ei ens as de ſt 5 ————— ———————————— — 4 4 4 3 5 3 5 3 ———— ——— ———————— ————— —— 0 — —— —— — 3 3 3 4 ————— —— —— ———— —— ————— 4 0 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernfſprech⸗Sam „balenkreuzbanner⸗ Ausgabe 4 erſcheint wöchentlich 12mal. Frei Haus monatlich 2,.29 RM. und 50 Pfg. Trägerlahn; durch die Poſt.20 70,08 Pfg. Poſtzeitungsgebühr) zuzüglich 72 Pfg. Beſtellgeld. Die Ausgabe B erſcheint Frei Haus monatlich 1,70 RM. und 30 Pſa. T die Poſt 1,.70 RM.(einichließlich 53,06 Pfa. Voſtzeitungsgebühr) zuzüglich 42 Pfg Beſtellgeld. wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Abend⸗Ausgabe A mel⸗Rr. 354 21. Das RM.(einſchließlich Vf rägerlohn; durch 9. Jahrgang MANNHEIM hindert, ſo beſteht kein Anſpruch auf Nummer 402 Einzelverkaufspreis 10.— Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ lef W. 53 Gichübigung.— Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12⸗ geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfg. Die 4geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 1,00 RM. Schweiꝛ⸗ zinger 355—4— 18 30. Die——+◻—◻◻— Millimeterzeile 4 meterzeile im Textte g.— Zah Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigsbafen a. Rh. Nr. 4960. Verlagsort: Mannbeim. Man Die Ageſpaltene Milli⸗ -⸗ und Erfüllungsort: Mannheim. Ausſchließlicher Freiktag, 1. Sepłember 1939 lppell des führers an das deutsche Volk kine hiſloriſche Stunde Berlin, 1. September.(HB⸗Funk.) Wieder bietet der Sitzungsſaal des Reichs⸗ tages an dieſem Tag, an dem das ganze deutſche Volk von dieſer Stelle die bedeut⸗ ſamen Erklärungen des Führers erwartet, das Bild ganz großer entſcheidungsreicher Stunden. Faſt vollzählig ſind die Abgeordneten des Großdeutſchen Reichstages verſammelt, ſchon lange, bevor die Stunde des Sitzungs⸗ beginnes herannaht. In lebhafter Unterhaltung ſtehen die Männer des Deutſchen Reiches in kleinen Gruppen beieinander, der Ernſt und die Bedeutung dieſer Stunde iſt von ihren Geſich⸗ tern abzuleſen, man vernimmt ihn aus ihren Worten, die man gelegentlich auffüngt. Im Sitzungsſaal herrſcht wie immer die Uniform vor, diesmal ſieht man aber ganz beſon⸗ ders viel Feldgrau, eine große Anzahl von Abgeordneten trägt ſchon das Ehrenkleid des deutſchen Soldaten, andere wieder ſind ſchon zu den Waffen eingezogen und müſſen dieſer hiſtoriſchen Sitzung fernbleiben. Eine erwartungsfrohe Spannung liegt über dem Hauſe, das ſchon lange vor Beginn der Sitzung bis auf den letzten Platz beſetzt iſt. In der Diplomatenloge finden ſich zahlreiche Ver⸗ treter der in Berlin beglaubigten Mächte ein. Nach und nach füllen ſich auch die Miniſter⸗ bänke. Alle Reichsminiſter ſind bei dieſer denk⸗ würdigen Sitzung zugegen. Wie immer präſi⸗ diert auch an dieſem Tage Generalfeldmarſchall Göring dem Deutſchen Reichstag. In der erſten Reihe ſitzt der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, ne⸗ ben ihm der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop, Großadmiral Dr. h. ce. Raeder, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsminiſter Frick und der Reichsprotektor Freiherr v. Neurath. Beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit widmen die Abgeordneten den Befehls⸗ habern der einzelnen Wehrmachtsteile, deren Sicherheit, Ruhe und Zuverſicht aus⸗ trömen. Der Führer kommt Um 10.07 Uhr betritt der Führer, der die feldgraune Uniform trägt, den Sit⸗ zungsſaal. Die Abgeordneten und die Tribü⸗ nenbeſucher erheben ſich von den Plätzen. Kaum hat der Führer ſeinen Platz eingenommen, als die bis dahin mühſam zurückaehaltene Begei⸗ ſterung ſich Luft macht. Ein Orkan von Heil⸗ rufen und Händeklatſchen ſchlüägt dem Führer entgegen, und dieſer ungeheure, minutenlange Begeiſterungsſturm, der in ſolcher Stärke noch niemals erlebt wurde, iſt ein neuer Beweis des tiefen Vertrauens des deutſchen Volkes in die Entſcheidung ſeines Führers, insbeſondere in dieſer erſten und ſtolzen Stunde. Göring eröffnet die hiſtoriſche Sitzung Reichstagspräſident Göring eröffnet die Sit⸗ zung mit einer kurzen Anſprache. „Die Reichstagsſitzung iſt eröffnet. Meine Herren Abgeordneten! Ich habe Sie erſt heute morgen um 3 Uhr einberufen können. Dank der Organiſation, Bereitſtellung von Kraft⸗ wagen, iſt es gelungen, einen großen Teil der Abgeordneten rechtzeitig heranzubringen. Ueber hundert Abgeordnete ſind heute nicht unter uns, weil ſie dort ſtehen, wo heute der deutſche Mann am beſten ſeine Haltung dokumentieren wird: als Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Sie werden dort ihre Pflicht tun, wie ſie der geſamte Reichstag tun wird. Das Wort hat jetzt unſer Führer.“ Der Führer ſpricht Als der Führer nach den kurzen Einführungs⸗ worten des Reichstagspräſidenten Hermann Göring die Rednertribüne betrat, ſchlägt ihm der Beifall ſtürmiſch entgegen. Die verantwor⸗ tungsbewußten Darlegungen des Führers wer ⸗ den von dem Hauſe mit einer Spannung ver⸗ folgt, wie ſie nicht ſtärker denkbar iſt. Die Ab⸗ geordneten hängen an den Lippen des Führers, der eingangs die deutſch⸗polniſchen Probleme aufzeigt und vor allen Dingen in ſchonungsloſer Offenheit die Entwicklung der letzten Wochen und Monate darſtellt. Als der Führer erklärt, daß das Diktat von Verſailles für Deutſchland niemals Geſetz ſein könne, umbrandet ihn zum erſten Male der Die Wehrmacht hat den akiiven Schulz des Reiches üũber- nommen/ Auch die Luftw/afſe eingegriffen/ Dle Kriegs- maͤrine schũtzt dĩe Osisee Berlin, 1. Sept.(HB-Junk.) Das Gberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kuf Befehl des Führers und OGberſten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernommen. In Erfüllung ihres guftrages, der pol⸗ niſchen Gewalt Einhalt zu gebieten, ſind Truppen des deutſchen heeres heute früh über alle deutſch⸗polniſchen Grenzen zum Gegenangriff angetreten. Gleichzeitig ſind Geſchwader der Tuftwaffe zur Uiederkämpfung militäriſcher Ziele in polen ge⸗ ſtartet. Die Kriegsmarine hat den Schutz der Gſtſee übernommen. ieeeeeeeeeee eeeeeergerer Sr 22Rrf erfSnr M ee niſchen Regierung zu warten. Ungeheuer iſt bei den Abgeordneten der Eindruck, den der Führer mit dem Hinweis auf die deutſchen Rüſtungen hervorruft, an die das deutſche Volk in ſechsjähriger raſtloſer opferbereiter Arbeit 90 Milliarden gewendet hat. Aus dieſen Wor⸗ ten erfährt die deutſche Nation, wie umfaſ⸗ ſend der Führer und ſeine Regierung für die Sicherheit der Nation geſorgt haben. Hin · geriſſen folgt das Haus den Sätzen des Füh⸗ rers, in denen er auf das perſönliche Beiſpiel hinweiſt, das er ſelbſt zu allen Zeiten der Welt Frankreich macht mobil pParis, 1. Sept.(HhB-Junk) Die franzöſiſche Regierung hat heute die Mobilmachung für den 2. September angeordnet. Beifallſturm der Abgeordneten. Immer heftiger äußert ſich die Zuſtimmung des Hauſes, als der Führer von den Schritten Kunde gibt, die er zu friedlicher Löſung der deutſch⸗polniſchen Spannung unternommen hat. Ein Sturm der Entrüſtung erhebt ſich im Hauſe, als der Führer erklärt, daß es keine Großmacht gibt, die auf die Dauer ſolchen Zu⸗ ſtänden, wie ſie in der letzten Zeit an den deut⸗ ſchen Oſtgrenzen geherrſcht haben, zuſehen würde. Nicht zu überbieten, iſt die beiſällige Zuſtim⸗ mung, die ſich erhebt, als der Führer erklärt, daß das deutſche Volk wie das deutſche Staats⸗ oberhaupt es ſich nicht bieten laſſen können, ver · geblich zwei Tage auf eine Antwort der pol⸗ — im Kriege wie im Frieden— der Nation gegeben hat und das er in jeder weiteren Stunde als erſter Soldat dem deutſchen Volk zu geben gewillt iſt. Ergreifend die Sätze, in denen er von ſeinem unerſchütterlichen Willen ſpricht, bis zum letzten Atemzuge die⸗ ſem ſeinem Volke zu dienen. Zuverſicht und Entſchloſſenheit erfüllt alle Jetzt gibt es keinen Mann und keine Frau in Deutſchland, die ſich nicht bedingungslos dem Führer zur Verfügung geſtellt hätten, ge⸗ lobt hätten, ſich mit Gut und Blut dem Ziele zu weihen, das er in dieſer Stunde allen vor⸗ angeſtelt hat. So iſt der Appell des Führers England war unterrichtet! Eine notwendige Feſtſtellung Berlin, 1. September(HB⸗Funk) Der engliſche Rundfunk behauptet, daß die engliſche Regierung von den Vorſchlägen des Führers zur Löſung des Danzig⸗ und Korri⸗ nicht in Kenntnis geſetzt worden ei. Dem gegenüber wird amtlich mitgeteilt, daß die Donnerstagabend veröffentlichten Vor⸗ ſchläge bereits am Mittwochabend dem briti⸗ ſchen Botſchafter in Berlin, Sir Nevile Hen ⸗ derſon, durch den Reichsaußenminiſter von Ribbentrop perſönlich wortwörtlich zur Kennt⸗ nis gebracht wurden. Des weiteren wurden ihm die wichtigſten Punkte dieſer Vorſchläge durch den Reichs⸗ außenminiſter noch eingehend erläutert. fiabinett und Porlament lagen in Tondon London, 1. Sept.(HB⸗Funk) Das britiſche Kabinett trat um 11,30 Uhr zu einer Sitzung zuſammen. DNB London, 1. Sept. Wie amtlich bekanntgegeben wird, wird das Parlament heute um id Uhr zuſammentreten. an die Opferbereitſchaft der geſamten Nation auf einen fruchtbaren Boden gefallen. Wenn je es notwendig geweſen war, in dieſer Stunde ſchweißt er 80 Millionen zu einem ein ⸗ zigen Block zuſammen, der jeder Not und jeder Gefahr trotzen wird, komme was da wolle, der niemals einem Feinde weichen wird und ein Ergebnis, wie das des 9. Novembe⸗ 1918, für alle Zeiten unmöglich machen w' „hakenkreuzbanner“ * Freitag, 1. September 1959 der erſie Soldat des Deutſchen Reiches ſpricht Abgeordnete, Männer des Deutſchen Reichskags! Seit Monaten leiden wir alle unter der Qnal eines Problems, das uns ein Verſailler Diktat beſchert hat und das nunmehr in ſeiner Ausartung und Entartung unerträglich ge⸗ worden war. Danzig war und iſt eine deutſche Stadt! Der Korridor war und iſt deutſch! Alle dieſe Gebiete verdanken ihre. kulturelle Erſchließung ausſchließlich dem deutſchen Volk, ohne das in dieſen öſtlichen Gebieten tiefſte Barbarei herrſchen würde. Danzig wurde von uns getrennt! Der Kor⸗ ridor von Polen annektiert! Die dort leben⸗ den* Minderheiten in der qualvollſten Weiſe mißhandelt! Ueber 1 Million Menſchen deutſchen Blutes mußten ſchon in den Jahren 1919/½20 ihre Heimat verlaſſen! Wie immer, ſo habe ich auch hier verſucht, auf dem Wege friedlicher Repſionsvorſchläge eine Aenderung des unerträglichen Zuſtandes herbeizuführen. Es iſt eine Lüge, wenn in der Welt behauptet wird, daß wir alle unſere Reviſionen nur unter Druck durchzuſetzen ver⸗ ſuchen. Fünfzehn Jahre, bevor der National⸗ ſozialismus zur Macht kam, hatte man Gelegen⸗ heit, auf dem Wege friedlichſter Verſtändigung die Reviſionen durchzuführen. Man tat es nicht! In jedem einzelnen Falle habe ich dann von mir aus nicht einmal, ſondern oft⸗ mals Vorſchläge zur Reviſion unerträglicher Zuſtände gemacht. Alle dieſe Vorſchläge ſind, wie Sie wiſſen, abgelehnt worden. Ich brauche ſie nicht im einzelnen aufzuzählen: die Vorſchläge zur Rüſt ungsbegrenzung, ja wenn not ⸗ wendig, zur Rüſtungsbeſeitigung, die Vor⸗ ſchlüge zur Beſchränkung der Kriegs⸗ führung, die Vorſchläge zur Ausſchaltung von in meinen Augen mit dem Völkerrecht ſchwer zu vereinbarenden Methoden der mo⸗ dernen Kriegsführung. Sie kennen die Vor⸗ ſchläge, die ich über die Notwendigkeit der Wiederherſtellung der deutſchen Souveränität über die deutſchen Reichsgebiete machte, die endloſen Verſuche, die ich einer friedlichen Verſtändigung über das Problem OHeſterreich unternahm und ſpäter über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich! Eines aber iſt unmög⸗ lich: zu verlangen, daß ein unerträglicher Zu⸗ ſtand auf dem Wege friedlicher Reviſion be⸗ reinigt wird— und dann die friedliche Reviſion konſequent zu verwei⸗ Hern! Es iſt auch unmöglich, zu behaupten, daß derjenige, der in einer ſolchen Lage dann dazu übergeht, von ſich aus dieſe Reviſionen vorzu⸗ nehmen, gegenein Geſetz verſtößt. Das Diktat von Verſailles iſt für uns Deutſche kein Geſetz!(Langanhaltende ſtürmiſche Zuſtimmungskundgebungen)— Es geht nicht an, von jemand mit vorgehaltener Piſtole und der Drohung des Verhungerns von Millionen Menſchen eine Unterſchrift zu er⸗ preſſen und dann das Dokument dieſer erpreß⸗ ten Unterſchrift als ein feierliches Geſetz zu proklamieren! So habe ich auch im Falle Danzig und des Korridors verſucht, durch friedliche Vorſchläge auf dem Wege der Diskuſſion die Probleme zu löſen. Daß ſie gelöſt wer ⸗ den müßten, das war klar!(Toſende Beifallsſtürme der Abgeordneten). Und daß der Toermin dieſer Löſung für die Weſtſtaaten vielleicht unintereſſant ſein kann, iſt begreiflich. Aber uns iſt dieſer Termin nicht gleichgültig! Vor allem aber war er und lonnte er nicht gleichgültig ſein für die leidenden Opfer. Ich habe in Beſprechungen mit polniſchen Staatsmännern die Gedanken, die Sie von mir hier in meiner letzten Reichstagsrede vernom⸗ men haben, erörtert. Kein Menſch kann behaup⸗ ten, daß dies etwa ein ungebührliches Verfah⸗ ren oder gar ein ungebührlicher Druck geweſen wäre. Ich habe dann die deutſchen Vorſchläge formulieren laſſen und ich muß es noch einmal wiederholen, daß es etwas Loyaleres und Be · ſcheideneres als dieſe von mir unterbreiteten Vorſchläge nicht gibt. Und ich möchte das jetzt der Welt ſagen: Ich allein war über⸗ haupt nur in der Lage, ſolche Vor ⸗ ſchläge zu machen! Machdrückliche Zu⸗ ſtimmungskundgebungen.) Denn ich weiß ganz genau, daß ich mich da⸗ mals zur Auffaſſung von Millionen von Deut⸗ ſchen in Gegenſatz gebracht habe. Dieſe Vor⸗ ſchläge ſind abgelehnt worden! Aber nicht nur das! Sie wurden beantwortet: mit Mobil ⸗ machungen, mit verſtärktem Terror, mit geſteigertem Druck auf die Volksdeutſchen in dieſen Gebieten und mit einem langfamen wirtſchaftlichen, voliti⸗ ſchen und in den letzten Wochen endlich auch militäriſchen und verkehrstechniſchen Abdroſſe⸗ lungskampf gegen die Freie Stadt Danzig. Polen hat den Kampf gegen die Freie Stadt Danzig entfeſſelt! Es war weiter nicht bereit, die Korridorfrage in einer irgendwie billigen und den Intereffen beider Staaten gerecht wer⸗ denden Weiſe zu löſen! Und es hat endlich nicht gedacht, +. 77 5 verpfl tungen einzuhalten. 360 55 hier feſtſtellen: Deutſchland hat dieſe Verpflichtungen allein gehalten! Die Minderheiten, die im Deut⸗ ſchen Reich leben, werden nicht verfolgt. Es ſoll ein Franzoſe aufſtehen und erklären, daß eiwa die im Saargebiet lebenden Franzoſen unter⸗ drückt, gequält und entrechtet werden! Keiner wird dies behaupten können! Ich habe nun dieſer Entwicklung vier Mo⸗ nate lang ruhig zugeſehen, allerdings nicht, hne immer wieder zu warnen. Ich habe in letzter Zeit dieſe Warnungen verſtärkt. Ich habe dem polniſchen Botſchafter vor nun ſchon über drei Wochen mitteilen laſſen, daß, wenn Polen noch weitere ultimative Noten an Danzig ſchicken würde, wenn es weitere Unter⸗ drückungsmaßnahmen gegen das Deutſchtum unternehmen würde, oder wenn es verſuchen ſollte, auf dem Wege zollpolitiſcher Maßnah⸗ men Danzig wirtſchaftlich zu vernichten, dann Deutſchland nicht länger mehr un⸗ tätig zuſehen könnte.(Toſende, mi⸗ nutenlange Zuſtimmungskundgebungen der Männer des Deutſchen Reichstags.) Ich habe keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß man in dieſer Hinſicht das heutige Deutſch⸗ land nicht mit dem Deutſchland, das vor uns war, verwechſeln darf.(Mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall unterſtrichen die Abgeordneten dieſe Feſt⸗ ſtellung des Führers.) Man hat verſucht, das Vorgehen gegen die Volksdeutſchen damit zu entſchuldigen, daß man erklärte, ſie hätten Provokationen begangen. Ich weiß nicht, worin die„Provo⸗ kationen“ der Kinder oder Frauen beſtanden haben ſollen, die man mißhandelt und ver ⸗ ſchleppt, oder die„Provokationen“ derer, die man in der tieriſchſten, ſadiſtiſchſten Weiſe ge quält und ſchließlich getötet hat! Eines aber weiß ich: daß es keine Großmacht von Ehre gibt, die auf die Dauer ſolchen Zuſtänden ruhig zuſehen würde!(Erneute langanhaltende Zuſtim⸗ mungskundgebungen.) Ich habe trotzdem noch einen letz⸗ ten Verſuch gemacht! Obwohl ich inner⸗ lich überzeugt war, daß es der polniſchen Re⸗ gierung— vielleicht auch infolge ihrer Ab⸗ hängigkeit von einer nunmehr entfeſſelten wil⸗ den Soldateska— mit einer wirklichen Ver⸗ ſtändigung nicht ernſti ſt, habe icheinen Vermittlungsvorſchlag der briti⸗ ſchen Regierung angenommen. Sie ſchlug vor, daß ſie nicht ſelbſt Verhandlungen führen ſollte, ſondern darauf hinwirke, eine direkte Verbindung zwiſchen Polen und Deutſch⸗ land herzuſtellen, um noch einmal in das Ge⸗ ſpräch zu kommen. Ich muß hier folgendes feſtſtellen: Ich hob e, dieſen Vorſchlag angenom⸗ men! Ich habe für dieſe Beſprechungen Grundlagen Ihnen bekannt ſind! Und ich bin dann mit einer Regierung zwei volle Tage geſeſſen und habe gewartet, ob es der polniſchen Regierung paßt, nun endlich einen Bevollmächtigten zu ſchicken, oder nicht! (Stürmiſche Zurufe.) Sie hat uns bis geſtern abend keinen Be⸗ vollmächtigten geſchickt, ſondern durch ihren Botſchafter mitteilen laſſen, daß ſie zur Zeit erwäge, ob und wieweit ſie in der Lage ſei, auf die engliſchen Vorſchläge einzugehen; ſie würde dies England mitteilen. Meine Herren Abgeordneten! Wenn man dem Deutſchen Reich und ſeinem Staatsober⸗ haupt ſo etwas zumuten kann, und das Deutſche Reich und ſein Staatsoberhaupt das dulden würden, dann würde die deutſche Nation nichts anderes verdienen, als von der politiſchen Bühne ab⸗ zutreten!(Toſende Beifallskundgebungen.) Meine Friedensliebe und mein endloſer Lang⸗ mut ſoll man nicht mit Schwüche oder Feigheit verwechſeln, ich habe daher geſtern abend mich entſchloſſen, es auch der engliſchen Regierung mitzuteilen, daß ich unter dieſen Umſtünden von der polniſchen Regierung keine Geneigtheit zur Verhandlung mehr erwarten kann. Die Ver⸗ mittlungsvorſchläge waren geſcheitert. Inzwi⸗ ſchen war als erſte Antwort die polniſche Generalmobilmachung gekommen, als zweites weitere Greueltaten. Dieſe Vorgänge haben ſich nun heute wiederholt. Nachdem ſchon neulich in einer Nacht 21 Grenzzwiſchen⸗ fälle vorfielen, waren es heute nacht 14(), darunter drei ſchwere. Ich habe mich entſchloſ⸗ ſen, mit Polen in der gleichen Sprache zu re⸗ den, mit der Polen ſeit Monaten mit uns redet.(Toſender Beifall.) Dier haben keine Intereſſen im Veſten Wenn Staatsmänner erklären, daß dies ihre Intereſſen berühre, ſo kann ich eine ſolche Er'⸗ klürung nur bedauern. Sie kann mich nicht eine Sekunde in der Erfüllung meiner Pflicht wankend machen. Ich habe die feierliche Ver⸗ pflichtung gegeben, daß wir von den Weſtſtaa⸗ ten nichts fordern und nie etwas fordern wer⸗ den. Ich habe verſichert, daß die Grenze zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland eine endgül⸗ tige iſt, ich habe England immer wieder das Angebot einer Freundſchaft gemacht, aber Liebe kann nicht nur von einer Seite geboten wer⸗ den, ſie muß ihre Erwiderung finden. Deutſch⸗ land hat keine Intereſſen im Weſten. Unſer Weſtwall iſt für alle Zeiten die Grenze nach dem Weſten. Wir haben hier keine Ziele für die Zukunft. Dieſe Einſtellung wird ſich nie ändern. Andere europäiſche Staaten begreifen unſere Haltung. Ich möchte hier vor allem Italien danken, das uns unterſtützt hat. Sie werden verſtehen, daß„für die Durchführung dieſes Kampfes nicht an eine fremde Hilfe appellieren wollen.(Beifall.) Wir werden dieſe unſere Auf⸗ gabe ſelber löſen. Die neutralen Staaten ha⸗ ben uns ihre Neutrtlität verſichert, genau wie wir ſie ihnen ſchon vorher garantierten. Es iſt uns heiliger Ernſt mit dieſer Verſicherung, und ſolange kein anderer ihre Neutralität bricht, werden wir ſie ebenfalls peinlichſt beachten, denn was ſollten wir von ihnen wünſchen oder wollen? Ich bin darum glücklich, Ihnen und beſon · ders von dieſer Stätte ein Ereignis mitteilen zu können: Sie wiſſen, daß Rußland und Deutſchland von zwei verſchiedenen Dok⸗ trinen regiert werden. Es war nur eine Frage, die geklärt werden mußte: Deutſchland hat nicht die Abſicht, ſeine Doktrin zu exportie ⸗ ren. Solange Rußland nicht die Abſicht hat, ſeine Doktrin nach Deutſchland zu exportieren, ſo lange ſehe ich keine Veranlaſſung mehr, daß wir auch einmal nur gegenein ⸗ ander Stellung nehmen ſollten. Und wir ſind uns nach beiden Seiten dar ⸗ über ganz klar geworden, jeder Kampf würde nur andere Mächte zu entſchloſſen. machen. Wir haben uns daher entſchloſſen, einen Pakt abzuſchließen, der zwiſchen uns beiden für alle Zukunft jede Gewaltanwendung ausſchließt, der uns in gewiſſen europäiſchen Fragen zur Kon⸗ ſultation verpflichtet, der uns die wirtſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit ermöglicht und der es vor allem ſicherſtellt, daß die Kräfte dieſer bei⸗ den großen gewaltigen Staaten ſich nicht mehr gegeneinander verbrauchen. Jeder Verſuch des Weſtens, hier etwas zu ändern, wird ſehl⸗ ſchlagen. Ich möchte auch hier verſichern, daſt dieſe politiſche Entſcheidung eine ungeheure Wende für die Zukunft bedeutet und eine end⸗ gültige iſt. Ich glaube, daß das deutſche Volk dieſe meine politiſche Einſtellung begrüßen wird.(Lang⸗ anhaltender Beifall.) Denn Rußland und Deutſchland haben im Krieg gegeneinander ge⸗ kümpft. Beide waren die Leidtragenden. Ein zweites Mal wird das nicht mehr paſſieren, der Nichtangriffs⸗ und Konſul⸗ tationspakt, der am Tage ſeiner Unterzeichnung bereits gültig war, hat geſtern die höchſte Rati⸗ fizierung in Moskau und auch in Berlin er⸗ fahren.(Beifall.) Auch in Moskau wurde dieſer Pakt genau ſo begrüßt wie Sie ihn hier begrü⸗ ſſen. Die Rede, die der ſowjetruſſiſche Außen⸗ kommiſſar Molotow hielt, kann ich nur Wort für Wort unterſtreichen. Unſere Ziele: Ich hin entſchloſſen, erſtens die Frage Danzig, zweitens die Frage des Korridors zu löſen und drittens dafür zu ſorgen, daß in dem Derhältnis Deutſchland zu polen eine Genderung eintritt, die ein friedliches Suſammenleben ſicherſtellt. Ich bin dabei entſchloſſen, ſolange zu kämpfen, bis die polniſche Regierung geneigt iſt, dieſe Vor⸗ ausſetzung herzuſtellen oder bis eine an⸗ dere polniſche Regierung dazu geneigt iſt. Ich will von den deutſchen Grenzen das Element der Unſicherheit, die Atmoſphäre ewiger bürgerkriegsähnlicher Juſtände entfernen. Ich will dafür ſorgen, daß im Oſten der Friede an der Grenze kein anderer iſt, als wir ihn von einer unſerer anderen Grenzen kennen. Ich will dabei die not⸗ wendigen Handlungen ſo vornehmen, daß ſie nicht dem widerſprechen. was ich Ihnen hier im Reichstaa ſelbſt als Dorſchläge an die übrige Welt bekanntgab. Kein Kampf gegen Frauen und Kinder Ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luft⸗ waffe den Kuftrag gegeben, ſich auf mili⸗ täriſche Objekte bei ihrem Angriff zu be⸗ ſchränhen. Wenn aber der Gegner daraus einen Freibrief ableſen zu können meint, ſeinerſeits mit umgekehrten Methoden zu kämpfen, dann wird er eine Untwort er⸗ halten, daß ihm hHören und Sehen vergebt. Polen hat heute nacht zum erſten Male auf unferem Gebiet durch reguläre Solda⸗ ten geſchoſſen. Seit.45 Uhr wird jetzt zurück⸗ geſchoſſen. Von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten. Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer ſich von den Re⸗ geln einer humanenKriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als daß wir das gleiche tun. Ich werde dieſen Kampf, ganz gleich gegen wen, ſolange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis ſeine Rechte gewäührleiſtet ſind.(Beifall.) Ich habe nun über ſechs Jahre am Aufbau der deutſchen Wehrmacht gearbeitet. Es ſind in dieſer Zeit über 90 Milliarden für den Auf⸗ bau der Wehrmacht aufgewendet worden.(Bei⸗ fall.) Sie iſt heute die beſtausgerüſtete und ſteht heute über jeden Vergleich zu 1914. Mein Vertrauen auf ſie iſt uner⸗ ſchütterliſch. Wenn ich dieſe Wehrmacht aufrief, und wenn ich vom deutſchen Volk Opfer fordere, dann habe ich ein Recht dazu. Denn ich bin ſelbſt heute genau ſo bereit, wie früher, jedes perſönliche Opfer zu bringen. „(Beifall.) Ich verlange von keinem deutſchen Mann etwas anderes, als was ich ſelber über vier Jahre bereit war, jederzeit zu tun. Es ſoll keine Entbehrung in Deutſch⸗ land geben, die ich nicht ſelber ſofort über⸗ nehme. Mein ganzes Leben ge⸗ ausgearbeitet, die hört jetzt erſt recht meinem bolh. Ich will nichts anderes ſein, als der erſte Soldat des Deutſchen Reiches. Der Reichs⸗ tag antwortet mit einer feierlichen Huldi⸗ gung, ergriffen von der Größe des Augen⸗ blicks. Ich habe damit wieder jenen Rock an⸗ gezogen, der mir einſt der heiligſte war. Ich werde ihn nur ausziehen nach dem Sieg oder ich werde dieſes Ende nicht er⸗ leben. Sollte mir in dieſem Kampf etwas zuſtoßen, dann iſt mein erſter Uachfol⸗ ger parteigenoſſe Göring. ollte dem parteigenoſſen Göring etwas zuſtoßen, dann iſt der nächſte Uachfolger partei⸗ genoſſe Heß. Als Nationalſozialiſt und als deutſcher Sol⸗ dat gehe ich in dieſen Kampf mit einem ſtarken, gläubigen Herzen hinein. Mein ganzes Leben war nichts anderes als ein Kampf für mein Volk, für die Wiederauferſtehung des Deutſchen Reiches. Ueber dieſem Kampf ſoll ſichtbarlich ein Wort des Glaubens an das Volk ſtehen. Ein Wort habe ich nie kennengelernt: das heißt Kapitulation. Wenn irgend jemand aber glaubt, daß wir einer ſchweren Zeit entgegengehen, dann möchte ich ihn bitten zu bedenken, daß einſt ein preu⸗ ßiſcher König mit einem lächerlich kleinen Staat einer größten Koalition gegenübertrat und, weil er jenes gläubige ſtarke Herz beſaß, das auch wir in dieſer Zeit benötigen, am Ende erfolgreich beſtand. Der Umwelt aber möchte ich verſichern, ein HUovember 1918 wird ſich niemals mehr in der deutſchen Geſchichte wiederholen. So, wie ich ſelber bereit bin, jederzeit mein Leben für mein volk und für Deutſchland einzuſetzen, ſo verlange ich dasſelbe auch von jedem anderen! wer aber glaubt, ſich dieſem nationalen Gebot, ſei es direkt oder indirekt, wider⸗ ſetzen zu können, der fällt! berräter haben nichts mit uns zu tun!(doſende Zuſtimmungskund⸗ gebüng der Abgeordneten.) Wir alle bekennen uns damit nur zu unſerem alten Grundſatz: Es iſt gänzlich unwichtig, ob wir leben, aber notwendig iſt es, daß unſer volk daß Deutſch⸗ land lebt!(Der Deutſche Reichstag er⸗ hebt ſich wie ein Mann und bereitet dem Führer ein überwältigende Kundgebung der Treue, der Kampfentſchloſſenheit und einer unerſchütterlichen Siegesgewißheit.) Bannerträger des Reiches Es iſt ganz unwichtig, daß wir leben, aber notwendig iſt, daß unſer Volk lebt. Ich er⸗ warte von Ihnen, als die Sendboten des Rei⸗ ches, daß Sie nunmehr auf allen Plätzen, auf die Sie geſtellt ſind, Ihre Pflicht erfül ⸗ len. Sie müſſen die Bannerträger des Wider ⸗ ſtandes ſein, loſte es was es wolle. Keiner melde mir, daß in ſeinem Gau, in ſeinem Kreis, in ſeiner Gruppe, in ſeiner Zelle die Stimmungen einmal ſchlecht ſind. Verantwortliche Träger der Stimmung ſind Sie! Ich bin verantwort⸗ lich für die Stimmung im deutſchen Volk, Sie für die Stimmung in Ihren Gauen und Krei ⸗ ſen. Niemand hat das Recht, dieſe Verantwor⸗ tung abzutreten. Das Hpfer, das von uns ver. langt wird, iſt nicht größer als das Opfer, das zahlreiche Generationen gebracht haben. Alle die Männer, die vor uns den bitterſten, den ſchwerſten Weg für Deutſchland antreten muß ⸗ ten, haben nichts anderes geleiſtet, als wa⸗ wir auch zu leiſten haben. Appell an die Frauen! Ich erwarte von den deutſchen Fraue: daß ſie in eiſerner Diſziplin vorbildlich ſich i dieſe große Kampfgemeinſchaft einfügen. D deutſche Jugend wird ſtrahlenden Herzer ohnehin erfüllen, was der Staat von i fordert. Wenn wir dieſe Gemeinſchaft bil⸗ den, zu allem enkſchloſſen, niemals gewillt zu kapilulieren, dann wird unſer Wille jeder Not Herr wer⸗ den. And ich möchke ſchließen mit dem Bekennknis, das ich einſt aus· ſprach, als ich den Kampf um die macht aufnahm. Damals ſagke ich: „Wenn unſer Wille ſo ſtark iſt, da keine Nol ihn mehr zu zwingen ver⸗ mag, dann wird unſer Wille und unſer deulſcher Skaat auch die Not zerbrechen und beſiegen. Deutſchland Sieg Heil!“ mieder 5. L ſen, ſe ſofern Lichta abgeſd ſo we ligen, nunge 6. Li mit li ßender den, behalt nicht Verdu Inner daß ke V. 754 Beleu Schau keine Betrie 8 kehrs! Beach 14. zungs in ih ſie ny „wahr 15. Numi leucht bis 1 16. nicht und( kenntl 17. der V 18. 59 R. ſte Is- di⸗ n- K. em er- as ol- m n, ei- ol· en, en ein en ich en. ißt bir hte u⸗ iat id, de n, hr it ür 0 en s d- zu ich ig 32 m ig nd er r⸗ ei⸗ uf 5 er⸗ de in en jer rt⸗ zie ei · r⸗ er⸗ lle en iß· ————— l- I5 d r- it + 3 3 3 3 12 „hakenkreuzbanner“ Freitag, 1. September 1939 poltzelliche Anoränune für den Luktschutzort Hannneim-Ludwfesnafen Auf Grund des 8 7 der Erſten Durchfüh⸗ rungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz in der Faſſung vom 4. Mai 1937(RGBl. I, S. 559) wird folgendes angeordnet: Allgemeine Vorſchriften 1. Im Luftſchutzort Mannheim⸗Ludwigsha⸗ fen ſind bis auf weiteres täglich als Dauer⸗ zuſtand vom Einbruch der Duntelheit bis zum Hellwerden Verdunkelungsmaßnahmen durch⸗ zuführen. 2. Träger der durch die Erfüllung der Ver⸗ dunkelungspflicht entſtehenden Koſten iſt grund⸗ ſätzlich der Eigentümer der zu verdunkelnden be⸗ weglichen oder unbeweglichen Sache. Hat der Eigentümer den Beſitz der Sache auf Grund eines Leih⸗, Miet⸗ oder Pachtvertrages oder eines ſonſtigen Rechtsverhältniſſes einem Dritten überlaſſen, ſo iſt dieſer Träger der Verpflich⸗ tung, es ſei denn, daß es ſich um eine Beſitz⸗ überlaſſung für eine unverhältnismäßig kurze Zeit handelt. Kommt eine Einigung nicht zu⸗ ſtande, entſcheidet der Ortspolizeiverwalter. 3. Für die zur Aufrechterhaltung des wirt⸗ ſchaftlichen, öffentlichen und privaten Lebens und des Verkehrs dringend notwendigen Licht⸗ quellen ſind Verdunkelungsmaßnahmen durch⸗ zuführen. Alle übrigen Lichtauellen ſind außer Betrieb zu ſetzen. 4. Lichtquellen außerhalb von Gebäuden. die nicht außer Betrieb geſetzt werden, müſſen ge⸗ gen Sicht aus der Luft abgeſchirmt ſein und in ihrer Leuchtwirkung ſoweit herabgeſetzt werden. daß auffällige, aus der Luft wahrnehmbare Lichterſcheinungen an den angeſtrahlten Flä⸗ chen(Straßenoberfläche, Hauswände uſw.) ver⸗ mieden werden. 2 5. Lichtquellen innerhalb von Gebäuden müſ⸗ ſen, ſofern ſie nicht außer Betrieb geſetzt und jofern keine Verdunkelungsmaßnahmen an den Lichtaustrittsöffnungen durchgeführt werden, ſo abgeſchirmt ſein und in ihrer Leuchtwirkung ſo weit herabgeſetzt werden, daß keine auffäl⸗ ligen, aus der Luft wahrnehmbaren Lichterſchei⸗ nungen ins Frei dringen. 4 6. Lichtaustrittsöffnungen von Gebäuden ſind mit lichtundurchläffigen und lichtdicht abſchlie⸗ ßenden Verdunkelungsvorrichtungen abzublen⸗ den, wenn die volle Innenbeleuchtuna bei⸗ behalten wird. Schwach lichtdurchläſſige oder nicht lichtdichtabfchließende Mittel ſind als Verdunkelungsvorrichtungen zuläſſia, wenn die Innenbeleuchtung ſo weit abgeblendet wird, daß kein Licht ins Freie drinat. Verdunkelungsmaßnahmen im Freien 7. Die Außenbeleuchtung aller Art, ſowie die Beleuchtung von Lichtreklamen. Normaluhren, Schaufenſtern uſw. iſt, ſoweit in Nr. 8 bis 24 keine anderen Vorſchriften gegeben ſind, außer Betrieb zu ſetzen. 8. An wichtigen Straßenkreuzungen. Ver⸗ kehrspunkten und Gefahrenſtellen ſind unter Beachtung der in Nr. 4 gegebenen Vorſchriften Richtleuchten in der Weiſe anzuordnen, daß ſie den Verlauf der Fahrbahn einwandfrei kenn⸗ zeichnen und für die Verkehrsteilnehmer aut ſichtbar ſind. 9. Die Beleuchtung von Verkehrs⸗ und Warnzeichen, Hinweis⸗, Straßen⸗ und Haus⸗ nummernſchildern, Halteſtellenſäulen und ſon⸗ ſtigen der Verkehrsſicherheit dienenden Einrich⸗ tungen iſt unter Beachtung der in Nr. 4 ge⸗ gebenen Vorſchriften, ſoweit notwendig, in Be⸗ trieb zu laſſen. 10a). An verkehrswichtigen Stellen, z. B. an Straßenkreuzungen, Straßenübergängen, Halte⸗ ſiellen, Verkehrsinſeln uſw. müſſen die waage⸗ rechten und ſenkrechten Flächen der Bordſteine einen weißen Anſtrich erhalten. b) Bei Treppen im Freien ſind die Stufen durch weißen Anſtrich kenntlich zu machen. c) Bäume, Laternen, Maſten, Pfeiler, Brül⸗ kengeländer uſw., die an Gefahrenpunkten, Straßenbiegungen und Uferſtraßen ſtehen, ſo⸗ wie Kanten von Häuſern und Zäunen, die in der Geh⸗ oder Fahrbahn liegen, ſind durch weißen Anſtrich kenntlich zu machen. d) Die Anſtriche müſſen wetterfeſt und bei Dunkelheit gut ſichtbar ſein. 11. Hand⸗ und Taſchenlampen dürfen zu Be⸗ leuchtungszwecken im Freien nur in abgeblen⸗ detem Zuſtand benutzt werden. 12. Bei allen Verkehrsmitteln zu Lande (Kraftfahrzeuge, Schienenbahnen, Fahrräder, Fuhrwerke uſw.) ſind an den unbedinat ver⸗ kehrsnotwendigen Außenlichtquellen Verdunke⸗ lungsmaßnahmen durchzuführen. Die übrigen Lichtquellen(3. B. Kraftfahrzeugen, Such⸗, Ne⸗ — ſind außer Betrieb zu ſetzen. 13. Die Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen ſind ſo abzudecken, daß nur ein waagerechter, —8 Zentimeter langer, 1,5 Zentimeter breiter Ausſchnitt in der Mitte der Abſchlußſcheiben das Licht austreten läßt. Bei den Scheinwer⸗ fern der Fahrräder iſt der Lichtaustritt auf einen waagerechten, 4 Zentimeter langen und 1 Zentimeter breiten Ausſchnitt an der unteren Hälfte der Abſchlußſcheibe zu begrenzen. Kraft⸗ fahrzeuge fahren mit den Verdunkelungsmit⸗ teln auf freier Landſtraße mit Fernlicht, bei Gegenverkehr und in geſchloſſenen Ortſchaften mit Abblendlicht. 14. Front⸗, Schluß⸗, Brems⸗ und Bearen⸗ zungslichter an Landfahrzeugen aller Art ſind in ihrer Leuchtwirkung ſo herabzuſetzen, daß ſie nur auf eine Entfernuna bis zu 500 Meter „wahrnehmbar ſind. 15. Bei öffentlichen Verkehrsmitteln ſind Nummern⸗ und Zielſchilder ſo ſchwach zu be⸗ leuchten, daß ſie nur auf Entfernung von 10 bis 15 Meter lesbar ſind. 16. Auf öffentlichen Straßen und Plätzen ſind nicht in Fahrt befindliche Verkehrsmittel vorn und hinten durch eine abgeblendete Lichtquelle kenntlich zu machen. 17. Die Fahrtrichtungsanzeiger ſind während der Verdunkelung zu benutzen. 18. Von der Außenbeleuchtung bei Waſſer⸗ fahrzeugen dürfen nur die Poſitions⸗ und An⸗ kerlichter in Betrieb bleiben. Dieſe ſind ſo ab⸗ zuſchirmen, daß ſie bei Beachtung aus der Luft nicht wahrnehmbar ſind und Spiegelungen auf der Waſſeroberfläche möglichſt vermieden wer⸗ den. Bei Dunkelheit und klarer Sicht dürfen auf Binnenwaſſerſtraßen die Poſitions⸗ und Ankerlichter nur bis zu einer Entfernung von 600 Meter ſichtbar ſein. 19. Die zur Durchführung dringender Ar⸗ beiten im Freien notwendigen Lechtquellen —31 nach den Vorſchriften der Nr. 4 abzublen⸗ en oder zu überdachen. 20. Lichterſcheinungen bei Außenarbeiten und induſtrielle Feuererſcheinungen ſind nach den Vorſchriften der Nr. 4 durch Ueberdachungen oder andere, den betrieblichen Vorgängen ange⸗ paßte Mittel abzublenden oder während eines Luftangriffs zu vermeiden. Verdunkelungsmaßnahmen in Ge⸗ bäuden und Fahrzeugen 21. Bei Gebäude ſind grundſätzlich die Licht⸗ austrittsöffnungen der Räume(Fenſter, Ober⸗ lichter, Glasdächer, Türen uſw.) durch Klapp⸗ oder Rolläden, Jallouſien, Zug⸗ oder Rollvor⸗ hänge, Tafeln oder ſonſtige Mittel aus Holz, Blech, Gewebe, Pappe, Papier, Kunſtſtoff uſw. unter Beachtung der in Nr. 6 gegebenen Vor⸗ ſchriften abzublenden. Die Abblendemittel müſ⸗ ſen einfach zu bedienen und dauerhaft ſein. Bei Klapp⸗ oder Rolläden und Jallouſien, die nicht lichtdicht abſchließen, ſind zuſätzliche lichtdämp⸗ fende Vorhänge zu verwenden oder die Licht⸗ quellen der Innenbeleuchtung abzublenden. 22. In Räumen, in denen nur eine ſchwache Helligkeit zum Zurechtfinden notwendig iſt (Treppenhäuſer, Flure, nicht ſtändig benutzte Wohnräume, Speifekammern, Aborte, Neben⸗ räume uſw.) ſind unter Beachtung der in Nr. 5 gegebenen Vorſchriften die Lichtquellen der In⸗ nenbeleuchtung abzublenden. Das gleiche gilt Dollzeiliche Anoranune iuren LAfts Auf Grund der 58 2 und 5 des Luftſchutz⸗ Lelghur vom 26. Juni 1935, 85 7, 9 und 19 der „Durchführungsverordnung ſowie 5 1 der III. Durchführungsverordnung zum Lu tſchutzgeſetz vom 4. Mai 1937 und§ 1 der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 wird ange⸗ ordnet: 31 Allgemeines Der Luftſchutz iſt aufgerufen. Alle Volks⸗ genoſſen, Männer und Frauen, ſind verpflich⸗ tet, den für den zivilen Luftſchutz getroffenen Anordnungen Folge zu leiſten. 8 2 Luftſchutzdienſtpflicht Wer für den Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt oder ſonſt eine Gliederung des zivilen Luft⸗ ſchutzes eingeteilt iſt, hat ſich ſofort bei der zu⸗ ſtändigen Stelle zu melden. § 3 Sachleiſtungspflicht Die Beſitzer von Kraftfahrzeugen, die auf Grund einer Kraftfahrzeugkriegsbeorderung das Fahrzeug dem zivilen Luftſchutz zur Ver⸗ fügung zu ſtellen haben, haben für ſchnellſte Zuführung des Kraftfahrzeuges auf die ſeſt⸗ gelegten Stellplätze Sorge zu tragen. 8 4 Schließung von öffentlichen Räumen Sämtliche Schulen, Kirchen, Theater, Licht⸗ ſpielhäuſer und ſind bis auf weiteres geſchloſſen. 8 5 Kußerbetriebſetzung der Jeuermelder Die Feuermelder ſind außer Betrieb geſetzt. Brände und ſonſtige Schadensfälle ſind nur noch dem zuſtändigen Luftſchutzrevier zu mel⸗ den, welches den Einſatz der erforderlichen Kräfte veranlaßt. Bekanntmachung: der Lutichutz Volksgenoſſe und Volksgenoſſin, denke an die na Pflicht— handle da⸗ nach! Was du in Friedenszeiten über den Luft⸗ ſchutz gelernt haſt, ſollſt du nun in die Wirk⸗ lichkeit umſetzen. Beherzige deshalb folgende Grundſätze: Behalte Ruhe und bewahre Diſziplin! Stehe nicht in Grupper auf der Straße umher! Biſt du irgendwie eingeteilt, ſo melde dich ſofort bei der zuſtändigen Stelle. Iſt dies nicht der Fall, ſo gehe ruhig deiner Ar⸗ beit nach. Zu Hauſe ſorge dafür, daß die Fenſter bei Dunkelheit vollſtändig abgedunkelt ſind und mache deine Wohnung wie dein Haus luftſchutzfertig. Biſt du Luftſchutzwart oder Blockwart, ſo gib ruhige, aber beſtimmte Anordnungen; du biſt für dein Haus oder deinen Block verantwort⸗ lich.— 5 Bei Fliegeralarm(gleichmäßig ſchwan⸗ kender Heulton der Luftſchutzſirenen) begib dich eiligſt in den nächſten Schutzraum. Biſt du zu Hauſe, ſo ſchließe ſämtliche Türen und Rolläden, öffne die Fenſter und ſtelle ſie feſt;, ſtelle den Hauptgashahn ab; elektriſchen Hauptſchalter ausſchalten oder evtl. Sicherungen herausſchrauben; nimm dann für gewerbliche Arbeitsräume mit großen Fen. ſterflächen, in denen aus wirtſchaftlichen und techniſchen Gründen Verdunkelungsmaßnah⸗ men an den Lichtaustrittsöffnungen beſonders ſchwierig ſind. 23. Bei Türen, die aus beleuchteten Innen⸗ räumen unmittelbar ins Freie führen, iſt ſicher⸗ zuſtellen, daß beim Oeffnen der Türen kein Licht nach außen fällt. 24. Für die Innenbeleuchtung von Fahrzeu⸗ gen aller Art gelten ſinngemäß die Vorſchriften der Nr. 21—23. Verhinderung unzuläſſiger Be⸗ leuchtung 25. Soweit Lichtquellen aller Art nicht nach den Nr.—24 mit den dort genannten Ein⸗ ſchränkungen beibehalten werden, ſind ſie ſo außer Betrieb zu ſetzen, daß jede Betätigung durch Unberufene und jede verſehentliche Betä⸗ tigung mit Sicherheit verhindert wird. Anzeigepfſicht von Mängeln der Verdunkelung 26. Im Selbſtſchutz prüfen die Luftſchutz⸗ warte, im erweiterten Selbſtſchutz die Betriebs⸗ luftſchutzleiter und im Werkluftſchutz die Werk⸗ luftſchutzleiter oder deren Stellvertreter die Durchführung der Verdunkelungsmaßnahmen und melden gegebenenfalls feſtgeſtellte Mängel im Selbſtſchutz dem örtlichen Luftſchutzleiter, im erweiterten Selbſtſchutz und Werkluftſchutz zu⸗ nächſt den Betriebsführern und, wenn dieſe die Mängel nicht in angemeſſener Zeit beheben, dem örtlichen Luftſchutzleiter. Erleichterung von dzr Verdunke⸗ lungspflicht 27. a) In beſonderen Ausnahmefällen können 8 Hilfspolizeibeamte Zu Hilfspolizeibeamten werden ernannt: 83 der verſtärkte Polizeiſchutz, b) ſämtliche Fgert und Truppführer des SHD, c) ſämtliche Werkluftſchutzleiter, d) ſämtliche Betriebsluftſchutzleiter der erwei⸗ terten Selbſtſchutzbetriebe, e) fämtliche Amtsträger des Reichsluftſchutz⸗ bundes ſoweit ſie einen Dienſtausweis haben, f) die Ordner der öffentlichen Sammelſchutz⸗ räume. Den Anordnungen der als Hilfspolizeibe⸗ amte beſtätigten Perſonen iſt unbedingt Folge zu leiſten. 8 7 Entrümpelung Alles noch auf Böden und Speichern befind⸗ liche Gerümpel und leicht brennbare Gegen; ſtände ſind ſofort zu entfernen. 8 8 verdunkelungsmaßnahmen Mit Einbruch der Dunkelheit ſind alle Fen⸗ ſter ſo abzublenden, daß kein Lichtſchein nach außen fällt. Transparente und dergl. dürfen beim Ein⸗ tritt der Dunkelheit nicht eingeſchaltet werden, An Eingängen von Geſchäften, Lokalen und dergl. müſſen Lichtſchleuſen angebracht ſein, damit beim Oeffnen der Türen kein Lichtſchein nach außen fällt. 4 Fahrzeuge ſind mit Eintritt der Dunkelheit vorſchriftsmäßig abzublenden. Die Blendkappen ſind ſtets beim Fahrzeug mitzuführen. 8 9 Fliegeralarm Her Fliegeralarm wird durch langgezogene, gleichmißig ſchwankende Heultöne der Luft⸗ ſchutzſirenen bekanntgegeben. dein Schutzraumgepäck und gehe ruhig in den Schutzraum. Biſt du auf der Straße, in einem Auto oder auf einem Fuhrwerk, ſo denke daran, das Fahrzeug auf die rechte Seite zu ſtellen— Hydranten freilaſſen! Pferde ausſpannen und feſtbinden,— nicht an Gaslaternen! Geſpann⸗ führer, bleibe du bei deinen Pferden; die an⸗ deren ſuchen ſofort den nächſten Sammelſchutz⸗ raum auf. Fahrzeugführer, vergiß nicht, die Abblend⸗ kappen für die Verdunkelung mitzunehmen, damit du bei Nacht dein Fahrzeug abblenden kannſt. Biſt du in einer Verſammlung oder in einem Theater u. dgl., ſo verlaſſe den Raum ruhig— durch Herausſtürzen oder Herausdrängen wer⸗ den Menſchen leicht verletzt oder gar getötet. Bei Fliegerangriff verhalte ſich jeder ruhig im Schutzraum. Nicht rauchen, kein offe⸗ nes Licht brennen. Den Schutzraum nur mit Genehmigung des Luftſchutzwartes verlaſſen. Bei Kampfſtoffgeruch Gasmaske auf⸗ ſetzen— haſt du keine, ſo halte ein feuchtes Tuch vor Mund und Naſe. Hat eine Fliegerbombe ein Haus getroffen, nicht die Ruhe verlieren und nicht aus dem Schutzraum herausſtürzen— denke daran, daß es vielleicht eine Gasbombe war und du durch ausſtrömenden Kampfſtoff gefährdet werden kannſt. Bedenke immer, daß genügend geſchulte Erleichterungen von den Vorſchriften der Nr. 7 und 19 bis 22 für diejenigen Betriebe zuge⸗ laſſen werden, die an die Luftſchutzwarnzentrale——— ſen ſind, für die außerdem die dauernde Ver⸗ dunkelung aus wirtſchaftlichen und techni⸗ ſchen Gründen untragbar iſt und bei denen die notwendigen organiſatoriſchen und techniſchen Einrichtungen vorhanden ſind, um bei Luftgefahr das ſchlagartige Ein⸗ ſetzen der Verdunkelung zu gewährleiſten. b) Entſprechende Anträge ſind ſchriftlich mit eingehender Begründung an den örtlichen Luft⸗ ſchutzleiter zu richten. )' Für Anlagen und Einrichtungen der in § 22 der Erſten Durchführungsverordnung zum Luftſchutzgeſetz in der Faſſung vom 4. Mai 1937 (RG&Bl. 1, S. 599) genannten beſonderen Ver⸗ waltungen ſind die Anträge an die Luftgau⸗ kommandos oder an die Armeeoberkommandos zu richten. 28. Die Wehrmacht, die Verfügungstruppe und der Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt können von den Vorſchriften der Nr. 11 bis 14 abwei⸗ chen, ſoweit es die Erfüllung ihrer hoheitlichen Aufgaben zwingend erfordert. Strafvorſchriften 29. Zuwiderhandlungen gegen dieſe polizei⸗ liche Anordnung werden nach 5 9 des Luft⸗ 3 in d vom eg Eeite.) beſrafl. 30. Die polizeiliche Anordnung tritt ſofort in Kraft. Mannheim, den 1. September 1939. Der Polizeipräſident als örtlicher Luftſchutzleiter des Luftſchutzortes Mannheim⸗Ludwigshafen. gez.: Dr. Ramſperger. chutzort Uunnneim-Ludchleshafen Jeder hat den nächſten Schutzraum aufzu⸗ ſuchen. Im Schutzraum iſt den Anordnungen der hierfür beſtimmten Hilfspolizeibeamten Folge zu leiſten. § 10 Bei Fliegeralarm iſt das Herumſtehen auf Straßen und Plätzen verboten. Fahrzeuge ſind auf die rechte Straßenſeite Die Hydranten ſind dabei frei zu aſſen. Die Pferde ſind an Fuhrwerken auszuſpan⸗ nen und feſtzubinden; aber nicht an Gaslater⸗ nen. Der Geſpannführer verbleibt bei den Pferden.*%n § 11 Entwarnung Die Entwarnung wird entweder durch lang⸗ gezogene, in der Tonhöhe gleichbleibende Töne der Luftſchutzſirenen oder durch die Polizei be⸗ kanntgegeben. 5 12 Luftſchutzpflicht Iſt durch einen Fliegerangriff Schaden ent⸗ ſtanden, ſo iſt jeder, der zur Hilfeleiſtung auf⸗ gefordert wird, verpflichtet, dieſer Aufforde⸗ rung Folge zu leiſten. § 13 Strafandrohung Wer den getroffenen Anordnungen keine Folge leiſtet, wird wenn in anderen Geſetzen keine höhere Strafe vorgeſehen iſt, mit Haft oder mit Geldſtrafe 93115 150 RM beſtraft. Inkrafttreten polizeiliche Anordnung tritt ſofort in raft. Mannheim, den 1. September 1939. Der Polizeipräſident als örtlicher Luftſchutzleiter des Luftſchutzortes Mannheim⸗Ludwigshafen gez.: Dr. Ramſperger. iſt anigernfen! Helfer vorhanden ſind, die zu deiner Rettung herbeieilen, keine Gefahr an Leib und Leben ſcheuend. Du haſt deshalb auch die Pflicht, wenn der Luftſchutzwart oder Blockwart deine ſieler braucht, dieſe ſofort zur Verfügung zu ellen. Iſt ein Angriff vorüber, ſo wird dieſer durch die Luftſchutzſirenen(langgezogener, in der Tonhöhe gleichbleibender Heulton) be⸗ kanntgegeben. Den Schutzraum nicht ſofort verlaſſen; erſt abwarten, bis der Luftſchutzwart ſich überzeugt hat, daß kein Kampfſtoff im Hauſe oder im Hofe vorhanden iſt; dann erſt den Schutzraum verlaſſen. Gehe nicht gleich auf die Straße, um dort in Gruppen umherzuſtehen. Es kann ein zwei⸗ ter Angriff erfolgen! Gehe dann wieder ruhig deiner Arbeit nach, als wäre nichts geſchehen. Verbreite nach einem Luftangriff keine falſchen oder entſtellenden Gerüchte; du ſchadeſt damit deinen Mitmenſchen und ver⸗ ſündigſt dich am Vaterland. Wer ſich vor Schaden hüten will, der leſe in den verſchiedenen Tageszeitungen die ver öffentlichten Bekanntmachungen. Mannheim, den 1. September 1939. Der Polizeipräſident als örtlicher Luftſchutzleiter des Luftſchutzortes Mannheim⸗Ludwigshafen—— gez.: Dr. Ramſperger. ————————————— ———————— ———————————————— nataie — ————— 3 ————————— 5 ————— —— ———————————— ———— 233— Hahentßreuzbhanner“ Freitag, 1. September 1939 0 7 5* 2 2. 5 5+4 * Brauchitsch, Raeder und Göring appellieren àn ihre Soldaten Tagesbeſehle an die dreei Wehemachtsteile DNB BVerlin, 1. September. Die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachts⸗ teile haben folgende Tagesbefehle erlaſſen: Tagesbefehl an das heer Soldaten! Die Stunde der Bewährung iſt gekommen. Nachdem alle anderen Mittel erſchöpft ſind, müſſen die Waffen entſcheiden. Im Bewußt⸗ ſein unſerer gerechten Sache ziehen wir in den Kampf für ein klares Ziel: Die dauer⸗ hafte Sicherung deutſchen Volks⸗ tums und deutſchen Lebensraumes gegen ſremde Uebergriffe und Machtanſprüche. Als Träger der ſtolzen Ueberlieferung der alten Armee wird das junge nationalſozialiſti⸗ ſche Heer das ihm geſchenkte Vertrauen recht⸗ fertigen. Unter dem Oberbefehl des Führers wollen wir kämpfen und ſiegen. Wir bauen auf die Entſchloſſenheit und Einigkeit des deut⸗ ſchen Volkes. Wir wiſſen um die Stärke und Kraft der deutſchen Wehrbereitſchaft. Wirglauben an den Führer. Vorwärts, mit Gott für Deutſchland! 1. September 1939. Der Oberbefehlshaber des Heeres: v. Brauchitſch Generaloberſt Tagesbefehl an die friegsmarine Der Ruf des Führers iſt an uns ergangen. Die Stunde der Entſcheidung findet uns be⸗ reit, einzuſtehen für Ehre, Recht und Freiheit unſeres Vaterlandes. Eingedenk unſerer ruhm⸗ reichen Tradition werden wir den Kampf füh⸗ ren in unerſchütterlichem Vertrauen auf unſe⸗ ren Führer und in feſtem Glauben an die Größe unſeres Volkes und Reiches! Es lebe der Führer! 1. September 1939. Raeder Großadmiral, Dr. h. c. Tagesbefehl an die Luſtwaffe Soldaten der LTuftwaffe! Kameraden! Wochen und Monate habt ihr mit geballten Fäuſten und zuſammengebiſſenen Zähnen die unerhörten und unglaublichen Provokationen erlebt, die ein dem Wahnſinn des Verſailler Diktats entſprungenes Staatsgebilde dem Groß⸗ deutſchen Mich zu bieten wagte. Das Mafß iſt voll! Nicht länger mehr kann das deutſche Volk dem verbrecheriſchen Treiben zuſehen, dem ſchon Hunderte und Tauſende unſerer Volksgenoſſen in den ehemaligen deutſchen Oſt⸗ provinzen zum Opfer fielen. Jedes weitere Zögern wäre ſetzt gleichbedeutend mit der Auf⸗ 16 der heiligen Lebensrechte der deutſchen ation. Kameraden! Der Führer hat ge⸗ rufen! Eure große Stunde iſt da. Die Luft⸗ waffe— jahrelang wirkſamſtes Inſtrument der Friedenspolitik des Führers— hat nun zu be⸗ weiſen, daß ſie in dem entſcheidenden Augen⸗ blick der Erfüllung ihrer Aufgaben zur Stelle iſt. Grenzenlos iſt das Vertrauen des Führers und des deutſchen Volkes zu euch. Als ener Oberbefehlshaber bin ich ſtolz und lücklich darüber, denn ich weiß mit felſen⸗ ——— Gewißheit, daß jeder einzelne unter euch ſich dieſes Vertrauens in jeder Weiſe würdig zeigen wird. Flieger! In blitzſchnellem Zupacken wer⸗ det ihr den Feind vernichten, wo er ſich zum Kampfe ſtellt oder in der Auflöſung zurück ⸗ flutet. Ihr werdet jeden Widerſtand zermür⸗ ben und zerbrechen mit letztem opferfreudigem Einſatz. Männer der Bodenorganiſation! Ihr werdet freudig und gewiſſenhaft den Ein⸗ ſatz und die Sicherheit eurer Kameraden in der Luft vorbereiten und gewährleiſten. Flak⸗Artilleriſten! Ihr werdet jeden Angreiſer herunterholen. Jeder Schuß aus euren Geſchützen wird dem Leben eurer Frauen, Mütter und Kinder, wird dem ganzen deutſchen Volke die Sicherheit verbürgen. Funker! Ihr ſeid die Träger des raſchen und reibungsloſen Zuſammenwirkens in un⸗ ſerer Waffe. Ihr gebt unſerer Waffe die Mög ⸗ lichteit, den eigenen alles überrennenden An⸗ griff voranzutragen und den feindlichen Gegen · ſtoß rechtzeitig abzufangen und zum Scheitern zu bringen. Kameraden! Jedem von euch blicke ich jetzt ins Auge und verpflichte jeden von euch, alles zu geben für Volk und Vaterland. An eurer Spitze unſer geliebter Führer, hinter euch die ganze im Na geeinte deutſche Nation. Da gibt es für uns nur eine Loſung: Sieg! 1. September 1939 Hermann Göring Generalfeldmarſchall DNB Berlin, 1. September fin die Dehemacht! Der polniſche Staat hat die von mir erſtrebte friedliche Regelung nachbarlicher Beziehungen verweigerk; er hat ſtalt deſſen an die Waffen aypelliert. Die Deulſchen in Polen werden mit blukigem Terror verfolgt, von haus und hHof vertrieben. Eine Reihe von für eine Großmacht uner⸗ kräglichen Grenzverletzungen beweiſt, daß die Polen nicht mehr gewillt ſind, die deukſche Reichsgrenze zu achken. Um dieſem wahnwitzigen Treiben ein Ende zu bereiten, bleibt mir kein anderes Mittel, als von jehl ab Gewalt gegen Gewalt zu ſetzen. Die deutſche Wehrmacht wird den Kampf um die Ehre und die Le⸗ bensrechle des wiederauferſtandenen deulſchen Volkes mit harter Ent⸗ ſchloſſenheit führen. Ich erwarke, daß jeder Soldat, eingedenk der großen Tradition des ewigen deulſchen Soldakenkums, ſeine Pflicht bis zum Letzten er⸗ füllen wird. Bleibt euch ſtels und in allen Lagen bewußt, daß ihr die Repräſen⸗ fanten des nakionalſozialiſtiſchen Großdeutſchlands ſeid! Es lebe unſer Volk und unſer Reich! Berlin, den 1. Sepkember 1939. Adolf hitler. Danzig iſt ins Reich zurückgekehet Telegramm des Gauleifers Forster an den Füũhrer Danzig, 1. September. Gauleiter Forſter hat an den Führer folgendes Telegramm geſandt: „Mein Führer! Ich habe ſoeben folgendes Staatsgrundgeſetz, die Wiedervereinigung Dan⸗ zigs mit dem Deutſchen Reich betreffend, unterzeichnet und damit in Kraft geſetzt: Staatsgrundgeſetz der Freien Stadt Danzig, die Wiedervereinigung mit dem Deutſchen Reich betreffend vom 1. September 1939. Zur Behebung der dringenden Not von Volk und Staat der Freien Stadt Danzig erlaſſe ich folgendes Staatsgrundgeſetz: Artikel 1: Die Verfaſſung der Freien Stadt Danzig iſt mit ſofortiger Wirkung auf⸗ gehoben. Artikel II: Alle Geſetzesgewalt und vollziehende Gewalt wird ausſchließlich vom Staats⸗ oberhaupt ausgeübt. Artikel III: Die Freie Stadt Danzig bildet mit ſofortiger Wirkung mit ihrem Gebiet und ihrem Volk einen Beſtandteil des Deutſchen Reiches. Artikel IV: Bis zur endgültigen Beſtimmung über die Einführung des Deutſchen Reichsrechtes durch den Führer bleiben die geſamten Geſetzesbeſtimmungen außer der Vex⸗ faſſung, wie ſie im Augenblick des Erlaſſes dieſes Staatsgrundgeſetzes gelten, in Kraft. Danzig, 1. September 1939. gez. Albert Forſter, Gauleiter. Ich bitte Sie, mein Führer, im Namen Danzigs und ſeiner Bevölkerung, dieſem„Staats⸗ grundgeſetz“ Ihre Zuſtimmung zu geben und durch Reichsgeſetz die Wiedereingliederung in das Deutſche Reich zu vollziehen. In Ergebenheit gelobt Ihnen, mein Führer, Danzig unvergängliche Dankbarkeit und ewige Treue. Heil Ihnen, mein Führer! gez. Albert Forſter, Gauleiter. der Füheer beſtänor die heimnehe Telegramm an den Danziger Gauleiter DNB Berlin, 1. September. Der Führer hat an Gauleiter Forſter folgendes Telegramm gerichtet: An Gauleiter Forſter, Danzig. Ich nehme die Proklamation der Freien Stadt Danzig über die Rückkehr zum Deutſchen Reich entgegen. für die unentwegte Treue, die gung wird ſofort vollzogen. Ich danke Ihnen, Gauleiter Forſter, allen Danziger Männern und Frauen e durch ſo lange Großdeutſchland begrüßt ſie aus übervollem ahre gehalten haben. Rack Das Geſetz über die Wiedervereini⸗ Ich ernenne Sie zum Chef der Zivilverwaltung für das Gebiet Danzigs. Berlin, 1. September. Adolf Hitler. flufruf fllbert Forſters Danzig ist heimgekehri Gauleiter Albert Forſter hat an die Bevölle · rung von Danzig folgende Proklamation er ⸗ laſſen: Männer und Frauen von Danzig! Die Stunde, die ihr ſeit 20 Jahren herbei. neſehnt habt, iſt angebrochen. Danzig iſt mit demheutigen Tage heimgekehrt indas Großdeutſche Reich. Unſer Füh'⸗ rer Adolf Hitler hat uns befreit. Auf den üffentlichen Gebäuden in Danzig weht heute zum erſten Male die Hakenkreuzfahne, die Flagge des Deutſchen Reiches. Sie weht aber auch von den ehemaligen polniſchen Gebänden und überall im Hafen. Von den Türmen des alten Rathauſes und der ehrwürdigen Marien ⸗ kirche lünten die Gloßen die Befreiungsſtunde Danzigs ein. Wir danken unſerm Herrgott, daß er dem Führer die Kraft und die Möglichkeit gegeben hat, auch uns von dem Uebel des Verſailler Diktates zu befreien. Wir Danziger ſind glück⸗ lich, nun auch Bürger des Reiches ſein zu dür⸗ fen. Danziger und Danzigerinnen! Wir wollen in dieſer feierlichen Stunde zuſammenſtehen, uns gegenſeitig die Hand reichen und dem Führer das heilige Verſprechen geben, alles zu tun, was in unſeren Kräften ſteht, für unſer herrliches großes Deutſchland. Es lebe das befreite, wieder ins Reich heim · gekehrte deutſche Danzig! Es lebe unſer großes deutſches Vaterland! Es lebe unſer geliebter Führer Adolf Hitler! Danzig, 1. September 1939. Albert Forſter', Gauleiter. Jubelkundgebungen in Danzig DNB Danzig, 1. September. In den ſpäten Abendſtunden hat der Rund ⸗ funk über die neuen weitgehenden Vorſchläge des Führers an Polen zur Regelung des Dan⸗ zig⸗ und Korridorproblems und die ablehnende Haltung Polens Bericht erſtattet. Da haben auch in Danzig Unzählige in fieberhafter Er ⸗ wartung an den Lautſprechern ausgeharrt, bis in den frühen Morgenſtunden um 5 Uhr der Rundfunk das Staatsgrundgeſetz des Gaulei⸗ ters mit dem ehernen Satz:„Die Freie Stadt Danzig bildet mit ſofortiger Wirkung mit allen Gebieten und ihrem Volk einen Beſtandteil des Deutſchen Reiches“ und die Proklamation des Gauleiters an die Bevölkerung durchgab. Und ſchon klebte an allen Anſchlagſäulen und den Hausecken der Text der Proklamation und des Staatsgrundgeſetzes. Es bildeten ſich Men⸗ ſchenanſammlungen, die immer wieder riefen: „Jetzt gehören. wir wieder zu Deutſchland“. Singend marſchiert ein Zug ⸗Heimwehr Danzig durch die Straßen. Män⸗ ner und Frauen ſchließen ſich ihm an und ſin⸗ gen mit. Immer belebter werden die Straßen. Arbeiter gehen zu ihren Arbeitsſtätten, aber ihre Frauen begleiten ſie, und wieder bleiben ſie ſtehen an den Anſchlägen, um immer wie⸗ der das zu leſen, was ihnen in früher Morgen⸗ ſtunde der Rundfunk ſagte. Jetzt ſind ſchon alle Straßen voll. Auf dieſen Tag hat Danzig gewartet. Für dieſen Tag hat es ſich geſchmückt. Eine glück⸗ liche Stadt iſt erwacht. Danzig iſt ein Beſtand⸗ teil des Reiches geworden. Dafür haben treue deutſche Menſchen zwanzig Jahre hindurch ge⸗ litten und gerungen. Noch in den letzten Ta⸗ gen im Angeſicht des herrlichen Endſieges muß⸗ ten Danziger Männer, die die Wacht bezogen hatten,— Volk und Vaterland ihr junges ere hingeben. Ihr Opfer wird unvergeſſen eiben. fin die Danziger kiſenbahner! Danzig, 1. Sept.(HB⸗Funk.) Gauleiter Forſter hat an die deutſchen Eifenbahner Danzigs folgenden Aufruf erlaſſen: „Der Tag der Freiheit iſt gekommen. Zum erſtenmal wehen ſeit beinahe zwanzig Jahren von den Bahnhöfen und Lokomotiven der Eiſen⸗ bahn Danzigs die Fahnen des Deutſchen Rei⸗ ches, die Hakenkreuzfahnen. Die Zeit der pol⸗ niſchen Gewaltherrſchaft iſt damit zu Ende. Die fremden Herren ſind beſeitigt. Die Bahn iſt wieder eure Bahn geworden. Euer Beiſpiel, euer Kampf, enre Treue zur deutſchen Sache und zum Führer haben damit ihre höchſte Belohnung gefunden. Die nächſte Zeit wird an euch große Anforderungen ſtel⸗ len. Ich erwarte von euch, daß ihr als Sol⸗ daten Adolf Hitlers wie bisher eure Pflicht er⸗ füllen werdet.“ Joll⸗ und Reiſeverkehe in Danzig DNB Danzig, 1. Septembet Mit Wirkung vom 1. September 1939 iſt über die vorläuſige Regelung des Zoll⸗ und Reiſe⸗ verkehrs auf dem Danziger Staatsgebiet eine Verordnung erlaſſen, auf Grund der die bis⸗ herigen Vorſchriften über Zölle, Ein⸗ und Aus⸗ uhrverbote und Beſchränkungen vorläufig weiter Anwendung finden. Die Aus⸗ fuhr von Waren aus dem Danziger Staats⸗ gebiet iſt verboten. Der Reiſeverkehr zwiſchen dem Danziger Staatsgebiet und dem Zollauslande wird für alle Perſonen geſperrt. Ausnahmen ſind nur für Perſonen der Militärbehörden und für Heeresgut und NSV⸗Transporte zu⸗ läſſig. Für die Mitnahme von Gebrauchs⸗ gegenſtänden durch ausländiſche Touriſten, die aus Danzig abreiſen, ſind ſtrenge Vorſchriften erlaſſen. Es dürfen nicht mehr Gebrauchs⸗ gegenſtände ausgeführt werden als ſolche, die im Einzelwert nicht mehr als zwei Gulden be⸗ tragen. Strenge Strafen ſind bei Uebertretung angedroht. Die Wareneinfuhr aus Polen und die Waren⸗ ausfuhr nach Polen bedarf der beſonderen Be⸗ willigung der Abteilung Wirtſchaft des Senats, In lialien: Juchthaus für fjamſlerer (Von unserem Vertreter in Rom) Dr. v. L. Rom, 1. September. In Italien wurde ein Delret veröffentlicht, das ſcharfe Strafen für alle Vergehen vorſieht, die im Zuſammenhang mit den Regelungs⸗⸗ und Einfparungsmaßnahmen an italieniſchen Nahrungsmitteln ſtehen. So ſieht das Dekret Zuchthausſtrafen von drei Jahren und Geld ⸗ ſtrafen von 4000 Lire vor für alle diejenigen, die Waren hamſtern. Der Fabrikant, der Ware zurückhält, um damit zu einer ſpäteren Zeit Preiserhöhungen zu erzielen, wird mit Ge⸗ füngnis bis zu drei Monaten oder Geldſtrafen bis 10 000 Lire beſtraft. —— 1959 .) hen fruf Zum hren ſen⸗ Rei⸗ pol⸗ Die iſt zur mit chſte ſtel⸗ Sol⸗ er⸗ cht, ht, 8•„ jen ret ld · en, ire eit Be⸗ fen „Hakenkreuzbanner“ Freitag, 1. September 1959 Das belöbnis des deulſchen Volkes Nachdem der Führer ſeine Rede beendet und die minutenlangen Begeiſterungsſtürme ſich gelegt hatten, nahm Reichstagspräſident Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring wieder das Wort und erklärte:„Der Führer der Reichstags⸗ fraktion, Pg. Dr. Frick, wird Ihnen jetzt ein Geſetz vorlegen, deſſen Annahme ich in drei Leſungen zuſammenfaſſe. Meine Herren Abge⸗ ordneten, ich habe geſtattet, daß für die feh⸗ lenden Abgeordneten, die heute nicht hier un⸗ ter uns weilen können, die Sitze eingenommen werden von den Politiſchen Trägern und ihren Vertretern. Kraft der Vollmacht, die ich als Präſident eds Reichstages habe, erteile ich ihnen die Ge⸗ nehmigung, an der Abſtimung teilzunehmen. Reichsinnenminiſter Dr. Frick gab ſodann den Wortlaut des Geſetzes über die Wiedervereini⸗ gung der Freien Stadt Danzia mit dem Reich bekannt und beantragte hierauf die Reichs⸗ tagsfraktion der Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiterpartei die Zuſtimmung des Reichstages. Nach der Verleſung des Geſetzes erklürte der Reichstagspräſident:„Meine Herren Abgeord⸗ neten, wir leſen das Geſetz in den zuſammen · gefaßten drei Leſungen. Sie haben es vernom · men, und ich bitte jetzt die Abgeordneten, die dem Geſetz ihre Zuſtimmung geben, ſich von ihren Sitzen zu erheben.“ Rachdem der Reichstag ſo in allen drei Le⸗ ſungen dieſem bedeutungsvollen Geſetz ſeine Perde43 Zuſtimmung erteilt hatte, verkündete Reichstagsprüſident Göring unter lautem Beifall die einſtimmige Annahme des Geſetzes. der Reichstag gelobt dem Führer blinde Treue und Gehorſam Zum Schluß der denkwürdigen Sitzung gab Reichstagspräſident Göring den Gefühlen des Deutſchen Reichstages und des geſamten deut⸗ ſchen Volkes in kurzen, markigen Worten, Aus⸗ druck. „Mein Führer! 7 Reichstag, die Vertretung des bemſchen Bölles, fiehs il pieſer geſchichtlichen Stunde geſchloffen und—* hinter dem Führer. Er reprüſentiert den Willen des deut⸗ ſchen Volkes, für die re und Zukunft der Nation und des Reiches, jedes, aber auch jedes Opfer zu bringen. Er gelobt in dieſem Augen⸗ blick vor der Nation dem Führer blinde Treue und Gehorſam in jeder Not und in jeder Ge⸗ fahr. Die einzelnen Mitglieder des Reichstages werden auf allen Plützen, auf die ſie geſtellt ſind, oder als Soldaten ihre Pflicht bis zum äußerſten erfüllen. Ihr Vertrauen auf die Wehrmacht iſt unbegrenzt, ihre Ueberzeugung an dem endgültigen Sieg in dem uns von Po⸗ len aufgezwungenen Kampf zur Abwehr uner⸗ träglicher Uebergriffe und zur Wiedergutma⸗ chung des uns zugefügten Verſailler Unrechtes iſt eine unerſchütterliche. Der Reichstag ver⸗ ſpricht, in ſeiner eigenen Geſchloſſenheit jeder⸗ zeit das Vorbild der Nation zu ſein. Abgeordnete! Es lebe der Führer! Sieg Heil! Die Sitzung iſt geſchlaſſen.“ Görings Ruf:„Es lebe der Führer!“ fand einen gewaltigen Widerhall im Hauſe. Der machtvolle Geſang des Deutſchland⸗Liedes und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes bekräftigten die Ent⸗ ſchloffenheit und den einmütigen Willen des deutſchen Volkes. * Die Dertreter der deutſchen Uation ſind den Schlußſätzen des Führers mit immer tieferer Bewegung und ſteigender Ergrif⸗ fenheit gefolgt. Ganz im Bann der Größe dieſer hiſtoriſchen Stunde ſtimmen ſie mit dem Führer in dieſen alten Kampf⸗ und Siegesruf des nationalſozialiſtiſchen Rei⸗ ches ein, der als ein begeiſterter heiliger Schwur die Macht dieſer einzigartigen Stunde ſymbolhaft in zwei Worte zuſam⸗ menfaßt. Die große Stunde der deutſchen Uation findet ihren würdigen Kusdruck in der fanatiſchen Entſchloſſenheit des Reichstages, der in einer großartigen Kundgebung für den Führer vor der ganzen welt Zeugnis ablegt von dem Geiſte, der das deutſche Volk beſeelt. krſtes kcho auf die Fünrerrede krlrablätter in Skandinavien Die Sender überſetzten die Reichstagsrede Vonunserem Vertreter) h. w. Kopenhagen, 1. September. Die Wirkung der Reichstagsſitzung auf die Welt kann nicht beſſer als an dem Eindruck ge⸗ meſſen werden, den dieſes weltge ſchicht⸗ liche Ereignis in den ſkandinavi⸗ ſchen Staaten hervorgerufen hat. Schon die Ankündigung hatte eine fieberhafte Erregung bewirkt. gerade in dieſen Staa⸗ ten ſehr viele Menſchen deutſch verſtehen, waren alle verfügbaren beſetzt. In den Hotelhallen verſammelte ſich das inter⸗ nationale Reiſepublikum. Einzelne Stellen der Führerrede wurden ſofort durch die Sender in die Landesſprache überſetzt. Extrablätter der Zeitungen, die den Händlern aus den Händen wurden, verkündeten iarſſcher die ombardierung polniſcher militäriſcher An ⸗ lagen durch deutſche Reng und die neber⸗ ſchreitung der Grenze durch deutſche Truppen. In däniſchen Kreiſen, die eine Auswei⸗ tung der Kriegsgefahr vermieden ſehen möch⸗ ten, beſteht die Hoffnung, daß die Weſtmächte eine realpolitiſche Haltung einneh⸗ men. Beſonders wurde die Tatſache vermerkt, daß die deutſchen Forderungen durchaus maß⸗ voll waren und Polen eine Verhandlungsmög⸗ lichkeit offen ließen, die freilich von dort nicht wahrgenommen wurde. Wirkung auf England Die engliſche Reaktion im einzelnen läßt ſich abſolut nicht vorher ſagen, da die loyalen Kräfte, die auf Wahrnehmung der engliſchen Intereſſen hinleiten, anſcheinend weitgehend ausgeſchaltet ſind internationaler Einwirkungen. Englands eigene prekäre Lage müßte es, ſo lautet der weiwerbreitete Ein⸗ druck in Dänemark, zur Vorſicht mahnen, zu⸗ mal im gegenwärtigen Augenb ick der deütf ⸗ polniſche Konflikt durchaus lokaliſiert werden iann, namentlich auf Grund der Ertlärung des Führers, daß Deutſchland ſeinerſeits auf Hilfe durch ſeine Alliierten verzichtet. Malien an den Taulſprechern Danzigs Befreiung herzlich begrüßt Von anserem Vertreter) Dr. v. L. Rom, 1. September. Mit ungeheurer Ergriffenheit hat Italien des Führers welthiſtoriſcher Darlegung gelauſcht. Seine Entſcheidung, ſeine Worte an das deut⸗ ſche Volk, ſein Dank für die Haltung Italiens ſind für Italien, das die geſchichtliche Stunde der Reichstagsſitzung in dem Bewußtſein der Entſcheidung an den Rundfunkapparaten mit⸗ erlebte, unvergeßlich. Die Grundſätze, die der Führer für ſeinen Kampf und ſein Recht ſür immer in die euro⸗ päiſche Geſchichte einmeißelte, ſind auch die Grundſätze des Faſchismus. Italien ſieht in der Führerrede das entſcheidende Wort nach einer monatelangen unerſchütterlichen Ge⸗ duld, die Italien bewunderte. Als wenige Mi⸗ nuten nach 11 Uhr die italieniſche Ueberſetzung der Rede des Führers über alle italieniſchen Sender aing, als die Extraausgaben erſchienen, war in den Maſſen das Gefühl lebendig, daß die Stunde des neuen Europa begon⸗ nen habe. In der durch den Führer beſtimm⸗ ten politiſchen Entwicklungslinie ſieht Italien die logiſche Folge einer klarſichtigen Politit des Reiches, die immer gemäßigt war, bis das für Italien verbrecheriſche Verhalten War⸗ ſchaus dieſe Entſcheidung des Reiches erzwana. Die Befreiung Danzigs, die Rückkehr der alten Handelsſtadt ins Reich wird in Italien mit herzlicher Sympathie begrüßt. Das be⸗ freundete Italien gedenkt in dieſer Stunde der deutſchen Stadt wie der deutſchen Kameraden, die nach dem Befehl des Führers deutſches Recht für immer ſicherſtellen. Bohnhof in Beuthen beſcholſen DNB Beuthen, 1. September. Der Beuthener Bahnhof wurde am Freitag um 11.30 Uhr von polniſcher Seite durch Artil⸗ lerie beſchoſſen. Fünf bis ſechs Geſchoſſe mit Kaliber 7,5 ſchlugen in die Böſchung ein und krepierten, ohne Schaden anzurichten. beneralmobilmachung in der Schweiz bNB Bern, 1. September. Der Schweizer Bundesrat beſchloß General⸗ mobilmachung am 1. September. Ungeſchickt gelogen Reinfall des polniſchen Rundfunks Berlin, 1. Sept.(HB⸗Funk) Der polniſche Rundfunk brachte am 29. Auguſt abends eine deutſche Sendung, die beſonders ſenſationell und überzeugend wirken ſollte: Ein angeblicher deutſcher Deſerteur vor dem Mikrofon. Um die Sendung beſonders echt er⸗ ſcheinen zu laſſen, wurden ſogar genaue. Trup⸗ penteile und in einzelnen Fällen die Namen von Offizieren und ſonſtigen Vorgeſetzten der angeblichen Deſerteure angegeben. Dieſe An⸗ gaben ſtammten offenbar aus dem polniſchen militäriſchen Nachrichtendienſt. Noch am 29. Auguſt abends meldeten ſich die im polniſchen Rundfunk genannten Truppen⸗ teile und teilten mit, daß die angeblichen De⸗ ſerteure ſich geſund und munter bei der Truppe befänden und ſich auch niemals von der Truppe entfernt hätten. In einer Sonderſendung des deutſchen Rund⸗ funks haben am 31. Auguſt dieſe angeblichen Deſerteure über alle deutſchen Sender in Ge⸗ genwart ihrer Kameraden und Vorgeſetzten Gelegenheit gehabt, ihrer Meinung über die Lügenmeldung des polniſchen Rundfunks dra⸗ ſtiſch Ausdruck zu geben. Wie geſtellt die polniſchen Sendungen wa⸗ ren, ging— wie ſchon gemeldet— allein dar⸗ aus hervor, daß die angeblichen deutſchen Sol⸗ daten im polniſchen Rundfunk ſtets von dem »weſtlichen Nachbarn“ ſprachen, damit aber Reint deutlich und offenſichtlich Deutſchland meinten. perſonenzugsverkehe der Reichsbahn DNB Berlin, 1. September. Die Deutſche Reichsbahn gibt folgendes be · kannt: Je nach dem Stand der Transportlage wer⸗ den an vielen Stellen des Reiches über den durch Anſchläge auf den Bahnhöfen bekanntgegebenen Stammfahrplan hinaus wei⸗ tere Züge gefahren. Es iſt daher zu empfeh'⸗ len, ſich vor Antritt einer Reiſe nach den je⸗ weils vorhandenen günſtigen Verbindungen bei den Auskunftsſtellen der Bahnhöfe zu er⸗ kundigen. 5tärkſter Diderhall der Vorſchläge Die Wirkung der Vorſchläge in Schweden DNBE Stockholm, 1. September Das großzügige Angebot zur Löſung der Konfliktfragen zwiſchen Deutſchland und Polen, hat, als es in der Nacht in einer Son⸗ derſendung des ſchwediſchen Radio⸗Nachrichten · dienſtes wiedergegeben wurde, eine auſſeror⸗ dentlich ſtarke Wirkung auf die ſchwediſchen Zuhörer gehabt. Der erſte unmittelbare Eindruck war, daß mit dieſem Angebot des Führers eine ſichere Grundlage für die Erhaltung des Friedens und die Ausräumung aller Konflikte gegeben ſei. Ueberall, wo die Meldung bekannt wurde, hörte man die erſtaunte Frage: Warum verhandelt Polen nicht, warum treibt England die Ver· handlungen nicht vorwärts? Die Morgenzeitungen brachten die Meldung in größter Aufmachung und mit rieſigen Ueberſchriften.„Stockholm Tidningen“ erklärt u.., daß es ſich bei dem deutſchen An⸗ gebot weder um ein Ultimatum, noch um ein Diktat handle und unterſtreicht, daß die Ent⸗ ſcheidung über die letzte Entwicklung im Kampf um Frieden oder Krieg in der Haltung War⸗ ſchaus liege. Aus Warſchau läßt ſich das Blatt melden, daß ein Beamter des Außenminiſte⸗ riums das deutſche Angebot als„unverſchäm⸗ tes Ultimatum“() bezeichnet habe. „England allein wügt die Schuld Italien nagelt Londons Verantwortung feſt DN Rom, 1. September. „Die Stunde der Entſcheidung und der höch⸗ ſten Verantwortung hat geſchlagen.— Die deutſchen Vorſchläge an Polen nageln Eng⸗ lands furchtbare Verantwortung feſt.— Eng⸗ lands Doppelſpiel.— Polniſche Freiſchärler und polniſche Truppen überſchreiten die deut⸗ ſche Grenze!, ſo lauteten die rieſigen Schlagzei⸗ ien der römiſchen Morgenblätter, die die 16 Punkte, in denen Deutſchland„in ſo mafſvoller Weiſe ſeine gerechten Anſprüche dargelegt habe“, in größter Aufmachung veröffentlichen und ſich in ſchärfſter Weiſe gegen England wenden, deſſen Haltung, wie betont wird, einzig und allein an der heutigen Entwicklung die Schuld trägt. 72 „Meſſaggero“ erklärt, es ſei eigentlich unglaublich, daß die deutſchen Vorſchläge, de⸗ ren Verfaſſer die Demokratien hätten ſein kön⸗ nen, da ſie ja den im demokratiſchen Lager ſo vielgeprieſenen Prinzipien des Rechtes und der Selbſtbeſtimmung der Völker entſprächen, nicht angenommen worden ſeien. Die Haltung Englands ſcheine jedenfalls auf Motive zurück⸗ zugehen, die geradezu Ekel erregen. Denn ein Wort Englands hätte genügt, um den un⸗ gerechtfertigten polniſchen Starrſinn zu bre⸗ chen und die Entwicklung der Dinge aufzuhal⸗ ten. Daß England dieſes Wort nicht geſprochen habe, beweiſe Europa und der Welt, welch Verantwortung es auf ſich geladen abe. „Popolo di Roma“ zieht eine Parallele zur Haltung Englands von 1914 und betont, ſein Spiel ſei heute noch zweideutiger als da⸗ mals. England ſei daran, ein Verbrechen zu begehen, für das es ſich vor der Geſchichte werde verantworten müſſen. Europa werde ſei⸗ nen Richtſpruch auf Grund der konkreten Tat⸗ ſachen erfüllen, und zwar der Ablehnung der deutſchen Vorſchläge durch Polen und der zy⸗ niſchen Ratſchläge Englands, das Polen emp⸗ fohlen habe, auf ſeinem verhängnisvollen Wi⸗ derſtand zu beharren. Die Watten hoch kür Deutſchlands Recht Die fieberhafte Spannung der letzten Tage iſt gewichen. Die Würfel ſind gefallen. Nun ſtehen ſich die Fronten klar gegenüber, Auge in Auge, Gewehr gegen Gewehr⸗ Es iſt nicht Deutſchlands Schuld, daf es ſo gekommen. ift. In' dieſer Stunde, da die Sprache der weſen 8. reden begonnen hat, ſtellen wir vor aller Welt al daß die Schuld an dem nun begonnenen blutigen Kampf Po⸗ len und ſeine Hintermänner tra⸗ gen. Deutſchland hat immer von neuem ver⸗ ucht, wie in allen Konflikten der letzten Zahre, o auch diesmal wieder, einen unblütigen Aus⸗ weg zu finden. Es 3 bei ſeinen Bemühungen bis an die äußerſte Gr gangen. Die Vorſchläge, die Adolf dh er zur endgültigen Wee eines der ſchwerſten Unrechte von Verſailles, zur Löſung des Dan⸗ zig⸗ und Korridor⸗Problems ge⸗ macht hat und die die Welt in der Nacht zum Freitag kennengelernt hat, ſind ein derart weit⸗ gehendes zund faires Entgegenkommen, daß felbſt in jenen Staaten, die ſich bisher den deuiſchen Standpunkt nicht in vollem Maße zu eigen machen konnten, mit der Anerkennung nicht zurückgehalten wird. Polen hat die Verhandlungen a Es hat dies in einer Form getan, die ſich ein fozii ſouveräner Staat, wie es das national⸗ ozialiſtiſche Deutſchland* nicht gefallen laſ⸗ olen hat nicht nur keinen ſen konnte. Aber Deutſch⸗ bevollmächtigten Unterhändler na land entſandt, ſondern es hat zu gleicher Zeit ſeine Aufſtändiſchenhorden und reguläre Trup⸗ pen über die reichsdeutſchen Grenzen Anbobe⸗ und den offenen Kampf gegen Deutſchland be⸗ gonnen, Angeſichts dieſes einwandfreien Tatbeſtan⸗ des mußte nun das Reich zur Gegen⸗ wehr ſchreiten, wenn immer es nicht vor ſich feane⸗ und vor den andern Völkern der Welt eine Ehre, ſeine Souveränität preisgeben wollte. In ſeiner großen Rede vor dem Reichstag, der am Freitagvormittag um 10 Uhr A mentrat, hat der die Haltung Deutſ lands in vollſtem Maße 3 Dieſe Rede war eine einzige bittere Anklage gegen alle diejenigen, die nicht nur erſt heute, ſondern 935 ſeit Fahren in völliger Verkennung der ich aus Geſchichte, Volkstum und Kultur er⸗ gebenden deutſchen Lebensrechte eine Politik Sieen das Reich geführt und 654 onnen haben, ie einzig und allein auf die Beſchränkung der Rechte dieſes Reiches und letztlich auf die Ver⸗ nichtung ausging, Verſailles iſt kein Geſetz für Deutſchland! Run endlich mag die Welt erkennen, welch furcht⸗ bare Schuld die Urheber jenes Diktates auf ſich geladen haben, und mag die Welt weiter erkennen, daß auch die Kachfolger dieſer ür⸗ heber ſich mit der gleichen Schuld beladen haben, weil ſie jede Ausmerzung dieſes Un⸗ rechts verhinderten. Deutſchland iſt nun kein anderer Ausweg mehr geblieben, als Gewalt gegen Gewalt zu ſetzen. Auf Befehl des Führers und Ober⸗ ſten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernommen, und in Erfüllung ihres Auftrages, der polniſchen Gewalt Einhalt zu gebieten, ſind heute früh Truppen des deutſchen Heeres über alle deutſch⸗ polniſchen Grenzen zum Gegenangriff ange⸗ ireten, während gleichzeitig die Geſchwader der Luftwaffe zur Niederkämpfung militäriſcher Ziele in Polen ſtarteten und die Kriegsmarine den Schutz der Oſtſee übernommen hat. Noch iſt nicht endgültig klar, wie ſich Eng⸗ land und Frankreich verhalten werden. Fieber⸗ haft ſind die Beratungen, die gegenwärtig noch in London und Paris gepflogen werden. Frank⸗ reich hat bereits die Mobilmachung angeordnet. Wir wollen hoffen, daß von den verantwort⸗ lichen Männern in London und Paris die letzte Einſicht noch nicht gewichen iſt. Ihr Schuld⸗ konto vor der Weltgeſchichte iſt ſchon heute groß genug. Wollen ſie es immer noch vergrößern? Die Stunde iſt ernſt. Es iſt niemand in Deutſchland, der ſich dieſes Ernſtes nicht be⸗ wußt wäre. Aber es iſt auch niemand in Deutſchland, der nicht bereit wäre, für Deutſch⸗ land und ſein Recht auch das Letzte in die Waagſchale zu werfen. Die ernſte Stunde ſoll und muß, wie ſchon ſo oft in der zweitauſend⸗ jährigen deutſchen Geſchichte, ein hartes, ent⸗ ſchloſſenes und einiges deutſches Volk finden. Wir wiſſen, was wir vermögen, wenn wir zu⸗ ſammenſtehen. Wir wiſſen aber auch, was uns droht, wenn wir Schwäche zeigen. In Abwehr ergriffen wir die Waffen. Wir werden ſie füh⸗ ren mit jener Tapferkeit, in der die Kriegsgene⸗ ration 4½% Jahre lang dem Feind die Stirn bot, daß er Deutſchlands Grenzen fern blieb. Alle aber werden wir, ob draußen oder in der enze des Möglichen ge⸗ Selbſtachtung und ſeine Heimat, in jedem Augenblick den einen einzi⸗ gen Willen zu bekunden haben: Deutſch⸗ a d. Es lebe der Führer, es lebe Deutſch⸗ and. or. Jörgen Bachnonn. Polniſcher Rundfunk lügt weiter deutſche Cuftwaffe bombardieet ausſchließlich militüriſche Jiele DNB Berlin, 1. September. Der polniſche Rundfunk meldet, daß deutſche Fliegerverbände die offenen pol⸗ niſchen Städte Kattowitz, Krakau, Grodno und die Weſternplatte mit Bomben ange⸗ griffen hätten. Hierzu wird amtlich feſt⸗ geſtellt, daß die deutſche Tuftwaffe ihren Weiſungen gemäß ausſchließlich mi⸗ litäriſche Ziele in und bei dieſen Städten mit Bomben belegt at. mMiniſterrat und fironeat in condon Der britiſche Miniſterrat, der am um 11.30 Uhr, zuſammengetreten war, been ⸗ digte ſeine Sitzung nach i Stunden. Kronrat trat um 13.30 Uhr zuſammen. DNEB Paris, 1. September. Die italieniſchen Fernſprechverbindungen mit Paris, London und Warſchau ſind augenblick⸗ lich unterbrochen. Freitag Der —————————————————— 5 3 —————ů ů ů——————— —— 8 fallen. Während des Ueberfalles „Hakenkreuzbanner“ Freitag, 1. September 1959 bö Todesfälle des Polenterroes ſeit mai 1939 Eine Liste des Grauens/ Polen ist der Angreifer Berlin, 1. September. Die Polen leugnen in letzter Zeit die un⸗ menſchlichen Greueltaten, die ſich bei der Ver⸗ folgung Volksdeutſcher abſpielen. Selbſt die Polniſche Telegraphen⸗Agentur macht ſich dieſe Methode zu eigen. Die polniſche Preſſe be⸗ hauptete ſogar, daß es ſich in vielen Fällen um „deutſche Provokationen“ gehandelt habe. Der Sinn dieſer polniſchen Lügenagitation iſt es, die Welt glauben zu machen, daß nicht Polen, ſondern Deutſchland der Angreifer iſt. Nachſtehend ſei nun eine Liſte veröffentlicht, in der 66 Morde an Volksdeutſchen, durch Zeugenausſagen belegt, authentiſch nach⸗ gewieſen werden. Es bleibt abzuwarten, ob Polen noch die Stirn haben wird, die irrſin⸗ nige Behauptung aufzuſtellen, daß es ſich hier⸗ bei um„Opfer deutſcher Aktionen“ handele. Seit dem 10. Mai 1939 fielen den Polen zum Opfer: Am 10. Mai wurde der 29jährige volksdeut⸗ ſche Fiſcher Koſchitzki aus Ziegel⸗ ſcheune beim Ueberqueren der Obra auf der deutſchen Hälfte des Fluſſes in ſeinem Kahne von polniſchen Grenzbeamten erſchoſſen. Ko⸗ ſchitzki, dem die Fiſcherei in dieſem Gebiet der Obra gehörte, war im Beſitze eines Daueraus⸗ weiſes; er war alſo berechtigt, die deutſche und polniſche Seite der Obra, deren Mitte die Grenze bildet, zu befahren. Am 13. und 14. Mai kam es in Tomas⸗ zo w, einer etwa 4 Kilometer ſüdöſtlich von Lodz gelegenen Stadt, in der etwa 1000 deut⸗ ſche Familien leben, zu ſchweren deutſchfeind⸗ lichen Ausſchreitungen. Dabei wurden bis auf wenige Ausnahmen die Geſchäftsräume, Werk⸗ ſtätten und Privatwohnungen der Angehörigen der deutſchen Volksgruppe zerſtört und zahl⸗ reiche Deutſche, unter ihnen auch Kinder, durch Schläge verletzt. Zwei Deutſche ſind an den Folgen der ihnen zugefügten Verletzungen geſtorben. Am 17. Mai wurde zum dritten Male in⸗ nerhalb kurzer Zeit das Deutſche Haus in Karwin von einer polniſchen Horde über⸗ erlitt der deutſche Hauswart, der 50jährige Georg Hamroſy, einen Nervenzuſammenbruch. Der unausgeſetzte Terror und die ſtändigen Dro⸗ hungen von ſeiten der Polen hatten den Deut⸗ ſchen ſeeliſch und körperlich ſo zermürbt, daß er ſich das Leben durch Erhängen nahm. Am 21. Mai früh gegen 0,30 Uhr fuhr der Danziger Staatsangehörige Grüb⸗ ner mit einer Taxe von Marienburg nach dem auf Danziger Gebiet liegenden Dorf Kalthof. Auf dem Wege zum Bahnhof ſtand 1 ein Auto, das die herankommende Taxe durch plötzlich eingeſchaltetes Scheinwerferlicht blen⸗ dete. Der Taxichauffeur hielt an und ſtieg mit ſeinem Fahrgaſt Grübner aus, um feſtzuſtellen, aus welchen Gründen das ſtehende Auto plötz⸗ lich Scheinwerferlicht einſchaltete. Als ſie nichts Sonderliches finden konnten, kehrten ſie um und gingen zu ihrer Taxe zurück. In dieſem Augenblick wurden von dem ſtehenden Auto aus zwei Schüſſe abgegeben, die den Fahrgaſi von hinten trafen, und zwar der eine Schuß in den Kopf und der andere in die Schul⸗⸗ ter. Grübner war ſofort tot. Am 9. Juni vormittags verſuchte im Grenz⸗ abſchnitt Tarnowitz der 22 Jahre alte Volksdeutſche Erwin Lubetzki aus Tarnowitz über die Grüne Grenze nach Deutſch⸗ land zu gelangen, um ſich nach jahrelanger Arbeitsloſigkeit in Oſtoberſchleſien eine Ar⸗ beitsſtelle zu beſorgen. Lubetzki hatte trotz wie⸗ derholter Bemühungen von den polniſchen Behörden keine Grenzkarte erhalten können. Er wurde von polniſchen Grenzpoliziſten, die ohne weiteres von der Schußwaffe Gebrauch machten, durch zwei Schüſſe getötet. Am 15. Juni ging der Reichsdeutſche Alois Sornink in Geſellſchaft zweier Damen vom Penſionat zum qgriechiſch⸗katholiſchen Pfarrhaus in Zielona bei Nadworna(Oſt⸗ galizien), wo er ſich in der Sommerfriſche auf⸗ hielt. Ohne irgendwelchen Anlaß wurde er plötzlich von zwei Männern überfallen und zu Boden geſchlagen. Er erhielt mit einer Eiſenſtange mehrere Schläge, ſo daß er blut⸗ überſtrömt zuſammenbrach. Mit dem Auto wurde Sornik in das Krankenhaus nach Nad⸗ worna geſchafft, wo er nach vier Tagen ſtarb, ohne die Beſinnung wiedererlangt zu haben. Als mutmaßliche Täter wurden der Förſter Wrobel und der Waldarbeiter Onufrek feſtge⸗ nommen. Am 27. Juni gegen 22 Uhr wurden im Grenz⸗ abſchnitt Karl Imanuel bei Ruda zwei junge Leute, als ſie die Grüne Grenze über⸗ ſchreiten wollten, 100 Meter von der Reichs⸗ grenze entfernt von einem polniſchen Grenzer geſtellt. Der eine von ihnen, der 30jährige Emanuel Rudawſki aus Bielſchowitz, wurde von den Polen mit dem Bajonett ange⸗ griffen und durch einen Stich ins Herz getötet. Dem zweiten gelang es, auf deut⸗ ſches Gebiet zu entkommen. Kind aus dem Fenſter geworfen Am 16. Auguſt erlag der Volksdeutſche Kaletta aus Piekar, der bei den von den ———— 20 e% so% joo vn — 70 — rolst a0 X ——e 4— arerI RI— N O .our ruenti — ———— 0.— Sescne, *2 00 9 Aaeuscun o2ENEBIͤW + 2— SohriLauibe e⸗ ———— ——— 8EN Fn — 1. 4* 7111 25* olr— 7 —* —— Aigserve Noches Siaft %e tA al1 5 oſpurmis 2—+ 3 *„sfriglf Rose lb es WWhn oMI O DEIMINI — 9 Polen provozierten Grenzzwiſchenfällen in die⸗ ſem Ort am 14. Auguſt verhaftet wurde, den ſchweren Mißhandlungen, die er im Ge⸗ fängnis erdulden mußte. Auch das Kind des Kaletta war einen Tag vorher von polniſchem Mob aus dem Fenſter geworfen wor⸗ den und dabei ſo ſchwer verletzt, daß es am 17. Auguſt ſtarb. Am 19. Auguſt meldete DNB, daß der Keſſel⸗ heizer Viktor Kopietz aus Mittel⸗ Laſzik, als er nachts mit ſeiner Frau nach Hauſe ging, vor dem Gaſthaus von dem am Ort. übel beleumdeten Polen Woznikobſki, der ihm aufgelauert hatte, angefallen wurde. Er erhielt mit einem eiſernen Notenſtänder einen wuchti⸗ gen Schlag über den Kopf und brach bewußtlos zuſammen. Auf dem Wege zum Nikolaier Kran⸗ kenhaus ſtarber. Am 22. Auguſt meldete DB, daß der Volksdeutſche Steſſek aus Kon⸗ ſkau⸗Teſchen, als er mit ſeiner Braut ver⸗ ſuchte, in den Biskiden die Grenze zu überſchrei⸗ ten, von einem polniſchen Militärpoſten er⸗ ſchoſſen wurde. Seine Braut wurde ſchwer verwundet. Am 22. Auguſt in der Nacht überfiel eine Gruppe ſchwerbewaffneter Polen das einſam gelegene Anweſen des Volksdeutſchen Chriſtian Malzcek in der Nähe von La⸗ biſchin im Netzegebiet. Die Bande ſtreckte Malzcek durch mehrere Schüſſe nieder, ſtürmte ins Haus und brachte auch dem 1ö⸗ jährigen Sohn zwei tödliche Schüſſe bei. Die Mutter, die ſich auf den Sterbenden warf, wurde von der entmenſchten Horde mit einer Miſtgabel tödlich verletzt. Die Bande legte dann Feuer in das Haus. Auf furchtbare Weiſe entmannt Am 21. Auguſt wurde der Landarbeiter Hans Stubbach, der ſich mit ſeinem 10⸗ jährigen Bruder Georg auf dem Wege zur Stadt befand, bei Koſtſchin im Poſener Bezirk von 4 Polen, die mit ſchweren Knüppeln be⸗ waffnet waren, überfallen. Die beiden Volks⸗ deutſchen flüchteten, wurden aber bald einge⸗ holt und mißhandelt. Hans Stubbach wurde zu Boden geſchlagen und in ſchwerverletztem Zuſtand mit einem Fleiſchermeſſer ent⸗ mannt. Dann warfen ihn die Polen in einen Tümpel, wo er ſtarb. Am 23. Auguſt morgens wurde der Volks⸗ deutſche Paul Bruchalla, der in der Nähe von Rob owo ein kleines Anweſen be⸗ ſitzt, von polniſchen Wegelagerern beſchoſſen, als er mit ſeiner Frau auf das Feld gehen wollte. Ein Schuß in das linke Auge, aus un⸗ mittelbarer Nähe abgegeben, führte ſeinen ſo⸗ fortigen Tod herbei. Die vor Entſetzen gelähmte Frau wurde von den polniſchen Ban⸗ diten brutal bei Seite geſtoßen. Die Frau er⸗ wartet in 5 Monaten ein Kind. Am 23. Auguſt wurde der arbeitsloſe volks⸗ deutſche Schloſſer Emil Mielce auf dem Wege in ſeine Wohnung von einer Horde mit Knüppeln und Seitengewehren bewaffneter Aufſtändiſcher verfolgt. Wohnung des Volksdeutſchen Paul Wabroda. Die Horde holte ihn aber ein und nach einem Schlag mit einem Knüppel wurde er von einem Polen mit einem Seitengewehr in den Hals geſtochen. Mielce war in einigen Minuten tot. Auch Wabroda wurde durch Stiche tödlich verletzt. Am 24. Auguſt wurde bei Bielitz von einer Bande militäriſch bewaffneter polniſcher Aufſtändiſcher ein furchtbares Blutbad unter 25 pverhafteten Volksdeutſchen und mehreren Tſchechen angerichtet. Die Gefangenen wurden auf zwei offenen Laſtwagen aus der Stadt herausgefahren. Als ſie bei einem Aufenthalt in ein nahes Wäldchen zu entfliehen verſuch⸗ ten, ſchoſſen die Polen auf die Fliehenden und töteten acht Gefangene, darunter einen Tſchechen. Mit Maſchinengewehren niedergemäht Am 24. Auguſt wurden 24 Volks⸗ deutſche und Ukrainer, die ſich weiger⸗ ten, für die Polen in den Krieg getrieben zu wurde. dau im Korrido Er flüchtete in die werden, außerhalb eines proviſoriſchen Trup⸗ penlagers bei Lodz zuſammengetrieben und mit Maſchinengewehren erſchoſ⸗ en. „Am 25. Auguſt wurde im Gerichtsgefängnis in Tarnowitz der 45jährige Volksdeutſche Schoen ſolange in viehiſcher Weiſe geſchlagen, bis er ſeinen Verletzungen er⸗ lag. Der 80jährigen Mutter verweigerte man, die Leiche ihres Sohnes zu ſehen. Am 26. Auguſt in der Nacht verübten pol⸗ niſche Grenztruppen am Menzelbach bei Zoppot einen Feuerüberfall auf eine Dan⸗ ziger Streife. er. SA⸗Mann Ruſch wurde durch einen Rückenſchuß getötet. Am 26. Auguſt wurde nachts auf Danziger Gebiet eine-Streife von polniſchem Militär beſchoſſen, wobei ein j⸗Mann getötet Am 27. Auguſt wurden die Deutſchen in Us⸗ r in Kolonnen zuſammenge⸗ trieben und mußten unter Kolbenſchlägen in das Landesinnere abmarſchieren. Eine wer⸗ dende Mutter wurde von der vertierten Horde ſo ſchwer mißhandelt, daß ſie unter Wehen verſtarb. Einer anderen Mutter wurde ihr vierjähriges Töchterchen mit einem Gewehrkolben am Kopf ſchwer ver⸗ letzt. Als die Mutter mit dem Kind auf dem Arm nicht Schritt halten konnte, wurde ihr das Kind entriſſen und mit einem Ge⸗ wehrkolben erſchlagen. von polniſchen Banditen totgeſchlagen Am 28. Auguſt meldete DNB, daß ein deut⸗ ſcher Gutsbeſitzer aus dem Kreiſe Sol⸗ dau von polniſchen Banditen mit Eiſenſtan⸗ gen totgeſchlagen wurde. Am 28. Auguſt verübten Rollkommandos des Aufſtändiſchenverbandes in Bielitz auf die Häuſer von zwei bekannten Volksdeutſchen Bombenattentate. Dieſem heimtückiſchen Ueberfall fielen die zwei Volksdeutſchen Schauer und Pitrowſke zum Opfer. Am 29. Auguſt meldete UXB, daß eine grö⸗ ßere Anzahl Volksdeutſcher verſuchte, ſich vor dem polniſchen Terror durch Herunterſchwim⸗ men auf der Warthe bei Landsberag a. W. auf deutſches Gebiet zu retten. Dabei wurden 5 Volksdeutſche erſchoſſen. Am 30. Auguſt wurden in Lodz im Ver⸗ lauf von ſchweren Ausſchreitungen des polniſchen Pöbels gegen deutſche Geſchäfte die beiden Volksdeutſchen Karnowſki und Galeſch getötet und mehrere andere Volksdeutſche ſchwer verwundet. Volksdeutſcher Pfarrer ermordet Glogau, 31. Aug.(HB⸗Funk.) Auch im Liſſaer und Rawitſcher Gebiet tobt ſich der polniſche Haß unvermindert gegen alles Deutſche aus. Zwei Volksdeutſchen aus Alt⸗ laube, denen es gelang, aus polniſcher Zwangsarbeit über die Grenze auf reichsdeut⸗ ſches Gebiet zu fliehen, berichten erneut über das Wüten polniſcher Horden. Deutſche, beſon⸗ ders Frauen und Mädchen, die zu Schanz⸗ arbeiten getrieben und in harter Fron unter der Knute roher polniſcher Einkreiſer arbeiten müſſen, ſind dem Terror ihrer polniſchen Pei⸗ niger wehrlos ausgeſetzt. Eine der in Alt⸗ und Neulaube beſonders be⸗ liebten Terrormethoden polniſcher Banden iſt es, ſchwere Steine durch die Fenſter in die Wohnungen Deutſcher zu werfen. Dabei wurde eine alte Frau durch einen ſchweren Stein lebensgefährlich verletzt. Der hochbetagte Vater des einen der Flüchtlinge, der vor der Tür ſeiner Beſitzung ſaß, wurde von dem Anführer der Bande, einem dem Alkohol verfallenen Rohling, ohne jeden Grund niedergeſchlagen und ſchwer mißhandelt. Er trug ſo ſchwere Ver⸗ letzungen an ſeinem Kopfe davon, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Unglaublich iſt auch der Terror gegen den volksdeutſchen Pfarrer Kliche. Kliche, der am 25. Auguſt die Einweihung einer Kapelle vor⸗ nahm, wurde durch einen polniſchen Grenz⸗ beamten mit Fußtritten aus der Kapelle ge⸗ trieben, mißhandelt und verhaftet. Dem Liſaer Probſt, der gegen dieſen Gewaltakt Einſpruch erhob, erklärten die Polen, indem ſie mit zyni⸗ ſcher Gebärde zum Himmel zeigten, daß Pfar⸗ rer Kliche langſt„da oben“ ſei. Es muß darum leider angenommen werden, daß der deutſche Prieſter auch noch umgebracht worden iſt. Schwere Anklage gegen Polen Volksdeutsche Flüchtlinge aus Ostoberschlesien, die sich vor dem polnischen Terror auf reichsdeutsches Gebiet gerettet haben, warten auf dem Bahnhof in Beuthen auf ihren Ab- transport in ein Flüchtlingslager. Weltbild(.) 3 1 E„ Verle „Hake mong 70,08 wöche die 9 Fri leich mali G der Wir tige Stei Füh ſein. Krol Wel das mit Jah kämf Es Erw des 1939 vern Blarꝛ es h 80⸗N konn quen ſchor W̃ zung jeme vor zu f Voll nur recht ren? nem Sack den ſollt Ke der deut Keir ding Mar ſond Kein als die bere