r JZuständigkelt zen und Stun- le der Schieds- n über Einsprü⸗- Erlaß einer Um— oder die Ermäßi- schuld um einen ꝛid Stundungsan- lung bis zu sechs schädigung über zunmehr die Er- nd, begehrt wird. zätzlicher Bedeu- sonders umfang- erlich erscheinen, stellen an die zu- Entscheidung ab- hiedsstellen ent- 4 ig nur, wenn ein der Umlage be- tgegenstand 1000 der Vorsitzende innändler Bezugsgemein- on 90 Anmelde- wird, so darf der erteiler oder die t auch dann be- Mindestzahl von sgesetzt ist hier- ion dem zustän-— e formlose Be- lcher hervorgeht, nde 90 Anmelde- jerden. igten eingeführt Menge Eier zu viel Arbeit und chführung eines o muß das ganze hnungsverfahren zenau so wie bei sten bis zur letz- tzt werden. Es 1Zeit nicht mehr tztverteiler mit msatz auch noch Abnehmer auf- nter des sechsten s möglichst viele dheitszustand es smöglichkeit in Müttererholungs- W. sollen beson- en zur Entspan- fgenommen wer- rend dieser Zeit lösung überneh- en Kriegseinsatz is- oder Gauamt Larid e Hildegaròo F. E Versuche einer aung fehlschlu ang zu Diebsetäli- letzt trat sie iv ler Nachrichten- der ersten sich Paar Damen- sie zum Preise nerin fand. Die eil sie Diebstahl te, auf ein Jahr und zwei Jahre irde Sicherheits- Jahren Sie erzielten nur östlich von Stolberg einen Shristian Seitz eggründe zu die- h Sber cht bekannt ge- 46jährige kauf- Oskar Rausch eser Tage in Ur- bei einer Aus- ehebrecherischen Schüsse bei und der Annahme, g, verließ Rausch im Freien herum enden Nacht auf Neustadt und überfahren. Die bt noch in Le— 4 Man mußte er- g in einer ande- nlos war. Der e seinen Willen irde, als Schand- ssen. Zzuerst waren sie geblendet und an verliefen sich nzen der Säulen n dem, was sie n. r nicht auf die Unmöglichkeiten n. Bald lachten der Begrenztheit en diese Meinung ne Alterserschei- urt Schnelli. mitt nichtchen dem Lande ließ ing angetretenen klären, um ihre orschen. „Sage mir mal, einem Durch- rlegen um eine frischweg„Der ernest.“ b dieser sonder- Kopf und wollte e er gerade auf ne Erläuterung: ater zu unserm ehmann, unsere hschni“t zwölf Karl Mauſner. der „NWNVeNVLXXN SAMSTAG, 18. NOVEMBEI 1944%/ 14./155. JTAHRGGANGGVNUMUMEM200 EINZZELVBEREAUTSPRTIS 10 BPIT. REIIZBANNER heim. R I.-6 Fernsprech-Sammelnr 54 165 Erscheinunesweise sechsmal wöchentlich Träger frei Haus.- RM. durch die Post.70 RM auzüglich Bestellgeld Hauptschriftleiter: Fritz Kaiser Stellvertr.: Dr Alois winbauer. Berliner schriftleitung SW 66 Charlottenstraße 82 Groſ-Schlacht von Holland his Zzur Schweizer Grenze Druck Eisenhower Durcnbruchs Von unserem Berliner Mitarbeiter) Die Großoffensive der Anslo-Amerikaner an der Westfront, die am 8 November mit G.., 18. November. der Lothringenschlacht begann, erfaßt jetzt den Raum von der Maas bis herunter zur Burgundischen Pforte. Abgesehen von der ersten kanadischen Armee, die in Anlehnung an das Meer den äußersten linken Flügel des Feindes bildet, sind alle aufmarschier- ten Armeen an der seit Donnerstag in die 2. Phase eingetretenen Spätherbstoffensive beteiligt. Das heißt aber nicht, daß nun lückenlos an der gesamten Front gekämpft wird, oder daß bereits die gesamten feindlichen Armeen offensiv an den Kämpfen teilnehmen. Von der 2. britischen Armee greift bis zur Stunde nur der rechte Flügel an. um unse- ren Brückenkopf westlich der Maas bei Venlo einzudrücken. Bei Wesseln richten die Briten ihre Hauptangriffe in Richtung auf die Maas gegen unsere hier etwas zu- rückgenommene Verteidigungslinie in die- sem verschlammten und versumpften Ge⸗ lände. Ebenso stehen die westlich vor Rör- mond liegenden deutschen Stellungen in erbittertem Abwehrkampf gegen den weiter angreifenden Feind. Südlich davon greift seit Donnerstagmit- tag die bisherige Reservearmee des Generals Bisenhower. die 9. USA- Armee, auf einer kaum mehr als 15 km breiten Front nördlich Aachen. also vor allem im Raum Geilenkirchen. mit Stoß- richtung Nordosten an. Das Einschieben dieser Armee auf dem linken feindlichen Flügel bestätigt, daß trotz der starken amerikanischen Kräfte, die in Lothringen eingesetzt sind, das Schwergewicht der neuen Offensive der Anglo-Amerikaner auf ihrem linken Flügel liegt, so daß Eisenhower wohl den vor zwei Monaten mißglückten Plan eines Einbru- ches in das Ruhrgebiet und die norddeut- sche Tiefebene an erster Stelle weiter ver- folgt. Unmittelbar anschließend an diesen Mas- USA-Armee folgt die Zenommens Often- .USA-Armee, die bei den beiden vorangegangenen Schlachten im Raum Aachen schwere Ver- luste erlitten hatte. Der rechte Flügel, der herunter steht bis zur luxemburgisch- lothringischen Grenze, ist vorläufig genau wie in den vorangegangenen Wochen ab- wartend. Die bei Aachen angreifenden Verbände der 1. USA-Armee sind zwischen Stolberg und dem Hürtgenwald eingesetzt. kleinen Einbruch, um den noch gekämpft wird. Zehn Stunden lang Bombenteppiche auf die deutschen Stellungen: Ein erster Augenzeugenbericht aus der nun entbrannten 3. Schlacht bei Aachen von dem Kriegsberichter Günter Weber schildert, daß am 16. November sonniges Wetter bherrschte, so daß die Amerikaner 10 Stunden lang Bombenteppiche als Vor- bereitung ihres Angriffes auf die deutschen Stellungen legen konnten. Aber am Freitag gingen wieder Schnee- und Regenstürme über das Schlachtfeld. In den höher ge- legenen Stellungen liegt der Schnee 20 bis 30 em hoch, das ist wohl einer der Gründe dafür, daß am Freitag der Schwerpunkt der Schlacht auf dem linken Flügel, wo die 9. USA-Armee angreift, liegt, denn dort ist das Gelände verhältnismäßig eben und flach Furchtbare Artillerieschlacht bei Aachen: Zwischen Hürtgenwald und Geilenkir- chen fand am Freitag eines der größten Ar- tilterieduelle der Westschlacht statt. Da- bei war festzustellen, daß die deutschen Ar- tilleristen in diesem Sektor fast so stark sind wie die amerikanischen. Es liegen auch bereits Gefangenenaus- sagen darüber vor, daß die deutschen Bat- terien am 16. und 17. November den an- greifenden amerikanischen Divisionen zum Teil schon im Aufmarsch hohe Verluste zu- fügten. In den Abendstunden des Freitag hielt diese Artillerieschlacht östlich von Aachen mit aller Wucht weiter an. Es ist, als ob ein furchtbares Gewitter ohne Unterbrechung niedergeht. Einschläge und Abschüsse sind nicht mehr zu unterschei- Verlag: Hakenkreuzdanner verlag und Druckerei Gmpf. Mannneim, R 3. 14. Anzeigen und vertrieb: Mann⸗ Verlagsditrektor Dr Walter Mehis(2 2 1reide) Stellv. Mannheimer Großdruekerei Gmbü Emi! Laub. Bezugspreis: Durch - 2 2. ist Anzeigenpreisliste Nr 14 gültig. nimmt seinen alten Plan eines Zum Ruhrgebiet wieder auf den. Ein einziges Trommeln und Grollenerfüllt die Luft. Der Him- mel ist zeitweise taghell erleuchtet. Als Ergebnis der bicherigen beiden ersten Tage dieser neuen Schlacht bei Aachen ist festzustellen, daß bei der auf einer Gesamt- länge von 30 km gehenden Feindoffensive trotz Masseneinsatzes, trotz der hohen blu- tigen Verluste der Amerikaner vom Feind keine nennenswerten Erfolge erzielt wurden. Lediglich auf dem etwa 7 km breiten Frontstück Geilenkirchen und der Straße von Aachen nach Erkelenz konn- ten sich die Amerikaner näher an zwei im Hauptkampffeld liegende Dörfer heran- schieben. In Lothringen sind die Divisionen der 3. USA-Armee, die jetzt angreifen, bis zur Stunde nicht weitergekommen. Der Feind konzentriert sich jetzt darauf, mit seinem linken Flügel aus dem Raum Sierck-Die- denhofen nach Südosten ein- uschwenken, um so die Werke der Maginotlinie links lie- gen zu lassen. neue mannheimerSaltung AUF KRIEGSDAUER MITDEM„HB“ Z2USAMMENGELEGT Und dieses„, Glick“ der ganzen Welt? Mannheim, 18. November. fk. In nordamerikanischen Zeitungen wird nach wie vor davon gesprochen, daß die Welt jetzt reif sei für ein„amerika- nisches Jahrhundert“. Was Europa anbelangt, braucht man kein Prophet, ja nicht einmal von der militärischen Durch- haltekraft Deutschlands überzeugt zu sein, um voraussagen zu können, daß der Ame- rikanismus niemals die bestimmende Le- bensform dieses ehrwürdigen kulturellen Mutterbodens der arischen Menschheit wer- den wird. Europa wird unter Führung des Reiches in ein Zeitalter der sozialistischen Lebensgemeinschaft auf der Grundlage nationaler und kultureller Eigenständigkeit seiner Völker hineinwachsen- oder es wird unter die bolschewistische Knute kommen und in seinem eigenen Blut erstickt werden, wozu England und die USA in Teheran be⸗ kanntlich ihre unbeschränkte Zustimmung gegeben haben. Trotzdem lassen die USA-Juden die Agi- tationswalze von einem„amerikanischen Jahrhundert“ unentwegt weiterlaufen. Sie spekulieren dabei auf die Tatsache, daß der Durchschnittseuropäer das Wesen des heutigen Amerikanismus nicht aus eigener Anschauung kennt. Sie wissen, daß der Nimbus des Erdteiles, der vor hundert Jah- ren tatsächlich einmal wagemutigen und besonders lebenstüchtigen Menschen große Die Schlacht bei Hachen zur größten Härte aufgeflammt Bis zu 42 Mal stürm ten die Amerikaner an/ Starker Feinddruck östlich Diedenhofen/ Kämpfe am Stadtrand von Metz/ Erfolgreiche Abwehrkämpfe bei Budapest/ Terrorangriff auf Wien Aus dem Führerhauptquartier, 18. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Schlacht bei Aachen ist im Laufe des gestrigen Tages auf einer Front- breite von über 70 Kilometer zu größter Stärke aufgeflammt. Bei nebligem und regnerischem Wetter wird auf beiden Sei- ten unter starkem Einsatz von Panzern und mit äußerster ge- m punkt nördlich Aachen zZeführten und bis Zzu 42mal wiederholten feindlichen Angriffe. In wechselvollen Kämpfen um einige beson- ders heiß umstrittene Ortschaften erlitt der Feind hohe Verluste. In den ersten beiden schlugen————— 5 3——— nordamerikanische Panzer abgeschossen. Im Raum östlich Die denhofen standen unsere Truppen auch gestern in schweren Kämpfen, in deren Verlauf der Feind weiter nach Osten vordringen konnte. An den Stadträndern von Metz wurden feindliche Angriffsspitzen zum Stehen ge⸗ bracht. Im E von Mörchingen ——— nicht— In den nördlichen Westvogesen an der Burgundischen Pforte dauert in ein- zelnen Abschnitten das harte Ringen gegen vordringende nordamerikanische und fran- zösische Verbände an. Eisenhower holt neue Resemen heran Er muß eingestehen:„Durchbruch nirgends gelungen!“ (Drahtbericht unseres Korrespondenten) Sch. Lissabon, 18. November. „Bei fürchterlichem Wetter, in Regen, Schnee, Hagel und Sturm, hat sich die größte Schlacht des bisherigen Feldzuges entwickelt“, heißt es in einem amerika- nischen Funkbericht über die große Offen- sive General Eisenhowers. Der Schwer- punkt dieser Großoffensive lag auch am gestrigen Freitag im Raum von Aachen. Im Hauptquartier Eisenhowers gibt man zu, daß ein Dur chbruch nirgends ge- lungen ist. „Die Kämpfe an der Front der 1. und 9. amerikanischen Armee waren erbittert“, heißt es in einem Londoner Uberseebericht. „Die Deutschen antworten auf unseren Druck mit äußerster Stärke. Ihre Vertei- digungszone ist überaus tief und sie wehren sich mit größter Entschlossenheit“. Auch andere Korrespondenten stellen ge- radezu erschüttert fest, wie rasch sich die deutschen Soldaten von den„furchtbaren Schlägen der britisch-amerikanischen Luft- waffe“ erholen. Ein amerikanischer Be- richterstatter erklärt, es seien offensichtlich lediglich besonders ausgewählte Elitetrup- pen, die den Engländern und Amerikanern ostwärts Aachen gegenüberstünden. Sehr enttäuscht ist man im Hauptquar- tier Eisenhowers auch über die mangeln- den Ergebnisse der Bombardierung deer deutschen rückwärtigen Verbindungen im links- und rechtsrheinischen Gebiet. Es sei unfaßlich, daß es den Deutschen trotz aller Schwierigkeiten, die durch diese Bombardements hervorgerufen würden, immer wieder gelungen sei, die Verkehrs- lage zu meistern. Die Angriffe der Sturz- kampfbomber auf Eisenbahnzüge und Eisenbahnanlagen hätten in den letzten Wochen das deutsche Transportsystem im Rücken der Front auf das äußerste bean- sprucht und trotzdem sei es nicht gelun- gen, die Verbindungen völlig zu zerschla- gen und die deutschen Truppen zu iso- lieren. Nach den letzten Berichten aus dem Hauptduartier Eisenhowers ist damit zu rechnen, daß die Schlacht ihren Höhepunkt noch längst nicht erreicht hat und daß Eisenhower neue Reserven heranzieht, um den Druck aufrechtzuerhalten und zu ver- stärken. Ein Kritischer Sonntag für Belgien Pierlot kann sich nur mit Hilfe der angloamerikanischen Bajonette halten rahtbericht unseres Korrespondenten) Sch. Lissabon, 18. Nov. Zwar waren die Straßen Brüssels am heu- tigen Samstagmorgen ruhig, da das schlechte Wetter die seit einigen Tagen fast ununter- brochen stattfindenden Demonstrationen der Widerstandsbewegung gegen die Regierung etwas einschränkte, die Kommunisten haben aber für den morgigen Sonntas zu gro— gzen Massendemonstrationen auf- gerufen, denen man sowohl in Regierungs- kreisen als auch bei der interalliierten Mi- litärverwaltung mit größter Sorge entge- gensieht. Die englischen und amerikani- schen Korrespondenten bezeichnen die Mit- ternachtsstunde der Nacht vom Samstag zum Sonntag als einen schicksalsvollen Augenblick für Belgien. Bis dahin müssen alle Waffen gemäß dem Befehl der Regie- rung abgeliefert sein. Geschieht dies nicht, erfolgen vom Sonntag ab Haussuchungen, an denen sich nicht nur die belsische Poli- zꝗi., sondern auch die Besatzunssarmee be- teiligen wird. Das dramatischste Ereignis des gestrigen Freitag war das offizielle Eingrei- ten der Besatzunssbehörden in den Konflikt. Eisenhower ließ der belgischen öfkentlichkeit drohen, er werde die Zivli- verwaltung in eigene Hand nehmen, falls die Ruhe auch nur im geringsten gestört werde. An der Front habe eine der größten Schlachten dieses Krieges begonnen und man könne keinen Bürgerkrieg hinter dem Rücken der kämpfenden Truppen brauchen. Generalmajor Erskine, der Oberkom- mandierende der Engländer und Ameri—- kaner in Belgien, ließ sich Freitagmittag die zurückgetretenen drei kommunistischen Mi- nister kommen und erklärte ihnen, aus mi- litärischen Gründen dürften von jetzt ab nur diejenigen Belgier noch im Besitz von Waffen sein, die eine ausdrückliche Geneh- migung des alliierten Oberkommandos hät- ten. Die drei Minister erklärten, sie könn- ten sich nicht mit den Maßnahmen der bel- gischen Regierung zur Entwaffnung der Widerstandsbewegung und der Aufnahme von gewissen Organisationen in die künf- tige Wehrmacht einverstanden erklären. Erskine antwortete kühl:„Bitte, setzen Sie sich nach Kräften dafür ein, daß kein be⸗ wafkneter Konflikt zwischen Widerstandsbe- wegung und englisch-amerikanischen Trup- pen eintritt.“ Die drei Minister gaben nach das Versprechen ab, sie würden sich nach Kräften bemühen, einen Zusammen— stoß zu vermeiden. Ob ihnen dies gelingt, ist allerdings noch zweifelhaft. Die Ansichten über die Zweckmäßigkeit des scharfen Eingreifens der Besatzungsbe- hörden in den Konflikt gehen stark ausein- ander; denn dieses Eingreifen hat den Bel- giern bewiesen, daß sie in ihrem eigenen Lande eine zweite oder dritte Rolle spielen und daß die gesamte Macht in den Händen der fremden Besatzungsbehörden liegt. Reuter bezeichnet am Freitagabend die Lage als„äugerst gespannt“. In englisch- amerikanischen Kreisen hofft man trotzdem, daß der Sonntag ruhig vorübergehen wird, nachdem die alliierten Militärbehörden sich derart offen auf die Seite ihres Schützlings Pierlot gestellt haben. Aber auf die Dauer ist kein Ende der jetzigen belgsischen Krise, die immer mehr einen bürserkriegsähn- lichen Charakter annimmt. abzusehen. Das Kabinett Pierlot hat sich völlis in die Arme Englands geworfen und gedenkt auch nach Kriegsende lediglich Befehlsempfänger Lon- dons zu bleiben. Auſßenminister S v a ak er- Klärte bereits, die alte belgische Neutralität sei für alle Zeit tot. Tagen der Abwehrschlacht wurden 122 1—— in———— London und der Raum von Antwerpen wurden wiederum mit unseren Fernwaf- fen beschossen. In Mittelitalien werden erfolgreiche eigene Unternehmungen, vom Balkan der planmäßige Ablauf unserer Marschbewegun- gen gemeldet. In der Abwehrschlacht zwischen Buda- pest und dem Raum von Miskolc versuchten die Bolschewisten in immer neuen Anstür- men den Durchbruch Zu erzwin- den Zusammenhalt der Front zu wahren. Der Feind erlitt erneut hohe Verluste an Menschen und Panzern. An der gesamten übrigen Ostfront verlief der Tag ohne größere Kämpfe. Luftwaffe griff feindliche Nachschubkolon- nen an, vernichtete einen Transportzug und schoß 14 weitere in Brand. Angloamerikanische Terrorflieger griffen Wien, Salzburg sowie Orte in Oberschlesien an. Außerdem wurden ver- einzelt Bomben auf West- und Südwest- deutschland geworfen. 27 feindliche Flug- zeuge wurden vernichtet. Englands Chefluftmarschall vermißt Stockholm. 18. November. Wie das amtliche britische Reuterbüro am Freitagabend in einer Sondermeldung be- kanntgibt, ist der englische Chefluftmar- schall Sir Stafford Leigh-Mallory als ver- mißt gemeldet. Sir Stafford Mallory wollte seinen neuen Posten als Chef der Luftwaffe im Südost- asienkommando antreten und verließ daher, von seiner Gattin begleitet. am 14. Novem- ber England im Flugzeug. Er ist jedoch nicht an seinem Bestimmunssort eingetrof- fen. Nach einer Reutermeldung war das von Mallory benutzte Flugzeug eine Trans- portmaschine, die sonst die resulären Linien über das Mittelmeer beflog. Die Mannschaft setzte sich aus erfahrenen Leuten zusam- men, die Mallory selbst ausgesucht hatte. Das Flugzeug wurde über die notwendig gehaltene Entfernung mit Geleitschutz ge- flogen und setzte dann seinen Weg allein fort. Als die Maschine als überfällig gemel- det wurde, stellte man sofort alle nur mög- lichen Nachforschungen nach ihrem Ver- bleib an, doch war es bisher nicht möglich, das Flugzeug aufzufinden. Man muß somit mit dem Verlust des Flugzeuses und seinen Insassen rechnen. Itschang in japanischer Hand Schanghai, 18. November. Der wichtige Tschungking- Stützpunkt Itschang wurde, wie ein japanischer Front- bericht meldet, am 4. November eingenom- men. Itschang ist in der Kwangsi-Provinz und liegt 70 km westlich von Liutschau. Der Einnahme der Stadt ging die Vernich- tung der Tschungkingtruppen in dem ber- gigen Gelände nördlich des Stadtgebietes voraus. Morgen spricht Backe Berlin, 18. November. Reichsbauernführer Oberbefehlsleiter Backe gibt zur Eröffnung der 6. Kriegserzeugungsschlacht grund- sätzliche Richtlinien am Sonntag, dem 19 November. auf einer Landkundgebung. Die Rede wird am Sonntag. 19. November, von 14 bis 15 Uhr über alle Reichssender und am Montag, von.30 bis.15 Uhr über den Deutschlandsender übertragen. Unsere Möglichkeiten der Bewährung und des Auf- stiegs aus eigener Kraft bot, noch immer lebendig ist. Das Geschwätz vom„ame- rikanischen Jahrhundert“ soll uns ablenken von der drohenden Gefahr der Bolschewi- sierung. Sie möchten es gerne dahin brin- gen, daß wir in einer„Amerikanisierung“ den Ausweg zur Vermeidung einer Bolsche- wisierung erblicken und auf diesem Umweg erst recht Opfer der Entwurzelungs- und Vernichtungspläne jüdischer Weltpolitik werden. Daß Amerikanismus- ganz ab- gesehen davon, daß ihm die Bolschewisie- rung zwangsläufig folgen würde nichts anderes als Entartung und Entseelung über Europa bringen könnte, beweist ein Blick auf die wahren Zustände in den Vereinisten Staaten. Die„Thrillers“ Zunächst ein paar nüchterne Zahlen. Im Jahre 1859 gab es in den USA. 1 Gei- steskranken auf 535 Menschen, 1875 auf 31 Menschen, 1926 auf 150 Menschen. Die Zeitschrift„Speaker“ rechnet damit, daß schon im Jahre 1977 jeder hundertste Nordamerikaner irrenhausreif sei. In die- sen Zahlen spiegeln sich die Auswirkungen eines von Grund auf perversen und kranken öfkentlichen Lebens auf den Geisteszustand der Menschen. Eine Reihe vernünftiger Arzte der Vereinigten Staaten hat seit Jahr- zehnten vor einer solchen Entwicklung ge⸗ warnt. Vergeblich, denn das öffentliche Leben der USA. blieb nach wie vor eine Mischung von Stumpfsinn und Verrückt- heit. Ein paar Beispiele dafür, mit welcher Art von primitiven und geschmacklosen „Sensationen“ der Nordamerikaner abge- füttert wird. Da gibt es„Burlesk-Schauen“, auf denen Mörder und Mörderinnen, nach- dem sie ihre Strafen abgesessen haben, allabendlich dem Publikum ihr Verbrechen erneut im Spiel vorführen.„Mister Bab- bitt“, der amerikanische Spiehßer, ist davon begeistert. Auf einer Burlesk-Schau des Mister Mooney traten monatelang die bei- den geschiedenen Frauen des einstigen Filmkomikers Buster Keaton auf, den die grögenwahnsinnige Verschwendungssucht die————— ——353 natten. In der 1 Schau spielten die beiden„Damen“ ein Theaterstück„Der Irrenhäusler“, in dem sie dem Publikum vorführten, wie sie Buster Keaton geistig, seelisch und flnanziell ruiniert haben. Ein jüdischer Reklamerummel sorgte dafür, daß diese Geschmacklosigkeit zum gesellschaftlichen Ereignis ersten Ranges er- hoben wurde. In Newyork verschmähten es auch die bekanntesten Scheidungsanwälte nicht, dieser„Sensation“ nachzujagen. Eine weitere Nummer derselben Burlesk-Schau bestritt Frau Nanon Vekham, dadurch be- kannt geworden, daß sie ihren schlafenden Mann mit einer eigens für diesen Zweck konstruierten Luftpistole erschossen hatte. Die dritte Nummer stellte Frau Betty Wy- nands, die allabendlich zunächst einen Step- tanz aufführte und dann erzählte, wie sie ihren Gatten durch Arsenik vergiftet hatte und dann vom Gericht freigesprochen wor- den war. Anschließend pflegte sie ihren Steptanz fortzusetzen.„Thrillers“ nennt man solche Sensationen in„Gottes eigenem Land“, die z. B. in den öffentlicher Vergnü- gungsparks von Coney Island bei Newyork allabendlich geboten werden. Für uns rück- ständige und für ein„amerikanisches Jahr- hundert“ offenbar doch noch nicht ganz reife Europäer sind das Veranstaltungen, die ge- sunde Menschen nicht anziehen, sondern nur mit Abscheu erfüllen können. Aus der Tat- loser Verrücktheiten an der Tagesordnung sind, ziehen wir den Schluß auf eine all- gemeine geistige und seelische Vergangste- rung des Volkes, das sie gutheißt. Seelische Verjudung Es ist interessant, daß solche Perversitäten des öffentlichen Lebens in den Vereinigten Staaten im selben Maße überhand nahmen, in dem der politische, geistige und wirt- schaftliche Einfluß des Judentums wuchs. Man erinnert sich daran, daß die ausge- stopfte Leiche des Mörders Booth, der den Präsidenten Lincoln umgebracht hatte, jah- relang öffentlich gegen Geld gezeigt wurde. Am 25. April 1888 wandtè sich das Konsulat der Vereinigten Staaten an den Innenmini- ster von San Domingo und befürwortete den Vorschlag eines Mister Linnell, die Leiche des Columbus, die im Dom zu San Domingo ruhe, begleitet von acht Soldaten und vier Priestern gegen 50 Prozent des Reinertrages zur öffentlichen Schaustellung nach USA zu liefern, wobei die Regierung von San Do- mingo noch erklären sollte, daß sie diese Ausfuhr nur ein einziges Mal gestatte. Als Innenminister der Republik San Domingo fungierte damals ein Mulatte halb spani- scher und halb schwarzer Abkunft namens Figueroa. Er beschämte den USA-Konsul mit folgendem Antwortbrief: „Die Lektüre Thres Briefes, den Sie in amt- Ucher Form an die Regierung gerichtet haben, hat in meiner Seele wahrhaft Entsetzen hervor- gerufen. Als Grund, weshalb Sie diese Dinge überhaupt unterschrieben haben. kann ich mir nur vorstellen, daß sSie dem dringenden Nach- suichen eines mrer Landsleute nachgeben woll- ten. Dennoch dürfen Sie versichert sein, daß es eine Arrabl Dinge gibt, die außerhalb von Han- del und Gescbhäft bleiher miissen. Vs ist unmög- lieh. eine s0 unverschömte Profanierung für er⸗ laubt zu halten, die, mit diesem Ubermaß thes tralischer Aufmachung aucvenutzt. nieht einmet originell, sondern geradezu verbrecherisch Wirkt. Nein, Herr Konsul, die Regierung, zu der 4 J 4 3 6 —— sache, daß sie in diesem Land hemmungs- —ů———— ———————————————— — ————————— —— ——— —— — ——————— ——— Vereinigten Staaten vier bis fünf Millio- 1943 die Zahl der jugendlichen Verbrecher für die„Babbits“ und erfüllen sie mit Stolz finanziellen Opfern zu einem persönlichen ich die Ehre habe zu gehören, respektiert sich gelbst zu sehr, um der Welt das abschreckende Beispiel eines solchen Schachers zu geben.“ Dieser Vorfall aus dem Jahre 1888 war aber nur der Auftakt für eine allgemeine Entwicklung zu Entartung, Entsittlichung, Stumpfsinn und Geschmacklosigkeit, die das Land der„,unbeschränkten Möglichkei- ten“ inzwischen durchlaufen hat, und die ihren Niederschlag auch in einem unge- heuerlichen Anwachsen der Jusendkrimi- nalität gefunden hat. Ab und zu verirrt sich der Stoßseufzer eines Menschen von gesunden Sinnen doch noch in die Presse der USA, deren jüdische Schreiber sonst bemüht sind, den amerikanischen Spießer mit den primitivsten Geschmacklosigkeiten (2. B. mit der Schilderung des hermelinbe- zogenen Klosettsitzes der Filmdiva Lilian Tashman) abzufüttern.„Wie gerne möchte ich mir einreden, daß wir alten Amerika- ner nicht jeder einzelne auf einem Faß Sprengpulver säßen, mit einer Mine dar- unter und kurz vor der Explosion.“ Diese Erklärung gab ein hoher Bundes-Polizei- beamter einer Stadt im Westen nach einer zusammenfassenden Darstellung über die sittliche Verwilderung der USA-Jugend ab. Nach einem Bericht von James V. Bennet, dem Leiter des Bundesamtes für das ame- rikanische Gefängniswesen. ziehen in den nen Jugendliche als Vagabunden herum, mehr als hunderttausend Jugendliche er- kranken jährlich an Syphilis, darunter zehntausend im Alter zwischen elf und fünfzehn Jahren. Ueber die Zustände an den Schulen berichtet der nordamerika- nische Schriftsteller Courtnev Rilley Coo- per in seinem Buch„Designs in Scarlett“ von einer größeren Mittelschule im Staate Kansas, man habe dort bei Schülern und Schülerinnen ein Gummiwarenlager ein- deutiger Zweckbestimmung und einen die- sem Sachverhalt entsprechenden Lebens- wandel festgestellt. Der zuständige Schul- direktor habe auf die Frage, was er dage- gen unternommen habe. bezeichnenderweise geantwortet:„Den Mund gehalten habe ich. Hätte ich die Eltern dieser Bengel ge- rufen, so hätten sie mich beschuldigt, ich hätte eine unanständige Phantasie. Und da ich mir außerdem mein Amt erhalten mußh, um leben zu können, habe ich lieber ge⸗ schwiegen.“ Diese Aeußerung wirft auch ein Schlaglicht auf die demokratische „Freiheit“, die dort aufhört. wo die Verant- wortung beginnen müßte. und überall dort schrankenlos ist. wo sie zu Anarchie und Zügellosigkeit führt. Ein Beispiel für die sozialen Zustände, die Europa bei einer Amerikanisierung zu erwarten hätte:„Saturday Evening Post“ berichtet, daß es in den Vereinigten Staaten bei einer Bevölkerung von 120 Millionen Menschen nur 1200 Kindergärten mit einem Fassungsvermögen von 55 000 Kindern gibt. Die Folge davon ist, daß viele Rüstungs- arbeiter, die mangels anderer Unterkunft in Wohnwagen hausen, ihre Kinder während der Arbeitszeit an den Rädern der Wohn- wagen anbinden, damit sie ihnen nicht ent- laufen. In Detroit hätten 30 000 Kinder keine Unterkunft und Pflege. In Connec-— ticut seien 25 000 und in Dacota 4000 Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren ohne Obdach und Obhut. In New Orleans hat sich nach dem gleichen Bericht im Jahre um 46 Prozent vermehrt, in San Franzisco wurden in zahlreichen Fällen zwölf- und- dreizehnjährige Mädchen festgestellt, die den Eltern entlaufen waren und mit jungen Burschen in irgend einer Blechlaube in „wilder Ehe“ zusammenlebten. Der Staat Tennessee ist besonders stolz auf die Re- kordverrücktheit der jüngsten Ehefrau. Sie heißt Eunice Johns und ist neun Jahre alt. in Sneedville ist man stolz darauf. bisher insgesamt 467 Heiratslizenzen an Mädchen unter vierzehn Jahren ausgegeben zu haben. Der Staat Nevada hat sich auf Ehescheidun- gen spezialisiert. 50 000 EBhen werden dort jedes Jahr im Durchschnitt geschieden, da- von 15 000 allein in dem Städtchen Reno. wo pvraktisch auf jede Proreß-Formalität verzichtet wird. Aus all diesen Dingen machen die USA-Pressejuden„Sensationen“ auf soviel„Freiheit“ und„Fortschritt“. Bastard-Zivilisation Der Mangel an Wissen und Bil- dung beim Durchschnittsamerikaner über- steigt jede europäische Vorstellung. Noch kürzlich ließ bei einer Theateraufführuns in Louisville der Theaterleiter nach der Auf- ktührung der„Räuber“ Schiller„persönlich“ auf der Bühne erscheinen und Autogramme geben! Auch Ibsen pflegt in diesem Thea- ter nach jeder Aufführung seiner„Gespen- ster“»or das Publikum zu treten, wobei der Tneaterleiter jeweils einleitend be⸗ merkt, daß er den Dichter nur unter großen Erscheinen habe bewegen können. Das ist UsA-Kultur. Jüngst verstarb in diesem Lande der Entwurzelten der Negermusiker Tnomas Fats Waller. der sich darauf spe- zialisiert hatte, klassische europäische Mu- sik zu verjazzen und zu versynkopieren; mit besonderer Vorliebe Werke von Johann Sebastian Bach.„Ich halte sonst nicht viel von ihm“, äußerte sich dieser USA-Kultur- Kaffer bei einem Interview. Mit seiner Tätigkeit erwarb er sich ein durchschnitt- liches Jahreseinkommen von 180 000 Dollar. Aehnlich sieht es bei den Aerzten aus. Aus sehr guten Gründen werden die medi- zinischen Diplome einer ganzen Anzahl von nordamerikanischen Hochschulen in anderen Ländern der Welt nicht anerkannt. Auch in diesem Stand zeigen sich schon die Folgen der vergangsterung. In Neuvork hatten sich rund eintausend Aerzte zu einem „Compensation Rackett“ zusammengeschlos- sen, der nichts anderes war als ein Gang- ster-Ring. Wer einem dieser Gauner in die Hand flel, der wurde von ihm zu einem an- geblichen„Spezialisten“ geschickt, der wie- derum im vorbeigehen ein anderes Leiden des Patienten entdeckte, das angeblich eine Spezialbehandluns erforderlich mache In die Honorare teilten sich die Banditen. Un- nötig zu sagen, daß das Unternehmen eine Erfindung jüdischen Geistes war und die Mehrzahl der beteiligten Aerzte Namen trug, die auf hebräischen Uradel schlieſen ließen Einige von dieser Sorte haben sich auch gan/ offiziell auf Schönbheitsoperatio- nen spesialisiert. denen sich sehr häufig auch steckbrieflich verfolgte Verbrecher unterziehen, die sich auf solche Weise un—- Doch das ist ihr Ziel noch nicht. Schneller Befehl, die Eisenbahn- und Straßenbrücke sprengen. Uper die außerordentliche Leistung dieser Männer berichtet nachstehender PK-Bericht von Kriegsberichter Wolfgans Frank: ...„ 17. November.(P..) Dunkel ist die Herbstnacht, der Himmel über dem flachen, von Büschen, Hecken und Kanälen durchzogenen Land von glat- ten Wolken bedeckt. Zuweilen blitzt und steht Mündungsfeuer ferner Artillerie, flammt der breite Schein detonierender Flie- gerbomben, tacken kurze Feuerstöße von Maschinenwaffen, und das Wummern der Abschüsse mischt sich dem Dröhnen der Motoren auf der Erde und in der Luft bei. Breit und dunkel schiebt der Strom sein Wasser dem Meere zu. Im schutze seiner Mauer regt sich emsig lautloses Leben. Ein Dutzend Männer, herangeschlichen unter dem Schutz der Nacht. legt hier sein seltsames Kampfkleid an: Wollanzug. Gummianzug, Schutzanzug, Wollkappe und Atemgerät. Dann brechen sie auf. schleichen einzeln heraus, sammein sich wieder am Strom. Zuweilen schießt der Feind mit Granatwerfern, ihm scheint die nächtliche Betriebsamkeit nicht ge⸗ heuer. Aber das lautlose Leben dauert an. Schwere Sprengbehälter gleiten Zol! für Zoll zum Wasser. Es ist soweit: Die erste Gruppe kann starten. Vier Mann melden sich ahb: Der Funkmaat Bretschneider, die Matrosengefreiten Jäger, Olle und Wolchendorf, alle Angehörige der Sportschwimmerstaffel der Kriegsmarine. Rasch gleiten sie mit ihrer adung stromab. vorangetrieben vom Kraul- schlag ihrer Schwimmfiossen. Büsche. ZBzume. Tiegeleien. ein Elektrizitätswerk. Büsche Bäume, wieder eine Ziegelei. Sie geiten daran vorüber. stromab, stromab. länsst schon zu beiden Seiten des Wassers hedroht von den Spähern uvnd Posten des veindes. Kilometer um Kilometer. Der Strom teilt sich. Es gilt. den richtigen Wes nicht zu verlieren. Im Havuptstrom ⁊u bleiben. Das Wasser ist kalt. 10 Grad Cel- sihys werden gemessen. Voraus rötet sich der Himmel im flak- kernden Schein brennender Häuser. Scharf heben sich die Umrisse des Ufers dagegen ab. Und dann erkennen sie den Bosen der ersten Brücke, der großen Straßenbhrücke. Sie sehen nun jede Einzelheit. die Pan- „er, die über die Brücke rollen, die Autos, die flechen Stahlhelme der britischen Brük- kenposten. Nur nicht bemerkt werden! 7ih fließen die Sekunden Nun grollt und rvasselt der Ton der Pan-— verraupen genau über ihnen. Und hinauf- schauend erblicken sie die Konstruktion des langen Bosens, der sich von Pfeiler zu Pfeiler schwingt. Beinahe schief gegangen Sie wissen, daß nur noch wenige hundert Meter sie ſetzt von ihrem Ziel trennen, da stockt ihnen plötzlich der Her-zschlag. RKur/ vor ihnen schlasen britische Pioniere eine pPontonbrücke. Deutlich ist jeder ein- „elne Mann zu erkennen. Und ehe die vier einsamen Schwimmer noch recht begriffen haben, was geschehen ist, fühlen sie, daß ihre Sprengkörper nicht mehr folgen wol- len, daß sie sich irgendwo festgehängt haben. Fieberhafte Handgriffe. Ein Teil hat sich über ein niedrig hängendes Drahtseil ge- schoben. Schon preßt der Strom mit ungebeurer Gewalt gegen den lansen Schwimmkörper. Verzweifelt reißen die Kampfschwimmer, die Gefahr der Ent- deckung nichtachtend, an ihrem Spreng- Berlin, 18. November. Die längste Eisenbahnbrücke Europas, die bei Moerdiik über das holländische Diep führt. ist in den vormittagsstunden de 15. November durch ein Sonderkommando der Kriegsmarine in die Luft gesprengt worden. Damit wurde die wichtigste Verbindung zwischen Süd- und Mittelholland unterbrochen und der Schiffsver- kehr durch das holländische Diep nhmgelegt. Nachdem die Londoner„Times“ Anfang Oktober Einzelheiten über die deutschen Meeresschwimmer und ihre Taten, die als e ines der verwegensten Unternehmungen des Krieges bezeichnet wurden., veröffentlicht hat, hat das Oberkommando der Wehrmacht keine veranlassung mehr, die heldenmütigen Taten dieser Sondereinheiten der Kriegs- marine der deutschen Oeffentlichkeit weit er vorzuenthalten. Der Chef der Presse- abteilung der Oberkommandos der Kriegs marine, Kapitän zur See Donatz stellte die Marine-Kampfschwimmer als einen neuen Typ des deutschen Einzelkämpfers vor. Ihre Aufgabe ist es, an Ziele, die weit in Feinde sland liegen und mit anderen Mitteln nicht ereichbar sind, Sprengladungen heranzubrinsen. So hatte eine ihrer Einheiten den Berlin. 13. November. über den Waal bei Nimwesen zu körper und dem sperrigen Seil. Endlich ein Ruck: Frei! Und schon jagt sie der Strom 50 Zentimeter unter den Füßen der bri- tischen Pioniere zwischen zwei Pontons hin- durch und auf die große Eisenbahnbrücke, ihr Angriffsziel, zu. Am befohlenen Ziel Gehemmt durch die gewaltigen Pfeiler und Notpfeifer bricht hier der Strom in mächtigen Strudeln aus der Tiefe. Alles geht nun pfeilschnell. Sie arbeiten mit letzter Anstrengung in Schwimmflossen, um den vorgesehenen Notpfeiler zu er- reichen. Sekundenlang erscheint es ihnen, als wolle die Strömung ihr Werk vereiteln, dann aber wächst ihnen der Notpfeiler Kampfschwimmer sprengen die Brücke von Mimwegen Eine neue Formation von Einzelkämpfern zur See vollbringt eine der verwegensten Taten des Krieges riesenhaft entgegen, die Sprengladungen fangen sich, fassen. legen sich um den Pfeiler. Nun hängen die vier Mann an dem dünnen Schleppseil und arbeiten sich in das ruhige Stillwasser hinter dem Pfeiler heran. Noch gilt es, die Ladungen zu schärfen und das gibt eine Viertelstunde harte Arbeit, ehe es geschafft ist. Doch dann können sie weiterschwimmen. Ehe sie aber diesen zweiten, nicht minder schweren Teil ihrer Fahrt antreten- mehr als 20 Kilometer Schwimmstrecke durch den feindlichen Brückenkopf liegen noch vor ihnen und die Sprengung der Brücke wird den Feind schnell genug wecken!- ver- weilen sie noch für Minuten im Stauwasser hinter dem todgeweihten Pfeiler. Hier ha- ben sie Grund, können stehen, verschnaufen und beratschlagen. Ein fünfter Mann noch, abgesprengt von der zweiten Kampfgruppe und an seinem Ziel vorüber getrieben, fin- det sich überraschend bei ihnen ein. Sie beschließen zusammenzubleiben, sich erst bei einbrechender Helligkeit zu trennen. Abenteuerlicher Rückmarsch Der erste, den sie verlieren ist Olle. Er schwimmt in einen Seitenarm- ob aus Ver- sehen?- und kommt nicht wieder. Dann ist plötzlich der fünfte wes und Jäger. Bret- schneider und Wolchendorf schwimmen eine Zeitlang Arm in Arm, verlieren sich irgend- * wo. Bretschneider ist allein. Er schwimmt rasch. Das Wasser ist kalt. Im Osten beginnt es zu dämmern. Zuweilen sieht er auf die Uhr. Und pünktlich um 6 Unr trifft ihnn ein Schlag im Wasser, die Druckwelle der Detonation an der großen Eisenbahnbrücke bei Nimwesen, die er, Bretschneider, mit seinen Kameraden ge- sprengt hat. Weiter stromab. Plötzlich rasseln am Ufer überschwere MG's. Ringsum klatschen die Einschläge. Er läßt sich sinken. nimmt den Atemschlauch, taucht ein weites Stück, schwimmt weiter, bis es zu hell wird, findet eine Buhne, dahinter einen Holländer Kahn, zieht sich herauf, flndet ihn leer und schläft auf Netzen und Segeltuch viele Stunden den Schlaf des Erschöpften. Erwachend schnit- zelt er Holzspänchen, entfacht ein winziges, vorsichtig genährtes Feuer und wärmt sich, bis die hereinbrechende Nacht ihm den Weitermarsch gestattet. Stunden später landet er an der befohle- nen Stelle, empfangen von seinem Kamera- den Jäger, der eine halbe Stunde vor ihm eintraf, nachdem er den Tas in einem hoh- len Baum verbracht und zwei britische Po- sten, die ihn beim Weitermarsch überrasch- ten, blitzschnell niedergemacht hatte. Nur diese zwei. Funkmaat Bretschneider und Matrosenobergefreiter Jäger, kehrten zurück. Alle anderen. Olle. Wolchendort und die ganze zweite Gruppe gerieten in Gefangenschaft. Aber der Auftrag war er⸗ füllt, die große Eisenbahnbrücke bei Nim- wegen gesprengt, der feindliche Brücken- kopf durchschwommen. Dienst- und Einsatz-Regelung beim Volkssturm einen halben Tag Dienst/ Besondere Einteilung in Aufgebote Grundsätzlich jede Woche Berlin, 18. November. Die ersten Vereidigungen zum deutschen Volkssturm sind abgeschlossen. Gewiß sind noch längst nicht alle Volksturmmänner vereidigt, und es ist darüber hinaus ver- ständlich, daß bei der Fülle der neuartigen Aufgaben dieser gewissermaßen aus dem Boden gestampften Minionen-Organisation zunächst noch manche Frage offen bleiben muß, die erst im Laufe der Zeit aus prak- tischer Erkenntnis und Erfahrung ihre Lö- sung finden wird; aber die Erfassung der 16- bis 60jährigen Männer ist doch überall im Reich weitgehend abgeschlossen, der Aufbau auch in den frontentlegensten Ge- bieten gut fortgeschritten; die Einteilung und Ausbildung angelaufen. Dabei sind zwei Grundsätze für den Volks- sturm entscheidend: Elastische Handhabung je nach den örtlichen Gegebenheiten auf Grund der Reichsbefehle und der Sonder- anordnungen der Gauleiter sowie gerechte Verteilung der Lasten auf alle. Es ist grundsätzlich befohlen worden, daſ der Volkssturm in jeder Woche einen halben Tag Dienst zu machen hat. was im allgemei- nen an Sonntagen geschehen wird, soweit die Dienstzeit nicht aufgeteilt wird. Die not- wendige Rücksichtnahme auf kriegswich- tige Berufsarbeit geschieht durch Einteilung in Aufgeboten. Das wird sich in der Praxis s0 auswirken, daß für die Rüstuns, den Ver- kehr und das Nachrichtenwesen unentbehr- liche Kräfte- unabhöngis von der Ausbil- dung, die für alle gleichmäſßis erfolgt- auch im etwaigen Einzelfall in ihren Wohnbenir- ken solange wie möglich am Arbeitsplatz bleiben, also erst später zur Waffe greifen werden. Was nun die Ausbilduns selbst angeht, so gibt es beim Volkssturm kein ahstraktes Exerzieren und Griffekloppen. Vielmehr wird- abgesehen von der geisti- gen Ausbildung- dem unmittelbaren Dienst an den modernen Waffen die Hauptrole zu- fallen, sei es nun im Einzelfall am Karabi- ner oder MG oder an der Maschinenpistole, bei den Handgranaten oder den Geschützen oder den Panzerbekämpfunssmitteln. Dazu kommt an Geländedienst was unerläßlich ist, um den Volkssturmmann mit der neu- zeitlichen Ausnutzung jeder Deckunssmög- lichkeit vertraut zu machen. Daraus ergibt sich schon, daß der Schwervunkt zunächst einmal hauptsächlich bei der Anlegung von Sperren, bei Errichtung von Stützpunkten und bei deren Verteidigung. beim Spähtrupp und der Geländedurchkämmuns liegt. Die Auswahl der Führer des Volkssturms gehört zu den Aufgaben der Partei. Entscheidend wird dabei. neben der fen schon besondere Ausbildunsskurse für die Bataillons- und Kompanieführer des Volkssturms. Das Sol dbuch. das jeder Volkssturmmann erhält. ist in erster Linie als Ausweis gedacht. Eigentlichen Sold gibt es naturgemäß nur beim Einsatz. Da der Volkssturm nach der Gliederung der Partei aufgebaut wird, ist für die Ein- ordnung des einzelnen grundsätzlich seine Wohnung maßgebend. Auch wird im Interesse einer übersichtlichen Gestaltung und Vereinfachung eine sinn- volle Verbindung von Volkssturm und bis- herigem nebenberuflichem soldatischen oder polizeilichen Einsatz vollzogen werden. So werden die Flakwehrmänner, die in drei Staffeln Dienst tun, im Ernstfall nach vor- her bestimmter Ordnung zu zwei Dritteln dem Volkssturm und zu einem Drittel der Flak zur Verfügung stehen, unabhängig davon, wie einstweilen ihre Ausbildung für den Volkssturm vollzogen wird. Durch Ein- schaltung des NSKK wird eine entspre- chende qualitative Voraussetzung für die Motorisierung des Volkssturms gegeben, soweit sie für dessen Mission über- haupt in Betracht kommt. Manche andere Einzelfrage in diesem Zusammenhang harrt noch der Lösung. Hinsichtlich der Frauen allerdings ist schon entschieden worden, daß sie nicht zum Volkssturm kommen. Daß sie aber im Ernstfall wertvolle Hilfe leisten werden, ist bei der Einstellung der deutschen Mutter zu ihrer Familie und ihrer Heimat selbstverständlich. Im Sanitäts- wesen und da wo sie jetzt sonst noch wert- vollste Kriegsarbeit verrichten, besonders bei Reichspost und Reichsbahn, werden die Frauen, das unterliegt keinem Zweifel, auch in der Stunde des Einsatzes ihre Pflicht zu erfüllen wissen. Finnland unter der SowWietischen Knute Schdanows Demobilisierungsdiktat/ Fortschritte der Sowietisierung Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 18. Nov. Die sowietische Kontrollkommission in Helsinki hat eine Verlängeruns der im Ka- pitulationsvertrag vorgeschenen Frist für die Demobilisierung der finnischen Armee abgelehnt. Die Demobilmachungs muß bis zum 5. Dezember dieses Jahres heendet sein. Finnland darf nach dem 5. Dezember nur 35 000 unter Waffen haben. was etwa einem Jahrgang entspricht. Auch der Hinweis darauf. daß die Kämpfe gegen die deutschen Nachhuten in Nordfinn- land noch nicht abgeschlossen seien, so daß schon aus diesem Grunde eine Verlängerung der Demobilmachungsfrist zweckmäßig sei, ist von dem Vorsitzenden der Kontrollkom- mission, Schdanow, absgelehnt worden. Schdanow hat die Finnen sehr kühl aufge- fordert, ihre militärischen Anstrengungen in nächster Zeit zu intensivieren. damit die Kampfhandlungen in Nordfinnland vor dem 5. Dezember abgeschlossen werden können. Also nicht einmal da. wo sich die Finnen für die sowietischen Interessen aufopfern und für den Bolschewismus die Kastanien aus dem Feuer holen, ist Moskau zu einem Ent- gegenkommen bereit. Damit ist allen Fin- nen sehr drastisch vor Augen geführt wor- den, wie sehr Finnland seine militärische und politische Freiheit verloren hat. Aber auch die wirtschaftliche Freiheit Finnlands steht immer mehr auf dem Spiel. selbstverständlichen Treue zum Führer, das soldatische Können gewertet. Ueberall lau- Der Marine-Kriegsberichter Eberhar d Mös, der an diesem Unternehmen teilnahm, berichtet über die schneidige Durchführung und die Tragweite dieser gewaltigen Brücken- sprengung: Das Sonderkommando der Kriegs- marine bestand aus sechs Mann, darunter dem Leiter des Unternehmens, Oherleutnant M. A. Prinzhorn. Unter den Augen der Briten, nur 180 Meter vom feindlichen Südufer ent- war Dr. med. Joseph Moran. der als Haut- chirurg die berühmtesten Gansster Oillin- ger, Karpis u..) zu seiner Kundschaft rech- nete, bis er 1936, weil er zu viel wußte, von Gangstern im Erie-See ertränkt wurde. Angesichts einer solchen Vergangsterung des Durchschnittsamerikaners, die seit Jahrzehnten noch dadurch gefördert wird, daß die Kümpfe zwischen Gansstern und Polizei wie Staatsereignisse ersten Ranges in Presse, Film und Rundfunk behandelt und zugunsten der Verbrecher heroisiert werden, kann es nicht verwundern, daſʒ der Nordamerikaner auch den Soldaten in einem gan- anderen Lichte sieht als wir Europäer.„Daily Mirror“ brachte vor Kkur- zem einen Aufsatz des Leiters der Neu- yorker Zweigstelle der USA-Bundespolizei E. E. Conrey, der sich mit den Folgen der „wissenschaftlichen Ausbildung z2u Mör- dern“(gemeint waren Stoßtrupp-Lehrgänge des USA-Heeres) befaßte. Dieser Polizei- mann stellte dabei u. a. fest: „Es ist nach meinem Dafürhalten ziemlich unwahrscheinlich, daf diese Leute je wieder zu einem normaen bürgerlichen Leben nach kenntlich machen wollen. Einer der be-— rühmtesten Fälle solchen Spezialistentums Wieder andere werden möglicherweise durch Not und Arbeitslosigkeit dazu getrieben wer- den, die Kenntnis von Methoden, wie man an⸗ dere Menschen still. heimlich und leise um die Ecke bringt, die man ihnen mit allen Finessen beigebracht hat aueh in Zukunet zu verwer⸗ ten. Jedenfalls dürfte für die USA4 nach dem Kriege ein jähes Ansteigen der Kurve voy Ver- hrechen aller Art die Folge sein.“ Der Mann hat recht, mehr als er weiß. Es ist nur logisch, daß ein Gangsterstaat nur Mörder, nicht Soldaten ausbilden kann. „Washington ist ein Irrenhaus, das von seinen eigenen Insassen geleitet wird.“ An diese Feststellung der USA-Schriftstellerin Luce muß man denken. wenn man einen solchen Vorspannflim über die Wesenszüge eines der Welt angebotenen„amerikanischen Jahrhunderts“ vor sich ablaufen läßt. Nicht nur Washington, ganz Nordamerika ist ein Irrenhaus. Regiert wird es allerdings nicht von seinen Insassen, sondern von den Juden, die aus dem reichsten und von natürlichen Lebenssorgen freiesten Land der Welt ein solches Irrenhaus gemacht haben. Die ganze Welt zu einem solchen lrrenhaus zu machen, das ist die Absicht der Obergang- ster, die von einem„amerikanischen Jahr- dem Kriege zurückfinden. Mindestens wird ein großer Hundertsatz von innen Mörder bleiben. hundert“ reden. Wehre dich. Europal Schon jetzt wird die Arbeitslosigkeit in Finnland als drückend empfunden; sie Auch Europés längste Eisenhahnbrücke gesprengt Eine neue groflartige Leistung des Sonderkommandos unserer Kriegsmarine kernt, hat das Sonderkommando den wichtig- sten Pfeiler mit dem darauf liegenden Bogen so nachhaltig zerstört, daß durch die entstan- dene Sprenglücke von über 170 Meter Breite kür lange Zeit ein Wiederaufbau und eine neu- erliche Benutzung der Brücke nicht möglich ist. Durch die Sprengung des mit besonderer Ueberlegung ausgewählten Pfeilers ist ferner ein weiteres wertvolles Ziel erreicht worden. Die Trümmer versperren nunmehr die eigent- liche Fahrrinne des holländischen Dieps, der Vereinigung des Waal und der Maas, und der Feind kann weder heute noch in absehbarer Zeit auf dem Strom irgendwelchen Schiffs- verkehr durchführen. Bei der Durchführung des Unternehmens wurden zum erstenmal für eine solche Aufgabe zwel der neuen Sprengboote der Kriessmarine eingesetzt. Auferdem wurden Minen verwandt, die zuammen mehrere Tonnen wogen. Sie stellen in der Kriegsgeschichte die bisher größte Sprengladung für eine Brük- kensprengung dar. Die Minen wurden in den Morgenstunden an den ausgewählten Brücken- pfeiler herangeschafft. Dabei sind die Männer der beiden Boote eine halbe Stunde lang un— mittelbar an der Sprengstelle tätig gewesen, ohne vom Feind bemerkt zu werden. Die Hälfte der Soldaten mußte, um die beste Lage kür die Minen zu erreichen, in das winterlich kalte Wasser springen. Auf die Minute nach Ablauf der eingestellten Verzögerungszeit— es war inzwischen heller Morgen geworden— brach an der vorbereiteten Stelle mit einer gewaltigen Explosion eine Fontäne von etwa 300 Meter in die Höhe. Mauerwerk, Teile der großen Brückenbogen und Massenwolken grau- en Wassers wirbelten wild durchelnander und wurden weit in die Landschaft geschleudert. wird sich nach dem 5. Dezember zur Uner- träglichkeit verschärfen. Dazu kommen alle anderen ungelösten Wirtschaftsprobleme. Die finnische Wirtschaft ist durch den Krieg in stärkste Mitleidenschaft gezogen worden. Nur mit ausreichender fremder Unterstüt- I zung könnte sie wieder aufgebaut werden. In der finnischen Presse wird die Idee einer in Höhe von 24 Milliarden Finnmark erörtert. Der Ertrag dieser Abgabe, die in zehn glei- chen Jahresraten zu entrichten wäre, soll Vermögensabgabe dazu dienen, die Ansprüche der Flüchtlinge aus Karelien und aus dem Porkkala-Gebiet zu befriedigen. Es besteht aber kein Zwei- Eigentlich! Lieber Rucks zählen, was? lebt hat. Abe richtige Vers. Vor rund: ihn gekauft. leicht. Denn damals scho- Man hatte da- es mußte se Freude in die ein Paar V und durch di- zu sehen, als ganz gleich, o oder sonnig v die reine Hö einen Vogelri seln eines Ba. windbewegten derseligkeit k sich ein ganz wand. Unden weil der Tag Und so ist dert: Durch d gerastet in ei gen, bei tief Regen, den peitschte. Es k Zeit. Da hat genommen, di von weit dr 4 man gesamm man dankbar treuer Dienst, 34 9 Dann kam e gleitet auf We Wald, in die Wandern, ein Welt lag frei Hier nimm, es lückliche He 4 Verdunklungszeit 3 Aussgezeichnete ausgezeichnet wur ler, Oettingen, Bl. treite Karl Wink wurde mit dem El 80 Gefreiter Güntl Weihnachtszuwen Wehrmachtsangehò minister hat in eir daß für jedes Kir Einberufenen oder das laufend Einsa lienunterhalt gezal fenden Leistungen allgemeiner Famil. beihilfe zur Fortse Betriebes, Pausch Dezember eine W. Mark gewährt» 3——— Fur kün ftz. Adolf 132., an schwer. in einem Heimatlaz. Mannheim Niederfe Luise Weiß geb. S tin; Fam. Peter und Geschwister; schmitt, Schwiege Geschwister sowie Irrauerfeier: Montag kel, daß die finnische Wirtschaft unter der hrenfriedhot Heide Last dieser Sondersteuer völlig zusammen- Im Moskau kennt man Finnlands Schwie- rigkeiten sehr wohl und beobachtet kühl die weitere Entwicklung. Man ist davon überzeugt, daß den Finnen kein anderer Ausweg übrig bleiben wird als die frei- willige Sowietisierung. In der Tat ist die Forderung nach freiwilliger Sowietisierung nicht nur von den finnischen Kommunisten, sondern auch von der neugegründeten Par- tei der Linksradikalen aufgenommen wor- den. Die Gewerkschaften die Entwicklung, indem sie neue und un- erfüllbare Lohnforderungen stellen. Die Regierungskrise hat sich län- ger hingeschleppt als selbst schlimmsten Pessimisten angenommen wur- de. Der Nachfolger Castrens, Paasikivi, der seine Betreuung lediglich dem Umstand verdankt, daß er schon im Frühjahr für die vorbehaltlose Kapitulation vor Moskau ein- trat, hat im Laufe der Woche sehr müh- same Verhandlungen mit den politischen Parteien führen müssen, die sich nicht nur auf die personellen, sondern auch auf die denen der neue Regierungskurs werden soll, bezogen. Die Verhandlungen sind noch immer nicht abgeschlossen. Austausch von Nährmitteln gegen Fleisch Berlin, 18. November. Mit Rücksicht auf die infolge der Räu- mungsmaßnahmen in einigen Grenzgebieten anfallenden Fleischmengen können mit so- fortiger Wirkung an Stelle von Nährmitteln Eleisch oder Fleischwaren bezogen werden. Wie vom Reichsernährungsministerium mit⸗ geteilt wird, werden auf die Nährmittel- abschnitte der Grund- und Ergänzungs- karten 69 einschließlich der Karten für Voll- und Teilselbstversorger an Stelle von Nährmitteln auch Fleisch oder Fleisch-⸗ waren im Verhältnis von:1 abgegeben. Der Verbraucher kann also 2. B. an Stelle von 500 g Nährmitteln 250 g Fleisch oder Wurst kaufen. Abschnitte über Stärke- erzeugnisse berechtigen nicht zum Fleisch- bezug. Diese Regelung tritt sofort in Kraft und gilt bis zum 3. Dezember 1944. Auch Inhaber von AZ-Karten können den Umtausch vornehmen. Die Reselung gilt liche Einrichtungen. Nährmittelabschnitte— auf die Fleisch oder Fleischwaren abgege⸗ ben worden sind. werden wie Fleischah-⸗ schnitte abgerechnet. * beschleunigen von den brechen muß. 4 ISetr. Kurt 8 Betriebsführer der! Großhandel Darmst: im Westen. Use Spilger, Villenk heim, 2. Z. Mann! näuserstraße 11: sSpilger; Fam. G. I Hans Boxhe Masch.-Obergefr., 20 seemannstod. Lampertheim, Alices Familie Johs. Elfriede Schm Dr. Eduard sonderführer, 46 Jah aurch trag. Geschick Gattin und Kinder, Frau Else Wwüst, Schwester, 2, Z. B Buchsweiler, Unter ster 2. Z. Heidelbe SGren. Ernst l sJahre, im Osten. Mannheim-Sandhofen I2. Z. Bergzabern. Frau Babette Herb singer; Kinder Ell Gudrun nebst alle 5 rrauergot programmatischen Voraussetzungen, unter 3 geführt zabern statt. Gren. Karl 1 im Westen; 8 Monat eidentod seines ei aers Hermann. Inm.-Neckarau, Be Frau Emma Thron Irma Karstädt Alfred Karstädt; (Mutter); Schweste alle Angehörigen. —— Es storben: Erwin Herr, 33., arm Mhm.-Waldhof, We Herr(Schwester). Karl Götzinger, Metz Haßloch(Westm.). Die Trauerfeier far Marg. Halberstadt W heit am 15. 11. 44. B G. Fam.; Gustav H gand u. Frau geb. 18. November 1944 1 Ludwig Hinkel, 72 J. felden/ Odenw., Wer Hinkel geb. Jost u in Beerfelden/ Oden Wimnelm Böhm, 67 gasse 40. Kath. B. 20. November 1944, Iari Rieter, 50., 2 1 Mannheim, Webers verwandten.- Bee ohann Steffan, 47 J. Sinsterweg 11. Fr Wini und Theo sos 13.30 Uhr, Friedhof ensabetn Ross geb. 85 1 Ladenburg, Kandel Beerdigung: Monta 0 cnristine schirmer“ auch für Gaststätten. Werkküchen und ähn⸗ Leiden. Weinheim erdigung fand am IFriedel Schilling geb 1944. Schwetzingen, Korst u. Gustel un Stille stattgefunden t allein. Er er ist kalt. Im jern. Zuweilen bünktlich um 6 m Wasser, die an der großen vegen, die er, Tameraden ge- dasseln am Ufer klatschen die ken. nimmt den weites Stück, ꝛell wird, findet lolländer Kahn, leer und schläft ale Stunden den vachend schnit- ht ein winziges, ind wärmt sich, lacht ihm den an der befohle- einem Kamera- Stunde vor ihm in einem hoh- ei britische Po- rsch überrasch- ht hatte. t Bretschneider Jäger, kehrten e. Wolchendors ope gerieten in Luftrag war er- rücke bei Nim- liche Brücken- n bote ird. Durch Ein- eine entspre- etzung für die olkssturms mn Mission über- Manche andere amenhang harrt allerdings ist daß sie nicht wertvolle Hilfe Einstellung der amilie und ihrer Im Sanitäts- onst noch wert- ten, besonders ahn, werden die m Zweifel, auch ihre Pflicht zu wietisierung mber zur Uner- zu kommen alle schaftsprobleme. durch den Krieg n Höhe von mark erörtert. lie in zehn glei- hten wäre, soll der Flüchtlinge Porkkala-Gebiet aber kein Zwei⸗- zchaft unter der öllig zusammen- nnlands Schwie- deobachtet kühl Man ist davon n kein anderer d als die frei- der Tat ist die Sowietisierung n Kommunisten, egründeten Par- genommen wor- beschleunigen neue und un- stellen. s e hat sich län- elbst von den genommen wur⸗ is, Paasikivi, der dem Umstand Frühjahr für die vor Moskau ein- che sehr müh- den politischen e sich nicht nur en auch auf die etzungen, unter gskurs eschlossen. ihrmitteln ch „ 18. November. lolge der Räu- n Grenzgebieten können mit so- von Nährmitteln bezogen werden. ministerium mit⸗ die Nährmittel- 1 Eigentlich müßte ich ihn ansprechen: Lieber Rucksack! Und müßte ihm er- zählen, was alles er schon mit mir er- lebt hat. Aber er wird wohl nicht das richtige Verständnis dafür haben. Vor rund zwanzig Jahren habe ich ihn gekauft. Und das war gar nicht leicht. Denn so ein Rucksack kostete damals schon einige tausend Mark. Man hatte davon keinen Uberfluß. Doch es mußte sein. Es war die einzige Freude in dieser dunklen Zeit, zuweilen ein Paar Wanderschuhe anzuziehen und durch die Welt zu streifen, nichts Izu sehen, als den Himmel über sich, ganz gleich, ob er grau und regnerisch oder sonnig war, den stillen Wald und die reine Höhe, nichts zu hören als einen Vogelruf im Gezweig, das Rie- seln eines Bachs oder das Rauschen in 3 windbewegten Wipfeln. In solcher Wan- derseligkeit konnte man vergessen, daß sich ein ganzes Volk in bitterster Not wand. Und man mußte es vergessen, weil der Tag zu bitter war. Und so ist der Rucksack mitgewan— dert: Durch das Gebirge und hat mit- 4 gerastet in einer der kleinen Herber- gen, bei tief hängenden Wolken und 1 Regen, den der Sturm ins Gesicht peitschte. Es kam eine noch schlimmere Zeit. Da hat er Kartoffeln in sich auf- genommen, die er heimbringen mußte von weit draußen, Hagebutten, die man gesammelt hatte, Pilze, für die man dankbar war. Und es war guter, 4 treuer Dienst, den er leistete. 1 Dann kam es anders. Er hat mich be- ngleitet auf Wanderfahrten in den Oden- 1 wald, in die Alpen. Es war ein frohes 4 Wandern, ein glückliches Schreiten, die Welt lag frei und offen da und sagte: Hier nimm, es ist Heimat, aufstrebende, Ilückliche Heimat, die vergessen will, Ein lieber Hegleiter daß sie durch eine Hölle gegangen ist. Und stets hat der Rucksack treu seine Obliegenheiten erfüllt. Was kümmerte es ihn, wenn die raschen Autos vor-— beiflitzten. Mochten sie geringschätzig auf ein s0 simples Requisit blicken. Er wußte um Freuden, die andere nicht kannten: Von dem herrlichen Müdesein und der göttlichen Ruhe im blauen Waldesschatten, von manch fröhlichem Lied am frühen Morgen, wenn die Sonne verklärend über dem duftenden Land emporstieg, von der heiligen Stille der Nacht, die wie ein göttliches Geheimnis über die Heide sank. Und nun kam wieder eine andere Zeit. Jetzt ist er vollbepackt mit Din- gen, von denen er einst nichts wußte. Jetzt steht er bereit für den Abruf der Sirene. Und dann geht er mit hinab in den Luftschutzraum. Wieder wie einst bereit für treuen Dienst, ganz anders gearteten Dienst als einst. Vielleicht — was wissen wir von der Zukunft- für einen sehr schweren Dienst. Gleich- viel: Er versagt ihn nicht. Er ist bereit dazu. Er gibt die Hände frei für die Tat, die einmal nötig sein kann. Sagen wir: Hoffentlich nicht nötig ist. Denn er will hineinbegleiten in die anderen Tage, für die wir arbeiten, denen all unser Denken gehört, die Tage, in de- nen unser Volk, seiner erkämpften Freiheit froh, sich entfalten will. Wenn er dann wieder mit uns wandert, wird er zwar eine wundgeschlagene Heimat wiederfinden. Aber Wunden heilen. Die Heimat wird jedoch frei sein und die Kräfte regen für eine glückliche Zukunft. Wir werden dann nicht in die Stille flüchten, weil die Sorgen drücken und Unmut die Seele füllt über so vieles, das Not war, son- dern wir werden uns unserer geseg- neten Welt freuen. Feauntlunsszelt von I7.47 Dur bis.01 LDur Aussgezeichnete Soldaten. Mit dem EK 2 ausgezeichnet wurde Leutnant Karl Mül- ler, Oettingen, Bleichgasse 151.— Der Ge⸗- treite Karl Winkler-Merkel, R 4, 23, wurde mit dem EK 2 ausgezeichnet. Eben- 80 Gefreiter Günther Et z, Wespinstraße 6. Weihnachtszuwendungen für die Kinder Wehrmachtsangehöriger. Der Reichsinnen- minister hat in einem Runderlaß bestimmt, daß für jedes Kind eines zur Wehrmacht Einberufenen oder ihm gleichgestellten, für das laufend Einsatz- oder Räumungsfami- lienunterhalt gezahlt wird, neben den lau- fenden Leistungen des Familienunterhalts lallgemeiner Familienunterhalt, Wirtschafts- beihilfe zur Fortsetzung oder Erhaltung des Betriebes, Pauschwirtschaftsbeihilfe) für Dezember eine Weihnachtszuwendung von Mark gewährt wird. Voraussetzung ist, daß die laufenden Unterhaltsleistungen für Dezember ohne Kinderzuschläge nicht mehr als 300 Mark betragen. Friedrich List- und Carin-Göring-Schule. Ueber die Wiederaufnahme des Unterrichts gibt eine Veröffentlichung im heutigen An- Zzeigenteil Aufschluß. Adjiutant des Gauleiters zum.-Kreis- leiter berufen. Mit Wirkung vom 15. No- vember d. Js. hat der Gauleiter den Pg. Alfred Schweickhardt zum.-Kreis- leiter berufen und ihn mit der Führung des Kreises Wolfach an Stelle des zum Wehrdienst einrückenden Kleisleiters Rein- hold Lawnick beauftragt. Silberne Hochzeit feiern Gottfried Win k- ler und Frau Anna geborene Männig, Rheinau, Gustav-Nachtigal-Straße 33, Jakob Herdle und Frau Johanna geborene Ku- chenmeister, P 3, 5, zur Zeit Neulußheim, Hockenheimer Straße 33. Wilhelm Müller und Frau Frieda geborene Stang. Mühlhau- sen bei Heidelberg, Untere Mühlstraße 45. „Am Fonntas spiclten wir viernändis. Leitgedanken zum„Tag der Hausmusik“. „. Aber am Sonntag spielten wir wie- der vierhändig: das Septett von Beethoven und unsere Mozart-Streichquartette. So schrieb mir vor einigen Tagen eine Freun- din aus ihrer gegenwärtig besonders schwer- geprüften Heimatstadt. Wir hatten während unserer Studienzeit häufig gemeinsam Konzerte besucht und hie und da zusam- men musiziert. Sie spielte ein bißchen Geige, hatte auch eine hübsche Stimme; meistens aber spielten wir vierhändig, und zwar nicht nur Originalkompositionen, sondern alles, was uns interessierte und erreichbar war: die Bearbeitungen von Sinfonien ebenso wie die von Streichquartetten, Trios oder Konzerten. Künstler waren wir allerdings beide nicht. Aber uns kam es ja gar nicht darauf an, mit unseren Fähigkeiten zu glän- zen. sondern wir spielten ganz einfach für uns. weil wir eben Freude daran hatten. Und wenn wir auch manchmal daneben- griffen oder über schwierige Läufe stolper- ten, so störte uns das kaum; wir fühlten trotz unserer Fehler, was uns Schubert oder Mozart zu sagen hatten. Hörten wir dann im Konzert in vollendeter Wiedergabe, was uns nur unvollkommen gelingen konnte, s0 freuten wir uns wie über einen lieben alten Bekannten, und zu Hause waren wir mit noch größerer Hingabe bei der Sache, nach- dem wir gehört hatten, wie„unser“ Kon-— zert,„unser“ Trio in Wirklichkeit klingen mußte. Aber kommt es denn beim häuslichen Musizieren überhaupt so sehr auf die über- legene Beherrschung der Technik an? Ist der richtige Fingersatz so wichtig? Gelten nicht der gute Wille und die seelische Be- reitschaft und Aufgeschlossenheit viel mehr? Hausmusik will ja nicht einfach in einen engeren Rahmen versetzte Konzert- musik sein. Sie will in gewisser Beziehung Weniger sein und gibt doch oft viel mehr. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf künstle- rische Vollkommenheit in der Ausführung; sie braucht niemandem zu gefallen außer dem Beteiligten selbst. Und damit sind wir beim wesentlichsten Punkt selbst ange- langt: das Für-sich-selbst-Musizieren ist Sich-ganz-hineinversenken, Einswerden mit dem Werk. Dieses Gefühl der inneren Ver- bundenheit mit dem Kunstwerk können wir nur bei ihr empfinden, keine noch so herr- liche öffentliche Aufführung kann es uns ganz schenken, da dort die Umgebung zau oft störend in unser Erleben eingreift. Auch der Rundfunk vermag uns nicht den Genuß zu geben, wie ihn nur das eigene Beteiligt- sein geben kann. Nur wenn wir selbst daran mitwirken, können wir das Kunstwerk in seiner ganzen Tiefe erfassen. Dabei ist es gleichgültig, ob wir uns an ein anspruch⸗ volles Werk wagen, an ein Streichquartett vielleicht, an ein Trio, eine Solosonate, an Opernarien— auch sie können Hausmusik sein- oder ob wir eine einfache Volksweise singen oder spielen. Weit mehr als bei der Konzertaufführung kommt es bei der Hausmusik auf das Wie als auf das Was des Musizierens an. Das innere Verhältnis zu dem Werk ist aus- schlaggebend. Nicht nur der Ton, der „Geist“ macht hier die Musik. Doch auch die Hausmusik darf, wenn sie wirklich be- friedigen soll, auf ein gewisses Maß an künstlerischer Fertigkeit nicht verzichten. Nur wird das Virtuose nie Selbstzweck sein können. Die Hausmusik blüht in der stillen Geborgenheit des Hauses. weitab vom Glanz des Konzertsaales. Sie gehorcht daher auch anderen Gesetzen. Die Konzerte haben vorerst aufgehört, der Rundfunk kann nur bis zu einem gewissen Grade Ersatz sein- die Hausmusik aber ist geblieben, wenn auch unter bescheidenen Umständen. Geht nur einmal des Abends durch die Straßen, so werdet ihr es dennoch tönen hören. Und mögen auch in der Ferne die Donner der Schlachten grollen, so be- stärkt uns das nur in dem Bewußtsein, daß dort auch für die ewigen Werte unserer Kunst gekämpft wird. Wir aber in der Hei- mat halten für freie Stunden fest an unse- rer Musik, wir versenken uns in sie zu stil- ler Einkehr, lassen die Erinnerung großer Erlebnisse in uns nachklingen und schöpfen aus ihr die Kraft und das Vertrauen für die Tage, die Schweres von uns fordern. der besondere Reiz der Hausmusik. Das M. K. —————— Wer kann Angaben machen? Bei einem] ihm zustehende Mittagspause gekommen Einbruch in eine hiesige Büro- und Schreib- maschinen-Werkstätte wurden u. a. auch eine Menge Berechtigungsscheine für tech- nische Benzine der Reichsstelle für Mine- ralöl, der Periode 1. Okt. bis 31. Dez. 1944, des weiteren Firmenbleistifte, Federhalter, Kopierstifte, Pelikan-Stempelfarben, Fräser, ein Radio-Kleinstempfänger und ein elek- trische Heizplatte gestohlen. Sachliche Mitteilungen, die vertraulich behandelt wer- den, an die Kriminalpolizeistelle Ludwigs- habn a. Rh. erbeten. Der geschlossene Postschalter. Wer vor einem Postschalter auf Abfertigung wartet, muß manchmal erleben, daß gerade vor ihm der Schalter geschlossen wird und er sich bei einem anderen Schalter erneut anstellen muß. Der Grund dafür kann entweder sein, daß für den Beamten die ist, oder daß er abgelöst wird und seinen Arbeitsplatz übergibt. Die Beamten sind aber in diesen Fällen verpflichtet, recht- zeitig ein Schild„Vorübergehend geschlos- sen“ oder„Keine Abfertigung von 13 bis 14 Uhr“ auszuhängen. In jedem Fall aber sind die Wartenden rechtzeitig vor- her auf den bevorstehenden Schal- terschluß hinzuweisen. Willkür-— licher Schalterschluß ist keinesfalls gestat- tet, gelegentliche Erfrischungen sollen in ruhigen Stunden am Arbeitsplatz einge- nommen werden. Grüße an die Heimat erreichten uns von den Staffelmännern Wilhelm Kücher, Karl Wirth, Willi Leyer, Hans Kirstätter, Hans Berger, Ludwig Körber und H. Rickert. Reichssonderzuschuß für Klein- rentner Nach einem gemeinsamen Runderlaß des Reichsarbeitsmihisters und des Reichsmi- nisters des Innern erhalten Kleinrent- ner, denen der laufende Reichszuschuß gewährt wird, auch in diesem Jahr im De- zember einen einmaligen Sonderz u- schuß aus Reichsmitteln nach denselben Grundsätzen wie im vorigen Jahre. Die Be- zirksfürsorgeverbände zahlen den Sonder- zuschuß mit den Bezügen für Dezember aus. Eines besonderen Antrages bedarf es hierfür nicht. Kleinrentner, die an Stelle von Klein- rentnerhilfe oder Kleinrentnerfürsorge jetzt Einsatz-Familienunterhalt oder Tuberku- losenhilfe beziehen, beantragen die Zahlung des Reichssonderzuschusses bei dem für ihren Wohnort zuständigen Landrat oder Oberbürgermeister(Wohlfahrtsamt), Klein- rentner, die jetzt Räumungs-Familienunter- halt beziehen, richten den Antrag an den kür inren Aufnahmeort zuständigen Land- rat oder Oberbürgermeister(Wohlfahrts- amt). Kohle sparen, aber wie? Wir sollten uns mit den Wohnungsnachbarn über die Räu- me einigen, die wir heizen wollen. Den ge- ringsten Brennstoffbedarf haben Zimmer, die neben, über und unter geheizten Räu- men liegen. Räume über einer Toreinfahrt, Wohnungen in nicht unterkellteren Erd- geschossen oder unter dem Dachboden haben naturgemäß größeren Wärmebedarf als dazwischenliegende Geschosse. SPORTUNο SEIEI Mannheimer Sport am Sonntag E. P. Die Gauklasse Nordbadens geht an diesem Sonntag mit vollen Segeln in die Rückrunde. An der Altriper Fähre trifft die KSGVfL Neckarau o07 Mann- heim auf den SpVWaldhof. Sicher wird auch diese Auseinandersetzung einen interessanten Verlauf nehmen. Im ersten Gang blieb Waldhof mit:0 Sieger. Hat Neckarau einige Urlauber zur Stelle, s0 könnte eine Revanche wohl schon möglich sein. aber die Waldhöfer als Tabellenführer werden andererseits alles daransetzen, er- folgreich um diese Klippe zu kommen. (Spielbeginn 14.30 Uhr.) Auf dem VfR-Platz erscheint ebenfalls um 14.30 Uhr zum zweiten Male der Vf TuR Feudenheim als Gast des Vf R. Die Spiele beider Mannschaften zählten in jüng- ster Zeit mit zu den spannendsten und, ge- wertet am knappen Vorspielergebnis von :1 für VfR, dürfte auch das erneute Zu- sammentreffen nur einen knappen Ausgang nehmen. Als Vorspiel steigt 12.45 Uhr das Pflichtspiel der 1. Spielklasse: Vf-Sol- daten— Alemannia Rheinau. Ein weiteres Punktespiel der 1. Klasse führt in Weinheim den FV 09 und die FVgg 98. Seckenheim zusammen. Kurpfalz Neckarau ist durch den Rücktritt von Leu- tershausen/ Heddesheim an diesem Sonntag Spielfrei. Nähmaschine„Singer“ gegen Da.-J? geführt Verhandlungen Uffz. Adolf Weiß 32., an schwer. Verwundung in einem Heimatlazarett. Mannheim Niederfeldstraße 103 Luise Weiß geb. Schmitt, Gat- tin; Fam. Peter Weiß, Eltern, und Geschwister; Fam. Fritz Schmitt, Schwiegereltern, und Geschwister sowie alle Angeh. ITrauerfeier: Montag, 14.00 Uhr, Ehrenfriedhof Heidelberg. kur Föhrer, Vvolk und Voterlond storben: Obergefr. Alfred Antes Inh. EK 2, 27½ Jahre, im Osten. Schriesheim, Kirchstraße. Erna Antes geb. Ganßer mit Kindern Ernele u. Alma; Fam. Philipp Antes(Eltern); Hein- rich Ganßer(Schwiegervater) und alle Angehörigen. Soburton: Fritz Peter, am 2. 11. 44, ein gesunder Sstammhalter. Eleonore Schobert geb.——. 2 Kfterfth Scheda, Post Fröndenberg- Ruhr- Fritz Schobert, 2. Z. im Felde. Thomas, unser 5. Junge, 15. 11. 44. Elisabeth Berger geb. Strohe, 2. Z. Heidelberg, Klinik St. Elisabeth- Dr. phil. habil. Heinrich Berger, Mannheim. Medicusstraße 3. Verlobungon: Erika Weiß- Feldw. Rudolf Molle. Mannneim, B 2, 3, November 1944. Alice Urschlechter- Willy Henne, Bauingenieur. Mannh.-Waldhof- Hamburg. Uffz. Karl Weckbach Inh. verschied. Auszeichn., 31., ISefr. Kurt Spilger Betriebsführer der Firma Edeka- Großhandel Darmstadt, 35 Jahre, im westen. Ilse Spilger, Villenkolonie Traut- heim, 2. Z. Mannheim, Rhein- häuserstraße 11; Fam. Ausust Spilger; Fam. G. Kolb. im Osten. Weinheim, Mainstraße 24, Wald- michelbach u. Buchklingen i. O. Elise Weckbach geb. Eisenhauer; Maria Eisenhauer(Schwieger- mutter), Geschwister und alle Angehörigen. Vermünlungen: Erwin Schmitt u. Frau Elise geb. Schröder. oberflocken- bach/ Großsachsen, 18. November 1944. Hans Zimmermann, Uffz. i. e. Panzer-Abt. Friedhilde Zimmermann geb. Wetzel. Leutershausen— Weinheim, Zimmerbachstr. 1. 18. 11. 44. Faul Hogs, Abt.-Leiter, u. Frau Gudrun geb. Gehrmann. Köthen/ Anhalt, Semil/Prot., 16. November 1944. AAMTCnSHKANNMINMACHUNGEAIN Beschlagnahme freien Wohnraums. Auf Grund der 59 3, 5 und 25 des HOberpionier Karl Wetzel Hans Boxheimer Masch.-Obergefr., 20 Jahre, den Seemannstod. Lampertheim, Alicestraße 40. Familie Johs. Boxheimer; Elfriede Schmidt, Braut. 34 Jahre, nach schwer. Verwund. im Westen. Frankfurt a.., Gneisenaustr. 39, z. Z. Gorxheim bei Weinheim, Buchklinger Weg 2. Dora Wetzel geb. Ell u. Kind Dietlinde, Eltern, Geschwister Dr. Eduard Wüst Sonderführer, 46 Jahre, i. Westen durch trag. Geschick. Gattin und Kinder, z. Z. Wien; 4 Frau Else Wwüst, Mutter und Schwester, 2, Z. Riedheim bei Buchsweiler, Unterels., Schwe⸗ Ster 2. Z. Heidelberg. und alle Angehörigen. Reichsleistungsgesetzes werden hiermit alle von Wohnungsinhabern und Unterkunftsgebern nicht unbedingt selbst benötigten und tatsäch- lich in Anspruch genommenen Wohnräume, möbliert oder unmöbliert, mit oder ohne Kochgelegenheit, beschlagnahmt. Dies gilt auch für Einzelzimmer, abgesehen von Gasthäusern. Bei der Bemessung des absoluten Eigenbedarfs eines Wohnungsinhabers oder Unterkunfts- gebers wird grundsätzlich jeder Person über 14 Jahren höchstens 1 Zim- mer zugestanden, wobei Wohnküchen und auch Räume unter 10 am als Zimmer zählen. Bei Kindern unter 14 Jahren können bis 3 Kinder in einem Zimmer bei entsprechender Größe untergebracht werden. Norbert Ringshauser -Sturmmann, 19., im Westen. Mn.-Neckarau, Gießenstraße 11. Adolf Ringshauser und Frau; Familie Ernst Kiefer; Familie Eugen Kiefer. Aber auch bei über 14 Jahre alten Kindern gleichen Geschlechts kann die Benützung eines gemeinsamen Schlafzimmers verlangt werden Für vorübergehend Abwesende, auswärts Dienstverpflichtete, Versetzte, Ab- kommandierte und zur Wehrmacht oder zum Reichsarbeitsdienst Ein- gezogene kann nur dann ein besonderes Zimmer bereitgestellt werden, wenn diese während ihres Urlaubs nicht in der Wohnung untergebracht werden könnten. Aber auch dann kann das Zimmer zwischenzeitlich belegt werden. Die Beschlagnahme erstreckt sich insbesondere auch auf InGren. Ernst Herbel 18 Jahre, im Osten. Mannheim-Sandhofen-Scharhof, z. Z. Bergzabern. Frau Babette Herbel geb. Fil- esinger; Kinder Elisabeth und Gudrun nebst allen Angehör. Trauergottesdienst flnd. in Berg- eabern statt. Stabs-Ogfr. Rudi Leininger Inh. EK 2, Verd.-Kreuz, Ostmed., Verwund.-Abz., Inf-Sturmabz., 34 Jahre, an seiner schwer. Ver- wund. in ein. Feldlaz. im Osten. Mn., Richard-Wagner-Str. 6, Z. Z. Ofkenburg, Schwarzwaldstr. 15. Hugo Leininger mit Frau und Anverwandten. Wohnräume, die lediglich der Unterstellung von Möbeln dienen.- Da die Beschlagnahme auf Grund des Reichsleistungsgesetzes erfolgt, kommt die Bestimmung der Wohnraumlenkungsverordnung, wonach dem Wohnungsinhaber 1 Raum mehr zusteht, als Benützer der Woh- nuns vorhanden sind, nicht in Betracht.- Die Inhaber der beschlag- nahmten Räume können diese so lange benützen, bis die Inanspruch- nahme durch mich oder durch die von mir beauftragte Stelle erfolgt. Rechtsgeschäfte(Vermietung, Verpachtung usw.) dürfen über die be- schlagnahmten Räume nicht vorgenommen werden; der Abschluß sol- cher Rechtsgeschäfte ist nichtig. Ebenso dürfen ohne meine Geneh- Gren. Karl Thron Iim westen; 8 Monate nach dem Keidentod seines einzigen Bru- aers Hermann. Mnm.-Neckarau, Belfortstr. 49. Frau Emma Thron u. Tochter Irma Karstädt seb. Thron; Alfred Karstädt; Kath. Thron (Mutter); Schwester Liesel u. alle Angehörigen. Pz.-Gren. Alfred Schwab Abiturient, Inh. d. Kr.-Verd.-Kr. 2. Kl. mit Schw., 18 J. 10 Mon., im Westen. Mannheim(S 4, 17), 2. Z. R7, 13, Leimersheim(Pfalz). Vinzenz Schwab u. Frau Lydia geb. Marx; Geschwister Klara, Walter und Helga, Grofeltern nebst allen Angehörigen. Es storben: Herr(Schwester). Erwin Herr, 33., am 2. 11. 44, nach langer Krankheit in Regensburg Mhm.-Waldhof, Welzenstraße 1. Frau Hildegard Müller Wwie. geb. Karl Götzinger, Metzgermeister u. Koch, 42., unerwartet am 14. 11. Haßloch(Westm.). Olga Götzinger geb. Thal u. alle Angehörisen. Die Trauerfeler fjand am Samstag, 18. Nov. 1944, in Haßloch statt. Marg. Halberstadt Wwe. geb. Wissenbach, 74., nach kurzer Krank- heit am 15. 11. 44. Mannheim, Waldhofstr. 123. Heinrich Halberstadt G. Fam.; Gustav Halberstadt(Z2. gand u. Frau geb. Halberstadt u. Sohn.- Die Beerdigung fand am Z. vermißt) u. Fam.; Edwin Wie- migung an oder in den beschlagnahmten Räumen keine veränderungen vorgenommen werden.- Wer ohne meine Genehmigung oder ohne Ge⸗ nehmigung der von mir beauftragten Stelle beschlagnahmte Wohn-— räume bezieht, hat polizeiliche Räumung zu erwarten.- Die Feststellung der als beschlagnahmt geltenden Räume erfolgt demnächst durch von dem Herrn Gauwohnungskommmissar oder von mir beauftragte Be- amte.- Nach 5 34 des Reichsleistungsgesetzes wird jede Zuwiderhand- lung gegen diese Anordnung mit Geidstrafe bis zu 150,.— RM oder mit Haft, in schweren Fällen mit Gefängnis und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft. Schwetzingen, 17. Nov. 1944. Der Landrat des Kreises Mannheim, 2. Z. in Schwetzingen, Abt. II/18. ITriedrich-List- und Carin-Göring-schule, Kaufm. Berufsschule. Die Schülerinnen und Schüler des 3. Jahrgangs melden sich am 22. Nov. 44 zur Wiederaufnahme des Unterrichts. Der Direktor. Die Treibstoffausgabe für Fahrzeuge des Straßenverkehrs findet in Zukunft nach Buchstaben statt, und zwar für die 2. Hälfte des Monats November von—H am Montag, 20. 11.; von—R am Dienstag, 21. 11.; von—2 am Mittwoch, 22. 11. Der Fahrbereitschaftsleiter(gez.) Maier. Viernheim. Die Bezugscheinstelle bleiwt in der woche vom ꝛv. bis elnschl. 25. Nov. 1944 geschlossen. In dieser Woche können auch keine Anträge für Fliegergeschädigte entgegengenommen werden. HDer Bür⸗ Wintermantel Gr. 44-46 zu t. ges. (S unter Nr. 6334 B an das HB. .-Schaftstiefel Gr. 41-42 geg. Da. Schaftstiefel Gr. 29 zu tsch. ges. Sunter Nr. 6333 B an das HB. 3 gr. Türen gegen Hart-Brennholz Zzu tauschen gesucht. Karl Ohns- mann, T 6, 19(Laden). 1 Terrazzo-Badewanne geg. Herr.- Schaft- od. Reitstiefel 43 od. Da.- Schaftstiefel 36 zu t. Nr. 6374B. Z2U KAUFEN GESUCcAHT Oesmasch., Hand- od. Fußbetr., zu Kf. ges. Nr. 272 990 HB Whm. Heftmasch., Fuß- od. Motorantr., zu Kf. ges. Nr. 272 991 HB Whm. .-Mantel Gr. 44 zu kfn. ges. 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Geschäftes über Nacht gestohlen. Der Wagen ist grau-blau angestr. M 100.- demjenigen, der uns bei der Ermittlung des Täters unter- stützen kann. Kaufhaus Hansa AG., Mannheim. Schreinerei od. einzelne Maschinen, auch kleine Masch., zu kauf. ges. unt. Nr. 64 527 VH an das HB. Transportgelegenheit für 2 Betten, 1 Tisch, 2 Röste von Heidelberg nach Mannh. sucht Frau Acker- mann, R 7, 27. Wer nimmt einige Kisten u. Möbel vV. Frankfurt nach Schwetzingen mit? unter Nr 233 359 an das HB Schwetzingen. Aelt., alleinsteh., pens. Frau sucht mögl. im Odenwald Aufnahme. Kann im Haushalt mithelfen. Bernauer, Waldhofstraße 218. ARZTANZEI6EN Dr. Karl Kärcher, Facharzt für Haut- und Geschl.-Krankheiten. Praxis wieder aufgenommen in M 7, 17, Erdgeschoß. Sprechstd. täglich v. 10—12 u.—6 Uhr außer samstags u. sonntags. Ruf 429 06. Die Praxis des 7 Dr. Rudolf Meyer, Oftersheim, ist ab Montag, 20. 11. wieder geöffnet. 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Kohl, 70., nach langem, schwerem erdigung fand am 16. November 1944 in aller Stille statt. IFriedel Schilling geb. Dollt, 39 J. 1944. Schwetzingen, Heidelberger Str. 20. Horst u. Gustel und alle Anverwandten.- Beerdigung hat in aller Weinheim, Unter- 11. 44, 9 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Jakob Ross, Kinder u. Angehörige. 7. Fam. Philipp Gaßmann.- Be- „ nach kurzer Krankheit am 11. 11. Karl Schilling; Kinder: neim, den 18. November 1944. Das Leutershausen. sonders hingewiesen. Für die im 1. Jahr zurückgestellten Kinder muß unbedingt das amts- ärztliche Zeugnis vorgelegt werden, andernfalls machen sich die Eltern strafbar, und die Kinder müssen polizeilich vorgeführt werden. Wein- Erzeugerhöchstpreise für Most und Wein der Ernte 1944. Auf die an der Rathaustafel angeschlagenen Höchstpreise wird be- 15. November 1944. Der Bürgermeister. Schulamt. TAUSCHGSESOUC(AHE (Angeb. Gegenst. steht an 1. Stelle) Schw. Da.-Halbschuhe Gr. 38 geg schw. Da.-Ueberschuhe Gr. 40 zu tauschen. u. 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HF.-Taschenuhr in Weinheim, Nord- straße- Alte Landstr.- Kapellen- straße- Zw. Dämmen verloren. Abzugeben: Fundbüro Weinheim. Da.-Schirm verlor. in Hockenheim. Abzugeben: Polizei Hockenheim. nrmm⏑—”— VIRKAUFfH ———— KANZZTEIEA Bettstelle u. Matratzen zu verkauf., M 50.-, F 6, 14-15, Wetta. Stachelbeerpflanzen zu vk. Brede, Kätfertal, Verläng. Rebenstr. 33. Dr. O0. Metzger, Dr. E. Rebstein- Metzger, Rechtsanwälte. Neue Kanzlei: Paul-Martin-Ufer Nr. 43 (Neuostheim), Ruf 429 07. 0 ——————————— Fruchtbare Krisenzeiten im Leben/ wιnιν. Hans Künkel, Arzt und Dichter(Volkspreis deutscher Dichtung) bewies seine Kenntnis um seelische Vorgänge in seinem Buch„Der furchtlose Mensch“. Alles Lebendige unterliegt dem Gesetz des Wechsels und der Verwandlung. Gerade daß unser Lebensschicksal auf und ab geht, beweist, daß wir lebendig sind! Trostlos wäre das Leben, wenn es einer eintönigen Straße gliche, die sich im Verlaufe der er- sten drei oder vier Jahrzehnte auf eine ge- wisse Höhe hebt, um danach ebenso gleich- mäßig zu demselben Nichts hinabzusteigen, aus dem sie kam. Das ist das gräuliche Bild, das manche Maler vom Leben zu ent- werfen liebten: am Fuße eines Hügels spie- len Kinder; auf seinem Gipfel stehen der kampfbereite Mann und die rüstige Frau- und am anderen Abhang stolpert der müde Greis ins Grab. Ein Maler müßte kommen, der uns das Leben anders zeichnet: von den Wiesen der Kindheit über Schluchten ind Klippen aufwärts, von Gipfel zu Gipfel bis zur letzten Felsenhöhe, auf der am Lebens- ende im Lebensblicke der Sonne die Bahn sich schließt. Erst die rhythmische Span- nung der fünf Lebensalter gibt dem Leben Farbe und Plastik, und macht es mit sei- nem Wechsel von kritischen Uebergängen und erfolgreichen Gipfelhöhen so voll und reich, daß wir an seinem Ende dankbar und in Frieden daraus scheiden. Es gibt nicht eine Höhenlage des Lebens, sondern ihrer fün f, die sich übereinander- heben, entsprechend den fünf Lebensaltern: Kindheit, Jugend, das jugendliche Mannes- alter, das reife Mannesalter. und das „Alter“. Ein jedes dauert beiläufig 14 Jahre, so daß erst mit siebzig Jahren die Zeit gekommen ist, die den Blick ins groie Ganze hebt. Es leuchtet ein. daß eine Lehre von den Lebensaltern uns nicht nur zur Erkenntnis der Lebenshöhen, sondern auch zur Bejahung der dazwischenliegenden Ent- wicklungskrisen führt. Ein zeitweises Er- lahmen der Lebenskräfte. das Verblassen der Werte, die das Leben lebenswert mach- ten, ein Versagen des ineren Widerstandes, ein innerer und äußerer Niedergang und endlich die verschiedenartigsten Krankhei- ten als äußere Entsprechungen innerer Vorgänge kennzeichnen das Bild aller Le- benskrisen, die zugleich immer Entwick- lung- und Schicksalskrisen sind. Das ist notwendig so. Alte Werte müssen verblas- sen, ehe neue Werte auftauchen. Was das vergang ne Lebensalter schätzte, muß wert- los werden, ehe die Wertskala der neuen Lebensstufe auftaucht. Alte Aufgaben sind erfüllt- neue sind noch nicht bervorgetre- ten. Die alten Kräfte haben sich leergelau- fen- neue Kräfte haben sich noch nicht eingestellt. Die frühere Sicherheit ist ge- schwunden- die neue noch nicht erreicht. Das ist ein schmerzensreicher Zwischenzu- stand, in dem das uranfängliche Chaos scheinbar noch einmal die Oberhand ge- winnen will. Wir müssen in das Wellental hinunter, weil wir erst in ihm den Schwung gewinnen, der unsere Flut von neuem nach oben führt. Je schärfer sich die Krisen ausprägen, um so gewaltiger wird der Ansatz zur neuen Gestaltung sein. Das ist ein Trost und eine Hoffnung für alle, die sich fragen, warum gerade sie so tief hinunter müssen??— Es gilt nicht, die Schicksalskrisen zu vertuschen und sich über sie hinwegzutäuschen, son- dern sie mit starkem Herzen durchzuhalten Keine Fastenkur reinigt so wie eine Schick- Salskrise, der der Mensch bewußt ins Auge sieht. Die Krisen sollen in der Seele durch- kämpft, durchlitten und verarbeitet wer⸗ don. Das ist die biologische Aufgabe der Seele. Wird sie ihr nicht geregt, so muß der Körper berhalten: der Mensch wird krank. Die Krankheit aber greift meist ge- nau so tief, daß die Seele doch endlich zur inneren Arbeit und zur Umstellung ge- Zzwungen wird. Freilich, es gibt zahllose Wege, die der Kulturmensch erfunden hat, um der Hand des Lebens zu entgehen, wenn er die Ent- Wicklungkrise fürchtet: eine überlegene Fhilosophie, mit der man sich über seine Not hinwegtäuscht; Betäubung durch viele Arbeit; Betäubung durch Reisen und wech- selnde Eindrücke, mit denen man die See- lenleere zudeckt; Geschwindigkeitsrekorde die die Hohlheit der Gegenwart aufheben oder Betãubung durch Alkohol. Aber leider — das alles hilft nicht auf die Dauer! Aus der Seelenkrise wird naturnotwendig eine Schicksalskrise, und die wird oft so furcht- bar, daß auch ihr ein Aufbau kaum noch möglich ist. Da ist es schon besser, der Not ins Auge zu sehen, ob sie einen nicht am Ende dennoch mit einem neuen Anfang segnen will. Man muß, wenn der alte Le- bensplan zusammenbrach, tiefer mit sich selbst zu Rate gehen. Wenn das alte Welt- bild sich als falsch erwies, muß man noch echter, noch ehrlicher zu werden suchen. Das eben ist eine Wirkung der Not, daß sie Selbsttäuschung wegbrennt und uns schritt- weise die Wahrheit des Lebens sehen lehrt. Wir müssen weiser und noch tiefer lieben lernen. Jedenfalls sind wir noch lange nicht am Ende unserer Möglichkeiten, wenn wir meinen, nun ginge es nicht weiter. Ein vorzeitiges Ende gibt es nicht! Schon Hera- klit wußte, daß die Seele und das Leben unendlich sind. Der Mensch hat ein nahe- zu— oOder glänzlich?- unbegrenztes Rege- nerationsvermögen, eine unvergleichliche Verjüngungskraft; deswegen ist er das lebensfähigste von allen uns bekannten Wesen. Es ist gewiz mißlich, sich auf Jahres- zahlen festzulegen, aber es hilft vielleicht dem einzelnen beim Sammeln von eigenen Beobachtungen, wenn er erfährt, zu wel— Ein Licht, ganz allein für mich/ In der Wohnung meiner Eltern in der Drosselgasse waren drei Stuben für das junge Geschlecht. In dem größeren von Zzwei benachbarten Zimmern hausten meine beiden älteren Brüder. Sie nannten es, seitdem sie sich nurmehr selten sehen lie- Ben und mehr für die Schule oder die Uni- versität zu lernen brauchten, in heiterer Erinnerung die Büffelbude. in dem kleine- ren Gemach daneben saßen die beiden Schwestern zumeist über Stickrahmen, Back- fischbüchern oder Briefmarken. Da sie nun immerfort geheimnisvolle Dinge trieben, die mit den vielen Geburtstagen der Fa- milie oder dem Weihnachtsfeste zusam- menhingen, so war sonderlich meinem jün— geren Bruder und mir der Eintritt alleweil strenge untersagt. Solche Unduldsamkeit aber trug der Behausung für alle Zeit, deren ich mich zu entsinnen vermag, den Namen Gänsestall ein. Der dritte Raum, der den Jüngsten gehörte, ward allem er- regten Widerspruchs zum Trotz allezeit das Kinderzimmer geheißen. Als ich später wie die Brüder zur Universität kam, zu einer Zeit freilich, als die alte Burschenherrlich- keit in der Not des Volkes verrann, geschah es wohl zuweilen, daß meine Mutter einem der Kameraden, der mich besuchen kam, den Weg durch die große Wohnung wies. Sie sagte dann:„Dort hinten steckt er, der Junge, im Kinderzimmer!“ Ich empörte mich darüber, denn die Kameraden began- nn mich damit zu hänseln, aber es gewann mir wenig. Ich mochte mich wie ich nur wollte als Mann aufführen, für die Mutter blieb ich doch Kind im Kinderzimmer. So beschied ich mich darein, da doch die Ge- wöhnung die flammendste Auflehnung zu bezwingen vermag, und vergaſ meine Em- pörung. Als ich fünfzehn Jahre alt war, begann ich das Kinderzimmer in eine wunderliche Werkstatt zu verwandeln, ich stellte schräg vor- das Fenster eine große Staffelei, die aus Bohnenstangen grob zusammengefügt war und in deren Maßen ich mich so sehr vertan hatte, daß die Geschwister sogleich wieder zu spotten begannen: ich wollte wohl ein Wandgemälde für das Rathaus darauf ent- werfen. Doch ich war über ihren Spott er⸗ haben, meine heimlich zusammengetusch- ten Zeichnungen von allerlei Winkeln in der Altstadt hatten letzthin in einer Bilderschau der Schule gehangen, und es war an ihnen nur eines auszusetzen gewesen: Ich hatte auf meinen Blättern alles viel zu deutlich gezeichnet, jeden Dachschiefer, die Blätter der kümmerlichen Bäume in der Drossel- gasse und fast in jedes Fenster ein Men-— schengesicht mit großen Augen und Nasen- löchern. Meine Spötter hingegen brachten selten einen Baum oder ein Haus zuwege und auch diese erst nach vielem Radieren! Ich pinselte mit Olfarben auf gelackter Pappe chen Zeiten des Lebens sich die Lebens- krisen einzustellen pflegen. Dies geschieht im allgemeinen etwa um das 14., 28., 42. ind 56. Jahr. Doch kann nicht eindringlich ge- nug davor gewarnt werden, sich auf diese Daten festzulegen. Jedes individuelle Le- ben folgt seinen eigenen Gesetzen, und un—- sere Angaben sollen nur als Anregung zu eigenem Studium dienen. Die Krisenzeiten sind keine Unglückszeiten, die man fürchten muß, sondern Wiedergeburtsepochen. Diè Pubertätskrise um das vierzehnte Jahr ist das allgemein bekannte und gut erforschte Beispiel einer schöpferischen Neugeburt. An ihr können wir die typischen Merkmale aller Krisen uns vor Augen führen: der Zusammenbruch des kindlichen Weltbildes, die Entfärbung der Welt, die Umwertung der Werte, das Versagen der kindlichen Gestaltungskräfte— und dann endlich das Hereinströmen der neuen Schöpfungskraft, die die neue jugendliche Welt gestaltet. Um das achtundzwanzigste Jahr bricht unter ähnlichen kritischen Erscheinungen die Jugend mit ihrem Glanz und ihrer Illu- sion zusammen. Aus der Not dieses Zu-— sammenbruches wird der Mann geboren; aus dem jungen Mädchen wird, oft unter schweren schicksalshaften Kämpfen, in dieser Zeit die Frau. Um das 42. Jahr tritt wieder eine kri- Landschaften. Hohe Berge mit ragenden Burgen auf allen Gipfeln, ein Dorf im Tale, einen Bach davor, einen Angler daran, und darüber Schwärme von Zugvögeln, zuweilen auch des Grafen von Zeppelin gelbes Lüfte- schiff. Aber je mehr Gipfel und Burgen, Dorfkirchen, Angler und Luftschiffe entstan- den, desto ärger war es mir, die Pappe für die viele Kunst anzuschaffen; mein Taschen- geld ward davon gänzlich aufgebraucht, und die Mutter, die selber einmal als Kind mit Geschick den Pinsel geführt hatte, forderte, ich sollte von alledem nur das Beste be— stehen lassen und alles übrige übermalen. Das werde mein buntes Fabulieren zügeln und immer Besseres gelingen lassen. So malte ich auf gewöhnlichem Zeichenpapier fort und tröstete mich auch darüber, daß die neuen Bilder keinen rechten Glanz hatten; denn das Ol drang sogleich in das Papier ein und ließ nur einen stumpfen Grund zurück. Ich heftete alle Bilder mit Reißzwecken über mein Bett, und ich liebte sie so sehr. daß ich mir wünschte, sie auch des Abends. wenn das Lampenlicht ausgelöscht war, heimlich betrachten zu können. So kaufte ich mir um ein paar Groschen einen win- zigen messingnen Wandarm, gipste ihn, wie ich es den Spenglern abgesehen, in die Wand ein und begann sogleich, unter meinem Bette eine elektrische Anlage unterzubrin- gen. Ich bastelte aus sechs Einweckgläsern sechs sogenannte Elemente mit Zinkblechen, Braunstein und Kohlestäben, wie es im Schulbuch stand. goß Schwefelwasser hinein und leitete ihre gesammelte Kraft in meine Lampe hinein, da flammte die kleine Glüh- hirne hellauf und warf einen runden Licht- fleck auf meine Bettdecke und auf die Bilder an der Wand! Die. Burgen und Ruinen die grünen Täler und blauen Bäche, selbst das trübselige Einerlei von alledem auf meinen neuen, stumpfen Blättern stand in wunder- barem Scheine, wenn ich des Abends, fortan nur noch bei meinem eigenen Lichte, schla- fen ging. Das ging auch den Mann nichts an, der in jedem Monat kam, um Geld für sein Licht abzuholen: Es war ein Licht, ganz allein für mich! Man hätte es die ganze Nacht hindurch brennen lassen mögen, so hätte Mutter den- noch nicht sagen können, ich verschwendete ihr Haushaltsgeld. Aber Mutter sagte das auch gar nicht, sie kam leise an mein Bert, als ich in einer Nacht mit angezogenen Knien darin kauerte und gegen die wunderliche bunte Wand starrte, und gab mir lächelnd einen kleinen Backenstreich. Ich hörte sie, noch halb versunken, leise schelten:„Du träumst mit wachen Augen, siehst mich nicht einmal, und morgen früh schiltst du wieder auf die Schule. Gute Nacht, mein Junge!“ Damit schob sie den kleinen Hebel des Schalters zur Seite und ließ mich im Dunkeln. Ich hätte weinen mögen vor Em- pörung. Es war mein Licht, ich hatte es Die Gefahr 4 505 Hans Friedrich Blunck Es ist ein sanfter blasser Herbsttag. Das Laub in den Hecken hängt halbverweht an den Zweigspitzen, nur die Brombeerblätter glühen dunkelrot, und die Eichbüsche hal- ten ihr raschelndes, krauses, braunes Laub fest, um es im Winter warm zu haben Mücd ist das Land; der See leuchtet noch, es ist indes wie das Entschlummern eines lie- ben Angesichts, dessen Augen noch einmal lächeln möchten und schon in den Traum sSinken. Aber wir anderen sind im Herbst für jede warme Stunde dankbar. Und meine Hün- din und ich, die wir langsam den Weg'nur Hochkoppel hinaufsteigen, sind lustis, wenn der Wind braune Blätter an uns vor- übertreibt oder jäh einige Herbstspinner aus dem Gras aufflattern. Auf einmal steht Dina bewegungslos, bei- nahe stolpere ich über sie. Jetzt sehe ich auch auf hundert Schritt ein Bocksgehörn- und jetzt auch Kopf, und zwar im Gras, und Zzwei Lichter, die mich sorgsam ausmachæn Einige Schritt weiter die Ricke- da hab ich euch! Ihr stadet doch sonst im Klee un— term Dachsberg, seid ihr umgezogen? Es ist wohl um der Herbstsonne willen, die hier freier leuchtet als zwischen den Wald- hügeln. Aber sagt, wo ist euer Kitz? Kaum merkt das Naseweise, daß ich nach ihm frage, wirft es sich hoch und äugt mich an- ein kleines Bockkitz, nun, wir werden uns noch des öfteren sehen! Gleich stehen auch schon Vater und Mut- ter zum Absprung bereit. Aber sie verhof- fen doch neugierig, ich scheine so unbeweg- lich und der Hund auch. Ein guter Gabel- bock, der Alte, vielleicht wird's ein prah- ender Sechser im kommenden Jahr? Der Mutter wünsche ich langes Leben, sie»at zesunde Kitze, im letzten Jahr waren es zar zwei. Ich grüße, lege die Hand an den Hut und nicke nachbarlich. Da springen die beiden ab, und auch ich will weiter⸗- (ehen. und Rehen kennt. Aber das Kitz verhofft noch Es tut, als sei es gar nicht gewahr geworden., daß es allein ist, nur ganz mit sich und seiner Neugier beschäftigt. Oder es ist eben in den Jahren, wo es alles besser wissen will als Vater und Mutter. Eigentlich könnte man ja einen Wettlauf versuchen. scheint's zu überlegen. will mich herausfordern und tut drei schlanke Sprünge auf mich zu. „Was sagst du dazu?“ fragt mich Dina— so heißt mein Hund— und versucht, das Böcklein im Auge zu behalten und zugleich einen Blick von mir zu erhaschen. „Laß ihn, er ist eben ein dummer Junge.“ mahne ich und schiebe zur Vorsicht einen Finger in ihr Halsband Da kommt die Mut- ter außer sich zurück und flüchtet an dem Jungen vorüber. Die Furcht packt jetzt auch ihn, er springt ab— ach, in solch anmuti- gen Wendungen. wie gut. daß Dine kein flüchtendes Wild erreicht! Wir unterhalten uns noch eine Weile über die drei, aber ein guter Hund meint alles ge- nau wie sein Herr, ich verliere den Faden Was aber sollen wir dazu sagen? Als wir eben über die nächste Hügelwelle kommen. steht wieder das Kitz da, als warte es schon auf uns. und weit hinter ihm Vater und Mutter. Wieder tun wir alle fünf wie er- starrt und äugen einander an Was soll nun werden? „Warum', denkt das Kitz, flüchten die dummen Alten, warum soll man mit diesen sonderharen Eremden nicht spielen kön- nen?' Und wieder hebt es einen der schma- len Vorderläufe und kommt zögernd näher. Mutter ist eine altmodische Frau, und Vater hat seine Vorurteile, das weiß man längst. man müßte nur seinen guten Willen zeigen. vermeint das Böcklein Dina stöhnt vor Er— regung,. ob der Naseweise ihr noch in die Fänge laufen wird. Aber jetzt verhält das Kit- und bleibt in jener unsagbar anmutigen Ha'tung stehen. die man nur bei Gazellen Welch eine Schönheit! Es überrinnt einem voll Glück, daß es dies gibt auf Gottes Erde, man bleibt stehen, wie von einem Zauber befangen. lug hinüber zu den schwarzen Lichtern, zu den witternden und leise bedenden Nüstern und umfängt die Herrlichkeit der schlanken Sprungge- stalt des Rehkitzes. „Geh zu den Deinen“, möchte ich mah- nen und schiebe wieder einen Finger ins Halsband des Hundes,„trau uns fägern nicht!“ Das Kitz bleibt stehen, es bebt am gan- zen Leib von seinem Abenteuer, es fängt den Wind und steht im schon bräunenden Klee wie ein Wunder, das eben vom Him- mel gefallen ist. Die Sonne leuchtet zwi- schen zwei Wolkenbänken hervor, so daß mein Böcklein wie auch die beiden Wild- schwäne im See gleich blanken Tupfen leuchten, vom Wasser steigt ein keiner Dunst empor, die fernen Wälder glänzen, lichtüberronnen, wie braune Gletscher. Und die Höhe des Himmels hat sich weiter ge- spannt in jenem Graublau, das uns Men-— schen mit seliger Herbsteinsamkeit erfüllt. Was soll nun werden? Da schreckt der Gabelbock zornig, es klingt heiser, wie wenn ein alter Mann hustet oder ein Kettenhund zum Kläffen ansetzt. Es ist ein Laut, der auch dem Sohn Furcht einjagt. Mit einem Satz hat er sich gewandt und fegt in hohen Fluch- ten von dannen, rechts die Mutter, links der Vater. Was bekommt er jetzt wohl alles zu hören! Ist ja auch ein naseweiser und ungezogener Bursch! Dina winselt leise, sie möchte ihre alten Läufe erproben, aber sie weiß, was ein graubärtiger Hund zu tun und zu lassen hat. Während wir weitertrotten, zieht sie Witterung auf, wo das Kitz gestanden hat, und gähnt laut vor Aufregung. als die drei drüben vorm Waldrand noch einmal ver- hoffen und wieder zurückäugen, weil der Junge es nun einmal will. tische Zeit ein, die die meisten Menschen allerdings nicht mehr wahrhaben wollen und auf alle mögliche Weise zu über- decken suchen, weil sie es sich in den Kopf gesetzt haben, sie hätten es nun ein für allemal geschafft. Es soll nicht sichtbar werden, daß die alte Ordnung verknöchert ist und zerbricht, die sie sich so klug ge- zimmert haben. Hinein- hindurch! möchte man allen Menschen zurufen, die vor der Schicksalskrise stehen. Was kann uns denn geschehen, wenn wir unsere überalterten Gewohnheiten und Gesetze, Hoffnungen und Vorurteile fahren lassen? Wohin sollen wir denn fallen, wenn nicht auf die Erde, von der wir verjüngt und erneuert wieder auf- erstehen? Die letzte und entscheidende Verwand- lung erfährt der Mensch, der Ende der Fünfzig in das„Alter“ tritt. Alle Krisen sind Reinigungs- und Ausscheidungskrisen. So muß auch in der Alterskrise ausgeschie- den werden, was noch von Ichverhaftung und Selbstgerechtigkeit an uns ist. Wir müssen letzten Endes das ichlose DOenken lernen. Wenn das kleine Ich sich selbst behauptet und die„Ichbewahrung“ im Al— ter zum Motiv des Lebens wird, fällt der Mensch in die seelische Erstarrung, die man so oft bei alten Menschen findet. Wenn das Vertrauen und die Liebe siegen und die Ichbewahrung überwunden wird, öffnen sich die Tore der Seele, und dann kann gerade der alte Mensch in seinen hohen Jahren den Jüngeren zum Segen werden. Erzählung von Mario Heil de Brentani ganz allein gezaubert, und es waren meine Bilder, die ich angeschaut, niemand sollte mir darein reden! Es war der erste Auf⸗ ruhr gegen die, die ich so herzlich liebte. Einige Tage danach blieb ich des Morgens im Bette liegen, mir war übel, und Mutter holte sogleich den alten Hausarzt herbei; der klopfte mir Herz und Lungen ab und sog dabei unruhig die Luft um sich her ein, so daß er mit seinem starren weißen Schnurr- bart einem witternden alten Kater glich. So mußte ich trotz meiner Beschwerden herzlich lachen. Da aber fuhr er, bärenhaft wie allemal. meine Mutter an:„Hier sind ja Giftgase im Zimmer!“ Mutter stutzte, stemmte die Hände in die Seiten und lachte nun gleich mir: Giftgase! Der alte Mann aber hörte nicht auf zu wittern. Er schob das eiserne Bett von der Wand und meine Batterie kam an das Licht! Die Magd hatte die Gläser mit dem Kehrbesen angestoßen, da waren Zink und Kohle zusammengesto- Ben., und die Elemente brodelten ihre gifti- gen Seelen aus. Der Doktor faßte selbst mit an, schaffte mit Mutter die Gläser fort und weissagte, ich sei noch am gleichen Tage gesund. Ich versank im Trotze: So sollte denn überhaupt niemand mehr meine Bilder an- schauen dürfen! Ich nahm sie in langen Reihen von der Wand ab und verbarg sie hinter dem Schranke Da erschrak ich sehr: das Ol war durch das Papier gelaufen und in großen runden Flecken in der Tapete versickert. Der Vater wollte schelten, doch die Mutter flel ihm gütig ins Wort:„Ein Kinderzimmer ist kein Salon“, sagte sie lächelnd,„und später kommt hier halt eine neue Tapete her.“ Ich sah sie dankbar an. Ein Dutzend Jahre später kam eine Bot- schaft, die mir den Atem nahm, zu mir her in die große Stadt.- Und da sie es sich herzlich wünschte, nahm ich mein erstes Kind mit auf die bangvolle Reise zu der kranken Mutter in der Drosselgasse. Längst war der Vater gestorben, und die Stuben der Söhne und Töchter standen leer. Ich kam in einer eisigen Nacht in Mutters Haus, in unser aller verlorenes Haus, ich trug das Kind in warmen Decken auf dem Arme, und so wie ich war, schritt ich in ihr Zimmer. an dem Arzte und an der Schwester vorbei an das Totenbett. Ich rief mit banger, lockender Stimme:„Mut— ter!“. ich hielt. als wollte ich sie damit zum Leben beschwören, das Kind vor sie hin. Da schlug sie die Augen auf und hob tastend die Hände; sie sagte leise nur dies: „Das Kindchen- muß schlafen- bring es gleich- ins Kinderzimmer.“ Ich wandte mich langsam um und ging zögernd wie mir geheißen. Vor mir her schritt die fremde Magd und zündete in dem heimlichen, längst versunkenen Lande eine kleine Lampe an. Die stand auf ei- nem Tische, just dort, wo dereinst mein eisernes Bett gewesen. An dieser Lampe habe ich in jener Nacht, als der Arzt und die Schwester heim- gegangen waren, weil alles zu Ende war, lange einsam gesessen. Keine andere Lampe brannte in dem Hause. Es war ein Licht, ganz allein für mich. Kämpfende Landschaft im Roman In der Zeit der Befreiungskriege bildete Ostpreußen neben Schlesien das Haupt- zentrum des deutschen Widerstandswillens gegen die Unterjochung des Korsen. Der bekannteste Roman aus jenen Tagen im ostpreußischen Raume ist Hermann Suder- manns„Katzensteg“, der durch eine gute Verfllmung noch an Popularität in Deutsch- land gewonnen hat. Daneben stehen Bü⸗ cher wie„Flammende Jahre“ von Hans Henning Frh. Grote,„Befreiung“ von Paul Wichert und die„Die unsterbliche Königin“ von Else von Hollander-Lossow, die damit eine lange Reihe von leider oft recht wenig glücklichen Frauenromanen um die Gestalt der Königin Luise einleitete. Erzählten alle diese Romane von der ost- preußischen Hauptstadt Königsberg und de- ren Schicksal in den Jahren von 1806-1813, so steht die preußische Festung Tilsit im Mittelpunkt der Romane und Novellen von Wilhelm Arminius„Vorks Offlziere“. Paul Burg„Der eiserne Vork“, Eckart von Naso Die Begegnung“ und Adolf Paul„Das hei- lige Donnerwetter', in dem der Marschall Vorwärts und die Kaiserzusammenkunft in Tilsit Gestalt gewinnen. Auch die Stadt Memel zur Zeit der Be- freiungskriege wird in Romanen von Hans Henning Frh. Grote„Führer voraus. und Ernst Wichert„Fanchon“ behandelt. Hier sind es aber vor allem die schicksals- schweren Jahre des Ersten Weltkrieges und der Folge/eit der Lostrennung Memels vom Deiche, in denen die alte deutsche Stadt an der Ostsee seine deutsche Bewährungsprobe hestand. die aus Romanen wie Heinz: Ger- hards„Kameraden an der Memel“, Paul Berühmte Geschichtsschreiber(.): Tacitus und die, Germani „Unheimlich einem jeden, dem es nicht eben das Vaterland ist achtzehn Jahrhunderten schrieb der rö sche Geschichtsschreiber Cornelius Taci diesen Satz nieder, um empfinden zu lass was ihn wohl manchmal mit einem un wohnten Anhauch gestreift hatte, wenn Himmelsstrich“ lag für ihn. den licht- un sonnverwöhnten Sohn des Südens, Germanien. seinem Horizont. mäß ermessen, wenn man seine Schrif „Germania“ kennt. manorum“- Ueber Ursprung. Sitz, Lebens- „Unheimlich“ mußte ihm. dem Römer, schen Welt nur zu deutlich bereits vor ter Menschen sein,„unheimlich“ moc ihm erscheinen, was hier an iunger Ma des Aufbruchs eines Tages über Schwelle der Wälder brechen konnte. Man hat später und gelesentlich ein chen, als eine aufrüttelnde Vision ungebro Hand nötigte. wurden, chergassen der Tiberstadt:„Geldgesché lich verboten.“ kührer die Tapferkeit welchen Quellen aber fließt diese Tapfer- keit?„Der vornehmste Ansporn zur Tap- ferkeit ist, daß nicht durch Zufall od durch beliebige Zusammenrottung d Schwadronen oder Keilreihen sich bilde sondern durch Familien und Sippschafte und bei diesen weilen in nächster Näh ihre Teuren. Was wir heute im harten Schicksalskampf als die groſe, Heimat wie Front verbin— dende Pulsader spüren, die Nähe äußerer und innerer Kampflinie, das gab schon den frühen Kämpfen jener germanischen Zeit Anlaß zu der dramatischen Schilderung Gattin kommt der Mann mit seinen Wun— den, und diese zählen und untersuchen s ihm ohne Zagen und bringen sogar den Diese innere Geschlossenheit des heimlich“ vor Augen stellte. Boden und Wald. so kolgerte er an einer Stelle seiner Schrift, gleichen Volksstamm..“ jenseits der Vielzüngigkeit, wischen den Schiffskielen der antiren heimnisse seiner Brust Tage noch einmal durchsesprochen. fähig sind und beschließen, wo keine Be⸗ törung stattfindet.⸗ rungen mischen Zeitgenossen betroffen saßen une dem inneren Klang nachhorchten. Norden nicht das alte Sagenland ungebro- chener Eigenscbhaftenꝰ 'hren urwüchsigten Händen hatten? Nein, machten Pgeitis willen Und damit Pages Geschichte. abhnungsvoller Herold. ahber war Brocks„Der Strom fließt“. Rich. Schmidts Hol über!“ oder aus Büchern von Martin Kakies. Ewald Swars und Rudolf Naujok 4 zu uns sprechen. Groß ist die Zahl der geschichtlichen Ro- die den Kampf und Aufstieg der zchönen dentschen Provin?- Ostpreußen behandeln noch größer de welche ume dasf im manè, Kernland der deuteche Nordogelmorl unhistorischen Bereich des schöngeistisen landschaftsgebundenen Schrifttums nahe bringen. als Prätor in Gallien seine Blicke über der Rheinstrom schickte.„Unter einem rauhelif dieses 4 Endlose Wälder wogten vo 4 was aber dies Wort„unheimlich“ firf einen Klang hatte, das mag man sinnge. sein kleines Buchf „De origine, situ, moribus ac vopulis Ger- gewohnheiten und Volk der Germanen. die Verfallserscheinungen seiner latein Augen hatte, dieses Land starker naturhaf. Wi IN seine Geschichtsschreibung über die Germs. nen als etwas halb Sagenhartes angespro chenen, unverzärtelten Daseins. das seinen römischen Zeitgenossen wie ein bedrol- liches Signal über den Wes des drohenden Abstiegs leuchten sollte. Aber wenn man nachliest, mit welcher Bewunderung er dasf germanische Leben schilderte. dann weil man, daß ihm eben diese Wirklichkeit seine Schrift„Germania“, dies erste Geschichts-“ werk über unseren Landschaftsraum, in die Welch ein wunderliches Volk, so sann er das- anders als die Höflinge römischer Kaiserzeit- vor Gold und Silber so wenis Ehrfurcht hat!„Sein Besitz und Gebrauch machen ihnen jedenfalls nicht viel aus Man kann bei ihnen silberne Gefäße, dief ihren Gesandten und Fürsten geschenkt zu ebenso üblichem Gebraucheh verwendet sehen wie irdenes Geschirr. Und an anderer Stelle heißt es wie ein zorniges Ausrufungszeichen gegen die Wu- und Wucherzins sind unbekannte Dinge und darum besser verhütet, als wären sie gesetz- Und welch eine Tapferkeit hatte in die- sem Volk des Waldes und der dem Walde albgewonnenen Feldflur seinen Stand!„Zum König bestimmt der Geburtsadel, zum Heer- Der Heerführerf ist mehr Vorbild als Befehlshaber.“ Ausf I des Historikers Tacitus:„Zur Mutter, zur Ekirchen. bis Geilenkirche Ihren Nahrung und Zuspruch ins Gefecht ne Man erzählt Beispiele, daß wankende, jaf schon weichende Schlachtreihen von den! Frauen zum Stillstand gebracht wurden durch unablässiges Bitten und Flehen und indem sie sich mit entblößter Brust vor den Männern niederwarfen und die Gefangen-“ schaft als ihr nächstes Los schilderten..“ die Sippe zu harter Entschlossenheit zusammen- schweißenden Kampfwillens, dies war es ja auch, was einem Tacitus die Lebens- kraft der germanischen Landschaft so„un- Er ahnte dimkel: Wald und Boden waren wie die Menschen, und die Menschen zäh wie „Ich für meine Person „schließe mich der Meinung derer an, wel- che die Bevölkerung Germaniens als eine nicht durch Fheverbindung mit fremden Nationen vermischte betrachten, vielmehr als einen eigenen, reinen, nur sich selbst! Noch lebten diese Männer und Frauen die erst die Stadt geboren hat, jenseits all der„welt- männischen“ Klugheiten, die damals schon Welthäfen zu Hause war.„Dieses Volk ohnef Arglist und Trug erschließt noch die Ge- in unbefangenem Seherze Hat mim jeder ohne Rückhant seinef Meinung dargelegt, so wird sie am folgenden! und, jedem Teitpunkt widerfährt sein Recht. Sie beraten. wenn sie der Verstellung un- Kein Wunder, daß vor solchen Schilde- ihres Historikers Tacitus die rö-f seines TLandhevichtes War dies Land droben im Und wußten diese Germanen. was sie kraft dieser Natur in sie wußten es nicht wie man um Kenntnise aus Büchern weiß Sie wußten nur um ihre Gesundhbeit und ihren Lebens- sie eines ihr Dr. O. Wessel. ——— 333433338397 ZWEITE STADI MAN Das Wochene bracht, und zv und Lothringer in den Vogesen Im Osten Sowzets ihre A offensive an all gesehen von d denen Italienfr. Galizien vor ih Man hat Gr weitgehend abe selbrückenköpf Jetzt hat sich front das Wett gebessert. Die heblich abgesui vereinzelte Niec Nacht zum Sar Kälte gemessen frieren der ober der entsprecher führt hat. We Wetterrückschla Tag der Beginn Ostfront erwart Nirgends feir im Westen: Die letzten 2⸗ sere erbitterte ländern noch strebten Durchb oder in Lothrin der Aufgabe e 1 Lothringen wur fassungsaktion n der Offensiv lag in den letzt als zuvor der S feindlichen Flüg Verbände der 2. teil, und zwar e Von Schätzungsweise derverbände, al million Soldaten fen an. Der rechte Fli Wesentlichen no⸗ rikaner können tilleristischer Ub bei den starken Stolberg schlug dassen ihrer Au massiertes Abw. Angriffe zerschl. Straßenkämpf An der Lothr rikaner in den gedrungen und Stadt vorgestoß. brannt sind. I Amerikaner sch Zange, angeset⸗ Wesentlichen ni⸗ rend die nördlic Die Gründe Drahtbericht El Die neue Gro Westen hat sov die nordamerika rascht. Als die zweite strichen war, oh großen Offensive sich allgemein Winter keine e lungen mehr im stärkt wurde di amerikanische C fassung durch 2. auf die Nachsci den ungeheuren des. Sommers hir glaubte allgem nächsten Monat. die Front„aĩnfz örtert man desl hower dazu vere noch einen weite Entscheidung in gen. Der„Man( gende drei Punł Eisenhowers vor Waren: 1. Die besetzt einer solchen N holfen werden längerung des