n Rhein uncd mit peul Komp Sehllehfing nPfeiffer HeesCHAU .% VUnr .30.350 en411 he1 —— Kiee rkauf melm um. rb. Müller 1. Angret 1900 Raupp IppP e. Go 1. August 1940 rinkmeyer er geb. Schott 17. August 1940 kerei G. ier 354 21.— Ve Zt. Wehrmachth: iann(z. Zt. We ortlich für Innen⸗ ſend); Chef vom Dr. Wilh. Kicherer ve Unpolitiſches: i. V. terhaltung: Helm Haas(abweſend Etz; Bilder: d im./ Z. Zt. Wehr h Wüſt./ N „5—— m. b. 9, Sonnkag⸗Ausgabe Mannheim, 18. Auguſt 1940 tale Blockacde Englands Einsatz aller militãrischen Nachtmittel im interesse Europas m—— ungskomen Schiffe, die die Darnung mißachten, ſind verloren! NUach mißlungener engliſcher hungerblockade greift Deutſchland dem Feind an die Gurgel Berlin, 17. Auguſt.(HB⸗Funk) I. Amtlich wird verlautbart: England hat ſeit Beginn des Krieges in immer wachſendem aße die völkerrechtlichen Regeln der rine g verletzt. Es begann mit der den pri⸗ mitivſten Geſetzen der Menſchlichkeit wider⸗ ——— Verkündung aller Nahrungsmittel r Konterbande. Hierdurch ſollten wie im Weltkriege die deutſchen Frauen und Kinder getroffen werden. Es folgte die Erklärung aller Waren deutſchen Urſprungs, ſelbſt der in neutralem Beſitz befindlichen und auf neutrulen Schiffen aus Deutſchland ausgeführten Wa⸗ ren, für Konterbande. Hierdurch ſollte die deutſche Wirtſchaft getroffen werden. Dann kam die völkerrechtswidrige Bewaffnung der engliſchen Handelsſchiffe, um ſie als Angriffs⸗ waffe Mlgo deutſche U⸗Boote zu verwenden, deren Mißbrauch neutraler Flaggen uſw. Die deutſchen Gegenmaßnahmen Deutſchland hat hierauf geantwortet: 1. Durch Umlagerung ſeines Han⸗ dels nach dem Oſten und bedeutende Er⸗ weiterung ſeiner Zufuhr an Lebensmittel und Rohſtoffen aus den europäiſchen und aſiatiſchen Wirtſchaftsgebieten mit der Sicherſtellung ge⸗ waltiger Mengen an Rohſtoffen aller Art in den von ſeinen Feinden geſäuberten europäi⸗ ſchaß Ländern zugunſten der deutſchen Wirt⸗ aft, und 2. Durch Verſenkung von fünf Mil⸗ lionen Bruttoregiſtertonnen des England zur Verfügung ſtehenden Handels⸗ ſchiffsraumes durch die deutſche Kriegsmarine und Luftwaffee Hinzu kommt die Unbrauchbar⸗ machung weiterer 1“ Millionen BRT Schiffs⸗ raum durch ſchwere Beſchädigungen bei Luft⸗ angriffen. Alſo insgeſamt 6½ Millionen BRT. Britiſche piraterie II. Mit der zunehmenden Erkenntnis der Nutzloſigkeit ſeiner bisherigen allen Regeln des Völkerrechts widerſprechenden Seekriegs⸗ führung iſt England dann zu immer brutaleren Methoden übergegangen. Das Legen von Treibminen, der offene und getarnte Einſatz von Handelsſchiffen zu Kriegshandlungen, die Tarnung von Fiſcherbooten als U⸗Boot⸗Fal⸗ len, die Ankündigung Mr. Churchills im Par⸗ lament am 9. Mai 1940, daß im Skagerrak am Tage alle deutſchen Handelsſchiffe und bei Nacht alle Handelsſchiffe ohne Unterſchied der 4 Nationalität verſenkt würden, liegt auf dieſer Linie. Den härteſten Schlag aber hat England der Schiffahrt dritter Staaten durch folgende Maßnahmen verſetzt. Es hat: 1. die Handelsſchiffe Norwegens, Dänemarks, Hollands, Belgiens und Frankreichs geraubt, um die gewaltigen Verluſte an eigener Ton⸗ nage wenigſtens teilweiſe zu erſetzen. Seitdem wingt es die Eigentümer und Beſatzungen Reſer Schiffe, für England Frondienſte zu lei⸗ ſten. Und 2. verſucht es mit allen Mitteln die geſamte neutrale Schiffahrt unter ſeine Kontrolle zu zwingen. So hat England die verſchiedenſten eegebiete, wie neuerdings das Gebiet zwiſchen Grönland und England und beſtimmte Ge⸗ biete um Südengland, völlig widerrechtlich durch Minen geſperrt und zwingt die neutrale Schiffahrt zum Einlaufen in die engliſchen Kontrollhäfen. Es hält auch die Schiffe von Nationen wie Japan, der Sowjetunion und r den Dr. Helmut geil⸗ den, die an dem europäiſchen Krieg völ⸗ züſte Kr. 12 ah Schweden, päiſch g lig unbeteiligt ſind, willkürlich feſt. Vor allem aber verſucht es jetzt, der geſamten neutralen Schiffahrt das berüchtigte Ravycert⸗Sy⸗ ſtem(Syſtem der von engliſchen Spionage⸗ organiſationen in neutralen Li bauten Handelskontrolle) aufzuzwingen. Es be⸗ handelt Schiffe ohne Navycert als Priſe. Eng⸗ land verſucht auf dieſe Weiſe, die geſamte neu⸗ trale Handelsſchiffahrt ſeinen Kriegszwecken dienſtbar zu machen. Die Gefahren für die neutrale Schiffahrt Was das Seegebiet um England betrifft, ſo findet hier bei den ſich immer ſteigernden Kampfhandlungen der beiderſeitigen Luft⸗ und Seeſtreitkräfte ein normaler Handelsverkehr überhaupt nicht mehr ſtatt. Der neutralen Handelsſchiffahrt werden vielmehr heute durch tralen Ländern aufge⸗ Minen, Vorpoſtenboote, Luftpatrouillen, eng⸗ liſche Küſtenbatterien uſw. ihre Routen und ihre Handlungsweiſe vorgeſchrieben, wieder zandere neutrale Schiffe fahren meiſt unter Zwang im Konvoi engliſcher Seeſtreitkräfte. Von einer freien Schiffahrt in dieſen Meeren kann daher heute nicht mehr die Rede ſein. Die Entwicklung zeigt vielmehr, daß die neutrale Schiffahrt, ſoweit ſie heute überhaupt noch nach England fährt, allen Gefahren der Kriegshandlungen unterworfen iſt, und daß ſie nach Lage der Dinge direkt oder indirekt von England zu Hilfsdienſten mißbraucht wird. England ſelbſt hat alſo durch ſeine jedem Völ⸗ kerrecht Hohn ſprechenden Maßnahmen das ganze Seegebiet um ſeine Inſeln zum militä⸗ Fortsetzung siehe Seite 2 „Unsere Kampfflugveuge grifien mit Eriolg englische Industrleanlagen an 66 Immer wieder kleiden die OKW-Berichte die Ergebnisse mutigen und restlosen Einsatzes unserer tapferen Kampf- flieger in diese militärisch knappe Form der Meldung. Was ein im Kampfverband mitfliegender Zeichner einer Luft- waffen-Propagandakompanie erlobte, gestaltete er in dieser Zeichnung eindrucksvoll, nämlich die Atmosphäre des ungestümen Angriffs durch die zerfetzte Wolkendecke hindurch, und die Wirkung der Bomben. Kilometerweit we sen Frände den Weg zum Ziel; denn die Staffieln vor ihm haben schon wirksame Arbeit geleistet. Um England ⸗ der Tod! rd. Berlin, 17. Auguſt. Die Methoden dieſes Krieges ſind ſchon in ſeinen erſten Tagen von den Gegnern Deutſch⸗ lands beſtimmt worden. Wer als Franktireur angetroffen wird, muß entſprechend behandelt werden. Wer ſich an die Regeln von Völkerrecht und Humanität hält, hat einen Anſpruch auf die Behandlung als ritterlicher Gegner. Die Feldzüge in Polen, Norwegen und im Weſten haben gezeigt, daß dieſes Grundgeſetz der deutſchen Kriegsführung eine konſequente und ſtrenge Realiſierung fand. So war es gegen England in gleicher Weiſe. Der Ausdehnung der Blockade ſetzte Deutſchland ſeine Maßnah⸗ men entgegen. Jedem britiſchen Schritt folgte unerbittlich der Gegenſchlag des Rei⸗ che s. Wenn heute die Reichsregierung der Kette britiſcher Rechtsbrüche und dem Miß⸗ brauch neutralen Gutes und neutraler Men⸗ ſchenleben die totale Blockade der britiſchen Küſte entgegenſetzt, ſo iſt das wiederum eine zwangsläufige Folge britiſcher Methoden. Um England— der Tod! Das iſt die Warnung, die das Reich jetzt den Regierungen zurief, die es mit den Pflichten gegenüber ihrem Volke für vereinbar hielten, dem eng⸗ liſchen Krieg und dem Profit neutraler Kriegs⸗ gewinnler Vorſchub zu leiſten. Der Sinn der Warnung iſt klar: England und ſeine Gewäſ⸗ ſer ſtehen heute unter dem Geſetz eines Krie⸗ ges, deſſen Mittel die Schärfe der letzten Phaſe erreicht haben, nachdem England den letzten Appell zur Vernunft überhört hat. Wir tragen die Verantwortung für unſer Volk, Churchill und ſein Anhang die für das engliſche. Die Regierungen der neutralen Länder können ſich nach dieſer in aller Form übermittelten An⸗ kündigung der Reichsregierung nicht der Ver⸗ antwortung entziehen für das, was in Zukunft ihren Schiffen und Matroſen im Kriegsgebiet zuſtößt. Um England— der Tod! Die Be⸗ lagerten ſind zu Belagerern gewor⸗ den. Ihre Waffen haben die Tafel der Schul⸗ digen umſtellt. Die Gefahren, die bisher ſchon die automatiſch ausgelöſte Seemine in den ge⸗ fährdeten Zonen für Schiffe mit Kurs auf Eng⸗ lang barg, ſind jetzt durch den totalen Einſatz der ganzen Vielfalt moderner See⸗ und Luft⸗ kriegwaffen potenziert. Was britiſches Geleit dieſen Wirkungsmöglichkeiten gegenüber bedeu⸗ tet, können überlebende neutrale Seeleute be⸗ zeugen, wenn auch die britiſchen Behörden ge⸗ rade in dieſen Fällen alles tun, um die harten und blutigen Wirklichkeiten zu verſchweigen. Die Reichsregierung hat an die Vernunft der Völker appelliert. Ein Appell dieſer Art an England blieb ohne Erfolg. Die Auswirkungen der britiſchen Ablehnung zeigt heute England ſelbſt. Wir würden es bedauern— und zwar nur bedauern—, wenn andere Regierungen, mit denen wir nicht im Kriege leben, ähnlich bittere Erfahrungen machen und die Schrecken des modernen Krieges auf ihre in das Opera⸗ tionsgebiet einlaufenden Schiffe heraufbeſchwö⸗ ren würden. Um England— der Tod! Niemand würde ſich auf den Wällen oder im Vorgelände belagerter Feſtungen aufhalten können, ohne mit dem Tod rechnen zu müſſen. Niemand darf dementſprechend gegen andere als ſich ſelbſt einen Vorwurf erheben, wenn er im Vorge⸗ lände des belagerten England zu Schaden kommt. Und dies wird auf Grund der ſtrategi⸗ ſchen Möglichkeiten unſerer Kriegsführung nicht nur eine Wahrſcheinlichkeit, ſondern die Regel ſein. Tatſächlich liegt ja eine raſche Beendigung des Krieges im Intereſſe Euxo⸗ 1* „Hatzenzreuzbanner“ Sonntag, 18. Guguſt 1940 pas. Es liegt ferner im Intereſſe der ganzen Welt, wenn Churchill die Gelegenheit genom⸗ men wird, nach der„Athenia“⸗Methode den Tod neutraler„Staatsbürger dazu zu benutzen, um weitere Völker mit dem Schickſal des ſin⸗ kenden England zu verbinden und damit dem Krieg weitere Monate des Opferns und Lei⸗ dens hinzuzufügen. „Die Warnung iſt ausgeſprochen. Die Sturm⸗ bälle ſind gehißt. Wer ausläuft oder den Be⸗ 237 zum Auslaufen gibt,—— fährt in den od. Roſchlub der deutſch-lowaniſchen Wirtſchaftsbeſprechungen Berlin, 17. Auguſt.(HB⸗Funk) Die während der letzten Tage in Preßburg durchgeführten Wirtſchaftsbeſprechungen der deutſch⸗ſlopakiſchen Regierungsausſchüſſe wur⸗ den am 14. Auguſt abgeſchloſſen. Der Leiter der deutſchen Delegation, Miniſterialdirigent Bergemann, und die Leiter der flowaki⸗ ſchen Abordnung, Ingenieur Zatko und Natio⸗ nalbankgouverneur Dr. Karvas, unterzeich⸗ neten einige Zuſatzabkommen zu den beſtehen⸗ den Wirtſchaftsverträgen. Die im Geiſte freund⸗ ſchaſtlicher Zuſammenarbeit geführten Ver⸗ handlungen regelten zufriedenſtellend Fragen des Zahlungsverkehrs zwiſchen der Slowakei und Deutſchland ſowie dem Protektorat und den von Deutſchland beſetzten Gebieten. Durch verſchiedene weitere Vereinbarungen wird die Zuſammenarbeit der deutſchen und ſlowakiſchen Wirtſchaft weiter gefördert werden. Frankreich beobachtet die fämpfe über kondon j. b. Genf, 18. Auguſt.(Eig. Ber.) Die geſamte Preſſe des unbeſetzten Frank⸗ reich ſchildert die Luftangriffe auf London in größter Aufmachung auf den Titelſeiten. Die einzelnen Phaſen dieſes Angriffes vom Frei⸗ tagnachmittag werden mit genauen Zeitan⸗ aben von 18.30 bis 20 Uhr dargeſtellt. In den chlagzeilen wird ausgedrückt, daß die deutſche ———— daran gehe, die Vorherrſchaft im Luftraum über England und dem Kanal zu erringen. kngliſche flieger wieder über der Zchweſi o. sch. Bern, 18. Auguſt.(Eig. Ber.) Obwohl die Schweiz am Freitag in London gegen die neuen bewußten Verletzungen der chweizeriſchen Lufthoheit durch britiſche Flie⸗ 103 Proteſt erhob und ſtrenge Maßnahmen zur erhinderung weiterer Verletzungen, der ſchweizeriſchen Neutralität verlangt hat, über⸗ Fa engliſche Flieger von neuem in der Nacht jom Freitag au eriſches Ge⸗ biet. In der Nord⸗ und Mittelſchweiz wurde wieder Luftalarm gegeben. Deulſche Warnung an die neutralen Staaten lllsiiimmiitisziIiiixtririmitttzrrziVAFrketrirrmrimzrizzzzzzzzizrrrtrimttvrkiiizzssziztztitumtiitrrkzꝛiiziälättritttzrzkkrrzzkzixrtriittziIIZkzzkzzztisririizzzkszztzztizirikzizkzzzirittikzziiffzzitiiriirizizzzzkztrsrtzis: Forrse tzung von Selte mando der Wehrmacht wird bei ſeinen Opera⸗ 4 tionen die günſtige ſtrategiſche Lage, die die riſchen Operationsgebiet gemacht, ein Zuſtand, der es jedem wirklich neutralen Schiff verbieten ſollte, ſich in dieſe Meere zu begeben. Britiſche ufforderung zum Mord Eine weitere Abſchreckung für die neutralen Schiffe und Seeleute ſollte ſein, daß unter dem täglich ſtärker werdenden Druck der deutſchen Streitkräfte ſich England neuerdings ganz offen auch über die letzten Schranken anſtändiger Kriegführung hinwegſetzt. So hat vor einigen Tagen Miſter Churchill ankündigen laſſen, daß die deutſchen unter dem Schutz des Roten Kreuzes ſtehenden unbewaffneten Seenotflug⸗ zeuge, die in Seenot befindliche deutſche oder gegneriſche Flieger bergen, nunmehr von Eng⸗ land abgeſchoſſen würden. Dieſer zyniſchen Auf⸗ forderung zum Mord, die für die Verzweiflung der jetzigen engliſchen Machthaber über den kommenden Zuſammenbruch ſymptomatiſch iſt, iſt von der engliſchen Luftwaffe prompt ent⸗ ſprochen worden. Bei den letzten Luftkämpfen wurden nämlich zwei deutſche Seenotflugzeuge während ihrer Bergungsarbeiten, die verwun⸗ deten engliſchen Fliegern galten, von den Eng⸗ ländern abgeſchoſſen. Jetzt: Rückſichtsloſer kinſatz aller deutſchen militäriſchen Machtmittel III. Deutſchland hat dieſe Entwichlung ſeit Monaten aufmerkſam verfolgt in der Hoffnung, daß vielleicht doch noch Erwägungen der Dernunft die jetzigen eng⸗ liſchen Machthaber abhalten würden, auf dem Wege dieſer verbrecheriſchen Kriegs⸗ führung weiter fortzuſchreiten. Dieſe hoffnung war vergebens. England hat den letzten Appell des Führers abgelehnt. Demgegenüber hat die Reichsregierung nun⸗ mehr beſchloſſen, gleiches mit gleichem zu vergelten und ihre militäriſchen Macht⸗ mittel mit derſelben Rückſichtsloſigkeit gegen die Schiffahrt um England einzuſetzen. Am 26. September 1939 hat die engliſche Re⸗ gierung durch ihren damaligen Premiermini⸗ ſter, Miſter Chamberlain, erklärt: Deutſch⸗ land ſei eine belagerte Feſtung, und es ſei durchaus legal und menſchlich, das deutſche Volk von allen lebenswichtigen Zufuhren abzu⸗ ſchneiden. Das heißt alſo: die jetzigen britiſchen Machthaber betrachten es als durchaus ſelbſt⸗ verſtändlich und legal, daß, wenn es nach ihrem Willen ginge, deulſche Frauen und Kinder wie im Weltkriege dem Hungertode ausgeliefert würden. Die Politik des 3— die der deutſchen Wirtſchaft die Zufuhr von Lebens⸗ mitteln aus großen Teilen der Welt geöffnet hat, und die Sicherung großer Rohſtoffvorräte durch den einzigartigen Siegeszug unſerer Ar⸗ meen haben dieſe engliſche Rechnung zunichte gemacht. Die heutigen engliſchen Machthaber wiſſen das. Trotzdem wagen ſie es noch nicht, den völligen Zuſammenbruch ihrer Politik dem eigenen Volk einzugeſtehen, ſondern proklamie⸗ ren vielmehr den Krieg bis aufs äußerſte. Die⸗ ſer ſelbſtzerſtöreriſchen engliſchen Haltung ge⸗ genüber ſtellt die Reichsregierung feſt: Die belagerte Jeſtung iſt heute nicht mehr Deutſchland, ſondern das engliſche Inſelreich. der mißlungenen engliſchen Hungerblochade gegen deutſche Frauen und Kinder ſetzt nunmehr Deutſchland die to⸗ tale Blochade der britiſchen Inſeln ent⸗ gegen, die hiermit verkündet wird. Im Intereſſe Europas IV. Deutſchland iſt überzeugt, mit der Ver⸗ der totalen Blockade des britiſchen nſelreiches einen weiteren entſcheidenden ritt zur Beendigung des Krieges und zur Beſeitigung der an dieſem ſchuldigen heutigen britiſchen Machthaber zu tun. Das Oberkom⸗ Beherrſchung der kontinentalen Küſten von der Biskaya bis 3 Nordkap ſowie die Ueber⸗ legenheit im Umfange ausnutzen. Deutſchland handelt dabei im Intereſſe 4+ Europas, denn: ſeitdem man in ondon eingeſehen hat, daß Deutſchland nicht auszuhungern iſt, verſucht man es nunmehr, den Hungerkrieg auch auf andere europäiſche Staaten wie Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien und Frankreich, gegen Schweden, Spa- nien und Portugal auszudehnen. Selbſt völlig unbeteiligten Ländern wie union uſw. verſucht man, ihre Zufuhren aus Ueberſee abzuſchneiden mit der Begründung, daß Deutſchland von dieſen profitieren könne. Die ſchnelle Niederzwingung Englands und da- mit die Beſeitigung der allein dem Frieden ent⸗ egenſtehenden jetzigen engliſchen Machthaber 1 iſt daher das erſte Gebot für ganz Europa und auch für die übrigen neutralen Staaten. Eine Note an die Ueẽntralen Während einige Länder wie die Vereinigten Staaten von Amerika und Argentinien bereits ſeit langem die Meere um England als Kampf⸗ gebiet erklürt und den Schiffen, Flugzeugen und Bürgern ihrer Staaten verboten haben, ſich in dieſe Gefahrenzone zu begeben, iſt eine ſolche Maßnahme bei anderen neutralen Staa⸗ ten bisher nicht erfolgt. Deutſchland, das dieſe Länder wiederholt gewarnt hat, ihre Schiffe in das Seegebiet um England zu ſchicken, hat die Regierungen dieſer Staaten nunmehr noch ein ⸗ mal in einer Note aufgefordert, ihren Schifſen das Befahren der dentſch⸗engliſchen Kriegszone zu verbieten. Es liegt im Intereſſe der Staa ⸗ ten ſelbſt, daß dieſem Erſuchen baldigſt ent⸗ ſprochen wird. Die Reichsregierung——5 ſeits jedenfalls folgendes feſtſtellen: ketzte deuiſche Daenung Der Seckrieg iſt in dem Gebiet um England in vollem Umfang entbrannt. Das geſamte Gebiet iſt mit Minen verſeucht. Die Flugzeuge greifen jedes Schiff an. 2e. des neutrale Schiff, das dieſes Gebiet in Zukunft befährt, ſetzt ſich daher der Gefahr der vernichtung aus. Die Reichsregierung lehnt in Zukunft ohne jede Kusnahme 4 die Verantwortung für irgendwelche Schäden, die Schiffen jedweder Urt oder Per- ſonen in dieſen Gebieten zuſtoßen ſollten, ab. 7 Durch ein völliges Fernhalten ihrer Schiff⸗ fahrt von den britiſchen Inſeln werden die neu⸗ tralen Staaten auch ihrerſeits am beſten zur die kngländer in 5omaliland geſchlagen! Das britiſche Verteidigungsſuſtem nach fünf Tagen hartnäckiger Kämpfe in italieniſcher hand/ Große Beute an Kriegsmate⸗ rial/ Jahlreiche Gefangene/ Bomben auf Kriegsſchiffe und Transporter im hafen von Berbera/ Der italieniſche Dormarſch „Rom, 17. Auguſt.(SB⸗Funk.) Ein Samstagabend ausgegebener Sonder⸗ bericht der italieniſchen Wehrmacht über die Schlacht in Britiſch⸗Somaliland hat folgenden Wortlaut: 55 —75 Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Die am 11. Auguſt in Britiſch⸗Somaliland begonnene Schlacht gegen das Gros der feind⸗ lichen Streitkräfte vom 3.% in der Zone von Adadleh iſt ſiegreich beendet worden. Nach fünf Tagen hartnäckiger Kämpfe iſt das ſot langem ausgebaute engliſche Verteidigungs⸗ yſtem mit ſeinen Hauptſtützpunkten und ſei⸗ nen zwei Linien Stacheldrahthinderniſſen, ſo⸗ wie mit ſeinen in die Felſen eingeſprengten, Artillerie⸗ und Maſchinengewehrkaſematten durch Umgehungen von beiden Flügeln ge⸗ fallen. Zahlreiche Waffen jeder Art, ungeheure Men⸗ gen Kriegsmaterial und Lebensmittel, ſowie ahlreiche Gefangene ſind in unſere Hand ge⸗ allen. Hunderte von Toten, die rhodeſiſchen und indiſchen Gebirgsbataillonen angehören, wurden, vom Feind auf dem Schlachtfeld zu⸗ rückgelaſſen, aufgefunden. f Unſere Luftwaffe hat wie immer in direkter Wirlelich gute Cigaretten zu mischen, erfordert einen fast unvorstellbaren Geschmackssinn ArtKAn z, ) Nur ein ſelten begabter Miſchungs⸗Meiſter ver · mag die feinen Geſchmacks⸗Schattierungen vieler Hunderter von Tabakſorten, die er fortlaufend Rauch · proben unterzieht,— unterſcheiden und daraus jahr · aus—— den glelchen, vollendeten Wohlgeſchmack der Qualitäts⸗Cigarette zu komponieren. geht unwiderſtehlich weiter Zuſammenarbeit durch Bombardierungen und Maſchinengewehrangriffe im Tiefflug auf feindliche Stellungen wirkungsvoll Schlacht eingegriffen, ſowie Fernflüge Kriegsſchiffe und im Hafen von Berbera vor Anker liegende Transporter ſchwer getroffen. Wüährenddeſſen die Engländer ohne irgend ein Ergebnis den Flugplatz von Aſſab und die Ortſchaft Giggiga bombardiert. Das Manöver, das uns nach Berbera füh⸗ ren wird, geht ee weiter zur Er⸗ oberung der zweiten befeſtigten Linie, auf die die von unſeren Kolonnen verfolgten feind⸗ lichen Truppen zurückweichen. Italien iſt ſtol Rom, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Der im italieniſchen Wehrmachtsbericht be⸗ kanntgegebene—3. in Britiſch⸗Somali be⸗ herrſcht völlig das Bild der römiſchen Abend⸗ preſſe. In Ueberſchriften wie„Der Feind auf . in die der ganzen Somalifront auf dem Rückzug“ wird die Bedeutung der ſeit fünf Tagen im Gange befindlichen Schlacht betont. Die Bedeutung des fluchtartigen engliſchen Rückzuges unterſtreicht„Giornale'Italia“. Es iſt das erſte Kapitel des italieniſchen Krieges egen alle erreichbaren Fronten des britiſchen mperiums und könne als gewonnen betrach⸗ tet werden. Dieſe freudige Nachricht, über der die ſtolzen und 0 ſteigernden Erfolge der deutſchen Luftwaffe über dem britiſchen Inſel⸗ — hinzukämen, ſei die Beſtätigung des ſieg⸗ reichen und ſchickſalhaften Befreiungskrieges der beiden Achſenmächte. Der italieniſchen Wehrmacht, ſo betont das halbamtliche Blatt, ſei es gelungen, die ſtärkſten Verteidigungs⸗ ſtellungen, die der Feind Monate hindurch im Somaliland aufgebaut hatte, zu durchbrechen. Die ſiegreiche italieniſche Offenſive habe die zrößten Schwierigkeiten überwunden, wobei ie weder ſtark verteidigte Stellungen, noch Ge⸗ ländeſchwierigkeiten, noch Waſſermangel oder die unerhörte Hitze aufzuhalten vermochten. Leilkräſte der Luſtwaffe im fingriff 89 feindliche Flugzeuge und 22 Sperrballone vernichtet/ Ein Jerſtörer und 25 700 BRA Handelstonnage verſenkt DNB Berlin, 17. Auguſt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Die Luftwaffe ſetzte am 16. Auguſt und in der Nacht zum 17. 8. den Kampf gegen die bri⸗ tiſche Inſel mit Teilkräften fort. Hierbei wur⸗ den Flugplätze, Flakſtellungen und Ballonſper⸗ ren in Südoſtengland und der weiteren Um⸗ gebung Londons, Werke der Rüſtungsinduſtrie in Mittelengland ſowie Hafen⸗ und Kaianla⸗ gen in Cardiff, Newport und Briſtol erfolg⸗ reich mit Bomben belegt und bei der Inſel Wight ein Zerſtörer verſenkt. In den Angriffs⸗ räumen durchbrachen unſere Jagdflugzeuge in heftigen Luftkümpfen die feindliche Abwehr und ermöglichten dadurch den Kampfverbän⸗ den, ihre Engriffsziele zu erreichen. In der Nacht zum 17. 8. in vas Reichsgebiet eingeflogene britiſche Flugzeuge griffen ver⸗ ſchiedene Orte mit mäßiger Schadenwirkung an. Einige Wohnhäuſer erhielten Bombentref⸗ fer, wobei zwei Zivilperſonen getötet und meh⸗ rere verletzt wurden. Die Geſamtverluſte des Feindes betrugen eſtern 89 Flugzeuge, davon wurden 59 m Luftkampf, 23 am Boden und 7 bei Nacht durch Flakartillerie vernichtet. 22 Sperrballone wurden in Brand geſchoſſen. 31 eigene Flug⸗ zeuge werden vermißt. Deutſche Unterſeeboote verſenkten aus ſtark geſicherten Geleitzügen heraus mehrere bewaff⸗ nete feindliche Handelsſchiffe mit insgeſamt 25 700 BRrT, darunter einen Tanker von 5700 BRr. fufflärungsflüge über gam england Berlin, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Wie das DNB erfährt, beſchränkte ſich die Tätigkeit der deutſchen Luftwaffe am Samstag auf einen Angriff gegen Häfen an der eng⸗ liſchen Weſtküſte. Darüber hinaus wurden über dem Kanal, der Nordſee und dem geſamten engliſchen Feſtland Aufklärungsflüge durchge⸗ führt. Vermeidung von Komplikationen und zur ſchnellen Beendigung dieſes Krieges beitragen. Auch wird es auf dieſe Weiſe Miſter Churchill und ſonſtigen Intereſſenten in Zukunft ſchwe · rer gemacht werden, einen neuen„Athenia“. Fall zu konſtruieren, d..: Ein Schiff eines dritten Staates durch eigene U⸗Boote verſenken zu laſſen und dann Deutſchland die Verſenkung zuzuſchieben in der Hoffnung, die öffentliche Meinung dieſes Staates damit gegen Deutſch⸗ land e und in den Krieg zu treiben. Deutſchland iſt überzeugt, daß es durch die end ⸗ gültige Beſeitigung des heutigen britiſchen Pi⸗ ratentums nicht nur Europa, neutralen Staaten der Welt einen Dienſt von hiſtoriſcher Bedeutung leiſtet. Lon apokaluptiſcher Ichauerlichfeit rd. Athen, 18. Auguſt.(Eig. Meld.) Der große Angriff deutſcher Flugzeuge am Freitag gegen militäriſche Anlagen um London wurde in der griechiſchen Preſſe in ſeitelangen Berichten geſchildert.„Prota“ ſtellt feſt, daß die Luftſchlachten, die über der engliſchen Hauptſtadt tobten, von apokalyptiſcher Schauer⸗ lichkeit waren. Alle Blätter ſchreiben, London ſei von einem Kranz von Bränden eingefaßt. 400 beamte in marſeille verhaftet beſt verſtändlich Streitkräft In Marſeille ſind rund 400 ſtädtiſche Be⸗ machifchif! J. b. Genf, 18. Auguſt.(Eig. Meld.) amte feſtgenommen worden, die ihre Dienſt⸗ pflichten in grober Weiſe vernachläſſigt haben. etit Pariſien“ erklärt, ſollen dieſe Wie„P Beamten teils in den Ruheſtand verſetzt, teils in eine untere Rangſtufe zurückbefördert wer⸗ den. Derartige Fälle von pflichtvergeſſenen ZEUNMER das groe HUTHAUS 1,.7 in der Breiten Strahe r 1,-7 Beamten werden ſo ziemlich aus allen Städten des unbeſetzten Frankreich gemeldet. In Vichy werden täglich Liſten von Beamten ausgege⸗ ben, die wegen Pflichtverletzung entlaſſen oder beſtraft werden. Die Zeitungen berichten von einer ausgeſprochenen Kriſe der franzöſiſchen Beamtenſchaft, die völlig korrumpiert ſei. ee⸗ und Luftraum um England den deutſchen Streitkräften bieten, in vollem 4 Japan, der Sowjet. ihrer · ſondern allen — „FhBaken! Eng fetzt muß W. selbst auf Wahrhaft symbol der Verbrecher a sichtigung der e Darauf kann er fern, in der er m in der Welt“ ga gehen kann.— We der dieses Bild Aufnahme vielleic n Demo j. b. Ueber antiſ wird bekannt, Anſchläge fol den Juden denen Scheib judenfeindliche tagsſtunden fi⸗ tiſchen Demon ammen, die S ſammlungen ſ —— ohnmächtig iſt kin d US- B Die Regieru. Amerika hat d kaniſchen Botſe rung am 9. A pentransportſckh „American dem finniſchen fahren werde, Staatsangehöri In der Verbal Schiff bei Tag —5 Weiſe geke ird. Das S ahrt von Pet timmten Kurs der Inſel Ron Nordküſte von( kaniſche Regieri wartung aus angehalten oder der Vereinigten ſage von Freig Die Reichsreg ſchaft der Vere daß im vorliege Zuſage beſtehe Reichsregierung zuſtändigen deu des Schiffes au. 4 ſichtigten Kurſe Guguſt 1940 von Selte 7 ſeinen Opera · Lage, die die 1 rüſten von der nie die Ueber⸗ mum England en, in vollem Intereſſe dem man in ütſchland nicht es nunmehr, re europäiſche tark, Holland, chweden, Spa⸗ 4 Selbſt völlig i, der Sowjet⸗ Zufuhren aus Begründung, fitieren könne. lands und da⸗ n Frieden ent⸗ n Machthaber z Europa und taaten. ie Vereinigten tinien bereits nd als Kampf⸗ „ Flugzeugen rboten haben, geben, iſt eine utralen Staa · ind, das dieſe hre Schiffe in hicken, hat die nehr noch ein⸗ ihren Schiffen en Kriegszone ſſe der Staa⸗ baldigſt ent · ng muß ihrer · rannt. das iff an. Ze- der Gefahr Ausnahme ex- 4 3 Wer Her-— 10 die Sprechchöre veranſtalten. Dieſe An⸗ 3 ſammlungen ſind oft ſo ſtark, daß die Polizei jes beitragen. ſter Churchill ukunft ſchwe · n„Athenia“. Schiff eines zote verſenken ie Verſenkung ie öffentliche egen Deutſch⸗ g zu treiben. zurch die end ⸗ britiſchen Pi⸗ ondern allen n Dienſt von lerlichkeit zig. Meld.) lugzeuge am mum London n ſeitelangen tellt feſt, daß r engliſchen ſcher Schauer⸗ ben, London en eingefaßt. verhaftet Eig. Meld.) tädtiſche Be⸗ ihre Dienſt⸗ äſſigt haben. t, ſollen dieſe verſetzt, teils, fördert wer⸗ htvergeſſenen HNAUs H1,•7 llen Städten t. In Vichy en ausgege⸗ ntlaſſen oder erichten von franzöſiſchen iert ſei. at en „HBakenkreuzbanner⸗ Sonntag, 18. Auguſt 1940 Englands Heckenschütze Nr. 1 letzt muß W. C. mit der Büchse unter dem Arm selbst auf Jagd nach Fallschirmlägern gehen Wahrhaft symbolhaft ist die Aufmachung, in der sich W.., der Verbrecher am Schicksal seines Volkes, bei einer Be⸗ sichtigung der enslischen Küsten,, befestigung“ zeigte.— Darauf kann er sich verlassen, die Zeit ist nicht mehr fern, in der er mit der Büchse unter dem Arm„irgendwo in der Welt“ ganz allein auf Jagd nach Fallschirmiägern gehen kann.— Werden sich die Leser der„New's Chronicle“, der dieses Bild entnommen ist, beim Betrachten dieser Aufnahme vielleicht dasselbe denkenꝰ Weltbild(M) „Tod den Juden“ Demonſtrationen in Marſeille J. b. Genf, 18. Auguſt.(Eig. Meld.) Ueber antiſemitiſche Unruhen in Marſeille wird bekannt, daß ſich überall in der Stadt Anſchläge folgenden Inhalts finden:„Tod ein Juden!“ uſw. Auch die Steine, mit denen Scheiben eingeworfen werden, tragen judenfeindliche Aufſchriften. In den Nachmit⸗ tagsſtunden finden ſich Gruppen von antiſemi⸗ tiſchen Demonſtranten in den Hauptſtraßen zu⸗ innohnmächtig iſt und ſie nicht zerſtreuen kann. en und zur ondon in geaue Rauchſchwaden gehüllt Brennende Tanks in den Dorſtädten/ bernichtungswerk deutſcher Bomber vollſtändig (Eigener Drohtberlchf des„Haokenkreuzbanner“) bö. Kopenhagen, 17. Auguſt. Der Nachrichtenſtrom, der ſich allabendlich von London aus in das neutrale Ausland er⸗ gießt, iſt am Freitagabend ſo gut wie völlig verſiegt. Knappe und ſpärliche Berichte, die die letzten in der engliſchen Hauptſtadt verbliebe⸗ nen däniſchen Berichterſtatter in der vergange⸗ nen Nacht an ihre Blätter kabelten, laſſen— obwohl ſie die zahlreichen Zenſurſtellen paſſie⸗ ren mußten— den Eindruck zu: Der Freitag wird als einer der ſchwärzeſten Tage in der britiſchen Kriegsgeſchichte eingehen, denn mit einem Schlag hat die deutſche Luftwaffe die mühſam aufgebauten Lügen von der Unbe⸗ des Londoner Abwehrnetzes zer⸗ tört. Ein böſes Erwachen Während eine Welle angreifender deutſcher Maſchinen nach der anderen über die Umge⸗ bung der Hauptſtadt hinwegdonnerte, mußten die Millionen Menſchen einſehen, daß die herr⸗ lichen Ballonſperren und die vielgerühmten Jä⸗ ger ſowie die Flak die ungeſtümen deutſchen Vorſtöße nicht aufhalten konnten. kenntnis iſt für die Menſchen der Rieſenſtadt äußerſt fatal und die Auswirkungen auf die eigene Propaganda kataſtrophal. Das Erwachen aus den Träumereien, in die Duff Cooper und Churchill die breiten Maſſen mit der vorge⸗ ſpiegelten Sicherheit der Hauptſtadt verſetzt hat⸗ ten, war nämlich allzu unſanft. Tauſende von Menſchen waren Augen⸗ und Ohrenzeugen, wie die deutſchen Flieger ſich ihren Weg zu den militäriſchen Zielen an der Themſe und am Rande der Hauptſtadt bahnen konnten, ohne von den engliſchen Jagdflugzeugen daran ernſt⸗ haft gehindert zu werden, die— ſoweit möglich —aus allen Teilen des Landes in fieberhafter Eile über dem Londoner Gebiet konzentriert worden waren. Noch am Samstagstag iſt der ö ſt⸗ liche Teil Londons in dichte Rauch⸗ ſchleier gehüllt, die der Brand von den Docks und Hafenanlagen, den zerſchoſſenen Oel⸗ „Englands Südoſten- Jone des Todes Dieſe Er⸗ tanks und brennenden Kühl⸗ und Lagerhäuſern herüberträgt. Ein penetranter Brandgeruch iſt im übrigen bis in die Stadt hinein wahrzu⸗ nehmen. Angeſichts dieſer unbeſtechlichen Zeu⸗ gen für die deutſche Ueberlegenheit vermochte eine Botſchaft des Königs, der die Piloten der Royal Air Force zu ihren täglichen Luftſiegen keinen Eindruck mehr zu ma⸗ en. Es wird zugegeben——— Uebrigens iſt der engliſche Propaggnda⸗ widerſtand unzuſammenhängend und planlos. In einzelnen Berichten wird immerhin zu⸗ gegeben, daß ſeit Freitagmittag ſtarke Ein⸗ heiten deutſcher Bomben⸗ und Jagdflugzeuge über der Südoſtküſte erſcheinen, die ſchließlich bis über die Themſemündung vordrangen und an beiden Ufern Bomben abwarfen. Schäden in Tilbury und Northfleet werden aus⸗ drücklich zugegeben. Am Nachmittag ſeien dann weitere Angriffe an der Südküſte mit Bomben⸗ abwürfen auf die Inſel Wight erfolgt.„Ge⸗ ringe Schäden“ auf Flughäfen der Luftwaffe werden— man denke!— ausdrücklich aner⸗ kannt! Später ſei eine große Formation don neuem über der Themſe⸗Mündung erſchienen und habe Bomben abgeworfen. Es wird zu⸗ gegeben, daß ein Tankſchiff getroffen wurde. Ergänzende Berichte ſagen, daß durch den Tref⸗ fer gegen einen„nicht genannten“ Bahn⸗ hof eine Anzahl Perſonen getötet worden ſeien. Viele„Gebäude“ in den Angriffsgebieten ſeien geradezu raſiert. Neutrale Journaliſten wurden noch am Abend zu einigen Bombeneinſchlägen mit ge⸗ ringeren Schäden geführt— natürlich nicht in das Induſtrie⸗ oder Hafengelände, auch nicht zu dem zerſtörten Bahnhof. Ganz dicht über die hausdücher. Wie die beſonders hierbei mit großem Pathos beklagten zivilen Opfer entſtanden ſind, geht aus den Aeußerungen eines Luftſchutz⸗ wartes hervor, der ſich darüber beſchwerte, daß Italien im Bann der deutſchen Cuftangriffe Dr. v. L. Rom, 17. Auguſt.(Eig. Ber.) Die unaufhörlichen Aktionen der deutſchen Luftwaffe gegen England ſchlagen Italien in ihren Bann. Mit unerhörter Spannung ver⸗ folgt man im ganzen Land die Wirkungen die⸗ ſes Sturmgewitters aus Feuer und Eiſen im britiſchen Weltreich. Sie laſſen ſich nirgends beſſer beobachten als in Rom. Das in Italien umlaufende Wort:„Jetzt lernt Churchill die Deutſchen ken⸗ kin deuiſch⸗amerihaniſcher Motenwechſel US-Transportſchiſf trotz Warnungen ins Operationsgebiet dirigiert Berlin, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat durch eine Verbalnote der ameri⸗ kaniſchen Botſchaft in Berlin der Reichsregie⸗ tung am 9. Auguſt mitgeteilt, daß das Trup⸗ pentransportſchiff der amerikaniſchen Armee „American Legion“ am 16. Auguſt von dem finniſchen Hafen Petſamo nach Neuyork fahren werde, um amerikaniſche und andere Staatsangehörige nach den UÜSA zu bringen. In der Verbalnote wurde mitgeteilt, daß das Schiff bei Tag und bei Nacht in einer beſtimm⸗ dos ideole Kkonservierungs- mſttel für zaure und sübß- II L f Sdure Ffüchte.— Leine eeeeee e Chemiłkalien. preis 1 0 pig. —5 Weiſe gekennzeichnet und beleuchtet ſein ird. Das Schiff ſoll außerdem auf ſeiner ahrt von Petſamo nach Neuyork einen be⸗ timmten Kurs einhalten, der u. a. zwiſchen der Inſel Rona und dem Kap Wrath an der Nordküſte von England durchführt. Die ameri⸗ kaniſche Regierung hat in ihrer Verbalnote die wartung ausgeſprochen, daß das Schiff nicht angehalten oder behelligt werde. Die Botſchaft der Vereinigten Staaten hat außerdem die Zu⸗ ſage von Freigeleit erbeten. Die Reichsregierung hat daraufhin der Bot⸗ ſchaft der Vereinigten Staaten geantwortet, daß im vorliegenden Fall kein Anlaß für eine Zuſage beſtehe,»da es eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit ſei, daß deutſche Streitkräfte ein neutrales Wehr⸗ machtſchiff nicht angreifen. Die Reichsregierung erklärte ſich jedoch bereit, die zuſtändigen deutſchen Stellen von der Abfahrt des Schiffes aus Petſamo und von dem beab⸗ ſichtigten Kurſe informatoriſch zu verſtändigen. Am 14. Auguſt hat die Reichsregierung der amerikaniſchen Botſchaft in Berlin mitgeteilt, daß die zuſtändigen deutſchen Stellen nach Kenntnisnahme des beabſichtigten Kurſes dar⸗ auf hingewieſen haben, daß dieſer Kurs des Schiffes das militäriſche Operationsgebiet um England ſtark berührt, daß mit einer derarti⸗ gen Fahrt außerordentliche Gefahren verbun⸗ den ſeien. Es wurde deshalb der dringende Rat erteilt, daß die„American Legion“ auf einer ungefährlicheren Route zurückfahre. Dieſe Warnung wurde auch in Beſprechungen mit der amerikaniſchen Botſchaft erörtert, wobei insbeſondere auf die völlige Verſeuchung des Seegebietes um England mit Minen hingewie⸗ ſen wurde. Am 16. Auguſt mittags teilte die amerika⸗ niſche Botſchaft durch eine Verbalnote mit, daß die„American Legion“ von Petſamo am ſel⸗ ben Tage abfahre. Ferner wurde entgegen der deutſchen Warnung mitgeteilt, daß das Schiff die zuerſt angegebene Route befahren werde. Das auswärtige Amt ſtellte daraufhin durch eine Verbalnote vom 16. Auguſt der amerikani⸗ ſchen Botſchaft gegenüber feſt, daß das Schiff trotz Warnungen ſich in voller Kenntnis der Gefahren in das Operationsgebiet begebe. Die Reichsregierung müſſe deshalb die Verantwor⸗ tung ablehnen, wenn dem Schiff irgendwelche Nachteile hieraus entſtehen ſollten. Die Verant⸗ wortung müſſe einzig und allein bei der Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten von Amerika liegen. Die Reichsregierung hat im übrigen auf den Umſtand hingewieſen, daß die endgül⸗ tige Mitteilung über die Abfahrt der„American Legion“ dem Auswärtigen Amt erſt am 16. Auguſt mittags zugegangen iſt, obwohl der amerikaniſchen Botſchaft vorher als ſpäteſter Zeitpunkt für eine Benachrichtigung über den endgültig beabſichtigten Kurs ausdrücklich der 15. Auguſt genannt worden war. nen“ kennzeichnet die Situation. Ebenfalls wird die italieniſche Morgenpreſſe ganz von den Luftangriffen beherrſcht. Man unterſtreicht vor allem den Satz, daß keine Macht der Welt fähig iſt, die deutſche Luftwaffe zu hindern, ihre Bomben auf England abzuwerfen, wo ſie immer ſelbſt will. Der Südoſten Englands, ſo 50 man hervor, war wieder eine Zone des odes. Die Zerſtörungen der militäriſchen Anlagen, die Rieſenbrände, die Verwüſtungen der engliſchen Lufthäfen werden eingehend ge⸗ ſchildert. Uebereinſtimmend wird feſtgeſtellt, daß die engliſche Flugzeuginduſtrie Schläge erhal⸗ ten hat, von denen ſie ſich nicht mehr erholen kann. Zu den Schlußfolgerungen, die die rö⸗ miſche Preſſe aus der Luftſchlacht um London Zieht, gehört folgende Feſtſtellung: Die deutſchen Flieger griffen ihre Ziele mit unglaublicher Kühnheit an, indem ſie bis wenige Meter über den Erdboden herabſtießen, um jede Bombe zu einem Volltreffer werden zu laſſen. 2 gibe Hasel⸗ viele Leute die Schutzvorſchriften nicht beachten und folgedeſſen bei den Angriffen auf der Straße zu Schaden kamen. Beachtlich iſt fol⸗ gende Auslaſſung eines Augenzeugen:„Die Deutſchen kommen ganz dicht über die Hausdächer“. Ein Teil der neutralen Journaliſten gibt willig die Beteuerungen der Londoner Propagandaſtellen wider, daß„die Schäden ganz gering“ geweſen ſeien. Immer⸗ hin betont beiſpielsweiſe der Londoner Ver⸗ treter des„Svenſka Dagbladet“, daß in den angegriffenen Objekten ein Bild der Ver⸗ wüſtung herrſche. Der Londoner Vertreter von „Stockholms Tidningen“ ſagt, er habe Brandgeruch und Staub von zerſtörten Häu⸗ ſern in den Kleidern. Er meint, die Aktionen der deutſchen Luftſtreitkräfte könnten„die Schlacht um die Themſe genannt werden“. Die deutſchen Flieger hätten eine Feuermauer über die von ihnen angeflogenen Objekte längs der Themſe gelegt. Dieſe An⸗ deutungen— längs der Themſe befinden ſich die stetz beõhrte Kindernohrung ols Zusotz zur floschenmilch und ols Brei- nohrung. Ober die Zubereitung und sonstige frogen der krnõhrung und pflege des Sõug- lings und kleĩnkindes gibt die Nesile · hroschõre „Gesunde Kinder- glöckliche Möfter“ Auf- schluß; Sie erholten diese ouf Wonsch koston · los dorch dios oturscue ArrE,f,LU,ͤ]F. FUR NESTIE ERZEUONISSE enlin rturnoe wichtige Hafenanlagen und Docks!— geben ein anderes Bild als die Propaganda von Winſton Churchill. Nach einer amerikaniſchen Rundfunkmeldung ſoll übrigens der engliſche Rundfunkſender GSV. während des deutſchen Luftbombarde ⸗ ments zerſtört worden ſein. „Wie die Hebräer..“ Das Labourorgan„Daily Herald“ nennt den Angriff vom Freitag ahnungsvoll einen Vorgeſchmack größerer und härte⸗ rer Prüfungen, die freilich nach ſeiner An⸗ ſicht Englands Entſchloſſenheit nicht erſchüttern würden. Warum? Weil England„wie die Hebräer ihre Bundeslade(h) fein Parlament bei ſich habe, als Symbol deſſen, wofür es kämpfe.“ Es ſieht alſo ſo aus, als ob ſtärkere Detonationen nötig ſein werden, um England aus ſeiner Schwerhörigkeit zu wecken. Es wird nicht lange darauf zu warten brauchen. Englands Stützpunkt Aden schwer erschüttert n, die 1 als dem Seewege nach Indien, ist immer wieder das Bombenziel der italienischen Kampfilieger, deren Schläge bereits vernichtende Wirkungen zeitigten. Hier ein Blick auf den Flugplatz des britischen Stützpunktes am Golf von Aden. Der britische Stützpunkt Aden, die Kontrolliestung für den Suezkanal, (Atlantic-M) „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 18. Auguſt 1940 3 Wer nicht hören will-—— Fünf Schiffe büßten das Befahren der Gefahrenzone mit Vernichtung Neuyork, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Mackay Radio zufolge wurde der ſchwediſche Dampfer„Hedrum“(2325 BRT) am Frei⸗ tag an der iriſchen Küſte torpediert. Die amerikaniſche Radioſtation meldet fer⸗ ner, daß der britiſche Frachter„Glan Me Phee“(6628 BRiTy) weſtlich von Irland tor⸗ pediert worden iſt. „ Das Neuyorker Seefahrtamt teilte am Frei⸗ tag mit, daß die Bienueg Frachter„The⸗ tis A“(4111 BRe) und„Naftilos“(3531 BRT) torpediert und verſenkt wurden. Wie Reuter meldet, landeten 27 Ueberlebende des ſchwediſchen Dampfers„Atos“(2161 BRe), der von einem U⸗Boot torpediert wurde, an der Nordweſtküſte von England. Der ſohn wird innen ſchon vergehen! hw. Stockholm, 18. Auguſt.(Eig. Meld.) „Die Verhängung der vollſtändigen Blockade über die engliſche Inſel hat in maßgebenden Kreiſen Englands wohl, die letzte Unklarheit darüber beſeitigt, daß die Ereigniſſe der ver⸗ gangenen Woche erſt einen Vorgeſchmack des Kommenden boten. Um die engliſche Oeffent⸗ lichkeit wegen der neuen Gefahr zu beruhigen, die ſich drohend rings um die Inſel aufrichtet, geben ſich die Londoner Machthaber den An⸗ ſchein, als ob ſie nicht genau wüßten, was von deutſcher Seite gemeint ſei. Am Samstagabend wurden aus engliſcher Quelle höhniſche Redensarten verbreitet, aleichſam als ob Deutſchland trotz ſeiner vorgeſchobenen Luft⸗ und Flottenſtützvunkte von Narvik, bis Breſt nicht in der Lage ſei, die Blockade durchzu⸗ führen. Die deutſchen Truppen, ſo hieß es her⸗ ausfordernd, ſeien von England noch genau ſo weit entfernt wie je. London hat alſo anſchei⸗ nend die Erxfahrungen von Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich vergeſſen. London ſpe⸗ kuliert anſcheinend darauf, daß neutrale Re⸗ gierungen kurzſichtig und verbrecheriſch genug ſein werden, weiterhin trotz dex deutſchen War⸗ nungen engliſche Häfen anlaufen zu laſſen mit der Ausſicht ſicherer Vernichtung ihrer Schiffe luft obendrein noch weiterer materieller Ver⸗ uſte 7 V „englands eage völlig klar j. b. Genf, 18. Auguſt.(Eig. Meld.) Der militäriſche Mitarbeiter des in Cler⸗ mont⸗Ferrand erſcheinenden„Paris Soir“ ſchreibt zu den deutſchen Luftangriffen gegen England:„Wenn man die Häfen bombardiert, ſo paralyſiert man die Schiffahrt. Wenn man die Flugplätze bombardiert, ſo paralyſiert man die Fliegerei. Wenn man auf die Verteidigungsanlagen Trommelfeuer legt, ſo bringt man die Luftabwehr zum Schwei⸗ gen. Wenn man die Sperrballone abſchießt, öffnet man die Einfallstore.“ Die Eng⸗ länder ſeien nicht mehr in der Lage, die Küſte wirkungsvoll zu ſperren. Demnach ſei die Lage Englands jetzt völlig klar. Die Franzoſen hätten noch die deutſchen Luft⸗ angriffe in eerf, und ſie zögern nicht, aus den jüngſten Berichten ihre Schlußfolge⸗ rungen zu ziehen. Das„Oeuvre“ ſtellt dazu feſt:„Pauſenlos, Tag und Nacht, bombardieren die deutſchen Luftgeſchwader die engliſche Süd⸗ küſte und Kanalſchiffahrt. Die anſtürmenden Seber 1o ſichern ſich die Luftherrſchaft im ebiet von Dover.“ bie gepfleqte Köche verwenclet 755 UD̃ N Jerice Lenolt G03 FCaceiarien lich mit Gedchmmoch. „Dorſpiel San Sebaſtian, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Die Londoner Preſſe beſchäftigt ſich ausführ⸗ den Luftkämpfen des Freitag. In ihrem Leitartikel ſchreibt die„Times“, die gegenwärtigen Angriffe ſeien eine Art„Auf⸗ reibungspolitik“ und„Das Vorſpiel zu noch ſtärkeren Angriffen“! Nach dieſer erſtaunlichen Erkenntnis fährt das Blatt fort, England müſſe darauf vorbereitet ſein, daß es den deut⸗ ſchen Bombern immer wieder gelingen könne, ſich ungeſtört von engliſchen Jagdfliegern zu betätigen. „Der ſchwerſte Tag für Condon“ Stockholm, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) In großer Aufmachung bringt„Nya Dag⸗ light Allehanda“ eine Meldung aus Lon⸗ don, in der es heißt, der Freitag ſei der bis⸗ her ſchwerſte Tag für London und ſeine Um⸗ gebung im jetzigen Kriege geweſen. Immer wieder ſeien deutſche Bomber in großen Wellen über die Themſemündung gekommen. Erbit⸗ terte Kämpfe hätten den ganzen Nachmittag über bis in die ſpäten Abendſtunden ſtattge⸗ funden, aber den Deutſchen ſei es trotzdem ge⸗ lungen, eine Anzahl Bomben in der Umge⸗ bung Londons abzuwerfen. berteidigungsplan aufgedeckt Genf, 17. Auguſt.(HB⸗Funk) Auch die e Abendpreſſe ſchenkt der Entwicklung der deutſchen Angriffe egen England größtes Intereſſe. Um deren Ausdehnung und Bedeutung zu veranſchau⸗ lichen, geben die Zeitungen teilweiſe eine aus⸗ führliche Schilderung der genauen geografi⸗ ſchen Lage und des wirtſchaftlichen und mili⸗ täriſchen Wertes der von den deutſchen Luft⸗ geſchwadern angegegriffenen Ziele. Beſonders wird auf die lebenswichtige Bedeu⸗ tung des Induſtriegebietes bei London hingewieſen. Der„Paris Soir“ gibt einen Ueberblick über den bisherigen Verlauf der Kämpfe und lenkt die Aufmerkſamkeit auf die Verlegung der deutſchen Angriffe von der Südküſte auf die Oſtküſte Englands. Bei dieſer Gelegenheit hätten die Engländer ihren ganzen Verteidi⸗ ſmoral der Londoner erſchütiert Usg⸗preſſe zum lngrif auf London b. oe. Kopenhagen, 17. Aug.(Eig. Ber.) Die däniſche Preſſe räumt den amerikani⸗ ſchen Berichten über die umfaſſenden Luftan⸗ griffe auf England den größten Raum ein. In den ſenſationellen amerikaniſchen Berichten, die trotz der ſpäter verhängten Nachrichtenſperre aus London hinausgedrungen ſind, heißt es, daß am Freitagabend viele Hunderte deutſche Bomben⸗ und Jagdflugzeuge gegen die mili⸗ täriſchen Punkte in London und die Hafenan⸗ lagen an der Themſe eingeſetzt worden ſeien. Die ununterbrochenen Angriffe hätten eine ſolche Durchſchlagskraft gehabt,. ſich ein Außenſtehender keine Vorſtellung machen könne. Alles, was man bisher in Spanien, China und ſelbſt in Nordfrankreich erlebt habe, halte keinen Vergleich gegen den Angriff auf die engliſche Hauptſtadt aus. Es hat ſich unzweifelhaft um die erbittertſte und größte Luft⸗ ſchlacht in der bisherigen Kriegs⸗ geſchichte gehandelt. Die Angriffe hätten auf die Moral der Bevölkerung erſchütternd ge⸗ wirkt. Das militäriſche Reſultat ſei im Augen⸗ blick, ſoweit man die Dinge aus London be⸗ obachten könne, noch gar nicht fi Seit Freitagabend 18 Uhr, ſo ſchildert der amerikaniſche Berichterſtatter weiter, ſei die engliſche Hauptſtadt wie ausgeſtorben geweſen. Ein ununterbrochener Luftalarm habe die Be⸗ völlerung bis in die frühen Morgenſtunden zum Aufenthalt in den Luftſchutzkellern Wesdiiphten Nur Sanitätswagen und die Autos des zivilen Rettungskorps hätten ununterbrochen ihre Si⸗ renen in den Straßen heulen laſſen. Praktiſch Kn ſämtliche Feuerwehren zur Be⸗ ämpfung der Brände eingeſetzt worden, die ſich in einem Halbkreis von Nor⸗ den über Oſten zum Süden Londons erſtreckten. Die däniſche Oeffentlichkeit verfolgt die Ein⸗ zelheiten der deutſchen Angriffe mit geſpannte⸗ ſter Aufmerkſamkeit. Uebereinſtimmend glaubt man, daß die deutſche Luftwaffe den Englän⸗ dern keine Ruhepauſe gewähren werde. Die. Kopenhagener Samstagblätter ſchildern in ihren Schlagzeilen, daß die wuchtigen Angriffe ſich immer weiter in den britiſchen Raum ausdehnten und am Samstagmittag Schottland in ihren Bereich einbezogen habe. neue deulſch-olieniſche Vienchaſtsvereindarungen Lagung der Regierungsausſchüſſe beendet 08 Berlin, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Der deutſche und der italieniſche Regierungs⸗ ausſchuß für die Regelung der deutſch⸗italieni⸗ ſchen Wirtſchaftsbeziehungen haben⸗ vom 12. bis 23 17. Auguſt in Berlin eine gemeinſame agung abgehalten. Nach der Erörterung der laufenden Fragen wurden insbeſondere auch die wirtſchaftlichen Probleme behandelt, die ſich aus der gemein⸗ ſamen Kriegführung der beiden Staaten er⸗ geben. Hierbei wurden auch Regelungen für die bevorſtehende Eingliederun des Protektorats Böhmen un mähren in das deutſche Zollgebiet und für die Wiederaufnahme des Warenver⸗ kehrs zwiſchen Italien und den von Deutſch⸗ land beſetzten Gebieten getroffen. Die Prü⸗ ung der Geſamtlage des Warenverkehrs zwi⸗ chen den beiden Ländern ergab, daß die be⸗ riedigende Entwicklung der letzten Jahre ſich auch in der letzten Zeit weiter fortgeſetzt hat und daß Deutſchland und Stalien in immer ſteigendem Maße in der Lage ſind, ſich gegen⸗ ſonſe mit lebenswichtigen Gütern zu ver⸗ orgen. Die auf den verſchiedenen Gebieten getrof⸗ fenen Vereinbarungen wurden am Samstag durch die Vorſitzenden der beiden Regierungs⸗ ausſchüſſe, Botſchafter Giannini und e⸗ ſandter Clodius unterzeichnet. Die Anweſenheit des Botſchafters Giannini in Berlin hat ferner Gelegenheit,gegeben, über die Auffaſſung der deutſchen und der italieni⸗ ſchen Regierung Wehiſchla der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit Deut auch nach dem Kriege. Insbeſondere hat Bot⸗ ſchafter Giannini Unterhaltungen mit Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop und Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Funk gehabt, in denen feſtgeſtellt wurde, daß die Anſchauungen der beiden Regierungen auch in dieſen Fragen völlig übereinſtimmen. Ruchloſe Bubenſtreiche beifiſcher Cuſtpiraten Goethes Gartenhaus in Weimar und Ueuẽßer Ehrenfriedhof bombardiert/ Das iſt Englands„Krieg für die Kultur“ Weimar, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) In der vergangenen Nacht griffen engliſche Flieger in größerer Zahl außer vielen anderen Orten in Thüringen auch die Gauhauptſtadt Weimar an. Hier verſuchten ſie nicht nur verbrecheriſch die deutlich bezeichnete Rote⸗Kreuz⸗Dienſtſtelle an der Belvederer Allee mit Bomben zu bele⸗ gen, 1 ſchreckten ſogar davor nicht zne rück, Goethes Gartenhaus im Park, eine Stätte, vor der ſich die ganze Welt in Ehrfurcht neigt, zu bombardieren. Die Bomben ſchlugen in einem Umkreis von 20 bis 30 Meter⸗ um das Haus herum ein. Auch Bomben mit Zeit⸗ wurden in größerer Zahl ie durch ein Wunder iſt das Gebäude vor größerem Schaden bewahrt geblieben. Da bei dem hellen Mondſchein das Gelände. genau zu überſehen und das Gartenhaus klar zu erkennen war, bedarf es keiner Frage, daß es ſich bei dem verruchten Anſchlag umeinen ganz bewußten Bubenſtreich gehan⸗ delt hat. Wie die deutſchen Truppen bei ihrem Vor⸗ marſch im Weſten des öfteren ſtrategiſche Schwierigkeiten in Kauf genommen haben, um künſtleriſch und kulturell wertvolle Bauwerke in ſchonen, iſt auch in der auslündiſchen Preſſe mmer wieder hervorgehoben. Die britiſchen Flieger aber ſcheuen ſich nicht, ohne irgend⸗ welche ſonſtigen Gründe, aus ſinnloſer Zerſtörungswut die aller Welt heilige Raclĩium · Sol-Bacl Heidelberg Stütte an der einer der größten Dichter und Denker Werke von unvergänglicher Größe ſchuf. England hat damit ſeinen heuch⸗ leriſch gepredigten„Krieg für die Kultur“ er⸗ neut ins wahre Licht geſtellt. gie achten nicht einmal der koten Ruhe Neuß, 17. Auguſt.(HB⸗Funk.) Der Begriff„militäriſche Ziele“ iſt für bri⸗ tiſche Flieger ſehr dehnbar. 10 Lazarette da⸗ zu gehören, haben ſie bekanntlich in Neuß und anderen Orten ſchon mehrfach bewieſen. In der Nacht zum 16. Auguſt haben die britiſchen Luftpiraten nun auch den Neußer Ehren⸗ friedhof, die Ruheſtätte gefallener Solda⸗ ten, zum Ziel eines Luftangriffes gemacht. Eine Bombe wurde in der Nähe des Ehren⸗ males abgeworfen Nur durch eine Baum⸗ pflanzung wurde verhindert, daß Schaden an⸗ gerichtet wurde. Da das Gräberfeld des Eh⸗ renfriedhofes mit den gleichmäßigen weiß leuchtenden Kreuzen auch aus der Luft ohne weiteres als ſolches zu erkennen iſt, darf ohne weiteres angenommen werden, daß die Bom⸗ benabwürfe darauf mit voller Abſicht erfolgt ſind. Die„moraliſche Wirkung“, die die bri⸗ tiſchen Flieger mit dieſem Angriff beabſichtig⸗ ten, dürften ſich allerdings in anderer als in der von ihnen beabſichtigten Weiſe auswirken. Die verabſcheuungswürdige Tat hat in der Be⸗ ——. größte Empörung und Abſcheu er⸗ weckt. noch einen deutſchen soldatenfriednof geſchündet Brüſſel, 17. Auguſt.(HB⸗Funk) Ein böſes Erlebnis 3435 ein deutſcher Sol⸗ dat, der Ende Juni das Grab ſeines 1917 efallenen Bruders auf dem deutſchen Helden⸗ riedhof von St. Laurent⸗Blangy bei Arras be⸗ ſengrd wollte. Dort ruhen in Einzel⸗ und Maſ⸗ engräbern, kaum einen Steinwurf von einem engliſchen Soldatenfriedhof entfernt, 26 000 ge⸗ fallene Deutſche aus dem Weltkrieg. Dem deut⸗ ſchen Soldaten war es nicht möglich, das Grab ſeines Bruders zu finden, weil die Engländer während ihres Rückzuges den deutſchen Heldenfriedhof Zu einem Wider⸗ ausgebaut hatten, während er engliſche Friedhof von ihnen unbehelligt blieb. Ganze Reihen der deutſchen Soldaten⸗ gräber waren zerſtört, die Kreuze waren um⸗ gefahren und umhergeworfen worden. Ganz in der Nähe eines deutſchen Maſſengrabes hatten die Engländer eine Grube ausgehoben und mit Sandſäcken zu einer Art Schützenſtand ausgebaut. Auf dem ganzen Friedhof lagen militäriſche Ausrüſtungsgegenſtände aller Art zerſtreut, die ohne Kennzeichnung waren. kutſi Schimbun“ in chlands und Italiens Handelsflotte beſitzt. chiſchen PSannelngabe, beruhte auf den Er⸗ löſen der Handelsſchiffahrt. Dieſe Einnahmen zu noch fürkeren ngeiften⸗ Das Kusland zu den Luftangriffen auf England gungsplan aufdecken müſſen. Die Deutſchen hätten den Vorteil, ihre großen Manöver noch geheimzuhalten, um ſie zu gegebener Zeit aus⸗ 2 zuführen. 40 „Erfolgreich Helſinki, 17. Auguſt.(HB⸗Funk „Svenska Preſſen“ bezeichnet die deut⸗ ſchen Bombenangriffe auf engliſche Arſenale und Rüſtungszentren als a Die deut⸗ ſchen Jäger ſeien in gewaltige Luftkämpfe mit den engliſchen Jagdflugzeugen verwickelt ge⸗ weſen. „Ilta Sanomat“ ſchreibt zu dieſen Luft⸗ kämpfen, daß es den deutſchen Jägern gelungen 55 die feindlichen Zerſtörer von den deutſchen ombern fernzuhalten. Der geringe Verluſt deutſcher Flugzeuge ſei hierfür beſter Beweis. „Blitzkrieg begonnen“ Buenos Aires, 17. Aug.(HB⸗Funk.) Die geſamte argentiniſche Preſſe ſchil⸗ dert ſeitenlang die Luftangriffe auf die mili⸗ täriſchen Ziele bei London. In Schlagzeilen wird behauptet, 2500 Maſchinen hätten einen „Blitzkrieg“ begonnen. Engliſch gefärbte Berichte werden durch die deutſchen Meldungen korrigiert, die im Wortlaut erſcheinen. Bemer⸗ kenswert iſt, daß ſelbſt ausgeſprochen deutſch⸗ feindliche F1 blätter die Möglichkeit einer engliſchen Niederlage zu erörtern beginnen. „5 Millionen Londoner zittern vor Schreck“ Hſingking, 17. Aug.(HB⸗Funk.) Wie die mandſchuriſche Zeitung„Ko⸗ k ſeinem Ueberblick über die Kriegslage feſtſtellt zittern jetzt fünf Millionen Londoner in tiefſtem Schreck unter dem furchtbaren deutſchen Bombardement Croydons. Das Blatt vergleicht die Bombardierungen Englands im Weltkriege mit den 1100h Luft⸗ angriffen und meint:„Diesmal iſt Groß⸗ britannien zum Tode verurteilt. Die deutſchen Auiſgeng läuten England zu Grabe. Die Deutſchen 0—5 dank ihrem An⸗ ariffsgeiſt, der Mehrzahl ihrer Flugzeuge und ihrer überlegenen Strategie den Vorteil in den Luftkämpfenl, wie heute, dem Blatt zufolge, der Kommandeur der nationalen Luftfahrtſchule in Mukden, Generalmajor Noguchi, feſtſtellte. Großbritannien habe ſich ſelbſt im Käfig ſeiner Verteidigung feſtgeſetzt. „Der Erfolg liegt auf deutſcher Seite“ Tokio, 17. Aug.(HB⸗Funk) Die geſamte japaniſche Preſſe bringt in größter Aufmachung Berichte über die deutſchen Luftangriffe auf Croydon unter großen Ueber⸗ bombardiert“ und ſchriften wie„Croydon „London ſchandert vor bevorſtehenden deutſchen Luftangriffen“. liegt. „Tokio Aſahi Schimbun“ berichtet aus Lon⸗ don, daß England ſeine Mißerfolge, insbeſon⸗ dere das wirkliche Ergebnis der Luftkämpfe, zu vertuſchen ſuche. briechiſche needer wollen kngland⸗ fahrt einſtellen rd. Athen, 18. Aug.(Eig. Meld.) Die Nachricht, daß Deutſchland die totale Blockade über England verhängte, hat beſon⸗ ders in den Kreiſen der griechiſchen Reeder geschobi, gekocht oder ols Soft, nimmf ſhe Söogling besonders gern, wenn Sie ibs dozugeben. Sie verbsszefn den Ge⸗ schmock und föhren dem Kind woeitere hochwertige Stoffe zu. LIIA in den bekannten gelben packungen nür in. Apotheken und brogerien! 7 Aufſehen erregt, da Griechenland eine ſehr 5 meiſt in der Win eingeſetzte Ein großer Teil der grie⸗ ſind allerdings ſchon in der letzten Zeit als Folge der verſchärften Wirtſchaftskriegsführung Einige der größten hie⸗ ſtark zurückgegangen. ſigen Reedereien werden der neuen Situation dadurch gerecht werden, daß Fahrten nach Eng⸗ land überhaupt nicht mehr übernommen wer⸗ den. Doch iſt ſogar,, wie in Fachkreifen ver⸗ lautet, nicht ausgeſchloſſen, daß die griechiſche Regierung entweder ein generelles Ver⸗ bot für Englandfahrten erläßt oder aber den Reedereien nahelegt, ſolche Riſiken ab⸗ zulehnen. Dieſe Einſtellung wird verſtändlich, wenn man überlegt, daß von 590 Schiffen der griechiſchen Handelsflotte bis zum 30. 6. 1940 bereits 81 durch Kriegshandlungen verloren ge⸗ gangen ſind. bei Rhneuma, Gicht, Neuralgien(schias', Frauenleiden, Blutarmut, Alterskrankheiten [Hede-, Irink-, Inhsletionskuren Alle Blätter ſtimmen darin überein, daß der Erfolg auf deutſcher Seite Auskun ſt und prospekte durch sabnEIoEITSsENG.-G. „Haken! 0 Kopfrec Feindfl Am 17. A IFlugzeugen bomben abg ſonen ſchwe letzt; eine legen. Zwe Urlaub fi dieſer ſchon Reichsarbeit dung getrof zum Wehrd mitglieder zi licher Angel⸗ einige Tage benötigen. Betriebsführ Ernährut ſagen, wenn eitig geſtellt felungsbefeh digſt entbund ſozialiſtiſcher 5 die kurze ortzahlen. Zahlung nich beim Reichst wendig. 90 Zahre a 95 Frau M eſchger, M Waldſtraße 2 bürtig aus U — 60 Jahre Schneider iſt Ehrenkreuzes. rüſtig und vo Mit dem E win Spieg Das Schu thias Wog. 4 und Funker 2 Sehr Kartof „Dank den deutſchen Lat bringt die de allen Gauen Gebieten ſoga Feſtſtellung t. vereinigung Bauer Kurt K Landpoſt“. Di der Frühkarte betriebswirtſd den Erzeugerr ElB ang von der „der Ernte 1“ hat ſich reibur derniſſe der K auguſt 1o0 Die Deutſchen Manöver noch ner Zeit aus⸗ (oB⸗Funh chnet die deut⸗ iſche Arſenale eich. Die deut⸗ 3 1 uftkämpfe mit verwickelt ge⸗ u dieſen Luft⸗ igern gelungen den deutſchen ringe Verluſt beſter Beweis. (HB⸗Funk.) e Preſſe ſchil⸗ auf die mili⸗ 1 Schlagzeilen hätten einen zliſch gefärbte en Meldungen inen. Bemer⸗ rochen deutſch⸗ lichkeit einer beginnen. n (HB⸗Funk.) Zeitung„Ko⸗ em Ueberblick tern jetzt fünf Schreck unter Bombardement nbardierungen jetzigen Luft⸗ riſt Groß⸗ verurteilt. England zu ink ihrem An⸗ F7lugzeuge und Vorteil in den Blatt zufolge, Luftfahrtſchule chi, feſtſtellte. n Käfig ſeiner er Seite“ (HB⸗Funk) ſe bringt in r die deutſchen großen Ueber⸗ und ardiert“ nden deutſchen immen darin ſeutſcher Seite hiet aus Lon⸗ ge, insbeſon⸗ Luftkämpfe, zu kngland· Eig. Meld.) id die totale te, hat beſon⸗ hiſchen Reeder 50 „nimmt ſhr Sie iunl den Ge- d weitere en packungen brogerien! eine ſehr nd 15 eingeſetzte eil der grie⸗ e auf den Er⸗ ſe Einnahmen ten Zeit als kriegsführung größten hie⸗ ten Situation ten nach Eng⸗ nommen wer⸗ ichkreiſen ver⸗ die griechiſche elles Ver⸗ oder he Riſiken ab⸗ erläßt d verſtändlich, ) Schiffen der m 30. 6. 1940 n verloren ge⸗ ————————9 nleiden, „ehte durch ERN d.-G. „hakenkreuzbanner“ sroß-Mannheim Sonntag, 18. Guguſt 1940 Noyfreeſinen ↄeßwcrelil Von Jupp Flederwiſch Die böſen Zahlen bereiten Herrn Churchill viel Schwierigkeiten; ſo iſt es denn häufig paſſiert, wenn Winſton Verluſte addiert, daß ſich Seine Lordſchaft verzählt, ſo ſehr ſich der Aermſte auch quält. Mit ſeinen verlorenen Tonnen hat ſchon die Geſchichte begonnen. Jetzt hört er alltäglich mit Stöhnen die deutſchen Motoren dröhnen. Der Schrecken, der ſitzt nun dem Biedern ſo tief in den ſchlotternden Gliedern, daß, wie man die Sache auch nimmt, durchaus keine Rechnung mehr ſtimmt. Da müht er ſich redlich, zu ſagen, was eben ſich zugetragen, wie zahlreich die Feinde gekommen und wie man ſie vorgenommen. „Von zwanzig“, ſo wird dann geſchloſſen, „ſind hundert rund abgeſchoſſen!“— Es pſeifen die Spatzen vom Dach: Kopfrechnen ſchwach! Teindfliegerangriff auf mannheim Am 17. Auguſt 1940 wurden von feindlichen IFlugzeugen auf Mannheim einige Spreng⸗ bomben abgeworfen; dadurch wurden vier Per⸗ ſonen ſchwer und ſieben Perſonen leicht ver⸗ letzt; eine Perſon iſt ihren Verletzungen er⸗ legen. Zwei Häuſer wurden ſtark beſchädigt. Urlaub für zum Wehrdienſt Einberufene. In dieſer ſchon oft aufgeworfenen Frage hat der Reichsarbeitsminiſter eine poſitive Entſchei⸗ dung getroffen. Darin wird geſagt, daß die zum Wehrdienſt einberufenen Gefolgſchafts⸗ mitglieder zur Ordnung perſönlicher und häus⸗ licher Angelegenheiten in der Regel einen oder einige Tage Freizeit vor dem Geſtellungstage benötigen. Der Reichsarbeitsminiſter weiſt die Betriebsführer an, dieſe Wünſche nicht zu ver⸗ Zum Obſtpudding— zur Gemüſeſpeiſe e Ernährungsvorſchriften liegen ſedem Paket bet. ſagen, wenn der entſprechende Antrag recht⸗ eitig geſtellt wird. Wer kurzfriſtig ſeinen Ge⸗ felungsbefehl erhält, ſoll von der Arbeit bal⸗ digſt entbunden werden. Es entſpricht national⸗ ſozialiſtiſcher Haltung, wenn die Betriebsführer 15 die kurze Zeit den Lohn bzw. das Gehalt ortzahlen. Gegen den Lohnſtop verſtößt dieſe Zahlung nicht, ebenſo iſt ein beſonderer Antrag beim Reichstreuhänder der Arbeit nicht not⸗ wendig. Wir gratulierent 90 Jahre alt. Am Montag, 19. Auguſt, be⸗ geht Frau Margarete Schneider Wwe. geb. Oeſchger, Mannheim⸗Waldhof, Gartenſtadt, Waldſtraße 25, den 90. Geburtstag. Sie iſt ge⸗ bürtig aus Unterſchönmattenweg und ſeit 1880 — 60 Jahre— in Mannheim anſäſſig. Frau Schneider iſt Trägerin des ſilbernen Mutter⸗ Ehrenkreuzes. Die Jubilarin iſt noch recht rüſtig und vollauf geſund. Mit dem EK. II ausgezeichnet: Gefreiter Er⸗ win Spiegel, Pfalzplatz 22. „Das Schutzwallehrenzeichen erhielten: Ma⸗ thias Wagner, Bürgermeiſter⸗Fuchsſtr. 4 und Funker Willy Heil, Beilftraße 11. zeitgenöſſiſcher deutſcher Künſtler“. ILenn die aese ertömt—— Auch du mußt in den Luftſchutzkeller! Wir alle kennen einen oder mehrere Volks⸗ genoſſen, die mit Stolz verkünden, daß ſie noch keinen Luftſchutzraum von innen geſehen haben und daß es ihnen nicht einfalle, bei Flieger⸗ alarm in den Keller zu gehen; nein, ſo feige ſind ſie nicht, ſie erzählen vielmehr am nächſten Morgen, wie ſchön das Feuerwerk am nächtli⸗ chen Himmel war, wievieleFlugzeuge ſie„ganz 1 Kleine Mannheimer Stadtchronik Zum dritten Male Zwillingspärchen beſchenkt Kreiskriegerführer Dr. Hieke machte ſich die⸗ ſer Tage wiederum mit ſeinem Adjutanten Voigt auf den Weg, um die vom NS.⸗Reichs⸗ kriegerbund für ein Soldaten⸗Zwillingspärchen geſtifteten 100 RM zu überreichen. Diesmal wurde eine beſonders kinderreiche Familie be⸗ dacht. Die Frau des in F 7, 14 wohnhaften Schreines Artur Kaufmann hat am 29. Ok⸗ tober 1939 zum dritten Male Zwillingen das Leben gegeben. Das erſte Zwillingspärchen, ein Bub und ein Mädel, iſt ebenſo wohlauf wie das zweite, zwei Mädchen. Von den drit⸗ ten, zwei Buben, iſt Otto im Alter von 4½ Monaten geſtorben. Infolgedeſſen hat das Brüderchen Ernſt ein Sparkaſſenbuch erhal⸗ ten, deſſen Eintrag auf 100 RM lautet. Kreis⸗ kriegerführer Dr. Hieke überreichte die Spende im Namen des Reichskriegerführers mit herz⸗ lichen Glückwünſchen. Daß die Familie die Spende gut gebrauchen können, geht daraus hervor, daß zwiſchen den drei Zwillingspärchen noch ein Bube und ein Mädel geboren wurden, ſodaß die Eheleute Kaufmann ſieben lebende Sprößlinge ihr eigen nennen. Der Mann iſt 7 ſeit 15. März 1939 Soldat. Von der Kunſthalle. Die Städtiſche Kunſt⸗ halle Mannheim eröffnet heute, Sonntag, eine neue Ausſtellung„Zeichnungen und Paſtelle „Die Gleisarbeiten am Paradeplatz nehmen ihren Fortgang. In der abgelaufenen Woche wurde die vierfache Weiche vor dem„Pfälzer Sehr gute Spätkartoffelernte zu erwarten Kartoffelverſorgung auch in der Uebergangszeit reibungslos gewährleiſtet Dank den gemeinſamen Anſtrengungen des deutſchen Landvolkes und aller Dienſtſtellen bringt die deutſche Frühkartoffelernte 1940 in allen Gauen des Reiches ein gutes, in vielen Gebieten ſogar ein ſehr gutes Ergebnis. Dieſe Feſtſtellung trifft der Vorſitzende der Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft, Bauer Kurt Hecht, in der parteiamtlichen„NS⸗ Landpoft“. Der Forderung nach Ausdehnung der Frühkartoffelanbaufläche im Rahmen der betriebswirtſchaftlichen Möglichkeiten iſt von den Erzeugern entſprochen worden. Der Ueber⸗ klSEO· Suümpte welrun —————— 5—*— Go‘⁰⏑“,jäfε& eHele? 23%%ιινιιιιιι⏑ era von der Verſorgung mit Spätkartoffeln „der Ernte 1939 zur Frühkartoffelverſorgung hat ſich reibungslos vollzogen, trotz der Erfor⸗ derniſſe der Kriegswirtſchaft. Obwohl im Mai die Kampfhandlungen in vollem Umfange ein⸗ ſetzten und trotz des Eintritts Italiens in den Krieg, hat auch eine merkbare Störung der Einfuhr holländiſcher und italieniſcher Früh⸗ kartoffeln nicht ſtattgefunden. Nachdem ſchon während des ganzen Frühjahres erheblich grö⸗ ßere Mengen an Speiſekartoffeln für die Ver⸗ ſorgung der Verbraucher als in früheren Jah⸗ ren zur Verfügung geſtellt werden konnten, ge⸗ ſtaltete ſich die Verſorgung in der Uebergangs⸗ zeit erſt recht mehr als reichlich. Den Verbrau⸗ chern konnte dabei eine breite Auswahl von Spätkartoffeln alter Ernte über italieniſche und holländiſche Frühkartoffeln bis zu Frühkartof⸗ feln eigener Ernte zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Gegenwärtig iſt bereits zu erkennen, daß der Anſchluß an die Verſorgung mit mittel⸗ frühen Sorten ohne Reibungen erfolgen wird. Es werden zur Zeit die Vorbereitungen getrof⸗ fen, um auch die zu erwartende ſehr aute Spät⸗ kartoffelernte einer zweckentſprechenden Ver⸗ wertung zuzuführen und die ausreichende Ver⸗ ſorgung der Bevölkerung mit Speiſeware ſicher⸗ zuſtellen.— Hans Schobert. nieder“ fliegen ſahen, und wie die Flak natür⸗ lich in die entgegengeſetzte Richtung geſchoſſen habe. Daß ſie es vielleicht nur einem Zufall zu verdanken haben, wenn ein Granatſplitter auf das Dach des Nachbarhauſes fiel, ſtatt ihnen auf die Edelbirne, das vergeſſen dieſe Protzen zu erzählen. Ja, es iſt ſchon ein gutes Stück Protzerei, wenn man ſträflichen Leicht⸗ Hof“ herausgenommen und durch eine neue er⸗ ſetzt. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden die Schienen angeſchweißt, und nun geht es an die Wiederherſtellung der Straßendecke. Stadtchronik. Am Freitagnachmittag gegen 18.30 Uhr, wurde eine 61 Jahre alte Frau auf der Brückenſtraße in Höhe der Hauptfeuerwache von einem Straßenbahnzug angefahren. Hier⸗ bei kam die Frau zu Fall und wurde von dem Straßenbahnzug einige Meter geſchleift, wobei ſie ſich Prellungen am ganzen Körper zuzog. Die Verletzte wurde mit dem Sanitätswagen der Feuerſchutzpolizei na dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange.— Gegen 22.10 Uhr ſtieß auf der Stra⸗ ßenkreuzung Kaiſerring und Bismarckſtraße ein. Straßenbahnwagen der Linie 6 mit einem Laſt⸗ kraftwagen Bei dem Zuſammenſtoß wurde die vordere Plattform des Straßenbahn⸗ wagens ſtark beſchädigt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß konnte bis jetzt noch nicht ein⸗ wandfrei geklärt werden.— Bei einem weite⸗ ren Verkehrsunfall, der ſich im Laufe des Frei⸗ tags ereignete, entſtand nur Sachſchaden. „Verkehrskontrolle. nommenen Verkehrskontrollen wurden 30 Ver⸗ kehrsteilnehmer wegen verſchiedener Uebertre⸗ tungen der Straßenverkehrsordnung gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Ferner wurden drei Kraft⸗ fahrzeugführer, deren Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen, Vorfahrtsſcheine ausgehän⸗ diat Kabarett im Palmgarten Ein recht unterhaltendes Programm hat diesmal der Palmgarten Brückl aufzuweiſen. Da wäre zunächſt Wilfrid Wilden als An⸗ ſager zu nennen. Er iſt ein waſchechter Wiener, was ſich auch an ſeinem humorvollen, luſtigen Plauderton erkennen läßt, mit dem er ſogar die Mannheimer zum Lachen bringen konnte. Dann präſentierte ſich Maria Luiſe Simmat, die beſonders durch ihren feurigen, tambourin⸗ klirrenden Zigeunertanz gefallen hat. Hedy To⸗ may, eine Grotesktänzerin, entpuppte ſich als ulkiger, weiblicher Lauſejunge, der mit ſeiner humorvollen Tanzkunſt als Bauernmädel und als kleiner Gent die Zuſchauer zum Lachen brachte. Der nächſte Auftritt wurde von einer reizenden Frau beſtritten, die ſich Ria Rita nennt und mit recht guter Stimme rührende Chanſons vortrug. Es folgte Original W. Cemp mit ſeiner Jongleurkunſt von geſtern und heute; er erzählt ſelbſt bei ſchwierigen Kunſtſtückchen noch luſtige Geſchichten. Nach⸗ dem noch ein paarmal Wilfrid Wilden mit ſei⸗ nen luſtigen Einfällen erfreut hatte, kam die Schlußnummer, mit der ſich das Programm für dieſen Abend verabſchiedete. Es waren Ria und Bert, zwei moderne Inſtrumental⸗ virtuoſen, die großartig aufeinander einge⸗ ſpielt ſind und auf den verſchiedenſten Inſtru⸗ menten ſchwierige Stücke zum Vortrag brin⸗ gen. Die Pauſen füllte, wie immer, die gute Hauskapelle mit ihrem Akkordeon⸗Virtuoſen Walter Kirchez. Bei am Freitag vorge⸗ Auf der Straße ſtehen und aus dem Jenſter ſehen iſt kein heldentum, ſondern lebensgefährliche Dummheil ſinn mit Mut verwechſelt und ſein Leben aufs Spiel ſetzt, nur um ſich intereſſant zu machen! Dazu muß noch einmal grundſätzlich geſagt werden: Jeder Volksgenoſſe iſt geſetzlich verpflichtet, beim Ertönen der Alarm⸗ ſirene den Luftſchutzraum aufzuſuchen; als Alarm gilt aber auch der Beginn des Flak⸗ feuers, was noch nicht allgemein bekannt zu ſein ſcheint. Wird das Entwarnungsſignal ge⸗ geben, und einige Zeit darauf wird wieder ge⸗ ſchoſſen, dann gilt dies ſelbſtverſtändlich erneut als Alarm. Allerdings wäre es dann ange⸗ bracht, daß das endgültige Aufhören der Flie⸗ gergefahr als Schlußentwarnung mit der Si⸗ rene bekanntgegeben wird. Es iſt ſchon ſehr viel über die Luftſchutz⸗ maßnahmen, geſchrieben worden, vor allem über den Selbſtſchutz, den jeder vernünftige Menſch durchführt, ohne daß man ihm den Vorwurf der Feigheit machen könnte. Vorſicht iſt keine Feigheit, Vorſicht gebraucht auch der tapferſte Soldat im Felde, denn er weiß, daß dem Vaterland ein lebender Kämpfer nützlicher iſt als ein toter. Jeder von uns in der Heimat hat irgendeine wichtige Aufgabe zu erfüllen, 4. INDENM SIE IN 105 SSOSSEE AUDSWAIL BEl. keiner darf deshalb leichtfertig ſein Leben oder auch nur ſeine Geſundheit in Gefahr bringen, nur weil er angeben will:„Ich gehe nicht in den Keller“ oder„Ich bleibe im Bett und laſſe Flieger Flieger ſein“. Das ſind d u m me Sprüche, denn wenn ſo ein Held einmal nä⸗ here Bekanntſchaft mit einer Bombe gemacht — dann nützt ihm ſein ganzer Mut nichts mehr. Ich ſagte, es ſei ſchon viel über Luftſchutz geſchrieben worden— zu viel wurde ſchon geſchrieben, denn längſt müßte jeder denkende Menſch gemerkt haben, worauf es ankommt. Wir hören doch immer wieder, wenn es irgend⸗ wo Tote oder Verletzte unter der Bevölkerung gab, daß es ſich ausſchließlich um Leute han⸗ delte, die ſich auf der Straße oder im Haus⸗ gang aufhielten, zum Fenſter herausſchauten, auf dem Balkon oder gar auf dem Dach ſtan⸗ den, um„zuzuſehen“. Es mag ja ganz ſehens⸗ wert ſein, was ſich da in der Luft oder am Horizont abſpielt, aber wichtiger ſind doch die geraden Knochen jedes einzelnen. Daß jede Entſchädigungspflicht für ſelbſtverſchuldete Ver⸗ letzungen ausgeſchaltet iſt, dürfte klar ſein; man verſündigt ſich daher auch in ſeinen Angehori⸗ gen, wenn man die Pflicht zur Selbſterhaltung außer Acht läßt. Hört ihr Leut' und laßt euch ſagen: Wenn die Bombe eingeſchlagen, Iſt's zu ſpät zum Kellergehen; Das muß vorher ſchon geſchehen. Drum, wer nicht in den Keller huſcht Und wird vom Luftſchutzwart erwuſcht, Der muß zahlen ohne Gnade— Für den Taler wär's doch ſchade! Doch mindeſtens zehnmal ſo bitter Schmeckt ein gezackter Bombenſplitter! Theobald. Kauf STaITe NMaNNEI. Zeichnungen(): Soldat Edgar Joha Die neuen Schnellboote Mit unheimlicher Schnelligkeit pflügen ſie die Wogen der Nordſee, jagen an Englands Küſee die feindlichen Schiffe. Ein neuer Schrecken für die Briten! Auch das Schnellboot⸗zählt zu den modernen Waffen der deutſchen Wehrmacht, deſſen getreue Nachbildung wir am heutigen Sonntag bei der zweiten Reichsſtraßenſamm⸗ lung des Kriegshilfswerkes für das Deutſche Rote Kreuz als Abzeichen tragen. Wir danken damit zugleich dem Schöpfer der neuzeitlichſten und ſchlagkräftigſten Wehrmacht der Erde und ſeinen ſiegreichen Soldaten. ce EURBDHLE VERDUNKELUNOII 18. Auguſt Sonnenaufgang.15 Uhr Sonnenuntergang 20.43 Uhr Monduntergang.36. Uhr Mondaufgang 20.39 Uhr „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 18. Guguſt 1940 Mannſieimer Hondergerigt 15 Jahre Zuchthaus fü reinen Volksſchädling Als unverbeſſerlicher Betrüger kommtk er in Sicherungsverwahrung Der ledige, 1884 in Ruppertsberg(Pfalz) ge⸗ borene Gärtner Karl Mayer mußte ſich we⸗ gen verſchiedener Verbrechen des Diebſtahls und Betrugs vor dem Mannheimer Sonderge⸗ richt verantworten. Den Vorſitz führte Landge⸗ richtsdirektor Dr. Spiegel; die Anklagebehörde wurde vom Erſten Staatsanwalt Dr. Schmel⸗ cher vertreten. Der Angeklagte betätigte ſich als Spezialiſt in Fahrraddiebſtählen; er nützte in neun Fällen die Verdunkelungsmaßnahmen aus und wurde als Volksſchädling gebrand⸗ markt. Ihm wurden 25 Fahrraddiebſtä le, fünf andere Diebſtähle, 27 Betrügereien, davon 11 Zechprellereien zur Laſt Berwei 5 Fälle wurden mangels ausreichenden eweiſes eingeſtellt. Mit 18 Jahren begann die Verbrecherlauf⸗ bahn des Angeklagten. Allein mit ſeinen Fahr⸗ raddiebſtählen erreichte er einen Rekord, der auch in der Folgezeit von keinem anderen Ver⸗ brecher eingeholt wurde. Nahezu zwölf Jahre brachte M. in Gefängniſſen zu, Einmal ſtahl er eine Anzahl von Stallhaſen, dann verübte er eine Reihe von Zechbetrügereien. An eine ge⸗ ordnete Arbeit war er nur dann zu gewöhnen, wenn er unter Aufſicht ſtand. Wieder in Frei⸗ heit, ſtahl er wahllos, machte bedenkenlos Ze⸗ chen und lebte ſo auf Koſten anderer Leute. Der Eröffnungsbeſchluß charakteriſierte M. als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher, als Volks⸗ ſchädling, der durch ſeine Diebereien anderen erheblichen Schaden zufügte. Nach der Anklage hat Mayer in 25 Fällen nachgewieſenermaßen in Heidelberg, Neuſtadt, Altlußheim, Speyer und Mannheim nichtabgeſchloſſene Fahrräder entwendet, dieſe an dritte Perſonen verkauft mit M ON DAMIN ſãmig gãmacht. ſchmenen immer ganz beſonden gut. Mondamin erhõht nãmlich den Nährwert und den Wohlgeſchmack./ Mondamin gibt es auf die m̃it einem bezeichneten Abſchnitte der Reichs · brotkarte für Kinder bis zu 6 Jahren und ſich dabei in einigen Fällen eines falſchen Namens bedient, um ſich als Eigentümer der Räder auszugeben. Vier Quittungen wurden auf dieſe Weiſe gefälſcht. Zehn Räder wurden verpfändet, ohne daß der Angeklagte in der Lage geweſen wäre, dieſe wieder einzulöſen. Die Diebſtähle wurden in der Zeit von Novem⸗ ber 1939 bis Januar 1940 ausgeführt. Nichts war vor ihm ſicher M. wurde aber auch anderer Betrügereien und Diebſtähle beſchuldigt. Er fand immer in Strohſchuppen Unterſchlupf und nahm auch dort mit, was für ihn von Wert ſein konnte. So fielen ihm in einer Nacht vier Pakete in die hände mit werwollen Kleidungsſtücken im Ge⸗ ſamtwert von 275 Mark. wurde von ihm an einem ſicheren Ort verſteckt zehalten. Eigentümer der geſtohlenen Pakete Aus einer anderen waren Fabrikarbeiter. Weick-Zigarren Scheune ſtahl er ein Herrenhemd und ein Bett⸗ tuch. Aus einem Mantel klaute Mayer in einem Gaſtlokal einem Gaſt ein Paar Handſchuhe. verübte der Angeklagte in Nie⸗ derkirchen, Heidelberg und Eppelheim. Er ſuchte bedenkenlos die Gaſtwirtſchaften auf, ließ ſich Wein, Bier und Eſſen auftiſchen, oft in größeren Mengen, ohne auch nur einen Pfen⸗ nig im Beſitz zu haben. Nach dem gerichtsärztlichen Gutachten iſt M. ein willenloſer Alkoholiker, ein rückſichtsloſer Dieſes Diebesgut Verbrecher, der er auch bleiben wird, denn ſeine bisherigen Strafen machten wenig Ein⸗ druck auf ihn. Wegen ſeiner, verbrecheriſchen Hartnäckigkeit, mit der er immer wieder auf Diebſtahl ausgehen wird, iſt eine dauernde Ver⸗ wahrung zwingend notwendig. Das Urteil 3 Das Sondergericht verurteilte Karl Mayer als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher wegen neun Verdunkelungsverbrechen nach§ 2 des wegen 19 im Rückfall begangener Diebſtähle, wegen 27 Betrugsfällen im Rückfall und wegen vier ſchwerer Urkunden⸗ fälſchungen zu einer Geſamtſtrafe von fünfzehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt, zu 1350 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe 135 Tagen Zuchthaus und zur Sicherungsverwahrung. Die Geldſtrafen gelten als verbüßt durch die Unter⸗ ſuchungshaft. fjeidelberger Wochenbrief Jeldgrau und Sommerkleid/ Arbeitstagung der Nskchb/ Serenaden im Schloßhof Heidelberg hat an jedem Plätzchen ſeines ſo zärtlich zwiſchen die Berge Gebettetſeins ein buntes Stückchen Sommerfreude und ein be⸗ glückendes Duften und Blühen zu verſchenken. Hochſommer in Heidelberg! Das iſt wie ein Lied von blauem Sommerhimmel, luſtigen Wellen, munter flatternden Segeln auf dem Waſſer, von grünen Bergen und reifen Fel⸗ dern. So lebt der Heidelberger Sommer als köſtliche Erinnerung in den Herzen unzähliger Menſchen. Ein ſtiller Ernſt umſchließt ihn ungeſehen in dieſem Aaheir Es iſt vor allem ein Sommer der„Einheimiſchen“, die noch bewußter und intenſiver als ſonſt Heidelbergs ſommerliche Schönheit im Herzen tragen, ihnen 34 Seite die tapferen Männer im grauen Rock, enen die Heimat in dieſen Sommertagen in ihrer reifen, vollen Schönheit zum ewigen Quell neuer Kräfte Feldgrau und ein helles Sommerkleid hält gerne gleichen Schritt in Heidelbergs Straßen. Und in den ſchön gepflegten Parks, die überall zwiſchen den Häuſern zu Ferien vom lauten Verkehr einladen, gibt es ſtändig ein frohes Wundern der vielen Beſucher über neue Köſt⸗ lichkeiten. Jetzt ſind es im Mönchhofgarten die japaniſche Sophora, ſpätblühende Erbfenbäume, die die Wege über und über mit Goldſchnee beſtreuen und in ihrer Seltenheit beſondere Beachtung verdienen. Am letzten Sonntag hatte Heidelbergs Hit⸗ ler⸗Jugend ihren großen Tag. Im Hof der Hindenburgſchule fand ſich die männliche Jugend des Jahrgangs 1923, die augenblicklich erfaßt wird, zur Einteilung in die einzelnen Einheiten ein. Bannführer Zeller gab den jungen Kameraden aus Heidelberg und den Vororten, die erſtmals angetreten waren, die Geſetze der Hitler⸗Fugend bekannt, wonach die Eintragung und Beſtätigung der Jungen er⸗ folgte, die nun in Deutſchlands größter Zeit den Weg zur HI nehmen. —— „Eine großangelegte Arbeitstagung führte die NSKOV⸗Kreisamtsleitung Heidel⸗ berg durch. Auf der Tagesordnung ſtanden in⸗ tereſſante Arbeitsberichte über das ſeit Kriegs⸗ beginn erneut einſetzende ſegensreiche Wirken der NSKO, der in Heidelberg in beſonders vorbildlicher Weiſe durchgeführten Lazarettbe⸗ treuung und der Hinterbliebenenbetreuung. Als Vertreter der Gaudienſtſtelle zollte Pg. Rein⸗ hard der NSKOV⸗Arbeit des Kreiſes Heidel⸗ berg unter Führung von Kreisamtsleiter En⸗ gelcke ganz beſonderen Dank. * Mit Genugtuung nahm die Univerſitätsſtadt Heidelberg die Nachricht entgegen, daß, wie zum Schluß der 53. Ophthalmologiſchen Ta⸗ gung in Dresden bekanntgegeben wurde, die nächſte Augenärztetagung im Jahre 1942 in Heidelberg ſtattfinden ſoll. * Unabſehbar groß war die Zahl der Men⸗ ſchen, die das letzte Serenadenkonzert dieſes Sommers im Schloßhof beſuchten. liche Weite des Weſtens den von feſtlich ge⸗ ſtimmten Menſchen beſetzten Schloßhof. Das Rauſchen der ſtolzen Lindenbäume und das ſil⸗ berne Zwitſchern der gefiederten Zaungäſte um⸗ rahmten wie eine eigene zauberhafte Serenade den ſommerlichen Abend. Sterne überſtrahlten das friſchfrohe Muſizieren des Städtiſchen Or⸗ cheſters, das unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Gotth. E. Leſſing Reſpighis heitere Suite„Die Vögel“, Mozarts Es⸗dur⸗Sinfonie und Haydns D⸗dur⸗Sinfonie bot. m. 90 Elſäſſer Jungen und Mädel kommen nach Baden! Dieſer Tage treten zwei Fahrtengruppen der Jungen und zwei Fahrtengruppen der Mädel Wochenküchenzettel der Hausfrau für die Zeit vom 19. bis 25. Kuguſt/ Mitgeteilt vom Deutſchen Frauenwerk Montag: morgens: Müsle mit Obſt, Voll⸗ kornbrot mit Butter; mittags: Bayriſch Kraut, Schalkartoffeln, gebratene Blutwurſtſcheiben mit Zwiebelringen; abends: Bratkartoffeln (Reſte vom Mittag), verſchiedene Friſchkoſt⸗ ſalate mit Buttermilchtunke. Dienstag: morgens: Malzkaffee, kornbrot, Zwetſchgenmarmelade; mittags: Fal⸗ ſche Hirnſuppe, Buttermilchkartoffeln mit Kräu⸗ tern, Tomatenſalat; abends: Grießauflauf mit Zwetſchgenkompott, Butterbrot mit Schnitt⸗ auch.—590 Miniwic: morgens: Kinder: Zwieback⸗ brei mit Obſt; Erwachſene: Deutſcher Tee, Marmeladenbrote; mittags: Rindsbraten, grü⸗ nes Bohnengemüſe, Schalkartoffeln; abends: Kartoffelſalat mit Gurken gemiſcht, Tomaten mit Reisfülle. Donnerstag: morgens: Kinder: Heiße Voll⸗ Milch, Zwetſchgenmarmelade, Vollkornbrot; Er⸗ — Malzkaffee, ſonſt dasſelbe; mittags: Kerbelſuppe, gefüllte Gurken mit Graupen, Peterſilienkartoffeln; abends: Kräuterquark mit. Backblechkartoffeln, Buttermilch. Freitag: morgens Gebrannte Mehlſuppe, Vollkornbrot; mittags: Obſt, gemiſchter Ge⸗ müſeſalat mit falſcher Mayonnaiſe, Bratkartof⸗ feln; abends: Butterbrote mit Streichkäſe und Schnittlauch, Sauermilch. Samstag: morgens: Malzkaffee, Vollkorn⸗ brot, Butter; mittags: Wirſinggemüſe, Schal⸗ kartoffeln, Bratwurſt; abends: Pfannkuchen mit Kompott, Spitzwegerichtee. Sonntag: morgens: Kinder: Kakao, Hefe⸗ kranz mit Dpeitsefne Erwachſene: Malz⸗ kaffee, ſonſt dasſelbe; mittags: Kalbsbraten, grüner Bohnenſalat, Schalkartoffeln, Obſt; abends: Bunte Friſchkoſtplatte, Pfefferminztee. verſtändlich, daß das Treppenhaus Verdäm⸗ merndes Blau überſpannte bis in die unend⸗ aus Straßburg eine Fahrt durch Baden an. Zur gleichen Zeit verläßt auch eine andere Fahrtengruppe von Kolmar aus das Elſäſſer Gebiet, um einmal den Gau Baden kennen⸗ zulernen. Die Jungen und Mädel werden in⸗ Offenburg und Freiburg, in Hei⸗ delberg und Ueberlingen von den Kameraden in Empfang genommen und dann einen Teil ihres großdeutſchen Vaterlandes kennenlernen. Dabei werden ſie in engſte Be⸗ Ein Schluck aus der Kaffeeflasche Ein Bild aus einem Erntekindergarten rührung kommen mit der Jugendbewegung —030 itlers, der ſie in Kürze auch angehören werden. Zur gleichen Zeit halten 50 Jungen in der Gebietsführerſchule in Ueberlingen am Boden⸗ ſee ihren Einzug. Es ſind das Jungen, die ſchon heute als Kreis⸗ und Ortsbeauftragte in der Jugendarbeit im Elſaß aktiv mitarbeiten und die nun in einem Führerlehrgang ſich die notwendigen Grundlagen für ihre weitere Führeraufgabe erarbeiten werden. gilt für die Mädel, die acht Tage in der Ober⸗ gauführerinnenſchule Laufenburg am Rhein verleben werden, um einmal all das zu hören, was zum Aufbau der Mädelarbeit im Elſaß notwendig iſt. Ueber das Erleben in den La⸗ gern und die Fahrtengruppen werden wir noch berichten. Wir wünſchen unſeren Elſäſſer Güſten recht ſchöne Tage in unſerem ſchönen badiſchen Land. J. Hz. el.Wasser., Müller Tafel- Ibei Hafenstraſle 11 Ruf 2163 u. 216 72 Altestet Spezialgeschält am Platze Luntwaffe ſucht Lehrer für den Ausbau des Fachſchuldienſtes Nach einem Erlatz des Reichsluftfahrtmini⸗ ſters iſt Soldaten und Beamten des Beurlaub⸗ tenſtandes und auf Kriegsdauer der Luftwaffe, die im Zivilberuf Lehrer des höheren Schul⸗ dienſtes, Volksſchullehrer oder Mittelſchullehrer ſind, für die Zeit nach dem Kriege Gelegenheit gegeben, in dͤn Fachſchuldienſt der Luftwaffe überzutreten. Die Luftwaffe unterhält Fach⸗ ſchulen, in denen die langdienenden Unteroffi⸗ 75 und Mannſchaften für ihren ſpäteren ürgerlichen Beruf geſchult werden. Der Un⸗ terricht in dieſen Schulen wird in der Regel von hauptamtlich tätigen Lehrern erteilt. Ent⸗ ſprechend den bei den Schulen eingerichteten zwei Lehrgängen beſteht eine Laufbahn des höheren Dienſtes und eine Laufbahn des geho⸗ benen Dienſtes. Für die Laufbahn des höhe⸗ ren Fachſchuldienſtes kommen Studienräte und Studienaſſeſſoren aller Jahrgänge in Betracht. Bis zum Ausbruch des Krieges beſtanden im wens Wäschev Wäsche-SpeckTi:T1% ganzen Reich 45 Fachſchulen der Luftwaffe. Mit Beendigung des Krieges ſollen weitere Fachſchulen eröffnet werden, ſo daß ſich für die Bewerber recht günſtige Ausſichten bieten. Das unverrückbare Ziel meiner Politik iſt, Deutſchland zu einem feſten Hort des Frieden⸗ u machen. 3 Adolf Hitler. Sie gaben ihr Blut— du ſollſt nur deine Geldſpende geben! Laß dich vom Todesmut unſerer Soldaten nicht beſchümen! Am heu⸗ tigen Sonntag zweite Reichsſtraßenſammlung des„Kriegshilfswerkes für das Leutſche Rote Kreuz! ſit-Briefhaſten Verhalten bei Fliegeralarm P. 3Z.,.bt. Wir haben keinen Luftſchutzkeller, ſon · dern 125 im Kellergang. Notausgänge beſtehen nicht. Deshalb beſtand ich darauf, daß die Kellextüren ſofort eöffnet werden. Dazu ſind mehrere Mieter nicht berell. Müſſen die Mieter die Kellertüren öffnen?— Sie haben recht. Selbſtverſtändlich muß jeder die Kel⸗ lertüre öffnen, damit ein Notausgang vorhanden iſt. Das Oeffnen der Kellertüre muß ebenſo ſelbſtverſtänd⸗ lich fofort bei Fliegeralarm erfolgen und nicht erſt, wenn die Flat ſchießt oder gar Bomben gbgeworfen werden.— Der Hauswirt verbietet bei Fliegeralarm das Einſchalten des Treppenhauslichtes. Wir müſſen das Treppenhaus im Dunkeln paſſieren. Iſt das zu⸗ läſfig?— Das Verbot, das Treppenhaus zu beleuch⸗ ten, iſt eine Schitane des Hauswirts. Es iſt ſelbſt⸗ zum Paſſteren beleuchtet ſein muß. Der Hauswirt hat die Pflicht, das Treppenhaus ſo zu verdunteln, daß kein Licht⸗ ſchein nach außen dringt. Wenden Sie ſich gegebenen⸗ falls an die Ortspolizeibehörde. hausherr und Mieter fragen an 5 J. R. Ich habe acht Mieter im Hauſe und leder zahlt den ihm errechneten Betrag für Kellerdurch⸗ brüche, Geräte uſw. Nur ein Mieter weigert ſich, den monatlichen Beitrag zu zahlen. Kann ich den Mieter erichtlich belangen?— Verklagen können Sie den Mieter jederzeit; nur fragt es ſich, ob Sie mit einer Klage durchdringen. Das können wir natürlich nicht beurteilen, weil 1 Fragen auftauchen, die geklärt werden müßten. So beſtehen für die Brand⸗ mauerdurchbrüche genaue miniſterielle ⸗Richtlinien „(qMiniſterialblatt Nr. 11) über die Beteiligung der Mieter an den Koſten der Brandmauerdurchbrüche: die Umlegung von Koſten für Selbſtſchutz⸗Geräte ſoll nach Maßgabe der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ent⸗ ſprechend der Miethöhe erfolgen(wobei der Grund⸗ ſatz der nn Uebernahme durch die Mieter aufrechterhalten bleibt); ferner kommt es auch darauf an, ob Sie über die Behelfsmaßnahmen hinaus ent⸗ gültige Baumaßnahmen durchgeführt haben, deren Koſten mit Zuſtimmung der Preisbildungsſtelle für Mieten und Pachten auf die Mieter umgelegt werden können, uſw., ufw. Dann kommt es auch auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Mieters an, der ſich andererſeits nicht als einziger ausſchließen kann, wenn wenn er auch durch Arbeitsleiſtungen keinen Beitrag geleiſtet hat, ſofern ein geldlicher Beitrag zumutbar iſt. Wir empfehlen Ihnen daher, den Fall erſt einmal auf der für Sie zuſtändigen Beratungsſtelle des Reichs⸗ luftſchutzbundes, die Sie auf Ihrem Polizeirevier er⸗ fahren können und die jeden Montag und Donnerstag von 16—21 Uhr geöffnet iſt, perſönlich durchzu⸗ ———— bevor Sie etwas gegen den Mieter unter⸗ nehmen. R. V. Einer meiner Mieter unterläßt das verein⸗ barte Reinigen der Haustreppe oft während langer Zeiträume. Auch das Reinigen der gemeinſchaftlichen Räumlichkeiten(Speicher uſw.) wird nicht verein⸗ zen vorgenommen. Was ſoll ich tun, um dem Uebelſtand abzuhelfen?— Selbſtverſtändlich ſt der Mieter entſprechend dem Mietvertrag bzw. der Hausordnung verpflichtet, die Treppe zur vorgeſchrie⸗ benen Zeit zu reinigen. Unterläßt er dies, ſo iſt der Vermieter berechtigt, dem Mieter anzudrohen, daß er die Treppe durch einen Dritten auf Koſten des Mie⸗ ters reinigen läßt. Nützt dieſe Androhung auch nichts, dann dürfte wohl eine Vorladung vor das Mieteini⸗ gungsamt genügen, dem Mieter Ordnung beizubrin⸗ gen. Im übrigen ſind auch die eventuellen Beſtim⸗ mungen im Mietvertrag oder in der Hausordnung f beachten, die ſich mit den eintretenden Folgen be⸗ aſſen, wenn der Mieter ſeine Pflichten verletzt. Auf nach dem alle Fälle ſtellt die Verletzung des Mietvertrages bzw. der Hausordnung einen vertragswidrigen Gebrauch der Sache dar, der vor allem durch Wiederholungen erheblich wird und ſchließlich Grund zu einer Rän⸗ mungstlage vor dem zuſtändigen Amtsgericht gibt. Bevor es zu einer Räumungsklage kommt, wird der Vermieter billigerweiſe den Mieter darauf aufmerk⸗ ſam, machen müſſen, daß ſein Verhalten zu einer Aufhebung des Mietvertrages durch das Amtsgericht führen kann. Um das uneheliche Kind W. H. Kann ein uneheliches Kind, das in häus⸗ licher Gemeinſchaft mit dem Vater lebt, deſſen Namen erwerben?— Gemäß 5 1706 Abſatz 2 Satz 2 B63 kann der Ehemann der Mutter gegenüber dem Stan⸗ desbeamten dem Kind mit Einwilligung des Kindes und der Mutter ſeinen Namen erteilen, Iſt die un⸗ heiratet, ſo bleibt keine andere Möglichkeit übrig, eheliche Mutter mit dem Vater des Kindes nicht ver⸗ wenn das Kind den Namen ſeines Vaters führen ſoll, 3 als daß der Vater das Kind an Kindes Statt annimmt. Hierdurch erhält es den Familiennamen des Anneh⸗ menden(8 1758 Abſatz 1 Satz 1 BG3). Voraus⸗ ſetzung aber iſt, daß der Annehmende keine ehelichen Abkömmlinge hat(6 1741 Satz 1 BGB), Er ſoll auch das fünfzigſte Lebensjahr vollendet haben und min⸗ deſtens achtzehn Jahre älter ſein als das Kind(8 1744 BGgB), wovon allerdings Befreiung bewilligt werden kann(§ 1745 BGB). P. Schn. Wie hoch iſt Unterſtützungsſatz eines ex unehelichen Kindes in Familienhilfe für Rrdn— Der Familienunterhalt für das uneheliche Kind wird grundfützlich nur in der öhe gewährt, die der uneheliche Vater vor ſeiner Einberufung gezahlt hat. Höchſtſatz für ein Kind unter ſechzehn Jahren iſt hier in Mannheim der Betrag von 21 Reichsmark. Bei beſonderer Notlage kann unter Umſtänden weitere Beihilfe gewährt werden. W. H. kaſſe des Vaters mitverſichert?— Wenn der Vater des unehelichen Kindes n iſt, gewährt die Krankenkaſſe die Familienhilfe nach der RVo, ſo⸗ fern die ſonſtigen Vorausſetzungen erfüllt ſind. LCohnſteuerfrage E. E. Wann iſt die Firma verpflichtet, Kriegs⸗ ſich Fus zur Lohnſteuer wenn mein Lohn ich durch Ueberarbeit erbhöht?— Von verdienſt von 54 Reichsmark an muß Kriegszuſchlag mit 50 Prozent aus der Lohnſteuer bezahlt werden. Kirchenſteuer G. badiſchen Ortskirchenſteuergeſetzes, wonach die kirchliche Bauſteuer für Stiftungen und juriſtiſche Perſonen be⸗ —— wird, auch auf in gemiſchter Ehe lebende Per⸗ onen Einfluß odex beſteht die Kirchenſteuererrechnun em Grundſteuermeßbetrag eines auf meinen Namen zu Recht?— Artikel 13 des ba⸗ diſchen Orisfirchenſteuergeſegts pezieht ſich, wie, e. ſelbſt anführen, nur auf Stiftungen und juriſtiſche Perſonen, alſo nicht auf natürliche Perſonen, zu wel⸗ chen der Menſch gehört. Mannheimer Kunterbunt K.., Birkenau. Da. Sie bis zum Unfall Mitglied der DAß waren, empfiehlt es ſich, daß Sie wegen weiterer Rückfragen dort werden. Am zweck⸗ mäßigſten iſt, wenn Sie einmal die Sprechſtunde der Rechtsberatungsſtelle der DAß, Mannheim, in Wein⸗ heim an der 511%5% aufſuchen, die jeden Don⸗ nerstag von 4 bis ½7—535 auf der Geſchäftsſtelle, der DAß in Weinheim, Luiſenſtraße, ſtattfindet, Dasſelbe ſt ein uneheliches Kind bei der Kranken⸗ on einem Wochen⸗ 3 A. W. Hat die Aufhebung des Artikels 13 des Grundſtückes „haken *————.——e. Mein Bu nantszeit ſt Er war eir Seele, die 1 Fiſcherdorf, tritt in die gekommen egenüber örmliche müſſen, da der Gemein Wunder alſ neuartigen täriſchen At ſon ganz Dieſes war mal verlang Nun war ein kompli und in das auch allmähl nen anfing, gerne, auf 1 ich ihn hie nur die Ant all die viele nen nicht ve mang? We Wir beide gut aus. F. geſetzte hatt⸗ ein Zwiſche ausgeknobelt anz gut du fatt„Wie bei nicht gan ich ihm hole in die Kamn Mitunter v teren Vorge drucksweiſe 1 war dieſes,! mußte es rul hatte er ſeine Zeitpunkt, ar nach wecken Dienſt zu ko Ruhetagen ei ſtattfand, hal richte beim mir dann ei geöffnete Anr nickte, um augenblickliche So wußte er die Koje geg die Zeit des mer wurde i immer von i beiden Schul— ten:„Nu abe machen zur kein Schimpfe paßtes Frühft Sun überlege du lange ſchl immer bis he Einmal fra, ter Kapitänler vom 1. Offi; Putzen ſeines in Gedanken auf natürlich 10 Rappor kam mein gut da is einen f men, hat mich Schnäpse, f. 3. m. für die E. erhalt. ———————— 4 FwWiger ꝑomon von poul Bruse 43 i0 Sortſetzung Und dann w Sechs Jahre Und nun ſa nes Kamerade „Maria!“ Ein harter Bruſt. Maria ſah f „Woran den ſie leiſe. „An die Ver „Sie haben derſen!— Ich len. Beethoven iſt leichter!“ „Lieber höre aals käme ſeine Sie ſah ihn ſie ſeine Stimm Ihre Hände glaubte, daß ſie Und wieder Raum. Die M „Tim gab ſich ühren. lötzlich hiel ſam vornüber. Aber gleich rie ſich und ſtand! „Entſchuldige kann nicht weit Nacht!“ Ihre Augen „Kann ich It kuguſt 140 ſendbewegung ich angehören ungen in der n am Boden⸗ Jungen, die heauftragte in oſ mitarbeiten rgang ſich die ihre weitere n. Dasſelbe in der Ober⸗ am Rhein das zu hören, eit im Elſaß n in den La⸗ eden wir noch ren Elſäſſer erem 2. am Platze rer ildienſtes uftfahrtmini⸗ es Beurlaub⸗ ſer Luftwaffe, hheren Schul⸗ ttelſchullehrer e Gelegenheit der Luftwaffe terhält Fach⸗ en Unteroffi⸗ ſren ſpäteren en. Der Un⸗ in der Regel erteilt. Ent⸗ eingerichteten aufbahn des ihn des geho⸗ hn des höhe⸗ idienräte und in Betracht. beſtanden im M a nnh e im C1, 7 Paradepiaft r Luftwaffe. ollen weitere daß ſich für ichten bieten. r Politik iſt, des Frieden⸗ Hitler. deine 4 8 machen zur Muſterung' gepfiffen!“ Da half lein Schimpfen über zu ſpätes m Todesmut Am heu⸗- zenſammlung eutſche Rote tvertrages bzw. igen Gebrauch Vviederholungen zu einer Rän⸗ itsgericht gibt. nmt, wird der zrauf aufmerk⸗ lten zu einer 1s Amtsgericht das in häus⸗ deſſen Namen Satz 2 BGB ber dem Stan⸗ ig des Kindes n. Iſt die un⸗ ndes nicht ver⸗ Hichkeit übrig, rs führen ſoll,. Statt annimmt. 'n des Anneh⸗ GB). Voraus⸗ keine ehelichen ), Er ſoll auch ben und min⸗ s Kind(5 1744 willigt werden ungsſatz eines ilienhilfe für niuenunterhalt lich nur in der ter vor ſeiner ein Kind unter m der Betrag Notlage kann 7 ihrt werden. der Kranken⸗ 'nn der Vater i iſt, gewährt er RVo, ſo⸗ llt ſind. ichtet, Kriegs⸗ nn mein Lohn inem Wochen⸗ Kriegszuſchlag zahlt werden. rtikels 13 des ch die kirchliche Perſonen be⸗ lebende Per⸗ euererrechnun Grundſtückes el 13 des ba⸗ ſich wie Sie und juriſtiſche ſonen, zu wel⸗ nfall Mitglied iß Sie wegen en. Am zweck⸗ rechſtunde der eim, in Wein⸗ e jeden Don⸗ Geſchäftsſtelle, attfindet, Seele, die man ſich denken konnte. du lange ſchlafen.“ vom 1. Offizier?“. 187 ſeines Geſchützes und fragte treuherzig in i10 Bortſetzung „Kann ich Ihnen helfen?“ „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 18. Kuguft 1940 Mein Burſche Carl in meiner ſchönen Leut⸗ nantszeit ſtammte von der Kuriſchen Nehrung. Er war ein rührender Kerl, und die treueſte In ſeinem Fiſcherdorf, aus dem er bis zu ſeinem Ein⸗ tritt in die Kaiſerliche Marine nicht heraus⸗ gekommen war, gab es keinen Menſchen, dem egenüber er örmliche Anrede„Sie“ hätte gebrauchen müſſen, da ſelbſt der höchſte Mann am Orte, der Gemeindevorſteher, ſein Onkel war. Kein Wunder alſo, daß er nicht nur in dieſer ihm neuartigen Anrede, ſondern auch in der mili⸗ täriſchen Ausdrucksweiſe in der dritten Per⸗ ſon ganz beſondere Schwierigkeiten fand. Dieſes war wirklich etwas zu viel auf ein⸗ mal verlangt. Nun war er plötzlich aus dieſem Idyll auf ein kompliziertes Linienſchiff kommandiert und in das große Kiel geſtellt. Wenn er ſich auch allmählich an den Bordbetrieb zu gewöh⸗ nen anfing, bequemte er ſich doch äußerſt un⸗ gerne, auf Urlaub an Land zu gehen. Wenn ich ihn hierzu beſtimmen wollte, erhielt ich nur die Antwort:„Ih, was ſoll ich da groß, all die vielen fremden Laite, wo man gar kei⸗ nen nicht von kennen tut, was ſoll ich da mang? Wenn du willſt, geh du man allein.“ Wir beide kamen mit dieſem Komment ganz gut aus. Für ihm weniger naheſtehende Vor⸗ geſetzte hatte er ſich aber in der Anrede ſo ein Zwiſchending in ſeinem Sprachgebrauch ausgeknobelt, mit dem er im allgemeinen auch anz gut durchkam. So ſagte er zum Beiſpiel fatt:„Wie befehlen Herr Kapitänleutnant?“ bei nicht ganz verſtandenem Befehl:„Was ſoll ich ihm holen?“ oder;„Will er den Portwein in die Kammer oder in die Meſſe haben?“ Mitunter verfiel er aber auch ihm unbekann⸗ teren Vorgeſetzten Beuriche in ſeine Aus⸗ drucksweiſe von der Kuriſchen Nehrung. Ich war dieſes, wie geſagt, ja ſchon gewöhnt und mußte es ruhig über mich eNnſich laſſen. Auq hatte er ſeine ganz eigenen Anſichten über den Zeitpunkt, an dem er mich ſeiner Meinung nach wecken mußte, um noch rechtzeitig zum Dienſt zu kommen, Wenn beiſpielsweiſe an eine kleine Feierlichkeit in der Meſſe ſtattfand, half er immer freiwillig in der An⸗ richte beim Abwaſchen. Ab und zu warf er mir dann einen freundlichen Blick durch die geöffnete Anrichte-Klappe zu—, wobei er liſtig nickte, um ſein Einverſtändnis mit meiner augenblicklichen Beſchäftigung auszudrücken. So wußte er immer ganz genau, wann ich in die Koje gegangen war und richtete hiernach die Zeit des Weckens ein. Aus ſüßem Schlum⸗ mer wurde ich nach ſolch einem Abend dann immer von ihm durch kräftiges Schütteln an beiden Schultern wachgerüttelt mit den Wor⸗ ten:„Nu aber hoch, da iſt doch ſchon Klar⸗ ecken und ver⸗ paßtes Frühſtück. Carl entgegnete dann nur Sun überlegen;„Haſt du viel getrunken, kannſt immer bis heute ganz gut bekommen. Einmal fragte ein neu an Bord kommandier⸗ ter Kapitänleutnant ihn:„Wo iſt die Kammer Carl war gerade beim edanken zurück:„Was willſt du?“ Hier⸗ auf natürlich großer 8 Waſd und Meldung 10 Rapport zwecks eſtrafung. Heulend kam mein guter Carl nun zu mir:„Laitnant, da is einen friſchen Kapitänlaitnant angekom⸗ men, hat mich nach 1. Offizier gefragt, ich habe Schnäpse, Liköre 5 3. 2 g. 3. m. füür die Feldpost k 4,1 erhalten sie bei Rat 245 b7 kuſger ꝑomon von poul Bruse Nacharuck verboten Und dann war Maria die Braut Ottheinrichs. Sechs Jahre Amerika lagen dazwiſchen. Und nun ſaß Maria vor ihm, die Frau ſei⸗ nes Kameraden. „Maria!“ „Ein harter Seufzer rang ſich aus ſeiner 1. ruſt. Maria ſah flüchtig auf. „Woran denken Sie, Herr Broderſen?“ fragte ſie leiſe. „An die Vergangenheit!“ „Sie haben viel Schwers erlebt, Herr Bro⸗ derſen!— Ich will lieber etwas anderes ſpie⸗ len. Beethoven weckt dunkle Gewalten. Mozart iſt leichter!“ „Lieber höre ich Beethoven!“ ſagte er ſtill, aals käme ſeine Stimme weit her. Sie ſah ihn mit großen Augen an, als ahne ſie ſeine Stimmung. 23 Ihre Hände blätterten die Noten um. Tim glaubte, daß ſie zitterten. 7 Und wieder klang es durch den dämmerigen Raum. Die Mondſchein⸗Sonate.— Tim gab ſich dem Klang hin und ließ ſich ühren. An Flötzlich hielt ſie an. Ihr Kopf ſank lang⸗ ſam vornüber. Die Uhr ſchlug die elfte Stunde. Aber gleich richtete ſie ſich wieder auf, erhob iſih und ſtand vor Tim „Entſchuldigen Sie, Herr Broderſen!— Ich kann nicht weiter.— Fragen Sie nicht!— Gute Nacht!“ Ihre Augen blickten ihn bittend an. jemals die gezwungene und ſchon aus Und dies Rezept iſt mir ſie nach lautem —vVKunſt und unternaltung Mein Bursche Carl Von Kkorveften- Kopitan d. D. G. G. Frhr. von Forstner retour fragen gemußt, was er will. Da hat er mir aber 445 angeſchnauzt und will mir melden zum Rapport. Ich kann aber nich wer⸗ den beſtraft, ſonſt muß ich im Waſſer gehen, das kann ich meiner Mutter gar nicht antun. Keiner von uns iſt beſtraft geworden beis Militär“. 0 Ich konnte ihn nur ſchwer beruhigen und mußte ihm verſprechen, am nächſten Tage beim Rapport als Leumundszeuge zugegen zu ſein. Dieſe Nacht ſchlief Carl nicht, er ſchrieb Ab⸗ ſchiedsbriefe.— Am nächſten Tage 11.30 Uhr Rapport, Mit ernſter Miene hielt der 1. Ofſi⸗ 55 dem Angeklagten ſein Vergehen vor:„Wie onnten Sie nur den Herrn Kapitänleuinant du nennen?“— Carl ſtammelte:„Weiß gar nich, daß ich das hab getan“.—„Sie können aber doch unmöglich alle Menſchen du nennen!“ — worauf Carl nur treuherzig erwiderte: „Nain, ich nenn auch nur alle Menſchen du, bis auf dich und den Oberbootsmann.“ Unter allgemeinem Gelächter kam Carl mit einer Ermahnung davon, ſich in dieſer Hinſicht künftig mehr zuſammenzunehmen. Erfreut über ſeinen Freiſpruch dankte er dem 1. Offi⸗ zier mit den Worten:„Jawohl, Herr Kapi⸗ tän, ich will mich das jetzt auch ein bißchen mehr lernen“. Hochbeglückt kam Carl dann in meine Kammer und ſagte ganz ſelig zu mir: „Dem 1. Offizier doch einen ganz vernünf⸗ tigen Menſchen“. ichtlich—75 dann ſeine nachts geſ aus dem Leben, die er aus ſeinem blauen Hemde hervorholte:„Nu brau ich von dem anzen Quatſch gar nichts nicht nach Haus ſchreiben.— 5 Wenn Carl ſchon in Kiel nicht gerne an Land ging, ſo wollte er von Berlin erſt recht nichts wiſſen. Ich wollte dagegen, daß er unſere Reichshauptſtadt währen Marinedienſt⸗ ſch einmal kennen lernte, da er hinterher woht icher niemals im Leben' von ſeiner Kuriſchen Nehrung runterkommen würde. Dies ging einer mir 7 geäußerten Einſtel⸗ lung zum Reiſen ganz deutlich hervor:„Was braucht man groß reiſen, Haus iſt?“. Schließlich erreichte ich es doch, daß Cari nach Berlin kam. Ein Matroſe meiner Divi⸗ einer tert zerriß er riebenen Abſchiedsbriefe wenn man zu ſion ſtammte aus Berlin, er war von Beruſ oteldiener, er ſchien mir daher der richtige remdenführer zu ſein. 2. ſchenkte ihm und Carl nun, worauf erſte⸗ rer willig, einging, Reiſe⸗ und Bewegungsgeld für drei Tage. Hierzu war ich ausnahmsweiſe in der Lage, da ich kurz vorher eine Stute mit dem ſchönen Namen„Nora“ in einer Pferde⸗ lotterie gewonnen hatte. Immer noch ungern nahm Carl dieſes Weihnachtsgeſchenk an: „Ach, was ſoll ich da in Berlin, Herr Lait⸗ nant, ſind doch bloß noch viel mehr fremde Laite da, als in Kiel.“ Schließlich hauten aber beide doch nach der Reichshauptſtadt ab. Ich traf erſt einige Tage nach Carl vom Weihnachtsurlaub in Kiel ein. Strahlend be⸗ genbir er mich auf dem Bahnhof:„Man gut, aß wir beide wieder hier ſind. Berlin war aber doch ganz ſchön, ich dank ihm auch noch vielmals“. Auf meine verſchiedenen Fragen, was ihm denn in Berlin am beſten gefallen habe, bekam ich aber immer nur die kurze Ant⸗ wort:„Wirſt ſchon ſehen an Bord, hab man Geduld!“ An An Bord gekommen, lief er mir voraus und empfing mich in der geöffneten Kammertür mit den Worten:„Na, wie gefällt ihm?“ Dann beſah ich mir den Schaden. Die obere Decke meiner Kammer war durch az Niet⸗ und Schraubenköpfe etwas— verunziert, die die Verſtärkungsrippen für den Unterbau eines darüber ſtehenden 15⸗Zentimeter⸗Geſchützes hielten. Oft hatte Carl mir ſchon gefagt:„Is nich ſchön, die Decke da oben, ſo'ne Decke muß glatt ſein“. Er wollte deshalb ſchon in ſeinem Schönheitsſinn alle Schraubenköpfe abdrehen. Dieſes hatte ich natürlich ſtreng verbieten müf⸗ ſen, denn ſonſt wäre die ganze Kanone ſicher beim nächſten Schuß von oben gekommen. Nun hatte Carl aber einen Ausweg gefun⸗ den. Er hatte die ganze Decke in einem leuch⸗ tenden Blau gemalt, dazu prangte auf jedem Niet⸗ und S raubeimopf ein goldener Stern. Run wußte ich es,— man hatte Carl in Ber⸗ lin in das Varieté„Wintergarten“ geführt. Der dortige Sternenhimmel hatte ihm am meiſten von ganz Berlin imponiert. Nun wollte der gute Kerl mich an feiner Freude teilnehmen laſſen. Mit„fein gemacht, Carl!“ drückte ich ihm gerührt die Hand. Schwindelig wurde mir aber jedesmal, wenn ich kurz vor dem Einſchlafen noch in den dicht über meiner Koje ſchwebenden Sternen⸗ himmel ſchauen mußte— und auf hoher See an Berlin dachte. Melsterleistung der Wurtakrobatlk Mabel, Sid& Chester begeistern zegenwürtig im Berliner Wintergarten mit meisterhaften Leistungen der Wurf— und Tanz-Akrobatik. Sie wandte ſich um und ging hinaus. Tim begleitete ſie bis zur Treppe. zNein, danke! Sie können mir nicht helfen!“ Müde ſtieg ſie die Stufen hinan. Was hatte Maria?— um dieſe Frage rät⸗ ſelte Tim die lange Nacht herum und ahnte dunkle Zuſammenhänge. Tim ritt täglich über die Felder und fühlte ſich froh und zufrieden, wenn er mit anpacken konnte. Darum entwickelte ſich ein gutes Ver⸗ hältnis zwiſchen den Gutsleuten und ihm. Sie ſahen nicht nur ihren Inſpektor in Tim, ſon⸗ dern faßten Vertrauen zu ihm. Eines Tages traf er am Waldrand des Reu⸗ molter Forſtes eine Reiterin, die ihm jubelnd nachſprengte und an ſeiner Seite blieb, Lotte Wenderoth. „Wo haben*5 Chef denn?“ fragte ruß. „Arbeitet auf der Gutsſchreiberei!“ „Ich hätte ihm gern mal den Kopf gewa⸗ ſchen!“ lachte ſie. 75 „Das intereſſiert mich.“ 55 ich auch!— Sonſt gefällt Ihnen die Ar⸗ eit!“ „Sehr gut!— Ich habe gehofft, Sie ſchon früher zu treffen!“⸗ „Ich auch, aber ich war vier Wochen in Ber⸗ lin. Anſtandsſchule.— Na, und ſo weiter.“ Sie ritten dicht nebeneinander. Der Kuckuck rief ohne Unterbrechung. „Denken Sie noch oft an Neumolt, Herr Bro⸗ derſen?“— „Gerne!“ Sie lachten, daß der Wald ein helles Echo wieder zurückgab. „Warum ſind Sie nicht einmal nach Röſt ge⸗ kommen?“ geine Zeit!— Und Sie waren doch nicht a 40 „Aber ich habe doch noch zwei Schweſtern!“ Und dann lachten ſie wieder. „Wir ſehen uns bald wieder, Herr Broder⸗ ſen!“ rief ſie und jagte ihren Gaul zur Seite einen Waldpfad entlang. Tim Broderſen ſchaute ihr nach. Wie feſt und ſicher ſie ſich im Sattel hielt!— dem (Scherl-Bilderdienst— Mederet-Bi) Wie hell und locker ihr das Lachen ſaß!— So eine, Tim Broderſen, die kann dir alle grauen Schatten aus der Seele lachen!— Fröhlicher als ſonſt kam Tim heim. 5 Am andern Tag traf Ottheinrich mit Lotte Wenderoth zuſammen. Er hatte ſie geſucht, 1 Tim hatte ihm von der Kopfwäſche er⸗ zählt. Sie ritten nebeneinander, und das Mädchen lachte und trieb ihren Scherz wie immer. An einer Wegſtelle, die von hohen Knicks einge⸗ war, verſuchte er ſie zu umfaſſen, aber ſie riß ihr Pferd hoch. „Hoppla!“ rief ſie und hielt an. Er drängte ſeinen Braunen an ihre Seite und faßte ihren Arm. Aber ſie hob die Reitgerte und klatſchte ihm über die Finger. „Nanu, ich bitte Sie!“ fuhr er auf. „Das iſt Lehrgeld!“ lachte ſie, doch es war ein anderes Lachen. „Aber Lotte!“ „Ja! Lotte heiß 10 nicht Alice. In meinen chaft.“ Augen ſind Sie ein Er nahm es für Scherz und drängte wieder ſeinen Braunen heran. „Ach, Lotte, Mädel!“ Aber weiter kam er nicht. Sie ſchlug zu und ihre Hand brannte auf ſeiner Backe. „Da haben Sie Antwort.— Zeigen Sie das der Gräfin Pahlen und gehen Sie mir aus dem Wege, ſonſt werde ich noch deutlicher.“ Sie ſetzte ihrem Pferde die Sporen ein und jagte den Weg entlang. Ottheinrich wandte um. Er preßte einen bit⸗ teren Fluch durch die Zähne. Der Schlag brannte. Niemand erfuhr von ihm je davon. Lotte aber erzählte es Tim, als ſie wieder zuſammen⸗ trafen. Von Lotte Wenderoth hörte Tim auch von den Beſuchen Ottheinrichs auf Neumolt. „Ich bin ein luſtiger Menſch, aber ſchlecht bin ich nicht, will ich nicht ſein. Wenn ich vor piegel ſtehe, will ich über mich ſelbſt ehr gerne, Carl aber noch immer wider⸗ mich umfaßten und küßten, „Danke ſchön“ ſagen, denn Sie können nicht wiſſen, daß ich mich heimlich verlobt habe.— Sehen Sie hier!“ Wiederſehen!“ „Der pulvernde Löwe“ Duff Cooper hat kürszlich die Welt„informiert“: „Wir haben ganz Hamburg pulverisiert! Wo einstmals die stolze Hansestadt stand, liegt heute ein Häufchen aus Pulversand!“ Und sicher wird Cooper in ähnlichem Stil wie damals bei der„Zerstörung“ von Kiel einen Film„Der pulvernde Löwe“ dreh'n. In diesem Film ist dann deutlich zu seh'n, wie Hamburg in Schutt und Asche versinkt, beziehungsweise in Pulver zerspringt. Es ist zwar der Zeitpunkt noch unbestimmt, wann Cooper mit seinem Filmwerk beginnt. Es werden wohl doch noch Zweifel besteh'n, ob's ratsam ist, solchen Blödsinn zu dreh'n. Wir woll'n Herrn Cooper schon heut prophezeih'n: Ein solcher Film würd uns herzlich erfreu'n. Wir lachen uns heute schon schief und krumm. Besonders beim Hamburger Publikum wür der Erfolg dieses Filmes enorm: man sieht sich doch gern mal in Pulverform! Fritz Sehmitz. Neuer Film: „Kornblumenblou“ Der Film beginnt in einem kleinen Stübchen, wo am weiß überzogenen Bettchen eine lück⸗ liche Mutter ſich an ihrem neugeborenen Kind⸗ chen die Kraft holt, vor dem Standesbeamten den Vater des Kleinen zu verſchweigen. Sie trägt trotz allem Mißlichen das Geheimnis freudig ſtark. Strahlt doch beglückende Schön⸗ heit ihrer Mutterſchaft aus dem kleinen Wun⸗ der in der Wiege. Und der verheimlicht wird, iſt des Kindes wert. Ein begabter junger Menſch, der ſich der Kunſt verſchrieb. Aber, bis jetzt lebte er von ſeinem Vater, dem Inha⸗ ber eines gutgehenden Ladengeſchäfts, nicht von ſeiner Muſik. Was ſich nun in dem kleinen Städtchen begibt, bis alles zum glücklichen Ende kommt: das Gretchen zu ſeinem Männe, und Pitter, beider Freund zu ſeiner Billa, das macht die ſchmunzelnde Miene dieſes gut⸗ Hle enen Spiels des Schickſals aus.(Idee und rehbuch: Hans Heiſe, Hermann Pfeiffer.) Es ſind faſt lauter Typen, die den Streifen be⸗ völkern: der ausgekochte Geſchäftsmann(Lud⸗ wig Moni, der weltungewandte Komponiſt (Axel Monje), der muſikbegeiſterte Freund Pit⸗ ter(Paul Kemp), die um ihre ſtille Liebe ban⸗ ende Billa(Claire Schlichting), die feine Ge⸗ ſtalt des Lehrers(Walter Werner), der Schlei⸗ cher Erlebuſch mit ſeinen, bei Gebrauch in Höhe und Weite wachſenden trichterförmigen Aus⸗ Ginnſ und dem ein⸗ und ausziehbaren Giraffenhals(Franz Stein), der Vereinsmeier in ſeiner tragikomiſchen Ueberſchätzung der Verhältniſſe, die ſeinen Verein angehen, die ſo⸗ genannte beſſere Geſellſchaft jedes Kleinſtädt⸗ chens mit ihrem Beckmeſſerhochmut und teifer Zylinderhutwürde! Manchmal gelingen Klein⸗ malereien als 4755 irgend⸗ einer Schilderung berühmter Erzähler oder Maler, etwa in der Darſtellung des„Gerüchts“, wo im das auf leiſen Sohlen Schlei⸗ chende, das Unanſtändige, das Schadenfrohe förmlich Geſtalt in den pgar auseinanderſtie⸗ benden Klatſchmäulern findet. Auch der„Rum⸗ mel“ um Stiftungsfeſt, Dirigentenwahl und das in ſeiner Melodie ja nette Lied„Korn⸗ blumenblau“ iſt liebevoll fränkiſcher Frohſinn und einer Aee rheiniſchen Schwäche und Rührſeligkeit nachgezeichnet. Trotzdem es nicht an ganz tief ergreifenden Augenblicken fehlt, ſo, wo die zurückgekehrte junge Mutter Gretchen Rauer(Leny Marenbach)—4 erſten⸗ mal wieder dem Vater ihres Kindes gegen⸗ überſteht, der um alles Geſchehene nicht weiß und wiſſen ſoll, gab es einen Film, in dem die Lebensluſt Regie führt. Es wurde ein Film köſtlicher Einfälle.(Univerfum.) Otto Schliek. ——— lachen können ohne zu erröten“, ſagte ſie ernſt und gerade. „Ich habe zuerſt anders von Ihnen gedacht.“ „Das glaube ich“, lachte ſie und warf ihren Lockenkopf in den Nacken. 3 „Ich freue mich, daß ich mich gelrrt habe!“ „Sie ſind ein ernſter Menſch. Sie haben Ihre Mühe mit Ihrem Kameraden. Kann ich mir denken. Ottheinrich Treſſel iſt noch immer der verzogene Junge ſeiner Mutter. Mein Vater Lh daß er in ſeiner Kindheit zu wenig Schläge bekommen habe. Das mußte doch nach⸗ geholt werden. Ich hab's beſorgt“, er ählte ſie lachend und ließ ihr Pferd Schritt 123* Sie hob die Hand in die Sonne hinein. „Da werd ich mich aber ſehr hüten müſſen!“ lachte Tim. „Gar nicht, Herr Broderſen!— Wenn Sie da würde ich Lächelnd zog ſie eine ſchmale Goldlette aus ihrem Mieder, an deſſen Ende ein goldener Ring bummelte und blinkerte. Tim ſtaunte und biß ſich auf die Lippen. „Und wer iſt der Glückliche?“ „Geheimnis!— Es iſt nur ganz heimlich!“ Wieder lachte ſie glockenrein. „Grüßen Sie Ihren Kameraden!— Auf Tim hielt an und ſah der davongaloppieren⸗ den Reiterin nach. Flog nicht ein bunter Schmetterling an ihm vorbei?— Wollte er nicht haſchen danach?— Er reckte ſich im Sattel auf. 5 entlang ſchimmerte noch immer die helle Jacke der Reiterin. Eine ſtille Freude uͤberkam ihn und ließ ihn nicht los. Eine Lerche ſtieg jubilie⸗ rend aus der grünen Saat in die blaue Luft. Tims Augen folgten den ſingenden Kreiſen des Vogels. Am Waldrand CFortſetzuna folgt) „Hakenkreuzbanner“ Blick übers cand Sonntag, 18, Guguſt 1940 kin fapitel franzöſiſcher Polizeiverwaltung Bundelöcher als Reviere/ Juden und Zuhälter im polizeiapparat/ Deutſche Aufbauarbeit Von unserem in Mülhausen weilenden Schriftleitunssmitslied Dy. Wilhelm Kicherer) Mülhauſen, 17. Auguſt. Wir können uns ganz aut vorſtellen, daß der Mülhauſer Bürger, der auf eines der bisheri⸗ gen Polizeireviere geladen wurde, beim Be⸗ treten der dunkeln und unerfreulichen Amts⸗ räume irgendwie Beklemmungen bekam und daß ſein Gemüt ſich mit Vorſtellungen von Ker⸗ ker und Zuchthaus verfinſtern mußte. Die Poli⸗ zeireviere, der franzöſiſchen Verwaltung konn⸗ ten nur als finſtere Löcher angeſprochen wer⸗ den, die erſtens einmal nicht geeignet waren, einen anſtändigen behördlichen Apparat aufzu⸗ ziehen und die zweitens die Achtung des Pu⸗ blikums vor dieſer Behörde von Jahr zu Jahr zum Schwinden bringen mußten. Schließlich zog doch jeder bei kritiſcher Betrachtung der Unterbringung und Arbeitsweiſe der Polizei Rückſchlüſſe auf die Leitung dieſer Polizei, die ihren Beamten und dem Publikum zumutete, in dieſen„Revieren“ Amtsgeſchäfte zu erle⸗ digen. Und in der Tat bildeten dieſe unerfreulichen Löcher nur das getreue Abbild der von den Franzoſen dirigierten Polizei. Von Organiſa⸗ tion darf hier nicht geſprochen werden, wo man doch die ganze Entwicklung dem Zufall über⸗ ließ, wo es dem Beamten von ſich aus frei⸗ geſtellt war, in dem Reſſort zu arbeiten, das ihm vielleicht im Augenblick lag, um am näch⸗ ſten Tag ſich wieder einem anderen Dezernat zu widmen. Nur ſo konnte es geſchehen, daß ſich ein Kriminalbeamter anſtatt mit Ermitt⸗ lungen von Verbrechen Kraftfahrzeugangelegen⸗ heiten widmete, ohne aber ſeinen Titel als Kriminalbeamter aufzugeben. Kleine proben des Durcheinanders Die deutſche Dreiteilung in Sicherheits⸗, Ord⸗ nungs⸗ und Verwaltungspolizei war in Frank⸗ reich unbekannt. Statt deſſen herrſchte ein Durcheinander, daß es ſelbſt einem Präfekten ſchwer war, ſich durchzufinden. Franzöſiſcher Schlendrian in Reinkultur! Dafür nur ein paar Beiſpiele. Wer in Mülhauſen eine Kraftfahr⸗ zulaſſung⸗haben wollte, der mußte nach Kolmar gehen, irgendeine damit verbundene Unter⸗ ſchriftsbeglaubigung erhielt er wieder hier in Mülhauſen. Welch eine Lauferei und welch ein Zeitperluſt! Wer einen Staatsangehörigkeits⸗ ausweis haben wollte,— zweifellos eine Ange⸗ Pollzelpräsident Sacksofskl legenheit, die doch den Staat angeht— der bekam ſie aber bei der ſtädtiſchen Behörde, bei der Bürgermeiſterei. Auf der anderen Seite hatte der einem Revier vorſtehende Polizei⸗ beamte wieder das Recht, kleinere Gerichtsfälle ſelbſtändig zu erledigen. Und entſprechend war die Zuſammenſetzung des Beamtenkörpers. Auf der einen Seite Leute, die aus wirtſchaftlicher Not ſich entſchloſſen, trotz abgeſchloſſener Hochſchulbildung die Wacht⸗ meiſterlaufbahn einzuſchlagen und die natürlich in dieſem Beruf nicht die gewünſchte Befriedi⸗ ung fanden, und auf der anderen Seite Men⸗ chen, die kaum in der Lage waren, ihren eige⸗ nen Namen zu ſchreiben und ſich demgemäß niemals beim Publikum durchſetzen konnten. Die Ausbildung war höchſt geringfügig. Es wurden zwar kleine Prüfungen ohne Vorberei⸗ tung abgehalten, es gab nationale Wettbe⸗ werbe, die als Anſporn für beſſere Leiſtungen gedacht waren. Lehrgänge, Ausbildungsbatail⸗ lone und Einführung in den praktiſchen Dienſt, wie es in Deutſchland Vorſchrift iſt, waren un⸗ bekannt. Hier blieb es jedem Beamten über⸗ laſſen, ſich auf eigene Fauſt in eine Sparte des Polizeiweſens einzuarbeiten, die ihm nun ge⸗ rade gefiel. nochburg der Zuhälter Wer dieſen Schlendrian erkannt hat, der wundert ſich auch nicht mehr über die geringe Schlagkraft der bisherigen Polizei in Mül⸗ Eingang von der Straße zum irüheren 3. Pollzeirevier hauſen. Die Stadt war eine Hochburg des Zuhälterweſens. Sie rangierte in dieſem traurigen Ruhm dicht hinter Marſeille. Man hat es ja auch dem Verbrechertum ſehr leicht gemacht, ſich hier ſo auszudehnen. Man be⸗ denke nur, daß um 19 Uhr die Polizei⸗ reviereihre Pforten einfach ſchloſ⸗ ſen wie ein Warenhaus und daß eine ſchwache Radfahrerabteilung, die im Rathaus unterge⸗ bracht war, lediglich in der Innenſtadt einen kümmerlichen Poſtendienſt verſah. Was ſollte das lichtſchene Geſindel dann noch fürchten?— Es iſt traurig aber wahr, daß die Zuhälter, in deren Reihen ſich natürlich alle möglichen Ver⸗ brecher aufhielten, eine weit beſſere Organiſa⸗ tion hatten als der Polizeiapparat. Auch dafür ein Beiſpiel! Da wandelte eines ſchönen Tages einen jungen Beamten der Sittenpolizei die Innenraum und Aubßenansicht der Radiahrerwache fleichsminister Funk 50 lahre alt Luſt an, mit einer Dirne nach Lyon durchzu⸗ brennen. Sein Liebesglück war allerdings nicht von langer Dauer. Es wurde roh geſtört, nicht etwa durch die Polizei, ſondern— man höre und ſtaune— durch die Zuhälterorganiſation, die ihm die dringende Aufforderung zuſtellte, ſofort das Mädel wieder nach Mülhauſen zu bringen, was auch geſchah. Die Polizeibehörde ſelbſt aber hatte noch keine Ahnung, auf wel⸗ chen Abwegen ſich ihr Beamter bewegte, man vermutete ihn auf einer längeren Dienſtfahrt. Warenhausjude als„polizeiführer“ Nun wäre es aber falſch zu denken, daß die geſamten Mülhauſer Polizeibeamten ſo eine Art Trottelherde darſtellten. Nein, es gab tüch⸗ tige und pflichteifrige Beamte genug, denen ſolche Zuſtände ein Dorn im Auge waren und die einen verbiſſenen Kampf gegen Schlen⸗ drian und Verbrecherunweſen führten. Es wa⸗ ren dies insbeſondere die Beamten, die noch aus der deutſchen Schule ſtammten. Aber ihr Mühen war vergeblich. Die Unterwelt hatte ihre Verbindungen in die höchſten Kreiſe hin⸗ auf, ſo daß die meiſten Aktionen gegen das Verbrechertum bald in einen luftleeren Raum ſtießen. Daß das Judentum ſchließlich eben⸗ falls ſeine Hand im Polizeiapparat hatte, iſt klar. Wir ſtoßen hier auf den in ganz Mül⸗ hauſen übel beleumundeten Warenhausjuden Dreyfus, der mit dem ſtolzen Titel„Ehren⸗ präſident der franzöſiſchen Soldaten“ gleich⸗ zeitig den Kameradſchaftsverein der Mülhau⸗ ſer Polizei leitete und zierte. Wie man uns er⸗ klärte, betrachtete der Jude dieſe ehrenamtliche Tätigkeit als ſicheres Mittel, ſich das rote Band der Ehrenlegion zu erſchleichen. Vom Juden zum Verbindungsmann der Zuhälter dürfte es aber kein großer Schritt ſein. Sehr viele der leitenden Beamten ſtanden natürlich unter jü⸗ diſchem Einfluß. Daß ſie vor dem Einzug der deutſchen Truppen das Weite geſucht haben, verſteht ſich am Rande. Man ſieht, die Zuſtände, die die deutſche Polizei bei ihrem Einzug in Mülhauſen vor⸗ fand, waren alles andere als erbaulich. Es galt alſo raſcheſtens einen neuen Apparat aufzuſtel⸗ len, eine doppelt ſchwere Aufgabe, da die ge⸗ flüchteten Beamten noch die geſamten Akten mit ſich gehen ließen. Unter Leitung des in Mannheim geborenen und aus ſeiner Mann⸗ heimer Tätigkeit als kommiſſariſcher Polizei⸗ präſident bekannten Polizeipräſidenten Sack⸗ ſofſki, der zunächſt nur mit einem Beamten aus dem Altreich herübergekommen war, und dem anſtändigen Teil der elſäſſiſchen Poliziſten gelang es in kürzeſter Friſt, eine Behörde zu ſchaffen, die nicht nur die Aufgaben des Tages meiſtert, ſondern auch die vielerlei aus dem Zu⸗ ſammenbruch des franzöſiſchen Staates reſul⸗ tierenden Schwierigkeiten abſtellt. Die deutſche nufbauarbeit Dazu war vor allen Dingen erſt einmal die Schaffung eines Polizeipräſidiums nötig, das in das Haus einer ehemaligen Textilfirma ge⸗ legt wurde. Außerdem wurden fünf neue Po⸗ lizeiwachen eingerichtet, da man es keinem deutſchen Beamten zumuten konnte, in den Löchern der bisherigen Reviere zu hauſen. Das alles geſchah in kürzeſter Friſt. Und ſchon begann die Arbeit. Preisüberwachung, Ueber⸗ wachung des Marktes und Gewerbes, Schutz der minderbemittelten Bevölkerung vor Ueber⸗ forderungen wurden zunächſt eingeführt. Dann wurde aus elſäſſiſchen Fahrern, die gerade die franzöſiſche Armee verlaſſen hatten, ein Korps gebildet, das mit ſeinen Laſtkraftwagen ſich in dauerndem Einſatz befindet, um Lebensmit⸗ tel und Flüchtlinge zu transportieren. Ueber⸗ all, wo die Eiſenbahn nicht mehr verkehrte, ſchuf dieſe Fahrkolonne einen wirkungsvollen Erſatz. Weiter galt es, den chaotiſchen Ver⸗ kehrsverhältniſſen irgendwie zu begegnen. Na⸗ 7 türlich wurde von Strafen Abſtand genommen und immer wieder der Verſuch gemacht, durch freundliche Belehrung die Menſchen ſelbſt von der Notwendigkeit einer Verlehrsdiſziplin zu überzeugen, ein praktiſcher Lehrgang aber, der auch heute noch nicht abgeſchloſſen iſt. Dann galt es auch, der Stadt wieder ein anſtändiges Geſicht zu geben. Zuerſt mußten die Bretterver⸗ ſchalungen vor den Schaufenſtern entfernt wer⸗ den, dann hatten auch die zahlreichen franzö⸗ ſiſchen Firmenſchilder zu weichen. Kontroll⸗ und andere Dirnen, Zuhälter wurden von den Stra⸗ ßen entfernt, die zahlreichen Bettler der NSV zugewieſen. Die Kraftfahrzeuge mußten er⸗ faßt und mit gelben Winkeln verſehen werden. Auch eine techniſche Ueberprüfung der Wagen, die bislang überhaupt nicht vorhanden war, muß als Neuerung verzeichnet werden. hermann Görings Meldekarte Rege Tätigkeit herrſcht naturgemäß auch auf dem Gebiete der Perſonenfeſtſtellung. Ein Glück nur, daß das polizeiliche Meldeweſen im El⸗ ſaß auch von den Franzoſen durchgeführt wurde. Das iſt nun gerade kein Verdienſt der Franzoſen, die das Meldeweſen im Innern Frankreichs ja auch nicht kannten. Sie ließen lediglich die deutſche Einrichtung aus der Zeit vor 1918 beſtehen, beileibe aber nicht etwa aus Liebe zu einer gewiſſen elſäſ: ſiſchen Polizeitradition, ſondern zu dem für ſie höchſt angenehmen Zweck, mit Hilfe der Kartei auch den letzten Mann zum Steuerzahlen heranzuziehen. Kein Wunder alſo, daß das Elſaß der Teil Frankreichs war, der trotz zurückgehender Induſtrie die meiſten Steuern aufwies. Immerhin gilt es jetzt, auch das Meldeweſen zu moderniſieren. Bei den bereits aufgenommenen Arbeiten fand man auch den polizeilichen Meldezettel des Leut⸗ nants Hermann Göring, des heutigen Reichsmarſchalls, der ja bekanntlich vor Kriegs⸗ ausbruch in den Mauern Mülhauſens weilte. Fotos: Adolf Muller, Freiburg(); Privataufnahmen(3) Gesfalter und Vollstrecher nafionalsozialisfischer Wirtschaffspolifil Am 18. Auguſt begeht der Reichswirtſchafts⸗ miniſter und Präſident der Deutſchen Reichs⸗ bank, Walther Funk, ſeinen 50. Geburtstag. Wenn dieſer Tag zum Anlaß genommen wird, um das Werk und Wirken dieſes Mannes, der das Rampenlicht zu meiden pflegt, zu würdi⸗ gen, ſo iſt eine ſolche Betrachtung wohl ange⸗ bracht. Walther Funk, der aus dem Wirtſchafts⸗ journalismus hervorgegangen iſt, hat von An⸗ beginn ſeiner publiziſtiſchen Laufbahn an im⸗ mer wieder wirtſchaftspolitiſche Grundſätze in den Vordergrund geſtellt, die ſeinerzeit in der Syſtemzeit zu befolgen bitter nötig geweſen wären. Greift man auf ſeine Aufſätze ſeit 1919 zurück, ſo zieht ſich durch ſie alle wie ein roter Faden die von ihm erhobene Forderung in wirtſchafts⸗ und finanzpolitiſcher Beziehung, daß nur ein geſunder Staat, eine kräf⸗ tige, von friſchen ſittlichen Antrieben auf das das ganze Volkswohl bedachte Politik eine ge⸗ ſunde Wirtſchaft zu formen imſtande wäre. Er hat bereits damals mit Nachdruck das ausge⸗ ſprochen, was der Nationalſozialismus als „Primat der Politi!“ bezeichnet. Daher war es auch nur natürlich, daß der Führer ihn bereits vor der Machtübernahme in die Parteileitung berief und ihm den Auftrag er⸗ teilte, ſchon im Jahre 1931 einen Entwurf für die Errichtung einer ſtabilen Währung zur Ueberwindung der Inflation und die Geſamt⸗ planung für die Wirtſchaftspolitik der NSDAP auszuarbeiten. Für dieſe außerordentlich wich⸗ tige Aufgabe brachte gerade Funk die notwen⸗ digen Vorausſetzungen mit. Hatte Walther Funk bereits vor der gewalti⸗ gen Umwälzung, die der Nationalſozialismus hervorrief, die Wirtſchaftspolitik der Partei als Berater des Führers mitformen helfen, ſo tra⸗ ten nach der Machtübernahme durch den Füh⸗ rer noch weit gewaltigere Aufgaben an ihn heran. Zunächſt als Preſſechef der Reichs⸗ regierung und dann als Staatsſekretär des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda tätig, hat er in dieſem ſei⸗ nem Amt wirkſam am Aufbau eines Appara⸗ tes mitgewirkt, der nicht zuletzt dazu 0 tragen hat, der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion auch im Auslande ein weithin ſichtbares Echo zu verſchaffen. Hierbei ſei eingeſchaltet, daß Funk in dieſer ſeiner Stellung als Staats⸗ ſekretär auch weitgehend ſeinen muſikaliſchen und literariſchen Neigungen ſich zu widmen in der Lage war; denn der Sohn eines oſtpreußi⸗ ſchen Meliorationsbaumeiſters hat von früh auf die vererbten Neigungen und Begabungen gepflegt, und der beſonnene, bisweilen bedäch⸗ tige Oſtpreuße gehört auch heute noch zu jenen muſikaliſchen und literarturbegeiſterten Men⸗ ſchen, die aus dieſer ihrer Liebe zur Kunſt im⸗ mer wieder neue Anregungen ſchöpfen, die der eigentlichen beruflichen Tätigkeit zugute kom⸗ men. bahn Funks bedeutete ſeine Berufung zum Reichs wirtſchaftsminiſter, der ſpä⸗ ter die Berufung zum Präſidenten des Zen⸗ tralnoteninſtitutes folgte. War doch die Wie⸗ dervereinigung der Leitung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums und der Deutſchen Reichs⸗ bank eine Maßnahme, die unter dem Geſichts⸗ punkt einer Konzentration aller Kräfte nur all⸗ zu gerechtfertigt war. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat ſtets an dem Grundſatz feſtgehalten, alle verfügbaren Kräfte auf ein Ziel, das zu erreichen er gewillt iſt, zu konzentrieren. Wie unter dieſem Geſichtspunkt ebenſo der zweite Vierjahresplan, mit deſſen Durchführung der Führer Hermann Göring beauftragte, zu be⸗ trachten iſt; die Erfolge, die der Vierjahresplan zu verzeichnen hat, ſind in dem uns von un⸗ ſeren Feinden aufgezwungenen Krieg auf das ſichtbarſte in Erſcheinung getreten. Der Staat führt im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland die Wirtſchaft. Er beſtimmt die Grundlinien, nach denen ſie ſich entwickeln ſoll. Er ſtellt ferner die Aufgaben, wie er auch die Ziele ſetzt und dadurch das Streben und Schaffen des einzelnen dem Geſamtwohl ein⸗ ordnet. Für den Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſidenten Walther Funk ſind dieſe nationalſozialiſtiſchen Grundſätze von jeher Ein neuer Abſchnitt in der beruflichen Lauf: Richtſchnur geweſen. So nimmt es auch nicht 4 Wunder, daß Funk in ſeiner bisherigen Stel⸗ lung ſowohl als Reichswirtſchaftsminiſter als auch als Reichsbankpräſident den Aufgaben, die ihm der Führer geſtellt hat, in jeder Hin⸗ ſicht gerecht geworden iſt. Walther- Funl· Sporisfiftung der Reichsbanł Aus Anlaß des e Neis Geburtstages des Prä⸗ 1 eichsbank und Reichswirt⸗ Bafen der Deutſchen chaftsminiſters Walther Funk hat das Reichsbank⸗ direktorium eine Stiftung in Höhe von 500 000 Reichsmark als Walther⸗Funk⸗Sportſtiftung be 132 det. Wie es in der feſen Surkunde heißt, ſoll die Stiftung ein weiteres feſtes Band ie ſon Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaft knüpfen. Sie ſoll den Sport innerhalb der Deutſchen Reichsbank in noch ſtärkerem Maße fördern helfen und 50 beitragen, dem groß⸗ deutſchen Vaterland die zu ſeinem Beſtande nötigen eſunden, ſtarken und lebensfrohen Männer und rauen zu erziehen. Obſtgroßmärkte Weinheim, 17. Auguſt. 10, Zwetſchgen 12—14, Buſchbohnen—10, len 22—23. we Pfiſiche A 18—32, Pfirſiche B 15, Aepfel A 11—23, Aepfel B—12, Birnen A 11—25, Birnen B—12, Pflaumen 4 Stangenbohnen 12, Tomaten 12—14, Mirabel⸗ 4 „hHhaken Baden Nachdem Jahr wied Karlsruher ſpielen, hat laſſen. Mannhei einer Staff und die Ti ſpielen wer Badiſche N werden. Die Me SpV. Wali Mannheim, heim, Reick Die Ka nicht endgü Geſpielt Runde, we Staffelſiege um d Zwei Vorlü Die Deut am Wochen läufen in B eingeleitet. Hannoveran ningsſturzes Fahrer den Der erſte Braunſch Metze(Dor (Berlin), Le wie Zims wohl er zu als Favorit und Schindl Am Sonn mann(Bock und Schorn benhauer(N Lohmann m wer das beſ Die beider dem noch dr Aeitung beſti lauf, der ach in Nürnb Augsb Das Inte rennen in 2 führt, verſpi den.“ Die de Harry Saa den Kampf Der Sieger chen—Mailat telli und lieniſchen Fe beider Lände ſüddeutſchen teil. Die Nürn Meiſter Kitt an dem nied den Deiſter“ Weiter begann ich die Verricht iſt erſtaunli Meliſſengei Den bel Ayvpotheker nicht bei Il elnen wie nohme, de 3 iminmimmnmmn Meine l Schwieger NMã ist im Alte von uns ge Mann! Beerdig .00 Uhr v. zuguſt 1940 e mäß auch auf ing. 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Mannheim und Karlsruhe ſpielen mit je einer Staffel, während in Freiburg der FFt und die Turnerſchaft in der Bezirksklaſſe mit⸗ ſpielen werden, bei den Endſpielen um die Badiſche Meiſterſchaft aber doch dabei ſein werden. Die Mannheimer Staffel ſpielt mit SpV. Waldhof, Poſt⸗SpG, TG Ketſch, VfR Mannheim, TV 62 Weinheim, TV 98 Secken⸗ heim, Reichsbahn⸗SG und TV Friedrichsfeld. Die Karlsruher Staffel ſteht noch nicht endgültig feſt. Geſpielt wird zunächſt in einer einfachen Runde, wobei bis zum Staffelſieger feſtſtehen ſollen. um die Deutiche Meiſterſthaft der Gteher Zwei Vorläufe in Braunſchweig und Hannover Berlin, 16. Auguſt. Die Deutſche Steher⸗Meiſterſchaft 1940 wird am Wochenende mit zwei 100⸗Kilometer⸗Vor⸗ läufen in Braunſchweig und Hannover eingeleitet. Von den 14 Bewerbern iſt der Hannoveraner Wißbröcker ningsſturzes ausgeſchieden, ſo daß alſo nur 13 Fahrer den Kampf aufnehmen.“ Der erſte Lauf am Samstagabend in Braunſchweig ſieht den Titelverteidiger Metze(Dortmund), Merkens(Köln), Stach (erlin), Lorenz und Schindler(Chemnitz), ſo⸗ wie Zims(Köln) am Start. Metze gilt. ob⸗ wohl er zuletzt unterſchiedliche Rennen fuhr, als Favorit. Auf den Plätzen ſind Merkens und Schindler zu erwarten. Am Sonntag fahren in Hannover Loh⸗ mann(Bochum), Schön(Wiesbaden), Krewer und Schorn(Köln), Wengler(Bielefeld), Um⸗ benhauer(Nürnberg) und Werner(Hannover). Lohmann müßte hier gegen Schön oder Kre⸗ wer das beſſere Ende haben. Die beiden erſten aus jedem Vorlauf, außer⸗ dem noch drei Fahrer, die von der Verbands⸗ Aeitung beſtimmt werden, kommen in den End⸗ lauf, der acht Tage ſpäter, alſo am 25. Auguſt, in Nürnberg ſtattfinden wird. Augsburger nundſtreckenrennen Das Internationale Amateur-Rundſtrecken⸗ rennen in Augsburg, das über 96 Kilometer führt, verſpricht ein großes Ereignis zu wer⸗ den.“ Die deutſche Spitzenklaſſe, verſtärkt durch Harry Saager(Berlin), nimmt hier erneut den Kampf gegen die italieniſche Elite auf. Der Sieger von Wangen, Fon di, der Mün⸗ chen—Mailand⸗Sieger Morigi, Or⸗ en die ita⸗ lieniſchen Farben. Außer den Nationalfahrern beider Länder nehmen noch rund 30 der beſten Amateurfahrer an dieſem Rennen eil. * Die Nürnberger Straßenfahrer Keßler und Meiſter Kittſteiner werden ſich vorausſichtlich an dem niederſächſiſchen Radrennen„Rund um den Deiſter“ am 25. Auguſt beteiligen. 15. Dezember die wegen eines Trai⸗ wichtstreffen zwiſchen Heinz Sendel svort und Spiel Waldhoß und vin-Mannheims Bokal⸗ane Reichsbahn Rot-Weiß Frankfurt und Ueuendorf ſind die Gegner des Sonntags Mannheim, 17. Auguſt. Vor Beginn der diesjährgen Meiſterſchafts⸗ runde ſteht das Barometer im Bereich des„Kö⸗ nig Fußball“ noch einmal auf Sturm. Die erſte Tſchammer⸗Pokal⸗Hauptrunde, in welcher im ganzen Reich insgeſamt 28 Spiele ausgetragen werden, ſieht auch die beiden Mannheimer Aſſe Waldhof und VfR im Kampf. Der Meiſtar be⸗ ſtreitet ſein Spiel auf dem Platz des Exmei⸗ —3 an den Brauereien und das nehmen wir chon als ein gutes Vorzeichen, denn die Blau⸗ Schwarzen haben auf dem Gelände ihres hart⸗ näckigſten Gegners noch immer die beſten Par⸗ tien geliefert und ſollten auch am Sonntag ge⸗ gen die Rot⸗Weißen aus Frankfurt, die aller⸗ dings keineswegs zu unterſchätzen ſind, das beſ⸗ ſere Ende für ſich behalten. Die Waldhöfer ha⸗ ben das Glück, in faſt kompletter Aufſtellung antreten zu können. Siegel kann wegen Ur⸗ laubsſchwierigkeiten nicht dabei ſein und wird durch Ramge erſetzt werden, für den Adam in der Läuferreihe ſpielt. Der Bereichsmeiſter tritt alſo in folgender Aufſtellung an: Fiſcher Schneider Ramge Süttele Bauder Adam Eberhardt Fanz Erb Günderoth Grab Nicht ſo roſig ſieht es für die Raſenſpieler aus, die gegen Tuſpo nicht in Neuendorf, ſon⸗ dern im Koblenzer Stadion antreten müſſen. Viele bewährte Kräfte wie Feth, Rößling, Adam uſw. ſtehen nicht zur Verfügung, wäh⸗ rend die Neuendorfer Elf wahrſcheinlich mit dem Mittelſtürmer der Nationalmannſchaft Krämer Danner Langenbein Molfenter Gauchel, den beiden Wienern Aurednik und Buchberger ſowie mit dem Kaſſeler Auswahlſpieler Markert antreten werden. Wir wiſſen aus den Meiſterſchaftsſpielen, daß die Neuendorfer eine ſcharfe Klinge ſchlagen und auf eigenem Gelände ganz beſonders ſchwer zu nehmen ſind. Man muß den Raſen⸗ ſpielern zu dieſem Kampf ſchon alle guten Wünſche mit auf den Weg geben. Hoffen wir, daß auch ihnen einmal das Pokalglück hold iſt. Die Elf des VfR ſteht mit: Vetter Konrad Jakob Henninger Schärpf Rohr Schwarz 4 * In 14 Tagen wird Mannheim übrigens eine Neuauflage des Rivalenkampfes Waldhof ſhoft Vf R erleben. Das rückſtändige Meiſter⸗ chaftsſpiel zwiſchen beiden Gegnern wird am 1. September zum Austrag gelangen. Beide Manſchaften benutzen dieſes Spiel als Auf⸗ galopp zur großen Meiſterſchaftsrunde des Jahres 1940/41. X Wie wir erfahren, hat Reichstrainer Herber⸗ ger den beiden Waldhöfern Schneider und Erb ein Schreiben zukommen laſſen, in dem er ſie bittet, ſich körperlich auf der Höhe zu halten, damit ſie unter Umſtänden höheren Aufgaben (lies Länderſpiel) gewachſen ſind. Vielleicht er⸗ geht ſchon recht bald der Ruf an die beiden ta⸗ lentierten Spieler. 3 Mallericher Kanoi Zunthen zelzinan und eder Beſſelmann behält ſeinen Titel als Mittelgewichtsmeiſter Berlin, 17. Auguſt. Der Eder⸗Beſſelmann⸗Boxabend in der Ber⸗ A der beiden Boxer aing ſo der Kampf liner„Bockbrauerei“ hatte erwartungsgemäß ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Die Kämpfe gingen vor faſt ausverkauftem Hauſe vor ſich. Dem Hauptereignis voraus gingen drei Rahmenkämpfe, die recht guten Sport brachten. „Farbig“ verlief vor allem das er⸗ lin) und Paul Wallner(Düſſeldorf), das der Berliner überlegen nach Punkten gewann. In der gleichen Gewichtsklaſſe ſchlug der Hamburger Richard Vogt den um 13 Kilo ſchwereren Guſtav Thies(Ludwigshafen) be⸗ reits in der zweiten Runde.., während im Weltergewicht Fritz Reppel(Herne) zu einem Punktſieg über Kurt Stiny(Aachen) kam, obwohl er anfangs zwei Verwarnungen hatte einſtecken müſſen. Im Ser um die Deutſche Mit⸗ wichtsmeiſterſchaft verteidigte Jofef Beſ⸗ telge ſ 7575 ann(Köln) ſeinen Titel gegen den Her⸗ ausforderer Guſtav Eder(Dortmund) nach zwölf Runden bewegten ſchnellen Kampfes durch ein Unentſchieden erfolgreich. Es war der er⸗ wartete Kampf zweier reifer Könner, die wohl ſehr temperamentvoll begannen, aber mit dem Einſatz ihrer Kräfte ſparſam umgingen. So ſah Beginn ein von beiden Seiten links man zu geführtes meiſterliches Florettboxen, wobei die als Gerade geſtochenen Linken des Kölners ſchneller ihr Ziel erreichten als die linken Haken des Weſtfalen. Ohne Vorteile für unde um Runde. Erſt im letzten Drittel flammte beider Temperament wieder ſtärker auf, in der neunten Runde kam es zu einem lebhaften Schlagabtauſch. Beſſelmann war zum Schluß beſſer bei Luft und trieb Eder, ohne je⸗ doch wirkungsvoll durchzukommen. In der elften Runde mußte der Dortmunder einen harten Magenhaken nehmen, konnte ſich aber erholen und miſchte in der Schlußrunde in pauſenloſem Schlagwechſel wacker mit. Beſſelmann hatte ge⸗ ringe Vorteile, aber zu einem Punktſieg reich⸗ ten ſie nicht aus. Der Schlußkampf des Abends zwiſchen Wil⸗ helm Prodel(Köln) und Eduard Peter Vor 18 Jahren! USG. Karlsruhe, 17. Auguſt. Zum drittenmal war die agn deut⸗ ſchen Jugend dem Ruf Oskar Urſinus' zum Wettbewerb auf der Waſſerkuppe gefolgt. 1910 hatte der„Rhönvater“ auf den motorloſen Flug hingewieſen. 1912 erlebten die Berge der Rhön den erſten Flug, der faſt zwei Minuten dauerte und eine Strecke von 800 Metern überbrückte. Dann wurde es lange Jahre ſtill um den Se⸗ gelflug. 1920 aber, als der Motorflug in Deutſchland, gefeſſelt durch die Ketten des Ver⸗ ſailler Schanddiktats, darniederlag, rief Oskar Urſinus die deutſche Jugend zum erſten Rhön⸗ Segelflug⸗Wettbewerb, und nun, im Auguſt 1922, flog man wieder auf der Kuppe. Diesmal waren es ſchon 50 Teilnehmer. Und man flog ſchon 3 und 4 und 5 Kilometer weit! Jeden Tag wurde eine neue Höchſtleiſtung auf⸗ geſtellt. Profeſſor Madelung brachte ſeinen „Vampyr“ mit. Die beiden Studenten Hentze und Martens von der Techniſchen Hochſchule Hannover flogen dieſes erſte„Leiſtungs“⸗Se⸗ gelflugzeug. Der 18. Auguſt 1922 ſollte dem Segelflug nicht nur den erſten bringen, ſondern auch die„Entdeckung“ de Hangaufwindes. Martens ſtartete zu einem neuen Flug, und diesmal ging es nicht im Geradeflug hinunter ins Tal, er ſegelte in einem beſtändigen Hin⸗ und Rückflug vor den Berg⸗ wänden der Rhön her. Der Wind, der gegen die Bergwände der Rhön anblies, wurde nach oben abgelenkt und in dieſem Aufwind ſegelte Martens. Er war der erſte Segelflieger, der ein Aufwindfeld fand, und es ausnutzte. Der Er⸗ folg ſtellte ſich ein: 1 Stunde und 6 Minuten blieb Martens in der Luft, er landete in 89 Kilometer Entfernung bei Weyers; 108 Meter Startüberhöhung wurden bei dieſem Flug er⸗ ielt! Das waren drei Weltrekorde am 18. uguſt 1922. Noch heute erinnern wir uns, daß die Welt damals aufhorchte. Die Feind⸗ bundſtaaten beehrten die Segelflieger ſogar mit ihrem Mißtrauen und mit Kontrollen. Eines aber war wichtiger als alle drei Weltrekordlei⸗ nämlich die Tatſache, daß der Aufwind für den Segelflug erſtmals gefunden und nutz⸗ bar gemacht worden war. Das war zugleich auch ein neuer Anſtoß für die Erforſchung von Wind und Wetter als weſentliche Vorausſet⸗ zungen des motorloſen Fluges. Von nun an zog der Gedanke des Segelflu⸗ ges unaufhaltſam die beſte deutſche Jugend auf die Waſſerkuppe. Seit 20 Jahren wird hier ge⸗ flogen und freudig letzter Einſatz gewagt, deſ⸗ ſen Deutung wiederum nicht beſſer gegeben werden kann als mit den letzten Worten Eugen von Lößls, der am 9. Auguſt 1920 beim erſten Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb auf der Waſſer⸗ kuppe tödlich abſtürzte:„Es wird weiter ge⸗ flogen!“ Hag. (Hannover) endete nach bewegten ſechs Runden gleichfalls unentſchieden. 85 Der Ungar Asboth gewann in Gödöllö beim Tennisturnier um den Horthy⸗Pokal das Män⸗ nereinzel:7,:6,:3,:1 gegen Romanoni. Asboth zog über ſeinen Landsmann Gabory in die Schlußrunde ein, während Romanont den Jugoflawen Puneec ausſchaltete. * Die Oſtmarkboxer ſiegten im Münchener Be⸗ reichskampf gegen Bayern mit:7 Punkten, wobei das Ergebnis noch recht ſchmeichelhaft für die Bayern genannt werden muß. ——— Fünf Meiſtertitel gewann die bekannte hol⸗ besmlfft Läuferin Fanny Koen bei den Lan⸗ desmeiſterſchaften in Amſterdam. Sie üher 100 Meter in 12,5 Sekunden, über 200 Meter in 25,3 Sekunden, über 80 Meter Hürden in 12,3 Sekunden, im Hochſprung mit 1,60 Me⸗ ter und im Weitſprung mit 5,82 Meter. Bei den Männern gewann Nota die 100 Meter in 10,7 vor Oſendarp, der dafür die 200 Meter in 21,9 ſiegreich beendete. * Im Fußball⸗Freundſchaftsſpiel war am Frei⸗ tag Kiel über die NSTG Prag mit :1(:0) erfolgreich. Bei zunehmendem Alter bi Alt 10 9on den, kann noch gut laufen.“ die Verrichtun Arbeit ſchwer wurde. iſt erſtaunlich. Mohen Pena machen, ſondern da en be kannten Kloſterfrau⸗ meiner loſigkeit und Stuhlbeſchwerden ſind bei mir behoben. Ich ch möchte deshalb allen älteren Leuten raten, daß ſie ihn regelmäßig einnehmenl“ eliſſengeiſt in der blauen Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie bei Ihrem treten auch mancherlei nexvöſe Beſchwerden auf, die man in jüngeren Jahren nicht kannte; die Widerſtandsfähigkeit des Organismus nimmt ab, die Verdauungsorgane ſind nicht mehr ſ Beſchwerden, von denen man früher nichts wußte, melden ſich. Run ſollte man nicht warten. bis ſich ernſte er een keere ſondern ſchon bei den erſten Anzeichen n it ein allgemein belebendes und den örper denAnfälligkeiten gegenſiher widerſtandsfähſger macht. Soſch ein Mittel iſt bfrſa, iernr der vielen, die ihn regelmäßig nehmen, ein treuer Helfer er wurde perichtet Frau Angela Kampy(Bild nebenſtehend), Hausfrau, Düſſeldorf, Collenbachſtr. 22 am 16..40;„3 bon⸗Vir mn eſobear mifteaef e in meinen Jahren auftreten. e Geſundheitsſtörungen o leiſtungsfübig oder ſonſtige l ies geſchieht häufig mit Erfolg durch eſamtorganismus ſtärkendes— das den e ch hin jetzt 72 Jahre alt und fühle mich, ſeitdem ſt nehme, im allgemeinen frei von den Beſchwer⸗ liersbeſchwerden, wie Ffldem gel ühle mich rüͤſtig und 5——8̊L Henle———— We——— 17 am..40:„Vor 2 Jahren egann ark zu altern. egann zittrig zu werden, ſchlief ſchlecht un Da wandte ich regelmäßig Kloſterfrau⸗Mieliſſengeiſt an. Der Erfolg —47 unſicher im Gehen ſodaß mir ſie nicht nur einen Verſuch mit Kloſterfrau⸗ Apotheker oder Drogiſten in Flaſchen zu RM..80 und.65(Inhalt: 100 und 50 cem). Vergeſſen Sie ihn nicht bei Ihrem nächſten Einkauf! Schlaf⸗ hoben. Wir bitten die Einsender von of- In letzter Zeit sind sehr oft Angebots · schreiben bei uns eingegangen, in denen Zeugnisabschriften, Bilder usw. enthalten waren. Dadurch sind-die einzeinen Briefe schwerer als 20 g geworden, und die aber nur mir, Ohropax“. Sadewolle. Sie verhindert kindringen von Waster ios Ohr und gibt grõßzere——— Schwimmen. Schachtel mit o ſpoot hyg. prãp. õuschchen RM 0. 50 in Apoth., Orog. u. Sonitötsgesch. Mox Negwer, Apoth., potsdam post hat— da nur 8 pig. porto auf⸗ ee geklebt waren— Sttafporto dei uns er⸗ 248 Für die terten, soweit sie diese bei der Post auf- Heim gange liefern, sie richtig zu frankieren, u. zwar: Postkarten aus Mannheim mit„ 5 Pft.“ Postkarten von auswärts mit. 6 pPf. Briefe aus Mannheim bis 20˙ß mit 8 Pl. Briefe von auswärts bis 20 g mit 12 Pf. Doppelbriefe aus Mannheim (mehr als 20). Doppelbriefe von auswärts (mehr als 20 g) „„16 Pf „24 Pf ee rkh hnheen Weinhaus 1 Meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Maihilde MHüller gebh. Weilter Inh. des golcd. Mutterehrenkreuzes schwerer Krankheit ist im Alter von nahezu 49 Jahren nach von uns gegangen. Mannheim-Waldhof(Föhrenweg 14) In tiefer Trauer: 16 peter Müller mit Angehörigen Beerdigung Montag, 19. August 1940, in Wallstadt um .00 Uhr von der Mosbacher Straße 41 aus. erfreute. Danlsagung Allen, die mir beim Hinscheiden meines lieben Gatten in so überaus reichem Maße ihre Teilnahme bekundeten, sage ich auf diesem Wege herzlichsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Vikar Walter für seine wohl- tuenden Worte des Trostes, der NSDAP, Ortsgruppe Deutsches Eck, der Kameradschaft ehem. 110er, dem Gastwirteverein, seinem getreuen Schwabenverein, den Gesangvereinen Sängerkranz, Liederhalle, Sängerlust, .V. Feuerio, dem Gartenbauverein, sowie allen seinen Freunden und dem großen Trauergefolge. Die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sowie die hohen Ehren, die meinem lieben Entschlafenen zuteil wurden, sind mir Beweis der Wertschätzung, deren er sich Mannheim, Weinhaus Gölz, U 3, 18 In Dankbarkeit: Frau Frieda Gölz, geb. Ehrlich vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Grohvaters, Herrn Ludwig sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir für die Kranzspenden der Reichsbahndirektion Karlsruhe, der Gefolgschaft des Bahnbetriebswerks Mann- heim-Kbf., den Hausbewohnern und den übrigen Blumen⸗ spendern sowie allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen. Mannheim(Schwarzwaldstr.), den 17. August 1940 4 Hiesel Gertrude Sfurm, geb. Kiesel Nach kurzem Leiden und einem arbeitsreichen Leben verschied mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel —— Valenfin Haaf im Alter von 76 Jahren. Mannheim(Meerfeldstr. 86), den 16. August 1940. Beerdisung findet am Montag um 362 Unr statt. In tiefer Trauer: Anne Hact, geb. Breunig Winly Hacf Femilie Kerl Hacf Femillie Osker Het Iie Hannheimer Grosdruckerei liefert alle Familien-Druckzachen Stellenanzeigen— serisse Dan 4 125 Wir suchen für die Ersontolle- 4* 24 Beschaffung und · Verwaltung EIL f Tin mcnit 1 444 3 Verkehr mit zuten für unsere Arbeitsmaschinen Gesucht von bedeutendem Sn I und Betriebs- Einrichtungen einen Zeæieleruerber Nodegeschäft SIEMENS— kür) die Neuerscheinung Kaufſm Sachberater 7,*„ in Hennheim flotte und wir 075 späterem„Das Neicl. den e gewondte nstantritt einen die deutsche Wochenzeitung, sofort und nach Möglichkeit über einschlägige techn. 41 mit —— Festanstellung nach kurzer Kenntnisse verfügt. Bewerbungen mit hand- 1 ges u E WK Probezeit. Bewerbungen unter Nr. schriftlichem Lebenslauf, Zeugnisabschriften., Offe rtkalkulator 117889y8 an d. 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Die berſorgungsberechtigten der Fi 6 E B B 0 dp E B Guadrate—0 haben ihre Lebensmittelkarten daher in der Zweigſtelle 4 Umpen Ca4, 12, abzuholen. in jeder Menge und allen volt⸗ Bei der Abholung iſt der rote Perſonalausweis für die Abholung der Lebens⸗ n W mittelkarten vorzulegen. Ohne Vorzeigen des Perſonalausweiſes werden die* 4 4725 parm. in Lebensmittelkarten nicht abgegeben. Fr iedr ich Scheck Ges. in allen Gauen e Die Ausgabeſtellen ſind an ſämtlichen Ausgabetagen von—12 uhr und von Mannnelm-Ludwigshaten, Büro: Lud- efbund. ovif wigshafen, Schlltzenstr.41, Ruf 61238 eine Proviſ 1 d ⸗ u4 gegen 12 14.30—17.00 Uhr geöffnet. Für die Siedlungen Schönau, Atzelhof und Sonnen skret, auch poftla ein kann die Ausgabe nur in der Zeit von—13 Uhr erfolgen. 10 05 heiraten. Br 3— 42 0 9 5 3 8 Damen, auch pflege⸗*1 A*. 1 6 i Meerono/ S. 5 Mit Rückſicht auf die Inanſpruchnahme der Zweigſtellen durch die Ausgabe bebnefieg 1— 3 der Lebensmittelkarten können Anträge auf Ausſtellung von Bezugſcheinen für 5 BREHIE STRASSF · K 1,-3 nd Trou%n Spinnſtoffwaren und Schuhe in der Zeit vom 19. bis 24. Auguſt 1940 nicht ent⸗ Daueelaeit. nden mit oinor aorgfüftigen 0 110 Fundamente 720 gegengenommen werden. 1—— 2180——7 4 9 0 N 3305 unsoer Die Verſorgungsberechtigten ma dringend erſucht, die Beſtellabſchnitte bei Juskunit durch Sckwelter Hennz Um 4. Sebiember Besiaen ——————— den einſchlägigen Geſchäften bis ſpäteſtens Samstag, dem 24. Auguſt 1940 abzu⸗ uchs, Robert⸗Blum⸗Straße 22, Sep 9 ernſprecher 42417.(14 299— deemndei ooben, damit die rechtzeitige Zuteilung der Waren ſichergeſtellt iſt. Wer erſt in der 14 albiahres-Sonderkurse aam 25. Auguſt 1940 beginnende Woche die Abſtempelung vornehmen läßt, läuft 5 Kauf und Verkauf infolge einer Anordnung des Reichsernährungsminiſters Gefahr, nicht mehr die und Anfönger-Lehrgönge für on uns. bebndortem 8 vollen auf den Beſtellabſchnitten aufgedruckten Mengen zugeteilt zu erhalten. raenleee Beſonders wird darauf hingewieſen, daß auch der Beſtellabſchnitt 14 der Eier⸗ 3 Ca. 60 000 Düten Kurzschrift und Maschinenschreiben Slo glolchl Vornamo, Frankturt/ M. ½2 55 karte bei den einſchlägigen Geſchäften abgegeben werden muß, da ſonſt die Be⸗ rb.: Der erfolgrelchs in Nachmittegs- und Abendkursen An lieferung mit Eiern für die nächſte Kartenperiode nicht möglich iſt. Die Eierver. 1 Geſchüftsrüder(Zuptema' pe Mannhe im teiler werden darauf aufmerkſam gemacht, daß nur der Beſtellabſchnitt 14 der ib— 0 7 25 Eierkarte abgetrennt werden darf. Die Abtrennung weiterer Beſtellabſchnitte iſt 1000 Hechdoſen 15 017777 15— Gſuchlſok,an richt zuläſſig. Der Beſtellabſchnitt 14 für Eier kann auch bei einem Hühnerhalter Lech. Mannbeim, Mofelfraße J. uniß Kkunststraße 5 od. Penſ.), ber A zur Belieferung abgegeben werden. Der Hühnerhalter darf aus dieſen Beſtellungen Helrate Zuſchthen oober nur jeweils die Anzahl von Eiern abgeben, die aufgerufen wird. ſfe⸗ Ban den Verlan Mit den neuen Lebensmittelkarten wird neben der Zuckerkarte wieder eine 5 kl Leun— 8 0—— 5 Karte für Marmelade ausgegeben. Auf dieſe kann wahlweiſe auch Zucker bezogen 2 Goethe, Brockhaus, 2 Bände, civa an e be 455 e 2 K, Der Weltkrieg u. a. m. gün⸗ Vinc ohne Anh., m. eig 4 werden, und zwar bis zur Geſamtmenge von 1350 Gramm je Karte nach Belieben ſtig'u verkaufen.(69607B)— S10 CE e 3 des Verbrauchers unabhängig von der Gültigkeitsdauer der Abſchnitte. Wenn: K1, 17b, bei Hitzner inh.: W. Kraus& rernſtgem. Marmelade bezogen werden ſoll, darf die Abtrennung der Beſtellſcheine und der 3481B an d. Verl. NI 4, 10 Fernsprecher 21792 — Bezug von Marmelade jedoch erſt zu den auf den einzelnen Abſchnitten aufge⸗ Gutervurkene—— AesrA 41 1205 u bducten Zeiten erfolgen. leiea-Kamera Antangemumus in Kurzschiitt und masehinensehreiben. 3 egen bar zu kaufen geſu ter Rr. 148288 Beginn: 2. September untenichtszeit: 18— 20 Unr e, Gtübt. Ernührungs⸗ und Wirtſchaftsamt 85 an ginn: 2. Sep ——— wüln Geschlossene Handeiskurse. Beg. 1. oOktober 440 Auskunft und Prospekte kostenlos! haftlichen Verhält⸗ rer Heirat kennen⸗ 5 5 4 5 73 f anmeldungen werden ab 26. August entgegengenbmmen. ernſtgemeinte Bild⸗. fas f0 r Nr. 3641988 an 1 ¹ Hakenkreuzbannet, 4 4 4 2* 1 50 64 er Marke Singer, Klaſſe 105 58, Hänner lügen nie Unterrichts-urse enſtickerei ollkommen neu Unterriehts-Kurse Umſtände halber zu PBnen 1 Mannheim Ufmann wenn sie ihren Frauen verkünden, daß es gegen ihre Angebote unt. Nr. 1482798SS an nstitut C Wa 72 14 3, 10 s. Eischeing., zen I f Eafiesternngen und ile damt oe ,erßundeneale. 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Abschnitt 4 für Käse ü 3 und bs für 4 für Käse nzbanner fettkarie(a. d. SVI. SV2, SV5 Karte)“ Fe 4 für Butter o. Margarine(auch d. SV 3 u. SV4 Karte)“ 3 n Lbschniii 2, tus Spsch zew—4 fur Küse Abschn. 3 der Sy s Karte für ———(auch der SVI Karte)“ Butter oder Margarine 11 10 0 0 ugu eptember — 1940 werden in der nachſtehenden F 3, 1 R 1 d— Karte für Marmelade ie nacn Bestelluns entweder Marmelade oder Zucke fit henfoſge bans Afe imes ausgegeben. 4 3 Dienstag, 20. Auguſt: Buchſtabe 5 Zuckerkarte Abschnitt 4 für 200 Zucker dis G von.—9 llhr,„Wuchſtgbe 3—138155 150 55 17 3— 2—14 r, W Eratz Hährmittelkarte Wie in der Vorwoche 15.30 Uhr, S, Sch, St von 15.30 bis 17.30 Ühr,—3 b. 17.30—18.30 Uhr. e. 1 4 4 mache darau E d ks-bka-Geblads Eierkarie Abschnitt c für 3 Eier in der Zeit vom 22.—25. 8. 1940 di er Zntesdge Soweit Eier bei den Verteilern schon vorhanden sind, können sie auch vor dem genannten Zeitpunkt ausgegeben werden einer Abwicklüng der Ausgabe unbedingt zum genannten a ftelſchein werden müſſen. -re-Elmer netio Die Verteiler werden nochmals darauf hinge wiesen, daß die Einzelabschnitte der a Fe Stammabschnitt 1— ſhfort— Großabnehmer gültig sind. Es ist daher nicht zulässig, daß die Verkaufsstellen Markenabschnitte, die vom Sta mmabschnitt abgetrennt sind, 10 gegennehmen. 125— 2353 bzw. Metzgereien ab⸗ 2 Neckarhauſen, 16. Auguſt 1940. F 4 Co. Stäclt. Ernährungsamt Monnhelm · Der londrot des Krelses Mannheim · Ernährungsomt Abt. B. Der Bürgermeiſter: rtach 130 gez. Schrecenberger S1O RIA SECEKENHEINAERSTR. 13 Montag letzter T291 Zwel Menschen kämpfen um ihr Lebensglück Lus erster Ene Franzlska Kinz- Ferdinand Marlan Ein Tobisfiim nach dem Roman „Kamerad Mutter“ Neuest Wochenschau: ber Flünrer bel Krupp- Schnellboote u. Stukas gegen England .50.40.40.50 Jug. nicht zug. 2 SAMSTAG August- 20 Unr Rosengarten— Musensaal mit Deutschlands Neisterhumorlstin Claire Schlichting bekannt von allen Reichssendern 5 Roxis Schleuderbrett lohn Hoover Eenene. 2 Vanmolis„Parade der Regenschirme“ flenfy à bolly Br K. Rolf Augustin arsn 2 Regöczy Mlandennlbrsten Hio Monreal„egieitet am Fiugei Schnell Karten besorgen! ALHAMBNA eras Ralph Arthur oberts eine Tochrer tat das nicht 2. Woche.00.30.40.45 SCHALBURO S Eugen Klöpfear Der echise Ouell Ab.50 Uhr jugendl. haben Zutritt JAHRGAl de HaARTA5S5 Konditorei-Kaffee Hotelrest., Pension.- b..-RMigl.,(85 Bett. Kinderheim 5Hornbacher Sunn““ ab 1. September wieder einige Plätze fre i. 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Das ausgehende Mittelalter er- Es gibt kein steht im bunten, unbeschwerten Spiel der Gesellschaft, heit. ohne daß 1 0 und mancher ergötzliche Bericht spricht aus alten— dem 3— verwenden Chroniken unmittelbar zu uns, die der Verfasser mit—5 95 * unermüdlichem Fleiß durchforscht hat. Heute bietet wachen Auge millionenfach bewährt, unſchädlich 121. 2 3500 meee Bild eines modernen Heil- Gerechtigkeit, ür 21 Obſt, ohne Zucker— un esellschaftsbades— und auch davon weiß das Trennenden, Für 2½ ks Obſt, o ne Zucker Werk mancherlei zu erzählen. fragt. Für 5 ks Obſt, mit Zucker— 1 Beutel 25 Rpf. Hltmetalle 2 on Alteiſen, alte Ma⸗ Verlag Dr. Willy Schmidt Baden-Baden einander vor ——————————————— 5——-maene 3 Ueberall erhältlich, wo nicht, werden Bezugsquellen nachgewieſen durch Karl Böhler, Mannheim, I 5, 1 nut 227 44 „da“. Sehen uns gegenſei: offen. uſwekauft geg. Kaſſe Heinrich Krebs Mittelhändl.* uthorſtwe ernruf ſchinen, Altmaterial 90 N Z WALD u. 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Nein, bei weitem nicht jeder von uns iſt dazu imſtande. Hun⸗ dertmal, zweihundertmal iſt er denſelben Weg gegangen, aber er hat immer nur ganz all⸗ gemeine Eindrücke in ſich aufgenommen, er hat auf gar keine Beſonderheiten geachtet, er iſt mit offenen Augen und doch blind dahinge⸗ ſchritten, hat im eigentlichen Sinne ſo gut wie gar nichts geſehen. Beim hundertſiebzehnten Male hat er vielleicht zufällig genauer in eine beſtimmte Richtung geſchaut.„Eigentlich recht eigentümlich, jenes Haus dort mit der alter⸗ tümlichen Einfahrt und dem etwas krummen Giebel“, fuhr es ihm dann möglicherweiſe durch den Kopf.„Seltſam, das Haus hat doch im⸗ mer dort geſtanden, aber wahrgenommen habe ich's nicht!“ Ja, manchem wird es ſo oder ähn⸗ lich ergangen ſein. Wir haben gute Augen im Kopf— und ſehen doch ſo oft über die nächſten Dinge hinweg. Und nicht nur über die Dinge, ſondern auch über den Menſchen. Geht es uns mit Ihnen nicht häufig auch ſo wie mit den uns bekannten und doch unbe⸗ kannten Straßen und Häuſern? Hundertmal, ja unter Umſtänden ſchon tauſendmal, ſind wir vielleicht mit einem Men⸗ ſchen zuſammengetroffen. Natürlich: wir„ken⸗ nen“ ihn, wir wiſſen, wie er ausſieht, uns verbindet mit ihm dieſes oder jenes. Aber noch mal Hand aufs Herz! Haben wir ihn nun auch wirklich geſehen? Nämlich nicht nur ſo obenhin und äußerlich, ſondern innerlich? Seine Freude und ſein Leid, ſein Glück und ſeine Bedrängnis, ſeine Aufgaben, ſeine Span⸗ nungen, ſein geheimes Schickſal, was wiſſen wir eigentlich davon? Was überhaupt davon, was er trägt und wie es„in ihm ausſieht“? Womit er ringt, wonach er ſucht, was er in ſeinen guten und ſchlechten Tagen denkt und fühlt? Recht unbequeme Fragen! Häufig wiſ⸗ ſen wir nämlich tatſächlich nicht viel davon. Trotz vieler, manchmal ſehr vieler gemeinſamer Stunden haben wir ihn eben doch bloß mehr äußerlich geſehen; das eigentlich Menſchliche an ihm blieb uns verborgen. Wir haben ihn ein⸗ fach ſo„hingenommen“, beſitzen gleichſam kein geiſtig⸗ſeeliſches„Bild“ von ihm. Vielleicht aber auch kam— ſagen wir einmal bei der zweihundertzehnten Begegnung— eine Ueber⸗ raſchung. Mit wachem Auge blickten wir da plötzlich in dieſes Antlitz und empfanden: „Eigentümlich, dieſen Ausdruck des Mundes oder jene Form der Stirn habe ich ja bisher gar nicht bemerkt!“ Oder es wurde uns klar: „So oder ſo iſt ſein Weſen beſchaffen.“ Ja, unſer Mitmenſch will von uns geſehen werden, nicht in ſeinen„Mängeln“ und „Schwächen“, ſondern tatſächlich geſehen in ſeiner Schönheit und in ſeinem Auftrieb, in dem, was ihn eigentlich„ausmacht“, in ſeinem Wert. Solches Sehen erſt macht jede unſerer haltbar, fruchtbar und lebendig. Wir dürfen voreinander nicht blind ſein, wir müſſen uns die größte Aufmerkſam⸗ keit ſchenken. Diejenigen, die nicht ſo häufig zuſammenkommen, ſollten das tun, erſt recht aber diejenigen, die täglich zuſammen wirken, kämpfen, ſtreben und Glück wie Trauer mitein⸗ ander teilen. Es gibt keine wahre menſchliche Verbunden⸗ heit, ohne daß man ſich gegenſeitig„ſieht“, nicht mit dem ſcharfen Blick des kritiſchen Verſtandes oder mit dem toten, äußerlich abſchätzenden Auge der Gleichgültigkeit, ſondern mit dem wachen Auge des Verſtehens, der bejahenden Gerechtigkeit, der Liebe, die nicht nach dem Trennenden, ſondern nach dem Verbindenden ragt. Sofern wir uns nicht ſehen, leben wir an⸗ einander vorbei, ſind füreinander gleichſam „da“. Sehen wir uns aber, dann tragen wir uns gegenſeilig, und das Leben ſteht uns offen. Am Steuer Aufn.: Dr. Weller-Bavaria LIED DER ARMEN VONWALTERERICH SCHAFER Unsre Väter haben Aexte und Spillen und gerade gebogene Sensen geführt, als sie um Gottes und um des nackenden Lebens willen gegen die Herrn und gegen die fetten Pfaffen marschiert. Unsre Väter haben ihr Gut im Sacktuch getragen, wenn sie eins hatten. Die Hunde winselten nach. Und sie schleppten die Sturmböck' auf Ochsenwagenß als man die Burgen der großen Herren zerbrach. Unsre Väter marschierten auf nackten Sohlen, trugen kein Kettenhemd auf ihrem mageren Leib. Und sie haben dem lieben Gott befohlen oder dem Teufel Haus, Vieh, Kinder und Weib. Unsre Väter wurden gespießt und gebraten, weil sie glaubten, es gibt nicht ewig Knechte und Herrn. Aber eh sie verendeten, sahen sie über den Graten dunkler Gebirge der Freiheit Morgenstern. Wir marschieren wie unsere Väter marschierten. Unser Zeug geht noch immer leicht in ein Sacktuch hinein. Nur: wo damals ein paar Tausend marschierten. marschieren heut' Millionen in unseren Reihn. Wir marschieren, wie unsere Väter marschierten. Und der Morgenstern funkelt uns hell voran. Nur: wo sie damals Ochsenkarren führten, brechen uns Panzerwagen und Flieger die Bahn. Wir marschieren, wie unsere Väter marschierten, und die Erde zittert von unserem Tritt. Nur: wo sie gerade gebogene Sensen führten, führen wir Feldhaubitzen und Mörser mit. Wir marschieren, wie unsere Väter marschierten, und wir sehen nicht hin, wer schwankt und fällt. Wir marschieren gegen die unberührten, 2 gegen die alten gewaltigen Herren der Welt. 0 FOIGE 35 Alie Gautatæœtten Es gibt ganz klugé Leute und Statiſtiker, die auf das genaueſte ausrechnen, wieviel Stunden ſeines Lebens der Menſch im Bette zubringt, wieviel Stunden er arbeitet und wieviel er dem Vergnügen widmet. Dieſes Vergnügen wird aufgeſpalten in Fußballſpielen und Rei⸗ ſen, und ſchließlich kommt dazu noch der Be⸗ ſuch von Kneipen. Selbſt wenn man nach die⸗ ſen Statiſtiken kluger Leute ginge, ſo würde ſich herausſtellen, daß der Menſch einen ganz ſchö⸗ nen Hundertſatz ſeines Lebens in Gaſthäuſern und Gaſtſtätten zubringt. Aber man darf das nicht als eine mechaniſche und zahlenmäßige Methode betrachten. Wenn man einmal feſt⸗ ſtellt, wo der Menſch die ſchönſten Stunden ſei⸗ nes Lebens verlebt hat, ſo wird bei ſehr vielen ſich die Tatſache herausſtellen, daß ſie gerade in Gaſthäuſern und nicht zuletzt in den deut⸗ ſchen Gaſthäuſern viele ſchöne, wunderſchöne Stunden verlebt haben, und ſo geziemt es ſich auch, dafür dankbar zu ſein, und es iſt auch notwendig, einmal hervorzuheben, daß die deutſchen Gaſtſtätten ſchlechthin ein gutes und beachtenswertes Stück der deutſchen Kultur darſtellen. Man mag einmal nachleſen, was Goethe und Bismarck, zwei ganz große Lebenskünſtler, von den deutſchen Gaſtſtätten gehalten haben. Die Briefe, die Goethe an Ma⸗ rianne von Willemer über die Gerbermühle bei Frankfurt ſchrieb, gehören zu den ſchönſten Briefen, die in deutſcher Sprache überhaupt ge⸗ ſchrieben worden ſind. Und was Bismarck an ſeine Braut und Gattin über ſeine Erlebniſſe in den deutſchen Gaſthäuſern geſchrieben hat, lieſt man heute immer noch mit einem ver⸗ gnügten Schmunzeln. Auch Martinus Luther verſchmähte die Kneipe nicht, und ſie alle, dieſe deutſchen Gaſtſtätten, ob ſie nun in Königsberg oder in München, in Köln oder in Hamburg gelegen ſind, ſie alle haben uns Erinnerungen vermittelt, die für das Leben teuer ſind. Nie⸗ mals wird jener Abend im Blutgericht in Kö⸗ nigsberg vergeſſen werden, wo wir nach dem Kriege zum erſtenmal wieder deutſchen Boden begrüßten. Und wenn man Bamberg als Deutſchlands ſchönſte Kulturſtätte am Tage be⸗ ſucht hat und den Dom und den Reiter bewun⸗ derte, dann gehört dazu, daß man auch abends im Schlenkerla ſaß und mit dem Stadtrat und dem Fleiſchermeiſter Tarock ſpielte. Wer Augs⸗ burg als eine der ſchönſten deutſchen Städte kennenlernte, der muß auch in der Halle der Drei Mohren geſeſſen haben, in der gleichen Halle, in der Jakob Fugger der Reiche einen Schuldſchein Kaiſer Karls V. zerriß. Das alles gehört zur deutſchen Kultur, gehört zur deut⸗ ſchen Geſchichte, und es iſt lobenswert und ver⸗ dient alle Anerkennung, daß ſich nun ein Mann gefunden hat, der das deutſche Gaſtſtätten⸗ weſen von Grund auf kennt und der jetzt ein Buch zum Lob und Preis der deutſchen Gaſt⸗ wirte geſchrieben hat. Dr. M. Hoffmann nennt ſein Buch„Goldener Anker und Schwarzer Walfiſch“. Das im Alfred⸗Metzner⸗Verlag, Ber⸗ lin, erſchienene Buch iſt ein Führer durch denk⸗ würdige Gaſtſtätten, ein Führer durch deutſche Gaſtlichkeit und Lebensfreude. Hier erfahren wir von der Reichhaltigkeit und der Mannig⸗ faltigkeit deutſchen Lebens in allen ſeinen Gauen. Dies iſt ein Buch, das noch fehlte und das eine Lücke ausfüllt, die ſchon lange hätte ausgefüllt werden müſſen. Wenn wir aus dem reichen Inhalt nur etwas herausgreifen wollen, ſo wollen wir mit dem älteſten Gaſthaus im Deutſchen Reich beginnen. Es iſt das Gaſthaus„Zum Rieſen“ in Milten⸗ berg. Ein urkundlicher Beweis iſt zwar bis heute noch nicht erbracht, doch iſt ſo viel ſicher, daß dieſes Haus ganz beſtimmt zu den älteſten Gaſthäuſern im Reich gehört. Das heutige Gaſthaus ſtammt aus dem Jahre 1590; vorher ſoll der„Rieſe“ eine Fürſtenherberge und Zech⸗ ſtube des Adels geweſen ſein. Der anſehnliche Bau mit ſechs Stockwerken beſitzt rieſige Stal⸗ lungen mit Platz für mehr als hundert Pferde. Im„Rieſen“ ſoll ſchon Kaiſer Barbaroſſa 1158 gewohnt und damals Miltenbergs Rechte und Privilegien bewilligt haben, wie ſie die Städte Frankfurt und Gelnhauſen beſaßen. Ludwig der Bayer kam 1314 nach Miltenberg und fand in der Fürſtenherberge Unterkunft. Kaiſer Karl IV. war 1368 acht Tage hier und vor ihm und nach ihm noch zahlreiche Reichsfürſten und Biſchöfe, die wir hier gar nicht alle aufzählen können. Auch Luther war unter den Gäſten des LIEBE VONIDAPREUSCH Was ist doch Liebe? Ein Glüdæ? Ein Leid? Ein Funken aus der Ewigkeit, aus Gottes Auge ein lichter Strahl, aus der Erde Tiefe ein Tropfen Qual, und in des Herzens tiefstem Schrein einer Tränenperle blinkender Schein. LIlbttttttttttr1W540% Hauſes. Im Dreißigjährigen Krieg hatte der „Rieſe“ viel durchzumachen; Freund und Feind quartierten ſich ein: Graf Tilly und ſein großer Gegner Guſtav Adolf. Ob der„Rieſe“ eine alte Fürſtenherberge war oder nicht, er iſt jeden⸗ falls eine der bemerkenswerteſten und ſchön⸗ ſten deutſchen Gaſtſtätten. In Gedankenſchnelle ein Sprung zum Rhein und hier natürlich zum Gaſthaus der Linden⸗ wirtin, einſt Treffpunkt der Bonner Studenten und ein Sitz rheiniſcher Fröhlichkeit. Die Wir⸗ tin Aennchen Schumacher wurde mit dem Baumbachſchen Lied„Die Lindenwirtin“ in Verbindung gebracht. Tatſächlich iſt das Gedicht erſt 1877 entſtanden, ehe Baumbach mit Godes⸗ berg und der Lindenwirtin bekannt geworden war. Die letzte Strophe ſtammt überhaupt nicht von Baumbach, ſondern wurde ſpäter hinzu⸗ gedichtet. Sie wurde zum erſtenmal von einer luſtigen Runde geſungen, die 1895 im großen Saal des Gaſthauſes Schumacher ſaß. Die Wirtin des Gaſthauſes wurde dadurch zu Deutſchlands berühmter„Lindenwirtin“. Aenn⸗ chen und Baumbach haben ſich ſpäter kennen⸗ gelernt und ihre Bilder ausgetauſcht. Auch das hat wohl dazu beigetragen, daß Baumbachs Lindenwirtin das Godesberger Aennchen iſt. Die Lindenwirtin ſtarb im Februar 1936. In weiten Kreiſen unbekannt ſind auch die Anek⸗ doten, die Dr. Hoffman von Kaiſer Wilhelm 1. und deſſen altpreußiſcher Sparſamkeit erzählt: Kaiſer Wilhelm ſuchte, auch wenn er in ſei⸗ nem Palais wohnte, oft Schmidts Hotel auf. Da das Hotel ſo nahe lag, ging er meiſt zu Fuß, ſo daß ſein Fortgehen im Palais oft nicht bemerkt wurde. So kam es häufig vor, daß ein Beamter des kaiſerlichen Kabinetts ins Hotel eilte, um nachzufragen, ob Majeſtät dort ſei. Mitunter war der Hotelportier nicht da, wenn der hohe Gaſt erſchien: dann warf der König und Kaiſer ſeinen Mantel über den nächſten Haken. Bei ſolch einer Gelegenheit be⸗ merkte die jüngſte Tochter des Hauſes, daß der Mantel von Majeſtät defekt war; das ſeidene Futter war an mehreren Stellen geriſſen. Sie beſſerte den Schaden aus und putzte bei der Gelegenheit auch gleich die blind gewordenen Mantelknöpfe.— Auch die Küche des Hotels fand den Beifall des Kaiſers. Im Palais war's oft damit nicht weit her. Bezeichnend dafür iſt die heitere Forellenepiſode. Der Leib⸗ arzt hatte dem Kaiſer einſt Forellen zum Ga⸗ belfrühſtück verordnet, worauf der Kaiſer ſkep⸗ tiſch meinte:„Die bekomme ich nicht von mei⸗ nem Koch... Beſtellen Sie ſie ſelbſt!“ Der Kaiſer hatte richtig vermutet, der Koch er⸗ widerte dem Leibarzt in dem denkwürdigen Geſpräch:„Ja, wollen Sie die Forellen be⸗ zahlen? Ich kann für das Frühſtücksgeld keine ſolchen Delikateſſen einkaufen.“ Ab und zu ließ aber auch der ſparſame Kaiſer ein hervorragen⸗ des Menü auffahren, ſo bei dem Jubiläums⸗ eſſen für den Generalintendanten Botho von Hülſen. Majeſtät fügte bei der Beſtellung im Hotel du Nord ausdrücklich hinzu:„Es kann aber auch was koſten.“ Der Vliegenochnuvyer VONHANS FRIEDRICH BLUNCX Der Fliegenſchnäpper drüben am Tannenrand warnt. Ich ſchiebe das Blatt, an dem ich ar⸗ beite, zurück, hebe die Flinte an und tue einige große Schritte im Schatten der Hütte, bis ich freie Sicht habe— gerade ſehe ich noch, wie eine wildernde Katze mit einem Satz unter die Zweige ſpringt. Der Vogel keckert noch einige Male erzürnt hinterdrein; er verſucht, von Zweig zu Zweig huſchend, mir die Richtung anzugeben, die der flüchtende Räuber nahm, aber er verliert bald die Spur, kommt zurück und erzählt mir auf⸗ geregt, was alles ich wiſſen ſollte und nicht weiß. Der Fliegenſchnäpper und ſeine Frau haben ſich mit mir angefreundet. Wir haben einen Vertrag miteinander. Weil ich meine Vogel⸗ hecken gegen Raubzeug ſchützen, aber zugleich arbeiten muß, halten die beiden für mich die Augen auf und rufen mich, ſobald ſich etwas Verdächtiges regt. Sie haben dafür nur noch halb ſo viel Furcht um ihr Leben wie vorher; die Krähen machen einen weiten Bogen um meine Flinte, das Wieſel hält nichts von mei⸗ ner Witterung und ſelbſt die wildernde Katze, der ärgſte Feind allen Vogelvolkes, ſucht vor mir das Weite. Die zwei Fliegenſchnäpper geben deshalb viel auf die Freundſchaft, blei⸗ ben noch einen Augenblick vor mir auf dem Tannenzweig, loben mich, ſo gut ſie's können — pſt, pſt, pſt, teck, teck, große Sänger ſind ſie nicht— und machen ſich nach der Aufregung jeder wieder an ſein Geſchäft: das Weibchen ans Brüten und das Männchen an die wohl⸗ löbliche Arbeit, mit einem einzigen Flügelſchlag drei der läſtigen Fliegen wegzufegen. Ich ſelbſt komme nicht ſo raſch wieder zur Arbeit; mein Blick bleibt auf Hecke, Tannen⸗ buſch und auf der grünen Weite der Wieſen, die ſich dahinter dehnen. Das gellende Tſchreckt⸗ ſchreck, mit dem die Tierchen mich warnten, liegt mir noch im Ohr; ich lauſche, wo der Räuber jetzt ſein mag und ob ſich wo anders im Knick Lärm erhebt. Auch redet der ſchlanke mausgraue Vogel noch immer zwiſchen zwei Flügen eilig zu mir herüber; er redet klug und verſucht, mir kleine Worte, lautloſe Worte, beizubringen, die zu ſeiner Sprache gehören. Denn die Rede, die er führt, iſt nur das, was wir Menſchen etwa als Gebärde weiſen; die Sprache der Vögel iſt viel umfänglicher als das, wir dürfen uns nicht einbilden, daß wir In Verbruch VONHANS KLOEPFER Im Rund der weiten Almen im Weſtſteieri⸗ ſchen hat ſich ein mächtiges Flöz von Braun⸗ kohle gelagert. Sie iſt noch jung, kaum zwei⸗ hundert Jahrmillionen alt, wie die Bergleute ſagen. Aber für uns gewöhnliche Menſchen immerhin eine beträchtliche Zeitſpanne. Rund achtzig Meter dick iſt der Boden der flachen Schüſſel. Zwei ausgewachſene Kirchtürme könnte man übereinanderſtellen, und noch rag⸗ ten ſie nicht darüber hinaus.„Brettelkuhle“ nennt ſie der Steinkohlenbergmann verächtlich, und er hat nicht ganz unrecht damit. Denn viele Stücke laſſen ſich ſpalten, beſſer als Hart⸗ holz. Noch lebt die alte Spannkraft alles Orga⸗ niſchen in ihr; auch der Häuer, hundert Meter unter den grünen Saatfeldern, hat ſich vor ihr zu hüten. Da knackts und kniſterts im Hangen⸗ den, knickt ſchenkeldicke Stempel wie Halme, und zu böſer Stunde bricht wohl auch ein zentner⸗ ſchweres Kohlenblatt nieder. Aber er liebt ſein hartes Tagwerk vor der Kohlenwand,„vor Ort“, und kämpft bis ans Leben mit der ſonſt ſcheinbar toten Urgewalt, die ihm nur hie und da mit giftigem Atem ent⸗ gegenſchnaubt. Die Räume, aus denen er das koſtbare Gut geborgen, füllt er mit taubem Ge⸗ röll zum Schutze gegen das Niederbrechen. Das iſt der„alte Mann“ in der Knappenſprache, die ſo reich iſt an alten Worten für den Schatz, der über der„ewigen Teufe“ lagert. Feuer ſchlafen darin, jahrzehntelang, Waſſer rieſeln aus den Klüften und Spalten; ſie beide ſtören ſich her⸗ unten nicht wie über Tags. So iſt es ein ge⸗ heimnisvolles Leben im Flötz, drohend, feind⸗ lich, wenn es aus dem Schlummer geweckt wird. Wo aber die mächtigen Lager abgebaut ſind, bricht mit der Zeit die Tagdecke ein, ſenkt ſich, bald unmerklich, aber ſtetig, oder ſpringt auf zu tiefen Klüften. Dann übergrünen bald Kräu⸗ ter und Gras den Trichter, Birken und Föhren⸗ bäumchen finden ihr Gedeihen, die Gruben⸗ wäſſer füllen den tiefſten Grund. Es iſt eine Welt für ſich, die ſich hier ange⸗ ſiedelt, ungeſtört und keimträchtig. Da und dort zeugen noch modernde Holzſtreben, verdrückte Schienenwege, wohl auch ein Betonſockel vom einſtigen Kampf unter der Erde. Amerling und Rotſchwänzchen und Schopflerche bauen ihre Neſter, Rebhühnerketten burren über die grünen Hügel, Eulen und Fledermäuſe hocken hinterm Stollenmundloch. Unheimlich ſtill und trügeriſch ſchläft ein Kolk inmitten des ſonnenfrohen Lebens. Hohes Schilf ſteigt aus dem Waſſer, Algen und Waſ⸗ ſerpeſt decken ſeinen grünen ſtillen Spiegel. Der Waſſermolch geht ſchweigſam ſeiner Nahrung nach, Schwimmkäfer, die Unterſeeboote ſeit Schöpfungstagen, rudern durch die trüben Tie⸗ fen. In mondſcheinheller Frühlingsnacht hal⸗ ten die Fröſche ihre Liedertafel, vom Vorſänger geleitet und nur zeitweiſe von einer kurzen Ge⸗ neralpauſe unterbrochen, wenn eine Ringelnat⸗ ter lautlos ins Waſſer gleitet. Nur die Unke ruft einförmig melancholiſch aus der Tiefe. Am Rande des Kolks ragt ein uralter Wei⸗ denſtrunk übers Waſſer. Der weiß noch von der alten Zeit, da er am Rande des Dorfwegs ſtand. Der hat noch den Bauern pflügen geſehen. Und mehr noch, wenn der Frühling ein paar junge Menſchenkinder die frühere Obſtbaumallee ent⸗ lang zu heimlicher Zwieſprache lockte. Das Leben hat hier geſchichtet, aus Jahrmil⸗ lionen herauf, von Urzeiten her, von denen ein Stoßzahn des Maſtodons, eine gewaltige Dino⸗ theriumrippe als ſeltene Reſtfunde zeugen, bis hinauf über Leben und Lieben unſerer Vorel⸗ tern und alles Glück des Daſeins in unſeren Tagen. mehr als ein Winziges davon verſtehen. Zahl⸗ loſe unhörbare Worte wiſſen die Tiere, ohne den Schnabel aufzutun, ohne einander zu ſehen. Worte, die wie Funken der Sommerluft ſind und die ſie ſich zuſchleudern, wenn ſie auf Herbſtwanderung gehen oder einander von fern⸗ her durch viele Wälder ſuchen. Vielleicht wer⸗ den auch wir Menſchen einmal etwas von jener Sprache wiederfinden, die Gedanke und Wort lautlos von Hirn zu Hirn weiter gibt und die uns verloren ging, weil der Geiſt zu heftig war, als er in uns fuhr. Vielleicht kommt einmal eine Zeit, wo ein Dichter das rechte Gleichnis findet, einen Zau⸗ ber, der mehr als die Welt der Sinne erſchließt. Tiere und kleine Geiſter, die ſich vor uns ver⸗ bergen und doch freundlich zu uns ſind, be⸗ ſitzen jenes Wiſſen. Hätten wir es, vermöchten wir uns vielleicht beſſer gegen Schatten zu wehren, die an unſerem Leben vorüberziehen und nicht immer nur Schickſal ſind. Da greife ich wieder zur Flinte. Was wil er denn,— ſolche Furcht hat mein Vogelfreund. Aber er lockt mich nicht zum Unterholz, er ſchreit nicht über eine Krähe, er gibt mir kei⸗ nen Wink, wo ein Feind ſei. Auf der höchſten Tannenſpitze ſitzt er und keckert und keckert: Siehſt du denn nichts, geh doch weg, du! Weg, weg, weg, ſchreck, ſchreck, ſchreck! Und er ſchlägt einen Bogen nach dem andern, will mir das Flüchten vormachen und hat eine verzweifelte Sorge um mich. In dem Augenblick ſpüre auch ich etwas wie ein befremdliches Unbehagen und blinzle zur Sonne; es iſt, als ſei ein Schatten 4 vor ihr entlang gezogen. Aber der Himmel iſt blau und ohne Fäden. Da ſpringe ich dumm auf und gehe geſpreizt auf die Suche nach nie⸗ mand und nirgendwo. Ein dünner Wind fährt, ein weißes Blatt fliegt auf, ſchaukelt eine Weile und bleibt ſchwebend in der Luft, bis es zu Boden ſinkt. Dann iſt die Fremdheit vorüber; ärgerlich über meinen abergläubiſchen Freund wende ich mich wieder zum Arbeitstiſch. Aber dann lächle ich doch zu ihm hinüber, ich will nicht erkennen laſſen, wie blind ich eben geweſen bin. Weiß ich denn, was er gedacht hat? Weiß ich, ob nicht eine Hand nahe war, ein warnender Freund oder die Liebe eines Toten? Sinkender Stern VONELISABETHMAIER-MACK O dunkler Weg · und Wandern ohne Ziel. 4 Endlose Nacht, aus der kein Morgen steigt; ungleichen Schritts, wie Spuk und Von tausend Bildern ist nur eines wahr ⸗ 4 und jeder Klang wird einer Stimme Laut: wie wilden Ganters Ruf, dem seine Schar im Rohr der fremden Niederung vertraut. Es spielt der Wind mit einem welken Blatt. Das rote Leben flutet hoch und fern: im Flammenatem junger Blust kreist matt und uferlos ein totgeweihter Sternl Hoorgang in dieden Zeit VONKARL IOSEF ROTH Ich gehe meinen alten Weg. Durch buntes Tal engbrüſtiger Bauernhäuſer, von deren ſpitzen Giebeln mir die Spatzen luſti⸗ gen Sonntagsgruß zurufen, über klotziges, kaum behauenes Baſaltſteinpflaſter, darauf von der Krümme der Gaſſe her mir erſte Sonnen⸗ ſtrahlen entgegenlaufen. Hinaus aus dem Dorf und an ſchmuckloſen Schlehdornhecken vorbei. Dann zieht der tiefgeſpurte Ackerweg mit mir durch die Felder, darüber die Lerchen feierliches Morgengebet ſingen, bis an den Kiefernſchlag vor dem Hohlweg am Moor. Dort nimmt mich der moosweiche Torfbruchweg auf, führt mich zwiſchen mächtigen Stämmen an ſchlafes⸗ trunkenen Hollerbüſchen und Tollkirſchenſtauden vorbei an Teiche und Tümpel. Die ſchillern mit müden Augen zu mir herauf, unfreundlich, mißmutig ob der frühen Störung. Halbwach murmelt der roſtbraune Moorbach irgend etwas für ſich hin und geht weiter, ohne meiner zu achten. Kein helles, frohes Aufblitzen wird mir, kein trauliches Plätſchern wie ehedem; tut fremd, kennt mich nicht mehr, der Moorbach. Sieben Monate Krieg, ſieben Monate Allein⸗ ſein für ihn, dem ich immer gut Freund ge⸗ weſen. Und dabei hatte ich mich ſo ſehr ge⸗ freut für ihn auf meinen kurzen Urlaub. Ueber die weite Wieſe iſt ein koſtbares Netz gebreitet. Silbern die Maſchen, Diamanten die Kugeln, die mich auf Gräſern und Stengeln millionenfach anblitzen. Ein Raubwürger ſchwirrt über meinen Kopf, weiſt mir den Weg in den hohen Kloſterwald drüben und bäumt auf knoſpender Dornhecke, um auf den ſpitzigen Stacheln einen Falter aufzuſpießen, der im Sonnenrauſch ihm arglos entgegengetaumelt und ſeine leichte Beute ward. Im Kloſterwald iſt Schweigen. Nur hier und da raſchelt das vorſihrige Laub unter meinen Füßen, nur hier und da ſchurigelt ein tyranni⸗ ſcher Fink ſein Weibchen, und einmal warnt der Häher aus turmhoher Eichenkrone den Wald vor mir mit ſchrillem Ruf. Dann iſt wieder Ruhe. Ich gehe leichten, achtſamen Schrittes, wer möchte auch die feierliche Sonntagsſtille hier entweihen, in dieſem heiligen Gottesdome. Durch die knorrigen, uralten Eichenſtämme ſehe ich auf die Moorwieſe hinaus, die in ſanf⸗ tem Bogen ſich dem Kloſterwald anſchließt. Bald jedoch wird der Blick gewehrt durch tief⸗ hangendes Gezweige der Fichten, die würdig die Schönheit des Waldes ſäumen. Und als das brennende Sonnenrad vollends aus dem Moor geſtiegen iſt, wirken die ſunkelnden Strah⸗ len herrliches Gebräme um die Ränder der tiefgrünen Fichtenzweige. Das entſchädigt für den verhinderten Blick auf die Moorwieſe. Die Judenſtätte kommt. Noch ſtehen die dicken Mauern wohlgeborgen und unverſehrt zwiſchen kraftvollen, ſchutzbedachten deutſchen Eichen, aber das Innere iſt verödet und über⸗ wuchert, ſeit Fahrzehnten, Heidekraut hat ſich über die flachen Hügel geſponnen, und Brom⸗ beerhecken ranken über zeitgelöſchte fremde Schriften auf Sandſteinmälern; windumgeweht die einen, ſchlafſüchtig vornüberfallend die ande⸗ ren. Auf den verwitterten Steinen, ſagen die Leute im Dorf, und auf den dicken Mauern ſäßen in den Sabbatnächten die ruhloſen Gei⸗ ſter der drei größten Spitzbuben der Umgegend, des Sally, des Moſes und des Barnabas, und mauſchelten. Dabei gäbe es oftmals Streit, denn ſie wären ſich durchaus nicht einig, wer von ihnen der größte Spitzbube geweſen wäre zu Lebzeiten, und jeder wollte doch der größte ſein. 7 Widriger Wind hat den Samen einer ſtolzen Blume auf einen der gen Oſten gewendeten Hügel geweht, nun ſteht dort, hoch und ſchlank gewachſen wie eine Jungfrau aus edlem Ge⸗ blüte die Königskerze und wiegt ſich ganz leiſe in lindem Windeshauch. Nein, ſie blüht nicht, die Stolze, ſie mag nicht blühen, ich kenne ſie ſeit Jahren. Herbes Schickſal. Ob ich ſie breche? Den Kloſtereichenwald löſen brache Aecker ab, das Moor zur Linken weicht. Noch grüßen einige hohe Föhren heraus, dann lacht drüben, jenſeits der ſtaubigen Landſtraße, die ich eilends überquere, ein großer See hellauf im Sonnen⸗ ſchein. Wirlich eitel Lebensluſt, das ſpiegel⸗ blanke Gewäſſer. Wilde Enten tummeln ſich darauf und Waſſerhühner, als dunkle Punkte nur erkennbar aus der Ferne. Und in lau⸗ ſchigen Weidenbuſchecken wie im ſchlanken Rohr ein Lärmen wie am Jüngſten Tag, ganz anders als im ſtillen Moor. Ich umgehe ihn nicht, den langen, waldum⸗ ſchloſſenen See, zu weit wäre der Weg für heute. Der Uferpfad bringt mich auf kleinem Umweg zurück ins Moor, auf ſeine andere Seite. Hängig iſt hier die Landſchaft, anders der Wald. Wohl ſtehen auch hier Eichen, rieſenhafte Geſtalten ſogar mit mächtigen, tiefen Aeſten, die ſie dräuend über den Weg recken, aber ſie ſtehen vereinzelt, wenn nicht einſam. Aus dem Schilf des Moores heraus, das auf dieſer Seite tiefer zu liegen ſcheint, wachſen Erlen, Eſchen, Birken, Buchen, Föhren und Kopfweiden in unbekümmertem Kunterbunt. Auf dem mooſi⸗ gen Hang aber, darauf ich ſchreite, ſind faſt nur Kiefern zu finden und Birken, in ſeltſam anmu⸗ tender Gemeinſchaftlichkeit. Schmiegen ſich bis⸗ weilen ſo eng aneinander, die beiden arg ver⸗ ſchiedenen Freunde, als ob es keinen Unter⸗ ſchied gäbe zwiſchen Schwarz und Weiß. Iſt nun heller Sonnentag, die Mooraugen blitzen auf im weiten Rund, wach raſchelt das 7 Jeder Bi um Brit. Doch da wird in! „Wenn» und uns ist der K denn um schon di die als 1 England und uns Anstatt 1 werden siegreich Doch, ihi diese Zu sind zu s Denn be⸗ werdet il 24 Emil Jan legen im Th ßen Schauſp ehrlich begei von Jannine wunderung Jannings rück und ſag als Knabe e „Wieſo?“ neu“. „Doch“, m kam ſechs 9 Eltern auf d wundert, daß Eine ſchön⸗ Treue nicht gern gewährt oft zu einem aber auch zu und ſie verſta der Ehegatte beiden Liebhe der Buſſard ſein jämmerliches Geſchreie herr⸗ lichen Lerchenſang. Ja, das iſt ei chenſang as iſt ein Tag, Sol ebenfalls wu daten weich zu machen! Mit einmal bleibe ich ſtehen, wie gebannt am Platze, denn da ſteht eine Birke am Wege, ein Weit ragt ihr hohes, gottwürdiges Geſchöpf. Wipfel über alle umſtehenden Bäume hinaus. Meine Augen werden weit, da ich hinaufſehe, und haften eine Zeitlang, eine lange Zeit, auf Zerbrochen iſt er, einem der unterſten Aeſte. zerſchmettert, geborſten im Sturm, der mannes⸗ ſtarke Arm. Meterweit klafft er weit auseinan⸗ der, weiſt mit hilfeheiſchender Gebärde das zer⸗ riſſene weißlichgelbe Fleiſch— und blutet. Blu⸗ tet, wie nur eine Birke bluten kann— oder ein Menſch. Unverweilt, unaufhaltſam fallen die lichten Tropfen vor mich in das Moos herab, und ich ſehe, daß ſie ſchon lange bluten muß, ſeit Tagen ſchon vielleicht, den das Erd:⸗ reich iſt ſchwer getränkt auf einen großen Schritt verbluten, die Birke. * Erſchütternd, dieſes Sterben im Frühling, im Umkreis. Und der letzte Sturm war vor wenigen Tagen, ſagte man mir. Sie wird ſich in der vollen Kraft, und nagend der Gedanke, daß man nicht helfen kann. Aber ich kann nicht, wem könnte ich erklären, wo du ſtehſt, wer kennt die heimlichen Wege im Moor, wer würde dich finden? Der Förſter wohnt weit, und mein Heimaturlaub geht zur Neige. In wenigen Stunden bereits geht mein Zug. Aber ich will an dich denken, und wenn ich wiederkehre, will ich dich aufſuchen. Vielleicht, daß der Schöpfer dein Herzblut auffing mit ſeiner gütigen Hand und dir das Leben wiedergab. Dann— dann will ich mich freuen für dich, Birke im Moor! ſen beſchwor⸗ drei für ihre legt hätten, den anderen d Cauklerspiel Abends beim geht einer mit, der nie sein Antlitz zeigt! und er verrie kel beſuchte;! ſchloß ſich an Eitelkeit es 1 ſtatt der Hälf haben. Er zo mal beſuchte, und ſtempelte Liebe macht b an welcher, if Tag lief die mann, der be Ort in blaue konnte:„Beh griff, daß er barob wütend Ried, darüberhin emſige Rohrſänger flitzen. Amſeln und Finken ſingen allerwege, Meiſen zirpen und liſpeln geſchäftig im niederen Ge⸗ zweige, und drüben über der Judenſtätte wähnt wies, ohne ih welche Entdech Schmerz über Gatten Troſt, gleiche Inſchri auf ſchnell m Beamte geſpie im Glauben, erſtehen. Zahl⸗ 3 ie Tiere, ohne ander zu ſehen. mmerluft ſind wenn ſie auf ider von fern⸗ Vielleicht wer⸗ al etwas von Gedanke und n weiter gibt lder Geiſt zu Zeit, wo ein et, einen Zau⸗ inne erſchließt. vor uns ver⸗ uns ſind, be⸗ es, vermöchten Schatten zu vorüberziehen nd. nte. Was will n Vogelfreund. Unterholz, er gibt mir kei⸗ uf der höchſten t und keckert: weg, du! Weg, Und er ſchlägt will mir das ie verzweifelte lick ſpüre auch inbehagen und i ein Schatten ſer Himmel iſt nge ich dumm zuche nach nie⸗ er Wind fährt, kelt eine Weile uft, bis es zu iber; ärgerlich und wende ich ihm hinüber, blind ich eben as er gedacht ind nahe war, e Liebe eines ern -MACK ohne Ziel.. orgen steigt; und Gauklerspiel Antlitz zeigtl eines wahr⸗ timme Laut: seine Schar g vertraut welken Blatt. d fern: t kreist matt Stern!— Sehnsucht nach Nebel VON FRITZ SCHMITZ Jeder Brite weiß genau: um Britannien steht es mau. Doch damit die Angst verschwindet, wird in England jetzt verkündet: „Wenn wir soviel Kraft entfalten und uns bis Oktober halten, ist der Krieg für uns gewonnen; denn um diesen Zeitpunkt kommen schon die ersten Nebelschwaden, die als Flugzeugbarrikaden England vor'nem Angriff schützen und uns helfend unterstützen. Anstatt mit dem Schwert zu kämpfen, werden wir mit Nebeldämpfen siegreich unsre Feinde schlagen!“ Doch, ihr Briten, laßt euch sagen: diese Zukunftsträumerei'n sind zu schön, um wahr zu sein! Denn bevor es bei euch nebelt. werdet ihr zuerst vermöbelt! Has Wunderlind Emil Jannings ſaß einmal mit einem Kol⸗ legen im Theater, um ſich das Spiel des gro⸗ ßen Schauſpielers Z. anzuſehen. Beide waren ehrlich begeiſtert und beſonders der Kollege von Jannings konnte ſich mit Worten der Be⸗ wunderung nicht genug tun. Jannings hielt ſich dagegen etwas mehr zu⸗ rück und ſagte:„Kunſtſtück, wo er doch ſchon als Knabe ein Wunderkind war.“ „Wieſo?“ ſtaunte der Kollege,„das iſt mir neu“. „Doch“, meinte da Jannings lächelnd,„er kam ſechs Monate nach der Hochzeit ſeiner Eltern auf die Welt und da haben ſich alle ge⸗ wundert, daß er ſchon da war.“ K H. Beria unl dlie anner, die die liebte An ſeinem ſiebzehnten Geburtstag bekam Fritz ein Motorrad geſchenkt.„Willſt du mit mir fahren?“ fragte er Berta, die um ein Jahr jünger war als er. „Ja“, ſagte Berta, denn ſie war ein mutiges Mädchen. Erſt ſaß ſie hinter ihm, ihre rund⸗ lichen Arme lagen um ſeinen Magen, ſo ſau⸗ ſten ſie durch die Landſchaft, von der ſie wenig ſahen, denn er mußte auf die Straße achten, und ſie hatte nur einen Wunſch, ihm alle Handgriffe abzuſchauen. Wirklich hatte ſie es bald erreicht, daß ſie nun manchmal vorne ſitzen durfte, und nun lagen ihre Hände auf der Lenkſtange und ſeine Arme um ihren Leib. Wenn ſie nicht Motorrad fuhren, dann ſprachen ſie von Steigungen, von Kurven und Kilometern, von Benzin und Oel. Berta ver⸗ ſtand alles, und wenn Fritz an der Lenkſtange ſaß, gab ſie ihm Ratſchläge. Anfangs freute Fritz das, dann lachte er, dann wurde er wü⸗ tend, und eines Tages ſaß nicht mehr Berta hinter ihm. Ein anderes Mädchen hielt die Arme um ſeinen Magen, ein Mädchen, das ſo ſchwarz war wie Berta blond, ſo zart wie Berta rundlich, ſo ängſtlich wie Berta mutig, und das war das Ende der großen Verliebt⸗ heit von Berta und Fritz. Berta ging einige Tage mit blaſſem Geſicht und rotgeränderten Augen herum, und ſo ſah Leopold ſie. Leopold tröſtete Berta mit Wor⸗ ten, die ſich reimten; er gab ihr Bücher zu leſen, in denen von verfloſſener Liebe und neuem Sehnen erzählt wurde; er las ihr Ge⸗ dichte vor, herrliche Gedichte, und Berta wußte nicht, was ſchöner war; ſeine Gedichte oder die Stimme, mit der er ſie vortrug. Die Bücher, die Leopold ihr brachte, genügten ihr bald nicht mehr. Sie ließ ſich bei drei Leihbiblio⸗ theken auf einmal einſchreiben. Sie las bei De, Gtempel VONHEINRICH ZILLICH Eine ſchöne Frau, die es mit der ehelichen Treue nicht genau nahm und den Männern gern gewährte, was dieſe ſich wünſchten, ſchlich oft zu einem Beamten des Eichamtes, zugleich aber auch zu deſſen Freund, einem Kaufmann, und ſie verſtand es ſo geſchickt einzufädeln, daß der Ehegatte nichts davon erfuhr und auch die beiden Liebhaber, von ihr mit Bitten und Küſ⸗ ſen beſchworen, den Mund hielten, und alle drei für ihre Tugend die Hand ins Feuer ge⸗ legt hätten, der Ehemann die ganze, die bei⸗ den anderen die halbe. Da löſte ſich aber eines Abends beim Wein dem Kaufmann die Zunge und er verriet dem Freund, wer ihn im Dun⸗ kel beſuchte; der Beamte ſchwieg dazu und be⸗ ſchloß ſich an dem Weibe zu rächen, weil ſeine Eitelkeit es nicht ertrug, nur ein Drittel an⸗ ſtatt der Hälfte ihrer Zärtlichkeit genoſſen zu haben. Er zog, als ihn die Frau zum nächſten⸗ mal beſuchte, heimlich ein Amtsſiegel hervor und ſtempelte ſie, die nichts davon merkte, denn Liebe macht blind, an einer verborgenen Stelle, an welcher, iſt gleichgültig. Noch am gleichen Tag lief die Schamloſe fröhlich zum Kauf⸗ mann, der bald mit Erſtaunen an beſagtem Ort in blauer Stempeltinte die Worte leſen konnte:„Behördlich geeicht“, und ſofort be⸗ griff, daß er wie der Ehemann Hörner trug, latob wütend wurde und dem Weib die Türe ſänger flitzen. rwege, Meiſen niederen Ge⸗ enſtätte wähnt Beſchreie herr⸗ ein Tag, Sol⸗ ie gebannt am am Wege, ein Weit ragt ihr zäume hinaus. ich hinaufſehe, ange Zeit, auf brochen iſt er, , der mannes⸗ veit auseinan⸗ bärde das zer⸗ id blutet. Blu⸗ kann— oder haltſam fallen in das Moos mlange bluten den das Erd⸗ großen Schritt urm war vor Sie wird ſich ebenfalls wußte, wies, ohne ihr in ſeiner Bosheit zu ſagen, welche Entdeckung er gemacht hatte. Für den Schmerz über ſein Betragen ſuchte ſie beim Gatten Troſt, der auch nicht kurzſichtig die gleiche Inſchrift auffand, ſich den Reim dar⸗ auf ſchnell machte und ſie fortjagte, die jetzt welchen Streich ihr der Beamte geſpielt. Sie rannte nun zu dieſem, im Glauben, er werde ſie bei ſich behalten und + * vielleicht ſpäter zur Frau nehmen, aber als ſie an der Tür ſchellte, ſteckte er bloß den Kopf durch den Spalt und ſagte, die Behörde pflege, was ſie geeicht, nicht nochmals zu ſtempeln, und ſo hatte ſie an einem Tag drei Liebhaber verloren, was ihr freilich nur kurze Zeit Sor⸗ gen bereitete, denn ſie fing bald andere Män⸗ ner ein, die das geringe Gewicht, auf das ſie geeicht war, noch nicht kannten. Als Iffland noch jung und wenig bekannt war ſpielte er einige Zeit an einem kleinen Provinztheater. Eines Abends gab man ein Ritterſtück, in dem Iffland die Rolle eines Raubgrafen ſpielte. Ein junger Kollege hatte ihm den Todesſtoß zu verſetzen. Als nun der tragiſche Augenblick gekommen war, mühte ſich der Kollege ſchwitzend, den langen Degen aus der Scheide zu ziehen. Aber es war vergeb⸗ lich, er bekam ihn nicht heraus. Iffland wollte nun die peinliche Szene beenden. Er warf ſich auf den Boden und rief dem Kollegen mit Gra⸗ besſtimme zu:„Laß den Degen ſtecken! Mich tötet ſchon die Angſt!“ Worauf das Publikum begeiſtert Beifall klatſchte. * Als die ſeinerzeit ſehr berühmten Klavier⸗ Duoskuren, die Brüder Thern, vor Jahrzehnten in Leipzig konzertierten und namentlich durch ihr wundervolles einheitliches Spiel allgemei⸗ nes Aufſehen erregten, wurde ein bekannter Komponiſt um ſein Urteil über die jungen Pianiſten befragt; er meinte: „Die beiden jungen Leute ſpielen allerdings ganz wundervoll zuſammen, namentlich der eine.“ im Frühling, der Gedanke, + 13 ich kann nicht, ehſt, wer kennt der würde dich eit, und mein In wenigen Aber ich will ederkehre, will der Schöpfer gütigen Hand Ddann— dann e im Moor! Auf Stacheldliachenlagd Scherenschnitt von Anita Junghans VON A. BANG Tag, ſie las bei Nacht, ſie las im Gehen und im Stehen, und wenn Leopold den Mund auf⸗ machte, ſo wußte Berta ſchon, von welchem Buch er reden wollte. Anfangs freute ſich Leopold darüber, dann lachte er, dann wurde er wütend, und alles war aus. Neunzehn Jahre war Berta alt, da lernte ſie Hans kennen. Für Hans gab es nur eines: Tennis. Berta war eine gelehrige Schülerin. Die weißen Bälle flogen zwiſchen ihnen hin und her, am Morgen, am Mittag, am Abend, am Vormittag, am Nachmittag. Die heiße Sonne ſtörte ſie nicht, bewölkter Himmel freute ſie. Berta lief, hüpfte, ſprang den Bällen nach; ſie gab Hans gute Lehren, wie er es anſtellen müſſe, um es ihr gleich⸗ behandelte. Sie wunderte ſich, wie der große Mann ſo behutſam das winzige Geſchöpf in ſeine rieſigen Hände nahm. Sie begegneten einander öfter, und Berta hörte gern zu, wenn Joſef von den Babys erzählte, die er im Spi⸗ tal zu behandeln hatte. Er ſchilderte, wie ſie ausſahen, wenn ſie zum erſten Male den Mund verzogen, als wollten ſie lachen, wenn die winzigen Fingerchen nach ſeinen großen grif⸗ fen, wie ſie ſchrien, wenn ſie Hunger hatten, wie ſie zufrieden waren, wenn die kleinen Naſen ſich an der Mutterbruſt platt drückten, wenn der kleine Mund nach Nahrung ſucht. Bertas Herz wurde ſchwer vor Sehnſucht. Aber kleine Kinder kann man ſich nicht aus⸗ leihen wie Bücher, wie Tennisbälle, wie No⸗ Schmetterlingsfung zutun. Hans freute ſich erſt darüber, dann lachte er, dann wurde er wütend, dann war die Liebe vorbei. Edgar hatte nur Sinn für Muſik. Die läng⸗ ſten Opern waren ihm zu kurz. Er erklärte Berta mit unſäglicher Geduld jede Schwin⸗ gung, jeden Ton, jeden Takt. Sie gingen ins Konzert, in die Oper. Morgens und mittags mußten ſie ſich mit der Muſik begnügen, die im Rundfunk erklang. Berta ſtudierte Kla⸗ vierauszüge, Muſiker⸗Biographien, Textbücher. Sie hatte als Kind ein bißchen Klavierſpielen gelernt. Jetzt ſaß ſie ſtundenlang vor den Ta⸗ ſten, ſpielte und ſpielte, und wenn Edgar ihr etwas erklären wollte, wußte ſie es beſſer. Erſt freute es ihn, dann lachte er, dann wurde er wütend, und das war das Ende. „Schluß mit den Männern“, ſagte Berta. Sie war ſechsundzwanzig Jahre alt. Da kreuzte Joſef ihren Weg. Joſef war Arzt, Arzt für ganz kleine Kinder. Berta traf ihn bei einer Freundin, deren Neugeborenes er ten. Wenn man ſie haben will, braucht man einen Mann, einen Mann, den man lieb hat. Joſef konnte nicht Tennis ſpielen. Zum Bü⸗ cherleſen hatte er keine Zeit. Von Muſik wußte er nur, ob ſie ihm lieb war oder un⸗ angenehm. Aber Berta war er recht, ſo wie er war. Denn der Mann, den man liebt, den ſucht man nicht zu belehren, der weiß alles am beſten. Der Herr Hauptmann trifft am frühen Mor⸗ en den Feldgendarm im Gelände.„Nanu“, er erſtaunt,„was machen Sie denn ſo rüh hier draußen?“ „Sollen ſich hier ein paar Strolche herum⸗ treiben“, ſagt der Gendarm und nimmt die Hacken zuſammen. „Und“, fragte der Hauptmann leutſelig, „haben Sie ſchon jemand getroffen?“ „Nein“, bedauert der Feldgendarm,„außer Ihnen noch niemand, Herr Hauptmann.“ in flichtige Mucdelnache- Geograſisches Kummrätsel Die Buchſtaben: a— a—— d— e— e— e— e— e— e— e— 1— 1— 1— 1— 1 — 1— 1— m— m— n— n— n— n— n— o— s— 5s— s— 5 t— t— u— 1 —„ ſind ſo in die leeren Felder einzuſetzen, daß die waagerechte Reihe einen Berg in Ober⸗ bayern und die ſenkrechten Reihen folgendes ergeben: 1. Nebenfluß des Rheins, 2. Stadt in Oſtfrankreich, 3. Zufluß zum Adriatiſchen Meer, 4. Berg in den Stubaier Alpen, 5. Stadt in den Niederlanden, 6. Stadt in Oſtfrankreich. E. Ii. Silbenrätsel Aus den Silben: a— big— clau— de— de— do— e— e— e— ei— fant— fel— gaf— gau— ge— ger— he— i— il— kra — ku— la— le— ler— ley— lie— na— nay— ne— ne— nich— nu— per— ran — re— rei— rich— ris— ro— run— stan— ta— tel— tri— un— wa ſind 18 Wörter u bilden, deren erſte und dritte Buchſtaben, eide von oben nach unten geleſen, ein Zita— von Goethe ergeben.(st— 1 Buchſtabe.) Die Wörter bedeuten: 1. Sumpfvogel, 2 Stadt in Frankreich 3 Nebenfluß der Donau, 4. Fell des Sumpfbibers, 5. Badeort in Nieder⸗ ſchleſien, 6. deutſcher Chemiker, 7. Stadt in Weſtfalen, 8. ſchräge Segelſtange, 9. Dickhäuter, 10. Steinfrucht, 11. engl. Entdeckungsreiſender, 12. letzter Weſtgoten⸗König, 13. Gipfel der Ber⸗ ner Alpen, 14. Mädchenname, 15. ital. Schnell⸗ tanz, 16. griechiſche Göttin, 17. Entdecker des Anilins, 18. Landſchaft in Baden. E. H. Nadtdel-Aduſlòdungen Geogroſisches Silben-Kreuzworträtsel Waagrecht: 1. Weſer, 2. Mekka, 4. Baſel, 6. Santos, 8. Werria, 10. Mandura, 12. Polena, 14. Pilatus, 16. Edingen, 18. Laverton, 20. Us⸗ man, 23. Hambach, 24. Dallas, 25. Augsburg. Senkrecht: 1. Weſel, 2. Kaſan, 4. Bahama, 5. Bari, 7. Toscana, 8. Werra, 9. Apo, 11. Duala, 13. Lebedin, 14. Piräus, 15. Tusla, 16. Eton, 17. Gengenbach, 19. Verden, 21. Mandal, 23. Hamburg. 5 Geograſisches Silbenrätsel 1. Karlsbad, 2. Elde, 3. Innsbruck, 4. Nams⸗ lau, 5. Memel, 6. Auſſee, 7. Norddeich, 8. Neiße, 9. Gmunden, 10. Eger, 11. Dachſtein, 12. Entin, 13. Inſter, 14. Honnef, 15. Emden, 16. Tapiau, 17. Omulew, 18. Haarſtrang, 19. Nimmerſatt, 20. Elsfleth, 21. Vierlande, 22. Atterſee, 23. Tauber, 24. Ermland, 25. Rotwand, 26. Lublin, 27. Ankogl, 28. Nidden, 29. Drauſenſee. Kein Mann gedeihet ohne Vaterland! 1 Scherenschnitt von Anita Junghans, GSoldlaten aclnoeigen vVoN RICHARD W. TRIES-STTRUM Lange Wochen hindurch hatten die grauen Kolonnen dort oben am Oberrhein gelegen. Der Herbſt leuchtete in goldenen Farben über das heimeliche Land, als ſie es in Beſitz nah⸗ men, um es zu verteidigen gegen jeden frechen Eindringling; ſchon trugen die Bäume buntes Laub und auch die Blätter fielen langſam auf die ſo ſchweigſame Erde, die nun in breiter Front aufgeriſſen war, als eben dieſes graue Heer ſich in den Bunkern und Gräben ein⸗ richtete, als wollte es zurückkehren zur müt⸗ terlichen Erde. Der Winter war gekommen, mit ſolch grimmiger Kälte, daß ſelbſt die Alten meinten, ſo wild habe er es ſeit hundert Jah⸗ ren nicht getrieben, und es würde beſtimmt ein böſes Jahr folgen. Aber auch der Winter mit ſeinem hohen Schnee und ſeiner ſchneidenden Kälte, der unter ſeiner weißen Reinheit alles begrub, war vorübergegangen, hatte Schmelz⸗ waſſer von den Bergen zu Tal gejagt, daß die kleinen Bergbäche zu reißenden Flüſſen an⸗ ſchwollen und dem Rhein die ſchmutziggelben Waſſer zutrieben. Und über goldenem Herbſt und eiskaltem Winter war dennoch der Früh⸗ ling über die Berge gekommen, durch die Bur⸗ gunder⸗Pforte drangen die lauen Winde und gaben Kunde von den Blumen und goldgelben Aehren, die ſich im kommenden Erntejahr leicht im Winde wiegen wollten. Aber die grauen Soldaten waren nicht ge⸗ wichen, weder vor den Herbſtnebeln, noch vor der Kälte. Sie ſahen die Berge und wußten hinter den Bergen des Schwarzwaldes ihre Heimattäler, den jagenden Wolken vertrauten ſie ihre Sehnſucht und ihre Heimatgrüße an, aber ſie hielten die Wacht, bei Tag und bei der Nacht. Sie lagen in den Bunkern am Weſt⸗ wall und achteten darauf, daß dieſer Heimat am Oberrhein der Friede erhalten blieb. In dem langen Beieinanderleben hatte ſich manche Ecke abgeſchliffen, alle kleinlichen Sor⸗ gen und Nöte hatten ſie gemeinſam getragen und ebenſo zu teilen vermocht, wie die karge Freude, die mit jedem Gruß aus der Heimat in die Bunker kam. Darüber waren ſie wohl ſtiller geworden, waren auch alle älter an Jah⸗ ren, hatten ſchon einmal den Krieg in ſeiner Unerbittlichkeit kennengelernt, doch nun waren dort zu Hauſe Weib und Kinder, denen ſie ihre Gedanken zuwandten und ſelbſt die ewigen Skatbrüder, die jede freie Minute nicht nutzlos vergeuden wollten, ſchlugen nicht mehr ſoviel Lärm, wenn einmal eine Pick⸗Zehn zur un⸗ rechten Zeit auf den Tiſch flog. Nun ſollte für einige Wochen dieſe Zeit des Wartenmüſſens, des Auf⸗der⸗Lauer⸗liegen, des immer⸗wieder⸗Geduld⸗haben⸗müſſen vorbei ſein. Dieſe grauen Soldaten ſollten für einige Zeit die Ruhe der heimatlichen Berge aufſuchen, ſollten heimkehren können, zu Weib und Kin⸗ der, für wenige Wochen nur, aber dennoch— —— heim. Nach einem längeren Marſch waren ſie auf offener Bahnſtrecke verladen worden, nur kurze Minuten hatte es gedauert, dann waren ſie auf die einzelnen Abteile der Wagen verteilt, und als ſich der Zug mit lautem Stöhnen und ſchwerem Schnaufen in Bewegung ſetzte, da war es den harten Männern, als würden ſie nun zurück ins Kinderland geführt, aus dem in nachtdunklen Stunden helle Sterne aufge⸗ leuchtet und als ſollten ſie alles um ſich her für eine kurze Weile vergeſſen. Schon waren ſie einige Stunden gefahren, die Lieder waren verſtummt, oder hatten in vielen Abteilen nachgelaſſen, einige der Kame⸗ raden hatten es ſich, ſoweit dies möglich war, bequem gemacht, denn der Abend ſenkte ſich mit ſeinem nächtlichen Frieden bereits über das Land, da hielt der Zug in der Bahnhofs⸗ halle einer größeren Stadt. Die Buben und Mädel, die Frauen und alten Männer ſtanden jenſeits der Umzäunung, grüßten und winkten und manch Scherzwort lief hinüber und kam herüber, ſo daß ſelbſt diejenigen wieder mun⸗ ter wurden, die ſich bereits zum Schlafen nie⸗ dergelegt hatten. Auf dem Bahnſteig ſtand einſam eine Frau, ſie mochte die Dreißig gerade überſchritten haben; auf dem Arm trug ſie, in Decken und Mäntelchen gut verpackt, ein kleines Bündel⸗ chen, dem ſie ſich immer wieder zuwandte und kaum auf die Soldaten achtete. Nun kam der Fahrdienſtleiter, ſprach mit dem Transportführer und bat ihn, daß die Frau mit ihrem kleinen Bühchen mitgenom⸗ men würde, denn es führe vor dem kommenden Morgen kein Perſonenzug mehr, auch wäre es unbeſtimmt, ob noch ein Güterzug die Strecke befahren würde, die Frau müſſe aber eiligſt nach, Hauſe, den dort warteten vier weitere Kinder auf die Heimkehr der Mutter, der Va⸗ ter aber ſei Soldat und liege irgendwo an der weiten Weſtfront. Doch da war kein langes Verhandeln not⸗ wendig. In einem Abteil rückten die Soldaten zuſammen, überließen der Frau mit dem Säugling einen bequemen Fenſterplatz und legten auch wohl einige Mäntel zuſammen auf die Holzbank, damit die junge Frau die Stra⸗ pazen der Fahrt leichter ertragen könnte. So ſeltſam dieſes Abteil nun auch inmitten des Soldatentransportes ausſehen mochte, die junge Frau fuhr inmitten der Soldaten allein ihrer Heimatſtadt zu, um ſchnell wieder bei den Kindern zu ſein. Den Männern im grauen Rock war es ganz eigen zu Mute, und wenn auch das laute Lachen und Scherzen verſtummt war, ſo kam es doch, daß bald der Gefreite Bauer von ſeinen Kindern daheim erzählte, indes der Zug weiterfuhr durch die nun; im Abenddämmern liegende ſchöne Heimat am Oberrhein. Aus dem Erzählen war Geſang aufgeſtie⸗ gen, Lieder der Liebe, der Heimat, der Sehn⸗ ſucht, und als die rauhen Soldatenkehlen ge⸗ dämpft aus dem Lied vom Wanderer die Strophe ſangen: „Und wenn man mich befraget, wo blüht dein Glück? Zu Hauſe, zu Hauſe, ſpricht er mit frohem Blick.“ ſang auch die junge Frau in ihrer hellen Stimme mit und es gab einen ſeltſam heimat⸗ lichen Klang, daß ſelbſt die Männer der Ne⸗ benabteile aufhorchten und auch der Transport⸗ führer einen Blick in dieſes Abteil werfen mußte. Nun aber wollte auch der kleine Kerl in ſeinem Bündel nicht mehr länger ruhig blei⸗ ben. Es mochte die Zeit längſt überſchritten ſein, da er ſonſt ſeine Atzung bekam. Die klei⸗ nen Fäuſtchen griffen ſuchend umher, neſtelten am Bluſeneinſatz der jungen Frau, die mit „ja, ja“ und„ſei ſtille“, den kleinen Erden⸗ bürger zu beruhigen verſuchte. Abend am Wehr Das gelang wohl auch für eine kurze Weile, dann aber war es wirklich mit der Ruhe vor⸗ bei und ſoviel auch die junge Mutter be⸗ ſchwichtigte, ſo verſuchte er mit lauter Stimme den Geſang zu übertönen; und da die Mutter wohl fühlte, daß ſie ihr Kind der Männer we⸗ gen nicht hungern laſſen konnte, legte ſie das Kind an die mütterliche Bruſt. Ein feines Schmatzen begann, das die Stille des Abteils ausfüllte, denn die Feldgrauen waren vor die⸗ ſer Sprache verſtummt. Die plötzlich eingetretene Ruhe in dem Ab⸗ teil mochte dem Transportführer unheimlich vorkommen, doch als er, kaum daß er mit dem Kopf durch das Fenſter blickte, fragen wollte, weshalb die Ruhe eingetreten ſei, legte der Ge⸗ freite Bauer den Finger gegen den Mund, zeigte dann kurz auf dieſes Bild tiefen Frie⸗ dens und flüſterte: „Dann ſchweigen die Soldaten, wenn dieſe Stimme ſpricht. Es dauerte auch nicht lange, da war das kleine Kerlchen geſättigt, und als wollte er einen Nachgenuß haben, ſteckte er das kleine Patſchhändchen nun in den Mund, nicht lange danach kündeten tiefe Atemzüge, daß er nun, nachdem er geſpeiſt war, ſanft in den Schlaf hinüberwechſelte. Den Männern im grauen Soldatenrock war dieſe kleine Begebenheit mehr wie das Stil⸗ len eines hungrigen Kindes, es war ihnen wie ein Symbol ihres Ausharrens da draußen, damit die Heimat den Frieden behielt, das kommende Geſchlecht aber groß und ſtark wer⸗ den konnte; es war ihnen wie ein erſter lieber Gruß der Heimat. LllIliltltVLIIAALIILILLLLLILILILLiiviivzzIILILLILIIALIZIILiizILLIIILILLUiVLZLLZTLüzLALILLZxVILILLLTILMITIILILLITIITA FELDGANG VON KARL IOSEF KELLER Am Sonntag,-frühmorgens, geh ich stets über Feld, den Wuchs und die Saaten zu sehn; ich fühl mich dann richtig daheim in der Welt und laß mich von meinen Gedanken umwehn. Wie es wäre, wenn neben dem Fuchs an der Wand noch ein zweites Ackerpferd stünd', oder am Bach dort, das sumpfige Land Weid' würde und Futter trüg noch einem Rind. Wenn die Stiere groß wären und stark und verkauft. um eine pralle Tasche voll Geld: um den Acker am Dorfrand hat lang schon gerauft der Vater und nichts mit bestellt. Wie es sein könnt', wenn noch der Acker mein würd', — er rundet das Eigen schön ab,— und der Aeltste, er wär bald ein tüchtiger Hirt, ich spart' dann den fremden Knab'. Und alles rund um mich mein Eigen wär' dann, vom Haus bis zum letzten Geschirr, und die Aecker, vom Feldweg bis aufwärts zum Tann,— o Herrgott, mach mich nicht wirr! Mach mich nicht wirr, daß ich immer dran denk' wie weit's ist vom Saatkorn zur Mahd,— gib mir Sonn' nur und Regen als einzig Geschenk, das andere schafft meine Tat Aufn.: Walter Remmel-Bavaria Der Zauberlenabe VONHANS FRANCK Irgendwo in Mecklenburg auf dem Lande lebte einſtmals ein Paſtor. Der war ein from⸗ mer Mann. Gern hätte er ein Haus voll Kin⸗ der gehabt. Denn ein Haus ohne Kinder iſt ein Immenrump ohne Immen. Aber ſeine Frau hatte ihm nur einen Jungen geboren. Soviel er zu Gott auch bat und bettelte, ſo ſehr ſeine Frau auch jankte und jaulte,„Wenigſtens noch ein einziges Mädchen!“, es blieb dabei: Ein Junge. Und damit Schluß. An einem heißen Sommertage ſaß der Paſtor in ſeiner Lindenlaube und las die Bibel. Da ihm und fragte:„Vater, ſoll ich mal Gewitter machen?“ trat der ſiebenjährige Junge vor ———— Der Paſtor achtete nicht auf das Gerede des Knaben. Dieſer ſchrieb ſeltſame Zeichen zum Und ſchon brauſte ein Un⸗ wetter mit Blitz und Donner heran, ſchüttete Regen und Hagel auf die Erde nieder, daß dem Leſenden nichts übrig blieb, als ſchleunig in Himmel hinauf. das Haus zu flüchten. Am nächſten Tage ſaß der Paſtor wiederum trat leſend in ſeiner Lindenlaube. Abermals der ſiebenjährige Junge vor ihn und fragte: „Vater, ſoll ich mal Mäuſe machen?“ Der Paſtor verwies dem Knaben ſeine läſter⸗ 3 liche Rede, ſchielte jedoch über ſein Buch weg nach dem Tun des Siebenjährigen. Der ſchrieb ſeltſame Zeichen zur Erde hinab. raſten unzählige Mäuſe heran, bedeckten alle Wege, alle Stege, drangen in die Laube ein. Kein Schlagen und Treten half. Der Leſende mußte wiederum in das Haus flüchten. Auf ein Zeichen des Zauberknaben verſchwanden die Mäuſe. Am übernächſten Tage blieb der Paſtor in. trat der ſiebenjährige Junge vor ihn und fragte:„Va⸗ ter, ſoll ich mal die Kuh unſerer Nachbarin toi⸗ ſeiner Stube. Zum dritten Male machen?“ Ehe der entſetzte Hausherr noch antworten kann, nimmt der Bengel das Brotmeſſer, das vor dem Leſenden auf den Tiſch liegt, und ſtößt es mit unverſtändlichen Worten in die Wand. Schon kommt die Nachbarin angelaufen: Ihre 4 einzige Kuh ſei umgefallen. Da weiß der Paſtor mit voller Sicherheit, wie es um den ſiebenjährigen Jungen ſteht. Er reißt das Brotmeſſer aus der Wand und ſtößt es dem Zauberknaben ins Herz. Die Frau mag klagen ſoviel ſie will, mag um ein chriſtliches Begräbnis des Toten betteln, ſo ſehr ſie kann— alles umſonſt. Der Paſtor lädt den Erſtochenen auf eine Dungkarre, ſchiebt 1 eigenhändig mit dieſer davon und begräbt den Jungen an der Kirchhofsmauer in ungeweihter Erde. ihrem Mann ein Kind. Als das Siebente, ihrem Wunſche gemäß, ein Mädchen war, flü⸗ ſterte ſie ihm eines Nachts in das Ohr:„Nun muß ich endlich ausſprechen, was ich lange ſchon Da⸗ mals—— mit dem Erſten, der unſer Junge und der Feuer weiß. Du haſt damals recht gehandelt. ſein ſollte und nicht war.“ „Ja“, ſagte der Paſtor.„Der Zauberknabe ſtammte von den Unnerendſchen ab. Die haben ihn uns heimlich in die Wiege gelegt. Und unſern erſten Jungen getötet. Weg in unſer Haus für unſere blühenden ſieben Kinder frei. miehr Honnig in'n Rump“ Hauptschriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann; verantwortlich tür Gestaltung und Gesamtinhalt der Beilage„Deutsches Leben“: Helmut Schulz. beide in Mannheim Und ſchon Jahr für Jahr ſchenkte fortan die Paſtorin 4 Erſt dadurch, daß ich ihren Jungen wieder tötete, wurde der Und hoffentlich noch für mehr. Denn wie ſagte mein Vater, der Bauer, immer wieder? Um ſo grötter dat Immenvolk, um ſo reiche 44 Die englif der totalen tauſendmal raten nur, d was der ne Eine Auslaf von der Lon wird, meint, „das Gerede merkſamkeit ren Maßnah ken. Englant Eventual England h felder angele 3 bigelen Aun Blockadedroh fen. Dieſe weſtlichen Te kaya liegen. daran erinne im Skagerrak verkündeten, rechterhal fahrt nich Die engliſch gegen die deu den Verdacht Transportſchi endeine C theniaſpiel berechtigt erſa Greuelberichte Verſenkungen fahrenzonen 1 die Reiſe der liſchen und e — rd 5 tig u gege deutſche Block. Antwort auf krieg des Wel tania“. Fal chend ſchärfer das auch bei d Unterſtellung lien wie ihre günge um G. davon, was( 3 unterſe olglich ſelber los von Eng Bomben geger Vorgeſchmack gierung fühig einigten Staa Neben dieſe teln können e⸗ len, daß die! gebene Darſtel ten deutſchen! der großen C war, und daß Aufklärungstã Wochen in erſt Vorgefecht Krampfhafte Um die Sti Freiwilligen⸗O die Wirkſamke aufmunternde einer Muſikve: Luftalarm wei pellmeiſter das anheimgeſtellt Aufforderung, rufen weiter wenn unter de durch Flakſplit Vor allem Gre ———————