r wandlungen ist als Ortspolizel- eilichen Aufgaben etzte für die Offi- Feuerschutzpolizel, kür diese Beamten zen Bestimmungen inden ist. der Feuerschuti- eines Erlasses des efs der Deutschen walt in einem ge⸗ gegenüber den ren und Beamten ie technische Lei⸗- ihrend die Ober- meister verbleibt. Organisation der ährend des Krie- sfreien Zeit in Er- uftschutzfall in Mannheim, als r Ordnung. in die liedert ruch genommen. angriffsfreien Zeit und für isation des Feuer- t und hierfür der Ortspolizeibehörde zintritt von Luft⸗ hutzleiter. das ist z eipräsident, bwehr einschließ- 2Ss verantwrortlich. luftangriffsfreien zelange des Luft- der Feuerschutz- gen Feuerwehr in ist rein äuſßzerlich zu erkennen, daßf polizei trägt, aber der Schutzpolizel In ihren Reihen 4 Die„Luftinvnsions-Schlacht“ elden der Terror- stolze Wort:„Die und Helfer“ zur -ebo. SDIEII ztehen fest eken hat sich am h der SV HoI- Meisterschaft im erfolgreich ver⸗ r Fuhßball-Gau- Is stéhen somit lie Endrunde um. bereit, und zwar rteidiger), in Kiel.“ KSG 1 LSV. ncohen, FC 93 3 04, VfB Kö- s und SGD.W It aus tag vorgesehene ischen dem VfR mußte abgesetzt en Mannschafts- ten kann. 4 lclasse eckarau. 7 u. Reuther 6 3 8 7 3 Spiele. 11:3 Pkt. R Versehrten) 7 f er 7 Sp.,:9 P. 8 Sp.,:12 Pkt. Sp., 14:6 Punkte. kalz 8 Sp., 10•6 P. zrühl 8 Sp., 6 10 Schwetzingen 7 E. P. n Bruchssl 8 1 n Platze des FV iswahl des Ban-⸗ weiteren Spielen tsbesten Mann⸗ iel als vor acht f hatte eine we⸗ ahren, die sich ter des anständig ilhe lm(Sand- tierte. 406 16:5 üe gebietsbeste trat die Mann- eim(171) gegen an. Die Mann- r Vereine Tur- ekenheim. Post- Plankstadt zu- nin Emig, r, Jünger, Büh- hre alt art für Schwim- agdeburg), voll- ebensjahr Her- ndabteilung des t Brewitz nun der Schwimm⸗- hen Schwimm⸗ kolgender Herm, pischen Spielen roße Verdienste iden K Gönner d der Wiener hs Mitte wurde er damit seinen und ihn zum e Sportfreunde dem Meister Städtespiel ge- in der slowaki⸗ kolgt stehen: eider(LSV) (LSV)- Nytz: der ann(Spandæu) nenbitter(Ora- P. len der Wehr- Lillehamnier Gabat(Heer) (Hertha); t Fisser(Heer) 3 der letzten 24 Stunden abspielt. Zunächst amerikanischen Luftoffensive. auf hin, daß sich das Schwergewicht im verkündete, daß sowijetische Matrosen un- Stolz weisen sie darauf hin. die Sowiets für sich als Kriegshafen gefor- tischen Kreisen lediglich von dem damit ge- Leeeeee-, * I * rREITAO, 10, MXRZ 1944/14/155. TAHGCANCG/ NUNMIX s N 4 U EINZELVzAnEKAVTSsPAEIS 10 nPpf. ZBIMNNEK ZWEITE AuUSGABE S TADTGEBIET MANNUEIX Zgabe gemeinsam mit der Sonntag-Ausgabe Druck Verlag: Hakenkreuzbanner verla g und Druckerei Gmbif., Mannheim, R 3. 14. Fernruf 501 — Aund nafenerefeſps W zCeriaehchr eieror, br, Raer Mehls(2, Z. 1 Feide). ung se 7mal wöchentlich Wegen erschwe————— dis auf weiteres die Samstas-Aus- annheimer Großdruckerei GmbH. Bezugspreis: Dureh Zultts.—5—————— zuzüglich Bestellgeld- Zur Zeit ist Nr. 13 Hauptschriftleiter: Fritz Kaiser. Stellvertr.: Dr Alols Winbauer Berliner Schriftleitung 2. Z. SwW6B. Charlottenstr. 62 Pressehaus ., 4 N — 5 0 7 8 4 30. Anzeigen und ver- Stellwertr. Emil Laub. am Bismarckplatz. Fernruf Heidelberg 3225—3227. zouiſelollensive als Invasions-E nieliung?/ Die Bilanz der lultschlechten Englischerseit hat man nun auch amtlich die in Gang befindliche anglo-amerika- nische Luftoffensive als Vorspiel der seit zwei Jahren geforderten Invasion in Europa erklärt. Auf der anderen Seite hat General! schlossen bezeichnet, daſi der erste Akt dieser Invasion, wenn man von der Offensive im Luftraum absieht, sich an der Ostfront tigen Großangriff der Sowiets am Südabschnitt der Ostfront als eine Ermunterunss- offensive Moskaus-an die Adresse der Englünder und Nordamerikaner zwecks baldi- ger Errichtung einer zweiten Front, wenn Ziele nicht fehlen. Daff die deutsche Führuns dadürch erneut vor schwere Aufgaben gestellt würde, sei offensichtlich sicher, aber auch daß diese kombinierten Aktionen von Ost und West und möslicherweise auch im Mittelmeer im großen nicht Ueber- raschendes fũr die deutsche Führung mehr Damit ist der große Rahmen aufgezeich- net, in dem sich das Kampfgeschehen azuch der neue Abschnitt der anglo- Wir wiésen bereits vor einigen Tagen dar- Luftkrieg von den Nacht- zu den Tages- angriffen verlagert hat. In den ersten neun Tagen dieses Monats ist das noch ausge- prägter der Fall. Mag sein, daß die Mond- periode ein zusätzliches Moment ist, das die Engländer veranlaßt, bei den Nachtangrif- fen eine Pause eintreten zu lassen. Immer- hin bleibt die Tatsache, daß bisher im März kein einziger Nachtangriff, sieht man von den Störangriffen ab, gegen das Reichsge- biet geführt wurde. Dagegen sind vier Ta- gesgroßluftschlachten festzustellen, und zwar vom.,.7 8. und 9. März. Der erste Angriff des ersten Tages kam nicht bis zum Raum von Berlin, die anderen spielten sich zum Teil über dem Stadtgebiet der Reichshauptstadt ab. Die Abschußergeb- nisse des 9. März liegen bis zur Stunde noch nicht vor. Einschließlich des 8. März konnte die deutsche Abwehr bereits 369 4 Der große Tag von Malta/ Von unserer Berliner Schriftleitung) Wo. Berlin, 10. März. Malta soll demnächst einen großen Tag erleben. Die für England so demütigende und seine gesamte Mittelmeerpolitik völlig über den Haufen werfende Auslieferung eines Drittels der Badoglio-Flotte an die Sowiets soll in nächster Zeit hier abgewik- kelt werden Diese Festung, auf die England s0 stolz war, die für die Briten„der Schlüs- sel des Mittelmeerraumes“ war, wird damit Aufenthaltsort Dutzender von sowjetischen Dinlomaten und Agenten sein, die hinein- strömen, um dem feierlichen Akt der Aus- lieferung beizuwohnen. Nachdem Stalins Agent Nr. 1 in Algier. Bosomolow, bereits vor einigen Tagen terwegs seien, um die bisher italienischen Einneiten zu. bemannen, sprechen nunmehr die Kommunistenhäuptlinse in Französisch- Nordafrika triumphierend von einer„Ver- brüderung der—— etischen und französischen Ma rosen“. Voller daſß es auf Grund eines einfachen diplomatischen Vor- stoßes des Sowietbotschafters in Washington gelungen sei, die geforderte Errichtuns eines sowietischen Flottenvorpostens im Mittel- meer durchzusetzen. S Stalins Presse in Nordafrika beschäftigt sich dabei in steigendem Maße mit dem Thema des alten französischen Kriegshafens Biserta, den bekanntlich schon mehrmals dert haben. Die Auslieferung der Badoglio- Flotte sei der gegebene Anlaß, so behauptet der Leitartikler, mit der Zurverfügunsstel- hung des zur Zeit von den Gaulisten kaum benutzten Hafens ernst zu machen.“ Selbst- verständlich müßten auch andere Seestütz- punkte der Alliierten, vor allem Malt a und Cypern, der neuen Sowietflotte zur Ver- fügung stehen. Wahrscheinlich werden die Gaullisten über die Abtretung Bizertas hin- aus auch noch einen Teil der in alliierter Hand befindlichen früher französischen Kriegssch'“e an die Sowietunion übergeben miissen. 5 paß diese Pläne durehaus noch nicht das Stalinsche Programm völlig umfassen, geht aus der Tatsache hervor, daß man in sowie- „nGrundstock für Moskaus Mittelmeerflotte zu sprechen geneigt ist. Bogomolow schlug dem anglo-amerika- nischen Imperialismus slatt ins Gesicht, daſ er offen aussprach, die Sowjetunion würde „nun an dem gemeinsamen Schutz des Mit- telmeeres teilnehmen“. Naturgemäß bheschäftigen sich die Eng- länder in starkem Maße mit dem endgülti- gen Verzicht der britischen Regierung auf die alleinige Vorherrschaft im Mittelmeer- raum. So kam es gestern zu einer erresten Unterhausdebatte über diese pein- üchen Fragen. Chure hill hatte zwar legte »„(Con unserem Berliner Mitarbeiter) auch dieser Offensive bestimmte eigene ——— —* 1* H e 44 —4 1 17 gehung Londons durch Roosevelt, und dar- schwungvollen Gegenansriffen wurden die G. S. Berlin, 10. März eutnant Dittmar es als nicht ausge- abspielen werde. Er wertet den gegenwär- enthalten könnten. feindliche Maschinen abschießen. Der Pro- zentteil der Bomber an diesen Gesamtzif- fern schwankt zwischen 51 bis 84 Prozent. Nicht in diesen Ziffern enthalten sind die „kalten Verluste“, also die über dem Meer auf dem Rückflug abgestürzten beschädig- ten Maschinen, oder jene, die im Ausland notlandeten; ferner jene, die nur mit Bruch- landungen nach Hause kamen. Die Nordamerikaner verbreiteten bisher noch immer geradezu märchenhafte Zif- fern über angeblich von ihnen abge- schossene deutsche Jäger. Hhre Berichterstattung entfernt sich heute noch mehr als im vergangenen halben Jahr so- weit von dem Boden der Tatsachen, daß man darüber gar nicht diskutieren kann. Wüßte man nicht, daß Flugzeugbesatzun- gen nüchtern in ihre Maschinen gehen müssen, müßte man lediglich den Alkohol als Ursache für die blauen Zahlen der anglo-amerikanischen Kommuniqués an- nehmen. Aber so sind es wohl Besatzun- gen wie Stäbe gleichermaßen, die den offen verkündeten strategischen Zweck die- ser Luftoffensive auf ihre Weise erklären wollen. Abnützung der deutschen Luft- wafke ist das Ziel eins, Zerstörung der Luftproduktion Ziel zwei der Luftoffensive. Bizerta als Sowjetstü verboten, doch bemängelten einige Unter- hausmitglieder die offensichtliche Ueber- über hinaus, daß die Nachricht über eine so wichtige Frage der alliierten Flotte zu- erst in Washington mitgeteilt wurde. Chur- chills Antwort ist symptomatisch für die pritische Ohnmacht, die immer deutlicher zutage tritt. Er sagte wörtlich:„Es ist nicht meine Sache, Spielregeln in diesem Sinne festzulegen, die viele Staaten in der ganzen Welt angehen, die sich von den dortigen Verhältnissen und herrschenden Umstän- den leiten lassen.“ 4 Aus der verklausulierten Redeweise des Aus dem Führerhauptduartier, 10. März. bas Oberkommando der wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseebootjäser vernichtete im Schwarzen Meer ein sowietisches Unter- seeboot. f im Raum südwestlieh Kriwoi Ros nielt der starke feindliche Druck an. In Bolschewisten an mehreren Stellen zurück- geworfen und dabei stärkere sowietische Kampfgruppen vernichtet oder zerschlagen. südwestlich Swenigorodka, südlich Schepe- towka sowie südwestlich Jampol steigerte sich die Abwehrschlacht zu größerer Hef- tigkeit. Während die mit überlegenen Kräf- ten geführten feindlichen Angriffe an zahl- reichen Stellen scheiterten, konnten die Bol- schewisten in einzelnen Abschnitten Boden gewinnen. Im Verlauf schwerer Kämpfe wurde die Stadt Uman aufgegeben. 91 teindliche Panzer wurden gestern in diesen Kampfräumen vernichtet. im mittleren Frontabschnitt kam es nur zu Kampfhandlungen von ört- licher Bedeutung. An der Front zwischen Nowo Ssokol- niki und Pieskauer See scheiterten stärkere, von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte feindliche Angriffe in heftigen Kämpfen nach Abschuß von 29 feindlichen Panzern, Oertliche Einbrüche wurden durch sofortige Gegenstöße bereinigt oder abge- riegelt. Bewachungsfahrzeuge der Kriegsmarine sche Jäger und Flakartillerie bei einem keindlichen Nachtangriff auf Reval 21 so- wietische Bomber ab. An den italienischen Fronten wurden bei lebhafterer Kampftätigkeit ört- liche Vorstöße des Feindes abgewiesen und eigene Stoßtruppunternehmungen erfolg- tillerie erzielte bei der Bekämpfung der keindlichen Ausladestelen im Raum Anzio und Nettuno Treffer in Mänitions- und Be- eine öflentliche Diskussion über die nicht mehr zu verheimlichende britische Blamage triebsstofflagern. Starke Detonationen wur- dieser Satz nic in den Abschnitten westlich Kirowograd, schossen über der Narwabucht fünf, deut- reich durchgeführt. Unsere Fernkampfar- Ob in amerikanischen Kommuniquèés mit schwindelhaften Zahlen unsere Jäger vom Himmel geholt werden, braucht uns nicht zu beunruhigen. Wir sehen genau so wie die nordamerikanischen Piloten den Tat- bestand, den die USA-Agentur United Preß kabelte, daß nämlich die amerikani- schen Flieger den Eindruck gewonnen hät- ten, die deutsche Verteidigung sei seit dem ersten Großangriff am Montag noch ver- stärkt worden. Der Sowjetansturm im Osten „ Der zweite Teil dieser Vorfrühlingsoffen- siwe, der groſße Ansturm der Sowietrussen im Osten, ist von seinem Ziel noch weit entfernt. Wir sind fern davon das zu unter- schätzen, was im Osten im Augenblick wie⸗ der verlangt wird; nur haben wir ebenso wenig Grund zur Beunruhigung. Die Ver- steifung der deutschen Abwehr an der Süd- ostfront, also im-Raum von Swenigorodka, Schepetowka und Jampol ist das Kennzei- chen, wie die Lage sich in den letzten 24 Stunden entwickelt hat. Am Nordabschnitt ist zum mindesten gegenwärtig die so- wietische Welle abgelaufen. In der Mitte brandet sie überall vergeblich an den deut- schen Wellenbrechern an. Es ist auffällig, daß die sowietischen An- griffe an der Rollbahn Smolensk—Orscha ohne bemerkenswerte panzerunterstützung vorgenommen wurden. Es hat den Anschein. daß die Sowjetrussen die Masse ihrer Kampfwagen und ihrer motorisierten For- mationen am Sücdflügel zusammengezogen haben. Hier greifen tatsächlich Panzer- verbände von außererdentlichem Umfang unsere Linien an. Das erklärt die ungewöhnliche Erbitterung der Kämpfe, erklärt auch die Einbrüche nördlich Kriwoi Rog. Die Schlacht am Südflügel ist offen- kundig noch nicht auf ihrem Höhepunkt; die nächsten Tage werden hier von gröhß- ter Bedeutuns sein. In jedem Lande wird nach einer Nieder- lage, nach einem Zusammenbruch die Schuldfrage erörtert. Die Frage nach dem „Warum“ entspricht einem allgemeinen menschlichen Bedürfnis nach Klärung und Rechenschaftslegung. Es liegt nahe, daß sol- che Diskussionen über die Schuldfrage in einem so kritischen und vorurteilslosen volke wie dem italienischen nach dem Chaos vom vorigen Sommer besonders leb- haft waren und heute noch sind, zumal die Kritik, die in den Wochen der Badoglio- Herrschaft vom 25. Juli bis zum 8. Sep- tember öfkentlich am Faschismus und die jetzt vom Faschismus an seiner eigenen Vergangenheit geübt wird, der Kombina- tionsgabe des Einzelnen reichen Stoff bie- ten. Eines der Hauptmerkmale des öffent- lichen Lebens im faschistischen Italien von heute ist eine verhältnismäßig groſzügise Freiheit bei der Erörterung auch heikler Fragen. Von ihr machen mit Fingerspitzen- gefühl und politischem Verantwortungsbe- wußtsein namhafte Journalisten wie Mirko Giobbe in Florenz, Concetto Pettinato in Turin oder Amicucci-in Mailand Gebraueh, Männer, die der Person des Duce und der Sache des Faschismus auch in den düster- sten Stunden nie die Treue gebrochen ha- ben, und die sich heute in uneingeschränk- ter persönlicher Einsatzbereitschaft dem wiedererstandenen Faschismus und der Fortführung des Krieges an der Seite des deutschen Bundesgenossen zur Verfüsung stellen. Das Hauptargument, das heute gegen die kaschistische Außenpolitik der letzten zwanzig Jahre vorgebracht wird, lautet: Wir haben uns übernommen. Wir haben Großmachtpolitik getrieben, der un- sere Kraft nicht gewachsen war. Noch he⸗ vor der Faschismus zur Macht kam, hat ltalien den libyschen Krieg sesen die Tür- kei geführt und unter beträchtlichen Op- kern am Weltkriege teilgenommen. Der Fa- schismus hat sodann in Nordaf ka in zehn- jährigen Kämpfen die aufständischen Ara- ber niedergerungen. Dann haben wir den abessinischen Krieg geführt, an den sich unmittelbar unsere Teilnahme am spani- zehen Bürzerseies am enlob, onigrien einge- 1 tzpunkt/ Moskaue r Gelüste auf Cypern Roßtäuschers Churchill übersetzt, bedeutet s anderes als das Einge- ständnis, daß England nicht mehr die Macht habe, den Vereinigten Staaten in ihr ange- maßtes Seeherrschaftsmonopol hineinzure- den. Churchill sieht sich außerstande, da- gegen auch nur Einspruch zu erheben, wenn über den Kopf der britischen Regierung hinweg Lebensfragen Großbritanniens und des Empires entschieden werden. Dem To- tengräber der englischen Weltmachtstellung und dem Vorkämpfer Stalins bleibt nur- mehr das Recht und die Pflicht, vorbehalt- los ja und nein zu sagen, ohne ein Veto aussprechen zu dürfen. neuer Terrorangriff aul Berlin Unverminderte Härte der Abwehrschlacht im Osten/ Uman geräumt Die Relchshauptstadt war in den Mittagsstunden des 9. 3. wiederum das Ziel eines Terrorangriffes der nordamerikani- schen Luftwaffe. Durch das starke Ab- wehrfeuer wurden die angreifenden Ver- bände zersprengt und an einem zusammen- einer geschlossenen Dunst- und Wolken- schicht warften sie Spreng- und Brandbom- Randgebiete, luste unter der Bevölkerung entstanden. Außerdem warf der Feind auf mehrere Orte in West- und Norddeutschland wahl- los Spreng- und Brandbomben. Infolge be- sonders ungünstiger Flugzeuge abgeschossen. un der vergangenen Nacht warfen bri⸗ Westdeutschland. charaktere gleichen die Italiener in derarti- gefaßten Angriff verhindert. Im Schutz ben auf verschiedene Wohnviertel und die wodurch Schäden und Ver- Abwehrbedingungen wurden nur durch Flak neun feindliche tische Störflugzeuge Bomben auf Orte in In der Zeit vom 1. bis 10. März wurden von Seestreitkräften, Bordflak von Handels- schiffen und durch Marineflak 25 feind- liche Fiugzeuge vernichtet. ——— treten, ohne daß eine zwingende Notwen- digkeit vorlag..r hätten unserem deut- schen Bundesgenossen besser gedient, wenn wir neutral gehlieben wären. Wir haben überhaupt zuviel gerüstet und zu viele Kriege geführt. Wir hätten die dazu nöti- gen materiellen Mittel æum inneren wirt- schaftlichen Aufau verwenden sollen gleich anderen schwachen Staaten Europas. die durch eine friedliche Außenpolitik ihrer. breiten Massen eine gesicherte und aus- kömmliche Existenz geschaffen haben. In gedrängter Zusammenfassung sind dies etwa die wesentlichen Gesichtspunkte, die dem Faschismus kritisch entgegengehalten werden. Sie entsprechen der individualisti- schen, auf Familiengefühl und Erwerbssinn beruhenden Haltung breiter Schichten des italienischen volkes, das im großen und ganzen wenig geneigt ist, um weitreichen- der Gesichtspunkte willen etwas nachzu- lassen von seinen Ansprüchen an ein zäh errungenes Glück im bescheidenen Kreise. Bei sonst großen Unterschieden der Volks- gen Empfindungen ihrem romantischen Schwesternvolk, den Franzosen. Den Men- schen beider Nationen ist, von seltenen hi- storischen Augenblicken abgesehen,— das Individuum und sein Wirkungsbereich wichtiger als eine Gesamtheit, ein gemein- sames Schicksal mit seinen harten Forde- rungen. Nichts kennzeichnet diese Einstel- lung besser als der skeptische Ausspruch eines wackeren Sizilianischen Bürgers, der beim Anblick einer vorbeimarschierenden Gruppe deutscher Soldaten zu mir sagte: „Disziplinist nichts Gutes.“ Eine Gruppe von Arbeitern aus der ober- itallenischen Industriestadt lvrea hat kürz- meuemannheimerseltung Aur KRIEGSDAUER MIT DEM„HB- 2 USAMMENGELEGT alienische Schichsulsfrogen Won unserem UHH-Korrespondenten in Norditaliem) eine Reihe von Fragen vorgelegt, deren Kern die skizzierten kritischen Erwägungen bildeten. Pettinato hat in einem ausführ- lichen Leitartikel dazu Stellung genommen, der den grundlegenden Unterschied zwi- schen dem von Natur aus armen Italien auf der einen Seite und den zwar kleinen aber reichen Ländern wie Schweden, Dä- nemark, Holland und der Schweiz auf der anderen Seite aufzeigte und begründete, warum jede italienische Regierung, die auf das wirtschaftliche Wohlergehen der breiten Massen bedacht ist, eine grundsätzlich an- dere Politik treiben muß als die genannten, wirtschaftlich begünstigten Länder treiben können. Die Verteidigung der faschistischen Politik, die wir aus der„ Stampa“ zitieren, bewegte sich also auf demselben Boden wie ihre Kritiker, das heißt auf wirtschaftspoli- tischem Gebiet. Auf diese Weise können dem italienischen Arbeiter die faschisti- sche Sozialpolitik, die Durchführung umfas- sender öffentlicher Arbeiten, kurzum der Komplex aller der Maßnahmen erklärt wer⸗ den, die im Kampfe gegen die Arbeitslosig- keit ergriffen wurden. Es kann ihm auch der ostafrikanische Krieg begreiflich ge- macht werden als der Versuch, dem roh- stoffarmen und sich zunehmend industiali- sierenden Lande die im Konkurrenzkampf der modernen Industriestaaten notwendigen materiellen Grundlagen wenigstens teilweise zu sichern. Die Frage jedoch, warum Italien im Juni 1940 in den zweiten Welt-⸗ krieg eingetreten ist, wird damit nicht angeschnitten, geschweige denn be- antwortet. In den wenigen Ansprachen und Reden, die der Duce während des Krieges gehalten hat, hat er begreiflicherweise die- ses Thema nicht näher erörtert. Es bildet ein Kapitel, das die Historiker spüter„die Vorgeschichte des Krieges“ nennen werden. Aber in verstreuten Beme. kungen hat der Mann, der es schließlich am besten wissen muß, doch seine grundsätzliche Auffassung von den Mächten, Strömungen und Span- nungen durchblicken lassen, die Italien in den Krieg geführt haben. Sie gipfelt in der Es blieb uns keine an- —— Wahl. Mit Deutschland welrge⸗ hiuch duren die Gielchartiekeit der re. utionären Regime ve en und dureh einen politischen und mili ärisehen Pakt verbündet, bewahrte Italien zunächst eine Neutralität, die der Duce als„Nonbellise- ranza“ définiert hat, das ist eine Politik. die mit den Gefühlen und Taten das Land an der Seite des verbündeten hielt, ohne daß es bereits die Waffen hatte sprechen lassen. Die„Nonbelligeranza“ nützte Deutschland, und sie entsprach der momentanen Lage Italiens, und aus eben diesem Grunde war sie der britischen Kriegführung unangeneh- mer als eine Kriegserklärung Roms Es ist allgemein bekannt, daß London im Früh- jahr 1940 ftalien mit wirtschaftlichen Druek- mitteln zur offenen Stellungnahme gezwun- gen hat, und daß die Wahl des Zeitpimktes, an dem fItalien in den Krieg eintrat. nur eine Frage taktischer Erwägungen war Nach dem 8. September des vorigen Jahres ist es in der italienischen Presse oft ausgespro- chen worden, daß Italien vicht länger hätte neutral bleiben können. und daß es den Weg Frankreichs und anderer schwöcherer Stas- ten gegangen wäre, wenn es seine Wahl gegen Deutschland getroffen hätte. ganz ab- gesehen en daſ die Entscheidung gegen ih durchn at* den Bühdesgenossen ein Verrat gewesen wüäre. der dem Lande auf Generationen hin- aus jeden außenpolitischen Kredit genom- en hätte. Italien befand sich. wenn man s0 will, in der tragischen Lage aller schwä- cheren Mächte, wenn die Großmächte zum Entscheidungskampf antreten' es gibt kein Beiseitestehen, und die Entscheidung be- stimmt das Schicksal der Nation in der nä- heren und weiteren Zukunft. In solcher Lage kann ein Volk nichts an- deres tun, als alle Energien zum äußersten Einsatz anspannen. Dies ist in Iltalien nicht geschehen. Nicht nur, weil er- bitterte und müchtige Feinde des Faschis- lich dem oben erwähnten Hauptschriftleiter der Turiner„Stampa“, Pettinato. eine mus, wie wir heute wissen, im Krieg nichts Bulgariens Sofla, 10. März.(Eig. Dienst.) Aus vielen Ministerreden der letzten Tage und auch aus Stimmen maßgebender bul- garischer Blätter erkennt man deutlich. dat den beobachtet. sich weder die bulgarische Regierung noch das bulgarische Volk von der in starkem Maße gegen sie gerichteten Feindagitation beeinflussen lassen, so erklärte der bulga- rische Außenminister in einer Rede, die er in Varna, dem bulgarischen Schwarzen- Meer-Hafen, hielt. Die feindliche Agitation fordere die Räumung Mazedoniens und Thraziens. Eine Erfüllung dieser Forderung aber wäre eine Versündigüng an den ge- kallenen Helden des bulgarischen Volkes und ein verstoß gegen die nationale Ehre. Der Minister kam dann auf die Kriegslage rische Armee sei für den entscheidenden Moment vorbereitet. Sie sei die härteste Nuß auf dem Balkan und wehe dem, der seine Zähne an ihr auszubeiſſen versuche. Zu den Beziehungen Bulgariens mit der Türkei, mit denen auf der Feindseite sehr dft spekuliert wurde, stellte Innenminister Christoff fest, die bulgarische Regierung zu sprechen und erklärte, auch die bulga- — „ZBulgariens Urmee zlehl bere I. Staatsmänner gegen anglo-amerikanisches Bluffmanöver könne mit Recht behaupten, daß ihre Be- ziehungen zu der Türkei ausgezeichnet und kreundschaftlich seien. Die türkischen und bulgarischen Interessen stimmten überein, beide Länder hätten ein Interesse das sei die Erhaltung des Friedens auf dem Balkan. Mit der Frage, warum Bulgarien auf der Seite Deutschlands stehe. befaßt sich ein Artikel des angesehenen, Blattes „Dnevnik“ unter der Ueberschrift:„Wem dienen wir?“„Wir werden von den Alliier- ten angegriffen, so heißt es in der Zeitung, weil wir Verbündete Deutschlands seien. Warum sind wir es? Weil/ Deutschland der einzige Staat war, der uns verstand und ein gleiches Schicksal mit uns teilte.“ —Mit der Absicht einer englisch: amerika- nischen Invasion auf dem Balkan befaßt sich schließlich der politische Direk- tor der„Sora“, Kraptscheff, in einem Ar- tikel, den er überschreibt:„Die Anglo- amerikaner können Europa nicht unter- werfen.“ Die Drohungen mit einer Landung auf dem Balkan seienr nicht gefährlich Wie Italien lehrt, war sie schon dort schwierig. Weit schwieriger werde sie auf dem Ba'kan sein, wo nur kleine Häfen vorhanden sind. . Britischer Botschafterwechsel war demgegenüber anderer Ansicht und ließ den Tagen vor der Abreise des Botschaf- würtige Anarchie“ in den Kohlenb berra zu Beratungen zusammenzurufen, um unternehmen. würde die Insel heute eine eroberte Pro- Frieden Ausschau halten. Aber Frieden. Dasein retten werden. Heute sind wir nackt mitgeteilt, seine Exzellenz werde nach Kairo arbeitergewerkschaften, die Arbeit wieder geben. Volleefrontversu/he. in England anderes sahen als eine einzigartige Gelegen- heit, das verhaßte Regime abzuschütteln, und daher die faschistische Kriegführung auf alle erdenkliche Art sabotierten, son- dern auch. weil breite Schichten des itslie- nischen Volkes erlahmten. Es ist schwer, hier Ursache und Wirkung zu scheiden. Mit anderen Worten: Konnten der Hof und Teile der Großflnanz und der Generalität dem Duce in den Rücken fallen, weil sie am Ende ihres Weges der Zustimmung eines Großteils des müde gewordenen Volkes sicher waren. oder wurden sie zu dem ver- räterischen Handein, das stets in ihren Ab- sichten gelegen hatte, erst durch die Beob- achtung ermutist. daß der Kriegswille nach- ließ? Die vielfältigen Motive, die zum 25. Juli und in logischer Folgerichtigkeit zum 8. September geführt haben, verschlingen sich zu einem unentwirrbaren Geflecht von Kausalitäten. Sicher ist jedenfalls, da ſ das Volk in seiner Gesamtheit — die nötise Härte bewiesen à t. nommen hätten wie die Italiener 1943, dann vinz und das Weltreich ein Haufen ameri- kanischer Kolonien sein,“ hat Bettinato ein- mal mit bitterer Selbstkritik in der „Stampa“ geschrieben. Die junge faschistische Republik, die Italien aus einem Objekt wieder zu einem handelnden Element der großen Politik er- heben will, versucht mit allen Mitteln. die seelischen Kräfte des Volkes zu mobilisie- ren. Es gilt, die Gleichgültigkeit und Er- schlaffung, das, was man den„assentismo“ - das„Abseitsgehen“- genannt hat, zu über- winden, und es ist eine Schicksalsfrage Italiens, ob es Mussolini und seinen Mit- arbeitern gelingen wird, die Nation aus der Lethargie emporzureißen. Ansätze sind nicht zu übersehen. Die Führung hat jeden- falls klar erkannt, daß es sich um ein psy- chologisches Problem handelt. In einem Rundschreiben, in dem der Er- zilehungsminister Biggini den Lehrern die Richtlinien für ihre Arbeit gegeben hat, hat er mit aller Schärfe ausgesprochen. worum es geht:„Es ist begreiflich, daß die Men- schen während des Krieges schon nach dem Ruhe, Ordnung und heiteres Leben fallen heute nicht als Geschenk vom Himmel. Un- ser, Willen wird sie uns erschaffen. wenn wir durch Kampf, Mühsal und Opfer das Vaterland und mit dem Vaterlande unser und jeder Schützhülle entblößt. Wir sind nur, was wir wirklich sind. und was wir sind. muß sich ſetzt erweisen, oder wir werden nicht sein.“* in Ankara? 1 V. M. Ankara, 10. März(Eig. Bericht) Sir Archibald Knatschbull-Hu⸗ ghessen, Botschafter Seiner Britischen Majestät in der Türkei, hat in den letzten Februartagen Ankara verlassen, um sich -wohin zu begeben? Die britische Agitation scheint sich über Reiseziel und Reisezweck nicht ganz einig gewesen zu sein. Von seiten der englischen Botschaft in Ankara wurde reisen, um dort seine Gattin zu treffen und mit ihr alsbald in die Türkei zurückzu- kehren. Der Londoner Nachrichtendienst wissen, der Botschafter sei zur Bericht- erstattung“- nach London beru⸗ ken worden. In Ankara selbst wurde bekannt, daß in ters in der Botschaft eine Generalinventur vorgenommen wurde. Das ist im allgemei- nen nicht üblich, wenn ein Missionschef zu einer privaten oder kurzen dienstlichen Reise startet. In diplomatischen Kreisen wurde zu dem Vorgang bemerkt, daß zwi- schen Sir Archibald und Außenminister Eden aus naheliegenden Gründen eine recht tiefgreifende Verstimmung Platz gegriffen habe. Man müsse deshalb mit der Mög- lichkeit rechnen, daß der britische Außen- minister einen Wechsel auf dem Ankarer Botschafterposten durchzusetzen bemüht sei. Der Streik im australischen Kohlenbergbau i L EP Lissabon, 10. März. Scharfe Maßnahmen gegen die„gegen- rgwer- ken an der Südküste Australiens wurden von dem australischen Außenminister Her- bert Evatt im Repräsentantenhaus ange- künhdigt. Evatt erklärte zu der Weigerung der Berg- aufzunehmen, daß die Regierung diesen Zu- stand nicht länger mit ansehen werde. Er gab den Beschluß der Regierung bekannt, die führenden Gewerkschaftler nach Can- einen letzten Versuch der Beilegung zu Auch Ministerpräsident John Curtin nahm im Laufe seiner Rede zu dem Berg- arbeiterstreik Stellung und erklärte unter anderem, daß das Gesetz, das dem Reprä- sentantenhaus zur Beschlußfassung vorliege und ausgedehnte Vollmachten für die Regie- rung vorsehe, trotz der Opposition in wei- ten Kreisen der Bevölkerung nicht zurück- gezogen werden würde. Die Zeitung„Sydney Sun“ schreibt, daß Curtin entschlossen sei, eher das Parlament aufzulösen und Neuwahlen zu veranstalten als dem Druck der Bergarbeiter nachzu- Hw. Stockholm, 10. März. Eig. Bericht.) Die englischen Kommunisten machen große Anstrengungen, jene neue„Volks- front“ zustandezubringen, auf die von ver- schiedenen Linksgruppen auf Wunsch Mos- kaus hingearbeitet wird. Der kommuni- stische„Daily Weeker“ hat für den 2. April eine Konferenz nach London einberufen „zur Beratung der wichtigsten Probleme in den Anstrensungen, den Krieg und dann den Frieden ⁊u gewinnen“. Einladungen sind ergangen an Vertreter der Labour-Partei, sowie anderer Linksorganisationen. Der „Daily Weeker“ erklärt zur Begründuns. in- iolge der Kriegsverhültnisse sei bisher der große Umbruch der Volksstimmuns im po- ütischen Leben Englands noch nicht ge- nügend zum Ausdruck gekommen, obwohl „Wenn die Engländer sich 1940 so be- deutschen Narwafront. ihn bis auf wenige Gefangene. rahtberlcht unseres Korrespondenten) 3 ch. Lissabon, 10. März. Die amerikanis ein Konferenzprogramm politischer und wirtschaftlicher Art auszuarbeiten, das im Laufe des Jahres abgewickelt werden soll. um, wie man in Washington ziemlich offen erklärt, die Grundlage der künftigen ame- rikanischen Hegemonie in der Welt zu le⸗ gen. der seit langer Zeit geplanten Wäh- rungskonferenz gedacht, die bereits im Frühjahr stattfinden soll, nachdem Eng- land im weitesten Maße sich den amerika- nischen · Standpunkt zu eigen gemacht hat. Im Spätjahr oder Herbst soll die Konfe- renz über den künftigen Weltluf tver- kehr folgen. An sie soll sich eine [Schiffahrtskonferenz anschließen. Ferner steht eine Konferenz über die Er- nährungsfrage und eine über die Verwaltung der Weltkabel, in Aussicht. Es gehi „ 10. März. PRK Vier Wochen sind seit dem Tage ver- Zangen, an dem eine sowjetische Stoßarmee an der Autobahn Leninsrad- Reval nach Westen vordrang und den Angriff auf das Baltikum begann. Vier Wochen mit schwe⸗ ren blutigen Schlachten haben den Gegner inzwischen belehrt, daß sein Plan, bei Reval die Küsten der Ostsee vor dem Beginn der Schlammperiode zu erreichen, ein Traum war. Von Hungerburg bis Narwa, von Narwa bis zum Nordufer des Peipus-Sees überall stieß der Feind bei seinen Angriffen auf den, entschlossenen Widerstand deut- scher und estnischer Truppen. Land des Krieges Die Landschaft an der Narwa ist heute gezeichnet von den Runen des Krieges. Die zierlichen Villen des Kurortes Hungerburg. die alten ehrwürdigen Baudenkmäler der Stadt Narwa, die vielen sauberen Dörfer und Ortschaften am Westufer des Flusses bilden heute Ruinenfelder und schwelende Trümmerhaufen. Das Westufer der Narwa selbst gleicht an vielen Stellen einer Mondscheinlandschaft. Tausende von Gra- naten und Bomben haben den Boden auf- gewühlt. Viele Tausend Bolschewisten liegen erfroren in Schneelöchern, auf der Eisfläche des Flusses, in den unermeßlichen Sümpfen und Wäldern. Auch deutsches Blut ist ge- flossen. Doch nicht umsonst! Nirgendwo ist den Bolschewisten ein durchschlagender Erfolg gelungen. Immer, wenn auch nach schweren wechselvollen Kämofen, riß die deutsche Führung zum Schluß das Gesetz des Handelns an sich und zwang den Feind. mit ungeheuren Verlusten erkaufte Erfolge wieder preiszugeben. Kampf um Narwa Anfang Februar stand die Stadt Narvra zum ersten Male auf dem sowijetischen Pro- gramm. Drei feindliche Schützendivisionen unterstützt von starken Panzer- une Schlachtfliegerverbäünden. sollten im raschen Vorstoß das Westufer der Narwa erreichen, den Uebergang über den dort bereits auf- getauten Fluß erzwingen und die Stadt Narwa im Sturm nehmen. Doch der sowie- tische Angriff kam über seine Ausganss- stellungen nicht hinaus. Am Ostufer des Narwaflusses hielten die deutschen, däni- schen, norwegischen und niederländischen Grenadiere zweier-Divisionen einen rasch gebildeten Brückenkopf besetzt und waren aus ihren Bunkern und Laufgräben nicht hinauszuboxen. Das Blutbad in Hungerburg Diese andere Stelle war der Kurort Hun- gerburg. An der Mündung der Narwa, am finnischen Meerbusen gelegen, bildeten die Sanatorien und gepflegten Parkanlagen die- ser Ortschaft den linken Eckpfeiler der Diesen wichtigen Eckpfeiler in Besitz zu nehmen. die Narwa- front von Norden her aufzurollen, das hat- ten die zwei sowietischen Sturmbataillone im Sinn, die im Schutze der Dunkelheit als Vorhut stärkerer Kräfte über das Eis der Narwa vordrangen, um in den ersten Häu- sern von Hungerburg unter vielen est- nischen Zivilisten, Männern, Frauen und Kindern, ein grausames Blutbad anzurich- ten. Die nächtliche Schreckensherrschaft der Bolschewisten währte jedoch nicht lange. Tapfere Marinekompanien packten den eingebrochenen Gegner in der Flanke, drängten ihn vom Ufer ab und vernichteten Nach einer kurzen Ruhepause brach ein neuer Großangriff des Feindes los. Nach einem mehrstündigen Artillerietrommel- feuer trat er mit mehreren Divisionen über das Narwaeis zwischen Hungerburg und Narwa zum Sturme an, wollte im über⸗ raschenden Vordringen die an der großen Autobahn Narwa—Reval kümpfenden 3/- e Regierung ist dabei, Zunächst ist an die Durchführung Nachrichtenpolitik, d. h. über die 4 4 5— 1 1* Er möchte seinen weltverteilungsplan schon jetzt unter Dach und Fach bringen Am wichtigsten aber ist die Er dölkon- terenz, deren technischer Teil begonnen hat. Die amerikanische Presse schreibt, die Oelfrage stehe zweifellos im Vorder- grund der politischen Hauptgesprächs- themen. Die àmerikanische Regierung will zunächst die Erdölprobleme des Mittleren und Nahen Ostens in amerikanischem Sinne regeln, dann sollen die Erdölprobleme wetunion und men. Einige Kongreßmitglieder verfolgen die Erdölpolitik Roosevelts und seines Gehilfen Ickes allerdings mit wachsendem Miß- trauen. So verlangt beispielsweise der republikanische Senator Brewoster, der zu den Senatoren gehört, die vor einigen Monaten jene bekannte Weltreise auf die Kriegsschauplätze antraten, die sofortige Einberufung eines Sonderausschusses der sich mit der Erdölpolitik der Resierung, Ostasien, an die Reihe kom- vor allem im Hinblick auf die Bindungen lein. 3— A; von 17 Keicosberfchter xunn Narwa/ an Kav2t schneiden und einkesseln. Der Angriff des Gegners traf am Westufer der Narwa auf heftigen Widerstand. Erst nach heftigen Kämpfen gelang es dem Gegner, das an- schließende Waldstück zu durchstoßen un his zur Rollbahn vorzudringen. Für die Stadt Narwa entstand eine gefähr- liche Lage. Die Ortschaft S. V. und R. in sowjetischer Hand, der Feind an der ein- schlüssen, zu sofortigen Gegenmaßnahmen. Aus Kompanien der-Division„FNordland“ wurde so eine kleine Kampfgruppe zusam- mengerafft, zur Rollbahn in Marsch gesetzt und in den Einbruchsraum geworfen. Die Spitze der fj-Kampfgruppe traf nur wenige Meter von der Rollbahn entfernt auf den Feind. Sie ging sofort, unter vorbildlicher Unterstützung durch die deutsche Artillerie zum Gegenangriff über und warf ein durch- gebhrochenes feindliches Regiment auf den Wald zurück. Diesen Anfangserfolg aus- nutzend, stürmten die-Grenadiere weiter vor, eroberten einen Teit von S. und er- reichten das zwischen diesem Orte und Nar- wa gelegene Westufer des Flusses auf der ganzen Breite. Gleichzeitig traten Regimen- ter des Heeres etwas nördlicher zum Gegen- stoß an und warfen den Feind auf des West- N EP. Lissabon, 9. März. Die Wirkungen der neuen deutschen Luft- offensive gegen London veranlassen die englische Wochenschrift„Sphere“ zu ener- gischen Protesten gegen die verfehlte Agita- tions-Politik der britischen Luftwaffe. dem Kopf im Sande daran zweifeln könne, daß die Revanche Deutschlands für die bri- tischen Angriffe kommen würde. Und jetat käme sie bereits. Das sei nicht angenehm. Die Zeitschrift führt aus, daß mit der wiederaufnahme der deutschen Luftangriffe ws. Lissabon, 10. März.(Eigenbericht.) VUnausweichbar steigen die Preise in den Vereinigten Staaten an und weder die War- nungen bekannter amerikanischer Finanz- wirtschaftler noch die Preisvorschriften und Abwehrmaßnahmen der Regierung, die sich im übrigen als völlig ungeeignet und systemlos erwiesen haben, sind in der Lage, die Preisschraube zum Stillstand zu brin- gen. Ein britischer Wirtschaftler, der kürz- lich die USA bereiste, veröffentlicht in der Monatszeitschrift„The Contemporary Re- view“ ein düsteres Bild der amerikanischen Verhältnisse und erklärt rund heraus, daß ein Ausländer, der vor dem Kriege in den Vereinigten Staaten weilte, sie heute überhaupt nicht wiedererken- nen würde. Im Laufe eines Jahres seien die Preise vieler Waren um 70 bis 100 Pro- zent hinaufgeschnellt und die Verelendung weiter Volkskreise, insbesondere der Beam- ten, Lehrer, geistigen Beruf- zowie der äl- teren Leute nabe ein bedrohliches Ausmaß angenommen, während andere Berufsgrup- pen im Uebermaß verdienen. Diese Urteile eines britischen Beobach- ters werden von amerikanischer Seite be- stätigt. Im letzten Februarheft der Sa- turday Evening Post richtet der Wirt- schaftsjournalist John Crider eine scharfe Anklage gegen die Regierung und fordert das amerikanische Volk auf, alle seine Kräfte einzusetzen, um die verhee- Divisionen von ihren Versorgungslinien ab- EP Stockholm, 10. März In England diskutiert man augenblicklich weniger Kriegsereignisse als den unaufhör- lich wachsenden Bergarbeiterstreik, der in den Gruben von Südwales einen solchen Umfang angenommen hat, daß inzwischen 100 000 Bergarbeiter streiken und die Koh- lenproduktion täglich um 60 000 Tonnen zu- rückgegangen ist. Der Londoner Korrespondent von„Sven- ska Dagbladet“ berichtet, daß diéèse Ent- wicklung im Rahmen der Kriegsereignisse in England größte Unruhe hervorge- rufen habe. Vor allem erregt der Umstand Besorgnis, daß es sich um einen sogenann- ten wilden Streik handelt, das heißt, die Bergarbeiter haben im Gegensatz zu den Weisungen der Gewerkschaften die Arbeit niedergelegt. Aus diesem Grunde kommt auch den Schlichtungsverhandlungen die in London ęefübrt wurden, nur sehr begrenz- ter Wert zu, weil die Vertreter der Gewerk. gie Nachwahlen trotz aller Behinderuns da- von Zeugnis abgelest hätten. schaften nicht garantieren könnten, daß 100 000 Bergarbeiter streiken in England „Die ernsteste Krise der Kohlenwirtschaft während der Krieges“ Tonnen, so daß die Hausbrandversorguns in rende finanzielle Entwicklung, die unwei- inre Beschlüsse von den Arbeitern gebilligt⸗ werden. Unter diesen Umständen ist es nicht über- raschend, daß dem Londoner Bericht von „Dagens Nyheter“ zufolge der jetzige Streik als die ernsteste Krise der engli- schen Kohlenwirtschaft während dieses Krieges betrachtet wird. Rüekgang der UsA-Kohlenproduktion EP. Lissabon, 10. März. Einen Rückgang in der USA-Kohlen- produktion erwartet der stellvertretende Brennstoffadministrator Po fter. Im Jahre l944 würde die Förderung bituminöser Kohle wahrscheinlich um 20 Millionen Ton- nen hinter dem Bedarf zurückbleiben, und die Förderung von Anthrazit um 5 Millionen den Staaten des Mittleren Atlantiks und in der übrigen Welt, vor allem auch der So- Raumgreifender deutscher Gegenstoß zigen, nach Reval führenden Rollbahn, Diese Situation zwang zu schnellen Ent- „MWie honnle man nun.. 7“ Bittere Kritik an der„Vogelstraußpolitik der britischen Luftwaffe Man habe eine Vogeistraufjnolitik getrie. lben, auf Grund derer man kommen iännte. beschäftigen soll, die der UsA im Mittel- meer und im Mittleren Orient auferlegt erster Linie die Marine. Die geplante Erdölleitung sei ein Marine- projekt. Die UsA hätten ihre Flotte im Laufe des vergangenen Jahres außer- ordentlich verstärkt und sie gedächten, auch nach dem Kriege im Mittelmeer zu bleiben. Für die Versorgung dieser Flotte sei die Erdölleitung nicht in letzter Linie gedacht. Brewster sieht in diesem Zusammenhang bereits einen schweren Interessenkonflikt zwischen der Sowjetunion und den Ameri- kanern voraus, denn die Sowiets würden eines Tages auch den Zugang zum Mittel- meer durch die Dardanellen und den Bos- porus erzwingen. Die amerikanische Po- litik führe also das amerikanische Volk jetzt in einen unabsehbaren Konflikt hin- fer zurück, wo er sich nur noch in zwei Brückenköpfen halten konnte. Die Sowiets wollten noch nicht wahrha- ben, daß ihre weitgesteckten Pläne auch hier von den deutschen Gegenmaßnahmen durchkreuzt und zunichte gemacht wurden. Mit immer frischen Reserven versuchten sie, nach Westen durchzubrechen. Doch alle Ausbruchsversuche aus den Brückenköpfen brachen an dem Widerstand der Grenadiere des Heeres und der Waffen-zj zusammey. Die Bolschewisten waren von diesen deut- schen Abwehrerfolgen stark beeindruckt Ihre Hoffnungen, die Narwastellung einfach zu überrennen, wurden von Tag zu Tag ge- ringer. Trotzdem sie bei den Kümpfen zwi- schen Hungerburg und Narwa mehrere Di- visionen abschreiben muſten, versuchten sie noch einen neuen Schlag zu führen, diesmal von Norden und Süden zugleich. Abgewiesener Landungsversuch Ein kalter, nebliger Morgen sieht eine so- wietische Landungsflotte, bestehend aus zwei Kanonenbooten und zwanzig Lan- dungsfahrzeugen, vor dem Dörfchen Mere- kuela auftauchen und der Küste zusteuern 507 sowietische Marineinfanteristen, durch- weg ausgesuchte Spezialtruppen, stürmen auf die deutschen Verteidigungsstellungen zu, werden von Flak und deutscher Ma- rineinfanterie zusammengeschossen, bleiben bis auf eine kleine Gruppe von 80 Mann, die verantwortlichen Leiter der britischen Luftwaffe vor der Aufgabe gestanden hät- ten, dem englischen Volk zu erklären, wie es möglich sei, daß von neuem Hunderte deutscher Flugzeuge gegen England flögen, nachdem man bereits mathematisch bewie- sen hätte. daß so etwas nicht wieder vor- »Es gab schon einmal eine Zeit“, so er-, klärte„Sphere“,„in der wir es für eine schlechte Politik hielten, die strategischen Pläne unseres Feindes für bloßen Unsinn zu halten, aber die Demokratie ist eben auf Von 20 auf 200 Milliarden lsH-Biaalssthuld! Ergebnis Rooseveltscher Finanzpolitił/ Gigantischesketrugsmanõver Worten und Phrasen aufgebaut“. gerlich zur Inflation und zur Arbeitslosig- keit führen- müsse, zu bekämpfen. Er wirft Roosevelt vor, durch seine Politik die Verschuldung Amerikas mit einem so phan- tastischen Gelleimnis umgeben zu haben, daß der amerikanische Bürger überhaupt nicht mehr in der Lage sei, sich ein klares Bild von den tatsächlichen Verhältnissen zu machen. Seit Jahyen, so stellt Crider dar, haben die Demokratische Partei und die Prä- sidentschaftsclique die- absolute Macht über die Finanzen des Staates und der Nation an sich gerissen und eine Deffzit- politik eingeleitet, die heute gigantische Ausmaße angenommen hat. Als das New Deal Roosevelts im Jahre 1933 die Regierung übernahm, betrug die innere Schuld der USA ungefähr 20 Mil- liarden Dollar. 1941 stieg diese Schuld dann weiter auf 50 Milliarden Dollar an, trotz- dem die beiden ersten Jahre des Krieges, als die USA die Feinde Deutschlands un- gehindert mit Material belieferten. ein enormes Geschäft darstellten. Heute ist diese Schuld bereits auf 200 Milliarden Dol- lar angewachsen. 5 Wie der amerkanische Wirtschaftsjourna- list mitteilt, hat der Parteifreund und Finanzsachverständige Roosevelts, Prof. Dr. Harris von der Harvard-Universität, bereits vor einigen Jahren eine öffentliche Schuld der USA in Höhe von 250 Milliarden Dollar als durchaus denkbar proklamiert und so- gar eine Erhöhuns der amerikanischen Ver- schuldung auf 400 Milliarden Dollar als möglich in Aussicht gestellt. Allerdings kügte der Finanzsachverständige Roosevelts hinzu, daß die Vorbedingung für eine solche Schulderhöhung ein entsprechendes An- steigen des Volkseinkommens sein müsse. Eine solche Verschuldung, so. legte Cri- der dar, würde praktisch nichts anderes als eine scharfe Geldentwertung bedeuten, denn nur durch eine Inflation könnte eine ent⸗ sprechende Erhöhung des amerikanischen Volkseinkommens in derartigen Zahlenaus- maßen zustandekommen. Höchst aufschlußreich ist es, daß der amerikanische Journalist zu dem Ergebnis streitkräften, die am Diensta kommt, es handele sich um ein gewal- tises Betrugsunternehmeg der Rooseveltclique, deren Ziel es sei, durch übermäßige Verschuldung jede Rũüek- kehr zu normalen Verhältnissen zu ver- hindern und die Diktatur des Präsidenten und seiner drei Millionen Bürokraten zu verewigen. Die von Roosevelt geschaffene Bürokratie würde zu einem starken und unentbehrlichen Machtfaktor werden, der sle in normalen Zeiten nie sein könnte. Ihre Herrschaft würde zwangsläufig verewigt der es gelinst, die Verteidigungsstellung euge sinken im deutschen Granathagel. Die einen Buschwald zusammengedrängt, von würden. Brewster erklärt, hinter den ge- waltigen Oelprojekten von Ickes stünde in korps sollte von Süden herauf ein feind- erreichte seine gesteckten Ziele nicht. Er vor und konnte an keiner Stelle die wich⸗ en, liegen. Zwel Kanonenboote, der grögte Teil der feindlichen Landungsfahr- eingebrochenen achtzig Mann werden in Stukagruppen und herangeführten Tiger- panzern zermürbt und bis auf wenige Ge⸗ tangene aufgerieben. 23 4 Gleichzeitig mit dem sowietischen Lande- liches Gardeschützenkorps das Sumpfgebiet südwestlich Narwa verlassen, im Angrift nach Norden die Rollbahn gewinnen und dort den Marineinfanteristen die Hände reichen. Auch dieser Angriff des Feindes drang nur bis zu der Bahnlinie Narwa-Reval tige Autobahn erreichen. Deutsche Divisio- nen bildeten an der Bahnlinie einen Ab⸗ So brach auch dieser neue Versuch der so- nahmen zusammen. ligenregimenter, in Eilmärschen an die Narwafront geworfen, wietbrückenkopf R. aus, ihr zweiter Angriff gruppen, die zwischen Narwa und Hunger- burg bei S. am Westufer der Narwa stehen, ist im Gange. westen drohenden Gefahren, liegt linie, die von Narwa nach Wesenberg führt. südwestlich von Narwa heraus einen Keil vorgetrieben, um erneut zu versuchen. die sroße Autobahn zu erreichen. Seine dort angesetzten Kräfte, unter ihnen“ ein Elite- schützenkorps, sind stark. Sie verraten die die Fortführung der Kämpfe an der Narwa- nach Norden angreifenden Feind stehen der blutig abzuweisen. Noch ist das Ringen südwestlich von Narwa an der Bahnlinie in vollem Gange. Noch wechseln sowietische Angriffe mit eigenen Gegenstößen. Doch heute, nach vier Wochen Kampf um die Narwastellung, kann gesagt werden: es ist dem Gegner nieht ge- kingen, das Tor zum Baltikum aufzubre- Orahtbericht unseres Korrespondenten) Sch. Lissabon, 10. März. Das polnische Schattenkabinett in Lon- don trat gestern nachmittag zu einer Sit- Zzung zusammen, um sich mit der Angele- seiner Antwort praktisch jede Zusammen- arbeit und jede Verhandlung mit der soge- nannten polnischen Regierung in ihrer jet- zigen Zusammensetzung abgelehnt hatte. die maßgebenden polnischen Kreise in don ausgeübt, um sie zu veranlassen, mög- lichst umgehend andere Persönlichkeiten in den Exekutivausschuß aufzunehmen, damit die Forderungen der Sowiets auch hier er- füllt werden. 5 Pariser Hallenarbeiter bei Pétaln. Staatschef Marschall Pétain empfing eine Abordnuns der „Forts des Halles“, der Pariser Hallenarbetter, die in ihrer charakteristischen Berufstracht erschienen waren. Japanische Offensive auf Bougain- ville Die neuerdings verstärkten japanischen Verbände auf der Insel Bougainville be- Zannen im Morgengrauen des 9 März mit einer Generaloffensſve gegen die etwa eine Division starken amerikanischen und Zustra- nach Beginn der Offensive eröffneten un- sere Geschütze ein starkes Sperrfeuer. Dem- zufolge wurde der feindliche Flugplatz Nr 3 eine Beute unserer Truppen, während auch Flugplatz Nr. 1 nahezu in unserer Hand ist. Flugplatzes Nr. 2 im Gange. Außerdem hat ein zweiter starker Verband, der vom Berg- gebiet am rechten Ufer des Sawaflusses am Morgen des 3. März seinen Vormarsch be- gann, unmittelbar darauf eine 800 Meter hohe Stellung bei Torokina besetzt und rückt weiter vor, wobei er dem Gegner schwere Verluste beibringt. Heftige Kämpfe auf Talasea DNB. Tokio, 10 März. Die feindlichen Streitkräfte auf dem Flug- platz Hayne auf der Los-Negros-Insel(Ad- miralitätsinseln) stehen jetzt, wie von einem japanischen Stützpunkt im Südpaziflk be- richtet wird, einem scharfen Angriff der ja- panischen Truppen gegenüber. Feindliche Verstärkungen von- annähernd 1000 Mann, die mit schweren Waffen ausgerüstet sind und unter dem Schutze einer großen An- zahl von kleineren Panzerwagen stehen, ver- suchen auf breiter Front den japanischen Ansriff zum Stehen zu bringen. Japanische Truppen haben bisher mehr als zehn der Kampfwagen zerstört und brachten den Truppen mehr als 250 Verluste Japanische Fliegerkräfte bombardierten am Donnerstagmorgen am Rande des Flug- platzes von Hayne gelegene Stellungen mit Erfolg. 150 Die japanische Garnison von Talasea auf der Halbinsel Willaumez Neu-Britan- nien) führt jetzt, wie weiter berichtet wird, einen heftigen Kampf mit feindlichen See- gabend bei Ta- lasea landeten. baul, dem strategischen Zentrum der Ja- baner im Bismarck-Archipel, hef.ige Luft- kämpfe. Am 6. und 8. März erlitt die Feindluftwaffe bei zwei derartigen Angrif- ken einen Totalverlust von 130 Flugzeugen, davon 25 Bomber. Es soll kein Schaden durch diese Angriffe auf ja- Neu-England nicht voll durchgeführt wer- den könne. und das amerikanische Volk versklavt werden. panischer Seite entstanden sein. wehrriegel, der nicht zu durchbrechen war. chen, die Stadt Narwa in Besitz zu nehmen. 3 2Zwei weitere E Trübe Stimmung bei den Exilpolen genheit der polnischen Kompromißvorschlä- ge zu beschäftigen. Die Sitzung begann in sehr trübseliger Stimmung. da Moskau in DNB. Tokio, 10. Mar: lischen Streitkräfte bei Torokina. Sofort wietischen Führung, die Stadt Narwa ein⸗ zukesseln, unter den deutschen Gegenmaß- 19 Esten schützen ihre Heimat Um die immer wieder drohende Gefahr Zustände in vin zu vermindern, gingen estnische-Freivil⸗ zu Gegenangriffen über. Ihr erster Angriff räucherte den So- brachte die Ortschaft V. wieder in-deutsche Hand. Die Vernichtung der letzten Feind- Nach Beseitigung der Narwa von ne 4 28 4 Schwergewicht des Ringens an der Bahn- Bis dahin hat der Feind aus den Sümpfen * Darf ich Sle, mal mit einer diet der Liter: bekannt mache gogenannte ner künftige Unters Jahresmarke 19 An der Spitze Diese Sonntas Zerstreuung de dienst oder al Spazlergang gen Seite zunächst Zanzseitige„R skandinavischer hnandelt es sich 4 gesprochen sadi Zeichnungen. d ein Gefangene mißhandelt wir Die zweite 8 mit Porträt und Mannes. Da in: Churchill, den gessen, schon europàdischen L arbeitet der flei teur“ auch s tralen Feuilleto hall- Tito. E— daß die schw. werdegans eii Bedeutung, die die sowjetische Führung auf 1 stellung legt. Doch gegen den von Süden diten vollkomn uüber, daß er 17 Haar und graul Zchaftlicher Zit türlich auch die deutsche Divistonen, die es gewohnt sind, Bescheld wisse auch einen überlegenen Gegner immer wie⸗- 1 von Bernadott. Nieben Tito „Gigantische 8 ermit wird, muß. ein echte erfüllt und ein esse Rechnung sonst in diesen ken? Wenn nic „Kindergeschre „Das Lied der gar eine Zeile Aber dieses Zi kungsstellen ho ja schließlich 1 nalistischen 1 schluck die Le es ankommt, spielsweise die eins! Aus ähnliche Seite 3 durch e „Sweden, the dige englische schall Bernadc untergeschoben USA-Buches di Piresse sehr st von ihr zu ein wachsende Ju Vveullleton übe übrigen in eine Z2ꝓwecksetzung 74 heißt:„Nr. 1 d. Abraham Linco Hier folgt Nr. Als Nr. 4 Davf now kolgen v Toschianskaisch Montgomery v- men; aber der jetzt mal ein scheint doch Sonntagszeitun. tbon über den Erbitterte Kämpfe sind um den Besitz des Bescheidene se wachte. Solche Anmaß: Seite 4 ist g von der Novell 28—— Di Als Heinrie schall Peter E vemnmber 1786 r von der Hollän gekehrt war. Schreibzimmer Er wußte, da Wesenheit s0 u gründete Lanc mußte und fan. Berge von Bi Pückchen ware auf dem Fußl Sammlerherz f genblick, wo und im Museu den- eine Ar Jetzt war f auch nur ein verschaffen; de schweren Reise nen ganz gev⸗ gung in den 1 Fahrstrecke v und jetzt erw endische Mah hatte, 130 Feindflugzeuge über Rabaul Schon wollt abgeschossen 2 wenden, als. Ep. Tokio, 10. Marz.. Feel. das wohle Immer wieder entwickeln sich über Ra-, ken Botholzpl. - s0, alg wöre und Kostbare Ein wertvolle leicht? Eine( ris Sriff er d die Schnüre. u schein des Ne erkennen wa neungsstellung zu anonenboote, der n Landunssfahr- Granathagel. Die in nengedrängt, von igeführten Tiger- auf wenige Ge⸗ vjetischen Lande- lann werden ꝛerauf ein feind- das Sumpfgebiet ssen, im Angrift m gewinnen und sten die Hände griff es Feindes Ziele nicht. Er inie Narwa-Reval Stelle die wich⸗ Deutsche Divisio- nlinie einen Ab⸗ urchbrechen war. Versuch der so- ztadt Narwa ein⸗ dclienst oder abends nach dem Sonntass- Spazſlergang gewidmet. hat auf der ersten zchen Gegenmaß- 4 Seite zunächst etwas für das Gemüt: eine ganzseitige 4 imat drohende Gefahr üsche 31-Freiwil⸗ ürschen an die Gegenangriffen iucherte den So- r zweiter Angrift ieder in-deutsche r letzten Feind- wa und Hunger- r Narwa stehen, arwa von Nord- zren, liegt Wesenberg führt. us den Sümpfen das Darf ich Sie, lieber deutscher Leser, eln- al mit einer Neuerscheinung auf dem Ge- diet der Literatur und des Pressewesens hekannt machen? Es handelt sich um das sogenannte neutrale Feuilleton,- für zu- Kkünftige Untersuchungen am besten mit der Jahresmarke 1944 versehen. Nehmen Sie mit mir eine Sonntassbeilage der„Stockholms Tidningen“ zur Hand. Wobei zur Erläute- rung lediglich bemerkt werden soll, daß es ich nächst den jüdischen„Dagens Nyheter“ um das meistgelesene Blatt Schwedens han- delt. dem Industriellen Thorsten Kreuger gehöris und vor allem als Familienblatt be- Kachtet.. An der Spitze natürlich Greuel Diese Sonntagsbeilase, der Erbauuns und Zerstreuung der Familie nach dem Gottes- „Reportage“ über angebliche AZustände in vinem Konzentrationslaser eines skandinavischen Nachbarlandes. Natürlich handelt es sich nicht um Island! Der Inhalt besteht aus Greuellügen, zum Teil aus- gesprochen sadistischer Art. unterstützt von ein Gefangener mit mißhandelt wird. Zeichnungen, deren größte illustriert, wie dem Gewehrkolben Die zweite Seite beginnt allsonntäglich mit Porträt und Lebenslauf eines berühmten Mannes. Da inzwischen von Roosevelt und Cburchill, den großen Stalin nicht zu ver- 3 gessen, schon sämtliche Spitzen der anti- s an der Bahn-⸗- arbeitet der fleißige„ außenvolitische Redak- raus einen Keil 1 f 7 1 versuchen. die hen. Seine dort ihnen“ ein Elite- Sie verraten die 4 3 VPerdesang eines bolschewistischen Ban- che Führuns auf e an der Narwa- den von Süden 1 Feind stehen s gewohnt sind, er immer wie- von hernadotte bis Tito udwestlich von vollem Gange. e Angsriffe mit 4 4 muß. ein echtes Bedürfnis der Leserschaft heute, nach vier wastéllung, kann zegner nicht ge- lkum aufzubre- sitz zu nehmen. len Exilpolen rrespondenten) sabon, 10. März. ibinett in Lon- g zu einer Sit- europäischen Liga dran gewesen sind. be- teur“- auch so etwas gibt es beim neu⸗ tralen Feuilleton 19441- nunmehr den. Mar- schall. Tito. Es ist ja absolut erforderlich, daß dle schwedischen Kinder über den diten vollkommen unterrichtet sind. Dar- über, daß er 175 em groß ist, graumeliertes Haar und graublaue Ausgen hat und leiden- Schaftlicher Zigarettenraucher ist, muß na- türlich auch die schwedische Frau von heute Bescheid wissen. Neben Tito behandelt die zweite Seite „Gigantische Sensatſpnen aus Hollywood“. Hiermit wird. wie der Chronist zugeben erfüllt und einem leidenschaftlichen Inter- esse Rechnung getragen. Wovon sollte man sonst in diesen Zeiten reden, an was den- ken? Wenn nicht vom amerikanischen Film! Zwei weitere Beiträge schmücken die Seite: „Kindergeschrei schadet Papas Magen“ und „Das Lied der Svea-Leibsarde“, worin so- gar eine Zeile von Carolus Rex handelt. nit der Angele- promißvorschlâ- zung begann in da Moskau in 4 ede Zusammen- g mit der soge- ng in ihrer jet- elehnt hatte ein Druck auf Kreise in Lon- ranlassen, mög- sönlichkeiten in mehmen, damit s auch hier er- étaln. Staatschef Abordnung der r Hallenarbeiter, 4 en Berufstracht uf Bougain- 34 der der Dynastie Bernadotte kompensiert. Es genbr iei,„Kirf Ichan. Der irtihers Unteröffizier, der den Grund legte zu Aber dieses Zitat werden die höheren Prü- kunesstellen hoffentlich verzeihen. Man muß ja schließlich irgendwie mal auch die natio- nalistischen Instinkte ansprechen, sonst schluck die Leserschaft das übrise, worauf es ankommt, nicht so vorbehaltlos: bei- splelsweise die Greuelhetze auf der Seite eins! 5 Aus ähnlichen Uberlegungen ist Tito auf Seite 3 durch ein Feuilleton über den Grün- „Sweden, the middle way“. Der merkwür- dige englische Ausdruck, der hier dem Mar- Schall Bernadotte als Ziel seines Lebens untergeschoben wird, stellt den Titel eines USA-Buches dar, auf das die schwedische Presse sehr stolz ist; es soll anscheinend von ihr zu einer Art Bibel für die heran- Wwachsende Jugend gemacht werden. Das Feuilleton über Karl Johan erscheint im übrigen in einer Serie„Helden“, über deren Zwecksetzung es in einer Vorbemerkuſig keißt:„Nr. 1 der Serie„Helden“ behandelte sonderen Fachausbildung als Kinder- und roklo, 10. Mar:- en japanischen ougainville be- es 9. März mit die etwa eine hen und àustra- hrokina. Sofort eröffneten un⸗ derrfeuer. Dem- Flugplatz Nr 3 während auch iserer Hand ist. den Besitz des Außerdem hat der vom Berg- Sawaflusses am Vormarsch be- ine 800 Meter besetzt und rdem Gegner ringt. Talasea Tokio, 10 März. auf dem Flug- gros-Insel(Ad- wie von einem Südpaziflk be- Angriff der ja- er. Feindliche ad 1000 Mann, isgerüstet sind er großen An- en stehen, ver- n japanischen en. Japanische als zehn der brachten den s 250 Verluste bombardierfen inde des Flug- Stellungen mit on Talase a Neu-Britan- derichtet wird, indlichen See- abend bei Ta- r Rabaul io 10. Marz zich über Ra-, trum der Ja-⸗ heftige Luft- rz erlitt die tigen Angrif- von 130 mber. Es soll grifke auf ja- 5 3 Berge von Büchern, Briefen, Packen und Abraham Lincoln, Nr. 2 Lawrenee of Arabia. Hier folgt Nr.“. Wollen wir wetten, daß Als Nr. 4 David oder Einstein oder Litwi- now kfolgen werden. Allenfalls hat auch Tschiangkaischek noch eine kleine Chance. AMontgomery würde man je am liebsten neh- men; aber der Reklamerummel für ihn muß jetzt mal ein wenig gestoppt werden. Er⸗ scheint doch eine andere Stockholmer Sonntagszeitung bereits mit einem Feuille- ton über. den„schwedischen Montgomery“. Solche Anmaſßung geht natürlich zu weit. Bescheidene sechs Zeilen. Seite 4 ist ganz in Anspruch genommen von der Novelle eines italienischen Verfas- Neulrales Feuilleton ĩo von hans wenat(stoekhoim); Ein Blick in die Sonntagsbeilage der„Stockholms Tidningen“ sers, der dem Publikum nahegebracht wer- den soll durch den Hinweis, er habe stets zum Faschismus eine kritische Haltung ein- genommen. Seite 5 bringt englische Mode- Neuigkeiten für die Damen und die Herren einen„wissenschaftlichen“ Teil, Quelle: „Science Service“, aus dem man u. a. er- fkahren kann, daß Prüsident Roosevelt ein Feind der Pensionierung sei, und daß die Amerikaner nun wasserdichtes Zigaretten- papier erfunden hätten. Ungemein bildend. Seite 6 enthält- man staune ein Märchen und' Spielanregungen für die Kleinen, bei- nahe ganz ohne Propaganda für die Pluto- kratien und ganz ohne für die Sowjets. Wenn das nur gut geht für die Herausgeber! Immerhin, sie bemühen sich, den schwedi- schen Kindern beizubringen, daß„Croß- word“ viel feiner klingt als das schwedische Wort für„Kreuzwort“. Seite 7 ist ge— schmückt mit einer der bekannten idioti- schen aber ungemein verbreiteten amerika- nischen Bilderserien, von Walt Disney, so- wie einer Bridge- und einer Kreuzworträt- Böhmen und Mähren haben einen Be⸗ standteil des Reiches gebildet, seit Karl der Große diese Länder in sein Herrschaftsgebiet eingegliedert hatte. Als im Jahir 929 König Wenzel Böhmen und Mähren von Heinrich I. zu Lehen nahm, wurde die Verbundenheit dieser Länder mit dem Reich erneut bekräf- tigt. Die Geschichte der Krone Böhmens bildete seither einen/ Teil der Reichs- selaufgabe, mit Preisen, wobel man erfährt. daſß der letzte Extrapreis dem Komman- deurkapitän v. K. zugefallen ist. Die letzte Seite gehört wieder ganz dem Film, mit direkten Hinweisen auf ein paar Hetzfllme. immerhin abér auch mit einer (treilich leicht tendenziösen) Notiz über einen einzigen deutschen Film Nana! Aber diese sechs ZTeilen werden ja den Gesumt- eindruck nicht erschüttern. Sie werden also wohl verziehen werden. Zumal sie in ge- wisser Hinsicht sogar mehr nützlich sein können. Zeigen sie doch, daß man ein voll- kommen neutrales Feuilleton hingestellt hat: 75 bis 80 Prozent angelsächsisch bzvw sowietphil, 24,9 bis 19 Prozent schwedisch und 0,1 Prozent über Deutschland. Der Gerechtigkeit wegen soll hinzugefügt werden, daß nicht alle Sonntagsbeilagen der schwedischen Presse von gleicher Be- schaffenheit und gleichem Niveau sind. Wohl aber alle Sonntagsbeilasen der„Stock- holms Tidningen“. 7An/ Jag/ Neichsproietorœi geschichte. Diese geschlchtlich gewordene Einheit zwischen dem Reich und den böh- mischen Ländern hat Adolf Hitler wieder- hergestellt, als er vor nun fünf Jahren, am 16. März 1939, das Protektorat Böhmen und Mähren schuf. An der Spitze des Protektorats steht ein Staatsprüsldent, dem sieben Minister zur Seite stehen. Die Reichsgewalt wird reprü- sentiert durch den Reichsprotektor, der den Führer in dessen Eigenschaft als Reichs- oberhaupt vertritt, und den deutschen Staatsminister für Böhmen und Mähren als den Träger der Regierungsgewalt. Der Staatsminister wacht in Durchführung der vom Führer erteilten politischen Richtlinien darüber, daſ das Protektorat seine ihm im Rahmen der Autonomie zustehenden Rechte im Einklang mit den politischen. militärischen und wirtschaftlichen Belangen des Reiches ausübt. Die Autonomie schließt die Befugnis in sich, eigenes Recht auf den Gebieten zu setzen, die das Reich nicht in seine Verwaltung genommen hat, und so das Leben des tschechischen Volkes in eigener Verantwortung zu gestalten. Das Protektorat umfaßt eine Fläche von 48 901 qkm und hat 7,3 Millionen Einwohner. Die Einwohnerzahlen der größten Städte des Protektorats sind nach der Volkszählung von 1940: Prag 976 759, Brünn 295 400, Mäh- ten Jahrhunderts(in Baden fanden die Im- matrikulationen 1900 und in Preußen 1908 statt), hat das Frauenstudium besonders unter dem Einfluß des Weltkrieges und auch des jetzigen Krieges einen unerhörten Aufschwung genommen. Verdoppelte sich schon im ersten Kriege die Zahl der S dentinnen ean 0— ulen(die Kunst- hochschulen nicht einbegriffen) und stieg 191¹4 bis 1919 von 4057 auf 8222 Studentin- nen, so vervielfachte sich ihre Zahl von 1939 bis 1943 und erreicht heute eine Zahl von über 25 000. In dieser Zahl sind jedoch die Studentinnen aus den neugewonnenen Ge⸗ hieten Sudetengau, Danzig, Protektorat, Heichsuniversität Posen nicht einbegriffen. Der größte Anteil am Frauenstudium, när- üch 45 Prozent, entfällt auf die Medizine- rinnen. Hier ist das Berufsziel in der Hauptsache praktische Aerztin mit der be- Frauenärztin. Aber auch die Zahl der Zahn- ärztinnen wüchst von Semester zu Semester zusehends, Den zweiten Platz unter den wissenschaftlichen Studien nimmt die Phi- lologie mit mehr als 25 Prozent ein. Auf- fallend groß ist auch das Anwachsen der Zahl der Studentinnen, die sich den Wirt schaftswissenschaften, den Naturwissen- schaften und der Technik zuwenden. Sie betrug 1943 bei den Naturwissenschaften mehr als das Vierfache der Zahlen von 1934. Die Wirtschaftswissenschaftlerin hat durch die wachsende Berufstätigkeit der Frau, Berufslenkungs- und Berufseinsatz- tragen, kerner durch die Einbeziehung des Verbrauchs der Hauswirtschaft in wissen- F/duennuclium 1944 Seit dem Erscheinen der ersten Frauenschaftliche Fragestelluns ein neues, steh an den Universitäten im Ausgang des letz- ständig erweiterndes Arbeitsfeld bekom- men. Das gleiche gilt kür die Ingenieurin und die Chemikerin, die durch die not- wendige Entwicklung von Haushaltmaschi- nen für Einzel- und Großbedarf und auf dem sich stündig erweiternden Gebiet der üan risch-Ostrau 129 993, Pilsen 119 832. Olmütz 64 128, Budweis 42 073 und Zlin 41 952. aserstoflgewin- nesmittelchemie, der E 42 5 145 3 2* 3 relches Arbeltsfeld erhalten haben. Hier Asie für andere als Wohnzwecke verwenden, Ersatzraum zu veranlassen. Außerdem ist dem 20. April 1936 bewirkt ist, fortgefallen, „versteht die durch regelmüßige Wartung, Pflege und Be- Im Kriege ist die Schaffung von neuem Wohnraum nur in beschränktem Maße möglich. Daher müssen alle Hilfsmaßnah- men, durch die zusätzlich Wohnraum ver- fügbar gemacht werden kann, herangezogen werden. Eine dieser Möglichkeiten ist die Freimachung und Rückgewinnung zweck- entfremdeten Wohnraumes. Es ist selbst- verständlich, daß sich nicht nur der private Raumbedarf den heutigen Verhältnissen anpassen muß, sondern auch der öfkentliche, das heißt der Bedarf an Büro- und Arbeits- raum der Partei, der Behörden und der Wirtschaft. Für keine Behörde, Dienststelle oder Firma ist es nach den Ausführungen von Dr. v. Schmeling in der„National- Sozialistischen Gemeinde“ gegenwärtig eine funbillige Zumutung, sich raummäßis einzu- schränken Die Rechtsgrundlage für eine Erfassung zweckentfremdeten Wohnraumes bietet die Verordnung vom 14 August 1942. Danach haben Behörden oder sonstige öflentliche Dienststellen Wohnungen, die wieder freizumachen, wenn ausrei- chender Ersatzraum zur Verfügung steht. Dies gilt auch für die NSDAP, deren Glie- derungen und angeschlossene Verbände. Die Rechtsgrundlage ist durch 8 4 der Verord- nung über Wohnraumlenkung vom 27. Fe- bruar 1943 erweitert worden; es besteht jetzt die Handhabe, auch private Verwaltungen und Betriebe zur Freimachung zweckent- fremdeten Wohnraums und Gewinnuns von der ursprünglich geltende Stichtag, nämlich, dah die Freimachung nur für solche Woh- nungen durchzuführen war, bei denen die Umwandlung in Räume anderer Art. seit das heißt die Freimachungsaktion gilt nun- mehr zeitlich und sachlich unbeschränkt kür alle öffentlichen und privaten Dienst- stellen und Betriebe. Es bedarf kaum des besonderen Hin- weises, daß gerade die öffentlichen Dienst- stellen, d. h. Partei, Staat und Gemeinden, in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel vor- angehen müssen. Der Reichsminister des innern hat deshalb durch Erlaß vom 7. Juni Geschäftsräume werden wieder Wonnungen Die Handhaben der Zweckentfremdungsvorschrifter das alle Körperschaften des öffentlichen Rechts der Freimachung zweckentfremdeten Wohnraums ihr besonderes Augenmerk zu- wenden und jede zweckentfremdete Woh- nung. deren Weiterbenutzung für Bürozwecke und ähnlichen Bedarf nicht aus unbedingt zwingenden Gründen geboten ist, schleu- nigst dem allgemeinen Wohnungsmarkt wie der zur Verfügung stellen. Zahlreiche Bei- spiele aus der Praxis zeigen, daß wertvoller Wohnraum in erheblichem Maße zurück- gewonnen werden kann, wenn bei der Frei- machungsaktion mit aller Energie und nach strengen Maßstäben verfahren wird 5 Daneben besteht das Verbot einer et- waigen neuen Umwandluns von Wohnungen in Räume anderer Art. Das Verbot erstreckt sich auf Wohnungen jeder Art., bezieht sich aber nur auf ganze Wohnungen. nicht auf einzeine Wohnräume, die Teile einer selb- ständigen Wohnung sind. Eine verbotene Umwandlungę in Räume anderer Art ist auch gegeben, wenn das besondere Merkmal einer Wohnung, die Küchenbenutzung, verloren geht. In ganz besonders dringenden Fällen, namentlich wenn ein öffentliches Interesss an der anderweitigen Benutzung der Woh- nung überwiegt, kann eine Ausnahme zu- gestanden werden; ebenso auch dann, wenn lediglich ein Austausch von gleichwertigen Räumen erfolgt oder dem Wohnungsmarkt eine andere gleichwertige Wohnung neu zur Verfügung gestellt wird. Bei der Zulassung von Ausnahmen muß aber jeweils streng- stens geprüft werden, ob eine Verwenduns von kriegswichtigen Zwecken beabsichtist ist und ob nicht anderweitige Unter⸗ bringungsmöglichkeiten gegeben sind, wobel wegen der Schwierigkeiten auf dem Woh- nungsmarkt Einschränkungen in Kauf ⁊u nehmen sind. Den Parteidienststellen ist durch besondere Weisung des Reichsschatz- meisters ebenfalls aufgegeben, das Verbot der Umwandlung von Wohnungen sorgfältis zu beachten und die Rückgewinnung zweck- entfremdéten Wohnraumes durch Frei- machung tatkräftig zu fördern Ersatzraum tür Behörden und Parteidienststellen kann in stillgelegten Geschäften und Kleineren Gewerbebetrieben gefunden werden. Auf dieser Grundlage ist ein weitgehender Er- 1943 zum Ausdruck gebracht, er erwarte, Auch Taschen als„Bahnhofsbriefe-“ Viele Unternehmen haben Teile ihres Be- triebes nach auswärts verlagert. Zwischen der Zentrale und den verlagerten Betriebs- teilen ist ein laufender Schriftwechsel und das Hin- und Herbefördern von Akten usw. erforderlich, wobei sich aber infolge der Kriegsverhältnisse längere Beförderungs- tristen ergeben. Um sie abzukürzen, hat hat sich daher die Reichsgruppe Industrie mit der Reichspost in Verbindung gesetzt. Diese macht jetzt in ihrem Bescheid darauf aufmerksam, daß die Firmen gegen beson- dere Gebühren ihre Briefe auch als so- genannte„Bahnhofsbriefe“ schnell beför- dern können. Hierbei werden die Briefe unmittelbar am Eisenbahnzug eingeliefert und vom Empfün- ger am Bahnhof nach Ankunft des Zuges in Empfang genommen, Das Höchstgewicht kür diese Briefe betrügt im allgemeinen 1000 g. so daß alich gutverschlossene leich- ſtere Mappen oder Taschen als Bahnhofs- briefe verwandt werden können. Mit Rück- sicht auf die Kriegsverhältnisse hat sich die Relchspost bereit erklärt, im Verkehr zwischen Werkzentrale und auswärtigen Betriebsteilen in begründeten Ausnahme- källen auch Taschen und Mappen im Ge⸗ wicht von mehr als 1000 g als Bahnhofs- briefe zuzulassen. Anträge sind beim Reichspostministerium zu stellen. Der Preis der Muscheln Die Hauptvereiniguns der deutschen Fischwirtschaft hat jetzt mit Zustimmung des Reichsernährungsministers, des Preis- kommissars und Reichsbauernführers den Erzeugerfestpreis für sogenannte Kultur- muscheln festgesetzt. Unter Kulturmuscheln Anordnung Muscheln, die fischung von Aussaaten auf Muschelbänken gewonnen werden. Sie dürfen zu Speise- liegt die Tätigkeit auf dem Gebiet der Ver- waltung, der Arbeiten im Laboratorium, in Fachbibliotheken oder Archiven der Frau nüher als der Einsatz in der, Industrie und zwecken nicht vor Beginn der Fangzeit und keinesfalls vor dem 1 September eines je- den Jahres abgesetzt werden, müssen sich in frischem, sauberen und sandfreien Zu- stand' befinden und dürten keinen starken vor allem in den Betrieben. Auch die Zahl der Avothekerinnen nimmt stündig ꝛu. Besatz mit Seepocken aufweisen. Der Er- folg der Aktion verbürgt. aeeeh e mß arzsee inienutenehn, zeugerfestpreis frei Küste beträgt für die Kulturmuscheln 2,50 RM. je 50 Kilo. Der Versandaufschlag einschließlich Verpackung krei Versandstation beträgt je 50 Kilo für Lieferungen an Großabnehmer.05 RM., für Lieferungen an sonstige Abnehmer 1,20 RM. Beurlaubte französische Kriegsgefangene Sozilalversicherungspflichtig. Nach einem Erlaß des Reichsarbeitsministers haben die nach dem„Erleichterten Statut“ beurlaub- ten und in einem privatrechtlichen Arbeits- verhältnis beschäftigten französischen Kriegsgefangenen die gleiche Rechtsstel- hung wie die sonstigen in Deutschland ein- gestellten französischen Arbeitskräfte. Die beurlaubten französischen Kriegsgefange- nen unterllegen daher im Rahmen der reichsgesetzlichen Vorschriften der Ver- sleherungspflicht. Keine überflüssigen Anschreiben! Von zu- ständigen Stellen wird darsuf hingewiesen daß bei der Rücksendung von Fragebogen Anschreiben, in denen nur die Rücksendung mitgetellt wird, überflüssig sind und nur dann zu erfolgen haben, wenn etwe not⸗ wendige Erläuterungen ahf dem Fragebosen selbst keinen Platz flnden, Windeln nur auf Säuglingskarte. Dis Gruppenarbeitsgemeinschaft Spinnstoffwa- ren in der Reichsgruppe Handel hat im Ein- vernehmen mit der Reichsstelle kür Klei- dung Kklargestellt, daß Windelmull und Mullwindeln an Verbraucher nur gegen Ab- schnitt E der Säuglingskarte beliefert wer⸗ den dürten. Morgen im Rundfunk Samstag. Relchsprogramm:.00—.152 Zum Hören und Behalten.05—.30. Wir sin⸗ gen vor. 1235—12.45: Zur Lage 14 15—15.00: Allerlei von zwei bis drei. 15.00—15 30 Hans Busch spielt. 15.30— 16.00: Frontberichte 16.00 bis 17.00: Nachmittagskonzert. 17 18—18.00: Ständchen und tänzerische Rhythmen 18 00 bis 18.30: Was jeder gern hört 18 30—19 00 Zeit- spiegel 19.15—19.30: Frontberichte 20 1522 00: Bunter Samstagabend 22.15—23 00:„Eine Wo⸗ che klingt aus“ Deutschlenudsender: 17.15—18.00: Sinfonische Musik. 18 00.—18 30: „Auch kleine Dinge können uns entzücken“. 20.15—22.00: Szenen aus„La Boheme“ u à. eeeeeeeeeeee nͤeeene meeeeheee ee, eieeeee neeeeeeernne Kunrgi Die kleinen Dipge von L. Burchard-Nauck Als Heinrich von Offenberg, Hofmar- schal! Peter Biroens von Kurland. im No- vember 1786 mit der herzoglichen Familie von der Holländer Reise nach Mitau zurüek- gekehrt war, galt sein erster Gang seinem Schreibzimmer. Er wußte, daß in seiner monatelangen Ab- wesenheit so manches für das von ihm be- zründete Landesmuseum eingetroffen sein mußte und fand sich nient enttäuscht. Ganze Pückchen waren auf den Tischen- ja, selbst auf dem Fußboden aufgetürmt, Und sein Sammlerherz freute sich schon auf den Au- Zenblick, wo alle diese——1 ausgepackt und im Museum un! ergebracht werden hür⸗ den- eine Arbeit, die er stets selbst Über- wachte. Jetzt war freilich keine Zeit dazu, sich auch nur einen flüchtigen Ueberblick zu verschaffen; denn er steckte noch in seinem schweren Reisepelz und verspürte zudem ei- nen ganz gewaltigen Hunger: die Verpfle-⸗ gung in den letzten Tagen auf der Litauer Fahrstrecke war hundsmiserabel gewesen, und jetzt erwartete ihn eine richtige kur- Wen Mahlzelt, die er so lange entbehrt Schon wollte er sich wieder der Tür zu- wenden, als der Blick auf ein Pückchen lel, das wohlversiegelt mitten auf der hlan- ken Rotholzplatte seines Schreibtisehes las, -s0, als wöre es etwas besonders Wichtiges und Kostbares- Was mochte es enthalten? Zin wertvolles, kleines Schmuckstück viel- leicht? Eine Gemme? Einen Rins? Neugie- rig griff er danac. durchschnitt vorsichtig die Schnüre, um die Siesel, die im Dämmer- schein des Novembersbends nicht mehr zu wäre. Als er die Hüllen gelöst hatte, kam ein klei- nes Küstchen zum Vorschein. „Es wird ein Ring darin sein!“ dachte er. HDoch als er den Deckel nob, sah er, daß das Küstchen leer war. Es war demnach Klar, daß die Sendung in nichts anderem bestand als eben in diesem Kästchen. Offen- herg trat an das große Fenster und erkann- te alsbald, daß es eine ganz gewöhnliche, stark abgegriflene Schnupftabaksdose war, die er in der Hand hielt. In demselben Au- genblick wußte er aber auch, was das für eine Dose war, und wo er sie schon einmal erblickt hatte. Ganz deutlich stand es ihm vor Augen, als wenn es gestern gewesen Damals lag die Dose auf einem zierlichen, vergoldeten Tischchen in einem hohen, luf- tigen Gartensaal. Die Türen zu den Ter- rassen standen weit offen. Mit seinen Ra-⸗ senflächen, seinen Büschen und Bäumen, die schon hier und da die bunten Farben des Herbstes zu zeigen begannen, lag der Park in der ruhigen, warmen Schönheit eines sonnigen Septembertages leuchtend ausgebreitet. Er aber achtete all der Schön- heit kaum, die ihn umgab Seine ganze Auf- merksamkeit war auf den Mann gerichtet. der ihm gegenüber an dem vergoldeten Tischchen saß, auf dem die alte, abge- griffene Dose lag. „Er will also ein Museum einrichten dort oben in seinem nordischen Herzogstädtchen. Baron Offenberg!? Nun, wenn Er Wünsche hat, die ich Ihm erfüllen kann. sage Er's nurl lch steuere mit Pläsier bei wenn es sich um so verdienstliche Dinge handelt!“ hörte er ihn sagen und sah die grohßen. leuchten blauen Augen- das einzige, was in diesem unglaublich schmalen vertrock- erkennen waren, keinenfalls zu verletzen. Nase fortholen! Kostbar ist sie freilich nicht neten Gesicht noch jung, stark und voller! Dose Leben war mit einem freundlich wohl- wollenden Bliek auf sich gerichtet. Da griff er mit kecker Hand nach der Dose, die zwischen ihnen auf dem kleinen Prunktisch lag:„Wenn Majestät diese Dose hergeben wollten-!“ „Halt Er! Halt Er!“ rief der König und lachte, als wären nicht nur seine Augen, sondern auch das Herz jung geblieben in diesem von Krankheit schiefgezogenen, aus- gemergelten Körper:„Diese Kurländer! Keck und bescheiden- sagt manl Mit der Keckheit hat es seine Richtigkeit! Will Er mir da justement meine beste Dose vor der - und so mag es denn auch mit der Be- scheldenheit seine Richtigkeit haben- aber kommod', sehr kommod', und ich bin an sie sich für heute zufrieden geben!“ Das Lachen hatte semnen zchwachen Kör- per erschüttert. Er begann zu husten. Die Augen schlossen sich Er sah plötzlich alt, verfallen und sehr Kkrank aus, Als er den Atem zurückgenommen hatte, sagte er 1 leiser Stimmee „Wenn ieh sie meht mehr brauche, soll Er sie hahen- die Hose Das mag schneller seln, als wir beide meinen!“ „Der Allmächtige wolle es um Preuhßen und aller seiner Freunde willen kügen, daß dieser Tage noch kern zei!“ hatte er dem „Wenn Majestät sich nur schonen wollten!“ „Schonen, Baron!“ Der Könis lachte Diesmal war es das Lachen eines alten. verbitterten Mannes Em König kann sich nicht schonenl. Offenberg strich sich mit der Hand über die Stirn. Er sah auf die kleine, absesriflene in seiner Lunken hinab. gewöhnt, Da mag ich sie nicht entbehren. lch will Ihm einen von meinen Stöcken heraussuchen lassen, Baron! Damit muß er König erwidert und hinzuzufügen gewagt. „Der großße König hat noch über den Tod hinaus für die Erfüllung seines kleinen Ver- sprechens gesorgt!“ Und es stieg ihm heiß in die Kehle. Ehrfürchtig und vorsichtig stellte er die alte Dose wie ein sehr kostbares und zer- brechliches Kleinod auf den Schreibtisch. Und während er sich den schweren Reise- pelz ahnehmen ließ, dachte er: Genies- die kleinen die des Herzen: Aber es ist doch wohl so, daß bei einem großen Menschen auch das Herz groß ist! Und 2 ist dies gerade das Geheimnis des enies!“ Was soll man spielen? Der Reichsdramaturg äüber die Splielpläne deutscher Theater Auf der Tagung der Intendanten, Bürger- meister und Fachschaftsobmänner der su- detendeutschen Theaterstädte in Reichen- berg sprach Reichsdramaturs Dr. Rainer Sehlösser die Veberzeugung aus, daß die deutschen Bühnen auch unter dem Hruck des Krieges sich allen ideellen und praktischen Anforderungen gewachsen zei- gen. Das deutsche Theater, s0 stellte er fest. werde nicht nur spielfähig bleiben, sondern trotz des Bombenterrors sein Gesamtniveau weiter steigern Ausgehend von der großen kulturellen Chance, die uns heute erlaubt viele Menschen durch das Theater zu schleusen, die bisher kein Verhältnis 20 ihm hatten, zeigte er die Aufgaben auf, die“ das deutsche Theater heute zu erfüllen habe Die Pflege der Klassik dürfe zu kei ner Ueberbetonuns ihres Urteils führen Auch ein Zuviel an heroischem Theater sei zu vermeiden. schließlich auch die über mäßige Bevorugung des Naturalismus. wie sie in letzter Zeit zu kemerken sei. Dea: Unterhal“ungstheater, das einen Groſiteil 4 7 5 „Er hat es nicht vergessen!“ dachte er: „Die großen Dinge sind die Sache des —— Einem Mädchen ins Stammbuch Von Geors Stammler Der bekannte Dichter erhlelt den Schwäbischen Dichterpreis. Die Sonne steigt, bald kommen auch die Schwalben. Die schöne Zeit bricht an, wo Veilchen blüh'n und allenthalben die Luft von Mücken geigt. Was kang ich an, wenn rings die Blütengslocken schwingen? leh glaub, es ist doch dann und nun das allerschönste Tun: lieben und Freude bringen! eeereuur de kurffSrn Azmnes e, der Spielpläne ausfülle, entspreche einem notwendigen Bedarf. Bei der Bewertung von Unterhaltungsstücken, insbesonders Operetten, dürfe man allerdings keine mo- ralistischen oder kleinbürgerlichen Maß- stäbe anlegen. Entscheidend für das Ge- samtniveau sei freilich jenes geistige Theater, in dem sich das dramaturgische Schöpfertum der Nation offenbare. Ein Erfinder vom Oberrhein Dr. Ernst Rusk a, vom Führer mit dem Fritz-Todt-Preis ausgezeichnet, wurde 1906 in Heidelberg geboren. Zusammen mit Freiherrn von Borries erfand er das Ueber- mikroskop. Er erschloß auf dem Gebiet der Grundlagenforschung vrichtige Erkenntnisse für die Chemie, Bielogie Medizin und all- gemeine Technik. Der Vater von Ernst Ruska, seit 1927 in Berlin wirkend. wurde als Lehrerssohn zu Bühl(Baden) geboren. Der Großvater, aus Grafenhausen bei Lahr starnmend, war in Bernau Ems Thomas erster Teichenlehrer Er erkannte früh Hans Thomas Begabung und setzte sich in entscheidender Weise für seine Weiterbil⸗ dung ein. —————————————————— Weas nützt schon eine alte Uhr, die nicht mehr geht? Die sämtliche Uhrmacher der Stadt zurückgewiesen haben, weil sie nicht mehr zu reparieren ist? Ich stellte diese Frage meiner Frau und schlug ihr gleich- Seitig vor, gerade in der Rumpelkammer standen, zum Fenster hinauszuwerfen. Dieser Vorschlag war natürlich nur im ühertragenen Sinn Bemeint; auf welche Weise sich meine Frau hraktisch dieses nicht nur überflüssigen, sondern auch, ausgesprochen häßlichen Mö⸗ bels entledigen würde, war mir gleichgültig. Meine Frau war sofort dagegen.„Jetzt haben wir die Uhr schon 80 lange, also können wir sie noch weiter behalten!“ er⸗ k ärte sie mit echt weiblicher Logik.„Au- birdem ist die Uhr ein Erinnerungsstück e meinen Grohßvater!“„Also an deinen Uhr-Großvater!“ versuchte ich die Sache his Spaßhafte zu ziehen. Aber meine Frau s hien in diesem Augenblick gar nicht zum S daßen aufgelegt zu sein.„Du wirst es ei⸗ nes Tages schon noch erleben, zu was diese e rwürdige Uhr noch gut ist!“ sagte sie fast dohend. W Nun, ich wartete von Tag zu Tag auf die- %8 Erlebnis. Und eines Abends, als ich es eamal gerade nicht erwartete, da trat es eEln. Wir hatten einen Gast. Einen netten, lie- hen Gast. Wir unterhielten uns gut mit ihm. Ee war ein interessanter, anregender Abend. Ja, das war dieser Abend lewesen. Nur Wwg Weiter folgte, war unerfreulich. Der Die alte Uhr/ vostnea- Brel. die alte Standuhr, vor der wir Kammer nebenan haben wir . hatte es verszumt, rechtzeitig nach Hause zu gehen. Und er versäumte weiter, es ein- rusehen, was er verszumt hatte. Es war bereits Mitternacht. wir langweil- ten uns alle. Auch der Gast. Nur mit dem Unterschied, daß meine Frau und ich wuß- ten, es würe die beste Lösung, einfach zu Bett zu gehen, während sich der Gast, ich hatte den Eindruck, wohl aüs Höflichkeit verpflichtet fühlte, gegen die Gähnlust sei- ner Gastgeber anzukämpfen. Und er kämptte mit verbissener Zähig- keit. Erredete ununterbrochen. Er hatte sich im Laufe des Abends einige Dinge un- serer Wohnung nüher angesehen und sich besonders für einen alten Stahlstich inter- esslert. Er schien Altertümer, ererbte Din- die Frage:„Sicher haben Sie noch mehrere dieser schönen Sachen von den vorfahren in Threr Wohnung.. Meine Frau meldete sich zu Wort:„In der das größte, er- erbte Stück.“ Ich glaubte, nicht recht gehört Zzu haben. Meine Frau hatte nichts Gutes im Sinn. let- wollte ablenken. Aber ds flel schon das St.chwort.„Für alte Uhren interessiere ich mich besonders. Kann ich sie einmal sehen?“ fragte der Gast. Wir gingen in die Kammer. Standen vor der alten Uhr, über die wirklich nichts Be- merkenswertes zu sagen wir. Aber meine Frau war keine Sekunde lang verlegen. „Diese Uhr stammt von meinem Urgrohß- Be, zu bevorzugen, und stellte nun plötzlich ir sogar einen eigenen Namen gegeben. Unser Gast' nennen wir sie.. „Ein seltener, aber sicher origineller Na- me für eine Uhr“, meinte der Gast ein vre- nig ratlos.„Und welche Bewandtnis hat es damit?“ „O, eigentlich keine. Wir nennen die Unr nur einfach so!“ erklärte meine Frau lächelnd. Um dann, schon beim Verlassen der Kammer, betont deutlich hinzuzufügen: „Uebrigens geht sie niemals, diese Uhr!“ Da war es geschehen. Mir ging ein Licht auf. Und auch der Gast schien den Zusam- menhang zwischen seiner eigenen Seshaf- tigkeit und der Uhr, die niemals ging, so- fort erkannt zu haben. „ Er verabschiedete sich sehr förmlich. Meine Frau aber stand triumphierend vor mir:„Siehst du jetzt, zu was eine alte Uhr, die nicht mehr geht, noch gut sein kann?“ Telegramme Als Viktor Hugo seinen berühmten Ro- man„Les Misérables“ veröffentlichte, er- kundigte er sich bei dem Verleger, welchen Verlauf der verkauf des Buches nehme, indem er ihm ein Telegramm schickte, das keine Worte, sondern nur ein Fragezeichen enthielt. Der verleger antwortete darauf in demselben Stile, indem er ein Ausru- fungszeichen zurückdepeschierte. Nach seiner ersten glücklichen Durch- querung Afrikas telegraphierte Hermann von Wigmann aus Sansibar an seine Mutter:„Ik bün all hier“ und gebrauchte damit die Worte des Swinegels, der im Märchen den Hasen überlistete. Gast saß nämlich immer noch bei uns. Er vater!, erzählte sie gut gelaunt., Mein Mann Benst Bers konnte sich nach der und iekt lieden sie uber alles, Wir kaben, „Kann leider nicht kommen. Lüge folgt stimmt, aber die Hohenzollern haben eben Rücklrehr von einer ausgedehnten Aus- landsreise Das war ihm sicherlich nicht recht, und m viel mehr seiner jungen Frau, da beide fast nie mehr zu einem richtigen Alleinsein ka- men. Sie beschlossen daher, Absage auf Ab- sage zu schicken. Auch ein namhafter Stockholmer Klub erhielt ein Absagetele- Sramm mit dem offenherzigen Bekenntnis: * brieflich, sobald sie meine Frau erfunden hat.“ ri. „Karrieren“ Grat Dohna gehörte zu den selbstbewuß⸗ ten Adligen und erlaubte sich, dem Kaiser Wilhelm I. gegenüber zu erklären:„Wir Dohnas sind viel länger in Preußen, als die Hohenzollern.“ Er war etwas verdutzt, als ihm als Antwort erklärt wurde:„Das eine bessere Karriere gemacht.“ Bei einem Diplomatenessen saß die Frau eines Gesandten neben Bismarek, die nur von dem Wunsch beseelt war, den Fürsten tür sich einzunehmen im Interesse ihres Mannes, der Karriere machen sollte. Sie ließ alle Register ihrer Liebenswürdigkeit spielen, nannte den Fürsten erst„Durch- laucht“, dann später„lieber Fürst“ und schliehlich in vorgerückter Stunde nur ngch„mein lieber Bismarck“. Bismarck, der die Absichten seiner Tischnachbarin längst durchschaut hatte, lächelte nur und sagte schließlich:„Gnädigste, mein Vor- name ist übrigens Otto“. Als Liebig in Gießen lehrte, war unter den jungen Dozenten Dr. Carriere. Bei den Studenten war er durchaus unbeliebt, wurde aber Liebigs Schwiegerschui. Ule vor Einladungen nicht retten. Studenten nahmen diese Tatsache als Aus- sangspunkt eines Wortspiels:„Carriers macht sich mißliebig, aber durch Miß Lie- big macht er Karriere“. ri. ——— W — — Woenn sieh ein Altstoffsammler zeigt, ist Mies e heſtig abgeneigt, denn sie gibt niemals etwas weg, vor allem nicht unn diesem Zweck. Sie letzt, wie man vermuten kann. 'ne eigne Altstoffsammlung an. 2 Zeebebereeeeree, 5 Filmtheater Konzerte Desckhiit. Empichimgen ötiene Zielien ———— UPalast, N 7, 3. Tägl. 13.00, ..15, 17.30(letzter Hauptfilm 32 0 18.20). Der gewaltige Erfolg des Terra-Films:„Die goldene Spinne“ mit Kirsten Heiberg, Jutta Freybe, Harald Paulsen, Otto Gebühr, Rolf Weih, Joset Sieber. Musik: Werner Eisbren- ner. Spielleitg.: Erich Engels. Farbkulturfilim:„Buntes Leben inder Tiefe. Deutsche Wo⸗ chenschau. Für Jugendliche ab 14 Jahre zugelassen. Ua-Schauburg, Breite Straße.— Tägl. ab 13 Uhr(Einlaß durch- gehd). Der große Erfolg:„Drei kolle Madels“ mit Carola Höhn, Eucie Englisch, Else v. Möllen- dorff, Joh. Riemann, Theodor Dannegger u. a. Kulturfilm: 280 wird's gemacht“, Deutsche Wochenschau. Jugendl. ab 14 J. Zugel. Diesen Sonntag(Hel- dengedenktag) ab 13.00:„Men⸗ sohen, Tiere, Zensationen“, Ein Siegel-Monopol-Film mit Harry „Piel, Ruth Eweler. Jug. zugel. Uta-Schanburg. Diesen Sonntag, Vorm. 10.30: Mit der Ufa ins Märchenland!„Der gestiefelte Kater“, Vorher ein Puppenfilm „Die verlorene Könisgskrone“. Kleine Preise für jung und alt. Vorverkauf: Schauburg-Kassen. PAI- Tageskino(Palast-Licht- Spiele) spielt tägl. ab 11.00 vorm. Jetzt Erstaufführungs-Theater. Montag, 13. März, lotzter Tag! In. Wiederaufführung:„Hoch- Beitsreise zu Dritt“, Eine Fülle zustiger Abenteuer mit Grete Weiser, Theo Lingen, Joh. Rie- mann, Hörbiger, Günter Lüders, erbert Ernst Groh. Neueste Wochenschau! Kul- turfilm. Jugd. hat kein. Zutr. Beginn: 11.00,.15..30..00. Diesen Sonntag(Heldengedenk- tag). Der große Ufd. Film, Wald- xausch“ m. Paul Hichter, Hansi Knoteck.- Jugendliche in den Zwei ersten Vorstellungen 11.00 und.15 Uhr zugelassen. CGanitol, Waldhofstr. 2. Ruf 52772. AMutterliebe“, Ein Film vom Heldentum der Frau mit Küäthe Dorsch, Wolf Albach-Retty, Paui Hörbiger, H. Holt, H. Hotterer u. a. Neueste Wochel Igdl. ab 14 J. zug..55,.00,.10. Sonn- tag ab 12.45! Lichtspielhaus Müller, Mittelstr. 41 „Der große Schatten“, Ein dra. matischer Film aus d. Welt des Theaters mit Heinrich George, Heidemarie Hatheier, Will Ouad- Hieg, Marina v. Ditmar u..a. Neueste Wochel Jgdl. nicht zug. .40,.50,.20! Sonntag a..00. Letzter Hauptfilm.051 Olymp-Lichtsviele, Mh.-Kafertal. Freitag bis Montag. Jenny Jugo, Willy Fritsch in dem Ufa-Film: „Die Gattin“, Jugendverbot. Nur Sonntag(Heldengedenktag) Kri- stina Söderbaum, Paul Wegener „Der große König“, Jugend ab 14 Jhr. zugelass. Sonntag.30 Jugendvorstellung:„Die Liebe der Mitsu“, Neueste Wochen- schau- Kulturfilm. Union-Theater, Mh.-Feudenheim. Freitag bis Montag:„Das Recht auf Liebe“ nach dem gleichna- migen Bühnenstück„Vroni Ma- reiter“ mit Magda Schneider, Viktor Staal, Anneliese Uhlig U. àa. Wochentags.30, Sa..15 U..30, So..00,.15,.30 Uhr. Jugend verboten. Neues Theater, Mh.-Peudenheim Hauptstr. 2. Freitag, Samstag u. Montag je.30 Uhr:„Die Nacht der Vergeltung“, Nur Sonntag .30 u..30 Uhr„Alkazar“. .00 Uhr: Jugendvorstellung. Immobilien · Geschäfte Schreinerei m. kompl. Maschinen u. Werkzeuge zu»ermiet. Frau M. Schuster, Heppenheim a. d. Bergstr., Pestalozzistraße 1. amstag. 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Kün. frg.beim. im klar 19¹4 wen bitts jeh, denzelben bei, orte⸗ Nheim, Sehrilt u Kranszpencen an gem Anständ, Horr, Gmkelhl., 1,68, er, 32 u. 33, u. Bieplebleid f. 10r. S unter Nr. 8987B an das HB. gruppenleiter Pfisterer, HMann-⸗ utter Schwester u. Tante. Frau— uns. lieben Kinder Karl wünscht A. di W*2 ett 7* 9* 1 n tiefem Schmerz:— heimer Str. 70. Zuruckruzebon. Ie⸗mner. Obersefr. d. Luftwaffe, u. K ies. Wege nettes] Mädchen, Zuche Sommerkleidg. Frau Hnda Huber aeb 8—IBiete sch rutplatz n KHbitvan geb- eiimann IJ Masüs' rkser sen vir Aneren I. Fhrt. Mzdei ohne Anh z0. Spat 10hr Madeh. Mu Verle Ee miz Mirterr manr arif Fr. 78, n eand Alter von nahezu 66 Jahren. herrlich bant. in tiefer Trauer? Heirat kennenzul. Nur ernstge- Bieie br. He.-Schrhe, gut erhalt. 1*— erlnde nebst allen Anrerwandt. 44 G 52 35 5 ‚Casino adenburs den 9. Marz 1944. Familie Karl Falkner. meinie unt. Nr. 8195 Bs. geg. ebens. Da.-Schuhe, Gr. 40. Tisch-Gasherd, gold. Ki-Ohrringe Die Trauerteier ündet am Sonntas. 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Ueber solche Volksgenossen freut sich der Herr Kohlenklau un- bändig, die setzen ihn vorbildlich„in Brot“. Daß die Röhren durch die stän- dige Beanspruchung vorzeitig unbrauch- bar werden, gehört nicht unmittelbar lürfte aber trotzdem eine Quelle in- nigen Vergnügens für ihn sein. Es sibt Volksgenossen, die man nur noch in Hut und Mantel am Fenster sieht. Sie sind immer auf dem Sprung, für sie ist Luftschutzbereitschaft zum Hauptberuf geworden. Das können wir uns einfach nicht leisten; es gibt noch anderes zu tun, als auf den nächsten —— V2 4 Der„bombensichere“ Alarmpr läßt, um ja alles aus erster Guelle zu zum Ressort des Herrn Kohlenklau, 4 ophet Alarm oder Voralarm oder auch nur auf das nächste Gerücht von Luft- gefahr zu warten. Noch eine Erfahrungstatsache. Et- liche Volksgenossen unter uns. Nein, das muß ich berichten. Irgendwo in der Innenstadt haben einige Frauen beobachtet, daß ein ganz bestimmter Mann, der aus beruflichen Gründen immer schon zeitig über be- stehende oder kommende Luftsefahr unterrichtet wird, vor dem Alarm immer einen bestimmten Weg ging. Einige Male hat es tatsächlich ge- stimmt. So und so oft aber nahm der Mann den gleichen Wes aus ganz an- deren, für die beobachtenden Volks- Benossen nicht zu durchschauenden Gründen. Tut nichts zur Sache, der Mann kann seit langer Zeit nicht mehr aus dem Haus gehen, ohne Aufsehen Zzu erregen. Ein Augenpaar sieht ihn immer, ein Mund verbreitet stets die Kunde in der Nachbarschaft. Und in spätestens fünf Minuten steht ein ganzer Verein abmarschbereit mit Kof- fern vor dem Haus. Wie oft war schon nicht eine Spur von Luftgefahr- der Mann gilt als„bombensicherer“ Alarm- prophet. -Gelt, übertreiben wollen wir es nun wirklich nicht. Und lächerlich werden schon gar nicht.— tt. schon ausführlich 2 Unsere verschiedenen Artikel über die Mannemer Schbrooch sind nicht unbeachtet geblieben. Das freut einen denn ja auch Daß sie auch nicht unbeantwortet geblieben sind, läßt schon wieder einen Blick tun in die Mannemer Volksseele. Der Mannemer nimmt Stellung, das ist Stammeseigenart. Er knottert- um nicht das norddeutsche Wort meckern zu benützen-, er knottert so- gar dagegen, wenn ihm nicht alles restlos feingeht. Dieses Geknotter gehört zu ihm. Im schönen Stadtspiel von Dr. Ernst Leo- pold Stahl spielt immer wieder der„ewige Mannemer“ eine Rolle, tritt in immer an- derer Gestalt auf- und ist doch immer wieder an seiner Eigenart zu erkennen. Am Geknotter! Aber, aber. jetzt darf ich zitieren:„Mir krakeele, mir dischbudiere und sin uns doch eenich!“ Gegenwind ist im- mer da, sang- und klanglos wird nichts hin- genommen. Die endliche Hinnahme ist des- halb nicht ausgeschlossen Beim echten Man- nemer wie beim Pfälzer überhaupt steht die Neigung zum Krach, zum Radau gleich neben der Begeisterung. Der Pfälzer „kreischt“ und hat doch Sonne im Herzen. „Mei goldischi Dreckschnut“ kann hei uns ein Kosewort sein, der Gruß des Götz ein Ausdruck der begeisternden Zustimmung. Nehmt alles nur in allem, Mannemer sind wir schriften, die uns auf den Schreibtisch ge- legt wurden, war so gut wie kein Geknotter dabei. Sicher war es nicht böse gemeint, MANVNnEIn verdunkelungszeit von 19.20 bis.23 Uhr Veranstaltungsverbot am Helden- gedenktag Nach einer Verordnung dés Reichs- ministers des Innern sind am Heldenge- denktag bis 24 Uhr alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen ver- boten, sofern bei ihnen nicht ein der Bedeu- tung dieses Tages entsprechende soldatische und heroische Charakter gewahrt ist. 5 —— HJ-Führer treten an. Am kommenden Sonntag,.15 Uhr, stehen, wie Bannführer Barth in einem Standortbefehl verfügt, sämtliche HJ- und DI-Führer(vom Kame- radschaftsführer und Jungenschaftsführer an aufwärts) der Stämme und Jungstämme -XI(außer X) sowie die der Stadt-Sonder- einheiten vor dem Hauptfriedhof, Haupt- eingang, angetreten. meister Kars Schenke Mit dem EK 1 wurde Obergefreiter Ernst Rothenhöfer, Sandhofen, Karlstraſe 79, ausgezeichnet. 4 25 Jahre beim Werk. Auf 25jähriges Schaffen bei der Zellstofffabrik sieht Hilfs- L Sandhofen, Hin- tergasse 29, zurück. Hohes Alter. Rentner Valentin Gſa fl, 2. Zt. in Malsch, Otto-Weddigen-Straße 4, feiert heute den 388, Oberschwester Magdalena Schön, Kronprinzenstraße 52, Leonhard Mechnich, vViehhofstraße 15, morgen den 75. Geburtstag. Grüße an die Heimat sandten uns die Arbeitsmänner Walter Heilmann, Kurt Heck. Rolf Gusdorf, Heinz Magin. Gerhart Narr, Heinrich Hartmann, Willi Dorn, Helmut Huld, Werner Nagel, Adolf Goos, K. und Fr. den 75., wenn ein gediegener Kenner den Artikel- schreiber belehrte, daß es in Mannem we⸗ der einen Stä noch einen Stee gäbe, son- dern nur einen Schdä oder schließlich zur Not auch einen Schdee. Und der wort- gewaltige Christian hat recht. Wir spre- Unsläubig hörten wir die Geschichte von den jungen Erbsen an, die vor Tagen be⸗ reits aus dem Boden gesprossen sein sollten. Obendrein noch im Freiland.„Erbsen“ ist an sich schon in dieser gemüsearmen Zeit ein Zauberwort. Nun sollen sie schon im Kommen sein. Davon mußten wir uns durch eigenen Augenschein überzeugen. Normaler- Laier, aus einem KLV-Lager E. Taht, E. weise werden ja erst im Frühlingsmonat Gawein, W. Küßler, T. Etsch. K. Faust, K. Erbsen gelegt. Dann dauert es Wochen, bis Herbis, G. Göhrig, Richard Maltenthaler,, die Pflanzen herangewachsen sind. Fritz Hermann, Albert Waas, Walter Ber- nion, Dieter Frank, Werner Grimm und Karlheinz Mehler. Durch Höchsteinsatz zum Sieg Arbeitstagung der Partei im Siemens-Haus Das Ausmaß der Arbeit, das heute von der Partei zu leisten ist, hat sich in den esteigert. Es gibt keinen, Bereich des öffentlichen Le- bens, der nicht von der Partei erfaßt und geboten, den verantwortungsvollen Män- nern der Partei immer wieder neue Aus- richtung auf die groſen Ziele zu geben und ihnen den Blick zu weiten gaben. die gemeistert werden müssen. Kreisleiter Sehneider gab bei der Ar- beitstagung einen militärischen und poli- tischen Uberblick. Gerade jetzt sei letzter Einsatz und letzte Hingabe vonnöten. Ge⸗ vorgegangen werden. Es geschehe nichts um den Volkssenossen Schwierigkeiten zu machen. Der Weg zum Siege sei mühevoll siche Belange, selbst die persönliche Not. zurückzutreten. Den Politischen Leiter solle das stolze Gefühl erfüllen, gerade in dieser schweren Zeit nicht nur mittragen. sondern mitführen zu dürfen. Der Kreis Mannheim sei bisher vorbildlich in der Uberwindung der durch den Feindterror erwachsenen Schwierigkeiten gewesen, er werde auch vorbildlich in den Sieg hinein- marschieren. In felsenfestem Glauben Der Feind mordet skrupellos Frauen und Kinder. Er zerstört Wohnstätten und un⸗ eeeer TatFkcherh die Auf- wird ihm nicht gelingen: er kann niemals unseren siegesgewissen Glauben, unsere Kraft zum Wiederaufbau, unser felsen- kestes„nun erst recht“ aus dem Wege räu- men oder vernichten. Zu einem einzigen Block zusammengeschweißt, stehen wir im großen Kampfgeschehen unserer Tage. Und wir werden es schaffen. denn Wille und Tat bei. Alle stehen wir ein und bringen un⸗ sere Opfer freudig, da wir wissen, um was Am nüchsten Sonntag, dem Helden- gedenktag, wird es uns wieder leicht ge- macht. Denn da kommen die Zellen- und Blockleiter zu uns, und wir brauchen uns nur in die Sammelliste einzutragen. Dies- mal wollen wir unsere Spende erhöhen im Gedenken an die, die unserem volk und Vaterland noch ganz andere Opfer dar- brachten, das größte: ihr. Leben. Fg. Heidelberger Notizen Wer kennt die Tote? Am Sonntag, gegen 24 Uhr, wurde auf dem Heidelberger Hauptbahnhof die Leiche einer unbekann- ten Frau gefunden. Die Tote ist etwa 25 Jahre alt,.57 m groß, untersetzt, hat volles Gesicht, breite Nase. blaue Augen dunkelblondes Haar. Bubikopf. Sie trus dunkelblauen Filzhut, blauen Schal mit kleinen weiſfen Tupfen, dunkelblauen Woll- stoftmantel. blauen Rock mit Reißverschluſ hlaue Strickweste, weiße Bluse mit langen Aermeln. braunlederne Halbschuhe, eine Armbanduhr Fabrikat Junshanns. Sach- wiederbringliche Kulturgüter. Eines aber 0 lienliche Mitteilungen erbittet die Krimi- nalpolizei Heidelberg. 0 jedes einzelnen tragen zum endlichen Sieg Auf dem Waldhof draußen stöbern wir den Gärtner hinter seinen Gewächshäusern auf. Er ist mit dem Aufdämpfen der Erde beschäftigt, schürt einen mächtigen Ofen, aus dem der Damof in die Erdkiste geleitet wird. Durch die Hitze wird die Erde ent- keimt und der Unkrautsamen vernichtet. Als der Gärtner hört, was uns zu ihm führt. geleitet er uns lachend zu seinem Erbsen- acker und weist stolz auf die sechs Reihen mit den zartgrünen Keimen, die dem Licht der wärmenden Märzsonne entgegendrängen. „Wann ich meine Erbsen gelegt habe? Das war⸗. R der Boden sich bearbeiten läßt- bei strengem Frost- stets an diesem Tag. Als mich einige Be- kannte bei der Arbeit beobachteten, schüt- telten sie die Köpfe. Inzwischen haben sie sich allerdings davon überzeugt, daß ich kein Narr war.“— Wir können unser Erstaunen über sein Zugegeben, die Arbeitszeit lag während einiger Tage für den Angeklagten nicht günstig. Darum wollte er etwas früher aus dem Betrieb. Nicht ganz ersichtlich, warum er gleich zur Selbsthilfe griff. Das heißt, er ging früher wes und beauftragte einen Ka- meraden, für ihn zu„stechen“. Was der denn auch tat. Sicher haben beide nicht bedacht, daß die Stechkarte eine Urkunde und daß jede Manipulation mit ihr eine Ur- kundenfälschung ist. Die Begleitumstände wWaren nicht uninteressant. Richter:„Wer hat denn die Geschichte zur Anzeige gebracht?“ Angeklagter:„Des war eener, mit dem wo ich e bissel was habh.“ einen Kronzeugen aus unserem Leserkreis Der Wahrheit die Ehre. Bei den Zu- PFrisch gesät, ist halb geerntet Die Erbsenbeeie grünen schon/ 15 000 Tomatensetzlinge für Kleingürtner wetter ist's ja nicht möglich- beginne ich Mannemer äußern sich zum Thema Mannem Zuschriften, die uns erreichten/ Der Pfülzer„kreischt“ und hat doch Sonne im Herzen chen tatsächlich keine harten Konsonanten, sprechen kaum ein r. Das wußte der Ar- tikelmann auch, deshalb kam es ihm bei den angeführten Beispielen nur auf die Vokale an und nicht auf die Konsonanten. Aber der Christian hat recht. Jetzt zu den übrigen geneigten Lesern. die sich gleich veranlaßt fühlten, ihre Liebe zu Mannem schriftlich niederzulegen. Be- zeichnenderweise kommen alle Stimmen von außerhalb, aus dem Odenwald und dem Elsaſßß. Aus jeden Brief klingt ein Unterton von Heimweh auf, wenn auch kein Gejam- mer, keine Verzagtheit.„Schad um unser schönes Mannem, aber trotzdeni..“ das ist so der Grundakkord, auf dem alle Hym- nen zum Preise unserer Vaterstadt aufge- baut sind. Kopfhängerei wäre ja auch gar nicht mannemerisch. Noch etwas sagen uns die Zuschriften: Sie erhärten die Richtig- keit unserer Theorie, daß keiner einwand- frei mannemerisch schreiben kann! Viele Zuschriften, viele Verschiedenheiten. Jeder schreibt sein eigenes Mannemerisch! Sind wir so ausgeprägte Individualisten zwi- schen Neckar und Rhein? Na, wenn schon. In Prosa und Poesie liegen Hymnen vor. Prosa ist die lokalkritische Studie, die sich eigentlich mit einer Hochzeit befaßt, in jeder Atempause aber auf die Rolle der Schwaben in Mannem hinweist. Hat jeder gewußt, daß die Nationalhymne der Mann- heimer Schwaben„Nach der Heimat möcht ich wieder“ ist? Eine Frau ruft ganz alte Erinnerungen wach. Sie meint das wasch- echte Mannemerisch hätte nur die Genera- tion des Finke Kaal und des Gillegalle ge- redet. Das war noch das Mannemerisch im Zeitlupentempo, das Sackträgermanne- merisch. In diesem Zusammenhang er- hochbetagt verstorbenen Peter Ludwig. Mit Gärtnerslück nicht verhehlen und nehmen noch den Tip mit auf den Weg, daß solches Frühlingswunder nur mit der„Kleinen Rheinländerin“ gelingt. Jede andere Erbsen- sorte bedeutet bei dem frühen Termin eine Fehlanzeige. an Im Gewächshaus ist eine Arbeiterin da- mit beschäftigt, aus dem Samenkasten die Selleriesetzlinge in andere Kästen um- zupflanzen. Pikieren nennt es der Fach- Umsetzen, aber in den kommenden Wochen die Hauptarbeit. 12 000 zarte Setzlinge allein von Sellerie gilt es umzubetten. 15 000 To- matensetzlinge stehen für die Mannheimer Kleingärtner wieder bereit. In langen Reihen paradieren die kleinen Blumentöpfe. die in Friedenszeiten zierliche Kakteen be- heimatet haben mögen. Heute grünt Kohl- rabi heraus. Der ist kriegswichtiger. Setz- linge sind kleine Kostbarkeiten, die heute bei uns höher im Kurs stehen als Blumen. Sie nehmen auch in dieser Gärtnerei den bescheidensten Raum ein. Sie bilden nur noch den dekorativen Rahmen für die Nutz- särtnerel. für die jedes Fleckchen Boden ausgenützt wirck 5 ne. 2 rer Unter Glas sehen wir in Mischbeeten Schnittsalat und Radieschen und freuen uns schon auf die erfrischenden Vitaminträger. die in naher Zeit wieder Abwechslung in Für den Arbeitskameraden„vestochen“ Ein bedenklicher Freundschaftsdienst. der fast Gefängnis einbrachte aller für den Angeklagten günstigen Ge⸗ sichtspunkte statt einer verwirkten Gefüng⸗ unseren Speisezettel bringen werden. hk. Richter:„Und warum hat er es getan?“ Angeklagter:„Mit der Arweit is er nit ganz dicht, und do wollt er sich durch Ge- meinheite in die Heeh schrauwe.“ So deutlich redete der Angeklagte; doch seine Latte von Vorstrafen weist auch zur Genüge aus, daß er keiner von den Verläß- lichsten ist. Sie wurde jetzt bereichert durch eine Strafe wegen Urkundenfäl- schung. Der Richter sprach in Abwägung nisstrafe eine hohe Geldstrafe aus. Der be- reitwillige Arbeitskamerad ist bereits ver- knackt. Die Bühnen-Rundschau des„HB“ Ibhester Straßburg: Ewiger Humor Shekespeares Richard Weichert, Berlin, inszenierte„Was ihr wollt“ „Was ihr wollt“.. Ja, was wollt ihr? Ein Weiser Narr hockt faltig lächelnd auf der in eine klare, lustfrohe Atmosphäre ge- taucht war. Dieses Wort, das Käthe Braun Rampe dieses Spiels, dreht nachdenklich seinen Narrenprügel und schaut ins Publi- kum Eine Musik. diese wundersam getupf- ten Noten Fritz: Adams. klingt wie die Spieldose Gottes, ein wenig fröhlich, ein wenig schwermütig. ein wenig kichernd. ein wenig an tiefere Gründe klopfend. Jetzt lächelt das Leben in einer bunten Kapriole zwischen weißen Garfenzäunen. nun aber dunkelt pochend der sinnende Geist Me- lancholie: Komm herbei. komm herbei, Tod. und versenk in Zypressen den Leib!“ Man kann mit Shakespeares Spiel um Verwechslungen. Affungen und Vertau- schungen, wenn man grob sein mag. einen Spaß für Biertische machen. Oder man kann auf einige Entfernung formvoll den „Klassiker“ spüren lassen Richard Wei⸗ ehert, der jetzt am Theater Straßburg inszenierte, gab echten Shakespeare, Nähe und Ferne zugleich. Die Gestalten alle standen plastisch im hellsten Rampenlicht, man griff sie förmlich, fühlte schenreigen. sie, sah sie. einen unsterblichen Men- aber dann ging die Musik Adams herzu. diese heiterdunkle Geister- musik. in der auch nichts mehr vom leisen Schurren einer mechanischen„Drehbühne“ hörbar war und bettete den leibhaften Hu- mor auf die dunkleren Gründe einer Le- bensschau ja. seht, so sind wir, wandelnd zwischen Freud und Leid! Weißes Gitterwerk auf dunklem Grund das war, die zeitlose Landschaft, bald vie ein Gartenzaun, bald wie ein Gatter. Wie eine karge Malfläche die erst die Phan- tasie entzünden muß. gab Gerd Richter das Bihnenbild. das klug alle Wirkung dem Wort Shakespeares ließ. Dieses Wort, das „ als jungmännlich verkleidete Viola, rührend zart zwischen liebendem Willen und scheuer Flucht, so keck zugleich wie einen Feder- hut schwingt. um gleich darauf ein sehr weiches, zärtliches Mädchen ahnen zu lassen. Wie sie, die Liebende, den unfrei- willigen Liebesboten machen muß. war Spiel einer wirklich holden vVerwirrung. Thr gegenüber der aristokratisch entrückte. fast statuenhafte Orsino Erich Musils und die mit fraulicher Erschlossenheit warm be⸗ wegte, den Sinnen weitaus näher lebende Gräfin Olivia, wie sie Christine KaygBler in echte Liebesnot geraten läßt. Welch ein seltsamer Malvolio aber Sieg- kried Schürenbergl Wahrhaftig der ur- alte, verstockte Brite aus der lebenskun- digen Zeugkammer Shakespeares. voll Förmlichkeit, Frömmlichkeit. schwarzer Fal- tigkeit; phantasielos, aber gefährlich; nüch- tern zwar, aber ein toller düsterer Vogel. wenn es ihn noch einmal aufhebt zu Liebes- vorstellungen und Weltschmerz. Wie er über dem ihn narrenden Liebesbrief täppisch zu flattern beginnt, ein Pelikan, der in aller Dürre seines Wesens das echte Fliegen vor- lernte, das war tragikomische Entlarvung in der Komödie, ein Spaß mit dem Lächeln Mephistos auf der Rampe. Ja, diese Rampe übrigens. Sie ist bei Weichert, dem Spiellęiter, ein naher Balkon des Humors oder der leise dunkelnden Phi- losophie. eine Narrentreppe. eng auf Tuch- kühlung mit uns, den Gästen, die sich ir- gendwie mit einbezogen kühlen sollen in dieses Spiel der Tollpatsche, Verliebten Trnkgesellen und komisch Beschränkten Fopplustigen und selbst Gefoppten. So wie er da hockt der ironisch kun⸗ kelnde, nirgendwo freilich zu weise, immer mütig einlassenden Spiels, das überall die noch verständnisvolle Narr Rudolf Ther- k à t 2, sitzt er zugleich eulenspiegelisch auf unserer eigenen Schulter und schaut feixend dem rotweingebackenen, feist ver- schmitzten Dickbauch Tobias von Rülp zu, wie ihn Toni Impekoven Frankfurt) daherstapfen ljeß. Wirklich bleich, blaß der Junker Bleichwang, aus dem Gerhard Justenen bisweilen mit sich selbst strei- tenden Zögerling machte. gleichsam einen verhinderten Menschen, der nicht über sei- nen Schatter hinaus kann, wiewohl er mäæn-te Bei Else Knott aber als Olivias Kammermädchen war das satte, fast nie- derländ,sche Lachen der Komödie. Sie trug ihre kollernde, handfeste vergnüglichkeif als den übermütisen Wimpel des krischen. humorkräftigen aber auch beizeiten schwer- zur gestaltlichen Einheit ausdrucksvoll zwingende Hand Richard Weicherts verriet. Auf Schuhen komödischer Musik glitt es vorbei. ein Stück wie alles Leben. zwischen Lachen und Weinen. Und als zum Ende die Gestalten noch einmal als Schatten hinter dem weißen Zwischenvorhang vorüber- wankten, wußte man, daß sie immer wie⸗ derkehren werden,„schwankende Gestal- ten“ ewig menschlicher Komödie. Dr. Oskar Wess el Mehr Film-Vorführungen! In einer Anordnuns des pPräsidenten der Reichsfllmkammer werden die Filmtheater der kleineren und mittleren Orte aufgefor- dert, mehr Kino-Vorstellungen zu veran- stalten. Die bisherige Zahl der Vorstellun- gen„auf dem Lande“ kann heute nicht mehr als ausreichend gelten AInfolge der Umquertierung von Teilen der groſistädti- schen Bevölkerung ist das Kinobedürfnis an kleineren Orten erheblich gewachsen Die. Kinos können mit den einfachsten Mitteln mre Kapazität vergrößern Es sind dazu keine Neuanlagen sondern nur mehr vor- stellungen notwendig. Die Fachgruppe bringen soll. Filmtheater fordert daher die Theaterbe- sitzer in den kleinen und mittleren Orten auf. nach Möglichkeit zusätzliche Vorstel- lungen zu veranstalten, um dem verstärk⸗ ten Bedürfnis zu entsprechen. In erster Li- nie sollen, soweit die Theater noch nicht anderweitig beansprucht sind, dazu die Sonntagvormittage mitbenutzt werden. Vom tieferen Leben Gedhnken von Dbina Ernstberger Manches kummervolle Auge würde leich- ter lernen. wieder hoffnungsvoll empor zur Sonne schauen, wenn Liebe und Teilnanme es lehren würde, daſß auch der tiefsten Nacht ein Morgen graut. Mißverständnisse und kleine Verstimmun- gen schaden der Liebe und der Freund- schaft nicht. Launenhaftigkeit aber ver- löscht die Flamme geheiligter Freundschaft und zerstört das Glück trautesten Fami- lienlebens. 90 Mit Messer und Schere müssen die wilden Triebe, die das Fruchtholz bedrohen, ent- fernt werden, wenn ein Baum gute Früchte 0 Harmonische Menschen gehen als Sehende durch das Leben Musik, Farben, Formen alles wirkt auf sie veredeind Thre Seelen- harmonie verhlärt und vergoldet kür sie auch unscheinbare Dinge. Liebende Worte für hungernde Seelen sind ein viel frößeres Almosen als materielle Werte für den körperlich Notleidenden. * Kluge Menschen haben einen tieferen Blick für ihre Umwelt, Sie schätzen den Wert des Menschen nicht nach dem Rock. den er trägt, sondern nach den Charakter- eigenschaften seines„Ichs“ ff ——— Dr med. habil Gottfrled Bonell wurde nigstens eine Strophe: wähnt sie auch noch den vor einiger Zeit mann. Eine zeitraubende Arbeit, das sorg- kältige Auslesen der Pflänzchen und das „ihm, dessen gewaltiger Schnurrbart ein Wahrzeichen war, ist wieder eines der we- nigen Mannemer Originale von uns gegan⸗ gen. Mindestens in der Unterstadt kannte ihn jedes Kind, seine Beliebtheit vererbte sich von Generation zu Generation. Ob seinen Karren zog, Marktkörbe verlud od auch nur aus dem Hause ging, einen Fez wußte der Peter Ludwig immer. Zum Zei- chen seines Einverständnisses pflegte er] weils„gutsel“ zu sagen. Auch sonst hatie er seine eigene Sprache- neben einem ge⸗ pflegten Männerdurst.— Die eigentlichen Dichter in ganzer Breſte zu Wort kommen zu lassen, wäre nicht ver⸗ einbar mit den Vorschriften über die Pa- ——— — 6 0 2— 2— OPFE RSONNTAG LZMARZ gendäre Gedicht„Das alte Mannem“ tauchte wieder einmal auf, um dessen Urhebe schaft offenbar ein schwerer Kampf en brannt ist. Hat, wer hat, wir nehmen hin, was die Stunde bringt, ohne den peinlichen Nebengedanken, einen literarischen Mord * 5 begangen zu haben. Von dem Gedicht we⸗ Die Maure sin gebroche. die Herze feschd un trei, mir glaawe un mir hoffe, Mannem baue ma nei. Hoffentlich haben wir gerade die beste Fassung erwischt. Ganz ähnlich hat auch Sehnsucht“ nennt. Was dem unbekannten sein. Die Gasse frei für eine Stropne: Manch vertrautes Stück in Trümmer ging, Diese schwere Zeit geht auch vorbei, gewiß. Ja. unsere Dichter. Mannem erfolgreich abschließen. Noch ein der Fremde, dagegen übertreibt es nicht mit dem Schreiben. Das heißt, schreiben dürft ihr auch- nur schickt nicht jede Zeile uns mit der Bitte um Veröffentlichung. müssen nämlich solchen Bitten fast imm widerstehen. Deswegen keine Feindscha noch nicht einmal leises Geknotter. SDOI IXD S91 Geors Brechenmacher gestorben Mannheim, 10. Mär Viele tausende deutscher Sportler si es, die in diesen Tagen um einen d Besten des deutschen Sportes ehrlich tra ern.„Geo“ Brechenmacher, der langjä— rige Hausherr auf der Wimhelmshöhe in Ettlingen, einst Deutschlands bester Kugel⸗ stoßer, ein wirklich zu rufener und einer, der inᷣ Ausübung seines Berufes keine Grenze. noch viel weniger aber irgend eine Rücksicht auf seine eigene Mann also, der seinem Beruf und damit aus der großen Gemeinschaft des deütschen Sportlebens geschieden. Brechenmacher war aus dem ersten wel krieg schon mit Auszeichnung gekomme und dieser Krieg sah ihn in polen und Frankreich als Offlzier an vorderster Front his ihn seine im Dienste der Leibesübungen stark mitgenommene Gesundheit zwang, die Heimat zurückzukehren. wo einem heimtückischen Leiden erlag. konjunktur der deutschen kurz nach/ dem Weitkrieg. Neben seine am Frankfurter Stadion betätigte sich der ungenein beliebte und Sportsmann mit so großem Erfolg Kugelstoßen und anderen Sparten der sehr oft Mitglied der deutschen National- vollkommen der Leichtathletik und stieß die Kugel fast 15 m weit. bis er schließlich abgelöst wurde. chenmacher als Lehrer und hervorragen der Sportpädagoge. rische und immer chende Methode für brechend war. Münchener SA-Standartenführer in Obersten SaA-Führung als Sportreferent. Olympiade als Betreuer der ausländischen Mannschaften mitwirkte, sahen wir ihn eines Morgens einmal beim Training. In- der, Japaner, Türken, Griechen und viele andere Sportler fremder Nationen, unter auch Engländer, umstanden unseren Brechenmacher. bührend bewundert, denn sie lagen weit über denen der anderen. ihn ein Engländer valler Sie der Wöllke?“ in seinem breitesten Münchener Dialekt antwortete:„Na, i bin der Breechen- moacher!ꝰ kaum verstanden haben, doch das war Brechenmacher gleiehgültig, er war und Staunen: blieb immer ein bescheidener, stets hilfs- bereiter und echter Sportsmann. Und als mit der Lehrbefugnis für Kinderheilkunde zum Dozenten ernannt. Solcher lebt er in unserer Erinnerung wei⸗ t2Z. ter. er jeta sehr anstrengenden Beruf als Sportlehrerf leichten Athletik. daß er nicht nur deut- sche Meisterschaften errang, sondern auch! mannschaft in internationalen Begegnun- Sen war. Aus dem FC„Bayern“ München! kommend. wo er auch einmal das Fußball- tor hütete. verschrieb er sich schließlich von unserem Weltrekordmann Hirschfeld Seine größten Erfol 3 n Erfolge aber erzielte Bre chül-Erklärung pierbewirtschaftung. Auch das bereits le- SfelbENSEDENMNNS eine Frau gedichtet, die ihr Opus„Heimat Dichter von oben billig ist, soll ihr recht wenn voll Qualm und Rauch der Himmd f lnins Mannem, liebes Mannem, dir bleib ich doch trey Jetzt wissen wir's, und tröstlich ist es 2 3 Wenn das Hen voll ist. brandet der Zeilenfall von selber lon Somit können wir ein Kapitel zum Thema Wort unter Brüdern: Redet mannemerisch wo ihr geht und steht, in der Heimat und n Sportlehrer Be. den, (Von unsen Der stellvert minister Stet shington vorlie den nächsten anglo-amerikar Wenn man de schen Plänen Glauben schern sich nach Auf Nordamerikane Konferenz. Zu Problemen aut den polnischen von der Türke kennbar ist au sehen, daß an zwischen den U den. Es hat sic zeigt, daß die B rungen in viel Nicht, als ob s rende Kernprob verschiedener M London hat m müssen, dag Krieg führen, lische Interesse aufzubauen. Sc zu einer Klürun kennen, daß au kett die Enslän mit Stettinius An Fragen, d Seite heute von in London als v der Besprechun wir:. 1. Die Agitatic Problem der v- Badoglio-Flottẽ. nischen Emigra die Frage der se rung. 4. Die Be⸗ Flugblätter, v deren deutsche schen Flugzeuge enthielten darüber, wie sic kriegszeit denke wissen es selbel Person und seine Gesundheit kannte, ein Der Tod Brechenmachers ruft viele E- innerungen wach an die Zeiten der Hoch- Leichtathtetik 1 Washington bei sympathische wieder neue Wege su⸗ damalige Zeiten bahn-⸗ Zuletzt wirkte der blonde der Wie sehr Brechenmacher Willensmensch! War. geht aus der Tatsache hervor, daß er mit einem Gewicht von nur 135 Pfund als weitaus leichtester Athlet der Spitzenklasse in die Regionen der Weltbesten vorstieß. Im Olympischen Dorf. wo er während der auch einer groſen Idee verfallen war. id Washington ent Programm als d gekleidet in di „Bedingung Es scheint, als Propaganda-Rak der Konferenz wollte, was man scherseits vorz wurdee, jetzt in eispielsweise Korrespondent tung“, man sei Verdeutlichung Amerikaner gel immer wieder höchst unklare Londoner Korr Schweizer Blatt daß der Zeithur 3 Casablanca-Forr Kapitulation her von allen füh der Linken wie Der Streit um Churchills ge rung über die Badoglio-Flotte betreten man i Sowietunion als der Bildfläche e Eine Auslassu der der Schuh d von Roosevelt u Die„Times“ 1 Wwägungen hätter die sowietischer amerikanischen Die meisten üb rauhen nördlicb wietunion vor a fen hätte, unge. aufgetaucht, die man den Sowie Badoglio-Schiffe kaner zur verfü deren Worten:! .riege geführt dar- Seipe Stöße wurden ge⸗ 3 Der Engländer wird ihn wohl im Mittelmeer u Indien zu verzei zu verhindern, Mittelmeer stati Plötzlich fragt „Sind Worauf Brechenmacher Kein Wunder wenig wie Chun die Erklärung d- der Sowietunior geht, daß die lassenen italieni stationieren wo Rivalität der! Dae Oelpre dern nicht wer