4 Verlag und Schriftleitung Eannheim, K 3, Nr. 14-15 Fernruf-Sammel-Nr. 354 21 Erscheinungsweise: 7mal wöchentlich. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 13 gültig. —————* Mannheim. Zahlungs- und is- Karin Hlm- ak- Elga Brink NS-TAGESZEITUNGFUR Leo Peukert ſochenschau! 3 gendl. zugelassen! 4 Samsteig-Ausgebe (Von unserer Berliner Schriftleitung) G. S. Berlin, 20. Febr. Kaum war die Nachricht von der LDandung der Japaner auf der Insel Timor durch die Welt geeilt, da kam aus Batavia am Freitag ein neuer SOS-Ruf. Amtlich wurden dort ja- panische Landungsversuche a uf Bali, dem letzten Paradies dieser Erde, be- rühmt durch seine schönen Frauen, bekannt- gegeben. In einem späteren amtlichen Kom- muniquèé der niederländisch-indischen Streit- kräfte wurde erklärt, daß Einzelheiten von Bali noch nicht vorlägen.-Boote und Flug- zeuge seien zum Angriff gegen eine große ja- panische Flottille aus Transportern und Kriegsschiffen in den Gewässern von Bali an- gesetzt. Der Reuterkorrespondent in Batavia Wuhßte zusätzlich, daß erhebliche japanische Streitkräfte an der Landung auf Bali betei- ligt sind. In Batavia erkläre man, daß die niederländisch-indischen Streitkräfte energi- schen Widerstand leisteten. London funkte darüber hinaus bereits in die Welt, daß die Niederländer vorsorglich die wichtigsten Ein- richtungen auf Bali zerstört hätten. Die neuen japanischen Schläge sind offen- sichtlich für General Wavell, dem Oberkom- mandanten in Surabaja, ebenso überraschend gekommen wie für London und Batavia. Dort sprach man bis Freitagfrüh aufgeregt von der Gefahr, die Java drohe, wo die nieder- ländischen Behörden im Batavia-Distrikt aus Mangel an Waffen 1800 Kriesstrommeln ver- teilen ließen, die im Fall einer Invasion in Bewegung gesetzt werden sollen. Vorläuſig können diese Kriegstrommeln noch in Frieden gelassen werden, denn nun setzen sich die Japaner auf der östlich an Java anstoßenden Insel Bali fest, während sie gleichzeitig mit der Landung auf der Insel Timor, die zum Teil niederländischer, zum Teil portugie- Tagl..00.30.16 ragl..00.5 70% l die Liebhe von Skowronnek r großen Liebe dleht an Australien herangemacht ha- ben. Der Weg von Makassar, der Hauptstadt an der Südspitze von Celebes, nach dem nord- australischen Stützpunkt Port Darwin ist damit auf die Hälfte verkürzt worden. Und dieser Stützpunkt ist gleichzeitig durch drei große japanische Luftangriffe in Trümmer ge- legt worden! Die japanischen Streitkräfte auf Suma-⸗ tra werden fortlaufend verstärkt. Das von den Japanern besetzte Gebiet umfaßt heute schon einen großen Teil des bedeutenden Palembanger Oldistrikts zwischen Djambi und Palembang. Dieser Distrikt ist gleichzei- tig das reichste Kautschukgebiet ganz Suma- tras. Die bei Palembang befindlichen bei⸗ den Glraffinerien sind: vom Feinde beim Ab- — Fernruf 5 72 leßl. Donnerstag! ohannes Heesters (Von unserer Berliner Schriftleitung) G. S. Berlin, 20. Febr. Zum 12. Mal seit Kriegsausbruch mußte die englische Regierung umgebildet wer- den. Es ist die neunte Anderung, seitdem Winston Churchill am 12. Mai 1940 das Ziel seines Lebens, die Ministerpräsidentschaft, erreicht hat. Der Druck der Kritik war so groß geworden, daß, wie Reuters parlamentari- scher Korrespondent nachträglich erklärte, es der Uta, charmant ner Fröhlichkeit!—+ chenschau! eht zugelassen und.50 Uhr! —e . àZu sehr häßlichen politischen Situationen hätte agre kommen können, wenn sich die Spannung W. im Unterhaus mit solcher Gewalt entladen — hätte, wie hinter den Kulissen. Deshalb hat Churchill den Trick erneut angewandt, den a Ende er bereits mehrfach benutzte, wenn er selber ** und seine Machtstellung kritisiert wurde. —— Gestern noch war Lord Beaverbrook der sgroße starke Mann und seine Ernennung zum Rüstungsminister war die Rettung Englands. S8o0 war es bei den acht Regierungsumbil- s pProgramm 3. Februar 1942 ewallne dungen, die der Premierminister Churchill Aen jedesmal vornahm, wenn seine Fehler in der id pal 5 EKriegführung die Kritik in England zu laut d. Puszta, die I werden ließen. Jedes Mal schickt der Verant- ischau d. Welt wortliche Sündenböcke in die Wüste, um sich Attraktionen Zu retten. So war es auch dieses Mal. Ver- Unterhaltuns langt wurde von den insbesondere bei den n Iigemäßigteren Konservativen immer lauter S werdenden kritischen Stimmen, daß Chur- Nochmittog chilis Machtstellung beschnitten werde, daß ogramm, ohne Eintritt RM.— er Geschäftsstelle .30 u. 13-17 Uhr, er das Verteidigungsministerium abgebe, und daß ein Kriegskabinett von 3 his 5 Männern— und zwar starken Männern— gebildet werde. Erfolgt ist in Wirklichkeit, daß das Kriegs- kabinett von neun auf sieben Mitglieder herabgesetzt wurde dadurch, daß die Minister Greenwood und Kingsley Wood zwar ihre Ministerämter behalten, aber nicht mehr dem Kriegskabinett angehören, und daß Lord tz enfsbrit trane 16 Beaverbrook, der nach Churchill als 23 einzige starke Persönlichkeit der konservati- eöffnetl ven Partei galt, nach den USs A mit dem dort für Auftrag abgeschoben wurde, er Besitz ist, einen gewaltisen Spruns Tolenkrggz 12. zug schwer beschädigt worden, jedoch nimmt man auf japanischer Seite an, daß die Wie- derinbetriebnahme schon in kurzer Zeit möglich sein wird. Die Japaner haben mit stärkeren Verbänden bereits die Ausläufer des Barisan-Gebirges in Südwest-Sumatra erreicht. In Batavia, Canberra und London sieht man nun voll Furcht erneut die meisterhafte japa- nische Strategie. Die Landung auf Bali be- deutet, daß Java, die dichtbesiedelste und an- geblich am stärksten zur Verteidigung vorbe- reitete Insel Niederländisch-Indiens ein ge- schlossen wird, denn westlich von Java haben sich die Japaner bereits auf Südsuma- tra festgesetzt, von dessen Südspitze es nur ein Sprung nach Batavia ist. Von Osten her, von Bali, ist der Sprung nicht größer. Da- neben geht die bedeutsame Operation, die ein Eingreifen Australiens in diesem Schlußkampf in der Südsee unmöglich macht. In London hält man eine japanische Invasion Austra- liens zwar noch für ausgeschlossen, da Port Darwin durch endlose Wüsten von den dich- ter bevölkerten Teilen des australischen Kon- tinents isoliert sei. Aber man gibt dort auch Zzu, daß eine Rückeroberung dieses Stütz- punktes kaum möglich sein würde, und daß das Empire mit Port Darwin auch den letzten Riegel zwischen dem Stillen und dem Indi- schen Ozean verlieren würde. Es würde dann sSehr dicht bevölkert. zbonner MANNHEIM U. NoRDBADEN Zezugspreis frei Haus Trä- geilohn, durch die Post RM.70(einschließlich 22,4 Pfennig Postzeitungs- .I.— einschlic5l. gebühr) zuzüglich 42 Pfg. Bestellgeld.-Einzelver- kaufspreis 10 Pfennig. Mennheim, 21. Februcr 1542 Das Paradies der Südsee Kriegsgebhiel Die Japaner aui Bali gelandel/ Aui dem Wege nach Auslralien wird Timor heselzi nur der lange Seeweg südlich um Australien herum bleiben. Die kleinen Sunda-Inseln sind nun der Schauplatz der neuen Kämpfe. Bali ist mit seinen 10 000 qkm nicht groß, aber Die Insel hat 1,8 Mil-— lionen Einwohner. Bewußt wurde Bali von der modernen Entwicklung ausgeschlossen. Es gibt auf der Insel keine Eisenbahn und keine Fabriken; sie blieb in ihrem ursprüng- lichen Zustand, so wie sie die Niederländer vor ihrer Eroberung angetroffen haben. Timor, die östlichste der kleinen Sunda-In- seln, ist noch wenig erschlossen. Sie ist 32 000 qkm groß, zählt aber nur 700 000 Ein- wohner. Die genaue Stelle der japanischen Landung ist bisher nicht bekannt, man weiß nur, daß sie zwischen Dilly und Kupang, den beiden Hauptstädten von Portugiesisch- und Holländisch-Timor durchgeführt wurde. Amtlich wurde in Tokio bekanntgegeben, daß die japanische Regierung sich zu dieser Maßnahme entschlossen hat, um die briti- „schen und niederländischen Truppen, die am 17. Dezember Portugiesich-Timor ohne Zu- stimmung der portugiesischen Regierung un- ter ihre Kontrolle nahmen, zu vertreiben. Es wird dann versichert, daß die japanischen Truppen zurückgezogen werden, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt haben und Portugal sei- ner Neutralitätspolitik treu bleibt. Fort Changi gab nicht einen Sdimß ah Die Befestigung Singapurs wirkungslos/ 67 000 Gefangene in der Stadt Tokio, 20. Febr.(Eig. Dienst) Unter dem sofort gebrauchsfertigen erbeu- teten Kriessmaterial, das die Japaner in Singapur erbeuteten, befinden sich 40 Feld- geschütze, 50 Flakmaschinengewehre und mehr als 5000 Automobile und Lastwagen. 32 000 britische und 35 000 indische Soldaten wurden von ihnen gefangengenommen. Der Sonderberichterstatter der„Tokio Nitschi Nitschi“ gibt eine interessante Schil- derung von einem Besuch des Forts Changi auf Schonan(Singapur). Er schreibt: Die von den Briten in Fort Changi eingebauten 45--Geschütze haben zwar einen Dreh- kreis von 240 Grad und können über 30 Mei- len weit schießen, trotzdem wurde jedoch aus ihnen nicht ein einziger Schuß auf die japanischen Truppen abgegeben. Im Fort Changi, festigungsanlage der ehemaligen britischen die Zusammenarbeit in der Rüstungsproduk- tion zu sorgen. Der einzige neue Name im Kabinett ist Stalins Agent in England, der Radikalinski der Labour-Partei, Sir Stafford Cripps. Außerdem wurde der noch nicht lange in der konservativen Partei politisch hervorgetretene bisherige Minister im Nahen Orient, Oliver Lyttleton, in das Kabinett aufgenommen. Nachstehend die jetzige Zusammensetzung des englischen Kriegskabinetts: Fremierminister und verteidigungsmini- ster: Winston Churchil1; stellvertreten- der Ministerpräsident und Dominionminister: Clement Attlee; Lordsiegelbewahrer und Führer des Unterhauses: Sir Stafford Cripps; Lordpräsident of the Council: Sir John An- derson; Außenminister: Anthony Eden;— Minister ehme Geschäftsbereich: Oliver Lytt- leton; Arbeitsminister und Minister für die nationalé Dienstpflicht: Ernest Bevin. England hat auf seinem Wege zur Bolsche- wisierung einen Sprung vorwärts gemacht, wie man aus dieser Liste ersieht. Nebhen Churchill, der stets ein Außenseiter der kon- servativen Partei war und sich die Mini- sterpräsidentschaft durch das Bündnis mit der Labour-Partei eroberte, stehen in dem Kabinett drei Männer der Labour⸗ Partei: Cripps, Attlee und Bevin. Lord- präsident Anderson ist erst durch Churchill in die Politik hereingekommen. Er war vor- her Beamter in Indien; Eden und Lyttleton sind völlig von Churchill abhängig. Männer, die das Gros der konservativen Partei ver- treten, sind, nachdem nun auch Beaver- brook so wie früher schon Sir Samuel Hoare ausgebootet wurden, in Englands Kriegskabi- nett nicht mehr vertreten. Churchill hat ganz offensichtlich damit der konservativen Partei zu verstehen geben wollen, daß er, der auch einmal schon als Liberaler Minister gewesen ist, sich nicht an die Konservativen gebunden fühlt. Das Unterhaus, in dem ihm soviel Kritik entgegenklang, wird Churchill in Zu- 0 der zweifellos stärksten Be- Inselfestung, sind nunmehr rund 60 000 britische Kriegsgefangene unter— ebracht worden. Auch der britische und der Oberbefehlshaber haben dort ihren Aufenthalt angewiesen bekommen. Daß die Japaner in dem toten Winkel von 120 Grad Singapur angreifen würden, haben sich die Erbauer der Festung wohl nicht träumen lassen. Jedes Geschützrohr hat etwa 30 Meter Länge und die mehrere Meter breiten Geschütztürme sind mit 14 em dicken Stahlplatten versehen. Ein riesiger fahrbarer Kran diente zum Transport der Geschoße, die mit einem Fahrstuhl aus dem unter- irdischen Magazin an die Oberfläche ge⸗ bracht wurden. Schwere eiserne Hindernisse umgeben die Batteriestellungen, die etwa vier Meilen hinter den Stellungen der 24- und 15--Geschütze liegt. In Changi befin- det sich auch die Telefonzentrale, die sämt- liche Forts der Inselfestung miteinander ver- bindet. Slalin und Roosevell Churchills Milregenien „ Lord Beaverbrook nach USA abgeschoben/ Stalins Agent Cripps im Kriegskabinett kunft nur noch sehr selten besuchen. Die konservativen Kritiker, die eine Einschrän- kung der Machtstellung Churchills wollten, haben ihre Antwort dergestalt erhalten, daß Churchill nicht mehr weiterhin Füh- rer des Unterhauses ist, sondern da- mit Cripps beauftragte, und daß er den Fraktionschef der Labour-Partei, Attlee, zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannte. Allen Engländern ist damit deut- lich gesagt worden, daß Churchill seine poli- tische Zukunft in der Beteiligung an der Bolschewisierung Englands Sieht. Der Exponent des Bolschewismus in Eng- land, Stafford Cripps, wurde am Donnerstag vom König im Buckingham-Palast in Audienz empfangen. Anschließend durfte er sogar im Kreis der königlichen Familie das Mittag- essen einnehmen. Als Grund für diese hohe Ehre wurde die Beendigung seiner Bot- schaftermission in Moskau angegeben. Es ist jedoch auffallend und bezeichnend für die gegenwärtige heikle Situation in Eng- land, daß der Empfang bei Hofe zeitlich mit der Aufnahme dieses Stalin-Agenten in die Regierung zusammenfiel. Noch wenige Monate, ehe sich Chamber- lain 1939 gezwungen sah, Churchill in seine Regierung aufzunehmen, hatte der damalige Ministerpräsident erklärt, er werde sich hüten, einen notorischen Narren in sein Ka- binett zu nehmen. Jetzt hat der„notorische Narr“ Churchill Sir Stafford Cripps, den er früher einmal im Unterhaus einen„bene- tranten unangenehmen Burschen“ nannte, an einen maßgeblichen Platz im Kabinett gebracht. Es genügt eben nicht mehr, sich darauf zu berufen, der vVertrauensmann Roosevelts zu sein. Die probolschewistischen Stimmen in England sind schon so weit ge- gangen, daß der Mann, der Europa den Bol- schewisten versprochen hat, im Bunde sein muß mit Roosevelts Agenten, Wenn diese schwere Regierungskrise in England beendet werden sollte. Warten wir ab, wann die nächste kommt. Tscliang in Delhi Mannheim, 20. Februar. Im Frühjahr 1911 fuhren zwei japanische Offlziere nach der Hafenstadt Vokohama, suchten dort wohlhabende chinesische Händ- ler auf, pumpten sich Geld und kauften da- mit Zivilkleicer und Fahrkarten nach Schanghai. Ehe sie den Dampfer bestiegen, schickten sie Uniformen und Säbel im Post- paket an ihr Regiment mit einem höflichen Begleitschreiben, in dem es hieß, sie würden jetzt in ihrem chinesischen Vaterland ge- braucht und dankten für die genossene Aus- bildung. Einer von den beiden war Tschiang- kaischek. Aus dem im Revolutionsjahr 1911 erst 25jährigen Leutnant in einem japani- schen Regiment ist inzwischen der chinesi- sche Marschall und erbitterte Feind Japans geworden. Diese Laufbahn war nicht immer geradlinig. Als die Revolution von 1911 nicht den von Sunyatsen erhofften Erfolg hatte und viele Revolutionäre ins Ausland flohen, kam Tschiangkaischek verbittert als Börsen- makler in einer chinesischen Bank Schang- hais unter. Erst im Jahre 1920 holte Su- nyatsen Tschiang nach Kanton, wo es der Revolution inzwischen gelungen war, festen Fuß zu fassen. Tschiang, der nach Suns Ent- schluß„das Schwert der chinesischen Revo- lution“ werden sollte, wurde zunächst nach Moskau geschickt, von wo er aber schon nach wenigen Monaten als erklärter Bolschewi⸗ kenfeind zurückkehrte. Nach jahrelangem Kampf mit den Provinzgewalten erreicht Tschiangkaischek schließlich in rohen Um- rissen die Einigung und machte Nanking zur Hauptstadt. Da gingen im Juli 1937 die denkwürdigen Schüsse an der Marko-Polo- Brücke bei Peking los und Japan unternahm es, das chinesische Reich in die großost- asiatische Planung einzubeziehen. Vergeblich hatte Sunyatsen schon 1915 die Japaner auf den Weg nach Süden gewiesen. China un⸗ ter Führung Tschiangkaischeks wehrte sich, und wich zurück. Der Raum wurde zur Waffe. Japan, das die ostasiatische Herr- schaft Englands und der Vereinigten Staa- ten in wenigen Wochen stürzen konnte und der Welt zwischen Hawaii und Singapur einen beispiellosen Siegeszug vorführt, steckt seit Jahren im chinesischen Krieg. Die Masse eines Vierhundertmillionen-Volkes und ein weiter, verkehrsmäßig kaum er- schlossener Raum, verbunden mit einer sel- tenen Zähigkeit der sowohl passiven wie ak- tiven Resistenz der Chinesen, haben sich als wirksamere Verteidigungsmittel erwiesen, als modernste Schlachtschiffe und Betonbunker. Japan vermochte jedoch der chinesischen Widerstandszähigkeit eine nicht geringere Angriffszähigkeit entgegenzusetzen. Uber- schaut man heute die viereinhalb Jahre Chinakrieg, so sind sowohl die militärischen wie die politischen und wirtschaftlichen Er- folge Japans verhältnißmäßig groß und ein- drucksvoll. Der ganze weit ausladende chi- nesische Küstenbogen und der Unterlauf der großen Ströme ist in japanischer Hand. Und in Nanking residiert Tschiangs langjähriger Mitarbeiter Wang im japanischen Sinne. Nach der Erstürmung Singapurs gabelt sich nun der japanische Stoß in zwei Haupt- richtungen, Java-Australien und Burma-Indien. Der Vorstoß in Burma zielt auf die Unterbindung des letzten Aus- Weges Tschungkings nach dem Westen und dem Meer. Die Bedrohung der Burmastraße ist diesmal so ernst, daß sich Marschall Tschiangkaischek selbst in das Flugzeug ge- setzt hat und nach der indischen Hauptstadt Delhi geflogen ist. In ganz Asien und weit darüber hinaus fragt man sich nun, was tut und tat Tschiang- kaischek in Delhi? Es gibt verschiedene Ant- worten darauf. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, daß Tschiangkaischek selbt ein Ur- teil darũber gewinnen wollte, wie es heute mit der englischen Herrschaft in Asien über- haupt steht. Die brennende Frage, ist Burma und damit der Burmaweg nach Tschungking zu halten?, wird überschattet von dem viel gröhßeren Problem, ob sich England überhaupt werde in Delhi halten können. Darüber wer- den die Vertreter der schwelenden indischen Revolution, Gandhi, Nehru und Jinnah, dem chinesischen Marschall in den Unterredun- gen, die den Berichten nach ohne englische Zeugen sattgefunden haben, wohl etwas an- deres erzählt haben als der Vizekönig Lord Linlithgow in Neudelhi. Die englische Pro- paganda möchte allerdings der Welt einreden, Tschiangkaischek habe zugunsten der eng- lischen Sache bei den Hinduführern Nehru und Gandhi interveniert. Das kann nur be- stätigen, daß die englisch-indische Ausein- andersetzung im Schatten des drohenden ja- phanischen Angriffs zum Zentralproblem Asiens überhaupt geworden ist. Solange sich die Engländer sicher in Indien Werden be— haupten können, werden alle japanischen Er- folge im Innern Chinas keinen Stimmungs- umschwung herbeiführen. Soviel ist heute bereits klar. Tschiankaischek hat kürzlich wieder ein sehr entgegenkommend formu- liertes Friedensangebot aus Tokio erhalten. Von den Eindrücken, die er in Deini gewon- nen hat, hängt es vielleicht ab, ob ihn dieses Friedensangebot 2u interessieren beginnt, oder ob die indische Flanke Chinas noch als zuverlässig erscheint. Das dürfte jedenfalls der tiefe Grund der bis jetzt auch geschicht- lich einmaligen Tatsache eines politischen * 7 chinesischen Besuches in Indien sein. Denn die chinesischen Divisionen zur Verteidigung Burmas waren ja schon auf dem Marsch, als schiangkaischek in Tschungking das Flug- zeug bestieg. Wielange wird sich Tschungking noch hal- ten können, wenn die Burmastraße in Ran- gun oder etwas weiter nördlich von den Ja- panern erreicht und abgeschnitten würde? Die Engländer behaupten zwar, es sei eine Ersatzstraße geplant von Tschittagong àaus über Saditscha. Aber ein Blick auf eine gute Karte genügt, um diesen Propagandaschwin- del schnell aufzudecken, denn da wären 1200 Kilometer in der Luftlinie über die wilden Gebirgsriegel des östlichen Himalaya zu über- winden. Auch wenn die Kulis Hunderttau- sendweise zur Verfügung stehen und keine japanischen-Boote im Golf von Bengalen und keine japanischen Bomber tätig wären, müßte ein solcher Straßenbau jahrelang dau- ern. Zwar weisen Engländer und Chinesen heute wieder darauf hin, daß der Bau der Burmastraße im Dezember 1937 begonnen und im Dezember 1938 verkehrsfertig gewesen sei. Von der Geamtlänge dieser Straße— über elfnundert Kilometer— waren aber vier- hundert Kilometer in der Provinz Künnan schon lange vorher fertig. Zweifellos ist die Fertigstellung der restlichen siebenhundert Kilometer durch schwierigstes Hochgebirgs- land an der chinesisch-burmesischen Grenze eine anerkennenswerte Leistung gewesen. Weist diese Straße doch ungefähr dreihundert Brücken und Pässe bis Zzu zweitausendacht- hundert Meter Höhe auf. Hunderte von In- genieuren und rund zweihundertausend, meist chinesische Arbeiter, waren daran beschäf- tigt und zwar ohne moderne technische Hilfs- mittel. Jedes Steinchen und jeder Erdklum- pen der siebenhundert Kilometer langen Strecke mußte von Kulis herausgehackt und an der Tragstange mit zwei Körbchen, dem uralten Befördeuungsmittel im Innern Asiens, weggetragen werden. Zum Festwalzen der Schotterdecke dienten primitive, aus den Ber- gen entlang der Straße herausgehauene Stein- Walzen, die von Hunderten von Kulis die Steigungen auf und ab gezogen wurden. Ein Heer von Kulis ist dauernd beschäftigt, die Schäden, die Wind, Wetter und die japani- schen Bomber anrichten, auszubessern. Es ist schließlich gelungen, auf dieser Straße mit Lastautos und Pony-Karawanen einen züh- lebigen Verkehr von zuletzt über 100 Tonnen Nutzlast täglich durchzuhalten, wenn auch zu ungewöhnlich hohen Kosten. Aber wer fragt im Krieg nach den Kosten, vor allem bei der Aufrechterhaltuns der letz- ten und einzigen Verbindung Tschungkings mit der Außenwelt? Denn die über dreitau- send Kilometer von der sowjetischen Turk- sih-Bahn bis nach Hsingan durch Wüste und Gebirge können die Burmastraſße wohl kaum je ersetzen, ganz abgesehen davon, daß die Bolschewisten heute ihr Material selber nö- tig haben. Wird nun die Burmastraße in ab- sehbarer Zeit abgeschnitten, ist Tschungking praktisch isoliert. Sein Durchalten würde da- mit zu einem Rechenexempel, das nicht mehr allzuviele unbekannte Faktoren aufzuweisen hat. Den Japanern dürfte die Unterbrechung der Burmastraße und die politischen Folgen, die sich daraus ergeben können, daher noch wichtiger sein, als alle ihre Siege und Erobe- rungen in Südostasien, denn eine loyale japa- nisch-chinesische Zusammenarbeit auf allen Gebieten würde dem entstehenden Groß- ostasien die unerschütterliche Grundlage schlechthin sichern. Wenn Tokio den Marsch nach Indien antreten sollte, wofür es durch das Versprechen der indischen Unabhängig- keit politisch schon den Weg geebnet hat, dann tut es das letzten Endes nur mit dem Blick auf China und die rund 250 Millionen Chinesen, die durch die Not des Krieges zum Teil auf gewaltigen Binnenwanderungen be⸗ griffen, noch immer hinter Pschiangkaischeks Widerstand stehen. Es ist ein langes, ge- schichtlich einmaliges, zähes Ringen zwischen unvorstellbaren Millionenmassen ens ver- wandter Rassen, dessen Ausgang einmal zu den Entscheidungen mit globaler Auswirkung zu rechnen sein wird. F. Braun PDarlamenisreden vor dem Riomer Ceridit Angriffe gegen Vichy und die Generäle/ Gamelins Taktik des Schweigens Methoden der Verschleppung schränkt auf die Untersuchung der verant- 4 jb. Riom, 20. Febr.(Eig. Dienst) Die Eröffnungssitzung des Staatsprozesses in Riom zeitigte bereits in der ersten Stunde Uperraschungen, die die Eigentümlichkeit die- ser Veranstaltung andeuteten und den Ge- richtspräsidenten zur ständigen Unterbre- chung und schließlich zur vorzeitigen Auf- hebung der Sitzung veranlaßten. Nach der Verlesung der Anklageschrift, die den Angeklagten im wesentlichen Pflichtvor- letzung vorwarf, wurden die einzelnen Ange- klagten zur Bestätigung ihrer Identität aufge- rufen. Gamelig, der in Zivil erschienen war, erklärte, nach reichlicher Uberlegung habe er sich entschlossen, je de Aussage z u verweigern. Seine beiden Verteidiger behaupteten, daß Gamelin alles getan habe, um den Sieg zu erringen, daß aber die Hin- dernisse von ihm nicht hätten überwunden werden können. Dann erhob sich Léon Blum, der wie alle Angeklagten gut gepflegt aussah, als käme er aus einem Erholungsurlaub, und holte zu einer großen Rede aus. Zunächst griff er den General Gamelin an, denn— so behauptete Léon Blum— es handele sich bei dieser Nie- derlage um eine militärische Niederlage, also läge die Verantwortlichkeit bei den Mili- tärs, wenn aber der angeklagte Generalissi- mus schweigen wolle, so belaste er dadurch seine Mitangeklagten. Gamelin sei im Grunde der einzige Angeklagte, seine Niederlage habe den Prozeſ ausgelöst. Dann griff er das neue Regime an. Er warf Pétain vor, daß er dem Gericht vorgegriflen habe, indem er schon ein politisches Urteil gefällt habe. Schließlich warf Blum dem Gericht vor, daß Reynaud und Mandel auf der Anklagebank fehlen, denn auch diese müßten zur Verantwortung gezogen werden. Dieser Angriff des vergangenen Ke⸗ gimes gegen das neue Regime wurde an- schließend von dem Verteidiger Léon Blums, Trocaires, fortgesetzt, der die Kompetenz und die Legalität des Gerichtes anzweifelte. Das Regime des Marschalls Pétain schilderte er als ein einziges Konzentrationslager, das die Frei- heit der Franzosen zerstört habe.„Frankreich ist nicht so und wird nicht so sein.“ Der Gerichtspräsident rettete sich aus seiner Verlegenheit, indem er die Sitzung für eine Stunde unterbrach. NachWiederaufnahme der „Verhandlungen wurde vom Staatsanwalt er- klärt, über die von der Verteidigung ange- schnittenen Fragen habe das Gericht über- haupt nicht zu urteilen, sondern es sei be- us Sonjelpanzer im Schneehohlweg sledilen Uberall im Nordabschnitt heftige Angriffe abgewiesen Berlin, 20. Febr. HB-Funk.) Wührend am Mittwoch an der Einschlie- gungsfront vor Leningrad keine nennenswerte Kampftätigkeit stattfand, waren die Kampf- handlungen an den übrigen Brennpunk- ten des Nordabschnittes der Ostfront leb- hafter als an den Vortagen. In zahlreichen, zum Teil mit Panzern durchgeführten Angrif- fen versuchten die Bolschewisten, die deut- schen Linien zu durchbrechen, wurden aber überall von der deutschen Abwehr abgewie- Sen. Wo eine Kräftegruppe des Gegners an einer Stelle die deutschen Linien zu umgehen versuchte, gelang es unseren Truppen, die Einbruchsstelle abzuriegeln und den Gegner einzuschließen. An anderer Stelle hielten die seit mehreren Tagen im Gange befindlichen Gefechte an. Bei wiederholten erfolglosen An- griffen hatten die Sowiets hohe Verluste, die noch durch das weittragende und zielsichere deutsche Artilleriefeuer in den feindlichen Bereitstellungen erheblich erhöht wurden. Allein an einer Stelle schoß deutsche Pan- zerabwehr 14 feindliche Panzerkampfwagen, dorunter 12 schwere ab. Einem Teil der feind- lichen Panzer war es gelungen, an einer Stelle in die Linien der deutschen Truppen einzubrechen. Unsere Soldaten wichen dem eingedrungenen Feind geschickt aus und be- obachteten, wie sich der Gegner mit seinen Panzerkampfwagen hohlweg festfuhr. Stoß- und Sprengtrupp vorgeschickt, zwei dieser festgefahrenen Panzer angriff und vernichtete. So verloren die Bolsche- wisten an dieser Stelle insgesamt 19 Panzer- kampfwagen, deren Ausfall ihre Kampfkraft erheblich schwächte. Mit Kampf-, Sturzkampf- und Jagdver- bänden griff die deutsche Luftwaffe an der gesamten Ostfront gestern wieder den Feind an. Truppenbewegungen, Nachschubstraßen und verschiedene Eisenbahnlinien waren wie⸗ derholt das Ziel wirkungsvoller Bomben- und Bordwaffenangriffe. Auf der FHalbinsel Kertsch flelen zwei groſße Kesselzüge den deutschen Fliegern zum Opfer. Im Donez- Bogen erzielten unsere Besatzungen Volltref- ker in drei Bahnanlagen und auf mehreren Transportzügen. Von den zur Abwehr einge- Sofort wurde ein Landser aui Englands Tomalen-Insel Gewüchshäuser am Kanal/ Auf äußersten Vorposten der Wacht gegen England PK, 20. Febr. Morgens um 3 Uhr ist es noch stockfinster an der Kanalküste. Unendlich schwierig ist das Manöverieren durch die enge Hafenein- fahrt, denn unser 3000-Tonnen-Transporter ist schon ein ganz ordentlicher Brocken für die hiesigen Hafenverhältnisse. Nach über diei Stunden laufen wir den Hafen der Insel Jer- sey an. Friedlich steht inmitten deutscher Matrosen, die das Schiff vertauen, ein„ori- ginal englischer Bobby“. Vor zwei Jahren um diese Zeit, hat der es sich bestimmt nicht träumen lassen, daß er einmal so selbstver- ständlich der Landung deutscher Soldaten und dem Ausladen deutscher Güter aus deut- schen Schiffen zusehen kann. Wir gehen an Land. Neben der deutschen Standortkommandantur liegen englische Ge⸗ schäfte. Neben den vielen militärischen Weg- weisern„Zum Soldatenheim“ und„Feldpost- Einheit Nr. XX“ leuchtet ein Schild für die englische Zivilbevölkerung„Air-Shelter“— „Luftschutzraum“. Jersey war vor dem Kriese ein beliebter Badeort der Briten. Uber 100 000 Engländer verbrachten hier ihre Sommer- ferien. So wurden die Kanalinseln im Laufe der letzten Jahrzehnte in immer steigendem Maße englisch. Französisch war noch nach dem Weltkrieg die Staatssprache auf den In- seln Guernsey und Jersey, heute spricht selbst der Bauer auf dem Lande fast ausschlieſlich englisch, und französisch wird als eine Art Fremdsprache in den Schulen gelernt. Guernsey und Jersey führen den Namen „Kartoffel- und Tomaten-Insel“ nicht zu un- recht. Neben ihrem militärischen Wert für England als äußersten Vorposten gesgen das europäische Festland waren die Inseln bis 1940 der Lieferant für Frühkartoffeln und To- maten für die britische Insel. Um die Neu- jahrszeit werden in Jersey und Guernsey die ersten Frühkartoffeln geerntet. Eine Folge des durch den Golfstrom außergewöhnlich gün- stigen Klimas. Während Jersey außerdem be- sonders günstig zur Sonne liegt, wurde Guern- sey in ein gewaltiges Gewächshaus ver⸗ wandelt. Auf einer nutzbaren Anbaufläche von ca. 6000 ha stehen in Guernsey rund 9000 Ge⸗ wächshäuser, die 400 ha Boden bedecken. Sie geben der Insel ein ganz eigenartiges Ge- präge. Im Januar kommen die ersten Früh- kartoffeln, im März schon werden die ersten Tomaten geerntet. Erst im Oktober tritt Ruhe ein. So ist es auch zu erklären, daß diese bei- den kleinen Inseln vor dem Kriege eine jähr- liche Ausfuhrzahl von nicht weniger als 70 O000 t Kartoffeln und an die 60 000 t To- maten buchen konnten. Heute sind die Inseln unter deutscher Ver- waltung. Uberall begegnet einem der deut- sche Soldat die englischen Inselbewohner sprechen die ersten Brocken deutsch und sind friedlich und freundlich. Für unsere Soldaten ist so ein Inselkommando nicht einfach. Weit- ab vom Festland halten sie Tag und Nacht die Wache auf dem äußersten Vorposten ge- gen die britische Insel. Nennenswerte Ab- wechslung vom strengen Dienst gibt es nicht. — Zwei Kinos in der Hauptstadt und ein- zelne Soldatenheime in dem Lande, das ist alles. Und trotzdem ist jeder einzelne Land- ser verliebt in„seine“ Insel. Die frische See- hift, das ausgeglichene Klima und im Som- mer ein herrliches Blumenmeer versöhnen mit dem abgeschiedenen Leben. Selbst jetzt im Winter haben nur wenige Baumarten ihr Laub verloren, 20 Blumensorten blühen das ganze Jahr hindurch. Kriegsberichter Hans A. Kestner Der Sündenbock für die Schlappe im Kanal. cChurchill hat der allgemeinen Empörung über die englische Schlappe im Kanal bereits ein Sühnenopfer gebracht. Der Oberbefehlshaber des „Bomberdienstes“, Luftmarschall Peirse, der die deutschen Schlachtschiffe nicht einmal von ih- rem geplanten Wes ablenken konnte, obwohl er angeblich 600 Bomber gesen sie einsetzte, ist ab- 938340 und durch Luftmarschall Harris ersetzt worden. in einem Schnee- der setzten feindlichen Jägern wurden 10 in Luftkämpfen abgeschossen, ohne daß ein deutsches Flugzeug verloren gins. OKW-Bericht Aus dem Führerhauptquartier, 20. Februar Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Iim Osten hatte der Feind bei erfolslosen Ansriffen wiederum hohe blutige Verluste. Im mittleren Frontabschnitt schei- terten erneute Ausbruchsversuche der einge- schlossenen feindlichen Kräftegruppe. In den Kämpfen am 18. und 19. Februar wurden 79feindliche Panzer vernich- tet oder erbeutet. Die sowietische Luftwaffe verlor gestern 39 Flugzeuse. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt. In Nordafrika keine größeren Kampf- handlungen. Deutsche Kampffliegerverbände griffen trotz schwieriser Wetterlage motori- sierte britische Abteilungen in der östlichen Cyrenaika erfolgreich an. Einzelne britische Bomber flogen in der vergangenen Nacht mit geringer Eindringtiefe nach Westdeutschland ein. * wortlichkeit für die mangelhafte Vorbereitung des Krieges. Damit waren jedoch die Uber- raschungen noch nicht zu Ende, denn nun stand der Verteidiger Daladiers auf und schlug in die gleiche Kerbe. Er hielt eine juristische Vorlesung über„Legalität“ und verstieg sich dann zu der Behauptung, das Gericht wolle Taten beurteilen, für die das französische Strafgesetzbuch überhaupt keine Strafen vorsehe. 4 Daladier sprach dann selbst, Man glaubt den gleichen Daladier zu hören, wie er in den Jahren vor dem Krieg Hetzreden gegen Deutschland hielt. Er beschwerte sich, sieb- zehn Monate lang im Gefängnis gesessen zu haben. Er werde in ganz Frankreich als der Mann hingestellt, der den Krieg erklärt und schuldhaft verloren habe. Das neue Regime habe ihn im voraus verurteilt. Er wisse ganz genau, wo die Pflichtverletzung gewesen Sei. Als er vorwürfe an die deutsche Regierung richten wollte, unterbrach wieder der Ge⸗ richtspräsident und erklärte, wenn von einer ausländischen Macht gesprochen werden müßte, werde er sofort die Offentlichkeit aus- schalten. Schließlich rief Daladier aus, Frank- reich sei nicht am Krieg schuldig, schilderte aber zugleich, wie er Frankreichs Rüstung in den allermodernsten Zustand versetzt habe. 4 Er könne dafür Beweise vorlegen, daß Frank- reich zu Beginn des Krieges hoch gerüstet ge- wesen sei. Daladier stellte sich sogar als ei- nen Ministerpräsidenten hin, der für die Franzosen am meisten getan habe. Er wies auf die Generäle hin. In ihren Reihen säßen die Verantwortlichen für die militärische Nie- derlage. Es seien schwere Fehler während der Kümpfe begangen worden. Das Gericht legte dann seine Auffassung dar, daß die Verteidigung neue Schriftsätze vorgelesen habe, mit denen sich das Gericht und die Staatsanwaltschaft noch nicht be⸗ schäftigen könnten, außerdem hatte die Ver- teidigung erklärt, daß sie weitere Schriftsätze dem Gericht unterbreiten wolle, deren Aus- arbeitung eine gewisse Zeit erfordere. Infolge- dessen mußte die Eröffnunsssitzung vorzeitis abgebrochen werden. weitere verstärkung der Macht Kagano- witschs. Der jüdische Volkskommissar Schwiegervater Stalins, Lazarus Kaganowitsch, der bis jetzt den Posten des Verkehrskommissars bekleidet und außerdem die Stellung eines Stellvertreters des Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare innehat(Stellvertreter Sta- lins), ist am 19. Februar zum Mitglied des Ober- sten Staatsverteidigungsrates der Sowietunion ernannt worden. Der Sillang in Burma erreichl Eisenbahn zur Burma-Straße unterbrochen/ Die Engländer fliehen nach Indie. Tokio, 20. Febr.(Eig. Meld-) Die von Thaton über den Bilinfluß auf Pegu vorstoßenden japanischen Truppen haben bei ihrem Vormarsch an der Küste des Golfes von Bengalen den Sittang- fluß, das letzte natürliche Hindernis vor Rangun, erreicht. Gleichzeitig rückt eine zweite japanische Kolonne weiter nördlich nach Uberschreiten des Salweenflusses auf Schwegyn am Sittang vor von wo eine Straße an die Bahnlinie Rangun—Mandalay führt. Eine dritte“ japanische Kolonne hat noch weiter nördlich Tungu am Eingang des Sit- tangtales und Staion an der Bahn nach Mandalay zum Ziel. Mandalay selbst wurde am Donnerstag von japanischen Kampfflugzeugen erstmalig angegriffen. Die von Mandalay nach Laschhio, dem End- punkt der Burmastraße führende Eisen- bahn wurde an verschiedenen Stellen durch Bombentreffer unterbrochen. 80 Güter- wagen wurden zerstört. Wie man in Schanghai aus Rangun er- fährt, hat der Vormarsch der Japaner bis an den Sittang größte Bestürzung hervor- gerufen. die Engländer lassen nichts unver- sucht, Tschungking zu veranlassen, weitere Truppen zur Verteidigung Nordburmas ein- zusetzen, während sie selbst alle Vorberei- tungen treffen, um ihre eigenen Truppen mit Hilfe von Schiffen nach Indien zu evakuieren, und zwar sowohl über das Gebiet von Bassein westlich von Rangun als auch über Prome, das mit Rangun durch, eine Bahnlinie verbunden ist. Südafrika fühlt sich schon bedroht osch. Bern, 20. Febr.(Eig. Dienst) in den der Regierung Smuts nahestehenden politischen Kreisen Südafrikas zeigt man sicn über die japanischen Erfolge von Woche zu Woche stärker beunruhigt. Im Parlament er- klärte der Abgeordnete Blackwell, der erst vor kurzem von einer Reise im Paziflk zurückkehrte, Südafrika werde heute von der japanischen Kriegsflotte nur noch durch den Norden Sumatras getrennt, nachher gebe es nichts mehr. Wenn der Feind heute an der südafrikanischen Küste landen würde, seien die Aussichten zur Verteidigung ebenso ge- ring wie in Malaya, zumal die brauchbarsten Streitkräfte außerhalb der Südafrikanischen Union Dienst täten.—4 Die Angst treibt zur Eile Lissabon, 20. Febr. Eig. Meld) Größtmögliche Beschleunigung der Bewaff⸗ nung von Handelsschiffen ist von dem Chet des Admiralsstabes der USA-Marine, Admiral Harold Stark, angeordnet worden. Das Marinedepartement hat verfügt, für die nutzen, die Vorbereitungsarbeiten Bewaffnung ausführen zu lassen. Diese An- ordnung dürfte die Folge der Aktivität der deutschen-Boote im Karibischen Meer sein. Offene Darlegung der Lage fordert Dr. Goebbels von den Propagandisten Berlin, 20. Febr.(HB-Funk.) Die Leiter der Reichspropagandaämter und die Reichs- und Stoßtruppredner der Partei versammelten sich am 16 und 20. Februar in Berlin zu einer Arbeitstagung. Im Mittel- uned daß alle Schiffe jeden Aufenthalt im Hafen dazu be- 3 Ero Samsta g, An die Der„Tag d Jahr im Zeic hat durch se zeigt, daſ je dureh sein 0 sichtbaren A. Insbesondei auch Zeugnis heit zwischen und ihrer Po Volksgenosse guten Geling beitrugen une nützige Werk Mannheim, 1 14 Der Polizeipr Gl beim„Ta Die Samm! Polizei“ bracl on 180 39 VH„rag der Dei 1940/%1 brach Reichsmark. rigen Sammlo fast 100 Pre Das Ergebn sllein beträgt trag übersteię ijetzt in Man lungen. Unsere Poli zenden Erfolg schen Bevölke wirksamer zu Die Speise. Mülle Tigungsrat Der Tilgun beträgt jetzt ten, auf Antr. rend der Dau. ordnung des Höhe des Eir keine Rolle m beim Finanzar Meldung? Zur Durchf September 194 nunmehr vors dung ein besti ist. Der Vord m 5. Februa Die 21. Februar: v Gef. Der Sehnee, tersportlern st brinet für die erhebliche Ge. können, beson turen und An den Dächern und bei Abrut fährden. Jedermann 1 ten des Frie Eigentum vor schützen. Es m reichen Gegen. wartet werden erwähnten Ge Schnees vorbe deshalb um s0 eungs in Krieg rigkeiten stößt — punkt der Tagung stand eine programmati- Weizenmehlb sche Rede von Reichsminister Dr. Goebbels. Der Minister gab den für die gesamte Pro- paganda der Partei und des Staates verant⸗ einen umfassenden Uperblick über die politische und militäri- sche Lage des Reichefl. Wie in der Kampfzeit wortlichen Männern müßten sie dem deutschen Volke, das ver- trauensvoll hinter seiner Führung stehe, über alle Probleme offen und nüchtern Rechen- schaft ablegen und ihm darüber hinaus bel der Uberwindung von Schwierigkeiten hel⸗- kend zur Seite stehen. Neues in wenigen Zeilen Das Ritterkreuz für General Messe. In einem von italienischen Truppen besetzten Ort an der Osttront überreichte Generaloberst von EKleist dem Kommandeur des italienischen Expeditions- korps, General Messe, das ihm vom Führer ver- liehene Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Der zweite Zerstörer namens„Gurkha“ ver- senkt. Der britische Zerstörer„Gurkha“ ist, wie die britische Admiralität bekanntgibt, versenkt worden. Man habe die nächsten Angehörigen benachrichtigt, Es handelt sich bei diesem Zer- störer um das zweite Schiff, das den Namen „Gurkha“ trägt. Der erste Zerstörer„Gurkha“ wurde am 11. April 1940 im Verlauf des Nor- wegenfeldzuges versenkt. Vensenkung einer kanadischen Korvette— 57 rote. In einer amtlichen Mitteilung aus Ottawa wird die Versenkung der kanadischen Korvette „Spiknard“ zugegeben. 57 Mann der 60Kköpfigen Besatzung seien mit dem Schiff untergegangen. Juden umgehen Einwanderungsbestimmungen. Ein argentinisches Blatt meldet, daß der ens- Usche Dampfer„Avila Star“, der in Buenos Alres eingetroffen ist, auch über 100 wohlha- bende Juden mitgebracht habe. Der Dampfer nabe mehrere Tage auf der Reede gelegen, ehe er den Hafen anlief. Während dessen seien die unerwünschten Einwanderer heimlich ausgeboo- tet worden. 200 Japaner in Kalifornien verhaftet. In Kali- 4 einer schwedischen Meldung fornien wurden, aus Neuyork zufolge, Revolver wurden beschlagnahmt. Maharadscha von Rewa amtsenthoben. 200 Japaner verhaftet. Ihre Rundfunkapparate und Fotoapparate sowie Der Maharadscha von Rewa ist von seinen sämtli- Mit Wirkung die Bäckereien Welzenmehl zu 5% Weizenme auf die„“-A geben. Es- ist Kleine Mel r. Straßburs. Straßenbal einen Straßenb Meinau stürzte Mann so unglü Fuß unter ein riet. Im Bürge stümmelte Beir r. Schiltighe eines 143äl Jahre alten 8 den Jungen tot litt seit dem T. mut und hatt wachung, seine seiner Mutter chen Regierungsgeschäften amtsenthohen wor⸗- folgen, verwir! den und zwar durch die britischen Behörden, Der seines Amtes enthobene Maharadscha hatte, wie weiter verlautet, es abgelehnt, sich einer pritischen Untersuchungskommission zu stellen und sein Land zu verlassen. Anden-Vulkan ausgebrochen. Der in den An- den gelegene Vulkan Kotopaxi, der seit langem nicht mehr tätig gewesen ist, kam jetzt wieder zum Ausbruch. Alle in weitem Umkreis liege den Ortschaften haben schwersten Schaden er litten. Nach dem Ausbruch der Lava und den Erdstößen hat ein heftiger Regen eingesetzt, d das Unglück noch vergrößerte. I. St. Wende einem Mainzwe dem Hühnervo aufgeregtes Get Futterplatz unc an den Tag. E Bauersfrau fes eine Anzahl R vom Hunger g und sich in die geben hatten g der Verant⸗ Vorbereitung h die Uber-⸗ „ denn nun rs auf und r hielt eine egalität“ Behauptung, ilen, für die überhaupt * Man glaubt vie er in den eden gegen e sich, sieb- gesessen zu eich als der erklärt und eue Regime r wisse ganz gewesen sei. e Regierung ler der Ge⸗ in von einer ſen werden lichkeit aus- aus, Frank- g, schilderte Rüstung in 8 3 Eroßß. Mannheim Samstag, den 21. Februar 1942 An die Mannheimer Bevölkerung Der„Tag der Deutschen Polizei“, der dieses Jahr im Zeichen des 3. Kriegswinters stand, hat durch seinen hervorragenden Erfolg ge- zeigt, daß jeder Mannheimer bestrebt war. dureh sein Opfer seinem Dank an den Führer sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Insbesondere gibt dieser schöne Erfolg aber auch Zeugnis von dem Geist der Verbunden- heit zwischen der Mannheimer Bevölkerung und ihrer Polizei. Ich danke deshalb allen Volksgenossen, die durch ihre Spende zum guten Gelingen des Ehrentages der Polizei beitrugen und damit gleichzeitig das gemein- nützige Werk unseres Führers unterstützten. ersetzt habe. „daß Frank- 4 gerüstet ge- sogar als ei- der für die ibe. Er wies eihen säßen tärische Nie- während der Auffassung Schriftsätze das Gericht 3 h nicht be- itte die ver- Schriftsätze deren Aus- lere. Infolge- ing vorzeitig cht Kagano- nmissar Kaganowitsch, skommissars 1 beim Finanzamt besonders beantragt werden. tellung eines les Rates der ertreter Sta- ied des Ober⸗-⸗ Sowietunion ze im Pazifik jeute von de h durch den nher gebe es neute an der würde, seien g ebenso ge- rauchbarsten afrikanischen Eile der Bewaff⸗ on dem Chet rine, Admiral worden. Das t, daßg alle fen dazu be- iten für die n. Diese An- Aktivität der schützen. Es muß daher in besonders schnee- und 4 4 Mannheim, 20. Februar 1942. Der Polizeipräsident und SA-Brigadeführer: Habenicht. Glünzendes Ergebnis beim„Tag der Deutschen Polizei“ Die Sammlung am„Tag der Deutschen Polizei“ brachte das hervorragende Ergebnis von 180 399.47 RM. Die Sammlung beim „Tag der Deutschen Polizei“ im 2. KWHW 1940/% 1 brachte das Ergebnis von 92 265.19 Reichsmark. Mithin konnte bei der diesjäh- rigen Sammlung eine Ergebnissteigerung von kast 100 Prozent erreicht werden. Das Ergebnis in der Stadt Mannheim allein beträgt 1 48 943.2 2 RM. Dieser Be- trag übersteigt das Ergebnis sämtlicher bis jetzt in Mannheim stattgefundenen Samm-⸗- lungen. Unsere Polizei kann stolz auf diesen glän- zenden Erfolg sein. Die Verbundenheit zwi- schen Bevölkerung und Polizei konnte nicht wirksamer zum Ausdruck gebracht werden. Achtung Hausfrauen! bie Speisereste gehören nicht in den Mülleimer, sondern in den EHW-Sammelkübel! 4 1 Tilgungsraten der Ehestandsdarlehen Der Tilgungssatz für Ehestandsdarlehen beträgt jetzt bei Eheleuten, die beide arbei- ten, auf Antrag nur noch ein Prozent wäh- rend der Dauer des Krieges nach einer Ver- ordnung des Reichsarbeitsministers. Die Höhe des Einkommens der Eheleute spielt keine Rolle mehr. Die Festsetzung muß aber Meldung arbeitsunfähig erkrankter Versicherter Zur Durchführung der Bestimmung über die Meldung arbeitsunfähig erkrankter Ver- Sicherter durch den Betriebsführer vom 13. September 1940 hat der Reichsarbeitsminister nunmehr vorgeschrieben, daß bei der Mel- ung ein bestimmter Vordruck zu verwenden ist. Der Vordruck ist im Reichsarbeitsblatt m 5. Februar 1942 abgedruckt. Die Verdunklungszeiten 2¹1. Februar: Von 19.55 bis 22. Febr..54 Uhr. Heine Mannheimer Stadtchronik Gefahren des Schnees Der Schnee, der von den Kindern und Win— tersportlern stets mit Freuden gesehen war, bringt für die Besitzer von Gebäuden auch erhebliche Gefahren mit sich. Schneelasten können, besonders bei steigenden Tempera- turen und Anfall von nassem Neuschnee, an den Dächern schwere Schäden verursachen und bei Abrutschen sogar Menschenleben ge- führden. Jedermann hat heute mehr als in den Zei- ten des Friedens die Verpflichtung, sein Eigentum vor Schaden oder Vernichtung zu reichen Gegenden von den Volksgenossen er- 4 Lage wartet werden, daß sie unverzüglich den vor- ropagandisten erwähnten Gefahren durch Abräumen des „ HB-Funk) Schnees vorbeugen. Diese Vorkehrungen sind rdaämter und er der Partei 0. Februar in Im Mittel⸗- programmati- Weizenmehlbeimischung für Roggenbrot Dr. Goebbels. gesamte Pro⸗- aates verant⸗ deshalb um so mehr geboten, da die Beseiti- gung in Kriegszeiten auf besondere Schwie- rigkeiten stößt. Mit Wirkung vom 1. Februar 1942 an dürfen die Bäckereien dem Roggenbrot bis zu 5%½ umfassenden 1 Weizenmehl zusetzen. Dieses Roggenbrot, dem 5% Weizenmehl zugesetzt worden ist, wird und militäri- ler Kampfzeit lke, das ver- ig stehe, über Kleine Meldungen aus der Heimat tern Rechén- er hinaus bei igkeiten hel⸗- Straßenbahn.) 9¹ einen Straßenbahnwagen der Linie 6 in der auf die„“-Abschnitte der Brotkarte abge- geben. Es- ist also nicht statthaft, für den r. Straßburg. Unter den Rädern der Beim Aufspringen auf Meinau stürzte ein in Neudorf wohnhafter Mann so unglücklich, daß er mit dem linken 1 1 3 e gelegen, ehe 'ssen seien die lich ausgeboo- W eines 14jährisen.) Angehörige des 14 aftet. In„++ chen Meldung ner verhaftet, apparate sowie 1 nthoben. ber seinen sämtli- nthoben wor⸗ hen Behörden. aradscha hatte, int, sich einer zion zu stellen er in den An- er seit langem m jetzt wieder mkreis liegen- n Schaden er Lava und de eingesetzt, Fuß unter ein Vorderrad des Anhängers ge- riet. Im Bürgerspital mußte das schwer ver- stümmelte Bein abgenommen werden. r. Schiltighheim.(Tragisches Ende Jahre alten Schülers Gilbert Fux fanden den Jungen tot in der Küche vor. Der Knabe ltt seit dem Tode seiner Mutter an Schwer- mut und hatte nun, trotz scharfer Uber- wachung, seine mehrmals geäußerte Absicht, einer Mutter freiwillig im Tode nachzu- folgen, verwirklicht. I. St. Wendel. Hunger tut weh.) Auf einem Mainzweiler Hühnerhof gab es unter dem Hühnervolk beim Füttern plötzlich ein aufgeregtes Gegacker. Die Tiere verließen den Futterplatz und legten ein aufgeregtes Wesen an den Tag. Bei der Nachschau stellte die Bauersfrau fest, daß sich den Hofhühnern eine Anzahl Rebhühner zugesellt hatte, die m Hunger getrieben, alle Scheu verloren d sich in die Nähe menschlicher Behausung geben hatten. orsfeht, Zurcklretenl Der Zug fährt einl“ Im Mannheimer Bahnhof lenkt und leitet uns die Stimme einer unsichtbaren Frau Gleich einem hilfreichen Geist schwebt sie über den Fahrgästen, nur ihrer Stimme Allge- walt dringt an deren Ohr und übt hier seine bezwingende Macht.„... fährt, in wenigen Minuten ein,“ hören wir mit einem ängstli- chen Blick auf die Uhr in der Bahnhofshalle oder auf den langsamen Vordermann am Fahrkartenschalter. Draußen auf dem Bahn- steig schwingt sie wie ein Vorreiter dem Zug vVoraus.„Der Zug fährt ein“ gibt uns die Ge- wißheit, daß er sich fauchend in die Mann- heimer Bahnhofshalle schiebt. Aber bevor noch sein Zischen den Lärm der Reisenden verschlingt, mahnt die unsichtbare Frau be- sorgt, eindringlich und energisch, daß wir weit genug zurücktreten. Wie leicht fällt es ihr, uns alle, die wir wartend oder reisefertig auf dem Bahnsteig stehen, ans Güngelband zu nehmen. Sie darf uns von Bahnsteig 2 auf 4 dirigieren, weil der Zug aus bahntechnischen Gründen dort einfahren muß. Wir sind gewürtig ihres Winks und fugßeln, ein wusseliger Haufen, mit Koffern und Paketen dem neuen Ziel zu. Während sie derweilen von ihrem„Hoch- sitz“ aus das bunte Treiben lächelnd über- schaut. Ihr Reich ist nicht im Bahnhofsge- bäude, wie meist vermutet wird, sondern dort, wo die Fahrdienstleiter ihren verant- wortlichen Dienst tun, wo die Ankunft und Abfahrt jedes Zuges gemeldet wird: im Block- werk am Lindenhofsteg. Das hat seine guten Gründe. Jede Ande- rung, Verspätung oder Verschiebung wird hier der Ansagerin sofort bekannt und da-— durch ebenso rasch an das Publikum weiter- gegeben. Sie braucht nur in ihrer kleinen Zelle den Hebel des Sprechschalters nieder- zudrücken und zu wählen, wohin sie ihre Nachricht senden will, ob in die Wandelhalle, Wartesäle oder die einzelnen Bahnsteige. Sie hat von der Höhe aus auch einen guten Uber- blick über die einfahrenden Züge. Sobald sie in der Ferne in die Kurve einbiegen, ist es für sie an der Zeit, die Ankunft zu melden. Eine Minute später rollen sie dann ein. Acht Stunden lang, von—14 Uhr, klingt die gleiche Stimme durch das Mikrophon, kündigt jeden einfahrenden Zug an, macht zuf die Abfahrt der-Züge aufmerksam, auf Verspätungen und Anschlüsse und hat außer- dem schon manches Privattelegramm in die richtigen Hände geleitet. Für die nächsten acht Stunden ist die Kollegin an der Reihe, die zweite Ansagerin. Es sind in Wirklich- keit also zwei Frauen, deren Anweisungen Haushesitz und Einkommensteuererhlärung Die Mannheimer Versammlungen klärten über Neuerungen auf Es ist erfreulich zu nennen, daß der Mann- heimer Hausbesitzerverein trotz kriegsbeding- ter Schwierigkeiten auch in diesem Jahre sich für eine gute Aufklärung seiner Mitglieder über die im Februar fällige Einkommensteuer- erklärung einsetzt. Wie dankbar diese Arbeit aufgenommen wird, bezeugten die Versamm- lungen, die in Neckarau und im Saal der „Harmonie“ abgehalten wurden. Dies wird auch die für diesen Sonntag in Friedrichsfeld einberufene Versammlung bestätigen. Redner War in den bisherigen Veranstaltungen L. Weiß, Heidelberg. Was er bot, war eine rich- tige Lehrstunde, aber so aufschlußreich und lebendig gestaltet, daß ihm aufrichtiger Bei- fall gezollt wurde. In der„Harmonie“-Versammlung machte der Vereinsleiter Karl Weickum Mitteilungen über die polizeilich vorgeschriebenen Leucht- schilder, Über Zuschüsse für Neugewinnung von Wohnungen durch das Reichsluftfahrt- ministerium und zur Angelegenheit der Ko- stenerstattung für Luftschutzmaßnahmen. Sodann sprach L. Weiß. Er verwies zu- nächst auf die Wichtigkeit einer einwand- freien Ausfüllung der Personalien in der Steuererklärung und hob dabei die Neuerung hervor, daß Ehefrauen, die in einem dem Ehemann fremden Betrieb arbeiten, das Ein- kommen daraus nicht in der Einkommen- steuererklärung des Mannes anzugeben ha- ben, da die Versteuerung über den Lohn- oder Gehaltsabzug im Arbeitsbetrieb erfolgt. Dasselbe gilt für fremdbeschäftigte Kinder. Von besonderer Bedeutung sind die Bestim- mungen über die Kinderermäßigungen und über die Kostenübernahme. Bezüglich der verschiedenen Einkommensarten setzte der fünfprozentigen Weizenmehlanteil ungekenn- zeichnete Abschnitte zu verlangen. Die NsSVsucht Schwesternnachwuchs In den nächsten Wochen beginnen in ver— schiedenen Jungschwesternschulen der NsS- Schwesternschaft in Baden und Elsaß die staatlichen Examen zur großen Kranken- pflege. 73 Schülerinnen der Ausbildunęs- stätten in Mannheim, Heidelberg, Baden- Baden, Offenburg und Kolmar sind betei- ligt. Auch der Reichsbund der freien Schwestern und Pflegerinnen e. V. schließt einen seiner Lehrgänge in der Säuglings- und Kleinkinderpflege im Kinderkranken- haus: Karlsruhe ab und beginnt dort und in der Jungschwesternschule an der Universi- tätskinderklinik Straßburg wieder einen neuen Lehrgang. Die NsV ist somit in der Lage, sofort wei⸗- tere Meldungen zu den beiden Schwestern- schaften(also für Gemeinde- und Säug-— lingspflege) entgegenzunehmen. Bekanntlich erfolgt die Ausbildung in der großen Kran- ken- und Gemeindepflege kostenlos; dagegen hat die Schülerin der Säuglings- und Klein- kinderpflege monatlich eine Kursgebühr von 25 RM zu entrichten bei freier Wohnung, Unterkunft, Sozialversicherung usw. Aus- künfte erteilen in allen Ortsgruppen die Lei- ter der Amter für Volkswohlfahrt. Meldun- gen richtet man zweckmäßig an die NSDAP Gauleitung Baden für Volkswohlfahrt, Karls- ruhe, Baumeisterstraße 8. Die„gelben“ 5- und 10-Pfennigstücke blei- ben gültig. Im Zusammenhang mit der Ein- ziehung aller Kupfermünzen wird von zu— ständiger Stelle darauf hingewiesen, daß am 1. März außer den Zinkmünzen zu 1, 5 und 10 Rpf. auch die Aluminium-Bronzemünzen zu 5 und 10 Rpf. weiterhin als gültige Zah- lungsmittel im Verkehr bleiben. Achtung! Mannheimer Volkschor. Am Sonn-— tag, 22. Februar, um 10 Uhr, Gesamtprobe in der„Liedertafel“, K 2. Um vollzähliges Er- scheinen wird gebeten. NSG„Kraft durch Freude“, Volksbildungs- werk: Dr. Dietrich, Chefarzt der Röntgenab- teilung des Städt. Krankenhauses, spricht zu Lichtbildern am Freitag, 27. Februar, abends, im Versammlungsaal des Städt. Krankenhau- ses über die Bekämpfung der Krebskrank- heiten. Wir gratulieren! Seinen 83. Geburtstag kann heute Heinrich Simon, Neckarau, Friedrichstr. 56, feiern. Ihren 30. Geburtstag begeht Frau Margaretha Keß- ler, geb. Abel, Wallstadt, Mosbacher Str. 62. Seinen 70. Geburtstag feiert Jakob Jaichner, Fuhrmann, H 4, 12, bei Roll. Mit dem EK II wurde Uffz. Hans Chelius, Mittel- straße 72, ausgezeichnet. „delsfachschulen, die damit offiziell Redner vor allem auseinander, wie die Frage der Werbungskosten zu behandeln ist— ein Kapitel, das manchem Hausbesitzer und man- cher Hausbesitzerin Kopfzerbrechen machen kann. Es gilt zu beachten, daß der Pauschal- satz von 200 Mark meist mehrfach in An— wendung kommen kann und daß sich die genaue Ermittlung der Bedingungen unter Umständen sehr erheblich in der Einstufung gemäß der Steuertabelle auszuwirken vermag. Zum Thema: Einkommen aus Vermietung und Verpachtung, bei dem im allgemeinen Ande- rungen gegenüber dem Vorjahr nicht sehr zahlreich eingetreten sein werden, ist vor allem darauf zu achten, daß lediglich die tat- sächlich erhaltenen Einnahmen und die tat- sächlich geleisteten Ausgaben in die Steuer- erklärung aufzunehmen sind. Aufwendungen für die Erhaltung des Hauses sind als Wer- bungskosten in voller Höhe abzugsfähig. Hin- sichtlich der Absetzung für Abnutzung und Abschreibung hat zwar die Verordnung vom 7. 12. 41 eine grundlegende Neuerung insofern gebracht, als sie vorschreibt, daß die Abset- zung bei Mietwohngrundstücken in der Haupt- sache nach dem Anschaffungs- oder Herstel- lungswert zu erfolgen habe; es sei denn, das Gebäude ist vor dem 1. 1. 25 erworben oder hergestellt worden, in welchem Fall als Ab- schreibungsgrundlage der zuletzt festgestellte Einheitswert zu gelten habe. Ist ein Haus ererht, dann gilt der Einheitswert als Aus- gangspunkt ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt des Efenpe Diese neue reichsgesetz- liche Regelung hätte die badischen Hausbe- sitzer schlechter als bisher gestellt, da der bisher für solche Abschreibungen übliche Hilfswert des Feuerversicherungswertes zu⸗- mindest beim Althausbesitz günstiger liegt als der Kauf- oder Herstellungswert. Der Lan— desvertretung des Hausbesitzes ist es nun ge- lungen, vom Oberfinanzpräsidenten die Emp- fehlung zu erwirken, daß die bisherigen Ab- schreibungsgrundlagen vorerst auch in Baden beibehalten werden sollen. Soweit also nicht höhere Abschreibungen in Frage kommen, ist an den Sätzen von 0,75 v. H. vom Feuer- versicherungswert oder 1 v. H. vom Einheits- Wert festzuhalten. Nach weiteren Ausführungen über Luft- schutzaufwendungen, über außergewöhnliche Belastungen, Abzüge für Hausgehilfinnen usw. schloß der Redner mit dem Appell an die Steuerehrlichkeit. Front und Heimat müßten auch in dieser Hinsicht eine geschlossene Ein- heit bilden. Kkörpert. wir getreulich folgen! Sie gehen uns um s0 mehr ein, als sie im Wortlaut festliegen, knapp und klar wie soldatische Befehle. Sie sind auch der Ansagerin in Fleisch und Blut übergegangen, es genügt, daß sie den Fahr- plan vor sich liegen hat, um die entspre- chende Formulierung zu finden. Die Unsicher- heit und Beklommenheit ist nach den ersten Sprechproben rasch überwunden. Wenn sie zur Zufriedenheit des Bahnhofsvorstandes ausgefallen sind, der auf klare und verständ- liche Aussprache Wert legt, ist die„Auf- nahmeprüfung“ bestanden. „Nur schade, daß man sich selbst nicht ein mal hören kann, wie es klingt, wie es viel- leicht besser zu machen wäre!“ Das ist ein verständlicher Wunsch der beiden Ansagerin- nen, aber leider nicht zu verwirklichen. Nun wird die Dienstälteste von ihnen ihre Stimme nicht mehr über das Mikrophon erschallen lassen. Seit zwei Jahren, seit Einführung die- ser Ansage, hat sie Tag für Tag die Reisen- den beraten, gewarnt, unterstützt und Tau- sende von Zügen ein- und abfahren lassen. Zwar nicht mit dem Stab in der Hand, aber doch in enger Verbindung mit dem Aufsichts- beamten. Nun wird sie in Zukunft tatsäch- lich den Zug in Bewegung setzen! Nicht mehr mit Worten, sondern kraft ihres Amtes, das die rote Mütze leuchtend und allbekannt ver- Sie wird damit im Mannheimer Bahnhof das erste„Fräulein mit der roten Mütze“ sein! In einigen Wochen wird sie die- sen Dienst zum ersten Male antreten nach einer gründlichen Vorbereitung, wobei ihr die betrieblichen Erfahrungen bei der Ansage, die Zusammenarbeit mit den Fahrdienstlei- tern zustatten kommen. Inzwischen ist ihre Nachfolgerin am Mikro- phon längst„eingefuchst“ und vertraut mit allen Zügen. An den Sonntagen wird sie ge- nau mit demselben Vergnügen die spazieren- gehenden Väter beobachten, die von dem Lindenhofsteg aus ihren Jungen in das Tun und Treiben des Bahnhofs Einblick geben. Oder sie quittiert lächelnd das scherzhafte Drohen der Postverlader, wenn sie auf ihre Weisung hin ihre hochbeladenen Karren verschieben müssen. Ab und zu läßt auch ein Reisender einen Gruß an jene freundliche Stimme bestellen, die über den Ather als gu- ter Geist ihren Dienst am Kunden erfüllt.“ Mx. Vergünstigungen für Kriegerfrauen Keine Versicherungspflicht bei Urlaub des Mannes Die Verordnung des Reichsarbeitsministers vom 28. Januar 1942 hat eine wesentliche Vergünstigung für zwei Sonderfälle von un- bezahltem Urlaub gebracht. In Abweichung von der bisher geltenden Regelung sind für Zeiten unbezahlter Beurlaubung von Krieger- frauen aus Anlaß von Wehrmachtsurlaub ihrer Ehemänner sowie für Zeiten unbezahl- ten Urlaubs aus Anlaß von Familienheim- fahrt Beiträge zur Krankenversicherung und zum Reichsstock für Arbeitseinsatz für diese Zeiten nicht zu entrichten, soweit der unbe- zahlte Urlaub die Dauer von drei Wochen nicht übersteigt. Die Leistungen bemessen sich in diesen Fällen nach dem vor Beginn des unbezahlten Urlaubs maßgebenden Grundlohn. Es tritt also hier keine Minde- rung der Barleistungen ein, sondern die Ver- sicherten erhalten, ohne daß sie Beiträge zahlen müssen, sämtliche Leistungen in der bhisherigen Höhe. Für die Versicherungsträger bedeutet dies eine nicht unerhebliche Ver- Waltungsmehrarbeit, da die Bestimmung auch dann gilt, wenn der Grundlohn nach Lohn- stufen festgesetzt ist. Diese Belastung muß aber mit Rücksicht auf die berechtigten In- teressen dieser Versicherten in Kauf genom- men werden. Ubersteigt der unbezahlte Ur- laub in den vorliegenden Fällen die Dauer von drei Wochen, was allerdings praktisch kaum vorkommen wird, so sind vom 22. Tage an Beiträge zu entrichten. Spilzenausbi'dungsstälten für len Haulmann Reichseinheitliche Regelung für Einzelhandelsfachschulen Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel hat in den letzten Jahren zur Ertüchtigung des Nachwuchses eine Reihe von Einzelhandels- fachschulen ins Leben gerufen. Mit der Er- richtung weiterer solcher Schulen ist zu rech- nen. Der Reichsminister für Wissenschaft, Er- ziehung und Volksbildung hat daher Veran- lassung genommen, Reichseinheitliche Richt- linien zu erlassen, nach denen die Einzelhan- in das deutsche Schulsystem eingegliedert werden, zu arbeiten haben. Sie sollen mithelfen, die zukünftigen Einzelhandelskaufleute und die leitenden Mitarbeiter der Einzelhandelsbe- triebe mit heranzubilden. Zu diesem Zwecke haben, nach den ministeriellen Bestimmun— gen, die Einzelhandelsfachschulen als Spitzen- ausbildungsstätte des Berufs die Fragen der gesamten Betriebsführung im Fscheinzelhan- del zu behandein. Die berufspolitische Erziehung der Zzukünf- tigen Berufsträger ist wichtige Aufgabe der gesamten Schularbeit. Den Einzelhandelsfach- schulen sind Einrichtungen anzuschließen, die auf dem Warengebiet die praktische Ausbil- dung in einer Warengebrauchslehre des Ein- 2zelhandelskaufmanns ermöglichen. Die Labo- ratorien, Versuchsküchen, Werkstätten und andere Einrichtungen sollen Träger des Fort- schritts werden und die Arbeit der Betriebe des Facheinzelhandels auch durch ihre For- schungsarbéit fördern. Wesentliches Mittel zur Pflege der Berufskameradschaft ist das gemeinsame Wohnen der Studierenden in dem mit jeder Fachschule zu verbindenden Internat. Im Interesse einer engen Verbin- dung der Fachschularbeit mit der Betriebs- praxis ist die ständige und enge Zusammen- arbeit mit der Wirtschaftsgruppe Einzelhan- del geboten. Zum Besuch der Fachschule kann in der Regel nur zugelassen werden, wer eine durch die Kaufmannsgehilfenprüfung abgeschlos- sene Lehre im Einzelhandel des betreffenden Fachzweiges und eine ausreichende Gehilfen- zeit nachweist und wer eine Befürwortung durch die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel vorlegt. Die Zahl der erforderlichen Ausbil- dungssemester ist bei den verschiedenen Fach- sparten verschieden. Die Absolventen der Einzelhandelsfachschulen erhalten Zeugnisse über die erzielten Erfolge. Zur Beratung des Schulträgers in den Angelegenheiten der Fachschule werden Beiräte berufen, darunter Vertreter der zuständigen Einzelhandelsstel- len, sowie der jeweiligen Kreisleitung der NSDA, des Kreisobmanns der DAF und der Industrie- und Handelskammer. Arzte sollen nicht aufgehalten werden Ein Runderlaſß des Reichsführers Werden Kraftfahrzeuge mit Arzten ange- halten, die sich auf eiligen Fahrten zur Be- handlung von Kranken befinden, so haben nach einem Runderlaß des Reichsführers 3 vom 2. Februar ds. Js. die Verkehrspolizei- beamten die Arzte möglichst schnell abzufer- tigen, damit ein längerer Aufenthalt vermie- den wird. Die Fahrzeuge der Arzte sind meist an dem Arztzeichen(Lebensrune) oder einem entsprechenden Wimpel am Fahrzeug erkenn- bar. Bei einem Hinweis eines Arztes darauf, daß er eine eilige Fahrt zur Behandlung von Kranken in Lebensgefahr ausführt, ist dar- auf auf weitere Feststellung von Personalien usw. zu verzichten. In diesen Fällen genügt an Ort und Stslle im allgemeinen die Fest- stellung des polizeilichen Kennzeichens. Auch bei Verkehrskontrollen sind die Fahrzeuge der Arzte bevorzugt abzufertigen. Im übrigen bleiben die Bestimmungen über das Ein- schreiten bei Verkehrsunfällen unberührt. * 7 Das sdilimme Wort von A Baus Agathe hatte das weiße Tuch über den Tisch gebreitet. Nun geht sie in die Küche, um das Abendbrot fertig zu machen. Ro— bert wird gleich hier sein und gewiß hat er wieder seit Mittag nichts gegessen. Während sie die Gasflamme anzündet und den Sup— pentopf auf das Feuer stellt, horcht sie auf den Gang hinagus. Nein, das war er nicht, die Schritte sind an ihrer Tür vorüberge- gangen. Aber da ist es ihr, als höre sie das Telefon im Zimmer läuten. Sie öffnet die Stubentür. Wirklich, der Apparat klingelt. Als sie den Hörer abhebt, meldet sich nie- mand. Agathe geht in die Küche zurück. Da läutet das Telefon wieder. Sie beeilt sich sehr, aber ehe sie den Apparat erreicht, ist die Verbindung unterbrochen worden. Robert war es nicht, denn er muß ja gleich kommen, und alles andere ist nicht wichtig, denkt Agathe, während sie die Kar- toffeln vom Feuer hebt. Endlich, Agathe dünkt es eine Ewigkeit und es sind kaum zwanzig Minuten vergan- gen, seit sie vom Telefon kam, hört sie Schritte, die sich nähern und an der Ein- gangstür stehen bleiben. Die Glocke schrillt, jedoch es ist nicht das erwartete Läuten. Agathe öffnet zögernd, aber es ist doch Robert. „Du hast mich erschreckt“, sagt Agathe lächelnd,„warum hast du nicht dreimal ge- läutet?“ „Ich habe dreimal geläutet, beim Telefon“, Bagt Robert. „Du hast angerufen?“ „Frag nicht so scheinheilig.“ Robert geht voraus ins Zimmer hinein. „Wie bist du zu mir?“ Agathe ist blaß ge- Worden. „So wie du mit mir. Ich sage dir am Te- lefon, ich wäre noch in der Kanzlei, und du, weil du dich darüber ärgerst, hängst einfach den Hörer ab.“ Agathe hat schweigend das Abendbrot auf den Tisch gestellt. Jetzt schneidet sie für den Mann ein Stück Brot. Ihre Hände zit- tern sehr. Das Messer gleitet ab und ihr in den Finger. Robert ist aufgesprungen. Er holt eilig blutstillende Watte und Verbandszeug. Er wäscht die kleine Wunde und ist voll Be- sorgtheit, und weil Agathe ihm indes er- klärt hat, wie es mit dem Telefon wirklich gewesen war, ist er wieder froher Laune. „Ich habe mich also geirrt“, sagt er,„uUnd nun sind wir wieder gut und du hast mich Heb.“ „Ja“, sagt die Frau und sieht auf den ver- bundenen Finger. In zwei Tagen wird diese Verletzung ge- heilt sein und an den Schmerz, den sie be- reitet hat, wird keine Erinnerung in Agathe zurückbleiben. Wie aber ist es mit dem Weh bestellt, das ein schlimmes Wort einem zärtlichen Herzen zugefügt hat? Ach, wenn die Wirrnis des Herzens nur auch so leicht zu lösen wäre, wWie der Verband von dem gesundeten Finger. Seltsamer lraum Mein Freund in wien hat's mir erzählt. Mitten in der Nacht wachte Benjamin Heske auf. Seine Gattin Malwine lag nebenan im Ehebett und weinte wie ein kleines Kind. Besorgt neigte sich der gute dicke Benjamin über den Bettrand zu seiner besseren Hälfte. „Ja, was hast d' denn, Malwintscherl?“ Sie sah ihn unter Tränen erst eine ganze Weile verstört an. Dann schluchzte sie: „Oh, ein Traum! Mir hat etwas ganz Schreck- liches träumt.“ „Na, was denn? So red'!“ Benjamin Heske heuchelte Neugierde und Teilnahme, um sein ganz fassungsloses Weibchen zu trösten. „Auf Träume gibt doch a'scheiter Mensch ni Malwine weinte leise vor sich hin. „Geh, hör doch auf zu weinen“, sagte Ben- jamin.„Wegen so an blöden Traum wirst doch nett dei“ Nachtruh' opfern.. Träume sind Lügen, die sichtlich betrügen', Zitierte er und zog die noch immer verweinte Gattin ——— Romon von Hons Erosmos fischet copyright by Corl buncker Verleg, Berlin W 35 46. Fortsetzung Der Vorsitzende, der Verteidiger, ja auch der Staatsanwalt hatten sich mit Fragen auf Omar el Issouf gestürzt, er möge seine Be- hauptung, die vernichtende Kritik an dem Charakter, die Beleidigung eines Toten(hatte der Staatsanwalt empört gerufen) durch eine ausführliche Schilderung erhärten. Omar el Issouf hatte sein höfliches, geheimnisvolles Lächeln gelächelt und gesagt: „Ich bin nach meiner Meinung gefragt wor- den und habe sie gesagt. Ich hätte niemals von selbst diese Meinung öffentlich geäußert. Aber ich habe sie mir nach reiflicher und ge- rechter Uberlegung gebildet. Eine Erläute- rung gebe ich nicht. Man mag mir glauben oder nicht. Es ist mir gleich.“— Da hatte Lorenza zum erstenmal aufgesehen, und es schien einigen Zuschauern, als neigte sie leise und dankbar den Kopf. Es waren noch die Hotelangestellten vernommen worden, die zu- erst ins Zimmer getreten waren, und als letz- ter Zeuge, die fünfte Sensation des Tages, Olaf Hennings. Er schilderte wieder das gleiche, was er dem Kommissar geschildert. Nun prasselten auf ihn, schneidend, scharf, heftig beinahe, die Fragen des Staatsanwaltes. „Sie haben also die Angeklagte kennenge- lernt, wußten nichts von ihr und sie nichts von Ihnen, und trotzdem ist es zu einem in- timen Verhältnis gekommen?“ „Ich beanstande Staatsanwaltes und bitte um Gerichtsbe- schluß, ob sie zulässig ist. Was hat die Be- kanntschaft von Herrn Hennings mit dem Tatbestand zu tun?“ „Sehr viel, Herr Verteidiger, es geht hier die Frage des Herrn zärtlich an sich.„Und jetzt erzähl mir, was dir eigentlich träumt hat!“. „Na weißt“, begann Malwine stockend, „mir hat träumt, daß ich durch die Maria- hilferstraßen gangen bin und bei einem gro- Bgen Warenhaus sind riesige Plakate vom Dach bis auf den Gehsteig herunterg hängt. Auf den Plakaten ist'standen: Hier werden Ehemänner ver!kauft. Ich bin natürlich stehen geblieben und bin dann hinein gan- gen. Viele Frauen mit mir. In einer langen Reihe von Glaskästen sind die Männer aus-— gestellt'wesen, die Preise dabei.“ „Geh, hör auf“, tat Benjamin verwundert. Rund um die Freiheitsstatue“/ Seit einiger Zeit läuft in einer großen An- zahl von Filmtheatern in Deutschland ein Bildstreifen, der unter dem Titel„Kund um die Freiheitsstatue“ Szenen zeigt, die amerikanischen Wochenschauen entnommen sind. Diese Bilder sind also objektiv Doku- mente des amerikanischen Lebens. Was aber enthalten sie? Wir sehen riesige Streikansammlungen, durch Tränengas und Gummiknüppel und mit der Schußwaffe auseinandergetrieben werden, erleben es, daß im gleichen Staate Mütter einen Propagandafeldzug zur Verbilligung der Milch durchführen, während zur selben Zeit streikende Farmer das für die Lebenshaltung des Kindes so notwendige Nahrungsmittel hektoliterweise verschütten, um seinen Preis Zzu halten. Am schlagendsten aber geben uns Bilder von den kulturellen und zivilisatorischen Aus- wüchsen Nordamerikas einen Eindruck von der dortigen Lebenshaltung. Es gehört schon ein gutes Stück Uberspanntheit dazu, swing- tanzende Neger zu übertreffen. Gewisse Ame⸗ rikaner aber können das, und zwar, wohl be- merkt, weiße Amerikaner. Wir sind Zeuge eines Dauertanzes, an dessen Schluß nach achtzehn Stunden die Frauen nicht nur kör- perlich zusammenbrechen, sondern Krämpfe bekommen und Krankheitserscheinungen am ganzen Körper zeigen, obwohl sie gesund auf das Tanzparkett gekommen waren. Die letzten Instinkte im Menschen werden angesprochen durch Ringkämpfe, die nicht et- wa nur allen Regeln des Sportes hohnspre- chen, sondern noch künstlich ins Ubertieri- sche gesteigert werden dadurch, daß man die Kampfarena mit Schlamm und in manchen Fällen sogar mit toten Fischen füllt. Aber auch der Tod eines Menschen ist für die emerikanische Großstadt eine Sensation. Ein Lebensmüder, der mehrere Stunden lang die von der Polizei „Ind wle keuer waren denn diese- Tle- männer?“ „Das war verschieden“, erzählte Frau Mal- wine wichtigtuerisch.„Sehr erfreuliche Ehe- männer hat man schon für 2000 Mark, manche sogar schon um 1000 Mark haben können, und auch noch sehr sehr nette und adrette um 500 Mark.“ „Na“, meinte Benjamin Heske gutmütig, „war'n a welche drunter, die mir gleich- 'schaut haben?“ „Oh ja“, sagte Frau Malwine und begann wieder herzzerreißend zu schluchzen,„die waren züsammbunden wie die Bananen in ganzen Bündeln, Dutzendware, das Bündel zu zehn Mark.. Siehst, das ist das Schreck- liche an meinem Traum.“ Franz S. Dokumente des Amerikanischen auf dem Sims eines Fensters im siebzehnten Stock steht und sich auf die Straße hinab- zustürzen beabsichtigt, wird nicht etwa an seinem Vorhaben gehindert. Im Gegenteil: Presse, Rundfunk und Publikum erwarten das große Ereignis des Todessturzes, und mit be- ginnender Dunkelheit tut der Selbstmörder seinem Publikum den Gefallen, sich auf dem Pflaster zerschmettern zu lassen. Bei der Aufzählung aller dieser Tatsachen könnte es manchem so scheinen, als hätte man zu Propagandazwecken alles Gräßliche, was in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten einmal aufgenommen worden war, hier auf die kurze Spanne einer Filmdauer von einer Viertelstunde zusammengedrängt. Diese Uberlegung aber trifft nicht das Rich- tige. Natürlich wird es jedem klar sein, daß nicht jeden Tag und an jeder Straßenecke gegenwärtig in Amerika ein Selbstmörder steht, der sich bewundern läßt. Wohl aber zeigen uns diese Einzelbeispiele etwas von dem Charakter der Haltung, die die amerika- nische Regierung bei dem Volk, an dessen Spitze sie steht, nicht nur zuläßt, sondern so- gar unterstützt, jene Haltung, die das Außer- menschliche nach oben treibt, die Gegensätze scharf aneinanderprallen läßt, den Wert für Sinn und Unsinn jeder Handlung abstumpft und den Menschen zum willenlosen Werkzeug einer Propaganda macht, die beim Kaugummi anfängt, über Modetorheiten die Herzen ge- winnt und schließlich doch nur krasse pluto- kratische Ziele verfolgt. Die verantwortlichen Staatsmänner in den USA wissen, daß man die Menschen durch die Aufmunterung zu Zügellosigkeiten auf dem Gebiet des kultu- rellen und zivilisatorischen Lebens um s0 fester in der Hand hat, wenn man sie dazu benutzen will, einer bestimmten Klasse von Menschen ein paradiesisches Leben zu ge- Währleisten. Aus Freude an der Farbe Ausstellung Will Sohl in Mannheim Das Mannheimer Kunstbhaus wid- met eine Ausstellung dem Maler Will S ohl. Man muß, wenn man über den persönlichen Kunstgenuß hinaus, den der eine mehr, der andere weniger, je nach Laune und Ge— schmack beim Betrachten der Glstücke und Aquarelle hat. zu einer verbindlicheren Wertung gelangen will, davon ausgehen, daß Sohl heute 36 Jahre alt ist. Das mag man- chen, der gewohnt ist, einzig vom Bildwerk selbst auszugehen, ein wenig überraschen. Denn das ist ein Alter, in dem die meisten Künstler sich stilistisch voll und ganz ent- schieden, ihre eigene Malweise also nach An- schauung und Technik befestigt haben. Meistens wird diese Entscheidung zugunsten des Fortschrittes gefällt, ein Beharren in der bloßen Zeitnähe ist schon seltener, eine Rückwende zum älteren Stilideal jedoch die Ausnahme. Nun darf man für Will Sohl eine ursprünglich malerische Begabung ohne Ein- schränkung als gegeben voraussetzen, und da die Linie, die er bisher stilistisch beliebte, bis in seine Arbeiten aus den letzten Jahren zu verfolgen ist, wird man in all den Werken dieser Ausstellung lieber den ersten großen Abschnitt eines künstlerischen Werkes sehen als eine Wegweisung oder stilschöpferische darum, festzustellen, welch moralisches Fun- dament der Charakter der Angeklagten hat, ob sie eine in allen Dingen der Moral laxe Auffassung hat oder nicht. Ich ersuche das Gericht, meine Frage zuzulassen, ja ich er- kläre, daß sie eine der Kardinalfragen des ganzen Verfahrens ist. Wir müssen feststellen, welch Geistes Kind diese Frau ist, die hier mit eiskalter Ruͤhe und ohne jedes Bedau- ern, ohne Reue über den Tod eines Mannes verhandeln läßt, dessen sagen wir, Freun- din sie gewesen ist.“ Olaf Hennings biß sich auf die Lipper, daß er fürchtete, sie könnten bluten. Er sah auf Lorenza— sie nicht auf ihn. Er litt unsäglich: Das hatte sie nicht ver- dient. Es war eine Schande, wie man sie behandelte. Es war eine Schande, solche Fra- gen zu stellen. „Das Gericht läßt die Frage des Herrn Staatsanwaltes zu. Der Zeuge hat das Wort.“ — Und nun geschah es, daß die Zuhörer vor Spannung ihren Atem anhielten, als Olaf Hennings mit den gleichen Worten, mit denen Lorenza es ihm erzählt, von der„Bekannt- schaft“ mit Roger St. Martin erzählte. Die Erschütterung riß ihn fort, wie sie ihn da- mals mit fortgerissen hatte. „Ich liebte diese Frau, nicht allein weil sie so schön war, sondern vielmehr noch, weil sie so schön worde, durch ihre heroische Haltung, sie schien mir, ich schäme mich es zu sagen, aber sie schien mir wie eine Hei- lige, und ich kann es nicht hinnehmen, daß man diese Frau, deren Herz stärker, deren Mut größer, deren Leid heftiger ist als viel- leicht unser aller Leid, hier gedemütigt und erniedrigt, wo sie verdiente geehrt und er- hoben zu werden.“ Es war beängstigend still. Nun aber war alle Gefaßtheit, alle Kälte und Ruhe von Lorenza gewichen— sie hatte ihren Kopf auf die Kante der Anklagebank gelegt und zitterte, wurde von hemmungs- losem Schluchzen geschüttelt. Es dauerte eine Kräfte suchen. Wollte man Sohl nach Goethes Asthetik in die Entwicklung einordnen, so würde man ihn wohl mehr für einen Maler halten, der in der Natur die Bilder anderer Künstler stärker sieht und erlebt als die Natur selbst und unmittelbar. Sohl verleug- net den Meister nirgends, mit dem er die un- verhüllte Freude an leuchtenden Farben, an Licht und Klang und Kraft der reinen Töne teilt, auch auf die Gefahr hin, ganz offen ins Dekorative zu geraten. Was für Heinrich Nauen, den unlängst Verstorbenen, die Frage nach einer expressionistischen Idee des Ma- lens war, ist für Sohl ganz einfach und un- problematisch eine Angelegenheit der hellen, glanzvollen, besonnten Naturschau. Aber das Erbe trägt sich irgendwie fort. Hier entfal- tet es sich noch einmal besonders lebhaft in Stilleben und Landschaften, Die Blumen- und Früchtestücke lassen das blendende Neben- einander von stark gegensätzlichen Tönen am besten zu. Zinnien, Feuerlilien, Dahlien und Mohn vertragen die grellen Farben, erst recht im Aquarell. Man braucht hier nicht, Wie Schiller glaubte, um des Naiven willen die Natur zu leugnen. In ihrer sinnlichen Erscheinungsfülle decken sich Wirklichkeit und Erlebnis. Anders ist es schon bei den Landschaften. Sohl gibt sie zwar etwas ge⸗ dämpfter, aber doch so frisch und unge- hemmt malerisch, daß man vor seinem Tem-— Weile, bis sich alle gefaßt hatten: Vorsitzen- der, Staatsanwalt, Verteidiger, Journalisten, Zuhörer, Zeugen. Der Vorsitzende fragte Olaf: „Ihre Gefühle in allen Ehren, Herr Zeuge aber haben Sie auch einen anderen Beweis als nur die Erzählung der Angeklagten für die Wahrheit Ihrer Behauptung? Bitte, miß- verstehen Sie diese Frage nicht, sie ist kein Mißtrauensvotum gegen Sie.“ Olaf sah sich hilflos um. Da erhob sich zum Staunen des ganzen Saa- les Clifford Lean, trat ein paar Schritte vor und sagte mit rauher, harter Stimme:„Roger St. Martin hat mir diesen Vorgang selbst und mehr als einmal triumphierend geschildert, und auch in seiner Eifersucht an dem frag- lichen Tag mehrfach darauf hingewiesen, daß er die Brüder Lorenza Aguirres und sie selbst gerettet habe. Den Preis nannte der Zeuge soeben. Ich bin bereit, meine Aussage zu be- schwören.“ Die Journalistenbank lichtete sich. „Fräulein Lorenza Aguirre, ich frage Sie, stimmt das, was uns soeben die Herren Zeu- gen erzählten?“ Lorenza hob langsam und schwer den Kopf, tonlos fast anwortete sie:„Ja.“ ichts weiter und nichts mehr. Der Staatsanwalt erhebt sich. „So tief bedauerlich“das Schicksal der An- geklagten sein mag und so sehr Ihr mensch- liches Mitgefühl sicher sein dürfte, steht nun doch außer Frage, daß zu einen Mord ein, beinahe wäre ich versucht zu sagen, über- zeugendes Motiv vorhanden gewesen ist.“ Der Verteidiger parierte: 12 0 „Wenn Lorenza Agnirre Roger St. Martin hätte ermorden wollen, dann hätte sie es längst tun können, nicht erst jetzt, nachdem sie Kraft genug hatte, um ihn endgültig zu verlassen.“ 14 5 „Sicher. Warum aber ist sie denn über- haupt so lange bei ihm geblieben? Warum Alhambra:„Quax, der Bruchpilot“ Keck die Kreissäge auf den Kopf gedrückt, erscheint Herr Groschenbügel auf dem Flus- platz der Verkehrsfliegerschule, die in den Jahren nach dem Weltkrieg daran arbeitet, ein brauchbares Fliegerkorps heranzubilden. Groschenbügel(von Heinz Rühmann ze- spielt) ist eigentlich nur aus Versehen zur Fliegerei gekommen. Ein Zufall wollte es, daß er bei einem Preisausschreiben statt des drit- ten Preises, einer Reise zur Südsee, eine Aus- bildung in der Fliegerschule gewann.. Die Rolle gibt Rühmann Gelegenheit, seine ganze Komik spielen zu lassen. Einmal dummdreist, dann verschämt und verschmitzt in dem Sta- dium, als sich aus dem freien Groschenbügel Quax, der Bruchpilot, und dann Quax, der Könner, entwickelt, dann endlich voll heiteren Humors, als aus ihm gar der Fluglehrer Gro- schenbügel wird. Aber eigentlich erleben wir Rühmann in diesem Film neu, denn Kurt Hoffmann, der den Film inszenierte, weiß, daß Rühmann in seiner Komik am stärksten wirkt, wenn er sie in seiner stillen, von innen her durchsonnten Art ausspielt. Das reizende Töchterchen Karin HKimboldt) des be- nachbarten Gutsbesitzers macht mit ihrem un-⸗ bedingten Glauben an Quax, den Flieger, Film, faßt mit fester Hand zu und formt die jungen Menschen zu tüchtigen Piloten, aber 1 er hat auch ein Herz und hilft dem so oft gescheiterten Quax immer wieder auf die Füße, das heißt in diesem Fall natürlich: hinter den Steuerknüppel des Flugzeuges. Die Fliegeraufnahmen sind mit besonderer Liebe gedreht. Das Drehbuch schuf R. A. Stemm- le nach der gleichnamigen Erzählung von Hermann Grote, es ist Rühmann geradezu auf den Leib geschrieben. Lisel Stürmann perament nur Respekt haben känn und eigentlich von einem so empfindsamen, ge- danklich so feinen Stück wie den wunder-⸗ voll dahinfließenden und schwebenden, zart und doch tief leuchtenden Quallen zunächst überrascht ist. sind mehr als eine etwas abseitige Studie, hier ist wohl der Ansatz zu einem neuen Weg gegeben. Das Bild bestätigt, daß eine Verfeinerung der Mittel, der Gestaltung durchaus nicht zu schmälern braucht. Die flgürliche Malerei Sohls ist nur mit wenigen Arbeiten vertreten. Hier reizt Sohl in erster Linie der Landschaftstypus und da- mit auch die unverbildete, wegtheit. Gesammelter, als Vorwurf in die Nähe klassizistischer Vorbilder gerückt, er- scheint die große„Schauende“. mit ihr bereits vom Thema her eine größere allgemeine Gültigkeit seiner Malerei. Damit 1 arbeitet er auf eine stärkere geistige Durch- dringung von Farbe, Linie, Fläche und Aus- druck hin, auf eine seelisch beziehungsvol lere Darstellung des Menschen in der Natu Dr. Peter Fun Der Herr Geheime Rath Anekdoten sind in gewisser Hinsicht die„Te legramme“ einer Persönlichkeit. In ihnen spitz sich auf dem Grunde eines hingeworfenen Wor⸗ tes oder einer kleinen, irgendwie sinnbildlichen Begebenheit beispielhaft zu, was aus dem Le- benslauf eines Großen sichtbar wird. Wenn dar⸗-⸗- um Walfgang Goetz sich die Mühe gemacht hat in einem kleinen schmucken, reich illu- strierten Bändchen„Der Herr Geheime Rath“ hundert kleine Geschichten von und um Goethe in der Mund- und Lesart der Zeitgenos- sen zu sammeln, so gewinnt er dabei eine Haus- und Lebensnähe zu dem Weimarer Genius, die aus vielen, bisweilen winzigen Zügen dennoch ein bezeichnendes Mosaik der geistigen Erschei- nung„Goethe“ zusammenfügt, hier mit einem Lächeln, da mit einer Keckheit, dort mit weiser Gelassenheit, hier wieder einer Außerung star- 4 ken Grundsatzes bestellt. Der fast schon über⸗ illustrative Schmuck bezog seine Vorlagen ebenfalls aus der reichlich ins Buch dringende zeitgenössischen Umwelt, so daß auch hier eine kulturgeschichtliche Silhouette zum Anekdoti- 4 braucher keine schen entstanden ist.(Frundsberg-Verlag.) Dr. Oskar Wessel die Parolen d ehen Erzeugun baues bei Kart nahm sie sein Geld? Wie ertrug sie dieses verhaßte Leben?“ „Ich glaube, Herr Staatsanwalt, daß man dieses Schicksal und dieses Leben nicht mit dem Normalzollstock messen kann, aber ich kann Ihnen darüber keine Auskunft geben. Das kann nur die Angeklagte selbst.“ Mit einer schweren, schleppenden Stimme, die wie zerbrochen klang, antwortete Lorenza. Sie sagte dasselbe, was sie als einzigen Men- schen Olaf gesagt— wie vernichtet sie ge⸗ wesen, mehr tot als lebendig, und wie sie lange, lange Zeit, seelisch zerstört, nicht die Kraft gehabt habe, sich zu töten, ihre Schuld bezahlen zu miüssen, wie sie nur einen bren- nenden Wunsch gehabt hat, sich an diesem Menschen zu rächen. „Das leuchtet mir durchaus ein, das ist es ja, was ich sage“, rief der Staatsanwalt. „Ja, aber ich habe ihn nicht getötet. Ich 4 hätte den Mut, es zu gestehen. Ich war nie⸗ mals feige!“ schrie Lorenza. Es gab Unruhe im Zuhörerraum. Es gab nur noch eine Partei: Für Lorenza Aguirre. Futterzwecke 2 in diesem Jahr fügung europas werder lich srößere Fu nen Zweifel darüber zu, daß die Angeklagte itck 4 LNachwuchs an Gewährleistung Soldaten ist Spende von We Heimat brauch. Wirtschaft trot⸗ viel Schweine — Der Prozeß ging weiter. Der Schießsachverständige gab sein Urteil ab. „Die Lage des Toten“, schloß er,„läßt kei- ihn traf, als er den rechten Arm hochge- reckt hatte, um den Aschenbecher nach ihr zu schleudern. Wie ich ausführlich darge- legt habe, hätten sonst die Schüsse anders treffen müssen. Die Darlegung der Angeklag-⸗- ten hat somit größte Wahrscheinlichkeit.“ Der Polizeiarzt bestätigte die Angaben des Schießsachverständigen, zwar etwas zurück⸗ haltender, aber dennoch überzeugend.— Der Verteidiger bat ums Wort. „Ich habe noch eine unwiderlegbare Tat- sache vorzubringen, die den Akt der Not- 1 Die Angeklagte Wwehr klar erkennen läßt. stand am Kaminsims. Direkt unter dem Spie- gel, auf dem Sims lag ihre geschlossene Hand- tasche, in der sich der Revolver befand.“ (Schluß folgt) Diese„Treibenden Quallen“ eine vielseitigere Farbpsychologie den begeisternden Schwung 1 naturhafte Be- Sohl erstrebt Ueber in der Zeits Werner Scheu der DAr, einen Frauenamt de bisher über ei neu in den Ar vermuten, daß einsatz der 1 wächst. Darauf Intensivie amtes der DA Werktätigen F. beitslast, dami sunde Frauen das Erreichen den Frau an it bhedient sich b. rinnen in den 4 arbeiterinnen jedem Betrieb Schaft arbeitet soziale Betrieb schen Großstäc triebsarbeiterir wärterinnen st den in den n Kriegsbeginn zialen Betriebs: noch weiter vc Groschenbügel zum verantwortungsbewußten*. und disziplinierten Menschen. Der Fluglehrer (Lothar Tormang), eine Neuerscheinung im Die zur Zeit l gruppen mit ü eine Verdoppe gruppen seit K Werkfrauengru im Werkluftsch im Rahmen einfachung des geworfen word tionalisierungse der Kontenzah Tat sind die F lere und klein lichen am Sitz Kreditinstituter ten und es auf bis zehn Bankl s0 wird eingev füreine Banh wären, äußerst zersplittert, v entsprechend* schlag gemacht gen nahegelegt geschäftlichen Bankverbindun guf hingewiese und Kreditkont Eine vom„B⸗ schaftsgruppe nähere Prüfun sparungsmöglic schränkung d- nicht al1z1 für die mit de gende Arbeitsle erster Linie d die Zahl der- K men werden a ie gesammelt er scheinen mungen zur 1 veranlassen, pi vieler Hinsicht richtig, daß ni Wettbewerb d. kür die mehrfa ternehmen ver. wiegend aber Interessen getrennt geführ die Umsätze v. 1 Erhaltung Reic Der Staatsse sterium Herber das deutsche I Schweinen zu dieses Appells Schweinepreise worden ist und befürchten ist. Gemüse. Diese Parole sondern auch 1 erhalten, denn Linie, die Inte päischen Land- gern. Da uns ein knapper Re die Anbauaus Früchte vor sie und Getreidebe die Flächen d Betracht Streicht in dies kürzlich aufges Schweine b falls dahin kon 1 scha“tsjahr zwe nicht genü wir mästen kö kom Diese Möglicl nicht jetzt an ses von Schwe brauche nur 2 Jahre u. a. ar nahmen wahrs stehen andwirtschaft Aus dem Re Hauptgeschäf Handel. Wie d sind von einige kommissarische führung der Re den, Hauptgeschäfts die auf Felde steht, is chyflot“ opf gedrückt, uf dem Flug- „ die in den lran arbeitet, eranzubilden. hmann ze- Versehen zur wollte es, daß ztatt des drit- zee, eine Aus- gewann. Die t, seine ganze dummdreist, in dem Sta- zroschenbügel in Quax, der voll heiteren iglehrer Gro- erleben wir „ denn Kurt enierte, weiß, am stärksten en, von innen Das reizende dt) des be- mit ihrem un⸗ den Flieger, mgsbewußten er Fluglehrer scheinung im ind formt die Piloten, aber t dem so oft eder auf die aI1 natürlich: ugzeuges. Die nderer Liebe A. Stemm- rzählung von ann geradezu Stürmann kann und nuͤsamen, ge- den wunder- benden, zart UHen zunächst den Quallen“ sitige Studie, einem neuen igt, daß eine vielseitigere den Schwung zu schmälern ist nur mit ier reizt Sohl ypus und da- 1 turhafte Be-⸗- rwurf in die gerückt, er- Sohl erstrebt eine größere alerei. Damit sinnbildlichen aus dem Le- rd. Wenn dar- Mühe gemacht n, reich illu- r Geheime n von und um der Zeitgenos- bei eine Haus- er Genius, die ügen dennochh stigen Erschei⸗ ier mit einem ort mit weiser Lußerung star-⸗ st schon über⸗ e illustrative enfalls aus der auch hier eine um Anekdoti- 4 Verlag.) skar Wessel 4 ———————— ug sie dieses alt, daß man ben nicht mit ann, aber ich skunft geben. selbst.“ nden Stimme, rtete Lorenza. einzigen Men⸗ ichtet sie ge- und wie sie tört, nicht die n, ihre Schuld r einen bren- ch an diesem ein, das ist es atsanwalt. getötet. Ich Ich war nie⸗ raum. Es gab In der Zeitschrift„Der Vierjahresplan“ gibt Werner Scheunemann, Leiter des Presseamtes der DAF, einen interessanten Uberblick über das Frauenamt der DAF. Im Kriege sind danach bisher über eine Million weibliche Schaffende neu in den Arbeitsprozeß eingetreten. Man darf 4 vermuten, daß im laufenden Jahre der Kriegs- einsatz der Frauen an Bedeutung abermals wächst. Darauf ergibt sich eine beachtlicehe Intensivierung der Arbeit des Frauen- amtes der DAF. Richtlinie ist der Schutz der werktätigen Frauen vor einer überhöhten Ar- beitslast, damit wir auch nach dem Kriege ge- sunde Frauen und. Mütter haben, außerdem aber das Erreichen bester Leistungen jeder schaffen- den Frau an ihrem Arbeitsplatz. Das Frauenamt becdient zich bei seiner Arbeit der DAr-Walte- rinnen in den Betrieben, der sozialen Betriebs- arbeiterinnen und der Werkfrauengruppen, In jedem Betrieb mit größerer weiblicher Gefolg- schaft arbeitet eine Betriebsfrauenwalterin oder soziale Betriebsarbeiterin. Zur Zeit sind in deut- schen Großstädten über zweitausend soziale Be- triebsarbeiterinnen wirksam. Einige hundert An- wärterinnen stehen in der Ausbildung und wer- den in den nüchsten Monaten eingesetzt. Seit Kriegsbeginn verdoppelte sich die Zahl der so- zialen Betriebsarbeiterinnen, die trotzdem immer noch weiter von den Großbetrieben angefordert werden. 1 Die zur Zeit bestehenden über 6000 Werkfrauen- gruppen mit über 102 000 Mitgliedern bedeuten eine verdoppelung der Zahl der Werkfrauen- Zruppen seit Kriegsbeginn. Die Angehörigen der Werkfrauengruppen leisteten wertvolle Mitarbeit im werkluftschutz, bei der Unfallverhütuns, Fa- Weniger Bankverhindungenꝰ Im Rahmen der Erörterungen über die Ver- einfachung des Kreditsystems ist die Frage auf- geworfen worden, ob nicht ein wesentlicher Ra- tionalisierungseffekt durch eine Beschränkuns der Kontenzahl erreicht werden könnte. In der Tat sind die Fälle nicht selten, daß auch mitt- lere und kleine Firmen mit annähernd sämt- lüichen am Sitz des Unternehmens vorhandenen EKreditinstituten eine Bankverbindung unterhal- ten und es auf diese Weise manchmal auf sechs bis zehn Bankkonten bringen, Dadurch würden, 380 wird eingewandt, Bankumsätze, die vielleicht füreine Bankverbindung gerade noch lohnend wären, äußerst unrationell auf mehrere Konten zersplittert, wodurch sich die Kontenführung entsprechend verteuere. Es ist daher der Vor- schlag gemacht worden, daß den Unternehmim- — 1 gen nahegelegt werden sollte, sich für ihre bank- geschäftlichen Transaktionen tunlichst mit einer Bankverbindung zu begnügen. Man hat auch dar- auf hingewiesen, daß dadurch bessere Finanz- und Kreditkontrolle zu erreichen wäre. Eine vom„Bank-Archiv“, dem Organ der Wirt- schaftsgruppe Privates Bankgewerbe angestellte nähere Prüfung ergibt allerdings, daß die Ein- sparungsmöslichkeiten, die sich durch eine Be- Schränkung der Kontenzahl erzielen ließen, nicht allzu groß sind. Denn maßgebend fär die mit der Kontenführung zusammenhän- gende Arbeitsleistung der Kreditinstitute sind in erster Linie die getätigten Um'ätze und nicht die Zahl der Konten. Hie Bankum, tze der Eir, men werden aber dadureh nicht geringer, dab ie gesammelt über ein Konto läufen. Vor allem aber scheinen die Gründe, die die Unterneh- veranlassen, privat- und volkswirtschaftlich in vieler Hinsicht durchaus berechtigt, Es ist Zwar richtig, daß nicht selten nur ein üherspannter Wettbewerb der Kreditinstitute untereinander kür die mehrfachen Bankverbindungen der Un- ternehmen verantwortlich zu machen ist. Uber- wiegend aber liegen die Gründe dafür in den nteressen des Kunden, S0 liegt oft den getrennt geführten Konten die Absicht zugrunde, die Umsätze von mehr oder minder selbständi- — mungen zur Eröffnung mehrerer Bankkonten beber eine Million frauen neu im Arbeltseinsate Im laufenden Jahre Fraueneinsatz noch wichtiger milienbetreuung, sie leisteten Haushaltshilfe bei erkrankten werktätigen Müttern oder bei Wöch- nerinnen, halten die Verbindung zu den Soldaten zan der Front und den Soldatenfamilien des Be- triebes aufrecht, betreuen verwundete Soldaten in Lazaretten und nehmen sich insbesondere der neu in den Betrieb eintretenden Frauen an, de- nen sie das Einleben in die neue Umsebuns er- leichtern helfen. Etwa zehntausend erholungsbedürftige Frauen aus Rüstungsbetrieben erhielten einen zusätz- lichen Urlaub, den sie in DAF-Erholungsheinien verlebten. Wo es möglich war, wurde durceh Einsatz des Frauenamtes den werktätigen Haus- frauen und Müttern die Doppelbelastung durch Betriebsarbeit und Familienpflichten sowie der Einkauf der lebensnotwendigen Waren erleich- tert. In dafür, geeigneten Betrieben wurde die Halbtagsarbeit der Frauen eingeführt. Andere Betriebe haben einen Hausarbeitstag freigege- ben, der gleichzeitig verhinderte, daß die Frauen sich eigenmächtig freie Tage nahmen. 1,04 Millionen in DAF-Lagern Gleichzeitig macht Werner Scheunemann auf- schlußreiche Ausführungen über die Tätigkeit des Amtes für Arbeitseinsatz der DAF. Die Ge- samtzahl der im Reiche betreuten Gemeinschafts- läger belief sich danach gegen Ende 1941 auf 7550. Die von der DAF betreuten und verwalte- ten Läger betragen 10 003. In diesen von der DAr insgesamt betreuten Lägern waren rund 1,04 Millionen Menschen untergebracht. Die Be- treuung erstreckt sich von der Gemeinschafts- verpflegung und-versorgung über die gesund- heitliche bis zur kulturellen Betreuuns. Ein Vorschlag und eine Antwort gen Betriebsabteilungen gesondert aufzurechnen. Soweit die Konten bei verschiedenen Kredit- instituten geführt werden, soll dadurch verhin- dert werden, daß die einzelne Bankverbindung einen lückenlosen Einblick in den Lieferanten- und Kundenkreis und in den Vermögensstund der Firma erhält. Auch gibt das Arbeiten mit mehreren Bankverbindungen dem Bankkunden die Gewühr, daſ er die durch den gesunden Wettbewerb der Kreditinstitute gegebenen Moög- lchkeiten ausnutzen und sich stets eine ent- gegenkommende Behandlung sichern kann. Da- neben sind die Unterschiede im Wirkungskreis und in der Leistungsfähigkeit der Kreditinstitute zu berücksichtigen. Firmen in der Provinz kön- nen oft mit den Leistungen, die ihnen die vor- handenen örtlichen und regionalen Institute zu bieten vermögen, nicht auskommen, sondera werden Gewicht darauf legen, daneben auch die Verbindung zu Bankinstituten mit größerem Ge⸗ schäftskreis, mit Auslandsbeziehungen oder mit Erfahrungen auf bestimmten Sondergebieten auf- zunehmen. Oft besteht auch die sachliche Not- wendigkeit, neben den am Platz selbst unter- (Srokx vvb spiEL) Um Badens Hallen-Handballmeisterschaft WK. Da auch der letzte Februarsonntag keine Feldspiele bringt, stehen die Endspiele um die Badische Hallenmeisterschaft im Handball, die „in der Karlsruher Festhalle zur Durchführung gelangen, im Mittelpunkt des Interesses. Mit der Nennung der Paarungen für die Vor- runde stellen wir gleich die Mannschaften vor, die an diesem Turnier teilnehmen: Männer: VfL Neckarau— Sc Pforzheim; TV 46 Karlsruhe— Luftwaffensportverein; Post- SG Mannheim— Turnerschaft Beiertheim; SV Waldhof— Turnerschaft Mühlburg. Frauen: TV 46 Mannheim— FV Karlsruhe; VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe. Sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen sollte der Titel nach Mannheim fallen. Wir rechnen mit Waldhof und VfR! Neue Handballtermine WK. Nun ist der ganze Februar vorübergegan- gen, ohne daß die Handballer zu ihren Spielen gekommen sind. Die Spielleitung hat die neuen Termine für den Monat März bekanntgegeben, die sich im allgemeinen an den ausgefallenen Februarspielplan anlehnen. Der 1. März bringt also die Vorentscheidung um die Meisterschaft mit der Begegnung TV Seckenheim— SyV Waldhof auf dem Waldhofplatz. Die wichtigsten Termine lauten: 1. März: SV Waldhof— TV 98 Seckenheim; ReichsbahnsG— PostsG; TG Ketsch— VfR. 8. März: TG Ketsch— SyV Waldhof; TV. 98 Seckenheim— VfR. 15. März: TG Ketsch— TV Friedrichsfeld; ReichsbahnsG— VfR. 22. März: PostsG— SV Waldhof; T V9s Seckenheim— ReichsbahnsG. 29. März: VfR— VfL Neckarau; SV Waldhof beim Städteturnier in Mainz. Württembergs Bereichsriege turnt In der Stuttgarter Stadthalle wird am 22. März an Stelle der Mannschaften der Luftwaffe und Kriegsmarine die württembergische Bereichs- riege gegen die Feuerschutzpolizei antreten. Die erste Begegnung der beiden Mannschaften, in deren Reihen verschiedene Nationalturner wie Goeggel, Mack, Weische del und Wie d stehen, endete mit dem knappen Sieg der Be- reichsriege mit 515,6:513,3 Punkte. Auf der glei- chen Veranstaltung turnen Württembergs Frauen um die Bereichsmeisterschaft im Siebenkampf. Spitzenkräfte im Lehrgang Die besten Kunst- und Turmspringer der Reichsleistungsgruppe Schwimmen der HI sind in der Zeit vom 23. Februar bis 1. März bei einem Lehrgang im Wienér Amalienbad ver- sammelt. Geleitet wird dieser Lehrgang von Hanns Kefer. Einen weiteren Lehrgang veran- staltet die Reichsjugendführung vom 15. bis 20. März in Waldheim bei Hartha für die BReichs- leistungsgruppe Fußball. Die Leitung hat der be- kannte Fußballehrer Ferdl Swatosch. haltenen Konten im Interesse einer rascheren Geschäftsabwicklung noch Konten in Berlin oder an anderen großen Plätzen zu führen. Außerdem bedeutet die Unterhaltung mehrerer Bankverbindungen in vieler Hinsicht eine Be⸗ schleunigung des Uberweisungsverkehrs. Indem eine Firma mit den verschiedenen Bankinstitu- ten zusammenarbeitet, die die Konten ihrer wichtigsten Lieferanten oder Abnehmer führen, erreicht sie, daß die aus den verschiedenen Uberweisungssystemen eingehenden Beträge dureh Ubertrag von Konto zu Konto erledigt werden können, Damit ist ein schnellerer Geld- eingang und eine günstigere Wertstelluns ver- bunden, als wenn die Eingänge erst den Weg über andere Kreditinstitute nehmen müssen. Schließlich spricht gelegentlich auch die Ab- sicht mit, das Risiko der Geldanlage zu vertei- len. Der gleiche Gesichtspunkt gilt übrigens aueh, soweit größere Konten in Frage stehen, für die Kreditinstitute selbst. Erhaltung des Schweinebestandes Reichlich Futter in Sicht Der Staatssekretär im Reichernährungsmini- Sterium Herbert Backe ruft in der NsS-Landpost das deutsche Landvolk auf, den Nachwuchs an Schweinen zu vermehren, Zur Unterstützung dieses Appells wird die Verbesserung der Schweinepreise dienen, die kürzlich angeordnet worden ist und die so erfolgt, daß für den Ver- praucher keine Erhöhung des Fleischpreises zu betürchten ist. Der Staatssekretär erinnert an die Parolen der diesjährigen landwirtschaftli- chen Erzeugungsschlacht: Ausweitung des An- bpaues bei Kartoffeln, bei Olfrüchten und bei Gemüse. Hiese Parolen werden nicht nur im Kriege, Bondern auch nach dem. Kriege ihre Bedeutung erhalten, denn sie liegen in der grundsätzlichen Linie, die Intensität der deutschen und euro- plüischen Landwirtschaft immer weiter zu stei- gern. Da uns in Deutschland nun einmal nur ein knapper Raum zur Verfügung steht, müssen die Anbauausweitungen auf Kosten anderer Früchte vor sich gehen, wobei, da der Kartoffel- und Getreidebedarf nicht berührt werden darf, die Flächen der Sommergerste usw, in Betracht kommen. Der Stastssekretär unter- Streicht in diesem Zusammenhang die von ihm Kkürzlich aufgestellte Parole:„Erhaltung des Schweinebestandes“. Es dürfte keines- falls dahin kommen, daß wir im nüächsten Wirt- scha!tsjahr zwar reichlich Futter, aber nicht genügend Schweine haben, die wir mästen können. Diese Möglichkeit sei durchaus gegeben, wenn 3 1 nicht jetzt an eine Vermehrung des Nachwuch- ses von Schweinen herangegangen werde, Man brauche nur zu bedenken, daß im nächsten Fahre u, a. auf Grund der getroffenen Maß- enza Aguirre. ab sein Urteil er,„läßt kei- ie Angeklagte Arm hochge- cher nach ihr ihrlich darge- chüsse anders der Angeklas- ꝛinlichkeit.“ Angaben des nahmen wahrscheinlich mehr Kartoffeln für Futterzwecke zur Verfügung stehen werden als in diesem Jahr. Auch die Deutschland zur Ver- kfügung stehenden Räume Südost- und Ost- europas werden im nächsten Jahr wahrschein- lich größere Futtermöglichkeiten bieten, als dies ck der Fall ist. An die deutsche andwirtschaft ergeht deshalb der Appell, den Fachwuchs an Schweinen zu vermehren. Die Gewährleistung der Fleischration für unsere Soldaten ist genau so wichtig wie z. B. die Spende von Woll- und Wintersachen, Front und Heimat brauchen Fleisch. Darum soll die Land- Wirtschaft trotz aller Schwierigkeiten möglichst viel Schweine halten. twas zurück⸗- ugend.— Der 4 Aus dem Reich * Hauptgeschäftsführung der Reichsgruppe Handel. Wie die Reichsgruppe Handel mitteilt, sind von einigen Zeitungen Meldungen über eine kommissarische Besetzung der Hauptgeschäfts- führung der Reichsgruppe Handel gebracht wor- den, die auf einem Irrtum bernhen. Obwohl auptgeschäftsführer Ohlendorf zur Zeit im elde steht, ist eine kommissarische Besetzuns dieses Postens nicht vorgesehen. Herrn Dr. Wieser; Hauptgeschäftsführer der Wirtschaſts- gruppe Einzelhandel, sind dagegen bestimmte Sonderaufgaben im Rahmen der Reichsgruppe Handel übertragen worden. Zuckerungsfrist für Weine verlängert. Da der für die Weinzuckerung erforderliche Zucker nicht überall rechtzeitig zur Verteilung gelangen konnte, hat der Reichsinnenminister in einem Runderlaß vom 10. Februar dieses Jahres aus- nahmsweise die Frist für die Zuckerung der Fraubenmoste und Weine des Jahrganges 1941 bis zum 31. März dieses Jahres verlängert. Da weitere Zuckermengen nicht zur Verfügung ge- stellt werden können, kann nur der bei den Winzern oder bei dem Weinhandel bereits vor- handene Zucker verwendet werden. Eine noch- malige Verlängerung kann nicht in Frage kommen. Der Aufbau des Handwerks im Ostland. Durch eine Anordnung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks in den besetzten zivilverwalteten Ostgebieten, die in Ausführuns einer früher er- lassenen Anordnung des Reichekommissars über die Selbstverwaltung der sewerblichen Wirt- schaft ergangen ist, wird die Einführuns einer Handwerkerkarte bestimmt. Vorausset- zung für die Führung eines selbständigen Hand- werkerbetriebes ist die Meisterprüfung und per- sönliche Zuverlässigkeit des Handwerksmeisters. Upergangsbestimmungen sorgen dafür, daß Här- ten gegenüber älteren Handwerkern vermieden werden. Arbeitsbuch bei Beschäftigung im besetzten Gebiet. Da die Reichsvorschriften über das Ar- beitsbuch in den besetzten Gebieten nicht gelten, werden die Arbeitsbücher der Personen, die dort eine Beschäftigung aufnehmen, geschlossen. Der Reichsarbeitsminister stellt dies durch Anwei⸗- sung an die Arbeitseinsatzbehörden klar. Das ge-— schlossene Arbeitsbuch ist dem Inhaber zurück- zugeben. Im übrigen bestimmt der Minister, daß, wenn die Arbeitsbuchinhaber in das Reichsgebiet 2urückkehren, um dort wieder eine Beschäfti- gung aufzunehmen, ihr Arbeitsbuch wieder zu eröfknen ist. Anläßlich der Wiedereröffnung hat das zuständige Arbeitsamt die im besetzten Ge- biet ausgeübte Beschäftigung auf Grund von Unterlagen einzutragen. Verordnungsblatt des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete. Im Verlage des Reichs- verlagsamtes in Berlin NW.40, Scharnhorst Straße 4, erscheint von nun an ein Verord- nungsblatt des Reichsministers für die besetzten Ostgebiete. Die erste Nummer kann nur durch das Reichsverlagsamt bezogen werden. Im übri- gen können Bestellungen bei jeder Postanstalt erfolgen. Der Bezugspreis beträgt für das Ka- lendervierteljahr 2,50 RM. Kapitalerhöhung Schenker& Co. In der Ge⸗ sellschafterversammlung der Firma Schenker u. Co. GmbH., Berlin, wurde beschlossen, das Stammkapital, das zur Zeit 5 Millionen RM be⸗ trägt, um 5 Millionen PM zu erhöhen und um weitere 5 Millionen RM zu berichtigen, so daß es inggesamt 15 Millionen RM betragen wird Ehepaar Baier begeistert in der Schweiz Nach langer Pause starteten zum ersten Male wieder deutsche Kunstläufer in der Schweiz. Das Weltmeisterpaer Maxi und Ernst Baier beendete seine Gastspielreise in Arosa, Davos und Zürich mit großem Erfolg und wurde überall vor aus- verkauften Trihünen stürmisch gefeiert. — ——— Im europäischen Fechtsport haben verschie- dene Nationen den Wunsch laut werden lassen, die Fechter Europas in einem besonderen Ver- band zusammenzuschließen, um so im Dienste des Fechtsports eine noch erfolgreichere Arbeit im internationalen Sinne leisten zu können und den Wettkampfverkehr auf noch breitere Grund- lage zu stellen. Der neue Europa-Fecht-Verband.) dessen Gründung beabsichtigt ist, würde unter der Führung und dem Einfluß Deutschlands, Italiens und Ungarns als den stärksten Fecht- nationen stehen und die Fecht-Verbände aller europäischen Länder umfassen. Verlegte Box-Europameisterschaften Zwei Europameisterschaften der Berufs- boxer sollten am Monatsende stattfinden. Der Titelkampf im Leichtgewicht zwischen den Ita- lienern Botta und Bisterzo am 27. Februar in Rom wurde wegen einer Trainingsverletzung von Bisterzo auf einen späteren Zeitpunkt ver- legt, und die am 26. Februar in Stuttgart ge- plante Begegnung im Mittelgewicht zwischen dem deutschen Meister Besselmann und Casa- dei Etalien) wird gleichfalls später entschieden. Schüfers Eisrevue in Münehen Den Abschluß der Eissportzeit in München bildet am 21. und 22. Februar eine Veranstaltung im Prinzregenten-Stadion. Nicht die Eishockey- kämpfe stehen dabei im Mittelpunkt des Pro- gramms, vielmehr wird der Münchener Eissport- gemeinde mit Karl Schäfers Eisrevue zum Ab- schluß noch eine unvergleichliche Schau geboten, die man nach ihren vielen Esfolgen auch gern einmal in anderen Eissportzentren wie Berlin, Düsseldorf, Essen und Köln gesehen ätte. Kanusport in der H) Der Kanusport hat in der HI einen schönen Auftrieb zu verzeichnen. Die Zahl der jugend- lichen Kanufahrer ist von 4480 in 333 Vereinen Ende 1941 auf 7399 in 384 Vereinen angestiegen. Für dieses Jahr ist wieder ein reichhaltiger Ar- beitsplan vorgesehen. In der Zeit vom 16. Mai bis 15. Juni werden die Bannwettfahrten und vom 15. Juni bis 2. August die Gebietsmeister- schaften durchgeführt. Die Jugendmeisterschaft im Kajakslalom wird in den Tagen vom 24. bis 26. Juli in Hirschberg veranstaltet. Der techni- schen Ausbildung dient ein Kampfrichter- lehrgang vom 30. März bis 5. April in Bres- lau und ein Lehrsang der Reichsleistungsklasse vom 18. bis 25. Mai in DPuis burg. Die Ge- bletstachwarte tagen anläßlich der Kanu- Europameisterschaften am 16. und 17. August in München. Höhepunkt des Wettkampfjahres werden wieder die deutschen Jugendmeister- schaften sein, die im Rahmen der Wasserkampf- spiele der H vom 20. bis 27. September in Berlin-Grünau abgewickelt werden. 15. Hauptversammlung der „Rheintöchter“ Eine knappe, aber umfassende Erstattung der Berichte über die im vergangenen Jahre gelei- stete Arbeit zeigte, daß es weiter vorwärtsge- gangen ist. Die Vereinsführung erfolgte wie im- mer gewissenhaft und pünktlich, 30 daſß die Entlastung der Mitarbeiterinnen und der Vor- schlag der seitherigen Vereinsführerin Einstim- migkeit ergab. In den sportlichen Leistungen ist dem Vorjahre gegenüber eine sichtliche Steigerung eingetreten. Bei der folgenden Sie- gerinnenehrung konnten daher die Wettschwim- merinnen Behr. Birnbaum, Himmel-⸗ han, Horneff, Immetsberger, Moll, Schramm-Türke, Veit und Zimmmer- mann für eine erfreuliche Anzahl Erfolge aus- gezeichnet werden. Der Diet- und Jugendwartin Anna Scheuermann sowie der stellvertre- tenden Vereinsführerin und Schriftwartin Elisa- beth Schwab Kkonnte für zehnjährige eifrige Mitarbeit der goldene Ehrenrins verliehen wer- den. Weiter wuürde in geeigneter Weise für fünt- zehnjährige Mitarbeit Ossy und Pau La Im- mettsberger sowie Anna Krämer geehrt. Für zehnjährige Mitgliedschaft erhielten Re b e1 und Schwab, für fünfzehnjährige Mitglied- schaft Fuchs, Hammer, Lergen. Lieb- ler, Sekyrka und Schmitz das silberne Ehrenzeichen. Eine gut geschulte Hauskapelle gab der Versammlung, die fünfzehnte seit dem Vereinsbestehen, mit zwei Musikvorträgen eine kestliche Note. *. Als Schiedsrichter des Fußball-Länderspiels Spanien— Frankreich am 8. März in Marseille wird der Spanier Pedro Escartin tätis sein. Escartin ist seit zwei Jahren Mitglied der Regel- kommission des Internationalen Fußballver- bandes(Fifa). Zusummenschluſ der eimopichen F echier Casadei boxt dafür am 28. Februar in Mailand gegen Martin, während für Botta noch ein neuer Gegner gesucht wird. 5 7* Sport in Kürze Auf der Radrennbahn Hannover brach ein Feuer aus, dem die große Holztribüne zum Opfer fiel. Der Sportbetrieb bleibt natürlich ungestört. Baden und Hessen-Nassau haben zum 15. März nach Heidelberg einen Vergleichskampf im Schwimmen vereinbart. Der Sportgau Hessen-Nassau ist auch am letz- ten Februar-Sonntag ohne Meisterschaftsspiele im Fußball, Handball und Hockey. Der Turn-Vergleichskampf zwischen den HJ- Gebieten Hessen-Nassau, Thüringen und Baden. der schon mehrmals verlegt wurde, findet nun am kommenden Sonntag in Gießen statt. Amtliche Bekanntmachung Auch am Sonntasg, 22. Februar, fallen sämtliche Pflicht- und Pokalspiele der Spielklasse I und II aus, W. Altfelix, K. Nagel. Mehr Ulsaaten! Während im Jahre 1932 nur rund 40 Prozent des deutschen Fettverbrauchs im eigenen Lande erzeugt wurden, konnten vor Ausbruch dieses Krieges schon rund 60 Prozent des friedens- mäßigen Fettverbrauchs aus eigener Erzeugung gedeckt werden. Da aber trotz allem noch ein Einfuhrbedarf von 40 Prozent verblieb, stellte naturgemäß der Krieg mit seiner Unterbinduns der Einfuhren aus Ubersee und dem Fortfall des Walfanges die deutsche Fettwirtschaft vor schwierige Probleme. Der Lösung dieser Pro- bleme dienten die Rationierung des Fettver- brauchs und verstärkte Anstrengungen zur Er- höhung der inländischen Fetterzeugung. Die Pro- duktionssteigerung gelang so gut, daß zum Bei-⸗ spiel die Milchlieferungen an die Molkereien im Kriegsjahr 1941 im Altreich um rund drei Mil- liarden Kilo höher lagen als 1938. Dazu kam die Umstellung der Erwachsenen von der Vollmilch auf die entrahmte Milch. Die Buttererzeugung beträgt daher heute in Großdeutschland mehr als 700 000 Tonnen jährlich. Gleichzeitig gelang es, die Anbauflächen für Olsaaten zu erhöhen. Diese Anbauflächen waren für Raps und Rübsen mit rund 200 000 Hektar im vergangenen Jahr mehr als dreimal so hoch wie vor Beginn des Krieges und dreiunddreißigmal höher als 1932. In der partelamtlichen NS-Landpost wird hierzu gesagt, daß diese bewundernswerten Leistungen der deutschen Landwirtschaft trotz der Größe der bisher erzielten Erfolge auf die Dauer noch nicht ausreichen, um einen Ausgleich für den Fortfall der ausländischen Fettzufuhren zu bieten, zumal durch die Vergrößerung der Wehrmacht, den jährlichen Geburtenüberschuſß von rund 500 000, die Zunahme der Schwer-, Schwerst-, Lang- und Nachtarbeiter, die Hereinnahme ausländischer Arbeiter und die große Zahl der Gefangenen der Bedarf gestiegen ist. Deshalb ist unter anderem auch noch eine starke Steigerung der An⸗- baufläche für Olsaaten notwendig. Sie muß bei der bevorstehenden Frühjahrsbestellung erreicht werden. Eine inzwischen angeordnete Preisve besserung für die Landwirtschaft wird die Voraussetzungen erleichtern. Italiens Reisproduktion Herstellung von Elfenbeinreis aufgenommen In den ersten Novembertagen ist in Pavia von der Nationalen Reis-Gesellschaft gesründetes Werk zur Herstellung von„Elfenbeinreis“ in Betrieb genommen worden. Die Verarbeitung von Reis zu Elfenbeinreis, die einen erheblichen Fortschritt in der Reisbearbeitung darstellt, da der derart behandelte Reis beim Kochen nicht zerfällt, ist durch die wissenschaftliche Zusam- menarbeit der Nationalen Reis-Gesellschaft mit der Reis-Versuchsstelle in Vercelli ermöglicht worden. Das Werk in Pavia ist eine der größten und rationellsten Reisbearbeitungsanlagen Euro- pas und der Welt. Die gesamte Betriebskraft der Anlage, die Herstellung von Dampf für die thermo-elektrische Zentrale, die Erzeugsung von elektrischer Kraft für den Betrieb sämtlicher Maschinen zur Wasserbewegung und für das Verteilungswerk erfolgen ausschließlich auf der Basis von Reisschalen. Das Werk benötigt keine Kohle. Zur Steigerung der Erzeugung von Reissaat- gut, die gegenwürtig 100 bis 150 Doppelzentner beträgt, hat nach einer Mitteilung der Italieni- schen Handelskammer in Wien die Nationale Reis-Gesellschaft einen Wettbewerb ausgeschrie- ben und 20 Millionen Lire für die Schaffung neuer bewässerter Flächen am Lago Magsgicre zur Verfügung gestellt. Erfolg der französischen Eisenbahnanleihe. Die zur Ablösung einer älteren fünfprozentigen An- leihe von der französischen Eisenbahngesell- schaft aufgelegte dreieinhalbprozentige Anleihe über 5 Milliarden fres. wurde schon am zweiten Zeichnungstage fast voll gezeichnet. Notierungen australischer Wertpapiere einge“ stellt. Die Notierungen australischer Wertpapiere wurden am Freitag an den Börsen von Welling⸗ ton und Auckland eingestellt. Hakenkreuzbanner Verlag und Druckerei GmpR. Verlagsdirektor Dr. Walter Mehls(zur Zeit Wehrmacht), stellvertretender Hauptschriftleiter Dr. Kurt DPammann. Femillenenzelgen Unsere Tochter Rosemarie Elisa- beth Gerda ist angekommen. in dankbarer Freude zeigen dies an: Annemarie Veith, geb. Rein- hart, Helmut Veith(z. Z. Wehr- macht), Waldhof, Spiegelfabrik Wenriemee-BerrrmMnmrirn emnrerebeee. Nach kurzer Krankheit ver- starb am 19. Februar plötzlich Wvonetrkaapze Mker u m eeeeeeſeneeeee Kirehl. Nechrienten etikirgheunzentrer und unerwartet unser lieber Vater, Bruder, Schwieger- und Großvater, Schwager und On- kel, Herr Richerc Trinkmonn Eisenbahnoberinspektor a. D. Evengel. Gonesdlenstanzelger. Sonntag, den 22. Februar 1942. In allen Gottesdiensten Kol- lekte für den Bau einer Got- tesdienststätte in Merzhausen bei Freiburg. dee edernvtcirrefvefkricAinrgabhuäürnsniur npasagutpagnoirpeegehswaheee Heute neue Wochenscheul Ufa- Filmthecter Palast-Alhambra- Schauburg Gloria-Palast- Capitol.„Der Marsch unserer Schlachtschiffe durch den Kanal!“- Zum Tode des Reichsministers Dr. Todt- film- pcleer.-Meckcrau, Fried- richstrahe 77. Noch bis Montag „Die Tochter des Korsaren“. Samstag.15 u,,.30- Sonntag .30 u..00 Uhr. Beginn mit dem Hauptfilm. film · paleist.-Neckerceu, Fried- richstr. 77. Samstag.00 und Sonntag.30 Uhr: Märchenvor- — Verlag und 8. Mannheim, R Fernruf-Samn Erscheinungsv Wwöchentlich. 7 mre Vermählung geben bekannt: Werner Kull(Zz. Z. Uffz. d. Wm.), Elselene Kull, geb. Bollmüller. Mannheim(Kalmitstr. 25), Offen- bach a. M.(Sprendlinger Land- straße 135).- 21. Februar 1942. mre Vermählung zeigen an: Kurt Krannich(2z. Z. Wm.), Marianne Krannich, geb. Wenkebach.- Mannheim(Seckenheimer Str. Nr. 14), 21. Februar 1942. —— Bei den schweren Kämp- fken im Osten flel am 25. Dezember 1941 in treuer, sol- datischer Pflichterfüllung mein Ueber Sohn, unser guter Bru- der, Schwager und Onkel Kerl Löb Obergefr..e. Panzerjüger-Regt. im Alter von 25½ Jahren. Mn.-Friedrichsfeld, 19. 2. 1942. Vogesenstraße 23. In tiefer Trauer: Emilie Löb Wwe.; Familie Ludwig Möhlinger; Familie Gustav Dehoust; Fam. Wil- helm Häusser; Fam. Leon- hard Löb: Johann Löb(2. Z. Wehrmacht) u. Fam.; August Todesanzeige Mannheim, den 20. Februar 1942 Jonhann Scheidegger u. Kinder — Danksagung Für alle Liebe und innige Anteilnahme an dem so schwe⸗ ren Verluste meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau Rosa Scheidegger, spre- chen wir hiermit unseren tief- gefühlten Dank aus. Besonders danken wir allen für die Er- weisung der letzten Ehre und die zahlreichen Karten sowie schönen Kranz- und Blumen- spenden u. für die trostreichen Worte des Herrn Pfr. Hahn. Lenaustraße 19 Danksagung Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Hel- dentode unseres lieben Verstor- benen Franz Lechleiter, Ge⸗ freiter in einem Inf.-Regt., sagen wir allen innigen Dank. Mhm.-Feudenheim(Wartburg- lassung des ält. Jahrg.), Musketenweg 8: Friedenskirche: Johanniskirche: Chrl. siehe Haupt- Markuskirche: 10 Uhr Emlein, 11 Hauptgottesdienst. Matthäuskirche: 10 Uhr Bühler, Lutherkirche: 10 Uhr Konfirma- Melanchthonkirche: 10 Uhr Got- Auferstehungskirche: 10 Uhr Hör- Luzenberg-Kindergarten: 18 Uhr 11.30 Uhr KG., Dr. Hauck. 15.30 Uhr Dr. Hauck. .15 Uhr Chrl., Münzel(Entl. des ält. Jahrg.), 10 Uhr Münzel(Hl. Abendm.), 11.30 Uhr KG., Münzel. gottesdienst, 10 Uhr Scharf (Chrl., Entl. des ält. Jahrg.), 11.15 Uhr KG., Emlein, 17 Uhr Emlein. Uhr KG., Speck, Chrl. im 11 Uhr Chrl. für beide Pfar- reien, Gänger, 11 Uhr Kinder- gottesdienst, Gänger. tion, Jundt, 11.15 Uhr KG., 15 Uhr Konflirmandenprüf., Walter tesdienst u. Konflrmandenprü- fung, Hahn, 14 Uhr KG. ner, 11 Uhr Chrl., Hörner, 11.30 Uhr Kindergottesdienst, Hörner Pauluskirche: 10 Uhr Clormann, 11.15 Uhr KG., Glitscher, 14 Uhr Chrl., Hörner. Hörner. schau. Für Zugendl. Zugelassen Alhembra. Morgen Sonntag vor- mann. Musik: Werner Boch- mann.- Heute neue Wochen- mittag 11 Uhr: Frühvorstellung. Nochmalige Wiederholung des großen Erfolges wegen! Eine herrliche Reise in die weite Welt, via Marseille durch das Mittelmeer, den Suez- Kanal, über Indien nach der Südsee mit dem Endziel Japan.- Eine Fülle unvergeßlicher Eindrücke im Paradies der Südsee. Bei den Batakern auf Sumatra, bei den Bansa auf Borneo, große Treib- jagd in der Südsee, Japan im Frühling, das Fest der Kirsch- blüte.- Jugendl. zugelassen! Dazu: Die Wochenschau. Uta-palest. Heute.00.45.00. Morgen Sonntag 10.45.45.15 .00 Uhr in Wiederaufführung! Hans Albers, Brigitte Helm in „Gold“ mit Michael Bohnen, Lien Deyers, Friedr. Kayssler, Ernst Karchow u. a.- Spiel- leitung: Karl Hartl. Ein Ufa- Großflim, wie er gröher und gewaltiger kaum über die Lein- wand gegangen ist. Vorher: Neueste Wochenschau.— Für Jugendl. ab 14 Jahre erlaubt! großen Erfolges prolongiert!- 2 Braminos, der tönende Was- serfall.- Im Grinzing täglich 19 Uhr: Fred Völker mit seinen lustigen Schrammeln. polmgarten zwischen F 3 u. F 4: Tägl. Beginn 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr, Sonntag ab 15.30 Uhr: Unser neues Programm vom 15. bis 28. Februar 1942: Trio Cavalino, Comp. mod. inter- nationale Musikal-Parodisten- Clovens, Pal und Pal, Orig. Kö- nige der Puszta, die größte Musikalschau der Welt, und weitere Attraktionen. Eintritts- preise von RM.80 bis.—. Ofkene Getränke auf allen Plät- zen. Vorverkauf in der Ge— schäftsstelle täglich von 11 bis 12.30 Uhr und von 13—17 Uhr. Jeden Mittwoch um 16.00 Uhr: Hausfrauen-Nachmittag m. voll- ständigem Programm.- Eintritt auf allen Plätzen.- RM ohne Trinkzwang. Weinhaus Hötte, Qu 3, 4, und im Heurigen tägl. Stimmungskonzert bevor stunde kommen, lassen Sie Konzert-Keffees Ceifò Wien, P 7. 22(Planken). 4 initati Marschall Antonescu beim Füh- 40 Nr. 253, den 19. Februar 1942. kurz nach vollendung seines Trinitatiskirche: 10 Uhr in K 4, 10, rer- Ministerpräsident Vidkun stellungen mit„Frau Holle“.- Anzeigenpreis 72. Geburtstages Scharnberger, 11.15 Uhr KG in 1 1 Eintrittspreise: 30, 50 u. 70 Pf., Unsere Ingrid hat ein Schwe⸗ K 4, 10, Schärnberser, 12 Unr] Quislins in Berlin Kampt imf Erwachsene 20 Pfennig mehr. gültig. Zal 1 1 Mh.-Seckenheim, 20. Febr. 1942 1 Raume des Ilmensees- Bei un- sterchen bekommen. Wir heißen Chri. der unteren Pfarrei in— Erfüll t es Margrit Friede.- Liselotte Oflenburger Straße 16. G4, 5, Scharnberger. seren Soldaten auf der Krim Umerheil r Kohl, geb. Buchenauer, Rudolfff Im Namen der INeckarspitze: 10 Uhr Grimm, 11 Verfolgung der Briten 0* merhaſtung Kohl(z. Z. SHD.- Stabsgrup- trauernden Hinterbliebenen: Uhr Kindergottesdienst.—— 1——— penführer). Mannheim-Käfertal Awert Trinkmann und FrauI Jungbusch: 12 Uhr Chrl. Grimm.—. SSEIZ.libelle. Täslich 19.15 Uhr, Mitt- (Neustadter Str. 15), 20. 2. 1942. Johanna, geb. Keller, nebst Konkordienkirche: 10 Uhr Lutz, Alhembro u. Schauburg. Riesen- woch u. Sonntag auch 15.15 Uhr: Enkeln Ladenburg a..); 11.15 Unr KG., 11.30 Uhr Chrl.] andrang! Beachten Sie bitte dieſ IngeborgWagner, Vortragskünst- Ein Film- und Fußballroman von Sonntag-At 10 Hermann Feipel und Frau 685 5 3 i lerin- 2 Weinettys, komische] Richard Kirn- nach dem bren-!-—KL—— horg Seitz-Walter Klein(Leut- 1 ristei der Kirche, Lutz, 1I. ich und auch sonntags 1. 4 Kaskadeure Vorgo Ulrico, nant in einem Schützen-Batl.).— Unr Cnrl. der unteren Pfarreiſ.00.15 Uhr.- Gugendlicheſ Kunst, Komik und Musik auf(buch des sleichnamisen Bava- Qu 5, 2- Untere Mühlaustr. 84. Emil Keitel und Frau zeb. im Turmsaal, Kipple, 18 Uhrf zahlen nur in der ersten Vor-]' dem hohen Einrad- Günther-ria-Films von R. A. Stemmle 21. Februar 1942. Trinkmann(Mum„Secken Lesegottesdienst, Kipple. stellung halbe Preise.)- Heinz] Adler„Der Gute“- Komiker- Toni Hupperts- Richard Kirn heim). Christüskirche: 10 Uhr Dr. We-] Rühmann in seinem neuen] Harry Plank; Exzentriker auf Ihre Vermählung geben bekannt: ber, 11.15 Uhr KG., Faulhaber, Lustspiel:„Quax der Bruch- Rollschuhen- Brioni Comp. in beginnt in der nächsten Otto Würthele(Z2. Z. Wehrm.), Die Beisetzung findet am 21. 16 Unr Konfirmandenprüfung] pilot“ mit Lothar Firmans, Ka- ihrer Tanzskizze—„Meißener Edeltrud Würthele, geb. Schnock. Februar 1942, 16 Uhr, von der der Westpfarrei, Mayer. rin Himboldt, Hilde Sessak,] Porzellan“— Wolfs Künstler- Nummer der„ASZ2“ Freiburg/ Baden, 14. Febr. 1942.J Friedhofkapelle Mannh.-Sek-I Neuostheim: 10 Uhr Dr. Hauck. Elga Brink, Harry Liedtke, Leo] hunde- Ernst Grimm u. Co., kenheim aus statt. 11 Uhr Chrl., Dr. Hauck Ent-] Peukert. Spielleitg.: Kurt Hoff-]„das große Lachen“, wegen des Die Gefäht (Von uns „Die ameril Tag stärker“, USA-Sender der USA-Kr. Er sle zu mir in die Sprech⸗-⸗ sich von mir„gratis“ die Broschüre mit ärztlichen Gutachten:„Die Wahr⸗ heit Über das Danzeisen-System“ und gleichen Tage deutschen U- rechtfertigen sei der sicher zu verlieren, schen Flotte Defensivmaßr kanischen Ki auf vorbereit. Angriffe dies und Curas: 2en Küste un Wehrte Druck“ der U stärkere Defe Sein Chef Tagen aus W seiner nächst. -Boot-Erfole straße 28). Marie Lechleiter u. Angehörige Uta-Palast. Morgen Sonntag, vor- mittags 10.45 Uhr: Früh-Vorstel- lung mit dem Tagesprogramm „Gold“. Vorher: Neueste Wo- chenschau. Für Jugendliche ab 14 Jahren erlaubt! Schouburg. Morgen Sonntag vor- den Preis senden! Postkarte genügt, 1 bitte genaue Adresse m. Bez.-Stempel.) Gesundheit ist das höchste Gut! Jeder hat die Pflicht, gesund zu seint Wenn Sie einen Bruch haben, der vom 3 Arzt festgestellt ist, oder Sie bereits ein Bruchband tragen, das Ihnen nicht zusagt, und Sie die Broschüre gelesen genmaßnahme ken erörtern. -Boot-Angri amerikanische haben, seinem Z2usprechen, à2 Das Haus der guten Kapellen, die Konditorei der Damen. Täglich nachmittags u. abends (15.30—.30 u. 19.45—23.00 Uhr) Konzert erstklassiger Kapellen. pelost-Kaffee, Rhelngold“ O 7, 7 10 Uhr Bartholomae, 11.30 Uhr Kindergottesdienst. Siedlung Schönau:.30 Uhr Stee- ger, 10.30 Uhr KG. Städt. Krankenhaus:.20 Uhr Haas Diakonissenhaus: 10.30 Uhr Scheel Feudenheim im Schwesternhaus: 10 Uhr Kammerer, 11.15 Uhr Löb(z. Z. im Felde). Nach gut überstandenem West- und Balkanfeldzug kand bei den schweren Amtl. Bekonntmachungen Kämpfen im Osten durch rück- sichtslosen Einsatz seiner Per- son am 28. Dezember 1941 im Alter von 29 Jahren unser in- nigstgeliebt., herzensgut. Sohn, Bruder und Bräutigam Dr. Erich Moayer Wachtmeister, Scharführer der -Reiterstandarte 13, Inhaber des EK II- als Beobachtungs- offizier in ein. Artillerie-Regt. den Heldentod für Führer, Volk und Vaterland, als er einen Schwerverwund. bergen wollte. Vor einem Jahr sollte er eines Augenschadens wegen in die Heimatkaserne. Aber er wollte mit seinen Kameraden kämp- fen, damit Deutschland lebe. Ludwigshafen-Oggersheim den 20. Februar 1942 Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Heinrich Mayer, Brauerei- besitzer, u. Frau Franziska, geb. Goldbach. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Rotkreuzhelm-Kochkurse, 1 3, 1. Gründliches Erlernen der bür- gerlichen und feinen sowie der vegetarischen Küche und des Backens in zweimonatigen Kur- sen. Unterrichtszeit von.15 bis .00 Uhr. Preis des Kurses RM 65.— Sprechstunden zur Anmel- dung täglich von 10—12 Uhr ir der DRK-Kreisstelle Mannheim Maul- und Klauenseuche. Nach- Nach langem mit größter Ge- duld ertragenem Leiden ver- schied gestern meine liebe Mut- ter, Großmutter und Schwie- germutter, Frau Lulse Stecher Wwo. geb. Endress im Alter von 68 Jahren. Mannheim(L 13,), 20. 2. 1942. In tiefe. Trauer: H. Thoma, Dentist(Zz. Z. Wehr- macht) und Frau Frieda, geb. Mader, nebst Angehörigen. Die Beisetzung findet am 22. Februar 1942 in Jagsthausen dem in der Dr. Frankschen Guts- verwaltung Mannheim-Straßen- heim die Maul- und Klauen- seuche ausgebrochen ist, wer⸗ den folgende Arordnungen ge-— troffen: A. Sperrbezirk: Der ge- samte Straßenheimerhof bildet einen Sperrbezirk im Sinne der §8 161 ff. der Ausführungsvor- schriften zum Viehseuchenge- setz und der Anordnung des Herrn Ministers des Innern in Karlsruhe vom 17. April 1940. Der Gemarkung Straßenheim sowie der Vogler- sche Hof bilden gemäß der 88 165 ff. der Ausführungsvor- schriften zum Viehseuchenge- B. Beobachtungsgebiet. übrige Teil der setz das Beobachtungsgebiet. Der Voglersche Hof unterliegt außerdem den im Erlaß des Min. d. Innern vom 17. 4. 40 Nr. 34762 festgelegten Verkehrs- beschränkungen. C. 15-km- Umkreis. In den 15-Km-Umkreis vom Seuchenort entfernt(5 168 der Ausführungsvorschrift. zum Viehseuchengesetz) fallen die Stadt Mannheim mit sämtlichen Vororten und die Gemeinden, die in einem Umkreis von 15 km vom Seuchenherd liegen. Die maßgebenden gesetzlichen Bestimmungen, die zu beachten sind, liegen auf dem Polizei- präsidium und den Gemeinde- sekretariaten zur Einsicht auf. Friedrichsfeld: 10 Uhr Gedächt- Käfertal: 10.30 Uhr Schäfer, 11.30 Unr Kindergottesdienst, 11.30. kütertal-Stid;.30 Unr Schäter, Rheinau: 10 Uhr Lohr, 11 Uhr KG. Pfingstberg:.30 Uhr Luger,, 10.30 Seckenheim: Wallstadt: Trinitatiskirche: Dienstag, 18 Uhr Konkordienkirche: Christuskirche: Mittwoch, 16 Uhr, Friedenskirche: Mittwoch, 15 Uhr, Andacht. Johanniskirche: Donnerstag, 17 Uhr, Scharf. Markuskirche: Donnerstag, 18.30 Uhr, Speck. Matthäuskirche: Mittwoch, 16 Uhr, Lichtbildervortrag, Miss. Bier, Lutherkirche: Mittwoch, 15 Uhr, Pauluskirche: Feudenheim: Mittwoch, 15 Uhr, Friedrichsfeld: Donnerstag, 17 Uhr, Käfertal: Donnerstag, 16.30 Uhr, Schäfer. Käfertal-süd: Mittwoch, 16 Uhr, Schäfer. Rheinau: Donnerstag, 20 Uhr, Gottesdienst. Pfingstberg: Mittwoch, 20 Uhr, Kindergottesdienst, Kammerer. nisgottesdienst für die Gefalle- nen, Schönthal(Kirchenchor), 11 Uhr KG, Schönthal, 13 Uhr Chrl., Schönthal(Entlassuns), 17 Uhr Andacht. Uhr Chrl., Schäfer. 11 Uhr Kindergottesdienst. Uhr Kindergottesdienst. hr Sprl, Dr. Duhm, 10 Uhr Dr? Duhm, 11.00 Uhr KG., Dr. Duhm. 11.15 Uhr KG., 13.30 Uhr Hauptgottesdst., Adelmann An Wochentagen: in G 4, 5, Scharnberger. Samstag, 18 Uhr, Lutz. Mayer. 17.30 Uhr Andacht, Miss. Bier. Jundt; Samstag 15 Uhr Andacht Samstag, 18 Uhr, Glitscher. Bibelstunde. Passionsandacht. mittag 10.45 Uhr: Frühvorstel- lung mit dem Tagesprogramm. Heinz Rühmann in seinem neuen Lustspiel„Quax der Bruchpilot“ mit Lothar Fir- mans, Karin Himboldt, Hilde Sessak, Elga Brink, Harry Liedtke, Leo Peukert.- Dazu: Die Wochenschau. Für Ju- — Zendliche zugelassen!: Copitol, Waldhofstr. 2. Ruf 527 72. Glorle-Palast, Seckenheimerstr. 13 Heute bis einschl. Donnerstag Brigitte Horney, Joh. Heesters in„Jllusion“. Ein Touriansky- Film der Ufa, charmant u. von ausgelassener Fröhlichkeit!- Brigitte Horney u. Joh. Heesters zum erstenmal als Partner in einem Spiel der Liebe und des Schicksals. Neueste VWochenschau Jugendliche nicht zugelassen! Täglich.35.55 und.50 Uhr. Mannheims größtes Konzert- haben, dann kommen Sie zu mir in Kaffee mit erstklassiger eigener Konditorei. Februar: Gastspiel „Ditha Jürgensen, die charmante Geigerin, mit einem ausgezeich- neten Herren-Orchester, darun-tr. 7: ter Franco Franchi, der her-22. 2. s 4 vorragende italienische Bariton. 7 Tägl. nachm. von—.30 Uhr; abends.30—10.30 Uhr.- Mon- tags geschlossen. System unentgeltlich belehren. leidenden, der obige Bedingungen er- Karlsruhe/ Baden: Danzeisen,—12 Uhr; Baden-Bad 25.., Hotel Muüller,—12 Uhr: Uhr; Freihurg/ Brsg.: 28.., Hotel nerva, Poststr.,—12 Uhr; Mannheim stube, Automat, die sehenswerte Gaststätte f. jedermann. Mann-⸗ heim, P 6. an den Planken. Geschäftl. Empfehlungen Ein amüsant. Liebesspiel„Jenny und der Herr im Frack“. Ein Bavaria-Film mit Gusti Huber, Joh. Heesters, Hilde Hildebrand, Paul Kemp, Oskar Sima, Gustav Waldau. Wochenschau; Der Marsch unserer Schlachtschiffe durch den Kanal.- Beginn: Samstag.50.50.20, Haupt- film:.50.15.45— Sonntag: .00.50.50.20, Hauptfilm: .00.00.15.40 Uhr. Blumen für freud und leld. Blu- menhaus Osk. Prestinari, Fried- richsplatz 14. Fernsprech. 43939 Bebv will ins freie in einem Wa- gen natürlich, in dem auszu- kahren eine Freude ist. 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S. zung des ver sicherstellen. hörde, Admir USA-Schiffah scher Vollma Gründung Schiffahrtskor dag Admiral ader USA-Reg rium für Tra nannt wurde Washington walt über di Schiffsra sevelt ebenso chill geworde Die deutsch Tag zu Tag nordamerikan fernung von auhgerordentli Ziele, die sie USA und das barsten 8S sich einmal C Zzustellen, wo und wie schi der Insel Tri. zuela sind. Di durch die In bis nach Ar: s che Er dö zeiten zu 53 statt. Von Beileidsbesuchen bit- Mannheim, den 18. Febr. 1942. Gottesdienst————————— 58 i hen. Der Polizeipräsident. etrovich, Paul Richter. el- 2 K i een Wallstadt: Donnerstas, 16.30 Uhr, jeitung: Joe Stöckel. Jugd. Bient Qualitäten- bill. Preise. Johann Raum bestrit ———— Bibelstunde. zugelass. Neueste Wochenschau, Schreiber, gegründet 1850. Ver- und Curagao sich die Bezu Anordnungen der NSDAP Kulturflim. Abendvorst. Beg..30] kaufsstellen in allen Stadtteilen Danksagung Statt Karten! Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie für die schönen Kranz- und Blu- menspenden beim Hinscheiden meines lieben Gatten, Vaters und Großvaters, Herrn Johann Bauer, sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonders dan- ken wir herzlich für den eh- renvollen Nachruf der Orts- waltung der DAF sowie der Gesangsabteilung der Straßen- bahner. 4 Mannheim, den 19. Febr. 1942. Hochuferstr. 32 Frau Mina Bauer Wwe. und Angehörige. —————————————— Statt Karten! Zurückgekehrt vom Grabe unserer unvergeßlichen, lieben Frau und Mutter sagen wir auf diesem Wege all denen unseren herzlichen Dank, die ihr den letzten Gruß und das letzte Geleit gaben. Käfertal, den 19. Februar 1942. Ruppertsberger Straße 31. In tiefem Schmerz: Eduard Kramp ur metinen Du Ns-Frauenschaft. Horst-Wessel- Platz: Die Hefte Volks- und barmnhuszarpaneianfermarsnchaBonrasunen-mmrver-nananal Hauswirtschaft können vormitt. bei Stephan, Brahmsstr. 3, ab- geholt werden. Waldpark: Die Hefte Volks- u. Hauswirtschaft können bei Friedlin, Waldpark- straße 26, abgeholt werden. Schlachthof: 22.., 11 Uhr, neh- men die Mitarbeiterinnen an der Feierstunde der NSDAP im Gasthaus„Zur Oststadt“, Seckenheimer Straße 128, teil. 23.., 19 Uhr, Gemeinschafts- abend für alle Mitglieder, Ju- gendgruppe sow. f. die Frauen, die bei der Pelzaktion mitgear- beitet haben, im Gasthaus„Zur Oststadt“, Seckenheim. Str. 128. Auskunfteien Detektiv Meng, Mannh., D 5, 15 Fernsprecher 202 68 und 202 70 aeekl Verloren Mädchen verlor 4 Mtr. Kleider- stofk auf dem Wege Waldshuter Straße und Ettlinger Straße in Seckenheim.— Abzugeben geg. Belohnung Waldshuter Straße 5, Bund ev.-frelkirchl. Gemeinden, Mannheim, Max-Josef-Str. 12. Baptisten— B. f. C.- Sonntag, .45 Uhr: Abendmahl; 11 Uhr: Sonntagsschule; 16 Uhr: Predigt Alt-Kotholische Kirche. Schloß- kirche: 10 Uhr- Erlöserkirche (Gartenstadt): 18 Uhr. Lichtsplelhaus Möller Mittelstr.41 Heute bis einschließl. Montas: „Der scheinheilige Florian“. Das stürmisch belachte Bavarialust- spiel mit Joe Stöckel, Erna Fentsch, Josef Eichheim u. a. m. Neueste Deutsche Wochenschau. Jugendliche nicht zugelassen! Täglich.45.50 und.25 Uhr! Unterrich: privetunterricht in Tag- u. Abend- kursen durch: Höhere Privat- lehranstalt Institut Pensionat Sigmund, Mannheim, A I, 9, am Schloß. 1,-8. Klasse. Ruf 217 42. fremdsprachlicher Unterricht Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch. Kurse und Einzelunterricht für Anfänger, Fortgeschrittene und Kaufleute. Berlitz-Institut, Mannh., Fried- richtsring 22(am Wasserturm) Fernsprecher 416 00. Entlautfen Drahthacrfox, — und Tochter Irma. 3. Stock links, Seckenheim. auf den Namen „Strupp“ hörend, entlaufen. Geg. Belohnung abzugeben bei Dr. Jansen, Rheinau, Bruch- Zentral, Monnheim-Waldhof. Ab saler Straße 34- Ruf 4380 07. Freitag—- Wo.:.00,.25 Uhr, So.:.00,.25,.45 Uhr- Lili Murati, Karl Ludwig Diehl in „Was geschah in dieser Nacht?“ Wenn eine junge Dame nach einem Souper mit einem Un- bekannten am anderen Morgen in dessen Wohnung erwacht u. sich fragen muß:„Was geschah in dieser Nacht?“, weil sie sich nur an deren 1. Teil erinnert und eine Smokingkrawatte wie ein dröhnend. Fragezeichen auf ihrem Bett liegt, was kann da passiert sein? Daß alles ganz anders ist, als sie ahnt, viel verzwickter, komischer und amüsanter, das zeigt dieser lu- stige Tobis-Film mit Irene von Meyendorff, Hans Brausewetter, Theo Lingen, Lucie Englisch. Jugendverbot. Neueste Wochen- schau. Sonntag.30 Uhr Ju- gendvorstellung.- Weiß Ferdl. Hencdw/erker, Kaufleute und Ge- weih, was 3 breis- ,. werten Versicherungsschutz in 1 Leben, Unfall und Kranken- o Witamin-Kall- prõparat kasse mit Tagegeld und Rück- vergütung bei der Handwerk-, B T 0 0 Kkm G Handel- und Gewerbhe- Kran- kenversicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit zu Dortmund- Zweigdirektion Heidelberg Märzgasse 18. Fachmännische Beratung und Anmeldung bei der Bezirksleitung: Philipp Bach, Mannheim-Feudenheim, Vorkstraße 4, Fernruf 519 43. wercdencden uncl stillenden Mütfter 50 Tahl..20/ 50 g Pulver 1. 10 RM. ln Apotheken und Drogerien lerõfligt die Knochen, fördert die Zahnbildung des Kindes und heblt des Wohlbefinden besondets der gui schmecdd. Gute Vertreter werden für un- sere Anstalt eingestellt. An- und Verkauf jeder Art. Mannheim, J 1, 20. Ruf 257 36. non-unt Auchtwen⸗ Versfeirerung Insterburg Mittwoch, den 11. März 1942: 600 hochtr. Köhe u. Sterken Donnerstag, 12. 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