en Trup- in der molensk. ront Zracd Ondra ostspiel 5.00.30 he! .45 Uhr: m und istert + 2* nwart rose tlerin progr. an 5 u 3, 4 skonzert orms liederwald · ke(Neckar) —Fahrpreis .15 an der Eigentümer 3 7 4 7 1 1* Fernruf 5285 at: ür e Füßel gegen Be⸗ on überan- errühren, ist trat! Wenn or Ubermü- „ s0 lohnt Sonntag⸗Ausgabe EHgIand fürctet das lahr 1942 Die Hoffnung auf Sowietrusland zrinnt/ Nach der Einnahme Hiew's und der lLandung auf Oesel Um die ISA-Lieferungen Vonunserer Berliner Schriftleituns) G. S. Berlin, 20. September. Der dritte Monat des Feldzuges Europas gegen den Bolſchewismus geht am Sonntag zu Ende. Dieſer Tag ſieht die deut⸗ ſchen Truppen an allen Abſchnitten der 2000 Kilometer langen Front weiter im Vorrücken. In London und Moskau zerbricht man ſich ver⸗ zweifelt den Kopf, welche Folgerungen es für das ſchon ſchwer angeſchlagene bolſchewiſtiſche Heer haben kann, daß nun vier Armeen in der ſüdlichen Armeegruppe eingeſchloſſen ſind und vernichtet werden, daß außerdem durch einen zweiten Vorſtoß von Krementſchug aus Pol⸗ tawa bereits hinter der vorderſten deutſchen ,, & Sottaischer Meervus en. — ſanqů A, · ———— e sel Soſliscnor. 2 4—— — 0s . 0 S Taa en kr, Syalfer ort Rgser botfond Sucht llnalgu, bland Hloßsisb llamañ, 2n155 ſilumelen ſominsben Wieltbild-Gliese(.) Linke zurückgeblieben iſt. Durch die Opera⸗ tionen, die zur Einſchließung von Leningrad führten und die außerdem bei den Waldei⸗ höhen 14 bolſchewiſtiſche Diviſionen vernichte⸗ ten, iſt die Armeegruppe Woroſchilow ent⸗ angeſchlagen. Gefolgt ſind dann die ſchweren Schläge gegen die Armeegruppe Bud⸗ jenny im Süden. Feſt ſteht, daß beide Armee⸗ ruppen ſich nicht von den ganz außerordent⸗ ich großen Menſchen⸗ und Materialverluſten erholen können. Daran kann auch die mittlere Armeegruppe, geführt von Marſchall Timo⸗ ſchenko, nichts mehr ändern. Die engliſche und die bolſchewiſtiſche Regierung werden zwei⸗ fellos in dieſer Stunde, in der der dritte Mo⸗ nat des Oſtfeldzuges zu Ende gegangen iſt, ver⸗ zweifelt darüber nachdenken, wann und wo die deutſche Armee zu weiteren weitausholenden Operationen vorſtoßen werde. Die kleineren, dem Rigaer Meerbuſen vorge⸗ lagerten Inſeln Moon und Worms ſind, wie der Wehrmachtsbericht meldet, bereits in un⸗ ſerer Hand. Außerdem ſind deutſche Truppen auf dem Eiſenbahnwege, der von der Inſel Moon nach der rund 3000 Quadratkilometer großen und von 60 000 Einwohnern bewohnten Inſel Oeſel führt, hinübergeſtürmt. Nun wurde dieſe ſo bedeutſame Inſel zum zweiten Male von deutſchen Truppen erobert. Im Ok⸗ tober 1917 hatten Heer und Marine in Zuſam⸗ menwirken die Ruſſen von Oeſel und dann von Dagö geworfen. Außer als Marineſtützpunkt diente diesmal Oeſel den Bolſchewiſten auch als Zwiſchenlandeplatz für die Nacht ⸗ bomber, die zu allerdings wirkungslos ge⸗ bliebenen Angriffen gegen Norddeutſchland ſtar⸗ teten. Dieſes Fiugzeugmutterſchiff haben die Bolſchewiſten nun auch verloren. Heute iſt der deutſche Vorſtoß auf Oeſel einen umgekehrten Weg gegangen wie 1917. Dies⸗ mal befindet ſich die eſtniſche Küſte, die damals noch in Feindeshand war, ſchon ſeit geraumer Zeit in deutſchem Beſitz. Nach der Eroberung von Reval wurde ja der letzte baltiſche Feſt⸗ landshafen Haſpal von den deutſchen Truppen genommen. Mit der Rückendeckung im be⸗ reits beſetzten Feſtland ſind dann die Inſeln Worms und Moon erobert worden. Von Moon gingen die deutſchen Truppen diesmal den umgekehrten Weg über den Damm nach Oeſel wie im Jahre 1917. Der Uebergang nach Moon über den 10 Kilometer breiten Moon⸗ ſund iſt eine denkwürdige Leiſtung der Trup⸗ pen des deutſchen Heeres, die mit der Kriegs⸗ marine und der Luftwaffe eng zuſammen⸗ wirkten. Die ungariſchen Streitkräfte kämpfen an unſerer Seite in der Ukraine. Ueber die Kriegs⸗ operationen der verbündeten Streitkräfte in der Ukraine wurde am Samstag amtlich in Buda⸗ peſt erklärt, daß ſie ſich in immer breiterem ſtrategiſchem Rahmen entfalten. Die Angaben über die erzielten Erfolge müßten noch ver⸗ traulich behandelt werden. Jetzt könne man nur feſtſtellen, daß ſich die Verfolgung des Feindes im Gange befindet, daß ſich die Sowjettruppen an einzelnen Stellen nur in Nachhutgefechten verteidigen. Auch in den noch nicht angegrif⸗ fenen Frontabſchnitten wird die Verteidigung des Feindes ſichtlich ſchwächer. Unſere am äußerſten Nordflügel kämpfenden finniſchen Verbündeten ſind zwiſchen La⸗ doga⸗ und Onegaſee auch weiter vorgeſtoßen. Die finniſche Zeitung„Aſmulehti“ meldet, daß die Finnen in die am Weſtufer des Onegaſees liegende Hauptſtadt Sowjet⸗Kareliens, Pe⸗ troſawodſk, eingedrungen ſind. Im Mos⸗ kauer Bericht der engliſchen Agentur Exchange Telegraph muß dies eingeſtanden werden. Hin⸗ zugefügt wird in dieſem britiſchen Bericht, daß die Bolſchewiſten dieſe Stadt durch Spreng⸗ und Brandbomben dem Erdboden gleich machen wollten. Die zitierte finniſche Zeitung hebt hervor, daß nun bereits mehrere Abſchnitte der Murmanſkbahn in deutſcher und finniſcher Hand ſind. Damit werde die ganze bolſche⸗ wiſtiſche Nordfront einen bedeutenden Rück⸗ ſchlag erhalten, weil kein Nachſchub mehr nach Murmanſk möglich ſei. Fortsetzung slehe Seite 2 Sowelflotte übherall auf der Fluchl von Sewostopol nech Betum ausgelaufen/ Kronstadt als Basis dufgegeben (Eigene Meldung des„HB') Berlin, 20. September. Die letzten ſowjetiſchen Schiffseinheiten vor Sewaſtopol, ſo wird aus Ankara gemeldet, haben den Auftrag erhalten, den Hafen zu ver⸗ laſſen und Kurs nach Batum einzuſchlagen. Die Sowjetflotte hat auf dem Wege nach Batum zwei Torpedobootszerſtörer durch deutſche Luft⸗ ſtreitkräfte verloren, während drei weitere Schiffe als verſchollen bezeichnet werden. Im Laufe des Freitag zeigten ſich vor dem Hafen Konſtanza zwei Kampfflugzeuge und ſpä⸗ ter ein viermotoriges Flugboot der Sowjets. Ehe ſie jedoch zu einem Angriff anſetzen konn⸗ ten, wurde das Flugboot durch Flak, und die beiden anderen Flugzeuge durch deutſche Jäger abgeſchoſſen. In der Nacht zum Samstag, 20. September, griffen deutſche Kampfflugzeuge kriegswichtige Ziele und Verſorgungsbetriebe in Moskau mit Erfolg an. Mehrere Brände im mittleren Stadtgebiet wurden erkannt. Ein weiterer An⸗ griff richtete ſich gegen die Hafenanlagen und die eingeſchloſſenen Truppen von Odeſſa. Am Freitag in Stockholm umlaufende Ge⸗ rüchte beſagen, daß auch weſentliche Teile der Sowjetflotte in der Oſtſee— es werden einmal 25 und ein andermal 39 Sowjetſchiffe genannt — ihre Baſis Kronſtadt verlaſſen und ſich in ſchwediſche Internierung begeben haben. Das ſchwediſche Außenminiſterium be⸗ zeichnet die Gerüchte als unbegründet. 38 britische Flugzeuge abgeschossen Aus dem Führerhauptquartier, 20. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Angriffsverſuche der britiſchen Luftwaffe im Kanal brachen in den Nachmittagsſtunden des Samstag unter ſchweren Verluſten für den Feind zuſammen. Deutſche Jäger ſchoſſen in heftigen Luftkämpfen nach bisher vorliegenden Meldungen 35 britiſche Jagdflug⸗ zeuge ab, zwei eigene Flugzeuge werden ver⸗ mißt. Marineartillerie brachte außerdem drei britiſche Bomber zum Abſturz, ſo daß ſich die des Feindes auf 38 Flugzeuge erhöhen. Sowielische Ausbruchversuche vereitelt ber Kessel in der Ukraine wird immer enger Berlin, 20. Sept.(HB⸗Funk) In der Nacht vom 18. zum 19. September und im Laufe des 19. September verſuchten die oſtwärts Kiew eingeſchloſſenen Sowjets, gewaltſam aus dem Einſchließungsraum aus⸗ zubrechen. Das Unternehmen ſcheiterte jedoch an der Wachſamkeit der deutſchen Truppen und an dem zuſammengefaßten deutſchen Abwehr · feuer. An einer Stelle ritten mehrere Ka⸗ vallerie⸗Schwadronen Attaken. Die Bol⸗ ſchewiſten wurden unter ſchweren blutigen Ver⸗ luſten zurückgeſchlagen. Eine große An ⸗ zahl ſowjetiſcher Kraftfahrzeuge wurde erbeu⸗ tet bzw. vernichtet. In harten Verfolgungskämpfen, die der Ein⸗ nahme Kiews am 18. und 19. September vor⸗ ausgingen, hatten die Sowjets ſchwere Verluſte an Menſchen und Material. Die deutſchen Truppen machten mehrere Tauſend Gefangene und erbeuteten oder vernichteten 10 Eiſenbahn⸗ züge und große Mengen ſowjetiſchen Kriegs⸗ materials. Die höheren ſowjetiſchen Gruppenkomman⸗ danten verſuchen mit Flugzeugen zu flüchten. Die Offiziere und bolſchewiſtiſchen Kommiſſare ſetzen alles daran, in Zivilkleidern aus der Um⸗ klammerung zu entkommen. In rollenden Einſätzen griffen ſtarke deut⸗ ſche Verbände von Kampf⸗ und Sturzkampf⸗ flugzeugen Truppenkolonnen, Panzer und motoriſierte Fahrzeuge mit vernichtender Wir⸗ kung an. Mehrere hundert Panzer wurden zer⸗ ſcher und dem Feind große Verluſte an Men⸗ chen zugefügt. Auch die Flakartillerie griff in den Erdkampf ein und errang große Erfolge. Starke Angriffe der Kampfflugzeuge richteten ſich gegen die zu den neuen Frontlinien füh⸗ renden Eiſenbahnlinien und Straßen. Die Strecken wurden vielfach unterbrochen, einige Bahnhöfe zerſtört und mehrere Züge durch Bomben getroffen und teilweiſe vernichtet. Auf einer zur Front führenden Straße vernichteten —* 12 ſowjetiſche Panzer. Im nördlichen Kampfabſchnitt der Oſtfront richteten ſich am Freitag, den 19. September, wieder ſehr ſtarke Angriffe auf die Stadt und die im Raum um Leningrad'eingeſchloſſe⸗ nen ſowjetiſchen Truppen. Verſorgungsbetriebe, Kaſernen, Truppenlager und Flakſtellungen wurden ſchwer getroffen und eine Reihe von Bränden hervorgerufen. Die größere Anzahl der deutſchen Kampfflugzeuge war jedoch zur Unterſtützung des Heeres eingeſetzt und richtete ihre Angriffe im rollenden Einſatz gegen die ſowjetiſche Artillerie, Feldſtellungen der Infan⸗ terie, Bunker und Kriegsfahrzeuge. Im Kampf⸗ raum am Ladogaſee wurde ein Eiſenbahn⸗ knotenpunkt mit vielfältigen Betrieben und Ver⸗ ſorgungsanlagen zerſtört. Stolze Bilanz unserer Flak Berlin, 20. Sept.(HB⸗Funk) Im Monat Auguſt ſchoß die deutſche Flak⸗ artillerie insgeſamt 714 Feindflugzeuge ab. Da⸗ mit hat die Flakartillerie an den Geſamtab⸗ ſchüſſen des genannten Monats in der Höhe von 3339 Flugzeuge einen Anteil von unge⸗ fähr einem Viertel der Abſchüſſe. Das hervorragende Ergebnis iſt ein beſon⸗ derer Erfolg der gefürchteten deutſchen Abwehr. von der eine engliſche Zeitung vor einigen Ta⸗ gen berichtete, daß ſie eine möderiſche Wir⸗ kung habe. Die Flakartillerie hat hiermit in der Zeit vom 1. September 1939 bis zum 31. Auguſt 1941, alſo während der Geſamtdauer F 3480 feindliche Flugzeuge abge⸗ oſſen. Auf dem Hintergrund des Krieges Mannheim, 20. September. Seit drei Monaten tobt der Kampf im Oſten. Seit neunzig Tagen hat unſer unvergleichliches Heer Sieg für Sieg an ſeine Fahnen geheftet. Von der Zitadelle Kiews, der alten Hauptſtadt der Ukraine, der drittgrößten Stadt der Sowjet⸗ union, weht die Reichskriegsflagge. Das Tor zum militäriſch und wirtſchaftlich gleich wich⸗ tigen Donezgebiet mit ſeinen großen Induſtrie⸗ ſtädten iſt aufgeſtoßen, und es beginnt die Um⸗ klammeruna der Krim, deren Verluſt den ſtrate⸗ giſchen Wert des Schwarzen Meeres auf einen geringfügigen Bruchteil herabſetzen wird. Auf dem Hintergrunde des atemberaubenden Kriegsgeſchehens heben die Vorgänge der gro⸗ ßen Politik ſich mit der überdeutlichen Klarheit ab, den ein nächtlicher Brand den vom Feuer⸗ ſchein überſtrahlten Gegenſtänden verleiht. Lange ſchon reifte das Unheil heran. Nun aber die Welt in tiefem Schweigen, den ſtarren Blick auf den raſenden Filmſtreifen der Heeres⸗ berichte geheftet, die ganze Größe des bolſche⸗ wiſtiſchen Zuſammenbruchs zu ermeſſen ver⸗ mag, tönt ihr die Stimme der Politiker von jenſeits des Ozeans dröhnender ins Ohr, als es den Sprechern ſelber lieb ſein mag. Und ſie begreift. Ja, das Begreifen regt ſich ſelbſt in den U S A, dem Lande der materiell macht⸗ vollſten und moraliſch verwerflichſten Kriegs⸗ hetze, die jemals gegen das Dritte Reich betrie⸗ ben wurde. Warum, ſo erhob Hoover, Rooſevelts Amtsvorgänger im Weißen Haus, die warnende Stimme, warum verſuche Ame⸗ rika nicht, mit anderen Mitteln als denen der Kriegsprovokation für ein wirkliches oder ver⸗ meintliches Unrecht, das ihm angetan ſei, ſich Genugtuung zu verſchaffen? Mit welchem Recht verſtoße der Präſident gegen den Geiſt des Neutralitätsgeſetzes, indem er ohne Ge⸗ nehmigung des Kongreſſes(und ohne Not, wie es ſich am Rande verſteht), Kriegsſchiffe in die Gefahrenzone entſende? Liege es denn nicht näher, die„Freiheit“, die man auf den Welt⸗ meeren zu verteidigen vorgebe, zunächſt einmal zu Hauſe ſicherzuſtellen? Das ſind freilich„nur“ moraliſche Beweis⸗ gründe; Argumente, von denen man mindeſtens nicht ſicher wiſſen kann, wie das robuſte Ge⸗ müt der Nankees trotz aller Vorliebe für mora⸗ linſaure Seelennahrung auf ſie reagieren werde. Die Logik, die ein anderer Redner ſei⸗ nem Publikum gewiſſermaßen in Marſchſtiefeln vorexerzierte, wird ſicherlich ſchlüſſiger ſein. Ein Krieg der USA gegen Deutſchland würde bedeuten, ſo führte Cudahy, der frühere USA⸗Botſchafter in Brüſſel aus, daß nicht nur Hitler, ſondern daß die 80 Millionen Deut⸗ ſchen, die unerſchütterlich hinter dem Führer ſtehen, geſchlagen werden müßten. Deutſch⸗ land müſſe als der Herr des europäi⸗ ſchen Kontinents angegriffen werden. Bisher aber habe niemand einen Plan vorge⸗ legt, wie man das Reich ſchlagen, und niemand habe erwogen, was das koſten könne. Der Diplomat, der dies den Veteranen zu be⸗ denken gab, konnte ſeinen Hörern nur mit Er⸗ innerungen, nicht aber, was zweifellos ein⸗ drucksvoller geweſen wäre, mit nüchternen, der 0 geltenden Wirklichkeit entnommenen Zah⸗ en aufwarten. In dieſer Hinſicht iſt London beſſer unterrichtet. Hier weiß man. was es den überlegenen Seekriegführenden koſtet, auch nur ein einziges Schiff zu jagen, und wer es noch nicht wußte, konnte es unlängſt aus einer Radioſendung erfahren. Im vorigen Krieg benötigte man, hieß es da, um die „Emden“ zu jagen, 70 Kriegsſchiffe; 43 Schiffe wurden aufgeboten, um die„Admiral Gray Spee“ zu hetzen und regelmäßig müſſen Hun⸗ derte von Fahrzeugen eingeſetzt werden, um eine Handvoll U⸗Boote zu vertreiben, von denen doch nur wenige unſchädlich gemacht wer⸗ den können. Die Sendung war kaum für bri⸗ tiſche, ſondern eher für amerikaniſche Ohren beſtimmt. Denn in London iſt der verdrieß⸗ liche Sachverhalt bekannt; aber die Nankees können eine aufmunternde Spritze wohl ge⸗ brauchen. Freilich, Rooſevelt hat die Taſchen — nicht die eigenen natürlich, ſondern die ſeiner Landsleute— weit aufgeknöpft. Nachdem er ſich für die„England“hilfe ſchon vor einigen Monaten ſieben Milliarden Dollar bewilligen ließ, mit Hilfe deren allerdinas auch die Stütz⸗ punktoolitik in Lateinamerika und Weſtofrika finanziert ſowie Tſchungkingchina beliefert wurde, hat er jetzt weitere ſechs Milliarden ge⸗ 75, im zweiten metenſchweif von Gerüchten nach ſi * tionären „Hakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. September 1941 fordert und ſicherlich wird er nach dem Ab⸗ ſchluß der immer noch im Dunkel einer unge⸗ wiſſen Zukunft ruhenden Moskaukonferenz wie⸗ derum einige Milliarden fordern. Aber; an reinem Kriegsmaterial hat England im erſten Viertel dieſes Jahres nur den Gegenwert von „Viertel— man beachte den ſrapiden“ Fortſchritt, Riihe es in USA— zinen ſolchen von 190 Millionen erhalten. Das ſt, weiß der Himmel, nicht viel, und man be⸗ lreift, daß die Engländer ihre gut temperierte Angeduld nicht mehr länger verbergen wollen. Die Briten mögen es in der Tat als einen jeringen Troſt empfunden haben, daß die Ver⸗ inigten Staaten ſelbſt ein gewaltiges Schiff⸗ jauprogramm durchführen, im Zuge deſ⸗ en bereits 2831 Kriegsfahrzeuge, die insge⸗ — 7,2 Milliarden Dollar 1 ſollen, in luftrag gegeben und 969 Schiffe— darunter 7 Schlachtſchiffe, 12 Flugzeugträger, 6 große, ſchwere und 40 leichte Kreuzer, 74 U⸗Boote ind 197 Zerſtörer— tatſächlich in Bau genom⸗ nen worden ſind. Denn auch dieſes Aufgebot vürde nicht hinreichen, einen Zweiozean⸗ zrieg zum ſiegreichen Ende, d. h. bis zur Ver⸗ ichtung des fernöſtlichen Feindes, zu—* da aber die Vereinigten Staaten angeſichts lller anderen kriegswirtſchaftlichen Anforderun⸗ ken an Menſchen und Material tatſächlich nicht Rehr leiſten können, ſcheint London dem Wei⸗ n Haus die japaniſche Gefahr ausge⸗ zedet und ſich mit Waſhington auf ein doppel⸗ zes Spiel geinigt zu haben. Während Rooſevelt nit Tokio verhandelt und es vielleicht nicht un⸗ zern zuläßt, daß die Gerüchte von einem„Still⸗ jalteabkommen“ mit Japan, einem„Gentlemen⸗ greement“, einer„Teilung der pazifiſchen Ein⸗ lußſphäre“ oder einer„Befriedung des Stil⸗ en Ozeans“ die Runde durch die amerikaniſche Breſſe und ihre transpazifiſchen Ableger machen, jat England, zumal in der Perſon ſeines fern⸗ Atlichen Sonderbeauftragten, Duff Coopers, die Jortführung der alten, japanfeindlichen Linie der angelſächſiſchen Politik übernommen. Eine neiſterhafte Methode des doppelten Bodens: Amerika verhandelt in Tokio und beſchwichtigt in Tſchungking; Duff Cvoper führt von Sing⸗ gapur aus drohende Reden gegen Japan und hat Sir Archibald Clark Kerr, den britiſchen otſchafter in Tſchungking, um ihn jeder Ge⸗ fahr einer irgendwie unbequemen Situation zu entziehen, für ein paar Wochen nach Sing⸗ apur entboten. Miſter Grady aber, Herrn Rooſevelts perſönlicher Fernoſtagent, reiſte über Manila, Batavig und Singapur nach Simla weiter. Ueberall zur rechten Zeit auftauchend und verſchwindend, einen immer ah pez Ko⸗ iehend, ein geheimnisvoller Mann im Ge⸗ wand des wirtſchaftlichen Sachverſtändigen. Nur eins bleibt fraglich: wer am Ende der Ge⸗ prellte ſein wird. Die heftigſte Reaktion geht gegenwärtig von Thſchungkingchina aus. deſſen Terroriſten im Gefühl einer im verbor⸗ genen lauernden Gefahr ihre mörderiſche Bom⸗ benpolitik aktiver denn je betreiben. In Er⸗ manglung eines ſichtbaren Gegners und da ſie den Verrat der angelſächſiſchen Mächte einfach nicht wahr haben wollen, gegen friedliche japa⸗ niſche Bürger. Wie fein es auch ausgeklügelt iſt, England treibt ein verwegenes Spiel im Oſten. Japan und Thailand, Burma und Indien ſind in gärende Bewegung geraten; der Jrak iſt nie⸗ dergeworfen, der Fran dem brutalen Zugriff der Briten und der Sowjets erlegen. Was iſt dabei gewonnen; was hat man zumal im Jran erreicht? Gewiß, die Bolſchewiſten haben die transiraniſche Bahn beſetzt, die Engländer haben ihren alten Traum vom eigenen Erdöl verwirklicht und die Hand auf die reichen ira⸗ niſchen Felder gelegt, und beide gemeinſam haben den Schah abgeſetzt, der den jungen ira⸗ niſchen Staat mit ſeinem beſcheidenen Wohl⸗ ſtand, mit ſeiner Unabhängigkeit vom Ausland, mit ſeinem Streben, ein nationales Eigenleben zu führen, erſt geſchaffen hat. Vor zwei Jah⸗ ren ſchrieb Churchill:„Die Aufgabe des ſowjet⸗ ruſſiſchen Staates iſt es, die beſtehende Zivili⸗ ſation zu zerſtören, ſei es durch unterirdiſche Wühlpropaganda oder durch blutige Gewalt“. Glaubt England denn, daran habe ſich jetzt, da es dem Bolſchewismus die Pforte zum Mittle⸗ ren Oſten aufgetan hat, irgend etwas geänder:? Glaubt England, den Kampf gegen die revolu⸗ Sappeure Moskaus beſtehen, glaubt es die Herren im Kreml übertölpeln, glaubt es, mit Aktionen wie der Schaffung der unabhän⸗ gigen Syriſchen Republik die Völker des Oſtens in einer Front unter ſeiner Führung einigen zu können oder glaubt es am Ende doch nur, es komme einzig darauf an, eine Ruhepaufe zu gewinnen— gleichgültig um wel⸗ chen Preis künftiger Komplikationen? Uns ſcheint, England treibt um des lieben Lebens willen eine Oſtpolitik auf allerlürzeſte Sicht; ſo überſpitzt, ſo ausgeklügelt, ſo widerſpruchs⸗ voll, ſo ſpannungsreich, daß ſie ſich über kurz oder lang gegen die allzuklugen Drahtzieher wenden muß. Dann aber„Vae victis“— wehe den Beſiegten. Kurt Pritz koleit Ritterkreuze für die Luffwaffe Berlin, 20. September.(HB⸗Funk.) Der Führer und Oberſte Befehlshaber hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luft⸗ waffe, Reichsmarſchall Göring, das Ritterkteuz des Eiſernen Kreuzes verliehen an General⸗ oberſt Stumpf, Chef einer Luftflotte. Ferner wurde auf Vorſchlag des Oberbe⸗ fehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Gö⸗ ring, das Ritterkreuz des e Aeen an: Oberleutnant Ubben, Staffel⸗ kapitän in einem Jagdgeſchwader; Oberleut⸗ nant Graſſer, Flugzeugführer in einem Jagdgeſchwader; Leutnant Oſtermann, Goesſelptbedel in einem Jagdgeſchwader; berfeldwebel Schentke, Flugzeugführer in einem Jagdgeſchwader; Oberfeldwebel Stech⸗ mann, Flugzeugführer in einem Jagdge⸗ ſchwader; Oberfeldwebel Bühlingen, Flug⸗ eugführer in einem Jagdgeſchwader; Ober⸗ ſeldwebel Wurmheller, Flugzeugführer in m Jacgdgeſchwader. Die größſe Einlreisung der Kriegsgeschĩcife“ bie Presse des verbhündeten und neutralen Auslondes zu den deutschen Waffenerfolgen (Drahtmeldung unserer Berliner Schriftleitung) rl. Berlin, 20. September. Die Weltpreſſe ſtand am Samstag im Zei⸗ 2 der neueſten deutſchen Erfolge im Oſten. er Eindruck iſt überall ein gewaltiger und ent⸗ ſpricht der Größe der Ueberraſchung nach der Periode des Schweigens. Im Mittelpunkt aller Betrachtungen ſteht die unerhörte und beiſpiel⸗ loſe Leiſtung der deutſchen Soldaten. Die Be⸗ wunderung hierüber iſt allgemein. Da⸗ neben beherrſchen die militäriſchen und politi⸗ ſchen Folgen der neueſten deutſchen Siege die Ausführungen der Blätter des verbündeten und neutralen Auslandes. Im einzelnen liegen bis jetzt folgende Meldungen'vor: Italien: Der„Popolo di Roma“ bezeichnet die Entwicklung der gegenwärtigen gigantiſchen Operationen im Hinblick auf die ſchwindende Widerſtandskraft der bolſchewiſtiſchen Militär⸗ maſchine und die Verluſte ihrer Verſorgungs⸗ quellen als entſcheidend für den Ausgang des Krieges im Oſten.„Ein neues Cannä ungeheu⸗ ren Ausmaßes, das alle geſchichtlichen Vernich⸗ tungsſchlachten der deutſchen Strategie von ſtark befeſtigten Stellungen unterlegen Tannenberg bis Kuttno und Bialyſtok über⸗ treffe, ſei öſtlich Kiews im Gange“, bemerkt das gleiche Blatt. Die„Agenzia Stefani“ ſchreibt:„Die gigantiſche Dnjepr⸗Schlacht habe alle ſowjetiſchen Pläne über den Haufen ge⸗ worfen und zur gleichen Zeit, als die Streit⸗ kräfte Woroſchilows und Timoſchenkos Wacht vor Moskau hielten, iſt Budjenny überrannt, und beinahe vernichtet. Damit iſt für ie deutſchen Panzerverbände zugleich das Tor zum weiteren Vormarſch geöffnet worden.“ Mit Kiew hätten die Bolſchewiſten ein weiteres wichtiges Induſtriezentrum verloren, ſtellt der römiſche„Meſſagero“ feſt. „Popolo'talia“ ſieht in dem Fall von Kiew und Poltawa die erſten unvermeidlichen Folgen des großen, jenſeits des Dnjepr ge⸗ ſchaffenen Keſſels.„Kiew beweiſt aber auch, daß die Roten ſelbſt bei ihrem verzweifelten Wider⸗ ſtand bis zum Aeußerſten gegen das geſchickte Manövrieren der Deutſchen machtlos und 5 ind“, erklärt„Popolo'Jtalia“ weiter und ſchließt ſeine Betrachtung:„Während die Demo⸗Pluto⸗ kraten in Reden ſich ergingen, haben die Mächte NMarine-Erfolqe in der Riqaer Budit bie Eroberung von Kiew/ Noch 120 Kilometer bhis Cherkow/ Aus dem Führerhauptquartier, 20. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, hatten Infanteriediviſionen des deutſchen Hee⸗ res, von der Luftwaffe unterſtützt, nach mehr⸗ tägigen Kämpfen den ſtark ausgebauten Be⸗ 105 ungsgürtel von Kiew auf dem eſtufer des Dnjepr durchbrochen. In kühnem Angriff drangen ſie am geſtrigen Tage, zuſammen mit dem weichenden Gegner, in die Stadt ein und hißten auf der Zitadelle die Reichskriegsflagge. achdem die Obere Führung der ſowjetiſchen Truppen geflüchtet war, wärf die geſamte Beſatzung die Waffen weg und gab den weiteren Widerſtand auf. Wie gleichfalls durch Sondermeldung be⸗ kanntgegeben, wurde die Stadt Poltawa, 120 Kilometer ſüdweſtlich Charkow, am 18. Sep⸗ tember genommen. Im Zuſammenwirken mit Verbänden der Kriegsmarine und der Luftwaffe haben Trup⸗ pen des Heeres Mitte September die der Ri⸗ gaer Bucht vorgelagerten Inſeln Worms und Moon genommen. Aus eigenem Ent⸗ ſchluß ſtieß am 16. September der Hauptmann Pankow mit ſeiner Kompanie von Moon her i Miiirenz f vVii — 1 . 14 über den vom Feind teilweiſe zerſtörten Damm auf den Oſtteil der Inſel Oeſel vor. Mit dieſem Handſtreich ſchuf er die Voraus⸗ ſetzungen für die in Gang befindlichen erfolg⸗ Juſel. Kampfhandlungen zur Eroberung der nſel. Die Luftwaffe bombardierte auch in der ver⸗ gangenen Nacht Odeſſa und Moskau. Im Kampf gegen die britiſche Ver⸗ f5 ane he fo verſenkten Kampf⸗ flugzeuge in der Nacht zum 20. September aus einem Geleitzug oſtwärts Hull zwei Handels⸗ ſchiffe, darunter einen Tanker, mit zuſammen 17000 BRT. Am Tage wurde vor der eng⸗ liſchen Südoſtküſte ein weiterer Frachter durch Bombenwurf ſchwer beſchädigt. In Nordafrika griffen deutſche Kampf⸗ flugzeuge in der Nacht zum 19. 9. die Del ⸗ lager von Suez ſowie Hafenanlagen von Port Said und Alexandria mit guter Wirkung an. Der Feind flog in der letzten Nacht mit ſchwachen Kräften nach Norddeutſchland ein. Einzelne Flugzeuge drangen bis in die Um⸗ gebung der Reichshauptſtadt vor. Durch Bombenabwurf auf Wohnviertel in Stettin hatte die Zivilbevölkerung geringe Verluſte an Toten und Verletzten. Flakartillerie ſchoß zwei der britiſchen Bomber ab. Moskau verlierf in Bulgarien Abbou der Sowjeigescenctscheif/ Schuizmoßneihmen der Reglerung Flloft (Eigene Meldungs des„HB') Sofia, 20. September. Die Familienangehörigen der Beamten und Angeſtellten der Sowjetgeſandtſchaft in Sofia haben tatſächlich ausnahmslos bereits Bulga⸗ rien verlaſſen und ſind in Sebaſtopol eingetrof⸗ fen, wie von zuſtändiger bulgariſcher Seite mit⸗ geteilt wird. Auch einige Beamte der Wirt⸗ chaftsabteilung der Sowjetgeſandtſchaft ſind am Freitag für immer abgereiſt. Der bereits gemeldete ſcharfe Proteſt der bulgariſchen Re⸗ gierung in Moskau wegen der Landung ſowje⸗ tiſcher Fallſchirmjäger und Saboteure auf bul⸗ Gebiet, dazu die Enthüllungen der ulgariſchen Polizei, in der gegen die Machen⸗ ſchaften der Moskauer Komintern in ſchärfſter eiſe Stellung genommen wird, werden allge⸗ mein in der bulgariſchen Oeffentlichkeit be⸗ grüßt. In Zuſammenhang mit den enthüllten Sabotageakten iſt nun vor aller Oeffentlichkeit die Sowjetgeſandtſchaft in Sofia belaſtet wor⸗ den. Niemand kann zur Stunde ſagen, wie lange die Bolſchewiſten, die, wie ſchon erwähnt, ihr Perſonal von Tag zu Tag vermindern, noch in Sofia bleiben werden. Aufgefallen iſt am In London windet man ſich hin und her, um die furchtbaren Schläge, die die Bolſchewi⸗ ſten und damit zugleich die Engländer erlitten haben, ſo ſchonend wie möglich dem engliſchen Volk beizubringen. Hauptmann Cyrill Falls behauptete allen Ernſtes noch am Freitagvor⸗ mittag im Londoner Nachrichtendienſt, die Bol⸗ ſchewiſten hätten die Deutſchen wieder aus den Außenbezirken von Kiew vertrieben. Inzwi⸗ ſchen haben die Bolſchewiſten in Wirklichkeit die Waffen niedergelegt, nachdem ihre Befehls⸗ haber geflohen waren. Cyrill Laykin kommt der Wahrheit dagegen ſchon einen Schritt näher. Er erklärte in einer Londoner Sendung:„Alle unſere Sympathie für die Sache der Bolſche⸗ wiſten kann uns nicht die Tatſache überſehen laſſen, daß die Nachrichten von der Oſtfront ſehr ernſt ſind. Die Lage iſt endgültig kri⸗ tiſch. Sollte Kiew fallen, ſo würde das ein ſchwerer Verluſt für die Bolſchewiſten und für uns ſein. An der geſamten bolſchewiſtiſchen Front ſehen wir uns der unangenehmen Tat⸗ ſache gegenüber, daß die bolſchewiſtiſchen Trup⸗ pen einen großen Prozentſatz ihrer Menſchen⸗ und Maſchinenkraft eingebüßt haben und daß bei Leningrad, Kiew, Odeſſa und der Krim ihre Streitkräfte harte Kämpfe zu beſtehen ha⸗ ben.“ Er ſchließt ſeine alles andere als opti⸗ miſtiſche Auslaſſung mit dem Hinweis, daß im Laufe der deutſchen Operationen möglicherweiſe die Sowjets alle Verbindungen aus dem In⸗ nern der Sowjetunion nach dem Norden und nach dem Süden verlieren, ſo daß dann nur noch die transſibiriſche Bahn verbleibt. Der engliſche Miniſter Lord Beaver⸗ brook, der zum Leiter der engliſchen Abord⸗ nung für die Moskauer Hilſeverſprechungen ermonnt wurde, traf am Samstag im Flugzeug in Sofia, daß die engliſche Zeitung „Daily Telegraph“ eine formelle engli⸗ ſche Kriegserklärung an Bulgarien forderte. Die kürzlich vom bulgariſchen Parlament be⸗ ſchloſſene Verſchärfung der Strafbe⸗ ſtimmungen 1 Schutze des Staates wird durch eine Verordnung des bulgariſchen Mini⸗ ſterrats jetzt in Kraft geſetzt. Von heute ab wer⸗ den die ſtrengſten Strafen, ſo wie ſie zu Kriegs⸗ 780 vorgeſehen ſind, verhängt werden. Die ulgariſchen Blätter veröffentlichen am Sonn⸗ tag einen Aufruf des bulgariſchen Miniſter⸗ präſidenten Filoff und des Innenminiſters Gabrowsky, in denen alle Beamten zum Kampf gegen die Feinde Bulgariens aufgefor⸗ dert werden. Gabrowsky weiſt darauf hin, daß die Außenpolitik Bulgariens ſich in die Nähe der Achſenmächte gelenkt hat. Es ſei alle Aus⸗ ſicht dafür vorhanden, daß ſich Bulgarien in ein mächtiges und blühendes Land verwandeln werde. Der ſichere Weg der Achſenmächte habe zur Einigung Bulgariens geführt. Das Werk der Achſenmächte werde von dem bulgari⸗ ſchen Staat als eigene Sache gewertet. Samsta England fürdmeĩ das Jahri942½/ in Moskau ein. Ehe er am Freitag ſtartete, hatte er noch eine letzte Zuſammenkunft mit Churchill und dem Leiter der nordamerikani⸗ ſchen Abordnung, Harriman. Was er den Bolſchewiſten zu ſagen hat, ſpiegelt ſich in einer Londoner Meldung der nordamerikaniſchen Agentur United Preß wieder. Darnach hat die deutſche Offenſive im Süden der Sowjetunion die USA und die engliſche Regierung vor eine Reihe neuer Probleme geſtellt. Der größte Teil der Waffen, die ſowohl die USA als auch Großbritannien ſelbſt dringend benötigen und die zur Zeit in den USA hergeſtellt werden, müßten jetzt in die Sowjetunion entſandt wer⸗ den, Militäriſche Kreiſe in London erklärten nach United Preß, daß die nächſten ſechs Mo⸗ nate zeigen würden, ob die nordamerikaniſche Rüſtungsinduſtrie gleichen Schritt mit der ra⸗ ſchen militäriſchen Entwicklung halten könne. Dies würde vielleicht eine entſcheidende Bedeu⸗ tung für den ganzen Krieg haben. Dann wird in der nordamerikaniſchen Meldung diskret an⸗ gedeutet, daß vielleicht die amerikaniſch⸗engli⸗ ſchen Transporte nach der Sowjetunion aus Mangelan Verkehrswegen nicht funk⸗ tionieren werden. Hiermit ſoll offenbar bereits jetzt darauf vorbereitet werden, daß die Eng⸗ länder ihre Waffen ſelbſt behalten wollen in Furcht vor den kommenden Dingen. Bezeich⸗ nenderweiſe ſchließt dieſe Auslaſſung aus Lon⸗ don mit der Bemerkung, bisher habe man in England angenommen, 1941 werde das kri⸗ tiſchſte Jahr für England ſein, 1942 werde man dagegen materialmäßig ſchon ſo ſtark ſein, um den Kampf mit Deutſchland aufnehmen zu kön⸗ nen. Nun müſſe man annehmen, daß auch das Jahr 1942 für England ſehr kri⸗ tiſſch werden würde. ſogar die bisherige größte Schlacht, die von der Ordnung gewaltige Taten vollbracht. Die jüngſten Siege im währ für den Endſieg dar.“. Rumänien.„Die militäriſche Führung der Sowjets habe Kiew immer als einen der wich⸗ tiegſten Stützpunkte des bolſchewiſtiſchen Wider⸗ ſtandes angeſehen“, erklärt„Pimpul“ in ſeinem Leitaufſatz zu den deutſchen Erfolgen im Oſten. Die Eroberung der Feſtung ſei das Ergebnis eines gigantiſchen Einkreiſungsmanövers und der außerordentlichen Angriffskraft der deut⸗ ſchen Truppen.„Curentul“ bezeichnet das ganze ſowjetiſche Verteidigungsſyſtem als zuſammen⸗ gebrochen. Mit dem Einzug der deutſchen Trup: pen in Kiew ſei auch die letzte Illuſion eines kommuniſtiſchen Widerſtandes in dem Front⸗ abſchnitt um Kiew zerſtört. Ungarn. Der„Peſter Loyd“ ſtellt eine fort⸗ Erſchütterung des ſowjetiſchen Wi⸗ erſtandes feſt, deren Folgen für den ganzen Krieg von entſcheidender Bedeutung werden. „Ujmagyarzag“, das Blatt der ungariſchen Re⸗ gierung erklärt, daß das, was an der Oſtfront während der letzten Tage geſchehen iſt, zweifel⸗ los auch jene Marziteet Moskaus zur Er⸗ 7 verurteilte, die von den Macht⸗ habern im Kreml ſeit Wochen auf die Mobili⸗ 1. der letzten Bündnismöglichkeiten gegen 4 ie Achſe gerichtet ſind.„Fueggetlenſeg“ ſieht in dem ſchweren Schlag gegen die Sowjets ein Mittel, das längere Zeit die Flüſterpropaganda der jüdiſchen ien Judentums. Faſt alle ungariſchen Blätter bezeichnen angeſichts des erbitterten Widerſtan⸗ des der Sowjets und ihrer gewaltigen Ver⸗ luſte die deutſchen Opfer als außerordentlich gente Sie beweiſen am beſten die Ueberlegen⸗ heit der deutſchen Führung ſowie der Ausbil⸗ dung und Ausrüſtung des deutſchen Soldaten. Bulgarien: Mit Bildern des Führers, des Reichsmarſchalls Göring und der General⸗ feldmarſchalle von Brauchitſch, von Rundſtedt und von Bock erſchien am Samstag das Sofio⸗ ter Morgenblatt„Sora“. Das Blatt ſtellt feſt, daß die neuen deutſchen Erfolge an der Oſt⸗ 4 front alle bisherigen Erfolge in Polen, Nor⸗ wegen auf dem Balkan und gegen den Bolſchewismus übertreffen und die ver⸗ nichtendſte Niederlage für den Gegner darſtel⸗ len. Der Fall von Kiew zerſtöre die von den Bolſchewiſten und Engländern aufrechterhaltene Legende von der Uneinnehmbaxkeit Moskaus, Leningrads und Kiews. Er ſtelle aber nur einen Anfang dar. Bei den Operationen um Kiew handele es ſich um die größte Einkreiſung, die die Kriegsgeſchichte kenne, ſührt der Bex⸗ liner Vertreter des„Utro“ aus. Der Vernich⸗ tungskampf, der hier geführt worden ſei, ſtelle Tännenberg in den Schatten. Spanien. Die ſpaniſche Zeitung„Da“ ſchreibt, daß Adolf Hitler die gewaltigſte Umfaſſungs⸗ aktion der Weltgeſchichte leite. Es ſei zu er⸗ warten, daß dieſer Triumph Deutſchlands der Auftakt zu weiteren gewaltigen Schlägen ſei, die dem Bolſchewismus den Todesſtoß verſei⸗ en würden. Die ſogenannte Gegenoffenſive imoſchenkos ſei unter ungeheuren Verluſten für die Sowjets zum Stehen gebracht worden, hebt die Zeitung„Informaciones“ hervor. Ueber 1600 Kilometer tief ſeien die Deutſchen nach Oſten vorgeſtoßen.„Wenn die Horden der 1 Bolſchewiſten ihren Verrat an Europa hätten vollenden können und mit der gleichen Schnel⸗ ligkeit vorgerückt wären, wie die Deutſchen, dann ſtünden ſie heute vor den Toren von Pa⸗ ris“, erklärt das Blatt weiter. Als einen töd⸗ lichen Schlag gegen Stalin bezeichnet„ABC“ die deutſchen Siege. Der deutſche Generalſtab beweiſe erneut, daß er unbeirrt als weſentliches Ziel ſeiner Operationen die Vernichtung der ſowjetiſchen Streitkräfte im Auge behält. Die Falange⸗Zeitung„Arriba“ ſchreibt, daß die große Schlacht in Sowjetrußland ihren Höhe⸗ punkt erreiche. rerer ſowjetiſcher Armeen im Raume von an Menſchen und Material unabwendbar ge⸗ worden, ſtellt„Arriba“ weiter feſt. Schweden. Der militäriſche Mitarbeiter von „Swenſka Dagbladet“ weiſt auf die Größe und den umfaſſenden Charakter der deutſchen Offen⸗ ſive hin, wobei die geſamte Oſtfront von Finn⸗ land bis zur Krim durch den Vormarſch in Be⸗ wegung geraten ſei. Auch in Schweden finden die geringen deutſchen Verluſte ſtarke Beach⸗ tung. Dies umſo mehr, weil gerade in Schwe⸗ den die engliſche und ruſſiſche Propaganda mit Zahlen angeblicher deutſcher Verluſte arbeiteten, die, wie ſich jetzt erweiſt, bei weitem nicht er⸗ reicht wurden und in das Reich der Phantaſie zu verweiſen ſind. Finnland.„Hufſpudſtadtsbladet“ ſieht in dem Ausfall der Kiewſchen Induſtrie eine bedroh⸗ liche Schwächung der Sowjetunion. Die geniale Strategie der deutſchen Heeresleitung habe den Armeen Timoſchenkos und Budjennys eine Kataſtrophe ſondergleichen bereitet. Charkow ſei nur 130 Kilometer von Poltawa entfernt, das ſich ſchon in den Händen der Deutſchen be⸗ finde.„Uẽnſiſuomi“ unterſtreicht, daß wieder ein⸗ mal die Schweigſamkeit der deutſchen Heeres⸗ leitung von Erfolgsmeldungen abgelöſt worden ſei. Der neue Schlag ſei ſo gewaltig, daß ihm ein entſcheidender Einfluß auf die allgemeine Weiterentwicklung des Krieges zugebilligt wer⸗ den müßte. Die Zeitung ſchließt ihre Betrach⸗ tungen, indem ſie ſagt, in Finnland beglück⸗ wünſche man mit beſonderer Herzlichkeit die deutſche Armee und ihre Führung zu den ge⸗ waltigen Erfolgen auf dem Südabſchnitt 75 gemeinſamen Front gegen die Barbarei. Jüdiſche Staatserrichtung beſtätigt. Wie„Mundo Arabo“ berichtet, hat der britiſche Hochkommiſſar in Jeruſalem, Me. Micheel, offiziell erklärt, daß ganz Paläſtina nach Kriegsende zu einem Judenſtaat um⸗ gewandelt würde. Der Zioniſtenführer Weitzmann unterſtreicht dieſe Erklärung mit der Verlautbarung, daß„die Blicke aller Paläſtina gerichtet“ ſeien. Oſten ſtellen die beſte Ge⸗ ront zum Schweigen bringt. Das Todesröcheln des Bolſchewismus ſei unter Um⸗ ſtänden der Auftakt der Vernichtung des geſam⸗ 3 „Mit der Einſchließung 4 3 iew, Petersburg und Odeſſa iſt der Verluſt eines weſentlichen Teils des ſowjetiſchen Potentials amerikaniſchen Juden auf „Hhakenk Augenzeu rd. Oeſt Für die ein iſtlich Kiew ſchließt ſich d die 200 000 RKeſſels anre nirgends zei nichtung prei lied auf den dann muß es kilometer, d ie den Rieſe Ihr Mut ur zes großen“ cher Führu ungsſchlacht ind über der zen die rief Gudjenny ur zewaltigen 9 ſibt, ſtärker Der Sowjet So began zem Oſtufer enweiſe floſ Front zuſan etzt über die tach drüben. dem ſie ſich toßartigen nit allen zur ucht, das iber jedesm uſten wiede: en zunächſt ind ſtärkere iſchen Lufmm tarker Flabe zen Jagdflie Zahlloſe agtäglich de Zowjets mit zerunterſtützr zeworfen un zann die Dir ſetzten, um v ihren Beſitz fangenen inn 4000. Einer: daß ſie den ſ ernd anzugr Umſtänden z F Wie ein Wir Unzählig ſi daten. Es„ die Sturmge Leutnant, kle er durch das ber einen ümmert ihn Seiten Feuer dengeſchwind zu, auf der ſchnur zur S wind ſind ſi⸗ men. Weiter gerade auf de ſtber den St: Männer der 38. Fortſetzur „Der Win Wind“, ſagte Tür ging, ſt. „Voddo muß er die Städt ſcheint mir“, Irgendwar Wir brauch abwärts, vie Eilin löſte eſſen ſollte: Wenn ich in blickte oder ſah ich ſie i draußen ſtehe Haar zerzauf Am erſten tel des Wege dunkel zu 1 hohen, dichte Bucht an, di führender B zählten Jahn Stunden hat um Stunden abwärt“ von vor kurzem der vom Flu pelte kaum, ter den Kiel bargen die 5 mber 1941 fe“7 lbracht. Die ie beſte Ge⸗ Führung der ien der wich⸗ iſchen Wider⸗ l“ in ſeinem en im Oſten. as Ergebnis mövers und ft der deut⸗ et das ganze zuſammen⸗ itſchen Trup⸗ lluſion eines dem Front⸗ lt eine foxt⸗ jetiſchen Wi⸗ den ganzen ung werden. zariſchen Re⸗ der Oſtfront iſt, zweifel⸗ aus zur Er⸗ den Macht⸗ die Mobili⸗ heiten gegen tlenſeg“ ſieht Sowjets ein rpropaganda bringt. Das ei unter Üüm⸗ g des geſam⸗ ſchen Blätter n Widerſtan⸗ altigen Ver⸗ ßerordentlich »Ueberlegen⸗ der Ausbil⸗ en Soldaten. 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Kilometer um kilometer, den ihre Sohlen abmeſſen, müſſen ie den Rieſenraum mit ihrer Tapferkeit füllen. Ihr Mut und ihre Tapferkeit ſind der Grund zes großen Sieges, der unter überlegener deut⸗ cher Führung aus der gewaltigen Vernich⸗ ungsſchlacht öſtlich Kiew geformt wurde. Sie ind über den Dnjepr, die Djesna geſtoßen, ha⸗ zen die rieſigen Heeresmaſſen des Marſchalls hudjenny umfaßt, und preſſen ſie nun in dem zewaltigen Keſſel, aus dem es keinen Ausweg ſibt, ſtärker zuſammen— bis zur Vernichtung! Der Sowjetbefehl: Dnijepr muß zurückerobert werden! So begann es: dem erſten Brückenkopf auf zem Oſtufer des Dnjepr folgten weitere. Stel⸗ enweiſe floſſen die Brückenköpfe ſchon in einer Front zuſammen, und Tag und Nacht rollten etzt über die langenPontonbrücken neue Truppen iach drüben. Wohl hatten die Sowjets, nach⸗ zem ſie ſich von der erſten Ueberraſchung der toßartigen Truppenlandungen erholt hatten, nit allen zur Verfügung ſtehenden Kräften ver⸗ ucht, das Dnjepr⸗Ufer wieder zu erreichen, iber jedesmal wurden ſie unter großen Ver⸗ uſten wieder abgewieſen. Tag und Nacht hat⸗ en zunächſt die Fähren und dann die Brücken ind ſtärkere Verbände die Angriffe der ſowje⸗ iſchen Luftwaffe zu überſtehen, die aber dank tarker Flababwehr und dank unſerer ſchneidi⸗ zen Jagdflieger keine Wirkung hinterließen. Zahlloſe Bombenexploſionen erſchütterten agtäglich den Boden. Faſt täglich griffen die Zowjets mit ihrer Infanterie und leichter Pan⸗ zerunterſtützung an, aber jedesmal werden ſie zeworfen und viele Gefangene eingebracht. Als zann die Diviſionen zu einem Großangriff an⸗ ſetzten, um verſchiedene wichtige Höhenzüge in ihren Beſitz zu bringen, ſtieg die Zahl der Ge⸗ fangenen innerhalb von drei Tagen gleich auf 4000. Einer der gefangenen Offiziere ſagte aus, daß ſie den ſtrikten Befehl erhalten hätten, dau⸗ ernd anzugreifen, da der Dnjepr unter allen Umſtänden zurückerobert werden müſſe. Kriegsberichter K. F. Schmidt. Wie ein Wirbelwind über die Dnjepr⸗Brücke Unzählig ſind die Heldentaten deutſcher Sol⸗ daten. Es war vor dem Dnjepr. Vorneweg die Sturmgeſchütze. Im erſten ſitzt ein junger Leutnant, klein, ſchmal, energiſch. Schon ſiehr er durch das Okular die erſte Dniepr⸗Brücke, die er einen verſandeten Flußarm führt. Es * 22 kümmert ihn nicht, daß ſein Geſchütz von allen Mit 60 Kilometer Stun⸗ Brücke zu, auf der die Sowjets gerade die Zünd⸗ ſchnur zur Sprengung legen. Wie ein Wirbel⸗ wind ſind ſie gefaßt— die Brücke iſt genom⸗ men. Weiter geht es, mitten durch die Sowjets, gerade auf das große Ziel, die lange Brücke, die über den Strom führt. Hinter ihm folgen die Männer der anderen Sturmgeſchütze, dahinter Seiten Feuer erhält. F KUNSTVERTAC SEILINKGRN „ESfurrfsanrT, RsRHE 38. Fortſetzung „Der Wind iſt genau Weſt, halber, guter Wind“, ſagte ſie vom Fenſter her. Ehe ſie zur Tür ging, ſtand ſie einen Augenblick vor mir. „Voddo muß einen Schaden erlebt haben, daß er die Städte nicht mehr richtig ſehen konnte, ſcheint mir“, meinte ſie. enn wird ſie es wiſſen, dachte ich. X Wir brauchen vier Tage für die Reiſe jykän⸗ abwärts, vier wundervolle Tage. Eilin löſte mich an der Pinne ab, wenn ich eſſen ſollte oder eine Stunde ruhen wollte. Wenn ich in der Kajüte von meinem Teller auf⸗ blickte oder rauchend 51 der Polſterbank lag, ah ich ſie in dem Rahmen der Kajütentür Hhunen Riehen in Stiefeln und Hoſe, das helle Haar zerzauſt vom Winde. Am erſten Abend hatten wir erſt ein Drit⸗ tel des Weges hinter uns. Die Nacht ſchien ſehr dunkel zu werden, eine Neumondnacht mu hohen, dichten Wolken. Wir legten in einer Bucht an, die ein ſehr kleiner wenig Waſſer führender Bach trotz ſeiner Schwäche in unge⸗ zählten Jahren in das Flußufer grub. Seit Stunden hatten wir kein Haus mehr geſehen, um Stunden mußte die nächſte Siedlung fluß⸗ abwärt, von uns entfernt ſein. Das Boot lag vor kurzem Anker in einem leiſen Rückſtrom, der vom Fluß durch die Bucht kurvte. Es düm⸗ pelte kaum, ab und zu ſchmatzte eine Welle un⸗ ter den Kielplanken oder in der Gillung. Wir bargen die Segel. Es wurde kühl. die motoriſierten Einheiten der Infanterie, Pioniere, Flak, Pak, eine lange Kolonne, die wie eine gepanzerte Fauſt durch den weichenden Feind hindurchſtößt. Hier gibt es kein Ausweichen mehr „Da, die Eiſenträger der Dnjepr⸗Brücke— eine kleine Auffahrt— und mitten darauf auf die Brücke, höchſte Geſchwindigkeit, die der Mo⸗ tor hergibt, und hinein in das wilde Durchein⸗ ander von zurückweichenden Sowjetarmiſten, Pferden, Panjefuhrwerken, Llws und PgWs. Hier gibt es kein Ausweichen mehr, die Gleis⸗ ketten zermahlen alles unter ſich, zerbrechen alles, die Achſen und Räder der Fahrzeuge, und zertrümmern die PRWs. Schnurgerade ver⸗ zurück⸗ läuft dieſe Brücke, deren zweiter Teil nur ein Holzbau iſt. Aus ungezählten Feldſtellungen und leichten Bunkeranlagen vom jenſeitigen Dnjepr⸗Ufer ſpringt ihm wütendes Feuer ent⸗ gegen, wie Platzregen praſſeln die MG⸗Gar⸗ ben auf die Panzerplatten ſeines Sturmge⸗ ſchützes. Er erreicht das andere Ufer, hält, manövriert, jagt Schuß auf Schuß aus ſeiner Kanone. Die Zündſchnüre auf der Brücke wer⸗ den durchſchnitten, die Sprengpakete ins Waf⸗ ſer geworfen, die Rotarmiſten hinuntergefegt, am anderen Ufer wird Fuß gefaßt, die ſtarken Feldſtellungen werden im Nahkampf genom⸗ men. Nach einſtündigem ſchweren Ringen iſt der Brückenkopf gebildet. Kriegsberichter Georg Zech. Ferien in den Vogesen Kreuze cdus zwel Kriegen/ Deutschtum in Ungewißheit/ im neuen Reich „Die ganzen vier Jahre des Weltkrieges ha⸗ ben wir faſt im Keller verbracht. Unſer Dorf lag wie viele andere hier unter dem dauern⸗ den indirekten Beſchuß der franzöſiſchen Ar⸗ tillerie und viele Häuſer ſind damals zerſtört worden.“ So erzählten uns die Leute im Vo⸗ geſendorf Schnierlach, zu dem eine mühſam ſeuchende Schmalſpurbahn einen von Kolmar nach Weſten emporſchleppt. Noch jetzt trifft man an den Hängen hier und dort auf das Mauergerippe eines Hauſes, um das die Brombeerranken wuchern, und jenſeits des turmgekrönten Faudée beſteht das ehemals ſtattliche Dorf Pairis außer dem in ein Land⸗ wirtſchaftsinſtitnt umgewandelten Kloſter nur noch aus wenigen Häuſern, weil man hier anders als etwa in dem ganz neu aufgebauten Sennheim unterhalb des Hartmannsweiler⸗ kopfes die Vernichtung nicht wieder ausge⸗ glichen hat. „Eine Reihe unſerer Gaſtzimmer ſind heute noch unbewohnbar“, ſo berichtete uns die Wir⸗ tin eines Hotels in dem Ort Rothau, an der Bahnlinie, die weſtwärts von Straßburg über Molsheim und den Grenzort Saal nach St. Dié führt.„Bevor die Franzoſen im ver⸗ gangenen Jahre ſich vor den einmarſchierenden Deutſchen zurückzogen, haben ſie den Eiſenbahn⸗ viadukt bei Breuſch, 3 km von hier geſprengt, und zwar haben ſie ein Vielfaches von dem Spreng⸗ ſtoff hineingeſteckt, der nötig geweſen wäre. Sie haben auch niemand davon vorher etwas geſagt. Spät am Abend ſind wir durch eine furchtbare Erſchütterung hochgeriſſen worden, das ganze Haus wackelte, Türen und Fenſter ſind herausgeflogen und die Decken oben zum Teil eingebrochen. Damals kam in atemloſen Lauf einer unſerer Dorfbewohner in franzöſi⸗ ſcher Uniform zurückgelaufen und erklärte, daß er niemals wieder für Frankreich auch nur einen Schuß abgeben würde, weil ſie ſo nieder⸗ trächtig an ſeinem Dorf gehandelt hätten. Die Franzoſen haben ſelbſt dafür geſorgt, daß den Deutſchen damals alle Herzen, auch der hier meiſt franzöſiſch ſprechenden Bevölkerung, ge⸗ hörten.“ Wir haben noch viele Notbrücken auf unſerer Wanderung durch das ſchöne Grenzbergland des Elſaß überſchreiten müſſen. In den bei⸗ den letzten Kriegen, die das Schickſal des El⸗ ſaß beſtimmten, ſind es immer die Franzoſen geweſen, die Leid und Unglück über das el⸗ ſäſſiſche Volk gebracht haben. Im Weltkrieg lag vor der deutſchen Frontlinie kaum ein ein⸗ ziges elſäſſiſches Dorf und immer nur die feindliche Artillerie ſandte vom Kamm herab ihre verheerenden Geſchoſſe. Auch im Weſt⸗ feldzug des Jahres 1940 ſind faſt alle Zer⸗ ſtörungen nur durch die Franzoſen erſolgt, die nach ihrer Umgehung im Rücken nicht mehr den Mut zum Widerſtande aufbrachten und ſich nur den Rückzug durch die Sprengungen ſichern wollten. Die Wirkungen unſerer Stu⸗ kas ſind auf einige rieſige Trichter in den Nach dem Abendeſſen blätterte ich in der Handſchrift des neuen Buches, und obwohl ſie erſt ſeit einem Monat fertig war, ſchienen mir Jahre ſeitdem vergangen zu ſein. „Wie lange dauert es, bis du ein Buch von der erſten Zeile bis zur letzten mit der Feder hingeſchrieben haſt?“ fragte Eilin. „Zwei Monate, wenn man jeden Tag, auch von früh bis ſpät ſchreibt“, antwor⸗ tete ich. „Das iſt eine lange Zeit“, ſann ſie,„es iſt wie ein Fußmarſch, denke ich. Du biſt jeden Abend müde und marſchierſt am anderen Mor⸗ gen weiter... ſolche Arbeit kann Voddo in der Stadt nicht erlebt haben.“ „Ein Buch zu ſchreiben, iſt eigentlich wohl auch keine ſtädtiſche Arbeit!“ antwortete ich. „Einerlei, ob die Mehrzahl der Bücher in der Stadt geſchrieben wird oder nicht, ähnelt die Arbeit mehr dem Bau eines Bootes durch einen einzigen Mann wie den alten Kären droben am Fluß... er kauft einen Baum, beobachter ſein Saftfallen im Herbſt, fällt ihn, ſchneidet ihn, ſtapelt das Holz zum Trocknen... derweil zeichnet er den Riß und macht ſich die Formen, um die Spanten zu dämpfen... und beginnt dann mit den Kielplanken...“ „Ich meine auch etwas anderes, Peter!“ grü⸗ belte Eilin. „Du ſagteſt, dein Vater habe ſolche Arbeit von Grund auf in der Stadt nicht kennen⸗ gelernt...“ „Ich ſagte: erlebt! Ich meinte, daß Voddo ſolch gute Arbeit in der Stadt nicht ſelbſt ge⸗ tan hat!“ „Warum ſoll es nicht ſo geweſen ſein. Eilin?“ „Wenn er ſolche Arbeit getan hätte, könnte er nur ein gutes Bild oder ein doppelſeitiges Bild von dem Leben und den Leuten in den Städten gewonnen haben“, ſann Eilin und be⸗ gann unſere Kojen für die Nacht zu richten. „Nach dem, was du ſagteſt, muß es für jeder⸗ mann in den Städten die Arbeit geben, zu der er taugt und die er zu tun wünſcht.“ Ich erſchrak. Es wurde mir plötzlich klar, daß alles anders war, als ich bisher glaubte! Bahnanlagen der Strecken, die über die Grenze hinübergehen, beſchränkt geblieben. Viele Wegweiſer nach den Heldenfriedhöfen des Weltkrieges ſtehen an den Straßen. Faſt jedes Dorf hat für ſeine umgebetteten Söhne auf einem nahen Berg einen kleinen Friedhof geſchaffen, über den eine überlebensgroße Sta⸗ tne der Jungfrau Maria die ſegnenden Hände breitet, den Hinterbliebenen im Tale zuge⸗ wandt. Und auf viel gewundenen Wegen durch dichten Miſchwald, vorbei an den zementenen Stollen der Bataillonsgefechtsſtände und an von roſtigem Wellblech verſperrten Unterſtän⸗ den, an ſchon völlig verwachſenen Laufgräben entlang, gelangt man zu den großen Friedhöfen auf den Höhen, wo ein kleines Schild am ſchlichten Kreuz die letzte Erinnerung an ein Soldatenſchickſal erhält. In dem Sattel zwiſchen Linge- und Barrenkopf wird einem das Zählen ſchwer, wenn man das feſte Eiſentor durchſchrit⸗ ten hat. Nur das ſanfte Rot der blühenden Heide, das bis zur Mitte der Kreuze hochwellt, mag ein wenig mit dieſem düſteren Anblick ver⸗ ſöhnen. Und auch die, Tafeln an der rückwär⸗ tigen Mauer, die von dem ſtolzen Willen deut⸗ ſcher Kämpfer Zeugnis ablegen. Etwas weiter unten an der Straße liegt genau ſo umfang⸗ reich der franzöſiſche Friedhof. Hier ſind die Kreuze nicht aus Holz, ſondern aus Zement, damit wohl ein haltbarerer, aber doch unſchöner Ausdruck des ehrenden Gefühls. Denn zum Frieden des wieder aufgeſchoſſenen Waldes paßt das Holz beſſer als der Stein. Uns Deut⸗ ſchen iſt der Tod immer nur Stufe der natür⸗ lichen Verwandlung. Das hochragende Kreuz über dem franzöſiſchen Friedhof und die ge⸗ ſchmackvolle Umrandung der beiden Maſſengrä⸗ ber tragen die repräſentative Note, die das Mal für die Toten zum Sinnbild nationaler Ehre werden läßt. Die Roſen auf den Hügeln blühen aber nur noch ſpärlich, weil nur hier und da eine liebevolle Hand die Gräber betreut. Nur vereinzelt ſind friſche Hügel an der Straße aufgeworfen: vor der einſamen Wirt⸗ ſchaft unterhalb von Diedolshauſen etwa, oder am Schnittpunkt des Wanderweges von St. Amarin mit der Höhenſtraße zum Großen Bel⸗ chen oder am Grenzweg oben zwiſchen dem Weißen See und der Schlucht, wo die Schüſſe der Späher aus dem undurchſichtigen Buchen⸗ dickicht heraus trafen. Deutſche und franzöſiſche Namen ſtehen auf den Kreuzen, und es können immer Elſäſſer geweſen ſein, wie diejenigen, die auf den Gemeindefriedhöfen ihre letzte Stätte eingeräumt bekamen. Oben in der Nähe klingen die Glocken der aroßen Rinderherden und unten am Dorf ziſchen die Senſen durch die Oehmd. Die Schön⸗ heit dieſes Landes, das mit ſeinen ſonnigen Weinbergen genau ſo zum Verweilen einlädt wie mit ſeinen tannenumſchatteten Hochtälern und deſſen lebensbejahender Rhythmus ein andermal hier noch aufklingen ſoll, wird von den Erinnerungen an ſchwerſte Zeiten wie von den Schatten der weißgeballten Wolkenſchiffe leiſe überzogen. Mitten im Dorfe Schnierlach ſteht eine Ruine zwiſchen den Spezereiläden: Nicht Ueberbleibſel aus dem Weltkrieg und nicht Zeugnis von Kämpfen dieſes Krieges, ſondern ein 1938 abgebrannter Gaſthof. Der Beſitzer hat ihn nicht wieder aufbauen laſſen, meil er einen neuen Krieg ſchon fürchtete. So lähmte die Ungewißheit unter franzöſiſcher Herrſchaft. Wenn wir das mit eigenen Augen ſehen, kommt es uns doppelt ſtark zum Bewußt⸗ ſein. daß unſere Aufgabe jetzt darin beſteht, das wechſelvolle Schickſal dieſes deutſchen Stammes in eine feſte bleibende Lebensform überzuführen. die ihm Recht und Schutz zu⸗ gleich gewährt. Dr. Kurt Dammann. Geheimnisvolle Explosionen in der Buchf von Gibralfar (Eigene Meldung des„HB) 5— Madrid, 20. September. Am Samstagvormittag gegen 9 Uhr fiel der 8000 BRT große britiſche Tankdampfer „Nr. 56“ in der Bucht von Gibraltar einer Exploſion zum Opfer und verſank. Die Ur⸗ ſache der Exploſion iſt unbekannt. Eine wei⸗ tere Exploſion erfolgte nur einige Minuten ſpäter auf einem anderen britiſchen Handels⸗ ſchiff von 15000 BRT, das ſich in der Nähe von dem geſunkenen Tankdampfer befand. Schlepper eilten dem ſchwerbeſchädigten Han⸗ delsſchiff zur Hilfe. Schnellboote und Tor⸗ pedobootszerſtörer patronillieren ſeitdem in der Bucht von Gibraltar. Versammlung brifischer Kriegsschifie in USA (Eiszene Melduns des„HB“) Stockholm, 20. September. Zwölf engliſche Kriegsſchiffe, darunter einige ſehr große, liegen in amerikaniſchen Häfen zur Reparatur, Verproviantierung und aus ande⸗ ren Anläſſen, wie das amerikaniſche Marine⸗ miniſterium bekanntgibt. Unter ihnen befindet ſich das Schlachtſchiff„Warſpite“, die Flug⸗ zeugmutterſchiffe„Formidable“,„Illuſtrious“, die Kreuzer„Daily“,„Dido“,„Liverpool“, „Orion“ und der Hilfstkreuzer„Aſturius“. Die Bekanntgabe der Schiffsverſammlung durch die amerikaniſchen Behörden dürfte Eng⸗ Lars Hanſen hatte mir in ſeinem langen Brief auf eine eines Freundes würdige Art auseinandergeſetzt, daß ich es ſein werde, der darüber entſcheiden müſſe, wer außer ihm und mir Branſens Leben ganz kennen ſolle. Seit⸗ dem ich Svens Zettel mit der Anſchrift des Herrn Allan las, die ich ſchon vorher kannte, ohne ihre wahre Bedeutung zu ermeſſen, trug ich jene Verantwortung auf ſchmerzenden Schultern. Aber es gab noch einen ganz ande⸗ ren Umſtand: es gab Eilins klare Vernunft, die ſeit zwei Tagen Schritt für Schritt an das Geheimnis ihres Vaters heranrückte— die Lars Hanſens Detektivarbeit durchſchaut hatte — die vor mir wußte, daß Enoch Daal nur ein Fenſter für Lars war, durch das er nach Bran⸗ ſens Ausſchau hielt— und die mit ihrer Er⸗ klärung, es könne jeder ſich in einer Stadt ſel⸗ ber finden, nun auf den letzten Sprung in die Wahrheit zurückte.. „Du ſinnſt ſo lange, als ſei irgend etwas an meiner Meinung falſch, ohne daß du es leicht erklären könnteſt, Peter!“ beobachtete mich Ich begriff, daß Eilin ſich meinem Verſtand unterwarf. Sie war bereit zu hören, daß ſie einen Denkfehler beging. Vielleicht konnte ich ſie auf einen Umweg führen, um ſie dadurch von dem richtigen Pfad ihres taſtenden Nach⸗ ſinnens fortzulocken. Ob das noch oft mög⸗ lich war? „Du denkſt im Grunde ſehr recht!“ wog ich meine Antwort.„Nur.. ſetzt du etwas voraus, was nicht immer zutreffend wird.. Gewiß kann man in einer Stadt eine gute Arbeit ſuchen und vielleicht ſogar erſt hinfahren, wenn man ſie durch Briefe oder bekannte Leute ge⸗ funden hat. Sehr viele junge Männer gehen ſo in die Städte, und zwar verfolgen ſie dabel den einzigen Grund, ihren Beruf nur um die größeren Möglichkeiten zu ſteigern, die es dort gibt— beiſpielsweiſe um die in jenem Beruf dort arbeitenden Maſchinen kennenzulernen. Wer ſo in die Städte kommt, hat für ſeine Vernunft eine Stütze... und das war es, was du vorhin vorausgeſetzt haſt... nur ein ver⸗ Eilin. — land wenig ſchmeichelhaft in den Ohren ge⸗ klungen haben, iſt doch daraus deutlich erſicht⸗ lich, wie weitgehend die ſtolze Flotte Albions von der USA-⸗Hilfe abhängig iſt. Der ungariſche Jugend⸗ und Sportführer in Mün⸗ chen. Der ungariſche Jugend⸗ und Sportführer, Ge⸗ neralmajor Vitez von Beldy, der z. Z. als Gaſt der HI im Reich weilt, traf am Samstagvormittag zu einem zweitägigen Beſuch in München, der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung, ein. Staatsatt für Generaloberſt Ritter von Schobert am Dienstag in München. Für den im Oſten gefallenen Oberbefehlshaber einer Armee, Generaloberſt Ritter von Schobert, findet auf Befehl des Führers am Dienstag, 23. September, vormittags 11 Uhr vor dem Heeresmuſeum in München ein feierlicher Staatsakt ſtatt. Sowjets werlaſſen Totio. Zahlreiche Mitglieder der owjetiſchen Botſchaft in Totio, vor allem die Frauen der leitenden Beamten, ſind am Freitag, engliſchen Meidungen zufolge, abgereiſt. In London wird dieſe Maßnahme mit dem japaniſchen Proteſt in Moskau mit der Verſenkung japaniſcher Fiſcherboote durch ſowjetruſſiſche Minenfelder vor Wladiwoſtok in Ver⸗ bindung gebracht. llllhu MARIINI ſſ „Falienischer lermuvein“ nünftiger, ſchon gereifter Menſch kann eine Stadt dadurch bezwingen, daß er ſich auf ihre nützliche Seite konzentriert... Wer ohne harte Arbeit in die Städte kommt, wer ſein Geld ſehr leicht verdient, noch ſehr jung iſt, oder derjenige, dem alles ſo leicht zufällt, daß er auch alle ihn nicht berührenden Seiten der Städte kennenlernt oder aus halber Nähe ſchon durchſchaut, der mag Schaden nehmen... oder er findet ein hartes Schlußurteil, ohne ſelbſt Schaden genommen zu haben...“ Erreichten meine Darſtellungen ihren Zweck, Eilin zu täuſchen? Ich war nicht ruhig genug, mum es aus Eilin zu ſpüren. Ich beobachtete ſie auch nicht gut genug; während ich ſprach, hatte ich mit den Hantierungen begonnen, mit denen man zur Ruhe geht, zog meine Stiefel aus, ſchlüpfte aus dem Wams, legte meine Schlaf⸗ decken zurecht.. Auch Eilin ging zur Koje. Ich verlöſchte die Lampe und wünſchte ihr leiſe eine gute Nacht. „Morgen werden wir wieder auf dieſem Boot reiſen, wir beide allein, dem Meer zu“, ſagte ich. In den nächſten beiden Tagen arbeiteten wir hart, um zwei kleine Tagesreiſen hinter uns zu bringen. Wir ſprachen wenig; das Wetter war daran ſchuld, daß wir von früh bis ſpät tätig waren, ohne viel zu erreichen. Wenn wir zu einer Mahlzeit anlegten, weil nicht ein Hauch von Wind war, geſchah es faſt immer, daß es wäh⸗ rend unſeres Eſſens ein paar Böen gab... wir unterbrachen dann unſere Ruhe und legten wie⸗ der ab, um nach einer Stunde, hungrig, nur eine Meile weiter, erneut anzulegen. „Es iſt trotzdem ſchön“, ſagte Eilin am drit⸗ ten Abend der Reiſe.„Ich meine, daß wir ſo zuſammenhalten müſſen, um abends unſer Aus⸗ ruhen zu verdienen...“ „Es iſt das die ſtille Belohnung, die es für das Leben der meiſten Menſchen einzig und al⸗ lein gibt“, überlegte ich.„Ehe man ihr karges Leben bemitleidet, muß man in Rechnung ſtel⸗ len, daß es ſie auf der ſicheren Mitte erhält.“ Raman⸗Foriſetzung folgt.) „Hakenkreuzbonner“ Sonntag, 21. September 1947 Brahms in italienischem Klang Konzert des Moiländer Scola-Orchesters unter Morinuzzi in Moannheim Das Teatro alla Scala in Mailand iſt auch Deutſchland nicht bloßer Begriff einer hochran⸗ igen Operntradition ſeit mehr als anderthalb Jahrhunderten. Zahlreiche Gaſtſpiele des Sän⸗ gerenſembles unter führenden italieniſchen Di⸗ rigenten haben ſeine volksverwurzelte, längſt zur Weltgeltung aufgeſtiegene Kunſt auch uns Deutſchen zum unmittelbaren Erlebnis ge⸗ bracht. Nun macht uns die Reiſe des Scala⸗ Orcheſters wieder mit einem repräſentati⸗ ven Klangkörper des verbündeten Italien be⸗ kannt. Sie bringt die Begegnung mit einem Klangwunder, wie es nur das Ergebnis ſtren⸗ ger, vieljähriger Ausleſe, unabläſſiger und un⸗ nachgiebiger Kultivierung unter Meiſtern des Taktſtockes ſein kann. Maeſtro Gino Mari⸗ nuzzi, der die hundert Künſtler jetzt durch Deutſchlands größte Konzertſäle führt, macht die erleſene Kunſt jedes einzelnen Streichers und Bläſers ſpürbar, jene ſelbſtverſtändliche techniſche Ueberlegenheit, ohne die ein geiſtig ſo feinnerviges Eingehen auf empfindſamſte Klangabſichten und reifſten Stilwillen und eine ſolche Vollkommenheit des homogenen Klanges undenkbar wären, aber nicht minder die um⸗ faſſende Sendung des Scala⸗Orcheſters für das abendländiſche Muſikleben. Selbſt nach dem bravouröſen Vorſpiel zur„Sizilianiſchen Ve⸗ ſper“, der Zugabe, die Marinnzzi ſpendet, ob⸗ wohl einige hundert Mannheimer ſchon wieder im Galopp zur Garderobe ſtürmen(eine Un⸗ art, die gegenüber den ausländiſchen Gäſten doppelt peinlich wirkt), wird man dem Scala⸗ Orcheſter„ſeinen“ Verdi nicht als„das aus⸗ geſprochene Feld“ des dramatiſchen Opermuſi⸗ zierens zuweiſen können, ſo prachwoll plaſtiſch, ſo ſchwelgend in ſüdlicher Leidenſchaft des Ly⸗ riſchen, ſo hinreißend feurig und ekſtatiſch ſie Verdi erfüllen, ohne ihn auch nur in einem einzigen Takt realiſtiſch zu vergröbern. Viel⸗ mehr wird hier einmal mehr das große Ge⸗ heimnis aller berühmten Orcheſter entſchleiert: daß der Effekt niemals die Klangkultur ſprengen dürfe; daß in der Kunſt alles wahr⸗ haft echte Temperament geiſtig diſzipliniert ſein muß. Gino Marinuzzi, der im kommenden Frühjahr das ſechzigſte Lebensjahr vollendet, iſt ſchon als Erſcheinung der Typus einer künſtleriſchen Hochzucht, wie ſie nur einer rei⸗ chen nationalen Tradition der Kunſt entwächſt. Ein Ariſtokrat des Taktſtockes, ein Grandſeig⸗ neur des Orcheſterſpiels, ein vollends durch⸗ geiſtigter Muſiker, ein Phänomen des Parti⸗ turgedächtniſſes, das in Mailand ſelbſt ein ſo kompliziertes Drama wie Pizzettis„Phädra“ auswendig dirigieren konnte, iſt ihm jede noch ſo wirkſame und augenfällige Poſe fremd, ſo verſtändlich ſie bei einem ſo federnd eleganten Orcheſtermuſizieren wäre. Wer ihn aus der Nähe beobachten kann, verſpürt, mit wie ein⸗ fachen, aber zwingenden Mitteln auf einem rcheſter von ſolcher Stilerfahrung das Höchſte u erreichen iſt. Klare Diſpoſition des Klanges, einſinnigſte Miſchung der Farben, unbeugſame Genauigkeit des Rhythmiſchen und der Dyna⸗ mik, wie der Komponiſt ſie fordert, und eine außergewöhnliche Spannkraft, die jede geiſtig geſchaute Form bis zum letzten erfüllt,— dar⸗ auf kommt es an. Man mag den Brahms der zweiten Sinfonie unter Marinuzzi weicherfließend in den Farben, idylliſcher in ſeinen paſtoralen Zügen, den tragiſchen, ſchwermütigen Grund ſeiner verſonnenen Stimmungen ſanfter und arter empfinden als man ihn, den Norddeut⸗ ſgen von unſeren Orcheſtern her gewöhnt iſt. Er behauptet ſein echtes, männliches Profil und in den Eckſätzen die dramatiſche Ra⸗ tur einer Auseinanderſetzung mit den kosmi⸗ ſchen Fragen; er iſt ſtilgültig auch im romani⸗ ſchen Klanggefühl. Die ſinfoniſche Dichtung liegt Marinuzzi, wenn möglich, noch näher. Es beſtätigt erneut, daß das Klangſinnliche nie⸗ mals zum platt Gegenſtändlichen zu entarien braucht, wenn die Mailänder Richard Strauß' „Tod und Verklärung“ ſo maleriſch an⸗ ſchaulich und dennoch durchaus ſinfoniſch aus dem idealiſtiſchen Weltgefühl„darſtellen“. Die Gedanklichkeit des Werkes, der Vorwurf eines Schickſals iſt wieder ins Myſtiſche geweitet, ins Tranſzendente geläutert. An grandioſer Pracht des klanglichen Aufbaues übertrifft ſich Mari⸗ Kuh n? E Ae,— Wachs qut der Rückseite, wachshaltiqe Forbè quf der Vorderseiie. Kein Rollen, kein Rutschen. Scubere Hände, klare Schrift. Grittig und handlich, larbkrältiq und erqiebig. ulihonn GONTHER WAGNER. HANNOVER zu unaziurn duncen pir raenozsenlrer nuzzi höchſtens in den ue ſea3 ſchillern⸗ den Bildern Ottorino Reſprghis um die römiſchen Pinien im Wechſel heiterer und dunkler Lebensgefühle. Angeſichts dieſes Diri⸗ genten, der die Harmonie zwiſchen den 75 dernden Mitteln und dem abſolut muſikaliſchen Sinn aus einem untrüglichen Klanginſtinkt wiederhergeſtellt, begreift man kaum, daß die „Pini di Roma“ einmal— und das iſt noch keine zwanzig Jahre her— lebhaften Wider⸗ ſpruch herausforderten. Am Beginn des ereignishaften Abends ſteht Wildtiere an der Front Jeder Krieg wirkt ſich auf die Tierwelt des Landes aus, in dem er ausgefochten wird, aber die Tiere ſelbſt ſtellen ſich doch ganz verſchieden auf das Geſchehen ein. Schon der nur wenige Wochen dauernde Krieg in Polen brachte einen intereſſanten Einwanderer nach Deutſchland, den Sperlingskauz, eine kleine Eule, die vor den Unruhen im Oſten Reißaus nahm, wo⸗ gegen es viele Wölfe der nordpolniſchen Wäl⸗ der vorzogen, in Litauen und Lettland einzu⸗ wandern, um dem Kriegsgetriebe zu entgehen. Es gibt indes auch genug Tiere, die ſich an Lärm und Getümmel in den Kampfzonen recht gut gewöhnen. Der als ängſtlich bekannte Haſe wurde bei⸗ ſpielsweiſe im Weltkrieg vielfach zum richtigen „Fronthaſen“, weil er ſich ſelbſt durch lebhaftes Artilleriefeuer nicht aus ſeinem Wohngebiet verſcheuchen ließ; ſein kleiner Bruder, das Kaninchen, trieb ſich bisweilen ſogar in den Laufgräben herum, was den Soldaten zu manchem ſchmackhaften Braten verhalf. Auch der ſonſt ſo menſchenſcheue Dachs hielt tapfer durch und blieb ſeinem Bau treu, auch wenn er nahe der Feuerzone lag. Viele Vögel verhielten ſich dem Kriegslärm gegenüber ganz anders, als man es erwartet hatte. Zahlreiche Sänger entpuppten ſich— was man auch im jetzigen Krieg wieder be⸗ obachtete— als ausgeſprochene„Frontſänger“ und ließen ſich auch vom Schlachtenlärm nichi Pietro Locatellis zehntes Orcheſter⸗ konzert. In ihm ſtellt Marinuzzi, dem Brauch des achtzehnten Jahrhunderts gemäß vom Abrher aus dirigierend, den herrlichen Streichkörper ſeines Orcheſters vor. Mehr als das: dieſe Geiger werden zum kammermuſikali⸗ ſchen Inſtrument von reifſter Soliſtenkunſt. nicht nur in dem konzertierenden Streichquartett von edelſtem, biegſamſtem Klang auf prachtvol⸗ len Inſtrumenten. e behauptet zugleich die Hinwendung des Corelli⸗Schülers zum ga⸗ lanten Rokoko mit den koſtbaren Menuett⸗Ver⸗ änderungen und die barocke Kraft, die gleich⸗ wohl ſeinem Lebensgefühl verblieb. Er rückt Locatelli damit in die Nähe ſeiner zwei großen Zeitgenoſſen: Bachs hier, Mozarts dort. Dr. Peter Funk. * Von M. A. v. Lötgendorff im Singen ſtören. Wenn nur eine Pauſe ein⸗ getreten war, hörte man den Kuckuck rufen und die Amſeln ihre Lieder flöten. Auf ihren Wanderzügen ließen ſich manche Vögel durch die kriegsveränderte Landſchaft allerdings doch beeinfluffen. Nordiſche Zugvögel, die es ge⸗ wöhnt waren, über die Ma— Seen J1 fliegen, veränderten in den Jahren des Weli⸗ krieges ihren Weg, dagegen ließen ſich im ge⸗ genwärtigen Krieg die Zugvögel durch die ihnen ungewohnte Verdunkelung der Städte ebenſo wie ſie früher die nachthellen überflogen har⸗ ten, nicht von ihrem Wege abbringen. Den größeren Tieren, wie dem Rot⸗ und Schwarzwild, gelang es nicht ſo leicht, ſich auf die„Front“ umzuſtellen, dem Gdel⸗ und dem Damhirſch überhaupt nicht. Die Rehe paßten ſich mit der Zeit jedoch den veränderten Um⸗ ſtänden oft ganz gut an und wurden in 500 bis 1000 Meter von der Front entfernt fieß an⸗ getroffen. Auch ſo mancher Keiler ließ ſich nach der erſten Schreckflucht wieder in ſeinem alten Gebiet ſehen. Sehr wechſelnd war das Verhalten der größeren Wildvögel. Die Wild⸗ gänſe flüchteten manchmal kopflos vor Angſt in die Etappe, ebenſo die Auer⸗ und Birkhüh⸗ ner und während der Gebirgskämpfe ſogar der ſtolze Adler. Wilde Enten und Rebhühner waren hingegen ſo wenig ängſtlich, daß ſie ſich gar nicht ſelten faſt in unmittelbarſter Nähe der Kampfzone aufhielten. Das jugendland/ von Eneneτι „Dieſe Geſchichte iſt an ſich keine rechte Ge⸗ ſchichte, eher ein winziges Erlebnis, das den⸗ noch niedergeſchrieben und recht verſtanden ſein will, weil es ein Bild von einer nie zu ver⸗ geſſenden und unlöslichen Liebe zu den Din⸗ gen der Jugend gibt, die immer in uns Män⸗ ner leben wird, wenn auch die härtere Umwelt 155 Bilder oft ſcheinbar ein wenig verblaſſen äßt. Ich ſchreibe dieſes Erlebnis nieder, während ich todmüde auf dem Strohſack liege, angetlei⸗ det wie ich vor ein paar Stunden gekommen bin, in einem dunklen Lazarettſaal, denn die Lichtleitung iſt zerſchoſſen und nur ein Streich⸗ holz hat den Weg zu den Feldbetten gewieſen. Auf der Erde liegen noch unſere Geräte und Ausrüſtungsſtücke aufgehäuft. Ich glaube, daß ich jetzt nur noch allein wach bin, der Maler hat ſich auch hingelegt. Ich wußte nicht einmal, daß er mit in unſe⸗ ren Saal gekommen war. Das Lazarett war nach hinten verlegt, in großen Laſtwagen und Krankenwagen hatte man uns, die Aerzte, das Perſonal und die Pfleger, die Betten und al⸗ les abtransportiert. Wir taſteten uns im Schein der Taſchenlampen und Streichhölzer zu unſeren Betten und ſanken müde, da die durch das Krankenlager ungewohnte Arbeit uns an⸗ Eiraeat hatte, auf die Strohſäcke. Von der Straße her kam der nie verſtummende Lärm der Laſtzüge, im Saal erloſchen langſam die Lichtpünktchen der Zigaretten. Dann muß ich wohl ſelbſt eingeſchlafen ſein. Der Morgen ſah ſchon leicht zum Fenſter her⸗ ein, als ich jäh erwachte. Ich lag in einem oberen Bett, das Geſicht dem Saale zugekehrt. Ich exſchrak, als mir ein knatterndes Geräuſch bewußt wurde, im erſten Augenblick dachte ich an ein Maſchinengewehr. Man ſollte darüber nicht lächeln, es war nichts anderes als die ſtete Bereitſchaft, ſelbſt im Unterbewußtſein, da ſah ich den Maler an einem langen Tiſch ſtehen und behutſam mit unglaublich glück⸗ lichem Geſicht eine Elektriſiermaſchine drehen. Die tellergroße ſtaniolbeklebte Scheibe ro⸗ tierte zwiſchen den dünnen Bürſten, aus den Kugelknöpfen, die dicht beiſammenſtanden, ſprangen knatternde Funken. Der Maler drehie immer weiter. Ich lag ganz ſtill. An den Wänden des Saa⸗ les erkannte ich hohe, mit großen Glastüren verſehene Schränte, die voll phyſitaliſcher Ge⸗ räte ſtanden. Ich erkannte Leydener Amaſchi⸗ Voltameter, Spulen, andere Elektriſiermaſchi⸗ 294 hunderte der wundervollſten Apparate und eile. Ach, klopfe nur, Herz! Da fangen die Hände an zu zucken, da iſt aller harte Kriegslärm ver⸗ ſtummt vor den Geſetzen der Galvani und Kirchhoff und Braun, da ſchwingen wieder die Pendel, angeſtoßen von den verwitterten, be⸗ —— Händen des Lehrers, da ſpringt der unke vom Taſter zur Klingel, aus Kohle und unſcheinbaren anderen Dingen entſteht das wunderſame Etwas und Nichts der Elektrizität, ein Froſchſchenkel zuckt, ein Flaſchenzug arbei⸗ tet, und über dem Zwicker funkeln die Augen unter buſchigen Brauen, ein wenig ſpöttiſch und weiſe der Mund, ein mahnendes:„Ja, Büble, das ſan Wunder, große Wunder.. Jetzt hat der Maler eine Geißlerſche Röhre zwiſchen die Pole Wian und ſchaut entzück: in die farbigen Lichtſtröme. dreht er noch, dann öffnet er einen Schrank, ſtellt alles wieder ſorgſam an Ort und Stelle. Er geht langſam von Schrank zu Schrank und ſtreichelt gleichſam alles mit ſeinen noch ſo mü⸗ den Augen. „Na ja“, ſagt er endlich halblaut und—5 ſich angelleidet wie wir alle auf ſeinen Stroh⸗ ſack. Die Binde um ſeinen Kopf leuchtet, ſeine Schmerzen hat er ſicherlich vergeſſen. JFetzt habe ich dies alles geſchrieben und will auch noch eine Weile ſchlafen. Von In Zarskoje Selo, dem Zarendorf/ Cseν boh Von Zarſtoje Selo, dem Zarendorf— die Bolſchewiken hatten es in Puſchkimo umge⸗ tauft— iſt es nicht weit nach Leningrad. Die Stadt liegt ſozuſagen im Blickfeld, wenn man in' Zarſkoje Selo ſteht. Die blankgeputzten goldenen Zwiebelkuppeln der Schloßkathedrale blinken weit in das Land. Zarſkoje Selo war der Sommerſitz der Za⸗ ren. Von St. Petersburg ging die erſte Eiſen⸗ bahn des ganzen Landes in dieſes kleine Städt⸗ en. Ein Gefühl des Widerwillens überkam den Beſucher, wenn er durch das alte, ſchmiede⸗ eiſerne Tor in den Hof des Katharinenſchloſſes trat und die ganze Rokoko⸗Faſſade mit revo⸗ lutionären Transparenten„geſchmückt“ ſah. Das Hauptportal war durch ein rieſiges Bild Stalins verdeckt, zu deſſen Haupt ein rotes Band geſpannt war, auf dem, wie überall der ſtereotype Satz ſtand:„Wir danken dem Genoſ⸗ ſen Stalin für das fröhliche und glückliche Le⸗ ben!“ Der Italiener Raſtrelli, der dieſes Schloß für die Kaiſerinnen Eliſabeth und Katharina baute, würde ſich mit Empörung gegen eine ſolche Dekoration gewehrt haben. Es dürfte ihm ebenſo wenig gefallen haben, daß die Sowjet⸗ architekten ſein Schloß, das ganz in Grün und Gold gehalten war, weiß übertünchten. Dunkel ſtanden die vielen Karyattden und die Kapitäle der Säulen auf dem hellen Grund der Faſſade. Der Ausländer, der hier rein kunſthiſtoriſche Studien machen wollte, war ſtändig von einer Intoduriſt⸗Führerin begleitet. Dieſe Sowjet⸗ dame war eine geübte Propagandiſtin und ſtand darüber hinaus in den Dienſten der Gpül. Sie hatte dafür zu ſorgen, daß der Fremde nur die ſchönen Faſſaden, die ſogenann⸗ ten Potemkinſchen Dörfer der Sowjetunion ſah. Sie war dafür verantwortlich, daß er keinen Blick hinter die Kuliſſen tat. Und wenn es ab⸗ ſolut nichts mehr zu zeigen gab, wenn der bol⸗ ſchewiſtiſch⸗propagandiſtiſche Stoff ausgegangen war, dann griff man notgedrungen auf die Ver⸗ gangenheit zurück. Wie hier, in Zarſkoje Selo. Ueberraſchend war die Vielfalt der Zimmer. Da war das Bernſtein⸗Zimmer, ganz mit Bern⸗ ſtein getäfelt und Tiſche und Stühle mit Bern⸗ ſtein ausgelegt, der Lapislazuli⸗Saal, das chine⸗ Eine eile Schwelzinger Hebelfeier Heute findet in Schwetzingen der traditio⸗ nelle Schwetzinger Hebeltrunk ſtatt. Die Schwetzinger Geſangvereine werden am Grabe des Dichters ſingen, während Prof. H. Buſſe im Schloß die Gedächtnisrede halten wird. Es wird einmal eine Zeit kommen, in der man unſeren Tagen vorwirft, ſie hätten Ver⸗ 4 1 ſtiegenes in Hebel hineingeheimniſſen wollen. Es wird dann der Sinn dafür ſchon wieder erloſchen fein, daß die Schwierigkeiten des Phänomens bei Hebel nur in ſeiner ungeheuer⸗ lichen Einfachheit lag, der man nicht gewachſen war. Es war ein Fürſt der Einfalt und ver⸗ teilte Reichtümer, ein ahnungsloſer Kröſus. In der Lateinklaſſe der Münſterſchule genügte 1 es ihm, unter 25 der zwölfte zu ſein. Die Makelloſigkeit, mit der ſich die Geſichter und Geſtalten der Blumen und Wolken, der Tiere und Menſchen im Heimattal und auf dem Ba⸗ ſeler Markt in ſeiner Seele ſpiegelten, war dem Geiſt der Ewigkeiten wichtiger. Seine Gabe nichts zu haben und alles, Fröhlichen fröhlich und den Traurigen traurig zu ſein, iſt nicht frühe Lebensklugheit, ſondern Geburtsmal ſeines inneren Adels. Aber keine Spur von Frömmelei. Bei der Vorſtellung am Gymnaſium trägt der Vierzehnjährige zum erſten Male Schuhe. Weder das noch die Frei⸗ tiſche in der Reſidenz wecken Minderwertigkeits⸗ gefühle in ihm. Den Frauen aber, die mit ihm Vorſehung ſpielen wollen, weicht er in einem jahrzehnte⸗ langen Liebesſpiel voll Humor und Zartheit aus. Daß inze. Kopf in den zeitgenöſſiſchen Stichen. Aus dem Hebelkapitel in„Land meiner Seele“ von Anton Fendrich(Societäts⸗Verlag Frank⸗ furt a. Main). ſiſche Zimmer, mit ſchwarz⸗ und goldgemalter Seide ausgeſtattet. Den Bilderſaal, welchen die Jarin Eliſabeth mit holländiſchen Meiſter⸗ 1 werken tapezieren ließ— willkürlich zerſchnitt man 130 Bilder— betrachtete faſt jeder Fremde betroffen, ebenſo die Schloßkapelle, in der ſich Heiligenbilder befanden, die dem Stil der Zeit entſprechend die Züge des Zaren zeigten oder ſeiner Familie. In dem Salon hing ein ſon⸗ derbares kleines Gemälde: Zarin Eliſabeth, Tochter Peter des Großen, völlig unbekleidet als Venus porträtiert. Die ſowjetiſche Führe⸗ rin ſparte nicht mit propagandiſtiſchen Erläute⸗ rungen: 15000 Kleider wurden angeblich im Nachlaß der Zarin gefunden, während das arme Volk hungern und darben mußte. Dieſe Leiden wurden in der Eingangshalle des Schloſſes durch eine Sonderſchau von Folterinſtrumenten und zahlreichen Darſtellungen von Prügelſzenen aus der damaligen Zeit noch einmal unterſtri⸗ chen. der Rolle, in dem das Volk unter dem bolſche⸗ wiſtiſchen Syſtem lebte, ſprach die ſeelenloſfe Propagandiſtin natürlich nicht. Entſtand ſchon im künſtleriſch wertvollen Ka⸗ tharinenſchloß durch die bolſchewiſtiſche Agita⸗ tion jener grelle Mißklang zwiſchen Tradition und ſowjetiſcher Gegenwart, ſo reichte ex doch nicht an den erſchütternden Eindruck heran, den man im nahe dabeigelegenen Alexanderpalais empfand. Hier wohnte das letzte Zarenpaar. Im Schlafzimmer des Kaiſers und der Kaiſerin ſah man die Dokumente ihres Unglücks, Briefe von Raſputin, dem gefährlichen Myſtiker, Ver⸗ führer und Verſchwörer, in deſſen Hand di! Kaiſerin war, die ſich daneben noch der Rat⸗ ſchläge weiſer Frauen und verbrecheriſcher Kur⸗ pfuſcher bediente, alles in dem Glauben und in der Hoffnung auf den langerſehnten Thron⸗ erben. Wer könnte den Rokoko⸗Tanzſaal ver⸗ geſſen, durch deſſen Fenſter man die alten, dich ten Buchen im Park erblickte? Durch dieſe Tür, die in den Park hinausführte, trat einſt die alte Katharina und ſchenkte ihrem Enkel, dem ſpäteren Alexander dem Erſten, das Schloß. In dieſem gleichen Saal verbrachten die Roma⸗ nows eine letzte, bange Nacht. Sie warteten au“ Kerenſki, der dann erſt gegen Morgen erſchien. Er brachte das Urteil: Nach Sibirien verbannt, von wo aus der Weg in den Tod ging. Der Kalenderblock, der auf dem Schreibtiſch des Zaren ſtand, zeigte bis in die letzten Tage mit kalten Lettern das Datum des Unglücks⸗ tages, Montag, den 31. Juli. Ein Reich war damit untergegangen, ein neues konnte aus den Trümmern nicht mehr entſtehen. Denn nur aus der Ordnung wächſt ein wirklicher Staat. Die Maſſe will gegliedert werden, ſie braucht ein Fundament. dament iſt aber nur die menſchliche Geſittung und die ewige Gerechtigkeit. Aus Zerſtörungs⸗ luſt und Grauſamkeit, Verkommenheit und Ver⸗ 4 elendung wachſen keine neuen Reiche. + 2 2 ſrae? (0 8 „2⁰. Hobt „Bayen ·Arzneimittel entstehen in systematischer wissenschaft. licher Arbeit. Die Herstellung wird dauernd sorgtältigst über- wacht Das · Gaßen · Kreuz bürgt dafür. daß bei der Hersiellung von ⸗Bagen · Arzneimitteln das 5 Höchstmaß an Verantwortung SAEEE beschtet wird Mergentheimer/mnmi; In allen Minerclwassergroßhandlungen, Apoteken und Drogerien erhältlich. Werbeschrift mit Trink und Diätanweisung durch die kurverwaltung Abt. 61 Bad Mergentheim Havpinlederlage peter Rixlus, Monnheim. Fernruf 267 76 und 267 97 mit den er ein ganzer Mann iſt, zeigt fein Von den Greueltaten der Sowjets und 1 Ein Fun⸗ „Hhaken ——.—— Im 9 Geſtern n 155 ſauſen enbahnwag über die St ſegen, die d Hutkrempe 1 geſetzt hatte. näckig wie e ſchlang ſich ich auch der ſeinem End einander wi „Seil“ in d kleine Spim dritten Tag würde ſchon alte Volksſh hatte freilick erſt vor ein ſchlüpft war Augen, die Verkehr in? ren, ein wer und mehr Licht, ſauſten über den F der Straßer der Elektriſ Altweibe Nun iſt's Herbſt nahe nen Glieder dahinſegeln, ſer und des ausſieht, al hauchdünnes die Jahres; Schleppe na telalter die der Stadt n Natur. Geſ germaniſchen göttinnen, d Wodans ewi und weben. Urd, Verd das Werden genheit, Daſ hin. Mit bi Reife der F im ewigen K Niemar Dieſer Kr von der gebo mand darf ſ Erie ſich zu rledigung bensnotwent gilt auch fü denen noch ſ halb der ſck könnten. 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Ein Fun⸗ iche Geſittung Zerſtörungs⸗ heit und Ver⸗ iche. nꝰ enistehen issenschaft. Herstellung iltigst über. ereuz bürgt Herstellung mitteln das anwortung 1 theim 55 ehakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. September 194] m Feoyẽnot dor Nornon Geſtern mittag geſchah mir's, mitten zwi⸗ 55 ſauſenden Autos und klingelnden Stra⸗ zenbahnwagen. Ich wiſchte läſſig mit der Hand über die Stirn, um eine kleine Fluſe wegzu⸗ ſegen, die der Großſtadtwind mir unter die Hutkrempe und dreiſt zwiſchen die Denkerfalten geſetzt hatte. Dieſes Flüschen aber war hart⸗ näckig wie eine Klette. Ein feiner Silberfaden ſchlang ſich um meinen Daumen, und nun ſah ich auch den winzigen, krabbelnden Punkt an ſeinem Ende, der ſich da, alle Beinchen durch⸗ einander wirbelnd, mühte, an dem zierlichen „Seil“ in die Höhe zu turnen. Eine gelbe, kleine Spinne. Spinne am Mittag, Glück am dritten Tag... Na ja, irgendetwas Nettes würde ſchon der dritte Tag bringen, um das alte Volksſprichwort zu rechtfertigen. Eines hatte freilich der kleine Achtbeiner, der wohl erſt vor ein paar Stunden aus dem Ei ge⸗ ſchlüpft war, ſchon jetzt erreicht: daß ich die Augen, die bislang nur dem ſich drängenden Verkehr in Mannheims Stadtmitte gefolgt wa⸗ ren, ein wenig durch die Luft ſchweifen ließ. Richtig,— da waren ſie, Hunderte feiner, zehn und mehr Meter langer Fäden glitzerten im Licht, ſauſten wie auf weichen Luftkiſſen quer über den Fahrdamm, hingen an den Maſten der Straßenlaternen, von den Oberleitungen der Elektriſchen herunter bis aufs Pflaſter. Altweiberſommer. Nun iſt's nicht mehr zu leugnen, daß der Herbſt nahe iſt. Wenn die Taufende von klei⸗ nen Gliederfüßern über die Lande und Städte dahinſegeln, draußen an den Halmen der Grä⸗ ſer und des ſpäten Korns Halt ſuchen, daß es ausſieht, als hätten die Garben ſich ein hauchdünnes Schleiernetz übergezogen, hat ſich die Jahreszeit erfüllt. Marienfäden, Gottes Schleppe nannte die fromme Legende im Mit⸗ telalter dieſes alljährlich wiederkehrende, in der Stadt meiſtens kaum beachtete Spiel der Natur. Geſpinſt der Nornen hießen es unſere germaniſchen Vorfahren, Fäden der Schickſals⸗ göttinnen, die an der Wurzel der Welteſche Wodans ewig das Seil der Schickſale ſpinnen und weben. Urd, Verdandi und Skuld: das Gewordene, das Werdende, das Seinſollende,— Vergan⸗ genheit, Daſein, Zukunft. Der Sommer iſt da⸗ hin. Mit bunten Farben des Laubes, mit der Reife der Früchte wird der Herbſt ihn ablöſen im ewigen Kreislauf der Dinge. F. Niemand darf heute untätig ſein! Dieſer Krieg wird geführt und entſchieden von der geballten Kraft des ganzen Volkes. Nie⸗ mand darf ſich ausſchließen, wenn der Ruf er⸗ geht, ſich zur Stärkung der Rüſtung und zur Erledigung kriegswichtiger Aufgaben und le⸗ bensnotwendiger Arbeiten einzuſetzen. Das gilt auch für unſere Frauen und Mädel, von denen noch ſehr viele eine wichtige Arbeit inner⸗ ſchaffenden Heimatfront übernehmen önnten. Unſere Soldaten an der Front haben das Vertrauen der Heimat. Ein ſolches Vertrauen darf nicht ohne Antwort und Tat bleiben. Wäh⸗ rend ſie draußen ſchier Uebermenſchliches leiſten, darf in der Heimat niemand untätig und müßig beiſeite ſtehen. Und da, wo es heute an männ⸗ lichen Kräften fehlt, müſſen unſere Frauen und Mädel unverzüglich einſpringen. Jede kriegs⸗ wichtige Arbeit iſt heute Ehrendienſt und kame⸗ radſchaftliche Hilfe für unſere kämpfenden Sol⸗ daten. Die Front kämpft— die Heimat ſchafft! Aus ſolcher Gemeinſchaft wird der Sieg der deutſchen Waffen hervorgehen. , Das„HB“ besuchle wfeder Kinder: „Häuschen ſind das, wie aus dem Spielzeugladen...“ „ wenn man vom Berg hinab auf die Schwarzwaldhäuſer ſieht“, berichten die mädel in Hundseck von ihrem Ausflug Diesmal waren die Mädel an der Reihe, die ebenfalls in der Nähe der Hornisgrinde ſeit vielen Wochen ſchon eine neue Heimat gefunden haben, die ihnen ſo unendlich viel bietet, daß im wahrſten Sinne des Wortes ihr„Herz über⸗ voll“ iſt vom Erlebten. Das große Kurhaus Hundseck, den meiſten Mannheimern als eines der ſchönſten Fleckchen im nördlichen Schwarz⸗ wald bekannt, beherbergt eine fröhliche Schar von 140 Mädel aus allen Teilen unſerer Stadt. „Es hat nicht allzu lange gedauert“, erzählt uns die freundliche Lagerleiterin, eine Mannheimer Lehrerin, die mit den Mädeln ſchon ganz ver⸗ wachſen iſt,„bis ſie ſich an das neue Leben gewöhnt hatten“. Doch die ſchöne Umgegend und das gepflegte Haus ließ ſie bald an Ord⸗ wirklich etwas gelernt! Die vier Lehrerinnen geben ſich redlich Mühe, daß kein Mädel etwas verſäumt. Wir ſchauten in die Hefte hinein: Ausgezejchnete Aufſätze und tadelloſe Schriften. Die Lagerleiterin iſt begeiſtert von den lernbe⸗ gierigen Mannheimer Mädeln. Dafür dürfen ſie auch die Freizeit in vollen Zügen genießen. Man muß ihnen nur einmal lauſchen, wenn ſie ſingen und muſizieren.„Quetſchkommoden“ al⸗ ler Größen ſind zu ſehen und Stimmchen ſind zu hören bis hinauf zum hohen„“! Ihre Lieblingsplätzchen ſind ganz in der Nähe des großen Hauſes. Der Sportplatz nur ein paar Meter entfernt; in der Frühe iſt Gymnaſtik Trumpf, wenn die hellen Kommandoſtimmen in den Tannenwald ſchallen.„Da macht alles mit“, Spiel im Freien:„Die drel Prinzessinnen mit den gläsernen Herzen“, die der jröhlichen Schar viel Freude bereiteten. nung gewöhnen. Da war bei den Mädeln oft eine völlige Umſtellung notwendig: Die kleinen „Töchterchen“, die zu Hauſe vielleicht nichts arbeiten mußten, haben bald gelernt, zuzupak⸗ ken, Zimmer und Betten in Ordnung zu halten und auch in der Küche einmal zu helfen, wenns nottut. In der Gemeinſchaft wurde es ihnen leicht gemacht, zu lernen, was ſie nicht konnten, ſo daß ſie heute wetteifern im Ordnunghalten. Wer einmal in die blitzſauberen Zimmer— mit fließendem Waſſer und allem Komfort— ſchaut, hat ſeine helle Freude. Die Zimmertüren ſind mit ſelbſtgemalten Schildern verſehen und zeichnen den Charakter der„Einwohner“, ein⸗ mal heißt es„Sägemühle“, ein andermal ſind es„Nachtigallen“.„Geſpenſter“ deuten darauf hin, daß da drinnen die Spukmacherinnen hauſen.. Drunten im erſten Stock ſind die Unterrichts⸗ zimmer. Den Eltern ſei geſagt: es wird auch Sämtl. Aufnahmen: Fritz Haas meint die Führerin,„bei uns geht es mit Schwung!“ Und tatſächlich, im Nu zeigten ſie ihr Können, raſch kamen ſie vom Haus in Sportkleidung zurück und bald flog der Ball von Hand zu Hand. Ein Tempo wie bei alten Handballmeiſtern! Kein Wunder, wenn den Mädeln das Eſſen dann ſo gut ſchmeckt. Und was es da alles gibt! Wir wollen die Speiſekarten nicht aufzählen, das Waſſer liefe den Leſern im Munde zuſam⸗ men. Ja, geſorgt iſt für das leibliche Wohl in jeder Weiſe, abwechſlungsreiche Speiſen ſorgen dafür, daß ſie alle gut gedeihen. Die reine Schwarzwaldluft hilft dann noch mit, daß das Gewicht hinaufſchnellt.„Alle haben ſie ſo kräftig zugenommen, daß ſich die Mütter einmal wun⸗ dern werden, wenn ſie ihre Töchter ſehen.“ Jede Mutter aber ſoll froh ſein, daß ihr Kind mit der erweiterten Landverſchichung der Jugend durch die Partei ſo herrlich untergebracht iſt Auch die Strümpfe wollen gestopfit und die zerrissenen Kleidchen geilickt sein!.. aber wenn die Arbeit beendet ist, hören sie gerne der Führerin zu, wenn sle ihnen ernste und heitere Geschichten im Freien vorliest. Die Mannheimer Mädel vor ihrem Heim„Hundseck“ singen und musizieren auch gerne. und daß ſoviele Menſchen um ſie beſorgt ſind. Die Kinderlandverſchickung erfüllt hier einen doppelten Zweck, einmal ſind die Kinder der Bedrohung in der Stadt entzogen, ein ander⸗ mal ſind ſie hier in guter Obhut, wenn die El⸗ tern durch die angeſpannte Kriegslage im Ein⸗ ſatz ſtehen und infolgedeſſen oft weniger Zeit für ihre Kinder haben. „Auch die Freizeit wiſſen ſie alle recht gut zu nützen. Oft waren ſie beim Beerenpflücken und freuten ſich dann des Kuchens mit den ſelbſtgepflückten Heidelbeeren. Von den Wande⸗ rungen ſind ſie beſonders begeiſtert, wie aus ihren Aufſätzen hervorgeht:„Geſtern haben wir eine große Wanderung nach der Schwarzenbach⸗ talſperre unternommen. Frohe Lieder ſingend, zogen wir von Hundseck weg. Durch herrliche Schwarzwaldtäler und kühle Tannenwälder führte unſer Weg an hübſchen Kurhäuſern vor⸗ bei. Zur Mittagseſſenszeit kamen wir an den großen Stauſee vor der Talſperre, das Waſſer lockte uns, aber wir durften nicht baden, weil das Waſſer zu kalt und der See zu tief war. Am Ende der Talſperre winkte ein freundliches Gaſthaus, in dem wir unſer Mittagsbrot ver⸗ zehrten. Wir ſaßen in der Gartenwirtſchaft und hatten einen ſchönen Blick auf den See, deſſen Waſſer, von der goldenen Sonne beſchienen, glitzerte und glänzte. Als wir uns ausgeruht hatten, gingen wir weiter bis nach Raumünzach. Nach einer kleinen Atempauſe machten wir uns auf den Weg. Wir marſchierten durch das Hundsbachtal und durch die Ortſchaft Hunds⸗ bach. Das iſt aber nicht etwa ein Dorf, wie man es in unſerer Gegend zu Hauſe findet, o nein. Die Häuſer liegen ganz zerſtreut. Einige im Tal, andere wieder auf der Höhe. Es ſind ſchmucke, ſaubere Schwarzwaldhäuschen, die, wenn man vom Berge ins Tal ſchaut, ausſehen, wie aus einem Spielzeugladen.“ So begeiſtert ſchreiben ſie alle vom Schwarz⸗ wald, ihrer Heimat ſeit einigen Monaten. Von der frohen Gemeinſchaft wollen ſie ſich nicht mehr trennen und fühlen, daß ſie hier droben gut aufgehoben ſind, fern dem Lärm der Stadt und allen ihren Nachteilen, die ein Krieg mit ſich bringt. Wenn die Eltern ihre Mädel ein⸗ mal ſehen würden hier oben, ſei es bei fröh⸗ lichem Märchenſpiel auf dem Mehliskopf, auf den Wanderungen, drinnen in den Schulſälen oder gar beim Mittagstiſch, dann wünſchten ſie ihren Kindern noch recht lange dieſes ſchöne Daſein in treuer Obhut der Lagerleiterinnen, Lehrerinnen und BDM⸗Führerinnen, die ihnen alle ihre Wünſche erfüllen und auch ſorgen, daß ſie etwas lernen.—aàs. Wir gratulieren! Seine ſilberne Hochzeit feiert das Ehepaar Friedrich Wagner, Feudenheim, Ilvesheimer Straße 85.— Das ſilberne Treudienſtehrenzeichen erhielt der beim Arbeitsamt Mannheim tätige Be⸗ rufsberater Karl Rauſch. wein Wäsche vo, Wäsche-Spookei-Tartzin L lergestell. in dlen persil-Verten- „HBakenkreuzbanner“ Sonnkag, 21. Sepkember 1941 Der Schöpfer des Lanz⸗Bulldogs geehrt Direktor Dr.⸗Ing. Fritz huber zum Ehrendoktor der Univerſität Halle ernannt Es war ſicher ein ungewöhnliches Bild, als am geſtrigen Vormittag ſich durch die Straßen des Fabrikgeländes der Heinrich Lanz AG eine Gruppe von Menſchen bewegte, in der die Direktor Dr. Fritz Huber farbigen Talare zweier Univerſitätsprofeſſoren auffielen. Es handelte ſich um die Ehrung des Schöpfers des erſten Schwerölſchleppers, der Weltruf erlangte, des Direktors Dr.⸗Ing. Fritz Huber. Zu ſeinem 35jährigen Dienſt⸗ jubiläum hatte ſich in einem Gemeinſchafts⸗ raum der Halle 51 ein Teil der Belegſchaft der Lanzwerke zuſammen mit einer großen Zahl von Ehrengäſten verſammelt, um in einer feſt⸗ lichen Stunde die Leiſtung eines Erfinders zu ehren, der nicht nur der Mannheimer Wirt⸗ ſchaft, ſondern durch die Vervolllkommnung der landwirtſchaftlichen Technik der Volkswirtſchaft des Reiches einen großen Dienſt erwieſen hat. Das Werkorcheſter und der Werkchor boten eine feſtliche Eröffnung, dann ſprach der Be⸗ triebsführer der Heinrich Lanz AG, Direktor Hofweber, und begrüßte im Kreiſe der zur Ehrung des Jubilars Erſchienenen u. a. das⸗ Mitglied des Aufſichtsrats der Heinrich⸗Lanz⸗ Werke, Kommerzienrat Dr. H. Röchling, Vertre⸗ ter der Partei und der Induſtrie, Dr. Schmitt als Vertreter des VDi und Vizepräſident Winterwerb als Vertreter der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim. Als Repräſen⸗ tanten der Wiſſenſchaft konnte Direktor Hof⸗ weber begrüßen: den Dekan der Martin⸗Luther⸗ Univerſität in Halle⸗Wittenberg, den o. Prof. Dr. W. Knolle zuſammen mit Prof. Dr. Wolf, ferner den Inſtitutsdirektor der landwirtſchaft⸗ lichen Fakultät der Univerſität Bonn, Prof. Dr. Vormfelde, den Vertreter der Techn. Hochſchule Darmſtadt Prof. Dr. Thum und Dr.⸗Ing. Rix⸗ mann von der Techn. Hochſchule Berlin. Der Betriebsſführer der Heinrich Lanz.G. ging von dem Lebenswerk des Begründers der Firma, der vor 82 Jahren aus kleinen Anfän⸗ gen das Werk zu einer Weltfirma entwickelt hat, aus, und würdigte die Leiſtung des Jubi⸗ lars, der durch die Entwicklung des erſten Schwerölſchleppers mit Glühkopfmitteldruck⸗ motor ſowohl zu dem Erfolg des Werkes wie zum Fortſchritt der landwirtſchaftlichen Technit im Reich wie in der Welt einen weſentlichen Beitrag geleiſtet hat. Direktor Dr.⸗Ing. Ehlers deutete in ſeiner Feſtanſprache das Le⸗ benswerk von Dr. Huber und zeichnete auf Grund einer 15jährigen Zuſammenarbeit mit dem Konſtrukteur des Bulldogſchleppers ein Bild der Perſönlichkeit Dr. Hubers und wür⸗ digte ſeine außerordentliche Leiſtung als Pio⸗ nier der Landtechnik. Von gleicher Herzlichkeit bewegt waren die Worte des im Namen der engeren Mitarbeiterſchaft Dr. Hubers ſprechen⸗ den Oberingenieurs Lentz. Er ſchilderte, wie der Bulldog ab 1921 einen immer größeren Teil des Lanzſchen Werkes eroberte. Wenn Dr. Hubers Richtſchnur für ſeine konſtruktive Arbeit das Erreichen einer möglichſten Einfachheit der Perfönlichtel geweſen ſei, ſo ließe ſich von der Perſönlichkeit Dr. Hubers ſagen, daß in der Einfachheit und Beſcheidenheit des perſönlichen Weſens dieſe konſtruktive Auffaſſung ſich ſpie⸗ gele. Im Namen der Leiter der benachbarten Konſtruktionsabteilungen ſprach Ing. Häfele die Glückwünſche dem Jubilax aus, 5 Einen Höhepunkt erreichte die Feierſtunde in der Anſprache des Dekans der Naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Fakultät der Univerſität Halle, der dem Jubilar mitteilen durfte, daß die Natur⸗ wiſſenſchaftliche Fakultät Halle ihn auf Grund ſeiner Verdienſte um die Entwicklung des deut⸗ ſchen Rohölſchleppers zum Ehrendoktor ernenne. Der gefeierte Jubilar antwortete tief bewegt und dankte für die ihm in ſo un⸗ verhofftem Maße ausgeſprochenen Ehrungen, er gab dieſe Ehrungen an alle ſeine Mitarbei⸗ ter, die zum Gelingen ſeiner Mitarbeit in den 25 Jahren beigetragen haben, weiter. Dann entwickelte er„konſtruktive Gedanken eines tech⸗ niſchen Jubilars“, in denen er aus dem Schatz ſeiner Erfahrungen in geballter Form Lebens⸗ weisheiten eines Ingenieurs mitteilte, die die junge Generation von morgen mit Nutzen zur Kenntnis nehmen könnte. Nach einem muſi⸗ laliſchen Ausklang ſchritt man zu einer Beſich⸗ tigung des Bulldogſchleppers auf dem Fabrik⸗ hof. Die Entwicklungsſtadien des Bulldog⸗ ſchleppers von ſeinen erſten Anfängen bis zu ſeiner neueſten Erſcheinungsform ſamt der ein⸗ zelnen Geräte, die ſeine univerſale Verwend⸗ barxkeit in der Landwirtſchaft illuſtrieren, mar⸗ ſchierten auf und wurden in der Bewegung ge⸗ zeigt. Die neueſte Schöpfung des Jubilars iſt der 15⸗PS⸗Bauern⸗Bulldog, der alle bisherigen Erfahrungen verkörperxt. Geringes Gewicht, 6⸗Gang⸗Getriebe für Acker und Straße, große Bodenfreiheit, große Triebräder mit wirkſamer Ackerluftbereifung, Hebegetriebe für die Aus⸗ hebung von Anbaugeräten, Zapfwelle zum An⸗ trieb von Anbau⸗Grasmäher, Kartoffelroder und Bindermäher. Alle bisher erdachten Schlepperarbeitsgeräte können leicht an⸗ und abgebaut werden. Dieſer Schlepper iſt im wahrſten Sinne der„Schlepper für alles“! Die Bevölkerung Mannheims darf ihren Dank an den Mann, der die zum Weltruhm gediehene Leiſtung der größten deutſchen, ja europäiſchen Landmaſchinenfabrik durch ſeine Erfinderarbeit hat ermöglichen helfen, vielleicht durch uns am heutigen Tage es isis: Nach Bayreuth gleich in Mannheim Erſte öffentliche Kufführung einer Sinfonie von Siegfried Wagner Es iſt auch den wenigſten Kennern von Siegfried Wagners Opernſchaffen aus deutſchem Sagenkreis, deſſen ſich die Bühnen in jüngſter Zeit wieder ſtärker annahmen, be⸗ kannt geweſen, daß ſich der Sohn des Bay⸗ reuther Meiſters mehrfach der abſoluten In⸗ ſtrumentalmuſik zugewandt und u. a. eine Sinfonie für großes Orcheſter geſchrieben hat. Darauf verwies erſt in der letzten Feſt⸗ ſpielzeit die Wiedergabe dieſer Sinfonie im Gedächtniskonzert für Siegfried Wagner, das am 4. Auguſt in Bayreuth ſtattfand. Staats⸗ kapellmeiſter Karl Elmendorff ſicherte ſich bei Frau Winifred Wagner die erſte öffentliche Aufführung des Werkes für Mannheim, und ſo wird dieſe Sin⸗ fonie, die fraglos das Bild vom Komponiſten Siegfried Wagner bereichern wird, im vierten der ſechs vorgeſehenen Sonntagmor⸗ gen⸗Konzerte im Nationaltheater(Fe⸗ bruar 1942) erklingen. Es entſpricht der Tradition dieſer ſtädti⸗ ſchen Konzerte, daß ſie in weitem Maße das Blulvergifktung kann nicht nur bei großen, ſondern ſchon bei ganz geringfügig erſcheinenden Wunden durch Infektion entſtehen und die bekannten ſchwerwiegenden Folgen nach ſich ziehen. Deshalb ſoll man auch kleine Verletzungen, wie ſie ſo häufig im Haushalt, im Beruf oder beim Sport durch Schnitte, Stiche, Riſſe, Biſſe und dergleichen verurſacht werden, nicht un⸗ beachtet laſſen, ſondern ſie ſofort mit der be⸗ währten Sepſo⸗Tinktur desinfizieren. Sepſo⸗ Tinktur, die wie Jod⸗Tinktur desinſiziert und genau ſo angewandt wird, tötet die in die Wunde eindringenden Bakterien und ver⸗ hindert Entzündungen. Sie erhalten das Präparat in allen Apotheken und Drogerien zu niedrigen Preiſen in Flaſchen verſchiede⸗ ner Größe ſowie in Tupfröhrchen zu RM. —49, die bequem mitzuführen und beſonders auch für die Hausapotheke zu empfehlen ſind. H 1, 8, Brelſe Siraße Elmendorff, neuere und das junge Muſikſchaffen berück⸗ ſichtigen. So gelangen zur Ur⸗ oder Erſtauf⸗ führung Johann Nep. Davids Volkslieder⸗ Divertimento„Kume, geſelle min“, Hermann Zilchers Geſänge aus dem Eichendorff⸗Zy⸗ klus(zum 60. Geburtstag des in Würzburg ſchaffenden Meiſters) mit Glanka Zwingen⸗ berg als Soliſtin, Dvoraks Sinfoniſche Variationen, das heitere Rondo des jungen Oſtmärkers Theodor Berger, die Deutſche Rhapſodie von Grovermann, Buſonis Divertimento für Flöte(Max Fühler) und Or⸗ cheſter, Sopranlieder von Othmar Schoeck (Grete Scheibenhofer), ein Bratſchenkonzert von Werner Hübſchmann(Ernſt Hoeniſch), ein Sinfoniſches Vorſpiel von Heinz Rött⸗ ger, Helmut Degens Hrcheſtereapriceio, Ge⸗ ſänge von Rudi Stephan(Irene Ziegler) und die erſte Sinfonie von Wilhelm Stärk, dem Wiener Komponiſten, der im vorigen Winter in Weimar mit einer Oper„Das Her⸗ renrecht“ nachdrücklich hervortrat. Eines dieſer Konzerte iſt der ſtädtiſchen Mozart⸗Feier eingegliedert. Es ſieht— mit Theo Lienhard und Karl Thomann als So⸗ liſten— zwei Konzertarien, das Violinkonzert G⸗dur, das„Donnerwetter“(in der Bearbei⸗ tung von Edwin Fiſcher) und die Serenade „mit dem Poſthorn“ für Streicher und Bläſer vor. Philipp Emanuel Bachs wird mit dem Cellokonzert gedacht, das Herbert Schäfer ſpielt, der Thomaskantor ſelbſt kommt mit dem d⸗moll⸗ Konzert für zwei Violinen und Orcheſter zu Wort(Einzelſpieler: Karl Korn und Paul Arndt). Aus der Romantik wird Webers Konzertſtück-moll mit der Berliner Pianiſtin Elſe Kraus aufgenommen. „Dieſe intereſſante Werkfolge verteilt ſich auf fünf Konzerte. Vier Matineen dirigiert Karl eine Werner Ellinger. Das dritte Konzert iſt als Liederſtunde geplant, auf der Kammerſänger Karl Schmitt⸗Walter, begleitet von Karl Elmendorff, Schuberts „Winterreiſe“ ſingt. NIANNHEIFI Unterbolsner auf ric rac I im Prels der Cadt Mannbeim Steepler und Steher über 7 Kilometer über hinderniſſe und auf der Flachen Be Die Mannheimer Rennwoche wird heute zu Ende geführt. Wieder ſteht ein größeres Ereignis im Mittelpunkt, der mit 10 000 RM. ausgeſtattete„Preis der Stadt Mannheim“, der hervorragende guterprobte Steepler in Konkurrenz ſieht und über die ſchwerſten Kurſe der Mannheimer Bahn führt. Die Gäſte der Mannheimer Rennbahn werden, nachdem an den vor⸗ hergehenden Tagen von Klaſſereitern W. Wolff, L. Sauer und J. Raſtenberger zur Stelle waren, diesmal J. Unterholzner im Sattel zu ſehen bekommen. Der aus München ſtammende Hindernisreiter konnte kürz⸗ lich ſeinen 50. Sieger dieſes Jahres ſtenern und hat damtt ſeine drei Championatszahlen von 1936, 1938 und 1940 jetzt um 20, 17 und 15 Punkte übertrof⸗ fen. Ueberhaupt ſteht Unterholzner heuer an der Spitze aller deutſchen Reiter, denn mit einigen Punkten zu⸗ rück folgt der an der Spitze der erfolgreichen Flach⸗ rennreiter liegende M. Schmidt. Es war bisher noch nicht vorgekommen, daß der Hindernischampion den der Flachen übertrifft. 1. Neckar⸗Rennen(2000): Auf Grund ihrer letzten eindrucksvollen Erfolge wird hier das Ende zwiſchen El Galgo und Turfperle liegen. 2. Schwarzwald⸗Jagdrennen(3400): Rappa, der am Eröffnungstag im Vogeſen⸗Jagdrennen durch Weg⸗ brechen um ſeine recht guten Ausſichten kam, könnte ſich hier für ſein Mißgeſchick ſchadlos halten. In Cirano, der einige Zeit mit der Arbeit ausgeſetzt hatte, wird ihm ein ernſthafter Gegner engegentreten. Rappa vor Dollus und Cirano wäre unſere Meinung. 3. Waldhof⸗Rennen(1200): Gegen Adelgunde, die am Sonntag leicht gegen Oliva und Luftwaffe ge⸗ wann, wird wohl auch hier niemand beſtehen lönnen. Als ſchnelle Pferde gelten allerdings auch Sarazin und Quote. 4. Preis d. Stadt Mannheim Jagdrennen(4200): Ueber die große Bahn und dem ſelten benutzten Kurs, der 17 Hinderniſſe aufzuweiſen hat, wird man bei dem gut zuſammengeſetzten Felde ein ſchönes Rennen erwarten dürfen. Frie Frae il, die am Samstag im Preis von Induſtrie und Handel bei ihrem Reiter nicht die richtige Unterſtützung gefunden hat, wird diesmal von dem Klaſſereiter J. Unterholzner ge⸗ ſteuert. Die Franzöſin iſt beſtens auf dem Poſten und muß auf der langen 4200 Strecke die allererſten Aus⸗ ſichten haben. Zu ſchlagen ſind vorwiegend Ahorn, der hinter Frie Frae am Eröffnungstag als Dritter endete, Tubaner und Eitel, dem allerdings wohl der Weg vielleicht zu weit ſein dürfte. Wir halten zu Frie Frax vor Ahorn und Tubaner. 5. Preis des Mannheimer Flughafens(2800); Trojaner muß zwar für ſeinen Sonntagerfolg 3 Kilo mehr tragen, trotzdem muß man ihn als den berufen⸗ ſten Sieganwärter anſprechen. 6. Aug.⸗Röchting⸗Gedüchtn.⸗Hürdenrennen(3000): In dieſem Ausgleich muß Edel Bitter das Höchſtge⸗ wicht tragen, iſt allerdings auch ſehr gut empfohlen. Seine Stallgefährtin Atlanta hat des öfteren àber Hürden ebenfalls erfolgreiche Leiſtungen gezeigt. Zeno⸗ dore kann mit Unterholzner im Sattel gewinnen, zu⸗ dem iſt der Franzoſe günſtig im Gewicht. Zenodore vor Edel Bitter, Atlanta und Limperich, der am Samstag erfolgreich war, ſollte der Einlauf ſein. 7. Abſchieds⸗Rennen(1600): Zum Abſchluß noch ein gutbeſetzes Meilenrennen, das Pferde an den Ab⸗ lauf bringt, die ſeit dem 1. September 1941 nicht geſiegt haben. Unter den weniger erfolgreichen Pfer⸗ den müßte es endlich mal für Varley reichen. Zu ſchlagen hat die Stute in erſter Linie Corga, die einſt⸗ mals mehr als nützlich war, Frauenlied und Berey. unſere Typs für den letzten Mannheimer Renntag: 1. Neckar⸗Rennen: Turſperle— El Galgo— Attila 2. Schwarzwald⸗Jagdrennen: Rappa— Dollus— Cirano 3. Waldhof⸗Rennen: Adelgunde— Luftwaffe— Sarazin 4. Preis der Stadt Mannheim: Frie Frae U— Ahorn— Tubaner 5. Preis des Mannheimer Flughafens: Trojaner— Widerſpruch 6. Auguſt⸗Röchting⸗Gedächtnis⸗Hürdenrennen: Zeno⸗ dore— Stall Buchmüller— Limperich 7. Abſchieds⸗Rennen: Varley— Frauenlied— Carga 26 Mannſchalten in Reichspundrokal Baden trifft in Luzemburg auf den Gau Moſelland Kaum iſt mit dem erſt am letzten Sonntag in Cbemnitz veranſtalteten Endſpiel der Schlußſtrich un⸗ ter den alten Wettbewerb um den Reichsbundpokal gezogen worden, da werden vom Fachamt Fußball die Auswahlmannſchaften der Bereiche und Gaue ſchon wieder zu neuem Kampf aufgerufen. Erſtmals neh⸗ men die in dieſem Jahr neu erſtandenen Gaue Oberſchleſien, Roſelland, Elſaß und Weſtmark teil, ſerner iſt auch das General⸗ Gouvernement einbezogen. Die erſte Vorrunde bringt am 5. Oktober folgende neun Spiele: In Bismarckhütte: Oberſchleſien—General⸗ gonvernement; Schiedsrichter: Schumann(Berlin). In Frankfurt a..: Heſſen⸗Naſſanu— Nie⸗ derſhhleſien; Schiedsrichter: Blind(Heilbronn). In Bremen: Niederſachſen— Wartheland; Schiedsrichter: Evers(Hamburg). In Kaſfel; Kurheſſen— Danzig Weſtpreußen; Schiedsrichter: Moeller(Frankfurt a..). In König Schiedsrichter: Bettack(Stettin), In Luxemburg: Moſelland—Baden: Schieds⸗ richter: Brunner(Diedenhofen). In Straßburg: Elſaß—Württemberg; Schieds · richter Schrempp(Karlsruhe). In Metz: Weſtmark—Köln⸗Aachen; Schiedsrichter Scheuer(Straßburg). In Weimar: Mitte—Pommern; Schiedsrichter: Fiedler(Kulmbach). Freilos haben die Bereiche Sachſen, Bayern, Weſtfalen, Niederrhein, Nordmark, Oſtmart und Ber⸗ lin⸗Brandenburg. Dieſe ſieben Mannſchaften treten zu den neun Siegern der erſten Vorrunde und beſtreiten sberg: Oſtpreußen— Sudetenland;. mit dieſen zuſammen die acht Spiele der für den 9. November angeſetzten 2. Vorrunde. Meiſterborer kommen wieder Viele Aktive nehmen im rechten Augenblick zum Teil noch auf der Höhe ihres Könnens Abſchied vom Sport, während andere ſehr häufig dieſen Zeitpunkt ver⸗ paſſen, oder es nach jahrelanger Pauſe immer wieder noch einmal verſuchen, bis ſie dann doch die Zweck⸗ loſigkeit einſehen müſſen. Zwei bekannte Meiſterboxer, die ſchon vor mehreren Jahren abtraten, kommen letzt noch einmal wieder, der frühere italieniſche Welt⸗ meiſter Primo Carnera und der langlährige bel⸗ giſche Europameiſter Pierre Charles. Carnera, der heute 35 Jahre alt iſt und ſich zuletzt erfolglos im Film verſuchte, iſt unter die Ringer gegangen und wird noch in dieſem Monat in Rom gegen ſeinen Landsmann Nino'Arnoldi zum erſtenmal öffentlich auf der Matte erſcheinen. Der bereits 38jährige Pierre Charles dagegen, der ſich ebenfalls ſchon als Ringer verſuchte, will ſich wieder im Boxring betätigen und hat eine Lizenz für Belgien erhalten. Eder und Orlandi haben gemeldet Um die zur Zeit freie Europameiſterſchaft im Wel⸗ tergewicht— den Titel verlor der Franzoſe Marcel Cerdan kampflos— haben ſich bei der Internationglen Box⸗Union in Rom neue Bewerber einſchreiben laſſen. Die Meiſter von Deutſchland und Italien, Guſtav Eder und Carlo Orlandi, ſtehen bisher auf der Meldeliſte und werden vorausſichtlich als Anwärter anerkannt. 1. Mannheimer Rundſtreuenrennen Dank dem Entgegenkommen der Stadtverwaltung und den maßgeblichen Polizeibehörden iſt es einigen Männern des Radſportes gelungen, Großſtädten wie Berlin, Wien, München, Nürnberg, Köln, Frankfurt uſw., inmitten Mannheims Häuſer⸗ meer ein Rundſtreckenrennen zu ſchaffen. Gleich dem traditionsreichen„Staffellauf rund um den Fried⸗ richsplatz“ ſoll auch dieſe Veranſtaltung eine Dauer⸗ einrichtung werden. Heute nachmittag 14.30 Uhr, läuft erſtmalig das 1. Mannheimer Rundſtreckenrennen„Rund um den Friedrichsplatz“ über 88 Kilometer. Am Start er⸗ ſcheinen die bekannteſten Runditrecken⸗Spezialiſten, ſo der Sieger vom Hockenheimer R⸗Rennen H. Noß (Frankfurt), Heipeter(Frankfurt), Kimmig(Stutt⸗ gart, der Luxemburger Dechmann neben weiteren Teilnehmern aus dem Reiche. Schwer wird es Mannheims Vertretung mit Ullrich, Sveeina an der Spitze haben, um nur ein Teil der ſehr wertvollen Ehrenpreiſe für ſich zu beanſpruchen. Um' das Rennen fagdenreich und belebend zu ge⸗ ſtalten, hat man neben den 10 Wertungen, Prämien⸗ ſpurts eingelegt, welche ihre Wirkung nicht verfehlen en Ein Rennſlall im Glütk Italieniſche Erfolge auf deutſchen Bahnen Im Galopprennſport iſt es in den letzten Jahren ſehr häuſig zu aufſchlußreichen internationalen Kraft⸗ proben gekommen, wozu die großen und wertvollſten Prüfungen der einzelnen Länder genügend Gelegen⸗ heit boten. Die italieniſchen Ställe operierten dabei, was ihre vielen Gaſtſpiele auf deutſchen Bahnen an⸗ langt, Überaus glücklich. Allerdings mußten ſie ſchon wirkliche Klaſſepferde ſchicken, um gegen unſere Beſten mit Erfolg zu beſtehen. Der internationale Renn⸗ betrieb in Deutſchland ſetzte erſt mehrere Fahre nach Beendigung des Weltkrieges wieder ein, die italieniſche Vollblutzucht war als erſte wieder bei uns vertreten und kam in Baden⸗Baden durch Seopas und Roſalba Carriera gleich zu großen Erfolgen, denen ſich in jüngerer Zeit noch weitere Siege, u. a. von Procle und Gaio in Iffezheim anreihten. Am alücklichſten dabei war der Stall des Senators F. Teſio, der heute unter dem Namen Stall Dormello⸗ Olgiata lauſen läßt. Auf die Siege von Scopas und Rolſalba Carriera in Baden⸗Baden folgten nach einer längeren Pauſe die Erfolge von Tofanella und Bellini im Braunen Band in München und jetzt von Niccolo dell Area im Großen Preis der Reichshauptſtadt. Da⸗ mit gewann dieſer Stall bisher drei deutſche 100 000⸗ Mk.⸗Rennen. Bemerkenswert iſt dabei, daß in den beiden letzten JFahren die beſten deut⸗ ſchen Pferde in dieſen Rennen fehl⸗ ten. Bellini traf nicht mit Schwarzgold zu⸗ gleich anderen ſammen und Niccolo dell Area wurde durch das Feh⸗ len von Magnat die Aufgabe ebenfalls erleichtert. Das ſoll keine Schmälerung der Erfolge ſein, denn an der Klaſſe der Pferde dieſer berühmten Vollblutzucht, die auch den ungeſchlagenen Nearea, einen Halb⸗ bruder von Niecolo dell' Area, der nach ſeinem Siege im Großen Preis von Paris für eine märchenhaſte Summe nach England verkauft wurde, hervorgebracht hat, beſteht gar kein Zweifel; aber Glück gehört im Rennſport nun einmal auch dazu, um überragende Erfolge zu erringen. Badens Handball⸗-Bereichsklaſſe 1941/2 Wæ. Im Gegenſatz zum Vorfahr ſpielt in dieſem Jahr nur eine Bereichsklaſſeſtaffel in Mannheim. Karlsruhe und Freiburg ſtellen keine Bereichsklaſſe⸗ mannſchaften. Die Mannheimer Stafſel wird von ſie⸗ ben Vereinen gebildet, nachdem TV 62 Weinheim keine Meldung abgegeben hat. In den am 5. Oktober beginnenden Punkteſpielen werden nachſtehende Mannſchaften am Start ſein: SV Waldhof, PoſtSpo, TG Ketſch, TV Friedrichsfeld, ReichsbahnSpG, TV 98 Seckenheim und Vfn Mann⸗ heim. Frankfurts Kufſtellung gegen paris Für den Fußballkampf der Pariſer Soldatenelf am 28, Septmber in Frankfurt zugunſten des WoW hat Frankfurt folgende Auswahl getroffen: Fiſcher(Ein⸗ tracht): Eufinger— Herchenhan(beide Rot⸗Weiß); Boettgen(FSV)— Lehmann— Heilig(beide Ein⸗ tracht); Albert(FSV)— Kulik(Höchſt)— Wirſching (Eintracht)— Nowotny(Kickers)— Wiegand(Ein⸗ tracht). In der Pariſer Mannſchaft ſpielen u. a. Hoh⸗ mann, Raſſelnberg, Walter, Bornemann, Streitle, Appel, Fiederer und Meng. HB-Vereinskalender Verein für Raſenſpiele e. V. VfR⸗Platz: 11.00 Uhr Liga gegen Erſ.⸗Liga, 13.15 Uhr A1⸗Jugend gegen TV Hockenheim, 15.00 Uhr 42⸗Jugend gegen TV 03 Ladenburg, 16.30 Uhr B1⸗Jugend gegen TV 03 Ladenburg. Handball: 11.00 Uhr 1. Männer gegen VfR Frankenthal, Herzogenried, 10.00 Uhr 1. Frauen gegen Vfn Frankenthal, Herzogenried. a 2Uum Einmachen sig H 1, S, Breife Straßse Ahakenk Unternehn stehen geme alters, und der Unterne Kerben in c 150 Jahre. des Webstu Gußstahls Stickstoffsyn handelt, imn Wirtschaft künge zu scl Initium he lateinischen neuen Weg) Initiative, gangsetzen s Wortes„Un den“, so da nehmerinitia sermaßen.: Sprachwisse. essieren, un: hang und di und Erfinde Betrachtet nicht nur de wieder auf( lichen Wage schen Fort Fast jede C strieflrmen ktruchtung v⸗ Pioniertat e Gründergest nur an Män von Siemen rische und t heute ist es Industriewer anstalten he wirtschaftlic verflochten dere: die I. Persönlichk. stoflsynthesé finder der b der Elektroi Es hat Ze finder ihre sie hinter Staate herl⸗ lich, um sie ihrer Erfind Gubßstahlkar zu überzeuęe Erfindertrag auf seinem in dem erst bekämpft ur men Zeiten, dem Techni Großfirma i Ohne daß Epoche ma Auswertung weise war aber die In Tropsch-Ver Wir leber Zeit, in de derinitiative Staatsin genannten vernichtet, aufgehoben Aber so wi lung souver oder ihre Willen, so dung den v in dem er Erfinderleis bisher aus J oder gar die Epoche fes der bis deutschen durch neue durch arbe machen un⸗ technisch wachsen m Auf mane Staat die s sammenarb. durch Grol Bung von Al tet, den Pre ligt, daß m Volksempfä Volkstrakto: anderen Fä zündung fü des Staates jahrespläner Westwallba Forderunge: Wirtschaft wären beid vorbereitet, gerecht we Aufgaben k Wenn wir land oder 2 viel Erfind. verweisen. Benz aus Goldschmie suchte, un Anilin- unc wäre da 2 technischey Geschick, den unter e Entwicklun nutzten gel von Drais, findung des derum gilt, schen und daß das off ten und eir schaftliche kennzeichn. des Manne. seinen Ma Schlepperk. 1959 trat nes Vaters, Mannheim teilung für schaftlicher sich erstm: — 45 nber 1941 ————— Aheim lachen erholzner ge⸗ n Poſten und lererſten Aus⸗ id Ahorn, der Dritter endete, ohl der Weg lten zu Frie ns(2800): erfolg 3 Kilo den berufen⸗ nen(3000): das Höchſtge⸗ ut empfohlen. öfteren Aber gezeigt. Zeno⸗ gewinnen, zu⸗ cht. Zenodore rich, der am lauf ſein. Abſchluß noch ſe an den Ab⸗ er 1941 nicht greichen Pfer⸗ reichen. Zu irga, die einſt⸗ d und Berey. mer Renntag: ilgo— Attila — Dollus— iftwaffe— Frae l— : Trojaner— rennen: Zeno⸗ erich nlied— Carga er für den 9. vieder blick zum Teil ed vom Sport, Zeitpunkt ver⸗ immer wieder och die Zweck⸗ »Meiſterboxer, „kommen jetzt ieniſche Welt⸗ ngiährige bel⸗ „ Carnera, der erfolglos im gegangen und gegen ſeinen mal öffentlich zjährige Pierre in als Ringer betätigen und emeldet ſchaft im Wel⸗ anzoſe Mareel nternationalen chreiben laſſen. t, Guſtav Eder der Meldeliſte r anerkannt. zurch das Feh⸗ alls erleichtert. ſein, denn an Vollblutzucht, einen Halb⸗ ſeinem Siege » märchenhafte hervorgebracht lück gehört im müberragende e 1941/½42 ielt in dieſem n Mannheim. Bereichsklaſſe⸗ wird von ſie⸗ 62 Weinheim Punkteſpielen ztart ſein: SV Friedrichsfeld, d VfR Mann⸗ n paris zoldatenelf am des WHW hat Fiſcher(Ein⸗ de Rot⸗Weiß); ig(beide Ein⸗ — Wirſching Wiegand(Ein⸗ elen u. a. Hoh⸗ ann, Streitle, nder atz: 11.00 Uhr Jugend gegen nd gegen TV gegen TV 03 Männer gegen Ihr 1. Frauen deutschen Wirtschaft, ahakenkreuzbanner“ Sonnkag, 2f. September 194 Erfinderinitiativs Mannheim, 20, September. Unternehmerinitiative und Erfinderinitiative stehen gemeinsam am Anfang des Industriezeit- alters, und neue Einbrüche des Initiativgeistes der Unternehmer und der Erfinder schlagen die Kerben in die Wirtschaftsgeschichte der letzten 150 Jahre. Ob es sich nun um die Erfindung des Webstuhles oder der Dampfmaschine, des Gubßstahls oder des Verbrennungsmotors, der Stickstoffsynthese oder der Kohleverflüssigung handelt, immer wieder sehen wir Technik und Wirtschaft aufs engste verbunden: neue An— tänge zu schaffen, neue Wege zu bahnen. Initium heißt der Anfang und leitet von dem lateinischen inire, das hineingehen(in einen neuen Weg) bedeutet, her. Das Initium und die Initiative, der Drang zum Neuen, also das In-— gangsetzen steckt schon sowohl im Begriff des Wortes„Unternehmen“ wie des Wortes„Erfin-— den“, so daß genau genommen sowohl Unter- nehmerinitiative wie Erfinderinitiative gewis- sermaßen Tautologien sind. Aber das mag die Sprachwissenschaftler und Wortdeuter inter- essieren, uns geht es hier um den Zusammen-— hang und die Zusammenarbeit von Unternehmer und Erfinder. Betrachtet man die Geschichte der Industrie, nicht nur der deutschen, dann stößt man immer wieder auf die innigste Verflechtung wirtschaft- lichen Wagens und Unternehmens mit techni- schen Fortschritten und Erfinderleistungen. Fast jede Chronik der großen deutschen Indu- striefrmen könnte von der gegenseitigen Be⸗ kruchtung von wirtschaftlicher und technischer Pioniertat erzählen. Oft war in den großen Gründergestalten der Industrie,— denken wir nur an Männer wie Alfred Krupp oder Werner von Siemens— in Personalunion unternehme- rische und technische Initiative verbunden. Und heute ist es selbstverständlich, daß die großen Industriewerke auch ihre eigenen Versuchs- anstalten haben und technischer Fortschritt und wirtschaftlicher Ausbau aufs engste miteinander verflochten sind. Ein Beispiel für tausend an- dere: die I. G. Farben, und eine gleichnishafte Persönlichkeit: Carl Bosch, den Mann der Stick- stoflsynthese, aber auch Robert Bosch, den Er- finder der brauchbaren Zündkerze und Fanatiker der Elektromechanik. Es hat Zeiten gegeben, in denen sich die Er- finder ihre Aufgabe selbst stellten, ja, in denen sie hinter den Wirtschaftern, ja hinter dem Staate herlaufen mußten, und wie oft vergeb- lich, um sie vom Wert und nationalen Nutzen ihrer Erfindungen, z. B. des Rübenzuckers, der Gubstahlkanone, des-Bootes, des Flugzeuges, zu überzeugen. Erfinderschicksale wurden oft Erfindertragödien.(Bekanntlich pflegt das Neue auf seinem Wege drei Stadien durchzumachen, in dem ersten wird es belacht, in dem zweiten bekämpft und im dritten bewundert.) Dann ka- men Zeiten, in denen vermehrt die Wirtschafter dem Techniker die Aufgaben stellten und jede Grobfirma ihr eigenes Laboratorium unterhielt. Ohne daß deswegen jede Erfinduns, die hätte Epoche machen können, zur wirtschaftlichen Auswertung gekommen wäre. Bergius beispiels- weise war der Pionier der Kohlehydrierunsg, aber die Industrie arbeitet nach dem Fischer- Tropsch-Verfahren. Wir leben in Deutschland seit 1933 in einer Zeit, in der Unternehmerinitiative und Erfin- derinitiative überragt werden durch die Staatsinitiative. Gewiß, die beiden vor, genannten Stadien sind in dem dritten nicht vernichtet, sondern nur im hegelischen Sinn aufgehoben und weiter ursprünglich wirksam. Aber so wie„die Bewegung“ mit der Entwick- lung souverän umgeht, ihr Tempo beschleunigt oder ihre Tendenz umlenkt, nach bewußtem Willen, so muß nun auch der Staat der Erfin- dung den Weg weisen wie der Unternehmung. in dem er ihr Aufgaben stellt. Wieviele große Erfinderleistungen, wieviel vernünftiger Ausbau bisher aus Rentabilitätsgründen vernachlässigter oder gar bekämpfter Erfindungen umschließt die Epoche des jüngsten Unabhängigkeitskamp- fes der bis dahin so stark auslandabhängigen die fremde Rohstoffe durch neue Werkstoffe ersetzen, Arbeitermangel durch arbeitskräftesparende Maschinen wett- machen und das kleine Deutsche Reich wehr- technisch einer ganzen feindlichen Welt ge⸗— wachsen machen mußte. Auf manchen Gebieten genügt es, wenn der Staat die schon zum Resultat gediehene Zu- sammenarbeit von Wirtschaft und Technik dureh Grohaufträge und schlagartige Erschlie- hung von Absatzmärkten auf seine Ziele ausrich- tet, den Preis durch Serienproduktion so verbil- lügt, daß mit oder ohne staatseigene Fabrik ein Volksempfänger, Volkswagen, Volkskühlschrank. Volkstraktor, Volkswohnung usw. entsteht. In anderen Fälien geht unmittelbarer die Iitial- zündung für Erfinderinitiative vom Kommando des Staates aus, der— wie etwa in den Vier- jahresplänen, in der Aufrüstungsaktion, im Westwallbau usw.— seine weit vorausgeworfenen Forderungen erhebt, der sich nun Technik und Wirtschaft gewachsen zeigen müssen. Aber wären beide nicht von Hause aus befähigt und vorbereitet, wie hätten sie solchen Forderungen gerecht werden und vor der Gewalt solcher Aufgaben bestehen können? Wenn wir uns nur schon in Südwestdeutsch- land oder gar nur in Mannheim umsähen, wie- viel Erfinderinitiative kann da auf Heistungen verweisen. Vögele kam aus dem Handwerk, Benz aus der technischen Wissenschaft, der Goldschmied Engelhorn fand, was er nicht suchte, und wurde Gründer der Badischen Anilin- und Sodafabrik. Vieles und Eesselndes wäre da zu erzählen über das Verhüältnis von technischer Begabung und kautmünnischem Geschick, vom Wachsen am Auftrag oder Lei- den unter einer unglücklichen oder ungerechten Entwicklung. Zu den Verkannten und Unge- nutzten gehört auch der Forstmeister Freiherr von Drais, dem mehr gelang als nur die Er- findung des Fahrrads. Von Heinrich Lanz wie- derum gilt, dem Begründer der größten deuz- schen und europäischen Landmaschinenfabrik. daß das offene Auge für technische Möglichkei- ten und ein ebenso starker Sinn für ihre wirt- schaftliche Nutzbarmachung seine Persönlichkeit kennzeichnet. Kurz eine Erinnerung an den Weg des Mannes, der die deutsche Landtechnik mit seinen Maschinen befruchtet hat, und die Schlepperkonstruktion nicht mehr erlebte. 1959 trat Heinrich Lanz in das Geschäft sei- nes Vaters, die Firma J. P. Lanz&. Co., in Mannheim ein und gliederte derselben eine Ab- teilung für Vermittlung englischer landwirt- schaftlicher Maschinen an. Damals kündigte sich erstmalig durch den starken Zuzug der 004 A. ee Ab Fotofilm Aufmarsch deutscher Schaffenskraft Blick cuf clie Wiener Hetbstmesse/ Von Küchengerdton his zum fernsohon Die Wiener Herbstmesse, die heute feierlich eröftnet wird, soll eine Riesenschau werden. die ein klares Bild von Deutschlands augenblickli- chen Produktionsmöglichkeiten gibt. Das ganze Reich ist vertreten Die 1. G. Farbenwerke stellen diesmal„Indan- thren“ besonders heraus als„Sieg des Echtheits- gedankens“. Viel Interesse werden voraussicht- lich die Hanauer Gold- und Silberschmiede fin- den, die jetzt schon eine Unmenge hübscher Sachen zeigen, desgleichen das Wiener Mode- handwerk, das bereits auf Frühjahr und Som- mer 1942 eingestellt ist. Die Thüringen-Schau wird, soweit man jetzt sehen kann, viele Be- sucher anlocken. Es wird im Ausstellungsgebäude sehr viel zu sehen geben: Möbel, Kunstgewerbe, Gebrauchsporzellan, Keramik. Stickereien, Tex- tillien, Wollwaren, Küchengeräte, Spielwaren, Reiseartikel und vor allem wieder in langer Reihe eine Lederschau, an der außer Wien auch das Altreich stark vertreten ist. Bürobedarf, Pa- pierwaren, Kosmetik, Heilbehelfe— es gibt kaum einen Artikel, der auf der Herbstmesse nicht gezeigt und nicht vertreten wäre. Fernsehempfänger als Volkstyp in der Rundfunkexportmusterschau zeigen alle Radioffrmen von Rang und Namen, was es Neues auf ihrem Gebiete gibt und unter der Schirmherrschaft des Reichspostministers ent- steht eine Sonderschau der deutschen Reichs- post, die als Hauptanziehunsspunkte Darbietun- gen des Fernsehens, des Fernschreibens und der Bildtelegraphie bringt. Das Publikum wird die Apparate selbst bedienen dürfen. über die Fort- schritte in der für den Rundfunkempfang s0 wichtigen Entstörung wird besonders eingehend unterrichtet. Die Fernsehschau zeigt die neue- sten Errungenschaften, unter anderem einen —Dr der bereits als Volkstyp ge- aut ist. Aufmarsch der Schwerindustrie Im Ausstellungsgelände im Prater ist es in der Hauptsache die Schwerindustrie, die ihre Er- zeugnisse zur Schau stellt. Baumaschinen, Werk- zeuge, Holzgasgeneratoren und landwirtschaft- liche Maschinen in besonders reichhaltiger Aus- wahl. Eine besondere Ausstellung ist den Elek- trofahrzeugen eingeräumt. Die Anwendung des elektrischen Stromes als Antriebsenergie soll für den Kraftwagenverkehr besonders propagiert werden. Das Neueste vom Obstbau Besonders bedeutungsvoll ist der Obstbau auf der Herbstmesse vertreten, die Landesbauern- schaften Donauland, Alpenland und Südmark zeigen auf einem 3000 Quadratmeter großen Ge- lände jene Obstbauformen, die für die Neuge- staltung von Obstanlagen in Betracht kommen. Außerdem kann man sich eingehend über die Obstverwertung und über die Herstelluns Zäh- rungslosen Mostes unterrichten. Es wird wieder eine fast unübersehbare Fülle deutscher Erzeusnisse auf der Wiener Herbst, messe zu sehen sein. Sie zeigt jedenfalls, dag der Krieg unsere Volkskraft nicht erlahmen ließ, sondern im Gegenteil noch verstärkt hat. Das starke internationale Interesse bekundet die „Halle der Nationen“, wo 13 Auslandsstaaten ihre Produkte zeigen werden. Mittler zwischen Staat und Wirtschaft beursch · runzöslsche Hondelskommeriogung in Poris in Paris wurde beim Militärbefehlshaber in Frankreich eine Tagung von Vertretern deut- scher und französicher Handelskammern eröff- nét, an der von beiden Ländern ungefähr je 25 Handeilskammerpräsidenten sowie Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums und des französi- schen Produktionsministeriums teilnahmen. Die Teilnehmer wurden im Namen des Militärbe- fehlshabers vom Leiter der Wirtschaftsabteilung, Kriegsverwaltungschef Dr. Michel, begrüßt. Dr. Michel wies darauf hin, daß zum ersten Male seit dem Waffenstillstand sich Gliederun- gen der regionalen deutschen und französischen Wirtschaftsorganisationen zu einer gemeinsamen Tagung zusammenfänden, während die bisherige Zusammenarbeit hauptsächlich den Fragen der praktischen Wirtschaft und den einzelnen Unter- nehmen gegolten habe. Dr. Michel gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die deutsch-franzö- siche Zusammenarbeit nunmehr zuch in Fragen der Wirtschaftsorganisation der Erfülluns dieser Aufgaben dienen werde. Ministerialdirigent Heuser überbrachte die Grüße und Wünsche des Reichswirtschaftsmini- sters und wies darauf hin, daß bei der ersten Fühlungnahme der Handelskammern beider Län- der Organisationsfragen der gewerblichen Wirt- schaft im Vordergrund ständen, also in bewußter und gewollter Beschränkung mehr die formale Seite des Wirtschaftslebenns. Der Leiter der Reichswirtschaftskammer; prä- sident Pietzsch, sprach über„Staatliche Wirtschaftsführung und wirtschaftliche Selbst- verwaltung in Deutschland“, Als Hauptprobleme stellte er heraus: 1. Ordnung des Arbeitsvertra- ges zwischen Betriebsleitungen und Belegschaf- ten der verschiedenen Wirtschaftszweige unter staatlicher Führung. 2. Beseitigung der Arbeits- losigkeit durch richtige Steuerung der Investi- tionswirtschaft, die gewährleistete, daß Ueber- schüsse an Verbrauchsgütern ihrem eigentlichen Zweck, nämlich dem Verbrauch zugeführt wur- den und dadurch die Wirtschaft voll beschäftigt blieb. 3, Beeinflussung des Wirtschaftsgeschehens derart, daß die wachsenden Bedürfnisse des Staates ohne wesentliche Preissteigerung gedeckt werden konnten. 4. Stärkerer Eingriff in die Be- ziehungen der eigenen Wirtschaft zu anderen Volkswirtschaften, um den ungestörten Waren- und Zahlungsverkehr zu sichern. Weiter sprachen von französischer Seite Staatssekretär Lehideux und der General- sekretär im Produktionsministerkum, Biche- lonne, der die Wirtschaftsorganisation in Frankreich behandelte. Staatsrat Reinhart, Berlin, sprach über „Wesen und Aufgaben der deutschen Industrie- und Handelskammer“. Als regional orientierte unparteiische Selbstverwaltunssorganisation der gewerblichen Wirtschaft mit freier Initiative unterstehen sie der unmittelbaren Aufsicht des Keichswirtschaftsministeriums, das durch sie mit der Wirtschaft engste Fühlung hült. Sie gehören nicht in den staatlichen Behördenbereich. Der Staat will mit ihrer Hilfe die Wirtschaft lenken und ihr die erforderlichen großen Richt- linien geben, will aber nicht selbst Wirtschaft treiben. Er stellt der Wirtschaft Aufgaben. wacht über die Einordnung der Wirtschaft in den Staat und bedient sich der Selbstverwaltung als der berufenen Mittlerin zwischen Staat und delskammern. wirtschaft. Im Rahmen der kriegsbedingten Wirtschaftslenkung sind den wirtschaftseigenen industrie- und Handelskammern hoheitliche Auf- gaben übertragen worden. So wenig diese hoheit- ſichen Aufgaben dadurch zu Selbstverwaltungs- aufgaben werden, s0 wenis ändert ihre Ueber- tragung den Charakter der Industrie- und Han- Der Gedanke der Selbst- verwaltung bleibt unverändert die tragende Idee der Kammerorganisation. Gerade ihre starke Einschaltung in die Steue- rung der Kriegswirtschaft stellt den sichtbarsten und ehrenvollsten Vertrauensbeweis der Staats- kührung zu der wirtschaftlichen Sachkunde und dem großen Erfahrungssut der Kammern sowie ihrer unparteiischen Abwägung der verschiede- nen Interessen dar. Bei der Arbeit der Industrie- und Handelskammern sind aber nicht nur die Gesamtinteressen der Wirtschaft zu berücksich- tigen, sondern auch die privaten Belange zu wahren, wobei der Grundsatz des höchst- möglichen wirtschaftlichen Ergeb- nisses gilt. Auch der nationalsozialistische Staat wünscht eine weitgehende Aktivierung des Unternehmertums. Staatsrat Reinhart ging dann nüher auf die Organisation der Industrie- und Handelskam- mern ein, die durch die hohe Verantwortlichkeit des aktiv im Wirtschaftsleben stehenden ehren- amtlichen Leiters vor jeder Bürokratisierung ge- schützt wird. Ueber die große Fülle von Einzel- aufgaben hinaus sind die Industrie- und Han- delskammern, wie Staatsrat Reinhart abschlie- hend ausführte, auf Grund ihrer überfachlichen Stellung, ihrer eingehenden Kenntnis der Ge— samtwirtschaft und der Menge des bei ihnen gesammelten Erfahrungsgutes auch dazu beru- ken, bei der Fassung der für die Wirtschaft be- sonders wichtigen Gesetze und Grun d- sätze der Staatsführung mitzuwir- ken und den Gesetzgeber über die als berech- tigt anzusehenden Wünsche und Belange der Wirtschaft sowie die voraussichtlichen Auswir-— kungen der geplanten Maßnahmen zu beraten und zu unterrichten. Erzlehungsbelhilfen flür Bilrogehilfinnon Die Reichstreuhänder der Arbeit haben in letz- ter Zeit Bestimmungen über die Erziehungsbei- hilfen für Anlernlinge im Beruf der Büro- gehilfin erlassen. Der Reichsarbeitsminister hat hierzu grundsätzlich bestimmt, daß die Erzie- hungsbeihilfen dieser Anlernlinge nicht hö- her sein dürfen als die der kauf männi- schen Lehrlinge. Die Sätze der drei kaufmännischen Lehrjahre werden vielmehr auf die zwei betrieblichen Aus- bildungsjahre der Bürogehilflin verteilt. Die Ein- zelheiten dieser Verteilung sind den Reichstreu- händern der Arbeit überlassen geblieben. Es kann also beispielsweise bestimmt wer- den, daß im ersten und zweiten Halbjahr die Bürogehilſin die Lehrlingssätze des ersten Lehr- jahres., im dritten Halbjahr die des zweiten Lehr- jahres und im vierten Halbiahr die des dritten Lehrjahres erhält. Als Grundsatz ist festzuhal- ten, daß zu Beginn der zweijährigen betriebli- chen Ausbildunsszeit die Sätze des ersten kauf- männischen Lehrjahres, am Ende die des dritten kaufmännischen Lehrjahres in Betracht kommen. Landarbeiter nach den Industriezentren ein Ar- beitermangel für die Landwirtschaft an und der Ersatz der Menschenhand durch die maschi- nelle Hilfskraft erlangte eine erste Dringlich- keit, England und Amerika hatten schon eine Industrie landwirtschaftlicher Geräte entwickelt, die in Deutschland um 1850%0 noch in den An- kängen steckte und kaum nennenswerten Um- Fang besaß und sich fast ausschließlich mit der Pflugfabrikation beschäftigte. Auf einem seiner ersten Geschäftsbriefhögen nennt Heinrich Lanz, der 1860 eine Reparaturwerkstätte für landwirt- schaftliche Maschinen einrichtet und 1867 die Fabrikation von Futterschneidemaschinen und Hand- und Göpeldreschmaschinen aufnimmt, seine Firma„Unternehmen zur Verbreitung verbesserter landwirtschaftlicher Maschinen“. Aus dem Importeur ausländischer landwirt- schaftlicher Maschinen englischer und amerika- nischer Herkunft wird von Jahrzehnt zu Jahr- zehnt wirkungsvoller der Fabrikant von Dresch- maschinen, Strohpressen und Lokomobilen. 1879 konnte er den ersten selbstgebauten Maschinen- satz, bestehend aus Dreschmaschine und Loko- mobile, liefern. Schon 1898 durfte er mit Fug und Recht seine aus einer kleinen Reparatur- werkstatt entwickelte Fabrik die größte dieser Art auf dem europäischen Kontinent nennen. Ein wichtiger Einschnitt in der Entwicklung des Lanzschen Unternehmens wurde die Ein- führung des Schleppers,. Erst des eisenbereiften, dann des Luftreifenschleppers, der unter dem Namen Lanz-Bulldog Weltruhm erlangte. Die Sanierung der deutschen Landwirtschaft durch den Nationalsozialismus mit den vielfälti- gen Maßnahmen zur Erzeugungssteigerung haben zu einer sprunghaften, aber noch längst nicht abgeschlossenen Technisierung der deut- schen Landwirtschaft geführt. Von 1933 bis 1939 hat sich, wie die Betriebszählungen auf- weisen, im alten Reichsgebiet die Zahl der Schlepper ungefähr verdreifacht, die Zahl der Leicht- und Schwerölmotoren rund verdoppelt. Dagegen sind die Dampflokomobilen von 15 600 auf 9700 zurückgegangen. In den deutschen Land- wirtschaftsbetrieben haben, um einige Prozent- ziftern zu nennen, abgenommen die Dampfma- schinen um 37,9 v.., dagegen zugenommen die Ackerschlepper um 172,6 v.., die Strohbinder um 65,2 v.., die Düngerstreuer um 53,4 v.., die Aufzüge bzw. Gebläse um 146,2 v. H. Die Betriebe mit Futtersilos stiegen von 14 000 im Jahre 1933 auf 194 000 Höfe mit Gärtutterbehäl- tern für Kartoffeln und 144 000 mit solchen für Grünfutter im-Jahre 1939. In einem Ausenblick, da in der deutschen Oef- fentlichkeit das Wort von der Unternehmerini- tiative eine große Rolle spielt, glaubten wir auf die Bedeutung der Erfinderinitiative hinweisen zu dürfen. Und wir bekennen gerne, daß das Werk unseres Mannheimer Konstrukteurs, das Jubiläum des Schöpfers des Lanz-Bulldog, Di- rektor Dr. Ing. Fritz Huber, über dessen Eh- rung wir an anderer Stelle dieser Ausgabe be- richten, dazu den Anlaß gegeben hat. Dr. Heinz Berns. Frĩedrich List im deufschen Bewulfisein bie Gesellschaft für europäische Wirtschaftsplanung un d Groß- raumplanung veranstaltete in Verbindung mit dem Volksbiidungswerk der Deutschen Ar- beitsfront am vergangenen Sonntag im Berliner Schillertheater eine von klassischen musikali- schen Harbietungen stimmungsvoll umrahmte schr eindrucksvolle Morgenfeier zum Gedenken an Friedr. List, den großen deutschen Seher, der ein glühender Idealist und ein unbeirrbarer Realist zugleich gewesen ist. Viel zu wenig war bisher der Name und das geschichts- und wirt- schaftsgestaltende Wirken dieses Mannes in das allgemeine Volksbewußtsein eingedrungen. Es ist Zeit, daß sich Deutschland auf diesen gro- Ben Bahnbrecher besinnt und ihn einreiht unter die Namen derer, die auch für den einfachsten Volksgenossen einen festumrissenen Besriff bilden. Da der Präsident des Führerringes der Gesell- schaft, Werner Daitz, der auf der Veran- staltung sprechen wollte, durch seine Teil- nahme an dem auf Fehmarn am gleichen Tag stattgefundenen feierlichen Baubeginn der soge- nannten„Vogelflug-Verkehrslinie leider verhin- dert war, las der Hauptgeschäftsführer der Ge- Sellschaft, Bertelsson, seine Rede vor. Hierauf schilderte der bekannte Dichter Wal- ter v. Molo in eindringlichen Ausführungen den Lebensweg Lists, des einstigen Weißgerber- sohns, der in eine seine Zeit aufrüttelnde und sie teilweise beunruhigende Bedeutung hinein- wuchs. Diese Darlegungen v. Molos fanden eine starke Verlebendigung durch das Vorlesen eini- ger Kapitel aus seinem Roman„Ein Deutscher ohne Deutschland“. Der Roman wird bekannt- lich verfilmt; HKHeinrich George, der bei der Feier ebenfalls zugegen war, wird dabei die Rolle Lists übernehmen). Nach Schluß der Ver- anstaltung fand ein Presseempfang statt, auf dem der Hauptschriftleiter der Gesellschaft für europäische Wirtschaftsplanung und Großraum- wirtschaft, S. v. Heister, über die Aufgaben und Ziele der Gesellschaft und ihre nunmehr Zweijährige erfolgreiche Arbeit berichtete. Aus dem Arbeifsrecht Aufferordentliches Kündigungsrecht. Dem Un- ternehmer steht nach einem Urteil des Landes- arbeitsgerichts Krefeld— DVN 159/41— ein außerordentliches Kündigungsrecht zu, wenn Arbeiter und Angestellte bei der Aufnahme einer Beschäftigung nicht unverzüglich ihr Ar— beitsbuch übergeben oder— bei Doppel- arbeit— vorlegen. Sonntagsarbeit der Angestellten. Seit 15. Juli 1941 haben auch die technischen und kaufmän- nischen Angestellten der Industrie, des Hand- werks und des Großhandels, deren Monats-— gehalt 600 RM. nicht übersteigt, einen festen Anspruch für etwa an den Sonn- und Feiertagen geleistete zusätzliche Arbeit. Einzel- heiten finden sich im Reichsarbeitsblatt vom 15. Juli 1941. Soweit bereits in Tarifordnungen eine Regelung getroffen wurde oder eine Pauschal- abgeltung im Gehalt vereinbart ist, hat es dabei sein Bewenden. Unternehmungen Süddeutsche Zucker AG, Mannheim. Die Ein- ladung zur Hauptversammlung am 3. Oktober ist im Anzeigenteil abgedruckt. 25 Spinnerei und Weberei Offenburg. Die Be-— schäftigung war 1940 durch die Kriegslage am Oberrhein stark beeinflußt. Im zweiten Halbjahr konnte man jedoch gleichmäßig und ungestört arbeiten. Durch vermehrte Verwendung von Kunstseide, Zellwolle und Flockenbast hielt sich der wertmäßige Umsatz etwa auf der Höhe des Vorjahres. Der Aufsichtsrat beschloß eine Kapi- talverdoppelung von 1,5 auf 3,0 Mill. RM. Der Jahresertrag ist mit 2,00(2,45) Mill. RM ausge- wiesen, dazu kommen außerordentliche Erträge mit 0,29(0,0) Mill. RM. Nach 0,31(0,38) Mill. RM Abschreibungen und bei 1,28(1,60) Mill. RM Per- sonalaufwand verbleibt ein Reingewinn von 127 559(124 577) RM, der sich um den Vortrag auf 210 755(203 195) RM erhöht. Daraus werden 4 Prozent auf das erhöhte Aktienkapital verteilt (. V. 8 Prozent auf 1,5 Mill. RW). In der Bilanz sind Anlagevermögen auf 2,75(1,74) und Um- laufsvermögen auf 2,39(1,94) Mill. RM gestiegen, darunter Vorräte auf 1,03(0,81) und Waren- und Leistungsforderungen auf 0,36(0,19) Mill. RM. Unter Passiven ist neben dem Aktienkapital die Rückstellung für ungewisse Schulden auf 0,45 (0,17) Mill. RM gestiegen, während die Rück- lagen auf 0,76(0,98), Delkredere auf 0,06(1 83) und Verbindlichkeiten auf 0,45(0,61) Mill. RM zurückgingen. Norddeutsche Hagel-Versicherungs-Gesellschaft a.., Berlin. Der Versicherungsbestand erfuhr eine Steigerung um rd. 9500 Versicherungen, 1d. 70 200 ha Anbaufläche, rd. 66 Mill. RM Versiche- rungssumme und annähernd 420 00% RNM Vor- prämie. Von neuen Versicherungen entfallen vd. 1950 auf Els aß und Lothringen, wo nach 22jäh- riger Unterbrechung die Arbeit wieder aufge- nommen Wwerden kann. Der Schadenverlauf war im Mai und Juni recht günstig, im Juli mit stär- kerem Eingang, aber auch durchaus normal. Da- gegen brachte der August zahlreiche und schwere Schäden. Die Aufwendungen für Scha- denersatzleistungen einschl. Schätzungskosten betragen ungefähr 10,9 Mill. RM gegen rd. 13,5 Mill. RM in 1940. Als Nachschuß gelangen nur 40 Prozent der Nettoprämie zur Erhebung, gegen 60 Prozent in 1940 und 145 Prozent in 1939. Der Jahresdurchschnitt des Nachschusses für die zurückliegende zehnjährige Periode be- trägt 68 Prozent der Nettoprämie. Erhöhung der Weisenvermahlungsduote. Die Weizenvermahlungsquote für September ist von 6 aut 7 Prozent des Weizengrundkontigents er- höht worden. Entsprechend sind auch die Vier- teljahrsquoten um 1 Prozent und zwar für die Mühlen bis 500 t Grundkontingent auf 21 Pro- zent, kür die von mehr als 500 t auf 16 Prozent erhöht worden. Schwerzweldhotel) Waldlust Freudenstadt gönzjähris geöffnet 25 Volle pension Efl 10.- bis Er 153.- Trebtz-Asthma-Sulver zum Einnehmen. Wirkf anfalibeseifigend Neben Lebensmut dorch Srelt + AIIE achleimſõsend- beronigenF- goſer Neẽfiſcfſaf- Berſeñ bẽ9öſſchſſef⸗ ſahhſAfr fpTöbl. begeist. AMerkennungen BSCOοννIII Aclfuma Oberzeugen Sie zſch von def Witkuns. raclhg. 1. 46 in apotheken. folſs nicht erhelil. oder mogen HrDοιOV“Je eh/ejbo mon on hrojtHDοννιᷓ.-., Soriin · romnoinos 446 „HBakenkreuzbanner“ Sonntag, 21. September 1047 Sie ſtanden außerhalb der Gemeinſchaft Sie bediente ihre Kundſchaft zu gut Das kann man von der Angeklagten Ottilie Landin wohl behaupten. In ihrem Kolonial⸗ warengeſchäft in Eppingen bekam man mehr Butter, Fett, Käſe und Zucker, als man Mar⸗ kenanſpruch hatte. Ottilie wußte Mittel und Wege: ſie fälſchte einfach die Bezugſcheine! Auf eine ebenſo plumpe wie freche Weiſe. 33 Zent⸗ ner Butter, 7 Zentner Fett und Schmalz fanden —0 dieſe ungeſetzliche Weiſe den Weg in ihr ager. Das Sondergericht verurteilte ſie zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und acht Mo⸗ naten. Außerdem wurde Berufsverbot auf die Dauer von zwei Jahren ausgeſprochen. Er nennt ſich Wiſſenſchaftler 52 Jahre iſt der Angeklagte Günther Mar⸗ ſtrand alt. Sein Beruf iſt ſchwer anzugeben; denn wo hat er ſich noch nicht verſucht. Er war ſchon Schauſpieler, Regiſſeur, dazwiſchen wieder Student, ſogar Steinbrucharbeiter, aber auch Privatgelehrter, und in dieſer Eigenſchaft an⸗ geblich auch Shaleſpeare⸗Forſcher. Vielleicht war er auch Anthropoſoph im Hauptberuf. Im Hauptberuf! Auf alle Fälle gehörte er dieſer Geſellſchaft bis zu ihrer Auflöſung an und ver⸗ ſuchte nachher die Bindungen mit aller Macht aufrechtzuerhalten. Ganz beſtimmt war und iſt er ein Feind des heutigen Staates. Darüber ge⸗ ben eine Reihe von Briefen Kunde, die in einem bezeichnend ſchrulligen Stil abgefaßt ſind. Aber das war alles nicht Gegenſtand der Anklage. Er hatte ſich dafür zu verantworten, daß er von Kriegsbeginn bis zum Juli d. J. von Heidel⸗ berg aus planmäßig die Sender London, Paris und vor allem Beromünſter abhörte und ſein „Wiſſen“— das war aber auch nicht Gegen⸗ ſtand der Anklage— wahrſcheinlich weiterver⸗ breitete. Zur Feſtigung ſeiner Anſicht über die ſtrategiſche Lage brauchte er die Nachrichten fremder Sender. So verſuchte er wenigſtens dem Gericht glauben zu machen. Das Sonder⸗ gericht ſprach gegen den ſeeliſch reichlich ab⸗ wegigen, wenn auch intelligenten Angeklagten wegen eines Verbrechens gegen die Rundfunk⸗ Verordnung eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, ſechs Monaten aus. Dazu kommen drei Jahre Ehrverluſt. Das alſo iſt das vorläu⸗ fige Ende eines Mannes, der in allen Lebens⸗ phaſen verſagt hat. fab. Die Verdunkelungsꝛeit 21. Sepft.: Von 19.27 Uhr bis 22. Sept. 7. 11 Uhr Kleine Meldungen aus der Heimat Er machte gern blau l. Frankenthal, 20. Sept. Einen Monat Gefängnis erhielt vom hieſigen Amtsgericht der 19jährige Walter Nold aus Goddelau, der in der Zeit vom 25. Juni 1940 bis 28. Juli 1941, alſo in 13 Monaten, 41 Tage blau gemacht hat, er hatte ſich verſchiedentlich krank gemeldet. Er blieb auch bei der Behauptung ſeines Krank⸗ ſeins und will nur ab und zu ſeiner kranken Mutter geholfen und an mehreren Tagen blau gemacht haben. Obſtdiebe werden angeprangert l. Meiſenheim, 20. Sept. Neben der ge⸗ richtlichen Strafe, die jeden ertappten Obſtdieb trifft, tritt jetzt hier die öffentliche Bekannt⸗ gabe des Namens des Diebes durch die Stadt⸗ verwaltung. Kinder ſpielten mit einem Gewehr l. Höcherberg, 20. Sept. Im Stadtteil Oberbexbach fand der auf einer Bank im Gar⸗ ten ſeines Anweſens ſitzende Einwohner Wil⸗ helm Kluding ſeinen Tod durch Kinderhand. Zwei Jungen von 13 und 14 Jahren hatten im Nachbarhaus mit einem alten verroſteten Ge⸗ wehr hantiert, aus dem ſich plötzlich ein Schuß löſte. Das Geſchoß durchſchlug Zimmer- und Haustüre, prallte am Treppengeländer ab und zerriß nun Kluding die Schlagader am Ober⸗ ſchenkel, daß er in kürzeſter Zeit verblutete. Unfall oder Derbrechenꝰ? r. Batzendorf, 20. Sept. Kurz nach der Heimkehr aus Straßburg, wo er mehrere Wirt⸗ ſchaften beſucht hatte, brach der Metzgergeſelle Anton Lagel bewußtlos zuſammen. Er wurde ins Hagenauer Bürgerſpital eingeliefert, wo man einen ſchweren Schädelbru feſtſtellte. Be⸗ reits am anderen Morgen erlag der junge Mann der Verletzung. Eine Unterſuchung iſt nunmehr durch die Kriminalpolizei Hagenau eingeleitet worden, um feſtzuſtellen, ob Lagel das Opfer eines Unfalls oder eines Verbre⸗ chens geworden iſt. Waſſerſtand vom 20. September Rhein: Konſtanz 395(—), Rheinfelden 249 —), Breiſach 217(—), Kehl, 280(—), Straß⸗ burg 270(—), Maxau 432(—), Mannheim 320 (—), Kaub 222(— 10), Köln 208—). Neckar: Mannheim 325(—). SaNEX Gummi-Undschune IrA dummi-Sauger IMMER GTEICHBTIEIBEND GUT-WEII AUS DEN SIDOIL-WERKEN Da gibt es Spritzer, und Schmutz- wasser schadet dem Oberleder. Aber wer seine Schuhe tãglich mit Lodix pflegt, braucht nichts zu befürchten. Auch schlechtes Wetter vertragen sie dann. IAESTEICHBTEIBENMO SUICWEII AUS DENSIDOο- WERKEN Witwe 3 Jahre Sr. gute Erscheinung, kath., mit schön. Wohn. u. Vermög., tüchtig im Haushalt, mit kl. 4jähr. Mädei, sucht auf dies. Wege wieder einen Zuten, netten Lebensgefährten u. Vater. Nur ernstgem. Zuschr. unt. 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Oktober jeden Jahres Klebgürtel(KRaupenleim- gürtel) sachgemäß anzubringen und sie wenigstens drei Monate lang klebfähig zu erhalten; die Klebgüntel spätestens bis zum 15. März jeden Jahres zu entfer- nen und zu verbrennen sowie die Baumstämme unterhalb der Stel- »len, an denen die Klebgürtel an- gebracht waren, mit 10prozentiger Obstbaumkarbolineumlösung 2u bestreichen. (2) Bei der Durchführung der un- ter Absatz(I) genannten Bekämp- kungsmaßnahmen sind die vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft erlassenen Richt- linien zu beachten. § 2. () Die Ueberwachung der ange- ordneten Maßnahmen obliegt neben 2⁰ der Ortspolizeibehörde dem Pflan-“ zenschutzamt und dessen Bauftrag- ten; ihren Weisungen über die Art der Durchführung der angeordne- ten Maßnahmen ist Folge zu leisten. (2) Kommen die in 8 1 genannten Personen den ihnen obliegenden Verpflichtungen trotz besonderer Aufforderuung durch die Ortspoli- zeibehörde, das Pflanzenschutzamt oder dessen Beauftragten nicht nach, so können diese die Bekämp- fungsmaßnahmen auf Kosten der Verpflichteten selbst vornehmen oder vornehmen lassen. § 3. In Ausnahmefällen kann die Orts- polizeibehörde im Benehmen mit dem Pflanzenschutzamt oder dessen Beauftragten auf Antrag genehmi- gen, daß von der Anbringung der Klebgürtel Abstand genommen wird, wenn Frostspannerbefall nicht zu befürchten ist oder nach Lage der Veérhältnisse etwaige Frostspanner- schäden durch andere Maßnahmen wirksam verhütet werden können. In solchen Fällen kann die Durch- führung anderer Maßnahmen, ins- besondere die Bespritzung der Bäume mit von der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forst- wirtschaft anerkannten Mitteln im Benehmen mit dem Pflanzenschutz- amt angeordnet werden. Anträge auf Befreiung von der Verpflichtung zur Anlegung von Klebgürteln sind bis spätestens 1. September jeden Jahres an die Ortspolizeibehörde zu richten. § 4. Wer den Vorschriften dieser Ver- ordnung zuwiderhandelt, wird nach § 13 des Gesetzes zum Schutze der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen vom 5. März 1937(Reichsgesetz- blatt I Seite 271) bestraft. § 5. Die Verordnung wird im Einver- nehmen mit dem Pflanzenschutzamt von den Landräten(Polizeipräsi- denten, Polizeidirektoren) für ihren Bereich oder für einzelne Teile ihres Bereichs durch öffentliche Be- kanntmachung in Kraft gesetzt. Sie tritt nach Bestimmung dieser Be- hörden für deren Bereich wieder außer Kraft.“ Gemäß 5 5 wird diese Verordnung für den Stadtkreis Mannheim hier- mit in Kraft gesetzt. Zugleich wer- den die von dem Herrn Reichsmi- nister für Ernährung und Landwirt- schaft erlassenen Richtlinien zur Bekämpfung des Frostsponners an Obstbäumen hiermit veröffentlicht. Sie lauten: „Zur Verhütung von Fraßschäden durch Frostspannerraupen müssen nach der Verordnung zur Bekämp— Neng der Frostspanner an Obstbäu- men vom 17. Juli 1939 Klebegürtel (Raupenleimgürtel) angelegt wer- den, welche die flugunfähigen Fal- terweibchen hindern, zur Eiablage in die Baumkrone zu klettern. Beim Anlegen und Behandeln der EKlebegürtel nach 5 1 Absatz 1 der Verordnung sind folgende Richt- linien zu beachten: 1. Die Klebegürtel müssen bis zum 15. Oktober angelegt werden. 2. Die Klebegürtel müssen in rich- tiger Höhe angebracht werden; auch die Baumpfähle und Baum- stützen müssen mit Klebegürteln versehen werden. Bei Hoch- und Halbstämmen sind die Klebegür- tel etwa in Brusthöhe, bei Nie- derstämmen(Zwergobstbäume) Unterhalb des untersten Kronen-— astes anzulegen. Soweit dies nicht möglich ist, sind die Klebegürtel an den einzelnen Hauptästen an- Zzubringen. 3. Es darf nur gut klebfähiger, von der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirschaft als den Normen entsprechend anerkann- — Raupenleim verwendet wer- en. 4. Bwer Raupenleim darf nur auf Gürtel aus öldichtem Papier(Rau- penleimpapier) aufgetragen wer- den. Unmittelbares Aufstreichen des Leimes auf den Stamm scha- det besonders jungen Bäumen. Das wenigstens 12 em breite Rau- penleimpapier ist auf der vorher geglätteten Rinde mittels Bind- faden so fest anzulegen, daß Frostspanner nicht durchkriechen kKönnen. Der Leim ist in einem Wenigstens 6 em breiten Streifen auf das Papier aufzutragen. 5. Um die Klebegürtel wenigstens drei Monate lang klebefähig zu erhalten, sind die in größerer Zaähl an den Klebegürteln haften- den Blätter und Falter zu entfer- nen, damit sie den Frostspanner- Weibchen nicht das Ueberschrei- ten des Klebegürtels ermöglichen. Bei besonders starkem Frostspan- nerauftreten sind die Klebegürtel nötigenfalls abzukratzen und er- neut mit frischem Raupenleim zu bestreichen. .Die Klebegürtel dürfen während des Sommers nicht an den Bäu- men bleiben, sondern müssen bis spätestens 15. März abgenommen und verbrannt werden. Damit die an den Stämmen unterhalb der Leimringe abgelegten Frost- spannereier unschädlich gemacht werden, sind diese Stammteile mit einer zehnprozentigen Obst- baumkarbolineumlösung zu be- streichen.“ Mannheim, den 16. Sept. 1941. Der Oberbürgermeister — Ortspolizeibehörde— Verunreinigung der Gehwege lurch Hunde. Die Verunreinigung der Gehwege durch Hunde hat in letzter Zeit einen derartigen Umfang angenom- men, daß ich mich veranlaßt sehe, gegen die Hundebesitzer oder deren Stellvertreter, deren Hunde Geh⸗ wege verunreinigen, streng strafend einzuschreiten. Mannheim, den 17. Sept. 1941. Der Polizeipräsident. Viernheim Steuersprechtag. Der nächste Steuersprechtog des Einanzamts findet am Donnerstag, ſden 2. Oktober 1941 im Gemeinde- haus Bürstadter Straßſe 16 statt. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an diesem Tage vorsprechen wollen, müssen sich bis spätestens Montag, den 29. September 1941, vormittags 12 Uhr, hier— Zimmer 17— mel- den und genau angeben, in wel- cher Sache die Besprechung mit dem Finanzamt gewünscht wird. Später Anmeldende können an dem gen 8 nicht berücksichtigt wer- en. Viernheim, den 18. Sept. 1941. Der Bürgermeister. Einstellung von Hilfsfeldschützen Zu Hilfsfeldschützen für die Ge- markung Viernheim wurden heute verpflichtet: 1. Martin, Konrad 2. 2. Simon, Jakob 2. 3. Wiegand, Adam 2. Viernheim, den 20. Sept. 1941. Der Bürgermeister. düübdeutsche Zucker-Hktiengesellschaft Hannneim Wir laden die Aktionäre unserer Gesellschaft ein zu der am Mittwoch, dem 3. Oktober 1941, mit- tags 12 Unr, im Parkhotel zu Mann- heim, Friedrichsplatz 2 stattflndenden 1b. ordentlichen Hauntversammiung Tagesordnung: 1. Vorlage der Entschließung über die Erhöhung des Grundkapitals um RM 30 000 000.—— im Wege der Kapitalberichtigung auf Grund der Dividendenabgabeverordnung vom 12. Juni 1941 „Vorlage des Geschäftsberichtes u. des Jahresabschlusses zum 28. Fe- bruar 1941, in dem bereits das berichtigte Grundkapital ausge- wiesen ist, des Gewinnverteilungvorschlages des Vorstandes und des Berichtes des Aufsichtsrates 3. Beschlußfassung über die Gewinn- verteilung 4. Entlastung des Vorstandes und 5, 6. d⁰ des Aufsichtsrates Neufassung des 5 14(Vergütung an den Aufsichtsrat) Wahl zum Aufsichtsrat 7. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1941/42. Die Aktionäre, die in der Haupt- versammlung ihr Stimmrecht aus- üben wollen, haben spätestens am dritten Werktag vor der Hauptver- sammlung während der üblichen Geschäftsstunden ihre Aktien Män- tel) zum Zwecke der Entgegen- nahme der Eintritts- und Stimm- karten bei einer der folgenden Stel- len zu hinterlegen: heim bei der Deutschen Bank oder deren Filialen Mannheim, Frankfurt am Main, Heilbronn, Kaiserslautern, Stuttgart bei der Dresdner Bank Berlin oder deren Filialen Mannheim, Darm- stadt, Frankfurt a.., München bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank München bei der Commerzbank AG., Frank- furt a. M. bei der Handels- und Gewerbebank Heilbronn bei dem Bankhaus Grunelius& Co., Frankfurt a. M. Die Aktien können auch bei einem deutschen Notar hinterlegt werden. In diesem Falle ist der Nachweis der Hinterlegung durch Einreichung des notariellen Hinter- legungsscheines bei einer der Hin- terlegungsstellen spätestens zu obi- gem Anmeldetermin zu führen. Die dem Effektengiroverkehr an-— geschlossenen Bankflrmen können Hinterlegungen auch bei ihrer Ef- fektengirobank vornehmen. Mannheim, den 13. Sept. 1941. Der vorstand der sSüddeutschen Zucker-Aktiengesellschaft Dachdeckereien 2 ot 35 Karl august innaber: 1. Esselborn Dachdeckermeister Mannheilm, Max-Josef-Straße Mr. 32 Werkstatt und Tager: TLangerötter⸗ straße Mr. 28, Fernsprecher 519 74 Blitzableiter-Anlagen E on 6 wönirkg 7, 20 fornrut 210 44 lulius HKaug Verbindlungs · Konol, linkes Uter Mr. 19. fernruf 202 48 ir vVerwWölten Seit 1880 spört mön bei Volksbank Feudenheim e. G,. m. D. Gegrundet 1887 Da-Handelsschule MANNHEIM Staatl. gepr. f. Volks- und Fortbild.-Schulen L 15, 12. aut 23134 L. 15, 12 VAsn 1I. Otober Igul Heginnen: 1. Jahreskurse für Iugendliche. 2. Halbjahreskurse für personen über 18 Janre. 3. Mittags- und Abendkurse in Stenographie. Maschinenschreiben, Briefwechsel und Buchführung. HKaiser Fricdrich er Herbst hält mit Macht seinen Einzug; die heißen Sommertage sind vorbei, die große 8 Nachfrage nach Mineralwasser läßt nach. Leider ) konnte ihr durch die Verhältnisse bedingt-nicht immer entsprochen werden, wie es gewünscht 2 wurde. Es hat uns sehr angenehm berührt, daß die Anhänger unserer Quelle für die Sachlage Verständnis zeigten und es drängt uns, ihnen hiermit nochmals besonders für die einsichts- volle Rücksicht zu danken. Wir wiederholen gleichzeitig die Bitte, entleerte Flaschen schnell- stens zurückzugeben; je glatter der Rüdclauf der Flaschen ist, je eher ist die Gewähr gegeben, den Genuß unserer Quelle nicht entbehren zu müssen. 2 Quelle Verkaufsnie derlagen: Mittelstr. 24, Sammel-Nr. 55451; fitrma Peter Rixius, Bin- nenhesfenstraße 14½5, fernruf 267 76—267 57. Aktiengesellschait, Oifenbach-Main, Firma Wilhelm Müller, Inordnungen der MSDAp Ns-Frauenschaft. Achtung, Abtei- lungsleiterinnen für Grenz- u. Aus- land: 23.., 16 Uhr Besprechung in N 5, 1.- Humboldt: 22.., 15 Uhr Besprechung des Ortsgruppenstabes Dammstr. 20. 22.., 19.30 Uhr Ge— meinschaftsabend für alle Mitglie- der im Roten Kreuz, Alphornstr. 2. Staubsauger Protos, Progreß, Vampyr, Elek⸗ trolux, auch reparaturbedürftige, kauft(nach Vereinbarung unter Nachnahme) Elektrokarax, Berlin wW 50, Fürther Straße 3 Inh.: M4, 10 Vinc. W. Krauss Drivar Handelsschule StockK Fernsprecher 217 92 Gegründet 1899 [Kursbeginn: vorm. 1. Okt., abends 2. Okt. 1941 a) Jahreskurs schinenschreiben b) Antängerkurs in Kurzschrift und Ma- DJ.[Dnaterrichtszeit—13 Uhr] DUnterrichtszeit 18—20 Uhr! „„„„„„„„„ e) Antüngerkurs in Buentünrung.... Lnterrichtszeit 12—20 Uhr Auskunft und Prospekte kostenlos! Fllr inren Luftschutzraum! Kloppstùuhle .50 Klapptische 12.50 Kinder-Klapp- tische.50 Kinderstbhle .— Kindertische Private Handels- Unterrichts-Kurse Iullestraſe 14. 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Berufs- Forsemester für Staatsbauschulen durchgeführt im Auftrage des Ministeriums des Kultus und Unterrichts von der Werner- Siemens-Schule, Gewerbliche Berufsschule, Mannheim. Bei genügender Beteiligung findet im Win⸗ terhalbiahr 1941/42 wieder ein Vorsemester für Stactsbuuschulen mit Ganztagsunterricht statt. Semesterbeginn . Oktober 1941.- Ferner beginnen bei genügender Beteiligung am 13. Okt. 1941 ein Lehrgang zur Vorbereitung cduf die Meisterpröfung für Baugewerbe u. verwancite Berufe und am 3. November 1941 Lehrgänge für Akt- und Kopfzelchnen, freies und angewancdtes Teichnen und Malen. der schule Mannheim, Wespinstraße 21. Fahrzeugbau 2 —* Fr. Weigold Gärtnerstr. 20 Rut 505 16 Personenwagen-Anhänger offen und geschlossen — — Schmiede und Schlosserel Ffleurich Stark s8 2, 17— fernruf 229 02 Fahtrzeugbau, Schmiede⸗ und Schlosset Arbeiten Gen. A u. C 41/186 APE MEZMAKN 7 Ankauf cold uns 5 ber alte silbermünzen. Brillantschmuck egenüber Modeheus Neugebauer- Gegtr. Nr. Fenster u. 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Fortgeschrit- tene) 24 Abende RM 20.— Englisch für Antänger(Stufe Iund II) 20 Abende RM.— Englisch für Fortgeschrittene(Stufe III und IV) 12 Abende RM.50 Englisch für Konverscion(Stufe I. II. III und IV) 12 Abende RM.50 Unteressen- ten können jederzeit teilnehmen). 4. Französisch für Anfänger(Stufe Iund II) 20 Abende RM.— Frenzõösisch für Fortgeschrittene(Stufe III und-IV) 12 Abende RM.50 Fronzöslisch für Konverscitlon(Stufe J. II. IIIund IV) 12 Abende RM.50 5. Sponisch für Anfänger(Stufe 1 und II) 20 Abende RM.— Spanisch für Fortgeschrittene(Stufe III und IV) 12 Abende RM.50 Sponisch für Konversctlon(Stufe I. II. III und IV) 12 Abende RM.50 Arbeitsgemeinscaften Photo-Kurs(für Anfänger und Fortgeschrit- tene): Beginn 1. 10. 41, mittwochs 19.00 bis 20.30 Uhr. RM.— für 8 Abende TZeichnen und Malen(für Anfänger u. Fort- geschrittene): Beginn 15. 10. 41, mittwochs 19.30—21.00 Uhr. RM.— für 8 Abende Modellieren(bis zur Bildhauerkunst): Be- ginn Mitte Oktober. RM.— Blockflöten-Kurs: Beginn 22. 10. 41 mittwochs RM.— für 10 Abende ot-Kreuz-Kurs: Beginn 22. 9. 41, montags v. 19—21 Uhr. RM.— für 20 Abende Besteln in Spielzeug, Puppenanfertigung, Buchbinderei usw.: Beginn 15. 9. 41 mon- tags 18—20 Uhr. RM.— für 8 Abende Schoch: Hat schon begonnen, jeden Mitt- woch, 20—22 Uhr. Teilnehmerkarte pro Jahf RM.— Alles Nähere auf Anfrage Anmeldungen sind zu richten an die DAfF., Abteilung Volksbildungswerk, ſstan Kart Dr. jur. H e Reg.·R S. Elsb Heidelber Ihre Vermäh Kar Betrie (Z⁊. Z. Gert geb. Mannheim( Traui Sonntag, 13 Wir haben Aenn Walie Mar.-H Mannheim Pullastraße 1 Wir haben Ton Frit. Uffz. .-Feudenhe Köln a. Rh. Als verloO e. 4 K T. Mannheim, Meerlachstr. *—————————— Für die uns 40jährigen 1 gebrachten Geschenke s seren herzuli 4 Be F. ge Mhm.-Wallst e re ———— Erh⸗ Oberschü. im Alter v⸗ Mannhein Villinger — von alles geliebt Bruder, Sch -Unterstur Träger des Verdienstme Mit seine eid ein, de. 15½ Jahren vor dem Fe er weiterlel Mannhein In tiefem Scl geb. Brue Sschule * 15, 12 nenschreiben, ule CEK er 217 52 Kkt. 1941 —13 Uhr —20 Unhr —20 Unhr 4 eeeeehatnmce rrRus: urdrfkhbm 3— e echer 424 12 am Ta ge .abends chrift und nschreiben inn: DKtober tritt jederzeitl Sohülen linisteriums er Werner⸗ erufsschule. et im Win⸗ chulen esterbeginn ginnen bei Kt. 1941 ein orprüfung lte Berufe rgänge für es und Malen. anzlei der Bl. Berufs- raße 21. —— orkgeschrit- und II) (Stufe III uie I. II. III Interessen- ). fe I und II) e(Stufe III (Stufe J. II. I und II) (Stufe III Stufe I. II. aften örtgeschrit- vochs 19.00 hende zer u. Fort- mittwochs 8 Abende unst): Be- mittwochs montags v. hende ntertigung, 9. 41 mon- Abende eden VMitt- rkarte pro a ge n an die Iswerk, ch. 345 21 Vsiatt Karten br, Herm. Spindler Reg.-Rat, 2. Z.— n. Elsbefn Spindler geb. Lipperi Heidelberg im Seplember 1941 Ihre verma ſlunꝶ geben bekannt Adolſ Bauer vn Erna Bauer v svn. Mannheim-Kälertal Vermählung geben bekannt Karl Mündi Betriebsleiter (Z2. Z. Wehrmacht) Gertrud Mündi geb. Carquèé Mannheim(B 6,), 21. Sept. 1941 Trauung: * 13 Uhr, Er Cpie glückliche Geburt gesunden Stammhalters WIIII Zeigen in dankbarer Freude an Hedwig Rehhäuher geb. Stiegele Leopold Rehhäußer Mannheim, 19. September 1941 AZurüde Dr. Altpeter 2237 Zurück? FRAUENARZT Dr. Laemmle Friedrichsplatz 12 Fernsprecher 411 00 und 244 47 Waldhofst. 5,.Z. Hedwigsklin. Wir haben uns verlobt Aenne Blum Walter Menninger Mar.-.-Insp. Mannheim Z. Wehrmacht g— erstes Kind, ein gesunder Stammhalter Gerhard Peier Erids ist angekomm. In groß. 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Dortmund, Postfach225 Buf: „Friko Auslleferungsiager“ Karl Böhler aus deutschen Heilkräutern hergestellt, beseitigt Kopfschuppen, Haarausfall, er- krischt undhelebt die Kopfnerven. Aerztlich empfohlen. paul Gralchen& Co., Bensheim-Auerbach Zu haben in allen Fachgeschäften Fonnenlæ patent- * N E feuerzeuge ELEEEFEEEL K RAkT linge Hiikionenfach 20 Znen Zrenndauer 515 dewähnl— 1 Tranenmild gegen gute Bezahlung für unsere kranken Säuglinge gesucht. Spenderinnen erhal- ten Lebensmittelzulage bewilligt. Stäücltisches Krenkenheus Kinderobteilung Alleinvertrieb und Bezugsquellennechweis VOGI u.(o. Höbel —HIIIIIIIneeemeemnnnn Mache unsere werte Kundschaft darauf auf- merksam, daß das Geschäft in unveränder- ter Weise weitergeführt wird, und bitte ich, das meinem Mann erwiesene Vertrauen auch mir zu schenken. Frau Anna Ridder WwWe. .8, 5 —eeeennnmmmnnmnm E ff. fehruucileſ zu kaufen geſucht Monnhelm, 1 5, 1 posfloch 249 · fernsprecher 227 44 Hannhzim- O 7. 21 i — Römerstr. 13 fernsprecher Nr. 259355/ 50*5 75—.— Haus, Ruf 273 37 . 9* e 2 14 * N lug vsrr, Gere. HEILKOSTEM-VERSICMERUNGEx anner lugen nie 2 wenn sie ihren Frauen verkünden, daß es gegen ihre ges W eb, Arzt- und Zahnarztbehandlung, Krankenhous, Heil- und Magenbeschwerden, ihre Stuhlversiopkung, ihre Leber“, 94 9* 0⁵ Hilfismittel, Wochenhilfe, Sterbegeld usw. ab mtl. RM.75 Gallestörungen und die damit ont verbungene alige g* e* meine———— Reizbärkeit. Ge· mütsverstimmung, Gliederschwere, Kopischmerzen, Schlat S** störungen, das Reißen, Hautjucken, den unreinen Teim 52— KRANKENGELD⸗-VERSICHENRUNG usw.— ganz Mittel gibt, nämlich 4 d* für Arbeiter, Angestellte und Selbständige mit und ohne CFror Nr. 33 171 ee vo 88⁰ Sachleĩstungen wie Zahnersotz(auch Edelmeſall), Heil · und—◻= 3 3 2 4 und wiederners E in da vo Hiltsmittel, Wochenhilfe us w. ab mtl. KV/ 1. 25 bzw..10 elhen demBas Ge Haupt- und nebenberufliche Vertreter gesucht FAMILIKN-VERSICHERUNGEN — im Anschluß an alle Tariſe— ab monatlich RM.90 lichterteider PRlAIKMKrankenkmsse V. u. E. 10 Berin —— Berirksverwaltung Mennhelm- E 2, 17 Fernsprecher 200 85 ken vorrätig, bestimmt in der Einhorn-Apotheke, Mann⸗ hneim, am Markt; Fortuna Apotheke, Kronprinzenstr. 39 pelikan-Apotheke. Ou 1. 3. Breite Straße. Statt Karten! Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die vielen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Georg Didder sprechen wir allen denen, Aie seiner in Liebe gedachten und ihm die letzte Ehre erwiesen, Uunseren herzlichen Dank aus. Mannheim(G5,), den 20. September 1941. Ieerreauer Anna Ridder WWS. Friedel Rĩdder philipp Neder u. Frau, geb. Ridder Trauergarderobe in Kkürzeste. Frist kan benr Jutane 28 fernsprecner 527 21 Filieie: du 4, 19-fernsprecher 226 6¹1 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres Ib. Verstorbenen, Herrn Ausustf fedamann Hauptwachtmeister der Schutzpolizei sprechen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank aus. Ganz besonderen Dank Herrn Pfarrer Grimm für seine trostreichen Worte, sowie dem Polizeipräsidenten, dem Offlzierkorps und den Beamten der Schutzpolizei Mannheim, dem Ka-— meradschaftsbund Deutscher Polizeibeamten Ev. den Kameraden des 5. Pol.-Rev., der Ortsgruppe der NSDAP Neckarspitze, der Luftschutzrevier- Sruppe V, sowie den Hausbewohnern. Mannheim(Werftstr. 3, den 21. Sept. 1941. Entiszer Trauer: Lina Heckmann, geb. Keitel, und Anverwandte Am 16. September starh an den Folgen einer bei den Kämpfen im Osten er- littenen schweren Verwundung mein lieb. Männ, Sohn, Bruder u. Schwager Erhard fellmann Oberschütze in einem Infanterie-Regiment im Alter von 32 Jahren. Mannheim-Seckenheim, 21. September 1941. Villinger Straße 15 In tie fer Trauer: Luise Fellmenn, geb. Böchner Fremnzlska Fellmann WW. Motter und Geschwister Todesonzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, gute Frau, unsere herzensgute, treusor- gende Mutter, Tochter, Schwester, Schwieger- mutter und Oma Freĩia Meisel geb. Wieser im Alter von 59 Jahren und 10 Monaten infolge Schlaganfalls in Eppingen i. B. zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim(Qu 7,-), Eppingen, 18. Sept. 1941. femilie Johenn Meisel u. Angehörlge Auf Wunsch der Verstorbenen findet die Be- erdigung in Eppingen am Sonntag, dem 21. Sep- tember, ½4 Uhr, vom Krankenhaus aus statt. Donksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteil- nahme sowie für die Kranz- und Blumenspen-— den der Verwandten und Bekannten beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Anna FHaria Dies wwe. geb. Ullmer sprechen wir auf diesem Wege unseren lchen Dank aus. Besonderen Dank den Schwe— stern und Aerzten des Diakonissenhauses für die liebevolle Pflege sowie Herrn Pfarrer Grimm für die trostreichen Worte. Mannheim(seilerstr. 14a), 19. Sept. 1941. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl Ries- Maria Hauer, geb. Ries und Angehörige Denksagung Zurückgekehrt vom Grabe meines lieben Kin- des, unseres guten Schwesterchens Giscela Deinede sagen wir allen für die erwiesene Anteilnahme herzlichen Dank. Besonders danken wir den Hausbewohnern, der Schulklasse, der Jungmädel- Sruppe Käfertal-süd und nicht zuletzt Herrn Vikar Betz für seine trostreichen Worte. Mannheim-Käfertal-Süd, 21. September 1941. Aßmannshäuserstr. 1 Frau Anne Reineck Wwe., geb. Winterbauer mit Kindern und Angehörigen Im Kampfe gegen den Bolschewismus, tuür»eutschlands Größe und Freiheit, starb im hohen Norden, an der Spitze eines Zuges am 29. August, im Alter von 20 Jahren den Heldentod unser über alles geliebter, guter und hoffnungsvoller Sohn, Bruder, Schwager, Neffe und Enkel Walter Hoffmann -Untersturmführer- Leutn. in einer-Div. Fräger des gold. HJ-Ehrenzeichens, verschied. Verdienstmedaillen u. zum EkK vorgeschlagen. Mit seinem Tode löste er somit seinen Treu- eid ein, den er seinem Führer im Alter von 15½ Jahren gegeben hatte. Er ist als ein Held vor dem Feind geblieben, doch mit uns wird er weiterleben. Mannheim(Gontardstr. 29), den 21. Sept. 1941. In tiefem Schmerz: Max Hoffmann u. Frau Käthe geb. Bruchbacher, sowie alle Angehörigen Todesonzeige Mein lieber Mann, unser guter, treusorgender Vater, Sohn, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Emil Hods ist schnell und unerwartet für immer von uns gegangen. Mannheim-Käfertal, den 20. September 1941. Kurze Mannheimer Str. 23 Keth. Koch, geb. Böhler uncl Kinder sowie Angehörige Die Beerdigung flndet am Dienstag um ½3 Uhr auf dem Friedhof Käfertal statt. bonksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteil- nahme sowie für die überaus vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Karl Heſler Ingenieur sprechen wir unseren aufrichtigen Dank aus. Besonders danken wir für die Kranznieder- legungen am Grabe, insbesondere Herrn Gene- raldirektor Dr. Kissel der Daimler-Benzwerke für den ehrenden Nachruf. Mannheim G7, 13a), den 19. Sept. 1941. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Ottilie Keßler Witwe. Denksugung Allen denen, die meiner lieben, tapferen Frau KHäine Eß5is eine so rege und aufrichtige Anteilnahme beim Heimgange bezeigten, ebenfalls für die vielen Kranz- und Blumenspenden sowie dem Prediger Herrn Dr. Weiß sei herzlicher Dank gesagt. Mannheim, den 21. September 1941. Niederfeldweg 2 Nr. 5 Wilnelm Eßig ALHAMBRA“ Eine Spitzenleistung deutscher Filmkunst! ſlamͤdiaute Käthe Dorsch- Hilde Krahl Henny Porten- Gust. Diessl Rich. Häußler- Ldw. Schmit2z ——Ur FoC Schmitz Hermenn Wochenschau: rompi um leningrad Speelman: finiienannhas ScEENHIEIMIEBSTR.I3 ber große Heiterkeitserfolg ludu/. 2. WOCHE: — Ah.30 Uhr Jug. über 14 Jhr. zugelassen! .00.00.05.45, Hauptf..30 .40.00.25- Jugd. nicht zug. 3 Gauſ'-Mien Dos Hòus der guten kopellen die gepilegte Kkonditorei pᷣ7, 22 An den plonken FNUHKONZENI von Hlifred Vesterling und seinem Orchester Die 2. Woche verlängerl! Lin guter at füe die llausſeau: Vormittags 11 Uhr: „Sehnsucht nach Afrika“ ScHAUSURG“ dedea soll lãuge. Ein abenteuerl. Tobis-Film mit: Heinrich George- M. Landrock Gust. Knuth- Jak. Tiedtke u. a. LNEUE WOCHENSCHAU Ab.20 Uhr Jugendliche nicht zugelassen! National-Theater Mannheim Sonntag, den 21. September 1941 Vorstellung Nr. 18 Außer Miete Der Vogelhänaler Operette in 3 Akten von M. West u. L. Held— Musik von Carl Zeller Musikalische Leitung: Karl Klauß Spielleitung: Hans Becker Anfang 13 Unr— Ende 20.45 Uhr Sonntag Beginn.45 Vorm. 11 Uhr: Jugend-Vorstell. Pat und Patachon „Blinde Passagiere“ Groe Gesetzlich geschützt Keine Anzahluag! Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit und überzeugen Sie sich selbst über die vielseitige Verwendbarkeit, Leistung und Vorteile unseres vollkommen selbsttätigen Waschupparates „ORIGINMAITI TNRoll“ Preis RhA 22.- Sofort lieferbar! neben deden—— IRegie: ————————————283——— cari Froelich 8 * .15.00.30 Uhr Jugdli. nicht Zzugelassen * 3 — 22¹ ————— .r— ——** -Renaraturen im Eildienst.(115 368 V Eugen Kutzki, Schlosserei Werkstätte: U 6, 28 Ruf 230 77. 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Ein Los der Deutschen Reichslotterie brach- te ein paddelboot mit allen Schikanen; selbst das früher s0 vermißte Taschengeld ist jetzt da. Gewiß, viele Ziehungen waren ein Mißerfolg. Lotte ist jedoch keine Eintagsfliege. Un · entwegt erneuerte sie inre Los· Nummer und das Glück stellte sich ein. Iim Lotteriespiel ist es eben so: Mancher gewinnt erst nach jahren, aber sofort. Keiner weiß den Zeitpunkt. bas 6lick sucht dich, drum such es auch Spiel mit, nach alter Sitte Brauch. Stactl. lofterie- Einnahme Dr. Marlin, 9 1.-8 (Hansähaus) 20 Schritte v. Paradepl. 1. Theodor Berger: Rondo gio- 12. Oktober 1941 1. Joh. Nep. David: Februar 1942 coso(zum ersten Male) Zehung 1. Klosse 17./18. Ok- tober. 56 Los.—, 4 Los 6. 5 Los 12., ½ Los 24.- mancher Musikalische AMKademie der Stadt Mannheim Rosengarten-Musensaal 3 HkKademie-Konzerte besamtleftung: Staatskapellmeister Karl Elmendorft Gastdirigenten: professor Hans Knappertsbusch, Wien professor George Georgesco, Bukarest Solisten: EIMUI Ney, Klovier, Gerhart Münch, Kloviet, Richerd laugs, Klcovier, ludwig Hölscher, Violoncello, Eliscbheth Höngen, Alt, Hans Hofter, Boriton, Guilo Bustabo, Violine, Wolfgeng Schneiderhahn, Violine. Karten für 8 Montagkonzerte RM.— bis RM.— nur für Abonnenten, die jänhrlich nicht über 200 RM(ausschließlich Kriegszuschlag) Steuer entrichten Kerten für 8 Dlenstagkonzerte RM 10.— bis RM 42.— Anmeldungen in Mannheim: Geschäftsstelle charlottenstraße 9, Ruf 406 15; Heckel, 0 3, 10, Ruf 221 52; Dr. Tillmann, P 7, 19, Ruf 202 27; Verkehrsverein plankenhof, P 6, Ruf 343 21; Ludwigshaten am Rnein: Kohler- Kiosk, Ludwigsplatz, Ruf 615 77; Heidelberg: Städtische RKonzertzentrale, Sofienstraße 7. Ruf 5548. STIIDTISCME IXVGEXIEURSCHULE MAXNIEIM Tecluische Vacteags- Alende Einführung: Vortragsfolge A. Fortsezung: Vortrogsfolge B. vom 13. okt. 1941 bis Ende Febr. 1942 zwei Abende je Woche 2½ Std. 2. Konzert: 16. November 1941 3. Konzert: 11. Januar 1942 „Kume, kum, geselle min“ Divertimento nach alt. Volks- liedern op. 24(zum 1. Male) Ph. Em. Bach: Cello-Konzert .H. Zilcher: Gesänge aus dem Eichendorff-Zyklus op. 60 (Zzum ersten Male) 4. A. Dvorak: Sinfonische Va- riationen über ein Original- thema für großes Orchester op. 78(zum ersten Male) 8 Solisten: Thes Lienhard, Karl Moxdrt Thomann (im Rahmen der Mozart-Woche der Stadt Mannheim) 1. Das„Donnerwetter“(in der Bearbeitung v. Edw. Fischer) (Zzum ersten Male) 2. Violin-Konzert-dur (K. V. 216) 3. 2 Konzert-Arien m. Orchester- begleitung 4. Serenade(,Mit dem Post- horn“) für Streicher u. Blä- ser(K. V. 320) Franz Schubert:„Die Winter- reise“, gesung. v. Karl Schmitt- Walter, Berlin Am Flügel: Karl Elmendorff 5. Konzert: März 1942 6. Konzert: April 1942 2. C. M. v. Weber: Konzertstück -moll f. Klavier u. Orchester 3. Siegfried Wagner: Sinfonie (erste öffentl. Aufführung) Leitung: Werner Ellinger Solisten: Grete Scheibenhofer, Max Fühler, Ernst Hoenisch 1. C. H. Grovermann: Deutsche Rhapsodie(zaum ersten Male) 2. F. Busoni: Divertimento für Flöte und Orchester op. 52 (zum ersten Male) .Othmar Schoeck: Gesänge f. Sopran 4. Werner Hübschmann: Brat- schen-Konzert(2. 1. Male) 5. H. Röttger: Sinfonisches Vor- spiel(zum ersten Male) 82 Solisten: Irene Ziegler, Karl Korn, Paul Arndt 1. Joh. Sebast. Bach: Konzert -moll für 2 Geigen mit Or- chester 2. Helmut Degen: Capriccio (zum ersten Male) Rudi Stephan: 2 Gesänge .W. Stärk: 1. Sinfonie (VUraufführung) ——— Eintrittspreise von.40 bis.50 RM Miefen för alle 6 Konzerte im l. porkeit, l. Rong und parketilogen 1. Reighge M 12.— Il. parkett, l. Rang und porkettlogen Rückpläötzte Verkauf der Eintrittskarten zu den einzelnen Konzerten an der Theaterkasse und in de pekannt. Verkaufsstellen. Anmeldungen für Mieten bei der Theaterkasse, B 2, 9a, Ruf 34051, Kl. 409 ſRM.50 . XKM.— E Klasse Drucksachen anfordern beim Sekretariat, N 6, 4a, Fernsprecher Nr. 228 93 —— Sonntag 21. Sept. Sonderfahrt mit dem großen Rhein⸗Dampfer 14 Unr nach Worms Aufenth. 253St. Rückk. 19 Uhr Fahrpreis hin und zurück.10 RM. Kinder 6 bis 14 jahren und Militär f.—00 Anschl. Kaffeefahrt. 40 Pfg. Zuschlag Vorverkauf— Abfahrt: Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer à. d. Rheinbrücke rechts. Ruf: 24066 e — Lotterie-Lose Zzu höben bei STOURHER, O 7, 11 Staötl. Lotterie-Finnahmeg LIA — friedr Schlemper Solinger Stohlwaren —2 Hannheim..15 Hmmmo Nutze die Ceit , * N auf der Bahnfahrt, im Wartezimmer, im Luftschutzraum: Reclam die gröſste Wissensquelle der Velt Reclams UVniversal-Bibliothe bringt seit 74 Jahren in über 7400 Werken das beste Schrifttum aller Zeiten und Länder zu niedrigstem Preise. Jede Nummer kostet nur zy Reichspfennige Fragen Sie Ihren Buchhändler- er berät Sie! ———————— 9 ——————— * —— — 22 — DDDn ——— 25 —— Morito — 5 150 Die Von un Am letz feldzuges aufhaltſa ſtoßenden jene nö Meeres, wir in ei niſſe der über 150 tige Zahl ſie noch n Charkon Kohlenrer zeitig reie unſeren? durch Bef Preſſe ſch großen of die Rüſtu zweiten v Mit de iſt die Ho abgeſch iſt mit il ſo groß ben Kilot bindet ſie eine Eiſe öſtlich dar abgeſchnit pen das beſtehen ſchen Kri Norden ei ſten Süd⸗ Tauriſchg anſteigt. Klima. Zarin ein ein große Bevölkeru buntes G Geſchichte Ukrainer, den beſied Deutſche, deutſchen Jahrhund deutſch Siedlung trägt bez bronn. 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