung all der jugend⸗ lichen Kräfte, die trotz der Jahre in uns wach geblieben ſind. Denn, ſo deutete Humboldt das Goetheſche „Stirb und Werde“ in unſerer Entwicklung: Die Gedanken der Jugend ſind zumeiſt nicht mehr die Gedanken des Alters, der Greis denkt, wägt und urteilt anders als der Jüngling, der Mann wieder anders als dieſe beiden. Und doch iſt die eine nicht beſſer oder klüger in irgendeinem Sinne als die anderen Stufen des Lebens... Es gibt auch keine„Idee“ der Jugend oder des Alters, ich kenne aus der Ge⸗ ſchichte der antiken und modernen Philoſophen nur eine Idee— die des Lebens... Wer ſie geſtaltend in ſich wirken läßt, iſt nicht jung ſon⸗ dern einfach lebendig. Wer dies nicht oder nicht mehr vermag, iſt nicht alt ſondern tot, möchte er auch ſich Jüngling nennen... Anekdote eines Kriegshelden Als eines Tages General Cherin ſeine Avantgarde ſelbſt einen ſehr beſchwerlichen und gefährlichen Weg führte, er zu Pferd, ſeine Leute zu Fuß, und ſie immer wieder anfeuerte, den Mut nicht zu verlieren, hörte er, wie einer der Soldaten ſagte:„Man kann leicht Fuß⸗ gängern predigen, wenn man ſelbſt auf einem Pferd ſitzt.“ Der General hielt ſofort ſein Pferd an, ſtieg ab und befahl den Unzufriedenen, das Pferd zu beſteigen. Er ſelbſt ging nun an der Spitze der Avantgarde zu Fuß. Nicht lange dauerte es, da wurde der Weg beſchoſſen und der Soldat —5 Generals Pferd fiel getroffen vom attel. Der General nahm wieder ſein Pferd zwi⸗ ſchen die Schenkel und ſagte:„Sehet, der höchſte Platz iſt ſtets der gefährlichſte!“ Fiir liichilige Nüssehnucker Geographiſches Kammrätſel —————— „———————2— Die Buchſtaben: a— a— a— a— a— a— d— e— e— e— e— e— e— 32— 4— E— i— 1———————1— n— n— n— n— 0— 0— p— 1— 5— 85— 5— 5— t— u— u— w ſind ſo in die leeren Felder ein⸗ zuſetzen, daß die waagerechte Reihe ein König⸗ reich auf dem Balkan und die ſenkrechten Reihen folgendes ergeben: 1. Stadt in Meriko, 2. Strom in Vorderindien, 3. Stadt in der Lüneburger Heide, 4. Hauptſtadt von Algerien, 5. aſiat. Kaiſerreich, 6. Stadt in Silbenrätſel. a a a ar bar beits buch de des eil en eu ga zu gut krä ment mer ne nor pi ren ri vi voß ru sor stands tek ter ter the ti toch tor u um ve wal y zi. Aus vorſtehenden 41 Silben ſind 14 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben und vierte Buchſtaben, die erſteren von oben nach unten, die letzteren von unten nach oben geleſen, einen Ausſpruch von Lord Byron ergeben. Die Wör⸗ ter bedeuten: 1. Buchladen, 2. weiblicher Nach⸗ komme, 3. behördlicher Ausweis, 4. füdameri⸗ kaniſcher Freiſtgat, 5. Turngerät, 6. Rundfunk⸗ gerät, 7. Zierpflanze, 8. ſchwerfälliger Menſch, 9. griechiſcher Dichter, 10. Oper von Wagner, 11. Kunſtſtätte, 12. Seeſäugetier. 13. bevorzugt beförderte Fracht, 14. nordiſche Schickſalsgöttin. Löſungen Auflöſung des Silben⸗Kreuzworträtſels Waagerecht: 1. Alba; 2. Korona; 5. Neu⸗ bau; 7. Maja; 8. Ende; 9. Serenade; 10. Kilo⸗ meter; 11a Lagerſtätte; 12. Ukraine: 13. Toni; 14. Liga; 15. Goa: 16. Fakultät; 17. Enge.— Senkrecht: 1. Alma: 2. Bajadere; 3. Kolon⸗ nade; 4. Nagaſaki; 5. Neuengamme; 6. Baude: 9. Sevilla; 110 Terrine; 12. Utilität: 13. Togo; 4 Germania; 19. Teneriffa; 20. Italien; 21. age. Auflöſung des Abſtrich⸗Rätſels: JTu————————————t— ———as—n. „Jung gewohnt, alt getan.“ Für den Freund von Ideen⸗ problemen ,, n, e. 4. , e, 2 T,. +. „,„ 4 3 4 4 8 u.— n Matt in drei Zügen. Eigenartige Schnittpunktdarſtellung. Löſungen. desmal die genaue Aufſtellung um unſeren Problemfreunden betreffenden Schachecken Offizielle Mitteilungen des Badischen Schachverbandes im GS8. Bezirle Mannheim zu erſparen und ſie zum förderlichen Studium zu ermuntern. Ein hübſcher Einfall(Th. Heß). Weiß: khs, Ddd, Ta2, Sas, Be6; Schwarz: Kas, Sel, Bb7, d7, dö. 32fh. 1. cG—7! Ka5—a6 2. Dd4—a7- Ka7: 3. Sc4 matt. Die Aufgabe ſcheint jedoch nach 1.., Sca! unlösbar zu ſein, z. B. csD Sbö! Der Gegenangriff im Problem(Seb. Mühl⸗ taller). Weiß: Kdi, Ld7, es, Sd5ö, f3; Schwarz: Kfi, Dhi, Th2, g1, Lis, 28, Sba, hs, Bb4, da, f2, f7, 16, g2, g3. 3hß. Der Schlüſſel ſcheint, wie uns Zuſchriften lehrten, bedeutend leichter zu finden ſein als ſeine Begründung. Dem bekannten Münchener Verfaſſer iſt es offenbar geglückt, eine recht ver⸗ ſteckte Verteidigung hineinzugeheimniſſen. 1. Ld7—a4. Droht einfach Lba nebſt Sdz matt. Weder Lno(Lhö:!) noch Les(Le5:!) pariert. Doch ſteht dem Schwarzen zur Verfügung 1..., Th7 (bzw. Tnö) mit der Feſſelung bns. Dieſe ſchwarze Bahnung der Dame ſoll alſo indirekt den Matt⸗ zug im allerletzten Augenblick unmöglich machen. Nun verſtellt ſich Schwarz durch dieſe verſteckte Verteidigung die Läufer. Weiß läßt auf 1..., Tu7 2. La4—b5l1 und auf 1.., Th6 2. Ld fol⸗ gen. Beidemal iſt das Matt Lds bzw. Ses nicht mehr zu vermeiden. W. Ferrean. Weiß: Kdi, Dhs, Lal, h7; Schwarz: Ka2, Bas, b4, d2.—325. Wer das Probeſpiel 1. Ls6, b3? 2. Lbꝛl ab?: 3. Das matt ſieht, hat darum die Aufgabe noch lange nicht gelöſt. Man muß ſich ſchon etwas mit der„Geometrie des Zabels“ vertraut machen, um den Schlüſſel 1. Dns—16! zu finden. Falls b3. ſo— wie im Probeſpiel 2. Lb2. Da⸗ gegen wird 1..., Kkba mit 2. La8— Ka6 3. Dab matt unſchädlich gemacht. Sfilblüten Gründlichkeit, Begeiſterung und Abwechſe⸗ lungsliebe ſind Eigenſchaften, die jedem Be⸗ richterſtatter, auch wenn er über die Meiſter⸗ ſchaft von Deutſchland ſchreibt, zur Zierde ge⸗ reichen. Wehe aber, wenn die Grenzen über⸗ ſchritten werden! Dann entſtehen Stilblüten, die jedermann, nur nicht ihren Erfinder, er⸗ freuen. f Eine begrenzte Auswahl über„Ausſprüche“ aus den letzten deutſchen Schachmeiſterſchaften. l. Gründlichkeit: Es kam zu einer ab⸗ gebrochenen Hängepartie. Kommentar: Jetzt verſtehts aber jeder! l. Begeiſterung: Es erfolgte eine ver⸗ nichtende Abſchlachtung! Kommentar: Das hinderte jedoch das arme Opfer nicht, am anderen Tage von den Schein⸗ toten aufzuerſtehen und ſelbſt erſte Geige zu ſpielen! ll. Abwechſlungsliebe: Nach hartem Kampf kam es zu einer Partieteilung. Kommentar: Warum immer dasſelbe ſagen? Und Punkteteilung erinnert doch zu ſehr an die„andere Fakultät“, die ſportlichen Be⸗ wegungsſpiele. Das alles wird aber noch übertroffen durch einen reizenden Druckfehler, der ſich bei einer Beſprechung des Stuttgarter Europaturnieres einſtellte:„das Europaturnier fand ſeine Fort⸗ ſetzung in Hängemattenl!“— Nobel, wie es ſich gehört! Aus dem Skädtekampf Mannheim⸗ Ludwigshafen Weiß: Schwarz: Beck, Mannheim Hönig, Ludwigshafen 1. d2—d4, Sg8—f6 2. Sg1—f3, g7—g6 3. g2—83, Lfs—g7 4. LfI—g2,—0 5.—0, d7—d6 6. Le1— 14(ſelbſtverſtändlich geht auch die andere Me⸗ thode c4 nebſt Scs) Sfö—h5 7. Lf4—d2, c7—5. Für günſtiger halten wir das„Gute, Alte“ Sd7 nebſt es und evtl. 15. 8. Ld2—3, Sbs—c6 9. d4 Xc5, dõ cKe5 10. Le3& 47, SùhöS&7 11. Sb1—c3, e7—e5 12. e2—es, Le8— es 13. Dd1—e2. Damit wäre das Anſtarren der feindlichen Schweſtern beendet, Weiß brauchte den Tauſch nämlich nicht fürchten, weil ihm der aufgedeckte nachhaltigen Druck im Endſpiel ver⸗ ieß. 13...., Dds—es(auch Schw. verſucht mit ſei⸗ ner Dame etwas anzufangen, es droht Lhs) 14. Sca—e4(veranlaßt Schw. zu einem Bauern⸗ opfer)—16 15. Se4 Kc5, Leö—f7 16. Scb—e4, f6—15 17. Se4—4d6, Des—c7 18. Sdö7, Tis7 19. Tf1—d1, es—e4 20. St3—35, Tf7—e7 21. De2— c4— Kgs—h8 22. Tdi—d5, Tas—c8 23. Ta1—41 (eine gewaltige Aufſtellung) h7—h6 24. Sg5—33, Scö—e5 25. Dc4 Xxc7, Tesxc7 26. c2—03, Khs—H7 27. L22—f1, Sg7—es 28. Sh3—14, 36—35 29. Sf4— e2, Ses—f6 30. Td5—d6, Se5—f3— 31. Kg1—2, Stö—34 32. hz—ha, Sg4—e5 33. Se2—d4, f5—f4? 34. Sd4—15, Te7—17 35. TdoKh6— Kh7—3g8 306. Tdi—d8s—. Aufgegeben. Nach Tis würde ITis- Kis: Ths- einen Turm verlieren. Badiſche Schachlagung 20.—27. Auguſt in Waldkirch Für Mannheim iſt die Teilnahme von Beck(Meiſterturnier), Leonhardt und Schnepf (Meiſterſchaftsturnier) bereits geſichert. Weitere Meldungen können, falls ſofort ge⸗ tätigt, noch Berückſichtigung finden. Termine: Das Meiſterſchaftsturnier beginnt am Nachmittag des 23., Haupt⸗ und Nebenturnier am Vormittag des 24. Auguſt. Briefkaſten Schwetzingen(L..). Leider wurde mir Ihre — erſt in dieſen Tagen zugeſtellt. Wird erledigt. Pfingſtberg(O..). Partie wird gebracht. Beſten Dank. Herbert- Wilk Köts pontov/ Rolf Heydel — Helgo Meier 3 Hoopischeiftle Neue Gesichter die lia i. 34 neue Spielfilme werden vorgestelſt/ Iim Zeichen gegenwartsnaher Stoffe Von den für das Verleih⸗Programm 1939/40 angekündigten 34 neuen Spielfilmen der Ufa befaſſen ſich einige mit Stoffen heroiſcher Prä⸗ gung, andere mit Landſchaft und Volkstum, eine andere Partie widmet ſich Themen um die Liebe und kriminaliſtiſch intereſſante Probleme, aber auch der Film im hiſtoriſchen Gewand hat den ihm gebührenden Platz erhalten. Zwar hat ſich die Geſamtanzahl der neuen Spielfilme neben der umfangreichen Kulturfilm⸗Arbeit nicht weſentlich erhöht, doch darf man— ſoweit im voraus möglich— feſtſtellen, daß ſich dieſe neue Produktion mit betonter Abſicht mehr ſol⸗ chen Stoffen zugewendet hat, die den lebendigen Hauch unſerer Zeit atmen oder in ernſter wie auch heiterer Form den Pulsſchlag der Men⸗ ſchen erleben laſſen, die Träger gegenwarts⸗ naher Schickſale ſind. Heroiſche Stoffe Einen ganz nah an die Gegenwart anknüp⸗ fenden Stoff erleben wir in dem Karl-Ritter⸗ Film„Legion Condor“, zu dem ſoeben die Dreharbeit begonnen hat. Eine epiſodenhaflt eingefangene Handlung(ähnlich dem Vorbild ans„Urlaub auf Ehrenwort“ und„Pour le mérite“) ſchildert den heldenhaften Einſatz un⸗ ſerer deutſchen Freiwilligen im ſpaniſchen Frei⸗ heitskrieg. Durch Thema und Handlungsfüh⸗ rung ragt auch der neue Wien⸗Film„Mutter⸗ liebe“(Hauptrolle Käte Dorſch) in unſere jüngſte Gegenwart hinein, indem er den Schick⸗ ſals⸗ und Leidensweg einer deutſchen Mutter im Gang der ideologiſchen Emporentwicklung des Begriffes Mutter zum jetzigen Ehrenplatz aufzeigt. Zu dieſem Film ſind die Arbeiten be⸗ reits weit fortgeſchritten. Aus Landſchaft und Volkstum In dieſer Kategorie ſteht eine Anzahl teils ernſt, teils heiter und muſikaliſch beſchwingt aufgemachter Filmſtoffe vor der Tür, die ihre Themen in die deutſche Landſchaft hineinbauen und mitunter gar auch von tieferer Proble⸗ matik ſind. Der nach Nico Doſtals Operette „Monika“ gedrehte Film„Heimatland“ (Hanſi Knoteck und Wolf Albach⸗Retty) widmet ſich, muſikaliſch reich interpretiert, der Schönheit der Schwarzwaldlandſchaft. Die„Drei Vä⸗ ter um Anna“ führen den Beſucher in einen bänerlichen Lebenskreis des bayeriſch-böhmi⸗ ſchen Landes am Inn. Die gigantiſche Bergwelt Tirols gibt den landſchaftlichen Rahmen für den nach Ganghofers aleichnamigem Roman gedrehten Oſtermayer⸗Film„Waldrauſch“ ab. Dieſe drei Filme ſind gar ſchon vorfüh⸗ rungshereit. Ein hochdramatiſcher Problem⸗ film, betitelt„Das Erbe“ behandelt den Kampf eines Bauerngeſchlechts um die Scholle. Und der im bayeriſchen Milienu ſpielende Film „Im Zwielicht“ wendet ſich gegen die einer falſchen Mentalität entſprungene Wilderer⸗ romantik. Aus der gleichen Landſchaft entſteht außerdem noch das romontiſche Filmluſtſpiel „Beates Flitterwoche“. Im hiſtoriſchen Gewand In die ſinnenfrohe Weli der italieniſchen Re naiſſance führt der in der Hauptrolle von Zarah Leander beſetzte Film„Mona Liſa“, Leo⸗ nardo da Vineis unſterbliches Meiſterbild mit neuem Leben erfüllend. Ins eliſabethaniſche Zeitalter zurück verzaubert der zweite Zarah⸗ Heirnz Engelmonn 13 •05 757 4 7 0 Leander⸗Film„Das Herz der Königin', der abſeits vom hiſtoriſch⸗politiſchen Geſchehen das tragiſche Schickſal Maria Stuarts nachge⸗ ſtaltet. In dieſer Rubrik wird ein operettenhaf⸗ tes Biedermeier⸗Luſtſpiel erwartet, das ſich „Frauenſind dochbeſſere Diploma⸗ ten“ betitelt und Marika Rökk in der Haupt⸗ rolle hat; die Arbeiten dazu haben bereits be⸗ gonnen. Den Rahmen zu dem letzten Film die⸗ ſer Kategorie,„Kadetten“, gibt friederizia⸗ niſche Zeit. Dieſer Film von preußiſcher Zucht und bis in den Tod bewährter ſoldatiſcher Treue iſt bereits fertiggeſtellt. Die Reihe der Geſellſchaftsfilme Eine Liebesromanze aus dem Vorkriegs⸗Ber⸗ lin ſtellt der Lamprecht⸗Fmilm„Die Ge⸗ liebte“(Hauptrollen: Viktoria v. Ballasko und Willy Fritſch) dar, der ebenfalls ſchon vor⸗ führungsbereit iſt. Willy Birgel ſpielt mit Ilſe Werner in„Tochter aus gutem Hauſe“ ebenfalls eine Liebesgeſchichte, und zwar einen nicht alternwollenden Künſtler.„Der ferne Ruf“ ſchildert den Anruf der ſittlichen Pflicht an das Herz eines deutſchen Kriegsgefange⸗ nen, und in„Zwiſchen Hamburg und Haiti“ umſpannt ein ernſt⸗herbes Liebesſchick⸗ ſal den Raum von der deutſchen Welthafenſtadt bis in die Tropen. Kennzeichnende Merkmale der nächſten Film⸗ gattung ſind Dinge um die Exotik, Abenteuer und Spannung: In„Kongo⸗Expreß“ ſol⸗ len Marianne Hoppe, Willy Birgel und René Deltgen dem Problem„Zwei Männer um eine Frau“ eine neue Deutung geben. In das Mi⸗ lieu einer kanadiſchen Polizeireitertruppe führt die„Scharlachrote Brigade“, während „Bayer 205“ ſich mit einer deutſchen Kultur⸗ Elfie Maverhofer tat(Schlafkrankheit Bekämpfung) befaßt, die namentlich im Hinblick auf Englands Preſtige politik zeitnah genannt werden darf. Auf den Kampf zweier Mächtegruppen in einem Man— datsgebiet wirft der Paul⸗Martin-Film mit Zarah Leander„Lied der Wüſte“(bereits in Arbeit genommen) bezeichnende Schlaglich⸗ llse Werner ter. Eine erregende Bühnenmord⸗Affäre behan⸗ delt der Georg⸗Jacoby⸗Film„Der Vorhang fällt“(bereits fertiggeſtellt)ß; und der Bor⸗ ſody-Film„Senſationsprozeß Ca⸗ ſilla“ mit Heinrich George in der Hauptrolle SGustav Kknoth handelt von einer amerikaniſchen Kindesent⸗ führung. Polizei⸗ und Kriminalfilme Dieſe Kategorie hat ebenfalls eine erheblich⸗ Verlagerung nach zeitnahen Themen hin erfah⸗ ren. So entrollt die„Fagd ohne Gnade“ eine intereſſante Bilderreihe vom Ineinander⸗ greifen der Schmuggelabwehrſtellen(auf der Linie des Spionageabwehrfilmes„Verräter“). „Kenwort: Machin“ entlarvt einen in Doppelmaske vorgehenden Deviſenverbrecher (bereits erſchienen). Nach dem Heiteren hin entwickelt ſich die bereits fertige Kriminalkomö⸗ die„Zwölf Minutennachzwölf!'. Heiter und modern In Arbeit befindet ſich auch ſchon die fati⸗ riſche Komödie„Der Stammbaum des Dr. Piſtorius“. In dieſe Reihe fallen des weiteren die Filme„Meine Tante,— Deine Tante“ mit Ralph Artur Roberts, ein neuer Hans⸗Moſer⸗Schwank und das erſte Großluſtſpiel mit Paula Weſſely in einer Doppelrolle„Des Wi derſpenſtigen Zähmung“. Ilſe Werner erſcheint nochmals in„Fräulein“, worin ſie das Schickſal einer übergangenen Hausangeſtellten geſtaltet. Ein ſo⸗ eben angefangenes Spiel unter jungen berufs⸗ tätigen, ſportliebenden Menſchen wird„Som'⸗ mer— Sonne— Erika“ ſein. Und eine geiſtvolle Komödie aus der großen Welt betitelt ſich„Fremde Roſen“. Ein Zukunftsfilm iſt auch noch vorgeſehen, der das Problem des Vordringens in die Stra⸗ toſphäre mit der aktuellen Frage der Rohſtoff⸗ ſelbſtverſorgung verbinden ſoll. Er wird ſich „Weltraumſchiff Nr. 18“ betiteln. hgn — Chrisfian Sollong lten Ur Wünelm Kotfemogo,„eidihvOich to Gestohong o Gssomtinholt der Beiloge„Deutsches leben“ 4 Helmot Scholz, heide in Monnheim 0 D Verlag u „Hakenkre monatli 70,08 Pf w tli die Poſt Sonnk. ———— William päiſchen augenblick ters in zurückkehr. Wochen i gründet f werde St. Zeit in L. Arbeit in tens ſei( über die 4 klaren. 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