9. Auguſt 1939 SATTASK0 BTE Bildt u. a. oßen Liebe und 100 5 plELE Ascrata0 nließl. 5 Tage! Thoma-Lustspiel „Der Schusternazi“ Ursula Grabley in Hilianat Jugend hat Zutritil Donnerstagl — Rechne kichtigl — nen- und ermaschinen AIVENETUMG STA-ANLAGE 5 nbart zen Haare entfem Urzwellen rnchund narbenſte ürztlich geprüitt Kosmetfikerit . 19 Rur 44395 Soppel „60 aͤn ummann Berufsłkleidunę ernruf 23789 ſuimnet L eigener und onderer Erzeugnlsse leuanfertigung Umarbeitung feparaturen ehnell, gewissenh., billir iur P 3, 14, planken zegenüb. Neugebauer Fernruf 276335 * git verlouft lhnen ilme, auch Forbfllme termann; Stellver⸗ vom Dienſt: Hel⸗ nnenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer; elm Ratzel; Bewe⸗ und Unterhaltung: ras; Lokales: Hel⸗ ſeilagen: Dr. Her⸗ e: Wilhelm Ratzel; hin Mannheim.— feſſor Dr. Johann ner Schriftleitung: harlottenſtr. 82,— ilhelm M. Schat, Hakenkreuzbanner⸗ n. b. H. 16 250 31 600 lber 47 850 550 7 150 über 7 700 4⁵⁰ 4000 über 4 450 uber hljLol — 74 Mannheim, R 4 erſchelnt wöchentlich 2,.20 RM. und 50 Pfg. Trägerlohn: bge zusiglich 72 wig. Verlag und Schriftlettung: „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe monatli 70,08 akenkre DA NATIONALZGTLIAIIZIZCNE 12mal. e z u eſte d. Die Ausgabe ech⸗Sammel⸗Rr. 354 21. Das Frei Haus Poſt 2,20 RM. leinſchließlich B erſchei n : durch tlich 7 ezugspreiſe: Frei Haus monatlich.7„ und 30 Pfa. Trägerlohn die. Boſt„70 RM. Leinſchliehiich 53,05 Pfa. Poſtzeitungsgebühr) zuskalch 42 Pfa. Beſtellgeld. Abend⸗-Ausgabe A Einzelverkau 9. Jahrgeng C W35 MANNHEIM — — — ba 7 8 bdindert, ſo beſteh t kein reis 10 Pfig.— Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver Auipruch auf Entſchädigung ner KAMPEBIAIT NORDWESTBADENZS — Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12⸗ geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfg. Die Ageſpaltene Milimeierzeile im Textteil 1,00 RM. Schwet inger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 4 —5— ſungs⸗ und Erfüllungsort: meterzeile im Textteil 18 Pfg. Maz Die 4geſpaltene Milli⸗ annheim. Ausſchließlicher — Zahl Gerichtsſtand: Mannheim. Voſtſcheckontor Ludwigshafen a. Rh. Nr. 4960. Verlagsort: Mannheim. Nummer 396 Dienskag, 29. Auguſt 1939 London wird bereits geräumt Englische Schulkinder werden aàus der Hauptstadt abtransportiert Der Führer zeichnet tapfere Soldaten aus Slraßburger dender rein⸗ hefallen DNB Berlin, 29. Auguſt. Der Straßburger Sender polemiſierte heute gegen das Antwortſchreiben, das der Führer an Miniſterpräſident Daladier geſendet hat. Er wendet ſich beſonders gegen das Beiſpiel eines Korridors in Frankreich. Der Führer wies be⸗ kanntlich darauf hin, wie ſich wohl die Fran⸗ zoſen verhalten hätten, wenn Marſeille durch einen Korridor von Frankreich abgetrennt wor⸗ den wäre. Der Straßburger Sender behaup⸗ tete, daß kein Franzoſe dieſen Vergleich an⸗ nehmen könne. Demgegenüber weiſen wir darauf hin, daß der größte franzöſiſche Geſchichtsſchreiber der modernen Zeit, Jacques Bainville, im Jahre 1920 ein berühmt gewordenes Buch über den Verſailler Vertrag herausgegeben hat. In dieſem Buche heißt es auf Seite 80 der erſten Auflage: „Stellen wir uns einmal vor, daß Frankreich beſiegt worden wäre und der Sieger aus irgendwelchen Gründen es für gut befunden hätte, Spanien einen Korridor bis nach Bor⸗ deaux zu geben, in dem er ihm das Departe⸗ ment der Nieder⸗Pyrenäen und Bayonne ge⸗ laſſen hätte. Wie lange hätte Frankreich dieſe Amputation ertragen? Gerade ſolange, wie der Sieger Frankreich gezwungen hätte, das zu dulden und Spanien fähig geweſen wäre, ſei⸗ nen Korridor zu verteidigen. Beim Korridor Danzig und bei Oſtpreußen kann es nicht chui⸗ ders ſein.“ Bainville kommt ſchließlich zu dem Eraeb⸗ nis, daß Deutſchland die Oſtgrenze des Ver⸗ Diktates nicht als endgültig annehmen ann. Farbige Truppen an der belgiſchen brenze DNB Brüſſel, 29. Auguſt. „Pays Réel“ ſchreibt zu der Zuſammen⸗ ziehung franzöſiſcher Truppen an der belgiſchen Grenze und in den Ardennen und zwar ſogar von farbigen Truppen in der Gegend von Arlons, es wäre wünſchenswert, wenn jede etwa beſtehende Beſorgnis durch Verſiche⸗ rungen von Paris und London hinſichtlich der belgiſchen Unverſehrtheit zerſtreut würden. Dieſe Verſicherungen ſind, wie wir gemeldet haben, geſtern nachmittag gegeben worden. kngliſche finbiederungsverſuche an Japan (Ostasiendienst des DNB) DNB Schanghai, 29. Auguſt. Die hieſige japaniſche Zeitung„Tairiku Schimpo“ ſchreibt in einer Betrachtung über die politiſche Lage u.., England irre ſich ge⸗ waltig, wenn es glaube, daß es jetzt mit Fapan leichtes Spiel in China haben werde. Japan laſſe ſich durch die jetzt von London ausgehende Stimmungsmache über die wahren Abſichten Englands in keiner Weiſe täuſchen. Ichiffslichter an der engliſchen füſte gelöſcht Kriegsrisikoprãmien um 100 Hrozent gestie gen rd. London, 29. Aug. Es wird in London erwartet, daß die am Dienstag ſtattfindende Sitzung im Unterhaus und Oberhaus nur von kurzer Dauer ſein wird. Die engliſche Antwort an die Reichsregierung in Berlin wird erſt veröffentlicht werden, wenn Chamberlain und Halifax im Parlament ge⸗ ſprochen haben. Die Regierung wird ermäch⸗ tigt werden, das Parlament jeden Augenblick wieder einzuberufen. Der engliſche Premier⸗ miniſter ſowie der Kriegsminiſter ſind geſtern neuerdings vom König empfangen worden. Im Falle des Ausbruches eines Krieges iſt die Frage einer Erweiterung des Kabinetts ſchon im voraus beſchloſſen. Die Admiralität hat ſoeben der Schiffahrt jeden drahtloſen Verkehr unterſagt. Die Kriegs⸗ riſikoprämien ſind zum Teil um 100 Prozent erhöht worden. Die Poſtverbindung zwiſchen Malta und Italien iſt eingeſtellt worden. London, 29. Auguſt.(HB⸗Funk.) Die britiſche Admiralität hat am Montag eine Anordnung über die Löſchung von Schiffs⸗ lichtern, Leucht⸗ und Ankerbojen verfügt, weiter hat ſie Einſchränkungen von Funk⸗ ſendungen ausgeſprochen. Im Firth of Forth und allen Häfen und Seegegenden, die unter Kontrolle der Admiralität ſtehen, iſt das Der Ernst Berlin: Bolſchafterkonferenz! Berlin, 29. Aug.(HB⸗Funk) „Der britiſche Botſchafter in Berlin Sir Ne⸗ ville Henderſon hatte mit dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter Coulondre heute vormit⸗ tag eine Unterhaltung. Rom: Franzolen verlaſſen Malien rd. Rom, 29 Auguſt. Die Telefonverbindung zwiſchen Italien und Frankreich iſt ſeit Dienstag unterbrochen. Die Mehrzahl der in Italien lebenden Franzoſen hat das Land verlaſſen. Der Poſtverkehr Ita⸗ lien—Malta iſt eingeſtellt. Drivatkraftwagen ſtillgelegt Rom, 29. Auguſt(HB⸗Funk). Einer amtlichen Verlautbarung zufolge iſt vom Sonntag, 3. September, ab der Verkehr für Privatkraftwagen in ganz Italien unterſagt. Beſondere Verkehrsausweiſe werden gegebe⸗ nenfalls ausſchließlich von der Militürbehörde und nur an ſolche Perſonen ausgeſtellt werden, die nachweiſen können, daß eine Benutzung des heute Vormittag Anbordnehmen von Lotſen zur Pflicht gemacht worden. Navigationslichter dürfen nur geſetzt werden, ſobald die Gefahr einer Kolliſſion be⸗ ſteht und müſſen unmittelbar hinterher gelöſcht werden. Der Abtransport von Kindern aus London hat begonnen und wird verſtärkt fortgeſetzt. Wie Reuter meldet, wurden 5000 Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren abtransportiert. In völliger Ordnung wurden die Kinder in ihren verſchiedenen Schulen zunächſt geſammelt, um dann geſchloſſen London zu verlaſſen. Die Eltern werden Uebungen in Räumen ihrer Wohnungen unterworfen. Durch neue Beſtimmungen wird es Englän⸗ dern verboten, mit Perſonen Beziehungen auf⸗ recht zu erhalten, von denen man annehmen könne, daß ſie den Feind unterſtützen. In beſtimmten Gebieten kann das Fotogra⸗ fieren verboten werden, ebenſo wie das Betre⸗ ten dieſer Gebiete unterſagt werden kann. Die Beſtimmungen ſehen weiter die Verhinderung einer Störung von Rundfunk, Telefon und Telegrafie vor und enthalten Maßnahmen zum Schutze von Informationen, die für den Feind von Nutzen ſein könnten. Geheimmeldungen nuf dem Chiffrewege ſind daher nur noch mit ſtaatlicher Genehmigung möglich. Reiſende, die nach England kommen, dürfen durchſucht wer⸗ den. der Lage Kraftwagens für öffentliche Zwecke oder für militäriſche Fahrten notwendig iſt. Paris: beneral Weugond bei Cebrun DNB Paris, 29. Auguſt. Präſident Lebrun empfing am Montag Ge⸗ neral Weygand. London: fionferenz bei Chamberlain London, 29. Aug.(HB⸗Funk) Premierminiſter Chamberlain hatte g eine kurze Ausſprache mit Außenminiſter Lord Halifax und Staats⸗ ſekretär Butler. Auch Luftfahrtminiſter Sir Kingsley⸗Wood wurde vom Premier⸗ miniſter empfangen. Amsferdam: Diskonterhöhung um 1 v. f. DNB Amſterdam, 28. Auguſt. Die Niederländiſche Bank hat den Diskontſatz mit ſofortiger Wirkung von 2 auf 3 v. H. er⸗ höht. Auch die übrigen Sätze ſind um ein vol⸗ les Prozent heraufgeſetzt worden. Vollsdeutſche verzweifeln/5 Mann erſchoſſen Brüssel: Mobilmachung in Belgien DNB Brüſſel, 29. Auguſt. Die belgiſche Regierung hat die Durchfüh⸗ rung des Mobilmachungsplanes angeordnet. Mit der Durchführung der zuſätzlichen militä⸗ riſchen Maßnahmen wurde in der Nacht zun Montag begonnen. Das belgiſche Kabinett trat zur Beratung der Lage zuſammen. Im Kabinettsrat wurde die internationale Lage beſprochen. Der Miniſter der nationalen Verteidigung erſtattete Bericht über die bis zum heutigen Tage getroffenen Sicherungsmaß⸗ nahmen. Weiter berichtete u. a. der Unter⸗ richtsminiſter über Mittel und Wege, um die Kunſtgegenſtände in den Muſeen zu ſchützen. Der Kabinettsrat erwog auch Maßnahmen, die unter den augenblicklichen Umſtänden den in Belgien wohnenden Ausländern gegenüber zu treffen ſind. Nach Beendigung des Kabinetts⸗ rats empfing der Premierminiſter die Botſchaf⸗ ter von England und Frankreich. Bern: Seit 5 Uhe brenze beſetzt DNB Bern, 29. Auguſt. Der Schweizeriſche Bundesrat hat in einer am Montagnachmittag abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, die Grenzſchutztruppen für Diens⸗ tagfrüh 5 Uhr aufzubieten. Kopenhagen: Flugoeekehr eingeſchränkt ev. Kopenhagen, 29. Auguſt. Die däniſche Regierung hat alle Maßnahmen getroffen, um im Ernſtfall die zur Verfügung ſtehenden Offiziere und Mannſchaften des Hee⸗ res und der Flotte einzuberufen. Die haupt⸗ ſächlichen Einheiten der Marine ſtehen jeden Augenblick zur Verfügung. Es handelt ſich im beſonderen um die Torpedo⸗ und die U⸗Boot⸗ Flottille. In dem Lufthafen von Caſtrop ſind ſchon geſtern keine polniſchen Verkehrsflugzeuge mehr eingetroffen; die polniſche Luftfahrtge⸗ ſellſchaft hat den Verkehr nach Skandinavien eingeſtellt. Wie aus Stockholm gemeldet wird, wird der ſchwediſche Luftverkehr über Kopen⸗ hagen nach Berlin und Zürich nur bis Berlin durchgeführt. Der Nachtflugverkehr nach Han⸗ nover iſt eingeſtellt worden. Der däniſche König hat am Montag den Staatsminiſter und den Außenminiſter zur Be⸗ richterſtattung empfangen. Dem däniſchen Han⸗ del ſind neue Ausfuhrverbote auferlegt wor⸗ den. Dasſelbe wird aus Norwegen gemeldet. Island hat zur Sicherung ſeines eigenen Kohle⸗ bedarfs die Verſorgung norwegiſcher Fiſcherei⸗ fahrzeuge mit Brennmaterial unterſagt. Oslo: ſleulralitätsſchutz in Norwegen DNB Oslo, 29. Auguſt Die Regierung beſchloß, den norwegiſche Neutralitätsſchutz an der norwegiſchen Küſte zu verſtärken. Die hierzu notwendigen Truppen werden einberufen für die Feſtungen Kriſtian⸗ ſand, Bergen und Agdenes. Die Soldaten dei Feſtungen Oslofjord und Oscarsborg werden „hakenkreuzbanner' n kenkre Dienstag, 29. Auguſt 105 über den Tag der vorgeſehenen Entlaſſungen hinaus im Dienſt behalten. Die erſte Zerſtö⸗ rerdiviſion, die vierte und fünfte Torpedo⸗ bootsdiviſion und⸗ das erſte und zweite Ge⸗ ſchwader der Luftwaffe werden ebenfalls von dieſer Maßnahme betroffen, die den erſten Schritt zur Vorbereitung des Neutralitäts⸗ ſchutzes bedeuten. Tokio: ſlobujuki flbe beauflragt DNB Tokio, 29. Auguſt. Wie verlautet, wurde General Nobuinki Abe mit der Neubildung des japaniſchen Ka⸗ binetts beauftragt. Abe war bis 1936 Mit⸗ glied des Oberſten Kriegsrates für Japan. Oliaa: 10 000 Reſerviſten aufgerufen DNB Amſterdam, 29. Auguſt. Wie das Amſterdamer Havasbüro aus Ot⸗ tawa meldet, hat Verteidigungsminiſter Mak⸗ kenzie 10000 Reſerviſten der Miliz aufgeru⸗ ſen zur Verteidigung ſtrategiſch wichtiger Kü⸗ ſtenpunkte für den Fall, daß die internationale Lage ſich verſchärfen würde. Washington: Heutralitätsbeſprechungen D Waſhington, 29. Auguſt. Am Sonntag fanden lange Beſprechungen dem Außenminiſter Hull und dem nterſtaatsſekretär Welles über die Frage der Neutralität Amerikas in einem etwaigen kriegeriſchen Konflikt ſtatt. Sidney: boldembargo für fluſtralien DN Sidney, 29. Auguſt. Wie gemeldet wird, hat die auſtraliſche Re⸗ gierung beſchloſſen, ein Goldausfuhrverbot einzuführen. Deutſche Anden⸗Kundfahrt beendet. Die An⸗ den⸗Kundfahrt des Deutſchen Alpenvereins in der Cordillera⸗Blanca konnte erfolgreich abge⸗ ſchloſſen werden. Die Teilnehmer, die vor allem aus Innsbruck und Stuttgart ſtammen, haben insgeſamt ſieben Sechstauſender be⸗ zwungen. Gleichzeitig konnten die Wiſſen⸗ ſchaftler Prof. Dr. Kinzl⸗Innsbruck und Heck⸗ ler⸗Innsbruck die Kartenaufnahmen der ſüd⸗ lichen Cordillera⸗Blanca beenden, nachdem dafür 80 photogrammetriſche Standlinien an⸗ gelegt waren. DNB Dublin, 29. Auguſt. 83 offizielle iriſche Informationsbüro teilt mit, Neutralitätsfrage angenommen habe, auch heute noch als richtungweiſend und verbindlich an⸗ zuſehen ſei. Dasſelbe gelte für ſeine Anſicht von der Wehrpflicht der in England lebenden Iren. Irland geſtehe den Engländern keine 3 Rechte zu, in England lebende iriſche Stagts⸗ angehörige zur Dienſtpflicht einzuberufen. Die⸗ ſen Fren in England ſei von der iriſchen Re⸗ gierung**— en worden, ſich mit iriſchen Päſſen zu verſehen, die bislang für einen Aufenthalt in England für ſie nicht erforder⸗ lich waren. Am Montag ſetzte, wie weiter be⸗ richtet wird, ein Anſturm auf das Büro des Kommiſſars für Irland, Dulanty, ein. Es wurden an einem Tage über 150 iriſche Päſſe ausgeſtellt, die ihre Beſitzer vor einem Ruf zu den britiſchen Waffen ſchützen ſollen. Das iriſche Parlament wird wahrſcheinlich aus ſeinen jetzigen Ferien nicht rufen werden, Das iriſche Kabineit tritt heute wie an jedem Dienstag zuſammen. Die einſtweilen noch ſtrittige Frage iſt die Lage, in der ſich die iriſchen Schiffe befinden, da die grün⸗weiß⸗orangefarbige Trikolore Ir⸗ lands als internationale Handelsflagge noch nicht anerkannt iſt. Die Transport⸗Marineab⸗ teilung des iriſchen Handelsminiſteriums er⸗ klärt, daß die iriſchen Schiffe dem iriſchen Staat gehörten und genau ſo wenig wie Schiffe charles maurras: Frankreich kann sich einen (Drohtbefichf unser rd. Paris, 29. Auguſt. In der nationaliſtiſch⸗franzöſiſchen Ta eszei⸗ tung„'Action Francaiſe“ vom Montag chreibt der Direktor des Blattes, das Mitglied der Academie Francaiſe, Charles Maurras,.à .:„Chamberlain ſcheint den Krieg wegen Prinzipien unternehmen zu wollen, die er die Seinigen nennt; was übrigens noch näher zu unterſuchen wäre. Wir haben keinen Krieg zu unternehmen wegen Prinzipien, ſelbſt wenn ſie die unſeres ausgezeichneten Freundes und Alliierten von London ſind. Im Jahre 1919 konnte man Kriege für Prinzipien noch ins Auge faſſen; heute dürſen wir nur die Lage Frankreichs in Betracht ziehen. Alle unter uns, die einen gewiſſen klaren Blick bewieſen haben, der durch die Ereigniſſe beſtätigt wurde, haben die Pflicht, ſich aufzu⸗ richten, um den nationalen Behörden zu ſagen, wenn ſie es zu vergeſſen wagen ſollten, daß ſie eine große Schonungspflicht gegenüber dem geheiligten Frühling ihres edlen Vaterlandes haben. Entgegen den Vorgängen in anderen Ländern hat in Frankreich ein fürchter⸗ licher Geburtenrückgang die Zerſtö⸗ daß die Stellung, die de Valera in der die Tapferkeit der alten Soldaten iſt unvergelſen Ein Ehrens old jũr lnhaber hõchster Kriegs auszeichnungen kung einen Ehrenſold in einer für alle DNB Berlin, 29. Auguſt. Der Führer hat die Wiührige Wiederkehr der Schlacht von Tannenberg zum Anlaß genom · men, um eine große Zahl verdienter Front⸗ kümpfer des Weltkrieges beſonders zu ehren. Im Vordergrund ſteht dabei die Beſörderung derjenigen tapferen Kümpfer aller Dienſtarave, welche im Weltkriege durch die Verleihnng der höchſten Kriegsauszeichnungen geehrt wurden, die das Reich und die Länder verliehen haben. Aus dem Kreis der Front⸗ kümpfer, welche zur Zeit ihrer Auszeichnung dem Unteroffizier⸗ oder Mannſchaftsſtandes an⸗ nehörten, ſind es vor allem die Träner des goldenen Militärverdienſtkreuzes, das als der„Pour le merite des deutſchen Unteroffiziers“ bekannt iſt, ferner die Inhaber der öſterreichiſchen goldenen Tapferkeitsmedaille, der beiden bayeriſchen Tapferkeitsmedaillen, der goldenen Medaille zum ſüchſiſchen Mil. St. Heinrichsorden, der württembergiſchen Militär⸗ verdienſtmedaille und der badiſchen Mil.⸗ Karl⸗Friedrich⸗Verdienſtmedaille.“ Einer ſtattlichen Anzahl dieſer höchſt ausge. zeichneten Kümpfer hat der Führer, ſoweit ſie noch dem Unteroffizier⸗ oder Mannſchaftsſtand angehören, den Charakter als Leutnant der Landwehr a. D. verliehen. Vorausſetzung hierfür war jedoch, daß ſie, abgeſehen von den Inhabern der öſterreichiſchen goldenen Tapfer⸗ keitsmedaille, neben der höchſten Kriegsaus⸗ zeichnung auch im Beſitz des Eiſernen Kreuzes Erſter Klaſſe waren. 3 Ferner erhalten ſämtliche Inhaber der höch⸗ ſten Kriegsauszeichnungen mit ſofortiger Wir⸗ Im Waſſer einzeln abgeknallt polnische Grenzwãchier ersciiehen ſünf Vollsdeuische vxt Landsberg a. d.., 29. Auguſt. Um ſich vor den furchtbaren Derfolgun⸗ gen der polen zu retten, hatte eine größere Anzahl Dolksdeutſcher verſucht, deutſches Gebiet durch Herunterſchwimmen auf der Warthe zu erreichen. hierbei wurden fünf Dolksdeutſche im Waſſer entdeckt und von polniſchen Soldaten erſchoſſen. In Schwerin an der Warthe treffen laufend volksdeutſche Flüchtlinge aus po⸗ len ein. Zahlreiche Flüchtlinge teilten mit, daß ihre Gehöfte im Kreiſe Birnbaum von umherziehenden polniſchen Horden in Brand geſteckt worden ſind. Frau Chamberlain gab keine flniwort DNB Budapeſt, 29. Auguſt. Die ungaxiſche Zeitung„Eſti Uiſ a g“ ver · öffentlicht heute auf Grund einer Londoner de balera verneint dienſtpflicht der Jeländer Verordnungen der hritischen Admir aliãt jür irische Schifle irgendeines anderen neutralen Stagtes von Verordnung der britiſchen Admiralität betrof⸗ fen würden. Jriſcher Hilferuf A49f die britiſche Tyran⸗ nei. Der nordiſche Rat für die Einigung Ir⸗ lands hat ſich an Rooſevelt mit der Bitte ge⸗ wandt, ſeinen Einfluß bei England einmal für die unterdrückten Iren einzuſetzen. Das Telegramm des nordiſchen Rgtes lautet: „Großbritannien hält die ſechs Grafſchaften Rordirlands immer noch mit Gewalt zurück und geſtattet einer Thrauneß die hshlricn⸗ im heutigen Europa nicht hat, über dex an⸗ ſäſſigen Bevölkerung zu herrſchen. Das iriſche Volk rechnet auf Ihre Hilfe bei der Beendigung mit dieſer Verletzung ſeiner Rechte.“ Meldung folgendes Telegramm, das die Fran des Volksdeutſchen Graf Henckel v. Donners⸗ marck, Franziska Gräfin Henckel von Donnersmarck an Frau Chamberlain ge⸗ ſandt hat: „Als Frau und Mutter von fünf Kindern, mit denen ich meine Heimat verlaſſen mußte, bitte ich Sie dringlich, die Schreckenstaten und Grauſamkeiten beenden zu helfen, die an hilfloſen deutſchen Frauen und Kindern in Polniſch⸗Schleſien begangen werden.— Wenn ich meine Kinder und mich ſelbſt retten konnte, ſo fühle ich doch um ſo mehr die Qual derjenigen, die ich zurücklaſſen mußte, das ſchreckliche Schickſal der Hungernden und Miß⸗ handelten, das ich aus eigener Erfahrung kenne. Franziska Gräfin Henckel von Donners⸗ marck, Vorſitzende des Katholiſchen Frauenver⸗ bandes Tarnowfſki⸗Gory.“ * Wie wir vernehmen, iſt auf dieſes Tele⸗ gramm einer gequälten Mutter keinerlei Ant⸗ wort erfolgt, obwohl es ſich um dieſelbe Frau Chamberlain richtet, die wohl hundertmal Schritte zugunſten irgendwelcher Negerkinder unternommen hat. kngland wied ſauſendfältig gewarnt Die spanische Hresse noagelt Londons Kriegsschuld fest Madrid, 29. Auguſt(HB-Funk) Die Madrider Preſſe gibt in großer Auf⸗ machung den Briefwechſel zwiſchen dem Füh⸗ rer und Daladier wieder. Die Blätter bringen Schlagzeilen wie:„Die Vertreier von Verſail⸗ les ſetzen ſich bewußt für Ungerechtigleit ein“ und„Deutſchland reſpektiert ſeine Verſprechun ⸗ nen an Frankreich“. In den Kommentaren wird zum Ausdruck gebracht, daß die Erhaltung des Friedens einzig und allein von England abhünge, denn Deutſchlands Haltung ſei klar vorgezeichnet. Die Zeitung„Madrid“ hebt hervor, daß der eigentliche Kriegsgrund lediglich ein Ent⸗ ſcheidungskampf zwiſchen England und Deutſch⸗ land wäre. Angeſichts der Erklärungen Eng⸗ Win England fiolland angreifen? LKeine Zusicherung der Neuiralmõt durch die Eniente Amſterdam, 29. Aug,(HB⸗Funk.) Es hat innerhalb der hollündiſchen evölke · rung ſtarkes Aufſehen erregt, daß wohl der deutſche Geſandte mit einer Botſchaft der Reichsregierung der die Verſicherung gegeben hat, daß das Deutſche fiein zweites 18701 hrinzipienłrĩieg nicht leisſen es pPoriser Verfrefefrfs) rungsarbeit des Weltkrieges fortgeſetzt. Wenn das franzöſiſche Gebiet bedroht iſt, wenn unſere Grenzen überfallen werden, werden alle Be⸗ mühungen und zwar die mächtigſten gegen den Eindringling gerichtet ſein. Der Krieg für Ide⸗ ologien und Prinzipien aber überſteigt bei wei⸗ tem die Grenzen unſerer Mittel. Wir Fran⸗ zoſen haben nicht das Recht, einem ſolchen Kriege zuzuſtimmen. Das muß allen einſichtigen Franzoſen mit der gleichen Klarheit geſagt werden, die Chamberlain gebrauchte, als er uns zu einem Religionskriege einlud.“ Maurras ruft dann aus:„Daladier, Daladier, Sie ſind beinahe Emile Ollivier. Ein Name, der„wilder Oliven⸗ baum“ bedeutet, fordert Sie allein ſchon dazu auf, alle Schätze an Aufmerkſamkeit, Erfin⸗ dungsgeiſt, an Skrupelhaftigkeit, an Ueber⸗ legung und Geſchicklichkeit aufzubieten. Frank⸗ reich iſt ſicherlich im Zuſtand des Verteidigen⸗ könnens, und dies dankt es zu einem Teil Ihnen, Daladier! Will man aufs neue die ſchwarzen Tage des Juli 1870 heraufbeſchwören? Hat jemand die moraliſche Machtbefugnis, uns in einen ideolo⸗ giſchen Krieg zu ſtürzen?“ niederländiſchen Königin Reich im Ernſtfalle die holländiſche Neutralität reſpektieren werde, aber daß von der eng ⸗ liſchen Regierung kein ähnlicher Schritt bisher unfernommen wurde. Dieſe Auffaſſung, die man innerhalb der Be⸗ völlerung immer wieder hört, findet ihren Nie⸗ derſchlag in holländiſchen Kreiſen. Mit aller Schärfe verweiſt das„Nationale Dag ⸗ blad“ auf dieſe Tatſache und zieht daraus den Schluß, daß Holland von ſeiten der Ein⸗ treiſungsmächte gleichfalls ähnliche bindende Zuſicherungen erhalten müſſe. Beſonders bezeichnend in dieſem Zuſammen⸗ hang iſt der heutige Bericht des der Regierung naheſtehenden„Maasbode“, in dem es heißt, es habe Erſtaunen in Holland verurſacht, daß England und Frankreich geſtern Belgien erklärt hätten, ſie würden die Reutralität die⸗ ſes Landes reſpektieren, während eine derartige Verſicherung Holland gegenüber nicht gemacht worden ſei. Bahnverkehr Deutſchland—Belgien wird auf⸗ rechterhalten. Wie die Belga meldet, wird der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Belgien und Deutſchland weiterhin aufrechterhalten werden. Er hat jedoch gewiſſe Einſchränkungen erfah⸗ ren. Zwiſchen Brüſſel und Köln verkehrt am Tag und in der Nacht je ein Zug in jeder Rich⸗ tung. Dagegen iſt der Eiſenbahnverkehr Köln— Paris von franzöſiſcher Seite eingeſtellt worden. Eine typiſche Lügenmeldung aus Paris. Die franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas bringt wieder eine wpiſche Lügenmeldung. Sie be⸗ hauptet, eine Reihe von franzöſiſchen Fiſchkut⸗ iern in der Nordſee ſei von deutſchen Kriegs⸗ ſchiffen unterſucht worden. Wie wir von zu⸗ ſtändiger Seite erfahren, iſt dieſe Meldung völlig aus der Luft gegriffen. brutalen Machtmitteln auſbauten und im Welt⸗ Eint Zu der vom zugsſcheinpflicht itteln ſind nock ungen zu macher Die für den! iſſen, Oele en Abſchnitte b gen Empfang ii en Bezug von ährmitteln ſon ade beſtimmter Dienſtgrade gleichen Höhe. Die diesbezüglichen Erlaſſe des Führers beſtimmen im einzelnen: 1. Ehrenſold für Inhaber höchſter Kriegs · auszeichnungen: Die Inhaber der h n Kriegsauszeichnungen des Reiches und d Länder einſchließlich des öſterreichiſchen Mi Maria⸗Thereſien⸗Ordens und der öſterreichi ſchen Tapferkeitsmedaille erhalten mit Wir · kung vom 1. 8. 1939 ab einen Ehrenſold in Höhe von 20.— R M monatlich. Der Ehren⸗ ſold iſt der gleiche für alle Inhaber der g nannten Auszeichnungen, ein Unterſchied hi ſichtlich des Dienſtgrades, welchen der Beliehene zur Zeit der Verleihung der Auszeichnung be⸗ kleidete, iſt nicht mehr gemacht. Die einzige. 1 Ausnahme bilden diejenigen Orden, deren In⸗ Um das Gbſt ei baber ſchon jetzt einen höheren Ehrenſold be. Reben den fü zogen und dieſen unbeſchadet der Neuregelu öchſt beibehalten. Höchſ— 2. Veteranenſold: Frontkämpfer d Marm nde auch Kriege nach 1870/71 einſchließlich der Teilne oche zu bezi 0 mer am bosniſchen Okkupationsfeldzug 1878 ch 4 und an der Niederwerfung des ſüddalmatini⸗„ em auf di ſchen Aufſtandes 1882 in den Reihen der ehe⸗ rtoffel 550 ſich maligen öſterreichiſchen⸗ungariſchen Wehrmacht heinpflichtig!) erhalten, ſoweit ſie das 70. Lebensjahr vo n 3 1 —+. n—.— Ane——* Zeitpunkt ab auf Antrag einen Veteranenſold ich hi von jährlich 120.— RM. dieß. Die Se Reis iſt bezu Und Schutztruppenzulage 0 den entſpre ttel abgegeb 3. Die ſogenannte Schutztruppenzu⸗ 1 lage, welche den Angehörigen unſerer kolo⸗———— nialen Tropendienſtſchädigung zuſtand und de⸗ rechenden— ſch ren Zahlung nach dem Weltkriege zunächſt ganz eogen. fortgefallen und ſpäter nur in beſchränktem imm W ſchn Umfange wieder aufgenommen worden war, ſu, ſbie oche, wirb mit Wirkung vom 1. Auguft d. J. neu te die Lieferun geregelt. Die Bezugsberechtigten erhalten künf⸗ enge laufent lig in einer der Länge der Dienſtzeit entſpre⸗ beanſpruchen kan chenden Abſtufung zehn bis 20 Markmo⸗ ſEs iſt geſtattet natlich. vorgeſehe Alle Einzelheiten werden auf dem Verord⸗ lilch und von nungswege bekanntgegeben. filende Mütter Mit dieſem Erlaß hat der Führer Gelegen ⸗gung der zuſtänd heit genommen, eine Anzahl beſonders ver, fern. Unabhängig vienter Kriegsteilnehmer zu ehren und die bemeindebehörde wirtſchaftliche Lage der alten und der in dem ung der Zuſa Schutztruppendienſt zu Schaden gekommenen fer ende und f Soldaten zu erleichtern. 5 lands und Frankreichs, die Deutſchland die Kriegsſchuld zuſchieben möchten, ſei zu beden⸗ eil ken, daß gerade jene Länder ihre Imperien mit gehörigen ſein ehilfen, ferner re Altenteiler u ittel in Natur elbſtverſorger ſi krieg Deutſchland nur deshalb nicht von der Karte löſchten, weil dies unmöglich war. Ihre Erklärungen ſeien mit äußerſter Vorſicht zu ge⸗ di nießen. Immer wenn ſie idealiſtiſche Motive e 5 zum 2 anführten, um einen Krieg fern im eigenen ſhn! t1 ensmitte Land zu begründen, geſchehe dies nur, um rücr z ihrer ihren furchtbaren Egoismus zu verbergen. azabe Pen „Informaeiones“ ſtellt eindeutig feſt. bgetrennt hat. daß die Entſcheidung über Krieg und Frieden Di in den Händen Londons liege. Wenn 12 England bei ſeinem Starrſinn beharre, daß ſicheinpflichti eine deutſche Stadt nicht zu Deutſchland heim⸗ hirks—.— kehren ſolle, könne es ganz Europa in den ſder der Verſorgu Abgrund ſtürzen. Der Kriegswind ſchüttele alle itz oder ſtändiger Völker Euxopas, die an der Saat des Unfrie⸗ dens durch Verſailles beieiligt ſeien. schiffer gelten Die Gemeindeb In fiürze Heiſen beſindl. Aichtigung der Re 10—+. 2 Schwediſches Fiſcherboot von engliſchem eimen fur di U⸗Boot gerammt und geſunken. Ein ſchwedi⸗ elt 9 ſches Fiſcherboot iſt in der Nordſee 150 See⸗ 1 Leßensmitie meilen weſtlich von Lindesnäs, wie erſt jetzt n gemeldet wird, am Freitagabend mit einem Die Angehörigen großen engliſchen U⸗Boot zuſammengeſtoßen. ind als Reiſende Das Fiſcherboot ging ſofort unter. Die fünf Aer, Heilanſtalten, Mann ſtarke Beſatzung wurde von dem eng“ ſchrtsanſtalten, G liſchen-Boot aufgenommen und ſpäter von liche Einrichtungen einem anderen ſchwediſchen Fiſcherboot nach ehörden einen Be Göteborg befördert. Außenminiſter Cantilo unterſtreicht Argen⸗ 8 tiniens Neutralität. Die politiſche Spannung Went in Europa wird in Buenos Aires weiter auf⸗ merkſam beobachtet. Montagabend unterrich ⸗ Dr. Ca 1 3 den 3 4 O präſidenten über die europäi age. Im Zu⸗ fammenhang mit dieſer Beſprechung gab Dr. Auf Anordnun Cantilo Preſſevertretern gegenüber die Erxklä⸗ uftfahrt und des rung ab, daß Argentinien im Kriegsfall ſeiner nird in dieſen Tag traditionellen außenpolitiſchen Haltung ent⸗ eichsluftſchutzbun ſprechend neutral bleiben würde. ür die Bevöllerun Belgien nimmt Flugverkehr wieder auf. Wie hebote über das im Laufe des Montag mitgeteilt wurde, wird ſun Aufruf des L die belgiſche Luftverkehrsgeſellſchaft Sadeng ſund nach der Entn ihre Luftverkehrsverbindungen wieder wie ge⸗ gizen; wöhnlich aufnehmen, und zwar einſchließlich Für diejenigen der Verbindungen nach Deutſchland. Der Ver⸗ lüsbildung im S kehr mit Paris und den Küſtenlinien wird je⸗ Miſiſchutbund erho doch mangels Finsbeaſten bis auf weiteres un⸗ i erb en werden. Hicht ausgebildet f tatgeber, wie Reſerven in Griechenland einberufen. Das gſraße den Gefah griechiſche Kriegsminiſterium hat einer Bel⸗ ffen grader Meldung aus Athen zufolge die Re⸗* ſerveoffiziere aller Waffengattungen zu einer Es liegt im eig Uebung einberufen. Der Beginn dieſer Uebung ſdas Merkblatt ſo! iſt auf den 25. Auguſt feſtgeſetzt worden. akenkreuzbanner“ broß-Mannheim Dienstag, 29. Guguſt 1959 Zu der vom Moniag ab eingeführten Be⸗ ütteln ſind noch folgende ergänzende Mittei⸗ ngen zu machen: hes deb, Die für den Bezug von Milcherzeug⸗ ichiſchen— iſſen, Oelen oder Fetten beſtimm⸗ der öſterre 4 en Abſchnitte berechtigen zum zweimali⸗ en mit W en Empfang innerhalb einer Woche, die für Ehrenſold i en Bezug von Kaffee oder Erſatzmitteln, ch. Der Ehre ährmitteln ſowie Zucker und Marme⸗ haber der g ade beſtimmten Abſchnitte berechtigen zum rber Bene ar aan empfang, Sen Abſchnitt 2 1 bere um einmaligen Empfang von Tee. szeichnung be⸗ A Die einzi um das Gbſt einzukochen Reben den für Zucker bekanntgegebenen öchſtmengen von 280 Gramm je Kopf und 10 der Möglichkeit, ſtatt 110 Gramm Marmelade auch 55 Gramm Zucker je Kopf und Woche zu beziehen, iſt mit Rückſicht auf die Einmachezeit von Obſt die Möglichkeit gegeben, auf die Kartoffelabſchnitte 1, 2, 3(die kartoffel an ſich ſind bekanntlich nicht bezugs⸗ cheinpflichtigl) je ein halbes Kilo⸗ tamm Zucker zu beziehen.(Alſo nicht ein albes Pfund Zucker, wie es geſtern verſehent⸗ ch hieß. Die Schriftleitung.) Reis iſt bezugsſcheinpflichtig und darf nur igen den entſprechenden Abſchnitt der Nähr⸗ ittel abgegeben werden. Fleiſch oder fleiſchwaren können gegen Abgabe der ent⸗ prechenden Abſchnitte dreiimal in der Woche bezogen werden. Der zum Bezug von Milch mmte Abſchnitt berechtigt zum Empfang r eine Woche, wobei der Verſorgungsberech⸗ gte die r einer entſprechenden Tages⸗ ſenge laufend während der ganzen Woche uſpruchen kann. Es iſt geſtattet, die für Kinder unter ſechs ren vorgeſehene Milchmenge von 05 Liter ilch und von 0,3 Liter für werdende und tilende Mütter zunächſt auch ohne Beſcheini⸗ gung der zuſtändigen Gemeindebehörde zu lie⸗ ſern. Una Gord g davon muß jedoch von der hemeindebehörde der Antrag auf Gewäh⸗ —5 Zuſatzmengen für Kinder und dende und ſtillende Mütter geſtellt und e Beſcheinigung ſofort nach Er⸗ t 3 dem Milch liefernden Händ⸗ r ausgehändigt werden. Selbſtverſorger, die bezugsſcheinpflich⸗ e Lebensmittel erzeugen, ſind nicht be⸗ chtigt, Milcherzeugniſſe, Oele und Fette, eiſch oder Fleiſchwaren und Milch zu be⸗ ehen, ſoweit ſie im Kirprech der feſtgeſetz⸗ en Höchſtmengen über entſprechende Vorräte erfügen. Als Selbſtperſorger gelten der In⸗ haber eines landwirtſchaftlichen Betriebes, die lngehörigen ſeiner Wirtſchaft einſchließlich der ehilfen, ferner Naturalberechtigte, insbeſon⸗ Woche ntkämpfer d h der Teilneh⸗ nsfeldzug 1878 ſüddalmatin ſeihen der eh zen Wehrmacht bensjahr voll⸗ ſen, von dieſem Veteranenſold ruppenzu⸗ unſerer kolo · guſt d. J. neu erhalten künf⸗ nſtzeit entſpre⸗ dem Verord⸗ ührer Gelegen · beſonders ver ⸗ hren und die nd der in dem gekommenen ent d fest utſchland die „ſei zu beden Imperien mit mund im Welt⸗ nicht von d re Altenteiler und Arbeiter, ſoweit ſie Lebens⸗ lich war. Ih ttel in Natur beanſpruchen haben. Die Vorſicht zu ge⸗ lbſtverſorger ſind verpflichtet, innerhalb 19 iſtiſche Motive agen die zum Bezuge der bezugsſcheinpflich⸗ rn im eigen igen Lebensmittelabſchnitte beſtimmten Ab⸗ ies 9 1 chnitte ihrer zuſtändigen Gemeindebehörde 3 W. rückzugeben, ſofern dieſe nicht bereits verbergen. ſior Ausgabe der Ausweiskarten die Abſchnitte bgetrennt hat. Die den Verbrauchern zugeſtellten Ausweis⸗ rten berechtigen nur zum Bezug der bezugs⸗ cheinpflichtigen Lebensmittel innerhalb des hezirks der unteren Verwaltungsbehörde, in er der Verſorgungsberechtigte ſeinen Wohn⸗ tz oder ſtändigen Aufenthalt hat. eindeutig feſt. g und Frieden s liege. Wenn beharre, daß utſchland heim⸗ zuropa in den nd ſchüttele alle zat des Unfrie⸗ ſeien. Ischiffer gelten als Reiſende die Gemeindebehörden 13 ermächtigt, auf Reiſen befindliche Perſonen unter Berück⸗ tigung der Reiſedauer und der—— ſtmengen, ſowie Gaſthäuſern und Frem⸗ eimen für die Geſamtzahl der bei ihnen ntergebrachten Reiſenden Beſcheinigun⸗ n aenzng die zum Bezuge der notwen⸗ gen Lebensmittel berechtigten. Die ee der Binnenſchiffahrt d als Reiſende zu betrachten. Krankenhäu⸗ Heilanſtalten, Erziehungsanſtalten, Wohl⸗ ahrtsanſtalten, Gefangenenanſtalten und ähn⸗ iche Einrichtungen können von den Gemeinde⸗ ſhörden einen Berechtigungsſchein für die Ge⸗ on engliſchem Ein ſchwedi⸗ rdſee 150 See⸗ „wie erſt je nd mit ein und ſpäter von iſcherboot nach rſtreicht Argen. ſche Spannung res weiter auf⸗ end unterrich⸗ lo den Staats- 14 5 505 Dr. Auf Anordnung des Reichsminiſters der iber die Erklä⸗ uſtfahrt und des Befehlshabers der Luftwaffe riegsfall ſeiner ſpird in dieſen Tagen durch die Dienſtträger des Haltung ent⸗ Aeichsluftſchutzbundes ein Luftſchutzmerkblatt ffür die Bevöllerung verteilt, das die wichtigſten vieder auf. Wie hebote über das Verhalten der Bevölkerung llt wurde, wird ſhach Aufruf des Luftſchutzes, bei Fliegeralarm lſchaft Sadena ſund nach der Entwarnung kurz zuſammenfafft. wieder wie ge⸗; 3 f jonlich 1 Für diejenigen Volksgenoſſen, die bereits eine luninſghnezzen sbildung im Selbſtſchuh durch den Reichs⸗ linien wird je⸗ Auftſchutzbund erhalten haben, ſtellt das Merk⸗ uf weiteres un⸗ latt eine willkommene Wiederholung des Ge⸗ fernten dar. Für alle anderen, die bisher noch 4 F. ſind, iſt es— 24 r 0 15 r s Katgeber, wie man im Hauſe und auf der nberufen.— zraße den Gefahren eines Luftangriffes vor⸗ hat einer Bel⸗ ſfeugt und eiwa eingetretene Schäden zu beſeiti⸗ ufolge die Res ſzen hat. ingen zu einer Es liegt im eigenſten Intereſſe eines jeden, dieſer Uebung ſhas Merkblatt ſorgfältig durchzuleſen t worden. inmachzucker auf drei Kartoffelabſchnitte Noch ein paar Aufklärungen zur Bezugsſcheinpflicht von Zucker, Milch, Reis, Tee. Ileiſch/ Die Stellung der Selbſtverſorger/ Und wenn man auf RAeiſen iſt. aſ-us T A A s amie ee ee eee e———— 4 2 1 173 N 1 2 6 4 3 2* 8 A4 a(s8———————— 3 9* 4 3 4 10 9 n*5 6 Lodi 1 8** 0 3 3 5 Frau 400 aub 8 Früulem*** 2 4 4 Lebensalter:— gahre 2 0— e Ronon⸗ 2 (Piatz) — 0— Gebuudeteil: 2 2 4. 3 3 32 — 4- Z„„—„— S. 4 3 2 4 3 2 wo „——— S5 2 4 0 2 0 2 9 2 9 7 4 7 Unser Bild zeigt die Ausweiskarte, die an alle Haushaltungen zur Verteilung kam. ſamtzahl der während der letzten zwei Wochen regelmäßig von ihnen verpflegten Perſonen zum Bezuge von Lebensmitteln für die Dauer von zwei Wochen im Rahmen der feſtgeſetzten Höchſtmengen erhalten. Die Gemeindebehörden ſind weiterhin ermächtigt, an Gaſtſtätten Beſcheinigungen zum Bezuge beſtimmter Le⸗ bensmittel zur Verabreichung einer einfachen Mahlzeit täglich zu erteilen. Die Verbraucher werden ſchließlich danauf hingewieſen, daß ſie die Fette auf Grund der bisherigen Einſchreibung in die Kundenliſte bei ihren bisherigen Lieferanten zu beziehen haben. Schuhmacher⸗Leder gibt's in genau vorgeſchriebenen Mengen Der Reichsbeauftragte für Lederwirtſchaft veröffentlicht im Reichsanzeiger eine Anord⸗ nung der Reichsſtelle für Lederwirtſchaft. Darin wird mit Zuſtimmung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters beſtimmt, daß Leder an Schuhmacher und andere Werkſtätten, die Schuhe ausbeſſern, nur in genau vorgeſchriebenen Mengen geliefert werden darf. Die Liefe⸗ rung größerer Mengen iſt nur mit ſchriftlicher Genehmigung der Reichsſtelle für Lederwirt⸗ ſchaft, Berlin, zuläſſig. Als monatliche Grundmenge gilt je ein Zwölftel der im Jahre 1938 gelieferten Menge. Von dieſer Grundmenge darf Unterleder in Höhe von 50 v. H. und anderes Leder in Höhe von 100 v. H. geliefert werden. Das verfügbare Leder ſoll von den Schuhmachern und anderen Werkſtät · ten, die Schuhe ausbeſſern, bevorzugt zur Ausbeſſerung von orthopädiſchem Schuh⸗ werk verwendet werden. Die Anordnung regelt alſo die Belieferung der Schuhmacher und anderer Werkſtätten, die Schuhe ausbeſſern, mit Leder, um eine* e i ch⸗ mäßige Verſorgung der Schuhmacher und Werkſtätten zu gewährleiſten. Die Anord⸗ nung ſichert ferner, daß nur ſolche Sn erneuert werden, die in der Lauffläche durchgelaufen ſind, während andere lediglich ausgebeſſert werden dürfen. Dieſe Anordnung, die am 29. Auguſt 1939 in Kraft tritt, un auch in der Oſtmark und im Reichsgau Sude⸗ tenland gilt, hat nicht Gültigkeit für Austauſch⸗ werkſtoffe für Leder. Ferner wird im Reichsanzeiger eine Anord⸗ nung der Reichsſtelle für Lederwirtſchaft ver⸗ öffentlicht, die am 28. Auguſt 1939 in Kraft ge⸗ treten iſt und die Herſtellung von techni⸗ ſchem Leder regelt. Achtung! Autobeſitzer! Wie geſchieht die Verteilung der Vergaſer⸗ und Dieſelkraftſtoffe? Um auch auf dem Treibſtoffgebiet eine ge⸗ rechte Verteilung der Vergaſer⸗ und Dieſelkraft⸗ ſtoffmengen, die der Wirtſchaft zur Verfügung geſtellt werden, ſicherzuſtellen, iſt vom 1. Sep' tember 1939 ab für Perſonenkraftfahr⸗ zeuge und vom 3. September 1939 ab für Nutzkraftfahrzeuge und ſonſtige Ver⸗ brauchsſtellen die Abgabe von Vergaſer⸗ und Dieſelkraftſtoffen nur noch gegen Mineralöl⸗ bezugsſcheine und Tankausweiskarten der Reichsſtelle für Mineralöle zuläſſig. Die Tank⸗ ausweiskarten ſind zum Bezug von Vergaſer⸗ und Dieſelkraftſtoffen bei den Zapfſtellen des öffentlichen Verkehrs, die Mineralölbezugs⸗ ſcheine zum Bezug in Gebinden beſtimmt. Die Verteilung von Mineralölbezugsſchei⸗ nen und Tankausweiskarten kann vom 30. Auguſt 1939 bei den unteren Verwaltungs⸗ behörden(Oberbürgermeiſtern) und den von ihnen beſtimmten Ausgabeſtellen mündlich be⸗ antragt werden. Hierbei iſt der Beruf des Antragſtellers und der Zweck, für den die Kraftſtoffe Verwendung finden ſollen, anzu⸗ geben. Die Bezugsſcheinpflicht gilt— wie ſchon ge⸗ ſagt— für Perſonenkraftwagen— außer ſol⸗ chen mit Lieferanhängern und außer für Om⸗ nibuſſe— und Krafträder ab 1. 9. 39, für alle übrigen Anlagen(einſchließlich Autobuſſen und mit Lieferanhängern) ab Die Mineralölbezugsſcheine und Tankausweiskarten werden nur für Kraftſtoff verbrauchende Anlagen und Kraftfahrzeuge 4 deren Betriebim allgemei⸗ nen Intereſſe liegt. Soweit Verbraucher Freiſtellungs⸗ und Zuweiſungsbeſcheide für Kraftfahrzeuge oder die Beſcheinigung einer zu⸗ ſtändigen Dienſtſtelle über ihre Wichtigkeit vor⸗ legen können, erfolgt die Ausgabe der Mine⸗ ralölbezugsſcheine und Tankausweiskarten ohne weiteres. In allen anderen Fällen hat die ausgebende Dienſtſtelle die Wichtigkeit des Verbrauchers nach den ihr gegebenen Richt⸗ linien zu überprüfen und ſelbſtändig über den Antrag zu entſcheiden. Einzelhändler, ihr habt eine große Verantwortung! Beralet in dieſen Tagen den Käufer über die Einzelheiten der vorſorglichen Lebensmitel⸗Verkeilung! Mit der Einführung der Bezugsſcheinpflicht iſt auch dem Einzelhandel ein wichtiger wehrwirt⸗ ſchaftlicher Auftrag gegeben worden. Der Preſſe⸗ dienſt des Einzelhandels veröffentlicht dazu wegweiſende Ausführungen für die Einzel⸗ handelskaufleute. Jeder ſoll ausrei⸗ chend, aber in einem Maße bedient werden, das gerade im Ernſtfall unzuträgliche Verknappungser⸗ ſcheinungen ausſchließt. Dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat liege es daran, die Güter der Nation in unbeſtechlicher Gerechtig⸗ keit verteilt zu ſehen. Er müſſe daher der Hilfe des Einzelhandelskaufmannes ſicher ſein kön⸗ nen. Die praktiſche Durchſetzung des Prinzips der Gerechtigkeit in der Zuteilung der lebenswichtigen Güter werde beim Einzelhan⸗ delskaufmann liegen, der damit ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber der Geſamtheit der Verbraucher, aber auch gegen⸗ über dem Staat als deren vornehmſter Anwalt übernehme. Zweifellos bedeute die Einführung von Be⸗ zugsſcheinen in den hauptſächlich betroffenen Zweigen des Handels eine Aenderung der Ar⸗ beit und eine Umſtellung. Die Umſtellung ſei aber auch für den Verbraucher groß, der ſich auf das neue Syſtem einſtellen müſſe. Hier Wenn mal Fliegeralarm iſt.. Luftſchutz-Merkblätter werden an die Bevölkerung verteilt und ſich die ganzen Vorſchriften genau einzu⸗ prägen. Wie ſchon in der Ueberſchrift des Merkblattes hervorgeht, iſt dieſes auf Pappe aufzukleben und in der Wohnung an gut ſichtbarer Stelle aufzuhängen. Ein Kind ſuchte den Tod Weil die Stiefmutter es mißhandelte Am Dienstagmorgen zog man aus dem Neckarkanal bei Feudenheim die Leiche eines neunjährigen Knaben, den man ſchon ſeit einigen Tagen vermißt hatte. Nach den Feſtſtellungen der Kriminalpolizei be⸗ ſteht der dringende Verdacht, daß der Junge den Tod geſucht hat, nachdem ſeine Stief⸗ mutter ihn ſchwer mißhandelt hatte. Die Stiefmutter iſt inzwiſchen in Haft genom⸗ men worden. werde dem Kaufmann und ſeinen Mitarbeitern die Aufgabe zufallen, jede etwas auf⸗ kommende Nervoſität im Keime zu erſtichen. Er habe die wirtſchaftliche und politiſche Einſicht, die ihn dazu auch dem weniger geſchickten Käufer bei der Anwen⸗ dung der Bezugsſcheine mit Rat zur Seite zu ſtehen. Mit Selbſtdiſziplin und dem Bewußt⸗ ſein, daß es hier darum geht, eine Aufgabe im höchſten Intereſſe der Nation durchzuführen, würden die Anlaufſchwierigkeiten überwunden werden. Welche Spinnſtoffwaren fallen unter die Bezugsſcheinpflicht? Zu den Waren, die auf dem Spinnſtoffgebiet bezugſcheinpflichtig ſind, gehören: 1. Gewebe und Gewirke, ſowie Reſte davon als Meterware mit Ausnahme von un⸗ dichten Geweben(z. B. Gardinenſtoffen, Si Poſamentierwaren, Bändern und ähnl. 2. Bettwäſche aus Spinnſtoff. „3. Haus⸗, Küchen⸗ und andere Gebrauchs⸗ tücher, ſowie Taſchentücher. 4. Leibwäſche und Unterkleidung jeder Art, ſowie Strümpfe und Socken. 5. Arbeits⸗ und Berufskleidung für Männer und Frauen. 6. Straßenkleidung für Männer, rauen und Kinder(z. B. Anzüge, Mäntel, kleider, Röcke, Bluſen, Koſtüme, Umſchlag⸗ tücher, Pullover, Strickjacken, Weſten, Trai⸗ ningsanzüge). 7. Strickgarne, Schlaf⸗ und Reiſedecken, Handſchuhe, Halstücher und ähnl. Eine beſondere Regelung iſt für Kinder bis zu drei Jahren vorgeſehen, denn die Be⸗ fän von Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücken für ieſe iſt nicht bezugſcheinpflichtig. Ausdrücklich wird noch einmal darauf hin · ewieſen, daß kein Textil⸗ und Einzel⸗ die aufgeführten aren ohne Vorlage eines Bezug ⸗ eines abgeben darf. Den Einzelhan⸗ delsgeſchäften iſt in der Zwiſchenzeit eine ins einzelne gehende Liſte der bezugſcheinpflichtigen Spinnſto ren zugegangen. Die Frage der Prüfung, inwieweit die Be⸗ zugſcheinpflicht gelockert werden kann, erfordert wegen des Umfanges des Spinnſtoffgebietes und der Vielzahl der einzelnen Waren gewiſſe Zeit und wird daher erſt in einigen Tagen ab⸗ und ſonſtige Bettwaren geſchloſſen ſein. (Foto: RLB. LG. VIa/ Chevalier) Er iſt ſtolz. auf ſeine Volksgasmaske. Natürlich— wie echte Jungen ſind— wird ſie genau auf ihre Beſtandteile unterſucht. Etwas Fach⸗ mann iſt er ja ſchon, und zwar durch die Unterweiſungen des ReB. im Zeltlager. OOetter(lłoilt ſreundliel Bericht der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M Die Wetterlage iſt wenig verändert. In Deutſchland herrſcht freundliches Wetter vor, doch kommt es morgens vielfach zu Dunſt⸗ oder Nebelbildung und örtlich auch zu gewittrigen Störungen. Eine durchgreifende Aenderung des früheren Wettercharakters iſt vorerſt noch nicht zu erwarten. Vorherſage für Mittwoch. Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt heiter bis wolkig, ört⸗ liche, meiſt gewittrige Niederſchläge nicht aus⸗ Warm und ſchwül, veränderliche inde. „Hakenkreuzbanner“ Dienstag, 29. Auguſt 1959 Die Zunte lbelt Revolution mit falſchen Banknoten bezahlt Mailand, 29. Auguſt. An der Deviſenbörſe in der Gal⸗ leria von Mailand hat die italieniſche Polizei eine Anzahl Südamerikaner verhaftet, die amerikaniſche Bankſchecks von einem Dollar durch geſchickte Fälſchung in Schecks von 1000 Dollar verwandelten und an Leute abſetzten, die ſich heimlich auslandiſche Deviſen beſchaf⸗ fen wollten. Auf dieſe Weiſe hatten ſie ſchon mehrere Perſonen hineingelegt und bei der Feſtnahme ſuchte eine von dieſen ſich zahl⸗ reicher gefülſchter Schecks zu entledigen. Bei dieſer Gelegenheit fiel der Polizei ein berüchtigter argentiniſcher Banknotenfälſcher namens Giovanni Galäffi in die Hände, der in Argentinien unter dem Namen„Ciccio Grande“ an der Spitze einer Bande ſtand, die mit Banknoten von 100 und 1000 Pe⸗ ſos ſogar den Aufſtand des Oberſten Pomar in der Provinz Corrientes finanziext hatte. Einige ſeiner Spießgeſellen ſind ſpäfer ver⸗ haftet worden und man macht ihnen jetzt den Prozeß, während er ins Ausland geflohen iſt. Zur Bande gehört auch ſeine Tochter Agata, bei der falſche Banknoten in Millionenbetrü⸗ gen beſchlagnahmt worden ſind. Die Fäl⸗ ſchungen ſind ſo gut ausgeführt, daß Millio⸗ nen in Umlauf geſetzt werden konnten, bevor die Polizei der Bande—— die Spur kam. „Eiccio Grande“ hat ſich zuletzt in Frankreich aufgehalten. Von der Polizei von Buenos Aires wird er auch wegen Betrügereien, Ein⸗ brüchen, Erpreſſungen und anderer Gewalt⸗ taten geſucht. In einer von ihm bewohnten Billa von Buenos Aires iſt im Keller ein menſchliches Skelett mit einer Schlinge am Hals aufgefunden worden. Es handelt ſich um einen Türken, der gleichfalls der Bande angehört hatte, und offenbar infolge von Zwi⸗ ſtigkeiten nach einem Gelage umgebracht wor⸗ den iſt. Der Unterſuchungsrichter von Buenos Aires hat die Auslieferung Galiffis verlangt, die jedoch erſt erfolgen wird, nachdem die ita⸗ lieniſche Polizei mit ihm abgerechnet hat. prozeß von 150 Jahren Belgrad, 29. Auguft. Nach 150 Jahren wurde ein Rechtsſtreit zwi⸗ ſchen zwei Bruderſchaften in der dalmatini⸗ ſchen Dorfgemeinde Donji Dolaz beendet. Bruderſchaften ſind nach dem alten ſlawiſchen Familienrecht Genoſſenſchaften mehrerer durch verbundener Bauern⸗ familien. 2 Die Gemeinde Donji Dolaz war früher Teil der freien Bauernrepublik Poljize ſüdlich von Split, die unter dem Protektorat der Republit von ſtand. Noch zur Zeit der freien Bauernrepublik brach zwiſchen den Bruder⸗ ſchaften Schimunowitſch und Deſchiſchewitſch wegen eines Feldweges ein Streit aus. Der Streit wurde zuerſt vor dem Volksgericht der Bauernrepublit geführt. Im Jahre 1906 er⸗ oberte Rapoleon das Gebiet der Bauern⸗ republik und machte ihrer Freiheit ein Ende. Nach dem Zuſammenbruch Napoleons wurde dieſes Gebiet Oeſterreich angeſchloſſen. Die zwei Bruderſchaften ließen ſich aber mit echt bäuerlicher Hartnäckigkeit durch die großen hiſtoriſchen Umwälzungen nicht beirren, ſon⸗ dern führten den Streit vor öſterreichiſchen Gerichten weiter. Im Jahre 1867 fällte das Gericht in der dalmatiniſchen Stadt Omiſ eine Entſcheidung, doch keine der Parteien g ſich damit zufrieden, ſondern ſetzte den Prozeß weiter fort. Im Jahre 1904 und dann im Jahre 1912 wurden neuerdings Verhandlun⸗ gen geführt, aber auch dieſe erbrachten kein Ergebnis. Dann kam der Weltkrieg, und Dal⸗ matien wurde in den jugoſlawiſchen Staat ein⸗ gegliedert. Die Streithähne gaben aber noch immer nicht nach und führten nun den Prozeß vor jugoflawiſchen Gerichten weiter. Jetzt ge⸗ lang es endlich dem Bezirksvorſtand von Split, der wiederholt verſucht hatte, den Streit durch eine Verſtändigung zu beenden, eine Verſöhnung der beiden ruderſchaften zuſtande zu bringen. Es zeigte ſich, daß das Streitobjekt überhaupt nicht des Streites wert war, denn der Feldweg, um den es ſich han⸗ delte, iſt längſt eine allgemein benützte Dorf⸗ ftraße geworden. Die beiden Bruderſchaften hatten aber in den 150 Jahren des Streites ſo große Beträge unnütz ausgegeben. daß ſie mit dem Geld eine ganz moderne Straße hät⸗ ten bauen können. Zwiſchen den Bruderſchaf⸗ ten beſtand tödlicher Haß, und ihre Mitglieder durften untereinander nicht ſprechen oder gar heiraten. Jetzt wurde ein großes Verſöhnungs⸗ feſt gefeiert und ein junger Bauer ſchaft ein Mädchen aus der feindlichen Bruderſchaft. Der Ameiſen⸗Beobachtungsdienſt Singapore, 29. Auguſt. Im Gebiet von Trengganu, im öſtlichen Teil der Malakka⸗Halbinſel, ſind die Einwohner in ſtändiger Gefahr von Taifunen und Ueber⸗ ſchwemmungen bedroht zu werden. Alles an⸗ dere erſchüttert die Eingeborenen in Trang⸗ ganu weniger. Um nun aber über, die beiden genannten Kataſtrophen immer auf dem lau⸗ ſenden zu ſein, iſt ein Ameiſen⸗Beobachtungs⸗ dienſt eingerichtet worden. Flüchten die Ameiſen in den Erdboden und verſuchen ſie, ihre Eier von den höher gelege⸗ nen Reſtern in die tiefer liegenden zu brin⸗ gen, dann kann man gewiß ſein, daß ein Tai⸗ fun innerhalb einiger Stunden über das Land dahinbrauſt. Eier hoch über dem Kopf und ſchleppen ſie ſie nach Möglichkeit auf Felſenſpitzen oder auf Baumwipfel, dann ſteht ein ſchwerer Regenfall oder eine Ueberſchwemmung bevor. Für beide Fälle trifft man jedenfalls die Maßnahmen, wenn die Ameiſen die nötige„Meldung“ er⸗ ſtatten. Tragen aber die Ameiſen aſie „Es war im Sommer 1924, ich war Sprecher beim Sender in Frankfurt, unbekannt wie alle Sprecher... Damals machte ich zum erſtenmal den. Vorſchlag, mit dem Mikrofon hinauszu⸗ gehen und es unmittelbar„in das Leben“ hin⸗ einzuſtellen, auf einen großen Platz beiſpiels⸗ weiſe oder in einen Bahnhof oder in ein gro⸗ 1 Geſchäftshaus oder ſonſtwohin. Man ſah ich erſtaunt an und verſtand nicht. Wollte ich auf der Straße ein Konzert veranſtalten oder dort draußen einen Sänger vor das Mikrofon ſtellen? Etwas anderes konnte man ſich unter meinem Vorſchlag nicht vorſtellen. Es dauerte daher auch geraume Zeit, bis ich meinen Mit⸗ arbeitern klargemacht hatte, daß die Straße ſelbſt ſprechen ſollte, durch ihren Lärm, durch ihre Menſchen, wie auch durch die Stimme des Sprechers... Man ſchüttelte den Kopf und hielt das Ganze für eine Verirrung— die Sendung hieß dann auch„Das verirrte Mi⸗ krofon“. Dr. Laven erzählt uns dieſe kleine Ge⸗ ſchichte. Er iſt heute Chefſprecher des Deutſch⸗ landſenders und hat ſeit jenen Tagen Hunderte von Malen mit dem Mikrofon„draußen“ ge⸗ ſtanden, auf der Straße, auf Fußballplätzen, in Bergwerken und ſeine Sendungen wurden Millionen von Hörern zum Erlebnis.„Was weiter geſchah?“ nimmt er nach einer Weile den Faden wieder auf.„Wir bauten unſer Mikrofon an verſchiedenen Stellen der Stadt Frankfurt auf, eins am Bahnhof, eins am Marktplatz, eins auf einem Maindampfer und ein viertes kam auf den Turm des Domes. Ich ging hinaus und beſchrieb, was ich ſah. Ich unterhielt mich mit dem Lokomotivführer eines einfahrenden Zuges, ich ſprach mit un⸗ bekannten Menſchen auf der Siraße und ließ auf dem Mainſchiff die Muſik einer Kapelle in unſere Geſpräche hineinklingen. Es war alles improviſiert, aber vielleicht wirkte es deshalb ſo unmittelbar. Der Erfolg der Sendung war jedenfalls nicht zu beſtreiten. Das gab uns Mut, wir arbeiteten weiter und es war kaum ein Jahr darüber vergangen, da verſuchte man 4 Spazierri Liltan Harvey in einer reizvollen Filmszene. tt auĩ Capri überall, dem Mikrofon dieſes einmal entdeckte Neuland weiter zu erobern. Daß es uns gelun⸗ gen iſt, wiſſen Sie, hat uns allerdings viel Ar⸗ beit gekoſtet und ſo manche ſeltſame Geſchichte, die den Erfolg unſerer ganzen Arbeit oft in Frage ſtellte, iſt uns im Laufe unſerer Tätig⸗ keit widerfahren. Akuſtik⸗Steuermann nicht auf dem poſten Ich denke an jene mißglückte Uebertragung des erſten Fußball⸗Länderkampfes Deutſchland gegen. Frankreich in Paxis. Wir hatten alles aufs beſte vorbereitet und ſprachen tapfer drauf los, in Deutſchland aher wurde kaum ein Wort verſtanden.. Der Grund war ſehr einfach. Die franzöſiſchen Akuſtik⸗Steuerleute, die die tonalen Schwankungen der Uebertragung aus⸗ zubalancieren hatten, waren nicht auf dem Po⸗ ſten geweſen. Sie hatten ſich mehr für das Spiel intereſſiert und ihre Apparate— Appa⸗ rate ſein laſſen. Mit einer gewiſſen Freude er⸗ innere ich mich auch des Mißtrauens, das alle Welt in der erſten Zeit gegenüber dem Mikro⸗ fon und ſeinem Sprecher zur Schau trug.— Einmal wäre es mir beinahe übel ergangen— ich machte eine Reportage aus einem Zigeuner⸗ lager. Plötzlich ſtürzte ſo ein ſchwarzhaariger Burſche meſſerſchwingend auf mich zu, mir blieb nichts anderes übrig; als mich mit dem Mikrofon ſelbſt ſeines Angriffes zu erwehren. Der eigentliche Grund iſt mir nie ſo recht klar geworden, er hielt mich wohl für einen von der Polizei. Heute kennt uns ein jeder, wir gehören genau ſo dazu, wie die vom Film und von der Zeitung— ſelbſtverſtändlich, daß man uns hilft. So paſſierte es mir in London, bei der Uebertragung des deutſch⸗engliſchen Fußball⸗ kampfes, daß ich mit meinem Gerüſt zuſam⸗ menkrachte. Aber ſofort hatte man mich 11 die Schultern gehoben, vom Rücken eines engliſchen Arbeiters aus ſprach ich weiter, über eine Vier⸗ telſtunde lang, bis eine neue Kiſte herange⸗ ſchafft war. Im übrigen: techniſche Schwierig⸗ keiten gibt es heute kaum mehr, nur ein wirk⸗ Aufn.: Ufa-Schulte Der Zlutenduipt/ von amno oienier Dämmerſtunde im Park. An einer ziemlich hohen Sträucherhecke führt ein ſchmaler Kiesweg entlang, auf welchem zärtlich aneinandergeſchmiegt ein Liebespär⸗ chen dahinbummelt. Eben bleibt es ſtehen. Er reckt die Naſe in die Höhe: „Ah—, riech mal, dieſer herrliche Jasmin⸗ geruch!“ Sie ſchnuppert ebenfalls. „Hm—, himmliſch! Aber Jasmin—, iſt das nicht— hm— Akazie?“ „Aber Kind, Akazie iſt doch längſt nicht ſo ſüßlich, das iſt. Jasmin.“ Während ſie ihren Arm kurz und beſtimmt aus ſeinem löſt, blähen ſich in geradezu beäng⸗ ſtigender Weiſe ihre beiden Rafenflügel: „Wie kommſt du nur auf Jasmin? Ich ver⸗ ſtehe dich nicht; riech' doch nur mal richtig, das kann doch nur Akazie ſein!“ „Nein, Liebchen, wenn ich dir ſage: es iſt Jasmin!“ „Alſo hör' mal—, ich werde doch wohl am Ende noch wiſſen, was Jasmin und Alazie iſt! Es iſt doch Akazie!“ Wortlos tritt der junge Mann dicht an die Hecke heran, hebt ſich auf die Zehenſpitzen und verſucht, in dem Strauchgewirr einen Jasmin⸗ buſch zu entdecken; ſie aber läßt nicht locker: „Du brauchſt dir keine Mühe zu geben, Ernſt, es iſt und bleibt Akazie, ich weiß es ganz ge⸗ nau.“ „Nein! Jasmin!“ „Akazie!“ Nun aber wurde es ihm doch zu bunt: „Alſo du mußt doch immer ſtreiten! Aus pu⸗ rer Oppoſition behaupteſt du, es iſt eine Aka⸗ zie, obwohl du genau ſo davon überzeugt biſt wie ich, daß das einzig und allein nur Jas⸗ mingeruch ſein kann!“ Sie macht große Augen, kräuſelt gewichtig Wellen auf der Stirn und konſtatiert beleidigt⸗ „Schön—, alſo dann iſt es eben Jasmin; ihr Männer müßt ja immer recht behalten!— Daß man doch mit dir keine drei Sätze ſprechen kann, ohne auf Widerſpruch zu ſtoßen!“ „Wenn es doch nun einmal Jasmin iſt! Jch meine, ſo etwas weiß doch jedes Schul⸗ mädel. 1“ Zornig ſtampft ihr Füßchen den Kies und mit einem Tränentropfen in der Stimme ſchleu⸗ dert ſie ihm entgegen: „Und es iſt doch Akazie!!!“ Worauf er hoffnungslos den Kopf ſchüttelt N verzweifelten Blick zu den Sternen ickt. Schweigend zotteln ſie nebeneinander her. Verflogen iſt jedes Zärtlichkeitsbedürfnis. Der Bock triumphiert. Nach wenigen Schritten führt der Weg rechts durch die Hecke hindurch, und nun gehen ſie beide auf der anderen Seite der Sträucher in der Richtung, aus der ſie gekom⸗ men ſind, wieder zurück. Und nach einer kleinen Weile bemerken ſie ein anderes Liebespaar, welches koſend auf einer Parkbank ſitzt. Und ——— hören ſie von dort die aufklärenden orte: „Haſt du ſchon bemerkt, Schatzi—, mein neues Parfüm?— Fleur de Paris—.“ Man muß auch„rein“ ſitzen Venedig, 29. Auguſt. Auf vier großen italieniſchen Bahnhöfen hält der Bahnhofsvorſteher Sitzkiſſen für die Ab⸗ teile erſter Klaſſe bereit. Dieſe Sitztiſſen waren früher aus Schweinsleder, jetzt dagegen werden ſie nur aus anderen Lederſorten hergeſtellt. Denn man hat einmal einen ſehr unangeneh⸗ men Zwiſchenfall mit Zugverſpätung erlebt. Da hatte der Maharapſcha von Alwar ein Abteil belegt, um nach Trieſt zu reiſen. Kaum aber betrat er das Abteil, als er einen Schrei des Entſetzens ausſtieß. Nie werde er ſich auf Leder ſetzen, das von einem ſo unreinen Tier wie dem Schwein ſtamme. Man hatte alle Mühe, einige blitzartig improviſierte Kiſſen aufzutreiben, die als Erſatz in das Abteil ge⸗ bracht wurden. Aber ſeither hält man Erſatz auf Vorrat. ging„in die Jere“ Von der Arbeit des Rundfunkſprechers/ Das Mikrofon auf der Siraße/ Geſpräch mit Dr. Paul Laven (Von unſerer Berliner Schriftleitung) Hatenzr ber Wii Die politiſch licher Mangel iſt da, der Mangel an guten Polen ſeit lar Sprechern. Volkstum in Und das iſt kein Wunder. Bedenken Sie, was Gebieten vorg alles dazu gehört. Zunächſt ein ſehr ſimes Schon ſeit lan Einfühlungsvermögen, das es dem Sprecher nicht Deutſche erlaubt, ſich auch in fremde Sachkomplexe ſchiell J oder ſich pol hineinzufinden. Stellen Sie ſich vor— Sie müſſen. Der E ſtehen plötzlich einem Lolomotivführer gegen, den uns entri über und ſollen ſich nun mit ihm nüge, wie es oder einem Bergmann, einem Rennfahrer, J beſteilt iſt, di einem Pimpf— die Themen unſerer Auheit hören Die Fi ſind ja genau ſo Welrg wie das Leben wiß ie Fl felbſt. Aber mit der Einfühlung allein ſfe gobe— nicht getan. Eine große Portion ſachlichen* Wiſſen gehört dazu. Ueber den Stapelſeuf J lung bereits hi eines Schiffes kann man eben nicht ſprechen, niſcher Herrſch wenn man die techniſchen Vorausſetzu möglich war. nicht beherrſcht, und eine Sportreportage iſ Der deutſche ſchlechthin unmöglich, wenn ich nicht wirklich Vergangenheit etwas davon verſtehe. Das iſt auch der Grund, ſchichte oll hie daß es beſonders auf dieſem Gebiete Sneſin den. Feſt ſteht liſten gibt. Im übrigen ſind Sportreporm ſchaft des Of verhälinismäßig leicht. Man hat es mit l gen im A 20 —„———— zu einer Re Meichſel w aus dem anderen ergeben— ſo daß der Faden der Handlung von vornherein gegeben iſt. een Wirtſchafts In dem Au des Oſtens ſich Hicht nur berichten, ſondern denken des Krieges wi Sa 6 Ruß———— enken Sie an die e unkreportage zurüt Nachdem ich mit meinem Mikrofon am W 1———— 8 hof und auf dem Markipiatz geſtanden halh Anfach unbeg nachdem ich alfo gewiſſermaßen aus dem A zeuerlich iſt e⸗ len“ geſchöpft hatte und mich in der Hauptſ 4 en darauf beſchränkie, wiederzugebon, was ich in befand ich mich zum Schluß auf dem Turm —— Doms. Allein. Und nichts herum ein Vorgang, den man hätte beſchreiben kü Von 22 größer gen wurden 11 Grenzziehung das größere Gr ebenſo die Schi Reſt bei Deutſe Man hätte 1 verbliebene klei lümmerliches 2 die nach Polen iige Aufwärts Genau das Geg ſich nämlich un Induſtrieraum Grund liegt au ſtaum deutſchei aupt keine E wollte, ſondern ie Entwicklung Gleichtakt mit ſchleſien verlau den polniſchen 700 über 140 Im Blei⸗ und wicklung dieſelb Dieſe kataſti erſchleſiens i er dortigen At ediglich eine 7 ungsmaßnahm om deutſchen ffe Auge und ein mehr oder weniger coſchlee zählen an— die Aufgabe war eine andere g⸗ worden. Sie hieß: deute, was du ſiehſt. 0 ihm einen Sinn, entdecke ſeinen geiſtigen ſammenhang und finde dafür die gül ſprachliche Form, die ſich dennoch aus der U mittelbarkeit des Erlebens ergeben ſoll. jeder Funkreporter findet ſich einmal einer ſih chen Situation gegenüber. Klar erweiſt es 4 dann, ob er etwas kann— ob er mehr iſt al ein Er ähler und Sprecher, ob er aus Eigeneh foviel hinzugeben kann, daß er die Wirklichtel in die Sphäre des Geiſtigen, des Symboli— übertragen kann, kurz: ob er Künſtler, ode „nur“ Sprecher iſt. 4 Höhe, 15 f Gelingt ihm dieſer Durchbruch zum ren“, dann kann er allerdings mit Stolz fe ſtellen, daß er zu den Wiederentdeckern einel Kunſtmittels gehört, das man faſt gänzlich ver⸗ loren hatte: des geſprochenen Wortes, des 1. ſprünglichſten Kunſtmittels überhaupt. Deſſ wie fehr iſt der Menſchheit, ſeit ſie zu druch und zu leſen verſteht, die Gabe des ſprach ſchöpferiſchen Berichtes verloren gegangeß Schon Goethe bedauerte dieſe Entwicklunh wenn er ſchrieb:„nur nicht leſen, immer ſiß gen“— d. h. ſprechen—„und ein jedes Woh iſt dein“. Unſere Hoffnung und Forderung ſf es, daß alle, die ſich hente dem Mikrofon m hern, ihrer Aufgabe als Pfleger und Neuſchiß fer der Sprache— einer Aufgabe, die um ſ größer iſt, als ſie in Millionen und aber Mll⸗ kionen von Menſchen einen Widerhall findet⸗— bewußt werden und von dieſer Verantwortliß keit erfüllt die Sprache als das Schönſte un Heiligſte betrachten, was dem Menſchen gen 5+r C geben iſt. Pö, 535⁵0 3* ——— Rheln-Mein Börse Frei 3 festverzinsl. Werte ——.27 Dt. Reichsanl. 30 Gastwirtel dezugicheine fũr Noahrunęmittel, deren verbrauch geregeſt ist, zur Zubereitung von einfechen NHehlzeiten in Gòstw'irt schoften mũssen beim städtischen Ernährungsamt Mannhelm, M 2, 32, 1 Treppe angefordert werden wirischaftigruppe Gaststitten · und Beherbergungsgewerbe 1 f23414.10 R.•24 u. R. 1- 3 Ldsbk. mulonuhen. Mumben 8 do. Goldanl. v. 26 Bay. Hyp. Wechs. Gpf. Frkt. Hyp. Goldhyp. Der Kertenverkauf for de Vorstellungen vom.—4. September einschließlicn im NMotioneltnester beginnt morgen, Nitwoch, 10 Unr klalr. Hyp. boidrom. 4—3 2˙4 i. d40 Hauptſchriftleiter: Dr Wilhelm agnefmannigfenff 1 8* vertreter: Dr. Jürgen Bachmann; Chef vom i Funenpofitt de. Kahem. 1mi. r. g mannz, Außenpolitik: Dr. Mi 806. Boder. 1ianl. en B Kicherer; Wirtſchaftspolitik und Handel: Wi 4 Ratzel; Bewegung: Helmuth, Wüſt; Kulturpolftir uud dremn zain⸗Jonan 23 Unterhalkung? Hermut Schulz; Heimatteil: guitz— 2³ Haas; Lokales: Helmuth Wüſt; Sport: Julius Ei Farbenind. v. 28. Beilagen: Dr. Hermann Knoll; Geſtaltung der B⸗ hmaustrie-Altien Ausgäbe: Wilhelm Ratzel; Bilder: die Reſſortſchriſts leiter, fämilich in Mannheim.— Ständiger Berkiner eeumulatoren Mitarbeiter: Profeſſor Dr. v. Leers, Berlin alerwerke Dahlem.— Berliner er gedr.; 3 ere Schrifflellun Hans Graf S n 13 7 Zellstoft Reiſchach, Werlin Sw g.—— erl. Licht u. Kraft Brauerei Kleinlein Brown, Boveri, Mh. Geſamt⸗DA. Monat Juli 1939 über 60 Lub cement Heidelberg. Daimler-Benz- deutsche Erdöl. ll Laven ſangel an gute denken Sie, was ein ſehr ſtarkes 3 Sprecher chkomplexe ſchuell ſich vor— Sie tivführer geg ihm h 1 em Rennfahr unſerer Arh wie das Leben ing allein iſt es ortion ſachliches den Stapellauf n nicht ſprechen Vorausfetzungen ndenken nicht immer reportage zurüt rofon am Wahn geſtanden halte, n„aus dem n der Hauptf ben, was ich if dem Turm nd nichts her beſchreiben k r die Stadt mi äuden, mit ihren r auf ein offe zer geſchicktes r eine andere du ſiehſt. en geiſtigen für die gül loch aus der geben ſoll. 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Auguſt 1939 Der Wirtschaftskampf polens gegen Deutschland und die deutsche Minderheit Die politiſchen Methoden, mit denen die Polen ſeit langem gegen Danzig und das olkstum in den von Deutſchland geraubten Gebieten vorgehen, ſind jedermann belannt. Schon ſeit langem vergeht kein Tag, an dem icht Deutſche in ihrem Leben bedroht werden oder ſich polniſche Schikanen gefallen laſſen müſſen. Der Strom deutſcher Flüchtlinge aus n uns entriſſenen Gebieten beweiſt zur Ge⸗ nüge, wie es mit der Sicherheit derjenigen ſtellt iſt, die zum deutſchen Volkstum ge⸗ hören. Die Flüchtlinge verlaſſen ihre Heimat gewiß nicht ohne zwingenden Grund. Sie ben eine lange Periode ſchwerſter Bedrük⸗ ng bereits hinter ſich und ſo lange unter pol⸗ ſcher Herrſchaft ausgehalten, wie es nur möglich war. Der deutſche Oſten hat eine wechſelvolle Vergangenheit hinter ſich. Auf ſeine ſtolze Ge⸗ 3 chichte fol hier nicht weiter eingegangen wer⸗ den. Feſt ſteht jedenfalls, daß auch die Wirt⸗ ſchaft des Oſtens unter gewiſſen Schwankun⸗ gen im Aufſtieg war, ſowohl die Oder als auch die Weichſel waren Ströme mit einem lebhaf⸗ ten Wirtſchaftsverkehr. In dem Augenblick in dem die Wirtſchaft des Oſtens ſich anſchicken wollte, die Schäden des Krieges wieder auszumerzen und mit be⸗ ſonderer Energie an den Aufbau zu gehen, er⸗ folgte eine vom geſunden Menſchenverſtand e nfach unbegreifliche Grenzziehung. Unge⸗ heuerlich iſt es, daß man die Staatengrenze itten durch Induſtriebetriebe gezogen hat. n 22 größeren bergbaulichen Unternehmun⸗ en wurden 11 Betriebe durch die willkürliche renzziehung auseinandergeriſſen. Meiſt kam as größere Grubenfeld auf die polniſche Seite, benſo die Schächte, während ein kümmerlicher eſt bei Deutſchland verblieb. Man hätte nun meinen ſollen, daß dieſer erbliebene kleine Teil in Deutſchland ein immerliches Daſein führen würde und daß ie nach Polen gefallenen Brocken eine gewal⸗ ge Aufwärtsentwicklung nehmen müßten. enau das Gegenteil iſt eingetreten. Polen hat ch nämlich um dieſen neu hinzugekommenen nduſtrieraum gar nicht gekümmert. Der frund liegt auf der Hand. Es war eben ein Raum deutſchen Volkstums, dem man über⸗ aupt keine Entwicklungsmöglichkeiten geben wollte, ſondern der zu erdroſſeln war. Wenn die Entwicklung in Polniſch⸗Oſtoberſchleſien im leichtakt mit derjenigen mit Deutſch⸗Ober⸗ hleſien verlaufen wäre, ſo müßten heute in en polniſchen Steinkohlenbergwerken ſtatt 700 über 140 000 Bergleute beſchäftigt ſein. zm Blei⸗ und Zinkbergwerksbau iſt die Ent⸗ wicklung dieſelbe. Dieſe kataſtrophale Entwicklung Polniſch⸗ Oberſchleſiens iſt nicht in einer Minderleiſtung er dortigen Arbeiterſchaft begründet. Es war lediglich eine Folge der bewußten Erdroſſe⸗ ngsmaßnahmen in Polen gegenüber den om deutſchen Volkstum erfüllten geraubten eilen Deutſchlands. Die ſchlechteren Verdienſt⸗ ENIEISNUNE ſchaft. möglichkeiten ſchraubten den Lebensſtandard gewaltig herunter. Die Verbrauchszahlen des verzeitigen Deutſchland entriſſenen Weſtpolens liegen ganz gewaltig unter denen des Reiches. Dieſem Syſtem der Erdroſſelung des Volks⸗ tums durch wirtſchaftliche Maßnahmen gingen aber andere Drangſalierungen nebenher, Eine entſprechende Steuerpolitik ſorgte dafür, daß viele Unternehmungen in Poſen, Pommerellen und Schleſien in finanzielle Schwierigkeiten gerieten und damit„reif“ für die Poloniſie⸗ rung wurden. Dabei ſorgte man dafür, daß der Wert der Anlagen weit unter dem wirklichen Werte verrechnet wurde. Rückſichtslos war der Kampf gegen den deutſchen Arbeiter und An⸗ geſtellten. Der Anteil der deutſchen Beſchäftig⸗ ten ging von Jahr zu Jahr weiter zurück. Für die entlaſſenen Deutſchen ſtellte man Polen ein. 1926 waren z. B. bei fünf großen Hütten⸗ werken noch 60 Prozent der Betriebsratsmit⸗ glieder Volksdeutſche; 1936 beſtanden die Be⸗ triebsräte nur noch aus Polen. „Der paar Stunden wegen“ Eins LelstungsreserVy-, dis auch erschlossen werden muß/ Ein offenes Wort zu einerZeitfrage In der deutſchen Wirtſchaft iſt wohl zu keiner Zeit ſo viel und ſo hart gearbeitet worden wie heute. Jeder Betriebsführer klagt, daß ihm die nötige Zahl an Arbeitskräften ſehlt, um ſeine Lieferfriſten ein⸗ halten zu können. Die Welt ſteht voll Bewunderung oder voll Neid vor dieſer Einmaligkeit wirtſchaftlicher Entwicklung, und wir ſelbſt ſind ihre ſtolzen Träger. Was uns jedoch mit berechtigter Beſorgnis erfüllen muß, iſt die Tatſache, daß wir weitere Menſchen nun nicht mehr haben, daß die Produktion aber auf vie⸗ len Gebieten— ich erinnere hier nur an den Berg⸗ bau— noch imer geſteigert werden muß. Viele Tau⸗ ſende ausländiſcher Arbeiter, insbeſondere aus den befreundeten Nationen, ſtehen bereits neben ihren deutſchen Kameraden, und doch ſteht einer unermeß⸗ lichen Nachfrage nach Arbeitskräften gar kein Ange⸗ bot mehr gegenüber. In den Betrieben wird vieles durch Verbeſſerung der Werkzeuge und Maſchinen getan, um mit geringem Menſcheneinſatz mehr zu lei⸗ ſten; die Menſchen werden in planmäßigen Berufs⸗ erziehungsmaßnahmen zu beſſeren Arbeitsmethoden und damit zur Leiſtungsſteigerung herangebildet. Facharbeiter werden weitergefördert, angelernte Ar⸗ beiter werden Facharbeiter, ungelernte werden ange⸗ lernt und trotz allem„Es reicht nicht aus!“ Wo alſo können noch Reſerven erſchloſſen werden, die irgendwo vorhanden ſind; Mit dem Recht auf Ar⸗ beit erhob der Führer gleichzeitig die Pflicht zur Ar⸗ beit! Und zwar ſo viel Arbeit, wie die Geſamtheit des Volkes zu ihrer Behauptung im ſchickſalhaften Lebenskampf um die Erhaltung von Art und Raſſe von dem einzelnen verlangen muß. Das heißt mit anderen Worten, daß nicht jeder nach Luſt und Laune darüber befinden kann, wieviel er an Arbeit zu lei⸗ ſten bereit iſt, ſondern daß dieſes Maß allein be⸗ ſtimmt wird von den höheren Notwendigkeiten der Gemeinſchaft. Jeder Schaffende iſt heute der Soldat des Friedens im gewaltigen Wirtſchaftskampf unſeres Volkes, und er unterliegt als ſolcher den gleichen ſoldatiſchen Geſetzen wie der Soldat unter Gewehr. Das muß er wiſſen! Das iſt keine Redensart, ſon⸗ dern bitterer, aber ſtolzer Ernſt. Und danach muß er handeln. Daß er es ſo vorbildlich tut, wie er es am Weſtwall bewieſen hat, macht uns glücklich. Da es aber auch noch Unvernünftige gibt, müſſen wir den Mut haben, ſie beim Namen zu nennen und ihnen entgegenzutreten. Es gibt welche, die haben anſcheinend die Stem⸗ peltarte ſchon wieder vergeſſen, und der gute Ver⸗ dienſt ſteigt ihnen zu Kopf. Sie arbeiten auf wich⸗ tigen Bauſtellen oder in der Rüſtungsinduſtrie oder -haben ſonſt das Glück, bevorzugt an der„Konjunk⸗ tur“ teilhaben zu können, und ihre Lohntüte enthält ein ſchönes Stück Geld. Roch nie haben ſie ſoviel verdient. Und trotzdem ſind ſie undankbar, ſind ſie Egoiſten. Wenn ſie am Lohntag zu oft den Boden des Glaſes geſehen haben, kommt es ihnen nicht dar⸗ auf an, ſich am nächſten Tag im Beit von den Stra⸗ pazen der Kneipe zu erholen. Sie kommen nichk zuüt Arbeit; ſie verdienen 15 genug, um ſich mal einen freien Tag leiſten zu können, meinen ſie. Niemand wird ihnen ihr Glas Hier mißgönnen, aber die ver⸗ ſäumten Stunden fehlen der deutſchen Voltswirt⸗ Das iſt heute das Entſcheidende! Und das lann ſich die Gemeinſchaft nicht bieten laſſen, daß einzelne auf Koſten dieſer Gemeinſchaft bummeln. Darum geht es hier! Niemand mißgönnt dem Ar⸗ beiter, der hart arbeiten muß, ſeinen hohen Lohn, der in der Leiſtung begründet iſt, aber— und ich ſpreche es hier bewußt aus— wer einen oder zwei Tage in der Woche nicht zu arbeiten braucht, weil er an den übrigen Tagen nach ſeiner Auffaſſung für ſein Leben genug verdient, deſſen Lohn muß einer gründlichen Reviſion unterzogen werden, denn er iſt kein gerechter Lohn mehr. Wer nämlich durch Geld, alſo durch Vermögen, faul wird, der hat ſchon die Anfänge kapitaliſtiſcher Denkungsart in ſich aufge⸗ nommen, der beginnt innerlich ſchlecht zu werden. Wem höherer Lohn, den er im übrigen nur dem Sieg einer geſunden Idee verdankt, nicht die Verpflichtung zu um ſo größerer Leiſtung auſerlegt, begreift nicht, daß der Menſch in der Gemeinſchaft nur das iſt, was er aus ſich ſelbſt macht, nämlich jemand, den man achtet oder den man verachtet. Das muß jeder wiſ⸗ ſen. Und er muß weiter wiſſen, daß es ehrlos iſt, zu bummeln, während Millionen anderer in Ueber⸗ ſtunden arbeiten und ſchließlich den Ausfall noch mit bezwingen müſſen. Komie keiner und ſage:„Wegen der paar Stun⸗ den...“ Hier wird an einem einzigen Beiſpiel klar, daß es eben nicht„um die pagr Stunden“ des ein⸗ zelnen geht, ſondern um den Verluſt dieſer Produk⸗ tionstraft für die Geſamtheit. Nehmen wir nur an, daß irgendwo auf einer großen Bauſtelle oder ſonſt einem großen Betrieb mit 2000 Arbeitern aus obigen Gründen 5 v. H. der Gefolgſchaft„blau machen“, dann ſind das 100 Mann! Jeder verſäumt acht Stunden, das ſind 800 Arbeitsſtunden, die der deut⸗ ſchen Wirtſchaft verlorengehen. Beim achtſtündigen Arbeitstag muß alſo ein Arbeiter drei Monate und zehn Tage arbeiten, um das einzuholen, was durch unüberlegtes Bummeln verſäumt worden iſt. Hier liegen noch Leiſtungsreſerven, auf die wir nicht ver⸗ zichten können und wollen. Hier liegt eine Erzie⸗ hungsaufgabe der Betriebsführer, der Arheitskame⸗ raden ſelbſt und aller, die es angeht, Zu dieſen ge⸗ hören auch die Schankwirte, die auch ihrer Berufs⸗ ehre und dem Volk gegenüber eine Verantwortung tragen. was nur am Rande feſtgeſtellt ſei. Danken wir dem deutſchen Arbeiter ſeinen millionenfachen harten Einſatz in einer übernoxmalen Beanſpruchung. wie wir dem Bauern unſer Brot danken, aber wir dürfen und müſſen von dieſem Arbeiter auch verlan⸗ gen, daß er Außenſeiter in ſeinen Reihen ſelbſt er⸗ zieht und hart mit ihnen ins Gericht geht. Er wird es vielleicht beſſer und erfolgreicher können, als wenn es von anderer Seite geſchehen müßte. Berliner Börse Aktien meiſt feſter, Renten ruhig Lagen die Aktienmärkte geſtern bei freundlicher Grundtendenz in kursmäßiger Hinſicht ziemlich unein⸗ W5 ſo überwog heute ein Neigen zur Kauf⸗ ſeite, was in der Tatſache Ausdruck fand, daß im variablen Verkehr 36 Papiere höhere, 10 unver⸗ änderte und 13 niedrigere Kurſe erhielten. Bei 27 Papieren kam eine Notiz mangels Umſatzes nicht zu⸗ ſtande. Im allgemeinen wechſelten nur kleinere Be⸗ träge den Beſitzer, wobei die Großbanken bei dem berkſchenden Materiglmangel dem Bedarf entgegen⸗ zukommen ſuchten. Vvon Montanwerten ſtiegen HLarpener um 1½, Buderns um 1½ und Vereinigte Stahlwerke um ½ Prozent, während nur Rheinſtahl mit minus ½ Prozent ſchwächer lagen. Anch Braunkohlenaktien hatten meiſt Steigerun⸗ DES BOOENBESILZES 1028-1038 *+ DONN — SSEN OEUTSCH DECUTSCH. 10990 a 28. 8. 29. 6. — 154.— 106.50 105.50 Rheln- Melnische Börse Freinkfur: Festverzinsl. Werte 28. 8. 29. 8. sbt.Reichsanl..27 101.62 102.62 —2— Reichsanl. 30 102.25 102.25 zaden Freist. v. 1927 1627 98·62 98•62 nüln 131— 13 'feld „„»„»——„ Ot. Steinze Durlacher Ho El. Licht& Kraft„— Enzinger Unioen 10 Farbenindustrie. Feldmühle Papier. Gesfürel-⸗Loewe Th. Goldschmidt Gritzner-Rayser„„ Großkraft Grün& Bilfinger 5 Altbes. 184. ness. Völhsst.29 100.62 99.50 . Ld..iqu. R. 124 100.75 109.62 25 33————— 33.— 1 0. Goldanl. v. 26 100.25 10— 193—5 193— dbr. VIII— ellpir, Liau. 109.75 150.50 feininger üypothek. 29.—„99. Mein. Hyp. Lidu.... 199. 99.75 99.75 2. Hyp. Goldpfd. 100.75 1375 Holzmann Phill. Use Bergbau junghans Gebr. Kali chemie. RKlöcknerwerke Knorr-Heilbronn Konservenfabr. Braun Lahmeyer Heinrich Lanz AG. Ludwigsht. Aktienbt. do. Walzmühle Mannesmannröhren. Metallgesellschaft eZ ο ο 99,— 99.— parku. Bürgör. Pirm. 5 do. 12•13„ ο ο 2. Preßhele pr. 100.99 109.59 Rhein. Braunkonie do. LI U.„ do Gdkom--Iit.. 99.50 98.50 Rheineſektra Stamm 100.75 100.50 f Rheinstahl. U.— 1 ul. —.— Unm.— Rütgerswerke.. 144 —————— strle-Aktlen CUn ulatoren ο— 227.— 227.— 2 chafibrg. Zellston—— ayr. Hoiör-Werne„133.50 133.50 deri. Licht u. Kratt— — kbt. 3 ül2Z.„ pfälz. Hyp. Goldkom. —1 Hyp. Gdpt.-4 Schuckert ei.. 1 Schwartz-Storchen. 118 Seilind. Wolff, Mum. 98 Sinner-Grünwinkel Gebr. Stollwerck Südd. Zucker Ver. Dt. Oele. I Zeilst. Waldh. Stamm Bank-Aktlen Badische Bank Bay. Hyp. Wechsel. commerz-Privatbk. 28, 3. 29. 6. 111.50 IIILD 28.. 28. 3. 29. 8. »Reſchsaltbeſitz um 20 Pf. auf 132. en zu verzeichnen. Die eine Ausnahme darſtellenden heinbraun(minus 3½) erlitten dieſe Einbuße auf ein Zufallsangebot. In der chemiſchen Gruppe ſtiegen von Heyden um 1½ und Schering um 1½ Prozent. Farben wurden auf weniger veränderter Vortagsbaſis (154½ nach 154¾) umgeſetzt. Elektro⸗ und Verſforgungswerte hatten mit eine Kurs⸗ minderung aufzuweiſen. Akkumulatoxen gewannen 2, HEwW 1¼½, Licht u. Kraft und Geffürel ſowie RWeé je 1 Prozent. Weitere Steigerungen waren zu ver⸗ zeichnen bei Vogeldraht(plus 1¼), Bemberg(plus 1½), Zellſtoff Waldhof(plus 1/), Demag(plus 1½) Deutſche Waffen, Orenſtein und Feldmühle(ie pius 1. Prozent). Eine Reihe anderer Papiere zog um Prozentbruchteile mehr oder minder großen Ausmaſ⸗ ſes an. Von den wenigen ſchwächeren Papieren ſind Stöhr, Engelhard und Hapag(je minus 1½) ſowie Nordd. Lloyd(minus 1 Prozent) zu nennen. Im variablen Rentenverkehr ermäßigten bes Die Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unverändext 93.05. Steuergutſcheine Lzogen um 10 Pf. auf 97,80 an. Am Geldmarkt waren wegen des bevorſtehen⸗ den Ultimo um ½ Prozent höhere Sätze von 2½ bis 2¼ Prozent zu zahlen. Im internationalen Deviſenverkehr 815 das engliſche Pfund eine kräftige Erholung(Pfunde 35 4,31 nach 4,15). Auch der Gulden war be⸗ eſtigt. Am Börſenſchluß ſetzte ſich die Aufwärts⸗ bewegung der Kurſe fort. Die Veränderungen waren jedoch verhältnismäßig klein. Deſſauer Gas und Hoeſch gewannen je ½ Prozent, AEch und Deut⸗ ſcher Eiſenhandel je/ Prozent, ferner Hapag ½%, Faxben ſchloſſen mit 155. Nachbörslich blieb es freundlich. Bei der amtlichen Berliner Deviſen⸗ natierung ergaben ſich keinerlei Veränderungen. Die zu Einheitspreiſen gehandelten Bank⸗ .ktien ſtellten ſich faſt durchweg auf Vortagsbaſts. Bei den Hypothekenbanken verloren Deutſche Hypotheken/ und Meininger Hypotheken 1 Prozent. Am Markt der Kolonialwerte wurden Doag um 1 Prozent und Otavi Minen um ½ Mk. hexauf⸗ geſetzt. Bei Induſtriepapieren zogen Seies de Frieß und Wagner& Co. um je 1½ Prozent, Schönbuſch Braueref um 4 Prozent an. Andererſeits gaben Dortmunder Aktienbrauexei nach Unterbrechun —— und chemiſche Werke Albert um 3 Prozen ach. Rhein-Mainische Mittagbörse Freundlich Die Börſe hatte am Aktienmarkt eine freundliche Haltung, es lagen zahlreiche Kleingufträge der Kund⸗ ſchaft vor, denen freilich auch noch sweitere Abgaben gegenüberſtanden. Das Geſchäft war ſtellenweiſe etwas belebter, während die Kurſe keine einheitliche Linie aufwieſen. Zumeiſt überwogen Erhöhungen um Pro⸗ zentbruchteile. J6 Farben gewannen zum erſten Kurs „Prozent auf 154½ und ſtellten ſich danach auf 154½, nicht aanz gehalten Metallgeſellſchaft mit 110¼ (111) und Rütgerswerke mit 143½(144), Elektro⸗ hapiere zogen vorwiegend etwas an, AgG 116½ (116¼½. Geffürel 130½(129¼), aber Bekula 163 (163½), Von Bergwerkswerten ſtiegen Buderus auf 27½8. 496), Verein, Stahl auf 98¼(98), hingegen Rheinſtahl 125(126) und Mannesmann 193¼(104). Im übrigen kamen noch Daimler mit 110¼(120), mit 4933. mit 9½, Conti Gummi mit 222(221) ꝗund Weſtdeutſche Kaufhof mit 95½(96) zur Notiz. 1 Am Rentenmarkt ſchien weitere Abgabeneigung zu beſteben. Beſonders in Induſtrie⸗Anleihen, die meift weiter nachgaben und zwar um etwa—½ Proz. Von Ausloſunaswerten Reichsaltbeſitz 015 Prozent leichter mit 131,80, Dekoſama 1 unv. 136¼, do, 2 156½(1564½). Pfandbriefe und Staatspapiere blie⸗ ben behauptet, ebenſo die meiſten Stiadtanleihen, 4½ Proz. Heidelberg nach Pauſe 95(95%), Im Telefonverkehr hatten Stenergutſcheine 1 reges Ge⸗ ſchäft mit 97.70—98(97.80). Metalle Metall⸗Notierungen in Berlin „Berlin, 29. Auguſt. Preiſe in RM. per 100 Kilo. Elektrolytkupfer(wirebars) prompt, cif Ham⸗ burg, Bremen oder Rotterdam 61.50, Standard Kup⸗ fer, lfd. Monat 55.75 nom., Originalhüttenweichblei 20, nom., Standard Blei lfd. Monat 20 nom., Oriai⸗ nalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 18.25 nom., Standard Zink lid. Mongt 18.25 nom., Original⸗Hüt⸗ ten⸗Aluminium 98—99 Proz., in Blöcken 133, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz 137, Fein⸗ Silber 32.70—36.90 per Kilo. Rheinwasserstancd 28. 8. 39 300 292 295 248 506 413 248 0 7 212 Neckerwasserstand 28. 8. 30 390 29. 8. 39 296 285⁵ 280 343 490 407 261 214 Woldshut. Rheinfelden Breiscchh K Maoxcu., Mannheim Keln 9 »„*„ 29, 8. 39 390 Mahiiſtg 28. 6. 29. 8. 28. 6. 29. ö. beutsche Linoleumw. 153. i—*—B„— 107. Eichb.-Werger- Br— 132.50 Gebr. Fahr Ac. 154. 103. 128. 135. 84. hm. V⁊. Harpener bergbau. 131.5 Hocktler A6., Essen 185.50 do. Genußscheine 0 125.— Kleinschanzlin- Beck. 145.— 253.— 9⁰ — 63. 229.— 226.— 125.50 125.— 254.— 234.— Salzwerk Heilbronn 75.50 105 Siemens-Halske.— 132.50 13250 25.— 225.— 5— 109.— 111.— 109.50 109.50 97.12 97.— 106.— 106.— Deutsche Bank Dresdner Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Pfälz. Hyp.-Bank Reichsbank Rhein. Hyp.-Bank Verkehrs-Aktlen Bad. A6 f. Rheinsch. Dt. Reichsb. Vza. Versleher.-Aktien Alllanz Leben Bad. Assecuranzges. Mannh. versicherg. Württ. Transportver. — 103.75 149.50 — 154.50 25 103.50 15— 5⁰ 62 2 1* 1 Anleinen von Relch, Lins. u. Reichepost Steuergutsch. II 6. 42 do. II(CJun 1942) do0. II(Aug. 1942) do. II(Sept. 42) Anl. Ausl. Sch. d. Reh. 5Anl. d. Dt. R. v. 27 4½.-Schatz 35. 4½ do. 1936 U. 7. 4½ Wiesbad, v. 28 do. 1937 I. F. do.„ 115 i Van 0.„ F.„„ 130.— do. 163.— J 47 Reichsanl. v. 34 5½ Voung-Anl. 4½ pr. Staatsanl. 28 4½ do. V. 37„ 4½ do. Schätze.36 4½ Baden v. 1927. 4½ Bayern v. 1927 4½ do..-Anl. 33, 4½ 4 Dt. Rb. Schw. 35 — 118.— 4½ Reichsp. v. 35 Stadtanlelnen 4½4 Brl..S. v. 24 4½ do, v. 26. 4½% Frankf. v. 26. 4½jʒ x Mhm. v. 26. 4½% do. v. 27. 4½4% Pforzheim.26 4½½5 do. V. 27„- 4* wWiesbaden.28 Berliner Efflektlenbörse 4½ do. von 1936. 99.60 106.— 105.75 97.50 179.37 130.— 130.— 110.50 110.50 122.12 122.37 84.— 34.— 94.87 94.8 94.37 94.57 94.— 839.— .— 29.— 132.50 132.50 101.62 101.62 99.75 99.75 99.12 99.12 99.— 99.— 95.97 90.8) 96.87 98.87 98.87 98.75 98.87 98.75 99.75 99.62 98.75 99.62 102.25 102.— 109.25 109.2 98.5) 99.— 100.37 100.— 98.50 99.50 99.70 89.7/0 100.25 99.52 100.37 „60 99.60 100.37 100.37 102.50 99.— 96.— 99.70 J D pfandhriete 4½5 Bin. Hyp. B. Gpf. 4½5 do. RKomm. Obl. 4½%½ Dt. Centr..Krd. 4½ do. RM-Pf. R5-9 45 do. RM-Pi, R4. 5½ do. Li. Goldpt. 4½4 do. Komm. Obl. 4½7————◻ Eß. 4½ TLeipz. Hyp.Bk. 5½ do. Liqu. Goldpt. 4½ do. Romm. 0bI. 4½ FRhein. Hyp. BkK. 4½5 do. Rom., R.-8 4½% Rhein-West Bd. 4½ ½ Westd. Bod.Em. 6⁰0 16 Farben industrleaktlen Akkumulatoren. 5½ Berl. Liqu. 8, 1 99.— 00.— 90.50 99. 4½ KMein. Myb. Gpi. Alig. Bau Lenz. 1 AECG Aschaffb. Zellstoff. Augsburg Nürnberg B. Motoren(BMW) Bayer. Spiegelglas. J. P. Bemberg Bergmann Elektr. Braunk. u. Briketts. Braunschweig.-G. Bremer Vulkan Bremer Wollkämm. Brown, Bovertr. BuderusEisenwerke conti Gummm Daimler-Ben:n emag οοο Dt. Atlant. Teiegr. Deutsche Conti Gas Deutsche Erdöl. Deutsche Kabelwk. Deutsche Linoleum Deutsche Stenzeug Deutsche Waffenn Dürener Metall. Dynamit Nobel. El. Lieferungen El. Schlesſen El. Licht u Kraft 11 Enzing. Unionwerke, 102.75 Farbenindustrie 16.. 154.62 Feldmühle Papler Felten& Guilleaume Gebhard& co. Germ. Portl. Cement Gerresheim Glas. Gesfürel-Loewe Goldschmidt Tn. Gritzner-Kayser Gruschwitz Textil. Guano-Werke Hackethal Draht Hamburg Elektro., Harburger Gumm Harpener Bergbau Hedwigshütte Hoesch Eis. u. Stahl. Holzmann pPhilipp. Hotelbetriet Immobil.-Ges. Junghans Gebhr. 141.50 .— 97.— 108.— 129.25 136.— 85.— 111.— 100.— 191.50 144.50 12¹•75 105.75 157.— 7 66.75 Kahla Porzellan 1 Kali chemiie Klöcknerwerke Kollmar& jourdan Kötiz. Led. u. Wachs Kronprinz. Metall. Lahmeyer& co. Hch. Lanz Mannheim Laurahütte Leopold-Grube Lindes-Eismasck. Mannesmannröhren, Mansfelder Bergbau. Markt- u. Kühlhalle Masch.-Buckauwol. Maximilianshütte Mütheimer Bergwk. Nordd. Eiswerke. Orenstein& Koppel Rathgeber-Waggon Rheinfelden Kraft Rhein. Braunkohlen Rhein. Elektr. Rhein. Stahlwerke. Rhein. Westf. Kalkw. Riebeck Montan A6. Biedel. Rütgerswerke Sachsenwerk Sachtleben A0. Salzdetturth Kall Schubert 6 Salzer. Schuckert& Co. Schulth.Patzenhofer 104.75 139.25 148.— 98.— 130.— 156.50 — 99.— 104.25 143.— 117.75 116.50 104.— 99.— 225.50 114.25 126.50 105.50 143.12 153.50 5 123.25 17⁵.— 107.50 176.50 107.87 Siemens& flalske. 192.— 190.87 Stoehr Kammgarn. 118.— 119.50 Stolberger Zinknütte—— Südd. Zucker„„——— 227.50 Tnür. Gasges.———— Ver, Dt. Nickelwerke 169.75 169.— Verl. Glanzst. Elbert.—— Ver. Stahlwerke, 96.50 98.50 Ver. Ultramarinfabr. 118.50 118.50 Vogel Telegr.-Dr. 161.—— Wanderer-Werke. 160.75— Westd. Kaufhof A0 v6.25 96.75 Wt. Drahtind. Zelistof Waldhoi Wigßner Metal Versicher.-Aktien Aachen-München. Allianz Allgem. Allianz Leben„—* Kolonlal-papl Dt.-Ostafrika Neu-Guinea ere Otavi Min. u. Elsenb. Berliner devisenkurse .—.— 108.50 110.50 230.75 230,25 67.— 38.50 15.75 20.162 Oeid Briei Geld Briet Kegypt.(Alex.-Kalro) 1 Ag. Pfd. Argentin.(Buenos-Air.) 1 Pap.P. Australlen(Sidney) 1 austr. Pfd. Beig.(Brüss. u. Antw.) 100Beiga Brasillen(Rio de jan.) 1 Milreis Brit. indlen(Bom.-Cal.) 100 Rp. Bulgarien(Sofla).. 100 Lewa Oünemark(Kopenh.) 100 Kronen Danzig(Danzig).. 100 Gulden England(London) 1 Pfund Estland(Rev., Tall.) 100 estn. Kr. Finnland(Helsingf.) 100 fünn. Mk. Frankreich(Paris)., 100 Franes Griechenland(Athen) 100Drachm. Holland(Amsterd. u. Rott.) 100 6. lran(Teheran). 100 Rials Island(Reykfavik). 100 isi. Kr. Itallen(Rom u. Mailand) 100 Lire Zapan(Tokio u. Kobe)... 1 Ven Jugoslaw.(Belg. u. Zagt.) 100Din. Kkanada(Montreal) 1 kan. Dollar Lettland(Riga). 100 Lats Litauen(Kowno-Rannas) 100 Lit. Lunembhurg(Luxb.) 100 luxb. Fr. Meuseeland(Wellingt.) 1 ns. Pf. Morwegen(OsIo).. 100 Kronen Polen(Warschau-Pos.) 100 Zloty portugal(Lissabon) 100 Escudo Schweten(Stockh. u..) 100 Kr. Schwelz(Zür., Bas., Bern) 100 Fr. Slowakel. 100 Kronen Südatr. Unlon(Pret.) 1 sdafr. Pf. Türkel Gstanbul) 1 türk. Pfund Uruguay(Montevid.) 160ld-Peso Ver. St.V. Amerika(Neuy.) 1 Doll. 28. August 11,030 .573 .606 41.900 .130 63.270 .047 29. August „hakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Dienstag, 29. Auguſt 105 Runrauen teint auj den Bokaieger u6f In Cheſtersnut im Staate Neuyork wurde das, Interzonenfinale des Davis⸗ pokal⸗Wettbewerbes zwiſchen Auſtra⸗ lien und Jugoſlawien beendet. Auſtra⸗ lien gewann auch die beiden letzten Einzel und kam damit zu einem:1⸗Erfolg. Die Sieger qualifizierten ſich für die vom 2. bis 4. Sep⸗ tember in Philadelphia ſtattfindende Heraus⸗ forderungsrunde gegen den Pokalverteidiger UsA. Nachdem der Auſtralier Bromwich den jungen Mitic:0,:2,:2 bezwungen hatte, verzichtete Jugoſlawien auf die Austragung des letzten Einzels. Es kam noch ein Freund⸗ ſchaftskampf zwiſchen dem Auſtralier Quiſt und dem Jugoſlawen Kukuljevic zuſtande, der von dem Auſtralier:2,:3,:4 gewonnen wurde. SGcwedens öupvallenf geſchlagen An Stelle des Fußball⸗Länderkampfes gegen Deutſchland trug Schwedens Nationalmann. ſchaft im Raſunda⸗Stadion vor rund 13000 Zuſchauer ein Freundſchaftsſpiel gegen Elfs⸗ borg aus. Bei dem in tropiſcher Hitze aus⸗ getragenen Spiel wurde die Nationalelf über⸗ gaſchend mit:2(:0) Toren geſchlagen. Mmüͤki vor 6alminen und Zjo⸗Hollo Am dritten und Schlußtag der finniſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften ſtand der 10 000⸗ Meter⸗Lauf im Mittelpunkt, der durch ſeine Beſetzung über 12000 Zuſchauer ins Olym⸗ piſche Stadion zu Helſinki gelockt hatte. Taiſto Mäki gelang es zwar nicht, ſeinen eigenen Weltrekord von 30:02,0 Miuten zu erreichen. er lief aber mit 30:09,4 die zweitbeſte Zeit die⸗ ſes Jahres. Erſt in großem Abſtand folgten Salminen in 30:46,6 Minuten und Iſo⸗Hollo, die aber bereits kurz nach der Hälfte det Strecke abgeſchüttelt waren. Weitere Meiſter: 100 Meter Hürven: Suviuo 15,1. 400 Meter: Tamiſto 49,4. 1500 Meter: Hartikka:54,4. Speer⸗ werfen: Nikkanen 72,76 Meter vor Järvinen 70.51 Meter. Diskus: Hänninen 45,.76 Meter. Stabhoch⸗ fyrung: Reinikta 4 Meter. Dreiſprung: Rajaſaari 15,49 Meter. den Kanal bezwungen Schwedens zehnfacher Rekordſchwimmerin Sally Bauer, die ſich in letzter Zeit als Lang⸗ ſtreckenſchwimmerin betätigte und erſt am 24. Juli die Oſtſee von Oſtersjön nahe Gjedſer nach Warnemünde durchquerte, iſt jetzt auch die Bezwingung des Kanals gelungen. Sie ſtar⸗ tete an der franzöſiſchen Küſte nahe dem Kap Gris Nez und erreichte nach 15 Stunden und 22 Minuten die engliſche Küſte etwa 10 Kilo⸗ meter weſtlich von Dover. Elart der fchechichen dunbau⸗Gaufg Nach dem Abſchluß der Aufſtiegsſpiele für die tſchechiſche Fußball⸗Liga ſtehen nunmehr alle Vereine für die neue Fußball⸗Meiſterſchaft in Böhmen und Mähren feſt. Der Sa Proßnitz und Viktoria Pilſen werden an den Meiſter⸗ ſchaftsſpielen teilnehmen, ſo daß insgeſamt 12 Vereine in der tſchechiſchen Fußball⸗Liga ver⸗ treten ſind. Die Teilnehmer für die Kämpfe der am 3. September beginnenden Meiſter⸗ ſchaft heißen: Slavia Prag, Sparta Prag, Sa Pardubitz, Saͤ Pilſen, Bata Zlin, Sg Zide⸗ nice, Sͤ Schleſiſch⸗Oſtrau, Viktoria Zizkov, SK Aen Sͤ Nachod, Sͤ Proßnitz und Viktoria Pilſen. Am 3. September kommen folgende Spiele zur Durchführung: Sͤ Nachod— Sparta Prag, SK Pilſen— Slavia Prag, Sͤa Zidenice— Sͤ Kladno, Sͤ Pardubitz— SK Schleſiſch⸗ Sſtrau, Bata Zlin— Viktoria Zizkov, Sa Proßnitz— Viktoria Pilſen. Zur Piychologie des Nörglers Von Bernhard Schultze⸗Naumburg Der Nörgler iſt ein Menſchentyp, den unſere Zeit beſonders häufig hervorzubringen ſcheint. Der Volksmund bezeichnet damit einen Men⸗ ſchen, der aus verdroſſener Stimmung heraus alle möglichen Zuſtände kritiſiert, und deſſen Kritik an verſchiedenen Kennzeichen leicht als unſachlich erkannt werden kann. In dieſer Un⸗ ſachlichkeit liegt der Unterſchied zum Kritiker, der in ſachlicher Weiſe und aus ſachlichen Grün⸗ den heraus kritiſiert. Inwiefern iſt der Nörgler nun unſachlich? Erſtens: weil er die Mißſtände übertreibt, vor⸗ handene Lichtſeiten aber nicht würdigt. Er gleicht einem Menſchen, der mit Scheuklappen durchs Leben geht, der am hellen Himmel aus⸗ gerechnet nur das einzige ſchwarze Wöllchen ſieht.— Zweitens: weil er ſeine Kritik oft in unerwünſchter Weiſe den Menſchen aufdrängt. — Drittens: weil er die Schuld, die meiſtens bei ihm ſelber liegt, auf die benörgelte Sache zu ſchieben verſucht.— Viertens: weil er, der ſeine Kritik auf andere Gegenſtände überreich— lich verſchwendet, gegen Kritik an der eigenen Perſon meiſt überaus empfindlich iſt. Dies alles verrät, daß es mit dem Nörgler eine beſondere Bewandtnis haben muß, daß da etwas ganz anderes hinterſteckt als angeb⸗ liche Mißſtände, Verpflichtung zur Kritik uſw. uſw. Es handelt ſich hier in der Tat um ein pfychologiſches Phänomen, das wir uns ein⸗ mal näher anſchauen wollen. Man vergißt häufig, daß wir eine Revolu⸗ tion hinter uns haben. Revolution heißt mehr oder weniger tiefgreifende Umwälzung und Verſchiebung in den Machtverhältniſſen, und zwar ſowohl in den politiſchen wie den ide⸗ ellen Machtverhältniſſen. Nicht nur die politi⸗ ſchen, ſozialen und wirtſchaftlichen Gewalten ſind in andere Hände übergegangen, ſondern A. Gakbs führt nach den beiden ekften Aebungen Cänderkampf zwiſchen Schweden, Ungarn, Deutſchland, Finnland und der Schweiz In Ljungbyhed nahm das Fünfländer⸗ treffen im modernen Fünfkampf zwiſchen Deutſchland, Schweden, Ungarn, Finn⸗ land und der Schweiz ſeinen Anfang. Der erſte Wettbewerb war der Geländeritt, bei dem die Schweizer am beſten abſchnitten. Hpi. Grundbacher(Schweiz) ſiegte vor Lt. Garvs (Deutſchland) und Lt. Rettich(Schweiz); Oblt. Lemp(Deutſchland) wurde hinter zwei Schweden Sechſter, Oblt. Frhr. v. Schlotheim belegte den 11. und Lt. Fleckner den 17. Platz,. In der Nationenwertung führt die Schweiz nach dem erſten Tag mit 14 Punkten vor Schweden(16), Deutſchland(19), Finnland (35) und Ungarn(48). Der von Schweden, Finnland, Ungarn, der Schweiz und Deutſchland mit ſtarken Mann⸗ ſchaften beſchickte Fünfländerkampf im moder⸗ nen Fünfkampf in dem ſchwediſchen Ort Ljung⸗ byhed wurde nach dem Geländeritt mit dem Degenfechten fortgeſetzt. Hierbei ſchnitten die deutſchen Offiziere ganz hervorragend ab. Mit Ausnahme von Oblt. Lemp, der nicht recht auf dem Poſten war, befanden ſich alle in ausge⸗ zeichneter Form. Oblt. Frhr. v. Schlotheim konnte ſich ſogar mit Fähnrich Vartia(Finn⸗ land) den erſten Platz teilen, während Lt. Garvs Dritter wurde und Oblt. Cramer und Lin. Fleckner zuſammen mit zwei Ausländern auf den vierten Platz kamen. In der Einzelwertung liegt Lt. Garvs nach den beiden erſten Uebungen mit fünf Punkten vor dem ſchwediſchen Lt. Bratt mit neun Punk⸗ ten und Oblt. Frhr. v. Schlotheim mit zwölf Punkten ſicher in Führung. Lt. Fleckner hält bisher den zehnten, Oblt. Cramer den vier⸗ zehnten und Oblt. Lemp den ſechzehnten Platz. Im Kampf um den Nationenſieg führen Schwe⸗ den und Deutſchland, die ohne Zweifel die ſtärkſten Mannſchaften ſtellen. Degenfechten: 1. Fähnrich Vaxrtia(Finnland) und Oblt. Frhr. v. Schlotheim(Deutſchland) je 15 Siege; 3. Lt. Garvs(D) 14.; 4. Oblt. Cramer(). Lt. Fleckner(), Lt. Bratt(Schweden) und Oblt. von Bartha(Ungarn) alle 13.; 20. Oblt. Lemp(). Einzelwertung nach 2 Uebungen(Reiten und Fech⸗ ten): 1. Lt. Garvs(D) 5(23).; 2. Lt. Bratt (Schweden) 9(•4).; 3. Oblt. Frhr. von Schlot⸗ heim(D) 12(11—1).; 4. Oblt. Gyllenſtierna (Schweden); 5. Hptm. Grundbacher(Schweiz): 10. Lt. Fleckner(D) 21.; 14 Oblt. Cramer(D) 24.: 16 Oblt. Lemp(D) 26 P.— Nationenwertung: 1. Schweden; 2. Deutſchland; 3. Schweiz; 4. Finn⸗ land; 5. Ungarn. Rlle Meffierſchaftstwiete abgeſagt Dagegen können alle anderen Sportveranſtaltungen durchgeführt werden Wie die Preſſeſtelle des Reichsſportführers mitteilt, ſind bis auf weiteres alle Meiſter⸗ ſchafts⸗ und Opfertagsſpiele im Fußball, Hand⸗ ball, Hockey, Rugby uſw. abgeſagt worden. Alle anderen Veranſtaltungen können durchge⸗ führt werden. So gelangt am kommenden Sonntag in der Reichshauptſtadt ein Kampf mit vier Berliner Auswahlmannſchaften zur Durchführung, und zwar Ofſt— Weſt und Nord— Süd. Aus dem Pferdeſport wird endlich die Ab⸗ ſage der Düſſeldorfer Galopprennen am Mitt⸗ woch ſowie des Düſſeldorfer Internationalen Reitturniers gemeldet, das vom 31. Auguſt bis 3. September ſtattfinden ſollte. * In einem Telegramm bittet Dr. Ritter v. Halt den Präſidenten des Schwediſchen Leichtathletil⸗Verbandes, Bo Lindman, um eine Verſchiebung des Leichtathletikkampfes Deutſch⸗ land— Schweden, die durch die einſchneiden⸗ den Verkehrsmaßnahmen infolge der gegen⸗ wärtigen internationalen Lage geboten er⸗ ſcheint. Wegen eines neuen Termins wird nach Klärung der Lage ſofort wieder verhandelt werden. * Am kommenden Sonntag wird in Berlin der Endkampf um die Deutſche Vereins⸗ meiſterſchaft der Frauen in der Leicht⸗ athletit entſchieden. Teilnahmebexrechtigt ſind vier Mannſchaften, und zwar SC. Charlotten⸗ burg als Titelverteidiger mit 550,75 Punkten, Dresdner SC mit 516,0, MTV München von 1879 mit 505,5 und Hamburger Tſcht. von 1816 mit 504,0 Punkten. die Rad⸗Wellmeiſerichaften abgebrochen Uur plätze für die deutſchen„Flieger“/ derkſen Fliegerweltmeiſter der Amateure Im Beiſein von 20000 Zuſchauern wurden auf der ſchnellen Vigorellibahn in Mailand die entſcheidenden Läufe der Flieger⸗Weltmei⸗ ſterſchaft durchgeführt. Bei den Amateuren gab es wiederum einen holländiſchen Sieg, und zwar durch den jungen Derkſen, der im ver⸗ gangenen Jahr den dritten Platz einnahm. Der deutſche Meiſter Purann(erlin) ſcheiterte in der Vorentſcheidung an dem Italiener Aſtolfi und kam ſomit nur auf den dritten Rang. Die„letzten Vier“ der Amateure waren Derkſen, Purann und die Italiener Aſtolfi und Bergomi. Der Deutſche traf in der Vorentſchei ⸗ dung auf Aſtolfi und wurde in beiden Läufen geſchlagen, einmal mit einer halben Länge und einmal mit Reifenſtärke. Sicherer gewann Derkſen gegen Bergomi. Im Kampf um den dritten Platz holte ſich Bergomi den erſten Lauf gegen Purann, während der Deutſche im zwei⸗ ten ſiegreich blieb. Im Entſcheidungslauſ auch die Ideen, die Volk und Staat in ihrem Bann halten, haben ſich gewandelt. Was früher herrſchte, hat vielfach ſeine Kraft ver⸗ loren, ſeien es nun geſellſchaftliche oder poli⸗ tiſche Vorrechte gewiſſer Klaſſen, ſeien es be⸗ ſtimmte Weltanſchauungen wie Kapitalismus oder Materialismus, oder ſeien es ſchließlich religiöſe Ideen, die früher die große Maſſe be⸗ herrſchten und es heute nicht mehr im gleichen Grade tun. Kurz und gut, es hat eine Revolu⸗ tion gegeben, und vieles hat ſich ganz gewaltig geändert. Es iſt uns vielfach nur noch nicht zum Bewußtſein gekommen. Bei dieſem Um⸗ wandlungsprozeß fanden Millionen Arbeit und Brot. Einer Reihe von Menſchen aber iſt es anders ergangen, als ſie ſichs gedacht und ge⸗ wünſcht hatten. Manch falſche Hoffnung hat ſich nicht erfüllt. Der eine wollte gern Miniſter werden, aber man hat ihn nicht gewollt. Der andere mußte ſeinen repräſentativen Poſten verlaſſen, wo er eine angenehme politiſche oder geſellſchaftliche Rolle geſpielt hatte. Einem dritten wurde die Betätigung ſeiner rückſichts⸗ loſen Gewinnſucht unterbunden. Und ein vier⸗ ter mußte plötzlich bemerken, daß Ideen, die er bisher erfolgreich verwaltet und mit denen er Einfluß aufs Volk gehabt hatte, in ſeiner Hand kraftlos wurden, gewiſſermaßen verwellk⸗ ten und abſtarben.. Alle dieſe Leute ſahen ſich in einen Zuſtand verſetzt, in dem ihre Wünſche und Ideale mit der Wirklichkeit plötzlich nicht mehr überein⸗ ſtiminten, ihre Ideen nichts mehr galten, ihre Rollen ausgeſpielt waren. Es hat dieſe Men⸗ ſchen auf allen Gebieten gegeben; ich kann ſie nicht alle aufführen, aber der Leſer weiß ſchon, wen ich meine.— Was tut nun ein Menſch, wenn er ſieht, daß Ideal- und Wirklichkeit, zu Erreichendes und Erreichtes nicht mehr über⸗ einſtimmen? Iſt er einſichtig, gerecht und ver⸗ nünftig, ſo ſagt er ſich: Die Wirklichkeit iſt ſo und ſo beſchaffen, die Tatſachen laſſen ſich nicht auf den Kopf ſtellen, mein Verlangen iſt unbillig und kann dem großen Ganzen nichts nützen. Alſo ſehe ich mich nach einer neuen, ſtürzte Purann vor den Tribünen, ſo daß der Lauf neu begonnen werden mußte. Purann ſiegte mit doppelter Handbreite und war damit Dritter. Die Weltmeiſterſchaft ſicherte ſich Derkſen vor Aſtolfi. An den Endläufen der Berufsflieger⸗Welt⸗ meiſterſchaft waren der Titelverteidiger van Vliet(Holland), Scherens(Belgien), Richter(Deutſchland) und Gérardin (Frankreich) beteiligt. Richter traf in der Vor⸗ entſcheidung auf ſeinen alten Rivalen Sche⸗ rens, der beide Male knapp die Oberhand be ⸗ hielt, während van Vliet beide Läufe gegen Geérardin gewann. Im Kampf um den dritten Platz behauptete ſich Richter in drei Läufen gegen Geraradin. Die Entſcheidung zwiſchen van Vliet und Scherens nahm ein vorzeitiges Ende. Im Endkampf machte der Titelverteidi⸗ ger einen Schwenker, wodurch Scherens zu Fall kam und Verletzungen erlitt. Die Renn⸗ leitung belegte van Vliet mit einer Straſe von beſſeren Aufgabe um, die ich ausfüllen kann und die dem Gemeinwohl dient. Damit finde ich eine Lebensaufgabe, die mich zufriedenſtellt und die nicht im Gegenſatz zum ſozialen Gan⸗ zen ſteht.— Iſt er aber uneinſichtig, verrannt, egoiſtiſch und geltungsſüchtig, ſo„nimmt er die Sache perſönlich“, fühlt ſich beleidigt, macht Staat, Regierung und„ſchlechte Zeiten“ für ſein Unglück verantwortlich und verrennt ſich ſo in dieſen Zuſtand der perſönlichen Gekränkt⸗ heit und inneren Unzufriedenheit, daß er nie oder nur unter größten Schwierigkeiten aus ſeiner ſelbſtgeſchaffenen pſychologiſchen Zwangs⸗ lage wieder herausfindet. Auch du und ich, lieber Leſer, nörgeln ge⸗ legentlich, wenn uns irgend etwas nicht paßt. Wir tun es aber, wie geſagt, nur gelegentlich, und es ſteht kein„ſeeliſcher Komplex“ dahinter. Beim richtigen Nörgler liegen die Dinge ganz anders. Durch den fortwährenden Verſuch, die Schuld von ſich ab und auf die äußeren Um⸗ ſtände zu wälzen, gelingt es ihm noch keines⸗ wegs, das Gefühl der Schuld in ſich völlig zu erſticken. Die lauten Anklagen gegen die Außen⸗ welt vermögen es wohl, die innere Stimme bis zu einem gewiſſen Grade zu übertönen. Je länger er aber in ſeiner verkehrten Einſtellung beharrt, deſto ſtärker wird das Gefühl der in⸗ neren Schuld, deſto bohrender die ſeeliſche Un⸗ zufriedenheit. Wird kein Ausgleich geſchaffen zwiſchen dem, was man iſt und was man ſein möchte, ſo ergeben ſich mit der Zeit ſchwerwie⸗ gende Minderwertigkeitsgefühle. Hier finden wir die Erklärung dafür, warum der Nörgler ſo überaus empfindlich gegen Kritik an ſeiner eigenen Perſon iſt. Dieſe Kritik berührt näm⸗ lich den wundeſten Punkt in ſeinem Inneren, die eigene Schuld, über die hinwegzutäuſchen und vor ſich zu verheimlichen der eigentliche Zweck ſeiner ganzen Nörgekei iſt. Unter Nörglern findet man übrigens nicht nur ſolche Menſchen, die im öffentlichen Leben nicht das gewünſchte Ziel erreichten, ſondern es ſind auch viele dabei, die im privaten Leben im Beruf oder in der Ehe Schiffbruch erlitten * leicht gegen Mon Treſor und Goya gewann 1000 Lire und vertagte die Entſcheidung läufig. Der dritte Vorlauf zur Steher⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft wurde von dem Italiener Severg ⸗ nini in.16:16,8 Stunden mit dem aus⸗ gezeichneten Durchſchnitt von 78,671 Stunden⸗⸗ kilometer vor dem Holländer Besland(zwei Runden zurück), dem Belgier Michaux(4 Run⸗ den zurück) und dem Franzoſen Wambf Runden zurück) gewonnen. Am Dienstagvormittag traf der interna nale Radſportverband ÜCs in Mailand einer Sonderſitzung zuſammen und beſchloß m Rückſicht auf die internationale Lage die meiſterſchaften abzubrechen. Es wurde erk daß die bisher erzielten Ergebniſſe aufrech erhalten bleiben und man hofft, die Tite kämpfe im September fortſetzen zu können. mit der Durchführung beauftragte italieni Radſportverband wird rechtzeitig den n Termin bekanntgeben. DA Verlag und E „Hakenkreuzban monatlich 2,20 70,08 Pfg., P w tlich 7me Die Boſt.70 Mike zotops verantalinngsnlane Jrüh⸗Au⸗ Mike Jacobs, der auch uns ſehr wo 3 3 kannte amerikaniſche Veranſtalter, hat in nächſten Saiſon ſehr viel vor. Nachdem Kampf Amſtrong— Ambers geſtariet iſ den der Neger zu aller Ueberraſchung g Lou Ambers verlor— folgen nun zwei M ſonveranſtaltungen: Garcia— Apoſtoli, dan die Weltmeiſterſchaft im Weltergewicht zwß ſchen Montanez und Amſtrong. Im Hall⸗ ſchwergewicht verteidigt dann Conn ſeinel Titel gegen Lesnevich, Joe Louis kämpft im Fanuar mit Tommy Farr. Weitere Verpflich⸗ tungen ging Jacobs ein mit Al. Davis, det großen Hoffnung im Leichtgewicht, Strickland Baer, Day, Mike Kaplan und dem Engländer Erie Broon. 4 Die lehten meldungen Die Gehörloſen⸗Weltſpiele in Stockholm brach ten in Anweſenheit des Prinzen Guſtav Adolf von Schweden einen eindrucksvollen deutſchen Sieg im Kampf der Nationen mit 286 Punkten vor Schweden(266), Frankreich(130), Finn⸗ land(117), England(93) und Dänemark(57% Unſere Schwimmer errangen allein 156 Punkte während die Schweden in der Leichtathletik A Punkte gegen 114 Punkte der Deutſchen erreich⸗ ten. Weiter gab es insgeſamt zehn Weltbeſ⸗ und zwei deutſche Beſtleiſtungen d Gehör oſen. 3 * 3 Auf der Hamme bei Bremen wurde der Reichsſieger im 7,5⸗Quadratmeter⸗Segel⸗Kanu ermittelt. Nach drei Rennen ſiegte H. Roſen meyer(Bremen) mit„Kiki II“ mit 307,2 Pum ten vor Faßbender(Ruhrort). Vorjahrsſiegen Maas(Düſſeldorf) landete mit 324,9 Punkiel auf dem dritten Platz. dDer Füh in der Ueuer des Reichsm nibbentr Sir nevile l Die Dänin Hilde Sperling wurde beim Tey nisturnier in Bad Pyrmont dreifache Siegeriſ Dem brit Sie gewann das Einzel, mit Frau Schneideh)ß Antwort (Berlin) das Frauendoppel und mit ihre mz Gatten als Partner auch das gemiſchte Doppeh britiſchen RKe * Bei den Arnoldi⸗Kampfſpielen in Gotha ge fjöchſte wann Olympiaſieger Karl Hein(Hamburg das Hammerwerfen mit 56,55 Meter. Im 400, Meter⸗Lauf war⸗Meiſter Hamann(Berlin) 49,7 Sekunden erfolgreich. —5 Die beiden Franzoſen Goya und Antonym, die im Braunen Band von Deutſchland in München den erſten und zweiten Platz belegten, trafen in Oſtende mit dem italieniſchen Derbh⸗ ſieger Vezzano zuſammen, der unter Romer Der franzö ſuchte am Die nem Hauſe, w Der Miniſt John Ande Buckingham⸗ zeitig ſuchte! 0 Der F während Antonym unplaciert lief. haben. Die pſychologiſchen Umſtände ſind je⸗ doch die gleichen. Man ſucht die Schuld nich bei ſich, ſondern klagt den Staat oder die Zeit umſtände an. Es iſt bequemer, und die ander machen es ja auch ſo. Beim Nörgler liegt alſt immer eine gewiſſe Unaufrichtigkeit gegenübe ſich ſelbſt vor. Ob jemand unter gegebenen Umſtänden Nörgler wird oder nicht, hängt übrigen bedeutendem Maße auch von ſeiner chara lichen Veranlagung ab. Man findet hier b ſonders oft: Mangel an Einſicht in gegeben Verhältniſſe, Selbſtſucht, Geltungsbedürfniß, Ungerechtigkeit, Unfähigkeit zur Selbſtüberwin dung. Kurzum, es ſind oft ſittliche, ethiſch Mängel, die einen Menſchen in die Zwangz ſtellung der Nörgelei treiben. Je aufrichtigg 40 5 n 90 0 eher gelingt es ihm, ſich von nörgleriſchen 3 ſuchungen zu befreien und einen poſitiven— flöge weg zu finden. lung der Unte — habe den San Sonntag auf Beratung der Antwort an würde. Chamberla Unterhaus ei Es ſeien, ſo des Hauſes w Grundzügen d könne nicht ſa einer Weiſe v Chamberlair eigniſſe. Er te ſchafter am 7 worden ſei, Ufa errichtet einen Film⸗Roman⸗ verlag. In vielen Fällen haben Romane, die verfilmt wurden, eine außerordentlich ſtarle Steigerung ihrer Auflageziffer erzielt. Es hat ſich gezeigt, daß nicht wenige Kinobeſucher, g geregt durch den Film, erſtmalig oder verſtär Romans zu entwickeln. Wie mitgeteilt wir ſoll der Ufa⸗Buchverlag, der bisher vorneh Di lich Filmſtar⸗Monographien veröffentlicht 50 W einen entſprechenden Ausbau erfahren, Den hren, Wu! erſten Roman dieſer Reihe hat Geja v. Czifſ einer, Verſtän nach dem Carl⸗Froelich⸗Film„Es war ei rauſchende Ballnacht“ geſtaltet, für den Fra Thieß die Dialoge und Georg Wittuhn un Jean Victor das Drehbuch ſchrieben. Anläßlich des 100. Geburtstags des. xuſſiſchen Kom⸗ poniſten Tſchaikowſey am 7. Mai 1940 wird de Stadttbeater Augsburg die Oper„ zeppa“ zur Erſtaufführung bringen. engl verſchiedenen tieren, wie ſie gelegt werden Alles aber h gegenwärtigen lönnten, und