der Famflie ge- Vehrmachteinsatz ngehörigen ab- zen an die Dienst⸗ einheit gerichtet Privatwohnungs- béekommen nicht gen zugestanden. ehrmachtseinsatz eiten und s und sbildungszwecken mengefaßt sind, nvergünstigungen d Reisemarken Wurst beliefert schbezug berech⸗ Aucn bei lachen und im Elsaſt alle Durchbruchs- und Umfassungsversuche gescheiter ttelabschnitte der 69. der Teilselbstversor- Wochenkarten für Die für Stärke- Jährmittelmarken 3 dezug nicht zuge⸗- ember vorgelegte mit Fleisch oder hr beliefert wer⸗- immungen für e estimmungen für Runderlaß 38/44 blauen ihren Sendungen durch ennzeichnet sein. ihre An- „WWWWOWWONLer ,,? s aι%ςf G, 2. DEZIUBIIX 1944%// 14%155. rARGANC/ NUUUEAZ12 NKKEIIZBANNER EINZELVEIZAUTSFPIAEIS 10 RPEV. heim. R 1.-6 ZWEIIIE TUSGABE 8 DTGEBIE ANNHEIM Erscheinunesweise sechsmal wöchentlieh RM durch die Post.70 RM zuzüglich Bestellgeld Dr Alois Winbauer. Berliner Schriftleitung Sw 68. charlottenstraße 52 Träger frei Haus.- Hauptschriftleiter: Fritz Kaiser Stellvertr.: Fernsprech-Sammelnr 54 163 Druck beeutsamer Abuenreriolg an der Saar Von unserem Berliner Mitarbeiter G. S. Berlin, 2. Dezember. Der Kampi an der Saar hat am Freitag an Wucht zugenommen und brachte uns einen klaren Abwehrerfolg. Gleiches gilt von dem gröſten Kampffeld der Westfront, dem Aachener Raum, wo nach lAtägiger Dauer der dritten Runde dieser Großschlacht der Ansriſfsschwung der amerikanischen Divisionen nachgelassen hat. An mehreren Ab- tschaftsministers derzeitigen Ver- sondere wird die chtlinge grund- weitert. Für ein- dsorten verbleibt nen Anbletan Einreise. chtlinge(Reichs- sche) haben die eits angebotenen sbank unter Be- Anbietung noch- en wird die De- 2. Neue König- bisher belasse- für Einwande- Neich gewähren, Antrag bis zum vVird. gehörige, die in- ücht in ihr Hei- len. werden, so- Ausland nicht und damit de- leiben, gewisse h des inländi- chaffen. bikmeter s an! en, den Du en schlecht Frachtroum Dorum: Berõck- ungen der ave sper- msporendl tzung des anderen imenl kr⸗- vermögen chte Güter r Wogen⸗- dei Schöft- ter vund e, wWo es ch Gůüter- asserweg!l in hilft, 7 1 leder lesen SPIEl. 1 Sonntag setzt die nord- ean diesem r Tabellenfũüh- t zu Hause ge- neim. Obwohl ich der ersten ten mit:3 auf die Elf doch werden. Auch mmen, in wel- Lipponer auf die Waldhöfer laft aufbieten intägliche Ge- telf Mannheim. die 14.30 Uhr ft, gibt es auf K SG Nek- in Heidel- lelberg gegen- len endete mit liesen Sonntag e man an die- laftsfrage we⸗ n Secken-⸗ ckarau ge⸗ s bei der der- 28er RHicht 83 ingt zu Haus 1d sollte seine . er der besten 1als vermißt iner Leistung weiter in dei 5 Iweitere Hüfen notwendis. Frisch eingesetzte deutsche Kräfte haben Waldgelände von Hürtgen aufgerieben. Hier hatten nach stärkstem Trommelfeuer die Amerikaner mit starken Panzerkräften und Panzerausfalls weiterzukommen. Die Saar-Brücken bei Merzig gesprengt: dem rechten Flügel der 3. UsSA-Armee lie- Bodengewinn 14 Tage gebraucht. griffs-Divisionen, der Saar herangeschoben hatten, zunächst der Weg befestigungen versperrt worden. dieses Abschnittes können sie sich erst dann bis an den Fluß vorkämpfen, wenn unsere Front westlich Saarlautern bis Raum von Saarunion zurückgedrückt wer- den sollte. schwerste Teil der Schlacht für die Ame- rikaner beginnen, da auf dem Ostufer des Flusses unsere Westhefestigungen anfangen. kaner am Freitag eine empfindliche Nie derlage einstecken. Der Großangriff s km Breite wurde von uns zurückgeschla- gen. Die 4. Panzer-Division und die 26. USA-Infanteriedivision griflen seit den Mor- Imal während die dritte noch weiter östlich bei Mackweiler angriff. Nur beiderseits Rims- dorf gelangen den Amerikanern zunächst geringe Fortschritte. Ein deutscher Gegen- toß brachte sie zum Stehen. unser zusammengefaßtes Vernichtungsfeuer Gan Westeuropa steht vor einer Hungerkatastrophe Am schlimmsten ist Belgien daran/ Verzweifelte Minensuche im Hafen von Antwerpen Land nur noch bis Mitte Dezember über der Wiederöffnung des Antwerpen entgegenstellen. In dem Be- wmünduns im Gange. nische Minensuchboote seien an der Avbeit, aber die Arbeiten seien noch längst nicht Kabinett weiß man ganz genau, daß Ant- rung. rchnitten im Großkampfraum Aachen war in den letzten 24 Stunden die Initiative in lie Hand unserer Truppen übergegangen. In einem bisher noch nicht erlebten Umfange getzten infolge des besseren Flugwetters die Amerikaner ihre Schlacht- und Tiefflieger eln, um die in vorderster Linie kämpfenden Panzer- und Infanterie-verbände gegen das Früzislonsfeuer unserer massierten Artillerie zu schützen. Dennoch hatten die Amerika- ner keinen Erfolg. im Nordteil des Hochwaldes von Hürtgen in einem einzigen schwungvollen Gegenangriff Hauptkampflinie westlich Neurode zu- rückgewonnen und damit den Erfolg der Amerikaner der letzten 11 Tage zunichte ge- macht. Umfangreiches Material flel als Beute in unsere Hand. Mehrere amerikani- sche Infanterie-Bataillone wurden fast gleichzeitig in dem südlich anschließenden kwei Infanterie-Divisionen angegriffen, ohne aber trotz blutigster Verluste und stärksten An der Saar greifen am Nordflügel bei Merzig- Saarlautern die 10. USA-Panzer- Division und mehrere Infanterie-Divisionen an. Die 6. und die 4. Panzer-Division mit weiteren Infanterie-Divisionen bilden den keindlichen Südflügel, der vor allem im Raum von Saarunion und Hagenau Faach Norden angreift. dabei bei Hagenau unterstützt durch Divisionen der 7. USA- Armee. Sowohl vor dem linken wie vor die dem ten, haben die für 5000 Meter Inzwi- schen sind von uns im Abschnitt von Mer- eig alle Brücken über die Saar gesprengt worden. Damit ist den amerikanischen An- die sich zwischen Bes- seringen und Fremersdorf an das Westufer in das Vorfeld unserer West- Südlich in den der Aber erst dann würde Im Rzum Saarunion mußten die Ameri- zweier amerikanischer Divisionen auf nur genstunden des Freitag in drei massierten Sturmgruppen an. Die erste versuchte aus dem Waldstück, die zweite aus dem Dorf heraus auf Rimsdorf vorzustoßen, Dann setzte ar K Kera e——— Drahtbericht unseres Korrespondenten) Sch. Lissabon, 2. Dezember. Der gestrige Hilferuf des belgischen Pre- mierministers, der darauf hinwies, daß das Lebensmittel verfüge, findet seine Ergän- zung in einem amerikanischen Bericht über die ungeheuren Schwierigkeiten, die sich Hafens von richt wird gesagt: Im Augenblick sei wWohl die„grögte Minensuchbootope- ration der Weltgeschichte“ im Hafen von Antwerpen und in der Schelde- Die Deutschen hätten Hunderte und Tausende von Minen gelegt. Fast jeder Meter sei von ibhnen verseucht. Mehr's hundert b- itische und amerika- beendet. Eine Offnung Antwerpens käme also für die belgische Zivilbevölkerung einesteils viel zu spät, andernteils würde sie nicht viel nützen, denn im belgischen soweit es einigermaßen benutzt werden kann. allein für den Frontnach- schub in Froos hommt. nicht aber für die Versorgumng d⸗ belgischen Ziviwovn'mne- Bazu Wwönbnnnn⸗ t in seiner gestrigen Erklärung andeutete, werpen, dies»M e ein, das furchtbare Wirkungen hatte. Die Amerikaner erlitten äußerst schwere vVer- luste, ebenso wie die dritte Angriffsgruppe, die vor Mackweiler keinen Meter vorwärts kam. Die Hauptlinie vor Saarunion und die Stadt selbst waren nach 12 Stunden Verlag Hakenkreuzbanner verlag und Druckerei Gmoh. Mannneim, R 5, 14. Anzeigen und vertrieb: Mann- Verlagsdirektor: Dr Waltzr Mehls(2 2 1 Feide) Stellv. Emi Laub. Mannbheimer Grosdruckerei GmpH BezugEspreis: Durceh — 2 2 ist Anzeigenpreisliste Nr 14 gültig — Groſkampf Freitagabend fest in unserer Hand. Gleiches gilt von dem nach Osten sich anschließenden Abschnitt Hagenau. Energische Gegenangriffe im Elsaß: Im Elsaß ist es den Amerikanern und Gaullisten am Freitag nicht gelungen, ihre geplante Zangenbewegung gegen unsere Stellungen im mittleren Teil des Elsaß wei- ter vorzutreiben. Wir haben an den Spitzen der Zange, und zwar sowohl östlich Mülhau- sen wie südlich Erstein energische Ge⸗ genangriffe durchgeführt. Gegen den längs des Rheins nach Süden drückenden Angriffsflügel der 7. US&-Armee richtete sich ein deutscher Angriff auf Bootzheim. Am Rande der Vogesen befindet sich Schlett- stadt nach wie vor in unserer Hand. Ein Vorstoß amerikanischer Panzerspähwagen auf Thangerkirch brach im deutschen Artil- leriefeuer zusammen. Von deutscher Ehrfur Mannheim. 2. Dezember. Als wir in den vergangenen Jahren nicht müde wurden, unserem Volk die furchtba- ren Folgen einer drohenden Bolschewisie- rung Europas unter Hinweis auf das unver- änderliche Wesen dieser Weltpest und ihre Spur des Grauens in den letzten Jahrzehn- ten warnend vorauszusagen. hat sich die feindliche Agitation alle Mühe gegeben, die- ser stetigen Aufklärungsarbeit mit einer Mischung von Borniertheit. Frechheit und Lüge entgegenzuwirken. Londoner Juden kamen sich geistreich und witzig vor, als sie das Schlagwort von der„Kraft- durch-Furcht“-Propaganda prägten, die angeblich jetzt im nationalsozialistischen Deutschland die„Kraft-durch-Freude“- Propaganda abgelöst habe. Sie bewiesen mit diesem typisch jüdischen. billigen Wort- witz nur einmal mehr. wie wenig sie vom Wesen des deutschen Volkes und jener na- tionalsozialistischen Bewegung begreifen können, die vom ersten Tage ihres Bestehens an gerade den natürlichen Kraftquell der Furchtlosigkeit und tapferen Die Westschlacht tobt weiter in voller Härte Hohe Blutverluste des Feindes bei Aachen/ Vor Saarlautern erfolgreiche Abwehr/ Heftiges Ringen in Südungarn/ Im November 907 anglo-amerikanische Flugzeuge abgeschossen Aus dem Führerhauptduartier, 2. Dezbr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Aachen lagen die Brennpunkte der heifen Käümpfe wiederum nordöstlich Geilenkirchen und in den Wald- gebieten bei Hürtgen. Unsere tapferen Verbände wiesen unter starken gegne⸗ rischen Verlusten an Toten und Gefangenen die Masse der feindlichen Angriffe ab. In Linnich ist der Feind eingedrungen. Ostwärts Aachen An der lothringischen Grenze versuchten starke gegnerische Kräfte nord- westlich Warndt in Richtung Saarlautern durchzustoßen. Sie blieben nach geringen Anfangserfolgen vor unseren Befestigungen liegen. Im Raum von Saarunion warfen bewährte Panzerverbände den dort erneut angreifenden Feind auf seine Ausgangs- stellungen zurück. Neue feindliche Angriffe im Elsaß ka- men vor unseren Abriegelungsfronten so- wohl beiderseits Ingweiler wie zwischen Markirch und Rheinau zum Erliegen. In harten Abwehrkämpfen in Schlettstadt In diesem Zusammenhang wird immer schärfere Kritik an der Strategie Eisenhowers und Montgomerys geübt, die die westfranzösischen Häfen im deutschen Besitz ließen. weil sie ihre Er- oberung Mitte August und Anfang Septem- ber für unnötig hielten; glaubten sie doch, daßß die englisch-amerikanischen Heeres- massen in einem Schwung über den Rhein hinweg bis nach Berlin vorstoßen würden. Dann aber hätte sich die Frage dieser im Hinterland zurückgebliebenen deutschen Garnisonen von selbst gelöst. Die Wendung in der allgemeinen Kriegslage. wie sie mit der Schlacht von Arnheim eintrat, hat diese Berechnungen über den Haufen geworfen. Heute fallen diese Häfen nicht nur für den Frontnachschub, sondern vor allem für die Versorgung der belgischen und südhollän- dischen Zivilbevölkerung fort. Man kann jetzt die Lage gar nicht ernst genug be— Urteilen. In einem neutralen Bericht wird offen er- klärt, Westeuropa werde vielleicht in vier- zehn Tagen die erste akute Hungersnot seit vielen hundert Jahren erleben. Es werden bereits Parallelen zu der indischen Hungers- not im vergangenen Jahr gezogen. Die belgische Regierung kündigte bei- spielsweise gestern an. fast alles Mastrind- vieh in Belgien sei in den letzten Tagen und Wochen abseschlachtet worden und die machten unsere Truppen zahlreiche Ge⸗ kangene. Die Besatzung von Dünkirchen zer- schlug feindliche Kräfte, die nach starker Artillerievorbereitung vorübergehend in das östliche Vorfeld der Festung eingedrungen waren. Das Störungsfeuer unserer Fernwaffen auf London dauert an. Auch das Gebiet von Antwerpen lag weiter unter stärkerem Beschuß. In Mittelitalien gewannen unsere Fallschirmjäger am Monte Grande westlich Imolar in kühnen Unternehmungen neue Stellungen. Britische Ansriffe östlich Faenza scheiterten in unserem Feuer. huten nach—— aller—— Störungsversuche die Gebiete nördlich des Skutari-Sees und das Tal der westlichen Morava erreicht. In Südungarn drückt der Feind aus dem Raum von Fünfkirchen weiter nach Nordwesten und Norden vor. In der Linie Kaposvarpaks sind Kämpfe mit den feind- lichen Angriffsspitzen im Ganse. Eigene Gegenangriffe säuberten weitere Gebiete im Südwestteil des Matra-Gebirges von den Bolschewisten. Nordöstlich Mis- kolc hält der Feind seinen starken Druck aufrecht, doch verwehrte ihm die zähe Ge- genwehr unserer Divisionen arößere Gelän- degewinne. In der Ostslowakei scheiterten ört- liche Angriffe der Sowiets. An der gesamten übrigen Ostfront kam es auch gestern nur zu unbedeutenden Gefech- ten. Im Monat November hat die deutsche Luftwaffe im Osten 369 sowietische Flug- zeuge abgeschossen. Die Anglo-Amerikaner setzten am Tage ihre Terrorangriffe getzen die Zivil- bevölkerung am Oberrhein und in West- deutschland fort. Durch Bombenwurf und Bordwaffenbeschuß entstanden vor allem in kleineren Orten Gebüudeschäden und Tersonenverluste. un den frühen Abend- stunde drangen Störflugzeuge tiefer ins Reichsgeblet ein und warfen verstreut Bombhen. Die anglo-amerikanische Luftwaffe verlor im vergangenen Monat an der Westfront und über dem Reichsgebiet 907 Flugzeuge, dar- unter 466 viermotorige Bomber. bDeutsche Unterseeboote versenkten aus einem sowietischen Minensuchverband im Finnischen Meerbusen einen Minenleger. einen Bewacher, ein Minensuchboot und ein größeres Transportschiff. Zwei weitere Ein- heiten eines feindlichen Sicherungsverban- des erhielten Torpedotreffer. glich 250 Millionen Dolar Kriegskosten Amerika hat sich den Kriegsverlauf anders vorgestellt E Kl. Stockholm, 2. Dezember. Die dringenden Hilferufe Eisenhowers nach mehr Waffen und Munition haben bis- her noch keinen grundsätzlichen Beschluß in der Produktionsfrage ausgelöst. Das Kriegs- produktionsamt hat bisher lediglich be⸗ kanntgegeben, daß drei neue Muni-— tionsfabriken errichtet werden sollen, während die Erzeugung in zehn weiteren gesteigert werden soll. Für diesen Zweck werden 62 000 Arbeiter benötigt, die aber bisher noch nicht beschafft werden konn— ten Wie vorauszusehen war, hat das System der freiwilligen Arbeitskraftwerbung ver- sagt. Nur wenige tausend Munitionsarbeiter, die in andere Berufe abgewandert sind, ha- Regierung werde unter Umständen begin- nen müssen, Milchkühe abzuschlachten, was eine Katastrophe für die heranwachsende Jugend darstellen würde. Oele. die zur Her- stellung von Margarine verwendet werden, seien in etwa zehn Tagen zu Ende, Brot und Kohle seien jetzt bereits überaus knapp. Belgien braucht Weizen. Fett und Fleisch, aber kann nichts erhalten. Paris ohne Kohlen Madrid. 2. Dezember. Infolge großer Regenfälle ist die Seine über die Ufer getreten und hat damit er- neut das Heranbringen von Kohlen nach Paris auf dem Wasserwege unmöglich ge⸗ macht, berichtet„Madrid“ von der franzö- sischen Grenze. Ein Korrespondent des Blattes berichtet ferner, daß vorläufig an eine geordnete Landbestellung in Frankreich nicht gedacht werden konnte. Neben anderen Schwierig- keiten müßten vor allem erst die Minen- felder beseitigt werden. die auf ins- gesamt 9500 ha geschätzt würden. Die Re⸗ gierung habe zur Bildung von Freiwilligen- abteilungen für die Beseitiguns der Minen aufgerufen und angekündigt. daß sie zwangsweise Einberufungen vornehmen werde, falls die Zahl der Freiwilligen nicht genüge. ben sich bereit erklärt, in die Munitions- kahriken zurückzukehren. Die Gewerkschaf- ten, die sich gerade jetzt mit dem utopischen Plan der Dreißigstundenwoche nach dem Kriege befassen, haben sich zwar bereit erklärt, die Wünsche der Regie- rung zu unterstützen, haben aber keine eigene Initiative an den Tag gelegt. In der Tat hat also bisher der letzte Eisenhower- Appell so gut wie keinen Erfolg gehabt. In der Presse wird jetzt eifrig für die 6. nordamerikanische Kriegs- anleihe Reklame gemacht. Die Offent- lichkeit erfährt bei dieser Gelegenheit, wie hoch die Schuldenlast ist, die Roosevelt bis- ber aufgetürmt hat. Der Krieg kostet täglich die Summe von 250 Mi1- lionen Dollar, die Staatsschuld hat am 1. Oktober die schwindelerregende Höhe von 213. Milliarden Dollar erreicht und wird Ende 1945 voraussichtlich die 300-Milliarden-Grenze überschritten haben. Bei einer nur zweiprozentigen Verzinsung bedeutet das eine Belastung in Höhe von 6 Milliarden Dollar für den kommenden Friedenshaushalt der USA. Inzwischen häufen sich auch, wie der Neuyorker Korrespondent von„Stockholms Tidningen“ meldet, die Mangelerschei- nungen des Krieges in auffallender Weise. Geflügel gibt es auf dem freien Markt überhaupt nicht mehr, es ist nur noch auf der schwarzen Börse zu haben. Die Re-— gierung hat alle Geflügelsendungen be— schlagnahmen lassen, um den Bedarf der Armee zu decken. Stark bemerkbar macht sich der Zuckermangel. Die Kaufleute ver- langen fünf Zuckerabschnitte für ein Pfund Zucker. Wer sich weigert, das Fünffache an Abschnitten herzugeben, erhält keinen Zucker. Auf der schwarzen Börse wird in riesigem Umfang geschoben. sind die illegalen Schnapsbrennereien. Die Regierung begründet den Zuckermangel mit Transportschwierigkeiten. Der Milchmangel wird auf eine Regierungsverordnung zu- rückgeführt, die eine Erhöhung der Produk- tion von Käse/ und Kondensmilch angeordnet hat. Die Fleischzufuhren sind um 10 bis 30 Prozent gesunken, wobei Schweinefleisch am meisten betroffen wurde. Immer seltener werden Zigaretten und Tabak. Ebenso sind Zündhölzchen nur noch unter der Hand zu llt mannheimereltung AUF KRIEGSDAUER MIT DEM„HB“ Z2 USAMMENGELEGI Hauptkäufer Die zeugenden Mächte der Schöpfung cht vor Leben und Tod Fur chtüberwindung in der deut- schen Seele wieder freigelegt und damit ihre lange Zeit übermächtigen innerdeut- schen Widersacher schließlich auch über- wunden hat. Daß dieselbe nationalsoziali- stische Bewegung jetzt umgekehrt„Kraft durch Furcht“ im deutschen Volk wecken wolle, konnte nur von Angehörigen jener Auswurfrasse der Menschheit ersonnen und behauptet werden, die sich ihrer eigenen abgrundtiefen Feigheit bewußt ist und sich der Meinung hingibt. im Lebenskampf den ihr fehlenden Mut auf die Dauer durch ein Uebermaß von Gemeinheit und moralischer Hemmunglosigkeit ersetzen zu können. Ein- druck machen konnten sie mit ihren dumm- dreisten Argumenten nur auf ihre letzten Seistigen Wahlverwandten. von denen es Gott sei Dank im deutschen Volk nur noch ein bescheidenes Häuflein gibt. Die harte Auslese Die deutsche Führung hat ihre Aufgabe wahrhaftig noch nie in der Weckung von Furchtgefühlen durch die Uebertreibung der unserem Volk drohenden Gefahren gesehen, wohl aber darin, diese in ihrem wirklichen Ausmaß mit schonungsloser Härte jedem Deutschen vor Augen zu stellen. Tödliche Gefahren zu unterschätzen und in einer blinden Borniertheit in sie hineinzulaufen, überließ die Führung des nationalsozialisti- schen Reiches jener politischen Dekadenz rund um Deutschland, die heute gar nicht mehr bestreiten kann, daß sie- ganz gleich in welcher mehr oder weniger„guten Ab- sicht“- ihre Völker praktisch den Henkern des Bolschewismus ausgeliefert hat. Die Schicksale dieser von Dummköpfen und Feiglingen verratenen Völker sind die jüng- sten geschichtlichen Bestätigungen dafür, daß von tödlichen Gefahren dieienigen am sichersten zermalmt werden, die ihnen nicht mannhaft ins Auge schauen können. Diese unerbittliche Schöpfungsregel waltet nun einmal über Tod und Leben der Völker. Ihr auch im Bereich der verweichlichenden europäischen Zivilisation wieder Geltung zu verschaffen, ist wohl der einzige geschicht- liche Sinn und schöpferische Wille, den eine Aufbruch des jüdisch-bolschewistischen Un- tiers gegen unseren Erdteil zu enträtseln vermag. Nur Völker, die zu morsch und lebensuntüchtig geworden sind, um sich in diesem Weltkampf gegen das bolschewisti- sche Ungeheuer und seine instinktlosen Schrittmacher zu behaupten. werden ihm zum Opfer fallen. Vielleicht kann Europa auf gar keinem anderen Weg zu einer Wie- dergeburt seiner schöpferischen Kräfte kom- men, als durch eine solche Vernichtunę seiner altersschwachen Zellen. Vielleich kann nur so jene lebenstüchtige Völkerge- meinschaft eines neuen Zeitalters auf der Grundlage des nationalen Sozialismus aus- gesiebt werden, in der die Freiheit wie- der beiallen mehr gilt als das Leben, der Tod im Kampfe für sie von allen wieder weniger gefürchtet wird als das Joch der Sklaverei, und die Feigheit von jeder- mann wieder als die größte aller Sün- den angesehen und verachtet wird. Der Tod und das Leben Gerade in ihrer Einstellung zum Tod of- kenbaren ja die Menschen und Völker den eigentlichen Kern ihres Wesens. Die Skala der menschlichen Empfindungen beim Ge— danken an den Tod umfaßt nahezu alles, was ein Menschenherz überhaupt fühlen kann. Wer Tod und Leben nur als Gegensätze und unlösbare Widersprüche sehen kann, wird ihnen gegenüber immer zwischen Extremen des Empfindens hin und her schwanken. Für die einen ist das Leben dann zuweilen eine Last und Bürde, die man leichten Her- zens von sich wirft; ein„„ammertal“, aus dem der von Leid, Trieb und Sünde zeit- lebens gequälte Mensch nur hinausstreben könne. So bhört man wenigstens manche sagen; wenn es ernst wird, bleibt von solcher Einstellung meist nicht viel übrig! Für an- dere ist ihr persönliches Leben„der Güter höchstes“, das sie um jeden Preis erhalten wollen, weil dahinter für sie nichts kommt als die Fäulnis ihres Leibes und das Ende ihrer ichbewußten Existenz. Bei den letzte- ren handelt es sich um krasse Materialisten, die geradezu erschrecken vor dem Gedan- ken, daß das Leben einmal ohne sie weiter⸗ gehen wird, wie es auch pulste und kreiste, bevor sie selbst geboren waren. Oft genug allerdings kämpfen in einer unharmonischen Seele beide Einstellungen zum Leben unab- lässig gegeneinander und führen zu einem ewigen Schwanken zwischen weltfremder und Srobmaterialistischer Stumpf- e Dem entspricht dann auch die Einstellung solcher Menschen zum Tod. Er ist für die einen„der Sünde Schuld“, die jeder Mensch nenden Gottes über ein sündhaftes erstes Menschenpaar, das ursprünglich den Tod nicht kennenlernen sollte; aber doch auch der Erlöser aus dem Jammertal irdischen Leidens, Strebens und Irrens; verheißungs- volles Tor zu einer von Theoiogen des Mit- telalters bis zum Gold- und Edelstein- schmuck der verschiedenen Himmelsräume geschilderten„Seligkeit“- oder auch furcht⸗ barer Beginn einer mit gleichviel Phantasie ausgemalten ewigen Hölle und Verdammnis Für den Widerpart solcher Ekstatiker, füi —— Aden Materlalisten, ist der Tod aber in je- —————————2—————————————————ͤ ͤ U———.—— mit der ganzen Härte eines Naturgesetzes echte Ehrfurcht vor dem Ewigen hinter dem einzulösen hat; der ewige Fluch eines zür- chem Fall von Grauen und Schrecken um- wittert, nur weil er dem Leben, seinem Leben und dem, was es vom Glück Bevor- zugten zu bieten vermag, ein Ende setzt. Der Krieg bringt den Tod in vielerlei Gestalt über die Menschen. Keiner kann heute der Begegnung mit ihm noch aus- weichen, um so sein Zzivilisationskrankes Nervenbündel zu schonen. Die rechte Ein- stellung zu Tod und Leben zu finden, for- dert der Krieg von jedem, der an Seinen auherordentlichen Belastungen nicht zer- brechen will. Niemand weiß das besser als der deutsche Soldat. Ihn zwingt ja der Krieg mitten in das Kraftfeld der Span- nung zwischen Tod und Leben. Er kann sich weder eine Weltflucht und Lebens- werneinung leisten, noch darf er sich der Turcht und dem Grauen vor dem Tod wViderstandslos hingeben, wenn er bestehen will vor dem Gebot seiner Pflicht. Woher Aimmt er die Kraft dazu? Woher können Wir sie alle nehmen, wenn die Schrecken des Krieges uns noch härter als bisher an- fassen? Arteigene Lebensschau In der Tiefe der Seele aller deutschen Menschen ist- ganz gleich, wieviel Schutt und starre Kruste artfremde Einflüsse welt- flüchtiger und lebensverneinender Theo-— rien oder der Materialismus einer entwur—- zelten Zivilisation seit Geschlechterreihen über den Quellgründen germanischer Le- bensschau aufgetürmt haben ein wesens- eigenes Denken über Tod und Leben er- halten geblieben. Nicht alle sind sich die- ser Kraftquelle in jeder Stunde mit wa-— chem inneren Sinn bewußt. Aber in jedem von uns weckt es mindestens ein tiefes Er- innern an Urwahrheiten und Wieder- ahnen verschütteten Weistums, wenn er die größten Geister unseres Volkes aus allen Jahrhunderten immer wieder beken- nen hört: Daß der reife Mensch den Tod nicht kürchtet und haßt. auch wenn er das Leben liebt und bejaht, daß es Feigheit ist, auch nur in Ge⸗ danken der Todessehnsucht aus einem Leben zu flüchten, das den Menschen mit Leid und Prüfungen, Not und Gefahr auf seine Lebenstüchtigkeit erprobt, daß Tod und Leben vom Schöpfer selbst 30 tausendfach ineinander verwoben sind, daſß wir sie gar nicht voneinander getrennt Hetrachten können, ohne beiden Gewalt anzutun. Die Mütter wissen darum, hbeute wie vor tausend Jahren, daß bei jeder Geburt iuch der Tod Gevatter steht. Der noch am iefsten im Kreislauf der ganzen lebendigen Jottesschöpfung Natur mitverwurzelte Jäuerliche Mensch hat die Witterung für die Todesnähe aller Zeugung und für die „ CLebensfülle hinter jedem Sterben nie ver- loren. Er tritt deshalb dem Tod und dem Leben mit derselben Ehrfurcht gegenüber, sleht in beiden das Walten des gleichen ewi-— gen Gesetzes, gegen das jede Auflehnung sinnlos und frevelhaft ist. Der deutsche Ar- bheiter in der Grube, am Hochofen und vor den Maschinengiganten großer Werke erträgt mit Gleichmut ein Leben lang die Kameradschaft des Todes.„Freund Hein“ nennt er ihn, den stummen Begleiter, in der Sprache des Seemanns alter Zeiten, als noch jede Meerfahrt in Todesnähe führte. Wo die Philosophie überhaupt noch Wurzel- grund unter den Füßen hat, muß sie sich immer zuerst zur Frage Tod und Leben äußern. Was sie an Gültigem dazu zu sagen hat, wird im Frieden von Bauern und Arbei- tern, im Kriege von Soldaten besser ver- standen als in den Zirkeln einer halbgebil- deten Dekadenz, die- solange es sich ir- gend machen läßt- um das Sterben mit ihrem Geschwätz gerne einen weiten Bogen zu schlagen pflegt. Die deutsche Kunst hat das Thema der schöpferischen Spannung zwischen Tod und Leben in Wort, Bild und Ton immer wieder abgewandelt. Goethes „Faust“, Dürers„Ritter, Tod und Teufel“ und Beethovens„Eroika“ sind nur die er- schütterndsten und großartigsten Zeugnisse dieser unüberwindlichen germanischen Welt- schau in künstlerischer Prägung. Sie wurzelt im gleichen Seelengrund von Art und Rasse wie die zeitlos-religiösen uralten Bräu- che unseres Volkes um Geburt und und Tod, die trotz allen mittelalterlichen Eifers gegen„heidnischen Geist“ besonders im Bauerntum, bis heute lebendig geblieben sind, und die auch von keiner Macht der Welt jemals zu Tode gepredigt werden kön- nen. Wer unter Religion, unabhängig vom Zank der Konfessionen, noch verstehen kann, was dieses Wort ursprünglich bedeu- tet, nämlich Bindung,„Rückverbundenheit“ mit den ewigen Werten., der weiß, daß kein gelehrter Glaube an Gott in tieferen Gründen der deutschen Seele wurzeln kann als solche eingeborene Ehrfurcht vor der Harmonie von Tod und Leben. die Menschen und Völkern ihre Gliedschaft im Ganzen der Gottesschöpfung bewußt macht. Spürt ihr nicht, wie tröstlich es ist, solche Aeußerungen einer arteigenen Schau auf Tod und Leben auch im Kriege und ge- rade im Kriege auf sich einwirken zu lassen? Wißt ihr nicht. daß viele unserer kämpfenden Soldaten dies viel öfter tun, als sie uns davon erzählen? Keiner von ihnen sieht im Kriege nur den Zerstörer. Sie Würden ihn ja sonst als deutsche Menschen gar nicht ertragen. Alle erleben ihn auch als den großen Verwandler der Welt, den Vollender der Geschichte, den Er- zieher der Völker und- Wertmesser ihrer selbst. Schaut einmal den jungen Soldaten in die Augen, die als Jünglinge von uns Abschied nehmen und oft schon nach Wo— chen als frühvollendete und reife Menschen wiederkehren. Sie liebhen noch immer ihr Leben mit dem guten Recht und der ganzen Glut der Jugend. Nicht gelesen. sondern in der eigenen Brust durchlebt und durchlitten haben auch sie dann das Wort, das im ersten Weltkrieg aus dem Her- zen eines deutschen Arbeiters aufbrach, dem entwurzeltes Judengesindel jahrelang vorher gepredigt hatte. ein Prolet dürfe kein Vaterland kennen, das Deutschland heißt:„Deutschland muß leben— und wenn wir sterben müssen!“ Das Deutschland von morgen Diese Jungen lieben ihr Leben nicht we— niger, ja vielleicht noch mehr als vor ihrer ersten Begegnung mit dem Tod. Aber sie haben inzwischen dem instinktiven Trieb der Erhaltung des eigenen Lebens, getreu ihrem FEid, auch in der harten Wirklich- keit der Schlacht Grenzen gezogen- die Grenzen einer höheren Sittlichkeit und Pflicht geger über der Gemeinschaft. Sie nischer Seite, Englands Armeen fechten unter amerikanischem Hommando Auch Italien-Armee unter USA-Kommando/ Von sechs Westfront-Armeen fünf unter USA-Befehll ODrahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm. 2. Dezember. Wie vor einigen Tagen gemeldet wurde, ist der bisherige Oberbefehlshaber der ita- lienischen Front. General Alexander, von seinem Posten abberufen und zum Nachfolger General Wilsons ernannt wor- den. General Wilson selbst ist an Stelle des kürzlich verstorbenen Feldmarschalls Sir John Dill zum Leiter der britischen Gene- ralstabsdelegation in Washinston ernannt worden. Der britisch-nordamerikanische Generalstab in Washington ist die Ersatz- institution für eine gemeinsame Kriegs- leitung, die wiederholt geplant worden war, aber niemals errichtet wurde. Das Komman- do in Italien über die britisch-nordamerika- nischen Verbände hat der Chef der nord- amerikanischen 5. Armee. General Clark, übernommen. Die Briten haben damit anch die letzte gemeinsame Kommandostelle. die sie bisher innehatten, verloren. Ueberall zu Lande kämpfen zetzt die britischen Verbände unter nordamerikanischem Befehl. Ebenso wie Montgomery nach dem Entzug des Oberkommandos in Frankreich als Pflaster die Ernennung zum Feldmarschall erhalten hat, erhielt jetzt auch Alexander die Ernennung zum Feldmarschall mit rück- wirkender Kraft vom 4. Juni des Jahres ab gerechnet. Als Chef des Mittelmeerkommen- dos kehrt er in seine alte Position zurück, aus der er von Montgomervy verdrängt wor- den war. Alexander gehört nicht zu den vom Glück begünstigten britischen Generälen. Seine Kriegführung in Nordafrika wurde seiner- zeit in heftigster Weise kritisiert. Nicht minder scharf war die Kritik von bri- tischer, vor allem aber von nordamerika- die an seiner Strategie in Italien geübt wurde. Der Ende September mit großem Aufwand an Menschen und Material von Florenz und Rimini aus ver- suchte Durchbruch nach Bologna und wei- ter in das Po-Tal ist gescheitert; nur ein sehr bescheidener Geländestreifen um Forli konnte erobert werden, ein wahrhaft geringer Preis für die unerhörten An- strengungen, die monatelang vorher ge⸗ macht wurden. Alexander wird vor- geworfen, daß er im entscheidenden Au- genblick nicht über die nötige Entschluß- kraft verfügt habe; ein robusterer Nach- folger soll nun die Unterlassungssünden Alexanders gutmachen. 0 PK. Noch immer tobt die Schlacht im Groß- raum von Aachen und ostwärts Geilenkirchen mit unvermindertr Heftigkeit. Es gibt kein Dorf, das von den deutschen Truppen aufge- geben werden mußte, das nicht viermal sei- nen Besitzer gewechselt hätte. Ueber den zer- stampften Ruinen und den zerfetzten Straßen- kreuzungen hängt schon seit Tagen der grau- schwarze Rauch des Trommelfeuers. Viele Dörfer und Städtchen mit klangvollen Namen sind nicht mehr. Nur in Trümmern und Rui- nen über aufgewühlten Gassen konnte der feindliche Eroberer seinen Einzug halten. Die feindliche Führung wollte es am elften Tage nach dem Beginn der gewaltigen anglo- amerikanischen Offensive noch immer nicht glauben, daß ihr hier im Raume der 9. und der 1. nordamerikanischen Armee, wo der ganze Schwerpunkt seines Angriffes liegen sollte, der Durchbruch bisher versagt blieb. Ströme amerikanischen Blutes sind bereits vergossen worden. Wie sie von den Schiffen kamen, gleichsam den Geruch des Meeres noch in den Uniformen, ohne Kampferfahrung und Gewöhnungspause, wurden sie in die Mate- rialschlacht geführt und hineingejagt in das gefürchtete Feuer der„Hitler-Sparkle“, der „Hitler-Funkeln“, wie sie das deutsche MG 42 nach dem ersten Sturmangriff bereits zu nen— nen lernten. mre Angriffskraft zerbröckelt jetzt vor der zähen deutschen Abwehr, die jeden Fußbreit Boden so verteidigt, daß der Angreifer vor jedem Gehöft aufs neue ge⸗ zwungen ist, die ganze Kraft seines Angriffs- mechanismus in Gang zu bringen, Die Härte dieses Ringens im linksrheinischen Raum ist fürch- terlich. Sie hat in der bisherigen Ausein- andersetzung im Westen kein Beispiel. Als am 15. November die Schlacht begann, griffen im Kampfraum eines Volksgrenadier- bataillons mehrere hundert Jagdbomber die Stellungen an und versuchten sie mit Bord- wafken und Raketenbomben sturmreif zu machen. Die 29. und 30. nordamerikanische Infanteriedivision griffen im Laufe der näch- sten Tage nacheinander mit den Panzern der 3. amerikanischen Panzerdivision in den Kampf ein. Vier Angriffe, jeder mit frischen Kräften durchgeführt, hatte das Bataillon be- Welche Bedeutung der neue Posten Ale- xanders hat, läßt sich nicht ganz über- sehen. Das britische Mittelmeerkommando oder Nahostkommando, wie es rich- tiger heißt, hat seit dem Abschluß der Kämpfe in Nordafrika eine auffallende Pas- sivität zur Schau gestellt. Keine der gro- Ben Aufgaben, die man der Nahostarmee zuschrieb, sind gelöst worden. Die bemer- kenswerteste Tat Wilsons war die mit ge⸗ ringen Kräften in Albanien und Dalmatien durchgeführte Landung, um die es kurze Zeit später wieder auffallend still gewor- den ist. Moskau, das vorher nicht um seine Zustimmung gebeten wurde, hat energisch abgewinkt, so daß die gelandeten Kräfte zum größten Teil wieder eingeschifft wur- den. Wieweit das Debakel von Albanien und Dalmatien zur Abberufung Wilsons bei- getragen hat, bleibt dahingestellt. Die Unterwerfung der Briten unter den Oberbefehl der Amerikaner ist jetzt endgül- tig. Reuter meldete zu Beginn der Woche, daß Eisenhower mit Montgomery zusam- mengetroffen sei, um mit ihm die Strategie der kommenden Monate zu besprechen. Die Tatsache dieser einen einzigen Konferenz hat die gesamte britische Presse in freudige Aufregung versetzt. Als die ersten Pläne des Invasionsunternehmens vom 6. Juni entwor-— ken wurden, zweifelte niemand in Großbri- tannien daran, daß das Unternehmen unter dem Befehl eines britischen Generals star- ten würde. Heute ist die Lage so, daſß die Briten von sechs Armeen, die im Westen operieren, nur eine einzige kommandieren; ihr militärischer Einfluß bleibt selbst hinter dem zahlenmäßi- gen Einsatz ihrer Truppen um die Hälfte noch zurück. UsA kürzen pachi- und Leihlieferungen England soll nur mehr 50 Prozent der Lieferungen von 1944 erhalten Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 2. Dezember. Der Washingtoner Nationale Ausschuß für Pacht- und Leihfragen hat vor kurzem neue Richtlinien für die Aufrechterhaltung der nordamerikanischen Pacht- und Leih- lieferungen ausgearbeitet, durch die in er- ster Linie Großbritannien betroffen wird. Die Neuregelung sieht die Herabsetzung der amerikanischen Lieferungen im Jahre 1945 um rund 50 vH. vor. Waren, die sich zur Umarbeitung für den weiteren Export eignen, wird Großbritan- nien auch auf dem Pacht- und Leihwege nur bekommen, wenn es diese Waren bar be⸗ zahlt. Als Höchstmenge für die Lieferungen im Jahre 1945 wurde ein Maximalbetrag von 5,6 Milliarden Dollar flxiert. Churchill mußte am Donnerstag im Unterhaus eingestehen, daß diese Regelung nicht dem entspricht, was Großbritannien erwartete. Großbritannien bleibt aber nichts anderes übrig, als sich in das Un- vermeidliche zu fügen. Für Großbritannien à entsteht nun die Frage, welchen Lieferungen es im kommenden Jahr den Vorzug geben wird. Auch darüber machte Churchill einige Andeutungen, als er auf den ungeheuren Bedarf an Baumaterialien und fertigen Holz- häusern hinwies. Cesilich geilenhirchen reits bis zum Abend des ersten Tages abge- schlagen. Jedesmal brachen an den gleichen Brennpunkten die Wellen der nordamerikani- schen intantelie vor den Maschinengewehren der Vvolksgrenadiere zusammen. Im Verlaufe der nächsten Kampftage war die schnelle Folge der Angriffe kaum noch zu zählen. Oft zweimal in einer Stunde rannten die Nord- amerikaner hinter ihren Panzerrudeln gesen die deutschen Linien. An diesem Bataillon, geführt von einem 31 jährigen Haupt- mann Kuppinger aus Neulußheim bei Mannheim, brach sich der feindliche An- sturm wie an einem Wellenbrecher. Der junge Hauptmann bildete den ruhen- den Pol in der Auflösung jeder festen Front. Im wilden Hin und Her von Angriff und Ge⸗— genstoß hielt er seine Verbände auch unter den härtesten Bedingungen zusammen, so daſ er der ganzen Abwehrlinie auch in den ge⸗ fährlichsten Augenblicken eisernen Halt ver- leiht. Als die Anglo-Amerikaner nach mehreren Tagen unter Verlusten von Panzern und vie- len Toten bereits im Rücken und an den Flanken des Batalllons standen, und die Män- ner nur noch einen schmalen Korridor be-— saßen, durch den sie Verbindung mit dem Re- giment hatten, hielten sie unerschütterlich ihre Stellungen. Siebenmal griff der Feind am drit- ten Tage der Schlacht bei einer einzigen Kom- panie mit Panzern und Infanterie an. Er wurde blutig abgewiesen. Nach vorsichtiger Schätzung mußte er ein Drittel seiner eingesetzten Kräfte auf dem Schlachtfelde zurücklassen. Im vollen Bewußtsein der bitteren Härte der bevorstehenden Tage standen die Züge der fünf- ten Kompanie zehn Stunden lang im Häuser- kampf. Keiner der Möänner gäb sich gefansen. Sie käümpften mit Gewehr und Panzerfaust und danach im Handgemenge mit Spaten und Seitengewehren, bis sie ahfgerieben waren. Haus um Haus mußte vom Gegner mit Panzer und Infanterie einzelnen deutschen Grenadie- ren entrissen werden. Allein drei Tage hatte er gebraucht, bis er sich an den Dorfrand herangearbeitet hatte. Die Artillerie von drei Divisionen konzentrierte sich auf dieser schmalen Frontabschnitt, in dem nur ein deutsches Volksgrenadierbataillon seinen über- tragenen Befehl ausführte. Von 10 bis 16 Uhr —— haben bei jedem Gefecht auch von neuem die Todesfurcht im eigenen Herzen ge- schlagen. Jetzt fühlen sie sich ihrer Herr. Sie haben sich gewundert über das fried- liche Lächeln auf dem Antlitz eines toten Kameraden, haben ihn in die Grube ge⸗ legt, ein Kreuz auf den Hügel gesteckt und dabei begriffen, aus welcher tiefen Not- wendigkeit heraus ein Volk von Ehre seine toten Soldaten nicht nur mit höchstem Ruhm, sondern auch mit dem unerschüt- terlichen Glauben an die Unsterblichkeit ihres Heldentums umkränzt. Das alles blickt uns nun aus den Augen der Frühvollen- deten an, wenn wir sie nach ihren ersten Begegnungen mit dem Verwandler Krieg wiedersehen: Der Tod und das Leben- das überwundene Grauen und der ge⸗ stählte Glaube an das Reich. Aus Jüng- lingen sind„Wanderer zwischen zwei Wel- ten“, Wanderer zwischen Tod und Leben geworden. Das ist es, was sie über jeden anderen hinaushebt, der das Erlebnis der Feuertaufe noch nicht hinter sich hat. Das ist es aber auch, was sie zu Bei⸗ spielen für die ganze Heimat macht. An diese jungen Soldaten mag jeder denken, den mit wachsender Annäherung des Ka- nonendonners der Front einmal die Todes- furcht schütteln möchte: Diese Jungen liegen mitten in dem Feuerzauber, dessen fernes dumpfes Grollen dich hier unruhig macht! Du bangst um dein Leben und hänęst mit allen Fasern deines Herzens daran, obwohl du mit deinen fünfzig und mehr Jahren ein gut Teil deiner möglichen Lebenserfolge 1 1 ————————ð——————.——„——————————————————ðv—rðsðtið— 0——— schon hinter dir hast: Diese Jungen aber hatten noch ein ganzes Leben vor sich. als der Krieg uns aufgezwungen wurde. Wenn sie es schaffen, ihr junges Leben gering zu achten, weil es um Lehen und Freiheit der Nation geht, um wieviel leichter moßt du dich dann zu gleicher Reife und Größe der inneren Haltung durchringen können! Je nöher uns der Kries rückt, um so mehr müssen wir alle zu„Wanderern zwischen zwei Welten“ werden. Der Gedanke an den eigenen Tod muß für uns mehr und mehr seine Schrecken verlieren, und wenn wir an das Leben denken, dann sei es immer weni- ger unser eigenes als das des Volkes, vor allem der Müfter und der Kinder, die wir nur mit der Waffe kämpfend vor einem kurchtbaren Schicksal bewahren können, Mit anderen Worten: Wir müssen nun alle un— serem persönlichen Schicksal gegenüber im- mer gleichmütiger zu werden lernen, aus dem Glauben und Wissen heraus, daß wir auch mit unserem Tod im Kampf noch Le— ben zeugen würden für die Zukunft unseres Volkes. Es soll keiner sagen, zu solcher Ein- stellung gehöre der idealistische Schvrung der Jugend. Sie fällt reifen Männern eher leichter, wenn sie sich nur entschlossen ge- nug aus den letzten Umstrickungen ihrer Seele durch den jüdisch-materialistischen Ungeist lösen. Dann regt sich von selbst, was in uns allen nur gefesselt war Der Wille, im Kampf für unseres Volkes Freiheit 30 kurchtlos, standhaft. tapfer und treu zu sein, wie wir als Deulsche unserem innersten Wesen nach sein müssen. Fritz Kaiser. .— —————————— Dieser Bedarf erklärt sich schon allein aus der Tatsache, daß 4,5 Millionen Häuser in England entweder zerstört oder beschädigt wurden, die wiederhergestellt werden müssen. 1 Die Briten wollen also den. Bezug von Kriegsmaterial einschränken, um mehr bauen zu können. Brasilien ristet gegen Argentinien! Genf, 2. Dezember. Mit Unterstützung der USA, so berichtet die„New Vork Herald Tribune“ vom 19. No- vember in einem sensationellen Artikel, sei eine beträchtliche Zahl brasiliani- scher Truppen nach Süden ge- schicekt worden, um die brasilianische Grenze gegen Argentinien„zu verstärken“. Die Truppen seien mit modernen Waffen ausgerüstet, die unter dem Pacht-Leih-Sy- stem geliefert wurden. Ein Stab von USA- Armeeofflzieren bilde die Brasilianer in den nevesten Methoden des Luft- und Landkrie- ges aus. Die UsSA-Regierung habe auch Kriegsflugzeuge zur Verfügung gestellt und Flugfelder gebaut. PVon Mriessberichter art Nener rang es mit immer neuen Truppen am vier- ten Tage um den endgültigen Besitz der Ruinen von Häusern und Scheunen. Mit sechs Panzern gelang es den Amerikanern, endlich am Abend in die Dorfmitte einzudringen. Das Dorf war in zwei Teile gespalten, deren einer von den Volksgrenadieren immer noch gehal- ten wurde. In diesem kritischen Augenblick, als die Verbindung zwischen den Kompanien völlig verloren zu gehen drohte und die Ge⸗ fahr bestand, daß das ganze Bataillon in meh- rere zusammenhanglose Teile auifgelöst wer- den könnte, verlangte der Bataillonskomman- deur eigenes Artilleriefeuer auf das Dorf. Mit vielen tausend Schuß trommelte die deutsche Artillerie ihr Vernichtungsfeuer auf den Feind und begrub ihn unter den Trümmern der Ruinen. Das Bataillon hatte vorher noch alle Wege, die ihm aus dem Dorfe noch offen standen, selbst vermint. Die letzte schmale minenfreie Gasse hielt der Feind besetzt. Mit Panzern hatte er außerdem die beiden Ausgänge des Kellers besetzt, in dem sich der Gefechtsstand des Kommandeurs befand. Da forderte der junge Bataillonsführer— entschlossen, sich kür den Erfolg selbst zu opfern— Feuer auf-den eigenen Standpunkt an. Nur noch durch Winkzeichen und Rufen and bei ganz dringenden Fällen durch Melder hielt er die Verbindung zu seinen Kompanien aufrecht. Sämtliche Telephonleitunger waren zerschossen. Alle Beobachtungsstellen waren ausgefallen. Nur noch eine vorgeschobene Funkstelle hielt sich, ohne daß eine direkte Verbindung mit ihr möelich gewesen wäre, tagelang im wildesten Toben der Abwehr— schlacht. Zwei junge Volksgrenadiere gaben dort von Stunde zu Stunde mit größter Regel- mäßigkeit ihre Beobachtungen zu den Stellun- gen der Granatwerfer nach hinten. Erst nach- dem sie sechs Stunden lang eingeschlossen waren, gelangte nach ihrer letzten Meldung die sachliche Anfrage zum Bataillon, ob das Funkgerät zerstört werden dürfe. Ihr Aus- harren war ebenso kampfenterheidend wie das Durchhalten des ganzen Bataillons, das nun in der Nacht den nordamerikanischen Ein- schließungsring nach Osten durchbrach. Zwei- mal hatten die Nordamerikaner in der Abend-— dämmerung den Bataillonskmmandeur zur Uebergabe aufgefordert. Zweimal waren sie abgewiesen worden, Es gelang dem schneidigen Offizier. im Rücken durchzubrechen. Männer und Waffen aus dem zerstörten, eingeschlossenen Dorf herauszubringen und sich mit seinen Kräften einer neuaufgebhauten Abwehrstellung weiter ostwärts einzugliedern. Im Rhythmus ihrer laufenden Angriffe hat- ten die Nordamerikaner in einer der dunklen Nächte eine neue Bereitstellung vor dem Dorfe M. durchgeführt, das inzwischen von den Volksgrenadieren des Bataillons Kuppinger besetzt worden war. In den Morgenstunden wollten die Nordamerikaner diesen harten Gegner erneut angreifen. Von einer-Stelle aus aber war die Bewegung des Feindes lange vor dem Angriff zu erkennen gewesen. Kaltblütig wartete der Bataillons- kommandeur den günstigsten Augenblick ab, ehe er Feuerbefehl an seine Granatwerfer er- teilte. Die feindlichen Kompanien wurden noch vor ihrer Entfaltung mit 600 Schuß Gra- natwerfermunition völlig zerschlagen. den etwa 720 Mann der zum Angriff versam- melten Nordamerikaner gelang es nur etwa künkzig, sich in wilder Flucht in Sicherheit zu bringen Einige völlig verstörte Gefangene sagten aus, daß sie erst vor wenigen Tagen auf dem Kontinent eingetroffen seien und so- kort in den Kampf geworfen worden wären. 24 Stunden lang erfolste in diesem Abschnitt kein Angriff mehr. 21 Angriffe hatten die Volksgrenadiere in acht Kampftagen abge- schlagen. Eine große Anzahl frischer ameri- kanischer Bataillone hatte dabei mindestens ein Drittel der Männer verloren. Nahrungmittel. Von-⸗ die lage unserer Berliner Schriftleitunt Berlin, 2. Dezember. „Der Erfolg unserer Winteroſtensiven ve zcögert sich, oder er wird unwahrscheinlich. Das ist ein bedeutsames Eingeständnis de größten britischen. Provinz-Zeituns, des„Man chester Guardian“, im Anschluß an die Chu chil1I-Rede im Unterhaus. In dieser Aus lassung des britischen Blattes wirkt sich noc die Warnung des britischen Premiers vo Ueberoptimismus hifsichtlich des Kriegsendaſ, aus. Auch die„Times“ schreibt nach det Churchill-Rede ziemlich kleinlaut, die Ver zögerungen im Kriegssektor des Westens wür⸗ den für die Deutschen zweifellos sehr günstig sein, den es würde ihnen unter Umstände möglich sein, ihre neue verteidigungstaktik 2 vervollständigen, um sie im Frühjahr im vol⸗ len Umfange einzusetzen. 3 Die Tatsache, daß die Alliierten jetzt allei einsetzen, ohne Rücksicht auf Blut und Opfern beweist, daſ ihnen die Zeit auf den Nägeln brennt und sie nicht mehr warten können nachdem sie ihren Völkern uferlose Verspre chungen über den Zusammenbruch Deutsch lands gegeben hatten. 4*— „Hunger, Verelenduns und Bur, gerkrieg sind die Geschenke der Sowiets“ schreibt„Dagens Nyheter“ über die Zuständiſ in Finnland und in den Balkanländern, 3 weit in ihnen die Sowiets wieder eingezogen sind. Immer noch nimmt die Zahl der ne Schweden flüchtenden Finnen zu. Nach eine amtlichen Zusammenstellung der schwedische Behörden sind bis Ende November 67 700 Timf nen als Flüchtlinge auf schwedischem Ho- heitsgebiet eingetroffen. Die Gaststätten in Helsinki haben keinerlei Nur noch wenige von ihnen sind geöffnet. Es gibt keinen Brennstoff, nuf an zwei Wochentagen Gas und elektrische Strom. Auch diese dürftige Versorgung wi bald ganz aufhören, denn es gibt keine Koh⸗ len in der Hauptstadt mehr. Die Gefängnisse füllen sich mit immer neuen Häftlingen und die Deportations-Transporte sind die einziget Bahnverbindungen Helsinkis mit der Sowiet union. Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem 8. tustionsbericht der genannten Stockholme Zeitung„Dagens Nyheter“ aus Finnland, wo zu noch zu sagen wäre, daß„Dagens Nyheter niemals antibolschewistische Tendenzen ge zeilgt hat. Aber die furehtbaren Zustände in Finnlan haben diesem demokratischen Organ einms Herz und Augen geöffnet, haben es den Jam- mer aussprechen lassen, der heute durch raff Finnland geht. Die chaotischen Zustände in Finnland u die Schreckensherrschaft, dię Moskau heutef schon in Finnland wie in einer eroberten Pro⸗ vinz aufgerichtet hat, werden durch Bericht in den anderen schwedischen Zeitungen mi aller Eindeutigkeit beleuchtet. So berichte „Svenska Dagbladet“, daß Helsinki in acl Tagen über 250 Selbstmorde aufzuweisen hatte Es habe sich um Finnen gehandelt, die de Liquidierung durch die Sowiets rechtzeitig vorgekommen wören. Nachträglich mit 1 Schwertern ausgezeichnet Führerhauptduartier. 2. De⸗ Der Führer verlieh am 28. November dat Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterk das Eisernen Kreuzes an Oberstleutna Georg Freiherr von Boeselager. Führer ein Kavallerie-Brigade, als 114. Soldaten de deutschen Wehrmacht. Bei einem erfolgreichen Gegenangriff ge- gen sowietische Bereitstellungen fand de junge Brigadeführer an der Spitze seine Truppe den Heldentod. Er hatte 1940 das Ritterkreuz als Oberleutnant und Schwa⸗ dronsführer und 1941 das Eichenlaub à Rittmeister und Schwadronschef erhalten. USA-Bomben auf Paris Sch. Lissabon, 2. Dezember. Große Erregung rief es nach einem eng⸗ lischen Bericht unter der Pariser Bevölke- rung hervor, daß ein amerikanisches Flug⸗ zeug am Freitag BZomben auf einen Pariser Vorort abwarf. Eine sehr verlegene amtliche Erklärung aus dem amerikanischen Hauptquartier besagt, die auf den Vorort gefallenen Bomben seienn „auf ein technisches Versehen“ zurück⸗ zuführen. Die Treffsicherheit und Orunf tierungsfähigkeit der amerikanischen Flie- —105 wird damit erneut unter Beweis ze· 4 Stellt. Spinnstoffsammlung 1944 Berlin. 2. Dezember Die Spinnstoffsammluns 1944 hat die Er- wartungen übertroffen. Während im Auf-⸗ kommen von Altspinnstoffen gegenüber de Spinnstoffsammlung 1943 ein geringfügige Rückgang von nur sieben vH. eingetreten ist, konnte bei der Wäschesammlung ein Mehraufkommen von weit über 50 vH. ver- zeichnet werden. Trotz der erhöhten Aus- fälle durch den feindlichen Luftterror stehtf das Ergebnis nicht hinter dem des Vorjah- 3 res zurück. * So denkt man in Kanada: Drahtbericht unseres Korre spondenten) Sch. Lissa hon, 2. Dez Nach einer Reuter-Meldung haben die De- monstrationen gegen die Wehrpflicht in Ka- nada auch auf Montreal übergegriffen Etwa tausend Studenten und andere An- hänger des französischen Blocks Populaire dessen Hauptquartier sich in Ouebec befin- det, marschierten durch die Straßen von Montreal und riefen: Wehrpflieht!“ sSie griffen- mehreref Amtsgebäude und Warenhänser an, ferner auch die Druckerei einer für die Dienst⸗ pflicht eintretenden liberalen Zeitung. Zahl-⸗ lose Fensterscheiben wurden zertrümmert. Reuter erklärt. die Schäden sind sehr groſß; zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenom men. Streik in fünf UsA-Rüstungsfabriken in Detroit. Fünf Streiks in der Gegend von De. troit haben über 12 60 Arbeiter aus dem Arf beitsprozeſ ausgeschaltet. Dyrch die Streiktt sind fünf Rüstungsfabriken stillgelegt worden Auch die Ford-Motorængesellschaft ist in den Streik einbezogen. 4 Meuterei schwarzer Matrosen der Kriegemarine. 50 zur HSA-Marine eingeyogene Neger wuredn wegen Meuterei zu Gefängnis strafen von 9 bis 17 Jahren verurteilt, weh she sich nach einer großen Explosion in den Nähe von Los Angeles weigerten, Munitios von Bord der Schiffe zu ⸗ Am Socke seits des Was kränze. De weilen die S Büschel des die Kanten terten sie in der sein Rel Steinwerks dere Relief modell des 1 Währender Mal herumv wiederum at ten Gewand wohl unter künstlerische Konturen ve nik macht e nicht leicht. zu gestalten dem Erfinde mal errichte Erkenntnis die Nachbil zum Denkm: legenheit er lich, wie m „Nie der mit derfß vsA Verdunklungszei Lichts Von der Bevö alarm in den Na. die öffentlichen werden immer sonstige Beleucl benützt. Die bänder, die wei eine Gefahr für aufgeblendeten es den feindlic Ziele auszumach fkährdet nicht'n Volksgenossen s. Uchen Aufsichts gegen jeden vor unabgeblendeten gleichen auf de Ausgezeichnet. wurde ausgeze Heinz Bauer, Pfl mit dem EK 2 0 brandt, Sandhofe Gerold Gruber, straße 52. Bekanntmachur teil enthält w über die Ausgal karten, über di marken durch die Ausgabe dei kür Schwerarbe „Ausstellung vor radersatzbereifu N bu F5l 30 23 2.— Ta im Felde, 19. No Heidi Marianne, meines Ib., gefal Vermöhlungen: Fra Langerötterstraß. Gefr. Karl Willb Schwalbenstraße Willi Boxheimer, „ Mhm.-Feudenhei Obergefr. Willi Waldhof, Guter — Für. Gefr. Karl 386 Jahre, im Ost Mannheim, G 3, Frau Anna Kaiser; Kinde Inge, Annema Mutter: Helene Frey; Geschw. Verwandten. Ogefr. Leon 39 Jahre, im Ost Mannheim, Dam: Uhlandstraße 11. Frau Zensi Bruder und 80 Anverwandten. Herbert II 19 Jahre, im Ost Frankfurt a. M. Amönebrg. Str.! Maria Thiergär Götz; Fam. Wi und Angehörig Obergefr. J 34 Jahre, in Itali Heddesheim, Str Mum.-Wallstadt, Frau Barb. Keſ Fam. Wilh. Ke Geschw.; Fam Schwiegerelter sowie alle Anv —* Lothar 1 Kriegsfreiw., 14. 18 Jahre, im Ost Wilh. Koblenze geb. Barth; Ge (in Kriegsgef.), Ogefr. Han Inh. EK 2, Nahk Verw.-Abz., 35 9 Mannheim, Gärt Sundhausen. Paula Wittenm u. Kinder, Elt Angehörige. —— Es starben: Ludwig Stein, 63 heim, Käfertal Stein geb. Lau Montag, den 4. Adam Sauter, 81 Wallstadt, Her Fam. Adam 8. Wandte.- Beer Otto Friedrich k am 29. 11. 44. N. fel nebst 5 Kh Beerdigung: Elisabeth Münclt heim, Bgm.-Fi und 5 Enkel v um 10 Unr, H⸗ Maria Christa B Mannheim, W: Susi geb. Fisel wandten.- Be Joh. Adam Sch- Heldentod seir Schwab geb. s Sonntag, den: , liner Schriftleitung rlin, 2. Dezember. interoffensiven ver. unwahrscheinlich. Eingeständnis derf -Zeitung, des„Man chluß an die Chus zus. In dieser Aus⸗ ttes wirkt sich noch hen Premiers vorf ich des Kriegsendefß schreibt nach det kleinlaut, die Ver r des Westens wu eifellos sehr günstig n unter Umständen erteidigungstaktik 2 m Frühiahr im vol⸗ Alierten jetzt allei auf Blut und Opfenf, eit auf den Nägeln hr warten können n uferlose Verspre- menbruch Deutsch- dung und Bür- henke der Sowiets“ über die Zuständs Balkanländern, so- wieder eingezogen die Zahl der nachf nen zu. Nach einerf ng der schwedischen ſovember 67 700 Fin- schwedischem Ho- nki haben keinerleti wenige von ihnen nen Brennstoff, nuß as und elektrischen ge Versorgung wiri es gibt keine Koh- ir. Die Gefüngnisse uen Häftlingen unſ te sind die einzigenf dis mit der Sowjet⸗ Auszug aus dem S nnten Stockholmer aus Finnland, wo- „Dagens Nyheter he Tendenzen gef. ustände in Finnland chen Organ einmalß haben es den Jam- er heute durch gam le in Finnland und) die Moskau heufef iner eroberten Pro- den durch Berichteß zhen Zeitungen mif ntet. So berichteif 3 Helsinki in acht e aufzuweisen hatte. gehandelt, die der wiets rechtzeitig en Schwerte hnet uptquartier. 2. De: 23. November da an Oberstleutna lager. Führer ei 114. Soldaten de Gegenangriff ge ellungen fand derf der Spitze seinerf Er hatte 1940 dasf nant und Schwa- as Eichenlaub aàalt onschef erhalten. — auf Paris abon, 2. Dezember. nach einem eng- Pariser Bevölke- erikanisches Flug⸗ den auf einen warf. Eine sehr ärung aus demf artier besagt, die en Bomben seien rersehen“ zurück- erheit und Orien- erikanischen Flie- unter Beweis ge⸗ lung 1944 erlin. 2. Dezember g 1944 hat die Er- Während im Auf- ffen gegenüber derf ein geringfügiger n vH. eingetreten schesammlung ein? it über 50 vH. ver- der erhöhten Aus- en Luftterror stehtf r dem des Vorjah- n Kanada: correspondenten) Lissabon, 2. Dezf juns haben die De- Wehrpflicht in Ka- ea! übergegriffen und andere A Blocks Populai in Ouebec befin die Straßen vo ſieder mit der griffen- mehrere hönser en, fernerf für die Dienst- len Zeitung. Zahl- rden zertrümmert. en sind sehr groß; wurden vörgenom üstungsfabriken i er Gegend von De. beiter aus dem Ar- Dyrch die Streikif stillgelegt worden ellschaft ist in den rosen der USA- Marine eingerogen terei zu Gefängnis⸗ ꝛen verurteilt, we Explosion in dei yeigerten, Munitior 1 * Am Sockel des Benz-Denkmals jen- seits des Wasserturms liegen drei Ehren- kränze. Der Novemberwind hebt zu- weilen die Schleifen an und weht einen Büschel des welken Herbstlaubes um die Kanten des Gedenksteins, als flat- terten sie im Sog des Rennwagens auf, der sein Relief über die Rückseite des Steinwerks streckt, während das vor- dere Relief die Erinnerung an das Ur- modell des Kraftwagens wachruft. Während man so noch einmal um das Mal herumwandert, verweilt das Auge wiederum auf dem eigenartig stilisier- ten Gewand des Erfinders. Es entstand wohl unter dem Gesichtspunkt, dahß ein künstlerisches Relief nur einige wenige Konturen verträgt. Die Welt der Tech- nik macht es den Künstlern durchaus nicht leicht. ihre Motive denkmalmäßig zu gestalten. Als man in Köln-Deutz dem Erfinder des Gasmotors ein Denk- mal errichtete, hat man sich in kluger Erkenntnis damit geholfen, daß wan die Nachbildung der Maschine selbst zum Denkmal werden ließ. Bei der Ge- legenheit erinnert man sich unwillkür-— lich, wie man ehedem versuchte, die hor den Leſiefs des ersten Dampfmaschinen zwischen Klas- sischen Säulen oder womöglich gotisch anmutendem Beiwerk erträglich „schön“ zu machen. Man hatte noch nicht erkannt, daß im Umriß der Ma- schine gerade ihre klare Zweckmäßig- keit auch ihre schlichte ernste Schön- heit ist, und daß jeder Versuch, mit tilkormen anderer Epochen etwas über das Zeitalter der Technik und ihre Konstruktionen auszusagen, dem Wesen eben des streng Zwecklichen wider- sprechen muß. Während man mit solchen Erwägun- gen die Gestalt des Erfinders und die Silhouette seines ersten Kraftwagens streift, spricht uns noch einmal aus dem Gesicht die ruhige Zielstrebigkeit eines Mannes an, der ebenso einfach wie energisch war. Und wenn er noch einmal aus dem Linienspiel des Ge-⸗ denksteins leibhaft heraustreten könnte, täte er es sicher, um seinen schlichten Werkrock anzuziehen, auf die Straße hinauszutreten und mit prüfenden Augen einem der vorüberrollenden Kraftwagen nachschauen. we. Kurz vor Schwetzingen drängt sich die Zugkontrolle in den überbesetzten Wagen. „Ausgerechnet!“- muckst ein verschafftes Bäuerlein auf und bemüht sich, seine Aus- weispapiere aus der Tasche zu kramen. Die junge Frau auf dem Eckplatz, die förmlich von den Stehleuten zugedeckt wird, macht demgegenüber nicht die geringsten n- stalten. Sie geht die Kontrolle allem An- scheine nach nichts an. Bis auch sie höf- lich aufgefordert wird, ihre Papiere vor- zulegen. Sile macht Schmollippen und zeigt sich recht unwillig und ungehalten über die Störung. Etwas zu umständlich sucht sie in ihrer Tasche nach dem Ausweis, derweilen der Kontrollbeamte das Bäuer- lein abfertigt. Endlich kann dieser nach einigem geduldigen Zuwarten auch in ihr Papfere Einblick nehmen. „Sie arbeiten in Mannheim? UHml Eigent- lich müßten Sie ja um diese Zeit die Arbeit aufgenommen haben. Ich kenne zufällig mren Betrieb ausgezeichnet. Hat Inen denn Herr Direktor E. Urlaub gegeben?“ Die junge Frau wird bei jeder Frage ner- vöser. Sie kann keine halbwegs befrie- digende Antwort geben. Der Mann der Kontrolle ist aber auch zu neugierig. Zu- MAAKNAEIN Ferdunklungszeit von 17.30 Uhr bis.29 Uhr Lichtsünder bei Alarm von der Bevölkerung, die bei Flieger- alarm in den Nachtstunden die Bunker oder die öffentlichen Luftschutzräume aufsucht, werden immer wieder Taschenlampen und sonstige Beleuchtungsmittel unabgeblendet benützt. Die dadurch erzeugten Licht- bänder, die weithin sichtbar sind, stellen eine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Die aufgeblendeten Lichtscheine ermöglichen es den feindlichen Fliegern, leicht ihre Ziele auszumachen. Jeder Lichtsünder ge- fährdet nicht nur sich, sondern auch die Volksgenossen seiner Umgebung. Die amt- Uchen Aufsichtsorgane sind angewiesen, gegen jeden vorzugehen, der fahrlässig mit unabgeblendeten Taschenlampen und der- gleichen auf der Straße angetroffen wird. Ausgezeichnete Soldaten. Mit dem EK 1 wurde ausgezeichnet Fallschirmoberjäger Heinz Bauer, Pfingstberg. Frühlingstraße 42, mit dem EK 2 Obergefreiter Johann Hilden- brandt, Sandhofen, Garnstraße 10. Grenadier Gerold Gruber, Neckarau. Mönchwörth- straße 52. Bekanntmachungen. Der heutige Anzeigen- teil enthält wichtige Bekanntmachungen über die Ausgabe der neuen Lebensmittel- karten, über die Ablieferung der Fleisch- marken durch die Metzsereibetriebe, über die Ausgabe der Zusatz- und Zulagekarten käür Schwerarbeiter und über Anträge auf Ausstellung von Bezugscheinen für Fahr- radersatzbereifung. Hohes Alter. Auch heute können wir wie⸗ der von einer Mannheimerin berichten, die das hohe Alter von 90 Jahren erreicht. Es handelt sich um Frau Marie Hartmann geborene Fuchs, zur Zeit Affolterbach, Trä- gerin des Goldenen Mutterehrenzeichens.— Seinen 80. Geburtstag feiert Schlossermei- ster Joseph Neuser. Pozzistraße 3, seinen 75. Geburtstag SA-Obertruppführer Jakob Wetzel, S 2, 15,(trüher T 3.), Pg. Wet- zel war einer unserer ersten und ältesten HB-Träger, der den meisten Mannheimern 'schon aus der Kampfzeit gut in Erinnerung ist. Den 70. Geburtstag begeht Frau Karoline Bits ch geborene Bick. Große Merzelstraße 25, ebenso Frau Marie-Luise Schwär ge— borene Baumann, T 3, 24. sowie Franz Xa- ver Schätzle, Neckarau. Schwingstraße 11, den 60. Frau Frieda Graeff geborene Kreß, zur Zeit Waldmichelbach. Silberne Hochzeit feiern Eugen Haag und Frau Anna geborene Strobel, Keppler- straße 24, Eugen Mehler und Frau Elise geborene Engel, Draisstraße 23, Ludwig Bickel und Frau Helene geborene Krei- ner, Neckarau, Wilhelm-Wundt-Straße 13, sowie Karl Kollefrath und Frau Luise geborene Schlager, Rheinhäuserstraße 44. Eingeschränkter Schnellverkehr. Wie uns das Fernsprechamt bekanntgibt, muß ab Montag, 4. Dezember, der Schnellverkehr aus technischen Gründen in der Zeit von -12 und 14-17 Uhr bis auf weiteres ein- geschränkt werden. Während dieser Stun- den können nur solche Teilnehmer das Schnellamt erreichen, die hierfür eine be- sondere Kennzahl erhalten haben. In der übrigen Zeit geht der Schnellverkehr un- eingeschränkt weiter. letzt ergibt sich, daß sie ohne Urlaub auf Fahrt ging. Mehr braucht die Kontrolle nicht zu wissen. In Schwetzingen muß die junge Frau ihren idealen Eckplatz auf- geben und die Fahrt unterbrechen, die von da an erst zu einer ausgereiften Arbeits- und Fahnenflucht hätte werden sollen. Die nähere Nachprüfuns dieses Falles brachte zutage, daß die erst 251ährige Frau schon monatelang einer geregelten Arbeit aus dem Wege gegangen war. Sie hatte Fahrten nach allen möglichen Gegenden jedem Arbeitseinsatz vorgezogen. Im Ge⸗ kängnis hat jetzt die Frau sechs Monate Zeit, über die Schwere ihre Vergehens nach- zudenken. Eine der Ausnahmen, die nur die Regel bestätigen, daß heute jeder Volksgenosse auch unter den schwierigsten Umständen das Letzte an Kraft und Energie hergibt, um erfüllen. Aber das Gift. das von den Ar- beitsunwilligen und Bummelanten ausgeht, wirkt ansteckend und frißt auch die Ar- beitsmoral und die Arbeitsdisziplin derer an, die von der übergroßen Verantwortung, die auf jedem Arbeitenden heute lastet, noch nicht ganz durchdrungen sind. Es muß daher bereits bei den ersten Anzeichen neu- tralisiert werden. Der Wes hierzu wurde vom Generalbevollmächtisten für den Ar- beitseinsatz in der Zweiten Anordnung zur Sicherung der Ordnuns in den Betrieben, die am 23. September herauskam, im ein- zelnen aufgezeigt. Hier ist besonders die Verpflichtung des Betriebsführers hervor- gehoben worden, laufend eine strenge Kon- trolle des Fehlstandes durchzuführen. Er kann die„willkürliche Ausspannung“, die sich da und dort noch mancher leistete, unterbinden und bei Krankmeldungen, die ihm nicht überzeugend erscheinen, eine ver- Fliegerwarnflaggen auf der Landstraße Der Reichsminister für Luftfahrt hat we⸗ gen der Zunahme der feindlichen Tiefflie- gerangriffe angeordnet, daß Kraftfahrzeuge und andere Verkehrsteilnehmer auf den öf- kentlichen größeren Straßen von bestehen- dem Alarm- oder Warnzustand in Kennt- nis gesetzt werden. An den Ausfallstraßen der Ortschaften hängen die LS-Lotsen-— stellen oder hierfür aufgestellte Posten -auch der NSKK-Verkehrsdienst ist ein- geschaltet- am Tage bei öffentlicher Luft- warnung und PFliegeralarm Flieger- warnflaggen(gelb-blau-gelb) aus. Wäh- rend der Dunkelheit werden die Fahrzeuge durch Lichtsignale, 2. B. Taschenlampen mit Rotlicht, zum Halten aufgefordert und kurz von der Tatsache des bestehenden Flie- geralarms oder der öffentlichen Luftwar- nuns in Kenntnis gesetzt. Sie haben die Be- leuchtung der Fahrzeuge den Vorschriften entsprechend herabzusetzen. Verkehrsteil- nehmer, die die Fahrt nicht fortsetzen kön- nen, haben sich bei Fliegeralarm in den LS- Orten luftschutzmäßig zu verhalten und ihre Fahrzeuge so abzustellen, daß die freie Durchfahrt nicht behindert wird. Kraftfahr- zeuge außerhalb geschlossener Ortschaften sind erst bei unmittelbar drohenden Luftan- griffen anzuhalten und möglichst getarnt abzustellen. — ⏑πιπ⏑— Nachrichtenvermittlungsstelle für das Elsaß Die Häufung von Anfragen nach dem Verbleib von Personen, die bisher im Elsaß beschäftigt und wohnhaft waren, hat Ver- anlassung gegeben, eine Nachrichtenver- mittlungsstelle für das Elsaß einzurichten. Durch Sammlung und Ausgabe von Nach- richten wird es möglich werden, über das Schicksal von Zivilpersonen, die durch die Kriegsereignisse im Elsaß überrascht wur— den, Feststellungen zu treffen. Die Nach- richtenvermittlungsstelle wurde unter Lei- tung des Oberbürgermeisters Dr. Ernst (Straßburgg beim Landrat in Offenburg eingerichtet; Sachbearbeiter ist Landrat Dr. Müller(früher in Zabern). Alle Per- sonen, die entsprechende Beobachtungen im Elsaß gemacht haben(Gefangennahme, Verwundung, Zurückbleiben usw.), wollen ihre Wahrnehmungen ungesäumt der Nach- richtenvermittlungsstelle für das Elsaß in Ofkenburg anzeigen. Anfragen nach An- gehörigen(icht Wehrmacht) sind an die genannte Stelle zu richten. Fernsprechnummern der Stadtverwal- tung. Die Stadtverwaltung Mannheim macht darauf aufmerksam, daß sie gegen- wärtig nur durch die Fernsprechnummern 414 38, 417 41 und 401 54 erreicht werden kann. die ihm zugewiesenen Arbeitsaufgaben zu ſsie gondeite auron die Gegena una aruame sion von der Arveit Fragen der Arbeitsdisziplin Zur zweiten Anordnung zur Sicherung der Ordnung in den Betrieben trauensärztliche Untersuchung verlangen. Wenn das Gefolgschaftsmitzlied, das auf Grund einer harmlosen und nur vorüberge- henden Gesundheitsstörung ledislich einige Ruhetage herausschinden wollte. der Auf- forderung nach einer Untersuchung aus- weicht, fällt die Zahlung des Krankengeldes und etwaige Zuschüsse fort. Bei pflicht- widrig versäumter Arbeitszeit kann, wie übrigens seither auch, von der Anordnung über die Anrechnung pflichtwidriger Ar- beitsversäumnis auf den Urlaub ohne Be- zahlung Gebrauch gemacht werden neben der Pflicht zur Nacharbeit. Wichtig ist auch die Vorschrift, daß in solchem Falle der Be- triebsführer die Lebensmittelzulagen einbe- halten muß. Die Anordnung sibt also zahl- reiche und fühlbare Mittel in die Hand, um Verstöße gegen die Arbeitsdiszivlin betrieb- lich zu ahnden. Ein unnachsichtliches Ein- schreiten gegen jeden Bummelanten ist schon im Hinblick auf den fleißigen und disziplinierten Arbeiter notwendis, auf des- sen Schultern beim mutwilligen Fernbleiben eines Arbeitskameraden die doppelte Ar- beitsbürde lastet. Was sollen beispielsweise die vier Ar- beiterinnen denken, die regelmäßig- auch nach durchwachten und tapfer durch- gestandenen Terrornächten- an ihrem Ar- beitsplatz erscheinen, wenn sie wochenlang Zeuge sein können, wie Frau W. vom be⸗ nachbarten Hause pflichtvergessen und leichtsinnig ihre Zeit vertrödelt und nur den kleinen Vergnügungen des Tages nach- jagt? Auf jedem Arbeitsweg bildet Frau W. das Gesprächsthema. Weil sie sich um mre Kinder einen Deut kümmert, keinen Putzlappen anrührt und nur Sinn für ein Luderleben hat. Nun wurden dieser Raben- mutter die Kinder entzogen, und da die Mutterpflichten in Wegfall kamen, war sie selbstverständlich für den Arbeitseinsatz frei. Das paßte Frau W. nicht ins Pro- gramm, zumal sie ja jetzt noch ungebun- dener leben konnte. Sie kniff und wehrte sich gegen jede geregelte Arbeit. Bis ſhr nach vergeblichen Versuchen der Belehrung die Eigenwilligkeit gründlich verhagelt wurde. Auch sie wird sich im Gefängnis an den Gedanken gewöhnen können, daß die Front der Heimat solche der Schaffen- 80 ist, von der sich niemand ausschließen arf. Auch das ist ein Ausnahmefall. Aber er zeigt, wie sehr es notwendig ist, auf die Auhßenseiter zu achten, die sich in der Stunde der Not ihrem Volke versagen und immer noch glauben, auf Pfaden wandeln zu können, die jedem Pflichtbewußten ein Aergernis bedeuten müssen. Was hier im Großen und Groben gilt, läßt sich auch auf die kleinen Bummeleien übertragen. Sie auszumerzen und mit dazu beizutragen, daß sich in das große Räderwerk des Be- triebes auch das eigene Rädchen nach ge- nauem Rhythmus einfügt und die Gesamt- leistung steigern hilft, muß sich jeder Schaffende zur persönlichen Ehre machen. hk. „ FaittEMANZZEIGEN AMcnt sEKANVNMTMAcHUMGEM 2. Z. Siegen, Tannenbergstraße 2- Hansalbert Fell, Oberleutn., 2. 2Z. im Felde, 19. November 1944. Heidi Marianne, 17. 11. 44. Mina Mutzel geb. Jüttner Vermüchtnis meines lb., gefallenen Mannes. Mhm.-Waldhof, Fichtenweg 4. Vermöhlungen: Franz Beringer- Ruth Beringer geb. Müller. Mannheim, Langeröfterstraße 72- Kronprinzenstraße 38. 2. Dezember 1944. Gefr. Karl winnardt- Ruth willhardt geb. Klingler. Mhm.-Käfertal, Schwalbenstraße 3a- Unterhaun über Hersfeld. 3. Dezember 1944. Winli Boxheimer, stud. ing. Anneliese Boxheimer geb. Benzinger. Mhm.-Feudenheim, 2. Dezember 1944. Obergefr. Willi wechseler Gisela Wechseler geb. Hübner. Waldhof, Guter Fortschritt 19. 2. Dezember 1944. * Mnm.- n: Dierk Joachim, unser Sonntagsjunge. Liselotte Fell geb. Bonl, kür Führer, Volłk und Vaterlond storben: Gefr. Karl Heilmann EOberfeldw. Robert Trui 36 Jahre, im Osten. Inh. verschied. Ausz., 29 Jahre, Mannheim, G ö3, 3. im Osten. Frau Anna Heilmann. geb. Mannheim, K 1, 4, z. Z. Beham- Kaiser; Kinder: Karl, Willi, berg bei Steyr. Inge, annemarle und Kosl; Irmgard Trui geb. Vogt; Eltern: Mutter: Helene Heilmann geb. Frey; Geschwister nebst allen Verwandten. Ogefr. Leonhard Greiner 39 Jahre, im Osten. Karl Trui u. Frau; Uffz. Kurt Trui(z. Z. Ost.); u. Frau(2z. Z. Edelfingen); Obergefr. Wilhelm Trui(z. Z..); Urgroßmutter, sSchwiegermutter und alle An- verwandten. Mannheim, Dammstraße 14, 2z. Z. Uhlandstraße 11. Frau Zensi Greiner sowie Bruder und sSchwestern nebst Anverwandten. Herbert Thiergärtner 19 Jahre, im Osten. Frankfurt a. M.- Eschersheim, Amönebrg. Str. 35 Mh.-Waldhof. Maria Thiergärtner Witwe geb. E ffz. Ernst Eckert Inh. EK 2, Panzersturm- u. Ver- wund.-Abz., 28½ Jahre, im Osten. Mhm.-Seckenheim. Frau Hedi Eckert geb. Bähr u. Kinder Brigitte und Hansgerd, Grenzach; Michael Eckert und Frau Hilde geb. Zettler(Elt.); Geschwister und alle Anverw. Götz; Fam. Wilh. Thiergärtner und Angehörige. Obergefr. Josef Keßler 34 Jahre, in Italien. Heddesheim, Straßenheimer Weg, Mum.-Wallstadt, Taubergrund 8. Frau Barb. Keßler geb. Fischer; LPg. Obergefr. Karl Hund 31 Jahre, im Südosten. Darmstadt- Laudenbach. Frau Anneliese Hund geb. de Witt; Fam. Philipp Hund und Angehörige; Fam. Rob. de Witt und Angehörige. Fam. Wilh. Keſßler, Eltern und Geschw.; Fam. Peter Fischer, Schwiegereltern und Geschw., sowie alle Anverwandten. —* Lothar Koblenzer Kriegsfreiw.,-Panzer-Grenad., 18 Jahre, im Osten. Wilh. Koblenzer u. Frau Frieda geb. Barth; Geschwister: Egon (in Kriegsgef.), Inge und Kurt. Ogefr. Hans Wittenmaier Inh. EK 2, Nahkampfsp., Sturm-, Verw.-Abz., 35 Jahre, in Italien. Mannheim, Gärtnerstr. 38, 2. Z. Sundhausen. Paula Wittenmaier geb. Müssig u. Kinder, Eltern, Bruder und Angehörige. Gefr. Hans Schmitt 20 Jahre, im Osten. Weinheim, Gabelsbergerstraße 8. Nikolaus sSchmitt und Frau Kätchen geb. Pressler; Pflege- bruder Hörst u. alle Anverw. ferrorungriffen ſielen zumoOpfer Anna Kroll 70 Jahre, an erlitt. Verletzungen am 30. November 1944. Karl Kroll, Kinder und alle Angehörigen. Feuerbestattung am 4. Dezbr. 44, 10.30 Uhr, Krematorium Mannh. Es starben: Ludwig Stein, 63., nach langem, schw. Leiden, am 1. 12. 44. Mann- heim, Käfertaler Str. 28, Regensburg, München, Augsburg. Sophie Stein geb. Lauber u. Angehörige nebst Verwandten. Beerdigung: Montag, den 4. Dezember 1944, 11 Uhr, Hauptfriedhof. Adam Sauter, 31., nach langem, schw. Leiden, am 1. 12. 44. Mhm.- Wallstadt, Herrmannstr. 12. Katharina Sauter geb. Beckenbach; Fam. Adam Sauter II.; Fam. Oskar Stutz; Enkelkinder und Ver- wandte. Beerdigung: Montag, 4. 12, 15 Uhr, vom Trauerhause aus. otto Friedrich Raubinger, Metzgermeister, 70., 6 Mon., unerwartet, am 29. 11. 44. Mannheim, Viehhofstr. 3. Frieda Raubinger geb. Wür- fel nebst 5 Kindern und 5 Enkelkindern sowie alle Anverwandten. Beerdigung: Montag, 4. Dezember 1944,.30 Uhr, Hauptfriedhof. Elisabeth Münch geb. Ullrich, 64., nach langer Krankheit. Mann- neim, Bam.-Fuchs-Str. 12. Ludwig Münch; 3 Kinder; Geschwister undes Enkel und alle Angehörigen. Beerdigung am 4. Dez. 1944, um 10 Unr, Hauptfriedhof Mannheim. Maria Christa Beckenbach, 22., nach kurzem Leiden am 29. 11. 44. Mannheim. Waldbofstr. 228. Julius Beckenbach, z. Z. Wm., u. Frau Susi geb. Fischer; Hans Beckenbach, 2. Z. Wm, nebst allen Anver- wandten. Beerdigung: Dienstag, 5. Dez., 15 Uhr, Friedrichsfeld. Joh. Adam sSchwab, 63½., nach langem Leiden, 2 Mon. nach dem Heldentod seines sohnes Herbert. Ketsch. 2. Rheinstr. 10 Frau Sofle Schwab geb. Schäfer mit Kindern und Angehörigen.- Beerdisung: Sonntag, den 3. Dezember 1944, um.30 Uhr in Ketsch. Ausgabe der Lebensmittelkarten für die Zeit vom 11. 12. bis 7. 1. HDile Lebensmittelkarten für den Zuteilunsszeitraum 70 vom 11. Dez. 1944 bis 7. Jan. 1945 werden ausgegeben für die Haushalte mit den An- fangsbuchstaben: ., M, N, O, P, Qu, R, S(ohne Sch) am Mittwoch, 6. Dezember 1944 Sch, T, U, V, W, X, X,... am HDonnerstag, 7. Dezember 1944 Die Kartenausgabe erfolgt für die Versorgungsberechtisten in Neu- ostheim und der Siedlung Neuhermsheim nur am Dienstag und Mitt- woch der Ausgabewoche in der Neuostheim-Schule. Die Bewohner der Siedlung Schönau können picht mehr wie bisher ihre Lebensmittelkar- ten in der Hans-schemm-Schule, sondern müssen sie in der Waldhof- Schule abholen. Für die Bewohner der Siedlung Almenhof erfolgt die Ausgabe der Lebensmittelkarten nicht im Altersheim, sondern aàm Montag und Dienstag in der Schillerschule. Die Ausgabestellen Neckarstadt-West, Waldhof, Gartenstadt, Käfertal, Sandhofen, Wallstadt, Friedrichsfeld, Oststadt, Oberstadt und Linden- hof sowie Almen sind von-16.30 Unr durchgehend, die Übrigen Aus- gabestellen von-12 und 14.30-17.30 Uhr geöffnet; am Dienstag und Don- nerstag können die Karten bis 18 Uhr abgeholt werden. Kinder unter 14 Jahren sind zur Abholung von Lebensmittelkarten nicht zugelassen. Die Karten sind nach Empfans sofort auf Zahl und Richtigkeit nachzuprüfen. Spätere Einwendungen werden nicht berück- sichtigt An außerhalb Mannheims wohnende Personen werden keine Lebensmittelkarten ausgehäündigt. Mit den Lebensmittelkarten werden gleichzeitig Fleischsonderkarten ausgegeben. Auch die Lebensmittelzu- lagen für werdende und stillende Mütter und Wöchnerinnen werden nur in der Lebensmittelkartenausgabewoche ausgegeben. Die verbraucher haben die Bestellscheine 70 der Reichsvollmilchkarte und der Grundkarten für Normalverbraucher u. Jugendliche von 10-18 und-10 Jahren für die Bestellung von entrahmter Frischmilch bei den Verteilern bis spätestens Samstag, den 9. Dezember 1944, abzugeben. Die Karten für Juden und nichtprivilegierte Mischehen werden am Donnerstag, 7. Dez. 1944, in der Zeit von 16 bis 17.30 Uhr in der Karten- stelle Unterstadt. Qu 2, 16, ausgegeben. Anträge auf Ausstellung von Bezugscheinen für Spinnstoffwaren. Schuhe und Haushaltungsgeräte können, auch von Fliegergeschädigten, in der Ausgabewoche nicht entgegengenommen werden Unberechtigter Bezug von Lebensmittelkarten, insbesondere durch nach auswärts verzogene oder auswürts wohnende Personen wird be— straft. Städt. Ernührungs- und Wirtschaftsamt Mannheim. 4. Dezember 1944 am Montag. 5. Dezember 1944 am Dienstag, Ausgabe der Zusatz- und Zulagekarten für Schwerarbeiter usw. in der 70. Kartenperiode Die Ausgabe der Zusatz- und Zulagekarten an Betriebe, die Lang-, Schwer- und Schwerstarbeilter beschäftigen, sowie an Handwerks- betriebe erfolgt in der Woche vom 4. bis 8. Dezember 1944, täglich von 6 bis 12 und 14.30 bis 17.30 Uhr, und zwar iin nachstehender Reihenfolge: h aim Nonsg 4. Dezember 1944 5. Dezember 1944 hhn 6. Dezember 1944 N. O, P, Qu, R, S(onne Sch). am Donnerstag, 7. Dezember 1944 Sir m Preiz, 3. Dezember 1944 Nicht abgeholte Zusatz- und Zulagekarten gelten als verfallen. Eine Zustellung der Karten erfolgt nicht. Bei der Abholung in unserer Ab- teilung Arbeiterzulagen, P 7,., hat der Beauftragte eine Vollmacht seines Arbeitgebers sowie den Abrechnungsstreifen der 686 Zuteilungs- periode vorzulegen.- In der Woche vom 11. bis 16. Dezember 1944 sind die Diensträume geschlossen und nur zur Erledigung der dringendsten Fälle täglich von 10 bis 11 Uhr geöffnet. Städt. Ernährungs- und Wirt- schaftsamt Mannheim. Anträge auf Ausstellung von Bezugscheinen für Fahrradersatzbereifung sind schriftlich bei der Reifenstelle im Fröbelseminar(Lindenhof-Ueber- führung) zu stellen. Es können z. Z. nur Antrüge berücksichtigt werden von Schwerkriegsbeschädigten und Körperbehinderten, von Schicht-— arbeitern, deren Weg von der Wohnstätte zur Arbeitsstätte mindestens 3 km beträgt und die den Nachweis erbringen, daß die Schicht in eine Zeit fällt, in der öffentl. Verkehrsmittel nicht benützt werden können. Für die Anträge ist ein Vordruck zu verwenden, der bei den Zweig- stellen des Ernährungs- und Wirtschaftsamtes zu erhalten ist. Die An- gaben sind auf der Rückseite des Vordruckes von Betriebsführer oder Betriehsobmann bestätigen zu lassen. Anträge, die nicht ordnungsgemäß ausgefüllt oder bei denen die vorstehenden Voraussetzungen nicht er- küllt sind. können, weil Arbeitskräfte für Rüstung und Wehrmacht ab- gegeben werden mußten, nicht hearbeitet werden. Eine Benachrichtigung erfolgt in diesen Fällen nicht. Rückfragen sind darum zwecklos. Vom 1. bis 13. Dezember 1944 und an Samstagen bleibt die Reifenstelle ge- schlossen. Anträge auf neue Fahrräder können bis aüf weiteres nicht angenommen werden. Telephonische Auskunft Über die Bearbeitung der Anträge kann nicht gegeben werden. städt. Wirtschaftsamt Mannheim, Treibstoff- und Reifenstelle. Ablieferung der Fleischmarken. Die Metzgereibetriebe mit Listen- nummern werden hiermit aufgefordert, die eingenommenen Fleisch- marken auch in der 4. Woche der KP 69, und zwar am Donnerstag., den 7. 12., und Freitag, den 8. 12. 1944, bei unseren Markenannahmestellen abzuliefern. von der Kp 70 ab erfolgt die Ablieferung nicht mehr in der 1. und 3. Woche, sondern in der 2. und 4. Woche jeder Kartenperiode, erstmals also am 21. und 22. 12. 1944 Städt. Ernährungs- und Wirt- schaftsamt. Ofrnungszeiten der hiesigen Ladengeschäfte und Friseurbetriebe. Ab Montag, 4. Dez. 1944, werden mit Zustimmuns des Badischen Finanz- und Wirtschaftsministers die öffnungszeiten der hiesigen Ladengeschäfte und Friseurbetriebe wie folgt festgesetzt: 1. Lebensmittelgeschäfte und Friseurbetriebe-13 und 15-19 Uhr; 2,. sonstige Ladengeschäfte-12 und 14-18 Uhr. An den Samstagen schließen auch die Lebensmittelgeschäfte und Friseurbetriebe um 16 Uhr. Bäcker und Metzger können, wie dies bisher schon der Fall war, mit dem täglichen Verkauf bereits um.30 Uhr beginnen. Die Milchgeschäfte öffnen(auch an Sonntagen) bei An- lieferung der Milch, spätestens jedoch um 8 Uhr. An Sonntagen sind die Milchgeschäfte auf die Dauer von zwei Stunden ab Anlieferung der Milch offenzuhalten.- Montagnachmittass bleiben die Friseur- betriebe und Mittwochnachmittags alle sonstigen Ladengeschäfte, je- weils ab 13 Uhr, geschlossen. Bezüglich der ööffnung der Ladengeschäfte und Friseurbetriebe bei Fliegeralarm bleibt es bei der seitherigen Re- daß für die Mannheimer Ladengeschäfte und Handwerksbetriebe nur die von mir angeordneten öffnungszeiten Gültigkeit haben. Eigenmächtige Anderungen derselben sind unzulässig und werden bestraft. Mann heim, den 1. Dezember 1944. Der Oberbürgermeister- Gewerbepolizei-. Bekanntmachung der Feststellungsbehörde. Fliegergeschädigte, die bei der Feststellungsbehörde vorsprechen, werden gebeten, im Interesse einer schnellen Abwicklung ihrer Angelegenheiten jeweils die gesam- ten auf ihren Schadensfall bezüglichen Unterlagen(einschl. der Dop- pelschrift), die in threm Besitz sind, zur Behörde mitzubringen. Der Oberbürgermeister- Feststellungsbehörde-. Arbeitsamt Mannheim. Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß neben der Anordnung Nr. 13 zur Sicherung der Ordnung in den Betrieben auch die Zweite Anordnung zur Sicherung der Ordnung in den Betrieben vom 23. 9. 1944 des Herrn Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz in den Betrieben und Betriebsabteilungen auszu- hängen ist. Die Anordnung ist beim Verlag des Hakenkreuzbanner zu beziehen. Der Leiter des Arbeitsamtes Mannheim als Beauftragter des Reichstreuhänders der Arbeit. Einschränkung des Schnellverkehrs. Ab Montag, 4. Dezbr., muß der Schnellverkehr aus technischen Gründen in der Zeit von—12 und 14—17 Uhr bis auf weiteres eingeschränkt werden. Während dieser Stunden können nur solche Teilnehmer das Schnellamt erreichen, die hierfür eine besondere Kennzahl erhalten haben. In der übrigen Zeit geht der Schnelldienst uneingeschränkt weiter. Fernsprechamt. Plankstadt. Am Montag, 4. 12., werden die Lebensmittelkarten wie üb- lich ausgegeben. Die Ausgabe der Zusatzmarken für Kranke, Urlauber am Dienstag, 5. 12., von-12 Uhr und von 14-17 Uhr. Die alleinige Aus- gabe der Einzeleier für Urlauber, Kranke, AZ usw. Übernimmt ab so- kort das Lebensmittelgeschäft Rosel Treiber, Plankstadt, Friedrich- straße 43. Der Bürgermeister- Kartenstelle. Hockenheim. Die Auszahlung des Familienunterhalts für den Monat Dezember findet Mittwoch, 6. Dez. 1944, nachm. von-4 Uhr für Buch- stabe-K, von-6 Unr Buchstabe-2 im Rathaus, Zimmer 3, Stadt- kasse statt. Die Ausweise sind vorzulegen. Die Auszahlung der Weih- nachtsbeihilfe für unter 16 Jahre alte Kinder von Einberufenen erfolgt Montag, 11. 12., nachm. von-6 Uhr. Der Bürgermeister. Birkenau. Die Lebensmittelkarten für die 70. Vers.-Perlode gelangen am Mittwoch, 6. Dez. 1944, im Ausgaberaum der Wirtschafts- und Er- nährungsstelle in nachstehender Reihenfolge und zu den beigesetzten Zeiten zur Ausgabe: Ausweis Nr.-600 Mittwoch, vorm. von-12 Uhr, Nr. 601-1041 u. landw. Selbstversorger Mittwoch, nachm. von-5 Uhr. Die Zulagekarten und Marken für Kranke sowie für werdende u. stil- lende Mütter werden am Montag, 11. Dez., nachm. von-4 Uhr, für die Zulageempfänger der Gemeinden Birkenau, Ndr.-Liebersbach und Löhrbach im Warteraum der.- u..-Stelle Birkenau, für die Zu- lageempfänger der Gemeinden Mörlenbach, Weiner und Bonsweiher am Dienstag, 12. Dez., nachm., von-4 Uhr, im Rathaus zu Mörlenbach und für die Zulageempfänger der Gemeinden Reisen, Ob.-Mumbach und Hornbach am gleichen Tage, nachm. von-5 Uhr, bei der Bürger- meisterei in Reisen ausgegeben.- Ohne Vorlage einer schriftl. Voll- macht werden an fremde Personen keine Lebensmittelkarten ausge- händigt. Die Karten müssen von dem Karteninhaber selbst oder einem orwachsenen Verwandten abgeholt werden. Wegen der Vorbereitune der Kartenausgabe, der Kartenausgabe selbst und anderer dring. Ver- waltungsarbeiten bleibt die.- u.-Stelle Birkenau in der Woche vom.-9. Dez. für jegl. Publikumsverkehr geschlossen. Unaufschiebbare Anliegen, wie Abmeldungen und Anmeldungen sowie Ausgabe von Ur— hauberkarten erfolgen in dieser Woche jeweils nur vorm. von 10-11 Uhr. Der Bürgermeister-Ernäöhrungsstelle. gelung. Bei dieser Gelegenheit wird ausdrücklich darauf hingewiesen, WonNUNGSANZEIGEN DENTISTEN 4. Möbl. Zimmer an berufst. Frl. zu vermiet., M 25.-, Bettwäsche muß gestellt werden. Müller, Garten- stadt, Kasseler Straße 99. Leeres Zim. M 35.- sof. an berufst. Dame zu verm. Schenk, Q 1,-6. Gut möbl. Zimmer mit Helzung so- fort von berufstät. Frl. gesucht. Mh.-Käfertal bevorzugt. unter Nr. 7944 B an das HB. Aelt. Ehepaar sucht als Dauermiet. krdl. 2 Zim. u. Kü. im Neckartal od. Odenwald. u. Nr. 59 396Vᷣ8S. 2 Zimmer mit Küche od. Kochgel., leer oder teilmöbliert, gesucht. unter Nr. 8070 B an das HB. 2U KAUFEN GESUCHT Hasenkelle kauft laufd. Lang, Fell- händler, Feudenheim, Wingerts- buckel 25, Ruf Nr. 631 17. Dentist Fritz Breuer hält ab 5. 12. 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Laib,'au, Dorfgärtenstr. 17. -3 Formen zum Gießen von Blei- soldaten zu leihen od. kauf, ges. Hockenheim, Jahnstraße 30. UNTERRIcPT Fernunterricht-Lehrgänge in Deutsch Rechnen Schrift- verkehr Buchführung Lohn- buchhaltg Durahschreibebuch- führung Kontenplan Land- wirtschaftl Buchführung Ueber⸗ all bewährt u, anerkannt, Anfra- gen unverbindlich Auskunft fret. Dr. Jaenicke, Rostock Nr. 423. einige Gepückstücke „Wer war dieser Eschenbach?“/ v man- mieanien pon! die Bajonette aufgepflanzt hatten, sperrte den Platz ab. Dahinter stand eine unüber- Unter den Menschen, die nach beendeter Vorstellung aus dem Wiener Opernhaus strömten, befanden sich auch zwei junge Soldaten aus Norddeutschland. In glück- licher Stimmung betraten sie die Ring- straße, die schönste Straße Wiens. Es war eine milde, klare Vorfrühlingsnacht; der Mond ließ die Gebäude im Spiel von Sil- berglanz und Schatten geheimnisvoll er- scheinen, als träumten sie von vergangenen leid- und freudvollen Zeiten. Die beiden jungen Menschen schritten, andächtig um sich blickend, über den Opernring und ka- men, sich dem Herzstück Wiens nähernd, Zzum Burgring. „Eschenbachgasse“, las der eine der bei- den am Eingang einer schmalen Seiten- straße zur Linken. „Wolfram von Eschenbach, beginne!“ sang der andere, von Musik noch ganz erfüllt. Da wandte sich ein weißhaariger Herr um, der vor den Soldaten ging, blickte sie freundlich lächelnd an und sagte:„Die Gasse hat ihren Namen nicht nach Wolfram von Eschenbach, sondern nach dem Satt- lermeister Jakob Eschenbach. „Ach, ein Sattlermeister,“ meinte einer der beiden etwas enttäuscht,„wohl ein Stadtrat oder sonst ein Mann, der sich um die Wiener verdient gemacht hat.“ Der Alte nickte:„Ein Stadtrat ist der Eschenbach zwar nicht gewesen, aber er hat sich wohl verdient gemacht um die Wiener, um die Osterreicher, ja man könnte sagen um die Deutschen überhaupt. Ist schon lange her, genau 135 Jahre. Wenn die Herren mir zuhören wollen, will ich gern erzählen, was ich von Jakob Eschenbach weiß.“ Die beiden Besucher aus Norddeutschland bejahten eifrig, denn solch eine Erzählung aus alter Zeit paßte zu ihrer Stimmung, sie nahmen den freundlichen Wiener in ihre Mitte und lauschten nun, langsam weiter- gehend, seiner Erzählung: „Also der Eschenbach, der nicht aus Wien, sondern vom Bodensee stammte, hatte eine gutgehende Sattlerwerkstatt und lebte in glücklicher, mit drei Mädeln gesegneter Ehe. Als Patriot gehörte er der Wiener Bür- gergarde an. Als nun im Juni 1809 die Fran- zosen in Wien einrückten und die Heraus- gabe aller Waffen verlangten, vergrub Eschenbach einige Gewehre, Munition und sogar drei Kanonenrohre in seinem Garten, denn er glaubte mit anderen guten Wienern, daß sich das Blättlein einmal wieder wenden werde und dann die Waffen dringend ge- braucht würden. Aber einer von den Ha- lunken, die es immer gibt, verriet den Eschenbach; französische Soldaten erschie- nen, durchsuchten Haus und Garten und tanden dann auch die Waffen. Eschenbach wurde verhaftet und in den„Sternhof“, das Polizeigefängnis in der Sterngasse, gebracht. Eschenbach wußte, daß er sein Leben ver- wirkt hatte, aber er ahnte nicht, daß der Gouverneur Andreossi seine Hinrichtung zu einer Staatsaktion machen würde, mit der er den sich überall widerspenstig zeigenden Wienern die Macht Napoleons vor Augen führen wollte. Am 26. Juni 1809, um 9 Uhr morgens, besetzte Kavallerie alle Zugänge Zzum Gefängnis. Dann wurde Eschenbach herausgeholt und mit einer militärischen Begleitung nach dem Richtplatz geführt, die seinen letzten Gang zum Triumphzuge machte. An der Spitze ritt eine Kürassier- schwadron, dann folgten Grenadiere und berittene Gendarmen. Zwischen zwei ab- gesessenen Gendarmen schritt der Verur- teilte, barhävuptig und in fester Haltuns. Grenadiere und Kürassiere folgten und auf den Plätzen, an denen sie vorbeikamen, Berühmte Geschichtsschreiber(III.): Geheimnisvoller Homer Was wissen wir von Siegfried, dem Hel- den des Nibelungenliedes? Welche ge- schichtlichen Vorgänge liegen überhauypt diesem deutschen Heldenlied zugrunde? Wer war der germanische Führer, den man in der Zeit der Romantik„Hermann den Cherusker“ nannte, obwohl er als Hilfs- offizier in römischen Diensten den Namen Arminius führté? Sprachlich läßt sich Hermann nicht von Arminius ableiten. Was bedeutet es, daß Armin, der ein„Sohn des Sigimer“ war, durch die germanische Stammsilbe„Sig“ mit dem Helden Sieg- kried auffällig verknüpft scheint? Von der Schlacht am Teutoburger Walde, bei der drei römische Legionen entschei- dend durch die Germanen geschlagen wur- den, wissen wir nichts aus germanischer Quelle. Noch heute sucht man die sichere Stelle, an der die Schlacht stattgefunden hat. Ohne die Aufzeichnungen seiner rö- mischen Bewnuderer Velleius und Tacitus Wwäre Armin überhaupt unbekannt. Von dem antiken Geschichtsschreiber Tacitus erfahren wir, dasß noch ein Jahrhundert nach Arminius Tod am Rhein seine Taten besungen wurden; man wußte von ihm auch im niederrheinischen XKanten, das im Mittelalter dann als die Heimat Sie g- frieds angesprochen wurde. Welche eigenartigen Beziehungen! Wieviel Frag- liches aber auch im Raume des Geschicht- lichen! Wo hört die Sage auf, wo beginnt die Geschichte? Kennen wir einen„Dichter“ des Nibelun- genliedes? Nein. Was hat Siegfried mit dem Burgundepreich zu Worms gemein- sam? Die Fragestellungen hören nicht auf; auch nicht, wenn wir ins Gefild der grie- chischen Heldensage hinübergehen. Man nennt Homer als den genialen Dichter, der die„Ilias“ und die„Odyssee“ geschrie- ben habe, aber wir wissen es nicht, wer eigentlich Homer war und ob er in dieser Gestalt überhaupt gelebt hat. Aus dem Griechischen ist ein äolischer Männername „Homaros“ erwiesen, aber sein ältester Zeuge Kalinos, der um 680 v. Ztr. gelebt hat, nennt ihn nicht als den Urheber der Hias, sondern eines thebanischen Helden- liedes. Die Wissenschaft wiederum will an zeitlichen und stofflichen Schichtungen der griechischen Heldensage abgelesen ha- ben, daß sich das Werden dieser grohen Dichtungen über Jahrhunderte erstreckt habe, daß sie aus mancherlei Zutaten ge- wachsen, mit dem Stoff von Heldenliedern und der bunten Fabel des Märchens bhe⸗— reichert wurden. Ja, eine ganze, umfang- reiche Homer-Wissenschaft hat sich an die waren Truppen aufgestellt, um die von überall zusammenströmenden Wiener in Schach zu halten.“ Der Alte blieb stehen. Sie waren am Burgtor angelangt. Rechts lag der Burg- platz, hinter dem die alte Habsburger Burg aufragte. Links wuchteten zu beiden Sei- ten des Maria-Theresien-Platzes die mäch- tigen Gebäude der Museen. „Hier war zu Anfang des vorigen Jahrhun- derts noch das Festungsglacis,“ fuhr der Erzähler fort,„und ein Stückchen weiter nach dem Schlottentor zu der Richtplatz: Ein freies Gelände, das durch Erdhaufen be- grenzt war, die bei der Salpetererzeugung benutzt wurden. Vor solch einem Haufen mußte sich Jakobh Eschenbach aufstellen. Eine mehrfache Kette von Grenadieren, die sehbare Menschenmenge, stumm und fin— steren Blickes. Und da sah Eschenbach, wie die Soldaten eine Gasse bildeten, und aus ihr heraus seine Frau, seine Kinder und seine Gesellen traten! In besonderer Grausamkeit hatte Andreossi deren Anwesenheit bei der Hinrichtung befohlen. Eschenbach soll nun den Arm erhoben, etwas gerufen haben, aber in dem Schreien und Toben der Wiener, die plötzlich wie wild gegen die Soldaten an- drängten, sind seine Worte verlorengegan- gen. Dann trat auch schnell das Exekutions- kommando an, und in wenigen Augenblik- ken war alles vorbei.. In der nächsten Zeit aber pilgerten die Leute wie zu einem Wall- fahrtsort nach der Zelle Eschenbachs im „Sternhof“ und lasen unter Tränen die ein- kachen Worte des Gedenkens an Familie und Vaterland, die der Verurteilte an die Zellen- wand geschrieben hatte. Schließlich unter- sagte der Gouverneur das Betreten der Zelle, von der immer stärkere Kräfte der Empörung ausgingen.- Das war also unser Eschenbach!“ Die jungen, Güste aus dem Altreich be- dankten sich und betraten den Burgplatz. Die Reiterstandbilder des Prinzen Eugen und des Erzherzogs Karl ragten auf. „Dem Sattlermeister Eschenbach,“ meinte der Soldat,„hätte man auch ein Denkmal setzen sollen, er ist doch so eine Art An- dreas-Hofer-Gestalt.“ „Wozu Denkmal?“ Sicher wird es noch mehr Wiener geben, die wie unser alter Freund so gut um den Jakob Eschenbach Bescheid wissen. Und das ist doch das Höchste: im Herzen des Volkes weiterzu- leben!“ Drei Schi ffe /, Von Barthold Blun ek Wir waren unser drei im Boot. Alfred, der Aelteste, dem auf der Oberlippe schon ein kleiner Flaum sproß und der. weil er die größte Erfahrung und sein Vater Eigen- tümer des Bootes war, steuerte. hockte am Ruder; wir hatten ihn stillschweigend als Bootsführer anerkannt. Erich und ich saßen an den Riemen und pullten mit ruhigem Schlag. Wir hatten ein tüchtiges Stück vor uns, eine starke Ebbe lief gegen uns und wir mußten mit unserer Kraft haushalten, denn noch waren wir nicht im Fahrwasser der Elbe, wo ein starker Schiffsverkehr herrschte, der es zuweilen nötig machte, daß wir uns mit aller Macht in die Riemen legten. Meistens nahm Alfred nachher allein die Riemen und übergab uns abwechselnd das Steuer. Noch konnten wir es uns leicht machen, und Alfred fing an, Köder an die Angel- haken zu stecken, die an langen mit Kork versehenen Schnüren befestigt waren. Wir hofften heute, bei dem warmen. bedeckten Wetter, einen guten Fang zu tun. Zwischen- durch hörte er uns lateinische Vokabeln ab, denn Erich und ich hatten unsere Schul- arbeiten noch nicht gemacht. Wir waren nun wohl halb über den Fluß gekommen. Ich mußte Alfreds flinke Hände betrachten, die alle Enden so geschickt zu- rechtlegten, daß wir nachher mit dem Aus- legen nur wenig Mühe haben würden; auch ließ er fortwährend seine grauen Augen umhergehen. Mit einemmal setzte er sich aufrecht. In einiger Entfernung von uns war gerade ein großer einkommender Dampfer vorübergefahren. Und nun kam vom Hafen her ein Schiff nach dem anderen. „Da läuft ein dicker Pott gerade auf uns zu“, sagte Alfred und wies nach Backbord, „ob wir den noch kriegen?“ Wir blickten hin: es war ein mächtiger, hellgrau ge- strichener ausländischer Dampfer. Noch schien uns, die wir mittlerweile ins Fahr- wasser gekommen waren und hart gegen die Ebbe kämpfen mußten., die Entfernung groß, aber wir wußten die Kraft des ablau- fenden Wassers zu berechnen und es kamen uns wohl Zweifel. Trotzdem sagten wir, daß wir es schon schaffen würden. „Na, dann legt euch nur hinein!“ rief Alfred und wir pullten wortlos und mit aller Kraft. Während wir ruderten, warfen wir einen Blick flußaufwärts: der Dampfer kam unheimlich schnell näher: seine hohe weiße Bugwelle wuchs mit ieder Sekunde. Dennoch kamen wir klar. Es war aber eine böse Arbeit gewesen. Erschöpft ließen wir die Riemen hängen und ruderten erst wie⸗ der an, als die Wellen des Dampfers uns gleich darauf faßten. beiden Griechendichtungen„Iias“ und „Odyssee“ angeschlossen. Nicht das Gesicht des sagenhaften Dich- ters Homer hat sich aus dieser Forschung klarer erhoben, wohl aber die Tatsache, daſß groſe Volkssagen wie das Nibelungen- lied und die beiden Griechengedichte ihren geschichtlichen Kern haben. Die Sage ist gleichsam eine frühe Form der Ge- schichtsschreibung. Und wenn wir an die- ser Stelle Homer als einen„Geschichts- schreiber“ ansprechen, so heißt das nur, daß auch die Vermittler alter Sagen irgend- wie Geschichte geschrieben haben, wobei man sich am Rande erinnern mag, daß das altnordische Wort„Saga“ auch im Sinne von„Bericht“ erlebter Geschichte gebraucht wurde. Der Name„Homer“ schwebt glelch- sam als der verkörperte Geist der Sage über den geschichtlichen Untergründen der „Ilias“ und der„Odyssee“. Die Ilias handelt vom Zorn des Achil- les und seinem Zwist mit dem Heerfüh- rer Agamemnon, der die langjährige Be- lagerung der Bergstadt Troja leitete; die Odyssee aber schildert die abenteuer- liche Heimfahrt des klugen Odysseus, durch dessen List die Stadt der Trojaner schließ- lich eingenommen wurde. Vom deutschen Nibelungen-Epos wissen wir heute, daß in ihm ein frühgeschicht- licher Kern verborgen ist: im Jahre 437 ist das Burgunderreich zu Worms am Rhein unter seinem König Gundahari von einem Hunnenheere überwältigt worden. Was aber war mit den großen Griechensagen? Einem deutschen Kaufmann Schlie- mann ließ es keine Ruhe, er grub an den sagenhaften Stätten Trojas, der Bergfeste Ilios, nahe den Dardanellen, und fand Ge- schichte, verscharrt in den Erdschichten, die bis dahin ihr Geheimnis gehütet hatten und verschwiegen gewesen waren wie die Sage selbst, die soviel verwirrende Schleier um den alten Kern der wirklichen Bege- benheiten gewoben hatte.„Schliemanns Grabungen,“ schreibt Prof. Dr. Ernst Bi Kk- kel,„sowie diejenigen Dörpfelds, der mit seinem schöpferischen Vorgänger um den Ruhm streitet, durch echte Begeisterung, gurch Talent und Finderglück das Größte für die archaische Frühgeschichte der Hel- lenen geleistet zu haben, sind ein bestrik- kender Triumph des Glaubens an die Wirk- lichkeit der homerischen Welt.“ Freilich führt die Sage durch einen tie- ken, dämmerlichen Stollengang zurück zu jenen Begebenheiten, die sich etwa um 1200 vor unserer Zeitrechnung abspielten, als die Frühgriechen über die ägäischen Inseln Vom Geschi und ihrem In diesem Augenblick rief Alfred, der seine Augen überall hatte warnend:„Wahr- schau!“ Auch wir auf der Ruderbank sa- hen nun, daß hinter dem großen Ausländer in nur knapper Entfernung ein kleiner Fischdampfer folgte, der uns. weil wir eben vor dem andern Schiff aufgetaucht waren, wohl nicht hemerkt hatte. denn er gab kein Signal, sondern hielt stur seinen Kurs, ge— rade auf uns zu. Es war zu spät zum Wenden.„Zurück!“, brüllte Alfred. Wir konnten noch zwei Schläge achteraus machen. da sahen wir auch schon neben uns den geraden Steven des Dampfers, der uns jetzt gewaltig hoch erschien Im gleichen Augenblick warfen uns die Wellen ein tüchtiges Stück zurück. Uns allen klopfte das Herz. denn wir Wuhßten, daß wir diesmal nur eben dem Tode entronnen waren. Da hörten wir mit einem Male ein fürchterliches Geschrei. An der Reling des vorüberfahrenden Dampfers stand ein großer Mann mit einem breiten, roten Gesicht und einer sehr dicken Nase, der die Fäuste geballt hatte und entsetzlich schimpfte; neben ihm zeterte ein kleinerer Mensch mit drohenden Gebärden. Alfred, noch benommen von dem Schreck, wurde nun wild vor Zorn. Er schrie den Mann grob an, er solle die Schnauze halten. Doch der Dicke hörte nicht auf den Rat, sondern tanzte, krebsrot vor Wut im Gesicht und grähßlich fluchend, an der Reling entlang bis zum Heck. Der knapp vermiedene Zusammenstoß war uns doch gewaltig in die Knochen ge— fahren. Wir ruderten hinüber zum Südufer, beschlossen dann aber, die Angeln nicht mehr auszulegen, sondern wieder heim- zuſahren. Alfred war so niedergeschlagen, daß er sich verschwor:„Kinners, so etwas machen wir nicht wieder. Nun ist erst mal Schluß mit der Christlichen Seefahrt.“ Wir nickten zustimmend und fuhren be- drückt durch das Fahrwasser, das nun fast leer von Schiffen war.- Aber wir sollten an diesem Tag noch eine Begegnung haben. Von Blankenese her kam ein kleiner Ewer langsam vor dem Winde heraufgesegelt. Wir ließen ihn, höflich geworden, in gurem Ab- stand vorbeifahren. Plötzlich aber ver- gaßen wir fast das Rudern; denn am Heck des kleinen Seglers stand ein Mädcnen von wohl sechzehn Jahren. Sie trug ein kurzes hellblaues Kleidchen, hatte offenes, langes blondes Haar, das im Winde flatterte, und sah so frisch und heiter aus wie ein Früh- lingsmorgen. Lächelnd schaute sie nerab auf unsere erstaunten Gesichter'ind warf uns übermütig ein Kußhändchen zu. Al- fkred war rot geworden und wir lächelten verlegen, weil wir nicht wußten, wie wir so viel Glück aufnehmen sollten. ider vergaßen wir über dem Anschauen, uns den Namen des Schiffes zu merken. „Sie war wie die Lorelei“, sagte Erich er- griffen, als der Ewer hinter anderen Schif- fen verschwunden war.„Unsinn!“ rief Alfred, den das schöne Bild am meisten hetroffen hatte und es darum am wen'gsten zeigen wollte,„die Lorelei war eine bös- artige Person. Diese aber war Amphitrite, oder vielmerr.“ Er schwieg, veil er die griechische Meergöttin nie gesehen hatte und im Augenblick keinen besseren Namen für das hübsche Mädchen auf dem Ewer wußte. Die uns so schnell Entschwundene war war schuld, daß Alfred seinen Schwur bald vergaß. Schon am nächsten Nachmittag waren wir wieder auf der Elbe. Fortan schauten wir alle, ohne daß wir darüber sprachen, nach dem kleinen Ewer aus. Wir sahen ihn aber nie wieder- es war, als habe ihn der Fluß verschluckt. Die Hãnde des Soldaten Von Rudolf Klutmann Die Mutter saß am Bett ihres Sohnes, des Soldaten. Die Nacht war schon im Weichen. Durch die hellen Vorhänge spülte bleiches Mor- genlicht in die Stube, und früher Vogel- laut umklang das Haus. Um diese Stunde, da der Schlaf den alternden Menschen verläßt, war die Mut- ter leise in das Gemach gegangen zu ihrem Sohn, der tagszuvor aus dem Feld auf Urlaub gekommen war Sie wollte ihn betrachten, ganz ungestört im Schlaf betrachten. Er hatte schwere Kämpfe hinter sich und war gesund und chtsbericht der Sage historischen Kern hinüberdrängten zum kleinasiatischen Fest- land. Der Boden ihrer Heimat schien schon Zzu eng geworden und das Meer rief sie in die Weite. Es ist um so tiefer zu verstehen, wenn man darum auch die Schiffsabenteuer des auf weiten Irrfahrten heimkehrenden Odysseus das griechische„Hohelied des Meeres“ genannt hat. Das Meer, seine Zuchten und Insel prägten die Geschichte Griechenlands. War die Ilias der Ausdruck einer kämpfereichen Heldenzeit, so sieht Viktor Engelhardt(, Die geistige Kul- rur der Antike“) hinter den Begebnissen der Odyssee den Ausdruck einer bereits kolonial rührig gewordenen Zeit sichtbar werden.„Die Odvyssee ist nicht nur das Hohelied griechischer Seefahrt, sondern auch die Vergöttlichung griechischer Schlauheit. Der Held wird vom Kaufmann verdrängt.“ Gleichzeitig aber versinnbildet sich in den beiden Griechensagen die stolze Erinnerung an den starken Held(Achilles in der „Ilias“) und den klugen Held(Odysseus). Beide haben ihren Anteil an der helleni- schen Landnahme an der Küste des Mittel- meeres. Den letzten Schritt zur Einnahme Trojas tut ja jener„listenreiche“ Mann Odysseus, indem er seine Gefährten im Bauche des hölzernen Riesenpferdes durch die Mauern Trojas eindringen läßt. Aber gerade auch in der homerischen Geschichte vom hölzernen Pferd mag sich mehr eine Anschauung der strategischen Klugheit überhaupt als eine tatsächliche Begebenheit spiegeln, denn etwas ähnliches ist bereits in einer ägyptischen Erzählung aus dem 15. Jahrhundert v. Ztr. enthalten, dort wird berichtet, wie die Stadt Joppe durch die List eines gewissen Thuti eingenommen wird. Die Belagerten glaubten große Beute zu machen, als sie aus dem Lager ihrer Feinde riesenhafte Krüge in die Stadt schleppten. Die Krüge aber verbargen ägyptische Kriegsleute, die sich alsbald der Stadt bemächtigten. Lehrt dieses Beispiel, aus wieviel unter- schiedlichen Quellen sich eine Volksdich- tung zu nähren vermag, und wie schwierig es sein mag, den reinen Tatsachenkern einer Heroensage aus allen wucbhernden Zutaten herauszuschälen, so bleibt doch be- stehen, daß auch die Sage eine Ge⸗ schichtsschreiberin ist. Gewiß, sie schreibt mit geflügeltem Federkiel und mit den Farben der Fabel, sie kennt ihre Ur- heber kaum noch oder mit Namen, die selbst von Rätseln umschattet sind,- aber im letzten Ursprung bleibt auch die Sage eine historische Aus sage. Dr. Oskar Wessel. unverletzt geblieben. Das war wie ein Wunder, dessen sie in heigßer Dankbarkeit gedachte. Es war ihr einziges Kind. mr An dieses Wunder dachte sie, aber auch noch an ein anderes, das ihr gleich rätsel- voll erschien. Da lag ihr Junge im friedlichen Schlum- mer und seine Atemzüge gingen ruhig. Die Haare standen wirr über der Stirn. Um den Mund zuckte es von Zeit zu Zeit. Ja, dieses Zucken um den Mund hatte sie in seiner Knabenzeit schon beobachtet. Im Wachsein war es ein trotziges Zucken ge- Wesen, das oft genug dem Weinen voran⸗ ging. Dann barg sich bald der krause Kin- derkopf in ihrem Schoß, und sie konnte nicht anders, sie mußte jeden tollen Streich verzeihen. Dies Antlitz, auch des Mannes, War ihr vertraut, gehörte ihr. Aber die Hände? Was war nur mit den Händen? Sie lagen auf der weißen Decke hart und griffbereit. Die Hände waren ihr fremd geworden. In den Händen war der Krieg, war die Ablösung von der Mutter, war der Dienst am Vaterland. Ein Schau- der ergriff sie. Wie oft hatten diese Hände das Gewehr abgefeurt, die Hand- granate geschleudert, Menschenleben ver- nichtet. Was sind das für rätselhafte Hände? Würden sie sich jemals zurückgewöhnen zu friedlichem Tun, zum Streicheln und zu zarter Beschwichtigung? Diese Hände, die —. erbarmungsloser Krieg gemeißelt atte? Jetzt spreizten sie sich auf der Decke und griffen in einander, falteten sich, wäh⸗ rend der Körper in die Rückenlage ging und aus dem leichtgeöffnetem Munde ein tiefer Seufzer drang. Die Mutter erschrak. Sie wußte, das War kein Gebet. Das war die letzte Ruhe- lage eines Toten. Das konnte bald ge- schehen. gleich nachdem der Junge seinen kurzen Heimaturlaub beendet hatte und wieder eingereiht war unter seine Kame⸗ raden an der Front. Da öffnete der Schlummernde die Augen, erblickte seine Mutter und strahlte auf. „Gott sei Dank“, sagte er,„mir träumte, du wärest gestorben.“ „Und denkst du nie an deinen Tod, mein Junge?“ „Nie. Kommt gar nicht in Frage. noch viel zu tun im Leben.“ Sie küßte ihn auf die Stirn und erhob sich.„Schlaf weiter, Kind, es ist noch früh.“ Da ergriff er ihre Hand.„Tu mir einen Gefallen, Mutter. Bleib sitzen und laß mich deine Hand halten, wie früher, weißt du, als Kind,— bis ich eingeschlafen war“ Die Mutter setzte sich von neuem ans Bett und ließ ihm ihre Rechte. Er ergriff sie mit seinen beiden harten Händen und streichelte sie und schloß die Augen und streichelte weiter. Die Mutter ließ den Bilck nicht von den Händen, die so hart geworden waren und das Streicheln nicht verlernt hatten, das sanfte, ganz varte Streicheln. Da wußte sie, daß der Krieg die Men- schen nicht zu Unmenschen macht und daß auch wieder Frieden sein würde, und als die Hände des schlummernden Sohnes ihrer Rechten entglitten, verließ sie tief gestillt und in einer warmen Hoffnung die Stube. Habe Gedanken in der Zeit Von Albert Mähl Alles Heroische geht still über die Erde. Erst auf verlorenem Posten erwacht der Held. Groß sind die Opfer und unermeßlich ge- ring ist aller Trost, aber zuversichtlich groſ leuentet die Wahrheit: Aus Opfern wachsen Taten! Nur Sümpfe faulen, Quellen springen im- mer wieder auf. 3 Was man in dieser Welt mit Ernst und Liebe tut, ist nicht umsonst. * Alles Große beruht auf einer sittlichen Idee, darum ist es so selten. * Nichts kehrt wieder wie es gewesen ist. Die Ordnung der Welt erblüht nicht aus Träumen der Vergangenheit noch aus der wilden Torheit volksaufwiegelnder An— sprüche. Der Staat ist das Schicksal, ist die Kultur und die Herzkammer des Volkes. Es geht nur sehr wenig lange gut auf dieser Welt; sie dreht sieh in einem Dunst⸗ Und doch ist kreis von Bosbheit und Lüge. ein unzerstörbarer Kern da. Der verborgene Adel des Lebens lohnt alles Dasein. * Licht ist nötig, um im Chaos stehen zu können,- tiefaufglänzende Heiterkeit, nicht von dieser Welt. 9 Völker, die zugunsten und Humanität ihre geschichtliche Haltung aufgeben, gehen zugrunde. Die nur kön- nen bestehen, die sich zu einer geschicht- lichen Haltung bekennen, welche ihre Wohl- fahrt und Humanität sicherstellt. * Die tiefsten Gedanken Gottes sind voll Zorn und Sporn. Staatsminister Paul Schmitthenner Zu seinem 60. Geburtstag Am 2. Dezember vollendet Staatsminister Paul Schmitthenner sein 60. Lebens- jahr. Seit 6 Jahren steht er als Rektor an der Spitze der Universität Heidelberg. Mehrere Institute verdanken ihr Ent— stehen seiner tatkräftigen und einsichtigen Förderung, die Institute für Auslands- und Völkerrecht, für Großraumwirtschaft, für Weltpost- und Weltnachrichtenwesen, für Betriebswirtschaft des Fremdenver- kehrs, für Luftfahrtforschung. eigenen Institut für Kriegsgeschichte, dem er seit 1933 vorsteht, wirkte er stets als anregender und beispielgebender Lehrer und Forscher. Seine Vorlesungen„Der gegenwärtige Krieg“ vermittelten zahl- reichen Zuhörern ein klares und anschau- liches Bild von den Ereignissen auf den Kriegsschauplätzen. Sein Ruf und seine Tätigkeit aber erstreckten sich weit über die Gren-en Heidelbergs hinaus. Als Red- ner des Reiches und-Brigadeführer ist sein Name vor allem auch den Auslands- deutschen ein Begriff geworden. Im Jahre 1940 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Dr. Wacker zum ba- dischen Kultusminister ernannt. 1 Paul Schmitthenner wurde als Sohn des Stadtpfarrers und Dichters Adolf Schmitt- henner Major verabschiedet. studierte er Ge— schichte, promovierte 1922 auf der Universi-⸗ tät Heidelberg und habilitierte sich dort 1928 für Geschichte des Kriegswesens. Haltung, Wesen und Werk Paul Schmitt- henners sind stets vom Soldatischen her be- stimmt. Von seinen Schriften seien genannt „Krieg und Kriegführung im Wandel der Weltgeschichte“,„Politik und Kriegfüh- rung in der neueren Geschichte“,„Euro— päische Geschichte und Söldnertum“. Im ge- genwärtigen Kriege stand er als Oberstleut- nant und Regimentskommandeur im Westen, bis ihn ein im ersten Weltkrieg zugezogenes Leiden zur Rückkehr in die Berufsarbeit zwang. Heinrich K6121in, der Meistersänger des Mannheimer Nationaltheaters. wurde soeben 50 Jahre alt. wie heiteren Fache haben ihm den Ruf einer fkührenden künstlerischen Persönlichkeit unter Deutschlands Sängern verschafft. Seit mehr als einem Jahrzehnt gehört der Freiburger Apothekersohn Hölzlin, der seiner badischen Heimat mit vollem Herzen verbunden ist, der Mannheimer Bühne an. Daneben hat er sich als tiefempfindender Konzertsänger und als Stimmbildner weithin Anerkennung erworben und seit kurzem auch einen erfolgreichen Vor- stoß in das Gebiet der Regie unternommen. Hölzlin steht bereits unter den für die Kriegsrüstung einberufenen Kulturschaffenden an der Maschine. E. L. S. WAFFEN GEGEN KOHIENKLAU: — Der Cr lu Mit ihm schließen wir Kohlen— Klab von vunserem kostbaren Lohlenvorrot aus.“ Immer, wenn vir den Kellerschlössel in die Hand nehmen, denken wir dar— in: der Kohlenlieferont kommt arst im nächsten Herhst wWiederl GC. gauf der Hut unch trefft ihn—7 3 der wohltahrt In seinem in Neckarbischofsheim geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums in Hei⸗ delberg wandte er sich 1904 der Offiziers- laufbahn zu. Am Ende des Weltkrieges als Seine herrliche edle Baßstimme und die ungewöhnliche Kunst sowohl seines Vortrags wie seiner Darstellung im seriösen seit Mitte September 33333337 Die im OK der Westfront rikaner vor al zahlen hatten. 1408 Panzer u pletten Panzer eingesetzten a dürften im N schreiten. Unser Abwe Auf der Pa ebenfalls unser ten Schlacht d Aachen. Hie brochen weiter der dritten A⸗ die Ortsangab. die Amerikane Stelle treten ur wo einmal eine kommen. Das e Schwerpunkt ö der Roerlinie. das die Ameril melten, sind 2. kämpfe im Gat ben die Ameri Westufer liege Floßdorf ihr? dafür 34 Panz. Verwundete. N reonsweiler stü mal gegen de riegel, ohne Bo nen. Harte dei hier ebenso vi Düren sowie ir Amerikaner ũüb Der neue Gr warteten Angri Brückenkopf v Venlo eröffn. Engländer aus Trommelfeuer, Panzer- und I. Blerick und m Nebelschutz eir angriffe laufen Der erste Ub der Saar: Zweiter Haur auch über da fkront bis hin SalB. Nördlich S Wallerfangen am Sonntag ihi zu überqueren. Sturmboote wor versenkt, wobe ken. Nur 60 1 2 Minuten das fangenschaft, 4 Zwischen Sa: Das Artillerie Saarlautern hat steigert. Nach Schlacht- und 1 gen die Amerik westlichen Auſ Saar liegender vor. Elf der 2 wurden vernich nischen Infante herausgeworfen fechten konnte nische Kräfteg union eindringe kämpfen wurde Stadt zurückge- Der Kampf i „Blutwald“: Im Unterels: westlich Ha ge stärke ihre Ang mal zusammene gucht die 79. Us