MITTwOoOM, 24 LANVAI 1946/ 13./186. ZAIRGANG/ NUUMUMII KINZIIvVInAAUTrSsDYnEIS 10 fr. 1-— 7 3e-⸗- 7 ſern ð 7 en⸗ L 7 1e, c P A⸗ 85 1* RPK. 1/12. Verlag: Hakenkreuzbanner Verlag und Druckerei GmbH., Mannheim, X 3, 14. Anzelgen und Vertrieb: Mannheim, R 1,-6, Fernsprech-s ammel-Nr. 34 166. Verlagsdirektor: Dr. Walter Mehls 60, 9(z. Z. im Feide). Stilv.: Emil, Laub. Erschein ungsweise sechsmal wöchentlich. Drucek: Mann⸗ heilmer Großdruckerei GmbHl. Bezugspreis: Durch Träger frei Haus 2,.— RM, durch die Post je- 1,70 RM zuzüglich Bestellgeld.- Z. Z. ist Anz eigenpreisliste Nr. 14 gültig. Hauptschriftleiter: 5 net; Fritz Kaiser, Stellvertr.: Dr. Alolis Winbauer. Berliner Schriftleitung: SW. 68, charlottenstraße 83. AUF KRIEGSDAUER MIIT DEM„HB“ ZUSAMMENGELEGT .30——— ind SV ting 8 en— 7 9 ch- 4 15 1410, 1910, 1048 4 2 + 4— n Der Reichsflührer 5% mit allen Vollmachten an die Ostfront entsandt/ Beginnende Stahili--„ 4, w: an, ven ue, rrt⸗ 0 eses Woꝛ as Echo unserer ma⸗ zierung im schlesischen Maum, fortdauernde Krise im Raum von pesen und in Ostnreunen Lerertehte ruge, ſre Grebe una imen Fieia mre Siege und ihre Niederlagen, die Träume, K die wir einmal in ihr geträumt haben und die CGon unserem Berliner Mitarbeiter) wo in Insterdurz und an dem Pregel- Bitternis der Enttäuschungen, mit denen uns das 4 G. 8. 24. Januar. 13 der von insterb und Schicksal geschlagen hat. e- Die Mmionenflut der Sowiets wülzt sleh zwar noch welter, aber verlangsamt. Mit wiütender K 47. 47 An diesem Tannenberg endete elnmal im cha- Vorbissenhelt stellen sleh unsere Soldaten und die Volkssturmmünner der Ostprovinzen dem ubßerst harten Widerstand, der ihnen Durch- 8³5 erste— 17 3 20 Massenansturm entgegen, dessen nächsten Ziele gegenwürtig sind: brüche unmöglich machte. die 3 — 5 1. Eroberung von Posen, um die Bahn weiter nach Westen auf Berlin freiruhaben. Unser Gezenangriff in Ungarn: 35 Lowen soviel Glauben, soviel Edelsinn, soviel nꝛ 2. Durchbruch von der Linie Deutsch-Eylau-Osterode-Allenstein auf die Weichselmündung bel 1ei Kühnheit und soviel Blut gewendet worden Der Plan der sowietischen Führung, gleic war. In jenem düst Jal Ger de hand Bibins, bei einem gleichzeitigen Vorstoff auf dem westlichen Weichselufer über Brombers auf zeitig init diesem Massenansturm in den deut- fandsgeschicht e 4 10 5*—2 Aite panzis, um s0 Ostpreufen abzuschnelden. zchenn Ostprovinzen auch zur Oftensive in ordensritter den verelnigten Polen und Litaüern eua 3. Der anhaltende Stof auf Bresla u, um das oberschlesische Industrie-Revier abzuschneiden, in einer wilden Schlacht. Der große Stillstand umtfassen und dann von hinten ber aufzurollen. Sowiets hatten in Westungarn über 30 Schüt-. bper ORKw.Bericht hat auch am 12. und 13. Tag tung auf Bromberg und Thorn. vor beiden] zen-Divisionen, 7 Panzerbrisaden, 3 Artillerie- sinn der 13 Ehe- der in ſhrer Wucht trotz der von unserer Ab- Städten wehrten deutsche Riegelstellungen die divisionen und 1 Flakdivision zu diesem Zweck nach Kiew hinunter deutschem Leben und deur- Be 3, wehr gerissenen Lücken an Menschen und Mate- Angriffe der über Gnesen und Hohensalza vor- zusammengezogen, während 11 weitere Schüt- schem Becht aufgeschlossen- entfremdete zich leute rial nicht nachlassenden Winteroffensive mit gedrungenen Sowiets ab; auf dem anderen zendivisionen Buda(Ofen) von Osten her zuferstarrte wieder in sich selbst und schmolz, lieser völliger Klarheit und dem Ernst, den die Stunde] Weichselufer wurde nach wütenden Häuser- stürmen versuchen. Unser eigener Angriff be- sammen zu jener unförmlichen Masse, die, die bund von uns verlangt, den Stand der Schlacht be-]kümpfen in den Städten Deutsch-Eylau, Oste- Bann am 19. Januar und machte die Sowiet- Ceberlegenheit des deutschen Westens zpärend, yurde kanntgegeben. In Oberschlesien hält die seit]f rode und Allenstein der Feind nördlich der pläne unmöslich. Stuhlweißenburg wurtle zu-nient mehr die Verbindung mit ihm. sondern lge- zwel Tagen zu beobachtende Versteifung unserer diese Städte verbindenden großen Eisenbahn- rückerobert, nachdem bereits zuvor der Durch-nur mehi die Feindschaft gegen ihm suchte. In ber, Abwehr an und zeigt die ersten Früchte der] linie aufgehalten. bruch zur Donau gelang. Diese Angriffs-Ver-jenem Jahre wurde auf dem blutigen Felde von e ge- neuen Maßnahmen. 4 bände sind jetzt auf dem Westufer des Stromes] Tanncnberg der Grundstein zu jener düsteren f in der Mitte dagegen lst noch alles in Huß, Die zweite starke feindliche Stoſrichtung auff eingeschwenkt und stehen vor Eresi, 25 kmvoand gelegt, die zwischen uns und dem Osten südlich von Budapest. immer höher und höher wuchs und ihre Schat- müssen wir mit schnellen improvisſerten Maſl- nahmen versuchen, die feindlichen Stöße zu ver- langsamen, bis die anlaufenden größeren Gegen- maßnahmen dann in den nächsten Tagen zur Auswirkung kommen können. Radikale Maßnahmen zur stabllislerung der rFont: „Der Führer hat seine besten Heerfhrer und nrennarte Männer wie den Reichsführer) oh Himmler zu den T. 35 81 ro 7 n tattet, werden radikale Entschlüsse fassen und kür die Durchführung garantieren. „Wir haben schon mehr als elne schwierige 3 Situatlon dem Frohlocken der Feinde und unse- ren eigenen Schwarzsehern zum Trotz am Ende doch gemeistert. So0 wird es auch dieses Mal bdein“, fügt das Blatt hinzu. Ver sowjetische Umfassungsveruch in Schlesien In Schlesſen wird bei Namslau und Oels erbittert weiter gerungen, ebenso wie südöstlich davon im Raum von Oppeln, wo um die Eisen- dahnstation Groß-Strehlitz gekümpft wird. Die Panzer der 1. ukrainischen Heeresgruppe ver- geden- mchen die hier um das schlesische Industriege- denn diet aufgebauten Schutzstellungen zu Überflü- viele geln, stoßen also weiter nach Norden vor und 1 vera vVersuchen dann nach Westen bei Breslau elnzu- „ Son-⸗ schwenken. Ausländische Meldungen, wonach leichen! die Sowiets die Oder erreicht haben, sind falsch. waren! Gerade in diesem Abschnitt verstürkt sich unser n aber! Widerstand immer mehr. -8· Die Schlacht um Ostpreußem nn der Mitte ist der Feind vor Posen an- in deaf gelangt. Hier versucht er, seinen Panzern . Infanteriekräfte nachzuschicken, 20 daß sich hier im Augenblick einer der Schwer- unkte der Schlacht entwickelt. Andere Stoß- eille bewegten sich von Süden her in Rich- jer ab- echneteß ers/ hie- Da bo——— ee,,—— igen be 1 2——„K rwiese E kislerbuch pälscheh doi 4* 2 2 Nmeni—— 8 K obing 0 nen 1 lunpd Suphuen Larüherſfß SY HuS353 E h 3 Ledu 7 W550 +◻ 9 54 1 Allenstein R wirdh 10 Wb REE H7/5 5 Et W3. ten. eif f—— zur Ge⸗ d, hronderg Zege aren, Verhält axlcns du——— ————— SU——————— S00e in fas 4— romme— % NA. W0l— angiaismor— 5 8* lenschenf 3. Kaman, 155— 5* onen infß 5—— 1 lubln Frans E. leming. 3— A Ita- meice in scndssiEN 2 ich wirch 250. ſschenstochaũ W iven Al-—** O 2—5 S——* 4 Huſnſon, ten 4 Hosr— 8 85 Osſonis—. 3—5 7 J0. en Län /e— g 20 e 3 9 au 84 b0. GsW,—* STarfoοο, Isouperex- r ime Zahl dei n, e 6 GuUVERNE Deu'sch- e, 4 175— 5 hen mnd—8508 384 2 W 5 Rumä- wc 21 259—— ben, da— + dic* S 0 0⁰— 22.— ome. ⁊Z⁊usur nen der —— mit—55 Vollmachten ausge- ostpreußischem Boden geht gegen Königs 4 * Unser Schlag gegen die 7. USl-Armee Die unmilielbare Bed. ohung von Von unserern Berliner Mitarbeiter) G. S. Berlin. 24. Januar den auf den Moderabschnitt. Unsere Truppen sind am Dienstag in Hagenau einsgedrungen, wo zur Stunde die Kämpfe noch anhalten. Städte wie Niederbronn, Reichshofen. Wörth, Sulz, Fröschweiler wurden befreit. Unser Brücken- kopf nördlich von Straßburs ist vereint worden mit der Hauptkampflinie im Nordelsafl, denn nordöstlicen von Bischweiler nahmen wir Runt⸗ zenheim und Sufflenheim und erreichten damit den Hagenauer Forst. Die im Oberelsaß von vier gaullistischen Divisionen. meistens Afrika- nern, zwischen Thann und Mülhausen versuch- ten Fesselungsangriffe blieben erfolglos, konn- ten ebensowenig wie die Kämpfe im Orscholz- riegel an der Saar unser weiteres Vordringen im Elsaß verhindern. Unsere neuen betrüchtlichen Fortschritte im Unterelsaß eind zun Zeit das bemerkenswer- teste Ereignis der Westfrontkämpfe, da die Schlacht in den Ardennen seit fünf Tagen er- heblich an Ausmaß nachgelassen hat. Die Ame- rikaner eind von der neuralgischen Stelle der südlichen Westfront, der Weißenburger Stelge wieder weiter abgedrängt und damit von dem Sprungbrett für einen Einbruch in südwest- 3 eugem wrna 2* nat, 33 W der Frontbogen noch flacher ge- Die& UBSA Rrmov befindet sich———— zug vor unseren scharf nachstoſfſenden Verbän- Pfalz und Saargebiet genommen deutsches Gebiet. Allmühlich besinnt auch die e der 7. USA-Armee im Straßburger Raum zu werden. kann vermuten. daſ das Nachlassen der 3 Ardennen wo durch unser wei- worden ist, s0 flach, daß er eigentlien schon keine Südflanke mehr besktzt. ein Anzeichen dafür ist, daß Eisenhower wieder einmal um- gruppiert. Sein Plan, durch beiderseitigen Durchbruch deutsche Verbände in den Ardennen einzukesseln, ist ja ein für allemal hinfällig geworden, da wir durch langsames Rückgehen auf die Ausgangsstellungen ihm die Voraus- setzungen dafür nahmen. Ob diese Umgruppierungen auf elne neue Of- fensive an der Saar oder im Aachener Kampf- raum schließen lassen, werden die nächsten Tage zeigen. USA-Soldoteska Genf, 24. Januar. mn den letzten zwei Jahren, s0 berichtet „American Army and Navy Journal“ mußten Strafverfahren gegen 3000 USA-Offlziere und Mannschaften in England eingeleitet werden. Davon führten 2858 zu Verurteilungen, darun- ter 19 wegen Mordes. Von diesen 19 wur- den 7 hingerichtet; außerdem wurden 24 Sol- daten wegen Vergewaltigungen englischer Mäd- chen verurteilt und drei davon erschossen. ten immer drohender auf unser Schicksal Warf. Fünfhundert Jahre später erfüllte sich wieder deutsches Schicksal an diesem Worte Tannen- berg. Aus dem dunklen Schatten war der töd- Uche Blitz gefahren. Aus der Dumpfheit'ar der Haß, aus dem Hasse der Kries entstanden. germanische Welt. Damals war es wieder Tan- nenberg, wo sich unser Schicksal wendete: dies- mal zum Guten wendete. An der Kraft deut- Siddernet atischer Tapferkeit. 42— ruhigen Hindenburgs, an der rlegenen Feldherrnkunst Ludendorffs zerbrach der russi- sche Sturm, zerbrach mehr als das: zerbrach das Selbstgetühl dieser russischen Welt. An die- sem Tannenberg holte sich die östliche Welt des Zarismus den Keim zu ſener töd! chen Krankheit, an der sie schließlich drei Jahre spä- ter zugrunde ging: das Mißtrauen gegen sich und ihre Kraft. Nun flammt wieder der Name Tannenberg auf. Und wieder brennt sich uns dieser Name in tiefer Erschütterung in unser Herz: Deutsche Soldaten haben auf Befehl des Führers das großartige Denkmal, das dort als Zeichen unse- res Sieges und mehr als das: als Zeichen unse- res ewigen und unvergänglichen Anspruchs auf dleses deutsche Land im Osten stand, in die Luft gesprengt und die Sürge Hindenburgs und Gattin in sichere Zonen des Westens ge- bracht. Es wird niemand im deutschen Volke geben, den diese Nachricht nicht getroffen hätte wie ein schmerzender Schlag. Nichts enthüllt die Düsternis der augenblicklichen Situation mehr als das gespenstisché Bild dieses Geleits, das den Sarg des großen Feldmarschalls, umgeben von den Fahnen seiner siegreichen Regimenter, über Vereitelte Durchbruchsversuche in Oberschlesien Heftige Kkůmpfe um Gleiwitz und Oppein/ Erfolgreiche Gegenangriffe östlich Breslau/ In Ostpreußen zäher deutscher Wider- stand vor Elbing und Mohrungen/ Neuer Sowietansturm in Kurland/ Neue Erfolge unserer Angriffsaktion im Elsaß Aus dem Führerhaupt quartier, 24. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be- kannt: Der Angriff südwestlich von Budapest gewann auch gestern, wirkungsvoll durch Ver- bände der Luftwaffe unterstützt und nach Ab- wehr stäürkerer feindlicher Gegenangriffe, weite- ren Raum nach Norden. Zwischen der Nordgrenze der Slowakei und der Weichsel wurden die bis in das Gebiet von Makow vorgedrungenen Bolschewisten im Gebirge aufgefangen. In Oberschlesſlen scheiterten sowjeti- sche Durchbruchsversuche am Ostrand des In- dustriegebietes. Gegen den Nordrand und gesgen die Oder zwischen Kosel und Bries ver- stärkte sich der feindliche Druek. Heftige Kämpfe toben in diesem Frontabschnitt beson- ders um Gleiwitz und Oppeln. Im Kampf- gebiet östlich Breslau warfen entschlos- sene Gegenangriffe unserer Verbände die Bol- schewisten aus mehreren Ortschaften. Aus dem Raum östlich Schieratz kämpften sich starke Teile der in der Tiefe des Schlachtfeldes ver- bliebenen deutschen Kräfte in die befohlene Aufnahmelinie zurück. Führung und Truppen haben hier in heldenmütigen Kämpfen unter schwierigsten Verhältnissen Hervorragendes ge- leistet. Bei Kalisch, Posen und am Bromberger Kanal dauern die erbitterten Kämpfe an. Im Westteil Ostpreußens schob sich der Feind gegen den zühen Widerstand unserer Di- visionen nach Norden und Nordosten in die Räume südlich Elbing und Mohrungen vor. Im östlichen Ostpreuffſen haben sich die Kämpfe an die Masurische Seenplatte verlagert. Insterburg ging nach harten Strafſenkämp- fen verloren. Am Pregel und an der Deime wur- den Uebersetzversuche der Bolschewisten abge- schlagen. In Kurland traten die Sowiets nach star- ker Feuervorbereitung mit Schwerpunkt südöst- lich Libau sowie südlich Frauenburg und nord- westlich Doblen mit zahlreichen Schützendivi- sionen und Panzern zum Angriff an. Der feind- liche Ansturm zerbrach an der, Standhaftigkeit der dort eingesetzten Truppen. In schweren Kämpfen wurden 101 sowietische Panzer ver- nichtet. Im Westen scheiterte zwischen Roermond und Geilenkirchen erneut die Mehrzahl der eng- lischen Angriffe. Nur bei Heinsberg drückte der Feind unsere Linien zurück. Die Zahl der im Roer-Brückenkopf seit Beginn der englischen Angriffe Panzer hat sich auf 150 erhöht. Im Laufe ihrer starken von Norden und We⸗ sten geführten Angriffe konnten die Amerika- ner gestern in das völlig zerstörte St. vVitnu eindringen. Gegen unsere Front südwestlich St. Vith und a Cmlerf-Abschnitt geführte feind- liche Vorstöße scheiterten. Im Raum von Vian- Kräften den ganzen Tag über bis zu 14mal an- griff, sind heftige Ortskämpfe im Gange. Zwischen Reipertsweiler und Hagenau drangen unsere Truppen bis an den Roth- und Moder-Abschnitt vor und säuberten das Gebiet nördlich davon vom Feinde. Auch der Hage- nauer Forst ist in seiner ganzen Ausdehnung durchschritten. Ein feindlicher Angriff aus Schlettstadt wurde abgeschlagen. Im Gebiet von Rappoltsweiler sind heftige Abwehrkämpfe mit den dort an- greifenden Amerikanern entbrannt. Im Kampf gegen den anslo- ee Nachschub versenkten unsere Schnellboo!„ vor der Scheldemündung nach harten Gefech- ten mit leichten feindlichen Seestreitkräften ei- nen Dampfer von 7000 BRT: ein weiterer wu-de torpediert, drei feindliche Artillerieschnellboote beschädigt. In Italien beschränkte sich der bFeind auf einzelne Vorstöße im mittleren und öst jichen Frontabschnitt, die abgewiesen wurden Bei ei- nem eigenen Stoßtruppunternehmen südw⸗⸗t''oh des Comacchio-Sees wurden mehrere feindche Unterstände gesprengt., Gefangene und Beute eingebracht. Anglo-amerikanische Terrorflfezer crif⸗ ken am gestrigen Tage westdeutsches Geblet an. Besonders in Neuß entstanden größere Hänser- schäden. Durch Tiefflieger wurden unter ver⸗ letzung des völkerrechts zwei Lazarettzüge hel Remagen und bei Hameln bombardiert und mit den, wo der Gegner mit zusammengefaßten Bordwaffen beschossen. ——— Die Heere des Zaren wälzten sich gegen de Aber dieses Bild soll nicht nur an unser Herz, es die sturmgepeitschten und eisüberzogenen Stra- Ben des deutschsen Ostens nach Westen führt. soll vor allem an unser Gewissen und an unsere Verantwortung rühren! Dort drüben im̃ deut- schen Ordensland steht mehr auf dem Spiel als die steinernen Quadern eines ehrwürdigen Denk- mals, mehr auch als die Ruhe eines Mannes, der in Krieg und Frieden unser Treuester war. Dort drüben stehen wirklich jene 500 Jahre deutscher Geschichte auf dem Spiel, die den Bogen spannen von jenem ersten Tannenberg der deutschen Niederlage bis zu jenem zweiten Tarnenberg des deutschen Sieges. Heute ent- scheidet sich dort drüben, was in der Zukunft unserer Nation endgültig wiegen soll: jene Nie- derlage oder dieser Sies! Die Welt des Ostens ist wieder gegen uns aufgestanden, mit ungleich größerer Kraft, mit ungleich größerer Bewußt- heit in Wollen und Ziel, mit ungleich größerer Unerbittlichkeit in ihrem Entschluß, einen Sieg von heute zu einem Sieg für immer zu gestalten. Und diese Welt des Bolschewismus ist eine endere Welt als jene primitive Welt der pol- nisch-litauischen Rebellen gegen das deutsche Ordensland. Sie will sich nicht behaupten, sie will erobern. Sie hat der chaotischen Primitivi- tät ihrer Seele die seelenlose Gleichgültigkeit der Technik zugesellt, die jedem mit gleicher Selbstverständlichkeit dient, dem Guten wie dem Bösen. Sie hat sich keiner Idee und erst recht keinem Ideal verschrieben, aber sie hat sich ihren Trieben ausgeliefert, und diese Triebe sind auf Zerstörung. Vernichtung und Tod ge- richtet. Sie hat verstanden, aus den dumpfen Millionen Menschenmassen des Ostens die Mil- UHonenheere des Bolschewismus zu formen. Und sie hat aus dem Haß gegen uns das Gebot ihres Lebens gemacht. mr gegenüber gilt' es jetzt wirklich ein neues Tannenberg zu schlagen, ein unendlich größeres und entscheidungsschwereres als es das Tan- nenberg von 1410 und 1914 gewesen ist, ein Tan- nenberg, dessen Schlachtfeld sich erstreckt von den Höhen der Karpaten bis zu den Ufern der Ostsee, und auf dem unser ganzes Schicksal und dazu nach das Schicksal ganz Europas als Preis des Sieges liegt. Inmitten dieser neuen gewaltigen Tannenberg- Schlacht des deutschen Schicksals stehen wir. Sie ist voller Not, voller Aengste und voller Kri- sen. Sie hat bisher nicht uns, sondern dem Gegner Erfolge gebracht. Sie hat nicht nur deut- sches Land, das uns zugehörig war, nach Lei- stung und Geschichte, sondern auch deutsches Land, das seit Jahrhunderten im Raum deut- scher Grenzen lag, dem Feind in die Hand ge- geben. Und sie hat den alten Generalfeldmar- schall aus seiner Gruft getrieben, in der er, be- wacht von seinen Soldaten, den ewigen Schlaf seines unvergänglichen Ruhmes schlafen»ollte. Wenn etwas uns den Ernst der Situation klar machen konnte, dann waren es die grellen Blitze, die das Fundament seines Denkmals zerrissen. Aber noch tobt die Schlacht undnochsteht die Waage. Krisen hat zede Schlacht gekannt, auch jene Schlacht von Tannenberg, in der Hindenburg den Osten schlug. Auch dort gab es Stunden. in denen. die Offlziere ihre Blicke vom Kartentisch zum Feldmarschall hoben und ihn stumm fragten. ob es nicht zuviel sei, was er sich und seinen Soldaten zugemutet hatte. Auch dort gab es Augenblicke, in denen kleinmütigere Seelen als sie Hindenburg, Ludendorff und Hoffmann be- saßen, den Sieg verlorengegeben hätten. Die Festigkeit der Führung und die Tapferkeit der Soldaten, die Lagen meisterte, in denen sie ver- loren schienen, haben damals den Sieg zu uns gezwungen und aus der Krise dieser Schlacht den herrlichsten Triumph der deutschen Waf- fen geholt. Wenn heute aber die Krise größer erscheint, dann nur déswegen, weil auch Raum und Zeit der Schlacht unendlich größer gewor- den sind. In der amtlichen Mitteflung über die Spren- gung des Tannenberg-Denkmals und die Sicher- stellung des Hindenburg-Sarges heißt es, daß „das Denkmal, wenn dieses Gebiet durch die deutschen Truppen wieder befreit ist, an der gleichen Stelle erneut aufgebaut werden soll.“ An dieses Werk soll wirklich un⸗ ser letzter äußerster Wille gesetazt werden! Aber vorerst ist dieses Werk noch eine ungeheuer schwere Aufgabe. Vorerst dröh- nen noch die sowjetischen Panzer durch die Straßen von Hohenstein und weht auf den Trümmern des Denkmals die rote Fahne des bolschewistischen Siegers. -Wollen wir sie wieder herunterhoten, so wer⸗- den wir viel Tapferkeit und viel Kraft des Her- zens brauchen. Aber wir werden diese Kraft -ls Zaꝗgquouus, susumeN sep souiXk uiep sno ber schöpfen. Dieser Name trug schon zweimal das deutsche Schicksal. Nun reicht er es zum dritten Male zu uns herüber, daß wir es sichern und behaupten. Und vor dem Sarge des Feld- marschalls wollen Front und Heimat geloben, es zu tun; dafür zu sorgen, daß das Tannenberg von 1410 immer zurückgesunken bleibt in der Vergessenheit und das Tannenberg von 1914 seine neue Wiederauferstehung findet in einem Siege, der, aus der größten Not unserer Ge⸗ schichte geboren, auch zur schönsten Voll- endung unseres nationalen Schicksals—3 r. A. W. Die USA-Verlusfe on derWesfiront Genf, 24. Mar. Die Invasſonstruppen haben, so berichtet „Daily Expreß“ aus Neuyork, gewaltige Ver- luste an der Westfront erlitten. Der Dezember war mit 74 778 Mann der schwerste Monat und brachte die Zahl vom 6. Juni bis Ende Dezem- ber an dieser Front allein auf 332912. Die Kämpfe seien so schwer, so erklärte die jetzt von einer Besichtigung der europäischen Fronten zurückgekehrte Abgeordnete Frau Clare Luce, daß man die Soldaten öfter ablösen müsse. Man müsse die Infanterie ge- nau so behandein wie die Flieger, die nach einer bestimmten Zahl von Einsätzen Urlaub erhiel- inn. Sie habe viel Erbitterung unter den nord- amerikanischen Solda ęen angetroffen, weil man sie zu lange an der Front la-se. verblassen. 4 Wir werden niemals auf das Elsaſ verzichten. Gauleiter Robert Wagner spricht in einer Stadt im elsässischen Brũckenkopf Zum zweitenmal innerhalb der letzten Wochen hat Gaulei er Robert Wagner in einer frontnahen Stadt des Brückenkopfes Elsaß ge- sprochen. Das Gesicht auch dieser Parteikund- gebung war durch die Frontnähe bestimmt. In dem benachbarten Abschnitt haben sich in den letzlen Tagen erbitterte Kämpfe abgespielt. Ein Stadtteil lag noch am Vortag unter starkem Artilleriebeschuß. Einer Angehörigen aus den Reihen der Jugend des Führers war ein Ehren- platz in der ersten Sitzreihe neben der Partei- führerschaft und den hohen Offizieren der Wehr- macht zugewiesen worden, nämlich dem Helden- mädchen von Lutterbach, der 16jährigen Lotti Stephan. Sie hatte in dem unter schwerstem Artilleriefeuer liegenden Heimatort, während die Einwohner im Keller hausten, mehrere Verwun- dete deutsche Soldaten aus dem Granathagel geborgen. Der Gaulelter belegte in seiner Rede den deutschen Charakter des Landes durch die un- bestreitbaren Tatsachen seiner germanisch-deut- schen Herkunft und der Zugehörigkeit zum Reich während weitaus der längsten Zeit im Verlauf seiner wechselvollen Geschichte. Er verwies ferner darauf, daß es vor rund 300 Jah- ren dem Reich durch Frankreich gewaltsam entrissen worden ist. Es habe sich dagegen ge- wehrt und sich vor und nach der französischen Revolution den französischen Assimilierungs- versuchen widersetzt und seine deutsche Spra- che und sein Volkstum bewahrt. Eine Grund- lage, auf der wir 1940 aufbauen konnten und in Zukunft weiterbauen werden. Eine alte Erfahrung lehrt, daſ man das Recht, das einem Volk eingeboren ist, nicht beseitigen kann, auch nicht mit Gewalt. Den Beweis hier- für liefert das Elsaß auch in diesen Tagen. Es ist nicht wahr, daß es in den feindbesetzten Teilen mit wehenden Fahnen zu den Anglo- Amerikanern und Gaullisten übergelaufen wäre. Wie könnte man sich sonst Auslassungen ame- rikanischer Zeitungen erklären dahingehend, daß das Elsaß doch etwas anderes sei als Frank- reich. Das Ausland mag darüũber denken wie es will — wir esind jedenfalls entschlossen, das Elsafj und seine Bevölkerung gegen alle Widersacher zu verteidigen. Daß dieser grausame Krieg Überhaupt ausge- brochen ist, ist die alleinige Schuld jener, die seit Jahrhunderten an der Westgrenze keinen Frieden gegeben haben. Nicht wir haben Frank- reich den Krieg erklärt, sondern Frankreich hat uns den Krieg erklärt. Das Reich war um des Friedens willen sogar bereit, auf das rechtmäſßig ihm gehörige Land zu verzichten. Nachdem die Gegenseite mit Krieg geantwortet hat, wird das Reich niemals mehr auf das Elsaß verzichten.(Starker Beifall.) Wenn Kreise um de Gaulle ihrerseits nicht auf das Elsaß verzichten wollen, so kann dies nicht überraschen. Der Gauleiter zab eine trei- kende Charakteristik dieses Abenteurers und po- lütischen Dilettanten, die bisher gegeben wurde: de Gaulle ist weder Demokrat noch Faschist. gronigebiet Seſiſesien/ rd. Kattowitz. 24. Januar Nie Front verläuft hier hart an den Grenzen vicler schlesischer Industriestädte. Ueber den Strahen und Plätzen dieser Städte Krollt Ge- schützlarm. Aber der fremnde, bedrohliche Klang des Krieses bringt das Leben und Schaffen des Senleslers nicht zum Erliegen. An den Förder- türmen drehen sich die Seilscheiben auf den Zechenhöfen poltern die Schüttelrutschen. Wie er aus dem Pütt kam. das Gesicht ver- rußt, liegt der Kumpel, der nach der Schicht die Haue mi der Panzerfaust vertauschte, in den verschneiten Schützengräben vor seiner Heimatstadt. Der oberschlesische Volkssturm hat sich in den verzweifelten Wirbeln dieser Tage auf das höchste bewährt. Männer, die bis dahin die neuen Panzerbekämpfungsmittel nur auf dem Exerzierplatz kennengelernt hatten, schossen mit ihrer Panzerfaust Breschen in die sich gegen Schlesien anwälzende stählerne Flut. Hitlerjungen schlugen sich im Kampf um die Freiheit ihrer Heimat wie erfahrene Grenadiere. PVormarschisiraße im elsag 4 Von friegsberleſiter Cin. Meina 9v90 1 ef Er ist eine jener zweispältigen Naturen, deren es in revolutionären Zeiten stets viele gibt. In einem aber ist de Gaulle nicht unentschie- den: in seinem blinden Haß gegen Deutschland. Er beweist gerade dadurch. wer er ist: ein stu- pider Reaktionär, der ein Europa wiederher- stellen möchte, das längst untergegangen ist und niemals wiederhergestellt werden kann. De Gaulle kennt weder die moralischen Triebkräfte der Zeit, noch ahnt er. wohin diese führen. Er will als beschränkter Geist nur ein Frankreich mit Hilfe der traditionellen französischen Au- Benpolitik, das heißt also durch die ewige Ver- gewaltigung und Entrechtung Deutschlands zu neuem Leben erwecken, er sucht nach den Me- thoden Richelieus. Poincarés und Clemenceaus Deutschland erneut einzukreisen und ist selbst eingekreist. Da Stalin im Falle eines Sieges der Alliierten in Europa mächtiger wäre als Roose- velt, könnte Frankreich nur bolschewistisch werden. De Gaulle ist der Kerenski Frankreichs. Die Elsüsser, die den Feind in den letzten Wo- chen ertragen mußten, haben Gelegenheit ge- habt, die Unterschiede zwischen der demokrati- schen und der nationalsozialistischen Idee kennen + Lin. Madrid, 24. Januar. Die Regierung Bonomi weiß, abgesehen von ihrer Hilflosigkeit gegenüber dem inneren Elend Italiens, auch außenpolitisch kaum, wielcher von ihren zahlreichen Bedrängnissen sie sich zuerst zuwenden soll. England spricht ihr jedes Recht auf die italienischen Kolonien ab, Tito greift siegesgewiß nach Fiume und Triest, und de Gaulle macht selbst eine italienische Konsu- larvertretung in Tunis davon abhängig, daß Rors auf die ein halbes Jahrhundert alten ver- traglichen Nationalitätsrechte der tunesischen Italiener verzichtet. Man darf annehmen, daß diese außenpolitische Belagerung des römischen Verräterregimes durch seine alllierten Freunde nicht wenig dazu beigetragen hat, Bonomi zu seinem neuen Versuch einer Ehrenrettung durch vermehrten Truppeneinsatz an der Selte der Allifegzten zu bewegen. Das italienische Kanonenfutter soll die von den Po- litikern verratenen Interessen Italiens salvieren. Das Kanonenfutter selbst scheint allerdings größtenteils anderer Meinung zu sein als die Re- gierung Bonomi. Nach dem Korrespondenten der spanischen Nachrichtenagentur Efe in Rom wurden zahlreiche Maueranschläge, in denen jetzt elf Jahrgänge zu den Fahnen ein- rufen werden, sofort heruntergerissen. Die un- willigen Rekruten wünschen dem spanischen Korrespondenten zufolge von Krieg und Soldat- werden nichts und von Kämpfen um den heimat- lchen Boden noch weniger zu wissen. In dem administrativen Durcheinander, das die Zersö- rungen des Krieges in Süditalien mit sich ge- Dan menserem vd.- Sonderberemersfafter Schlesien hat Tritt gefaßft, es hat die tödliche Gefahr erkannt, die seine Existenz bedroht, und es ist entschlossen, sich bis zum letzten zu weh- ren. Es steht in den ernsten verschlossenen Ge— sichtern der schlesischen Volkssturmmänner ge— schrieben, die durch die Straßen der S adt in Stellung marschieren. Was ein Gewehr kühren kann, marschiert, um den Rücken unserer Front zu stärken und zu versteifen. Währenddessen werden Hunderte von Frauen und Kindern in gesicherte Gebiete Zzurückgeführt. Parfei und Behörden tun ihr möglichstes, um diese Härten, die solche Rückführung mit sich bringt, zu mil- dern, oft gegen unüberwindlich scheinende Wi- derstände. Diese Fürsorge vnd Hilfe der Bewe⸗ gung entbindet die Volksgemeinschaft nicht von der Pflicht, mitzuhelfen und anzupacken, und vor allem die Initiative des einzelnen immer wieder wirksam zu machen. Das gilt vor allem für die Gaue des Reiches, die sich in den kommenden Tagen der aus den schlesischen Frontgebieten Frauen und Kinder anzunehmen haben. Im Mittelelsaſi. Mitte Januar 1945. Gegner, der immer weiter nach Süden drängen PK. Lange noch ragt die spitze Silhouette des alten Münsters von Kolmar, dessen Inneres die farbenbunten Gemälde des sinnenfreudigen Meisters Martin Schongauer barg, über das Meer der zerschossenen Hausdächer, um all- mählich im Dunst des kalten Wintertages zu Fast schnurgerade zieht sich die Straße nach Nordost, spannt sich über die Ebene zwischen der Ill, dem Rhein-Rhone-Ka- nal und dem Rhein. Die kleinen Hörfer zwischen dem Gewirr der Flubläufe sind alle zu Festungen geworden. Dicke Panzersperren sind an allen Ein- und Ausgängen erbaut und es ist das Werk von nur wenigen Minuten, sie im Alarmfall völlig zu verriegeln. Und an Panzerfäusten fehlt es nie. Die Zivilisten haben sich längst in den Kellern eingerichtet; denn mehrere Wochen hatten sich die Fronten wenige Kilometer weiter vorne in den Boden gekrallt und Schüsse waren in den Ort gegangen. Weiter spannt sich die Straße. Tiefe Löcher sind in sie geschlagen. Schwere Panzerminen hatten darin gelegen. Nun haben sie die Pio- niere wieder ausgebaut, denn der Angriff der Grenadiere brandet aus der HK“L gegen die gaullistischen Stellungen los und brach tief nach Norden in sie ein Dichte Baumsperren ziehen sich noch durch den Wald zu beiden Sei- ten Die Holzbunker stehen“leer und ihre Türen sind weit geöffnet. Aus den Blechrohren ringelt sich kein Rauch mehr Wenige Steinwürfe wei⸗ ter schlängelt sich der Kampfgraben durch die gefrorene Erde. Hier hatten die Grenadiere viele Wochen lang gelegen. Hier hatten sie dem wollte, um sich mit den Kräften im Raume von Mülhausen zu vereinen und dadurch das Schicksal der Elsaß-Armee zu besiegeln, das endgültige Halt abgetrotzt. Die Erde ringsum ist von unzähligen Trichtern aufgerissen. Pa- tronenhülsen leuchten aus der hauchdünnen Schneedecke. Zwischen den einstigen Fronten, aus dem Nie- mandsland, ragen die Trümmer eines Dorfes. Im Vorüberfahren sehen wir eine Frau in einem Zimmer arbeiten, dessen Vorderwand völlig auf- gerissen ist. Sie scheint Wäüsche zu plätten auf dem kleinen braunen Tisch Außer einigen scheu herumstreunenden Katzen und Hunden ist sie das einzige Lebewesen in diesem Feld des To- des. Vorsichtig windet sich der Wagen zwischen den tiefen Löchern auf der Straße. Hier hatten die Gaullisten ihre Panzerminen gelegt. An der rechten Seite hängen die zerfetzten Leitungsdrähte von den durchlöcherten oder abgebrochenen Betonpfeilern. Grüne Straßen- bahnwagen stehen schief auf den Schienen. Wir könen im Vorbeifahren die rote Schrift lesen: „Straßburg!“ In den Feldern links und rechts ragen die Winterbunker der Gaullisten aus dem Schnee. Ueberall sind Granaten aufgeschichtet. Sie konnten nicht mehr abtransportiert werden. Die deutschen Grenadiere waren zu über⸗ raschend gekommen. Eine gesprengte Brücke wurde mit dicken Bohlen überspannt Sie trug sogar die Panther! An den Bäumen im Straßenrand sehen wir die tiefen Einkerbungen. Im letzten Augen— blick sollten sie durch einen kräftigen Stob zurückgeführten zu lernen. Sie haben jetzt schon die Erfahrung machen müssen, daß derjenige, der bei seinem ersten Auftreten Weißbrot und Rotwein, Ziga- retten und Schokolade verteilt, damit nur die Absicht verfolgt zu lügen und zu blenden. Wäh- rend wir 1940 dem Elsaß das tägliche Brot und Verdienstmöglichkeiten für jeden einzelnen ge- sichert haben, bildete eine der ersten Maßnah- men der Amerikaner und Gaullisten nach der Besetzung die Verminderung der Lebensmittel- rationen. Der Gauleiter verlieh-schließlich seiner unbe- irrbaren Siegeszuversicht Ausdruck, indem er vor allem auf die Parallelen, aus der Kampfzeit verwies, welche auf nichts aufbauen konnte als auf den unbändigen Willen und Glauben ihrer ersten Bekenner. Es gibt jetzt keine andere Wahl als den Kampf. bis zum Letzten. Es' wird die Zeit kommen, in der sich das uns auferlegte Schicksal zu lösen beginnt. All das, was Adolf Hitler in den wenigen Friedensjahren von 933 bis 1939 leisten konnte, wird in einem wiel größeren Maß nach dem Krieg geleistet werden können. Es gilt jetzt daher nur nicht müde ⁊u werden. Bonomi stellt neues Kanonenfutter! 11 Jahrgänge zu den Waffen gerufen/ Passiver Widerstand der Rekruten bracht haben, fällt es ihnen nicht schwer zich der Einberufung zu entziehen. Der Korrespondent der Efe spricht von einer „Gewissenskrise“ in der Bevölkerung. Sie kam dieser Tage auf einer Studentenkundgebung zum Ausdruck, bei der verlangt wurde, daß dem Auf- ruf der elf Jahrgänge keine Folge geleistet werde, bevor nicht die Waffenstillstandsbedingungen veröffentlicht seien und Italien als alliierte Macht anerkannt werde. Die öffentliche Meinung möchte im voraus die Gewißheit haben, daſß die unbeschränkte und vorbehaltlose Teilnahme am Kriege den endgül- tigen Schlußstrich unter die Vergangenheit, die Aufhebung oder zum mindesten die Revision der Waffenstillstandsbedingungen bedeuten und daſz sie am Ende des Krieges die Respektierung der gegenwärtigen Grenzen Italiens gewährlei- sten würde. Sie möchte auch wissen, daß der italienische Soldat mit gleichen Rechten und Pflichten am Kampf teilnehme wie der eng- lische und amerikanische. Die Regierunęg Bo- nomi hat denn auch, um das Fiasko ihrer Ein-⸗ einzuschränken, einige kleine Verbesserungen in der Verpflegung und Familienversorgung der Heeresangehörigen beschlossen. Aber es ist klar, daß sie auf die vielen Fragen der öffentlichen Meinung im gro- hen ganzen selber keine Antwort hat. Die Ein-⸗ berufungen vollziehen sich deshalb. wie der inmitten einer Krise der Ungewigheit und dés Zögerns. berufungen nach Möglichkeit spanische Korrespondent bemerxkt, Antwerpens Hafen ein Trümmerhaufen Lissabon, 24. Januar. Enslische Schiffsmannschaften, die auf ihren Reisen Lissabon besuchten, erklärten, daß der Hafen von Antwerpen in einen Trümmerhaufen verwandelt sei. Die-Geschosse seien in großer Anzahl in der Nähe der Docks niedergegangen und hätten in weitem Umkreis alles verstört. Au-h rende von Schiffen seien bei diesen Angrif- en untergegangen. Gegenwärtig werde die Benutzung eines engen die Schif- fahrtswege ringsherum infolge der Trümmer völlig unpassierbar geworden seien. Es bestehe keinerlei Sicherheit, so wird weiter berichtet, daß die Schiffe Antwerpen wirklich erreichen und noch weniger, daß es ihnen gelinge, diesen Es seien bereits Fälle vorgekommen, wo Schiffsbesatzun- gen sich geweigert hätten, den Hafen von Ant⸗ da sie dort Da keinerlel Gegenmaßnahmen gegen die-Waffen bekannt seien, wisse man nicht, wie der Verkehr nach Antwerpen in Zukunft aufrechterhalten werden Kanals mühsam freigehalten, da Todeshafen auch wieder zu verlassen werpen noch einmal anzulaufen, ihres Lebens nicht sicher seien. solle. über die Straße stürzen Die Genadiere und von Splittern durchsiebt. ihnen hängen noch Schilder mit englischer und kranzösischer Sch Warmmeen W 14 ter links starren nahe beisammen die Reste zweier gaullistischen Schützenpanzer amerika- nischer Bauart aus dem dünnen Schnee. Ein ꝛerfetztes Ortsschild taucht auf. Aus den Re- sten der Buchstaben können wir den Namen konstruieren:„Obenheim“! Unsere Grena⸗ diere zwangen hier siebenhundert Gaullisten und 15 Offiziere zur Uebergabe! Aus einigen Trümmern steigt noch Rauch. Aus einem Kel- ler trägt man fast 30 tote Franzosen. An de Zäunen stehen noch mit weißer Kreide die Na- men derer, die hier in den Quartieren lagen Nun sind sie längst tot oder gefangen. In einer Waldlichtung muß der Wagen stehen“ bleiben. Am Rande liegen die vordersten deut- schen Sicherungen. Drüben, jenseits des Flus- sus, dämmern die Umrisse von Erstein her⸗ über. Einer aus der Vielzahl jener unbekann⸗ ten Orte, die das Geschehen des Krieges in aller Mund brachte. Bis hierher stürmten die Gre- nadiere im Schutze der Jagdpanther in wenigen Tagen. Viele Kilometer tief sind sie in die Feindstellungen eingebrochen. Irgendwo ragt ein halbzertrümmertes Stra- Benschild:„Nach Straßburg“. 4 waren auch schneller als dieser letzte Augenblick! Nun stehen die Stämme mit den ueten wunder zanl An einigen von Fe id- einsicht und vor Minen in den Feldern. An ei⸗ ner kleinen Brücke hinter einem Bacn nangt ein Sherman, ausgebrannt, das Ufer hinab. Wei⸗ e Heide Zv Wwie u beme Freun 80 ga erstes 3 vom s Es ga Setzen Auf e feinen nicht hing p Bügel klinge, eine g denn d Auf m kurze 1 kann ie schon e Zar nic Male d Iwar, he KHerzen: 4 Am: Vetter Bier tre leben g Jahren Gute, füö interessi trug.„ ich jetzt sem alt- sehr hin gen für wieder 2 Frack lich denk alte Zelt ich auf hatte. B konnte! Schal un. doch noc Frack un nicht her andereꝶ Wohin FHeute mu sonst auf s man es aucl % gehört e schutzgepäcl tlerung aus rer haben Ucher geger kann es vo ehüttet wer is der Schac schein allein darüber, wie ist. Eine frer Sparkassenbu guartierten Sparer, der Weist, nichts kassenbhuch b Schließfach nicht bei der ler Verschütt konten der 8 werden. * Hohes Alter Maria Dürr, 3 De Es war einm Weib unter det Hel Gedanken mholde Weser ih, und hatt hach den Lied ungen hörte. r mancherlei. Nun kam in d rau von den v ehen denen c latte die Kinde le, während di mmen, kämm mnen. Und de er Fremden u Die Frau vru agte und riet hchen.. Ach, ücht bleiben, u ihrem Hof öses Volk trä olgen wagten, prüclie der Be er verlöre seir Er werde es Aber die Frau igte sie, käme e Frage 7ut nder Antwort ein. So sei es le en ergangen. Der Mann lie weites und drit eh aber gewan Wur sich. daſ fele Sprüche u ahe auch vor die Hagefra enen sie gespié fas er hatte, pa e beiden bega Und alter Wall d: Inirdischen tren ineen ins ane MNach einer We Fract und Hiiewlra Zwischen erstem und zweiltem Frühstũck, wie man früher gesagt haben würde, wohl- bemerkt, kam ich am Sonntag zu meinem Freund Heinz. Der freute sich riesig, daß ich S0 Sanz unyermutet bei ihm aufkreuzte. Als erstes zeigté er mir seinen Bombenschaden vom Samstag. Nun, der war noch erträglich. Es gab nur zwei Scheiben, die sich gut er- setzen ließen. Dann besprachen wir die Lage. Auf einmal fällt mein Blick auf einen pick- feinen Frack, in dem ich Heinz schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Das gute Stück hing protzig und selbstbewußt, sorgfältig auf Bügel und Hosenklemmer an der Fenster- Klinge, als warte er auf seinen Herrn und eine größere Festivität.„Nanu, was hast denn du vor?-„Nichts, wird abgeliefert!“- Auf meinen erstaunten Blick kommt eine kurze Erklärung:„Was soll ich damit, tragen kann ich ihn doch nicht mehr und wenn ich schon etwas gebe, dann gebe ich richtig oder gar nichts.“ Als wir ausrechneten, wieviele Male der gute Frack zu Ehren gekommen War, hatten wir wieder einmal so recht nach Herzenslust in alten Tagen herumgekramt. Am anderen Tage begegnete ich meinem Vetter Ludwig, der immer gern ein Glas Bier trank und auch sonst nicht schlecht zu leben gewohnt war. Er hat in den letzten 4 Jahren viel Gewicht abgeben müssen, der Gute, kühlte sich aber sehr wohl dabei. Mich interessierte das Paket, das er unterm Arm trug.„Das ist meine alte Litewka, die gebe ich jetzt ab.“ Ich wußte, daſß Ludwig an die- sem alten Stück aus dem ersten Weltkrieg ehr hing, es waren viele schöne Erinnerun- tgen für ihn damit verbunden. Jetzt kommt es wieder zu Ehren. Frack und Litewka mußte ich unwillkür- lich denken. Und da flelen mir plötzlich meine alte Zeltbahn und das Kochgeschirr ein, die leh auf meinen Wanderfahrten immer dabei hatte. Richtig, daß ich auch das vergessen konntel Und die Staucher und der grellgelbe Schal und die Sportstutzen! Ja, jetzt muß ich engen Schif- immer eichen diesen nerika- E. Ein en Re- Namen Grena-⸗ Ullisten einigen m Kel- an de lie Na- lagen. stehen- n deut- s Flus- doch noch einen Generalappell ansetzen. Ein Frack und eine Litewka werden dabel zwar nicht herauskommen, aber sicherlich manch andereg, was nicht weniger wichtig ist.-t- MAMAAEIN Wohin mit dem Sparkassenbuch? Heute muß der Sparer noch sorgfältiger als onst auf sein Sparkassenbuch achten. Wenn n es auch nicht immer bei sich führen kann, d gehört es doch auf jeden Fall zum Luft- hutzgepäck und zum Notgepäück bei Umquar- Herung aus feindbedrohten Gebieten. Viele Spa- haben es für richtig gehalten, ihr Spar- senbuch im Schließfach aufzubewahren, wüh- d manche es bei der Sparkasse hinterlegt Tresore und die darin untergebrachten hließfächer haben sich zwar in der Regel als ner gegen Luftangriffe erwiesen; trotzdem m es vorkommen, daß die Eingänge ver- üttet werden und daß es einige Zeit dauert, der Schaden behoben ist. Der Hinterlegungs- ein allein gibt aber noch keine Auskunft larüber, wie hoch das Guthaben des Sparers Eine fremde Sparkasse, die auf Grund des Sparkassenbuchs Auszahlungen an den Um-⸗ quartierten vornehmen darf, kann daher dem Sparer, der nur den Hinterlegungsschein vor- Weist, nichts geben. Wenn man also das Spar- kassenbuch bei einer Sparkasse oder in einem Schließfach hinterlegen will, dann möglichst nicht bei der eigenen Sparkasse, damit im Falle der Verschüttung nicht das Sparbuch und die Konten der Sparkasse gleichzeitig unzugänglich werden. * ———— Hohes Alter. mren 90. Geburtstag felerte Frau Notwendige Auodzerung unscres Stadtgebietes durh Imanarſcrune Aeltere und Nichtberukstätige, Mütter und Kinder finden Quartier außerhalb/ Die Wonnraumbeschaffungsaktion Zu den Problemen, die uns Mannheimern nicht erst seit gestern auf den Nägeln brennen, zählen die Umquartierung Nichtberufstätiger und die Bereitstellung von Wohnraum. Immer wieder wurde auch an dieser Stelle an alle, die hier nicht beruflich gebunden sind, vor allem an die älteren Personen, an die Frauen mit klei- nen Kindern der Appell gerichtet, sich bei der NSV-Kreisamtsleitung oder ihren zuständigen Ortsgruppen zur Umquartierung zu melden. Bei einer Umschau in den Bunkern bei vVollalarm, auch schon bei öffentlicher Luftwarnung, läßt sich aber leider die Feststellung machen, daß sich in der schwer angeschlagenen Stadt noch immer Tausende tummeln, die keine Arbeits- tätigkeit ausüben und trotz aller Schrecken, die der Terror mit sich bringt, und trotz aller Be- schwernisse, die das Leben in Orten, die der Front entfernter liegen, nicht aufweisen würde, ihr Zuhause nicht aufgeben wollen. Heimatgefühle in Ehren. Aber im Augenblick geht es um die Erfüllung der Forderung der Stunde. Sie gebietet, den im Arbeitsprozeſ Ein- gespannten jedwede Entlastung und Erleichte- rung zu geben, Raum für die ausgebombten Schaffenden zu sichern, Bunkerbetten für sie bereitzustellen, die Versorgung mit Lebensmit- teln und den Verkehr nicht unnütz zu erschwe⸗ ren. Das sind alles Momente, die für eine Auf- lockerung der Bevölkerung sprechen. Jedem Vernünftigen und Einsichtigen muß es eingehen, daſ) weniger Menschen in einem besonders ge- fährdeten Gebiet leichter zu versorgen und müheloser unterzubringen sind. Hier müssen bersönliche Gefühle und Wünsche zurückstehen. Einem Alten und Gebrechlichen ist die auf- regende Luft in Mannheim bestimmt gesund- heitlich abträglich, ebenso den Kleinkindern, die in durchpusteten Wohnräumen den schwer- sten Schädigungen ausgesetzt sind. Manche Mutter könnte sich später eine Selbstvorwurf sparen, wenn sie in kluger Voraussicht gehan- delt und ihr Kind in geruhsamerer Gegend hätte gedeihen lassen. Die Möglichkeit ist erneut ge- geben. Der Bemühung der Kreisleitung ist es gelungen, einige Tauend Quartiere in der nüne- ren und weiteren Umgebung Mannheims zu schaffen. Prüfe sich jede Mutter, die für Leben und Gesundheit ihrer Kleinen Schützlinge ver- antwortlich ist, ob sie nicht auch im Sinne ſhres an der Front stehenden Mannes handelt, wenn sie sofort ihre Meldung abgibt. Prüfe sich vor allem auch jede Greisin und jeder ältere Mann, Die nüdiste lepensmittezutenung In der 72. Zuteilungsperiode vom 5. Februar bis 4. März 1945 bleiben die Rationen an Broi, Mehl, Fileisch, Butter, Margarine, Schlachtfetten, Quark und Vollmilch sowie die Normalration an Marmelade Wahlweise Zucker) unverändert. Maria Dürr, geb. Köhler, Alphornstraße 20. Der reimende Bauer/ Marehen von Es war einmal ein armer Bauer, der fand kein Veib unter den Menschen. Er machte sich zu- Hel Gedanken über allerhand schöne holde und mholde Wesen, die er mitunter auf der Heide ah, und hatte wohl auch zuviel Verlangen ach den Liedern, die er sie öft in der Ferne ingen hörte. An den langen Abenden dichtete r mancherlei, das sich zu jenen Weisen reimte. ſun kam in der Sonntagsfrühe oft eine Hage- rau von den Wäldern und Heiden herüber, zwi- en denen das Dorf des Bauern lag. Die ütte die Kinder der Menschen gern und lockte. „ während die Eltern in der Kirche waren. Zu- mmen, kämmte sie. wusch sie und spielte mit men. Und der Mann geriet ins Gespräch mit r Fremden und gewann sie lieb. e Frau wurde indes traurig, als er es ihr 1 i sie nicht wieder aufzu- cht bleiben, da müsse sie bald sterben. und uihrem Hof gehe ein schlimmer Weg. Viel bses Volk träte denen entgegen, die ihr zu ogen wagten, und wer nicht gleich auf die prüclhie der Begegnenden zu antworten wüßte. er verlöre sein Leben. Er werde es wagen, sagte der Mann. Aber die Frau wollte es nicht. Zu allerletzt, igte sie, käme der böse Verlocker selbst. um hne Frage-u un umnd in nder Antwort, würde des Mannes Leben zu ein. So sei es in diesen tausend Jahren schon eten ergansen. Der Mann ließ sich einmal und noch ein Res und drittes Mal abschrecken. Schließ- ſeh aber gewann er die Frau s0 lieb, er ver- wur sich. daß er folgen wolle. Sh 1 64 Er wisse so ele Sprüche und Weisen, tröstete er sie, er ſhe auch vor dem Teufel keine Furcht. D: bedie Hagefrau von da am die Kindchen. mit nen sie gespielt hatte, der Mann verkaufte. as er hatte, packte seine Habseligkeiten, und beiden begannen einen weien Wes über e Heide Und sie schritten ihn auch da, wo in alter Wall das Land des Irdischen von den nirdischen trennt und der Bauer mit zwei bingen ins andere Feid hinüberset-en mußte. und sie bangte sehr um ihn. Beim Fett wird für die Abschnitte A 1 und A 2 sowie B 1 und B 2 der Grundkarten für über drei Jahre alte Versorgungsberechtigte, der Er- Bönzunsskarten SV 1 bis 6 und SV ò sowie der AZ.-Karten in gleicherweise wie in den vorher- gehenden Zuteilungsabschnitten Fleisch ausgege- ben. In der 72. Zuteilungsperiode erfolgt die zweite Kürzung der Käseration um 62,5 Gr. als Restausgleich für die im 69. Zuteilungsabschniti erfolgte Fleischzuteilung; die Käseration beträgt daher 62,5 Gr.; sie wird abgegeben auf den daſur vorgesehenen Käseabschnitt. Die Versorgungs- herechtigten im Alter von zehn bis achtzehn Jahre erhalten, wie angekündigt, in der 72. Zu- tellungsperiode 200 Gr. Marmelade. Die Nähr- mittelration der über drei Jahre alten Voll- Selbstversorger wird um 75 Gr. je Zuteilungs- periode auf 175 Gr. gekürzt. Mit dem ihnen zu- stehenden Zucker sind die Verbraucher bereits bis zur 72. Zuteilungsperiode einschließlich ver- sorgt. Ein Vorgriff auf den Zucker eines spä- teren Zuteilungsabschnittes erfoltzt in der 72. Zu- die hier keine kriegswichtige Arbeit festhält, ob sle nicht in ihrem und im Interesse der Schof- fenden ihrer Heimatstadt das bescheidene Opfer auf sich nehmen wollen, sich von hier so lange loszureigen, bis der Terror seine Krallen nicht mehr in die Stätte der Verwüstung schlägt. Die zweite Frage betrifft den Wohnraum. Es gibt immer noch Wohnungen, die bei der vor Monaten durchgeführten Aktion noch nicht er—- faßt wurden, die leer stehen oder unbenutzt lie- gen. Vielleicht hat sich auch inzwischen heraus- gestellt, daß manche Angaben den Tatsachen widersprachen oder dieser und jener Untermie- ter derweilen das Feld räumte. Die Ortsgruppen der Partei werden also erneut die Wohnbezirke durchkämmen und bei der Beschlagnahmung von Wohnungen und Wohnräumen alle Rechte ausüben und die volle Verantwortung tragen. Das Wohnungsamt der Stadt beschränkt sich hierbei auf eine nur beratende Tätigkeit. Auch dieses Mal appelliert die Partei an die Mithilfe der Volksgenossen, für die ja im Falle der Not die beschlagnahmten Wohnräume bereitgestellt werden und denen nicht voll ausgentlzte Woh- nungen angesichts der vielen Obdachlosen zwangsläuflig ein Argernis sein müssen. Der Aktion der Ausweitung des sofort be- ziehbaren Wohnraumes, die vordringlich ist, reiht sich an zweiter Stelle die verstärkte In- standsetzung leichtbeschädigter Wohnungen in, die im alten Zustand liegen blieben, weil die alten Inhaber sich nicht mehr um sie kümmer- ten oder keinen Eifer an den Tag legten, die Räume wieder mit den vorhandenen Mittein einigermaßen zurechtzuflicken. Solche Fälle sind nicht selten, so daß zu hoffen ist, daß die Fort- führung der Wohnraumaktion in dieser Rich- tung noch weitere Reserven gewinnen Iagt. Je- der kann dabei mithelfen, er soll es zuni Nutzen der Obdachlosen, die glücklich sind, in geord- nete Wohnverhältnisse zu gelangen und':der einmal im Besitz einer Kochgelegenheit zu 1K. Aus elinem KLy-Lager. Am Sonntag, 28. Ja- nuar, 9 Unhr, spricht ein KLV-Lagerleiter inr Zimmer 22(1. Obergeschoß) der Lessingschule Zzu den Eltern, die Herzlich eingeladen sind. mn is der Shmetzinger Mardt Schwetzingen. Für Führer, Volk und Vaterland flelen der Obergefreite Adolf Köhler, Sohn des Landwirts Georg Köhler 6, aus Altlußheim, Hauptstraße 95, und Unterofflzier Werner Lot- se aàus Schwetzingen.— Das Fest der silbernen Hochzeit begehen die Eheleute Georg Krupp und Frau Pauline geborene Dörr.— Die Annah- mestelle für das Volksopfer in Altlußheim im Parteizimmer ist täglich von 15-17 Uhr und von 19-20 Uhr geöffnet. Ketsch. Die erste Sammlung für das Volks- opfer, die am letzten Sonntag durchgeführt wurde, brachte ein gutes Ergebnis. Hockenheim. In einer der letzten Nächte wur- den verschiedene Gartenhäuschen in den Mühl- gärten aufgebrochen und ausgeraubt. Die Dächer wurden abgedeckt, die Gartengeräte und sonstige Dinge gestohlen und schwere Sachbeschädigun- gen vorgenommen. Von den Eigentümern der Gartenhäuschen ist ein Betrag von 50 RM zur Ermittlung der Täter ausgesetzt. Sachdienliche Mittellungen, die auf Wunsch vertraulich be— handelt werden, sind an die Dienststelle der Schutzpolizei Hockenheim(Rathaus) erbeten. teilungsperiode nicht. Da die Verbraucher von der ihnen in der 71. bis 75. Zuteilungsperiode insgesamt zustehenden Ration an Kaffee-Ersatz in Höhe von 750 Gr. schon in der 71. Zuteilungs- periode 250 Gr. beziehen können, enthalten diet Karten für die 72. und die weiteren Zuteilunęs- perioden Abschnitte über je 125 Gr. Die im letz; ten Zuteilungsabschnitt eingeführte Regelunz der Vollmilchzuteilung erfährt eine Ergänzung. Das Ernähpungsamt wird danach in den Fällen, in denen einzelne Kinder oder sonstige Per- sonen, die Vollmilch über Haushaltsausweis be⸗ ziehen, aus dem Haushalt ausscheiden, bei der Abmeldung aus der Lebensmittelversorgung im Doan der Bergstrage Weinheim. Den Zeitverhältnissen Rechnung tragend, ist von der NS-Volkswohlfahrt beab- slchtigt, hier in Weinheim eine Genein- schaftsküche einzurichten. Die sich hier- für interessierenden Volksgenossen wollen'ch schriftlich bei den Dienststellen der NSV Wein- heim-Süd, Grabengasse 5, und Weinheim-Nord, Bergstraße 28, meiden unter Angabe des Na- mens, der Wohnung und der Personenzahl. (Kennwort: Gemeinschaftsküche). Die Essenteil- nehmer müßten sich verpflichten, jeweils für die Dauer einer Woche unter Abgabe einer ent⸗ sprechenden Menge von Lebensmittlmarken im Voraus die Essenmarken gegen Bezahlung in Empfang zu nehmen. Anmeldungen werden bos einschließhieh Sonntag, 28. Januar, entgegenge- nommen Unterflockenbach. Der Rentner und Zeitunss- träger Adam Becker vollendete am Mittwoch sein 75. Lebensjahr. Trösel. Im nahen Dörfehen Lampenhain be- gingen die Eheleute Adam Rehberger, Ehe- krau Margarete geborene Laier, das Fest der gol- denen Hochzeit. Rimbach. Obergrenadlier Heinz Spliger, Sohn des Michael Spilger, gab im Alter von 19 Jahren sein Leben für das Vaterland. Lansen. In der Küche einer hiesigen wohnung entstand durch ein Sprengstück, das sich in den Kohlen befand, eine heftige Explosion. Ein Schwerverletzter und Materialschaden ist Zu beklagen. Verlegung von KLV. Lagern aus dem Os'en Die Dienststelle„Erweiterte Kinderlandver: schickung“ teilt mit:—* Bedingt durch die im Osten gegebene.age wurden die in den ostwärtigen Aufnahmegauen gelegenen KLV-Lager rechzeitig geräumt und in sichere Aufnahmegebiete verlagert. Die Ver- legung erfolgte in bereitgestellte KLV-Lager. Die Verlegungsmaßnahmen verliefen alle plan- mäͤßgßig. Die Eltern der in KLV-Lagern beſindlichen Haushaltsausweis die Lieferung unter Beifügung des Dienststempels vermerken, die dem um die ausscheidenden Personen verkleinerten Haushalt künftig zusteht. Die Rückrechnung beim Klein- verteiler wird. die Kartenstelle unverzüglich durchführen. Auf Veranlassung des Reichswirt) schaftsministers, dessen nähere Durchführungs- bestimmungen abzuwarten sind, enthalten die Karten 72 für drei Jahre alte Verbraucher Ab- schnitte über je ein Stück Einheitsseife und die Karten aller Kleinstkinder bis zu drei Jah- ren je einen Abschnitt über ein Stück Feinseife. Jugendlichen, die sich Ursprünglich in den ost- wärtigen Aufnabmegauen befanden, werden gebeten, von Rückfragen bei allen Dienststellen Abstand zu nehmen. Einzelauskünfte können im Hinblick auf die Belastung dieser Dienststellen nicht gegeben werden. Die Jugend'ichen sind nach Eintreffen in ihre neven KLV-Lager von ihren Lagerleitern bzw. Lagerleiterinnen ange- halten, ihren Angehörigen sofort die neue An- schrift anzugeben. In besonderen Fällen wenden sieh die Eltern an den für sie zuständigen, Gau- beauftragten der erweiterten Kinderlandves- schickung. Hans Friedrich Bluncek Wächter, die im Sand mit goldenen Kugeln Kegel spielten. Die traten drohend auf den Bauer zu und fragten ihn nach der Losung. Und einer sagte laute:„Wiede Weg und wiede Heid!“ „Hew keen Bang, wa mien Leewste gait!“ antwortete der Mann. Da mußten die drei sich zufrieden geben, die zwei Liebenden konnten weiter wandern und kamen an einen großen Fluß, über den ein klei- nes Boot ohne Fährmann her- ind hinüberfuhr. Als sie jedoch in der Mitte waren, tauchte ein großer Wasserkerl auf, der sah den Mann und fragte zornig:„Boot is lütt, un See is groot!“ „Leew is grötter, Leew givt Mood“, antwor- tete der Bauer. Da mußte der aus der Tiefe sie weiterfahren lassen, und die Hagefrau gewann Glauben und wunderte sich über ihren Mann, der so gute Sprüche wußte. Kam auch bald ein groſer In seiner Mitte stand ein Unterirdischer, der flü- Hügel, durch den ein dunkler Gang führte. sterte dem Mann zu: „Rood uns' Gold und deep de Eer.“ Aber der Bauer schüttelte den Kopf: mien Leew und will ni meer.“ Da freute sich das Hageweib sehr und sprach demi Mann Mut zu, solange die Dunkelheit währte., Aber als sie jenseits es Berges heraus- „Hev traten, lag drüben der Hof, auf dem die Frau Wohnte, und vor ihm im Tor wartete ein an⸗ derer auf ihren Liebsten. Und je näher sie kam, desto deutlicher sah sie, daß der riesige Verlocker selbst den Mann ansprechen wollte, Aber der Batier schritt mutig fürbaß und bat nur einmal Gott, ihm ein gutes Wort einzugeben. Da trat der Locker zur Seite, er sah die Frau an und sagte halblaut: „Gait de Mann an mi vörbi, Is he Steen und Dood vör di.“ Nach einer Weile trafen sie auf einige rieaix- Der Bauer hörte es, er sah vier große Velsen, — an jeder Seite des Weges zwei, die sahen aus wie verwunschene Menschen, und ihre Ge- sichter waren traurig wie der Tod. Aber er nahm allen Mut zusammen und antwortete dem Bösen: „Lew is sööt, du kennst eer nl, Steen is kold, ik ga vörbi, Wa ik ok mien Huus opbu, Gott is mehr as Dood un du!“ Da mußte der Riese ihn mit einem Fluch vor- überlassen und das Antlitz der Frau wurde fröh- lich wie das eines Kindes, sie naum den Bauer an der Hand und führte ihn als ihren liebsten Mann unterm Tor hindurch. Ak. Der Zauberer Von Friedrich Franz Gold au Hampel und Mann, zwei Kötter im gleichen Dorte, hatten gleich große Kotten, die gleiche Zahl Kinder, und sie waren beide gesund. Eines Tages wußte aber der Kötter Hampel vor Sorge und Not nicht mehr aus noch ein. Es ging mit ihm abwärts. „Dein Kotten ist so groß wie der meinige, und deine Familie ist nicht kleiner als die meine,“ suchte er den Nachbarn Mann auf.„Dennoch hast du ein gutes Geild im Sack, und mir will nichts gelingen. Es geht wohl nicht mit rechten Dingen zu, denk ich. Hast du was von der Zau- berei weg?“ Mann lächelte in sich hinein und sagte:„Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich bin ein Zauberer, zwar nur ein kleiner, aber ich kenne die Kunst, manches zu wissen und da- nach zu tun.“ „Ei,“ nickte Hampel,„das dachte ich mir.„Da wirst du wohl wissen, warum es so schlecht um mich steht?“ „Morgen will ich es dir sagen,“ antwortete Mann.„Ich will in das Zauberbuch schauen und in den allwissenden Spiegel. Das muß bei Son- Am folgenden Morgen war Hampel sehr früh bei dem Nachbarn, und der erklärte:„Ich habe in den Wunderspiegel gesehen, und es gibt für dich Rettung. Es ist eine dumme Sache um dein Unglück. Im Zauberbuche stand zu lesen, daſ3 du zu spät auf die Welt gekommen bist. Oas ist wohl dumm, doch liegt es an dir, den Zauber zu brechen. Ich habe in den allwissenden Spie- Sel gesehen; und siehe, da sah ich dich auf dem Felde schaffen, als die Sonne aufging, und ich sah dich vor voller Scheuer stehen, als die Sonne sank. Da habe ich noch einmal in mein Buch gesehen, und ich habe gefunden, daß du hinfort jeden Morgen drei Stunden früher auf- stehen mußt, weil du zu spät Welt ge⸗ kommen bist. Dann wird es dir ebenso gut gehen wie mir. Nun liegt es an dir, den Zauber zu brechen.“ „Mag sein!“ nickte Hampel.„wenn einer zu spät geboren ist, muß er das wohl herausholen.“ Und er stand fortan jeden Tag drei Stunden früher auf, und ging an die Arbeit. Und wirk- geschah das Wunder, daß er aus seiner Not am. Als sie sich nach einem Jahre u ſeder trafen. sprach Hampel den Nachbarn an:„Ich danke dir, Mann. Dein Zauberbuch hat mich helehrt, und dein allwissender Spiegel hat mir geholfen. Nun bin ich ein Zauberer wie du. lch meine, dein Zauberbuch zu-kennen und deinen allwis- senden Spiegel zu besitzen. Ich habe die ver- lorenen Stunden meines Lebens eingeholt, und wie du sieh, t, geht es mir gut!“ Die Bilderschrift Auf einem Strommesser, den Siemens& Halske im Jahre 1904 für die Zentraſe Zamorra in Me- xiko lieferten, hatten sich die eingeborenen Schaltwärter die arabischen Zahlen, die sie nicht lesen konnten, durch eine Bilderschrift ergänzt. Sie malten also an den einzelnen Sxka- lenpunkten Bild-eichen auf, die einfache Ge- brauchsgegenstände darstellen, wie z. B. Zirkel, Axt, Beil, Leiter. Schlüssel usw. Bei der Ein- nenaufgang geschehen Aber du mußt dann auch aul sein, sonst zceigt der Spiegel mir nichis.“ tragims in das Journal„ibersetten“ sie dann diese Bildzeichen wieder in die Zahlenangaben. ◻˖%f44.5& K ———— 3 in der Am Stariplatz unserer V. 2- Waffe/ Sonderbericht von einem Abschufplatz/ von Leutnant Tritz L ue ke Inzwischen sind einige Zipfel des gchelmnisvollen Tarnmantels gelüftet worden, der wie ein Winternebel undurchdringlich über der zweiten-Waffe lag. Die deutsche Führung löste ein Versprechen ein, das sie dem volke gegeben hatte, und machte eine Ankündigung wahr, über die der Feind glaubte, hinwegsehen zu können. Sprengkörper sind plötzlich in die Großräume von London und Antwerpen und in andere Ziele eingeschlagen, die wie Mieteore aus dem Welt- raum kamen, unberechenbar und von furchtbarer Wirkung. England hatte gehofft, mit der Normandie und Flandern auch die Abschußbasen der fliegenden Bomben erobert zu haben. Aber V I flog weiter seine tödliche Bahn. Jäger, Flak und Ballon- sperren mußten weiter kämpfen, eine Armee von hunderttausend Mann blieb gebunden. Die Raketenbombe V I war von gleicher Wirkung geblieben, aber sie hatte nach den ersten Wo- ehen natürlich etwas von ihrem Schrecken ver- loren. Sie war inzwischen unter das ewige Ge⸗ setz von Angriff und Abwehr geraten wie vor- dem noch jede neue Waffe, bis eines Tages ein Geschoß einschlug, das von ganz anderer wir- kung war. Unhörbar, kaum zu sehen, von Flak und Jägern nicht zu bekämpfen, durch Ballon- sperren und Schleppseile nicht aufzuhalten. 0 England begriff, daß die Revolution der Waf- fentechnik in Deutschland einen Riesenschritt vorwärtsgesetzt hatte. London spürte, daß v 2 eingeschlagen hatte. Deutschland schoß und schwieg. Und London biß schweigend die Zähne zusammen- das war das beste Zeichen für die Wirkung von V 2. Der deutsche Wehrmacht- bericht hat die Ensländer zum Reden ge- zwungen. V 2 wurde das Gesprächsthema und die Sensation der Welt. Die britische Reuter- Agentur hat vor einiger Zeit einige, Einzelheiten darüber veröffentlicht, was die Bfiten gesehen haben wollen. Sie sprechen von einer starken Rakete mit einem Schwanzsteuer, ähnlich den gewöhnlichen Fliegerbomben. Dieses Geschoß gleiche im Fluge einer„fliegenden Telegraphen- stange“. Das Schlimmste schien ihnen: V 2 Wäre schneller als sein eigener Schall. Ehe man die Wunderrakete hören könne, wäre der Einschlag da.„Unerklärliche Explosionen“ mit einem„äuhßerst starken Luftdruck“ wären das. Die Welt brennt nach Einzelheiten, aber die Briten mögen selber das neue Rätsel lösen. Deutschland ist aus begreiflichen Gründen nicht Bewillt, den Tarnmantel vorzeitig ganz zu he⸗ ben. Wir müssen deshalb darauf verzichten, die V-Waffe mit ihren Wundern und Geheimnis- sen zu beschreiben. Das könnten auch nur die Techniker, die aber halten ihren Mund ge- schlossen wie in den vielen Jahren des nerven- erregenden Planens und Experimentierens. Wir wollen nur das äußere Bild schildern, als wir die Abschüsse noch London miterleben durften. Schon das war ein Erlebnis, als wären wir der Menschheitsgeschichte um ein gutes Jahrhun- dert vorausgeeilt. Es war ein Wunder von un- faßbarer Gewalt. Aber wir müssen deshalb ftürchten, daß Worte ihm nicht ganz gerecht Werden. 9 Es war ein Tag, unfreundlich, kalt, regne- risch!? Den ganzen Tag über waren wir mit dem Generalfeldmarschall an der Mangen Front von einem Gefechtsstand zum anderen gefah- ren. Am Abend sagte er:„Wir werden heute V 2 sehen.“ Das schlug ein wie eine Bombe selber. Wir fuhren in den sinkenden Abend und waren voller Spannung. Denn wir hatten keine Vorstellung, und die Wissenden schwie- gen sich aus. An der verabredeten Kreuzung wartete der Einweiser, und wir fuhren dem kleinen Lichtpunkt des Kraftwagens nach. Kreuz und quer. Es war stockflinstere Nacht geworden und die ganze Landschaft schien vol- ler erregender Geheimnisse. An einem ver— steckten Waldstück empfing uns die Komman- deur, um uns in sein Zauberreich zu führen. Wir stolperten einen glitschigen Waldweg ent- lang und standen plötzlich vor V 2. War es ein Liliput-Luftschiff aus Stahl oder der schlan- im Dunkel fast vorbeigegangen wären?„Da⸗ ist.“, sagte der Kommandeur mit einer Stimme, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Alle Wunder aus Utopia-- alle Zukunfts-Phantasien stürzten auf uns ein. War es nicht ein Weltraumschiff, mit dem uns der Dichter in einem Zukunftsroman einst auf den Mond und auf den Mars entführt hatte? Wenn jetzt eine Stimme befohlen hätte:„Einsteigén zum Mond“, hätten wir es auch für Wirklich- Kkeit gehalten. Aber die Stimme drängte nur 5 Es war bereits alles fertig zum Ab- schuß. Wir standen vor der Abschußstelle. geblendete Licht einer Taschenlampe Das ab- zuckte 4 linien-Gesetze. Ein Wunder von unfafiburer Gewalt Die Spannung war unerträglich kurz aut. wurden Befehle gerufen. Zugmaschinen rasselten mit brummenden Mo- toren. Eine andere Abschufistelle machte ihr Geschoß fertig, und wir sahen wie Kinder im Märchenlande den riesigen Körper der V 2, der still und friedlich sein Geheimnis vor allen Augen in seinem Stahlleib hütete. Klar, daß V 2 keine„fliegende Telegraphenstange“ ist. Seit- dem die Fischkörper der Delphine und Hai- flische die Form der-Boote und der Zeppeline und mehr oder weniger aller Geschoßarten be- einflußt haben, gelten die gleichen Strom- V 2 tritt seine Reise durch den Weltraum von vielen Startplätzen aus an. 0 Die Spannung sprang auch auf die Männer Uber, denen der V-Abschuß bereits allnächt- liches Kriegshandwerk war. Wir gingen respekt- voll einige hundert Meter abseits, wo eine kleine Brücke sich über einen Bach spannte. Die Fünfzig-Meter-Grenze muß selbst von trainier- ten Ohren eingehalten werden, meinte der Kom- mandeur, sonst können die Trommelfelle plat- zen. Dann tropften die Minuten. Was würde Es war plötzlich gespenstisch still. Nur eine Stimme drang aus dem Dunkel: 4 Spannung war unerträglich. Dann erhob sich Es wurde schneeweiſf strahlte ein Haus gegenüber am See, und ein 4 am Und vwir sahen Licht, immer mehr Licht, die Erde schien einen Stern geboren Wir hörten das Dröhnen und Rau- schen, es war alles erdfremd und übernatürlich. Wir sahen das Licht steigen und steigen, bis es hinter den Wolken verschwunden war und nur Wir standen starr geschehen? zehn, minus acht minus eins ein Rauschen, schwoll langsam an. hell, es wurde Tag im Walde, gewaltiger Donnerschlag erdröhnte wie jüngsten Gericht. zu haben. noch die Wolken strahlten. und lauschten, dann war es wieder still. „Jetzt ist es bereits auf dem Wege nach Lon- don“, sagte der Kommandeur und löste unsere kleine Gruppe aus dem Bann des Wunders. Eine Zeit, deren Dauer verschwiegen sein muß, ver- ging.„Und jetzt schlägt V 2 ein.“ Es war also Wirklichkeit, wir lagen nicht träumend im Bett, sondern wir hatten wirklich V 2 gesehen. Der Kommandeur ließ ein paar Kommißbrotschnitten bringen, und wir futter⸗ ten höchst prosarisch und wirklichkeitsnah, während wir auf den nächsten Abschuß war- teten. Ein ZISA. Soldat erlebt den Knieg im kisag Das Tagebuch des Soldaten Risikoff von der 45. amerikanischen lnfanterie· Division Ber UsA-Soldat Ristkoff gehörte zu jenen Unterkunft bestand aus Einheltswellblechbarak- USA-Boys, die aus Amerika herüberkamen, um in Europa nach den Versprechungen mres USA-Präsidenten einen frisch-fröh- Uche Krieg zu erleben. Was er erlebt hat, schildert er in diesen Tagebuch-Aufzeich- nungen, die gefunden wurden in der Brust- tasche des Gefallenen auf den Höhen von Weiſenburg. Mehr als alles andere geben sie einen Einblick in die Psyche des ameri- kanischen Soldaten, der in einen Krieg ge- hetzt wurde, dessen Sinn er nicht zu ver- stehen und dessen Wirklichkeit er' nicht zu ahnen vermochte!(Die Red.) 26. Oktober. An Bord eines Kanaldampfers. Gingen bei Portsmouth-vor Anxker. Nachdem ich nun fast sieben Monate Soldat bin, fange ich ein Tagebuch an: Erstens, weil ſes mir die Briefprüfstelle nicht erlauben würde, meine Gedanken freimütig in meinen Briefen zum Ausdruck zu bringen, zwei- tens, weil es zu niederdrückend sein würde, ge- wisse Dinge brieflich zu behandeln. Etwa vor vier Tagen hatten wir noch in einer der elenden Baracken in Oulten(Foulton?) Camp, England, unseren Durchfall.. Oulton Park war ganz großer Mist. Ein traurigerer Ort ist mir noch nie in die Quere gekommen. Seitdem habe ich vielleicht noch schlimmere Plätze kennenge- lernt, aber F. P. reichte mir damals. Wir kamen um.00 Uhr nachts im Lager an. Es war stock- dunkel, und es regnete in Strömen. Vorher hat- ten wir 12 Stunden auf der Eisenbahn gelegen und hatten 7 Tage auf der„Gueen Mary“ Ver- bracht. Die ganze Zeit über hatten wir uns nicht richtig waschen können. Hier regnete es nun Bindfäden, und da standen, wir mit Stahlhelm, Mantel, Koppel und Rucksack(es war der Uber- see- Rucksack). lichen Affen hatten wir immer geflucht, aber der bbersee-Rucksack faßte dreimal sobiel wie der alte. Tatsächlich hatten wir außer dem Inhalt des alten Rucksacks noch alles darin verstaut, was im Spind war. Wir waren müde und über- anstrengt. Von dem Gewicht des Affen taten uns Rücken und Beine weh. Wir waren naß und konnten nichts sehen, keiner schien zu wissen, wohin wir gehörten. So standen wir 10 Minuten. Währenddessen liefen Offiziere mit Taschenlam- pen hin und her. Einer fluchte über die Füh- rung und meinte, wir gehörten überhaupt nicht hierher. Ein anderer brummte, wir hätten um halb zwei und nicht erst um drei kommen müs- sen. Die Zeit verstrich, 20.30 Minuten standen wir da, und es war kalt, bitter kalt. Nach langem Warten marschierten wir endlich ke Körper eines kleinen-Bootes, an dem wir Ich verborge gern Bücher/ von nerybert Mense1 Es gibt Menschen, die schreiten die Front mrer Bücher ab wie Generale, rücken hier zu- recht und da zurecht und sind erst zufrieden, wenn die bunt Uniformierten gerade und wohl- ausgerichtet wie die Soldaten stehen. Sie sind s0 stolz auf ihre Armee, und ich will sie nicht boshaft belächeln. Aber ich finde, daß sie ihre Truppen nicht bloß exerzieren, sondern da, wo es nottut, einsetzen müßten. Nein, das tun sie nicht. Sie' schicken ihre Bücher nicht aus, um die ihnen gemäßen Schlachten zu schlagen. Angstlich hüten sie ihre Prachtwerke davor, daß sie in die geringste Gefahr kommen, verwundet zu werden oder verlorenzugehen. Schön katalogisiert, darf auch nicht eines fehlen. Darauf sind sie sogar besonders stolz. Sie gagen: ich liebe meine Bücher so sehr, ich kann auch nicht eines missen. Und wenn sie mir, dem Schriftsteller, das sagen, tun sie das so, als überreichten sie mir ein besonders schönes Geschenk. Darum sind sie auch wirklich entsetzt, wenn ich nun gar keinen Sinn dafür habe, sondern ihrer Ansicht nach sehr revolutionüre Meinun- gen äußere. Ich sage: ich liebe gewisse Bucher s0, daß ich sie immer wieder verleihe, daß ich sie manchen Menschen geradezu aufdränge: nehmt sie doch mit nach Haus, ihr werdet sehr glücklich mit ihnen sein. Natürlich bekomme ich sie nicht immer wie— der, ja, freilich sehen sie oft recht mitgenom- men aus, wenn ich sie oft verlieh, man sieht es ihnen an, daß sie gelesen wurden, wie man es Soldaten ansieht, daß sie durchs Feuer gingen. Aber ich weiß nun auch, wenn ich mit ihnen rede, daß sie in vielen, vielen Stu nden Men- schen meiner Heimat zum Erlebnis wurden. Das muß ich nun sagen: ich wohne ja nicht Grogßstadt, wo man so viel leichter zu caten Büchern kommt. Meine Heimat ist der 4 durch Dreck und Pfützen ab, immer weiter. Die Schon über unseren gewöhn- ken mit Steinfußböden und halbrunden Metall- dächern. Kleine Dinger waren es mit Doppelbet- ten einfachster Holzkonstruktion. Die Matratzen bestanden aus Blechbändern, die schachbrettför- mig über die Holzunterlage gespannt waren. In diesem dunklen, kleinen Bau schien die Kälte und Ungemütlichkeit geradezu aufgespeichert zu sein. Einer versuchte in einem der winzigen Oten ein Feuer zu entfachen, aber es war kein Zug da, und die ganze Baracke füllte sich mit Qualm. Ich legte mich in meinem Mantel hin und döste. Am Morgen bot sich das gleiche freudlose Bild. Dreck und Pfützen. Grauverhangener Him- mel und Regen. Frühstück in einer anderen kal- ten Baracke. So habe ich Oulton Park in Erin- nerung. Das war alles, was ich von England bei meiner ersten Reise nach den Britischen Inseln Zzu sehen bekam. 31. Oktober: In einem Fabrikgebäude in der Näuhe von Straßburg.- Die Front nur 20 Meilen entfernt. Unser Einzug in Frankreich war noch trost- loser als derjenige in England. Wir lagen zwölf Stunden auf der Bahn, und dann wurden wir auf einem Kanaldampfer verladen, wobei wir uns mit unseren Riesenrucksäcken abschlepp- ten, die man nur mit Aufbietung aller Mühe aufheben und auf dem Rücken halten onnte. Scheußliches Wetter, schlechtes Essen, keine Menschenseele, mit der man reden konnte. Zwei Tage verbrachten wir auf dem Dampfer, schlie- ten in Hüngematten so dicht beieinander, daß man mit ausgestrecktem Arm zwei Matten an jeder Seite erreichen konnte. An Deck war es feucht und regnerisch. Wir wurden mit Lan- dungsbooten ausgeladen, wobei wir unsere Rie- senafflen äuf dem Rücken schleppten. Das Boot schlingerte heftig, die Ausladung dauerte über eine Stunde. Ich kam der Seekrankheit immer näher. Wir erreichten noch gerade zur rechten Zeit den festen Boden, der aber nichts anderes als ein Schlammeer war. In diesem Dreck, der stellenweise weich und zähflüssig, und dann wie⸗ der dick und klebrig war, standen wir herum. Dann ging és einen steilen kleinen Hügel hin- auf. Keuchend erreichte ich dessen Spitze, das Herz schlug mir gegen die Rippen. Ich fühlte, wie es arbeitete und zwischendurch aussetzte. Der Hügel war steil und sumpfig. Dann ging es eine Meile weiter durch losen Straßenschmutz und wieder querfeldein. Jeder Schritt wurde mühseliger. Welch“ bittere Qual! Verflucht sei unser Los, verflucht die ganze Welt, verſiucht sei die Menschheit, die eine solche Entwicklung der Dinge zuließ. Verflucht die satten die fernab vom Kriege, in einer Traumwelt le⸗ ben- verflucht sei deine eigene Dummheit. Wie konntest du es soweit kommen lassen. Verflucht sei alles, jedermann!- Und weiter rutscht und gleitet man und schleppt sich wieder ein Stück Die Dunkelheit bricht herein, haben in aller Eile Zelte errichtet. Runter mit und alle Wolldecken dar- Weges weiter. dem Regenmantel übergelegt. Essen fassen! In stockdunkler Nacht stolperten wir querfeldein, um irgendwo unser Eszen einzunehmen. Der Fuß rutscht aus. Dort sinkt er fünf Zentimeter tief ein. Mit dem an- deren hängt man schon wieder in einem neuen Dreckloch, und in aller Eile zieht man ihn her- aus. Essenfassen- Faltes Pökelfleisch, Hackfleisch, narte Zwiehäcke, Butter, Kaffee ohne Zucker. Ich konnte nichts essen. Ich stellte mich zum Geschirrwaschen an. Stolperte wieder durch den Dreck und versuchte meine Schuhe halbwegs zu säubern. Nahm die Gamaschen ab, kletterte unter die Decken und döste vor mich hin. Die Kälte drang durch die Decken in die Glieder (Einige unserer Jungens waren schon seit drel Tagen in diesem Dreckloch.) Am nächsten Mor- gen ging es weiter. Zwei Tage lang fuhren wir mit Lkw. durch Frankreich und hockten, in drangvoller Enge zwischen Gepäckstücken ein⸗ geklemmt, dicht zusammen. Es gab kalte Ver- pflegung. Ich aß sehr wenig. Nachtüber döst man und friert man, friert man und döst man Um vier Uhr morgens war es nicht mehr län ger auszuhalten, drauſßen wurde Benzin auf del Boden unq ein Streichholz neues Feuer entfacht. So kamen 4— schlieſ ic in diese Fabrik in der Nähe von Ei- ial, ah deren Zementfußboden wir dann volier Banie barkeit in den Schlaf sanken. Habe ich nun das eigene Elend dieses Soida tenlebens klar genug gezeichnet? Ich kann nicht. Alles ist zu düster, Z⁊u bitter und zu kal um davon zu sprechen. Bab. muß man selbst er lebt haben, und es dann verfluchen. Verfluch seien Hitler und Roosevelt, die Nazis und di Deutschen, und die Franzosen und die Offlzier Man muß sich das alles von der Seele schimp fen, bis man müde wird und einschläft. Und durch all dieses zieht sich wie ein rote Faden die Möglichkeit des kommenden Kampf einsatzes. Dann sehen wir uns an und sagen Das ist noch nichts, das ist nur der Anfang Bitterer Gedankel„Das ist nur der Anfang.“ Mam sehnt sich immerfort nach der Heima nach Sicherheit und nach der Familie. (Fortsetzung deutsche Osten, meine Heimat ist eine kleine Stadt an der Grenze, und die Bauern ringsum wohnen weit auseinander, nicht in so geschlos- senen Dörfern wie anderswo. Es ist schwer bel uns, zu guten Büchern zu kommen. Darum wer⸗ den bei uns solche Bücher auch nicht nur ein- mal gelesen, sondern fast jeden Winter neu. Ich spreche jetzt sehr von mir« selbst; denn ich wuchs ja hier auf, und ich kenne ungestill- ten Lesehunger aus meiner Jugend. Mein Vater hätte mir gern öfter ein Buch gekauft, nicht nur zu Weihnachten und zum Geburtstag, aber er hatte das Geld nicht dazu. Ich war also dar- auf angewiesen, mir Bücher zu entleihen. Ich bin heute sd dankbar dafür, daß ich die Menschen fand, die mir ihre Bücher gern zur Verfügung stellten. Ich bin so dankbar dafür; daſß ihr Geschmack ein guter war. So habe ich krüh unsere besten Dichtungen kennengelernt. Das bedeutete viel für mich. Das Glück des Malers/ von Josef Robert Harrer Es war in der Zeit, da sich Wilhelm Leibl vom Kunstgetriebe der Groſßstadt zurückgezogen hatte und in Aibling sein naturnahes Leben führte. Er malte die Bauern und die geliebte Landschaft; was sein farbentrunkenes Auge sah, wurde ihm zum wunderbaren Inhalt seiner Kunst. Ein reicher Münchner, nebenbei ein leiden- schaftlicher Jäger, kam einmal zu den Maler und sagte: „Meister Leibl, ich höre so viel Schönes über ihre Kunst, daß ich den Wunsch habe. von Ihnen gemalt zu werden. Ich habe heute Zeit, für das Porträt Modell zu stehen!“ Leibl fuhr sich mit den großen Finsern durch die Haare, er betrachtete den in Jägerjoppe und Jägerhut vor ihm Stehenden und sagte nach kurzer Ueberlegung: eins seiner Bücher geliehen worden. Nun aber ee wie lch jetzt àngstlich vor meine Schrünke stellen?! Nein, ich tue sie weit auf, und ich lasse sie wie eine Quelle sein für unser Land. Und gerade auch dem gebe ich Bücher, der sle sich kaufen Könnte und an der falschen Stelle spart. Denn ich traue den Büchern, die ich habe, alles zu, mit der Zeit werden sie auch ihn zu ihrem Liebhaber machen. Es ist ganz falsch, wenn man glaubt, uns Schriftstellern wäre es nicht recht, wenn man unsere Bücher verborgt; denn nun würden 1a viel weniger ge- kauft. Ich weiß es doch von mir selbst, daß ich man- chen Dichter erst viel später oder vielleicht gar nicht kennengelernt hätte, wäre mir nicht erst warte ich schoh auf jedes neue Buch von ihm und bringe es wieder andern Menschen nahe. Bücher wollen ins Volk, und man soll ihnen, wenn sie es verdienen, auf jede Weise behilflich dabei sein, du an deinem Ort und ich an meinem. „Ja, das läßt sich machenl Legen Sie nur abl!“ Der Münchner sah Leibl erstaunt an; dann meinte er: „Ablegen? Sie wollen doch nicht. daß ich als Adonis Modell stehe! Als antiker Faun! Dazu fehlt mir denn doch die nötige Schönheit!“ Leibl begann zu lachen, daß es nur so dröhnte. „Ach, da mißverstehen Sie mich gewaltig, mein Herr!l Ich will Sie durchaus nicht als kleider- lose Vogelscheuche malenl Ich male keine aus- gezogenen Menschen. weder Frauen noch Männer!“ „Wozu soll ich dann ablegen? Ich will ja ge- rade als Jäger von Ihnen porträtiert werden!“ Leibl nickte. „Ja, ja, so meine ich es auch! Aber ich din kein 7guberer im Malen Thre ſoppe gefällt'r, auch Ihr Hut hat eine wunderschöne Farbel vnd 425 gL Malerei. Es dauert aber, bis man solche Farbe auf die Leinwand bringt. Dazu fehlt Ihnen d Zeit und wahrscheinlich auch die Geduld! 8 wären nicht der erste, dem sie fehlt! Legen 8 also nur ab und lassen Sie mnir Joppe und H da! In ein paar Monaten sind diese Stücke g malt, wenn ich Glück habe!“ Der Münchner schüttelte den Kopf. „Und das soll mein Porträt werden? Mein 0 sicht, wann malen Sie das?“ „mr Gesicht werde ich spüter wenn Sie einmal mehr Zeit zum Modellstehe haben, sagen wir, zwei, drei Monate!“ 4 „Da brauchen Sie ja zu dem Porträt ein halb Jahr oder noch länger! Kommen Sie bei langsamer Arbeit auch auf Ihre Rechnung?“ Leibls Augen strahlten kindlich, selig, als leise sagte: „Und ob ich auf meine Rechnuns komme! lünger ich an einem Bild malen darf, um herrlicher zeist sich mir die Seele der Kune Der Ordinarius für Geodůsie an der Tec nischen- Hochschule Darmsta d t, Professor Ing. Hohenner, beging seinen 70. Gebur!s Nach seinem Studium an der Technischen Ho schule München wurde er durch seine scho rigen Vermessungen im Fichtelgebirge und den Alpen bekannt. Im Jahre 1902 folgte einem Bufe an die Technische Hochsch Braunschweig und im Jahre 1910 an die Tet nische Hochschule Darmstadt, an der er je noch seine erfolgreiche Lehrtätigkeit ausübt. Im Mittelpunkt eines Konzertes der Preu 33 schen Staatskapelle s and ein Violinkonzerf i musikalikchen Leiters Robert Heger. wWie seinen anderen sinfonischen Werken, mit den er in letzter Zeit an die Offen lichkei trat, weist sich der Komponist auch hier vneder voryohm gestaltender Musiker Klassischer 7 gung. 0 * 2222———Ä2353—————————————— haupt kegen. agen geworf Posen un Ischewistiscl erg toben 1 In Ostpreufſ bruch in Rich erweitern.