NWX L, e, ,,,, DIENSTAG, 13. MXRZ2 1945%/ 13/156. JAHRGANGYNUMMEI 61 8 EINZELVERKAUTSPREIS 10 RKPV. ZWEITEHAUSGABE. STADTGEBIETI KNNHVIrn“T HAKENKK T RPK 1/12. verlag: Hakenkreuzbanner. verlag und Druckerei Gmbll., Mannheim. R 3, 14. Anzeigen und vertrieb: Mannneim. R 1,-6 Fernsprech-Sammel-Nr 54 165. Verlagsdirektor: Dr. Walter Mehls (Z2. Z. im pFelde), Stellv.: Emil! Laub Erschein ungsweise sechsmal wöchentlich. heimer Großdruckerei .70 RM zuzüglich Bestellgeld. Fritz Ksiser. Stellvertr.: Dr. GmbHl Bezugspreis. Durch Tröger frei Haus.— 2 2. ist Anz eigenpreisliste Nr. 14 gültig. Alois Winbauer. Vorbereitungsstadium neuer „ Amerikaner und Sowiets suchen Aus⸗ gangspositonen für neue Operamonen Berlin, 13. März Die großen Abwehrschlachten der letzten Wochen sind zur Zeit im Westen wie im Osten durch eine Periode der Umgruppierung und Vorbereitungen schewisten füllen ihre schwer mitgenommenen abgelöst worden. Die Anglo-Amerikaner und Bol- Vverbände auf. Sie greifen deshalb gegenwärtig nur in räumlich begrenztem Umfans an, um sich Aus gangsstellungen für weitere Operationen zu schaf- ften. Das zeigt sich besonders deutlich im Westen, wo der Feind seinen kleinen Brückenkopf bei Remagen durch Brückenschläge und laufende Zuführungen weiter verstärkt und durch gleichzzeitige heftige Angriffe das Moseltal zwischen Trier und Koblenz unter seine Kontrolle zu bringen sucht. Darüber hinaus ist er bemüht. seine Angriffsvorbereitunsen am Niederrhein trotz der wirksamen Schläge unserer Artillerie auf Zu führungen und Truppenansammlungen zum Ab- schluß zu bringen. Unsere Truppen benutzen auch ihrerseits die Kampfpause zur Verstärkung ihrer Abwehrmaßnahmen. Dle Ostfront bietet ein ähnliches Bild. Nach- dem unsere Panzer und Grenadiere an der Lau- gitzer Neiße alle feindlichen Uebersetzstellen be- seitigt und in Schlesien bei Lauban. Striegau und Ratibor sowietische Bereitstellunsen zerschlagen oder in Unordnung gebracht haben. versuchten die Bolschewisten zwischen Frankfurt und Kü- otrin durch allmählich stärker werdenden Druck und durch ihren täglich wiederholten Ansturm auf 1 den Brückenkopf Stettin die Voraussetzungen legte rings um kür neue größere Angriffe zu schaffen. Den von unseren Truppen in Verteidigung und in Gegen- stößen zwischen Ratibor und dem Stettiner Haff errungenen Abwehrerfolgen kommt deshalb erhöh- te Bedeutung zu. Unsere Gegenangriffe bei Remagen: Das meiste Interesse in den Kämpfen an der Westfront beansprucht das Ringen im Brücken- kopf Remagen. Der Gegner sucht hier seinen kleinen Brückenkopf zum Sprungbrett auszubauen. im Schutze dichter Nebelwände brachte er über Pionierbrücken weitere Kräfte über den Fluß und den bisher gewonnenen schmalen Viterstreifen mit Artillerie und Bombern eine dichte Feuerzone. Dennoch standen die 1 Kämpfe zwischen Honnef und Linz im Zeichen un- gerer Gegenangriffe. Der aus der Nordecke und der Mitte nach Osten angreitende Feind wurde nach geringfügigem Bodengewinn abgeriegelt. auf seine Ausganssstellungen zurückgeworfen—.— 4 zen die Südspitze kamen unsere Gegenstöße eben- alls gut vorwärts. Die aus Hönningen bereits hin- —ee Nordamerikaner bemühen sich zur Zeit, ihre Ostflanke gegen unsere, über die Ufer- Berge zum Rhein vordringenden Kräfte ab- Zustützen. ber Kampf um dle Moselsperre: Koblenz vorgedrungenen nor kanlischen Westufer des mittleren Rheins machte der Feind, da sich unsere Brückenköpfe Nieder- breisich und Brohl weiterhin behaupten, nur ge-— den letzten Tagen bis ringe Fortschritte. Die in de———** Divisionen—— allmählich nach Süden un rängen ge⸗ — mit den am Salm angesetzten Verbän- den auf breiter Front gegen die Mosel zwischen Auf dem Trier und Koblenz, Einzelne weitere Panzerrudel Arreichten den Fluß östlich Kochem und westlich Bernkastel. Mäassiertes Gegenstöße aus den eigenen Artilleriefeuer und heftige Brückenköpfen ver- 1 Zminderten aber das Zusammenschließen der einze nen feindlichen Spitzengruppen auf der nördlichen Uterstraße un d ihren Uebergang über den Fluß. In den Moselbergen mußten die Nordamerikaner mehrere Ortschaften wieder aufgeben. im verlauf der deutschen Abwehrkämpfe an der 3 Voreifel, an der Mosel und an der Ruwer meister- ten wiederholt höhere Offlziere durch ihr persön- fches Vorbild örtliche Krisen. In welchem Maße gie Truppenfünrer die Seele des Widerstandes bil- en, ergibt bei wehr feindlicher sich aus den Verlustlisten. So flelen einem schweren mehrtägigen Kampf zur Ab- Durchbruchsversuche auf unse- rer Seite 185 Soldaten, darunter nicht weniger als 40⁰ Otfiziere. vnsere Abwehrerfolge vor Stettin und Danzig: s Schwergewicht der Kämpfe an der Ostfront * Brückenkopf Stettin, im Mündunssgebiet der Weichsel. im Kurland und im Beskidenvor- jand, daneben standen unsere Truppen zwischen üstrin, an der Granschleife bei Altsohl und in —— beiderseits des Plattensees in Abwehr und Angriffskämpfen. Einen vollen Abwehrerfolg er- rangen unsere Truppen vor Stettin. Bel kla- rem Wetter, das den keindlichen und den eigenen Fliegern das Eingreifen in die Erdkämpfe ermög- fichte. prallten starke feindliche Angriffe und kräf- Gegenstöße den ganzen Tag über hart aufein- ander. Die Gegenschläge unserer Panzer ließen im Södostteil des Brückenkopfes die feindlichen An- eriſte nicht zur Entfaltung kommen. während im Süden, Osten und Norden des Brückenkovfes die immer wieder zum Durchbruch ansetzenden bol- schewistischen Kräfte unter Abschuß von 25 Pan- zern schwer zusammengeschlasen wurden. Marine- einheiten entlasten die Verteidiger von Kolberg durch deckende Salven auf sowietische Batterien wie den Abwehrkempf in der Danziger Bucht durch wirksamen Beschuß keindlicher Panzeran- ssammlungen. Die inwestpreußen angesetzzten Durchbruchsver- suche der Bolschewisten in Richtung auf Goten- hafenund Danzis scheiterten abermals an den Gegenmaßnahmen unserer Truppen, die an entschei- denden Stellen immer wieder neve Riegel aufhant- ng sof. -Gast- ten und in Flankenstöſßen die feindlichen,Bewegun- gen unterbrachen. Während der bisherigen schwe- ren Käümpfe in Westpreußen haben die bommersche 32. Infanteriedivision unter Genralleutnant Beckh- Behrens und die württembergisch-badische 35 In fanteriedivision unter Führung von Generalleutrant Richert bei erfolgreicher Ahwehr feindiicher Dur n- bruchsversuche durch- ihre Unbeugsamkeit und Standhaftigkeit den Bolschewisten besonders hohe Verluste beigebracht. Einbruchsstellen bei Küstrin beseitigt: Ebenso wie bei Stettin brachen die sowijetischen Angriffe zwischen Frankfurt und Küstrin olutig zu- sammen. Die am Schwerpunkt westlich Görlitz an- rennenden etwa regimentsstargen Stoßtruppen ver- suchten mit starker Flieger- und Artilleri-umer- stützung die„Hohen Stufen hart westliza dee Odær zu überwinden. Im ersten Anlauf ents- andene ge- ringfügige Einbrüche vurden nocn am Abend duren unsere Gegenstöße beseltigt. Die meistea Aagrife scheiterten bereits im Abwehrfeuer. Unsere Bat- terien unterstützten mit ihrem gut liegenden Feuer auch den Gegenstoß, iler den am Vortag von den Sowiets erzielten Einbruch gegen Kiet-, den söd- westlichen Vorort von Küstein, wieder besoit'gte. Weitere örtliche Stellungsvorvesserungen erkampi- ten unsere Truppen am Oderhogen nördiich Für- .nberg und im NMaiſo Abs hni:t bei uen ünd in Muskau. Hier wie bei Striegau und Ratibor blieben alle bolschewistischen Angriffe gegen unsere vor- verlegten Stellungen vergeblich. Die in Striegau abgeschnittenen feindlichen Kräfte wurden zum wesentlichen Teil bereits vernichtet. Aus Bres- lau werden Kämpfe gegen die südliche und nörd- liche Festungsfront gemeldet. Der erbitterte Wi- derstand der Verteidiger findet seinen sinnfälligen Ausdruck in den hohen feindlichen Verlustzahlen, die der Wehrmachtbericht meldete. Weitere Ver- luste hatten die Bolschewisten im Beskidenvorland, wo sie ihre vergeblichen Angriffe mit 37 Panzern bezahlen mußten. Bei den Kämpfen in der Süd- Slowakei bildeten die Bolschewisten, deren An- grifke im Raum von Schemnitz scheiterten, südöst- lich Altsohl einen örtlich von Fesselungsangriffen begleiteten Schwerpunkt. Wieder vereitelten aber unsere Truppen den erstrebten Durchbruch gegen die östlich Altsohl liegende Eisenbahnspinne, wenn sich der Feind auch etwas näher an die Stadt her- anschieben konnte. Zwischen Plattensee und Sarviz-Kanal setzten unsere Truppen ihre Angriffe noch bei Nacht fort. Sie säuberten das bisher gewonnene Gelände von feindlichen Widerstandsnestern und drückten unter Abwehr von Gegenstößen die Sowiets beiderseits des Sarviz-Kanals weiter zurück. Aus dem Führerhauptquartier, 13. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nördlich der Drau brachen erneute bolsche- wistische und bulgarische Angriffe gegen unsere Brückenköpfe unter hohen feindlichen Verlusten zusammen. 0 Panzer und Grenadiere kämpften sich östlich des Plattensees trotz tiefgestaffelter Sperren und Panzerabwehr weiter in die Tiefe der sowietischen Stellungen vor. An der Gebirgsfront der mittleren Slowakei erzielten die Bolschewisten gegen zähen Wider- stand unserer Stützpunkt-Besatzungen nördlich Schemnitz nur geringen Bodengewinn. pDie im Raum von Schwarzwasser welter angfel- kenden Sowjets wurden vor rückwärtigen Stellun- gen aufgefangen oder wieder nach Südosten zu- rückgeworfen. Südlich des Oberlaufs der Weichsel brachen alle Durchbruchsversuche der Bolschewi- sten in unserem Abwehrfeuer zzusammen. Nörd- lich Ratibor setzte der Feind die Angriffe des Vortages unter dem Eindruck seiner hohen Aus- fälle nur mit schwächeren Kräften fort. Die in Striegau eingeschlossene bolschewistische Kampf- gruppe wurde aufgerileben, nachdem vor den Höhen nördlich der Stadt wiederum zahlreiche Entla- stungsangriffe gescheitert waren. In den viertägi- gen Kämpfen verloren die Sowiets über hohen blu- tigen Verlusten 42 Panzer, 40 Geschütze und zahl- reiche Handwaffen. Nördlich Frankfurt verhinderten unsere Tz. Genf, 13. März. Selt längerer Zeit gehen, wie schon mehrfach berichtet, Gerüchte um, daß England die Annektie- rung mehrerer italienischer und griechischer Inseln im Mittelmeer plant, um seinen Weg nach Indien kür die Zukunft noch besser zu festigen, als dies heute schon der Fall ist. Diese Gerüchte wurden mehrfach von London, wenn auch etwas schwäch- lich, dementiert. Nunmehr berichten die„Basler Nachrichten“ aus guter Quelle, England plane die Gründung eines neuen„britischen Dominions“, das aus chemaligen italienischen und griechischen Mit- telmeerinseln sowie den bisherigen engli-chen Be- sitzungen im Mittelmeer zusammensesetzt sein soll. Berliner Schriftleitung: Sw 63. Charlottenstraße 32 55 Ein neues Dominium aus italienischen und griechtschen Inseln RM. durch die Post Druck: Mann- Hauptschriftleiter: Die Stunde der Ewartung Mannheim, 13. März Der Feind im Westen steht am Rheinl Der Feind im Osten steht an der Oderl Wahrhaftig: der Raum der Festung Deutschland ist eng geworden! Man darf sich nicht daran erinnern, daß er einmal von den Küsten der Biskaya bis zu den Ufern der Wolga reichte! Es hat auch keinen Sinn, sich heute den Kopf zu zergrübeln, wieviel Anteil Verhängnis, Schuld und Fehler an dieser Entwicklung haben, die uns von den höchsten Höhen deutschen Trium- phes in eine neue Nibelungen-Not führte. Das mag einer späteren Zeit vorbehalten sein, in der der Blick wieder freier ist und die Brust wieder leich- ter atmet. Die Sorge von heute gehört nicht dem, was gewesen ist, sondern einzig und allein dem, was werden soll. Das ist die einzige Frage, die heute das Gemüt des deutschen Menschen be⸗ lastet, die ihn nicht verläßt, wenn er dem Tage der Arbeit und Pfliicht seinen Abschied gibt, die ihn durch so manche schlaflose Stunde beschäftigt und die ihn begleitet, wenn das Licht des neuen Tages zu neuer Pflicht und Arbeit ruft. Es ist die Sorge des deutschen Menschen um sein deutsches Vater- land. Nicht so sehr um sein eigenes Schieksal; ge- wiß auch der Gedanke daran steht drohend auf, aber wer empfände nicht, wie das Eigene an Ge⸗ wicht verliert vor dem Grohßen, das sich mit uns allen begibt? Wir haben hier an dleser Stelle die Situation, s0 wie sle ist, wiederholt zu zeichnen versucht, und die Offenheit, mit der wir ihre düstere Realistik aufzeigten, war nicht geringer als die Entschieden- heit, mit der wir jene masochistische Flucht in den Pessimismus bekämpften, jene verderbliche Neigung, den Sieg verloren zu geben, ehe die letzte Schlacht geschlagen ist, und auch jene Chancen nicht mehr sehen zu wollen, die das Schicksal, wie in jeder Stunde der Geschichte eines jeden Volkes, Volk noch bereit hält. Alles das ist hier gesagt worden und zoll nicht wiederholt werden. Einer anderen, einer wesent licheren Frage gilt unsere Aufmerksamkeit. Es ist in diesen Tagen oft das Wort zitiert wor- es sich nicht geschlagen gibt. Die Frage ist nur: ist: wann es die Waffen niederlegt. Aber vor dieser darum nicht minder entscheidende, weil sie die und unmittelbar nach sich zieht: die morali- sche Selbstaufgabe. Jeder Krieg ist unwei⸗ gerlich verloren, die Waage des Sleges mag auf dem Schlachtfeld selbst für den Augenblick noch s0 zu schwanken scheinen, wenn das Volk das Ver- trauen in seine Sache verloren hat. Dann versiegen mit einem Schlag die Quellen, aus denen sich jeder, auch der militärische Widerstand bisher noch ge- nährt hat. Dann sind die Schleusen für das Ende, das bittere Ende aufgezogen.. ist ausschließlich identisch mit dem vVver-— Wort dieser Führung, daß sie über die Mittel und Wege verfügt, dem Feinde den Sieg zu entreißen, daß sie jene wirksamen neuen Wäffen und Kriegs- die zahlenmäßige Ueberlegenheit unserer Gegner lichen Glauben besitzt, daß die Anwendung dieser die deutschen Fahnen heften werden. Es genügt, daran zu erinnern, in welch präziser Form der „Führen heißt vorausgenen Caulelter Robert Wagner sprach vor einem Lehrgang von Olfizieren NSG. Gauleiter Robert Wagner sprach vor einem weiteren politischen Lehrgans von Offl- zieren- Den Kern seiner Ausführungen bildete dieses Mal die Betonung der überragenden Be- deutung des Führungsproblems. Er führte hierzu u. a. aus: Ein Volk besitzt immer nur die Moral seiner führenden Schicht. Nicht mehr und nicht weniger. Es gebe kein Beispiel in der Geschichte, daß ein Volk von unten her zusammengebrochen wäre. 1918 sei das Reich gleichfalls nicht von un⸗ ten her gezwungen worden, den Kampf auf- zugeben, auch nicht durch die sogenannté Re- volution. Niemals sei auch eine Armee zerbrochen, weil der einfache Mann versagt habe. Die Truppe sei immer nur das Spiegelbild ihres Führerkorps. Niemand habe das Recht, Forderungen an seine Gefolgschaft zu stellen, die er nicht selbst zu er- küllen bereit sei. Führen heiße voraus- gehen, führen heiße, nicht von einem Büro aus steuern zu wollen. Truppen bel anhaltendem feindlichen Druck aueh gestern eine Ausweitung des sowietischen Brücken- kopfes. Am Südrand von Küstrin wurde der Gegner aus einer Einbruchsstelle geworfen. Vor Stettin verloren die Dureh chsversuche der Bolschewisten infolge ihrer hohen Verluste an Wucht und Geschlossenheit. Sie führten nur im Nordteil des Brückenkopfes zu unbedeutenden Ein- brüchen. Nordöstlich Greifenhagen gewannen ei⸗ nige Panzer einen verlorenen Stellungsabschnitt gegen zähen Widerstand der Sowiets zurück. Die Verteidiger von Kolberg schlugen wiederholte, von Panzern unterstützte Angriffe des Feindes ab. In Wwestpreußen drangen starke sowietische Panzerkräfte im Raum von Neustadt trotz ver- bissener Gegenwehr weiter nach Nordosten vor. Der auf Gotenhafen angreifende Feind wurde nord- westlich Quassendorf durch Gegenangriff aufgefan- gen. vor dem Frontbogen zwischen Zuckau und Diegenhof blieb die Mehrzahl der bolschewistäschen Angriffe nach hohen Verlusten liegen. Dirs chau ging nach hartem Kampf verloren. Unsere in West- preußen eingesetzte Armee vernichtete seit Beginn der sowietischen Winteroffensive 2046 Panzer. Die Kampftätigkeit in Ostpreußen blieb auf zahlriche erfolglose Aufklärungsvorstöße und Ein- zelangriffe der Bolschewisten im Raum von Zinthen beschränkt. Auch am zehnten Tage der Abwehrschlacht in Kurlan d zerbrachen die Durchbruchsvertzuche der 22. Sowjetarmee südöstlich Frauenburs ohne ent- An diesem neuen Dominion sollen teilnehmen die bisherigen englischen Inseln Malta und Cypern (Cyperns Rückgabe an Griechenland, von der frü- her gesprochen wurde, kommt nicht mehr in Frage), ferner die italienische Insel Pantelle- ria südlich von Sizilien sowie mehrere andere be- festigte Inseln und Inselgruppen rings um Sizilien, mehrere italienische Inseln in der Nachbarschaft von Sardinien sowie ferner die bisher im italieni- schen Besitz befindlichen griechischen Inseln im Aegäischen Meer. Sizilien und Sardinien sollen diesem neuen Do- Gesinnung beseelt sei. minion nicht angehören, aber volle„Autonomie“ erhalten und in engen Verband mit dem neuen Dominion treten. Niemand habe das Recht, an unserem Volk, Kri- tik zu üben. Es sei das tapferste in der,Ges, schichte. keit seiner Haltung. Und es bleibe von edler, Ks- sinnung erfüllt, solange seine Führung von édler Daraus entstehe jene Aus- lese, die auch der übelsten Lagen Herr zu werden vermöge. Und diese Auslese sei Trägerin der- jenigen Moral, die sich noch gegen jede Ueber- macht durchgesetzt habe. Gerade in unserer heu- tigen Lage komme es darauf an, die Ueberzahl auf der Feindseite an Menschen und Material durch die bessere Moral zu überwinden. Und diese müsse, wie gesagt, von der Führung her kommen. Gebe diese wirklich das beste Vorbild und Bei- spiel für unser Volk, dann werde dieses leben, es werde in diesem Jahrhundert endlich von der Um- welt sein Lebensrecht zugebilligt erhalten. Es werde schließlich alles überstrahlen, was es je in der Geschichte bedeutet habe. Die Amerikaner werfen bei Nemagen neue Kräfte in den Kampf an der Mosel wurden sie zurückgeworfen/ Abwehrerkolge in Sehlesien, dei Küstrin und vor Stettin/ Verschärkter Sowietdruck in Westpreullen scheldenden Geländegewinn. Seit Beginn des Grof- kampfes wurden in diesem Raum 205 feindliche Panzer vernichtet. Im Westen scheiterten feindliche Aufklärungs- vorstöße gegen die holländische Insel Schouwen ebenso wie am Nieder- und Mittelrhein. Oestlich Remagen warfen die Amerikaner weitere Kräite in den Kampf, um die Ausweitung ihres Brücken⸗ kopfes zu erzwingen. Nach harten Kämpfen konnt⸗ der Gegner einige Ortschaften und Höhen nehmen. Im Abschnitt östlich Wittlich scheiterten feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen auf dem westlichen Ufer der Mosel. Eigene Vorstöße warfen den Gegner westlich Bernkastel auch ge- stern weiter vom Fluß zurück. An der Ruwer bra-⸗ chen die erneut angreifenden Amerikaner in unse⸗ rem Feuer zusammen und verloren dabel die Mehr- zahl der dort eingestzten Panzer. 5 In Mittelitalien scheiterten britische Auf⸗ klürungsvorstöße bei Bagnacavallo.— Durch die Ansriffe amerikanischer BZomber⸗ verbände erlitten vor allem die Wohnviertel von Swinmeünde, Wien und Marburg an der Lahn schwere Schäden. Britische Terrorflieger griffen Orte im rheinisch-westfälischen Raum an und trafen besonders Dortmund. In der Nacht —— die Reichshauptstadt das Ziel feindlicher Bom⸗ er. Hadamovsly gefallen Berlin, 13. Märs. Die nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: An der Ostfront fand der Stabsleiter der Relehs- propagandaleitung, Hauptdienstleiter NSKK-Grup- penführer Pg. Hadamovsky, den Heldentod. Pg. Hadamovsky schuf in der Kampfzeit die Voraussetzungen für eine nationalsozialistische Rundfunkarbeit. Nach der Machtübernahme wurde er Reichssendeleiter. Vor zwei Jahren berief ihn der Reichspropagandaleiter, Reichsminister Dr. Goebbels, als Stabsleiter in die Reichspropaganda- leitung der NSDAP. Mit Pg. Eugen Hadamovsky verliert die Bewegung einen in Krieg und Frieden hochverdienten Parteigenossen. Ukrainer-Führer bei Rosenberg. Reichsminister Rosenberg empfing den beauftragten Vertreter de nationalen ukrainischen Organisation,—— Schandruk— BANNEE neuemannhamersatung AUr KREGSDAUER Mrr DEM„HB“ ZUSAMMENGGELEGT so auch in dieser schweren Stunde für das deutsche den, dalß ein Volk solange nicht geschlagen ist, als wann gibt es sich geschlagen? Das letzte Kriterium militärischen Selbstpreisgabe geht eine andere ein- her, eine nicht so sichtbare und offenkundige, aber. andere, die militärische Selbstaufgabe unweigerlich Das vertrauen des deutschen volkes in. den Sieg trauen inseine Führung. In das gegebene methoden in Bereitschaft hält und bereitstellt, dis ausgleichen sollen, daß sie selbst den unerschütter- neuen Waffen und Methoden wirklich den Sieg an Kein anderes erreiche die Einheitlich-, V Fie halten uns Arbeiter aus allen Nationen Berlin, 13. März. Relchsminister Dr. Goebbels empfing —— europäische Arbeiterdelegation mit Vertre- rn aus nahezu allen Nationen des Kontinents. Die Arbeiter und Arbeiterinnen bekundeten bei dleser Gelegenheit durch gemeinsame Erklärun- gen, die durch Männer und Frauen ihres beson- deren Vertrauens vorgetragen wurden, ihre Be- reitschaft, auch in dieser schweren Zeit treu und einsatzfreudig an der Seite ihrer deutschen Ka- meraden zu stehen, bis der gemeinsame Sieg für ein neues sozialistisches Europa errungen ist. Dr. Goebbels übermittelte in seiner Erwiderung den Dank des deutschen Volkes an die euro- päischen Freiwilligen, die durch ihrer Hände Fleiß schon heute einen nicht zu unterschätzenden Bei- trag für die Befreiung des Kontinents vom jü- dischen Bolschewismus und Kapitalismus geleistet hätten. Wenn das feindliche Ausland geglaubt habe, unter den fremdvölkischen Arbeitern eine Untergrundorganisation gegen das Reich bilden zu können, so hätte sich diese Hoffnung Völlig in ein Nichts aufgelöst. Niemals, so unter- strich Dr. Goebbels, habe sich auch nur die lei- seste Andeutung einer solchen Entwieklung ge⸗- zeigt. Als durch die feindliche Offensive im Osten die Sowiets in das Reichsgebiet eindrangen und die Stunde der Bewährung für unsere Gastarbeiter schlug, seien Tausende und aber Tausende dieser ausländischen Arbeiter, auch die Ostarbeiter, zu- sammen mit den Deutschen in den endlosen Trecks nach dem Westen gezogen. Millionen Menschen aus allen Nationen Europas, auf die unsere Feinde alle Hoffnung gesetzt hätten, hielten treu und ent- schlossen zu ihren deutschen Gastgebern; denn sie wußten, daß sich in Deutschland die Keimzelle des neuen Eropas bilde. Diese europäische Einheit, die sich jetzt unter Schmerzen bilde, werde dereinst für alle schaffenden Menschen der große Erfolg unseres Kampfes gegen die asiatischen Steppen- horden und ihre plutokratischen Handlanger sein. Deutschland sei heute, so stellt der Minister ab- schließend fest, die einzige Ordnungsmacht des die Ireue Europas bei Dr. Goebbels Kontinents; wir erstreben ein starkes sozia- listisches kuropas mit der Freiheit aller Völker und werden in dieser Zielsetzung unterstützt von allen europäischen Arbeitern im Reich. Kolberg Berlin. 12. März. Die in Kolberg eingeschlossenen verteidiger be- weisen trotz starken feindlichen Druckes immer wieder hohe Improvisionskunst und behaupten sich gegen die Angriffe der zahlenmäßig überlegenen Bolschewisten durch Tapferkeit und Entschlossen- heit, geführt von dem mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichneten Oberst Full- riedel. Die Besatzung warf sich mit Panzerfäu- sten den sowietischen Kampfwagen entgegen, schoß an einer Stelle von acht angreifenden Panzern künf ab und zwangen die übrigen zur Umkehr. Der drohende feindliche Einbruch war damit be- seitigt. -Oberführer Die Verteidigung von Der Kommandant von Kolberg, Bertling, erklärte:„Wir werden solange kümpfen, solange noch ein Schuß da ist und wir noch am Leben sind!“ Durch die tapfere Haltung der ver- teidiger von Kolberg war es möglich, fast sämt- liche Zivilpersonen aus dem unter feindlichem Feuer liegenden Hafen abzutransportieren und in Sicherheit zu bringen. Lubliner Wunschfrãume Sch. Lissabon, 13. März. Der Lubliner Polensowiet richtet einen neuen blutrünstigen Aufruf an Polen. Im Einverständ- nis mit Moskau erklürt er,„alle Spuren deut- schen Wesens bis zur Oder müßten restlos ausgerottet werden“. Ostpreußen, Pommern und Schlesien müßten rein polnisches Gebiet werden, in dem es keinen einzigen Deut- schen gebe. Die Oder sei die zukünftige polnische Westgrenze. deneueiunger rrnntses Mubkathpükbthassenosrv Führer in seiner Proklamation zum Jahrestag der Verkündung des Parteiprogamms diesen Sie- gesglauben verkündet hat:„Vor 25 Jahren ver- kündete ich den Sieg der Bewegung, heute prophe- keie ich am Ende den Sieg des Deutschen Reiches.“ Als verantwortlicher militärischer Führer hat wenige Tage später, am 7. März, der Chef des Ge- neralstabes Generaloberst Guderſan dieses Be- kenntnis und Versprechen wiederholt, als er vor der in- und auslündischen Presse über die bolsche- wistischen Greueltaten in den deutschen Ostgebie- ten sprach:„Wir haben die stolze Gewißheit, daß wir im Osten die bolschewistischen Armeen nicht nur zum Stillstand bringen, sondern schließlich zu- rückschlagen werden. Wir wollen unsere einst blühenden Ostprovinzen zurückholen. Mit leidenschaftlicher Entschlossenheit arbeiten wir dem Zeitpunkt entgegen, an dem wir an der Ost- kront von der Abwehr wieder zum Angriff über- gehen können.“ Und der verantwortliche Leiter der deutschen Props ganda, Reichsminister Dr. Goebbels, hat in dr Nummer des„Reich“ vom 4. März nicht weniger deutlich die Versicherung gegeben:„Im Übrigen haben wir die Gebiete, die uns durch die Baranow-Offensive der Sowjets verlorengegangen sind, nicht etwa endgültig aufgegeben. Wir werden sie uns wieder zurückholen. Die Vorbereitungen dazu sind in großem Stil aufgenommen, bedürfen aber natürlich einer gewissen Zeitdauer, um zur Auslösung zu kommen.“ Das sind Erklärungen und Versicherungen ein- deutigster und bestimmtester Art. An ihnen ist nichts zu rütteln. Sie verlangen von denen, an die sie gerichtet sind, ebenso Glauben und Vertrauen, wie sie die binden, die sie gegeben haben. Sie bilden den Untergrund jenes gewaltigen und un- erschütterlichen Vertrauensfundus, aus dem in die- ser Zeit der Krise das deutsche volk soviel staunenswerte Kraft schöpft. Nur dieses ver- trauen erklärt und rechtfertigt die ungeheuren Leistungen und Opfer, mit denen das kämpfende deutsche Heer und die duldende deutsche Heimat jedem Tag von neuem die große Wende abzuringen versuchen. Im Zeichen dieses vertrauens ist das deutsche Volk auch für jeden Anruf zu neuem Ein- satz und neuem Opfer bereit, entschlossen, auch das letzte am Leben dieser 3Zegenwart preiszugeben, um nur ein Zipfelchen jener Zukunft zu retten, die sonst unwiderbringlich verloren wäre. Es bedeutet keine Absage an dieses Vertrauen, es bedeutet nur seine Bestätigung, wenn das deut- sche Volk an seine Führung die stumme Frage rich- tet, ob nicht die Zeit bald erfülletsei, da jenes Wort wahr werden solle, das Reichsmini- ster Dr. Goebbels in einer anderen Nummer des „Reich“ geschrieben hat:„Der deutsche Gegen- schlag wird erfolgen, wenn die deutsche Not aufs höchste gestiegen ist.“ Manchem von uns mag es scheinen, als sei nun die Not aufs höchste gestiegen. Er wird sich gedulden müssen. Es muß ihm die Uberzeugung genügen, daß die Führung weiß, daſ das Volk die Verspre- chen, die ihm gegeben worden sind, so ernst ge- nommen hat, wie sein Schicksal selber ist. Er wird umgekehrt der Führung zubilligen müssen, daß sie ihr Versprechen nicht weniger ernst gegeben hat, als das Volk sie genommen hat. Es muß ihm genü- gen, daß diese Führung, ausgestattet mit einer Voll- macht, wie sle nie in der Geschichte eine Regierung einem Volke gegenüber besessen hat, vor ihrem Ge- wissen, vor der Nation und vor der Geschichte die Verantwortung für das Schicksal des Vaterlandes übernommen hat. Niemand nimmt ihr diese Ver- antwortung ab, sie lastet in ihrer ganzen geschicht- lichen Schwere auf ihr. Es entspricht dieser Sach- lage nur, wenn die Führung dafür auch die ganze Freiheit ihres Entschlusses beansprucht. Die Not desVaterlandes tragen wir alle gemeinsam, die Füh- rung allein aber steht gerade dafür, daß sie gemei- stert wird. Sie muß wissen, was zu geschehen hat, wann es zu geschehen hat und wie es zu geschehen hat. Sie hat die Entscheidung darüber, wann die Stunde reif ist, in der sie ihr Wort elnlösen will. Aber sie soll freilich auch wissen und weiß es auch, daß 90 Millionen mit Gesichtern, in denen die Not des Vaterlandes brennt, auf sle schauen und auf das Zeichen warten, das die große Wende bringensoll. Dr. A. W. ————————————h— Ö———————— Als das Lied aufkam:„Maikäfer flieg“/ Heinrich Hansjakob, der aus einer alten Chronik schöpft, schildert in einer Erzählung die Leiden der Schwarzwälder Bauern seiner Heimat Haslach im Kinzigtal im dreißigjährigen Krieg, während der Jahre 1636 und 1637:„Das Jahr 1636 war ziemlich ohne Soldaten im Tal; aber Fröste kamen im Frühjahr wieder, und vom Himmel reg- nete es Schwefel; doch Früchte und Futter ge- diehen. Wir bauten unsere verödeten und ver- lassenen Häuser wieder, holten, was wir an Habe versteckt und an Vieh in die Wälder geflüchtet hatten und hofften auf Besserung. Da spielten im Sommer 1637 der Herzog von Weimar und der Werth den Krieg wieder an den Rhein, die Schwe⸗ den mußten über den Rhein zurück, und wir be⸗ kamen die Werthischen abermals auf den Hals. Schon als sie noch am Rhein lagen, sollte die Herr- schaft Hasle wöchentlich 6000 Rationen Brot lie- tern, und der General drohte mit Kroaten, wenn wir sie nicht schickten. Sein Küchenmeister kam im September selbst nach Hasle und forderte für seines Herrn Tafel Forellen, Kühe und Schafe, Futter für die Pferde und 100 Dukaten für Gewürz und Konfekt, während wir Bauern kaum ein Stück Brot sahen.“ Nach der großen Schlacht bei Rheinfelden ka- men die Schweden ins Land und das Elend begann von Neuem:„Wer laufen konnte, ist geflohen! Selbst in Hasle sind die Bürger bis auf zwel oder drei mit Weib und Kind in die Wälder geflohen. Unsere Nahrung war dieses Frühjahr und den Sommer her Brot aus Eichelmehl, Brennesseln oder Baumrinde, Frösche, Schnecken aus den Wein- bergen ohne Salz und Schmalz, Hunde, Katzen und tote Rosse. Ihr wißt, daß keiner von uns seit Monaten ein Stück echtes Brot gesehen hat, noch viel wéniger gegessen. Und dort unten liegen un- sere Hütten und Höfe wie ausgebrannte Ruinen. Wölfe und Füchse wohnen darin, und Dornen Wwachsen durch die leeren Fensteröffnungen. Wir nenen bald nicht mehr so viel unser eigen, um damit einen Finger verbinden zu können. Für un- sere Felder und ruinierten Hofstätten gäbe kein Mensch einem von uns auch nur zehn Gulden. Alles ist verderbt und überall die Menschen tot oder in, die Wälder verjagt oder dem Bettel und den Soldaten nachziehend. Und niemand kümmert sich um unser Elend und unsern Jammer, um das Geschrei der armen unschuldigen Kinder, der Witwen und Waisen. Wir haben weder Haus noch Damals gab es auch schwere Zeiten im Schwarzwald Herberg' mehr, noch Essen und Trinken, und nie- mand hat Erbarmen mit dem Bauernvolk.“ Aehnlich schildert Gustav Freytag im dritten Band der„Bilder aus der deutschen Vergangen- heit“ das Elend, das der dreißigjährige Krieg über Thüringen brachte, Hermann Löns in seinem Ro- man„Der Wehrwolf“, der viel Gemeinsames mit Grimmelshausens„Simplizissimus“ hat, die Leiden der Bauern aus der Gegend zwischen Harz' und Eichsfeld. Es war die Zeit, da das Lied aufkam: „Maikäfer flieg/ Der Vater ist im Krieg/ Die Mutter ist im Pommerland/ Pommerland ist ab- gebrannt/ Maikäufer flieg!“ Aber je größer die Leidensfähigkeit der Men- schen, um so0 größer wurde der Mut der Verzweif- lung. Der Spruch, den Herm Wulf in dem Tor- balken seines neu erbauten Hauses anbringen ließ: „Helf, dir selber, so helft dir unser Herre Gott“ wurde zum Leitspruch einer Vereinigung junger Bauersleute, die sich die„Wehrwölfe“ nannten und sich zur Aufgabe machten, mit unbeugsamem Aufbauwillen sich eine neue Heimat zu bauen und feindlichen Uebergriffen die Stirne zu bieten. Mahnruf der Toten Die Nacht liegt in Stöhnen und Zittern. Schlachtsturm flammt rot durch die Luft. Da steigen mit dumpfem Gewittern die Toten aus der Gruft. Die Soldaten von allen Enden. Die Kinder s0 fahl und weiß. Die Mütter mit welken Händen zchlie ßen den schaurigen Kreis. 8* 3 Die alten Wunden und Narben brechen auf mit neuem Brand. Das Blut all der Treuen, die starben, rinnt wieder rot in den Sand. Die blinden Augen flaommen. Die stummen Munde schrein. Soll Gott unser Opfer verdammen? Soll alles sinnlos sein? Wir haben das Herzblut gegeben. VNun ist die Tat an euch! Das Reich, das Reich muß leben! Rettet das Reich/ — Gerhard Schumann. MANNHEEIM UNO UMSGSSUNG Evakulerie aui der Suche Wie lange mag es her sein, dah man aus dem Munde eines Geschäftsmannes zum letztenmal die kreundliche Aufforderung:„Beehren Sie uns bald einmal wieder!“ vernommen hat? Die Kriegszeit hat es mit sich gebracht, daß sich das früher bei einem Kaufmann übliche„Aber gewiß“,„Sehr gern“ und„Bitte“ immer häufiger in ein bedauern- des Achselzucken verwandelte. Man geht nicht mehr auf Kundenfang aus, man ist im Gegenteil darauf bedacht, neuen Zuzug nach Möglichkeit ab- zuwimmeln. Nicht der Kunde ist heute umstritten, sondern der Stammkunde, jedoch weniger von sei- ten des Kaufmanns als von der Problematik des Kriegsalltags. Der Stammkunde ist ein Kunde, der ein festes Versorgungsdach über dem Kopf hat. Soll es ihn überhaupt geben und ist es wünschenswert, daß sich aus dem Gros der Versorgungsberechtigten eine privilegierte Kundenaristokratie heraushebt? Man hat eingewandt, es sei Pflicht des Kaufmanns, vorhandene Waren ohne Ansehen der Person an jedermann abzugeben und ein Vorenthalten von Waren bedeute einen strafvaren Verstoß gegen grundlegende Gesetzesbestimmunsen. Das ginge an, wenn es nur rationierte Waren gäbe, deren Ver- teilung auf Grund von Karten und Bezugscheinen erfolgt, so daß eine Doppelversorgung hier ausge- schlossen ist. Aber es gibt auch markenfreie Man- gelware, und zwar nicht etwa nur in Gestalt an- genehmer und entbehrlicher Beigaben; haben doch sogar Salz, Zündhölzer und dergleichen schon zeit- weilig zu dieser Kategorie gehört. Würde man den Kaufmann zwingen, von solcher Mangelware un- terschiedslos jedwedem zuzuteilen. der über seine Ladenschwelle tritt, so würde die Versorgungsge- rechtigkeit in die Brüche gehen. Läge doch als- dann offensichtlich die Gefahr nahe. daß solche Kunden, die über genügend Freizeit verfügen, um eine große Reihe von Läden abzuklappern, sich sehr reichlich einzudecken vermöchten. wohingegen andere völlig leer ausgingen. Das zu verhüten, hat man dem Kaufmann das Recht zugestehen müssen, bei der Verteilung derartiger Mangelwaren seine Stammkundschaft innerhalb gewisser Grenzen zu bevorzugen. Eine solche Festlegung der Kundschaft verhindert Pendelverkehr und Umhervagabundie- ee ee aen, Mord an einem Jagdaufseher In der Abenddämmerung des 7. März bemerkte ein Anwohner der Gemarkung Mannbheim-Rheinau, daß in der Nähe des sog. Baggerloches ein Wort— wechsel stattfand und anschließend zwei Schüsse flelen. Er begab sich auf die Suche und fand die Leiche eines Mannes. Nachdem er die Polizei ge- holt hatte, war die Leiche vom Tatortwerschwun⸗ den. Die Mordkommission der Kriminalpolizei Mannheim wurde eingesetzt und es stellte sich heraus, daß der 42 Jahre alte Jagdaufseher Erwin Triebskorn aus Brühl offensichtlich durch einen unbekannten Wilderer erschossen und die Leiche beseitigt worden war. Am 8. März erfolgte die Festnahme des Täters in der Person des 20- jährigen Arbeiters Arthur Kohl aus Brühl. Drei Mitwisser wurden gleichfalls festgenommen. Die Leiche des Ermordeten wurde aufgefunden. Die Täter sehen ihrer gerechten Bestrafung entgegen. Kartoffeln, Seefische und Schokolade. Mit diesen willkommenen Gaben befassen sich heute die Be- nach einem Stammladen ren zwischen den verschiedenen Kaufstätten. Wäh⸗ rend man noch über die Existenzberechtigung des Stammkunden debattierte, hat jedes Geschäft sich einen festen Kundenkreis zugelegt, ebenso wie sich der Kunde, um nicht zwischen alle Stühle zu ge- raten, seinen Stammladen suchte. Die Rezelung ist aus der Praxis erwachsen, sie besitzt gewiß ihre Schönheitsfehler- aber man hat vorläufig nichts Besseres an ihre Stelle zu setzen 3 Inzwischen ist jedoch das kaum zur Ruhe ge⸗ langte Problem von einer anderen Seite her er⸗ neut aufgeworfen worden. Ausgebombte Läden, Umquartierungen aus den Zentren des Luftterrors und Rückführungen aus den bedrohten Grenzge- bieten sind die Ursache dafür, daß an einem frem- den Platz plötzlich neue Käuferschichten auftau- chen, die in die Kundenbetreuung einbezogen zu werden begehren. Man kann sie nicht einfach als unwillkommene Zaungäste mit der Bemerkung ab- speisen, diese oder jene Ware sei ausschließlich für die alte Stammkundschaft reserviert. Gerade diese Neuankömmlinge, die meist mancherlei harte Schicksale hinter sich und vor sich die oft schwie- rige Eingewöhnung in eine fremdartige Umgebung haben, können berechtigten Anspruch auf freund- liches Entgegenkommen erheben, und es wäre ein schwerer Verstoß gegen das Gemeinschaftsgefühl, wollte man sie als Kundengarnitur zweiter Klasse behandeln. Auf dem Lande und in kleinen Land- städten ist es für den Zuzügler ohnehin schwer, Boden zu fassen Man ist hier weitgehend mitein⸗ ander versippt und verschwägert, und den Be- ziehungslosen beißen die Hunde. Wohl gibt es keine Kundenschlangen vor den Läden, um so mehr aber wird über die Hintertreppe erledigt. Eine Mangel- wirtschaft kann sich jedoch zumal in einer Zeit, wo sich die Versorgungsmöglichkeiten ständig mehr verknappen, nicht auf Gefälligkeiten, sondern sie muß sich auf Berechtigungen aufbauen. abgestuft nach dem Dringlichkeitsgrad. Darum darf es für die Kundenliste heute weniger denn je einen star- ren numerus elausus geben. Dem Kaufmann ist ein Richteramt übertragen, das er unparteiisch auszu- üben hat, auch wenn er damit rechnen muß, daß mancher der neuen, Stammkunden mit dem Ende der Kriegszeit wieder davonflattert. werden wefterhin im Bestellverfahren zugeteil eine neue Zuteilung ist aufgerufen. Heute un morgen werden in Mannheim Seefische ausgegeben, die eine angenehme Abwechslung des Küchenzet- tels bilden. Der Jugend werden außerdem Rest-⸗ bestände von Schokolade zugeteilt. Das Fest der silbernen Hochzeit begehen heute die Eheleute Valentin Gehris und Frau geb. Mittel, Eichelsheimerstraße 34. Grüße an die Heimat schicken uns nebst einer Spende von 20 RM. für das Deutsche Rote Kreus die Marineartilleristen Werner Kramer, Kurt Brünning und Robert Schaake. Ebenfalls das„HB“ und die Heimat grüßt Funker Helmut Brauch. Landfrau- der Acker wartet! Die Frühjahrsbestellung muſ ſetzt erfolgen trotz Jabogefahr. Wenn du die Gefahr erkannt hast, ist sie schon halb gebannt. Gehe rechtzeitig in Deckung. kanntmachungen im Anzeigenteil. Die Kartoffeln 1 Verdunkelung von 18.30 bis.45 Uhr SgEASen4282 —— Uun 123 de —— k2———* unse- eln 4 rkenannahmestellen ab⸗ 2 zullefern. Bei verspäteten Be⸗ 43 Für Führer, Vvolk und Vaterland starben: na- 1 KA cher un fein-⸗ * Obergefr. Heinrich Kohl Owachtm. Wilhelm Müller perteller zelpst“ die Foigep zu 1 1 31 Jahre, im westen. Inn. EK 1 u. 2, Inf.-Ssturmabz. tragen. städt. Ernänrungs- und Ar Leutershausen, Obergasse 10. u. and. Ausz., 27 Jahre, i. Osten. Wirtschaftsamt Mannheim. un⸗ Eltern: Fam. Wilhelm sSchmitt;! Lützelsachsen, Hirtengasse 12. in dem Aufgebotsverfahren zum Süc Geschwister und Angehörige. Karl Müller u. Frau geb. Gaber; Zwecke der Todeserklärung des 4 Trauerfeier: 18. 3. 45, 14.00 Unr, Schwester und Angehörige. Verschollenen Friedrich Philſpp Bre kath. Kirche in Leutershausen. Gedächtnisf. hat bereits stattgef. 755— Konditor, geb. 23. Aug. 1900 e Terrorangriffen flelen zum Opfer:⸗-—40 2 Friedrich Mehler Antonie Kohler Bericht in Mannheim duren den 41 Jahre, am 10. März 19483. geb. Henckelmann, 76., Trüg. nsnnn Dr. v. Kirchen- Margareta Mehler geb. Dennes des silb. Mutter-Enrenkreuzes, eim fur Recht erkannt: Ber sowie Kinder u. à. Angehör. deren Tochter R Beerdig.: Donnerstag,.30 Uhr, f„ Seb. 23. Aug. a. d. Ehrenfriedhof Mannheim. e e e 3— 3 4 2„ 7 r to 3 Willy Riedt, Kraftfahrer 54., am 1. 3. 45, in Mannheim. 05 8 1 5 3 Frau Lilliy Riedt geb. Drees- Luise Kohler, 51 Jahre————— bach; Söhne n. Angehörige. und deren Nichte digen augergerichtlichen— 1 ——◻— 14..,,.30 Henriette Schad, 16 Jahre der Antragstellerin fallen— 1 Uhr, Ehrenfriedhof. am 25. 2. in ein. fränk. Stadt. Nachlasse Zzur Last. Amtsgericht WiI0 mr Opfertod macht uns nur FG. 2. Mannheim, 286. Dez. 1944. Verl⸗ . Frida Rexroth härter u. bleibt uns ewige Ver⸗— 1 weser geb. Sichermann in Pforzheim. pflichtung. EAMIIIENANZTENTöte des h Emil Rexroth, Ramsbach im Im Namen der Sippe: Gebhurten: Sine Renchtal. 4 eeeen Kohler, Mhm.-Almenhof— Johanna, am 25. 2. 48. Lud- des b s 8 en: na, Schütz geb. Burner— Uffa. mit 3 Leonh. Schütz, z. Z. 8 Robert Volz, Landwirt Katharina Baumgärtner Adolf- Hltler-Strage 13 Sranken mum! 62 Jahre, am 10. März 1945. Seb. Meffert, 55½., am 27. 2. 43 hnaus Wiesloch, Prof. Holzbach). æunüc Seckenheim. Kloppenheimerstr.51 Mannheim, Kleinfeldstr. 40, 2. Z. Allce Maria, am 28. 2. 48. Kütchen melde Frau Elise volz mit Kindern Leimen bel Heidelberg. Schrödersecker geb. Bür Emii nügen und Angehörigen. Wilh. Baumgärtner u. alle Ang. Schrödersecker, z. Z. Gef. Leu- vo ——— 4. 3. 46, Beerd. hat bereits stattgefunden Burgweg 13.—e r, vom Trauerhause. riceh, am 5. 3. 45. Ma r Herbert W. Soherr Zeb. Eichelmann; Meinr— Boldat Franz Höß 83 Jahre, am 2. März 1948. Opersetr., 2. Z. Wehrm. Brühl; den,„, 'Straßenb.-Wagenführer a.., Ludwigshafen, Guntersblum Neugasse 18. Dur 65 Jahre, am 17. Februar 1945.(Kr. Mainz), Hauptstraße 21). Vermühlungen: 4 Mannhm., z. Z. Moos, Amt Bühl Frau Trudel Soherr geb. Uffz. Ewald, Hansen Liesel Han-⸗- Nag 7 Käthe Höß geb. Huhn u. Ang. Scherer u. Tochter Ingrid sen geb. Lehr. Dorsten, Schwei⸗ letsten Beerd. hat in aller Stille stattg. J Beerd. fand in der Stille statt.— W 1945. cand. med. Karl-Heinz Bertram, heit bi⸗ 2. 2. Feldunter Sonderzuteilung von sSchokolade. Frau Inge geb. Mieidel* Zwar AMrI. BEKANNTMACHUNGENMN Kinder u. Jugendlicne bis zu 16 berg, Brückenstr. 4. 10, 3. 1943, Jahren erhalten in der Zeit vom———————— gchen Ausgabe von Seeſischen. Am 13,. u. 14.-17. März 1945 aus einem Rest- VERSCHIEDEMNMES 4 eine 14. März 1945 werden in den be- bestand eine Sonderzuteiiung von————— kannt. Fischfachgeschäften Mann- 100 g Schokolade. Zum Bezug be⸗ schwarzer Handkoffer m. Wüsche* heims Seefische(½% Pfd. je Kopf) rechtigt der Abschnitt 129 der., G. u. G. gez.) vermißt In gegen Abtrennung des Abschnit- gelben, grünen u. blauen Mann- N 7, 13(od. Weg 2. Postamt). tellung tes 92 der Gruppe 6 des Mann- heimer Einkaufsausweise. Die Abzs. Dr. H. Goll b. Frau vVogt ehweig. heimer Einkaufsausweises ausge- Ware wird nur in bestimmten R. 1 1, Kirner 3. Kammerer. elunger geben. Restbestände sind am Sügwarenspezialgeschäften und Rechtsanwalt Groß, Mollstraße 27, zer inh Donnerstag, 15. 3. 45, vorm. dem Konditoreien abgegeben, welche part, Fernruf 428 73. Erbitte An Auune Sekretarlat des Ernährungsam- in den Kartenstellen zu erfahren Schriften meiner Klienten. lante tes, K 7. Zim. 414, mundlich od. sind. Die Kleinverteiler haben Friedmann& seumer, Büro-in- o mu telet., Tel. 507 380, Kl. 36, unver- die aufgerufenen Abschnitte ab- richt., Wiesloch. Hotel Pfalz. züglich zu melden. Die Fisch- zutrennen u. bis spätestens Dön- Ausk.: Mannheim, Aug-Anl, 23, fachgeschäfte haben am 16. 3. 45, nerstag, 22. März 1545, unter An- bei Friedr. seip(Geber). ottensi nachm., bei den Markenannah- gabe des Restbestandes bei uns Wer nimmt als Beilad 3 leere Bett- G 14 mestellen abzurechnen. Städt. abzurechnen. Städt. Ernährungs- stellen u. 2 Stühle sowie einige Gleich⸗ Ern.- und Wirtschaftsamt Mnm. und Wirtschaftsamt Mannheim.—— Kartoffelversorgung. Zum Bezug ein.., mit? Su. Kr„„ em ver von 3 kg Kartostein auf den Beiladg. Jähmoech, Boot-E Lieferabschnitt 1I/73 u. je.5 leg Sberbzan„outerztmezung M von Kartoffeln erfolgt weiterhin Eberbach? Zu erfr. Stockn zut den Abschnitt II u. I der im Bestellverfahren. Die ver⸗ traß mler. ormhihnm önter Kartotteltarte fuür Erwachsene praucher werden aus diesem wer 5 2. on Abge u. 5 ks. Kartofteln, auf den Ab- Grunde aufgefordert, in der Zeit B 0) een 3 Snint n n forkerte, lcist onie ron de às sehnitt 1/i4 der Kartoftfelkarte Leiner E. eler, Mnn 328 kes Kartotfein auf die Absehnitte eür Erwachsene bzw. den Ab- Beranate:. oot-Krie irr der AKanten wird hier- schniti-H/is der Kartoffel- euer M mit aufgerufen. Der Kleinvertei- varte Kist bei einem zum ver⸗ 8 33 einige Mg Kt E ier hat bei Lieferuns der Ware kauf von Kartoffelin zugelasse- Aiobern p. e dle Benannten ahschnitte abzu. nen Kleinvertefler abtrennen zu„er. 11 Wn, e f, anne trennen. Abzulletern zind nur iassen. Die erfolste Bestellung e die der——— nat der Kleinverteſler auf der Möpelsthee mft 7 mas in! —————————◻⏑— rt- Zuückseite der Kartoffelkarte„Mergentheims?7 S u. Nr. 43035 ichte de muren Stempelaufdruck zu be- Dar.-, Schneiderei- und»agels d keine Städt. Sparkasse Mannheim, Zahl- tätigen. Die abgetrennten Ab- Werkstätte sSchmitt in.s». 5»Man stelle Lameystr. 19. Einzahlung zchnitte 1/½74 bzw. 1I-II/74 hat der winige tausend svorgeina-ven 80⁰ 1— auf Sparbhücher u. Scheckkonten Kleinverteiler wie üblich aufzu- tort zu verken. Here wnten zeh zu. sowie Auszahlungen a. Sparbücher kleben, aber jede Sorte getrennt, tal, Mannheimei Straße 46. ophezeit,