e in beiden I —— 2 an · fiim dẽfts Krlstina Söderbaum, Hans Mielsen, paul ickels, Hilde Körber Verlag u. Schriftleituns Mannheim, R 3, 14—15 Fernr.-Sammel-Nr. 354 21 Frscheinungsweise: 7*“ wöchentl. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 13 gültig. Zahlungs- und Erfüllunssort Mannheim. Riakenkr NS-TAGESZEITUNGFUR zbanner MANNHEIM U. NORDBADEN Bezugspreis frei Hau: .— RM. einschl. Trä- gerlohn, durch die Post .70 RM.(einschließlich 22,4 Rpfg. Postzeitungs- gebühren) zuzüglich 42 Rpfg. Bestellgeld.- Ein- zelverkaufspreis 10 Rpfg. e: Veit Harlat beachten! Karfreitag rsonntag und Oster rstellungen in beiden 0.15 und.00 Uht. ag vorm. Festvorstel rkauf.) Jugendl. zahl. 10.45 halbe Preisel Khkusi sprogram Seamsteg-Ausgabe 3 Somelbomben aui schwedische Bahnbrücke Stockholm, 3. April,(Eig. Dienst) Die schwedische Stadt Haparanda war uin der Nacht zum Freitag einem bols che- wistischen Luftangriff ausgesetzt. Wie der schwedische Nachrichtendienst mel- det, warf ein von Osten herkommendes Flug- zeug mehrere Bomben in der Nähe der nach Finnland führenden Eisenbahn- brücke in Haparanda ab. Es lag zweifel- los in der Absicht der Bolschewisten, diese wichtige Verbindung zwischen Schweden und Finnland zu zerstören. Die Umstände, unter denen dieser ruch- lose Anschlag auf neutrales schwedisches Gebiet erfolgte, zeigen, daß es sich auf kei- nen Fall um eine Verwechselung mit finni—- schen Zielen, sondern nur um die Verwirk- üchung eines wohlvorbereiteten Planes han- deln kann. Abgesehen davon, daß der An- iseld Uhlen olfg. Lukschy rtin Urtel zul Heneke „Harald Br a u- Kulturfllm —.00.45.30 Unr nicht erlaubt ute S Kriff vei klarer Sicht und hellem Mondschein itzenfilm ertolgte, war die Stadt Haparanda unbedingt Tovis als schwedisches Gebiet erkenntlich, da sie * überhaupt nicht verdunkelt ist. Glücklicher- AIIA hauer weise haben die Bomben ihr Ziel verfehlt, Anzengrubers volls ist nicht beschädigt d Köck- Ise 2 11 Diese grobe Neutralitätsverletzung ist lcksal aus dem! nicht die erste, die sich die Bolsche- r Hochgebirge wisten zuschulden kommen ließen. Sie haben 30.35.40.45 Unr bereits im finnisch-sowietischen Winterkrieg mehrmals Bomben über Nordschweden abge- Deutsch 5 vworfen. Ahnliche Erfahrungen machte das ndl. ab neutrale Schweden auch mit England, dessen zugel. ber wiederholt west- und südschwedische e, eie angegrinen haben. .fer S Zerbröckelnde Empirepfeiler (Eigene Meldung des„HB“) Rom, 3. April. Ein Sonderberichterstatter der Stefani mel- det über die Wirkung der Bombardie- rung Maltas nach dem Stand der letzten 24 Stunden, man könne durch eine Reihe von Fotograflen der Erkundungsflugzeuge fest- stellen, daß der Hafen von La Valetta einen furchtbaren Anblick bietet. An Stelle der Docks, Arsenale und Lagergebäude seien rie- FikRSTE.13 Kerfreltagl feSsprogromm grubers Roman eluhauer IlIse Exl, O. Vorprogramm: der Bewegung Jg. ab 14 J. zugel. gleicher Weise sind der-Boot-Liegeplatz wie auch die Torpedofabriken in der Marsa- Bucht unbenutzbar. Auf den Flugplätzen von Miccaba, Gudia, Halfar und La Venezia wur- den die Rollfelder zerstört. Uper die Bombardierung Gibraltars durch die italienische Luftwaffe am Mittwoch erfährt Stefani aus Tanger, daß die italieni- dalast schen Flieger aus niedriger Höhe ihre Bom- Uchtsplele rogesklno — (Von unserer Berliner Schriftleitung) Bs. Berlin, 3. April. pHer Hraht zwischen Delhi und London wielt. Nachdem Cripps mit seinem Olti- matum, der Indienplan der britischen Regie- rung müsse im Ganzen angenommen werden, ein Kompromi könne es nicht geben, Schiff- pruch erlitten hat, sucht er nun eine neue Formel. In Indien erwartet man die Stellungnahme der britischen Regierung den Forderungen der Inder auf möcheldewes sal einer—— 23 Lusid Balsel Murſim keinen Zutrit: Miitarhoheit und 2. bezüglich einer effek- vendvorstellunb.30 tiven Selbstregierung. Zum dritten wenden sich die indischen Parteien— nur die Mos- lem-Liga, die an einem Separastaat inter- essiert ist, hält noch entschieden zurück— entschieden gegen die Aufteilung der in- dischen Einheit, da die Crippschen Vor- schläge der Aufsplitterung Indiens in der Absicht, durch Teilung zu herrschen, Vor- schub leisten. run, vyer die Stellungnahme des britischen Ka. 1 pinetts liegen noch keine Meldungen vor. Der Kereschie Londoner Korrespondent der schwedischen eitung„Aftonbladet“ meint, die Zukunft Zonaef mdiens befände sich jetzt im Stadium eines le Hoppe, Martfß Kuhhandels. In der Frage der Ge⸗ häter, Hannes Stel⸗ staltung der indischen Verteidigung verharre Loos, H. Hübnerf die Londoner Regierung auf dem Stand- .15.30.45.0% punkt, daß der Augenblick zu kritisch sei, e Heutsche um irgendwelche Außerungen zuzulassen. HDie Londoner Regierung glaube, dafür auch die Unterstützung der Vereinigten Staaten und die der Dominions zu besitzen. Crippos hat am Freitag General Wavell uin seinem Hauptquartier aufgesucht. Zwischen dem Präsidenten der Kongreßpartei Azad und General Wavell ist, wie Reuter meldet, eine Konferenz für Samstag ange- In adhi Wochen 41 sofortige Leistungen: 1. bezüglich der eigenen 12. Johrgong Nummer 94 enehen Angriiistäligkeil der Sowjeis läßt nach Aus dem Führerhauptquartier, 3. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt hbekannt: Trotz heftiger örtlicher Vorstöße des Geg- ners ist im ganzen ein Nachlassen der feindlichen Angriffstätigkeit im Osten fest- zustellen. Bei eigenen Angriffsunternehmun- gen wurde eine größere Anzahl von Ort- schaften genommen. An der Kaukasusküste warfen Kampf- flugzeuge einen großen sowietischen Tanker in Brand. Im Seegebiet von Kertsch wurde ein größeres Handelsschiff durch Bomben- wurf beschädigt. In Nor dafrika erzielten deutsche Kainpf- flugzeuge Bombentreffer auf zwei feindlichen Handelsschiffen bei Tobruk. In Luftkämpfen wurden sechs britische Flugzeuge abge- schossen. Die Luftangriffe auf militärische Anlagen in La Valetta und auf Flugplätze der Insel Malta wurden bei Tag und Nacht fort- gesetzt. In Luftkämpfen schossen deutsche Jäger vier britische Flugzeuge ab. In der Nacht zum 3. April griffen deutsche Kampfflugzeuge kriegswichtige Ziele und die Hafenanlagen in Dover und Portlan d an. Starke Brände und Explosionen wurden beobachtet. In den Monaten Februar und März führte die deutsche Kriegsmarine neben ilrem Kampf gegen die feindliche Versor- gungsschiffahrt auch erfolgreiche Unterneh- mungen gegen die Seestreitkräfte Großbri- tanniens und der Vereinigten Staaten durch. In diesen beiden Monaten versenkte die deutsche Kriegsmarine: Einen Kreuzer der Leander-Klasse, acht Zerstörer, drei Korvet- ten, vier Torpedoboote, zwölf Motortorpedo- und Motorkanonenboote, fünf Bewachungs- fahrzeuge und drei Unterseebootjäger. Außerdem versenkte die deutsche Luft- waffe: Zwei Motorkanonenboote, drei Be⸗ wachungsfahrzeuge. Ferner wurden durch Kampfhandlungen deutscher Seestreitkräfte und durch Luftan- griffe 37 feindliche Kriegsschiffe beschä- digt, darunter: zehn Kreuzer, elf Zerstörer und fünf Unterseeboote. ben abwarfen, die beträchtliche Schäden an Mole und Arsenal sowie am Flugplatz an- richteten. Die Bombardierung verursachte sowohl unter der Bevölkerung als auch bei den Soldaten eine Panik, durch die sich zahlreiche Zwischenfälle ereigneten. Beim Ausladen in Kertsch überrascht Berlin, 3. April HB-Funk) Ju dem im heutigen Wehrmachtsbericht ge- meldeten Angriff deutscher Kampfflugzeuge auf Handelsschiffe im Seegebiet von Kertsch werden noch folgende Einzelheiten migeteilt: Die gegen den Hafen vorstoßenden deut- schen Kampfflugzeuge überraschten die Han- delsschiffe gerade zu der Zeit, als mit ihrer Ausla dung begonnen wurde. Trotz hefti- gen Feuers feindlicher Flakgeschütze und trotz der Angriffe mehrerer Sowjetjäger stürzten sich die Ju88 auf ihre Ziele und lösten ihre Bomben über den Handelsschif- fen aus. Ein Frachter von 5000 BRT. wurde mit einer 500-Kilo-Bombe am Heck getroffen und schwer beschädigt. Mehrere Einschläge wurden außerdem neben einem größeren Tankschiff erzielt. In erbitterten Luftkämp- fen schossen die Besatzungen der deutschen Sturzkampfflugzeuge vier der Sowietjäger ab und kehrten ohne eigene Verluste in ihre Einsatzhäfen zurück. setzt. Die Besprechung Azads und Nehrus mit General Wavell würde sich wahrschein- lich in Anwesenheit von Cripps vollziehen. Nach amerikanischen Meldungen soll Eng- land bereit sein, den Indern so weit entgegen- zukommen, daß sie im indischen Verteidi- gungsrat stärker zur Geltung kommen. In. einer Meldung aus Delhi wird das zu er- wartende Zugeständnis der britischen Regie- rung in der Frage der Landesverteidigung wie folgt umschrieben: Man würde einen Inder zum Wehrminister machen, der gleichzeitig Vorsitzer des Verteidigungsrats sein solle, in dem General Wavell als„Mit- glied“ fungiere. Die Befugnisse des indischen Wehrministers würden sich aber lediglich auf die Rekrutierung, Ausbildung und Ausrüstung der Truppe erstrecken. Allerdings herrsche von nationaler indischer Seite gegen einen solchen Plan noch scharfe Opposition. Der britische Rundfunk teilt mit, daß seinem Be- obachter in Delhi gegenüber Stafford Cripps geüußert habe, er werde in den nächsten Wochen eine ganze Menge Gutes leisten kön- nen. Die Schwierigkeiten verminderten sich und seien mit einem guten Willen zu lösen. Ob der gespielte Optimismus von Cripps sich als berechtigt erweisen wird, ist im Augenblick noch eine sehr offene Frage. Das überwiegend ablehnende Echo auf die Crippsschen Vorschläge hat gezeigt, daß die nationalen Führer Indiens wohl zu unter- scheiden wissen zwischen den von England geforderten sofortigen Leistungen der Inder, das britische Empire durch eigene Blutopfer zu verteidigen, und den vagen Zukunftsver- sprechungen Englands, für die Zeit nach dem Kriege. Jedenfalls dürfte die britische Politik, die seit vielen Jahrhunderten immer wieder in Zeiten großer Gefahren und in scheinbar Mittwochnacht 15 Britenbomber abgeschossen Berlin, 3. April. GIB-Funk.) Wie der Londoner Nachrichtendienst zu- geben muß, kehrten von den in der Nacht zum Dbonnerstag unternommenen Luftan- grifken 15 britische Bomber nicht z Uurück. Der OKW-Bericht vom Donnerstag hatte gemeldet, daß in dieser Nacht bei englischen Störangriffen, die nur geringen Schaden an- richteten, durch Nachtjäger und Flak elf der angreifenden Bomber abgeschossen wurden. Der Bericht des Oberkommandos der Wehr- macht, dessen absolute Genauigkeit in der ganzen Welt berühmt ist, meldete natürlich nur die von deutscher Seite beobachteten Abschüsse. Wenn nun die Engländer einge- stehen mußten, 15 Flugzeuge seien von ihrem nächtlichen Flug nicht zurückgekommen, so ist dies dem Umstand zuzuschreiben, daß im- mer noch ein gewisser Prozentsatz bes ch ä- digter Maschinen— der von London gewiß auch nicht vollständig gemeldet wird— auf dem Rückflug verloren geht. Im übrigen ist der Verlust von 15 Flugzeugen ein beacht- licher Beweis für die deutsche Abwehrkraft, die den Briten für ihre nächtlichen Bombar- dements deutscher Kulturzentren und Wohn— viertel einen hohen Preis abverlangt. Indischer Wehrminisier unler Wavells Oberbeien! Wwas sich Cripps als neue Scheinlösung ausgedacht hat/ Roosevelt zur Vermittlung schon eingeschaltet aussichtslos verwickelten Situationen eine überraschende politische Vitalität an den Tag gelegt hat, es sehr schwer haben, diesesmal mit einer Kompromißlösung in zwölfter Stunde zu überzeugen. Am Freitagnachmittag ist Roosevelts per- sönlicher Vertreter für Indien, Louis Johnson, in Delhi eingetroffen. In Washing- ton hatte Roosevelt eine zweistündige Unter- redung mit dem Generalagenten Indiens in Washington. Auch das ist ein Zeichen dafür, daß Roosevelt sich einschaltet. Die Alliierten haben mit Recht das Gefühl, daß die Zeit dränst, sofern es sich um die Inter- essen handelt, die für sie selbst auf dem Spiele stehen. Die Inder ihrerseits zeigen sich mit glei- chem Recht von dem Näherrücken der Japa- ner an Indiens Grenzen weniger betroffen. Um die indische Bevölkerung einzuschüch- tern und für die Cripps-Vorschläge gefügiger zu machen, werden jetzt überall in Indien große militärische Ubungenabge⸗ halten. In Bombay inszenierten britische Schiffe und Flugzeuge einen Teilangriff auf die Stadt von der See aus. In anderen Städten, so in der Stadt Puna in der Bombay- provinz und in Colombo werden Luftalarme gegeben, um die Bevölkerung zu einer ernste- ren Auffassung der Lage zu bewegen. Die Landung der Japaner bei Akyab an der Küste Birmas, nur 100 Meilen von der indischen Grenze entfernt, deuten die britischen und amerikanischen Kommentatoren als Klarstel- lung der japanischen Absicht, den Vor- marsch auf Indien als das nächste Ziel Japans anzusehen, und verlangen eine Ent- lastungsoffensive Mac Arthurs von Australien aus. Japan versuche, eine Lage auszunutzen, die niemals wiederkehre. Jeder Tag bedeute für Japan viel. Mannheim, 4. April 1942 Kriegsschiiie versenkl 10 Kreuzer und 11 Terslörer beschädigt/ Eriolge unserer Marine und Luilwalie im rebhruar und März Kaumpi um Birma Berlin, 3. April. „Bo ta Thone war ein stolzer Mann, der fast König Thibaws Thron Zewann— er kreu- zigte Grohße, er foltert die Klein-Alten Damen Kiopt er Petroleum ein“— 50 verspottete der britische Dichter Rudyard Kipling die letzien Erhebungsversuche des alten Reiches Birma, ehe es endgültig der Herrschaft Englands an- heimfiel. Anders als das zerfallende Mogul- reich in Indien hatte das Königreich Birma, mächtig durch Siege über seine Nachbarn und die Chinesen, sich noch im ganzen 18. Jahr- hundert die Britische Ostindienkompagnie vom Halse gehalten. Als England 1825 im ersten Birmanenkrieg zugriff, leistete das birma- nische Heer unter seinem Feldherrn Bandula einen so heftigen Widerstand, daß es monate- lang die Engländer in dem von ihnen besetz- ten Rangun einschließen konnte. Erst nach schweren Kämpfen konnten die Engländer dem König von Birma Bagyidaw den Friæden von Vandabo diktieren; er mußte darin Ara- kan, Tenasserim, Aber-Assam, Cachan und Manipur abtreten— d. h. seine wichtigsten Küstenlandschaften und die wichtigsten Paß- lande an der Grenze Indiens. 1853 im zweiten Birmanenkrieg wurde Birma ganz von der Küste verdrängt, 1886 annektierte Vizekönig Lord Dufferin auch den Rest, Nordbirma. Bis 1937 war Birma, obwohl es sprachlich und geschichtlich nichts mit ihm zu tun hat und durch unwegsame, bis heute kaum von Stra- gen durchschnittene Gebirge von Britisch- Indien getrennt ist, ein Teil Indiens. Erst dann wurde es auf das Drängen der Bevölkerung von Indien lossennt.. Die Birmanen sind keine Inder, sondern Innerasiaten, den südtibetischen Stämmen verwandt, nur etwas dunkler und feingliedriger, ein liebenswürdiger, begabter Menschenschlag, ein wirkliches Kulturvolk— die Bergstämme im Lande stellen die etwas zurückgebliebenen Nachzügler der Wanderung des Birmanentums von den tibetischen Bergen an die See dar. Das ganze Volk ist buddhis- tisch, und die Lehre des„Vollerwachten“ hat nicht wenig zur seelischen Verfeinerung bei- getragen, die sich auf Literatur und Kunst günstig ausgewirkt hat. Fast alle können ihre klangvolle einsilbige Sprache auch schreiben. Die Bevölkerungszunahme von Gesamt-Birma ist groß; 1881 saßen 3,7 Millionen Menschen im Lande, 1931 waren es bereits 14,6 Millio- nen, jetzt dürften es 16 bis 17 Millionen sein. Die eigentlichen Birmanen bilden dabei die Mehrheit. Sie bevölkern die eigentliche Pro- vinz Birma. Daneben stehen die sogenannten „Ausgegliederten Landschaften“. Unter ihnen nehmen die„Verbündeten Shan-Staaten“ mit etwa anderthalb Millionen Einwohnern an der Grenze von Thailand, Französisch- Indochina und China den größten Raum ein. Die Shan gehören zur Gruppe der Thai-Völker und werden auch von Thailand als nächstes verwandtes Volkstum in Anspruch genommen. Die Birma-Sondernummer der„Times“ von 1937 meinte von ihnen:„Die Shans sind ein Volkstum von beachtlicher Bildungshöhe, Buddhisten, schreiben ihre eigene Sprache in einer aus dem Birmanischen abgewandelten Schrift; der allgemeine Lebensstandard ist derselbe wie in Birma. Sie sind im allgemei- nen ein friedliches und gesetzliches Volk ohne dieselben kriegerischen Eigenschaften wie die anderen Bergvölker.“ Neben den Shan sitzen die ihnen verwandten Palaung(1931: 165 000) und die auch in Südchina vorhandenen Wa, ein böses Kopfjägervölkchen, die Kachin, eng verwandt den Birmanen und wohl zur glei- chen Wanderungswelle gehörig, die Karen (1931: 1,3 Millionen) im Gebiet des Salween, schließlich die Naga, ein ganz urtümlicher, wilder, menschenopfernder, fast schwarzer Stamm in den nördlichen Bergen— ein un— willkommener Rest von Ureinwohnern. Das Land ist uneinheitlich bevölkert; der Sücden, vor allem das Tal des Irawad dy, ist dicht bevölkert, denn dort liegen die 42 000 qkm Reisland, die die Grundlage für die Stellung Birmas als wichtigstes Reisaus- fuhrland der Welt bilden. Diese Landschaft ist mit der Besetzung von Moulmein, Mar- taban, Rangun und Bassein bereits in japanische Hand gekommen. Ober- birma baut Hirse, Tabak und Sesam, auch Teekultur kommt vor, die Viehzucht ist, wie sich aus der buddhistischen Religion des Lan- des ergibt, die den Fleischgenuß als schänd- lichste Sünde verurteilt, ganz gering, dagegen ist Birma Ausfuhrland edler Hölzer, hat auch Erdschätze und etwas Petroleum. Seine hohe Bedeutung lag bisher militär- politisch in der sog. Bir mastraße, d. h. in der Beförderung amerikanischen und eng- lischen Kriegsmaterials über den Hafen von Rangun mit der Bahn bis Lashio, und von dort auf Bergwegen nach Wangting in Süd- china bis zur Provinzhauptstadt Kunmins. Auf dieser Straße haben Churchill und Roose- velt die japanfeindliche Regierung des Mar- schalls Tschiangkaischek bis dahin versorgt. Man war gerade dabei, diese Straße durch eine Eisenbahn von Lashio über Kunlong un- mittelbar bis Kunming abzukürzen, die Ame- rikaner hatten auch bereits Techniker und Ingenieure dafür gesandt, und der Einbläser der japanfeindlichen Politik, der üble austra- lische Jude Donald, hatte sich besonders für diesen Plan ereifert— nun hat der Vor- marsch der japanischen Truppen auch die- sen Plan zerstört. Die Engländer haben jetzt eine neue Idee erdacht, um Tschiangkaischek dennoch wei- ter zu versorgen. Weit im Westen von Birma, in der Landschaft Assam, soll unter Benutzung der Eisenbahn, die von der Küste bis Sadija an der Grenze von Tibet geht, eilig eine Bahn gelegt werden. Mit gro— gem Lärm verkündet die englische Propa- ganda diese neue Idee. Die Bahn müßte über die mehr als 5000 Meter hohen Pässe von Tila und Bumla im östlichen Tibet nach Batang durchgelegt werden und dann durch mindestens ebenso hohe Gebirgsketten über Tatschenlu auf Tschungking geführt werden. Sie müßte durch eine Gegend gehen, die den meisten Europäern nur aus den Reisebeschrei- bungen von Sven Hedin bekannt ist. Der große schwedische Forscher soll bereits die- sen Plan als reichlich verdreht bezeichnet haben. In der Tat ist kaum vorstellbar, wie in dieser abgelegenen Landschaft die halbe Minlion chinesischer Arbeiter, die zu diesem Zweck aus dem nunmehr nutzlos geworde- nen Bau der ersten Birmastraße herausgezo- gen werden sollen und unter Leitung des chinesischen Ingenieurs Tseng Vang diese Straße bauen sollen, überhaupt ernährt und in dem eisigen Bergklima untergebracht wer- den sollen. Es ist reine Ruhmrederei, wenn die englische Presse behauptet, daß diese Straße in zwei Monaten, die dazugehörige Eisenbahn in zwölf Monaten fertig sein werde. Dabei fragt es sich noch, ob die japa- nischen Flieger nicht sehr rasch in der Lage sein werden, die Arbeiten wirkungsvoll zu stören. Inzwischen vollzieht sich das Schicksal der englischen Birma-Armee. Sie ist zum Schutze der britischen Verwaltung von der Küste auf Mandalay, das vom Dichter Kipling s0 besungene Städtchen mit den Pagoden, zu— rückgewichen. Geht sie noch weiter nach Norden zurück, muß sie in völlig rückstän- dige Gegenden kommen, in denen sie sich kaum halten könnte. So wird sie wahrschein- lich sehen, vor den von Süden und Osten rasch vorgehenden Japanern in das Tal des Chindwin zu kommen und in Richtung auf Assam und damit auf Britisch-In- dien auszuweichen. Jetzt rächt sich die völlig seeorien- tierte Verkehrspolitik Englands: Es gibt keine einzige Eisenbahn und keine Großstraße, die Birma mit Britisch-Indien verbindet. Im Gefühl ihrer unbestrittenen Seeherrschaft hatten die Engländer die Ver- bindung stets über die Häfen geleitet— wie eine schwer durchdringliche Wand aber legt sich ein mehrfacher Sperriegel von Gebir- gen zwischen Birma und Britisch-Indien—, die britische Armee wird Schwierigkeiten haben, unter dem Drängen der Japaner den Anschluß noch zu erreichen. Birma selbst dürfte für die Engländer verloren sein— sie waren dort seit langem so verhaßt, daß schon vor dem Einmarsch der japanischen Trup- pen in Rangun schwere Strahenunruhen ge- gen die Engländer ausbraghen und die Be- völkerung längs der Rückzugswege des briti- schen Heeres bereits sich gegen dieses erhob. Japan kommt auch in Birma als Befreier von einer Fremdherrschaft, die ungern ge- tragen, wurde und die Herzen nicht zu ge- winnen verstand. Prof. Dr. Johann v. Leers Britischer Zerstörer gesunken. Die britische Admiralität gibt den Verlust des Zerstörers „Neythrop“ zu. Es handelt sich um ein Kriegs- schiff der„Hust“-Klasse mit einer Wasserver- drängung von 904 Tonnen und einer Geschwin- digkeit von 32 Knoten. Dolkenfdan ROMANVON HANS WERLIBERGER Copyright 1941 by Zinnen-Verlag, Wien 40. Fortsetzung Auch Gaston schwieg. Sie hatten die Maschine heimgewendet und flogen gegen Untergang. Im Osten wur- den die Gipfel fahl. Die Nacht legte sich über die Erde und unzählige Sterne flacker- ten dazwischen. Braker suchte nur den Weg nach Hause. Nichts mehr durfte gesagt werden. Das wußte er. Er kannte die Seele des Men- schen; er wußte von der Not, die aufstand, wenn das Denken nicht mehr zum rechten Ende fand. Und er war entschlossen, das rechte Ende zu finden. Als sie landeten, wurde es vollständig dunkel. Dünne Nebel lagen über den Wiesen. Der Mond stieg aus den Wäldern. Der Wind sang wie ferne Harfen in den Wipfeln. Sie schritten nebeneinander über die tau- feuchten Gräser. Irgendwo quakten fern und verloren ein paar Frösche. Eine Zikade sang unter den Nesseln am Zaun. Sie sagten einander Gute Nacht. Gaston dankte für die schöne Stunde. Er werde schreiben, ja, er werde bestimmt schreiben. Braker zbögerte. Er hielt die Hand Gastons eine Sekunde zu lang in seiner Rechten. Dann fragte er: „Werden Sie mir schreiben?“ „Ich werde schreiben.“ „Setzen Sie Ihre Adresse dazu. Es wegen Heinz. Er hat Sie sehr gelobt.“ Gastons Stimme klang noch etwas leb- hafter. „Grüben Sie bitte Ihren Sohn Heinz; ich 18t Argenlinien und Chile solidaristi Ehrungen des argentinischen Aufenministers/ Gemeinsamer, wachsamer Friede“ (Eigene Meldung des„HB“) Lissabon, 3. April. Die argentinische Presse beschäftigt sich in zahlreichen Kabeln und Kommentaren mit der Präsidentschaftsübernahme des chilenischen Staatspräsidenten Rios. Besonders werden die Berichte über die Par- lamentssitzung zu Ehren Ruiz Guinazus herausgestellt, welche als ein argentinisch- chilenischer verbrüderungsakt bezeichnet wird. Aus der Rede des argentinischen Außen- ministers werden Bruchstücke wörtlich wie⸗ dergegeben, worin er betont, daß beide Län- der die gleiche Außenpolitik verfolgten und bestrebt seien,„einen wachsamen Frieden aufrecht zu erhalten“.„Nacion“ geht in einem Leitartikel besonders auf die innerpolitische Einstellung des neuen chilenischen Präsiden- ten ein, wobei dessen antikommunistische Ge- sinnung heraussestellt wird. Der Besuch Ruiz Guinazus in Chile war in Santiago weiterhin der Anlaß zu ehrenden „Feiern, Im Rahmen einer kulturellen Abend- — feier des Argentinisch-Chilenischen Instituts und der Universität sprach Argentiniens Auhßenminister im Hinblick auf das Zusam- mengehen Chiles und Argentiniens folgenden Satz:„Die Nationen, welche sich nicht den mäüchtigeren Koalitionen beugen und damit verschwinden wollen, müssen sich eng mit jenen verbinden, welche sich in Beziehung auf die Interessen, Pflichten oder Missionen auf dem gleichen Weg befinden“. Die Deputiertenkammer veranstaltete eine Sondersitzung zu Ehren des argentinischen Außenministers Guinazu. Der argentinische Auhßenminister erklärte, Argentinien und Chile seien gegenwärtig Träger besonderer Missionen in Südamerika. Beiden Nationen sei das Streben gemeinsam, sich von kriege- rischen Konflikten fernzuhalten. Die Vereinigten Staaten sind anscheinend gegenwärtig bemüht, eine Unterstützung durch Argentinien bei der Bildung eines interamerikanischen Kon-— voisystems durchzusetzen Der Neuyor- ker Vertreter des Hetzblattes„Critica“, Sante- lices, will erfahren haben, daß die Haupt- bedingung für die Waffenlieferung an Argen- tinien die Mitarbeit der argentinischen Flotte und der Luftwaffe beim Geleitschutz für die amerikanische Küstenschiffahrt ist. Dieses ist angeblich bereits von Washing- ton den Leitern der argentinischen Waffen- einkaufskommission auseinandergesetzt Wor- den. Er sah wie ein Kreuzer aus, der USA-Lerslörer Zwei Volltreffer aus der Nähe/ Nur noch schwelende Trümmer Berlin, 3. April.(HB-Funk) Von einer erfolgreichen Fernfahrt zurück- gekehrt, berichtet ein Unterseeboot-Komman- dant: Eines Abends standen wir mit unserem Boot auf der Höhe der Delaware-Bay an der Ost- küste der Vereinigten Staaten, es wurde lang- sam dunkel. Da, man traute seinen Augen nicht recht, kam ein hell erleuchtetes Fahrzeug in Sicht. Wir sahen uns diese seltsame Erscheinung etwas näher an und erkannten bald, daß es sich um einen schwedischen Dampfer handelte, der mit allen Lichtern und gutbeleuchteter Flagge wie in Friedenszeiten mit erfreulich geradem Kurs die europäischen Gewässer ansteuerte. Ein klarer Fall, um den brauchte man sich nicht weiter zu kümmern. Aber wie so oft, wenn man lange nichts gesehen hatte, erwies sich auch hier das Gesetz der Duplizität der Fälle als richtig. in X Grad zeigte sich zunächst undeutlich eine Unterbrechung der klaren Kimmlinie. Schon nach kurzer Zeit verdichtete sie sich zu einem deutlichen Schatten, der immer be- stimmter ausgesprochene Schiffsform annahm, im Gegensatz zu dem Schweden aber ni den geringsten Lichtschein von sich gab. Je näher er kam, desto deutlicher wuchs der lange, niedrige Schatten in die typische Form eines Kriegsschiffes. Also da hatten wir, worauf wir gelauert hatten. So- ⸗ fort angedreht und mitgelaufen! Vier Schorn- steine werden deutlich. Unsere Hoffnungen steigerten sich bis zu einem UsA-Kreuzer. Aber da, achtern, das mußte doch die sogenannte„Zerstörer- inse!“ sein. Schade! Andererseits schien der Bursche doch viel zu groß für einen Zer- störer. Na, wir werden ja sehen. Schön dunkel war es, das Wetter war gut. Also jetzt erst mal zum Angriff. Alles fleber- haft auf Gefechtsstation. Zieldaten mit An- gaben für einen Kreuzer und abgestellt auf Schußentfernung von 900 bis 1000 Meter wer- den eingesetzt und der Besatzung durch- gegeben. Sehr schnell wird günstige Position erreicht. Zwei Rohre los. Abgedreht... aber lange vor der erwarteten Zeit schon gewal- tige Detonationen beim Gegner mittschiffs und unmittelbar darauf im Achterschiff. Wir Wwaren etwa halb so weit ab gewesen, wie wir geglaubt hatten. Daher der Eindruck eines Kreuzers. Unmittelbar auf die Treffer folgte eine weitere Detonation, wahrscheinlich Mu- nition oder hochgehende Wasserbomben. Da konnte man schon näher heran. Doch es war nichts mehr da, nur einige schwelende Trümmer. Ein bißchen enttäuscht war man doch, daß das Kriegsglück nicht zu einem Kreuzer ge- langt hatte, aber schließlich freute man sich doch, daß man einen dieser USA-Zerstörer erledigt hatte, die uns im Vorsommer noch mit Wasserbomben beharken konnten, ohne daß man sie selbst anpacken konnte. — Leues in wenigen Zeilen Riom-Prozeß auf 14. April vertagt. Die Ver- handlungen sind am Freitagabend auf Dienstag, 14. April, vertagt worden. Englands böses Gewissen. Die englischen Mili- tärbehörden in Syrien haben sich geweigert, den fünften Angeklagten im Prozeß wegen des At- tentats auf den deutschen Botschafter v. Papen, den sowjetischen Staatsangehörigen Stephan, an die türkischen Behörden auszuliefern. Mit Recht ist man in der türkischen Hauptstadt der Mei- nung, daß diese Auslieferungsverweigerung für England äußerst kompromittierend sei. Keine Herstellung von Fischkonserven mehr in England. Wie die englische Presse mitteilt, dürfen ab 1. Mai in England Fischkonserven nicht mehr hergestellt werden. Madrid demissioniert. UsA-Botschafter in hat der Nach Mitteilung des Weißen Hauses verdanke ihm einen sehr schönen Nach- mittag!“ „Auf Wiedersehn!“ „Auf Wiedersehn!! Und Braker lauschte den Schritten nach, die langsam in der Dunkelheit immer leiser klangen. Dann war es still. Nur der Sand knirschte unter den Sohlen. Ein Kauz ruft aus der Höhe. Ein Licht schwebt auf und weist den Weg im dunklen Raum. Nachtgespräch Als der Schlag der Mitternachtsglocke verklungen war und die letzten Worte Era- kers im Zimmer verhallten, richtete sich Frau Marieluise auf, und ein fremdes stilles Verwundern breitete sich über inr von der Dunkelheit verhangenes Gesicht. Sie schwieg lange Zeit. Dann sagte sie mit ihrer ruhigen wie begütigend wirkenden Stimme: „Ich danke dir, daß du mir das alles er- zählt hast. Wir müssen darüber nachden- ken, ganz ruhig darüber nachdenken; sonst wird alles falsch.“ Sie schwieg wieder. Braker hörte ihre ruhi- gen Atemzüge, indes seine Augen den wan- dernden bleichen Strahlen folgten, die der Mond durch die offenen Fenster in das Zim- mer warf. Draußen piepste manchmal ein Vogel im Traum; die Bäume rauschten im Winde, der von den Bergen flel, ein stęter Sendling der Nacht. „Hast du nachgedacht?“ fragte er nach einer Weile und versuchte in den Gesichts- zügen seiner Frau zu lesen. Aber die Dun- kelheit über ihrem Bett war groß, und die Schimmer der Mondbänder reichten nicht zu ihr. IThre Stimme klang wie zuvor, als sie sagte: „Ich habe nachgedacht. Es ist alles anders, wenn man ruhig nachsinnt, ist es nicht so? Du hast Gespenster gesehen, weil du dem Sohn einer Frau begegnet bist, die dich an nordamerikanische Botschafter in Madrid, Alexander Weddel, aus Gesundheitsrücksichten seinen Posten niedergelegt. öimangel in Tehungking. Wie Radio Tschung- king mitteilt, gab Finanzminister Kung der Tschungkingregierung zu, daß Tschungking einem ernsten Mangel an Treibstoffen gegen- überstünde, obwohl es genügend Waggons und Omnibusse besitzt, um den Transport im Innern des Landes durchzuführen. Vertrag USA-Mexiko ratifiziert. Die Ratiflka- tionsurkunde über einen Entschädigungsvertrag zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten wurde am Donnerstag im Staatsdepartement in Washington ausgetauscht. Auf Grund dieses Vertrages wird Mexiko den USA-Bürgern, deren Erdölkonzessionen von der mexikanischen Regierung aufgehoben worden waren, 40 Millio- nen Dollar Entschädigung zahlen. —————— eine Zeit deiner Jugend gemahnt. Schatten der Vergangenheit haben dich überfallen. Aber warum sollte das nicht sein? Es ist nichts Erschreckendes dabei. Nichts, was dich und uns beunruhigen müßte. Nein, Fritz, es gibt nichts Sonderliches zu be- denken!“ 7 Sie verstummte wieder ein paar Minuten lang und setzte schließlich, als ihr Mann nichts sprach, hinzu: „Warum soll Frau Marlene keinen Sohn besitzen? Sie hat doch einen Mann! Dich hat nur die Erinnerung an jene schweren Jahre aufgewühlt. Da sient man alles falsch. Wir wollen uns zufrieden geben und schlafen.“ Ein herber Duft von frischem Heu strömte mit einem Windhauch herein. Die Vorhänge bhauschten sich, und das vom Mond heran- gespiegelte Licht flel wie zwel silberne Schwerter über den Nachtteppich des Ge- machs. Braker hörte die Worte, die sich ihm im Geflüster einer klanglosen Stimme wieder- holten. Er wollte an sie glauben, wie an die verzauberte Stille, aus der sie kamen. Aber dann sah er sich wieder an jenem Tag, da der Brief Marlenes mit den harten Sätzen gekommen, und neue Zweifel stiegen in ihm auf. Er fragte plötzlich in das Schweigen hinein: „Und Marlenes Brief?“ Irgendwo kläffte ein kleines Hündchen. Der Vorhang fiel zurück. Ein Nachtfalter schwankte draußen vom Gestirn beglänzt vorbei wie ein zerflatternder Stern. Marieluises Kopf lehnte tief in den Kissen, als sie versetzte: „Marlene haßte dich, als sie von dir Ab- schied nahm. Was seid ihr Männer oft für schlechte Seelenkenner! Mädchen sind schlimm, wenn sie das hassen, was sie einst liebten. Da müssen sie dann tiefe Wunden schlagen. Marlene dachte als Frau, als sie diese Wunde schlug. Ein Kind, ja ein Kind, das mußte den Toren am meisten quälen! Organisiertes Verbrechen Ankara, 3. April. HB-Funl) n dem Prozeß wegen des Bombenanschla- I* ges auf Botschafter von Papen erregte die Erklärung des Angeklagten Say man, das Verbrechen sei organisiert worden, diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und zuziehen, grohes Aufsehen, da sie— ebenso wie die Außerungen des Angeklagten über seine Beziehungen zur Sowietbotschaft — dem Prozeß einen politischen Charakter gibt. Prome schon geräumt Stockholm, 3. April.(Eig. Dienst) Von den Fronten in Birma meldet ein eng- lischer Kommentar am Freitag, daß sich die Verbündeten an der Front von Prome mit Rücksicht auf den japanischen Vorstoß z u- rückziehen müssen. Der Feind habe mit bedeutenden Streitkräften angegriffen und dabei Verteidigungsstellungen im Dschun- gel östlich der Straße nach Prome durch⸗ brochen. Auch eine Anhöhe südlich von Prome sei von den Japanern genommen Wor- offlziell zu, daß Prome geräumt worden ist. — An der Tungu-Front sind die japanischen Vorausabteilungen westlich der Eisenbahn weiter vorgerückt. südlich Tedasha, 24 Kilometer nördlich von Tungu, erreicht. Fluglinie Buenos Aires- Lissabon hn. Rom, 3. April.(Eig. Dienst) um die Deutschland bloßzustellen unc die Türkei in den Kries hinein⸗ 4 den. Man gibt am Freitagnachmittag auch 4 „3 Samsta Morgen. „Langschläfe verständnislos werden die v wir rast- unc Dienst des Va 3 zwischen 5 ur funkapparat e Ather eine gai Stimme, die nennt, ferner dann 2. B. die richtet, doch s aa sich seine! Frohe und tra gens zwischen nach Nord un den sich nicht sind stille Sue nossen, die 1 Sschnell mit ih plötzlich in ih sSie haben einen Punkt treten wollen, mitgespielt he Woher komr wird sich sche untreiwilliger Mitteilungen . ist der Kamer: Die Blätter von Buenos Aires Kkündigen an, daß Argentinien eine Luftlinie nach Lissabon 4 über Natal(Brasilien) und Bolama(Portugie- sisch-Guinea) einrichten wolle. Der Post- dienst solle damit auch mit den kriegführen- den Ländern Europas wieder aufgenommen werden. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß die von der argentinischen Regierung der italienischen Fluggesellschaft„Lati“ ge⸗ währte Konzession nach dem Kriege wieder auf schnellste schen Heimat v draußen an de heiten morger Unterofflzier v Stimme des dienstes, der aenderen abhör wichtigen Mi wunderbare dienst, den d- macht eingeri. auflebt. Die Lati ist formell ermächtigt wor⸗ den, ihren Dienst„wegen höherer Gewalt“ vorübergehend einzustellen. -Boot als Sturmboot-Mutterschiff hn. Rom, 3. April.(Eig. Dienst) Uper den Angriff italienischer Sturmboote auf den britischen Flottenstützpunkt Alexan- dria am 18. Dezember, bei dem die beiden Schlachtschiffe„Queen Elizabeth“ und„Va- liant“ schwer beschädigt wurden, erfährt man jetzt interessante Einzelheiten. Die neu- italienischen artige Angriffsmethode der Kriegsmarine bestand darin, daß italienische Sturmboote von einem-Boot bis vor den Hafeneingang Alexandria gebracht und dort unbemerkt auf das Wasser ge⸗ setzt wurden. Der Kommandant des U- Bootes, Fregattenkapitän Borghese, führte persönlich ein Boot in den inneren Hafen zum Angriff. Ritterkreuz für Schlachtflieger in Nordafrika 4 Berlin, 3. April.(HB-Funk Der Führer verlieh auf Vorschlag des Ober- befehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Christl, Gruppenkomman- deur in einem Zerstörergeschwader. Hauptmann Georg Christl, am 3. 10. 1913 in Pfaffenberg geboren, hat an den Kämpfen in Nordafrika als Schlachtflieger durch den hel- denhaften Einsatz seiner Person entscheidenden Anteil. Er war bei dem Vormarsch in Libyen der erste deutsche Flieger, der auf dem Flug- platz Derna landete, während die Bodenkämpfe noch im Gange waren. In zahlreichen kühnen Schlachtflügen hat er sieben Panzer, 40 Last- kraftwagen und 10 Tankwagen zerstört, sowie mit der Heim-⸗ zu gestalten. richt an einen im Felde dur 4 bei seiner zust melden, die de ie sich den I hnat. Etwa 500 sc leh vom Kame nach Feldpost. Abhördienst b der für ihn be⸗ wird. Es darf 1 gen handeln, liegen, denn fi Geburtstagsgri Kameradschaf. schaffen wordeé leitet mit ihrer weiter nach E dienst des G ann diese n: schen Fror on manche b neb b 0 Die Britcke, di 6 Uhr zwischen geschlagen wir zum Herzen fi Bestimmung n einmal denken Vitar Eine von der gekührte Vitar Jahr so gute wärtig eine 2 der DAF. dur auf den Zeitra drei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Als bei 3 einem schweren Luftkampf über Sollum ein Flugzeug seiner Staffel durch Motorausfall in Not geraten war, zog er die Angriffe feindlicher Jäger auf sich und rettete seinen Kameraden das Leben, eine Leistung, die nicht nur sein hohes fliegerisches Können, sondern auch den beispielhaften Geist aufopferungsfreudiger Ka- beweist. sehen. Und jetzt nach zwanzig Jahren wird der Mann ein Tor. So ist das sicherlich! arbeiter und vor und nach Zabe. Trotz d nen beträgt à baues für dies Nicht weniger meradschaft und heldenmütigen Soldatentums 3 Nur war der Tor ein Mann. Das hat sie über- 3 Nein, wir können ruhig schlafen; Marlenes Brief war eine Lüge. Sonst hätte nie verlassen!“ sie dich Er überlegte die Worte lange. Sie schienen ihm recht klug zu sein. Er gab sich der an- ihm die genehmen Entspannung hin, die Uberzeugung seiner Frau verschaffte, und 9 1 fühlte müde werdend die Kühle, welche den Schlaf ins Zimmer brachte. Er dachte schon ganz beruhigt: „Ja, Marlene hat gelogen.“ Und nur um sich's nicht zu leicht zu machen, fragte er: „Und wie erklärst du dir die Annlichkelt Zzwischen Heinz und dem Franzosen? Wie der sich bewegte und wie er den Nacken hielt! Es war erstaunlich.. Du hättest ihn sehen sollen!“ Da lachte Frau Marieluise: „Das ist dir aber erst aufgefallen, als du schon wußtest, wer er war. Vorher nicht. Nicht wahr? Siehst du, wie deine Phantasie dich trügtel dem oft recht ähnlich, besonders wenn sie Gleiches treiben. Die beiden sind im»elben Alter und beide sind sie Flieger. Da solltest du dich nicht wundern! Nein, Fritz, du hast Junge Männer sehen sich zu-⸗ deine Söhne, die dich lieben, und brauchst 1 dich um keinen Dritten zu sorgen. Wir wollen schlafen!“ Auch das geflel dem Manne. Die Müdigkeit wurde immer größer. Er hörte schlaftrunken. 3 das Hand seiner Frau, legte sie sich unter den Kopf und flüsterte so leise, daß es nur noch in der abgrundtiefen Stille dieser Stunde zu hören war: „Ich danke dir!“ Dann schwiegen sie beide, und es war, als schwebte eine Wolke zerdachter Gedanken aus dem Zimmer. (Roman-Fortsetzung lolgt.) Säuseln der Bäume, tastete nach der len gegenwärt Neue Filme „Der Alh ar Wie wird m Tobis-Film gil bot des Sieber „durch große das Gesicht F sicht der Sor durch viele V Mund sind v- Eine Kerze bi durch die Fen hauses von K. Aber wie ei Beginn des Fil Das Schlachtl Infanteriemas: aufblaffenden mitten in dies ein, an dem fi ment Bernbur des Königs au Jäh wechse Sturm des A in die einsam sich und der Raum um ihn Nur die Stim den Mädchen rend die Mü und zerfällt. Was denkt Schlachtfeld; hinter der d grübelnd die! aufzurichten Das ist wob werks, daß e und Gestaltu. konfrontiert. preußischen (HB-Fund) wenanschla- erregte die yman, das len, um die „ischen der stellen und hinein- da sie- Angeklagten vjetbotschaft n Charakter imt (Eig. Dienst) det ein eng- daſß sich die Prome mit Vorstoß z u- Feind habe angegriffen im Dschun- rome durch⸗ südlich von ommen wor⸗ mittag auch wWorden ist. japanischen r Eisenbahn einen Punkt nördlich von ——— Lissabon Eig. Dienst) kündigen an, ach Lissabon na(Portugie- Der Post- kriegführen- aufgenommen anntgegeben, n Regierung ft„Lati“ ge criege wieder nächtigt wor⸗ erer Gewalt“ utterschiff .(Eig. Dienst) r Sturmboote unkt Alexan-⸗ n die beiden h“ und„Va- den, erfährt ten. Die neu⸗ italienischen italienische Zoot bis vor gebracht und asser ge⸗ ndant des U- zhese, führte en Hafen zum htflieger 1.(HB-Funk.) lag des Ober- ichsmarschall rnen Kreuzes ppenkomman-⸗ der. „am 3. 10. 1913 'n Kämpfen in urch den hel- entscheidenden sch in Libyen auf dem Flug- Bodenkämpfe eichen kühnen nzer, 40 Last- zerstört, sowie Groß-Mannheim samstas, den 4. Apri1 1942 Morgone gwis eñen õ uncl 6 Langschläfer werden diesen Zeilen zunächst verständnislos gegenüberstehen. Aber das werden die wenigsten sein in einer Zeit, wo wir rast- und ruhelos unsere Kräfte in den nennt, HDienst des Vaterlandes stellen. Wer morgens zwischen 5 und 6 Uhr einmal seinen Rund- — ——— —— funkapparat eingestellt hat, der hört aus dem Ather eine gar seltsame Sendung. Da ist eine Stimme, die den Namen eines Feldgrauen ferner dann 2. B. die Aufforderung an den Soldaten richtet, doch schnell nach Hause zu schreiben, da sich seine kranke Mutter um ihn ängstigt. Frohe und traurige Nachrichten fliegen mor- gens zwischen 5 und 6 Uhr durch den Ather nach Nord und Süd, Ost und West. Sie wen⸗ den sich nicht an die Allgemeinheit, sondern sind stille Sucher ganz bestimmter Volksge- nossen, schnell mit ihren Feldgrauen in Verbindung treten wollen, weil das Schicksal ihnen hart die über Raum und Zeit hinweg mitgespielt hat oder weil eine große Freude plötzlich in ihr Leben getreten ist. Woher kommt diese nächtliche Stimme? So wird sich schon mancher gefragt haben, der unfreiwilliger Zeuge dieser morgendlichen Mitteilungen durch den Rundfunk wurde. Es ist der Kameradschaftsdienst der NSDA, der auf schnellstem Wege die Verbindung zwi- schen Heimat und Front herstellt. Und überall draußen an den Fronten sitzt bei allen Ein- heiten morgens zwischen 5 und 6 Uhr der Unterofflzier vom Dienst und lauscht auf die Stimme des Ansagers des Kameradschafts- dienstes, der eine Feldpostnummer nach der wichtigen Mitteilungen zu notieren. wunderbare Einrichtung dienst, den das Oberkommando der Wehr- — anderen abhört, um die für seine Kameraden Eine ist dieser Abhör- macht eingerichtet hat, um die Verbindung mit der Heimat auch in Freud und Leid fest zu gestalten. Wer eine solche wichtige Nach- richt an einem ihm nahestehenden Soldaten im Felde durchgeben lassen will, muß sich . bei seiner zuständigen Ortsgruppe der NSDAP melden, die den Antrag weitergibt, nachdem sie sich den Inhalt der Durchsage aufnotiert 3 hat. Etwa 500 solcher Meldungen werden täg- len vom Kameradschaftsdienst durchgegeben, nach Feldpostnummern geordnet, damit dem Abhördienst bei der Truppe die Aufnahme der für ihn bestimmten Meldungen erleichtert wird. Es darf sich natürlich nur um Meldun- liegen, denn für bloße Morgengrüße oder gar 4 gen handeln, die jemandem sehr ani Herzen Geburtstagsgrüße und-wünsche ist dieser Kameradschaftsdienst natürlich niemals ge- schaffen worden. Die Ortsgruppe der NSDAP leitet mit ihrer Beglaubigung die Nachrichten weiter nach Berlin an den Kameradschafts- dienst des Großdeutschen Rundfunks, der dann diese nächtliche Verbindung herstellt zwischen Front und Heimat und dadurch on manche Sorge leichter gemacht hat und ches 0 Herz höher schlagen ließ. le Brücke, die jeden Morgen zwischen 5 und 6 Uhr zwischen Heimat und Front von neuem geschlagen wird, ist ein Weg, der vom Herzen zum Herzen führen soll und der seine schöne Bestimmung nie verfehlt. Daran wollen wir einmal denken, morgens zwischen 5 und 6. Vitaminaktion der DAF Eine von der Deutschen Arbeitsfront durch- geführte Vitaminaktion hat im vergangenen Jahr so gute Erfolge gezeitigt, daß gegen- wärtig eine zweite derartige Aktion seitens ꝛossen. Als bei 4 r Sollum ein lotorausfall in ifke feindlicher en Kameraden nicht nur sein lern auch den Nicht weniger als 50 Süßwarenfabriken stel- sfreudiger Ka- Soldatentums — der DAF. durchgeführt wird. Sie soll sich auf den Zeitraum eines Vierteljahres erstrek- ken. Während dieser Zeit erhalten Berg- arbeiter und andere Schwerarbeiter täglich gabe. Trotz der kleinen Mengen im einzel- vor und nach der Schicht je eine Vitamin- nen beträgt allein der Aufwand des Berg- baues für diese Vitaminaktion 800 000.— RA. len gegenwürtig derartige Vitamindrops her. Hat sie über⸗-⸗ Jahren wirc icherlich! tte Sie schienen sich der an-. die ihm schaffte, e, Wwelche den die und fen; Marlenes sie dich Neue Film „Der große König“ Alhambra— Schauburg Wie wird man ein„großer König?“ Dieser Tobis-Film gibt mit dem historischen Aufge- bot des Siebenjährigen Krieges die Antwort: „durch große Sorgen!“ Ja, mitunter faltet sich das Gesicht Friedrichs gleichsam zum Urge- dachte schon durch viele Wolken her, die Falten um den zu leicht zu 1 e Ahnlichkeit osen? Wie der Nacken hieltt est ihn sehen fallen, als du Vorher nicht. ine Phantasie 5 hen sich zu⸗ ers wenn sie ind im»elben r. Da solltest Fritz, du hast und brauchst n. Wir wollen sicht der Sorge. Die Augen kommen fern Mund sind von der Bitterkeit geschnitten. Eine Kerze brennt mühsam. Der Wind weht durch die Fenster eines verlassenen Mühlen- hauses von Kunersdorf. Aber wie ein Signal fliegt es zuvor in den Beginn des Filmwerks:„Die Armee greift an!“ Has Schlachtfeld von Kunersdorf wogt von intanteriemassen, Reitergestampf und weiß aufblaffenden Geschützen. Im Nu reißt es uns mitten in diesen artilleristischen Dampf hin- ein, an dem für diesmal das preußische Regi- ment Bernburg scheitert und damit den Zorn des Königs auf sich herabbeschwört. Jäh wechselt die Szenerie: der flatternde Sturm des Auftaktes weicht der Todesstille, in die einsam der König hineinschreitet, mit sich und der Niederlage allein. Der karge Raum um ihn ist die leibhafte Verlassenheit. Nur die Stimme eines schluchzend schelten- 4 den Mädchens klirrt aus dem Dunkel, wäh- rend die Mühle wie ein Gespenst ausglüht Die Müdigkeit schlaftrunken. ete nach der ch unter den es nur noch ser Stunde zu id es war, als er Gedanken setzung ſolgt.) 4 und zerfällt. Was denkt der König? Eben sah man das Schlachtfeld; nun sieht man nur seine Stirn, hinter der das Schlachtfeld der Gedanken grübelnd die Bastionen des Kommenden schon aufzurichten hat. Das ist wohl das Grundlegende dieses Film- werks, daß es Tat und Gedanke, Geschehen und Gestaltung in solch unerbittlicher Weise Kkonfrontiert. Hier fliegen nicht einfach die preußischen Adler, dröhnt nicht ohne weite⸗ seine Feldpostnummer und. frohes Osler-Festprogramm im Musensaal Unsere Feldgrauen und Genesenden waren begeistert Das ging Schlag auf Schlag, nachdem erst einmal der fröhliche Wecker vom deutschen Rundfunk, Rudi Rauher, auf Welle engste Tuchfühlung geschaltet hatte. Ja, mit seinem überlegenen, immer ins Schwarze treffenden Rezepten zur Lebensweisheit rollte eine Vor- tragsfolge ab, die keine Wünsche offen ließ. Das spanische Orchester Canaro lief auf vol- len Touren. Glutfarbig, schmissig und rassig, jeder Spieler Solist und doch disziplinierter Ensemblespieler, tauchte es in Charme und Wohllaut, alles, für was es sich einsetzte, als vollendeter Klangkörper für sich oder als Be- gleitinstrument der Tänze der auftretenden Solisten. Jamina und Louis tanzten nach sei- nen Rhythmen, modern und stilisiert, mit Temperament und Gefühl fein gemischt. Jimmy Hogan als Mundharmonika-Virtuose wetteiferte mit einem ganzen Orchestersturm von Stimmen und Instrumenten. Man wußte nicht, was man mehr bewundern sollte, die Bravour der Technik oder die Spannkraft und den Elan, der dazu gehörte, ein ganzes Or- chester täuschend echt vorzustellen. Die Cow- boy Spiel Billy Jenkins ließen mit ihren ver- blüffenden Meisterleistungen im Lassowerfen, im atemraubenden Tempo der Scharfschützen- leistungen noch einmal an Shatterhand und Winnetou zurückdenken. Und Marion Mühl- mann zog die Register des Akkordeons, daß es seine Art hatte. Dann kam Mimi Thoma. Ihre seltene Altstimme, ganz in Klang aufge- löst, zwang einen Saal mit heiter-ernsten Gaben zum Mitgehen in den ganzen Stim- mungszauber, den ihre reife Kunst freigebig ausbreitete. Und Lothar Röhrig! Quickleben- dig, ühersprudelnd, kam sein„Wenn der Bobby und die Lisa auf dem schiefen Turm von Pisa Tango tanzen“ und„Jeder lacht auf seine Weise, einer laut, der andere leise“. Die Kußeinlage des ersten Abendprogramms Wirkte allerdings eher peinlich als humorvoll, für so billige Mätzchen sollte ein echter Künstler sein Publikum für zu gut halten. Sonst aber rundete sich, was froh begonnen worden war, zu heiterer Hochstimmung und noch lange nachwirkendem Frohsinn bei den Soldaten, denen durch die Truppenbetreuung von KdF diese Stunden beschert worden waren. O. 8S. Humorige Ostereier für uie Mannheimer Das Festprogramm der heimischen Kleinkunstbühnen voll froher Laune Das Drahtseil ist immer noch der dankbare Schwebeboden der Kleinkunstbühne: das er- weist sich angesichts des jugendlich-graziö- sen Könnens, das A. K. und E. Frank zur Zeit in der Libelle zeigen. Gerade am jungen Artisten bewirken Leichtigkeit und die flie- Bend tänzerische Bewegung jene harmonische Fühlung mit dem Seil, die so schwerelos an- spricht. Ebenso die 5jährige Elisabeth bewegt sich schon erstaunlich sicher in den anmuti- gen Schwebekünsten. Auch der„doppelte Bo- den“ der Zaubertricks speist aus seinem un- erschöpflichen Vorrat an humoristisch-ver- blüffenden Geheimnissen immer noch die Un- terhaltung: Arrivan— mit seiner hübschen „Hexe“ Alice— entwickelt dabei eine lie- benswürdige Verbindlichkeit, wenn er eine brennende Kerze aus der Tasche holt, so und so viele Uhren aus einem„leeren“ Koffer und bunte Hexereien aus den Tüchern flattern lägßt. Einen eigenen Humorstil präsentiert Rudi May, indem er sozusagen von Höflich- keit überströmt oder den Spaßmacher aus Traurigkeit mimt, kecken Anschluß im Saale sucht und drastische Kurzgedichte formt, im eitlen Loblied die Männer preist, es aber auch nicht mit den Damen verdirbt. In an- genehmer Ruhe läßt Gretl Bauer eine distan- zierte Gelässigkeit wirken, wenn sie den dun- kel vibrierenden Stimmungsbaß einer Zarah Leander, die südlich charmierende Stimme der Rosita Serrano oder das nervöslich nuschelnde Wienertum Hans Mosers täu- schend durch die Schalldose schickt. Während das Tanzpaar Peter und Petersilie im ersten Teil alte, verschollene Schlager in den Rhyth- mus holt, zeigt es später kecke Gleich- gewichtsleistungen auf der Leiter und kühn exponierten Stühlen. Munteres Treiben jagt über die Libellenbühne, wenn die klugen Hunde von Hannelore Schumann wirbeln, sprungfedern und bellend rutschen, über le- bende Hürden springen und winzige Elefan- ten mimen. Und schließlich zählt auch Astrid mit weißbefracktem Step, flackrig gerüttel- tem Rumba und weich geschleiertem Stim- mungstanz zu den neuen Aprildarbietungen, die das freundliche Lächeln von„Fräulein Nummer“ uns ansagt, insgesamt eine reizvoll unterhaltende und abwechslungsreich ge- mischte Kleinkunstfolge. Dr. Oskar Wessel. ꝛ Der Plauderer im neuen„Halmgarten“- Programm heißt Max Lustig. Selbst wenn ihm der Standesbeamte früher einen anderen Namen ins Register geschrieben haben sollte, weil man von dem kleinen Max nicht ahnen konnte, daß er einmal zum Kabarett gehen Zur Mannheimer Festaufführung res der siegreiche Torgauer Marsch. Hier zucken wir vielmehr mit in den Geburtswehen eines in Trotz und Zähigkeit erkämpften Sie- ges, spüren etwas vom tragischen Gewicht der Verantwortung, atmen die einsamen Schatten um einen Grogen. Wie durch einen schweren, fernen Traum gleiten die Silhouetten von Sanssouci, die Windspiele, das Flötenkonzert, die geliebten Bücher.. Wann war das? Hart und karg ist die Zeit geworden, ernst und karg der König. Alles lastet auf ihm. Auch in der königlichen Familie düstert das Verhängnis, Prinz Hein- rich stirbt. Generäle zaudern. D Gegner triumphieren bereits. Vieles geschieht in diesem Film: am Rande des Kriegsgeschehens, in Einzelgestalten, im Ab und Auf des Schlachtenglücks, in herben Episoden und jäher stürmischer Entbrannt- heit. Aber immer wieder kehrt der weiße Lichtkegel zum Gesicht des Königs zurück. zu dieser zerfurchten Stirn, zu diesem Munde, der bitter schweigt, um jäh wieder die Be- fehle auszuschleudern, Entschlossenheit zu sammein, den neuen Aufbruch zu ordnen. Und dann sieht man förmlich, wie der Wille Friedrichs das Geschehen aus dem Boden stampft, von neuem die preußischen Regi- menter gegen Torgau marschieren, in den Ar- tillerieblitzen vor Schweidnitz stehen, der Sieg die alten Fahnen entfaltet, Berlin jubelt, die Landschaft des Sieges und des Frieden“ in breiten Kornbahnen wallt, überwogt von den triumphalen Wolkenhimmeln leuchtender, befriedeter Erde. Der König aber— denn dies Werk ist zu- tiefst ein Königsdrama, ein Charakterdrama mit der Wucht des Beispiels— steht entrück- ter denn je, einsamer denn je im Bewußtsein erfüllter Sendung. würde: lustig ist dieser scharmante Wiener jedenfalls in seinen gefälligen Plaudereien und als Grinzinger Dienstmannstype aus den Tagen der Doppelmonarchie mit Lu Ban d als walzergewandter Partnerin. Wie man den ganzen Abend im„Palmgarten“ als hugmori- ges, in allen Farben der unbeschwerten Hei- terkeit schillerndes Osterei für die Mannhei- mer aufgefaßt wissen will, zeigt die fast pau- senlose Folge zwerchfellangreifender Haupt- nummern. Dodi, der italienische Wander- musikant, packt aus seinem Cutaway ein ganzes Arsenal kleiner und großer Instru- man wirklich hin und wieder nicht mente aus, geigt Toscas Sehnsucht auf einer Miniaturvioline, streicht sauber einer Kreu- zung zwischen Kniegeige und Trompete über die Saiten und hat dann mit dem Einfach- sten den größten Erfolg: wenn er auf einem Stück Zeitungspapier„Lilli Marleen“ bläst und am Schluß sein„Handophon“ intervall- sicher quetscht. Mit täppisch-neckischen Tierminiaturen lösen die Walkers den Schautanz Emmi Drexlers ab, einen Fox auf Spitzen und einen sinnenfrohen Fächer- tanz. Aus dem Tänzerischen wächst auch die wahrhaft gummielastische Gelenkigkeits- akrobatik Ellentrauts auf, die ohne Spiegel spielend ihre Rückseite betrachten kann. Hervorragende Springkunst zeigen die Julians, deren jüngster„Ikarier“ tnit einem sauberen Doppelsalto stürmischen Son- derbeifall findet. Ihre Gewandtheit überset- zen die beiden Bruwals in die derbe Gro- teske, das Allegro-Trio in einen Karne- valsscherz von tollem Tempo. Hier weiß mehr, ob die beiden Faschingskavaliere mit einer Gliederpuppe oder mit ihrer blonden Part- nerin spielen, die da am Schluß mit heilen Knochen aus dem Pierettekostüm schlüpft. Noch weniger klar wird man sich, über den geheimnisvollen Ingo, der den indischen Vogis verblüffende Seiltricks abgelauscht hat und den Mannheimern nun gar die Gedanken abliest. Dagegen ist Elli Corelli ganz ohne Geheimnis, endlich wieder einmal eine Vor- tragskünstlerin von volkstümlichem, gewiß etwas handfestem, aber wirkungskräftigem Humor. Dr. Peter Funk. Schauturnen in Ladenburg Eine schöne Osterfreude will die Turn- und Sportgemeinde Ladenburg der Einwohner- schaft mit ihrem Schauturnen der Turnerin- nen- und Schülerinnen-Abteilung am Oster- montagnachmittag in der Vereinsturnhalle Pflastermühle bereiten. Ein fein ausgestat- tetes reichhaltiges Programm lädt mit den Worten ein:„Komm zu uns zu einer Stunde der Freude, Schönheit und Kraft“. Am Ostersonntag begehen die Eheleute Heinrich Gaber und Ehefrau Elise, geb. Braun, Haupt- straße 9, das Fest der silbernen Hochzeit. Hleine Mannheimer Stadtchronik Berufsausbildung von Kriegsversehrten Die DAF hat angeordnet, daß Kriegsver- sehrten die Gebühren für Teilnahme an den Veranstaltungen des Deutschen Berufser- ziehungswerkes zu erlassen sind. Voraus- setzung ist, daß die Kriegsversehrten ein Ver- sehrtengeld beziehen, ihrem Antrag auf Ge— bührenerlaß eine Bescheinigung des Wehr- machtsfürsorge- und Versorgungsamtes bei- fügen und daß sie nach vorheriger Berufs- laufbahnberatung des Berufserziehungswer- kes zu den Lehrgemeinschaften und Aufbau- kameradschaften zugelassen werden, für die sie sich gemeldet haben. „Städt. Standkonzerte. Die heliebten städti- schen Standkonzerte werden an Ostern wie⸗ der aufgenommen. Bei gutem Wetter spielen am Wasserturm, und zwar jeweils von 11.30 bis 12.30 Uhr: Am Ostersonntag der Musikzug der SA-Standarte 171 unter Lei- tung von Hauptsturmführer Homann-Webau: 1.„Pro Patria', Marsch v. O. Homann-Webau; 2 Ouvertüre zu„Rienzi“ von R. Wagner; 3. Melodienfolge aus Wagners„Parsival“ von G. Paepke; 4. Abend am Rhein, Stimmunęs- bild von W. Lautenschläger; 5. Frühlings- grüße von O. Homann-Webau; 6.„Adel der Kämpfer“, Marsch v. W. Kern; 7. Mussinan-— marsch von C. Carl.— Am Ostermon-— tag der Kreismusikzug der NSDAP unter Leitung von Kreismusikzugführer Th. Weick: 1.„Fanfarenklänge“ von Fucik-Homann-We— bau; 2. Ouvertüre„Zigeunerin“ von Balfe; 3. Walzer„Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust“ von Strauß; 4.„Vision der Sehnsucht“ von Garnier; 5. Potpourri„Der Bettelstudent“ von Millöcker; 6. Märsche und Soldatenlieder. Staatliche Abschlußprüfung am NsSV-Se⸗ minar Mannheim. Am 20. März haben sich Veit Harlan, der Schöpfer des großzügi- gen Filmwerks, hat die Fülle dramatischer Einzelzüge und Einzelszenen keineswegs ins historisierende„Schlachtenpanorama“ sich ausbreiten lassen, sondern sie immer wieder um die Gestalt des Königs gruppiert, über dessen Stirn alle tragischen Schatten, alles dennoch aufblendende Licht hinzuwechseln scheinen, um die große Bewährung eines Genies zu deuten. Inmitten des wuchtigen, menschlich packenden Zeit- und Königpor- träts lebt das tragisch umwitterte, aus harten Sorgenfalten erschütternd ansprechende Mie- nenspiel eines Otto Gebühr. In Kristina Söderbaums lebensvollen Zügen spiegelt sich fraulich ergreifend das Schicksal der Lie- benden zwischen den Schlachten, während Gustav Fröhlich als trotzig eigenwilliger Feldwebel Treskow' ein soldatisch herbes, ganz neues Gesicht ins Filmdrama bringt. Eine Fülle bekannter historischer Gestalten kormt im übrigen mit sparsamen, kräftigen Strichen den Seiten- und Hintergrund der friderizianischen Landschaft. Durch alles hin- durch— bildlich und sinnbildlich— leuchten die Augen des großen Königs. Dr. Oskar Wessel Zwischen Himmel und Erde Ufa-Palast, Mannheim Der Herr Vater beherrscht unumschränkt sein Geschäft, sein Haus und seine Söhne. Der Ratsherr und Dachdeckermeister weiß, was seinem Stand und der Ehre des Hauses gemäß ist. Das Leben seiner Kinder meint er genau so regulieren zu können, wie den Gang seiner Geschäfte. Hart und unerbittlich regiert er und will so weiterbauen und seinen Söhnen und dem Geschäft eine glanzvolle Zukunft sichern. Der Film führt uns auf das Dach der neu zu deckenden Kirche, die Söhne des großen Rottwinkel(Werner Kraus) arbeiten selbst unter freim Hmmel, hoch über den Pöchern Kantens. Wir schauen mit ihnen hinaus 19 Volkspflegerinnen der staatlichen Ab- schlußprüfung mit Erfolg unterzogen. Davon waren 6 aus Mannheim, 5 aus dem Gau Ba- den und 6 von auswärts. Am 23. März ha- ben 10 Jugendleiterinnen und am 27. März 44 Kindergärtnerinnen die staatliche Ab- schlußprüfung bestanden. Von den Jugend- leiterinnen waren 2 aus Mannheim, 2 aus dem Gau Baden und 6 von auswärts. Von den Kindergärtnerinnen stammen 12 aus Mann- heim, 20 aus dem Gau Baden und 12 aus anderen Gauen des Reiches. Erlaubnissperre für neu zu errichtende Gast- und Schankwirtschaften. Nach einer im Badischen Gesetz- und Verordnunęsblatt ver- öfkentlichten Verordnung des Ministers des Innern wird die in§ 1 der Verordnung über die Erlaubnissperre für neu zu errichtende Gast- und Schankwirtschaften vom 2. 4. 1936 bestimmte Frist bis zum 1. 4. 1944 verlängert. Soldatengrüße von der Front erreichten das HB von Oberfeldw. Kurt Helm und Uffz. C. Müller. Das 40jährige Ehejubiläum feiern Kaufmann Ar- thur Reese und Frau Marie, geb. Eisenhut, Trait- teurstraße 60. Für treue Dienste. Der Führer hat dem Schiffs- führer Wilhelm Albers in Rotenkirchen das Treu- dienst-Ehrenzeichen für 50jährige treue Dienste bei der Firma Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft in Mannheim verliehen.— Dem Reichsbankinspektor Otto Trube, Haydnstraße 6, wurde für 40jährige e das goldene Treudienstehrenzeichen ver- ehen. 7 Der Bad. Finanz- und wWirtschaftsminister hat dem Schlosser Peter Schork in Mannheim die Ehrenurkunde für 40jährige treue Arbeit bei der Firma Hehn& Greiner vorm. Andreas König, Stahl- bau in Mannheim, und der verkäuferin Johanna Beck in Mannheim das Ehrendiplom für 25jährige Dienstzeit bei der Firma Fritz Sator, Zigarren- Fachmann in Mannheim erteilt. Verdunkelungszeit: von 21.00—.30 Uhr übers flache Land und verstehen, wie der jün- gere Sohn Marin Urteh den Wolken nach- schaut und dem gestrengen Vater zuviel an Dinge denkt, die außerhalb des Geschäftes liegen. Anders der ältere Sohn(Wolfsang Luschk); er steht mit beiden Füßen auf der Erde, ist flx und immer guter Dinge. So schätzt ihn der Vater mehr als den Jüngeren. Nur des Vaters Urteil gilt, erst harte Schläge müssen den starrköpflgen Rottwinkel treffen, bis er beginnt, auch in die Menschen hinein- zuschauen und nicht nur kühl berechnend zu planen. Der jüngere Sohn kehrt als ganzer Kerl aus dem Siebziger Krieg zurück, er trifft den Vater erblindet und von seinem älteren Sohn fast um Hab und Gut gebracht. Harte Worte fallen, bis Klarheit geschaffen und der Vater durch die Enttäuschung über seinen älteren Sohn wieder sehend wird. Aber auch dann geht Vater Rottwinkel unerbittlich den Weg bis zu dem ihm nötig scheinenden Ende. Der Sohn muß durch seinen Tod die Ehre des Hauses wieder herstellen, die dem Meister höher als das Leben steht. Werner Kraus spielt den Handwerksmei- ster und Vater so packend, daß wir wirk- lich einen Menschen jener Jahre vor uns sehen, unerbittlich gegen sich und seine Um- welt, nur der Pflicht und der Ehre lebend. Aufrecht und undurchsichtig in der Zeit des großen Rottwinkel, aufrecht und ohne ein Zeichen des Schmerzes als Blinder, aufrecht und ohne der Außenwelt die innere Wand- lung zu zeigen, als das Schicksal die schwer- sten Entschlüsse von ihm fordert. Keine Geste ist zuviel, hart und klar gibt Kraus dem Rottwinkel Gestalt. Mit dunklen, er-⸗ schreckten Augen schaut Gisela Uhlen, die das Mädchen spielt, für das die Herzen der beiden Brüder entbrannten, ins Leben, und mit der ihr eigenen Weichheit versucht sie gegen das unverständliche Schicksal anzu- kämpfen. Der Film hat unter der Spiellei- tung Dr. Harald Brauns sehr wahr ein Bild jener Zeit gezeichnet. Lisel Stürmann. Ergebnisse des Karfreitag Fußball in Süddeutschland Meisterschaftsspiele SpVgg. Mundenheim— VfR Frankenthal..1 VfIL Neckarau— SyV Waldhoefrf... 01 VfB Mühlburg— Freiburger FOG.... 61 h Straßburg— RSC Straßburg SVgg. Kolmar— ScC Schiltighheimmm 521 SpVgg. Mülhausen— FC Hagenau. 1·3 Stuttgart. Kickers— LSV Crailsheim(FS).2 SpVgg. Fürth— 1. FC Nürnberg 2²¹ TSV 1860 München— Bayern München 12¹ Neumeyer Nürnberg— Eintr./Fr. Nürnberg.3 Jahn Regensburg— Schweinfurt 05. 44031 Schwaben Augsburg— BC Aussburg:0 Endspiele um die badische Meisterschaft Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. SV Waldhof 3 3 0 0 13:2 6 VfB Mühlburg 3 2 0 1 11:9 4 VfL Neckarau 3 1 0 2:9 2 Freiburger FC 3 0 0 3:18 0 Meisterschafts- und Freundschaftsspiele im Reich Berlin/ Mark Brandenburg: Jubiläumsturnier des BSV 92: Hertha/BSC— Minerva 99. 5˙1 Berliner Sv 92— Blauweiß 1890..0 Sachsen: Turnier: Pura 99 Leipzig— SpVg. Leipzig 10:1 Wacker Leipzig— TuB Leipzig.2 Polizei Chemnitz— VfB Leipzig(PS.) 23 Dresdner Sc— Chemnitzer BC(FS):5 Mitte: Turnier: Fort. Magdeburg— VfL Vikt. Neustadt:0 Victoria Hamburg— Wilhelmsburg 09. Holstein Kiel— Barmbecker SWS. 1 Eimsbüttel Hamburg— Altona 93. Niedersachsen: Wilnelmshaven 05— Eintr. Braunschweig LsV Wolfenbüttel— Hannover 96. VfL Osnabrück— Werder Bremen Westfalen: Crick /Vikt. Magdebg.— Sc 1900 Magdebg..13 2 1·0 2 0 4 0 Schalke 04— Gelsenguß Gelsenkirchen 2 1 3 2 3 3 Nordmark: 8 71 — d SOe Niederrhein: Duisburg 48/9— Tus Helene Altenessen Fortuna Düsseldorf— Schwarzweiß Essen SSyV Woppertal— Hamborn 07. 1 Rotweiß Essen— Rotweiß Oberhausen. Köln-Aachen: VfL 99 Köln— Viktoria Köln — — 1. Zwischenrunde um den Tschammerpokal W. B. SyVgg. 07 Mannheim und SC Reilingen verzichteten auf Teilnahme, Olympia Neu- ———* Freilos; Su Schwetzingen— Sc Käfertall.:3 FG Kirchheim— FV 08 Hockenheim(n..):3 Tus Meckesheim— Union Heidelberg. 3 Olympia Kirrlach— FV Philippsburg kpfl. f. K. FV Ladenburg— FV Hemsbach kampflos für L. Vikt. Wallstadt— Allem. 08 Ivesh.(n..) 10:9 TV 1846 Mannheim— FC 08 Mannheim TSV Walldorf— VfB Wiesloch kampfl. f. Wallst. Spfr. Leimen— Fortuna Edingzenn SpV. Sandhausen— Phönix Mannh.(n..) TV 1886 Handschuhsheim— FV 09 Weinh. FV Brühl— SVgg. 98 Seckenheim FV 1922 Wiesental— BSG. Hommelwerke. FVg. Eppelheim— Germ. Friedrichsf.(n..) TSG Rohrbach— Amicitia Viernheim. Sport in Kürze Annl Das vom Führer gestiftete Ehrenzeichen für deutsche Volkspflege wurde dem Ehrenführer der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft, Gs. Hax Gerlin), verliehen. Nun hat auch der spanische Fußballmeister FC vValencia die Aufforderung erhalten, fünf seiner besten Spieler für die Länderelf bereit- zuhalten. Es wurden die Pässe der Stürmer Epi, Mundo, Asensi und Gorostiza sowie des Vertei- digers Juan Ramon für die Reise nach Deutsch- land angefordert. Für den Großen Deutschlandpreis der Drei- jährigen im Werte von 100 000 RM, war der dritte Einsatz zu zahlen. Insgesamt blieben 67 Pferde startberechtigt, unter ihnen Blaue Adria, Austerus, Aureolus, Effendi, Girodano, Adlerflug, Osiris, Passion und Ortwin, die Spitzenpferde des Jahrganges. im restlos gefüllten Breslauer Zirkus Busch siegte Runge über ten Hoff im Schluß- kampf um die Meisterschaft im Schwergewicht knapp, aber verdient nach Punkten. Im Halb- schwergewicht flel der Titel an den Deutschen Meister Adolf Baumgarten, der Koller nach Punkten schlagen konnte. Heinrich ten Hoff be- stritt seinen 200. Kampf, während Runge nun schon 331 Kämpfe hinter sich hat. — ————————————— ————————— Knapp uber verdiĩeni jr Waldhoi VfL Neckarau— SV Waldhof:1(:1) Dieses für die 3. Badische Kriegsmeisterschaft so wichtige Spiel am Karfreitag an der„Altri-— per Führe“ zog 3000 Zuschauer ganz in seinen Bann, zumal beide Mannschaften mit recht gu- ten Leistungen aufwarteten und es an schönen und fesselnden Momenten nicht fehlte. Es war jedenfalls ein großer, mitunter auch harter Fußballkampf, in dem leistungsmäßig alle Erwar- tungen übertroffen wurden und der um Klassen besser war wie Waldhofs jüngste Begegnung mit Mühlburg. Waldhof verdankt seinen zwar nur knap- pen, aber durchaus verdienten Sieg hauptsäch- lich der besseren technischen Beschlagenheit seiner Mannschaft, deren hervorstechendsten Leute Keimig im Tor, die beiden Verteidiger Schneider und Mayer, Grünhag sowie Adam in der Läuferreihe waren. Im Sturm mangelte es diesmal an dem sonst üblichen und kür das Auge so gefälligen Zusammenspiel, ob- gleich Erb sehr einsatzfreudig bei der Sache war und von Günderoth und Lauten- bach tatkräftig unterstützt wurde. Der Meister Neckarau kämpfte mit verbisse- ner Zähigkeit und hatte in den hinteren Reihen gleichfalls seine stärksten Kräfte. Wiederholt zeichnete sich der flinke Torwart Roßberg durch feine Paraden aus und die schon immer bewährten Kämpen Lutz und Gönner bil- deten auch diesmal ein schwer zu nehmendes Hindernis. Der talentierte Klostermann und auch Kuhn halfen die Deckung verstär- ken, wodurch es dem Sturm oft an genauen Voriagen mangelte. Hack erwies sich einmal mehr als gefährlichster Angreifer, aber auch der alte, verdienstvolle Benner spielte über lange Strecken wie einst im Mai. Das einzige Tor des Tages flel in der 29. Mi- nute, als Zimmermann am linken Flügel durch- gekommen war und Lautenbach seine mustergültige Vorlage aus nächster Nähe scharf und unhaltbar einschoß. Dieser knappe Vor- sprung war zwar einige Male nach der Pause während einer vorübergehenden Drangperiode Neckaraus gefährdet, aber Waldhofs Hinter- mannschaft hielt ihn doch sicher und hier allen voran der Nachwuchsmann Grünhag, dessen sachliche Spielweise einen besonders nachhal- tigen Eindruck hinterließ. Schiedsrichter Dehm(Durlach) unterstanden kolgende Mannschaften: VtL Neckarau: Roßberg; Rüttgens, Gön- ner; Kuhn, Lutz, Klostermann; Neutz, Hack, Preschle, Benner, Gärtner. SV Waldhof: Keimig; Schneider, Mayer; Sättele, Grünhag, Adam; Eberhardt, Lautenbach, Erb, Günderoth, Zimmermann. „Kleebluit“ füliri in Buyern Die Fußballmeisterschaft in Bayern dürfte bei den Spielen am Karfreitag eine entscheidende Wendung erfahren haben. Der Meister TSV 1360 München hat den lange mit Erfolg vertei- digten ersten Tabellenplatz an die Spvgsg. Fürth abtreten müssen. Die Münchner Löwen können sogar noch vom FC Schweinfurt überflügelt werden. Die Umgruppierung erfolgt nicht nur durch den:-Sieg der Fürther über den 1. FC Nürnberg, vielmehr noch durch die beiden Un- entschieder(:), die 1360 und Schweinfurt 05 in ihren Spielen gegen Bayern und Jahn Regens- burg zustande brachten, Zum 136. Male Kleeblatt— Club Dieses wichtige Spiel hatte in Ronhof rund 10 000 Zuschauer angelockt. Der knappe, schon zur Pause feststehende:-Sieg der Fürther ist nicht unverdient. Den kleinen spielerischen Vor- teil der Hausherren nutzten Basler und Bimsner zu zwei Toren aus, erst erzielte der 1. FC Nürn- berg durch einen Weitschuß des Verteidigers Bilimann den einzigen Gegentreffer, allerdings vergaben Neugart und der Halbrechte Luther zwei sogenannte totsichere Gelegenheiten. Im zweiten Abschnitt traten die bedenklichen Schwä- chen der Fürther Abwehr gegen den nun drän- genden„Club“ klar zu Tage. Allein Fiederer, der überall aushalf, rettete den Sieg und die wertvollen Punkte. Vor gleichfalls 10 000 Zuschauern trennten sich in München 1860 und Bayern:1 unentschieden. Das zu engmaschige Stürmerspiel der„Löwen“ scheiterte an der starken Abwehr der Rothasen, die durch ihren Angriffsführer Maschauer schon in der dritten Minute zum ersten Tor kamen, ein Kopfballtor von Burger brachte nach nur 20 Minuten den Gleichstand, wobei es bis zum Schluß blieb. Siemetsreiter vergab für Bayern den Sieg, als er in den letzten fünf Minuten einen Strafstoß vom Elfmeterpunkt verschoß. Schweinfurt 05 führte in Regensburg gegen Jahn durch. einen unverhofften erfolgreichen Schuß von Kitzinger bis vier Minuten vor dem Abpfiff noch mit:0, doch zu dieser Zeit erzielte der Regensburger Mittelstürmer Seitz gegen die verzweifelt kämpfenden Gäste den längst fälli- gen:-Gleichstand. Der Stand der Tabellspitze lautet: 1. Spielvereinigung Fürtn 29:7 2. TSV 1860 München 29:9 3. FC Schweinfurt 05 28:8 1eMrübernng. 21:13 Tausend Jahre auf dem Spielfeld Im vorspiel Bayern gegen 1860 München stan- den sich die Altmannschaften beider Vereine gegenüber. Das Gesamtalter aller 22 Spieler er- reichte nahezu 1000 Jahre, Bayerns Senioren waren geschickter im Ausnutzen der Torgele- genheiten und gewannen mit 3715 DsScC verlor wieder Der chemnitzer Bs erweist sich als einer der spielstärksten Vereine in Sachsen. Der Dresdner Sc, den die hohe.-Niederlage in der Meister- schaft nicht ruhen ließ, hatte die Chemnitzer am Karfreitag zu einem Freundschaftsspiel nach dem Ostragehege eingeladen. Aber auch diesmal Verdis, Nessò da Requiem“ am Karfreiſo9 Drittes Konzert des Beethoven-Chores in Ludwigshafen Verdis größtes Chorwerk, die Toten- messe, hat in Deutschland stets dem Kon-— zertsaal gehört. Das entspricht dem Cha- rakter dieses„Requiems“ eher als dem Geist der Bachschen Matthäuspassion, die man nur sehr selten in einer gotischen Kirche hört, dem ihr gemäßen Raum. Man braucht dar- über die religiös-weltanschauliche Seite von Verdis Chorwerk nicht zu verkennen. Die Aufführung durch den Beethoven-Chor im 16-Feierabendhaus gab am Karfreitag wieder einmal Aufschluß über die Doppel- natur dieser großgegliederten Totenmesse. Das südländische Wesen, das der ursprüng- liche Musikdramatiker und echte Theatrali- ker Verdi in keinem Zuge des grandiosen Messewerkes verleugnet, sprengt zwar alle Voraussetzungen des liturgischen Gebrauchs, nicht jedoch die einer romantisch erlebten christlichen Weltschau, wie man früher ge- legentlich gern behauptete. Es gab Dirigen- ten, die daraus eine betont in Klangmale- reien schwelgende, auhßerliche Theatralik des „Requiems“ folgerten. Sie versuchten, diesen Verdi der„Aida“-Zeit gleichsam als latei- nisch-religiöse Oper z⁊zu rechtfertigen. Daß dieser Schluſ jedoch nicht einfach aus der Tatsache zu begründen war, Verdi sei zwar durch den Tod des nationalen Dichterroman- tikers Alessandro Manzoni zur Vertonung eines Messetextes veranlaßt worden, sein Genie aber habe dann ein Großwerk der Weltliteratur gezeugt, deckte kein anderer als Wilhelm Furtwängler in neuerer Zeit überzeugend auf. Ihm kommt das Verdienst zu, einer Neuverschmelzung der gegensätz- lichen Landschafts- und Welterlebnisse in diesem Verdi den Weg bereitet zu haben. Er begriff des Meisters„Requiem“ wis⸗der ganz aus dessen umfassender Künstler- schennatur. und Men- Die Wiedergabe durch den Ludwigshafener Beethoven-Chor unter Leitung des Universi- tätsmusikdirektors Prof. Dr. Poppen lag, stilistisch gesehen, auf der gleichen Linie. Sie wich dem südländischen Uberschwang des Dramas um die letzen Dinge nicht aus, Sie gab der Weltenkatastrophe, wie Verdi sie im „Dies irae“ versinnlicht, lapidar und mit einer schon gegenständlich zwingenden Realistik Ausdruck. Verdi fordert ihn hier, im Kern- stück des Werkes, durch den Instrumental- pomp und durch die leidenschaftliche Ge- bärde seiner erregenden und erschütternden Schilderungen im Klang. Folgerichtig nahm Poppen dem Jüngsten Gericht nichts von seiner üppigen Klangphantastik. Sie kennt bei Verdi, wie man wieder einmal erfuhr, bei aller Lösung von tieferen philosophischen Hintergründen auch im sichverschwendenden Musizieren keine bloße Pose, keinen Leerlauf. Aber Poppen verhalf nicht weniger der jen- seitig gewendeten Lyrik Verdis, der melo- disch so bezaubernden Lamentation des„La- erymosa“ etwa oder dem wundersamen Ein- klang-Duett des„Agnus Dei“, zu ihrer be⸗ kenntnishaften Verinnerlichung. Schon da- durch unterstrich er den Willen, als Dirigent die reiche seelisch-künstlerische Skala des verdischen Klangstiles auf den hohen Sinn der„Messa da Requiem“ auszurichten. Zum wesentlichen Träger dieser von Poppen angestrebten Haltung wurde in der klang- lichen Gestaltung des Werkes das Landes- sinfonieorchester Westmark. Ihm kam ja nicht zuletzt die Aufgabe zu, Verdis Klangfarbigkeit an den dramatischen Höhe- punkten zu erfüllen. Sie erschien in der Lud- wigshafener Aufführung um 80 wichtiger, als der Beethoven-Chor, so Tüchtiges er auch leistete, cem reichen und ausgiebigen gewann der CBC, und zwar mit:2(:1) Toren recht sicher über den Meister, der mit einer verhältnismäßig starken Mannschaft an- getreten war. Im einzigen Punktspiel war die Ordnungspolizei Chemnitz über den VfB Leip- zig erfolgreich. Zwar fehlte der in Wuppertal weilende Willimowski, aber dafür spielte nach längerer Pause Helmchen wieder, der jedoch den Leipziger Mittelläufer Thiele anschlug, und eine halbe Stunde vor Schluß vom Felde ver- wiesen wurde. als Kassierer und Ansager 925 Dempsey Sport-Diktator der USA Stockholm, 3. April. Eig. Dienst Jack Dempsey, ter ist in aller Stille zum Sportdiktator der USA er- hoben und damit nach einem kläglichen Abstieg von der Höhe seines Ruhmes wieder in der Reihe der„Populären“ aufgenommen worden. Washington hat ihm nämlich, einem schwedi⸗- schen Bericht zufolge, den Auftrag erteilt, die allgemeine Sportausbildung in den USA zu über- wachen und zu verbessern. Dempsey hat ein abenteuerliches Leben hinter sich. In seiner Glanzzeit verdiente er mehrfach ein Millionenvermögen, das ihm jedoch stets wie Sand aus den Fingern rann. Bevor er den ehren- vollen Regierungsauftrag erhielt, zog er mit einer kleinen, wenig sportlichen Boxergemeinds durch die Lande. Kurze Meldungen aus der Heimat 1. Saarlautern. Oem Tod in die Arme gelaufen.) Im Krankenhaus starb das sechs Jahre alte Bübchen des Einwohners Richard sSchmidt in Lebach, der beim Uberqueren der Straße in einen schweren Lastwagen gelaufen war und einen Schädelbruch und erhebliche Beinverletzungen davongetragen hatte. 505 r. Liebensweiler. Auf der Flucht er- schossen) Der in einem Dorf unweit Truchtersheim wohnhafte Emil K. wurde bei einem Versuch, die Grenze nach der Schwieiz zu überschreiten, von einem Grenzer ertappt. Er versuchte sich der Verhaftung durch die Flucht zu entziehen, und wurde dabei er- schossen. 31 1. Limburg. Empfindlich bestraft) Im Landkreis Limburg hatten sich drei Müh⸗ lenbesitzer gegen die bestehende Vorschrift zur Sicherstellung der Ernährung des deut- schen Volkes vergangen. Nun wurcen ihnen die Mühlen abgenommen und zuverlässigen Leitern übergeben, ohne daß die früheren Be- sitzer Anspruch auf Entschädigung erheben können. frauen lernen und hellen Im Dienste der Volksgesundheit/ Brief aus der Gauhauptstadt Karlsruhe. Kein Mensch hat im Leben je ausgelernt. Immer wird er, wenn er nicht den eingebildeten Dünkel hat, alles zu kön- nen, für praktische Fingerzeige dankbar sein, die ihm die Arbeit erleichtern oder die ihm neue Wege weisen. Besonders im Kriege übernimmt man gern erprobte Ratschläge und Kniffe, mit denen man sich selbst und der Volksgemeinschaft nützen kann. Die Haus- frauen besonders wissen das zu schätzen. Sie alle wissen, wie man kocht und heizt. Aber als dieser Tage die großen roten Omnibusse, die im Auftrag der Reichsstelle Kohlen die deutschen Gaue durchfahren, im Zentrum der Stadt Halt machten— wie vor einiger Zeit auf dem Mannheimer Marktplatz— da haben sie von der freundlichen Einladung zahlreich Gebrauch gemacht, die Beratungsstelle im Auto aufzusuchen. Manche Hausfrau wird dabei Line neue Anregung bekommen hahen. Auch der Verkaufsraum in der Schule, wie ihn der Papier-, Schreibwaren- und Büro- bedarfshandel in der Handelsschule II für Mädchen eingerichtet hat, soll dazu dienen, den Mitgliedern der Fachgruppe Anregungen zu geben, zugleich aber auch einen tüchtigen Nachwuchs heranzubilden. Als sechzehnte Stadt im Reich und nach Mannheim zweite im Gau Baden erhielt Karlsruhe eine solche neuzeitlich und vorbildlich eingerichtete Fach- klasse. In einem bis zum letzten ausgestatte- ten Verkaufsraum, in dem sich alle Gegen- stände übersichtlich dem Kunden präsentie- ren und in dem vor und hinter dem Laden- tisch das Motto gilt„Mit Freundlichkeit geht's besser!“ lernt der Lehrling nicht nur mit den Dingen umzugehen, er lernt auch das Mate- rial kennen und beurteilen, lernt, seine Kun- den zu beraten und sich als Repräsentanten des Geschäfts zu fühlen. Werden in dieser Fachklasse die Mädel auf ihren künftigen Beruf vorbereitet, so lernten die 42 Mädel, die aus den verschiedensten Gauen des Reiches für ein Jahr in die BDM- Haushaltungsschule nach Karlsruͤhe gekom- Material der Soprane und Alte nicht die ge- wünschte Kraft und Fülle der Männerstimmen gegenüberstellen konnte, so daß der Chor- klang im allgemeinen Zzu gleichfarben blieb. Es zeugte desto eindringlicher für die sorg- kältige stimmliche Erziehung und die Musi- kalität der Beethoven-Vereinigung, daß sie die fugierten Sätze sehr klarlinig, die Doppel- chöre mit hinreißendem Schwung gab und sich überdies erfolgreich bemühte, neben dem menschlichen Ethos, dem der Meister in Sei- nem„Requiem“ huldigt, auch seiner Freude am sinnlich blühenden Klang gerecht zu wer- den. Die ausgewogene dynamische Schattie- rung in den lyrischen und epischen Episoden war jedenfalls sinnvoll begriffen, und die Tonfülle des Chores wäre größer erschie- nen, wenn Poppen vom Orchester hin und wieder weniger italienisches Brio gefordert und seinen Klang rücksichtsvoller dem des Chores angepaßt hätte. Die verpflichteten Einzelsänger waren mit Ernst und Hingabe bei ihren Aufgaben, ob- wohl sie sich nicht als ausgesprochene Bel- cantisten von italienischer Virtuosität in ihren dankbaren Gesangspartien fühlen mochten. Hannah Kleins lichter, schlankgewachse- ner und bis zum C hinauf strahlender So- pran führte musikalisch das Quartett, in dem sich Hildegard Henneckes weichströmen- der Mezzo als vortraglich erfahrene Stimme bewährte. Mehr auf kräftige Deklamation stellte der tonsichere Tenor Ernst Fischers ab. Theo Hannappel grundierte warm— füllig die Ensembles und gefiel trotz ge- legentlich ungenauer Intonation durch den leichten Fluß seines in der Höhe besonders wirksam eingesetzten Baritons. Im nahezu ausverkauften IG-Feierabend- haus hinterließ die Aufführung nachhaltige Eindrũücke. Dr. Peter Funk. Heinrich George inszeniert auf Einladung von Direktor Antal Neméth im ungarischen National- theater in Budapest„Kabale und Liebe“ in un- garischer Sprache. * men waren, vornehmlich den Beruf der Haus- frau. Auf allen Gebieten der Hauswirtschaft wurden sie ausgebildet und haben nun, da sie zumeist in einen sozialen Beruf eintreten, Kindergärtnerin, Säuglings- oder Kranken- schwester werden, ein Rüstzeug mit auf den Weg bekommen, das sie befähigt, sich voll zu entfalten. Sie werden in ihrem Beruf die gleiche Freude haben wie die Frauenhilfs- dienstmädel, die im Städtischen Kinderheim in der Kinder- und Säuglingspflege tätig sind, wo junges Leben sich um sie herum entfaltet und austollt. Mit 150 Mädeln des Frauen- hilfsdienstes marschiert Karlsruhe weitaus an der Spitze der oberrheinischen Städte. Auch junge volksdeutsche Mädel sind aus den Um- siedlerlagern zu ihnen gestoßen und finden hier nun in pflichtbewußter Einsatzbereit- schaft eine dankbare Aufgabe. Der Einsatz in der Säuglingspflege aber wäre nicht vollständig, wenn es nicht gelünge, dem Säuglingssterben immer mehr Einhalt gebieten. Frauenmilchsammelstelle im Kinderkranken- haus der Stadt Karlsruhe, rückblickend auf das erste Jahr ihres Bestehens, schöne Erfolge verzeichnen. In meist kleinen und kleinsten Mengen wurden 4050 Liter Frauenmilch ge⸗ sammelt und zur Ernährung schwerstkranker Säuglinge verwendet. Das bedeutet, daß mit dieser Frauenmilch rund 300 Säuglinge, die sonst unrettbar verloren gewesen wären, am Leben erhalten und viele andere gekräftigt werden konnten. Auch alle diese Frauen, die hier mitarbeiten— eine einzige Mutter hat über 300 Liter Frauenmilch abgeliefert— verdienen Dank und Anerkennung, denn sie setzen sich, wie die Mädchen und Frauen in den sozialen Berufen, für die Gesunderhal- tung und Pflege der Jugend und damit für die Nation ein. Das aber ist heute die größte M. L. und schönste Aufgabe, die wir haben. Hakenkreuzbanner verlag und Druckerei.m. b. H. Verlagsdirektor Dr. Walter Mehls(zur Zeit Wehrmacht), stellvertretender Hauptschriftleiter Dr. Kurt Dammann. ————— Mit Werken alter Meister Es waren durchweg Werke alter Meister, die zur Feierstunde in der Mannheimer Chri- stuskirche am Karfreitag beitrugen. Pale- strina und Vivaldi standen neben den ver- innerlichten deutschen Meistern der Orgel und des Choralsatzes Joh. Seb. Bach und dessen Vorläufern Kerll, Scheidt und neben M. Haydn, dessen Chor„Finsternis deckt das Land“ vorgetragen wurde. Den Hauptteil hatte Arno Landmann der Orgel vorbe⸗- 1 halten. Feierlich strahlender Glanz lag auf der einleitenden Toccata chromatica von J. K. Kerll. Im Klang der alten Barockorgel re⸗ gistrierend und so einen der Vorzüge des ge- waltigen Orgelwerkes in der Christuskirche ausnützend, gestaltete Landmann tiefschür- fend die Variationen über den Psalm„Da Jesus an dem Kreuze stundt“. Ganz ver- innerlicht erklang auch Strungks Choralvor- spiel„Lahß mich dein sein und bleiben“ in seiner mystischen, Urgründen entstiegenen und ergreifenden Sprache. Des Meisters des Concerto grosso Vivaldi war mit einer Be- arbeitung für die Orgel von Joh. Seb. Bach gedacht. Daß einen Bach die reichen Mög- lichkeiten der Orgelsprache reizen mußten, einem so instrumental empfundenen Werk die Weihe des Orgelklanges zu sichern, versteht man nach der meisterhaften Darbietung durch Arno Landmann. Ein Palestrina der Tiefe und Schönheit wurde vom Chor der Paulus- kirche in Ludwigshafen und dem Bach-Chor unter Landmanns Führung in schlichter, die Stimmung vertiefender Musikalität gesungen. offensichtli Ausgewogen im Klang, der Eigenart des In- halts gemäß nur in großen Linien schattiert, kam er sicher und sauber mit klarer Aus- sprache heraus. Nach Michael Haydns„Fin⸗ 4 sternis deckt dasLand“ beendete die Passacaglia den Abend. Oito Schlick. der einstige Box-Weltmeister, Auf diesem Gebiete kann die Verlag u. 8. Mannheim, Fernr.-Samm Erscheinungs woöchentl. Z2 Anzeigenpre Bültis. Zal Erfüllunssor oster-Ause ———————————— Sanv. — Ste Die im he Zahlen bev Schlagkraft gegen die 25 der Sowietar raum von dr tausend bo Weg in deut getreten, die Sowjetsoldat. jener brutal den Befehl i Tod stürmte deutschen Li Statistik. Si Fotografien, den letzten der Heimat Macht des 1 östlichen Lar krustete Hü⸗ sende von t den deutsche Die zähe, hat der dez eeinen weiter schen gebra. rialverluste innern an d des vergange sen Rüstung leicht sogar Ausfall von schützen eir küllen ist. De und Materia der deutsch * zeuge in der ꝛꝗerstört. All jene Behaur aus Moskau einsetzenden wisten sprac wietflugzeug eigene Verlr wie OKW-B fkast die Re. Das deuts len mit den Leistung der zur Kenntn. Soldaten in wahrhaftig gen einen F und lange Winterfeldz ten unsere schmalen G einer Frontl die Sowiets Sieg von st. »wirkung. 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