—— ert lit: rauseweffel Brãu AU 5.00 6. 50 Uhr ——— — Unr, zeigen nschkonzert“ en Nachmittags- ne Preise! — . au 3, 4 ungskomen 26 Eer lauptstr. 178 fernruf 2810 chank nenbrauerei geöfineil ◻— Hanuskripten, lurch unlieb n! — ritzen raten in Drahtform ziehen melzpunkt möglic ner Ueberzüge zus ,„ Stahl, Zink usf. Zwecke liefert in g seit Jahren im jolbeinstr. arnsprecher 409 4) Ihan nem Atlasf uflage eſes zuverläſſigen 7 durchgearbeiteten ſtänden von zwei ide bis Ende dez asband erſchein Am H hilich Am 22. tähnlichem Um⸗ der Bandpreiß uf ca. RM 20— engenommen und rgemerkt von der lhein nken) ich der Mebs ſen) mit— ohne 50, Atlasband eg ls nach Erſcheinen Januar 194 ehneiben möglichſt lange auszuweichen. Grunde propagiert man neuerdings, das jet⸗ Sonnkag⸗Ausgabe Mannheim, 26. Januar 1941 * 5 Churchill und flitlee widerſprechen ſich/ Bevins„induſtrielles Parlament“ tagt in der nächſten Voche Der höhere Befenl vas Ideendurcheinander bei engliſchen miniſtern Schleichwege der plutokraten/ Meinungsverſchiedenheiten als Lebensprinzip hw. Stockholm, 25. Jan.(Eig. Meld.) Die in England geſtartete Agitationswelle, an der ſich Miniſter⸗aller Schattierungen be⸗ teiligen, entbehrt nicht der Komik. Es propa⸗ iert jeder, was er ſich aus einem Pott von charfen Worten zurecht geſucht hat. Wenn Churchill zur der gefährdeten De⸗ mokratie verſichert, die Welt nach dem Kriege wird nicht viel anders ausſehen als die Welt vor 1933 und vielleicht auch vor 1914, ſo gibt er zu, daß ſein Beſtreben doch nur darauf ab⸗ ielt, die plutokratiſche Welt zu erhalten. An⸗ — Miniſter haben ſich genau gegenteilig ge⸗ äußert und für die Zeit nach dem Kriege eine neue„gerechtere und ſozialere“ Welt ver⸗ ſprochen. Der Hauptvertreter der Labour⸗Partei im Churchill⸗Kabinett, Lordſiegelbewahrer Att⸗ lee, hat es allerdings fertig bekommen, nach zwei Seiten zu reden. Er verſprach eine ver⸗ änderte Nachkriegszeit, ſtellte ſchöne Pläne in Ausſicht, um dann uhim doch nur 3 5 ufügen:„Nach dem Krieg werden wir wieder die Meinungsverſchiedenheiten haben, die das Lebensprinzip der Demokratie ausmachen. Wir werden wieder Regierungen haben, bei denen bald die eine bald die andere Partei die Op⸗ poſition bildet, genau wie früher.“ Alle politiſchen Kreiſe Londons ziehen eben vor, Verwirrung in den Köpfen der Englän⸗ der zu ſtiften und einer feſten Entſcheidung Aus dieſem zige Zufallskabinett auf lange Zeit gewiſſer⸗ maßen zwangsweiſe beizubehalten, ſo ſtark auch die ideologiſchen und materiellen Inter⸗ eſſen innerhalb der Regierung aufeinander⸗ ſtoßen mögen. Von vielen Seiten ſei, ſo berichtet der Lon⸗ doner Vertreter der„Nya Dagligt Allehanda“, in den letzten Tagen darauf hingewieſen wor⸗ den, daß es das Beſte wäre, wenn die jetzige Kollektivität auf unbeſtimmte Zeit, auch über den Krieg hinaus, fortdauern würde. Die Be⸗ fürworter dieſes Planes treten ſehr energiſch auf, und glauben damit gewiſſermaßen den „Stein der Weiſen“ gefunden zu haben. Miſter Bevin ſpricht nicht, er will vor allem arbeiten. In der nächſten Woche wird Arbeits⸗ miniſter Bevin ſeinen beratenden Ausſchuß, das ſogenannte„induſtrielle Parlament“ zuſammen⸗ treten laſſen. Zur Debatte ſteht, welche Indu⸗ ſtriezweige Englands als„Induſtrie von natio⸗ naler Bedeutung“ zu betrachten und unter ſtaat⸗ liche Kontrolle zu ſtellen ſeien. Nach ſchwedi⸗ ſchen Meldungen wird auch erwogen,„ungenü⸗ ende effektive Vorſtände“ von Induſtriegeſell⸗ ſcha ten zu verabſchieden, die der Produktion indernis ſein könnten. Ein großer Teil der ngländer ſtehe, betont man weiterhin,„ſkep⸗ tiſchꝰ den Regierungsplänen für die rbelu Anku ng der Kriegsproduktion, zumal Bevins Pläne mit den jüngſten Ideen Chur⸗ chills nicht übereinſtimmen. junehmende Schiffsverluſte Buenos Aires, 25. Jan.(HB⸗Funk) Wie peſſimiſtiſch auch engliſche Auslands⸗ kreiſe die Geſamtlage Großbritanniens in den lommenden Monaten beurteilen, geht aus dem Leitartikel des„Buenos Aires Herald“ hervor. Dieſes Blatt ſchreibt, wieder einmal wird Eng⸗ land die ſchwere Laſt des Blitzkrieges allein zu tragen haben, denn die Hilfeleiſtung der Ver⸗ einigten Staaten gehe nur ſehr langſam. Selbſt die für 1940 verſprochenen Lieferungen ſeien noch nicht einmal ausgeführt. Die größte Gefahr beſtehe jedoch in den ſtän⸗ dig zunehmenden Schiffsverluſten, worüber ſich die amtlichen Statiſtiken alles andere als beruhigend äußern. Eine andere Tatſache, die den britiſchen Fachleuten ſchwere Sorge bereite, ſei der unleugbare Erfolg der Bombardements auf England. kine infame küge DNB 25. Januar Einer Reutermeldung aus London zufolge ellte Luftfahrtminiſter Sinclair auf An⸗ age vor dem Unterhaus die dreiſte Behaup⸗ tung auf, daß im Fallſchirm abſpringende bri⸗ tiſche Flieger in mindeſtens 12 Fällen von deutſchen Fliegern beſchoſſen worden ſeien. Dieſe Erklärung des britiſchen Miniſters iſt wärti eine infame Lüge und eine unverſchämte, nicht ſcharf genug zurückzuweiſende Beſchimpfung der deutſchen Soldatenehre. Deutſche Soldaten werden niemals auf einen hilflos gewordenen Gegner ſchießen. Darin hat die deutſche Wehrmacht ſeit jeher ein Grundgebot⸗der ſau⸗ beren Kriegsführung und ein Geſetz der Menſchlichkeit geſehen. Dagegen wird die bri⸗ tiſche Soldatenehre für alle Zeiten mit der Schande des„Baralong“⸗ und des„Altmark“⸗ Falles behaftet ſein. Es iſt aller Welt bekannt, daß die britiſche Agitation ſich mit durchſichtigen Zweckmeldun⸗ en und lügneriſchen Unterſtellungen immer orbehalte zu ſchaffen bemüht, um heuchleriſch ihre künftigen Verbrechen im Lichte einer angeblichen Vergeltung erſcheinen zu laſſen. zwiſchenfälle in Ichanghai ny, Stockholm, 25. Jan.(Eig. Ber.) Die engliſche Regierung hat, wie am Sams⸗ tag in London amtlich bekanntgegeben wurde, bei der japaniſchen Regierung Vorſtellungen wegen neuer Zwiſchenfälle im Stadtrat von Schanghai erhoben. ehrere Mitglieder der Verſammlung gerieten in eine Schlägerei und wurden ernſtlich verletzt. Engländer erklärten, frühere Beſchwerden wegen der Zuſtände in der internationalen Konfeſſion ſeien von Ja⸗ pan unberückſichtigt gelaſſen worden. Die eng⸗ liſche Preſſe ſucht alle Schuld an den Vor⸗ kommniſſen auf Japan zu wälzen und die Vereinigten Staaten zur Teilnahme am Pro⸗ teſt aufzuſtacheln. Konferenz in Singapur. In Singapur be⸗ gann am Samstag eine Konferenz der eng⸗ liſchen und auſtraliſchen Luftoberbefehlshaber für den Fernen Oſten. Es handelt ſich um eine Fortſetzung der gegen Japan gerichteten De⸗ monſtrationen. Mannheim, 25. Januar. Die Zahl der Weltanſchauungs⸗ oder Zeit⸗ ablöſungskriege, die Europa während der letz⸗ ten Jahrhunderte erlebt hat, iſt äußerſt gering. Nicht einmal den Dreißigjährigen Krieg kann man als einen ausſchließlichen Kampf um die Durchſetzung einer neuen Weltanſchauung wer⸗ ten. So ſehr in ihm auch Proteſtantismus und Katholizismus einander gegenüberſtanden und dieſe beiden Formen religiös⸗konfeſſionellen Denkens um die Anerkennung ihrer Ausſchließ⸗ lichkeit rangen, ſo eroberte ſich im Verlauf die⸗ ſer langen kriegeriſchen Auseinanderſetzung doch wieder das Prinzip faſt jeden Kampfes, der bis dahin und ſeitdem auf den europäiſchen Schlachtfeldern ausgetragen worden iſt, die Vorhand: die Rivalität zwiſchen einzelnen Völ⸗ kern und Staaten um die größere äußere Macht, um den größeren ſtaatlichen Beſitz. Eher ſchon kann man vielleicht die franzöſiſche Revolution und die Kriege, di* ſich unmittelbar aus ihr ergaben, als den kriegeriſchen Ausfluß eines weltanſchaulichen Ringens bezeichnen, ſo wenig inneres Verſtändnis wir auch heute für die geiſtigen Voͤrausſetzungen dieſer Revolution wie des Kampfes, der ihr folgte, aufzubringen vermögen. Schließlich aber hat ſich auch das geiſtige Ziel der franzöſiſchen Revolution nicht in den franzöſiſchen Revolutionskriegen durch⸗ geſetzt, und Napoleon gar verleugnete im Grunde ſeines Herzens ſchon wieder die eigent⸗ lichen Vorausſetzungen dieſer Revolution. Das liberaliſtiſche Gedankengut von 1789 infizierte vielmehr auch ohne kriegeriſche Auseinander⸗ ſetzungen das menſchliche und ſtaatliche Denken von faſt eineinhalb Jahrhunderten. Und die Kriege, die ſeitdem geführt worden ſind, waren wiederum bis zum Weltkrieg rein machtpoli⸗ Wie helfen die Usfl Enoland am beſten? Darüber ſoll Halifax aufhlären/ Starhe Dringlichkeit der hilfeleiſtung betont Waſhington, 25. Jan.(HB⸗Funk.) Der neue britiſche Botſchafter in Waſhington, Lord Halifax, traf, wie wir bereits berich⸗ teten, am Freitag an Bord des neuen Schlacht⸗ ſchiffes„King George.“ im Hafen von Anna⸗ polis ein, wo er von Präſident Rooſevelt auf ſeiner Präſidentenjacht„Potomac“ abge⸗ holt wurde. Halifax gab vor ſeiner Weiterreiſe nach Waſhington, wo er gemeinſam mit Rooſevelt hinfuhr, Preſſevertretern gegenüber zu ver⸗ ſtehen, daß Amerika noch nicht ſchnell genug helfe. Er unterſtrich, kaum an Land gekommen, aufs ſtärkſte die Dringlichkeit der Hilfeleiſtung der USA für England. Seine Aufgabe ſei es, der Regierung und dem Volk der Vereinigten Staaten„von Zeit zu Zeit“ mitzuteilen, auf welche Weiſe ſie England am beſten helfen könnten. In dieſem Zuſammenhang iſt die Tatſache intereſſant, daß Halifax mit dem neueſten und ſchwerſten engliſchen Schlachtſchiff, dem 35 000 Tonnen großen„King George.“, nach Ame⸗ rika gebracht wurde. Der engliſche Rundfunk verſucht zwar gerade damit der Welt einzu⸗ reden, daß dies ein Beweis dafür ſei, daß Großbritannien die Meere beherrſche. In Wirk⸗ lichkeit zeigt aber gerade der Umſtand, daß Halifax auf dieſem Schlachtſchiff und nicht auf einem Paſſagierdampfer oder im Geleitzug reiſte, zur Genüge, wie wenig ſicher ſich Eng⸗ land auf dem Meere fühlt. Dieſen Standpunkt teilte ſogar im Gegenſatz zum britiſchen Rund⸗ funk Rooſevelt ſelbſt. Er ſagte nämlich, daß man um die Reiſe Diskretion gewahrt habe, da das Gegenteil möglicherweiſe Menſchenleben in Gefahr gebracht hätte, womit er auf die Mög⸗ lichkeit eines U⸗Boot⸗Angriffes hinwies. Uergebliche Hoffnungen der Türkei auf kngland Das gewünſchte Material ſoll möglichſt ſchnell geliefert werden Berlin, 25. Jan.(HB⸗Funk) Aus Ankara wird berichtet, daß ſich gegen⸗ ein türkiſcher Regierungsausſchuß mit der Aufſtellung von Liſten derjenigen Waren, befaſſe, die auf Grund der türkiſch⸗britiſchen Wirtſchaftsvereinbarungen aus Großbritannien bezogen werden ſollen. Die türkiſchen Wünſche ſollen dabei vor allem auf Maſchinen und Ge⸗ räte für Erdölbohrungen, Motoren nebſt Er⸗ ſatzteilen, Lokomotiven, Waggons, Laſtkraft⸗ wagen und verſchiedenem ſonſtigen Induſtrie⸗ bedarf gerichtet ſein. Nach Ausarbeitung der Liſten ſollen die Verhandlungen mit den briti⸗ ſchen Firmen aufgenommen und auf möglichſt ſchnelle Lieferung des Materials gedrungen werden. Es iſt eigentlich verwunderlich, daß es offen⸗ bar noch Leute gibt, die noch Hoffnungen auf eine Lieferfähigkeit der britiſchen Induſtrie ſetzen. Aus England ſelbſt ſind in den letzten Wochen zahlreiche Tatſachen bekannt geworden, aus denen hervorgeht, daß die britiſche Eiſen⸗ und Maſchineninduſtrie ſchon lange nicht mehr in der Lage iſt, den Bedarf für ſich zu befrie⸗ digen, geſchweige denn Aufträge zu erfüllen. Die pauſenloſen Angriffe der deutſchen Luft⸗ waffe auf die britiſchen Induſtriezentren haben ungemein viele Erzeugungsſtätten ausfallen und andererſeits den neuen Bedarf an Maſchi⸗ nen, Motoren und Transporteinrichtungen aller Art gewaltig anſchwellen laſſen. Es iſt der bri⸗ tiſchen Induſtrie daher völlig unmöglich, in ſolchen Erzeugniſſen Ausfuhraufträge durchzu⸗ führen. In gleicher Weiſe wird es überdies noch unmöglich ſein, die türkiſchen Wünſche nach einer möglichſt ſchnellen Lieferung zu er⸗ füllen, was allein ſchon wegen der Sperre des Mittelmeeres für die britiſche Schiffahrt un⸗ möglich iſt. Es iſt kein Geheimnis, daß Trans⸗ porte von England nach der Türkei, die um das Kap der Guten Hoffnung nach dem Hafen Baſra gehen, mindeſtens drei bis vier Monate Beförderungszeit beanſpruchen, ehe ſie nach der Türkei gelangen. tiſche Auseinanderſetzungen vor Staaten und Völkern. Anders dieſer Krieg. Er hat ſeine letzten Wurzeln in dem Heraufziehen eines neuen Denkens, das auf eine veraltete Welt ſtößt, die ſich mit allen ihr noch verbliebenen Mitteln zur Wehr ſetzt, um das Alte gegen das Neue zu behaupten. Dabei muß allerdings klargeſtellt werden, daß ſich die neue Vorſtellung von den Notwendigkeiten menſchlichen und völkiſchen Zuſammenlebens, wie ſie etwa vom National⸗ ſozialismus und vom Faſchismus vertreten wird, urſächlich und urſprünglich abſolut nicht auf kriegeriſchem Wege durchſetzen wollte. Die Lehre vom Nationalſozialismus vertritt keines⸗ wegs als erſtes und oberſtes Geſetz das des Krieges, ſondern das der Arbeit, des Fort⸗ ſchritts und der inneren, ſelbſtverſtändlichen, naturgegebenen Abſtimmung des menſchlichen und völkiſchen Seins mit den Anforderungen, die der Fortſchritt an jede einzelne Lebens⸗ erſcheinung ſtellt. So iſt denn dieſer Krieg auch keineswegs von Deutſchland heraufbeſchworen worden, um etwa das nationalſozialiſtiſche Revolutionsziel krampfhaft und kämpferiſch voranzutragen, weil in uns immer die Ueber⸗ zeugung lebte, daß die Kraft der Idee groß genug ſei, um ſich ſelbſt ihr Feld auch ohne Kampf zu erobern. Der Krieg ſelbſt vielmehr iſt von allen jenen Kräften ausgelöſt worden, deren Horizont nicht die Reichweite hat, die nun einmal das 20. Jahrhundert vom menſch⸗ lichen Geſchlecht fordert; er iſt ſyſtematiſch vor⸗ bereitet und dann tatſächlich auch erklärt wor⸗ den von jenen, die ihr einzelnes materielles Leben durch ein neues Gemeinſchaftsleben be⸗ droht und beeinträchtigt ſahen. Wir zweifeln heute nicht daran, daß der engliſche Arbeiter fanatiſch den Sieg für England wünſcht und daß er mit der ganzen ihm möglichen Leiden⸗ ſchaft gegen Deutſchland kämpft. Wohl aber zweifeln wir daran, daß er dies getan haben würde, wenn er eine wirkliche Vorſtellung von dem Weſen und dem inneren Wert des Natio⸗ nalſozialismus gehabt hätte. Wäre dies der Fall geweſen, hätte England ſelbſt in ſeinen eigenen Grenzen eine Auseinanderſetzung er⸗ leben können, die ähnlich derjenigen geweſen wäre die Deutſchland nach dem Weltkrieg bis zur nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme durchgemacht hat. Es iſt der führenden engli⸗ ſchen Schicht geglückt, einen Schleier über die wahre Entwicklung in Deutſchland ſeit 1933 zu breiten. Dafür hat heute der engliſche Arbeiter zu büßen und zu bluten, ohne daß ihm ebenſo wie ſeinem plutokratiſchen Mentor heute noch geholfen werden könnte. Reichspreſſechef Dr. Dietrich hat in ſeiner großen Rede in Prag von den geiſtigen Grund⸗ lagen des neuen Europas geſprochen und in aller Klarheit die Zeitwende aufgezeigt, an der die Völler unſeres Kontinents— und nicht nur unſeres Kontinents— ſtehen. Dabei hat er auch den Satz geſprochen:„Der Menſch han⸗ delt nur dann in Wahrheit frei, wenn er dem Weſen der Gemeinſchaft gemäß handelt, der er angehört.“ Es iſt dies eigentlich der Kernſatz unſeres neuen Denkens, das die Freiheit nicht mehr nur als einen individuellen Anſpruch und Beſitz, ſondern als einen Beſitz der Gemein⸗ ſchaft wertet. Die wirkliche Freiheit beruht in der feſten Bindung des einzelnen an ein Hö⸗ heres. Ihm hat er mit der ganzen Freiheit ſeiner Perſönlichkeit zu dienen und ſich einzu⸗ ordnen; denn er ſelbſt wäre ja nicht exiſtent ohne dieſe übergeordnete Gemeinſchaft. Wie das menſchliche Leben nicht denkbar iſt ohne die Gemeinſchaft von Mann und Frau, Vater und Mutter, Generationen, Jahrhunderte, Jahr⸗ tauſende hindurch, ſo kann ſich auch der einzelne in ſeinem gegenſtändlichen Schaffen, in ſeinem Werk an der Gegenwart, an ſeiner Aufgabe für die Zukunft nur einer Gemeinſchaft verpflichtet fühlen und ihr dienſt ar ſein. Nicht die Zü⸗ gelloſigkeit des Individuums, wie ſie in äußer⸗ ſter Konſequenz die franzöſiſche Revolution predigte, hat mehr Daſeinsberechtigung; ja, wir dürfen heute ſchlußfolgern, daß jene Lehre „Paßenkrenzbanner“ Sonntag, 26. Januar 1231 im Grunde eine Irrlehre war, weil ſie die natürlichen menſchlichen Gegebenheiten, die eigentlichen Vorausſetzungen des Le⸗ bens verleugnete. Es iſt undenkbar, daß wir aus einer Gemeinſchaft mit dem Auftrag her⸗ vorgehen, uns dann zu vereinzeln, ohne wieder »aus dieſer Vereinzelung zu einer neuen Ge⸗ meinſchaft emporzuſtreben. Wenn nun der Nationalſozialismus das Prinzip der Gemeinſchaft verkündet, ſo folgt er damit nicht etwa irgendeinem an ſich völlig neuen Geſetz, ſondern er hat lediglich einem von der Natur gegebenen Prinzip, das durch menſchlichen Irrtum verſchüttet war, wieder Gültigkeit und Wert verſchafft. Und weil es ſich bei dieſer neugewonnenen Erkenntnis um ein ſo natürliches Geſetz handelt, glauben wir auch ſo felſenfeſt an die Durchſetzung dieſes Prinzips und damit an unſeren Sieg. Wir folgen nur einem„höheren Befehl“, wie Dr. Dietrich es nannte: dieſen Willen zur Ord⸗ nung, das Streben zu höherer fortſchreitender Entwicklung, die nur möglich ſein kann, wenn wir das indiviudaliſtiſche Zeitalter endgültig durch das Zeitalter der Gemeinſchaft ablöſen. So geht dieſer Krieg in der Tat nicht um irgendwelche machtpolitiſchen Poſitionen, die wohl auch eine Rolle ſpielen mögen, aber doch keine ausſchlaggebende Bedeutung haben, ſon⸗ dern er geht um die Erneuerung letzter menſch⸗ licher und völkiſcher Werte, um die Erfüllung eines höheren Befehls, den die Geſchichte menſchlicher Entwicklung an uns ſtellt. Das wollen und müſſen wir in jeder einzelnen Phaſe dieſes Krieges begreifen und beherzigen, mögen unſere Soldaten draußen von Sieg zu Sieg ſchreiten oder mag für eine Weile die ſtillere Vorbereitung des letzten entſcheidenden Schlages unſere Tage beherrſchen und dabei vielleicht den einzelnen auf eine härtere Ge⸗ buldsprobe ſtellen. Immer wieder müſſen wir zu dem Ausgangs⸗ und Endpunkt dieſes Kamp⸗ ſes hinfinden und uns darüber klar werden, daß er auf der Wende zweier Zeiten ausge⸗ tragen wird, daß er notwendig wurde ohne unſere Schuld, in Erfüllung eines geſchicht⸗ lichen Geſetzes, das von unſeren Gegnern ver⸗ gewaltigt war, Je ſtärker die Geſamtheit un⸗ ſeres Volkes aus dieſem Impuls lebt, deſto eher wird der Endſieg unſer ſein. Or. Jorgen Bochmann Anoriff auf einen beleitiug DNB Berlin, 25. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Schnellboote klärten im Kanalgebiet bei un · günſtiger Wetterlage erfolgreich auf. Es kam mehrfach zur Berührung mit dem Feinde. Die deutſchen Boote kehrten unverſehrt in ihre Stützpunkte zurück. Auch die deutſche Luftwaffe beſchränkte am 24. Januar infolge der Ungunſt der Witterung ihre Tätigkeit auf bewaffnete Im Mittelmeer griffen deutſche Kamp flug⸗ euge einen von Seeſtreitkräften geſicherten feindlichen Geleitzug weſtlich Kreta an. Meh⸗ rere Treffer von Bomben ſchweren und mitt⸗ leren Kalibers auf drei ſchweren Einheiten des engliſchen Flottenverbandes wurden einwand⸗ frei beobachtet. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeſchoſſen. rend oben auf dem Treppenaufgang Steinerne jeugen eniſprechen der geiſtigen faltung der nation Kusſtellung„Ueue deutſche Baukunſt“ in Sofia in fnweſenheit der Spitzen des bulgariſchen Staates feierlich eröffnet DNB Sofia, 25. Januar. Die Ausſtellung„Neue deutſche Bau⸗ kunſt“, die unter der Schirmherrſchaft König Boris' III. ſteht, wurde am Samstag in An⸗ weſenheit der Spitzen des bulgariſchen Staates von Staatsſekretür Eſſer in der neuen Bilder · 33 dei Sofioter Kunſtakademie feierlich er⸗ öffnet. Das neue ſchmucke Gebäude führte über dem Haupteingang das Hoheitszeichen des Reiches und eine Reihe der Nationalflaggen beider Länder entlang ſeiner ganzen Vorderfront. In der mit Blumen geſchmückten Treppenhalle ver⸗ ſammelten ſich die Feſtgäſte; unter ihnen die Vertreter des Königlichen Hauſes, die Mitglie⸗ der der bulgariſchen Regierung mit Miniſter⸗ präſident Fihoff an der Spitze, u. a. die deut⸗ ſchen Gäſte mit Staatsſekretär Eſſer an der Spitze, der deutſche Geſandte, der Landesgrup⸗ penleiter der NSDAp und viele Vertreter der deutſchen Kolonie. Zu beiden Seiten der Red⸗ nertribüne nahm Hitlerjugend m 4* er be⸗ kannte bulgariſche Volkschor Gußla ſeinen Platz einnahm. Der Dank an Deutſchland Nach Abſingen der Nationalhymnen der bei⸗ den Länder hieß der deutſche Geſandte, Frei⸗ herr von Richthofen, die Feſtgäſte herz⸗ lich willkommen. Der bulgariſche Miniſter für öffentliche Bauten, Ingenieur Wafſileff, würdigte zunächſt den hohen Stand der deut⸗ ſchen Technik und Architektür, die vom Natio⸗ nalſozialismus in hervorragender Weiſe heute in den geſtellt worden ſeien, indem er e als Mittel und Ausdruck der wahren Kultur es deutſchen Volkes und ſeiner gegenwärtigen Epoche erklärte. Das deutſche Volk habe der Menſchheit viele große Werke auf dieſem Ge⸗ biete geſchenkt. Bulgarien ſei glücklich, daß die bulgariſche Architektur unter Einfluß der deut⸗ ſchen Baukunſt ſtehe. Die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen befruchteten auch den bulgariſchen. Schöpfergeiſt auf allen anderen Gebieten des kulturellen Lebens. Der Miniſter dankte zum Schluß allen deutſchen Stellen und Perſönlich⸗ keiten für das Zuſtandekommen der eindrucks⸗ vollen Ausſtellung und wünſchte ihr den ge⸗ bührenden Erfolg. Staatsſekretär Eſſer zunächſt im Namen der Regierung des Großdeutſchen Rei⸗ ches und im beſonderen Auftrag des Führers und Reichskanzlers alle, die ſich zur Eröffnung der Ausſtellung„Neue deutſche Baukunſt“ ver⸗ ſammelt hatten, beſonders aber den bulgari⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Filoff und den Mi⸗ niſter für Bauweſen, Waſſileff. Die Ausſtellung„Neue deutſche Baukunſt“, ſo führte er in ſeiner Eröffnungsrede aus, unter⸗ Bemerkenswerte Debatle in den Usfl Das problem der europäiſchen Kuseinanderſetzung vor dem parlamentsausſchuß DNB Waſhington, 25. Januar. Vor dem Auswärtigen Ausſchuß des Reprü⸗ ſentantenhauſes gab der bekannte amerikaniſche Flieger⸗Oberſt Lind bergh auf einige Fra ⸗ gen über die politiſche Lage der Vereinigten Staaten Auskünfte. Er betonte zunächſt, daß er nicht an die Ge⸗ fahr einer Eroberung der Vereinigten Staaten glaube, ſolange UÜSaA gut gerüſtet ſei. In die⸗ fem Zuſammenhang ſprach ſich Lindbergh für einen beſchleunigten Ausbau vor allem der Luftflotte aus. Im weiteren Verlauf ſeiner Erklärungen wandte ſich Lindbergh gegen den Leih⸗ und Pachtvertrag, weil dieſer die USA näher zum Kriege führe und ſie einen Schritt von der Demokratie entferne. Die Vereinigten Staaten verfügten über wenige hundert mo⸗ derne Kriegsflugzeuge. Es ſei daher ein Feh⸗ ler, im gegenwärtigen Augenblick noch Flug⸗ zeuge auszuführen, während jede der kriegfüh⸗ renden Parteien in Europa Tauſende von Flugzeugen beſitze. Durch den Export trete eine direkte Schädigung der USA ein. Die Mitſchuld der IE Lindbergh unterſtrich ſodann, daß die Ver⸗ einigten Staaten England ermutigt hätten, den Krieg zu erklären, als es darauf nicht vorbe⸗ reitekt war. Wenn die USlA ihre urſprüngliche Neutralität und ein vollſtändiges Waffenem⸗ bargo aufrechterhalten hätten, dann wäre es überhaupt zu keinem Kriege gekommen. Frank⸗ reich würde dann heute ebenſo daſtehen wie vor dem Kriege, und auch England wäre beſſer gefahren.„Ich kann es mir ſehr gut vor⸗ ſtellen, daß man in Europa zu einer fried⸗ Malien kömpſt bis zum Endſieg gegen den Todſeind Agenzia Stefani über Aluſionen und Enttäuſchungen der britiſchen politik DNB Rom, 25. Januar. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Agenzia Si. weiſt nach einem Rückblick auf die ver⸗ geblichen Bemühungen Englands zur Kriegs⸗ ausweitung auf dem Balkan mit Nachdruck darauf hin, daß die engliſche Regierung auch in Bezug auf die Möglichkeit, zwiſchen die einen Keil zu treiben, in einer völligen irrealen Welt lebt. Der diplomatiſche Mitarbeiter bemerkt dazu, daß im Gegenſatz zu den Entſtellungen der engliſchen Agenten„die ſehr wohl erkannt haben, daß Eng⸗ and der Feind ihrer Lebens⸗ und Expanſions⸗ rechte iſt. Sie werden deshalb entſchloſſen an der Seite des verbündeten Deutſchlands gegen den Todfeind der europäiſchen Ordnung kämp⸗ fen bis zum Endſieg“. Darüber hinaus habe England geglaubt, mit einer Offenſive in Libyen ſich die Vorherr⸗ chaft über das Mittelmeer ſichern zu können. Aber auch von dieſem Geſichtspunkt aus habe die mit ungeheuren Kräften von den Engländern in der Cyrenaika unternommene Offenſive keine Reſultate erbracht und werde auch keine erbringen.„Nach den ſchweren Ver⸗ luſten in der jüngſten Schlacht in der Straße von Sizilien hat die britiſche Flotte allem An⸗ ſchein nach darauf verzichtet, das Mittelmeer als Durchgangsſtraße zu benutzen. Die deut⸗ ſchen und italieniſchen Luft⸗ und Seeſtreitkräfte operieren in einer Weiſe, die dieſes Meer prak⸗ tiſch für die engliſche Marine unbenutzbar macht. Nach italieniſchen Informationen ſind die Engländer infolge der fortgeſetzten wuchtigen Ungriffe des deutſchen Luftkorps in Italien auf Malta auf der Inſel ebenſo wie ihre Landsleute in der Heimat von heftiger In⸗ vaſionsangſt ergriffen worden, die durch Churchills„Botſchaft an Malta“ noch erheblich eſteigert wurde. Der Militärgouverneur der Fnfel Generalleutnant Doſſie, hat daher, wie von amtlichen britiſchen Nachrichtendienſi emeldet wird, mit einem Federſtrich alle wehr⸗ ähigen Malteſer für militärpflichtig erklärt. Wieder jtalieniſche eandarbeiter h. n. Rom, 25. Jan. ſes Meld.) Vertreter bes Reichsarbeitsmin Reichsnährſtandes hatten in dieſen Tagen Rom mit dem Führer der Faſchiſtiſchen arbeiterkonföderation Beſprechungen über ſteriums und den nächſten Einſatz italieniſcher Landarbeiter in Deutſchland. Nachdem über alle Verhand⸗ lungspunkte volle Uebereinſtimmung erzielt wurde und die Vorausſetzungen für die aber⸗ malige Entſendung italieniſcher Landarbeiter nach Deutſchland geſchaffen worden ſind, iſt die deutſche Abordnung wieder nach Deutſchland zurückgereiſt. u einem blutigen Zuſammenſtoß G franzöſiſchen Senegalſchützen und Ara⸗ ern iſt es nach italieniſchen Meldungen in der tuneſiſchen Ortſchaft Blica gekommen. Die Zahl der Verwundeten iſt noch nicht bekannt. Die franzöſiſche Polizei mußte einſchreiten. lichen Einigung gekommen wäre. Ter Krieg wäre auf dieſe Art hinausgezögert oder un⸗ nötig geworden.“ Auf die Frage des Abgeord⸗ neten Mundt, warum Lindbergh ſeine Mei⸗ nung mit einer ſo großen Offenherzigkeit be⸗ kanntgebe, antwortete er:„Ich bin überzeugt, daß der Krieg für uns eine Kataſtrophe ſein wird, wenn wir uns in den Konflikt ein⸗ miſchen. Ich erwarte von keinem Krieg, den wir führen könnten, einen Erfolg, wenn er eine Invaſion des europäiſchen Kontinents vor⸗ ausſetzt.“ Anklage gegen die Regierung Lindbergh äußerte Zweifel daran, daß es Lab könnte, Deutſchland auszuhungern und urch eine Blockade zur Niederlage zu zwingen. Eine Invaſion in Europa ſetze„ein Zuſam⸗ mentreffen von mehreren Wundern“ voraus. Es ſei unklug, ſo ſtellte Lindbergh weiter feſt wenn die USu ſich feindlich gegen Deutſchland, Italien und Japan ſtellten. Auf die Frage, was er e Friedensappell Rooſevelts und des Papſtes halten würde, ant⸗ wortete er:„Ich bin überzeugt, daß dies ein konſtruktiver Verſuch wäre, kann mir aber nicht denken, was dabei herauskommen könnte.“ Auf dieſe Frage, ob er nicht glaube, daß Staats⸗ ſekretär Hull beſſer Auskunft über die auswär⸗ tigen Angelegenheiten geben könnte, ſagte Lind⸗ bergh:„Ich habe allergrößten Reſpekt vor dem Staatsſekretär; aber wir haben eine Situation erreicht, in die wir nicht geraten wären, wenn auf ſeiten der offiziellen Perſönlichkeiten mehr Vorſicht geherrſcht hätte.“ Eine deutliche Antwort Eine weitere Frage, ob er einen Frieden für möglich halte, während der Stern Hitlers im Aufſteigen begriffen ſei, beantwortete er mit der lakoniſchen Feſtſtellung:„Ich ſehe keine an⸗ dere Möglichkeit. Das wäre allerdings nicht ein Friede, der mir beſonders gut gefallen würde. Die Alternative iſt jedoch ein vernich⸗ tender Krieg. Ein Friede, der jetzt kommt, wäre jedenfalls beſſer.“ Als der Abgeordnete Oberharter behauptete, die USA ſeien ſicherer, ſolange die britiſche Flotte beſtehe, entgegnete unter dem Beifall der Galerie: „Wenn die Sicherheit eines Landes von einem anderen abhängt, dann iſt dies ein Mißerfolg. Ich wünſche keine Vernichtung der britiſchen flbe ich möchte aber nicht, daß das Schick⸗ al der USA von der Zukunft der britiſchen Flotte abhängt.“ Die Zuhörer applaudierten lebhaft, als Lind⸗ bergh den Saal berließ. Die Schlacht verlagert ſich von Tobeun weſtlich Wichtige Stellungen an der griechiſchen Front erobert/ Angriff deutſcher Bomber DNB Rom, 25. Januar. Der italieniſche We rmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be · annt: Die letzten Abteilungen, die im Weſtabſchnitt von Tobruk dem feindlichen Angriff noch verzweifelten Widerſtand entgegenſetzten, er⸗ lagen geſtern der Uebermacht. In Tobrul be⸗ fanden ſich eine Infanteriediviſion(die Divi⸗ ſion„Sirte“), ein Bataillon Grenzwachttruppen, ein Bataillon Schwarzhemden, ſowie Matroſen⸗ und Artillerieabteilungen, insgeſamt rund 20 000 Mann. Dieſe Kräfte haben 19 Tage lang dem dreifachen Bombardement von Land, von See und von der Luft aus Widerſtand ge · leiſtet und haben dem Endangriff noch vier Tage lang ſtandgehalten. Unſere Artillerie hat bis zum letzten Schuß gefeuert und große Lücken in die auſtraliſchen Abteilungen geriſ ⸗ ſen. Auch unſere Verluſte an Mann und Ma⸗ terial ſind groß. Nach einer Rundfunkmeldun des Gegners wurden aus Tobruk über 200 italieniſche Verwundete geborgen. In der äußerſt harten Schlacht von Tobruk hat ſich die italieniſche Wehrmacht, wie der Gegner elbſt z heldenhaft h magaz ach dem Fall von Tobruk hat ſich die Schlacht gegen Weſten verlagert, wo Vorſtöße von feindlichen Panzereinheiten durch unſer 5 zurückgewieſen wurden, wozu ſich unſere uftwaffe mit Bomben⸗ und Maſchinengewehr⸗ angriffen geſellte. Ein feindliches Blenheim⸗ Flugzeug wurde von unſeren Jagdfliegern ab · geſchoſſen. An der griechiſchen Front wurden trotz ungünſtiger Wetterlage in Angriffen von örtlicher Bedeutung wichtige Stellungen er⸗ obert und dem Feinde empfindliche Verluſte an Gefangenen und automatiſchen Waffen bei ⸗ gebracht. In Oſtafrika dauerten die Kämpfe an der Sudanfront in den Abſchnitten von Cheru zund von Aucota an. Die Luftwaffe griff kräf · tig in die Kämpfe ein. Bomberformationen des deutſchen Flieger⸗ korps griffen am ſpäten Nachmittag des 24. Januar einen feindlichen Flottenverband im entralen Mittelmeer an. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurde ein ſchwerer Treuzer am Heck mit einer Bombe von ſchwerem Kaliber getroffen. Im Atlantiſchen Ozean verſenkte eines un ⸗ ſerer Unterſeeboote unter dem Befehl von Korvettenkapitän Carlo Alberto Teppati den griechiſchen 6000⸗Tonnen⸗Dampfer„Eleni“, Ein anderes U⸗Boot unter dem Befehl von Kor⸗ vettenkapitän Salvatore Todaro verſenkte nach hartem Kampf den mit Truppen beladenen engliſchen Hilfskreuzer„Eumoens“(7000 To.). auf den ſiegreichen Frieden vor allem de weil er uns endlich das ungeſtörte Weiter richtet von einem Gebiete des kulturellen Se⸗ bens in Deutſchland, welches nicht nur der . des Führers und ſeinem geſtaltenden Willen am nächſten ſteht, ſondern auch am ein⸗ drucksvollſten das Weſen jener nationalſoziali⸗ ſtiſchen Idee widerſpiegelt, die das Geſicht des neuen Reiches in wenigen Jahren geformt hat. Der Führer hat es zutiefſt erkannt und oft 4 in ſeinen Reden zum Ausdruck F0 1 ein Volk mit Lebenswillen und Lebensa ſich feine Denkmäler vor allem in Leiſtungen der Architektur ſchaffen muß, daß aber die ſtei⸗ nernen Zeugen einer nationalen Baukunſt der daß ſie in dem ganzen Volk das Bewußtſein ſeiner Kraft und Stärke geben müſſen und da⸗ durch die ſichtbaren Grundlagen eines geſun⸗ den nationalen Stolzes ſein müſſen. So kon⸗ geiſtigen Geſamthaltung des Volkes entſprechen müſſen, daß ſie der Volksgemeinſchaft zu ent⸗ ſpringen und ihren Zwecken zu dienen hahen, zentrieren ſich die Probleme der Baukunſt im neuen Deutſchland, in die Ausſtellung einen Einblick ermöglicht, neben dem Bau von Wohnungen vor allem auf den öffentlichen Monumentalbau. Eine einzige architektoniſche Kufgabe Unter ſolchen Umſtänden iſt es vielleicht be⸗ greiflich, wenn das ganze große Deutſche Reich von heute gewiſſermaßen eine einzige architel⸗ toniſche Aufgabe darſtellt, Reichsgebiet punkte, das von den Prachtbauten deutſcher Repräſentation zu den Zweckbguten großer Ueber das ganze Bahnhöfe oder neuer Induſtrieſtädte bis zu den Kaſernen und Fliegerhorſten der deutſchen Wehrmacht und den Wohnſiedlungen der Ar⸗ beit reicht, das weithin erkennbare Zeichen ſein für den neuen deutſchen Gemeinſchaftsgei und die Idee und Dynamik ſozialismus, welcher vollig auf den Frieden ge⸗ richtet iſt, wenn die unerläßliche Lebensgrund⸗ lage und Lebensſicherung unſeres Neunzig⸗ Millionen⸗kvVolkes im Herzen Europas ge⸗ geben iſt. »Die Bauten Adolf Hitlers und ſeine Pla⸗ nungen auf dieſem Gebiet ſind ein unerſchüt⸗ terliches Dokument dafür, daß er und ſein Volk den heutigen Krieg nicht gewollt haben. Wer ſich kulturelle Ziele ſolcher Art ſetzt un monumentale Aufgaben ſtellt, der verurteilt den Krieg als den Zerſtörer aller kulturellen Werte und allen kulturellen Strebens aus tiefſter Seele. Dieſe Ausſtellung 10 wie viel⸗ leicht nichts ſonſt ein Friedensgruß des deut⸗ Frie Führers und ein Beweis für ſeinen riedenswillen. Und wenn Deutſchland heute einen ihm aufgezwungenen Krieg um ſeine Le wird ein Netz baulicher Höhe⸗. die gegenwärtige 4 des National-⸗ bensgrundlage führen muß, ſo freuen wir uns ten an den Werken neuer deutſcher Bauku und damit menſchlicher Kultur ermöglichen wird. Staatsſekretär Eſſer überbrachte ſodann die Grüße von Profeſſor Albert Speer, dem Ge⸗ ſtalter dieſer Ausſtellung und Schöpfer großer deutſcher Bauten, dem nächſten Berater des Führers in allen Fragen der Baukunſt. Im Namen der Reichsregierung und der Veranſtalter dieſer Ausſtellung Staatsſekretär Eſſer den aufrichtigen Dank an König Boris für die Uebernahme des Protek⸗ übermittelte torats und an alle, die ſich um das Zuſtande:⸗ kommen der Ausſtellung verdient gemacht ha⸗ 4 ben, beſonders an den Miniſterpräſidenten und die Mitglieder des Ehrenpräſidiums. Sodann erklärte Staatsſekretär Eſſer die Ausſtellung „Neue deutſche Baukunſt“ für eröffnet. Der Eröffnung wohnte als Vertreter des Reichsminiſters des Auswärtigen, von Ribben⸗ trop, der Leiter der Ae des Aus⸗ dowſki, bei. Beſonders ſtarken Eindruck auf die bulga⸗ wärtigen Amtes, Geſandter v. Twa Uachhaltiger Eindruck Beſonders ſtarken Eindruck auf die bulga⸗ riſchen Zuhörer machten jene Stellen der Rede, in denen Stagtsſekretär Eſſer auf die Bauten 4 des Dritten Reiches als Symbole des Frie⸗ dens hinwies, mit deren Planung auf lange Sicht Deutſchland beweiſe, daß es den Krieg nicht gewollt habe. Das Wort Eſſers, Deutſch⸗ — land wünſche den Frieden, ſchon um ſeine Bauten vollenden zu können, iſt ſofort als ge⸗ flügeltes Wort aufgefangen und und weiter⸗ verbreitet worden. Im Anſchluß an die Eröffnung fand unter Führung des Staatsſekretärs Eſſer ein Rund⸗ gang der eſtgäſte durch die Ausſtellungs⸗ räume ſtatt, der bei allen einen tiefen Eindruck von deutſchem Können und Schaffen hinterließ. Die Eröffnungsfeierlichkeiten beſchloß der Gußla⸗Chor mit einigen deutſchen und bulgari⸗ ſchen Liedern. Der Miniſter für öffentliche Bauten, Waſſi⸗ leff, gab im Anſchluß daran einen Empfang für Staatsſekretär Eſſer und ſeine Begleitung. Am Nachmittag iſt ein Empfang des Staat ſekretärs Eſſer durch den König vorgeſehen. fiönig boris auf der flusſtellung Sofia, 25. Jan.(HB⸗Funk) König Boris beſichtigte in Vegleitung ſei⸗ ner Gemahlin und einem kleinen Gefolge am Samstagmittag die am Vormittag eröffnete Ausſtellung„Neue deutſche Baukunſt“. In der Vorhalle der Ausſtellung wurde der König er⸗ 4 wartet von Staatsſekretär Eſſer, dem bulga⸗ riſchen Bautenminiſter Waſſileff, dem deutſchen Geſandten Freiherrn von Richt⸗ hofen und dem Leiter der kulturpolitiſchen Abteilung im Auswärtigen Amt, Geſandten von Twardowski ſowie vom Oberbürger⸗ meiſter von Sofia, Jwanoff, und einigen bulgariſchen n Staatsſekretär Eſſer führte den König durch die Ausſtellung, über die ſich der König ſehr Deffebi äußerte. Am Nachmittag wurde Staatsſekretär Eſſer von König Boris empfangen. Am 2. Konferenz Braſilien, feierlich eri gabe, die? an eit zuſam daß in Sül wird, dieſe veranlaſſen reicht mit Paraguay kaniſchen C er nicht d reundſcha egerſtaaten 3 m chichte iſt ündung und Argen ſatzes des lonialreiche fen zwiſche eerſt im Ja krieg zwiſc det werden Wirtſchaf Stromſyſter Aires mit nern zählt Pataguay. ſen, daß e⸗ niſchen Au chen kann. nnern ſo chwergew reich des 9 u kommt, urch ſehr ſo daß ein⸗ knüpft wär ſetzungen f miniſter de verſammelr anlaſſung v Staate Ur La⸗Plata⸗N punkt zu er Geld geba lautete, daf rem Maße liche Abſich Die nord Senat ſage keine Schri anderen S Das ward den Erklärt Boliviens in Montev. gen klären. amerikas ſ anzumelder an der Kü genügend( Es war raguay da Buenos Ai und andere nien legte durch den maßen an angenen 13 0 at auch d eine der r angeſehen. 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Das Stromſyſtem des La Plata reicht mit den beiden Flüſſen Parana und Paraguay weit in das Innere des ſüdameri⸗ kaniſchen Erdteils hinein. Aber dies hat bis⸗ er nicht dazu geführt, daß der Friede und die reundſchaft zwiſchen den verſchiedenen An⸗ egerſtaaten geſtärkt und gefeſtigt worden wä⸗ ren. Im Gegenteil: die ſüdamerikaniſche Ge⸗ 3 5 iſt voll von Kriegen, ſowohl an der ündung des La Plata zwiſchen Braſilien und Argentinien als den Erben des Gegen⸗ ſatzes des portugieſiſchen und ſpaniſchen Ko⸗ lonialreiches, als auch im Innern an Kämp⸗ fen zwiſchen Argentinien und Paraguay. Und erſt im Jahre 1938 konnte der blutige Chaco⸗ krieg zwiſchen Paraguay und Bolivien been⸗ det werden. Wirtſchaftlich liegt das Uebergewicht des Stromſyſtems an der Mündung. Buenos Aires mit mehr als zwei Millionen Einwoh⸗ nern zählt mehr Menſchen als der ganze Staat inwei⸗ ſen, daß es allein die Hälfte des ſüdamerika⸗ niſchen Außenhandels auf ſeine Rechnung bu⸗ chen kann. Demgegenüber ſind die Gebiete des nnern ſo gut wie menſchenleer. Auch das chwergewicht Braſiliens liegt nicht im Be⸗ reich des Parana, ſondern an der Küſte. Da⸗ z1 kommt, daß der Weg über den Parana durch ſehr bedeutende Waſſerfälle geſperrt iſt, ſo daß eine Entwicklung an Waſſerbauten ge⸗ knüpft wäre, zu denen noch heute die Voraus⸗ ſetzungen fehlen. Wenn ſich heute die Außen⸗ miniſter der La⸗Plata⸗Staaten in Montevideo . verſammeln, ſo liegt dazu eine beſondere Ver⸗ aanlaſſung vor. Die Nordamerikaner haben dem Staate Uruguay Vorſchläge gemacht, an der wartet. die Umgebung meilenweit unter Waſſer. Zufluß des auf, La-⸗Plata⸗Mündung einen militäriſchen Stütz⸗ punkt zu errichten, der mit nordamerikaniſchem Geld gebaut werden ſoll. Die Begründung lautete, daß ganz Südamerika und in beſonde⸗ rem Maße die La⸗Plata⸗Mündung durch feind⸗ liche Abſichten gefährdet werden könne. Die nordamerikaniſche Propaganda hat deut⸗ lich genug durchblicken laſſen, daß ſie dieſe Ge⸗ ährdung von den„autoritären“ Staaten er⸗ Der Gedanke, daß auf dieſe Weiſe ordamerika von der Mündung aus das ganze Str in den betroffenen Staaten auf lebhafte Ab⸗ ehnung geſtoßen. In Uruguay ſelbſt mußte ſich er Außenminiſter Guani harte Worte vom Senat ſagen laſſen. Dann bat Argentinien, keine Schritte zu ergreifen, ohne daß man die anderen Staaten am La Plata gefragt habe. Das war der Anlaß für dieſe Konferenz. Nach den Erklärungen der Vertreter Paraguays und Boliviens ſoll allerdings die Zuſammenkunft in Montevideo vorwiegend wirtſchaftliche Fra⸗ gen klären. Dieſe Staaten des Innern Süd⸗ amerikas ſehen die Möglichkeit, ihre Wünſche anzumelden, die bisher von den Großmächten man der Küſte, Argentinien und Braſilien nicht genügend berückſichtigt worden ſind. Es war für Argentinien angenehm, daß Pa⸗ raguay das Hinterland der großen Stadt Buenos Aires war, die es mit Südfrüchten und anderen Lebensmitteln belieferte. Argenti⸗ nien legte wenig Wert darauf, daß Paraguay durch den Ausbau des Waſſerweges gewiſſer⸗ maßen an den Ozean gerückt wurde. Im ver⸗ chiedentlich Krieg gegen Paraguay geführt. Es at auch die Sperrung des Flußverkehrs als eine der wirkſamſten wirtſchaftlichen Waffen angeſehen. Dabei kamen ihm die natürlichen ——— des La⸗Plata⸗Stromes zu Hilfe. So breit und mächtig auch der Strom an der Mündung iſt, die Nachteile der Schiffahrt ſind dennoch ſehr groß. Auf der Strecke zwiſchen Montevideo und Buenos Aires iſt der Waſſer⸗ ſtand des La⸗Plata⸗Stromes ſo niedrig, daß Schiffe mit größerem Tiefgang an beſtimmte Jahrhundert hat Argentinien ver⸗ Fahrrinnen gebunden ſind. Oberhalb von Buenos Aires ſtößt die Schiffahrt auf große Schwierigkeiten. In Zeiten des Waſſerüberfluſ⸗ fes überſchwemmt der Parana, wie dieſer Teil des La⸗Plata⸗Stromes heißt, die Ufer und ſetzt In Zeiten der Trockenheit iſt der Waſſerſtand nicht ausreichend, um den ganz großen Schiffen, die bis Buenos Aires kommen, die Fahrt flußauf⸗ wärts zu geſtatten. Dauernd muß daran ge⸗ arbeitet werden, die Fahrrinne freizuhalten, damit die ozeangängigen Schiffe die Getreide⸗ häfen Roſario und Santa Feé anlaufen können. Je weiier man ſtromaufwärts kommt, deſto ſchwerer werden die Bedingungen. Dennoch bleibt der Parana und der in ihn einmün⸗ dende Paraguay⸗Fluß das einzige leiſtungs⸗ fähige Verkehrsmittel, das vom Staate Paxa⸗ guay zum Weltmeer führt. Die Eiſenbahn, die von Braſilien quer über den Erdteil nach Aſuncion führt, iſt nicht in der Lage, einen großen Verkehr zu wirtſchaftlichen Bedingun⸗ gen zu bewältigen. Noch ſchwieriger iſt Bolivien dran, das auf den Verkehr über den noch unzuverläſſigeren Paraguay, den Pilcomaja, ange⸗ wieſen iſt. Aber für die Tieflandgebiete im Oſten Boliviens iſt der Weg über die 5000 Me⸗ ter hohe Andenkette, die Hochflächen, die 300⁰ Meter hoch liegen, und die Küſtenkordillere, die wiederum bis auf 6000 Meter anſteigt, noch ſchwieriger. Deswegen legt Bolivien Wert dar⸗ ebenfalls am Flußverkehr des La⸗Plata⸗ Syſtems beteiligt zu ſein. Allen dieſen Gebie⸗ ten würde der Zugang zum Weltmeer ver⸗ riegelt werden, wenn ſich an der Mündung ein unker nordamerikaniſchem Einfluß ſtehendes yſtem des La Plata beherrſchen könne, —— lichkeit iſt das Mittelmeer ein Binnen⸗ bevölkerung bilden. Sperrfort erheben würde. Nur das politiſche Zuſammenwirken aller beteiligten Staaten kann dieſe Gefahr abwenden. Wenn die Staaten des Innern zunächſt ihre wirtſchaftlichen For⸗ derungen anmelden, um die günſtige Gelegen⸗ heit wahrzunehmen, Hoffnungen zu verwirk⸗ lichen, die ſie gegen den Willen Argentiniens nicht durchſetzen konnten, ſo dürften die Ver⸗ handlungen über dieſe Fragen doch nicht an 5 eigentlichen Kern des Problems vorbei⸗ gehen. Südamerika ſucht die Zuſammenarbeit wenig⸗ ſtens der Staaten eines beſtimmten Gebietes herbeizuführen. Eine ſolche Zuſammenarbeit kann nun ſowohl auf politiſchem wie auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet erfolgen. Das ſetzt aber einen grundſätzlichen Wandel der Einſtellung des Südamerikaners zu den großen Problemen der Welt voraus. Bisher waren die Südameri⸗ kaner ausſchließlich von dem Gedanken des Welthandels beherrſcht. Sie ſahen nur den „Weltmarkt“, der in erſter Linie in Europa lag. Im Jahre 1938 ſchickte Braſilien über 50 Proz., Argentinien faſt 75 Prozent, Uruguay über 75 Prozent und Bolivien über 90 Prozent ſeiner Ausfuhr nach Europa. Daneben ſcheint der An⸗ teil des Europahandels an der Ausfuhr Para⸗ guays mit 36 Prozent noch verhältnismäßig gering. Dieſer Europa⸗Handel wird durch die eng⸗ liſche Blockade ſchwer geſchädigt. Darüber hin⸗ aus ergibt ſich aber die Frage, ob Südamerika überhaupt noch damit rechnen kann, auch nach dem Kriege einen liberaliſtiſchen Weltmarkt zur Verfügung zu haben. Nur der Austauſch der Erzeugniſſe mit den benachbarten Ländern, der bisher völlig vernachläſſigt wurde, ſcheint die gewiſſer Induſtriezweige und e die Feſtigung der inneren Wirtſchaft zu brin⸗ gen. Paraguay hat durch ſeinen nächſten Ab⸗ ſatzmarkt in Buenos Aires ſich auch in den wirtſchaftlich ſchwerſten Zeiten als kriſenfeſter erwieſen als die anderen Staaten, die für den Weltmarkt arbeiteten. (Vononserer Berliner Schriftleltung) Die Handelsverträge, die zuerſt zwiſchen Ar⸗ gentinien und Braſilien und dann zwiſchen Argentinien und anderen ſüdamerikaniſchen Staaten abgeſchloſſen wurden, ſind das erſte Zeichen für den Wandel, den der Krieg und die engliſche Blockade⸗Politik in Südamerika herbeigeführt haben. Die Schwierigkeiten, die zu überwinden ſind, ſind gewiß ſehr groß. Aber das Bewußtſein, daß nur Einigkeit ſtark macht, und daß heute dieſe Stärke nötiger denn je iſt, um den Plänen der Umgeſtaltung des panamerikaniſchen Gedankens durch den Präſidenten Rooſevelt im Sinne einer Unter⸗ ordnung aller amerikaniſchen Staaten unter der nordamerikaniſchen Führung entgegenzu⸗ treten, wird alle dieſe Schwierigkeiten über⸗ winden helfen. Der Weltkrieg hat die erſten Anfänge der ſüdamerikaniſchen Induſtrialiſierung aufblühen laſſen. Dann ſtellte es ſich heraus, daß die Binnenmärkte zu gering waren, um die Auf⸗ tellung hochwertiger Maſchinen zu geſtatten, eren Wirtſchaftlichkeit nur durch Ausnutzung in großen Betrieben geſichert iſt. Argentinien vor allem hat ſich unter dem Einfluß des briti⸗ ſchen Kapitals nicht entſchließen können, ſeine Induſtrie über die Verarbeitung von Landes⸗ produkten für den eigenen Bedarf hinaus aus⸗ zudehnen. Dabei kann Argentinien in Wolle und Baumwolle, mehr noch Braſilien in der Baumwolle, auf eine geſicherte Rohſtoffgrund⸗ lage für eine ausgedehnte Textilinduſtrie rech⸗ nen. Es fehlen allerdings in Argentinien die Vorausſetzungen für eine Schwerinduſtrie. Da⸗ für iſt Braſilien im Augenblick dabei, eine ſolche aufzubauen. Eine gemeinſame Wirtſchafts⸗ politik der La⸗Plata⸗Staaten würde die Abſatz⸗ möglichkeiten und damit die Grenzen des Aus⸗ baues der braſilianiſchen Schwerinduſtrie er⸗ heblich erweitern. Damit würde von allein die wirtſchaftliche Abhängigkeit der betroffenen Staaten weſentlich beſchränkt werden. Die Dro⸗ hung der kapitalſtarken Angelſachſen, der Aus⸗ fuhr weſentliche Hemmniſſe zu bereiten oder ar durch militäriſche Maßregeln wie 5 im riege zu ſperren, würde an Gefährlichkeit für die Cüvamerikaner verlieren. So ſtehen hinter den wirtſchaftlichen Fragen, die auf der La⸗Plata⸗Konferenz behandelt wer⸗ den, die großen Probleme der Weltpolitik. Es ſind nicht nur die Fragen nach militäriſchen Stützpunkten, ſondern darüber hinaus nach der Zukunft überhaupt. Wird es nach dieſem Rin⸗ en noch einen„Weltmarkt“ im Sinne Eng⸗ ands geben? Kann Südamerika auf dieſer trügeriſchen Hoffnung ſeine Zukunft aufbauen? Kann es und wird es mutig den Schritt einer inneren Zuſammenarbeit vollziehen, die das geſamtwirtſchaftliche Bild Südamerikas umge⸗ ſtalten würden? Die Verhandlungen in Monte⸗ video werden dieſes Problem nicht löſen; aber ſie bedeuten einen weſentlichen Beitrag zur künftigen Entwicklung, und wir werden ſie deswegen auch in Deutſchland mit größter Auf⸗ merkſamkeit verfolgen müſſen. Dr. Ernst Samhaber. firiſe in frgentinien (Eigener Drahtbericht des„HB“) Buenos Aires, 25. Januar. Der argentiniſche Außenminiſter Roca hat ſeinen Rücktritt dem amtierenden Präſidenten der Republik Argentinien eingereicht. Entſchei⸗ dend für dieſen Schritt des Außenminiſters trotz der ſchwebenden außenpolitiſchen Fragen, wie der La⸗Plata⸗Konferenz in Montevideo, iſt der Widerſtand der Radikalen gegen inner⸗ politiſche Maßnahmen der Regierung. Argen⸗ tinien iſt kein Einheitsſtaat, ſondern eine Ver⸗ einigung von einzelnen Provinzen, die eine weitgehende Selbſtändigkeit genießen. Wo dieſe Selbſtändigkeit nach der Auffaſſung der Regie⸗ rung mißbraucht wird, kann ſie in den Provin⸗ zen einſchreiten. Das iſt in Mendoza und Santa Fe geſchehen, wobei die dort regierende Radikale Partei entmachtet worden iſt. Dagegen haben ſich die Vertreter dieſer Partei im Ab⸗ geordneten⸗5yaus in Buenos Aires gewandt. Der Rücktritt des Außenminiſters hat alſo nichts mit Fragen der Außenpolitik ſelbſt zu tun, berührt dieſe aber durch den Rücktritt des verantwortlichen Miniſters ſelbſtverſtändlich. die nalienilchen ſlachſchublinien durchs Mittelmeer Der engliſche Entlaſtungsverſuch in Afrika/ Die ungeſchwächte Stoßkraft des Achſenblocks Mannheim, 26. Januar. Es iſt auffallend, daß es in den Atlanten ſo gut wie keine Karten vom geſamten Mittelmeer⸗ raum gibt. Man hält nach der Darſtellung des einſtigen Schulunterrichts das Mittelmeer für den Trennungsraum der Kontinente. In Wirk⸗ meer wie die Oſtſee oder das Schwarze Meer, wenn auch auf der einen Seite weiße und auf der anderen Seite braune Menſchen die Stamm⸗ Denn Afrika iſt für das dichtbevölkerte Europa die natürliche Ergän⸗ LREICEN 5/241C◻⁰%˙bN RUDMANIIN STAIENW Zufuhren aus dem Ozean nach Aegypten ab⸗ ſchneiden, und England will umgekehrt den italieniſchen Nachſchub nach Libyen ſperren. Es iſt ganz klar, daß die Deckung des großen Transportweges zwiſchen Gibraltar und Ale⸗ xandrien durch die ganze Länge des Mittel⸗ meeres weit ſchwieriger iſt als die Sicherung der kurzen Ueberfahrt an der ſchmalen Meer⸗ einſchnürung zwiſchen Catania und Tripolis. Die Engländer wollen von Aegypten aus ſich an der Küſte bis zum Gegenpunkt Siziliens weſtwärts vorſchieben, indem ſie der großen lytorest 35 — — ———— —— d TURKEKEI Anlarà KAEIA bIBVEN F5 Gi bengnaz Das östliche Mittelmeer tung für Siedlung und Rohſtoffauswertung. Es kann dabei dieſe Ergänzung nicht von der politiſchen Geſtaltung Südeuropas abhängig gemacht werden. Die Engländer haben ſich da⸗ mit abgefunden, daß Frankreich an der Gegen⸗ küſte ſein Kolonialreich bildete. Sie haben auch Spanien einen gewiſſen Einfluß auf nordafri⸗ kaniſche Zonen gelaſſen, aber ſie wollen Italien das lebenswichtige Recht beſtreiten, auf den Boden Afrikas überzugreifen, obwohl es die Zentralpoſition des Mittelmeeres innehat. Die Abrundung Europas durch die Mittel⸗ meerküſten iſt eine engliſche Vorſtellung, um die große Durchgangsſtraße ſeines Weltreiches von allen Ueberkreuzungen freihalten zu kön⸗ nen. Erſt die nationale Stoßkraft des Faſchis⸗ mus hat das Problem des ungeteilten Lebens⸗ raumes für Italien wieder in Erſcheinung tre⸗ ten laſſen. Daß England nun gerade im Augen⸗ blick ſeine ganzen Kräfte gegen den nordafrika⸗ niſchen Beſitz Italiens konzentriert, bezweckt die Ablenkung von ſeinen Inſeln, und zwar für uns und für das engliſche Volk ſelbſt. Der Zwang zum Zweifrontenkrieg, den England der deutſchen Strategie auferlegen will, beſteht ſomit auch für die engliſche Kriegführung. Die Blockierungslinien gehen hier über⸗ kreu z. Die Achſenmächte wollen die engliſchen libyſchen Heerſtraße folgen. Es handelt ſich um ungeheure Landſtrecken, und neben dem Wider⸗ ſtand des Feindes iſt die Unzulänglichkeit der Wüſte zu überwinden. Von der ägyptiſchen Grenze bis Tobruk ſind es nur 150 Kilometer, die den Engländer etwa acht Wochen gekoſtet haben. Bis zum nächſten größeren Hafenort Derna ſind weitere 175 Kilometer zurückzulegen, zwiſchen Derna und Benghaſi, dem Haupthafen der Cyrenaica, beträgt der Abſtand nochmals 300 Km. Ehe ſich der Landgewinn der Engländer alſo— vorausgeſetzt, daß das Tempo des Vor⸗ marſches nicht, wie doch wahrſcheinlich, von der Verſtärkung des italieniſchen Widerſtandes be⸗ einträchtigt oder gar ganz aufgehoben wird— für die Kriegslage im Mittelmeer überhaupt auswirken kann, haben die Temperaturen in Nordafrika wieder gewaltige Hitzegrade erreicht, und iſt das neblige Winterwetter um die eng⸗ liſche Inſel längſt der Frühlingsſonne ge⸗ wichen. Die Tätigkeit der deutſchen Stuka⸗ geſchwader würde auch die Entlaſtung Maltas zu ſpät eintreten laſſen. Die Italiener ſind aber gerade jetzt zu erhöhter Kampftätigkeit an der albaniſchen Front imſtande. Da in London ſelbſt die Aufrechterhaltung des Nachſchubs durch das Mittelmeer für ſehr zweifelhaft angeſehen wird, möchte man wenig⸗ ſtens das Rote Meer und den Suezkanal als Endſtrecke der Kaproute von dem Einfall der italieniſchen Luftwaffe freihalten. Darum ſam⸗ meln ſich an der Sudangrenze beträchtliche Kräfte und treten ſüdafrikaniſche Truppen in Kenia an. Wie einſt die Italiener die Enklave von Britiſch⸗Somaliland ausgemerzt haben, ſo möchten die Engländer den ganzen oſt⸗ afrikaniſchen Teil des römiſchen Impe⸗ riums beſetzen. Aber die Größenverhältniſſe ſind außerordentlich ungleich. Im günſtigſten Falle müßte die Aufrollung der italieniſchen Fronten in einem rieſigen Landkomplex viele Monate dauern, und England hat damit eine dritte Front außerordentlich ſtark zu beſetzen. Der etwa vorhandene Aufſtandswille det Abeſſinier kann ſich, auch wenn man den Negus im Sudan Truppenparaden abhalten läßt, in ihrem eigenen Land nicht auswirken, weil ihnen die Waffen fehlen. Gegen die einzelnen Frei⸗ ſchärlertrupps mit ihren Minieraufträgen wird die italieniſche Grenzwacht ſich zu ſichern wiſſen. Der Mittelmeerkrieg iſt ein Krieg der Achſe. Das iſt durch die Zuſammenkunft des Führers mit dem Duce in Berchtesgaden noch beſonders unterſtrichen worden. Unſer 80⸗Mil⸗ lionenvolk wird durch die Stellung von Mittel⸗ meer⸗Detachements an der Atlantikküſte aber keineswegs geſchwächt. Die Drohung gegen die britiſche Inſel bleibt ungeſchwächt beſtehen. Ge⸗ neral Wavell iſt ohne Zweifel ein tüchtiger Stratege. Er hat aber in Graziani einen im afrikaniſchen Krieg hart erprobten Gegner vor ſich, der in zähem Hinhalten die Auſtralier ſich erſchöpfen läßt und immer neue Maſſen engli⸗ ſcher Panzer⸗ und Bomber von anderen Vertei⸗ digungsfronten des britiſchen Reiches abzieht. Denn den Fliegern muß immer auf der Erde die Armee folgen. Sandſtürme, Buſch⸗ fieber und Durſt ſind die gefährlichſten Mächte, die ſich mit dem Heldentum der italieniſchen Abwehr verbünden. Tobruk iſt niemals mit Dünkirchen zu vergleichen, weil im weiteren Libyen genug kampffähige italie⸗ niſche Diviſionen noch auf dem Kriegsſchauplatz bleiben. Auf den Vorſtoß der Franzoſen aus Tunis werden die Engländer vergeblich warten, weil de⸗Gaulle⸗Banden, die auf weiten Um⸗ wegen vereinzelt ſich zugeſellen, nichts mit den gut ausgerüſteten Truppen General Weygands zu tun haben können, ſo lange deutſche Poſten vor dem Elzſee ſtehen. Der große Riegel vom Kongo zum Tanganjikaſee, hinter dem zur Zeit noch belgiſches und portugieſiſches Land engli⸗ ſchen Wünſchen offenſtehen, iſt auch jetzt noch Südafrikas Machtgrenze, auch wenn dort noch nicht gekämpft wird. Und ohne die Dominien wäre Englands Kampf in Afrika längſt zu Ende. Die USA ſollen zwar durch das Ange⸗ bot britiſcher Kolonialſchätze in Afrika als Gegenwert für die Rüſtungslieferungen zu direktem Eingreifen in den afrikaniſchen Krieg verleitet werden. Aber ihnen ſcheint doch noch der Zuſtand des engliſchen Mutterlandes aus⸗ ſchlaggebend für ihre Haltung zu ſein, wie aus Willkies Miſſion hervorgeht. Das Verhängnis, das über den engliſchen Inſeln laſtet, iſt nicht mit Siegen zwiſchen Wüſtenforts zu 4 Dr. K. D. „hakenkreuzbanner'“ Sonntag, 26. Januar 194¹1 guch in Broſiien ſiegt die Woheneit Europäiſche Wende im Spiegel braſilianiſcher Schlagzeilen/ Wachſendes Intereſſe für Deutſchland und den Führer Rio de Janeiro, Anfang Januar. Seit die braſilianiſchen Blätter im September 1939 zum erſten Male die Schlagzeilen„X& Ale- manha a pé de guerra“ brachten, hat ſich im Laufe der weltgeſchichtlichen Monate auch im Zei⸗ tungsbild dieſes ſüdamerikaniſchen Landes viel *%—— Die zu Anfang auftauchenden, aus em Weltkrieg ſattſam bekannten Ammenmär⸗ chen von mißhandelten Kindern verſchwanden bald auf Grund der größeren Aufklärung, die —*— durch die techniſchen Mittel erreicht wird. ußerdem hat der Präſident Braſiliens ſogleich die ſtrikte Neutralität des Landes zum Aus⸗ druck gebracht, die innerhalb der Grenzen Bra⸗ 1 1 auch für den publiziſtiſchen Meinungs⸗ ampf Mäßigung erfordert. Trotzdem ſpielt eine wahrheitsgetreue Bericht⸗ erſtattung von den europäiſchen Kriegsſchau⸗ plätzen gerade hierzulande eine gewichtige Rolle, weil der Braſilianer ein beſonders eifriger Zei⸗ tungsleſer iſt und zu politiſchen Tagesfragen mit ſtarker Anteilnahme das Wort ergreift. Zu beſtimmten Stunden durcheilen die berühmten „Jornaleiros“— die Zeitungsjungen— die Mvenidas und Straßen der Großſtädte und ru⸗ 1— die Schlagzeilen aus. Daneben haben die leineren Blätter in mittleren Städten auf offener Straße ſchwarze Bretter aufgeſtellt, die in Bild und Wort von den neueſten Ereigniſſen berichten. Jede Zeile findet lebhafte Aufnahme, weil Braſilien am Weltgeſchehen nicht intereſſe⸗ los vorbeigeht und weil der Krieg auch auf Südamerika— vornehmlich in wirtſchaftlicher Beziehung— ſeinen Schatten wirft. „Kriegsberichte“ aus Ueunork Zu Beginn des entſcheidenden Kriegsſahres 1940 haben„Kriegsberichterſtatter“ wie Miſter Knickerbocker oder Madame Tabouis die Welt⸗ preſſe und damit auch die braſilianiſchen Zei⸗ lungen mit angeblich frontwahren Berichten überſchwemmt, die ohne journaliſtiſches Niveau nur der Hetze dienten. Seit dieſe bewährten Zeitungsleute jedoch mehrere tauſend Kilometer weit vom Schuß irgendwo in USA ihre Fabrik für Kriegsberichte errichtet haben, tritt ihnen die ſüdamerikaniſche Preſſe und deren Leſer⸗ ſchaft nur noch mit dem größten Mißtrauen entgegen. Im Februar las man noch:„Fehler in der Siegfriedlinie entdeckt!“—„Ohne Petroleum führt Deutſchland kein Jahr lang Krieg“— „Die Maginotlinie unüberwindlich“—„Deutſch⸗ and hat nach den letzten Verluſten keine 20 Unterſeeboote“—„Italien kämpft auf Seiten Englands“. Dementis von deutſcher Seite brauchten auf dieſe Meldungen hin nicht aus⸗ egeben werden, weil die Taten ſchneller ſpra⸗ —— als die Nachrichtenagenturen. Schlagzeilen von deutſchen Niederlagen gie⸗ en nicht mehr. Die hiſtoriſchen Ereigniſſe aben alle Prognoſen und über militäriſche Mißerfolge auf ſeiten Deutſch⸗ lands entkräftet. Dafür zeichnet ſich im Ge⸗ famtbild der Zeitungen deutlich die Neuord⸗ nung der Dinge in Europa ab; und namhafte Publiziſten der Rio⸗Preſſe ergreifen die Feder zu verſtändnisvollen Kommentaren. Während im vergangenen Kriegsjahr in den führenden Blättern faſt alle Nachrichten mit „Havas“,„Reuter“,„B. B..“— Britiſh Broadcaſting Corporation— gezeichnet waren, hat der Kriegsverlauf eine merkliche Wandlung ebracht. Die wahrheitsgetreue Sſieng der iſtoriſchen Vorgänge durch die deutſche ach⸗ richtenagentur für Ueberſee,„Transozean“, hat der Verarbeitung deutſcher Meldungen unge⸗ mein gedient; es gibt heute in Braſilien kaum noch ein Blatt, das ſich nicht des deutſchen Dienſtes bedient. Auch die nordamerikaniſchen Agenturen wie „U..“ und„A..“ kommen nicht umhin, der aufgeklärten Leſerſchaft in Südamerika, zu⸗ mindeſt glaubwürdige Berichte vorzutiſchen. Während die ehedem berüchtigte jüdiſche„Ha⸗ vas⸗Agentur“ heute in franzöſiſche Hände über⸗ egangen iſt und im Sinn des franzöſiſchen olkes ſchreibt, ſendet eine zweite, gefälſchte „Havas“⸗Agentur aus London dreiſte Lügen⸗ meldungen, die jedoch von der ſüdamerikani⸗ ſchen Preſſe nur wenig berückſichtigt werden. Die politiſchen Pokerſpieler Viel ſtärker als in Deutſchland ſteht im Aus⸗ land, vornehmlich in Amerika, die Karikatur im Dienſte er öffentlichen u Während in Neuvorker Blättern ans Geſchmack⸗ loſe grenzende Verunglimpfungen veröffentlicht wurden, hatten die braſilianiſchen Zeitungen auf zeichneriſchem Gebiet von Anfang an Ver⸗ tändnis für die notwendige Enwicklung in uropa. An der Spitze der populären Zeichner ſteht der Pauliſtaner Belmonte, auf deſſen neueſte Bilder das Publikum genau ſo geſpannt Efättungen ung inre Begleiterscheinungen wie: Frösteln, Kopfschmerzen, Müdigkeit. Schwäche⸗ zustände, häufig die Vorboten einer Grippe, werden mit Hilfe von Klosterfrau-Melissengeist leichter über- wunden. —2 Eßlöffel Klosterfrau-Melissengeist und—2 ge- strichene Eblöffel Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden Wassers gut verrührt möglichst heib im Bett trinken und dann schwitzen. In hart. näckigen Fällen wird diese Anwendung—2mal wiederholt. Zur Nachkur und um Rückfällen ent⸗ gegenzuwirken, nehme man noch einige Tage. und zwar—3mal täglich, besonders abends, 1 Teelöfiel Klosterfrau-Melissengeist in 1 Tasse Pfefferminz- oder anderem Tee. Versuchen auch Sie einmal bei den ersten Anzei- chen einer Erkältung oder eines Grippenanfalles den dewährten Klosterfrau-Melissengeist. Sie erhalten ihn in Apotheken. Drogerien und Reformhäusern in Flaschen zu RM 2,80,.65 und 0,90(Inhalt: 100. 50 und 25 cem). Vergessen Sie ihn nicht bei lhrem nächsten Einkauf und achten Sie auf die blaue Originalpackung mit den drei Nonnen! Die Wirkung von Klosterfrau-Melissengeist wird Sie zewiß be⸗ Lrledigen. Bewährt hat sich folgende Anwendung: wartet wie auf Filmpremieren. Schon den Kriegsbeginn hat Belmonte mit gutem Blick geſehen. Er brachte in der„Folha da Noite“ eine Bildſerie mit den führenden europäiſchen Staatsmännern, die ſich mit dem in Braſilien ſo beliebten Pokerſpiel beſchäftigen. Weil der Führer hierbei ungemein hoch einſetzt, glauben die Vertreter der Weſtmächte, er würde ganz beſtimmt„bluffen“. Genau am 1. September 1939 erſchien dann die letzte Zeichnung der Serie, auf der die Karten des Führers offen daliegen: Es ſind die beſtmöglichen Pokerkar⸗ ten! Daladier und Chamberlain machen er⸗ ſchrockene Geſichter: Der Führer hat doch nicht „geblufft“! „Meio Dia“ erhält eine Maſſenauflage Unter den Zeitungen, die in Rio und Sao Pazlo am lauteſten feilgeboten und am meiſten arbe und in Großformat:„Meio Dia“. Sie tand zu Kriegsbeginn nicht ſo ſehr im Vorder⸗ 473 weil ſie zu den vielen Blättern ge⸗ örte, die oft irrige Nachrichten verbreiteten. Bald darauf ſtützte ſich„Meio Dia“ jedoch weit⸗ f werden, gehört ein Blatt in grüner e auf die Agentur„Transozean“ und auf ie Mitarbeit weitſichtiger Leitartikler. Es kann als Symptom der Meinungsumbildung in Südamerika gelten, daß dieſes Rio⸗Blatt ſeither eine Maſſenauflage erhielt, die es zur Zeitung des Landes machte und eine Verbreitung bis zu den kleinſten Orten —— Dem Vorbild des„Meio Dia“ ſind bereits andere Blätter gefolgt wie„Ga⸗ ceta de Noticias“ und„A Tarde“ in Rio und „Platèa“ in Sao Paulo. Die oft poſitive Stellungnahme dex braſilia⸗ niſchen Zeitungen und Leſer zu den Ereigniſſen im neuen Europa ſind zum Teil auch auf das Schickſal des franzöſiſchen Volkes zurückzufüh⸗ ren. Der Braſilianer, der als Angehöriger, der lateiniſchen Raſſe in Frankreich ſtets einen Mittelpunkt lateiniſcher Kultur erblickte und liebte, mußte anerkennen, daß Deutſchland die Franzoſen nach deren Fall mit Nobleſſe und ſozialem Verſtändnis behandelte. Daneben hatte er ein feines Gefühl für die unritterliche Haltung, mit der Großbritannien dem ehema⸗ ligen Bundesgenoſſen in Oran und Dakar begegnete. Dr. G. Faber. der mord an 36 Volksdeutſchen geſühnt 15 polniſche henkersknechte mehrmals zum Tode verurteilt DN Poſen, 25. Januar. Das Poſener Standgericht verhängte am Freitag— viertägiger Verhandlungsdauer Aene eine Bande von 22 Polen, die als ngehörige der ſogenannten Obrona Naro⸗ dowa, einer„Volkswehr“ von militäriſchem Charakter, im September 1939 insgeſamt 36 volksdeutſche Männer und Frauen auf viehiſche Weiſe ermordet hatten, dreizehn in der Mehr⸗ zahl 15⸗ und 20fache Todesurteile. Gegen den reſtlichen Teil der Angeklagten ergingen langjährige Gefängnisſtrafen und nur in wenigen Fällen Freiſprüche mangels Beweiſen. Mit dieſem Urteil hat eine der rauenvollſten Gewalttaten, die in den erſten agen des Polenfeldzuges von bewaffneten polniſchen Banden an wehrloſen deutſchen Zi⸗ viliſten begangen wurden, ihre gerechte Sühne gefunden. Die Einzelheiten des umfangreichen Be⸗ weisverfahrens, in dem die zum Teil geſtän⸗ digen Angeklagten durch die Ausſagen von über fünfzig Zeugen ihrer Verbrechen ein⸗ wanofrei überführt wurden, boten ein in ſeiner Beſtialität nur noch durch den Bromberger Blutſonntag zu überbietendes Bild polniſchen Untermenſchentums. Die Gräber von 60 Volks⸗ deutſchen zeichnen den Weg dieſer angeblichen „Volkswehr“⸗Abteilung, die in den letzten Augu ttagen des Jahres 1939 in der Gegend von Poſen W wurde und ſich dann als zügelloſe Bande plündernd und mor⸗ dend vor dem Anſturm der deutſchen Truppen immer weiter zurückzog, bis ſie in den allge⸗ meinen Chaos bei Kutno gänzlich auseinan⸗ dergeſprengt wurde. Die bewaffnete Bande hat ſich bei keinem der von ihr verübten Gewalt⸗ verbrechen auf einen militäriſchen Befehl be⸗ rufen können und die einzigen Schüſſe, die ſie während des ganzen Feldzuges abgab, haben unſchuldigen Zivilperſonen gegolten, bei denen allein die Feſtſtellun zugehörigkeit den zu ihrer Abſchlach⸗ tung bot. Schon von Poſen aus führte dieſe Volks⸗ wehrabteilung deutſche Zivilgefangenen mit, die gewaltſam aus nägl Häuſern herausge⸗ ſchleppt und unter unſäglichen Mißhandlungen zuſammengetrieben worden waren. Einer der Deutſchen wurde dabei gezwungen, ein Führer⸗ bild ſichtbar vor 44 herzutragen, was zur Feinf hatte, daß ſich der Pöbel überall auf die eutſchen ſtürzte und mit Knüppeln und Stei⸗ nen auf ſie einſchlug. In der Nähe des Gutes Strotzki bei Wreſchen beſiegelten die erſten fünf deutſchen Männer, die im Alter von 16 bis 85 Jahren ſtanden, ihr Bekenntnis zum Deutſch⸗ tum mit dem Tod. Sie wurden kurzerhand in einen Wald geführt und erſchoſſen. Im Laufe der nächſten Septembertage wurde eine Anzahl weitere Volksdeutſcher bei Neutecklen⸗ burg und Grünhof auf geradezu viehiſche Weiſe abgeſchlachtet, nachdem die Mörder ihren Opfern alle Wertſachen geraubt hatten. Die Leichen ließ man unbeerdigt liegen. Sie wur⸗ den ſpäter von Einwohnern not⸗ dürftig in einem Maſſengrab verſcharrt. Auf ihrem weiteren Rückzug wurde von der gleichen Volkswehrabteilung, die inzwiſchen immer zügelloſer geworden war und nun auch in den Häuſern ihrer eigenen Fer e keit plünderte und raubte, in der Klodawa eine zweite Gruppe von 16 offenbar auf der Flucht befindlichen Deutſchen feſtge⸗ nommen und ohne Verhör erſchoſſen. In einem der Maſſengräber fanden die deutſchen Straf⸗ verfolgungsbehörden, denen die Aufklärung dieſer Bluttaten in mühevoller Arbeit gelang, noch die Leichen eines kleinen Kindes und eines erſchoſſenen Hundes. 24 weitere Morde, die 2 das Konto der⸗ ſelben Bande zu ſetzen ſind, ſehen gegenwärtig noch ihrer reſtloſen Aufklärung entgegen. nla fiameradſchaſt und bemeinſchaſt der kampfgeführten Stabschef der S̃ im Cauerntal bei den Winterſportkämpfen der alpenländiſchen Sd München, 25. Januar.(HB-⸗Funk.) Die zweiten Winterſportkämpfe der alpen⸗ ländiſchen SA, die am Freitag zuſammen mit den Kameraden der Gliederungen der Partei, der Wehrmacht, der Ordnungspolizei und des Reichsarbeitsdienſtes in Bad Hofgaſtein im Tauerntal ihren Auftakt nahmen, erhielten eine beſondere Note durch die Anweſenheit des Stabschefs der SA, Lutze, der mit leb⸗ haftem Intereſſe den ſpannenden Kämpfen bei⸗ wohnte. Im Verlauf eines wohlgelungenen Kame⸗ radſchaftsabends im großen Kurhausſaal nahm Stabschef Lutze nach herzlichem Grußwort des Führers der SA Alpenland, Oberführer Kohl, das Wort zu einer Anſprache, die aus dem Herzen kam und an die Herzen gerichtet war. Er ſprach vom Ziel und Weg des Kampfes um den deutſchen Menſchen, ging mit ſeinen Ka⸗ meraden der SA noch einmal den harten und ſteilen Weg der Kampfzeit der Bewegune und würdigte den Sinn der Kameradſchaft un Ge⸗ meinſchaft, die heute die politiſchen Soldaten des Führers mit den Waffenträgern der Na⸗ tion verbinde, und darüber hinaus ein unzer⸗ reißbares und unzerſtörbares Band um die ganze deutſche Nation gelegt habe. Dieſe Syn⸗ theſe zwiſchen Front und Gainn ſei das Rück⸗ ſcheꝛ der Nation und der Garant für den deut⸗ chen Endſieg. Zum Schluß ſeiner mit großem Jubel aufge⸗ nommenen Anſprache wandte ſich der Stabs⸗ chef an die oſtmärkiſchen Kameraden der SaA, die in der ſchweren Kampfzeit ihren Glauben und ihre Treue zum Führer auf das eindring⸗ lichſte bewieſen hätten und die heute den glei⸗ chen Glauben und die gleiche Treue, aber auch die gleiche Liebe und das gleiche Vertrauen dem Führer in ſeinem Kampfe um die Neuge⸗ ſtaltung Deutſchlands und Europas entgegen⸗ brächten. Der Abend, dem mit Gauleiter Reichsſtatt⸗ halter Rainer d ah viele Offiziere des Wehrkreiſes und zahlreiche Führer der Parteigliederungen beiwohnten, von denen eine ſtattliche Anzahl die Ehrenzeichen des Krieges trug, hielt den Stabschef der SA noch mehrere »Stunden mit ſeinen Kameraden zuſammen. eeeeee bemeinſchaftsveranſtaltung des neichsinnenminiſteriums DNB Berlin, 25. Januar. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hatte die Gefolgſchaft ſeines Miniſteriums wie alljährlich zur Erinnerung an die Machtüber⸗ nahme durch den Führer zu einer Gemein⸗ ſchaftsveranſtaltung eingeladen. An Stelle des vor dem Kriege üblichen Kamerad⸗ chaftsabends traten ein gemeinſamer Beſuch der Staatsoper, die in ihrer Bayreuther Be⸗ ſetzung eine glanzvolle Aufführung der„Göt⸗ terdämmerung“ darbot. Mit der Wahl gerade dieſes Wagnerſchen Meiſterwerks wollte Reichs⸗ miniſter Dr. Frick den heldiſchen Charckter der der ialiſtiſchen iſt. Auf—*+◻— Gedan⸗ ken ging au eichsgeſundheitsführer Staats⸗ ekretär Dr. Conti ein, als er vor Beginn der ufführung der Gefolgſchaft die Grüße des Miniſters überbrachte, der durch Erkrankung ſelbſt am Erſcheinen verhindert war. „Sumbol der berbrüderung“ DNB Liſſabon, 25. Januar. Das italieniſche Kulturinſtitut in Liſſabon eröffnete am Donnerstag ſein neues Lehrjahr mit einer Feſtſitzung, deren Vorſitz der italieni⸗ ſche Geſandte Oberſt Bova Scoppa führte und an der der deutſche Geſandte Dr. v. Hoy⸗ ningen⸗Hüne, der Rektor der Liſſaboner Univerſität, ſowie andere führende Perſönlich⸗ keiten des portugieſiſchen Geiſteslebens teil⸗ nahmen. Den Eröffnungsvortrag hielt Sena⸗ tor Profeſſor Dr. Giuſeppe Cardinal, Vize⸗ rektor der Univerſität Rom. Der italieniſche Geſandte Oberſt Scoppa be⸗ tonte in ſeiner Schlußanſprache, die Teilnahme des deutſchen Geſandten an der Feſtſitzung des italieniſchen Kulturinſtituts ſei das Symbol der deutſch⸗italieniſchen Verbrüderung im Geiſt und in den Waffen und ſei in der augenblick⸗ lichen hiſtoriſchen Stunde beider Völker als bedeutungsvoll und bezeichnend zu werten. ihrer deutſchen Volks⸗ ähe von Drei monate befängnis für die Beleidigung der Deutſchen in San Franzisko Neuyork, 25. Januar.(OB⸗Junk.) Die beiden Matroſen der USA-⸗Marine, die am vergangenen Samstag in herausfordernder Weife die deutſchen Farben beleidigten, indem ſie die Reichsdienſtflagge von dem deutſchen Generalkonſulat in an Franzisko herunter⸗ holten, wurden vom Strafgericht zu drei Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Die Täter wur⸗ den der Marinebehörde zur weiteren Strafver⸗ folgung durch den Marinegerichtshof über⸗ 4 geben. Die Abbüßung der Gefängnisſtrafe wurde bis zum Abſchluß des Verfahrens vor dem Marinegerichtshof ausgeſetzt. Bis dahin bleiben ſie in der Haft der Marinebehörden. 15-Jahrfeier des n5-Studentenhundes DNB Berlin, 25. Januar Der Großdeutſche Rundfunk überträgt am 26. Januar, von 19.20 bis 19.30 Uhr Sonntag, Ausſchnitte von der Feier des NS⸗Studenten⸗ bundes zu ſeinem 15jährigen des 3f mit Anſprachen des Stellvertreters des Führers, Renhr Rudolf Heß, und des Reichs⸗ ſtudentenführers Dr. Scheel. Major Döring zur letzten Ruhe beſtattet Wien, B. Januar.(HB⸗Funk.) Mit allen militäriſchen Ehren wurde Sams⸗ tagnachmittag auf dem Wiener Wne 4 h0 e der Major im Generalſtab Hellmuth Dö⸗ ring, der in Bukareſt feiger A i Ei war, feierlich zur letzten Ruhe beſtattet. Zu Beginn der Trauerfeier wurde der Sarg vor die Friedhofskapelle, in der er nach ſeinem Eintreffen aus Bukareſt in einem Meer von Blumen aufgebahrt worden war, herausge⸗ tragen. Die Ehrenwache nahm Aufſtellung, der Präſentiermarſch und das Niederländiſche Dankgebet erklangen. Nach der Trauerrede des Wehrmachtspfarrers würdigte der dienſtälteſte Vorgeſetzte des gefallenen Major Döring als Menſchen und Soldaten. Hierauf wurde der Sarg auf den Soldaten⸗ fiedhof übergeführt. Den Trauerzug eröffnete ein Muſikkorps und die Ehrenabordnung des Heeres. Den Sarg ſelbſt geleiteten Offiziere mit blankem Degen. Es folgten die Angehb gen des Toten, zahlreiche Generale, Gauleiter von Schirach, eine rumäniſche Militärab⸗ ordnung und ein weiteres großes Trauengeleit. An der letzten Ruheſtätte des Toten legte der ſtellvertretende Kommandierende General und Befehlshaber im Wehrkreis 17 den Kranz des Führers und Oberſten Befehlshabers nieder. Rerenf erwies ein Vertreter der rumäniſchen ehrmacht im Namen des Königs Michael und des rumäniſchen e General Anto⸗ nescu, dem Toten den militäriſchen Gruß un legte einen Kranz nieder. Ritterkreuf für maſor von maltzahn Berlin, 25. Jan.(HB⸗Funk) Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreu⸗ zes Major Freiherr von Maltzahn, Kom⸗ modore eines Jagdgeſchwaders. Major Freiherr von Maltzahn hat, an der Spitze ſeines Geſchwaders fliegend, dreizehn Luftſiege errungen und damit bewieſen, daß er als Kommodore nicht nur den taktiſchen Einſatz ſeines Verbandes erfolgreich leitet, ſondern zugleich auch als Jagdflieger das Vorbild ſei⸗ 4 ner Flugzeugführer iſt. Das von ihm geführte Jagdgeſchwader hat ſeit Kriegsbeginn die hohe n lvon 150 Flugzeugen und 115 Sperrbal⸗ onen abgeſchoſſen. Die hohe Auszeichnung des Kommodore bedeute darum gleichzeitig eine verdiente Ehrung des ruhmreichen Geſchwa⸗ ers. Major Günther Freiherr von Maltzahn wurde am 20. Oktober 1910 zu Wodarge bei Demmin als Sohn eines Rittergutsbeſitzers geboren und beſuchte nach Privatunterricht im elterlichen Hauſe das ſtädtiſche humaniſtiſche Gymnaſtum in Anklam, das er 1930 mit dem Reifezeugnis verließ. 1931 trat er als Reiter in das Reiterregiment 6 ein, wurde 1932 zum Unter⸗ offizier befördert und zum Fahnenjunker ernannt 1934 erfolgte ſeine Beförderung zum' Leutnant. Als die Luftwaffe geſchaffen wurde, meldete er ſich 1485 willig, wurde 1935 übernommen und fand zunächſt als militäriſcher Lehrer bei einer Flugzeugführer⸗ ule Verwendung. Zu einem Jagdgeſchwader ver⸗ etzt, wurde er 1938 als Oberleutnant en 1930 wurde er zum Hauptmann befördert und bel zum Gruppenkommandeur ernannt. Am 24. Oktober 1940 wurde er außer der Reihe Major und am 30. November Kommodore eines Jaad⸗ ————— J939 e bos Wfen 4—*— e11f fe . erne Kreu Kla wurde ihm im Mai 1940 verliehen. 3 Immer wieder Schiffsraub Neuyork, 25, Jan.(HB⸗Funk.) Nach einer United⸗Preß⸗Meldung aus Bo⸗ ſton hat eine Mannſchaft des Dampfers „Stella“, die kürzlich aus Singapore einge⸗ troffen iſt, berichtet, daß die Engländer den bekannten großen franzöſiſchen Ozeandampfer „Ile de France“ beſchlagnahmt haben, um ihn zu einem Truppentransportfahrzeug um⸗ zugeſtalten. Kurz vor der Kapitulation Frank⸗ reichs habe die„Ile de France“ Neuyork in unbekannter Richtung verlaſſen. „Tampana“ verſchob ihre fusfahrt EPp Buenos Aires, 25. Januar. Der franzöſiſche Dampfer„Campana“, der am Donnerstag mit voller Ladung aus Buenos Aires nach Frankreich ausfahren ſollte, hat die Ausfahrt auf inhenzmn verſchoben. Wie verlautet, wird in Buenos Aires am Freitag der engliſche Kreuzer„New⸗ gaſtle“ erwartet, der zur engliſchen Südatlantik⸗ flotte gehört. das albewshele Kriigerol öri⸗ — 1 3 den Schein zi kurzer Zeit e mit der vor ling! Dein etwas geſch einiger Tag Mann jeder Hutes wied der Mann beginnen. Hüte. Da li orm, hint lotte Sp elourfilz, Preislagen abweiſend lichen“ Hut Er iſt ihm e enttäuſcht, 1 weiß, wie ſ. errſten Rege erſten Belaſ tiſch der Na gelaſſen hat ch von dem nen. Und d Die Frage miühlich das Jeden Tag eſchafft we orm das? der Mann reund. B ommt und eit Tagen lickes auf! 4 a Und ſchwall auf ich habe doc einfach bezar ilz. Und w chein ſieht and iſt hel Du wirſt be⸗ Der Ehem ohne mir et und weinrot ſoll ich trag⸗ Da iſt die nen und em von dir? Fü mir ſo gut, läufſt doch ſ. herum, went neues Band Und mein K zugeben, wa 1 ie Kund zuerſt 5 Hhn⸗ teilokal„Zun Die m möglich.“ Bisher! Altersgrenze eſetzbuch wi etzt werden. dem ein jung fähig iſt und men werden neue Lebens in den Ding dig zu betra Im Schutz woflörige en 4 früheren Ar eingeſtiegen 1 mitgenommer einfach, einm oben werder ein blutiger bedenke, daß zpwſei Tagenn einer anderer ſtration dieſes utter hatte Als beſitzt den nö⸗ Das Gerick ſtähle in Te gegen die 3 4 nutzung der 3 43 von zu drei Monate erlichen Eh— 4 Dauer von z. Urteilsverkün los wie ein kl Wenn Die 48jähri allem Anſchei Ordnung füge derintereſſen Beſtrafung vo ſehen der Kurzum, ſie fleiſchmarken mehr mit ein 3 entſchuldig über die Auf und nützte di unverſchämt a D◻-BILIS INOE N 51 GeOSSER ACUS muar 1941 uis ſchen in „-⸗Funk.) Marine, die isfordernder gten, indem n deutſchen o herunter⸗ u drei Mo⸗ Täter wur⸗ 'n Strafver⸗ tshof über⸗ ängnisſtrafe fahrens vor 3 dahin behörden. enbundes 5. 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Klaſſe aub B⸗Funk.) g aus Bo⸗ Dampfers ore einge⸗ länder den eandampfer haben, um jrzeug um⸗ tion Frank⸗ Neuyork in usfahrt Januar. mpana“, adung aus ausfahren immte Zeit in Buenos tzer„New⸗ üdatlantik⸗ währle bonbon rangshA⏑, Voörbild ſei⸗ 5 . 4 3 3 3 4 5 5 * 1 — — nach „hakenkreuzbanner“ broß-Mannheim Sonntag, 26. Januar 1941 Oer„unmögliehio“ Fꝛeund Es fängt immer ſo an: der Mann kommt auſe nud die Gattin empfängt ihn an der Abſchlußtür ſtatt mit einem liebevollen Kuß mit der vorwurfsvollen Feſtſtellung: nein, Lieb⸗ ling! Dein Hut iſt ganz unmöglich. Da muß etwas geſchehen. Und dann geſchieht während einiger Tage nichts anderes, als daß dem Mann jeden Tag die Tatſache des unmöglichen Hutes wieder vorgehalten wird. Endlich hat der Mann es ſatt und die zweite Phaſe kann beginnen. Das Paar geht los und beſichtigt üte. Da liegen ſie, makellos in Farbe und orm, hinter den blinkenden Auslageſcheiben. lotte Sporthüte, ſeriöſe Prachtſtücke aus elourfilz, grau, dunkelbraun, ſchwarz, in allen Preislagen— aber ſie ſind alle ſo fremd und abweiſend für den Mann, der den„unmög⸗ lichen“ Hut ſchon Jahr und Tag getragen hat. Er iſt ihm ans Herz gewachſen und hat ihn nie enttäuſcht, dieſer„unmögliche“ Geſelle. Wer weiß, wie ſolch ein neues Prachtſtück nach dem erſten Regen ausſehen würde, oder nach der erſten Belaſtungsprobe, wenn ſich am Stamm⸗ tiſch der Nachbar verſehentlich auf ihm nieder⸗ gelaſſen hat. Nein, der Mann fühlt, er kann ſich von dem treuen Kameraden noch nicht tren⸗ nen. Und das Ehepar geht wieder heim. Die Frage des neuen Hutes aber droht all⸗ mählich das häusliche Glück zu beeinträchtigen. Jeden Tag wird erwogen, ob und wann er an⸗ eſchafft werden ſoll, welche Farbe, welche orm das Richtige wäre. Standhaft verteidigt der Mann ſeinen altvertrauten„unmöglichen“ Freund. Bis er eines Tages nach Hauſe ommt und die Gattin ihm— zum erſtenmal Tagen— wieder ſtatt des feindlichen lickes auf den umkämpften Hut mit beſonders Blick empfängt. Er iſt geradezu ver⸗ 1 Und dann beginnt auch ſchon der Wort⸗ ſchwall auf ihn einzuſtürmen:„Alſo Liebling, ich habe doch einen neuen Hut gekauft. Er iſt einfach bezaubernd. Weinrot, aus ganz weichem ilz. Und weit ausgeſchlagen wie ein Heiligen⸗ chein ſieht er aus, denn der aufgeſchlagene and iſt hell abgefüttert. Und gar nicht teuer. Du wirſt begeiſtert ſein!“ Der Ehemann iſt ſtarr.„Einen neuen Hut, ohne mir etwas zu ſagen? Mit Heiligenſchein und weinrot? Bin ich im Tollhaus? So etwas ſoll ich tragen?“ öri⸗ — moöͤglich. Altersgrenze vorgeſehen. einer anderen Diebſtahlsgeſchichte. ſtration dieſes Falles: Einem 3 3 den Schein zurück, aber nur, um ihn nach kurzer Zeit endgülti beſitzt den nötigen Dauer von zwei Jahren aberkannt. allem Anſchein nach nicht Ordnung fügen. Sie hing auch da ihren Son⸗ derintereſſen nach, wo der Geſetzgeber ſtrenge ſehen der Da iſt die Gattin ganz unſchuldiges Erſtau⸗ nen und empörte Abwehr:„Wer ſpricht denn von dir? Für mich iſt er natürlich, und er ſteht mir ſo gut, wie noch kein anderer bis jetzt. Du läufſt doch ſowieſo lieber in deinem alten Hut herum, wenn man ihn reinigen läßt und ein neues Band aufnäht, iſt er wieder wie neu. Und mein Hut— das mußt du doch wirklich zugehen, war doch ſchon ganz und gar un⸗ I. wallſtädter, herhören! e Kundgebung in Wallſtadt findet nicht, Aron gemeldet, im Verſammlungslokal ur Krone“ ſtatt, ſondern um 15 Uhr im Par⸗ eilokal„Zum Pflug“. Redner: Pg. J. Neubert. Die Mündigkeit im kommenden Dolksgeſetzbuch Bisher war für die Mündigkeit eine feſte Im neuen Volks⸗ eſetzbuch wird die Mündigkeit anders feſtge⸗ etzt werden. Grund: In dem Augenblick, in dem ein junger Menſch arbeitsdienſt⸗ und wehr⸗ fähig iſt und evtl. in die NSDA aufgenom⸗ men werden kann, muß mit Recht auch eine neue Lebensſtufe beginnen, in der Fahs mud⸗ in den Dingen des täglichen Lebens als mün⸗ dig zu betrachten ſind. Auf der Plattform als neugebackene Schaffnerin Im Lehrwagen kreuz und quer durch die Schweſterſtädte/ Gus der perſpektive der Schaffenden Da ſteht man ungeduldig an der Halteſtelle und„ſchennt“ aus alter Gewohnheit, weil der erwartete Straßenbahnwagen noch nicht da iſt. Dann biegt der Erſehnte um die Ecke, hält— und wenn man einſteigen will, beugt ſich ein Oberkontrolleur von der Plattform und ruft mit entwaffnender Freundlichkeit:„Nicht ein⸗ ſteigen, bitte! Das iſt ein Lehrwagen. Ihr Wa⸗ gen kommt gleich nach.“ Und während man erſt jetzt das rote Schild„Lehrwagen“ bemerkt und ſich damit abfindet, daß unſere künftigen Schaff⸗ nerinnen und Schaffner für ihre Ausbildung ſolch einen Lehrwagen wohl brauchen müſſen, iſt die richtige Straßenbahn auch ſchon heran. In ſolch einem Lehrwagen bin ich nun mit⸗ gefahren, kreuz und quer durch das weitver⸗ zweigte Verkehrsnetz Mannheim— Ludwigs⸗ hafen. Wunſchtraum jedes Kindes! Aber auch für mich war dieſe Fahrt von feſſelndem Reiz, denn ich lernte auf ihr viele Dinge kennen, die ich bis dahin achtlos überſehen hatte: die Be⸗ deutung von Lichtſignalen auf eingleiſigen Strecken, den Unterſchied zwiſchen Hand⸗, Zug⸗ und elektriſchen Weichen, die Schwierigkeiten des Umſetzens am Gleisdreieck, das Umkup⸗ peln und. Wenden an der Endſtation. Das alles, und noch manch andere ſcheinbare Klei⸗ nigkeit muß dem Schaffner geläufig ſein, ſoll es nicht manchmal Verkehrsſtockungen geben, die mit ihren ohnmächtig hintereinander war⸗ tenden Wagenketten die Kritik der wartenden Fahrgäſte herausfordern würden.„Opa“, un⸗ ſer ſchon aus⸗ dem letzten Bericht bekannter Oberkontrolleur Schmedding, wußte während der Fahrt noch allerhand Intereſſantes aus ſei⸗ ner Lehrtätigkeit zu berichten. Jetzt hat er dop⸗ pelte Arbeit, denn ſein Kollege Wunner, mit dem er ſich ſonſt in die Kurſe teilt, iſt krank. Aber deshalb verliert„Opa“ noch lange nicht ſeinen Humor, und dank ihm und ſeinem Kol⸗ legen Bernauer werden die Lern⸗Schaffnerin⸗ nen auch weiterhin mit ihrem Penſum pünkt⸗ lich fertig. Sekne Majeſtät, der Fahrgaft Nach dieſer Fahrt im Lehrwagen war ich reif dazu, perſönlich die Bekanntſchaft ſeiner Majeſtät des Fahrgaſtes zu machen. Vom Standpunkt der Schaffnerin aus. Das ſtädti⸗ ſche Straßenbahnamt kam mir dabei verſtänd⸗ nisvoll entgegen: ich bekam eine Uniform ver⸗ paßt und wurde zum„Dienſt“ eingeteilt. Das heißt, ich wurde einer Schaffnerin als Beglei⸗ terin zugewieſen. Denn trotz meiner Beſuche in den Ausbildungskurſen und meiner Fahrt im Lehrwagen war mir die Wiſſenſchaft der Halteſtellen und Taxgrenzen, der Verkehrsvor⸗ ſchriften und Fahrſcheine auch weiterhin ein Buch mit wenigſtens ſechs Siegeln geblieben. So nahm mich„Sonja“ von Linie 3 unter ihre Fittiche, die Schaffnerin 2004, die in ganz Mannheim und Ludwigshafen bekannt iſt. Mancher müde„Aniliner“, der nach Arbeits⸗ ſchluß auf die Straßenbahn wartete, war dank⸗ bar, wenn ſie ihn noch im Wagen unterbrachte. Ab und zu kommt es wohl noch vor, daß ein Schaffner aus dem Wageninnern nicht das anze Aus⸗ und Einſteigen überſieht und zu rüh abſchellt. Dann ſteht vielleicht eine Mut⸗ ter mit dem Füngſten am Arm ratlos da und ſieht die beiden Aelteren mit dem Wagen da⸗ vonfahren. Bei Sonja kommt ſo etwas nie Feſtliches Varieté mit„Kde“ Die 4 phillips— eine Gruppe meiſterlicher Univerſalartiſten Der am Freitag im Muſenſaal unter dem Motto„Triumph der Leiſtung“ angelaufene 5. Meiſterabend froher Unterhaltung im Ver⸗ anſtaltungsring 1941 der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ war ein Abend des Va⸗ rietés, des Spiels der Kräfte und der Geſchick⸗ lichkeit. Die Vortragsfolge brachte eine Reihe teils angenehm, teils ſpannend unterhaltender Nummern im bunten Wechſel von Varieté und kabarettiſtiſcher Unterhaltung. Ihre Eigenart aber lag diesmal darin, daß nahezu— nein, tatſächlich alle ausgeſprochen varietiſtiſchen Darbietungen einzig und allein von den 4 Phillips, einer Gruppe ausgezeichneter Uni⸗ verſalartiſten, in Einzel⸗ oder auch in Grup⸗ penarbeit ausgeführt wurden. Da kam zunächſt Edith mit ihrem kaſchierten „Wunderpferd“, das ſo ſpaſſige Sprünge und ſo blühenden Unſinn machen konnte; im Grunde aber war das doch eine arg harmloſe Sache. Ganz anders war das ſchon mit Kita und ihrem hervorragenden Steifdrahtakt. Zwar kann man von einer ſo vielſeitigen Artiſtin nicht gut erwarten, daß ſie auf dieſem Gebiet etwa eine Eliſabeth Enders ausſteche— aber was Kita hier einſchließlich dem Damenſpagat„hinlegte“, war Arbeit von Klaſſe. Beide Phillips⸗Damen kamen ſpäter mit ihren Partnern als Roxy⸗ Radio⸗Sinfoniker; das iſt immerhin ein etwas hochtrabender Name für ein Mundharmonika⸗ Quartett; auch wenn es ſo ſauber aufgebaut und eingeſpielt iſt und gewiſſermaßen etwas Neues im Lichtkegel der Kleinkunſtbühne dar⸗ ſtellt. Als Los Toledos kamen die Vier vor der Pauſe auf Spaniſch mit Jongleurkünſten, wobei die Keulen die Hauptrolle ſpielten. Aller⸗ dings hat man das Keulenjonglieren in Grup⸗ pen in dieſem blitzartigen Wechſel noch nicht zuvor geſehen. Da wirbeln die Keulen nur ſo durcheinander; jedes hat gleich eine ganze An⸗ 2 davon und immer kommen ſie den Weg er vorgeſchriebenen Figuren Nach der Pauſe kommt Charlie in einer auf amerikaniſche Groteske aufgemachten humoriſti⸗ ſchen Szene, die in geſchickten Radfahrkünſten endet. Zum Schluß der Darbietungsfolge kom⸗ men alle 4 Phillips nochmals in einem wirk⸗ lich unerreichten Perche-Balance⸗Akt. Zunächſt —5 es unter den beiden Männern erſtklaſſige opf⸗auf⸗Kopf⸗Balancen, beiſpielsweiſe, über eine Reihe dickbauchiger Sektflaſchenhälſe— eine verteufelt ſchwierige Sache!— und dann balancierte der Untermann aus der Rückenlage ohne weitere Hilfsmittel auf einem Perchgerät ſeine zwei weiblichen Partnerinnen und hoch oben in der Mitte auf dem Kopf balancierend ſeinen männlichen Partner. Bei ähnlichen Fi⸗ guren werden dazu gar noch Scheiben balan⸗ ciert, ſo fünf bis ſechs von jedem— nicht ſchlecht! Zwiſchen den einzelnen Nummern dieſer Univerſalgruppe tanzte Karin Karinowa einige ihrer hier ſchon bekannten, beſchwingten Tänze. Ponny und Pongpong brachten luſtige Tanz⸗ karikaturen. Max Wendeler ließ das volle Haus wieder einmal herzhaft lachen, obwohl er faſt die gleiche Platte vom Vorjahr mitgebracht hatte. Hanns German Neu. Volksſchädling wandert ins Zuchthaus Im Schutze der Verdunkelung war der erſt 20jährige Erwin Brenner zweimal in ſeiner früheren Arbeitsſtelle, einer eingeſtiegen und hatte dort insgeſamt 62 R mitgenommen. Der Weg dorthin war nicht einfach, einmal mußte ſogar ein Fenſter ausge⸗ oben werden. Aber der Angeklagte iſt ja auch kein blutiger Anfänger, er riskiert etwas. Man bedenke, daß er den zweiten 3— beging zwei Tage nach ſeiner Haftentlaſſung wegen Zur Illu⸗ ekannten ſeiner hatte er einen Fünfzigmarkſchein ge⸗ Als er dabei ertappt wurde, gab er ganz Der Junge utter zu angeln. umm. Das Gericht ſprach für zwei ſchwere Dieb⸗ ſtähle in Tateinheit mit einem Verbrechen gegen die nutzung der Verdunkelung), eine Zuchthaus⸗ 3 43 von zwei Jahren aus. drei Monate Unterſuchungshaft ab. Die bür⸗ Volksſchädlingsverordnung(Aus⸗ Davon gehen erlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Bei der Urteilsverkündung heulte der kühne Einbrecher lios wie ein kleiner Junge. Wenn die Fleiſchmarken locken Die 48jährige Franziska Lahnert konnte ſich in die allgemeine Beſtrafung vorſieht— und obendrein das An⸗ Berufskameraden gefährdet iſt. Kurzum, ſie ſtahl bei einer Behörde Reiſe⸗ fleiſchmarken und zwar in Mengen, die nicht mehr mit einem beſonders geſegneten Apperit entſchuldigen ſind. Als Putzfrau wußte ſie zu oer die Aufbewahrung gencueſtens Beſcheid und nützte dieſe Orts⸗ bzw. Schrankkenntnis unverſchämt aus. Der Verluſt wurde natürlich EINDE N S1 IN GOSSEEEAN SWIHA BE] KaO57T FTSus 4 Kollo 9 Anker wundervoller Ahnungsloſigkeit: bald gemerkt, nach jedem neuen Zugriff ge⸗ merkt, aber über den Täter wußte man lange nicht Beſcheid. Eine ſchwarze Wolke des Ver⸗ dachts legte ſich über die ganze Abteilung. Als die Diebereien trotz aller Vorſichtsmaßnahmen doch nicht abreißen wollten, kegte ein Beamter eine Falle, die jedem Detektiv Ehre gemacht hätte. Und in dieſe Falle tappte die Frau in Sie öffnete den Schrank mit dem werthaften Inhalt— Schlüſſel verſtand ſie ganz raffiniert zu be⸗ ſchaffen— aber ſtatt der erſehnten Fleiſchmar⸗ ken fand ſie zu ihrem Schreck nur den Beam⸗ ten im Schrank! Da war es natürlich paſſiert. Nach ihren eigenen Angaben hatte ſie bis⸗ her nur einmal den Griff in den Schrank ge⸗ wagt und damals waren zehn Bogen in ihren Fingern geblieben. Die anderen Diebſtähle ſtritt ſie ab. Trotz allerſchwerſten Verdachts war ſie in dieſen Punkten auch nicht reſtlos zu überführen. Die Marken verwertet zu haben, beſtritt ſie gleichfalls. Damit hatte ſie kein Glück; denn die diesbezügliche Metzgersfrau —— mit detaillierten Einzelheiten aufzu⸗ warten. Wo die ganzen Wiigeen hingekommen waren, konnte auch nicht lückenlos geklärt wer⸗ den. Angeblich wanderte der ganze Schwun in den Ofen. So nahm die Angeklagte do noch manches Geheimnis mit in das nis, das für ein Jahr ihre Aufenthaltsſtätte wird, Acht Wochen Unterſuchungshaft gehen ab. Damit dürfte auch die Fleiſchmarkenfrage gelöſt ſein. Die Sache mit den Dachfenſtern Das neue Haus eines Händlers war fertig bis auf die Dachfenſter. Der Schwiegervater ließ ſich die———— angelegen ſein, auch dann noch, als der Hausbeſitzer einrücken mußte. Und fand tatſächlich einen Lieferanten. Der ſetzte ſich ſeinerſeits ſofort mit der Frau des Hausbeſitzers telefoniſch in Verbindung, und die Sache ſchien in beſter Ordnung. Es klappte noch beſſer: Die Frau traf mit dem Lieferanten zuſammen, ihr Vater, der den Vermittler dabei geſpielt, kam auch dazu, und auf einer Bauſtelle wurden ihr die heißerſehnten Dachfenſter aus⸗ gehändigt. Der Frau fiel nur auf, daß es der Lieferant ſchrecklich eilig hatte, den Scheck, den ſie ihm übergeben, einzulöſen. Jähe und ſchmierzliche Erkenntnis: Der Liefe⸗ rant hatte einfach die Fenſterrahmen aus dem Beſtand ſeines Arbeitgebers„verkloppt“. Von dem erlöſten Geld ſah der rechtmäßige Beſitzer der Fenſter natürlich keinen Pfennig— durfte auch nichts ſehen. Als Sondererlös erzielte der unbefugte Lie⸗ ferant eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten Er iſt nämlich ein reichlich vorbeſtrafter Herr. Der Vermittler, ein alter, unbeſcholtener Mann, kannte ſich vom Verdacht der Hehlerei frei⸗ machen. Schon zeitig auf abwegen Für ſeine 18 Jahre hat der Angeklagte Her⸗ bert Winnewiſſer ſchon recht viel Kohlen auf ſein Haupt geſammelt. Auf einem Zug ſaß er ſchon über ein Jahr im Gefängnis, Was Fürſorgeerziehung iſt, weiß er gleichfalls aus Erfahrung. Dabei lagen die häuslichen Ver⸗ hältniſſe keinesfalls aehiz für ihn. Aber wenn man halt etwas gegen die geordnete Ar⸗ beit hat! Die Lehrſtelle wurde vorzeitig auf⸗ gegeben, andere Arbeitsplätze wurden gleich⸗ falls mit Verachtung geſtraft. Ein Einbruch beim eigenen Vater brachte die Fürſorgeer⸗ ziehungsreife. Nach der erwähnten Gefängnisſtrafe, die Sühne war für eine ganze Serie von Straf⸗ taten— Fahrraddiebſtähle, Motorraddiebſtähle, Einbrüche und eine bedentliche ſittliche Verfeh⸗ lung!— kam er erneut in Fürſorgeerziehung. Hier ergriff er mit einem Kumpan von glei⸗ cher Artung die Flucht. Bei der Flucht blieb es nicht, es mußten ja auch die notwendigen Klamotten bei. Alſo ſtahl ſich der Ausreißer in einzelnen Etappen Mantel, Rock, Mütze und Handſchuhe. Als der Freund ein Fahrrad „entführte“, ſpielte er den Aufpafſfer, als ſich der Freund mit dieſem Rad aber ſelbſtändig machte, ſchwang ſich Winnewiſſer gleichfalls auf ein fremdes Rad. Die Freude währte nicht lange. Schon kurz nach ſeiner Ankunft in war ihm die Polizei auf den ocken. Die Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, 4 Monaten nahm der Burſche mit unerſchütterlichem Gleich⸗ mut hin. Wenn das ſo weitergeht.. W ——— vor, denn auf Mütter mit Kindern achtet ſie beſonders, und ſie ſieht auch ſonſt ſtreng dar⸗ auf, daß alles klappt. Aber ſie tut dies mit ſo⸗ viel Humor und guter Laune, daß ſie und ihre Fahrgäſte oft aus dem Lachen gar nicht her⸗ auskommen. Etwas bänglich war mir ſchon zu Mute, als ich an der Friedrichsbrücke in der neuverpaßten Uniform„meinen“ Wagen beſtieg. Es war mit⸗ ten am Vormittag, und deshalb hieß Sonjas erſte Frage(ſie hielt mich natürlich für eine ihr zugeteilte Schülerin),„Haſcht verſchlafe?“ Und auf mein etwas unſicheres„Ja“ kam die zweite Gewiſſensfrage:„Haſcht ſchon'geſſe?“ Verwirrt verneinte ich. Da neſtelte Sonjg eine Bonbon⸗ tüte heraus:„Da, nimm— wirſcht dich ſchon an das neie Leben gewöhne!“ Nun mußte ich ihr wohl oder übel mein eigentliches Vorhaben geſtehen, aber ihr verſchlug auch die noch nie ageweſene Erſcheinung der Schaffnerin⸗Be⸗ richterſtatterin nicht die Rede, und ich konnte meine Freude daran haben, wie ſix Sonja war. Im Dienſt und in der Rede, denn für jeden Fahrgaſt hatte ſie nicht nur einen Fahrſchein ereit, ſondern auch ein luſtiges Wort, und für die Kinder ſogar ein Bonbon. So hat ſie auch ihre treue Anhängerſchaft unter den Fahrgä⸗ ſten. Eine junge Frau fagte, während ſie den Fahrſchein in Empfang nahm:„Ich habe wie⸗ der einen neuen Feldpoſtorief bekommen, Sie müſſen mich beſuchen, dann leſe ich ihnen vor, ja?“ Ein ſtändiger Fahrgaſt, den ſie lange nicht geſehen hatte, wurde gleich mit der Frage emp⸗ angen:„Sie waren doch nicht krank?“ Ja— ſie hat nicht nur den Mund, ſondern auch das Herz am rechten Fleck, und ihr Wahlſpruch iſt: „Der lacht, hat mehr vom Fahren!“ „Merkſt du etwas? lieber Leſer? Das gilt auch für uns, nicht nur für den Schaffner. Bei Sonja freilich iſt immer die richtige Stimmung. „Tempo, Tempo, meine Herrſchaften, wozu iſt man jung?“ hieß es, wenn es beim Einſteigen u langſam ging.„Hier meine Dame, zehn fennig für den Fahrſchein zum Amtsgericht, ganz neu, erſte Wahl!“, und da die alte Frau ihr bereitwillig zwanzig Pfennig entgegenge⸗ ſtreckt hatte, malte der Blauſtift als Gratiszu⸗ gabe noch raſch die„billigen“ Zeiten auf die Rückſeite. Die Herren die wohl eingedenk der ſchönen Zeit der verqualmten Plattform, ihren Stammplatz nicht räumen wollten, wurden höf⸗ lich in die gute Stube gebeten— gleich gab es mehr Platz für die Einſteigenden. Und für mich war es eine wahre Wonne, die Fahrgäſte zum Zuſammenrücken aufzufordern, damit auch andere ſitzen konnten, oder ſie gegen die Wa⸗ genmitte zu dirigieren. Das iſt das alte Lied, das jeder Schaffner kennt: tauſendmal bittet er ſeine Fahrgäſte den Wagenraum richtig aus⸗ zunützen, bis er die Zweckloſigkeit ſeiner Er⸗ mahnungen einſieht und ſchweigt. Die Leidtra⸗ genden ſind dann die Fahrgäſte, die an den alteſtellen zurückbleiben müſſen. Dann wird natürlich gemault, und nicht jeder Schaffner, nicht jede Schaffnerin hat ſolch unbeſchwertes Temperament wie Sonja, die darüber lachend weggeht. Erlebnis der Kameradſchaft Unter unſeren Schaffnerinnen ſind ſoviele kinderreiche Mütter, die ihre Kinder in fremde Obhut geben mußten, um den neuen Arbeits⸗ platz einnehmen zu können. Unter unſeren Schaffnern ſind ſoviele Schwerkriegsbeſchädigte, alle erfüllen ſie ihre Pflicht treu und gewiſſen⸗ haft. Denkt daran, daß es nur in euer aller In⸗ tereſſe liegt, ihnen dieſe Pflicht zu erleichtern, und denkt vor allem an Sonjas Wahlſpruch: „Nicht wer ſchimpft, ſondern wer lacht, hat ma5 vom Fahren!“ war ein bißchen traurig, als ich meiner Kameradin nach beendetem„Dienſt“ am Pa⸗ radeplatz die Hand zum Abſchied reichte. Denn ich hatte ſoviel Neues und Schönes in dieſer Zeit kennengelernt. All die Menſchen, ob Schaffner oder Wagenführer. Kontrolleur oder Beamter im Straßenbahnamt, hatten mich mit ſoviel aufrichtiger Kameradſchaft aufge⸗ nommen und ſoviel Freude bewieſen, daß unſer„HB“, das ſo oft nur die. Meinung des Fahrgaſtes vertreten hatte, ſich auch einmal um ihren Pflichtenkreis kümmern wollte. Das Umſteigen am Paradeplatz in den Wagen, der mich wieder heimführen ſollte, brachte mir noch ein Exlebnis, das mich tief beeindruckte: Noch in Uniform wartete ich bis alle Fahrgäſte ein⸗ geſtiegen waren. Vor mir ein höherer Offizier, der mir, als er an die Reihe kommen ſollte, mit einem höflichen„Bitte“ den Vortritt ließ. Im⸗ mer wieder mußte ich auf der Heimfahrt daran denken, daß ich mir der Verbundenheit von uns allen noch nie ſo bewußt geweſen war, wie an dieſem Tag meines Schaffnerinnendaſeins: dieſelbe Kameradſchaft lag in den freundlichen Worten des Arbeiters, der mich, die vermeint⸗ liche Schaffnerin über meine Unſicherheit hin⸗ wegtröſten wollte:„In ein paar Tagen wird es ſchon viel beſſer gehen!“. E. K. Wir gratulieren Silberhochzeit feierten Georg Ott und Frau Eliſe geb. Hettel, Schwetzinger Straße 71. leues aus Friedtielropeld Die Heimabende für BDM. BDM⸗wWerk und PflichtęBDM müſſen verlegt werden, und zwar für Stamm⸗Mädelſchaft 1 und 2 nach der SA⸗ Dienſtſtelle im Parteihaus und Mädelſchaft 3 und Pflicht⸗BDM nach dem Roſenſaal. Die übrigen Heimabende erfahren keine Verände⸗ rung. Töpfer Fritz Gilbert, Neudorfſtraße 20, konnte ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Deutſchen Steinzeugfabrik begehen. 101 Wäsche Wäsche-Speck tiTanzi „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 26. Januar 1941 50 ſchmutzige Dörfer und kein Wort Polniſch Abenteuerliche Erlebniſſe Mannheimer poſtſchutzmänner im Oſten/ Briefausgabe in der Kirche „Im Anfang war das Ausmiſten...“, ſo und ähnlich leſen wir in den zahlreichen Brie⸗ fen und Berichten, die von Beamten der Deut⸗ ſchen Reichspoſt über ihre Tätigkeit im Oſten an die Kameraden in der Heimat geſchrieben wurden. Es iſt überaus intereſſant, einmal in dieſen Schilderungen zu ſtöbern, welche auch die Mannheimer Poſtämter ſorgfältig geſam⸗ melt haben. Rund 7000 Poſtbeamte aus dem Altreich, der Oſtmark und dem Sudetenland haben während oder unmittelbar nach Beendi⸗ geeng des Polenfeldzuges den Ruf erhalten, in den neuen Oſtgebieten das Poſt⸗ und Fern⸗ meldeweſen neu zu erſtellen. Auch von Mannheim haben ſich ſeinerzeit dreizehn Beamte nach dem Oſten gemeldet, und zwar fünf vom Poſtamt 1 und acht vom Poſt⸗ amt 2. Was uns ein Poſtinſpektor, der nun⸗ mehr dreizehn Monate in Polen tätig war, von den Zuſtänden erzählte, gibt uns erſt einen richtigen Begriff, mit welchen unvorſtellbaren Schwierigkeiten die Männer dort zu kämpfen hatten. Ende Oktober 1939 begann für ihn die weite Reiſe. Zuſammen mit 120 anderen, meiſt Poſt⸗ ſchaffnern und Poſtfacharbeitern, aing die Fahrt zunächſt nach Berlin. Unterwegs wurde noch die geſamte militäriſche Ausrüſtung übernom⸗ men, da ſämtliche Männer dem Poſtſchutz ange⸗ hörten. Von Berlin ab wurde die Reiſe im Omnibus fortgeſetzt. Sieben Tage lang un⸗ unterbrochen gen Oſten. Auf improviſiertem Nachtlager oder gar im Wagen ſchlief man für einige Stunden und war froh, als Litz⸗ mannſtadt erreicht war. Hier wurden die 120 Poſtſchutzleute auf etwa ein Dutzend vor⸗ geſehene Poſtämter verteilt, die zumeiſt im Raum zwiſchen Warſchau und der deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Intereſſengrenze zu errichten waren. pioniere deutſchen poſtweſens Soldatiſch knapp wurde den künftigen Amts⸗ vorſtehern ihre Aufgabe zugewieſen, das Marſchziel bekanntgegeben und Briefmarken für die erſte Zeit ausgehändigt. Jeder Vor⸗ ſteher erhielt ungefähr zehn Helfer und war nun vollkommen auf ſich ſelbſt geſtellt. Er war Pionier des deutſchen Poſtweſens. Nur in den ſeltenſten Fällen fand er an ſeinem Beſtim⸗ mungsort ein vom Krieg verſchontes und noch einigermaßen brauchbares Poſthaus vor. Das Ziel unſeres Mannheimer Poſtinſpektors hieß Terespol, weit im Oſten, wo ſich„Füchſe und Haſen Gute Nacht ſagen“. Hier zeigte es ſich, daß im benachbarten Miedzyrzec die Errich⸗ tung eines Poſtamts weſentlich dringender er⸗ ſchien. Das Poſtamt war zwar noch vorhanden, aber es befand ſich in einem unbeſchreiblich ſermutzigen Zuſtand. Kein Wunder, wo ein zroßer Teil der Einwohnerſchaft jüdiſch war. ie erſte„Amtshandlung“— nach der Unter⸗ bringung der Poſtſchutzmänner— war die Re⸗ krutierung einer Reinigungskolonne. Ein Raum wurde zum Aufenthalt wohnlich eingerichtet und die Amtsräume in ordnungsmäßigen Zu⸗ ſtand verſetzt. Dieſe Gruppe von acht Mann, vorwiegend Badenern, iſt in jenen Wochen zu einer rechten Schutz⸗ und Trutzgemeinſchaft zu⸗ ſammengewachſen. Nach einer Woche ange⸗ ſtrengter Arbeit wurde das„Poſtamt Mied⸗ zyrzec“ wiedereröffnet. Es dauerte auch nicht. lange, bis ſich der erſte Kunde am Schalter einfand. Zunächſt galt die Sorge der reibungs⸗ loſen Durchführung des Feldpoſtdienſtes. Man muß einmal ſelbſt polniſche Namen und Orts⸗ bezeichnungen in großer Zahl geleſen haben, um ſich überhaupt ein Bild von den Sprach⸗ ſchwierigkeiten, wie ſie unſere Poſtämter er⸗ lebten, machen zu können. Dieſe Häufung von Ziſchlauten und die Verſchiedenheit zwiſchen Schriftbild und Ausſprachetechnik bedeuten für den normalen Sterblichen ohnehin eine Zun⸗ genakrobatik. Der prediger als poſtverteiler Wie ſollte man dieſe Briefe zuſtellen? Selbſt nachdem die Namen der 52 kleinen Ortſchaften, die zum Poſtbezirk gehörten, einigermaßen ge⸗ lernt waren, fehlte es am Perſonal, die Briefe alle auszutragen. Aber auch hier wurde ein Ausweg gefunden wie an vielen anderen Stel⸗ len. Man höre und ſtaune: die polniſche Geiſt⸗ lichkeit wurde in den Dienſt der Deutſchen Reichspoſt geſtellt. Sonntags kamen nämlich die Bewohner der umliegenden Dörfer zur Kirche, und es war das Einfachſte, dem Geiſt⸗ lichen die eingelaufene Poſt zu übergeben. Er hatte nichts anderes zu tun, als nach beendig⸗ ter Predigt den Poſtſack hervorzuholen und die Namen der Empfänger vorzuleſen. „Mag dieſer Ausweg auch etwas ungewöhn⸗ lich erſcheinen, wie hätten ſich die wenigen Be⸗ amten helfen ſollen bei den großen räumlichen Entfernungen und den Schwierigkeiten der Verſtändigung. Die Arbeit in den Poſtäm⸗ tern wuchs ihnen ohnehin buchſtäblich über den Kopf. An die Einhaltung von beſtimmten Dienſtſtunden konnte man da nicht denken, denn nach dem regelmäßigen Verkehr der Land⸗ kraftwagen oder des Poſtſchlittens häuften ſich die Sendungen immer mehr. Trotzdem freute man ſich ſtets wieder auf ſeine Ankunft, er brachte ja häufig Grüße aus der Heimat und nahm die Briefe mit, die zu Hauſe von dem Leben der Poſtſchutzleute auf einſamem Po⸗ ſten berichteten. Und daß das Heimatpoſtamt nicht vergeſſen wurde, davon legt ein großer Packen Feldpoſtbriefe, den wir in den Mann⸗ Poſtämtern vorfanden und laſen, Zeug⸗ nis ab. Auch der Paketdienſt nahm raſch an Umfang zu, und an der Wirkungsſtätte unſeres Mann⸗ heimer Poſtinſpektors erreichten ſie an manchen Tagen die Zahl Tauſend. Das Päckchen Brief⸗ marken, das man ihm ſeinerzeit in Litzmann⸗ ſtadt mit guten Wünſchen in die Hand gedrückt hatte, war längſt aufgebraucht. Im gleichen Tempo wie der Poſtverkehr wurde auch das Fernſprechweſen wieder in Gang gebracht. Die wenigen noch vorhandenen Leitungen waren von den Nachrichtentruppen des Heeres mit Beſchlag belegt worden, ſo daß die Bautrupps der Reichspoſt in harter Arbeit neue Ueber⸗ landverbindungen anlegen mußten.„Was dieſe Männer geleiſtet haben“, ſo erzählt unſer Mannheimer Amtsvorſteher,„hat immer wie⸗ der unſere Bewunderung erregt. Selbſt an den kälteſten Tagen des letzten Winters arbeiteten ſie bis zu zehn Stunden auf den Maſten.“ So ſind an die Poſtbeamten in den Auf⸗ baugebieten Anforderungen geſtellt worden, die naturgemäß über das in der Heimat übliche Maß hinausgehen. Sie wurden erfüllt, und der Reichspoſtminiſter hat dieſe Leiſtungen da⸗ durch anerkannt, daß er„Aufbauförderungen“ für alle im Oſten und auch im Protektorat Böhmen und Mähren eingeſetzten Beamten angeordnet hat.* Mit berechtigtem Stolz erzählen die Mann⸗ heimer Poſtmänner von ihren Kameraden in der Ferne, ihrer Arbeit und ihrer Aufopferung. Inzwiſchen ſind neue Aufgaben hinzugekom⸗ men, die Weſtgebiete wurden ebenfalls in den großdeutſchen Poſtbereich einbezogen, weitere befähigte Beamte haben Aufbauarbeit über⸗ nommen, während in der Heimat Frauen in die Breſche ſpringen, um die rieſigen Kriegs⸗ leiſtungen zu bewältigen. Ms. Aus unserem Mreisgebiet Anheilvolle Januartage für Weinheim Erinnerungen an Nöte und Drangſale der Bevölkerung vor 250 Jahren 2 So sahen unsere Dörier damals aus Wir ſtehen im ſchwerſten Schickſalskampf un⸗ ſerer Nation und der Krieg hat uns auch in der Heimat ſo mancherlei Opfer und Entbehrungen auferlegt. Aber mit ſtarkem Herzen und in un⸗ erſchütterlichem Vertrauen ſteht heute die Hei⸗ mat hinter der Front und wie überall im Reich, ſo nehmen auch wir in Weinheim ohne Klage die kleinen Mißhelligkeiten in Kauf, die uns durch dieſen entſcheidungsvollen Kampf aufer⸗ legt wurden. Wie weni Kriege wirklich entbehren, das können wir erſt ſo richtig ermeſſen, wenn wir einmal in der Geſchichte früherer Kriege nachblättern, die auch unſeren Vorfahren in Weinheim Strapazen, Nöte und Drangſale auferlegt haben, von denen wir uns heute kaum eine Vorſtellung machen können. Wie ſah es beiſpielsweiſe ge⸗ rade in dieſen Januartagen vor 250 Jahren in Weinheim aus? Die vom Zaune gebrochenen franzöſiſchen Erbanſprüche auf die Pfalz hatten bereits zu Ende des Jahres 1688 dazu geführt, daß die Franzoſen in die linksrheiniſche Pfalz einge⸗ brochen waren. Eine ununterbrochene Kette ſchwerſter Bedrängungen und fortgeſetzter Be⸗ Lohnende Kleinarbeit im Haushalt näſſe und Kälte verderben Werte Schon immer war es ein eifriges Mühen —— Hausfrauen, im täglichen Kleinkrieg Nahrungsmittel vor dem Verderb zu ſchützen; aber nie iſt das mit ſolcher Sorgfalt geſchehen als gerade heute. Jetzt im Kriege, da wir mit allem mehr haushalten, ſchenken wir auch der Gefahr des Verderbs mehr Aufmerkſamkeit. Uns erſcheint jetzt wirklich jeder Kohlkopf, jeder Apfel, ja ſogar jede Kartoffel und erſt recht jedes Stück Brot wert, vor dem Verderb bewahrt zu werden. Genau ſo ſorgfältig wird übrigens bei der Zubereitung der Speiſen ver⸗ fahren, wo darauf Bedacht zu nehmen iſt, die Abfälle ſo gering wie möglich zu halten. Der Verderb nimmt leider auf die Jahreszeit keine Rückſicht. Nur ſeine„Helfer“ ſind verſchieden. Im Sommer ſind es die Hitze und die ver⸗ ſchiedenen Käfer und Maden, im Winter vor allem Froſt und Näſſe. Allerdings haben—— einen weitgehenden Schutz gegen ſie. In Kel⸗ lern und Vorratskammern werden die Fenſter eſchloſſen gehalten und bei trockener Luft die Räume gut, möglichſt unter Gegenzug, durch⸗ lüftet. Empfindliche Nahrungsmittel, vor allem Kartoffeln, ind bei ſtrengem Froſt außer⸗ dem noch zuzudecken, müſſen aber rechtzeitig wieder aufgedeckt werden, da ſie leicht aus⸗ ſchwitzen und faulen. Auch ſind die Kartoffeln häufig auf faule Knollen zu prüfen und dieſe auszuleſen, damit die geſunden nicht angeſteckt werden. In der Speiſekammer rücken wir emp⸗ findlichere Speiſen und Vorräte von der kalten Außenwand ab und dichten unter Umſtänden die Fenſter noch etwas ab. Vor Näſſe ſind natürlich alle Vorräte im Keller zu ſchützen, aber auch andere empfindliche Lebensmittel in der Speiſekammer. Beſonders Brot ſchimmelt leicht und iſt daher trocken, aber nicht luftdicht abgeſchloſſen in einer ſauberen Brotbüchſe oder im Steintopf aufzubewahren. Bei großer Kälte verfalle man aber nicht etwa in den Fehler, mehr Speiſen als notwendig zum Anwärmen in warme Räume zu ſtellen, ſonſt wird z. B. Fett ranzig, Süßſpeiſen ſäuern und Brot und urſt trocknen aus. Jeder Kampf gegen den Verderb iſt letzten Endes eine unabläſſige Ueberlegung und Klein⸗ arbeit. Er erſpart uns nicht nur viel Geld, ſondern, was noch weſentlicher iſt, er erhält viele Nahrungsmittel für unſere Ernährung. wir aber in Wahrheit in dieſem drohungen, Abgaben großer Mengen von Le⸗ bensmitteln und ſchließlich Belagerungen und Beſchießungen lagen hinter der heimgeſuchten, kleinen Stadt an der Bergſtraße, als die troſt⸗ loſen Januartage des Jahres 1691 heranzogen. Nach der Ueberlieferung war damals auch unſere alte Windeck durch Strenggeſchoſſe und Brandlegung zerſtört, und nur notdürftig in 07 55 Fronarbeit wieder inſtand geſetzt wor⸗ en. Waren die Franzoſen bis dahin noch nicht direkt in Weinheim eingedrungen, nachdem ſie die bedeutenden Städte der Umgebung beſetzt und gebrandſchatzt hatten, ſo hatte man in die⸗ ſen Januartagen allen Grund, einen ſolchen Einfall zu befürchten. Neckar und Rhein waren dick zugefroren und die Vermutung lag nur zu nahe, daß der Feind dieſe Eisſtraße zum Ein⸗ fall benutzen könnte. Truppen zur Verteidi⸗ gung Weinheims waren anſcheinend wieder zu⸗ rückgezogen worden, denn wir leſen, daß damals eine Wachmannſchaft von Bürgern und Flücht⸗ lingen gebildet wurde, die nachts die Tore und Mauern beſetzte und Patrouillengänge tat. Die Beſatzung der Windeck war zuſammengeſetzt aus wehrhaften und mutigen Bewohnern aus dem Vorort Müll. Es waren ſchlimme Tage in Weinheim an⸗ gebrochen und der Schrecken der Bevölkerung ſteigerte ſich, als in wilder Flucht Einwohner von Lampertheim und Sandhofen mit ihren Habſeligkeiten in die Stadt hereinkamen und Schutz ſuchten, den man ihnen ja auch herzlich gerne gewährte,— hinter dem aber auch die bange Frage ſtand:„Wie lange noch?“ So mancher Einwohner, der damals in der all⸗ gemeinen Panik flüchten wollte! Er kam aber nicht hinaus, denn die Tore waren geſchloſſen und außerdem war ſtrenger Befehl gekommen, auszuharren. Nein! Der Kelch ging in jenen Januartagen des Jahres 1691 noch einmal an Weinheim vorüber, denn die Franzoſen kamen vorerſt nicht. Aber ſchlimm genug waren die Leiden der Bevölkerung damals doch. Das eigentliche Verhängnis in jenem unſeligen Kriege brach dann erſt im Frühling des Jahres 1693 über Weinheim herein, nachdem der Fall und die ſchmähliche Zerſtörung Heidelbergs traurige Gewißheit geworden war.— Es iſt jedenfalls ganz wertvoll und nachden⸗ kenswert, in unſeren Tagen etwas in der Ge⸗ ſchichte früherer Jahrhunderte zu blättern, wie wir aus dieſem beſcheidenen Anszuge aus dem ſogenannten Orleanſchen Erbfolgekrieg erken⸗ nen. eme. Von großen Ereigniſſen wird behauptet, daß ſie immer ihre Schatten vorauswerfen. Da von ſolcherlei Schatten in Ludwigshafen in dieſen Tagen auch nicht die Spur zu bemerken iſt, könnte man annehmen, daß dieſe Wochen zwi⸗ ſchen Winter und erſtem Frühlingsahnen ſang⸗ und klanglos dahinſchleichen. Mitnichten! Es tut ſich auch allerlei Bemerkenswertes am Rande des Alltags. So ſcheinen die Weſtmärker im Umgang mit den grauen Losverkäufern eine beſonders glück⸗ liche Hand zu haben. Haupttreffer von 500 und 1000 Mark wurden in Speyer, in Neuſtadt, in Herxheim und jetzt auch in Ludwigshafen ge⸗ zogen, wo in einem Kaffeehaus ein Urlauber einen ſchönen blanken Tauſendmarkgewinn ein⸗ ſtreichen konnte. Auch auf kulturellem Gebiet erhält der Lud⸗ wigshafener Alltag zu Beginn der zweiten Winterhälfte neuen Auftrieb. Dafür ſorgt mit Umſicht und Geſchick die rührige Voltsbil⸗ dungsſtätte. Neben der bereits am vergangenen Samstag angelaufenen Vortragsreihe von Prof. Dr. Rudolph(Heidelberg) über„Meiſter und Meiſterwerke der bildenden Kunſt“ beginnt am Sonntag eine zweite Vortragsreihe, betitelt „Meiſter der Muſik“, die von Profeſſor Noack von der Mannheimer Muſikhochſchule betreut wird. Die Freunde des künſtleriſchen Tanzes kamen ebenfalls auf ihre Koſten, und zwar bei einem hinreißenden, von Kdoßß durchgeführten 3 Beme von Erwin Hoff⸗ ann und ſeinem Enſemble ſchwung⸗ und ſtil⸗ voll geſtaltet wurde. 5— Ein außergewöhnlicher krimineller Fall, deſ⸗ ſen Schauplätze Ludwigshafen und Mannge bei Nacht waren, ſtand zur Debatte. Verdunke⸗ lungsverbrechen ſchlimmſter Sorte waren die Delikte, die Sühne heiſchten. Es war gleich eine ganze fünfköpfige, teils in Mannheim, teils in Ludwigshafen wohnende Familie namens Roſenzweig— zumeiſt gerichtsbelannte Perſonen— die vorgeführt und wegen der Abſcheulichkeit ihrer Verbrechen zu Strafen von 15 Jahren Zuchthaus bis 2 Monate Gefängnis verurteilt wurde. Nur das offene Geſtändnis des Hauptangeklagten Karl Peter Roſenzweig bewahrte ihn vor der an ſich verwirkten Todes⸗ ſtrafe. Einer gewiſſen, allerdings unrühmlichen Originalität entbehrt ebenſo wie bei dieſer ſpitzbübigen Familie auch nicht der Fall, daß ein Faulenzer allerſchlimmſter Sorte nicht weniger als 66 Vorſtrafen auf ſeinem Schuld⸗ konto hat. Jetzt machte die Ludwigshafener Kriminalpolizei kurzen Prozeß mit ihm und überwies ihn in ein Konzentrationslager. Muck. Familienunterhaltung des Pfälzerwaldver⸗ eins. Der Pfälzerwaldverein veranſtaltet am Sonntag, 26. Januar, eine amilienunterhal⸗ tung verbunden mit einer im großen Saal des Ludwigshafen. „Die schöne Möllerin“ Der dritte Kammermuſikabend bei Kdỹ Freude an der Schönheit der Natur und am einfachen Leben in Naturnähe, Wanderluſt und ſtarkes Empfinden für inneres Erleben waren bewegende Kräfte bei der Entſtehung der deut⸗ ſchen Romantik. Späterer Zeit wurden ſie bald zu erſtarrten Formeln, und es bildete ſich eine gewollte volkstümliche Poeſie, die ſich im Koſtüm des naturnahen Menſchen gefiel, und die leicht Sentimentalität als echtes Gefühl ausgab. Eins der beliebteſten Koſtüme war das des Müllers, und in dieſer Richtung liegen auch die Gedichte, die Wilhelm Müller ſchrieb, und die Franz Schubert zu einem ſeiner ſchön⸗ ſten Liederkreiſe, u dem geſchloſſenen Zyklus der„ſchönen Müllerin“ anregte. Mit wahrhaft genialer Einmaligkeit erhebt Schubert in feinen herrlichen, unerſchöpflichen Melodien und durch ſeine große Kunſt der muſikaliſchen Charakteri⸗ ſierung bei ſtärkſter Konzentration dieſe gewiß belangloſen Modegedichte zu echter ſtarker Empfindung. Sie werden zum Kunſthand⸗ werk, in dem Muſik und Dichtung aus der bil⸗ denden Kraft der Schubertiſchen Melodie eins ſind. So belanglos die dem Zyklus zugrunde liegende„Handlung“ heutigem Empfinden er⸗ ſcheint, ſo eindringlich ſpricht uns doch die Aus⸗ drucksgewalt und Erlebensfülle, die ſich in den einzelnen Liedern äußert, an. Es ſind ausgeſprochene Männerlieder, die im Ichtone von den traurigen Schickſalen des wanderluſtigen Müllers erzählen. Man iſt zuerſt befremdet, ſie von einer Frau geſungen zu hören. Die Kunſt einer Luiſe Richartz aber führt bald über dieſes Ungewohnte hin⸗ weg, und man gibt ſich gern ganz dem Erleb⸗ nis der Fülle der Melodie und der muſikali⸗ ſchen Lyrik hin. Die Künſtlerin iſt uns keine Unbekannte mehr. Ihre ſchöne, roße und kul⸗ tivierte Stimme, die in allen Lagen von glei⸗ cher Kraft, aber auch von gleicher Ausgegli⸗ chenheit und Ausdrucksfähigkeit iſt, bewährt ſich auch an den Müllerliedern wieder. Sie hatte ſich ganz in den eigenen Liedſtil Schuberts ein⸗ gelebt, ſie gab der Empfindung, der Emphaſe, den Vorrang, ohne jemals in leeres Pathos zu verfallen. Jedes Lied war bis in jede Ein⸗ zelheit durchlebt und muſikaliſch durchgefeilt. Der Höhe der Geſangskultur entſprach auch die Deklamation. Die Begleitung am Flügel ver⸗ ſah umſichtig und anpaſſungsfähig Hans Cor⸗ nelius. Das Publikum zeigte ſich vor allem bei den Liedern des erſten Teiles ſehr aufge⸗ ſchloſſen und dankte Luiſe Richartz mit reichem, langanhaltendem Beifall. Dr. Carl J. Brinkmann. von heute 18.11 Uhr his morgen fröh.06 Uhr anderer⸗Ehrung großen Bürgerbräu in Enner hieß 8 JIn zwet ge parzerwoche i ſchluß gefund hiedenen „Medea“, da krilogie auf d ganz vom P zur menſchlie zweier Raſſen ibuſſa“, ra 1 4 bereinfantten RNähe des„F oſtmärkiſchen geiſtige Aus Drama. In ſolchem auch eine gete 4 kung der„Me theater wa Gaſt nach W „Medea“ in j lung, die ſeit ausverkauften man darf bef dem verwöhnt wurde, ja, daß 34 ſtärkſte Er beſtrittener Hi Ueberraſchung wurde. Kein eit entwachſe bden beiden e— Goldenen ViI . Gewalt, die 1 laum ſichtbar. telte durch ei— des kleinen die beiden er Gaſtfreund am Abend vor ſer Beitrag eir nell beengten parzerwoche, v telle nicht zu v⸗ die fanatiſche ſembles junge Gaſt der ſtädti eigenwillige Zi erſten Teilen d 4 die dumpfe 2 „ hier lenentums erſt des Südens, ſchon den erſt⸗ Tragödie aus 1 die ſich dea“, ſo unaus Das Verdien tins, der das ühne 15 einer ügte, lag woh artiger Auffaſf atzen ja gerade in d ausge der Raſſen. Se Erpfs bemühte Welcher klare z dem Schauſpiel Monumentalitä ablenkte und ze meln ſchien. V bdann dieſe Sin 4 — 1 Fortſetzung. Funſinn! Wa Rmal dein Bild 1 „Der macht ſi Heuten!“ Er ih AUnd ſie lachte ſtanden haſt du ſogen wollen, da kgel ſpiele.“ Er machte ein 1 4 ich nicht gekomm „Du mußt när Meinſtedt das 2 die angehende O 5 7—— Ac Erzähle du doch gopan? Wie l fück! Von wem in Meinſtedt bin 4„Das haſt du ben!“ „Ja, aber haſt bekommen?“ Ich habe nu— banna. Es iſt ich bin!“ „Bereuſt du es Seit geſtern. llen. „Du biſt noch Mindeſtens n rifft.“ Die Kinder ſtar hörten mit offen⸗ Wendeiſen der artet noch Ur hauptet, daß rfen. Da von en in dieſen ſemerken iſt, Wochen zwi⸗ zahnen ſang⸗ michten! Es zwertes am Imgang mit inders glück⸗ von 500 und Neuſtadt, in gshafen ge⸗ in Urlauber gewinn ein⸗ ilt der Lud⸗ der zweiten ir ſorgt mit Volksbil⸗ bhergangenen sreihe von ber„Meiſter uſt“ beginnt zihe, betitelt feſſor Noack ule betreut )en Tanzes id zwar bei ichgeführten zrwin Hoff⸗ g- und ſtil⸗ r Fall, deſ⸗ Mannheim Verdunke⸗ waren die war gleich Mannheim, e Familie htsbekannte wegen der Strafen von Gefängnis Ron Roſenzweig ten Todes⸗ rühmlichen bei dieſer Fall, daß horte nicht m Schuld⸗ higshafener ihm und Slager. Muck. erwaldver⸗ iſtaltet am nunterhal⸗ ter⸗Ehru zerbräu in 7 ei Kdỹð ur und am derluſt und ben waren der deut⸗ vurden ſie bildete ſich die ſich im gefiel, und es Gefühl ſtüme war ung liegen ler ſchrieb, iner ſchön⸗ en Zyklus t wahrhaft t in ſeinen und durch Charakteri⸗ ieſe gewiß er ſtarker tunſthand⸗ us der bil⸗ lodie eins zugrunde finden er⸗ h die Aus⸗ ſich in den der, die im ſalen des Man iſt geſungen Richarzz ohnte hin⸗ em Erleb⸗ muſilalun- uns keine e und kul⸗ von glei⸗ Ausgegli⸗ währt ſich Sie hatte iberts ein⸗ Emphaſe, s Pathos jede Ein⸗ urchgefeilt. h auch die lügel ver⸗ ans Cor⸗ vor allem ehr aufge⸗ it reichem, mann. 13 „hakenkreuzbanner“ ſiunſt und Unternaltung Sonntag, 26. Januar 1941 Die„Nedea“ Von unserem Wliener In zwei gewaltigen Akkorden hat die Grill⸗ arzerwoche in Wien ihren eindrucksvollen Ab⸗ gefunden. Zwei Meiſterwerke aus ver⸗ jedenen Schaffensperioden Grillparzers, edea“, das Schlußſtück der Argonauten⸗ lrilogie auf der einen Seite, ganz Drama und ganz vom Perſönlichen befreites Bekenntnis jur menſchlichen Tragik im Fae rall zweier Raſſen, und Grillparzers ſpätes Werk ibuſſa“, randvoll mit Bekenntniſſen ſeines exeinſamten und zerriſſenen Selbſt, das in die Rähe des„Fauſt“ gerückte Schickſalslied des oſtmärkiſchen Klaſſikers, gedankentief, mehr iſtige Auseinanderſetzung als packendes In ſolchem Gegenſatz des Ausklanges lag guch eine geteilte Wirkung. Für die Auffüh⸗ kung der„Medea“ im Deutſchen Volks⸗ theater war die Berliner Volksbühne als Gaſt nach Wien gekommen. Sie zeigte die „Medea“ in jener Inſzenierung und Darſtel⸗ lung, die ſeit Wochen in Berlin bereits vor dem verwöhnten 0 wurde, ja, daß die„Medea“ der Berliner Gäſte as ſtärkſte Erlebnis der Grillparzerwoche, un⸗ eſtrittener Höhepunkt und ſtürmiſch gefeierte Ueberraſchung der Wiener Grillparzertage wurde. Kein Drama Grillparzers iſt ſo ſeiner eit entwachſen geweſen, wie die„Medea“, In 4 en beiden erſten Teilen der Trilogie vom boldenen Vlies“ wird dieſe faſt ſeheriſche Gewalt, die uns in„Medea“ überfällt, noch kaum ſichtbar. Ein glücklicher Zufall vermit⸗ lelte durch eine hingebungsvolle Aufführung des kleinen Wiener Theaters„Die Komödie“ die beiden erſten Teile der Trilogie„Der aſtfreund“ und Die Argonauten“ Abend vor der„Medea“⸗Aufführung. Die⸗ ſer Beitrag einer kleinen, räumlich und perſo⸗ nell beengten Bühne im Rahmen der Grill⸗ war das Experimen⸗ arzerwoche, vermochte eeindruckte aber durch e nicht zu verwiſchen, die fanatiſche Spielfreude eines begabten En⸗ ſembles junger Kräfte, dem als edea ein aſt der ſtädtiſchen Bühne Graz Paula Nova eigenwillige Züge verlieh. Triumphiert in den kſten Teilen der Trilogie noch das Mythiſche, dumpfe Welt des barbariſchen Kolchis, mmert hier der Glanz des nordiſchen Hel⸗ entums erſt ſpärlich in die erdnahe Welt Südens, ſo ſpüren wir doch auch hier on den erſten Anhauch einer menſchlichen 1 aus den Wurzeln raſſiſchen Zwie⸗ halts, die ſich dann im dritten Teil, in„Me⸗ eg“, ſo unausweichlich und großartig erfüllt. Das Verdienſt der Spielleitung Ernſt Mar⸗ 1, der das Enfemble der Verliner Volks⸗ hne einer vollendeten Einheit zuſammen⸗ 1 wohl gerade darin, in völlig neu⸗ 1 leſtde dieſen Kern, der aus der ehungszeit des Dramas in die Zukunft, erade in die Erkenntniſſe der Gegenwart t, zu haben: die Tragödie r Raſſen. Schon die Bühnenbilder Edmund rufs bemühten ſich um dieſe Sinngebung. lcher klare zuſammengefaßte Stil, der ganz Schauſpieleriſchen dienſtbar war, welche onumentalität in der Einfachheit, die nicht ablenkte und zerſtreute, ſondern alles zu fam⸗ meln ſchien. Vom Schauſpieleriſchen her fand ann dieſe Sinngebung ihren Höhepunkt in der 22=2 tener Publikum begreifbar als Hõhepunłki Mltoarbelter Kkurt Z16 821 Medeas durch Liſelotte Schreiner. Schon im Aeußeren, ragend und doch wie ein ge⸗ feſſeltes Tier, in der Stimme, dunkel gewittrig wie eine aus der Erde empor geſtiegene Sa⸗ engeſtalt, 2333 dieſe Medea nicht nur Weib, Ausdruck ihres Weſens, fremd und ilflos und doch urtümlich zwiſchen der hellen elt des Hellenentums. In ihrem Weſen liegt ſchon die Tragik, kaum bedarf ſie des erklä⸗ renden Wortes des Dichters. Auch die Gora Lina Carſtens war und ganz Me⸗ deas Welt verpflichtet. Ernſt W. Borcherts Ja⸗ ſon, Urſula Zells Kreuſa und Carl Kuhlmanns König Kreon repräſentierten die helleniſche Welt, in bewußtem Adel, wenn auch den Zwie⸗ ſpalt nicht ganz löſend, den Grillparzer in ihre Welt getragen hat, mehr gefeſfelt von Medeas Geſtalt, der ſichtbar die dichteriſche Neigung zugewandt war. Die Leiſtung Liſelotte Schrei⸗ ners riß das von mancher glanzvollen Verkör⸗ perung der Medea verwöhnte Wiener 5— kum zu ſtürmiſchem Beifall hin. Eine ugge⸗ ſtive und erſchütternde Gewalt geht von dieſer Frau aus. Ihre Sprachkultur hat eine unge⸗ heure Spannweite, ihre Mimik, ihre Gebärde, die Harmonie von Haltung und Wort ſind ſchlechthin vollendet. Und wir ſpüren in ſchau⸗ dernder Betroffenheit, wie ſehr die Magie des Dichteriſchen erſt ihre wahre Erlöſung findet durch ſolche verwandte Genialität des Schau⸗ ſpieleriſchen. In ſolchem Widerſpiel und Ein⸗ klang von Dichtung und Schauſpieler iſt Grill⸗ parzers Geheimnis in ſeiner ganzen Tiefe ent⸗ ſchleiert, und ſeine Gegenwärtigkeit, mit der er uns aus einer verſunkenen Welt grüßt, beugt uns in Ehrfurcht das Haupt. Nach dieſem Abend fiel dem Wiener Burg⸗ theater die ſchwierige Aufgabe zu, mit der an bes ſchon ſchwierigen„Libufſa“ den Reigen der Aufführungen zu beſchließen. Es iſt ſeit Jahren eine Seltenheit orden, ſich eine eutſche Bühne an Neſek'rei e und ſein ganzes Weſen noch einmal umfaffende Alterswerk Se wagt, Hier tritt das Drama faſt völlig hinter der dichteriſchen Ausſage leid⸗ erfahrener Lebensweisheit zurück. Man hat Grillparzers Libuſſa den„Fauſt“ des öſter⸗ reichiſchen genannt. Mag der Ver⸗ gleich auch hinken, ſo trifft er doch in bezug auf geiſtige Tiefe, myſtiſche Durchdringung und eheriſche Gewalt etwas Verwandtes in Grill⸗ parzers Schaffen. Ja, Grillparzer hat in Li⸗ buſſa ſeinen eigenen Lebensſinn, ſein Streben, Leiden und Erkennen noch einmal zuſammen⸗ efaßt, fern des Ehrgeizes nach dramatiſcher irkungsmöglichkeit, geſchaffen in ſich und für ſich, ſelbſt in ſeinem Teſtament beſtimmend, daß dieſes Stück nach ſeinem Tode vernichtet wer⸗ den müſſe. Solche Qnal der Selbſtausſage weht durch das Stück, daß uns auch heute ihr Atem beängſtigend und ſchreckend an die Seele greift. Und doch? Welche klare Weisheit des Alters, welche unverlierbare Menſchenliebe, welche Hinneigung zum Weſen des Volkes, zum Adel des Herrſchens, zum Einfachen und Dienſt⸗ bereiten liegt in dieſem Werk! Die böhmiſche Geſchichte iſt nur der äußere Ankaß. Es iſt keine böhmiſche Libuſſa, die im Amt des Herr⸗ ſchens im Zwieſpalt von geiſtiger Askeſe und brennendem Weibtum zerbricht, ſondern die ringende deutſche Seele. Wie eine Märchenge⸗ ſtalt aus deutſcher Sagenwelt erfaßt ſie uns, des Dichters Seele ſelbſt bergend, die Zerriſſen⸗ heit ſeiner Zeit, das Wiſſen uüm das Kom⸗ mende. Und nicht anders iſt Primislaus, der aus dem Volke aufſteigende Fürſt des Landes, kein böhmiſcher Landmann von Gottes Gnaden, ſondern Parzival und Fauſt in einem Wefen verkörpernd, der Innigkeit deutſchen Weſens der tröſtlichen Sicherheit ſeiner Sen⸗ ung und Kraft bewußt, ein ewiger Weckruf aus den Gründen unſeres Volkes, den zu hören uns heute wie ein Wunder überfällt. In ſolcher Deutung der Dichtung Grillparzers war die Darſtellung des Primislaus durch Ewald Balſer der einſame Höhepunkt in der Gdelano Donizeſfi:Don Dasquale“ Nebeinstocdierung der komischen Oper im Norionalthectet Aus der großen Zahl italieniſcher Opern, die in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Welt eroberten, haben nicht viele ihre bevor⸗ zugte Stelle in den Spielplänen behaupten können. Die wenigen aber, allen voran Roſ⸗ ſinis„Barbier von Sevilla“, gehören zum Re⸗ pertoire jeder Opernhühne. Das gilt auch für G. Donizettis, Don Pasquale“, Haben ſich von den übrigen Spern Donizettis wie der„Re⸗ gimentstochter“ als Regel nur Teile im Kon⸗ b oder auch Unterhaltungskonzert be⸗ aupten können, rade„Don Pasquale“ auch auf verdankt len, auf zurückweiſenden Handlung und Komit, als der unendlichen Fülle leichter, einſchmeichelnder und liebens⸗ würdig tändelnder Melodie. Getragen wird dieſe Melodie von den Singſtimmen. Vom Belcanto, von der Kehlfertigkeit der Sänger und der einen Sängerin lebt das Werk, Wenn „Don Pasquale“ von beſonders ſtimmbegabten und virtuoſen Geſangskräften mit Laune und Charme geboten wird, ſo wird die Oper auch für uns noch ein reiner Genuß, ein— um einen abgegriffenen, aber hier paſſenden Aus⸗ druck zu gebrauchen— wahrer Ohrenſchmaus. Werner Ellinger am Dirigentenpult ließ mit Geſchick der Singſtimme immer den Vor' rang, er hielt bei feiner Abſtimmung der Be⸗ und netter Herausarbeitung der ge⸗ egentlichen orcheſtralen Effekte in Zwiſchen⸗ und Nachſpielen das prächtig muſizierende Or⸗ cheſter ſchön zurück. Wilhem Trieloffs egie pointierte theaterwirkſam die Situa⸗ 43 Auhnelahendibehſiehen, us erk weniger der konventionel⸗ tionskomik und unterſtrich beſonders im dritten Bild die derbkomiſche Handlung, die zu be⸗ Sn Breite wuchs, Ganz wurde freilich der indruck, daß man ſich manchmal auf die Routine der Darſteller verließ, nicht verwiſcht. Beſondere Hervorhebung verdient der Chor, der die kurzen Szenen, die ihm das Werk läßt, geſanglich und darſtelleriſch ſauber heraus⸗ arbeitete. Hans Scherers Don Pasquale war eine wirkungsſichere charakterkomiſche Studie aus dem fröhlichen Geiſte der Stegreif⸗ komödie. Er hatte in jeder Sitnation, als närriſch eitler Grefz inli Mgent chin Trieben, als geprellter, rachedürſtender Ehemann und als„Bekehrter“ die Lacher auf ſeiner Seite. Ausgezeichnet bewältigte er die großen gefang⸗ lichen und muſikaliſchen Anforderungen der axtie. Theo Lienhard, der trotz ſtarker Indispoſition ſang und damit die Aufführung rettete, war ein charmanter Doktor Malateſta. Als Korina rückte Erika Schmidt beſonders die komiſchen Effekte in den Vordergrund. Schon die Eingangsarie war darauf abge⸗ ſtimmt. Im Wandel vom duſſeligen„Kind vom Lande“ zur hyſteriſchen Kanthippe amü⸗ ſierte ſie das Publikum herzlich. Ihre geſang⸗ liche Virtnoſität kam ſchön zur Entfaltung. Als ſtimmgewaltiger Tenor gab Hans Tolks⸗ dorf den Erneſto, der darſtelleriſch freilich ziemlich ſchwerfällig blieb. Chriſtian Könker ſang den Notar. Das Publikum unterhielt ſich gut, lachte viel und ſparte nicht mit Beifall. Auch Kapell⸗ meiſter und Regiſſeur wurden hervorgerufen. Dr. Carl J. Brinkmann. —— —— don.———— 1—————— Se Fortſetzung. Unſinn! Was für Bengel waren das?“ Einer hieß Hans⸗Peter, und du haſt ihm al dein Bild mit einer Widmung geſchenkt.“ „Der, macht ſich keinen Spaß mit fremden Uten Er erzählte ihr von ſeiner Begegnung. Und ſie lachte.„Jetzt weiß ich! Mißver⸗ kanden haſt du die Jungen! Sie haben dir ogen wollen, daß ich zu der Trauung hier die kgel ſpiele.“ Er machte ein dummes Geſicht.„Darauf bin icht gekommen.“ u mußt nämlich wiſſen, Achim, daß ich in einſtedt das Muſikleben verkörpere, daß ich e angehende Organiſtin dieſer Kirche bin und daß i Ach, was rede ich denn von mir. Frzähle du doch! Wo kommſt du her? Aus pan? Wie lange biſt du ſchon wieder zu⸗ ck? Von du überhaupt, daß ich in Meinſtedt bin?“ „Das haſt du ſelber mir doch mal geſchrie⸗ ben!“ „Ja, aber haſt du denn dieſen Brief jemals ekommen?“ ch habe nur nicht darauf geantwortet, Es iſt eine Schande, wie ſchreibfaul Seit geſtern. Da iſt es mir wieder einge⸗ 4 en. biſt noch ganz der alte.“ ————— meine Schreibfaulheit ifft. ie Kinder ſtanden im Kreiſe um ſie her und n mit offenen Mündern zu. Wendeiſen deutete mit dem Kopf auf ſie. Wartet noch Arbeit auf dich!“ „Ach was! Ich habe Zeit, ſoviel du willſt. Komm, wir gehen zu mir nach Haufe! Haft du kein Gepäck bei dir?“ „Einen Handkoffer, und der liegt draußen in meinem Wagen.“ „Oh!“ machte ſie bewundernd.„Einen Wa⸗ gen haſt du dir zugelegt! Von wo kommſt du?“ lagder bin heute früh in Bremerhaven ge⸗ andet.“ „Und gleich zu mir? Oh, Achim! Das werde ich dir nie vergeſſen!“ „Meinſtedt lag ſo bequem auf dem Wege nach Berlin.“ „Du willſt doch nicht etwa gleich wieder weiter?“ 50 „Ich wollte heute abend in Berlin ſein, Mein Hotelzimmer iſt doxt ſchon beſtellt.“ Ein Schatten 153 über ihr Geſicht; ſie mgchte jedoch keinen Verſuch, ihn umzuſtimmen. „Warte einen Augenblick! Ich ſchicke nur die kleine Geſellſchaft weg, und dann mußt du mir erzählen— alles und ganz ausführlich! Herr⸗ Ret Achim! Sechs Jahre! Ich dachte, ich ſähe ich nie mehr wieder! Und nun ftehft du vor mir, wie vom Himmel gefallen!“ Sie verabfchiedete die Kinder, während er ihr langſam zum Ausgang folgte. Der Kirchendiener, ein behäbiger Mann mit einem wunderbar gepflegten eisgrauen Voll⸗ bart, raſſelte ſchon mit den Schlüſſeln. Hanna wechſelte einige Worte mit ihm und wies auf Wendeiſen. Der Mann ſchmunzelte und grüßte. Wendeiſen trat neben Hanna auf die Straße hinaus.„So, und nun bin ich nur noch für dich da!“ ſagte ſie.„Wo haſt du deinen Wagen!“ „Hinter der Gaſſe dort auf dem Platz. In⸗ wiſchen werden ſich wohl Tauben darauf nie⸗ — haben.“ Aufführung des Burgtheaters. Sein Landmann und ſein Fürſt, kaum geſchieden voneinander, waren ganz Parzival und Fauſt. Das Kindlich⸗ und das Männlich⸗Freie lebten in Bal⸗ er wie ein Geſetz. Wie ſchwebten die Jamben Grillparzers von ſeinem Mund, in harmoniſche Bögen erlöſt, in die Herzen der Zuhörer, wie weitete er den Raum der Bühne und des klei⸗ nen Böhmen zur deutſchen Seele, Neben ihm vermochte Hedwig Piſtorins als Libuſſa nicht im gleichen Maße zu überzeugen, Ihre Stimme iſt mehr ſchrill als im Zwieſpalt zerriſſen. Ihre Ekſtaſe, etwa in dem Schlußmonolog, dringt bei aller ſchauſpieleriſchen Hingabe nich aus der echten Tiefe in die wahre Weite. Ihr Weſen iſt gefeſſelt, nicht gebunden. Maria Holſt, Maria Eis, Franz Höbling, Otto Schmöle und Wilhelm Heim ſeien aus der großen Zahl der Darſteller noch als Vertreter ſener hohen, vor allem in der Sprachkultur bewährten Darſtel⸗ lungskunſt des Burgtheaters genannt. Lothar Müthels Spielleitung, in den Bühnenbildern Ceſar Kleins ins Groteske und Improviſſerte abfallend, rückte das Spiel ins Myſtiſch⸗Mär⸗ chenhafte, geſchmeidig im Tempo, manchmal ein wenig verblüffend in den Einfällen, die oft im Kontraſt zur Harmonie ſtanden, in deren Reich geiſtig die Dichtung ſich erfüllt. Der Ein⸗ fall, faſt alle Szenen in der Enge eines Zaunes ſpielen zu laſſen, hatte wohl den Reiz des Ori⸗ ginellen, vermochte aber innerhalb des Weſens der Dichtung nicht zu überzeugen. Das in der böhmiſchen Welt ſichtbare Bunte, Skurrile war wohl mehr vorhanden, als es dem inneren Ausmaß der Dichtung zuträglich iſt. Einklang und Ausklang mit Muſik Mozarts umriſſen eine Welt, deren Harmonje die Inſzenierung nicht ganz zu wahren vermochte, ja die den Zwieſpalt in der Darſtellung der beiden Haupt⸗ figuren mehr unterſtrich als verwiſchte. Den⸗ noch muß der kühne Vorſtoß in eine außerhalb der Konvention liegende Auffaſſung als inter⸗ eſſanter Beitrag zum Problem Grillparzer auf der modernen Bühne anerkannt werden““ Ueber die geiſtige Bedentung der Grillparzer⸗ Woche und den Geſamteindruck ihrer künſtleri⸗ ſchen Ausgeſtaltung werden wir noch in einer Zuſammenfaſſung abſchließend berichten. furw/ängler in lioljen Das zweite Konzert der Berliner Philhar⸗ moniker unter Generalmuſildirektor Wilhelm Furtwängler im größten Konzertſaal Roms iſt nach den von der italieniſchen Preſſe überein⸗ ſtimmend feſtgeſtellt triumphalen Erfolgen, die Furtwängler auf ſeinem Weg durch Italien als namhafteſter Repräſentant des deutſchen Muſiklebens bei dem verbündeten italieniſchen Volk erlebt hat, zu einem unvergleichlichen Höhepunkt geworden. Der erſte Teil des Konzertes ſtand im Glanze und in der Weihe der Welt Beetho⸗ vens. Schon die erſten ſtolzen Akkorde der„Eg⸗ mont⸗Ouvertüre“ bannten die Hörer, die, mit. den höchſten Erwartungen gekommen, ihre voll⸗ endete Wiedergabe mit ſtürmiſchem Beifall aufnahmen und nach der beiſpielloſen Geſtal⸗ tung der ſiebenten Sinfonie Beethovens in ju⸗ belnde Beifallsſtürme ausbrachen. Als der zweite Teil des Konzertes mit einer berückenden Wiedergabe des„Don Juan“, eines Rondino Giocoſo des jungen Salzburger Kom⸗ poniſten Theodor Berger und der„Tannhäu⸗ ſer“⸗Ouvertüre verklungen war, kannte der Ju⸗ bel keine Grenzen mehr. So ſtand auch dieſes zweite Konzert in der Hauptſtadt des Faſchismus im Zeichen der gei⸗ ſtigen und politiſchen Verbundenheit des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland und des faſchiſti⸗ ſchen Italien. gegen Husten, Heiserkeit, V Verschleimung, Katarrl in Apotheken und Drogerien erhöitlich. Sie hakte ſich bei ihm ein. 95 Arm wog leicht wie eine Feder.„Du biſt alſo ein reicher Mann geworden?“ „Wieſo? Seh' ich danach aus?“ „Weil du im eigenen Wagen kommſt.“ „Reich geworden? Nein, nur leichtſinnig ge⸗ blieben. eshalb ſoll ich mir nicht für zwölf⸗ hundert Dollar einen Wagen kaufen, wenn ich ziemlich viertauſend in der Taſche habe?“ „Das ſieht dir ähnlich!l! Und wenn das Geld zzu Ende geht?“ 91 157 ich wieder neues! Was liegt am eld?“ „Beneidenswerte Grundſätze!“ „Für ein paar Wochen in Deutſchland wird's ſchon reichen.“ 55 willſt nicht bleiben?“ fragte ſie ent⸗ äuſcht. „Wenn ich das nur ſelber wüßte! Vielleicht; vielleicht auch nicht. Möglich, daß ich gar nicht mehr Aöigeen So mitten rein in eure feine Ziviliſation? Will erſt mal ſehen, wie ich mich damit abfinde. Drüben haben ſie mir ein nettes Angebot für Kolumbien gemacht.“ Sie ſah kopfſchüttelnd zu ihm auf. Er über⸗ ragte ſie um eine gute Kopfeslänge,„Und dann wieder auf ſechs lange Jahre!? Wofür, Achim! Wozu! Für viertauſend Dollar und ein Auto?“ „Davon verſtehſt du nichts, mein Mädel! Es iſt doch nicht wegen der Dollars!“ „Sondern? eswegen ſonſt?“ „Wer daxauf antwoxten könnte! Tia— man wandert eben.., Wohin? Niemand weiß das! Darüber ſoll man auch nicht nachdenken! Man kommt doch niemals an. Das iſt das Verlockende am Wandern! Verſtehſt du!“ Sie waren an ſeinem Wagen angelangt.„So, und jetzt ſteig ein und zeig mir den Weg zu dir nach Hauſe!“ * Wendeiſen ſaß in einem altersſchwachen ſchwarzen Lederſeſſel und hielt eine Teetafſe —— den Händen. Zwiſchen ſeinen Lip⸗ pen hing ihm ſchief eine Zigarette. Vor ſich 3 er das breite Erkerfenſter, das die halbe iebelwand des Hauſes einnahm. Zwiſchen den roten Blumen ſah er hindurch auf die fanft klan .——————————————— gewellten Felder, die begrenzt wurden von den Häuſern und Mauern der Stadt. Hanna kauerte zwiſchen den Kiſſen auf der tiefen Fenſterbank. Sie hatte die Beine unter⸗ glam und die Hände um die Knie gefaltet. ie winzig ſie ausſah! Ihr Geſicht lag im Schatten und war nicht mehr genau zu erren⸗ nen. Draußen fiel ſchon die Dämmerung über die Welt. Alles, was von ihr zu erzählen war, hatte ſie erzählt. Viel war es nicht geweſen: die letzten Studienjahre in Berlin, die Abſchluß⸗ rüfungen, die ſie natürlich mit Shi beſtan⸗ en hatte, und dann— Meinſtedt. Hier hatte 60 nun ihre„Pfründe“, wie ſie es ausdrückte. Ihr Leben war unter Dach und Fach. Ein we⸗ nig Reſignation, über die ſie ſich luſtig machte, in ihren Worten mit, Ihr Onkel, der ein Menſchenalter lang in Meinſtedt Organiſt geweſen war, hatte ihr die „Pfründe“ bei ſeinem Tode hinterlaſſen. Einſt⸗ weilen hatte ſie ſeine Klavierſchüler und den Chor übernommen. Was das Organiſtenamt betraf, ſo hatte ſie wenigſtens gute Ausſichten, es eines Tages zu dürfen. Die Meinſtedter mußten ſich erſt mit dem Gedan⸗ ken vertraut machen, an der Orgel ihrer Kirche eine Frau zu ſehen. Zu der Hinterlaſſenſchaft ihres Onkels 235 hörte noch dieſes Haus mit dem hübſchen Gar⸗ ten ringsherum, in dem die herrlichſten Rofen wuchſen, und— Tante Helene, ſeine Witwe. „Sie wird jammern, weil ſie dich nicht ken⸗ nengelernt hat“ bemerkte Hanna.„Und außer⸗ dem wird ſie ſich noch nachträglich ſchreckliche Sorgen machen, ob es auch ſchicklich geweſen ſei, daß ich dich einfach ſo mit nach Hauſe ge⸗ nommen habe.“ Tante Helene befand ſich im Ort bei Be⸗ kannten. Während des Schwedenfeſtes kamen aus der ganzen Umgebung die Leute 1425 men, ſo daß es in allen Hänſern große Kaffee⸗ und Abendtafeln gab. „Nimmt ſie's denn ſo genan mit der Schick⸗ lichleit? fragte Wendeiſen. (Fortſetzung folgt „hakenkreuzbanner“ wirtſchafts- und soziolpolitit Sonntag, 26. Januar 1047 rhakenk Das Leistungsprinzip Seit einigen Jahren, wiederum verſtärkt ſeit einigen Monaten, wird in Deutſchland vermehrt vom Prinzip der Leiſtung geſprochen. Am ver⸗ ie Montag ſprach Reichspreſſechef eichsleiter Dr. Dietrich im Rahmen ſeines Vortrages über die geiſtigen Grundlagen des neuen Europas über das Leiſtungsprinzip im Leben der Nationen. Was Dr. Dietrich vor der Deutſchen Akademie in Prag über das Verhältnis von Perſönlichkeit und Gemein⸗ ſchaft und ſeine Beziehung zum Leiſtungspro⸗ blem ausführte, das hat Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Robert Ley am Mittwoch im Weſt⸗ fäliſchen Induſtrieklub in Dortmund vor meh⸗ reren hundert Betriebsführern des Induſtrie⸗ gebietes in bemerkenswerter Weiſe unterſtrichen. Wie iſt es zu verſtehen, daß wir in verſtärk⸗ tem Maße von Leiſtung ſprechen und die Lei⸗ — als ein Ordnungsprinzip im Neuaufbau der deutſchen und der europäiſchen Wirtſchaft anſehen? Es iſt nützlich, ſich einmal klarzu⸗ machen, was denn das Gegenteil des Leiſtungs⸗ iſt! Die Bedingungen, unter denen ie Leiſtung zurücktritt, können doppelter Art ſein: Erſtens iſt die Bedeutung der Leiſtung als ordnendes Prinzip aufgehoben in einem Zuſtand und in einem Staate der Gleichmache⸗ rei. Wenn es nicht auf die Leiſtung ankommt, ſondern die Betonung auf den gleichen Rechten auch bei ungleicher Leiſtung liegt, den gleichen Löhnen, den gleichen Arbeitszeiten, dann glei⸗ tet die Wirtſchaft automatiſch in einen Zuſtand des Kollektivismus, dann ſiegt der Sklaven⸗ aufſtand in der Moral wie in der Wirtſchaft. Zweitens aber entfällt die Vorausſetzung für den Primat der Leiſtung in einem Zuſtand und in einem Staate, in dem nicht die gleichen Rechte, ſondern die Vorrechte den Ausſchlag eben. In ſolchen Fällen handelt es ſich um oziale oder politiſche Strukturen, in denen das Vorrecht der Geburt oder des Titels oder des Vermögens eine unglückſelige Ariſtokratie oder Hierarchie heraufführen. Die Epochen des Feu⸗ dalismus aber, des mittelalterlichen Stände⸗ ftaates oder einer demokratiſch getarnten Plu⸗ tokratie ſind vorüber. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſind wir dem einen wie dem anderen Pendelſchlag des Nichtleiſtungsprinzips gleichermaßen fern. Weder bedeutet der Sozialismus, zu dem wir uns in Großdeutſchland bekennen, Gleichmache⸗ rei und Kollektivismus, noch bedeutet der ge⸗ gliederte Aufbau, den wir für richtig halten, einen Zuſtand der Vorrechte. Vielmehr haben wir mit allen Benachteiligungen der Leiſtung aufgeräumt, ſowohl jenen Benachteiligungen, die von der Gleichmacherei kommen, wie denen von der anderen Seite, die ſtatt der Leiſtung adelige Geburt oder akademiſche Titel oder ererbten und erſchlichenen Reichtum zum Maß⸗ ſtab der ſozialen Bewertung machen. Das heißt Pa daß wir nicht täglich und überall um en ſchöpferiſchen Ausgleich von Freiheit und Bindung ringen müſſen. Wenn die franzöſiſche Revolution von 1789 die Lehre von der Egalité, von der Gleichheit der Menſchen, ausrief, dann verkündet die deutſche Revolution des Nationalſozialismus, daß die Menſchen und die Völker nach Raſſe, Leiſtungsvermögen und nachgewieſener ge⸗ ſchichtlicher Arbeit verſchieden ſind, aber alle die gleichen Chancen haben ſollen. Im deut⸗ ſchen Menſchen ſträubt ſich ein geſundes und unausrottbares Gefühl der Gerechtigkeit dage⸗ ——5 daß der Faule denſelben Lohn erhält wie er Fleißige, daß der auf müheloſe Weiſe Reichgewordene höher eingeſchätzt wird als der arbeitſame Arme, daß der junge Menſch die⸗ ſelben Rechte beanſprucht wie der gereifte Menſch, der Ledige dieſelbe Anerkennung wie der kinderreiche Familienvater. Freilich: Von Leiſtung iſt auch im Zeitalter des Liberalismus geſprochen worden und es gab ſogar die Parole„Freie Bahn dem Tüch⸗ tigen“. Es ſoll nicht verkannt werden, daß ein eſunder Kern damit gemeint war, aber ſo⸗ ange die Weltanſchauung und die ſoziale Struktur nicht verändert wurde, konnte die echte Leiſtung ſich nur mühſam entfalten. Sie blieb beſtenfalls die private Leiſtung, wobei nicht be⸗ rückſichtigt wurde, daß echte Leiſtung auch eine charakterliche Seite hat und am Maßſtab der Wertigkeit für das Volk beurteilt werden ſoll. Nutznießer der Leiſtung waren ganze Schma⸗ rotzergruppen. Beiſpiel: die Juden! Wo von der Leiſtung geſprochen wird, wird ugleich geſprochen von der Spannung von reiheitund Bindung. Wenn man nach ewohnten Vokabeln Liberalismus als eine Lebensform und Weltauffaſſung der Freiheit anſah und Sozialismus als eine Lebensform der Bindung, dann müſſen wir heute bhin⸗ in⸗ dung, auf neue Weiſe geſehen werden und zu⸗ ammen beſtehen können, ohne ſich zu wider⸗ prechen. Aufs engſte verbunden mit der Span⸗ nung zwiſchen Freiheit und Bindung iſt die Frage, wie Perſönlichkeit und Gemeinſchaft zueinander ſtehen. Dazu hat Dr. Ley, dem manche gerne nachgeſagt hätten, daß er Per⸗ fönlichkeit und Initiative zu kurz kommen ließe, um die Wirtſchaft ſtärker ſozialiſtiſch auszu⸗ richten,(dabei iſt er der Schöpfer des Leiſtungs⸗ wettſtreits im Reichsberufswettkampf) einige wundervoll klärende und richtungweiſende Worte in Dortmund geſprochen. Er hat die Vorausſetzungen und die Grenzen des Ge. meinſchaftsprinzips umriſſen mit dem Satz: Wir müſſen zwiſchen Perſönlich⸗ keit und Gemeinſchaft ein Verhält⸗ nis finden, das ein Optimum in der Leiſtung ergibt“, Und er hat hinzugefügt: „Wir predigen keine öde Gleichmacherei, ſondern wir bauen jene ſinnvolle Ordnung, die der Entfaltung der Perſönlichkeit nicht nur nichts in den Weg legt, ſondern ſie fördert. Nur aus der Wechſelwirkung zwiſchen Perſönlichkeit und Gemeinſchaft wird jene große Leiſtung erzielt werden, die wir brauchen. Die Gemeinſchaft muß dem einzelnen die Entfaltung ſeiner ähigkeit ſicherſtellen, denn der unveräußerliche b und das Kapital der deutſchen Nation ni die Fähigkeiten der deutſchen Menſchen.“ Echte Gemeinſchaft, ſo betonte Dr. Ley, gibt daß beide Grundbegriffe, Freiheit wie Kriegseinwirkungen Die Textil⸗Induſtrie hat ſich in dieſem Kriege er wirtſchaftlichen als nach der techniſchen Seite hin als ſehr elaſtiſch erwieſen. Denn der Krieg hat dieſer wichtigen Induſtrie⸗ gruppe Aufgaben geſtellt, die manchen, an ver⸗ antwortungsvoller Stelle ſtehenden Betriebs⸗ und Wirtſchaftsführern faſt unüberwindlich er⸗ ſcheinen konnten, wenn nicht die zielbewußte ſtaatliche Planung und Bewirtſchaftung einge⸗ ſetzt und Produktion und Abſatz in feſte Bah⸗ nen gelenkt hätte. Gewaltige Umſtellungsmaß⸗ nahmen waren die Folge, die von den klei⸗ neren und mittleren Betrieben ebenſo erfolg⸗ reich durchgeführt wurden, wie von den großen Aktiengeſellſchaften der Textil⸗Induſtrie. Aus den Geſchäftsberichten der Te til⸗Aktiengeſellſchaften geht hervor, daß ſich die Umſtellungsmaßnahmen in der Hauptſache nach drei Richtungen hin auswirk⸗ weiteren verſtärkten Uebergang zu den heimiſchen Spinnſtoffen, in der Mehrzahl zu den geſchaffenen Faſerſtofſen, ſoweit die Betriebe noch vorwiegend oder z. T. eingeſtellt waren. Austauſch auf dem Spinnſtoffgebiet konnte um ſo leichter durchgeführt werden, als die meiſten Betriebe ſchon unter dem Vierjahresplan ent⸗ Maßnahmen vorgenommen oder eingeleitet hatten. In zweiter Linie liegt die Kriegsumſtellung der Textil⸗Induſtrie in der Konzentration auf die bevorzugte Herſtellung wehrwichtiger Erzeugniſſe und auf die Befrie⸗ digung des notwendigen Bedarfs der heimi⸗ Zivilbevölkerung mit Der Verbrauch der Bevölkerung an Textilien, der durch die Kleiderkarte geregelt wurde, hat ſich trotz der gewiſſen Einſchränkung verhältnismäßig günſtig entwickelt, wie aus der Erhöhung der Punktzahl von 100 auf 150 hervorgeht. Für die Induſtrie beſtand außer⸗ dem die Notwendigkeit, eine beſtimmte Aus⸗ richtung der Produktion nach Muſterung, mo⸗ diſche Ausgeſtaltung und Warenbeſchaffenheit zu betreiben, die in manchen Fällen bei aller Abwandlungsmöglichkeit chung und Begrenzung der Qualitäten gleich⸗ kam. Zum dritten mußte ſich die Textil⸗Indu⸗ ſtrie wegen der Exportverhältiſſe umſtellen, da der Ueberſee-Ausfuhrhandel faſt ganz aus⸗ fiel und die bevorzugte Belieferung der konti⸗ nental⸗europäiſchen Länder zu den erſten Er⸗ Kleiner MWiriscialisspĩegel Aus dem Reick Tagung der in Ret⸗ toren der an der Donau⸗Schiffarrt beteiligten Ge⸗ e beſchloſſen, die ſeit Jahren beſte⸗ und Quotifizierungsvereinbarungen in allen Verkehren auch für 1941 zu erneuern. Die Landfrau arbeitet mehr. ren fand in der Landwirtſchaft eine ſtarke Verlage. der Arbeitslaſt auf die Landfrau ſtatt. ie Zahl der mithelfenden weiblichen Familienangehörigen u 4 der mithelfenden m Kleidung und Vereinheitli⸗ lſchaften wurd In den letzten Jah⸗ ännlichen Familienangehöri⸗ „H. zurückgegangen iſt. Die Zah verhält ſich zu der der männlichen mithelfenden Familienangehörigen etwa wie 4 zu 1. Aus Europa Italiens Zucererzeugung. Vor dem Weltkrieg be. Zuckerrübenanbaufläche 82 500 Hektar, heute dagegen dieſem Jahr ſollen beſtellt werden. 150 Hektar mit Zuckerrüben Die italieniſche Zuckererzeugung be⸗ trug 1932½/%0 urd. 500 000 Tonnen. Ouerschnitt durch Textilbilanzen von Ono pennenkamp, Wuppertal-Wiehlinghausen forderniſſen gehört, nachdem reich ihren Textillieferungen auf dieſem Gebiet nicht nachkommen können. Erfreulicherweiſe zei⸗ en faſt alle Geſchäftsberichte die Neigung, den rportfragen ein größeres Feld einzuräumen. Manche Geſellſchaften haben im Auslandsgeſchäft Verluſte gehabt. Auf der an⸗ deren Seite wird aber berichtet, daß man ſich den neuen Aufgaben im Exportgeſchäft mit beſonderem Eifer widmet und auf dem Boden der kontinental⸗europäiſchen Austauſch⸗ und Ergänzungswirtſchaft beachtliche Erfolge ver⸗ zeichnen konnte, während in anderen Fällen wertvolle Anſätze zu erkennen waren. Dieſe Tatſachen ſind um ſo höher anzuſchla⸗ gen, als durch die Bewirtſchaftungsmaßnahmen einige Schwierigkeiten in der geſchäftlichen Ab⸗ wicklung auftraten, die aber inzwiſchen, nach⸗ dem ſich der ganze Apparat eingeſpielt hat, überwunden wurden. Vielfach iſt davon die Rede, daß ſich der elaſtiſche Produktionsappa⸗ rat der Textil⸗Induſtrie vorzüglich den kriegs⸗ wirtſchaftlichen Bedingungen anpaſſen konnte, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß der heimi⸗ ſche Verbrauch durch die Kieiderkarte eine be⸗ ſtimmte Richtung eingeſchlagen hat, die für die Dauer des Krieges einen gleichmäßigen Abſatz gewährleiſtet. Flüſſige Bilanzen Obgleich die Produktions⸗ und Verſorgungs⸗ verhältniſſe in der Textilwirtſchaft bei Aus⸗ bruch des Krieges keineswegs optimiſtiſch be⸗ urteilt wurden, hat die tatſächliche Entwicklung den Peſſimiſten, die noch auf gewiſſe Welt⸗ kriegserfahrungen fußten, unrecht gegeben. Es iſt bezeichnend, daß die im Vorjahr nach Be⸗ ginn des Krieges herausgekommenen Geſchäfts- berichte zwar die zu meiſternden Schwierigkei⸗ ten hervorhoben, aber doch zugleich ein gewiſ⸗ ſes Vertrauen in die Zukunft ſetzten, ſobald die notwendigen Umſtellungen durchgeführt ſeien. Für dieſen Zweck mußten neue induſtrielle In⸗ veſtitionen durchgeführt werden, die nicht nur in den techniſchen und betriebswirtſchaftlichen Veränderungen begründet waren, ſondern auch in der Vermehrung betriebseigener Forſchungen. Die Anlagenwerte zeigen in der Regel Aufwärtsbewegungen, während die Anlageabſchreibungen keine merklichen Ver⸗ änderungen aufweiſen. Im großen und ganzen betrachtet, iſt aber das Bild der Textilbilanzen —— Zuckerverſorgung aus eigener Erzeugung ert. Malaga als Fiſchereihaſen. Im Jahre 1940 wur⸗ den im Hafen von Malaga 35 Miinioneg Kilo iſche, die einen Wert von 17,76 Millionen Peſetas atten, angelandet. Allein im Dezember 1940 er⸗ rachte der Fiſchfang 1,42 Millionen Kilo mit einem Erlös von fäſt zwei Millionen Peſetas. Aus Uebersee Das amerikaniſche Schiffpauprogramm noch auf dem Papier. Um den von Präſident Rooſevelt vor⸗ ſülſhen aus lan des Baues von 3 racht⸗ chiffen ausführen zu können, müſſen nach Schätzun. gen der amerikaniſchen Finanzpreſſe erſt vier bis acht neue Werften gebaut werden, von denen jede ſechs bis zwölf Hellige haben müßte. Die Suezkanalgeſellſchaft bittet um Zahlungsauf⸗ ſchub. Der Präſident der Suezkanalgeſellſchaft, Be⸗ noit, hat bei der ägpptiſchen Regierung vorgefühlt, ob die Möglichkeit eines Moratoriüms für die Schul⸗ denzahlung der Geſellſchaft an den ägyptiſchen Staat gegeben wäre. Als Begründung gibt Benoit an, daß die Suezkanalgeſellſchaft freiwillig einen hohen Be⸗ traa zu den Koſten der auf Verlangen Englands an⸗ gelegten militäriſchen Straße von Ismaila bei⸗ geſteuert habe. recht flüſſig, die neuen Inveſtitionen konnten großenteils aus eigenen Mitteln beſtritten werden. Vielfach fanden die Inveſtitionsmittel ihren Weg über die Be⸗ dio pτ teiligungskonten, die teilweiſe eine nicht un⸗ De beachtliche Zunahme erkennen ließen. Hinge—— iſt die Vorratshaltung ſowohl in Rohſtof Traditi! als auch in Fertigwaren eingeſchränkt word iexen die J offenbar eine Folge der Bewirtſchaftungsmaß⸗ on dem Zen nahmen. Hierdurch wurden weitere Mittel frei, den umliegen die den Anlagewerten zugeführt werden konn⸗ hat der Schne ten. Infolge der kriegswirtſchaftlich bedingten und Eiſenbab Umſtellung mag in den einzelnen Betriehs⸗ iße Decke ar abteilungen der großen Unternehmungen eine eder wunde nach außen hin nicht ſichtbare, jedenfalls in den Geſchäftsberichten nur ſelten zum Ausdruck kommende Aufgabenverlagerung ein⸗ getreten ſein. Dieſe Aufgabenverlagerung er⸗ ibt aber eine innerbetriebliche Umleitung d lüſſigen finanziellen Mittel zugunſten der vor⸗ dringlichen kriegswirtſchaftlichen Arbeiten, die in der Erledigung von Wehrmachtsaufträgen und Exportkommiſſionen beſtehen. Einige Be⸗ s ſüdlichſte — einer ſka 4 warmen die Lieder ſin ſonders ſchlim e wir als F Mangels an nehmen mußte triebe, die ſich bisher vorwiegend mit der Her⸗ fällt, Spanien ſtellung von Modeartikeln beſchäftigten, haben in dieſer Hinſicht beſondere Maßnahmen ge⸗ troffen, die weit über die Verſorgung des In⸗ landmarktes hinausgehen. „Nach einer Statiſtik betrug die Inveſtition in der Textil⸗Induſtrie, bezogen auf die An⸗ ven erdrücken fangswerte, 1938- 18,1 Proz. und 1939 ⸗A m Standpu— Prozent. Daraus geht hervor, daß die Anlagen⸗ ringen wird, 1 werte eine angemeſſene Zunahme—— gehen, tr haben. erbarmungslof Gezügelte Dividendenpolitik die elementarſ Bemerkenswert iſt die Ausſchüttung der Dl. ſter vor kurzen vidende in der Textil⸗Induſtre. Im allgemei⸗ enſchlichen nen konnten die Dividendenfätze des Vorjahreh igkeit zurückzi gehalten werden, in einzelnen Fällen erfuhren Je näher de ſie ſogar eine Erhöhung, während die Fälle, die ſtaatlichen Vor ein Abgleiten verzeichnen, ſelten ſind. Trotz der swirken, je über Erwarten günſtigen Entwicklung der ge⸗ elbſt zur Wel ſchäftlichen Lage in der Textil⸗Induſtrie wird leichtert ſich ſ. von allen Unternehmungen aus höheren ſtaats⸗⸗ mögen vielleic politiſchen Notwendigkeiten und aus geſunden haben, beſſer wirtſchaftlichen Erwägungen heraus eine ge⸗ dagegen impro ügelte Dividendenpolitik betrieben. Von A zn erreichen. eutſchen Textil⸗Aktiengeſellſchaften zahlten: wohnt, ein ar eine 0 Prozent, eine 3 Prozent, eine 4 Prozent, und das komm Prozent, ſieben 6 Prozent, drei7 Proz, ſchn ſich z1 ünf 8 Prozent drei 10 Prozent und eine ſogär Wirtſchaft. Der 12 Prozent. Nach Induſtriegruppen berechnet des Spaniers. ſchnitt die Woll⸗Induſtrie am günſtigſten ab, Sippe im Eler ihr folgen Kunſtſeide⸗ und Zellwoll⸗Induſtrie, ex es in ſeinen Baumwollſpinnereien und ⸗webereien, Leinen⸗ ſelbſt nur de 5—1415 15 r, Sohn un und Der Spanie unterkriegen. nd bequeme⸗ Hinderniſſe an Induſtrie, Seidenfabrikation, Juteſpinnerei und»weberei, Spitzen⸗, Gardinen⸗ und Tüll⸗ fabrikation, Wirkerei und Strickerei. In allen iegen Fällen iſt aber beachtenswert, daß in der v s dem auch arbeitenden Textil⸗Induſtrie ſämtliche Wer von der Spinnſtoffumſtellung mehr oder weni⸗ ßen Geheimnif ger betroffen wurden. Trotz mancher Beanſpru⸗ Man Him chung ſtiller Reſerven und trotz der Einwirkn 3 484 auf die Preisgeſtaltung iſt alſo eine Beib ri tung der Erträge und Gewinnausſchüttu 1 4* feſtzuſtellen. Zahlreiche Berichte können U erhöhungen ausweiſen, von der beſonders 1 zu eine Betriebe der Spinnſtoff⸗ und Garnherſtellu ieng profitiert haben. 936 Die höheren Dividenden unterliegen bekannt⸗ Staat hilf lich den Anforderungen des Anleiheſtock Ueberhaupt kann die in Deutſchland betrieben Dividendenpolitik im Zeichen einer national⸗ ſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik als vorbildlich ereit. W gelten, die im Gegenſatz zum Kriegsgewinnler⸗ ewöhnlich ung tum der Demo⸗Plutokratien einzig und allein rotverſorgung von ſozialen Erforderniſſen beſtimmt wird. ſſchert fein. In Demgemäß nehmen auch die Ausweiſe über Millionen gezahlte Löhne, Gehälter, ſoziale Aufwendun⸗ im letzten Jah gen uſw. in den Geſchäftsberichten der Textil, oel nimmt 1 Aktiengeſellſchaften eine beachtliche Höhe ein, Rahrungsſyſt großenteils iſt gegenüber dem Vorjahr e 2 Mick 3 Steigerung eingetreten.(Schluß folgt) famten Anbauf — nen Doppelzent es allerdings nur dort, wo Gleichartig⸗ keit der Raſſe und des Blutes ge⸗ geben iſt. Das gilt nicht zuletzt für die Be⸗ triebsgemeinſchaft. Das einzige Vorrecht haben bei uns allenfalls die Beſitzloſen, denen die Nation mit ihrem Sozialwerk ein Gefühl der Geborgenheit ſchaffen muß und ſie ſchützen vor unvorhergeſehener Not. Ein neuer A beitertyp ſei im Entſtehen und ein neuer Betriebsführertyp müſſe ebenſo kom⸗ Straffe Marktordnung ſei notwend aber zum Nutzen auch der gewerblichen Wir Auf die fundierende Kraft des Lei⸗ ps in einem geſchichtlichen Augenblick wie dem heutigen, in dem es heute und morgen in Deutſchland darum geht, die fähigſten und tüchtigſten Menſchen nach vorne dem es in Europa und im ganzen Weltreich darum geht, den Völkern na ihrer Tüchtigkeit und Leiſtung, und nicht na einer alten politiſchen ungerechten ihren Lebensanteil an der Welt 4 at Dr. Dietrich in weitaus blickenden Sätzen ingewieſen: Das Gold ſei im modernen Wirt⸗ chaftsleben nicht nur der Faktor ohne Leiſtun ondern geradezu der Hemmſchuh ihrer Entfa worden. Es ſei der Gegenſpieler ps, das den wirt⸗ die ſoziale Entwick⸗ lung der Völker vorwärtstrage. Der Leiſtungs⸗ edanke ſei auch im Zuſammenleben der euro⸗ iſchen Völker das tragende Ordnungsprinzip von zukunftsweiſender Bedeutung. überhaupt möglich ſein ſollte, an die Stelle der Gewalt den friedlichen Ausgleich im Leben der Völker zu ſetzen, dann glaube er. daß der Ge⸗ danke der Gleichheit der Bedingun⸗ gen für alle das einzig mögliche konſtruktive Prinzip des Friedens in ſich berge., des Leiſtungsprinzips— ſo Dr. Dietrich— ſtellt die natürliche Bindung an eine gemeinſame Ordnung her, in der Freiheit nebeneinander ſtehen kön⸗ e einer raſſiſch gegliederten, aber organiſch gebundenen Ordnung der Völ Sie iſt aus einer neuen Syntheſe des Geiſtes zweier Kulturnationen des Kontinents eboren worden, um Europa zu neuem Glau⸗ en, zu neuer Entwicklung und zu neuem Fort⸗ ſchritt aufzurufen.“ ſtungsprinzi zu bringen, und in — * nen. Es iſt die J Das Leiſtungsprinzip gibt dem Wettbe⸗ werb Raum. Der Wettbewerb, den wir nach Gebühr in der neuen ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Ordnung der jüngeren Völker als lei⸗ ſtungsförderndes Motiv wirkſam ſein laſſen, iſt nicht mehr der individualiſtiſche Wettbewerb des liberalen Syſtems, ſondern ein Wettbe⸗ werbim Rahmen einer Lenkung. So wie es heute nicht mehr auf die private Lei⸗ ſtung ankommt und der Motor zu dieſer Lei⸗ ſtung nicht lediglich das Gewinnſtreben ſein kann, ſo muß der Wettbewerb auch unter den oberſten Geſichtspunkt des gemeinen Nutzens gerückt werden. Es iſt nun die Kunſt einer weiſen Staatsführung, die geſunde Spannung zwiſchen Wettbewerb und Lenkung richtig aus⸗ zubalancieren. Zu dieſer Aufgabe hat, neben vielen anderen, die zu dieſem Thema in den letzten Monaten das Wort genommen haben, auch Generaldirektor Erwin Junghans, der Vorſitzende des Ausſchuſſes Marktordnung und Betriebswirtſchaft der Reichsgruppe Iduſtrie, im Oktober des vergangenen Jahres Stellung enommen.(Dieſer Vortrag iſt mit einem achwort des Leiters der Reichsgruppe Indu⸗ ſtrie, Generaldirektor Wilhelm Zangen, unter der Ueberſchrift„Gefahren für den Lei⸗ ſtungswettbewerb“ ſoeben im Verlag für Wirtſchaft und Verkehr, Torkel& Co., Stuttgart, herausgekommen.) Junghans ſetzt voraus, daß in der gewerblichen Wirtſchaft der Wettbewerb, alſo der Kampf um die beſſere Leiſtung, nach wie vor die Grundlage der Wirt⸗ ſchaftslenkung bilden ſoll. Der Wettbewerb hat — Vorausſetzung, daß den Unternehmern urch die Wirtſchaftslenkung nur die Richtung vorgeſchrieben wird, welche das geſamte Inter⸗ eſſe verlangt, daß aber der Initiative des Un⸗ ternehmers die Leiſtung der geſtellten Aufgaben überlaſſen wird, ſolange die Wirtſchaft inner⸗ halb der geſteckten Grenzen dem geſteckten Ziel Den Erfolg des Unternehmers in ieſem Wettkampf bildet die Leiſtungsprämie. Junghans arbeitet die Problemlage in den fol⸗ genden Sätzen heraus:„Man kann ſich nun vorſtellen, daß irgendwo eine Grenzlinie liegt, bei welcher das Optimum zwi⸗ ſchen Wettbewerb und Lenkung er⸗ reicht iſt und jenſeits welcher der natürliche Erwerbstrieb der Unternehmer nicht mehr ge⸗ nügt, den gewollten Wettbewerb von ſelbſt zu würde aber der gewerblichen Wirtſchaft der 5 entfachen, und wo man deshalb entweder auf ihn verzichten oder ihn ebenfalls durch— 4 wiederherſtellen muß. Die Bedürfniſſe det zu befriedigen Vorkriegswirtſchaft und erſt recht die Kriegz ⸗ weſentlich günſ wirtſchaft, welche eine große Verſchärfung der el vermag de ſtaatlichen Wirtſchaftslenkung mit ſich brachte, ben der Gen haben ein ſcharfes Licht auf dieſe ge⸗ übrigen de worfen und die Befürchtung entſtehen laſſen, und Schweinen daß wir dadurch in einen Circulus Vtiosus ge⸗ eicht, ja zun raten, in welchem die ſtaatliche Wirtſchaftslen⸗ Rinderbeſtand kung und die private Wirtſchaftsbindung, alſo Zufammengefaß das Kartell, die Tendenz haben, ſich obinelmn 1 zung und Selb in eine Erſtarrung der Wirtſchaft hineinzu' Tzeitigt. Die. ſteigern, bis ſchließlich der Staat glaubt, ſich ieht zu Recht nicht mehr auf den natürlichen Erwerbstrieh verlaſſen zu können, und entweder geneigt iſt, auf ihn zu verzichten, oder glaubt, nun auch den Wettbewerb ſelbſt zum Gegenſtand ſtaat⸗ licher Lenkung machen zu müſſen. Damit Errichtunt einer Be n 0 entzogen, auf dem ſie allein gedei ann.“ Die neuerlichen Reden von Dr. Dietri 1 Dr. Ley haben zu erkennen gegeben, daß die ſollen zux T Gefahr des Erſtarrens durch ein Uebertreihen 3,50 der Lenkung geſehen und gebannt iſt und d en Sozialismus, der unſere deutſche Wirtſchaft dem Kreiſe iadt“ ſoll, ein Sozialismus der Freiheit ufgaben durchfut eibt. Welche Bedeutung dem Leiſtungsprin⸗ ip von der Lohnſeite zukommt, hat Dr.* franz Horſten, der Direktor des Aum„Das Amt,„G ür Arbeitspolitik an der Univerſität Köln, im ſchon eine auße Jahre 1938 in ſeiner Schrift„Die national⸗ in Rahmen der ſozialiſtiſche Leiſtungsausleſe“ programmatiſch beitskraft zu ſchü eniwickelt und er hat neuerdings in ſeiner in hat, wie wir erf Juni 1940 abgeſchloſſenen Arbeit„Leiſtungs⸗ berg⸗Hohenzoller gemeinſchaft und Eigenverantwortung im Be, nichtung in Ple reich der nationalen Arbeit“(Konrad⸗Triltſch/ tung eines Inſt der Ausheilung wird. Das Inf ſchädigte beſtimr 3 ——2— Verlag, Würzburg) Grundgedanken über eine Neuordnung der deut⸗ ſchen Lohnpolitik unter dem Geſichtz⸗ punkt der Leiſtungsausleſe gegeben. Auf die grundlegenden Gedanken Horſtens, die dama 3 wie heute große Beachtung gefunden haben und die von ſteigender Wirkſamkeit ſind, gehen wit demnächſt in einer beſonderen Darſtellung ein auch Arbeit, Hier war es nur unſere Abſicht auf die ſtei⸗ e des Inſtitu gende Rolle hinzuweiſen, die dem Leiſtungs großen Soz prinzip bei der Neugeſtaltung der deutſcher en. und der europäiſchen Wirtſchaft zukommt. H. B. 1 Mitteln, ſondert gleichende Arbei igkeit im B s Inſtitut e muar 194 hekenkreuzbanner⸗ Sonntag, 20. Januar 194¹ 6 Brot und Oel ziel den 155 vie W Dlio spanische krnũhrungslage eine nicht un⸗ Der Hannar iſt Spaniens kälteſter und des⸗ eßen. Hinge ſchwierigſter Monat im Jahr. Das iſt in Rohſloifen hränkt worden, ſchaftungsmaß⸗ ere Mittel frei, werden konn ⸗ tlich bedingten nen Betriebs⸗ ehmungen eine denfalls in den zum Ausdruck gerung ein⸗ erlagerung er⸗ Umleitung der unſten der vor⸗ 55 Tradition. Tiefe Schneewehen verbarri⸗ adieren die Päſſe der Gebirge, die den Norden von dem Zentralgebiet, und dieſes wieder von den umliegenden Landſchaften trennen. Kaum hat der Schneepflug den Weg für Kraftwagen und Eiſenbahn freigemacht, fällt eine neue weiße Decke auf Schienen und Straßen. Immer wieder wundert ſich der Nordländer über die⸗ ſes ſüdlichſte Land Europas, das im Winter — einer ſkandinaviſchen Einöde gleicht, als im warmen fruchtbaren Paradies, von dem die Lieder ſingen. In dieſem Jahr iſt es be⸗ ders ſchlimm. Die Transportſchwierigkeiten, wir als Folgen des Bürgerkrieges und des Arbeiten, Mangels an flüſſigen Treibſtoffen auf uns tachtsaufträ nehmen mußten, vermehrten ſich durch den Zorn n. Einige des unberechenbaren Wettergottes, dem es ge⸗ d mit der H t, Spanien einer doppelt—23— Prüfung zu äftigten, haben kaßnahmen ge⸗ rgung des J nterwerfen. Der Spanier läßt ſich jedoch nicht ſo leicht unterkriegen. Es fällt ihm ſchwerer, ein gutes und bequemes Leben zu ertragen als gegen die Inveſtition inderniſſe anzukämpfen, die weichlichere Natu⸗ nauf die A ren erdrücken würden. Wir haben immer auf nd 1939 ⸗2 im Standpunkt geſtanden, daß er ſich durch⸗ iß die Anlag ringen wird, mit großer Mühe, gewiß, aber es ihme erfahr wird gehen, trotz des Würgedrucks, mit dem die erbarmungsloſe engliſche Blockade dem Volk e elementarſten Lebensbedürfniſſe zu verküm⸗ mern ſucht.„Spanien“, ſagte ſein Außenmini⸗ r vor kurzem,„läßt ſich ſelbſt durch dieſe un⸗ menſchlichen Methoden nicht in die alte Abhän⸗ gigkeit zurückzwingen.“ Je näher der Frühling rückt, je mehr ſich die ſtgatlichen Vorkehrungsmaßregeln in der Praxis swirken, je tatkräftiger ſich der Volksgenoſſe elbſt zur Wehr ſetzt und hilft, deſto eher er⸗ tert ſich ſchon die Lage. Andere Länder mögen vielleicht andere Syſteme angewandt haben, beſſer„organiſiert“ ſein, der Spanier dagegen improviſiert und ſucht damit ſein Ziel erreichen. Seit Jahrhunderten iſt er ge⸗ wohnt, ein anſpruchsloſes Daſein zu führen, und das kommt ihm jetzt zugnte. Die Familien ſchließen ſich zuſammen und halten gemeinſame irtſchaft. Der Familienſinn iſt das große Plus 3 üttung der Di⸗ Im allgem des Vorfahren ßällen erfuhren d die Fälle, die ſind. Trotz der icklung der ge⸗ Induſtrie wird höheren ſtaats⸗ aus geſunden eraus eine ge⸗ ben. Von A ften zahlten: eine 4 Prozent, nt, drei 7 Proz., und eine ſogar ppen berech 5 Spaniers. Nie wird er ein Mitglied ſeiner günſtigſten ab ppe im Elend verkommen laſſen, ſtets wird woll⸗Induſtrie, es in ſeinem Hauſe aufnehmen, auch wenn ereien, Leinen⸗ ſelbſt nur das Notwendigſte zum Beißen hat. Juteſpinnerei So fließen die Verdienſte von Vater und Mut⸗ en⸗ und Tüll⸗ tex, Sohn und Tochter, ja oft Vetter, Schwager kerei. In allen und Schwiegertochter in einen großen Topf, aß in der ver⸗ gus dem auch derjenige löffeln kann, der alt, imtliche Werke krank und arbeitslos iſt. Das iſt eins der gro⸗ ehr oder weni⸗ ßen Geheimniſſe dieſes Volkes. icher Beanſpru. Man nimmt an, daß infolge des Geſetzes 2 le Fläche eine erhebliche Vergrößerung er⸗ ausſchüttu 0„ Das Geſeh ernärt den Weizen⸗ u einer Angelegenheit der nationalen eidigung. Unter allen Umſtänden muß die iche Bodenfläche, die in den Jahren 1931 bis 36 unterm Pflug war, wiederbebaut werden. liegen bekan er Stgat hilft dem Bauern mit Pflugmaſchi⸗ nen und Zugtieren. Das Problem des im letz⸗ ten Jahre fehlenden Kunſtdüngers iſt zum il. 150 000 Tonnen Chileſalpeter ſind ald bereit. Wenn das Wetter nicht ſo außer⸗ 315 ungünſtig iſt wie 1940, dürfte die rotwerſorgung für das nächſte Erntejahr ge⸗ rt ſein. Im Durchſchnitt erzeugte Spanien Millionen Doppelzentner Weizen jährlich, letzten Jahr waren es nur die Hälfte. Oel nimmt die zweite Stelle im ſpaniſchen ahrungsſyſtem ein. Im Normaljahr werden f2 Millionen Hektar— ein Achtel der ge⸗ mien Anbaufläche des Landes— 3,5 Millio⸗ n Doppelzentner gewonnen, von denen 700 000 Doppelzentner exportiert wurden. Die letztiäh⸗ e Ernte blieb jedoch erheblich unter drei illionen,— nicht genug, um den Eigenbedarf befriedigen. Die diesjährige Ernte wird als ſentlich günſtiger angeſehen. Von Brot und vermag der Spanier zu leben. Nach An⸗ zen der Generaldirektion für Viehzucht hat übrigen der Beſtand an Schafen, Ziegen als vorbildlich riegsgewinnler⸗ tzig und allein deſtimmt wird. Schluß folgt. b entweder auf durch Lenkung zedürfniſſe der cht die Kriegs ⸗ erſchärfung der nit ſich brachte, ieſe— ge⸗ ntſtehen laſſen, d Schweinen die Zahlen von 1935 wieder⸗ ulus vitiosus ge⸗ eicht, ja zum Teil ſchon überſchritten: der Wirtſchaftslen ⸗ nderbeſtand wird als mangelhaft bezeichnet tsbindung, alſo Zufammengefaßt: der Wille zur Selbſtwerſor⸗ chuft Kne ung und Selbſthilfe hat ſichtbare Erfolge ge⸗ zeitigt. Die Hoffnung auf ein beſſeres Jahr 4 Hanns Decke(Madrid) eder geneigt iſt, aubt, nun a h egenſtand ſtaat⸗ nüſſen. Damit t zu Recht. Errichfung von Bauhöfen durch die DAF Wirtſchaft der einer Heſprechung zwiſchen dem Leiter des allein gedeihen 15 für Berufserzie 116 und Betriebsfüͤhrung, mhorſt, und dem ſtellvertretenden Leiter des Fa es Bau Lindnex, wurde die Exrichtung von Bau⸗ dr. Dietri nd en in alten deutſchen Gauen bef loſſen. Die Bau⸗ geben, daß die e ſollen e des dialen ong in Uebertreiben ktes der F im Bauhandwerk dienen, alſo die *. lung von Facharbeitern 151 Polieren und Schacht⸗ unt iſt und d r ſtern ſoie, die Heranbildung von Facharbeitern he Wirtſchaft be⸗ Kreiſe der Bauhilfsarbeiter und ähnliche em der Freih gaben durchführen. ſtungsprin ⸗ lkommt, hat Dr. r des erſität Köln, im „Die national⸗ programmatiſch zs in ſeiner in heit„Leiſtungs⸗ bortung im Be⸗ ronrad⸗Trilt Ausheilung von Berufsschäden das Amt,„Geſundheit und Volksſchutz“, das n eine außerordentlich ſegensreiche Arbeit Rahmen der Beſtrebungen, die deutſche Ar⸗ tskraft zu ſchützen und zu erhalten, geleiſtet hat, hat, wie wir erfahren, für den Gau Württem⸗ berg⸗Hohenzollern eine ſehr bedeutſame Ein⸗ 3* in Planung genommen: die Errich⸗ tung eines Inſtitutes für Arbeitstherapie, das ndgedanken Ausheilung von Berufsgeſchädigten dienen der deut⸗ d. Das Inſtitut iſt zunächſt für Berufsge⸗ dem Geſichtz⸗ digte beſtimmt, die nicht nur mit kliniſchen geben. Auf die Mitteln, ſondern auch durch Sport und aus⸗ chende Arbeit zu ihrer früheren Leiſtungs⸗ ähigkeit im Beruf gebracht werden können. Das Inſtitut fan alſo ſowohl Sportplätze ls auch Arbeitshallen. Die Forſchungsergeb⸗ ins, die damalz nden haben und ſind, gehen wir Darſtellung ein ht auf die ſtei⸗ niffe des Inſtitutes werden dem Geſamtaufbau dem Leiſtungs großen Sozialwerkes von Dr. Ley zugute⸗ der deutſchen imen. zukommt. H. 40 Milliarden lendwirtschaftl, Investitions-Bedarf Gostelgerte Meschlnonverwendung zur imonslvlorung der Ackerbostollvng Landwirtſchaft, im neuen Oſtraum, in Loth⸗ Drakhtberlcoht unz. Berllner 30 hriftl.) ringen, im Elſaß und im Weſtwallgebiet. Gemeinſam mit dem Reichskuratorium für Technik in der Landwirtſchaft hat das Inſtitut Allein für die Umſtellung und die für Konjunkturforſchung eine Unterſuchung—1 der Dörfer wird der Ka⸗ über den Inpeſtitionspedarf der großdeutſchen pitalbedarf mit etwa 13 Milliarden angeſetzt. Landwirtſchaft durchgeführt. Sie geht aus von und 23 Milliarden RM werden für erforder⸗ den Aufgaben, die der Landwirtſchaft nach dem 4 gehalten für Neu⸗ und Umbauten in Kriege geſtellt ſind und die nur z. T. wirtſchaft⸗ Altbetrieben, deren oft ſehr alte Ge⸗ licher Natur— Sicherung der Ernährungs⸗ bäude im Vergleich zu neuzeitlichen Betrieben rundlage— ſind, in ihrer bevölkerungspoliti⸗ weſentlich höheren Arbeitsaufwand, nach der Bedeutung aber weit darüber hinaus. reifen. Dieſe Aufgaben können nur dann er⸗ dern. Bauten für Neubauern wer en üllt werden, wenn der Landwirtſchaft alle Er⸗ mit faſt 5 Milliarden RM veranſchlagt. Ein leichterungen zur Verfügung geſtellt werden, Betrag gleicher Größenordnung wird als not⸗ um den Vorſprung der Stadt in Arbeitsbedin⸗ wendig betrachte! für die Ausſtattung von gungen und Lebenshaltung wettzumachen. Vor Haus⸗ und Hofarbeit mit a rbeitsſparen⸗ allem gilt dies für die bäuerliche Wirtſchaft; den Einrichtungen, wie Küchen⸗ und für Großbetriebe konnten die Fortſchritte der Waſchgeräten, Melkmaſchinen. Weitere Beträge Technik ſchon früher und durchweg in weſent⸗ werden weiter für die Rationaliſierung lich größerem Umfange nutzbar gemacht wer⸗ der Ackerarbeit eingeſetzt: Für Schlepper den. Die Unterſuchung ſchätzt den Inveſtitions⸗ 2,.5 Milliarden RM, luftbereifte Ackerwagen 2,1 bedarf der großdeutſchen Landwirtſchaft, der Milliarden, Ackermaſchinen für Pferdezug 1,1 zweckmäßig auf etwa 10 Jahre zu verteilen ſei, Milliarden, Schlepper⸗Anhängegeräte 1 Mil⸗ aufrund 40 Milliarden RM. Dies noch liarde, ſchließlich für Beregnungs⸗ und Trock⸗ ohne die Verbeſſerungen des lebenden Inven⸗ nungsanlagen 300 Millionen RM. Allein dieſe tars, ohne die Koſten für Landarbeiterwohnun⸗ Angaben zeigen, daß die landwirtſchaftliche In⸗ gen und dörfliche Gemeinſchaftsbauten, auch tenſipierung zugleich der übrigen Wirtſchaft ohne die Aufwendungen für den Aufbau der nach dem Kriege große Aufgaben ſtellt. Berliner Brauerei-Abschlüsse naliſterung kam auch der Extragskraft zugute, ſo daß ODrahtbericht uns. Berliner Schriftl.) Sielerm vom Aimonunen, Erirka unnd Vermzaen vos Von den Berliner Großbrauereien haben jetzt die 6½8 auf 8,7 Millionen ſtiegen. Bei 41,4 Millionen beiden letzten ihre Berichte für das Wirtſchaftsjahr Reichsmark Stammaktien wird unverändert 5 Pro⸗ 1939/¼0 vorgelegt. Ihre Angaben ſind zum Teil ent 0 pon' allgemeinem Inzereſſe. Hie Kriegsümſtenung och von einer unveränderten Zuwoiſung an die hat ſich Kberal reibungslos vollzogen. Wie bekannt, Wohlfahrtsſorge e. V. von 2,5 Millionen Reichs⸗ wurde der Stammwürzegehalt des Bieres, um an mark übertroffen. Unmittelbar erhält die Gefolg⸗ Rohſtoffen zu ſparen, herabgeſetzt, der Abſatz vor⸗ 55 eine Gewinnbeteiligung von 522 000 RM. Die übergehend in den Frühjahrsmonaten 1940 kontin⸗ ilanz iſt ſtark verflüſſigt. Die Anlagezugänge blie⸗ gentiert. Die oſt⸗ und mitteldeutſchen Brauereien ben hinter den erhöhten Ae wurden außerdem durch die Verbrauchsverſchiebun: Vorräte wurden verringert. 1 die Außenſtände gen nach dem Weſten des Reiches hetroffen, die ſich erfolgten große Rückzahlungen. Die flüſſigen Mittel aus dem Aufmarſch der Wehrmacht vor dem Weſt⸗ ſtiegen von 21,3 auf 23,8 Mill. RM, vor allem eldz ergab. Im übrigen trat auch hier infolge aber wurde der Wertpapierbeſtand von 7,3 auf 20 er Verdunkelung eine Verſchiebung zum Flaſchen⸗ Millionen verſtärkt durch Pfandbriefe und indu⸗ biergeſchäft ein. Weitere Verbrauchsumſtellungen be. ſtrielle Schuldverſchreibüngen. ünſtigten das Malzbier. Bei der Schultheiß⸗ Bei der Löwen⸗Brauerer— Böbhmi⸗ raüerei Ac, dem arößten Unternehmen dleſes ches Brauhau's Ac blieb der Minderabſatz Deſhte deſſen Geſchäft ſich auf den ganzen Often ogar hinter dem Reichsdurchſchnitt zurück. Die Ge⸗ eutſchlands erſtreckt, hielt ſich der Abſatzrückgan e 600 erreichte einen Ausſtoß, von annähernd 530 en dem Reichsdurchſchnitt und der prozentnal 400 600 Hektolitern. Dieſe Gefelſchaft berichtet, wie öheren Abnahme im Berliner Bezirk. Das Unter⸗ vorher ſchon andere, über die günſtigen Folgen der nehmen kam auf etwa 2½ Millionen Hektoliter Aus⸗ Flurbereiniaung, den Austauſch von Lieferbezirken ſtoß. Die Entwicklung der Ertra iſt be⸗ wiſchen einzelnen Brauereien, der ermöglichte, den eichnend für die—1 die das Reich durch die oſtſpieligen Vertriebsapparat zu ratſonallſiexen, Bei Kriegsbewlriſchaftung des Bieres für ſeine Auf⸗ unverändert 5 Prozent Dividende auf 6 Milllonen aben erheben kann: Der— 7 der von den Un⸗ Aktienkapital, werden hier einem Fonds ernehmen abgeführten Reichsb A7 und der ür Altersverſicherung 497 000, Ra zugeführt, er er⸗ Krie en von 34,9 auf reichlich 60 Millionen öht ſich dadurch auf 1 Million. Die Bllanzent⸗ Reichsma bertrafen noch die 5 des Roh⸗ wicklung entſprach der bei der Schultheiß⸗Brauerei. ertrages von rund 77,5 auf 101,3 Millionen RM. Bei 1,3(äm' Vorfahr 1,5) Millionen Die Zahl der Gefolgſchaftsmitglieder verminderte 42 teln ſeng⸗ die Wertpapiere pon 14000 RM auf um rund 20 v.., die Summe der Löhne und Ge⸗.65 Mil. R durch Reichsſchatzanweiſungen und bälter um 13 Prozent. Der Forigang der Ratio: börfengängige Wertpapiere. W 0 4 90 5 3. 22 Alan Ris 3 7 in Reiß⸗Verſchluß Ach, Wupperigl⸗Barmen. Die bis⸗ Unternehmungen 40 er al Engg Kveireoene Seftüſchaft wurde in eine A. Aingeafden. Waz Afentaviak eſder ſch „ümgewandelt. Da enkapita nde einem Sehertzah Mon4 48) Kü enf m den Püuzen der Grlnder Pr. Hemachzen whi B telchretönngen verkleid zin. Feciſganwalt, Sr, Frig Neelbach(Wuphettal). Ge Reingewinn pon 286 718 RM; daraus werden wieder Rechtsaumalt Dr. Frit Seelhach(Muppertal), Ge⸗ zrürdient Pfvivende, auf,.00 Mil. dim Atien. hfeſſvenchküßßen ovſe pie Fablirchie iön Kaſaden „Pro— 2. n e die ation' von Maſchinen ——5 verteilt. In der Bilanz haben ſich auf der fuͤr Reißverſchluß⸗Herſtellung. tivſeite Anlagevermögen auf 2,40(2,75) Mill. RM und Lieferungsforderungen auf 0,65(.04) Mill, RM Bamag⸗Meguin AG, Berlin. n der Hauptver⸗ ammlung, die wieder 6 Prozent Dividende auf die vermindert, Wertpapiere dagegen auf 0,91(0,17) or ugsaktien Se unß wurde angeregt, unter Vor⸗ agen auf 1, 8¹ xill. er„Verbindlich ⸗ üngi f 5 keiten dagegen auf 0,66(1,19) Mill. RM verringert in Zutng ils be imanſen ſind. auszuſchütten oder aber die freien Aktionäre abzu⸗ finden. Die Verwaltung erklärte, d für das ab⸗ Adlerbrauerei Balingen., Aus 39 858(36 688) RM elaufene Jahr eine Relbe von Grünben gegen eine Reingewi werden wieder 6 Prozent Dividende lusſchüttum K MAAe, 124 ung einer Stammaktiendividende geſprochen verteilt. Zer Biexabſatz iſt im Berichtsjahr um etwa ahen. Für eine Abfindung der frelen Akflongre 14 Prozent zurückgegangen.——— W 13 Schuhfabrit Fiſch Gmbe, Heidelberg. Die Geſell⸗ aufenden Jahre ſei im»großen Ganzen unverändert. chaft 1 auf 35 0 10 im Die Geſellſchaft leide nicht unter Materialſchwierig⸗ ege 70—*———— 810—33*—148 keiten. a 5 i ellſchafteri er⸗ 4 Danziger Artten⸗Bierbranerei, Dansig. Eine gußer⸗ miſele ordentliche Hauptverſammlung wird über die Herab⸗ Frankfurter Maſchinenbau Ach, vorm. Pokorny u. lezung des Aktienkapitals von 2,0 auf 1,9 Mil“ Gul⸗ Wittekind, Frankfurt a. M. Die Verwaltung heruft en durch Einziebung von 100 000 Gulden ſowie eine außerordentliche Hauptverſammlung ein, deren über die Umſtellung des Aktienkapitals guf 3,8 Mill, einziger Gegenſtand Ergänzungswahlen für den Auf⸗ RM. dergeſtalt, 10 auf jede über Gulden lautende — ſind. Der Aufſichtsrat iſt durch den Tod des Aktie eine neue Aktie auf den doppelten Reichsmark⸗ FWhn in 155. Betrag ausgegeben wird, beſchließen. a italiede am⸗ mne Kraftwert Ryburg⸗Schwörſtadt Ach. Rheinſelden 8 Die Erweiterung der 45 000 Volt⸗ Kronen⸗Brauerei A6, Eſſen. Nach 55 000(79 000) ltanlage iſt durchgeführt und die Anlage nun⸗ A Abſchreibungen und 3n von mehr in Betrieb ommen worden. Die Erzeu⸗ 60 000 RM an den eer fonds verbleibt ergze f5 ſich gegenüber dem Vorjahre ein Reingewinn von 44 792(44 494) RM; daraus 15 lich vermehrt, ſo daß die iechniſch mögliche Jah⸗ ſollen 6 Prozent Dividende auf 600 000 RM Aktien, xesarbelt von 812 Mill. Kw.⸗Stunden exreicht würde. kapital ausgeſchüttet werden. Die Brauerei nimmt Die nutzbar Energiemenge belief ſich auf damit die Dipidendenzahlung, die faſt 20 Jahre ge⸗ 799,69 Mill. Kw.⸗Stunden. Nach 0,5270,20%0 Mill. fr. ruht hatte, wieder auf.— 0 05 3 3³9 Mill. ſr. ſen Erneuerungsfonds un 3„15 4 Reuſer Lagerhausgeſellſchaft Ach. Die Verwaltun an das Aniagekapfial-Tiiaungsfönto“ beidfeiht 115 vor, wieder 6 Prozent Dividende auf 300 00 Reingewinn von 1,93(1,93)˙ Mifl, ffr., aus dem ichsmark Aktienkapital zu verteilen. wieder 6 Prozent Dividende verteilt werbden. Zeiischiriten- Lese ſchenken. Denn alle Pietches Ermächtigun⸗ gen, alle Vollmachten, die der Staat den Kam⸗ Im Aahmen ſeines Vortrages auf der Ta⸗ mern verleiht, können ihren Rang nicht er⸗ ung der deutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ höhen, wenn nicht an der Spitze der Induſtrie⸗ ammern in Braunſchweig über Standort und und ieg mefn Männer ſtehen, die auf Geſtalt der deutſchen Induſtrie⸗ und Handels. Grund ihres Charakters, ihrer polltiſchen Hal⸗ kammern berührte. Miniſterialrat Dr. Haß⸗ tung, ihrer wirtſchaftlichen Erfahrung und mann, vom Reichswirtſchaftsminiſterium ihres ſelbſtändigen Urteils als Perſönlichkeiten Berlin, auch die Frage der Perſonalpolitik der Anerkennung finden. Handelskammern, und führte u. a. aus: Die Die Hauptlaſt der täglichen Arbeit wird jedoch Gefahr einer Verhürokratiſierung der Kammer⸗ von den hauptamtlichen Geſchäftsfüh⸗ arbeit wird um ſo nachdrücklicher ausgeſchloſ⸗ rern getragen, deren ſtille und oft im Verbor⸗ ſen, je inniger die Verbindung der Kammer genen Mieiſtete Arbeit eine dankbare Würdi⸗ mit der praktiſchen Wirtſchaft unterhalten ir verdient. Die mannigfachen Begabungen, wird. Dieſe Verbindung zu pflegen, iſt in die ſich in dem hauptamtlichen Mitarbeiterſtab erſter Linie Aufgabe des ehrenamtlichen Prä⸗ der deutſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern ſidenten und der ihn unterſtützenden ehren⸗ befinden, müſſen in Zukurft durch eine klare 5 0 en 705 Perf 1 5 115. 177 mehr als ratsmitglieder. n der Perſon de er an der richtigen Sielle ihre inſa Präſidenten verkörpert ſich das Selbſtverwal⸗ finden. tungs⸗ und das Selbſtverantwortungsprinzip Eine Perſonalpolitik mit einer ſyſtematiſchen der gewerblichen Wirtſchaft; der ehrenamtliche Ausbildung und einer Eröffnung von Auf⸗ .— iſt der Repräſentant der geſamten ſtiegs⸗ und Entfaltungsmöglichkeiten des ein⸗ ammerarbeit; er ſoll nicht nur der Leiter einer zelnen wird den Kammern nicht nur der not⸗ Inſtitution,— er ſoll der Führer der Wirt⸗ wendigen Nachwuchs ſichern, ſondern auch dazu ſchaft ſeines Bezirkes ſein. beitragen, das Bewußtſein von der Gemein⸗ Die Autorität des Präſidenten iſt daher mit ſchaft der Kammern zu ftärken. 1 und Personelpolitik der Hendelskammern allen Mitteln zu fördern und der Auswahl der ein“, die in Eſſen erſch inend⸗ Wirt chafts⸗ Präſidenten iſt beſondere Aufmerkſamkeit zu zeitung der Wirtſchaftskammer ü eldorf Unterſuchung oft bis 305 Dreifachen erfor⸗ Dividende ausgeſchüttet. Ihr Betrag wird je⸗ Das Werk spricht „Die meiſten von euch ſind weit fort, in Holland, Norwegen, Frankreich oder auch dri⸗ neb im Oſten...“ So leſen wir in dem Brieſf an die Soldaten, den die Keben der Bopp& Reuther Gmbß. an ihre Werkskame⸗ raden draußen richtet. Der„Geſolgsmann ſo iſt ihre Zeitſchrift genannt, iſt immer wieder ein ſchöner und ſehnſüchtig erwarteter Gtüß aus der Heimat. Und wie ſind die Mädel des Betriebes fleißig und erfinderiſch geweſen, um allen Arbeitskameraden draußen ein richtiges Feldpoſtpäckchen ſenden zu können.„Punkte ſpendieren für S und Socken“, das war für einige Wochen die Parole im Betrieb. Am ſchwarzen Breit war ein entſprechender Anſchlag zu leſen und bald hatten auch alle ihren kleinen Beitrag erſtattet. Eine„Ehren⸗ abordnung“ ging ans Einkaufen der hübſchen und praktiſchen Sachen, die inzwiſchen längſt bei den Empfängern eingetroffen ſind. Beſon⸗ dere Freude macht es dann regelmäßig, wenn ein Urlauber die Arbeitskameraden im Werk beſucht, und dabei ſeinen Dank abſtatten kann. Dem ſozialen Wohnungsbau, wie er ſchon vorbereitet wird, iſt eine umfaſſende Betrach⸗ tung gewidmet. Bekanntlich hat Bopp& Reu⸗ ther das Leiſtungsabzeichen für die Errichtung von vorbildlichen Wohn⸗ und Heimſtätten, wie ſie in der Carl⸗Reuther⸗Siedlung geſchaffen wurden, erhalten. Der weitere Ausbau dieſer Siedlung und die bereits für die Nachkriegs⸗ zeit A Projekte beweiſen, daß man nicht auf den Lorbeeren ausruhen will, ſondern auch fernerhin das einmal zuerkannte Prädikat „Muſtergültig im Wohnungs⸗ und Siedlungs⸗ weſen“ zu verdienen bemüht iſt. Ueber die Arbeit der Werksküche bringt ein Aufſatz aller⸗ hand Wiſſenswertes und auch eine Bilanz der im vergangenen Jahre ausgegebenen Mahl⸗ zeiten. In der Zeit der Marken iſt es für den Küchenchef durchaus keine Kleinigkeit, jedem mundgerecht zu kochen. Insgeſamt 291 000 Eſſenportionen wurden 1940 ausgegeben. Hier⸗ — waxen nötig: 15 000 Kiko Fleiſch und Wurſt 300 Zentner), 18 355 Kilo Gemüſe, 3600 Kilo Sellerie, 1750 Kilo Suppengrün, 2750 Stück Blumenkohl, 1430 Stück Salatgurken, 1250 Kilo Spargel für die Feinſchmecker und ſchließlich über 13 000 Stöcke Salat. Aber das iſt längſt nicht alles, 8 Waggon Kartoffeln, faſt 190⁰0 Eier, 2900 Kilo Fleiſch uſw., eine immer⸗ — gewichtige Zuſammenſtellung beweiſt, welche edeutung den heutigen Großküchen in den Betrieben zulommt. Der wöchenkliche Durch⸗ ſchnittspreis der Mahlzeit liegt bei 0,35 RM. Der Zuſchuß, den die Firma in Geſtalt von Lohn und Unterhaltung, Betrieb und Aus⸗ ſtattung der Küche trägt, liegt nahe an 100 000 Reichsmark. Die enge Verbindung des Werkes mit dem Mannheimer Eisſtadion kommt in Bildern und Berichten zum Ausdruck, die vom Gaſtſpiel Herber⸗Baier ſowie der Teilnahme zweier Be⸗ triebsangehöriger, Benkert und Lindner, am Spiel des MEßc gegen Rot/ Weiß Berlin er⸗ zählten. Der Betriebsſport mit Fußball, Rin⸗ gen und Schießen iſt verhältnismäßig rege, ebenſo auch die Benutzung der Werkbücherei, die über 450 Bände verfügt und vor allem ſeit Kriegsbeginn in ſteigendem Maße beanſprucht wird. Die Jahresabſchlußnummer der Werk⸗ zeitſchrift, die von Schriftwalter Otto Korn⸗ meier verantwortlich geſtaltet wird, bietet einen umfaſſenden Blick über die Fragen und Probleme, wie ſie die Betriebsgemeinſchaft be⸗ ſchäftigen. An ihrer weiteren Ausgeſtaltung wird eifrig gearbeitet. * An weiteren Werkzeitſchriften ſind eingelau⸗ fen: Pfalzwerke Ludwigshafen, Klein, Schanz⸗ lin& Becker, Frankenthal, Der Waldhöfer, Badenwerk, Spinnerei und Weberei Eti⸗ lingen. Bz. W bringt im 3. Januar⸗Heft den Vortrag von A Dr. Haßmann, Berlin, im Wort⸗ bie bheiden Rheinufer Man muß eine Landkarte aus der Zeit vor Napoleon I. betrachten, um gewahr wie ſehr ehedem der Raum auf beiden Flanken des Oberrheins ineinander verzahnt war, Alle die kleinen und kleinſten Länder, die im Staat Baden zu Beginn des 19, Jahrhunderts ver⸗ einigt wurden oder im damals franzöſiſchen Slont S. n griffen wechſelſeitig über den Strom. Die Kurpfalz hatte hüben wie drüben Beſitz. Von dem geſuceg Fürſtentum Speyer lalt das 48* Auch Baden⸗Durlach beſaß inksrheiniſches Eigentum, Hanau⸗Lichtenberg, Straßburg, Vorderöſterreich und ſo weiter— ſie alle ließen ſich durch den Rhein nicht tren⸗ nen. Nun wird kein vernünftiger Menſch etwa der Zeit nachtrauern oder gar ſie zurückwün⸗ ſchen, in der die Welt zwiſchen Bergſtraße und Bodenſee, zwiſchen Schwarzwald und Vogeſen in ungezählte„ſouveräne“ Kleinſtaatsgebilde ſich aufſpa tete. Jedenfalls ließ die„Neuord⸗ nung der Dinge“, die der Korfe am Oberrhein traf, dieſen erſtmals zur Scheidelinie zwiſchen zwei brüderlichen Landſchaften werden, deren Zuldrrmengehörigkeit, äußere und innere Ver⸗ undenheit einem ſozuſagen körperlich zum Be⸗ wußtſein kommt, wenn der Blick vom chwarz⸗ wald oder den Vogeſen auf ſie fällt. Auch der Entſcheidung von 1870/71 blieb der Oberrhein bis zu einem gewiſſen Grad Grenze.*— ſäumte nun drüben wieder ein deutſches Elſaß den Strom, aber die ftaatspoli⸗ liſche Löſung der Dinge, wie ſie ſich in der Schaffung eines Reichslaades widerſpriegelte, bließ dem Oberrhein doch irgendwie die Rolle 51.— 0 Linie. er Oberrhein als Grenze hat erſt ſeit der neuen Rückkehr des Elſaß ins Gronbeur he Reich zu beſtehen aufgehör“. Wie dieſe Küclehr eine Heimkunft für alle Zeiten iſt, ſo gibt ez auch keinerlei Getrenntſein mehr zwiſchen rechts und links des Di Ufer hab⸗n be⸗ onnen, zu einer Einheit zu verwachſen und neinander aufzugehen.(„Lan, am Oberrhein“.) „hakenkreuzbanner“ Blick übers Cand Sonntag, 26. Januar 194 heidelberger Wochenbrie/ „. In der Altſtadt tut ſich was. Schon vor „Aängerer Zeit wurde mit der Pflege und Er⸗ neuerung wertvoller Heidelberger Baudenk⸗ näler begonnen. Die prächtige, barocke Ma⸗ donnaſtatue auf dem Karlsplatz iſt durch eine „gut, gelungene Nachbildung erſetzt worden, die „nun für das im Muſeum ruhende Original zunter dem ſchönſten Blickwinkel des Heidel⸗ berger Schloſſes die ringsum ſpielende Alt⸗ ſtadtjugend betreut. „„Nunmehr iſt es der weltbekannte Bau des der Heiliggeiſtkirche gegenüberliegenden„Haus zum Ritter St. Georg“, deſſen reizvolle Re⸗ naiſſancefaſſade von einem dichten Gerüſt über⸗ deckt iſt zur Durchführung notwendiger Er⸗ neuerungsarbeiten. Der„Ritter“, der nebſt der Heiliggeiſtkirche als einziges Bauwerk die Zer⸗ ſtörungen Heidelbergs überdauerte, zählt zu Deutſchlands ſchönſten Renaiſſancebauten. Vor allem werden auch die die Faſſade zierenden Plaſtiken einer Ueberholung unterzogen. In der Heiliggeiſtkirche hat ſo ein emſiges Schaffen begonnen. Denn hier wurde die Bildhauer⸗ werkſtatt für die Renovierungsarbeiten der ſich der errichtet. Zum Frühjahr aber wird ſich der„Ritter“ im neuen Gewand präſen⸗ tieren. Mit dem Beginn des neuen Semeſters machte ſich für die in Heidelberg Studierenden ein Zimmermangel nachdrücklich bemerkbar. Um dem ſteigenden Bedarf an„Studenten⸗ buden“ gerecht zu werden, wurde wieder ein ſtudentiſcher Wohnungsnachweis errichtet. Als langjähriger Lehrer an der—3——5 er Oberealſchule, Direktor der Mädchenreal⸗ ſchule und nicht zuletzt als alter Parteigenoſſe, erfreute ſich der ſoeben in Freiburg i. Br. ver⸗ ſtorbene Prof. Emil Ganter in Heidelberg größter Hochachtung und Beliebtheit. Das Deutſche Volksbildungswerk trat mit einer mitreißenden Veranſtaltung hervor. Prof. Lacroix ſprach in bezwingender Form über das gewaltige Thema:„Deutſcher Weltauf⸗ trag“, Deutſchlands Miſſion einer gerechten Weltordnung herausſtellend. In mehreren elſäſſiſchen Städten hat Prof., Lacroix bereits mit größtem Erfolg dieſes Thema behandelt. Die Univerſität yat nunmehr mit der Durch⸗ führung der für die Oeffentlichkeit zugäng⸗ lichen kolonialwiſſenſchaftlichen Vortragsreihe begonnen. Sämtliche Fakultäten ſind beteiligt, das Kolonialproblem politiſch, geopolitiſch wirtſchaftlich, hiſtoriſch, raſſekundlich und medi⸗ kefuſtg geſehen, zu geſtalten, ſo daß dieſe Vor, eſungsreihe als ein wertvoller Beitrag zum großen Zeitgeſchehen gerechnet werden darf. In einer großangelegten Tagung trafen in Heidelberg die Wanderwarte und Wandergrup⸗ penführer Nordbadens der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ zuſammen. In weſent⸗ 3 lichen Referaten wurde Sinn und Idee des herausgeſtellt. Auch Prof. Ta uwande warte⸗Tagung über„Volkstum und Brauchtum unſerer Heimat.“ Anläßlich ſeines Winterfeſtes konnte der Odenwaldklub auch in dieſem Jahre zahlreiche treue Wanderfreunde ehren, insgeſamt 77 Wanderer, davon 29 Wanderinnen und 48 Wanderer, ferner drei Jugendliche. Mit einem Sonderzug trafen⸗wiederum über undert Kinder der erweiterten NSV⸗Kinder⸗ landverſchickung in Heidelberg ein. „Der Sonntag ſteht im Zeichen der Bach⸗Ver⸗ einsveranſtaltung. Unter Leitung von Prof. Poppen gelangt das Volksoratorium„Die Mutter“ von Joſeph Haas, mit Worten von Willi Lindner zur Aufführung. Für die So⸗ pran⸗Solopartie wurde Frau Marta Schilling (Berlin) gewonnen. Schnäpse. Liköre 5 3 f1 4. 3. m. tür die feIονιοι. Lill U k.1 erhalten Sie dei lut 245 B7 * bearbeiterinnen für Kleidung, Wohnun rle ſprach auf dieſer 1. Gauwander⸗ boren, war nach ſeinem Siudium in! im Höheren Schuldienſt als Studienrat tätig. der Beamte ſei Berater aller Vollsgenoſſen Generalreferent Dr. Ernſt ſprach vor der Straßburger berwaltungsakademie Im überfüllten Horſt⸗Weſſel⸗Saal ſprach am Mittwochabend vor zum größten Teil elſäſſi⸗ ſchen Beamten als Hörer der Verwaltungsaka⸗ demie Straßburg der Generalreferent für das Elſaß beim Chef der Zivilverwaltung, Dr. Ro⸗ bert Ernſt. Er verſtand es, gleich zu Beginn ſeines oft mit humorvollen Beiſpielen und perſönlichen Erlebniſſen gewürzten Vortrages den Kontakt zwiſchen ſich und der Zuhörerſchaft herzuſtellen. Gerade Dr. Ernſt iſt wohl am beſten mit dazu berufen, als Sohn der elſäſſi⸗ ſchen Heimat und auch als Kenner der reichs⸗ deutſchen Verhältniſſe einen Fragenkomplex zu behandeln, der in erſter Linie den Beamten als ſolchen ſelbſt ſtärkſtens berxührt. Er umriß in klarer Weiſe die zukünftige Stellung des Beamten beim Aufbau am Ober⸗ rhein. Dabei falle ihm hier, wo ein Teil unſe⸗ res deutſchen Volkes nach Jahrhunderten ſchweren Schickſals heimfinden ſolle, eine ganz beſondere Verantwortung im politiſchen Sinne zu. Im Gegenſatz zu den Zeiten, in denen die Beamten als Diener von Fürſten losgelöſt vom Volke— wie eine fremde Schicht dieſem ſelbſt ſtanden— ſei der Beamte im Volks⸗ taat des Führers Diener, Helfer, Kamerad und Berater des Volksgenoſſen, gleichzeitig im⸗ ſtande, zielbewußt und unbeirrt als deutſcher —— politiſch auf ſeine Mitmenſchen einzu⸗ wirken. Seine Haltung müſſe beſtimmend ſein als Wegbereiter des Volkes am Oberrhein, um ſei⸗ nerſeits das Verſtändnis für notwendige poli⸗ tiſche, wirtſchaftliche und kulturelle Maßnahmen zu wecken. Aufklärend, belehrend und richtigſtellend habe er dem Volke gegenüber zu wirken. Er ſei als Diener des Volkes dazu berufen, ihm die Not⸗ wendigkeit beſtimmter Maßnahmen zu erläu⸗ tern. Das ſei eine nationalſozialiſtiſche For⸗ derung an die Beamtenſchaft, daß ſie den Volks⸗ genoſſen den Sinn beſtimmter Anordnungen und Verfügungen begreiflich zu machen hätte. Die Haltung des Beamten ſei hier Ausdruck ſeines politiſchen Wollens. Kleine Meldungen aus der Heimat Gauſchule der US⸗Jrauenſchaft in Oberkirch Karlsruhe. In der Gauſchule der NS⸗ Frauenſchaft in Oberkirch ſind die Frauen wie⸗ der eingezogen, und es werden nun die Elſäſ⸗ ſerinnen hier zur Schulung zuſammenkommen. Den Auftakt bildete der Kurs der Kreisſach⸗ und Werkgeſtaltung. Vor allem übten ſie ſich aber in der praktiſchen Arbeit, wie ſie dann durch die Kurſe des Deutſchen Frauenwerkes an die Frauen ihres Kreiſes weitergegeben werden. U. a. ſtellen ſie praktiſche und hübſche Pantof⸗ feln her und zauberten aus drei Paar alten Strümpfen ein Paar neue. Endlich wurden die kleinen Wanderausſtellungen des Sachge⸗ bietes, die Flick⸗ und Nählehrſchau und die gezeigt und mit den ursteilnehmerinnen beſprochen. An den letz⸗ ten zwei Schulungstagen waren auch die badi⸗ ſchen Kreisſachbearbeiterinnen anweſend. Ar⸗ beitsberichte und Anſchauungsmaterial gaben einen weiteren Einblick in die praktiſche Arbeit. Uach Graz berufen Heidelberg. Prof. Dr. Fritz Schacher⸗ meyr, der Ordinarius für Alte Geſchichte an der Univerſität Heidelberg, wurde in gleicher Dienſteigenſchaft an die liniverſität Graz be⸗ küfen. Prof, Schachermeht iſt 1895 in Linz ge⸗ ium in Innsbruck 1928 wurde er als Dozent für Alte Geſchichte in Innsbruck zugelaſſen, 1931 kam er nach Jena und 1936 als..o. Profeſſor für Alte Geſchichte nach Heidelberg. Prof. Schacher⸗ meyr hat Studienreiſen nach Kleinaſien, Sy⸗ rien, Meſopotamien, Armenien und Griechen⸗ land unternommen und zahlreiche Veröffent⸗ lichungen herausgebracht. Don der Lokomotive geſchleift Engen(Bd.). Ein bei Tunnelarbeiten be⸗ ſchäftigter Arbeiter wurde von einer vorbei⸗ fahrenden Lokomotive erfaßt und getötet. Der Unfall wurde erſt bei der Station Engen be⸗ merkt; bis dorthin war der Verunglückte von der Lokomotive geſchleift worden. Cödlicher Sturz vom Fahrrad Neuſtadt a. d. W. Ein Arbeiter kam mit ſeinem Fahrrad zu Fall. Er wurde von Vor⸗ fiB-Briefkaſten ragen und Antwoeten Hausherr und mieter fragen an E.., Ladenburg. Ich habe den zweiten Stock eines Zweifamilienhauſes gemietet. Der Hausbeſitzer hat nun die Verduntelunasvorrichtung am Treppen⸗ hausfenſter mit dem Bemerken entfernt daß die Ver⸗ dunfelung vom Mieter voragenommen werden muß. Beſteht dieſe Forderuna des Hausherrn zu Recht? Der Hausberr befindet ſich in einem Irrtum. Er iſt nach dem Geſetz für die Verdunkelung des Treypen⸗ hauſes felbſt perantwortlich, oder an ſeiner Stelle der von ihm angeſtellte Hauswart. Auch die Koſten hat der Hauseigentümer zu tragen. Ein Mieter bamm aller⸗ dinas freiwillia die Verantwortuna für die Treppen⸗ bausverdunkeluna übernehmen. K. W. Ueber die Pflicht des Hauseigentümers bei Glatteis den Gehweg zu ſtreuen. haben wir in Nr. 5 des„OB“ vom Sonntag. 5. Jannar 1941 im„H3“. Briefhaſten unter der Ueberſchrift„Der Streupflichtige irrt, wenn....“ eine arundſätzliche. vor allem die rechtliche Seiie behandelnde Abhandluna veröffentlicht. Katzen. Der Hauseigentümer hält Katzen die Haus⸗ eingana und Keller verunxeiniaen, ſo daß ieder Be⸗ fucher ſofort den Geruch im Haus wahrnimmt. Das Haus iſt Taa und Nacht geſchloſſen die Tiere haben keinen Auslauf. Ein längerer Aufenthalt im Luftſchutz⸗ beller ift unerträalich. Wohin hann ich mich wenden. damit dieſe Zuſtände beſeitiat werden?— Wenden Sie ſich an die Abteiluna Wohnunasauſſicht oder die Ge⸗ fundheitspolizei im Mannbeimer Polizeipräſidium. wenn Sie auf aütlichem Wege eine Abſtelluna dieſes Mißſtandes nicht erreichen können. H. H. 100. In meinem Einfamilienbaus habe ich den zweiten Stock vermietet. Der Mieter kommt oft nachts betrunken nach Hauſe und vollführt dann einen folchen Radau, daß nicht nur meine aanze Familie wach wind, fondern er klopft auch an die Wand des Rachbarhauſes und ſtört deſſen Bewohner. Nach Mit⸗ ternacht ftellt er das Radio an und tanzt dazu mit feinen Rohrſtiefeln. Auch ſonſtige Ungeböriakeiten läßt er ſich in betrunkenem Zuſtand zuſchulden kommen. Welche Wege kann ich beſchreiten. um einen lolchen Mieter loszuwerden?— Wenn der Mieter ſich trotz Ibrer Verwarnuna nicht beſſert, reichen Sie aeagen zhn Räumunasklaae vor dem Amtsaericht ein! Metzgerei W. Eine Mieterin in meinem Neubau wäſcht in ibrer Wohnuna mit ienem Waſchſtempel ihre Wäſche. Im Hauſe befindet ſich eine Waſchrüche. Iſt das erlaubt? Das Waſchen der Wäſche in der Wohnuna iſt allaemein nicht üblich. Auch die Haus⸗ ordnuna zum Einbeitsmietvertrag verbietet einen der⸗ artigen Gebrauch der Wohnung, Selöſt wenn Sie his⸗ fon dieſes Verhalten der Mieterin geduldet baben ollten. haben Sie immer noch das Recht, der Mieterin das regelmäßige Waſchen in der Wohnmma zu unter. ſagen. Wenn Miewertraa oder Hausordnuna bereits ſchon einen entſprechenden Vermert enthalten ſollten. genüat es wenn Sie die Mieterin auf das vertraas⸗ widrige Verhalten und die ſich daraus eraebenden Folaerunaen hinweiſen. J. M. Der Untermieter bhat kein Recht dazu, von dem vereinbarten Preis für ein aemietetes möbliertes Zimmer mit voller Verpfleaung Abzüge zu machen. weil er einige Male nicht bei Ibnen die vereinbarten Mahlzeiten einnahm. Fr. Z. Käſertal. Ein Mieter bat ſeine Kaninchen⸗ zucht aus einem im Garten ſtebenden Stall in ſeinen Keller im Wohnbaus verleat. Ich habe ibhm das ver⸗ boten. Was lann ich aegen den ſich weigernden Mieter tun?— Zeigen ſie ihn bei der Polizei an! Außerdem gibt Ibnen der Mieter durch ſein Verbglten einen Grund zu einer Räumunasklaae vor dem Amtsaericht in die Hand. H. Kr. Die Hauswirtin verlangt neu Strom⸗ und Waſſergebübren für Trepvenhausbeleuchtumg rückwir⸗ kend für ein dreiviertel Fahr. Müſſen die Mieter das zablen?— Nein! Und zwar ſolanage nicht. wie die Hauswirtin nicht die Genehmiauna der Preisbildunas⸗ Mieten und Pachten in Mannbeim nachwei⸗ en bhann. Helm.., Rheinau. Muß ich als Mieter den Bür⸗ gerſteig veinigen? Im Mietvertraa iſt nichts wegen der Reiniauna des Gebweges ausgemacht.— Die Reiniauna der Gehwene vor dem Haus iſt nach der Mannbheimer Straßenreiniaunasordnuna Par. 2 vom 28. 3. 1935 Sache der Haus⸗ und Grundſtücseiagentü⸗ mer. Der Hausherr bat aar kein Recht. Ibhnen die Ausführuna— Arbeiten zur Pflicht zu machen. Sie können ſich höchſtens freiwillig dazu bereit erblä⸗ ren.— Welcher Betraa kann evil, für dieſe Reini⸗ aunasarbeit verlangt werden?— Die Höhe einer zu vereinbarenden Entſchädiauna lieat im freien Ermeſſen der Beteiliaten. M.., Gartenſtadt. In unſerem Mietshaus beſindet ſich im Keller kein Licht. Mein Sohn aina eines Abends mit einer brennenden Taſchenlampe verſehen in den Kellex, trat auf der Kellertreppe auf eine Katze. rutſchte aus und verietzte ſich ſchwer. Die Taſchen⸗ lampe brannte nur noch ſchwach. Mein Sohn iſt ietzt bettlägeria und aybeitsunfähig.⸗Die Hauseigentümerin lehnte den Vorſchlag, in den Keller Licht legen zu laſ⸗ ſen ab. Wer haftet in vorlieaendem Falle für den Schaden?— Im vorliegenden Falle hat der Mieter den Keller ohne Licht aemietet. Die Vermiete⸗ rin war nicht zur Beleuchtung des Kellers verpflichtet. Eine unbedingte Haftung der Hauswirtin ift zu ver⸗ neinen. Ihr Sobhn hat dazu fahrläſſia aebandelt. weil er mit ungenügender Beleuchtung in den Keller aina. — Kann die Sbeſitzerin die Anlaae einer Keller⸗ beleuchtuna ablehnen?— Das bann die Hauswirtin tun. Wenn eine Beleuchtunasanlage geſchaſfen würde. wären ja auch die entſtebenden Koften umlaaefäbia übergehenden aufgefunden. Der Tod des Ver⸗ unglückten war durch Gehirnſchlag eingetreten. Einige Rüpel feſtgeſetzt Mosbach. Mehrere Burſchen kamen auf den Einfall, nachts ein vom Hardheimer Kino heimkehrendes Pärchen zu beläſtigen. Die Bur⸗ ſchen gingen in ihrer Wünenkaf ſoweit, daß ſie das Mädchen in einen aſſergraben ſtellten und ihm den Mund zuhielten, ſo daß es nicht ſchreien konnte. Einer der Burſchen gab ſich als„Kriminalbeamter“ aus und drohte mit Schießen. In dieſer gemeinen Handlungs⸗ weiſe erblickte das Mosbacher Gericht eine ge⸗ meinſchaftliche Körperverletzung mit tätlicher Beleidigung und Amtsanmaßung mit Be⸗ drohung. Das Urteil lautete für fünf der Tä⸗ ter auf je vier Monate Gefängnis, der älteſte Mamgißz Angeklagte bekam fünf Monate. Mangels Beweiſe wurde ein weiterer Ange⸗ klagter freigeſprochen. Allen Verurteilten wur⸗ den 14 Tage von der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft angerechnet. Landjugend wird weitergebildet Tauberbiſchofsheim. In der Zeit vom 12. bis zum 18. Januar hatten ſich etwa 30 Jungen der männlichen Landjugend zu tig verſtehen und beurteilen wollen. Führerſchulungswerk eröffnet Straßburg. Im Rahmen einer Feier⸗ ſtunde eröffnete Obergebietsführer Kemper im Muſikſaal des Straßburger Konſervatorium das Führerſchulungswerk der Hitlerjugend fü das Elſaß. Er betonte in ſeiner Rede, fe neben dem angeborenen Takt und einem feſte Charakter der HIJ⸗Führer und die BD M Führerin über ein feſtes Wiſſen verfügen müſſen, wenn ſie das Geſchehen der 3 i ieſes Wiſſen werden ſie ſich erarbeiten müſſen, um es dann an die ihnen anvertrauten Jungen und Mädel in Heimabenden und in den Schu lungen weitergeben zu können. Namhaft Perſonen haben ſich für die Leitung dieſer Ar⸗ beitsgemeinſchaft zur Verfügung geſtellt und ſo ſind noch am gleichen Abend in Straßburg zwei Arbeitsgemeinſchaften„Geſchichte“ ange⸗ laufen, an denen etwa 66 Führer und Führe ⸗ rinnen teilnehmen. Im ganzen laufen jetzt in den 13 elſäſſiſchen Bannen 35 Arbeitsge⸗ meinſchaften, in denen die junge elſäſſiſche Führerſchaft erfaßt wird. 4 Die„elſäſſiſche Frage“ Walbach(Elſaß). Die Lehrgänge 8 und 9 der Gauſchule Walbach(Elſaß) des Amtes für Beamte der NSDaAP zeichneten ſich durch die Opferbereitſchaft ihrer Teilnehmer beſonders aus. Die insgeſamt 120 elſäſſiſchen Bedienſteten opferten aus eigenem Antrieb.343 RM. für das Kriegswinterhilfswerk und leiſteten damit einen eindrucksvollen Beitrag dazu, daß es keine „elſäſſiſche Frage“ mehr gibt. 4 Cod durch Hochſpannungsleitung Thaleiſchweiler. Ein 13 Jahre alter Junge von Höheinöd kam unvorſichtigerweiſe mit einem herabhängenden Hochſpannungs⸗ draht in Berührung. Der Junge war ſofort tot. — vollſtrecktes Todesurteil Darmſtadt. Wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, iſt am 23. Januar 1941 der am 17. Juli 1917 in Kriegsfeld, Kreis rh heimbolanden, geborene Adolf Brand hingerich⸗ tet worden, den das Sondergericht in Darm⸗ ſtadt als Gewaltverbrecher und Volksſchädling zum Tode und zum dauernden Verluſt der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte verurteilt hat. Der ar⸗ beitsſcheue und mehrfach vorbeſtrafte Brand 4 hatte unter Ausnutzung der Verdunkelung ver⸗ ſucht, eine alleinreiſende Frau aus einem fah⸗ renden Zug zu werfen, um ihr Gepäck rauben zu können. Geſtellt, hat er ſeine Verfolger mi geladener Piſtole bedroht. Waſſerſtand 25. Januar einer Arbeitsgemeinſchaft in der e herberge Tauberbiſchofsheim eingefunden. Rhein: Konſtanz 290(—), Rheinfelden Dieſe Arbeitsgemeinſchaften dienen dazu, die 27²), Breiſach 51,(14), Kehl 335(20 männliche Landjugend vom 14. bis 18. Le bensjahr beruflich weiterzubilden. Orga⸗ niſator und Betreuer dieſer bäuerlichen Be⸗ rufsertüchtigung iſt der Reichsnährſtand. Durch Fachkräfte der Landwirtſchaftsſchulen, der Fachſchaften und durch eigene Kräfte wer⸗ den die Jungen durch Vorträge und praktiſche Hinweiſe auf die Einzelheiten der bäuerlichen Arbeit aufmerkſam gemacht. Gleichzeitig wer⸗ den ihnen die neueſten Errungenſchaften der Wiſſenſchaft und Technik aufgezeigt. Dom Juchs angefallen Binningen(Hegau). Auf der Landſtraße zwiſchen Beuren am Ried und Binningen wurde am hellen Tage ein zwölfjähriger Junge, der in einem Ruckſack Brot trug, von einem Fuchs angefallen. Der Fuchs biß den Jungen in die Hand und zerkratzte ſie ſo, daß ärztliche Hilfe nötig war. Der Fuchs ließ ſich erſt durch einen ann vertreiben, der mit einem Spazierſtock auf ihn einhieb. Uebrigens wird ſich die Vermieterin ſowieſo entſchlie⸗ ßen müffen, im Zuge der bevorſtehenden. geſetzlich an⸗ geordneten Ueberholuna der Luftſchutzkeller Beleuch⸗ tuna anlegen zu laſſen. Im übriagen iſt anzunehmen. daß die Hauswirtin auch einer Haftpflichtverſcheruna angeſchloſſen iſt. der ſie den Unfall melden kann. Berufsfragen L. St. Meine Tochter will die Höhere Handels⸗ ſchule bis zum Abitur weiterbeſuchen. Welche Berufs⸗ möalichteiten bieten ſich ihr dann. insbeſondere bet Bebörden oder ſtaatlichen Körverſchaften?— Sie ba⸗ ben in Mannbheim Gelegenheit. ſich durch erfahrene Berufsberater in der Berufsberatung des Mannhei⸗ mer Arbeitsamtes in verſönlicher Ausſprache ein⸗ gehend beraten zu laſſen. Erbſchaftsfragen Teſtament. Der Ehegatte meiner Schweſter möchte ein Teſtament machen. daß der überlebende Ehegatte alles erbt(Haushalt und Erſparniſſe). Meine Schwe⸗ ſter hat aber einen unehelichen Sohn Kann er dadurch um das Vermögen der Mutter kommen oder hat er trotzdem Anrecht auf einen Pflichtteil?— Der unehe⸗ liche Sohn iſt nach dem Geſetz Erbe der Mutter. Wenn er— wie im vorliegenden Falle— der einzlae Erbe erſter Ordnuna iſt ſtehen ihm drei Viertel der Hinterlaſſenſchaft ſeiner Mutter zu. Wird er durch ein Teſtament nicht berückſichtigt, ſo behält er trotzdem ae⸗ ſetzlichen Anſpruch auf einen beſtimmten Teil der Erbſchaft. den ſogenannten Pflichtteil. Der Pflichtteil beſteht in der Hälfte des geſetzlichen Erbteils, alſo hier in der Hälfte von drei Vierteln der Erbſchaft. Der Pflichtteilanſpruch iſt nur ein reiner Geldanſpruch. Ahnennachweis H. H. An welche Stelle muß ich mich wenden, um eine Geburtsurkunde meines Großvaters zu erhalten, der im*0 1864 in Paris geboren iſt?— An das Auswärtige Amt, Berlin. LCehrvertrag J.., Schwetzingen. Am 19. Oktober 1940 wurbe mein in Mannheim als Schloſſerlehrling tätiger Sohn umſtändehalber entlaſſen. Nun lernt er in Schwetzingen weiter. Das Arbeitsamt war damit ein⸗ verſtanden, daß er die Lehrzeit in Schwetzingen be⸗ endet. Wie verhält ſich die Sache mit dem Lehr⸗ — Wir faſſen Sie ſo auf, daß Sie wiſſen wollen, ob Ihr Sohn nun auch einen ordnungs⸗ Lehrvertrag hat. Anſcheinend haben Sie es ei mündlichen Abmachungen bewenden laſſen. Das genügt aber nicht. Beſorgen Sie ſich von der Hand⸗ werkerinnung in Schwetzingen die vorgeſchriebenen. Lehrvertragsformulare und ſorgen Sie dafür, daß Srzeit ſchriftlich vereinbart wird, bis wann die ehrzeit unter Anrechnung der bisherigen dauert. Es empf.ehlt ſich vielleicht auch, den Vertragsinhalt durch Straßburg 325(•29), Maxau 533(.26 Mannheim 567(+ 81), Kaub 460(+70), Köl 640(453). Neckar: Mannheim 518(). Stört Husten lhren Schlal? 4 Nehmen Sie es nicht tatenlos hin, wenn nächtlieher Reizhusten Sie um lhre wohlverdiente Ruhe bringt! Begegnen Sie dem lästigen Hustenreiz mit dem be- währten Ansy-Hustensirup: Er lindert die Entzündung der Schleimhäute, löst den Schleim und schafft Ss0 den angegriffenen Organen zunächst einmal Ruhe. Der Hustenreiz geht mehr und mehr zurück, uncd Sie spüren bald eine wesentliche Erleichterung. Ansy- Hustensirup ist besonders preiswert, weil er von der Hausfrau selbst zubereitet wird. Aus einer Flasche „Ansy konzentriert“ gewinnen Sie unter Zusatz von / Liter kochendem Wasser und 250 g Zucker fast ½ Liter hochwirksamen Hustensirup. Das reicht für Inre Familie für lange Zeit. Die zur Zubereitung die- ses ergiebigen Sirups nötige Flasche„Ansy konzen-⸗ triert“(nhalt 60 x Konzentrat) erhalten Sie fü RM.75 in jeder Apotheke. airesananeeharmnmenenme 3 die Rechtsberatung der Deutſchen Arbeitsfront über⸗ prüfen zu laſſen. mannheimer Kunterbunt 1 S. Ki. Anonvme Anfragen werden von uns arund⸗ ſätzlich nicht beantwortet. M. M. Sie können ſich beſchwerdefübvend an den Volizeipräſidenten von Mannheim wenden. 7 C. F. Erkundigen Sie ſich über Einſtellunasbedin⸗ aunaen beim Mannheimer Polizeipräſidium. S. G. Anonvme Anfragen beantworten wir nicht. E. Br., Neckarau. Verlanaen Sie in einem ſchäft. das die von Ihnen bis zum Krieasaus immer benutzte Ware zur Lederimpräanieruna führte, einen entſprechenden Erſatzartikel! M. Sch., Hockenheim. Wenden Sie ſich an die Dienſt⸗ ſtelle des Generalbevollmächtiatne des Generglaou⸗ verneurs für die beſetzten polniſchen Gebiete, Berlin W 35. Standartenſtraße 14 G. Z. Ich bin zur Zeit altiv bei der Wehrmacht will im Frühiahr beiraten. Da meine Braut beruflich tätia iſt und wir eine eigene Wohnung haben werden, frage ich an, ob meine zukünftiae Ehefrau auch Unter⸗ ſtützung exhalten kann.— Als Soldatenfrau. die ruflich tätig iſt. hann Ihre zukünftige Ehefrau n den Richtlinien der Familienhilfe für Wehrmachtsan⸗ gehörige auch Familienhilfe erhalten. Alles Nähere erfahren Sie durch die Familienhilfeſtelle der Stadt Mannheim, Mannheim. kK 5. 1. wenn dieſe Stelle Ihren Fall geprüft hat.—— E.., Waldmichelbach. Nähere Auskunft über die Möalichkeit. in den Oſtaebieten einen aewerblichen Betrieb zu übernehmen, exteilt Ihnen die Haupttreu⸗ handſtelle Oft. Berlin W 9. Potsdamer Str. 28. 1 Tr. A. H. Eine Fläche von 2. Kilometer Länge und 2 Kilometer Breite entſpricht vier Quadratkilometer und hat vier Millionen Quadratmeter. Frau B. H. Eine Adoptivtochter muß den Nachweis der ariſchen Abſtammuna von ihren leiblichen Eltern 1 erbringen. Frau Eva St. Fachmänniſchen Rat können Sie durch die Städt. Hausfrauenberatunasſtelle i ann 9 H 2. 6/7. erhalten. i. Frau H. S. Rein eherechtlich geſehen, können V 1 und Baſe die Ehe eingehen. Sie ſollten es aher fiäneietn. 44 48 des zu⸗ eſundheitsamtes er die Erbaeſu beider Sippen eingeholt zu haben. A. Sch. Wenn Sie bereits als Unterhaltsverpfli teter Steuerermäßiaung für das Kind auf der 2 karte vermerkt haben, kann die Eintraauna nicht auch —-—◻◻ der Steuerkarte eines Dritten voraenommen Frau K. Pfl. Wegen der Eröffnung eine 3 — e e Aufaß at in Mannheim ezirksamt) richten, ſo fern Ihr Wohnort in Frage kommt. 4 (Auskünfte nach bestem Wissen, aber ohne Gewäh 3 3 Unh (Eigener Be Mit Hilfer Regierung d Miniſter für an die USA tonte, daß( Bootgefahr d delsſchiffbau lauben, daß vote allein wurde, erklä weiſe. Er ſte⸗ bisherigen e England imn 4 durch ſeine wollte. Auf der USA ſe 43 Präſidenten ſ reichen. Nach mit Hull gal tern Erkläru— Hilfe der Us ſo erklärte er für die engl— waffe und F Hilfe der Us und zar je ſe langte von d ewaltigen in —— Engla abgeſehen vor Englands 7 Die geſante mer unheiml völkerung da⸗ licher und un! det aus Lond der Zeitung könnte ſich in frei machen, Entfeſſelung daß die bevor Dageweſene it 41 Am Sonnta bert Wagne den großen 2 wärter im El gehörige der der Kreiſe Schlettſtadt, 2 Kreisſtab der des Kreiſes“ gleich eine m deutſchen, des In ſeiner 9 eſſanten Verg ſchen Grundg über: den der mentariſchen wie das Völk die beſte Ant die richtige ſe tauge nicht f oer kulturelle Politik, die ſoll er richtig tariſchen Syſt Die Verkünder weſen oder ſch die Rolle des modernen, ſor Altertums na in unſerer 3 erſtanden. S Nationalſozia Die Aufgabe mit dieſem 6 Führung gelt