* DONNERSTAG, 26. oKroßgEn 1944 /14./ 15 5. JAHRGANGVNVUMMEI 280 EINZELVEBKAUVTSFPBEIS 10 BI. HasckNRxIBANN Amrmampemnsffung AUrT KnIEZGSDPAUER MIT DEM„HB“ Z USAMMENGELEGI arren von über 20 Rul rillos von über 10 erseetabak zu dek- à nicht in mehr als er beringt werden. ettoversandgewicht dürfen nicht mehr November dürfen stumpen nur noch slagen 6, 10, 15, 20 uschlag hergestellt Vorhandene Be- zum 31. Dezember reisklassen bande- Tee Verlag: Hakenkreuzbanner verlag und Druckerei GmpH., Mannheim, R 3, 14. Anzeigen und Vertrieb: Mann- heim, R 1.-6. Fernsprech-Sammelnr 34 165 Verlagsdirektor: Dr. Walter Mehls(z. Z. 1. Felde), Stellv.: Emil Laub. Erscheinungsweise sechsmal wöchentlich Druck Mannheimer Grosdruckerei Gmphl. Bezugspreis: Durch Träger frei Haus 2,— RM, durch die Post 1,70 RM zuzüglich Zestellgeld. Z. Z. lat Anzelgenpreisliste Nr. 14 gültig. KHauptschriftleiter: Fritz Kaiser Stellvertr.: Dr. Alois Winbauer Berliner Schriftleitung Sw6s: Charlottenstraße 32. STADBTGEBIEI MANNHEIII Uung und Verwen- derung der Kisten n und ähnlichen Rücksicht auf die dolgende Packungs- idt werden in der 100 Stück, in der kalls für 100 Stück, pf. für 50 bis 100 zu 20 Rpf. für 50 e zu 30 Rpf. für 25 en ist die bisherige erumhüllung zuge- gpackungen dürfen chuntergruppe Zi- oduktionsausschuſ rüfungskommission gebildet, der jeder 1 ing Proben seiner ckungen unberech- ellen hat. ——— zsen ihre An⸗ eben tion der NsDAE die auf Grund der ng in Frankreich diet des Großdeut- ren mußten, haben und Ausstellung yeises beim Rück⸗ ung der Auslands- P Berlin-Wilmers- e-3. zu melden, Uteilen. h bei den für den indigen Zweigstel- ates der Auslands- erfolgen. Diese g, Gärbergasse 6; Gerallee: Hamburg, Walfischgasse 8. die Fünfte Reichs- Die Abgabe der on der Verkaufs derkarte unter An- und unter Anbrin⸗ ls zu vermer 1g auf Bezugsab- chskleiderkarte ah⸗ Vermerk auf der zas Kleidungsstück ler Fünften Reichs- so ist nach der rgeschriebene Ver- Reichskleiderkarte —— i dem Gebiete d nach einheitlichen chten, eine Leit- g und Typungf riden. Der Präsident ausschusses berief den 1. Kuvator der ppe Chemie- un Deutscher Chemi, tter. ber zu Hause. wer lästig empfunden im Friseur endlichf och rasiert werden erauf würde jeden- nen Entlastung des lch zur Verkür en Kunden beitra- ir Kriessdauer nurf n. Umgestaltung des auch für nn trugen. Allerlei„ rnverein. die Ham- 1 1816, geht in sei- „Turnanstalt“ zu- vate„Sportschule- dungen gab es hier n. Exerzieren und Uung. Für diesen tlich 3 Thaler und . Die Besucher die- lann die Gründungf Turnvereins in die Meisterschaftsbe- Rudern und imf 1884 hat es dannf deutsche Meister- geben. die damalsf ausgefahren wurde flel in der Heimatf hrer des Frankfur- n. Karl Schäfenf n Sport auch alsf ortschriftleiter und ler Leibesertüchti- t in Büdingen her- en kann in diesem Rudergesellschaftſ n. Aus ihr gingen rhein-mainischenf ler Berliner Arturf 60. Geburtstag. Er ameisterschaft derf ein Jahr später in leister werden. sbäter tödlich ver⸗ r Werner Krüger Krieges! tergeht und eine gefallen ist. Stockholm, 26. Oktober. Mit mehr als 48stündiger Verspätung sind aus dem Hauptquartier des USA-Flotten- kommandos Pazifik in Pearl Harbour die ersten Meldungen über die große See⸗ schlacht bei den Philippinen eingetroffen, die übereinstimmend als die größte See- schlacht des Jahres, ja sogar des gesamten Krieges, in Ostasien bezeichnet wird. Die amerikanischen Berichte enthalten keinerlei genauere Angaben über die ame- rikanischen Flottenverluste, mit einer klei- nen Ausnahme, des Eingeständnisses näm- lich, daß der 10 000 Tonnen große Flug- Zz Eeugträger„Princeton“ am Montag- nachmittag bei einem Angriff japanischer Flugzeuge so schwer getroffen wurde, daß die Munitionskammern explodierten und das Schiff sank. Die erste Phase der großen Seeschlacht ist nach der Darstellung des USA-Flotten- kommandos in Pearl Earbour ungefähr wie folgt verlaufen: Am Montagfrüh stießen amerikanische Luftstreitkräfte auf einen japanischen Flottenverband, bestehend aus drei bis vier Schlachtschiffen, zehn Kreu- zern und 13 Zerstörern, und zwar südlich von Minadore, in den philippinischen Ge- Wässern. Der Verband bewegte sich wit östlichem Kurs durch das Sibyu-Meer. Spä-⸗ ter wurde ein zweiter japanischer Flotten- verband von zwei Schlachtschiffen, einem Kreuzer und vier Zerstörern südwestlich der Negros-Inseln in der Sulu-See gesich- tet. Ein drittes japanisches Geschwader, dessen Stärke nicht angegeben wurde, konnte südöstlich von Formosa festgestellt werden. Dieser Verband kam aus der Rich- tung der japanischen Heimatgewässer. Es sind bisher keinerlei USA-Angaben über die in den Kümpfen verwickelten Laf H13 705 Kampf mit znemndee Hektiekelt ntscheidung noch nicht In ganz Amerika wartet man mit aller- größter Spannung auf nähere Nachrichten, ist doch von den Marinemitarbeitern der USA-Presse einheitlich erklärt worden, daß die augenblickliche große Seeschlacht ent- scheidend für die weitere Entwicklung des gesamten Krieges in Ostasien sein kann.“ Die amerikanischen und englischen Blät- ter unterstreichen übereinstimmend den angeblich entscheidenden Charakter der Schlacht. Die Londoner Morgenblätter, vom Donnerstag suchen zwar die japanischen Erfolgsmeldungen z2zlu bagatellisieren, miüs- sen aber zugeben, daß die amerikanischen amtlichen Berichte aus dem Hauptquartier von Admiral Nimitz über die von den Amerikanern erzielten Versenkungsziffern sehr karg sind. So erklärt beispielsweise der britische Rundfunkkommentator Patrik Laey, nach der Versenkung eines japani- schen Flugzeugträgers und mehrerer klei- ner Kriegsschiffe könne man bisher nichnt von einem vernichtenden Schlag sprechen. Für die amerikanische Flottenleitung kom- me es im Augenblick darauf an, eine mög- lichst große Zahl japanischer Schiffe zu versenken und zu beschädigen, damit diese in einem späteren Stadium des Krieges nicht mehr eingesetzt werden könnten; dies sei aber bisher noch nicht gelungen. Man beklagt sich auch teilweise darüber, daß noch keinerlei ausführliche Einzelheiten über die Kämpfe vorliegen und daß infolge- dessen die britische Offentlichkeit noch kein klares Bild von den Vorgängen rings um die Philippinen erhalten habe. Allgemein aber wierden Größe und Umfang der Schlacht un- terstrichen. In einem Londoner Uberseebericht wird „erklärt, hier handele es sich heute nicht Abwehrfeuer liegen. mehr um ein bloßes Seegefecht, wie es deren im Pazifik schon mehrere gegeben habe, sondern um eine erbitterte Schlacht, die sich auf ein Gebiet von rund 2000 km hinzieht. Stärkste Kräfte der beiderseitigen Flotten- und Luftwaffeneinheiten ständen einander gegenüber. Nach weiteren amerikanischen Berichten ist sich der amerikanische Oberkommandie- rende Admiral King noch nicht völlig klar über die strategischen Ziele der Japaner. In einem Reuterbericht aus Washington wird erklärt, ein Großteil der japanischen Flotte nehme an den jetzigen Kümpfen teil. * Die entscheidende Schlacht des Pazifik- Feit drei Iagen ringen die Flotten lapans und der USA bei den Philippinen um die Entscheidung Eine japanische Bilanz Tokio, 26. Okt. Die bisherigen Ergebnisse der japanischen Flotte gesen die amerikanische Invasions- armee im Golf von Leyte sind nach einer Be- kanntmachunę des Kaiserlichen Hauptquar- tiers vom Donnerstag folgende: Versenkt: Zwei Kreuzer, ein Zerstörer, fünf Transporter. Beschädigt: drei Schlachtschiffe, drei Kreuzer, drei Zerstörer, zwei Flugzeugträger, 17 Transportschiffe. Die japanischen Verluste werden vom Hauptquartier mit einem gesunkenen Schlachtschiff und einem beschädigten Schlachtschiff angegeben. Wir halten uns an sie Mannheim, 26. Oktober. Der Krieg ist nicht nur an die Grenzen des Reiches, er ist, wir alle haben es im Gefühl, auch an seine eigenen Grenzen herangerückt. Er treibt der Entscheidung entgegen. Alle Kräfte in weitestem Sinne hat er an sich herangezogen, in seine Schlachten eingereiht und ausgeschöpft. Und wie jedes gewaltige Naturereignis verebbt, wenn die Kräfte, die es ausgelöst haben, erschöpft sind, so treibt auch der Krieg heute, allerdings in fürchterlichen Wirbeln, jener geschichtlichen Stromschnelle zu, hinter der die wilden Wasser, müde von ihrem rasenden und zerstörenden Lauf, sich wieder einmal beruhigen werden. Die Frage ist nur: wie soll das Ende sein? Wer wird an den neuen Ufern seine Fahne aufpflanzen? Uber Wessen Grab soll sie wehen? 3 Wir wissen, wie unsere Feinde sich das Ende des Krieges denken. Stalin, Churchill und Roosevelt, die offlziellsten der offlziel- len Sprecher im Lager unserere Feinde, ha- krxolgreiche deutsche Angrifksaktion in den Vogesen Der Hafen von Antwerpen nach wie vor gesperrt/ Volkssturmbatai llone schlagen sich erfolgreich in Ostpreußen/ Ausgedehnte Terrorangriffe auf west- und nordwestdeutsches Gebiet Aus dem Führerhauptquartier, 26. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht bekannt: In wWe estholland verwehrten unsere Stützpunkte beiderseits und östlich der Westerschelde dem Feind weiterhin den er- strebten Zugang zum Hafen von Antwerpen. Starke kanadische Angriffe gegen die Land- verbindung zur Insel Südbeveland blieben nach geringfügigem Einbruch in unserem Gegen eine örtliche Landung im Südteil der Insel sind Gegen- maßnahmen im Gange. Konzentrische Angriffe von Süden und Osten gegen den Raum Tilburs—s Hertosen- bosch wurden unter Abschuß re Seee Pa Unsere Angrifle im mpfraum von Bruyeres gewannen gegen heftigen feindlichen Widerstand mehrere Kilometer nach Westen Boden. Der wichtige Cot du Menil, südlich Cornimont, ist nach schwe⸗ ren Kämpfen wieder in unserer Hand. Die Besatzung von St. Nazaire hob eine feindliche Beobachtungsstelle aus. London lag wieder unter dem Feuer unserer vVI. Die Kampftätigkeit in Mittelitalien beschränkte sich gestern auf einzelne feindliche Angriffe westlich und südwestlich Imola, die zum Teil unter hohen Verlusten für den Gegner scheiterten. In den Gebirsstälern des mittleren Balkan haben sich schwere Kämpfe ent- wickelt. Bulgarische Vorstöße im Raum öst- lich Skolpie wurden ebenso abgewiesen wie heftige Angriffe der Bolschewisten bei Kra- jewo und im westlichen Morawa-Tal In Südungarn führten deutsche und ungarische Truppen erfolgreiche Vorstöſße und wiesen Uebersetzversuche des Feindes über die untere Theiß ab. Im Kampfraum Debrecen dauern die harten Kämpfe an. Unsere Grenadiere wehrten erneute starke Angriffe der Bolschewisten in den Ostbeskiden unter Abschuß von zwölt Ein — in heftigen Eampfen. Eigene Panzerverbände vereitelten durch Gegenangriffe in der Schlacht im ost- preufischen Grenzgebiet erneute Durch- bruchsversuche frischer sowietischer Kräfte südöstlich Gumbinnen. In den Kämpfen der letzten vier Tage ver- loren die Bolschewisten hier 295 Panzer und 102 Geschütze aller Art. Volkssturm- bataillone kämpften tapfer Seite an Seite mit unseren Divisionen zum Schutze ihrer Heimat. In anderen Abschnitten dieses Kampfraumes wurden in schwerem Ringen starke feindliche Angriffe abgewehrt oder 200000 Mann kämpfen gegen V1 Ebenso vergebliche wie verzwe ifelte englische Abwehrversuche Grahtbericht unseres Korrespondenten) Sch. Lissabon, 26. Okt. Die englische Oeffentlichkeit reagiert im- mer nervöser gegen die fortgesetzte Be- schießung durch V I1, mit der niemand ge- rechnet hatte. Auch in der Nacht zum Donnerstag dauerte diese Beschießung an Der Oberbefehlshaber des Heimatflakkom- mandos General Sir Frederik Pile erklärte gestern, man dürfe die Bemühungen der Behörden, ein Gegenmittel gegen V I zu schaffen, nicht unterschätzen. England habe bisher 2,/ Millionen Pfund ausgegeben, um eine Truppe gegen V1 auf- Zustellen und die fliegenden Bomben wirk- sam zu bekämpfen. Zur Abwehr dieser Bomben sei zur Zeit eine 200 000 Mann starke Armee eingesetzt. Trotzdem aber dauern die Zerstörungen an. General Pile gab der Hoffnung Aus- druck, es werde den britischen Wissen- schaftlern in Zukunft doch noch gelingen, ein Gegenmittel gegen V I1 zu schaffen. Auf jeden Fall mehren sich im Lande die Erklärungen prominenter Männer, die vor der Erwartung eines raschen Kriegsendes warnen. Auch der Generalsekretär des briti- schen Gewerkschaftskongresses, Sir Walter Citrine, sprach sich gestern in London zu dieser Frage aus. Er erklärte offen, er habe noch vor wenigen Wochen geglaubt, der Krieg in Europa stände praktisch vor seinem Ende. In diesem Glauben sei er enttäuscht worden. Er müsse jetzt zugeben, daß sich der Krieg auf dem europäischen Kontinent noch lange hinziehen werde. Der Mitternachtsbericht aus dem Haupt- duartier Eisenhowers meldet wie— derum keine wesentliche Anderung der Lage an der Westfront und beschäftigt sich fast ausschließlich mit den schweren Kämpfen nördlich Antwerpen an der Scheldemün-— dung, wo die Kanadier vor allem in den Wälden rings um Roosendaal und die Briten an den Kanalausgängen bei Hertogenboscn schwere Verluste gehabt hätten. —— L.I— en 35 Sie hatten auf ein Weihnachten im Frieden gehofft— und nun wird es trostloser als je zuvor Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 26. Oktober. Der London-Korrespondent der„Göte- borger Handelszeitung“ stellt in einem neuen Bericht aus der britischen Haupi- stadt fest, daß die Mißstimmung in Eng- land über die Verlängerung des Krieges in letzter Zeit sehr zugenommen habe. In einem Teil der Presse würden die Gründe der Mißstimmung ausfihrlich er- örtert. Man führe die Schuld darauf zu- rück, daß die Engländer auf einen sechsten Kriegswinter psychologisch nicht vorberei- tet seien. Die falschen Propheten(Churchill hat im Juni und Montgamery im Juli das Kriegsende für den Herbst 1944 mit aller Bestimmtheit in Aussicht gestellt) nätten bei allen Engländern die angenehme Hoff- nung genöhrt, daß das Licht vor Weihnach- ten wiederkehren würde und daß die knap- pen Lebensmittelrationen reichlicher wer⸗ den würden. Jetzt aber müssen sie sich auf eine sechste Kriegsweihnachten ohne Licht bei noch weniger Heizmaterial und noch bhe- scheideneren Rationen als im vorigen Jahr gefaßt machen. Die Engländer erwarte im wahrsten Sinne des Wortes ein düsteres und kaltes Weihnachtsfest. Die britische Kriegsmüdigkeit hat zur Erhöhung der allgemeinen Reizbarkeit bei- getragen, stellt der schwedische Korrespon- dent weiter fest. Diese Reizbarkeit habe sich nicht nur gegen Deutschland gerichtet, was selbstverständlich wäre, sie richte sich darüber hinaus gegen alle von den Alliier- ten besetzten Länder. Der schwedische Journalist erblickt die Ursache für diese Er- scheinung in der falsch organisierten und tendenziösen Berichterstattung aus den be- setzten Ländern. Man müsse sich fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, alle Nach- richten aus Frankreich und Belgien zu sperren. 4* Dieser Stimmungsbericht ist in mehr als einer Hinsicht interessant. Er bestätigt, daß in Grohbritannien vielleicht 3 die militärischen Voraussetzungen für die Weiterführung des Krieges vorhanden sind, nicht aber die psychologischen. Seit drei Jahren ist den Briten immer wieder ein naher Kriegs- schluß versprochen worden, erst für 1942, dann nach dem berühmten Churchillwort ‚wenn die Blätter fallen. letzt für den Herbst 1944. Immer wieder ist es der britischen Propaganda gelungen, das Stimmungstief, das nach der Zerstörung dieser Hoffnungen eintrat, zu überwinden. Wird die britische Propaganda auch diesmal wieder das gleiche Kunststück vollbringen können? Oder deutet die allgemeine Irritation, die sogar in Gehässigkeit gegen die von den Alliierten kon- trolliertenVölker umschlägt, nicht vielmehr darauf hin, daß die Briten nunmehr endgültig am Ende ihrer Nervenkraft angelangt sind? Aus der Erfahrung wissen wir, was daraus zu folgen pflegt. Die kommunistische Saat hat bisher in Großbritannien nicht den gleichen günstigen Nährboden gehabt wie in den konti- nentalen Ländern. Das besagt nicht, daß sie nach dem Kriege um so üppiger aufgehen kann. Nachschubmaterial .. für den Herbst 1943 und zu- zum Stehen gebracht. Nach erbittertem, den ganzen Tag anhaltenden Häuserkampf konn- ten die Bolschewisten gegen Abend in Ebenrode eindringen. In Kurland scheiterten liche Angriffe der Sowjets. Auf der Halbinsel Sworbe wurden bei der Abwehr feindlicher Angriffe elf Pan- zer der Bolschewisten abgeschossen. Eigene-Boote versenkten im Finnischen Meerbusen sechs mit Munition und anderem voll beladene Traus- portfahrzeuge und vier zu ihrer Sicherung eingesetzte Bewacher der Bolschewisten. Zinzelne ört- In norwezischen Gewüssern wurden durch fen bei dichter Wolkendecke Bomben auf Hamburz, Essen, Neumünster, Münster, Hamm uncd griffen weitere Orte in Rheinland-Westfalen sowie Südost- deutschland an. Zwölf Flugzeuge, darunter elf viermotorige Bomber, wurden abge⸗ schossen. Aachen unter USAVerwaltung Berlin, 26. Okt. Aachen, das die anglo-amerikanischen Truppen nach schweren blutigen Kämpfen gegen den zähen Widerstand der Verteidi- ger besetzt haben, hat die Militärver- Wwaltung Eisenhowers sofort ihre Tätigkeit aufgenommen. Wie der Stock- holmer Korrespondent der„New Vork Times“ berichtet, sind die öffentliche Ver- waltung, Telefon und Telegraph unter schärfste Kontrolle gestellt worden. Der Bevölkerung wurde mitgeteilt, daß sie nicht auf Lieferung von Lebens- mitteln rechnen dürfe. Sie habe sich vielmehr selbst zu ernähren. Weder von den USA noch von anderen Ländern wür⸗ den Lebensmittel herangeschafft werden. Zweifel an der Sowietoffensive (Von unserer Berliner Schriftleitung) Berlin, 26. Oktober. „Manchester Guardian“ warnt erneut vor einer Unterschätzung der Deutschen auch im Osten. Die sowietischen Erfolge dürften keineswegs verkleinert werden, nur sei man im Osten dem eigentlichen Kriegsziel nicht viel näher gekommen, nämlich Deutschland sturmreif zum letzten Angriff zu machen. Bis dahin könne noch viel Zeit vergehen und inzwischen, müsse man im Osten ebenso wie im Westen zuschen, wie die Deutschen durch ihren Volkssturm und andere totale Kriegsmaßnahmen die Zahl ihrer Kämpfer und ihrer Kriegsmaschinen ins Uferlose ver- mehrten. In waldumrahmten Seen verläuft in Ostpreu- Ben unsere HK“L. gut ausgebauten Stellungen zwischen ben es uns in ihren Teheraner Beschlüssen deutlich verraten. Die Vansittards und die Kaufmanns verschiedener Prägung haben es uns mit sadistischem Vergnügen aus- gemalt. Herr Eisenhower, der beauftragte Vollzugsbeamte dieser inbrünstigen Hasser, hat es auf dem kleinen Winkel deutschen Bodens, den ihm das Kriegsglück bisher zu erobern erlaubte., damit wir alle sähen, wie es uns unter seinem Siege erginge, in seinen Ordonnanzen bestätigt. Deutsch- land soll vernichtet werden— so wie seinerzeit Karthago vernichtet wor— den ist, als nach seinem Siege über Hanni- bal der Römer Scipio den Pflug über die Stätte ziehen ließ, die einmal die Mauern dieser gehaßten Nebenbuhlerin trug. Diesen Plan zu verwirklichen, strengen sie augenblicklich alle Kräfte an: die Anglo- Amerikaner im Westen, die Sowiets im Osten.„Auf Wiedersehen in Berlin!“ soll nach englischen Zeitungsmeldungen Chur- chill seinem Gastgeber noch zugerufen haben, als er auf dem Moskauer Flugplatz ins Flugzeug stieg. Es ist dem englischen Premierminister so ernst wie dem roten Marschall mit diesem Wiedersehenswunsch: Schon haben sie das Triumvirat gebildet, das in ihrem Namen in Berlin als Statthalter über das besiegte Deutschland schalten und walten soll: Eisenhower, Alexander und Schukow. Aber auch wir haben unsere Konsequenzen aus dem Willen unserer Feinde und aus der Entwicklung der Lage gezogen: Auch wir haben unsere letzte Kraft in den Kampf geworfen, neue Männer und neue Waffen bereitgestellt, die Volksgrena- dierdivisionen geschaffen und den Volks- sturm aufgeboten. Auch wir nehmen⸗so den Aufruf des Schicksals zum letzten Kampfe an. Wir wissen dabei, daß dieser letzte Kampf hart sein wird. Aber die Härte des Kampfes zählt heute nicht mehr, nur die eine Frage noch: Hat dieser Kampf Aussicht, uns den Sieg zu brin- gen? Alle anderen Fragen, vor allem die Frage des persönlichen Opfers, treten hinter dieser einen Frage, die das Gesamtschicksal der Nation umfaßt, zurück. Können wir uns serer Vernichtümg machen jedes Opfer ebenso gerechfertigt, wie, wenn diese Aussicht nicht bestände, jedes weitere zusätzliche Opfer eine sinnlose Vergeudung unserer lebendigen, für den Fortbestand un- serer Nation s0 unerläßlich notwendigen Volkskraft wäre. Das politische wie das militärische Pro- hblem des Krieges im augenblicklichen Sta- dium mündet also in die eine und nur in die eine Frage: Können wir mit entschlossener, kompromißloser und unabdingbarer Weiter- führung unseres Kampfes das Schicksal noch zu uns zwingen?! Es ist an dieser Stelle schon wiederholt auf das Beispiel unserer- Gegner selbst, Englands und der Sowietunion, verwiesen Worden, die in Situationen, die wesentlich aussichtsloser erschienen als die unsere heute, an ihrem Kriegsglück nicht verzwei⸗ felt, den Sprung über die Niederlage ge- Wagt und die rettenden Planken erreicht haben. Es hat auch nicht an Beispielen ge- em letzten Hiasete den Sieg erringen 5 IISs jenen ver- fehlt, die aus unserer eigenen Geschichte als Trost und Mabhnung sich darboten: von der Unerbittlichkeit, mit der Friedrich der Große über alle Niederlagen hinweg seinem geschichlichen Gesetz nachging, bis zur Er- hebung der preußischen Nation im Jahre 1813 gegen die überlegene Macht und das überlegene Genie des korsischen Eroberers. Diese Beispiele nach der positiven ver- tragen und verlangen eine Ergänzung nach der negativen Seite. Auch hier hält unsere eigene Geschichte das Beispiel bereit: das Jahr 1918 nämlich. Im Jahre 1918 war die militärische Situa- tion nicht unähnlich der Situation von heute. Vor dem Ansturm eines übermäch- tigen Gegners war die deutsche Front in Frankreich zerbrochen: mühsam, aber in ungebrochener Tapferkeit kämpften sich unsere Heere auf die deutschen Grenzen zurück. Unsere Verbündeten hatten das Vertrauen zu unserem und ihrem Siege ver- loren und waren entweder auf dem Schlachtfelde erlegen oder abgefallen: die Türkei, Bulgarien und schließlich auch Oesterreich- Ungarn. Der-Bootkrieg war zum Stillstand gekommen, der Verlust der rumänischen Oelfelder hatte unseren Flie- gern das Oel genommen, der Verlust der rumänischen Getreidefelder die knappe Versorgungsdeck ke der Nation noch weiter verkürzt. Vor Heer und Nation erhob sich damals die Frage: hat das Weiter- kämpfen noch Sinn? Die Führung der Nation hat damals, entnervt und ent- mutigt und der defaitistischen Propaganda der Feinde nicht minder zugänglich als Weite Kreise der Nation, die Frage mit Nein beantwortet. Die Folge war Versailles: der tiefste Sturz ins schmutzigste Elend, den jemals die deutsche Nation getan hat. Damals hat sich das deutsche Volk unter diese Schande gebeugt, weil die, die es ver- traten oder zu vertreten vorgaben, ihm er- klärten, daß das andere: die unerbittliche Weiterführung des Kampfes, sinnlos wäre. Wäre es wirklich sinnlos ge-— wesen? Hatte Deutschland wirklich im November 19183 keine Aussicht mehr, einen Frieden zu erzwingen, der ihm Leben und Ehre ließ? Wir wissen damals aus un⸗ zähligen Dokumenten, wie es im Lager un⸗ einen Gambetta gehabt hätte, serer Gegner stand. Sie hatten gesiegt, aber sie hatten mit Zzitternden Knien gesiegt! Sie gaben sich als Triumphatoren, wenn sie mit uns verhandelten, aber wenn sie das Gesicht zueinander kehrten, war es grau von Schwäche und Angst. Sie waren nicht wWeniger als wir am Ende ihrer Kraft; schwer atmend standen sie im Ring, fürch- tend, daß der niedergeschlagene Gegner sich noch zu einer letzten Runde erheben würde. Er erhob sich nicht mehr. Wenn er sich aber noch er-— hoben hätte? Wir wollen nicht Speku⸗ lationen anstellen, wir wollen den Mann sprechen lassen, der gewiß der beste Ken- ner und der sachverständigste Beurteiler der militärischen Lage bei uns und bei den anderen war. Marschall Foch, der Ge⸗ neralissimus der alliierten Armeen, erklärte rückschauend:„Wenn das deutsche Volk Wwäre der Krieg verlängert worden, und wer weiß? Im November hatte Deutschland selbst- verständlich keine Siegesaussichten mehr. Hätte jedoch seine Armee hinter dem Rhein standgehalten, so hätten viele Dinge eine andere Wendung genommen.“ Welche Wendung, darüber lassen wir Lloyd George sprechen, den klügsten und weitblickendsten Kopf im politischen Lager unserer Gegner:„Was wäre gesche⸗ hen, wenn Deutschland im Jahre 1918 einen Clemenceau hervorgebracht hätte, einen Mann von unbezwingbarem Willen, fähig seine Landsleute in der Not zusammenzu- halten? Er hätte niemals dem November- Waffenstillstand zugestimmt. Der Krieg Wäre um ein weiteres Jahr verlängert wor- den. Die Deutschen hätten ihre zusammen- gebrochene Front wieder aufgebaut und Deutschland hätte nach Räumung von Bel- gien und Elsaß-Lothringen einen ehrenvol- len Frieden erzwungen. Weder Frankreich noch England würden den Verlust einer weiteren halben Million Menschen gewagt haben, um den Krieg nach Deutschland hineinzutragen, nur zu dem Zweck, seine Kolonien zu annektieren und gewaltige Re- parationszahlungen herauszupressen“. Und damit die Stimme des Mannes nicht kehlt, der heute am meisten nach unserer Kapitulation schreit, sei auch noch Chur- ehil1l zitiert:„Hätte Deutschland Frank- reich und Belgien geräumt und sich mit den Waffen in der Hand an seinen Grenzen gestellt, ihm wäre vieles erspart geblieben. Die Sucht, Rache zu nehmen, war grog, aber sie wäre kein ausreichender Grund gewesen, die Völker ein weiteres Jahr hin- durch denvfurchtbarsten Verlusten auszu- setzen“. Soll man dem noch viel hinzusetzen? Nichts außer ein Wort des Mannes, in des- sen Namen heute Eisenhower seine Ordon-— nanzen auf Aachens Bevölkerung legt. Ein Wort, das Roosevelt in seiner Neujahrs- botschaft am Beginn dieses Jahres gespro- chen hat:„Der Versailler Vertrag ist über- geflossen von der Milch der Hum-mität; die vereinigten Nationen werden dafür sorgen, dahß der neue Friedensvertrag ein anderes Gesicht erhält.“ Wir wissen es also: das alte Versailles war noch ein Gnadenakt gegenüber dem Versailles, das man jetzt uns zugedacht hat! Und da sollten wir wirklich die Bumm- heit, die wir damals begangen haben und die Foch, Lloyd George und Churchill selbst uns so nachdrücklich bescheinigen, noch einmal begehen?! Dr. A. W. Armeebefehl Szalasis an die Honveds Budapest, 26. Oktober. Ministerpräsident Franz Szalas i rich- tete einen Armeebefehl an die Honveds. Es heißt darin, daß der ungarische Soldat immer seine Pflicht erfüllt habe und daß nur eine Verräterclique zwischen Front und Heimat einen Keil treiben wollte, um auf diese Weise die ungarische Widerstands- kraft zu zerbrechen. In diesem schwersten Augenblick der Nation habe die Vorsehung dafür gesorgt, daß die Feinde Ungarns weg- gefegt und das unterdrückte ungarische Selbstbewußtsein wieder hergestellt wur- de.„Wir sind“, so führt der Minister- präsident in seinem Aufruf u. àa. aus,„nicht allein, sondern mit uns kämpft als be⸗ währter Verbündeter der deutsche Kame- rad. Unser Los, unsere Zukunft und unser Lohn werden so beschaffen sein, wie wir dafür kämpfen.“ ffankreich hrät in seinem eigenen Saft Das wirtschaftliche Chaos verwandelt sich unaufhaltsam in politische Anarchie (Von unserem Berliner Mitarbeiter) G. S. Berlin, 26. Oktober „Frankreichs innere Lage steht auf des Messers Schneide“, schreibt Gerald Barry im„News Chronicle“.„Paris ist eine Stadt ohne Lächeln“, meldet der Pariser Korre- spondent von Reuter.„Es ist möglich, daſ die politische Anarchie in Frankreich zu einem Zweikampf zwischen dem Kommunis- mus und seinen Gegnern wird“, so Mallory Brown im„Oserver“. Ward Price in der „Daily Mail“ stellt fest, daß außerhalb eines Umkreises von 50 Meilen von Paris das Maduis einen großen Teil Frankreichs be- herrscht. Alle diese jetzt schlagartig die englische Presse beherrschenden Stimmen beweisen, daß die innere Krise in Frankreich in den letzten 14 Tagen schnelle Fortschritte ge- macht hat. Sie zeigen auch, warum gerade jetzt Roosevelt den von ihm persönlich ab- gelehnten de Gaulle gleichzeitig mit Eng- land als vorläufige Regierung anerkannt hat. Aber dieser anglo-amerikanische Ver- such, die Verantwortung für die Auflösung des von den Briten und Amerikanern be⸗ setzten Frankreich auf de Gaulle ab- zuschieben, ändert nichts an den realen Wirklichkeiten. Das angeblich befreite Frankreich ist heute ein besetztes Land, nur daß es erst 3 Monate warten mußte, damit seine Re- gierung überhaupt von den Invasoren an- erkannt wurde, während deutscherseits stets eine französische Regierung anerkannt war. Roosevelt hat im übrigen auf der Pressekonferenz sich beeilt, zu versichern, daß Frankreich nicht zu den Besprechungen über die Nachkriegsordnung zugezogen wer- den-soll. Am Rande sei vermerkt, daß auch jetzt noch 29 französische Departements zur Militärzone gehören, in der ausschließlich General Eisenhower bestimmt. Typisch für den Zustand völliger Abhängigkeit Frank⸗ reichs ist es auch, daß bis zum heutigen Tag in Paris nicht zivile, sondern nur Mili- tärkorrespondenten aus England und den USA zugelassen sind. Nach einem Bericht der„Basler, Nachrichten“ ist Eisenhower, der in Paris sein Hauptquartier hat, jetzt nach der Anerkennung de Gaulles bereit, neutrale Korrespondenten in Paris wieder uzulassen. Bedingung aber ist, daß diese Korrespondenten ihre Berichte nach Lon- don leiten, wo sie zensiert werden, und donn erst an die neutralen Länder weiter- gegeben werden können. Der belgische Minister Spaak hat sich sehr erregt gegen jene Belgier sewandt, die erklärten, daß es während der deutschen Besetzung den Belgiern besser gegangen sei, vor allem bei der Versorgung mit Lebens- mitteln. Aus Frankreich liegt eine solche, die Stimmung breiter Massen enthüllende Außerung nicht vor, dafür hat uns David Ferdmann durch das englische Reuterbüro versichert, daß Paris eine Stadt ohne Lä- cheln ist:„Der erste Begeisterungsrausch der Pariser hat sich lange gelegt. Die vier Millionen Einwohner bereiten sich auf die schweren Prüfungen des Winters vor. Die Aussichten sind vielversprechend. Die Nah- rungsmittel sind knapp, Kohlen gibt es nicht, so daß die Pariser Wohnungen unge— heizt sind. Kleider, nur in geringsten Men— gen verfügbar, können wegen der hohen Preise vom Durchschnittsbürger nicht ge- kauft werden. Wer Kontakt mit der Zivil- bevölkerung hat, kann unmißverständliche Anzeichen schwerster Enttäuschung fest- stellen!“ Diese wirtschaftliche Lage, die im übrigen in Belgien, wo bereits eine akute Hungers- not herrscht, noch weit schlechter ist, hat sowohl in Frankreich wie in Belgien das Spiel des Kommunismus erleichtert. Die „News Chronicle“ versichert:„Zweifellos verfügt die Widerstandsbewegung über ein ungeheures Dynamit. Die Kommunisten werden sich sicherlich weiter entwickeln. Nüchtern hat der„Sunday Express“ die Tatsache, daß es keine französtsche Regie- rung sibt, festgestellt:„Frankreich wird heute nicht von einem Regime, sondern von einem halben Dutzend regiert. Es gibt die politische Regierung de Gaulle in Paris, es gibt die Militärregierung Fisenhowers, es gibt wenigstens vier große Gebiete Frank- reichs, in denen weder de Gaulle noch eine Alliierte Militärautorität herrschen, sondern allein die lokalen Instanzen des Maquis. Das habe zu einer Verwaltungsanarchie ge- führt und weypde, wenn es nicht gelänge, dem Einhalt zu gebieten, in Kürze eine po- Utische Anarchie heraufheschwören. In vie- len Teilen Südfrankreichs, wobei Toulouse, Marseille, Toulon, Grenoble, Montpellier, Nimes, Lyon und ein Dutzend weiterer süd- französischer Städte aufgezählt wird, werde die Autorität der von der de-Gaulle-Regie- rung eingesetzten Kommissare ignorfert oder sogar sabotlert.„Das Ergebnis ist, das groge Teile Frankreichs heute von einem kleinen Ausschuß obskurer junger Männer be⸗ herrscht und verwaltet werden, von Män- nern, die sich weigern, die Autorität der Pariser Regierung anzuerkennen“. Angeblich soll die Regierung de Gaulle planen, die Divisionen des Generals Leclers aus der Front zurückzuziehen, um sie in Frankreich für die Herstellung der Autorität der Regierung einzusetzen. (Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 26. Oktober Uber die Unruhen auf Sizilien, bei denen 19 Personen getötet und 102 verwundet wurden, meldet der Rom-Korrespondent der „Göteborger Handelszeitung“, daß sie we⸗ sentlich ernsteren Charakter hatten als zu- nächst angenommen wurde. Vorausgegan- gen war ein dreitägiger Streik der Ange- gestellten von Palermo, die die gleiche Teuerungszulage wie die Staatsbeamten forderten. Dazu sei die schwere Le⸗ bensmittelnot gekommen, die von Tag zu Tag furchtbarere Formen annehme. Der frühere Minister für Sizilien in der Regierung Badoglio, Aldisie, gab in Rom vor den Auslandspressekorrespondenten fol- gende Erklärung ab:„1. Sizilien ist in landwirtschaftlicher Hinsicht kein Selbst- versorger. kein Getreide nach Sizilien geliefert. Die sizilianischen Vorräte aber werden späte- stens Mitte Dezember verbraucht sein. Dies rufe bei der Bevölkerung natürlich große Unruhe hervor.“ Aldisie fügte hinzu:„Die Zustände in Sizilien sind die ersten dieser Art, während die Unruhen, die früher in Licata und Villalba vorkamen, mehr oder weniger harmloser Natur waren. Wenn nichts geschieht, um die Mißstände zu be- seitigen, sind schwere Explosio-— ne unvermeidbar“. Aehnliche Zustände wie auf Sizilien herrschen aber in ganz Unteritalien. Der schwedische Journalist berichtet darüber: „Es haben sich Fälle ereignet, wie bei— spielsweise in der Nähe von Avezzane, daß halbverhungerte Menschen sich gewaltsam der Ernte auf den Feldern bemächtigen Wollten und in das Gewehrfeuer der Cara- bimieri gerieten, oder daß wie in der Cam- pagna Frauen in Brotläden eindrangen, aus England schickt seine Flotte in den Pazifik Ein voreiliger Streit um das Fell des Bären../ Die USA möchten gern allein Herren im Pazifik sein Orahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 26. Oktober Auch nach der nordamerikanischen Lan- dung auf der Philippineninsel Leyte be⸗ findet sich der Paziflkkries noch in seinem Anfangsstadium, berichtet der Neuyorker. Korrespondent von K Dagbladet“. in Washingtoner militärischen Kreisen sei man sich klar darüber, daß alles, was jetzt im Gebiet der Philippinen geschehe, nur ein Vorspiel darstelle. Die große Schlacht um Japan habe noch keineswegs begonnen. Man wisse sehr gut, daß die Phi- lippinen nur ein Glied in der Kette der japa- nischen Vorpostenstellungen darstellen. Walter Lipman erklärt in der„New Vork Times“, daß Japan auf den Philippinen, in Birma, in Malakka und auf den ostindi- schen Inseln nur 30 v. H. seiner militäri- schen Kräfte stationiert habe, während sich 70 v. H. in Japan selbst, in Nordchina und in der Mandschurei befänden. Wenn Japan geschlagen werden solle, müsse es also dort geschlagen werden, wo sich seine Hauptmacht beflnde. Das aber sei kein leichtes Unternehmen, denn die Amerikaner würden sich dann nicht mehr auf ihre zahlenmäßige Uberlegenheit stüt- zen können, sondern Würden sich im Gegen- teil einer jäapanischen Ubermacht gegen- übersehen. Es sei kaum anzunehmen, daß es Nimitz und Mac Arthur gelingen könnte, eine Mil- lionenarmee über den Pazifik zu schaffen, um sie dort gegen Japan kämpfen zu lassen. Diese offenherzige Darlegung der im Pa- ziflk vorhandenen Schwierigkeiten machte der von Roosevelt am Vorabend der Präsi- dentenwahl gestarteten Invasionskampagne ein vorzeitiges Ende. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die riesenhafte Aufbauschung des Philippinen-Unternehmens durch die amtliche nordamerikanische Propaganda nichts anderes als ein Wahltrick Roosevelts ist. Die Amerikaner müssen jetzt zur Kennt- nis nehmen, daß die japanischen Kernstel- lungen uneinnehmbar sind. Interessanter als die militärische Ent- wicklung, die sich im Pazifik nach wie vor im Schneckentempo vollzieht, sind die po- litischen Aspekte, die sich am pazifischen Horizont abzuzeichnen beginnen. In London ist am Wochenende die Mel- dung ausgegeben worden, daß sich die bri- tische Schlachtflotte unterwegs befindet, um aktiv in den Pazifikkrieg einzugreifen. Diese Meldung wurde in London mit allen Merkmalen einer Sensation ausgestattet, die vor allem ihre Wirkung in den USA nicht verfehlen sollte. Das Echo in den Vereinis- ten Staaten ist aber nur sehr matt. Die Presse verzeichnet das Auslaufen der bri- tischen Schlachtflotte nur am Rande, unter- streicht dafür aber um so kräftiger die Ab- sicht der USA, keine der im Pazifik erober- ten Positionen wieder herauszugeben. Dem„Svenska-Dagbladet“- Korrespon- denten zufolge werde in Washington er- klärt, daß der Friede im Pazifik zukünftig von den USA zllein garantiert werden würde; die Teilnahme Großbri- tanniens sei weder erforderlich noch auch erwünscht. Die Vereinigten Staaten seien entschlossen, die Philippinen zur stärksten Militär-, Marine- und Luftbasis auszubauen, da Pearl Harbour nicht genüge, um eine ef- fektive Kontrolle im Paziflk auszuüben. Churchill werde niemals mehr in die Lage kommen, seinen Ausdruck zu wiederholen, den er vor zwölf Jahren tat, als er sagte, daß die Philippinen zu schützen. Trost für Tschungking Drahtbericht unseres Korrespondenten) Sch. Lissabon, 26. Oktober Die Nachrichten über die Niederlage der amerikanischen Flotte bei Formosa haben ein starkes Echo in Tschungking gehabt. Man bemüht sich in Washington zwar, die- ser Wirkung durch zahlreiche Siegesbe- richte von den Philippinen entgegenzutre- ten, aber China interessieren die Philippi- nen nur sehr indirekt, da man ganz genau weiß, daß auch eine völlige Eroberung der Philippinen an der verzweifelten Lage Tschungkings nicht das geringste ändern würde. Infolgedessen stellen englische und amerikanische Nachrichtenagenturen in merkwürdiger Uebereinstimmunsg eine neue Oftensive in Birma in den Vorder- grund, die mit Beendigung der Monsumzeit einsetzen soll. Auch die Ankunft von Luftmarschall Leigh Mallory/ auf dem ostasiatischen Kriegsschauplatz wird agitatorisch stark ausgenutzt. Man verweist darauf, daß das Problem der Hilfeleistungen für Tschung- king auch auf der Moskauer Konferenz be- sprochen worden sein soll. Frankreichs neue Revolutions tribunale kündigt wurde, sind 25 neue Gerichte ge- bildet worden, die in spätestens 15 Monaten alle zur Aburteilung vorliegenden Fälle von Kollaboration erledigt haben sollen. 60 neue Richter und 100 weitere Untersu- 2. Die Alliierten haben bislang die USA Iuusionen darüber haben durren duß le Motze ausreichen würde, chungsbeamte wurden eingesetzt. Die Hunger-Revolution in Süditalien Versagen der Alliierten macht„schwere Explosionen unvermeiĩ dbarꝰ denen sie ebenfalls durch Carabinieri ver- trieben werden mußten. Man rast gegen die Carabinieri auch deshalb, weil diese sich noch immer als königstreu bezeichnen. Es ist unverkennbar, daß die Carabinieri manchmal Gefühle der Republikaner ver- letzen, aber in der Hauptsache rührt die binieri die undankbare Aufgabe haben, die Getreideablieferungen zu erzwingen.“ Die Regierung, so berichtet der schwedi- sche Beobachter weiter, hat je de Auto- rität verloren, weil ihr Unvermögen, die unhaltbaren Zustände zu beseitigen, allzu offenkundig geworden ist. Aber auch über die Alliierten und die Langsamkeit groß. Hull ist vorsichtig (Von unserer Berliner Schriftleitung) Berlin, 26. Oktober. Die letzte Pressekonferenz in Washington stand den Korrespondenten zufolge ganz unter dem Eindruck, daß der Schlußsieg abermals in weite Ferne gerückt sei. Hull wurde mit Fragen bestürmt, konnte aber immer wieder nur antworten, die mili- tärischen Ereignisse seien noch nicht ab- geschlossen. Auch die„Times“ erörtert diese Entwicklung der amerikanischen öf- fentlichen Meinung und meint, die Folgen etwaiger großer Enttäuschungen, wenn sie wirklich kommen sollten, könnten keines- Wegs gering bewertet werden. Im„Daily Mirror“ schreibt Alexander Clifford, die Dinge liefen doch ganz anders, als alle offl- ziellen Regierungsauslassungen schon hun- dertmal gesagt hätten. Diese fortgesetzte Wiederholung wirke selbstverständlich auf die Nerven der Bevölkerung. Von unserer Berliner Schriftleitung) „Die Sowjets greifen nach ganz Europa“, so schrieb Mitte der Woche die schweize⸗ rische Zeitung„Tat“. Je mehr von den letzten Moskauer Beschlüssen bekannt werde, desto erschrecklicher werde für das kulturelle Europa der Gedanke, was wer- den soll, wenn das Schicksal nicht den Deutschen den Sieg zuerkennen werde. Mit Sowiets bei den westlichen Alliierten in allen westlichen Ländern zu. Jetzt greift der bolschewistische Macht- drang schon auf Belgien über. In großer Aufmachung schreiben die Moskauer So- wietblätter„HFrawda“ und„Iswestija“, daß genau wie in Italien und Frankreich Mos- kau auch für Belgien den Anspruch erhebe, in der neuen belgischen Regierung ange- messen vertreten zu sein. „Prawda“ ergänzt diese Forderung durch den sehr durchsichtigen Hinweis, in Bel- gien habe der Kommunismus schon vor dem Kriege die Arbeiterbevölkerung zu mehr als zwei Drittel beherrscht. Demge- mäß müsse auch die Machtvertretung der werden. Der Welt wird von neuem das kompro- mißlose Ziel des Bolschewismus enthüllt, durch diesen Krieg die Einbeziehung der Welt in die Sowietdiktatur zu erreichen. Nach Italien folgte Frankreich, ihr reint sich jetzt Belgien an und schon erhebt Moskau Drohungen gegen Spanien. Kanada gibt französische Guthaben frei. Als Folge der Anerkennung der französischen de-Gaulle-Regierung durch Kanada hat die Regierung von Ottawa die Freigabe von 200 Millionen Dollar alter französischer Guthaben n Kanada zugestimmt. Eine Verkehrsstõrung, von Georg Büsing Ein schwerer Wehrmachts-Lastwagen kommt die Straße entlang. Hohes Tempo, am Steuernrad ein junger Soldat. Plötzlich geht ein Ruck durch den schweren Wagen. Die Räder knirschen schräll, rutschen zick- gack hin und her. Doch innerhalb weniger Sekunden steht der Wagen und der Soldat Steigt aus. Und nun sehe ich auch den Grund der Verkehrsstörung. Mitten auf der Fahrbahn,. einen Meter vor der gewaltigen Motorhaube des Lastwagens entfernt, steht ein kleiner Dackel. Er macht ein klägliches Gesicht und zittert vor Kälte. Anscheinend hat er sich verlaufen und weiß nicht mehr weiter. Er sah das Ungeheuer von Wagen heran- brausen, die Kraft zum rettenden Sprung brachte er jedoch nicht mehr auf. Aber den scharfen Augen des Soldaten entging das Häufchen Unglück nicht. Er hat die Bremsen gezogen, ist ausgestiegen und beugt sich nun lächelnd zu dem kleinen Nier herab. Seine harte Hand streicht ein paarmal über das braune Fell, dann hebt er den winzigen Kerl behutsam auf und schaut sich suchend nach dessen Herrn um. „Ist es Ihr Hund?“ ruft er mir schließlich Zu, da in der weiteren Umgebung kein wei⸗ terer Mensch zu entdecken ist. „Nein“, entgegnete ich und trete näher. „Trotzdem darf ich Sie wohl bitten, sich ein wenig um den frierenden Gesellen zr kümmern. Ich muß nämlich rasch weiter- muß pünktlich sein, sonst gibt's Rauch in der Küche!“ Ich nehme ihm das Tier bereitwilligst ab Er ruft mit seiner hellen Stimme:„Danke schön!“ und springt an das Steuer zurück. Er winkt noch einmal lachend mit der Hand gurück, dann braust er ab. Ich sehe dem schweren Wehrmachtswagen versonnen nach, so lange, bis er im Dunst des Regentages verschwunden ist. Einen Meter vor dem kleinen Dackel brachte sein Lenker das Ungetüm mit den riesigen Rä- dern zum Stehen. Er hätte es nicht nötig gehabt, er wäre für alle Fälle entschuldigt gewesen durch den Befehl, pünktlich zu sein. Aber sein Herz zcbögerte nicht eine Se- kunde, dem frierenden Dackel seine Hilfe u erweisen. Kommende Filme Der deutsche Film hat heute eine verant- wortungsvollere Aufgabe zu erfüllen denn je. Daß die Ateliers den gesteigerten An- fkorderungen, die an sie gestellt werden, vollauf zu genügen vermögen, zeigt ein Blick auf die Liste der gerade in Arbeit befindlichen oder demnächst in den Thea- tern anlaufenden Filme. Sogar vier Farb- filme wird es zu sehen geben:„Die Fleder- maus“(mit Marte Harell, Willy Fritsch, Johannes Heesters),„Wir beide liebten Ka- tharina““(Angelika Hauff, René Deltgen); Willy Forst inszeniert„Wiener Mädeln“, und im„Kleinen Hofkonzert“ wird die Welt Spitzwegs lebendig. In dem Berlin-Film„Frühlingsmelodie“ erscheint nach langer Zeit Hansi Knoteck wieder einmal auf der Leinwand. Bavaria bringt„Die Nacht der Zwölf“(Ferd. Ma- rian),„Mit meinen Augen“(W. Birgel, Olga Tschechowa) und„Ein Herz schlägt für dich“(Prack). In dem Terra-Film„Sag' endlich ja“ spielt Jenny Jugo die Haupt- rolle, und Harry Piel sorgt in„Mann im Sattel“(Tobis) sicherlich wieder für eine gehörige Portion Spannung. In die Lösung eines schwierigen Problems—„Wie sagen wir's unsern Kindern“- ist Matthias Wie- man verwickelt, und Luise Ullrich spielt in dem Film aus der Welt der Eisenbahner den„Guten Kameraden Hedwig“.(Ufa.) „Auf der Fahrt ins Glück“ treffen wir Käthe Dorsch u. Rudolf Forster(Ufa), und Magda Schneider und Paul Richter atmen „Großstadtluft in Seewinkel“. Bavaria mel- det den Aufnahmeschluß von„Das Gesetz der Liebe“(mit Hilde Krahl, Ferdinand Marian). Zahlreiche weitere Filme ernsten und hei- teren Charakters stehen bevor. An Kultur- fllmen wurden soeben abgeschlossen„Kra-— niche ziehen gen Süden“ und„Der Bus- sard“. Der Prag- Kulturflim„Das Or-— chester“ gibt Einblick in die Tätigkeit eine« großen Symphonieorchesters und seines Lei- ters hier Josef Keilberth) und stellt vor i eine lebendige Instrumentenkunde ar. Auf die„Schanzen“ Die„Sschantz“ als Schutzbefestigung wurde zum ersten Male 1561 erwähnt. Im Spätmittelhochdeutschen verstand man unter„schanze“ eine mit Flechtwerk nalt- bar gemachte Schutzbefestigung. Woher das Wort stammt, läßt sich schwer klären. In der hessischen Mundart gebrauchte man „Schanze“ früher für„Korb“, am Nieder- rhein bezeichnete man mit„Schanz“ ein Reisigbündel. Die Redensart„etwas in die Schanze schlagen“ hat mit dem Wort „Schanze“ als Befestigung nicht das ge- ringste zu tun.„Schanze“ bedeutet im Mittelhochdeutschen zugleich„Fall der Würfel, Glückswurf, Spiel“, in diesem Falle war das Wort aus dem französischen „Chance“ entlehnt. bp. Die Frage Zu Wilhelm Busch kam einmal eine auf- getakelte und reichlich geschminkte Dame und fragte ihn, ob er geneigt sei, sie zu malen. 0 Busch guckte und schüttelte den Kopf: „Ich auch noch?“ In Gotha starb am 17. Oktober im Alter von 84 Jahren der in Breslau geborene Geheimrat Professor Dr. Adolf Schmfdt, der führende Forscher auf dem Gebiete des Erdmagnetismus. Von geradezu epochemachender Bedeutung Waren seine fachwissenschaftlichen Arbeiten, die er in Buchform und in Zeitschriften ver- öfrentlichte. Er konstruierte für die erdmagne- tische Forschung Geräte, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Professor Schmidt hat guch die wissenschaftlichen Unterlagen für die Forschungen Filchners geschaffen, mit dem er 30 Jahre lang in enger Gemeinschaft zusam- menarbeitete. Norwegen hat weder eine feste Opern- bühme noch eine Musikhochschule. Das Deut- sche Theater in Oslo half jahrelang mit seinem fesben Opernrepertoire einem der Mängel ab. 1939 hatte man schon versucht, dem anderen beizukommen. Damals tat sich eine Anzahl bekannter Persönlichkeiten zusammen— da- runter auch Christian Sinding, die berühmte Bavreuth-Sängerin Ellen Gulbrandson und Björnsen— und legten ein Gesuch zur Er- richtung einer Musikakademie vor. Aber das Storting befaßte sich mit dem Vorschlag nicht Erst die Regierung Quis- ling nahm ihn wieder auf. Minister Fuglesang beauftragte auf dem Kulturting 1943 Programm- direktor Aagaard Oestvig mit der Ausarbei- tung der Pläne, die nun vorliegen und in ab- sehbarer Zeit ihrer Verwirklichung entgegen- gehen werden. In Kitzhühel starb Hugo Grimm der Altmeister der Tiroler Maler, im Alter von 78 Jahren. Hugo Grimm war Romantiker der Landschaft, die er gerne mit Gestalten aus der Märchen- und Sagenwelt belebte. Kurz nach Vollendung seines 50. Lebens- jahres starb der ehemalige Intendant des Reichssenders Berlin, Walther Beumel-⸗ burg, der früher als Intendant am Reichs- sender Frankfurt wirkte. In Wien wurde ein stärkeres Erdbeben verzeichnet, dessen Herd etwa auf der Wiener e liegen dürfta Kleiner Kulturspiegel Der in Baden-Baden lebende lothringische Dichter Professor Alfred Pellon konnte sei- nen 70. Geburtstag feiern. In Metz geboren und aufgewachsen, galt seine große Liebe sei- ner engeren lothringischen Heimat und seinem deutschen Vaterland. Metz, Berlin und Baden- Baden wurden die Stationen seines erfolgrei- chen Schaffens, das mit der Verleihung des Literaturpreises der Westmark auch die offi- zielle Anerkennung fand. Die Seele Lothrin- gens und der Zauber seiner Landschaft spre- chen aus seinen Werken, von denen der stim- mumgsvolle Gedichtband„Der magische Kreis“, die Novelle„Unter den Mirabellenbäumen“, die mystische Erzählung Die falsche Jungfrau von Orleans“ und seine Chronik eines Lothrin- ger Vaganten„Gozell Garin“ hervorgehoben seien. Mit seiner Frau zusammen schrieb er das dramatische Spiel„Mariechen von Nym- Wegen“. Anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburts- tages von Wilhelm Leibl wurde durch das Kulturemt der Gauhauptstadt Würzburg am Sterbehaus Leibls, dem früheren„Hotel Kronprinz“ und jetzigen Gauhaus, eine Ge⸗ denktafel angebracht. Die Stiftung Mozarteum in Salzburg hat im Einvernehmen mit den kulturellen Füh- rungsstellen des Gaues beschlossen. ihre Mu- sikbücherei in den Dienst der Oeflfentlichkeit durch Ausleihen ihres sonst nicht mehr be⸗ schaffbaren Notenmaterials zu stellen. Karl Bleyle hat zu Worten ans Nietzsches Hauptwerk„Also sprach Zarathustra“ ein Werk für gemüschten Chor, Solisten und Orchester geschrieben, das in Zittau unter Anwesenheit einer Verwandten Friedrich Nietzsches in kleinerem Rahmen-zur Aufführung kam. Der Dresdner Komponist Fritz Liebscher hat die Klopstock-Dichtung„Lob Gottes“ ver- tont. Uraufgeführt wurde das Werk in der Johanneskirche zu Dresden. Der als hochbegabter Geigenbauer weithin bekannte Heidelberger Geiger und Quartett-⸗ führer Rudolf Stolz ist einem feindliches Terrorangriff zum Opfer gefallen. 4 ihrer Kriegführung ist die Enttäuschung Moskau greift nach Belgien Dr. U. Genf, 26. Oktober. Die provisorische französische Regierung ergriff weitere drastische Maßnahmen zur Beschleunigung der in Aussicht genomme- nen Kollaborationisten-Prozesse. Wie ange⸗- Berlin, 26. Oktober. nimmt auch die hemmungslose Agitation Unzufriedenheit doch daher, daß die Cara- dem Wachsen des politischen Einflusses der Sowiets im belgischen Regierungsausschuß ————————————————— „ Wir alle von Zeit 2 rorbomben folgen lass an unserer kung erziel fenen Spre lische und Zivilbevöll die Führv Wehrmach Wirtschaft, kurz alles, Kampf ges sche Volk Verderben nur die E kindlich-n: amerikanis uUnsere Fre Teil ab 2zu ruhigen St Dieser T heimer Fr. solchen fei men lassen an zwei P bemerkt, v wichtig gei Kleinigkeit das schrieb tige Gefüb Sie es für er hat da sondern at meraden u ausgedrücl überhaupt Aber trotz. keit dazu s Am Sar wurde im der Ubersc verunglüch genossen 1 mrem Kra. ten Bahnũ des Frühz. wurden ur ten. Diese eine sogen galt unser. Al Verndunklung Mit dem De gezeichnet wur heimer, L. straße 8. Mit dem EK net der Gefrei Mannheim-Feu straße 4. Mit dem Kr ausgezeichnet v heim-Käfertal, Das 55jähri ——————— 1 3 — San.-Gefr. Inh. d. silb.Ver abz. in Silber, Ladenburg— Neckarhausen. Obergefr. Fr. (Z2. Z. Italien) geb. Wegmann Fam. Konr. Sc Anneliese Sut Eltern. EItn. Günth 22 Jahre, in eir Tiengen(Oberr Emil Reischm u. Frau Lench EK Uffz. Erv 25 Jahre, im C Sturmabzeichen Altlußheim, Scl Elsa Ullrich Kind Erwin;! schwister und Trauergottesdie um 10 Uhr. Ogefr. Fere 32 Jahre, im Os KVXK 2 und Ver Altlußheim, Ha Barbara Ball. ter und Ange Trauergottesdie um 10 Unr. ffz. We Zollinspektor, Plankstadt, Lui felde b. Königs Frau Gretel hardt; Fam. Karl Engelha gehörigen. Trauergottesdie 10., 13.30 Uhr, stadt. Dffz. Em 33 Jahre, im KVK mit Sch' Weinheim, Fre. Frau Margot chen Karl-Lue Mangold, Mu Es starbhon: Pg. Franz Spie heit, am 24. 1 allen Angeh. Alfred Meier, Luftschutzeh. 23. 10. 44. Mn mit Kindern marie u. An;? Christian Mühl felder Straße Mettingen. I friedhof Man August Göttler geb. Stocker, kinder und dem Süd-Fri. Katharina Met Feudenheim, erdigung: Fr. Philipp Weigel Adolf-Hitler- dern u. allen Margarete Lan heim a. d. B. Die Beerdigu Stadtwerke He Heidelberg sind Wegen kriegsbe nommen werder die Lieferung in rung wird desh: 60 sparsam wie gesetzten Abgal enf, 26. Oktober. zische Regierung Maßgnahmen zur sicht genomme- esse. Wie ange- ue Gerichte ge⸗ tens 15 Monaten enden Fälle von ben sollen. 60 eitere Untersu- esetzt. 55 lien vermeidbar“ Carabinieri ver- Man rast gegen ꝗ weil diese sich bezeichnen. Es nie Carabinieri publikaner ver- ache rührt die M daß die Cara- gabe haben, die Zwingen.“ et der schwedi- tjede Auto- ar Unvermögen, zu beseitigen, ist. Aber auch ie Langsamkeit e Enttäuschung chtig chriftleitung) in, 26. Oktober. in Washington zufolge ganz der Schlußsieg gerückt sei, estürmt, konnte vorten, die mili- noch nicht ab- Times“ erörtert rikanischen öf- eint, die Folgen ngen, wenn sie rönnten keines- den. Im„Daily r Ulitftord, die rs, als alle offl- gen schon hun- se fortgesetzte rerständlich auf 8. h Belgien chriftleitung) lin, 26. Oktober. 1 ganz Europa“, e die schweize- mehr von den üssen bekannt werde für das anke, was wer- ksal nicht den nen werde. Mit n Einflusses der hen Alliierten slose Agitation 4 istische Macht- iber. In groſer Moskauer So- „Iswestija“, daß rankreich Mos- nspruch erhebe, egierung ange- orderung durch inweis, in Bel- nus schon vor devölkerung zu rrscht. Demge- tvertretung der ierungsausschuß m das kompro- ismus enthüllt, nbeziehung der rzu erreichen. reich, ihr reinht 1 schon erhebt spanien. Guthaben frei. ler französischen Kanada hat die reigabe von 200 ischer Guthaben de lothringische lon konnte sei- n Metz geboren große Liebe sei- imat und seinem erlin und Baden- seines erfolgrei- Verleihung des k auch die offi- Seele Lothrin- Landschaft spre- denen der stim- magische Kreis“, abellenbãäumen“, falsche Jungfrau ik eines Lothrin- hervorgehoben amen schrieb er chen von Nym- hr des Geburts- 1 wurde durch hstadt Würzburg früheren„Hotel maus, eine Ge⸗ in Salzburg hat tulturellen Füh- ossen. ihre Mu- 3 Oeflfentlichkeit nicht mehr be⸗— Stellen. SNietzsches hustra“ ein Werk und Orchester ter Anwesenheit Nietzsches in rung kam. Z2 Liebscher ob Gottes“ ver- is Werk in der enhauer weithin und QAvartett- nem feindliches en. — Wir alle wissen, daß unsere Feinde von Zeit zu Zeit dem Hagel ihrer Ter- rorbomben den Regen ihrer Flugblätter folgen lassen. Diese Flugblätter sollen an unserer Heimatfront die gleiche Wis- kung erzielen wie die wahllos abgewor- fenen Spreng- und Brandbomben: See- lische und moralische Zerrüttung der Zivilbevölkerung, Auflehnung gegen die Führung von Partei, Staat und Wehrmacht, Sabotage in Industrie und Wirtschaft, Verlassen der Arbeitsplätze, kurz alles, was unseren Gegnern den Kampf gegen das Reich und das deut- sche Volk erleichtern und uns zum Verderben gereichen würde. Aber nicht nur die Heimat wird mit diesen oft kindlich-naiven Ergüssen aus anglo- amerikanischer Feder bedacht, auch unsere Frontsoldaten bekommen ihren Teil ab zur besonderen„Erbauung“ in ruhigen Stunden.— Dieser Tage hat uns nun ein Mann— heimer Frontsoldat ein Exemplar eines solchen feindlichen Flugblattes zukom- men lassen. Er hat uns den„Fememord an zwei Pg's“ angestrichen und dazu bemerkt, wir möchten, wenn wir es für wichtig genug erachten, dazu doch eine Kleinigkeit sagen. Der Soldat, der uns das schrieb, hatte schon gleich das rich- tige Gefühl, indem er schrieb,„wenn Sie es für wichtig genug erachten“— er hat damit nicht nur seine eigene, sondern auch die Meinung seiner Ka- meraden und jedes einzelnen von uns ausgedrückt, ohne auf den Inhalt selbst überhaupt eingegangen zu sein. Aber trotzdem wollen wir eine Kleinig- keit dazu sagen. Am Samstag, den 16. September, wurde im„Hakenkreuzbanner“ unter der Uberschrift„Auf einer Dienstfahrt verunglückt“ mitgeteilt, daſ die Partei- genossen Heintz und Uehlein in mrem Kraftwagen an einem unbewach- ten Bahnübergang von der Lokomotive des Frühzuges Lahr-Dinglingen erfaßt wurden und dabei tödlich verunglück- ten. Diese Fahrt war aber nicht etwa eine sogenannte Privattour, sondern sie galt unseren Männern, die zum Schan- „Uenn öͤie es für wichlig henug erachten...“ * ſe⸗ zen eingesetzt waren und durch die Mannheimer Kreisleitung mit Liebes- gaben versorgt werden sollten. Aus diesem einfachen und klaren Sachver- halt macht nun ein anglo-amerikani- scher„Propagandist“ eine Meldung zu- recht, die in ihrer ganzen Abfassung so einfältig und auf den ersten Blick als frei erfunden erkenntlich ist, daß man sich nur wundern muß, daß solche Gei- steshelden auf der anderen Seite am Werk sind und man auch nur einem einzigen Volksgenossen zumutet, solche Hirngespinste zu glauben. Hier das Klischee aus dem feindlichen Flugblatt. er 10 0⁰%ο Henpersonen sen. tSe1 Feme-Merd fon½% cm zwei Pg.s Wieder werden zwei Morde gegen verhasste Parteibeamte ge- meldet, ohne dass eine Spur von den Tätern gefunden werden konnte. Die beiden letzien Opfer sind der Mannheimer Ortsgruppen- leiter Pg. Heintz und der Mann- heimer Blockleiter Pg. Uehlein.*1 Sie haben am Abend des 3. S Oktober das Restaurant, Schiner- E locke“ nach einem kleinen errenabend verlassen. Seither I waren sie verschwunden.— +1 lhre Keichen wurden gestern in der Ruine eines gebombten uin Hauses aufgefunden. Beide waren 1 durch Genickschũüsse getõtet und niò vor ihrem Tod schwer miss-ner handelt worden. K—5 80 Die angeblich durch Genickschuß Ge- töteten waren nach ihrer Uberführung im Mannbeimer Friedhof in einem Meer von Blumen aufgebahrt und sechs Bo- litische Leiter hielten Wache. Ihre Bei- setzung unter allen Ehrenbezeigungen wurde durch eine zu Herzen gehende Grabrede des Kreisleiters Schneider gekrönt. Mehr haben wir dazu nicht zu sagen. el W. Den ganzen Sommer schonten unsere Frauen und Mädchen ihre Strümpfe. Sie freuten sich über ihre gebräunten Beine und fast noch mehr über die Zeit, die sie einsparten, weil das leidige Strümpfestop- fen wegflel. Jetzt kann niemand mehr ohne Strümpfe ausgehen, ohne sich eine Erkältung zu holen. Damit beginnt wieder die Sorge um die„Seidenen“. Wie soll man der Lö— cher Herr werden, wie die Strumpfbe⸗ stände erhalten? Das Schuhwerk ist nicht mehr so gut wie früher, die Werkstoff- und Holzsohlen strapazieren auch den Strumpf stärker als die Lederschuhe. Auch in diesem Jahr gibt es höchstens an Weihnachten wieder ein neues Paar Strümpfe. Es gilt also mit den vorhandenen gut zu haushalten, um über die kalte Jah- reszeit hinwegzukommen. ohne wegen der grogen„Plakate“ an den Fersen und wegen der Laufmaschen aufzufallen. Die einfachen Grundregeln beherzigt wohl jede Frau heutzutage. Sie weiß, daß sie den Strumpf beim Anziehen aufrollen muß, daß sie ihn nicht zu straff am Stwumpfhalter befestigen darf, wenn sie die häßlichen Gitter verhindern will. Sie paßt auch auf, daß sie nicht an scharfen Kanten, an rauhen Stuhlbeinen und Papierkörben hängen bleibt. Trotzdem ist eine Lauf- masche oft unvermeidlich. Wenn die Ma-— sche nur leicht zusammengezogen ist, kann sie sich noch helfen, indem sie einen ähn- lichen Faden in der Länssrichtung fein durchzieht. Wenn die Strümpfe älter und mürbe wer- Schon über eineinhalb Jahre stehen nun Schüler der Oberschulen zum Schutze ihrer Heimat gegen den feindlichen Luftterror als Luftwaffenhelfer im Einsatz. Sie haben sich so gut bewährt, daß sie heute an allen Geräten der Flakartillerie ihre Pflicht tun. Als im Herbst des vergangenen Jahres eine am Rhein gelegene größere Stadt an- gegriffen wurde, war es ein noch nicht 16- jähriger Luftwaffenhelfer, der trotz einer Verndunklungszeit von 18.21 bis.30 Uhr Mit dem Deutschen Kreuz in Gold aus- gezeichnet wurde Feldwebel Rudolf Gries- heimer, Lampertheim, Hohenzollern- straße 8. Mit dem EK 2. Klasse wurde ausgezeich- net der Gefreite Waldemar Barnitz ke, Mannheim-Feudenheim, Kleinen Schwanen— straße 4. Mit dem Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde Josef Vetter, Mann- heim-Käfertal, Mannheimer Straße 48. Das 55jährige Eheiubiläum feiern die 95— Eheleute Eduard Klein und Frau Laura geborene Niethammer, früher Mannheim- Neckarau, Ratschreibergasse 7, jetzt St. Odilienberg i. E. Das Fest der silbernen Hochzeit begehen die Fheleute Friedrich Gebhar dt und Frau Anna geborene Ayrer, B 6, 17. Hohes Alter. Der Landwirt Martin Dün- kel, Mannheim-Wallstadt, Mosbacher Str. 34, feierte am 26. Oktober seinen 80. Ge⸗ burtstag und am gleichen, Tag seine Ehe- frau Anna geborene Koch ihren 79. Ge⸗ burtstag.— Frau Margareta Jordan se- bhorene Rögling, Mannheim-Luzenberg, Stolberger Straße 8, begeht am 29. Oktober ihren 70. Geburtstag. Vehihenl. 13+ schweren Verwundung auf dem Richtsitz seines leichten Flakgeschützes sitzen blieb, um dem Feind seine Feuerstöße entgegen- zujagen. Nach dem Angriff brach er er- schöpft zusammen. Heute trägt er das EK 2 und das silberne Verwundetenabzei- chen. Wiederum war es auch ein Luft- wafkenhelfer, der während eines wahren Bombenhagels den schützenden Geschütz- stand verließ, um einen Verwundeten zu bergen. In aufopfernder Kameradschaft, von einem Bombensplitter zu Tode getrof- Mahnmal der Pflichterfüllung haben seine Kameraden an der Stelle, an der er im Einsatz für Führer, Volk und Vaterland sein Höchstes gab, ein kleines, schlichtes n 2 den, kommt man mit dem Stopfen kaum ſ nute geizen muß. Unsere Iuitwaffenhelier im Einsatz Ueber die Ideale ihrer Kindheit hin ausgewachsen fen, hauchte er sein junges Leben aus. Als Geslonit onne Nadel und faden Alte zerrissene Stfumpfpaare werden wieder brauchbar gemacht nach, zumal auch das Stopfgarn nicht un- begrenzt zur Verfügung steht und dazu be- kanntlich Punkte nötig sind. Da kann die Frau zu einem einfachen Verfahren über- gehen, indem sie die Löcher kurzerhand klebt. Sie schneidet von einem alten, un- brauchbaren Strumpf in ähnlicher Farbe ein etwas größeres Stück aus. als sie für die zerrissene Stelle benötigt, zieht den stopf- bedürftigen Strumpf über das Stopfei, be- streicht den Flicken mit Klebstoff- dieser muß, wasserunlöslich sein—, klebt ihn gut auf und klopft ihn glatt und fest. Das ist eine viel bessere Reperaturmöslichkeit als das langwierige Stopfen, bei dem auch oft noch Schmerzen beim Gehen entstehen, wenn das Stopfgeflecht unregelmähig ist. Ueberhaupt sollte man seine Strümpfe häufig wechseln: Nach zwei Tagen Tragzeit drückt man sie im Wasser aus. sie sind fast nicht schmutzig und erfordern kaum Sei- fenpulver. Aber dafür wird das Gewebe wieder elastischer und haltbarer. Da der Klebstoff sich im Wasser nicht auflöst, schadet das Waschen auch den geklebten Strümpfen nichts. Wenn jede Frau ihren Strumpfbestand auf diese Zeilen hin einmal durchsieht, findet sie bestimmt Strumpfpaare, die schon s0 morsch und strapaziert sind. daß sie ein Unterkleben gebrauchen können. Das soll die Besitzerin solcher„Veteranen“ dann auch gleich besorgen. Sie wird es im Lavufe des Winters noch zu schätzen wissen, was es heißt, sich die Danaidenarbeit des Stop- fens zu ersparen. Vor allem dann, wenn sie im Berufsleben steht und mit jeder Mi- Lo. Herannahen der Feindmaschinen zu den Geschützen ruft, müssen sie an ihm vor— über. Es erinnert sie daran, daß es jetzt außer all dem Elend der Terorrangriffe auch einen der Besten aus ihren Reihen au rächen gilt. Die strammen Jungen in den schmucken, graublauen Uniformen, sind heute aus dem Straßenbild-nicht mehr wegzudenken. Viele sind bereits mit Auszeichnungen geschmückt. Eine Silberlitze auf den Schulterklappen zeigt, daß sie nach neunmonatigem Einsatz zum Luftwaffenoberhelfer befördert wur- den. Im Krachen der Bomben und Granaten sind sie über die Ideale ihrer Kindheit hin- ausgewachsen. Das Kriegserlebnis hat ihn-n eine innerliche Reife gegeben, die man sonst bei Jungen in ihrem Alter nicht antrifft. Der Schulunterricht der Luftwaffenhelfer wurde auf achtzehn Stunden ie Woche fest- gesetzt. Es zeigten sich natürlich Schwierig- keiten, die aber von Wehrmacht und Schule soweit als möglich beseitigt wurden. Von seiten der Schüler gehört eine große Wil- lenskraft dazu, nach langen nächtlichen Alarmen die Aufmerksamkeit dem morgend- gen Gefecht sofort wieder umzustellen, um nun etwa lateinische Verben zu lernen. Abr allen Schwierigkeiten zum Trotz sind auch in schulischer Hinsicht die gesteckten Ziele im allgemeinen erreicht worden. Gewiß, es werden sich in späteren Jahren. sei es nun auf den Universitäten oder beim Eintritt in des Berufsleben selbst, gewisse Wissens- mängel bemerkbar machen. Mit gutem Wil- len und ein wenig Fleiß wird sich das Nö- tige aber in kurzer Zeit erarbeiten lassen. So geben die Luftwaffenhelfer. die jüng- sten Soldaten des Führers. bei dem sich im- mer steigerndem Luftterror ihren nicht ge- ringen Teil zum Endsieg. Wenn nun in eini- gen Monaten auch wieder Soldaten an die Front marschieren, die bereits über ein Jahr als Luftwaffenhelfer ihre Pflicht getan ha- ben, so gehen sie mit der Gewißheit, ihre erste Feuertaufe bereits bestanden azu Astern und Dahlien als des Jahres letzte Blumen Astern und Dahlien sind des Jahres letzte Blumen, Boten des Herbstes und darum mit leiser Wehmut begrüßt. Gedanken der Ver- günglichkeit knüpfen sich an ihr Erscheinen, und wenn sie auch mit ihrer Schönheit, ihrer leuchtenden Farbegpracht noch einmal den Sommer hervorzaubern, so mahnt ihr duft- loses Blühen an das Ende der schönen Jah- reszeit und an die Nähe des gefürchteten Winters. Sie haben deshalb auch nie so sehr die Sympathie der Menschen genießen kön- nen wie etwa das Veilchen und die Rose. Freilich sind sie auch noch nicht lange zu uns gekommen(China ist die Heimat der Aster, von wo sie 1730 nach Deutschland eingeführt wurde und eine Zeitlang Mode- blume war). Den Namen Aster- Stern ga- ben die Römer dieser Blume wegen ihrer sternförmigen Blüte, sie kommt in tausend- fachen Variationen auf den Markt und trotzt der kühlen Witterung. Als Schmuck auf die Gräber finden besonders die reichblütigen weißen Astern in reicher Menge Verwen⸗ dung. Fast zu gleicher Zeit kam eine andere Herbstblume, die grogßblütige Dahlie, nach Deutschland. Wenn unsere Sommer— blumen ihren Flor abgelegt haben, dann schenkt die Dahlie mit ihren vielen Farben- schattierungen den Gärten eine neue Pracht. Dabei ist sie, wie die Aster, sehr genügsam und bedarf keiner allzu sorgsamen Wartung; auch sie verwandelt unsere Friedhöfe vor dem großen Winterschlaf der Natur in ein großes Blütenmeer dank der Arbeit unserer Gärtner. Dürfte man wohl die Verwesung schmücken/ dürfte von Gräbern man Blu- men pflücken/ wenn in dem Tode nur wäre der Todꝰ./ Aber weil in dem Tod ist das Le- ben/ dürfen aus Gräbern sich Blumen er- heben/ wie aus den Nächten das Morgenrot. Im Weinheimer Schloß findet am Sonn- tag, 15.30 Uhr, der zweite Musikabend im Rathaussaal statt. Er gilt den Meistern Beethoven und Bruckner. Die Mannheimer Pianistin Ruth Lochner spielt u. a. das Klavierkonzert-moll von Beethoven. Kar- 3 8 n 3 0 K7—4 3 KNMZEIGEN. 3 — HDa.-Rad, auch ohne Bereifg., Zzu kf. lichen Schulunterricht zu widmen. Es ist tenvorverkauf in Mannheim, Musikhaus bestimmt nicht leicht, sich nach einem hei- Heckel. —— 4——4 0 5—— 4— Kohlenherd zu kauf. ucht.——————————.—— rU 7455cUenft SkschfI. NfffENUNe Fam. Konr. Schnabel u. Angeh.; kür Führer, Veik und Vaterlond starben: eb. Brand, aldhofstraße Nr. 74. San.-Gefr. Fritz Schnabel Gefr. Karl Bet: Inh. d. silb.Verw.- u. Inf.-Sturm- Die Trauerfeier findet Montag, Abz. in Silber, 1., im Osten. 30. Okt., morg..15 Uhr, in der Fr Hermann Keller. Ladenburg— ledrichsfeld— kath. Kirche Weinheim a. d. B. Neckarhausen. statt. Obergefr. Friedrich Schnabel Kaulmann, z. Z. im Felde. *Gefr. u. ROB Rolf Mühlfeld Das Seelenamt findet Dienstag, 31. Okt., morg..15 Uhr, in der Pfarrkirche Weinheim statt. Weinheim, Gustav- Kammerer- Straße 10. Fam. Joh. Adam Mühlfeld. Pg.-Rttf. Wilhelm Jakob 30., im Westen, an den Folgen einer schwer. Verwundung, In- haber versch. Auszeichnungen. (Z. Z. Italien) und Frau Rosel geb. Wegmann nebst Verwandt.; Käthe Eberle- Hans Zahnleiter. straße 20. Am 24. Oktober 1944. Vermühlungen: Anneliese Sutter(Braut)„ und Eltern. KItn. Günther Reischmann 22 Jahre, in ein. Heimatlazarett. Tiengen(Oberrhein). Emil Reischmann, Postinspekt. u. Frau Lenchen geb. Elsishans. E Elfenstraße 27, 2. Z. Heidelberg, La Uffz. Erwin Ullrich Rippenweier-Ursenbach. 25 Jahre, im Osten, Inh. EK 2, Frau Hilde Jakob geb. Schol-— Jakob Schaffner Sturmabzeichen und Ostmedaille lenberger u. alle Angehörigen. 35 Jahre. Altlußheim, Schulstraße. Elsa Ullrich geb. Holzinger. u. Kind Erwin; Luise Ullrich; Ge- schwister und Schwiegereltern. Trauergottesdienst: 29. Okt. 1944, um 10 Uhr. Ogefr. Ferdinand Ballreich Frau Lisette Schaffner geb. Bürger; Frau Marie Haag geb. Schwab; Elise Schaffner u. Karl Schaffner(Z2. Z. in ein. Lazar.) Schwetzingen, Heidelbrg. Str. 27. 3* Jakob Rupp Gefr. Walter Knörr 20 ½% Jahre, im Osten. Mhm.-Waldhof, Waldpforte 60. Emil Knörr, z. Z. im Westen, u. Frau Berta geb. Essig, Elt.; Ogefr. Helmut Knörr, 2z. Z. im Sehneidér geb. Scheuermann, Mh.-Rheinau, Im Wirbel 162, Karl Ludwig sSchmeifer- Maria Schmeiſer geb. Amend. Mannheim, —* rerrorangriflen flolon zum Opfor: Geburten: Heide-Rose, unser Sonntagsmädchen, 22. 10. 44. Käthe Rudolf 2. Z. Schmitt, Ladenburg- Gustl Rudolf, Mannheim, Heinz, unser 3. Junge, geb. 25. 10. 44. Liesel Keller geb. Glaser- Leutn. Weinheim, Horst-Wessel-Straße 2. Ingrid Renate, 23. 10. 44. Wilma Kaulmann geb. Roth. Mannheim, Pozzi- straſje 1, 2z. Z. Krankenhaus Wiesloch, Prof. Dr. Holzbach- Uffz. Willy * Verlobhungen: Hanni Fiedler, Mörs-Schwafheim, Siedweg 84- Uffz. Hans Hildenbrand(z. Z. im westem, Mhm.-Feudenheim, Neckarstraße 5. Mannheim, Langstr. 39- Alphorn- Obergefr. Walter Schneider, Altrip, Rheinstr. 14- Lore 26. 10. 44. ndfriedstrage 5. Karl Gramlich, 71 Jahre Luise Gramlich, 49 Jahre am 19. 10. in Mannheim. Karl u. Helma Gramlich, Irm- gard Schrödter geb. Gramlich nebst Schwiegersohn und allen Verwandten. Die Beerdigung hat am Montag stattgefunden. 61 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Frau Maria Rupp geb. Deides- heimer und fünf Kinder nebst allen Angehörigen. Beerdigung: Freitag, 27. Oktbr., .15 Uhr, in Mhm.-Neckarau. Osten, Bruder, u. alle Angehör. Oberjäger Willi Merz 27 Jahre, im Osten, Inh. des EK 2. Klasse u. and. Auszeichnungen Mannheim, Werftstraße 39. Frau Minna Merz; Mutter: Anna 32 Jahre, im Osten, Inh. Ostmed., KVK 2 und Verwundetenabzeich. Altlußheim, Hauptstraße. Barbara Ballreich; Kind Wal- ter und Angehörige. Trauergottesdienst: 21. Okt. 1944, Anneliese Lina Oswald 16 Jahre, am 19. 10, in Mannheim. Jos. Hofmann und Frau Lina verw. Oswald u. alle Angehör. Die Beerdigung hat am Dienstag stattgefunden. —— Merz Wwe., 2. Z. im Elsaß, so- FThilippine Bender Uftz. Werner Koch wie Geschwist. u. alle Anverw. 50 Jahre, am 19. 10. in Mannlheim. Zollinspektor, 27., im Osten. Georg Bender; Ludw. Bechtold Obergefr. Walter Böhler Plankstadt, Luisenstr. 5. Reichen- 26 Jahre. felde b. Königsberg Nm. und Frau Gertrud geb. Leinz. Die Beerdigung hat in der Stille Frau Gretel Koch geb. Engel- Kleinheubach, Weinheim a. d.., stattgefunden. hardt; Fam. Max Koch; Fam.—— 14 Pund Karl Engelhardt und alle An- Aria er geb. ssert un 1 gehörigen. Kind Wilma; seine Eltern und 8 3 Odenwald Seb. Rotn Trauergottesdienst: Sonntag, 29. Geschwister. 10., 13.30 Uhr, ev. Kirche Plank- Horst Odenwald, 10 Jahre —.* Marta Greulich geb. Schneider, 64 Jahre, Marie Menton geb. Greulich 33 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Ernst Menton(2. Z. i. Westen); Paul Greulich(z. Z. im Osten) u. Frau Anni geb. Bauer und Anverwandte. Beerdigung: Freitag, 27. Oktbr., 10.30 Uhr, Hauptfriedhof. stadt. Vcand. Ing. Fritz Nagel Dieter Odenwald, 5 Jahre 3 Leutnant d.., 23½., im Osten, am 19. 10. in Mannheim. E Uffz. Emil Mangold Inh. EK 2, KVk 2, Gstmedaille Adam Odenwald(Z2. Z. i. Felde); 33 Jahre, im Westen, Inh. des und des Westwallabzeichens. Bruno Odenwald(z. Z. i. Ost.) sowie Ise und Arno Odenwald. Die Beerdigung hat am Mitt- woch stattgefunden. ** Mathilde Nagler geb. Friebele, 42 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Sohn: Ludwig Nagler(2z. Z. Kriegsmarine); Mutter: Maria Friebele und Angehörige. Die Feuerbestattung heat bereits stattgefunden. Ursula Lichtenberger verw. Dehoff, 58 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Theo Dehoff u. Frau Else geb. Reinardt nebst Kindern und Angehörigen. Die Beerdigung hat berg stattgefunden. Lina Schmidt geb. Zink 36 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Valentin Schmidt u. Angehörige. Beerdigung fa- d Mittwoch statt. KVK mit Schwertern. Weinheim, Freudenbergstraße 20 Frau Margot Mangold u. Söhn- chen Karl-Ludwig; Frau Maria Mangold, Mutter, u. Anverw. Schwetzingen, August- Neuhaus- Stragße 21. Friedrich Nagel, Bau-Ing., Elisa- beth Nagel geb. Renkert sowie Geschwister und Anverwandte. Es starbhon: Pg. Franz Spieler, Postsekretär, 46., nach kurzer, schwerer Krank- heit, am 24. 10. 44. Dietrich-Eckart-Str. 23. Frau Pauline Spieler mit allen Angeh. Beerd.: Freitag, 27. 10., 13 Uhr, in Malsch b. Heidelberg Alfred Meier, Oberwachtm. d. LSP, 41., Inh. des Westwall- und Luftschutzehrenzeichens, nach kurzer, schwerer Krankheit, am 23. 10. 44. Mh.-Neckarau, Friedrichstr. 69. Anna Meier geb. Bindgen mit Kindern Doris, Christa, Gabriele, Veronika, Marianne, Rose- marie u. Angehör.ge. Beerd.: Freitag,.45 Uhr, Friedhof Neckarau Christian Münlhäuser, 86 Jahre, am 24. 10. 44. Mannheim, Friedrichs- felder Straße 59. Fam. Adolf Wingert; Fam. Julius Mühlhäuser, Mettingen. Beerdigung: Freitag, 27. Oktober 1944, 9 Uhr, Haypt- friedhof Mannheim. August Göttler, 78 Jahre, am 7. 10. 44 in Leipzig. Frau Marie Göttler geb. Stocker, 2. Z. Hann.-Münden, Kattenstieg 1, 5 Kinder, 6 Enkel- kinder und Angehörige. Die Feuerbestattung hat in Leipzig auf dem Süd-Friedhof stattgefunden. Katharina Metzger geb. Flaig, nach langem Leiden, im 83. Lebensjahr. Feudenheim, Nadlerstr. 26. Die trauernden Hinterbliebenen.— Be- erdiguns: Freitag, den 27. Oktober 44, 15 Uhr, Friedhof Feudenheim. in Heidel- Erna Bossert geb. Lind 37 Jahre, und Töchterchen Brigitte, 14 Jahre am 19. 10.-in Mannheim. Ernst Bossert(z. Z. im Felde) u. Sohn Ernst; Fam. Joh. Lind (Eitern) sowie Geschwister, Schwiegereltern u. alle Angeh. Die Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden. Maria Göpfrich Wwe. geb. Wickenhäuser, 54 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Helmut Lübben u. Fam.; Ida Lübben Wwe. u. Kind Christa; Anna wickenhäuser Wwe. und alle Angehörigen. Die Feuerbestattung fand in aller Stille statt. Marie Ernst, 68 Jahre Fritz Griesinger Ob.-Wachtm. d..-Pol., 37 Jahre, Erna Griesinger geb. Ernst 38 Jahre, am 19. 10. in Mannheim. Heinrich Ernst u. Angehörige. Beerdigung: Freitag, 27. Okthr., .30 Uhr, Hauptfriedhof. Philipp weigele, 31., nach kurzer Krankheit. Laudenbach à. d.., Adolf-Hitler-Straße 7. Frau Elisabeth Weigele geb. Geiss mit Kin- won 10 UNGSANZE1G E N Z2U KAUfEN GESUCHT dern u. allen Angehörigen.⸗ Beerdigung: Freitag um 14 Uhr. Margarete Langer geb. Schaab, 64., nach kurzer Krankheit. Wein- hneim a. d.., Müllheimertalstr. 38. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung hat bereits stattgefunden. Möbl. Zimmer M 25.— zu vermieten. Maurer, Luisenring 20a, V. 5 Möbl. Zimmer M 40.— sof. zu verm. Schäfer, C 8, 7, 1 Treppe Möbl. Zimmer von Ingenieur ges., Nähe Lindenhof- Wasserturm. unter Nr. 4960 B an das HB. Möbpl. Zimmer von bess. Arbeiter gesucht. u. Nr. 4792 B an HB. Aelt. Ehepaar mit gut. Wachhund sucht 2 Zimmer. Mann übern. Gartenarb. u. Helz. Nr. 4696B. sStadtwerke Heidelberg. Die Gasabgabezeiten des Versorgungsgebietes Heidelberg sind folgende:.00—.30 Uhr, 11.30—13.30 Uhr, 19.00—20.30 Uhr. Wegen kriegsbedingter Umstände kann die Gewähr nicht dafür über- nommen werden, daſ während der jetzt eingeführten Gasabgabezeiten die Lieferung immer wie vorgesehen durchgeführt wird. Die Bevölke- rung wird deshalb auf das dringendste ersucht, mit dem Gasverbrauch 30 sparsam wie möglich umzugehen. Nur dadurch können die fest- gesetzten Abgabezelten eingehalten werden. 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Dr. Jaenicke, Rostock Nr. 423. entspricht eine Zweiteilung des Krieges, Kkaufen. mus in denn Mittelmeerraum ein fester Wall len und Klerikalen hören und von den Ro- und außerdem die Masse des Volkes doch daß der Landesfürst in sichtbarem Unmut, In den Vladrider cafẽs— Am Mansonores will man Ruhe/ Englisch gekleidete Orangen-Exporteure/ Wes mecht dos rote Maquis an den Grenzen?/ Von Walt May Wo die Calle de Alcalla und die alte Calle de Atocha durch eine kerzengerade, von Nord nach Süd verlaufende Straße verbun- den sind, liegen an den Straßenecken zwei Cafèés, von denen mein Freund sagt: sie sind Spanien. In dem einen der beiden verkehren Angehörige des alten Feudaladels, Groß- bürger, Industrielle, Royalisten, gegangene Offlziere und Klerikale, die im benachbar- ten Regierungsviertel zu tun haben; an ein paar Tischen sieht man zuweilen jüngere Leute aus der Umgebung Hayes und Hoares, der Botschafter Washingtons und Londons, in Gesellschaft englisch gekleideter Söhne von Grohexporteuren in Südfrüchten und Marmeladen. Man hat in diesen Waren Auf- träge für die alliierte Armeeverpflegung Warmzuhalten. Das andere, kleinere und gemütlichere Café wird in den Nachmittagsstunden von Regierungsbeamten und Funktionären der Partei besucht. Hier sind die Blicke der Gäste geradeausgerichteter,. die Gesten be- stimmter und energischer, die Worte ent- schlossener und die Zechen kleiner. Die Gäste der beiden Cafés besuchen sich nicht gegenseitig; wend sie zusammenkom- men, geschieht dies auf glatterem Parkett Nur die Vertreter der Presse wechseln vor Redaktionsschluß rasch einmal den Platz. Der Zweiteilung der politischen Cafés- das dritte liegt am Manzanares und darf im Regierungsviertel noch nicht vertreten sein die man in Spanien am Unteilbaren vorge- nommen hat: man unterscheidet sorgfältig Zzwischen dem West- und dem Ostfeldzug Im Westfeldzug diktierte man sich unbe- dingte Neutralität. Das entspräche so den „lebenswichtigen Interessen der spanischen Politik und Wirtschaft“, sagte Hoare, sagt Haye, sagt die spanische Regierung.„Elasti- zität der Politik“ sei etwas wesentlich an- deres als schlechte Neutralität“. meint ein Teil der Presse, Elastizität sei noch lange keine Parteinahme und folglich noch eine gute und passable Neutralität. Was andererseits den Ostfeldzug angeht, „bleibt Spanien für alle Zeit der schärfste Gegner der Sowiets und des Sowietismus; man hat den Bürgerkrieg noch nicht ver— gessen““ Selbstverständlich und am Rande bemerkt, dürfe natürlich auch die alte, bit- tere Erfahrunig nicht dazu verleiten, die Neutralitãt um ein Jota au verletzen oder sich in innere Angelegenheiten fremder Staaten einzumischen,“ sagt Hoare, sagt Haye, ver- künden die Liberalen, Klerikalen und Roya- isten. Im eigenen Lande hat man nichts mehr zu defürchten und kann auch wieder Auto fah- ren, soviel wie man nur will oder fast so- viel. Haye und Hoare haben das mit der Re- gierung ausgemacht, und die Presse steht dafür dem Volke gerade. Demnächst wird mit anglo- amerikanischer Unterstützung jene„Föderation katholischer Westmächte“ zustandekommen, als„eine felsenharte Ga- rantie, daß dem Vordringen des Kommunis- des Glaubens entgegengesetzt wird.“ So wenigstens kann man es im Café der Libera- valisten. An der anderen Ecke hört man an- deres auch hierüber. Hier sitzen die uner- müdlichen Mahner des spanischen Volkes, Männner mit Herz und Mut, sogar mit dem Mut, auf das Benzin zu verzchten, das Eng- land und die USA hart und spärlich genug fließen lassen, sogar mit dem Mut, auf den weiteren Aufbau der Industrie Verzicht zu leisten, wenn er auf Kosten der Ehre geht, nicht in der Lage ist, ihre Produkte zu Man darf aber und trotz alledem nicht etwa meinen, daß die Regierung die vom Norden Afrikas und vom Norden Europas her drohende bolschewistische Gefahr leichtfertig übersehe oder verkenne. Am Jahrestage des Dreimächtepaktes gab es in Madrid nicht wenige, die verwirrt in ihren Gefühlen umhergingen, zumal in denselben Stunden das Gerücht die Stadt durchlief, ein Sowietsender habe erklärt, daß„mit dem Spanien, das Deutschland einst Hilfs-. truppen gestellt habe, noch eine Abrech- nung ausstehe“. Gegen Abend konnte man eine Außerung „ling Feuer und stürzte kopfüber ab. Von diesem Augenblick an weiß ich nichts mehr. aus über 4000 Meter Höhe auf die Erde ab- Hoares vernehmen, daß„England und Ame- rika gegebenenfalls mit eigenen Mitteln Einflüsse in Spanien unterdrücken würden, die sich den Interessen beider Staaten und des spanischen Volkes entgegenstellen könnten“. Spanien will, das kann man immer und überall dort zu Lande hören, nach drei schweren Bürgerkriegsjahren Ruhe haben. Fast könnte man verstehen: Ruhe um jeden Preis. Und man hat tatsächlich diese Ruhe. Allerdings ist sie trügerisch und lebensgefährlich. Spaniens Regierung weiß das wohl und sie tut, was sie kann. In den spanisch-französischen Grenzge- bieten, in den Niederpyrenäen, den Pyre- näen, in Ariége, in Aude in den Orientali- schen Pyrenäen, dahinter in Landes und der Haut Garonne steht ein wohlversehenes rotes Maquis bereit. Bereit kür wen? Be⸗ reit für was? In Ariége und Aude sind 80 Prozent aller neueingesetzten Bürger- meister und Behördenvorsteher ehemalige rote Maquisarden, in Bayonne und Rive— saltes befinden sich Hauptquartiere spani- scher Mörderbanden. Sowietagenten und Beauftragte bevölkern die Coupes erster Klasse in den Zügen über Toulouse und Perpignan, Mont de Marsan und Bayonne, Dax, Tarbes, Gaudens und Carcassonne. Ihre Wagen rollen über die wiederherge- stellten Chausseen. Die Grenze zwischen Spanien und Frankreich ist 450 Kilometer lang, wild und unübersichtlich, praktisch unkontrollierbar. Rote Maquisards sind tägliche Gäste auf spanischem Boden, ge- fkährliche Besucher in den Grenzdörfern Spaniens. Wo sie einmal waren, bleiben ihre Agenten zurück und nehmen den Weg Die Regierung hat darum zahlreiche neue Divisionen an die Grenze geschickt und Franco persönlich einen seiner Vertrauten dorthin entsandt. Der Grenzschutz wird stündlich verstärkt, während auf der fran- zösischen Seite der Durchgang nahezu ie- dem offensteht. Wo nicht der Grenzschutz direkt von ehemalügen, lediglich in der Uni- korm umgekleideten roten Maquisarden ver- sehen wird, steht er unter deren Pression. Die spanische Fremdenpolizei ist gegenwär- tig die genaueste Europas. Alle Wagen, ins- besondere solche auf Umgehungs- und klei- nen Landstraßen, werden ständig kontrol- liert. Die Zahl der dabei vorgenommenen Verhaftungen wird als bedeutend ange- geben. Aber die„Elastizität“ der spanischen Neutralitätspolitik„bewährt“ sich auch in den kleinsten und entlegensten Gendarme- riestationen, und die Telefonverbindung zum nächsten englischen oder amerikanischen Konsularbeauftragten dauert nicht viel länger als ein Frühstück im Gasthaus. Trotzdem— die Gefühle des spanischen Volkes sind verwürrt. Hoare und Haye sind geschickte Sendboten ihrer Regierungen und verstehen es vortrefflich, das spanische Kla- vier in fandango und chorale mit allen Pe— dalen zu spielen. Auf den Ferias, in den Amtsstuben, im Exportkontor und bei den Banken. Spanien besitzt in Deutschland viele und herzliche Freunde. Bewährte Freunde sind darunter, die ihr But im Lande gelassen haben. Mit ihnen wünscht das ganze deut- sche Volk, daß Spanien rechtzeitig aus Er- eignissen lernen möge, bevor- zu spät- es landeinwärts. Ungaublich, aber wahnr! Wenn es sich bei den nachfolgenden Vor- fällen nicht um verbürgte Tatsachen han- deln würde, die bekannte Männer— See⸗ offlziere von Namen— ausgesagt haben, müßte man an Wunder glauben, die in aller Ewigkeit nur einmal vorkommen. Der in den letzten Weltkriegsjahren sehr bekannt gewordene und später selbst mit einem Luftschiff verunglückte Führer der Marineluftschiffe, Kapitän Strasser, sagte Zzu Dr. Gustav Eberlein gelegentlich des Ab- schusses eines Luftschiffes: „Bluterstarrender Anblick, wenn plötzlich das Nachbarschiff, getroffen. seine steile Todesflamme zum Himmel schickt. Ein rie- siger Feuerball inmitten der weißen Schrap- nellwolken. L.., stürzt ab! Aus englischen Berichten wissen wir, daß er, in enormer Höhe getrof- fen, zu einer unförmigen Masse zusammen-— gedrückt auf der Erde lag. Die Besatzung war natürlich tot. Aber nun hören Sie, es klingt unbegreiflich: Einige Wochen später erhielt ich vom Wachoffizier einen Brief aus England. Er schrieb, daß er gerettet sei. „Unser Schiff,“ so heißt es in dem Briet, Als ich erwachte, glaubte ich mich im Him- mel zu befinden und war sehr erstaunt, daß es ein Bett in einem englischen Lazarett war. Ich habe nur beide Beine gebrochen und einige Verletzungen erlitten, sonst geht es mir gut.“— Es lebt ein Mensch unter den Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts, der gestürzt ist. In„Ritter der Tieſe“ erzählt Korvetten- kapitän von Arnauld' de Perriere den Vor- gang mit dem Torpedospuk. Es war im No— vember 1917 in der Straße von Otranto im Adriatischen Meer.„Ich war die ganze Nacht auf gewesen und fühlte mich todmüde. Ich ging daher hinunter, um einige Stunden zu schlafen und ließ Lauenberg und Prinz Si- gismund, den Sohn des Prinzen Heinrich von Preußen, als Wache auf dem Turm. Lauenburg und Prinz Sigismund erblick- ten vom Turm aus plötzlich auf 40 m Ent- fernung an Steuerbordseite das Sehrohr eines-Bootes, das einige Zoll weit aus dem Wasser sah. Ein weißer Strich auf dem Wasser—- ein Torpedo Er kam direkt auf das Boot zu. Die Entfernung war so kurz, daß zu einem Ausweich-Manöver keine Zeit mehr blieb. Es war gar nichts, absolut gar nichts zu machen. Entsetzt, versteinert starrten die beiden Männer der sicheren Katastrophen belehren. Vernichtung entgegen, die dort auf sie zu- kam. Der Torpedo war einwandfrei ge- zielt, er mußte genau mittschiffs treffen. Plötzlich schoß er aus dem Wasser heraus. Ein Dutzend Meter von dem Boot entfernt hob er sich wie ein fliegender Fisch in die Luft, beschrieb einen graziösen Bogen und landete auf unserem Boot. Mit hellem Klirren schlitterte er auf den Stahlplatten entlang und flitzte, ohne seine Richtung zu ändern, auf der anderen Seite ins Wasser zurück, wo er seinen Lauf fort- setzte, als sei nichts geschehen. Er hatte unser Deck gerade in der zwei Meter brei- ten Lücke zwischen dem Kommandoturm und dem vorderen Geschütz passiert. Eine Kleinigkeit rechts oder links und er hätte mit seiner Zündpistole im Kopf entweder den Turm oder das Geschütz getroffen und uns für alle Zeiten von dem Nachdenken über den Zweck des Daseins befreit. Der laute Knall, mit dem der Torpedo auf unser Deck aufschlug, und das metalli- sche Klingen und Klirren, mit dem er über seine Stahlplatten rutschte, hatten mich in meiner Koje aufgeweckt. Ich glaubte, einer unserer Masten wäre umgefallen und eilte Mein Steuermann war ein alter-Boot- fahrer. Er war ein tüchtiger, besonnener Mann, der Nerven von Stahl hatte. Aber dieses Mal war es zu viel für ihn und schmiß ihn um.„Wenn ich anfange, die Torpedos über unser Boot springen zu sehen, dann bin ich fertig. Nächstens sehe ich ganze britische-Boote mit Sehrohr und Tiefenruder über uns hinwegvoltigieren.— Ich bin fertig!“—— Und er war tatsäch- lich fertig. Er weigerte sich, länger auf -Booten zu fahren und kam um ein Land- kommando ein.“ —e M. Schwartz. Washington. Roosevelt hat jetzt viel da- mit zu tun, seine künftigen Wahlmänner Zzu Besuch zu empfangen. Er muß wohl oder übel zu jedem nett sein— bis er Wieder gewählt ist. Kürzlich kommt da einer von der gemütlichen Sorte, bleibt zum Tee da und sieht sich das Familienleben des Präsidenten einmal durch die Lupe an. Als er Abschied nimmt, klopft er Roosevelt auf die Schulter und meint treuherzig: „Deine Alte ist genau wie die meine. Wie oft sagt sie zu mir: George, wenn du auch das Haupt der Familie bist, so bin ich der Nacken. Und das Haupt hat sich dahin zu drehen, wohin der Nacken will.“ Feindliche Flieger terrorisieren die deut- sche Zivilbevölkerung in zunehmendem Maße durch Bordwaffenbeschuß in Tiefan- griffen. Der Tieffliegerangriff erfolgt meist völlig unerwartet. Langes Laufen oder Suchen nach einer Deckungsmöglichkeit ist falsch. Der sicherste Schutz ist, sich sofort auf den Boden zu werfen und regungslos liegen zu bleiben. Durch Fortlaufen kann man sich dem Tieffliegerangriff nicht ent- ziehen. Jede sich in nächster Nähe befind- liche Deckungsmöglichkeit ist auszunutzen. Wenn mehrere Menschen beisammen sind, dürken diese auf keinen Fall nach einer Richtung laufen. Richtig ist, wenn sie nach allen Seiten ausschwärmen, um so dem Feind eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten. Grelltarbüige Kleidungsstücke zeichnen sich für den Flieger deutlich ab. Man lege sie möglichst schnell ab, oder ver- berge sie. „Achtung- Tieffieger!“ Sofort Deckung nehmen, oder sich auf den Boden werfen! In der Stadt sichern bereits ein Hausflur, eim vorspringendes Mauerwerk vor Beschuf. Fahrzeuge müssen besondere Vorsicht Walten lassen, da das Herannahen der Feind- flieger durch das eigene Motorengeräusch überhört werden kann. Deshalb ist es wichtig, einen Beobachtungsposten auf das Fahrzeug zu setzen. Binnenschiffer suchen Schutz im Schiffsinnern unter dicken Bohlen oder Ei- senplatten. Nach jedem Angriff warte man zunächst Tiefflieger häuflg ihren Angriff wiederholen. kein Mangel an Mut, sondern eine vernünf- tüge und notwerdige Maßnahme zur Selbst- verteidigung. Innerbetriebliche Umsetzung In Erweiterung der bisherigen Bestim- mungen hat der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz zugelassen, daß auch die innerhalb eines Betriebes zur Durchführung des verstärkten Kriegseinsatzes umgesetzten Kräfte, die ohne Rücksicht auf ihre bishe- rige Tätigkeit mit einer außerhalſb ihres Be- rufes liegenden Arbeit beschäftigt werden, Sonderunterstützune für den so— Zzialen Ausgleich erhalten können. Voraus- setzung ist, daß die neue Tätigkeit erheb- liche Lohnminderungen mit sich bringt und dadurch die auf der bisherigen Berufsarbeit heruhende würtschaftliche Lage gefährdet. Uber diese Sonderunterstützung hinaus dür- fen sonstige Zuwendungen, 2. B. ein Tren— nungszuschlag, nicht gewährt werden. Die Sonderunterstützung ist jeweils nur auf die Dauer von 6 Monaten zuzubilligen. Sie kanmn dann allerdings jeweils um drei Monate verlängert werden. Im übrigen wird Vor-— sorge getroffen, daß sich aus der Gewährung der Sonderunterstützung keine unerwünsch- ten lohnpolitischen Auswürkungen ergeben. Industriebeauftragte helfen der Wirt- schaft. Um die Verbindung mit ihren Mit- gliedern möglichst lebendig zu erhalten, ha- ben einige Gauwirtschaftskammern für die einzelnen Kreise ihres Bezirkes ehren- amtliche Industriebeauftragte berufen. Sie unterrichten die Kammer über die Bedürfnisse und Vorgänge in den Be-— trieben und die Betriebe über Magnahmen der Kammer— eine Aufgabe, die früher teils durch Mitgliederversammlungen, teils durch Besuche der Kammermitarbeiter ge- löst wurde. Die Industriebeauftragten ru- fen die Industriellen ihres Kreises je nach Bedarf zusammen, um mit ihnen bestimmte von der Kammer angeregte Fragen zu be⸗ bhandeln, die ihre Betriebsführung erleich- tern können, oder um 2. B. nach Luftangrif- fen Hilfsmaßnahmen zu besprechen. Die Reichswirtschaftskammer billigt die Be- rufung von Industriebeauftragten, falls ein wirklicher Bedarf dafür vorliegt. Kaninchen in der Tischbewertung. Der Vorsitzende des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter hat jetzt bekanntgegeben, daß öffentliche Ausstellungen und Absatz- veranstaltungen für Kaninchenzüchter vor- läufig nicht mehr stattfinden. Dafür wer- den die Kaninchen mehr an den Tischen der Vereine, in sogenannten Tischbe⸗ wertungen, begutachtet, damit die Züchter zu gutem Zuchtmaterial kommen. Die Vereine werden auch weiterhin Prä- mien für gute Zuchtergebnisse vergeben. Sie werden regelmäßig tagen und die Mit- glieder gründlich beraten und aufklären, vor allem auch über die Behandlung, Erfas- sung und Ablieferung von Fellen, Angora- wolle usw. Die Arbeit am Herdbuch wird eingestellt. Die Züchter müssen aber ihre Unterlagen für das Herdbuch weiterführen und werden auch kontrolliert. Die Zucht der Kaninchen und ihr Beitrag zur Ernäh- rung werden durch diese kriegsbedingten Maßnahmen nicht leiden. Drahtfunkempfang nicht durch Rück- koppeln stören! Alle Drahtfunkhörer wer⸗ den aufgefordert, den Empfang der Luft- lagemeldungen nicht durch Rückkoppeln zu stören. Wer durch unsachgemäße oder un- kundige Handgriffe Pfeifgeräusche iuind dergleichen mit seinem Empfangsgerät ver- ursacht, unterbricht die Stimme des Spre- chers und schädigt damit eine kriegswich- tige gemeinnützige Maßnahme. ————— Nach der Scheidung Gericht regelt Verteilung von Hausrat und Möbeln Der Reichsminister der Justiz hat eine Verordnung über Teilung der Ehewohnung lassen. Können sich geschiedene Ehegatten nicht darüber einigen, wer von ihnen die Ehewohnung künftig bewohnen und die Möbel erhalten soll, so können sie die Hilfe des Richters in Anspruch nehmen. Der Richter regelt die Rechtsverhältnisse an der Wohnung und am Hausrat nach bil- ligem Ermessen. Er kann die Möbel, die sie verteilen und die Wohnung einem von ihnen zur Benutzung zuweisen. Das Ver- fahren ist den Kriegsverhältnissen entspre- chend einfach gestaltet. Zuständig ist das Amtsgericht, in dessen Bezirk sich die Ehe- Wohnung befindet. Krankenhauspflege für Ostarbeiter Der Reichsarbeitsminister hat in einem Erlaß zur Behebung von Zweifeln über die Dauer der Leistungen der Krankenkassen an Ostarbeiter u. a. ausgeführt: Die Gewäh⸗- rung von Krankenhauspflege richtet sich auich bei Ostarbeitern nach den allgemeinen Vorschriften. Für Familienangehörige, die sich mit dem Ostarbeiter zusammen im Reichsgebiet aufhalten, können Familien- Krankenpflege einschließlich Krankenhaus- pflege und die Sachleistungen der Familien- wochenhilfe gewährt werde Angehörige des Versicherten kann Familien- Krankenpflege in Betracht kommen, wenn 4 die Satzung es vorsieht. Kohlen werden gerecht verteilt. Heranschaffen der notwendigen Kohlen- mengen für den Winter ist in diesem Jahr durch die vielfachen Transporthem- mungen noch schwieriger als sonst. Diese Schwierigkeit werden die Kohlenhändler durch besonders sorgliche Verteilung der ihnen zur Verfügung stehenden Mengen auszugleichen suchen. zunächst nur einen Teil ihres Bedarfs ge- liefert bekommen, so können sie nicht ei- nigen Verbrauchern die ganze ihnen zu- stehende Menge, sondern müssen möglichst vielen Kunden einen Teil liefern, auch wenn dies wegen der eigenen Transport- mittel vielleicht schwieriger ist. Kunden, von denen der Händler weiß, daß sie noch Vorräte im Keller haben, werden später oder zunächst mit einem kleineren Prozent- satz beliefert werden als andere. Koch- kohle ist in aller Regel wichtiger als Heiz- kKohle, und zu den wichtigsten Verbrauchern gehören die Betriebe der Ernährungs- Wirtschaft. V WV 1 n VV WW. * Woran erkennt man Dich?/ von Hans Pranck (Schluß) „Ja, Woran erkennt man dich denn?“ wie— derholt der Knabe seine Frage, die nun fast ein Schrei war. „An meinen Taten!“ sagte der Groſßherzog und setzte den Sechsjährigen zur Erde nie- der. Da es sehr heftig geschah, erwarteten alle, in hellem Zorn gehen und wahrscheinlich nie mehr zu einer Besichtigung der Anstalt Zzurückkehren werde Indessen, der Großherzog legte seine Rechte auf den blonden Schopf des Blinden, und während dieser, als ob er sehende Au- gen hätte, unverwandt zu ihm aufstarrte, sagte Friedrich Franz:„Jawohl, an meinen Taten erkennt man mich. Nach ihren Taten beurteilt man die Fürsten des Volkes. Durch ihre Taten erweisen sich die Führer, der Menschheit. Wie man Gott allzeit und all- überall an seinen Werken zu erkennen ver— mag: an Baum und Blume, an Fisch und Vogel, an jeglichem Getier, das er geschaf- fen hat, an Sonne, Mond und Sternen, die aus seiner Hand hervorgegangen sind. Und weiß, unerschütterlich weiß, daß er ist, ob- Wohl ihn keiner mit Augen gesehen hat, keiner mit Händen gefühlt hat, keiner auf Erden ihn jemals sehen oder fühlen wird! So erkennt man auch uns Fürsten an den Taten. An jenen Taten, die da sind, wo wir selber uns nicht befinden, die dann noch bestehen, wenn von uns nicht übriggeblie- ben ist als ein Häuflein Asche. An den Ta- tenl sage ich An nichts anderem als an un- vergänglichen Taten! Und von ihnen hoffe ich, bei den Schlachten in Frankreich, so- Wohl bei den Geschebnissen daheim einiges vollbracht zu haben, das mich unverwech- zelbar macht. Wenn es auch nicht soviele Taten gewesen sind, wie es hätten sein sol- len und ich tun wollte.“ Plötzlich hielt Friedrich Franz mit sei- nen Worten inne und begreifend, daß er längst nicht mehr zu dem Sechsjährigen, auf dessen Kopf seine Hand lag, auch nicht zu den übrigen Blinden, nicht einmal zu den erwachsenen unter ihnen, gesprochen hatte, sondern zu seinem eigenen aufgewühlten Herzen, fragte er den immer noch empor- starrenden Jungen:„Du hast mich eben Wwohl nicht verstanden?“ „Doch“, behauptete der Knabe. „Was hast du denn aus meinen Worten herausgehört?“ erkundigte sich der Groß- herzog. „Was Vater mir auch erzählt hat.“ „Nämlich?“ „Vater hat gesagt: Wenn er totgeschossen Wär, hätten wir Frankreich doch erobert; wenn du aber totgeschossen wärst, dann nicht.“ Da hob der Großherzog den Knaben zu sich empor und küßte ihn, auf den Mund. Als er den Blinden niedergesetzt, behutsain zu seinem Platz in der ersten Reihe der Anstaltzöglinge zurückgeleitet und sich wie- der aufgerichtet hatte, wandte er sich an alle. Mit kreudiger Stimme erklärte Friedrich Franz II:„Zur Erinnerung an diese Stunde werde ich euch mein Bild, das hier in die- sem Saal hängen soll, schenken.“ „Nein!“ widersprach der kleinste der Jun- gen, der sechsjährige Knabe aus der Elb- niederung bei Dömitz. „Was hast du gegen mein Geschenk ein- zuwenden?“ wollte der Großherzog wissen. „Ein Malbild kann ich nicht richtig sehn!“ antwortete tapfer der Knabe. umwunden zu.„Also werde ich der An-⸗ stalt meine Büste schenken. Mein Bild aus Stein! Ohne Krone, versteht sich. Und ohne Haare obendrauf. Denn ein Künstler soll wahrhaftig sein. Herr Direktor—“ Der Angeredete, aus seiner Erstarrung er- Wachend, verneigte sich tief. „Herr Direktor, ich bestimme hiermit, daß jeder Zögling der Anstalt mein Steinbild so oft und so lange ungestört“— der Lan-⸗ desherr scheute das gefährliche Wort nun nicht mehr-„besehen darf, wie er will. Sollten von diesen Besichtigungen der An- staltsinsassen Spuren darauf zurückbleiben. so sind sie nicht zu tilgen. Sondern als Ehrenzeichen dort zu belassen. Ich werde mich bei meiner nächsten Anwesenheit selbst davon überzeugen, meine Lieben, ob ihr mich fleißig und gründlich angesehen habt.“ „Se. Königliche Hoheit Friedrich Franz II., unser allgeliebter Fürst, Herr und Blinden- vater“, rief, da der Großherzog sich zum Gehen wandte, der Direktor,„er lebe hoch!“ „Hoch“ riefen die Blinden; genau so, wie es oft probiert war.„Hochl! Hoch!“ Am hellsten von allen rief es ein sechs- jähriger Knabe. Nach einigen Wochen traf die Gipsbüste des Landesherrn in der Blindenanstalt zu Neukloster ein. Sie war begleitet von einem Handschreiben des Großherzogs Friedrich Franz II., daß ihrem Leiter allerhöchste Anerkennung für die wohlgelungene letzte Besichtigung und die Kunde übermittelte, daſß ihm der Hausorden des Landes verlie- hen sei. Warum die in seinen Augen mißratene Besichtigung von Sr. Königlichen Hoheit als wohlgelungen bezeichnet und bei der Or- densverleihung eine Klasse übersprungen wurde- das hat der Herr Direktor bis an das Ende seines Lebens nicht herausbe- SPORTIUNO SPIEL Sport-Allerlei Die Leibeserziehung unserer Jugend in der Schule muß, wie ein Runderlaß des Reichsministers für Wissenschaft. Erziehiimg und Volksbildung betont, auch weiterhin mit allen zur Verfügung stehenden Kräften fortgeführt werden. Die Schule wird sich dazu, wie schon in letzter Zeit, auch des Einsatzes von freiberuflichen und Laien- lehrkräften bedienen. Auch der Flug- und Schiffsmodellbau in den Schulen ist weiter Z2u betreiben. In der HJ- vVereinsmeisterschaft der Leichtathleten rückte Tus Essen, der Vor-— jahressieger der Klasse 2, auf den zweiten Platz der Reichsliste vor. Die Spitzengruppe setzt sich nun wie folgt zusammen: 1. Flie- gertechnische Vorschule Dessau 7654; 2. Tus Essen 7264,20; 3. Cricket Wien 7143,17 Pkte. Hamburgs Fußballsport hat erneut einen schmerzlichen Verlust zu beklagen, da der talentierte Mittelstürmer Doeller vom FC St. Pauli im Osten den Heldentod fand. Björn Borg legte in Norrköping die 100 m Rücken in:09,3 zurück und erreichte da- mit eine neue europäische Jahresbestlei- stung. Vera Dahlberg schwamm die 200 Vards Brust in:54,3 und Börne Jansson die 200 m Brust bei den Männern in Västeras in:46,7 Min. Die ersten„Ehrenpreise“ im deutschen Sport waren bescheidener Art. So hat es bei einer der ersten Leichtathletikveranstal- tungen in den achtziger Jahren des ver- gangenen Jahrhunderts in einem 150-Me- ter-Flachrennen als ersten Preis ein Tinten- faß, als zweiten Preis einen Aschbecher und als dritten Preis einen Federwischer gege- „Hast recht!“ gestand der Großherzog un- kommen. ben. Das letzte Friedens-Wettkammfiahr 1939 hat dem deutschen Sport international große Erfolge gebracht. Obwohl der Deutschland aufgezwungene Krieg einen vorzeitigen Abbruch der Wettkampfzeit im Gefolge hatte, konnte der deutsche Sport 1939 doch nicht weniger als 17 Weltmeister⸗ schaften auf den verschiedenen Sportge- bieten siegreich beenden. Blick übers Land Speyer. Bei einer Fahrt mit dem Kraft- rad auf der Landauer Straße stieß der Di- rektor der städtischen Gutsverwaltung beim Einbiegen in die Schwerdstraße mit einem Personenkraftwagen zusammen. Er wurde auf die Straße geschleudert und trug so schwere Verletzungen davon, daß er kurze Zeit späüter im Krankenhaus starb. Neudorf bei Bruchsal. Auf der Heimfahrt wurde das Fuhrwerk des Landwirts und Bäckermeisters Karl Waldy beim Hoken- heimer Bahnübergang von einer Lokomo-⸗ tive erfaßt. Mit schweren Verletzungen wurde Waldy ins Krankenhaus gebracht; das Pferd wurde getötet. Langenwinkel(K. Lahr). Als der 57 Jahre alte Zimmermann Paul Handert- pfund aus Allmannsweier am Dach eines Anwesens in der Hauptstraße mit Aus- besserungsarbeiten beschäftigt war, brach die schadhafte Leiter unterhalb der ersten Sprosse ab. Hundertpfund erlitt durch den Sturz aus vier Meter Höhe einen doppelten Schädelbruch, dem er kurze Zeit später erlag. 3 Konstanz. Beim Spielen mit anderen Kindern lehnte sich ein dreiiähriges Mäd- chen aus dem Fenster eines Nausgangeèes. Plötzlich verlor das Kind das Gleichge- wicht und stürzte hinab auf ein Glasdach Im Krankenhaus ist das Mädchen den er- littenen schweren Verletzungen erlegen. 7 Unterwegs befindliche motorisierte 4 einige Minuten in der Deckung ab, da die Schnelligkeit und Geistesgegenwart sind die beste Gegenwehr. Deckung nehmen ist und des Hausrates nach der Scheidung er- den Ehegatten gemeinsam gehören, unter Für sonstige Das Haben sie selber Fee 3333337 ZWEIIE S TADI MAN * 2 5 f 3„ EIA ) Die Einke von Kriegsberi 1 Wie war es d hatten beidersei EKräften angegr fen einen Einb Heide errungen zerspitze, auf 4 3 der Straße Go! vorgestoßen. V. eine dort errie .vormittagsstun einen Halt erw Zęern zwölf, abs Stalin“, die b größten, die sie Stießen andere über Nemmers auf Insterb erwiesen sich Sommer erbaut eingesetzte Pak Panzer ab, zusa Schlachtfliegerk den Sowietpar Zufügten und i hinderten. Es 2 wisten, einen B. über die Anger Am Sonntag, die deutsche Panzerdivision, korps und eir gegen die inz Sowietpanzer- AZugleich aber ti Ebenrodeſu Sierten Angriffe dem deutschen meter anzunäh fünf Panzern w schlossen und e eingekesselt. Wohl war es marsohzeiten ve war dicht gemẽ schub abgeschn wurde, keine s Panzerbergungs ten nachgeseho war der deutsc ken Nachschieb Möglichkeit ges Sowietkräfte al vernichten. In aber schlossen lich Gumbinner 23 Okiad LNacht ein sonne den Wolkenschl Aus dunstigen chen sowietiscl regen werfend. dem Raum süd nen Entlastung Verbände unter genenaussagen das zweite Gar schützenkorps das erstere mi einer mechanis Zzweite mit drei . 4 Gauleiter B Straßburg vor Volkssturms in nern, in der H schen Leitern Fronterfahrung Rkurzen Skizzie militärischen L. Entwicklung in sere Westfront keit. Mit jede EKräfte an Trur geführt. Und d auch die Reser Tages die Initié Der Wert de Einen wesen Westfront mit ten Stellungssy biet gewonnen gleich in den einer Begeistei Ausbau begonn ordnung hienv der damit ve und auch Gefa Stellen nicht 1 aber, mit der c auhßerordentlich habe, sei über eine geschichtli der Einsatz Ztellungsbau, Männer, verdie