4. 9% SN 22— allen Anstreng- grob. Bel nervõ- eschwerden, wie orzstechen, Herz- merꝛen, auoh bel Kung, führt To- zen neue Kräfte M.10 In Apoth. ꝛ20 ustung esto h0. ne Mihn- 8.— O lumen d dlù eeιte Vamnperv fig olt. hen lassen s Wirkungskreises Kemn. ꝛcherbenern. Soινi on onderer Beruſo . ech kostenlos als ehlosser n eine interessone ung auch wahrend en und Anfragen 9/Es- S0nnengasse ——— Verlag und Schriftleitung Mannheim, R 3. Nr. 14-15. Fernruf-Sammel-Nr. 354 21 Erscheinungsweise: wöchentlich. Bezugspreis frei Haus: RM.00 einschl. Trägerlohn.— Einzelver- kaufspreis: 10 Pfennig. 7mal NS-TAGESZEITUNGFUn Mirnvoch- Ausgabe 11. Jahrgeng ee eeeeee Für Anzeigenaufträge in bestimmten Ausgaben, an bestimmten Plätzen und durch Fernruf kann keine Gewähr übernommen wer- den. Z. Z. gültige Anzei- genpreisliste Nr. 12. Ge⸗- richtsstand Mannheim. MANNHEIM U. NORDBADEN Nummer 314 Roosevelt will nodi Stineller erben Minister Allee mußie in Washingion weilgespannie USA-Forderungen enigegennehmen Sigene Meldung des„HB“) Neuyork, 11. November. Die Forderungen Rooſevelts zur Beerbung des britiſchen Empires ſind, wie in Waſhing⸗ ton durchſickert, in eingehenden Verhandlun⸗ en mit dem gegenwärtig in den USA wei⸗ enden engliſchen Miniſter Attlee zur Sprache gekommen. Anfängliche Verſuche Att⸗ lees, den Erörterungen auszuweichen, führten nur dazu, daß ſie von Hull in um ſo dring⸗ licherer und energiſcherer Form vorgebracht wurden. Man ſchließt in journaliſtiſchen Krei⸗ ſen Waſhingtons aus allem was man am Montagabend und Dienstag erfährt, daß Rooſe⸗ velt nunmehr auf eine ſchnelle und bindende Antwort der engliſchen Regierung zu folgen⸗ den drei USA⸗Forderungen beſteht: 1. Nutzungsrecht aller britiſchen Flottenſtütz⸗ punkte während und nach dem Kriege für die USA; 2. Abſchaffung der Ottawa⸗Vereinbarung durch Gleichſtellung der USA mit den Zöllen innerhalb des britiſchen Weltreichs; 3. engliſcher Verzicht auf Kautſchuk⸗ und Zinnmonopol dadurch, daß Vertreter der USA gleichberechtigt neben die Engländer an die Spitze der Kautſchuk⸗ und Zinnkartelle treten. Attlee hat ſich am Montag in einer vertrau⸗ lichen Anſprache vor der Preſſe verabſchiedet. Daraufoging eine Anfrage in der Preſſekonfe⸗ renz an Hull zurück, ob die engliſche Regierung bereits eine Antwort auf die USA⸗Vorſchläge hinſichtlich der engliſchen Gegenleiſtungen für die Pacht⸗Leih⸗Lieferungen erteilt hat. Cor⸗ dell Hull erwiderte, die Prüfung der USA⸗ Vorſchläge durch England befinde ſich im letz⸗ ten Stadium, jedoch könne er noch nicht ſagen, ob die Antwort zuſtimmend ausfallen werde. Wie man hierzu ergänzend aus journaliſtiſchen Kreiſen Waſhingtons hört, hat Major Attlee verſprechen müſſen, daß eine definitive engliſche Antwort dann erteilt wird, wenn Attlee nach ſeiner Rückkehr nach London dem Kabinett über ſeine Wafhingtoner Be⸗ ſprechungen berichtet hat. Stalins„Wunschzeffel“ überreicht Stockholm, 11. Nov.(Eig. Dienſt) „Stalin wünſcht mindeſtens ein USA⸗Jagd⸗ fliegerkorps nach Wladiwoſtok als Hilfe und außerdem ein UsS A⸗Expeditionskorps für die europäiſche Sowfjetunion mit Baſis in Murmanſft oder Archangelſk, und ein weiteres in Nordafrika“, ſo melden gut in⸗ formierte Kreiſe in Waſhington die Wünſche der Bolſchewiſten, die im Zuſammenhang mit der Ernennung Litwinows zum dortigen So⸗ wjetbotſchafter, gewiſſermaßen als Gegenlei⸗ ſtung für die Entſendung einer ſo außerordent⸗ lichen Perſönlichkeit, an Rooſevelt übermittelt wurden. Man glaubt, daß Litwinows Ernen⸗ nung der Frage der Intenfivierung der U S A⸗Hilfe an die Sowjetunion akut ge⸗ macht habe. In den Phantaſien dieſer interven⸗ tioniſtiſchen Kreiſe ſtrömen bereits amerika⸗ niſche Armeen von Archangelik auf den Kauka⸗ ſus, Sihirien, Nordafrika und über den Atlan⸗ tik im Jahre 1942 gegen Europa los! Stalin habe eine ſolche„Strategie auf weite Sicht“ im Auge. Es wird gefordert, daß alle inneren Streitigkeiten in den Vereinigten Staaten be⸗ ſeitigt werden müßten, ſonſt könne die USA⸗ Unterſtützung nicht wirklich effektiv werden. Englische Phanlasien um Einilugziffern Wie der Verlust von 60 Bombern mundgerecht gemacht werden soll on unserer Berliner Schriftleitung) H. H. Berlin, 11. November Die Briten haben manchen Grund zu einem Verſuch, aus der kataſtrophalen Luftniederlage in der Nacht zum Samstag und am Samstag ſelbſt noch Kapital zu ſchlagen. Bekanntlich ver⸗ loren ſie bei ihren Einflügen nach Deutſchland und an der Kanalküſte insgeſamt 60 Flugzeuge. Und dieſe Ziffer verurſacht in England ſelbſt um ſo mehr Beſtürz ung, als ſie von den amtlichen Londoner Stellen zugegeben worden iſt. Allerdings ſchob man in London die Haupt⸗ ſchuld an den großen Verluſten auf das ſchlechte Wetter, auf Schneeſtürme und Verei⸗ ſung. Denn es wäre ja unter der Würde der engliſchen Luftwaffe geweſen, daß die deut⸗ ſchen Flak und deutſche Jäger ihr derart hätte zuſetzen können. Und wenn jemand über dieſes offenherzige britiſche Eingeſtändnis überhaupt hätte ſtaunen wollen, ſo iſt die Erklärung für ihn leicht: Weil England die von Stalin ge⸗ forderte Landfront gegen Deutſchland nicht auf⸗ richten kann, bemühte es ſich, wenigſtens den Sowiets eine Luftfront vorzutäu⸗ ſchen, die vornehmlich fühig iſt, größere deut⸗ ſche Fliegerſtreitkräfte im Weſten zu binden und womöglich gar vom Oſten abzuziehen. Als Beweis für dieſe vorgetäuſchte Aktivität erklärt man nun: Jawohl, bei einem Maſſenangriff haben wir 60 Maſchinen verloren. Die So⸗ wiets ſollen daraus erkennen, wie viele Flug ⸗ zeuge England hat und wie ſtark es iſt. Denn wer ſolche Verluſte riskieren kann, muß doch im Beſitz rieſiger Mittel ſein. Die britiſche Agitation hat ſich lebhaft be⸗ müht, dieſen Gedankengang weiter zu ſpinnen. Als der deutſche Nachrichtendienſt den Verluſt von 60 britiſchen Flugzeugen meldete, rechne⸗ ten nordamerikaniſche Zeitungen den Briten vor, daß ſie etwa die Hälfte ihrer nach Deutſch⸗ land eingeflogenen Maſchinen verloren hätten und London ſelbſt ſprach am Samstagnachmit⸗ tag noch von 120—150 Flugzeugen, um damit die Rechnung der USA zu beſtätigen. In eng⸗ liſchen Seefahrerkreiſen jedoch ſprach man be⸗ reits zur gleichen Zeit von 400 Flugzeugen, die nach Deutſchland eingeflogen wäre, da man anſcheinend eine große Depreſſion vom Ein⸗ eſtändnis eines 50prozentigen Verluſtes be⸗ füchtete. Am Dienstag jedoch, einige Tage nach dem großen Verluſt, glaubt man die richtige Tonart gefunden zu haben und erklärt im Ex⸗ change Telegraph, daß England eine neue Phaſe der Luftkriegführung begonnen habe, die notwendigerweiſe ſtarke Verluſte bedinge. Es dürfte richtig geſchätzt ſein, heißt es in dem Be⸗ richt weiter, daß zwiſchen 1200 und 1500 Flug⸗ zeuge gegen Deutſchland eingeſetzt waren. Nach dem bisherigen Anklettern der Ziffern muß man bezweifeln, ob mit dieſer Angabe der Höhepunkt der Steigerung erreicht iſt. Die Briten hoffen aber, immerhin erreicht zu haben, daß der Verluft von 60 Flugzeugen bei insgeſamt 1500 eingeſetzten nicht mehr ſo er⸗ ſchütternd wirkt wie bei 120 nach Deutſchland fliegenden Maſchinen. Man rechnet mit der Unaufmerkſamkeit der britiſchen Bevölkerung und anſcheinend auch des ſowjetiſchen Verbün⸗ deten. Denn anders wäre dieſes lächerliche Propagandatheater kaum zu erklären, das erkennen läßt, wie niederdrückend die Aus⸗ wirkung des deutſchen Abwehrſchlages war, wenn man ſie nur durch ſo halsbrecheriſche Zahlenkunſtſtücke begründen zu können glaubt. Auch Preis- und Lohnpolilik ist Sozialpolilik „Unser Geld ist soviel wert, wie unsere Arbelt wert ist“/ Relchsbenkpräsldent Funł spreeh in Berlin Berlin, 11. Nov.(HB⸗Funk) Auf einem Betriebsappell der Deutſchen Reichsbank, der am Dienstag in der Deutſch⸗ landhalle in Berlin ſtattfand, ſprach Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter, Reichsbankpräſident Funk. Nachdem Reichsminiſter Funk auf die Arbeit aller Reichsbankangehörigen, die politiſche Men⸗ ſchenführung und die ſoziale Betreuung einge⸗ gangen war, führte er aus:„Die deutſche Reichsbank muß ſtets in der Lage ſein, die Entwicklung bei den Kreditinſtituten zu üb 1⸗ blicken und zu überwachen und, wenn erfor⸗ derlich, auch in dem gewünſchten Sinne zu be⸗ einfluſſen. Das kann durch die Reichsbank leichter und ſchneller und auch mit geringerem Aufwand an Formularen und ſtatiſtiſchen Er⸗ hebungen geſchehen als durch behördliche Zen⸗ tralſtellen. Entgegen vielfach verbreiteter Mei⸗ nungen möchte ich hier einmal feſtſtellen, daß ſes kaum ein Wirtſchaftsgebiet gibt, in wel⸗ chem die ſtaatliche Lenkung und Aufſicht ſo umfaſſend und ſo nachhaltig iſt, wie beim deutſchen Kreditgewerbe. Dieſe Lenkung des Geld⸗, Kredit⸗ und Kapitalſtromes iſt in der autoritär geführten Wirtſchaft auch not wen⸗ dig, beſonders im Kriege, wo beſondere Geldprobleme aus der Tatſache heraus ent⸗ ſtehen, daß der umlaufenden Geldmenge eine verringerte Menge von Komſumgütern gegen⸗ überſteht und das auf dieſe Weiſe freigeſetzte Geld möglichſt weitgehend erfaßt und der Kriegsfinanzierung zugeleitet werden muß. Aber dieſes Geld wird nach Beendigung des Krieges wieder volle Kaufkraft haben, denn wir werden es mit Gütern zuſätz⸗ lich belegen können, die uns reichlich und bil⸗ lig aus den neugewonnenen Rohſtoffgebieten zufließen werden. Unſer Geld iſt ſoviel wert wie unſere Arbeit wert iſt. Der Geldwert drückt den Wert des Sozialproduktes aus Alſo iſt unſere Währung eine ſoziale Währung. Der Staat beſtimmt durch Preis und Lohn den Wext unſerer Arbeit. Die Preis⸗ und Lohn⸗ politik iſt alſo Sozialpolitik im höchſten Sinne. Da das Geld den Entgelt für die Leiſtung, alſo für die Arbeit darſtellt, wird ſein Wert eben⸗ falls vom Staat beſtimmt, alſo iſt auch die Geldpolitik Sozialpolitik. Wenn mehr Geld als Güter vorhanden iſt, muß entweder das Geld verringert, der Geld⸗ wert erhöht werden, was zu ſozialen Härten und zur Produktionsbeſchränkung führt(und das lehnen wir ab) oder es müſſen zuſätzliche Güter ins Land gebracht werden, und zwar billige Güter. Dann bleibt der Geldwert un⸗ verändert und der Lebensſtandard kann gehal⸗ ien oder gar erhöht werden. Bis zur Erreichung eines ſolchen Zuſtandes kann man ohne Scha⸗ den die Kaufkraft des Geldes ſozuſagen auf Eislegen(was wir jetzt tun). Aber ſchließ⸗ lich iſt die Währungsfrage immer eine Ver⸗ trauensfrage. Nicht Gold und Deviſen oder das Wechſelportefeuille garantieren letzthin die Si⸗ cherheit der Währung, ſondern die innere und äußere Kraft des Staates. Und allein dieſe Er⸗ kenntnis lüßt im deutſchen Volke nicht den geringſten Zweifel an der Stabilität der Währung aufkommen. Die Reichsmark iſt ſta⸗ bil geblieben und ſie wird auch weiterhin ſtabil bleiben und nach ſiegreicher Beendigung des Krieges erſt recht! Denn hierfür iſt uns der Garant unſerer Führer, deſſen Sache wir mit heißen Herzen verſchworen ſind, hierfür iſt uns Garant unſere unvergleichliche Wehrmacht, aber auch die Ar⸗ beitskraft und der Einſatzwille unſeres ganzen deutſchen Volkes. Die Feierstunde in der Ewigen Wache Gauleiter Adolf Wasner legte vor den Sarkophagen der Toten des 9. November in der Ewigen Wache auf dem Königlichen Platz in München die Kränze des Führers nieder. Vorn rechts der Beauftragte der Wehrmacht, Generaloberst Fromm. (Presse-Hoffmann) Mennheim, 12. Movember 1941 Die gewaltige Aufgabe Mannheim, 11. November. Reich gefüllt war die Führerrede auch dies⸗ mal wieder. Packend, klar und treffend. Po⸗ litiſcch am wichtigſten erſcheint aus ihr die überaus ſtarke Betonung des europäiſchen Solidaritätsgedankens. Drei Fronten nannte Adolf Hitler der Welt: Unſer unvergleichliches Heer, die deutſche Heimat und Europa. Ein Ehrenname für Europa, von dem Führer dieſes weltgeſchichtlichen Ringens Front ge⸗ nannt zu werden. Der Vorgang zeigt, wie weit ſich Europa ſchon gefunden hat. Front bilden kann nur eine geſchloſſene Einheit, die etwas zu verteidigen oder zu erobern hat. Ein ſehr langer Teil der Führerrede be⸗ ſchäftigte ſich diesmal mit unſerem Kontinent. Was ſtünde ihm bevor, wenn die andern ſiegen würden? Der Oſten wird künftig nicht mehr gegen Europa mobiliſiert werden dürfen, ſondern in den Dienſt Europas geſtellt werden. Eine Erlöſung wird es für dieſes Europa ſein, wenn die bolſchewiſtiſche Gefahr verſchwindet, wenn die reiche Fruchtbarkeit des Oſtens ganz Europa zugute kommt. Das iſt zugleich unſere gewaltige Aufgabe als europäiſchem Herz⸗ und Führervolk. Unſer Ziel umfaßt dieſen Kontinent. Eine Aufgabe, deren ungeheure Dimenſionen an dem Hinweis des Führers auf die Formung eines Jahrtauſends abgeleſen werden kann. Die Ausweitung des deutſchen Exiſtenzkamp⸗ fes und des Durchbruchs der deutſchen Revo⸗ lution ins Europäiſche iſt eine vor uns unge⸗ ſucht aufgetauchte Erſcheinung. Man werfe nur einen Blick zurück auf den äußeren Anlaß die⸗ ſes zur europäiſchen Geburtsſtunde gewordenen Krieges: Rückkehr Danzigs zum Reich und ein Korridor durch den Korridor, wie Dr. Goeb⸗ bels es dieſer Tage getan hat. Mitten im Krieg merkten wir, daß England auf dieſem Kontinent ja noch zu viele Anknüp⸗ fungspunkte für ſeine Politik des gegenein⸗ ander Ausſpielens beſitzt. So mußte der Kampf gegen England zunächſt notgedrungen die Form einer Neuordnung Europas annehmen. Ein Problem löſte das andere aus, der ganze unmögliche territoriale. wirtſchaft⸗ liche, politiſche Zuſtand Europas brach auf und forderte gebieteriſch Ordnung, Erlöfung, Füh⸗ rung. Der Schlußſtein zu dieſer Arbeit, die wahre Erlöſung für Europa, wie der —. ſagte, iſt nun die Beſeitigung der auerbedrohung vom Oſten her. Der Bolſche⸗ wismus war gegen Europa, ſeine hochgezüch⸗ tete Kultur und ſein Führertum in der Welt A Nicht nur dieſe Gefahr wird jetzt bo⸗ eitigt, ſondern der fruchtbare Raum bis zun Ural Europa als natürlicher Beſtandteil, als Nahrungsgrundlage zurückgege den. Das iſt die wahre Erlöſung des übervörker⸗ ten Erdteils von ſeiner Raumnot. Der Führer gab Zahlen, die leicht ergänzt werden können und die Verhältniſſe deutlich machen. Schon jetzt kämpfen und arbeiten irgendwie über 350 Mil⸗ lionen Menſchen an der europäiſchen Front. Mit dem ſogenannten europäiſchen Rußland, das nun dazu kommt, werden es über 500 Millionen Quadratkilometer leben. Europa bis zum Protektorat weiſt die hohe Durch⸗ ſchnittsdichte von über 75 Menſchen auf den Quadratkilometer auf. Nehmen wir aber den Raum bis zum Ural hinzu, ſinkt die Dichte auf 46 Einwohner auf den Quadrat⸗ kilometer. Man muß damit die Dichte der an⸗ deren Kontinente vergleichen: Amerika mir 6,3 Menſchen, Afrika mit 5,1 und Auſtralien mit gerade einem Menſchen auf jedem Quadrat⸗ kilometer Land. Europa erlebt heute den gleichen Vorgang wie Deutſchland, als die neu aufkommende Eiſenbahn im vorigen Jahrhundert über die Grenzſtangen der zahlloſen Duodezſtaaten hin⸗ wegfuhr. So überfliegt heute das Flugzeug die Grenzen der 34 Staaten, die Verſailles aus den 24 europäiſchen Staaten vor dem Weltkrieg gemacht hat. Und in wenigen Jah⸗ ren wird es den Europäern wie den Bewoh⸗ nern der anderen Kontinente zur ſelbſtver⸗ ſtändlichſten Sache der Welt geworden fein, daß von Gibraltar zum Ural, vom Nordkap bis nach Sizilien ein einheitlicher, organiſch ge⸗ gliederter Lebens⸗ und Wirtſchaftsraum ſteht, in dem zwar noch verſchiedene Sprachen herr⸗ ſchen, wie ja auch in dem geeinten Deutſchland noch verſchiedene Dialekte geſprochen werden, in dem aber die Gaben und Kräfte aller Völ⸗ ker von einer überlegenen Führung zuſammen⸗ gefaßt und eingeſetzt werden. Die Wirkung wird eine raſche Steigerung des Wohlſtands, ein allgemeiner Anſtieg der Lebenshaltung und die Möglichkeit zur Bewältigung unge⸗ ahnter Aufgaben und Probleme ſein. Man denke an die Beſeitigung der Kriegsſchäden, an die Auffüllung des ſtark dezimierten Han⸗ delsſchiffsraumes, der nötig iſt, um die„rela⸗ tive Autarkie“ Europas durch einen Ueber⸗ ſeehandel zu ergänzen, wie es Profeſſor Dr. Lüer in einem Frankfurter Vortrag formu⸗ liert hat. Da wären ferner der„Neubau der eigenen Werkſtatt“, der Aufbau der Landwirt⸗ ſchaft und die Auswiegung von Induſtrie und Landwirtſchaft zu nennen. Die Notwendig⸗ keiten auf dem Gebiet des Verkehrs ſtellen für ſich eine!“geſamteuropäiſche Aufgabe größten Ausmaßes dar. Man denke z. B. nur an die Weiterführung der Reichsautobahnen bis an die natürlichen Grenzen unſeres Kontinents. Und das alles überſchattet von der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung, die„den Men⸗ ſchen und ſeine Arbeit in den Mittelpunkt des Strebens und Erfüllens rückt“, an den Platz, von dem mit dem Juden die angebeteten Be⸗ 8595 Gold und Kapital entfernt worden ſind. as ſind keine phantaſievollen Zukunftsbilder, ſondern das iſt konkreten Entwicklung, die ſchon letzt, mit⸗ nur die Auswirkung einer ten im Krieg, begonnen worden iſt. Große Maſſen von Arbeitern aus allen Teilen Euro⸗ pas produzieren innerhalb oder außerhalb Deutſchlands für Deutſchland und damit für Europa. So wie heute im Oſten Soldaten aus allen europäiſchen Ländern den europä⸗ iſchen Kultur⸗ und Lebensfeind niederwerfen und austilgen helfen. Denn ſie leben ja mehr oder weniger alle in der gleichen Not, alle waren ſie Sklaven jener wahnwitzigen euro⸗ päiſchen Konſtruktion, wie es der Führer aus⸗ drückte. Es entſpricht ganz der kläglichen Lage Englands von heute, wenn dieſer andere Feind Europas der ganzen elementaren Entwicklung gegenüber nichts anderes weiß, als Troſt in den ſchmerzenden Geburtswehen oder auch ſchon inderkrankheiten des ſich bildenden europäiſchen Großraumes zu ſuchen. Schon die Atlantikerklärung und ſeither alle weite⸗ ren Verſuche einer Störung ſind an der inne⸗ ren unerbittlichen Geſetzmäßigkeit des euro⸗ päiſchen Schickſalablaufes wirkungslos abge⸗ prallt. Der Raum wie die Zeit ſind diesmal Waffen, die ſich gegen ein England richten, das ſich— ganz abgeſehen von den geopoli⸗ tiſchen Bedingtheiten ſelbſt von Europa ausgeſchloſſen hat. Die höhere Warte, von der aus dieſer Krieg, ſeine Grundlagen, Methoden und Ziele in Deutſchland geſchaut wird, gibt uns nicht nur das Anrecht auf die Führung des erſten Kontinents, ſondern auch die ſichere Gewähr für die Durchführung des Kampfes und der nachfolgenden gewaltigen Aufgabe: Europa in den Dienſt Europas zu ſtellen. Frit: Braun. Der Duce bei den Süditalienern Rom, 11. Nov.(HB⸗Funk.) Auf einem Empfang des Gauleiters und der 3 Leiter der Partei Neapels hielt der Duce eine kurze Anſprache. Er erklärte, er ſei immer überzeugt geweſen, daß das Volk von Süditalien, das den Wirkungen des Krieges beſonders ausgeſetzt ſei, Ruhe und Diſziplin bewahre und die Hoffnung des Feindes ent⸗ täuſche, der durch ſeine Angriffe den Kamp⸗ feswillen und den Kampfgeiſt der Bevölkerung zu zertrümmern verſuche. Der Duce ſprach dann den Schwarzhemden Neapels ſeine Anerkennung für ihre tapfere Haltung aus und betonte, daß die Opfer von heute vom Siege gekrönt würden, durch den die Stellung Neapels als„Königin des Mit⸗ telmeeres“ und ſeine induſtrielle Entwicklung ſtark erhöht werden würde.„Die Schwarz⸗ hemden Neapels und die Bevölkerung der ganzen Campagna“, ſchloß der Duce,„ſtehen —0 der Höhe ihrer Leiſtungen und Arbeiten auf der Höhe ihrer Leiſtungen und Arbeiten für den Sieg.“ Leningrad verheizt das Holzpflaster Budapeſt, 11. Nov.(Eig. Dienſt.) Die Budapeſter Blätter berichten auf Grund von Flü tlingsausſagen überdie 3 7 Leningrad in in dem belagerten Leningrad. Da in en die Bucht vor einer Ausdehnung von mehreren Kilometern zufror, flüchtete die Bevölkerung nachts zu Hunderten über die weniger bewachten und jetzt plötzlich gangbar gewordenen Teile des Ufers 05 den deutſchen und finniſchen Truppen. Aus ihren Ausſagen geht hervor, daß ſchon zu Beginn der Belagerung verſchiedene Seu⸗ chen ausgebrochen waren, die von den So⸗ wfets nicht eingedämmt werden konnten. Nach⸗ dem die Einführ von friſchen Lebensmitteln ſchon ſeit langem aufgehört hat und die Be⸗ völkerung ſich mit Erſatzſtoffen ernähren muß, breitete ſich Skorbut aus. Unerträglich ſei auch die große Kälte, da die vorhandenen Holzvorräte vom Militär beſchlagnahmt und größtenteils verbraucht ſind. Der Stadtlom⸗ mandant habe ſich, ſo berichten die Flücht⸗ linge, jetzt entſchloſſen, das Verbrennen des Holzpflaſters zu geſtatten, was bisher ſchwer beſtraft wurde. Tickwin von groſjer Bedeutung Stockholm, 11. Nov.(Eig. Dienſt) Ein Teil der ſchwediſchen Preſſe knüpft in Darſtellungen ſeiner Vertreter in elſinki be⸗ deutſame Betrachtungen an die Eroberung des Eiſenbahnknotenpunktes Tichwin durch die deutſchen Truppen. Von hier aus und Ka⸗ linin könnten jetzt, ſo heißt es darin, deutſche Vorſtöße die die Verbindung nach Archangelſk und Murmanſk be⸗ drohen. Dadurch würde auch das ſenſatio⸗ nelle Reſultat erzielt werden, daß alle angel⸗ ſächſiſchen Preſſionen auf Finnland mit einem 44 ſinnlos würden. hab letzten Ta Der Fall Tichwin abe daher in Helſinki die allergrößte Auf⸗ merkſamkeit. erweck t. arke Beachtung findet im glei⸗ chen Zuſammenhang die Eroberung einer gro⸗ ßen Anzahl von Bunkern an der eiß⸗Meer⸗ ront. Der Helſinkier Berichterſtatter des Stock⸗ —„Aftönbladet⸗ bemerkt zum Kampf um dieſe wichtigen Poſitionen, wenn eines Tages die Geſchichte dieſes Krieges geſchrieben wird, werde ſich herausſtellen, welche phantaſtiſchen Vorbereitungen die Sowjets ge⸗ rade hier oben im Norden unternommen hatten, um von hier aus einen zerſchmettern⸗ den Vorſtoß zu richten über Finnland, Nord⸗ ſchweden und Nordnorwegen zum Atlantik. Künneke verlor seine Operefte Eigene Meldung des„HB') Berlin, 11. November. Den von ihm durchkorrigierten Klavieraus⸗ zug ſeiner vor der Uraufführung ſtehenden neuen Operette verlor ließ die Partitur in der Berliner-Bahn am vergangenen Samstag liegen. Inzwiſchen naht der 15. November, wo in Dresden die Uraufführung der Opexette ſtattfinden ſoll, für die der von Künnele korrigierte Klavier⸗ auszug dringend benötigt wird. Der Kompo⸗ niſt hat zwei Tage verzweifelt auf, den Finder gewartet. Am Dienstag hat er die Flucht in die Oeffentlichkeit angetreten und durch die Nicht minder 0 Berliner Zeitungen gebeten, ihm ſeine ver⸗ lorene Operette möglichſt ſchnell zuzuleiten. Eduard Künneke. Er — Terslärkler hrilischer Terror wülel im lrak Arebischer Widerstonel gegen kngloncls Plũne im Nohen Osten/ 245 fuührencle lraker verhoftet Eigene Meldung des„HB') Ankara, 11. Novmber. 243 führende Männer des Jraks wurden innerhalb 24 Stunden nach dem Attentat auf den anglophilen Fathri Naſchaſchiwi auf An⸗ ordnung der Engländer verhaftet. Der Be⸗ lagerungszuſtand iſt erneut über Bagdad verhängt worden. Der nationale Araber, der Naſchaſchiwi. hat, iſt bis⸗ her nicht feſtgeſtellt worden. eshalb wurden wahllos nationale Männer des Irak verhaftet. In der Hauptſtadt des von den Engländern beſetzten Syrien, in Damaskus, bezeichnet man den Tod Naſchaſchiwis als eine War⸗ nung an alle Politiker, die um perſönlicher Vorteile willen die nationale Sache der Araber an Großbritannien verraten haben und als eine Warnung an die britiſchen Politiker, die glauben, mit Terror oder Geld den arabiſchen Widerſtandswillen brechen zu können. Die Leiche Naſchaſchiwis wird nach Jeruſalem übergeführt werden. Von britiſcher Seite wer⸗ den dort große Vorbereitungen getroffen, um die Beiſetzung des Erſchoſſenen zu einer gro⸗ ßen Demonſtration für die engliſch⸗jüdiſche Sache in Paläſtina zu geſtalten. Ueber die Hintergründe des für die ge⸗ ſpannte Lage im Nahen Oſten— der eng⸗ liſchen Aufmarſchſtraße— bezeichnenden At⸗ tentats von Bagdad liegen am Dienstag hier aufſchlußreiche Informationen vor. Der Ver⸗ treter des britiſchen Kriegskabinetts im Nahen Oſten, Lyttleton, verſucht auf Befehl Londons die gewaltſam unterworfenen Staaten nun⸗ mehr zum Abſchluß von Verträgen zu zwingen, die die engliſche Gewaltherrſchaft ſtabiliſieren ſollen. Gedacht iſt an einen Bund der arabiſchen Staaten unter britiſcher Führung, an deſſen Spitze ein König der Araber ſtehen ſoll, um den Schein der Un⸗ abhängigkeit zu wahren. Der englandhörige Emir Transjordaniens, Abdallah, der der von Generaloberst von Weichs 60 Jahre all bie wichtigsten Stotionen oiner erfolgroichen mllitarischen laufbohn Berlin, 11. Nov.(HB⸗Funk) In ſeinem Hauptquartier im Oſten, inmitten der Entſcheidungskäömpfe gegen die Sowjet ⸗ union, vollendet am 12. November General⸗ oberſt Maximilian Freiherr von Weichs ſein 60. Lebensjahr. Freiherr von Weichs wurde am 12. Novem⸗ bere 1881 in Deſſau geboren, wo ſein Vater als Oberſtallmeiſter in herzoglich⸗ anhaltiſchen Dienſten ſtand. 1914 zum Rittmeiſter beför⸗ dert, zeichnete er ſich in Truppen⸗ und Gene⸗ ralſtabsſtellungen beſonders aus. Nach dem Krieg wurde Rittmeiſter Freiherr von Weichs in das 100 000⸗Mann⸗Heer über⸗ nommen. Nach der Machtübernahme wurde er als Generalmajor Infanterieführer III, danach Kommandeur der 3. Kavallerie⸗Diviſion. In dieſer Stellung ſtellte Generaloberſt v. Weichs nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht aus der 3. Kavalleriediviſion die erſte Panzerdiviſion des deutſchen Heeres auf, deren Kommandeur er bis zu ſei⸗ ner Ernennung zum Kommandierenden Gene⸗ ral des III. An in Nürnberg war. In dieſer Stelle wurde er am 12. 10. 1937 General der Kavallerie. 1938 marſchierte er mit ſeinem Armeekorps mit in die Oſtmark und dann in den Sudetengau ein. Nach Ausbruch des großdeutſchen Freiheits⸗ krieges erzwingt das Korps Weichs im Polen⸗ feldzug auf dem rechten Flügel dexr ſchleſiſchen Armee den Uebergang über die Warthe und marſchiert in Lodz ein. Während der Schlacht an der Bzura gingen ſeine Diviſionen gegen die polniſche Hauptſtadt vor, an deren Fall das Korps Weichs erfolgreichen Anteil hatte. In Anerkennung ſeiner Verdienſte ernannte der Aeschg General der Kavallerie Freiherrn von ei 855 an! a n 2. 10. 39 mM fehleheber wee rbg Heexesgruppe A erfolgreich Nach Erzwingung der Aisne⸗ brach die Armee Weichs die feindliche Front in 0 0 m Verbande der it bürch⸗“ wie Richtung beiderſeits Reims und erreichte in Verfolgungskämpfen die Marne, deren Ueber⸗ gang in der Nacht zum 13. 6. erzwungen wurde. Im Verlauf der weiteren Verforaung über⸗ ſchritt die Armee die Aube, erreichte die obere Loire und erzwang bei Nevers den Uebergang über dieſen wichtigen Flußabſchnitt. Das Ritterkreuz und die Beförderung zum Generaloberſten waren die äußeren Zei⸗ chen der Anerkennung der beſonderen Leiſtung des Armeeführers und ſeiner Truppen. Im März 1941 wurde Generaloberſt v. Weichs mit der Aufgabe betraut, mit einer Armee zwi⸗ ſchen Save und Drau gegen Jugoſlawien in das Gebiet weſtlich Belgrad vorzuſtoßen und im Zuſammenwirken mit den aus Bulgarien und Rumänien auf Belgrad vorgehenden Kräften des Generalfeldmarſchalls Liſt die in Nordjugoſlawien ſtehenden Feindkräfte zu ver⸗ nichten. Seiner geſchickten Führung iſt es zu verdanken, daß trotz des ſchwierigen Geländes die Aufgabe in der kurzen Zeit von neun Ta⸗ gen gemeiſtert wurde. Im Oſtfeldzug gegen die Sowjetunion kämpfte die Armee des Genraloberſt Freiherr von Weichs in der Mitte der Oſtfront im Rahmen der Heeresgruppe des Generalfeld⸗ marſchalls von Bock und war maßgeblich an den ſiegreichen Schlachten von Smolenſk und Gomel beteiligt. Im weiteren Verlauf der Operationen ſtießen die Diviſionen ſeiner Armee von Norden auf Tſchernikow vor und gewannen Raum nach Süden und Oſten. Be⸗ feſtigungen und Bunkerſtellungen wurden durchbrochen und der Feind geſchlagen. An der angeſchloſſenen großen Schlacht von Ki ew hat⸗ ten die Diviſionen der Armee von Weichs rühmlichen Anteil. Der Wehrmachtsbericht *2 1941. nlauft unter den an der die Armee von Weichs. Ost-Java vom-Vulkanausbrucdi bedroh! Funfiehn neue Kreter spucken lovo/ Ein geinzer Vulkenkegel wenket Eigene Meldung des„HB“) Schanghgi, 11. November. Der Oſten der niederländiſch⸗indiſchen Inſel Java iſt durch einen ſchweren Ausbruch des 3676 Meter hohen Vulkans Semeroe, des höch⸗ ſten der zwölf noch auf Java tätigen Vulkane bedroht, ſo wird am Montag aus Batavia ge⸗ meldet. Ein etwa 100 Meter hoher und 300 Meter langen Lavaſtrom ergießt ſich aus fünf⸗ zehn neuen Kratern, die in einem Umkreis von etwa acht Kilometer ſich auf dem Abhang des Semeroe geöffnet haben. Der Lavaſtrom be⸗ wegt ſich mit wachſender Geſchwindigkeit vor ⸗ wärts. Man befürchtet außerdem, daß heftige Erdbeben den Vulkan von innen aushöhlen könnten, wie dies bereits vor einigen Jahren bei einem Vulkan in der Nähe geſchehen iſt. Der Lavaſtrom bietet einen furchterregenden Anblick, ſeine Temperatur beträgt 500 Grad Celcius, er dürfte nach Meinung der Geologen 10 Jahre für ſeine Abkühlung brauchen. Täg⸗ lich ſtößt der Semeroe gewaltige Felsblöcke in die Luft, die mit Wolken von Gas und Dampf untermiſcht ſind. Durch jeden dieſer Ausbrüche vergrößert ſich die Geſchwindigkeit der Lava⸗ ſtröme, die ſich zur Zeit mit 180 Metern inner⸗ halb 24 Stunden vorwärts bewegen. Das Entſtehen neuer Krater auf dem Abhang des Semerobe bringt die Gefahr eines Einſtur⸗ zes des Vulkankegels und ſeines Abſturzes nach der Seite und in die Tiefe mit ſich. Nach Meinung der Gedlogen iſt es keineswegs völlig zunmöglich, daß im Falle einer ſolchen Kata⸗ ſtrophe der ganze Südoſten von Java in den. indiſchen Ozean verſinkt. Neues in wenigen Zeilen Generalpoſtkommiſſar Oſtland. Im Rahmen der De⸗ viſenbeſtimmungen iſt der Poſt⸗ und Zahlungsanwei⸗ ſungsdienſt vom Reich leinſchl. Elſaß, Lothringen, Luxemburg und Protektorat Böhmen und Mähren) nach dem Gebiet des Generalpoſtkommiſſars Oſtland zu den innerdeutſchen Vorſchriften und Gebühren aufgenommen worden. Poſtdienſt mit Bialyſtot. Zwiſchen dem Bezirk Bialyſtok und dem Reichsgebiet(eingeſchloſſen das Elſaß, Lothringen, Luxemburg und das Protektorat Böhmen und Mähren) iſt der allgemeine Poſt⸗ und Poftzahlungsdienſt(auch für die Zivilibevölkerung) in beiden Richtungen zu innerdeutſchen Verſendungs⸗ bedingungen und Gebührenſätzen in beſchränktem Umfange aufgenommen bzw. erweitert worden. Ueber Einzelheiten geben die Poſtanſtalten Auskunft. Rumäniſcher Handelsminiſter in Berlin. Dienstag⸗ vormittag traf der rumäniſche Handelsminiſter Ma⸗ rineseu auf Einladung des Reichswirtſchaftsminiſters Funt zu einem mehrtägigen Beſuch in der Reichs⸗ hauptſtadt ein. Am Mittwoch wird der rumäniſche Handelsminiſter an der Eröffnungsſitzung des deutſch⸗ rumäniſchen Regierungsausſchuſſes im Auswärtigen Amt unter Vorſitz des Geſandten Clodſus teilnehmen. 72. Geburtstag Vittor Emannuels III. Der 72. Ge⸗ burtstag Vikttor Emannuels III. iſt am Dienstag in ganz Italien von Volk und Wehrmacht in ſchlichter und würdiger, der Kriegszeit entſprechender Form begangen worden. Hlinka⸗Garde und Judengeſetz. Einer Erklärung des Innenminiſters Mach zufolge wurde die Hlinka⸗ Garde mit der Durchführung der Judengeſetze, ins⸗ beſondere der Konzentrierung der Juden in. Ghetto · ſtädten betraut. Litwinow ſtellvertretender Volkstommiſſar. Der mit dem Botſchafterpoſten der Sowjetunion in den nau betraute Maxim Maximowitſch Litwinow⸗Fin ⸗ kelſtein iſt vom Kommiſſarenrat zum ſtellvertretenden Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten er⸗ nannt worden, wie in Moskau am Dienstag amtlich bekanntgegeben wurde. neu⸗Armeebomber ſtürzte auf ein Zelt. Ein usà · Armeebomber ſtürzte laut Aſſociated. Preß über dem Truppenlager in Raleich(Nort Carolina) ab und fiel auf ein mit Soldaten belegtes Zelt. Den ſpärlichen Berichten nach wurden zwei Mann getötet und fünf ſchwer verletzt. Der Unfallsort wurde ſofort abge⸗ ſperrt. Clipper⸗Reiſe von Miami nach Leopoldville. Das neue USA⸗Clipperflugboot„Capetow“ der Pan⸗ american Airways unternahm am Montag ſeine erſte Fahrt auf der neuen Flugſtrecke Miami—Leopold⸗ ville in Belgiſch⸗Kongo. Das Flugboot hatte 40 Paſ⸗ ſagiere an Bord, außer elf Mann Beſatzung ſämtlich der ÜSA⸗Regierung und der Fluggeſell⸗ aft. 117 Millionen Dollar für den Panama⸗Kanal. Für Ausbau und Verteidigung des Panama⸗Kanals hat Präſident Rooſevelt vom Kongreß 117 Millionen Dollar angefordert. Von dieſer Summe will er 104 Millionen Dollar für die Erichtung neuer kriegs⸗ wichtiger Schleuſen im Panama⸗Kanal verwenden. Der Reſt iſt für den weiteren Ausbau der Verteidi⸗ gungsanlagen der Kanalzone beſtimmt. usu⸗Marineſoldaten in China ſollen ſofort eva⸗ kuiert werden. Wie„New Pork Times“ aus Wa⸗ ſhington meldet, wies das Marineminiſterium alle Fernoſtkommandeure zur Vorbereitung für die ſo⸗ fortige Evakuierung der in China ſtationierten USA⸗ Marineſoldaten an. uen-⸗sieſerungen an Thailand.„DVomiuri“ wird aus der Hauptſtadt Thailands gemeldet, die Vereinig⸗ ten Staaten hätten ſeit der Begegnung Churchills mit Rooſevelt ihre Zurückhaltung aufgegeben und liefer⸗ ten jetzt an Thailand reichlich Kriegsmaterial, darun⸗ ter mehrere Dutzend Militärflugzeuge. Thailand habe unlängſt auch Vereinbarungen getroffen für den An⸗ kauf von zwei 10 000⸗Tonnen⸗Kreuzern und zahl⸗ reichen Flakbatterien in den Vereinigten Staaten. Schnellzugsunglück in uSaA. Auf der Schnellzugs⸗ ſtrecke Neuyork—Chitago ereignete ſich ein Zugun⸗ glück, das bisher 12 Todesopfer und etwa 50 Ver⸗ letzte forderte. Das Unglück geſchah dadurch, daß die vom 1 Doppelſchlacht von Brianſt und Wiasma betei⸗ e d Deihen Seres Lenane der des. Generaloberſten — Schnellzugslokomotive durch die Exploſion einer Gü⸗ terzugslokomotive auf Schienen gehoben wurde. dem Nebengleis aus den König Saud aus Mellg vertriebenen Dynaſtie der Haſchemiten angehört, iſt als König von den Engländern auserſehen. Syrien, Trans⸗ jordanien und Frak ſollen dieſen Bund bilden, dagegen ſoll Paläſtina ihm nicht Agen fos da es ganz den Juden ausgeliefert werden ſoll. In innerpolitiſchen Angelegenheiten ſollen die Länder eine gewiſſe Autonomie behalten. Ihre Außenpolitik und Wehrmacht ſollen aber voll und ganz Abdallah und damit zugleich den Vertretern des britiſchen Kriegskabinetts im Durch Mi⸗ Nahen Oſten unterſtellt werden. litärbündniſſe mit England ſollen die drei Araber⸗Staaten außerdem zur militäriſchen Unterſtützung des engliſchen Krieges ſich bereit erklären und den Engländern für alle Zeiten Stützpunkte einräumen. 4 Oliver Lyttleton hatte ſchon für die näch⸗ ſten Tage eine Konferenz mit Vertretern der Araber nach Kairo zur Durchführung ſeines Planes anberaumt. Fakhri Naſchaſchiwi war einer der zu dieſer Konferenz eingeladenen proengliſchen Araber. Ihn hat inzwiſchen die eines nationalen Arabers hinwegge⸗ rafft. Der Widerſtand unter den nationalen JIrakern geg iſt außerordentlich heftig. eine abſolute Ablehnung Lyttleton fürchtet durch die irakiſchen Militärs, die ſchon heute durch immer neue engliſche Gewaltmaßnahmen zur Ruhe ge⸗ zwungen werden müſſen. Dieſer ſtündlich ſtärker werdende engliſche Druck hatte am Samstag, wie jetzt bekannt wird, drei irakiſche Miniſter veranlaßt, ihren Rücktritt anzubieten, obwohl es ſich jetzt bei der von den Englän⸗ dern eingeſetzten Regierung Nuri Saids um gemäßigte Elemente handelt. Der Finanz⸗ miniſter Ali Mumta, der Juſtizminiſter Sadek Baſſam und proteſtierten gegen die Entwicklung durch ihr Rücktrittsgeſuch, das aber vom Miniſterpräſi⸗ denten bisher nicht angenommen wurde, um die neu aufgetauchten Gegenſätze innerhalb der irakiſchen Regierung zu vertuſchen. Genau ſo iſt der Widerſtand der nationalen Araber in Syrien Auf Veranlaſſung der britiſchen wurde jetzt der Mufti von Syrien, Scheich Mohamed Tewfik, unter polizeiliche Bewa⸗ chung geſtellt. Aber auch in Iran gehen die Dinge nicht nach engliſchem Wunſch. Trotz immer ſtärker werdendem engliſch⸗ſowjetiſchen Druck konnte bisher der Abſchluß des Mili⸗ tärbündniſſes mit dem Jrak noch nicht herbei⸗ geführt werden, obwohl die letzten Aeußerun⸗ gen des iraniſchen Miniſterpräſidenten Fu⸗ rughi den Schluß zulaſſen, daß die iraniſche Regierung die Unterzeichnung auf die Dauer nicht vermeiden kann. Bezeichnend für Fall des Zuſtandekommens wjetunion ihren Rücktritt angekündigt haben. en KW. Berichtkt Aus dem kannt: Auf der Krim ſind die deutſchen und ru⸗ mäniſchen Truppen in weiterem Vordringen gegen Sebaſtopol und Kertſch. Beide Häfen wurden mit guter Wirkung von der Luftwaffe bombardiert. Im Raume um Moskau erlitt der Feind durch Luftangriffe erhebliche Verluſte an ſchwe⸗ ren Waffen und rollendem Material. riſche Anlagen in der ſowjetiſchen Hauptſtadt wurden mit Bomben belegt. In Nordkarelien haben deutſche und finniſche Truppen unter ſchwierigen Kampf⸗ und Geländeverhältniſſen ſtarke Teile einer feindlichen Diviſion vernichtet. Hierbei wur⸗ den 700 Bunker im Kampf genommen, 1200 emacht, vier Pan⸗ zerwagen, 30 Geſchütze, über 100 Ma⸗ ſchinengewehre und Granatwerfer⸗ ſowie zahlreiches anderes Kriegsmaterial er⸗ beutet oder vernichtet. Die blutigen Verluſte des Feindes betragen ein Mehrfaches der Ge⸗ fangenenzahl. Vor der britiſchen S ü d o ſt küſt e erzielten Kampfflugzeuge bei Tage Bombentreffer auf drei größeren Frachtern. Die Schiffe wurden ſo ſchwer beſchädigt, daß mit ihrem Verluſt zu rechnen iſt. Oſtwärts Eaſton wurde ein Hoch⸗ ofenwerk von Bomben ſchweren Kalibers ge⸗ troffen. 5 In Nordafrika griffen deutſche Kampf⸗ flugzeuge einen britiſchen Flugplatz oſtwürts ——= Matruk mit Spreng⸗ und Brandbom⸗ en an. Der Feind flog nicht in das Reichsgebiet ein. Der italienische Wehrmaditsberichtf Rom, 11. Nov.(HB⸗Funk) Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: In der vergangenen Nacht warfen britiſche Flugzeuge erneut Bomben auf Brindiſi und Neapel. Es entſtand einiger Schaden. Unter der Zivilbevölkerung gab es keine Opfer. Die Bodenabwehr ſchoß zwei Flugzeuge, eines in Neapel und eines in Brindiſi, ab. Die Zahl der Opfer des erſten Angriffs auf Brindiſi er⸗ höht ſich von 38 auf 96 Tote, die der Verwun⸗ deten auf 102. Kriegswichtige Ziele wurden nicht getroffen. In Nordafrika wurden an der Tob⸗ ruk⸗Front Angriffsverſuche des Feindes auf einige Stellungen erfolgreich vereitelt. Der Feind wurde zum Rückzug gezwungen und er⸗ lütt beträchtliche Verluſte an Toten und Ge⸗ fangenen. Deutſche Flugzeugverbände bom⸗ bardierten wiederholt militäriſche Ziele in Tobruk und verurſachten Zerſtörungen und Brände. Ein feindlicher Luftangriff auf Ben⸗ gaſi hatte Schüden an Wohnhäuſern und vier Opfer unter der arabiſchen Bevölkerung zur Folge. In Oſtafrika wurden ernent Angriffe auf unſere Steſlung von Culquabert zurückgewie⸗ ſen. Ein feindliches Flugzeug wurde abge⸗ ſchoſſen und ſtürzte vor unſeren Stellungen ab. en den engliſchen Plan der Sozialminiſter Abdul Mechdi ilitärbehörden die Haltung der iraniſchen Armee iſt die Tatſache, daß 73 iraniſche Offiziere für den all 1 eines Militär⸗ bündniſſes mit Großbritannien und der So⸗ Aus m Fi hrerhaun muarſfei, 1 Nov. Das Bielb ies Wen 1b be⸗ Militä⸗ Mit we Material das iſt die zu erfüller ſo klar, da iſt. Man ſt das Beſtrel noch haber in gleicher eigenen ſo menſchen nicht ſo; es zu geben, viel Zeit i tigkeit uns glauben m ſo überaus auch noch l Menſchen,! ſengroß überhaupt Wir ſind dem Bade wohl, daß migungen! die letzte H weitert hal gleichen Ne waltungsar walten heif chen. Aber ation ſich. ſtellen angl daß auch d Kunden in Kartothek⸗S über uns 2 frau uns z man darf der Mann, dingt ſieber einreichen 1 fahren, daf können, um zu werden? einmal ein wenn ſeine wird, ſeiner ſeinen Bed hat einmal lich iſt, bis tragte Schr Formulare teiligung a für die Ei forderlich ſi Wenn wi wir uns ge gungen der darüber frer Akten imm Heute aber —5 95 1 gebig verfü⸗ 5 ängſt nicht Weile und neuem Schg Leute mit 1 jenigen, die gabe mitleif den— und unſerer Zei als kraſſes Wel Wertvolle erlangung keit operie brachte ein r Therapie at ter den gez ein Webſtuh und Körper ten betätigt. daß der valeſzent di . Kämme wech Händen bed —— 5 Heute Skoepe Male im Spielleitu mit: Kitt Eliſabeth ler, Ben FTriedrich Der Ordetr verrannt in dens“ mit 1 könig Jagie feldzug Hein den von eir lenen Orden ter der M Friſchen Haf wegen ſeine⸗ „weltlicher? In den würden abe frohen Tag⸗ Einfälle un von Hunge ernten, Fiſck „ſieben Plag Glauben an — wie es 9 ſtets erkann Müde und g jährige ab, e und römiſch Bereits ir um Preuf „Tragödienfſt rüfen, der.d ordens beſi⸗ Heinrichs ve den Polenke ren Zerfall mit Michael 1413) daxſte unter der E Dynaſtie önig von 1„ Trans⸗ nd W ingehören, en U. ſollen die lten. Ihre aber voll gleich den inetts im durch Mi⸗ die drei litäriſchen ſich bereit lle Zeiten die näch⸗ retern der ing ſeines chiwi war igeladenen biſchen die hinwegge⸗ nationalen en Plan i fürchtet irakiſchen imer neue Ruhe ge⸗ ſtündlich hatte am ei irakiſche mzubieten, n Englän⸗ Saids um r Finanz⸗ iſter Sadel zul Mechdi durch ihr niſterpräſi⸗ vurde, um innerhalb hen. nationalen chen. Auf ärbehörden n, Scheich iche Bewa⸗ gehen die „Trotz owjetiſchen des Mili⸗ icht herbei⸗ Aeußerun⸗ zenten Fu⸗ e iraniſche die Dauer für die e Tatſache, ere für den Militär⸗ d der So⸗ dſigt haben. 'n und ru⸗ Vordringen ch. Beide g von der t gibt be⸗ der Feind e an ſchwe⸗ il. Militä⸗ Hauptſtadt eutſche und en Kampf⸗ Teile einer ierbei wur⸗ genommen, er Pan⸗ 100 Ma⸗ itwerfer⸗ naterial er⸗ en Verluſte jes der Ge⸗ te erzielten itreffer auf iffe wurden Verluſt zu de ein Hoch⸗ alibers ge⸗ ſche Kampf⸗ itz oſtwürts Brandbom⸗ sgebiet ein. tsbericht dB⸗Funk) bericht vom fen britiſche zrindiſi und den. Unter Opfer. Die ze, eines in Die Zahl Brindiſi er⸗ ſer Verwun⸗ iele wurden der Tob⸗ es Feindes ereitelt. Der igen und er⸗ in und Ge⸗ hände bom⸗ e Ziele in rungen und iff auf Ben⸗ rn und vier lterung zur Angriffe auf zurückgewie⸗ vurde abge⸗ ellungen ab. forderlich ſind? 14 9 4. neuem Schaffen. F13 Nov. ch 105½ „leeflaüf Mit weniger Menſchen und mit weniger Material erhöhte Leiſtungen zu vollbringen, das iſt die Aufgabe, die die Heimat im Kriege zu erfüllen hat. Man ſollte meinen, das ſei ſo klar, daß darüber keine Diskuſſion möglich iſt. Man ſollte meinen, daß nun wixklich überall das Beſtreben herrſcht, mit den Dingen, die wir noch haben, ſparſam umzugehen, und in gleicher Weiſe auch mit der Zeit— der eigenen ſowohl als auch derjenigen der Mit⸗ menſchen— hauszuhalten. Aber nein, es iſt nicht ſo; es ſcheint doch immer noch recht viele zu geben, die glauben, wir hätten furchtbar viel Zeit übrig, die mit übereifriger Geſchäf⸗ tigkeit uns auf das tote Gleis ſchieben und uns glauben machen wollen, als ob gerade nur ſie ſo überaus ſtark beſchäftigt ſeien. Und es gibt auch noch hinter irgendwelchen grünen Tiſchen Menſchen, die der Anſicht ſind, ohne eine rie⸗ ſengroße Papierflut ginge es ſchon überhaupt nicht mehr. 9. Wir ſind keineswegs gewillt, das Kind mit dem Bade auszuſchütten, und wir verſtehen wohl, daß Zuteilungen, Zuweiſungen, Geneh⸗ migungen und Bewilligungen, die heute bis in die letzte Hauswirtſchaft ihre Zuſtändigkeit er⸗ weitert haben, notwendig ſind, und mit der gleichen Notwendigkeit auch eine erhöhte Ver⸗ waltungsarbeit erforderlich machen; und Ver⸗ walten heißt zunächſt einmal Papier verbrau⸗ chen. Aber muß denn nun wirklich jede kleine Nebenſtelle und jede Fachſchafts⸗Unterorgani⸗ ſation ſich gerade darin den großen Dienſt⸗ ſtellen angleichen? Iſt es wirklich notwendig, daß auch der kleinſte Zigarrenverkäufer ſeine Kunden in ein von ihm ſelbſt erfundenes Kartothek⸗Syſtem preßt, daß hundert Stellen über uns Akten führen, und daß die Gemüſe⸗ frau uns zum Schlangeſtehen verdammt? Ja, man darf auch wohl einmal fragen, ob denn der Mann, der Schuhe braucht, wirklich unbe⸗ dingt ſiebenmal einen neuen Antrag ſchriftlich einreichen muß, um ſiebenmal ſchriftlich zu er⸗ fahren, daß ihm noch keine bewilligt werden können, um 75 beim achten Mal berückſichtigt zu werden? Würde es nicht genügen, wenn er einmal ein ſolches Formular ausfüllt, und, wenn ſeine Forderung als berechtigt anerkannt wird, ſeinen Bezugſchein bekommt, ſobald für ſeinen Bedarf Schuhe vorhanden ſind? Wer hat einmal erlebt, wieviel Schreiberei erforder⸗ lich iſt, bis man erfährt, daß man die bean⸗ tragte Schreibmaſchine nicht erhält, wieviel Formulare für eine UK⸗Stellung, für die Be⸗ teiligung an einer öffentlichen Ausſchreibung, für die Einholung einer Genehmigung er⸗ Wenn wir wieder mehr Zeit haben, wollen wir uns gern wieder den bürokrattſchen Nei⸗ gungen der dazu Berufenen anpaſſen, und uns darüber freuen, daß unſere Exiſtenz in tauſend Akten immer wieder ihre Beſtätigung findet. Heute aber müſſen wir uns dagegen wehren, daß von dritter Stelle über unſere Zeit ſo frei⸗ gebig verfügt wird. Wir brauchen ſie dringend ſelbſt, und auch unſere Freizeit iſt ja ſchon längſt nicht mehr eine Gelegenheit zu langer Weile und Müßiggang, ſondern kurze Raſt zu euem Schaffen. Viellei u d Leute mit viel freier Zeit. Es ſind nicht die⸗ jenigen, die Weſentliches an der deutſchen Auf⸗ gabe mitleiſten. Daß dieſe aber bevorzugt wer⸗ den— und ſie werden von den Vergeudern unſerer Zeit bevorzugt— das empfinden wir als kraſſes Unrecht. 3 P. R. Webstohl för Benlägerige Wertvolle Erfindungen, welche die Wieder⸗ erlangung der Beweglichkeit und Brauchbar⸗ keit operierter Gliedmaßen unterſtützt, er⸗ brachte ein vom däniſchen Inſtitut für Arbeits⸗ Therapie ausgeſchriebener Wettbewerb. Un⸗ ter den gezeigten Vorſchlägen fiel beſonders ein Webſtuhl auf, der gleichzeitig Arme, Beine und Körpermuskulatur bettlägeriger Patien⸗ ten betätigt. Das Gerät iſt derart konſtruiert, daß der in Rückenlage befindliche Rekon⸗ valeſzent durch Treten mit den Beinen die Kämme wechſelt, während der Schütze mit den Händen bedient wird. 33 405 Heute erſcheint die Tragödie„Annke von Stoepen“ von Friedrich Bethge zum erſten Male im Spielplan des Kational⸗Theaters. Die Spielleitung hat Rudolf Hammacher:. Es wirken mit: Kitty⸗Dore Lüdenbach in der Titelrolle, Eliſabeth Funcke, Robert Kleinert, Walter Kies⸗ ler, Benno Sterzenbach, Kaju Golembiewſti, Friedrich Hölzlin, Karl Marx. i. Der Ordensmarſchall Michael Küchmeiſter— verrannt in den Wahn eines„ewigen Frie⸗ dens“ mit dem machtgierig⸗planvollen Polen⸗ könig Jagiello— hat den befohlenen Polen⸗ feldzug Heinrichs von Plauen jäh abgebrochen, den von einer rätſelhaften Erkrankung befal⸗ lenen Ordensmeiſter, den unvergleichlichen Ret⸗ ter der Marienburg, geſtürzt und am Friſchen Haff auf Lebenszeit gefangengeſetzt— wegen ſeines„ewigen Kriegsrüſtens“—, wegen „weltlicher Neuerungen im ſiechen Orden. In den acht Jahren ſeiner Hochmeiſter⸗ würden aber erlebt Küchmeiſter„nicht einen frohen Tag“, vielmehr eine Kette polniſcher Einfälle und Gewalttaten im Ordensland.— von Hungersnot,, Peſtilenz, Münznot, Miß⸗ ernten, Fiſcheſterben, Huſſiteneinfällen— den „ſieben Plagen Aegyptens“ gleich. Küchmeiſters Glauben an eine Verſtändigung mit Polen hat — wie es Plauens ſtaatsmänniſcher Weitblick ſtets erkannt— grauſam Schiffbruch gelitten. Müde und gebrochen dankt der Dreiundfünfzig⸗ jährige ab, ein Don Quichotte ſeines Friedens⸗ und römiſchen Satzungswahns. Bereits in ſeiner Tragödie„Rebellion um Preußen“ hatte Friedrich Bethge jenen „Tragödienſtoff ungeheuren Ausmaßes“ ange⸗ rufen, der die Blütezeit des Deutſchen Ritter⸗ en beſiegelte. Er ſchilderte das Schickſal Heinrichs yhon Plauen in ſeinem Kampf gegen den Polenkönig Jagiello und gegen den inne⸗ ren Zerfall des Ordens, wie er ſich im Konflikt mit Michael Küchmeiſter von Sternberg(1412— 1413) darſtellte, als ein„erhabenes Scheitern unter der Sichel der Unabwendbarkeit“. Zor Erstoufföhrung im Monnheimer Notionolthecter wWir haben das Sdilefen im Osten gelernt Jede ruhige Minute wircd ausgonunt/ Die Streße als Ben/ Zwoln Sehläter auf dem IK*/ Vislonen vor der Schloehi pek Im Oſten, im November. Schlafen.... Wie koſtbar iſt uns dieſes Wort in dieſem Krieg geworden. Wir ſprechen es ganz anders aus als früher, ganz lang und befreiend, als ſtünde es mit drei a im Duden, und an dem ſch und dem f ſchlürfen wir herum wie am holdeſten Bordeaux. Schlafen.. beim Hören dieſes Wortes klap⸗ penalle verſtaubten Ohren hoch im Rund, weiten ſich die Nüſtern, rieſelt es die Schultern runter. Was Schlafen iſt, wiſſen wir erſt, ſeit wir die endloſen grauen Straßen langziehen. Früher ſprachen wir, wenn wir beiſammen ſaßen, von Mädchen, Büchern und Koteletts. Dieſe Themen ſind für uns geſtorben. Wenn uns der Krieg mal eine Abendſtunde mit Ge⸗ plauder ſchenkt, ſprechen wir vom Schlafen. Geſtern kam dabei heraus, daß das alles kein rechtes Schlafen war, was wir vor dem Krieg getan haben. Vor dem Krieg haben wir beſtenfalls übernachtet. Vor dem Krieg doktor⸗ ten wir an dem Schlaf noch herum, wir gähn⸗ ten, wir machten uns das Bett, wir ſchliefen ein! Gähnen? Bett? Einſchlafen? Hier ſtehen wir, hier brechen wix zuſammen. Wir liegen noch nicht ganz unten, da ſind wir auch ſchon tauſend Kilometer tief im Schlaf. Stiefel an, Rock an. überhaupt alles an, Waffe in der Hand, Steuerrad oder Zügel, den Kopf im weichen ſamtenen Dreck. Schlaf, Kamerad! Gute Nacht, Kamerad? Das Wort iſt längft ausgeklungen. Gute ⸗Nacht haben wir die letzte Nacht vor dieſem Feldzug das letzte Mal geſagt. Oder auch da ſchon nicht mehr. Schon dieſe letzte Nacht hatten wir durchwacht. Schlaf gut, Kamerad? Wer ſchläft, wie wir ſchlafen, ſchläft nicht gut oder ſchlecht. Wer ſchläft, wie wir ſchlafen, ſchläft. Der iſt über dem Steuer ſeines Wagens zuſammengeſunken und ausgelöſcht. Sein Leib iſt da, ſeine Uni⸗ form, ſein Soldbuch, aber er iſt trotzdem auf irgendeine unbeſchreibliche Weiſe weg. Er iſt tauſend Kilometer tief im Schlaf und atme ſich am fernen Born neue Kraft. Schlaf, Kamerad, ſagen wir einfach, Schlaf Kamerad, ich paß' auf, die Waffe liegt zwiſchen mir und deinem Schlaf, Schlaf Kamerad— es gibt keine zwei wunderbareren Worte in dieſem Krieg. Sollte einer von uns wählen zwiſchen einer Kiſte Bonbons und dieſen zwei Worten. er griffe zu dieſen zwei Worten. Tauſend Meter Straße im Schlaf 35 Wenn man ein paar Stunden an einer un⸗ ſerer Vormarſchſtraßen ſteht und ſieht, was da vorüberzieht, bekommt man immer wieder die gleiche beklemmende Viſion. Was haben wir alles mitgebracht in dieſen Krieg, mitgebracht an Waffen, an Munition, an tauſend Nach⸗ ſchubdingen... aber das iſt alles nichts gegen das, was wir an Schlaf mitgebracht haben. Da fährt ein Mannſchaftstransportwagen. Zwölf Mann ſitzen hinten drin! Alle zwölf ſchlafen. Wie, iſt nicht zu beſchreiben. Auf einen kurzen Blick iſt das Kreuz und Quer von Gliedmaßen auch gar nicht zu enträtſeln. Einer von den Zwölfen ſteht jedenfalls und hält ſich oben an dem Planegitter feſt. Er ſteht und ſchläft. Der Beifahrer vorn iſt dem Ka⸗ ———4 am Steuer, Mund offen, in die Seite geknickt. Kommt die Kolonne zum Stehen, legt auch der Fahrer ſein Geſicht, Feldmütze drunter, Die Entstehung unseres Kolonĩalreiches Bismardis Siege über Englanc (Schluß) Bismarck ſchickte deutſchen Konſul in Tunis(ſeit 1882), Guſt av Nachtigal, als Kaiſerlichen Kom⸗ miſſar nach Oberguinea, wo er am 5. Juli das Togogebiet unter deutſchen Schutz ſtellte und am 14. Juli in Kamerun die deutſche Flagge hißte, Verträge mit Häuptlingen ab⸗ ſchloß und die Arbeit Hamburger und Bremer Kaufleute ſowie Woermanns Faktoreien in Duala(ſeit 1868) unter deutſche Hoheit brachte. Er bewies England, daß er ſich politiſche Hin⸗ terhältigkeiten nicht mehr bieten ließ, indem er auf der Londoner Konferenz zur Regelung der ägyptiſchen Schulden vom 28. Juni bis 2. Auguſt durch Unterſtützung der franzöſiſchen Taktik derart opponierte, daß England iſoliert war und Lord Granville die Tagung nach einer heftigen Debatte mit dem Grafen Münſter, dem deutſchen Vertreter, abbrach. Bismarck trieb dann ſeinen Kampf ſo weit, daß er am der Beſchlüſſe 23. Auguſt die Nichtgenehmigung der Kapregierung durch Engkand verlangte und am 22. September auch erhielt: das deut⸗ ſche Hoheitsrecht über ganz Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika außer der Walfiſchbai und den ihr vor⸗ gelagerten Inſeln wurde damit nach neunmo⸗ natigem Streit mit Großbritannien voll aner⸗ kannt. Die Quittung für ſein feindſeliges Ver⸗ halten erhielt Großbritannien im November 1884, als in Berlin über die Anerkennung des Kongofreiſtaates verhandelt wurde. Es ſah ſich einer deutſch⸗franzöſiſch⸗belgiſchen Front gegenüber und mußte ſich Bismarcks Forderungen beugen, da es ſeine Okkupatio⸗ nen an der Nigermündung gefährdet ſah. Auch danach, im Winter 1884/85, machte das Kabinett Gladſtone(Granville Außenminiſter, Lord Derby Kolonialminiſter) bei der Erwer⸗ bung der Nordküſte Reuguineas durch den deutſchen Forſchungsreiſenden Otto Finſch dem Reiche Schwierigkeiten. Den auf auſtraliſche Entrüſtung hin vorgebrachten Anſpruch Eng⸗ lands vom 1. Januar 1885 wies Bismarck ſchroff zurück und zwang Lord Granville, der Nun, in„Annke von Skoepen“ erleben wir einen gleichſam ſelbſtändigen Epilog zum tragiſchen Ringen Plauens. Bethge ſelbſt hat davon geſprochen, daß damit der„vielſtimmi⸗ gen Toccata“ der Plauentragödie nunmehr „wenigſtimmig und pauſenlos auf einen Schick⸗ ſalsſchauplatz zuſammengedrängt“ die Fuge vom Ordenszerfall, vom heraufdämmernden Preußen folge—„unter dem ſpürbaren Aſpekt eines neuen Sternbildes— kein Jahrhundert mehr vor Kolumbus, Koppernikus und Luther“. Wie im„Heinrich von Pläuen“, ſo iſt auch „Annke von Skoepen“ jener Küchmeiſter der ewige Gegenſpieler heldiſcher Geſtalter Preu⸗ ßens, nie je anen Augenblick. Dramen held ſelber, ſo ſehr er auch(hemmend ſtets, nie handelnd) im Mittelpunkt der⸗Geſchehniſſe zu ſtehen ſcheint. Doch nun ereilt auch ihn, dem in Annke„das Land ſelber, das niemals ſtirbi“ entgegenſteht, das; unausweichliche Schickſal und reißt ihn in den Sturz der Heldiſchen mit hinab. Beethoven-Zyklos in łludwigshofen Auch die zweite Veranſtaltung der Beetho⸗ venreihe des Stamitz⸗Quartetts vereinte wie⸗ der in einem intereſſanten Querſchnitt Werke aus den drei großen Schaffensperioden des Meiſters. Das Streichquartett Es⸗dur op. 127 ſteht am Beginn des„ſpäten“ Beethoven. Es dringt vom Ausdruck perſönlichen Erlebens vor zur Geſtaltung eines höheren, überperſön⸗ „lichen, nur in der Sprache der Töne noch faß⸗ baren Inhaltes, der Lockerung und Weitung der Form verlangt. Das Stamitz⸗Quartett hat mit dieſem Meiſterwerk ſchon früher große Er⸗ folge gehabt. Es brachte es wieder in bis in jede Feinheit durchdachter, ſtraff diſziplinierter Wiedergabe. Vor allem das prägnante Scherzo ragte aus der ausgezeichneten und überzeugen⸗ den Wiedergabe hervor. Von dieſem Werk füh⸗ den Afrikareiſenden und ren manche Fäden zum Streichquartett C⸗dur zur ſelben Zeit durch den engliſchen Konſul Buchan in Kamerun Negerrevolten anzetteln ließ, zur Anerkennung dieſer Kolonie am 7. Februar 1885. Leider gelang es den Eng⸗ ländern am Schluß des„ſturmreichen Jahres 1884“, die deutſche Hoheitserklärung an der Luciabai, ſüdlich der Delagoabucht(Südoſtaf⸗ rika), zu vereiteln, weil der deutſche General⸗ konſul in Sanſibar, Gerhaxd Rolfs, unvorſich⸗ tig genug war, der Kapregierung die Gelegen⸗ heit zum Schaffen von vollendeten Tatſachen zu bieten. Bismarcks Antwort darauf war am 3. März die Veröffentlichung ſeines erſten Schutzbriefes für Deutſch⸗Oſtafrira, das Dr. Carl Peters ſich ſeit Oktober 1884 auf eigene Fauſt geſichert hatte. Nach langwierigen Verhandlungen, in deren Zeitſpänne ſich dürch den Sturz des Ferryminiſteriums in Frank⸗ reich eine neue europäiſche Konſtellation an⸗ bahnte, die Bismarck ein beſſeres Verhältnis zu England wünſchenswert machte, gelang am 1. November 1886 der Abſchluß des Sanſi⸗ die Garantie Englands für Deutſchlands wertvollſte Kolonie Deutſch⸗Oſtafrika erreicht. Das deutſche Kolonialreich war geſchaffen. Dadurch, daß er England in Europa iſolierte, hatte Bismarck freie Hand in Afrika erlangt. Als aber nach Bismarcks Entlaſſung 1890 Cap⸗ rivi auf Rat der„Grauen Eminenz“, des Ge⸗ heimrats Fritz v. Holſtein, den Rückverſiche⸗ rungsvertrag mit Rußland nicht erneuerte, verſchob ſich die Lage in Europa mit einem Schlage zuungunſten Deutſchlands. Als Deutſch⸗ land 1890 Helgoland durch den Verzicht auf Sanſibar, Uganda und Wituland zugun⸗ ſten Britiſch⸗Oſtafrikas erwarb, hat Bismarck dieſen Tauſch nicht aus kolonialer Habgier, auch nicht aus Unterſchätzung Helgolands, das er ſelbſt einmal zu erwerben verſucht hatte, ſo heftig getadelt, ſondern weil er aus dem ho⸗ hen Kaufpreis auf das Sinken des deutſchen Bündniswertes ſchloß und daraus weiter fol⸗ gerte, Deutſchland habe wohl auf das Hebel⸗ werk des Rückverſicherungsvertrages verzich⸗ tet, das ihm die damals noch nicht vorhan⸗ dene Seemacht erſetzte. H. Rother bar⸗Abkommens. Damit hatte Bismarck op. 59, 3, das mit dem großen, fugierten Fi⸗ nale die ſpätere Meiſterſchaft des Kontrapunk⸗ tes vorwegnimmt. In den Spannungen des Kopfſatzes, im anmutig elegiſchen, ſtimmungs⸗ »vollen Andante und im faſt derb tänzeriſch ge⸗ haltenen Menuett herrſcht der perſönliche, ſpon⸗ tane Ausdruckswille des„mittleren“ Beetho⸗ ven. Liebevoll hatte ſich das Stamitz⸗Quartett gerade in dieſes anſpruchsvolle Werk verſenkt. In kuültivierter, kammermuſikaliſcher Geſchloſ⸗ ſenheit, die kein Vordrängen des einzelnen kannte, der aber auch keine rhythmiſche oder dynamiſche Feinheit entging, gaben die vier Künſtler, Günther Weigmann und Otto Sedlmayr(Violine), Frieder Baetz(Brat⸗ ſche) und Kurt Friedrich(Cello) dieſes Werk mitreißend und eindrucksſtark wieder. Zwiſchen dieſe beiden, Höhepunkte des Beet⸗ hovenſchen Quartettſchaffens bezeichnenden Werke, war das Streichquartett G⸗dur op. 18, 2, das wegen des erſten Themas den unpaſſenden Namen„Komplimentierquartett“ erhielt, ge⸗ ſtellt. In ſeiner gelöſten Heiterkeit und Friſche vertritt dieſes Werk, das doch in allem ſchon durchaus die Hand Beethovens erkennen läßt, noch beſte Ueberlieferung Haydns. Es vereinte das Stamitz⸗Quartett zu feinem, flottem und muſizierluſtigem Spiel. Die verhältnismäßig ſehr zahlreichen Zuhörer dankten für die ge⸗ botenen Koſtbarkeiten mit reichem Beifall. Dr. Carl J. Brinkmann. * dichtetpreis for Otto Romboch Der ſchwäbiſche Dichterpreis 1941 wurde auch in dieſem Jahr am Geburtstag Schillers in, Stuttgart verliehen. Der Preis in Höhe von 3000 RM ging an Otto Rombach für ſeinen„großen Roman„Der junge Herr Alexius“.“ In dem umfangreichen Werk, das elfhundert Seiten»umfaßt, iſt ⸗der Glanz der weiten Welt in farbigen und bewegten Bil⸗ dern eingefangen, die das Fernweh und das Heimweh zugleich atmen, das die Schwaben zu allen Zeiten in beſonderem Maße bewegte. Otto Rombach, der 1904 in Heilbronn am aufs Steuerrad. Einen Gehörgang muß er da⸗ bei wohl wachhalten, denn kaum iſt wieder Strom in der Kolonne, fährt er wieder hoch und an. Wieder ein Stop. Und wieder ſchlafen tau⸗ ſend Meter Straße. Geſpenſtiſches Bild: Schlaf an Schlaf, Schlaf ohne Bett, ohne Nacht, in wilder lodernder Sonne. Geſpenſtiſches Geräuſch: Nichts als tiefes, ge⸗ meſſenes Atmen auf einer kriegsbeladenen Straße. Nur eine leere Feldflaſche ſcheppert u Boden. 1222 znczeſpenfiiſche Viſion: Eine Sekunde ſpäter können dieſe tauſend Meter ſchlafene Straße tobendes Schlachtfeld ſein. Und wie oft iſt dieſe Viſion Wirklichkeit geworden in dieſem Krieg. Die Kathedralen der Soldaten Aber wir ſchlafen natürlich nicht nur ſo zwi⸗ ſchendurch, wie es beiſpielsweiſe die zwölf Männer taten, von denen ich oben erzählte und die vier Tage und vier Nächte ſo gut wie nicht von ihren Fahrzeugen heruntergekommen wa⸗ ren... Wie ziehen abends gelegentlich auch einmal unter, ſchieben unſere Fahrzeuge in einen Wald und ziehen ſie erſt am anderen Morgen wieder heraus. In ſolchen Nächten bauen wir natürlich unſere Zelte, die Kathedralen der Soldaten. Da ſteht dann das in dieſem Krieg ſo rare Glück einer kompletten Nacht mit Haus und Wand und der Länge lang ausſtrecken vor uns. Dann hocken wir mit Brot und Schmalz und heißem Tee vor dem hochgeklappten Portal unſerer kleinen Kathedrale und unterhalten uns. Wir könnten uns über Mädchen, Bücher und Koteletts unterhalten. Wir wiſſen nicht, wie es kommt, wir unterhalten uns vom Schla⸗ fen. Dann kriechen wir unter, wie wir ſind. Wir ziehen uns ſogar den Rock wieder an, den wir eben mal abgelegt hatten. Und wenn wir dann morgen früh, nach einer Völlerei an Schlaf, wieder aufwachen und der Feind läßt uns die Zeit dazu,— dann ziehen wir uns erſt aus. Denn drüben fließt ein Bach. Der erſte ſeit acht Tagen. Zwei Worte genügen: Tos weiter! Nach zwei Tagen und Nächten ohne Schlaf wurden wir eines Nachts von eingekeſſelten Sowjets, die einen Durchbruch verſuchten, über⸗ fallen. Sie kamen nicht perſönlich, ſondern ſchickten eine Hölle von Feuer vor. Maſchinen⸗ gewehre hämmerten, Pakgranaten zerfetzten neben, hinter, vor uns, heiße Sprengſtücke fau⸗ ſten um uns her. Fünf volle Stunden ſchrie die Welt um uns herum. Wir lagen zu dritt in einer dünnen Kuhle, aneindergepreßt, als wären wir nur ein Menſch. Nach der zweiten Stunde Hölle waren zwei von uns eingeſchlafen. Kein einziger Donner⸗ ſchlag der nächſten folgenden Stunden ver⸗ mochte ſie zu wecken. Wenn ein deutſcher Sol⸗ dat ſchläft, können plötzlich ſämtliche Lokomo⸗ tiven Europas neben ihm raſſeln, dampfen und pfeifen, er ſchläft trotzdem weiter. Aber der⸗ leiſe Ruf eines Kameraden: Los auf! oder: — Los weiter! genügt, daß der Geweckte im näch⸗ ſten Augenblick gefechts⸗ oder marſchbereit iſt. Und die Träume? Träume! Von verpaßten Straßenbahnen und geglückten Rendezvous mit Nofrot ſe? Wir träumen von Dingen, die uns näher ſind, von Stiefeln, 75⸗Geſchützen, Panzern, Bomoen, bolſchewiſtiſchen Kahlſchädeln und brennenden Dörfern.— Einmal träumte ich, der Krieg wäre aus und gewonnen und rings durch die Wälder würde geblaſen: Das Ganze halt!... Ich fah uns dann alle in die Heimat zurückkehren, in unſere Häuſer treten, unſere Wohnungen Wir ſagten zu euch nicht„Guten Tag“ und gaben euch auf keine eurer Fragen Antwort, wir gingen raſch und ſtumm an euch vorbei hinten zum Schlafzimmer, traten ein, ſchloſſen es von innen ab und kamen nach acht Tagen wieder heraus. Ich verrate nicht, was wir darin gemacht haben. Kriegsberichter Hans Huf fz k y. Neckar geboren wurde, iſt auch als Drama⸗ tiker hervorgetreten: mit dem Schauſpiel „Apoſtel“(1929 am Düſſeldorfer Schauſpiel⸗ haus aufgeführt), mit dem Volksſtück.„Der Münſterſprung“(19344 am Mannheimer Nationaltheater herausgekommen) und mit dem Schlüter⸗Drama„Ein Mann an der Wende“(am Berliner deutſchen Theater 193⁵ aufgeführt). Starken Widerhall haben auch Rombachs weitere Romane gefunden, und zwar beſonders„Der Ikarus von Ulm“ und der Schelmenroman„Adrian der Tulpendieb“. Hirlerjugend in der Kkgl. Oper RNoms Im Rahmen der ſtändigen Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen der Reichsjugendführung und der italieniſchen Staatsjugend fand in der Königlichen⸗ Oper zu Rom eine Großkund⸗ gebung ſtatt. Die 225. Mann ſtarke Muſik⸗ abordnung der HJ, die ſich auf einer Konzert⸗ reiſe durch Italien befindet, beſtritt ein im⸗ mer wieder von ſtürmiſchem Beifall aufge⸗ nommenes, eindrucksvolles Programm mit bekannten Märſchen und Soldatenliedern in zweiſtündiger Folge. In Anweſenheit des Parteiſekretärs, Miniſter Serena, des deut⸗ ſchen Botſchafters von Mackenſen, des japani⸗ ſchen Botſchafters, der Geſandten der dem Dreimächtepakt beigetretenen Staaten, hoher Gäſte aus Partei, Staat und Wehrmacht, ſo⸗ wie zahlreicher Mitglieder der deutſchen Ko⸗ lonie Roms ſich der Abend zu einer machtvollen Kundgebung des deutſch⸗italieni⸗ ſchen Zuſammengehens. Aus der Mannheimer Schauspielschule Frl. Anny Fuchs, die vor kurzem die Büh⸗ nenreifeprüfung mit„gut“ beſtanden hat, wurde für die Spielzeit 1942/43 an das Lan⸗ destheater in Innsbruck als Naive ver⸗ pflichtet. Der braunſchweigiſche Miniſterpräſident Klagges berief in das Kuratorium des neuen Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Inſtituts für Phonometrie⸗Deutſches Spracharchiv den Profeſſor Dr. Willy Hellpach. von der Uni⸗ verſität Heidelberg. 5 e der letzten Abenddämmerung des anderen Ta⸗ Ein Schwieriqer Föll Von loseph 4 Als ich in das leerſtehende Bauernhaus ein⸗ 3291 war ich bei den Bewohnern des Hoch⸗ gebirgsdorfes Gegenſtand kopfſchüttelnder Ver⸗ wunderung. Die Leute konnten ſich nicht recht vorſtellen, was ſo ein Schriftſteller eigentlich arbeitet und wieſo er bei ihnen hauſen kann. Langſam ſchienen ſie ſich dann ein Bild von meiner Tätigkeit zurechtzulegen. Ich merkte es daran, daß immer mehr Dorfbewohner mit kleinen Schreibaufträgen zu mir kamen. Nur eines blieb ihnen noch rätſelhaft: daß ich hart⸗ näckig darauf beſtand, dieſe Schreibereien un⸗ — als Freundſchaftsdienſt zu verrich⸗ Meine lieben Bergbauern wiſſen ja nicht, daß dieſe kleinen ſchriftlichen Hilfeleiſtungen eine teils vergnügliche, teils ſehr ernſthafte Quelle des Studiums für mich ſind. Während ich die Brieſe, Geſuche, Verträge für ſie ſchreibe, gewinne ich einen Einblick in ihre Lebensum⸗ ſtände und menſchlichen Eigenheiten, der den meiſten Beſchauern verſchloſſen bleibt. In den Sorgen und Mühen, die ich kennenlerne, ſpüre ich den verborgenen Pulsſchlag eines kraftvol⸗ len Lebenswillens, und in den allzu menſch⸗ lichen Zügen, die ſich mir verraten, erfahre ich den beſonderen Humor, die naturnahe Kind⸗ lichkeit, aber auch die ſchickſalstragende Kraft der bäuerlichen Herzen. Nebenbei belohnt mich meine Dorfſchreiber⸗ tätigkeit oft mit kleinen heiteren Belichtungen. So etwa wenn ich beim Abfaſſen eines„Milch⸗ vertrages“ für einen Almpächter zu ſchreiben habe:„Der Hirt hat die Obſorge für das Vieh und darf durchaus nicht mißhandelt werden⸗. Wohlgemerkt: nicht das Vieh, der Hirte ſchwebt hier in Gefahr verprügelt zu werden! Vor kurzem wurde ich nun gar in einen ſchwierigen Fall verwickelt. Kam da eines Abends noch ganz ſpät eine Bäuerin zu mir, eine junge Witwe. Bevor ſie mir ihr Anlie⸗ gen eröffnete, verpflichtete ſie mich feierlich —5 Verſchwiegenheit. Doch auch abgeſehen von ieſer Verpflichtung könnte ich es. unterlaſſen, zu enthüllen, was mir die junge Bäuerin dann erzählte, denn Unbeteiligten würde es ziemlich nichtig erſcheinen. Für die Beteiligten aller⸗ dinas war es eine jener ſehr menſchlichen Fehden, die mit verbohrter Leidenſchaft zu einem unheilvoll ſpannungsgeladenen Höhe⸗ punkt getrieben werden. Und meine Beſuche⸗ rin verlangte in aller Unſchukd, ich ſolle ihr helfen, die Lunte aus Pulverfaß zu legen. Ihre aufrechte Geſtalt, das klare Geſicht und die blanken blauen Augen ſtanden dabei im offen⸗ ſichtlichem Gegenſatz zu ihren trüben Abſichten. Ich hätte ablehnen müſſen. Aber der Fall erregte meine Anteilnahme und es reizte mich der Verſuch, insgeheim mildernd einzugreifen. Ich hatte es nicht leicht, meine vor Kampfes⸗ luſt ſprühende Klientin auf einen klug 0 mäßigten Standpunkt feſtzulegen. Endlich ſchrieb ſie nach meinem Diktat einen Brief in ihrer Handſchrift und Rechtſchreibung. Nach⸗ dem ſie mir noch Geheimhaltung meiner Mit⸗ arbeit gelobt hatte, ſorgte ich dafür, daß der Brief ohne weitere Zuſätze in den Kaſten ge⸗ langte. Ganz unerwartet kam dieſes Schreiben, einem Bumerang gleich, an mich zurück. In gas brachte es mir der älteſte Sohn der Fa. milie, an die es gerichtet war. Aber nicht etwa, weil er mich als den geheimen Verfaſſer erkannt hatte. Nein, er wollte, daß ich ihm helfe, dagegen zu ſchreiben, und auch er ver⸗ pflichtete mich zu ſtrenger Verſchwiegenheit. Ich kam mir vor wie ein Schachſpieler, der ge⸗ en ſich ſelber ſpielen muß und obendrein die ufgabe hat, das Spiel unentſchieden zu been⸗ den. Nachdem es mir gelungen war, die maß⸗ loſen Abſichten des Bauernſohnes, der aber nicht weniger ſympathiſch ausſah als ſeine Widerfacherin, ſtark zu mildern, diktierte ich ihm noch ſpät nachts einen Brief gegen den, welchen ich am Abend vorher zuſtande gebracht hatte. Abwechſelnd hatte ich ſo faſt täglich noch ſpät abends mit einem der beiden zu tun, und dieſe Tätigkeit erforderte oft mehr Kopfarbeit und pfychologiſchen Aufwand als meine Tages⸗ arbeit. Plötzlich blieben beide Parteien aus. Nach ————— eee-ethne n Ein Libyen-Roman von Carl Otto Windecker Copyrisht by Aufwärts Verlag. Berhn 46. Fortſetzung „Nichts weiß ich, gar nicht,— nur daß ich glücklich bin, Piſani, alter, guter Junge, uter beſter Freund,— erſt ſeit ein paar Stunden weiß ich, daß du mein beſter Freund warſt und biſt..!“ Noch einmal lagen ſie ſich in den Armen. Angelika kam dazu. Capelli ſah ſie/ und holte ſie heran. „Das iſt Angelika, alter Freund!“, ſagte er ſtrahlend. Piſani begriff nicht ſofort. „Willſt du mir einen rieſengroßen Gefallen tun?“, fragte Capelli und ſtieß den Freund vergnügt die Fauſt in die Rippen. „Wenn es weniger ſchmerzhaft iſt, als deine augenblicklichen Zärtlichkeitsbeweiſe,— dann ja!“ brummte Piſani. „Schmerzhaft? Gax nicht. Ueberhaupt nicht, Willſt du mein Trauzeuge ſein?“ „Trauzeuge?“, fragte Piſani verſtändnislos. „Jawohl, Trauzeuge. Dieſes wunderſchöne Mädchen hier, das du in meinem Arm ſiehſt, und ich, wir beide wollen nämlich bald hei⸗ raten. Sehr bald ſogar, damit ich, wenn ich ur Reſerve überſchrieben bin, dieſe Farm ier übernehmen kann! Einverſtanden?“ „Einverſtanden!“, lachte Piſani. „Einverſtanden?“, wandte ſich Capelli nun auch an Angelika. Sie antwortete nicht. Sie legte nur ihre Arme um ſeinen Nacken und küßte ihn. „Schade...“, brummte Piſani. mehreren Tagen begegnete ich meinem heim⸗ lichen Klienten, dem Bauernſohn, auf der Dorfſtraße. Zu meiner Verwunderung tru er das blonde Bübchen der jungen Witwe au dem Arm. Er nickte mir verlegen einen Gruß zu und verſchwand im Haus der Mutter des Kleinen. Ich atmete auf. Das Unentſchieden meines ſchwierigen Schachſpieles war erreicht, meine Partner hatten ſich verſöhnt. Und jetzt drückt mich nur noch eine kleine Sorge: Hoffentlich treiben die beiden die Ver⸗ ſöhnung nicht ſo weit, daß ſie ſich auch das Ge⸗ heimnis meiner Mitwirkung verraten. Die Drohung Eine Schnurre aus dem Böhmerwald Auf ſeinem Rundgange durch die Walbdſeite kommt der Winterberger Rauchfangkehrer in unſer Dorfwirtshaus. Er ſetzt ſich an einen Tiſch, zieht einen Speck heraus und ein Stück Brot und ruft: „Wirtshaus!“ Nach einer guten Weile erſcheint die Wirtin, mit einem kleinen Kinde an der Bruſt. „A Bier!“ beſtellt der Gaſt. 48 Die Frau legt das Wickelkind auf einen Tiſch und geht um das Bier in den Keller. Der Kleine heult die ganze Zeit gottsjäm⸗ merlich. Die Wirtin kommt bald zurück, nimmt das Kind wieder an ſich und ſtellt das Bier dem Manne hin. 7 Wie der Säugling den Schwarzen erblickt, plärrt er noch gräßlicher. Da ſetzt ſich die Wirtin zum hinterſten Tiſch, drückt den Kleinen feſt an die Bruſt und redet gutmütig: 35 „Trink ſchön,— trink' ſchön!“ Der Wurm aber ſchreit ohne Aufhören weiter. Da wird zuletzt unſere Wirtin zornig und fährt ihren Sprößling an: „Hiazt trink' hiazt trink— ſünſt gib ih's an Rauchfangkihrer!“ Rudolf Kubitschek. Das Gespensf Von Mathios Werner Ich glaube ſeit meinem zehnten Lebensjahre nicht mehr an Geſpenſter. Im elften habe ich dem Weihnachtsmann den Glauben aufgeſagt und ungefähr im zwanzigſten dem Storch, Den Glauben an den Weihnachtsmann und Storch habe ich nie wiedergefunden. Aber mit den Geſpenſtern iſt das ſo'ne Sache ſeit jener grau⸗ ſigen Nacht auf dem Vormarſch in Frankreich. Eines Abends wurde mir in einem Dorf ein Quartier in einem Neubau zugewieſen, worin es noch nach Kalk und Oelfarbe roch. Sonſt roch es in dieſen Häuſern manchmal— na ſagen wir, als ob jemand längere Jahre nicht die Wäſche gewechſelt hätte. Dieſes aber war ein Neubau. Todmüde von dem Gewaltmarſch, der hinter uns lag, erklomm ich, geführt von meinem Quartiermacher, die Treppe zum erſten Stock mund betrat mein Zimmer. In der⸗Ecke ſtand ein altes eiſernes Feldbett. Weiß Gott, woher meine Leute das bezogen hatten. Ein bis zum Erbrechen vollgeſtopfter Strohſack als Unter⸗ lage, eine rotkarierte Beleibtheit von Deckbett darauf, das feucht war wie ein ſatter Seehund. Nun, man war ſchon ſchlimmere Nachtlager gewöhnt. Uebrigens befand ſich über dem Kopf⸗ ende ein Lichiſchalter. Dann war da noch an der jenſeitigen Wand eine Kiſte, die Farben, Pinſel und ſonſtiges Malgerät enthalten mochte. Es ſtanden zwei Tüten auf ihr, aus denen ein roter Farbſtaub rieſelte. Wahrſchein⸗ lich war der Maler in ſeiner poſtrafaelitiſchen Kunſt unterbrochen worden, als wir einrückten. All das war mir aber höchſt gleichgültig. Schlafen wollte ich, ach ſchlafen! K Ich trat zum Bett, wälzte den rotkarierten Seehund über mich, knipſte das Licht aus und verſchied. Bald darauf verkündeten ruhige Atemzüge... würde eine Romanſchriftſtelle⸗ Nythos und Didiung Den Weg zum Dichter 425 Reinhold Bul⸗ rin in einem Buch„Walde els, ein deutſcher Dichter“(Weſt⸗Oſt⸗ Verlag, Berlin) nicht über die ſchickſalgegebenen oder zufälligen Daten eines ſchöpferiſchen Le⸗ bens. Ziel dieſes Buches, das ſich bei einer gedankenreichen, kulturphiloſophiſch begründe⸗ ten Betrachtungsart des dichteriſchen Werkes frei hält von aller äußerlichen Schilderung, iſt: aus dem Werk als Ganzem, als Ergebnis einer bruchloſen Entwicklung, die Einheit von Kunſt und Menſch von Dichter und Dichtung aufzu⸗ zeigen, mag man ſie nun aus dem Widerſtreit von Natur und Willen oder aus dem Einklang von Streben und Geſtaltung erwachſen ſehen. Bulgrin gibt, indem er Gemüt und Geiſtesart, Wirklichkeit und höhere dichteriſche Schau in Traum, Geſicht und Sinnbild von Waldemar Bonſels erhellt, ein in leſſingſchem Sinne kriti⸗ ſches Bild eines Lebenswerkes derart, daß er die Kräfte eines Dichtercharakters aus ſeinen Geſtalten ſpürbar macht. Dr. Peter Funk. 3 Dem Buche entnehmen wir eine Darſtellung von Mythos und Dichtung, die nicht nur für das Werk Waldemar Bonſels' aufſchlußreich, „Wieſo. ſchade?“, fuhr herum. „, daß ich meine Kamera vergeſſen habe. So ſchöne Bilder kriegt man ſelten!“ Leutnant Capelli ſaß bei Gabriotti auf der Terraſſe des Koloniſtenhauſes. Ein ruhiger Abend war den Stunden der Auf⸗ regung und des Kampfes gefolgt. Leutnant Piſani war mit ſeinen Kamelreitern abgerit⸗ ten, um von der nächſten Militärſtation aus einen Krankentransportwagen für Hauptmann de Marchi zu beſtellen. Zwei, drei Tage wür⸗ den noch darüber vergehen, bis der Wagen eintreffen konnte. Solange wollte auch Capelli hier bleiben für den Fall, daß die Beni Da⸗ cars an Rache dachten und noch einmal zu⸗ rückkommen ſollten. Angelika war zu dem Verletzten hinaufgegan⸗ gen, um ihn zu verſorgen. „Meine Thesorie iſt zuſammengebrochen!“, meinte Gabriolti müde.„Ich habe immer be⸗ hauptet, Ihr Soldaten ſtört nur unſere fried⸗ liche Koloniſtenarbeit. Ohne Sie wären wir wohl alle nicht mehr am Leben,— ſo wie Ne⸗ ro, den Ihre Spahies im Garten beerdigt Ren Armer Kerl. „Koloniſten und Soldaten, lieber Ga⸗ bridtti!, antwortete Capelli.„Die einen ſind nicht vom anderen zu trennen. Der Soldat er⸗ obert ein Land, der Koloniſt gewinnt es,— im Schutz des Soldaten. Der eine kommt ohne den andern nicht aus. Ein jeder hat ſeine Aufgabe, die im gemeinſchaftlichen Ziel mündet...“ „Es war eine harte Lehre, die mir erteilt wurde!“, nickte Gabriotti. Aufmerkſam ſah der Leutnant Angelikas Va⸗ ter an. Wo waren die großartigen Geſten, wo das herrliche Auftreten geblieben. Gabriotti ſaß ſtill, ein wenig in ſich zuſammengeſunken. Sein Geſicht war blaß, tiefe Falten zogen von den Nafenflügeln zu den Mundwinkeln. Der Mann war um Jahre gealtert. Irgend etwas ſchien ihn ſehr zu bedrücken— ſicherlich nicht nur die Erkenntnis, daß ſeine Theorie ſich bei ihm ſelbſt als falſch erwieſen hatte. Als Ga⸗ Capelli demar Bon⸗ drohend ſtiller, „„Mythos im weiteſten Sinn iſt die rin... Doch was war das? War da etwas? — Ach Unſinn! Schlafen, ſchla——— Nein, da war etwas! Ich lauſchte mit ſämtlichen Ohren. Der Wind konnte es nicht ſein. Mein Gott, ſchließlich war es ein Knacken im Balkenwerk oder. Das war denn aber doch— nein, ich täuſchte mich nicht. Deutlich vernahm ich einen ſchlür⸗ fenden Schritt, der immer näher kam. Ich knipſte das Licht an. Stille... Ich überlegte: Ich hatte da unten in der Landſtraßenkneipe zwei kriegsſtarke Grog getrunken. Aber die ſchmeißen doch ſeit Wallenſteins Zeiten einen Landsknecht nicht um. Ich hatte alſo wohl doch nur geträumt. Gelaſſen drehte ich das Licht wieder aus. Zu albern, dieſe Halluzinationen! Bin ich denn verhext? Der nämliche Schritt kommt näher— immer näher. Jetzt war es an meinem Bett. Wieder ein Druck auf den Schalter. Helle. Stille. Ich nahm mein Seiten⸗ gewehr und zog blank. Da—— auf jener Kiſte die Tüte begann ſich plötzlich zu bewegen, takt⸗ mäßig hin und her. Einmal nach rechts, dann nach links. Alle guten Geiſter! Ich ſaß im Bett, das bloße Schwert in der Hand. Dann ſprang ich auf und ließ das Seitengewehr mit aller Kraft auf die geſpenſterhafte Erſcheinung ſauſen. Ein Krachen und Kniſtern, ein pfeifender Laut. Als ich den Ort der Tat unterſuchte, fand ich einen blutigen Leichnam in der Farbentüte— eine Maus. Sie hatte wohl aus der Tüte gewollt und die Papierhülle, in die ſie hinein⸗ geſchlüpft war, zu durchbrechen verſucht. Nun war ſie erlöſt. Meine Kameraden lachten, als ſie hörten, daß nachts ein franzöſiſches Mäuschen— ein vier⸗ beiniges— bei mir im Zimmer geweſen war. Alberne Geſellſchaft! Zo Bolgrins Biogrophie des Dichters Bonsels ſondern geeignet iſt, begriffsklärend zu wirken: Verſinnbild⸗ lichung des Unerfahrbaren, Mythos im her⸗ kömmlichen Sprachgebrauch die nachträgliche Verdichtung vorhiſtoriſcher, in der Einnerung verſchwimmender Ereigniſſe. In den Frühzeiten der Dichtung beſteht zwi⸗ ſchen Mythos und Dichtung noch kein Unter⸗ ſchied. Mythos in genanntem Sinne iſt die „Edda“, während das Nibelungenlied ſchon die Epiſierung eines Mythenkreiſes darſtellt. Wo für die Auffaſſung unſerer Zeit die Grenze zwiſchen Mythos und Dichtung noch zu ertaſten iſt, wird erkennbar, wenn man die Neufor⸗ mungen des Nibelungenſtoffes im neunzehnten Jahrhundert ins Auge faßt. Hebbels Nibe⸗ lungen ſind die Dramatiſierung eines im Ni⸗ belungenlied ſchon epiſierten Mythenkreiſes, Wagners Nibelungen die dramatiſche Neu⸗ Mythiſierung eines ganzen Komplexes von Mythenkreiſen. Hebbel hat den Nibelungen⸗ ſtoff aus dem mythiſchen Bezirk gelöſt, Wagner hat ihn dorthin zurückgeführt. Seit Wagner ſeine Tat der Neu⸗Mythiſierung vollbringen konnte, iſt man geneigt, die Mythi⸗ ſierung, die in früheren Zeiten das Werk eines briotti ihn vorhin bat, mit ihm zuſammen eine Pfeife zu rauchen, da hatte Capelli das be⸗ ſtimmte Gefühl, daß Gabriotti etwas auf dem Herzen habe, das er mit ihm beſprechen wollte. „Es iſt nicht nur das...“, ſagte der Koloniſt, als habe er Capellis Gedanken erraten.„Zch bin nicht ſo eitel,— meine Theorie war falſch, ſchön, ich ſehe es ein. Es iſt etwas anderes— meine Farm. Meine Schulter iſt hin, ich ſpüre das,— auch, wenn alles wieder ſchön zuſam⸗ menwächſt, ich werde nie wieder ſo arbeiten können, wie ich es bisher getan habe. Und arbeiten muß man können, wenn man eine Farm in Afrika hat und erhalten will. Ich werde die Farm wohl verkaufen müſſen...“ „Warum?“, fragte Capelli. „Soll ich Angelika allein wirtſchaften laſſen? Das geht nicht. Auch auf die Araber iſt kein Verlaß. Wenn niemand hinter ihnen ſteht, der ſie antreibt, dann legen ſie ſich lieber in den Schatten und ſchlafen. Angelika kann ſie nicht ſo anpacken, wie es notwendig wäre. Negro hat mir oft angeboten, ich ſoll im Koloniſations⸗ amt in Tripolis mitarbeiten. Ich wollte Sie um Ihren Rat bitten, Tenente,— ſoll ich die Farm aufgeben und mit Angelika nach Tripolis ziehen?“ Capelli lächelte.„Da iſt ſchwer zu raten— nur eines muß ich im voraus ſagen: Angelika will nicht nach Tripolis.“ Der Koloniſt ſah auf.„Was ſoll das heißen? Will ſie vielleicht allein hier zurückbleiben?“ „Allein nicht— ſondern mit mir!“ Faſſungslos nahm Gabriotti die Pfeife aus dem Mund. Mit weitaufgeriſſenen Augen ſtarrte er den Leutnant an. „Sie.. ich verſtehe das nicht.. hier iſt keine Militärſtation.. häßlich zu Ihnen, ich habe Ihnen geſagt, daß ich Angelika keinem Soldaten zur Frau geben werde. Es ginge mir auch heute noch gegen die Natur, ich bin ehrlich,— aber ſchließlich— wir verdanken Ihnen unſer Leben und— noch mehr. Wenn Angelika heute zu mir käme und ſagte, ſie möchte einen Leutnant heiraten,— ich weiß, ich war damals Anekdole um Fritz Reuſer Der Mecklenburger Fritz Reuter, Schöpfer des unſterblichen Onkel Bräſig, der mit ſo großem Scharfſinn die Armut aus der Powertee er⸗ klärte, beſaß in hohem Maße die Gabe der lalo⸗ niſchen Antwort, wie ſie in ſolcher Trefſſicher⸗ heit wohl nur in Niederdeutſchland zu Hauſe iſt. Daß ſie bei Reuter, einem unſerer größten Humoriſten, zugleich von ſchlagendem Witz war, verſteht ſich nachgerade von ſelbſt.— Wir grei⸗ fen aus der Fülle der Ankedoten, die uns über⸗ liefert ſind, eine heraus, die für die Art Reu⸗ ters, eines beſcheidenen und jeder Aufſchneide⸗ rei abholden Menſchen, beſonders typiſch iſt. „Da traf unſer Dichter eines Tages in Roſtock auf der Straße einen Bekannten aus ſeiner Jugend, der es im Karrieremachen ziemlich weit gebracht hatte. Noch kürzlich war ihm ein hoher Poſten zugefallen, und ſo kam er ſich gegenüber dem Dichter, der wegen ſeines deutſchfühlenden Herzens zwar lange auf der Feſtung geſeſſen, aber ſonſt ohne Rang und Auszeichnung geblie⸗ ben war, als ein richtiges Genie vor. Er prahlte laut mit ſeinen Erfolgen und lonnte ſich nicht genug daran tun, ſeinen Reichtum herauszu⸗ ſtreichen, den er im Laufe der Jahre erraſft und erheiratet hatte. Reuter hörte eine Zeitlang ſtill zu und beſah ſich aufmerkſam ſein pron'g ſchwafelndes Gegenüber, das ihm jetzt gar au'e Ratſchläge gab, wie er gleichfalls zu Geld und Anſehen kommen könne. Der alte Bekannſe mochte das Schweigen des Dichters wohl afs Bewunderung auslegen, denn er nahm den Mund immer voller. Da unterbrach ihn Rinter plötzlich mit den Worten:„Ick will gohn denn fünſt platzt di bi ſoveel Geld noch die Bücks“. Sprachs und ließ den Verdutzten allein auf der Straße ſtehen. W. Vernekohl. in Jahrhunderten wirkenden Volksgeiſtes war, als im Machtbereich des einzelnen lebendeu⸗ tenden Künſtlers liegend zu begreifen. Die Schule Stefan Georges beſchritt in ihren Deu⸗ tungen der Geſtalten jüngerer Vergangenhen den Weg einer Auslegung, die durch die Proji⸗ zierung des zu Rühmenden auf mythiſche Hin⸗ tergründe, Vergleichs⸗ und Kontraſtgeſtalten eine ſtärkere Erhellung vordergründiger Le⸗ bens⸗ und Werkdarſtellung anſtrebte. Dabei entſtand neben und aus dem bisher nur hiſtoriſch faßbaren Begriff des Mythiſchen ein rein pſychologiſcher, deſſen entrückende Sup⸗ ſtanz und Kraft ſich nicht in der Zeit, ſondern im Raum und in der Geſtalt der Seele aus⸗ wirkte und nach und nach ſogar die Mythiſie⸗ rung am lebenden Objekt, mit oder ohne litera⸗ riſche Darſtellung, in den Bereich der Möolich⸗ keit gelangen ließ. Greiſe Staatsmänner, Künſt⸗ ler und Dichter. die einſam und kulturfern leb⸗ Kat wurden. auf dieſe Weiſe zu mythiſchen Ge⸗ alten. Bongortz Serenode in Scorbrõcken Der Saarbrückener Generalmuſikdirektor Heinz Bongartz brachte im zweiten Sinfoniekon⸗ zert eine eigene„Serenade. Notturno und Scherzo“, op. 16, zur Uraufführung. Gedichte von Guſtav Schüler gaben die Anregung. Dennoch handelt es ſich um abſolute Muſik. Streng tonale Harmonik und formale Geſchloſ⸗ ſenheit zeichnen die Arbeit aus. Die blühende Melodik, die ſtrahlende Klangfarbe und lo⸗ riſche Grundſtimmung ſicherten dem Komponi⸗ ſten der neu⸗romantiſchen Schule ſtärkſten Bei⸗ fall. Erwin Dekker Wilhelm Furtwängler wird am 12. und 16. November in Zürich das Tonhallen⸗Orcheſter, am 17. in Bern das Muſikvereins⸗Orcheſter dirigieren. Generalintendant Hans Meißner hat das Märch“! „Schneewittchen“ von Trude Volkner für das Opern haus Frankfurt a. M. erworben. Die Uraufführun findet am 3. Dezember 1941 ſtatt. Erwin Dreſſel, der als Nachfolger Hans Ros⸗ bauds das Muſikleben in Münſter leitet, hat eine Oper„Das Urteil von Zalamea“(nach Calderons Schauſpiel„Der Richter von Zalamea“) geſchrieben, die von den Städtiſchen Bühnen in Dortmund zur Uraufführung angenommen wurde. Ludwig Hölſcher iſt für Februar 1942 nach Butareſt zu einem Soloabend und zur ſoliſtiſchen —.— Mitwirkung an einem Orcheſterkonzert eingeladen worden. Am 15. November wird im Maurits⸗Haus im Haag eine das gegenwärtige deutſche Schrifttum umfaſſende„Deutſche Buchausſtellung“ eröffnet. ich meine den Leutmant Capelli, dann... nun —„ dann müßte ich wohl einverſtanden ſein!“ Ein halb freundliches, halb grimmiges Lächeln lag auf Gabriottis Geſicht. Capelli war keines⸗ wegs verletzt. Er verſtand, wie Gabriotti es meinte. Er reichte ihm die Hand über den Tiſch. „Keine Sorge... Angelika wird keinen Leut⸗ nant heiraten!“ Das begriff nun Gabriotti wieder nicht.„Kei⸗ nen... Leutnant? Aber ich dachte.. es ſah doch damals ganz ſo aus... und den Negro, den armen Kerl, den hatte ſie doch wirklich nicht geliebt, den wollte ſie doch nur nehmen, weil ich es wollte...!“ Er ſchien vollkommen verwirrt und ernſte Sorge ſprach aus ſeinen Augen, die Capelli fragend und verſtändnislos anblickten. Capelli täuſchte ſich nicht. Die Sorge um An⸗ gelika legte ſich lähmend auf Gabriottis Herz. Er hatte doch den Eindruck gehabt, daß die bei⸗ den jungen Menſchen ſich liebten und daß nun alles in Ordnung ſei. Hatte er vielleicht ſelbſt Schuld daran, daß der Leutnant nun nichts mehr von Angelika wiſſen wollte? Hatte er ihn damals, als er ihn mit Angelika überra barſch—— L „Können Sie mir nicht verzeihen, Tenente“, fragte er ſtockend,„daß ich damals ſo häßliche Worte ſagte?“ Jetzt lachte Capelli laut und ſchallend auf. „Unſinn. Ich meine nur.. ich fahre jetzt nach Tripolis und werde um meinen Abſchied einkommen,— bis der genehmigt iſt, werde i wohl Leutnant bleiben müſſen. Aber A ziehe ich den Rock aus, werde Koloniſt und heirate Angelika. Wir ſind einig, Angelika und ich. Und dann werde ich Sie bitten, Ga⸗ briotti, hier auf dieſer Farm mitarbeiten zu dürfen!“ Gabriotti zuckte wirklich zuſammen. Er wollte aufſpringen, aber der raſende Schmerz in der verletzten Schulter hinderte ihn daran. Stöh⸗ nend, fluchend rappelte er ſich auf, kam um den Tiſch herum und legte ſeinen geſunden Arm um Capellis Schulter. (Roman-⸗Foriſetzung folgt.) —————— ———— Seit d genau ſe wechſelte. legt den feſt, daß beguem führt, ir Ich habe tag, wen unter d Wigwam von runt friſch un ſie eilt, bahn, ob zum Sch Sie iſt und je 1 denhofple ander vo meinen 3 ein weni langen K Dieſes Uhr gew in der 9 ſund und bar ſport ihr luſtie keck karie ſtreift, ei dem ich e iſt nun f hat ſie K ein paar ſchal um zende St auf dem bräune, d „ von Man Tag u doch kein trotzdem. nen ihre Aber noc Freilich, troavenſe weil wir hen und 39 G Der P Zuwiderl ten wurd ungerecht Speiſen bis 2000 wegen M Ordnung Wer wi Ar haben, ſic offiziersg müſſen i. ihren W ſenden. Die Di auf den meldeämt waffendie gauärzten tätsoffizi⸗ werden. ———KÄKwwe er. Heil in Wiebl ſportliche halt zuge den, die ſchuliſche malige p ſtaatliche umgewan ihren acht ſprachliche Die Sc ſtaatliche Baden im Schülerin zeit 72 des Exte von der 2 Ein Gan Schule, blick in d ſtehenden Die ein räume wi Heims ſin bäude des und einig der Obhy Heimleite die der n Mädchen beſondere Angehörit Aus al rem aus ſchwer ve aus Fam des Vate worfen ſi Jahre ein ſelbſt ein⸗ Ausrichtu lichkeit ir Es erhält ſo beim meinſchaf in der B' zelnen m euler Groß-Mannlꝛeim chöpfer des 1———— Mittwoch, den 12. November 1941 e der lalo⸗ 3 Sutlibene Moeine Lebende HAlir er größten Seit dem Sommer begegne ich ihr täglich, 1 Witz war, genau ſeit dem Tage, als ich meine Wohnung Wir grei⸗ 3 wechſelte. Man iſt kein Pedant, aber man uns über⸗ legt den Weg vom Heim zum Dienſt gleich ſo e Art Reu⸗ fef, daß er kurz, geradlinig, verdunkelungs⸗ lufſchneide⸗ bequem iſt und am Zigarrengeſchäft vorbei⸗ ypiſch iſt. führt, in dem man ſein Qualmkraut kriegt. in Roſtock Ich habe dieſen Weg beibehalten. Jeden Mit⸗ aus ſeiner tag, wenn ich, meine dickbauchige Aktenmappe ſemlich weit unter dem Arm, langen Schrittes meinem n ein hoher Wigwam zueile, treffe ich ſie: ein Mädchen gegenüber von runden zwanzig Lenzen etwa, blond und chfühlenden friſch und hochbeinig. Ich weiß nicht, wohin ſie eilt, ob zur Mittagsſchicht der Straßen⸗ ig geſeſſen, bahn, ob zum Dienſt bei einer Behörde, ob ung geblie⸗ Er prahlte zum Schaffen in einem kriegswichtigen Werk. te ſich nicht Sie iſt pünktlich wie die wenigſten Frauen, herauszu⸗ und je nachdem wir im Suezkanal, am Lin⸗ denhofplatz oder ſchon an den Planken anein⸗ ander vorbeilaufen, weiß ich, ob ich zu lange meinen Büroſchemel gedrückt habe oder ſchon ein wenig vor Schlag dreizehn die Tür am langen Korridor hinter mir abſchloß. Dieſes Mädchen iſt zu meiner wandelnden ihre errafft ne Zeitlang ſein pron'g tzt gar aule u Geld und e Bekannie s wohl als Uhr geworden. Eine reizende Uhr, noch nicht nahm den in der Monotonie des Tick⸗Tack erſtarrt, ge⸗ ihn Renter ſund und lebendig erhalten durch einen offen⸗ gohn'nn bar ſportfrohen Geiſt. Im Sommer war mir ihr luſtig⸗luftiges Kleidchen, bunt geblümt, keck kariert, hin und wieder auch ſtreng ge⸗ ſtreift, ein Blickpunkt am Nachhauſeweg, von dem ich ein wenig Jugendſonne mitnahm. Das iſt nun ſchon einige Wochen her. Zum Herbſt hat ſie Koſtüm und Mantel hervorgeholt; ſeit ein paar Tagen trägt ſie einen kräftigen Woll⸗ die Bücks“. lein auf der nekohl. 1 geiſtes war, nlebendeu⸗ eifen. Die ſchal um den Hals, ab und zu auch lackglän⸗ ihren Deu⸗ zende Stiefel gegen Näſſe und Kälte. Aber rgangenhen auf dem Geſicht liegt noch etwas Sommer⸗ bräune, die nicht von fern her geholt, ſondern hdie Praii⸗„von Mannheimer Sonne geſchaffen wurde. thiſche Hin⸗ lt Tag um Tag ſahen wir uns und ſprachen 4 doch kein Wort miteinander. Wir kennen uns trotzdem. Sie überprüft an unſerem Begeg⸗ dem bisher nen ihre Pünktlichkeit ſo gut wie ich die meine. Mythiſchen Aber noch ſind unſere Beziehungen platoniſch. reilich, geſtern lächelte ſie von der anderen trobenſeite zu mir herüber. Oder war's nur, weil wir uns zum hundfünfzigſten Male ſa⸗ hen und trotzdem fremd blieben? 39 Gaſtwirte und 22 Kohlenhändler in Mannheim beſtraft Der Polizeipräſident gibt bekannt: Wegen Zuwiderhandlungen gegen die Preisvorſchrif⸗ ten wurden in letzter Zeit in Mannheim wegen ickende Sud⸗ eit, ſondern Seele aus⸗ ie Mythiſie⸗ ohne litera⸗ ſer Möolich⸗ nner, Künſt⸗ lturfern leb⸗ thiſchen Ge⸗ rbrůcken ungerechtfertigter Erhöhung der Preiſe für irektor Heinz Speiſen gegen 39 Gaſtwirte Ordnungsſtrafen mnn bis 2000 RM und gegen 22 Kohlenhändler Gedichte wegen Mindergewichtes bei Kohlenlieferungen Anregung. dlute Muſik. ale Geſchlo⸗ die blühende be und lo⸗ m Komponi⸗ tärkſten Bei⸗ rwin Dekker 4 Ordnungsſtrafen bis 300 RM verhängt. Reifeprüſung 1943 ablegen und die Abſicht haben, ſich um Einſtellung als aktive Sanitäts⸗ offiziersanwärter der Luftwaffe zu bewerben, müſſen igre Bewerbungen ſofort bei dem für n 12. und 16. F ländia in⸗ beler, am 17. zuſtändigen Luftgauarzt ein 4 Die Dienſtanſchriften der Luftgauärzte ſind auf den Wehrbezirkskommandos bzw. Wehr⸗ Uraufführun meldeämtern und bei der nächſtgelegenen Luft⸗ waffendienſtſtelle zu erfahren. Bei den Luft⸗ er Hans Ros⸗ gauärzten können Merkblätter über die Sani⸗ tätsoffizierslaufbahn der Luftwaffe angefordert itet, hat eine werden. ach Calderons „) geſchrieben, wer will Sanitätsoffizier der Luftwaffe Kleine Mannheimer Stadtchronik Verfügung ſtehenden Spielwaren ſo zu regeln, ecürer höherer Lehranſtalten, die ihre Der beſte Luftwaffennachwuchs der Welt Ueber Flieger⸗) und Us-⸗Sliegerkorps zur Tuftwaffe/ Beiſpiele ruhmreichen Aufſtiegs ſchon in dieſem Kriege Die Geſchichte des Fliegens und der Luft⸗ fahrt berichtet von Einſatz und Opfern die Fülle— um wieviel leichter hat es die flug⸗ begeiſterte Jugend des Großdeutſchen Reiches! In den Stundenplänen der allgemein⸗bilden⸗ den deutſchen Schulen iſt zur Freude aller Jun⸗ gen ein neuartiges Fach aufgenommen: der Flugmodellbau. Jugendlicher Schaf⸗ fenstrieb und Forſcherdrang finden hier beim Flugmodellbau der acht⸗ bis zehnjährigen Jun⸗ gen ein erſtes und ernſtes Betätigungsfeld. Die Jungen halten es für ſehr wichtig, ihre Flugmodelle, die ſie nach den Bauplänen des NS⸗Fliegerkorps 0 hauptſächlich aus Papier herſtellen, flugfähig zu bekommen, und groß iſt jedesmal die Freude, wenn der Traum vom Fliegen ſchöne Wirklichkeit wird— wenn 4 auch nur durch das ſelbſtgebaute Flug⸗ modell. Einen gewiſſen Grad ſelbſtſchöpferiſcher Lei⸗ ſtungen im Flugmodellbau erreichen die zehn⸗ jährigen und älteren Jungen, die dann als Pimpfe ſich in den Modellfluggruppen des Deutſchen Jungvolks zuſammenfinden. In die⸗ ſer idealen Arbeitsgemeinſchaft ſtehen ihnen die Einrichtungen des NS⸗Fliegerkorps, Räume, Material, Handwerkszeug, vor allem auch er⸗ fahrene NSFK⸗Männer, als Ausbilder zur Verfügung. Es wäre grundfalſch, wollte man dieſe Arbeit als Baſtelei oder gar Spielerei bezeichnen; es hat in der Tat ſeine tiefere Be⸗ deutung, wenn die Pimpfe das Wort über ihre Tätigkeit ſetzen: Es gilt dem Vaterland, wenn wir zu ſpielen ſcheinen! Unterliegt doch „Eiſerne Sparkonten“ der Schaffenden Wann kann begonnen werden?/ Eine erſte Erläuterung Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Fritz Reinhardt, gibt in der neuen Aus⸗ gabe der„Deutſche Steuerzeitung“ eine Er⸗ läuterung zur Verordnung über die Lenkung von Kaufkraft, die auch die Einführung des Eiſernen Sparkontos für den Lohn⸗ und Ge⸗ haltsempfänger vorſieht. Staatsſekretär Rein⸗ hardt führt dazu aus: »Im Reichsgeſetzblatt iſt die Verordnung des Miniſterrates für die Reichsverteidigung über die Lenkung von Kaufkraft erſchienen. Ab⸗ ſchnitt 1 dieſer Verordnung ſieht die Errich⸗ tung Eiſerner Sparkonten vor. Die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger werden ange⸗ regt, einen Teil ihres gegenwärtigen Einkom⸗ mens für die Zeit nach Wegfall der Schran⸗ en auf dem Warenmarkt zurückzulegen, und dafür durch Vorteile auf dem Gebiet der Steuern und der Beiträge zur Sozialverſiche⸗ rung belohnt. Die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger können nach den Vorſchriften über das Eiſerne Sparen beſtimmte Teile von dem laufenden Arbeits⸗ lohn und außerdem beſtimmte Teile von den Weihnachtszuwendungen, die ſie erhalten, eiſern ſparen. „Die Aktion des Eiſernen Sparens bedarf einiger Wochen Anlaufzeit. Die Betriebsführer und die Kreditinſtitute müſſen ſich darauf ein⸗ ſtellen. Jeder Lohn⸗ oder Gehaltsempfänger zann von dem Eiſernen Sparen für beſtimmte Teile vom laufenden Arbeitslohn erſtmals für einen Lohnzahlungstermin Gebrauch machen, der nach dem 29. November 1941 endet. kann von dem Eiſernen Sparen für beſtimmte Teile von den Weihnachtszuwendungen oder den Neujahrszuwendungen erſtmalig für die Zuwendung Gebrauch machen, die nach dem 15. November 1941 gezahlt werden. Die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger müſſen ihr Eiſernes Sparen bei ihrem Betriebsführer beantragen. pielwarenberkauf veregelt für Mannheim und Ludwigshafen Unſere Jugend muß ihre Weihnachtswünſche in Spielwaren in dieſem Jahre erheblich zu⸗ rückſtecken: Die Spielwaxeninduſtrie iſt in wei⸗ tem Maße bei der Herſtellung lebenswichtiger Dinge, auch für die Wehrmacht beſchäftigt. Hin⸗ u kommt, daß die Reichsbahn in erſter Linie für die Beförderung von Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern eingeſetzt iſt. Des⸗ halb ergab ſich die Notwendigkeit, den Verkauf der wenigen vorhandenen und der noch zur Dortmund zur ar 1942 nach zur ſoliſtiſchen irt eingeladen gei den Müdels auf Gchloß Wieblingen Beſuch in der erſten badiſchen Oberſchule für Mäodchen trits⸗Haus im he Schrifttum eröffnet. in Wieblingen täglich jungen Menſchen für eeeeeee ſportliche Bewegung, für Arbeit und Aufent⸗ dann. nun halt zugehörig, ſo vollzieht ſich in den Gebäu⸗ den, die ihn abſchließen, verantwortungsvolle ſchuliſche Tätigkeit. Seit Auguſt iſt das ehe⸗ malige private Landerziehungsheim in eine ſtaatliche Oberſchule für Mädchen mit Heim umgewandelt und führt nun die Jugend in ihren acht Klaſſen bis zur Reifeprüfung in der ſprachlichen Form. Die Schule Schloß Wieblingen hat als erſte ſtaatliche Oberſchule mit Heim für Mädchen in Baden im Auguſt ihr erſtes Schuljahr mit 161 Schülerinnen begonnen. Die Anſtalt weiſt der⸗ zeit 72 Angehörige des Internats und 89 des Externats, aus Heidelberg, Mannheim, von der Bergſtraße wie aus dem Neckartal, auf. Ein Gang unter Führung des Leiters der Schule, Profeſſor Dr. Leibrecht, gab einen Ein⸗ blick in die Arbeit und in die zur Verfüaung ſtehenden Gebäulichkeiten. anden ſein!“ liges Lächeln war keines⸗ Gabriotti es zer den Tiſch. keinen Leut⸗ r nicht.„Kei⸗ te. es ſah den Negro, wirklich nicht men, weil ich nen verwirrt n Augen, die s anblickten. orge um An⸗ riottis Herz. „daß die bei⸗ und daß nun Die einzelnen Klaſſenzimmer, Aufenthalts⸗ ielleicht ſelbſt räume wie die Zimmer der Schülerinnen des „nun nichts Heims ſind im wefentlichen auf die Hauptge⸗ Hatte er ihn bäude des Anweſens— auf das Schloß ſelbſt berraſchte, zu und einige Nebengebäude— verteilt. Der unter der Obhut von achtzehn Lehrkräften und der Heimleiterin ſtehenden, ſchuliſchen Arbeit, für die der normale Lehrplan einer Oberſchule für Mädchen beſtimmend iſt, tritt naturgemäß die en, Tenente“, s ſo häßliche hallend auf. 4 beſondere für die Angehörigen des Internats hinzu. Len 30 100. Aus allen Teilen Deutſchlands, unter ande ⸗ iſt, werde ich rem aus Landgegenden, in denen Schulen Aber dann 4 ſchwer von Gütern uſw. aus erreichbar ſind, aus Familien, die infolge häufigerer Verſetzung des Patzrs ftärkerem Standortwechſel unter⸗ worfen ſind, erhalten die Mädchen hier oft für Jahre eine zweite Heimat. Damit ſtellt ſich von felbſt eine große Aufgabe für die Lenkung und Ausrichtung der Heimſchülerin fern der Häus⸗ lichkeit im Rahmen des Gemeinſchaftslebens. Es erhält im nationalſozialiſtiſchen Geiſte eben⸗ ſo beim Unterricht wie beim Appell, im Ge⸗ meinſchaftsempfang bei großen Ereigniſſen wie in der BDM⸗Arbeit ſeine Prägung— im ein⸗ zelnen mit der nachhaltigen Pflege des Cha⸗ Koloniſt und üg, Angelika e bitten, Ga⸗ itarbeiten zu en. Er wollte hmerz in der aran. Stöh⸗ kam um den ſunden Arm etzung folgi.) 1 er. Heidelberg. Iſt ein großer Park draußen rakters, der Pflichttreue, des Verantwortungs⸗ gefühls ſo ſehr wie der geiſtig⸗kulturellen Werte. Beſondere Bedeutung wird der körper⸗ lichen Erziehung der Mädchen beigemeſſen, der lehrplanmäßige Unterricht wird ergänzt durch freiwillige Turnſtunden. Von den Zimmern aus zeigt ein Gang neben den Räumen für Direktor, Verwaltung und Lehrer, neben den Klaſſen, dem Turnſaal uſw. die tägliche Umgebung in zweckmäßig ausge⸗ ſtatteten Räumlichkeiten, von den Waſchräu⸗ men, dem Eßzimmer mit Sicht auf den Park bis zu den Fluren mit den weißen Schränken, wo ſtrenge Ordnungskontrolle herrſcht. Schließ⸗ lich bis zur Küche, wo für das leibliche Wohl King wird von fachmänniſchen Kräften unter ihilfe der Schülerinnen der angeſchloſſenen Frauenſchule. Kleine Meldungen aus der Heimat 1. Straßburg.(Philateliſtentagung.) Die badiſche und elſäſſiſche Briefmarkenſamm⸗ lerkameradſchaften halten am Sonntag, 16. No⸗ vember, in Straßburg, ihre diesjährige Ver⸗ bandstagung ab. Im Rahmen der Tagung wird eine Erinnerungskarte mit dem Straß⸗ burger Freiheitsſtempel verkauft und eine reich⸗ haltige Markenbörſe mit Kauf⸗ und Tauſch⸗ gelegenheit abgehalten werden. l. Bad Dürkheim,(Vom Trittbrett ab⸗ erutſcht.) Eine 17jährige aus Wachenheim ſprang auf die bereits in Fahrt befindliche Rhein⸗Haardt⸗Bahn, glitt jedoch aus und geriet mit dem Fuß unter die Räder. Die Verun⸗ glückte, deren Fuß bis zur Ferſe abgedrückt wurde, mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. l. Frankenthal.(Unglückauf der Land⸗ ſtraß.) In der Nacht ſtießen auf der Land⸗ ſtraße zwiſchen Grünſtadt und Frankenthal ein Kraftwagen und ein Möbelwagen in der Dun⸗ kelheit mit ſolcher Gewalt aufeinander, daß der auf einer Luftſchutzdienſtfahrt unterwegs befindliche ſtädtiſche Verwaltungsinſpektor E. Lang, ein Mann anfang der Vierziger, und ein Arbeiter der Firma Neiheiſer auf der Stelle getötet wurden. Ein weiterer Mitfah⸗ render erlitt Verletzungen. Er, Der Antrag muß mindeſtens für ein ganzes Kalendervierteljahr geſtellt werden. Der An⸗ trag ailt jeweils für ein weiteres Vierteljahr, wenn er nicht widerrufen oder abgeändert wird. Der Antrag muß ſpäteſtens bei Beginn des Lohnzahlungszeitraums geſtellt ſein, für den er erſtmalig gelten ſoll. Er muß um die Dauer eines Lohnzahlungszeitraums früher geſtellt werden, wenn der Lohn oder das Gehalt im voraus gezahlt wird. Die bezeichneten Fri⸗ ſten müſſen für die Anlaufzeit bei Lohn⸗ und Gehaltsempfängern mit einem Lohnzahlungs⸗ zeitraum von mehr als einer Woche abgekürzt werden. Die bezeichneten Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfänger müſſen, wenn ſie ihr Eiſernes Spar⸗ konto zum früheſtmöglichen Zeitpunkt erlangen wollen, ihren Antrag erſtmals ſpäteſtens am 20. November 1941 ſtellen. Es kann dann auch bei dieſen Lohn⸗ und Gehaltsempfängern erſt⸗ mals ein Sparbetrag von der Lohnzahlung auf das Eiſerne Sparkonto überwieſen werden, die nach dem 29. November 1941 vorgenommen wird. Eine ſolche Abkürzung der Antragsfriſt iſt bei Gehaltsempfängern, die ihr Gehalt monatlich im voraus erhalten, aus techniſchen Gründen nicht möglich. Sie können deshalb von der Möglichkeit des Eiſernen Sparens erſtmals vom Gehalt für den Monat Januar 1942 Gebrauch machen. Der Antrag auf Einzahlung von Weih⸗ nachts⸗ und Neujahrszuwendun⸗ gen auf Giſeres Sparkonto muß ſpäteſtens eine Woche vor dem Zeitpunkt der Auszahlung geſtellt ſein. Die Eiſernen Sparkonten ſind grundſätzlich erſt nach Beendigung des Krieges mit zwölf⸗ monatiger Kündigungsfriſt kündbar. In der Durchführungsverordnung iſt zugelaſſen, daß der Inhaber des Eiſernen Sparkontos ſein Eiſernes Sparguthaben in beſonderen Not⸗ fällen ſchon früher in Anſpruch nehmen kann. daß eine gerechte Verteilung gewährlei⸗ ſtet iſt. Die Mannheimer und Lud⸗ wigshafener Spielwarenhändler haben im Einvernehmen mit den Kreisleitun⸗ gen beider Städte und den Wirtſchaftsämtern folgende Regelung getroffen: Spielwaren können nur gegen Vorlage der Säuglingskleiderkarte oder der dritten Reichs⸗ kleiderkarte für Kinder abgegeben werden. Die Karten werden mit der Höhe des Kauf⸗ betrages und dem Einkaufsdatum verſehen. Ein Anſpruch auf Spielwaren beſteht jedoch nicht, da die Händler nur geringe Beſtände haben und damit zu rechnen iſt, daß vor dem Feſt keine größeren Sendungen eintreffen. Wenn nach dem 18. Dezember noch Spielwaren zur Verfügung ſind, werden ſie unbeſchränkt abgegeben. Im übrigen iſt es ſo, daß Puppen⸗ wagen, Kinderräder und ſonſtige Kleinfahr⸗ zeuge überhaupt nicht mehr hergeſtellt werden und ſeit geraumer Zeit ſchon nicht mehr zum Verkauf kommen. Mit dieſer Regelung, der Vorlage der Säug⸗ lingskleiderkarte oder der 3. Reichskleiderkarte für Kinder wird in weitgehendſtem Maße dafür geſorgt, daß die geringen Mengen an Spiel⸗ waren möglichſt vielen Volksgenoſ⸗ ſen zur Verfügung ſtehen, um ihren Kindern, den beſchränkten Verhältniſſen entſprechend eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Vorzeitige Geſellenprüfung— vorzeitiger Be⸗ rufsſchulſchluß. Der Reichserziehungsminiſter hat entſchieden, daß Lehrlinge mit mindeſtens dreijähriger Lehrzeit, die die Facharbeiter⸗, die Geſellen⸗ oder die Gehilfenprüfung mit Erfolg abgelegt haben, mit dem Schluß des Schul⸗ halbjahres vom Beſuch der Berufsſchule befreit ſind. Steht feſt, daß die Prüfung innerhalb des erſten Monats des nächſten Schulhalbjah⸗ res abgelegt wird, ſo endet die Berufsſchul⸗ pflicht bereits mit dem Schluß des vorher⸗ gehenden Schulhalbjahres. Im übrigen ver⸗ bleibt es auch für die Lehrlinge und Jugend⸗ lichen mit einer kürzeren Ausbildungszeit, z. B. in den Anlernberufen oder als Werker uſw., bei der geſetzlich feſtgelegten dreijährigen Be⸗ rufsſchulpflicht. Dieſer Regelung entgegen⸗ ſtehende ältere Vorſchriften werden aufgehoben. Der neue Erlaß, der im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter ergangen iſt, *3 für die landwirtſchaftlichen Berufs⸗ ulen. 4 Wir gratulieren. Ihren 60. Geburtstag kann heute Frau Fränzel Gampert, Schwetzinger Straße 12, feiern: Trägerin des ſilbernen Mutterehrenkreuzes. — Seinen 75. Geburtstag ſeiert heute Joſef Stecha, 2 3, 16.— Das Feſt der goldenen Hochzeit können heute die Eheleute Johann Scherer und Frau Mar⸗ garete geborene Hornig(Inhaberin des goldenen Mutterehrenkreuzes), Mannheim⸗Neckarau, Friedrich⸗ ſtraße 51, feiern. Waſſerſtand vom 11. November. Rhein: Kon⸗ ſtanz fehlt, Rheinfelden 219(—), Breiſach 184 (—), Kehl 246(— 12), Straßburg 235(— 10), Maxau 416(—), Mannheim 332(— 10), Köln 331—)), Kaub 298(—).— Neckar: Mann⸗ heim 341(— 19. das Flugmodell in ſeiner Form und in ſeinem Flug ähnlichen Geſetzmäßigkeiten, die für das Segelflugzeug und Motorflugzeug gelten. Die Erfahrungen, die der Pimpf im Flugmodell⸗ bau und Modellflug ſammelt, ſind ihm ſpäter als Segelflieger nützlich. Die Verwirklichung des Traumes vom Flie⸗ gen rückt immer näher. Mit vierzehn Jahren wird aus dem Pimpf ein Flieger⸗Hitler⸗ lnog3 der ſeine weltanſchauliche und wehr⸗ ſportliche Ausbildung in der HJ erhält, das Fliegen ſelbſt nun n auf Leyrgängen in den des NS⸗Fliegerkorys er⸗ lernt. s beginnt wie bei einem Abc⸗Schüt⸗ zen mit kleinen Rutſchern, Sprüngen, dann mit regelrechten Gleitflügen auf dem offenen Schulgleiter. Wer ſeine„A“ erflogen hat, jene (als Leiſtungsabzeichen) erſte Schwinge auf blauem Grund, der hatte bereits ein fliegeri⸗ ſches Erlebnis, das ihn zu weiteren Zielen, zur„“, zur„“, ſpäter ſchließlich zu den höch⸗ ſten fliegeriſchen Leiſtungen als Segelflieger oder Motorflieger anſpornt.— die beſte Luftwaffe der Welt ſtellt eine ſolche Jugend auch den beſten Nachwuchs dar. Doch wer aus den Reihen des NS⸗Fliegerkorps, in die der 18 effi alt gewordene Flieger⸗Hitlerjunge übergeführt wird, ſpäter zur Fliegertruppe kommt, hat nicht allein das Fliegen gelernt. Die fliegerhandwerkliche, theoretiſche und Kauf deinen Kindern die 10 hübschen deutschen Volksmärchenbüchlein, die im November ihre Reise in alle Gaue antreten und am 15. und 16. November von der Deutschen Arbeitsfront dem deutschen Volk vorgestellt und angeboten wer- den. Die Büchlein wollen deinen Kindern Freude bereiten und Kämpfer sein für ein 0 gesundet Groß-Deutschland! —0 f de ind nebenher läuft, ba fähigt den 3 impfen zu all den Auf⸗ gaben, welche die Beſatzung eines modernen Flugzeuges in Krieg und Frieden zu er⸗ mig 1 ie viele Flugzeugbeſatzungen nannte der Og W⸗Bericht als Anerkennung für höchſte Be⸗ währung vor dem Feind. Wieviel Können und Leiſtung liegen in jedem Einſatz, die die Summe gründlichſter Vorſchulung und Ausbil⸗ dung ſind. Es liegt bereits ein klaſſiſches Beiſpiel vor, was aus einem tüchtigen Hitlerjungen, der ſich der Fliegerei verſchreibt und als Flugſchü⸗ ler des NS⸗Fliegerkorps ſeine fliegeriſch⸗vor⸗ militäriſche Ausbildung beſteht werden kann: Hauptmann Baumbach iſt dieſen Weg gegan⸗ gen und erhielt für ſeine hervorragenden Er⸗ folge das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Ei⸗ ſernen Kreuzes. Dieſes Vorbild ſollte ſich jeder deutſche Junge vor Augen halten, denn Flie⸗ gen bedeutet die höchſte Erfüllung. Wenn nach dem Willen unſeres Reichsmar⸗ ſchalls Hermann Göring das deutſche Volk ein Volk von Fliegern werden ſoll, ſo iſt damit nich tgemeint, daß nun jeder Deutſche als Sol⸗ dat der Luftwaffe oder auf einer der zahlrei⸗ chen Segelflug⸗ und Motorflugſchulen des NS⸗ Fliegerkorps das Fliegen zu erlernen und Pilot zu werden hat. Nach jenen ſchmachvollen Jahren der Wehrloſigkeit ſoll vielmehr die Idee des Fliegens zum geiſtig⸗ſeeliſchen Ge⸗ meingut des deutſchen Volkes werden, wie dies ſymboliſch im Wahrzeichen des NS⸗Flieger⸗ korps, dem„Fliegenden Menſchen“, zum Aus⸗ druck kommt. Nächſt der Luftwaffe ſelbſt iſt es ausſchließ⸗ lich das Ziel des NS⸗Fliegerkorps, dieſe For⸗ 12 des Reichsmarſchalls in die Tat umzu⸗ etzen. Kaum zweieinhalb Jahre beſtand das NS⸗ Fliegerkorps bei Kriegsbeginn; in dieſer Zeit hat das Korps nicht nur eine das ganze Reich umfaſſende organiſatoriſche Aufbauarbeit gelei⸗ ſtet, ſondern die fliegeriſch⸗vor⸗ und nach⸗amili⸗ täriſche Ausbildung ihrer Flugſchüler und NS⸗ Fa⸗Männer ſo weit vorgetrieben, daß ſie allen drei Wehrmachtsteilen, vornehmlich naturge⸗ mäß der Luftwaffe, außer Fahrzeugen und Ge⸗ räten ſofort und ſeitdem ſtändig in der gefor⸗ derten Zahl einſatzfähige Männer zu⸗ weiſen konnte. Sie alle haben ſeither ihre Pflicht vorbildlich erfüllt, und wenn die Zahl all der unvergeſſenen Kameraden, die im Kampf für die Zukunft unſeres Volkes fielen, nn groß erſcheinen mag, ſo iſt ſie dex überzeugendſte Deweis für den vorbehalt⸗ loſen Einſatz der Männer vom NS⸗Flieger⸗ korys. Im Dienſt friedlicher Luftfahrt wie vorm Feind gilt für ſie das Wort Lilienthals: Opfer müſſen gebracht werden! Dank und An⸗ erkennung des Führers fanden ihren ſchönſten Ausdruck in zahlreichen Verleihungen des Eiſernen Kreuzes aller Klaſſen ſowie in hren⸗ vollen Beförderungen zu hohen nnd höchſten Dienſtaraden. NSFK-Hauptsturmführer Alfred Juhre. Germanische Führungsmethode für Osteuropa Grundgeclenken fur don Aufbou im Oston(Schluß) Na ch Ausführunsen von Reichsamtsleiter Gesandten Werner Daitz Bs. Wir setzen den in der Freitag-Ausgabe des HB begonnenen Bericht über grundlegende Aus- führungen von Gesandten Werner Daitz, der aus einer Vergegenwärtigung des osteuropäischen Lebensstiles und der ursprünglichen, später durch asiatische, tatarische, zuletzt jüdische und bolschewistische Ueberfremdung vergewaltigten Agrarverfassung Ausgangspunkte für die kommenden Aufbauaufgaben zu gewinnen ver⸗ sücht, fort: was lehrt die russische Sozialgeschichte? Daitz erinnert daran, daß nach 300 Jahren mit- telasiatischen und zuletzt jüdischen Despotismus wir wieder dort anknüpfen können, wo einst das Führungswerk der Germanen für Osteuropa auf- gehört hat.„Bekanntlich gründeten“, so gibt Dait: zu, bedenken,„die nordgermanischen Waräger, von den osteuropäischen Völkern ins Land gerufen(„Unser Land ist reich, aber es ist keine Ordnung in ihm. Kommt, um über uns Fürsten zu sein und uns zu gebieten.“), die ersten drei osteuropäischen Reiche nach der Völkerwanderungszeit: das von Kiew, das von Nowgorod und das großlitauisch-polnische, um den in der Völkerwanderungszeit verlorengegan- genen osteuropäischen Teil des Gesamtlebens- raumes der europäischen Völkerfamilie wieder in die europäische Arbeits-, Rechts- und Kultur- gemeinschaft einzubeziehen. In diesem Bestreben fanden sie in der Mirverfassung den natürlichen Ansatzpunkt, um den russischen Menschen un- ter voller Anerkennung der Beson- derheiten seines Lebensstils in die gesamteuropäische Arbeitsgemeinschaft hinein- zuführen, den dunklen kollektivistischen Rhyth- mus Osteuropas mit der klar gesliederten indivi- dualistischen Führungsmelodie Westeuropas zu vermählen. Die germanische Führungsschicht griff nicht in die Mirverfassung ein, sondern siedelte als Führer in Staat, Krieg und Wirt- schaft unter den Miren auf eigenen germani- schen Einzelhöfen nach germanischem Recht.“ Wenn auch diese dünne Führungsschicht durch die aufsaugende Kraft des Slawentums, nämlich durch die Vermischung mit slawischen Frauen, bereits- nach wenigen Generationen ihren ur- sprünglichen germanischen Charakter verlor und sich in die„Bojaren', die russische Adels- schicht, verwandelte, so trug doch diese Schicht immerhin einen so erheblichen Teil germani-— schen Bluterbes in sich, daß sie dadurch zur Bildung und Führuns des Staates befähigt blieb. Erst dadurch, daß im Gefolge des Mongolenein- bruchs unter Dschingis-Khan zweihundertfünf- zig Jahre lang die Tataren ihre Herrschaft in Osteuropa aufrichteten, wurde die ursprüngliche Bojarenschicht mit ihrem germanischen Bluts- erbe vernichtet oder tatarisiert. DBamit aber än- derte sich auch grundsätzlich der Charakter der russischen Oberschicht: An die Stelle germani- scher Führung, die vom Gesichtspunkt Gesamt- europas den russischen Lebensstil——— ergänzte, ohne ihn zu ändern, trat nunmehr europafremder und„feindlicher tatarischer Despotismus. Rücksichtslos unterdrückte er den russischen Lebensstil und versuchte, den ost- europäischen Raum Mittelasien einzugliedern. Aus Führern wurden Despoten. So wurde die natürliche osteuropäische Ordnung von Freiheit und Eigentum des Mir zerstört. An die Stelle früherer germanischer Grundherren, die die Eigentums- und Freiheitsverhältnisse im Mir unangetastet gelassen hatten, traten jetzt die „Seelen-Herren“, die Land und Menschen ver- sklavten. Wenn nun auch äußerlich diese Tatarenherr- schaft um 1500 beseitigt wurde und Iwan IV. die Macht der tatarisch gewordenen Bojarenschicht brach und an ihre Stelle einen neuen Dienstadel setzte, so blieb doch das tatarische Bluterbe in der russischen Oberschicht lebendig, so daß d i e Leibeigenschaft bis zum Jahre 1861 be- stehen blieb. Infolgedessen änderte sich auch an der bisherigen tatarischen Agrarverfassung bis 1861 grundsätzlich nichts; es blieb bei der Leib- eigenschaft und damit der Herrschaft Mittel- Asiens in Osteuropa. Die im Jahre 1861 durch Alexander II. erklärte Aufhebung der Leibeigen- schaft war aber in Wirklichkeit keine Befreiung des russischen Bauern, d. h. Rückführung zu sei- ner natürlichen Freiheits- und Eigentumsord- nung, denn an die Stelle des tatari- schen Feudal-Despotismustrat nun- mehr der-westeuropäische Kapital- Despotismus. Das Manifest Alexanders II. vom 3. März 1861 gab wohl neben der persön- lichen Freiheit den Bauern das Recht, das Land, das sie bisher bebaut hatten, zu kaufen. Da aber der einzelne Bauer dem Staat ein zu unsicherer Schuldner erschien, wurde das Bauernland nicht Einzelbesitz, sondern man kehrte zu den Miren zurück. Die Gemeinde bekam das Land und haftete für die Zahlung an den Staat. So erstand zwar der ewige russische Mir wieder, aber nicht als natürliche Lebensform, sondern als eine rein juristische Institution und als Werkzeug des Kapital-Despotismus. Infolgedessen sank die Bauernbevölkerung von 91 Prozent im Jahre 1860 auf 87 Prozent im Jahre 1900 und auf 83 Prozent im Jahre 1914. Da ferner die Aecker wieder wie im ursprünglichen Mir, im Turnus ausgetauscht werden konnten, kam es zu keiner intensiven Bewirtschaftung. Viele Gemeinden konnten den Boden nicht bezahlen und so flel er zurück an die Adligen oder wurde Staatsland. In- folgedessen besaßen 1905, vor der Stolypin- Reform, die aber auch nicht durchschlug und zur Auflösung des Mir beitrug, die etwa 100 Mil- lionen Bauern, die damals in den Miren zusam- mengeschlossen waren, nur 35 Prozent des be- bauten Bodens, die Krone, Klöster und Kirche dagegen 30 Prozent; die restlichen 26 Prozent lagen in Händen von 3 Millionen Großgrund- besitzern.——33 Osteuropäischer Lebensstil Die sich vom westeuropäischen Bewegunzs- menschen scharf unterscheidende Haltuns des osteuropäischen Beharrungsmenschen gegenüber seinem Raume äußert sich auch in seiner ethi- schen Grundhaltung. Der Bewegungsmensch ist Einzelkämpfer, übernimmt auch stets die persön- liche Haftuns für sein Tun und ist infolgedessen persönlich zuverlässig und berechenbar. Der Beharrungsmensch des osteuropäischen Raumes, besonders der Moskowiter, ist nicht Einzelkämp- fer, sondern stellt sich in der ungeformten und ungegliederten Masse dem Lebenskampf. Er lehnt dementsprechend die persönliche Haftung ab und flüchtet in die kollektive Verant- wortlichkeit, innerhalb derer er durchaus zuverlässig ist, während er, auf sich selbst ge- stellt, sich als wenig zuverlässig und unberechen- bar erweist. So bauen sich inkolgedessen Staats- und Wirt⸗ schaftsleben sowie der Eigentumsbegriff in West- europa auf der persönlichen Verantwortung und Haftung, im Osten dagesen vorwiegend auf der kollektiven Verantwortung und Haftung auf. Lebensstil und Organisation West— Suropas könnennichtaufOsteuropa übertragen wer den un d umgekehrt. Denn beide Grundlebensstile sind in der ver- schiedenen biologischen Substanz und in den beiden verschiedenen Landschaften der europài- schen Völkerfamilie fest verwurzelt. Während die reich gegliederte westeuropäische Lan d- schaft das„Zusammenleben“ durch Berge, Täler, Flüsse und Meeresbuchten immer wieder unterbricht und die Menschen entweder auf sich selbst oder kleinere Gruppen selbstverantwort- lich stellt, begünstigt der gestaltlose russische Raum ein die Einzelverantwortlichkeit über- deckendes formloses Zusammenleben in der Masse. In gleicher Richtung wirkt auch das Klima mit den überaus schneereichen langen Wintern, die die Menschen zusammendrängen, um einander helfen zu können. So fühlt sich der „echtrussische“ Mensch nur in der Masse und nicht in der Vereinzelung wohl und geborgen, eben in der kollektiven Verantwortlichkeit von Mir und Artel. Wo im zaristischen Rußland in Staat, Wirtschaft und Heer persönliche Leistung und Führung ausschlaggebend hervortrat, also westeuropäischer Lebensstil sich äußerte, er- wuchs er nicht aus der Seele des„,echtrussischen“ Menschen, sondern aus dem Geist der Menschen germanischen Blutes, die in dünner Schicht, als Nachkommen der Hanse, des Deutschritterordens und der von Peter dem Großen und seinen Nach- folgern ins Land gerufenen vorwiegend deut- schen Handwerker und Fabrikanten, in Wirk- lichkeit den russischen Raum führten. Vor- und Nachteile des Mir Die ursprüngliche Agrarverfassung Osteuropas hatte die folgenden Vor- und Nachteile: Der Mir setzte zweifellos der Neigung des russischen Menschen zum„Fluten“— seinem Umsiedlungs- trieb, ein„breites Leben“ zu führen, wie dies aus seinem Lebensstil, der Liebe zur Formlosig- keit, erwächst— einen festen Damm entgegen. Denn mit dem Austritt aus dem Mir verlor der russische Bauer seinen Anspruch auf das Land. — Ferner kam der Mir dem anderen ausgepräg- ten Grundzug des Lebensstils des russischen Menschen entgegen: dem der kollektiven Ver- antwortlichkeit und Haftung. Deshalb hielt sich der Staat, wie es sich im Verlaufe der Geschichte zeigte, bei der Steuer- und Lastenerhebung sei- nerseits wieder aus dem gleichen Lebensstil her- aus an die jeweilige Gemeinschaft des Mir. Daitz weist hin auf einen ganz besonders schweren, ins Auge springenden Fehler, den die Mirverfassung hatte. Sie zöge eine ganz allge- mein-menschliche Schwäche nicht genügend in Betracht: daß nämlich der einzelne nur dann in der Regel das Fid oder den gewerblichen Be⸗ trieb in bestmöglicher Weise bestellt und be⸗ selbstverständlich zur trelbt, wenn wlederum er an erster-Stelle auch die Früchte seiner Arbeit ernten kann.— Dem einzelnen Bauern wird ja das Land vom Mir nicht als persönliches Eigentum, sondern nur für eine bestimmte Zeit als Eigentum des Mir zur Bebauung und zur Nutzung übergeben. In drei-, sechs- oder vierundzwanzigjährigem Wech- sel wurden die Felder ausgetauscht. Dies hatte Folge, daß, wie in einem Geleitzug der langssamste Dampfer das Tempo angibt, im Mir der Untüchtigste und Trägste im allgemeinen den Intensitätsgrad der Bewirtschaftungbestimmte. Es ist menschlich verständlich, daß der fähige und flei- ßige Bauer kein Interesse daran hatte, seinen Acker auf den höchstmöglichen Stand zu brin- gen, wenn dieser nach eine Reihe von Jahren einem Nachbarn zuflel, der aus Unfähigkeit oder Trägheit den Acker wieder verkommen ließ, s0 daß er ihn bei späterem Wechsel unter erhöhtem Einsatz wieder auf die vorige Ertragskraft brin- gen mußte.— Diese Unterstützung des Raub- baues war ein Grundfehler der Mirverfassung. Daitz geht nicht näher darauf ein, wie ihm ohne Zerstörung des Wesens des Mir begegnet werden kann. Aber Form und Methode, osteuropäischen Lebensstil und Wirtschaftsverfassung zu moder- nisieren ohne ihn zu vergewaltigen, wird unschwer gefunden werden. Entscheidend sind- die Ge- sichtspunkte. Sie in Besinnung auf echte germa- nische Führungsleistung herausgearbeitet zu haben, ist das Verdienst des Aufsatzes von Werner Daitz, über den wir hier berichtet haben. Wenn jetzt, nach einer rund achthundertjiähri- gen Unterbrechung der westeuropäische Lebens- stil, so schließen die Daitzschen Gedanken ab, sich wieder mit dem in der Wiedergeburt befind- lichen Osteuropas zur europäischen Lebensganz- heit verbinden soll— damit die europäische Völ- kerfamilie und ihr zentraler Lebensraum von Gibraltar bis zum Ural und vom Nordkaß bis zur nordafrikanischen Küste mit 530 Millionen Menschen dem Druck der sich ebenfall festigenden übrigen Völkerfamilien und ihrer Großlebensräume widerstehen kann—, so muß dort wieder begonnen werden, wo die alte, intui- tiv auf die Ganzheit Europas gerichtete Politik der Waräger ihr Ende gefunden hatte. Es ist des- halb auch nicht verwunderlich, daß in dem Augen, blick, in dem die Ganzheit des europäischen Le- bensraumes und seiner Völkerfamilie unter Adolf Hitler wiederhergestellt wird, die Grund- lebensstile West- und Osteuropas nun nach ihrer rund achthundertjährigen Ueberlagerung in aller Klarheit wieder zutage treten. 34. Mſeiner Jiriscafisspiegel Unternehmungen Zuckerfabrik Brühl AG Brühl. Das Kapital von 1,68 Mill. RM wird um 25 v. H. auf 2,10 Mill. RM aufgestockt. Auf das berichtigte Kapital wird eine Dividende von 7 v. H. ausgeschüttet; während also im Vorjahre für die Gewinnaus- schüttung 168 000 RM erforderlich waren, wird für die diesjährige Dividendenverteilung ein Be- trag von 147 000 RM benötigt, woraus sich ergibt, daß bei diesem Unternehmen in diesem Jahre eine Dividendenermäßigung eintreten wird. Holzindustrie-Werke Josef Benz AG, Löffingen (Baden). Im Geschäftsjahr 1940 stieg der Roh- ertrag auf 439 320(426 000) RM. Nach Abzug der Aufwendungen, u. a. von 270 400(297 900) RAL für Löhne, ergibt sich bei 62 700(49 000) RM Ab- schreibungen ein Reingewinn von 30 004(17 693) RM. In der Bilanz wird das Anlagevermögen mit 0,68(0,70) Mill. RM verzeichnet, Vorräte 0,22 (0,20), Warenforderungen erhöht auf.12(0,07). Das Aktienkapital beträgt 0,50 Mill. RMXMu. H. Maihak AG, Hamburg, beschloß, das Kapital um ,80 auf 1,80 Mill. RM zu berichtigen. Hedwigshütte Kohlen⸗ und Kokswerke A6G Stettin beschloß, die HV für den 10. Dezember 1941 einzuberufen und ihre Verteilunz von wie— der 5 Prozent Dividende vorzuschlagen. Aus dem Reich Sonderuntersuchungen über die Beschäftisten- zahl in den einzelnen Handelszweigen aus dem Material der letzten großen Berufs- und Be- triebszählung bestätigten zunächst die uberra- gende Stellung des Nahrungsmittel- und des Textilhandels mit einer Million bzw. einer hal- ben Million Beschäftigter. Daneben aber dürften einige Zahlen weite Kreise überraschen, so die Feststellung, daß in der Gruppe Immobilien- handel, Verleiher und Versteigerer nicht weniger als 138 900 Personen tätig sind, daß im Zigarren- und Zigarettenhan- del rund 83 000, im Kohlenhan del 100 000, im Schuhhandel 60 00 und im Viehhan- ——— immerhin rund 30 000 Personen beschäftigt sind. Der kommende Einheitsabzug vom Lohn und Gehalt wird durchschnittlich fünf bisherige Ab- zugsposten in einer Buchung zusammen- fassen und damit nach einer Berechnung der „Deutschen Bergwerkszeitung“ der deutschen Wirtschaft jährlich rund 8 Milliarden Buchungen ersparen! Man kann sich leicht ausmalen, was damit an Arbeitskräften und Material(Papier, Büromaschinen) für andere Zwecke frei und an Verärgerung vermieden wird. Wanderungsgewinn. In der Zeit von 1933 bis 1939 hat das Deutsche Reich im ganzen einen Wanderungsgewinn gehabt; rund 80 000 Personen waren mehr ein- als ausgewandert. Andere Geschäftsbedingungen der Reichsbank im Wertpapierverkehr. Im Reichsanzeiger Nr. 262(8. 11.) ist eine Bekanntmachung des Reichs- bankdirektoriums über die Aenderung der Ge-⸗ schäftsbedingungen der Deutschen Reichsbank für Aufbewahrung, Verwaltung, An— —— Verkauf von Wertpapieren veröffent- icht. Spori und Spiel die zweite Fußballklaſſe E. P. Mannheim, 10. November. VfB Kurpfalz Neckarau— TV Viernheim::2 BSqG Zellſtoff— FV Ladenbureg.. 10:2 TV 1846— BSG Hommelwerke 61 Viktoria Wallſtadt— BSG Daimler⸗Benz:3 BScG Bopp& Reuther— BSG Vögele..:1 BSG Lanz— Alemannia Rheinau(ausgefallen) Sp. g⸗w. un. verl. Tore P. Bopp& Reuther 6. 5. 0½„%%20:14 10 Daimler⸗Benz 4.„„„00214 8 Rheinau„ n 7 TV 1846 Zellſtoff Wallſtadt 42. 9 4 Hommelwerke 9n 14:11 4 Gerberich& Co. 3 11104 Kurpfalz Neckarau 4. 3 9216 2 TV Viernheim:20 2 BSG Lanz 1:10% 1 BSG vögele:16 0 TV Ladenburg%CD 6209 0 mannheimer Eisſport⸗Auftakt ſchon früher Acht Tage früher als urſprünglich vorgeſehen, wird, wie wir ſchon kurz berichteten, die Mann⸗ heimer Kunſteisbahn im„Friedrichspark“ den Reigen ihrer großen Eisſportveranſtaltungen eröffnen. Bereits am Sonntag, 23. November, ſteigt das erſte Eisfeſt, in deſſen Mittelpunkt ein Eishockeykampf zwiſchen dem Mannhei⸗ mer ERc und dem Baſler SC, der zur erſten ſchweizeriſchen Klaſſe zählt, ſtehen wird. Im Kunſtlaufprogramm wird man neben den talentierten einheimiſchen Kräften das junge Berliner Paar Baran/ Falk ſehen, das nach der Neuordnung im deutſchen Eis⸗ laufſport neben Gerda Strauch/ Noack die erſte Anwartſchaft auf den deutſchen Meiſtertitel be⸗ ſitzt. Wie zweite Mannheimer Veranſtaltung iſt für den 29. und 30. November vorgeſehen. Hierfür wurden die Geſchwiſter Pauſin (Wien) und der deutſche Eishockeymeiſter S C Rießerſee verpflichtet. Badens Skiläufer tagten Auf der Herbſttagung der badiſchen Skiläu⸗ fer in Freiburg wurde beſonders eingehend über die kommende Wettkampfzeit, über die Pflege des Nachwuchſes und über die Lehr⸗ gangstätigkeit geſprochen. Im Terminkalen⸗ der, der noch der Genehmigung durch Berlin bedarf, ſind wieder alle großen Bereichswett⸗ läufe zu finden. Die nordiſchen Meiſterſchaf⸗ ten finden in Schönwald ſtatt, die alpinen in Neuſtadt und die Staffelmeiſterſchaft in Hinterzarten. Der große Dauerlauf ſoll auf der traditionellen Strecke vom Schauins⸗ land auf den Feldberg ausgetragen werden. Die internationalen Feldberg⸗Skiwettkämpfe ſind von der Reichsſportführung bereits für die zweite Märzhälfte genehmigt. Größere Veranſtaltungen ſind weiter die Bezirksmei⸗ ſterſchaften Mitte Januar, die badiſchen Ju⸗ gend⸗Meiſterſchaften vom 23.—25. Januar in Reuſtadt, der Belchen⸗Abfahrtslauf und der Kohlhepp⸗Gedächtnislauf in Furtwangen, beide im Februar, ein Rieſen⸗Torlauf von Haſen⸗ horn⸗Todtnau und das Springen in St. Bla⸗ ſien im März. Der Leni⸗Wagner⸗Torlauf am Feldberg und der Zaſtler⸗Torlauf, der mit dem Namen Rudi Cranz verbunden wird, bilden den Ausklang. Untergauoffenes Fechtturnier in Heidelberg Am Sonntag, 16. November 1941 treffen ſich morgens 10 Uhr in der Turnhalle am Klingenteich in Heidelberg die BDM⸗Fechterin⸗ nen der Untergaue Karlsruhe(109), Heidelberg (110), Lahr(169), Mannheim(171) und Bruch⸗ ſal(406) um ihre Beſten in 3 Vorrunden, 2 Zwiſchenrunden und einer Endrunde zu eer⸗ mitteln. Dieſes Turnier erfreut ſich unter Leitung der Obergaufachwartin Fechten. Ma⸗ rianne Wenkebach, Mannheim einer außeror⸗ dentlich guten Beteiligung und werden ſchöne und ſpannende Kämpfe zu erwarten ſein. ESport in Kürze Dänemarks Fußballelf zum Länderkampf ge⸗ gen Deutſchland am kommenden Sonntag, in Dresden erhielt folgendes Ausſehen: E. Sö⸗ renſen(Frem); P. Hanſen, A. Sörenſen(beide Boldklubben 93); W. Chriſtenſen(Frem), O. Jörgenſen(KB), S. Frederikſen(Frem); A. Friedmann(Boldklubben 03), J. Ploeger, H. Söbirk(beide Frem), B. Mathieſen(03), K. Hanſen(93). 14 Die Ringer⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft Würt⸗ tembergs ergab in der 4. Runde folgende Er⸗ gebniſſe: ASV Feuerbach—TSV Münſter.5; TB Cannſtadt— SV Göppingen:3; ASV Stuttgart Oſt— ASV Botnang:5. Weihnachtsboxkämpfe in Stuttgart und Leip⸗ zig. Die Weihnachtsfeiertage bringen mit ihrem reichhaltigen Sportprogramm auch zwei Ver⸗ anſtaltungen der Berufsboxer. In Leipzig und Stuttgart werden für den 26. Dezember inter⸗ nationale Programme vorbereitet. wieder —*—„——————— 15 Versorgungsringe gegründef In allen Teilen des W versorgungsringe gegründet. Diese Versor gS- ringe— Gemeinschaftswerks der DAF haben zunächst die Aufgabe, die Verteilungs- stellen der Verbrauchergenossen- sSchaften in der Form von Filialge- schäften fortzuführen. Bisher sind schon 15 Versorgungsringe in das Handelsregister eingetragen worden. Sie haben die Rechtsform der GmbH. Das Kapital schwankt je nach Größe des Versorgungsrings zwischen 100 000 RM beim Versorgungsring Ostpreußen und 450 000 RM beim Versorgungsring Nürnberg, neun der bisher gegründeten Versorgungsringe haben ein Kapi- tal von 300 O0 KM. Dies als Durchschnitt zu- grunde gelegt, würden die vorgesehenen 100 Ver- sorgungsringe über ein Kapital von rd. 30 Mill. RM verfügen. Die Versorgungsringe werden jeweils die in ihrem Gebiet ansässigen Ver- brauchergenossenschaften mit ihren insgesamt 12 000 Verkaufsstellen übernehmen. HDamit verschwinden die Verbrauchergenossen- schaften, und an ihre Stelle treten als Filial- unternehmer die Versorgungsringe. Aber diese Tätigkeit ist nur eine Zz w. is chen stufe, denn nach den ewischen dem Reichswirtschafts- minister und Dr. Ley abgestimmten Richtlinien sollen die Verteilungsstellen in die Hände geeigneter Einzelhandelskauf- keute übergeführt werden. Die selbständigen Einzelhändler werden noch für eine bestimmte Zeit von den Versorgungsringen mit Waren be⸗ liefert, in diesem Stadium treten die Versor- gungsringe als Großhändler auf. In den Satzun- gen sind beide Eigenschaften, sowohl die einzel- händlerische in Form eines Filialunternehmens als auch die großhändlerische, vorgesehen, Die Deutsche Arbeitsfront hat die Absicht, die Ver- teilungsstellen der Versorgungsringe zu Mu⸗ sterläden auszubilden. Der Spartag ein Erfolg Der am 30. Oktober durchgeführte dritte Kriegsspartag hat nach den bisher vorliegenden Meldungen einen sehrstar ken Er folgazu verzeichnen. Allein bei den öffentlichen Spar- kassen wurden wenigstens 230 Mill. RM Spar- einlagen in über 1,93 Mill. Posten eingezahlt und rund 208 000 neue Sparkassenbücher eröffnet. Diese Zahlen bedeuten gegenüber den Vorjahren eine beachtliche Leistungssteigerung. Wenn auch nicht für alle Bezirke Vergleichszahlen für das Voriahr vorliegen, so kann doch festgestellt wer- den, daß häuflig gegenüber 1940 eine Verdoppe- lung des Sparergebnisses eingetreten ist. Bemer- kenswert ist, daß sich der Durchschnittsbetrag einer Einzahlung am Spartag bei den öffentlichen Sparkassen kräftig erhöht hat. Der Durch- schnittsbetrag einer Einzahlung belief sich am 30. Oktober 1941 auf 119 RM. paren auf dem Dorfe Für die in Baden bestehenden 595 länd 14— chen Kreditgenossenschaften wurde der Deutsche Spartag 1941 zu einem Rekordspar- tag. Insgesamt zählten die ländlichen Kreditge- nossenschaften in Baden an diesem Tage 66 400 Einzahlungen mit einem Gesamtbetrag von 358 Mili. RM. Unter den 66 400 Einzahlern befanden sich 8600 Sparer, die erstmals eine Spareinlage bei der heimischen Genossenschaftskasse Leiste- ten. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Einzahler um ca. 24 000 und der Betrag um ca. 1,6 Mill. RM. Es waren machtvolle Kund- gebungen zum Spargedanken, die auf dem fla- chen Lande am 30. Oktober 1941 zu beobachten waren. 500, 600 und noch mehr Spareinzahlun- gen an einem Tas in rein ländlichen Gemeinden waren am diesjährigen Spartag keine Seltenheit. Dieser Erfolg ist ein Beweis dafür, welche Er- Liehungsarbeit auf dem flachen Lande von den Kreditgenossenschaften geleistet wird. Verkcufssperre für kokco- unc morxlpeinheltige Erzeugnisse Um auf Weihnachten eine gleichmäßige Ver- teilung von kakao- und marzipanhaltigen Er- zeugnissen durchführen zu können, besteht bis 30. November eine Verkaufssperre für Schokolade, Pralinen, Stangen usw. für alle Verteilungsstellen, die sich mit dem Verkauf dieser Erzeugnisse befassen. Von dieser Ver- kaufssperre werden Schokoladepulver, Kakao- mischpulver, Zuckerwaren und Dauerbackwaren nicht berührt. Mannhelmer Getreldegroßmarkt Die Anlieferungen von Brotgetreide ha- ben sich in dieser Woche eher verringert, da die Ländwirte die Einbringungsarbeiten von Kartof- feln und Rüben wieder aufgenommen haben, und sich nun natürlich beeilen, mit diesen rechzeitig fertigzuwerden. Das trifft nicht nur für Süd-— westdeutschland zu, sondern mindestens in glei- chem Maße auch für die mitteldeutschen Be- zirke, die sonst als Lieferanten in Frage kom- men. Die Weizenmühlen sind vielfach bis über das Monatsende hinaus noch mit Mahlfrucht ver- sehen, doch haben einige bereits die Reichsge- treidestelle in Ansprueh nehmen müssen. Bemühungen, bei den Erzeugern in der Umge- bung direkt zu kaufen, hatten bisher kaum Erfols. Für Roggen ergibt sich insofern eine andere Marktlage, als die meisten Mühlen nicht bis zum Monatsende mit Vorräten versehen sind; doch will dies nicht viel besagen, da die Roggenmülle- rei in unserem Bezirk überhaupt nicht groß ist, und da weiter noch Läger der Reichsgetreide- stelle zur Verfügung stehen. Man rechnet damit, daß die Angebote nach der Hackfruchternte wie- der stärker werden und den Bedarf decken kön- nen. Die Nachfrage für spätere Liefertermine ist sowohl bei Roggen wie auch bei Weizen erheblich. Die hier geschilderte Lage wirkt sich noch stärker auf dem Markt für In dustrie- und Futtergetreide aus. Das Gesamtangebot läßt sich noch gar nicht vorher abschätzen, da noch nicht ersichtlich ist, wieviel die Landwirt- schaft für ihren eigenen Bedarf zurückzubehal- ten entschlossen ist. Außerdem muß Industrie- und Futtergetreide vorläufig noch hinter dem Brotgetreide zurückstehen, so daß sich Umsätze größeren Stils erst in einiger. Teit zeigen kön- nen. Braugerste blieb weiter gerucht; einige Brauereien scheinen bereits gewisse Vorräte zu haben, um so stärker aber ist die Nachfrage der Mälzereien. Abgesehen von ganz kleinen Par- tien steht aber keine Gerste zur Verfügung. Gerste, die als Industriegerste bezeichnet wird, ist überhaupt nicht am Markt zu finden; ebenso fehlt Futtergerste bis auf einige kleine Mengen Abfallgerste.— Die Angebote von Hafer sind gering; soweit Futterhafer brauchbarer Be- schaffenheit vorhanden war, ging er an die Wehrmacht. 3 Der Absatz von Weizenmehl ist weiter recht flott, und die Mühlen konnten auch genü- gend liefern. Roggenmehl hatte gleichfalls gute Umsätze. Am Futtermitte lmarkt ist eine neue Aktion für Eiweißkonzentrat in die Wege gelei⸗- tet: Stroh war kaum erhältlich, dagegen wurden einige Waggons Heu umgesetzt. 05 akenkreuzbanner, Verlag und Druckeret G. m. b. H. erlagsdirektor: Dr. Walter Mehls, ſtellvertrelen⸗ der Hauptſchriftleiter:; Dr. Kurt Dammann. Ihre Voigrländet sellschaft ner sucher tungs-Kon Erfahrung von Zieh- für die fei tigung, u. Konstrukt. tion v. Be stellung v optik. Auc bern ist 1 rung in d bzw. optis wünscht. mit Lichtb Zeugnisabe gabe der frühest. E Kennzeich. die Person Voigtländer sellschaft unsere Vo tion suchen chen u. be Konstrukt. schinen f. Massenfert für diesen Konstrukti fahrung, n auf dem C tion von S schwierige Ausführl. I bild neues abschr., Le Gehaltsans Eintrittstei zeichen 4 Personalab Erfehrener mittler. Fa ständigen haltung zu sucht. Beb reiche Ve stellung. V absolut. Zvu liche kaufr bildung, i Beherrschr Steuer- u. der Kosten Bewerbune nisabschr., ansprüche trittstermir 6531 an A fach- 57. Behördendi- baldmöõglic Sachbearb. mit Kennt gewerbe. 4 Nr. 163 062 ———— Tbehtig., bil und Konte Stenotypist baldigen E werbungsu ansprücher an Ala-An — ¹—— Mehrere Hl sofort. ges Carl Erons hafen, Frie Kraftfehrer, tür Omnib an Mannhe tion Heinz heim, O 7, —5ð—ð—— Schwesterne Die NS-Sch» stern und! Frauen im staatlich an Gaues ein. werden dure lin W 62, Schwester: rette,-Mü Ordensburge Sanatorien, und Krippen pflegerische 1½jährige I bildung: Op möglichkeite halt nach ne wohlfahrt, C eee e l. G. Fœrbenl gegen Einr Wir weisen 6% Teilsch 1941 Stamn gungen erv Obligationä wünschen, 31. Dezemb gen bei fol tere bezügl 1. bei unsei Linden 78, burgplatz, lin, Deutse Handels-Ge Berlin, Dre gesellschaft Co. G. m. b. tallgesellscl mann, Frar B. Metzler & Co., Ha menges& Deutsche Wechsel-Be & Co., Mi Wien, Akt. Düsseldorf, Stuttgart u Teilschuldv fk. und- Let Aktien mit bar zuzügli gefolgt. De ter der vo Schriftwecl nen die Ba arbeiten di gereichten schuldverse Stammaxkti. schreibung. zwecks Er tauschrecht Teilschuld und spätest Frankfurt/ 2. inder zur Zeit sorgungs- XF haben i lung's- rossen- lialge- ner sind Isregister echtsform ch Größe RM beim 0 O0%0 RM der bisher ein Kapi- ehnitt zu- n 100 Ver- 1. 30 Mill. wWerden gen Ver- insgesamt genossen- Als Filial- ber diese nstufe, irtschafts- ichtlinien Hände sS k auf- oständigen bestimmte Varen be— e Versor- mn Satzun- lie einzel- rnehmens ehen, Die „die Ver- zu Mu- rte dritte rliegenden rfolgau nen Spar- RM Spar- ezahlt und eröffnet. Vorjahren Venn auch n für das stellt wer- Verdoppe- st. 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Voraussetzung für diesen Posten: Gründliche Konstruktions- und Betriebser- fahrung, nachweisbare Erfolge auf dem Gebiet der Konstruk- tion von Spezialmaschinen und schwierigen Vorrichtungen. Ausführl. Bewerbung. m. Licht- bild neuest. Datums, Zeugnis- abschr., Lebenslauf, Angabe d. Gehaltsansprüche u. des früh. Eintrittstermines unter Kenn- zeichen 4 E 12 erbeten an die Personalabteilung. krfehrener Kautmenn für einen mittler. Fabrikbetrieb zur selb- ständigen Führung der Buch- haltung zum bald. Eintritt ge- sucht. Beboten wird: Aussichts- reiche Vertrauens- u. Dauer- stellung. Verlangt wird: Neben absolut. Zuverlässigkeit, gründ- liche kaufmännische Allgemein- bildung, insbesondere völlige Beherrschung der Bilanz, des Steuer- u. Lohnwesens sowie der Kostenrechnung. Handschr. Bewerbung. m. Lichtbild; Zeug- nisabschr., Ahgabe d. Gehalts- ansprüche u. des frühest. Ein- trittstermins erbeten unt. V. M. 6531 an Anzeigen-Frenz, Post- fach- 57. Kreiftfohrer gesucht.- Christian Hermann Schmidt, Mannheim, Egellstraße Nr. 9. Tempofchrer ocd. Tempofohrerin Ausläufer o. Ausläuferin(Rad- fahrer) per sofort gesucht.— Wäscherei„Expreß“, Alphorn- straße Nr. 13. rücht. Teges: o: Helbrengsmuüdeh. od. Stundenfrau in ruh. Haus- halt gesucht.- Prinz-Wilhelm- Straße Nr. 14, 1 Treppe. Junges Mädchen als Haustoch- ter oder zur Ableistung des Pflichtjahres für sofort gesucht. Dietrich, Mollstraße Nr. 34. pfliehtjehrmädchen oder Tages- mädchen gesucht. Friedrich Galm, U 6, 25. Autoschlosser, Elektriker, Speng- ler, Hilfsarbeiter für Wagen- waschen u. Heizung, Lehrlinge für Dreherei und Karosseriebau in Dauerstellg. gesucht. Aurepa Autohaus und Reparaturwerk Josef Heitger, Mannheim, Sei- lerstraße 12, Fernruf 275 45/ 46. Bleipreßmeister gesucht. Oskar Wobrock& Co., Saarbrücken 2, St.-Johanner-Straße 5. Maschinenmelstor für Sperrholz- u. Holzbearbeitungsbetrieb ge- sucht. Bei guter Bewährung u. entsprech. Kenntnissen Dauer- stellung geboten.— Werkwoh- nung vorhanden.- Gefl. An- gebote unter Nr. 111 781 Vs an den Verlag des UHB in Mannhm. Töchtig. Tagesporner, der auch den Posten eines Tankwarts ausüben kann, gesucht, eventl. wird diese Stelle auch an eine tüchtige, kräftige Frau über- tragen. Ebenso wird Lagerver- walter(Mann od. Frau) gesucht. Stoffel& Schüttler, Mhm., N7, 17 Mebenverdlenstl Für Rheinau u. Pfingstberg sowie für Stadtteil Lindenhof je ein Austräger(in) zum Austragen einer 14tägl. er- scheinenden illustr. Zeitschrift gesucht. Mit dem Austragen der Zeitschrift wird ein Kkleiner Leseartikel mitgeführt, woran auch noch verdient wird. An- gebote an„Der Rundblick“, Mannheim, B 1, 2. Verkävferin für Juweliergeschäft (Anfängerin), zuverl., mit guten Umgangsformen u. Auffassungs- vermögen sof. gesucht. Steno- grafle und Maschinenschreiben erwünscht. Handschriftl. Ang. erbeten unter Nr. 30 631 Vs an den Verlag des HB Mannheim. Tücht. zuverl. 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V. stellen laufend junse Mädel und Frauen im Alter von 18 bis 386 Jahren als Lernschwestern in den staatlich anerkannten Kranken- und Säuglingspflegeschulen des Gaues ein.- Weitere Ausbildungsstätten im übrigen Reichsgebiet werden durch die Reichsdienststellen der Schwesternschaften Ber- ün w 62, Kurfürstenstraße 110, vermittelt.- Einsatz der NsS- Schwester: Krankenhäuser, Kinderkliniken, Gemeinden,-Laza- rette,-Mütter- und Säuglingsheime, Schulen der NSDAP und Ordensburgen. Einsatz der Reichsbund-Schwester: Krankenhäuser, Sanatorien, Kinderkliniken, Mütter-, Säuglings- und Kinderheime und Krippen, vorbeugende Familienhilfe auf dem Lande, kranken- pflegerische Tätigkeit im Ausland, Werkschwestern. staatliche Prüfung, praktisches Jahr. Fort- Diät-, Säuglingsschwester usw. Aufstiegs- 1½ jährige Lernzeit, bildung: Operations-, Ausbildung: möglichkeiten: Jungschwesternführerin, Oberschwester, Oberin. Ge- halt nach neuem Tarif. Weitere Auskunft durch das Amt für Volks- wohlfahrt, Gauleitung Baden, Karlsruͤhe, Baumeisterstraße Nr. 8. Moenctsfrau täglich einige Stun- den gesucht.- Fernruf 277 04, Büro: Werftstraße 29. Heimorbelten für Maschinen- strickerei für Strickwesten und Pullover dauernd zu vergeben. Angeb. unt. Nr. 183 057 Vs an den Verlag des HB in Mannh. Kinderschwester sofort od. spät. gesucht. Senger, Feudenheim, Am Bogen 43, Fernruf 516 44. Jüngeres Fräulein als photogra- phische Hilfkraft sof. gesucht. Photo-Bechtel O 4, 5. Stellengesuche Timmermeister, selbständ. Plan- fertiger, verh., sucht Stelle als Bauleiter oder Bautechniker.- Ausführliche Angebote an Karl Roth, Hockenheim, Ringstr. 30. Melster des Kraftfahrzeughand- werks sucht sofort Stellung in größerem Betrieb oder Beteilig. Angebote unter Nr. 111 793 V8 an den Verlag des HB Mhm. Technlker sucht Nebenbeschäf- tigung in den Abendstunden (zeichn. Arbeiten u. dgl., Heim- arbeit). Angebot u. Nr. 1733 B an den Verlag des HB Mhm. Möbl. 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Wir fordern daher diejenigen Obligationäre, die von diesem Erwerbsrecht Gebrauch zu machen wünschen, auf, ihre Teilschuldverschreibungen spätestens bis zum 31. Dezember 1941(einschlieflich) nach§ 6 der Anleihebedingun- gen bei folgenden Stellen einzureichen, bei denen auch alles Wei- tere bezüglich der Ausübung des Umtauschrechts zu erfahren ist: 1. bei unserer Zentral-Finenzverwaltung, Berlin NW 7, Unter den Uinden 78, bei unserer Bankabteilung, Frankfurt am Main, Grüne— burgplatz, 2. bei den nachstehenden Banken: Deutsche Bank, Ber- lin, Handels-Gesellschaft, Berlin, Deutsche Länderbank Aktiengesellschaft, Berlin, Commerzbank Aktiengesellschaft, Berliner Berlin, Dresdner Bank, Berlin, Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktien- gesellschaft, Berlin, Delbrück Schickler& Co., Berlin, Hardy& Co. G. m. b.., Berlin, Merck, Finck&. Co., München-Berlin, Me— tallgesellschaft Aktiengesellschaft, Frankfurt/ Main, Gebrüder Beth- mann, Frankfurt/ Main, Georg Hauck& Sohn, Frankfurt/ Main, B. Metzler seel. Sohn& Co., Frankfurt/ Main, Schröder Gebrüder & Co., Hamburg, Brinckmann, Wirtz& Co., Hamburg, Pferd- menges& Co., Köln a. Rh., J. H. Stein, Köln a. Rh., Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig, Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München, Bayerische Vereinsbank, München, Seiler & Co-, München, Creditanstalt-Bankverein, Wien, Länderbank Wien, Aktiengesellschaft, Wien, und deren Niederlassungen in Düsseldorf, Frankfurt/ Main, Hamburg, Köln, Leipzis, München, Stuttgart und Wien. Gegen Einreichung von je nom. RM. 200.— Teilschuldverschreibungen mit Zinsscheinen Nr. 14(per 1. 7. 1942) ft. und Legitimationsscheinen B bis Dwerden nom. RM. 100.— Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. 1. 1941 und RM. 100.— in bar zuzüglich./ Zinsen, ab. 1. 1. 1941 bis zum Auszahlungstag aus- gefolgt. Der Umtausch erfolgt provisionsfrei, sofern er am Schal- ter der vorstehend genannten Umtauschstellen erfolgt und ein Schriftwechsel hiermit nicht verbunden ist. Andernfalls berech- nen die Banken für die mit dem Umtausch verbundenen Sonder- arbeiten die übliche Provision von /½% des Kurswertes der ein- gereichten Teilschuldverschreibungen. Die Hereinnahme der Teil- schuldverschreibungen wie auch die Ausreichung der neuen Stammaktien sind börsenumsatzsteuerfrei. Für die Teilschuldver- schreibungen, die nicht bis spätestens zum 31. Dezember 1941½ zwecks Erwerbs der Aktien eingereicht sind, entfällt das Um- tauschrecht, gelten aber die übrigen Bedingungen— wonach die Fellschuldverschreibungen insbesondere mit jährlich 6% verzinst und spätestens am 1. Juli 1945 zu 110% eingelöst werden— weiter. Frankfurt /M., 8. Nov. 1941. I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft. Becmfenwitwe sucht 1 Zimmer u. Küche, auch auswärts.. Zu- schriften unter Nr. 1824 B an den Verlag des HB Mannheim. Jg. Ehepocr ng.) sucht 3 Zim- mer, Küche, Bad mit Dampf- heizg. evtl. Garage in der Ost- Stadt zu mieten. Zuschrift. unt. Nr. 1847 B an den Verl. d. HB. 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November ist unser Gunter angekommen.- In, dankbarer Freude Irma Beßler, geb. Petri, Franz Beßler(2. Z. Wehrmacht). Mannheim, Haydnstraße 7. Luisenheim. —.— Käthe Gramlich, Rudi Ries(.Z. Kriegsmarine) geben ihre Ver- lobung bekannt. Mannheim- Feudenheim, Blücherstraße 10, Wallstadter Str. 27. 11. Nov. 1941 In treuer Pflichterfüllung ei bei den Kämpfen im Osten, auf einem Melde- gang, am 2. Okt. 1941 unser lie- ber, hoffnungsvoller Sohn, mein lieber Bruder u. Enkel, unser lieber Neffe und Vetter Fritz Belle Gefr. in einem Art.-Regt. zwei Tage vor seinem 21. Le- bensjahr. Mannheim, Zellerstraße 58, St. Georgen, den 11. Nov. 1941. In tiefer Trauer: Friedrich Belle u. Frau, geb. Schifferer, Anneliese Belle, Frau Marie Belle Wwe., Fam. Ludw. Belle, Fam. Georg Belle, Fam. Willi Wolf, Fam. Karl Hoseus, Fam. Hans Ettwein, Fam, Schifferer. Nach Gottes unerforsch- lichem Ratschluß ist nun auch unser ältester Sohn und Bruder Ono Schmidt, stod jvr. Leutn. in einem Inf.-Regiment, Inh. des EK II in treuer Pflichterfüllung am 26. Okt. in Rußland gefallen. Gießen, Kirchstr. 1, im Nov. 41 In tiefem Leid: Karl Schmidt, Pfarrer, JIise Schmidt, geb. Lohde, Eberhardt Schmidt. rieferschüttert erhielten wir die traurige Nach- richt, daß mein innigst- geliebter, guter Sohn, Bruder, Enkel und Neffe Hermann Westermann Gefr. in einem Panzer-Regt. im Alter von fast 22 Jahren bei den Kämpfen im Osten für Führer, Volk und Vater- land am 12. Oktober sein jun- ges Leben dahingab. Mannh.(Kalmitstr.), 12. 11. 41 In tiefer Trauer: Frau E. We⸗- stermann Wwe., Tochter Jise und Val. Gass Suibradr Hhlik heuh Unsere herzensgute, treusor- gende Mutter Schwiegermut- ter, Oma, Schwester, Schwäge- rin und Tante, Frau Marlee Wegner Wwoe. geb. Hefner ist unerwartet im Alter von 58 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim(J 6,), 10. Nov. 41. Die trauernd. Hinterbliebenen: Otto Eschelbach, z. Z. Wehrm., und Frau Johanna, geb. Weg- ner, Hans Mittel u. Frau Eleo- nore, geb. Wegner, Hch. Wegert u. Frau Adele, geb. Wegner u. Enkel Ute, Heinz u. Elke, Herm. Czermak u. Frau Frieda, geb. Hefner, Frau Joh. Schmidt Wwe. Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, 13. Nov., 15 Uhr, im hiesig. Krematorium statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel robfas Bohrmonn nach langem, schwerem mit Geduld ertragenem Leiden im Alter von 42 Jahren zu sich zu rufen. Mum.-Sandhofen, Scharhof- Hofgasse 1, den 11. Nov. 1941. Iim NFamen der trauernden Hin- terbliebenen: Barbara Bohr- mann Wwe., geb. Weickel und Angehörige. Beerdigung: Donnerstasg, 13.—*. nachm. 3 Uhr, auf dem Fried- hof Sandhofen. Danksagung Für die vielen Beweise mit- kfühlender Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Mut- ter, Großmutter, Urgroßmutter u. Schwiegermutter, Frau Ma- ria Mammel Wwe., sagen Wir unseren herzlichsten Dank. Mum.-Waldhof, 12. Nov. 1941. Fam. Johs. Fritzen u. Angehör. Zutellung von Hblsenfröchten. Für alle Versorgungsberechtig- ten, die nicht Selbstversorger sind, erfolgt in der 31. Zutei- lungsperiode eine Sonderzutei- lung von 250 Gramm Hülsen- früchten. Die Vorbereitung die- ser Sonderzuteilung muß be⸗ reits in der Zeit vom 10. bis 15. November 1941 durchgeführt werden. Damit die Verteiler in die Lage versetzt werden, sich für die Ausgabe dieser Zutei- lung die erforderlichen Vorräte an Hülsenfrüchten zu beschaf- fken, lassen sich die Versor- gungsberechtigten bei den von ihnen gewählten Verteilern in der Zeit vom 10. bis 15. No- vember 1941 den Doppelab- schnitt N 28/ N 29 der rosa Nährmittelkarten 30 abtrennen, der durch den Aufdruck„Be— stellung von Hülsenfrüchten für die 31. Zuteilungsperiode“ ge- kennzeichnet ist. Damit sicher- gestellt ist, daß die Ware spä- ter nur bei den Verteilern be- zogen wird, bei denen sie be- stellt ist, haben diese den Stammabschnitt der rosa Nähr- mittelkarte 30 mit, ihrem Fir- menstempel zu versehen. Die Abgabe der Hülsenfrüchte darf zur gegebenen Zeit nur auf den hierfür bestimmten Einzelab- schnitt der Nährmittelkarte 31 bei gleichzeitiger Vorlage des vom Verteiler in der oben an- gegebenen Weise gekennzeich- neten Stammabschnittes der Nährmittelkarte 30 erfolgen. Der Landrat des Kreises Mann- heim- Ernährungsamt Abt. B- Städt. Ernährungsamt Mannheim Abgebe von Buflerschmolz. Von der 31. Zuteilungsperiode ab (15. 12. 1941— 11. 1. 1942) er- halten die Normalverbraucher und die Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren sowie die ent- sprechenden Verbrauchergrup- pen der Selbstversorger mit Butter(Reichsfettkarten SV. I und SV 5) bis auf weiteres 50 g Butterschmalz gegen Herabget- zung der Ration an Schweine- schlachtfetten auf die Hälfte. Eine Aenderung der Gesamt- fettration tritt hierdurch nicht ein. Um die rechtzeitige Belie- ferung der Kleinverteiler mit Butterschmalz sicherzustellen, wird angeordnet: Die Normal- verbraucher und Jugendlichen von 14-18 Jahren haben den mit „'s bezeichneten freien Ab- schnitt der Reichsfettkarten 30 zusammen mit dem Bestell- schein 30 über Margarine bis Samstag, den 15. November 1941 bei dem Verteiler abzugeben, bei welchem sie Margarine zu beziehen wünschen. Das gleiche gilt für die Inhaber der Reichs- fettkarten SV I1 und SV 5, die jedoch den Abschnitt„F' zu- sammen mit dem Bestellschein über Butter oder Margarine ab- zugeben haben. Es muß also mit dem Abschnitt F zugleich der Bestellschein für Margarine abgegeben werden., Der Vertei- ler hat den Stammabschnitt der Reichsfettkarten 30 durch Fir- menaufdruck oder-aufschrift und den Zusatz„Butterschmalz“ bzw. abgekürzt„BS“ zu kenn- zeichnen. Die Verbraucher ha- ben den in dieser Weise gekenn- zeichneten Stammabschnitt der Reichsfettkarte 30 bis auf wei- teres aufzubewahren, da der spätere Bezug v. Butterschmalz nur gegen Vorlage dieses Stammabschnittes erfolgt. Die Kleinverteiler werden beson- ders darauf hingewiesen, daß -Abschnitte der Reichsfett- karten K, Klk. und Kleinstk. sowie der Reichsfettkarten SV2, SV 3, SV 4, SV 6 und SV 7 zur Vorbestellung von But- terschmalz nicht angenommen werden dürfen, weil diese Reichsfettkarten der Periode 31 auf Grund deren seinerzeit die Abrechnung zu erfolgen hat, einen entsprechenden Lieferab- schnitt nicht erhalten werden. Die Kleinverteiler haben die Abschnitte F 30 in gleicher Weise wie die Margarine-Be- stellscheine bei den Bürgermei- sterämtern bzw. unseren Kar- tenstellen zur Ausstellung von Bezugscheinen über Butter- schmalz einzureichen, Die Be- zugscheine müssen unverzüglich dem Margarinegroßverteiler weitergegeben werden. Ver Landrat des Kreises Mannheim — Ernährungsamt Abt. B- Städt. Ernährungsamt Mannheim Stäclt. Volksbücherel. Oeffnungs- zeiten der neuen Jugendbüche- reien, E 7, 20(Reisvilla): Mon⸗ tag und Donnerstag von 14—17 Uhr; K 2, Lesesaal: tägl., außer Samstag, von 14—17 Uhr. Der Oberbürgefmeister. Für die vielen Beweise Wohl- tuender Anteilnahme beim Hel- dentod meines unvergeßlichen Mannes, dem herzensguten Va- ter unseres Kindes Heinrich Hertel, Oberwachtmeister in einer Geb.-Jäg.-Div., sage ich, auch im Namen aller Anver- wandten, herzlichsten Dank. Leutershausen(Bergstr.), im November 1941. Emma Hertel, geb. Beer. ee kellngen. Die Mütterberatung in Edingen findet am 13. Novem- ber in der Zeit von 15 bis 15.45 Uhr im landwirtschaftlichen Mädchenlager in der Kuhgasse statt. Neckarhdusen. Die Mütterbera- tüng in Neckarhausen findet am 13. November ab 13.30 Uhr im Schulhaus statt. NSs-Frauenschaft. Platz des 30. Januar: Jeden Mittwoch von 14 bis 18 Uhr Nähen im Geschäfts- zimmer, Rheinhäuserstr. 44a, f. alle Frauen. Neckarau-Süd: 13. 11., 19 Uhr, Gemeinschafts- abend, anschließend Mitarbei- terinnen-Besprechung in der Krone.- Feudenheim-Ost: 13. 11., 15.30 Uhr, Gemeinschaftsnach- mittag für alle Mitglieder sowie Jugendgruppe im Gasth.„Zum Hirsch“.- Achtung Mitglieder: 12. 11., zwischen 18 u. 19 Uhr, Sprechstunde des Rassenpolit. Amtes für Frauen und Mädel- arbeit.- Rheinau: 12. 11., 15.00 Uhr, wichtige Besprechung im „Bad. Hof“ für Stab-, Zellen- und Blockfrauenschaftsleiterin- nen. Bei Verhinderung Vertre- tung schicken. Der Nähnach- mittag am 12. 11., 15 Uhr, fällt AUs. Versteigerungen Oeflentliche Versteigerung. Am Donnerstag, 13. Nov. u. Freitag, 14. Novbr., jeweils ab 13 Uhr, werde ich im Pfandlokal, C 3, 16 in behördlichem Auftrag gegen bare Zahlung öffentlich verstei- gern: 1 Schreibschrank, 1 klein. weißer Schrank, 1 Doppelcouch, 1 Küchentisch mit Stühlen, neu Sessel und Stühle, 1 Kommode neu, 2 eiserne Bettstellen, 1 rd. Tisch, neu, 2 Nähmaschinen (Singer u. 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Beg..15.45.15 Uhr.- Jugendliche zugelassen. Schouburg. Wetterleuchten um Barbara“, nach dem gleichna- migen Roman von Irmgard Wurmbrand m. Sybille Schmitz, Attila Hörbiger, Oscar Sima, Maria Koppenhöfer. Die neue Wochenschau..45.00.15 Uhr. Jugendliche zugelassen. in eines Lebens. Ein schlichtes u. Copltol, Waldhofstr. 2, Ruf 527 72 Wir zeigen heute bis Donners- tag: Luise Ullrich, Karl L. Diehl, Werner Krauß, Käthe Haack „Annelie“, die Geschichte doch heldisches Frauenleben, dessen Wandlungen und Ereig- nissen wir nicht ohne Rührung und hingebungsvollem Miter- leben folgen können. Anfangs- zeiten:.30.40 und.45 Uhr. Jugendl. ab 14 Jhr. zugelassen. Glorle-Paleist Seckenheimerstr. 13 Ab beute bis Donnerstag„Li- selotte von der Pfalz“,„Frauen um den Sonnenkönig“ mit Re- neta Müller t, Dorothea Wieck, Michael Bohnen, Hilde Hilde- brand, Hans Stüwe, Eugen Klöpfer, Ida Wüst. Auf viel- fachen Wunsch bringen wir diesen unter der Spielleitung von Carl Froehlich entstandenen Tobisfillm nochmals. Im Mittel- punkt dieses Filmwerkes mit großartiger Besetzung die groſßie Frauengestalt der deutschen Geschichte, Lieselotte von der Pfalz, dargestellt durch Renate Müller. Wochenschau:„Der Siegeszug durch das Donezbek- ken“. Beginn.00.05.20 Uhr, Hauptfilm.00.15.35 Uhr. Jugendl. über 14 Jahr. zugelass. Lichtsplelhaus Möller, Ruf 527 72 Ab heute bis Donnerstag:„Die un-erhörte Frau“. Eine von ur- wüchsigem Humor getrag. Ehe- komödie! Funkelnder Witz und sprühende Laune sorgen für Lachsalven am laufend. Band. Hauptdarsteller: Joh. Riemann, Fita Benkhoff, Erika v. Thell- mann, Wolfg. Liebeneiner. An- fangszeiten:.55.45.25 Uhr. palost, I 1, 6 Br. Str.), Ruf 26885 Das einzige Tageskino Mann- heims, tägl. ab 11 Uhr geöffnet. In Wiederaufführung:„Aben- teuer im Südexpreß“ mit Karl Ludwig Diehl, Charlotte Susa, Rolf Arthur Roberts f, Richard Romanowsky. Ein spannender Abenteurerfilm. Die Handlung spielt in der Schweiz und in der Riviera. Ein Film mit großen Mitteln hergestellt. Die neueste Wochenschau. Jug. nicht zugel. Abend-Vorst.: Beginn.30 Uhr. Behötet das Kleinod! Das kost- barste Gut ist die Gesundheit- Ihrer höchsten Sorge wohl wert! Sichern Sie das Glück Ihrer Familie durch eine zu-— verlässige Krankenversicherung. Wir bieten Ihnen mit Frau und Kind schon ab RM.60 monatl. unseren bewährten Schutz.— Volkswohl Dortmund. Ueber 530 000 Versicherte! Bezirks- direktion A. Neubauer, Mann— heim, O 7, 5. Ruf 288 02. Fprochzoſf 7. 70-17.50 Unr. Can⸗z gleich, ob am Montag, Diens- tag, am Mittwoch, Donnerstijs oder Freitag, wir sind von .30 bis 17.30 Uhr immer für Sie da. Nur am Samstag nicht. Da nämlich machen auch wir bereits um 13 Uhr Schluß.— Wenn Sie also einmal etwas kaufen oder verkaufen wollen, eine Wohnung oder ein mö— bliertes Zimmer suchen oder zu vermieten haben, dann bitte kommen Sie zu uns, wir beraten Sie gerne. Es gibt nämlich auch bei solch einfach erscheinenden Angelegenheiten oft so man- ches zu bedenken, was für den Erfolg entscheidend ist. 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