ſur 1844% Kalenderjahr 1943 dann wird der Talenderjahr 1944 allgemeinen Vor- isteuer veranlagt. lagung, und zwar Größe des Ein- Fällen, wurde, aber für Die Bestimmungen wonach bei Lohn⸗ die Grenze des hzuęgs f 40 000 RM. er- g Anwendung bei las Kalenderiahr enve von 8000 RM. n Steuerabug des ngers auch noch „ über 1944 un⸗ Jewerbetrei⸗ Minionen von der g für 1944 und Steuerpflich- iten oigt für die Ka- 45 auch die Be- de der hulden die Ge⸗ in der Höhe der eriahres 1943. 90 ihenden kommen ichterung. ten. 1 Forstwirtschaft, nd Gewerbesteuer hführungserlasses, Nr. 60 vom 1. De⸗ . entralheizung Schäden an Zen- ats die Firma am e Anlage geliefert ar es eine Indu- enwärtig kaum in standsetzungsauf- il ihre Monteure ungsanlagen be⸗ noch dem Hend- zungen auszubes- rband des Instal- ndwerks hat für lwerksbetrieb be- hehlt also gar nicht mehr, daß die Ueber- raschung völlig geglückt ist. rungsarbeit über- rmen sind beim lbst, bei seinen örtlichen Innun⸗ Wwann die Arbeit hängt natürlich e Firma den vor- d zu bewältigen bieten sind viel- iZkessel aus zer- it und an Stelle gsfähiger Kesse tragungen in die 1 von Einzelhen- ibergegangen, die atragung der Ab- Artikel, wie z. B. enutzen. Auf denf aber nur beson- ungen wie 2. B. nommen werden. zung der Reichs- Eintragungen ist ermieden werden intragungen, ins- kremden Artikeln, Reichskleiderkarte Winteroffensive deuten müssen. olkssturmmannes. 1 hat angeordnet,f 1kleidern vonz zum Einsatz ein- eres zur Einheits- et zugelassen wer⸗ ungsmäßlgen Ge⸗ d. Bedingung für B auf Paket und auſſgeklebten Zet- lruck der Einheit an- dungsstücke“ der Fülm, der Spiel- un Theatern Ober- hmen zu dem Film t i K Medaus, des Bildung des weib- perbewegung bedeutender Me- alt. Türstig durch- eit in Berkn und europõbschen und des Mittelmeeres d würkte im Sudau ogischen Sektions- d Ubadi Halfa. Im ferte dieser amerikanische Angrift mit dem ich Leo Frobeniu ion zur Verfügung — 1. USA-Armee weiter an Blut verloren ler Seewetterwarte meue Wetterwarte Flüsel unsere Offensive geführt worden. tarb der bekanntée Sam- zam mit Professor der Haut- Dr. Framn- tlas Knut Hamsun, en der Ende“ wohl zen Norwegers, ist dam“ hat in dhesem vegen 13 Auflagen cht, die deutschen 25 000 Exemplaren 20 Fremdesprachen rscheinen im Ver-⸗ e Reden und Auß⸗ Jahrzehnten„Das flage. in denen über die Gewerbe⸗ insbesondere mietung und Ver- Tiefe des ergeben sich ausf kommt nach Norden di Schlacht geht jetzt um die operative Aus- haben, ——— rn—— Weit———jͤ— itallenischen dher Grazie durch? erten, nüt einer besondersf an- immer mehr An- ber WWWWW -⸗ NITTwoon, 2 0. DEZEMBER 1544 14/155. IAHAGANG ENUMMERMA 327 KENKRELZBAMNNER 1 NZELVEREAUrsPREISVT 10 RPT. ZWEITE AUSGABE STADTGEBIET MWANNIHEIM Unsere Offensive rollt weiter! mnr Ziel: Befreiung des deutschen Bodens vom feind!/ Rückwirkungen auf die südliche Westfront heim, R 1.-6. Fernsprech-sammelnr. 54 165 FErscheinungsweise sechsmal wöchentlich Hauptschriftleiter: Fritz Kaiser Stellvertr.: Von unserem Berliner Mitarbeiter) G. S. Berlin, 20. Dezember. Hinter einer schalldichten Mauer der beiderseitigen Nachrichtensperre, wie sie in dieser Stärke in den 64 Kriegsmonaten kau m je bestanden hat, ist unsere Westoffensive in den fünften Tag hineingegangen. Diese aus dem Raum der Eifel heraus geführte Schlacht zieht immer weitere Flächen Bel giens und Luxemburgs in ihren Bann. Wir können nur eins sagen, aber das ist entsch eidend, daß unser Stoß erfolgreich und plan- mäßig verläuft. Das OK W hatte uns mitgeteilt, daß durch die Lücken der auseinander gerissenen 1. USA-Armee die Panzerverbände in die Kampfraumes durchgestoßen sind. Diese 1. USA-Armee steht von Düren bis zur luxemburgisch-lothringischen Gren- Zze, wo sich südlich die 3. UFA-Armee des Generals Patton anschließt. Nördlich von der 1. USA-Armee, die den größten Teil ihrer Kräfte am Südflügel der amerikani- schen Angriffsfront von Aachen zusammen- 1 gezogen hat, steht auf schmalem Raum vor anschließend Die Jülich die 9. USA-Armee, 2. britische. wertung des bekanntgegebenen taktischen Erfolges. Auf der Feindseite ist das Kopfzerbrechen in der Presse groß darüber, wie es General Patch, dem Befehlshaber der 1. USA-Armee, trotz seiner unablässig auch über Eifel und Hohen Venn kreuzenden Flugzeuge ent- gangen sein konnte, daß hier ein großer deutscher Aufmarsch stattfand. Man ver- Eisenhower, der General, der im feind- lichen Lager als Muster der methodischen Kriegführung galt, muß jetzt notwendiger- weise seine Abwehr improvisieren. Wie stark die operativen Reserven Eisenhowers sind, werden erst die nächsten Tage zei- en. daß motorisierte Aus dem OKW-Bericht ersehen wir, Eingreif ver- bände bereits in die Schlacht eingegriffen zunächst erfolglos. Die von den 0101— us rorò chsten Tagen natürlich Möglichkeiten, die in aller ihrer Bedeutung von uns nicht unterschätzt werden. sowohl die Masse des Materials des Fein- Wir alle kennen ja des wie die Schwere der Kämpfe. Außerdem vergessen wir nicht, auf- merksam nach Osten zu schauen, obwohl bis zur Stunde von Libau bis zu den Karpathen dort alles ruhig ist. Aber der sehr starke Aufmarsch der Sowjetrussen bei Ostpreußen und im Brückenkopf Bara- now ist von unserer Aufklärung beobachtet. so daß wir die augenblickliche Ruhe als die Stille vor dem Sturm einer sowietischen Die Befreiung des deutschen Bodens von dem Feind ist das Ziel, für das zetzt von uns gekämpft wird. Als in den frühen Morgenstunden des 16. Dezember die deutschen Panzer über die Straßen im deutsch-belgischen Grenzraum rollten, als sie Gartenzäune durchbrachen und über Hecken und Zäune kletterten, als sich im Grau des beginnenden Tages die Infanteristen aus den Löchern erhoben und unsere Artillerie aus Tausenden von Roh- ren schoß, als die Fallschirmjäger unseren vorrollenden Kolonnen Wege öffneten, als die totgesagte deutsche Luftwaffe mit sehr vielen Flugzeugen über dem Angriffsraum erschien, da war die Uberraschung nicht nur der unmittelbar angegriffenen amerika- nischen Divisionen, sondern auch des Be-— fehlshabers der 1. USA-Armee und des Oberbefehlshabers Eisenhower total. Die feindliche Führung war der Uber- zeugung, daß ihre unablässigen Offensiven an der Westfront uns gezwungen hätten, jeden greifbharen Mann an die bedrohten um die Verluste auf- zufüllen. Das war der erste Fehler in der Kalkulation Eisenhowers. Der zweite folgte aus dieser Annahme. Noch am 13. Dezem- hatte Eisenhower den schon vorher durch Abziehen von Verbänden, die in die Schlacht um die Roer geworfen wurden, geschwächten langgezogenen rechten Flügel der 1. USA-Armee, der von Monschau bis zZzur luxemburgisch-lothringischen Grenze Steht, bei Monschau offensiv werden las- sen. In harten zweitägigen Kämpfen schei- Endergebnis, daß der rechte Flügel der hatte. Nun ist gerade gegen diesen rechten Eisenhower machte einen dritten Fehler. Er unterschätzte unsere angreifenden Kräfte und glaubte infolgedessen 24 Stunden lang nicht, daß hier eine deutsche Grohßoffen- sive mit operativer Zielsetzung begonnen hatte. Eisenhower nahm an, es handle sich um einen Fesselungsangriff, der die 1. USA- Arme zwingen sollte, von der Roer-Front Kräfte abzuziehen. Infolgedessen konnten wir, nachdem bereits am ersten Angriffstag die amerikanische Front aufgerissen wor- den war, unter Ausnutzung dieses Angriffs- erfolges den operativen Einbruch in die Tiefe des Baumes, praktisch also hier ört- lch den Durchbruch herbeifüh- ren. Jede illusionistische Betrachtung über die Möglichkeiten der Offensive liegt uns fern. Wir kennen die feindliche Abwehrkraft und unterschätzen nicht die Schwere der Auf- auntarfümnt und 35 ereneeen rieen Luftsireitkrätte— ihnen in— Stellen zu Kaumen gabe. Aber nachdem bereits in 36 Stunden es Unseren Truppen gelang, soviel Boden zu gewinnen, wie der 1. und 9. USA-Armee bei Aachen in 4 Wochen, kann man feststellen, daß ein dritter Abschnitt der gro- Bghen Westschlacht begonnen hat. Die Initiative liegt nicht nur einseitig beim Gegner, wir können und haben genau s0 Initiative entwickelt, die im Augenblick die feindliche Führung zwingt, ihre Maßnahmen den unseren anzupassen. Ein Nachlassen des amerikanischen Druckes an der Roer war in den letzten 84 Stunden spürbar. An der Sa ar und vor allem nordöstlich Saar- Verlag: Hakenkreuzbanner verlag und Druckerei GmbH., Mannheim, R 3, 14. Anzeigen und vertrieb: Mann- — verlagsdirektor Dr. Walter Mehls(z. Z. 1. Felde) Stellv.: Emil Laub. Drucek Mannheimer Großdruckerei GmbE. Träger frei Haus 2,.- RM, durch die Post 1,70 RM zuzüglich Bestellgeld.- Z. Z. ist Anzeigenpreisliste Nr. 14 gültig. Dr Alois Winbauer. Berliner Schriftleitung Sw 68,. charlottenstraß- 82 Bezugspreis: Durch gemünd dauern die Angriffe der 3. USA- Armee an. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dah bei Fortführung der jetzt begonnenen Schlacht in Luxemburg und Belgien auch 3 Auswirkungen zu verspüren sein wer- en Wütende Wald- und Bunkerkümpfe an der Saar! Nordöstlich Saargemünd, beider- seits der Blies, spielten sich am Montag hef- tige Waldkämpfe ab. Der rechte Flügel der 3. USA-Armee hängt bei Bitsch. Trotz wie- derholter Angriffe mit zahlreichen Panzern konnte er die Stadt nicht nehmen. In den Stollen und Tunnels der Maginot-Werke Siemser Hof und Schiefeck sind erbitterte Nahkämpfe im Gange, nachdem die Ge- schütztürme ihre letzte Munition verschossen haben. An der Saar wehrten wir amerika- nische Angriffe auf sechs vorgeschobene Bunker ab. Offenbar läßt Patton seine bei- derseits Saarlautern ausgebluteten Sturm- bataillone ablösen. Neue mannneimerſeltung AUF KRIEGSDAUER MITDEM„HB“ ZUSAMMENGELEGIT Totentanz der, Befreiten“ Von Dr. Wolfdieter von Langen Es wurde auf den Straßen getanzt, als die Befreiung kam. Die Frauen warfen sich den„Soldaten Christi“ an die Brust, die Pfropfen knallten, des Beifalls war kein Ende, als die Sherman-Panzer rollten. lImn Klirren des letzten Glases, das zu Ehrer der Gäste an die Wand flog, klang der Ge- danke wider, daß mit dem Abzug der Deut- schen Sorgen und Krieg ein Ende und das Zeitalter der vier Freiheiten Roosevelts mit Wohlergehen, Fortschritt und Friede einen Anfang genommen hätte. Das ereignete sich in Frankreich, in Belgien, in holländischen Städten, in Griechenland, zuweilen auch in Ttalien. In Finnland blieb man stumm. Wenige Monate später, zu Weihnachten. wird wieder auf den Straßen getanzt. Doch klingt der Tanz verschieden und die Tänzei sind andere. In den Feuerstößen der Ma- schinenpistolen, im Bersten der Handgrana- ten, in Aufruhr, Straßenkampf und Hunger- krawallen tanzt die Anarchie über die„be- freiten“ Länder. Die Menge umlagert die Re- gierungsgebäude. Dickleibige Herren im schwarzen Gewand der Politiker diskutieren endlos, schwitzend, verzweifelt hinter ge⸗ schlossenen Vorhängen. Mit der„Befreiung“ rollen am laufenden Band Regierungskrisen, Bisher über 10 000 Cefangene eingebracht Kämpfe mit feindlichen Eingreifreserven/ Abflauen der Feindangriffe bei Aachen und an der Saar, da- gegen weiter schweres Ringen im Elsaß/ Durchbruchsversuche in Italien und Ungarn vereitelt Führerhauptdquartier, 20. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der gesamten Angriffsfront im Westen haben unsere Armeen gestern aus der Tiefe aufgeschlossen einen gro- hen Teil der noch hinter der Front ver- bliebenen Stützpunkte des Feindes zelten Gruppen feindlicher Ein- greifreserven, die eiligst heran- gezogen und sofort in den Kampf ge- worfen waren. Nach den bisher vor- Panzer Verlüchtet oder erbeutet und 124 Flugzeuge abgeschossen. Im Kampfgebiet von Aachen und an der Sa ar hat der Druck der Nordamerika- ner nachgelassen. Im Raum von Bitsch, nordwestlich Weißenburg und am Westwall östlich davon setzt der Feind seine verlust- reichen Angriffe gegen unsere Befestigun- gen fort. Im Oberelsaßß stehen unsere Truppen in heftigen Kämpfen. An der ge- samten Front in Elsaß-Lothringen wurden gestern 37 feindliche Fanzer vernichtet. wurde vor der Insel Walcheren ein feind- licher Zerstörer versenkt. London, Lüttich und Antwerpen lagen unter dem starken Feuer unserer Fernkampfwaffen. In Mittelitalien konnten die an⸗ greifenden britischen Verbände gestern abend nördlich Faenza einen geringfügigen liegenden Meldungen wurden über 10 000 Gefangene eingebracht, 200 den heutigen Morgenstunden nahmen sie Einbruch erzielen, der abgeriegelt wurde. In n Hurch Seekampfmittel der Kriegsmarine ihre Angriffe mit neu herangeführten Kräf- ten wieder auf. In Ungarn dauern südlich des Platten- sees und nördlich des Donauknies bei Wait- zen heftige, aber örtlich begrenzte Kämpfe an. Gegen unseren vorspringenden Front- bogen am Matra- und Buekk-Gebirge setzten die Bolschewisten ihre Angriffe fort, ohne den erstrebten Durchbruch zu erzie- len. Zwischen Sajo und Hernad zerschlu- gen unsere Truppen zahleiche feindliche Vorstöße. Im Südteil der Ostslowakei Lage. An der übrigen orckone hält die Kimpr pause an. Im Westen beschränkte sich die fe in d- liche Fliegertätikeit auf Angriffe im frontnahen Raum. Nordamerikanische Terrorbomber griffen, aus dem Süden kom- mend, erneut oberschlesisches Gebiet sowie einige Orte in Süd- und Südostdeutschland an. Geheimkonferenzen in London und Washington Sonderinstruktionen Roosevelts an Eisenhower/ Montgomery nach London berufen Drahtbericht unseres Korrespondenten) Gestern lagen in den verschiedenen englisch- amerikanischen Nachrichtendiensten keinerlei konkrete Meldungen über die Lage 1. amerikanischen Armee vor. Das Hauptd nachmittag um 16 Uhr eine radikale Nachrichtensperre und verbot jede Berichterstat- tung über die Ereignisse an der deutschen die Kriegsberichte der englischen und ame Sätzen. Man beschränkt sich darauf, zu erklären, die Schlacht nehme an Heftigkeit immer mehr zu und sei eine der gZewaltis Kämpfe in Westeuropsza. Auf der ganzen Linie wird der Kampfseist und auch die Qualität der deutschen Truppen rühmend anerkannt. Während in den ersten Berichten die völ- lige Ueberraschung der Amerikaner zu- gegeben wurde, versucht man heute Eisen- hower reinzuwaschen. In einem Londoner Bericht wird darauf hingewiesen, Eisen- hower habe den Angriff kommen gesehen, denn er habe bereits vor einigen Wochen erklärt, die deutsche Führung hätte die Ab- sicht, den Kampf westlich des Rheins zu entscheiden. Diese Entschuldigungsversuche machen einen mehr als krampfhaften Ein- druck. In einem Reuterbericht wird gleich- zeitig erklärt, daß die amerikanischen Stäbe an der Front völlig überrumpelt wurden. In einem dieser Berichte heißt es: „Man stelle sich die Gesichter der Ameri- kaner vor, als plötzlich deutsche Panzer unter den Fenstern eines höheren Haupt- quartiers vorüberrollten.“ Gleichzeitig wird von mehreren Blättern, vor allem„New Vork Times“, eine bessere Zusammenarbeit der englisch- amerikani- schen und sowietischen militärischen Füh- rung verlangt. Die„New Vork Times“ gibt damit zu, daß eine solche Einigkeit im Augenblick nicht besteht. Viel Interesse findet eine Geheimkon- kerenz des Königs von England mit den beiden britischen Feldmarschällen Montgomery und Alexander, die in den letzten Tagen im Buckinghampalast in Lon- don stattfand. Der König empfing Alexan- der zur Ueberreichung des ihm verliehenen Marschallstab-s. Gleichzeitig war aber auch Marschall Montgomery aus Holland nach London beordert worden. Es fand ein sehr reger Meinungsaustausch statt, über dessen Inhalt natürlich nichts bekanntgege- ben wird. Im Weißen Haus hat die deutsche Ge- genoff ensive Ueberraschung ausgelöst. Roo- Sch. Lissabon, 20. Dezember. an der Front der schwer angeschlagenen uartier Eisenhowers verhängte am Montag- Angriffsfront. Infolgedessen bewegen sich rikanischen Blätter heute in allgemeinen sten Schlachten seit Beginn der Verbindung; er hat einen genauen Rechen- schaftsbericht angefordert. Gestern hat im Weißen Haus eine Konferenz des Präsiden- ten mit seinen militärischen Ratgebern stattgefunden. In Washington vermutet man, daß General Marshall mit Son- derinstruktionen Roosevelts versehen an die Front reisen wird. In der Neuyorker Presse wire uüderein- stimmend festgestellt: 1. Die deutsche Ge- genoffensve kam völlig überra⸗ schend; die deutschen Offensivvorberei- tungen sind nicht bemerkt worden. 2. Der deutsche Gegenschlag wurde mit einer Prä- zision duchgeführt, die ein Merkmal der deutschen militärischen Führung ist. 3. Der deutschen Führung ist es gelungen, hinter der deutschen Abwehrfront eine Offensiv- armee aufzustellen, mit deren Vorhanden- sein nicht gerechnet wurde. In militärischen Kreisen spricht man ven einer ernsten Lage, die völlig unver- mutet entstanden sei. Man hatte sich in letzter Zeit zwar damit abgefunden, daß die große Winteroffensive Eisenhowers ge- scheitert sei, hatte aber weiterhin große Hoffnungen auf die Eisenhowersche Zer- mürbungstaktik gesetzt, die, wenn auch rnit großer Verspätung, doch die gewünschten Ergebnisse erzielen könnte. Nun aber be- steht kein Zweifel darüber, daß der Krieg in Europa für die USA. ein neues Gesicht er- halten hat. Die Amerikaner sehen sich tat- sächlich einer völlig neuen Phase des Krie- ges gegenüber, der abermals den Charakter einer offenen Feldschlacht erhalten soll. Mit Erschrecken stellt der Durchschnitts- amerikaner fest, daß die bisher auf den Krieg aufgewandten Energien nicht ge— nügen, um eine Entscheidung in absehbarer Zeit herbeizuführen. sevelt steht mit dem Pariser Hauptquartier Eisenhowers in ständiger telephonischer Ganz von selbst ergibt sich die Alterna- tive, entweder auf den erträumten Marsch nach Berlin zu verzichten oder die Kriegs- anstrengungen so zu intensivieren, daß Eisenhower seine ursprüngliche materielle und zahlenmäßige Ueberlegenheit im We⸗ sten zurückgewinnt. Beide Perspektiven sind unangenehm. Der Verzicht auf den Marsch nach Berlin würde bedeuten, daß alle bisher gebrachten Opfer vergeblich waren, denn das eroberte Frankreich ist den Amerikanern politisch bereits aus den Hän- den geglitten. Die Intensivierung des Krie- ges aber wäre gleichbedeutend mit einer weiteren radikalsten Einschränkung des Privatlebens von 130 Millionen Menschen und mit schwerwiegenden Komplikationen in den besetzten Ländern, die ein Vorrang- recht auf Belieferung mit Lebensmitteln und Bedarfsartikeln aller Art durch die USA zu haben glauben. Noch erblickt man aus diesem schwierigen Dilemma keinen Ausweg. Auch das Iran-Oel für die Sowiets rd. Bern, 20. Dezember. Die iranische Regierung hat Moskau einen Vorschlag unterbreitet, in dem sie der So- wietunion den Ankauf des in Nordiran ge- förderten Oeles anbietet. Sie betonte dahei, daſß dieser Oelverkauf zu dem vor kurzer Zeit ratifizierten Gesetz über das verbot, während des Krieges an andere Staaten Oelkonzessionen zu erteilen, nicht im wi- derspruch stünde, denn der verkauf von Oel sei in diesem Gesetz nicht ausgesprochen. Mit Hilfe sowietischen Geldes, sowietischer Sachverständiger und Maschinen soll das iranische Oel gewonnen werden. Nur unter schärfstem Moskauer Druck entschloß sich die iranische Regierung, den Sowiets nun auch in der Wirtschaft eine Machtstellung einzuräumen und damit Nord- iran ganz unter Sowietkontrolle zu stellen, nachdem in diesen Gebieten die Bolsche- wisten politisch und militärisch bereits die Vorherrschaft haben. Eine Interpellation im Parlament mit einem heftigen Einwand gegen die„Ein- mischung fremder Staaten in innere An-— gelegenheiten“— gemeint war die Sowjet- union- mußte aus Furcht vor dem vergel- tungssüchtigen Kreml wieder zurückgezogen werden. Der sowietische stellvertret-nde Auhßenkommissar und Führer der sowieti- schen Mission, Kaftaradze, erklärte das ra- nische Verbot für Oelkonvessionen als einen groben Fehler, der nun aber durch Oel- verkauf korrigiert werden wird. brachte die anhaltende—————. 0 e. rohne sie zur Kabinettsstürze, Regierungsumbildungen wie Filme vor den Massen ab, die drauhen hun- gern, um Speiseabfälle vor britisch-amerika- nischen Offlzierskasinos betteln, ihre Töch- ter zum Dollar-Erwerb auf die Straße schik- ken müssen, und endlich zu den Waffen grei- fen, wenn Hunger, Inflation und Arbeits- losigkeit zusammen mit kommunistischen Einpeitschern zur Explosion treiben. Das Heer der Unterirdischen, um das gestern noch mit den Maquisard, Elas-Männern, Gap-Leuten,„Armée blanche“-Anhängern als billiges Kampfmittel gegen die Deut- schen die Aureole hehren Patriotismus lag, hat mit ihren Völkern unter dem„Befreier“- Regime den Marsch in die Anarchie an- getreten, die wir so oft und so nutzlos den- selben Völkern als unausbleibliche Folge des plutokratisch-bolschewistischen Bünd- nisses prophezeiten. Krise in Belgien- Krise in Holland- Krise in Frankreich, Regierungs- sturz in Italien, Rumänien, Griechenland, Polen, Finnland, Iran Straßenkämpfe in Athen, Krawalle in Rom. 300 000 Unter- stützungsempfänger in Paris, 600 000 Ar- beitslose in Rom, 4 Millionen Arbeitslose in Frankreich. Streiks über Streiks und Le- bensverteuerung wie nie, um 500 Prozent in Frankreich, um 700 Prozent in Rom. Man muß eine Zäsur im Ablauf des Ge- schehens machen, um ganz zu erfassen, welchen Niedergang Europa in diesen we⸗ nigen Monaten unter dem Regime der„Be- freier“ nahm und mit welcher Wucht sich die Tatsachen des Führungsrechtes des Reiches in Europa gerade heute am Kon- trast der jetzigen Situation gegenüber der Situation zu Weihnachten des Vor-— jahres verdeutlichen. Weihnachten vor Jahresfrist stöhnten- um im Propaganda- jargon unserer Feinde zu reden- dieselben Völker, die heute an den Segnungen der angelsächsisch-bolschewistischen Befreiung verderben, unter dem Nazi-Regime. Das sah sah so aus: Von Bordeaux bis Roin, von Athen bis Brüssel fand jedermann, ganz gleich welcher Nationalität er war, Arbeit und damit Brot für sich und seine Familie. Welche politische Ideen ihm auch nahe- standen, er wurde deshalb nicht verfolgt, wenn er sie als seir Privatei gegen die destehende ordnung Zu Sicherheit waren gewährleistet, sofern nicht die Agenten des Feindes Anschläge gegen sie verübten. Obwohl es Krieg war und damit die Härten unvermeidlich, blühten bis zu einem gewissen Grade in den mei- sten europäischen Ländern Handel und Produktion und in der überwältigenden Mehrzahl von ihnen wurde besser, an- spruchsvoller und bequemer gelebt als in dem Lande selbst, an dessen„Joch“ sie an- geblich so unerträglich schwer trugen. In keinem Falle hat es von unserer Seite beim Auftauchen kriegsbedingter Mißstände an gutem Willen und an tatkräftiger Hilfe gefehlt, um auch damit die im Schutz un- serer Waffen lebenden europäischen Völ- ker von den Tatsachen der europäischen Völkergemeinschaft zu überzeugen, wie wir sie meinen. Wir nahmen von ihnen, aber wir gaben ihnen auch. Wir gaben ihnen»or allem neben Schutz vor Anarchie, Bürger- krieg und bolschewistischem Chaos das Be- wußtsein, in einer Körperschaft von Völ- kern zu leben, in der die Lebensinteressen unseres Kontinents und nicht die Fremder das Gesetz abgaben. Die Führung des Rei- ches als europäische Ordnungsmacht hat sich nie grundsätzlich in Einzelheiten der Stellung der einzelnen Völker innerhalb des politischen Neubaus Europas ausgesprochen. Wir haben keine Europa-Charta als billige Erwiderung der Atlantik-Charta propagiert, da das Reich politische Vorschüsse und Versprechen nicht gibt, ehe die Entwick- lung nicht ihre unmittelbare Verwirk- lichung gewährleistet. Die Tatsache aber mußte jedem Ver- nünftigen klar sein: Unser Konzept mit dem so oft törichterweise ironisierten Begriff vom Neuen Europa war und ist die einzige Garantie gegen jede Planung, die wie die britische, amerikanische und bolschewisti- sche die europäischen Staaten nur als po- litisch-strategische Faktoren oder wirt- schaftliche Ausbeutungskolonien ihrer eige- nen europafremden Machtsphäre einkalku- noch vor Jahresfrist Weihnachten in einem Frieden, der mitten im schwersten Schick- salskampf unseres Kontinents Arbeit, Brot und Sicherheit jedem, die Unversönlichen ued die vom Feinde Betrogenen ausgenom- men, gewährleistete. Welch ein ans Mark Europas greifender Wandel in den wenigen Monaten„Be- freier“-Regime vor sich ging, verdeutlicht dagegen in den„befreiten“ Staaten- ohne auf die zur beständigen Plage gewordenen Nöte des Hungers, der Inflation, der Ar- beitslosigkeit, des Kindersterbens hier wei- ter einzugehen— allein die Tatsache, daß in fast allen von ihnen die Grundlage zu jedem staatlichen Leben, die öffentliche Ordnung und Sicherheit, zerstört oder be- droht ist und in den meisten dieser Länder allein die Frage um die Aufrechterhaltung hzwi. Wie derherstellung der Staatsautorität zur Kabinetts⸗ trage geworden ist. Die von London, Mos- kau und Wasbhington gegen das echte Eu- ropa und damit gegen das Reich ehedem ge begünstigte„unterirdische Front“ ist in der Anarchie, die ihr Lebenselement ist, die tödliche Krankheit des„befreiten“ Europas Diese Ordnung selbst und die öflentliche liert. So erlebten die Völker dieses Erdteils —————————————— ——— — ————————— ———————————————————————————— —————— ————————— 13 I 5 Slaeiſlichleꝛ In Memphis in USA haben sich 22 Mil- lionäre ein Privatkino eingerichtet. Jeder dieser 22 ausschließlichen Stammkun-— den zahlt ein jährliches Eintrittsgeld von 5000 Dollar. Dafür hat er das Vergnügen, wöchentlich einen Hollywood-Film zu sehen, der ausschließlich für ihn gedreht ist und nach der Privatvorführung in Memphis le-— glich ins Ausland weiterverkauft werden darf. Hoffentlich unterschlägt man dem USA- Soldaten an der deutschen Westfront und im philippinischen Dschungel diese Notiz nicht. Wir können uns das Vergnügen, mit dem er sie kosten wird, gut vorstellen! * MelLing, die Frau Tschiangkai- scheks, will sich von ihrem Mann schei- den lassen. Grund genug für eine Holly- wocder Filmgesellschaft, ihr ein glänzendes Filmangebot zu machen und ihr die Star- Rolle in einem Fim anzubieten, der Tschungchinas Krieg gegen Japan zum Ge⸗ genstand haben soll. Diese Kerle in Hollywood haben Witzi mr Herr und Meister Roosevelt übt den schandbarsten Verrat an Tschiangkaischek, den man sich denken kann, die Hollywoo- der Filmjuden drehen einen smarten Film daraus und die FrauTschiangkalsch ehs spieh de Hauptrolle drin! Fehlt nur noch, dab man Tschlangkalschek selbst zur Urauffün- rung einlädt! ——————————————— geworden. Und wie im Reich zu jeder Stunde vorausgesagt wurde, erweisen sich Briten und Amerikaner unfähig, den in- neren Frieden dieser Völker auch nur mangelhaft zu gewährleisten. Alle Vor- zeichen aber besagen, daß es sich bei den Tag für Tag gemeldeten Aufständen, Un- ruhen und Hungerdemonstrationen nur um einen Beginn handelt. In dieser Zeit des Auseinanderfalls jeder Staatsauto- rität in den„befreiten“ Ländern steht Mos- kau noch in Reserve, um aus Hunger, Elend und Blut über die verstärkten kommu— nistischen Organisationen Kapital für jene Sowjet-Republiken Europas zu schlagen, deren Errichtung es unabdingbar anstrebt. Die Situation in Italien, wo die Kommu— nisten heute noch immer Gewehr bei Fuß stehen, um aus schwächlichen Bonomi-Re- gierungen Nutzen, das heißt dureh Not und Hunger Anhänger für sich zu gewinnen, kenn-eichnet die Gesamtlage. Unfähig, sich der Mächte zu erwehren, die es gegen Deutschland und Europa zum Kampf rief, ist England mehr denn je gezwungen, Mos- kau Zuhälterdienste für die endgültige Bol- schewisierung Europas zu leisten, gleich- gültig, ob morgen einigen Engländern im panischen Entsetzen die Wahrheit über den Weg ins Chaos aufgehen wird, den das„be- freite“ Europa geht. So tanzt man wieder auf den straßen in Europa zu Weihnachten 1944/45, diesmal nicht zu Ehren der„Befreier“, diesmal den Totentanz der„Befreiten“. Flümischer Forscher ein Opfer des bolschewistischen Terrors Berlin, 19. Dezember. Wie berichtet wird, ist der bekannte ſlä- mische Professor der Genter Universität, Dr. Franz Daels, durch den bolsche⸗ wistischen Pöbei ermordet wor- den. Professor Daels war ein Wissenschaft- ler von hohem Range und ein unermüd- Ucher Forscher. Vor allem auf den Ge— bieten der Krebsforschung und der Gynä- kologie. Er war Ehrendoktor verschiedener Universiäten und bedeutendes Mitglied vie- ler akademischen Gesellschaften. Nach dem ersten Weltkrieg richtete Pro- kessor Daels die Bittfahrten nach Dixmuiden kür seine gefallenen Landsleute ein, aul denen jährlich Hunderttausende Flamen zu- sammenströmten, um ihre Treue zu Flan- dern zu erneuern. Auf seine Initiative ginz auch die Errichtung des bekannten Vser- denkmals zurück, das die Ebene von Dix- muiden beherrscht. Dieser Mord ist ein neuer Schandfleck für die Regierung Pierlot, die seit ihrer Rück- kehr nach Brüssel gegen 300 000 Famen una Wallonen Gerichtsverfahren eingeleitet hat. Antibolschewistische Kundgebung der tsche- chischen Jugend in Prag. In Prag fand eine 5 antä'bolschewistische Kundgebung der schechischen Jugend statt, der auch der Vor- sltzende des tschechischen Kuratorlums für Jugenderziehung, Minister Moravec, beiwohnte. Das Risiko der neuen USA-Landung auf Mindoro Japanische Spezialverbände in laufendem Einsatz gegen USA-Flotte Tokio, 20. Dezember. „Die neuen feindlichen Landungsoperatio- nen bei San Jose am Südzipfel der Insel Mindoro zeigen, daß dem Feind wegen des harten japanischen Widerstandes auf Leyte nichts übrig blieb, als sich auf dieses neue Hazardspiel einzulassen“, so erklärte Gene- ralleutnant Homma, der frühere Oberkom- mandierende auf den Philippinen, am Sonn- tag vor Pressevertretern in Tokio.„Der Feind kann und will sich nicht auf Abnut- zungsschlachten einlassen, wie sie ihm die japanische Seite auf Leyte aufgezwungen hat, sondern er sucht nach wie vor eine rasche Entscheidung. So erklärt sich der gewagte Sprung auf das 400 Kilometer nordwestlich gelegene Mindoro; denn von dort aus hofft der Gegner die Verbindung Leytes mit Luzon zu unterbinden und gleichzeitig die Verwirklichung der geplan- ten Durchschneidung der japanischen Ver- bindungslinien in den Südraum um einen Schritt näher gekommen zu sein“. Wenn man davon ausgeht, daß Manila das Ziel der Philippinen-Offensive Mac Arthurs bil- det, so bietet ein Stützpunkt auf Mindoro beachtliche Vorteile. Wie General Homma betonte, besitzt Luzon keine günstigen Hä- fen an seiner Ostküste, so daß der Gegner auf einen Vorstoß von Westen her angewie- sen ist. Wie auch auf Leyte, ist es ihm auch auf Mindoro an erster Stelle darum zu tun, Flugplätze anzulegen, damit wäre diese Insel, obwohl auf ihr Straßen kaum vorhanden sind, ein Stützpunkt von großer Wichtigkeit. Andererseits ist diese natür- liche Verlängerung der feindlichen Zu- fahrtsstraße von Gefahren begleitet, die sich bereits in dem dauernden Ansteigen der Feindverluste in der Sulu-See aus- drücken. Nachdem das Kaiserliche Hauptquartier am 16. Dezember die Versenkung bzw. Be⸗ schädigung von 25 feindlichen Transportern oder Kriegsschiffen in diesen Gewässern ge⸗ meldet hatte, wird am Sonntag die Versen- kung von vier weiteren Transportern und einem Schlachtschiff oder großen Kreuzer ekannt. Damit wäre mehr als ein Drittel des ungefähr aus 80 Einheiten bestehenden feindlichen Geleitzuges versenkt oder außer Gefecht gesetzt, welcher am 13. Dezember aus der Mindanao-See in die Sulu-See vorstieß. Da die Angriffe japanischer Bomber und Torpedoflugzeuge und der Spezialangriffs- verbände gegen diese Flottenverbände bei Tag und Nacht fortgesetzt werden, rechnet man mit einer weiteren Erhöhung der Ver- luste des Gegners in nächster Zukunft. 10 Geographisch ist Mindoro die Fortsetzung einer vulkanischen Gebirgskette, die sich von Luzon aus nach Südwesten über Min- doro bis nach Palawan erstreckt. Bei einer Bevölkerungsdichte von ungefähr 13 Men- schen auf den Quadratkilometer besitzt Nördlic Zasel *„ 20. Dezember.(PK.) Ein heller Schein kündigt Basel, die Schweizer Stadt am Rhein. Dem Blick vom Züdlichen Schwarz- Waldhügel bietet sich ein tausendstern'ges Lichtermeer. Ein elektrisch beleuchtetes Schweizer Kreuz zeigt die Grenze. Nördlich davon die dunkle Landschaft des modernen Krieges. Auch hier gibt es Lichter; aber sie sind röter, intensiver, zucken grell auf und erlöschen sofort wie⸗ der. Es sind die Einschlüge feindlicher Gra- naten, die den Rhein iberqueren und nach Zielen tasten. Ein schwerer Grantwerfer hämmert in regelmäkigen Abständen ergeb- nislos auf einen gepanzerten Bunker. Drei, vier klatschende Explosionen, dann ist wie- der Ruhe. Schwere deutsche Artillerie ant- wortet mit harten metallischen Schlägen. Die Behausungen der Soldaten unter der Panzerkuppel sind sauber, geräumig; elek- trisches Licht und Radio. Man spricht von dem Tag, als gaullistische Truppen zum erstenmal den Oberrhein erreichten. Es waren Augenblicke besorgter Spannung. Die linksrheinische Front befand sich in einem Wirbel, von dem man nicht wußte, ob er über den Fluß greifen würde. Diese Män- ner waren damals noch drüben und hatten harte Gefechte zu bestehen. Die wenigen behaupteten sich tagelang gegen Panzer, Flieger uvnd schwere Feuerschläse. Der im Dezembergewölk diese siebentgrößte Insel der Philippinen kaum Industrie. Im gebirgigen Inneren le- ben heute noch völlig unzivilisierte Einwoh- nerstämme. Land- und Forstwirtschaft, Hanfanbau und Fischerei bilden die wirt- schaftliche Grundlage. Amerikanischer Umfassungsangriff auf Leyte EP. Tokio, 20. Dezember. Der Umfassungsangriff nordamerikani- scher Truppen gegen die japanischen Stel- lungen auf Nord-Leyte hat begonnen. Wäh- rend die Straßenkämpfe in der Stadt Ormoc anhalten, setzen die amerikanischen Lande- truppen der 77. Division ihren Vormarsch in nördlicher Richtung fort. Gleichzeitig sind die USA-Divisionen von der Nordküste Leytes nunmehr zu ihrem Vorstoß nach Sü- den angetreten. Die Verluste der Nord- amerikaner seien hoch, heißt es in dem ja- panischen Bericht. Japanische Gegenan- griffe nehmen stündlich an Härte zu. Griechenland-Krise wächst Churchill über den Kopf! König Georg weigert sich abzudanken/ In Athen gehen die Kämpfe ununterbrochen weiter Drahtbericht unseres Korrespondenten) Kl. Stockholm, 20. Dezember. Die Griechenlandkrise, die Churchill am vergangenen Wochenende durch die Auf- nahme von Kompromißverhandlungen mit der Elas beilegen zu Können hoffte, geht weiter, ohne daß ihr Ende abzusehen wäre. Lediglich die militärischen Ereignisse im Westen haben sie etwas in den Hintergrund treten lassen. Das von Me Millan ausge- arbeitete Kompromiß sah die Einsetzung eines Regentschaftsrates oder eines Regen- ten vor, der seinerseits den Auftrag zur Bil- dung einer griechischen Regierung einem Mann hätte erteilen sollen, trauen der Elas besaß. Als Regent bzwi. Vorsitzender des Rgentschaftsrates war der Erzbischof von Athen Damoskinos vorge- sehen, der sich auch bereit erklärte, dieses Amt zu übernehmen. Der griechische König, dessen Zu- stimmung zu der geplanten Maßnahme er- beten wurde, hat sich jedoch wider Erwar- ten sehr halsstarrig gezeigt. Georg von Grie- chenland hat sich im Hotel Claridge in Lon- don gegen die Außenwelt verbarrikadiert und hat sich geweigert, Besuche zu empfan- gen. Die einzige Ausnahme macht er für sei- nen Leidensgenossen Peter von Jugoslawien, der im gleichen Hotel wohnt. Dem Foreign Ofkfice ist es bisher nicht gelungen. mit dem König Kontakt aufzunehmen. Der König hat gewisse Erfahrungen, wie man sich in einem der das Ver- Neue Schiffsversenkungen Tokio, 20. Dezember. Wie das kaiserliche Hauptquartier am Dienstag bekannt gibt, Haben japanische Fliegerverbände in Fortsetzung des Angriffs auf feindliche Transporte n den Gewässern bei San José und der Insel Mindoro am 17. und 18. Dezember einen Kreuzer oder Zerstörer und drei Transportschiffe ver- senkt, sowie zwei Transportschiffe schwer beschädigt und in Brand gesetzt. USA-Luftangriff auf Japan Tokio, 20. Dezember. Am Dienstagmorgen griffen nach einer Meldung des kaiserlichen Hauptquartiers ca. 30 USA-Großbomber Omura(Kiuschv), von China kommend, an. Die Abschußergeb- nisse werden zur Zeit noch überprüft. Die verursachten Schäden sind nur gering. Die Verbände, die am Montag die Nagoya mehr als 20. Zwel japanische Flugzeuge stürzten sich vorsätzlich aut feindliche Maschinen. Vier weitere sind bis- her nicht zu ihrem Stützpunkt ruruelezff kehrt. Heftige Kämpfe in Birma EP. Tokio, 20. Dezember. Heftige Kämpfe südwestlich von Bhamo meldet ein Frontbericht des„Tokio Schim- bun“ von der Birma-Front. Seit dem 9. De- zember stehen japanische Verbände in er- bitterten Abwehrkämpfen gegen die 30, Tschungking-Division, die gegen den Ortf. Nankau südöstlich von Bhamo vordrang Der Feind verlor bei diesen Kämpfen, deren Brennpunkt bei Namyu, 28 km nordwiest- lich von Nankan lag, etwa 1500 Mann an Toten und verwundeten. Gleichzeitig sind andere japanische Einheiten zum Vormarsch in nordöstlicher Richtung angetreten, um die vom Feinde angestrebte Einschließung von Bhamo zu verhindert. Etwa 50 km südwestlich von Bhamo wurden die chine- sischen Truppen zurückgeworfen und büß- ten etwa 500 Mann an Toten und Verwun- angreifenden Feindflogzeuge bekämpften, schossen 17 USA-Großbomber ab und be- kast auf den Tag 21 Jahre her, daß er zum erstenmal zum Thronverzicht gezwungen wurde. Er lebte 12 Jahre in der Emigration und kehrte auf Grund einer Volksabstim- mung nach Griechenland zurück. Das für Georg ausgesprochene Votum hat bis heute Gültigkeit behalten. Churchill, der die Elas-Leute vor knapp zwei Wochen als Banditen beschimpfte, kann jetzt nicht gut so weit gehen, Georg zur Abdankung zu zwingen. In London sleht man aus diesem Dilemma noch keinen Ausweg. Inzwischen gehen aber die Kämpfe in und um Athen weiter und gewinnen mit jedem Tag an militärischer Bedeutung. Angriffe und Gegenangriffe lösen sich ab. Eine eigenartige Rolle spielen die 300 ame- rikanischen Soldaten, die sich in Athen als Helfer des Roten Kreuzes beflnden. Sie sind„streng neutral“ und lassen sich von den Elas-Leuten im Triumph durch die Straßen tragen. Jeder dieser 300 amerika- nischen Soldaten ist somit ein lebendiges Symbol der Uneinigkeit im alliierten Lager. In Nordgriechenland ist durch den Einbruch bewaffneter bulgarischer Ban- den nach Thrazien und Mazedonien eine neue Situation entstanden. In London kom- mentiert man dieses merkwürdige Ereignis so, daß dadurch die Elas in Nordgriechen- land zwischen zwei Fronten geraten seien Viel wahrscheinlicher ist, daß die bewaff- neten bulgarischen Banden über die Gren-e solchen Falle zu verhalten hat; denn es istl kamen, um die Elas-Verbände gegen die Feind tastete sich vorsichtig den Rhein ent- lang. Seine Spitze wurde zurückgebogen. Stoßtrupps brachen kühn in seine Flanke, vernichteten Panzer, fingen Vorhuten ab und hoben Maschinengewehrnester aus. Man erinnert sich an jenen Tag, als ein feind- licher Stoßtrupp, vom Fieber des unver- hofften Vordringens gepackt, über den Rhein zu setzen versuchte und zusammengeschla- gen ein blutiges Ende fand. Kleine deutsche Brückenköpfe hielten sich erbittert und nutzten die Angriffswucht des gaullistischen Gegners ab, bis der Befehl zum Absetzen kam. Ein Brückenkopf bei K. aus wenigen Mann Infanterie und Flak be⸗ stehend, behauptete sich wochenlang und zwang die nach Norden gewendete Front des Gegners in Rheinnähe zu einem schar- fen Knick nach Süden. Lufiwaflenhelfer, halbe Jungen noch, de- nen im Zwang des Augenblicks die Feuer- taufe zuteil wurde, standen ihren Mann wie alte Soldaten. Am Tage bietet die Rheinfront nördlien Basel dem Auge ein Bild der Verlassenheit. Die Bewegungen und Regungen des Krieges erfolgen unsichtbar. Die elsässischen Dör— fker am jenseitigen Ufer des Landes, das ge- gen Westen zu terrassenförömigen Höhen— 2zügen ansteigt, sind ausgestorben. Hie und da zeigt sich ein Artillerieflugzeug oder kreuzen Tiefflieger auf. Maschinengewehr- PVon Mriegsbericter Jolfgang Mönber salven flattern über den Rhein und ver- löschen sofort wieder, Einzelne Schüsse von Scharfschützen, die si drüben irgendwo]] auf Kaminen oder Bäumen postiert haben, peitschen herüber. Deutsche Scharfschützen antworten. Lautsprecher schnarren verwor- dene Rufe und Klänge. 1939 war es hier nicht viel anders. Noch hat sich die furchtbare Gestalt der Materialschlacht diesem schö— nen Landstrich nicht enthüllt. Die kurze Uferstraße des Rheins, die der Feind im südlichen Elsaß besetzt hat, bringt ihm wenig Gewinn. Der deutsche Strom hat seinen Vormarsch gehemmt. Seine Kräfte werden weiter nördlich auf dem linken Rheinufer, wo sie gegen unseren elsässi- schen Frontbogen anrennen, in Material und Blut heischenden Kämpfen abgenutzt. Jeder Tag unseres zähen und zurück- schlagenden elsässischen Abwehrkampfes sieht die Front am rechten Rheinufer wach- sen und erstarken. Die Bevölkerung, Schwarzwälder und Alemannen des Wiesen- tales, arbeiten ruhig und vertrauensvoll Seite an Seite mit der Wehrmacht. Neben und hinter den Westbefestigungen werden neue Stellungssysteme in den Boden ge- schürft. Dörfer im unmittelbaren Bannkreis der Rheinfront werden in bunkertragende Abwehrnester verwandelt, während wenige Kilometer dahinter das Leben ruhig und in seinem gewohnten Arbeitsrhythmus weiter- geht. deten sowie beträchtliches Kriegsmaterial 1 ein. 4 Briten zu unterstützen. Churchill hat sich jedenfalls in Griechenland hoffnungslos festgefahren und eine Lösung der griechi- schen Krise zeichnet sich am politischen Horizont Londons noch nicht ab. Churchills Haßgesang ODrahtbericht uns. Berliner Schriftleitung Berlin, 20. Dezember, Die Weißglut des Vernichtungshasses lohte in Churchills letzter Rede s0% brennend auf, wie kaum zuvor in den Re- den der alliierten Staatsmänner Je we⸗ Es soll v berformeln sie in Märc schen den ters Schlé Kreuzweg einen vergr und dem g geht es wo Ich habe e aber trotzde Zauberform vergrabener eher schein aufbrausenc Gemütern: Oft wund zwar meist wenn man „Zornnickel schluß an spräch ode- haltung mit soll's nämli mysteriösen Zusammenh melte:„Hin nämlich wi' hat, in dem oder Marke. Artikel gibt manchmal die es immei einiges flüs kleinlich se Gefallen tu schöne Spr etwas reagi( aber entschi Kunden an mal abschli term Schra Oft schon doch zu s3. niger sie Deutschland militärisch nieder- zwingen können, desto hemmungsloser wer- den sie mit ihren Plänen. Es verdient Her- die 5 Churchills gegen Deutschland beipflichtet. Es ist auch das ein Beweis dafür, daß der Haß gegen uns jede sachliche und den Tat- sachen Rechnung trzgende Einstellung der“ Feinde solenge unmöglich macht, als nicht das deutsche Volk den letzten, den endgul- tigen Sieg errunsen hat. Ein schweizerisches Blaft, die„Neue Ber- ste Widerstandskraft auslösen. Revolution im„befreiten“ Euros Drahtbericht uns. Berliner Schriftleitung Berlin, 20. Derember. Der politische Kommentator des„Evening Slandard“ weist darauf hin, daß die Er- eignisse in den vielen„bhefreiten“ Ländern Europas vielleicht das Vorspiel zu nochfß zucker. wird an die M rechtigten je ei vorhebung, daß die britische Presse, immer ernster und zurückhaltender über Verdunklungszei die militärischen Chencen urteilt, jubelnd diesen Haß- und den Vernichtungsausrufen Ausgezeichnet. wurden ausgezei bel, Käfertal, Bruno Haucłk Abgabe von v Abschnitt 107 d kaufsausweise( Weise für die K dem Aufdruck 1 ner Zeitvns“, meint, die Churchillrede werde als Wirkung nur Deutschlands nöch. Verkauf erfolgt fenfachgeschäfte der Firmen Sch werk und in ein ten. sind durch Ausl Die in Fr Verteilung vor Ab Dor ernsteren revolutionären Zuckungen in ——— sein würden. Manche ate tischen und wirtechefflichen Katastroßp e, die unterirdische Wühlarbeit gehe überall so gleichmößis in den ansewandten Mittein vor sich, daſß man nicht von der Uber- „eugung sich lösen könne, hier seien be⸗ stimmte Aystifter mit bestimmten End⸗ ꝛielen am Werke. Auch die neue Churchill- rede habhe keine Auflichtung der Hinte gründe für diese Entwicklung gebracht, wieß üherh⸗upt Churchiils jetzte Unterhausredef die alte churchilleche Kemofstimmung nurf noch Hedsmyft wiedergegeben hehe. 4 Auch diese Erkernnis des Londoner Blat- tes muß als aufschßreicher Beitrag zurf Stiwmons der enslischen Offentlichkeitf wohl beachtet werd⸗n. wenn mon sich auch — 4 E Uffz. zen, Inh. EK 2. Kl., Silber,— 35 Jahre, im Wes Mannheim, 2. 2Z. Frau Mathild Weckbach un nebst allen— SGerhard Stabsfeldw., Inh zeichnungen, im Mainstockheim, Greta Hennrich tin, und alle Ge. Trauerfeier: 24. in Mainstocekheim Hiten muß, daraus falsche Rückschlüsse 2u 4 2ziehen. 4 Zwei Milhonen Arbeftslose in Frankreicht Mit einem Heer von zwei Millionen Arbeits⸗ losen rechne man in den unterrichteten indu- etrielen Kreieen Frankreichs meldet der Reu- ter-Korrespondent Harold King au Paris. Grew neuer Unterstaats⸗-ekretär im US4. Anßenm'nisterſum. Joseph C. Grew. der lane- jährse Botschafter der USA in Tokio. wirde von Präsſdent Roosevelt zum Untertaatesekre. tär im Außenmintsteriym ean Stelle des vor kurzem zum Außenminister bervfenen EAwardf Stettin'us ernannt, wird amtlich in Warsza hehhpfręeoeben. 1 Das Wunder der Muttersprache(.) Betrachtungen zwischen Feldpostbriefen „An dden Tagen um Weihnachten werde lch viel an Dich denken, und nachts, wenn die Sterne einen großen Weihnachtsbaum in den Himmel stellen sollten, werden wir ge⸗— meinsam zu diesen Lichtern aufschauen, um durch die Weite des Raumes hin miteinander werbunden zu sein. Als die Gæedanken, die dieser Feldpostbrie- bei der jungen Frau audlöste, zu einer stillen, innerlichen An- schauung gediehen waren, streifte sie mit einer kleinen Ueberlegung die Frage, warun: man eigentlich etwas widerspruchsvoll von „Weihnachtstagen“ spreche, wenn doch offendar die Nacht dieser Tege gemeint sei.. Ja, war es nicht so, daß die Weihe dieser Nüchte den in friedsameren Pagen noch so freundlichen, festlichen Verleuf der „Tage“ selbst überstrahlte? Was„Weih- macht“ war, spürte man erst ganz und tief, Wenn man in den nächtigen Schnee'naus- schritt und lauter Sterne im ewigen Gewölbe funkelten. Am Teg war es recht äußer- lich, der Gabentisch, vielleicht die laute Freude der Kinder, die gutbedachte Mahl- geit, das Sichwohlfühlen, das Ausruhen. In der Nacht aber— Die Briefleserin empfing aus dem Anhauch alter Zeiten eine Vorstellung, über die sie sich im Augenblick wohl noch keine Rechen-— schaft geben konnte. Aber els sie danri ingendwo las, daß man einst in früher, indo- germanischer Zeit nach Nächten, nicht nach Tagen rechnete und daß die„wihen nahten“ der Germenen die geweihten Näch“e der Win'erlichen Sonnenumkehr waren, da be- griff sie auch gefümlsmäßig, deß der tiefere Sinn dieser„Tage“ in ihrer Nächtlichkeit bervhte, in dem. was unter allen levch'en- den Sternen sich bereits wy der anschicłte, aus der Dunkelheit die Ahnung fernen Frich- lings aufhrechen zu lassen, vielleicht unter Hürmen, vielleicht unter all den gärenden Vorzeichen, die immer einem Aufbruch vor- angehen.„Tief ist die Nacht. Und tiefer als der Tag gedacht.“ War das nicht die Er- kenntnis Nietzsches? Wie aber die junge Frau in ihren Nach- gedanken das Wort„Nacht“ gleichsan Kklanglich auf sich einwirken ließ, machte sie die wunderliche Enudeckung, daß das Wort„Abend“ den gleichen dunklen, tiefen Laut des a hatte, daß auch die„Schatten“, die sich mit der Dämenerung senkten, in dieses Lautbild sich einzufügen schienen. War es nun ein Zucall, daß ein Nach'gedicht won Eichendorff ganz auf diese-Ton- art gestimmt schien? Diese Strophe, die da lautete: „Das ist das irre Klegen in stiller Waldespracht. Die Nachtigallen schlagen von ihr die ganze Nacht.“ Nein, es war wohl nicht ein Gesetz des Zufalls, das alle diese lautverwandtschaft- lichen Känge zum Bilde der dunkel rauschenden Nacht aufreihte, denn bald dar- auf en'deckcte sie in einem Gedicht„Nächt⸗ liche Wanderung“ von Nikolaus Lenau den gleichen Akkord der-Laute: „Die Nacht ist finster, schwül und bang. Der Wind im Wallte tost. Ich wandre fort die Nacht entlang.“ Nun grub sie, einmal gebannt von dieser eigenartigen Klanslichkeit deutscher Spra- che, in den Schätzen der Gedichtsammlun- gen nach. Sie sah im„Hesveros“ von C. F. Meyer den Stern leuchten: „Ueber schwarzem Tannenhanse Schimmert mir zum Abendgange.“ und fand, daß die Worte wohl gar nicht anders gewählt sein konnten. Und nun wunderte sie sich auch nicht mehr bei Theodor Storm das Bild zu finden: „Die Wandergans mit hartem Schrei Nur fliegt in Herbestnacht vorbei. Am Strande weht das Gras Oder bei Mörike die abendliche Stim- mung, ausgeladen in die dunkeitönenden Worte: „Gelassen stieg die Nacht ans Land Lehnt träumend an der Berge Wand.“ War es nicht seltsam, daß den Dichtern solcher Verse gerade jene Worte zuflossen, die mit den Wort„Nacht“ und„Abend“ lautverwandt waren? Und war es nicht noch wundersamer, daß die deutsche Sprache einen Wortschatz hatte, der reich genug war, diesen unbewußten klanglichen Empfindungen so naturhaft nachzugeben? Sah man nicht gleichsam die kalte, starre Nacht im weiten Rußland. wenn man Richard Dehmels Verse berief: „Ueber Ruhßlands Leichenwüstenei faltet hoch die Nacht die blassen Hände. Dunkeläugig durch die weite weihe kalte Stille starrt die Nacht und lauscht..“ Spannte sich in dieser Wortkette„faltet“ und„Nacht“ und„blaß“ und Kkalt“ und „starrt“ und„Nacht“, in dieser sechsfachen -Folge nicht der ganze Atem des lastend Erstarrten, der lastenden Winternacht? Mußte man nicht doch mehr Ehrfurcht vor den Geheimnissen der Sprache gewinnen, die wir im Alltag so oft schänden mit Nach- lässigkeit und flachem Gehör für den tiefe- ren Sinn des Gesagten?! Kingt es nicht völlig anders, wenn der Deutscne Vacht“ sagt oder der Engländer Nioht“(sprich: nait)? Hatte es einen Sinn. wenn der Deut- sche sprach, wie er schrieb. und der andere anders schrieb als ei sprach? Es war der Geschichtsphilosenh Oswald Spengler, der die Einsicht gewann:„Die Sprache ist das eigentliche Wunder des Menschentums. In diesen wenigen Lauten verbirgt sich ein unermehßliches Reich von erschütternden Tiefen, unergründlichen Ge- heimnissen, jähen Einsichten, ein Schatz von Jahrtausenden, in dem die Erlebnisse zahlloser Geschlechter aufgesnart liegen. Aber man„weiß“ es nicht. Im Alltagsge- spräch sind es Alltagsworte, für den ge⸗ wöhnlichen Dichter„poetische Wendungen“ und nichts weiter.“ Unsere junge Briefschreiberin wußte auch nichts von diesen Worten Spenglers. Aber sie erfuhr wieder den tieſeren Sinn des Sprachlichen, als ihr Mann von seinem „treuen Stahlhelm“ schrieb. der ihn be- schützt habe. In dem Wort„Helm“— das hatte sie von ihrem Bruder, dem Lehrer, erfahren—, geisterte das altdeutsche Wort „helan“, das wie unser nur wenig noch gebrauchtes Wort„hehlen“ soviel wie„ver- bergen“ bedeutete. In Helm barg man das Gesicht, wie sich einst in der„Höhle“, das dem gleichen Begriff entstammt, die frühen Menschen verbargen. Hörte man nicht schon am Klange, daß das Wort„Halle“ (Raum in dem man einst Waren barg), vom gleichen Ursprung ist wie die Worte „Hülle“ und„Hülse“, die gleichfalls etwas bergen, verbergen, umschließen, verwahren. Durch alle Abhandlungen leuchtet das ferne altdeutsche„helan“ hindurch und flamm: noch im lodernden Bild der„Hölle“ naen, im Namen jenes unterirdischen Reiches, in dem die altnordische Todesgöttin Hel sich und ihre Opfer barg. So wächst das ein- fache Wort„helan“ bis zu Bedeutung des Göttlichen, um auf der anderen Seite hin- abzureichen in die schlichtesten Begriffe und noch nachzulächeln im Namen des „Holunderstrauches“, in dessen Holz das leicht entfernbare Mark sich„aëòshöhlen“ läht, um Flöte und Spielzeug des Kindes zu werden. Dr. Oskar Wessel. Ogefr. Paul 25 Jahre. Mannheim, B 1, 8 Marga sveiseb- wig mit Sohn J tern; Schwiege Angehörigen. * 1 —— Helene I geb. Sauter, 43 J in Mannheim. Rudolf Sauter Sauter u. Frau u. Frau sowie Beerdigung: Don 10 Uhr, Hauptfri So sei die Frau Japans! Grundsätge der japanischen Tugendlehre In der japanischen Tugendlehre des Onnaf Dalgaku heißt es über die„Pflichten dei 3 Frauen“: . Luise S. geb. Straßner, 55 15. Dez. 1944 in M Jakob Straßner Beerdigung: Fre. 9 Uhr, Hauptfriec „Kostbarer als ein schönes Gesicht ist belf einer Frau ein tugendhaftes Herz. Das Herng einer lasterhaften Frau ist immer in Un- ruhe; sie wirft wilde Blicke um sich, sie lägt ihren Arger an anderen aus, ihreß Worte sind rauh und ihre Sprache ist — Josef Sel 72 Jahre, am 13. Familie Joh⸗ Familie Jose Beerdigung: Don: 10 Uhr, Hauptfrie gemein. Wenn sie spricht, so geschieht es unn sich über andere zu erhöhen, andere zu tadein, zu beneiden, sich vor Stolz auf⸗ andere zu verspotten, aus-. stechen- lauter Dinge, die in Widerspruch zaben zu dem„Weg“, den eine Frau gehen 80 EMathilde I geh. Geiger, 55) in Mannheim. rmgard Brücl mann; Franz B. Felde) und alle Bestattung: Donr 11.30 Uhr, Hauptf *.„4 „In China wird die Helrat Rückkehr ge- nannt, aus dem Grunde, weil eine Frau das Heim ihres Gatten als imr eigenes ansehen muß und sie demnach, wenn sie heiratet, in ihr eigenes Haus zurüclckehrt. Wie beschei. * Max Sc Bautechniker, 62 in Mannheim. Frau Luise Sch Karl Trefz u. 3 Beerdigung: Don 10.30 Uhr, Ehrent den und dürftig auch die Lage ihres Mannenf sein mag, so soll sie doch nichts bemängeln sondern die-mut des Haushalts, den ihr 20 verleihen dem Himmel geflel,'s die Be- stimmung eines wenig günstigen Schicksats betrechten. Der Weise der alten 7eit Kune- kutse) lehrte, daß eine Frau, enmnal ver⸗ Agnes B gebh. Baumann, 4 Dezember in Mar Franz Berberi Elfriede Berbe Verwandte. Beerd'gung: Frei Uhr, Ehrenfried heiratet, nie mehr das Haus ihres Gattenf verlassen soll.“ . „Eine Frau soll vorsich'ig und sparsamf mit Worten sein, und nie, avch mcht einen Avsenblick, solte sie emderen Böses nsch- reden oder sich der Unwehrheit schuld'el mechen. Wenn sie Vemeumdunsen hört, soh soll sie sie bei sich behalten und vor nie- mand wi ederholen; denn gerade durch dast Wei“ererählen von vVerleumdunsen wirdl —* Karl I 47 Jabhre, am 15. in Lufwigshafen. Fran Nisabeth E genthaler mit nand Kaplan, Kavlan, 2. 2. Wima u. Christ gerschn; Fhern: alle Ansehöriser Beerdli'gung: Dor 14 Uhr, in Mhm. oft die Eintracht der Sippe und der Friede der Famillen zerstört.“ . Zwel japanische vorsätzlich auf weitere sind bis- zpunkt zurückge- A in Birma rio, 20. Dezember. stlich von Bhamof les„Tokio Schim- t. Seit dem 9. De- Verbände in er⸗ n gegen die 30, e gegen den Ort Bhamo vordrang n Kämpfen, deren 28 km nordwest- Va 1500 Mann an Gleichzeitig sind en zum Vormarsch g angetreten, um bte Einschließung ert. Etwa 50 km wurden die chine- eworfen und büß- bten und Verwun- es Kriegsmaterial“ opkl weiter Churchill hat sich and hoffnungslos zsung der griechi h am politischen ücht ab. Bgesang ꝛer Schriftleitung lin, 20. Dezember, Fernichtungshasses 2tzter Rede s0% zuvor in den Re- zmänner Je we- Ulitärisch nieder-⸗ mmungsloser wer⸗ „Es verdient Her- tische Presse, die ickhaltender über n urteilt, jubelnd nichtungsausrufen hland beipflichtet. eis dafür, daſß der iche und den Tat- 1e Einstellung der macht, als nicht tzten, den endgül- — tt, die„Neue Ber- lie Churchillrede heutschlands höch- lösen. eiten“ Europe er Schriftleitung) lin, 20. De⸗ember. tator des„Evening hin, daſß die Er- efreiten“ Länder Vorspiel zu noch 1 Zuckungen ſManche dieser its vor einer poli⸗ ehen Katastrophe, beit gehe überall sewandten MWitteln it von der Uber⸗ le, hier seien be⸗ bestimmten End ie neue Churchill tung der Hinte lung gebracht, wi zte Unterhausrede mofstimmung nurß eben hehe. 3 des Lopdoner Blat- cher Beitrag zurf hen Offentlichkeitf enn man sich auch e Rückschlüsse zuf ose in Frankreich. Millionen Arbeits-f unterrichteten indu- his meldet der Reu- King au Paris. sekretär im UsS4. C. Grew. der lane A in Tokio. wirch m Unberetaafasekre- an Stelle des voſ bervufenen EAwardß tlich in Wachingtonf ——— 1 Japans! hen Tugendlehre endlehre des Onna die„Pflichten deif nes Gesicht ist beif tes Herz. Das Her ist immer in Un liche um sich, sie nderen aus, ihreß ihre Sprache ist t, so geschieht es rhöhen, andere zuf h vor Stolz auf- verspotten, aus- die in Widerspruch n eine Frau geheng lrat Rückkehr ge- weil eine Frau das r eigenes ansehenf enn sie heiratet, in ehrt. Wie beschei⸗ Lage ihres Manne nichts bemängeln ushalts, den ihr zuf zeflel, als die Be-. instigen Schicksals alten 7eit(Kune- rau, einmal ver- TIaus ihres Gattenſ 'ig und svarsanf „avch nicht eineng leren Böses nach- wehrheit schuld'e imdunsen hört, soß lten und vor nie- gerade durch das leumdunsen wirdh de und der Friede Es soll verschiedene Arten von Zau- bertormeln geben und vornehmlich sins sie in Märchenbüghern zu finden. Zwi- schen den Ohren eines schwarzen Ka- ters Schlag Mitternacht an einem Kreuzweg gemurmelt, heben sie dann einen vergrabenen Goldschatz ans Licht und dem glücklichen„Zauberlehrling“ geht es wohl bis an sein Lebensende. Ich habe es noch nicht ausprobiert- aber trotzdem kenne ich jetzt auch eine Zauberformel. Sie hebt allerdings keine vergrabenen Schätze ans Licht, sondern eher scheint sie mir geeignet zu sein, aufbrausenden und temperamentvollen Gemütern als Ventil zu dienen. Oft wunderte ich mich über Otto, der zwar meist heiteren Gemüts ist, aber wenn man ihn ärgert, ein richtiger „Zornnickel“ sein kann, daß er im àAn— schluß an ein hitziges Telephonge- spräch oder als Abschluß der Unter- haltung mit einem U..-Kunden“- die mysteriösen und so gar nicht in den Zusammenhang passenden Worte mur- melte:„Hinterm Schrank!“ Man muß nämlich wissen, daß Otto ein Geschäft hat, in dem es für die, so Bezugschein oder Marken haben, noch sehr begehrte Artikel gibt. Und da kommt es denn manchmal vor, daß einer von denen, die es immer noch nicht begriffen haben, einiges flüstert von„doch nicht so kleinlich sein“, oder„auch mal einen Gefallen tun“ und was dergleichen schöne Sprüche mehr sind. Auf s0 etwas reagiert aber Otto sauer. Höflich, aber entschieden komplimentiert er den Kunden an die Tür und pflegt jedes- mal abschließend zu murmeln:„Hin- term Schrank!“ Oft schon habe ich Otto gequält, mir doch zu sagen, was er eigentlich mit soll's nämlich auch noch geben- die Die Zauberfotmel diesem komischen Spruch meint. Er lächelte immer nur und schüttelte den Kopf. Gestern endlich- er war sehr Zuter Laune- hat er mir das Geheimnis seiner Zauberformel verraten. „Siehst du“, sagte er,„dieser Spruch stammt noch aus meiner Lehrlingszeit. -Ich war als Stift ein ziemlicher Laus- bub- heute kann ichs ja sagen- und habe manches ausgefressen und auch die dementsprechenden Abreibungen er- halten. Manchmal kam es mir aller⸗ dings vor, als wäre ich ungerecht ver- dammt worden iind dann packte mich die Wut. Weil ich sie in der Offentlich- keit vor meinem gestrengen Meister nicht auslassen konnte, war ich auf eine Idee gekommen: Jedesmal, wenn ich das Gefühl hatte, der„Alte spinnt“, rannte ich in einen kleinen Raum ganz hinten im Lager. Dort stand nur ein Schrank mit Ladenhütern; hinter den stellte ich mich, drehte die an der Tür befindliche Wasserleitung auf iind brüllte das bekannte Götz'sche Zitat so- lange in die Gegend, bis ich mich be- ruhigt hatte. Außer mir hörte es nie- mand und ich war gerächt.“ Er schmun- zelte und meinte:„Na, und jetzt kannst du dir das übrige ja denken“ Das konnte ich allerdings und auch der geneigte Leser wird im Bilde sein. Eines allerdings wird Otto bedauerlich finden, denn wie es nun einmal ist mit Zauberformeln: Wenn ihr Geheimnis gelüftet ist, verlieren sie die Wirkung. Aber es braucht ja nicht gerade ‚hin- term Schrank“ zu sein, die Auswahl an Zauberformeln ist groß und es ist egal, ob man, wenn man ein Ventil für ge— habten Arger notwendig hat, sagt „Abrakadabra“ oder„Zeller schwarze Katz“- man muß sich nur das Rich- tige dabei denken, dann hilft's! os. Verdunklungszeit von 17.29 Uhr bis.51 Uhr Ausgezeichnete Soldaten. Mit dem EK 2 wurden ausgezeichnet Gefr. Heinrich Sei- bel, Käfertal, Wotanstraße 121, und Gefr. Buno Hauck,.5, 153. Abgabe von Weihnachtskerzen. Auf den Abschnitt 107 der gelben und grünen Ein- kaufsausweise(das sind die Einkaufs-Aus- weise für die Kinder bis zu 14 Jahren mit dem Aufdruck Klk und E) dürfen je sechs Weihnachtskerzen abgegeben werden. Der Verkauf erfolgt in den Drogerien und Sei- fenfachgeschäften, einigen Verkaufsstellen der Firmen Schreiber und Gemeinschafts- werk und in einigen Kolonialwarengeschäf- ten. Die in Frage kommenden Geschäfte sind durch Ausheang kenntlich zu machen. Verteilung von Backpulver und Vanillin- zucker. Ab Donnerstag, den 21. Dezember wird an die Mannheimer Versorgungsbe- rechtigten je ein Beutel Backpulver und Vanillinzucker abgegeben., Näheres ist der heutigen Bekanntmachung zu enmehmen. Besuchstage im Städtischen Krankenhaus, Reserve-Lazarett, in der Weihnachts- und Neujahrswoche: Dienstag, 19. Dezember, Donnerstag, 21., Sonntag, 24., Dienstag, 26., Donnerstag, 28., Sonntag, 31. Dezember, und Dienstag, 2. Januar. Lehrgang im Bannausbildunsslager. Wie uns die Bannführung mitteilt, ist der 2. Z. in Mannheim-Feudenheim laufende Lehr- gang im Bannausbildungslager(betr. Wehr- haftmachung d. 3. Aufgebots des dt. Volks- sturms) auf Anordnung der Gebietsfüh- rung bis einschl. Freitag, 22. Dezember, verlängert worden. Hohes Alter. Ihren 82. Geburtstag be⸗ geht Frau Katharina Höpfel, Neckarau, Belfortstraße 41; ihren 75. Frau Henriette Vogt, Neckarau, Friedrichstraße 11; den 70. Frau K irs eh, R 6, 6b. 2. Z. bei Rüger, Thulba bei Hammelburg; den 65. Reinhold Langer, Neckarauer Straße 63. perlich wie Erinnerungen Konrad Drehers an das Mannheim vor Die Nachricht vom Tode Konrad Dre- hers, des Begründers des Tegernseer Bauerntheaters, werden gewiß auch viele Mannheimer mit schmerzlichem Erinnern gelesen haben. War doch dieser Künstler mit unserer Stadt eng verbunden, nach sei- nen eigenen Worten enger als mit allen anderen Städten, außer seiner Heimat- stadt. In seinem Erinnerungsbuch„Abreiß- Kalender meines Lebens“ findet er Worte über Mannheim und seine Mannheimer Freunde, die hier zu seinem Gedächtnis wiedergegeben seien: „Außer den benannten Großstädten habe ich auch während meiner Münchener En- gagementszeit viel an den kleinen und großen Hoftheaters Deutschlands gastiert, namentlich auch in Stuttgart und Mann- heim. In beiden Städten habe ich viel Freude und Freundschaft gefunden. Na- mentlich in Mannheim, das mir auch durch iebe Kollegen zur zweiten theatralischen Heimat geworden ist. Bin ich doch auch Mitglied der berühmften Mannheimer Kar- nevalsgesellschaft„Feuerio“, die ihren Stammsitz im Bräuhaus zum„Habereckl“ hat. Ihre Mitglieder rekrutieren sich aus allen Gesellschaftskreisen. Wie auf der Schiller'schen Bank von Stein rasteten dort die verschiedensten Berufsarten: der müde Wanderer, der sorgenvolle Kaufmann, der heitere Spielmarn, der ernste Stadtrat, der Schiffsreeder, und nicht zuletzt der Mann mit dem Koks. Und gerade diese Mischung aller Klassen zeitigt heute noch dort einen Humor und eine Freundschaftsstimmung., die man nirgends besser finden kann. Der Schneider Weinreich war damals Präsident, der Transporteur von der Heyd der zweite Vorstand, und mein Intimus und Kollege Köckert, der Spiritus rector aller Begei- sterung und Veranstaltungen. die immer im Hintergrund den goldenen Glanz der Wohl- tätigkeit durchschimmern ließen. Herbergs- vater war früher der Brauer Lang, auch Rollmops genannt. und jetzt der ebenso kör- seelisch herzensgroße Din- geldein, der die Brauerei nach dem Tode Langs übernommen hatte. Das Bier, das dort gebraut wurde und immer noch ge- hraut wird. ist ein Konkurrenzbier des Zalvator und nennt sich Rotavlas. Da das Bier in seiner Güte alles umwirft, hat es auch den Namen Salvator umsekehrt und ist, nech unbeenstandet aller Patent- Insprüche der Salvatorbrauerei, auf dem Bierplan erschienen. Die Konkurrenz die- ses Nektars erstreckt sich übrigens nur auf das kleine Gebäude des„Habereckl“, in dessen Parterrerävmen einzig und allein dieser Wundertropfen verschenkt und meist vor der ansesetzten Frist geleert wird. Der Feuerio hat keine strenge Aufnahmeballo- tage. Unbedingte Vorschriften sind jedoch, daſßß derjenise, der Mitgliied werden will, zur Türe hineinseht und ein anständiger Kerl ist, der Freude am Leben und an einem guten Tropfen hat. Alles, was sich dort abspielt, ist rein improvisiert, und ich muß gestehen, daß ich dort humoristische Reden und Szenen erlebt habe, wie nir- gends anderswo.- Einmal, kurz vor Weih- nachten, hatten wir eine Zusammenkunft im Habereckl. Dabei wurde für arme Fa- milien eine kleine Sammlung veranstaltet. Ich erbot mich, ein Gastspielhonorar zu diesem Zwecke zu stiften. Als ich nach Monaten wieder in den Feuerio kam, las mir der Präsident die Danksagungen vor, die auf die Anschaffungen und Uberwei- sungen von Zucker, Kaffee, Holz usw.(für meine Spende) von den einzelnen Familien erfolgten, und ich war so gerührt, daß mir die Tränen über die Wangen flossen, was einen Feuerioaner zu dem Ausruf veran- laßte:„Kinder, Träne hawe mer gesehel Träne von em Hofschauspieler, von unserm Kunrad; das is e Mann, und wer dem was will, den schlage mer tot!“ Ich möchte da- mit nur beweisen, wie leidenschaftlich und doch herzensgut diese einfachen Leute wa- ren. Ich glaube, der Totschläger war ein Sackträger. Ueber meinen Freund und Feueriobruder Köckert könnte ich allein große Bände schreiben. Nicht nur, daß er in seinem Beruf ein vorzüglicher Künstler war, er war auch einer der besten Menschen, die ich je gekannt habe, dabei eine Arbeitskraft, die ihresgleichen suchte. Fast jeden Abend in. Theater tätig, gab's in Mannheim fast keine fröhliche Veranstaltung, die ohne ihn ab- gehalten wurde; er ging sozusagen in Wohl- tätigkeit auf, und dabei war er der beste humoristische Stegreifredner, den ich je gehört, und dazu einer der trinkfestesten Männer der Welt. Von ihnn stammt der Aus- spruch, als ich seinerzeit von der Gicht ge- plagt wurde:„Der Kunrad ist der beste Freund; ich sauf und er bekommt davon die Gicht!“ Als ich in dieser Gichtperiode schwer krank darniederlag, sandte mir der Feuerio eine Deputation von drei Delegierten nach München, die mir die bes“en Genesungs- wünsche und als sichtbares Zeichen der Zu- neigung einige Würste mit Schinken zu „S0 leb denn wonl. du wunderschönes Gamsgcbirs' vierzig Jahren übermitteln hatten. Der Führer war der unter dem Namen„Petriseppl!“ bekannte Feuerianer. Da ich nun in Munchen in einer Straße wohnte, die den unglücklicher: Namen Cuvilliéstraße führt, und'eser Name von jedem anders ausgesprochen wird, und meist mit Kuhmilli-, Kavalier- oder Klavierstraße bezeichnet wird, haben mich die Abgeordneten nicht gefunden und reisten unverrichteter Dinge wieder nach Mannheim zurück. Als der Ausschuß nach den Liebes- gaben fragte, erhielt er die Antwort:„Die hawe mer aufgegesse, sonst wäre se ver- dorwe!“„Eli,“ sagte der Präses,„mir hawe doch jetat auch ein Telefon, hättet ihr halt ins Telefonbuch geguckt, da steht doch och der Name und die Nummer von ihm drin!“ „Des hawe mer schon getan,“ sagte der Petriseppl,„aber ich versteh des so schlecht, denn wie ich hineinschrei:„Hier Petriseppll', da hab ich nur gehört: Vien.. Vieh Vieh... no hab ich einghängt!“(Noch nie wurde das Surren der Telefondrähte so irrig àaufgefaſit.) Von der Liebenswürdigkeit meiner Kol- legen zu reden, wurde ich einmal von dem großen Tenor Kraus, dem Bassisten Döring, dem Bariton Kromer und Freund Alex Kök- kert mit dem Choral„So leb denn wohl, du wunderschönes Gamsgebirg“ am Bahnhot der Vorstation Schwetzingen empfangen. Meinen berühmten Kollegen Siegwart Friedmann traf ich einst auf der Fahrt nach Mannheim, wo er nur eine Stunde bleiben wollte, um einen Freund aufzusuchen. Der Freund war verreist, und ich veranlaßte ihn, vor der Abfahrt mit mir und Köckert noch rasch im Habereckl einen Trunk zu nehmen. Der Trunk dauerte mit kleinen Pausen drei Tage. Köckert, Weinreich, van der Heyd be- grüßten und feierten den illustren Gast, und Friedmann dankte drei Tage lang. Er war, wie er uns versicherte, selbst in seinen jungen Jahren noch nie so fröhlich, wie da- mals als fast siebzigjähriger Feuerianer.“ Erhöhte Geburten Die Erhöhung der Geburtenhäufigkeit des ersten Halbjahres 1944 gegenüber der glei- chen Zeit des Vorjahres hielt auch im Juli an. Nach den Mitteilungen des Statistischen Reichsamtes in„Die Deutsche Gesundheits- kührung“ war die Zahl der Lebendgebore- nen mit rund 129 000 um 3, 3 vH. größer als im Juli 1943 und um.2 v. H. höher als im Juli 1942. In diesen erhöhten Geburten kommt der trotz der zunehmenden Härte des Krieges ungebrochene Lebensmut des deutschen Volkes zum Ausdruck. Die jet- zige Fruchtbarkeit reicht aber weder zur Erhaltung des Volksbestandes noch zu einem gesunden Volkswachstum aus. Eine weitere Steigerung der Kinderzahl je Ehe ist daher wünschenswert. KdF-Wanderer. Die vorgesehene Weih- nachtswanderung am 24. bis 26. Dezember zur Stiefelhöhe fällt aus. An Stelle tritt eine Wanderung am 2. Weihnachtstag nach — mnm— Heidelberg- Waldhilsbach- Neckargemünd. Treffpunkt: 8 Uhr OEG-Bahnhof Friedrichs- brücke.— Am 31. Dezember und 1. Januar Neujahrswanderung zur Stiefelhöhe(dort Uebernachtung). Treffpunkt: 8 Uhr OEG-· Bahnhof Feuerwache. Teilnehmerkarte an der Abfahrtstelle. Silberne Hochzeit feiern Philipp Neuer und Frau Emma geb. Scholl, jetzt Alphorn- straße 34, Willi Walther und Frau Ka- tharina geb. Weidner, Neckarau, Friedrich- straße 56. Speyer. Der langjährige Vorstand der Brauerei Schwartz-Storchen AG. Kommer- zienrat Wilhelm Schwartz. ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Mit ihm verliert Speyer einen seiner bedeutendsten Wirt- schaftsführer, dessen Tatkraft und Umsicht zusammen mit seinen aussgezeichneten Fachkenntnissen die Großbrauerei Schwartz- Storchen ihren geachteten Ruf verdankt. Es starben: Ehemänner sich im Fronteinsatz befinden. — — Diese Reisebescheinigung FIIMTHEATER E Uffz. Johann Weber Inh. EK 2. Kl., Inf.-Sturmabz. in Silber, Ostmed. u. Verw.-Abz., 35 Jahre, im Westen. Mannheim, 2. Z. Waldhausen. Frau Mathilde Weber geb. Weckbach und Kind Helga nebst allen Angehörigen. — tus künrer. Volt onc voterlond storben: Gren. Kurt Seitz 19 Jahre, im Osten. Plankstadt, Leopoldstraße 8. Karl seitz u. Frau Rosa geb. Ueltzhöffer u. alle Angehörigen Gedächtnisfeier: 24. 12., um.30 Uhr, in der evangel. Kirche. SGerhard Hennrich Stabsfeldw'., Inh. versch. Aus- zeichnunsen, im Osten, 30 Jahre. Mainstockheim, Mum-Käfertal. Greta Fennrich geb. Rihm, Gat- tin, und alle Geschwister. Trauerfeier: 24. 12. 44,.30 Unr, in Mainstoekheim. EOgfr. Otto Kast, stud. phil. Inh. EK 2, Panzer-Sturmabzeich. u. der Ostmed., im Osten, 24 J. Frau Elise Kast, Würzburg, Th.- Körner-Str. 6; Frau Emma Kast u. Margarete Kast, Avesheim, mit allen Angehörigen. EOgefr. Paul Speisebecher 25 Jahre. Mannheim, B1, 8. Marga Sreisebecher geb. Härt- wig mit Sohn Jürgen sowie Ei- tern; Schwiegereltern u. alle Angehörigen. —* Helene Leithner geb. Sauter, 43 Jahre, am 15. 12. in Mannheim. Rudolf sSauter und Frau; Karl Sauter u. Frau; Joseph Sauter u. Frau sowie alle Angehöris. Beerdigung: Donnerstag, 21. 12., 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannhm. *K— rerrorongriflen flelen zum Opfer: Ludwig Ingenthron San.-Feldw., Inh. versch. Aus- zelchnungen, 35., im Westen. Oberroßla bei Apolda. Goethe- str. 10, Mhm. u. Ludwigshafen. Ella Insenthron geb. Leitschuh und 5 Kinder; Georg Leitschun und Frau und alle Geschwister und Verwandten. —————— Heinrich Schnitzer 62 Jahre, am 15. Dez. in Mannh. Frau Therese Schnitzer sowie Kiader und alle verwandten. Beerdigung: Donnerstag, 21. Dez., 10 Uhr, Ehrenfriedhof Mhm. . Luise Straßner geb. Straßner, 55., 11 Mon., am 15. Dez. 1944 in Mannheim. Jakob Straßner u. Angehörige. Beerdigung: Freitag, 22. 12. 44, 9 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. * Josef Schillinger 72 Jahre, am 13. Dezember 1944. Familie Johann Schillinger; Familie Josef Schillinger. 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Hilde Langenbach geb. Mühlsteffen, NsS-Schwester, 23., am 27. 11. in Freiburg i. Br. Mnum.-Rheinau, Relaisstraße 52. Ihr Gatte: Oberltn. Hellmut Langenbach(in Kriegsgef.); Karl J. G. Mühlsteffen u. Frau Hilda geb. Preis; Geschwister: Ruth und Fritz; Familie Rudolf Langenbach, Gernsbach. Beerdigung: Donnerstag, 21. Dez., EMathilde Heckmann geb. Geiger, 55., am 15. 12. 44 in Mannheim. Irmgard Brüchle geb. Heck- mann; Franz Brüchle(z2. Z. im Felde) und alle Anverwandten. Bestattung: Donnerstag, 21. Dez., 11.20 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. * Hugo Körner 51., am 15. 12. 44, in Mannheim. Albert Körner u. Frau Elise geb. Lang nebst Anverwandten. Beerdigung: Donnerstag, 21. 12., 10.30 Uhr, Ehrenfriedhof Mhm. am 15. Dezbr. 1944 in Mannheim. Max Schwarz am 15. 12. . Bautechniker, 62., in Mannheim. Frau Luise Schwarz geb. Trefz; Karl Trefz u. alle Anverwandt. Beerdigung: Donnerstag, 21. Dez., 10.30 Uhr, Ehrenfriedhof Mhm. EJosef Frosch, 72 Jahre Katharina Frosch, 73 J. Inh. d. gold. Mutterehrenkreuzes, Die Kinder, Enkelkinder und alle Angehörigen. Beerdigung: Freitag, 22. Dezbr., 11 Unr. Ehrenfriedhof Mhm. +* Agnes Berberich geb. Baumann, 47 Jahre, am 15. Dezember in Mannheim. Franz Berberich; Bruno und Elfriede Berberich; Kinder u. Verwandte. Beerd'gung: Freitag, 22. 12.,.30- Uhr, —* Fritz Karch Schreinermeister, 49 Jahre, 15. Dezember in Mannheim. Auenheim bei Kehl, z. Z. Mann- heim. Frau Maria Karch und Toch- ter Luise. Beerdigung: Donnerstag, 21. 12., 9 Uhr, Ehrenfriedhof Mannheim. Ehrenfriedhof Mannheim. 5 Karl Kaplan, 47 Jahre, am 15. Dezember 1944. in Lufwigshafen. Fran Nisabeth Kavlan geb Mer- genthaler mit Kindern: Ferdi- nand Kaplan, im Felde: Karl Kavlan, z. Z. vermißt; Hilde, Wiima u. Christa sowie Schwie- gerschn; Fhern: Geschwister u. alle Ansehöri-en. Beerclguns: Donverstag. 21. 12., 14 Uhr, in Mhm.-Rheinau. * Wilhelm Zietsch Reichsbahninspekt., 66 Jahre, am 15. Dezember in Mannheim. Maria Zietsch geb. Carl; Sohn Wiſhelm Tietsch u. Frau Dorle geb. Kirschen u. Ansehörise. Beerdisung: Donnerstag. 21. 12., 10.30 Uhr, Ehrenfriedhof Mhm. Karl Leitz. 36 Jahre Maria Leitz geb. Kautymann. 36 Jahre, Herbert Leitz, 5 Jahre am 15. Deꝛemher in Mannheim. Karoline Kautzmann nebst Angehörigen. Beerdioung: Freitag. 22. Dezbr., 11.30 Uhr. Hauptfriedhof——— ——— — .oskar Bauer, Makler 4., 5 Mon., unerwart., am 3. 12. Mannheim, Mittelstraße 10. Oskar Bauer, 2. Z. Wm., und Frau Käte geb. Lacombe und Kind Peter. Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden. 61 Krankheit. Johanna Apfler Witwe Jahre, nach kurzer, schwerer Heidelberg, Dantestraſe 45, Pots- dam, Klosterreichenbach, 18. 12. Elsa Kohl u. alle Angehörigen. Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden. Ferdinand Kaiser 49., durch ein trag. Geschick, am 17. Dezember 1944. .-Käfertal, Laubenheimerweg 9 Frau Marg. Kaiser geb. Boll- mann; Edwin Kaiser und Frau Elisabeth; Hiide und Fried- helm Kaiser u. Anverwandte. Beerdigung: Donnerstag, 21. 12., 14.00 Uhr, Käfertal. Hans Lutz, Bäckermeister 54., nach schwerer Krankheit. Weinheim, Kanada, Dez. 1944. Frau Elise Lutz; Hans Lutz; Ingeborg Lutz. Dr. Reinhold Schulz Amtsgerichtsrat, am 13. 12. 44. Weinheim, Bgm.-Ehret-Straße 11. Die Einäüscherung fand in aller Stille statt. Friedel Schulz und Kinder. Friedrich Kurz Schuhmachermeister, 59., nach schwer. Krankheit am 16. 12. 44 in Wiesloch. Mannheim, L 4, 7, 2. Z. Rhein- häuserstraße 73, bei Moll. Küthe Kurz geb. Sänger sowie Kinder und Verwandte. Beerdigung: Mittwoch, 20. Dez., 16.00 Uhr, Friedhof Mannheim. Elisabeth Böh geb. Wedler 65 Jahre, nach kurzer, schwerer Krankheit. am 17. Dezember 44. Mhm.-Sandhofen, Ziegelgasse 9. Georg Böh; Fam. Georg Bön jr.; Fam. Ernst Böh u. Anverwandte Beerdigung: Donnerstag. 21. 12., 14.30 Uhr, Friedhof Sandhofen. Karl Seibel 50., unerwartet, am 18. 12. 44. Mnm.-Waldhof, Oppauer Str. 70. Anna Seibel geb. von der Au sowie Kinder u. alle Angehör. Beerdigung: Donnerstag, 21. 12., 13.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Amalie Rudolf geb. Koch 67 Jebhren3s Mon., am 16. 12. 1944. Die Kinder, Adam Gärtner Heinrich Gräb er kaufm. Angestellter, 53., uner- Wartet, am 19. Dezember 1944. Weinheim, Müllheimertalstr. 110. Frau Emilie Gräber geb. Hintz u. Tochter Elise sowie alle An- und verwandte. gehörigen Beisetzung erfolgt in aller Stille. Beerd.: Donnerstag, 21. 12., 14 Unr wen AMTIICHE BEKANNTMAcHUNSGENM Weihnachtsreiseverkehr Die Reichsbahn will trotz der durch Kriegsaufgaben weiter gestiegenen Beanspruchung versuchen, auch in diesem Jahre ein Zusammensein der getrennt lebenden allernächsten Familienangehörigen zu Weihnachten Zzu ermöglichen. Bei der großen Zahl dieser Volksgenossen wird dies in einem einigermaßen befriedigenden Umfang nur möglich sein, wenn alle verschlebbaren Reisen vor und nach der Hauptreisezeit ausgeführt und in der Hauptreisezeit alle anderen Reisen, auch Dienst-, Ge⸗ schäfts- und Berufsreisen, ausgeschlossen oder doch auf die im drin- gendsten Reichsinteresse gelegenen Fahrten beschränkt werden. Zu die- sem Zweck ist angeordnet worden: I. Ferienheimfahrten von sStudilerenden und schülern auswüärtiger Hoch- und Fachschulen sowie der öffentlichen schulen- auch Heim- schulen- sind nur bis einschließlich 18. Dezember und nach dem 25. De⸗ zember 1944 gegen eine Bescheinigung der schule(Hochschule) zulàssig. Dasselbe gilt für die Heimfahrten der Landjahroflichtigen, die auf Grund einer Bescheinigung der für das Lager zuständigen Regierungs- stellen zugelassen sind. II Bis einschließlich 21. DHezember 1944 und ab 25. Dezember 1944 sind zugelassen alle Reisen auf Grund der 2. Z. geltenden Bestimmungen über die Reisebeschränkungen gegen die vorgesehenen Bescheinigungen. Die Polizei und auch die übrigen Behörden werden jedoch vor Wein- nachten bei der Bescheinigung von Reiseanträgen einen besonders stren- gen Maßstab anlegen. III. Für Fahrten in der Zeit vom 22. bis 24. Dezember 1944 einschließ- Uich gelten folgende Sonderbestimmungen: 1. In Abweichung von den bisnerigen Bestimmungen über Reisebe- zchränkungen gelten Dauerreisebescheinigungen in dieser Zeit nicht. Sofern wirklich dringende Dienst-, Geschüfts- oder Berufsreisen wüh⸗ rend dieser Zeit im Reichsinteresse unbedingt durchseführt werden müssen, d. h. wenn durch eine Aufschfebung oder Verlesung der Reise die Reſchsinteressen erheblich sefhhrdet werden würden, ist eine be⸗ zondere Einzelreisebescheinisung der zur Ausstellung befusten stellen erforderlich. Für diese Beisebescheinteune wird der vorses⸗hene Wort- aut, jedoch mit folsendem avffällgen Zusatz verwend⸗t: Reise in der Zeit vom 22. his 24. Derember 1944 im drinsenden-ichsinterees- notwendis“. Für die Rliek'yrt von einer vor dem 22. Deremper 12%4 »uf Grund einer Dauerreisebescheinteung aneetretenen Reise mugs sgich der Inhaber vorbher mit einer Eielrete-beechemſeung für d' Rüek/vrt dusvüsten. auf der als Reisegrund„Bückfahrt von einer Dienst-(-- ꝛchäfts- oder Beryfewelge“ ahacohen fst. Die pHsereit ſet zur hr- »ichternns der Kontronle an der sSyperre au“? der Finzeſreſs-bhesch⸗int- »uns oben rechts mit Rotstift in Bruchform(22./4. 12.) durch den Aus- zteler yu vermerken. 2. Reisen zu persönlleyhen weeren»pd in der Zeit vom 22. bis 24. Deremver 19% nur aus folsend-n Grtinden„ur⸗lassen: % Reisen ꝛum-ehch von gugwete wohhyenen- aieh umMarfterten — Fhegatten und verhersten irfern sow⸗»„um RB-eheh ger Itern Aureh zleſpstehende bern'stätlee Kipder. Den unverhefrat⸗ten und hierzu wird ausschließlich von der Polizeibehörde erteilt, die nach ge- höriger Prüfung zu dem Reisegrund folgenden Zusatz anbringt:„Reise nur in der Zeit vom 22 bis 24. Dezember 1944 möglich“. Bescheinigungen, auch die Bescheinigungen mit 6monatiger Gültigkeit, sind für den Fahrt- antritt in dieser Zeit nur zugelassen, wenn sie den Zusatz tragen. b) Die Bescheinigung zu a) ist auch bei Fahrten auf Arbeiterrückfahr- karte außer dem Antrag erforderlich, soweit es sich um Fahrten über 100 Tarifkilometer handelt oder Schnellzugbenutzung gewünscht wird. c) Fahrten zur Aufnahme und beim Verlassen von Krankenanstalten (auch mit Begleitung) gegen erne Bescheinigung des behandelnden Arztes oder der Krankenanstalt. d) Fahrten zur Teilnahme an der Bestattung und zum Besuch eines so schwer erkrankten nächsten Angebörigen(Ehegatten, Kinder, Ge⸗ schwister, Eltern, Großeltern und Geschwister beider Ehegatten), daß ein Ableben in Kürze befürchet werden muß, gegen eine polizeiliche Bescheinigung, die auch den Namen des Toten oder Kranken enthalten muß. Der Reisegrund muß gegenüber der Polizei bei Todesfüllen durch eine standesamtliche, bei Erkrankungen durch eine den Ernst der Krankheit bestätigende ärztliche Bescheinigung nachgewiesen werden. Bei fernmündlicher oder telegraflischer Ubermittlung des Todes- oder Erkrankungsfalles vermerkt die Polizel auf der Bescheinigung bei To- desfällen„Rückfahrt nur gegen Vvorlage der standesamtlichen Beschei nigung“, beim Besuch von Erkrankten„Rückfahrt nur gegen Vorlage der ärztlichen Bescheinigung, wonach Besuch dringend erforderlich war“. In solchen Fällen werden Rückfahrkarten bei der Hinfahrt nicht aus- gegeben und Fahrkarten für die Rückfahrt nur verkauft. wenn die Be- scheinigungen vorgelegt werden. e) Fahrten zur Teilnahme an der eigenen Hochzeit sowie an Hochzeiten Zauch silbernen, goldenen usw.- der nächsten Angehörigen(Kinder, Eltern, Geschwister, Großeltern und Geschwister beider Ehegatten) gegen eine Bescheinigung der Polizei, die nur bei vVorlage amtlicher Unterlagen erteilt wird. f) Standortbesuche bei Wwehrmacht- und Pollzelangehörigen durch die nüchsten Angehörigen sind ebenso wie Lazarettbesuche zulüssig, wenn die vorgesehenen Bescheinigungen der Truppenteile bzw. der Polizeieinheit, bei Lazarettbesuchen des Lazaretts vorgelegt werden. Wehrmacht und Polizei werden bei der Ausstellung solcher Bescheini- gungen einen strengen Maßstab anlegen. 3. Netzkarten und Bezirkskarten geiten in dieser Zeit nur, wenn von der Stelle(Behörde, Parteistelle, Kammer), die den Antrag auf Lösung der Netz- oder Bezirkskarte genehmigt hat, eine besondere Bescheini- Zung vorgelegt wird, wonach die Reise in dieser Zeit in dringendem Reichsinteresse gelegen ist; für die Rückfahrt von einer vor dem 22. Dezember angetretenen Reise muß eine ggf. vorher au⸗gefertigte Be- scheinigung vorgelegt werden, auf der als Reisegrund„Rückahrt von einer Dienst-(Geschäfts-, Berufs-) Reise“ angegeben ist. Die Reisezeit- wird wie bei den übrigen Bescheinigungen oben rechts mit Rotstift vermerkt. 4. Die Schlafwagen fallen in den Nächten vom 22. zum 23. Dezember bis einschließlich 25. zum 26. Dezember aus. 5. Vor dem 22. Dezember 1944 gelöste Fahrausweise- auch MER-Fahr- scheine und Arbeiterrückfahrkarten- gelten zum Fahrantritt nur, wenn die unter III,-3 angegebenen Bescheinigungen an der Bahnsteigsperre und im Zuge vorgelegt werden. 6. Die Fortsetzung einer vor dem 22. Derember angetretenen Reise im Anschluß an eine Fahrtunterbrechung ist in der Zeit vom 22. bis 24. Dezember nicht zulässig, es sei denn, daß eine ausdrücklich für diese Zeit gültige Bescheinigung nach III-3 vorgelegt wird. 7. Fahrten in Eil- und Personenzügen auf Entfernungen bis 100 Tarif- kilometer sind bescheinisungfrei, jedoch nur vom wohnort oder Be- schäftigungsort aus. Die Vorlage von Unterlagen über den wohn- oder Beschäftigungsort kann verlanst werden. 3. Die erforderlichen Reisebescheinigungen sind unaufgefordert beim Lösen der Fahrausweise an der Bahnsteigsperre und im Zuge vorzu- zeigen. IV. Um die Besetzung der einzelnen Züge in ertrüäglichen Grenzen zu halten, sind die Reichsbahndirektionen ermächtigt, in der Zeit zwi⸗ schen dem 13. Dezember 1944 und dem 5. Januar 1946 einschlieglich Zulassungskarten an den Tagen und für die Zuge, für die es notwendig erscheint, auszugeben. Die einzelnen Tage und Züge werden durch An- sehläge auf den Bahnhöfen bekanntgegeben. Berlin, den 12. Dezember 1344. Der Reichsverkehrsminister. Verteilung von Backpulver und vanillinzucker. Ab Donnerstag, 21. De- zember 1944, wird an die Mannheimer Versorgungsberechtigten je ein Beutel Backpulver und Vantllinzucker abgegeben. Dabel ist dér Mann-⸗ heimer Einkaufsausweis aller 4 Farben vorzulegen, an dem der Klein- verteiler den Abschnitt 132 abzutrennen hat. Uber die Ablieferung die- ser Abschnitte an uns ergeht noch eine besondere Bekanntmachung. in den Vororten Neckarau, Rheinau, Friedrichsfeid. Seckenhe'm, Feudenheim, Wallstadt. Käfertal., Waldhof und Sandhofen ist die Ware erst ab Freitag, den 22. Dezember 1944, verfügbar. In diesen Vororten kann die Ware nur bei den Firmen Gemeinschaftswerk und Johann Schreiber bezogen werden. Die Versorgunssberechtigten dieser vororte werden dringend gebeten, den Eipkauf in ſhren vororter zu tätigen da jeder Stadtteil so viel Ware erhält, als der Zanl seiner Einwobner ent- spricht. Kleinverteiler die die Ware ohne Marken ohgeben odr zwrück- halten. haben Ausschluß von der Zuteilung zu gewärtigen(Verordnung Üher die öffentliche Bewirtschaftung von landwirtschaffüichen Erzeug- nissen vom 27. 8. 1939). Städt. Ernährunssamt Manpheim. Abgabe von Weinnachtskerzen. Auf den Abschnitt 107 der gelben und grünen Einkaufsausweise(das sind die Einkaufsausweise für die Kinder bis zu 14 Jahren mit dem Aufdruck Kik und E) dürfen je 6 Weihnachts- kerzen abgegeben werden. HDer verkauf erfolgt in den Drogerten und Seifenfachgeschäften, einigen verkaufsstellen der bFirmen Sohreſber und Gemeinschaftswerk und in einieen Kolonſialwarengeschäften; die in Frage kommenden Geschäfte sind dureh Aushans kenntlich zu machen. Mannheim. alleinstenenden berufstätigen Kindern stehen Frauen zieien, deren I Städt. Ernährungs- und wirtschaftsamt Uta-Palast, N 7, 3. Täglich 12.20, .45,.30 und.20(Ende.00 Uhr): „Verschlossene Lippen“.“ Ufa-Schauburg, Breite Str. Täglich 12.00,.45,.30 u..20(Ende.00): „Ein fröhliches Haus“.““ Pali-Tageskino(Palast-Lichtspiele). Das Weihnachtsprogramm:„Rosen in Tirol!“.“ Beginn: 11.00,.15, .30 und.30 Uhr. Capitol, Waldhofstr. 2. Täglich ab .10,.10 u..10:„Premiere“, Odeon-Lichtspiele, G 7, 10. Bis Don- nerstag:„Meine Tochter lebt in Wien“.“ 15.00 und 17.10 Uhr. Apollo, Weinheim.„Der Meineid- bauer“.“.45,.45 u..00 Uhr. Ab Freitag:„Das war mein Leben“.“ Modernes Theater, Weinheim.„Die Frau des à leren“.“.45,.45 und.00 Unr.- Am Freitag und Samstag:„Der Mann, der Sher- lock Holmes war“. NT, Schwetzingen. Heute Donners- tag.20 Uhr:„Das Herz der Königin“. Lichtspieltheater, Brühl. Das große Festprogramm: Freitag, Samstag, 1. u. 2. Weihnachtsfeiertag:„Die Feuerzangenbowile“. Beginn 18.30, Feiertags 16.10 und 138.30 Uhr. » Jugendliche nient zugelassen. %Jgd. ab 14.,» Jgd. zugelass. ———————————————————————————— GrSCHAFTI. MITTEIMUNGEN —--—⏑—————— Termingebundene Familienanzeigen für die Weihnachtsausgabe am 23. Dezbr. 1944 ind bis spätestens Freitagnachm. 17 Uhr in unserer Geschäftsstelle R 1, 1 aufzugeben. Das Radium-Solbad ist wegen In- standsetzungsarbeiten vom 23. De- zember 1944 bis 1. Januar 1945 ge- schlossen. Wiedereröffng.: Diens- tag, 2. Januar 1945. Bad Heidel- berg AG., Heidelberg. VERloREN ——————————— Br. Woll. Schal auf d. Wege U 5- T 5 nach d. Tennisplatz verloren. Abzugeben Fundbüro, L 6. Geldbeutel mit größ. Geldbetrag u. Lebensmittelkarten am 13. 12. Zzw. .30-10.20 Uhr in Käfertal v. Krz. Mannh. Str. bis Habichtstr. ver- loren. Abzugeben Fundbüro L 6 oder Polizelwache Käfertal. Dklbl. Da.-Wollweste 44 am 15. 12., abds., v. Niederfeld- Schlageter- str. verl. Abz. Niederfeldstr. 107. Schlüsselbund mit—7 Schlüsseln Samstag, 16. 12., 11.45 Uhr, an der Kammerschleuse verloren. Ab- zugeben: Fundbüro, L 6. 5 Montag, 18. 12., zw. 17-18 Uhr, von Käfertal bis Schillerschule Akten- tasche, Inhalt: 1 Brille, 1 Essen- Kännchen, 1 Gummiumhang, 1 bl. Arbeitsanzug, verlor. K. Gruber, Mhm.-Neckarau, Belfortstraße 49. Umh.-Tuch v. Schwetzingen nach Rohrhof verloren. Abzug. Kaiser, Rohrhof, Rheinauer Straße 2. Br. Halbschuh Gr. 37 am 17. 12. 44 auf dem Wege H 7 bis Grabenstr. verlor. Abzug.: H 7, 26, 2. St. IKs. Stoffgürtel von„Rodensteiner“ bis Alte Landstr. verloren. Abzugeb.: Weinheim, Alte Landstraße 75. Br. Handkoffer mit.-Wäsche am Samstag in der OꝝEG Heſdelberg- Mannh. stehen geblieben. Rück⸗ Labe bei Sehn, Neckoran, Wa'd- Weg 30, oder auf dem Fundhüro. ————————— —————öẽBUd—— VERSCHIEOoENMES n en enn Wer kfährt nach Bonndorf(Schw.) in der 7eit bis wehnachten?— Gött. Fdinsen a.., Gertenstr 23. Junger Foxterrier, Hündin, mit rot. Halsbhand. entlaufen. Ahruseben: Gehring. Marnn-im 6 7. 2½21. Spiratwohrer werden auf jeden 6 à. Stufenbohrer kurzfr. geschlift Demand, Seckenheimer Str. 106 —————————— —————————— Die ihre Glieder gaben Die Ueberwindung schwerster Verwundungen Von Hans Timner Unvergeßlich sind einem jene schmach- vollen Bilder aus der Nachkriegszeit, als Amputierte an den Straßenecken hockten und um ein Almosen bettelten, als sie auf Höfen sangen oder sich von Tür zu Tür schleppten, anklopften und ein Stückchen Brot erbaten. Es war damals das Los der schwerverwundeten Soldaten, auf diese Weise das Leben zu fristen. Wieder ist Krieg- und wieder kommen viele vom Schlachtfeld verwundet nach Hause. Bei den Leichtheschödigten führt der Weg wie früher öher Lazarett, Opera- tion, Genesung, Entlassung und kurzen Ur- laub zurück zur Front. So ist die soldatische Ordnung. Und doch ist es diesmal anders. Fürsorglicher, kameradschaftlicher. Voll- ends anders aber bei jenen Tapferen, die mren Einsatz mit dem Verlust von Glied- maßen bezahlten, bei den Schwerstbescnä- digten. Bei denen, die ohne Hände heim- kehrten, ohne Beine, oder blind. Die besten Chirurgen führen die Behandlung durch, die schönstgelegenen Lazarette nehmen sie auf, die liebevollste Pflege umgibt sie und- was wohl das Wichtigste ist- eine umfassende Betreuung begleitet sie von nun an auf ihrem weiteren Lebensweg. Alle ärztliche Kunst und Fürsorge aber würde nur Stückwerk bhleiben, wenn der Wille des Kranken nicht mithülfe, das an- fänglich so unüberwindbar scheinende Schicksal zu meistern. Ein Arzt kann einem Verwundeten trotz der völligen Zerschmet- terung seiner Beine mit Hilfe der Amputa- tion wohl das Leben und sogar eine gewisse Gebrauchsfähigkeit der Stümpfe erhalten, er kann beidarmig Amputierten durch An- legung der„Sauerbruch-Prothesen“ eine er- staunliche Bewegungsmöglichkeit verleihen und Männern, die beide Hände verloren, kann er durch eine geschickte Opsration sogar die Berufseignung wiedergeben. Den- noch bleibt in allen diesen Fällen der an- gestrebte Erfolg aus, wenn der so Behan- delte nicht mit eiserner Energie dort wei⸗- terarbeitet, wo die ärztliche Kunst nichts mehr zu tun vermag. Diese Erziehung zur eipenen Härte, zur Beherrschung der de- kormierten Gliedmaßen und zur Uberwin- dung des Minderwertigkeitsgefühls muß in dem Augenblick beginnen, wenn die kli- nische Behandlung als abgeschlossen zu gel- ten hat, denn sie ist gleichzeitig der erste Schritt zur Rückkehr ins Leben, in die Ar- beit, in den Beruf. Der unlängst mit dem Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz ausgezeichnete Gene- ralarzt Professor Dr. Kreuz, dem heute die medizinische Betreuung Schwerstbe⸗ schädigter obliegt und der sich durch seine einmaligen Ergebnisse auf diesem Gebiete einen bedeutenden Namen gemacht hat, ist auch der Schöpfer des heute in den Schwerstbeschädigten-Lazaretten geübten Stärkungs- und Vorbereitungssportes, der als nicht mehr wegzudenkendes Mittel zur Wiederherstellung der Berufsfähigkeit der Versehrten anzusehen ist. 35 Neben der Vollblindheit muß der Verlust beider Hände als in ihrer Auswirkung schwerste Verwundung angesehen werden. Denn diese Tatsache bedeutet zuerst einmal vollkommene Hilflosigkeit und Abhängig- keit von hilfsbereiten Mitmenschen. Und doch bietet gerade diese Verwundung die besten Möglichkeiten zu einer uneinge— schränkten Rückführung in den früheren Beruf. Im Weltkriege führte erstmalig der Chirurg Krukenberg die nach ihm be- nannte Spaltung des Unterarmstumpfes in Elle und Speiche durch, wodurch eine zan- genähnliche Greifhand entsteht, die im Ge- gensatz zur künstlichen Prothese den Vor- zug der Tastfähigkeit und einer erstaun- lichen Griffigkeit aufweist. An 40 Schwerst- verwundeten wurde damals diese Operation durchgeführt. Im Laufe der Jahre wurden Erfan ungen gesammelt, so daß heute diese Operationen ohne jede Schwierigkeit in je- dem Teil ausgeführt werden können. Um die angestrebte Beweglichkeit und die erforderliche Kräftigung der so behandelten Gliedmaßen zu erreichen, ist eine wohl- durchdachte Körperschulung ebenso not- Wwendig wie der unbedingte Vorsatz des Pa- tienten, die unvermeidlichen seelischen- und physischen Hemmungen zu überwinden. Diese Vorschulung beginnt bereits im Laza- rett. Durch den Reitunterricht wird das Sicherheitsgefühl wiederhergestellt, die Stümpfe werden widerstandsfähiger, so daß man dazu übergehen kann, durch Fang- und Wurfübungen die Beweglichkeit zu steigern, die ein erstaunliches Maß durch die Arbeit in der Bastelwerkstatt erreicht. Eines Tages ist es so weit, daß der Ohnhän- der sich selbst rasiert, mit Messer und Ga- die zur Uberwindung dieses Loses erforder- liche Härte. Aber bei gutem Willen wird es jedem, der beide Hände verlor, möglich sein, den Weg zurück zu finden. Disser wWeg muß eine Rückkehr in den erlernten Beruf sein. Ist das nicht zu erreichen, s0 kann zweifellos dafür gesorgt werden, daß die Berufskenntnisse ihre Verwertung fin— den. Das sei am Beispiel aufgezeigt: Fin Melker kann selbstverständlich ohne Hände (PK.) Im Memelbrückenkopf. Am 9. Oktober um 16 Uhr schlossen die Sowjets beim ostpreußischen Heydekrug nordostwärts der Ruß die letzte Lücke ihrer Front. Seitdem ist der Brückenkopf Memel, abgesehen von der schmalen Nahtstelle über die Kurische Nehrung, restlos umgeben von der bolschewistischen Flut. Die von dem sowietischen Oberbefehlshaber und seiner 43. Sowjetarmee geplante handstreichartige Ueberrennung des wichtigsten eisfreien Ha- fens am Kurischen Haff scheiterte an der Haltung altbewährter deutscher Divisionen, die Memel verteidigen. Mit verstärkter Wucht rannte der Feind hauptsächlich in den Tagen vom 10. bis 14. Oktober gegen die Festung an. Der Chef der 3. sowietischen Luftarmee entfesselte mit seinen Schlacht- flieger- und Kampfstaffeln ein Inferno der Bomben und Granaten in der schwergeprüf- ten Trutzburg, die in hellen Flammen stand und heute einer vom Bombenterror heim- gesuchten Stadt des deutschen Westens gleicht. Aber— Memel hat standgehalten wie unsere Atlantikstützpunkte La Ro- chelle oder Saint Nazaire oder Lorrient. Am 26. November mußten die Sowiets nach ihrer Abfuhr die zweite Schlacht um Kur- land abbrechen. Das Verdienst der Memel- verteidiger war es, den Nachschub für un- sere dortige Heeresgruppe jederzeit intakt gehalten zu haben. Memel wäre zweifellos nach seinem Fall wertvollste Basis für etwaige sowijetische Flottenoperationen in der immer noch nicht bolschewistischen, sondern deutschen Ostsee geworden. Durch den leichten kalten Nebel. den vom Haff her das Tuten eines eben einfahrenden Transporters grell durchdringt, schwingen sich Möven. Fröstelnd steht neben einem Schwimmwagen mit soldenem Stander ein Unterofflzier. Jetzt reißt er die Hacken zu- sammen: aus einem zerbombten Gebävde- komplex kommt ein General. Elastisch schwingt sich die schlanke Gestalt mit dem silbergrauen Haar, aber mit ein Paar hellen. scharfen Augen, die ebensogut im Gesicht eines 20jährigen stehen könnten. in den klei- nen Sitz. Der Wasen föhrt an dem Gebäude vorbei, in dem Deutschlands dienstältester Oberbürgermeister arbeitet- sein prevußi- sches Pflichtgefühl wehrt sich gesen jedes Ansinnen der Abreise aus der länsst von Zivilisten evakuierten Stadt. Die Fahrt geht an einem Haus mit dem Hoheitsadler der bel ißt, sich sogar allein an- und auszieht. Gewiß verfügt nicht jeder Mensch über pflegt und ständig betreut, werden auch die „Uberbleibsel , auch mit der Greifnand seinem alten Beruf nicht nachgehen. Aber seine Kenntnisse kann er auch als Milchprüfer gebrauchen. Was liegt näher, als daß man ihn darauf umschult. Und so wird sich eine Umschu- lung in jedem erforderlichen Fall durchfüh- ren lassen. Es ist das Bestreben der nationalsozialisti- schen Menschenführung, jeden an den Platz zu stellen, der seinem Können und seinen Fähigkeiten entspricht. Verwundeten die- ses Krieges, die ihre Gliedmaßen opferten, gilt dabei die größte Sorge und Aufmerk- samkeit. Die Bilder, die nach dem ersten Weltkrieg zum Alltag gehörten, werden sich diesmal nicht wiederholen. Umsorgt, Se- Schwerstbeschädigten dieses Krieges mit Hilfe ärztlicher Kunst ind nationalsoziali- stischer Fürsorge den Weg zurück frei tin- den. Sie werden erfahren, daß sie keine der menschlichen Gesell- schaft“ wie einst, sondern daß sie vollwer- tige Mitglieder der Volksgemeinschaft sind, in der sie als tüchtige Arbeitskräfte wren Mann stehen. In der Festung Memel Vorpostenstellung für Königsberg und Kurland partei vorbei. Volkssturmmänner sind hier auf dem Wege zu ihrem Kreisleiter. An einer von Panzerspuren aufgewühlten, ver- schlammten Kreuzung strafft sich mitten in einer Riesenpfütze ein Feldgendarm zu einer zackigen Ehrenbezeigung. Jetzt lächelt er beim Gruß über das ganze Gesicht war das?“—„Na. der Kommandierende, un- ser Papa“.“ So nennen die Memellandser den Kampfkommandanten von Memel, den 52jährigen Eichenlaubträger, General der Infanterie G. aus Pommern. Dieser Mann, der jetzt durch die Draht- und Minensper- ren an den Lauf- und Panzergräben. an den Maschinengewehrnestern vorbei nach vorn in die Stellungen fährt, ist Organisator und Seele des Widerstandes. Das englische Reuterbüro hat einmal vom „Irrgarten der ostpreußischen Befestigunzs- anlagen“ gesprochen. In dem wenig aus- gedehnten Brückenkopf haben die Vertei- diger Ring um Ring errichtet, in dem der General jedes Geschütz und jedes Ma- schinengewehr kennt. Und unter welchen Bedingungen schufen sie das! Das flache, verschlammte und teilweise versumpfte Gelönde, das durch die Sowiets von den Hügeln aus vielfach sehr gut eingesehen wird, läßt das Wasser in den Gräben bis zu den Knien steigen. Der Krieg gegen den Feind, der mit seiner Artillerie über den gesamten Brückenkopf bis auf die Nehrung schießt und der tagsüber seine Maschinen- gewehre zum nächtlichen Punktfeuer ein- richtet, hat sich mit dem Krieg mit dem Wasser gepaart. Und doch- Infanterie, Luftwaffen-, Heeres- und Marine-Flak, Ar- tillerie und Panzer, Pioniere, RAD und Volkssturm stehen hier unerschüttert als die lebendige Mauer aus Soldatenleibern und Herzen im verbunkerten Wall der Stel- lungssysteme. Für uns aber bleibt Memel der starke Nachschubeckpfeiler für unsere kurlän- dische Front. der Riegel, gegen Ostseegelũste der sowietischen Flotte und Vorposten für Königsberg. Der General sagte es:„Für meine Soldaten wird Königsberg in Memel verteidigt.“ Die Memelkämpfer stehen auf einsamen Posten und stehen doch nicht allein, denn bei ihnen ist in diesen ernsten Stunden das Wissen um den letzten Sinn eines Kampfes. der im Herzen eines gan- zen Volkes lebt. Kriegsberichter Karlheinz Seiß. Orientalische Dollar-Poesie Ein amerikanisches Reisebüro verbreitet jetzt unter den Offizleren und Soldaten der Besatzungsmächte in Algier einen Prospekt mit dem Titel„Rund um Kairo“, in dem zum Besuch eines echt orientalischen Ha- rems vor den Toren dieser Hauptstadt Agyptens aufgefordert wird. Als besondere Attraktion verzeichnet der Prospekt, daß in diesem Harem die ehemaligen Frauen Ibn Sauds, des Herrschers von Hedschas, aufge- nommen worden sind. Sultan Ibn Saud hatte kürzlich aus Spar- samkeitsgründen die vierhundert Frauen seines Harems entlassen, nicht ohne ihnen durch fürstliche Abschiedsgeschenke seine Dankbarkeit zu beweisen. In der ganzen orientalischen Welt bedauerte man diese — Maßnahme, die zur Auflösung einer Ein- richtung führte, deren verschwenderischer, echt orientalischer Prunk noch den Mär- chen aus Tausendundeiner Nacht entsprach. Den Geschäftssinn einiger der entlasse- nen und anscheinend allzu erwerbsfreudi- gen Damen machte sich jetzt die amerika- nische Reisegesellschaft zunutze, um mit ihnen gemeinsam die Dollarkurbel zu drehen. Ein ehemaliger Führer der Gesell- schaft wurde als echter Beduinenscheich frisiert und hat nun mit den genannten Damen einen ebenso echten orientalischen Harem vor den Toren Kairos aufgezogen. Hier kann nun jeder Babbit seine„blauen Stunden“ verträumen und sich- allerdinęs für gewichtige Dollars- die Illusionen eines Harun el Raschid verschaffen. „Wer Betriebliche Kartenstellen nur als Ausnahme In den Luftnotgebieten werden die K ar- tenstellen der Wirtschaftsämter besonders stark in Anspruch genommen. denn bei ihnen häufen sich besonders nacn Großschäden die Bezugscheinanträge der Verbraucher. Da die Frauen und Kinder der in der Kriegswirtschaft tätigen Gefolgs- leute oft evakuiert sind, müssen sich die Gefolgsleute selbst um die Ausstellung von Bezugscheinen bemühen, wodurch ihnen und den Betrieben häufig viel wertvolle Ar- beitszeit verloren geht. Um das zu ver- meiden und den Gefolgsleuten zu helfen, sind teilweise Nebenstellen der Wirtschafts- ämter in größeren Betrieben errichtet wor- den. Das ist meist dann geschehen, wenn das Wirtschaftsamt durch Bombenschaden zeitweilig ausgefallen ist. In anderen Fällen haben es die Betriebe übernommen, die Bezugscheinanträge ihrer Gefolgsleute zu sammeln, teilweise wurden sie auch in die Bedarfsprüfung der Anträge eingeschaltet. Es ist nun vorgeschlagen worden, die Be- triebe nicht nur in solchen durch den Luft- krieg bedingten Ausnahmefällen, sondern in stärkerem Umfange in die Bezugscheinaus- gabe einzuschalten. Der Reichswirtschafts- minister hat sich grundsätzlich gegen diese Bestrebungen ausgesprochen, da sie im End- ergebnis leicht zu einer bevorzugten Versor- gung der Industriearbeiter zu Lasten der übrigen Verbraucher und Fliegergeschädig- ten führen könnten. Die Betriebe müßten kür die Erledigung dieser Aufgaben zusätz- lich Personal abstellen, das in der Regel nicht so ausgelastet wäre wie das Personal der Kartenstellen. Da es auch die Versor- gungslage und die Bewirtschaftungsvor- schriften nicht so genau kennt wie die An- gestellten der Kartenstellen, könnte das zu. einer nicht vertretbaren Großzügigkeit und Bevorzugung bestimmter Gefolgsleute bei der Bezugscheinausgabe führen. Die Ver- lagerung der Bezugscheinausgabe oder Be- darfsprüfung in den Betrieb würde auch Mehrarbeit bedeuten, wenn z. B. der Ehe- mann bei seinem, die Ehefrau bei ihrem Betrieb, das Kind und der Haushalt aber bei der Wohnsitzkartenstelle betreut wer⸗ den. Die Kontrolle und das Vermeiden von Doppelversorgungen wird in kleinste Mengen aufgeteilt und ein er- heblicher Schriftverkehr zwischen den ein- 4 zelnen Dienststellen geführt werden. Die Kartenstelle im Betrieb wird daher stets nur die Ausnahme sein können. Was für Strümpfe giht es? Wie bekanntgemacht, können die erwach- senen Verbraucher einmalig auf ihre sonst zugunsten der Fliegergeschädigten gesperrte vierte Kleiderkarte wahlweise ein Paar Strümpfe oder Handschuhe usw. kaufen. Im einzelnen bekommen die Frauen auf ihre Kleiderkarte entweder ein Paar Strümpfe aus Kunstseide, das 4 Punkte kostet, oder einen kunstseidenen oder kunstseidenhal- tigen oder zellwollhaltigen Schlüpfer für 7 Punkte oder 3 Taschentücher zu je 1 punkt oder einen Büstenhalter zu 3 Punkten oder einen kunstseidenen, kunstseidenhal- tigen oder zellwollenen Schal für 4 Punkte. Sie können statt dessen aber auch ein Paar Handschuhe oder ein Höschen wählen. Bei den Pin können sie wählen zwi- schen gewirkten Handschphen ohne Futter, die 2 Punkte kosten, oder Handschuhen und Fäustlingen gewirkt mit Futter oder ge- strickt, die 3 Punkte erfordern. Bei den Höschen bleibt ihnen die Wahl zwischen gewirkten oder gestrickten wollenen oder wollhaltigen Höschen zu 9 Punkten oder gewirkten oder gestrickten kunstseidenen, kunstseidenhaltigen oder zellwollenen Hös- chen zu 6 Punkten oder gewebten Höschen. Diese kosten 6 Punkte, wenn sie aus Kunst- seide oder kunstseidenhaltig sind, und er- fordern 10 Punkte, wenn sie aus anderen Spinnstoffen bestehen. Die Männer haben die Wahl zwischen einem Paar Socken, das bei leichten Socken bis zu 80 g Gewicht 4 Punkte, bei Socken über 80 g Gewicht 6 Punkte kostet, oder einem Paar Strümpfe (nicht jedoch Stutzen oder Sportstrümpfe), das bis zu 100 g Gewicht 5 Punkte und über 100 g Gewicht 38 Punkte erfordert. Sie können statt dessen auch wählen zwischen einem Paar Hosenträger für 2 Punkte oder einem Paar Sockenhalter für 1 Punkt oder einem kunstseidenen, kunstseidenhaltigen oder zellwollenen Schal für 4 Punkte oder 3 Taschentüchern zu je 1 Punkt oder schließlich einem Paar Handschuhe, die ge- wirkt ohne Futter 2 Punkte, gewirkt mit Futter oder gestrickt 5 Punkte kosten. Zum Einkauf wird außer den Punkten der Son- derabschnitt„a“ als Kontrollabschnitt ab- getrennt. Der Einkauf ist nicht befristet. Die Verbraucher können sich damit also Zeit lassen. ——— Noch mehr Gemüse statt Blumen Nachdem der Reichgärtnermeister in ei- nem Aufruf an die Kreisgärtrermeister die Gärtner schon darauf hingewiesen hatte, daß im kommenden Jahre noch weniger Blumen, dafür aber mehr Gemüsepflanzen angebaut werden müssen, erscheint jetzt die entsprechende Anordnung der Laupt- vereinigung der Deutschen Gartenbauwirt- schaft. Danach haben die Gärtner, die Blu- men und Zierpflanzen anbauen, vom 1. 12. 1944 bis 28. 2. 1945 mindestens 65 v.., von 1. 3. 45 bis 30. 5. 45 mindestens 85 v. H. und vom 1. 6. 45 bis 15. 10. 45 minde- stens 65 Uv H. ihrer Glasflächen mit Gemüse-⸗ jungpflanzen und Gemüse auszunutzen. Von hrer Freifläche müssen auf 75 v. H. Ge- müse, Heil- und Gewürzpflanzen ange- pflanzt werden. Aber auch die Baum- schulen müssen einen Teil ihrer Flächen für den Gemüsebau oder für die Anzucht von Obstgehölzen, Beerensträuchern u. dgl. verwenden und, nicht mehr zur Aufzucht von Ziergehölzen und Zierstauden. Gegen- über den im Vorjahr für das jetzt zu Ende gehende Jahr erlassenen Vorschriften bringt die neue Anordnung eine erhebliche Er- weiterung der Gemüsefläche in den Gürt- nereien. Keine Gültigkeitsstempelung von Kleider- kartenpunkten. Die Gruppenarbeitsgemein- schaft Spinnstoffwaren als Bewirtschaf- tungsstelle des Reichsbeauftragten für Kleidung weist darauf hin, daß außer den aufgerufenen zehn Punkten der Kleider- karte die übrigen Punkte, deren Gültigkeit von einem Aufruf abhängig gemacht wer- den, nicht beliefert werden dürfen, auch wenn sie von einem Wirtschaftsamt„gül- tig“ gestempelt sein sollten. Räumungsurteile werden den Gemeinden mitgeteilt. Um zwecks Herbeiführung eines Zwangswohnungstausches übersehen zu können, welche Tauschmöglichkeiten zweck⸗ dienlich und den Umständen nach aus- sichtsreich sind, ist es erforderlich, daß die Gemeinden über die Fälle unterrichtet wer⸗ den, in denen Mieter auf Grund rechtskräf- tiger Schuldtitel(Urteile, Vergleiche) zur Räumung ihrer Wohnung verpflichtet sind. Der Reichsjustizminister hat deshalb an- geordnet, daß die Gerichte von jedem rechtskräftigen Räumungstitel der Ge— meinde, in deren Bezirk die Räume liegen, eine Abschrift übersenden. U: 2 WAFFEN GEGEN KOHLENKLA Nimm eĩne brennende Kerze und föhre sie an Tören und von Ofen und Herd entlang. Wo die flamme eingesogen wird, moß verschmiert werden. Mit Ofen- kitt bei eisernen, mit lehm oder Schoamottebrei beĩ onderen Fever- stötten. Donn brennen sie besser, und du sporst viel Kohle. Eine Sprache des Meeres/ von Klaus Grotn Die plattdeut sch e Sprache hat ein- Ich will das nicht versuchen zu erläutern; mal mit der Hansa die Welt beherrscht;-e hat nicht bloß gedient, hat nicht bloß hin- ter„Putt un Pleg“ gehockt, sie hat gegen Helden wie Waldemar II., den Sieger, ge- redet,„Saewen und saewentig Hänse“, hat Schrecken gesprochen im Femgericht der Westfalen, Uebermut mit den alten Dith- marschen, Klugheit in den Kontoren der Handelsherren von Lübeek und Lüneburg, in den Kaufhäusern von London und Now-— gorod. Das verschwindet nicht wieder aus ihrem stolzen Gang. Welche Sprache eignet sich zum Kom— mando wie sie, die laut tönt, kurz und mächtig aus einer Mannesbrust? Heeren beflehlt sie nicht mehr wie zur Zeit Witte- kinds; aber wenn der Sturm braust und die Wogen schallen, dann sind es noch immer plattdeutsche Worte, die Gangspill und Steuer lenken, die Ruh' und Festigkeit wecken in manches braven Mannes Herz. Hochdeutsch wird auf keinem Schiff kom- mandiert; jeder hochdeutsche Seemann' muß sich bequemen, Plattdeutsch zu lernen. Dem Hochdeutschen fehlen alle Ausdrücke für die Schiffsstücke und die Seemanns- tätigkeiten; jedem Schiffer würde es als eine lächerliche Unmöglichkelt erscheinen, daß das Plattdeutsche je vom Meere ver- drängt werden könne. Hoch deutsche, die vornehm von der plattdeutschen Mundart sprechen, erfahren diese Tatsache hier vielleicht zum ersten Male; sie mögen daraus auf ihre gänzliche Unkenntnis sowohl über unsere Sprache als über unsern Charakter schlieſen. Sie ken- nen schon das Meer nicht in seiner Er- habenheit und in seiner Ruhe; sie werden daher auch nicht begreifen, was es heißt, daß unsere Sprache wie die der Odyssee und lliade eine Sprache des Meeres ist. wer aus seinem Homer begriffen hat, was das in sich schließt, der wird es verstehen und keiner Belehrung darüber bedürfen, und mit einer bloßen Auseinandersetzung ohne Anschauung ist den andern doch nicht geholfen. Daß wir eine Reihe der zeichnendsten Ausdrücke und Wendungen diesem Um— stande verdanken, die dem Hochdeutschen abgehen, ist nicht das Einzige, nicht einmal das Wichtigste: der ganze Bau und Charak- ter unserer Sprache hat sein Gepräge da- von, unsere ganze Anschauungsweise ist danach gemodelt. Jeder Plattdeutsche, der seine Sprache empfindet, wird mir z. B. beistimmen, wenn ich sage, daß Goethe und Schiller Binnenländer,„Landrat- ten“ sind, wie der Seemann bezeichnend sagt. mre ganze Sprache offenbart es, und nicht zu ihrem Vorteil. Nicht bloß„Der Taucher“,„Der Fischer“,„Der König von Thule“ sind nicht von Meeranwohnern ge⸗ schrieben, die ganze Sprachanschauung unserer beiden Hauptmeister ist binnen- ländisch; ja, konnte doch Goethe selber den Homer erst recht verstehen und geniehen, als er ans Mittelmeer nach Neapel und Si- zilien kam. Seine wiederholten begeister- ten Brief an die Stein(aus der Re'sebe- schreibung) beweisen, daß ich diesem Um- stand kein zu großes Gewicht beilege. Das Plattdeutsche ergänzt also geradezu die Schriftsprache in dem großen Gebiete einer tiefen ursprünglichen Anschauung, der Anschauung des Meeres mit all seinen Wechseln, Wundern und Gefahren, das den Bliek und die Phantasie in die Weite, auf den Himmel, auf die Wolken lenkt, nicht unruhig bewegt, sondern still, mächtig, mit unendlicher Sehnsucht und endlicher Ruhe. Was für jeden, der„die See gerochen“, aus diesen Anschauungen innerlich an- wachsen muß, das im einzelnen auszufüh- ren, muß ich ihrem eigenen Nachdenken überlassen. Unser norddeutscher Charak- ter ist ohne dieselben gar nicht zu ver- stehen. Der Ruhestand In der Zeit, in der im amtlichen preußi- schen Verkehr noch der ehrwürdige Kurial- stil herrschte, der vor fast 150 Jahren ab- geschafft wurde, erhielt ein Berliner zwei Gerichtsvorladungen. Eine beschied ihn vor das Kammergericht in Berlin. die andere am gleichen Tage vor das Gericht zu Kü- strin. Beide Ladungen begannen nach dem geltenden Kurialstil mit folgenden Worten: „Wir, Friedrich Wilhelm. von Gottes Gna- den König von Preußen. laden Euceh.“ Der Berliner besaß Humor und antwor- tete:„Eure Majestät zu Berlin haben mir allergnädigst befohlen. daß ich vor Aller- höchst demselben erscheinen soll, aber Eure Königl. Majestät in Küstrin haben auch geruhet, mich zur selben Zeit vor sich zu bescheiden. Da aber in der Physik der Satz feststeht, daß ein Objiekt. welches von zwei gleichstarken Kräften in demselben Zeitraum nach zwei entgesengesetzten Richtungen angezogen wird. im Ruhestande verbleibt, so bin auch ich im Stande der Ruhe und zwar in meiner hiesigen Woh- nung, verblieben.“ Die Geschichte hatte nach der Abschaf- fung des Kurialstils noch einen hübschen Nachtrag. Eine märkische Zeitung erzählte sie ihren Lesern und erhielt darauf von der Zensurbehörde eine ernste Ermahnung mit der Begründung,„daß Einrichtunsen, die noch vor wenigen Jahren gegolten, der öfkentlichen Verspottung entzogen bleihen müßten.“ B. Kũ. Die Burg der Bürger, wie mittelalterliche Städte entstanden Vielfach glaubte man, daß die Mehrzahl unserer mittelalterlichen Städte wachstums- artig aus Dörfern hervorgegangen seien. Man sah dabei zwischen Stadt und Dorf keinen anderen Unterschied als den rein äußerlichen der Größe und verkannte die zwischen ihnen bestehenden Rechtsverschie- denheiten. Befestigungen, Marktrecht mit Wochenmarkt. eigene Gerichtsbarkeit oder wenigstens eigener Gerichtsbezirk und ein gewisser Grad von Selbstverwaltung mit eigenen Organen, das sind wesentliche Merkmale, die die Stadt vom Dorfe unter- scheiden. Diese Stadtrechte wurden nicht allmählich erworben; sie waren in der Re- gel auf einen einmaligen Gründungsvorgang zurũückzuführen. Die meisten mittelalterlichen Städte sind also Gründungsstädte, meist in der Anleh- nung an eine ältere Dorf- oder Markt- siedlung, eine Burg, ein Kloster, von einem Stadtherrn errichtet und zunächst auch diesem unterworfen. Veranlassung, Zweck und Durchführung der Gründung konnten im einzelnen sehr verschieden sein. Nur wenige Städtegründungen lassen sich auf das Jahr genau festlegen. Mit der Erlaub- nis zur Errichtung einer Stadt ging ge- wöhnlich die Befestigung durch Gräben, Mauern, Türme und Vorwerke Hand in Hand. Die Stadterrichtung bedingte zu- meist auch bauliche Veränderungen im Ortsinnern. Auch wo urkundliche Nachrichten feh- len, vermögen wir durchwess die Neuanlage einer Stadt von der bloßen Umwehrung einer dörflichen Siedlung zu unterscheiden. Regelmäßige Grundrisse einer Stadt lassen erkennen. daß sie planmäßig angelegt wurde. Namen wie Neustadt sprechen für sich selbst. Städte mit dem Namen wie Burg verraten diese als Keimzelle der Stadt. Manche Städte, vor allem am Rhein und im Westen des Reiches, hatten Stadtrechte schon vor dem Jahr 1000. Die große Zeit der deutschen Städtegründung aber beginnt mit der Wende vom 12. zum 13. Jahrhun- dert. Diese Städtegründungen galten als eines der wichtigsten Mittel im Ausbau der Landesherrschaft; sie brachten dem Stadt- herrn nicht nur große wirtschaftliche Vor- teile durch Marktgelder und Zölle und er- höhte Steuern, sondern hatten vor allem auch hohe militärische Bedeutung. erschwert, es müssen verschiedene Personalkarten ge- führt, die zu verteilenden Warenkontingente Sold auf der Hut und frefft ihn — Was uns von mittelalterlichen Städten erhalten ist, erfüllt uns immer wieder mit Achtung vor der Kunst und der Sicherheit, mit der +„„„„„ * Uber das Aus den Schleier geli front aus der Tie über diese groſje der Fall sein wi immer mehr une griffs sind. Ubert Feind nicht irgen daß unser großes griffs-Divisionen und Belgien Offensive durch Eisenhower Eine lassen die ameril greift die 7. USA denden Kampfsc hindirigieren kan Zwischen W. Oberrhein scl neuen starken Stohßtruppen, die Bienwald zu blieben in dem Bunxkerstellungen ten sich Nahkämp Stunden lang stü kanische Gruppe Werk. Aber nacl von Norden und den Einschließunę des Bienwaldes fi ler Ortschaft B dritter Schwerpu Lauterburg 1 Haasenbach Panzern und meh Gefangenen⸗ Aus dem Füb Das Oberkomm. bekannt: In der Winters gestern weit h amerikanische Be vernichtet oder Amerikaner wurd aäpgeführt. An de sind unsere Trup edrungen und! Lüttich—Bast ter Front übersch fließende feindli wurden von deut und überrollt, nei nische Verbände schlagen, ohne dal Vormarsch aufzul fangenen hat 20 0 gestrigen Kämpfe Panzerfahrzeuge s tet, 136 Panzer ver In den bisherige wehrkampfes an Feind seine Angrit erkolglos fort. Sch wickelten sich nu. Bitsch. Das Fernfeuer a. dauert an. Durch see-Kam „Atlan auch reine Zweckbauten, wie Stadttürme 4 und-tore, von den alten Baumeistern ge- staltet und Erweiterungsbauten vorgenom- men wurden, so daß alles dastand wie aus einem Guß. Der Dolmetscher Zwei Landser sitzen in einem Lokal. Am Nebentisch nimmt ein Soldat, der an sei- nem Aermel den Streifen„Dolmetscher“ trägt, Platz. „Du. Karle“, sagte der eine, zum andern, „der hat's jut, der is Dolmetscherl'n an- jenehmer Dienst!“ „Der is Dolmetscher? Na, da kann ick'n doch jleich mal wat fragen.“ „Sagen Se mal“, wandte er sich zum Nebentisch,„wat heißt uff deutsch: je ne sais pas..“ „Ich weiß nicht“, antwortete der Ge- fkragte. „Siehste“, meinte der Landser vu seinem Kameraden enttszuscht,„er weeß's ooch nich- un der Mensch kriegt nun so'nen feinen Posten als Dolmetscher!“ Drahtbericht un Sch. I Die große Sensat klärung Roosevelt: der Dienstag-Pres Hauses. Nachdem nunüchst mehrere risch auf das stärk sie in den letzten Hintergrund zu sc gestern kühl auf kragen, ob die ame weiterhin an die/ den fühle:„Ja, me Charta im Sinne Dokuments gibt es Den Journalisfer Präsident aber fub sei ein mit der Sc' nes Manuskript, trachtet werden nur er selbst und der damalisge Staa