„Jebruar ſfaA brozenenen Brãu nschaU 1s.00 6. 30 Unr Unr, zelgen inschkonzert“ ten Nachmittags- ine Preiß tünrung für nnheim dal onte weltberühmte listin der Mailänder in dem Difu- Film Aaeſitigall San Alaico olkstüml. Film von Ve⸗ „wie es weint u. lacht e Wochenschau ugendfrei! hTuar-Mävz 315 SEN JosZ0 jschengaben ermann den Leipziger nachmittagęs 9 uno oends IAn5 zchm. geöftnet Ihr pünktlich smeisfet rt ns programm oan Reisenspiele -Akrobatik- Akt sur-Akt 1I Musikal- Akt Ana K n ni Co. kapitän isten brille n progromm ſn progromm en ob 14 Uhr lelluug mm ohne Tanz — — Sonnkag⸗Ausgabe le LI MarieNal?GTiaLIsfiNHE 1. johtgang —— ** 5 * — zbanner 5 24 LLLILIIILITLILLLELI. Mannheim, 2. Februar 1941 Win foosevelt I6-patente stehlen? pouiſche hinlergeünde für eine vom Usfl⸗Bundesgericht gegen die chemiſche Induſteie erhobene flnklage weil knolonds magneſum · hroduntion geſunken i. verſucht Waſhington, ſich den deutſchen Erzeugungsanteil zu ſichern? Eigener Drahtbericht des„HB'“) Neuyork, 1. Februar. Präſident Rooſevelt ließ auf der Preſſe⸗ konferenz andeuten, daß an eine Enteignung von den JG⸗Farben gehörenden Patenten, die der Magneſium⸗Produktion zugrundeliegen, von ihm gedacht wird. Damit iſt der politiſche Hintergrund für die vom Bundesgericht er⸗ hobene Anklage gegen die IG⸗Farben und fünf nordamerikaniſche Geſellſchaften der chemiſchen Induſtrie wegen Verletzung des Antitruſt⸗ geſetzes offenkundig geworden. Der Präſident erklärte, die Frage, ob die USA⸗Regierung angeſichts des nationalen Notſtandes berechtigt ſei, Patente zu enteignen, ſei rein juriſtiſcher Natur, jedoch ſei es nicht recht einzuſehen, warum die Regierung, die berechtigt ſei, im Intereſſe des Rüſtungspro⸗ gramms Fabriken zu enteignen, nicht auch das e⸗ Recht bezüglich der Patente ausüben ürfe Die Angriffe gegen die nordamerikaniſchen Magneſiumproduzenten heſtehen bereits ſeit langer Zeit. Die jetzt erhobene Anklage ver⸗ fällt in drei Punkte. Sie wendet ſich erſtens egen die Zulaſſung internationaler Patente ür die Magneſiumerzeugung, zweitens gegen eine Marktregelung, die die USA⸗Erzeugung auf die USA beſchränkt bei gleichzeitiger Ab⸗ nahme gewiſſer Mengen durch die IG⸗Farben und ſchließlich gegen die Preisfeſtſetzung in den USA. Dieſe Vereinbarungen zwiſchen den IG⸗Farben und den fünf USA⸗Geſellſchaften, unter denen ſich die American Magneſium Company und Dow⸗Company befinden, be⸗ zeichnet die Anklageſchrift als eine ſeit 1927 beſtehende Konſpiration zur Kontrolle der Weltproduktion von Magneſium mit Hilfe der Zuſammenlegung von Patenten. Dieſe habe zu einer Knappheit an Magneſium und zu einer Unterproduktion dieſes Metalls in den USA geführt. Deutſchland produziere heute viermal ſoviel wie die USA. Die eng⸗ liſche Produktion, das enthüllt die Anklage⸗ ſchrift, iſt ſeit der Zerſtörung von Coventry auf die Hälfte und zwar auf 6000 Tonnen ge⸗ ſunken. Sämtliche Angeklagten erklären ſich für unſchuldig und bezeichnen die Argumente der Anklageſchrift für nicht ſtichhaltig. Tagesangriffe auf kondon „Das Wetter iſt ſchuld!“ h. w. Stockholm, 1. Febr.(Eig. Meld.) Auch in der Nacht zum Samstag waren wiederum deutſche Luftſtreitkräfte über England tätig. Das Londoner Luftfahrtminiſterium ver⸗ ögerte ſeinen amtlichen Bericht über dieſe s aber engliſche Agenturmeldungen verzeichnen feindliche Einflüge und Operatio⸗ nen über verſchiedenen Teilen des Landes. Die Tagesangriffe auf London am Freitag waren nach den Feſtſtellungen ſchwediſcher Be⸗ obachter in der engliſchen Hauptſtadt von ſehr roßer Heftigkeit und vermutlich ſtarken Scha⸗ ngen, wobei beſonders ins Gewicht Adolf Hitler während selner Rede fällt, daß die Engländer in keiner Weiſe zu entſprechenden Gegenmaßnahmen in der Lage waren. Die Schuld wird auf das Wetter zu⸗ rückgeführt, das überhaupt zu allem herhalten muß. Bisher waren die Engländer immer eif⸗ rig darum bemüht, die deutſchen Nachtangriffe dadurch zu erklären, daß Tagesaktionen ſich für die Deutſchen anſcheinend als zu ſchwierig er⸗ wieſen hätten. Jetzt kommen die deutſchen Flugzeuge aber wie ſchon ſo oft am hellen Tage nicht nur einmal, ſondern mehrfach hinterein⸗ ander, und die Londoner Preſſe entdeckt nun⸗ -mehr, daß die Nachtoperationen zu ſchwierig geworden wären, weil das Wetter über dem Iiennz Nachtflüge unmöglich gemacht habe. ie engliſchen Darſtellungen ſuchen in dieſer ſchwierigen Lage ein Kompromiß zu finden, indem ſie ſich zu der Behauptung retten, die deutſchen Operationen hätten nun auch bei Tage die„nächtliche Taktik“ angewandt: die deutſchen Angreifer ſeien nämlich bei dem Hauptſtoß nicht im Verband, ſondern einzein hereingekommen, Der Londoner Vertreter der„Dagens Nyhe⸗ ter“ meldet, daß die deutſchen Flugzeuge eines nach dem anderen in kurzen Zwiſchenräumen und von allen möglichen Seiten über London hereingekommen ſeien. Die meiſten Bomben ſeien am Freitag, während des dritten Alarms abgeworfen worden. Der Londoner Vertreter der„Stockholms Tidningen“ meldet, daß die deutſchen Flugzeuge unter dem Schutz dichter Wolken ihre Nachtmethode hätten zur Anwen⸗ dung bringen können: eines nach dem anderen, unmittelbar aufeinander folgend, wären ſie über der Stadt geflogen. Brand⸗ und ſchwere Sprengbomben ſeien über vielen Stadtvierteln abgeworfen worden. Beſonders in dem ſüd⸗ öſtlichen Teil ſeien Bomben mitten in Stadt⸗ teile mit lebhaftem Verkehr hineingeſchlagen. Flak und Jäger hätten verſucht, den Kampf aufzunehmen. Ueber Südengland habe eine dichte Wolkendecke gehangen. Wiederholt hat der Führer in ſeinen Re⸗ den dem deutſchen Volk und Europa verſpro⸗ chen, einen dauerhaften, echten Frieden zu ſchaffen, einen Frieden, wie ihn auch das kraft⸗ volle Bismarckſche Reich nicht beſeſſen hat. Wir ſtehen heute am Ende von rund hundert Jahren deutſch-engliſcher Beziehungen und müſſen die erſchütternde Feſtſtellung machen, daß ſie faſt durchweg mit der Feindſchaft Englands durch⸗ tränkt ſind. Nicht nur das Dritte Reich des Jah⸗ res 1933 wurde von Anfang an befehdet, ſondern vorher ſchon in gleicher Weiſe auch das Zweite Reich, die Schöpfung Bismarcks. Im Herbſt 1862 wurde Bismarck preußiſcher Miniſterpräſident. Damit zog gleichzeitig in die preußiſche Politik Zielbewußtſein und Energie ein. Von vornherein hatte ſich Bismarck große Ziele geſetzt, wenn auch die Wege dahin noch im Dunkeln lagen. Sofort- wurde England miß⸗ trauiſch und lag auf der Lauer., in der Hoff⸗ nung, daß ſich der neue Miniſterpräſident eine Blöße gäbe. Bismarck aber war auf der Hut. Im Jahre 1864 wurde wieder einmal die ſchleswig⸗hollſteiniſche Frage, akut, die ſchon mehrmals die europäiſche Politik be⸗ ſchäftigt hatte. Diesmal war Bismarck ent⸗ ſchloſſen, dieſe einer endgültigen Löſung zuzu⸗ führen und die ſeit Jahrzehnten unter dem däniſchen Joche leidenden deutſchen Volksge⸗ noſſen unter den Schutz deutſcher Staaten zu nehmen. England aber wollte es nicht begrei⸗ fen, daß dieſe Menſchen, die ebenſo deutſch waren wie die Oldenburger oder die Pommern, ein Recht darauf beſaßen, frei zu ſein und einem deutſchen Staate anzugehören. Nur der ſouveränen diplomatiſchen Politik Bismarcks war es zu danken, daß dieſe Befreiung der deutſchen Brüder ohne einen europäiſchen Krieg zuſtande kam. Denn England gebärdete ſich der⸗ Englüſche flusverkäufer in den Usfl eingeiroffen Das Dollmachtsgeſetz Rooſevelts ſoll in aller Eile durchgepeitſcht werden (Eigene Drahtmeldung des„HB“) Neuyork, 1. Februar. Zur Liquidierung der britiſchen Guthaben in Fi USA traf ein engliſcher Ausſchuß unter ührung von Sir Gdward Peacock, der zum Direktorlum der Bank von England gehört, in Neuyork ein. Der Ausſchuß reiſte ſofort nach Waſhington weiter, um den Kontakt mit dem USA-⸗Schatzamt aufzunehmen. Seine Aufgabe iſt vor allem die Realiſierung von nordamerikaniſchen Papieren, die ſich bis jetzt im Beſitz von England befinden. Die kom⸗ menden Transaktionen werden in Regierungs⸗ kreiſen als die größten aller Zeiten bezeichnet. Es heißt, daß die geſamten Aktiva von zwei Weaſhke Bankengruppen übernommen werden Der Führer sprach zum deutschen Voll Presse-Hoffmann) ſollen, bei denen auch der jüdiſche Gouverneur des Staates Neuyork, Lehmann, durch ſeine Partnerſchaft bei der Bank Lehmann Brothers, beteiligt iſt. Mit den Dollars, die das engliſche Schatzamt durch dieſen Ausverkauf amerikani⸗ ſcher Papiere erhält, ſollen die bereits laufen⸗ den britiſchen Aufträge bezahln werden, die Finanzminiſter Morgenthau in ſeinen vor kur⸗ zem gemachten Ausſagen auf 1,4 Milliarden Dollar ſchätzte. Das Repräſentantenhaus, in dem die Siel⸗ lung der Rooſevelt⸗Anhänger weit ſtärker iſt als in dem kritiſcheren Senat, will Rooſevelts Vollmachtengeſetz ſo ſchnell wie möaglich durch⸗ peitſchen. Eine bevorzugte Behandlung des Ge⸗ ſetzes wurde vom Geſetzordnungsausſchuß be⸗ ſchloſſen. Die Debatte wurde beſchränkt. Der überfüllte Berliner Sportpalast Enoland und das Deich Bismardis artig wild, daß das Jahr der Befreiung, 1864, zu einer der größten Belaſtungen in den deutſch⸗engliſchen Beziehungen wurde. Immer wieder ſtellte England den Kampf des kleinen Dänenſtaates als reinen Notwehrakt gegen den „verbrecheriſchen“ Ueberfall der deutſchen Groß⸗ mächte him Der wahre Grund war aber nichts anderes als reiner Neid und die Furcht, durch ein Vordringen Deutſchlands in die däniſchen Meerengen in den engliſchen Handelsintereſſen benachteiligt zu werden. Hatte England vor dem Kriege den Dänen jahrelang den Rücken geſtärkt, ſo wartete man aber vergebens auf die praktiſche Auswirkung der diplomatiſchen Unterſtützung. In der entſcheidenden Stunde war Dänemark verlaſſen. Bismarcks geſchickter Politik war die vollkommene Iſolierung Eng⸗ lands in der däniſchen Frage gelungen. Dieſes iſolierte England hatte es nicht fertiggebracht, gegen das preußiſch⸗öſterreichiſche Bündnis einen Feſtlandsdegen zu erhalten. So blieb den aufgewiegelten Dänen ſchließlich nichts an⸗ deres übrig, als Frieden zu ſchließen. Wenn England ſich in den nächſten ſieben Jahren etwas größere Zurückhaltung gegen⸗ über der Politik Bismarcks auferlegte, ſo ſind daran ausſchließlich reine innenpolitiſche Gründe maßgebend. Die engliſche Politik wurde faſt völlig durch die innenpoliti⸗ ſchen Kämpfe um die Wahlreform der Jahre 1867 und 1872 beherrſcht. Auch ſtanden fortan ſchwächere Perſönlichkeiten an der Spitze der Regierung. Trotzdem trat aber in dem Verhältnis zu Berlin kein grundlegender Wan⸗ del ein. In dieſen Jahren begannen die Ver⸗ ſuche der preußiſchen Kronprinzeſſin Viktoria, die eine Tochter der engliſchen Königin war, auf die Politik Bismarcks Einfluß zu gewin⸗ nen. Dieſe Verſuche riſſen bis zu Bismarcks Entlaſſung nicht mehr ab. Sie haben die Po⸗ litik Bismarcks wiederholt aufs ſchwerſte be⸗ laſtet. Kurz vor Ausbruch des Krieges von 1866 ſchrieb die engliſche Königin im Auftrage der preußiſchen Kronprinzeſſin an König Wil⸗ helm einen direkten Brief, in dem ſie Bismarck aufs ſchwerſte anklagt:„Ein Mann allein trägt die Schuld an all dieſem Unheil“, ſo klagte ſie bemeinſchaftshaus der nsdip Ein neuer Bauſtein im Aufbauprogramm von Dr. Robert Ley. (Siehe Seite 4) den leitenden Miniſter des preußiſchen Königs an. Wilhelm J. aber hielt an der eingeſchla⸗ genen Politik feſt. England war im Grunde genommen ſehr ſroh, als 1870 der Krieg zwiſchen Preußen und Frankreich unvermeidlich wurde. Es hätte in letzter Stunde noch vermitteln können, tat es aber dann doch nicht. Rußland hatte nach vor⸗ hergehender Fühlungnahme mit Preußen im Londoner Außenamt einen Kollektivſchritt der Großmächte angeregt, dem auch bereits Oeſter⸗ reich und Italien zugeſtimmt hatten. Die eng⸗ liſche Regierung aber war zur Unterſtützung nicht bereit. Sie fühlte ſich nicht„befugt“ ein⸗ zugreifen. Trotzdem geſtattete ſie nach Kriegs⸗ ausbruch der engliſchen Induſtrie und dem Handel, Frankreich in der großzugigſten Weiſe zu unterſtützen. Nach außen hin aber gab die Regierung ſcheinheilig vor,„neutral“ zu ſein. Wieder einmal war England der Hauptkriegs⸗ gewinnler Europas. Auch beim Friedensſchluß ſuchte England ſich einzumiſchen, obwohl das auch wieder ganz im Genenſatz zur angekündig⸗ ten„Nichteinmiſchung“ ſtand. Nur der geſchick⸗ ten Politik Bismarcks war es zu verdanken, daß England den deutſchen Sieg nicht verdarb. Es gelang dem Kanzler, alle fremden Mächte bei den Verhandlungen auszuſchalten. »Nach der Gründung des Deutſchen Reiches begann für Bismarck die ſchwere Aufgabe der Erhaltung ſeines Werkes. Zu dieſem Zweck „hakenkreuzbanner“ Sonntag, 2. Tebruar 1931 ſetzte die Bismarckſche Politik den Abſchluß des Dreikaiſerbundes durch im Jahr 1873 zwiſchen Deutſchland, Rußland und Oeſterreich. Mit größtem Mißtrauen ſchaute London nun erſt recht nach Berlin. So ergriff es denn mit Eifer die erſte ſich bietende Gelegenheit, dem neuen Deutſchen Reiche entgegenzutreten. Dieſe glaubte ſie im Frühjahr 1875 bei einer neuen deutſch⸗franzöſiſchen Kriſe gefunden zu haben. Obwohl Bismarck nicht im geringſten an einen Krieg mit Frankreich dachte, dieſem vielmehr nur einige Warnungen im Intereſſe der Erhal⸗ tung des Friedens hatte zukommen laſſen, wurde der britiſche Botſchafter nachdrücklich in Berlin vorſtellig und wies darauf hin, daß England das Wiedererſtarken Frankreichs in keiner Weiſe beeinträchtigt wiſſen wollte. Trotz⸗ dem blieb jetzt und auch in all den folgenden Jahren Bismarck immer um ein gutes Ver⸗ hältnis mit Großbritannien bemüht. Es gelang ihm, dieſes— wenn auch in locke⸗ rer Art— in ſein Bündnisſyſtem einzubeziehen. Im Jahre 1887 vermochte es ſeine geſchickte Po⸗ litik, daß ſich das ſpröde England mit Oeſter⸗ reich und Italien in dem„Balkandrei⸗ bund“ zuſammenſchloß, was eine wertvolle Ergänzung ſeines Bündnisſyſtems bedeutete. Kurz vorher hatten ſich Deutſchland und Eng⸗ land ſogar in offener Feindſchaft gegenüber⸗ geſtanden. England wollte nicht dulden, daß auch Deutſchland einen Anſpruch auf Kolonien erhob. In kluger Weiſe aber nutzte Bismarck die für England ungünſtige Weltlage der Jahre 1884 und 1885 und erwarb dem Deutſchen Reiche die Kolonien Togo, Kamerun, Südweſt⸗ afrika und einige Inſeln im Stillen Ozean. In den nächſten Jahren mußte ſich dann der Kanz⸗ ler wieder äußerſte Zurückhaltung auferlegen, was er bitter genug empfand. Im Frühjahr 1890 ſchied Bismarck aus dem Amt. Dilettanten übernahmen die Weiterfüh⸗ rung ſeines Werkes. Der Draht nach Rußland, auf den Bismarck immer ſo großes Gewicht gelegt hatte, riß ab. Rußland und Frankreich fanden ſich. Nunmehr ſtanden auf dem Kon⸗ tinent zwei Mächtegruppen einander gegenüber: Hier Dreibund, dort der neue Zweibund Frank⸗ reich⸗Rußland! Und England konnte jetzt wie⸗ der das Zünglein an der Waage werden. Nach der Jahrhundertwende ſchloß ſich England dem Zweibund an. Nunmehr gab es überhaupt nur⸗ noch zwei große Lager in Europa. Unter Eduard VII. vollzog ſich die Einkreiſung. Der Funken, der all den Haß und Feindſchaft zur offenen Flamme auflodern ließ, entzündete im Juli 1914 die Welt. Völlig beſtürzt ſtanden der deutſche Kaiſer und ſein Kanzler Beth⸗ mann⸗Hollweg vor dem Zuſammenbruch ihrer Politit. London aber triumphierte. An 1. Auguſt, noch vor der Mobilmachung, hatte bereits der Marineinnenminiſter Winſton Churchill ohne einen Kabinettsbeſchluß den Mobilmachungsbefehl für die engliſche Flotte erwirkt. Am ſelben Tage ſagte der engliſche Außenminiſter Grey Frankreich den engliſchen Flottenſchutz für die franzöſiſche Nordküſte zu. Damit hatte England ſich noch vor Kriegsaus⸗ bruch feſtgelegt. Sein Kriegswille ſteht damit unumwunden vor der Geſchichte feſt. Wil⸗ helm II. aber ſchrieb an dieſen Tagen an den Rand eines Aktenſtückes die traurigen Worte: „Alſo die berühmte„Einkreiſung“ iſt nun doch endlich zur vollſten Tatſache geworden, trotz aller Verſuche unſerer Politiker und Diplo⸗ maten, ſie zu hindern. Das Netz iſt uns plötzlich über dem Kopf zuſammengezogen, und hohn⸗ lächelnd hat England den glänzendſten Erfolg ſeiner beharrlich durchgeführten puren anti⸗ deutſchen Weltpolitik... Eduard VII. iſt nach ſeinem Tode noch ſtärker als ich, der ich lebe!“ Dr. Hans Trautmann. southamptons broßöllager in brand Zwei große Handelsſchiffe verſenkt DNB Berlin, 1. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt b0⁰ kannt: Am geſtrigen Tage griffen Kampſherbände eine größere Anzahl kriegswichtiger Ziele in London und Oſtengland an. Hierbei erhielt u. a. das Großöllager von Southampton Voll⸗ treffer mit nachfolgender Brandwirkung. Ein ſchen Oit Handelsſchiff wurde an der briti⸗ chen Oſtküſte ſtark beſchädigt. Fernkampfflugzeuge, verſenkten im Seegebiet weſtlich Irland zwei Handelsſchiffe von zu · ſammen 10 100 BRT. Ein weiterer britiſcher Hafen wurde plan⸗ mäßig vermint. Der Feind flog weder in das Reichsgebiet noch in die beſetzten Gebiete ein. 10 Jahre nationalſomaliſtiſche preſſearbeit Hannover, 1. Febr.(§B⸗Funk) Am Samstag 3 die„Niederſächſi⸗ U2 Tageszeitung“, das Parteiorgan im au Südhanndver⸗Braunſchweig, ihr zehnjähri⸗ ges Beſtehen. Anläßlich dieſes Jubiläums ſind der„Nieder⸗ ächſiſchen Tageszeitung“ Glückwünſche führen⸗ er Perſönlichkeiten zugegangen. So überſand⸗ ten Glückwünſche Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsleiter Amann, Reichspreſſechef Dr. Dier⸗ rich und Stabsleiter des Reichspreſſechefs Hel⸗ mut Sündermann um ehnjährigen Beſtehen der„Weſtfäli⸗ . en Landeszeitung— Rote Erde“ len Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsleiter mann und Reichsleiter Dr. Ley der Gau⸗ zeitung des Gaues Weſtfalen⸗Süd Geleitworte 3+—— in denen ſie die verdienſtvolle Ar⸗ eit der großen RS⸗Zeitung anerkennen. Tord fllexander:„Dir müſſen einſom dieſem fingeiff begegnen Der Marineminiſter klagt/ Halifaz befürchtet Invaſion/ USl beſtätigt Englands Seekriegsſorgen u. w. Stockholm, 1. Febr.(Eig. Meld.) Angeſichts der nüchternen Tatſachen, wie ſie vom Führer in ſeiner großen Sportpalaſt⸗Rede aufgezeigt wurden, bleibt den Engländern nichts anderes übrig, als ihr in der einen oder anderen 5 Rechnung zu tragen. Höchſt auf⸗ chlußreich iſt jedenfalls, daß jetzt an die Stelle er zahlloſen Gerüchte und Kombinationen amtliche Hinweiſe auf den Ernſt der Lage ge⸗ treten ſind. Typiſch iſt eine Rede, die der eng⸗ liſche Marineminiſter Alexander am Frei⸗ tag in Preſton hielt. Er erklärte, die An unft werde ſchwere Aufgaben und härtere—— en mit ſich bringen als alles, was England isher durchgemacht habe. Unausweichlich nahe der Tag, wo die größte Militärmacht, die die Welt je foh. habe, gegen England eingeſetzt werden ſoll. Alexander ſagte:„Wir müſſen einſam dieſem Angrif W. und ihn über⸗ winden oder untergehen.“ Einſam? Wie ſteht es denn auf einmal mit der Verheißung der amerikaniſchen Hilfe? Unmittelbar vor der Ge⸗ ahr ſpürt offenbar ein Teil der engliſchen zachthaber recht gut, daß dieſe Verheißung nichts mehr nützt und daß man das Volk dar⸗ auf vorbereiten muß. Auf einmal wird einge⸗ ſtanden, daß England einſam ſteht. Churchill allerdings ſucht ſeine Lieblings⸗ illuſion zur Blendung der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit noch aufrecht zu erhalten. Bei einer Anſprache in Southampton am Freitag, wohin er den Rooſevelt⸗Abgeſandten Hopkins mitge⸗ nommen hatte, prahlte er mit Rooſevelt, dem „großen Freund von Freiheit und Demokratie“, Und er zeigte den armen Hopkins als Symbol der amerikaniſchen„Hilfe“ herum. Er ſelber kin mißlungener ſlordanſchlag des Secret Servite mißliebiger Hiplomat in Uairo ſollte aus dem Wege geräumt werden Beirut, 1. Februar.(§B⸗Funt.) Auf den diplomatiſchen Vertreter einer neu⸗ tralen Macht in Kairo wurde vom britiſchen Intelligence Service dort ein Mordanſchlag verübt, der mißlang. Durch einen Erſatzkoch, der ſich am erſten Tag im Dienſte des Diplomaten befand, wurde ihm vergiftetes Fleiſch auf die Abendtafel geſetzt. Der Diplomat hemerkte bereits beim zweiten Biſſen einen ſonderbaren Geſchmack und fühlte bereits ein Würgen im Halſe. Abends lag er mit 40 Grad Fieber im Bett und ließ ſich vor⸗ ſichtshalber von einem neutralen Arzt behan⸗ deln, der ſchwere Vergiftungserſcheinungen feſt⸗ ſtellte. Die Bitte um Laboratoriumsunter⸗ ſuchung des Fleiſches ſtellte der neutrale Arzt mit der Begründung als ausſichtslos hin, daß alle Laboratorien in Kairo unter engliſcher Lei⸗ tung ſtünden und ähnliche Fälle die völlige Zweckloſigkeit ſolcher Unterſuchungen bereits be⸗ wieſen hätten. Der mit dem Leben davongekommene Diplo⸗ mat fand ferner wenige Tage ſpäter in ſeinem Garten einen bewaffneten indiſchen Soldaten, der mit Hilfe ägyptiſcher Freunde feſtgenom⸗ men werden konnte. Die Bitte um perſönlichen Schutz, der üblich iſt, lehnte der engliſche Poli⸗ zeipräſident von Kairo ab. Der neutrale Di⸗ plomat hat beide Fälle ſeiner vorgeſetzten Dienſtſtelle gemeldet. fifls-Oſiziere in den Straßen kagdads veeprügelt Antiengliſche Kundgebungen/ Geſcheiterte britiſche projekte im Uahen Oſten h. n. Rom, 1. Febr.(Eig. Meld.) Nach der Regierungsumbildung im Irak, die eine Verſtärkung des unabhängigen Kurſes be⸗ deutet, iſt es am Donnerstagabend in Bagdad nach italieniſchen Berichten zu großen england⸗ feindlichen Kundgebungen gekommen. RAF⸗ Offiziere wurden in den Straßen Bagdads verprügelt. Zufällig anweſende jüdiſche Flug⸗ 6140 die zu RAßF⸗Fliegern ausgebildet wer⸗ en ſollen, wurden beſonders übel 1% 0 Vor der britiſchen Botſchaft ließ die Menge S ihrem Haß gegen England freien liegen, hat der britiſche Botſchafter Sir Baſtl Cochrane einen förmlichen Staatsſtreich inſzeniert, indem er dem Miniſterpräſidenten El Cailani ein Ultimatum ſtellte, abzu⸗ danken oder die tatſächliche Führung der iraki⸗ ſchen Außenpolitik ausſchließlich dem früheren Außenminiſter Nuri el Said zu übertragen. Von dieſem erwartete London nicht nur den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit auf. »Nach Informationen, die in Rom über die Hintergründe der Regierungskriſe im Jrak por⸗ Zaudiſche Truppenverſtürnung Rom, ſondern die Verwirklichung eines alten britiſchen Lieblingstraumes, nämlich die Er⸗ weiterung des arabiſchen Paktes von Frak, Saudi⸗Arabien und Pemen durch die Aufnahme Aegyptens. In Wirklichkeit zeigte ſich aber, daß in El Riad wie in Sanaa jetzt auch in Bagdad die Widerſtände gegen eine politiſche Bindung an Kairo unverändert fortbeſtehen. JIrakiſche Blätter melden aus Bagdad von den letzten Sitzungen der außenpolitiſchen Parlaments⸗ kommiſſion ſtürmiſche Auseinanderſetzungen, bei denen die Anhänger Englands in hoff⸗ nungsloſer Minderheit blieben. h. n. Rom, 1. Febr.(Eig. Meld.) König Ibn Saud hat in den letzten Tagen, wie die römiſche Nah⸗Oſt⸗Agentur erfährt, neue Truppen an die Grenze Transjordaniens, un⸗ weit der von ihr beanſpruchten Stadt Maan zuſammengezogen. Die Verſtärkungen beſtehen aus Kamelreitern und motoriſierten Abtei⸗ lungen. 10 Oo00⸗»Tonner aus einem beieitzug verſentt Erbitterte Schlacht an der Uordfront in Oſtafriha/ Angriffe italieniſcher panzer DNB Rom, 1. Februar. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: An der griechiſchen Front die übliche Artillerie⸗ und Spähtrupptätigkeit. Feindliche Truppenanſammlungen ſind im Tiefflug an⸗ gegriffen und wirkſam mit Bomben belegt worden. In der Cyrenaika haben unſere Panzer⸗ einheiten im Süden des Dſchebel feindliche Einheiten angegriffen und zurückgeworfen, die außerdem von unſerer Luftwaffe bombardiert wurden. In Oſtafrika dauerte die Schlacht an der Nordfront an. In erbitterten Kümpfen haben unſere weißen und farbigen Truppen dem Feind beträchtliche Verluſte beigebracht. Auch unſere Verluſte ſind betrüchtlich. Die Luſt⸗ waffe hat weiterhin in unermüdlichem Einſatz ihren wirkſamen Beitrag zum Kampf geleiſtet. Im Verlaufe einer nächtlichen Kreuzfahrt unſerer Torpedoboote in den Gewäſſern des Aegäiſchen Meeres hat ein unter dem Befehl von Korvettenkapitän Francesco Mimbelli ſtehendes Torpedoboot einen geſicherten Ge⸗ leitzug feindlicher Dampfer geſichtet und ange ⸗ Halnt Ein mindeſtens 10 000 Tonnen großer ampfer wurde getroffen und ſank ſofort. Trotz der heftigen Abwehr der Begleitſchiffe ſind unſere Einheiten unbeſchädigt zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt. blanzſtück britiſcher fusbeuter- methoden Genf, 1. Febr.(HB⸗Funk.) Die gefangenen britiſchen Matroſen, die durch den niederträchtigen und vom deutſchen Volk niemals vergeſſenen völkerrechtswidrigen Ueber⸗ fall auf die„Altmark“ durch den inzwiſchen von den heldenhaften Männern unter Kapitän Bonte verſenkten Zerſtörer„Coſſack“ nach Eng⸗ land geſchafft worden waren, haben jetzt eine Probe der Ausbeutermethoden eines Pluto⸗ kraten⸗England erhalten. Die Seeleute haben ſämtlich, wie der„Daily Herald“ berichtet, von uſtändiger amtlicher Stelle die brüske Auf⸗ erhalten, die während ihrer Gefan⸗ ennahme angelaufenen Prämien für ihre Un⸗ allverſicherung auf Heller und Pfennig nach⸗ zuzahlen. Man hat ihnen rundweg erklärt, wenn ſie nicht ſofort die Geſamtſumme erlegen, würden ihre eventuellen Penſionsanſprüche gegen den Staat oder Erſatzanſprüche wegen irgendwelcher geſundheitlicher Schäden ge⸗ kürzt werden. fittaché erfand breuellügen h. n. Rom, 1. Febr.(Eig. Meld.) Die abgelaufene Woche ſtand für Italien und innerlich im Zeichen der Achſe. Der erſtärkung der deutſch⸗italieniſchen Kampfgemeinſchaft durch das Erſch“nen des deutſchen Luftkorps im Mittelmeer /olgte der ————— lächerliche Verſuch der britiſchen Propaganda, durch groteske Hetzlügen einen Keil zwiſchen das deutſche und das italieniſche Volk zu trei⸗ ben. Es iſt nun möglich geweſen, die geheim⸗ ſten Fäden der britiſchen Intrigen aufzudecken: es ſteht heute feſt, daß der engliſche Mili⸗ tärattachée in Belgrad den beiden mitt⸗ lerweile zur Verantwortung gezogenen ameri⸗ kaniſchen Journaliſten das Stichwort für ihre Ausſtreuungen geliefert hat, die dann durch die Londoner Propagandalautſprecher in die Welt gebrüllt wurden. fxmann in Oslo p. G. Oslo, 1. Febr.(Eig. Meld.) Am Samstagnachmittag traf Reichsjugend⸗ führer Axmann in Oslo ein. In den Abend⸗ ſtunden veranſtaltete die Jugend der„National Samling“ in den Hauptſtraßen der Stadt einen Fackelzug zu Ehren Axmanns. In einer großen Kundgebung im Koloſſeum, die einen großen Kameradſchaftsappell der norwegiſchen und der deutſchen Jugend darſtellte, ergriffen Axmann und Vidkun Quisling das Wort. Am Sonntag will der Reichsjugendführer die Hit⸗ lerjugend⸗Ausſtellung in Oslo eröffnen. Ernennung im Reichsarbeitsdienſt. Der Reichsarbeitsführer hat mit Wirkung vom 1. Februar den Oberſtarbeitsführer Alexander Commichau, Arbeitsgau XXXVIII. bisher Führer des Abſchnitts XXXIX, zum Arbeits⸗ gauführer ernannt. zu hoch. Vermutlich ſagen ſie ſich, daß ſie den ſei, ſo erklärte er, enorm ermutigt durch die immer noch wachſende Bewegung für eine Hilfe an England in den mächtigen Maſſen in den Vereinigten Staaten. Wo aber ſind die ame⸗ rikaniſchen Hilfen, wenn Englands ſchwerſtet Stunde herannaht? Rooſevelt ließ vor Preſſe⸗ vertretern eine neue„Hilfsaktion“ vom Stapel. Er erklärte, er werde am Montag ſeinen neuen Botſchafter für London ernennen. Das ſelbſt von England angeſtrebte neue Zerſtörer⸗Scha⸗ chergeſchäft ſcheint nicht zuſtandezukommen. Die Nachricht vom Austauſch des neuen Schlacht⸗ ſchiffes„George.“ gegen 20 amerikaniſche Zerſtörer wird jedenfalls auf einmal von ame⸗ kikaniſcher wie von engliſcher Seite dementiert. Zweifellos hat die Detroiter„Free Preß“, in der die Nachricht von dem Austauſchhandel er⸗ ſchien, aus guter Quelle geſchöpft. Vielleicht finden aber die Amerikaner den Preis von 20 Zerſtörern für das„größte und modernſte Kriegsſchiff des engliſchen Empire“ in Anbe- tracht der neueſten Phaſe des Krieges bereits ———. . Ausverkauf noch billiger haben können. Lord Halifax und der amerikaniſche Ma⸗ rineminiſter Knox ließen ziemlich überein⸗ ſtimmend am Freitagabend Invaſionswarnun. gen los, die davon zeugen, daß in maßgeben⸗ den Waſhingtoner Kreiſen das Schlimmſte je⸗ der Zeit für möglich erachtet wird. Halifax er⸗ klärte, ein ſolcher Angriff könne jeden Augen. blick losbrechen. Knox lenkte die Aufmerkſam⸗ keit des auswärtigen Senatsausſchuſſes, vor dem er ſprach, auf die Angriffe der deutſchen Luftwaffe gegen enaliſche Induſtriezentren. Of⸗ fenbar beurteilt er die Wirkungen dieſer An⸗ griffe im Luftkriege ähnlich wie die im deut⸗ ſchen Seekrieg. Knox erklärte nämlich aus⸗ drücklich, daß London noch keine Gelegenheit oder Methode gefunden habe, die bisher zur Bekämpfung der deutſchen U⸗Boot⸗Tätigkeit be⸗ friedigend ſei. „Wenn wir verlferen..“ Blockademiniſter Dalton ſprach h. w. Stockholm, 1. Febr.(Eig. Meld.) Aehnlich wie der engliſche Marineminiſter Alexander, der ſchwere Zeiten für England ieht, hat ſich am Samstag auch der engliſche zlockademiniſter Dalton vernehmen laſſen. Wiederum ein Mann vom Fach, der wohl über die Fragen der Seeherrſchaft, der Blockade und der engliſchen Verſorgung einige Informatio⸗ nen beſitzen dürfte. Dalton kündigte an, daß England binnen kurzem vor einer großen kriti⸗ ſchen Prüfung ſtehen werde. Härtere Riſiken als je würden für jeden in dieſem Falle herauf, 323 Im Anſchluß an dieſen Kaſſandra⸗Ru ordert er dann zu verzweifelten Anſtrengungen auf:„Wenn wir dieſen verlieren, gibt es keine Hoffnung für uns in der Zukunft. Dann gibt es als einzige Alternative nur noch die neue Ordnung unter Adolf Hitler.“ Die er 55 in den düſterſten Farben zu malen ver⸗ uchte. Die„Times“ unternimmt den Verſuch, den inneren Schwierigkeiten Englands durch einen außenpolitiſch abgeſtellten Leitartikel entgegen. uwirken, in dem ſie verkündet, man habe jetzt en erſtrebten Weltkrieg ſo einigermaßen im Gange. Vor allem glaubt die„Times“, trottz Alexander und Dalton weiter auf die engliſche Seemacht vertrauen zu können. 4 fieberhaſter Rusbau singapores Britiſche Sorgen im Fernen Oſten h. w. Stockholm, 1. Febr.(Eig. Meld.) Die Engländer rüſten fieberhaft in Singa⸗ pore und in dem Gebiet der Malaien⸗Staaten, um einem Konflikt zu begegnen, der, wie ſie befürchten, überraſchend losbrechen könnte. Zur beſchleunigten Durchführung von Rüſtung und Verteidigung hat England wohl oder übel den⸗ jenigen Teil der Steuern, die die Staaten bis⸗ her nach London abführen mußten, zur Verfü⸗ gung geſtellt. In Singapore werden Vorberei⸗ tungen für die Verteidigung derjenigen Stadt⸗ teile,getroffen, die im befeſtigten Gebiet liegen. verzeichnen, Es handelt ſich um mindeſtens 150 000 hiervon betroffene Einwohner, die eigentlich abtrans⸗ portiert werden müßten; doch ſind bisher nur Lager für 25 000 Perſonen vorgeſehen. Die üb⸗. rigen, ſo heißt es, müßten daher zuſehen, wie ſie durchkämen. Möglichkeiten zur Anlage unter⸗ irdiſcher Schutzräume beſtänden wegen der ſchwierigen Grundwaſſerverhältniſſe nicht. Wie ein Alarmſchuß hat in England vor allem die japaniſche Vermittlung zwiſchen In⸗ dochina und Thailand gewirkt, die der eng⸗ liſchen Außenpolitik im ganzen Ausmaß die Wandlung vor Augen führte, die heute in Fernoſt im Gange iſt. Hinzu treten Befürchtun⸗ en auch um Indien. Nach engliſchen Berichten at der Fakir von Ipi ſeine Wirkſamkeit gegen die engliſche Regierung wieder voll aufgenom⸗ men, angeblich in Zuſammenhang mit england⸗ Umtrieben in Afghaniſtan. aſſer. knoliſche nſtrengungen im Südatlanti (Eigener Drahtberieht des„HB“) ———— ———— — 5— 3— ———————— —————————— ———— ——— —————— 1 Das Auftreten deutſcher Seeſtreitkräfte in fernen Gewäſſern zwingt die britiſche Marine zu beſonderen Anſtrengungen. Vor der ſüd:⸗ amerikaniſchen Oſtküſte patrouillieren zur Zeit mindeſtens drei engliſche Kreuzer„Entercriſh“, „Neweaſtle“ und„Cumberland“. Dieſe Bin⸗ bung engliſcher Seeſtreitkräfte wird von der hieſigen Preſſe als eine bedeutungsvolle Aus⸗ wirkung der Tät'gkeit der deutſchen Seeſtreit⸗ kräfte angeſehen. 3 Montevideo, 1. Februar. In der ar wirklichen ſammlung ſituierte Er die Sorgen nen manche noch dunke Frankreich der Geſchich geſchloſſen Unwirklichke lieſt man in dem dem Waffe durch dieſer Konflikt de— ten. Zwar . mokratien tion habe den Block de laſſen. Fra und außenſ hängig und ſchen Achſe tum. Das wickelte St aufgabe ſei lichkeiten de Beeinträchti zu ſchützen! bis zum 22 reich vergeſ Beſiegt ſe ſin den Zi indet. Der Frankreich! man, daß 1 handene Id noch die de ſprache dari ter Zeit ſe. Zeitungen 1 dert zu ein Mitarbeit a Von dem ben die Fi die anderen land zu beſf Aber Wund dienen. A— heute? Si⸗ um in ihre die Niederl⸗ weſen! Ueb ihnen die 2 die nicht w geordnete zum Botſch⸗ der franzöſi hört zu den Er Preſſevertre von ſeiner? franzöſiſche ob es Fein wolle. Es gibt Frankreich, nale und kämpften, Deutland g radikalſozia quet, der Doriot,! partei, um: nen. Sie all Rücken geke Revolution, viele Franz abſeits. Es Vorgang in Führern di⸗ entwurzelte: Nation zu die Revolut das 20., ſon führen, wo ſchicht herrſ der Politik arbeiten un Es iſt ne Frage, wele zoſen geben der durch 9 Parlament merkwürdig gemacht wi verwirkliche pvierzig Jal man die vor hundertwen Doktrinen i Vichy⸗Dekre eine hunder ſtellen. M. Zweiundſiel in einemen Staatschef Leitartikel Paris. Aber Eine Reihe „Action Fr So der Inn Juſtizminiſt Was iſt verſpüren? geſetzt. Ein Alle Macht konzentriert die Parteier Berufsarme unterricht 1 Ehe, Famil⸗ und ſollen Die Freime 3 dengeſetz w und in der amte nach ꝛ ten gehören ter Ausſchl ruar 1047 ——— nen' t durch die ür eine Hilfe aſſen in den nd die ame⸗ ds ſchwerſte vor Preſſe⸗ vom Stapel. ſeinen neuen Das ſelbſt rſtörer⸗Scha ⸗ kommen. Die en Schlacht⸗ merikaniſche al von ame⸗ dementiert. de Preß“, in ſchhandel er⸗ t. Vielleicht Preis von id modernſte e“ in Anbe⸗ ſeges bereits daß ſie den nen. kaniſche Ma⸗ ich überein⸗ ionswarnun⸗ n maßgeben⸗ chlimmſte je⸗ Halifax er⸗ ugen⸗ eden Aufmerkſam⸗ ſchuſſes, vor der deutſchen ezentren. Of⸗ idieſer An⸗ die im deut⸗ ämlich aus⸗ Gelegenheit bisher zur Tätigkeit be ⸗ 4 e— rach Eig. Meld.) arineminiſter ür England der engliſche hmen laſſen. er wohl über Blockade und Informatio⸗ igte an, daß rtere Riſiken Falle hera aſſandra⸗ nſtrengunge eren, gibt e ikunft. Dann tur noch die er.“ Dieng mmalen ver⸗ Verſuch, den durch einen kel entgegen⸗ an habe jetzt ermaßen im Limes“, trotz die engliſche Oſten Eig. Meld.) großen kriti⸗ apores t in Singa. nen⸗Staaten, der, wie ſie könnte. Zur Rüſtung und der übel den⸗ Staaten bis⸗ „ zur Verfü⸗ en Vorberei⸗ nigen Stadt⸗ zebiet liegen. )000 hiervon lich abtrans⸗ bisher nur hen. Die üb⸗ zuſehen, wie 4 lnlage unter⸗ wegen der ſe nicht. öngland vor zwiſchen In⸗ hie der eng⸗ Ausmaß die ie heute in Befürchtun⸗ zen Berichten amkeit gegen ll aufgenom⸗ mit england⸗ tan. n im Februar. or der tſen zur Zei svolle Aus⸗ n Seeſtreit⸗ Beeinträchtigung durch den künftigen Sieger — — — „hakenkreuzbanner“ 3 In der an eine Kuliſſenwelt erinnernden un⸗ wirklichen Atmoſphäre von Vichy, dieſer An⸗ ſammlung von Hotels, die nur auf wohl⸗ ſfſituierte Erholungſuchende eingerichtet ſind, die die Sorgen des Alltags vergeſſen wollen, ſchei⸗ nen manche ſranzöſiſchen Publiziſten ſich nur noch dunkel der Tatſache zu erinnern, daß Frankreich beſiegt worden iſt wie noch nie in der Geſchichte, und daß ein Friede noch nicht geſchloſſen iſt. Mit Kopfſchütteln über ſoviel Anwirklichkeit, über ſoviel blutarme Theorie lieſt man einen Artikel im„Jour“, in dem Thierv Moulnier meint, ſeit dem Waffenſtillſtand ſei Frankreich neutral, durch dieſen Waffenſtillſtand ſei es aus dem Konflikt der Intereſſen und Mächte ausgetre⸗ ten. Zwar habe es zuvor zum Block der De⸗ mokratien gehört, aber die nationale Revolu⸗ tion habe nicht das Ergebnis gehabt, es in den Block der totalitären Staaten übertreten zu laſſen. Frankreich iſt ideologiſch innenpolitiſch und außenpolitiſch in jeder Beziehung unab⸗ hängig und neutral gegenüber dem Kampf zwi⸗ ſchen Achſe und demokratiſchem Angelſachſen⸗ tum. Das iſt der in aller Ausführlichkeit ent⸗ wickelte Standpunkt dieſes Blattes. Haupt⸗ aufgabe ſei es, Frankreich vor den Unannehm⸗ lichkeiten des Krieges und vor einer möglichen Izu ſchützen! Neutral? Heißt das, alles was ſich bis zum 22. Juni ereignete, wird in Frank⸗ reich vergeſſen? Beſiegt ſcheint uns eher das richtige Wort ür den Zuſtand, in dem ſich Frankreich be⸗ indet. Der Sieger ſteht feſt und anderswo in Frankreich weiß man das auch ſehr gut, weiß man, daß mit einer Flucht in das nicht vor⸗ handene Idyll weder die Gegenwartsaufgaben 4 noch die der Zukunft zu löſen ſind. Die Aus⸗ ſprache darüber iſt unter den Franzoſen in letz⸗ ter Zeit ſehr bewegt geworden. In Pariſer Zeitungen warnt man vor der Reaktion, for⸗ dert zu einer Entſcheidung auf, zur poſitiven Mitarbeit am Bau eines neuen Europa. Von dem Tage der Kriegserklärung an ha⸗ ben die Franzoſen auf andere gehofft. Als die anderen nicht kamen, um für ſie Deutſch⸗ land zu beſiegen, hofften ſie auf das Wunder. Aber Wunder erleben nur die, die es ſich ver⸗ dienen. Auf was hoffen viele Franzoſen heute? Sie möchten eines Tages aufwachen, um in ihrer Zeitung zu leſen, der Krieg und die Niederlage ſeien nur ein böſer Traum ge⸗ weſen! Ueber ſolchen Phantaſtereien verſtreicht ihnen die Zeit zwiſchen den Fingern, eine Zeit die nicht wiederkommt! Der kriegsblinde Ab⸗ geordnete Scapini, den Marſchall Pétain zum Botſchafter ernannte mit der Aufgabe, ſich der franzöſiſchen Gefangenen anzunehmen, ge⸗ ört zu denen, die um die Wirklichkeit wiſſen. r meinte kürzlich gegenüber franzöſiſchen — von ſeiner Tätigkeit verſpreche, ſolange ſich das franzöſiſche Volk nicht im klaren darüber ſei, ob es Feind oder Freund der Deutſchen ſein wolle. Es gibt andere Männer des nationalen Frankreich, die bereits vor 1940 für eine natio⸗ nale und ſoziale Erneuerung Frankreichs kämpften, die Gegner des Krieges gegen Deutland geweſen ſind: Marcell Déat., einſt radikalſozialiſtiſcher Luftfahrtminiſter; Mar⸗ gquet, der Leiter der Neuſozialiſten; Jaques Doriot, der Chef der Franzöſiſchen Volks⸗ partei, um nur einige Namen von Ruf zu nen⸗ nen. Sie alle haben längſt Vichy enttäuſcht den Rücken gekehrt. Dort vollzieht ſich die nationale Revolution, die„Geſetzblattrevolution“, wie viele Franzoſen ſelber ſagen. Das Volk ſteht abſeits. Es zuckt die Achſeln. Ein merkwürdiger Vorgang in einer Zeit der Maſſen, in der den Führern die hiſtoriſche Aufgabe geſtellt iſt, aus entwurzelten Maſſen eine Gemeinſchaft, eine Nation zu formen: im Vichy⸗Frankreich ſoll die Revolution von oben nicht aus dem 19. in das 20., ſondern zurück in das 18. Jahrhundert führen, wo abſoluter König und kleine Ober⸗ ſchicht herrſchen, das Volk dagegen nur Objekt der Politik iſt, das auf ſeinem Platz brav zu arbeiten und zu folgen hat. Es iſt natürlich eine rein innerfranzöſiſche Frage, welche Regierungsform ſich die Fran⸗ zoſen geben. Als Beobachter kann man nur berzeichnen, daß in einer Art luftleerem Raum, der durch Niederlage und Zuſammenbruch von Parlament und Parteien entſtanden iſt, ein merkwürdiges Experiment in Frandkreich gemacht wird. Man verſucht, Ideologien zu verwirklichen, die auf geduldigem Papier vor vierzig Jahren aufgezeichnet wurden. Wenn man die von Charles Maurras in der Jahr⸗ hundertwende in ſeinen Büchern entwickelten Doktrinen in der„Action Francaiſe“ mit den 2 —— — ——— —————— eine hundertprozentige Uebereinſtimmung feſt⸗ ſtellen. Maurras, der ſeit langem ertaubte 3 nrpſiongüßzentz lebt in Vichy. Er, der in einem nahen Verhältnis zum franzöſiſchen Staatschef ſteht, ſchreibt dort täglich ſeinen Leitartikel wie vierzig Jahre lang zuvor in Paris. Aber er hat diesmal einflußreiche Leſer. Eine Reihe der Mitarbeiter Pétains ſtehen der „Action Francaiſe“ bekanntermaßen ſehr nahe. So der Innenminiſter Peyrouton, der neue Juſtizminiſter Barthelemie. Was iſt von der nationalen Revolution zu verfpüren? Das Parlament iſt außer Funktion geſetzt. Ein beratender Ausſchuß iſt gebildet. Alle Macht iſt in den Händen des Maxſchalls lonzentriert. Die Preſſe unterliegt der Zenſur, die Parteien ſind verboten. Frankreich hat eine Berufsarmee, hat den katholiſchen Religions⸗ unterricht wieder in den Schulen eingeführt. Ehe, Familie, Landwirtſchaft werden propagiert und ſollen durch den Staat gefördert werden. Die Freimaurerlogen ſind aufgelöſt. Ein Ju⸗ dengeſetz wurde erlaſſen. In der Verwaltung und in der Polizei werden linksſtehende Be⸗ amte nach und nach durch ſolche, die zur Rech⸗ ten gehören, erſetzt. Alles das vollzieht ſich un⸗ ter Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Iſt es ein eſſevertretern, was man ſich denn eigentlich Vichy⸗Dekreten von heute vergleicht, wird man —— Sonntag, 2. Februar 1941 Wunder, daß vieles auf dem Papier ſtehen bleibt? Oder glaubt man, daß es keine Frei⸗ maurer mehr gibt, weil ein Dekret ihre Logen auflöſte? Vor vierzig Jahren arbeitete Charles Maurras die Doktrinen der„Action Francaiſe“ aus. Man vergleiche ſie mit den Dekreten von Vichy. Es kommt nur auf die Elite an, meint Maurras. Die Maſſe hat die vollendeten Tat⸗ ſachen anzuerkennen, die die Elite ſchafft. Nicht Diktatur, ſondern eine abſolute Monarchie braucht Frankreich. An Stelle des Parlaments hat ein Rat kompetenter Männer, an Stelle der allgemeinen Wehrpflicht, die von der Demo⸗ kratie geboren wurde, hat eine Berufsarmee zu treten. Freimaurer, Demokraten, Proteſtanten untergraben die Diſziplin und auf die Form, auf die Diſziplin des Geiſtes kommt es allein an. Deshalb tritt die„Action Francaiſe“ für die katholiſche Kirche ein, was nicht hindert, daß Rom ſie 1927 wegen Vergottung des Staa⸗ tes bannte. Wer ſoll nach dem Programm von 1900 dieſe Revolution von oben durchführen? Ein General! Was ſteht in dieſem Programm? Eine Antwort auf die ſozialen und wirt⸗ ſchaftlichen Fragen! Man hat eine Art pa⸗ ——— Franzoſen von voegeſleen kxperiment im luftleeren naum Welche Konſequenzen zieht Frankreich aus ſeiner Uiederlage?/ Don Georg Schröder triarchaliſchen ſozialen Standpunktes, aber man lennt die ſozialen Bedürfniſſe der kleinen Leute nicht. Wie ſchon einmal geſagt: Das innenpolitiſche Programm der„Action Francaiſe“ gehört zu den innenpolitiſchen Fra⸗ gen Frankreichs, mit denen nicht wir, ſondern die Franzoſen ſich auseinanderzuſetzen haben. Anders ſteht es freilich mit der Außenpoli⸗ tik. Die„Action Francaiſe“ hat auch eine außenpolitiſche Doktrin: Das Teſtament Riche⸗ lieus, alſo die Zertrümmerung Deutſchlands. Das Diktat von Verſailles fand Maurras viel zu milde, weil es Deutſchland nicht noch mehr aufteilte und das Rheinland nicht zu Frankreich gebracht hat. Die„Action Franoaiſe“ ſtand hinter den Drahtziehern des pfälziſchen und rheiniſchen Separatismus. Sie forderte während dieſes Krieges wiederum die Aufteilung Deutſchlands. Dieſe Männer haben nicht nur vergeſſen, daß es nur noch 35 Mil⸗ lionen Franzoſen gibt, die dieſen Krieg verloren haben. Sie haben offenbar ſelbſt heute noch nicht begriffen, daß 85 Millionen Deutſche und 45 Millionen Italiener die Wirklichkeit des Europa des 20. Jahrhunderts ſind. kinzigartige öroßtat der deutſchen U flenſchaſt Das erſte Blatt des Zentral-Gſien⸗Atlanten Spen Hedins DNB Berlin, 1. Februar. Inmitten des Krieges wurde in Deutſchland eine wiſſenſchaftliche Großleiſtung von einzig⸗ artiger übernationaler Bedeutung in Angriff genommen und nun in ihrem erſten Teil der Oeffentlichkeit übergeben. Es handelt ſich um das erſte große Kartenwerk über Zentralaſien. Das geſamte Gebiet wird in dieſem Atlas in großen Kartenblättern im Maßſtab:1 000 000 mit allen jenen Einzelheiten dargeſtellt, die ein wiſſenſchaftlich begründetes Kartenwerk er⸗ fordert. Das eben fertiggeſtellte, erſte Blatt dieſes wiſſenſchaftlichen Kartenwerkes, das in der Hauptſache das Gebiet von Turfan umfaßt, wurde am Freitag in einem Feſtakt im Haus der Deutſchen Forſchung in Berlin der Oeffent⸗ lichkeit übergeben. In ſeinen Begrüßungswor⸗ ten konnte der Präſident der Deutſchen For⸗ ſchungsgeſellſchaft Profeſſor Mentzel unter anderem den Königlich Schwediſchen Geſandten, ferner als Vertreter des Reichsminiſters Dr. Goebbels den Leiter der Auslandsabteilung im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und Präſidenten der Reichsaka⸗ demie Miniſterialdirektor a. D. Profeſſor Wah⸗ len, den Vertreter des Verlages Juſtus Fer⸗ thes in Gotha, der das Werk herausbringt, Dr. Flicek, zahlreiche Vertreter der Wiſſen⸗ ſchaft, ſowie der in⸗ und ausländiſchen Preſſe begrüßen. Profeſſor Mentzel verwies dann in längeren Ausführungen auf die Bedeutung des Karten⸗ werkes, deſſen 54 Blätter nach mühevoller und ſorgfältiger Vorarbeit im Laufe der nächſten ſechs Jahre erſcheinen würden. Dieſes Werk, das mit Unterſtützung des Reiches begonnen worden ſei und durchgeführt werde, ſuche wohl ſeinesgleichen in der Geſchichte der Karto⸗ graphie. Seine Grundlagen ſeien vor allem die Er⸗ gebniſſe der vielfachen Forſchungsreiſen, die Sven Hedin in den Jahren 1893 bis 1935 in dieſen Gebieten gemacht habe und nach denen der große ſchwediſche Forſcher unzählige karto⸗ graphiſche Aufzeichnungen mit nach Hauſe ge⸗ bracht habe. Daneben ſeien auch die Feſtſtellun⸗ gen aller anderen Forſcher dieſer Gebiete, dar⸗ unter zahlreicher deutſcher Gelehrter, mit ver⸗ arbeitet worden. In erſter Linie aber ſei das große wiſſenſchaftliche Werk ein Gemeinſchafts⸗ ——————— unternehmen zwiſchen dem Forſcher und Ent⸗ decker Sven Hedin und der modernen deutſchen Kartographie. Mit Stolz könne darauf verwie⸗ ſen werden, daß eine derartige gewaltige wiſ⸗ ſenſchaftliche Leiſtung in ſo idealer Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Forſchung und Kartographie nur in Deutſchland möglich war, und ebenſo ſtolz könnten wir darauf ſein, daß Deutſchland dieſen Beitrag für die internationale Wiſſen⸗ ſchaft gerade in der Zeit des ſchweren Ringens um die Zukunft unſeres Volkes begonnen habe und durchführe. Im Verlauf ſeiner Ausfüh⸗ rungen wies Profeſſor Mentzel darauf hin, daß ſich beſonders die Reichsminiſter Funk und Ruſt für das Zuſtandekommen des großen Wer⸗ kes eingeſetzt hätten und daß es durch die deut⸗ ſche Forſchungsgemeinſchaft tatkräftig gefördert worden ſei. Miniſteriolrat Dr. Ziegler vom Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda ſchilderte anſchließend die Bedeutung des Erſcheinens dieſes einzigartigen Karten⸗ werkes im Forſchungsleben Sven Hedins, der darin die wiſſenſchaftliche Krönung ſeines Le⸗, benswerkes erblicke. In dieſem Zentral⸗Aſien⸗ Atlas werde die Summe der geſamten bisheri⸗ gen Zentral⸗Aſien⸗Forſchung gezogen. Zum erſten Male werde dadurch die Lücke ausgefüllt, die die großen wiſſenſchaftlichen Weltkarten und Weltatlanten bisher noch aufwieſen. Die Hochachtung, die Sven Hedin immer ſchon vor der deutſchen Kartographie und der deutſchen kartographiſchen Drucktechnik gehabt habe, werde durch dieſes bahnbrechende Standartwerk und einer einzigartigen und einmaligen Weiſe ge⸗ rechtfertigt. bulgariſcher bierjahresplan Sofia, 1. Febr.(HB⸗Funk) Landwirtſchaftsminiſter Bagrian off ſprach am Freitagnachmittag in der bulgariſchen Kam⸗ mer zum Haushaltsplan ſeines Miniſteriums. Beſondere Beachtung fand ſeine Forderung nach einer ſtagtlich geleiteten Wirtſchaft nach deutſchem Vorbild. Um jeder Bauernwirtſchaft 35 Dekar Boden zu ſichern, ſeien insgeſamt 10 Millionen Dekar Boden erforderlich. Der bul⸗ gariſche Vierjahresplan ſehe eine Gewinnung von insgeſamt ſieben bis acht Millionen Dekar vor. Dadurch würde jede bulgariſche Bauern⸗ wirtſchaft über mindeſtens 30 Dekar Boden ver⸗ fügen, was bereits ein beträchtlicher Fortſchritt wäre. Durch einen weiteren Plan werden nach Meinung des Miniſters noch weitere 12 Millio⸗ nen Dekar Boden gewonnen werden können. Dadurch würde die geſamte genützte Boden⸗ fläche um 21 Millionen geſteigert werden. Eine endgültige Sanierung der Landwirtſchaft würde 20 bis 25 Milliarden Lewa benötigen. Die erſte Etappe dieſes großangelegten Planes ſolle bereits im Jahre 1941 beginnen. Saaisont für Reichsminiſter dr. bürmer in finweſenheit des Füheers Feier im Moſaikſaal der Reichskanzlei/ Gedenkreden von Dr. Frick und Dr. Schlegelberger Berlin, 1. Febr.(HB⸗Funk.) In Anweſenheit des Führers fand am Samstagmittag im Moſaikſaal der Reichskanz⸗ lei der Staatsakt anläßlich des Staatsbe⸗ räbniſſes des Reichsjuſtizminiſters Dr. h. c. Franz Gürtner ſtatt. Es iſt das erſtemal, daß in der Reichskanzlei der Führer und ſeine Mitarbeiter Abſchied nehmen von einem Mann, der jahrelang in ihrer Mitte geſtanden hat. So iſt der feierliche Staatsakt im Moſaikſaal eine beſondere Ehrung des Verſtorbenen. Die wundervolle Wirkung des Raumes mit ſeinen gedämpften Farbentönen in Braun, Gold und Grau erhielt ihre beſondere Note durch die Blumenausſchmückung, die ſich mit den am Sarg niedergelgten Kränzen zu einem Blüten⸗ meer in Weiß, Roſa und Grün vereinigten. Eine goldumrandete Hakenkreuzfahne zierte die Stirnwand des Saales, acht höhere Be⸗ amte der Juſtizverwaltung hielten die Ehren⸗ wache am Sarg. An den Längswänden des Saales hatten die Träger der Fachſchaftsfah⸗ nen der Juſtizverwaltung Aufſtellung genom⸗ men. Zu beiden Seiten des Mittelſpaliers von uniformierten Juſtizbeamten verſammelten ſich als Gäſte der Trauerfeier hervorragende Ver⸗ treter aus Staat, Partei und Wehrmacht. An ihrer Spitze der Stellvertreter des Fühers, Reichsminiſter Rudolf Heß, die Reichsminiſter Dr. Frick, von Ribbentrop, Dr. Goebbels, Darré, Seldte, Graf Schwerin von Kroſigk, Kerrl, der auch den preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten vertrat und Reichsprotektor Freiherr von Neurath. Als Vertreter des Reichsmar⸗ ſchalls des Großdeutſchen Reiches und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe, Göring, war Ge⸗ neraloberſt Weiß erſchienen. Von der hohen Generalität waren Generalfeldmarſchall von Brauchitſch, Großadmiral Raeder und Gene⸗ ralfeldmarſchall Keitel anweſend. Ferner nah⸗ men an dem Staatsakt die Reichsleiter Dr. Ley, Dietrich Roſenberg, Hühnlein ſowie Staatsſekretäre und Gauleiter teil. Die Mächte des Dreierpaktes waren durch ihre Diploma⸗ ten vertreten. Nachdem die Angehörigen des verſtorbenen Reichsminiſters ihre Plätze eingenommen hat⸗ ten, betrat der Führer den Saal. Er ſchritt durch das Spalier der uniformierten Juſtiz⸗ beamten zu ſeinem Platz und begrüßte die nächſten Hinterbliebenen. Sodann erfüllten die weihevollen Klänge des Parſifal⸗Vorſpiels von Richard Wagner, vorgetragen von der Staats⸗ kapelle Berlin unter Leitung von Profeſſor Heger, den Raum. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hielt die Ge⸗ denkrede. Es ſei ein tragiſches Geſchick, ſo führte er aus, daß mitten in einem ſo ſchweren, ſo weitgreifenden, ſo ſiegheiſchenden Rechtskampf Dr. Gürtner von uns gehen mußte. Sein Name ſei für alle Zeiten mit dem Aufbau des Groß⸗ deutſchen Reiches verknüpft. Dr. Gürtner ſei durchdrungen geweſen von dem Bewußtſein, daß der Wert und der Unwert aller Kulturen der Menſchheit vornehmlich nach dem Recht be⸗ urteilt werde, das ſie ſich ſchüfen. Aus dieſer Erkenntnis heraus ſei ſein Kampf für ein art⸗ eigenes deutſches Recht erwachſen. Die Schaf⸗ fung einer einheitlichen nationalſozialiſtiſchen Rechtspflege ſowie zahlreiche im Geiſt des Nationalſozialismus neugeſtaltete Geſetze als erſtes Fundament einer nationalſozialiſtiſchen Rechtsordnung gäben Zeugnis von der uner⸗ müdlichen Arbeit des Verſtorbenen. Dr. Frick ſchilderte dann den Werdegang des Verſtorbenen. Dr. Gürtner habe reiche Erfah⸗ rungen mitgebracht, als er 1932 in das Kabinett von Papen als Reichsminiſter der Juſtiz beru⸗ fen worden ſei. Der Führer habe die hervor⸗ ragende fachliche Eignung des Verſtorbenen ge⸗ kannt, als er ihm 1933 bei der Machtergreifung die Aufgabe übertragen habe, eine national⸗ ſozialiſtiſche Rechtspflege zu ſchaffen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen unterſtrich Dr. Frick nun die Tätigkeit Dr. Gürtners als erſter Reichsjuſtizminiſter des Dritten Reiches. Unter anderem erwähnte er die Ausrichtung der Rechtswahrer auf den neuen Geiſt, die Initiative des Verſtorbenen für die Schaffung einer einheitlichen Reichs⸗ juſtiz und die weitgediehenen Erneuerungs⸗ arbeiten auf den Gebieten des Strafrechts, des Strafvollzuges und die Maßnahmen auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet. Auch habe Dr. Gürtner bei den großen Geſetzen anderer Miniſterien mitgewirkt. Dem Führer ſei er ein treuer Ge⸗ folgsmann, dem deutſchen Volk ein vorbildlicher Wahrer des Rechtes geweſen. Staatsſekretär Dr. Schlegelbergerſprach im Namen der Beamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter der Reichsiuſtizverwaltung. Sie nehmen, wie Dr. Schlegelberger hervorhob, Abſchied von ihrem Miniſter, den ſie nicht nur verehrt, ſon⸗ dern von ganzem Herzen geliebt haben. Dr. Gürtner habe jedem nicht nur Verſtändnis und Wohlwollen, ſondern wahre Liebe entgegenge⸗ bracht, denn das Glück der Angehörigen der Reichsjuſtizverwaltung ſei ſein Glück geweſen. Seine Gefolgſchaft ſei ſeine weitere Familie geweſen. Ein ſchönes Dichterwort ſage:„Ge⸗ recht ſein gegen ſich und andere, das iſt das ſchwerſte auf der weiten Erde“. Gürtner habe dieſes ſchwerſte geleiſtet Bei aller ſeiner Güte habe ihm nicht die innere Härte gefehlt, wenn es dem Schutz der Wohlfahrt des deutſchen Vol⸗ kes gegolten habe gegen Menſchen, denen ihr eigenes Wohl höher als das der Gemeinſchaft geſtanden habe. Während nun die Staatskapelle in feierlicher Weiſe das„Lied vom aguten Kameraden“ into⸗ nierte, ſenkten ſich die Fahnen. Der Führer trat an den Sarg und legte ſeinen von zwei Män⸗ nern der Leibſtandarte„Adolf Hitler“ getrage⸗ nen Kranz aus weißen Tulpen und Calla nie⸗ der. Mit zum Gruß erhobener Rechten erwies er dann einige Augenblicke ſeinem toten treuen Mitarbeiter die letzte Ehre. Der Führer verabſchiedete ſich von den Hin⸗ terbliebenen und verließ den Moſaikſaal, wäh⸗ rend ſich die Fahnen wieder hoben Acht Inſtizwachtmeiſter hoben darauf den Sarg auf und trugen ihn in den Ehrenhof der Neuen Reichskanzlei. Eine Ehrenwache der 3 Staatssekretär Schlegelberger leitet die Geschäfte des Reichsministers der Justiz höheren Beamten des Juſtizminiſteriums be⸗ gleitete den Sarg, dem die Angehörigen des Verſtorbenen mit Reichsminiſter Dr. Frick und Staatsſekretär Schlegelberger folgten. „Der feierliche Staatsakt, der einer Perſön⸗ lichkeit galt, die mehr als ein Jahrzehnt als Miniſter in Bayern und im Reich mit größter fachlicher Gewiſſenhaftigkeit die ſchwere Bürde eines ſo verantwortungsvollen Amtes getragen hat, war zu Ende. Der Sarg wurde nun, gefolgt von den Kranz⸗ wagen, zum Anhalter Bahnhof gefahren. Hier iſt er bis zur Abfahrt des Zuges nach München, wo die Beiſetzung erfolgen wird, im Fürſten⸗ zimmer aufgebahrt. Anteilnahme des Nuslandes Berlin, 1. Febr.(HB⸗Fund Anläßlich des Hinſcheidens des Neichsjuſtiz⸗ miniſters Dr. Gürtner hat auch das Ausland ſeine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini ſprach mit herzlichen Worten dem Führer und Frau Gürtner telegraphiſch ſein Beileid aus. Ebenſo kondolierte auch der rumäniſche Staatsführer, General Antonescu, dem Führer. Ferner ſandten der italieniſche Außenminiſter, Graf C iano, und der ſpaniſche Außenmiviſter, Sun er, Beileidstelegramme an den Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen, von Ribbentrop. Graf Ciano und der jugoſlawiſche Außenmini⸗ ſter, Cincar Markowitſch, ſprachen der Witwe drahtlich ihr Beileid aus. Der italieniſche Ju⸗ ſtizminiſter Grandi und der ungariſche Ju⸗ ſtizminiſter von Radocſay u. a. gaben in Telegrammen an den Staatsſekretär Dr. Schle⸗ gelberger ihrer Anteilnahme Ausdruck. „Bohkonßron⸗banner“ Sonntag, 2. Jebruar 1941 In jede beisgruppe ein bemeinſchaftshaus der nspflp Don Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert TLen NSk Berlin, 1. Februar. Der Grundgedanke all unſerer Erfolge iſt die Gemeinſchaft. Der Führer lehrte uns, daß, wenn das deutſche Volt ſich in der Welt be⸗ haupten und einen ſeinen Fähigkeiten ent⸗ ſprechenden Platz unter den Völkern der Erde erhalten will, es vor allem zuerſt einſehen und begreifen muß, daß alle Deutſchen— gleich⸗ gültig, welchen Standes, Berufes und welcher Klaſſe— zuſammengehören; daß das deutſche Blut die gemeinſamen Bande dieſer unerbitt⸗ lichen und unabänderlichen Schickſalsgemein⸗ ſchaft bildet und daß keiner dieſem deutſchen Schickſal entgehen kann. Durch eine unermüd⸗ liche und unabläſſige Propaganda und Erzie⸗ hung wurden dieſe Grundſätze immer wieder von neuem in das Volk hineingetragen und mit geradezu beiſpielloſer Geduld jedem ein⸗ zelnen Deutſchen eingehämmert. Aus der klei⸗ 'nen Zelle im Sterneckerbräu wurde dann die große Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ partei und ſie eroberte in einem mühſeligen, zähen, ſchweren Kampf das geſamte deutſche Volt. Es gelang dem Nationalſozialismus, allen Parteienhader, konfeſſionelle Gegenſätze, Klaſ⸗ ſenhaß und Klaſſendünkel und Vorurteile jed⸗ weder Art aus dem deutſchen Volk mit Stumpf und Stiel auszurotten. Aus der vor Jahren unvorſtellbaren deutſchen Gemeinſchaft ſind nun alle anderen Erfolge des wirtſchaftlichen Auf⸗ ſtiegs, der Wehrhaftmachung der deutſchen Na⸗ tion, der ſozialen Errungenſchaften ſeit unſerer Machtübernahme, die gewaltige politiſche Macht⸗ entfaltung Deutſchlands und vieles andere mehr, gekommen. Deshalb dieſer Krieg! Die junge nationalſozialiſtiſche Revolution, die den Gemeinſchaftsgedanken als das Funda⸗ ment allen menſchlichen Fortſchritts und jeg⸗ licher Entwicklung auf ihre Fahne ſchreibt, iſt von der alten, abſterbenden Welt des nackten Individnalismus zum Kampfe herausgefordert und muß ſich in dieſem Kriege nicht nur gegen die Herrſchaft des Geldſacks und des Goldes behaupten, ſondern wir Nationalſozialiſten ſind überzeugt, daß dieſe junge revolutionäre Idee von der raſſiſchen und blutsmäßigen Ge⸗ meinſchaft über die Welt des Mancheſtertums und der Anbetung des goldenen Kalbes natur⸗ geſetzlich ſiegen muß, mit demſelben Naturrecht, wie Jugend immer und ewig das Alter über⸗ windet! Unſere Gemeinſchaft iſt keine bunt zuſam⸗ mengewürfelte Rin ſondern ſie iſt nach dem Recht der Fähigkeiten und der Leiſtungen ausgerichtet. Jeder hat ſeinen Arbeitsplatz, den er ausfüllt, und die Gemein⸗ ſchaft kennt kein höheres Glück, als die Per⸗ ſönlichkeit zu entdecken und zu fördern. So iſt denn unſere Gemeinſchaft— das hat nicht nur die Zeit des nationalſozialiſtiſchen Kampfes, ſondern auch bereits die Zeit der Erfüllung be⸗ wieſen— die glückliche Syntheſe zwiſchen Ge⸗ meinſchaft und Perſönlichkeit, die ihren Aus⸗ druck findet in Führerrum und Gefolgſchaft. Das iſt unſer nationalſozialiſtiſcher Sieg! Unſer militäriſcher Sieg iſt aber nur die Vorausſetzung zu der endgültigen Ordnung, die der Nationalſozialismus als Vorkämpfer einer neuen Zeit und einer revolutionären Um⸗ wälzung ſchaffen will und auch ſchaffen muß. Um unſere Miſſion, die uns das Schickſal ge⸗ ſtellt hat, löſen zu können, müſſen wir Na⸗ tionalſozialiſten nach dem militäriſchen Sieg die nationalſozialiſtiſche Ordnung ſchaffen, die uns unſere Idee und unſer Wollen vorſchreibt. Für uns gilt das Wort:„Wer den Sieg nicht nutzet und ausbeutet, hat ihn ſchon verloren!“ Ihr, meine Volksgenoſſen, wißt, wie der Führer bereits während des Krieges alle Vor⸗ bereitungen treffen läßt, um das große Sozial⸗ werk nach dem Kriege zur Durchführung zu bringen. Was auf ſozialem Gebiete geſchieht, geſchieht auf allen anderen Gebieten, ebenſo auf dem Gebiete der Erziehung, der Kultur, der Wirt⸗ ſchaft, des Nährſtandes uſw. Jeder verantwort⸗ liche Reichsleiter und Miniſter, jeder Gauleiter in ſeinem Gau, mit einem Wort: alle verant⸗ wortlichen Führer arbeiten und planen mit höchſter Intenſität und Verantwortung, um nach dem Endſieg vorbereitet zu ſein, um mit aller Kraft das zu verwirklichen, was der Na⸗ tionalſozialismus immer wieder gepredigt hat. Aber vor allem und jeder Planung und Aus⸗ führung ſteht die Gemeinſchaft. Dieſe Gemein⸗ ſchaft darf nicht nur gepredigt und durch Ver⸗ ordnungen und Geſetze ihre Schädlinge aus⸗ gemerzt und vernichtet werden, und— ich be⸗ lenne es offen— nicht einmal die beſte Organi⸗ ſation, wie wir ſie heute ſicherlich in der Par⸗ tei, ihren Gliederungen und Verbänden beſitzen, iſt allein letzter Garant für das ewige Beſtehen dieſer Gemeinſchaft; ſondern es gilt für die Ge ⸗ meinſchaft das gleiche, was auch für den Sozia⸗ lismus Geltung hat, nämlich die Erkennt⸗ nis, daß man die Einſicht, das Wollen und die Organiſation durch die Errichtung und das Bauen von materiellen Einrichtungen in Stein und Eiſen für alle Ewigkeiten verankert! Zum Beiſpiel hat alles Gerede von der kulturellen Hebung der breiten Maſſe keinen Sinn, wenn man nicht die materiellen Vorausſetzungen in beſſeren, geräumigen und ſchönen Wohnungen, in Theatern und Kunſttempeln, in Kraft⸗durch⸗ Freude⸗Schiffen, uſw. ſchafft. Erſt das Umſetzen der Grundſätze und Erkenntniſſe in praktiſche materielle Tatſachen gibt die Ge⸗ wühr, daß das ſozialiſtiſche Wollen der Füh⸗ rung für alle Zeiten feſt verankert iſt. Dasſelbe gilt für die Gemeinſchaft. Die Ge; meinſchaft muß räumlich irgendwo an einem feſten Platz in einem Gemeinſchaftshaus behei · matet ſein. Dieſes Gemeinſchaftshaus iſt als · dann der Mittelpunkt der Ortsgruppe. Erſt, wenn jede Ortsgruppe der NSDAP ein ſolches Gemeinſchaftshaus beſitzt, wird der National⸗ ſozialismus für alle Ewigkeit feſt und unaus⸗ rottbar begründet ſein. Das iſt der Wille des ührers! Deshalb hat der Führer den Bau der Ge⸗ meinſchaftshäuſer befohlen und hat ſchon wäh⸗ rend des Krieges angeordnet, daß alle Vor⸗ bereitungen und Planungen in Angriff genom⸗ men werden, damit nach Beendigung des Krie⸗ ges die Errichtung der Gemeinſchaftshäuſer mit aller Tatkraft und Energie durchgeführt werden kann. Nach dem Willen des Führers ſind(durch Verfügung des Stellvertreters des Führers) der Reichsorganiſationsleiter der NSDApP, der Reichsſchatzmeiſter der Partei und der General⸗ bauinſpektor Prof. Speer mit der Durchführung und Errichtung der Gemeinſchaftshäuſer beauf⸗ tragt, wobei dem Reichsorganiſationsleiter der NSDAp die Federführung übertragen wird. Die Rchtlinien für den Bau Zum beſſeren Verſtändnis über Sinn und Zweck der Gemeinſchaftshäuſer laſſe ich nun mit Genehmigung des Stellvertreters des Füh⸗ rers die Richtlinien für die Errichtung von Gemeinſchaftshäuſern der NSDAp in den Ortsgruppen, die von mir gemeinſam im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter der Partei und dem Generalbauinſpektor verfaßt wurden und nun an die Gauleiter hinaus⸗ gehen, folgen: Der Begriff des Gemeinſchaftshauſes Die Gemeinſchaftshäuſer der NSDaAP die⸗ nen der Betreuung der Volksgenoſſen auf allen Gebieten des täglichen Lebens ſowie der Ver⸗ tiefung des Gemeinſchaftslebens in den Orts⸗ gruppen. Im Gemeinſchaftshaus müſſen daher dieſen Aufgaben entſprechend Räume unterge⸗ bracht werden. Das ſind: 1. Die Dienſtſtellen der Partei, Gliederungen und angeſchloſſene Verbände. 2. der Feierraum mit entſprechenden Neben⸗ räumen, 3. die kleine Gaſtſtätte mit Küche, 4. die Geſundheitsſtation, 5. ein Kindergarten, 6. eine Sportanlage. Im Laufe der kommenden Jahre ſoll in je⸗ der Ortsgruppe ein ſolches Gemeinſchaftshaus errichtet werden. Zweck der Gemeinſchaftshäuſer a) Zuſammenfaſſung aller Dienſtſtellen der Partei, ihrer Gliederungen und ange⸗ ſchloſſenen Verbände, b) Abhaltung von Kundgebungen, Mitglie⸗ derverſammlungen, Appellen, Führerbeſpre⸗ chungen, c) Durchführung von Feierſtunden, d) Durchführung kultureller Veranſtaltungen, z. B. künſtleriſcher Darbietungen(Kraft durch Freude) und wiſſenſchaftlicher Vor⸗ träge, e) Veranſtaltung von Filmabenden, f) Durchführung von jeder Art Kurſen des Volksbildungswerkes, g) Geſelliges Beiſammenſein bei Spiel, Muſik und Literatur, h) Vorſorgende ärztliche Betreuung der Volks⸗ genoſſen, i) Geſundheitliche Betreuung der werdenden Mütter, Kk) Reihenunterſuchungen, J) Kinderbetreuung, m) Durchführung jeder Art übungen. Damit wird das Gemeinſchaftshaus der volkskulturelle ſportliche und geſellſchaftliche Mittelpunkt der Ortsgruppe. Jeder Volksge⸗ noſſe findet hier die Betreuung und Erholung, die er ſucht. Das Gemeinſchaftshaus der NSDAP ſoll, wie wir bereits oben feſtgeſtellt, Mittelpunkt des volkskulturellen Lebens einer Ortsgruppe ſein. Dementſprechend iſt auch die Art der Planung durchzuführen. Der Bau ſelbſt muß im Mittelpunkt des Wohn⸗ und Siedlungs⸗ gebietes einen beherrſchenden Platz einnehmen. Seine Geſtaltung muß Ausdruck der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung und nationalſozialiſtiſcher Baukunſt ſein. Der Generalbauinſpektor Pg. Prof. Speer wünſcht die ſtädtebauliche Zuſammenfaſſung der Dienſträume der Partei, des Staates und der Stadtverwaltung ſowie des Kundgebungs⸗ platzes auch bei den Ortsgruppen. Es iſt jedoch von Leibes⸗ ſamtbild der Stadt einzuor grundſätzlich dafür zu ſorgen, daß die Amts⸗ räume der Partei von denen der Staats⸗ oder Stadtverwaltungen baulich getrennt werden. Es muß jedem Volksgenoſſen klar ſein, daß die Geſchäfte des Staates oder der Gemein⸗ den von denen der Partei getrennt ſind. Das Bürgermeiſteramt kann zwar in der eine ähnliche Planung aufwei⸗ ſen, jedoch ſoll das Dienſtgebäude der NSDAP als ſolches deutlich erkennbar ſein. Das Binde⸗ glied des Parteihauſes als Sinnbild der weltanſchaulichen und des Bürgermeiſteramtes als Zentrale des prakti⸗ ſchen Vollzuges kann die Feierhalle bilden, die in ihrem architektoniſchen Ausdruck immer der künſtleriſche Schwerpunkt ſein ſoll. Freihaltung von plätzen In jedem neuen Wohn⸗ und Siedlungsgebiet muß für die Errichtung des Gemeinſchaftshau⸗ ſes ein geeignetes Gelände vorgeſehen werden. Der Generalbauinſpektor Pg. Prof. Speer kann ſich bei der Standortwahl und der bei Ge⸗ ſtaltung des Lageplanes entſcheidend einſchal⸗ ten. Die Größe und der Umfang des Baupro⸗ gramms ſind aus den Richtlinien zu entneh⸗ men. Es iſt an Ort und Stelle mit dem zu⸗ ſtändigen Hoheitsträger durchzuſprechen und ungefähr feſtzulegen, Entſprechend dieſen Ueber⸗ legungen und Feſtlegungen iſt dann genü⸗ end Platz für das Gemeinſchafts⸗ aus vorzuſehen. Mit den zuſtändigen Stellen des Staates werden entſprechende Er⸗ die Freihaltung dieſer Plätze vorbe⸗ reitet. Im Gemeinſchaftshaus muß ſich grundſätzlich auch die Dienſtſtelle des örtl chen§⸗Führers befinden. Ob dort, wo noch kein HJ⸗Heim errichtet iſt, in Zukunft auch dieſes Haus am Platz des Gemeinſchaftshauſes errichtet werden ſoll, wird jeweils von den örtlichen Gegeben⸗ heiten ſowie von der Möglichkeit der Unter⸗ bringung der für das Gemeinſchaftshaus not⸗ wendigen Anlagen abhängig ſein. Größe der Kufmarſchplätze und Jeierräume Vor Feſtlegung der Raumgröße und Feier⸗ räume und der Aufmarſchplätze ſind eingehende Unterſuchungen darüber anzuſtellen, welcher Art die Feierhallen und Aufmarſchplätze der Gauforen und Kreisforen ſein werden und welchen Umfang ſie haben können. Dabei iſt beſonders zu beachten, daß in bereits erbauten Städten oft für mehrere Ortsgruppen zuſam⸗ men nur ein Feierraum gebaut werden kann. Gleichzeitig kann dieſe Stadt z. B. auch Gau⸗ hauptſtadt und Kreisſtadt ſein. Die einzelnen Feierhallen und Aufmarſchplätze ſind daher entſprechend dieſen i in das Ge⸗ dnen. Die Ehrung der Gefallenen der Bewegung und der Gefallenen dieſes Krieges, die im Kampf um die nationalſozialiſtiſche Revolution und den nationalſozialiſtiſchen Endſieg ihr Leben geopfert haben, iſt Aufgabe der Partei. Es iſt deshalb notwendig, einen würdigen Ehrenhof der Gefallenen bei der Anlage der Gemeinſchaftshäuſer vorzuſehen. In den Ge⸗ bäuden ſoll jedoch ein Ehrenhof nicht einge⸗ baut werden. Die baukünſtleriſche Geſtaltung fämtlicher Gemeinſchaftshäuſer der Partei wird von dem Generalbauinſpektor Pa. Prof. Speer vorge⸗ nommen. Die Finanzierung und Ausführung ſowie die ſpätere Verwaltung und Erhaltung der Ge⸗ bäude erfolgt durch den Reichsſchatzm ei⸗ ſter als Bauherr. Dienſtſtellen der Kreisleitungen Die Dienſtſtellen der Kreisleitungen werden in beſonderen Häuſern zuſammengefaßt werden. Ueber Art und Umfang ſowie Planung werden zu gegebener Zeit ebenfalls entſprechende Richt⸗ linien durch den Reichsſchatzmeiſter im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsorganiſationsleiter der NSDAp und dem Generalbauinſpektor Pg. Prof. Speer herausgegeben werden. Es folgen alsdann weitere Richtlinien über den Raumbedarf, über die Errichtung der Ge⸗ meinſchaftshäuſer in Landortsgruppen und in Stadtortsgruppen, über Sportanlagen, Einzel⸗ heiten der Geſundheitsſtation, Kindergärten uſw. Ich kann auf dieſe Einzelheiten nicht weiter eingehen, möchte nur betonen, daß die Vor⸗ arbeiten ſchon ſehr weit fortgeſchritten ſind. Die erſten drei Gemeinſchaftshäuſer ſind in der Planung fertiggeſtellt, genehmigt und werden — ſoweit es die Bedürfniſſe des Krieges erlau · ben— in Angriff genommen. Die Planung weiterer 300 Gemeinſchaftshäuſer ſteht kurz vor dem Abſchluß und es iſt zu hoffen, daß wir mit Kriegsende großzügig— wie es der Führer be⸗ fiehlt— den Bau dieſer Gemeinſchaftshäuſer durchführen können. Damit ſehen Sie, meine Volksgenoſſen, daß auch dieſes Werk ſchon längſt über das Reden, über die Grundſätze und auch ſchon über die Planung hinausgekommen iſt. Soweit im Kriege Siedlungen gebaut werden, wird jede neue Siedlung mit einem ſolchen 6 ſchaftshaus verbunden ſein. So arbeitet das nationalſozialiſtiſche Deutſchland im Gegenſatz zu dem plutokratiſchen England. Tatſache iſt und bleibt, daß der Natio⸗ nalſozialismus heute bereits das eng⸗ liſche Volk um und um gewühlt hat. Alle Blasphemie und Ironie des Herrn Churchill, wenn er in zyniſcher Weiſe davon ſpricht, daß auch die Erneuerungsapoſtel keinen neuen Himmel und keine neue Erde bringen könnten, ohne nicht auch eine neue Hölle zu bringen, kann an dieſer Umwälzung unſerer Zeit und unſerer Welt nichts mehr ändern! Der Gemein ⸗ ſchaftsgedanke hat heute bereits über das indi⸗ vidualiſtiſche, egoiſtiſche Mancheſtertum genau 4 ſo geſiegt wie unſere tapferen Soldaten über die Bataillone der alten, verkallten und verfal⸗ lenden Welt! Wir Nationalſozialiſten haben ein klaxes, eindeutiges Kriegsziel. Wir haben dieſes Ziel in unſerem Volke ſchon bereits in vielem ver⸗ wirklicht. Die Gemeinſchaft iſt Tatſache gewor⸗ den. Sie hat ungeheure Erfolge innerhalb der letzten acht Jahre aufzuweiſen, von denen der größte der einmalige, der gewaltigſte mili⸗ täriſche Sieg über die weſtlichen Demokratien, Frankreich und England, iſt. England kann dieſen Vorſprung, den das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat, niemals wieder einholen. Wenn es gut täte und vernünftig wäre. ſchlöf es ſich dem Marſche der europäiſchen Völker in die Zukunft an. Wenn nicht, wird es vernichtet werden, denn es kann dieſen Marſch nicht mehr aufhalten, und wenn es ſich noch ſo ſehr da⸗ gegen ſträubt und wehrt. Europa marſchiert, und an der Spitze Euro⸗ pas marſchiert Deutſchland in eine ſchönere und beſſere Zukunft der Gemeinſchaft! In fiürze Freiherr von Guttenberg geſtorben. Feld⸗ marſchalleutnant und Eiſenbahnminiſter a. D. Emil Freiherr von Guttenberg, der am 4. Januar ſeinen 100. Geburtstag feierte, iſt in Salzburg geſtorben. Der Führer hatte den verdienten Offizier durch ſein Bild ausge⸗ zeichnet. Ueberſchwemmung in ſyriſchen Städten. Wie aus Beirut gemeldet wird, ſind die Waſſer des Orentelfluſſes um mehrere Meter geſtiegen. Die Eiſenbahnverbindung zwiſchen den Städten Homes und Hamma iſt unterbrochen. Einige Stadtviertel von Homes und Haman ſind überſchwemmt. Bei Homes wurden in einem Dorf 300 Häuſer zerſtört. Berufung in den Reichsgeſundheits⸗, Prü⸗ fungs⸗ und Beratungsdienſt. Vom Reichsge⸗ ſundheitsführer wurden Reichshauptſtellenleiter Dr. Wittig von der Kanzlei des Führers und der Leiter der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft, Bauer Zſchirnt, zu Mitgliedern des Reich ⸗ geſundheits⸗, Prüfungs⸗ und Beratungsdienſtes ernannt. Die Berufung erfolgt auf Vorſchlag des Vorſtandes des Reichsgeſundheits⸗, Prü⸗ fungs⸗ und Beratungsdienſtes in Würdigung ihrer beſonderen Verdienſte um die Vollkorn⸗ brotaktion. Deutsche Reichspost Dostsparkasen- Dien⸗. Front ind ſleimat gparen mit den Fo⸗narbhůᷣch Alle sind wir heute aufs Sparen eingestellt, um in allen Lebenslagen sicher zu sein. Das Postspar- buch macht das Sparen großer und kleiner Beträge für den Sparer in der Heimat ebenso leicht und bequem wie für den Sparer an der Front! Einzahlungen und Abhebungen können bei sämtlichen postämtern, Poststellen und Landzustellern in Großdeutschland vorgenommen werden. Selbst kleinste Pfennigbeträge können in Form von Briefmarken mit der Postsparkarte für das Post- sparbuch zusammengespart werden. Wer im Felde steht, kann seine Ersparnisse mit Feldzahl- karte auf sein eigenes Postsparbuch oder auf das Postsparbuch von Angehörigen einzahlen. Man kann auch Postsparbücher füt Dritte ausstellen lassen. Deshalb ist das Postsparbuch die gegebene Sparmöglichkeit für jeden Deutschen. Gehen Sie noch heute zu Ihrem Postamt. Verlangen Sie die ausführliche„Anleitung für Postsparer“ und lassen Sie sich ein Postsparbuch ausstellen. Gemein⸗ —.— wir Waagem wart“. ßzen Ausſtell Guofl: Ich habe ſ vor den Ster odiakalkreis Aſtralleib, Z Runſtſtücken auch ein gen von myſtiſck werden. Di wenn man man gehört, ſermann and ein Krebs iſt Jungfrau ha en nichts z1 ilde ſein!“ der nunmeh— dammten S. keine Ahnun eboren ſind lar:„Hat f Nun machen logel Für m auch noch r mich Straße 3 und Schornſt normaler un 4 ſonſt was w wirtſchaft ga lich ſich nicht 1 auferlegen ke Ja, das if kam in die weiß, die Sckh 1 hat früh ge. daß behördli Tierkreiſes i 32 als g chon aus de en Strafbe tehende Viel gewarnt ſein werter Leicht letzter Stund Zugehörigkeit Und ſo ſchi während alle bekundeten, d Opfer gebrac Jungfrau? 2 brau Jorind Keuſchheit in als ſie dem meine Famil ich fürderhin witſchert wi fan mich eir r Herr m vielleicht war ich ſei.„Jun ter Forſchhei 3 klärung abge durchſchaute Stimme, die den Umſtänd ar nicht au Geburtstag, Waage war nächſten, bein war gerade pflichtbewußt ſchhie die g. chließlich, m mich paſſende mich mit ein geſſen, nach nicht wahr, I traut wird, d Erotiſche. Ich kam m nach Hauſe. Steinbock am reicht mir m eine Waage. mir d teinbock; ne Doubei iſt Neue In Anweſe 3 des Oberbür des Staates Künſtler und der Ausſtelle alle am Sa usſtellung Nach Gegenwart“ 4 ſher Kunſthe ieſem Gebie wandt, auf fahren den Tradition leg 4 das kunſthan tor im geſam 3 und ſei 4 ammengefaß in ſeinen überdies den em Kunſtſch erke unſer⸗ berei mit au⸗ ligten beende erſter Rundge anſchloß. In geſchn nungsaktes ſ licher Verinn hovenſchen deren herrlie hender Ueber nik wiedergal ds-Bll 4 EINADE SEOSSER A igen werden faßt werden. rung werden chende Richt⸗ ter im Ein⸗ ſationsleiter bauinſpektor erden. tlinien über ung der Ge⸗ open und in igen, Einzel⸗ Kindergärten nicht weiter iß die Vor⸗ ten ſind. Die ſind in der und werden rieges erlau⸗ die Planung teht kurz vor daß wir mit r Führer be⸗ ſchaftshäuſer ſenoſſen, daß das Reden, on über die Soweit im i, wird jede zen Gemein⸗ arbeitet das m Gegenſatz d. ſer Natio⸗ its das eng⸗ hlt hat. 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Jebruar 1941 Guoſlug ins Gotrologis ehie Ich habe ſchon immer einen heilloſen Reſpekt 4 vor den Sternbildern gehabt, die der Weiſe als Das klingt ſo nach odiakalkreis bezeichnet. ſter Zyankali, Kreidekreis und Die Sache iſt ja halb ſo ſchlimm, wenn man genau weiß, zu welchem Tierchen man gehört, denn natürlich muß ſich ein Waſ⸗ ſermann anders benehmen als ein Löwe, und ein Krebs iſt nun mal kein Steinbock, und eine Jungfrau hat, ſtreng genommen, mit Zwillin⸗ F10 nichts zu ſchaffen. Alſo—5 muß nur im ilde ſein! Aber ich Unglückswurm gehöre zu 1 der nunmehr endgültig zum Ausſterben ver⸗ dammten Sorte von Menſchen, die wirklich keine Ahnung haben, unter welchem Stern ſie eboren ſind. Mein Horoſpkop ſagt klipp und Hlar:„Hat für Sterndeutung kein Intereſſe!“ Nun machen Sie mal was dagegen, Herr Aſtro⸗ loge! Für meine Steuererklärung habe ich es auch noch nicht gebraucht; mich Straßenbahnſchaffner, Notariatsgehilfen ebenſo bedienten und Schornſteinfeger ſo, als ob ich ein durchaus normaler und bewußter Skoxpion, Widder oder ſonſt was wäre; von der Sphäre der Privat⸗ wirtſchaft ganz zu ſchweigen, die ſelbverſtänd⸗ lich ſich nicht auch noch zodiakaliſche Schranken auferlegen kann. Ja, das iſt nun anders geworden, und ich kam in die ſchrecklichſten Verlegenheiten. Ich weiß, die Schuld liegt nur bei mir; die Zeitung hat früh genug darauf aufmerkfam gemacht, daß behördlicherſeits die Erfaſſung des ganzen Tierkreiſes in die—— geleitet wird, und ich —4 als gewiſſenhafter Zeitungsleſer doch chon aus den genauen Vorſchriften und ſtren⸗ für die bevor⸗ werter Leichtſinn verführte mich, mich ſelbſt in letzter Stunde nicht über meine aſtrologiſche Zugehörigkeit zu unterrichten. Und ſo ſchritt ich bedrückt durch die Straßen, während alle andern Menſchen froh und ſtolz bekundeten, daß ſie ihrem Stern das ſchuldige Opfer gebracht hatten. Vielleicht war ich eine Jungfrau? Ich kam mir ſchon wie die Jung⸗ brau Jorinde im Märchen vor. die ob ihrer Keuſchheit in einen Vogel verwandelt wurde, als ſie dem Kreis zu nahe kam. Was hätte meine Famile mit mir anfangen ſollen, wenn ich fürderhin als Piepmatz durch die Welt ge⸗ ragt mich ein zwar äußerſt freundlich ausſehen⸗ fan wäre? Nicht auszudenken! Schon r Herr mit leicht beamtetem Unterton— vielleicht war er vom Fürſorgeamt—, wes Art ich ſei.„Jungfrau!“, erwidere ich mit gekünſtel⸗ tex Forſchheit. Ich hätte keine fahrläſſige Er⸗ abgeben ſollen! Er ſah mich an, er durchſchaute mich, und erklärte mir mit einer Stimme, die mir bereitwilligſt alle mildern⸗ den Umſtände einräumte„So ſehen Sie aber eburtstag, und er lächelt„Alſo Waage!“ Aber Waage war ausverkauft. Und auch bei dem nächſten, beim dritten, vierten und ſo weiter war gerade Waage nicht mehr zu haben. Ja, wir Waagemenſchen ſind eben opferbereit und pflichtbewußt! Eine reizende Tierkreisverkäu⸗ ſhe die gleichfalls waagelos war, bat ich chließlich, mir nach ihrem Gutdünken ein für mich paſſendes Bild auszuſuchen. Sie ſchmückte mich mit einem Steinbock. Leider habe ich ver⸗ geſfen, nach ihrer Anſchrift zu fragen; denn, nicht wahr, wenn unſereinem Steinbock zuge⸗ traut wird, das grenzt doch ſchon beinahe ans Erotiſche. Ich kam mit elf Sternbildern, ohne Waage, nach Hauſe. Zehn in der Taſche, und den Steinbock am Mantel. Die holde Gattin über⸗ teicht mir mit den Worten:„Hier für dich!“ eine Waage. Aber, ich weiß nicht, Steinbock mir doch beſſer— und ſo bleibt's beim teinbock; natürlich nur, wenn die Frau nichi Srin Reue Kunſthalle⸗Ausſtellung In Anweſenheit zahlreicher geladener Gäſte, des Oberbürgermeiſters, Vertreter der Partei, des Staates und anderer Behörden, ſowie Künſtler und Künſtlerinnen aus dem Kreis der Ausſteller eröffnete die Städtiſche Kunſt⸗ lle am Samstagnachmittag ihre neue große a Auna„Deutſche Textilkunſt der Gegen⸗ wart“. Nach den beiden Teilen der letzten gro⸗ ßen Ausſtellung„Deutſche Aquarelliſten der Gegenwart“ hat ſich die Leitung der Städti⸗ 3 ſhr Kunſthalle nun in dankenswerter Weiſe ieſem Gebiet der handwerklichen Kunſt zuge⸗ wandt, auf dem ſchon unſere früheſten Vor⸗ fahren den Grundſtein zu uralter deutſcher Tradition legten. In dieſer Ausſtellung wurde das kunſthandwerkliche Textilſchaffen als Sek⸗ tor im geſamten deutſchen Kunſtſchaffen unſerer a ſeiner ſtiliſtiſchen Beſtrebungen zu⸗ fammengefaßt. Direktor Dr. Paſfarge würdigte in ſeinen einleitenden Eröffnungsworten überdies den Anteil der deutſchen Frau an die⸗ em Kunſtſchaffen. Erſtmals ſind hier auch erke unſerer Mannheimer Städtiſchen We⸗ berei mit ausgeſtellt. Der Dank an alle Betei⸗ ligten beendete die Eröffnung, an die ſich ein . erſter Rundgang durch die verſchiedenen Räume anſchloß. In geſchmackvoller Einleitung des Eröff⸗ nungsaktes ſpielte Richard Laugs in meiſter⸗ licher Verinnerlichung die drei Sätze der Beet⸗ hovenſchen Klavierſonate-dur, op. 105, herrliche Gedankenwelt ex in weiteſtge⸗ gn. 4 EINDEN SI1E IN SEOSSEN AUSWIAHA. EBE! KaUSTAITE NMAN HiI r nicht aus!“ Schüchtern geſteh ich meinen In der Höhle des Löwen ſammeln ſich die Spenden Ganz mannheim im Zeichen des Tierkreiſes/ Kein JFall von Deviſenſchmuggel war zu verzeichnen Wie im Vorfahre passlerten die Mannheimer aueh diesmal wieder die Zollsperre, die von den Zollbeamten für das Kriegs-WHW errichtet. wurde. Im Heim der Ortsgruppe Strohmarkt herrſcht ein Rieſenbetrieb: die roten Sammel⸗ büchſen reihen ſich auf dem langen Tiſch, und im Nebenraum klappern die Groſchen, die aus den Büchſen auf den Tiſch gekippt wurden und gleich in Rollen gezählt werden. Alle Augen⸗ blicke kommt ein neuer Sammler und liefert ſtrahlenden Geſichts ſeine Beute ab: kein ein⸗ ziger hat ſich darüber zu beklagen, daß er ſeine Pen nicht an den Mann hätte bringen önnen! Zwillinge und Stiere mit der Poſt Sie haben alle Hände voll zu tun, die Män⸗ ner, die da in der„Höhle des Löwen“— da ja unſere Sammlung im Zeichen des Tierkreiſes ſteht und der Löwe der oberſte Herr in dieſem Bereich iſt, kann man dem Ortsgruppenheim Aufn.: Lotte Banzhaf heute ſchon dieſen Namen geben— die Abzei⸗ chen unſeren fleißigen Sammlern ausgeben. Schon ſeit den frühen Morgenſtunden ſind ſie hier an der Arbeit. Denn unſere Briefträgerin⸗ nen und Briefträger haben ja jedermann mit der ſehnſüchtig erwarteten Frühpoſt zuſammen die rote Sammelbüchſe hingehalten, und ſo kann man ſchon glauben, daß ſie eine ganze Menge Abzeichen verkauften. Aber wir wollen in dieſem großen Betrieb, den es heute bei der Ortsgruppe Strohmarkt gibt, nicht länger ſtören, ſondern gehen lieber auf die Straßen Mannheims und ſehen zu, wie unſere Volksgenoſſen ſich ihre Tierkreiszeichen aus den hingehaltenen Schachteln heraus⸗ ſuchen. Allerdings— wenn jemand gehofft hatte, nach dem Abzeichen auf die Natur des Trägers Schlüſſe ziehen zu können, ſo hatte er Die Nachfeier des 30. Januar Die heutige Thorfeier der Kreisleitung im Uibelungenſaal Als Gemeinſchaftsfeier iſt die heutige um 15 Uhr im Nibelungenſaal angeſetzte große Chorfeier der Kreisleitung Kereime Vielſeitig d lich durch die Zahl und die Mitwirkenden gekennzeichnet. Sämtliche Män⸗ nerchöre aus Mannheim⸗Stadt, der Mannhei⸗ mer Volkschor, ein aus Reihen der HI und des BDM gebildeter Jugendchor, das Natio⸗ naltheaterorcheſter, Karl Marx vom National⸗ theater als Sprecher, ein Jugendſprecher, ins⸗ geſamt alſo über 1000 Mitwirkende, ſind betei⸗ ligt. Sie werden ſich abwechſeln und ſich dabei gegenſeitig ſteigern bis zum Einſatz aller Sänger und Inſtrumentaliſten in die Feier einſchalten. Doch iſt die Maſſe noch nicht Ge⸗ meinſchaft; nicht die Zahl, ſondern der Geiſt beſtimmt ihr Weſen. In einer Maſſe kann ſich jeder einzelne einſam, vereinzelt fühlen. Die Gemeinſchaft aber wird getragen vom glei⸗ chen Erleben aller, vom gleichgerichteten Wol⸗ len, vom gleichen Ziele. Sie will nicht das Bekenntnis der Lippen, ſondern das Bekennt⸗ nis der Tat, ihr Geiſt iſt zeugendes Wollen, geſtaltendes Handeln.“ Der 30. Januar iſt der Geburtstag der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft. Die Feier dieſes Ta⸗ ges muß den Geiſt dieſer Gemeinſchaft atmen, ſie muß ihrem Erleben entſtammen. Dann kann ſie zur Stunde der Beſinnung und der Sammlung der Kräfte werden. Die heutige Chorfeier will es ſein. Es iſt deswegen nicht unbedingt notwendig, daß ſie nur Werke, Lie⸗ der und Inſtrumentalmuſiken umfaßt, die in den letzten Jahren entſtanden ſind. Tauſend⸗ ſach ſpricht die Sehnſucht nach dem Reiche und nach der Gemeinſchaft aller Deutſchen uns aus den Worten der Dichter an. Der Künſtler er⸗ ſchaute in den Zeiten der Not und des Nie⸗ derganges des Reiches ſeheriſch Volk und Reich als die Gemeinſchaft, die allein ſtark zur Größe macht. Tauſendfach ſind auch die Tugenden, die dieſer Gemeinſchaft dienen, Mut, Tapferkeit, Bereitſchaft zur Verantwor⸗ ſprachen es dann die Dichter unſerer Zeit, die das Wunder der deutſchen Volkwerdung er⸗ lebten, aus. So bringt die Chorfeier auch aus⸗ ſchließlich Werke von Zeitgenoſſen. In drei Teile: Aufbruch, Kampf und Er⸗ füllung iſt die Feier gegliedert. Weckruf, Be⸗ wußtwerden der Kraft und des Zieles und das Bekenntnis zu Deutſchland geben ungefähr die Ausrichtung des erſten Teiles, der Chöre von Armin Knab, Hermann Grabner, Wilhelm Nagel und Franz Philipp, Dichtungen von Hans Maurer, K. v. Berlepſch und Will Veſper und die Feſtliche Muſik von Othmar Gerſter umfaßt, an. Der zweite Teil gibt dem Kampf⸗ erlebnis(Heilig Vaterland, Ich habe Luſt, Morgen marſchieren wir) im Liede und im Dichterworte Ausdruck. Er mündet in die er⸗ greifende, heldiſche„Totenklage“ Maria Kah⸗ les, die von Max Adam für Frauenchor und Orcheſter komponiert wurde. Der letzte Teil ſtellt Heinrich Spittas„Wir gehen als Pflü⸗ ger durch unſere Zeit“ an die Spitze und führt dann zum„Anruf des Führers“, den Fried⸗ rich Gellert auf Herbert Böhmes Text ſchrieb. Er klingt aus in Hermann Zilchers„An mein Deutſchland“. Kleine Mannheimer Stadtchronik Nationaltheater. Am Sonntag, 2. Februar, bringt das Nationaltheater nachmittags den Schwank von Streicher„Der verkaufte Groß⸗ vater“ und abends„Hönſel und Gretel“, Mär⸗ chenoper von Humperdinck. Richard Laugs, der Mannheimer Pianiſt und Ausbildungslehrer an der Hochſchule für Muſik und Theater, hat ſoeben eine Konzert⸗ reiſe nach Ungarn beendet. Er ſpielte u. a. auch in Budapeſt ſowie im ungariſchen Sender. Laugs wurde mit der Interpretation von Beet⸗ hoven, Brahms und Chopin von Publikum und Preſſe in gleicher Weiſe ſtürmiſch gefeiert. Führungswechſel. Anläßlich des General⸗ appells der 110er⸗Kameradſchaft Mannheim wurde bekanntgegeben, daß der Kameradſchafts⸗ führer Dr. Reſtle ſich gezwungen ſehe, aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten ſein Amt niederzulegen. Kamerad Hertlein erklärte ſich bereit, für die Dauer des Krieges die Führung der Kame⸗ radſchaft zu übernehmen und ernannte zu ſei⸗ nem Stellvertreter den Kameraden Dr. Göz. Der Reichskolonialbund teilt mit: Der vom Reichskolonialbund in Verbindung mit der NSG„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbil⸗ dungswerk, geplante Lichtbildervortrag über „Deutſch⸗Südweſtafrika von heute“, der am Montagabend in der Harmonie ſtattfinden ſollte, fällt aus. Sprechtag der Bezirksausgleichſtelle. Der Rheingoldſtraße in nächſte Sprechtag der Bezirksausgleichſtelle für öffentliche Auftriäge bei der Wirtſchaftskam⸗ mer Baden findet am Mittwoch, 5. Februar, im Gebäude der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Mannheim, I. 1, 2, ſtatt. Vorſprachen nur nach vorheriger Vereinbarung. Selbſtverſchuldeter Unfall. Am 31. Januar gegen 20.50 Uhr wurde ein 54 Jahre alter Mann beim Ueberſchreiten der Rheingoldſtraße in Mannheim⸗Neckarau von einem durch die Richtung Friedrichſtraße fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 17 an⸗ gefahren und zu Boden geworfen. Der Mann, der hierbei Verletzungen am Kopf und an den Beinen erlitt, wurde im bewußtloſen Zuſtande mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerſchutz⸗ polizei nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Die Schuld an dem Unfall trifft den Verletz⸗ ten, weil er dke Rheingoldſtraße kurz vor dem herannahenden Straßenbahnwagen überque⸗ ren wollte und hierbei trotz der Verdunkelung die gehörige Vorſicht außer acht ließ. Verkehrsüberwachung. Bei einer vorgenom⸗ menen Verkehrsüberwachung wurden 15 Ver⸗ kehrsteilnehmer wegen verſchiedener Uebertre⸗ tungen der Straßenverkehrsordnung pflichtig verwarnt. Außerdem wurden zwei Führer von Kraftfahrzeugen zur Anzeige ge⸗ bracht, weil ſie ihre Fahrzeuge bei Dunkelheit unbeleuchtet und außerhalb eines Parkplatzes aufgeſtellt hatten. ſich doch etwas geirrt! Denn die meiſten Volks⸗ hatten ſich ſowieſo nicht nur mit einem bzeichen begnügt, und manchem war es wegen der großen Nachfrage gar nicht gelungen, ſich das„eigene“ Sternbild zu ſichern. Die Aſtrolo⸗ ie iſt zwar dagegen, daß zwei Menſchen des⸗ elben Tierkreiſes zuſammenfinden, aber die ſtrahlenden Geſichter des jungen Fliegers und der jungen Blondine, die Arm in Arm die Planken entlanggehen, beide mit dem Zeichen der Fiſche geſchmückt, ſtrafen die alte Weisheit Lügen. Und die Pimpfe, die hilfsbereit die Männer und Frauen unſerer Beamtenſchaft unterſtützen, raſſeln mit ihren Büchſen derart, daß kein Vorübergehender ſich dieſer Mahnung entziehen kann: nach kurzer Zeit können ſie ſtrahlenden Geſichts abliefern gehen und be⸗ dauern, auf dieſem Weg die Büchſe niemand iſtior hinhalten zu können, weil ſie ſchon voll iſt! Gute Einfälle werben Lebhaft ging es natürlich überall dort zu, wo ſich einer unſerer—◻* Beamten in den Dienſt der Reichsſtraßenſammlung geſtellt hatte. An der Neckarbrücke, beim Koſſenhaſchen und am Waſſerturm waren Zollſchranken er⸗ richtet, oder eine ſtrenge Deviſenkontrollſtelle. Kein Vorübergehender konnte ſich den Argus⸗ augen der Beamten entziehen. Da gab es viel zu lachen, wie geſchickt ſie ihrer Kontrollpflicht nachkamen. Aber es war auch kein Fall eines verſuchten Deviſenſchmuggels zu verzeichnen, ſondern die Mannheimer öffneten bereitwillig ihre Brieftaſchen. um den verlangten Obolus zu entrichten. Die Staatsanwaltſchaft wird alſo gegen keinen Paſſanten Anklage wegen verſuchten Deviſenſchwindels zu erheben ha⸗ ben, und das iſt ſchon aus dem Grunde gut, weil die Beamten der Staatsanwaltſchaft, wie ihre anderen Kameraden mit dem Sammeln, alle Hände voll zu tun hatten und zu ſolchen Amtshandlungen gar keine Zeit gefunden hät⸗ ten! Die Standkonzerte am Waſſerturm und am Marktplatz waren von dichten Zuhörer⸗ ſcharen umringt. An der Ecke der Planken beim Waſſerturm, wo es eine Schwarzwälder Bauernhochzeit zu ſehen gab, und die luſtigen Klänge der Bauernmuſik lockten viele Schau⸗ freudige und Hörer an, die gerne einmal tiefer in den Säckel griffen. Am Paradeplatz hatte die Reichsbank eine Wechſelſtelle für Kleingeld errichtet. Die Män⸗ ner, die hier auf kleingeldarmze Volksgenoſſen warteten, hatten zu ihrem Leidweſen gar nicht viel zu tun. Aber der Grund für ihre Enttäu⸗ ſchung war leicht zu erfahren: jeder Mann⸗ heimer hatte eben von vornhexein dafür ge⸗ ſorgt, daß an dieſem Samstag genug 101 Gro⸗ ſchen in ſeiner Taſche klapperten, denn jeder war dazu bereit, ſeine Opferwilligkeit bei die⸗ ſer Reichsſtraßenſammlung aufs Neue zu be⸗ weiſen. Als die Abenddämmerung ſich auf Mann⸗ heim ſenkte, herrſchte in der„Höhle des Löwen“ am Strohmarkt noch immer Hochbetrieb: die „ geſammelten Beträ tung, beſungen worden. Am eindeutigſten aber 277 len Beträge wurden verrechnet und die Vorbereitungen für den zweiten Sammel⸗ tag am Sonntag getroffen. Heute geht es ja weiter, die Handwerker werden unſere Beam⸗ ten in ihrer Sammeltätigkeit ablöſen, und ſie werden ſicher genau ſo gebefreudige Herzen und Schauluſtige finden wie die Beamten am Samstag! Reichsluftichutzlotterie 1941 Mit Zuſtimmung des Reichsſchatzmeiſters der SDAp hat der Reichsinnenminiſter dem Reichsluftſchutzbund die Veranſtaltung einer Geldlotterie genehmigt. Der Losvertrieb darf ſich auf das Gebiet des Reiches einſchl. der oſt⸗ märkiſchen Reichsgaue, des Sudetenlandes, des Memelgebietes und des Gebietes von Danzig erſtrecken, nicht dagegen auf die eingegkiederten Oſtgebiete. Zur Ausſpielung gelangen zwei Mil⸗ lionen Einzelloſe zu je 50 Pfennig. Der Ver⸗ trieb der Loſe läuft nunmehr bis 29. April. Die Ziehung findet am 30. April in Berkin ſtatt. Wir gratulieren 50jähriges Berufsjubiläum. Heute kann Cor⸗ nelius Appel, Mannheim⸗Reckarau, ſein 50jäh⸗ riges Jubiläum bei der Firma Heinrich Lanz A. G. feiern. Als Zweiundzwanzigjähriger kam er hierher und arbeitete damals an der Dreſch⸗ maſchine mit, die als Ausſtellungsſtück nach Karlsruhe wanderte. Dem Dreſchmaſchinenbau blieb er treu. Zwölf Jahre lang war er allein auf Montage. Cornelius Appel iſt nunmehr der achte in der Reihe der über 50jährigen Jubi⸗ lare der Firma Lanz. Sein Sohn iſt übrigens ebenfalls Lanz⸗Jubilar und iſt ſeit über 25 Jahren als Prüfer dort beſchäftigt. Der Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat die nachſtehend aufgeführten Gefolgſchafts⸗ mitglieder für 40jährige ununterbrochene Tä⸗ tigkeit bei folgenden Firmen mit dem Ehren⸗ diplom für treue Arbeit ausgezeichnet: Beim Strebelwerk Mannheim: Ludwig Haitz, Schloſ⸗ ſer; bei der Firma Vereinigte Glaswerke Aachen, Betriebsſtätte Spiegelmanufaktur Mannheim⸗Waldhof: Valentin Spiegel, Fabrik⸗ meiſter, Julius Dubail, Keſſelheizer. Das Treudienſt⸗Ehrenzeichen in Gold wurde Reichsbahn⸗Oberſekretär Joſef Brenner, Mann⸗ heim⸗ Seckenheim, Hochſtätt 15, bei der Güter abfertigung verliehen, wo er ſeit 40 Jahren Dienſte tut. Den 70. Geburtsta beging Anton Nagel, Binnenhafenſtr. 20. Seine Ehefrau Eva, geb. Raule, kann heute ihren 70. Geburtstag feiern. Wenn Wäsche, Wäsche-Speok Tz⸗ass „hHakenkreuzbanner“ Sonntag, 2. Jebruar 194 2 2„ 2 2 TLiuliselꝛeiuiscles Masail Zwei Fliegen mit einer Klappe zu ſchlagen, hat ſich die Ludwigshafener Stadtverwaltung vorgenommen. Es handelt ſich dabei um die Frankenthaler Straße, die ſchon lange ein Sor⸗ genkind der Stadtväter war. Jetzt iſt in einer Ratsherrenſitzung der Beſchluß gefaßt worden, in der Frankenthaler Straße, die Ludwigs⸗ hafens bedeutungsvolle Ein⸗ und Ausfahrts⸗ ſtraße iſt, einmal gründlich Ordnung zu ſchaf⸗ fen. Die Pläne für eine erhebliche Verbreite⸗ rung, für die Anlage von Radfahrwegen, für die Schaffung von Parkplätzen am Friedhof ſind fix und fertig. Dort, wo es bisher die meiſten Unfälle in Ludwigshafen gab, nämlich an der Kreuzung Frankenthaler⸗ und Rohrlach⸗ ſtraße, wird die Frankenthaler Straße in Zu⸗ kunft eine Breite von 40 Meter haben. Im Zuge dieſer Straßenverbreiterung werden zwar einige Häuſer fallen müſſen, doch wird mit der Fertigſtellung des Umbaues nicht nur ein ſehr brennendes Verkehrsproblem gelöſt, ſondern die Frankenthaler Straße endlich auch einer Großſtadt wie Ludwigshafen würdig werden. Im übrigen wurde das Wochengeſchehen von zwei Veranſtaltungen beſonderer Art überragt. Das war einmal eine außerordentlich eindrucks⸗ volle Feierſtunde zum Tag der Machtüber⸗ nahme, bei der Gauſchulungsleiter Röhrig eine packende Anſprache hielt. men gaben dieſer feſtlichen Stunde das Saar⸗ pfalzorcheſter ſowie Robert Kleinert und Theo Lienhard vom Nationaltheater. Die zweite Veranſtaltung, die über den Rahmen des All⸗ täglichen weit hinausragte, war ein groß⸗ artiges Gemeinſchaftskonzert Luftwaffe⸗Hitler⸗ jugend, das unter dem Leitwort„Waffenträger von heute und morgen“ ſtand. Die Mitwirken⸗ den waren ein Muſikkorps der Luftwaffe, der HI⸗Muſikzug des Gebietes Weſtmark, ein Spielmanns⸗ und Fanfarenzug und ſchließlich ein Chor der Ludwigshafener HJ. Es war ein Konzert, das alle in ſeinen Bann zog und das mit Recht wahre Beifallsſtürme auslöſte. Was ſchließlich auch noch bemerkenswert er⸗ ſcheint, iſt ein Gerichtsurteil von grundlätzlicher Bedeutung. Zwei ſchamloſe Frauen waren an⸗ geklagt. Schamlos deshalb, weil ſie ihre na⸗ tionale Würde vergaßen und franzöſiſchen Ge⸗ fangenen allerlei Liebesdienſte erwieſen, u. a. Briefe, Eßwaren und Bilder ſchickten. Von den beiden aus Hochdorf ſtammenden Frauen wurde die eine zu einer Woche Gefängnis, die andere zu einer Gefängnisſtrafe von einem Mo⸗ nat verurteilt. Sie erſchienen zwar als reuige Sünderinnen vor dem Richter, aber ihre Reue kam zu ſpät. Solche Fälle dürften heute gar nicht mehr vorkommen. Feind u c k. Den würdigen Rah⸗ Neue Nährmittelpflanzen bereichern unſere Küche Speiſe⸗Cauch von der Größe der Welſchkornſtaude/ bitaminhaltiger deutſcher pflanzenpfeffer löſt den indiſchen Pfeffer ab 3 Unſere Leſer mögen ſich wohl noch unſerer ſeit 1934 laufend veröffentlichten Artikel entſinnen, in denen wir von den erſten Anfängen an über bie umwälzneden Erfolge der von dem in Weinheim anfäſſigen Gartembauer Dimitroff und deſſen Fa⸗ milie ſeit 1925 in unſerer engeren Heimat betriebe⸗ nen Südgemüſe⸗ und Südfrüchte⸗Freiland⸗Kulturen berichteten. Unſer hen⸗Mitarbeiter, der dieſe heute längſt in wirtſchaftlichem Ausmaß erfolgreiche Kul⸗ tivierungsarbeiten ſeit damals ſyſtematiſch ver⸗ ſolgt, macht in nachſtehendem Auſſatz wiederum mit Neulingen auf dieſem Gebiet be⸗ annt. Im Laufe der letzten Jahre ſind im Reich eine Reihe von Nährmittelpflanzen neu ange⸗ baut worden, die man zuvor nur aus ſüdlichen Gegenden kannte. Hauptſächlich in unſerer enge⸗ ren Heimat trifft man heute bereits mehrfach auf den wirtſchaftlichen Anbau von Paprika (Süß⸗ und Scharfpaprika); man bgeegnet— vorläufig noch vereinzelt— ganzen Feldern des im europäiſchen Südoſten unter dem Na⸗ men Kukuruz geläufigen Zuckermais'; echte Artiſchoken und die unter dem deutſchen Na⸗ men Eierfrüchte bekannteren Auberginen, auch Gourgettes(eine Kreuzung von Gurken und Melonen) ſowie Zuckermelonen, Bleichſellerie, Zichorie⸗ und romaniſcher Salat— alle aus deutſchem Freilandanbau— bereichern ſchon vielfach unſere Küche. Vor wenigen Jahren konnte auch die Neuzüchtung einer deutſchen Smyrna⸗Feige in wirtſchaftlichem Ausmaß auf als erfolgreich abgeſchloſſen betrachtet erden. Pionierarbeit für unſere Ernährung Häufig begegnen ſolche neuen gartenbauwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe noch heute einem völlig unverſtändlichen Mißtrauen oder ausgeprägter Schwerfälligkeit. Aber ſo erging es uns ja einſt ſchon mit der Kartoffel, ſpäter mit der To⸗ mate, dem ſogenannten Paradeisapfel, und mit anderen Acker⸗ oder Gartenbauerzeugniſſen. Auf der anderen Seite aber regt ſich die liebe menſchliche Eitelkeit, und jeder Gärtner möchte nun am liebſten als erſter das Neue hervorge⸗ bracht haben, mag er auch nie über das Sta⸗ dium botaniſcher Spielerei hinausgekommen ſein. Doch bis zum beharrlich durchgeführten erfolgreichen Abſchluß ſolcher Verſuche, bis zum bewährten Freiland⸗Anbau einer ſolchen Neu⸗ kultur in wirtſchaftlichem Ausmaß liegen meiſt viele harte Jahre einer mühſamen, an Rück⸗ ſchlägen und Opfern reichen Pionierarbeit des Züchters. Und wenn das Saatgut ſolcher Neu⸗ kulturen erſt einmal im Handel iſt, die neue Pflanze Allgemeingut zu werden beginnt, dann Vergünſtigung für Kriegsbeſchädigte 50 prozent Eintrittsermäßigung bei Beſuch kultureller veranſtaltungen Der Präſident der Reichskulturkammer hatte bereits vor einiger Zeit eine Eintrittspreis⸗ efen für Schwerkriegsbeſchädigte bei kulturellen Veranſtaltungen verfügt, die auch für die noch aktiv im Wehrdienſt ſtehenden Schwerkriegsverletzten Gültigkeit beſitzt. In einer Ausführungsanweiſung hierzu ſtellt das OKW feſt, daß die Anordnung insbeſondere für die im aktiven Wehrdienſt ſtehenden Offiziere, Wehrmachtsbeamten, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften gilt, die während des gegenwärtigen Krieges, oder als Teilnehmer am Kriege 1914/ 1918, oder als Angehörige der Legion Condor und der ſonſtigen in Spanien eingeſetzten Frei⸗ willigenverbände, oder als Angehörige der Kriegsmarine beim Einſatz in ſpaniſchen Ge⸗ wäſſern, oder als Angehörige der Wehrmacht und des ſudetendeutſchen Freikorps beim Ein⸗ ſatz zur Befreiung der ſudetendeutſchen Gebiete eine Wehrdienſtbeſchädigung oder Beſchädi⸗ gung beim beſonderen Einſatz erlitten haben, die zur Zeit einer Verſehrtheit im Sinne der Schwerkriegsverletzten entſprechen würde. Zur Exlangung der Eintrittsermäßigung von 50 Prozent in den Theatern, Lichtſpielunter⸗ nehmungen, Konzerten, Vorträgen, artiſtiſchen Unternehmungen, Tanzvorführungen und in Ausſtellungen kultureller Art ſind den erwähn⸗ ten Wehrmachtsangehörigen von den Wehr⸗ machtsdienſtſtellen Ausweiſe auszuſtellen. Die Ausſtellung erfolgt, ſolange ſich die Wehr⸗ machtsangehörigen in Lazarettbehandlung befin⸗ den, durch den Chefarzt des Lazaretts, der einen vorläufigen Ausweis erteilt. Sofern be⸗ reits eine Entlaſſung aus der Lazarettbehand⸗ lung erfolgt iſt und bis zur Durchführung des Entlaſſungsverfahrens aus der Wehrmacht wird der vorläufige Ausweis durch das für den Standort des Truppenteils bzw. der Po⸗ lizeidienſtſtelle zuſtändige Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsamt erteilt. Für die aus der Lazarettbehandlung entlaſſenen Berufs⸗ ſoldaten und aktiven Wehrmachtsbeamten, die auch über Kriegsende hinaus im aktiven Wehrdienſt verbleiben, wird durch das zuſtändige Wehrmachtsfürſorge⸗ und Verſorgungsamt ein endgültiger Ausweis für zwei Fahre erteilt. Die vorläufigen Aus⸗ weiſe ſind für längſtens ſechs Monate, die endgültigen Ausweiſe für zwei Jahre auszu⸗ ſtellen. Sie können verlängert werden. Die Unternehmer oder Veranſtalter der ge⸗ nannten kulturellen Darbietungen ſind ver⸗ pflichtet, den Ausweisinhabern eine Eintritts⸗ ermäßigung von 50 Prozent der normalen Ein⸗ trittspreiſe zu gewähren. beſtimmte Tage oder beſtimmte Vorſtellungen iſt nicht zuläſſig. Die Ermäßigung gilt nicht ür Ur⸗ und Erſtaufführungen ſowie für be⸗ ——— Feſtaufführungen, bei denen die Gül⸗ in 34-⸗ und-Fl. abgeflllit Beſchränkung auf tigkeit von Frei⸗ und Ehrenkarten aufgeho⸗ ben iſt. 8 Einſtellung von Anwärtern für den höheren Derwaltungsdienſt Das Oberkommando des Heeres(Heeresver⸗ waltungsamt) ſtellt nach wie vor auch Aſſeſſo⸗ ren(große juriſtiſche Staatsprüfung) als An⸗ wärter für den höheren Heeresverwaltungs⸗ dienſt ein, die neben den allgemein für Beam⸗ tenanwärter des hohen Dienſtes gültigen Be⸗ dingungen(Deutſchblütigkeit, Zugehörigkeit zur Partei oder einer ihrer Gliederungen uſw.) noch folgende Vorausſetzungen erfüllen: ſie müſſen Offiziere, mindeſtens aber Offi⸗ zieranwärter und Feldwebel bzw. Wachtmeiſter ſein und dem Jahrgang 1911 oder einem jünge⸗ ren angehören. Meldungen von Bewerbern ſind an das Oberkommando des Heeres, Heeresverwal⸗ Berlin Wü 35, Lützowufer 6/8, zu richten. 75 So hoch wüchst der„Bad Dürkheimer Riesenlauch“, dessen Flächenertrag das Zehnfache des gewöhnlichen Lauchs betrügt. Aufnahme: Hanns German Neu fängt in der Oeffentlichkeit auch ſchon der Name des Züchters zu verblaſſen an und in Vergeſſen⸗ heit zu geraten. Kaum iſt es noch dem Fach⸗ mann bekannt, daß es ſich bei all den erwähn⸗ ten Züchtungs⸗ und Akklimatiſierungserzeugniſ⸗ ſen um Schöpfungen des Weinheimer Garten⸗ baufachmannes Dimitroff handelt, der ehemals Gartenchef am bulgariſchen Königshof war. Als ſchöpferiſchem Arbeiter ſchweben ihm ſtets neue Ziele vor, deren Ausgangspunkte oftmals ſchon Jahre zurückliegen. Für unſere deutſche Ernäh⸗ rungswirtſchaft aber bedeutet jede nährwert⸗ reiche neue Nährmittelpflanze einen Erfolg, der uns auf unſerem Weg zur ernährungspoliti⸗ —80 Unabhängigkeit einen Schritt weiter bringt. Rieſenlauch von J,20 bis 1,50 meter Höhe Seit einiger Zeit kennt die Hausfrau unſe⸗ rer Gegend nun auch eine ganz neue Art von Speiſelauch, der unter der Bezeichnung„Bad Dürkheimer Rieſen⸗Lauch“ auf dem Markt be⸗ kannt geworden iſt. Es iſt eine auf einer Kreu⸗ zung beruhende Neuzüchtung, mit deren Kul⸗ tur der Züchter anfangs 1933 begann und in ihrem endgültigen Züchtungsergebnis im Herbſt 1939 fertig war. Die Arbeiten hatten ſich auf die dem Züchter teils in Weinheim, in Viern⸗ heim und in Bad Dürkheim damals zur Ver⸗ fügung ſtehenden Gelände erſtreckt, wo er ſei⸗ nerzeit ſchon einen Großteil»ſeiner anderen Kulturen(vor allem Paprika und Feigen) an⸗ gebaut und auch die exſten poſitiven Ergebniſſe mit einem neuen, auf deutſchem Freiland ge⸗ wmachſenen Pflanzenpfeffer erzielt hatte. Heute ſind die zu Bündeln gefaßten langen Stengel des Rieſenlauchs, die durchweg bis zu einer Höhe von etwa 1,20 Meter bis.30 Meter wach⸗ ſen und vom Laien vielfach mit dem Welſch⸗ korn(der Futtermaispflanze) verwechſelt wer⸗ den, bereits zum feſten Beſtandteil im Bild ein⸗ heimiſcher Großmärkte geworden. Der wirtſchaftliche Vorteil dieſer rieſigen Lauchart iſt außerordentlich, da Eraiebigkeit und Flächenertrag gegenüber dem gewöhnlichen Lauch immerhin etwa zehnfach höher ſind! In⸗ folge dieſer Ergebiegkeit und ſeiner Eigenſchaft, nicht zu blähen, eignet ſich dieſer Rieſenlauch hauptſächlich als Gemüſelauch. Da er wie an⸗ dere Gemüſe. die vor Froſteinwirkung geſchützt werden müſſen, auch„eingeſchlagen“ werden kann, und da er im Geſchmack etwas milder iſt als der gewöhnliche Speiſelauch, bereichert er unſere gemüſearme Winterzeit und auch die Syeiſekarte des Rohkoſtfreundes. Wir haben im Oktober in einem Artikel über die Pfeffer⸗Ernte um Weinheim berichtet. Wie Betrüger in allen Lebenslagen Die leidigen Gerichtsfälle des Tages Wegen einer anſehnlichen Latte von Betrü⸗ gereien hatte ſich der 2jährige Walter Eder zu verantworten. Wo dieſer Mann geht und ſteht, läßt er ſich eine Gaunerei einfallen. Be⸗ ruflich fing es an. Er wollte bei einer Firma den ſchadhaften gewordenen Kamin ausbeſ⸗ ſern— zu einem erſtaunlich billigen Preis. Das heißt zunächſt wollte er einmal Vorſchuß. Bekam ihn auch. Als er ihn in der Taſche hatte. ließ er den Kamin Kamin ſein, nur ein paar Handwerker ſchmierte er in dieſem Zu⸗ ſammenhang; noch an. Im Schatten dieſes Kamins verlor er auch ſein Herz. Eine Witwe hatte es ihm angetan. Sie war nicht ſpröde und erwiderte ſeine Heiratsgeneigtheit. Nach ganz kurzer Zeit ſchon ſtand die Verlobungs⸗ anzeige in der Zeitung zu leſen. Standesge⸗ mäß kaufte der Bräutigam auch Ringe und gab beim Flaſchenbierhändler einen Auftrag von ſechzig Flaſchen auf. Die Bezahlung machte ihm ſo gar keinen Kummer. Noch we⸗ niger kümmerte er ſich um den nicht wegzu⸗ leugnenden Tatbeſtand, daß er verheiratet war und zwei Kinder hatte. Zu den„trauern⸗ den Hinterbliebenen“ dieſes tüchtigen Mannes muß auch der Taxiführer gerechnet werden, den der Bräutigam von Weinheim nach der Verlobungsſtätte Schwetzingen gefahren hatte. Wohlverſtanden, im guten Glauben, daß es ſich hier um eine Fahrt von geſchäftlicher Be⸗ deutung handle. Nach der Fahrt hatte der An⸗ geklagte rein zufällig kein Geld bei ſich. Leicht enttäuſcht trat der Fahrer den Rückweg an. Er wartet heute noch auf Begleichung, genau ſo wie die Schwetzinger Wirte, bei denen der Kaminbauer gewohnt und gegeſſen hatte. Auf »der Speiſekarte ſeiner Betrügereien ſteht auch noch ein Sonderfall: er verkaufte— gegen Vorausbezahlung natürlich!— den Behang zb Birnbaumes, der ihm ſelbſt gar nicht ge⸗ örte. Der notoriſche Krampfbruder blieb ſich na⸗ türlich auch vor Gericht treu, er ſchüttete eine ganze Wundertüte von faulen Ausreden in die Gegend. Ganz dramatiſch verlief die Verneh⸗ mung des Birnbaumzeugen. Dieſen handfeſten Mann hinderte nur die Würde des Gerichts daran, den Schwindelmeier herzhaft aufzu⸗ bügeln. Ein Jahr zehn Monaten Gefängnis für den rückfälligen Betrüger. Dabei war die Ge⸗ ſchichte mit der Verlobung nicht einmal ſtraf⸗ rechtlich zu erfaſſen. polen unter ſich Ein unerfreulicher Blick in die polniſche Volksſeele: drei junge Burſchen erbrachen den Schrank eines kameraden, holten Anzug, Hemd und Uhr her⸗ aus und verpackten gleich alles in einem Koffer. Und das geſchah am Chriſtabend, im Schein der Weihnachtskerzen und während ſich der Beſtoh⸗ lene gar eifrig um die Durchführung eines Weihnachtsſpiels bemühte. Der Richter, der mit den ſauberen Geſellen „Rundſchrift“ redete, verdonnerte jeden zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Anrech⸗ 825 von Unterſuchungshaft kam gar nicht in rage. Immer wieder Schwarzſchlächterei Mit dreizehn Schweinen und fünf Kälbern trug ſich der Metzgermeiſter Friedrich Bähr aus Waldhilsbach in die unrühmliche Liſte der Schwarzſchlächter ein. Das Fleiſch wurde teils im eigenen Geſchäft markenlos verkauft, teils wanderte es in größeren Quantitäten zu Wie⸗ derverkäufern der unterſchiedlichſten Art. Die Strafe: 2 Jahre, 6 Monate Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt, 2 Jahre Berufsverbot, 306 Mark Geldſtrafe und 2500 Mark Werterſatz⸗ ſtrafe. 2 Monate Unterſuchungshaft gehen ab. Landsmannes und Arbeits⸗ wir erfuhren, werden die dort geernteten Früchte geſammelt, getrocknet und zu einer Art Pfeffer zermahlen. Auch dieſes Verfahren, das vor einigen Jahren von Bad Dürkheim aus ſeinen Lauf nahm und durch die ½ dem inter⸗ nen Gebrauch der Parteiküchen dienſtbar ge⸗ macht wurde, geht auf unſeren Züchter zurück, iſt aber bereits durch das neue, inzwiſchen in der Entwicklung vollendete Erzeugnis, das nun erſtmals in den öffentlichen Handel gelangt iſt, überholt. Seit einigen Tagen hat die deutſche—————— tiger Aufſchwu laufenden Auf Der Ausblick onnenen Jah ſtrebenden St Reiches teilnel zrenze durch d en in eine u fbau von 2 worden iſt. V aen ſei ie kulturelle( gen kaum unterſcheidet. Ja, während der in⸗ diſche Pfeffer kaum als geſundheitsfördernd angeſprochen werden konnte, iſt dieſer neue deutſche Pfeffer ein durchaus vollwertiges Er⸗ zeugnis, das die Funktionen der Nieren för⸗ dert. Die mediziniſche Forſchung kann beſtäti⸗ gen, daß es in den ſüdoſteuropäiſchen Ländern, wo Paprika zur täglichen Ernährung und zur diätetiſchen Behandlung gegen Nierenerkran⸗ kungen zählt, kaum Nierenkranke gibt. Es han⸗ delt ſich alſo keinesfalls etwa um einen ſynthe⸗ tiſchen Pfeffer, ſondern um ein reines Natur⸗ produkt, das in der Hauptſache aus der Papri⸗ kapflanze ohne chemiſche Zutaten im Freiland⸗ anbau gewonnen wird. Dieſer neue deutſche Pfeffer verſetzt uns in die Lage, die frühere Einfuhr völlig abzulöſen. Und wer in letzter Zeit namentlich in den Wurſterzeugniſſen un⸗ ſerer einheimiſchen Metzger wieder Pfeffer ſchmeckt, der dürfte dieſem neuen deutſchen Na⸗ turprodukt begegnet ſein. Neue Erzeugniſſe werden konſerviert Eine große Mannheimer Konſervierung fabrik von bedeutendem Ruf hat nun auf die⸗ ſem Gebiet die Produktion aufgenommen und es ermöglicht, daß die Dimitroffſchen Neuhei⸗ ten auch in konſervierter Form dem Verbrau⸗ cher zur Verfügung ſtehen. Damit iſt ein neues —— 3 „Die induſtri Oberrhein wir ſiedlung neuer teren Auftrieb nach der enger⸗ ——— Gebietes en Rhein erl Stadium in der Entwicklung der Dimitroffſchen wege zwiſchen Südgemüſe⸗Freiland⸗Erzeugniſſe eingetreten. verbeſſert und Da hat nun die Herſtellung von Paprikakonſer⸗ werden ſich d ven, des grünen, roten, ſüßen und ſcharfen über den Rh⸗ Paprika und auch der Pfefferoni, einer von Dimitroff in Deutſchland einheimiſch gemachten Paprikaart, die gern mit der chineſiſchen Pa⸗ prikapflanze verwechſelt wird, begonnen. Dieſe Pfefferoni bildet einen vollwertigen Erſatz für die appetitanreizende Olive, iſt gut gegen Wür⸗ mer und wird nun in Eſſig konſerviert. Außer⸗ dem hat ſich das Paprikamark als Konſerve eingebürgert und der Zuckermais. dernd auswirk ande des rlandes übe nd bald wi Stromes der Auch damit iſt man nun wieder einen Schrit weitergekommen auf dem Weg der Verbreite⸗ Ergebni rung unſerer einheimiſchen Ernährungsbaſis. vgebnis Man kann jetzt auch bei uns ſcharf eſſen, ohne os bach. daß es unſerem Körper unzuträglich iſt, im Ge⸗ 88. Zuc genteil, indem wir ihm dazu noch hochwertige züchter Nährſalze und Wirkſtoffe zuführen. hgn. ern und, wurden mit e aatspreismi petroleum⸗Schlußleuchten von Kraft⸗ fahrzeug⸗Anhängern Der Reichsverkehrsminiſter teilt in Nr. 3 des Reichsverkehrsblattes, Ausgabe B, mit, daß es nicht dem Sinn der Vorſchriften widerſpricht, wenn Petroleumſchlußleuchten von Anhängern zum Schutz gegen Beſchädigungen am Tag in ziehendem Kraftfahrzeug mitgeführt und erft bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel an Anhänger angebracht werden. Für unſere Schachfreunde Hereingefallen! Nicht immer iſt ein Endſpiel gewonnen, wenn man ſich des Mehrbeſitzes einer Figur erfreut. Daß dies auch bei gleicher Bauernanzahl vor⸗ kommen kann, zeigt unſer heutiges Beiſpiel: Weiß:(Walther): Kal, Tez, Les, Bas, b4, d4, 12, g4, ha. Schwarz(Dr. Nothnagl): Kes, TIs, Ld, do, Bobſtadt(Kre⸗ ſchwend, für ſelmſtadt, für örung waren ekört, Zuchtn laſſe III 103 Tiere). Ein g und auch der dem Elfaß. Di beachtliche Erg eſetzt. Preiſe Mark, ein Fahrenbach, g wert von 1000 Grimm, Krum Merchingen, K bin von 800 R für Rinder er und 230 RM., Gemeinde Hair Baõ, bö, c4, d5ö, g5, 27.„Lux“ wurde! Weiß ſtellte in dieſer verlorenen Stellung Auft Züchter noch eine Falle, die der Gegner nicht beachtet: für Fanatiker 1. Te2—es, Tfa ces3? Danach langt es merk⸗ 4 würdigerweiſe nicht mehr zum Siege. Beſſer 1 Wegziehen des Turmes. 1 2. fes:, Les(auch Lgs bedeutet nichts) 3. Kte, Lg6 4. Ld2, Les 5. Kfa, Lg6(wo ſoll er ein⸗ dringen?) 6. Les, Kf7 7. Ldz, Les 5. Kfis, Lg6 (wo ſoll er eindringen?) 6. Les, Kf7 7. Ld2, Keb 8. Les, Lh7 9. Kg2, Ls6 10. Kis, Le4- 11. Kie, Kd7 12. Ldz, Kco 13. Les, Kb6 14. Ldz, a6—-a5 (Weiß könnte nun dieſen Bauern mit Schach⸗ gebot nehmen, würde aber damit das Ein⸗ dringen in ſeine Stellung geſtatten, was den Verluſt bedeutet) 15. Les! ab4: 16. ab4:, Le7 17. Ld2. Kc6 18. Le3. Kdö 19. Ld2, Ke6 20. Les, g6 21. Ld2z. Ld5s(Weiß darf aus dem gleichen Grund nicht nehmen) 22. Les! mit Remis⸗ ſchluß. Pirmaſe ein ſechsjährie direkt in ein⸗ ind erlitt er s Krankent Fahrer trifft ſeinen Spielko Warum Bei der Ver elne wichtige werden die Sr vermischt. Glei⸗ der Salzsäure aufgespalten un vorbereitet. Eir die Voraussetzu ſedoch der Mas der Verdauungs erheblich beein Magenstörungen der Magen nän t ab, so bl liegen und gere Olt stellen sich saures Aufstoß Man bekämpkt mit der bew/äh 3 Tabletten sc lehe Erleichter und führen 30 zurück. Sie er 60 Tabletten) teren Packu Wer wird in ſeinem Winkel müßig ſitzen, wenn das Große ſich begibt im Vaterlande. Friedrich von Schiller. 2 Verdunkeln von hevute 18.23 Uhr bis morgen fröh.57 Uht W W 1 N zu einer Art erfahren, das zürkheim aus dem inter⸗ dienſtbar ge⸗ üchter zurück, inzwiſchen in mis, das nun el gelangt iſt, t die deutſche einen Pfeffer, d Farbe von erlei Färbun⸗ rend der in⸗ heitsfördernd dieſer neue lwertiges Er⸗ Nieren för⸗ kann beſtäti chhen Ländern, ung und zur Nierenerkran⸗ gibt. Es han⸗ einen ſynthe⸗ eines Natur⸗ ts der Papri⸗ im Freiland⸗ neue deutſche die frühere ver in letzter eugniſſen' un⸗ eder Pfeffer deutſchen Na⸗ erviert nſervierungs⸗ nun auf die⸗ nommen und ſchen Neuhei⸗ em Verbrau⸗ iſt ein neues jimitroffſchen eingetreten. zaprikakonſer⸗ 4 und ſcharfen i, einer von ſch gemachten neſiſchen Pa⸗ onnen. Dieſe en Erſatz für tgegen Wür⸗ viert. Außer⸗ ils Konſerve einen Schritt er Verbreite⸗ ihrungsbaſis. f eſſen, ohne ch iſt, im Ge⸗ hochwertige gn. n Kraft⸗ in Nr. 3 des mit, daß es widerſpricht, Anhängern am Tag in jrt und erft i Anhänger ide onnen, wenn igur erfreut. ranzahl vor⸗ es Beiſpiel: Ba3, b4, da, Ti3, Ld7, do, en Stellung icht beachtet: gt es merk⸗ iege. Beſſer chts) 3. Kf2, ſoll er ein⸗ 5. Kfa, Lg6 „7. Ld?, 4— 11. Ki2, Ld2, a6—45 mit Schach⸗ t das Ein⸗ n, was den 6. ab4:, Le7 Ke6 20. Les, hem gleichen nit Remis⸗ rüßig ſitzen, terlande. t Schiller. .25 Uhr .57 Uhl meeiſter Dr. Hüſſy rückſchauend die Entwicklung der Stadt Karlsruhe im verfloſſenen Jahre, wobei er beſonders der Schwierigkeiten ge⸗ dachte, welche die bisherige Grenzſtadt am Oberrhein zu überwinden hatte. Nachdem der Rhein hier nicht mehr trennender Grenzſtrom iſt, ſind die Grundlagen für ein Aufblühen des Landes an ſeinen beiden Ufern geſichert. So⸗ wohl im induſtriellen wie im wirtſchaftlichen Leben, in der Finanzgebarung und nicht zu⸗ etzt auf kulturellem Gebiet iſt ein neuer kräf⸗ tiger Aufſchwung zu erwarten. Groß ſind die ufenden Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. gonnenen Jahre ſtand im Zeichen einer auf⸗ en in eine ungeahnt günſtigere Lage für den Aufbau von Wirtſchaft und Induſtrie verſetzt worden iſt. Wie trotz des Krieges das Wirt⸗ 3 are ſeinen Fortgang nimmt, zeigt auch die kulturelle Entfaltung keinen Stillſtand. Die Stätten der Kunſt und Unterhaltung, das Theater, die Konzertſäle, die Lichtſpieltheater und die Kleinbühnen der leichten Muſe bie⸗ ten einer unvermindert lebhaften Beſucher⸗ chaft auserwählte Leiſtungen und erfreuen neingeſchränkt Menſchen, die hier nach ange⸗ ſpanntem Tagewerk in Freizeitſtunden Er⸗ 03 und Entſpannung finden. Unter dem wang der Verhältniſſe werden die materiel⸗ en Güter kartengerecht verwaltet, ſo daß jedem ſein ausreichender Anteil zukommt— die gei⸗ igen Güter hingeßen ſtehen jedermann un⸗ egrenzt und in bunter Vielfalt zur Ver⸗ fügung. Die inbduſtrielle Entwicklung der Stadt am Oberrhein wird in nächſter Zeit durch die An⸗ ſiedlung neuer größerer Unternehmungen wei⸗ beren Auftrieb erhalten. Darüber hinaus wird nach der engeren Angliederung des linksrheini⸗ —3 Gebietes ſich der Wirtſchaftsverkehr über bden Rhein erheblich ſteigern. Die Verkehrs⸗ wege zwiſchen Baden und dem Elſaß werden verbeſſert: und ausgebaut. Für beide Ufer werden ſich die wirtſchaftlichen Beziehungen über den Rhein abſatz⸗ wie hrodifitneſtn dernd auswirken. Schon weitgehend iſt die An⸗ leichung des wirtſchaftlichen Lebens des Nach⸗ rlandes über dem Rhein vorangeſchritten und bald wird beiderſeits des deutſcheſten Stromes der gleiche Pulsſchlag geſunden Le⸗ Ergebnis der Zuchtviehausſtellung osbach. Die in der Markthalle durchge⸗ rte 88. on be der badiſchen derzüchter war von über 1000 Züchtern, ufern und Zuſchauern beſucht. Drei Züchter ſurden mit Ehrenpreiſen bedacht. Die große Staatspreismünze erhielt Züchter Aug. Krieger, Bobſtadt(Kreis Tauberbiſchofsheim), für den Bullen Pocker; die kleine Staatspreismünze wurde den Züchtern Willi Grimm, Wagen⸗ ſchwend, für den Bullen Lux, und Aug. Fritz, Helmſtadt, für den Bullen Pelz zuerkannt. Zur Körung waren 163 Zuchtbullen vorgeſtellt(144 Zuchtwertklaſſe lIn8 Tiere, Zuchtwert⸗ laſſe III 103 Tiere und Zuchtwertklaſſe IV 33 Tiere). Ein großer Teil der gekörten Bullen und auch der Kühe und Kalbinnen ging nach dem Elſaß. Die weiblichen Zuchttiere erzielten beachtliche Ergebniſſe und wurden faſt alle ab⸗ geſetzt. Preiſe für Kühe und Kalbinnen 600 bis 800 Mark, eine Kuh des Züchters E. Reichert, Fahrenbach, ging jedoch bei einem Anſchlags⸗ wert von 1000 RM. um 1410 RM. an Anton Grimm, Krumbach, über, und Wilhelm Vogel, RMRerchingen, Kr. Buchen, erzielte mit einer Kal⸗ bin von 800 RM. Anſchlagswert 1210 RM. Die für Rinder erzielten Preiſe lagen zwiſchen 720 und 230 RM.„Pelz“ ging um 2700 RM. an die Gemeinde Hainſtadt,„Pocker“ brachte 2430 RM., „ux“ wurde von Glashofen für 2010 RM. ge⸗ fauft, Züchter Gehrig, Steinbach/ Buchen, erhielt für„Fanatiker“ 2400 RM. 4 Kinder im Derkehr Pirmaſens. In der Landauerſtraße ſprang ein ſechsjähriger Junge über die Straße und direkt in einen fahrenden Lieferwagen. Das Kind erlitt erhebliche Verletzungen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Den hrer trifft keine Schuld. Der Junge war einen Spielkameraden davongeſprungen. 3 Warum verdauen Sie schwerer als andere? HBei der Verdauung der Speisen hat der Magen eine wichtige Vorarbeit zu verrichten. Im Magen werden die Speisen gründlich durchgearbeitet und vermischt. Gleichzeitig werden durch den Magensaft, der Salzsäure und Pepsin enthält, die Eiweihstoffe aufgespalten und so für die Aufnahme in den Körper porbereitet. Ein zut arbeitender Magen ist deshaſb die Voraussetzung für eine zute Verdauung. Arbeitet jedoch der Magen nicht normal, so wird schon hier 74 der Verdauunssvorgang erschwert und zuweilen sogar 4 erheblich beeinträchtigt. Eine häufige Ursache von Magenstörungen ist die Magenübersäuerung. Sondert der Magen nämlich zu viel oder zu sauren Magen⸗ Zaft ab, so bleiben die Speisen länger im Magen fiegen und geraten zuweilen in schädliche Gärungen. Ott stellen sich dann Beschwerden, wie Sodbrennen, Faures Aufstoßhen, Magendruck und Völlegefühl ein. Aan bekämpft den Säureüberschuß und seine Folgen mit der bewährten Biserirten Magnesia. Schon 2 bis 4 Tabletten schaffen bereits nach Mi uten wesent⸗ lohe Erleichterung. Sie binden die überflüssige Säure und führen so den Magen zu geregelter Tätigkeit zurück. Sie erhalten Biserirte Magnesia für RM..39 60 Tabletten) und für RM..69 in größeren, vorteil- hatteren Packungen(150 Tabl.) in jeder Apotheke. Der Ausblick auf die weiteren Ziele im be⸗ ſchwere w Krankenhaus geſchafft werden. Sie war einem gufſtrebende Stadt am Gberrhein/ Feldgraue Studenten auf der Th 4 Vor den Ratsherren beleuchtete Oberbürger⸗ rt geernteten bens zu ſpüren ſein. Die elſäſſiſche Wirtſchaft gewinnt aus den Erfahrungen, die im Alt⸗ reich aus wirtſchaftlichem Tiefſtand bis zum Aufſtieg im Dritten Reich gewonnen wurden; ſeine Wirtſchaft wird ſich von den Schlägen, die ihnen die Vernachläſſigung ihrer 25 während der Fremdherrſchaft beibrachte, bald erholt haben und ſich einreihen in die Fen⸗ Front des ſchaffenden Volkes des Großdeut⸗ ſchen Reiches 2 Studenten im feldgrauen Rock haben in Karlsruhe an Vorleſungen der Tech⸗ niſchen Hochſchule im Rahmen eines Sonder⸗ kurſes teilgenommen, der ihnen wertvolle An⸗ regungen vermitielte. Die Vorträge machten die Studenten git den großen techniſchen Auf⸗ gaben der Gegenwart vertraut, behandelten die Fluglehre, Probleme der Balliſtik in der Luftwaſſe, den Kraftfahrzeugbau, die Funktech⸗ nik, Schieß⸗ und Sprengſtoffe, den Weg des Erzes zum Metall, moderne Lichtquellen, den Kriegsbrückenbau und Deutſchlands geſchicht⸗ lichen Führungsanſpruch. Der für alle Teil⸗ nehmer aufſchlußreiche Kurs ſchloß mit einem Kameradſchaftsabend. Die Soldaten auf den Hörerbänken lernten bei dieſer Gelegenheit die Beſonderheiten der Fridericiana kennen, für die auch mit einem Film geworben wurde. Die eines Konzertkaffees ſtrafte wieder einmal die angebliche Humor⸗ loſigkeit der Landgrabenbewohner Lügen. Mit der Aufforderung„Jeder kann mitmachen!“— lakoniſch: Jekami(übrigens in Mannheim ſchon ſeit geraumer Zeit bekannt!)— wandte ſich die Leitung an das Publikum, um noch un⸗ entdeckten, 1 im Verborgenen blühenden Talenten die Möglichkeit zu geben, auf den Brettern im Rampenlicht zu liſcheinen und ſich als Amateur⸗Artiſten zu verſuchen. Die Auf⸗ forderung„Jekami“ verhallte nicht ungehört. Es meldeten ſich Liebhaber der leichten Muſe beiderlei Geſchlechts, die teils mit, teils ohne Muſik das Publikum aujß beſte unterhielten. Die muſikaliſchen Darbiétungen überwogen, auch humoriſtiſche Vorträge fehlten nicht. Die Krönung des Abends jedoch bildete die Kom⸗ bination von Muſik mit Humor: Als Muſikal⸗ clown ſchoß ein Gefreiter den Vogel ab; ſeine urwüchſige Komik konnte den ſtärkſten Applaus einheimſen. Der Start unbekannter Sterne am Bretterhimmel 35 erfolgreich eingeſetzt— der Erfolg des Abends ermutigt zur Wieder⸗ des Amateur⸗Wettbewerbs. Vielleicht wird doch noch eine„Kanone“ entdeckt? Kleine Meldungen aus der Heimat Gefährlicher Spirituskocher Landau/ P al z. In Kandel erlitt eine Brandwunden und mußte ins brennenden Spirituskocher zu nahe gekommen und von den Flammen erfaßt worden. Dom Weg abgekommen Grünſtadt. Ein 42 Jahre alter Einwohner, der als Arbeiter bei der Reichsautobahn be⸗ ſchäftigt war, wurde bei Waldmohr im Glan als Leiche aufgefunden. Er iſt auf dem Heim⸗ weg von der Gaſtſtätte zum Lager vermutlich vom Weg abgekommen und in die Glan ge⸗ ſtürzt, ohne daß jemand den Unfall bemerkte. bom Zuge erfaßt Bensheim. Im Hofheimer Bahnhof er⸗ eignete ſich ein ſchweres Unglück. Eine 21 Jahre alte Arbeiterin wurde von einem einfahrenden Zug erfaßt und ſchwer verletzt. Ihr wurde der rechte Fuß abgeſahren. Gefängnis für aufgegebene Dienſtſtelle Han au. Ein Ajähriges Mädchen, das einer Familie in Hanau als Hausgehilfin zugewie⸗ ſen worden war, hatte ohne Genehmigung des Arbeitsamtes ihre Stellung verlaſſen, obwohl es zweimal darauf aufmerkſam gemacht worden war, daß dieſe Genehmigung unbedingt erfor⸗ derlich wäre. Vor Gericht entſchuldigte ſich die Ausreißerin mit Unkenntnis des Geſetzes. Es konnte ihr jedoch nachgewieſen werden, daß ſie auf die Folgen ihrer Handlungsweiſe auf⸗ merkſam gemacht worden war. Das Gericht er⸗ kannte aus dieſem Grunde auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Wochen, um ihr Gelegenheit zu geben, ſich einmal zu überlegen, wie man ſich in Kriegszeiten verhält. 85 gus Eberbach Unteroffizier Emil Hock, vom Stadtteil Nek⸗ karwimmersbach, Teilnehmer des Weltkrieges, wurde zu Beginn des Jahres zum Wachtmei⸗ ſter befördert. Rockenau. Die Kriegerkameradſchaft Rok⸗ kenau hielt ihren gut beſuchten Jahreshaupt⸗ appell ab. viernheimer Uachrichten Das dreijährige Töchterchen des Pg. Lehrer Hechler, das mit ſeiner Mutter bei den Groß⸗ eltern in Bensheim zu Beſuch weilte, fiel in einem unbewachten Augenblick von einem niedrigen Sitzſchemel. Nach anfänglichem Un⸗ wohlſein ſtarb das Kind unerwartet. Der in den 20er Jahren ſtehende Pg. Fried⸗ rich Hofmann, Schillerſtraße wohnhaft, iſt geſtern unerwartet an den Folgen einer akuten Hals⸗ entzündung verſtorben. Die Hitlerjugend, deren eifriger Mitkämpfer er ſtets geweſen iſt, verliert in ihm einen braven Kameraden. Waſſerſtand J. Jebruar Rhein:; Konſtanz 300(—), Rheinfelden 231(—), Breiſach 204(—14), Kehl 305(—12), Straßburg 295(—12), Maxau 508(24), Mann⸗ 5(—150), Kiub 436(—68), Köln 556 Neckanr: Mannheim 510(—48). Iſt das noch richtig: Zie will die wäſche einſchmieren und mit Neib· brett und Bürſte vorwaſchen. Nein, das iſt falſch! In keinem Haushalt darf noch unnütz Waſch · pulver und Seife verbraucht werden. Heute gilt das Gebot: Wirtiſchaftlich waſchen! Wer die Wäſche abends mit fjenko einweicht, hat ſie am andern Morgen ſchon halb ge⸗ waſchen. kEinweichen mit fenko erleichtert das Waſchen, ſpart Waſchpulver und Seife. Hausfrau, begreife: nimm Henko ⸗ spar Seifel „hakenkreuzbanner“ fiunſt und Unterhaltung onntag, 2. Tebruar 194 — Einer von beiden Von Ehrich Kör ding „Nein!“ ſagte Hein Mojer hart, und ſein ſo⸗ eben noch heiteres Geſicht bekam einen eigen⸗ artig düſteren Ausdruck,„Knobeln tu ich nicht! Bleibt mir damit vom Leibe!— Herr Wirt, noch eine Runde, aber große Gläſer!— Daß 1 wißt, knobeln tu ich nicht, ein für alle⸗ mal!“ Er blickte mit böſen Augen umher. Als er bas betroffene Schweigen bemerkte, das ſeine heftigen Worte ausgelöſt hatten, huſchte etwas wie ein grimmiges Lächeln um ſeinen ſchmalen Mund. Langſam ſagte er: „Ihr verſteht mich natürlich nicht. Aber ich denke, jeder einzelne von euch würde mir recht eben, hätte er das Erlebnis hinter ſich, das ch mit dem Knobeln machen mußte. Ich werde es auch erzählen, damit ihr wißt, weshalb ich ſo denke,— denken muß! Einige von euch haben wohl Stewe Johanſon noch gekannt?— Richtig, der große blonde Stewe, der mit der Schmarre auf der linken Wange. Ich vermute aber, keiner von euch weiß, wie er ums Leben kam. Nun, ich weiß es, ich war Zeuge, war ſozuſagen beteiligt. Denn da⸗ mals hatte der Tod die Wahl zwiſchen mir und Stewe, einer von uns beiden mußte dran glau⸗ —— es gab keine andere Möglichkeit, leider nicht. Wir fuhren beide auf dem Viermaſter „Orion“, brachten Weizen von Auſtralien nach England. Stewe war Segelmacher, ich Zweiter. War ein gutes Schiff, die„Orion“, gehörte zu den beſten Seglern. Außerdem war unſer Alter auch ein richtiger Sailor. Aber das nur nebenbei. Wir lagen im Hafen von Melbourn und luden alſo Weizen. An einem Sonntag nun hatten Stewe und ich zuſammen Freiwache. Lei⸗ der konnte man damals dort unten gerade an Sonntagen ſo gut wie nichts anfangen, da alles geſchloſſen, eigentlich nur die Kirchen geöffnet waren. So mieteten Stewe und ich uns ein Ruderboot. Wir hatten die Abſicht, über die Bucht zu fahren, wo Stewe in der Nähe von Williams⸗town gute Bekannte wohnen hatte. Die wollten wir beſuchen. Leider wurde das anfangs ſchöne Wetter bald ſchlechter. Es kam ein heftiger, böliger Wind von See her auf, der bald eine unangenehm kabbe⸗ lige See verurſacht. Das wäre an und für ſich nicht ſchlimm geweſen, wenn wir nicht ſolch un⸗ möglichen Pott von Ruderboot gehabt hätten, ein beſſerer Eimer war es, aus dünnem Eiſen⸗ blech genietet, wie man ſie drüben viel ſah, wegen der Holzknappheit, ſtabil, aber ſchwer und plump. Das Wetter wurde immer ſchlechter, und bald ſchon fingen die kurzen querlaufenden Wellen an, über den Bordrand zu ſpülen, während Stewe ruderte, ging ich ans Auspützen. Aber auf die Dauer nützte es wenig, da je länger, je mehr das Waſſer überkam. Und bald ſah ich ein, daß ich es nicht ſchaffen würde. Schon ſtand das Waſſer über den Bordplanken und er⸗ ſchwerte das Steuern, ſo daß der Kahn kaum noch gehorchte. Der Augenblick kam, da Stewe und ich ein⸗ lſahen, daß die Lage anfing ziemlich hoffnungs⸗ los zu werden. An Umkehren war nicht zu den⸗ ken. Der Wind war zum Sturm angewachſen, unſer Boot ging mächtig zu kehr, nahm immer * orritig in (den Olach oeschäften Schreibbandſ — SelLol einer Cabe mehr Waſſer über. Bald ſchon mußten wir voll ⸗ laufen. Und⸗was das bei ſolch einem Kahn be⸗ deutete, das brauche ich wohl nicht erſt zu er⸗ klären. Hinzu kam noch, daß wir beide nur mäßige immer waren. Vom Lande waren wir weit entfernt, irgendein Fahrzeug war nicht zu ſehen. Und dann war es ſoweit. Ganz plötzlich ge⸗ ſchah es, als eine beſonders hohe Welle von achtern über unſer Boot hinweglief. Da war es um uns geſchehen. Als die Welle vorüberge⸗ rauſcht war, ſanken wir. Stewe Johanſon trieb dicht neben mir in der unruhigen See. Wir ſchwammen ſo gut es ging und wußten, daß unſer Stündchen nun bald ge⸗ ſchlagen haben würde, und daß der„Orion“ uns nicht wiederſehen würde. Eine verdammt bittere Erkenntnis, Jungs, das könnt ihr glauben!“ Hein Mojer nickte mit ernſtem Geſicht und leerte ſein Glas. „Ich hätte nie gedacht, daß ich noch einmal hier mit euch ſitzen und mit euch trinken würde. Verdammt nein!“ fuhr er fort. „So trieben wir dann mitten in der weiten Bucht, wehrten uns gegen das Ertrinken, ſchluck⸗ ten hin und wieder das verteufelt ſchmeckende Seewaſſer— und warteten auf den Augenblick, da unſere Kräfte uns verlaſſen und wir wohl oder übel unſerem eiſernen Ruderboot würden folgen müſſen. Plötzlich ſah ich ganz in unſerer Nähe etwas treiben. Ein Ding, wie eine kleine Ankerboje, wißt ihr? Hüpfte oben auf den Wellen umher. Auch Stewe hatte es erblickt, und nach einer Minute hatten wir es erreicht. Es war ein alter verbeulter Oelkaniſter, leer, aber mit Schraub⸗ deckel verſehen. Eine kleine Boje, eine winzige — Rettungsboje! Als ich ſie packte, fühlte ich, daß ſie mich zur Not über Waſſer halten würde. Schon griff auch Stewe Johanſon zu, um ſich ebenfalls feſtzu⸗ halten. Denn viel war mit uns beiden nicht mehr los. Aber als Stewe den Kaniſter mit anpackte, da — ſackte er ab! Er war zu klein für uns beide. Er konnte notfalls einen Mann über Waſſer halten, nicht aber zwei. Entweder Stewe oder mich! Da ſahen wir uns an. Und, Seeleute, ich mag hundert Jahre alt werden, nie werde ich den Blick aus Stewes Augen vergeſſen! Nie jene Minute! Der Sturm fegte über das giſchtige Waſſer, weit entfernt dämmerte die Küſte, und wir beide, allein umhertreibend, hilflos, lang⸗ ſam ermattend— zwiſchen uns der kleine ver⸗ beulte Kaniſter, die einzige Rettungsmöglich⸗ keit—— für einen von uns beiden! Das wuß⸗ ten wir im gleichen Augenblick, und das ſtand wohl auch in unſeren Augen geſchrieben, als wir uns anſahen. Einer konnte ſo vielleicht ſein Leben retten, vielleicht! Nicht aber beide. Alſo———. muß einer loslaſſen, mußte ſich opfern, ertrinken, ſollte der andere die kleine Chance ausnützen können! In unſeren Blicken aber ſtand nun die Frage: wer von uns beiden ſoll ſich opfern? Wer darſ ſich feſthalten, wer muß hinab ins Dunkle? f Glaubt mir, furchtbar war dieſer Augenblick des Ueberlegens, der ſtummen Frage, die zwi⸗ ſchen uns hin und herlief. „Sie trägt uns— beide— nicht!“ krächzte Stewe und ſpuckte zwiſchen den Wörtern Waſ⸗ ſer aus.„Nur einen,— einen nur!“ Ja, das wußte ich auch ſchon. Aber das Wei⸗ Die verdeckte Schũssel vVom„bösen Boron von Kkrosigk“/ von O. G. Fersfter Unweit von Halle lag der Edelſitz Poplitz im Saalkreiſe, das Stammſchloß der Freiher⸗ ren von Kroſigk. Ein altes Rittergeſchlecht, das einſt auf der Burg am Petersberg deutſche Wacht gegen den Slawenanſturm gehalten hatte. 1807 war der Saalkreis zu dem König⸗ reich von Napoleons Gnaden Weſtfalen ge⸗ kommen. Willkürliche Steuern und ſtändige Einquartierungen beuteten das Land aus. 35• Ferdinand von Kroſigk blieb in dieſer eit, da zahlreiche ſeiner Standesgenoſſen um die Gunſt des Königs Jérome buhlten, ein aufrechter deutſcher Edelmann, von Grimm gegen die fremden Eindringlinge erfüllt und von der Sehnſucht nach Befreiung des Vater⸗ landes getrieben. Häufig wurden Offiziere des franzöſiſchen Heeres bei Kroſigk einquartiert. Der Baron bewirtete ſie nach den Geſetzen der Gaſtlich⸗ keit, doch durften ſie keine Anſprüche auf Höf⸗ lichkeit und beſondere Genüſſe ſtellen. An der Tafel tranken ſie einen ſauren Landwein— den guten Rheinwein trank Kroſigk allein oder mit ſeinen Freunden. Eines Tages bezog der franzöſiſche General La Gec Quartier in dem Hauſe Kroſigks. Er war ein hochfahrender, grober Mann, der das Geſinde mit fa und Prügeln durch das, Haus jagte ulld nie zufriedenzuſtellen war. Kroſigk brachte auch dieſem Gaſt gute Ma⸗ nieren bei. Das Mittageſſen wurde aufgetragen. Kroſigk und ſein Gaſt ſaßen ſich ſchweigend gegenüber. Kroſigk hob den Deckel von der erſten Schüf⸗ ſel, die auf den Tiſch kam, und ſchob ſie dem Franzoſen hin. Der General blickte hinein, ſah eine dicke Mehlſuppe und wies die Schüſ⸗ ſel ſtirnrunzelnd zurück. Der Baron bediente ſich nun ſelbſt, aß mit gutem Appetit und ließ den Franzmann warten. Endlich kam der ——————————— SS————————————————7 11. Fortſetzung. „An unſerm letzten Abend in Wannſee. Ich wollte ſo gern mal oben auf dem Königsſtuhl ſtehen.“ 46 grinſte.„Frauen haben ein fabel⸗ ſel tes Gedächtnis für Verſprechen, die ſie nicht elber halten müſſen, Herr Wendeiſen!“ Wendeiſen ſchob ihn mit einer ziemlich gro⸗ ben Handbewegung beiſeite wie einen läſtigen Gegenſtand.„Diesmal halte ich mein Wort, Hanna! In ſpäteſtens acht Tagen bin ich wie⸗ der hier! Hand drauf!“ „Hand drauf!“ bekräftigte ſie und ſchlug ein. Auf ihrem Geſicht aber ſtand noch immer ein ungläubiges Lächeln. endeiſen erreichte noch vor elf Berlin. Er war ſo raſch und mit ſolcher Anſpannung ge⸗ hren, daß er ſonderbar erregt war, als er, von otsdam kommend, durch die erſten weſtlichen ororte der Stadt fuhr, die ihm länger als zehn Fahre eine Heimat geweſen war. Er hatte ſich dieſes Wiederſehen hundertmal ausgemalt, aber von den Gefühlen, auf die er erechnet hatte, ſtellte ſich nichts ein als ein fei tes Verwundern darüber, daß es ihn nun doch wieder hierher verſchlagen und zurückge⸗ bracht hatte an ſeinen Ausgangsort. Die ſechs —+ ſchrumpften zuſammen wie zu einem ein⸗ higen Tag. Was in dieſer Zeit geweſen war, — verſank, wurde unwirklich; und das längſt Vergangene, das mit dieſer Stadt un⸗ trennbar verbunden war, wurde wieder zur lebendigen Gegenwart. Sogar Hanna und Meinſtedt gehörten zu dem, was erlöſchen und verſinken wollte. or einer Straßenkreuzung in Steglitz, wo ber Verkehr ſo dicht war, baß er ganz langſam fahren mußte, lenkte er ſeinen Wagen an die ordſchwelle und hielt. Einige Schrit'e weiter befand ſich eine Anſchlagſäule mit rieſigen bun⸗ ten Plakaten. Er ſtieg aus und ſchob die Mütze ins Genick, als er auf die Säule zuging. Ein Zigarettenplakat, Kino⸗ und Theater anzeigen, andern Seite:„Die„Hazienda' ruft ie!“ Wendeiſen blickte hinauf. Ein Plakat in knal⸗ ligen Farben: gelb, rot und grün. Ein grotesk dünner Pierrot mit einer Kaſperlenaſe und einer ſchmalen ſchwarzen Maske vor dem Ge⸗ ſicht ließ an allen zehn Fingern Marionetten tanzen. Sie hüpften mit verrückten Gliederver⸗ renkungen durcheinander. Eine dieſer Marionet⸗ ten war Geraldine. Obwohl ſie karikiert war, erkannte er ſie ſofort wieder. Ihr Haar war fuchſig rot, ihre übernatürlich langen Finger waren mit Ringen überladen. Sie ſtand, die Hände auf die Hüften geſtützt, auf einem Flü⸗ gel und hatte den Mund weit aufgeriſſen. Sie trug ſo etwas wie Cowboyhoſen und einen Büſtenhalter. Am Flügel ſaß ein männliches Weſen, das wie eine ſtarre Lehmfigur ausſah, die man in einen Frack geſteckt hatte. Wendeiſen betrachtete das Bild lange. Er wollte ſpöttiſch grinſen, vermochte es aber nicht. Schließlich machte er auf den Abſätzen kehrt und ging zurück zu ſeinem Wagen. Alſo zur„Ha⸗ zienda“! ſagte er ſich, als er den Motor wieder anlaufen ließ. Eine Viertelſtunde ſpäter war er da. Ueber den grell beleuchteten Eingängen hing das gleiche Plakat, das er an der Anſchlagſäule ge⸗ ſehen hatte, aber in gewaltigen Ausmaßen. Es war von einigen Scheinwerfern blendend weiß angeſtrahlt. Der Türhüter hatten den Fahn ameri⸗ kaniſchen Wagen bemerkt und eilte auf ihn zu. Es enttäuſchte ihn ſichtlich, daß ein Herr aus⸗ ſtieg, der einen ziemlich ſchäbigen und zerdrück⸗ ten Staubmantel und darunter einen ſportlichen und trank einen Schluck zweite Gang: geräucherter Speck mit Sauer⸗ kraut und Kartoffeln. La Gec tat ein wenig davon auf ſeinen Teller, koſtete und verzog ſein Geſicht. Mit mühſam verhaltener Wut ſah er zu, wie der Baron ſich an dem heimatlichen Gericht ſatt aß, und wartete auf einen weiteren Gang. Aber er wartete vergeblich, denn als der Baron ſeine Teller geleert hatte, wünſchte er ſeinem Gaſt eine geſegnete Mahlzeit und machte Miene, davonzugehen. Da ſprang der General zornig auf und rief: „Herr Baron, wollen Sie mich zum Narren halten? Das war ein Fraß, der gut genug für eure Bauern und Knechte ſein mag, nicht aber für einen General des Kaiſers! Ich ver⸗ lange ein anſtändiges Mittagsgericht!“ Kroſigk wiſchte ſich den Mund ein. „Dies iſt unſer gewohntes Mittageſſen, mein Herr!“, ſagte er dann freundlich.„Doch ſol⸗ len Sie nach Wunſch befriedigt werden.“ Er winkte dem Diener, der hinauseilte und bald mit einer verdeckten Schüſſel zurückkehrte. „Wenn es Ihnen gefällt, Herr General“, ſagte Kroſigk,„ſo verzehren wir dies letzte Gericht gemeinſam im Garten.“ Der Franzoſe ſah ihn verſtändnislos an. da nahm der Baron die Serviette von der ſehenſke und ließ zwei darin liegende Piſtolen ehen. Einen Augenblick lang blieb der Gaſt ſtumm, erſt als der Baron ihn ſcharf aufforderte, zu⸗ zulangen, erhob er ſich bleich und wortlos, dankte mit einer ſtummen Verbeugung und verlegte ſein Quartier. Allmählich verſtanden ſich nach dieſer Bege⸗ Speck dick Butter ſchmieren und dies nicht nur Necælenburger Historchen Von Peter. Der alte Graf Baſſewitz dam zur Audienz bei Durchläuchting, machte ſeine ſchönſte Verben ⸗ gung, glitt dabei aus und ſetzte ſich hin. Der Herzog wollte ihm aufhelfen, rutſchte aber ſelbſt aus und ſetzte ſich daneben. Da ſagte der alte Baſſewitz mit ſeiner Bierruhe: „Was wir mit'nander abzumachen haben, Ho⸗ heit, das können wir ja auch im Sitzen ab⸗ machen.“ zuletzt ſeine 1 politiſchen Urf ührer, ſeinen äß, jeweils nimmt, ſo ver irtſchaftspol der Machtüber lismus in De ldet, Folgeri ede i 1* Doktor Katermaus in Waren— ein Arzt der alten Schule— hatte einen Schmied, der an kaltem Fieber litt, in Behandlung. Eines Ta⸗ ges ſah er ſeinen Patienten auf eine Scheibe unbeſchadet verzehren, ſondern dadurch auch das Fieber loswerden. 3 Belanntlich ſoll jeder Arzt aus der Praxis lernen, und ſo notierte Doktor⸗Katermaus: Mit⸗ tel gegen kaltes Fieber: Speck mit Butter. 4 Bei nächſter Gelegenheit verordnete er das Mittel. Leider ſtarb aber der Mann daran. Da notierte Doktor Katermaus:„Nur für Grob⸗ ſchmiede— Schneider ſterben daran.“ Der Führer Gründe auf, Feindſchaft ge erſt ſeit heute Augenblick, da exportieren tere, das Furchtbare, das wagte er nicht auszu⸗ lt in Wett ſprechen, vielleicht nicht einmal zu denken. Wir waren gleichaltrig, beide ledig, keiner konnte irgendeinen Vorrang beanſpruchen. Kei⸗ ner wollte es auch, denn wir waren wirkliche Kameraden. Aber— keiner fand den Mut, den ſchweren Entſchluß, ſich als Opfer anzu⸗ ieten.— „Wir wollen obeln!“ huſtete Stewe und ſah mich feſt an.„Der Gewinner darf den Kaniſter behalten!“ Ich nickte nur, mir leuchtete ein, daß nur ſo eine einwandfreie Löſung gefunden werden konnte. Und da haben wir dann geknobelt— um unſer Leben. Jungs, ihr kennt das Leben einigermaßen, ich weiß aber nicht, ob einer von euch ſich das vorſtellen kann— um ſein Leben 4 1 knobeln. In ſtürmiſcher See dahintreibend, waf⸗ und volkreiche ſertretend, einen kleinen, verroſteten Kaniſter Reihe der Gre feſthaltend. Er war der Preis— und ein Leben. die aus nat Wir knobelten alſo. Jeder hielt ſich mit einer 4 Dauer zwang Hand ein wenig feſt, während er mit der an⸗ pas mit einer deren Figuren machte. Ihr wißt ja, Papier, itte. Es b Schere, Stein. erganiſation( Beim erſten Male machte ich Stein, Stee ſegenannten, aber Schere, alſo hatte ich gewonnen!— Dann gewichts der zeigte ich Papier, er Schere. Nun war er Sieger. innere Aufs drittemal kam es alſo an! Die nächſte ſife für Sekunde, unſere nächſte Fingerhaltung würde chaffen. Allr über Leben und Tod bei uns entſcheiden!— weſentlich geä Ich hielt die Fauſt hoch— Stein! Stewe zeigee pugg iſt fraf im ſelben Augenblick geſpreizte Finger— rachte das au Schere!— Ich hatte gewonnen, durfte leben— treffende For Stewe Johanſon mußte ſich opfern! Ehe ich ein Zentren e⸗ Wort ſagen konnte, ehe ich überhaupt richtig„Dieſe engliſ erfaßt hatte, daß ich Sieger war in dieſem V. furchtbaren Spiel— war Stewe Johanſon ver⸗ ſchwunden. Er war ein Kerl! Er zauderte nicht, jammerte nicht, er hatte verloren und zahl ſeinen Einſatz ſofort!— Ich ſah ihn nicht wie⸗ der. Ja, ein ganzer Kerl, dieſer Stewe!— Drei Stunden ſpäter fiſchte mich ein kleiner Küſtendampfer auf. Es war mein Glück, daß der Sturm in die Bucht hineinſtand.— So war das, Jungs, ich denke, jeder von euch wird nun verſtehen, weshalb ich ſeit dem nie wieder ge⸗ ſpielt oder geknobelt habe. Wer das einmal tat um den Einſatz zweier Leben, der kann es wohl nimmer wieder tun um eine Runde Bier oder Kümmel!— Alſo— Proſt!“— dieſ den Deutſchla Oder ſtand: England in 1 vor 1914 vert dem im brit Engländer ſick meter Raum dem Deutſchen Frieden von! nen es ſchon e machte in Ver 3— Gebiete der Kolonien, den ſyſtemati Europas du urchkreuzt wi möglicher Gel elbſt mit den igen könnte, drehen. Die Brüch Sozialſtri Nicht nur von der Seite ialen Geſtalti lorenen Poſter ur den F. England, die anbieten, zu: Jurück, das i ferial von un Slurnen¶ALellæn venbeit zuch die franzöſicchen Iffiziere dazu, Licen zer imns Tutoflecht I u. II FSn Haren. Wen den„böſen Baron von Kroſigk“ mit größter e Fach 22 Ku io Apotm diachnanmeporio 50 Pte. Prosb. 4. etwas macht, Höflichkeit und Vorſicht zu begegnen... de avotheken in Mannheim- Einnornapotneke am Markt gramme nehm Anzug trug. Die männlichen Gäſte der„Ha⸗ zienda“ erſchienen abends wenigſtens in dunk⸗ ler Straßenkleidung. Der Wagen war indeſſen tatſächlich amerikaniſcher Herkunft und der Be⸗ ſitzer augenſcheinlich auch.„Good evening, Sir!“ grüßte der Türhüter. Wendeiſen tippte an ſeine Mütze, die ihm tief im Genick ſaß, und lächelte freundlich.„'n Abend! Wie weit ſeid ihr denn da drin ſchon mit eurem Programm?“ Der Mann ſchluckte ſeine Beſtürzung über den berliniſch redenden Amerikaner herunter.„Es iſt noch in vollem Gange...“ „Die Vernon ſchon aufgetreten?“ „Ja. Aber kurz nach elf können Sie ſie noch einmal hören.“ „Schön! Darf ich den Wagen hier parken?“ Er mußte ihn in eine Nebenſtraße fahren und kehrte zum Eingang zurück. Der Türhüter ſchleuſte ihn ſchweigend durch die Drehtür. Wendeiſen betrat eine glänzende Vorhalle, in. der es nach Stuck, friſcher Farbe, Parfüm und Zigaretten roch. Von irgendwoher kam Muſik. Ein Page ſtürzte ihm mit deutlicher Mißbilli⸗ gung entgegen, um ihm Mantel und Mütze ab⸗ zunehmen. Wendeiſen zauberte die Mißbilli⸗ gung über ſeine unpaſſende Kleidung mit einem verſchwenderiſchen Trinkgeld hinweg. Er verſpürte keine Luſt, ſich bis zu Geral⸗ dines Auftreten Tanzmuſik anzuhören oder langweilige Conférenciers.„Habt ihr hier irgendwo einen ruhigen Raum, wo man einen anſtändigen Whisky trinken kann?“ fragte er den Pagen. Er wurde in die Bar gewieſen. Aus dem Saal kamen jetzt Ziehharmonikaklänge und ein roſtiger Baß, der ſich zuweilen in übertriebener Sentimentalität zu einem Fiſteltenor hinauf⸗ quälte, was jedesmal ſchallendes Gelächter er⸗ regte. Dann knallte eine Peitſche oder eine Pi⸗ ſtole; Geſang und Muſik brachen ab, nur das Gelächter brauſte verſtärkt. Es ging offenbar ſehr luſtig zu in der„Hazienda“. Wendeiſen beſtellte ſeinen Whisky. Von den Nachbartiſchen her muſterte man ihn; er tat, als r— ſei er ganz allein in der Bar, und kümmerte ſich um niemand. Die erregende Anſpannung der nächtlichen Fahrt verklang nach dem erſten Glas. Er trank berung, de ein zweites und drittes, und eine leichte Bene⸗—** Europa belung befiel ihn. Plößlich horchte er auf Er Auasrichtung r vernahm aus dem Saal praſſelnden Begrü⸗ 3 18 näßi flei ßungsbeifall, dann Klaviergeklimper und Ha⸗ nie 1 gert erfolgt und e waigitarren... Geraldines Stimme! ſchen Genoſſer Er erhob ſich ſofort, als habe ein Anruf ſein enige Ohr getroffen. Blne hinzuſehen, legte er ein imche Geldſtück auf den Tiſch, gab dem Kellner einen Eeend in der Wink und ging hinaus. aleidung, ein Es waren nur wenige Schritte bis zum nung, in der e Saaleingang. Ein kleiner Page, der wie eine ſoziaken geſar 10 Puppe ausſah, riß die Flügeltür vopr ü ihm auf. Jahren oder! müſſen zu un⸗ uns ſtudieren man das mach rer aus,„iſt Gegenüber Augen der Er Er trat ein. ger n Der Saal war in bläuliches Halbdunkel ge⸗ gquierten Wirt taucht, und nur die kleine Bühne war von eii wdnie Fir goldgelben Scheinwerferlicht grell beleuchtet. Grun 8 Geraldine ſtand in ihren Cowboyhoſen auf dem gramm de m Flügel und ſang ihren Tango. Sie hatte den eht, ſondern Oberkörper zurückgebeugt, den Kopf ſeitlich ge: und Eigentm neigt und die ſchmalen Hände in die Hüften eworden geſtützt. Sie erſchien ihm dort oben auf der der National Bühne ſchlanker und größer, als er ſie in der* rinnerung hatte. Ihr Haar leuchtete im Scheinwerferlicht wie Kupfer. 4 Wendeiſen verhielt den Atem und ſtarrte ſie an. Sein Herz pochte dumpf. Er ſpürte jeden einzelnen Schlag an den Rippen. Daß Geral⸗ che— d ehen: ufba ine ſang, hörte er kaum; er ſah auch nicht die chaft, die zahlloſen dunklen Köpfe, die ſich zwiſchen ihm und der Bühne drängten; er ſah nur mit einer 3 18—3 ſpukhaften Deutlichkeit dieſe ſelbe Frau dort ligh⸗ Lebe oben in ſeiner kleinen Studentenbude in einem unt Hinterhaus der Uhlandſtraße ſtehen mit weißem eſſen Geſicht, ſchreckverzerrtem Mund, hörte ihren. Das ſolda kleinen, ſpitzen Schrei und fühlte ſich von iht umklammert— das letzte klare Erinnerungs⸗ Die ſoziale bild, bevor er umſank. Dann war nur noch der brennende Schmerz da. und der widerwärtig wandt werde lau⸗ſüße Blutgeſchmack im Mund. (Fortſetzung folgt.) erklärt:„In n ſind zeidigung ihr ein Arzt der nied, der an Nann daran. ur für Grob⸗ mn.“ nicht auszu⸗ denken. ledig, keiner pruchen. Kei⸗ ren wirkliche ſen Mut, den Opfer anzu⸗ tewe und ſah den Kaniſter „daß nur ſo iden werden geknobelt— it das Leben ob einer von n ſein Leben reibend, waſ⸗ ten Kaniſter id ein Leben. ſich mit einer mit der an⸗ Stein, Stewe en!— Dann ar er Sieger. 1 Die nächſte ltung würde tſcheiden!— Stewe zeigte Finger— e wieder ge⸗ s einmal tat kann es wohl de Bier oder Hen L 5 Seteh⸗ 50 Pfg. Prosp. 4 eke. am Markt ——————————— kümmerte ſich r nächtlichen las. Er trank leichte Bene⸗ e er auf. Er iden Begrü⸗ 4 der und Ha⸗ ie! tellner einen Elend in der Ernährung, te bis zum der wie eine flügeltür vor ilbdunkel ge-. ar von einem l beleuchtet. oſen auf dem ie hatte den f ſeitlich ge⸗ die Hüften ben auf der er ſie in der leuchtete im id ſtarrte ſie GWiderſtandes derjenigen. die ſich dieſer Ge⸗ ſpürte jeden ſche Programm be 10„ Rufbau einer deutſchen Nationalwirt⸗ wiſchen ihm b die unter Anerkennung der ur mit einer Hedeutung der privaten Initia⸗ Frau dort tive doch das geſamte wirtſchaft⸗ de in einem liche Leben denallgemeinen Inter⸗ mit weiem effen unterſtellt und unterordnet. ſch von etdatiſch: Mab rinnerungs⸗ Die ſoziale muß erſt recht in nur noch der Kriegszeiten nach ſo atiſchen Maßen ange⸗ widerwärtig undt werden. Unüberhörbar hat der Führer erklärt:„In Zeiten, in denen die Völker ge⸗ ng folgt.) ngen ſind auf den Schlachtfeldern zur Ver⸗ n Anruf ſein legte er ein pgramms, kenkreuzbanner“ Wietſchafts- und Sozialpolitih Sonntag, 2. Tebruar 1941 e Mirtschaff nach der Führerrede H. B. Mannheim, 2. Februar. Hie Rede des Führers zum 30. Januar 1941 50 natürlich der großen politiſchen Ueberſchau ünd einer Zielweiſung in die kommende Ent⸗ hicklung. Da aber dieſer politiſche Weltkampf, den England vom Zaun gebrochen hat, nicht letzt ſeine wirtſchaftspolitiſchen und ſozial⸗ olitiſchen Urſachen hat, und außerdem der ührer, ſeinem Weſen und ſeiner Aufgabe ge⸗ üß, jeweils zur Totalität der Lage Stellung Wirtſchaftspolitik und Sozialpolitik, die ja ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozia⸗ lismuszin Deutſchland eine wachſende Einheit bildet, Folgerungen und Nutzanwendungen aus dieſer Rede im Sportpalaſt zu ziehen hat, an Hand einer wiederholten Vergegenwärtigung rer einſchlägigen Kernſätze. Der Führer zeigte die wirtſchaftspolitiſchen ründe auf, die England zu einer ſteigenden Feindſchaft gegen Deutſchland bewogen, nicht ſt ſeit heute, ſondern beginnend in ugenblick, da mit der politiſchen Einigung und Konſolidierung der deutſchen Länder zu einem Reich unſer wirtſchaftlicher Aufſtieg einſetzte. chon als Deutſchland im Laufe des 19. Jahr⸗ hunderts dazu überging, ſtatt Menſchen Waren en und auf den Abſatzmärkten der Welt in Wettbewerb trat, empfand England 4 dies als einen Eingriff in ſeine Domäne. Und iefſe Mißgunſt gegenüber dem aufſteigen⸗ den Deutſchland, das vor dem Entweder— SOder ſtand: Exportieren oder Sterben, hat England in dem letzten halben Jahrhundert vor 1914 verdoppelt und verdreifacht. Trotz⸗ dem im britiſchen Imperium 46 Millionen Engländer ſich auf 40 Millionen Quadratkilo⸗ meier Raum verteilen können, mißgönnte es dem Deutſchen Reich ſelbſt ſeine im Frankfurter FHrieden von 1871 erhaltenen Grenzen, mit de⸗ neen es ſchon ein Volk ohne Raum war, und es nmachte in Verſailles mit der Abtretung urdeut⸗ — Gebiete vom Stammland, mit dem Raub der Kolonien, mit der Politik der Reparationen ſyſtematiſchen Verſuch, das arbeitsſtarke 4 den und volkreiche Deutſchland vollkommen aus der Reihe der Großmächte— ſtreichen. Es fürchtete die aus natürlichen Bedingungen auf die Dauer zwangsläufige Einheitsbildung Euro⸗ 57 mit einem ſtarken Deutſchen Reich in de. Ritte. Es betrieb ſeine Politik der organiſation Europas nach der Richtſchnur der fogenannten„balanoe ol power“, d. h. des Gleich⸗ gewichts der Kräfte. Die erriſſenheit und Innere Ohnmacht Europas ſollte die Voraus⸗ etzung für die zentrale Stellung Londons chaffen. Allmählich aber hat ſich das Bild weſentlich geändert. Die britiſche Weltbeherr⸗ ſchung iſt fragwürdig geworden. Der Führer brachte das auf die lapidare, den Kern der Lage treffende Formel:„Die Welt hat neue und die Bildung des neuen Reiches, im Süden Europas durch den gleichen Weg Italiens durchkreuzt worden. Es iſt ſchon heute ein un⸗ möglicher Gedanke, daß es jemals England, felbſt mit den ſtärkſten Verbündeten nicht, ge⸗ lüngen könnte, das Rad der Geſchichte zurück⸗ zudrehen. Die Brüchigkeit der engliſchen Sozialſtruktur Nicht nur von der militäriſchen Seite, auch von der Seite der Wirtſchaftsidee und der ſo⸗ lalen Geſtaltung, ſteht England auf einem ver⸗ orenen Poſten. Mit beißender Jronie rief der m den Fabrikanten„ſozialer Gedanken“ in ngland, die alte Ladenhüter als Novitäten anbieten, zu:„Legen Sie ſie wieder in die Kiſte zurück, das ift altes, bereits abgelegtes Ma⸗ erial von uns, ſchon längſt überholt, meine Herren. Wenn Sie wiſſen wollen, wie man ſo eiwas macht, dann bürfen Sie nicht Pro⸗ ramme nehmen, die bei uns etwa in den 8her ahren oder 9oer Jahren modern waren. Sie müſſen zu uns kommen, meine Herren, und bei uns ſtudieren, wenn Sie lernen wollen, wie man das macht.“„England“, ſo rief der Füh⸗ ker aus,„iſt im Innern trotz ſeiner Welt⸗ eroberung, der ſozial rückſtändigſte Staat, den Ein Staat, deſſen geſamte kKlusrichtung nach den Intereſſen einer verhält⸗ nismäßig kleinen und dünnen Oberſchicht hin erfolgt und einer mit ihr verbundenen jüdi⸗ ſchen Genoſſenſchaft. Das Land, das für ein⸗ zelne Wenige ein Paradies iſt, iſt für die Maſſe 100 Wirklichkeit nur ein endloſes Elend. Ein ein Elend in der vor allem in der Woh⸗ des Verdienſtes und der 4 9 es in Europa gibt. AKleidung, ein Elend nung, in der Sicherun ſo ialen geſamten Ge etzgebung., Fegenüber der offentſichtlich, ſelbſt vor den nugen der Engländer, von Tag zu Tag brüchi⸗ zer werdenden ſozialen Struktur und antl⸗ mnierten Wirtſchaftsauffaſſung Englands, ver⸗ wies der Führer mit klaren Vorten auf die n des deutſchen Pro⸗ das ja nicht mehr auf dem Papier feht, ſondern ſeit 1933 ſichtbare Wirklichkeit und Eigentum des ganzen deutſchen Volkes geworden iſt. Das deutſche Programm wie es der Nationalſozialismus verwirklicht, bedeutet ge. i geſehen, 1 erklärte der 3 Fü rer, Herſtellung der deu—— Volksge⸗ meinſchaft, wenn' notwendig rechung des 3 Und das deut⸗ meinſchaft nicht——.— wollen. anzutreten und da⸗ U ——— ihrer Intereſſ en immt, ſo verſteht es ſich, daß auch die deutſche Des⸗ Volkwerdung der deutſchen Nation age wirtſchaftlich ge⸗ Berliner Handelsgesellschaft verstärkt Reserve Der erste Großbankabschluſi Als erſte der ſechs deutſchen Großbanken(zu ihnen vechnet neuerdings auch die Bank der deutſchen Ar⸗ beit) veröffentlicht auch in dieſem Jahr die Ber⸗ liner Handels⸗Geſellſchaft ihren Abſchlutz für 1940. Infolge einer weſentlichen Ausweitung des Geſchäfts, wie ſie ſich durch die hohe Liquidität der deutſchen Wirtſchaſt ergab, konnte die Bank trotz der Zinsſenkung ihre Einnahmen aus Wechſeldiskonten, Zinſen und Dividenden auf 6,20(5,74) Mill. RM. erhöhen. Proviſionen uſw. erbrachten 4,99(4,97) Mill. RM., während ſonſtige Einnahmen, die wieder zum größten Teil an die internen Reſerven gingen, wieder mit 0,5 Mill. RM. ausgewieſen werden. Auf der Ausgabenſelte ergab ſich eine Minderung der Perſonalaufwendungen um rund 0,4 Mill. RM., und zwar erſcheinen Gehälter uſw. mit 3,77(3,96) und Sozialleiſtungen mit 1,02(1,18) Mill. RM. Dieſer Rückgang iſt kriegsbedingt, da ein größerer Teil der Gefolgſchaft eingezogen iſt. Wenn ihnen auch ihr Ein⸗ kommen durch Zahlungen der Banken auf 85 Prozent aufgebeſſert wird und z. a. Erſatzeinſtellungen er⸗ folgen mußten, ſo bleibt per Saldo doch eine gewiſſe Einſparung. Beachtlich angewachſen ſind die Steuerauſwendun⸗ gen, und zwar auf 3,63(2,83) Mill. RM., woraus man ziemlich deutlich die günſtige Ertragsentwicklung bei der Bank ableſen kann. Zu dem guten Ergebnis hat auch das Wertpapiergeſchäft beachtlich beigetragen, obwohl Zeichnungen auf Reichsanleihen im Berichts⸗ jahr nicht mehr erfolgten, ſondern der Kreditbedarf des Reiches durch unmittelbaren Verkauf von Reichs⸗ ſchatzanweiſungen befriedigt wurde, wobei die den Banken gewährten Vergütungen niedriger ſind. Ein⸗ ſchließlich 1,86(1,75) Mill. RM. Gewinnvortrag er⸗ gibt ſich ein Reingewinn von 4,21(3,93) Mill. RM. Hiervon ſollen der freien Reſerve 2 Mill. RM. zuge⸗ führt werden, während der Reſt als Dividende von wieder 6½ Prozent zur Vertellung gelangt. Die eigenen Mittel der Bank ſind durch die Reſervenauf⸗ füllung auf 40 Mill. RM. gebracht worden bei einer Bilanzſumme von 399(339) Mill. RM. Die Einlagen der Kundſchaft haben ſich auf 337,99(268,43) Mill. RM. erhöht, während an⸗ dererſeits die Akzeptverpflichtungen auf 13,93(24,99) Mill. RM. zurückgingen. Sehr beachtlich zugenommen haben auch Bürgſchaften, und zwar auf 43,75(23,13) Mill. RM. Sie wurden hauptſächlich für Induſtrie⸗ unternehmen gegeben, die Anzahlungen von öffent⸗ lichen Stellen für erteilte Aufträge hereinnahmen. Auf der Aktivſeite erſcheint die Barreſerve wenig verändert mit 12,54(12,69) Mill. RM. Der Beſtand an Wech⸗ ſeln iſt auf 45,11(52,89) Mill. RM. zurückgegangen. Dagegen erhöhten ſich Schatzwechſel und unverzins⸗ liche Reichsſchatzanweiſungen uſw. auf 145,96(85,85) Mitl. RM. und eigene Wertpapiere auf 50,86(45,65“ Mirl. RM. Hierunter ſind 29,2(25,3) Mill. RM. Reichsanleihen uſw. enthalten. Noſtroguthaben wer⸗ den mit 18,52(12,96), Warenvorſchüſſe mit 8,53 (10,96) und Debitoren mit 101,69(102,15) Mill. RM. aufgeführt. Das Debitorengeſchäft war fehr leb⸗ haft, und zwar namentlich gegen Ende des Jahres. Während vorher die Rückzahlungen ſtark überwogen, machte ſich in den letzten Monaten des vergangenen Jahres größerer Kreditbedarf der Induſtrie bemerk⸗ bar. Die Beteiligungen haben ſich durch Abgabe der Beteiligung an dem Hamburger Bankhaus M. M. Warburg& Co. auf 3,67(4,57) Mill. RM. ermäßigt, obwohl die Boc eine Minderheitsbeteiligung an dem rumäniſchen Bankhaus Chriſtogeloni genommen hat. Ueberhaupt hat ſich das Inſtitut reger am Geſchäft in den öſtlichen ſüdöſtlichen Ländern beteiligt. Die ſoge⸗ nannte erweiterte Liquidität ſtellt ſich auf 57,5(58) Prozent. kleiner IWirisciaftsspĩegel Unternehmungen Aktienbrauerei Zudwigshafen. Die Hauptverſamm⸗ nung beſchloß, aus einem Reingewinn von 108 131 (108 206) RM. wieder 6 Prozent Dividende auf 1,4 Mill. RM. Aktienkapital auszuſchütten. In Ergänzung des Geſchäftsberichts führte Direktor Dr. Feil aus, daß das Berichtsjahr befriedigend verlaufen ſet und die Umſtellung auf die Kriegswirtſchaft planmäßig durchgeführt werden konnte. Weder die Einführung eines Kriegszuſchlages auf Bier noch die Beſchränkung des Stammwürzegehaltes auf 2 Prozent habe eine Schmälerung des Abſatzes und Ertrages gebracht. Jedenfalls traf die Anſicht, daß im Kriege der Ver⸗ brauch um 25 Prozent abnehmen würde, nicht zu; die Kontingentierung des Abſatzes auf 75 Prozent der Kundenbelieferung ließ ſich nicht durchführen; ber den ſaarpfälziſchen Brauerelen lag in einzelnen Mo⸗ naten der Abſatz ſogar um 40 Prozent hoöher als im Vorfahr. Im neuen Geſchäftsjahr habe die Braueret nur einen Teil ihres Bedarfes in Form von Gerſten⸗ bezugſcheinen erhalten, den Reſt in Malzbezugſcheinen. Die eigene Mälzerei könne alſo nicht voll ausgenutzt werden. In den letzten Monaten ſei gegenüber dem Vorjahr ein gewiſſer Abſatzrückgang eingetreten; da⸗ bet muß aber berückſichtigt werden, daß im Vorjahr die Abſatzvermehrung außerordentlich hoch war. Konvertierung der fünfprozentigen Reckar⸗Gold⸗ anleihe. Die Kündigung der noch umlaufenden Be⸗ ſtände der fünfprozentigen Goldanleihe von 1923 der Neckar AG, Stuttgart, und der Vorbehalt, den die Geſellſchaft dabei bezüglich eines Umtauſchangebotes gemacht hat, legen die Vermutung nahe, daß eine neue Anleihe zu einem niedrigeren Zinsfuß— man ſpricht von 4 Prozent, herausgegeben werden ſoll. An der Neckar AG iſt bekanntlich auch der Staat Baden (außer ihm noch das Reich, Württemberg und Heſſen) beteiligt. Halbergerhütte Gmbch, Brevach(Saar). Die fran⸗ zöſiſche Röhrengeſellſchaft Pont⸗a⸗Mouſſon in Naney hat, wie die Nachrichten für den Außenhandel be⸗ kanntgeben, ihre Beteiligung an der Halbergerhütte abgeſtoßen. Die Halbergerhütte gehörte urſprünglich zum Stumm⸗Konzern; nach der Abtrennung des Saarlandes mußte Stumm 60 Prozent des Geſell⸗ ſchafts kapitals an Pont⸗a⸗Mouſſon abtreten. Das Ka⸗ pital betrug zuletzt 60 Mill. franz. Franken. Deutſche Kleider⸗Werke AcG, Frankfurt am Main. Im Kriegsjahr 1939%0 ſei ein Umſatzrückgang un⸗ vermeidlich geweſen, doch hätten die Exportumſätze geſteigert werden können. Die Verſuche, den Ge⸗ brauchswert von rein zellwollenen Oberſtoffen für die Herrenkleidung zu verbeſſern, ſeien mit gutem Erfolg fortgeführt worden. Bei 4,68(5,01) Mill. RM. Roh⸗ ertrag verbleibt nach 175 000(171 000) RM. Ab⸗ ſchreibungen ein Reingewinn von 114 601(109 526) RM., der wieder voll vorgetragen wird. Aus dem vom Vorjahr noch zur Verfügung ſtehenden Vortrag wurden 100 000 RM. einem Werkerneuerungsfonds zugeführt. In Kürꝛe Oeffentlich⸗rechtliche Lebensverſtcherungsanſtalten. Im vierten Vierteljahr 1940 wurden dei den im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Anſtalten insge⸗ ſamt beantvagt 92,27 Millionen Reichsmark(Monais⸗ durchſchnitt 30,76 Millionen Reichsmark). Die ein⸗ zelnen Monate brachten folgende Ergebniſſe: Oktober 25,79 Millionen Reichsmark, November 28,41 Millio⸗ nen Reichsmark, Dezember 38,07 Millionen Reichs⸗ mark. Die geſamte Jahresantragsſumme beträgt 300 Millionen Reichsmark(Monatsdurchſchnitt 25 Millio⸗ nen Reichsmark). Seit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus bis 1938, alſo in ſechs Frie⸗ den sjahren, wurden insgeſamt 1,802 Millionen Reichsmark beantragt. Der Jahresdurchſchnitt ſtellt ſich demnach auf 300 Millionen Reichsmark. Das Kriegsjahr 1940 hat alſo den gleichen Jahresantrag zu verzeichnen wie der Durchſchnitt der Friedensjahre 1933 bis 1938. Brutzeit für Nutz⸗ und Zuchtgeflügel. Der Beauf⸗ tragte des Reichsnährſtandes für den Verkehr mit Nutz⸗ und Zuchtgeflügel und für Brütereien hat ange⸗ ordnet, daß Brutanlagen in dieſem Jahr nur in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai zur Brut benutzt werden dürfen. Die Landesbauernführer ſind ermäch⸗ tigt, auf Antrag Ausnahmen zur Ausbrütung von Küken zu Maſtzwecken oder Enten zuzulaſſen. „Reuer Kabeldienſt zwiſchen Amerika und Portugal. Die Weſtern Union Telegraph⸗Geſellſchaft der Ver⸗ einigten Staaten hat zwiſchen dieſen und Portugal einen direkten Kabeldienſt eingerichtet. bei keine Ausnahme machen können zwi⸗ ſchen ſolchen, die viel oder ſolchen, die wenig zu vertreten haben, in ſolchen eitläuften ſind wirtſchaftliche Vorteile oder Vormachtſtellun⸗ en zuungunſten der Intereſſen der Allgemein⸗ eit nicht mehr aufrechtzuerhalten. Wenn auf der anderen Seite des Kanals und des Atlantik die Theorie der Menſchheit ſteht als univerfaler Begriff, dem der de In⸗ dividuums und ſeiner liberalen Freiheit korreſpondiert, Phraſen und Chimären, unter denen ſich Imperialismus und Kapitalismus tarnt, dann ſez die Ausrichtung der deut⸗ ſchen wirtſchaftlichen Politik genau wie die der deutſchen inneren Politik und Außenpolitit: Das Volk. Dies iſt die wahre Realität und Richtſchnur.„Alle 3 die wir betreten müſ⸗ fen, müſſen am Ende dort münden.“„Wir 152 uns dabei darüber klar“, fügte der Führer hin⸗ zu,„daß, wenn man nicht alles zerſtören will, man nur mit vielen Nachſichtigkeiten dieſen Weg beſchreiten und einhalten kann. Aber die Bewegung iſt ja auch nicht nur die itliche Er⸗ einung eines Mannes! Der Bogen ihrer Wirkung, die E uh ihrer Sendung iſt weit Secbei Der Führer wiederholte mit ſtolzer icherheit den Satz, den er über die eſtal⸗ tungskraft und die Reichweite ſeines Pro⸗ ramms ſchon früher in den Kampfzeiten 5 fagt hat:„Der Nationalſozialismus wird die kommenden Jahrtauſende der deutſchen Ge⸗ ——.— beſtimmen. Er iſt nicht mehr wfeine enken, er wird erſt dann vergehen, wenn ſeine Programmpunkte eine Selbſtwerſtändlichkeit ge⸗ worden ſind!“ Jeden Gedanken an eine nn lichkeit für unſere Feinde in dem deutſchen Ab⸗ wehrkrieg gegen die engliſche Anmaßung, wies der Führer auch hinſichtlich der Hoffnungen zu⸗ rück, die von der wirtſchaftlichen Seite her eine Gefahr für Deutſchland erträumen. Die da drüben hätten vielleicht noch eine Hoffnung— aber ſie ſei nicht mehr ſo ſtark— den Hunger. Darauf antwortet der Führer: „Wir haben unſer Leben organiſiert, wir wuß⸗ ten von vornherein, daß es im Krieg einen Ueberfluß nicht geben kann. Aber bignsgerg wird das deutſche Volk niemals— niemals! Eher das engliſche! Davon können die 7 überzeugt ſein!“ Und dann weiter:„“ oh⸗ ſtoffmangelk Auch da haben wir fü alles voller Arbeit ſteht, um die neue Wirtſ nächſt einmal, vom vorgeſorgt, daher der Vierjahresplan! Viel⸗ leicht iſt das auch ſchon einigen Engländern zum Bewußtſein gekommen!“ Die ſoziale Welt wird ſiegreich ſein! Wir ſind in Deutſchland ſtolz und getroſt in dem Bewußtſein des Führerwortes:„Die ſo⸗ iale Welt wird am Ende die ſiegreiche ſein“. enn Hitler in ſeiner Rede davon ſprach, daß das Jahr 1941 die Neuordnung Europas bringen werde, dann iſt das beſcheiden ge⸗ ſagt; denn dieſe Neuordnung iſt ja ſchon in vollem Zuge, und wer ſehen kann, ſieht, daß nach dem militäriſchen Sieg auf dem Konti⸗ nent, dem der über die Inſel nachfolgt wie das Amen in der Kirche, die e neis riſchaſte⸗ konſtruktion Europas noch in dem Augenblick, da es unter den Waffen ſteht, zu begründen. Und dazu iſt die deutſche Wirtſchaftskraft und Wirtſchaftsintelligenz befähigt, trotzdem ſie zu⸗ letzten Arbeiter und der letzten Arbeiterin bis zur oberſten wirtſchaft⸗ lichen Führung, ſich mit einer ungeheuren An⸗ pannung aller Arbeits⸗ und Materialkräfte für ie Aufgabe einſetzt, die Rüſtung zu verſtärken, die deutſche Wehrmacht und 33 Schlagkraft von der wirtſchaftlichen Seite wie von der techniſchen Seite her, ſo ſtark zu machen, daß England zu Boden ſinkt und mit ihm jede Macht, die es wagt, das Gericht an England aufzuhalten. Auf dem richtigen Weg Die Schlußfolgerung, die die deutſche Wirt⸗ ſchaft aus der Führerrede vom 30. Januar 1941 ziehen darf, iſt das Bewußtſein, daß ſie auf dem richtigen Wege iſt und ihrer Idee und Organiſation und ihrer ſozialen Vorbilbdlichkeit der Sieg in dieſem Kriege gehören wird. Die Europas und der Umbau der Wirtſchaft der Welt findet ſie bereit. Im ge⸗ weiteten Land darf ſie ein Aufbauwerk begin⸗ nen, das in Jahrzehnten und ſelbſt in Jahr⸗ — denkt. Allen in der deutſchen Wirt⸗ chaft werktätigen Menſchen, vom Handarbeiter bis zum Unternehmer, vom Lehrling bis zum Meiſter hat die Führerrede die Energie ver⸗ ſtärkt und den Glauben ermutigt, daß ſie die geſchichtlich aufgetragene Leiſtung vollbringen. »fabrik als Das Werk spricht Ueber den engeren Kreis unſerer Heimat eht heute unſer Blick hinaus. Dies⸗ und jen⸗ feils des Rheines ſind Menſchen am Werk, der Bannkreis der Großſtadt Mannheim ſchließt zuſammen mit der Schweſterſtadt(dem hiſtoriſchen Ablauf gemäß müßten wir ſogar von Tochterſtadt ſprechen, denn beklanntlich entſtand aus der alten 1 Rhein⸗ ſchanze auf dem linken—*. er unſer heu⸗ tiger Nachbar) Ludwigshafen über 1 Million Menſchen ein. Dieſes Zentrum bedeutſamen Gewerbefleißes hat einen guten Klang im Reich und es ſind bei weitem nicht immer die ganz großen Firmen allein, die dieſen Ruf be⸗ ründet und weitergetragen haben, eine ſtatt⸗ iche Zahl mittlerer Betriebe hat ſich durch ihre Spezialerzeugniſſe im In⸗ und Ausland durch⸗ geſetzt. Von Betrieben der linksrheiniſchen Nachbar⸗ ſchaft liegen uns heute zwei Werkzeitſchriften vor: Klein, Schanzlin u. Becker und Pfalz⸗ werke AG. Die„KSB⸗Feldpoſt“ iſt eigens da⸗ für geſchaffen, die Verbindung mit den Ar⸗ beitskameraden bei der Wehrmacht aufrechtzu⸗ erhalten. Daß dieſe beſondere„Feldpoſt“, die von Dipl.⸗Ing. Wackenhut als Schriftwalter verantwortlich geſtaltet wird, ihren Zweck er⸗ füllt, wird in humorvoller Karikatur von einem Arbeitskameraden verſinnbildlicht, de⸗ ren Unterſchrift lautet:„Wie ein Fenſter iſt die KSB⸗Feldpoſt, durch das wir von drau⸗ ßen in den Betrieb blicken können.“ Natürlich nehmen dann auch die Berichte von der Front einen breiten Raum ein. Was aber die vor⸗ liegende Nummer beſonders charakteriſiert, iſt das liebevolle Eingehen auf die Geſchichte der Pfalz und ihrer Menſchen, in ihrer Verknüp⸗ fung ſowohl mit den großen hiſtoriſchen Er⸗ eigniſſen vergangener Jahrhunderte als auch mit der Geſchichte des Werkes ſelber. Wir le⸗ ſen allerlei Wiſſenswertes aus Landſchaft, Volkskunde und Technik der Saarpfalz, ſowie über den Wegbereiter des Werkes, Hofrat Dick, dem Johannes Klein einſtmals ſeine Lauf⸗ bahn als Ingenieur und Induſtrieller ver⸗ dankte. Ein Aufſatz von Colin Roß berichtet von der Auswanderung der Pfälzer nach Amerika in früherer Zeit und ebenſo wird auch die Geſtalt der Pfälzer Liſelotte wieder lebendig. Neben dieſen literariſchen Leckerbiſ⸗ ſen kommen aber die werkswichtigen niſſe durchaus nicht zu kurz. Da berichtet Hei⸗ zer Reuther von ſeiner eigenen„Gefolgſchaft“ ler iſt Vater von 13 Kindern) und der 90jäh⸗ rige Werkspenſionär Schuler erzählt aus der Geſchichte des Werkes, mit der annähernd ein halbes Jahrhundert lang eng ſein eigenes Schickſal verknüpft iſt. Voller ſtolz ſchreibt die Werkzeitſchrift der Pfalzwerke über ihren„Alpenhof“, das Er⸗ holungsheim für die Gefolgſchaft. Anläßlich des 15. Jahrestages der 1 im Herbſt 1927, würde das damalige Kurhau Alpenhof in Bayriſchzell⸗Oſterhofen erworb und für ſeinen neuen Zweck ausgebaut. Be⸗ merkenswert iſt dabei, 5 die Betriebsfüh⸗ rung auch die Anfahrt zu dieſem Heim in den bayeriſchen Alpen in der Weiſe organiſiert hat, daß ein Omnibus angeſchafft wurde, der die Urlauber ſozuſagen von Haus zu Haus einſchließlich Gepäck verfrachtete. Alle Ange⸗ hörigen der Firma, die mehr als 15 Jahre im A 2 4 9. 6 Betrieb tätig ſind, erhielten einen Freiaufenthalt im Heim, das übrigens ſeine muſtergültige Ausſtattung von der DA im Jahre 1939 das Leiſtungsabzeichen für vor⸗ bildlichen Kleinbetrieb erhielt. Als ver⸗ antwortlich für die Werkzeitſchrift, die durch weitere Beiträge bereichert iſt, zeichnet Hand⸗ lungsbevollmächtigter Ludwig Kolb, Ludwigs⸗ hafen. Bz. Beꝛzeichnung„Treuhänder“ Es iſt wiederholt beobachtet worden, daß zur kommiſſariſchen oder treuhänderiſchen Verwal⸗ tung von Unternehmungen, Betrieben und Grundſtücken eingeſetzte Perſonen ſich miß⸗ bräuchlich als„Reichstreuhänder“ bezeichnen. Der Reichsarbeitsminiſter gibt hierzu im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter bekannt, daß die Bezeichnung„Reichstreu⸗ händer. die abgekürzte Amtsbezeichnung der Reichstreuhänder der Arbeit, alſo von Amts⸗ trägern in der Reichsverwaltung iſt und des⸗ halbvon anderen Perſonen nichtge⸗ führt werden darf. Deutsch-französische Kunsflaser- Zusammenarbeif Vor einigen Wochen ſind Verhandlungen der franzöſiſchen Kunſtfeideninduſtete die ſich für dieſen Zweck in einer Geſellſ ft „France Rayonne“ zuſammengeſchloſſen hat, und einer deutſchen Kunſtfaſergruppe erfolg⸗ zum Abſchluß gebracht worden. Die franzöſiſche Gruppe, die infolge der ge⸗ genwärtigen Echwierigieizen in der rer er franzöſiſchen Textilinduſtrie mit Wolle un Baumwolle beſtrebt iſt, die franzöſiſche Erzeu⸗ gung von Kunſtfaſern zu vermehren, wird eine weitgehende techniſche Unterſtützung durch die deutſchen Gruppen erhalten und im Rahmen dieſer eine größere Zell⸗ wollefabrik im unbeſetzten Gebiet errich⸗ ten, an die 55 der Bau einer Zellſtoff⸗ rundlage einer eigenen Rohſiof. verſorgung anſchliezen ſoll. Durch bedeutende Zelluloſelieferungen Deutſchlands nach dem be⸗ etzten und unbeſetzten Frankreich iſt der fran⸗ Bitang Kunſtfaferinduffrie wieder eine raſche ingangſetzung ihrer Betriebe und eine Weiter⸗ führung ihrer Produktion ermöglicht worden. Kriegseinbußen der ſchwediſchen Schiffahrt. Nach neuen amtlichen Angaben gingen durch Kriegsurſachen bisher 78 ſchwediſche Schiffe mit 184 642 BRr ver⸗ loren, wobei 459 Mann umkamen. Außerdem ſanken ſieben Fiſchdampfer. Drei Handelsſchiffe konnten be⸗ reits wieder gehoben werden und befinden ſich in Reparatur. „Hhakenkreuzbanner“ Sonntag, 2. Februar 194 Die Zinsentlastung im Reichskredit Bisherige und kunfiige Mõglichkelten der Zinsverbhilligung Betrachtet man die deutſche Zinsentwick⸗ lung in den ganzen letzten Jahren, ſo laſſen ſich drei große Abſchnitte feſtſtellen. Der erſte begann im Herbſt 1934 und dauerte bis gegen Mitte 1936. In dieſer Zeit wurde das aus der Kriſe über⸗ kommene ſtark überhöhte Zinsniveau auf allen Ge⸗ bieten ſyſtematiſch geſenkt, und zwar von demſelben Augenblick ab, in dem die Geſundung des Geld⸗ und Kapital⸗Marktes als volendet gelten konnte. Damals iſt in mehreren Etappen der für die kurzfriſtige Fi⸗ nanzierung der Wirtſchaft und des Reiches ausſchlag⸗ gebend gewordene Privatdiskontſatz um beinahe ein volles Prozent, nämlich von 35% auf 2/ vs., er⸗ mäßigt worden, und von der Verflüſſigung des Geldmarktes her iſt dann auch im Frühjahr 1935 die Möglichkeit entſtanden, in einer großangelegten Zinskonverſion das Durchſchnittszinsniveau der feſt⸗ verzinslichen Wertpapiere von 6 vhH. auf 4½ vh. ſchlagartig zu ſenken, ohne dabei die Linie einer or⸗ ganiſchen Zinsermäßigung zu verlaſſen. Die Zins⸗ konverſton war zunächſt bei den Pfandbriefen, Kom⸗ munalobligationen und verwandten Schuldverſchret⸗ bungen ein voller Erfolg und ſie konnte kurze Zeit darauf dann auch im Sektor der öffentlichen Anlei⸗ hen reibungslos vollzogen werden. Von Mitte 1936 bis zum Herſt 1939 ſind grund⸗ legende Veränderungen des deutſchen Zins⸗ niveaus nicht eingetreten. In dieſer Zeit wurde der Richtzins von 4½ vH. nach und nach dadurch effek⸗ tiv, daß die Kurſe für Rentenwerte in faſt anhalten⸗ der Aufwärtsbewegung den Pariſtand erreichten und ſchließlich ſogar überſchritten. Im übrigen fand in dieſer Perjode eine Anpaſſung einzelner Zinskatego⸗ rien an das ermäßigte Niveau ſtatt, ſo durch die ſich ſtändig verſtärkende Tilgung von Liquida⸗ tionspfandbriefen, durch Einzelkon⸗ verſion von Induſtrieanleihen, durch die Zinsermäßigung überhöhter Sätze bei Privat⸗ hypotheken im Wege richterlicher Vertragshilfe uſw. Sonſt aber pendelten ſowohl am Geldmarkt als auch am Kapitalmarkt die Zinsſätze um den in der erſten Zinsſenkungswelle erreichten Stand herum. War es in jener erſten Zinsſenkungsperiode das Hauptziel, die Wirtſchaft von drückenden Zinslaſten zu befreien und daneben die öffentliche Finanzierung zu verbilligen, ſo iſt bei der jetzt im Gange befind⸗ lichen Zinsſenkung, die kurz nach Ausbruch des Krie⸗ ges bereits beginnen konnte, das Moment der Ent⸗ laſtung der Wirtſchaft als Motiv völlig in den Hin⸗ tergrund getreten. Das Ziel der neuen Zinsſenkungswelle iſt durch den Krieg und ſeinen gewaltigen Kapitalgufwand geſtellt. Die Not⸗ Sprozentige Reichsonleihe von 1927 gekündigt Das Reich hat die noch von einem urſprünglichen Ausgabebetrag von 500 Mill. RM. umlaufenden 295 Mill. RM. der 5prozentigen Reichsanleihe von 1927 gekündigt, und zwar zum 1. Auguſt d. J. Die Einlöſung geſchieht durch Vermittlung aller Reichs⸗ bankanſtalten. Die Anleihe wurde ſeinerzeit unter den ungünſtigſten Kapitalmarktverhältniſſen ausgegeben und zu einem Kurſe von 92 Prozent an der Börſe eingeführt. wendigkeit far das Reich, neben den im Jahre rund 30 Wrv. RM betragenden Einnahmen aus Steuern, Kriegsbeitrag der Gemeinden uſw. erhebliche Mittet Kriegswirtſchaftsverordnung verboten und wird ent⸗ im Kreditwege aufzunehmen, um die Kriegskoſten zu decken, erzwingt beinahe automatiſch eine Verminde⸗ rung der Zinslaſten bei ſtändig ſteigender Geſamt⸗ verſchuldung. Es iſt zu berückſichtigen, daß ſeit Kriegsausbruch die Kreditaufnahme des Reiches mo⸗ natlich etwa zwiſchen 2 und 3 Mrd. RM gelegen hat, vereinzelt ſogar darüber. Angeſichts dieſer Summe ſpielt deshalb die Zinsentlaſtung für das Reich eine erhebliche Rolle. Sie iſt im kurzfri⸗ ſtigen Kredit dadurch vollzogen worden, daß ab Mai 1939 der Privatdiskont in verſchiedenen Etappen von 2/ auf 2½ vH. ermäßigt wurde. Auf dieſe Weiſe iſt die Verzinſung für die in erheblichem Umfange begebenen Reichswechſel und für die übri⸗ gen auf dem Privatdiskont baſterenden Wechſelver⸗ pflichtungen des Reiches geſenkt worden. Gleichzei⸗ tig wurden in ähnlichem Umfang auch die Zinsſätze für die unverzinslichen Reichsſchatzanweiſungen her⸗ abgeſetzt, die die zweite Säule der kurzfriſtigen Reichsfinanzierung bilden. Die Verbilligung im langfriſtigen Reichs⸗ kredit iſt ſeit Kriegsbeginn noch umfangreicher ge⸗ weſen. Sie ſetzte allerdings erſt im Frühjahr 1940 in der Weiſe ein, daß erſtmals 4prozentige Reichs⸗ lodwiig Hobich erhielt den Kkulturpreis der Llondeshauptstadt Dormstodt Der Oberbürgermeiſter der Landeshauptſtadt Darmſtadt hat den Kulturpreis der Stadt Darmſtadt für das Jahr 1940 an den Profeſſor Ludwig Habich, Darmſtadt, für ſeine Statue „Der deutſche Gruß“ verliehen. Profeſſor Lud⸗ wig Habich iſt im Jahre 1873 in Darmſtadt ge⸗ boren und wurde zuerſt Schüler von Hermann Volz in Karlsruhe und dann von Wilhelm von Ruemann in München. Seine erſte grö⸗ ere Arbeit war ein Kolumbusdenkmal für remerhaven, wofür ihm auf der Internatio⸗ nalen Kunſtausſtellung zu München die kleine oldene Medaille zuerkannt wurde. Auch das n Gießen auf dem Marktplatz aufgeſtellte prächtige Kriegerdenkmal 1870/71 ſtammt von ihm. In Darmſtadt zeugt eine Reihe wohl⸗ bekannter Denkmäler von dem künſtleriſchen Schaffen Profeſſors Habichs, ſo z. B. das Denk⸗ mal für die frühere Großherzogin Alice, ferner das Goethedenkmal im Herrngarten, die Mo⸗ numentalfiguren am Ernſt Ludwigshaus, der Brunnen am Olbrichhaussuſw. Profeſſor Lud⸗ wig Habich war einer der ſieben Künſtler, die den Begriffder Künſtlerkolonie in Darmſtadt formten, von der aus zu Beginn des Jahr⸗ hunderts die nachhaltigſten künſtleriſchen An⸗ regungen ſowohl auf dem architektoniſchen wie auch auf dem gebrauchs⸗künſtleriſchen Gebiet ausgingen. „9 Mensch. gib achtl“ Weinheber— Büchtger⸗Uraufführung in München An fruchtbaren Verſuchen, Bewegung, Sprache und Muſik als die Grundelemente des künſtle⸗ riſchen Ausdrucks in den Dienſt lebendiger Darſtellung zu ſtellen und zur Einheit zu bin⸗ den, hat es in den letzten Jahrzehnten nicht ge⸗ fehlt. Der Nürnberger Ludwig Weber hat auf dieſem weiten Feld den erſten erfolgreichen Schritt unternommen, und ſeinem Beiſpiel iſt Geſchloſſenheit ſchatzanweiſungen begeben wurden, deren Laufzeit allmählich von fünf Jahren auf über zwanzig Jahre geſteigert wurde, während gleichzeitig der Aus⸗ gabekurs heraufgeſetzt wurde. Insgeſamt ſind im vergangenen Jahre an d4prozentigen Reichsſchatz⸗ anweiſungen mit einem gegen früher um ½ vh. er⸗ mäßigten Nominalzins beinahe 8 Mrd. RM. emit⸗ tiert worden. Allein bei dieſen 4prozentigen Reichs⸗ ſchätzen ſpart alſo das Reich an Zinſen jährlich rund 40 Mill. RM., was auf die Dauer ſchon ins Gewicht fällt. Seit Beginn dieſes Jahres iſt man bekanntlich einen Schritt weitergegangen und hat 3½prozentige Reichsſchatzanweiſungen ausgegeben, ſo daß hier alſo die Zinsdifferenz gegenüber dem früheren 4½pro⸗ zentigen Normaltyp der Reichsanleihen beinahe ein volles Prozent beträgt. Man kann ſchon heute ſagen, daß die 3½prozentige Reichsſchatz⸗ anweiſung ſich in vollem Umfange durchgeſetzt. und in erheblichen Beträgen von der Wirtſchaft, den Kreditinſtituten und von privaten Kapitalanlegern aufgenommen worden iſt. Man kann erwarten, daß bereits bei der Ausgabe der nächſten Folge dieſer Reichsſchätze die Emiſſionsbedingungen hinſichtlich des Kurſes und vielleicht auch der Lauf⸗ zeit weiter zugunſten des Reiches verbeſſert werden. Im Geſamtbereich der kurzfriſtigen Kreditaufnahme ſetzt ſich nun die Zinsſenkung in relativ kurzer Zeit im Block aller beſtehenden Verbindlichkeiten durch, da z. B. die Reichswechſel ſich in ſpäteſtens drei Mo⸗ naten dem niedrigſten Stand des Privatdiskonts an⸗ paſſen. Bei den unverzinslichen Reichsſchatzanwei⸗ ſungen dauert dieſer Prozeß etwas länger, nämlich höchſtens ſteben Monate und bei den langfriſtigen böchſtens 16 bis 17 Monate. Anders liegen die Dinge jedoch bei dem Block der alten Reichs⸗ anleihen, von dem immerhin über 25 Mrd. RM. auch heute noch mit einem Zinsſatz von 4½ vh. und darüber verzinſt werden. Hier kann der Effekt der Zinsſenkung erſt erreicht werden, wenn ſich das Reich ent⸗ ſchließt, die höher verzinslichen An⸗ leihen, ſoweit ſie kündbar ſind, auf⸗ Was sagt das Umfessencler Schutz für Erfinder- angebote Das Angebot eines Erfinders an eine Firma, ihr die Rechte aus der Erfindung und aus der Anmel⸗ dung zu veräußern, ſtellt nach einem neuen Patent⸗ urteil des Reichsgerichts nicht auf jeden Fall eine offenkundige Vorbenutzung dar. Nach Treu und Glauben verpflichtet ein ſolches Erfinderangebot, ſolange es nicht zu einer Veräußerung geführt hat, den Empfänger, alles zu unterlaffen, was die Rechte des Erfinders zu beeinträchtigen geeignet iſt. Dazu, gehören in erſter Linie eigene Benutzungshandlungen des Angebotempfängers, weiter auch Handlungen, die die Gefahr einer Benutzung durch Dritte begründen. Bei dem beſonders hohen Vertrauensverhältnis, das durch Verhandlungen über die Veräußerung einer Er⸗ findung zwiſchen den Verhandelnden begründet wird, müſſen die Vertrauenspflichten weit bemeſſen werden. (I 64/½39.— 22. November kriegsv iris chuisVerordnung ohne milclernde Umstände Schleichhandel jeder Art iſt durch die ſprechend beſtraft. Einen beſonderen Strafrahmen für eine Tat„unter mildernden Umſtänden“ kennt 8 1 der Kriegswirtſchaftsverordnung nicht. Es iſt deshalb — wie das Reichsgericht in einem neuen Urteil betont— bei der Bemeſſung einer aus der Kriegs⸗ wirtſchaftsverordnung zu verhängenden Strafe gar nicht zu erörtern, ob mildernde Umſtände gegeben ſind. Das Gericht hat nach pflichtmäßigem Ermeſſen nicht nur die Dauer, ſondern auch die Art der Strafe (Gefängnis oder Zuchthaus, in beſonders ſchweren Fällen die Todesſtrafe) zu beſtimmen. Für Kriegs⸗ ſchieber iſt Zuchthaus die angemeſſene Strafe!„Reichs⸗ Lerichtsbriefe“.(2 D 521/40.— 28. November 1940.) Kundenwechsel- eine Kreditgerentie Wer einen Kundenwechſel begibt, bringt damit zum Ausdruck, daß er ſelbſt dem Kunden Waren oder ſon⸗ ſtige Leiſtungen gegeben, alſo das Vertrauen in ſeine Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit hat. Darauf legt auch der Nehmer eines ſolchen Wechſels in der Regel Gewicht. So entſchied das Reichsgericht in 3 D 611½40. Oft iſt gerade der Umſtand, daß er in demjenigen, der die zweite Unterſchrift geleiſtet hat, jetzt der Münchener Fritz Büchtger in dem Kalenderſpiel„O Menſch, gib acht!“ gefolgt. Das geiſtige Rückgrat dieſes Volkstanzſpiels bedeutet ihm das Dichterwort des eben mit dem Dichterpreis der Stadt Wien ausgezeich⸗ neten Joſef Weinheber. In bildkräftiger, bunter und gedankenvoller Sprache verfolat Weinheber das bäuerliche Jahr mit Betrach⸗ tungen der Tierkreiszeichen und der Stände. Zwölfmal vollzieht ſich das Geſchehen in der gleichen Form, die eine gewiſſe Einförmigkeit der Wirkung nicht ausſchließt. Mädchen tra⸗ gen im Umzug die Zeichen der Tierkreiſe herum. Ein Sterndeuter verkündet den fälli⸗ en Tierkreisſpruch und anſchließend nimmt jeweils ein Vertreter der Stände das Wort, dem ſich dann ein Tanzlied anſchließt. Der Komponiſt Fritz Büchtger fand in der Be⸗ ſchränkung auf einfachſte inſtrumentale und vo⸗ kale Ausdrucksmittel den rechten Ton, um das Volkstümliche des Spiels zu unterſtreichen. Seine Chorlieder und orcheſtralen Zwiſchen⸗ ſpiele atmeten den Geiſt des Volksliedes, der durch die geſchickte Verwendung alten Liedgu⸗ tes noch gehoben wurde. Und in der vielfäl⸗ tig geſtuften Rhythmik der Tänze fand Wein⸗ heber zugleich die Möglichkeit des ſteten bele⸗ benden Wechſels, wobei Idee und Einfall ſich in glücklicher Weiſe ergänzten. Die Urauffüh⸗ rung des Spiels in der Münchener Tonhalle unter Fritz Büchtgers Leitung war in ihrer und Stimmungsdichte von ſchönſtem Gelingen gekrönt. Herzog Wer andern eine Grobe gräbt. Von Peter Purzelbaum Ende des 18. Jahrhunderts lebte in Shef⸗ field der Oberrichter Mackenzie, der ſeiner Strenge wegen ſehr gefürchtet war. Er machte ſich ein Vergnügen daraus, die Leute zur Strafe zu bringen und wandte allerlei Liſten an, ſtrafbare Handlungen ausfindig zu machen. Eines ſchönen Tages wanderte ein alter Hauſierer, ſchwer mit Warenkäſten beladen, der gukündtgen und einen umtanſch in niebrieer verzinztiche Schatanweil⸗ ungen anzubleten. ann nun der Zeit⸗ punkt für eine ſolche Transaktion als gekommen an⸗ geſehen wird, durch die eine beſonders ſtarke Ent⸗ laſtung des Reiches erzielt werden kann und bei der die Rechte der Schuldverſchreibungsinhaber zweifel⸗ los in vollem Umfange gewahrt werden, weil auf der Wahrung dieſer Rechte ja letzten Endes auch der Reichskredit beruht, kann heute noch nicht geſagt werden. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß eine ſolche Konverſion auf freiwilliger Grundlage eines Tages kommen wird, zumal der Reichsfinanzminiſter vor einiger Zeit vor Kurs⸗ überſteigerungen der kündbaren 4½prozentigen Reichs⸗ ſchatzanweiſungen mit dem Bemerken gewarnt hat, daß die Aufrechterhaltung des alten hohen Zinsſatzes hier auf die Dauer keinesweas zu erwarten ſei. Daß man in den Kreiſen der Schuldverſchreibungsinhaber des Reiches nicht mit einer lanafriſtigen Aufrecht⸗ erhaltung der 4½prozentigen Reichsſchatzanweiſungen rechnet, eroibt ſich ſchon daraus, daß die Kurſe dieſer Werte, insbeſondere ſoweit ſie kündbar ſind, nicht über eine beſtimmte Grenze hinausgehen und auch häufi⸗ geren Schwankungen unterliegen. Bei allen Zinsſenkungsmaßnahmen wird auf jeden Fall ſeitens des Reiches und der Reichsbank nichts überſtürzt und äußerſte Vorſicht ge⸗ wahrt. Man wartet, bis die Zeit für jeden Zins⸗ ſenkunasſchritt reif geworden iſt. Das gilt auch bezüg⸗ lich einer weiteren Verbilliaung des kurzfriſtigen Reichskredits, die dann herbeigeführt werden könnte, wenn man ſich dazu entſchließen würde, entſprechend den Erwartungen, den Privatdiskontſatz er⸗ neut unter 2½ vh. zu ſenken. Wenn ein ſolcher Schritt bisher noch nicht unternommen worden iſt, ſo liegt darin kein Verſäumnis, ſondern lediglich die Berückſichttgung der Folgen im geſamten Zinsgefſtge, die ſelbſtverſtändlich in der vorſich⸗ tigen deutſchen Kreditpolitik mit in Rechnuna geſtellt werden müſſen. Das ailt erſt recht hinſichtlich einer Senkuna des Reichsbankdiskontſatzes, auf den bekannt⸗ lich zahlreiche Soll⸗ und Habenzinſen in der Kredit⸗ wirtſchaft abgeſtellt ſind. Man wird immer zu berück⸗ ſichtigen hoben, daß auf der traditionellen Vorſicht der deutſchen Kreditpolitik ein beträchtlicher Teil ihrer Er⸗ folge beruht. fteichsgericht 7 einen zweiten Schuldner erhält, für die Kreditgewäh⸗ rung oder Stundung gegenüber dem Wechſelgeber ent⸗ ſcheidend oder mindeſtens mitbeſtimmend. Allerdings kann der Wechſelnehmer auch allein auf den Wechſel⸗ geber vertrauen. Eine Täuſchung des Wechſelnehmers über die Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit desjenigen, der den Wechſel als Akzeptant unter⸗ ſchrieben hat, iſt ſtrafbar.„Reichsgerichtsbriefe“,(3 D 611/40.— 16. Dezember 1940.) Arbeitsfagung in München Die Fachämter„Der Deutſche Handel“ und „Fremdenverkehr“ führen in der Zeit vom 5. bis 7. Februar 1941 in München eine gemeinſame Arbeitstagung durch, an der außer den hauptſäch⸗ lichſten Mitarbeitern dieſer Aemter die Gaufachabtei⸗ lungswalter und Frauenreferentinnen aus dem gan⸗ zen Reich teilnehmen. Auf dieſer Tagung werden auch der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley, Staatsſekretär Eſſer und die Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink das Wort er⸗ greifen. KaF. Fahrten Sonderzuwendungen Ein Arbeitsgericht beſchäftigte ſich mit der Klage eines Gefolgſchaftsmitgliedes, mit der dieſes für eine nicht angetretene Koͤß⸗Fahrt Werterſatz forderte. Das Gericht entſchied dahin, daß ein Gefolgſchaftsmitglied nicht für eine gewonnene„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrt, die zur Zeit im Hinblick auf die Kriegsverhältniſſe nicht durchzuführen iſt, Werterſatz durch Auszahlung des für die Fahrt anzuwendenden Unkoſtenbetrages verlangen kann. Der Unternehmer bleibt vielmehr verpflichtet, dem Gefolgſchaftsmitglied die Teilnahme an einer ſolchen Fahrt zu ermöglichen, ſobald die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wieder ſolche Fahrten veranſtaltet. Das gilt auch, wenn das Ge⸗ folgſchaftsmitglied inzwiſchen aus dem Betrieb ausge⸗ ſchieden iſt. Generalbaureferent für die DAß. Um die Durch⸗ führung der großen Bauvorhaben der Deutſchen Ar⸗ beitsfront ſicherzuſtellen, hat Reichsleiter Dr. Ley einen„Generalbaureferenten der Deutſchen Arbeits⸗ front“, der dem Leiter der Zentralſtelle für die Fi⸗ nanzwirtſchaft der DAF unterſteht, beſtellt. Zum Ge⸗ neralbaureferenten wurde Karl Preuß ernannt. Stadt Sheffield zu. Von einem ihm entgegen⸗ kommenden Reiter wurde er angehalten.„He, guter Freund“, rief dieſer den Hauſierer an, „habt ihr keine Handſchuhe zu verkaufen, ich habe meine verloren.“ „Nein, Handſchuhe habe ich nicht“, entgeg⸗ nete der Hauſierer, aber ſonſt mancherlei Wa⸗ ren die Euer Gnaden ſchon gefallen werden.“ Der Hauſierer nahm ſeinen Kaſten vom Rücken und öffnete ihn. Der fremde Herr ſtieg vom Pferde, kaufte, ohne zu handeln, einige Klei⸗ nigkeiten, doch als er ſie in Empfang genom⸗ 15— änderte er den freundlichen Ton und agte: „Da Ihr auf öffentlicher Landſtraße Handel treibt, ſo werdet Ihr auch einen Hauſierſchein haben.“ „Einen Hauſierſchein, wie kommt Ihr zu die⸗ ſer Frage, lieber Herr?“ „Ich bin der Richter Mackenzie aus Shef⸗ field und verlange augenblicklich Euern Hau⸗ ſierſchein zu ſehen.“ „Ach, Euer Gnaden ſind'“, ſagte der Hauſie⸗ rer demütig,„hätte ich das geahnt.“ Er zog ſeine Brieftaſche und überreichte dem Richter den verlangten Schein. „Alles in Ordnung“, ſagte Mackenzie mit ent⸗ täuſchter Miene. Dann fuhr er fort:„Das Zeug, das ich eben gekauft habe, brauche ich nicht, Ihr könnt es mir wieder abnehmen.“ „Was verlangen Euer Gnaden dafür?“ fragte der Hauſierer. „Gebt mir die Hälfte des Kaufpreiſes zu⸗ rück“, ſagte der Richter Mackenzie mürriſch, in⸗ dem er die Ware hinwarf. Der Hauſierer zahlte mit vergnügter Miene die Hälfte des Kaufpreiſes zurück. Der Rich⸗ ter beſtieg ſein Pferd und ritt davon. Damit war die Sache jedoch nicht abge⸗ macht. Der Hauſierer brachte die Angelegenheit am nächſten Tage vor Gericht. Richter Macken⸗ 05 mußte ſich ſelber anklagen, auf offener andſtraße Handel getrieben zu haben, ohne durch einen Hauſierſchein dazu berechtigt zu ſein, und— verurteilen. bringen iſt. nen iſt. 4 die erſt überwunden werden mußten. Nunmehr iſt gelungen, durch ein beſonderes Verfahren einen Kels herzuſtellen, der alle Vorausſetzungen erfüllt, um ſich eine Verbraucherbaſis zu ſchaffen. verein eine Kantate zu komponieren. Der Tekt Eine ganze Fadigruppe für freiwillige Preĩssenkung Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat in der letzten Zeit mehrfach darauf hingewieſen, d auch genehmigte Preiſe nach den Begriffen der kriegs⸗ verpflichteten Wirtſchaft zu ſenken ſeien, wenn gebeſ⸗ ſerte Erträge oder ſinkende Erzeugungskoſten das möglich machen, und hat beſonders gemahnt, die Preiſe für„volksnahe Artikel“ 3 ſenken, um die Lebenshaltungskoſten durch Aus⸗ gleich einzelner unvermeidlicher Preiserhoöͤhungen auf dieſe Weiſe ſtabil zu halten. Unter„volksnahen Ar⸗ tikeln“ ſind dabei vielerlei Kleinigkeiten des täglichen Bedarfes gemeint. Eine in Hannover abgehaltene Verſammlung der Fachgruppe 35 der Wirtſchafts⸗ aruppe Groß⸗, Ein⸗ und Ausfuhrhandel“(Waren verſchiedener Arh), auf der 700 Firmen vertreten waren, machte ſich dieſe Forderung zu eigen und verpflichtete die Mitglieder, innerhalb von acht Tagen der Fachgruppe als Unterlage für einen Sammelbericht i geben, auf welche volksnahen Artikel ſie Preisſenku gen freiwillig vornehmen würden und in w chem Ausmaße im Einzelfalle. Preisausꝛeichnung beim Fleischer Nach den neuen vereinheitlichten Beſtimmungen über die Preisauszeichnungspflicht ſind, laut„De ſche Fleiſcher⸗Zeitung“, a b 1. Februar des Jahres ſämtliche zum Verkauf geſtellten Waren mit Preis⸗ ſchildern zu verſehen, kurz geſagt, alle Waren, die im Laden oder im Schaufenſter zum Verkauf geſtellt ſind, gleichgultig, ob es ſich um Fleiſch und Fleiſchwaren oder zuſätzliche Waren wie Gurken, Suppenwürfel, Salate oder dergleichen handelt. 4 Mit dem jetzigen Inkrafttreten der Verordnung über Preisauszeichnung vom 16. November 1940 ſind die bisher geltenden Vorſchriften über die Preisaus- zeichnung für Fleiſch und Wurſt außer Kraft getreten. ſmerifo Alle Nahrungs⸗ und Genußmittel ſind Die fetztpreisauszeichnungspflichtig. Dar⸗ 4 Waſl 81 17— alſo auch Fleiſch jeder Art, Das Kriegs un urſtwaren ſowie Fette. Di i„ Fale me amerikaniſchen zeichnungspflichtigen Waren ſind in jedem Falle, wo ſie ſichtbar ausgeſtellt werden, einheitlich mit Preis-. ſchildern zu verſehen. Darüber hinaus beſagt die Ver⸗ ordnung, daß Fleiſcher die Preiſe für die weſentlichen Waren in Preisverzeichniſſen aufzunehmen haben, von denen je eines im Schaufenſter und im Verkaufs⸗ vaum an leicht ſichtbarer Stelle gut lesbar anzu⸗ 3 die Vergebung Dollar für rge Motor der Chryſler⸗ ment fügin ſei drigſte Angeb totren⸗Com ſich jedoch gew zunehmen, wi 3* fügen habe, di 1 Kee in Jefzt auch Vollkornkeks Die ſeit anderthalb Jahren im Gange beſindliche Vollkornbrotaktion hat ſeitdem ſehr beachtenswerte Erfolge zu verzeichnen, denn das Vollkornbrot hat ſich mehr und mehr die Zuneigung weiter Volksſchichten 1 erworben. Nunmehr iſt, wie die„Nahrungsmittel⸗ arbeit“ berichtet, auch ein Vollkornkeks geſchaffen worden, der ebenfalls aus hundertprozenti⸗ gem Vollkornſchrot hergeſtellt wird. Die Vor⸗ bereitungen, den Vollkornkeks dem Verbrauch zuzu⸗ führen, ſind bereits getroffen, ſo daß bald mit dem Erſcheinen des Vollkornkeks auf dem Markt zu rech⸗ 4 en ſeien. Der Rechtsv Ford wolle all⸗ en unpaſſend gerichtsklauſelr terwerfen. Fe Gewerkſchaften zuerkennen, wi 3—3 lich f. Wenn es bisher nicht möglich war, einen Vollkorn⸗ keks aus Roggen⸗ und Weizenſchrot herzuſtellen, ſo lag das an einer ganzen Reihe von Schwierigkeiten, ſchaften haben bour Relation Daß 5 Ausrüstung der Krafffahrzeuge f ve 5 nox, denn mĩt Tarnscheinwerfern ſch Durch die Verordnung über die Ausrüſtung der landhilfs⸗Vorl. Kraftfahrzeuge mit Wehrmacht⸗Tarnſcheinwerfern von 30. Dezember 1939 iſt beſtimmt worden, daß die von der Verordnung betroffenen Kraftfahrzeuge mit dem Wehrmacht⸗Tarnſcheinwerfer auszurüſten ſind. Der Reichsverkehrsminiſter hat nunmehr in Nr. 3 des Reichs⸗Verkehrsblattes, Ausgabe B, beſtimmt, daß an Knox gegen we Zerſtörern an Gleichgewicht würde. Vollends wi Stelle des Wehrmacht⸗Tarnſcheinwerfers auch der in Zweifel ge Tarnſcheinwerfer„Meteor“ verwendet werden darf. berufung? Dies gilt aber nur für die rotbewinkelten Kraftfahr⸗ dell Hull ſch zeuge. 4 Der Reichsverkehrsminiſter bemerkt hierzu ausdrüc⸗ lich, daß aus der Beſchränkung der Verwendung des Tarnſcheinwerfers„Meteor“ auf die mit bewinkelten Kraftfahrzeuge nicht zu folgern iſt, daß dieſes Gerät 3 don ein Telec ſchnellſtens na lich ſoll Willk Unterſtützung! ſpäter— nach Aufhebung der roten Bewinkelung— nen. Dennoch durch den Wehrmacht⸗Tarnſcheinwerfer erſetzt werden nun ſo plötzl muß. Woche in En Willlie, der i tuerei ſeine? Staaten vorbe don eine Pref Englands Sie⸗ tige Unterſtütz Erzůhite Kleinigceften Karl Maria von Weber weilte einmal in einer Stadt, in der ſeitens der Stadwäter ge⸗ rade ein Feſteſſen vorbereitet erſpeif bei dem drei Ziele fün nach alter Sitte ein Ochſe verſpeiſt werden ſollte. Man trug Weber nun auf, für einen pagierte: 1. bei dieſer Gelegenheit mitwirkenden Geſang⸗ D. h. w. Fotos von L tel, die in der diſchen Blätter der einmal die 1 da ein paar hierzu wurde ihm geliefert. 1 Weber ſagte zu und begann, das Gedicht auf⸗ merkſam zu leſen. Als er den Schluß las: 3 „Und wenn wir alles gut vollbracht, Und für das Wohl der Stadt gewacht, Dann eſſen wir Ochſenbraten!“, 4 ſchoß ihm ein luſtiger Einfall durch den Kopf. Er ging hin und ſchrieb dieſe Stelle als Fuge. Wie erſtaunten die Zuhörer bei der Auffüh⸗ rung, als der Tenor zu ſingen begann: 4 „Dann eſſen wir Ochſen⸗, wir Ochſen⸗„ . dem alle Stimmen nacheinander folgten„wit 4 onſt keine wi Ochſen, wir Ochſen...“———— Erſt am Schluß, nach einer wirkungsvollen Fleet⸗Str. Pauſe von zwei Takten, erklang das erlöſende Wort„braten“. 9 von Trümmer ſerblocks unve man in Ruin tolzes Zeitun egleittext in Die Rohe macht's Während der Schlacht bek Tannenberg hielt Hindenburg auf einem von blühendem Heide: Nach einer kraut umgebenen Hügel. Fliehende Bauern ſchen Preſſe er kamen vorbei und winkten und riefen:„Die ſoll dort am Ruſfen kommen! Rettet euch eiligſt!“ cetigſte Brück Hindenburg ſtand da wie aus Erz gegoſſen.——— werde Da die Zahl der Flüchtlinge größer und ihre Bewandtnis. Warnungen dringender wurden, erfaßte die Themſe oder Offiziere eine gewiſſe Unruhe. Der Marſchall, über den der dieſe Wandlung bemerkte, wandte ſich an Londons. beit haben vi Eiſen⸗ und Ho und Exploſion ſchlagen, mit den. Die kehrs war we um die es ſich er Eity— Brücke iſt fün einen jungen Offizier:„Wie herrlich die Erika blüht. Veranlaſſen Sie bitte, daß meiner Fran von dieſen Blumen ein Strauß nach Hannover geſchickt wird. Sie liebt dieſe Blumen.“ 4 Die Wirkung der Ruhe des Marſchalls trat augenblicklich ein. Die Unruhe der Offizier war vorüber und die Schlacht wurde ge⸗ wonnen. F. F. Goldau 45