ahr len, Dauer- ing ist seit mehr denn Massenanbau n und Spät- on haltbaren Utung gelegt Versorgung ate gesichert 1 Transport- Verlage- lerigen Zu- hversorgung muß die sich schon Verlagerung e Frage der aAuswahl der ige verloren legenheit ist ung im Ge- zen der An- ekannt, wie von Schäd- achten jähr- ſese Ausfälle kaßbar, doch den Jahren echnet wer- 1. RM. Wie- rirtschaftlich Ausfall bei en und er- 2. B. den r Jahr durch y. erhebliche die Schäden, e, Mehltau, zcht werden, Eine Schäd- lann erfolg- ch, auf brei- meinschafts- ist deshalb ekämpfungs- anzenschutz- Schließlich - und Ge- der Gesamt· deutung we— jewohnenden Gewürz zu. n auch die schlüsse und stiz durchzu- ahren. Der invernehmen ster Ausnah- ot zulassen. tung für die weg, alljähr- mit den Per- em Register- rch erübrigt vielen tau- enen Formu- .ꝗ die jeweils nrzeussteuer. 2 Reichsfinanz- teuer jewells Jahres zu er- eine Steuer- braucht, und zer als zwölf bleibt“ es bei den geringe- zichtlich der weg wurden ei Kraftfahr- n Bestand an gen auf An- erung ihrer reinem be⸗- atten. die an den diziner wer- men der Ar- vertraut ge- des Betriebs- hsstudenten- eitsfront, ha- Arbeits- und t. Die DAF Betriebsärzt- die Arbeits- d fördert. eeee as Spiel lief igenen Jöst 3 Tore 5 6 99 4 59• 2 4 55 5 9* 1 5* 12 9* 0 99 r als Feld- fand, wurde e persönliche hlshaber der n Kreuz in Bonnet, der t inne hatte, sverwundung besten Ber- Zeneralmajor reron, feiert stag. Er hat he Luftfahrt, rt und deren uUnd litera- Die Univer-— enhalber die urde er durch lonflung beim 7 in Ame—- Berlin ist im totalen Krieg Jahres ge- 5 werden , ee, ———————————— pIENSTAG. 2 4. onTronzn 1944/ 14/155. JAEM GANC/ NUNMMII 278 NKRELZBANNER EINZELVEIEKAUTSPREIS 10 BEV. ———— A S TADTGEBIET MANNHEIM 7 neim. R 1.-6. rernsprech-Sammelnr. 64 165 Verlag: Hakenkreuzbanner Verlag und Druckerei GmbH., Mannheim, R 3, 16. Anzeigen und vartrieb: Mann- -Verlagsdire ktor: Dr. Walter Mehls(z. X. 1. Felde). Stellv.: Emil Laub. Erscheinungsweise sechsmal wöchentlich.. Druck Mannnetmer Großdruckerel Gmbü. Träger frei Haus 2, RM, durch die Post 1,70 RM zuzüglich Bestellgeld. Z. Z. lat Anzeigenpreisliste Nr. 14 gültig. Hauptschriftleiter: Tritz Kaiser. Stellvertr.: Dr. Alols Winbauer. Berliner Schriftleitung Sw 6s: Charlottenstraße 822 —Bezugspreis: Durch * Neuemannheimerſeltung AUT KRIEBGSDAUER MIT DEM„HB' 2 USAMMENGELEGIT 4 —* 7 ver siebente Tag der großen Schlacht um Ostpreußen nat eine weitere Verschärfung des Ringens gebracht, doch muß man annehmen, daß die Schlacht auch damit noch nicht ſhren Höhepunkt erreicht hat. Während Memel ein isolierter Kampfplatz geworden ist, wobei der ungestörte Nachschub von See her und die Unterstützung durch die schwere Artillerie deutscher Kriegsschiffe die Sowiets im Zaum hält, geht der Kampf auf einer zusammenhängenden Linie von Tilsit über S chirwindt, Ebenrode(rüher Stallupöhnem), Goldap und Suwalki bis Augustow. Der Südflügel am Narew ist im Augenblick, verglichen mit der Angriffswucht der der Sowiets am Ostflügel, noch verhältnismäßig ruhig. darauf hin, daß sehr starke sowietische Streitkräfte in den letzten Tagen an den Narew herangebracht worden sind, so daß auch von hier aus ein wahrscheinlich in Nordwest- richtung vorgetragener Großangriff jeden Augenblick beginnen kann. Am Freitagabend sind Aufgebote des ost- preußischen Volkssturms in die Gräben, die in den letzten Monaten nicht nur vor sondern auch weit hinter der ost- preußischen Grenze gebaut wurden, einge- rückt. Sie helfen der Truppe, an einzelnen Stellen durchgebrochene Sowietformationen alifzuhalten und so das PFEinsickern des Feindes in den Rücken unserer Front zu unterbinden. Gegenschläge, wie sie zur Stunde südlich Gumbinnen durch Panzer- streikräfte gegen Sowietformationen, die mördlich Goldap durch die Rominter Heide hindurchgebrochen waren, geführt werden, zeigen, daßß trotz der 27 Henmäßigen Uber- legenheit des Feindes durch Einsatz aller unserer Kräfte Erfolgsmöglichkeiten da sind. Durch den Flankenangriff unserer Panzer wurden die Nachschubstraßen eines kämp- fenden sowietischen Panzerkorps und dreier Schũützendivisionen südlich Gumbinnen Ab- geschnitten. 35 Die Versuche der Sowietrussen, An- grifle beiderseits Ebenrode die eingeschlos- der. Die Masse der G. S. Berlin. 24. Oktober. Aber alle Anzeichen deuten lich geworden ist, beweist nicht nur die Einkesselung von sowjetischen Verbänden östlich Szolnok, sondern auch die Abschnei- Heue sowietische õroloffensiue gegen die Südilanke 0st- preußens?/ Der eriolgreiche Gegenstoß hei õumbinnen Von unserem Berliner Mitarbeiter) dung von Sowiettruppen, die nordwestlich Debrecen bis an die obere Theiß auf ihrem Weg nach Kaschau vorgedrungen waren. Mutmaßlich ist die zweite Abschneidung eine Folge der ersten, denn um die völlige Vernichtung der bei Szolnok eingeschlos- senen Divisionen zu verhindern, hatte die sowietische Führung drei Panzerkorps und ein motorisiertes Korps von Debrecen nach Szolnok umdirigiert. An zahlreichen Stellen der Pußta wie auch im weiten Umkreis von Budapest wird von morgens bis abends ge⸗ s chanzt. Die Arbeitsbataillone der ungarischen Ar- mee bestehen aus eingezogenen, aber noch nicht ausgebildeten Soldaten und werden durch die Zivilbevölkerung tatkräftig unter- stützt. Ganze Städte und Dörfer stehen geschlossen in diesem Einsatz. 60⁰4 old Joe“ Mannheim, 24. Oktober. Die„Daily Mail“, das Blatt der konser- vativsten der englischen Konservativen, po- Utisch und geistig der übelsten Sozialreak- tion und dem stursten englischen Traditio- nalismus zugehörig, hat es im Zusammen— hang mit der neuen Konferenz in Moskau sehr bedauert, daß Stalin nicht auch einmal nach London komme. Er könnte, so meinte das Blatt, sich dann überzeugen. wie das ganze Londoner Volk ihm als dem„gooOod oldJoen beseisterten Herzens zu- jubeln wür de. Man braucht einige Zeit, um das zu ver- dauen. Die Perversität dieser geistigen Hal- tung wirkt zunächst wie ein Schock. Frei- lich: stellt man sie in die Entwicklung der englischen Politik der letzten Jahre, dann gewinnt sie allmählich den Charakter einer Selbstverständlichkeit. Einer Selbstver- ständlichkeit, und was mehr wert ist. eines höchst eindrucksvollen Bekenntnisses. Denn darin offenbart sich, wie sehr England gei- stig vor der Macht aus dem Osten bereits ab- gedankt hat und wie sehr es bereit ist, po- litisch vor ihr zu kapitulieren. Es gab einmal in England einen anderen „good old Joe“: das war Joe Chamber- lain, der Künder und Diener des englischen Schwere Durchbruchsversuche nördlich Antu/emen vereitelt Erfolgreiche Gegenangriffe bei Lu neville/ Aeuſerste Heftigkeit der Schlacht in Ostpreußen/ Starker Sowjetdruck an der Eismeerfront/ Terrorangriffe auf Augsburg, Regensburg und Essen Aus dem Führerhauptquartier, 24. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Schwerpunkt der Kämpfe im Westen liegt seit einigen Tagen auf dem rechten deutschen Flügel in Holland. Unsere Divisionen verhinderten im Raum nördlich Antwerpen und östlich s Hertogenbosch die konzentrisch geführten schweren Durch- bruchsversuche der-Kanadier und Englän- wenigen Stellen ein- sebrochenen feindlie hen wurde miehiht. 9 senen Verbände zu befreien, wurden abge- wehrt. Man muß nen Verbände vor der völligen Vernichtung au bewahren. In Ungarn: ertölkreiche Aeae che Flankenstöße Ein ähnliches Bild bietet der wwölte große Entscheidungskampfraum des Ostens, dii e ungarische Tiefebene bis herunter nach Belgrad. Hier wie in Ostpreußen fällt die außerordentliche Masse an Panzern auf, die die Sowietrussen einsetzen. Hinzu kommt, wie ihre zahlenmäßige Uber- legenheit. Die Sowietrussen versuchen durch Vor- stöge aus dem Raum von Debrecen nach Norden das Ziel zu erreichen, was ihnen vor zehn Tagen durch Gegenangriffe deut- scher Panzer in ihre Flanke verwehrt wmipde: den Durchbruch nach Kaschau und damit in die Ostslowakei. Die zweite Ope- ration der Sowjetrussen, die über die un- tere Theiß zur Donau bei Baja führte, ist wohl nicht nur als Flankenbedrohung für die deutsch-ungarischen Verbände gedacht, die weiter nördlich noch östlich der Theig gerade jetzt eine rumänische und zwei so- wietische Divisionen östlich Szolnok nach Einkesselung weitgehend vernichtet haben. Mutmaßlich sucht die sowietische Führung so, unserer sich aus dem Raum von Bel- grad nach Westen zwischen Drau und Save absetzenden Balkanarmee durch Uberflüge- lung den Weg nach Ungarn abzuschneiden. Daß auch hier genau wie in Ostpreußen das Vortreiben schneller Panzerkeile für den Feind jet?t alles als ungetahr⸗ Sowiets hier ihge Angriffswucht noch weiter werstärken werſden, um ihre eingeschlosse- amerikanische Berichterstattung sich mit — ne neue deutsche Mobümachung. Der deutsche Volkssturm rantber. unserer Berliner Schriftleitung) Berlin, 23. Okt. Einen völlig neuen, unberechenbaren Fak- tor zeigt das Aufgebot des Deutschen Volkssturmes in der Kriegführung auf. Das ist die Meinung maßgebender neutraler Zeitungen und Militärkritiker. aber auch weiter englischer und amerikanischer Krei- se. Schon die Tatsache, daß nach dem ersten verlegenen Stillschweigen die enalische und größter Ausführlichkeit mit dem deutschen Volkssturm beschäftigt, zeigt, welche Be- deutung man im gegnerischen Lager den neuen Maßnahmen beimißt. So erklärt bei- spielsweise einer der Londoner Rundfunk- sprecher am Sonntag,„es handelt sich durchaus um eine ernst zu bewertende deut- sche Maßn e und um eine neue deutsche Mobilmachung von einem beträchtlichen Umfang und ausdrucksvoller Härte, denn der Deutsche Volkssturm vermehre die deut- schen Kämpfer um eine fast endlose Zahl.“ Die Zeitschrift„The People“ urteilt sehr offen, der Krieg werde nunmehr auf unab- sehbare Zeit verlängert. Von einem Kriegs- ende sei keine Rede. Nicht viel anders ist die Bewertung in USA. Großes Aufsehen er- regte in diesem Zusammenhang die Aus- führungen des Rooseveltschen Leibblattes „Washington Times“, die ungeschminkt aus- spricht:„Wir sind vom Siege noch sehr weit entfernt, und der schwerste Teil des Krieges beginnt erst jetzt, zumal die alliierten Trup- pen nunmehr einem bisher nicht gekannten Oestlich Luneville und im Abschnitt von Bruyeres stießen eigene Gegenangriffe auf heftigen feindlichen Widerstand. In dem schwierigen Waldgelände wird auf beiden Seiten mit größter Erbitterung ge- kämpft. London lag von neuem unter dem reuer unserer V 1I. In Mittelitalien nur schwächere im ganzen ergebnislose Angriffe. Erst gegen Abend lebten dort die Kämofe auf. Die 99 un Gesners, aus dem Brücken- im Urt eil unserer Gegner Widerstand der Deutschen gegenüber- stehen.“ Das Deutsche-Volkssturm-Aufgebot läßt die Gegner erkennen, wie gefährlich die deutsche Kriegsmobilisierung, die im Volks- sturm ihren Höhepunkt hat. ihnen zu wer⸗ den droht. Sie ahnen, daß diese deutsche Kräftekonzentrierung ihre materielle Ueber- legenheit so oder so zerschlagen wird. „Die Vollessturm-Bataillone werden in Verbindung mit den Volksgrenadier-Divi- sionen den Alliierten jetzt wohl zu schaffen machen“, schreibt Major Stuart im„Eve— ning Standard“. Daß die neue Phase des Krieges bereits begennen hat, gesteht im Anschluß an einen noch optimistischen Be- richt über die Gesamtlage der„Observer“, der meint, der Sieg sei nochmals in die Ferne gerückt, und über die strategiscnen Operationen der Deutschen müßten sich die alliierten Oberbefehlshaber bald schlüssig werden. Am Wochenende schreibt selbst die„Times“, das führende Blatt der bri- tischen Kriegshetzer, von den neuen und nicht leichten Schwierigkeiten, die mit dem Einsatz der neuen Millionenarmee ent- stehen, und den Kampf um Deutschland noch härter und kostspieliger machen Würde. Wir sind überzeugt, sié werden in den kommenden Wochen noch ganz andere und weitergehende Zugeständnisse machen müssen, denn der von ihnen nicht erwar- tete Widerstand an den deutschen Gren— zen wird sich schneller versteifen, als sie denken. Eisenhower rüstet mit allen Kräften dafür/ Vorerst Beinist er allerdings nur ein Drahtbericht unseres Korrespondenten Sch. Lissabon, 24. Oktober. Das Hauptquartier Eisenhowers gibt in seinem letzten Bericht vom Dienstag zu, daß die kanadischen Truppen im Gebiet der Schelde-Mündung am Montag einen neuen Rückschlag erlitten haben. Am Montag- abend wurde ihnen der vor kurzem erst unter so hohen und blutigen Opfern er- oberte Stützpunkt und Hafen Breskens wie- der entrissen. Eisenhower berichtet, die Kanadier hätten sich infolge heftiger deut- scher Angriffe zurückziehen müssen. Die augenblickliche Lage sei„verworren und undurchsichtig“. Gleichzeitig wird erklärt, auch an der Vogesenfront habe sich der deutsche Widerstand sehr versteift. Rings um Aachen kommen die amerikanischen Truppen nach der gleichen Quelle in dem dichtbewaldeten Gebiet nicht vorwärts. Es kann aber kein Zweifel darüber be- ztehen, daß ein neuer englisch-amerikani- scher Großangriff an allen Teilen der Front bevorsteht. Eisenhower trifft in feberhafter Eile alle Vorbereitungen dazu. Stalin verlangte bei seinen letzten Besprechungen mi: Churchill, daſß die englisch-amerikanischen Truppen' ohne Rücksicht auf Winterwetter, Sturm und Verluste noch einmal zu einem ent- scheidenden Schlag ausholten, um den Krieg noch im Laufe des Winters zu entscheiden. Die englische Presse greift die neuen Moskauer Parolen dienstfertig auf und ver- langt in großen Schlagzeilen:„Kriegs“ ende in diesem Winter!“ Die Stim- mung unter den englisch-amerikanischen Truppen, die für einen Herbst- und Winter- feldzug bisher nicht genügend ausgerüstet waren, scheint wenig erfreulich zu sein. Jedenfalls wird in einem Bericht des ame- rikanischen Columbia Broadcasting-Systems gesagt, die letzten Tage seien vor allem an der holländischen Front„kalt und un— gemütlich“ gewesen. Uberall, wohin man an der Front komme, höre man viel Mur- ren und Schimpfen. Interessant ist eine Bemerkung des gleichen Korrespondenten, die kanadischen Offlziere hätten viel Mühe gehabt, die von den Deutschen abgewor- fenen Flugblätter ihren Soldaten wieder „abzujagen“, da sie sie durchaus behalten wollten. Im Zusammenhans mit den Plänen einer neuen Winteroffensive, wie sie in Moskau von Stalin diktiert wurden, beschäftigt sich auch weiterhin die englisch-amerikanische Presse mit allerlei Phantasien über die Behandlung des deutschen Vol- kes im Falle eines alliierten Sieges. Die britische Presse gibt heute zu, Eng- länder und Amerikaner hätten sich bei den Besprechungen in Moskau nunmehr auch formal den Vernichtungswünschen Moskaus angeschlossen. Sie häten sich verpflichtet, die von den Sowjets geplanten Massen- deportierungen deutscher Arbeiter nach Kräften zu unterstützen. Gleichzeitig ergehen sich Rundfunk und Presse erneut in allerlei sadistischen Plä- nen über die Vernichtuns der deutschen In- dustrie. Ein ganz besonders beliebtes The- ma ist nach wie vor der bekannte, von dem jüdischen amerikanischen Staatssekretär Morgenthau ausgearbeitete Plan zur Rück- führung Deutschlands auf einen bloßen Agrarstaat. Im englischen Rundfunk wurde gestern verlangt, an Stelle der Kruppschen Stahlwerke und der übrigen Industriewerke des Ruhrgebietes dürfe es in Zukunft nur noch„Kartoffel- und Gerstenfelder“ geben. —rnhn 2 Kämpfe an, ohne daß es bisher zu einer Entscheidung gekommen ist. kopf Cesena mit stärkeren Kräften heraus- Zutreten, scheiterten. Unterseebootjäger vernichteten in der Adria bei geringen eigenen Schäden sechs britische Schnellboote, schossen eins in Brand und beschädigten zwei weitere schwer. Unsere Bewegungen in Nordgrie⸗ chenland verlaufen wie vorgesehen. In Serbien sind heftige Kämpfe mit Banden, Bulgaren und Bolschewisten im Gange. Die harten Kümpfe östlich Szolnok dauern an. Im Raum Debr esen und nördlich Nyire- In einzelnen Abschnitten der Ost-Bes- kiden griffen die angeschlagenen sowizeti- schen Verbände nur schwächer und ohne Erfolg an. Truppen des Heeres und der Waffen-f führten im Raum Seroc schwungvolle Ge⸗ genstöße und brachten dem Feind hohe blutige Verluste bei. Die Schlacht im ostpreußischen Grenzgebiet dauert mit äußerster Heftigkeit an, wobei eigene Schlachtflieger besonders wirkungsvoll eingriffen. Feind- liche Vorhuten wurden abgeschnitten und von rückwärts angegriffen. Auch bei Goldap und südlich Gumbinnen wurden die Bol- schewisten in Gegenangriffen zurückgewor- ken. In den übrigen Kampfabschnitten wurden neue Durchbruchsversuche sowie- tischer Verstärkungen abgewehrt oder auf- gefangen. Die Sowiets verloren gestern in Ostpreußen insgesamt 176 Panzer; 61 da- von wurden durch ein einziges unserer Ar- meekornus vernichtet. Vor Memel wurde der Feind winanmey⸗ voll von deutscher Schiffsartillerie bekämpft. Im Nordabschnitt herrschte nur ge- ringe Gefechtstätigkeit. Von leichten See- streitkräften und Kampffähren unterstützt, wehrten die Verteidiger der Halbinsel Sworbe auch gestern holschewistische An- griffe ab. Uber der kurländischen Küste schoſf Ma- rineflak sieben sowietische Bomber ab. Da- mit verloren die Sowiets in den beiden letz- ten Tagen 80 Flugzeuge. In Nordfinnland hält der starke Druck des Feindes von Süden und Osten in Richtung Kirkenes an. Eine Anzahl feind- licher Panzer wurde abgeschossen. Nordamerikanische Terrorf lie ger griffen bei einer für die Abwehr ungün- stigen Wetterlage am Tage Au gs burg, Regensburg und weitere Orte in Süd- und Südostdeutschland an. In den frühen Abendstunden war Essen das Ziel eines britischen Terrorangriffes. Weitere feind- liche Flugzeuge warfen Bomben auf die Reichshauptsadt. 31 Flugzeuge, darunter 22 viermotorige Bomber, wurden vernichtet. Belgien treibt der Revolution Zzu Sch. Lissabon, 24. Oktober. Nach den letzten englischen Rundfunk- berichten treibt Belgien infolge der all- gemeinen Hungersnot rasch einer revolu- tionären Entwicklung entgegen. Die Kom- munisten bekommen das Heft immer mehr in die Hand und greifen die Regierung Pierlot auf das heftigste an. Am Montag wurde eine kommunistische Erklä- rung veröffentlicht, in der der Regierung „unverzeihliche Schwäche“ vorgeworfen wurde sowohl in bezug auf die Nahrungs- mittelfrage wie auch bei der Bestrafung der sogenannten„Verräter“. Die Berg- arbeiterorganisation, die stärkste Arbeiter- organisation Belgiens, ist völlig unter bol- schewistischen FEinfluß geraten. Sie hat ein drohendes Manifest an die Regierung gerichtet, in der eine sofortige Verbesse- rung der Lage auf dem Gebiet der Lebens- mittelbeschaffung und des verlangt wird. Imperialismus, jener vergötterte„Held“ der Kippling-Aera, in dessen Namen der Glanz des britischen Imperiums am düstersten durch die aufgeregte und an sich selbst un- sicher gewordene Welt des beginnenden Jahrhunderts strahlte, jener Chamberlain, der um des südafrikanischen Goldes willen — und weil er Kapstadt brauchte, um die Südroute nach Indien zu sichern!— dem Burenvolk sein Recht und seine Freiheit nahm, und der Englands Flotte in alle Welt- teile schickte, damit die Völker es nicht ver- gäßen, daß der Herr der Welt in London sitze! Dieser good old Joe sah für England nur einen Feind: Rußlan d. Um die Schranken um diesen Feind zu ziehen, war er sogar bereit, sich mit jener Macht zu ver- tragen, die er sonst mit seinem dünkelhaf- ten Hochmut als„Parvenü-Macht“ des Kontinents zu bezeichnen und zu betrachten liebte: mit dem Deutschland der Hohen- Zzollern. Welch eine geschichtliche Spanne 3. Spannung liegt zwischen dem England, das damals in Chamberlain den Proto- typ englischen Wesens und englischer Poli- tik sah, und dem England von heute, das einem anderen„Josef“, dem entflohenen Seminaristen aus Tiflis, dem Prototyp jener Macht, die den Vetter des englischen Kö- nigs in den Kohlenschächten von Jekate- rinenburg ermordete, dem Marschall der bolschewistischen Großmacht, Josef Stalin, zuzujubeln bereit ist! Der Bergrutsch der englischen Macht und der englischen Selbst- achtung ist zu Ende gekommen. Tiefer geht es nicht mehr. Bleibt nur die Frage: warum dieses Ende? Auch diese Frage findet rasch eine Antwort. England ist in diesen Krieg ge- treten mit einer Bevölkerung der eng- lischen Insel von 48 Millionen und mit einem Reich von 400 Millionen. Das Miß- verhältnis wäre schon für eine friedliche Entwicklung zu groß gewesen; nur der wache politische Sinn der alten englischen Staatsführung, der geschichtliche Entwiek- lungen vorauszusehen und aufzufangen ver- stand, hat diese Spannung mühsam aus- zugleichen vermochten: durch die Auflocke- rung des Empire in das Commonwealth. Im gleichsam von selbst zu entgleiten. Mutterland, durch den Krieg bis zur äußer- sten Reserve seiner Kraft beansprucht, hatte nicht mehr die Stärke, in Europa gegen die stärkste Kontinentmacht Krieg zu führen und gleichzeitig sein Weltreich vor dem Auseinanderfall zu sichern. Un- fähig, den Krieg allein zu Ende zu führen, mußte England sich die Hilfe von Mächten sichern und sich damit Mächten verschrei- ben, deren jede für sich weit stärker als England selber war. Zwischen dem ame— rikanischen und dem bolschewistischen Mühlstein aber droht England das Korn zu werden, das zermahlen wird. Die einzige Chance, dem zu entgehen: die Verstän- digung mit Deutschland, die Annahme je- nes Bündnis- und Garantieangebotes des Führers, das England den Besitz seines Imperiums gesichert hätte, hat der Mann, der englische Politik nach persönlichen manischen Haßinstinkten treibt, Churchill, ausgeschlagen. Damals hätte England die freie Wahl des Paktierens gehabt, jetzt lastet der Zwang des Paktierens auf ihm. Gegen beide verbündeten Weltmächte, die gleich begierig sind auf die Herrschaft in der Welt und heute bereits gleich ent- schlossen sind, sie sich gegenseitig streitig zu machen, kann es sich nicht behaupten: es muß Verständigung mit einer suchen. Und es ist nur für den widersinnig, der nicht die ozeanische Bindung der englischen Politik und nicht den ozeanischen Ursprung der englischen Macht beachtet. daß es diese Verständigung mit So— wjetrußland sucht. Zwischen ihm und Sowietrußland steht nur Europa: jenes Europa, das England immer nur als An— hängsel und Hilfsmittel seiner nie kontinen- tal' sondern immer nur planetarisch be⸗ stimmten Politik betrachtet hat. jenes Eu- ropa, das Englands Staatsmänner immer nur als Tausch- und Schacherobjekt be- trachtet hatten. Zwischen ihm und Ameri- ka, dem unersättlichen und seine imperia- listische Berufung jetzt erst entdeckenden Amerika, liegt aben das ganze englische Weltreich. Um im Kampf um die Behaup- tung dieses Weltreiches den Rücken frei und Rückhalt zu haben. überschreibt Eng- land den Kontinent an die bolschewistische Macht des Ostens. Das ist so unsentimental gedacht und ge- handelt, wie die englische Politik immer von jeher dachte, wenn es die Wahrung englischer Interessen galt. Kein Wort dar- üüber zu verlieren, daß dem Engländer im allgemeinen und den Kreisen. für die die Daily Mail spricht, im besonderen die Mode und die Methode des Bolschewismus nicht sonderlich sympathisch sind. Kein Wort darüber zu verlieren, daß jeder ehrenwerte englische Lord Herrn Stalin am liebsten durch seinen Butler die Tür weisen lassen Würde: aber dieser Stalin hält heute die Wahge des englischen Schicksals wenn nicht in letzter Stunde noch die Faust des deutschen Soldaten sie ihm aus der Hand schlägt. Er ist Teilhaber der Weltvertei- lungs-GmbH., die man in Teheran und Quebee und Moskau gegründet hat. Mit solchem Mann muß man sich gut stellen! Man muß seinen Appetit zu lenken versu- chen: lieber ihm Europa geben. als daß er schliehlich auf die Idee kommt. sich Indien Das ——— —— ——— —— —————— es wird schon seinen Sinn haben. au nehmen! Man muß versuchen, gute Ellen- bogenlühlung mit ihm zu halten: wer weiß wie gut man ihn gebrauchen kann, wenn am Friedenstisch einmal der grobe Vetter aus Amerika die Frage aufwirft, was eigentlich mit Kanada und Australien und mit den verschiedenen„Stützpunkten“, die man dem Empire abgelistet hat. geschehen soll! Daher das„good old Joe“, mit dem die„Daily Mail!“ Stalin so gern begrüßen möchtel Der Willkomm ist durchaus ernst, Wenn auch vielleicht weniger ehrlich ge⸗ meint: England sieht wirklich in Stalin sei- nen„guten Freund und Kriegskameraden“, wie eben noch Churchill in Moskau auf den roten Marschall geprostet hat! Und es klammert sich wirklich an seine Freund- schaft! Und es ist wirklich entschlossen, sich diese Freundschaft etwas kosten zu lassen: wenn es nicht anders sein kann. ganz Europa: es ist in englischen Augen immer noch die billigste Gegengabel 3 Europa muß das wissen und vor allem wir Deutsche müssen das wissen: es be— wahrt uns nicht nur vor Enttäuschungen: es gibt uns vor allem iene Kraft im Kampfe um unsere Selbstbehauptung, die wir brau- chen, wenn wir diesen Kampf gut bestehen und uns und Europa wirklich vor dem Zu- grift jener Gier bewahren wollen, die un- sere Heimat und jenes große Reich der Kultur, des Geistes und der Macht, das über zwei Jahrtausende lang Europa hieß, ver- wiüsten und vernichten möchtel Churchill war auch in Kairo und Rom Drahtbericht unseres Korrespondenten.) Sch. Lissabon, 24. Oktober. Wie Reuter am Montagmittag berichtet, hielt sich der britische Premierminister Churchill bei seiner Rückreise von Moskau nach England am Freitag in Kairo auf und hatte dort Besprechungen mit dem Chef der einzelnen Wehrmachtteile. Weiter nahm er kurzfristig auch in Italien Aufenthalt und hatte Unterredungen mit General Wil—- son und General Alexander. Roosevelt hofft auf seinen Wahlsieg Dr. U. Genf, 24. Oktober. Aus Washington wird gemeldet, daß Roo- Sevelt vertraulich erklärt hat, seine Wie- derwahl sei sicler, aber er werde keine große Mehrheit für sich haben. Die Demokraten sind im Begriff, ihre Propa- ganda zu verstärken, um die bisher Un- entschiedenen für sich zu gewinnen. Die Stimmen der Soldaten scheinen in zahl- reichen Staaten, besonders in Pensylvania und in Neuyork, ausschlaggebend zu wer- den. Die liebe Konkurrenn Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 24. Okt. Je näher die Internationale Luftfahrtkon- ferenz von Chicago rückt. die Anfang No- vember zusammentreten soll. desto stärker entwickeln sich auch gewisse Minderwer- tigkeitskomplexe der Engländer gegenüber den Nordamerikanern. Der enalische Luft- 5 fahrtkorrespondent Collin Bednall er- zählt dieser Tage in der„Daily Mail“ von seinen persönlichen Erlebnissen auf diesem Gebiet. So oft er etwas über britische Nachkriegspläne auf dem Gebiet der zivilen Luftfahrt veröffentlichen wolle. werde er von irgend einem Londoner Ministerium angerufen und geradezu angefleht, die Ver- öfkentlichung zu unterlassen. da diese Ver- öfkentlichung„zu Unannehmlichkeiten mit den USA“ führen könne. oder wenn der Artikel bereits erschienen sei. rufe ihn ein aufgeregter Beamter an, der ihm händerin- gend Vorwürfe mache, weil er die Ameri- kaner unnötig gereizt habe. Diese Nervosität der Beamten entbehrt allerdings nicht Jeder Begründung, denn Bednall mußte selbst zugeben, daß die Amerikaner gewisse Lieferungen an Eng- land sofort abstoppten, nur weil in irgend- einer Zeitung berichtet worden sei, England plane oder baue an einem neuen Flugzeug- typ für die Nachkriegszeit. 9 Die Amerikaner stünden auf dem Stand- punkt, daß England, da es von den amerika- nischen Pacht- und Leihlieferungen abhän- gig sei, kein Recht habe. mit diesem Mate- rial üirgend welche Flugzeugmodelle zu Dr. A. W. ſam diesem Abschnitt der Front vorbei. bauen, die einst mit den USA konkurrieren könnten. Fialin erzwingt die Anerkennung de Gaulles Roosevelt sieht seine Felle davonschwimmen/ Wachsendes Chaos Drahtbericht unseres Korrespondenten.) Kl. Stockholm, 24. Okt. Großbritannien, die USA, die Sowietunion und nach ihrem Beispiel Kanada, Australien und Brasilien haben das de-Gaulle-Regime anerkannt.“ Die Anerkennung erfolgte unter sowjeti- schem Druck. Stalin hatte bereits den bis- herigen Algier-Botschafter Bogomolow, der in der sowietischen Mittelmeerpolitik eine führende Rolle spielt, nach Paris entsandt und hatte in Washington mitteilen lassen, daß Bogomolow seinen Beglaubigungsschein überreichen werde, unabhängig davon, ob die USA dem sowietischen Beispiel zu fol- gen gedächten oder nicht. Auch Großbritan- nien hat sich nach kurzem Zögern dem so— Wietischen Standpunkt angeschlossen. Roo- sevelt blieb nichts. anderes übrig als nachzu- geben. Die Absicht Roosevelts, Frankreich auf dem Niveau eines mittelsouveränen Staates zu halten, der wirtschaftlich allein von der Wallstreet unter Ausschaltung jeden anderen Einflusses ausgebeutet werden soll, ist aber bereits früher gescheitert, da die über jedes Erwarten rasche Bolschewisie- rung Frankreichs die Pläne der Wallstreet längst zunichte gemacht hat. Selbstauflõösung Frankreichs Drahtbericht unseres Korrespondenten Kl. Stockholm, 24. Oktober. Im„Sunday Expreß“ stellt der britische Journalist Georges Slocombe, der als einer der besten Frankreichkenner gilt, fest, daſß es zur Zeit auf französischem Territorium vier voneinander vollständig unabhängige Teilstaaten gebe, die weder das de-Gaulle- Regime, noch auch die Militärverwaltung Eisenhowers anerkennen. Die Kommissare de Gaulles hätten jeden Einfluß in diesen Gebieten verloren, die auch miteinander keine Beziehungen auf- rechterhielten. Das innere Chaos in Frank- reich sei jetzt vollständig. In Toulouse, Marseille, Toulon, Grenoble, Montpellier, Nimes, Lyon ud in einem Dutzend anderer Sihdfranzösischer Städte hätten sich von An- fang an revolutionäre Strömungen durch- gesetzt. Ganz' Frankreich befände sich in den Händen bewaffneter Banden, denen LII— Bürgerkrieg Die polnischen Bauern wehren Drahtbericht unseres Korrespondenten.) Sch. Lissabon, 24. Oktober. Zum erstenmal gab am Sonntag ein füh- rendes englisches Blatt zu, daß die Zu- stände in den von den Sowiets besetzten Gebieten des östlichen Polen chaotisch sind. Die von dem Lubliner Sowjet proklamierte sogenannte„Agrarreform', die eine Aufteilung nicht nur des Großgrundbesitzes (mit Ausnahme des der katholischen Kirche), sondern auch des bäuerlichen Mittelbesitzes Stalin greift in Spanien ein Ein Rot-Spanien als Eckpfeiler sei ner Macht im Mittelmeer Orahtbericht unseres Korrespondenten.) Kl. Stockholm, 24. Oktober. In politischen Kreisen Londons rechnet man damit, daß das Spanienproblem sich in den nächsten Wochen außerordentlich komplizieren werde, da Stalins Spanien- politik immer brutaler werde. In Moskau bat man die Maske endgültig fallen ge⸗ lassen und nimmt offen für die Rotspanier Partei, die von Südfrankreieh her ver- suchen, in Spanien den Bürgerkrieg zu ent- fachen. Es wird erwartet, daß Churchill im Laufe der Woche zur spanischen Frage im Unterhaus Stellung nehmen wird. Das Eingreifen der Sowiets in inner— spanische Angelegenheiten ist von der Mos- kauer Zeitschrift, Woina i Rabotschij Klass“ am Wochenende signalisiert worden. In einem von Gelubew gezeichneten Artikel richtete die Moskauer Zeitschrift scharfe Angriffe gegen Franco und auch gegen den Papst, der beschuldigt wurde, das Spanien Francos seit jeher be- günstigt zu haben. Dem Eingreifen des damaligen Kardinals von Pacelli, so stellte die Moskauer Zeitschrift fest, ist es Zzu- zuschreiben, daß die Rotspanier im Jahre ** Gk.Sonderbericht) rd. An der Vogesenfront, im Oktober Graue Nebelwände verhüllen die Vogesen- kämme, und auf den höchsten Häuptern rie- selm in der Nacht schon weiße Flocken, wäh- vend der Herbstwind das fahle Laub in den Talschluchten zusammentreibt. Aus dem west- lichen Vorgebirge aber hallt fast ununterbro- chen das Grollen der Schlacht herüber. Seit mehreren Wochen halten hier die deutschen Divisionen in erbütterten Abwehrkämpfen ge⸗ gen einen sich von Dag zu Tag verstärkenden Feindruek standdt. Der Krieg hat hier Formen angenommen, die sich wesentlich von den Kämpfen im Septem- ber und August unterscheiden. Seit der Auf- gabe von Epinal und Remiremont ist das Schlachtfeld in die dicht bewaldeten Berge der Vogesenausläufer verlagert worden. Die Zeit der großen Panzeraufmärsche ist damit Nur vereinzelt oder in kleineren Rudeln vermögen sich die amerikanischen Panzer noch auf den Gebirgsstraßen vorzuschü eben. 0 Stimmungswandlung der Angreifer Der Vormarsch der Amerikaner ist deshalb in diesen Waldbergen- wo auch die Luftwaffe 1936 keine Unterstützung aus den USA er- hielten. „„Woina i Rabotschij Klass“ schloß mit der unverhüllten Drohung, daß die Sowjet- union sich diesmal die Gelegenheit nicht werde entgehen lassen, das spanische Pro- blem nach ihrem Gutdünken zu lösen. Ein aktives Eingreifen Moskaus in die spanische Politik würde die britische Re- gierung vor ein unerfreuliches Dilemma stellen. Churchill hat sich seit Monaten bemüht, die Beziehungen zu Spanien aus- zubauen. Die Briten sind daher im gegen- wärtigen Augenblick an einem Bürgerkrieg in Spanien keineswegs interessiert. Anderer- seits wird es Großbritannien aber nicht wagen, den Weg der Stalinschen Spanien- politik zu kreuzen. Nur mit größtem Un- behagen malt man sich in Londor die Kon- sequenzen und die Folgen eines möglichen politischen Umsturzes in Spanien aus. Ein bolschewistisches Spanien würde bedeuten, daſß Großbritannien auch aus dem west- lichen Mittelmeer verdrängt wird, nachdem die britischen Positionen im östlichen Mit- telmeer bereits weitgehend entwertet wur— den. Logesen-Mmmen nicht mehr dieselbe überlegene Bolle zu spie- len vermag wie in der ungedeckten Ebene- z um Stehen gekommen und jeder Fuß- breit Bodens muß mit den größten Opfern vom Feinde erkämpft werden. Die Enttäuschuns des Gegners über diese Entwicklung kommt am besten in der Wandlung der Stimmung amerikanischer Gefangener zum Ausdruck. Während noch vor drei bis vier Wochen jeder Gefangene von dem baldigen Sieg der Alliier- ten überzeugt war, hat dieser Optimismus jetzt einer allgemeinen Resignation Platz gemacht. Man wagt keine Prophezeihungen mehr zu machen. Vor allem die Aussicht auf einen bevorstehenden Winterkrieg, auf den man weder seelisch noch materiell, wie vor allem auch die Ausrüstung des amerikanischen Sol- daten selbst beweist, vorbereitet ist, trübt die Stimmung. In amerikanischen Frontzeitunsen wird daher bezeichnenderweise die Notwendig- keit eines Winterkrieges vorerst nur sehr zart mit dem Hinweis auf sowietische Wintervor- bereitungen angedeutet. Ehe der Schnee fällt In diesem Sinne sind auch die auf der ganzen Front sichtbar werdenden verstärkten An- strengungen des Gegners zu verstehen. Auch im Vogesenabschnitt wächst der Feinddruck. in der französischen Innenpolitik meist Jugendliche angehören, die sich wei- gerten, die erbeuteten Waffen wieder aus- zuliefern. Der„Dagens Nyheter“-Korrespondent er- gänzt diesen Bericht durch den Hinweis, daß Eisenhower weder die Gelegenheit noch auch die Möglichkeit habe, sich um die Zustände im Innern Frankreichs zu kümmern. Er habe die Verantwortung da- durch von sich abgewälzt, daß er Frank- reich in eine zivile und eine militärische Zone eingeteilt habe. Zu der militärischen Zone gehörten außer dem eigentlichen Kampfraum die für den Nachschub wich- tigen Eisenbahnlinien. Der größte Teil Frankreichs sei damit sich selbst überlas- sen worden. 0 sich gegen die Bolschewisierunt vorsieht, hat, wie der Londoner„Observer“ berichtet, bei den Bauern stärksten Wider- stand gefunden. Der Lubliner Sowjet sah sich genötigt, Militär und Polizei aufs Land zu schicken, die dort mit wahren Terror- methoden vorgingen. Die Folge sei ein allgemeiner Bürgerkrieg in Osti- polen. Das englische Blatt beimerkt nach einem Reuterbericht, daß Mikolajczyk und die polnischen Emigranten in London die Verantwortung für dieses Blutvergießen treffe. Von polnischer Emigrantenseite in Lon- don wird gegen diesen völlig unberechtig- ten und aus der Luft gegriffenen Vorwurf auf das schärfste protestiert. Die Londoner Polen veröffentlichten Berichte aus Polen, die zeigen, daß die Anhänger des polnischen Emigfantenausschusses in London in Ost- bolen auf das schlimmste verfolgt, terrori- siert, hingerichtet und deportiert werden. „Observer“ muß selbst zugeben, es gehe nicht darum, irgend eine subtile Formel zu finden, um die polnische Frage„zu lösen“, man müsse sich vielmehr an die„ostpol- nische Wirklichkeit“ halten und„mit aller Energie einzugreifen““. Wie sich das Blatt dieses„Eingreifen mit aller Energie“ sei- tens der englischen Regierung vorstellt, ver- rät es allerdings nicht. Wie das Blatt weiter berichtet, hat der Lubliner Sowjet nunmehr auch noch einen „diplomatischen Vertreter“ in London er-— nannt, einen in weiten polnischen Kreisen unbekannten Kommunisten namens Wilo- mowski. Bisher hat die englische Re- gierung Wilomowski noch nicht als diplo- matischen Repräsentanten Lublins an- erkannt, sondern hält an der Anerkennung Mikolajczyks fest. Aber in Lublin gibt man sich der bestimmten Hoffnung hin, daſß sehr bald nach Churchills Rückkehr nach London eine Anderung in dieser Taktik eintreten werde. * Von Friessberichter Jaſter Mflietsc Und da er hier seine Panzermassen nicht mehr zur Geltung bringen kann, ersetzt er sie durch die Artillerie und große Infanteriemassen. Seit vielen Tagen trommeln fast ununter- brochen unz ähligée amerikanische Batterien in die deutschen Bergstellungen der Westvogesen. Trichter reiht sich an Trichter, schwarze Löcher gähnen gleich offe- nen Wunden in den grünen Matten und die stolzen Riesen der Wälder sinken zerfetzt da- hin; aber unentwegt belfauptet der deutsche Grenadier im Trommelfeuer seine Stellungen. Der Waldkampf stellt an ihn ungewöhnliche Anforderungen. Das unübersichtliche Gelände ermöglicht es dem Gegner, vor allem seine zahlenmäßige Ueberlegenheit zur Geltung zu bringen. Trotzdem vermag sich hier im Wald- und Buschkrieg am Ende doch immer wieder die bessere Kampfschulung des deutschen Sol- daten durchzusetzen. So konnten die Ameri- kaner beispielsweise an einem der wichtigsten Punkte dieser Front trotz größten Aufwandes an Artillerie und Infanterie in zehn Tagen kaum 2 km Gelände gewinnen.“ Das Ziel der amerikanischen Angriffe in den Vogesen ist zweifellos, noch vor Anbruch des Winters die wichtigsten Paßstraßen in seine Hand zu bekommen. Der deutsche Soldat aber gibt ihm auch hier eine harte Nuſ zu knacken. Horthy bat um deutschen Schutz VUnter der Uberschrift„Ein Dokument zum 15. Oktober“ veröffentlicht die ungarische Presse folgende MTI-Meldung: In Ergänzung der Darstellung, die MTI am letzten Samstag über die Ereignisse des 15. und 16. Oktober bekanntgab, veröffent- üchen wirnachstehend den Wortlaut einer schriftlichen Mitteilung, die der damalige Ministerpräsident Lakatos dem deutschen Gesandten in Budapest zukom- men ließ: „Exzellenzl Im Namen der Königlich Un- garischen Regierung beehre ich mich, Ew. Exzellenz mitzuteilen, daß die Regierung angesichts der Lage, um einen Bürgerkrieg und damit Blutvergießen zu vermeiden, ent- schlossen ist, zurückzutreten, um 30 mehr, als die Regierung von Vorgängen Kenntnis erhalten hat, die ihr bisher unbekannt waren. Ebenso hat Seine Durchlaucht der Herr Reichsverweser den Entschluß gefaßt, von seinem Amt als Reichsverweser abzudanken und sich in das Privatleben zurückzuziehen. Seine Durchlaucht hat den Wunsch, sich und seine Familie unter den Schutz der Reichsregierung zu stellen und hat mich be- auftragt, der Reichsregierung die Bitte zu übermitteln, mit seiner Familie in Deutsch- land Asyl zu erhalten. Ihr ergebener 16. Oktober 1944.“ Monstre-Schauprozeß in Sofia Orahtbericht unseres Korrespondenten.) Kl. Stockholm, 24. Oktober Bulgarien wird der Welt in den nächsten Wochen den größten Schauprozeß aller Zeiten bieten. Nicht weniger als 25 Mi- nister, darunter vier ehemalige Minister- präsidenten, 107 Deputierte und 87 hohe Staatsbeamte werden vor das von der Regierung eingesetzte Blutgericht gestellt werden. Die Namen der Angeklag- ten sind bisher noch nicht bekanntgegeben worden, doch darf man sich auf Sen- sationen auch der srößten Art gefaßt machen. Unruhiges Südamerika Madrid, 24. Oktober. Nach den blutigen Zusammenstößen in Salvador zwischen den Regierungstrup- pen und bewaffneten Elementen der„Demo- kratischen Union“ und der sozialdemokrati- schen Partei hat, so meldet die spanische Agentur EFE aus Washington, der Präsident der Republik, General Menadez, in einer Botschaft an den Kongreß auf seinen Posten „aus Gesundheitsrücksichten“ verzichtet. Obwohl die politischen Unruhen noch wei- ter andauern, hat sich der Oberst Osmin Aguirre Salina nach der Besetzung des Re- gierungspalastes mit Unterstützung des Lan- desheeres zum Präsidenten von Salvador ausrufen lassen und ein neues Kabinett ge- bildet. In einer Proklamation an das Volk verspricht Oberst Salina die„Lösung der schwebenden sozialen Konflikte“. Damit ist jedoch die Lage in Salvador noch nicht geklärt, so heißt es in der erwähnten EFE-Meldung weiter, denn der offlzielle omero, der bisher in den USA lebte, habe nicht aul Präsidentschaftskandidat, Arturo seine Ansprüche verzichtet und sich be⸗ reits nach Mexiko begeben, von wo aus sein dortiger Vertreter Casteneda einen heftigen Kampf gegen Oberst Salina führe und ihn den„unpopulärsten Mann“ von Salvador nennt, da er nichts anderes vorhabe, als die diktatorische Politik des Anfang Mai dieses Jahres gestürzten Generals Hernandez fort- zusetzen. 4*— Einer EFE-Meldung aus Washington zu- folge hat der abgesetzte Präsident von Guatemala, General Ponce, in der me- xikanischen Botschaft Zuflucht gesucht, nachdem er in der nordamerikanischen Bot- schaft die Abtretung der Regierungsge- schäfte an die provisorische Regierung un- terzeichnete, die aus dem 28jährigen Stu- denten Jorge Toriello, dem 32jährigen Major Francisco Javier Arana und dem 28jährigen Hauptmann Jacobo Arben besteht. General Ponce sei gestürzt worden, weil vor allem die Studentenschaft in ihm nur einen dienst- baren Geist des früheren Präsidenten Gene- ral Ubico sah. Während der Unruhen wurden die Besitz- tümer von General Ubico, der es nunmehr vorgezogen hat, nach den USA zu flüchten, von der Menge geplündert. Die toten Gassen von Paris/ von pr. Hans steen Tote Gassen in Paris? Gassen, in denen das Leben erstorben ist, in denen kein Schritt mehr tönt, kein Kinderlachen mehr erschallt? In denen die Fensterhöhlen gan- zer Straßenzüge leer wie Totenaugen sind, in denen die Haustüren zugemauert wur— den, trotzdem noch die bescheidenen Fir- menschilder darüber von einstigem Ge⸗ schäftslehen zeugen? Wer einmal am Pariser Rathaus, dem Ho- tel de Ville, vorbei an der Seine entlang geht und dann nach einigen hundert Schrit- ten rechts einschwenkt, der hat die toten Gassen bereits betreten. Es ist besser, am Tage diesen kleinen Spaziergang zu machen. Seltsamer Ratschlag eigentlich! In toten Gassen lebt niemand mehr. Wer solfte also einem einsamen Passanten gefährlich wer- den. Man braucht nur die Schutzmänner danach zu fragen, die hinter dem Rathaus zu zweien die Rue des Barres oder die Rue Geoffroy-'Asnier entlanggehen. Sie wer- den mit den Achseln zucken und ein wenig Nun— Hinter den toten Fassaden scheint doch noch Le- ben zu pulsen. Nicht alle Tore des merk- würdigen„Ilot 16“ sind vermauert. Hier und da mag sich noch bei Nacht in den rostigen Schlössern ein Schlüssel behutsam drehen. Wer hat alle jene Keller durch- forscht, jene Gäünge, die sich unter den Hausveteranen entlang ziehen! Wer kennt die Hinterhöfe der verlassenen Gassen! Es ist wahr, nach außen hin ist das Vier- tel tot. Kein Mensch soll mehr zwischen der altersgauen Kirche von St. Gorvais und der Rue Saint-Paul wohnen. Man hat die Gassen evakuiert, hat die Türen zugeschlos- sen, die Fenster meist ausgehängt. Im Par- terre ist jedes Mauerloch verstopft oder gar mit Steinen geschlossen worden. Der lächeln. Warum sie dort gehen? —————————————————————————————— gelegentliche Besucher wandert wen ge Schritte vom Lärm der Rue de Rivoli oder des Quais de IHotel de Ville entfernt dur-h eine tote Stadt. Ein Viertel nämlich, das der Spitzhacke unrettbar verfallen zu sein scheint, denn das„Ilot 16“, die Insel 16, soll verschwinden. Ihre 10 000 Bewohner sind ausquartiert worden, weil jene engen Gas- sen hinter dem Rathaus eine Brutstätte schmutziger Geschäfte und Verbrechen ge- wesen sein sollen. Nun stehen die Häuser da wie Wesen ohne Seele und warten, daß eines Tages Maurer die Wände umlegen und den Schutt davonfahren. Noch ist es wohl nicht so weit. Doch hier und da sind bereits Lücken gerissen. Schon ragt das Hotel des Herzogs von Aumont in- mitten einer Schutthalde aus dem Gewim⸗ mel der alten engbrüstigen Häuser heraus. Selbst fast eine Ruine inmitten von Ruinen, doch nicht mehr umschnürt von engen Hö- ken, überwuchert durch Hundete von Ka- minen. Die Architekten haben saubere Pläne entworfen, daß bald Baumreihen die engen verräucherten Gassen beleben sollen. Sie haben gar ein kleines Stadion hinein- gezeichnet, haben auch sehr bedachtsam manches alte Stadthaus in ihre neue Pro- jekte eingeordnet. Sie haben weiter ver- sprochen, daß sogar ganze Fassadenreihen erhalten bleiben sollen und daß man nur in der Tiefe hygienische Bauten errichten wolle. Das mag nun sein, wie es will. Si- cher aber sinkt etwas zu Boden, was sich nicht wieder erheben wird. Ein Stück bun— ten, eigenartigen und sicherlich auch eines recht gefährlichen Pariser Altstadtlebens. „Sehen Sie mich an“, meint das alte Ho- tel in der Rue des Barres und blickt ver- grämt auf einen Schauplatz gegenüber.„Mit mir ist es nun zu Endel Damit habe ich mich abzufinden. Ich bin nicht mehr Hygie- nisch. Das mag sein, aber dafür bin ich auch nicht langwieilis. Wissen Sie etwas von der Nacht des 9. Themidor? Da war diese Gasse taghell erleuchtet! Nicht etwa von Strahßenlaternen, die waren hier stets spärlich gesät. In der Nacht des 27. Jul 1794 loderten hier die Fackeln der Wachen des Sektionskomitees. Drüben im alten Hotel de Ville waren alle Fenster geöffnet Man hatte soeben Robespierre, Saint-Just, Lebas und Couthon verhaftet. Der Diktator der Schreckensherrschaft lag verwundet am Boden. Die einen sagen, er habe sich selbst ins Kinn geschossen, andere schreiben die Verwundung dem Gendarmen Meda zu, der den„Unbestechlichen“ töten wollte. ihn aber nur verletzte. Um halb 2 Uhr frün trug man durch diese Tür auf einem Stuhl eimen blutüberström- ten jungen Menschen, es war der Bruder Hobespierres. Er hatte sich aus dem zwei⸗ ten Stock des Rathauses auf das Pflaster gestürzt und war mit zerschmetterten Glie- dern liegen geblieben. Hier in diesem Hausflur setzte man den stöhnenden Mann mit seinem Stuhl nieder. Fackeln beleuch- teten sein bleiches Gesicht das von Blut- bhahnen besudelt war. Fast schien es, als wenn man mit dem Ungliücklichen Mitleid habe, denn der Vorsitzende des Sektions- komitees meldete zum Hotel de Ville, der Mann sei nicht transportfähig, also auch. nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Doch bald kam ein Melder bherein., der den Be- fehl brachte, ihn dennoch in die Tuilerien zu schaffen. Draußen staute sich eine gewaltige Men- schenmenge, durch die der Stuhl hindurch- getragen wurde. Man verspottete den Halb- toten, der nur noch schwach atmete. Im Hotel de Ville wurden die Verhafteten ge- sammelt und dann auf einige Karren ge⸗ laden. Da der Platz vor dem Rathaus ver- stopft war, leitete man den traurigen Zug wieder durch diese Gasse. In dem ersten offenen Wagen sah man Couthon, Uenriot, Robespierre. Der letzte hatte ein breites Tuch um sein blutendes Kinn geschnürt. Zu seinen Füßen lag der sterbende Bruder. An sich wohl ein unbedeutender Mann, der nun seine Anhänglichkeit zugleich mit dem Bruder büßen sollte. Saint-Just stand da wie ein Denkmal. Kein Muskel seines Ge⸗— sichts verzog sich. Er schien mit den Ge⸗ danken weit fort zu sein. Die Menge schrie: „A mort!“ Man zog die Säbel und drohte zu den Karren herauf. Frauen bespieen die Gefangenen, sie gossen Unrat aus den Fen- stern der Häuser auf den Zug und schrieen sich heiser vor Erregung. Am gleichen Abend waren alle Gefan- genen guillotiniert. Robespierres Bruder ſtrug man auf den Richtpodest. Er selbst starb als Letzter.“ Im winzigen Impasse Guépine, dessen Namen sich niemand erklären kann, war eine berühmte Gaststätte, die für ihre herr- lichen Hasenbraten bekannt war. Nur brach dann eines Tages das Souterrain durch und dabei kamen unzählige Knochen zum Vorschein. Tausende und aber Tau- sende von Katzenköpfen wurden gefunden, ein paar Straßen weiter verzogen und da- mit in eine nicht weniger angenehme Nachbarschaft gerieten. 5 Wohnte doch in der alten Rue de la Fou- lerie, die sich jetzt stolz Rue de IHotel de Ville nennt, ein stiller Herr Desrues, der ähnlich wie später die sagenhaft schöne Merquise de Brinvilliers. ein Giftmischer par excellence war. Als man den Mörder endlich 1777 faßte, gab er unzählige Taten zu, darunter auch die Vergiftung von Ma- dame de la Motte und ihres Sohnes. So düster wie die Entdeckungen in seinem Keller waren, so trübsinnig war auch das Ende dieses Scheusals auf der Place de Grève. Er wurde vor einer riesigen Volks- menge lebendig verbrannt. worauf sich die Feinschmecker schaudernd Mehr und mehr wurde ein Viertel, in dem sich einst die stolzen Adelspaläste der Preuillis, der Clenmont- Gallerandes, der Breteuil und der La Rochefoucaulds erho- ben, zu einem Schlupfwinkel lichtscheuer Dunkelmänner. Die Paläste verfielen, die Portale zerbröckelten, alte Wappen wurden heruntergerissen, rostige Ofenrohre bohrten sich einen Weg durch einst Strahlend hell erleuchtet? Fensterfluchten. Das Elend z0g auf leisen Sohlen in die alten Gassen. So verwandelten sich die Kutschen in Ziehwägen kleiner Gemüse- händler und Lumpensammler, aus golduni- kormierten Dienern wurden schmierige Kupplerinnen, aus livrierten Vorreitern schöner Gespanne kleine Taschendiebe und Eckensteher. Der Maler Georg Mathey, der als Illustra- tor und als Maler der Kurischen Nehrung be- kannt geworden ist. beging in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag. 5 ——— Der Erzähler Paul Bergler-Schröer ist als Opfer des anglo-amerikanischen Bom- benterrors in Darmstadt gefallen. Am 286. Februar 1884 im Rheinland geboren, kam er als Journalist nach Darmstadt. Schon sein erstes Buch„Der Heimathof“(1926) war ein großer Erfolg. Der norwegische Komponist Andersen- Wingar wurde in diesen Tagen 75 Jahre alt. Er war besonders um die Jahrhundert- Wende ein in Norwegen hochgeschätzter Kom- ponist. Der norwegische Musikhüstoriker Ger- hard Schjelderup sagt von ihm:„Hätten wir eine Opernhühne gehabt, wäre Alfred Ander- sen-Wingar ein norwegischer Lortzing ge⸗ worden.“ Der Film„Post nach den Halligen“ will den Vollesgenossen in anderen Gauen Deutschlands die Schwierigkeiten der Post- beförderung vom Festland nach den Hal- ligen bei jedem Wetter, Eis und Schnee vor Augen führen. Budapest, 24. Olctober. von Lakatos. Es wäre dah unsere in diesen I Im Gegente chen, mehr Raume. Ur nannte„Ci len, löst sic Wohlgefalle es auch hev schrägen henden Fa Lichtblicke. gen, daß d lich gar nic manchmal Ganz Kla: macht wir hereinkomn es sich um sehenden S den Arm i. sonst einen machte. Längst h vollgepfrop Landschaft der junge Weißhaarig mal in der len war, se war sie gar Haare sie jedenfalls Soldat ihr sen durche herrschaftlichen 0 5 Verndunklung. Es gibt wiede eine Bekanntm rungsamtes, wae Uhr an die Man Seeflsche Abgeę Die vVerein Mannheim ist Freit a g, den die Geschäftsr Ortskra n K e Goldene Hocl und Frau Barl Neckarau, Schr über Heidelber Das 45jährige Krug und Fr. Waldhof, Spieg Das Fest der „Willi Fis che! ger, Mannheim straße 1; Guste bara geb. Men ner Friedrich Mack, Mannhe straße 25. Au Deldesheln Geburten: Ernst/ Käfertal, Rollbi meister Toni H. Vermählungen: H⸗ gärtel geb. Kob — För 4. Uffz. Er: ., 1. Osten, Mannheim, Uhl. Dummingen, O. Frau Erna Ri EKind Roswit! Riebel; Fam. sowie Geschy verwandten. Ogefr. Her. 28 ½ Jahre, im Verwundetenab Mannheim, 2. 2 Hitler-Str. Nr. Hechingen. Ludwig Stein geb. Moosbri Marianne Ste sowie alle Ve — Obergefr Inh. d. Inf.-Sel im Osten. Mannh.-Wallsta straße 12- Dar. Gattin Elfried Ursula; Elterr Frau; Geschv eltern Franz verwandte. EObergefr. 37 Jahre, im Os Mannheim, BSec Gretel Geier Dr. med. H Stabsarzt, Inh. med., 42 Jahre, Die Geschwist Hauptlehrerin Rheingoldstr. Apotheker, I Apotheke(Ma platz) und Fa * Gefr. 1 Weinheim, Biss Frau Clemen Maria, Hilde: Geschwister; Es starben: Anneliese Steir heim, Nächst Beerdigung 1 Karl Schwar, Schwetzinger und Angehör Krematorium Katharina Bra Mhm.-Feuder Enkelkindern den 25. Oktol Maria Geiger Mhm.-Käfert Beerdigung: Friedrich volk schwerem Le geb. Volk un Volk, Wolfar * Ausgabe von Unr, werden in Ssefische(/ Pf. des Abschnittes teilung sind die beliefert. Schiff- Fischfachgeschä 26. 10. 44, vormit Kl. 39), zu meld kachgeschäfte h und Wirtschafts en Schutz 24. Oltober. okument zum e ungarische ing, die MTI Zreignisse des ab, veröffent- Fortlaut einer der damalige katos dem abest zukom- Löniglich Un- ch mich, Ew. ie Regierung 1 Bürgerkrieg rmeiden, ent- um so mehr, gen Kenntnis r unbekannt 4 cht der Herr gefaßt, von r abzudanken rückzuziehen. Wunsch, sich i Schutz der hat mich be⸗ die Bitte zu e in Deutsch- nLakatos. in Soſia pondenten.) „ 24. Oktober den nächsten prozeß aller als 25 Mi- lige Minister- te und 87 rden vor das e Blutgericht er Angeklag- kanntgegeben h auf Sen- Art gefaßt erika „ 24. Oktober. aenstößen in gierungstrup- n der„Demo- ialdemokrati- die spanische der Präsident dez, in einer seinen Posten verꝛzichtet. en noch wei- berst Osmin Zung des Re- zung des Lan- ron Salvador Kabinett ge- an das Volk „Lösung der a0 Zalvador noch er erwähnten der offlzielle uxo. abe nicht auf ind sich be- n wo aus sein inen heftigen ühre und ihn on Salvador rhabe, als die 1g Mai dieses rnandez fort- ishington zu- äsident von „ in der me- cht gesucht, anischen Bot- Zegierungsge- egierung un- ährigen Stu⸗ hrigen Major m 28jährigen teht. General 2il vor allem einen dienst- denten Gene- en die Besitz- es nunmehr zZu flüchten, lertel, in dem spaläste der erandes, der caulds erho- lichtscheuer rerfielen, die ppen wurden ohre bohrten trahlend hell as Elend 20g Gassen. So rschaftlichen ler Gemüse- aus golduni- schmierige Vorreitern rendiebe und r als Illustra- Nehrung be- diesen Tagen -Schröer nischen Bom- len. Am 26. oren, kam er Schon sein ‚ Lichtblicke. 4 gen, daß die meisten von uns eigent- lich gar nicht so„grantig“ sind, wie sie 3 Verndunklungszeit von 18.21 bis.30 Uhr 1 Die straße 25. Es wäre übertrieben zu behaupten, dah unsere mit Recht so beliebte OEG in diesen Tagen leerer geworden wäre. Im Gegenteil. Hart stoßen sich die Sa- chen, mehr aber noch die Menschen im Raume. Und wenn dann zwei soge⸗ nannte„Charaktere“ aufeinanderpral- len, löst sich nicht immer alles in eitel Wohlgefallen auf.- Aber trotzdem gibt es auch heute noch. auch bei der„halb- schrägen Mittellage“, welche die ste- henden Fahrgäste einnehmen, kleine Und diese Lichtblicke zei- manchmal tun. Ganz klar ist es, daß sofort Platz ge- macht wird, wenn ein Verwundeter es sich um einen netten. frisch aus- sehenden Soldaten in Zivil. der zwar den Arm in der Schlinge trug, aber sonst einen äàußerst mobilen Eindruck machte. Längst hatte sich der Zug wie eine vollgepfropfte gelbe Wurst durch die Landschaft geschlängelt, als plötzlich 4 der junge Soldat aufstand und der weißhaarigen Frau., die ihm schon ein- mal in der Kurve auf den Schoß gefal- len war, seinen Platz anbot. Vielleicht war sie gar nicht so alt wie die weißen Haare sie erscheinen ließen. Das Eine jedenfalls war sicher. als der junge Soldat ihr seinen Platz anbot, sie die- sen durchaus nicht annehmen wollte. 4 hotsich Insleckendi hereinkommt. In diesem Falle handelte Um diese Ablehnung entstand nun ein edler Wettstreit. Der freundliche „Ritter“ wollte sich um keinen Preis mehr setzen und wurde sehr verlegen, und die alte Dame blieb ebenfalls stehen. Der ganze Wagen war ge- spannt, wie die Sache nun ausgenen Würde. Plötzlich stand eine nette junge Frau auf, drückte die alte Dame mit sanfter Gewalt auf den Sitz und mein- te:„Mir sagte einmal ein sehr kluger Mann: die Höflichkeit der Frauen be⸗ steht darin, daß sie den Männern ge- statten, höflich zu sein.“ Kurz und gut, der Fall war zur Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt. Und nun beginnt das, worüber ich eigentlich sprechen Wollte: Die Auswirkungen dieses Fal- les. Kaum saß nämlich die Tante, als der ältere Herr. an dessen Sitz ich mich die ganze Zeit geklammert hatte, sich erhob, etwas von„jeder die Hälfte der Fahrt“ murmelte und- mich sitzen ließ. Damit nicht genug, erkundigte sich die junge Frau. deren Platz in der Ecke am Fenster schon Neid erweckt hatte, bei ihrem Nachbarn. ob er nicht auch... Nein, nein., er bedankte sich, er wolle durch aus nicht! Welche Tat- sache mit erschütterte. aber auch zu dem Schluß führte: Höflichkeit wirkt ansteckend. Und noch etwas: lJch glaube, die Ritterlichkeit des Mannes wird am schönsten belohnt. wenn sie von der Frau mit dem Geschenk eines Lächelns angenommen wird! Sie ist nämlich sowieso Mangelware. 58. Es gibt wieder Fische. Wir verweisen auf eine Bekanntmachung des Städt. Ernäh- rungsamtes, wonach morgen von 8 bis 13 Uhr an die Mannheimer Verbraucher frische Seeflsche Abgegeben werden. Vereinigte Innungskrankenkasse Mannheim ist gegenwärtig in 8 6, 39. Ab Freitag, den 27. Oktober. befinden sich die Geschäftsräume in der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Renzstraße 5. Goldene Hochzeit feiern Georg Schaaf und Frau Barbara geb. Seitz, Mannheim- Neckarau, Schulstr. 38, 2. Z. Wilhelmsfeld über Heidelberg. Das 45jährige Ehejubiläum begehen Adam Krug und Frau geb. Scheck, Mannheim- Waldhof, Spiegelfabrik 264. Das Fest der silbernen Hochzeit feierten 4 Wihi Fischer und Frau Friedel geb. Fer- ger, Mannheim, z. Z. Heidelberg, Mühling- straße 1; Gustav Frölich und Frau Bar- -bara geb. Menz, Mannheim-Rheinau; fer- ner Friedrich Künzler und Frau geb. Mack, Mannheim-Feudenheim, Eintracht- Auch die Eheleute Friedrich Deidesheimer und Frau Juliana geb. ten Mindestablieferungssolls an Erdbeeren Lemm, Mannheim, Eichelsheimerstr. 51/3, und Paul Enslin und Frau Juliana geb. Hoffmann, Mannheim, Waldhofstr. 217, be- gehen das silberne Hochzeitsfest. Hohes Alter. Philiyyp Stein, Mann— heim-Neckarau, Wörthstr. 6, feierte seinen 80. Geburtstag. 75 Jahre alt wird Karl Walter, H 6, 1. Wir gratulieren. Besfrafte Preistreiber. Die 29 Jahre alte Elfriede Luise von Bühren, geb. Schä⸗ fer, in Weinheim, Müllheimertalstraße 1, wurde wegen erheblicher Preisüberschrei- tung beim Verkauf von Obst an Verbrau- cher und Nichterfüllung des ihr auferleg- und Gartenhimbeeren mit einer Ordnungs- strafe von 500 Mark und Kosten belegt. Arbeitsdienstpflicht aller Flamen. Für alle flämischen Männer der Geburtsjahrgänge 1924-1927 und alle unverheirateten Frauen der Jahrgänge 1923-1927 ist durch den Lan- desleiter von Flandern die Arbeitsdienst- pflicht eingeführt worden. Die Einberufung erfolgt durch die Meldeämter des Reichs- arbeitsdienstes. Grüße an die Heimat senden: Grenadier Herbert Naßner und die Arbeitsmänner Heinz Mechler, Otto Geck, Werner Schück, Heinz Leiber, Wolfgang nriecsneimarhcit statt Spiclengmerit Der HI-Winterdienstplan 1944/45 Mit dem gesamten Volk stellt der totale Krieg auch unsere Jugend vor erhöhte Pflichten. Der von der Reichsjugendfüh- rung aufgestellte Dienstplan der Hitler- Jugend für das Winterhalbjahr 1944/45 trägt in jeder Beziehung die Züge des verstärk- ten Kriegseinsatzes. Neben den bekannten Einsätzen tritt erstmalig an Stelle der bis- herigen Werkarbeit und der Spielzeug- herstellung die Kriegsheimarbeit der Hitler- Jugend hervor. Sie umfaßt Heimarbeit aus Betrieben der Rüstung und Kriegs- produktion, die entweder in den Räumen der HJ-Heime oder KLV-Lager oder in gesonderten betrieblichen Werkstätten durchgeführt werden kann. Dieser Einsatz ist ein auf drei Stunden bemessener Pflichtdienst, dessen Häufigkeit sich nach den Notwendigkeiten der Kriegs- fertigung richtet. Angesichts des ver- stärkten Berufseinsatzes veranlaßt die Reichsiugendführung als zeitlich bedingte Kriegsmaßnahme in Industriebannen die Aufstellung von Betriebseinheiten, in denen die Dienstgestaltung ohne beson- deren Zeitverlust mit den wichtigsten Be- rufspflichten vereinbart werden kann. Sämtlicher Pflichtdienst wird hier in die Betriebseinheiten verlegt, während für den kreiwilligen Dienst eine eigene Einsatz-— einheit erhalten bleibt. Die Jugendlichen entscheiden beim Jugendappell, wo sie außzer ihrem Betriebsdienst noch Frei- willigendienst verrichten wollen. Auch für die kleinen Betriebe der Industrie, des Han- dels und Handwerks kommen überbetrieb- liche evtl. überörtliche Betriebseinheiten Z2. B. für alle Kaufmannslehrlinge usw. in Betracht. In den Landbannen bleibt es bei der bisherigen Zusammenfassung. Die größte Elastizität im Dienst der Hit- ler-Jugend stärkt die Verantwortung und Initiative aller unteren Führer. Die Reichs- jugendführung stellt einen Rahmendienst- plan zur Verfügung, der nach den ört- lichen Bedürfnissen, insbesondere zur Durchführung von Kriegseinsätzen variiert werden kann. Kriegseinsatz geht dem plan- mäßigen Dienst in jedem Fall vor. Die Führerschaft wird dafür verantwortlich ge- macht, daß die Jugend vor Uberanstrengun- gen bewahrt bleibt und in gefährdeten Ge- die volle Sicherheit gewährleistet ist. Für die Einheitenführer ist verstärkte Schulung und Unterstützung durch ver- s ehrte oder vorübergehend von der Front zurückgekehrte Führer vorgesehen. Die HJ- Führerschaft wird im kommenden Winter Elternhaus und Schule mit besten Kräften unterstützen. Aus diesem Grunde bleiben im Winter-Dienstplan neben dem Kriegs- einsatz auch die weltanschauliche und charakterliche Erziehung, die Jugenderho- lung, die sportliche Ertüchtigung, die Be- rufsaufklärung, das Jugendsparen usw. er- halten. Im Gegensatz zur Vernachlässigung der Jugend bei den Feindmächten, wird in Deutschland die erzieherische Macht der Hitler-Jugend entscheidend dazu beitragen, die Gefahr der Verwahrlosung zu bannen und in der Jugend einen stets wehrhaften und einsatzbereiten Geist zu erhalten. Der Geist der Wehrhaftigkeit, von der Jugend auf den Schlachtfeldern und in der Heimat täglich bewiesen, ist für das Volk eine Bürgschaft für den Sieg. Auch lose Abschnitte berechtigen zum Einkauf Grundkarte nicht zu groß werden, sind eine Reihe von Kleinabschnitten, beispielsweise von kleinen Brotabschnitten über 10 g und 50 g zu größeren Abschnitten zusammenge- faßt worden. Außerdem grenzen jetzt die Brotabschnitte teilweise nicht mehr an den Stammabschnitt der Sammelkarte. Daher und um den Einkauf mit den Grund- und Sammelkarten zu erleichtern, ist es jetzi zulässig, daß der Verbraucher auch mit losen Abschnitten, die vom Stammabschnitt ge- trennt sind, einkauft und der Kaufmann hm darauf Brot, Fett usw. verabfolgt. Will ein Verbraucher zum Beispiel Schnittbrot für 250 g einkaufen und legt einen Brotabschnitt über 500 g vor, so kann ihm der Kaufmann 250 g in Form von fünf 50--Bortabschnitten herausgeben. Der Einkauf mit losen Ab- schnitten gilt aber nur für die Sammel- und Grundkarte, jedoch nicht für andere Karten. insbesondere nicht für die AZ-Karten der ausländischen Arbeiter. Lose Abschnitte die- ser Karten darf der Kaufmann nicht an⸗ nehmen. Die neuen Raucherkarten bringen durch die Beschränkung auf drei Bezugsab- Mchalowsky, Heinz Lothmann. schnitte in einer Zuteilungsperiode für den 3 ———————+ AMIITENANZEIGEN 43 2 meister Toni Homm, im Felde. Geburten: Ernst Achim, 19. 10. 44. Gertrud Homm geb. Dörflinger, Mhm.- 5 Käfertal, Rollbühlstr. 67, z. Z. Krankenhaus Schopfheim- Oberwacht- Vermühlungen: Hans Baumgärtel, Uffz. der Luftw., u. Frau Trudel Baum- gärtel geb. Kohl. Rehau(Hof /Saale)- Birkenau, den 22. Oktober 1944. 3* Jenny Hofmann geh. Schröder, am 19. 10. in (Z2. Z. Wehrmacht); Schröder, Fam. n Hofmann, Weinheim a. Blücherstraße 31. rerrorongriffon flelen zum Optor: ,- Uschaf. Walter Hofmann Fritz Hemsbach a. d.., Schloßgasse 13; Fam. Leonhard Elsa Faath geb. Klemm 43 Jahre, und Sohn Hans Faath 14 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Emil Faath(z. Z. Wehrmacht); Else Faath; Willi Körner(2. 2Z. Wehrm.) u. alle Angehörigen. Mhm. G.. gere ——————— Damit die neue Sammelkarte und die neue —— 4 4 12. De 1 —— 12.— n RM 500 000,—. Handel und für den Verbraucher Erleichte- rungen. Um Versorgungsstörungen zu ver- meiden, ist es den Einzelhandelsgeschäften verboten, Tabakwaren gegen Abgabe von nichtfälligen Abschnitten späterer Zuteilungsperioden zu verkaufen. Ebenso ist die nachträgliche Belieferung bereits a b g e- laufener Zuteilungsperioden nicht zu- lässig. Eine Belieferung in die nächste Zu- teilungsperiode ist nur bei F- und-Karten gestattet, ferner für zwei abgeélaufene Zu- teilungsperioden bei kistenweisem Bezug von Zigarren und beim Einkauf von Rauch- und Schnupftabak. Gegen lose vom Ver- braucher abgegebene Kartenabschnitte dür- fen Tabakwaren vom Einzelhandel unter keinen Umständen abgegeben werden. Neues aus Lampertheim In einer Bauernversammlung vermittelte Ortsbauernführer Seelinger die neuesten bäuerlichen Anordnungen. Er stellte fest, daß die Kartoffelernte gut ausgefallen ist und fast vollkommen trocken geerntet wer⸗- den konnte. Die Landbevölkerung erhält drei Zentner je Kopf, die Stadtbevölkerung zwei Zentner, Kinder die Hälfte, Die Ge- treideablieferung hat umgehend au erfolgen. Die Verwiegung des Tabaks wird in diesen gezeichnet wurde der Schütze Heinrichi Feth, Römerstr 19. Mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet wurde im Osten der Oberfeldwebel Otto Jacob, Wormser Str. 15.— Kinder ließen in den Ortsstraßen ihre Drachen steigen. In drei Straßen legten sich die Papierdrachen aui die elektrischen Leitungsdrähte und/verur- sachten Kurzschluß. In der Vierfneimer Straße wurden dadurch zwei Drähte zu- sammengedrückt, so daß sie in Flammen auf- gingen und die stromgeladenen Drähte auf die Fahrbahn flelen. Nur durch rechtzeitiges Anhalten der heranfahrenden Fuhrwerke wurde ein Unglück vermieden. Bei Warnzeichen nicht sprechenl Es dürfte heute jedem Volksgenossen be- kannt sein, daß er keine private Unterhal- tungen am Fernsprecher führen darf, wenn beim Abnehmen des Hörers statt des nor- malen Amtszeichens(Summerton kurz-lang) das sogenannte Warnzeichen(zwei kurze Summertöne) zu hören ist. Da die früheren Bekanntmachungen nicht genügend beachtet wurden, wird vorläufig in den Hauptver- kehrstunden das Warnzeichen eingeschaltet werden, um eine öftere Sperrung der nicht wehrwichtigen und lebenswichtigen An- schlüsse zu vermeiden. Anschlüsse, von de- nen aus in diesen Stunden trotzdem privat gesprochen wird, werden gesperrt oder dem Inhaber ganz entzogen. Hochstapler wandert ins Zuchthaus Ein außerordentlich übles Stück leistete sich der kaufmännische Angestellte, Ma x Meier. Nach seiner Entlassung aus der Wehrmacht bekam er von der Wehrmacht- fürsorgestelle eine sehr gute Stelle in Ol- denburg. Der Angeklagte, der keinen rich- tigen Beruf erlernt hatte, kam als Buch- halter in einer Stempelfabrik unter. Schon sich in den Besitz von verschiedenen Dienst- stempeln, spielte sich dann in der Folge als -Oberführer auf und trug auch die Uni- form eines Offlziers der Waffen-I. Mit Hilfe gefälschter Urlaubsscheine reiste er in Deutschland herum und machte auch in Mannheim Station. Er versuchte überall als Offlzier Eindruck auf Frauen zu machen und mit ihnen Verhältnisse anzuknüpfen. Natürlich mußte er auch entsprechend mit Orden und Ehrenzeichen dekoriert auf- treten, um den Eindruck bei der Weiblich- keit noch zu verstärken. Schließlich gab eine Kleinigkeit den Ausschlag, den An- geklagten festzuhalten. Er trug nämlich zur Offlziersuniform den Mannschaftsdolch. Dies war dem scharfen Augen bewährter Soldaten nicht entgangen. Das Sondergericht faßte hart zu und ver- urteilte diesen Hochstapler, der in ganz übler Weise das Ansehen der 3 schädigen Wolllte, zu einer Gesamtzuchthausstrafe von 4 Jahren und erkannte ihm die bürger- lichen Ehrenrechte auf die Dauer von vier Jahren ab. Als mildernd wurde nur in Betracht gezogen, daß der Angeklagte in Tagen vorgenommen.— Mit dem EK II aus- 3 ———— Losabschnitte das entsprechend Mehrfache. e1 Nach beendeter Ziehung der 1. Klasse der Reic noch einmal bekanntgegeben: 1. Auch heute besteht die Möglichkeit, von der 2. Klasse ab neu mitzuspielen. Lose zur 2. Klasse, deren Ziehung am 13. Nov. 1944 beginnt, sind bei den Staatlichen Lotterie-Einnahmen erhältlich. 2. Spieler, die von der 2. Kl. ab mitspielen, mũssen den Lospreis für die 1. Klasse mit entrichten: die weitaus meisten Gewinne werden nämlich in der 5. Klasse ausgespielt, vor allem die 3 Prämien und die 3 Hauptgewinne im Betrage von je 3. In der.—5. Klasse der Lotterie werden immer noch mehr als 100 Millionen RM ausgespielt. steuerfrei. 6 Los kostet RM 3,— je Klasse,/ Los RM.— je Klasse, grö- 4. Lose für die 3. und Alle Gewinne sind einkommen⸗ diesem Kriege erheblich verwundet wurde. Besuchen Sie uns. Bettenabteilung. Wir liefern mnen sehr schöne Eisenbettstellen, 90& 190 em, mit den dazu pass. Matratzen. Ebenso in reich. Auswahl u. schön. Qual. Einheitswolldecken. Defaka-Neu- gebauer- Vetter Kriegsverkaufs- gemeinschaft, Mannheim, N 7, 4, Kunststraße, neben Ufa. ———————————— wenige Tage nach Dienstantritt setzte er —————————— ffz. Ernst Riebel 37., 1. Osten, Inh. versch. Ausz. Mannheim, Uhlandstraße 46, 2. Z. Dummingen,.-A. Rottweil, Wbg. Frau Erna Riebel geb. Voit u. EKind Roswitha; Fam. Julius Riebel; Fam. Eug. Ed. Voit sen. sowie Geschwister u. alle An- verwandten. för Führer, Voiłk und Vterland starben: EOberfeldw. Leopold Klenk 30 Jahre, im Osten. Waldmünchen, Commersstraße 9. Frau Fanny Klenk geb. Maier u. Kind; Fam. Johann Klenk, Eltern, Mannheim, Böckstr. 15; Fam. Hermann Klenk. —*. Dr. Else Bleines 44 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Direktor Karl Bleines und Familienangehörige. Beerdigung: Donnerstag, 267 10., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannh. EOgefr. Hermann Steinmetz 28½ Jahre, im Osten. Inh. des Verwundetenabzeichens. Hitler-Str. Nr. 31, Buenos-Aires, Hechingen. Ludwig Steinmetz u. Frau Elsa geb. Moosbrugger; Lisa und sowie alle Verwandten. oObergefr. Konrad Eisele 31 Jahre, im Osten, Inh. d. EK 2. Mannheim, J 1, 19. Emma Eisele geb. Schall sowie Kinder Heinz u. Doris u. Angeh. Mannheim, 2. Z. Lingenfeld, Ad. Marianne Steinmetz, Schwest., — Obergefr. Otto Fehr Inh. d. Inf.-Seurmabz., 32 Jahre, im Osten. Mannh.-Wallstadt, Atzelbuckel- straſße 12- Darsberg. Gattin Elfriede Fehr und Kind Ursula; Eltern August Fehr u. Frau; Geschwister; Schwieger- eltern Franz Large und An- verwandte. EOgefr. Friedrich Berroth 34 Jahre, im Osten, Inh. des EK 2. Klasse u. and. Auszeichnungen Mhm.-Feudenheim, Pforzheim, Philippstraße 4. Anna Berroth geb. Schaaf; Kind Günter; Familie Karl Berroth; Fam. Friedrich Schaaf und alle Angehörigen. 32 * Maria Ulbing geb. Eisenacher, 53 Jahre, am 19. 10.—-in Mannheim. Heinrich Ulbing u. alle Angehör. Beerdigung: Donnerstag, 26. 10., 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannh. PFräulein Elise Knebel 75 Jahre, PFräulein Anna Knebel 69 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Hermann Knebel(Bruder) und Anverwandte. Einäscherung: 24. 10., 15.00 Uhr. EObergefr. Johann Merling 37 Jahre, im Osten. Mannheim, Seckenheimer Str. 34a Gretel Geier und Geschwister. -Rottenführ. Fritz Wahl 22 Jahre, im Osten, Inh. des EK 2. Klasse u. Verwund.-Abzeichens Hockenheim, Heidelberger Str. 7, Schwetzingen. Fam. Otto Wahl; Braut Anni Müller und Kind Fritzel nebst allen Angehörigen. Prauerfeier: Sonntag, 29. 10.,.30 Uhr, evang. Kirche Hockenheim. August Knapp Metzgermeister, 50 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Frau Käthe Knapp und alle Angehörigen. Beerdigung: Mittwoch, 25. Okt., 16.30 Uhr, Ehrenfriedhof Mannh. Dr. med. Hermannn Baier Stabsarzt, Inh. EK 2 u. der Ost- med., 42 Jahre, im Westen. Die Geschwister: Gertrud Baier, Hauptlehrerin, Mhm.-Neckarau, Rheingoldstr. 3a; Walther Baier, Apotheker, Freiburg, Loretto- Apotheke(Mannheim, Bahnhof- platz) und Familie. oObergefr. Alois Frey 41 Jahre, im Osten. Mannheim, Mittelstraße 27. Frieda Frey geb. Schaudt und Kinder Hans u. Kurt; Schwie- gereltern und Verwandte. Seelenamt: Mittwoch, 25. Oktbr., 1/½7 Uhr, Eerz-Jesu-Kirche. —— Frieda Hausmann 51 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Karl Hausmann(2z. Z. i. Felde) u. Fam.; Fam. Anton Körner; Sebast. Körner(GVerm. i. Osten) u. Fam. u. alle Anverwandten. Beerdigung: Mittwoch, 25. Okt., /½29 Uhr, Hauptfriedhof Mannh. * Gefr. Karl Betz Weinheim, Bissinger Straße 7. Frau Clementine Betz Wwe.; Maria, Hildegard u. Peter als Geschwister; Helmut Burger. 7⁴ Otto Baaske Hauptm. u. Bataill.-Kommand., Inh. des Dtsch. Kreuzes in Gold, der gold. Frontflugspange u. and. hoh. Auszeichng., im Westen. Christel Baaske geb. Steitz, Kind Claudia u. Angehörige. 2. Z. Baden- Baden, Taborhöhe, Schützenstraße 5. ** Gertrud Werning gZeb. Weyerich, 42., am 15. 10. im Duisburg. Heinrich Werning, Duisburg- Homberg(z. Z. im Felde); Friedrich Wwürz u. Frau Luise geb. Weyerich, Mannh.; Anton Brillowski u. Frau Käthe geb. Weyerich, Mannheim. Die Beerdigung hat am Dienstag, 24. Oktober, stattgefunden. Beerdigung: Donnerstag, 26. 10., 1* Richard Siebert Architekt, 60 Jahre, am 19. 10. in Mannheini. Ferd. Siebert u. Frau Dina geb, Egner sowie sSohn Kurt u. Frau Helga; Elsa Siebert; Luise Stock. ½9 Uhr, Ehrenfriedhof Mannh. 4. Klasse werden nicht gedruckt. Bei Barzahlung wird die Erneuerung von den Staatlichen Lotterie-Einnahmen auf der Rückseite des letzten Loses quittiert; bei Uberweisung gilt die Postquittung als Beleg. 5. Neu- Wwerbung von Spielern und Verkauf von Gewinnlisten an Spieler findet nicht statt. Die Staatlichen Lotterie-Einnahmen benachrichtigen die Spieler im Gewinnfalle und halten Gewinnlisten zur Einsicht bereit. Berlin W 35, Viktoriastraße 29, den 15. Oktober 1944. Der Präsident der Schädlingsbekämpfungen v. Schöps Mannheim, Parkring 25, Ruf 413 16 Aus alt mach neu! Kleider- und Trikotwäsche-Reparaturen sowie Kanten, Knöpfe, Knopflöcher u. alle Kleiderstickereien arbeiten gut u. gewissenhaft Geschw. Nixe, N 4, 7, Ruf Nr. 423 36. ** Dr. Carl Motz Rechtsanwalt, 44 Jahre, am 19. 10. in Manaheim. Heidelberg-Rohrbach. Frau Liesel Motz geb. Keller u. 3 Kinder; Karl Motz u. Frau geb. Leininger; Frz. Jos. Delius und Fräu geb. Motz. Beerdigung: Dienstag, 24. Oktbr., 15 Uhr, in Heidelberg-Rohrbach. —* Heinz Lanz 13 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Viktoria Lanz u. alle Angehör. Beerdigung: 24. Okt., 14.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Anna Ziegler geb. Großkinsky, 62 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Gustav Ziegler und Frau Ly geb. Popp; Heinrich Murböck und Frau Anni geb. Ziegler nebst allen Anverwandten. Beerdigung: Mittwoceh, 25. Okt., 15 Uhr, Ehrenfriedhof. —— Hermann Ulmrich 60., 10 Mon., am 19. 10. in Mhm. Frau Johanna Ulmrich geb. Popp; Söhne Max Ulmrich u. Hermann Ulmrich(z. Z. Wm.) u. Frau Gretel geb. Schlageter und alle Anverwandten. Beerdigung: Dienstag, 24. Oktbr., 11.30 Uhr, Hauptfriedhof. Krematorium Heidelberg. Es starben: 25 Anneliese Stein, 11., 9 Mon., nach kurzer, schwer. Krankheit. Wein- heim, Nächstenbacherweg 2. Fam. Julius Stein u. alle Angehörigen. Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden. Karl Schwarz, Hauptl., 52., nach schwerer Krankheit, am 22. 10. 44. Schwetzingen, Hildastr. 2. Hildegard Schwarz geb. Roos mit Kind und Angehörigen. Feuerbestattung: Mittwoch, 25. 10. 44, um 16 Uhr, Katharina Brauch geb. Friedel, 68., nach lang. Leiden am 22. 10. 44. Mhm.-Feudenheim, Feldstr. 13. Enkelkindern sowie allen Angehörigen.- Beerdigung: Mittwoch Karl Brauch nebst Kindern und +* Gerda Straub 19½ Jahre, am 19. 10. in Mannh. Eltern Ernst Straub und Frau Maria geb. Failmetzger sowie Kinder und alle Angehörigen. Die Beerdigung hat bereits am 23. 10. stattgefunden. *. Ursula Kleinecke 22 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Hauptmann Kleinecke u. Frau. Kätchen Becker geb. Wanger 46 Jahre, Inge Becker, 12 Jahre Gertrud Lauinger geb. Becker, 21 Jahre, Karin Lauinger, 2 Jahre am 19. 10. in Mannheim. Robert Becker(z. Z. Wehrm.) u. Sohn Robert(z. Z. Wehrm.) und alle verwandten. Beerdigung: Donnerstag, 26. 10., .30 Uhr, Ehrenfriedhof. + Ofſtzier- und Unteroffizierlaufbahnen des Heeres, der Kriegsmarine, dr Luftwaffe sowie Führer- u. Unterführerlaufbahnen in der Waffen-J. Deutschen Reichslotterie, i. V. Konopath. VERSCHIEOEN OFFENE STEIIEN STEIIENGESUCMHE—— Freitag, 13. 10., frün zw. Friedr.- Bau-Branche. Zum sofort. Eintritt suchen wir für Hauptbüro und Baustellen tücht. Mitarbeiterinnen, welche perfekt in Steno u. Ma- schinenschreiben sind, in vVer- trauensstellung. Bewerbungen mit Zeugnisabschr., Lichtbild u. 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Her- ren melden, die läng. Berufserf. besitzen oder aus der Maschinen- fort zu mieten gesucht. unter Nr. 35 161 Vs an das HB. Werksplatz mit Gleißanschluß für Betonwarenfabrik zu mieten od. Zzu kaufen gesucht. Angeb. unter den 25. Oktober 1944, 15 Uhr, Friedhof Feudenheim. Maria Geiger geb. Rihm, 67½., nach kurzer Krankheit am 21. 10. 44. Andersen⸗— Mhm.-Käfertal, Ob. Riedstr. 57. Valentin Geiger sowie alle Angehör. gen 75 Jahre Beerdigung: Mittwoch, 25. Oktober 1944, 13 Uhr, Friedhof Käfertal. 3 Friedrich volk, Kriminal-Insp. i.., 79., 8 Mon., am) 21. 10. 44, nach Jahrhundert- schwerem Leiden. Mannheim, Parkring 16. Frau Paula Keller Wwe. hätzter Kom- geb. Volk und Tochter; Fam. Fritz Volk, Schönmünzach; Fam. Karl Storiker Ger- Volk, Wolfartsweier.- Feuerbestattung: Mittwoch, 25. 10. 44, 9 Uhr. Weber, Ludwigshafen, Knollstr. 2. TIERMARK T 2 Einlegschweine gegen 1 Schlacht- schwein zu tauschen ges. Ketsch, Schwetzinger Straße 23. Junge Kuh, nahe am Ziel, u. 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Nr. 227 237 an HB Hockenheim. en der Post- 26. 10. 44, vormitt., dem Sekretariat des Ernährungsamtes, K 7 Guf 540 11, den jeweiligen Wobhnort zuständige Argünzungsstelle, sowie an alle strieunternehnmens in Südwest-Guter Wach- und Schutzhund, an sSchön. gr. Mans.-Zim. in Birkenau eh den Hal- Kl. 29), zu melden; ebenso erfolgte Ausverkäufe. Abrechnung der Fisch-Dienststellen der allgemeinen/ und Polizei.— Eltern und Bewerber deutschland werden Lagerführer Haus u. Hütte gewöhnt, für Haus geg. eine and. Wohnmösglichkeſ 1 J kachgeschäfte hat bis 28. 10. 44, vorm., zu erfolgen. Städt. Ernährungs-erhalten hei diesen Dienststellen alle weiteren Auskünfte. Das Ober- u. Unterlagerführer für sof. ges.] mit Garten sofort gesucht. Hohl- im Odenwald zu tausch. untet und Schnee kommando der Wehrmacht. S untèr Nr. 35 043 uVs an das HB. wWeg, D 6, 3,-Ruf Nr.(443 70. Nr. 272 668 an das HB weinheim. 2 und Wirtschaftsamt Mannheim. —55 —— ——— — * Des koeinen Leuinanis große Versuchung Erlebnis beim Ausbruch des Burenkrieges von Konteradmiral a. D. Titus Türk Ich war Unterleutnant zur See und der jüngste Wachhabende auf einem kleinen Kreuzer der„Schwalbe-Klasse“, Wür kamen —- es war im Beginn der neunziger Jahre- von allerhand kriegerischer Tätigkeit im Gebiete unserer damaligen deutschen Süd- See-Besitzungen, und solten nun helfen, bei den augenscheinlich bevorstehenden Aus- einandersetzungen zwischen den Buren in Transvaal und den Engländern nach dem Rechten zu sehen, damit die Wogen dieser Kämpfe nicht über unsere Grenzen nach Deutsch-Südwest und Deutsch-Ostafrika hinüber branden könnten. Zu diesem Zweck Hefen wür Kapstadt an und dockten unser schneidiges kleines Schifflein von ganzen 1150 Tonnen Größe zur gründlichen Uber- holung in der dortigen Werft ein. Düe Enbdeckung der Bodenschätze des un- geheuren südafrikanischen Gebietes an Gold umd edlen Steinen hatte einen neuen Feind auf den Plan gerufen: den Führer der damaligen Kap-Enęländer Cecil Rhodes, nach welchem später der ganze englische Anteil im Landesinnern Rhodesia“ ge- mannt wurde. Dieser Mann bewües mit der ühmi eigenen fabelhaften Energie seinem englischen Vaterlande und seiner Königin Vilktoria, daſh nunmehr die Stunde geschlagen habe, in der Großbritannien sich mehr oder wenüger ohne Schwertstreich in den Besitz eines Reiches setzen könnte, in dem das Geld, wenn nicht auf der Straße, so doch ſdirekt unter derselben lägel AIm Fluge schaffte sich England eine eigene Slidafrikanische Armee aus Freiwilligen und Zuläufern, und begann an die verschiedenen Fore zu pochen, die ihm iden Eintritt in das meue„Dorado“ gebüeterisch verschlossen: Das waren die Länder der Kapburen mit ihren Hauptstädten Johannisburg und Pretoria, sowie die rüesenhaften Reservate, die die Buren für ihre ehemaligen Gegner, die Zulus, mit ihren unermeßlichen Wildherden und der eigenen Viehzucht be- reitgestellt hatten. Beide Völker hatten sich dahin geeinigt, keine Goldgräber mit ihrem Anhang von abenteuerischen Elementen, von Juden, von Verbrechern aus aller Welt Zuchthäusern, ins Land zu lassen. Sie wollten in Ruhe ihren Kohl bauen, ihr Vieh züchten und gerne aus ihrem Ueberfluß mit dem eng- Uschen Nachbarn entsprechende Handels- verbindungen aufrechterhalten. Und da griff Cecil Rhodes ein! Die nach Nordwesten werzogenen Matabele wurden kurzerhand mit freiwilligen Berittenen, die man man- gels geeigneter militärischer Leistungen all- mählich mit Truppen aus den westafrikani- schen Kolonien auffüllen mußte, angegriffen und trotz elendiglicher englischer Nieder- lagen allmählich an der Hand der modern- sten englischen Waffen erledigt. Hier traten zum ersten Male die Lyddit- bombe müt ihrem tödlichen Qualm, das Maschinengewehr, das Dum-Dum-Ge-⸗ schoß als„Kulturbringer“ in Tätigkeit. Zugleich ließ Cecil Rhodes schnell zusam- geraffte Truppen an den Grenzen der Burenrepubliken aufmarschieren. Aber das erhoffte Zusammenströmen von Freiwilligen unterblieb- die Leute wollten Gold graben, aber sich nicht für Herrn Rhodes erschießen lassen, anstatt mühelos zu Millionären zu werden! Nunmehr setzte die englische Werbetätigkeit ein. Im englischen Klub, der uns seinerzeit freundlicherweise seine Räume zur Ver- kügung gestellt hatte, war großer Betrieb. Dort verkehrte der gesamte Stab Cecil Rhodes', u. a. seine„rechte Hand“, ein Mi- ster Lionel Philipps, mit dem ich ein wenig bekannter wurde, und der mich, den mühelos englisch Sprechenden, um so mehr in seine Umgebung heranzog, als ich ihm von unsern eigenen Erlebnissen Interessan- tes erzählen konnte, weil ich von meinem unvergehlich netten und freundlichen Kom- mandanten auf längere Zeit an Land be- urlaubt war und über viel freie Zeit ver- fügte. Lionel Philipps, der einen ganzen Rennstall sein eigen nannte, nahm mich mit auf Jagdausflüge, die uns tagelang unterwegs hielten, und auf denen man Wild und wilde Menschen kennenlernen konnte. Eines Tages fing er an, mich vorsichtig zu bearbeiten, ich sollte doch mit ihm mal zu den großen Ausbildungslagern bei Coles- berg und Philippstown(nach ihm benannt!) reiten und mir dort mit meinen militärisch geschulten Augen ein Bild ihrer Tätigkeit machen. Auch ließ er später durchblicken, er hielte mich für besonders geeignet, bei seinen Freiwilligen einzutreten, denn er habe mich als sicheren Reiter und Schützen gesehen. eine Kompanie könne er mir ohne weiteres versprechen, zugleich mit der damit zusammenhängenden Rang- erhöhung. Ich lachte nur, und machte ihn darauf aufmerksam, daß ich zunächst ak- tiver Offlzier sei und ein solcher Seiten- sprung gar nicht in Frage käme. Er wurde nun deutlicher, und wies mir nach, daß ich bei seiner Truppe, deren Kommando man-— gels berufsmähßiger Offiziere ein gewisser Dr. Jameson übernommen hätte, mindestens dasselbe Gehalt in guten englischen Gold- pfunden bekommen werde, das ich momen- tan in silbernen Markstücken erhielt, das hieß als: Das Zwanzigfache! Dunnerkiel ja! Ein kleiner Unterleutnant mit seinen 125 Mark fünfzig monatlichen Gehalts! „Und nebenbei brauchen Sie ja nur Ihren Urlaub durch hren Kommandanten ver-— längern zu lassen: Ihr Schiff, das teilweise einen neuen Bodenbelag außenbords be-— kommen muß, weil der Bohrwurm Euch in der Südsee angefressen hat, bleibt ja noch lange hier. Himmel, der Kerl wußte ja wohl alles!—Ich also zum„Alten“, der genau wußte, wie es um meinen Geldbeutel stand, und daß ich meine liebe alte Mutter unterstützte, weil ich erst vor kurzem ganz plötzlich meinen Vater verloren hatte: dem Kommandanten wollte ich mein Herz aus- schütten.„Ganz abgesehen, daß ich Sie um keinen Fall hier in der Ferne ent-— behren könnte, denn Sie wissen, wie schnell Wwir wieder auf Kriegsfuß stehen können, und Sié sind noch dazu mein Batterie- offlzier; daß zweitens ich auf eine An- frage daheim aus dem gleichen Grunde höchstens einen auf den Frack bekommen Würde; drittens, daß Ihre Frau Mutter Sie sicherlich unter keinen Umständen zwi- schen dem bewaffneten Gesindel wissen möchte, aber viertens: Türk, merken Sie denn nicht, daß dort irgendwas faul bei einer solchen Offerte sein muß? Für ein solches Gehalt würden diese Leute ja jeden englischen Gardeofflzier und noch dazu alt- gediente Afrikaner bekommen“ Bald darauf schlugen wir unsere Segel wieder unter und begannen, das Schiff all- mählich wieder einzupacken und seeklar zu machen. Das konnte natürlich von Land aus jedes Kind gewahr werden, und es dauerte auch nicht lange, bis Lionel Philipps auf der Pier erschien und mir zuwinkte; ich folgte seiner Bitte auf ein paar Minuten inmitten unseres Geschäftsbetriebs, und nun be- kannte er sozusagen Farbe, indem er mir nach kurzem Hin und Her einfach den Rat erteilte, unter diesen Umständen einfach meinem Schiff den Rücken zu drehen ange- sichts der goldenen Berge, die er mir zur „Verbesserung meiner Stellung“ zu bieten hätte! Diese echt englische Insinuation be-— antwortete ich nunmehr mit einer Deutlich- keit, daß er kurzerhand kehrt machte und mit dem üblichen Entschuldigungswort des Engländers verduftete:„Sorry Sir!“ Aus war es mit 2500 Mark Monatsgehalt, eine innere Stimme sagte mir jedoch die Be- ruhigung:„Das war also doch ein Lump ge- wesen!“— Der nächste Tag fand uns be- reits mit dem Agulhas-Strom an der West- küste Afrikas, nordwärts steuernd. Wir liefen nacheinander die Lüderitzbucht in Deutsch-Südwest, Swakopmund, Angola, den französischen Gaboon mit Libreville und Benguela an und landeten nach monatelan- »ger Kreuzfahrt im deutschen Kamerun. Hier war große Aufregung über die ge- rade eingelaufenen Telegramme: der lang erwartete Uberfall der Engländer auf die Buren habe begonnen mit dem Angriff eines Dr. Jameson und einer„Polizeitruppe“, aber die mit ihm anreitende Formation sei schon dicht über der Grenze von den sie erwarten- den Buren bei der ersten Attacke vernichtet worden. Der verantwortliche Leiter Dr. Ja- meson selber sei gefangen und als Aufrührer zum Tode verurteilt worden, während vor allem sämtliche ihren Leuten voranspren- genden Offlziere restlos als erste abgeschos- sen worden seien. Mein Kommandant ließ mich in seine Ka- jüte kommen:„Nun, mein kleiner Leutnant, wenn Sie der— ich will zugeben: sehr gro- Ben Versuchung nicht widerstanden hätten ... Wollten Sie nun jetzt, als ruhmloser Frei- schärler für fremde Leute gefallen, mre Knochen im Wüstensande bleichen lassen, oder lieber mit mir einen kleinen Versöh- nungswhisky auf Ihre baldige Besserung trinken?!“ Volk ans Gewehr! Der Führer befahl die Bildung des Deut schen Volkssturms. Waffen werden verteilt. Jeder Volkssturmmann er hält zunächst sein Gewehr. (PK.-Auf nahme:-Kriegsberichter Falkowski, Sch.,.) — Bunte Chroniłk Der Schuß in der Telefonzelle. In einem Ausflugslokal in der Nähe von Stockholm erschien mittags ein Mann und ließ sich ein Essen geben. Nach etwa einer Stunde wurde er ans Telefon gerufen. Er ging in die Tele- fonzelle und nach kaum einer Minute krachte ein Schuß in der Kabine. Man fand den Mann tot mit durchschossener Schläfe. Wer ihn angerufen hat und welche wenigen Worte ihn dazu trieben, Selbstmord zu be- gehen ist bisher nicht aufgeklärt. Der letzte Nachkomme der Zirkusdynastie Schumann, der frühere Besitzer des Magde- burger Zirkusgebäudes, Jaques Schumann, ist im Alter von 81 Jahren jetzt in Magde- burg gestorben. Eigenartigerweise wurde an dem gleichen Tage das Zirkusgebäude durch eine feindliche Fliegerbombe zerstört. Im Altersheim Biesdorf starb jetzt kurz vor seinem 104. Geburtstage der älteste Ber- liner, der frühere Schuhmachermeister An- dreas Korioth. Er war nicht nur der äl- teste Berliner, sondern auch der einzige männliche Einwohner der Reichshauptstadt, der über 100 Jahre zählte. In Limburg an der Lahn steht zur Zeit ein Kirschbaum in voller Blüte. gewöhnlich warme Herbstwetter dürfte ihn dazu verleitet haben, in diesem Jahre noch einmal sein Hochzeitskleid anzulegen. Aber der Besitzer des Baumes wird deshalb doch nicht zum zweiten Male eingeladen, von der Hochzeitstafel Früchte zu schmausen. Das un- Urkunden des Volksvertrauens in die Führung Vom 28. Oktober bis 4. November wird in Deutschland die diesjährige Sparwoche durchgeführt. Sparen spielt gerade in einem länger dauernden Krieg auf allen Gebieten eine große, oft entscheidende Rolle. Die Entwicklung der Sparkonten aber, die die Zivilbevölkerung bei den Kreditinstituten unterhält, seien es nun die öffentlichen Sparkassen oder die Genossenschaften, die Spareſbteilungen der Banken oder die Post- sparlkasse, ist darüber hinaus ein Barometer des vVertrauens und jedes Sparbuch eine Urkunde des Vertrauens zur Führung. Die deutschen Sparer haben dieses Ver- trauen in einer sehr eindrucksvollen Weise bekundet, sind doch ühre Gesamtguthaben, bei elll den genannten Sparinstituten zu- sammengenommen, von etwa 29 Milliarden im Jemre 1939 auf über 115 Milliarden Mæ. im Jahre 1944 angewachsen. Der Hauptteil davon entfällt auf die öffentlichen Spar- kassen, deren Sparbuch-Einlagen in der Vergleichszeit von rund 21 Milliarden auf über 80 Milliarden angewachsen sind. Doch ist die relative Zunahme der Sparkonten bei den anderen Sparinstituten besonden groß gewesen. Weite Volkskreise sind über- Sparer Zalhl von fast 70 Millionen Sparbuchinhabern zum Sparen beteiligtt sind, ergibt sich zwei⸗ felsfrei, daß die überwiegende Mehrheit der Kriege verdiente Geld- und es ist dank des werstärkten Arbeitseinsatzes oft mehr als je — für den Frieden zu sparen, für jene Zeit, in der man alles, was jetzt kaum oder gar nicht vorhanden sein kann, wieder zu kau- ken vermag. Bezeichnend hierfür ist vor Alllern das Anwachsen des Durchschnitts- betrages des einzelnen Sparguthabens von 500 bis 600 RM bei Kriegsausbruch auf nun 1100 bis 1200 RM. 3 ———— Erläuterungen für die 68. Zuteilungsperiode. Die Fettabschnitte auf der Grundkarte In Ergänzung zau den Mitteilungen über die Lebensmittelrationen in der 68. Zutei- lungsperiode wirſd bekanntgegeben, dahß in der 68. Zuteilungsperiode auf Abschnitt B der Grundkarte nur abgegeben werden: 250 g Rindfleisch, Kalbfleisch, Schaffleisch oder Fleischwaren aller Art. Die Abschnitte B bis F gelten ausnahmsweise während der ganzen 68. Zuteilungsperiode. Auf Abschnitt A wiürd abgegeben 200 g Schweinefleisch oder 160 g Fleischschmalz. Der Abschnitt II über 125 Gramm Butter der AZ-Karte 68 zweite Woche berechtigt nicht zum Bezuge von Butter. Auf diesen Abschnitt werden vielmehr auch nur 250 8 der vorgezeichneten Feischarten abgegeben. Vegetarier können, soweit sie regelmäßig den Fleischaustausch vornehmen, auch in der 68. Zuteilungsperiode wie bisher Ab- schnitt A der Grundkarte für Normalver- braucher und Jugendliche in Reise- und Gaststättenmarken über Butter umtauschen. Dagegen darf Abschnitt B dieser Karte für Vegetarier nach den bestehenden Vorschrif- ten nur in 125 Gramm Nährmittel, 62,5 Gramm Butter und 62,5 Graman Quark um- getauscht werden. Bei ungrader Personen- Zahl kann für eine Spitzenmenge von 62,5 Gramm Quark eine Käsemarke zu 50 Gramm gegeben werden. Abgabe von Hausschlachtungserzeugnissen genehmigungspflichtig. Die zahlreichen Um- quartierungen von Volksgenossen in Selbst- versorgerhaushalte machen erneut den Hin- weis notwendig, daß der Verkauf oder Kauf von Erzeugnissen aus Hausschlachtungen ohne Genehmigung des Ernährungsamtes (Kartenausgabestelle) verboten ist. Dem Verkauf ist der Tausch sowie das Uber- lassen der Erzeugnisse aus Hausschlach- tungen gegen eine gewerbliche oder beruf- liche nichtlandwirtschaftliche Arbeits- oder Dienstleistung gleichzusetzen. Auch die Ablösung des Schlachtlohnes durch Natural- lieferungen bei Hausschlachtungen ist gleichfalls verboten. Warnzeichen im Schneeräumdienst. Es hat sich als notwendig erwiesen, beim Schneeräumen mit schweren, maschinell angetriebenen Geräten die Verkehrsteil- nehmer durch geeignete Zeichengebung zu besonderer Vorsicht, nötigenfalls zum An- halten zu veranlassen. Der Generalinspek- tor für das deutsche Straßenwesen hat des- halb angeordnet, daß die Mitfahrer der Schneeräumgeräte mit roten Flaggen und für die Dunkelheit mit roten Laternen aus- gerũstet werden, um die Fahrer von begeg- nenden oder überholenden Fahrzeugen rechtzeitig zu warnen, falls die Verhält- nisse es erfordern. Garagen offen bei Fliegeralarm! Wie⸗ derholt sind bei feindlichen Luftangriffen in Garagen, Kraftwagen, Zubehörteile usw. nur deshalb vernichtet worden, weil die Löschkräfte keinen ungehinderten Zutritt Zzu diesen Räumen hatten. Daher muß die bolizeiliche Vorschrift, Garagen und Fahr- zeughallen bei Fliegeralarm zu öffnen und während der Dauer des Alarms offenzuhal- ten, beachtet werden. Längeres Offenhalten ist auch bei Bränden in der Umgebung geboten. Kraftfahrzeuganhänger mit anderer Nummer erlaubt minister, im Einvernehmen mit Reichsführer/ und Chef der deutschen Po- lizei, damit einverstanden erklärt, daß bis auf weiteres, längstens für die Dauer des 4 leber i5 Marüen Mart in den Sparbuchern haupt erst im Kriege neu in die Reihen der eingetreten; viele Volksgenossen unterhalten gleichzeiſig mehrere Sparkon⸗ ten, so daß müttlerweile die bemerkenswerte erreicht worden ist. Hieraus und aus der weiteren Datsache, daß allle sozialen Schich-⸗ ten gleichermaßen am verstärkten Zustrom Bevölkerung auch auf diesem Gebiete der Parole der Führung gefolgt ist, das im Zur vollen Ausnutzung aller Transport- 1 möglichkeiten hat sich der Reichsverkehrs- dem Krieges, von den Vorschriften über amt⸗ liche Kennzeichen an Motorfahrzeugen ab- gewichen wird. Es wird dadurch ermög- lieht, daß mitgeführt werden dürfen, die mit einem anderen amtlichen Kennzeichen als das bei den von den Fahrbereit- schaftsleitern eingesetzten Fahrzeugen in unumgänglich notwendigen Fällen hinter dem Kraftfahrzeug auch solche Anhänger ziehende Fahrzeug ausgerüstet sinc. Der Fahrer hat in derartigen Fällen eine von Fahrbereitschaftsleiter auszufertigende dem- entsprechende Bescheinigung mitzuführen, die auf Verlangen den Polizeikontrollen vorzuzeigen ist. Lehr- und Arbeitsverträge ohne Vor- mundschaftsrichter Eine nicht unerhebliche Belastung der Vormundschaftsgerichte hat bisher die im Bürgerlichen Gesetzbuch vorgeschriebene vormundschaftsgerichtliche hältnisses gerichtet sind, mit sich gebracht. Diese mit Wirkung des Vormundschaftsge- mund abgeschlossenen Lehr- oder Arbeits- verträge erscheint mit Rücksicht auf die terliegen, und auf die kriegsmäßig gebotene Entlastung der Vormundschaftsgerichte ent- behrlich. Der Reichsminister der Justiz hat angeordnet. ——— den Stand der Rüben ist auch in diesem Jahre mit einer Zuckerrübenernte zu rech- nen, die etwa der des Voriahres entspre- chen dürfte. nen Untersuchungsergebnisse wiesen einen der Jahre 1941 und 1942 liegt. front und Rùstung breuchen dein Alt. popierl Eine Zige- rettenschochtel er- gibt 1 leucht- potrone, 1 Karton gleich Groneten- hülle. Denk' daran — handle danach! bdf fklenskoMMissAß foß ATTMATERTATVERWERTUVO Woran erkennt man Dich? von Franek Drei Dinge waren es vor allen anderen, die das Leben und Tun des Großherzogs Friedrich Franz des Zweiten von Mecklen- burg ausfüllten. Einmal: unablässige Kämpfe mit den Adeligen des Landes zur Beseitigung der überalterten ständischen Verfassung; Kämpfe, die ihm Niederlage auf Niederlage einbrachten und damit endeten, daß nach dem ersten Paragraphen der Ver- fassung Fritz Reuters, alles beim Alten blieb. Zweitens: tätige Teilnahme im Nor- den, Süden und Westen, an den Kriegen um die Aufrichtung des deutschen Reiches, wobei er sich als Heerführer auf Frank- reichs Boden, insbesondere bei Orleans und Beaugency, so bewährte, daß ihm das Groß- kreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und seine Ernennung zum Generalfeldmarschall angeschlossen wurde. Drittens:, unermüd- liche Bekämpfung von Not und Elend, Ar- mut und Krankheit, die seine Untertanen wohl noch mehr plagten, als es allgemein in damaliger Zeit der Fall war. Zu den Lieblingsschöpfungen Friedrich Franz des Zweiten auf dem Gebiete der Fürsorge gehörte die Landesblindenanstalt, welche während der Jahre 1855 bis 1864 zu »Neukloster in dem Stil amtsüblicher Regie- rungsbaumeister backsteingotik erbaut wurde. Jahr für Jahr besuchte der Groß- herzog diese Stiftung und ließ es sich nicht nehmen, durch eigenen Augenschein fest- zustellen, auf welcher Höhe Wohlbefinden und Ausbildung der schwer vom Schicksal getroffenen Insassen standen. Die großherzoglichen Besuche der Neu- klosterschen Blindenanstalt verliefen stets zu allgemeiner Zufriedenheit. Denn ihr Di- rektor war ein ungemein tüchtiger Mann; und zwar sowohl nach Seite der Leistung wie nach Seite der Geltung. Er ließ es sich dann auch nicht nehmen, wenn wieder ein- mal der Besuch des Landesfirsten ange- sagt wurde, Proben des ordnungsgemäßen Empfanges Sr. Königlichen Hoheit mit den ihm unterstellten Blinden abzuhalten. Die Wuhten von den früheren Fällen her genau, was sie zu tun, zu sagen hatten; und weil in dem Laufe eines Jahres nur zwei oder drei Zöglinge hinzukamen, in einigen Fäl- len sogar niemand, so waren ihrer Meinung nach die jedesmaligen Proben nicht nötig. Der Direktor aber war gegenteiliger An- sicht. Wer bürgte ihm dafür, daß nicht Ei- niges von dem wohlbedachten Empfangs- zeremoniell in Vergessenheit geraten war. Wer übernahm die Verantwortung, daß kein Wort gesagt, keine Tat getan wurde, die das Mißfallen oder gar den des Allerhöchsten Herrn erregten? Den Höhepunkt der letzten Probe, der Ge- neralprobe sozusagen, bildete jedesmal das Ueben des Hurrarufens. War mit Hilfe der Vorsteher die Aufstellung der blinden Zög- linge wieder einmal zu voller Zufriedenheit des Herrn Direktors gelungen, dann schwang dieser sich auf sein Rad und sauste ostwärts davon. Manchmal sehr bald- manchmal erst nach geraumer Weile, zu- Weilen möglichst langsam- zuweilen mit höchster Geschwindigkeit, kehrte der Da- vongeradelte, durch die Anstaltsmauer selbst den Sehenden verdeckt, als Großher- 20g zurück. Nun galt es, im rechten Augen- blick mit dem Hurrarufen einzusetzen und dieses ununterbrochen zu steigern, bis einst- weilen der radelnde, späterhin der im Wa- gen sitzende Großherzog bei dem Portal des Anstaltgebäudes eingetroffen war. Es erwies sich, obwohl die Zöglinge sein Kommen nicht sehen konnten, jedesmal wieder als unnötig, daß der Direktor-Groß- herzog sich bei seinem Zurückradeln durch Zuruf oder Klingeln ankündigte; auch hat- ten die Lehrer keine Veranlassung, den Wartenden durch ein geflüstertes„Jetzt!“ nen an das Stichwort zum Hurrarufen zu geben. Das geschärfte Gehör der Blinden unter- schied an dem Knirschen des Rades nicht nur Davonfahren und Zurückfahren, Lang- samkeit und Schnelligkeit der Annäherung, sondern es wußte auch die Entfernung des Umgekehrten und damit den richtigen Ein- satz der Huldigung genau zu bemessen. In- folgedessen brauchte dieser Teil dęs Groß- herzogbesuches nur zwei bis drei Mal ge- probt zu werden. Sobald das Hurrarufen den uneinge- schränkten Beifall des Direktors gefunden hatte, mußten sich die Blinden zu ihren täglichen Aufenthaltsräumen begeben: die Kinder in die Schulklassen, die Erwachse- ihre Arbeitsstätten, vorweg zu Zweien die weiblichen Insassen der Anstalt, dann mit gebotenem Abstand die männ- lichen Insassen; jedesmal, vom Tor aus einschwenkend, an der Spitze des Zuges die Kleinsten der Kleinen. Wenn schließlich aber doch die Blinden säuberlich verschwunden waren und er je⸗ den von ihnen an dem vorbestimmten Platz Wwußte, nahm der Direktor seine Rolle als Großherzog wieder auf. Er ging zu der Sei- lerbahn. Er besuchte die Korbflechterei. Er verweilte bei den Mattenmachern. Er schritt an den Besenbindern und Bürsten- bastlern, an den Webern und Weberinnen nicht vorüber. Er trat in die Schulklassen ein. Ueberall stellte der probeweise Lan- desfürst die gleichen Fragen, wie der wirk- liche Landesfürst sie erfahrungsgemäß all- jährlich zu tun pflegte. Dann achtete er streng darauf, daß die Antworten kurz und klar, laut und deutlich gegeben wurden. Vor allem aber mußte der schmalsten Wort- kette als kostbarer Anhänger das„König- liche Hoheit“ hinzugefügt werden. Es blinkte und blitzte denn auch bei den Be- suchsproben immer wieder auf:„Königliche Hoheit- Königliche Hoheit. Und noch wenn der Direktor längst gegangen war, warfen die erwachsenen Zöglinge einander das„Jawohl, Königliche Hoheit!“—- manch- mal nicht eben sanft- an die Köpfe. Zum Beschluß der Generalprobe hatten sich sämtliche Bewohner der Blindenanstalt in der räumigen Aula zu versammeln. Ge⸗- dichte wurden hergesagt, Lieder gesungen, Instrumente gespielt. Infolge der sorgsamen Proben durch den Leiter der Anstalt verlief, wie bereits ge- sagt, der Besuch des Großherzogs Friedrich Franz bei„seinen“ Blinden Jahr für Jahr zu allseitiger Zufriedenheit. klappen. Und es klappte. In einem Jahr allerdings warf ein kleiner Knabe durch Wort und Tat zum Beschluß alles über den Haufen, brachte den Herrn Direktor zu schlimmster Verzweiflung und bereitete dem Großherzog ein unvergeß- liches Erlebnis. Wieder einmal war der Besuch Friedrich Franz des Zweiten in der Blindenanstalt, dank der umsichtigen Proben des Direktors, wie am Schnürchen verlaufen. Das Hurra hatte bei der Ankunft des Großherzogs rechtzeitig eingesetzt, war befehlsgemäß ge⸗ steigert und im rechten Augenblick abge- brochen worden. Die Zöglinge hatten, wäh- rend der Direktor in seinem Amtszimmer Vortrag hielt und der Landesherr wieder- holt nach draußen blickte, einen tadellosen Einmarsch vollführt. Bei dem Rundgang des hohen Besuchers durch die Werkstät- ten und Arbeitsräume befand sich jeder tä- tig an seinem Platz. Alle Antworten der Er- wachsenen auf die leutseligen Fragen des Fürsten wurden klar und knapp, laut und eindeutig gegeben. Das„Königliche Hoheit“ schwirrte in den Räumen umher. Nur noch die Abschlußfeier in der Anstaltsaula fehlte. Der Herr Direktor atmete auf: Ueberstan- den! Veberstanden! Was konnte nun noch Schlimmes geschehen? Selbst wenn eines der Kinder bei dem Gedichtaufsagen stek- kenbleiben sollte, dann pflegte dies nur ein gnädiges Belächeln oder, falls Allerhöchst- selbst die Dichtung kannte, ein gütiges Ein- Es hatte zu helfen des Großherzogs zur Folge zu haben. Geglückt! Ein erneutes Anerkennungs- schreiben war sicher. Wenn nicht mehr! Als Friedrich Franz II. den in der Aula versammelten Blinden gegenübertrat, ließ er seine Blicke langsam von dem einen zum andern gehen. Die Blinden, obwohl ihre Au- gen geschlosesn waren oder blicklos ins Leere starrten, fühlten, daß sie, einer um den andern, von ihrem geliebten Landes- fürsten prüfend, ermunternd, mahnend, trö- stend angesehen wurden. Schließlich kam der Blick des Großher- 20gSs Zzu einem Neuling, dem Einzigen dieses Mal in der beträchtlichen Schar. Das war ein sechsjähriger Knabe aus der Elbniederung bei Dömitz, ein aufgewecktes blondharaiges Bürschlein, der Sohn eines Bauern, welcher unter den Augen Fried- rich Franz II. in Frankreich gekämpft hatte, von diesem eigenhändig mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde und sich, trotz des Weinens und Widerspruchs der Mutter, schweren Herzens entschlossen hatte, sei- nen blinden Aeltesten, damit er soviel, wie bei seinem Zustand möglich, lerne, in die Anstalt nach Neukloster zu schicken. Der Großherzog ging zu dem neueingetre- tenen Jungen, legte die Hand auf seine Schulter und sagte freundlich:„Wir beide kennen uns noch nicht.“ „Nein“, antwortete der Knabe, kurz und klar, wie ihm geboten war. Aber ohne das unumgängliche„Königliche Hoheit!“ Der Kopf des Direktor lief an gleich dem Kamm eines Puters, der den ersten ärger- lichen Jungenpfiff hörte. Er hatte ursprüng- lich den vor kurzem aufgenommenen Sechs- jährigen vor dem Landesfürsten verstecken wollen, dann jedoch seinen Sinn geändert, weil er wußte, daß dieser Kinder besonders liebte. Ohrfeigen hätte er sich mögen, daß er nicht bei seinem ursprünglichen Ent- schluß geblieben war. Fortsetzung folgt.) daher den Wegfall dieser Genehmigungen Zuckergehalt auf, der erheblich über dem Genehmigung kür Lehrverträge und für Verträge, die auf Eingehung eines Dienst- oder Arbeitsver-⸗ richts bei der Prüfung der von einem vor- Uberwachung, der solche Verträge sonst un- 4 4 Befriedigende Zuckerrübenernte. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten über Die bisher bekanntgeworde- * — schen Orahtbericl Das Haupt am Mittwoch der 2. britiscl sich in der togenbosc nach wie vo Antwerpen 2 Wasserwege f richtet, die ur fenden Soldat stand gestoß. sich rings un lich an den An den übris Veränderunge Die er Wiede: Aus dem Das Oberk. bekannt: An der S8 Antwerpen u bosch nahmer Wucht zu. Di unterstützung kanadischen wannen erst n sie hohe Ver den. Der vo wurde vereite An der ges holland- und es nur zu örtli Im Quellg. Westvoge: den in einiger kampffeld eir bänden erbitt De Festung Mündung unt Streifzüge in Das--8 don geht we. Im etrus! ten unsere 1 Vergat Loiand. Noro die Amerikai Erd- und Luf örtlichen Einl liche Angriffs der Adria ka Kampfhandlu Vom Bal einer kleinere bestehenden schen Nord Kämpfe im 1 gemeldet. Zwischen D rische Angrif der unteren wird weiter 1 Im Kampf unsere Panze. terstũützung d von ihren rü geschnittenen division und brigade. Südlich Gr wie in den( fache Angriff. Zwischen V unsere Trupp wisten ab, die Am Nare mit den aus den feindlich. melfeuer ein Schlachtfliege stützten Grol Kämpfen auf Panzertruppei reichen Stell. Panzer wurde Die Wütende (Von unse Am Rhein- tag wieder e fingerwald, weil er in se Finger erinne worden. Sei Verbände der grifk begann bis zum Mitt) um das Kleii Embermenil Parroy, die k Abwehrschla. Marne-Kanal dieses Wälde kreuzung, je rungen. Der Plan hinauszugehe