1. Januar 1900 4³ sflim der Tobls! ie Welt Thiele addatz Unr assen! rung õ wunder erhaltend assen! V 7 1 —— S — — 5 — —2 S e G — S 1* Se S12 —— — 7 —+— E IBE + I 4 72 — S — — — — — S *t S7 — — A* Flullung lfsstellen 3133³⁴0 LEIE E. UNIOE lbescheinisung 9 RKE — HKEIM 50/102 fuf 42051/2 DAZ MAONATIAIIICHE Montag⸗Ausgabe 7 0 10. lohrgang 2 —— — Mannheim, 22. Januar 1940 iee ee e arnrarkrnbi f mhrrraehuntenbekr uh ennzorgingöimiriKuninin munefadakmzwobishhevngneenennmmontmentaphanan. 7———mmUwezeeeneneurnekuganttanmun unnenthenmemanmosn Englands Kriegsnlan völlig hankrott“ „Englands Kriegspian volng vankro Sowꝛietrussisches Nilitärblatt uber Londons doppelte Niederlage knglands Toſung: ks ſolle keine neurralen mehe geben! moskauer Blatt beleuchtet die hinterhältige politik der weſtlichen Demohratien Moskau, 21. Jan.(HB⸗Funk.) Das Blatt der Roten Armee,„Krasnafja Swijesda“ veröffentlicht einen großangeleg⸗ ten Artitel, der faſt eine ganze Blattſeite ein⸗ nimmt, unter der Ueberſchrift„Der Bankerott des Kriegsplanes Großbritanniens“. In einer ausführlichen Analyſe der Grundlinien der britiſchen Politik der letzten Jahre wird darin der Nachweis erbracht, daß die verſchiedenen Varianten des britiſchen Kriegsplanes nachein⸗ ander geſcheitert ſind. Bis zu der Entſcheidung von München war der britiſche Imperialismus, wie das Blatt zunächſt feſtſtellt, mit dem Gedanken umgegan⸗ gen, die Kräfte der durch den Vexſailler Ver⸗ trag beraubten oder bedrohten Staaten zur Entfeſſelung eines neuen Krieges zu benutzen, der letzten Endes auf Koſten der Sowjet⸗ union gehen und an dem ſich die aufſtreben⸗ den Staaten Europas langſam verbluten ſoll⸗ ten. England ſelbſt ſollte ſich, wie das Blatt auf Grund zahlreicher und bis ins einzelne gehender Angaben nachweiſt, dabei mit einer „ſtrategiſchen Verteidigung“ begnügen und im übrigen nur, falls es nötig erſcheinen ſollte, das Gewicht ſeiner Flotte in die Waagſchale werfen. Die britiſche Armee ſei ſeit dem Jahre 1937 entſprechend dieſer Politik reorganiſiert und in kleinen, ſtark motoriſierten Einheiten aufgebaut worden, um als militäriſches In⸗ ſtrument dieſer„Politik des Regenſchirmes“ zu dienen. Nach der endgültigen Löſung der tſchechiſchen Frage im März 1939 habe die britiſche Politik das Steuer herumgeworfen, um nun in aller Eile eine gewaltige Koalition gegen Deutſch⸗ land zuſtande zu bringen. Damit trat die zweite Variante des britiſchen Kriegsplanes in Kraft: Deutſchland ſollte mit Hilfe der militäriſchen Kräfte anderer Länder auf allen Fronten ein⸗ gekreiſt und im Falle eines Krieges vernichtet werden. Jedoch auch dieſer Plan ſcheiterte in kürzeſter Zeit vollkommen. Drei britiſche Enttäuſchungen Der erſte vernichtende Schlag erfolgte durch den deutſch⸗ſowjetiſchen Nichtan⸗ griffspakt, der nicht umſonſt in London Wehgeſchrei und Wut hervorrief, denn nun⸗ mehr hingen die mit ſo vieler Mühe geſpon⸗ nenen Einkreiſungsbeſtrebungen„buchſtäblich in der Luft“. Der zweite„Blitzſchlag“ erfolgte, wie das Blatt ſich ausdrückt, durch die militä⸗ riſche Vernichtung Polens, der dritte durch den deutſch⸗ſowjetiſchen Grenz⸗ und Freund⸗ ſchaftsvertrag. Damit war auch die „zweite Variante“ des britiſchen Kriegsplanes endgültig aus den Angeln gehoben. Die engliſchen Kriegstreiber, die damit gerech⸗ net hatten, den Krieg gegen Deutſchland durch fremde Landsknechte führen zu können und ſich durch andere die Kaſtanien aus dem Feuer holen zu laſſen, ſahen ſich nun einer völlig neuen Lage gegenüber. „Falſtaff⸗Krieg“ an der Weſtfront Mit beißender Jronie weiſt das Moskauer Blatt auf die geringe Konzentration engliſcher Truppen in den erſten Monaten des Krieges hin, ein beredtes Zeichen dafür, wie ſich der bri⸗ tiſche Imperialismus ſeinen„Falſtaff⸗ Krieg“ an der Weſtfront vorgeſtellt hatte. Auf der anderen Seite der Maginot⸗Linie ſtand zum gleichen Zeitpunkt eine der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen doppelt überlegene deutſche Streit⸗ macht gegenüber, während die Oſtfront aufge⸗ hört hatte zu exſtieren. Der britiſche Imperia⸗ lismus ſah ſich nunmehr gezwungen, zu einer „dritten Variante“ ſeines Kriegsplanes zu greifen. Auf den Hintergrund dieſer ganz großen Ka⸗ taſtrophe der britiſchen Politik ſtellt das Mos⸗ kauer Blatt auch die jüngſten Vorgänge im britiſchen Kabinett, insbeſondere den Rücktritt des engliſchen Kriegsminiſters Hore⸗Beliſha, für den Chamberlain in ſeinen letzten Reden begreiflicherweiſe keine plauſible Erklärung zu geben vermochte. ie „Was bedeutet“, ſo ſchreibt die„Krasnaja Swiesda“ in dieſem Zuſammenhang wörtlich, „die langfriſtige„Hockeſtellung“ der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Armeen an der Weſtfront an⸗ deres als den vöhigen Bankrott des Kriegs⸗ planes Großbritanniens! Dieſer Bankrott iſt nicht nur ein Bankrott Hore⸗Beliſhas, ſondern auch des„Reformators“ der engliſchen Armee Gort und vor allem Chamber ⸗ lains und der ganzen herrſchenden Clique. Der neue plan: Die Ueutralen Die britiſche Kriegspolitik ſuche nunmehr einen neuen Ausweg. Sie können es ſich nicht geſtatten, zu warten, bis die Zeit das Kräfte⸗ verhältnis der Gegner ändere; denn die Zeit arbeite nicht für den britiſchen Kapitalismus und diejenigen, die ihn retten wollen. Der Bankrott aller Kriegspläne zwinge die herr⸗ ſchenden Kreiſe Englands, ſich nunmehr an den Gedanken zu gewöhnen, daß England ſelbſt die Bürde des Krieges auf ſeine eigenen Schultern nehmen müſſe. Gleichzeitig aber ſammle das britiſche Finanzkapital alle ſeine Kräfte dafür, um neue Fronten des Krieges zu ſchaffen. Der engliſch⸗franzöſiſche Kriegsblock macht ſich nunmehr daran, mit allen Mitteln die neu⸗ tralen Länder in den Krieg hineinzuziehen. Darin beſteht offenſichtlich die grundlegende Idee der dritten Variante des engliſchen Kriegs⸗ blockes. In erſter Linie bemühe ſich England nunmehr, das Kriegstheater auf die ſkandi ⸗ naviſchen Staaten auszudehnen, im weite⸗ ren würden bereits aktive Maßnahmen getrof⸗ fen, um auch auf dem Balkan und im Rahen Oſten neue Fronten zu ſchaffen. Alle Mittel ſeien bereits zur Erreichung dieſes Zie⸗ les eingeſetzt, alle Hebel in Bewegung geſetzt worden. Durch das engliſch⸗ franzöſiſche Gold, durch die ſogenannte engliſch⸗franzöſiſche Wirt⸗ Fortsetzung siehe Seite 2 kngliſcher Flottillenführer geſunken Eingeſtändnis der britiſchen Admiralität/ ücht Cote, 75 Dermißte, 11s mann gerettet DNB Berlin, 21. Januar. Wie die britiſche Admiralität bekanntgibt, iſt der Flottillenführer„Grenville“ in der Nordſee geſunken. Die britiſche Admiralität teilt weiter mit, daß von der Beſatzung acht Mann ums Leben kamen und 73 Mann ver⸗ mißt werden. 118 Mann wurden gerettet. Der Zerſtörer„Grenville“ hat eine Waſſer⸗ verdrängung von 1485 Tonnen und iſt im Jahre 1935 gebaut worden. Britiſcher Tanker explodiert Schwediſcher Dampfer„Flandria“ lief auf Mine Amſterdam, 21. Januar.(HB⸗Funk.) Der britiſche Tankdampfer„Caroni Ri⸗ ver“(7807 Bruttoregiſtertonnen) iſt am Sams⸗ tag an der Südweſtküſte Englands nach einer Exploſion geſunken. Mehrere Beſatzungsmitglie · der ſind verletzt worden. Einige von ihnen wurden bei der Exploſion in die Luft geſchleu⸗ dert. Die Beſatzung wurde von einem Segler aufgenommen, Der Tanker war gerade aus dem Hafen ausgelaufen, um in einer Bucht eine Probefahrt zu unternehmen, als ſich die Explo⸗ ſion ereignete,„ Wie erſt jetzt belannt wird, iſt am Donners⸗ tag der ſchwediſche Dampfer„Flandria“ (1179 Bruttoregiſtertonnen) in der Nähe der engliſchen Südweſtküſte auf eine Mine gelaufen. Durch eine Exploſion brach der Dampfer aus⸗ einander und ſank. Von den 21 Beſatzungs⸗ mitgliedern ſind vermutlich 17 ums Leben ge⸗ kommen. Ein weiterer Tanker untergegangen (Vonunserem Vertreter) h. w. Kopenhagen, 21. Januar. Der engliſche Tankdampfer„Mile End“ (900 Brt.) aus London iſt nach einem Zuſam⸗ menſtoß, angeblich mit einem engliſchen Fiſch⸗ dampfer, in der Nordſee geſunken. Von der Beſatzung werden fünf Mann vermißt. Der ſchwediſche Dampfer„Pajala“ (6865 Brt.) ſank in der Nordſee. Von engliſcher Seite wird behauptet, daß Torpedierung vor⸗ liege. Die geſamte Mannſchaft von 76 Mann kwurde gerettet. X DNB Amſterdam, 21. Januar Die Ueberlebenden des untergegangenen bri⸗ tiſchen Dampfers„Mile end“(859 Brutto⸗ regiſtertonnen) wurden, wie Reuter meldet, am Samstag in einem Hafen an der Nordoſtküſte Englands an Land geſetzt. Sie waren von einem Schleppdampfer aufgefiſcht und ſpäter von einem Zerſtörer an Bord genommen wor⸗ 13 Fünf Mann der Beſatzung werden ver⸗ mißt. Malien gewann die betreideſchlacht muſſolini zeichnet die Sieger aus DNBE Rom, 21. Januar. Wie alljährlich hat Muſſolini auch diesmal wieder die Sieger der Getreideſchlacht als die Vorbilder des italieniſchen Bauerntums im Kampf um die Autarkie auf dem Gebiete der Ernährung mit Worten der Anerkennung und hohen Geidpreiſen ausgezeichnet. In ſeinen programmatiſchen Darlegungen be⸗ tonte der Duce, daß die letzte Ernte mit faſt 80 Millionen Doppelzentner mehr als zufrie⸗ denſtellend angeſehen werden müßte, und daß ſich nach drei aufeinanderfolgenden Rekord⸗ ernten die Frage nach dem Ausfall der vierten Ernte aufdränge. Dieſer Frage komme in der heutigen Zeit ganz beſondere Bedeutung zu; denn es habe ſich gezeigt, daß der jetzige Krieg vor allem auf wirtſchaftlichem Gebiet durch⸗ geführt werde. Die Ausſichten für die nächſte Ernte ſeien bisher gut, und wenn das Klima im Mai und Juni günſtig ſei, werde man mit einer Ernte rechnen können, die ausreiche, um den jetzt 45 Millionen Italienern das Brot zu ſichern. Die gewaltigen Erfolge der Getreideſchlacht (Italien habe noch 1924 dreißig Millionen Doppelzentner einführen müſſen) ſeien ein wei⸗ terer Beweis für die erfolgreiche Arbeit des Faſchismus, der die Autarkieſchlacht mit der gleichen Hartnäckigkeit durchführe, die er in Krieg und Frieden ſtets bewieſen habe, um dem Vaterland zuſammen mit Brot gute Waffen zu ſichern. Muſſolini unterſtrich ſodann die vor⸗ bildliche Ruhe und Diſziplin des italieniſchen Volkes, das im derzeitigen ſtürmiſchen Augen⸗ blick ſeiner Arbeit nachgehe und das Politiſie⸗ ren den Kaffeehaus⸗Strategen überlaſſe. Eine Ernte von 90 Millionen Doppelzentnern, ſo ſchloß der Duce, iſt unſer Ziel, das erreicht wird und einem großen Sieg der ganzen Nation gleichkommt! Stürmiſcher Jubel unterſtrich die Ausſfüth⸗ rungen des Duce, dem nach Schluß der Preis⸗ verteilung Begeiſterungskund⸗ gebungen zuteil wurden. fom anerkennt Mangiſchingwa Vonunserem Vertreter) Dr. v. L. Rom, 21. Januar. Italien hat durch einen Telegrammaustauſch zwiſchen Außenminiſter Graf Ciano und dem Miniſterpräſidenten Wangtſchingwai die neue autonome Regierung von China aner⸗ kannt. Außenminiſter Graf Ciano iſt durch ſeine diplomatiſche Tätigkeit in Schanghai im Jahre 1932 perſönlich mit dem neuen chineſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten bekannt. Die TCehren von 1780 Don Prof. Dr. Johann von Leers Als infolge der, übrigens auch von britiſchen Hiſtorikern zugegebenen, Mißwirtſchaft in den amerikaniſchen Kolonien dieſe 1776 von Eng⸗ land abfielen und ſich 1778 mit Frankreich ver⸗ bündeten, begann die britiſche Flotte in der rückſichtsloſeſten Weiſe den Handel der neutra⸗ len Schiffe mit den Gegnern Englands zu hemmen und zu ſtören. Ohne dazu ſachlich in der Lage zu ſein, erklärte Großbritannien die Blockade über die geſamte Küſte der Vereinig⸗ ten Staaten, hielt alle neutralen Schiffe, die durch den Kanal ferhren, an und bedrohte ſie mit Wegnahme, falls nur in irgendeiner Weiſe ſich eine Verbindung zu den Gegnern Englands nachweiſen ließ! Dieſe Zuſtände wurden in kur⸗ zer Zeit unerträglich. Es gab kein Schiff unter ſchwediſcher, däniſcher, holländiſcher, ruſſiſcher Flagge(von den armen kleinen deutſchen Staaten an der Nordſee und Oſtſee, das zu See ſchwache Preußen eingeſchloſſen, gar nicht zu reden), das ſich nicht den empörendſten Plackereien durch die Briten ausſetzen mußte. Es war Kaiſerin Katharina lI. von Rußland. die den Mut fand, dieſen ſchmählichen und ent⸗ ehrenden Zuſtänden Widerſtand zu leiſten. In der bewaffneten Seeneutralität 1780 vereinig⸗ ten ſich Rußland, Dänemark, Schweden, Preu⸗ ßen, Oeſterreich und Portugal auf der Grund⸗ lage ſtrikter und vollkommener Neutralität. Sie ſtellten den Grundſatz auf, daß die Schiffahrt neutraler Schiffe von Hafen zu Hafen und an den Küſten kriegführender Mächte entlang frei ſein müſſe. Sie verlangten, daß feindliches Eigentum, ſoweit es ſich nicht um Kriegszufuhr handelte, in neutralen Schiffen nicht beſchlag⸗ nahmt werden konnte, und erklärten jede Blol⸗ kade für ungültig, die nicht durch mehrere Kriegsſchiffe in der Nähe des betreffenden Hafens aufrechterhalten würde. In einer be⸗ ſonderen Konvention zwiſchen Dänemark und Schweden wurde außerdem die Oſtſee für außerhalb des Krieges ſtehend erklärt. Die drei vereinigten Flotten Dänemarks, Schwedens und Rußlands, insgeſamt 23 Linienſchiffe mit 1544 Kanonen, vereinigten ſich auf der Reede von Kopenhagen, unter ihnen vier rieſige ruſſiſche Schlachtſchiffe mit 100 Kanonen, von denen das eine den Namen„12 Apoſtel“ führte, von denen der Kopenhagener Volkswitz behauptete, es ſei ertra erbaut, um England zur Menſchlichkeit zu bekehren. Ehe die Niederlande ihren Beitritt zur be⸗ waffneten Seeneutralität vollziehen konnten, erklärte England ihnen den Krieg, und bri⸗ tiſche Kreuzer brachten ſchon in den erſten Wo⸗ chen 200 holländiſche Kauffahrteiſchiffe mit Ladungen im Wert von 5 Millionen Dollars auf. Nun begingen die Staaten der Seeneutra⸗ lität den Fehler, Holland in dieſem Kampſe allein zu laſſen. Trotz prachtvoller Heldentaten der niederländiſchen Flotte gelang es dieſer nicht, die überlegene engliſche Seemacht nieder⸗ zukämpfen. Es iſt intereſſant, die Argumente der Niederländer aus jener Zeit vor ſich vor⸗ überziehen zu laſſen. Die holländiſche Diplo⸗ matie jener Tage verriet einen Scharfblick, der viel mehr Beachtung in Europa verdient hätte. Die Holländer wieſen darauf hin, daß ſchon ihre früheren Kriege gegen England, und zwar der Kampf gegen Cromwell 1652—54, und der ſchwere zweite niederländiſch⸗engliſche Krieg von 1664—67 ja von ihnen nicht willkürlich vom Zaune gebrochen ſeien, ſondern daß ſie gewiſſermaßen ein gemeinſames euro⸗ päiſches Intereſſe verfochten hätten. Die geographiſche Lage Englands nämlich er⸗ mögliche ihm, ſo betonten dieſe holländiſchen Diplomaten mit Recht, jederzeit durch britiſche Schiffe— und um ſo mehr, wenn Frankreich mit England im Bunde ſei— den Kanal zu ſperren. Der Kanal aber ſei eine Lebensſchlag⸗ ader für ganz Europa, mindeſtens für alle Staaten an der Nordſee und Oſtſee, denn nur durch ihn ſei es möglich, die Verbindung mit den Kolonien in Ueberſee und den einträglichen Handel mit Amerika, Afrika und Aſien auf dem Seewege offenzuhalten. Wenn England in der Lage ſei, dieſe Verbindung jederzeit zu ſperren, ſo bedeute dies mit anderen Worten eine un⸗ erträgliche und dauernde Abhängigkeit aller Nordſee⸗ und Oſtſeeſtaaten von der britiſchen Gnade. Das ſei der Grund geweſen, warum die Niederlande immer wieder England die Stirn geboten hätten. In der Tat, wenn man die Geſchichte rück⸗ wärtsſchauend überblickt, war es der größte Berlin und der 20 „Hakenkreuzbanner“ Montag, 22. Januar 1940 Fehler des europäiſchen Feſtlandes, daß es weder 1664—1667 die unter den Admirälen van Tromp und de Ruyter heldenhaft kämpfen⸗ den Niederländer unterſtützte, noch daß 1780 die bewaffnete Seeneutralität zugunſten Hol⸗ lands eingriff. Die Folge davon war, daß der Kanal nicht aufgeſtoßen wurde, ſondern nun⸗ mehr ein in Wirklichkeit ganz unſinniger Zu⸗ ſtand von den Völkern der Oſtſee und Nordſee als eine Art Selbſtverſtändlichkeit hingenom⸗ men wurde, nämlich die dauernde Sperrbarkeit ihres Handels mit Ueberſee durch England. Als man die Holländer hätte unterſtützen müſ⸗ ſen, um dieſen Zuſtand zu verhindern, war Mittel⸗ und Oſteuropa dazu weder genügend ſtark noch genügend klarblickend für große ſee⸗ politiſche Pläne. Damit aber iſt das Grundproblem, vor dem de Ruyter wie die bewaffnete Seeneutralität ſtanden, dennoch geblieben: die Möglichkeit Englands, jederzeit die Küſten der Nordſee und Oſtfee von der Ueberſee abzuſchließen. Mit der Erwerbung der eigentlich däniſchen Orkney⸗ und Shetland⸗Inſeln durch Schottland 1468 und mit der Vernichtung der ſchottiſchen Selb⸗ ftändigkeit durch roheſte Gewalt, Weim in der Vernichtung der großen, für das heimiſche Königshaus der Stuarts fechtenden Hochlän⸗ deraufgebote 1748 bei Culloden, hat England aber auch die Kontrolle des nördlichen Um⸗ weges und Ausweges in die Hand bekommen. So konnte es prompt in der napoleoniſchen Zeit einen Ring lauernder Schiffe in weitgeſpann⸗ tem Bogen vor die Zufahrtsſtraßen der Nord⸗ ſeeſtaaten legen, konnte 1914/18 dasſelbe Spiel wiederholen und verſucht es heute wieder. Unrecht wird dadurch nicht Recht, daß es einige Jahrhunderte anmaßend ausgeübt wurde. So bleibt das Problem, Europa einen jederzeit geſicherten Ausweg zum offenen Meer zu verſchaffen, beſtehen: nur iſt dieſe Aufgabe heute auf das Deutſche Reich übergegan⸗ gen, das mit ganz anderen und viel ſtärkeren Machtmitteln, auch mit einer viel längeren Zähigkeit in zeitlicher und ſachlicher Hinſicht diefe Erkämpfung der Freiheit zur hohen See auf ſich nehmen kann, als es ſeinerzeit den England gegenüber doch ſchwächeren General⸗ ſtaaten oder der in ſich uneinheitlichen bewaff⸗ neten Seeneutralität von 1780 je möglich war. der Bercht des oR DNB Berlin, 21. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Keine beſonderen Ereigniſſe. beim D de ſland er'choſſen Das Ende zweier Schwerverbrecher DNB Berlin, 21. Januar. Der Reichsführer i und Chef der deutſchen Polizei teilt mit: Am 20. 1. 1940 wurden bei Widerſtand er⸗ ſchoſſen der 3 iktor Meyer aus ährige Max Groß aus München. Meyer war zuletzt wegen Raubes, Groß wegen Sittlichkeitsverbrechens verurteilt. luiopiſche Deen eines düren Ein deutſches Dementi DNB Berlin, 21. Januar. Däniſche Zeitungen bringen Nachrichten über angebliche finniſche zur Wiederher⸗ ſtelung des allgemeinen Friedens, die ein dä⸗ niſcher Kaufmann Pleß⸗Schmidt dem Reichsaußenminiſter von Ribbentrop un⸗ terbreitet habe. Amtlich wird hierzu mitgeteilt, daß der Reichsaußenminiſter vor einiger Zeit einen Herrn Pleß⸗Schmidt empfangen und nach An⸗ hören ſeiner utopiſchen Friedensideen kurzer⸗ hand wieder verabſchiedet hat. Alle in der däniſchen Preſſe über dieſen Beſuch ge⸗ Aben Meldungen ſind im übrigen frei er⸗ unden. Staalsbegräbnis für Borah DN Waſhington, 21. Januar. Senator Borah wird am Montag durch ein Staatsbegräbnis geehrt, zu dem das geſamte Kabinett, das Oberbundesgericht und das Diplomatiſche Korps eingeladen ſind. Auf Borahs Senatspult liegt eine noch un⸗ vollendete Rede, die er dieſer Tage im Plenum gegen den britiſchen Poſtraub hal⸗ ten wollte. ſfliniſterra! in Var is ib. Genf, 21. Januar. Am Samstagvormittag fand unter Vorſitz von Staatspräſident Lebrun eine Beratung des franzöſiſchen Miniſterrates ſtatt; wie das Kommuniqué mitteilt, wurde die diplomatiſche und militäriſche Lage eingehend beſprochen. . chuechill verſlärkt den deuck auf die ſleukralen Auch der britiſche Außenminiſter ſchlug in die gleiche Kerbe Amſterdam, 21. Jan.(HB⸗Funk) Mit genau verteilten Rollen ſuchten Sams ⸗ tagabend Halifax und Churchill ihr Land über die Schwierigkeiten des Kene Krieges hinwegzubringen und gleichzeitig neue Opfer für ihre Kriegspolitik zu gewinnen. Je · der tat es in ſeiner Art. Halifax ſetzte ſich heuchleriſch mit den Gründen auseinander, warum England in den Krieg zog. Natürlich waren es nur moraliſche Gründe, die England zur Kriegserklärung an Deutſchland zwangen. Das Hunderte von Millionen beherrſchende Großbritannien mußte ſich Deutſchland ent⸗ gegenſtellen, weil dieſes es gewagt hatte, die ſeit Verſailles ausſchließlich zu ſeiner Nieder ⸗ haltung im Oſten es bedrohenden militäriſchen Baſtionen zu beſeitigen und die hier lebenden Völker einer vernünftigen Aufbauarbeit im ge ⸗ ſamteuropäiſchen Intereſſe zuzuführen. Es verlohnt nicht, im einzelnen auf die Un⸗ wahrhaftigkeiten und abgedroſchenen Phraſen ode die Lord Halifax nunmehr periodiſch feinen engliſchen Hörern vorſetzt. In Wahrheit war es Halifar darum zu tun, auf die kleineren Nationen Europas Eindruck zu machen: England, das faire, das ſanftmütige, dem der Begriff Machtpolitik ein völlig frem⸗ der iſt, und das die Fren, die Inder, die Aegyp, ter, die Buren und alle anderen Völker ſeines Weltreiches im„Zauber“ ſeines britiſchen We⸗ zuſammenhält, gegenüber dem ungerechten, rutalen Deutſchland, deſſen Volk zu ſeiner grenzenloſen Liebe zum Führer jeden Tag ge⸗ zwungen werden muß. Dies war der Grund⸗ ton der Ausführungen dieſes edlen Lords. Wenn Lord Halifax ſin die Freiheit der klei⸗ nen Nationen ſpricht, ſo wird dies von den Neutralen zweifellos richtig verſtanden werden, nämlich als eine Aufforderung an die kleinen Rationen, ſich einzuſetzen und zu opfern— nicht für eigene Intereſſen, ſondern für den engliſchen Imperialismus! Churchill ging gleich aufs Ganze, und in der richtigen Erkenntnis, daß England allein mit dieſem Krieg nicht fertig wird, wandte er ſich winſelnd unmittelbar an die Neutra⸗ len, um ſie fun Hilfe für England in dieſem Krieg zu verführen. Als ein Mittel, ſie vor den eigenen Wagen „Dailu krpeeß“ wideelegt Chuechill Schwere Enttäuſchungen im hHandelskrieg Vonunserem Vertreter) h. wW. Kopenhagen, 21. Januar. Die lügneriſchen Behauptungen, die Churchill in ſeinen Ausführungen vom Samstag auf⸗ ſtellte, ſind durch eigene Preſſeerklärungen be⸗ reits widerlegt worden.„Die U⸗Boote der Deutſchen ſind weit erfolgreicher geweſen, als die Admiralität uns vor dem Kriege erwarten ließ“, heißt es im Samstag⸗Leitartikel des „Daily Expreß“. Die Minengefahr ſei „unter guter Kontrolle“, behauptete Churchill —„wir ſind enttäuſcht worden durch die Er⸗ folge der deutſchen U⸗Boote und der Minen“, antwortet das Organ des Londoner Beaver⸗ brook⸗Konzerns.„Wir ſehen Knappheit an Rohſtoffen in Deutſchland“, damit ſuchte Chur⸗ chill ſeine Hoffnungen zu ſtützen. Das Blatt, das ſich als bedeutendſte Zeitung der Welt be⸗ zeichnet, antwortet: Kreiſe denken, daß die deutſchen Reſerven bald erſchöpft ſein müßten, dann würde der Krieg für uns gewon⸗ nen ſein. Sie verlaſſen ſich darauf, daß die Zeit auf unſerer Seite ſteht. Sie begrüßen jeden Stundenſchlag und verwechſeln das Tik⸗ ken einer Uhr mit dem Trommelfeuer des Sie⸗ ges. Dieſe Anſicht iſt zu optimiſtiſch.“ Englands friegsplan völlig bankrotl ſchaftsentente, ſolle eine„europäiſche Födera; tion“ ins Leben gerufen werden, eine„Mauſe ⸗ falle für alle neutralen Länder“. Die Loſung des Tages lautet:„Es ſoll keine Neu ⸗ tralen mehr geben.“ Der britiſche Imperialismus, 12 ſchließt das Blatt, der urap den Kurs au lung des europäi chen Krieges in einen Welt⸗ krieg aufgenommen habe, entfache damit 30 die wie ein Bumerang auf ihn ſelbſt zurü ſchlagen. Dabei erinnert das Blatt an einen „prophetiſchen“ Ausſpruch Stalins, der ſchon vor 14 Jahren geſagt habe: „Es gibt eine Kraft, die das engliſche Impe⸗ rium zerſtören kann und unbedingt auch zer⸗ ſtören wird. Das ſind die engliſchen Konſer⸗ vativen. Sie ſind diejenigen Kräfte, die das britiſche Imperium unvermeidlich dem Unter⸗ gang entgegentreiben.“ „fiataſtrophal für kur opa“ Rom zu den Alarmgerüchten wWl. Rom, 21. Januar. Die Alarm⸗ und Hetzkampagne der vereinig⸗ ten engliſchen und franzöſiſchen Preſſe, die kei⸗ nem anderen Zweck dient, als die als bedroht hingeſtellten Neutralen vor den Wagen der eng⸗ liſchen Intereſſen zu ſpannen, zeitigte jetzt in Italien eine energiſche Antwort.„Dieſe Alarm⸗ die Umwand⸗ fortsetzung von Selte 1 kampagne“, ſo ſchreibt die römiſche„Tri⸗ buna“,„berührt die nichtkriegführenden Staa⸗ ten direkt. Trotz aller anderslautenden Erklä⸗ rungen iſt die Abſicht der Engländer und Fran⸗ zoſen klar und ebenſo kataſtrophal für Europa, nämlich den Konflikt auf die anderen Staaten auszudehnen. Und das natürlich im Intereſſe der weſtlichen Demokratien. London und Pa⸗ ris möchten auf dieſe, Weiſe, wie F d früheren Gelegenheiten, den größten Teil der Kriegsopfer durch andere bringen laſſen.“ Porlamen'arismus in Reinkullur Bewegte Klagen der„Daily Mail“ DNB Amſterdam, 21. Januar. Die„Daily Mail“ kritiſiert in ſcharfer Form das Verhalten der Abgeordneten, die, ſo⸗ bald es abend werde, nicht mehr an den Sitzun⸗ gen teilnähmen. Als am Donnerstag das Un⸗ terhaus ſich um 20.48 Uhr vertagt habe, ſeien noch ganze zehn Abgeordnete anweſend gewe⸗ ſen. Vorher ſeien nur etwa ein Dutzend Abge⸗ ordnete im Parlament geblieben, um die Aus⸗ führungen Stanleys über die Unterſtützung von Soldatenfamilien mit anzuhören. Als jedoch die Abgeordneten das Geſetz erörtert hätten, ſich felbſt Penſionen zu bewilligen, da ſei das Haus überfüllt geweſen, und man habe die ganze Nacht beraten.() ſanz kuropa zu knglands Füßen wie ſich der„Temps“ die„Ueuordnung“ in Europa ausmalt jb. Genf, 21. Januar. Im Zuſammenhang mit dem Aufenthalt des franzöſiſchen Faien mhnu in London, in deſſen Verlauf die Unterordnung des franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaftslebens unter die engliſche Lei⸗ tung wieder einige Schritte weitergetrieben wurde, befaßt ſich der„Temps“ in einem auf⸗ ſchlußreichen Leitartikel mit dem Sinn und Zweck aller dieſer Bemühungen. Für den „Temps“ iſt die Angliederung der franzöſiſchen Wirtſchaft an die engliſche nicht nur eine Kriegsmaßnahme, ſondern, wie das Blatt ſchreibt, beſonders auch für den Frieden gedacht. Man ſtellt ſich in London und Paris die Ent⸗ knglands Seekriegsverluſte enoem Italieniſches Blatt widerlegt die Tondoner Propagandabehauptungen (Von unserem Vertreter) w/l. Rom, 21. Januar. Deutſchland iſt mit ſeiner Seekriegsführung gegen England auf dem beſten Wege. Die Le⸗ bensmittelverknappung in England ſowie die Warnrufe britiſcher Miniſter über die dunklen Zeiten, die England bevorſtehen, ſind ſchlüſſige Beweiſe dafür. Dieſes Urteil fällt die römiſche Zeitung„Tevere“, die eſtſtellt, daß die Ge⸗ famtzahl der bisher durch eutſchlands U⸗Boote, Flieger und Minen verſenkten Tonnage„ein⸗ fach enorm“ iſt, angeſichts einer⸗ eitſpanne, die noch nicht fünf Monate umfaßt.„Die große Be⸗ deutung dieſer Tatſache“, ſo ſchreibt„'Tevere“, „kann durch kein Geſchwätz vermindert wer⸗ den.“ Wenn man zu den Verluſten der Schiffahrt noch die durch das Konvoi⸗Syſtem unausbleir lichen Zeitverluſte und Verzögerungen hinzu⸗ rechnet, ſo ergibt ſich ein Bild, das die Sorgen in London vollauf berechtigt und die Lebens⸗ mittelverknappung in England immer ernſter erſcheinen läßt. Wie ſtark die Schiffsverluſte für England ſind, ergibt ſich nach„Tevere“ auch aus den regelmäßig bekanntwerdenden neuen Verſen⸗ kungen. Gegenüber dem Vorſatz Englands, das deutſche Volk auszuhungern,„iſt es ebenſo be⸗ rechtigt wie geradezu eine heilige Pflicht Deutſchlands, mit jedem nur möglichen Mittel dagegen anzugehen und den Feind mit der eigenen Wajfe zu ſchlagen. Man erinnert ſich wohl noch daran, daß vor einiger Zeit auf Be⸗ fehl der Admiralität die Themſemündung ge⸗ ſchloffen werden mußte, um Minenräumarbei⸗ ten durchzuführen. Dieſe Maßnahme beſagt nichts anderes, als daß trotz aller öffentlichen Schönfärberei die britiſche Admiralität ſchwere Beſorgniſſe über die ſtändig wachſenden Schiffsverſenkungen hegt.“ enthüllt. wicklung etwa ſo vor, daß ſich im Laufe des Krieges und daran ae allmählich alle Anlchten Staaten dem Beiſpiel Frankxeichs anſchließen und die politiſche und wirtſchaft⸗ liche Führung Englands anerkennen werden. In dieſer„Beherrſchung aller Aktivität und aller Kraftquellen der Völker guten Glaubens und guten Willens“ durch gibt der „Temps“ die Rekonſtruierung des internatio⸗ nalen Lebens auf dauerhafter Baſis und die „Befeitigung der doktrinären Oppoſition der Intereſſen“. So würde, ſchreibt der„Temps“, ein neues haltbares Genf und eine Neuord⸗ nung Europas entſtehen.„Das Beiſpiel, das heute Frankreich und England liefern, zeigt, wie alle Hinderniſſe überwunden werden kön⸗ nen“. Damit iſt dieſer Plan, der auch die Kriegs⸗ idee Englands vorwärts treiben ſoll, deutlich Eine zentraliſtiſche Organiſation aller Staaten mit der Zentrale in London. Nicht nur Frankreich ſoll Dominion werden, ſondern ganz Europa. Sir Ronald Camp⸗ bell, der engliſche Botſchafter in Paris, gab auf einem Eſſen im amerikaniſchen Klub von Paris noch einige Erläuterungen zu dieſem Plan. Die„Neuordnung“, ſo ſagte er, müſſe auf„weiten Fundamenten“ aufgebaut ſein. Alle Nationen müßten an den„Segnungen dieſer Konſtruktion“ teilhaben. Die Zuſammen⸗ legung der wirtſchaftlichen Hilfsquellen Eng⸗ lands und Frankreichs ſei der erſte Schritt eines„allgemeinen Syſtems“, jedoch ſei es er⸗ forderlich, zuerſt die deutſche militäriſche Macht zu vernichten. Dies ſei die„Vorbedingung zur Errichtung dieſer neuen Ordnung“. Es wird ein graufamerer Krieg als jeder früherer Kampf. Aus all dieſem geht klar hervor, daß jeder Krieg nicht nur zur Niederringung Deutſch⸗ lands, ſondern ganz Europas führen ſoll. 85 ſpannen, empfiehlt er ihnen ſkrupellos, ihre chiffe nun endlich in engliſchen Convoi⸗ ügen fahren zu laſſen. ſieht er in en zu erwartenden gemeinſamen Opfern be⸗ reits die beſte Grundlage für die erſehnte poli⸗ tiſche Solidarität. Und 5 te dies nicht klappen, ſo wird es Miſter Churchill auf eine„Athenia“ mehr oder weniger nicht ankommen. Die neutralen Landmächte aber ſucht Chur⸗ chill durch neue plumpe Lügen über aggreſſive deutſche Abſichten zu ſchrecken und zu einem Zuſammenſchluß gegen die deutſche Gefahr zu bringen. Den Zweck ſeiner Worte enthüllt er dann in dem vielſagenden Satz:„Was würde geſchehen, wenn alle dieſe neutralen Staaten mit einem einzigen ſpontanen Impuls ihre Pflicht täten und gemäß den Beſtimmungen der Gen⸗ 4 fer Liga mit dem britiſchen und franzöſiſchen Imperialismus gegen das Unrecht mitmachen würden?“ Vormundſchaft über alle kleinen Nationen, Opferung der Neutralen im Kampf gegen die jungen Kräfte Europas, die die Hegemoniean⸗ ſprüche der alten Plutokratien brechen und ein 4 neues Europa der neuen Völkergemeinſchaft aufbauen wollen— das iſt der ganze Sinn der engliſchen Politik. chamberlain-Rede angekündigt (Von unserem Vertreter) hw. Kopenhagen, 21. Januar Rach Halifax und Churchill will nun noch Chamberlain das Wort ergreifen, und zwar am 31. Januar anläßlich eines Frühſtücks vor Vertretern Frankreichs und der Neutralen. Das Konzept, offenherzig enthüllte, ſoll damit alſo konſequent fortgeſetzt werden. Schorſe italieniſche kr tn Churchill Urheber der Hetzkampagnen Vonunserem vertreter) Dr.v.., Rom, 21. Januar. Bereits die Ueberſchriften in den italieniſchen. Zeitungen zu den Hetzreden von Halifax und Thurchill, wie„Redeſtröme, um die britiſche Apathie wachzurütteln“,„Churchill verſucht, die Neutralen zu terroriſieren“,„Die üblichen Be⸗ teuerungen des britiſchen Seelords“ geben das Urteil Italiens klar wieder. Deutlicher äußern azetta del Popolo“, die ſchreiben:„Halifax hat endlich die Maske fallen gelaſſen. Jetzt handelt es ſich ſich noch„Telegrafo“ und„G das Churchill ſo „Haken! eeeee folle 1 Kälte 3(Vo Der ſchar zu unangen 4 Da die Bin nen Kanäle werden muf Eiſenbahn 1 in den letzte rungen geko daß die Ob triebenen E brachen, ſo d einige Stun Sd Vo ————— Die Kältel ungewöhnlick wurde der n ſtand von mi erinnern dar der letzten 2 wurden, nän Grad Kälte i jedoch war d — obwohl ter ſtand. In es in Paris Zentralheizun 500 —3— Sck Teil Nordſpe kehr, der in große Rolle wodurch auch 3 erſchn ohlenverſor ſind ſämtliche öfen ausverke Aurke alſo nicht mehr darum, die kleinen Nationen zu retten oder den Säbel für Polen zu ziehen, ſondern nux noch um die engliſche Sache ſelbſt, die eigene.W des britiſchen Weltreiches, Die Deutſchen wüßten jetzt Beicheid und mit ihnen die anderen Völker. Der Krieg gehe wei⸗⸗ ter, die Menſchen würden ſterben, Milliarden Die Deutſ würden ausgegeben, denn das britiſche Empire wolle das große und mächtige Deutſchland nicht zulaſſen. Das ſei im weſentlichen Halifax' An⸗ brochen. In. kehr durch die macht. In C. reits 60 Zent Ron ſicht. Churchills Empfehlung, daß die Neutralen 4 doch für Enaland ihre Haut zu Markte tragen ſollen. begegnet zuſammen mit der Feſtſtellung, daß Churchill wie üblich die britiſchen Verluſte verſchleiern wolle, bereits in den Londoner Be⸗ richten der, italieniſchen Zeitungen ſcharfer Kritik.“ 5 „„Es kann geradezu unerhört ſcheinen“, ſo äußern ſich„Popolo di Roma“ und„Regime faſciſta“,„daß England von den nichtkrieafüh⸗ renden Staaten fordert, für England zu kämp⸗ fen. Schon einmal hat der alte Churchill un⸗ klugerweiſe die Haltung der Neutralen mit Vorausſagen belaſten wollen, die ſelbſtverſtänd⸗ lich von den Tatſachen widerlegt wurden. Jetzt do⸗ Der bri⸗ tiſche Miniſter ſelbſt ſteckt alſo hinter den be⸗ hat er jedoch ſeine Karten aufgedeckt. ſtändigen Alarm⸗ und Hetzkampagnen der eng⸗ liſchen Preſſe. Mit einer Aufrichtigkeit, die wir nur zur Kenntnis nehmen können, hat dieſer Erſte Lord der Preſſealarm⸗Kampaanen alſo die Abſichten, wie die Hintergründe enthüllt.“ Doſze' che“ war 7ewarnt Drei Koffer Unterſuchungsprotokolle Von unserem Vertreter) bö. Den Haag, 21. Januar Die Behauptung des Londoner Innenmini⸗ ſteriums, daß es ſich bei der ſchweren Explo: ſionskataſtrophe in der Pulverfabrik von Valt⸗ haw Abby nicht um Sabotage handelt, findet ſelbſt in England wenig Glauben.„Daily Erxpretß erinnert daran, daß die Heteilive. die die Arbeiter bis in die ſpäten Nachtſtunden vernommen hätten, beim Verlaſſen der Fabrik die niedergeſchriebenen Ausſagen in drei Hand⸗ koffern forttragen mußten. berichten liche Polizeichef vor zehn Tagen die Warnung Bezirk eine Pulverfabrik in die Luft Sabotageakt in Abrede ſtellt, wurde, wie Daily Mail“ meldet, von einer Sonder⸗ ſitzung des Kriegskabinetts ausgegeben. Deitere sabola⸗eakte? DNB London, 21. Januar. In London ſcheint es nicht ganz geheuer zu ſein. Nachdem erſt kürzlich eine Pulverfabrih in die Luft flog, ereigneten ſich am Samstag verſchiedene geheimnisvolle Kurzſchlüſſe, wo⸗ durch eine große Stauung des Straßenbahn⸗ verkehrs eintrat. Die Urſache der Kurzſchlüſſe ſcheint auf Sabotage zurückzuführen ſein. Scoi⸗ land Nard hat eine Unterſuchung der Vorfälle eingeleitet und iſt fieberhaft auf der Jagd nach den Tätern. Aus den Preſſe⸗ eht außerdem hervor, daß der ört⸗ erhalten habe, daß in fliegen e liegen würde. Das amtliche Kommuniqué, das einen Von Zum dritte italien einen war am Sam gewand geklei der Fall iſt. des ſcharfen Schneefalls m ſchen Hauptſt. dreißig Jahre in Oberitalier wurden ſie di Auch in Si Umgebung Re VWinterſportm Römern eifri ſind nach dem wohner der E Lichtleitungen findlichen Sch fluch Die Kältew wieder ſtreng Blreſcia ging gangenen Na⸗ eine Temperat Stadt nicht n ſchiedentlich i Das Glatteis unfälle. Auch im übrigen 2 Kälterückſchlag falen. Die Rom und Bo gen. An der weſt hinterland, wi wurden, ſchnei ders ſtreng iſt Valtallins, Be 17 Grad Kält ſchlug den Rek kEmpfindlit Einſch In ganz Un ſtarken Schnee letzten Tage und großen S tel⸗ und Kohle führt. Beſond Hauptſtadt iſt beſorgniserreg muar 1940 —————— n upellos, ihre Convoi⸗ ir ſieht er in Opfern be⸗ erſehnte poli⸗ nicht klappen, ne„Athenia“ n. ſucht Chur⸗ ſer aggreſſive ud zu einem ze Gefahr zu e enthüllt er „Was würde n Staaten mit ihre Pflicht zen der Gen⸗ franzöſiſchen t mitmachen n Nationen, pf gegen die degemoniean⸗ ichen und ein rgemeinſchaft nze Sinn der kündigt Me 7) 21. Januar ill nun noch greifen, und es Frühſtücks eichs und der Churchill ſo ſo konſequent etik mpagnen t e r) 21. Januar. italieniſchen. Halifax und die britiſche lverſucht, die üblichen Be⸗ s“ geben das tlicher äußern azetta del ix hat endlich handelt es ſich nen Nationen len zu ziehen, 3 53 4 n. eltrei e5,% heid und mit rieg gehe wei⸗ n, Milliarden itiſche Empire utſchland nicht Halifax' An⸗ die Neutralen Markte tragen r Feſtſtellung, ſchen Verluſte Londoner Be⸗ ngen ſcharfer ſcheinen“, ſo und„Regime nichtkrieafüh⸗ and zu kämp⸗ Churchill un⸗ teutralen mit ſelbſtverſtänd⸗ wurden. Zetzt Der bri⸗ eckt. inter den be⸗ anen der eng⸗ igkeit, die wir en, hat dieſer agnen alſo die 1 3 „hakenkreuzbanner“ Montag, 22. Januar 1940 üllewelle über kuropa hült immor noch an Jahlreiche Staaten melden ernſte berkehrs⸗ und Derſorgungsſtörungen follands zugverkehr geſtört Kälte zerſtörte Bahn⸗Oberleitung (Von unserem vertretey) bö. Den Haag, 21. Januar Der ſcharfe Froſt hat jetzt auch in Holland zu unangenehmen Verkehrsſtörungen geführt. Da die Binnenſchiffahrt wegen der zugefrore⸗ nen Kanäle ſchon ſeit längerer Zeit ſtillgelegt werden mußte, muß der Güterverkehr auf der Eiſenbahn bewältigt werden. Dadurch iſt es in den letzten Tagen zu wiederholten Verzöge⸗ rungen gekommen, die noch dadurch zunahmen, daß die Oberleitungsdrähte der elektriſch be⸗ triebenen Eiſenbahnen an zwei Stellen durch⸗ brachen, ſo daß der Zug⸗ und Güterverkehr für einige Stunden lahmgelegt werden mußte. Doris ohne Rohlen Schärfſter Winter ſeit 1917 Von unserem Vertreter) j. b. Genf, 21. Januar Die Kältewelle hat in Frankreich eine ganz ungewöhnliche Strenge erxreicht. In Paris wurde der nur ſelten erreichte Temperaturen⸗ ſtand von minus 20 Grad gemeſſen. Die Blätter erinnern daran, daß dieſe Kältegrade während der letzten Jahrzehnte nur einmal überhoten wurden, nämlich im Kriegswinter 1917, als 22 Grad Kälte in Paris beie wurden. Damals jedoch war die Kohlenverſorgung ungleich beſ⸗ —4 obwohl man ſchon im dritten Kriegsmin⸗ ier ſtand. Im jetzigen erſten Kriegswinter gebe es in Paris kaum eine Wohnung, in der die Zentralheizung benutzt werden könne. rpanien im Dinterkleid DNB Madrid, 21. Januar. i neemaſſen bedecken den größten Lel fordſpantenz. Der Ueberlandautobusver⸗ kehr, der in Spaniens Transportweſen eine e Rolle ſpielt, mußte eingeſtellt werden, —5 ſn Lebensmittelwerſorgung er⸗ heblich erſchwert wird. Beſonders kritiſch iſt die der Großſtädte. In Madrid ind ſämtliche elektriſchen Heizkörper und Gas⸗ öfen ausverkauft. Slorke Schneefälle in Portugal DNiB Liſſabon, 21. Januar. im Norden Portugals ſchneit es ununter⸗ n. In Belmonte wurde der Fahrzeugver⸗ lehr durch die ſtarken Schneefälle unmöglich ge⸗ macht. In Caldas Taipes liegt der ee be⸗ reits 60 Zentimeter hoch. Rom wieder im Ichnee Die dritte Kältewelle Vonunserem Vertreter) wl. Rom, 21. Januar. Zum dritten Male haben Mittel⸗ und Süd⸗ italien einen großen Kälteeinbruch erlebt. Rom war am Samstagmorgen erneut in ein Schnee⸗ gewand gekleidet, was hier nur alle fünf Jahre der Fall iſt. Die Römer tröſten ſich angeſichts des ſcharfen Froſtes und des neuerlichen Schneefalls mit den Einwohnern der portugiſi⸗ ſchen Hauptſtadt, wo es zum erſtenmal ſeit dreißig Jahren geſchneit hat. Die Schneefälle in Oberitalien halten weiter an. In Mailand wurden ſie durch heftige Kälte abgelöſt. Auch in Süditalien ſchneit es weiter. Die Umgebung Rons bietet gegenwärtig die beſten wodurch auch die Römern eifrig ausgenutzt. Weniger glücklich ſind nach dem erneuten Kälteeinbruch die Ein⸗ wohner der Stadt Bologna, wo die Kälte die Lichtleitungen uſw. zerſtörte und manchen emp⸗ enthüllt. findlichen Schaden anrichtete. arm. fluch die Riviera im Scmee rotokolle 4 DNᷣB Mailand, 21. Januar. etet) Die Kältewelle hat auch in Norditalien 21. Januar wieder ſtrenge Formen angenommen. In r Innenmini⸗ weren Explo⸗ hrik von Valt⸗ handelt, findet den.„Daily die Detektive, Nachtſtunden en der Fabrik in drei Hand⸗ s den Preſſe⸗ daß der ört⸗ Tagen die daß in fliegen Luft jué, das einen wurde, wie iner Sonder⸗ s ausgegeben. Kle? 21. Januar. nz geheuer zu Pulverfabrik am Samstag ſchlüſſe, wo⸗ Straßenbahn⸗⸗ r Kurſſchlüſſe en ſein. Scot⸗ der Vorfälle der Jagd nach liegen Breſcia ging das Thermometer in der ver⸗ gangenen Nacht auf minus 14 Grad zurück, eine Temperatur, die ſeit vielen Jahren in der Stadt nicht mehr zu verzeichnen war. Ver⸗ ſchiedentlich iſt auch wieder Schnee gefallen. Das Glatteis verurſachte zahlreiche Verkehrs⸗ unfälle. Auch in der Gegend von Florenz und im übrigen Toscana iſt bei einem ſtarken Kälterückſchlag wieder ſehr viel Neuſchnee ge⸗ fallen. Die Züge auf der Hauptſtrecke nach Rom und Bologna erlitten ſtarke Verſpätun⸗ en. An der weſtlichen Riviera und im Gebirgs⸗ hinterland, wo 10 Grad unter Null gemeſſen wurden, ſchneit es unabläſſig weiter. Beſon⸗ ders ſtreng iſt der Winter in den Bergen des Valtallins, Bormie(am Stilfſer Joch) meldet 17 Grad Kälte, Livigno in 1800 Meter Höhe ſchlug den Rekord mit minus 27 Grad. kEmpfindliche Störungen in Ungarn 4 Einſchränkung des Zugverkehrs Budapeſt, 21. Jan.(OB⸗Funh In ganz Ungarn haben die ungewöhnlich ſtarken Schneefälle und die große Kälte der letzten Tage zu ſchweren Verkehrsſtörungen und großen Schwierigkeiten in der Lebensmit⸗ tel⸗ und Kohlenverſorgung der Bevölkerung ge⸗ führt. Beſonders in der Kohlenverſorgung der Hauptſtadt iſt in den letzten zehn Tagen eine beſorgniserregende Stockung eingetreten. In Winterſportmöglichkeiten. Sie werden von den den Kohlengeſchäften iſt ſeit Einſetzen der ſtar⸗ ken Kälte und der Schneeſtürme kaum Kohle zu erhalten. „Mehrere Budapeſter Schulen wurden für einige Tage wegen Kohlenmangels geſchloſſen. Auch die nationale Sportſchwimmſchule hat wegen der Schwierigkeiten der Kohlenverſor⸗ gung geſchloſſen. Die ungariſchen Staatseiſen⸗ bahnen haben aus dem gleichen Grunde neuer⸗ liche empfindliche Einſchränkungen des Zugver⸗ kehrs vornehmen müſſen. Auch in der Milch⸗ und Gemüſeverſorgung der Hauptſtadt machen ſich Störungen bemerk⸗ bar, da durch die ſtarken Schneeverwehungen der größte Teil der Landſtraßen völlig unzu⸗ gängig iſt. krnſte nöte in dänemorz DNB Kopenhagen, 21. Januar Der innerdäniſche Verkehr leidet unter den Eisſ en die Schiffahrt, In eine beſonders ſchwierige Lage ſind die ſüdlichen Inſeln durch einen Schneeſturm gekommen, der zeitweilig alle Transportmöglichkeiten völlig lahmlegte. Unterbrochen wurden auch wieder die Verbindungen von und nach Deutſchland über Gjedſer— Warnemünde, ferner der Gü⸗ ter⸗ und Perſonenverkehr auf Holland⸗Falſter, völlig abgeſchnitten iſt die Inſel Langeland. Trotz Eisbrecherhilfe blieben im Großen Belt eine Reihe von Schiffen im Eiſe ſtecken. Die Unterbrechung der Verbindungen zwi⸗ ſchen den kleinen Inſeln hat die unbequemſten Folgen für ihre Bewohner mit ſich gebracht. Auch in den größeren Städten macht ſich eine Verknappung der Lebensmittel bemerkbar. Die Preiſe haben u. a. für Fleiſch und Gemüſe ſtark angezogen. K m Kleinen Belt wurden durch den Eis⸗ ang die Holzſchutzrahmen um die Kleine Belt⸗ rücke gegen Minengefahr weggedrückt. Dlanmäßiger Flugverkehr berlin— Moskau eröffnet Berlin, 21. Januar.(HB⸗Funk.) Im Rahmen der Eröffnung der neuen Luft⸗ verkehrsſtrecke Berlin—Moskau landete am Sonntagnachmittag das erſte planmäßige Flug⸗ zeug auf dem Flughafen Berlin⸗Rangsdorf. Im Auftrage des Reichsminiſters der Luft⸗ fahrt, Generalfeldmarſchall Göring, begrüßte der Chef des Allgemeinen Luftamts, Fi ſch, die Beſatzung und gab in einer kurzen Anſprache dem Wunſche Ausdruck, daß dieſe neue Luft⸗ ſtrecke zu,einem erfolgreichen Ausbau der gegen⸗ ſeitigen Beziehungen beitragen möge. Im Namen der Beſatzung dankte der Kom⸗ mandant des Flugzeuges, Flugkapitän Kiri⸗ tſchenko, für den freundlichen Empfang und ſprach die Hoffnung aus, daß dieſe neue Luft⸗ brücke einen regen Verkehr zwiſchen den beiden großen Ländern vermitteln werde. Dem Empfang wohnte auch der Botſchafts⸗ rat Tichomirow mit mehreren Angehörigen der hieſigen ſowjetruſſiſchen Botſchaft und die Direktoren der Deutſchen Lufthanſa, Freiherr von Gablenz und Luz, bei. Der Direktor der Aeroflot, Molokow, und die Leiterin der Verwaltung für internationale Fluglinien, Grizoduhowa, übermittelten telegrafiſch ihre Grüße und die beſten Wünſche für den Ausbau dieſer neuen Luftſtrecke. Die Deutſche Lufthanſa wird zuſammen mit der ſowjetruſſiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Aeroflot die Strecke Berlin—Moskau mit Zwi⸗ ſchenlandungen in Danzig, Königsberg, Bialy⸗ ſtok, Minſk, täglich befliegen. kin Opferſonntag, wie er ſein ſoll 14. Januar brachte Steigerung von 49,5 v. h. gegenüber dem Dorjahr NSG Karlsruhe, 21. Januar. Wie der Gaubeauftragte für das Kriegs⸗ winterhilfswerk 1939/%0 mitteilt, zeichnete die Bevölkerung des Gaues Baden insgeſamt 353 574.86 RM. in die Liſten des vierten Opfer⸗ ſonntags. Das ſind 49,3 v. H. mehr, als der vierte Eintopfſonntag des Winterhilfswerkes 1938/39 erbrachte. Oder: der vierte Eintopf⸗ ſonntag des Winterhilfswerkes 1938/39 ergab je Haushalt unſeres Gaues eine Summe von 38,71 Pfennig, der des Kriegswinterhilfswerkes 7 51ön: Fünf Johre zuchhaus für Volksſchädung Wegen Abhörens ausländiſcher Sender verurteilt DNB Schneidemühl, 21. Januar. Vor dem Elbinger Sondergericht, das in Schneidemühl verhandelte, hatten ſich der 41⸗ jährige Johann Matoezynſki aus Schneide⸗ mühl und ſeine Ehefrau Herta Matczynſki wegen Abhörens feindlicher Rundfunkſender und Verbreitung unwahrer Nachrichten ſolcher Sender zu verantworten. Die Beweisaufnahme ergab einwandfrei, daß Matcezynſki bereits vor dem polniſchen Feld⸗ zug franzöſiſche und polniſche Sender gehört hat und auch nach dem Verbot des Abhörens ausländiſcher Rundfunkſendungen dieſe faſt täglich weiterhörte. Selbſt die angedrohten ſchweren Strafen konnten ihn davon nicht ab⸗ halten, obgleich ihn auch ſeine Ehefrau darauf hingewieſen hatte, es nicht mehr zu tun. In einem Fall hat er ſogar die von ausländiſchen Sendern gehörten Lügenmeldungen einem Ar⸗ beitskameraden weitererzählt. Er forderte die⸗ ſen auf, einmal ſelbſt zu hören, als dieſer ihm erklärte, er ſolle doch nicht alles glauben, was die Engländer erzählten. Bei der mitangeklag⸗ ten Ehefrau konnte die Beweisaufnahme nicht einwandfrei ergeben, ob ſie ſelbſt auch auslän⸗ 1939/40 aber 58,18 Pfennig. Die Gegenüberſtel⸗ lung dieſer Ergebniſſe zeigt, daß die Badener auch im neuen Kampfjahr bereit ſind, für die Gemeinſchaft jedes Opfer zu bringen. Die 27 badiſchen Kreiſe werden beim vierten Opferſonntag vom Kreis Wolfach angeführt, der mit 78,07 Pfennig je Haushalt an der Spitze ſteht. Es folgen die Kreiſe Ueber⸗ lingen mit 77,62 Pfennig, Mosbach mit 73.51 Pfennig, Donaueſchingen mit 72,50 Pfennig und Stockach mit 69,83 Pfennig je diſche Sender eingeſtellt hat. Jedoch hat ſie die Sendungen mit angehört, wenn ihr Mann das Rundfunkgerät einſtellte. Bei der angeklagten Ehefrau wurde daher ein leichterer Fall ange⸗ nommen, während das Tun bei dem Ehemann ſei beſonders ſchweres Verbrechen anzuſehen ei. Das Sondergericht verurteilte deshalb den Angeklagten Johann Matczynſki wegen eines Verbrechens gegen§ 1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen vom 1. September 1939 und wegen eines Verbrechens gegen§ 2 derſelben Verordnung zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von 5 Jahren Zuchthaus. Die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Die Angeklagte Herta Matezynſki wurde wegen Verbrechens gegen§ 1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt. Das zur Tat benutzte Rundfunkgerät wurde einge⸗ zogen. Bei beiden Angeklagten, die ſich ſeit 5. Dezember in Haft befinden, wurde die Un⸗ terſuchungshaft angerechnet. Nichts von der Front gesehen— und schon wieder Ur laub in England Aus Frankreich zurückgekehrte Tommy werden bei ihrer Ankunft' in London von Viscount Cobham begrüßt. Der französische Poilu wird sie sicher an der Front kaum vermissen, denn dort überläßt ihm die dritische Kriegs- hetzerclique das Sterben gern allein. Weltbild(MI) 2053 ute eine Löffelſpitze würzt ſechs Taſſen —5 . vinl- ſfuuu i 11713; uimnmummmmun 7000 2 21727 · :li 111.„ 111 „Hhakenkreuzbanner“ fiunſt und Unterhaltung montag, 22. Januar 1900 Das Werk des Dichters Dieſen Artikel e. ziäfleln des Matishalikeaters. Beft. Welcher gebildete Deutſche kennt Lope de Vega? Jeder! Wer kennt ihn wirklich?... Kei⸗ ner! Das werden beſonders diejenigen Roma⸗ niſten und Literaten beſtätigen, die ſich nicht nur darauf beſchränkt haben, Bücher„über“ dieſen Dichter zu leſen, ſondern die ihn ſelbſt, und zwar in der Urſprache ſtudiert haben. Faſt 400 Bühnenwerke füllen die 28 enggedruckten Foliobände, die ſeit 1895 von der ſpaniſchen Akademie herausgegeben worden ſind; weitere 1200 Dramen, Luſt⸗ und Legendenſpiele ſind verloren gegangen. Schon die rein phyſiſche Leiſtung des Dichters können wir uns heute kaum noch erklären. In einem 73jährigen Le⸗ ben eine Produktion von mehr als 1600 abend⸗ füllenden Bühnenwerken; dazu 20 Quartbände Romane, eine ganz erſtaunliche Menge tief empfundener Lyrik, daxunter 2989 Sonette, und über 400 geiſtli e Spiele!— Wie hat er eigent⸗ lich gearbeitet? Wann blieb ihm in ſeinem be⸗ wegten Leben voller Liebesabenteuer noch die Muße zum Schaffen?— Gleich ſeinen Nachfah⸗ ren Calderon und Tirſo de Molina war er außerdem noch Prieſter! Indes hinderte ſein geiſtlicher Stand ihn keineswegs, ab und zu die verfänglichſten Angelegenheiten und die gewag⸗ teſten Situationen mit eleganter Liebenswür⸗ digkeit zu dramatiſieren. Und die ſtrenge Kirche, obwohl ſie im Zeichen finſterſter Inquiſition —— war klug und tolerant genug, um beide ugen zuzudrücken, wenn ſie es für angebracht hielt. Das Phänomen Lope de Vega iſt ein⸗ malig in der Geſchichte der dramatiſchen Weli⸗ literatur; und das Wunderbarſte iſt, daß er ganz ohne Vorbilder ſchuf, während ſein Zeit⸗ genoſſe Shakeſpeare, deſſen Werke er übrigens nicht gekannt hat, auf einem bereits vorhan⸗ denen und ſchon zu beachtlicher Höhe enwickel⸗ ten engliſchen Nationaltheater weiterbauen konnte. So wurde Lope zum Vater des ſpani⸗ ſchen Dramas. Er iſt der unverſiegliche Quell, aus dem alle ſeine ſpaniſchen Nachfolger und zahlloſe Dramatiker anderer Länder geſchöpft haben... Wie unbegrenzt iſt ſeine Erfindungs⸗ gabe, und was für Rollen für die Darſteller weiß er zu ſchreiben! Nicht nur die Haupt⸗ figuren zeichnet er in einer edlen, gedanken⸗ reichen Sprache mit tiefſchürfender pſychologi⸗ ſcher Erkenntnis und folgerichtiger Enwwick⸗ lung; auch die nebenſächlichſten Perſonen be⸗ handelt er mit gleicher Liebe. Sei es nun ein Diener, ein Wirt, ein Reitknecht oder ſonſt etwas: mit ein paar Strichen ſteht auf den Brettern eine Figur, die auch heute noch leben⸗ dig iſt. Dem ſpaniſchen Volksleben, der Sage, der Legende, der Geſchichte und der Literatur aller Völker und Zeiten entnimmt er ſeine Stoffe; und mit echt dramatiſchem Inſtinkt baut er kunſtvoll verſchlungene Handlungen auf, immer neue, überraſchende Verwicklungen und unerwartete Simationen, bis ſich zum Schluß Knoten in v loſt. Siichſheniei Grillparzer war der deutſche Klaſſiker, der über hundert Werke Lopes in ſeinen„Studien um ſpaniſchen Theater“ analvſierte. Wie tief feine erehrung für den Dichter war, geht dar⸗ aus hervor, daß er ihn den Goethe der ſpani⸗ ſchen Dichtung nannte! Hans Schlegel. Walther Flex' Erbe. Der Bruder des im Weltkrieg gefallenen Dichters Walther Fler, der in Schweden lebende Dr. Konrad Flex, hat für die Dauer des Krieges die Hälfte ſämt⸗ licher Einnahmen aus den Werken des Dich⸗ ters dem Deutſchen Reiche zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Walther Flex' Werke, die während des Weltkrieges vielen hunderttauſend. aben, ehr⸗ Soldaten Kraft und Glauben gegeben verbinden ſich ſo erneut der deutſchen macht in einer Stunde der Bewährung. lüffender Weiſe Mramffüſfrung im Nationæltenter Lope de Vega:„Was kam denn da ins Haus.“ kine relꝛende sponlsche Vetv/echslungs- vnd Llogenkomòdie im Stil der commedio dell arte Hans Schlegels ſpaniſche Ueberſetzungen verdienen es, über die Zeiten hinweg in das Repertoire der deutſchen Bühnen einzugehen. Vielleicht erkennen wir heute ſeine Arbeit noch gar nicht in vollem Maße: er iſt eben daran, wie das in der Romantit ſein Namensvetter Auguſt Wilhelm Schlegel mit den großen Dra⸗ men Shakeſpeares tat, das Werk Lope de Vegas dem deutſchen Theater zu erſchließen. Da er in Spanien lebt, ſchafft er in der für ſein Werk idealſten Atmoſphäre; er iſt aber darüber hinaus ſelbſt Dichter genug, um ſeine Ueber⸗ ſetzungen einer ſtarren literariſchen Form zu entwöhnen. Was er— im beſten Sinne des Wortes— nachdichtet, iſt mit Leben erfüllt, es behält den Charakter des Spaniſchen und wird doch uns Deutſchen bis in die letzten Ein⸗ zelheiten verſtändlich. So war es mit Lopes „Richter— nicht Rächer“, deſſen Uraufführung wir in Mannheim erlebten, und ſo iſt es nicht minder mit dem neueſten Stück„Was kam denn da ins Haus..“, das am Samstagabend mit großem Erfolg zum erſten Male über die Bretter W Lope de Vega iſt kein Shakeſpeare, aber er iſt doch ein Theatermann voller Luſt und Liebe für die Welt der Seelen und Illuſionen und ein Mann mit einer unerſchöpflichen Phantaſte. Er iſt kein Grübler, zumindeſt nicht in dem Sinne, wie wir das von den nordiſchen Geiſtern ge⸗ wöhnt ſind, doch iſt er ein Dichter, der mit offe⸗ nen Augen durch das Leben geht und auf ſeinem Weg— wie Belträn in dieſem Stück— alles mitnimmt, was nicht ſchaden kann. Lernten wir Lope das letzte Mal von der ernſten Seite ken⸗ Ein Morgenkonzert des Stamitz⸗Quartetts Das Stamitz⸗Quartett aus Angehörigen des Saarpfalz⸗Orcheſters hat ſich in der verhältnis⸗ mäßig kurzen Hees ſeines Beſtehens bereits entſchieden durchſetzen können. Vier Muſiker von friſchem Muſikantentemperament und ſo⸗ lidem Können haben ſi eiſes mufllliſches, die ſich durch ein techniſch reifes, muſiktliſches, ausgefeiltes und durchgeiſtigtes uſizieren einen Namen geſchaffen haben, der ſicher noch an Klang gewinnen wird. Liebenswürdig, leicht und flott wurde das Streichquartett F⸗dur Opus 3 Nr. 5 von Z. Haydn geboten, ein Werk, das noch ganz in der Tradition des Dipertimentos lebt und in ſeiner melodiſchen Friſche und Schönheit im⸗ mer wieder bezaubert. Das Andante, die rei⸗ zende Serenade, iſt wahrhaft volkstümlich ge⸗ worden. Mit viel Liebe ſetzten ſich die vier Künſtler, Günther Weigmann, Fritz Bren⸗ del, Anton Deubler und Kurt⸗ Hagen Friedrich für das Streichquartett f⸗ moll Opus 33 von Paul Graener ein, ein die koloriſtiſchen Effekte der vier Inſtrumente bei modernem harmoniſchem Satz auswertendes, an wechſelnden Stimmungen von tiefer Me⸗ lancholie bis zu ſeliger Tanzfreude führendes Werk, das elegiſch ausklingt. Ein Kabinettſtück wurde dann wieder das Streichquartett A⸗dur Opus 18 Nr. 5, ein früher Beethoven von überwiegender ſtrahlender Heiterkeit. Pracht⸗ voll aber wurden auch die genialen Variatio⸗ nen des Andante cantabile erſchloſſen. Dr. Carl J. Brinkmann. „Der getreue Johannes“ in Düſ⸗ ſeldorf. Dr. Walter Ullmann, Spielleiter am Deutſchen Volkstheater in Wien, wurde einge⸗ de 7 Glũückselio!keiten von Roland Betsen Copytlaht dy G. Grote, Verlag, Berlin * ————. *.—.— 36. Fortſetzung „Ein glücklicher Durſt hat uns zuſammenge⸗ führt, dich und mich, wir ſind ein liehliches Geſpann. Dir aber verdanke ich dieſe Keller⸗ ſtunde hier* Wein⸗ und Weiheſtunde, dieſe Faß⸗ und Trinkgemeinſchaft. Nimm als Zeichen meiner Dankbarkeit dieſes Fläſchlein, nimm es hin das wunderwirkende Gehöröl, es ſei dein eigen, ich ſchenke es dir!“ Und ich halte ihm das Fläſchlein hin, das mir David Häutle verkauft hat. Er greift zu und iſt ſichtbar gerührt, er findet keine Worte des Dankes, das Uebermaß unſerer Gewölbefreundſchaft hat ihn ſtumm Zauch Zärtlich umarmt er mich, ſein Bauch ſtößt wih weich nach mir, er ſchluckt erſchüttert. uh ändler!“ ein Atem haucht Traminer aus. „O mein Radieschen,“ ſage ich. „Und jetzt den Wein der Sieben Glückſelig⸗ keiten.“ Schon dröhnen ſeine Schritte durch den hoh⸗ len Raum. Wie Senſen mähen die Schatten der elenden Stallfunzel über Decken und Wände. Die Fäſſer ſind lebendig, ſie hängen an Sei⸗ len und ſchwanken, es iſt wie auf einer Schiff⸗ ſchaukel, Hölle und Spinnendreck, ich fliege bis ecke. Mit Mühe ſammle ich das Gerümpel meiner Gedanken. Wo bin ich, etwas iſt durcheinander⸗ geraten. Fräulein Urſula wird dich verhexen mit ihrem Schildkrötenring. Urſula hat keinen Schildkrötenring, Herr Kel⸗ lermeiſter. Urſula iſt mir nicht unbekannt, ver⸗ hext hat ſie mich ſchon lange. Urſula über mir! Urfula in Räumen, die über dieſem alkoholi⸗ ſchen Gewölbe, über dieſem monſtröſen Wein⸗ behältnis liegen. Wenn ich hier an die feuchte Decke klopfe, möglich, daß Urſula es hört, viel⸗ leicht weilt 23 in einem Biedermeiergemach, in Seſſel ſitzt ſie und lieſt Shakeſpeares 0 Othello. Ich bin ein Fremdling in dieſen Räumen, in fremdes Eigentum bin ich e⸗ ſchlichen, um mich in eines Gutsbeſitzers Wein ⸗ keller zu berauſchen, um den Wein der Sieben Glückſeligkeiten zu ſtehlen. Lump und Saufaus, wohin ſteht dein Sinn? Denke an die Schnecken, an die Maden, an die Raupen. Schiffſchaukel, ein Matroſe ſoll die Orgel drehen. „Didelum, dittel dittel dong Dullt dill' dolla dolla dong ocke zurre zicke dittel——“ Keine Angſt, i war ein kann ſchaukeln, 14 Meiſter früher auf der Schifſchaukel. Ich konnte den Lukas hauen, daß das Männlein zur Glocke ſprang. „Dulli dill dilla dilla dong Zacke zorre zuckel diddel——“ Was iſt denn los, was für ein Kumpan taucht auf, ich bedanke mich für dieſe Geſell⸗ ſchaft. aa—— raaa——“ 2 ra Ein Rabe auf dem Faße Lebendiger Rabe, — 0 Geſelle, flügelſchlagend, ſchnabel⸗ ackend. Ein Rabe. Vorgeſtreckten Kopfes ſchaut er mich an wie ein Staatsanwalt. „Max!“ kreiſcht der Rabe.„Max—— rrauss!“ Jetzt weiß ich es genau: ich bin verhext. Die Knodener Kunſt iſt über mir. Ein Mann aus Knoden mit Namen Rettig hat mich feſtge⸗ bannt Die Schiffſchaukel iſt ſchuld, ich bin ſchwinde⸗ nen, ſo kommt er uns heute heiter: er ſtellt ſich mit einem Stück vor, das nur fröhlich und un⸗ terhaltend wäre, wenn es nicht aus ſeinen Tie⸗ fen ſo voller goldener Menſchlichkeiten ſprudeln und damit würde. Es iſt— mit einem Wort— eine edle Perle ſpaniſcher Fabulierluſt, was uns da ins Haus am Schillerplatz kam, und ſie wird ſorgſam und mit großer Liebe von den Künſtlern einem frohen Publikum gelngn Der Fähnrich Leonardo zieht mit nem Freund Beltran vom flandriſchen Kriegsſchau⸗ platz—„gewappnet“ mit einem Schreiben ſei⸗ nes väterlichen Kapitäns an deſſen Schweſter— nach Spanien zurück, wird dort gleich nach der Ankunft ausgeraubt und weiß ſich nun nicht anders zu helfen, als daß er den Brief des Ka⸗ pitäns fälſcht und ſich im Haus der Dona Bar⸗ bara als Sohn ihres Bruders ausgibt. Er ver⸗ liebt ſich in das„Kind der Liebe“, die reizende Angela, der„keuſchen“ Matrone, aber er hat, obwohl er wiedergeliebt wird, ag. auch die Mutter möchte ihn gerne für ſich haben, und ſo entſteht nun ein tolles Liebeswerben— ge⸗ würzt mit hundert Streitigkeiten— der beiden Frauen um Leonardo. Kritiſch wird das Ganze dann, als der Kapitän plötzlich zu Beſuch kommt und nun der Schwindel Leonardos offenbar wird. Doch ſowohl Leonardo wie auch der Ka⸗ pitän ſind„Männer von Geiſtesgegenwart“: alles findet ein glückliches Ende und lauter zu⸗ friedene Herzen. Die Stärke des Stückes liegt hauptſächlich darin, daß Lope einmal ausgezeichnete— oft nur mit wenigen Strichen charakteriſierte— Typen geſchaffen hat und daß ihm zum an⸗ laden, das neue Werk von Curt Langenbeck, une dr men re das am Düſſeldorfer Schauſpielhaus zur Ur⸗ aufführung kommen wird, in Szene zu ſetzen. Es iſt das Schauſpiel„Der getreue Johannes“. Dr. Ullmann hat auch das Schauſpiel„Hoch⸗ verräter“ von Curt Langenbeck als Spielleiter aus der Taufe gehoben. barc. Goethe⸗Medaille für Profeſſor Uhlenhuth. Der Führer hat dem ordent⸗ lichen Profeſſor em. Geheimen Regierunzsrat Dr. Paul Uhlenhuth in A im Breisgau aus Anlaß der Vollendung ſeines 70. Lebensjahres die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Sechs Komponiſten und eine Kri⸗ minalrevue. Die Wiener Kammerſpiele werden noch im Laufe des Monats Januar das Luſtſpiel„Der Mann in der Badewanne“ zur Uraufführung bringen. Die Hauptrolle ſpielt⸗ Trude Marlen. Als weitere Vovität bringen die Kammerſpiele dann im Februar eine durch⸗ aus neuartige Bühnenarbeit heraus: eine Kri⸗ minalrevne von Rudolf Weys, zu der die ſechs bekannteſten Wiener Komponiſten Schlager⸗ melodien lieferten. Das Werk heißt„Ring⸗ ſtraßenmelodie 1940“. barc. Gutenberg⸗Drama 4 die Main⸗ zer Feſtwoche. Im Ma 11 Stadttheater wird aus Anlaß des Gutenberg⸗Jahres ein „Drama um Johannes Gutenberg“ zur Ur⸗ aufführung kommen. Das Drama ſtammt von dem oberheſſiſchen Dichter Heinrich Bitſch. meu. Gaſtſpiel des Deutſchen Theaters in Poſen. Am 20. und 21. Januar wird das Deutſche Theater Berlin mit Shakeſpeares „Was Ihr wollt“ auf Veranlaſſung von Reichsminiſter Dr. Goebbels im Theater in Poſen gaſtieren. lig geworden, warum auch muß ich bis zur Deckenleinwand ſchaukeln, muß ich alles über⸗ treiben; ſrd. ſtürze ich noch ab. Die Lapſe Menſchhelt weiß, daß mir das Pech in die Wiege gelegt wurde. Pech. 0 Pechſchwarzer Rabe. Hört endlich auf mit dem Orgeln, mit dem Dudeln, der Jahrmarkt iſt zu Ende, ich muß an die Arbeit denken, meine Bücher muß ich ver⸗ kaufen. Wenn jemand Liebhaber iſt für Jean Wauls Werke——— Noch eine einzige Schaukelfahrt, den ambulanten Stand Burſimarff 225 du unter die Wurſtmarktsorgler ge⸗ raten!“ Ich ſchwinge weiter das Orgelrad, Platz neh⸗ men zu einer Fahrt bis zur r Geld her, Geld. „Didelum dittel dittel don 5 zurre dolla zicke dittel——“ 01 haſt's im Griff, wie der Bettelmann die aus.“ „Zocke zurre dittel dottel ——— olle „Hör auf, du jagſt mich zu den Kelleraſſeln. Komm her ans 05 „Radieschen, ein Rabe. Ein Dritter iſt in un⸗ ſerer erlauchten Geſellſchaft, ein Gefiederter, ein mittelmäßiger Sünger, eine Schnabelgeburt— dort, auf dem Faß! „Max,“ 14 as Radieschen,„wie kommſt du denn in den Keller? So ein Strolch.“ Der Rabe kommt herbeigeflogen, er 5 auf er gebärdet ſich aufdringlich und naſeweis. „Frau Karolas Rabe,“ ſagt der Kellermeiſter. Feh fitze wieder auf dem Faß, die Welt iſt wie ein Karuſſell. Der Rabe iſt herbeigehüpft. Er neigt den Kopf ſchief und äugt mich an. „Gut, daß du keinen Hut auf dem Kopfe haſt, Buchhändler, du müßteſt ihn abnehmen und dich verneigen vor dieſem Tropfen wie vor des Kaiſers Thronſeſſel.“ man muß „Du biſt—— ein Komödiant, man ſieht es dir nicht an. Fort mit dir auf die Wander⸗ ſchmiere!“ dern ein Handlungsablauf gelang, der drama⸗ geſchickt eine immerwährende Steige⸗ turgiſc Das Finale— iſt das ein Ein⸗ rung erfährt. fall der Spielleltung?— iſt ergötzlich dem Stil der Commodia deh arte nachgemacht und bildet einen geſchmackvollen würdigen Abſchluß: ſämt⸗ liche Barſteller treiten— wie aus dem Geſche⸗ hen gewachſen— noch einmal auf und danken dem Dichter. Helmuth Ebbs hat das Werk mit Sinn für Kleinigkeiten, ohne die große Linie zu ver⸗ geſſen, inſzeniert: ſo kam viel Sene Leben und damit— was das Schönſte iſt— ein köſtlicher Humor in das Geſchehen hinein: das wirbelte bunt und ewig jung durcheinander, klang verliebt und ſtreitſüchtig (ſelbſt die ſtummen 213 waren durch ein reizendes Mienenſpiel belebt) und war in ſei⸗ ner unbekümmerten Lebensbejahung oftmals wie ein Märchen. Oder war es wirklich„nur“ das wunderbare Stegreiſſpiel einer ausgelaſ⸗ ſenen Komödiantenſchar? Die Rollen waren ausgezeichnet beſetzt: vor allem bewies Eliſabeth Füncke als mannstolle „keuſche“ Mutter Barbara erneut, daß ſie zu den größten Menſchengeſtalterinnen ihres Fachs (gibtnes überhaupt eine Rolle, die ſie nicht ausfüllen würde?) des deutſchen Theaters hört. Mit ſpielender Leichtigkeit überwand alle Klippen ihrer ſchw 4 4 es mit einer Sicherheit, die verblüffte, urch feine pſychologlſche Mittel Kanten und Ungenauigkeiten, die der Dichter an dieſer Ge⸗ talt noch A3 ffn abzuſchleifen. Sie war der rototyp des liſtigen, eigenſüchtigen, keifenden und doch wieder guten Weibes, das alles nur aus einer müchtig aufbrechenden Sinnenluſt tut. Ihrer Tochter Angela lieh Kitty Dore Lüdenbach geſunde, der Mutter verwandte Züge: auch ſie fritt ſich gern und tat das alles doch nur aus unverhohlener weiblicher Liebes⸗ leidenſchaft. wohnt war Karl Pſchigode als Leonardo: ein lebensfroher, friſcher junger Fähnrich, der ſaß mit viel Geſchick durch die ungezählten Ge⸗ ahren hindurchmanövriert und der im Bel⸗ traͤn des Hans Becker einen, wenn auch ſtark dem Hausperſonal ohe liſtenreichen und ireuen Fiogd beſaß. Dem Kapitän Fajardo lieh Robert Kleinert die Fülle ſeiner Erſcheinung, die Güte ſeines ſonnigen Komödiäntenherzens und Joſef O gab als Diener Lope abermals eine ausgewo⸗ gene und bis ins kleinſte durchgearbeitete Probe ſeiner Geſtaltungskunſt(man achte be⸗ ſonders auf ſeine„ſtummen Szenen“), die ihn auch in größeren Aufgaben, beſtehen ließe Neben ihm Be Annemarie G. Zofe Lucia, we Martienzen und Benno Sterz waren zwei ſcharf karikierte Freier, Hölzlin in einer warm angelegten Studie der Freund des erſteren und Ernſt Lang⸗ heinz ein leicht vertrockneter, doch einer ſpäten Ehe gar nicht abgeneigter Rechtsgelehr⸗ ter. In kleinexen Rollen: Karl Hartmann, Jo⸗ ſef Renkert, Heinz Evelt und Georg Zimmer⸗ mann. Die Bühnenbilder ſchuf Toni Steinber⸗ ger: ſie waren mit Geſchmack entworfen und bildeten einen bunten Rahmen um das frohe Geſchehen. Es gab am Ende reichen Beifall: er war verdient, denn unſeres Erachtens iſt dies das beſte Luſtſpiel und die beſte Luſtſpiel⸗Auffüh⸗ rung, die wir in dieſer Spielzeit im National⸗ theater erlebten. Helmut Schul:. ————————————— „Ha ha, anbaß Ich war ſchon Komödiant, jawohl; einmal habe ich mitgeſpielt bei einem Den in Reuſtadt. Und weißt du, wer ich wark Du weißt es nicht, ich will es dir in beide Ohren Wi Der Ritter Boos von Waldeck, kennſt du ihn?“ „Wo— wohnt er?“ ffenbach 1 dilhin als che die junge Künſtlerin mit Lebendigkeit und trotziger Friſche kreierie. 9400 enbach Friedrich und kleine Ki viel ſchweren Aufgabe und ver⸗ KarkPfchh wie nun ſchon ge⸗ 1 3 4 4 Ein Sonn Kinder, wa läuferinnen a der Stad 2 43 5 Vorl ſallen, als ſie geht... dieſe überall vorne es iſt alles gi beiden hübſch⸗ zern weder e brochen, und nach dieſem jung, friſch u beſtimmt unt 4 noch einmal j das alles mit geſtanden hät ſiehen uns. 9 nichts komm 4 auch. Was der E machen kann! wieder zu Ki die nie müde chen ſpielgebe fel hegte, brar halbe Stunde Erhebung, an Treiben zuzu licher Betrieb Nachmittag b ſpielten ſich a ihren Buben bis ſie ſelbſt, Rodler liegen Und hundertf ſich etwa irge wie ein Krei 4 3 3 „Ho hoo, iſt längſt vermodert. Paß auf, hör zu, hab Andacht, wenn ich vor die Rampe trete! 4 1 Er war ein Held und Raufbold aus der Rit⸗ terzeit. Achtung, mein Stichwort kommt!“ Er nimmt den Krug und macht einige wan⸗ kende Schritte; vom Schein der Funzel iſt er dünn beleuchtet. Der Rabe zittert mit den Flü⸗ geln, ſperrt den Schnabel auf und ſagt etwas. „Ich, Ritter Boos von elg en auf Rheingrafenſtein. Da hab ich einen runk getan, der ſeinesgleichen ſucht. Solange die Erde fteht, wird ihn kein Zweiter tun. Da waren viele Ritter mal verſammelt zu einem N Zechgelage. Glaubt mir, ſie haben trin⸗ en können wie die dickſten Schwämme. In Waldeck, war zu Gaſt 1 4 Strömen 103 das Blut, mit Müh nur ward die wilde Luſt gebändigt. In vorgerückter Stunde erhob ſich der Burggraf von Rheingrafenſtein und ſprach: ihr Herren Ritter, es geſchah, daß einer aus dem Heſſenland ein Paar Reiter⸗ ſtiefel bei mir ſtehen ließ. Hier ſtell ich einen ſolchen Stiefel 4 den Tiſch. Schaut euch das Monſtrum an, es iſt gefüllt mit goldenem Ries⸗ lingblut. Wer dieſen ledernen Rieſenhumpen allſogleich in einem Zuge leert, ihm ſchenke ich Dorf Hüffelsheim, bei meinem ritterlichen Ehrenwort. Ha ha haaa, es ſchwieg die ganze Rund und keiner aus der wilden Schar, nein. Strauß ze wagen. Da trat ich vor mit feſtem Schritt. en wohlgefüllten Stiefel packt ich kühn und feſt. Noch einmal holt ich mächtig Luft und ſetzt ihn herzhaft an. Ich trank und ſog, und ſog und trank, als wollt ich einen Ozean aufs Trockne legen. Ich leert ihn bis zur Leder⸗ keiner fand den Mut, den ungeheuren ſohle, kein Tropfen blieb in ſeinem feuchten Schlund. Ich warf ihn übern Tiſſ und wotz Dorf Hüffelsheim mein Eigen! Herr Burg⸗ araf, gebt den zweiten Stiefel her, das zweile Dorf!!(Rortſetzung ſolgt.) .„ 34 und ſchließlich zu ſchön unt müde. Ja, an d4 die ganze M fauſgh zum R aufen. Jed lände wurde luſtigen Treib en 75 übe heims erüh ren diesmal beſucht. Der balt doch*1 die ſich aus Winter mehr Odenwald— ſchon am Sa ierher Kalg⸗ o Faller gegnung Wal mal nicht den ſen hatie. Ein Sonnt heimgeblieben Freilich, wer auf dem Rück zweifellos ne grauen Woch werden. Abe auch am Abe friſchen Breze gruppenft den angeſagt Witterungsve ſchränkungen Planes nicht am Sonnta ſchickt war. dieſe Feier n Beſuchern da Dankbarkeit löſte, die hi⸗ . 0 oO e. Die ſsiage, ru ige, ji chen 18 und oft anſtrenget Kriegsbeginn Not am Man Und es iſt ihre erſte ſell genfeier am zu einer wit weſenden ge ruppe gaben eier, die in des 50. Fanu umrahmen. 2 Mädchen vor wieder denſe zum Führer, ein verdant land und um Letzten, ordern kann Für unſer den Reihen * 8 0. treter Pg. ſer Weiheſtm jenigen verſt Machtüberna ſelbſt miterle mar 1940 eeeeee der drama⸗ nde Steige⸗ as ein Ein⸗ ch dem Stil und bildet chluß: ſämt⸗ dem Geſche⸗ und danken mit Sinn inie zu ver⸗ viel zönſte iſt— Geſchehen ewig jung ſtreitſüchtig n durch ein war in ſei⸗ ng oftmals rklich„nur“ r ausgelaſ⸗ beſetzt: vor mannstolle daß ſie zu ihres Fachs ie ſie nicht Theaters ge⸗ berwand ſie be und ver⸗ verblüffte, Kanten und 1dieſer Ge⸗ zie war der n, keifenden 3 alles nur Sinnenluſt Kitty Dore mverwandte at das alles cher Liebes⸗ n ſchon ge⸗ Leonardo: ähnrich, der ezählten Ge⸗ er im Bel⸗ in auch ſtark liſtenreichen m. Kapitän die Fülle es ſonnigen yffenbach ie ausgewo⸗ chgearbeitete in achte be⸗ “), die ihn tehen ließe. dllin als nireeim mit eierie. Gerd rzenbach r, Friedrich gten Studie nſt Lang⸗ doch einer techtsgelehr⸗ ktmann, Jo⸗ rg Zimmer⸗ teinber⸗ worfen und n das frohe all: er war iſt dies das piel⸗Auffüh⸗ m National⸗ Schulz. ——— Komödiant, lt bei einem du, wer ich dir in beide hon Waldeck, zaß auf, hör tampe trete! us ſommt!“ einige wan⸗ funzel iſt er nit den Flü⸗ ſagt etwas. war zu Gaſt zab ich einen cht. Solange iter tun. Da lt zu einem »haben trin⸗ vämme. In er Rit⸗ 3 —————————— —— 3———— ———————— 4 * uno kleine 4 Freilich, wer mit dem befucht. Der ungewöhnliche Schneeanfall lockte halt doch mehr. f 3 . . 4 4 „Hakenkreuzbanner“ õroß-Mannheim Montaa, 22. Januar 1940 Wie an uiner Sprungſchanze. Ein Sonntag für Große und Kleine Kinder, wann haben wir das je erlebt: Ski⸗ läuferinnen auf ihren Bretteln mitten in der Stabt! Oma, die ſtrümpfeſtrickend 43 5 Vorhang ſaß, ließ ſämtliche Maſchen fallen, als ſie ſowas ſah. Wenn das nur gut eht... dieſe Mädchen müſſen doch berall vorne dran ſein! Keine Sorge, Oma, es iſt alles gut Efaagfet es hat ſich keine der beiden hübſchen Skiläuferinnen auf ihren Höl⸗ ern weder ein Bein noch gar den Hals ge⸗ rochen, und wenn du die zwei am Abend, nach dieſem köſtlichen Treiben, geſehen hätteſt, 3 4 jung, friſch und geſund, dann wäre auch dir beſtimmt unbewußt der Wunſch gekommen, noch einmal jung und unbeſchwert zu ſein und das alles mitmachen zu können. Freilich, ein⸗ 2 Mr. hätteſt du dies nie, Oma, wir ver⸗ ehen uns. Auf das 19. Jahrhundert läßt du nichts kommen, und wir reſpektieren das 4 auch. 2 Was der Schnee doch aus einem Menſchen machen kann! Die älteſten Semeſter werden da wieder zu Kindern, zu ausgelaſſenen Bengels, die nie müde werden und die bei allen Strei⸗ chen ſpielgebend vorangehen. Wer daran Zwei⸗ fel hegte, brauchte nur an dieſem Sonntag eine halbe Stunde lang an Mannheims gigantiſcher Erhebung, am„Monte Gocolo“, dem luſtigen Treiben zuzuſehen. Es herrſchte ein unglaub⸗ licher Betrieb, die„Teilnehmerzahl“ ſtieg am Rachmittag bis in die Hunderte. Tragödien wie ein Kreiſel au ſpielten ſich ab. Würdige Männer wurden von ihren Buben und Mädels ſo lange geplagt, bis ſie ſelbſt, mit dem Kopf voraus, auf dem Rodler liegend den Abhang ſher menn Und hundertſtimmiges Gebrüll ſcholl auf, wenn ſich etwa irgend ſo ein Vati„verruderte“, ſich der Abfahrtsbahn drehte und ſchließlich im Schnee landete. Oh, es war zu ſchön und die Kinder wurden gar nicht müde. * Ja, an dieſem herrlichen Sonntag gab es für die ganze Mannheimer Jugend Gelegenheiten fenfen zum Rodeln, Schlittſchuhlaufen und Ski⸗ aufen. Jeder Quadratmeter geeignetes Ge⸗ lände wurde ausgenutzt, das Zentrum all des luſtigen Treibens war und blieb aber den gan⸗ Ze 75 über der„Monte Gocolo“, Mann⸗ eims berühmteſte Abfahrtsſtrecke für große Kinder. Nicht ſo ſtark wie 15 wa⸗ ren diesmal die verſchiedenen Eisbahnen nſere einheimiſchen Skiläufer, die ſich aus den bekannten Gründen in dieſem Winter mehr für das engere Skidorado— den Odenwald— intereſſieren, ſchon am Samstag weg. Weil's nun gerade fuhren teilweiſe hierher gehört: im Eisſtadion glänzte diesmal Benno Faliermever, der„Grock auf dem Eis“, ben Koch⸗Roack, die wit ja im letzten Winter ſchon hier ſahen. Die Fuß⸗ und Handballſpiele fielen unter den Tiſch, mit Ausnahme der Be⸗ Waldhof— PVfR, die allerdings dies⸗ f mal nicht den gewohnt ſtarken Beſuch aufzuwei⸗ ſen hatte. Ein Sonntag war's, an den auch wir Da⸗ heimgebliebenen gern urückdenken werden. odler oder den Skis auf dem Rücken rüber in die Berge konnte, hat zweifellos noch mehr Grund, während der grauen Wochentage ein biſſel trübſinnig zu „ 4 tur ward die ckter Stunde ingrafenſtein geſcha daß zaar Reiter⸗ ell ich einen mt euch das denem Ries⸗ ieſenhumpen n ſchenke ich ritterlichen eg die ganze Schar, nein, kren Strauß ſtem Schritt. h kühn und g Luft und nd ſog, und Ozean aufs zur Leder⸗ em feuchten intz Herr Burg⸗ das zweiile nng loigt.) werden. Aber auch in der Stadt war's nett, auch am Abend, bei einem Glas Pfälzer und friſchen Brezeln. H. L. Eine luftſchutzfertige Feſtung Bekundung des gemeinſamen abwehrwillens beim Appell des RCB Die Aufgaben des Reichs⸗Luftſchutz Bundes und die Pflichten ſeiner tätigen Mitglieder wurden ſchon öfters erörtert und den Volksgenoſſen nahegebracht. Wieder wer⸗ den von der Ortsgruppe Mannheim in allen Stadtteilen lebendig gehaltene Vorträge durch⸗ geführt, um die Luftſchutzwarte und Hausbde⸗ ſitzer erneut auf die im Vordergrund ſtehenden Fragen hinzuweiſen. Der Auftakt zu etwa 100 größeren Veranſtaltungen dieſer Art bildete der am Sonntagvormittag im„Alhambra“ abge · haltene Appell. Der ſtellvertretende Ortsgruppenführer Wel⸗ lenreutherr begrüßte die Vertreter von artei, Staat und Stadt, die Offiziere der chutzpolizei und die zahlreichen Hausbeſitzer der Reviergruppe I, um dann dem kürzlich ver⸗ ſtorbenen Blockwart Max Berger zu geden⸗ ken, der ſich große Verdienſte erworben hatte. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand der 4 des Ortsgruppenführers Baumann über„Schadenabwehr und Schaden⸗ bekämpfung im S⸗Selbſtſchutz“. Der Redner leitete ſeine Ausführungen mit dem Hinweis ein, daß die Aufgaben und Pflich⸗ ten im LS⸗Selbſtſchutz immer wieder ins Ge⸗ dächtnis gerufen werden müſſen, damit kein Volksgenoſſe das wirkliche Ziel aus den Augen verliert. Es geht hier um den Schutz des Vol⸗ kes in gefahrvoller Zeit. Alle milſſen ſich der Verpflichtun bewußt werden, daß ſie helfend in der geſchloſſenen Front zu ſtehen haben. eute hat die Frage„Warum?“ keine Berech⸗ gh mehr; jeder muß wiſſen, um was es geht Von der Tatſache ausgehend, daß der Reichs⸗ luftſchutzbund die größte Selbſtſchutzorganiſa⸗ tion der Welt iſt, erläuterte dann der Redner Das Volk ſchaut auf die Beamten in einprägſamen und leichtverſtändlichen Wor⸗ ten noch einmal die Schadenabwehr und Scha⸗ denbekämpfung. Wir unterſcheiden dreierlei Arten von Schäden: den Perſonen⸗, Sach⸗ und indirekten Schaden, Ortsgruppenführer Bau⸗ mann gab kurz die Mittel zur Abwehr und Bekämpfung der Schäden bekannt und bezeich⸗ nete in blehem dalene die Volksgas⸗ maske als ein vollkommener Schutz. Er wies darauf hin, daß jeder Volksgenoſſe die Gas⸗ maske beſitzen muß; die Luftſchutzwarte wer⸗ den demnächſt alle diejenigen liſtenmäßig auf⸗ führen, die noch ohne dieſes Schutzmittel ſind und die Namen dann der NSWpweiterleiten. Der Redner machte es auch jedem einzelnen noch einmal zur Pflicht, Lebensmittel und Trinkwaſſer vor den Einwirkungen von 7 f0 en zu ſchützen, und kam dann auf den be⸗ elfsmäßigen Schutzraum zu ſprechen. rtsgruppenführer Baumann ſprach dann noch über die verſchiedenen Arten der Scha⸗ denbekämpfung, bei der vor allem die Brandſchäden ins Auge gefaßt werden müſſen. Vorausſetzung dabei iſt, daß die Selbſtſchutz⸗ kräfte gut ausgebildet ſind, damit ſie zu han⸗ deln fähig ſind. Denn jede Luftſchutzgemein⸗ borke hat im erſten Augenblick keine unmittel⸗ are Hilfe zu erwarten und muß fähig ſein, alle auftretenden Schäden Juſtfe zu bekämpfen. Erſt wenn die Kräfte des Luftſchutzwartes und ſeiner Helfer nicht ausreichen, ſetzt die nachbar⸗ liche Hilfe der Luftſchutzgemeinſchaften ein. Der Redner ſchloß ſeine Ansführungen mit dem Satze, daß wir nicht die Notwendig⸗ keit aller Forderungen, die vom RB verlangt werden, unterſchätzen dürfen. Erſt wenn jedes Haus eine luftſchutzfertige Fe⸗ ſtung iſt, ſind wir allen Lagen Gauleiter z. b. D. herbert Albrecht aus Berlin ſprach im Muſenſaal Im Krieg iſt es erſt recht ſo, daß unſer Volk auf unſere Beamten ſchaut, die das Gerippe der deutſchen Stände darſtellten und daher auch mehr Pflichten haben. Selbſt in den kleinen Dingen des Alltags wird ſich der Beamte daher der größtmöglichen Gerechtigkeit gegenüber allen Volksgenoſſen befleißigen— und wie an der äußeren Front, ſo iſt es auch an der inneren Front heute nicht möglich, daß„einem einmal der Gaul durchgeht“, Das wiſſen unſere Beam⸗ ten und ſie handeln auch vanach. Auch der Be⸗ amte kennt den Sinn ſeiner Pflichten und Opfer, und das Opfer beginnt bekanntlich erſt da, wo man ſich etwas anderes dafür verſagen muß. Mit dieſen Worten wandte ſich der Reichs⸗ redner, Gauleiter z. b. V. Dr. Herbert Al⸗ brecht aus Berlin am Sonntagmorgen in der großen Beamtenverſammlung im uſenſaal des Roſengartens an die Beamten des Kreiſes Mannheim. Darüber hinaus vermittelte er ihnen in einem umfaſſenden Referat einen auf⸗ ſchlußreichen Ueberblick über unſere augenblick⸗ liche politiſche Lage. Damit gewährte er ihnen einen Einblick in die Hintergründe unſeres an⸗ genblicklichen Exiſtenzkrieges und gab ihnen aus dem Kraftquell unſerer Nation neuen Auftrieb. Freudiger Einſatz der Frauen würdige morgenfeier der Jugendgruppe der Us⸗Jrauenſchaft in der„Harmonie“ Für den 21. Januar war eigentlich eine große, gemeinſame Tagung aller Jugend · gruppenführerinnen des Gaues Ba⸗ den angeſagt geweſen. Die durch die ſchlechten Witterungsverhältniſſe bedingten Verkehrsein⸗ ſchränkungen ließen aber die Durchführung des Pianes nicht zu, ſo daß die Morgenfeier am Sonntag nur vom Kreis Mannheim be⸗ ſchickt war. Aber trotzdem kann man ſagen, daft dieſe Feier wirklich gelungen war und in den Befuchern das Gefühl tiefer Befriedigung und Dankbarkeit gegen die jungen n aus⸗ löſte, die hier einmal an die Oeffentlichkeit traten, nachdem ſie während der letzten Monate ſich ſo oft im ſtillen Arbeitseinſatz bewährt tten. Die Jugendpgruppenmädel der S⸗Frauenſchaft— das ſind meiſt be⸗ rufstätige, junge Müdchen und Frauen zwi⸗ ſchen 18 und 30 Jahren— hahen ſich troß ihrer oft anſtrengenden Berufsarbeit vor allem ſeit Kriegsbeginn immer freudig da eingeſetzt, wo Not am Mann war. Und es iſt ihnen doppelt ihre erſte ſelbſtändige Veranſtaltung, die Mor⸗ genfeier am Sonntag in der„Harmonie“, ſich zu einer wirklichen Feierſtunde für alle An⸗ weſenden geſtaltete. Die Muſik⸗ und Sing⸗ 1t gönnen, wenn 1148 gaben ihr Beſtes, um den Charakter der * eiet, die in allem auf den ſchickſalsvollen Tag des 30. Januar abgeſtimmt war, würdig zu umrahmen. Auch die Sprüche, die von jungen „ Bein verdanken, Treue und + 3 . 3„, Mädchen vorgetragen wurden, hatten immer wieder denſelben Grundgehalt: Dankbarkeit m Führer, dem wir unſer ganzes Glück und hingebende G fazbrreliſchaft bis land und hingebende Einſatzbereitſcha um Letzten, das man von der deutſchen Fran ordern kann. Für unſeren Kreisleiten der auch in den Reihen der Männer iſt, die bereitſtehen, die Heimat zu verteidigen, ſprach als Stellver⸗ tretef Pg. Gawran. Den tieferen Sinn die⸗ fer Weſheſtunde, führt er aus, können nur die⸗ jenigen verſtehen, welche die Jahre vor der Mlachindernahme und die Machtübernahme felbſt miterlebt haben. Leider gibt es manche, die ſich nicht mehr Lunz dieſer Jahre von 1918 bis 1933 erinnern, durch die der Führer ging, mit eiſerner Entſchloſſenheit und doch getragen von unendlicher Liebe zu ſeinem Volke, hinter ſich die Getreuen, die ihm verſchrieben waren, wenn ſie nur einmal ihm in die Augen geblickt Spfen die ihre Treue vielfach mit 3 pfern beſiegelten. Nachdem das Steuer des Staatsſchiffes in die Hände Adolf Hitlers übergegangen war, hat er einen Stein zum anderen 5 t, bis, zur Vollendung Groß⸗ deutſchlands. Für ſein Werk ſteht unſere Ju⸗ gend eiſern auf der Wacht. Wenn der Führer ur Entſcheidung ruft, dann wird auch die Ring in 10 oſſener Front daſtehen, auch ie, meine Mädchen und Gemeinſchaft des Nationalſozialismus und zu ihr gehören auch Sie, Sie müſſen Sorge tragen, Ihre Reihen noch größer und ſtäxker zu ge⸗ ſtalten, Jeder Dank gebührt dem Führer, der dieſe ungeheure Verantwortungslaſt, die er trägt, auf ſich genommen hat. Er hat dies Reich geſchaffen für hunderte, für tauſende Jahre. Die Verpflichtung, es zu erhalten, liegt in Euren Händen, Ihr habt ſie weiterzugeben an f50 die durch Euch das Licht der Welt erblicken ollen. Zum Schluß ſprach Kreisfrauenſchaftsleite⸗ rin Frau Drös. Sie dankte der Jugendgrup⸗ penmädel in herzlichen Worten für die ſchöne Feier, die alle Frauen— denn auch die Jugend⸗ gruppenmädel ſind Teil der Frauenſchaft— mit Stolz und Freude erfüllt hatte, Auch ſie wies hin auf den Ernſt der Zeit, von der wir ja alle nicht wiſſen, was ſie noch im Schoße birgt. Aus ihren Worten„Ich weiß, ich kann mich auch auf Euch, Jugendgruppenmädel, verlaſſen, denn Ihr habt Euch bewährt“ ſprach ſtolze Genugtuung und die gläubige Zuverſicht, daß die deutſche Frau in dieſem Schickſalskampfe ihren Platz bis zum Letzten ausfüllen wird. Mit dem„Sieg Heil“ auf Adolf Hitler und dem Gemeinſchaftsliede„Alle ſtehen wir ver⸗ bunden“ fand die Feier ihren- würdigen Ab⸗ ſchluß. E. K. rauen! Das iſt die In 443 Rede zeigte Parteigenoſſe Albrecht deutlich auf, was wir von unſeren Gegnern zu erwarten hätten, wenn ſie uns beſiegten. Das aber dürfte ihnen niemals gelingen. Wenn auch die Front augenblicklich faſt gänzlich ruhig iſt, ſo kann doch kaum ein Zweifel darüber be⸗ ſtehen, daß ein Frieden dereinſt ohne Entſchei⸗ dungsſchlacht kaum möglich ſein wird. Um dieſe Erkenntnis zu beweiſen, riß der Redner die ganze politiſche Vorgeſchichte dieſes Krieges auf, die uns eindentig beweiſt, daß es um die Exi⸗ ſtenz unſeres Volkes geht. Die ganze außenpolitiſche Entwicklung iſt durch den roten Faden gekennzeichnet, der ſich durch Englands größenwahnſinnige Bemühun⸗ gen hindurchzieht, niemals eine andere Konti⸗ nentmacht gleichberechtigt neben ſah zu dulden. Erſt haben ſe den Nationalſozialismus ver⸗ kannt, weil ſie die neue Zeit nicht ſahen, die mit ihm in Deutſchland eingebrochen war. Dann haben ſie geglaubt, auch Hitler mache nur Worte — nun laß ihn ſchwätzen. Bis ſie beim Ein⸗ marſch der deutſchen Truppen in das deut che Oeſterreich erkennen mußten, daß den Worten ja doch Taten folgten. Schließlich glaubten ſie Deutſchland letzten Endes doch wirtſchaftlich ſpielend leicht unterkriegen zu können, nachdem ſie einſehen mußten, daß ſie außenpolitiſch ve⸗ les verſäumt hatten und von uns in den Schat⸗ ten geſtellt worden ſind. Als ſie Polen den Befehl zum Angriff gaben, war es für ſie zu ſpät. Inzwiſchen hatten wir uns auf dieſe früher oder ſpäter doch zu erwar⸗ tende Auseinanderſetzung eingeſtellt. Hinter der funen Flagge fla tert der jü⸗ diſche Kaftan. Und wenn die Weltjuden nun auch ihr britiſches Aushängeſchild in Geſtalt des„ſehr ehrenwerten“ Außenminiſters und Juden Choreb Eliſha einzogen, um 05 in ihrem Verbrecherkampf gegen uns nochmals zu tarnen, ſo hat er damit den Kampf gegen uns gewiß nicht aufgeſchoben. Die Veranſtaltung, die von Worten des Kreisamtsleiters Mutter und Vorträgen ſei⸗ tens der Beamtenmuſiker, dem Bund e hemali⸗ ger Militärmuſiker unter Muſikleiter Dieske umrahmt war, erweiterte zweifelsohne den po⸗ litiſchen Geſichtskreis der Beſucher. höchſtpreiſe für Fuhrleiſtungen mit fraftwagen Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat gemeinſam mit dem Reichsverkehrsminiſter eine Verordnung über Höchſtpreiſe für Fuhr⸗ leiſtungen mit Kraftfahrzeugen im Nahverkehr erlaſſen. Die Verordnung gilt für alle Güter⸗ beförderungen mit Laſtkraftwagen, Zugmaſchi⸗ nen und Anhängern im Reichsgebiet, ſoweit nicht der Reichskraftwagentarif angewandt wird. Die Verordnung enthält in ihrer Anlage eine Höchſtpreistafel mit Tages⸗ und Kilo⸗ meterſätzen, Stundenſätzen und Leiſtungsſätzen. Die Preisſtopverordnung bleibt inſoweit wei⸗ ter in Geltung, als am 17. Oktober 1936 beſtan⸗ mi niedrigere Fuhrpreiſe beibehalten werden müſſen. Die Rahverkehrpreisverordnung begegnet den vielfach zutage getretenen Zweifeln über die frafſſagez Entgelte für Fuhrleiſtungen mit Laſt⸗ kraftfahrzeugen und iſt geeignet, die eigennüt⸗ zige Ausnutzung von Transportſchwierigkeiten und damit Erhöhung der Transportkoſten zu verhindern. Die Preistafel mit dem Wortlaut der Ver⸗ ordnung iſt bei der Reichsverkehrsgruppe Kraft⸗ fahrgewerbe, ihren Bezirksgruppen und den Induſtrie⸗ und Handelskammern zu beziehen. Weitere Einſchränkung des Zugverkehrs während der Froſtperiode Im Intereſſe der Kohlenverſorgung für die Bevölkerung iſt während der Froſtperiode ent ⸗ ſprechend der Einſchrünkung des übrigen Reiſe⸗ verkehrs auch der Urlauberverkehr für die Wehrmacht an der Front und in der Heimat eingeſchränkt worden. plötzliche Kufhebung der Ratenzahlung berſtoß gegen preisſtop Der Reichskommiſſar für die Preisbildung feſt gelegentlich eines Einzelfalls grundſätzlich eſtgelegt, daß ein etwaiger Wegfall von Teil⸗ zahlungsgeſchäften eine Verſchlechte⸗ rung der bisherigen Zahlungsbedingungen S dem Abnehmer und damit einen erſtoß gegen die Preisſtopverordnung bedeu⸗ ten würde. Auch die durch den Kriegsausbruch veränderten Verhältniſſe gäben keinen Anlans, in dieſer Frage einen anderen Standpunkt ein⸗ zunehmen und etwa für die Zukunft den Ueber⸗ gang von Ratenzahlungsgeſchäften zu Bar⸗ zahlungsgeſchäften allgemein zu geſtatten. Bei Verdunkelung rechls gehen! Nach Eintritt der Dunkelheit ſind bei der all⸗ gemeinen Verdunkelung trotz der benutzten Leuchtzeichen aller Art vielfach Zuſammenſtöße von Fußgängern auf den Gehwegen zu beob⸗ achten, die häufig ſchwerwiegende Fol⸗ gen haben. Die Urſache zu dieſen Zuſammen⸗ ſtößen liegt nur darin, daß die Fußgänger ſich in den Städten nicht an die ſelbſtverſtändliche Regel des Rechtsgehens halten. Auf genügend breiten Gehwegen geht man innerhalb dieſer rechts, auf Straßen mit ſchma⸗ len Gehwegen benutzt man nur den in der Geh⸗ richtung rechts gelegenen Gehweg. „Auf Landſtraßen ohne Gehwege emp⸗ fiehlt es ſich dagegen links zu gehen. Auf der linken Straßenſeite kann man entgegenkom⸗ menden Fahrzeugen leicht und ſicher auswei⸗ en, während ſich der Fahrzeugverkehr gleicher ichtung rechts auf der rechten Straßenſeite abwickelt. So hatte man ſich's gewünſcht Das große Kd7-Wunſchkonzert in der Reihe„Meiſterabende froher Unterhaltung“ Es war eine ausgezeichnete Stimmung, die das„Große Wunſchkonzert“ im Muſenſaal ————+ und die Beſucher ſind dabei gewiß au re varunter hatten ſie ſich ja ſelbſt ve Und ihren Wünſchen war man denn auch weiteſtens entgegengekommen. Die reichhaltige Darbietungsfolge dieſes ſiebten Meiſterabends froher Unterhaltung, den „Kraft durch Freude“ in Arbeitsgemeinſchaft mit der Gaſtſpieldirektion Hoffmeiſter veran⸗ ſtaltete, war mit ſämtlichen angekündigten „Kanonen“ aufgefahren. Unter den erwar⸗ tungsfroheſten Beſuchern waren nicht zuletzt jene vollauf zufriedengeſtellt, deren Namen als Wünſchende vor den einzelnen muſikaliſchen Darbietungen bekanntgegeben wurden. Dieſe 3 füt Mannheim fand allſeitigen An⸗ ang. Da waren aufgeboten: ein Muſikzug und ein Chor einer Luftwaffenabteilung unter ihrem umſichtigen und gewandten Leiter, außerdem die Tangokapelle des ſeit 18 Jahren in Deutſch⸗ land weilenden ſpaniſchen Komponiſten Juan Lloſſas. Sie verſtanden es, getrennt und auch vereint, mit ſchmiſſigen Weiſen zu unter⸗ halten. Namentlich die bekannten Kompoſitionen des Berliner Filmkomponiſten Michael Jary erklangen unter deſſen perſönlicher Leitung in feinſtempfundenen Abſchattierungen, wie man ſie ſo eben doch kaum jemals gehört. Einige der teils berühmt gewordenen Kompoſitionen Juan Lloſſas' auf dem Gebiet der unterhaltenden Tanzmuſik wurden unter des Komponiſten Füh⸗ Rechnung gekommen. Denn vieles »Erfolg mit ſeinen rung plaſtiſch und mit werkgetreuem Tempera⸗ ment wiedergegeben. Auf muſikaliſchem Gebiet ſicherten ſich auch die„Fünf Hotters“, unſer bekanntes ein⸗ heimiſches Quintett, einen durchſchlagenden eſchmackvollen Vorträgen. Eine ſorgſame Begleitung auf Gitarren und einer Handharmonika gab dem ſympathiſchen Trio weich aufeinander eingeſungener Stimmen einen paſſenden inſtrumentellen Rahmen. An Geſangsſoliſten erfreuten vor allem Karl Jautz mit ſeinem einſchmiegſamen Belkanto⸗ Tenor⸗ Auch Otto Gerd Fiſcher erfüllte die Wünſche des Beſucherkreiſes mit ſeiner warmen Mikrophonſtimme. Aus der Kapelle Juan Lloſ⸗ ſas' brachten Amalia Latarullo(Sopran) und Beppi Manfrini(Tenor) recht gefälli⸗ ges Stimmenmaterial mit. Eine erfreuliche Ueberraſchung bedeutete für uns auch die junge Vertreterin getanzter Akro⸗ batit— Helga Rößler, eine 17jährige Ber⸗ linerin, die erſt mit 11 Jahren anfing und nunmehr knapp ein Jahr auftritt. Die junge Künſtlerin zeigte ganz hervorragende, faſt ein⸗ malige Leiſtungen auf dieſem Gebiet, die zu weitgehenden Hoffnungen berechtigen. Sie arbeitet„auf Zeitlupe“, was betkanntlich noch ſchwieriger iſt. Für den tänzeriſchen Rahmen wird ſie ſich noch vervollkommnen müſſen. Und wenn wir Robert Grüning auch am Schluß nennen, ſo bedeutet das keine Beurtei⸗ lung, denn Robert Grüninas erleſene Anſage⸗ kunſt iſt uns hier ja nichts Neues, zählt er doch längſt zu den wenigen bewährten Altmeiſtern der deutſchen Anſagekunſt. Hanns German Neu. „hakenkreuzbanner“ Sport und Spiel Montag, 22. Januar 1940 Im knöcheltleſen Gcnee H. L. Mannheim, 21. Januar. Gehört haben wir es nicht, aber man ſcheint ſich doch vor dem Spiel in den Kabinen noch einmal darüber unterhalten zu haben, ob man das Spiel wirklich durchführen ſolle oder nicht. Beim Vorſpiel wurde ja ausreichend demonſtriert, wie ſchwer es die Spieler bei der hohen Schneedecke hatten. Es wurde halb drei Uhr, es wurde auch dreiviertel drei, und noch immer kam kein Menſch auf den Platz. Endlich einer— der Schiedsrichter! „Ermunternde“ Zurufe aus dem Zuſchauer⸗ haufen, ein dumpfer, langgezogener Schlacht⸗ ruf aus einer uralten Trompete— alles Zei⸗ chen, daß die„Maſſe“ den Kampf wollte. Prü⸗ fend ſtapfte der Mann, deſſen Entſcheidung ſchließlich Ja oder Nein bedeutete, durch den knöcheltiefen Schnee. Na ja, ſcheint er dann gedacht zu haben, probieren wirs einmal. Zehn Minuten ſpäter ging der Kampf los. * Es gibt wohl nichts, was bei einem Fuß⸗ ballkampf mehr an den Kräften zehrt, als eine ordentliche Lage Pulverſchnee, und wer ſich unter dieſen erſchwerten Umſtänden Hoffnungen auf einen großen Kampf machte, hatte natürlich von vornherein weit übers Ziel hinausgeſchoſſen. Damit wurde es dann auch wirklich nichts. Der Schnee erſtickte alle Kombinationsverſuche ſchon im Keime; Trumpf war der Spitz⸗w kick, mit dem allein der Ball wegzubringen war. Waldhof verſtand es anfangs nicht, ſich den ſchwierigen Bodenverhältniſſen anzupaſ⸗ ſen, beſonders ſein Sturm ſpielte zu eng⸗ maſchig. Beim VfR demonſtrierten die Flügel, wie man es macht. Das hat ſchließlich auch den— wenn auch glücklichen— Sieg über den ewigen heimatlichen Rivalen eingebracht. * Die letzte halbe Stunde ſpielte ſich faſt aus⸗ ſchließlich in der VfR⸗-Hälfte ab, deſſen Hinter⸗ mannſchaft ſchwer unter Druck geſetzt wurde. Man ſtand aber eiſern. Bewunderswert war, wie die Spieler auf beiden Seiten dieſen un⸗ gewöhnlich ſchweren Kampf durchhielten, da war keiner, der ſchlapp gemacht, keiner, der in Augenblicken der Gefahr nicht immer noch et⸗ was zuzuſetzen gehabt hätte. Wer ſich noch nie im Schnee mit einem Fußball„gequält“ hat, kann kaum ermeſſen, welche Kräfte dabei drauf⸗ gehen und wie die Lunge durch die ſchneidende kalte Luft angeſtrengt wird. Ein paar ganz Naiven unter den Zuſchauern ging es nicht immer ſchnell genug. Einem dieſer ewig Un⸗ zufriedenen tippte der Nachbar vielſagend mit dem Zeigefinger an den Schädel, was allge⸗ mein lautes Gelächter hervorrief. Die Mehr⸗ zahl hatte Verſtändnis für die kräftefreſſende Hetzerei und hörte es nicht gern, wenn irgend⸗ einem die Sache nicht ſchnell genug ging. * Es gab verſchiedentlich aufregende Sekunden — hüben wie drüben. Da und dort ſtand die⸗ ſer und jener Stürmer ausſichtsreich vor dem letzten Mann des Gegners, fiebernd erwartete die Menge den„Einſchlag“, aber gewöhnlich fielen die Tore dann, als keiner daran dachte. Waldhof erzielte ſein Gegentor durch einen Elfmeter. Irgendeiner der Waldhofſtürmer war in ausſichtsreicher Poſition in den Schnee ge⸗ legt worden. Es gab alſo, wie geſagt, einen der ſonſt todſicheren Elfer. Diesmal war der Fall aber doch nicht ſo einfach— bei dem tie⸗ fen Schnee. Zudem fehlte Helmut Schneider, der für dieſe Angelegenheiten das Waldhof⸗ Patent beſitzt. Es war köſtlich für den Zu⸗ ſchauer, zu beobachten, bis ſich unter den Blau⸗ ſchwarzen der Vollſtrecker gefunden hatte. Aus⸗ gerechnet der Jüngſte der Mannſchaft, der blonde Fanz, ſetzte dann den Elfer mit einer Kaltblütigkeit an Vetter vorbei in den Kaſten, die allgemein Anerkennung fand. Nerven ha⸗ ben die jungen Leute— denn ſchließlich war um dieſe Zeit das Spiel noch längſt nicht ent⸗ ſchieden. X Den„beſten Spieler“ gab es diesmal nicht, dafür aber vor allem eine recht ausgeglichene Leiſtung. Es kam diesmal lediglich darauf an, zu kämpfen und auf keinen Fall abzubauen— darüber waren ſich ane 20 Feldſpieler einig. Und das führten ſie auch bis zur letzten Minute durch, trotz Schnee und Kälte und dem eiſigen Wind. Sollten wir aber wieder einmal mit einer derartigen Schneedecke bedacht werden— was aber— Gott ſei Dank! oder leider?— in unſeren Graden ſehr ſelten vorkommt, dann dürfte es doch angebracht ſein, ſich für einen wichtigen Kampf einen anderen Sonntag aus⸗ zuſuchen. Denn ſchließlich will man doch Fuſz⸗ ball ſpielen! Rangliſte der Bafferballjpieler Der Generalſekretär des Internationalen Schwimmverbandes hat in ſeiner Eigenſchaft als Führer des ungariſchen Schwimmſports eine Rangliſte der europäiſchen Waſſerball⸗ ſpieler a Grund der letztjährigen Leiſtungen zuſammengeſtellt. Dabei ſind auch ſechs unſerer bewährten Na⸗ ntionalſpieler berückſichtigt, von denen der Han⸗ noveraner Itze Gunſt an erſter Stelle der lin⸗ ken Verteidigung vor dem Ungarn Hazai und Blitz(Belgien) ſteht. In drei Fällen ſind deutſche Nationalſpieler auf den zweiten Rang geſetzt, der Wiener Torwart Wenninger hinter Mezzai(Ungarn), der linke Stürmer Schulze (Magdeburg) hinter Brandi(Ungarn) und der Duisburger Mittelſtürmer Schneider hinter dem Italiener Oſtra. Bei den rechten Vertei⸗ digern rangiert Baier an dritter Stelle hinter dem Franzoſen Padou und dem Ungarn Sar⸗ kany. Der Hüfarenftit des Meiters tincwotert Im Gchnee Waldhofs Kombinationsmaſchine bleibt im Schnee ſtechen/ Ofn Mannheim ſchlägt Sb Waldhof 2: HS. Mannheim, 21. Januar. SV Waldhof— VfR Mannheim:2 Der groß auf Revanche bedachte Badiſche Meiſter VfR Mannheim lieferte ſeinem alten und grimmigen Gegner ein überaus abwech⸗ ſlungsreiches Treffen, das etwa 3000 Zuſchauer, darunter Badens Gauſportführer, Miniſterial⸗ rat Kraft, mit wahrhaft leidenſchaft⸗ licher Anteilnahme verfolgten. Die Mannen des VfR Mannheim, verſtärkt durch die Urlauber Spindler, Rößling und Fuchs, verſtanden in blendendem Kampfgeiſt den Waldhof niederzuringen, der ſich auch ohne Die„böse““ Ungewißheit Wer wird Waldhofs nächster Gegner? ſeinen Standardverteidiger Schneider prächtig zu ſchlagen wußte, daß es dem dies⸗ mal außergewöhnlich ſtarken Gegner nur unter Aufbietung aller Energien gelang, den knap⸗ pen Sieg zu behaupten. 50 4 Der SV Waldhof hat ſich, daran ändert dieſe Niederlage nichts, in kämpferiſch beton⸗ tem Stil geſchlagen. Der Sturm hatte es je⸗ doch ſehr ſchwer, ſich von ſeiner gepflegten Flachkombination loszueiſen und zu einem halbhohen Flugballſpiel überzugeben, wie es der VfR ſchon in den erſten Minuten dieſes Kampfes vorführte. Die Läuferreihe war ſehr wirkungsvoll in Fahrt; beſonders Heermann glänzte wiederholt mit großen Augenblicken. In der Verteidigung ſchlugen ſich Ramge und der wiederhergeſtellte Siegel ſehr achtbar und auch Drayß, der an den Toren des Gegners⸗ nichts ändern konnte, hat ſich brav gehalten. Der taktiſch klug ſpielende Meiſter hat ſeinen Erfolg, der ihm den zweiten Platz wohl reſtlos ſichert, nicht unverdient errungen, wenn auch die Tordeckung über weite Strecken die Haupt⸗ laſt des Kampfes trug. Der Sturm, in dem Fuchs die beſte Leiſtung vollbrachte, ritt jeden⸗ falls einige machtvolle Attacken und die Läu⸗ ferreihe kämpfte, Feth allen voran, um jeden Ball. Rößling und Jakob bildeten ein tüch⸗ tiges Verteidigungspaar und Vetter hielt einige ſehr ſchwere Bälle. Mit unerhörtem Fleiß verſuchten jedenfalls beide Mannſchaften den großen Anforderungen gerecht zu werden, die ihnen die ungewohnten Verhältniſſe bereiteten. Der VfR fand ſich zu⸗ nächſt mit der gegebenen„Gefechtslage“ beſſer ab, ſo daß ihm nicht unerwartet in der 24. Mi⸗ nute der erſte Treffer gelang, als Spindler eine Flanke hereingedreht hatte, die Fuchs glatt und ſicher einſchoß. Der Waldhof drehte nun mehr auf und als einmal Otto Kamenzin das Leder verfehlte, ſah es um den knappen Vor⸗ ſprung mulmig aus. Der kleine Siffling hatte jedoch Pech und ſchoß knapp über den Naſten. Ohne Pauſe ging es in den zweiten Spielab⸗ ſchnitt. Weit herausgelaufen rettete zunächſt Das Neueste in Kürze LDiedek Hallenhandbanin Mannb im Nun bekommt auch Mannheim ſein Hal ⸗ lenhandball⸗Turnier. Am 55. Februar kommt das Turnier im Roſengarten zum Aus⸗ trag. Damit geht endlich ein lang gehegter Wunſch der vielen Mannheimer Handball⸗ freunde in Erfüllung. Soviel bis jetzt bekannt iſt, ſoll das Turnier gauoffen ausgetragen werden und die Spiele am Vormittag und Nachmittag zur Durchführung kommen. öchlmit, Nettesheim und vornmſfcher Am Wochenende wurden in Köln die erſten deutſchen Kriegsmeiſter im Freiſtilringen er⸗ mittelt, und zwar im Feder⸗, Leicht⸗ und Schwergewicht. Auf der ganzen Linie ſetzten ſich die Favoriten durch. Nettesheim und Horn⸗ fiſcher konnten ſogar alle ihre Kämpfe entſchei⸗ dend gewinnen. Meiſter im Federgewicht wurde der hochtalen⸗ tierte Kölner Schmitz mit vier Fehlpunkten vor Böck(München), Möchel(Köln), Schweikert (Wieſental) und Jenne(Karlsruhe). Im Leicht⸗ gewicht mußte der Stuttgarter Weidner ſeinen Titel an den Kölner Nettesheim abtreten. Dritter wurde Burbach(Köln) und auf dem vierten Platz konnte ſich der Mannheimer Brun⸗ ner placieren. Im Schwergewicht ſteht Horn⸗ fiſcher immer noch auf einſamer Höhe, ſein Endſieg war nie gefährdet. Strobl(München), Feilhuber(Neuaubing) und Liebern(Dort⸗ mund), ſo lautete die weitere Reihenfolge. 2 Italiens Fußball⸗Verband, der in Rom tagte, hat beſchloſſen, der Beibehaltung des Europa⸗ pokal⸗ und des Mitropapokal⸗Wettbewerbs unter Sene nder Länder zuzuſtim⸗ men. Der aufgeſtellte Länderſpiel⸗Kalender für das kommende Frühjahr wurde beſtätigt. — Ein Ehrenpreis des Führers ſteht für den Sieger der nordiſchen Kombination bei den Skiwettkämpfen im Rahmen der Internationa⸗ len Winterſportwoche in Villach vom 26. bis 28. Januar bereit. * Der Alfa⸗Romeo⸗Rennſtall hat für das kom⸗ mende Automobil⸗Rennjahr ſich wieder die Dienſte des bekannten italieniſchen Meiſterfah⸗ rers Dr. Giuſeppe Farina geſichert. Voraus⸗ ſichtlich werden auch Biondetti und Pintacuda für Alfa Romeo fahren. Drayß tollkünn vor dem heranbrauſenden Fuchs, aber dann mußte ſich die Deckung des VfR ſtrecken, die der lange Erb in blendender Ballführung wiederholt auseinanderriß. In der 60. Minute fiel das 2. Tor des VfR. Spind⸗ ler war bereits einige Male am rechten Flügel fein durchgekommen und diesmal klappie die 4 Sache. Langenbein war zur Stelle und drückte die Flanke ein. Gleich darauf ſtieg ein Foulelfmeter für Waldhof, den der blonde Fanz genau und ſicher einſchob. Waldhof drängte nun beängſtigend, doch der VſR zog mit verſtärkter Hintermannſchaft einen ſo wir⸗ kungsvollen„Abwehrkrieg“ auf, den auch Heer⸗ mann nicht bezwingen konnte, der die letzten 10 Minuten vorne tüchtig mitfunkte. EV Waldhof: Drayß; Ramge, Siegel; Maier, eermann, Pennig; Eberhardt, Fanz, Erb, Siffling IV, Günderoth. VfR Mannheim: Vetter; Rößling, Jakob; Rohr, Kamenzin, Feth; Spindler, Striebinger II, Langenbdein, Fuchs, Schwarz. Schiedsrichter des Spieles war Unver⸗ ferth, Pforzheim, deſſen Zug Verſpätung hatte, weshalb das Spiel auch nicht pünktlich geſtartet werden konnte. Sp. gew. un. verl. Tore Pekt. SS Waldhof—nn BVfR Mannheim 8 6— 2 32:9 12 855. Sandhofen 6 2 1 3.14 5 Bfs Necarau„„— ninn Amieitia Viernheim 6 2— 4 913 4 Fö Kirchheim Baden SV Waldhof— VfR Mannheim.„ 12 1. FC Pforzheim— VfB Mühlburg.:2 Karlsruher FV— FC Birkenfeld..:2 Freiburger FC— FT⸗SC Freiburg.:3 FC Singen— VfR Achern. 355 Württemberg: VfB Stuttgart— Stuttgarter SC.. 22 Bayern: Neumeyer Nürnberg— BC Augsburg:2 1860 München— 1. FC Nürnberg..:2 VfR Schweinfurt— Jahn Regensbg.:5 Schleſien: Hertha Breslau— ATV Liegnitz..:2 Sachſen: VfB Glauchau— Tura 99 Leipzig..:0 Sportfr. Dresden— Chemnitzer BC 13 Guts Muts Dresden— BC Hartha. 62 Weſtfalen: Schalke 04— Vfe 48 Bochum„831 Bor. Dortmund— Preußen Münſter.:2 VfBB Bielefeld— Weſtfalen Herne.:3 Nieverrheinn Vfy Hilden— Fortuna Düſſeldorf.. 0: amborn 07— Duisburg 48/99.. 51 chwarzw. Eſſen— Weſtende'born:1 Rotweiß Oberhauſen— Rotweiß Eſſen:3 Mittelrhein: Mülheim. SV— Rhenania Würſelen 44 Sülz 07— Vfe 99 Kölnn. Gollſk ed Auckh 68 zahre alt Heute feiert mit Gottfried Ruckh eines der treueſten Mitglieder des SV Waldhof ſeinen 65. Geburtstag. Schon ſeit dem Jahr 1927 iſt er ununterbrochen Schülerleiter bei den Schwarz⸗ Blauen und hat ſich auf dieſem Poſten, ſtets unermüdlich tätig, um den SV Waldhof große Verdienſte erworben. Auch wir ſprechen dem wackeren und vorbildlichen Sportsmann unſere beſten Glückwünſche aus. Lachfalven um Saltermaier- Belfousjneme um Koch⸗Roack 5000 begeiſterte Zuſchauer im Eisſtadion/ Erbitterte Kämpfe der Eishockenmannſchaften von Mannheim und Krefeld O. Sch. Mannheim, 21. Januar. Wie mit einem Zuckerguß überzogen lag die Eisfläche des Sicn enet zeen⸗ am erſten Tag des großen MannheimereEis⸗ feſtes vor den Zuſchauern. Weniger„ſüß“ war dagegen das Eishockeyſpiel zwiſchen Mannheim und Krefeld, zwiſchen zwei Mann⸗ ſchaften, die wie Wilde dem Puck nachjagten und oft genug die Spielregeln einfach„über die Bande warfen“. Verſtändlich, daß die vie⸗ len, die gekommen waren, nicht ganz befriedigt nach Hauſe gingen, obwohl Inge Koch und Günther Noack ſich die büoern Mühe gaben, dieſe Falte wieder auszubügeln. Zum Ueber⸗ fluß hatte auch Benno altermaier irgendwo einen„ der rieſig Verſpätung hatte, erwiſcht, un 8 fiel dieſer Programm⸗ punkt ganz„in den Schnee“. Doch auch die durch ſein Nichteintreffen Untröſtlichen kamen noch auf ihre Rechnung, denn für ſie zeigte Faltermaier am Sonntagvormittag Ausſchnitte aus ſeinem Programm und dazu liefen Koch⸗ Noack gratis und franko * Und weil der Haupttag bereits unter ſo einem günſtigen Vorzeichen begonnen hatte, war es weiter nicht verwunderlich, daß trotz etlicher Grade unter dem Strich und einem feinem Schneegerieſel am Nachmittag faſt 5000 Perſonen auf Tribüne und Rängen*— oder ſtanden. * Es war ein Eisfeſt, das von Punkt zu Punkt ſich ſteigerte, die Maſſen faſzinierte und mit allem Unſchönen vom Vortag verſöhnte.— Und da wären wir auch ſchon bei dem:1(:0, 01, :0) des Samstag zwiſchen Krefeld un Mannheim angelangt, das ſo viele unſchöne Szenen brachte, das die gefrorene Fläche zur Schaubühne verſteckter überſeeiſcher Eis⸗ hockeymätzchen machte. In dieſer Beziehung waren wohl„die vom Niederrhein“ den Mann⸗ heimern doch noch um eine Klaſſe über. Wenn es aber hart auf hart ging, ſtellten auch Dem⸗ mer, Feiſtritzer und Lintner ihren Mann. In dem„Teufel“ Schwinghammer hatten die Kre⸗ felder ihren Dirigenten, in der Verteidigung als auch im Angriff. Der lange rotbehoſte Deutſchkanadier war aber auch ihr beſter„Lehr⸗ meiſter“ für„Tricks aus Montreal“. Demmer und Schwinghammer ſchoſſen die Tore in dieſem Spiel, in deſſen Verlauf man aller⸗ dings nur ſtreckenweiſe mitreißende und pak⸗ kende Momente erlebte. Doch nicht genug, auch einige„Rekorde“ wur⸗ den bei dieſer Gelegenheit aus“ der Taufe ge⸗ hoben. Und weil das heute keine Seltenheit ſeien als„Friedrichspark⸗Beſtleiſtungen“ regi⸗ ſtriert. 17mal wurde am Samstag das Spiel wegen groben Fouls unterbrochen. 7mal mußten abwechſlungsweiſe Mannhei⸗ mer auf Minuten hinter die Bande und gmal waren Krefelder zwangsweiſe Zuſchauer. Einmal war ſogar Schwinghammer nur mit zwei ſeiner Stürmer dit dem Eis. Ganz anders war es aber am Sonntag, — * AII Zweimal Eishockey-Torwart und es ſchien, als hätten die Spieler den Sportknigge“ zum Frühſtück geleſen. Schwinghammer faſzinierte durch raſante Soli. Funk und Kremersdorf waren gefährliche Brecher, und mit ihren übrigen Kameraden zu⸗ Polaln feulememer Lanästabe Straßenbahn-Haltestelle Meckarplatt Linle 4 und 16 Fonmtag, 28. Jannar, nachm. 5 Unr Entscheidungsvolles Spiel um die Bad. Kriegsmeisterschaft im Handball post-.V. HMannheim-.V. Walihot mmen demon in Vollendung. ren bei weitem und ſo kam ein ſende zu heller und Feiſtritz das Glanzſtück war richtig„a Früchte eines tem Einſatz Auch rein läuf technik hatten lüches voraus. vogt und beſo einen großen Mannheimer, f und Feiſtritzer ein Spiel raſan immer zu ſehen wie ihn das J — Färb Laßt e Hornhel beseltig Sicherv echt in mit Serꝭ Lickie ku haben in d. Fac bei: orogerle Luc 4, 3 und Frledri. Fehmitt, Seckennelm Lörner, Mittelstraſße —— Nac treuer Die von de ist nac! Me Fei muar 1940 anbrauſenden Deckung des n blendender inderriß. In VfR. Spind⸗ echten Flügel l klappte die r Stelle und rauf ſtieg ein der blonde b. Waldhof der VſR zog inen ſo wir⸗ en auch Heer⸗ er die letzten te. Siegel; Maier, rb, Siffling IV, iRling, Jakob; Striebinger l. ar Unver⸗ Verſpätung icht pünktlich Tore Pekt. 38:5 12 32:9 12 —————— ——4—. — S 5 3 9—— ——22 15 S2 ⏑ S ⏑⏑%%—-— is Seisis i) 7K5i1555 —1 — S S— S2 ——— 2 — — —* d O —2 2— nen orf.. 0f 'born 21 Eſſen:3 irſelen 19:0 e Alt ih eines der ldhof ſeinen hr 1927 iſt er en Schwarz⸗ Poſten, ſtets aldhof große prechen dem mann unſere Spieler den ick geleſen. aſante Soli. gefährliche meraden zu⸗ hof »hakenkreuzbanner“ Montag, 22. Januar 1940 ſammen demonſtrierten die Krefelder Eishockey in Vollendung. Doch auch die Mannheimer wa⸗ ren bei weitem beſſer aufgelegt als am Vortag, und ſo kam ein Spiel zuſtande, das die Tau⸗ ſende zu heller Begeiſterung hinriß. Demmer und Feiſtritzer und Ufer, der erſte Sturm, das Glanzſtück der Mannheimer Mannſchaft, wax richtig„anf Draht“ und vier Tore, die Früchte eines wohldurchdachten und mit letz⸗ tem Einſatz durchgeführten Stürmerſpiels. Auch rein läuferiſch und in Bezug auf Stock⸗ technik hatten ſie vielen Krefeldern Beträcht⸗ liches voraus. Doch auch Lintner, Sle⸗ vogt und beſonders Benkert im Tor hatten einen großen Anteil an dem:3⸗Sieg der Mannheimer, für die Demmer(), Ufer(1) und Feiſtritzer(2) die Tore ſchoſſen. Es war ein Spiel raſant und voller Farbe, wie wir es immer zu ſehen wünſchten. Es war ein Kampf, wie ihn das Publikum liebt, auch wenn oft⸗ mals„die Tore verſchoben“ wurden, vier und mehr Spieler ein unentwirrbares Knäuel bil⸗ deten oder die ganze Mannſchaft„wo iſt der Puck“ ſpielte. Aber nun zu den Kunſtläufern, zu den Vir⸗ tuoſen auf Schlittſchuhen, zu Inge Koch und Günther Noack.— Kaum waren ſie ange⸗ ſagt, kaum hatten die ewigen Dritten aus der Deutſchen, Europa⸗ und Weltmeiſterſchaft ihre Kür begonnen, praſſelte auch ſchon der Beifall über das gefrorene Geviert, daß es beſtimmt Quadrate weit zu hören war. Traumhaft ſchön wie die beiden Berliner mit einem Gleichklang und ſo meiſterhaft ihre Kür liefen. Ihr Auf⸗ treten war ein Triumph von Anmut, Schwung und techniſcher Meiſterſchaft. Sie liefen wie das eben nur Weltklaſſe zeigen kann. Muſik und Be⸗ wegung verſchmolzen zu einer Harmonie zu einem ſportlichen Können in höchſter Voll⸗ endung. Sie zu ſehen, lohnte den weiteſten Weg Denn auch Tanzen können ſie und wie fein.— Immer und immer wieder gab es ſtürmiſchſte Beifallsovationen. Sie gaben Zugabe um Zu⸗ gabe und die Tauſende wollten immer noch ein⸗ mal den Tango, Walzer oder Foxtrott ſehen. Mit Gerda Strauch und Kurt Sönning, letzterer aber nur am Samstag, ſtellte ſich groß⸗ veranlagter Nachwuchs vor, der bewies, daß es um die Nachfolge unſerer Meiſter gut beſtellt iſt. Wer aber nur um Benno Faltermaier zu ſehen gekommen war, hatte den richtigen Sprit für ſeine Lachmuskeln gewählt. Was Heinz Rühmann auf der flimmernden Lein⸗ wand, Grock auf der Bühne, iſt der Münch⸗ ner auf dem Eis. Laufkünſtler in höchſter Vollendung und Humoriſt, dazu unnachahmlich in Ausdruck und Einfällen. Er mimte auch Chamberlain, den re⸗ genſchirmbewaffneten„großen Engländer“ ſo⸗ wohl in„Haltung“ als auch in Aufmachung. Auch genau ſo ſprachlos und ohne Worte, wie jener, wenn er im Unterhaus über deutſche Erfolge Rede und Antwort ſtehen ſoll oder wenn ihm bei einer Frontfrühſtücksreiſe einmal ein Schuß mit einem Sektkork zu Ohren kommt. Und wenn das Stadion über irgendeine Eis⸗ pointe Faltermaiers noch quitſchte und lachte, dann hatte„Benno“ ſchon wieder eine neue Spitze den Zuſchauern verabfolgt. 5 Und daß nie ein Leerlauf entſtand, daß für eine ſchwungvolle Einleitung und ein„Ende gut, geſorgt wurde, dafür zeichnet Georg v. Birgelen verantwortlich. Er be⸗ wies erneut, daß zu Sprüngen über Tiſche, Stühle und Fäſſer, kurz zur Eisakrobatik ein unerhört vielſeitiges Können auf dem geſchliſ⸗ fenen Stahl Vorausſetzung iſt. —— Laßt ehemiseh reinigen Fonderwerbung rebι αhem. reinigen o- ohne Futter und hòlbgefdttert..30 Herenmantel. Damenmantel mit Futter.90 neee ee een er Fürbeze- 5— ꝑEut Hauptladen 40210— Werk föhneruugen Hornnaut, Wenzen beseltigt unfehlbat amtl. Bekanntmäachungen II Edingen Maul⸗- und Klauenſeuche in Hockenheim Nachdem ſich die Maul⸗ u. Klauen⸗ Nur echt in det rubs u. mit Serantleschein. ruboe 60 pig· Sicherweß ku haben in d. Fachgeschäften, bestimmi bei: brogerle Ludwig 3. Schültthelm, d 4, 3 und Frledrichsplau 19; brogerie zchmitt, Seckennelmer Stroße 8; brogerle Körner, Mittelstraße 28à. ſeuche in Hockenheim nicht weiter aus⸗ gebreitet hat, wird in Abänderung meiner Bekanntmachung vom 19. De⸗ zember 1939 die Stadt Hockenheim aus dem Sperrbezirk(§ 161 ff. AVz⸗ VSc) entlaſſen und zum Beobach⸗ tungsgebiet(§ 165 ff. AVzVG) erklärt. Durch den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche im Stalle der Gutsver⸗ waltung Inſultheim bei Hockenheim wird der Inſultheimerhof zum Sperr⸗ bezirk im Sinne des 55 161 ff. AVz⸗ Mükterberakung Die Mütterberatung in Edingen findet am Donnerstag, den 25. Ja⸗ nuar, in der Zeit von 15—15.45 Uhr in der Schule ſtatt. Die Mütter, die mit ihren—47 lingen auf dieſen Termin zur BDurch⸗ führung der Rachitisprophylaxe(Vor⸗ beugung gegen engl. Krankheit) durch das Staatl, Geſundheitsamt ein⸗ beſtellt ſind, werden aufgefordert, pünktlich zu erſcheinen. VG erklärt. Der Landrat v/31. Der Bürgermeiſter Leemge Zolaat Nach längerem, schwerem Leiden verschied nach 27iähriger, treuer Betriebszugehörigkeit unsere Arbeitskameradin. Fräulein MHina Diisdu Wir werden dieselbe in ehrender Erinnerung behalten. eee Beitriehstührer und Geiolsschalt der Firma Johann Schreiber Die Beerdigung findet Dienstag, den 23. Januar 1940, 13½ Uhr. von der Leichenhalle aus statt. (136647V) der gestern seinen Füllhalter zerbro- chen hatte, brachte ihn gleich zu uns. Nun hat er wieder für einen kleinen Betrag einen ta⸗ dellosen Füllhalter u. freut sich damit. Fahlbusch im Rathaus. Sehnofdereit fChem, einigung [Werner —5 22 Kolben. Oelringe und Tante Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen Iodesanzeige Am 20. Januar 1940 ist meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Grohbmutter, Urgroßmutter, Schwägerin Elisabeiln Esseri geb. Jörns Inhaberin des silbernen Mutterehrenkreuzes wohlvorbereitet mit den Tröstungen unserer hl. Kirch ewige Heimat eingegangen. Mannheim(Cenaustraße 15), den 22. Januar 1940. Für die trauernden Hinterbliebenen: Honrad Esseri Die Beerdigung findet Dienstag, 23. Januar 1940, 15 Uhr, statt. e, in die (136648 V Kolben u. federbolzen Ventile fertig u Rohlinge Bremsflüssigkeit Bremsteile alle Bremibeläge (nicht kreischend) Kupplungsdeläge und -icheiben(rardy) Kabel Aler In Bosch-.Hella- Erzeugnisse Osram-Lampen Scheinwerfer- und Dreitstrahler Licht- und Anlasser- Batterien Ersatztelle fir Auto u. Mokorräder aus dem ersten und großen Speꝛ ialhaus Als-Aösstein Fahrzeugbedatf Teile u. Ausrüstung Mannheim 6 1, 18, d. Paradepl. hernsprecher 22085 Meine gute Frau, meine treusorgende Mutter, unsere liebe Viernheim Rrlobauplan viernheim —— fümiien Auzeigen werrs Kassen-Schränke Reparaturen u. Transporte ſg. Schmidt r. 23527 Wildbann⸗ und Arnulfſtraße iegt vom 22. d. M. ab 2 Wochen zur Einſicht der Intereſſenten und Ent⸗ von Baufluchtlinien in der Römer⸗ etwaiger Einwendungen ei mir offen. Vicenheim, den 18. Januar 1940. Der Bürgermeiſter deffenlliche mahnung Bezugnehmend auf meine öffent⸗ liche Erinnerung vom 13. d. M. wer⸗ den hiermit gemahnt: 1. Grundſteuer für 1939 Rj.(7. bis 9. Rate) „ Gewerbeſteuer für 1939 Ri. G. R Rate „Hundeſteuer für 1939 Ri. „Bürgerſteuer für 1939 Rj.(3. und 4. Rate) 5. für 1939 Rj. Eine Einzelmahnung der oben an⸗ 3 Steuern und Abgaben er⸗ olgt nicht mehr. Ab morgen ſind die verordnungsmäßigen Mahngebühren und gegebenenfalls die bereits auto⸗ matiſch in Kraft getretenen Säum⸗ niszuſchläge zu entrichten. Nach Ab⸗ lauf von 10 Tagen iſt der koſten⸗ pflichtige Einzug im Wege der Bei⸗ treibung zu erwarten. Viernheim, den 22. Januar 1940. ——— ⏑ sStatt Karten! Am 20. Januar 1940 ist plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser und Bruder IgSnaz Lerdz im Alter von 64 Jahren von uns gegangen. Mannheim(6 7, 19), den 20. Januar 1940. Die Beerdigung findet Dienstag, den 23. Januar 1940, um 12.30 Uhr, von der Friedhofkapelle aus statt. Todesanzeige guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager bie trauernden Hinterbllebenen: Sophle Lerch, geb. Hershoff Werner Lerch, 2. Z. im Felde Paul Lereh Mathilde Lerch, geb. Weiand Aenne Grüne, geb. Hershoff GSGemeinde Viernheim Der Kaſſehverwalter ieenn Schwesterchen schenken wollte. Gestern früh ist meine liebe Frau, die herzensgute Mutter unseres Lutz, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante Huldesard Hiersto geb. Vorländer unerwartet nach kurzem Leiden sanft entschlafen, als sie unserem Lutz ein Mannheim m Lohr 44), den 20. Januar 1940. Feuerbestattung: Dienstag, den 23. Januar 1940, 10 Uhr. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Joachim NHierswa Statt jeder besonderen Anzelge Unsere geliebte Mutter und Großmutter, Frau Schwester. Schwägerin und Tante Elisubeim Grüver geh. Kettenring ist nach kurzer, schwerer Krankheit von uns gegangen. Mannheim(Brahmsstraße), den 21. Januar 1940. In tiefer Trauer: Georg Gräber ung Mngehörige Feuerbestattüng: Dienstag, den 23. Januar 1940..30 Uhr. Doͤs Hb bringt toͤglich Beleonnt· mochungen und Anordnungen. die zu bedchten Sind. Wer keine Zeſtung liest, welb nichts do- von und konn sich doher nicht vor Schaden dewonten Henxiette offenbücher Seh. Inm ist gestern abend im Alter von 80 Jahren sanft entschlafen. Heldelberg, Mannheim, den 21. Januar 1940. Familie Dr. Langenwaller Tamilie Dr. Ofienbäcder Die Beerdigung findet Dienstag, den 23. Januar 1940, 12 Uhr. von der Leichenhalle Mannheim aus statt. „Hakenkreuzbanner⸗ Montag, 22. Januar 1940 Rolf NMoebius corsta Löch Hilde 5enneider vaudert rledebour nrom enarlot reop-· schröder-s U. 5. KM. in deſſ neiteren Spielfilm von der deuischen wenrmocht — Ein Germania- Film der Forum Spielleituns: Jurgen v. Alten Nusi: Hilde Neissneſ Ein Film, heiter und ernst wie das Soldaten“eben — ein Film, der de Herzen höher schlagen läst! Kulturfilm„Huszta“ und Wochenschau .00 1 Jugendliche haben Zutrittl .50 5 .10 7, 23(Hlanken Fernruf 23902 In den Hauptrollen: MfgilokENante MArnuzVv ah mergen in der aAlsEuT NArrsasroeenk Flochina v. HPlaten- Haul Henekels Albert Florath- fruus van Kaiten Fchauburg „durkachier für jedermann HANNHEIII. p 6 oͤn Nestꝭurænt, dierkeller NHunzstube, Automoòt die sehenswerte Gaststätte den plonłen Oftene Stellen — 4— ezd Wir suchen für unsere Grau⸗ und Stahlgießerei einen tüchtigen FORMER welcher in der Lage ist, eine Anfangsstellung als Meister zu übernehmen. Voraussetzung ist gründliche Kenntnis der Hand- und Maschinen⸗ formerei.- Bewerbungen mit Lebenslauf und Zeugnisabschriften erbeten an:(136628V) KODEL& BOHM G. M. B. H. Maschinen fabrik und Eisengieberei LAUINGENV DONAU, 910. Arbeiten OTO. Apparate OTo- Beratung oro- zchmidt.12. LCleim. Keiniaung Großbügelei Reparaturen Haumüller R 1. 14 Fernruf 230 82. Lucle Ein großer Ausstattungsflim der Tobis! Bit tenzen um die Welt Harald pPaulsen- Karl Raddatz Heute.45.350.00 Unr Für Jugendliche zugelassen! .. Hötllen- charlotte Thiele COWINEWAl ſchreib. ſnoschinen 761.24221 baßhilder zum sof. Mitnehmen Mit Retuscne in 1Std. Atelier fohr, P2.2 bernruf 266 68 filatent Schulz, S 5, 4 Fkfrut 2172⸗ (27330V) Hübeltransponte Laaerung, Umzüae Prommersberger, 3 6 18 Fernruf 9 238 12. 815517 SECEKENHEITIERESITIB. 13 letzte Splieltasge! Eln unvergeßliches Erlehnis! Brigit:e Horne/. Oiga Ischechowa Feirie füniel nach dem Roman von Dr. Ebermayer Beg.:.40.30.00 Jug. nicht zug. Mannheim-Meckarau, Frledrichstrbe Neute Montag letzter Tag! lrrtum des Herzens Ein außergewöhnlich stark drama- tisches Filmwerk Ab morgen oDdienstag bis eilnschl. bonnerstag! Mur 3 Tage Benlami o 6 91 in seinem ersten und einem seiner schönsten Filmwerke Vergiss mein nicht In weiteren Rollen: Magda Schneider- curt Vespermann der kleine Peter Bosse u. à. Beginn:.00 und.00 Unr Wegen der großen Nachfrage nach Karten bitten wir nach Möglichkeit auch die-»Uhr-Vorstell. zu benutzen WMannheim Montag, den 22. Januar 1940 Vorſtellung Nr. 139 Koß: Kulturgemeinde Mannheim das Lald des Lucheins National-Theater Romantiſche Operette in drei Akten nach Viktor Leon von Ludwig Herzer und Fritz Löhner Muſik von Franz Lehär Anfang 20 Uhr BKIGIUIIt iUIHD. rrauen. föchter, Verlobte! — ———— —— 0ʃ04 Jöcutcuomu ———————————— — Ewald Balser Carl Raddatz in dem Bovoria- Film mit Eduard von Winterstein paul Dahlke, Hänschen pPfaft kine wundervolle Dichtung! keute lett.Iag SCAl.00.35.00 Lindenh., Meerfeldstr. 56. Ruf 26940 (APIT01 e Mebplatz, Waldhofstr.- Rut 527 72 —— Hauptſchriftleiter: Dr. Wilh. Kattermann, z. Zt. im Felde. Stellvertretender Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Innenpolitik: Dr. Jürgen Bachmann; Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kicherer; Lokales: Fritz Haas; Kultur⸗ politik: Helmui Schulz; Wirtſchaftspolitik und Heimat: ieil: Dr. Carl J. Brinkmann; Sport: (3S. Zt. im Felde:? Wilhelm Ratzel. Dr. Hermann Knoll Helmuih Wüft) Für den Anzeigenteil verantwortlich Witheim M. Schatz, fämtt in Mannheim. Druc und Verlag: Hakenkreuzbanner Verlag und Druckerei Gmbh ———————————— Julius Etz. Dienstag, den 23. Januar, beginnt im„Deutſchen Haus“, c 1, 10(früh. Kaufmannsheim), wieder mein bekannt. zweitägiger Ti ſchdeck⸗ und Servierkurſus Honorar RM.—. Gedeckt wer⸗ den alle Tiſche für Haus u. Ge⸗ ſellſchaft-Serviettenfalten⸗ Ge⸗ ſellſchaftslehre-Servierlehre uſw. Tageskurs 15—17½, Abendkurs 20—22½ Uhr. Vorh. Anmeldg. Znicht erforderlich. Bitte 12 Stück Papierſervietten mitbringen! Die Kursleitg.: Fr. E. Graefe Es iſt der einzige diesj. Kurſus (136639 V) Menſchen, die täglich ihren Körper pflegen, ſollten auch regelmäßig eine innere Körperreinigung vorneh⸗ men. Burga⸗Dragees ſind ein bewährtes Mittel.— Alleinver⸗ kauf: Reformhaus„Eden“, 0 7, 3. L. Kählittscheh-Hohlschleiterel empfiehlt Ff. Sohlemper. 64,15 errruf 2718 136706V 5 fichläge Merderereter ab 1. Febr. 1940(evtl. sofort) zur Ein- führung eines neuen, überaus günstigen Zuschußtarifes bei allen Berufskreisen gesucht. Arbeitsgebiet Mainfranken. Geboten werden: Fester Zuschuß, Fahrt- spesen, günsti Abschlußprovisionen, Erfolgsprämien. Interessenten wollen sich am Dienstag, 23. 1. 1940 vormit- tags—12 Uhf, in Mannneim, Hark⸗ hoitel, unter Vorlage der Bewerbungs⸗ unterlagen vorstellen.(106738NF Tüchtiges 2 fi Lei-— Knudsen A 5. 7a fel. 234 92 o Volksheil o Moerfeldstrahe 56— Fernruf 24407 die im ganzen Reich zugelassene Privat- TETTER bes Snegial- r% Machfolger ges clraͤt 4 Norletplotʒ E 2 6 —— Gpeiſezimmer eleg. holl. Barock,——— verkaufen. 6817 Hegmüller, verſleig. 3 1. 1½ Hälden das perfekt kochen kann u. in allen Hausarbeiten be⸗ wandert iſt, findet Ke Stellung bei hepaar. Fernruf 278 28. (33 800 V) Einzel-lüdel Küchenſchränke 15 120 135. Ausziehtiſche Tüchtige zuverlüff. echreibtiſche Putzfrau W Lä. für 2 Tage in der——— Woche nach Neckar⸗ 65.— 95. 125. ſtadt⸗Oſt aeſucht. Roh⸗Möbel Adreſſe zu erfrag.43“ unter Nr. 7318 B 40. 59. 95. im Verlag d. Bl. J10 abmapnslo atens Wüngenr 1 r,rn ſuchen wir ein 84180000 8) 85. ehrliches, fleißiges auf 1. Febr. 1940. Zuſchriften u. Nr. 136 809 VS an d Kaufgesuche Alteiſen 5 Altmaterial Alte Maſchinen kauft gegen Kaſſe Heinrich Krebs, Pettenkoferſtraße 6 Verlag dieſ. Blalt.U Fernſprech. 533 17. — F llüte reinigt schön wie neu das alte Spezial- Leschäft M. Abel. M 2, 0 Hutmachermstt. Anruf 277 25 Abel 100 Jahre Hutmacher zu vermieten Möbl. zimmer zu verm.(7295B) K 2, 16, parterre Nuhe Waſſerturm: Gülmbl. Zimm. heizbar, in gutem Hauſe zu ver⸗ mieten.(7322B) U6, 18, part. lks. 4 gegenüder der hürze lull-lbenv leselschaf Schwapa Heitzmann Hannheim — II krankenkasse. Behandlung durch Aerzte u. 4 Harnen. unι llecrenleleider- Stoꝶle Heilkundige, usw. Verlangen Sie Prospekt IAXZ euf 26017 Läcden in Mannheim 5 25, 1 gegenũb. d. Houptpost, Nuf 241 05, Prinz- Wiinelm-Str. 27, M 4, 26, Mittelstr. 1 u. 111, Meerfeldstraße 36, Ruf 27950 Ludwigshafen: Ludwigstr. 55, guf 60785 u. Ostmarnstraße 9 Annöhmestellemüberelll 3 Ende 22.30 uhr zchule Helm.% 26. Januar KursdeSIinn VC Der offizi politik gege. Ausdruck in ner Regieru es u. a. hei die Aufford ſcher Seite Januar bea rede und di Miniſterprä ſchen Reichs Tagen ang kleinen Län über, daß e brauſe. In den ſie nich Anlaß fi Churchil darauf hin ſtets gelten ziel der en den Krieg z Länder we Marinemin erneut in gezogen ha Von däni die Reichste Fol Der japa wurde Sor ſüdlich der fahrt nach Kreuzer an Zivilperſon tergeſellſcha Oil“ warei fuhren, wu rechtswidri geholt unt Die japar außenminif Tokio weg Maru“ in und gegen deutſcher Z gelegt. In dem Unterſuchun ſchen Paſſe ſchiff noch e gewieſen w Maru“ nich nahme dur⸗ wurde. E⸗ heißt es in kannt ſein, nach dem a wonach di einer kriegf neutralen& Soldate das britiſch den allgen eine derart japaniſche griffen. Di⸗ Maßnahme von der br umfaſſende niſche Regi drücklich da der gefang langen. Abſchließ Anbetracht nahme ber öffentlichen würde die