Nr. 28 Lollene 2. Eiehung 9. bis 14. Arn Jiehungen rüm. i. Gesam]. v. 00 8 Wwinn — Binzellos i. Wertv. 00 m 000- 000. 000- 000. 90* Dar unlisten 50)713 mn d losen ortieri 5 R n Taus. LA — 5——1 1 osen 2. 10 5 te uc Konntelichen 10 and durch h. r für Baden nringer m Ratmaus cartarnhe 13% Gren ffffaamamam n- Und riikel vorteilhaft mdoll Am chstrab e pfad l. d. Einzelh. llen id gut. ntarplatz Z. III iges hen er Familie t Haushalt. nter Nr. 757 d. Itg., 1ETLEN emünd und eine wohnung Nr. 235 an Itg. ut Efiag! deiten el. 42564 hsheim liuer Carl. IAHN — ——.— ————— Serlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Orto Wetzel. Schriftleitung: Lutherſtraße 55, Telephon 4048 Mannheimer Schriftleitung: P5, 13a. Tel. 31471. Das Hakenkreuzbanner erſcheint 6 mal wöchentlich und koſtet monatlich.40 RM. Bei Poſtbezug zuzüglich 36 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. In die Zeitmig am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, deſteht kein Anſpruch auf Entſchadigung. —— Aengs . F 3 1932 —2 99—— —ee. büohsr0i NATIONALSOZIALISTISCHES KANMPFBLATT NORDWESTBADENS Nr. 29/ 2. Jahrgang Mannheim, Montag, den 8. Februar 1932 Polizei⸗Altion gegen Iturm 30110 Eine halbe Polizei⸗ undertſ Ein SAR-⸗Mann berichkek: Der Sturm 30/110(SA) veranſtaltete am Samstag den 6. ds. Mts. einen Kame⸗ radſchaftsabend gemeinſam mit ſeinen ſelb⸗ ſtändigen ländlichen Trupps in Reilsheim in der Reſtaurakion Gakkner. Der Stkurm fuhr mit der Elektriſchen nach Neckarge⸗ münd, dort ſchloß ſich der Trupp Neckar⸗ gemünd an und dann wurde in loſem Sau⸗ haufen ein Spaziergang nach Reilsheim unkernommen, wo ſich der Trupp Reils⸗ heim-Bammenkal hinzugeſellte. Unterwegs verfolgte uns ein Kleinauto mit abgeblendetem Licht, das uns ſchließlich überholte und als Wagen der politiſchen Po⸗ lizei erkannt wurde. Wir gingen natürlich trohdem weiter, da wir uns keines Ver⸗ ſtoßes gegen die Geſetze bewußt waren. Kaum hatte der Sturmführer Röder den Abend eröffnet und einige Begrüßungs⸗ worke geſprochen, als plötzlich ein rieſiges Polizeiaufgebot von etwa 40 Mann und der Kriminalkommiſſar der politiſchen Polizei Weyrauch in den Saal drangen. Weyrauch erklärte, wir hätken gegen die Notverordnung verſtoßen, weil wir von Neckargemünd nach Reilsheim„marſchiert“ wären und erklärke alle Anweſenden für verhaftet. Jeder Einzelne wurde auf Waf⸗ fen unterſucht, und nach ekwa zweiſtündigem Warken auf weitere Autos wurden wir, außer den Reilsheimern, nach Heidelberg in die alte Kaſerne gebracht. Die Warkezeit auf die Autos füllten wir mit dem Geſang von Soldatenliedern und dem Deutſchland aus. Als Röder im Lokal öffentlich gegen den polizeilichen Zugriff ſachlich und kurz im Namen des ganzen Sturmes Proteſt erhob und ein Heil Hitler ausbrachte, wurde er ſofort verhaftet und in ein Auto gebracht. Röder iſt bis zur Stunde noch nicht freige⸗ laſſen. Die Abfahrt von Reilsheim in drei voll⸗ beſetzten Polizeiautos geſtalkete ſich zu einer wahren Kundgebung für unſere Be⸗ wegung. Ebenſo wurden wir auf der Durchfahrt durch Neckargemünd von der Bevölkerung mit Heilrufen begrüßk. Mirt⸗ lerweile war die Kunde auch nach Heidel⸗ berg gelangt, wo uns der Standarkenſtab erwartete. Dem Bemühen von Standarken⸗ führer Ziegler und Sturmbannführer Kör⸗ ner iſt es dann gelungen, unſere Enklaſſung noch in derſelben Nacht gegen 3 Uhr zu be⸗ wirken. Auch der geſamte Trupp Nechkar⸗ gemünd, wurde mit nach Heidelberg krans⸗ portiert. Die Vernehmung, zu der nachts ekwa 15 Kriminalbeamte herbeigeholt wurden, ging ziemlich langſam vor ſich. Als wir auf den Gängen vor dem Vernehmungszimmer war⸗ keten, wurden wir wieder von einem un⸗ glaublichen Aufgebot von Polizei mik Ge⸗ wehren bewacht, obwohl wir ſchon auf Waf⸗ fen unterſucht waren. Nakürlich iſt abſolut nichts gefunden worden. Man legk uns zur Polizei war. Laſt, bewaffnet marſchiert zu ſein! Unſere Waffen waren lediglich Spazierſtöcke, die uns alle auf der Polizei abgenommen wur⸗ den. Nicht nur Eichenkrücken, ſondern auch wirklich ganz harmloſe Spazierſtöckchen wurden beſchlagnahmt. Sehr heiter wirkte es für mich, als ich einmal austreten mußte, daß ein Schußz⸗ mann mit Gewehr vor meiner Türe war— tete, bis ich mein Geſchäftchen verrichtel hatte, obwohl der ganze Gang ſowieſo voll Zu bemerken wäre ſchließlich noch, daß man uns in halboffenen Wagen transporkierk hat, ſo daß Gefahr beſteht, Ein ungeheuerer Skandal haft war unterwegs wegen eines Abendſpazierganges daß dieſer oder jener eine Erkältung da⸗ vongetragen hat, denn wir waren zu einem Spaziergang natürlich nicht„automäßig“ an⸗ gezogen. Wir alle ſind der Anſicht, daß der Kommiſſar Weyrauch es ganz beſonders auf unſeren Sturmführer Röder abgeſehen hakte, denn die Art und Weiſe, wie er ver⸗ ſuchte, mit ihm umzugehen, war beſonders bezeichnend! Im übrigen hatte man den Eindruck, daß die anweſenden Schutzleute durchaus korrekt und höflich waren und wohl innerlich über ihr eigenes pflichtmä⸗ ßiges Vorgehen lächeln mußten. Der Befonnenheit der Fürung ſowie der Dr. Fricks turz durch die Freimaurer Aus Elternkreiſen wird dem„Nakional⸗ ſozialiſt“ Weimar geſchrieben: Im öffentlichen Buchhandel liegt eine Schrift aus,„Der Freimaurerſpiegel“ III. „Wohlläkigkeitsverein oder Geheimbündelei gemäߧ 128 RStG.“, die aufſehenerre⸗ gende Enthüllungen über die Arbeit der Fraimaurer am Sturz des Skaaksminiſters Dr. Frick enkhält, und an der wir Eltern nicht achklos vorübergehen dürfen. Spielt doch dabei der Freimaurer und Meiſter vom Stuhl der Loge„Amalia“ in Weimar, der„ſehr ehrwürdige Bruder Dr. Sieferl“, Direktor des Gymnaſiums, eine ſehr beachtliche Rolle. Die Schrift kommt nach wörtlichem Ab— Erklärung gegen die Gefrierfleiſcheinfuhr Im Haushalksausſchuß des Reichslages wird derzeil wieder einmal die Gefrierfleiſch⸗ frage behandell. Gegen den ſeinerzeitigen Reichsralseinſpruch verſuchen Marxiſten und ihre bürgerlichen Verbündeken zum Schaden der deukſchen Landwirkſchaft und zur ein⸗ ſeiligen liberaliſtiſchen Exporkförderung wie⸗ der die Einfuhr ausländiſchen Gefrierfleiſches durchzuſehen, obwohl die Viehpreiſe im In⸗ land einen noch nie erleblen Tiefſtand er⸗ reichk haben. Wenn auch wir Nakionalſozialiſten uns an den Ansſchußberakungen nichk beleiligen, weil wir dieſem Reichskag, der längſt dem Volkswillen nicht mehr enkſprichl, überhaupt das Rechl zur Geſehßgebung abſprechen, ſo will doch die Reichskagsfrakkion darüber keinen Zweifel laſſen, daß ſie auf jeden Fall einen Beſchluß des Reichskages auf Ju⸗ laſſung eines neuen Gefrierfleiſchkonkingenks, der übrigens einer Zweidritlelmehrheit be⸗ dürfte, verhindern wird. Dr. Frick, Vorſihender der Reichskags⸗ fraklion der NSDAp. druck wichtiger Schriftſtücke zu dem Ergeb⸗ nis: „Unſer Staalsminiſter Dr. Frick iſt von der„Oberſten vollziehenden Skelle, d. h. alſo... von der„Vollſtreckungsbehörde der Freimaurer“ durch„geeigneke Maßnahmen“ ..„unbekannter Oberer“.geſtürzt worden!“— Der Fall Dr. Frick zeigk uns alſo, was die Freimaurerei in Deulſchland unker..„werkkäliger vakerländiſcher Außenarbeik“... verſtehl. Weiter heißt es in der Schrift:„Jeden Gegner verfolgk die Freimaurerei mit un⸗ verſöhnlichem Haß“... fordert aber von anderen„Duldung“,„Menſchenliebe“, Wahr⸗ heit!“— Wir haben bisher nicht gehört, daß ſich der Freimaurer Dr. Sieferk oder ſeine Loge „Amalia“, deren Stuhlmeiſter er iſt und die in den Tagen des Sturzes unſeres Miniſters Dr. Frick auffällig viele„Sitzungen“ abzu⸗ halten hatte, gegen die in der Schrift ent⸗ haltenen ſchweren Vorwürfe verkeidigk oder gerichlliche Klage erhoben haben. Wenn daher nichl bald das Staalsmini⸗ ſterium oder der Skaaksanwalk ſich mit der Sache beſchäfligen ſollte, daß unkergebene Skaaksbeamke gegen den eigenen Vorgeſeh⸗ ten durch den Geheimbund der Freimaurer (ogl. 8 128 RStGS.) offen und heimlich ge⸗ wühlt und gehehl haben und dadurch das Thüringiſche Staatsgefühl durch„ſchamloſe Verleumdungen und erfundene Verdäch⸗ ligungen“ in die ſchwierigſte Sitnalion ge⸗ brachk haben, werden ſich die Elkern genöligk ſehen, geeigneke Schrikle zu unkernehmen; denn es kann uns Eltern nichk gleichgüllig ſein, wem die Erziehung und das Wohl und Wehe unſerer Kinder anverkrauk iſt.— Soweit die Zuſchrift. Dieſe Feſtſtellungen der Broſchüre ſind allerdings derart, daß der Thüringiſche Volksbildungsminiſter nicht an dieſen ſkandalöſen Zuſtänden vorbeigehen kann. Ueber die Ark, wie der Herr Stkuhlmeiſter Siefert nalionalſozialiſtiſche Lehrer behan · delk, bringen wir demnächſt Einzelheiken!“ anzeben: Die o geſpaltene Weilluneterzeile 10 Pig, Die 4 geſpaltene Milli zeile im Textteil 25 Pfg. Für kleine Anzeigen: die 8 geſpaltene Millimeterzeile ö Pfg. Bei Wieder · volung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen · unnahme 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim P5, 13a Tel. 31471; Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Heidelberg. Ans⸗ ichließlicher Gerichtsſtand: Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Heidelberger Beobachter. Farlsrnhe 21834 Verlagsort Heidelberg. Freiverkauf 15 Pfg. ſtraffen Diſziplin des Sturm 30/110 iſt es danken, daß großes Unheil verhütet wurde, denn die Erregung der SA-Männer war nakürlich groß.— Vor dem Einſteigen in die Autos ermahnte Truppführer Saltler nochmals ausdrücklich zur Ruhe und Ord⸗ nung und warnke vor Unbeſonnenheiten. 1* 9 Wir enthalten hierzu. Aber die Frage iſt wohl am Platz, ob es irgendeinen Staat gibt, der ſoviel Auto⸗ rität hätte, daß er ſich eine ſolche Behand⸗ uns jeder lung ſeiner Bürger auf die Dauer leiſten könnte, ohne das Mindeſtmaß von Ver⸗ trauen ſeiner Bürger zu verlieren. Wir glauben nicht, daß es einen Staat mit ſoviel Autorität gibt, wie ſie hier nötig wäre. eeee An fragen Erlaſſung von vaheeenen für Bankinftimte? Anfrage Dr. Frick und Genoſſen. Iſt es richtig, daß in einer Zeit, wo Mil⸗ lionen deutſcher Volksgenoſſen um ihr Da⸗ ſein kämpfen und nicht wiſſen, wo ſie die Mittel für das tägliche Brot hernehmen ſollen, wo die Notverordnungsregierung alles mögliche verſucht, um aus dem Volk die letzten Pfennige herauszupreſſen, der Mitteldeutſchen Landesbank in Magdeburg von dem Reichsfinanzminiſter, Herrn H. Diet⸗ rich, auf Grund des Erlaſſes vom 15. 12. 31 — S/2566— 8093 III bi RM. 600 684 und vom 15. 12. 31— S/2566 B— 6025 III bi II Ang. RM. 407817: zuſammen Reichs⸗ mark 1 008 501 in Worten: eine WMillion achttauſendfünfhundertundeine RM. Steuer⸗ ſchuld erlaſſen worden ſind. Iſt es richtig, daß von dieſer Steuer⸗ ſchuld ſchon RM. 147 000 bezahlt waren und der Bank zurückerſtaktek wurden, da ſonſt die Herren Direkkoren, die der Staatspartei angehören, auf einen Teil ihres Gehaltes von annähernd 70 000.— häkten verzichten müf⸗ ſen? Iſt es richtig, daß ähnlichen Bank⸗ inſtituten in Heſſen, Brandenburg und in der Rheinprovinz ebenfalls die Steuerſchulden in annähernd gleicher Höhe erlaſſen worden ſind? Mit welchen Gründen glaubt die Reichs⸗ regierung dieſe Maßnahmen rechffertigen zu können? Berlin, den 5. Februar 1932. Wo ſind die 45000 Marl? Kurze Anfrage Nr. 6. Für das im vorigen Jahre im Glaspalaſt zu München verbrannke Bild Moritz von Schwinds „Ritter Kurts Brautfahrt“ wurde dem badiſchen Sbaat die Verſicherungsſumme von 45000 Mi. zur Verfügung geſtellt. Wir fragen an: 1. Iſt es richtig, daß dafür ein Werk Hans von Ma⸗ rées gekauft wurde? 2. Welches war der An⸗ kaufspreis? 3. Warum wurde dieſe Summe nicht zum Ankauf von Werken lebender badi⸗ ſcher Künſtler verwandt, wie es der Reichsver⸗ band bildender Künſtler Gau Südweſtdeutſch⸗ land vorgeſchlagen hatte? Wir begnügen uns mit einer ſchriftlichen Antwork. Karlsruhe, den 28. Januar 1932. Herbert Kraft und Fraktion. 41 4 Seite 2 WMontag, den 2. Februar 1932. 2 Jahrg./ Mr. 29 Die 3530 Die RGo hat in den letzten Tagen in mehr oder weniger ſchwülſtigen Verlaut⸗ barungen erklärt, der Kampf der Badenia⸗ arbeiter ſtehe unter ihrer Führung und werde bis zum ſiegreichen Ende durchge⸗ führt werden. Der einzige bis jetzt ſichtbare Erfolg war der, daß es der RGo in einer der vergangenen Nächte gelang, auf dem Badeniagebäude für einige Stunden die Sowjetfahne zu hiſſen Wir haben nichts davon vernehmen können, ob den enklaſſe⸗ nen Arbeitern beim Anblick dieſes roten Fetzens die Herzen höher geſchlagen haben. Sicher aber ſind ſie nichk ſatt davon gewor⸗ den. Wir haben nun mit Recht einmal die Frage aufgeworfen: Wer ſteht denn eigenklich hinter der RGO bei dieſer Ba⸗ deniakampagne? Die NSBo hatte daher für vergangenen Freitag abend 5 Uhr die Badeniaarbeiter zu einer Betriebszellenver⸗ ſammlung in den goldenen Bock eingeladen. Hierzu erſchienen auch die Pgg. Gaube⸗ triebszellenleiter Fritz Plattner und Be⸗ triebszellenleiter für den Bezirk Mannheim, Dr. Roth. Obmann Niceus, der Leiker der NSBo Weinheim eröffnete gegen.30 Uhr die Verſammlung. Die RGoOo war mit etwa 10 Mann und Herrn Seib ebenfalls verkre⸗ ten. Parteigenoſſe Dr. Roth ging in ſeinen einleitenden ſachlichen Ausführungen des näheren auf die Verhältniſſe in der Bade⸗ nia ein, die zum Streik geführt haben. Er fand mit ſeinen Ausführungen den Beifall der Verſammlung. Inzwiſchen waren etwa weitere 40 An⸗ hänger der Kpo aus der Pleite-Ankikriegs⸗ kundgebung in der Eiche erſchienen. Dem Sprecher der RGO, Stadtrat Seib, war von vornherein eine Redezeit von gleicher Dauer wie die des Pg. Dr. Roth zugeſichert worden. Wer nun aber glaubte, daß Seib in ebenſo ſachlicher Weiſe zur Badeniaan⸗ gelegenheit Stellung nehmen würde, ſah ſich bitter enttäuſcht. Nach einigen Wortken über das Verſagen der Gewerkſchafken, wa⸗ ren ſeine weiteren Ausführungen nichts weiter als eine maßloſe Verdächtigung der NSBo, daß ſie im Falle Badenia nichts weiteres bekreiben würde als organiſierten Streikbruch. Den Beweis iſt er dafür ſchul⸗ dig geblieben. Pg. Dr. Roth verſtand es, in ſeiner Erwiderung die verläumderiſchen BVehauptung des Herrn Seib in ſachlicher, aber beſtimmter Form zu widerlegen. In der weiteren Ausſprache gab Gaubelriebs⸗ zellenleiter Fritz Plattner ſeinem Erſtaunen tritt für die Badenia⸗Arbeiter ein Plattner und Dr. Roth ſprechen in Weinheim darüber Ausdruck, daß in dieſer Ausſprache bisher keinerlei poſitive Vorſchläge ſeitens der ſogenannten Kampfleitung gemacht wor⸗ den ſeien, wie die Frage zu behandeln ſei. Man ſei doch nicht hierhergekommen, um ſich gegenſeitig anzuſchreien. So wie die Angelegenheit ſeitens der RGO behandelt würde, werde nur ein Mißerfolg zu erwar⸗ ten ſein. Hier ſeien in erſter Linie Fragen des Arbeitsrechts maßgebend, von denen Herr Seib in der Ausſprache ſelbſt zugege⸗ Taſchenpfändung eines Toten Unker dieſer Ueberſchrift leſen wir in der Nr. 6 der Februarausgabe des„Fride⸗ ricus“ folgende ſkandalöſe Geſchichte: Der ſozialdemokratiſche Stadtrat Wilde iſt Dezernent des Fürſorgeamkes in Glau⸗ chau. Dieſes Fürſorgeamt hat ſich unker anderem damit zu beſchäftigen, alten Renk⸗ nern, denen die Inflation das ſauer Er⸗ ſparke genommen hat, die nötigen Mark und Pfennige auszuzahlen, damit ſie noch eine Zeiklang am Leben bleiben. Vor nicht langer Zeit begab ſich ein alter Rentner auf das Rathaus, um ſich die ihm zuſtehende Zuſchlagsrente abzuholen. Der alte Herr ſteckke die geringe Summe in die Taſche und wollke nach Hauſe gehen. Da brach er kot im Rathauſe zuſammen. Man war beſtürzt, man rief nach dem Arzt und ſpäter nach dem Transportwagen. Ein Beamker des Fürſorgeamtes verlor die Geiſtesgegenwart nicht. Er griff dem Toten in die Taſche und nahm ihm die kleine Zuſchlagrenke, die ihm ſoeben ausgezahll worden war, wieder ab. Dann wurde der Toke abtransportiert. Das Geld aber, das man dem Toten abgenommen hatte, wurde wieder in die Kaſſe gelegt. Der ſozialdemokrakiſche Stadtrat Wilde, der wegen dieſes Vorfalls in der Glauchauer Stadtverordnekenverſammlung zur Rede ge⸗ ſtellt wurde, meinte, es ſähe nakürlich ſehr pietätlos aus, es ſei aber in Wirklichkeit in Ordnung geweſen, dem Token das Geld wieder abzunehmen, denn die Rente ſei im voraus für den Monat Januar gezahlt wor⸗ den und der alte Herr ſei eben im Dezember geſtorben. Die übrigen Stadtverordneken und der Oberbürgermeiſter brachten für dieſe Art von Sozialismus kein Verſtändnis auf, ſondern beſcheinigten dem ſozialdemokratiſchen Für⸗ ſorgeſtadtrat, daß das Verhalten des Für⸗ ſorgeamtes auf gar keinen Fall zu billigen ſei. WMan verſteht das Verhalten des Spo.⸗ Stadtrats nicht recht. Die Herren Sozial⸗ demokraten ſind doch ſonſt ſo nobel. Da be⸗ kommt z. B. ein Oberpräſident, der keinen Federſtrich macht, jahraus jahrein große Gelder. Da bekommt ein wegen Unzuver⸗ läſſigkeit abgeſägter ſozialdemokratiſcher Polizeipräſident Jahr für Jahr ſein ſchönes Warkegeld. Warum mußte man nun dieſem alten Mann die paar Mark wieder ab— nehmen? Merkwürdige Ritter, die Herren von der Spo., die für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit fechten und einem Toten das Geld aus der Taſche ziehen! Der Reichswehrminiſter gegen die franzöſiſchen Hyſteriker Verlin, 7. Febr. Zu den Behauptungen des Berichkerſtatters zum franzöſiſchen Hee⸗ resbudgek, Bouillouz⸗KLafonk im„Matin“ erklärt das Reichswehrminiſterium: „Die Behauptungen, Bouillouz-Lafonts enkhalten nichts Neues. Sie ſind in eine Linie zu ſtellen mit den kürzlich in gebüh⸗ render Form zurückgewieſenen Angaben der Senakoren Bourgeois und Eccard. Was die angeblichen Beſtände an Material und Munition anlangt, die Deutſchland der Kontrollkommiſſion zu entziehen verſtanden habe, ſo genügt der Hinweis auf die Urteile des Marſchalls Foch und des jetzigen Kriegsminiſter Tardienu, die beide überein ſtimmend erklärten, daß alles, was Deutſch⸗ land vernichken mußte, auch zerſtört wurde. Wie ſoll ein Land, das 6 Millionen Ge⸗ wehre, 125 000 Maſchinengewehre, über 30 000 Minenwerfer, nahezu 60 000 Ge⸗ ſchühe und mehr als 15 000 Flugzeuge an ſeine früheren Gegner ablieferke, bezw. auf Grund der Enkwaffnungsbeſtimmungen zer⸗ ftörke, über verborgene Beſtände an Kriegs⸗ makerial verfügen?“ „Die Behauptung über eine in den letzten Jahren erfolgte weitgehende induſtrielle Mobilmachung richtet ſich angeſichts der Wirtſchaftslage Deutſchlands, der Größe ſeiner Arbeitsloſenzahl und der Takſache, daß nach der Kürzlich bekanntgegebenen amklichen Statiſtik die Zerſtörung der deut⸗ ſchen Rüſtungsinduſtrie auf Grund des Ver⸗ ſailler Dikkates dem Reich 3,5 Milliarden Reichsmark koſtete, von ſelbſt.“ Die Dienſtvorſchriften der Reichswehr behandeln nur die Abwehr gegen den chemi⸗ ſchen Krieg. Die deutſchen Anträge auf ein generelles Verbot der Vorbereikung und Ausbildung zum Gaskrieg ſowie auf Ab⸗ wurf von Gasbomben aus der Luft ſind lei⸗ der in der vorbereitenden Abrüſtungskom⸗ miſſion verworfen worden. Wenn Flugzeugwerke im Ausland Kriegsflugzeuge bauen, ſo kann die deutſche Geſetzgebung ſie nicht daran verhindern. Nach Deukſchland iſt nicht ein einziges Mi⸗ litärflugzeug eingeführt worden. Die Vergleiche zwiſchen Zahlen des deutſchen Heeresbudget von 1913 und 1931 ſind völlig unverſtändlich. Die gänzlich ver⸗ änderke Struktur des Wehrbudgeks, die ebenſo verſchiedene Ausſtattung mit Waffen und Makerial ſowie das auf einer neuen Haushaltsordnung aufgebaute Budget ſchlie⸗ ßen jeden Vergleich aus.“ Die im franzöſiſchen Wehrbudget enthal⸗ tenen Ausgaben für Kriegsmaterial über⸗ ſteigen das geſamte deutſche Wehrbudget ſeit Jahren erheblich. Sie betrugen für das franzöſiſche Landheer im Jahre 1929 nicht, wie Bouilloux-Lafont behauptet, 359 Mil⸗ lionen Franken, ſondern laut Anführung „annuiaire milikaire“ des Völkerbundes, das die amtlichen franzöſiſchen Angaben enkhält, 1,3 Milliarden Franken, alſo nahe⸗ zu das Vierfache der genannken Summe. Sie erreichten im Etatjahr 1930⸗31 für die franzöſiſche Wehrmacht zu Lande, auf dem Waſſer und in der Luft nach der amklichen Rüſtungsveröffentlichung Frankreichs die Höhe von 4,68 Milliarden Franken gleich 780 Millionen Reichsmark. Bouilloux-Lafonk beruft ſich weiter auf Zahlen, die General Gröner im Reichskag über die Herſtellungskoſten für Waffen ge⸗ nannt haben ſoll. Derartige Erklärungen hat der Reichswehrminiſter niemals abgege⸗ ben. Wie allgemein bekannt, hat das Reich im letzten Jahr zur Stützung von Großban⸗ ken erhebliche finanzielle Opfer bringen müſſen. Wenn Bouilloux-⸗Lafont aus die⸗ ſer Einflußnahme des Reiches auf Ban⸗ ken geheime Geldquellen für deutſche Rü⸗ ſtungen ableitet, muß das Urteil über dieſe Behauptung der Welt überlaſſen werden. Die in Frankreich immer wieder vorge⸗ brachten Nachrichten über deukſche Rü⸗ ſtungsfabriken in den umliegenden Staaten ſind von den maßgebenden Regierungen de— mentierk worden. Somit enkfällt jeder Grund für eine Fortſetzung dieſer völker⸗ vergiftenden Polemik. Was endlich die„moraliſche“ Kriegs⸗ rüſtung in Deukſchland anlangt, ſo gibt es kein beſſeres Mittel, die berechtigte Beun⸗ ruhigung des deukſchen Volkes zu beſchwich— tigen, als die Einlöſung des in Verſailles gegebenen Abrüſtungsverſprechens durch die Siegermächke in gleichem Umfange und nach ben habe, keine Kennknis zu beſitzen. Und wenn der Herr Seib von Streikbrechern ſpreche, ſo wolle er ihn doch an die Vor⸗ gänge im Lörracher Gebiet erinnern, wo gerade aus ſeinen Anhängern ſich die Skreikbrechergarde rekrutkierke. Die Aus⸗ führungen des Pg. Plattner fanden reichen Beifall. Die Sitzung konnte gegen 7 Uhr mit dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes geſchloſſen werden. Zwei Neuaufnahmen waren der ſichkbare Erfolg dieſer Verſamm⸗ lung. Er ſoll uns Anſporn zu weiterer Arbeit und neuem Vorſtoß in die Wein⸗ heimer Bekriebe ſein.— Im Laufe des Samstag vormittag ver⸗ ſuchte Pg. Plattner und Pg. Köhler mit der Firma Badenia bezw. Herrn Keller zum Zwecke der Wiedereinſtellung der enklaſſe⸗ nen Former in Verhandlungen zu treten. Zu dieſen Verhandlungen ſollten zwei ent⸗ laſſene Arbeiter hinzugezogen werden. Herr Keller erklärte ſich wohl bereit, mit Herrn Plattner und Herrn Köhler zu verhandeln. Eine Zuziehung der Arbeiter lehnke er jedoch rundweg ab. Unker dieſen Umſtänden wurde es auch unſererſeits abgelehnt, in Verhand⸗ lungen zu ktreken, da Abmachungen mit der Firma Badenia nicht in Abweſenheit der Arbeiterſchaft getroffen werden können. Es iſt bedauerlich, daß Herr Keller den Weg einer friedlichen Löſung ſich ſelbſt ver⸗ baut hat. Die NSBo wird ihren Kampf im Intereſſe der enklaſſenen Former weiter⸗ führen. Mehr Achtung vor Hindenburg! Einzeichnungszwang für die Beamken? Wie die„ſpontane“ Volksbewegung für die Hindenburg⸗Kandidakur„gemacht“ wird, zeigen— neben der Verlängerung der Ein⸗ zeichnungsfriſt um acht Tage— Vorgänge in den preußiſchen Miniſterien und anderen Berliner Zenkralämtern. Man hat dort Unkerſchriftsliſten des Sahm⸗Ausſchuſſes in Umlauf geſeht mit der Begründung, es ſolle den Beamten der Weg zu den Zeikungs⸗ filialen der Ullſtein⸗., Moſſe- und übrigen Syſtempreſſe erſpart werden. In Wirllich- keit handelt es ſich nakürlich darum, die Be⸗ amken unker Druck zu ſetzen und ihre Sy⸗ ſtentreue zu kontrollieren. Wir zweifeln nicht daran, daß Generalfeldmarſchall von Hindenburg dieſen Mißbrauch ſeines Na⸗ mens verwerflich findet. Auch der Induſtriellub dementiert die roten Lügen Nachdem ſich die Lügenjournaille, an der Spitze„Vorwärts“ und„Rote Fahne“, trotz einer Abfuhr durch die Reichspreſſe⸗ ſtelle der NSDAp in Wort und Bild in Schwindelnachrichten über eine angebliche Teilnahme Adolf Hitlers an einem Schlem⸗ mereſſen beim Düſſeldorfer Induſtrieklub geradezu überſchlagen haben, ſtellt letzterer nunmehr feſt, daß 1. nur kaltes Fleiſch und Salat zum Preiſe von.20 Mark und nicht von 21 Mark pro Perſon verabreicht wurde. 2. Herr Hikler an dieſem Abendeſſen überhaupk nicht keilgenommen hat, was die Schmutz- und Aſphaltblätter, die ja nur von der Lüge leben, nicht abhalten wird, weiterzulügen. den gleichen Entwaffnungsmekhoden, um damit die Gleichberechtigung Deutſchlands und ſeine gleiche nationale Sicherheit zu verwirklichen.“ Chapai völlig niedergebrannt— Milliardenſchaden Moskau(über Kowno), 7. Febr. Nach einer amklichen ruſſiſchen Meldung aus Schanghai ſind die Kämpfe bei Chapai noch nicht beendek. Der Samskag war der ſchwerſte Tag, den Chapai erlebke. Die Skadkt brannke vollkommen nieder. Der Schaden wird auf etwa 1,7 Milliarden Mk. geſchäht. Die chineſiſchen Truppen haben Verſtärkungen erhalken und wollen weiker⸗ kämpfen. Die Wuſung⸗Foris beſehl. Schanghai, 7. Febr. Die am Freitag weſtlich der Wuſung⸗Forks gelandelen japa⸗ niſchen Truppen, die ſich aus vier Bakaillo⸗ nen japaniſcher Infankerie in Skärke von 3000 Mann und 800 Seeſoldalen zuſam⸗ menſehen, haben die Forks beſehl, ohne daß von chineſiſcher Seite Widerſtand geleiſtek wurde. Standrecht in Charbin London, 7. Febr. Der chineſiſche General Tamon, der den Japanern freundlich geſinnk iſt, hat nach der Beſehung der Skadl Char⸗ bin dork das Skandrechk erklärk. Er beab⸗ ſichligt, eine vorläufige Regierung zu bil⸗ den. Verſtärkung der amerikaniſchen Aſienflotte Waſhingkon, 7. Febr. Es iſt be⸗ ſchloſſen worden, die in Manila liegende Aſienflokke durch Enkfendung von zwei Kanonenbooken und einen Kreuzer aus den miklelamerikaniſchen Gewäſſern zu verſtärken. Die geplanke Abberufung von 13 Kriegsſchiffen der Aſienflokle nach den Heimakhäfen wird verſchoben. Die Beſeßung von Wuſung beſtäkigl.— Die Forks zerſtört. Moskau(über Kowno), 7. Febr. Die Telegraphen⸗Agenkur der Sowjel⸗Union be⸗ ftäkigt nunmehr amklich die Beſehung von Wuſung durch die japaniſchen Truppen. Am Samskag landeken ekwa 3000 japaniſche Infankeriſten und 800 Seeſoldalen in Wu⸗ ſung. Sämkliche Forls wurden zerſtört. Die Japaner verſuchen jeßl die chineſiſchen Truppen bei Chapai zu umzingeln. * Offiziere nommen Mit de geſchäfke Außera einen g kragk. Das Me König beim M Königsbe Union fe daß Lan worden ſich unte Mögliche Kaſerne erfolgt, die Amts ernannker riums, L Auf eine menſetzun daß Dire ſei, währ den“ ſei. man wiſſ nalveränt Die Berlit ſtunden i lin gelun richken ül erlangen. Böttcher in die K gierung überkrage einen Bi denen ſick nerſtaater haben we Oeffentl Colmo hat den cher, ohn mordes z hatte in den etwa aus Eſche ſchoſſen u fand eren ken. Die Wirkſchaf unkerſucht zeigke der leumunde nach Ver „Es mach wird in Platze vo Das 0 Lübeck um 18 U Calmette- Profe läſſiger 2 verletzung Jahren v⸗ Profeſſ. gehens de heit mit einer Gef drei Mon Die 2 Anna S Die K Angeklag erlegt, ſo ſie die St 7 g./ Mr. 29 itzen. Und eikbrechern die Vor- mern, wo ſich die Die Aus⸗ den reichen gen 7 Uhr eſſel⸗Liedes aufnahmen Verſamm- weiterer die Wein⸗ ittag ver⸗ ler mit der eller zum r enklaſſe- zu kreken. zwei enk⸗ rden. Herr mit Herrn erhandeln. e er jedoch den wurde Verhand⸗ n mit der nheit der können. eller den ſelbſt ver⸗ en Kampf ſer weiter⸗ Uburg! eamken? egung für cht“ wird, der Ein- Vorgänge d anderen hat dort chuſſes in g, es ſolle Zeikungs⸗ übrigen Wirklich⸗ n, die Be⸗ ihre Sy- zweifeln ſchall von ines Na⸗ lentiert e, an der Fahne“, ichspreſſe⸗ Bild in angebliche Schlem- uſtrieklub letzterer im Preiſe 21 Mark lbendeſſen hat, er, die ja abhalten den, um ukſchlands rheit zu den nzer aus iſſern zu berufung ſienflolte ſchoben. iltigt.— r. Die lnion be⸗ zung von Truppen. apaniſche in Wu⸗ ſtört. Die ineſiſchen * 2. Zuhrg./ Nr. 29 Montag, den 7. Februar 1932. Seite 3 Der Staatsſtreich in Memel Koͤnigsberg, 7. Febr. Nach den ſo⸗ eben bei Königsberger Blätkern aus Me⸗ mel eingegangenen Nachrichlen iſt der ſchon ſeik langem geplanke lilauiſche Skaalsſtreich im Memelgebiel zur Tal⸗ ſache geworden. Der Präſidenk der Memeler Landesregierung wurde am Sonnabend vormilkag von lilauiſchen Offizieren im Landesdireklorium feſlge⸗ nommen und in einem Auko enfführk. Mit der Führung der Regierungs⸗ geſchäfte hak Gouverneur Merkys unker Außerachklaſſung des Aukonomieftaluls —— großlikauiſchen Landesrak beauf⸗ agk. Das Memeler Gouvernemenk zum Memel⸗ Pukſch. Königsberg, 7. Febr. Auf Kückfrage beim Memeler Gouvernemenk erhielt der Königsberger Vertreter der Telegraphen⸗ Union folgende Darſtellung: Es treffe zu, daß Landespräſident Böttcher„inkernierk“ worden ſei; ſo viel man wiſſe, befinde er ſich unter Aufſicht in ſeiner Wohnung. Möglicherweiſe könne er aber auch in einer Kaſerne ſein.() Dieſe„Inkernierung“ ſei erfolgt, weil Böttcher ſich geweigert habe, die Amtsgeſchäfte dem vom Gouverneur neu ernannken Präſidenten des Landesdirekko⸗ riums, Landesrat Toliſchus, zu übergeben. Auf eine Anfrage über die weikere Zuſam⸗ menſetzung des Direktoriums wurde erklärt, daß Direktor Szigaud im Amt geblieben ſei, während Direktor Podzius„verſchwun⸗ den“ ſei. Er halte ſich im Memelgebiet auf; man wiſſe aber nicht, wo. Weitkere Perſo⸗ nalveränderungen ſeien nicht eingekreken. Die amtliche Beſtãtigung Verlin, 7. Febr. Erſt in den Abend⸗ ſtunden iſt es den amtlichen Stellen in Ber⸗ lin gelungen, eine Beſtätigung der Nach— richken über den Staatsſtreich in Memel zu erlangen. Danach iſt der Landespräſidenkt Vötkcher katſächlich abgeſetzt, verhaftek und in die Kaſerne abgeführk worden; die Re⸗ gierung wurde dem Großlitauer Toliſchus überkragen. Beide Maßnahmen bedeuken einen Bruch der Memelkonvenkion, mit denen ſich nunmehr dringend die Unterzeich⸗ nerſtaaken der Konvention zu beſchäftigen haben werden. Ein Todesurteil Oeffentliche Hinrichtung in Mühlhauſen Colmar, 5. Febr. Das Schwurgericht hat den 23jährigen Pfläſterer Joſef Schoel⸗ cher, ohne feſten Wohnſitz wegen Raub⸗ mordes zum Tode verurteilt. Schoelcher hatte in der Nähe des Ortes Zimmerheim den etwa 60 Jahre alten Eduard Buchlin aus Eſchenzweiler mit einem Jagoͤgewehr er⸗ ſchoſſen und ausgeraubt. Bei dem Toten fand er nur einen Geldbekrag von 44 Fran⸗ ken. Die geraubte Uhr verſetzte er in einer Wirkſchaft für 10 fr. Während der Vor⸗ unterſuchung und während der Verhandlung zeigte der mehrfach vorbeſtrafte und übel be⸗ leumundete Burſche keinerlei Reue und nach Verkündung des Todesurteils ſagte er: „Es macht mir nichts aus“. Das Urteil wird in Mülhauſen auf einem öffenklichen Platze vollſtreckt werden. Das Arteil im Lübecker Calmette⸗Prozeß Lübeck, 7. Febr. Am Sonnabend abend um 18 Uhr verkündigte das Gericht im Calmette-Prozeß folgendes Urkeil: Profeſſor Deyckſee wird wegen fahr⸗ läſſiger Tötung in Tateinheit mit Körper⸗ verletzung zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren verurkeilt. Profeſſor Altſtaedt wird wegen Ver⸗ gehens der fahrläſſigen Tötung heit mit fahrläſſiger Körperverletzung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten verurkeilt. Die Angeklagten Kloßz und Schweſter Anna Schütze werden freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens werden den Angeklagten, ſoweit ſie verurteilt ſind, auf⸗ erlegt, ſoweit Freiſpruch erfolgt iſt, trägt ſie die Staakskaſſe. Flinein in die 5A. in Tatein⸗ Einzelheiten Die„Königsberger Allgemeine Zeikung“ erfährk folgendes: „Der Gouverneur des Memelgebieles, Merkys, war am Samskag früh aus Kowno zurückgekehrk. Bald darauf erſchien er im Landesdireklkorium. Nachdem er ernklärl hakle, daß die von ihm zu ergreifenden Maßnahmen auf Veranlaſſung der Kow⸗ noer Zenkralregierung durchgeführk würden, verlangke er von einem der im Landesdirek ⸗ korium anweſenden Direkkoren, er ſolle die Führung der Geſchäfte übernehmen, was von dieſem ſelbſtverſtändlich abgelehnk wurde. Darauf ſethle der Gouverneur einen politiſchen großlikauiſchen Landesrat ein und ernannke zu deſſen Geſchäflsführer den Landesrak Toliſchus. Die Geſchäflsräume des Präſidenken Böllcher ließ der Gouver⸗ neur verſiegeln. Die Telefone des Land⸗ lages, des Magiſtrates und des Gerichls wurden geſperrk. Ebenſo wurde auch das Telefon zum deukſchen Generalkonſulak als „geſtört“ bezeichnek. Nach den lehlen Mel⸗ dungen ſoll der verhafkeke Präſidenk Bökt⸗ cher in die likauiſche Kaſerne in Memel ge⸗ bracht worden ſein.“ 1* Große Sturmflutverheerungen in der Danziger Bucht Danzig, 5. Febr. Freikag vormiklag wüleke im ganzen Danziger Küſtengebiel eine Skurmfluh. Sämkliche Vordünen ſind von der Brandung überſpielk. Zwiſchen Weichſelmünde und Heubude wurde die ſonſt weit von der See abliegende Strand⸗ promenade von den Fluken in 80 Meler Länge durchbrochen. Die Wellen drangen in die kiefer gelegenen Ländereien. In den Oſtſeebädern Bröſen und Gleklkau wurden die Seeſtege in ekwa achk Mekern Länge von den Wellen forkgeriſſen. In Zoppot iſt ſeit 1913 der größke Schaden am 400 Meker langen Seeſteg, der bekannklich die größke Schiffsbrüche der ganzen Oſtſee iſt, zu verzeichnen. Alle Mokoranlageſtellen und großen Teile des unkeren Laufſteges ſind forlgeriſſen worden. Der große Wellen⸗ brecher am Seeſteg, der aus 40 Meker lan⸗ gen Pfählen beſtehr, wurde ſchwer milge⸗ nommen. Die Pfähle ſind z. T. forkgeriſ⸗ ſen. Die Gaslakernen und Bänke wurden weggeſchwemmk. Das Dach eines Hauſes wurde vom Skurm abgedeckk. Auf der Halb⸗ inſel Hela ſind weike Stkrechen überflukel. Bei Kußfeld drang die See bis an das Eiſenbahngleis. Der Bahnverkehr zwiſchen Gdingen und Hela iſt unkerbrochen. Reunion vom Wirbelwind verwüſtet Kapſtadt, 6. Febr. Die Inſel Reunion im Oſten Madagaskars iſt am Freitag von einem ſchweren Wirbelſturm vollſtändig ver⸗ wüſtet worden. Der Verluſt an Menſchen⸗ leben ſoll gering ſein. Schiffszuſammenſtoß auf hoher See Berlin, 6. Febr. Der belgiſche Dampfer „Jean Jadot“ hat nach einer Meldung Ber⸗ liner Blätter aus Newyork am Freitag mit⸗ gekeilt, daß er 365 Meilen öſtlich von Hali⸗ fax mit einem Fiſchereiſchoner aus Boſton zuſammengeſtoßen ſei. Der Fiſchereiſchoner ſei unkergegangen. Von ſeiner Beſatzung hätten ſechs Mitglieder gerektet werden kön⸗ nen, 21 würden vermißt. 600 Schafe und 150 Schweine verbrannt Neu-Stkrelitz, 7. Febr. Ein größeres Feuer brach in der Nacht auf Samstkag auf dem Gute Ramelow bei Friedland aus. Ge⸗ gen 1 Uhr nachts wurde bemerkt, daß der große Schaf- und Schweineſtall, der in einem Gebäude vereinigk war, in hellen Flammen ſtand. An eine Rektung des Ge⸗ bäudes war nicht zu denken. Etwa 600 Schafe und 150 Schweine kamen in den Flammen um. Man vermutet vorſätzliche Brandſtiftung. 4 Todesopfer der Dresdener Bluttat Berlin, 7. Febr. Zu der bereits gemel⸗ deten Tragödie in der Familie eines Poli⸗ zeibeamten wird ergänzend gemeldet, daß der Täker, der Polizeioberwachkmeiſter Bor⸗ mann und das ſchwerverletzte zweite Kind ebenfalls ihren Verletzungen erlegen ſind. Der Grund zu der Tat ſoll in ehelichen Zwi⸗ ſtigkeiten zu ſuchen ſein. Aus Nah Schweßinger Einwohnerſtakiſtin. Die Ein⸗ wohnerzahl der Stadtgemeinde Schwetzingen bekrug am 1. Januar 9924, am 1. Februar 9920. Plankſtadt. Am letzten Samskag im Ja⸗ nuar hielt der Krieger-Verein in der„Roſe“ ſeinen kraditionellen Familienabend ab. Eine ſtaktliche Anzahl Mitglieder und Freunde hakten ſich zuſammengefunden, im Saale herrſchte drangvolle Enge. Ein reichhaltiges Programm wickelte ſich flokt ab, beſonders ſei die rührige Theatergruppe des Vereins erwähnt, die wieder ihr Beſtes gab. Im ſchmucken Vereinsdreß ſtellte ſich der Rei⸗ terverein dem Publikum mit einem an⸗ mukigen Reigen vor. Der Muſikverein Plankſtadt erfreute unermüdlich mit ſeinen Weiſen; das Tanzbein ſchwingend blieb man lange beiſammen und krennte ſich erſt beim erſten Hahnenſchrei. 7 Der Kleinkaliber⸗Sportverein 1927 Plank⸗ ſtadt hatte zum 31. Januar ſeine Mitglieder zur diesjährigen Hauptverſammlung geladen, zu welcher der Gauvorſitzende, Herr Pro⸗ feſſor Etzel⸗Heidelberg erſchienen iſt. Die Jahresrechnung ergab krotz der mißlichen Zeitverhältniſſe einen zufriedenſtellenden Ab⸗ ſchluß. Die Generalverſammlung beſchäf⸗ tigte ſich ferner mit dem Schießplan für das Jahr 1932 und verlief in ſchönſter Harmonie. Mit einem Horrido auf den Südweſtdeutſchen Sportverband für Kleinkaliber⸗Schießen, dem der Verein angeſchloſſen iſt, ſchloß der offizielle Teil, dem noch ein ausgedehnter gemüklicher Umtrunk folgte. Großſachſen.(Vom Kriegerverein.) Am Samstkag, den 30. v. Mts. veranſtaltete der hieſige Kriegerverein im Gaſthaus„Zur Krone“ ſeinen diesjährigen Winterball, der den Verhälkniſſen enkſprechend einen guten Beſuch aufzuweiſen hatke. Der erſte Vor⸗ ſitzende, Landbundpräſident Mayer, begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und wünſchte den alten Kriegern im Kreiſe ihrer Kameraden einen vergnügten Abend. An dieſer Stelle ſei auch die Rede erwähnt, die Herr Mayer auf der letzten Generalver— ſammlung verbunden mit d. Reichsgründungs⸗ feier des Kriegervereins hielt. Er behandelte in dieſer Rede die geſchichtliche Entwick⸗ lung Deutſchlands. Gleichzeitig zeigte er in ſeinen Ausführungen die zerſtörende Arbeit des Marxismus am deutſchen Volkskörper. Meckesheim(bei Sinsheim), 4. Februar. (Strenge Maßnahmen gegen Hybridenpflan⸗ zen.) 25 hieſige Rebpflanzer erhielten die amtliche Auflage, ihre im Jahre 1930 ange⸗ pflanzten Hybridenreben wieder zu ent⸗ und Fern. fernen, andernfalls die Reben auf Koſten der Pflanzer im Zwangswege enkfernt wer⸗ den müßten und Strafe zu erwarken ſei. Eine ſolche Maßnahme wird bei den Meckes⸗ heimer Rebbauern die richtige Liebe zur Regierung erzeugen. Weiß man doch, daß den Bauern mit dieſer Maßnahme ihr not⸗ wendiger Hauskrunk weggenommen wird. Bad Wimpfen, 4. Febr.(Zuſchußleiſtung abgelehnk.) Nachdem der Gemeinde infolge der ſchwierigen Wirtſchaftslage keine Mit⸗ tel zur Verfügung ſtehen, wurde das Ge⸗ ſuch des Kreiſes Heidelberg um Behebung eines Beitrages zum Weiterbetrieb der Bahn Neckarbiſchofsheim—Hüffenhardt abgelehnt. Wertheim, 4. Febr.(Das Ende der Mainflößerei.) Infolge der Kanaliſierung des Mains wird es nicht mehr möglich ſein, in Zukunft das Holz durch Flößerei auf dem Main ſo billig zum Rhein zu kransporkieren, wie bisher. Die Transportbelaſtung wird durch die zahlreichen Schleußen derark er— höht, daß die Flößerei unrenkabel werden wird. Ein Stück Poeſie würde damit aus der Mainlandſchaft verſchwinden. Meſſelshauſen(bei Tauberbiſchofsheim), 6. Febr.(Todesfall). Im 73. Lebensjahr iſt hier Altbürgermeiſter Jakob Zehnker ge⸗ ſtorben. Die Venninger Bluktak vor dem Landauer Jugend⸗Schöffengerichk. Landau, 7. Febr. Vor dem Großen Jugend-Schöffengericht ſteht am kommen⸗ den Monkag die Venninger Bluktat zur Aburkeilung. Wie noch erinnerlich, war es am 8. Dezember zwiſchen dem 17 jährigen Johann Hermann und deſſen Stiefvater, dem Landwirt und Maurer Auguſt Kühn in Venningen zu einer Auseinanderſetzung gekommen, in deren Verlauf der 17 jährige Johann Hermann ſeinen Stiefvater mit einer Axtk tödlich verletzte. Der Täter be⸗ findet ſich ſeitdem in Unterſuchungshaft. Die Verhandlung findet unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtakt. Nächklicher Einbruch. Rheingönheim, 7. Febr. In der Nacht auf Freitag wurde in die Konſumvereins⸗ filiale Ecke Wilhelm⸗ und Königsſtraße ein⸗ gebrochen. Geſtohlen wurden 59 Mark Bargeld, ſowie Waren, hauptſächlich Le— bensmikkel, im Werte von 170 Mark. Die Gendarmerie hat die Unterſuchung aufge⸗ nommen. Rabiate Gäſte. Ludwigshafen a. Rh., 7. Febr. Am Freitag abend zwiſchen 8 und 9 Uhr ver⸗ übten ein verheiraketer 52 Jahre alter Former und deſſen Bruder, ein 44 Jahre alter verheirakteker Kernmacher von hier in angekrunkenem Zuſtande in einer Wirt⸗ ſchaft in der Bleichſtraße durch Beläſtigung der Gäſte Unfug. Sie verließen auch die Wirtſchaft krotz Aufforderung des Wirkes nicht, weshalb die Polizei gerufen wurde. Beim Einſchreiten der Polizeibeamten grif⸗ fen die Trunkenen zum Meſſer, doch konn⸗ ten ſie überwältigt und in polizeilichen Ge⸗ wahrſam gebracht werden. Schaufenſterſcheibe eingeſchlagen. Ludwigshafen a. Rh., 7. Febr. In der Nacht vom 4. zum 5. Februar wurde an einem Laden in der Maxſtraße eine große Schaufenſterſcheibe im Werke von 350 Mk. durch unbekannken Täter eingeſchlagen. Einſpruch gegen weikere Verſchleppung des Maxauer Brückenbaues. Karlsruhe, 7. Febr. Die Handelskam⸗ mer Karlsruhe hat ſich in ihrer letzten Sit⸗ zung in ſcharfer Weiſe gegen die weitere Verſchleppung des Maxauer Brückenbaues ausgeſprochen. Der Präſident der Kammer Konſul Nicolai ſtellte feſt, daß die Inan⸗ griffnahme der Arbeiten zum Bau dieſer Rheinbrücke immer noch auf ſich warten laſſe, obwohl die Klagen der Schiffahrt ſelbſt über ihre Skörung durch die Schiffbrücke nicht aufhören. Erneut wurde mit allem Nychdruck die Forderung erhoben, daß nun endlich die Bauarbeiten in Angriff ge⸗ nommen werden möchten. Die Handels⸗ kammer hat bei der badiſchen Regierung beankragt, ſie möge ſich in Berlin dafür ein⸗ ſetzen, daß die der Kammer zuſtehenden Mittel aus der Weſthilfe für unverzüglichen Beginn des Rampenbaues zur Verfügung geſtellt werden. Karlsruhe, 7. Febr.(Ein äußerſt ſchwerer Verkehrsunfall) hat ſich am Samstag vor⸗ mittag auf der Kaiſerſtraße nächſt der Her⸗ renſtraße ereignek. Die 40 jährige Frau Veronika Deck aus Mörſch geriet, wie es heißt, durch eigene Unvorſichtigkeit, auf ihrem Rad zu nahe an einen Kraftwagen, der die Frau erfaßte, überfuhr und ein Stück mitſchleifte. Die Frau, die Mutter von neun Kindern iſt, wurde mit lebensge⸗ fährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr neunjähriger Sohn befand ſich während des Unfalles in nächſter Nähe und mußte zuſehen, wie ſeine Mutter von dem Kraftwagen erfaßt und geſchleift wurde. Freiburg, 7. Febr.(Die Süddeukſche Gaſtwirksmeſſe) wird in den Herbſttagen dieſes Jahres in Freiburg abgehalten wer⸗ den. Man beabſichkigt, gelegenklich dieſer Ausſtellung auch die Gaſtwirte zu einem Oreiländerkreffen nach Freiburg einzuladen. — — — ——————————————————— während der Seitle 4 Montag, den 7. Februar 1932. ——— geoekieltlielies und Sagenhaßtes vom(lroyrung des Gdels in Gaden Eine Betrachtung von Hermann Binh. „Wie oft in alten Geſchlechtern ein alkes Erinnern erwacht! Da denkt der Enkel wohl Pläne, die einſt der Ahnherr gedacht! Da trägt der Enkel die Züge des Ahnen und ſpricht wie er, Fremd klingt in unſre Tage der Klang von einſtens her, Da ſteht ein Landsknechkführer in unſerer Mitte da, Wie ſtolzer und derber ihn niemals ſein Fähnlein reiten ſah,— Er ſteht wie ein Gedanke, den einſt der Stamm gedacht, Und den ein ſeltſam Erinnern wieder ans Licht gebracht“. Im Lande rings verſtreut ſitzen die alten Adelsgeſchlechter, über deren Urſprung ſelt⸗ ſame Geſchichten im Umlauf ſind, um deren Stamm ſich allerlei Sagen geſchlungen ha⸗ ben, die des Bekrachtens wert erſcheinen und mik der Landeschronik in der Regel in engſter Verbindung ſtehen. Noch heute ſieht man die Ueberreſte einer Burg Falkenſtein über den Abgründen der ſogenannken Höllen⸗ ſchlucht nicht weit von dem bezeichneken „Himmelreich“ bei Freiburg. Einſt zog der Beſitzer dieſer Burg, Ritter Kuno von Fal⸗ kenſtein zum heiligen Grabe, zerbrach zuvor ſeinen Trauring und ließ die eine Hälfke ſeiner Gemahlin mit dem Bedeuten, daß, wenn er in ſieben Jahren nicht zurückgekehrt ſei und den Ring nichk aufs Neue vereinige, ſie ihn für kot und ihre Ehe für aufgelöſt anſehen könne. Er kämpfte kapfer im chriſt⸗ lichen Heere, fiel aber zuletzt in die Hände der Sarazenen und mußte jahrelang in bit⸗ terer Gefangenſchaft ſchmachken. Zwar ge⸗ lang es ihm, endlich zu enkkommen, aber wie hätte er ohne Kennknis des Landes und Weges ſich wieder nach Hauſe finden kön⸗ nen? Da krat einſt des Nachts der böſe Feind auf ihn zu und ſagte ihm hohnlachend, daß ſoeben das ſiebenke Jahr zu Ende gehe und ſeine Gemahlin im Begriff ſtehe, ihre Hand einem benachbarken Ritker zu reichen. Er machkte ihm nun den Vorſchlag, ihn bis zum nächſten Morgen in ſeine Heimat zu bringen, dabei ſolle ſogar ſeine Seele unge⸗ fährdet bleiben, wenn es ihm gelänge, ſich unermeßlichen Reiſe des Schlafes zu enthalten. Auf die Zuſage des Ritters verwandelte ſich der Böſe in einen Löwen, der Ritter beſtieg den Rücken und das Tier krug ihn über Länder und Meere dahin. Allein ſchon konnken ſeine erſchöpf⸗ ten Kräfte dem andringenden Schlafe keinen Widerſtand mehr leiſten und ſeine Augen⸗ Ale e,, Coporigbt 1930 bo Gerbard Sialling.⸗G. oidenburg i. O. (26. Fortſetzung.) Weſſel! Verſtehen Sie mich bitte recht, wir ſind am Ende! deutſchland zehrt ſeit Jahr⸗ zehnten von ſeinem Kapital, nicht vom Ertrag ſeiner Urbeit! Es iſt ausgeblutet und fertig. Vollkommen!“ „Und was iſt zu tun, Scharf?“ Miniſter Scharf preßt die Cippen zuſam⸗ men und ſchweigt einige Sekunden. Dann ſagt er hart und knapp: „was zu tun iſt? Mittels einer Zirkular⸗ note die Signatarmächte des Verſailler Der⸗ trages davon verſtändigen, daß Deutſchland außerſtande iſt, die ihm unrechtmäßig aufer⸗ legten Laſten zu tragen und daher ſeine Repa⸗ rationszahlungen einſtellt! Das iſt zu tun, weſſel!“ weſſel ſteht erneut auf. „Das iſt ſo gut wie erneute Beſetzung Deutſchlands und, wenn wir uns wehren wollen, Krieg, Scharf! Der zuckt mit den Schultern. „Vielleicht! Das weiß ich nicht! Ich bin nur Finanzminiſter, und ich erkläre Ihnen, und werde es dem Kabinettsrat neuerlich zur Kenntnis bringen, daß wir nicht zahlen kön⸗ nen! Oder wollen Sie unſere Kinder noch mehr hungern laſſen, Brot und Sleiſch verteuern? wollen ie die Induſtrie noch ſtärker beſteuern lider ſchloſſen ſich, ſiehe, da flog plötzlich ein Falke herbei, ſetzte ſich auf das Haupt des Ritters und hielt den Schlaftrunkenen mit ſeinem Schnabel und dem Schwunge ſeiner Flügel wach. So gelangte er gerade noch zu rechker Zeit in die Nähe ſeines Schloſſes, als der Brautzug aus der Kirche kam, er miſchte ſich unker denſelben, als er aber beim Mahle ſeiner Gemahlin einen Becher zubrachke, ließ er die zurückbehalkene Hälfte ſeines Ringes in denſelben fallen, und als ſie dies bemerkke, warf ſie auch die ihrige hinein, worauf beide Hälften ſich ver⸗ einigten. Jetzt wurde Kuno von allen An⸗ weſenden erkannt und krat wieder in ſeine Rechte ein. Seine Ehe, die früher kinder⸗ los geblieben war, wurde nun geſegnek und er und ſeine Nachkommen nahmen nun aus Dankbarkeit gegen ſeinen Rekter, den Fal⸗ ken, einen Falken mit geſchwungenen Flü⸗ geln in ihr Wappen auf. Das Wappen der in drei Linien zer⸗ fallenden Familie von Göler in Baden iſt ein ſchwarzer Rabe in Silber: derſelbe deu⸗ tet auf ihre Abkunft von dem Römer Vale— rius Corvinus hin. Einſt verlobte ſich ein Ritter der heiligen Katharina, die ihm im Traume als eine wundervolle Jungfrau erſchienen war, hielt aber der himmliſchen Verlobken ſein Wort nicht, ſondern freite ein irdiſches Weib. Aber gleichwohl betete er fleißig fort und fort zu der Heiligen. Seiner Hausfrau wurde aber über ſein allzu oftes in die Kirche Gehen böslicherweiſe Arges hinterbracht und der Teufel der Eiferſucht reizte ſie ſo ſehr, daß ſie ſich ein Meſſer durch den Hals ſtach. Als nun der Ritter darüber vor Herzleid ganz außer ſich war und weinend ſeine Heilige anrief, erſchien ihm dieſe und ſtrich mit ihrer Hand ihm die Tränen vom An⸗— geſicht, und aus den Tränen wob ſich ihm um die Hand der Heiligen ein Handſchuh, den die heilige Katharina dem Ritter zu⸗ rückließ, indem ſie mit der kröſtlichen Ver⸗ ſicherung entſchwand, ſeine Frau lebe und habe ihm ein Töchtkerlein geboren. Der Ritter freute ſich darüber, zumal da er das Wort der Heiligen als wahr befand, band den Handſchuh auf ſeinen Helm, wie jener Ritter kat, dem einſt die heilige Eliſabeth als Gabe einen Handͤſchuh verehrt halkte, zog, um Buße zu kun, nach Paläſtina, und wurde von demſelben als einen Talisman in aller Gefahr beſchirmt, nahm ihn auch in ſein Wappenſchild auf und nannte ſich nach ihm Handſchuchsheim. Dieſes Ge— ſchlecht iſt im Jahre 1600 mit Friedrich von Handſchuchsheim, den ein Herr von Hirſch— und die Erwerbsloſen um hunderttauſende vermehren? Ja? Uun, dann kann man viel⸗ leicht— aber nur vielleicht— einige hundert Millionen zuſammenkratzen, nie aber eine halbe Milliarde— und nicht mit mir,— weſſel! Ich lehne es ab, Deutſchlands henker zu ſein!“ weſſel geht erregt auf und ab. Er hat das kommen ſehen, es überraſcht ihn nicht. Aber dennoch legt ſich die Verantwortung, vor der er nun ſteht, felſenſchwer auf ihn. Er weiß, daß Frankreich nur auf dieſen Schritt lauert, daß Polen ihn erwartet, um die hand auf Danzig zu legen, Oſtpreußen zu beſetzen, ab⸗ zuſchnüren vom Reiche. Er weiß auch, daß, wenn Scharf, einer der erſten Sachleute der Welt, ſagt: es geht nicht mehr— daß es dann eben nicht ging! lin der franzöſiſchen Grenze ſtehen ſchwarze Regimenter. Neger, Unamiten. Sollen dieſe horden der„Grande Nation“ abermals über den Rhein kommen, über deutſche Srauen und Mädchen? Dieſe Beſtien, dieſe Tiere, die vor zwei Jahrzehnten unter der Crikolore„fran⸗ zöſiſche Rultur“ in„germaniſche Barbarei“ trugen! Es wäre nicht auszudenken. Das wäre der Untergang, denn ein zweitesmal ging der Franzoſe nicht wieder aus dem Land, ehe er nicht das Reich zerſchlagen hatte! Sollte er, Weſſel, ſtatt des Daterlandes Retter Deutſchlands Totengräber werden? Bei allem Peſſimismus hatte Weſſel inner⸗ lich doch gehofft, Srankreich würde der Not des Landes, die offenkundig war, Rechnung tragen und die Friſt verlängern. Er hatte gehofft, Zeit zu gewinnen. Das iſt, ſo ſcheint es nun, ein Irrtum! Die Lage iſt geſpannt zum Zerreißen. In horn zu Heidelberg auf offenem Markt zur Nachtzeit ermordete, ausgeſtorben. Die Familie von Späthen führte ſonſt den Namen Kayben, wurde aber wegen eines von einem ihrer Glieder zu ſpät beſuchten Turniers die Späten genannk. Nach an⸗ derer Darſtellung ſoll aber einer von Kay⸗ ben mit ſeiner Frau, die ſchon ſehr bekagk war, zwei Söhne auf einmal erzeugt haben, welche man zuerſt die Späten genannt hat. Zwei Stunden oberhalb Heidelberg liegt das Städtchen Neckarſteinach am Fuße grauer Felſen, und auf den umliegenden Höhen erblickt man vier zerfallene Ritker⸗ burgen, die Sitze der Landſchaden von Skeinach. Auf der älteſten, Schadeck ge⸗ heißen, hauſte der Bligger von Skeinach, ein wilder Raubritter, der, weil Kaiſer Ru⸗ dolf von Habsburg verordnet hatkte, es ſolle niemand eine Burg haben, es geſchehe denn ohne des Landes Schaden, den Namen von Landſchaden erhielt, weil er die ganze Um⸗ gegend ſchädigte. Deshalb wurde er auch in die Acht erklärt und eines Morgens im Burghofe ermordet gefunden. Sein Sohn Ulrich Landſchaden von Steinach hatte wohl ſeines Vaters Namen, aber nicht ſeinen böſen Sinn geerbt. Um ſeines Vaters Miſſetat zu ſühnen, zog er mit nach Pa⸗ läſtina gegen die Ungläubigen. Es gelang ihm, ſich als Harfner verkleidet in das Hof⸗ lager des feindlichen Sultans zu ſchleichen und demſelben, deſſen Gunſt er gewonnen hatte, im Schlafe den Kopf abzuhauen, den es mit reicher Beuke wieder zum Chriſten⸗- heere brachte. Jetzt beſtätigte ihm der Kaiſer ſeine Ritterwürde, verlieh ihm den bisherigen Schimpfnamen Landſchaden als ehrlichen Geſchlechtsnamen und geſtaktete ihm, den Kopf des erlegten Feindes als Helmzierde zu führen. Er ſtarb im Jahre 1369. Sein Grabſtein in der Kirche zu Neckarſteinach ſtellt ihn als Ritter mit ge⸗ ſenktem Schwerte dar, zwei Engel halten ihm ein Kiſſen unter das Haupk, zu ſeinen Füßen ſchmiegt ſich ein Hund, zur Rechten hat er eine Harfe, zur Linken einen ge⸗ krönten Heidenkopf. Nach der alten Sage ſind die Vorfahren der Herzöge von Zähringen vor Zeiten Köhler geweſen und haben ihre Wohnung im Gebirge gehabt und dort Kohlen ge⸗ brannk. Nun hat es ſich aber begeben, daß ein ſolcher Köhler an einem gewiſſen, Orte im Walde Holz geſchlagen, den Haufen mit Grund und Boden bedeckt und ſolchen aus⸗ gebrannt hat. Da er nun den Boden weg⸗ räumte, fand er im Boden eine ſchwere ge⸗ ſchmolzene Maſſe und da er ſie genau be⸗ ſichtigte, iſt es gutes Silber geweſen. Er hat alſo fürder immerdar an dieſem Platze Kohlen gebrannt, dieſe wieder mit derſelben Erde bedeckt und abermals Silber gefunden, woraus er angenommen, daß es von dem Berge herkomme. Solches hat er auch bei ſich behalten und einen großen Schatz Silber zuſammengebracht. Nun hat es ſich in dieſer Zeik begeben, daß ein deutſcher Kaiſer vom Throne geſtürzt wurde, der auf den Berg im Breisgau, der von ihm der Kaiſerſtuhl genannk wurde, mit Weib und Kindern und allem ſeinem Geſinde geflohen iſt und da⸗ ſelbſt viel Not gelitten mit den Seinen, auch deshalb bittere Zähren vergoſſen hat. Da ließ er ausrufen, wer ihm helfen werde, daß er wieder zu ſeinem Reiche kommen möchte, dem wollte er ſeine Tochter zur Ehe geben und ihm zum Herzog machen. Als das der Köhler vernahm, begab er ſich mit einigen Bürden Silber zum Kaiſer und be⸗ gehrte von ihm, daß er ihm ſeine Tochter gebe und dazu die Gegend umher, ſo wolle er ihm einen ſolchen Schatz von Silber über⸗ liefern, daß er damit ſein Reich wieder er⸗ obern könne. Der Kaiſer willigte allſogleich ein, nahm den Köhler zum Sohne an, gab ihm ſeine Tochker und das Land dazu, ſo er begehrkt hakke. Nun hob derſelbe erſt recht an, Erz zu ſchmelzen, bauke von dem Gute Dorf und Schloß Zähringen, zum An⸗ denken, daß er durch deſſen Beihilfe in der Not ſeine Zähren wieder gekrocknet habe. Das Geſchlecht Traukſohn von Falken⸗ ſtein ſtammt von den edeln Herren von Makray in Tirol ab und hat ſich in zwei Linien geteilt, deren eine ſich von Matray genannt hat, während aber die andere den Namen Trautſohn erhielt, nachdem Peter Herr von Matray bei ſeinem Landesherrn, dem er anfangs als Edelknabe dienke, ſich ſo beliebt gemacht hatte, daß ihm derſelbe den Namen eines verkrauten Sohnes oder Trautſohnes beilegte. „Still ſitzen rings im Lande die alten Ge— ſchlechter verſtreut, Die Zeit, die alles erneuert, ſie hat ſie nichk erneut. Auf ihrer alten Scholle leben ſie kräu⸗ mend dahin, Und die Scholle gibt ihnen jährlich immer ſchmalern Gewinn“. Die juden watſcheln eingeſtandenermaßen geſchloſſen auf die Einzeich⸗ nungsſtellen des Herrn Sahm Deutschland aber erwartet die Parole Adolf Hitlers Amerika geht der Kampf weiter. Die Truppen der Union gehen langſam vor, die Mexikaner weichen zurück. Und Japan ſchweigt! Einen Monat Krieg und ſchweigt noch immer. Iſt er einem Bluff unterlegen? Die blaue Signallampe glüht auf. Er nimmt den hörer ab. Der Geſandte in Mexiko, Dr. von Stolz, will ihn ſprechen. „Soll ich gehen?“ fragt der Sinanzminiſter. „Bleiben Sie bitte, vielleicht kommen wir doch auf einen lusweg! Morgen iſt Miniſter⸗ rat! Wir müſſen einen klusweg finden, Scharf!“ „Ja! Hier Weſſel, guten Tag! Bitte? Ja, ich ſchalte ein!“ Weſſel ſchaltet den Sernſchreiber ein. Er deutet, den hörer am Ohr, mit dem Kleiſtift auf das Radioſtenogramm. Dr. Scharf tritt an den Üpparat und lieſt: „Heute verſuchte erſtes amerikaniſches Ge⸗ ſchwader erneut den hafeneingang von Dera Cruz zu forcieren und Truppen zu landen. Die amerikaniſche Slotte verlor dabei das Schlacht⸗ ſchiff„Oregon“ und den Kreuzer„Arizona“. In den Kampf griffen beiderſeits Luftgeſchwa⸗ der ein, die amerikaniſcherſeits vom Slugzeug⸗ mutterſchiff„Eagle“ ſtarteten. Der Kreuzer wurde durch Lufttorpedos verſenkt, das Schlachtſchiff durch die Landtorpedobatterien. Die Amerikaner gingen ziemlich ſorglos vor. Das Geſchwader zog ſich zurück. Die Sorts und Candbatterien haben gute Erfolge zu verzeich⸗ nen. Stimmung hervorragend. Die Situation iſt jedoch inſofern ſchwierig, als außer fünf amerikaniſchen Flugzeugen vier mexikaniſche abgeſchoſſen wurden. Guf zweien davon be⸗ fanden ſich nur japaniſche Offiziere. Es wurde beobachtet, daß ein Teil der abgeſchoſſenen Flugzeugbeſatzung von den Amerikanern auf⸗ gefiſcht wurde. Wenn Japaner darunter ſind, iſt Konflikt zwiſchen Japan und der Union zu erwarten. Tampico wurde von drei ame⸗ rikaniſchen Regimentern beſetzt. Mexikaniſche Truppen befinden ſich weiter im Rückzug. Planmäßig, wie man mir verſichert. Reguläre mexikaniſche Truppen haben noch gar nicht im Kampf geſtanden. Bei Chivatita wurde eine amerikaniſche Übteilung von irregulären mexikaniſchen Truppen überfallen und ver⸗ nichtet. Spannung in Mexiko⸗City wegen Japan außerordentlich groß. Schluß des Be⸗ richts, Exzellenz!“ „Ich danke ſehr, Dr. Stolz. Bitte, teilen Sie mir jede, auch unſcheinbare kinderung der Lage unverzüglich mit!“ Gewiß, Exzellenz, wird geſchehen! Guten Tag!“ „Guten Tag, lieber Stolz!“ „Na, das ſcheint ſich da unten ja ganz pro⸗ grammgemäß zu entwickeln“, ſagt Scharf und lacht dazu. „Allerdings, aber die Entwicklung iſt lang⸗ ſam, faſt zu langſam für uns!“ „Wird ſchon werden, Weſſel, nur Geduld!“ „Ich bin faſt in Jeitnot, wie ein Schach⸗ ſpieler, Scharf, mir fehlt ein Monat— zwei Monate— dann— dann bin ich vielleicht ſo weit, daßf Die blaue Lampe glüht mit einer roten zugleich auf. Das heißt Code, geheim. Er nimmt den hörer und horcht. „Wie? Paris? Gut, bin bereit, Cluſe!“ Wieder ſchaltet er die Maſchine ein. Dr. Scharf will gehen. „Nein, nein, warten Sie bitte, ich muß Sie noch ſprechen, muß!“(Fortſ. folgt) —— Als Bauert funden ſtarken geordn 5 nich gelr ſam Bit die M ſag⸗ dief Hat nach 2 Ihrer „W keit wei wer jem ſoll Scch Sle ſichken einmal Die gewor ten, ſi die Oe druck Millio es pre Au dem ſe erlaub die m verein Ue Aufſic bewie die de hakten V W᷑̃ nig. kaſſe wurde bände Direk lich n D Schw räte. lichke dem Mitu Leben B auf L Karko verha 2 ſichts. mit einer ſo ke ANr. 29 r auch bei hatz Silber h in dieſer Kaiſer vom den Berg Kaiſerſtuhl indern und ſt und da⸗ 1 Seinen, goſſen hat. fen werde, e kommen er zur Ehe chen. Als er ſich mit er und be⸗ ne Tochter r, ſo wolle ilber über⸗ wieder er⸗ allſogleich ie an, gab d dazu, ſo ſelbe erſt von dem „ zum An⸗ Beihilfe in getrocknek n Falken- rren von ch in zwei n Matray indere den hem Peter indesherrn, diente, ſich m derſelbe hnes oder alten Ge⸗ e2erſtreut, ſie hat ſie erneut. ſie kräu⸗ d dahin, lich immer zewinn“. ſermaßen Einzeich⸗ n Sahm ber hitlers anern auf⸗ unter ſind, der Union drei ame⸗ texikaniſche n Rückzug. Reguläre gar nicht tita wurde irregulären und ver⸗ ity wegen uß des Be⸗ e, teilen Sie ng der Lage hen! Guten a ganz pro⸗ Scharf und ing iſt lang⸗ ir Geduld!“ ein Schach⸗ iat— zwei vielleicht ſo einer roten eim. t. eit, Cluſe!“ e ein. e, ich muß rtſ. folgt) ———— 2. Jahrg./ Ur. 29 Montag, den 7. Februar 1932. Badiſche Bauern, wehrt euch! Die Zuſtände beim landwirtſchaftl. Genoſſenſchaftsv wirtſchaft, ihren Abfindungen, Sondervergütungen, Kürzlich ſchilderten wir die merkwür⸗ dige Geſchichte des vom Landkag zur Unter⸗ ſuchung der Vorgänge beim Zentrums⸗ bauernverein eingeſetzten Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes. Bei ihm ging es genau ſo, wie bei ſonſtigen parlamentariſchen Ausſchüſſen; es kam nichls dabei heraus. So lauert die Oeffentlichkeit heute noch auf einen authen⸗ tiſchen Bericht über den ſkandal und weil die Oeffentlichkeit nichts erfuhr, konnke auch— um mit der Logik des verſt. Miniſters Wittemann zu ſpre⸗ chen— der Staatsanwalt nicht eingreifen. Als ob die Angelegenheit damit erledigt ſein könnke! Nun beſitzen wir Nationalſozialiſten unter manch anderen,— den heutigen Machthabern ſehr unangenehmen— Eigen⸗ ſchaften auch die, über ein gutes Gedächtnis zu verfügen. Wir erinnern deshalb: Herr Miniſter Dr. Maktes! Herr Miniſter Maier! Als Abgeordneter haben Sie über den Bauernvereinsſkandal ſtarke Worte ge⸗ funden. Wir hoffen, daß Sie zu dieſen ſtarken Worten heute noch ſtehen. Als Ab- geordneter ſagten Sie, Herr Finanzminiſter: „Wir machen die Verluſchungspolikik nicht mit, die der Bauernverein immer gekrieben hak, mik dem Zenkrum zu⸗ ſammen“ Bitte, Herr Miniſter! Heute haben Sie die Macht, benützen Sie dieſe, ſagen Sie den badiſchen Bauern, ob Sie dieſe Dinge billigen. Handeln auch Sie, Herr Innenminiſter, nach Ihren früheren Worken als Sprecher Ihrer Partei: „Wir werden keine Verdunkelung, nach keiner Seite hin, unkerſtühen. Wir werden niemand in den Arm fallen, wenn völlige Klarheik geſchaffen, wenn jemand zur Rechenſchaft gezogen werden ſoll.“ Schaffen Sie dieſe Klarheit! Stellen Sie einmal die Koalitionsrück⸗ ſichten etwas zurück und decken Sie endlich einmal den ſchwarzen Korruptionsſumpf auf. Die 6 Millionen Steuergelder, die aus⸗ geworfen wurden, um die Pleite aufzuhal⸗ ten, ſind wahrhaftig keine Lappalie, ſo daß die Oeffenklichkeit das Recht hat, mit Nach⸗ druck die Beſtrafung der Schuldigen an den Millionenverluſten zu fordern. Auch wenn es prominenke Zenkrumsleute ſein ſollten. Außerdem gab es auch Aufſichtsräte bei dem ſauberen Verein. Es dürfte die Frage erlaubt ſein, ob dieſe Herrſchaften nicht für die merkwürdige Bilanzierung des Bauern⸗ vereins haftbar gemacht werden könnken. Ueberhaupt haben die genoſſenſchafklichen Aufſichtsräte oft eine„unglückliche Hand“ bewieſen. Nicht nur die Freiburger, auch die des Karlsruher Verbandes. Die Zeche hakten die Landwirte zu bezahlen. Von Abfindungen Wir denken dabei an den Fall Scher⸗ nig. Dieſer Herr war von der Preußen⸗ kaſſe nach Freiburg geſetzt worden und wurde nach der Verſchmelzung der Ver⸗ bände Karlsruhe und Freiburg drikter(ö9 Direktor der Landwirtſchaftsbank. Nakür⸗ lich mit Dienſtvertrag. Dienſtverträge ſind eine beſondere Schwäche der genoſſenſchaftlichen Aufſichts⸗ räke. Als vor Jahren eine leitende Perſön⸗ lichkeit, Herr Generaldirekkor Schön, aus dem Verband ausſchied, erfuhr die ſtaunende Mitwelt, daß er einen Dienſtverkrag auf Lebenszeit hatte. Auf Lebenszeit! Bauern, könnkt ihr auch einen Vertrag auf Lebenszeit machen, daß euch immer die Karkoffeln gut geraken und die Felder nicht verhagelt werden? Nein, ihr könnt das nicht. Eure Auf⸗ ſichtsräte können aber langfriſtige Verkräge mit Verbandsangeſtellten machen und wenn einer dann nicht ganz freiwillig ausſcheidet, ſo könnk ihr die Zeche mit großen Abfin⸗ Bauernvereins- dungsſummen bezahlen. Mit Geldern, die ihr mühſelig aufbringen müßt. Während der Generaldirektor Schön— zu ſeiner Ehre ſei es geſagt— mit einem Vergleich zufrieden war, wodurch der Ver⸗ band mit einem blauen Auge davon kam, ſetzte ſich der ſchwarze Direktor Schernig aus Freiburg aufs hohe Roß. Als ein dritter(1) Direktor für eine landwirtſchaftliche Bank doch zuviel erſchien und er ausſcheiden ſollte, bot man ihm eine bedeutende Abfindungsſumme an. Scher— nig aber meinke: „Mit einem Betrag, mit dem er ſich nur einen Zigarrenladen einrichten könne, begnüge er ſich nicht“. Nun denn bekam er eine hohe Summe, die für die Landwirtſchaftsbank untragbar geweſen wäre, wenn nicht auch die Preußen⸗ kaſſe einen Teil davon bezahlt hätte. Es wird behauptet, dieſe Summe habe RM. 60 000.— bekragen. Ein anderer Angeſtellter wurde nach zehn⸗ jähriger Tätigkeit vom Verband wegen einer perſönlichen Differenz enklaſſen. Er hatte ſich bei Reviſor Vekter darüber be⸗ ſchwerk, daß einer der leitenden Herren die Portokaſſe in nicht zuläſſiger Weiſe bean⸗ ſpruche. Dafür flog er, mit einem halben Jahresgehalt in der Taſche, obwohl er nicht dieſen Bekrag, ſondern ſeinen Arbeitsplaß behalten wollte. Er flog, weil er einen Mißſtand gerügt hatte. Man kann ſich erlauben, Abfindungen zu bewilligen, die jedes natürliche Maß überſchreiten. Von Sondervergütungen Was man mit den badiſchen Bauern vor und nach der Vereinigung der Ver⸗ bände getrieben hat, iſt ein falſches Spiel. Während den Genoſſen die Anteile für verfallen erklärt wurden, während ſie neue Ankeile zeichnen mußten, wodurch viele in ungeheure wirtſchafkliche Bedrängnis gerie⸗ ten, gingen ihre Führer mit dem Gelde äußerſt freigebig um. Wir fragen euch, badiſche Bauern, was ſagt ihr dazu, wenn wir behaupten: Die Männer, die mit großen Worken vor euch hinkraken, die in den Verſamm⸗ lungen ſo ſchöne Worke über die Bau⸗ ernnok ſprachen, die ſo kiefes Verſtänd · nis für euer ſorgenerfülltes Daſein heu· chellen, haben ſich kurz vor der Verein⸗ heillichung keine geringen Sonderver⸗ gütungen geben laſſen! Niemand beſtreitet, daß Arbeit und Mühe mit der Erledigung der Verbands⸗ geſchäfte verbunden war. Aber dafür wurden die Herren bezahlt. Dafür lief ihr Gehalt weiter, das wahrlich nicht klein iſt, wie wir ſpäter ſehen werden. Mußte eine Reiſe nach Berlin angetre⸗ ten werden, ſo brauchte keiner der Herren nur einen einzigen Pfennig aus ſeiner Taſche bezahlen. Die Speſenrechnun ⸗ gen aus der damaligen Zeit ſind wahrhaf⸗ tig hoch genug! Sie haben ihr Gehalt bekommen. erhielten ihre Speſen bezahlt. Wie kamen ſie dazu, ſich für eine et⸗ waige beſondere Mehrarbeit beſondere Ver⸗ gütungen auszahlen zu laſſen aus Geldern, die der badiſchen Landwirtſchaft zuſtanden? Ob einem Lehrling beim Verband 50 Mark in die Hand gedrückt, ob den Re⸗ viſoren und Oberreviſoren Hunderte Mark gezahlt wurden, ob gewiſſe Direk · toren und Herr Präſidenk Keidel Tau⸗ Deutſcher Junge! Du gehörſt in die Hitler⸗Jugend! Sie ſende in Empfang nahmen, das iſt den badiſchen Bauern nichk gleichgüllig. Denn ſie mußten dieſe Beträge entbeh⸗ ren. Mit dem, was hier verausgabt wurde, hätte manch Haus und Hof vor der Zwangs⸗ verſteigerung gerektet werden können. Aber nein, gewiſſe Herren vom Verband mußten Sondervergütungen für ein bißchen Mehrarbeit haben. Wo blieb da der Genoſſenſchaftsgeiſt? Wenn er nicht weiter, als bis zu ihrem Geldbeutel geht, haben ſie das Recht verwirkt, ſich als Füh⸗ rer der Landwirtſchaft aufzuſpielen. Vo Rieſ eneinkommen Es gibt noch andere Dinge, die in den Dörfern draußen von Mund zu Mund ge⸗ hen, die den armen, auf einem unerhörken Tiefſtand der Lebenshaltung angelangten Landwirten das Blut erhitzen. Zuſchriften aus allen Landeskeilen, von Bauern und Nichtbauern, flatterten uns im Laufe des letzten und dieſes Jahres auf den Redaktionstiſch. Wir haben ſie lange, viel⸗ leicht zu lange, zurückgeſtellt. Heute müſſen wir auch dieſen Notſchreien Gelkung ver— ſchaffen. In einer Zeit, in der die Zwangsver⸗ ſchleuderungen den Landwirk um Hab und Gut bringen, wo neuerdings, um Beiſpiele von Tauſenden anzuführen in Wektersdorf bei Buchen ein ehemaliges Landwirkſchaftskammergut mit 17 Hektar Grundbeſitz um einen Schundpreis von 8000 RM., in Durlach ein Hofgut mit 24 Hektar um 7900 RM., in Kühlsheim bei Wertheim ein Farren mit 8 Zenkner um 70 RM., in Singen a. H. ein Stier mit 16 Zentner um 156 RM., in Untermektingen bei Waldshut 6 Stück Vieh, darunter 4 Nutzkühe, um 1000 Reichsmark verſteigert werden, in einer ſolchen Zeit laſſen ſich die Führer der Landwirke Ge⸗ hälter bezahlen, die über diejenigen der Miniſter noch hinausgehen. So erhielten bis November 1931, um nur die Spitzenjahreseinkommen zu nennen: Präſidenk Keidel 25 000 RM. Direkkor Kundel 23 000 RM. Direklor Kommandeur 23 000 RM. (3. Zt. auf 6 Monate be⸗ urlaubt) Direkkor Pilger 18 000 RM. (wozu noch Umſaßpro⸗ viſion kommt) Direkkor Fagnoul 18 000 RM. (wozu noch Umſatzpro⸗ viſion kommt) Herr Ballweg, Bankvorſtand 15 000 RM. Herr Müller, Bankvorſtand 15 000 RM. Dieſe Reihe kann jeder, der die Ver⸗ hältniſſe kennt, beliebig ergänzen. Inzwiſchen haben ſich die Herren mit einer Herabſetzung einverſtanden erklärt. Ein heuliges Gehall von 18 000 RM. für die Herren Kundel und Kommandeunr iſt immer noch zu viel. Ebenſo ein ſolches von 20 000 Mark für den Herrn Präſidenken. Iſt das nicht auch eure Meinung, Bau⸗ ern, die ihr nicht mehr wißt, wie ihr eure Steuern und Zinſen bezahlen ſollt? Bei dieſer Gelegenheit verdienk auch er⸗ wähnt zu werden, daß der in Freiburg ab⸗ ſervierte ehemalige Direkkor Sakkler, der im Aufſichtsrat der Pianofabrik Goll AG. ſaß, wobei die Badiſche Bauernbank über 700 000 RM. einbüßte, heute einen leiken⸗ den Poſten bei der Landesdirekkion der „Regeno“, der Verſicherungsgeſellſchaft des Reichsperbandes der deutſchen Land⸗ wirkſchaft, inne hat. Er und ſein Kollege Heeb, beides fromme Zenkrumsleuke, kön⸗ nen die heutige Nokzeit ſehr gut ertragen, brachten ſie es doch ſchon auf ein Provi⸗ ſionseinkommen von monatlich. Deshalb ſind die Prämien der Verſiche⸗ rungen ſo hoch, weil große Gewinne erzielt werden ſollen. erband/ Von Führern der Land⸗ Gehältern und ihrem Autopark — etwa je 2000 RM. Ihr habt das alles nicht gewußt, Bauern! Aber warum laßt ihr euch mit leeren Wor⸗ ten abſpeiſen, wenn die Bezirks- und Ge⸗ neralverſammlungen kagen? Wählt keine Aufſichtsräte, die ſolche Dinge dulden! Wehrt euch endlich badiſche Bauern! 73 Von dem Autopark Wehrt euch gegen den Aukoluxus eurer Führer. Als noch Männer die Leitung der Genoſſenſchaften in den Händen hatten, die ſie geſund zu erhalten wußten, da ſah man wenig von einem großen Autopark. Wir ſind nicht ſo rückſtändig, um zu ſa- gen, eine Organiſation brauche überhaupt keinen Wagen. Aber, was zuviel iſt, iſt zu viel. Den einen oder den andern Wagen muß die Genoſſenſchaft haben. Ob ſie aber zehn Autos allein in der Zentrale braucht, das ſcheink uns doch ſehr fraglich zu ſein. Wir verſtehen deshalb, wenn zahlreiche Bauern ſich ſchon darüber beſchwerk haben. Es fahren nämlich— vielfach auch die Frau Direktor oder die gnädigen Spröß⸗ linge zu Privatzwecken: Präſidenk Keidel einen großen, neuen Mer⸗ cedes Benz, Typ„Mannheim. Direklor Pilger von der Zentralgenoſſen⸗ ſchaft ein neues Mercedes⸗Luxuskabriolel. Die Direkkoren der Landw. Bank einen neuen Mercedes Typ„Stuklgark“. Direklor Fagnoul von der Zenkralgenoſſen⸗ ſchaft einen„Sudebaker“. Geſchäftsführer Dr. Setzler von der Milch⸗ zenkrale einen neuen„Luxus⸗Mercedes“. Geſchäftsführer Meßmer vom Badiſchen Molkereiverband einen„Horch--Jy- linder“. Generalſekrekär Wirlhs— auch eine Frei⸗ burger Errungenſchaft— eine„Ford⸗ Limouſine“,— außerdem iſt vorhanden bei der Milchzenkrale eine„Wandererlimon- ſine“. Bei der Zentralgenoſſenſchaft eine„Naſh⸗ Limouſine“. Beim Verband ein kleiner„Opel“-Zwei⸗ ſiter. Und dieſer kleine Opel hat es auf ſich. Das iſt der Wagen, der ausſchließlich zu Dienſtfahrten benützt wird. Badiſche Bauern, ihr wißt, warum! Ihr ſollt nichts merken. Aber rechnet nach, was dieſer Autoluxus koſtet. 9 Rechnet ferner aus, was hier Geld aus⸗ gegeben werden muß, um die Wagen z unkerhalken, zu verſteuern, was an Belriebs⸗ koſten verbrauchk wird. Rechnet das alles aus. Dabei müßt ih badiſche Bauern, wiſſen, wie großzügig ver⸗ fahren wird. 3 Als Direktor Fagnoul im Jahre 1931 ſeinen Urlaub an der Nordſee verbrachke— was wir ihm herzlich gönnen— da benüßt er zur Hin- und Rückfahrt den vom Be. noſſenſchaftsverband geſtellten Wagen. Zu größeren Bequemlichkeit hakte er eine Chauffeur mitgenommen. So wird hier gewirtſchaftet. Badiſche Bauern, iſt euch das nicht en lich zu dumm? Wie lange wollt ihr dieſe Dingen noch zuſehen. Ihr habt jetzt üble Erfahrungen genn geſammelt, erſt mit dem Zenkrums⸗Bauern verein, und jetzt mit dem Zenkrumsgeiſt 1 Einheitsverband. Badiſche Bauern! Halket kroß allem Genoſſenſchaftsgedanken feſt und bleil in euren Genoſſenſchafken. Der Genoſſen ſchaflsgedanke iſt richlig und gul. Ein ſeid ihr ſtark, als Einzelne ober ſchwe Tul aber noch eines. 5 Badiſche Bauern! Sorgt endlich für Sauberke und Sparſamkeit im Genoſſenſchaftsweſen! — ———— . 4 —— — Seue e. Montag, den 7. Februar 1932. 2. Jahrg./ Nr. 29 lnit Mannſein. Mannheim, den 8. Febrnar 1932. Der Frühling kommt...! Wer am Samsbag Nacht einen Blich zum wolkenloſen, prächtig geſtirnten Himmel warf, der war nicht mehr im Zweifel, daß der geſtrige Sonnkag ein wirklicher Sonnenkag werden würde. Und ſo war's.— Wenn man am frühen Morgen einen Bummel aus der Stadt hinaus unkernahm, ſo konnke man ſich an einer herrlich bereiften Lanoͤſchaft erfreuen. Voll Behagen ſog man die noch eerwas kalte, aber krockene und reine Luft ein. Kaum daß man einem Menſchen begegnete. Selten ſah man bekakerbe Masken den heimat⸗ lichen Penaken zuſtreben. Nur auf den Spork⸗ plätzen halten die Turner, Spieler und Sport⸗ ler ſchon ihre geſunde Betätigung aufgenommen. Gegen.30 Uhr ſeßtzte eine förmliche Völker⸗ wanderung durch die Sbraßen der Sladt ein. Es iſt ja Faſtnacht! Es floß ein unaufhörlicher Strom über die Neckarbrüche mit dem Ziel: Meſſe! Den Meſſeleuten wäre ein ſchöner Ver⸗ dienſt in dieſer harten Zeit zu gönnen. Ein faſt lebensgefährliches Gedränge herrſchle in den Haupkverkehrsſtraßen. Doch wer hofflke, ein friſchfröhliches Maskenkreiben miterleben zu können, wurde enktäuſcht. Denn auch das war unker die Nolverordnung gefallen. Ledig⸗ lich die Kinderchen hatten es ſich nicht nehmen laſſen, auch in dieſem Zahr in ihrem keils ſchmucken, keils humorvollen Aufputz zu prome⸗ nieren. Man gönnke ihnen wirklich das biß⸗ chen Freude in ihrer krüben Jugend. Die Karnevalsveranſtaltungen, ſowie Gaſt⸗ ſtätten und Lichtſpielkheater erfreulen ſich eines regen Zuſpruch. Doch man fühlte, wie ſehr die Not auf den Menſchen laſtet, denn alles ſpielte ſich in notverordnungsgemäßen Formen ab. In ſeiner frühlinghaften Pracht war der Sonn⸗ lag eine willkommene Unkerbrechung der Seele und Körper zermürbenden Arbeiksbage. f 1* Die Mannheimer Handelskammer zum Zugabeweſen. In der Vollverſammlung der Handelskam⸗ mer für den Kreis Mannheim wurde von Vize⸗ präſident Rothſchild über den Regierungsent⸗ wurf einer Verordnung über das ZJugabeweſen geſprochen. Der Redner begrüßlbe die geplante Durchführung eines Zugabeverbotes, wandle ſich aber gegen die in dem Entwurf unber beſtimm⸗ ten Vorausſetzungen noch gegebene Möglichkeit der Gewährung von Zugaben und forderke da⸗ rüber hinaus ein wölliges geſetzliches Verbot des Zugabeweſens. Die Verſammlung beſchloß ſei⸗ nem Antrag gemäß, zu dem Enkwurf in dem Sinn eines ausnahmsloſen geſetzlichen Zugabe⸗ verbots Stellung zu nehmen. Barackenbrand. Am Samsbag früh.34 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach dem An⸗ weſen Spelzengarben, Reihe 11 Nr. z32, geru⸗ fen. Dork war vermuklich durch Unvorſichtigkeit beim Kochen von Schweinefutter ein Brand ausgebrochen. Eine Wohnbaracke und Klein⸗ ſtallungen ſind zerſtört. Das Feuer wurde mit Im Nationaltheater tut ſich etwas! Ja, etwas ganz Graußes! Berthold Gold- ſchmitt(Amtsbezirk Jeruſalem) hat ſich aus⸗ gerechnet die„Lebendige Stadk“ ausgewählk; ſie ſoll ſeine Oper„Der gewallige Hahnrei“ aus der Taufe heben; von Mannheim aus ſoll ſie den Siegeslauf über die„Kulturwelt“ ankreken. Sie ſoll! Aber erſtens kommks anders, Zweitens, als man denkt! Denn gewiß hätte Herr Goloͤſchmitt nicht „die Sbadt der Arbeit und der Kunſt“ beehrt, hätte er gewußt, daß ihn hier ſo das Pech ver⸗ folgt. Herrn Goldſchmitt iſt großes Unglück widerfahren.„Infolge Erkrankung eines Haupt⸗ darſtellers“ mußte bekannklich die Uraufführung um 14 Tage verſchoben werden. Wers glaubt, zahlt einen Taler!— Wir nöchlen der Inken⸗ danz mitkeilen, daß von dieſen Talern kaum das Thealerdefizit gedechk werden könnke, denn die „Gläubigen“ könnte man in dieſem Falle be⸗ ſtimmt in einer Telefon(oder beſſer Gummi')zelle unkerbringen. Wir können ja verſtehen, daß es Herrn Maiſch nicht ſehr angenehm iſt, wenn das„Volk“ mehr weiß, als es wiſſen ſoll. Und für die Eingeweihten iſt es ein offenes Geheim⸗ nis, daß die Uraufführung der Oper nur des⸗ halb nicht zur feſtgeſetzten Zeit ſtatlfinden konnbe, weil,— ja weil das Mannheimer Na⸗ tionalthealer ſcheinbar mehr von Muſik verſteht als Herr Goldſchmitt! Denn wie wir aus zu⸗ werläſſigen Quellen(Mehrzahl! bittel) mitgebeilt erhalten, hat es einen Mordskrach zwiſchen Orcheſter und Intendanz gegeben. Das Orcheſter ſoll ſich geweigert haben, einen derarkigen Kitſch, wie ihn Berkhold Goloſchmitt fabrizierte, zu ſpielen! Schöner Schaden! Was die Erhrankung„eines Haupldarſtellers“ anbelangt, ſo können wir zur Beruhigung mit⸗ leilen, daß das Befinden des betreffenden Künſt⸗ lers zu keinerlei Sorge Anlaß gibt. Er befin⸗ det ſich nämlich zur Zeit auf einer Erholungs⸗ (will heißen: Gaſtſpiel)reiſe! Dett Jeſchäft is richoͤſch! Hoffenklich kommt er gut erholt hier an, damit er den ſicher hohen Anforderungen des Herrn Goldͤſchmitt gerecht werden kann! Nach dieſen Geſchehniſſen ſind wir wirklich auf die Uraufführung geſpannt. Das Mann⸗ heimer Thealerpublikum wird aber über ſeinen Geſchmack und über ſein künſtleriſches Verſtänd⸗ nis ſelbſt ſein Urteil fällen durch die Form, wie es dieſen neuen Judenkitſch aufnimmt! Wir laſſen uns nicht von Juden verhöhnen und pro⸗ vozieren! Wir werden ihnen die gebührende Antkwort erteilen! Wir werden aber auch nicht mehr länger mit zuſehen, wie man mit dem Geld der Steuerzahler jüdiſche Machwerke finanzierk! Dieſe Vorkommniſſe zeigen, wie notwendig es iſt, daß endlich auch der Kampf gegen die Aſphaltkulkur mit der größten Schärfe aufge⸗ nommen wird. 13 Jahre habt ihr Gift ins deut⸗ ſche Volk geſpritzt, 13 Zahre habt ihr deulſche Kunſt, deutſches Können und Denken mit Fü⸗ ßen gekreken! Jeßzt iſt Schluß! Und zwar endgültig! Wir ſagen euch Kampf an bis zu unſerem Sieg! Fort mit dem inter⸗ nalionalen jüdiſchen Kitſch! Deukſche, kämpft mit uns für deutſche Art und völkiſches Weſen! NB.: Wir erhoffen nichts mehr vom hie⸗ ſigen Theaker. Denn wer mit der Mannheimer Judenclique Feſte feiert und wer den Ausſpruch tut:„Für mich iſt nur noch maßgebend was die Arbeiterzeitung ſchreibt“(), der kann als un⸗ heilbar bezeichnek werden. dixit. Nach Kahn, Levi und Würzburger auch Dreyfuß, Seelig, Nothſchild „Nu, was haißt, mer ſinn unner uns!“ Es „Dreyfuß“elt voll„Seelig“er Hoffnung em WMannheim der„Rothſchilds“. Wir haben be⸗ reits kürzlich eine kleine Ausleſe von„unſere Lait“ aus den Einzeichnungsliſten der„Sahm⸗ Aktion“, die auf den Geſchäftsſtellen der De⸗ mokröben⸗ und Zentrumspreſſe aus iegen, ge⸗ bracht. Dieſe Ausleſe wollen wir heute fortk⸗ ſeten um mit ſchonungsloſer Offenheit der deut⸗ ſchen Bevölkerung Mannheims zu zeigen, daß dieſe ganze Aktion nichks anderes, als eine Judenmache iſt, die verſucht, das Volk für ihre Zwecke vor der Karren zu ſpannen. Folgende „neue“ alte Nanen finden wir weiter in den Annalen Lieſer„graußen“ Sache: Wachenheimer,(Zude); Rothſchild(Jude); Hirſchmann(Jude) Wolfhard(M. d..); Soſt⸗ heim(Zude?); Cohrs(); Kahn II.(Zude); Mai (iſt gekommen), Jude; Dreyfuß(Zude); Seelig Erna,(Züdin). Genug für heuke, morgen mehr! Wie wird Dir, Deukſcher? So frugen wir geſtern. Und heute: Hindenburgfront? Ach wo: Judenfront! 3 Schlauchleitungen durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht. Zimmerbrand. Am Samstag Vormittag .48 Uhr wurde ein Löſchzug der Berufsfeuer⸗ wehr durch Fernſprecher nach L 14 Nr. 19 ge⸗ rufen. Dort war infolge Ueberhitzung eines Zimmerofens ein Balken in Brand geraten. Das Feuer wurde mit kleinem Löſchgerät ge⸗ löſcht. Hohes Alker. Frau Adelheid Hinkel, geb. Kampp, Q 3, 16(Tochter der verſtorbeneen Hauptlehrers Joh. Kampp von Necharkatzen⸗ bach) kononte am 5. Februar ihren 80. Geburts⸗ tag vollenden. Die Greiſin iſt ſeit Jahren eine überzeugte, wackere Mitkämpferin Adolf Hitlers. Ihre Zeitungen ſind der„Völkiſche Beobachter“, der„JB“ und das„Hakenkreuz⸗ banner“. Ganz beſonderen Ankeil nimmt ſie an der SA nnd der Hitlerjugend. Ein neues Deukſchland iſt ihr letzter Wunſch! Zur Wahl des Reichspräſidenken. Amklich wird mitgeteilt: Da nach Mittei⸗ lung des Reichsminiſters des Innern mit der Ausſchreibung der Wahl des Reichspräſidenken in nächſter Zeit zu rechnen iſt, hat der badiſche Innenminiſter die Gemeinden Badens veran⸗ laßt, ſchon jetzt alle Vorkehrungen dahin zu treffen, daß die Stimmliſten und Stimmkarteien jederzeit auslegungsfähig ſind. Soweit die Stimmkarteien und Stimmliſten von den Ge⸗ meindebehörden nicht forbgeſchrieben werden, müſſen ſie berichtigt, ergänzt oder neuaufgeſtellt werden. Die Wahlvorſchläge für die Wahl des Reichspräſidenten beͤürfen u. a. auch der Be⸗ ſcheinjigung der Gemeindebehörden, daß die Un⸗ berzeichner des Wahlvorſchlags ſtimmberechligt ſind. Dieſe Beſcheinigungen auf den Unker⸗ ſchriftliſten können ſchon jeßt ausgeſtellt wer⸗ den. Dem Erſuchen um Ausſtellung derarliger Beſcheinigungen iſt mit tunlichſter Beſchleunigung zu enſſprechen. Die Unfallverſicherung und die Praxis Wenn man annehmen darf, daß jeder Laie und erſt recht der Fachmann ſich für das weite Gebiet der Unfallverſicherung intereſſierk, ſo liegt das nicht allein daran, daß jedermann heute mehr denn je von dieſer Verſicherung Gebrauch macht, ſondern auch an deren reichen kriminaliſtiſchen Geſchichte der Vergangenheit und der Gegenwark. Niemand dürfte hierüber beſſer zu berichten verſtehen als ein Außenbeamter, dem durch ſeine Tag für Tag gemachten Erfahrungen und Er⸗ lebniſſe mit Verſicherungen jeder Art die Mög⸗ lichkeit gegeben iſt, das Material zu ſammeln, das geeignek iſt, in kurzen, klaren und inker⸗ eſſanten Ausführungen das Thema„Die Un⸗ fall⸗Verſicherung und ihre Praxis“ zu behan⸗ deln. Der DiV gewann hierzu den General⸗ Vertreter der Mannheimer Verſicherungs⸗ geſellſchaft, Herrn Willibald Brummer. Durch ſeine genauen und klaren Ausführungen, ge⸗ ſchickt formuliert und auf das grundſätzlichſte beſchränkt, gewann der Referent bald die Sym⸗ pathie der den Vorkragsſaal des Di füllen⸗ den Zuhörer, deren Beifall am Schluſſe des Vortrages dies beſtätigte. Voll und ganz ver⸗ ſtand es der Redner, in der Diskuſſion durch Beiſpiele aus ſeiner reichen Erfahrung in der Akquiſilation, das Gebotene abzurunden. Mit der Bitte um Unterſtütung im Kampf gegen das Simulbantkentum und um Mithilfe bei der Aufklärungsarbeit ſchloß der intereſſankte Vortragsabend der Fachgruppe Verſiche rungen im D, als weiterer Beweis dafür, daß eine planmäßig durchgeführte Vorkragsreihe über Sband und Berufsfragen die Liebe zum Beruf enkfacht und die ſeeliſche Verbindung mit ihm herſtellt. KINO. Alhambra: Italien betitelt ſich ein Bilbſtrei⸗ fen, der an den Alpen beginnt, das ewige Rom durchzieht und ſchließlich mit einem Streifzug durch Sizilien endet. Da man es vermieden hat, durch bloßes Aneinanderreihen von Bildern un⸗ ter geographiſchen Geſichtspunklen einen üblichen Reiſefilm zu drehen, darf man den Streifen in filmiſch⸗Künſtleriſcher wie in inhaltlicher Hinſicht als vorzüglich bezeichnen. Bunkbewegtes Leben, kulturell recht inbereſſank, wechſelt mit land⸗ ſchaftlichen Bildern, die in ihrer eindrucksvollen Art kaum zu übertreffen ſein werden. Dieſer äußerſt ſtarke Film war ein wirklicher Genuß. Man ſollte derarktige Bildſtreifen nicht nur in Morgenaufführungen zeigen, ſondern in den Dienſt der allgemeinen Erziehung und Bildung ſtellen, indem man ihn durch niedrige Preiſe auch an Wochentagen den breiteſten Schichten zugänglich macht! Om. Gloria-Palaſt bringt in den Rahmen der Faſchingszeit paſſend, zwei Luſtſpiel-Erſtauf⸗ führungen für Mannheim. Im Haupfkteil der Tonfilm„Geliebte für eine Nacht“, der nach der Komödie„Das Konzert“ von Richard Bahr (Jude) geſchrieben iſt. Ein großer Künſtler, „Meiſter“ genannt und von Walter Janſſen ausgezeichnet dargeſtellt, wird bei ſeinen Kon⸗ zerken von einem großen Kreis funger, hübſcher, aber auch„weniger jungen“ Frauen umſchwärmt und geliebt. Ganz raffiniert ſtellt es eine Jüdin an, von Urſula Grabley dargeſtellt, die es ver⸗ ſteht, den„Meiſter“ zu einem Stelldichein auf eine Hütte in die bayriſchen Berge zu bewe⸗ gen. Seiner Frau gegenüber(von Olga Tſche⸗ chowa dargeſtellt), begründet er nakürlich ſeine Abreiſe mit einem Gaſtkonzert. Sehr inter⸗ eſſant iſt der Kontraſt zwiſchen der Oarſtellung von Olga Tſchechowa als echke Frau und der Züdin Grabley, die nur ihre geile und ſinnliche Triebe ſpielen läßt, was ihr ja als Raſſenjüdin nicht ſchwer fällt. Dadurch, daß der größte Teil des Filmes in den bayriſchen Bergen ſpielt, die einen ausgezeichneten landſchaftlichen Rahmen abgeben, kann man ihn genießen.— Als zweiter Film läuft„Ein Marquis zu ver⸗ Kaufen“. Als wirklich ſehenswert vervollſtän⸗ digen einige Tonfilmaufnahmen aus dem Ber⸗ liner Zoo das Programm. Ku. Roxy bietet in ſeinem neueſten Programm wirklich Auserleſenes.„H/eimatklänge“ iſt der Titel eines ſowohl in Bezug auf die Handlung als auch auf die Darſtellung und die Bilderfaſſung betreffend recht empfehlenswerlen Streifens.— H. A. v. Schletkow gibt den Sohn eines Barons mit trefflichem Ausdruck und ſeeliſcher Geſtaltung. Er, das Kind der Scholle, wird von Frauen zu Enkſchlüſſen getrieben, die ſeinem Charakker ſtreng zuwiderlaufen. Man will ihn entwurzeln aus der Heimat und will ihn in den ſchlüpfrigen Aſphalt verpflanzen.— Aber da üſt des Verwalkers Tolterlein, von Maria Solveg wahr und voll Leben dargeſtellt; dieſes junge, blonde Ding treibt ihn zurück, dorthin, wohin er gehörk! Neben den aus⸗ erwählten Darſtellern gebührt ein Lob den treff⸗ lichen Kameraleuten. Denn Bilder von der⸗ artiger Schönheit ausgewählter Einzigartigkeit ſind in unſeren Filmen ſelten geworden. Ein ausgezeichnetes Beiprogramm macht den Spiel⸗ plan recht werbvoll. Hm. Aus den Vereinen. Beim Skiklub. Da dieſes Jahr auch der Schnee unker die Notverordnung fiel, hat ſich der Shiklub Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen für einen„Trockenkurs“ in den Kaſinoſälen in Form eines Koſtümfeſtes enk⸗ ſchieden. Doch war es keineswegs„trocken“. Ganz im Gegenkeil! Eine frohgeſtimmte Geſell⸗ ſſchaft„Zünfliger“ wurde durch„flüſſige“ Muſik der Kapelle Maurer in„ſaftiger“ Stimmung gehallen. Die luſtigen Zeichnungen an den Wänden und das flotbe Spiel des Orcheſters, das eine bewundernswerte Ausdauer an den Tag legte, trugen viel zur Gemütlichkeit bei. Dazu kam, daß ſich die Anweſenden durchweg in richtiger Erkennknis der Sachlage in eine be⸗ queme, zeit⸗ und zweckgemäße„Kluft“ geſteckt hatten. Sieben Mann des Oberbayer. Gebirgs⸗ krachtenerhaltungsvereins wurden mit Recht für ihre Schuhplattler mit kaum endenwollendem Beifall bedacht. Dem Mobko gemäß ſtellbe ſich das„ſchneeweiße Rößl“ perſönlich vor und be⸗ nahm ſich in recht unappetitlicher Weiſe vorbei. Der reiche Beifall zeigte ſedoch, daß man ihm verzieh. Erſt in früher Morgenſtunde zogen die Skihaſerl mit Begleitung ab. Hm. * Stkellenloſe Kaufmannsgehilfen beſichligen das Schloßmuſeum. Die Aufgabe des DiHV. den in ſeinen Rei⸗ hen ſtehenden ſtellenloſen Verbandskollegen das Los zu erleichtern und etwas Poſitives im Be⸗ rufe als Erſatz betriebswirtſchaftlicher Tätigkeit zu geben, kommt denn auch in den zahlreich be⸗ ſuchten Lehrgängen und Arbeitsgemeinſchaflen zum Ausdruck. Aber nicht allein das Bewußt⸗ ſein in beruflicher Hinſicht ſoll gepflegt werden, auch der Sinn und das Verſbändnis für kultur⸗ geſchichtliche und kunſthiſtoriſche Begebenheilen ſoll mit ausſchlaggebend ſein die geiſtige und ſee⸗ liſche Haltung, die Freude an Echtem und Schö⸗ nem aufrecht zu erhalten. So galt dieſesmal als weilere Folge bisheri⸗ ger Beſichktigungen der Beſuch dem Städliſchen Schloßmuſeum. Eine größere Anzahl Kollegen war erſchienen. Ein Herr vom Direktorium des Städt. Schlußmuſeums hatte in dankenswerker Weiſe die Führung übernommen. Er gab ein⸗ gangs einen kurzen Rückblick über die Entſte⸗ hung und Geſchichte des Mannheimer Schloſſes, zu deſſen Erbauung und Innenausſtattung vier Baumeiſter mit ihren künſtleriſchen Mitarbei⸗ tern unker den Reſidenzen der Kurfürſten Carl Philipp(1720 Grunbſteinlegung—) und Carl Theodor(— 1760 Vollendung) verpflichtet wur⸗ den und den Rieſenbau in der Periode des Ba⸗ rock und Rokoko fertigſtelllen. Der Rundgang, begonnen im Veſtibül des Haupktreppenhauſes mit ſeinen drei großen Deckengemälden und den Stuckfüllungen: die vier Elemente Feuer, Erde, Waſſer, Luft darſtellend, führte zuerſt durch die im Weſtflügel gelegenen Feſtſäle, um alsdann in die an den Ritkerſgal öſtlich anſchließenden Prunkgemächer überzuleiken und mit dem oſt⸗ Korridor, der die Stadigeſchichte Mannheims beherbergt, abzuſchließen. Was das Auge zu ſehen bekam, ſeien es die in den Feſtge mächern herrlichen Deckengemälde, die von der Hand des damaligen einheimiſchen Bildhauers Paul Egell geſchaffenen Allegorien und Putlenkompoſilio- nen, die prächtig ausgeſtatketen Stuck⸗Decken⸗ Verzierungen, alles das vermag der Geiſt ob der damals meiſterlichen Handhabung kaum zu faſſen. Auch die kunſtgewerblichen und kunſt⸗ geſchichtlichen Sammlungen aus jener Blütezeit, die verſchiedenen Porzellanmanufakturen, die Gläſerſammlungen und ſonſtigen Sehenswürdig⸗ keiben, wie Mobiliar uſw. zeugen von damaliger Geſchicklichkeit. Alles nur annähernd aufzu⸗ führen, würde wegen der Fülle des Geſehenen zu weit führen; erwähnt ſeien nur noch die in jüngſter Zeit erworbenen Gobelins, Szenen aus dem Leben Cäſars darſtellend, die wenigſtens in einem Saal zeigen ſollen wie früher die Prunkräume im Schmucke der darin befindlichen Wandteppiche ausſahen. Knapp zwei Stunden vermitktelten in Kur⸗ zem Ueberblich den Inhalt des Haupigeſchoſſes, das ſehenswert und dazu anſpornen ſoll des öf⸗ keren dem hieſigen Schloſſe als Bürger Mann⸗ heims ſeine Aufmerkſamkeit zu widmen. Herr Aſſeſſor Fäßler, der pädagogiſche Lei⸗ ber der Kaufmannsſchule im DHV. dankte Herrn Dr. Jakob für ſeine gewähllen und kreffenden Worte. vchi dic Tcimn⁊ velicr: —— 3C Schwe Jahn Reg 0 Stuttgarke *V Feuer Germania C Birke Union Bö⸗ Bor. Neu Amicitia 1. C Kal Phön.'h⸗ 1908 Man Rot-⸗Weiß Ale mannia Kichers Of Union Die VfL Neu⸗ Germania SV 2 Dieſes glatben Sie wäre ein waren, wer Tove ſchle üußerſt ung kKlarer Uebe Konnte, wu ben ſeine primierten herren krat ſetzung an. zeichnet, de zwar noch machten do ihre bisher war Haber er in Arml Stürmer v ten Boden Mühe hatt Der Sturm in die Bre wenn er mi die Gegne. der ſchnellſt mer, der a 1. FC Kai 2500 Zu Becker(Lu vor allem aus Mann druck, und ſamtleiſtung gefielen die Gäſte. Lar Schnelligkei fährlichen rang der Langenbein ganz hervo bern durch hob den B diger, um ſe in die Ma erzielt Kaiſ den Führun ſich aber d des VfR, d gleich komn das dritte aber Pfiſte holt in der Minüte brit ſterer das 1 darauf eine lenken. Be Nr. 29 auch nicht dem Geld finanziert! nolwendig gegen die fe aufge⸗ ins deut⸗ r deulſche mit Fü⸗ ch Kampf em inker⸗ kſche Art vom hie⸗ innheimer Ausſpruch hend was n als un⸗ dipit. hild in den Hude); .); Soſt⸗ de); Mai Seelig ugen wir und Er⸗ ie Mög⸗ ſammeln, id inter⸗ Die Un⸗ 1 behan⸗ General⸗ cherungs⸗ Durch zen, ge⸗ ſã tzlichſte ie Sym- füllen⸗- uſſe des anz wer⸗ on durch in der . Kampf thilfe bei ereſſante herungen daß eine he über n Beruf mit ihm bet wur⸗ des Ba⸗ undgang, enhauſes und den r, Erde, urch die alsdann ießenden em Oſt⸗ nnheims Auge zu mãchern and des ul Egell npoſitio- Decken⸗ Beiſt ob aum zu kunſt⸗ zlütezeit, en, die zwürdig⸗ maliger aufzu⸗ ſehenen die in nen aus nigſtens her die ndlichen in Kur⸗ ſchoſſes, des öf⸗ Mann⸗ he Lei⸗ e Herrn ffenden ler: ——— X— lenken. 2. Zalrg./ Kr. 29 Zetbe 7 Monlag, den 2. Februar 1222. Veuesfe Sportnachrichten SfossBAll Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft Abkeilung Südoſt: Karlsruher§V— 1. FC Nürnberg FV Raſtatt— 1. FC Pforzheim Bayern München— VfB Stutbgart Spogg Fürth— 1860 München Abkeilung Nordweſt: iꝰ S ĩẽ FSV Mainz— Vfe Nechkarau:2 Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms:2 SV Waldhof— 5SV Frankfurt:0 5V Saarbrücken— Fi Pirmaſens 6˙4 Um den Verbandspokal Bayern: SS Ulm— Teukonia München.1 Schwaben Augsburg— VfR Fürth:1 C Bayreuth— FV Würzburg 04:0 FC Schweinfurkth— Wacker München:0 Jahn Regensburg— Würzburger Kickers 21 Würktemberg/ Baden Stuttgarter Kichers— SfR Eßlingen:0 SV Feuerbach— SC Freiburg•0 Germania Brötzingen— VfB Karlsruhe 21 IC Birkenfeld— FC Mühlbung:4 Union Böckingen— SpVgg Schramberg:1 Rhein/ Sa ar: Bor. Neunkirchen— Saar Saarbrüchen:1 Amicitia Viernheim— FC Idar:1 1. 5C Kaiſerslautern— VfR Mannheim:5 Phön.'hafen— SV 05 Saarbrücken. 1908 Mannheim— SfR Saarbrücken:2 Main/ Heſſen: Rot-Weiß Frankfurt— 1. FC Langen Alemannia Worms— Olympia Lorſch Kickhers Offenbach— FC Hanau 93 Union Niedervad— SV Wiesbaden Vfè Neu-Iſenburg— Vinkkoria Urberach Germania Bieber— FVgg Kaſtel * SV Waldhof— 5S2V Frankfurt:0 Dieſes klare:»Ergebnis läßt auf einen glatten Sieg der Waldͤhöfer ſchließen, aber das wäre ein Trugſchluß, denn die Frankfurker waren, wenn überhaupt, ſchon garnicht um wier Tove ſchlechter. Während aber Frankfurt äußerſt unglücklich kämpfte und ſelbſt in Zeiten klarer Ueberlegenheit nicht zu Erfolgen kommen Konnte, wußte Waldhof in den letzten Minu⸗ ten ſeine Chancen wahrzunehmen und die de⸗ primierken Gäſte ſicher zu ſchlagen. Die Platz⸗ herren traten erſtmals wieder in ſtärkſter Be⸗ ſetzung an. Rihm im Tor hielt ganz ausge⸗ zeichnet, den beiden Verteidigern merkte man zwar noch etwas die Ruhepauſe an, aber ſie machten doch einen zuverläſſigeren Eindruck als ihre bisherigen Erſatzleute. In der Läuferreihe war Haber ſchwächer als ſonſt, allerdings hatte er in Armbruſter auch den ſtärkſten gegneriſchen Stürmer vor ſich. Brezing kam auf dem glat⸗ ten Boden nie recht ins Spiel, da er vor allem Mühe hatte, ſich auf den Beinen zu hallken. Der Sturm kombinierte lange Zeit viel zu ſehr in die Breike und war nur dann erfolgreich, wenn er mit Steilvorlagen auf den freien Raum die Gegner ausgeſchaltet hatte. Model war der ſchnellſte und daher auch erfolgreichſte Stür⸗ mer, der allein drei Tore erzielle. ——————— 1. FC Kaiſerslaukern— VfR Mannheim:5 2500 Zuſchauer erlebten unker Schiedsrichter Becker(Ludwigshafen) einen ſpannenden und vor allem durchaus fairen Kampf. Die Gäſte aus Mannheim hinkerließen den beſten Ein⸗ druck, und kamen auch dank der beſſeren Ge⸗ ſamkleiſtung zum verdienken Sieg. Vor allem gefielen die beiden flinken Außenſtürmer der Gäſte. Langenbein glänzte wieder durch ſeine Schnelligkeit, ſeine genauen Flanken und ge⸗ fährlichen Schüſſe.— In der 15. Minute er⸗ rang der VfnR durch einen Kopfball von Langenbein den Führungstreffer. Durch eine ganz hervorragende Leiſtung kam Kaiſerslau- bern durch Zängry zum Ausgleichstreffer. Er hob den Ball mit dem Fuß über den Vertei⸗ diger, um ſofort mit dem andern Fuß das Leder in die Maſchen zu jagen. Kurz vor Halbzeit erzielt Kaiſerslautern durch den Mittelſtürmer den Führungskreffer. Nach dem Wechſel zeigte ſich aber dann eine kechniſch beſſere Leiſtung des VfR, der dann durch Lechleiter zum Aus⸗ gleich kommt. Wiederum iſt es Zängry, der das dͤritte Tor für Kaiſerslautern einſchießt, aber Pfiſterer, der Mittelſtürmer des VfR, holt in der 30. Minute zu:3 auf. In der 35. Minute bringt eine ſchöne Vorlage durch Pfi⸗ ſterer das vierke Tor, und Krieger kann kurz darauf eine Flanke zum fünften Treffer ein⸗ Beſonders in der letzlen Viertelſtunde zeigte ſich die gute Gäſte mannſchaft in Hoch⸗ form. Schiedsrichker Becker leitele den Kampf ſehr gut. 5SV Mainz— VPfe Neckarau:2 In ſeinem fünfben Spiel kam der FSV Mainz gegen den VfLè Neckarau in Mainz zu einem verdienken:2⸗Sieg. Ausſchlaggebend für dieſen Erfolg war die überraſchend gute Leiſtung der Einheimiſchen in der zweiken Halb⸗ zeit, die nicht nur die:0⸗Halbzeitführung der Gäſte aufholen, ſondern noch zwei weitere Tore erzielen konnten. In der erſten Halbzeit waren die Mainzer wohl in der erſten Vierkelſtunde gut in Fahrt, da aber Neckarau in der 24. Mi⸗ nute durch Zeilfelder das Führungskor errang, und derſelbe Spieler bereits zwei Minuten ſpä⸗ ber auf eine Flanke des Rechksaußen Zellner den zweiken Erfolg der Gäſte errungen hatte, wurden die Einheimiſchen ſtark deprimiert und ließen bedeukend nach. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Neckarauer zunächſt tonangebend, Mainz konnbe aber in der 14. Minute durch einen Nachſchuß won Burk⸗ hardt ein Tor aufholen und ſich wieder finden. Die einheimiſche Mannſchaft kam in eine im⸗ mer beſſere Form und Neckarau hatte nur noch wenig zu beſtellen. In der 26. Minute brachte der Mainzer Halblinke Weilbecher einen Fern⸗ ſchuß von 30 Meter Enkfernung zum Ausgleich an, da Dieringer im Necharauer Tor durch die Sonne ſtark geblendet wurde. Kurz darauf konnbe dann auch noch der Halblinke Poſſel- mann für Mainz die:2⸗Führung erringen. In der 40. Minute ſtellte dann Mittelſtürmer Engel das Endergebnis mit:2 für Mainz her. Bei Neckarau gefielen beſonders der Torwart Dieringeur und die Verkeidigung Meiſter und Striehl II. Die Läuferreihe, die diesmal mit Schmidt, Lauer und Ochs ankrat, fiel in der zweiten Halbzeit ziemlich aus. Der beſte Mann war hier Schmidt. Im Sturm konnte wieder Zeilfelder, der nach zehn Minuten von Rechks⸗- außen zur Mitte ging, ſehr gut gefallen. Auch Zellner auf Rechtsaußen hinkerließ einen gulen Eindruck, während die übrigen Leute der An⸗ griffsreihe elwas abfielen. Müller(Beiertheim) nur 2500 Zuſchauern. Mcßc 08 Mannheim— Sfr Saarbrücken:2 Ein Zeichen dafür, daß die Pohalſpiele äußerſt geringen Anklang finden, war die Be⸗ ſucherzahl bei obigem Treffen in Mannheim. Nur ebwa 500 Zuſchauer hatten ſich eingefun⸗ den und konnken keineswegs enkläuſcht den Platz verlaſſen. Wenn auch Saarbrüchen auf Grund beſſerer Stürmerleiſtungen und größeren Eifers zu einem:0⸗Sieg kam, lieferken ſich doch beide Mannſchafben einen ſehr fairen Kampf, der zeitweiſe ſchöne Leiſtungen und Spannung brachte. Mannheim trat mit 3 Mann Erſatz an, und hielt nur die erſte Halbzeit gut durch. Techniſch beſtand eine gewiſſe Ueberlegenheit, zu der vor dem Wechſel auch der Eifer und die Schnelligkeit hinzu kamen. Nach der Pauſe aber ließ die Mannſchaft gewallig nach, wurde langſamer und Saarbrüchen kam durch gutes Sehvermögen bis zum Schluß und durch größere Durchſchlagskraft zu einem verdiente Siege.— Bei den Gäſten konnke der Torwart und die Verkeidigung, der rechte Läufer und der Halb⸗ rechle, ſehr gut gefallen. Mannheims Hinter⸗ mannſchaft ſtand ebenfalls gut, während die Läuferreihe ſchon weit beſſere Spiele gezeigt hak. Im Sturm gefiel der rechte Flügel, wäh⸗ rend die übrigen unprodukkiv arbeiteken. Kilp (Flörsheim) leitete ausgezeichnet. Die erſte Halbzeit der Gäſte brachte ſchöne Leiſtungen beiderſeits bei leichter Feldüberlegenheit von Mannheim. Der erſte Erfolg kam aber erſt in der 21. Minuke nach dem Wechſel zuſtande. Saarbrücken brachte eine ſchöne Kombinakion durch, und der Halbrechte Kullmann verwan⸗ delte die Vorlage des Mittelſtürmers zum erſten Tor. Bereits 9 Minuken ſpäter erzielt dann der Linksaußen den zweiten Erfolg. Mann⸗ heims Endſpurt bringt keinen Gegenkreffer. * Phönix'hafen— S 05 Saarbrücken:1 Unter der Leitung von Schiedsrichber Schlemmer(Karlsruhe) wurde vor 1200 Zu⸗ ſchauern ein recht flottes Spiel vorgeführt, das von Phönix dank der beſſeren Mannſchafks⸗ leiſtung klar gewonnen wurde. Das Innenkrio fand ſich gut zuſammen, hatte dabei derark viel Torchanoen, daß das Ergebnis noch weit höher hätte ausfallen können. Auch die beiden Außenſtürmer zeigken ſehr genaue Flanken.— Das Spiel der Läuferteihe und das des Schluß⸗ trios war ebenfalls ſehr gut, ſodaß die Angriffe der Saarbrücker immer wieder zum Stehen ge⸗ bracht wurden. Die Gäſte ſtellten eine flinke Mannſchaft, doch fehlte vor dem Tor der nölige Druck, der die Erfolge bringt. Lediglich die ſchnellen Vorſtöße der Flügel waren immer wieder gefährlich. Beſonders gut war der Mittelläufer und der ungemein vaſche Rechts⸗ * leitete recht gut vor außen.— Nach torloſer erſter Halbzeit wurde die Ueberlegenheit der Platzherren nach dem Wechſel immer ſtärker. Ein Elfmeker wegen Hände wird in der 6. Minute von Lindemann verwandelt. Derſelbe Spieler erhöht in der 11. Minute auf:0. Dann kommt Saarbrücken in der 20. Minute durch den Rechtsaußen zum Gegentreffer. Kurz darauf erhöhte Hörnle auf :1. In der 28. Minute kann Lindemann im Anſchluß an einen Strafſtoß das 4. Tor erzie⸗ len. Ein Foul-Elfmeter für Saarbrücken wird vergeben; der Ball wird über das Tor ge⸗ ſchoſſen. In der 35. Minute erhöht dann Hörnle auf:1. Berliner Fußball Im Berliner Fußball gab es wieder auf der ganzen Linie Ueberraſchungen. Der neue Mei⸗ ſter der Abkeilung A wurde von Südſtern mit :0 geſchlagen, Minerva lag bereits bei der Pauſe um dieſe beiden Tore im Rückſtand. Der Altmeiſter Herkha BSC konnte auch erſt in den letzten Minuten vor 10000 Zuſchauern den 1. FC Neukölln:1 ſchlagen, nachdem die Par⸗ tie da noch:1 ſtand. In der Abteilung B wurde der Meiſter Tennis Boruſſta nach einem ſehr ſchlechten Spiel von dem Berliner SV 92 mit:0 bezwungen. Die Platzherren kamen ſchon in wenigen Minuten durch Appel zu zwei Toren, und in der 30. Minute wieberum durch Appel zum drithen Erfolg. Nach der Pauſe wurden die Gäſte beſſer, doch kamen ſie zu kei⸗ nem Treffer. Fußball in Heidelberg und Umgebung Verbandsſpiel: Union— Plankſtadt:4 Bezirkspokalſpiele: 1. 6FC 05— Neulußheim 0˙¹ Eppelheim— Wiesloch:3 Kirchheim— Hockenheim:0 Sandhauſen— Bammenkal:0 -Klaſſe: Wieſenbach— SV 1910 Handſchuhsheim:4 Doſſenheim— Hirſchhorn:3 -Klaſſe: Reichsbahn— Stk. Ilgen:3 TB Sandhauſen— T Walldorf abgebr.:2 Privakſpiele: Tell— 1. FC 05 A. H.:9 FC 05 2.— Vfs 2.:3 1. 86 05 3.— ft 3•4 —5 AALEflK Ringen. SpV 1910 Handſchuhsheim(Liga) gegen Oeſtringen(Oberliga) 17:3. Bankamgewichk: Redzich— Traukner. Sie⸗ ger Redzich in 3,5 Minuten durch Armzug am Boden. Federgewichk: Gerlach— Hartlieb. Sieger: Harklieb in 8,20 Minuten durch Aufreißen am Boden. Leichlgewicht: Laukth— Straubert. Sieger Lauth nach 20 Minuten wegen beſſerer Arbeit. Wellergewichk: Rebſcher— Pfeifer. Sieger: Rebſcher nach 11,10 Minuten durch Zwangs⸗ hocke. Leichlmiktelgewicht: Flechriehm— Bechk. Sieger: Flechriehm nach.30 Minuten durch Schultergriff. Halbſchwergewicht: Hamburger— Harklieb. Sieger: Hamburger nach 5 Minuten. Schwergewichl: Benz— Bruckert. Sieger: Benz nach 3 Minutken. Schiedsrichter: Stahl, Ladenburg. Endſpiel der Gruppe Weſt: Saarlouis/ Roden— VfR Manheim:6 Um die Bezirksmeiſterſchaft: Spgg Fürth— 1860 München 14:2 SV Wiesbaden— SV 938 Darmſtadt:3 Gruppenmeiſterſchafk: Polizei Mannheim— 1908 Mannheim:2 1903 Ludwigshafen— MiG Mannheim:3 TG Oftersheim— 1907 Mannheim 22³3 Badiſcher Turnerhandball Turnerhandball in Baden. Kreismeiſterſchaft. TB Durlach— 62 Weinheim T 62 Konſtanz— TW Lahr 10:4 Privalſpiel. TV 86 Handſchuhsheim— Pol. Heidelberg:11 Beſonders anerkannk muß der faire Cha⸗ rakter dieſes Spieles werden. Auch in den Leiſtungen ſtand das Treffen auf hoher Stufe. Univerſität Frankfurt— T5 Darmſtadt:21 Stadt SV Frankfurk— Undine Offenbach 13:0 BRV Fechenheim— TW 60 Frankfurt 11:3 Offenbacher RV— ScC 80 Frankfurt 2. 12:9 AHOCKEV SC 80 Franhfurt— 36 S* Frankfurt 521 Rot-Weiß Frkft.— TW 57 Sachſenhauſen 06 Weiß-Blau Aſchaffenburg— Einkr. Fräft.:1 TV 60 Aſchaffenburng— FSV Frankfurt:2 VfR'heim 1b— TB Germ.'heim 1. 11:2 WMe'heim— Toc Ludwigshafen.2 TGhH 78 2.— Germania Mannheim 1. 121 TGH 78 3.— TB Biruchſal 1. 4²¹ TG5 78 Jugend— T Bruchſal Jugend:2 TGH 78 Damen— TB Bruchſal Damen:1 Berliner Hockey. Verbandsſpiele: Berliner SV 92— Zehlendorf 4˙2 Berliner SC— Wilmersdorfer Spfr•1 Geſellſchaftsſpiele: Berliner HC— Brandenburg:0 2C 99— Friedenau-SC Charlottenburg:2 Neuköllner Spcir— Polizei SV:2 * Dr. Peltzer läuft neuen Hallenrekord. Bei dem Stektiner Hallenſporkfeſt lief Or. Peltzer die 1000 Meter in der neuen Rekord⸗ zeit von:31,4 Minuten und werbeſſerte damit ſeine bisherige Höchſtleiſtung um 10, Setkunden. LVmrEnspopt Olympiade. Olympiſche Winterſpiele. Amerika ſiegt auch im 5000 Meter⸗Lauf. Ballangrud an fünfler Skelle. Verlief der 500 Meter⸗Lauf ſchon nicht ganz den Erwarkungen entſprechend, ſo nahmen die 5000 Meter gar einen rechk ſenſationellen Ausgang, da die erſten vier Plätze von Ameri⸗ re und Kanadiern beſett wurden, während der Norweger Ballangrud nur auf den 5. Platz kommen konnte. Dabei iſt die Zeit, die zwar nur wenig über dem Olympiſchen Rekord von Thunberg(:39,0 Min.) liegt, von dem Welt⸗ rekord von Ballangrud(:21,6 Min.) doch ziem⸗ lich weit enkfernt. Der Sieg fiel in:40,8 Mi⸗ nuken an den Amerikaner Jaffee vor Murphy und dem Kanadier Logan. Der Amerikaner Shea ſiegk im 500 Meler Eisſchnellaufen. Die erſte Enkſcheidung. Im erſten Wektbewerb der Oſympiſchen Win⸗ berſpiele in Lake Placid gab es gleich eine Ueberraſchung; das zahlreich verkrekene ameri⸗ kaniſche Publihum konnte gleich den erſten Sieg eines Landsmannes feiern, da der Amerikaner Shea den 500 Meker Lauf vor dem ſtark favo⸗ riſierlen Norweger Evenſen und dem Kanadier Hurd gewinnen konnke. Shea ſiegte in 43,4 Se⸗ kunden und erreichte damit eine ganz ausge⸗ zeichnele Zeit, die dem Olympiſchen Rekord von Thunberg und Evenſen(St. Moriß 1928) genau gleichkommt. * Schmeling und Sharkey deponieren je 25 000 Dollar. Max Schmeling und Jack Sharkey ſcheinen ernſthaft gewillt zu ſein, ihren Weltmeiſter⸗ ſchaftshampf im Sommer dieſes Jahres zum Auskrag zu bringen. Sie haben jetzt den Ver⸗ trag für den Weltmeiſterſchaftskampf bei dem Newyorker Alhlelik⸗Komitee hinterlegt; außer⸗ dem wurden von jedem 25000 Dollar als Ga⸗ rantieſumme deponiert. Der Austragung dürfte alſo nichts mehr im Wege ſtehen. D auptſchriftleiter Dr. W. Kattermanm. Berantworilich fte Innenpolitik und Badiſche Politik:—— mann; für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B. E Lokales und—— der 245 m un n atzelꝓ⸗ꝶmaunheim; für Gemeindepoll ales und——— der Ueberle; für Kah und Fern und Sport: Uoberle;— berg, Ott⸗Maunheim. Einigh, 0( Driickerei Winter, Sprechſtunden der Redakkton: täglich 17—168 uhr E. Montag, den 7. Februar 1932. 2. Jabrg.“ Nr. 22 Lbend-Schune lomohr HGeldelberg— I Spfühhaus Schumann Schuhe Die Ute 4127 Ein weiterer Posten Gobck u. Silber chevr. kaufen Sie 4 teils Cualita Herren-Rahmenschune Hauptstr. ———— 1 nine, vt—114— 3 MAEIAAAATEAHAn Stadttheater Heidelberg. P1 p fer 7 Feern ESU. BAHNHOF- ApOTHEK E e e eeee Plano Plersz Musikalien 5 mottes Bei Grippe + ge Stolle, gebraucht, sehr 4 im Musikhaus Kräftiger 0 9 Lustspiel von Ludwig Fulda. gut erhalten, mit Ga- jet2z ra.sos. un Kleine Preise. W* Elösser: Junge Kopfweh, Migräne 7 rrlag: —————— Piano mmn 5 nilft sicher 251—5 1ᷣ0 erant, Kepernr de] Liaser, Mugeeugg Heildelberg 3 warnber dem kumt. Hseun. 55 uen 0.n b 50 4 90%— Hauptstraße 138 Lämmler, Ortsgruppen⸗ SbOftitKet V L N Sa . Februs vom Frantlartei flanalant. Piano bei der Universitàt 2. leiter, Bammental. 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