eeee, WWVXSL KENKREI EINVZEIVERKAUTSFTREIS 10 Rr. NER (2 2 neimer Großdruckerei ZWEITEAUSGABEJ TADTGEBIr NANENTLHrrrs 7 ** im Felde). Stellv 1,70 RM zuzüglich Bestellgeld Fritz Koiser. Stellvertr bDr Alois Wwinbauer Bertiner Schriftleituns Sw 66 Charlottenstraße 32 RPK I/12 verlag Hakenkreuzbanner Verlas und Druckerei GmbH., Mannheim, R 3. 14. und Vertrieb Mannheim R I.-6 Fernsprech Sammel-Nr 54 165 Emi! Laubh Erschein ungsweise sechsmal wöchentlich RM. durch krei Nr Haus.— 14 gültig Gmb Bezugspreis Durch Tröger 2 2 ist Anzeigenpreisliste in Pfalz und Nheinhessen Stragenkämpfe gegen die in Kob'enz eingecrungenen Mordamerkaner Der von Tag zu Tag im Westen wie im Osten wachsende feindliche Druck führte nur zwi⸗ schen Hunsrück und Oberrhein zu größeren Verschiebungen der Kampflinien. Nachdem die laufend von Tieffliegergeschwadern unterstütz- ten Nordamerikaner den Uferübergang über die Nahe erzwungen hatten, warfen sie aus dem Raum von Kreuznach rasch nachgeführte Kräf- te fücherförmig nach Osten, Süden und Süd- westen vor. Während sie südlieh Kreuznach in den Nordausläufern des Pfälzer Berglandes wieder zum Stehen kamen. konnten unsere, Truppen den nach Osten vordringenden Teil erst bei Niederolm an der Straße Mainz— Alzey und die südwestliche Stoßgruppe in der Gegend von Meisenbheim und Lau- terecken m Kampf stellen und auffangen. Im Gegensatz zu diesen beweglich beführten Kümpfen steht das an feste Stellungen gebundene. Ringen im Süden der Pfalz: Hier stützten zich unsere Verbände jetzt auf die tief gestaffelten Verteidigungsanlagen des Westwalles und schlugen etwa auf der Linie Saarbrücken-Zweibrücken- Welhenburg-Lauterburg starke zum Teil mehrfach wWiederholte feindliche Angriffe blutig ab. Die übrigen gleichfalls sehr harten Kämpfe im Westen brachten nur geringe Frontveränderungen. Den in Koblenz eingedrungenen Nordamerika- nern Ueferten die von Volkssturmeinheiten ver- stürkten Panzer verbissene Straßenkümpfe und schafften sich durch energische Gegenstöße immer wieder Luft gegen den von allen Seiten andrän- genden Feind. Nicht weniger hart wurde am keindlichen Brückenkopf östlich Remagen um jede Hähe, jeden Meter der Autobahn und jedes xleine Horf gerungen. Die massierten Stöße der Nord- amerlkaner richteten sich vor allem gegen die nördliche Abschirmung zwischen Königswinter und gegen den Abschnitt von Hönningen. Nördlich Oberkassel wurde der Gegner geworfen. Bei- derseits der Autobahn sah er sich in den Be- wegungen zwischen Eudenbach und dem Elsaff-Tal von neuem abgeriegelt und nur in den unüber- sichtlichen Wäldern zwischen dem Wiedtal und Rheinbrohl dauern zur Stunde die Kämpfe zur Ver- stärkung der südlichen Abschirmung noch an. Im Osten lag das Schwergewicht der holsche- wistischen Angriffe zwischen Stettin und Königs- berg, in Kurland, in Oberschlesien und in Ungarn. In West- und Ostpreußen verhinderten un- sere Truppen wiederum den vom Feind erstrebten Durchbruch zum Meer. Hier zeichneten sich die Abschnitte südwestlich Gotenhafen und südwest- lich Danzig als Schwerpunkte ab. Der bei Quas- sendorf und längs der Bahnlinie Zuckau-Goten- hafen angreifende Feind wurde nach geringem Bo- dengewinn in den Waldungen südwestlich Goten- hafen zum Stehen gebracht. Ebenso scheiterten die mit fünf Schützendivisionen über Kleschkau in Richtung auf Danzig angesetzten Durchbruchs- versuche. Am Oderbogen blieben die Kämpfe örtlich begrenzt. Südwestlich Küstrin zersprengte unsere Artillerie stärkere feindliche Bereitstellungen. Die Besatzungen von Breslau und Glogau schlugen stärkere feindliche Angriffe ab. Der Schwerpunkt der Kämpfe in Schlesien lag zwischen Ratibor und Grottkau. in Ungearn verstärkte sich der feindliche Druck erheblich. Am Nordostrand des Vertes-Gebirges gewann der Feind zunächst ebenfalls Boden, bis es unse- ren Truppen gelang, an Riegelstellungen westlich Tartas weitere Fortschritte zu verhindern. Die übrigen am Sarviz-Kanal und am Sio-Abschnitt geführten feindlichen Angriffe blieben bis auf ver- einzelte geringtügige Einbrüche ohne jeden Er- folg. An der Südwestspitze des Plattensees ver- nichtete eine Sturmgeschützbrigade neun feind- „liche Panzer und erzielte damit ihren 501. Pan- zerabschufl. Fehwere HKämpfe in Haiserslautem Starke Feindangrifte östlieh Aus dem Führerhauptquartier, 21. März Das Oberkommando der Wehrmacht sibt bekannt: Südlieh des Plattensees wurde gegen zühen Widerstand ein stark befestigter Stellungsabschnitt der Bowjets im Angriff genommen. Inder Schlach deiderseits des Vvertes Gebirses wurde un- sere Front durch das Heranführen von Reserven weiter gefestigt. Der Getzner erzielte nur nord- westlich Stuhlweißenburs und Tata ge⸗ ringen Bodengewinn, während sich die Mehrzahl der feindlichen Vorstöße vor Riegelstellungen fest- W oberen Gran schoben sich die Bolsche- wisten nach verlustreichen Waldkämpfen gering- tügig weiter nach Norden vot. im Kampfraum von Oherse hlesien verei- telten unsere Panzer und Grenadiere in erfolgrei- cher Abwehr und wendig geführten Gegenangrif- ſen beiderseits Leobsochütz. östlich Ziegen- hals und bei Neiße-weiteren Raumgewinn der sowietischen Divisionen gegen die Sudeten. Zwischen Riesengebirge und Ostsee⸗ küste kam es nur beiderseits Küstrin zu er- folglosen Aufklärungsvorstößen der Bolschewisten. In wochenlanger erfolgreicher Abwehr und durch den Abschuß von über 600 Panzern hat die Besatzung des Brückenkonfes östlich Stettinf den sowietischen Durchbruch auf die Oder ver- eitelt und dem Feind hohe Verluste zugefügt. Sie wurde nunmehr auf das Westuter zurückge- N. 4 Doppelschlacht beiderseits der panziger BZucht halten unsere Truppen den starken Angriffen von über fünfzig Schützen- und zahlreichen Panzerverbänden stand. Die mit Schwerpunkt westlich Go tenhafen und Dan- 218. güdwestlich Praust sowie gegen den Front- bogen südlich des Friso hen Haffs andrön- genden Bolschewisten wurden innerhalb des Haupt- kampffeldes aufgefangen, dabei gestern 108 feind- lche Panzer vernichtet. in Kurland exrangen unsere tapferen Ver- pénde südwestlieh PFrauenburg wiederum ei- nen vollen Abwehrerfolg und brachten die sowie- tischen Angriffsgruppen östlich der Stadt nach un- dedeutendem Bodengewinn in wuchtigen Gegenan- griffen zum Stehen. Fesselungsangriffe des Gesners südöstlieh Libau und südlich Tuckum blieben Erfolg. — We + en verstärkte der Feind selne Angriffe im Abschnitt nordöstlich Königs w' inter, um zur Sleg durchzubrech-s. Kacb erbitterten Kämp- fen konnte er bis östlich Bonn vůrdringen, wurde aber durch Gegenagnriffe zum Stehen gebracht. An der Ostfront des Brückenkopfes Re- ma g en erstickten die Angriffe bereits in der Ent- wicklung in unserem zusammengefaßten Feuer. Die zchwache Besatzung von Koblenz wurde auf das östliche Rheinufer zurüekgenommen. In Bingen wird gekömpft. Südlich davon konnte die dritte amerikanische Armee ihren Ein- bruchsraum üher die Nahe nach Osten und Süd- osten gegen den Rnhein bhin erweitern. Aus dem Pfüirer Berglan d vorst-Bgend. drangen ihre Penverrpitver in 2 erslzutern ein. wo schwere Kömpte im Honne sin Per Druek des Gegners gegen den Westwan an der Südgrenze der Rheinpfal?- dauert an. ohne daß sich dle TLare wesentlich veränderte. Aus Mittelitalien werden ereebnislose Bonn zum Stehen gebraent keindliche Aufklärungsvorstöße an der Liguri- schen Küste sowie im Etruskischen Apennin gemeldet. Ein eigener Stoßtrupp ——— einen Stützpunkt des Gegners südlich mola. Im dalmatinischen Küstengebiet südlich Bihac sind erneut Abwehrkämpfe ent- brannt. Unsere Säuberungsunternehmen gegen stär- kere Banden im Raum Sara jevo schreiten er- folgreich fort Hamburg, der Großraum Wien sowie weitere Orte im norddeutschen und südostdeut- schen Raum waren das Ziel amerikanischer Bom- berverbände. Britische Terrorflieger setzten ihre Angriffe gegen das Ruhrgebiet fort und warfen in der Nacht Bomben auf Orte in Mitteldeutschland. In Luftkämpfen und durch Flakartillerie der Luft- waffe wurden 37 meist viermotorige Bomber zum Absturz gebracht. 4 Unterseeboote versenkten in harten Käömp- fen in den Gewässern um England sieben Schiffe mit 43 000 BRT. zwei Zerstörer und eine Korvette. Neue USA-Angrifte ouf Japan Tokio, 19. März. Wie das Kaiserliche Hauptquartier bekanntgibt, kührten über 100 feindliche schwere Bomber, von ihrem Stützpunkt auf den Marianen kommend, Montagmorgen einen etwa dreistündigen Bomben- angriff auf Wohn- und Geschäftsviertel von Na- goya aus. Die Flugzeuge warfen hauptsäch- lich Brandbomben. Von den durch den An- griff verursachten Bränden ist man der meisten bereifs Herr geworden. Vier Flugzeuge wurden mit Bestimmtheit abgeschossen und etwa 80 schwer be⸗ schädigt. Nach diesem Angriff auf Nagoya griffen, Trägerflugzeuge die Umgebung von Kobe und Osaka an. Verlagschrektor Ur Walter Mehls herrschaft des Bolschewismus in den von Moskau bholschewistischen Zersetzungs- Mann⸗ die Post Hauptschriftleiter Anzeigen Druck Schwerer Abschied FK. Das Gesicht unserer Stadt hat sich in den letzten beiden Tagen von Grund aus verändert. Tausende von Frauen und Kindern, Greisen und Ge- brechlichen, die durch Wehr- und Arbeitspflichten nicht an das Leben und Ausharren in den Resten Mannheims gebunden sind, haben den schweren aber sehr richtigen Entschloß des Abschie ds gefaſit. Für fast alle war es ein Abschied von Trüm- mern. Menschen, die vom Kriegsschieksal bisher weniger hart auf die Probe gestellt wurden als die Mannhei- mer, meinen vielleicht, dieser Abschied von Kellern und anderen behelfsmähigen Wohnlöchern wäre doch nicht ganz so schwer wie ein Verlassen einer unzer- störten Habe. Wir sind vom Leid ausgereift genug, niemandem eine solche Meinung zu verübeln. Wer nicht unter uns gelebt hat, kann ja gar nicht wissen, daß und warum unser Herz mit den Wohnecken in Kellern und dutzendmal durchgepusteten Zimmern mit geborstenen Wänden und vernagelten Fenstern eher noch inniger verwachsen war als mit der un- versehrten Wohnung von früher. Wir haben uns hier ja nicht aus Gefallen an der Primitivität mit allen Mitteln einer entschlossenen Selbsthilfe eingerich- tet, sondern weil dies die einzige Möglichkeit war, uns auf dem lieben Boden der vertrauten Heimat- stadt festzukrallen und die Familiengemeinschaft bis heute noch aufrecht zu erhalten. Jetzt auch dies noch preiszugeben ist wahrhaftig sehr schwer. Ueber der Stunde des Abschieds von Mann und Vater, Bruder und Sohn, die in Mannheim verblei- ben müssen, steht die Ungewißheit, ob man sich überhaupt noch einmal sehen wird. Gewiß, das Er- lebnis solcher Abschiedsstunde teilen-wir mit Mil- lionen von Soldaten, Soldatenfrauen,-müttern und -kindern, die es schon drei-, vier- oder fünfmal hin- ter sich gebracht haben. Nur wenige werden in der Stunde des Abschieds die innere Ruhe zu einer 30 klaren und nüchternen Erwägung aufgebracht ha- ben. Aber sie ist notwendig, weil eine solche rea- listische Selbstführung der einzige Kraftquell ist, aus dem wir, die zurückbleibenden Männer sowohl wie unsere wegwandernden Angehörigen, schöpfen können, um das Leben der nächsten Wochen besser zu meistern. Denken wir auch daran, daß Millionen von Men- schen in den ostdeutschen Gauen unter ungleic schwereren Belastungen auch nicht zusammenge- brochen sind, als sie in härtester Winterkälta auf den schneeverwehten Straßen nach Westen Ziehen mußten, um sich drohenden Schicksalen zu ent- neuemannhamerZeitun Abr KnirdspAuRn Mrr ozu En- ZUSAMMENGZELEOGT von Trümmern ziehen, die schlimmer als der Tod gewesen würen. Auch für sie konnte eine im Großen organisierte Hilfe nicht bereitgestellt werden. Auch sie waren in der Hauptsache auf die improvisierte Hilfe von Menschen angewiesen, für die der Begriff der Volks- gemeinschaft mehr ist als die Parole einer Organi- sation, nämlich Verpflichtung von Gott und Ge- wissen. Solche Menschen gibt es in unserem Volk viel mehr, als man im allgemeinen annimmt, wenn man sich schweren Herzens auf einen Marsch ins Un- gewisse begeben muß. Diese schlichte Hilfe von Mensch zu Mensch wird bei uns kein Anständiger abschlagen, wenn sie Notwendigstes und Erfüllb: betrifft, und wenn sie vom Hilfsbedürftigen nicht wie die Erfüllung eines persönlichen Rechtsanspru- ches gefordéert, sondern mit einfachen Worten er- beten wird. Was in dieser Beziehung mütterliche und mitfühlende Herzen von Frauen auch heute noch vermögen, ist oft überraschend. Natürlich gibt es überall auch Leute, die ihr Herz selbst der härts- sten Not und der bescheidensten Bitte gegenüber verhärten. Aber sie sind in unserem schwergeprüf- ten Volk eine Minderheit, die der großen Mehrheit der Anständigen gegenüber nicht ins Gewicht fällt. Diese Feststellung ist kein billiges Trostwort. Sie spricht nur eine Erfahrung aus, die unsere Flücht- linge auch noch in den letzten Tagen immer dann gemacht haben, wenn sie sich zu einer herzlichen Bitte an einen„fremden“ Volksgenossen nieht zu stolz vorkamen und sich nicht dem Zefühl der Ver- bitterung hingaben, falls sie auch mit einer bdo⸗- scheidenen Bitte einmal abgewiesen wurden. Unser ganzes deutsches Volk ist durch die letzten Ereignisse dieses Krieges zu einer s0 unlösbaren Not- und Schicksalsgemeinschaft zusammense- schweißt worden, daß alle derartigen Gefühl mungen aus der Zeit einer versinkenden Gesell- schaftsordnung standesbürgerlicher Prägung jetat ndgültig über Bord geworfen werden müssen. Jeder Tag hämmert uns mehr die Erkenntnis ein, daſ wir die Prüfungen dieser Tage nur als Gemein- schaft bestehen können, oder als Gemein- schaft an ihnen zerbrechen müssen. Aus diesem Geist heraus müssen wir jetzt alle handeln. Die am härtesten Betroffenen, indem sie in erster Linie auf ihre eigene Krift und Zähigkeit vertrauen; die vom Schicksal bisher noch Geschonten mit einer phrasenlosen Ta„die nie vertißt, do die Gebetenen von heute die Bittenden von morgen sein können. Englands nolifisches Diinkirchen Von Hans Schadewaldt „Der Bolschewismus an der Oder! Das ist ein Signal für die ganze europäische Kulturwelt - auch für England. Wenn auch der Brite die Bol- schewisierung seiner Insel nicht fürchtet, weil er sein Volk bei dessen konservativer Wesensart gegen das Mordsystem des Stalinismus für immun hält, s0 müßte ihm heute doch die mit Churchills Hilfe von Moskau geschaffene Gefahrenlage Europas zu den- ken geben. In den ost- und südosteuropäischen Län- dern reißt Stalin eine Bastion nach der anderen an sich; in Italien, Jugoslawien und Griechenland, in Frankreich, Belgien und Holland zernagen Hunger und Elend, Krankheiten und Seuchen, Arbeitslosig- keit, Inflation und Unsicherheit den Volkskörper; Demokratie und Freiheit gehen überall, wo der anglo-amerikanisch-sowjetische Feindbund einzieht, in katastrophalen Notzuständen unter. Die in Jalta erfolgte Sanktionierung der Gewalt- hesetzten und noch beanspruchten Gebieten ist die Vorstufe zur diktatorischen Alleinherrschaft der So- wiets über Europa; denn die als territoriale Siche- rungspolitik getarnte Europaeroberungspolitik Mos- kaus ist die Totalbolschewisierung des Abendlandes. Der Stand des imperialistisch- und Vernichtungs- prozesses gegen die Völker Europas läßt sich an der Tätigkeit der auf Weisung Moskaus errichteten Bluttribunale in Sofla, an der mit Verleumdungs- attacken, Straßendemonstrationen, Massenverhaf- tungen und Kabinettstürzen erzwungenen Durch⸗ setzung des bolschewistischen Regimes in Bukarest und Budapest, an der bolschewistischen Reifung Po- iens und Jugoslowiens durch die Sowietaktæure und ihre Helfershelfer, an der brutalen Einkassierung ner baltischen Lnder, der auf Befehl des Kremlis zur Beseltigung der demokratischen Restbestünde durchgeführ:en Lscollerung Finnlands, der beschlos- sepen Einverteibinę der Ostprovinzen des Deut- schen Reiches in ein Sowietpolen und an der plan- maßigen Auswitung und Verstärkung der bolsche- wistischen Positionen im mitteleuropäischen Raum von Helsinki bis Falermo ablesen. Stalins Agenten und die Sowietarmee sammeln Völker, Räume und Macht auf Kosten Ens- lands. Gleichzeitig wird Englands Stellung aber zuch durch oie Verelniuten Staaten bedroh', deren Einfluß in allen britischen Interessenzonen unauf- haltsam wüächst. In den alranischen Randgebieten des Mittelmeerraumes gewinnt zusehends nord- amerikanischer, in Aegypten und im lran sowiet⸗ russischer Einflufß Boden. Im Nahen Osten drängen nordamerikanische und sowjetrussische Interessen Englands Macht zurück. In Indien-bricht sich der neue UsA-Wirtschaftsimperialismus rücksichtslos Bahn: Die großen indischen Wirtschaftszentren sind von UsA-Kaufleuten und Finanziers uberfüllt. Sũd- amerika, einst die Domäne des britischen Auflen- handels, wird heute zu 60 v. H. seine: Austuhr von USAmerika kontrolliert. Die vereinigten Staaten treten als dis künftigen Monopolträger des Weltkredits, der Weltschiffahrt, des Weltluftverkehrs, der Weltsicherheit in Erschel- nung, und die Sowjetunion läuft als Schirmmaeht de Gaulle-Frankreichs England den Rans ab. Eng- lands Stärke lst dahin, es kann nur nosh eine zweitrangige Rolle in dem Konzert der großen Mächte spielen, obgleich es scheinbar mit den Ver- einigten Staaten und Sowijetrußland auf gleleher Stufe steht. von der größten-Glüubigermscht der welt ist es zum Schuldnerstaat geworden. Seino wirtschaftliche Lage ist bedenklich nicht nur duren de Gaulle präzisiert seine annenionistischen Rnein-Wünsche „Der Nhein Frankreichs Strom, nicht Frankreichs Grenze“11! Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl Stockholm, 20 März Der französische Informationsminister Tietgen hat in einer amtlichen Erklärung bestätigt, daß Frankreich äuf einer Modiflzierung der Jalta-Be- schlüsse bestehe. Den in Jalta ausgearbeiteten Si- cherheitsmechanismus wünsche Frankreich durch ein System von Regionalpakten auszubauen und zu verstärken. Frankreichs Wunsch nach kollek- tiver Sicherheit sei vielleicht noch niemals so stark gewesen wie jetzt. Frankreich schwebe die Er- richtung einer wirklich internationalen Demokratie mit einer aktionsfähigen internationalen Exekutive vor, in deren Macht es liegen würde, internationale Zwistigkeiten zu beenden. Die in Dumbarton Oak ausgearbeiteten Pläne müßten als unzureichend be- trachtet werden. Frankreich müsse in erster Linie auf seine eigene Sicherheit bedacht sein. Wohin die französischen Sicherheitswünsche zielen, darüber hat de Gaulle kein Zweifel ge- lassen, als er in seiner berühmten elsässischen Rede erklärte, daf der Rhein nicht die Grenze Erst dadurch würde die linksrheinische Sicher- Wunschträumen mit einer Intensität Frankreichs werden dürfe, da der Rhein ein französischer Fluß sei. Der Mitarbeiter des französischen Nachrichten- büros Geraud Jouve spinnt diesen Gedanken weiter und erklärt, Frankreich müsse alles tun. um sich vor einer dritten Invasion zu schützen. Die fran- zösische Sicherheitsthese müßte mit aller Schärfe herausgestellt werden. Die französische Sicherheitsthese umschließe heute eine französische Okkupation nicht nur der linksrheinischen Gebiete bis Köln, sondern auch eine französische Okkupation rechtsrhei- nischer Brückenköpfe, einschließlich des rhei- nisch-westfälischen Industriegebietes. heitszone ihren Wert erhalten. Frankreich lehne eine internationale Kontrolle über die von ihm okkupierten Gebiete nicht ab. Diese Kontrolle dürfe jedoch nicht das Primäre sein. Das Primäre sel die französische Okkupation. Der Geist des Jahres 1919 feiert somit seine kröhliche Urständ und man gibt sich den alten hin, als ob Wünsche durchzusetzen. Frankreich in der Tat in der Lage würe, seine In den nächsten Tagen wird in Paris der Aufenminister der holländischen Exilregierung van Kleffens zu Besuch erwar⸗ tet, mit dem de Gaulle und Bidault die Idee eines Regionalpaktes diskutieren wollen. der Frankreich, Belgien, Holland und Luxemburs um- fassen soll. Als Einleitung für den geplanten Re- gionalpakt will man einen Vertrag über getzen⸗ seitige Hilfe in der Nachkriegszeit abschließen, der die gemeinsame Auschöpfung aller wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Linderung der ersten Not vor- sieht. Hilfssendungen aus einem Land in das an- dere sollen völlige Zollfreiheit genießen, woraus sich später möglicherweise besondere Zollpräfe zen ergeben sollen. Es bedarf keines Hinweises darauf, daſ diese Pläne sowohl in London als auch in Washington und Moskau mit Mißtrauen verfolgt werden. Man rechnet mit ernsten Zusammenstößen in San Fran⸗ zisko, wenn die Franzosen Verzuchen oliten- Stim mung gegen die„drei Großen“ zu machen. —— 4 Der Segenscſilag von Cauban Von Kriessberichter Lt. Laboec“ Lauban, 21. März.(PK) Ueber Wochen hinaus stand Lauban im Blickfeld der südlichen Ostfront. Nachdem sich der Feind- vormarsch in der Zerschlagung der Brückenköpfe an der Lausitzer Neiße gebrochen hatte, südlich Breslau nur beiderseits Zobten ein Brennpunkt be- stand, nahm der Kampflärm im Drehselenk der Front, in der alten Queisstadt immer mehr zu. Drei Zielen hatten die Angreiferverbände einer sowietischen Gardepanzerarmee gleichzeitig zu dienen. Es sollte einmal die hier sich beinahe rechteckig abwinkelnde Front aufgerissen werden, um die Flanke in einer Verlängerung der Front his zum Isergebirge abzuschirmen. zum zweiten die nördlich der Gebirgskämmée verlaufende Haupt- bahn unterbrochen und zum weiteren Bereitstel- lungsräume für einen Stoß nach Görlitz gewonnen werden. Mit starken Panzerpulks, rücksichtlosem Infante- rleeinsatz unter verdichteter Artillerievorbereitung und pausenloser Abschirmuns dureh Schlachtflieger und Jäger, fraß sich der Feind gegen den erbitter- ten Widerstand von Panzergrenadieren an den Queiß heran, filtrierte in Brückenköpfen., trug den Kampf in die Straßen und dehnte den Brand in die Stadtmitte. Von Osten rasselten sein T 34 ins Bahnhofsgelände und gewannen die Straßen aus Marklissa, eine Umfassuns vorbereitend. In einem mörderischen Granatwerferkampf ains es um die einzelnen Straßenzüge. Unter Artillerietreffern brannten die Kirchen, die engen Gassen. Vom Rat- hausturm stürzten die Glocken auf das Pflaster. Einen alten granitenen Rundturn, zeichnen viele Freffer mit eisernen Griffeln. Die Gärten sind zer- pflügt und die Bäume verbrannt. Das Pflaster ist aufgerissen von Bomben und Granaten, übersät von Schutt, verkohlten Balken. Dachpfannen und Glas. In den Feuerbrünsten sturmdurchtobter Nächte, an klaren Februartagen, die in Schauern wieder Schnee byachten, führten hier unsere Trup- pen einen schyſeren Kampf. Doch während sie noch mit den anzerfäusten aus Kellern und Fen- stern, hinter Mauern hervor sieh wehrten und wie die vielen Pahzerwraks es zeigten, dem Gegner in allen Stunden unendlich viel Blut und Waffen für jeden Häuserblock abverlangten, stellten sich im Hügelland beiderseits dieses kochenden Kampf- zentrums nepe herangeführte Panzerkräfte bereit, die im zangenartigen Ansatz dieses zähe Würgen um jeden Meter Boden an anderen Schauplätzen ent- scheiden sollten. Mit dem z¾weiten Märztag begann der Gegen⸗ schlag. Die völlige Ueberraschung des Feindes half den gut ausgerüsteten und aufgefüllten Di- visionen beim Einbruch in die mit starken Pak- riegeln abgeschirmte feindliche Stellung in den beiden Ansatzpunkten. Die Grenadiere hatten bald im Nahkampf Stücke aus den zusammenhängenden Kampfanlagen herausbrechen können, durch die Panzer und Sturmgeschütze nach der Tiefe ein- dringen konnten. Gegen sich versteifenden Wider- stand, den aus Lauban herangeführte Panzerrudel nährten, den Abziehungen aus dem Sücdteil der Lausitzer Front immer wieder mofil machten, waren die Linien dieses alten Brennpunktes in Be- wegung geraten. Der nicht abreißende Einsatz der Feindgeschwader, die in Einsätzen bis zu 500 Ein- flügen am Tage die eigenen Angriffsspitzen be⸗ kämpften und in Tiefangriffen jede Bewegung zu zerschlagen versuchten, konnte daran nichts ün- dern. Ihm wirkte die zahlenmäßig schwächere, doch umso tapferer sich einsetzende elgene Luft- waffengruppe aus Schlachtfliegern, Stukas und Jä- gern entgegen. Bis zum 5. März hatten sich gegen alle Wider- stände die Zangen der Angriffsdivislonen südlich Naumburg geschlossen. Noch einmal mußten in schweren Gefechten die Feindkräfte aus einer e Ae enorme Kriegsverschuldung, die Aufzehrung gro- Ber Teile britischen Vermögens in aller Welt, den Verlust unersetzlicher Märkte, von zwei Dritteln seiner Ausfuhr und der Hälfte seiner einst meer- beherrschenden Handelsflotte, sondern auch durch die ohne jede bundesgenössische Rücksicht mit müchtigen Mitteln betriebene Exportoffensive der Vereinigten Staaten, die die Aufrechterhaltung des britischen Lebensstandards nach dem Kriege in Frage stellt. Zur Abtragung seiner Kriegsschuldenlast müßte England sein Außenhandelsvolumen verdoppeln, wenn es den britischen Lebensstandard halten will. Her Ausweitung seines Ueberseehandels stehen aber die vereinigten Staaten in fast allen Teilen der Erde im Wege, d. h. Englands Lebensniveau wird in jedem Valle erheblich unter dem Vorkriegsstand liegen, eine Aussicht, die für die britische Plutokratie und die mittelländische Schicht heute noch unvorstell- bar ist und die für die englische Arbefterbevölke- rung eine Katastrophe bedeutet, zumal damit auch die voraussetzung für die Verwirklichung des So- zlalreformwerkes entfällt, das ohnehin eine sozial- politische Totgeburt darstellt. Mürbe durch die Enttäuschung über den immer wieder als unmittelbar bevorstehend angekündigten, aber immer wieder ausbleibenden Zusammenbruch Deutschlands, kriegsmüde bis auf die Knochen, zer- nervt durch die verheerenden Auswirkungen des deutschen Fernbeschusses und die schwer auf den Volksmassen lastende Kohlen- und Kartoffelnot, nicht zuletzt auch durch die Höhe der blutigen Ver- luste auf den Schlachtfeldern der Westfront und Italſens beginnt England allmählich zu begreilfen, daß Churchilles„niedlicher Kries“ ein höchst frag- würdiges, risikorelches Unternehmen geworden ist. Aber es lst zu spüt: Churchills Verankerung in der nordamerikanisch-sowiejtischen Koalition last England keinen Spielraum, britische Lebens- interessen zu retten und es aus der Ohnmachtstel- lung zu lösen, in der es schon einen hohen, sehr hohen politischen Preis dureh den Verlust Europas an die Sowjets hat zahlen und mit jedem Monat Kriegsverlängerung einen noch höheren politischen Preis und noch höheren Blutzoll zu Gunsten seiner plutokratisch-bolschewistischen Raubkumpane wird entrichten müssen. Die vom blinden Haß gegen Deutschland erfüllte Katastrophenpolitik Churchills hat mit der Kapi- tulation Englands vor Moskau die Vernichtung Eu- ropas eingeleitet und zugleich die Entthronung Großbritanniens als gleichrangige Großmacht gezel- tigt. Um Europa in der Gewalt zu behalten, hat Eng- land jahrhundertelang die Politik des europäischen Gleichgewichts betrieben, auf deren elastischer staatsmännischer Handhabung der Vorrang Großbri- tanniens im Zroßmüchtesystem beruhte. Noch in Teheran hat es durch den Beschluß der Aufteilung Europas in Interessenzonen einen Rest seiner tradi- tionellen Europapolitik zu retten versucht, in Jalta hat es auch auf diesen Rest verzichten müssen. Heute verfügt es nicht mehr über die Macht, den britischen Willen gegenüber den um vieles stärkeren und robusteren Koalitionspartnern durchzusetzen, und ist, wo immer es auf konkurrierende Interessen des Amerikanismus oder des Bolschewismus stößt, zum Nachgeben gezwungen: England ist in eine Untergebenenstellung gerückt. Seine einzige Hoffnung ist die Kapitulation Deutschlands. Aber wir Deutschen kämpfen für unser Leben, für Freiheit und Frieden in einem neuen Europa, in dem der sozialistische die tragende Kraft des 20. Jahrhunderts ist und England mit seiner rückständigen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung nichts mehr zu bestellen hat. So ist Jalta im wahren Sinne des Wortes zu einem polftischen Dünkirehen für Enslan d geworden, das immer tiefer in den Schatten des Weltmachtwachstums der Vereinigten Staaten und der Weltrevolutionsmacht des Bolschewismus rückt und dessen volksbilologischer Verschleiß sich, wie einst Verdun für Frankreich, als ein tödlicher Ader- laſß für den britischen Volksbestand und Englands Großmachtstellung auswirkt. Zum Nachdenken und Behalten „Wir haben eure Sitten angenommen, wir spre- chen eure Sprache, wir zehen aus wie ihr, wir teilen euer Land und eure Einrichtungen mit euch, und doch steht der Jude abseits von eurer Welt. „Wir, die Zerstörer, werden für immer Zer- störer bleiben.. Nichts, ganz gleich, was ihr auch immer tun möget, wird unsere Ansprüche und Forderungen befriedigen. Wir werden immer Zerstören, weil wir eine eigene Welt brauchen.“ Dies schrieb wörtlich der Jude Maurice s a muel in„Vou Gentiles'“(Neuyork 1924). Macht euch selber euren Vers darauf! ————ů4ũé——————————— Künder deutschen Schicksals zu Hans arimms 70. Geburtstat „Ich lasse Dich nicht, Du segnest mieh denn“- 90 steht über Hans Grimms Arbeitstisch in seinem Klosterhaus zu Lippoldsberg, in dem er nach dem Weltkriege, auf dem uralten Heimatboden seines Geschlechts, sein Hauptwerk, das deutsche Schick- dalsbuch„Volk ohne Raum“, geschaffen hat. „Zweimal silt Willen in der Kunst; vor dem Stoffe und im Ringen um Segen; zweimal gilt Zucht: vor der Sache und vor der Form.“ Sein Dichten ist ein mühevolles heroisches Ringen mit der Sprache, mit den Problemen, und es bewegt uns vor allem wohl deshalb, weil es die harten, strengen Spuren unserer von Leid und Kampf zerfurchten Zeit trägt, weil es die Prägung einer ochwieligen Faust zeigt. Grimm hat sich bewußt von dem glatten Glanz, der edlen Harmonie in gder Dichtung losgesagt. Er, der seine Epoche tie- fer und früher verstand als die anderen Dichter, der es als seine Aufgabe nach dem„falschen Frieden“ erkannte,„die deutsche Wunde blutig zu zeigen“, schreibt mit seinem Herzblut, spricht mit der bedrückten Schwere des Sehers, der den Dienst an seinem Volke auf sich genommen hat, der das Gemeinschaftsschicksal mit voller Verant- wortung trägt, und der weiß, daß„vor dem Zu- dammenhange die Einzelheit gering, der große Gegenstand unserer Zeit das Schicksal durch den Zusammenhang und im mit dem eben des eigenen Volkes sei.“ ½ ist eines Predigers und eines tef innerlichen Künders weltweiser Erlebnisse, die aus seinen Erzählungen spricht, mit dem tie- ten, vollen, weithin klingenden Schall der Glocke, oft dumpf, eintönis, hallend. aber sich aufschwin⸗ gend zum ergreifenden, ganz schlichten Pathos, zur feierlichen Weihe eines heiligen Bekenntnisses. Es ist ein urdeutscher Ton, die karge, verhaltene Rhythmik altgermanischer Erzählungskunst.„Ole- wagen-Saga“ nannte er die größte und bedeutend- ste Geschichte seines ersten Werkes, der„Südafri- kanischen Novellen“. Mühsam, stockend. sSparsam und streng ist seine Darstellung geblieben, das echte Werk eines nordischen Menschen, der sich zwingen muß, die in seinem Iunern webenden Geheimnisse nach außen zu kehren. Aber der Se- gen, den ihm sein Ringen brachte, lieh seinem Schaffen die Schärfe und Anschaulichkeit, die das Wesentliche mit unvergeßlicher Wucht heraus- hebt, lieh ihm die grohartige Kraft, die seine Ge- btalten zu monumentalen Sinnbildern macht und selnem politischen Weltanschauun eines geschichtlichen Do ieh. Roman die umentes ver- 3 Im Atem des Kommenden Ein Brief an die Ostfront von Marie Kahle Ich will Dir einen Brief vom Wunder des Lebens schreiben. Dir und allen, deren Herz sich quält mit Bildern des Grauens inmitten der tödlichen Gefahr, in der wir stehen. Glaube nicht, daß ich davon un- berührt geblieben sei und die Ungesichertheit un- seres Daseins nicht empfände! War es nicht ge- stern noch, als über Eis und Schnee der Ostwind um unser Haus tobte? Der Sturm aus dem Osten, der durch das nächtliche Land einen Schauder des Ausgeliefertseins und der Verlassenheit hintrieb. Wer konnte schlafen in diesen Nächten, wenn er an die Flüchtlinge dachte, an gelilebte deutsche Grenalanderde! Vielleicht fragst Du mich, ob ich meine, daß die Gefahr geringer geworden sei, das Leid gestillter. Nein, aber der Glaube wurde noch fanstischer, der Wille noch härter. Und wie durch kleine Dinge oft eine erschütternde Bewegung des Herzens erweckt wird, so ist es mir heute ergangen, daß alle Qual sich auflöste in Zuversicht. Ach, klein war es gar nicht, was geschah, es war die große Verwandlung des Lebens. Vorgestern noch heulte der Oststurm, aber in der Nacht kam mit einem Gewitter der Föhn, saugender Tauwind; gestern schmolz der Schnee in Regenströmen hinweg, und heute glänzte ein blauer Vorfrühlingshimmel über dem Land, und die Meisen sangen! Ach, inniger als die Blüte des Mai ist die Verheißung dieser linden Vorfrüh- Ungstage. Die ersten zagen Strophen eines Liedes, das wir verlernten in Winters Not. Uber mir ziehen die Mordgeschwader feindlicher Flieger dahin, das dumpfe Donnern unserer Ge⸗ schütze aus dem Westen begleitet mich auf dem Wege zum Bergwald, aber ich schaue und fühle nur das Lebenswunder, das um mich geschleht. Die Wiesen sind noch fahl und von einem wel⸗- ken Gelb, doch die hinschwellenden Wasser des Flusses schimmern blau auf, sobald die Sonne am Mittagshimmel strahlend durchhricht. Von allen Hängen kommen glitzerhelle Wasser geflossen, das ist ein Rieseln und Schluckern„und Plätschern, als hörte man die Erde wohlig schmatzend das viele Naß auftrinken. Hügelgruppe geworfen und Entsatzangriffe für ein- geschlossene Teile abgewehrt werden. In der fol- enden Nacht zum 6. März kam es zu mörderischen Auseinandersetzungen gegen alle Ausbruchsver- suche, die für den Feind als blutigste Stunden dieser Schlacht um Lauban gewertet werden kön- nen. Unter den Garben der MG. 42, im Feuer der Panzer und Granatwerfer, erreichten nur we⸗ nige die neuen sowjetischen Linien. Ueber Lauban blaut ein kalter Märztag im Wi— derlicht der frischbeschneiten Hügel am Quais, Der Kampf ist wieder nordwärts gerückt. Noch schwelt und brennt es in der Stadt. An allen Ecken und Kanten stehen schwarz und ausgeglüht sowjetische Panzer, besonders im Gebiet der ehe- maligen Brückenköpfe im Nordostteil. 200 hat dieser deutsche Gegenschlag im weiteren Vorland dem Feind gekostet. Damit hat die sowietische Gardepanzerarmee, die mit ihren Verbänden hier den Stoß trug, die Masse zweler Panzerkorps mit den weiteren Ausfällen an Menschen und Ma- terial mindestens soviel an Kampfkraft verloren, daß sie zur operativen Verwendung für die nächste Zeit ausfallen wird. Zu dieser Bedeutung des Er- folges kommt die Freimachung der wichtigen Eisenbahnlinie, Verhinderung des Durchbruchs an das Isergebirge und Wegnahme der Stadt Görlitz. — Verdunkelung von 18.30 bis.45 Uhr Gemüse oder Blumenꝰ? Von der Kreisbauernschaft wird uns berichtet, daß die Nachfrage nach Blumen und Pflanzen sich und passende Geschenkartikel seltener geworden sind. Dabei ist doch zu berücksichtigen, daß bei den Gürtnereien ebenso wie in allen anderen Be- rufen durch Mangel geschulter Arbeitskräfte, Man- gel an gärtnerischen Hilfsmitteln, Wegfall holländ. Blumenzwiebel, belgischer Azaleen und Gemüse- pflanzen eine äußerste Verknappung ihrer Erzeug- nisse eingetreten ist. 7 Die Umstellung des Blumenbaues im totalen Krieg auf den Gemüsebau und die durch die Kriegsentwicklung bedingte Einengung der Anbau- flächen zwingt dazu, daß' nunmehr die Gras- und Freilandflächen der Blumengärtnereien“ restlos zu Gunsten der Gemüseerzeugung und Gemüsesetz- linganzucht eingesetzt werden. Deshalb ist von Bestelungen auf Blumenbinderei aller Art Abstand zu nehmen, denn zur Anfertigung von Binderei wird Draht gebraucht, Draht ist Eisen, und Eisen braucht die Rüstungsindustrie. Nach dem Sieg, sol- in Mengen zur Verfügung stehen. Wir bitten Sie, die ernährungswichtigen Betriebe (Gärtnereien), die für die Sicherung der Volks- ernährung arbeiten, in ihrer Arbeit nicht dauernd zu stören, denn jede Minute ist kostbar. Gleichzeitig möchten wir nochmals darauf hin- weisen, daß alle Inhaber von Klein-, Kriegs-, Sied- lergärten usw. ihren Bedarf an Gemüsesetzlinge bei den Gärtnereien sofort vorbestellen, damit sie rechtzeitig und ausreichend mit einwandfreien, wichtigen Jungpflanzen versorgt werden können. Viernheim.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Zu einem kolgenschweren Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Lastkraftwagen kam es an der Umgehungsstraße nach Heddesheim. Dabei er- Utt der im 50. Lebensjahr stehende Radfahrer Aug. Eupte. aus Ziegelhausen so schwere Verletzun- zen, daß der Tod auf der Stelle eiütrat. 5 Bauer gibt acht! Jabos suchen Überall ihre Opfer. Geh' recht“ zeitig in Deckung my' deinem Gespann. Bäume und Hohlwege bieten Schuta vor Tletangriffen. —— vor allem gilt es, die Zutellungen an die Kin- der auch diesen wirklich zukommen zu lassen. Das geschieht aber bel weitem nicht immer. Schon bel der Milch fängt és an. Immer wieder kann man die Beobachtung machen, daß beim Einholen der Milch die Vvollmilch für die Kinder in einen Topf mit der Magermilch für die übrigen Fa- milienmitglieder zusammengegossen wird. Denn besonders die Vitamine und Mineralstoffe der Milch sind gegenwärtig durch nichts zu ersetzen. Da sie aber für das Wachstum der Kinder und für die Festigung der Knochen und- Zähne uner- läglich sind, so erübrigt sich eigentlich jede De- datte über dieses Thema. Der derzeitige Gemüse- mangel erhöht noch die Bedeutung der Vollmilch für die Kinder, für deren Gedeihen auch der Fettgehalt der Milch einkalkuliert ist. Es ist doch wesentlich wichtiger, daß die Kinder gesund er- halten bleiben, als daß der ganzen Familie der Nachmittagskaffee besser mundet. Von vielen Müttern wird gegen diese Argumente in dem Maße gesteigert hat, wie andere Waren len nach friedensmäßigem Wirken wieder Blumen Zitrone des Nordens- von ins Treffen geführt, daß die Kinder ihre Milch Wann zahlf der Gasf bei Alormꝰ Der Stammgast wird sagen, für ihn sei das kein Problem, denn er komme ja morgen wieder und werde dann die Zeche bezahlen. Beim unbekann- ten Gast wird diese unbekümmerte Einstelluns nicht willkommen sein. Am besten ist es daher, auf alle Fälle das Geld bereitzuhalten- der Preis steht auf der Speisekarte- und die Bedienung ver- anlassen, die Zahlung entgegenzunehmen, sobald das Essen auf dem Tisch steht. Das erspart dann unliebsame verzögerungen und Aufregungen. Kas- sleren gleich beim Servieren ist überhaupt zweck- müßig. Es würde manchen unnützen Weg und manches unnütze Warten ersparen, wobei man natürlich die großen Geldscheine nicht ausgerech- net für das Gasthaus aufzubewahren braucht. — Die Mandelbäume an der Bersstraße stehen in voller Blüte und künden den kommenden Lenz an. Das zweite Storchenpaar ist eingetroffen und hat sein Nest auf dem Badeniaturm bezogen. Auszefchnung. Unterofflzler Heinrich Bekel, Hildastr. 4, wurde das Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern verliehen. 4 Wem wurde am 17. 2. 45 in Weinheim in der Nähe einer Kirche ein Damenfahrrad entwendet? Rückfragen bei der Kriminalpolizei Weinheim. Laudenbach. Hellmut Spengler starb im Alter von 20 Jahren den Heldentod.- Nach län- gerer Krankheit verschied Rentner Adam Bopp. Untere Straße, im 75. Lebensjahr. Hohensachsen. Frau Phil. Brunner Wwe. geb. Zink, begeht heute in aller Rüstigkeit ihr 93. Wie- genfest. Rittenweler. Altbauer Adam Sohmitt vollen- dete sein 70. Lebensjahr. Leutershausen. Die nächste Auszahlung von WHwW-Unterstützung findet am Freitag, 23. 3. 1943, um 17 Unr, im Rathausschulsaal statt. Die Abhol- zeiten sind pünktlich einzuhalten. An Kinder un- ter 14 Jahren wird keine Unterstützung ausgezahlt. Eisenberg. Eine die Treppe reinigende Frau schlug einem älteren Manne, der ihre Mahnuns, die Füße abzustreichen, nicht befolgte, das Scheuertuch ins Gesicht. Infolge des Schreckens erlitt der Getroffene einen Herzschlag und flel tot von der Treppe. Langenbach. Ein neunjähriger Junge hängte sich an einen Lastwagen, wurde von einem Rad erfaßt, überfahren und getötet. Reichelsheim. Unterofflzier Jakobh Siefert wurde das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern verliehen. Die Zitrone des Nordens Der aus den farbenprächtigen Beeren der Edel- eberesche gewonnene Dicksaft Ebereschenkon- zentras- hat einen Säuregehalt, der beinahe an- derthalbfach so hoch ist, wie der Säuregehalt der Zitrone. Außerdem beträgt der Vitamin--Gehalt das Zehnfache des Zitronensaftes und ist ohne jedes Konservierungsmittel selbst in der offenen Flasche unbeschränkt haltbar. für die Ernährung wichtigen Mineralsalze sind in dem Ebereschensaft in reichem Maße enthalten, so- daß seine Verwendung für Salate oder Speisen vor- „teilhaft ist. In Zukunft ist der Anbau der Edelebersche- der a großer Bedeutung. Sie gedeiht im allgemeinen noch dort, wo die Boden- verhältnisse für den Obstbau nicht mehr ausrei- chen. Alle Früchte gehören in die für die Ver- „arbeitung eingerichteten Betriebe, damit die Her- stellung des Ebereschenkonzentrats in gröherem Maße in Angriff genommen werden kann. vonmnah genört den Hindern! nicht gerne trinken mögen. Dagegen kann man ja aber etwas tun. Man gibt den Kindern ihre Miich eben in etwas gewandelter Form. Als Brei zum Beispiel, den man obenauf gut überzuckert. Diese Zuckerschicht kommt auch gleichzeitig dem Naschbedürfnis der Kinder zugute und ver- abreicht ihnen den Zucker noch dazu in äußerst bekömmlicher Form. Auch sonstige Süßspeisen können bereitet werden, wie Nudeln in Milch, ausgedünstete Speisen, Riebele in der Milch und dergleichen mehr, die man zur Abwechslung auch einmal statt zu überzuckern mit einer Marmela- densoße reichen könnte. Bei der Bereitung ist darauf zu achten, daß die Milch nicht lange kocht, damit die Vitamine nicht zerstört werden und der Kalk nicht ausfällt. Nährmittel oder Telgwaren, die längere Zeit kochen, wird man in Wasser vor- quellen und die Milch erst zuletzt eindünsten lassen, um sie in unzerstörter Harmonie den Kin- dern zu verabfolgen. Was von der Milch gesagt ist, gilt auch von der Butter. 1 4 FAMIIIENANZEIG8 EN AMTI. BEKANNTMACHUNGEN Rotfuchs od. Helzkissen, 220 V, gg. Kl.-Wagen.= u. 250486 HKB Whm. Vermählungen: 'gefr. Gustav Ludwig, Bildhauer, Mh.-Neckarau, am Friedhof, und Anni Ludwig geb. Bouillon, Wies- baden, Goebenstr. 5, 20. März 45. Für Führer, Volk und Vaterland starben: Lothar Stark -Sturmpion., 24., im Westen. Edingen, Rathausstr. 8, Secken- heim. Ella sStark Wwe., Mutter; Ge⸗ schwister und Angehörige. Vermeidung germeister. Viernheim. Die Verwiegung des im Inland geernteten Tabaks nach 5 19 der Tabakpflanzerord- nung vor der Vergärung, jedoch bis zum 31. März des auf die Ernte folgenden Jahres statt- zuflinden. Sollten einzelne Pflan- zer jetzt noch im Besitze von Tabak sein, s0 werden sie zur von hiermit aufgefordert, spät. am Donnerstag, 29. März 45, Zw. 9 und 10 Uhr, auf der amtl. Verwiegungsstelle(Lager Strack, Adolf-Hitler-Str. Nr. 47) zur Ver- wiegung vorzuführen. Kind.-Klappstühlchen geg. Kocher, 110 V. 250 403 an HB Weinhm. Ki.-wagen geg. Da.-Stiefel, Gr. 30. Bonsweiher, Ortsstraße 62. Höhensonne(Tischapp.), 110-220 V. geg. Radio. u. 250426 HB Whm. Wechselstrom-Gerät, 6 Röhr., geg. Zleichw. od. ähnl. Gleichstr.-Ger. Zwirn, Sinsheim/., Bahnhof⸗ straße 316. 5 Koffer geg. Anzug, Gr. 50, Angeb. unter Nr. 64 365 Vvs an das HB. Staubsauger, Fön(125), Wasch- kessel, 35 em O, 37 em hoch, Kü.- Waage, Schallplatten geg. Kind.- Klappstühlch., Kldg. u. Schuhe Ff.-2j. Buben,.-Oberh., Kr.-W. hat spät. Weitenungen denselben Der Bür- Terrorangriffen flelen zum Opfer: TAUScHSESVUCHE (Angeb. Gegenst. steht an 1. Stelle) 38. Birkenmayer, Hockenheim, ——-+I Schützenweg, Behelfs- eim Jakob Ochs Reichsbahnobersekretäür, 635½ J. Plankstadt, Eppelheimer Str. 21. 2 P. dr. .-Halbschuhe, Da.-Schuhe, schw., 40. Weinheim, El. Doppelkochplatte, 120 V. geg. Gasherd od. Gasbackofen. u. Nr. 234 281 an HB Schwetzingen. 42, Beg. Auch viele andere Frau Katharina Ochs geb. Ren- kert; Kinder und Angehörige. Beerd.: Donnerst., 22.., 16 Uhr. Georg Rieder 54 Jahre, am 15. März 1943. Mannheim, F 2, 7. Frau Maria Rieder geb. Sprin- ger nebst Sohn u. Verwandten Beerdigung hat in aller Stille in Wiesloch stattgefunden. —— Es starben: 1 Dr. Karl Eder Rechtsanwalt, 70 Jahre, am 17. 3. sSchönsu bei Heidelberg, Hed- desbacher Straße 3. Trude Eder und Angehörige. Beerd. hat in Heidelberg stattg. Maria Röder geb. Riebel, 48 J. Weinheim, Grundelbachstr. 43,, 2. Z. Schopfheim-Höfen 35. Wilnelm Röder mit Kindern und allen Angehörigen. Kleiststraſße 20. Elektr. Waschmaschine geg. Näh- maschine.— unt. Nr. 56 325 VS Komb. Sportkost., Gr. 44, u. schwi. .-Schuhe, Gr. 42, geg. Radioapp. u. Nr. 250 369 HB Weinheim Da.-Pumps, 37, geg. Frauensch., 39. Su. Nr. 250 349 KB Weinheim. Fernglas geg. Taschenuͤhr. Anzus. nur sonntags. Bardel, Weinheim, Spitalgasse 3. Br. Plüschjacke, Gr. 44, geg. feste .-Schuhe, Gr. 38.— unter Nr. 250 360 an das HB Weinheim. Zr..-Sportschuhe, 39, geg. Woll- kleid oder Led.-Stadttasche. unt. Nr. 250 406 an HB Weinheim. .-Wagen geg. Schuhe u. Kleider f. 2jhr. Mädchen. Krämer, Wein- heim, Nordstraße 23. Grudeherd geg. Bodenbelag(Tep- pich, Läufer, Linoleum). Wein- heim, Bergstraß- 54. Stiefel, Gr. 29, geg. Gr. 32-33. u. Schreibmaschine geg. Radio. u. Nr. 234 300 an HB Schwetzingen. Mantel f. 121. geg. Mantel f. 161. =u. Nr. 234 293 UB Schwetzing. Radio, 2tlg. od. Kü.-Waage m. Gew., Wanduhr, Vertiko geg. He.-An- Zug u. Hemd, gr. Fig. unter Nr. 232 6163 an HB Hockenheim. .-Anzug geg. Nähmaschine. Otto Hopf, Schriesheim, Am Bräunig. .-Sportwagen geg..-Kostüm, 42, ferner Ki.-Laufgestell geg. Da.- Schuhe, 39.— 234266 HB Schwetz. Heizsonne, 120 V, gg. 2 Teppiche od. Deckbett. 234264 HB Schwetz. .-Stiefel, br., Gr. 39, geg. 37 od. 38, .-Schuhe, 37, geg. Sportschuhe, 38; dkbl. 1 Burschenhose f. 161. geg..-Sportschuhe, 37. unt. Nr. 234 270 an HB Schwetzingen. WOHNUNGSANTEIGEN Nr. 250 365 an das EB Weinheim. Troek. Lagerraum sof. ges. Mann⸗ heimer Großdruckerei, R 1,-,