s nach den bis- reinen Gemüse- igabe nicht der ze Hausfrau nicht sätzlich den In- oder bombierter rüeskonserven, zuf r Verhütung von achten: rst- und Fleisch- 1 nschliche Ernäh- ochmaligem Auf- .ĩ serven aus auf⸗ leicht bombierten eruch und Ge⸗ sofort verwendet e vor dem Ver⸗ werden. Keines- vordene Gemüse- ges Kochen etwa Die Grolschlacht in Lothringen hat begonnen! genossen werden., leren Deckel sich Einwecken mit aufwand mit der n. Solche Gläser Auswechseln des kels, erneut dureh aufgehoben wer⸗ en von vornherein r kleiner Schim- kestverschlossenen) ch unbedenklich. en des Glases vor zu entfernen. Um wahren, empfiehlt! rüfung der Kon- uf Verschluß bzw. Gemiüse nur we⸗ bzw. bombierter wenig verändert, Aufkochen noch raßenbahn Innern hat durch iB die durch Ma- 'n Schienenfahr- 1944 ab für dieß erhältnisse Vor- Verkehrsteilneh- er Tatsache Rech- ſ die Straßenbah- zesehen von ihrer kehrsmittel, mehrf ischen Güter- und gen werden. Vom d die Straßenbah- ren Fahrzeugen in htigt, ohne Rück- aupt- oder Neben- sie an Straßen- lungen von rechts eure Kinder dem um Opfer fallen?f sgruppe zur Um⸗ eefek pi Ker. THEATER 7, 3. Tüglich 12.50 ie Affäre Roedern „ Breite Str. Täglich? 1 ich Dich liebe“.. Morgen letzter zu mir zurück. ele. „ 12.30,.15,.20,.4 ofstr. 2. Beginn 15.10 hr:„Meine Tochter eim. Letzter Tagl!- 3 ten um Barbara“.“ tsherr“. chr ter, Weinheim. n Strom“.,““ gen. Heute.30 Uhr: 4 chiller“. memeeeeſr —— Mendel. rate, 1. Stetter. nung am 11. Novbr 8. 4 ol-Bad ist von Don- ov., 8 Uhr an wieder d Heidelberg AG. HiEoEMEs eiladung von Bett u. Jeckarau n. Konstanz e Nr. 6021 B an HB. s Beiladg. gr. NKadio g nach Hüffenhardt, mit? Nr. u. 6012B. Bettstellen als Bei- nach Eberbach a. N. ugusta-Anlage 183. ckerin für-10 Tage dt ges. Umgeb. Heidelberg, Mithilfe od. Führung . unt. Nr. 59068. RIOREN 5 induhr am 3. 11. ver-⸗ Humboldt- lenheim, Luzenberg straßenbahn od. Om- Belohn. abzug. Henn -Brücke, zirnbaumstraße 21. Hantel Sonntagabend und Luisenring ver⸗ n Belohn. abzug. bel Luisenring 20. eutel mit ca. M 60 Postabschnitt über d. Ecke Paradeplatz. rloren. Geg. Belohn, if dem Fundbüro. ir Sonntagabend auf? eg nach Feudenheim nachr. an Ruf 414 76. schürze mit Reichs- Zzw. 19-20 Uhr . I bis Hauptbhf. ver- . geg. Bel. Fundbüro. ral in Weinheim ver⸗ Bel. abzug. Volland, ahnhofstraße 7. mit Pelzkragen am a. d. Brunnenstube wverloren. Belohng. asse 5. ir wolkleld(aue den ewald, Bingen, laut.) verloren. Um Nachs. vald, Waldkirch/ Bad. tr. 1, wird gebeten. ——— ANZEIGEN „ Tahnarzt, zurück, traße 30, Ruf 444 29. EN GESUCAH u. Küche zu kf. ge 50 996 VH an das HA Ab Freitag Der „.45 u..00 Ung bis einschl. Montag: Eröffnung 4, 11-12 im Tegahausf Seifen, Waschmitteh eröffnet F 2, 6 Anruf 502 94. o, sucht Unterkunft ee⸗ „XWXW WONr — 0 DONNERSTAG, 9. NOVEMBER 1944,% 14./ 155. JAHIRGANG//NVU MMER 292 EINZELVERKAUFTFSPREIS 10 BFT. KRELLZBMNNER heim. R 1.-6 ZWEIII S TADTGIIIIIT MANNIIZIX Erscheinunssweise sechsmal wöcnentlich Träger frei Haus.- RM. durch die Post.70 RM zuzüslich Bestellgeld- Z. Z. ist Anzeigenpreisliste Nr 14 gültig. Hauptschriftleiter: Fritz Kaiser. Stellvertr.: Dr Alois Winbauer, Berliner Schriftleitung SW63. Charlottenstraße 8² Fernsprech-sammelnr. 64 165 Druek Verlag: Hakenkreuzbanner verlag und Druckerei GmbH., Mannheim, R 3, 14. Anzeigen und vertrieb: Mann-⸗ Vverlagsdtrektor: DOr walter Mehls(z. Z. 1 Felde) Stellv. Emil Laub Mannheimer Großdruckerei Gmb Bezugspreis: Durch Das Ziel der Amerikaner: Durchstoſ bis Zur Saar/ Auch im Osten bereiten die Sowiets eine Großeffensive vor Von unserem Berliner Mitarbeiter) Im Morgendämmer des Mittwoch hat süd G. S. Berlin, 9. November lich Metz, und zwar zwischen Pont--Mous- son und Chateau Salins, auf breiter Front der Groflangriff der 3. USA-Armee begon- nen. Wir haben in den letzten Tagen bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß die Angriffsvorbereitungen der Amerikaner in Lothringen beiderseits Metz abseschlossen seien und daß dort sehr erhebliche Kräfte in den letzten Wochen von General Fatton herangebracht worden sind. Die Ziele des Feindes sind klar, er will zur Saar durchstoßen. Man muß damit rechnen, daß die nördlich Metz bis Diedenhofen stehenden starken feindlichen Kräfte in die Schlacht mit eingreifen und daß vielleicht auch die Hauptmasse der Kräfte der 7. USA-Armee, die sich nach Süden anschließt, an der Schlacht teilnehmen wird. Die Amerikaner haben die Masse der Kräfte der 7. UsA-Armee zwischen dem Rhein-Marne-Kanal und der oberen Meurthe konzentriert, während an den Waldkämpfen in den oberen Vvogesen in letzter Zeit in stärkerem Maſße Gaullisten teilnahmen. Dererste Tag der Offensive der 3. UsA-Armee bei Metz brachte bei strö- mendem Regen den Amerikanern nicht den erhofften Durchbruch. Mit einem dreistün- digen Trommelfeuer ließ General Patton den großen Angriff einleiten. Erst als diese Feuerwalze über die deutschen Stellungen gegangen war, traten die Amerikaner um .30 Uhr in einer Breite von 45 Ki- lometern zum Sturm an. Die Schwer-— punkte lagen beiderseits Chateau Salins und im Raum von Nomeny. Mehr als 150 Panzer haben unsere Grenadiere bis Mitt- * — mn,*. e, W 5 wochabend nicht zu Gesicht bekommen. Nach den schlechten Erfahrungen in den trüheren Kämpfen ziehen es die Ameri- kaner vor, ihre Panzer zunächst zurückzu- halten, wohl in der Erwartung, mit dieser neuen Taktik größere Abschußverluste zu verhindern. Erst wenn den Infanter'sten ein Vorstoß gelungen sein sollte, wollen sie in die entstandene Lücke ihre Panzerver- bände einschleusen. Am ersten Tag muß General Patton aber vergebens nach einer solchen Bresche aus- schauen. Die Anfanzserfolge der Amerikaner sind mäßig. Der Ma- ximalgewinn an einzelnen Stellen betrug 2000 Meter. Die deutsche Front ist an kei- ner Stelle zertrümmert worden. Wo gering- fügige Einbrüche erzielt wurden. wurde so- kort von uns eine neue Abriegelungsfront aufgebaut. An anderen Stellen holten un- sere Truppen in energischen Gezenstößen Dörfer und Höhenstellungen zurück, die im ersten Ansturm von den Amerikanern be⸗ setzt worden waren. Wie erbittert die Schlacht hin und her wogt, zeigt der Kampf um die Höhe 310, die am Mittwoch dreimal den Besitzer wechselte. Der Dienstag brachte in Lothringen und in den Vogesen das bisher schlechteste Wet- ter des Herbstes. Der Regensturm tobte so heftig, daß beispielsweise in den Vogesen starke Bäume glatt entwurzelt wurden. Der schwere Boden Lothringens weicht— seit Wochen bherrscht das Regenwetter vor— s0 auf, daß selbst Kettenfahrzeuge oft im Lehm und Schlamm stecken bleiben. Feind- liche Schlachtflieger konnten am Dienstag im Frontgebiet nicht erscheinen. Man muß annehmen, daß die Amerikaner gehofft ha- ben, gerade wegen dieser für eine Offensive nach landläufigen Vorstellungen denkbar ungünstigen Witterung Mittwochfrüh einen Ueberraschungserfolg zu erzielen, als sie den Angriff begannen. 24 Stunden vor Beginn dieses Großangrif- fes hatten südöstlich Chateau-Salins drei deutsche Stoßtruppunternehmen beträcht- liche Erfolge. Sie wurden von einer der neuen Volksgrenadier-Divisionen durchge- führt, die laufend zur Verstärkung der Westfront eingesetzt werden. Innerhalb von 75 Minuten hatte die 26. amerikanische In- fanteriedivision, gegen die sich die deut- schen Stoßtrupps richteten. 84 Tote, viele Verwundete, 15 Gefangene und 25 in die Luft gesprengte Bunker eingebüßt. Während der eine Stoßtrupp eine Höhenstellung auf- rollte, der zweite 22 Unterstände bei dem Dorfe Momcourt zerstörte, drang der dritte um die Mitternachtsstunde in das von den Amerikanern belegte Dorf Couvrecourt ein. Mit schnell übergezogenen Hosen ohne Röcke stürzten die Amerikaner zum Teil aus den Häusern oder schossen aus den Kellerfenstern. 40 tote USA-Soldaten blie- hen auf den Straßen liegen. Dann spreng- ten die Volksgrenadiere in Ruhe die Bun- ker. Hree In den Vogesen hat sich in den letz- ten 24 Stunden die Lage nicht geändert. Obwohl die Spitzen der Amerikaner und Franzosen nur noch etwa 14 km westlich St. Dié stehen, ist es ihnen nicht ge⸗ lungen, einen Durchbruch zur Stadt zu er- zielen. Nördlich Corcieux war der zweite Aus dem Führerhauptquartier, 9. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die tapfere Besatzung des Brückenkopfes Moerdijik vereitelte aueh zestern die kortgesetzten Versuche der zesnerischen der Maas abzuschneiden. An der gesamten Front in Holland setzte der Feind den gan- zen Tag über starke Schlachtfliegerver- bände ein. von den Abschnitten beiderseits [Aachen wird zunehmendes feindliches Artilleriefeuer und lebhaftes Nebelschießen gemeldet. Wie schon am Vortage, scheiterte auch gestern ein Angriff auf Würselen. Unsere Panzer und Grenadiere setzten die Säuberung im Gebiet von Kommerscheidt fort. Gegenangriffe nordamerikanischer Bataillone wurden trotz starker Unterstüt- zung aus der Luft verlustreich für den Geg- ner zurückgeschlagen und dabei erneut vahlreiche Gefangene eingebracht. Eine Anzahl deutscher Soldaten wurde aus der Gefangenschaft befreit. bie Abwehrschlacht an der lothringischen Grenze tobt zwi- schen Pont--Mousson und dem Rhein- Marne-Kanal auf einer Breite von über 50 km. Gegenüber dem entschlossenen Wi- derstand unserer Stellungstruppen konnten die nordamerikanischen Divisionen nur an einzelnen Abschnitten in unser Haupt- kampffeld eindringen; in anderen, so vor allem nordöstlich Pont--Mousson, wurden sie blutig abgewiesen, westlich Chateau-Sa- lins durch Gegenangriffe wieder geworfen. Im Raum von Marsal sind besonders heftise Kämpfe im Gange. Woitere Angriffe an der oberen Meurthe brachten dem Feind auch gestern nur ge- ringe örtliche Gewinne. Das durch V 2 verstärkte Feuer auf London wurde fortgesetzt. Im Ostteil des etruskischen Apennin und im anschließenden adriatischen Front- abschnitt sind die Verbände der 8. eng- lischen Armee nach gewaltiger Feuervorbe- reitung zu größeren Angriffen übergegan- gen. In den Borzen nördlich Rocca S. Cas- ciano lief der Feind sich im Feuer unserer Stützpunkte fest. In der Ebene von Forli konnte er unter starker Zusammenfassung seiner Kräfte unsere Front zurückdrängen und den Ronco-Abschnitt überschreiten. Un- sere Truppen zerschlugen im Gegenangriff den feindlichen Brückenkopf. Die aus Einheiten der Kriegsmarine und des Heeres bestehende Besatzung der In- sel Milos in der Asäis warf nach tage- langen harten Kämpfen den mit Unter- stützung eines britischen Flottenverbandes gelandeten Feind und vertrieb ihn wieder von der Insel. Im Zuge unserer Bewegungen auf dem Balkan wurde das Strumitza-Tal, wie vorgesehen, geräumt. Im Abschnitt von Anatin an der Donau konnten die Bolsche- wisten auf dem Westufer Fuß fassen. Die Kkmnfe sind noch im Gange. Am Donaubrückenkopf Duna- Foeldvar, südöstlich Budapest und nördlich Szolnok scheiterten Angriffe sowietischer Verbände. Deutsche und ungarische Flak und Kampfflieger griffen wirkungsvoll in die Kämpfe südöstlich der unsgarischen Hauptstadt ein. Durch die zügigen Gegenangriffe unserer Truppen nördlich der mittleren Theiß wurde der bis in den Raum von Mezoekoe- vesd vorgedrungene Feind aufgefangen. Brennpunkt der Bergkämpfe. Am dritten Brennpunkt im Raum von Gerardmer wa- ren unsere Truppen erfolgreich. Vor neuen Großschlachten an der Ostfront: An der Ostfront steben wir vor neuen Großschlachten. Die letzten Auf- klärungsergebnisse zeigen noch deutlicher, daß die Sowjets sowohl bei Ostpreußen wie nördlich Warschau, im Brückenkopf Ba- ranow und im Südteil des Generalgonver- nements bei Debice sehrstarke Ver-— bände zusammenziehen. Möglich, daß daß Abflauen der sowjietischen Kurland- schlacht nicht nur eine Folge der schweren Verluste des Feindes ist, sondern auch da- mit zusammenhängt, daß Sowietdivisionen von diesem Abschnitt zur Verstärkung nach Ostpreußen geführt worden sind. Wir müssen also in den nächsten Tagen von Ostpreuſen herunter bis nach Galizien mit einer großen Schlacht rechnen, wofür die Sowjets mutmaßlich das Ende des Regenwetters abwarten. Thnliches gilt von A Ungarn. Feindliche Terrorflieger führten Angriffe gegen die Wohngebiete von Moers, Homberg, Rheine sowie gegen Orte in Mitteldeutschland. In der vergangenen Nacht warfen britische Flugzeuge Bomben auf Hannover. Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe schossen 18 feindliche Flus- Gruppenkommandeur Major Walter Nowotny, Inhaber der höchsten deut- schen Tapferkeitsauszeichnung, fand im Luftkampf nach Abschuß seines Gegners den Heldentod. Mit ihm verliert die deut- schen Luftwaffe einen ihrer erfolgreichsten Jagdflieger, der insgesamt 258 Luftsiege er- rungen hat. Ein neuer Schwerter-Träger DNB Führerhauptquartier, 3. Nov. Der Führer verlieh am 31. Oktober das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritter- kreuz des Eisernen Kreuzes an General- major Hermann Hohn, Kommandeur der hessisch-moselläindischen 72. Infanterie- Division, als 109. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Besonders ausgezeichnet Aus dem Führerhauptquartier, 8. November. Ergänzend zum Wehrmachtbericht wird ge- meldet: Verbände germanischer und lettischer 51- Freiwilliger haben sich in den Kämpfen in Kurland besonders ausgezeichnet. Bei der Räumung der ägäischen Inseln und des griechischen Festlandes haben sich die dort eingesetzten Transportverbände der Luft- waffe unter besonders schwierigen Bedingun- Drahtbericht uns. Berliner Schriftleitung) Berlin. 9. November. Der gestrige OKW-Bericht meldet zum erstenmal den Einsatz von V2 in der Vergeltungsaktion gegen den britischen Feind. Noch kann über die technischen Ein- zelheiten nicht mehr gesagt werden, als daß gegenüber V I die neue Fernwaffe noch wirkungsvoller in ihren Folgen für die Geg- ner ist. Unter der sehr starken Wirkung von ùↄV 2 hat die englische Regierung die Rückkehr der evakuierten Bevölkerungs- teile in den Großraum von London ge— spberrt. Der Einsatz der zweiten deutschen Ver- geltungswaffe war schon vor einiger Zeit begonnen worden, und zwar in allen Näch- ten, nach denen die britische Regierung nicht mehr von ùↄV 1I. sondern von der „Fernbeschießung durch Fliegende Bom- ben“ sprach. Englische Blätter heben nach schwedischen Meldungen hervor, daß die Wirkung der Fliegenden Bomben, also der Waffe 2, in unerklärlichen Explosionen, ver- bunden mit schwerstem Luftdruck, bestehe und größte Verheerungen anrichte, so daß im Verfolg dieser Explosionen in mehren Stadtteilen ganze Häuserviertel vernichtet, Eisenbahnstationen und Babhnanlagen zer- stört und viele öffentliche Anlagen Trüm— merhaufen wurden. Die deutsche Regie- rung hat über jeden Einsatz der neuen Waffe genaue Erfolgsberichte bekommen. Wenn sie heute noch nicht veröffentlicht werden, so wird dies von militärischen Gründen bestimmt. Aber Ensland wird im An der übrigen Front bis zum Risaer weiteren Verlauf des Krieges die Härte Meerbusen herrschte nur geringe Kampf- unserer Gegenschläge immer fühlbarer zu tätigkeit. spüren bekommen. Der Weg der Vergeltung neurmannheimereltung AUF KRIEGSDAUER MIT DEM„HB Z USAMMENGELEGIT Feindansluim ohine Erschõöpfung? Von Bernd W. Beckmeier Die Feindkoalition begleitet ihren Mas- senansturm gegen das Bollwerk der kon- tinentalen Festung mit der agitatorischen Formel über die Unversiegbarkeit ihrer Kraftduellen. Die Bilder der vorstoßenden sowietischen Panzerrudel auf den Schlachtfeldern des Ostens und der bei- spiellose Materialeinsatz der Alliierten in den Feuerstürmen der Westfront bilden die Kulisse dieser Behauptung. Sie ist oft der- art spürbar, daß die Bemerkung, auch der Feindkoalition seien Grenzen ihrer Mög- lichkeiten gesteckt, an ihr als anfechtbare Behauptung abprallt. Denn tatsächlich wird die gegenwärtige Kriegsphase durch das materielle Ubergewicht der Gegenseite be- stimmt. Nichts ist charakteristischer für das Kampfbild des Heute mit seiner Kraft- probe zwischen Material und menschlichem Aushaltevermögen als die Feststellung des deutschen Soldaten an der Italienfront: „Wenn wir seine Panzer und Flugzeuge hätten, der Gegner wäre längst bei Sizilien ins Meer geworfen!“ Hätten wir. Wird dieser Konjunktiv jemals zur Gegenwarts- fkorm gewandelt werden können, wird sich einmal die Masse der feindlichen Kraft- reserven erschöpfen, ist ein Gleich- stand herzustellen? Die Fronten des Gegners nähren sich aus den Quellen dreier Weltreiche. Die Ver- einigten Staaten kennen keinen Fliegeralarm. keine zerbombten Produktionsstätten und Wilde Abwehrschlacht an der lothringischen Grenze Zunehmende Gefechtstätigkeit beiderseits Aachen/ Feindlicher Großangriff in Mittelitalien/ Ab- wehrerfolg vor Budapest/ Fortsetzung der feindlichen Terrorangriffe Nowotny starb den Heldentod gen bewährt und die Rückführung von Trup- pen und wertvollem Material sichergestellt. Bei den Kämpfen im ostungarischen Raum zeichnete sich ein Gebirgsjäger-Regiment unter Führung von Major Schasz ner durch Stand- haftigkeit und hervorragenden Angriffsgeist ... Lebensmittelkrise in der Sowietunion Kl. Stockholm, 9. November. Der stellvertretende Chef des Lebensmit- telversorgungsamtes der USA, Oberst- leutnant Ralph Olmste ad, ist von einer längeren Studienreise durch die So- wjetunion zurückgekehrt. Er bezeichnet in seinem soeben abgegebenen Rapport die Le- bensmittellage der Sowjetunion als außer- ordentlich schwer. Die Sowjetunion werde noch mindestens drei Jahre nach Beendi- gung des europäischen Krieges auf Lebens- mittelimporte aus den UsSA angewiesen sein. Im Jahre 1945 werde die Sowietunion alle Lebensmittel aus den USA entgegen- nehmen, auf die in den Vereinigten Staaten verzichtet werden könne. Die Sowiets wür- den aber auch die zehnfache Menge gut auf- nehmen können, wenn sie geliefert werden könne. Zur Zeit bereite die Heranschaffung der notwendigen Tonnage für die Lebens- mittelsendungen in die Sowjietunion die größten Schwierigkeiten. Der Olmstead- Rapport widerlegt die krüheren britischen und nordamerikanischen Korrespondentenberichte aus Moskau, in denen es hieß, daß sich in der sowietischen Ernährungslage eine Erleichterung bemerk- bar mache. Die gewalkige Schockwirkung von 2 Und V2 ist nicht der letzte Schlag, der England zugedacht ist! geht weiter; V 2 ist nur eine weitere und bedeutsame Etappe auf diesem Wege. Die ersten Auswirkungen der Veröffent- lichung über den Einsatz von ùↄV 2 liegen in der neutralen Presse vor. Der Eindruck der deutschen Bekanntgabe ist überall ein nachhaltiger. Das kommt in den Auslassungen von„Svenska Dagbladet“ zum Ausdruck, die u. a. schreibt, es sei sehr wahrscheinlich, daß V 2 die Wirkung von VI gewaltig steigere, und daß auch V2 noch nicht der Abschluß der deutschen Vergeltungswaffen sein werde. Ahnlich meinen„Stockholms Tidningen“ und „Stockholms Allehanda“, alles scheine dar- auf hinzudeuten, daß noch weitere Ver- stärkungen der deutschen Angriffe gegen England kommen würden; die sehr knappe Formulierung im deutschen Wehrmachtbe- richt über V 2 gebe besonders zum Nach- denken in dieser Richtung Anlaß. Die„Neue Züricher Zeitung“ nennt die Wirkung von V 2 unvorstellbar.„Die neue Waffe im Kampf gegen die britische Hauptstadt habe die Lage wieder verschärft und London, das ohnehin einem harten und unsicheren Winter entgegensieht, sehe sich neuen Ge— fahren gegenüber.“„Die Sprengwirkung in London muß ungeheuer sein,“ schreibt die„Neue Berner Zeitung“,„denn die Bahn- linie London—Hull ist seit letzten Freitag unterbrochen.“ Die meisten Londoner Zeitungen ergänzen die deutsche Mitteilung durch Nachrichten über die Beschaffenheit der V 2.„Evening News“ schreiben dabei:„Wenn die auslön-— dischen Rapporte korrekt sind., dann besitzt das-2- Projektil eine größere Ge-⸗ schwindigkeit als der Schall.“ keinen Arbeitskräftemangel. England ver- mag sich auf das weltweite Empire ⁊u stützen. Die Sowjetunion verfügt über das riesige Rohstoff- und Produktionsarsenal östlich des Ural. Die Bevölkerung der USA umfaßt 145 Millionen Menschen, die Eng- lands 45 Mililionen. Nach der Volkszählung von 1936 leben 171 Millionen Menschen in der Sowjetunion, wobei diese amtliche Zahl aus Tarnungsgründen noch niedriger gehal- ten sein mag. Hinzu kommen die Menschen- reserven des Empire, der Hilfsvölker und die zur Forführung des Kampfes gezwunge- nen Armeen der abtrünnig gewordenen Bal- kanstaaten. Es ist eine Welt von Feinden, die gegen Deutschland in Front steht. Und wenn der Krieg bisher eine an das Wunderbare grenzende Erscheinuns se- bracht hat, so ist es die Tatsache, daſß es dieser Feindmasse noch nicht gelang, Deutschland zu überrennen und ⁊zu zermal- men, daß in diesem Ringen, in dem so oft der vVergleich zwischen der Festigkeit des Panzerstahls herausgefordert wurde, noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist, daß noch alle Möglichkeiten offen stehen. Die deutsche Führung hat sich seit dem Jahre 1942 zur Abnutzungsstrate- gie entschlossen, die an die Stelle der Vernichtungsmethodik mit Umfassungs- bewegungen und Kesselschlachten trat. Alle Bemühungen der Gegner Deutschlands, diese durch die Abnutzungsstrategie be- dingte Verteidigungsstellung mit Vernich- tungsschlägen auszuschalten, blieben bisher ohne Erfolg. Zweifellos hat das Reich in den letzten Jahren starke Rückschläge er- litten, die sich jedoch zumeist nur in räum- Verlusten auswirkten, selten aber mit der Einbuße größerer Truppenmassen verbim- den waren. Wenn es also galt, durch eine hinhaltende Kampfführung dem Gegner schwere Verluste zuzufügen, selbst aber eine genügend starke Streitmacht zur Ver- kügung zu haben, um den Menschenanfor- derungen einer neuen Kriegsphase zu ge- nügen, so ist diese Forderung erfüllt wor- den. Der Kampf in der Verteidigung konnte und kann nur den Sinn haben, in dieser Defensivistellung neue Kräfte zu sammeln uUnd vor allem die Zeit zu gewinnen, um einen Ausgleich in der Stärke der Kriegs- parteien herbeizuführen. Natürlich war diese Umstellung eines sieggewohnten Offensivheeres auf reine Verteidigungsaufgaben mit größten Schwie⸗ rigkeiten verbunden, die nicht zuletzt die Nervenkraft des einzelnen Soldaten oft Un- geheuerliches zumuten mußte. Aber der deutsche Soldat hat die Wandlung ertragen und eine beispiellose Verbindung zwischen defensiver und offensiver Kampferhaltung gefunden, die beide Möglichkeiten offenläßt, und Reaktionen jeder Art auf den Feind- druck gestattet. Die Kriegsschauplätze im Osten und We— sten sind heute einander sehr ähnlich. Auf beiden Seiten ist der Gegner bemüht, durch Teilaktionen die Voraussetzungen für neue Grohßoffensiven zu schaffen. Daß es den sechs Armeen Eisenhowers wie auch den 35 sowietischen Divisionen zwischen Tilsit und Augustow jedoch nicht gelang, im ersten Ansturm die Ziele zu erreichen, die jetzt durch neue Großoffensiven gewonnen werden sollen, ist bezeichnend für die in gewisser Hinsicht auch begrenzten Mög- lichkeiten des Gegners. Es mag sowohl im Hauptquartier Eisenhowers als auch im so- wietischen Oberkommando die Kampfkraft des deutschen Soldaten nach fünf schweren Kriegsjahren unterschätzt worden sein, auf jeden Fall aber haben die Führungsstellen des Gegners all die Kräfte in den Kampf geworfen, die sie im Augenblick zur Ver- fügung hatten. Der Abwehrerfolg in der ersten Phase des Kampfes um Deutschland vermag keinesfalls die Gefahr zu verklei- nern, in der das Reich nach wie vor schwebt. Aber es ist doch bemerkenswert als Aus- druck einer ungebrochenen deutschen Kampfmoral, zugleich aber auch als Kenn- zeichen der gegenwärtigen Kampfkraft des Gegners. Die deutschen Truppen haben in den 31 Tagen des Oktober 4696 sowietische Panzer und 1400 Geschütze vernichtet. Im Sep-— tember wurden nach Sammelmeldungen über 1500 Panzer des östlichen Gegners und mehrere hundert Geschütze ausgeschaltet. Dieser Ausfall muß ersetzt werden. Zwei— fellos wird er auch ersetzt- aber es wird seine Zeit kosten. Im Westen gelang es. den deutschen Truppen, durch ihr Stand- halten auf scheinbar verlorenem Posten in der Küstenfront der Hafenfestungen und in Aachen und den übrigen Auffangsbastio- nen die Terminplanung des Gegners derart in Unordnung zu bringen, daß trotz aller politischen Hintergründe Churchill eine ——————————— Roosevelt wiedergewählt Berlin. 9. November Bei den Präsidentschaftswahlen am 7. No- vember erhielt Roosevelt.9 Minionen Stimmen mehr als der republikanische Kandidat Dewey. Die Sowiets haben. wie der Moskauer Korrespondent der Associated Preß berich- tet,'e Nachncht von der Wahl Roosevelts mit großer Freude aufgenommen. Eine neue Zusammenkunft zwischen Rocsevelt, Churchill und Staliy wird für sehr wahrscheinlich gehalten. ——— neue Jahreszeitenversion dem Unterhaus bieten mußte. War es im Sommer 1943 die Zeit,„in der die Blätter fallen“, so verwies die neue Prognose über die Beendigung des europäischen Krieges auf die Zeit,„in der die Blätter des Jahres 1945 grünen“. Es soll keinesfalls die Kampfkraft der Feindkoalition unterschätzt werden. Mögen in den Reihen der sowietischen Angriffs- armeen fünfzehnjährige Jungen und sech- zigjährige Männer, teilweise in sehr abge- rissenem Zustand, marschieren; mögen einige Hilfsvölker der Briten und Ameri- kaner versagt haben. Die Masse ist nach wie vor vorhanden, und mit der Masse das technische Material. Aber gerade die nüch- terne Schau läßt auch auf deutscher Seite die Möglichkeiten erkennen. Bereits jetzt sind im Verborgenen Früchte gereift, die als erste Anzeichen ei- nes zu erzielenden Ausgleichs gewertet werden müssen. Die Sowiets spre- chen von neuen deutschen Defensivwaftfen, die als sehr gefährlich bezeichnet werden. Neue deutsche Panzer spielen in der eng- lischen Presse die große Rolle. Mögen diese Waffen eine Anpassung bedeuten, s0 gehen jedoch die Panzerbekämpfungsmittel „Panzerfaust“ und„Panzerschreck“ neue Wege. Hier vermag ein Mann den Zleienen Effekt zu erzielen, zu dem sonst die mehr- köpfige Bedienung eines Geschützes not- wendig ist. Als diese Waffen erstmals ein- gesetzt wurden, waren sie vor dem Spott der sich überlegen Dünkenden nicht sicher. Dieser Spott ist versiegt, denn inzwischen mußten gerade diese Waffen als Andeutung einer Entwicklung gewertet werden, die von deutscher Seite zielbewußt verfolgt wurde, um gegen das zahlenmäßige Ubergewicht einen Ausgleich zu schaffen. Die neuen deutschen Waffen, die bereits in der Serien- fertigung stehen wie auch die, deren erste Exemplare erprobt werden, berücksichtigen die Hauptforderung der Menschenersparnis in ihrer Anwendung. Mögen deshalb die Men- schenquellen der Feindkoalition unversieg- bar erscheinen- ob sie es sind. muß als Frage offen bleiben-, die deutsche Gegen- rüstung trägt der Massenüberlegenheit des Gegners Rechnung, indem sie die Feuer- kraft des einzelnen Soldaten erhöht und so- mit zumindest einen Ausgleich zu schaffen vermag. Der hinhaltende Kampf in der Defensiv hat also die offenbaren Nachteile der Raum- einbußen durch zwei Vorteile wettgemacht: einmal wurde die Zeit gewonnen, um eine Gegenrüstung großen Stils ohne Begleit- erscheinungen der Improvisation ausreifen zu lassen, zum anderen wurde durch die vielleicht im Augenblick nicht sichtbare, aber tatsächlich erfolgte Schwächung des Gegners eine Voraussetzung zur Anwen- dung der auf der Gegenrüstung beruhen- den neuen Kampfmethodik erreicht. Uber den vollen Umfang der neuen deut- schen Waffen ist noch der Mantel des Schweigens gebreitet. Von autoritativer Seite wurde durch die Erwähnung des neuen Jägerprogramms jedoch an- gedeutet, daß auch der zweiten Vorausset- zung des anfangs zitierten Ausspruchs des deutschen Soldaten an der Italien-Front Rechnung getragen wird. Die erfolgreichef Anwendung der Waffen im Erdkampf er- scheint ihm erst unter einem Himmel mög- lich, der zumindest den Gleichstand der Luftstreitkräfte sieht, sei es auch nur in den Brennpunkten der Schlacht. Daß auch hier rastlos geschafft wird, um diese Vorbedin- gungen zu erfüllen, ist dem deutschen Volk Gewißheit. Die entscheidende Frage des Heute zur Beurteilung der Möglichkeiten des Morgen kann also nicht lauten. ob sich einmal die Kampfkraft des einen oder anderen Geg- ners vollends erschöpfen wird. sondern sie muß lauten, inwieweit es gelingen wird, der geringeren Kräftezahl auf deutscher Seite durch Ausrüstung mit neuartigen Wafken die Feuerkraft zu geben, die den Masseneffekt des Gegners aufhebt oder gar übertrifft. In dem Augenblick. in dem diese Voraussetzung erfüllt ist. darf der Krieg als entschieden betrachtet werden. Denn der deutsche Soldat hat in seinem Kampf gegen einen überlegenen Gegner derartige Beweise seiner besseren Kampfkraft gege- ben, daß sein Erfolg in einer neuen, durch die deutsche Gegenrüstung bestimmten Kriegsphase nicht in Zweifel gestellt wer- den kann. An seiner Unüberwindlichkeit wird der Ansturm der Gegner abprallen, bis dieser oder jener die Nutzlosigkeit des Vor- habens einsieht, Deutschland auf die Knie zwingen zu wollen. Ausländfsche Zeugen sahen Memmersdorf Erschütternde Berichte über die Greueltaten bolschewistischen Untermenschentums Königsberg, 9. Nov. Nachdem von amtlicher deutscher Seite und durch einen internationalen Ausschuſ auf Grund von Zeugenvernehmungen ein- deutig festgestellt worden war., daß die durch einen plötzlichen Panzervorstoß des Feindes überraschten Bewohner des ost- preußischen Ortes Nemmersdorf von den bolschewistischen Mordbestien in vichischer Weise hingeschlachtet und„liquidiert“ wor- den sind, versucht die sowietamtliche Nach- richtenagentur Tass durch eine infame Greuellüge die Schuld von den Sowjets ab- zulenken, indem sie die freche Behaup- tung aufstellte, deutsche Soldaten hätten ihre eigenen Volksgenossen ermordet und dann die Leichen photographiert. Jetzt wird die grausige Wahrheit über das Blutbad in Nemmersdorf erneut erörtert durch Augenzeugenberiehte ausländid scher Journalisten, die am Ort der Mordtaten gewesen sind. Der Vertreter des norwegischen Blattes„Fritt Folk“, Sundberg, gibt eine eingehende Schilderung dessen, was er bei dem Besuch vor Nemmersdorf mit eigenen Augen gesehen hat. An den Lei- chen könne man erkennen, in welcher un- vorstellbar grauenhaften Weise diese Men- schen viehisch mißhandelt und dann ge— waltsam getötet wurden. Die Häuser und Gebäude, alle Einrichtungsgegenstände und Geräte boten ein bizarres Bild, das von der blinden Zerstörungswut der Sowiets zeuge. Sundberg erzählt dann weiter, wie er in einem Zimmer eines kleinen Hauses die Leiche eines acht bis neun Monate alten Kindes gesehen habe, das durch Einschla- gen der Schädeldecke ermordet worden ist. Annliche Fälle beschreibt Sundberg aus der Ortschaft Brauersdorf und ihrer Umgebung. Alle Leichen ließen entsetzliche Verstüm- melungen erkennen. Frauen und Kinder seien mit Bajonetten und Messern auf cie grausamste Art zugerichtet worden. Auch einige französische Gefangene seien von den Sowjets in gleicher Weise mißhandelt und getötet worden. Die Leiche des einen Franzosen konnte durch den Gefangenen- paß als Georges Aquiek, Gefangener Nr. 1052, identiflziert werden. Der Bericht, den die Scehweizer Zei- tung„Courrier de Genévve“ über den Besuch ihres Sonderkorrespondenten an der ostpreußischen Front veröffentlichte, stellt eingangs fest, daß die wenigen Einwohner von Nemmersdorf und Brauersdorf. die durch den sowietischen Panzervorstoß über- rascht wurden, fast völlig von den Bolsche- wisten ausgerottet worden seien. Die meisten Gehöfte und Häuser seien von den Sowiets einfach in Brand gesteckt worden. Wührend die meisten Bauern mit ihren Familien —shessss sum—OOrahtbericht- unseres Korrespondenten mener rechtzeitig das Gebiet hätten verlassen kön- öen, seien in Nemmersdorf mit Ausnahme eines jungen deutschen Mädchens und eines polnischen Arbeiters alle Einwohner von den Sowiets umgebracht worden. In Brauersdorf habe man zwei Land- arbeiter, ehemalige französische Kriegs- gefangene, ermordet vorgefunden, von denen einer identifiziert werden konnte. Die Ein- drücke, die er gewonnen habe, und die Ver- stümmelungen der Leichen gingen, 30 schließt der Schweizer Berichterstatter, über alle Phantasie hinaus. Der Korrespondent desitalienischen Blattes„Corriere della Sera“ gibt in seinem Bericht eine eingehende Schil- derung des Schlachtfeldes, wie er es einige Tage nach dem erfolgreichen deutschen Gegenstoß in Ostpreußen vorgefunden hat. Uperall sah man, s0 stellt er fest, die Spuren von Raub und Gewalttaten. Die zwei französischen Gefangenen, die hin- gemordet wurden, waren bei der Feldarbeit. Halbnackt lagen sie auf dem Acker, furcht- bar zugerichtet. Auch der Bericht, den der Sonderkorre- spondent der spanischen Zeitung „Solidaridad Naciona!“ kommt auf die scheußlichen Mordtaten der Sowiets zu sprechen. Er knüpft daran die Feststellung, „die Sowjets morden alles, was es nur im- mer sei, wenn es nur ein Europüäer ist.“ Die Näumung von Hammerfest Die Nordnorweger werden dem Zugriff des Bolschewismus entzogen Berlin, 9. November. Die Evakuierung der nördlichsten Stadt der Welt steht vor dem Abschluß. Auf die Fähre nach Hammerfest fahren drei Kraft- wagen. Da tritt der norwegische Fährmann zu den Autos. Seine schwielige Schiffer- hand legt sich auf den ersten Wagen, wäh- rend er sagt:„Alles aussteigen, man muß stehend fahren, Befehl von deutscher Wehr- macht“. Jemand mit dem Schild der Feld- gendarmerie will eben dem Norweger etwas erwidern, aber da öffnet sich bereits die Wagentür, und heraus steigt ein Mann mit roten Aufschlägen und Generalslitzen: Ge⸗ neraloberst Rendulic, der Oberbefehlshaber der deutschen Lappland-Armee und von Nordfinnland.„Na denn“, sagt der Gene-— raloberst lächelnd,„Befehl ist Befehl“ und läßt sich stehend zur Insel übersetzen, auf der die nördlichste Stadt der Welt liegt. Unter Leitung der deutschen Wehrmacht- stellen vollzog sich die Evakuierung der Bevölkerung. Durch die Maßnahmen des Operbefehlshabers war der Schiffsraum für den Abtransport der Bevölkerung sicher- gestellt worden. Kutter und Routenschiffe trugen die Hammerfester und ihre Habe vorbei an dem wetterbeschliffenen Rund- felsen, dem Wahrzeichen der Stadt. Auf ger Groenvolds der Hefenstraſé von Rom- merfest, verkehren noch Schiffer und an- dere Leute, aber bald wird der letzte Ab- schied von der grünen Insel nehmen, die die nördlichste Oase der Ansiedlung inmit- ſen der riesigen Schören und Tundren des höchsten Nordens war und stolz die 1000 Lampen ihres strablenden Lichtnetzes- ein großzügiges Gemeinschaftswerk und eine Weltberühmtheit- in die Polarnacht leuch- ten ließ. Sch. Liiaben, 8. November. Aus verschledenen Berichten enslischer Blätter spricht immer deutlicher die Sorge, mit der man im Hauptquartier Eisenhowers die wachsende Anarchie in Frankreich ver- kolgt. Maßgebende militärische Kreise sehen den Augenblick immer näherkommen, da das allgemeine Chaos die rückwärtigen Verbindungen der anglo-amerikanischen Trup- pen geführdet. In Frankreich habe sich ein innerpolitischer Kampf„aller gegen alle“ entwickelt. Die konservative Londoner Wochenschrift „Truth“, die eine Außenseiterstellung ein- nimmt und so häufiger als andere Presse- organe Dinge veröffentlicht, die offlziell tot- geschwiegen werden, spricht von einem „blutgierigen Mob“ und einer„verantwor- tungslosen Aufputschung der Massen“. Die Jagd nach sogenannten Kollaborationisten schaffe immer mehr eine revolutionäre Si- tuation und stelle lediglich eine Fassade zur Erreichung politischer Ziele und zur Ver- nichtung politischer und persönlicher Geg- ner dar. Gewisse„revolutionäre“ Kreise— „Truth“ wagt nicht den Ausdruek Kommu— nisten zu gebrauchen— suchten dureh die Jagd nach angeblichen Deutschenfreunden alle Gegner los zu werden, die sich ihnen eines Tages entgegenstellen könnten. Das Blatt spricht von einem„Zurücksinken Frankreichs in die Barbarei“ und erklärt, die jetzige politische Entwicklung Striesows Feierstunde/ von Hinrich Hansen Bist du schon einmal hinausgegangen an den alten Steinwoll, der sich entlengzieht an der Insel Hiddensee, von dem Ortchen Fitte an dem Fischerdorf Neuendorf bis an den Leuchtturm an dem schütteren Kie- fernwäldchen vorbei? Hast du einmal auf ihm gestanden und weit, weit auf die blaue Ostsee, bis dorthin, wo Himmel und Erde eins werden? Nein? Vielleicht aber bist du noch weiter hinausgegangen bis zum Süden der Insel und hast dich auf eine der Stranddünen gestellt und hinaus- geblickt. Wenn es ein Frühlingstas in den ersten Tagen des April war, hast du die Hand über die Augen legen müssen, weil das klare Frühlingslicht vom tiefblauen Himmel deine Augen blendete, um das Boot erkennen zu können, das wie ein schwarzer Punkt am Horizont im leichten Wellengang auf und ab ging. Und wenn dich dann die Zeit nicht reute und die Stunden dir kein Pflichtgebot waren, weil all die unenciche Frühlingsschönheit die- ses Meeres, das sich mit dem tiefblauen Himmel, der Grün des Eilandes, dem Säu- sein des Windes und dem Liebeschrei der Möven zu einer gewaltigen Frühlinsss)m- phonie vereinte, dich festhielt, wirst du den alten Striesow, denn er ist es, der mit seinem Boote dort drauſen stille Andacht hält, der Insel sich nähern gesehen hahen. Gar seitsam ist sein Glauben, und niemand weiß, der seine Geschichte nicht kennt, was er dort éraußen treibt. Er hat kein Fischernetz in seinem Boot, auch hebt er nicht die kostbaren Steine vom Meeresgrund, die man mit blankem Geilde zahlt, sondern er sitzt lange, lange draußen ganz still, den Blick unverwandt nach Norden gerichtet. Er hat die Riemen eingevocen und die Hände über den Knien gelaltet- nur hin und wieder einmal, wenn eine feine Wolke nordwärts zieht, bewegen sich seine Dippen. Er achtet nicht der Dampfer, die an ihm vorbeifahren und mit rauhem Tuten den Alten mahnen, ihr Fahrwasser nicht zu kreuzen; er schaut auch nicht auf die Männer, die sich über die Reling des Dampfers lehnen und ihm ein Scherzwort zurufen. Unverwandt schaut er nach Norden, und in seinen Haaren spielt der Frühlingswind. So sitzt er nun um die Morgenzeit, wohl eine Stunde und mehr. bis er dann wieder langsam dem Strande zurudert. Eine halbe Seemeile ungefähr ist es vom Lande ent- fernt, wo der Alte nochmals die Riemen kreuzt und hinter sich ins Boot greift, und wenn er sich schwerfällig erhoben hat, trägt er in seinen Händen einen einfachen Schilfkranz, wie ihn die Schiffer dortzu- lande zu binden pflegen. Er steht denn lange aufgerichtet im Boot- während die Sonne ihm einen goldenen Schein um das weiße Haupt legt und seine Lippen sich still und gläubig bewegen. Langsam läßt er den beschwerten Kranz ins Meer fallen „Schlaf wohl, mein Junge, und godden Wind, bis dein Vater auch die Segel ein- holt!“ So flüstert er. Er sieht mit stillen Augen dem Kranze nach, bis er in die Tiefe gegangen ist, faltet noch einmal die Hände und schaut noch einmal gen Norden. Dann setzt er seine Schiffermütze auf und rudert mit weiten Schlägen dem Strande und seiner Arbeit Zu. So feierte der alte Striesow heute- und wohl solange, wie er lebt- in den ersten Apriltagen jedes Jahres jene Stunde, da sein Sohn an Bord der„Blücher“ Anno 1940 hoch im Norden an Norwegens Küste sein frühes Seemannsgrab fand. Die Geschichte aller Zeiten weiß uns viel von Helden und Heldenehruns zu sagen. werde eines Tages damit enden, daß auch de Gaulle und seine Mitarbeiter plötzlich als Kollaborationisten angeklagt und hin- gerichtet würden. Unterdessen wird in Paris ein hoher Be- amter und ein General nach dem andern in Anklagezustand versetzt. Das letzte Opfer des de-Gaulle-Systems ist der lang- jährige fran-ösische Oberkommandierende in Syrien, Dentz, der wegen antibri- tischer und deutschfreundlicher Betätigung vor Gericht gestellt wird und gegen den die Todesstrafe beantragt ist. Dentz hatte sei- nerzeit den Versuch gemacht, die fran- zösische Stellung im syrischen Mandats- gebiet gegen die Angriffe der Briten und der mit ihnen verbündeten Gaullisten zu halten. In englischen eingeweihten Kreisen gibt man sich wenig IUlusionen hinsichtlich der Daverhaftigkeit des de-Gaulle-Regimes und Lie verhandelt in Moskau Stockholm, 9. November. In Moskau weilt zur Zeit auch der Außen- minister der norwegischen Emigrantenregie- pung, Lie. Reuters diplomatischer Mitar- beiter meint, daß es an Gesprächsstoff zwi- schen Stalin und Lie sicher nicht fehlen werde, nachdem die Sowiets die norwesi- sche Kirkenes besetzt haben. Nach der An- nektierung des Petsamo-Gebietes seien die Sowjetunion und Norwegen wieder direkte Nachbarn geworden ebenso wie vor 1918. Die Abmachung zwischen den Norwegern und den Sowjets vom Mai dieses Jahres hat an aktueller Bedeutung wesentlich gewon- nen. Der Reuter-Mitarbeiter deutet an, welche Wünsche Lie auf dem Herzen hat. In Moskau soll volle Klarheit über die künftige Verwendung der in Schweden aus- gebildeten norwegischen Pollzisten gewon- nen werden. Lie werde wahrscheinlich versuchen, die Zustimmung Stalins zum Einsatz dieser Kräfte in dem von den Sowjiets besetzten schmalen Grenzstreifen norwegischen Staats- gebietes zu gewinnen. Es werde sich zeigen, wieweit Stalin bereit ist, auf diese Wünsche einzugehen. Wyschinski geht nach Bukarest Orahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 9. November Der stellvertretende sowjetische Außen- kommissar Wyschinski ist nach Bukarest abgereist, um an Ort und Stelle nachzu- prüfen, wie die Rumänen die Waffenstill- standsbedingungen erfüllen. In Moskau hat man kein Geheimnis daraus gemacht, daß man mit der Umbilduns des vrumäni- schen Kabinetts unzufrie den ist. chaos in Frankreich gelährdet kisenhomers ktanve „Blutgieriger Mo* regiert die Stunde und droht auch de Gaulle hinwegzufegen der Fähigkeiten des Generals hin, hält aber an ihm fest in der Hoffnung, von der eng- lischen Position in Frankreich soviel zu retten, wie unter den heutigen Umständen und angesichts der Erfolge des Bolschewis- mus noch möglich ist. Diesem Zweck soll der bevorstehende Besuch Churchills und Edens in Paris dienen. Zu den diplomatischen Aktionen, die diesen Besuch vorbereiten sollen, gehören die jetzigen Verhandlungen zwischen Eden und dem belgischen Außenminister Spaak in London. Der belgische Premierminister Pierlot, der sich lediglich dank der enslischen Unter- stützung noch im Amt halten kann, er- klärte, die Anwesenheit des belgischen Außenministers in London entspringe dem Wunsch, die Organisation der Zusammen— arbeit mit England zu beenden. Spaaks Aufgabe sei es, dieser anglo-belgischen Zu- sammenarbeit, über die man während des langen Aufenthalts in der Londoner Emi- gration soviel gesprochen habe, eine feste Form zu geben. Aus der diplomatischen Sprache in ver- ständliches Deutsch übersetzt, bedeutet dies, daß die jetzige belgische Regierung ihr Land England als Brückenkopf und Glacis auf dem europäischen Festland zur Ver- füeymns stellt. Franco hat sich vergebens angebhiedert DNB Madrid, 8. Nov. General Franco hat„United Preß“ ein Interview gewährt, in dem er hervor- hob, daß Spanien niemals faschistisch und auch niemals mit verbündet gewesen sei. Franco gab nach- drücklich seinem Wunsch Ausdruck, mit den Anglo-Amerikanern und Sowfietruß- land zusammenzuarbeiten, um den Frie- den zu orsanisieren, und wies dabei dar- auf hin, daß die Regierunssform Spaniens kein Hindernis für eine solche Zusam- menarbeit bildet. Die Reaktion der Alliierten darauf war völlig negativ. Der„Daily Herald“ bezeichnet die Auflerung Francos, der sich 1936 in einem faschistischen Auto nach Spanien habe mitnehmen lassen und nun- mehr am Straßenrand nach einem freien Platz im alliierten Wagen zur Friedenskon- ferenz Ausschau halte, als eine Unver- schämtheit. tischen Volkes betrachte Franco als Usur- pator, als einen Feind der Demokratie und als einen Feind Englands, dessen einzige Möglichkeit, zur Friedenskonferenz zu kom- men, darin bestände, daſß er die Tochter des Herodes noch überträfe und mit seinem eigenen Kopf auf der Schale erscheine. Andere englische Stimmen bezeichnen Francos Idee als lächerlich und seinen An- spruch auf einen Sitz am Friedenskonfe- renztisch als phantastisch. Der Oelkrieg in Iran Drahtbericht unseres Korrespondenten) Dr. U. Genf, 9. November Der Oelkrieg in Iran steigert seine Hef- 1 Ferduniiungseit v tigkeit immer mehr. Reuter berichtet he- reits, daß in Teheran Gerüchte umgingen, nach denen der von den Sowiets angesrif- kene Ministerpräsident Saed den Rücktritt mit den Sowiets bereit erklärt habe. Man kolgt den sowietischen Manövern mit ge. ſoffein. Die Bekan rungsamtes im her den besonderer Bes über Gültigkeitster Lieferabschnitte g die im Interesse eii der Waren genau steigerter Aufmerksamkeit. Besonders fällt die Gleichzeitigkeit der Moskauer Presse- angrifte und der Teheraner Massendemon- strationen auf. Diese gehen von einer unter Sowieteinfluß stehenden sogennannten „Freiheitsfront“ aus. Soweit man feststellen kann, ist die so- wietische Kampagne gegen die Regierung Saed von Moskau ohne jede Besprechung mit London begonnen worden. Die expan- sive sowietische Oelpolitik wird sich nicht nur auf lran, sondern auch auf Rumä- nien erstrecken, jedenfalls würde diese Tendenz eine zusätzliche Erklärung dafür liefern, lajczyk gegenüber in der Frage Ostgaliziens und Lembergs so unnachgiebis zeigte. Die sowietischen Expansionsbestrebungen erre- gen in London lebhafte Beunruhigung. Tschangkaischek geht seine eigenen Wege Drahtbericht unseres Korrespondenten Kl. Stockholm, 1. November. Hinter der Abberufung des Generals Stilwell verbingt sich, wie der aus Tschung- king nach den Vereinigten Staaten zurück- gekehrte Korrespondent Brooks Atkinson berichtet, mehr als ein Personenwechsel. Atkinson erklärt, er könne zum erstenmal unbehindert von der Tschungkingzensur die Dinge so darstellen wie sie seien. Als Generalmajor Hurley, der vor zwei Mo— naten als Sondergesandter Roosevelts nach Tschungking kam, von Tschangkaischek eine Reform des Militärwesens an Haupt und Gliedern verlangt hat, habe Tschang-— kaischek dies verweigert und seinerseits die Abberufung Stillwells verlangt. Tschang- kaischek habe ein förmliches UNi- matum an Washington gerichtet, so daß Roosevelt nachgeben mußte. In den UsA könne man jetzt nicht mehr mit einer aktiven Teilnahme Tschungkings am Kampf gegen Japan rechnen. Tschungking sei, s0 stellt der amerikanische Korrespon- dent weiter fest, durch die lange Kriegs- dauer erschöpft und seine Verwaltung kor- rumpiert. Tschangkaischek selbst habe ein viel größeres Interesse daran, die gut orga- nisierte Armee der Kommunisten zu neu- tralisieren, als den Krieg gegen Japan wei⸗ terzuführen. Es ist bezeichnend, daß dieser Aufsatz Iobergefr. Rich: die strenge Washingtoner Militärzensur pos- sieren konnte. Gleichzeitig wird aus Washington gemeldet, daß der USA-Bot- schafter in Tschungking, Gauß, seine De- mission eingereicht hat. Ich wüßte niemand, der größer. aber auch würdiger das Gedenken eines Helden keierte, der dazu noch aus eisenem Fleisch und Blut war, als John Striesow, der ein- fache Fischer von der Insel Hiddensee. Deutsch im Bilde Das Volksbildungswerk der Deutschen Ar- beitsfront veranstaltet für Ausländer einen neuartigen Sprachunterricht, der ohne grammatische Lehrbücher erteilt wird. Als Unterrichtsmittel werden auch Bildtafeln verwendet. Unter dem Titel„Stärten deui- scher Arbheit wird je ein Thema zesc.los- sen dargestellt. Die Bilder sind farbig, s0 daß der Schüler ein lebendiges Bild etwa von den„Fahrikl. of“, dem„Haushalt“ oder den Situstionen„Beim Kaufmann“ erhält. Damit wird dei- Gastarbeiter 1a8 für seen Arbeitseinsatz in Deutschland unerläßliche Sprachgut vermittelt und er lernt zugleich den deutschen Ahtag kennen. Bisher nah- men 800 000 Ausländer an diesen Sprach- kursen teil. ak. Elmendorff dirigierte in Berlin Im Rahmen einer zusätzlichen Tätigkeit, die in Form vereinzelter öffentlicher Kon-— zerte der Allgemeinheit zugute kommt, ließen sich die Berliner Philharmo-— niker unter Karl Elmendorff als Di- rigent hören. Elmendorff stellte an den An- kang seines Programms Mozarts Es-dur- Sinfonie, die inhaltlich aus sinnendem Ernst zu völliger Aufgeschlossenheit emporwächst. Ahnlich führt Chopins Klavierkonzert e- moll aus verhaltener Schwermut über zarte Empfindungen im Mittelsatz zu rhythmisch heschwingter Anmut. Dieser Linie folste Branca Musulin als Solistin mit sicherer Musikalität. weichem Anschlag und flüssiger Technik, die nie Selbstzweck wird. sondern stets das Wesentliche vom Schmückenden zu trennen weiß. Gerade dadurch ist sie — Kleiner Kulturspiegel Dr. med. habil. Hans Joachim Rauch wurde mit der Lehrbefugnis für Psychiatrie und Neu- rologie zum Dozenten der medizinischen Fa- kultät der Universität Heidelberg ernannt. Dr. med. habil, Ludwig Roemheld(eben- kalls in Heidelberg) wurde mit der Lehrbefug- nis für Innere Medizin zum Dozenten ernannt. Professor Dr. Karl von Noorden, einer der bedeutendsten Aerzte, Forscher und Leh- rer, die Wien seit langem zu den seinen zäh- len durfte, ist dieser Tage, 36 Jahre alt, in Wien gestorben. Professor von Noorden war ein gebürtiger Bonner. In Frankfurt am Main war er bis 1926 o. Professor an der dortigen Universität und leitete eine eigene Muster- klinik für Ernährunsstherapie. Im August 1929 nahm Professor v. Noorden, obwohl er damals de siebzig bereits überschritten hatte. einen Ruf nach Wien an als Konsiliararzt für Stoff- wechselerkrankungen in den städtischen Kran- kenanstalten und als Vorstand einer Sonder- abteilung für seine eigene neue Ernährungs- therapie. Prof. v. Noorden hat sich auf dem Gebiete der Stoffwechselforschung Weltruf er- worben; seine Therapie, besonders in der Be- hanchlung von Zuckerkranken, für die er eine nach ihm benannte Haferkur einführte, hatte außerordentliche Erfolge aufzuweisen. Der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für innere Mechzin an der Universität Gießen und Direktor der Medizinischen und Nerven- klinik der Universität, Geh.-dzinalrat Prof. Dr. med. Fritz Veit, ist in München, wo er im Ruhestand lebte, im Alter von 31 Jahren gestorben. eine der besten Chopin-Spielerinnen gewor- den, der auch hier wieder der aufrichtige Dank in begeisterter Form ausgesprochen wurde. Mit Cäsar Francks selten ehörter. zart instrumentierter sinfoni⸗cher Dichtung „Les Fvolides“ und der impulsiven„Don- Juan“-Musik von Richard Strauſs klans das Konzert aus, das dem Dirigenten wie dem Orchester herzliche Anerkennung eintrug. Lothar Band. In Baden-Baden ist der Komponist zahl- reicher Männerchöre, Licder und Instrumen- talwerke, Ludwig ZBaumann, in seinem 79. Lebensjahre gestorben. Baumann wurde am 26. Juni 1866 zu Eggenstein bei Karlsruhe ge-— boren. Im Verlauf seiner Studienjahre lenkte er in Heidelberg die Aufmerksamkeut Prof. Wolfrums auf sich und wurde dessen Assistent an der Univerität. Dann berief ihn Karlsruhe als Musklehrer an das Lehrerseminar. Nach- dem er verschiedene Männergesangvereine ge- leitet hatte, wählte ihn die Karlsruher„Lieder-⸗ halle“ zu ihrem Chormeister. Nicht weniger als 150 Männerchöre stammen von ihm. Neben Venedig hat sich jetzt auch Turin zu einer Filmstadt von Bodeutung entwickelt, seit mit dem Abzug aus Rom vor einem Jahre der Neuaufbau der italienischen Filmproduk- tion in den Städten Oberitaliens einsetzte. Die Turiner Ateliers haben die ersten fünf Filme kertiggestellt. Der Leiter der Marionettenbühne München, Hilmar Binter, beging am 10. November seinen 60, Geburtstag. Sein Name ist unlösbar mit der Geschichte des Münchener Marionetten- spiels verbunden, das er im Sinne seines Be-— gründers, Graf Pocei, fortzuführen und zugleich den Erfordernissen der heutisen Zeit anzu- hassen verstand. Binters Vercſenst ist es insbesondere, das Puppentheater lurch glanz- volle Opern- und Schauspielinzenierungen auch den Erwachsenen wieder nahegebracht zu haben. In diesen Tazen starb der durch seine Ar- beiten auf dem Gebiet der biologischen Medi- zin, im besonderen der Gewebe⸗üchtung weit- hin bekannte französische Wissenschaftler u ee Carrel im Alter von 71 Jahren in Paris. Der mit Dresdens Thesterleben eng verbun⸗ den gewesene Charakterdarsteller Ignaz Jan- da ist im Alter von 86 Jahren gestorben Drei⸗ ig Jahre wirkte der beliebte Künstler ar ehemaligen Residenzth-ter, später am Cen tral-Theater und am Dresdner Thester de vVolkes, bis er als 79jähriger von der Buhnce Abschied nahm. —————————— den Achsenmächten ——————— ⏑——L Die große Majorität des bri- ————————— —————————————— Irgendein be mal gesagt, dæ Trümmern Leit ehrwürdigen S Ich will mit d- Aber es muß Deutlichkeit g „Kultur“ diese nug haben, un pflichtet fühlen tur auf unsere nen höchstpe. werfen. Zeige mir, v kertig wirst, u wie groß die ist. Wenn es s neuen Terrorar nichts sagen; d gen größer al Schutt. Auch c ist noch nicht das Ordnunęs, da kann die Po nen abgeholfer die Höfe an, Häusern, verst Haus, dessen 1 auf eine Lands Heute sieht n Platz; der Sel 5 Auszeichnung. M oOvergefreiter Hein plane oder auch sich zu Unterhandlungen geꝛeichnet. Versorgung mit Hie Markenanna! nandelsgeschäfte Stadtteils Lindenhe im Luisenheim in Benützung der B zwischen dem Kre. warum sich Stalin Miko- präsidenten getroffe heutigen Anzeigen Reichsbahn- Betr wird, sei hingewies Sein 10jähriges der Lagerist Wilh Schuhspezialhaus P Silberne Hochzei FEner und Frau Ern Böttger-Straße 18. Hohes Alter. Se eht Franz Vette ek, Hotel Albta eina Homan geb. Für Föh. Ioefr. Heinrich 37 Jahre, im Osten. Mhum.-Sandhofen, H. Frau Margarete H: Kindern Emilie u. Josef Hartmann Verwandte. Iobergefr. Rud- inh. EkK 1 u. 2, silb Ju, and. Ausz., 31 Jal Mannheim, Augarte Elchelsheimerstraße Frau Anne Röhn Rönnert und Frau Neumeyer(Eltern) Hemberger und A! Gefr. Hans 4 Inh, verschied. Ausz nach schw. Verwunce Mannheim, J 5, 9. Frau Irma Ammon sow. Kinder Hans, u. Horst nebst Mut germutter u. all. ———————————— Inh. Inf.-Sturmabz elchng., 28 Jahre, 1 Mannheim, Grabenst Heinrich Littig u. geb. Kochendörfe Mäner(Braut) s0 schwister und An' Hovergefr. Herb. 23 Jahre. Hun.-waldnot, samm. Ehefrau: Anni 5 Leininger; Eltern: Breslau; Schwieger Leininger u. alle Schütze Hans( 16 Jahre, im Westen Mannheim, Schwetzi Johann Grimmer u geb. Martersteck: IMatrose Adan 14% Jahre, im Westen. Mhm.-Käfertal, Worr Z. Z. Käfertal, Reih. Johanna Reis geb. Kinder Ruth und alle Angehörigen. Trauerfeier: Montag, .00 Unr in Käfertal. 2⁰ Tarr. AHeinrich Diefer Willi Diefenbac Anna Diefenba Maria Diefenbach g und alle Angehöri Beerdigung: Freitag 11.30 Uhr, Ehrenfrie Wilnelm Oss Wachtmstr. der LS-P Kriegsverd.-Kr. 2. Kl 49 Jahre 10 Mon., 1 seines Dienstes. Emma Osswald nebst sSohn Rolf Angehörigen. Beerdigung: Freitag 10.00 Unr, Ehrenfried Erich Oskar Ba 7 Jahre. Frau Kätchen Bae! Schollmeier u. Te Freitag sowie alle und Angehörigen. Beerdisung: Freitag 11.00 Uhr, Ehrenfriec ergebens t 5 rid, 8. Nov. nited Preß“ ein em er hervor- faschistisch und Achsenmächten anco gab nach- Ausdruck. mit aind Sowietruß- um den Frie- wies dabei dar- sform Spaniens solche Zusam- ten darauf war „Daily Herald“ ancos, der sich len Auto nach assen und nun- h einem freien ir Friedenskon- s eine Unver- jorität des bri- anco als Usur- Demokratie und dessen einzige lferenz zu kom- er die Tochter und mit seinem le erscheine. ien bezeichnen und seinen An- Friedenskonfe- Iran respondenten) nf, 9. November gert seine Hef- r berichtet he- ichte umgingen, wiets angegrif- den Rücktritt nterhandlungen lärt habe. Man növern mit ge- Besonders fällt oskauer Presse- Massendemon- von einer unter sogennannten ann, ist die so- die Regierung de Besprechung en. Die expan- wird sich nicht auf Rumä- enfalls würde liche Erklärung 1 Stalin Miko-— age Ostgaliziens ebig zeigte. Die trebungen erre- nruhigung. eht seine ge rrespondenten 1. November. des Generals er aus Tschung- Staaten zurück- ersonenwechs zum erstenmal hungkingzensur e sie seien. Als vor zwei Mo— Roosevelts nach schangkaischek sens an Haupt habe Tschang- d seinerseits die angt. Tschang- iches UNi- in gerichtet, so rooks Atki 2 4 mußte. In den mehr mit einer zungkings am n. Tschungking zche Korrespon- lange Kriegs- ſerwaltung kor- selbst habe ein n, die gut orga- misten zu neu- gen Japan wei⸗ dieser Aufsatz llitärzensur pas- tig wird azus der USA-Bot- zauß, seine De- —— Komponist zahl- und Instrumen- n, in seinem 79. mann wurde am ei Karlsruhe ge- idienjahre lenkte erksamkeit Prof. dessen Assistent ef ihn Karlsruhe rseminar. Nach- esangvereine ge- risruher„Lieder- „ Nicht weniger 1 von ihm. tzt auch Turin itung entwickelt, vor einem Jahre hen Filmproduk- ens einsetzte. Die rsten fünf Filme bühne München, n 10. November lame ist unlösbar ner Marionetten- Sinne seines Be— ren und zugleich igen Zeit anzu-— Verd-enst ist es ter durch glanz- ielinazenierungen ler nahegebracht dmroh seine Ar- ologischen Medi- berüchtung weit- Wissenschaftler r von 71 Jahren ben eng verbun- »Her Ignaz Jan-⸗ gestorben Drei⸗- dte Künstler at spüter am Cen ꝛer Thester de von der Bühnc Schönheit in Schu und dõchmu⸗ 4 Irgendein berühmter Mann hat ein- Eeke 4 mal gesagt, daß sich wahre Kultur in Trümmern zeige, und daß sie von einer ehrwürdigen Schicht Staub bedeckt sei. Ich will mit dem Manne nicht streiten. Aber es muſßß doch einmal mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß wir „Kultur“ dieser Art in Mannheim ge⸗ 4 nug haben, und daf niemand sich ver- pflichtet fühlen soll, im Namen der Kul- tur auf unsere Schutthaufen noch sei- nen höchstpersönlichen Schmutz zu werfen. Zeige mir, wie du mit deinem Schutt kertig wirst, und ieh werde dir sagen, wie groß die Viehzucht in Mannheim ist. Wenn es sich um die Folgen eines neuen Terrorangriffs handelt, wird man nichts sagen; da sind gewiß andere Sor- gen größer als die Aufrüumung von Schutt. Auch die Säuberfung der Straße ist noch nicht untrüglicher Beweis für das Ordnungsgefühl ihrer Anwohner; da kann die Polizei/oder der große Kra- nen abgeholfen haben. Aber seht euch die Höfe an, die Höfe von bewohnten Häusern, versteht sich. lIch kenne ein Haus, dessen Rückseite vor Jahresfrist auf eine Landschaft wie Pompej blickte. Heute sieht man auf einen sauberen Platz; der Schutt ist schön an einer 4 ——— ————————————— und hinfüllt. Leute. zusammengeräumt, Mauersteinen eingefaßt, und auf ihm grünt und sprießt das Gras voll ILrost und Zuversicht. die biedere Hausmeistersfrau in Sinnen versunken davorstehen; sie überlegte wohl, ob man nicht auch Schnittlauch und Peterle anpflanzen könnte. Dagegen ein Blick über die Mauer! Seit vierzehn Monaten liegt der Schutt nun schon da und vermehrt sich von Woche zu Woche. Es ist ja so bequem, einen zanzen Hof als Mälleimer zu ha- ben. Im Frühjahr hat der Spinat soviel Abfall, und dann der Rosenkohl, und gar erst die Kartoffeln. Raus damit! Auch der verbrannte Bett- vorleger, die zerbrochenen Kämme, die ausgelesene Zeitung, die Zigaretten- asche, die durchlöcherte Vase samt den verwelkten Blumen, und was so alles in einem besseren Haushalt an-, ab- Nicht zu vergessen das tägliche Wasch-, Bade- und Mundspül- Wasser. Ich befürchte, wenn der Krieg noch lange dauert, dann wachsen die armen Menschen von hinten zu. das wäüre wirklich schade, es sind näm- lich nach vorne heraus sehr vornehme auhen mit Und neulich sah ich krau. nicht fehlen. treten geflelen beim Amt. Fenster auf! den. Das wäre ja eigentlich ganz Drum und Dran des Betriebs. Aber alles will gelernt sein. Und bahn nur diese Aufgabe hätten. Peri. 1 — Ferduntlungsselt von 17.47 Uur bi 7l Uhr Auszeichnung. Mit dem EK 2. Kl. wurde Obergefreiter Heinrich Lotz, K 2, 1, aus- gezeichnet. Versorgung mit Zucker, Biern und Kar- toffeln. Die Bekanntmachungen des Ernäh- rungsamtes im heutigen Anzeigenteil wer- den besonderer Beachtung empfohlen, da sie über Gültigkeitstermine der verschiedenen Lieferabschnitte genaue Daten enthalten, die im Interesse einer geordneten Zuteilung der Waren genau eingehalten werden müs- sen. Die Markenannahmestelle für die Einzel- handelsgeschäfte der Innenstadt und des Stadtteils Lindenhof beflindet sich nunmehr im Luisenheim in C7. Benützung der Bahnhofsbunker. Auf die zwischen dem Kreisleiter und dem Polizei- präsidenten getroffene Vereinbarung, die im heutigen Anzeigenteil vom Vorstand des Reichsbahn- Betriebsamtes veröffentlicht wWird, sei hingewiesen. Sein 40jähriges Arbeitsjubiläum beging der Lagerist Wilhelm Hassemer vom Schuhspezialhaus R. Altschüler. Sülberne Hochzeit feiern Friedrich Wa g- ner und Frau Erna geb. Harst, Friedrich- Böttger-Straße 18. Hohes Alter. Seinen 85. Geburtstag be- geht Franz Vetter, F 6, 14/15, jetzt Alb- ck. Hotel Albtal; ihren 81. Frau Katha- à Homan geb. Bünler, Ladenburz. nicht. lern. lustigen, Genau so ist es heute mit den Menschen, die in den Betrieben als Anlerner dazu be- stimmt sind, Unwissende und Neulinge in die Geheimnisse ihrer Arbeit einzuweisen. Nur ist für sie die Aufgabe noch bedeutend schwerer als für den Lehrer, denn hier han- delt es sich nicht um bildungsfähige Kinder, sondern um fertige, erwachsene Menschen, die mehr oder weniger gewillt auf einen neuen Arbeitsplatz kamen. In einem Betrieb, der früher ausschließ- lich Männer beschäftigte, kamen mit Be⸗ zinn des Krieges Frauen zum Arbeitseinsatz, deren Zahl sich im Laufe der Jahre immer mehr vergrößerte. Gewiß konnten die Mei- ster und Gesellen mit Männern und Aus- ländern umgehen, aber mit Frauen hatten sie keine Erfahrung und tappten in der Be- handlung manchmal recht daneben. Aber einer von den Meistern. ein kleiner runder, kahlköpfiger Mann mit einer Brille, die nur halbe Glüser hatte. über die er immer mit verschmitzten Ausen hinweg- schielte, hatte den Bogen heraus. Er machte alles mit einem feinen Humor und hatte kute Ideen, den Frauen d Dieser versteht es, arbeiten ausgeführt wurden. Metall, sondern mit einem Stück ter überwinden. „Schweizerkäse“ gebohrt. in den Schweizerkäse“ es auf, und wenn ein) Neuling bohre. ie Arbeit schmack-frohe Gemeinschaft denken müssen.“ Der Haushalt ist groß und die Mutter schon alt, aber jung, schlank und frisch ist Gustel. Sie besorgt das Zuhause. Es blitzt nur so von Sauberkeit. Auch das Einkaufen ist flott und sicher. Sie hat gelernt, mit den Lebensmittelkarten hauszuhalten, kurz, das junge Mädchen ist schon eine perfekte Haus- In diese emsige Hausarbeit platzte eines Tages die Aufforderung des Arbeitsamtes, sich vorzustellen. Jeder wird gebraucht. Wenn alle im Glied stehen, kann Gustel Ihre braunen Augen, schmale energische Mund, das sichere Abf- Man schlug ihr vor, Schaffnerin bei der Reichsbahn zu wer- dachte Gustel. Ihr schwebte das„Rumfah- ren“ vor, die vielen neuen Eindrücke, das Es ist nicht damit getan, auf dem Bahnsteig in langen Hosen herumzustolzieren, die Türen zuzu- knallen, zu rufen:„Packwagen fertig!“ oder „anlegen“ und„lösen!“ Man verlangt mehr, viel mehr von ihr. Sie will ja einen Mann er- setzen, und wer von den Reisenden hätte je- mals daran gedacht, daß Männer der Reichs- Gustel wurde also zunächst in das„Knips- häuschen“ gestellt, und man trieb mit ihr angewandte Psychologie. Sie lernte- nach- dem sie die einfachsten Handgriffe kannte- Die Löcher im Schweizcrnüsc“ Die Arbeit schmackhaft machen/ Auch Zaghafte sind leicht zu führen Schon in der Schule ist es s0, daß der eine Lehrer ein guter, der andere Lehrer ein schlechter Pädagoge ist. mit den Kindern umzugehen, jener aber Danach richtet sich auch der Erfolg der Arbeit und die Beliebtheit bei den Schü- haft zu unterbreiten. Die Betriebsführung stellte den Mann in den Saal, wo die Bohr- Eines Tages nun, als er wieder eine recht ängstliche Frau in die Kunst des Bohrens einweisen sollte, da zeigte er ihr ein klei- nes Eisenblöckchen mit den Worten:„Sehen Sie, das ist ein Stück Schweizerkäse, in das wir nun Löcher hineinbohren.“ Lächeln ging über das Gesicht der Zag- haften, und bei der Vorstellung, daß sie es nicht mit einem Stück leblosen, kalten guten Käse zu tun hatte, ließ sie die Angst leich- Schon nach kurzer Zeit hatte sie zur Ubung eine ganz stattliche Zahl größerer und kleinerer Löcher in den Bald aber wurde das„Bohren der Löcher zum geflügelten Wort. Die Frauen im ganzen Saal nahmen kam, wurde er gleich unterrichtet, daß man hier keine Gewinde oder Senkungen in Metall, sondern nur„Löcher in den Schweizerkäse“ Bei jeder Frau rief diese Vorstel- lung ein Schmunzeln hervor, und erst kürz- lich versicherte eine:„Wenn ich später wie- der einmal ein ordentliches Stück Schwei- zerkäse habe, dann werde ich wohl immer an meine Arbeit hier im Werk und an die unternehmen, und solche, gekrochen ist. Gustel die kennen. der nett, tungen schimpft. die Füße. Ein sehen. Bahnhöfen, und S0 E. G. die Böcke von den Schafen trennen. Die Böcke sind jene, welche die Reichsbahn be⸗ trügen wollen, die mit Zänzlich unbeteiligter Miene abgelaufene oder falsche Fahrkarten abgeben, mit Bahnsteigkarten lange Reisen wenn ihnen die kleinste Laus über die Leber Mit sicherm Blick lernte verschiedensten Fahrkarten Nach diesem mehr vorbereitenden Dienst als Bahnhofsschaffnerin lernte Gustel auf dem Bahnhof selbst Verkehr und Betrieb. Man machte sie mit den Signalen bekannt, mit den verschiedenen Arten von Zügen, mit den Pflichten und Rechten der Schaffnerin. Sie bekam Unterricht über ihr Benehmen den Reisenden gegenüber, über ihre Auf- gaben am Bahnhof und während der Fahrt. Gustel erlernt die Abfertigung des Zuges, die Bremsprobe, das Aufspringen auf den anfahrenden Zug, das Anbringen der schwe⸗ ren Schlußlichter bei Nacht und der Schluß- zeichen am Tage. Sie lernt die Fahrkarten- kontrolle, das Ausstellen von Fahrkarten im Zuge. Sie erfaßt den Umgang mit dem Kurs- buch- eine Kunst, die geographische Kennt- nisse und Streckenkenntnis erfordert. Nicht zuletzt muß sie Bescheid wissen über die Sicherheitsbestimmungen, scheiden lernen und tausend andere Kleinig- keiten, die dem Reisenden nicht auffallenn, der sich in den Zug setzt und über Verspä- Es war also nichts mit dem„Nur-Rum— fahren“ und die Welt besehen. Die zahllosen Vorschriften und Bestimmungen legten sich wie ein dichter Nebel vor Gustels Augen, der sich erst allmählich hoh. Dann ging es los mit der Praxis. Zwar schmerzten zuerst Gustel bekam Schwielen an den Händen vom Tragen der schweren Schluß-— lichter, und mancher Arger mit rabia'en Fahrgästen mußte geschluckt werden, bis die Sache anfing, Spaß zu machen. Sie fuhr zunächst auf kleinen Nebenstrecken, dann weiter und weiter, bis man sie für würdig hielt, ohne Hilfe und Anleitung einer älte- ren Kameradin den Dienst allein zu ver— Dann aber wurde es ernst und noch an— strengender. Es gab Dienst, acht, zehn, zwölf und mehr Stunden hintereinander. Tage ist Gustel unterwegs, bis ihre Tour von vorne anfängt. Sie übernachtet auf fremden iht Butterbrot in Werkkücbhen ist überall und nirgends zu Hause. Mancbmal läht ihr Dienst zu, daß sie abends nach Hause gehen kann. Hausarbeit auf sie. An freien Tagen das Ein- kaufen. Strümpfe stopfen, die Sorge für die Mutter und die Schwester. hald. daß Fisenbahnerin sein, Fron!dienst ist. Sie merkt es nicht nur an der Häufung der Arbeit, sondern auch am persönlichen Einsatz und Stunden höchster Lebensgefahr. Jetzt fährt Gustel als-Zug-Schaffnerin. Wenn die Gänge leer sind, wenn man sich nirgends die Schienheine wundschlägt an Kisten, Kasten und Koffern, wenn niemand mogelt und alles artig ist, kann das ganz nett sein. die frech werden, Müttern mit Signale unter- notwendige Zwölf Dann wartet die euger von Gustel merkt nehmen. DRK-Sanitätskurs. Teilnehmerinnen am Sanitätskurs des Deut- schen Roten Kreuzes sich am Sonntag, 12. November, im Neben- raum des„Löwen“ pünktlich um 8 Uhr ein. Bekämpfung des Maiszünslers. MHüdcen aul endlosem Sdnenenwes stent imren Hann Eine der vielen namenlosen Kämpferi anen der Heimat Aber diese paradiesischen Zustände gibt es jetzt selten. Jeder will einen Platz und sei es nur ein Stehplatz. Aber Gustel muß durch. Die Pflicht ver- langt es. So quetscht sie sich mit der Geld- tasche, der Knipszange, dem Kursbuch durch die Gänge, kontrolliert die Fahrkarten, rech- net Fahrpreise aus, gibt Auskünfte, hilft nier und da alten und gebrechlichen Leuten, Kindern, beruhigt Aufgeregte und meldet wohl auch mal einen besonders renitenten Fahrgast dem Aufsichtsbeamten. Sie ist bald zum Umfallen müde. Als letzte verlüßt sie den Zug. Dann läuft sie an der eppe entlang, enen und W der Blockstelle, daß der Zug Nr. XVZ auf der Strecke liegt und den Fliegeralarm abwartet. hart auf hart gegangen, und manchmal hat eine höhere Macht den Daumen dazwischen gehalten. So einmal in einem großen Bahn- hof des Westens. Sie fuhr bei Fliegeralarm in den Bahnhof ein und lief, um ihre per- sönlichen Sachen aus dem Dienstabteil zu holen. Da standen aber schon die„Christ- bäume“ über ihr. Es pfiff und krachte. Die erste Luftmine. Sie hätte den Bunker nicht mehr erreicht. Bahnsteig. Die Bomben zerknallten mit oh- renbetäubendem Krach vor und hinter ihr. „Mensch.“ sagte Gustel.„da hat mir aber die Hose geflattert, Stündlein sei gekommen. Ich lag ganz mut- terseelenallein platt wie eine Briefmarke auf dem Bahnsteig. Um mich war die Hölle“. Sie hat Glück gehabt. Stunden später fuhr sie schon wieder aus dem Bahnhof hinaus. So fährt sie Nacht um Tag, mal kürzer, mal weiter und steht ihren Mann wie es sich gehört, und in den braunen Augen, die sehr lieb und lustig schauen können, steht der Ernst des verantwortungsvollen Berufs. Sie gehört auch zu den vielen namenlosen Kämpferinnen in der Heimat, zu den vielen, die uns anderen ermöglichen, unseren Ge- schäften und unserer Arbeit nachzugehen, sucht den nächsten Telefon- Es ist manchmal Sie warf sich flach auf den ich dachte, mein letztes Ihr Zug auch. Wenige Reisen zu unternehmen und wichtige Güter von Ort zu Ort zu bringén. Sie tut ihre Pflicht mit dem wachen Be— wußtsein der jungen Generation, die weiß, um was es geht. H. H. Die Teilnehmer und in Neckarau finden Die Er- Körnermais sind verpflichtet, das Körnermaisstroh bis spätestens 15. De- zember so tief wie möglich abzuschneiden, vom Feld zu entfernen und so zu verwer- ten, daß die in dem Stroh befindlichen Rau- pen des Maiszünslers mit Sicherheit ver- nichtet werden. Näheres ist der Bekannt- machung des Oberbürgermeisters zu ent- des Mütter, eure Kinder sollen keine Opfer feindlichen Meldet sie zur Umauartierung aufs Land! Bombenterrors werden. *— * i Für Führer, Volk und Voterland starbon: Gefr. Heinrich Hartmann Stabsgefr. Ernst Schmitz 37 Jahre, im Osten. Inh. d. Verw.-Abz. u. verschied. Mum.-Sandhofen, Hanfstraße 16. and. Ausz., 20 Jahre, im Osten. Frau Margarete Hartmann mit Ladenburg, Goethestraße 12. Kindern Emilie u. Rosa; Fam. Ernst Schmitz u. Frau Marzarete Josef Hartmann(Eitern) und geb. Gutfleisch u. Anverwandte. Verwandte. Trauergottesdienst am 12. Nov., nachm. 2 Uhr, in der evgl. Stadt- obergefr. Rudolf Rönnert kirche Ladenburg. inh. EK 1 u. 2, silb. Verw.-Abz. IJu, and. Ausz., 31 Jahre, i. Osten. Gefr. Ernst Zinn Mannheim, Augartenstraße 55- 33 Jahre, im Westen. Eichelsheimerstraße 52. Mannheim, D 5, 13. Frau Anne Röhnert; Arthur Frau Ria Zinn geb. Keller und Röhnert und Frau Helene geb. sohn Kurt; Gustav Sachs und ALeumeyer(Eltern); Fam. Karl Frau Elisabeth geb. Zinn. Hemberger und Angehörige. 1 Panzersoldat Karl Kney IGetr. Hans Ammon 35 Jahre, im Osten. inn, verschied. Auszeichn., 40., Irma Kney geb. Steinbacher nach schw. Verwund. in e. Laz. u. Kind Karl sowie alle Angeh. Mannheim, J 5, 9. Trauerfeier: 12. Novbr., 14 Uhr, Frau Irma Ammon geb. Johann evgl. Kirche Friedrichsfeld. sow. Kinder Hans, Gretel, Karl u. Horst nebst Mutter, Schwie- Leutn. Ernst Hempfing Inh. EK 1 u. 2, Verwund.-Abz., germutter u. all. Anverwandt. 3 25 Jahre, nach schwer. ve nd. Obergefr. Richard Littig im Osten. nh. Inf.-Sturmabz u. and. Aus- Weinheim- Lämershager bei elchng., 23 Jahre, im Osten. Bielefeld. Mannheim, Grabenstraße 5. Jul. Hempfing u. Frau Gabriele Heinrich Littig u. Frau Maria geb. Nagel; Dr. med. Werner geb. Kochendörfer; Liselotte Hempfing(z. Z. Unterarzt im Mäner(Braut) sowie alle Ge⸗ Osten) u. Frau Hedi geb. Groos. schwister und Anverwandten. Obergefr. Herbert Dziallas 23 Jahre. Uscharf. Hermann Fey Inh. d. Kr.-Verd.-Kr. 2. Kl. u. d. Ostmed., 23 Jahre, in Italien. Mh.-Waldhof, Sammelbahnhof 3. Leutershausen. Ehefrau: Anni Dziallas geb. Familie Peter Fey und alle Leininger; Eltern; Ad. Dziallas, Angehörigen. Breslau; Schwiegereltenr: Kari Trauerfeier: Sonntag, 12. Novbr., Leininger u. alle Angehörigen. 14.00 Uhr. LOkanon. Valentin Wetzel 18% Jahre, im Westen. Weinheim a. d.., Wormser Str. Nr. 41- Rimbach i. Odenw. Eltern: Georg Wetzel und Frau Kätchen geb. Allert; Schwe⸗ stern: Elvira und Anita nebst allen Angehörigen. Gedüchtnisfeler: 19. November, 16 Uhr, Peterskirche Weinheim. ESan.-Gefr. Fritz Schnabel Trauergottesdienst am Sonntag, 12. Nov., nachm. 2 Uhr, in der evgl. Stadtkirche Ladenburg. Torrorangrien flelan zum Opfer: AHeinrich Diefenbach, 02 J. Alice Koch geb. Biedermann Willi Diefenbach, 29 Jahre*2 hro. Anna Diefenbach, 30 Jahre„ KEnnline Koeh Beb. Bullinger Maria Euzenz feb. Frietsche Emil Koch(2. Z. Krankenhs): und alle Angehörigen. 1 12 4 Beerdigung: Freitag, 10. Novbr., Kinder Horst, Dieter u. Christa; .20 Uhr, Enrenfrieänof Mhm. a nean emam Klara Hetzel geb. Koch;— Koch(z. Z. Wehrmacht) sowie winelm Osswald Wachtmstr. der LS-Pol., Inh. des Enkel und alle Angehörigen. Feuerbestattung: Samstag, 11. 11., Kriegsverd.-Kr. 2. Kl. mit Schw., 49 Jahre 10 Mon., in Ausübung Schütze Hans Grimmer 16 Jahre, im Westen. Mannheim, Schwetzinger Str 103. Johann Grimmer u. Frau senta geb. Martersteck u. Angehör. Matrose Adam Reis 4% Jahre, im Westen. Mhm.-Käfertal, Wormser Str. 19, Z. Z. Käfertal, Reiherstraße 10a. Johanna Reis geb. Ringer und Kinder Ruth und Lydia sowie alle Angehörigen. Trauerfeier: Montag, 13. Novbr., .00 Uhr in Käfertal. 11 Uhr, Krematorium Mannheim. zeines Dienstes. Karl Biehl Emma Osswald geb. Becker 65 Jahre. nehst sohn Rolf und allen Familie Karl Eppinger; Familie Angehörigen. Jakob Laux; Heinrich Biehl Beerdigung: Freitag, 10. Novbr.,(2. Z. im Felde). 10.00 Uhr, Ehrenfriedhof Mhm. Beerdigung: Freitag, 10. Novbr., EErich Oskar Bachmann 11 Uhr, Ehrenfriedhof Mhm. 7 Jahre. Friedrich Rudolf Leiser Frau Kätchen Bachmann gab. 13 Jahre, bei ein. Fliegerangriff. Schollmeier u, Techter Gerdsa Ludwig Leiser und Frau Anna Freitag sowie alle Verwandten geb. Kromig, schwester Ursula und Angehörigen. nebst Anzehörigen. eerdigung: Freitag. 10. Novbr., Die Beerdigung hat inzwischen 11.00 Uhr, Chrenfriedhof Mmm. stattgefunden. FAMIIIENANMZII6IEN Goburten: Dieter Friedrich Otto, am 3. 11. 44. Frau Erna Weber geb. Kern, Mannheim. Kronprinzenstr 28, z. Z. Privatklinik Prof. Runge, Heidelberg- Obergetr. Otto Weber, 2 Z. Wehrmacht. Ingeborz Cäcilia, 25. 10. 44. Rosellese Merz geb. Brenneisen, 2. Z. Fal- kenstein(Westmark)- Uffz. Hermann Merz, 2z. Z. Wehrmacht. Verlobungon: Annellese Teichmüller, Ellenburg- Otto weiß, hausen(z. Z. Wehrmacht). Trudel Kirsch- Walter Rühland, Obergefr. Mannheim, Parkring 25, Harburg/ Elbe. November 1844. Vermäümiungen: Adolf Blaschke, Uffz. Mhm.-Käfertal- Dühren bei Sinsheim. Oberlitn. z. See Hanus Gessner u. Frau Liselotte Volkswirt, Schwetzingen, Bruchhäuser Straße 3. Ziegel- Suse Blaschke geb. Schmetzer. geb. Christians, Dipl. Es starben: Luise Klier zeb. Hanisch unerwartet am 31. 10. 1544 in Waldhausen. Mannheim, N 5, 7- Ludwigshafen a. Rh., Amtsstr. 2. Walter Klier u. Fam.; Bruno Klier u. ham. Die Beerdigung fand in W, statt. Maria Stephan geb. Gutfleisch, 55/ Janre, unlerwartet. Mh.-Waldnof, Waldstr. 9, I1. Wilnelm Stephan nebst 5 Kindern u. Anzenorigen. Beerdigung: Vreitag, 10. Nov., 15.30 Uhr. Hauptfriedhof Mannheim. Reuate Fahrbach, 9 Jahre 5 Mon., unerwartet am 7. 11. Mannneim, Karl-Benz-Str. 26. Hans Fanrbach Vater), Großeltern u. alle An- gehörigen. Beerdigunz: Samstag, 11. 11., 10 Uhr, Hauptfriedh. Mnm. Karl Oestreicher, Werkmeister, 46 Jahre 10 Mon., am 5. 11. 44 nach Kurz., schwerer Krankhneit. Mannneim, Ge5, 19. Emma Oestreicher geb. Baust u. Kinder Emma Kühnle geb. Oestreicher, Maria Oest- reicher u. Verwandte. Die Beerdisung fand in der Stille statt. Philipp Zöller, Spengler- und Inst.-Meister, 50., am 7 11. 44, uner- Wartet. Mh.-Kätfertal, Eeke Auerhahnstraße-Schwalbenstraße. Frau Barb. Zöller geb. Reis; Herm. Schmitt u. Frau Käthe geb, Zöller u. Kind Heini; Werner, 2. Z. RAb, u. Marianne Zöller und alie Ver- Wandten.- Beerdigung: Freitag, 10. 11., 14 Uhr, Friedhof Käfertal. Marie Leonhardt geb Bauer, 31., am 7. 11. 44, nach Kurz., schwer. Leiden. Mannheim, B 2, 3. Fam. Eugen Bopp; Fr. Anna-Mertz Wwe.; Familien Heinrich Schüler; Jakob Rottmarn; Franz Spengler und Anverwandte.- Beerdigung am 11. November 1944,.30 Uhr. Lisbeth Gross geb. Schmitt, 70., nach kurzer, schwerer Krankheit. Gorxheim, 7 11. 44. Familien Hans Gross; Alfons Kohl; Dr. Leo Schilling und alle verwandten. Beerdigung: Freitag um 14.30 Uhr. Elise Aichele Wwe, geb. Unglenk, 65., unerwartet, am 7. 11. Reilin- gen, Graf-Zeppelin-Str. 2. Fritz Aichele und alle Angehörigen.- Be erdigung: Freitag, 10. November 1944, um 13 Uhr. Jean Galley sen., Korrekt., 69., nach kurzer, schwerer Krankheit. Hockenheim, Parkstraße. Babette Galley geb. Auer; Peter Galley, z. Z. Wm., und Frau; Jean Galley jun., 2. Z. Wm., und Frau; Kurt Galley und Frau nebst allen Enkeln. Beerdigung: Freitag, 10. No- vember 1944, 13 Uhr Frau Sophie Münch geb. Nischwitz, 77., nach kurzer Krankheit am 7. 11. 44. Schwetzingen, Gartenstr. 1. Die trauernd. Hinterbliebenen. Beerdigung: Freitag, den 10. November 1944, um 15 Unr Bernhard Langlotz, 71., nach kurzer Krankheit. Brühl, Robert-Wag- ner-Str. 5. Frau Eva Lanzglotz Wwe. geb.⸗Geschwill und Angehörige. Beerdigung: Freitag, 10. November 1944, um 16 Uhr. Joh. Gg. Ding, Altbürgermeister u. Bauer, 99¼., am 9. 11. Edingen. Hauptstr. 3. Artur Ding, Bürgermeister, Frau Eise geb. Haas und Verwandte.- Beerdigung: Samstag, 11. Nov. 1944, nachm,.00 Unr. AMTllcunt eEKANMNTNMACHUNeAN Kartoffelversorgzung. von der Kp 69 ab gelten zum laufenden Bezus von Kartoffeln die grünen Kartoffelkarten. Abschnitte der braunen Kartoffelkarten werden vom 11. 11. 1944 ab nicht mehr beliefert. Die Kartoffelkleinverteiler müssen Lieferabschnitte der braunen Kartoffel- karten bis spätestens 16. 11. 44 bei unserer Markenabrechnungsstelle zur Gutschrift einreichen. Der Lieferabschnitt UI der grünen Kartoffelkar- ten 69 berechtigt zum Bezug von 5 ks Kartoffeln für die Zeit vom 13. bis 26. 11. 1944. Die Ware muß innerhalb dieser Zeit bezogen werden. Der Kleinverteiler muß diese Abschnitte bei Abgabe der Ware abtrennen und auf Bogen zu je 100 Stück aufgeklebt bis spütestens Donnerstag, 30. 11. 1944, bei unseren Markenannahmestellen zur Gutschrift einreichen. Im Interesse einer geordneten Zuteilung der Ware ist die Einhaltung der genannten Fristen und Termine dringend geboten. Städt. Ernäh-- rungsamt Mannheim. Versorgung mit Zucker und Eiern. Auf die Abschnitte d 1 bis d 4 der Zuckerkarte für die Kartenperiode 70 muß bereits in der Zuteilungs- periode 69 Zucker bezogen werden. Die genannten Abschnitte verlieren daher am 10. 12. 1944 ihre Gültigkeit.— Mit den Lebenswittelkarten 69 werden an Haushaltungen, die keine KHühner halten, neue Eierkarten ausgegeben. Die Karte ist vom Inhaber mit seinem Namen zu versehen und sorgfültig aufzubewahren, da beim Verlust ein Ersatz nicht geleistet werden kann. Die Anmeldeabschnitte dürfen vom Kleinverteiler erst dann zur Bestellung angenommen werden, wenn eine Aufforderung da- zu in der Zeitung erfolgt. Der Landrat des Kreises Mannheim- Ernäh- rungsamt Abt, B Stüdt. Ernzhrungsamt Mannheim. Die Markenannahmestelle für die Einzelhandelsgeschäfte der Innen- stadt und des Stadtteils Lindenhof bhefindet sich nunmehr im Luisen- heim in C 7. Städt. Ernährungs- und wirtschaftsamt Mannheim. Bekämpfung des Maiszünslers. Die Erzeuger von Körnermais sind verpflichtet, wie mögliech abzuschneiden, vom Feid zu entfernen und so zu ver⸗ werten, daß die in dem Stroh befindlichen Raupen des Maiszuünslers mit das Körnermaisstroh spütestens bis 15. Dezember s0 tief Sicherheit vernichtet werden. ist verboten. Das Unterpflügen von Körnermaisstroh Ebenso ist das Liegenlassen desselben auf Feldern und Feldrändern, die Verwendung zum Bedecken von Hackfruchtmieten sowie jede andere Verwendung, welche der Verbreitung des Maiszünslers Vorschub leisten kann, untersagt. Körnung durch Verbrennen zu vernichten. Der Oberbürgermeister. Die Maisspindeln sind nach der Ent- Mannheim, 3. Novbr. 1944. Benutzung der Reichsbahnbunker. Trotz wiederholter Bekanntma- chunzen u. Aufforderungen von Beauftragten der Reichsbahn wird der Bunker am Hauptbahnhof Mannheim immer wieder von Volksgenossen auch bei GLW aufgesucht, die bestimmt Zeit genug hätten, in der Nähe selegene andere Bunker aufzusuchen. Es kommt also immer wieder vor, daß der Bunker von Anwohnern des Bahnhofsgebietes besetzt ist, Während die Reisenden, die vom Fliegeralarm überrascht werden, keine Möslicnkeit mehr haben, in dem Bannhofbunker untergebracht zu wer⸗ den. Die Bahnhofbunker sind in allererster Linie für die Reisenden vor- gesehen, da diese keine Möglichkeit haben, einen anderen Bunker auf- zusuchen. Bombenziele darstellen, halten. Schon der Umstand, daß die Bahnhofsanlagen immer wieder sollte vom Aufsuchen der Bahnhofbunker ab- Die Bahnhofbunker sind keine öffentlichen Bunker. Bedenke also jeder Volksgenosse, daß er ungerechterweise die Plätze beansprucht, die den Reisenden der Reichsbahn unbedingt vorbehalten bleiven müssen. Mannheim, 6. Novbr 1944. präsident: gez. Habenicht. Mannheim 2: gez. Venzhöfer. Der Kreisleiter: gez. Schneider. Der Vorstand des Beichsbahn-Betriebsamts Der Polizei- stadt Weinheim. Diphtherie-scharlach-schutzimpfung. Morgen sSams- tat, 11. ds. Mts., findet im Rathaus, linker Flügel, Zimmer 9, von s bis 12 Uhr durch das Staatl. Gesundheitsamt Mannheim eine Diphtherie- Scharlach-Schutzimpfung statt, und zwar für alle Kleinkinder vom voll- endeten 1. bis 6. Lebensjahr. Die Eitern werden aufgefordert, inre Kin- der zu diesem Termin vorzustellen, auch wenn sie keine besondere Auf- korderung hierzu erhalten. Es sollen vor allem auch die Kinder wieder schutzgeimpft werden, bei denen die letzte Diphtherie-schutzimpfung länger als zwei Jahre zurückliegt. Bürgermeister. Volksschule Schwetzingen. Die schüler erscheinen am Samstag, 11. 11., im Hof der Hildaschule: 8. u. 7. Klasse 9 Uhr,., 5. u Hilfsklasse 10 Uhr, 4. u. 3. Klasse 11 Uhr, 2. Klasse 12 Uhr. Das Schulamt. orrNt sferter WOHNUNGSANZEIGEN Techn. Zeichner(in) für Statistik u. graph. Auswertung v. Metallwerk in Süddeutschland gesucht. An— „gebote mit früh. Antrittstermin, Foto, Zeugnisabschrift., Gehalts- ansprüchen unter N 1912 an Ala, Stuttgart, Schließfach 493. Geweckt. Junge, 15 J.(Realschule) su. Dentisten-Praktikanten-Lehr- stelle. unter Nr. 5986 B an HB. Aelterer Mann für Lagerarbeiten stundenweise ges. Uhlig, Neuost- heim, Trübnerstr. 55, Ruf 430 30. Rüstiger Mann, auch Kriegsvers., fUr Packarbeiten sofort gesucht. Schriftl. Mittig. an Robert Zapp, Ladenburg, Marktplatz 1. Selbst. Alleinbuchhalterin) sofort gesucht. U. Nr. 64 309vS an HB. Vertreter für Putzmittel geg. Prov. gesucht. unt. Nr. 6107B an HB. Perf. Buchhalterin, abschlußsicher, für Defin.-Kontenr.(Stenotypist.) gesucht. unt. Nr. 5934B an HB. Photograph(in) o. Photolaboraatiin) die Wert auf selbständ. Arbeiten legen, zum alsbaldigen Einteitt in Behördenbildstelle gesucht. u. Nr. 64 302 Vvs an das HB. Sprechstundenhilfe sofort gesucht von Dentistin in Mum. unter M H 4443 an Ala,(17a) Mannheim. Zeitungsträgerin für Innenstadt ge- sucht. Meldung an die Vertriebs- abteilung des Hakenkreuzbanner. Jüng. Frau für Packarbeiten sofort gesucht. Schriftl. Mitt. an Robert Zapp, Ladenburg, Marktplatz 1. Bedienung, flott und solide, sovie Küchenhilfe sofort gesucht. Gast- stätte„Clou“, O 6, 2. Hauspersonal in Dauerstellg wird sofort od. später eingestellt: Ge⸗ nesungsheim der Deutsch. Reichs- post- Schloß Hohenstein über Coburs(I3a). STEIIENGESUCnk Frau, Mitte 50, noch rüstig und zu- verlässig, sucht Stellg. als Stütze, mögl. Odenwald, Bergstr. unt. Nr. 6022 B an das HB. Rentner sucht leichte Beschäftig. unter Nr. 6032 B an das HB. Lehrstelle als Elektriker sof. ges. unt. Nr. 64 311 Vs an das HB. 2 Zimmer u. Küche, möbl., sofort Zzu verm., M 75.—. Zu erfr. Pahler, Schwetzinger Straße 171, 2. Stock. Möbl. Zimmer M.- wöchentl. an berufstät. Frl. od. Frau zu verm. Brechner, B 2, 6, Hof part. Einf. möbl. Zimmer mit Kochg., Stadtmitte, von ält. alleinst. Frau gesucht. u. Nr. 6053 B an HZB. Gesucht möbl. Wohnung,-3 Zimm. (3 Betten) u. Küchenben., evtl. in Tausch geg. möbl. Doppelzim. m. Wohnküche u. Bad in Weinheim. Su. Nr. 272 914 an HB Weinheim. Geb.: Möbl. Zi. in Mh., a. Goethe- platz. Ges. d. gleiche im Neckar- tal od. Odenw. unt. Nr. 6071B. VentAorfk 1 Doppelmantelboiler, 300., M 90.—, 1 Küchenbank mit Tisch M 120.— Zu verk. Lange, Karl-Benz-Str. 30, Sonntag ab 14 Uhr. Neue Gitarre 200.- zu verk. Fischer bei Kaufmann, Hch.-Lanz-Str. 22. XU KAUFfEN GESVUCHT Holakohlen-Generatoren für Kraft- fahrzeuge zu kauf. ges. unter Nr. 232 659 an HB Schwetzingen. .-Stiefel Gr. 39-40 dring. gesucht. Su. Nr 272 342 an HB Weinheim. Erstlingswäsche zu kaufen gesucht. unter Nr. 6000 B an das HB. Kleiderschrank, 1 Tisch u. 2 Stühle zu kaufen ges. unt. Nr. 232 664 an das HB Schwetzingen. Knabenschuhe Gr. 28 u. 32-33 dring. Zzu Kf. ges. unt. Nr. 64 514 VH. TAUSCcHSESUCHE 1 P. Reitstiefel Gr. 43-44 geg. Herr.- Anzug(mögl. Sport) Gr. 46 zut. unt. Nr. 60 905 VH an das HB. W. Kinder-Kastenwagen gegen Da.- Fahrrad zu tausch. ges. unter Nr. 5804 B an das HB. Pelzmutze(Biberette) geg. Skihose Gr. 42 zu tausch. Näh. Schuler, Flandernplatz., zw. 15-17 Uhr. Zwillings-Sportwagen(Korb) gegen .-Rad zu tauschen ges. unter Nr. 6799 B an das HB. ———— FiMrüfAfes— Ufa-Palast, N 7, 3. Täglich 12.40, .50,.00(Ende.00 Uhr):„Die Affäre Rödern“.“ Ufa-Palast. Diesen Sonntag, vorm. 10.15:„Sehnsucht nach Afrika“.“ Ufa-Schauburg, Breite Str. Täglich ab 12 Unr(Einlaß durchgehench: „Mein Leben für Dich“.““ Ufa-schauburg. Diesen Sonntag, vorm. 10.15:„Pat und Patachon schlagen sich durch“. Palast-Lichtspiele. Heute letzter Tag!„Komm zu mir zurück“, Beginn: 10.50, 12.30,.15,.20,.45. Capitol, Waldhofstr. 2. Beginn 15.10, 17.00. 19.10 Uhr:„Meine Tochter lebt in Wien“. Ab morgen Frei- tag:„Warum lügst Du, Elisabeth?“ Apollo, Weinheim.„Der Majorats- herr“.“.45,.45 und.00 Uhr. Modernes Theater, Weinheim. „Schicksal am Strom“.“.45 und.00 Uhr. Capitol, Schwetzingen. Freitag bis Montag:„6 Tage Heimaturlaub“. Täglich.20 Uhr, Sa..00 und .20 Uhr, So..00,.00 u..20 Uhr. NT, Schwetzingen. Freitag— Mon- tag:„Der Meisterdetektiv“. Jugendliche nient zugelassen. -Jgd. ab 14.,* Jgd. Zugelass. Stscuntn. Müfenunskn Die HB-Anzeigengeschäftsstelle in R 1, 1 ist geöffnet von—17 Uhr, samstags—14 Uhr. Alfons Roy, Versteigerungen. Meine Anschrift lautet; O 7, 17, Bensel- bank, Fernruf Nr. 420 53. An- und verkauf von Gebrauchs- gegenständen aller Art. Mich. Wilhelm, Mannheim. Alphornstr. Nr. 6, Fernsprecher 524 93. ———————— 7 VERloREM eee ——————— Rote Lederhandtasche, gefütt., am 6. 11. von Kossenhaschen— au 5 Verloren. Abzugeb. geg. Belohng. bei Mayer, Luisenring 13. Geldbeutel, schw., Inhalt größ. Be- trag in 50-RM-Scheinen, Kleingeld, alte gelbe Ausweiskarte(Lichtb.) u. and., am 4. 11. von J 1 bis E 6 u. von dort nach Ludwigshafen mit Linie 3 verloren. Abzugeben geg. Belohng. Müller, Ludwigs- hafen a. Rh., Schützenstraße 9, II. Br. Kostümrock Sonntagabend von Pfalzplatz bis Donnersbergstr. 22 verloren. Abzug. geg. Belohnung: Donnersbergstraße 22, IV. Schwetzingen. Von d. Friedrichsf.- Straße nach der Mannheimer Str. ein Schaftstiefel verloren. Abzug. geg. Belohng.: Gärtnerei Knapp, Schwetzingen, Dreikönigstraße 9. Von Oftersheim nach Schwetzingen Brille verloren. Abzug. geg. Bel. auf dem Fundbüro Oftersheim. Geldbeutel, Inh.: Ehering gez. E S, Zusatz- u. Raucherkarte, im Zug Laudenbach—-Weinheim 21.20 Uhr am 4. 11. verloren. Abzugeb. geg. Belohng.: Spengler, Laudenbach, Friedrichstraße 25. Großsachsen. Strickweste, diuklbl., am 4. 11. von Talstr.— OEG-Bhf. vVerloren. Abzug. geg. Belohnung: Rathaus Großsachsen. Hoher br. Hausschuh und schürze in Weinneim verloren. Abzugeb. Eg. Belohn. Fundbüro Weinneim. VERscnlikokns Kalk- od. Zementwerk zur Allein- herstellung von Leichtbauplatten u. Steinen für dring. Bedarf ge- sucht. Mögl. mit Gleis od. Wasser- straße in Nähe. Auch Kauf oder Pacht. Inhaber kann verbleiben Eilangebote unt.„Dringendst“ a Ala, Prag II, Wenzelsplatz 9. Wer nimmt eine Kiste als Beiladg. mit nach villingen(Baden)?— Thnomas Douin, Mannh.-Waldhof, Graudenzer Linie 5. —— — — Haaclgꝛanaten Zereits lange Zeit bevor das Schießpulver erfunden wurde, das dem Krieg ein völlig neues Gesicht verlieh, gab es besondere Ge— schosse, glühend gemachte Eisenkugeln, die unter Verwendung gewisser Vorrichtungen mit der Hand geschleudert wurden und vor allem Brände erzeugen sollten. Ihr Wert als Kampfmittel war jedoch im großen gan- zen sehr gering, und erst, als man nach Einführung des Schießpulvers Geschosse herstellte, die selbst eine Sprengladung ent- hielten, war die Wirkung gewaltig. Da die neuen Geschosse eine große Anzahl kleiner Kugeln in sich bargen, welche beim Platzen des Geschosses umhergeschleudert wurden, wie die Körner eines Granatapfels, so legte man ihnen den Namen Granaten bei, wäh- rend ihre Werfer Grenadiere hiegßen. Die ältesten Handgranaten bestanden hauptsächlich aus einer hohlen Kugel, die mit einer Sprengladung und kleinen Blei- kugeln gefüllt war. Sie enthielt außerdem eine Zündschnur, die kurz vor dem Werfen der Handgranate entzündet wurde und lang- sam weiterglimmte, bis sie die Sprengladung zur Explosion brachte. Im vorigen Jahr- hundert kam man wieder auf diese Grana-— ten zurück, nachdem man ihre Mängel be— seitigt hatte. Das geschah zuerst 1905 im Russisch-Japanischen Kriege im Kampf um Port Arthur. Zu jener Zeit stellte man zwei verschiedene Arten her, von denen die eine einen Zeitzünder hatte, während die andere beim Aufschlagen auf dem Boden Zur Explosion gelangte. Ziemlich weit ver— breitet war damals die französische Hand- granate. Sie bestand aus einer gußeisernen Hohlkugel von 8 em Durchmesser, einer Darum Volkssturm! „In Versailles ist Deutschland viel zu schonend behandelt worden. Vor allem ist man in der Behandlung der deutschen Einheit viel zu nach- giebig gewesen, da man nicht ver- sucht hat, Deutschland auseinander- Zureißen.“ 4 Der englische Unterhausabgeordnete MeEven im„Spectator“, 16. Aug. 1942 Wandstärke von 9 mm und einem Gewicht von 1,2 kg und hatte eine Abzugsschnur, die mit einem ledernen Riemen am Handgelenk befestigt wurde. Beim Werfen schwang der Grenadier den rechten Arm von hinten nach vorn und schleuderte die Granate fort, wo- bei die Abzugsschnur den Reiber aus dem Zünder herausriß, dieser infolgedessen zur langsamen Entzündung kam und bald darauf die Explosion hervorrief. Im Russisch-Japa- nischen Kriege wurde die von Stabskapitän Lischin erfundene Handgranate am häufig- sten benutzt. Damit sie möglichst weit ge- Worfen werden konnte, war sie an einem Holzstiel befestigt und enthielt im Innern einen Schlagstift als Zünder beim Auf— schlagen. Später konstruierte der Engländer Hale eine Handgranate, die aus einem 15 em langen Messingzylinder mit einem Durch— messer von 4,5 em bestand, der eine Füllung von 140 Gramm Tonit hatte. einen Holzpfropfen verschlossenen hinteren Ende des Zylinders befand sich ein Strick, der als Handhabe beim Werfen sowie als Steuerschwanz im Fluge diente, und zwar mit der Wirkung, daß die Granate nach Möglichkeit senkrecht auf das Ende des Zünders fiel. Dies Geschoß, das ein Gewicht von nur 625 Gramm hatte, wurde von ge- schickten Werfern 50 Meter weit geschleu- dert und seine Sprengwirkung umfaßte einen Raum von ungefähr 40 Meter Durch- messer. Eine brauchbare Handgranate erfand der Norweger Aasen; sie hatte einen 20 em lan- gen Holzstiel, der zum Schleudern sowie Zzur Steuerung der Flugbahn diente. Sie Wwar 2 Pfund schwer, bei ihrer Explosion entstanden etwa 230 Sprengstücke einer 225 Gramm schweren Sprengmasse, die sich etwa 40 Meter weit verbreiteten. Um den Aktionsradius der Handgranate zu erweitern, Wwarf man sie häufig aus Schleudergestellen, man bediente sich auch wohl der Pulver- kraft und steckte sie entweder in kurze Mörser oder in den. Lauf eines Gewehres, aus dem man sie mit einer Patrone ohne Kugel herausschoß. Auf solche Weise ge- lang es, Handgranaten bis zu 400 Meter weit zu schleudern.— Während des Welt-— krieges entstanden neuartige Handgranaten, die zu erproben der Stellungskrieg und der Nahkampf Gelegenheit hatten. An dem durch Erfahrene Kämpfer aus dem Osten und westen führen die Volkssturmsoldaten in die Kampf- weise cheses Krieges ein. Die Alten wissen mit den Waffen noch gut Bescheid. Die Jungen lernen es mit Eifer schnell. In kurzer Zeit sind die Einheiten einsatzbereit. (-Aufnahme: Kriegsberichter Keiner, HH.,.) Vortimer und Analoc Wie die Franzosen die Amerikaner sehen/ Von Walt May Man erinnert sich noch der Debatten, die die Anwesenheit amerikanischer Truppen auf der englischen Insel hervorriefen. Das erste Wort, das einem britischen Reporter beim Eintreffen der Nachricht vom Beginn der Invasion erfuhr, war:„Gott sei Dank! Noch ein paar Wochen und mit der britisch- amerikanischen Freundschaft wäre es für immer zu Ende gewesen!“ Jetzt sind die amerikanischen Heer- scharen von der Insel abgezogen und haben sich jenseits des Kanals niedergelassen und man ist in England ausgesprochen gespannt darauf, wie man sich dort auf die Dauer miteinander vertragen wird. Währenddessen findet in Paris eine Unter- haltung zwischen einem Franzosen und ei-— nem Amerikaner statt. Wir wollen den Franzosen Anatol nennen und den Ame— rikaner Mortimer. „Jetzt seid ihr Streiter für Recht, Ge— rechtigkeit und Kultur also bei uns ein—- getroffen. Ihr seid recht seltsame Käuze. Ihr Amerikaner. Frankreich und Deutschland, die beiden intelligentesten Völker der Welt, stehen mit euch.. Wilden im Kampf. Nein! Nein! Mortimer, Sie können es mir glauben: Ihr und wir Europäer werden uns nie miteinander verstehen können! In der einen Hand haltet ihr die Bibel und in der anderen ein Stück Baumwollstoff- welch widerliche Mischung von Sittenstrenge und Geschäftsgeist! nSie müssen verstehen, Anatol, was uns zu euch geführt hat. Das ist ganz einfach. Wir wollen hier unsere Waren an den Mann bringen, und überdies einigen überflüssigen Lumpen, die unserer Heimat zur Last fie- len, Gelegenheit zum Heldentod geben. Die Produktion Nordamerikas ist eine ununter- brochene, ungeheuere. Infolgedessen wer- den sich nach diesem Kriege, so wie es vor ihm war, bei uns gewaltige Gütermengen anhäufen, mit denen wir nichts mehr an— mfangen wissen. Wir müssen diese Waren irgend jemand aufhängen oder wir gehen zug unde Sie wissen, der New Deal war ein Versager. Roosevelt war froh, als er von diesem aussichtslosen Versuch in den Krieg überwechseln konnte. Er war seine Rettung und die seiner Präsidentschaft. Der Krieg, mein lieber Anatol, das müs- sen Sie doch zugeben. war kein so dummer Gedanke. Wir hatten viel zu viele Ar— heitslose, Verbrecher und Rückfällige in der Heimat. Jetzt schicken wir sie euch hier- ber an die Front, in die Etappe, und haben sie los. Noch besser: wir verwandeln sie sSogar in Helden. Durch ihren Tod sühnen sie ihren Lebenswandel- ein glatter Vor- reil für sie selbst, ein ebensolcher für uns. Roosevelt aber haben wir eingeredet, er werde durch den Krieg eine große Rolle spielen und bei den Friedensverhandlungen der mächtige Schiedsrichter sein Darum ist er gerne aus dem Tohuwabohu seines mißglückten New Deal heraus in den Krieg gezogen. Unseren Krieg'.“ „Und unser Vaterland? Unser Frank- reichꝰ?“ „Pah! sSie werden unsere Waren be⸗ ziehen und glücklich sein; weiter ist nichts notwendig auf der Welt. Und Deutschland werden wir vernichten. Wir haben nicht nur Waren, wir haben auch einen Haß!“- Der eine oder der andere mag denken, dieses Gespräch sei gut ausgedacht, aber eben nur ausgedacht. nicht wirklich und darum auch ohne Beweiskraft. Weit ge- fehlt! Es ist- wenn man den Namen Roosevelt gegen den von Wilson austauscht und den New Deal fortläßt- tatsächlich ge- enihrt worden und historisch. Zu lesen in Marcel le Goffs Buch„Gespräche mit Ana- tole France“. Ein Modell des Schwe⸗ ren Kreuzers„Prinz Eu- gen“ in der Hand. weiß der einsatzbereite Maat der deutschen Kriegs- marine den Angehörigen der Marine- Hitler- Ju- gend über Schiff und Kriegsfahrten spannend zu erzählen. (PK-Aufn.: Kriegsberichter Tomann, TO.-EP.,.) Der kriegsnäßige Hut Für Damen auf zehn Farben, für Herren auf acht Formen beschränkt Auch die Hutmacherei hat den kriegsbe- dingten Verhältnissen Rechnung setrasen und Einschränkungen ihrer Fertigung durchgeführt. Mit manchen Ergänzungen und Verschärfungen sind sie in das Kriegs- produktionsprogramm übernommen worden, das vom Produktionsbeauftragten für Be- kleidung und Rauchwaren des Reichsmini- sters für Rüstung und Kriegsproduktion in der Anordnung über die Anfertigung von Kopfbekleidung aufgestellt worden ist. Sie gilt für alle Betriebe und Unternehmen, die laufend für eigene oder fremde Rechnung, also nicht nur für Betriebe der Hut- und Mützenindustrie, sondern auch für die Werkstätten des Hutmacher- und Putz- macherhandwerks arbeiten. Die der Anord- nung beigegebenen Typenlisten und die Vor- schriften über den höchstzulässigen Durch- schnittsverbrauch an Werkstoffen legen im einzelnen fest was in den jeweiligen Waren⸗ gruppen noch hergestellt werden darf, und welcher Aufwand dabei erlaubt ist. Bei Herrenfilzhüten sind nur noch acht Formen Der Preiszuschlag auf der Rechnung Die von den Lieferanten auf ihren Rechnungen besonders vermerkten Preis- Zzuschläge lassen häufig nicht erkennen, ob und in welcher Weise sie vom Handel wei— tergegeben werden dürfen. Da sich aber in der Handelsstufe die Preisrechnung nach der jeweiligen Besonderheit des Preis- zuschlages richtet, und die Verantwortung des Handels eine genaue Preisrechnung vor- aussetzt, besteht ein Bedürfnis für die ent- sprechende Kenntlichmachung dieser Preis- zuschläge auf den Rechnungen. Der Han-— del kann ohne eine solche Kenntlichmachung nicht immer mit Sicherheit beurteilen, ob der Preiszuschlag bei der Errechnung des Handelspreises voll einkalkuliert oder dem bisherigen Preis nur angehängt werden darf oder ob eine Weitergabe überhaupt statthaft ist. Um die sich daraus ergeben- den Rückfragen zu vermeiden und für beide Teile von vornherein klare Verhältnisse zu schaffen, soll in Zukunft eine Kennt-⸗ lichmachung in einfachster Form er- zugelassen. Die Farbkarte für sie ist à künt Farben beschränkt. Homburg-Form dürfen nicht mehr hergestellt werden, au das Füttern von Herrenfilzhüten ist grund. sätzlich verboten. Bei Damen-, Mädchen- und Kinderwinterhüten ist die Verarbeitung von zwei Stumpen zu einem Hut untersagt Es sind nur noch zehn Farben zulässig. Da Einfassen und die Verwendung von Hutbän dern darf nur in beschränktem Umfang erfolgen. Nur bei Kinderkopfbekleidung u Trauerhüten aus Stoff soll Vollfutter, sow materialbedingt, verwendet werden Diiß Einschränkung des Garnieraufwands ist in der Weise gelöst worden., daß für das Gar-. nieren als Höchstaufwand eine Arbeitszei von einer Stunde aufgewendet werden darf Die gleichen Garnierbeschränkungen geltenh auch für Frauen-, Mädchen- und Kinde sommerhüte, bei denen Stoffhüte nur Kinder bis zu sechs Jahren zugelassen si Bei Herren- und Knabensommerhüten die Herstellung neuer Formen für das Im. land verboten. folgen, und zwar, damit den Herstellen daraus keine ins Gewicht fallende Arbeits belastung entsteht, in der Weise. daß di in der Rechnung aufgeführten Zuschlä lediglich durch einen einzelnen Buchstaben klassiflziert werden. 3 Im Einvernehmen mit dem Reichskom missar für die Preisbildung haben deshalf die Reichsgruppen Industrie und Handdf folgende Regelung getroffen: 1. Zuschlägg die vom Handel dem bisherigen Einkaufsf preis zugerechnet und voll einkalkulienf werden dürfen, werden mit einem„K“ bezeichnet(kalkulationsfähig). 2. Zuschlä die ohne Kalkulation dem bisherigen Ei kaufs- bzw. Verkaufspreis angehängt wer den müssen, werden mit einem„A“ beſ zeichnet(Anhängeerlaubnis). 3. Zuschlägeg die auf Anordnung des Reichskommissanf für die Preisbildung nicht weitergegeben werden dürfen, werden mit einem„V“ b 2eichnet Verbot der Weitergabe). ———————— Erhöhung der Freigrenzen bei der Erbschaftssteuer Die Sätze der Erbschaftssteuer sind in fünf Steuerklassen erfaßt und werden von Zzwei Gesichtspunkten aus geleitet. Einmal nach der Höhe des Erbanfalles und ferner nach der Enge des Verwandtschaftsgrades. Die Steuerpflichtigen der Klasse 3 und 4 (Geschwister und Geschwisterkinder) waren bisher von der Steuer befreit, wenn der Erbanfall nicht mehr als 2 000 RM betrug. Die Steuerpflichtigen der Steuerklasse 5 (nicht verwandte oder entfernt verwandte Erbberechtigte) waren steuerfrei, wenn der Erbbetrag nicht über die Summe von 500 RM hinausging. Durch einen Erlaß des Reichsfinanzministers(RStBl. Nr. 46 vom 27. 9. 1944) sind diese Freigrenzen jetzt von 2 000 RM auf 5 000 RM und von 500 RM auf 2000 RM. erhöht worden. Dagegen bleibt die Freigrenze von 30 000 RM für den Ehe- gatten bestehen. Bei der Steuerfestsetzung sind die Erbbeträge statt bisher auf 10 RM auf 100 RM abzurunden. Einstellung von Briefpostdiensten nach Griechenland, Serbien und den Niederlanden. Der Briefpostdienst nach Griechenland und Serbien ist bis auf weiteres eingestellt wor— den. Sendungen dahin werden von den Postämtern nicht mehr angenommen, unter— wegs befindliche an die Absender zurück- geleitet. Ferner ist der Postpaketdienst nach den Niederlanden eingestellt worden. Beschlagnahme von Film-Wiedergabege- räten. Der Reichsbeauftragte für Fein- mechanik und Optik gibt bekannt, daß Ton- und Stummfilm-Wiedergabegeräte für 35 mm Filmbreite ausgenommen Ton- Koffergeräte-, die der Meldepflicht unter- liegen, beschlagnahmt sind. Geschäfte über die beschlagnahmten Geräte dürfen nur mit Genehmigung des Reichsbeauftragten abgeschlossen werden. Umsatzsteuer-Durchschnittsatz. Nach einem RdF-Erlaß ist für Unternehmer, denen bis- her kein Umsatzsteuer-Durchschnittsatz zu- gelassen war, dieser nach Maßgabe der Um- satzsteuerveranlagung für das Kalenderjahr 1943 zu berechnen. Verminderte Unfallanzeigenpflicht In der Reichsunfallversicherung hatte daf Unternehmer bislang jeden Unfall in seinenf Betriebe der Berufsgenossenschaft(denf Versicherungsträger) anzuzeigen, wenn durdfß den Unfall ein im Betriebe Beschäftigtf getötet oder verletzt wurde, daß er staff oder für mehr als drei Tage völlig oder tei, weise arbeitsunfähig war. Diese Unfa anzeige(auf vorgeschriebenem gelben vV. druck) ist nach einer Verordnunę des Reic arbeitsministers nunmehr nur noch dann erstatten, wenn der Beschäftigte durch d Unfall getötet oder so verletzt ist, daß stirbt oder für mehr als sieben T a völlig oder teilweise arbeitsunfähig wirt Entsprechendes gilt bei Berufskrankheite (grüner Vordruck für die Anzeige). D bisher außerdem vorgeschriebene Anzeit des Unternehmers an die Ortspolizeibehön über tödlich verlaufene Unfälle oder Beruf krankheiten fällt fort. Einheitliche Berechnung von Verbess rungsprämien. Die Deutsche Arbeitsfrol hat eine reichseinheitliche Prämienregeluf für hetriebliche Verbesserungsvorschläg ausgearbeitet, nach der die einzelnen B triebsführer unter Beachtung und im Rabh men der vom Generalbevollmächtigten fif den Arbeitseinsatz erlassenen Bestimmunget verfahren sollen. Der Generalbevollmächh tigte gibt diese Regelung im Reichsarbeit blatt(I Nr. 29/30) mit dem Bemerken wiedeß daſ betriebliche Prämien für Verbesserung vorschläge, die sich im Rahmen des wähnten Erlasses halten und die unter B achtung der reichseinheitlichen Prämien regelung der Deutschen Arbeitsfront eiß rechnet worden sind, als während der tung des Lohnstops zulässig anzusehen sinf Arbeitskräfte für die Korbweidenern Anbau und Ernte von Korbweiden sind fif Wehrmacht und Zivilbedarf wichtig unf deshalb auch im Anbauplan für das Ernff jahr 1945 besonders aufgeführt. Um da Bedarf an Arbeitskräften für die kommeni Korbweide zu sichern. hat der Generalbeß vollmächtige für den Arbeitseinsatz zusam men mit dem Reichsernährungsministahß Maßgnahmen getroffen. Ueber das Heldische/ von Eckart von Naso Die Verehrung des Helden reicht bis zu den Wurzeln der Menschheit zurück. Im- mer hat man den Helden erhoben wie Gott, und aus solcher Hingebung an das Hel- dische in der Welt ist das ungefüge Wort zur Dichtung, der erzählende Satz zur Strophe geworden. So wachsen unter dem Glanz des Helden in allen Völkern der Erde die Lieder herauf, die den Tatenruhm der Männer verkünden. Das göttergleiche Antlitz des Peliden Achilleus strebt über die Masse der Krieger bis zu den Sternen. Der Drachentöter Siegfried schwingt sein gutes Schwert über ritterliche Feinde und albische Wesen im dämmernden Zwischen- reich. Und aus den frühen Tagen Ger— maniens, dort, wo Geschichte noch der Sage verschwistert ist, taucht des großen Theoderich Spiegelbild als Dietrich von Bern aus der Flut der Gesänge an das Ufer einer fest zu bestimmenden Zeit. Hundertfältig hat sich das Gesicht des Helden gewandelt- von Troja und den Termopylen her bis zu den winterlichen Mächten am UImensee. Die Zeit formte es, die Umwelt meißelte es. Eines aber blieb unwandelbar von den Anfängen bis auf den heutigen Tag: Der Held ist ein Mensch wie du und ich, nichts Mensch— liches bleibt ihm fremd, und weil der Mensch das Maß aller Dinge ist, so ist auch des Helden Maß der Mensch. Dieses gerade macht die Schönheit des Helden aus, daß er dem Zweifel und der Furcht aller Kreatur unterworfen bleibt Es wird niemand ein Held, der sich nicht gegen sein isenes, schweches hlopfende- Herz zur Wehr setzt und sich— gegen sich selber- beharmptet. Denn wir lieben im Helden nicht die Unerschütterlichkei: der leicht verletzbaren menschlichen Natur, die den Abgrund zu erkennen vermag, ihn in vielen Schmerzen und Angsten ausmißt, vor dem Abgrund zitternd einhält- und ihn trotzdem überspringt, weil das Ziel größer ist als die Schwachheit und der Glaube an den Sinn des Notwendigen tie- fer als die Furcht. Dieses ist das Wesen des Heldischen, und wer aus falscher, phrasenhafter Verehrung dem Helden das Gefühl der Furcht nehmen will, der nimmt ihm zugleich die gottähn- liche Kraft, solche Furcht überwinden zu können. Schon die Alten haben darum ge— wuht, homerische Helden weinen laut, sie schämen sich dessen nicht. Und je weiter die Jahrhunderte fortschreiten, je schärfer der Blick wird, mit dem man in die Seelen der Menschen hineinleuchtet, um so ehrlicher, freier und grohßartiger hat man auch den Helden gesehen. Aber es mußte in der deut- schen Dichtung erst der Deuter aufstehen, der dem Helden wirklich ins Herz gehorcht hat: der selber todbereite Heinrich von Kleist. Das geschah in jener Stunde., als er die erschütternden Verse niederschrieb, die ein tapferer Prinz und führender Kriegs- mann in einer letzten kreatürlichen Angst aus sich herausschreit:„Seit ich mein Grab sah, will ich nichts als Leben und frage nich! mehr, ob es rühmlich sei.“ Der gleiche Prinz von Homburg, der sich bald darauf freiwillig unter das Geset) des Staates stellt, entschlossen, mit dem Tode eine Schuld zu sühnen, die er als Verstoß gegen die soldatische Pflicht vor dem eise- nen Gewissen anerkennt. Und der Kraun/ des Helden wird sein Lohn. Wir haben den Dichter der märkischen Frde Heinrich von Kleist. als Kronzeugen kür den Geist des Heldentums im Krieger berufen. Die Altersweisheit eines anderen 5 Wandt. märkischen Dichters, Theodor Fon-— t ane, soll hier noch für das stille Helden- tum zeugen. In seinem letzten, schon über Dingen und Menschen schwebenden Buch, dem„Stechlin“, unterhält sich der alte Herr von Stechlin mit einem Freunde über das Heldische, und dieser formt es so:„Hel dentum ist gut und groß. Und unter Um- ständen ist es das Allergrößte. Ich lasse mir also den Heroen-Kultus durchaus gefal- len, das heißt, den echten und rechten. Aber Was sie da von mir hören wollen, das ist, Verzeihung für das Wort, ein Heldentum zweiter Güte. Mein Heldentum— soll hei- hen, was ich für Heldentum halte— das ist nicht nur auf dem Schlachtfelde zu Hause. das vollzieht sich stumm, einsam, weltab- gewandt. Wenigstens als Regel. Aber frei⸗ lich, wenn die Welt dann ausnahmsweise davon hört, dann horcht sie mit auf, und mit gespitztem Ohr, wie ein Kavalleriepferd, das die Trompete hört.“ woher der Name„Herbst“? Das schon im Mittelhochdeutschen vor- kommende Wort„herbest“, das im Althoch- deutschen„herbist“ lautete, scheint auf die alte nordische Bezeichnung„haust“ für Herbst hervorgegangen zu sein. Im Ober- deutechen bedeutete früher„Herbst“ kast nur„Obst- und Weinernte“ während men die Jahreszeit als„Spätiahr“, im Schwäbi- schen als„Spätling“ bezeichnete. Ursprüng- lich ist„Herbst“ aus einer im Germanischen verloren gegangenen Wurzel„harb“ ent- standen, die wiederum aus dem indosger- manischen karp“(dem lateinischen carpere) hervorging Beides bedeutete soviel wie „Frucht pflücken“. Der Herbst hieß im Go— tischen„asans“ und das bedeutete Arbeits- veit, Jahresyeit für Feldarheit“ Mit diesem Wortstomm ist unser heute noch gebräuch- iches Wort„asten“ für schwere Arbeit ver⸗ bp. SBORL UNο SIEI Von den Bergturnfesten B. Der Geist der Bergturnfeste, sagte un- längst der stellvertretende Reichssportfüh- rer Breitmeyer, wird in der kommenden Entwicklung eine gewichtige Rolle spielen, weil in ihnen alles enthalten ist, was wir für eine gute und gedeihliche Entwicklung der Leihesühungen wünschen müssen, Die Bergturnfeste sind eine ureigene Schöpfung der Turner und ihre Anfänge rei- chen weiter zurück als die Gründung der Deutschen Turnerschaft selbst. Es sind hun- dert Jahre. daß auf dem Feldberg im Taunus das erste Bergturnfest durchgeführt wurde. ſs fand in Hunderten von Gauen Nachah- mung und überall wurde der natürliche, naturgebundene Charakter gewahrt. Aucbh im fünften Kriegsjahr zeugten über 10 Bergturnfeste von der ungebrochenen deutschen Turnerkraft, die ewig jung blei- ben wird. Das Gillenbergfest in West- falen hrachte die erstaunliche Zahl von 1700 Wettkämpfern, des Feldbergfest und Jas Bergfest auf dem Harkort je 1000 Wettkämpfer auf die Beine. Auch die be- nachbharten Feste auf dem Wallbers bei Deidesheim, auf der Loreley und das Frankenstein-Bergfest an der Bergstraße können mit Hunderten von Teil- nehmern aufwarten. Nur drei Anschlagarten Um das sportliche Schießen dem militäri- schen anzugleichen, hat der deutsche Schüt- renverband beschlossen, mit sofortiger Wir- kune die Anschlagarten des Kleinkaliher- imd Wehrmarn Gewebhrechi⸗ſens zu zoderp Bisher wurde liesend freihändig, kniend. sityend umd stehend freihändis auf 10-Bing Scheiben geschossen. Während die erste und letzte Anschlagart unverändert bleiben, darf in Zukunft nur noch sitzend oder knien geschossen werden. Die Schußzahl! bei ddf Gau- und deutschen Meisterschaften verf ringert sich durch den Fortfall der viertef Anschlagsart von vierzig auf dreißig. Die Resttermine der 1. Spielklasse EP. Unter Berücksichtigung verschiede ner Nachholtermine wurde von der Spiel hehörde folgender Plan für die Resttermin festgelegt: 1 12. Nov.: 09 Weinheim-Leutersh./ Heddesf Kurpfalz Neckarau- VfR-Soldaten. 19. NoVf Kurpfalz Neckarau- Heutersh/ Heddesh.: Vff Soldaten-Alemannia Rheinau; 09 Weinhei 98 Seckenheim, 26. Nov.: Leutersh /Heddes o9 Weinheim; VfR-Soldaten- Kurpfalz Nece 98 Seckenheim-Alem Rheinau. 3. Dez.: V Soldaten-Leutersh./ Heddesh. Alem Rheina ig Weinheim: Kurpfalz Neckarau- 98 Secke 17. Dez.: 98 Seckenh.-Leutersh./ Heddesh.: Weinheim-VfR-Soldsten: Kurpfal7 Necka Alem. Rheinau, 31. Dez.: Alem Rheinau- Leuß tersh./ Heddesh.: VfR-Soldaten- 98 Seck-nhei 9 Weinheim-Kurpfalz Neckarau. 14. Jan. A Leutersh./ Heddesh.-Kurpfalz Neckarau: Ale Rheinau- VfR-Soldaten; 98 Seckenh.- O9 Wei Sport-Allerlei Am Ende desvergangzenen Jahn hunderts waren große Distanzmärsche sehr beliebt Es hat damals u, a. ein Distanzmarsch Wien-Berlin gegeben u 1894 wurde zu Ebren Bismarcks ein Wett marsch Berlin-Friedrichsruh durchgeführt den der Sieger in 46:45 Std. zurücklegte Die ersten„Sportgeher“ fraten noch mif langen Hosen und steifen Kragen an, abelf das änderte sich hald und der Einschlag gewann die Oberhand. Jahren vor dem ersten Wwelthries wyrd von 1906 bis 1912 auch ein- deuteche Mei sterschaft im Gehen füber 100 Kiſometer ang setragen. Der letzte Meister war 1912 Charlottenbhurger Brockmann, der die 1 km in 10:24:02,4 Std. zurücklegte. 3323233237 ,?⸗ Die Offensiv. Bewegungskrie von uns besetz da es ihnen ni Hauptdruck de Straße, die vor Morgenstunden hat General P: Neuer Angri Die Amerikan in Lothringen a lIich Metz 1 hofen ausged hofen entwicke Laufe des Don amerikanischen Die auf dem deten Brückenk zig. Heftige de ten sich gegen G deren Stellen gar nicht das schon auf dem Königsmach am Vormittag u- mitlag wieder f Mit dem Ube schen Angriffe Metz zeichnet s kanischen Offen die beiderseitige hoffte Eins ch Der Gegenspi Der Panzerge. Führer einer 6 Westen, ist der Rommel trägt höchste deutscl 1940 brach er m durch und erh. re danach e nach Sta! ingrac tete er die Sov JIssjum und erh diesem Jahr ver Durchbruch der sien. Die Brillar Im Norden de vorläufig Rub Bis zur Stunc handlungen im! in dem von Aa zustellen, die ei Offensive des Gè darstellen könn (Drahtbericht S Das belgische nach den letzter lischen Berichte gesichert. Die Beschluß, Pierlo- Zziehen, vorläufig Pierlot hat alle der Kommuniste bezogen sich vo umfassende Ub Verbände der i stischen Widers Staat. Seit Mont Gange. Rund 40 00 B Widerstandslage in die Wehrmac Teil als in si⸗ worauf die Kor legen. Wer nicht ei Waffen abgeber Entschädigung Franken. Natürl stischen Lager zeugten kommour Waffen behalter Wehrmachtsforn