uno Frank. ngsſee rich Kalmann Male: rmaus ann Strauß. Ras1 h Benatzky. n Hawali ul Abraham. lelberg ds 8/ Uhr, umlung n. verordnung? — fufſchub 2 Vorſtand. — duskunft⸗ —5 Uhr. rag Mk..—. rſtellung für rauf:„Der hart Haupt⸗ 17.45 Uhr. „Der Frah“ onners. An- rſtellung für kauf:„Don 4 Uhr, Ende Sondermiele g:„Der ge⸗ Tragikomõ⸗ lnfang 19.30 miete E 10: don Georges e nach 22.45 ngarten. atergemeinde —9, 13—16, 70, 81, 87 „ 810: Der ry Conners. ngarten. ößl“, Revue- Anfang 19.30 ößl“, Revue⸗ Anfang 19.30 Pfalzbau. Kauf, Schau⸗ die von Ger⸗ alergemeinde . 28, 35, 431 —905, 910. t. er Verkauf, lz. Komödie die Theater- Abt. 101 bis 20 Uhr, Ende AI debr⸗; Otto Weyel. —— re. 5⁵5 Telephon 4048 mer Schriftleitung: P 5, 13a. Tel. 91 471. Vag——— erſcheint 6 mal wöchentlich und kottet monatlich.40 RM. Bei Poſtbezug zuzüglic 36 Pfa. Beſte lungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. In die Zeltung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) voerbindert, beſtenn tein Unſpruch auf Entſchadigung. Nr. 32/ 2. Jahrgang NATIONALSOZIALISTISCHES KAMPFBLATT NOORDVVESTBADENS Mannheim, Donnerstag, den 11. Februar 1932 jban anzerden: Die d geſpaulene mulumnererzeile 10 bi. Dier 4 geſpaltene Millimeterzeile im Textteil 25 Pfg. Jür kleine Anzeigen: die 8 geſpaltene Millimererzeile 5 Pfg. Bei Wieder · holung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen ⸗ Annahme 16 Uhr. Anzeigen⸗Annayme: Mannheim pP5, 13a Tel. 31471; Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Heidelberg. Aus⸗ ichließlicher Gerichtsſtand: Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Heidelberger Beobachter. Karlsruhe 21 83⸗ Verlagsork Heidelberg. Freiverkauf 15 Pfg. Unſer Führer vor 15000 Verliner 7A Männern „Ganz Deutſchl Berlin, 9. Febr. Adolf Hitler nahm am Dienslag abend im Sporlpalaſt einen Appell der SA Gau Berlin⸗Branden⸗ burg ab, an dem mehr als 15 000 SA⸗- Leuke teilnahmen. Hitler erſchien pünktk⸗ lich um 21 Uhr, von den SA.-Leulken ſtürmiſch begrüßt. Er richkele eine län⸗ gere Anſprache an die SA und erklärle u..:„Die SA ſteht und wird durch nichls erſchülkerk und durch nichts ge⸗ brochen. Es beſtehen keine Meinungs⸗ verſchiedenheiken zwiſchen dem Führer und den Gauleikern, zwiſchen dem Füh⸗ rer und dem Skab, zwiſchen der SA und ihren Führern. Es gibt keine inneren Kämpfe in der naltionalſozialiſtiſchen Bewegung.“ „Unſere Grundſätze“, ſo fuhr Hitler fork, ſind:„Nakionalismus bis zum Aeußerſten, Hingabe des Perſönlich⸗ keilswerles im Sinne einer unerhörken Aukorikäk des Führergedankens und Kampfbereilſchaft bis zur Selbſtopfe · rung.“ Wir ſind heuke die größte poli⸗ tiſche Bewegung, die es in Deulſchland je gegeben hal. Wir haben heuke nahe⸗ zu 900 600 Mitglieder und werden Ende nächſten Monaks die erſte Million er⸗ reichk hahen. Jeder Nakionalſozialiſt n Dem Ende entgegen NSK Berlin, 9. Februar. Trotz des von Monak zu Monal brennender werdenden Notbedarfs des deulſchen Volkes an Konfumgükern aller Ark kommen dank der Hilf⸗ loſigkeil des heutigen Syſtems Gütkererzeugung und Gülerauslkauſch dem vollkommenen Erliegen in erſchreckendem Tempo näher. Der nun ver⸗ öffenklichte vorläufige Rückblich auf das Jahr 1931 gibk neben ſtark rückläufigen Verkehrs⸗ zahlen in allen Bekriebszweigen eine Zuſam⸗ menſtellung des Poſtſcheckverkehrs bekannk, die aber zieht 20 andere zu unſeren Ideen hin. Ob wir heule oder morgen die Mehrheit der deulſchen Nation unmfaſ⸗ ſen, ſpielt keine Rolle. Der Tag kommt, an dem das deutſche Volk in unſeren Reihen ſtehen wird. Daß unſere Gegner die Bedeukung un⸗ ſerer Bewegung erkennen, ſehen wir an dem erbikterken Kampf, den ſie gegen uns führen. Wir haben die erſten drei Skadien dieſes Kampfes: Verſchweigen, Lächerlichmchen und Verleumdung überwunden und werden auch das vierle Stadium, den Terror, überwinden. Der ſogenannken Eiſernen Fronk ſtellen wir eine lebendige Fronk enkgegen.“ Die Reichspräſidenkenwahl erwähnke Hitler mit folgenden Worken:„Der Enk⸗ ſchluß, der gelrroffen wird, wird zur richligen Zeik gekroffen und zur richtigen Zeit bekannkgegeben werden. Ich weiß, daß in ganz Deukſchland eine Millionen⸗ partei aufſchreien wird über unſeren Enkſchluß und zwar aufſchreien in Be⸗ geiſterung. Wenn irgendeine Bewegung mik eiſerner Ruhe der Enkſcheidung enk⸗ gegenſehen kann, dann iſt es die unſrige allein.“ Ein neuès Todesopfer- SA-Mann Arno Hallweitf Königsberg, den 10. Februar. Der am 28. Januar von Marxiſten überfallene und zuſammengeſchla⸗ gene 21 jährige SA-⸗Mann Arno Kallweit aus Kauſchen iſt am 8. Februar an den Folgen eines ſchweren Oberkieferbruches und Schädelbruches verſtorben. wofür ich ſterbe.“ Seine lehten Worke waren:„Ich weiß, Deutschland erwachè] den wahren Zuſtand der deukſchen Volkswirk⸗ ſchaft blißarlig beleuchkel. Trotz Zunahme der Poſtſcheckkunden um 1 Million iſt der Geſamk ⸗ umſaß gegen das Vorjahr um 18 Milliarden zu⸗ rückgegangen Die Wirkſchaflsordnung des henkigen Syſtems hal ihre AUnfähigkeit, mik modernſten Produnk⸗ kionsmikleln und einem Ueberfluß von hochquali⸗ fizierken Arbeitskräften die Gülerverſorgung der Der dolumenten⸗Schäfer angeſchoſſen Zwickau, 10. Febr. Der frühere natio⸗ nalſozialiſtiſche heſſiſche Landtagsabgeord⸗ nete Dr. Schäfer, der bekanntlich ſeinerzeit durch die Angelegenheit der„Boxheimer Dokumente“ von ſich reden machte, und zur Zeit in Weſtſachſen in Verſammlungen des jüdiſchen„Bundes für Wahrheit und Recht“ ſpricht, hatte am Dienstag abend in einer Verſammlung in Werdau geredet. Er wohnte in einem Zwickauer Hotel. Als er nachts gegen.30 Uhr vom Palaſtkeller aus nach ſeinem Hokel gehen wollke, wurde er auf dem Rathenau-Platz von einem Unbekannten angeſchoſſen. Dr. Schäfer er⸗ hielt einen Durchſchuß am linken Arm und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Täter war aus einem Kraftwagen geſprun⸗ gen, mit dem er alsdann unerkannt ent⸗ kam. * Wir gehen ſicher nicht fehl in der An⸗ nahme, daß die Syſtempreſſe heute frech und grundlos behauptet, daß dieſer An⸗ ſchlag von einem Nationalſozialiſten ausge⸗ führt wurde. Sie wird die Tatſache, daß gedungene Lockſpitzel mit den gemeinſten und verabſcheuungswürdigſten Methoden, unſerer Bewegung zu ſchaden verſuchen, ge⸗ fliſſenklich überſehen. Das Landvolk kommt zur N59 AB Am Sonnkag hielt die Kreisgruppe Fallingboſtel der Landvolkparkei eine Mil⸗ gliederverſammlung ab und krak anſchlie⸗ ßend geſchloſſen zur NSDAp über. Nalion zu gewährleiſten, bis zum Ueberdruß nachgewieſen. Der Gükerverkehr näherkl ſich mit Rieſenſchrikken dem abſolulen Tolpunkk. In lehter Skunde forderk das ſchaffende Deulſch⸗ land die Beſeikigung eines polikiſchen Syſtems, das ſich noch immer ſchützend vor dieſen Wirk⸗ ſchaftswahnſinn ſtellt. Eine Erllärung der Vaterländiſchen Verbände zur Reichspräſidentenwahl Berlin, 10. Febr. Die vereinigten va⸗ terländiſchen Verbände Deutſchlands geben bekannt: „Die vereinigklen vakerländiſchen Ver⸗ bände Deukſchlands ſehen mik tiefem Be⸗ dauern, daß der nalionale Name Hinden⸗ burg von den Parkeien, die ihn vor ſieben Jahren auch unker Hinweis auf ſein dama⸗ liges Alter geſchmäht haben, jetl für ihre inkernakionalen, pazifiſtiſchen und alheiſti⸗ ſchen Parteiziele noch weiler mißbraucht werden ſoll, als es leider bisher ſchon ge⸗ d wird aufſchreien in Vegeiſterung iber unſere Wahlparole“ in Schönneit und Würde Ueber 6000000 Arbeltslosc Berlin, 10. Febr. Die Arbeilsloſigkeit hat in der zweiten Hälfte des Januar er⸗ heblich langſamer als im vorigen Berichls⸗ abſchnitt zugenommen. Die Zahl bei den Arbeiksämkern gemeldeken Arbeitsloſen belief ſich am 31. Januar 1932 auf 6 041 000. Sie iſt gegenüber dem 15. Jan. um 75 000 geſtiegen, während die Zunahm in der erſten Januarhälfte 298 000 betragen hakke. Im Vorjahre ſtieg die Arbeilsloſen⸗ zahl in der zweilen Januarhälfte um 122 000 blieb damit aber noch nahe unker fünf Millionen. Die Belaſtung der Unterſtütungseinrich⸗ kungen ſtieg ſtärker als die des Arbeils⸗ markkes, da in der Berichkszeit auch für ſolche Arbeilsloſe die Warkezeit ablief, die vor dem lehlen Skichlag arbeilslos geworden waren. Nach den Meldungen der Arbeiks⸗ ämker wurden Ende Januar in der Arbeiks⸗ loſenverſicherung 1 885 000, in der Kriſen⸗ fürſorge 1 596 000 Haupkunkerſtütungsemp⸗ fänger gezählt. Die Zahl der Wohlfahrls⸗ erwerbsloſen bekrug 1,7 Millionen. Von einer Zunahme um insgeſamk 155 000 enk⸗ fielen 106 000 auf die Arbeilsloſenverſiche⸗ rung, 49 000 auf die Kriſenfürſorge. Ende Januar ſtanden ſomit 3,5 Millionen Haupk⸗ unkerſtüßungsempfänger 1,7 WMillionen Wohlfahrtserwerbsloſen gegenüber. * Herr Brüning und Herr Dietrich rech⸗ neten bekanntlich mit 7 Millionen Arbeits⸗ loſen, obwohl ſich dieſe beiden Herren nicht genug kun konnten, immer wieder auf die vorteilhafte Wirkung ihrer Notverordnun⸗ gen in Bezug auf die Eindämmung der Ar⸗ beitsloſigkeit hinzuweiſen. Sie müſſen wirklich eine ſchlechte Meinung über die Auswirkungen ihrer eigenen Notverord⸗ nungen haben. ſchehen iſt. Wir ſelbſt halten das Zuſam⸗ mengehen mik Ullſtein, Moſſe und Vor⸗ wärts für nationalen Selbſtmord. Stels haben wir uns für einen gemeln⸗ ſamen Kandidaken der Harzburger Fronk eingeſehk und krelen daher auch heule noch nachdrücklich hierfür ein.“ DWinluns Eſho Als der Reichskanzler ſeine etwas reich⸗ lich makte Abrüſtungsrede beendet hatte, erhob ſich auf der Tribüne eine Frau, deren dringender Wunſch es war, auch eine Rede zu halten. Sie begann alſo:„Meine Herren, ich muß Ihnen einen Traum erzäh⸗ .“. Weitere Worte gingen in allge⸗ Gelächter unker und die Träumerin wurde aus dem Saal geſchafft! Schade, vielleicht hat die Frau geträumt, der Reichs⸗ kanzler werde wegen des Memelproteſtes gewaltig proteſtieren, oder er werde die —.— Seite 2 Donnerskag, den 11. Februar 1932 2. Jabra./ Ur. 4 Einſtellung der Tributzahlungen verkünden. — Wirklich bedauerlich, dieſer Bekriebsun⸗ fall. Als unklar und allen Deukungen offen, wie dieſes„erſte Echo“ beurkeilt man allge⸗ mein die Brüningrede. „Evening Skandard“ nennt Brünings Rede„gemäßigkt“. Der„Temps“ erllärk, „ſie ſei farblos und ein Gemiſch allgemei⸗ ner Erwägungen“. Der linksgerichteke „Soir“ hebt beſonders hervor, daß Brü⸗ ning„keine mathematiſche Gleichheit der Abrüſtung“ geforderk habe. Der„Angriff“ kritiſiert, daß der Kanz⸗ ler mit keinem Work gegen Tardieus Rede und gegen die ewige Bedrohung des Welt⸗ friedens durch Frankreich aufgekreken ſei. Die„D. 3..“ fragt:„Warum nur Anſpie⸗ lungen? Verkündigung der Grundſätze und ſoviel Vorſicht in den kaktiſchen Forderungen und Anwendungen.“ Weitere Pariſer Preſſe⸗ ſtimmen zur Brüning⸗Nede Paris, 10. Febr. Der„Makin“ ſpricht von einer für Deutſchland günſtigen Akuſtik in Genf. Man müſſe franzöſiſcherſeits dem Umſtand in Genf Rechnung gebe keine andere Perſönlichkeit, die wie Dr. Brüning durch ſeine bloße Gegenwart eine wirklich hyſteriſche Kriſe im Zuhörer⸗ raum auszulöſen vermöge. Deutſchland werde in Genf wenig ſympakiſch angeſehen. Nur die SPd iſt zufrieden Denn„Der Abend“, ein Berliner SPD- Organ erklärt, daß Brüning heute in Genf die Rede gehalten habe, die jeder politiſch unkerrichkete Deukſche ebenſo gehalken hätte. Sie ſei ſtark pazifiſtiſch geweſen, ſo daß man im Zweifel darüber ſein könne, ob Brüning noch Ausſicht habe, in die Reichs⸗ wehr aufgenommen zu werden.“ Dieſe ſozialdemokratiſche Zufriedenheit ſagt genug. Wir können uns weitere Kom⸗ menkare ſparen. Warum ſo viel Nachdruck in der tragen. Es Warum ſagte das nicht Herr Brüning? Der italieniſche Außenminiſter ſagt das, was Herr Brüning verſchwieg Genf, 10. Febr. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Grandi hielt heute in der Abrü⸗ ſtungskonferenz eine Aufſehen erregende politiſche Rede, in der er mit ungewöhn⸗ licher Offenheit und größter Entſchiedenheit Aufhebung der Ungleichheit des Rüſtungs⸗ ſtandes zwiſchen Sieger und beſiegken Skaa⸗ ten forderke, und die ſchwer gerüſteken Großmächte aufforderke, die im Verſailler, im Völkerbunds- und Locarnoverkrag über— nommenen Verpflichtungen jetzt endgültig vollſtändig durchzuführen, da dies der ein⸗ zige Ausweg aus der gegenwärkigen kaka⸗ ſtrophalen Lage ſei. In langen, rein poli⸗ tiſch gehalkenen Ausführungen krak Grandi mit großer Schärfe der franzöſiſchen Sicher⸗ heilslheſe und Gewallpolitik enkgegen, die er als die großen Gefahren der Zukunfkt be⸗ zeichneke. Die kriegeriſchen Ereigniſſe im fernen Oſten ſind weniger eine kragiſche Jronie, als eine ernſte Warnung. Der Augenblick der Entſcheidung iſt eingekreten. Jede mili⸗ käriſche Ueberlegenheit führe zwangsläufig zu einem ſchweren Druck auf die inkernakio⸗ nalen Beziehungen. Es iſt irrig, anzuneh⸗ men, daß eine milikäriſche Ueberlegenheil gleichbedeukend mit Gerechligkeit iſt. Im Gegenkeil verdunkelt die militäriſche Macht den Sinn für Gerechtigkeit. Das Verkrauen auf die Gerechkigkeit ſchwindek infolge ſtän⸗ diger Forderungen. Aufgabe der Konferenz iſt es, die Gerechtigkeit zu ſtärken, und nichk die Gewalt zu rechtferktigen. Alle bis⸗ herigen Theorien bilden nur eine Faſſade, hinker der ſich die Wahrheik verbirgl. Die Merkhode der Gewalt iſt die für den Frieden denkbar gefährlichſte. Der Chef der italieniſchen Regierung hat bereits die italieniſche Abrüſtungspolitik ſcharf umriſſen: Gleichheit des Rechls für alle Staaken, und Herabſeßung der Rüſtun⸗ gen auf ein Mindeſtmaß. Die franzöſiſche Drakoniſche Arteile gegen die Berliner NS⸗Studenten Der Prozeß gegen die Berliner Skuden⸗ ten wegen der Univerſikätskumulle hat zu einer drakoniſchen Verurkeilung der jungen deulſchen Akademiker geführt, obgleich der die Verhandlung führende Univerſikätsrich⸗ ter Marcard in der Begründung zugeben mußte, daß er nichk in der Lage ſei, das Urkeil mit der bisherigen Rechkſprechung des Reichsgerichls in Einklang zu bringen. Hierüber wird in der Reviſionsverhandlung weiter zu reden ſein. Das Gericht mußke mehrere Bekundun⸗ gen als wahr annehmen, die erweiſen, daß die Krawalle eindeukig von den roken Sku⸗ denken herbeigeführk wurden. Die Frage der Verkeidigung an die Polizei, ob ſie den Aufkrag gehabk hakte, nur gegen die Nalio⸗ nalſozialiſten vorzugehen, wurde nichk be⸗ ankworkek, weil die Genehmigung des Poli⸗ zeipräſidenken angeblich fehlle. Von den 7 angeklagten nationalſozia⸗ liſtiſchen Studenken wurden zwei wegen Landfriedensbruch zu je 8, einer zu 5, wei⸗ tere zwei zu 4 Monaken Gefängnis und die übrigen zu je 4 Monaten Haft verur⸗ keilt. 1* Wenn dieſe geradezu ungeheuerlichen Strafen abſchreckend wirken ſollen, ſo dürfte das Gericht ſich in einem ſtarken Irrkum befinden. Dieſes Urteil wird die geſamte deutſche Studenkenſchaft auf den Plan ru⸗ fen und dem Nationalſozialismus ungezählte neue Anhänger zuführen. Märkyrer haben noch ſtelis Millionen aus der Erde geſtampfk. Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß die „Verurkeilken Berufung einlegen und daß das letzte Wort hierin 1 längſt nicht ge⸗ ſprochen iſt. Bis dahin können die jndiſchen und ſo⸗ zialdemokratiſchen Skudenten von der Ber⸗ liner Univerſitkätk triumphieren. Ihr Triumph wird allerdings nichk allzu lange währen. Graf Helldorf freigeſprochen In Moabik fiel am 9. Februar das Ur⸗ teil der 2. Inſtanz wegen der Kurfürſten⸗ damm⸗Krawalle am jüdiſchen Neujahrsfeſt. Von den 41 Angeklagten wurden 20 frei⸗ geſprochen. Der Gruppenführer der SA, Graf Helldorf und der Oberführer Ernſt wurden von der Anklage des Landfriedens⸗ bruches freigeſprochen und wegen öffenk⸗ licher Beleidigung zu je 100.—RM. Geld⸗ ſtrafe verurkeilt. Der Skahlhelmführer Brandt erhielk 4 Monake Gefängnis, der SA-⸗Mann Meede 10 Monake und die übrigen Angeklagten 6 Monake Ge⸗ fängnis. Damik iſt wieder einmal eine er⸗ bärmliche Hehe der Berliner Aſphaltpreſſe die ſich vor allem gegen den Berliner SA- Führer Graf Helldorf richkele, elendiglich zu⸗ ſammengebrochen. Die deukſchen Skaaks- bürger jüdiſcher Raſſe werden es ſich indeſ⸗ ſen nichk enkgehen laſſen, nach dieſem Frei⸗ ſpruch mik einer Hehe gegen die amkieren⸗ den Richker zu beginnen. In aller Oeffenklichkeit müſſen wir jeßk die Drahlzieher dieſer Hehe anklagen. Wir können die Skaaksanwalkſchaft und das Schnellſchöffengerichk nicht von der Verank⸗ workung freiſprechen, widerrechklich deulſche Kämpfer auf Monale ins Gefängnis ge⸗ worfen zu haben, deren Unſchuld jeht in aller Form feſtgeſtelll iſt. Warum dieſer ganze Prozeß, wozu die drakoniſchen Skra⸗ fen? Das müſſen wir vor allem fragen, denn ſchon wieder ſind ſieben junge nakio⸗ nalſozialiſtiſche Studenken wegen Landfrie⸗ densbruch von einem Berliner Schnellge⸗ richt zu Gefängnisſtrafen von ſieben bis neun Monaken verurkeill. Wie lange ſol⸗ len dieſe noch unſchuldig— wie ſich ſpätler ebenfalls feſtſtellen wird— im Kerker ſitzen? Die Stahlhelmführer beim Reichspräſidenten Berlin, 10. Febr. Heute mittag gegen 12.15 Uhr wurden die Stahlhelmführer Seldte und Düſterberg vom Reichspräſiden⸗ ten empfangen. Ueber den Beſuch der Stahlhelmführer beim Reichspräſidenten wird, da es ſich um eine rein perſönliche Unterhaltung ge⸗ handelt hat, eine amtliche Mitteilung weder vom Reichspräſidentenbüro noch vom Bun⸗ desamt des Stahlhelm ausgegeben. Regierung hat Vorſchläge politiſchen, juri⸗ ſtiſchen und kechniſchen Charakters einge⸗ reicht, die die Struktur des Völkerbunds⸗ verkrages berühren. Die italieniſche Regie⸗ rung iſt bereit, dieſe wie alle anderen Vor⸗ ſchläge zu prüfen. Aber die Friedensver⸗ träge beſtimmen eindeukig, daß die einzelnen Skaaken auferlegten Beſtimmungen nur den Beginn der allgemeinen Abrüſtung bedeu⸗ ken. Dieſe Beſtimmungen bezwecken nichk, für dieſe Skaaken eine Lage ſtändiger Un⸗ kerlegenheik zu ſchaffen, ſondern nach der feierlichen Erklärung des Präſidenken der Verſailler Friedenskonferenz iſt dies nur der erſte Schrikt zu einer allgemeinen Ab⸗ rüſtung und Beſchränkung der Rüſtungen. In Verſailles wurde ſomik keineswegs keine Verpflichtung zwiſchen zwei Gruppen von Skaaken eingegangen, ſondern es handelk ſich um eine Verpflichtkung der Siegerſtaa⸗ ten gegenüber ſämklichen übrigen Mächlen. Grandi legte dann der Konferenz folgen⸗ des praktiſche Programm vor: 1. Abſchaffung der großen Kampfſchiffe. der Unkerſeebooke und der Flugzeugmul⸗ kerſchiffe. 2. Abſchaffung der ſchweren Arkillerie und der Tanks. 3. Abſchaffung der Bombenflugzeuge. 4. Abſchaffung aller chemiſchen und balte· riologiſchen Angriffswaffen. 5. Reviſion der inkernakionalen Beſtim⸗ mungen für einen vollſtändigen und wirkfamen Schuß der Zivilbevölkerung Grandi bekonke dann, daß die militäri⸗ ſchen Großmächte, die die Verantworkung hätten, als erſte auf alle Angriffswaffen verzichten müßten. Ein derartiger Be⸗ ſchluß würde der erſte enkſcheidende Schrikt zur allgemeinen Abrüſtung ſein. Dieſe mannhafte Rede des italieniſchen Außenminiſters Grandi zeigt, wie man in Genf auftreten muß. Es iſt ein bedauer⸗ liches Zeichen, daß es dem italieniſchen Außenminiſter vorbehalken blieb, dieſe deut⸗ lichen Worke zu ſprechen, die eigenklich der deukſche Verkreker hälte hören laſſen müſ⸗ ſen! Herr Grandi hat etwas weniger ſchöne Wendungen als Herr Heinrich Brüning for⸗ muliert, dafür aber dem Völkerbund die harten Tatkſachen ins Geſicht geſagt. An dieſer Rede Grandis erkennk man den Skaaksmann, an der Brünings beſtenfalls den Philoſophen ralionaliſtiſchſter Richlung. Der Erfolg Grandis bedeutet zugleich eine peinliche indirekte Niederlage des der⸗ zeitigen Reichskanzlers. Der Völkerbund ſchläft Es iſt bekannt, daß Briand kürzlich bei einer wichtigen politiſchen Sitzung einſchlief. Dieſer Mangel an Energie hat der„gute Paneuropäer“ offenſichtlich auch ſeinem Lieblingskind vererbt. Als geſtern der japaniſch⸗-chineſiſche Kon⸗ flikt vor dem Völkerbundsrat verhandelt wurde, herrſchte ſchläfrige Stimmung. Trotz beweglicher Klage des chineſiſchen Verkre⸗ Ein„vorbildlicher“ Rundfunkredner Jüngſt ſollte im Rundfunk, deſſen meiſt miſerables Programm wir ſchon oft kriti⸗ ſierten, ein gewiſſer„Arbeiker-⸗Koch“ über Sowjet-⸗Rußland ſprechen. Dieſer Koch war ein ſchlechker Koch! Der Aufmerkſamkeit der Verbandsgruppe Nakionalſozialiſten„Deukſch der Rundfunk“ iſt es zu verdanken, daß dieſer würdige Sy⸗ ſtembürger enklarvt und ſeine Rede ver⸗ hindert wurde. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß dieſer Koch kein Arbeiker, ſondern Bonze iſt, der von Arbeit und Arbeiterkum wenig verſteht, dafür aber umſo mehr von der„Soziali⸗ ſierung“ in die eigene Taſche. Er wurde nämlich wegen Unterſchlagung von Sozial⸗ verſicherungsgeldern(h in Höhe einiger tauſend Mark friſtlos enklaſſen. Trotzdem oder wahrſcheinlich gerade des⸗ halb blieb er Mitglied der SpoD. und ge⸗ dachte uns auf der deutſchen Welle über Moral und Sauberkeit in den ruſſiſchen Republiken zu predigen. Durch den Einſpruch der Verbandsgruppe Nationalſozialiſten wur⸗ de daraus leider nichts. Dies war allerdings nur ein ganz kleiner SPoD.⸗Bonze, denn er ſoll nur einige 1000 Mark unterſchlagen haben. In Zukunfk werden wir dafür ſorgen, daß auch die größeren Bonzen nicht mehr an den Rundfunk herankommen.— Zentrumspläne Das Zentrumsorgan in der Mark Bran⸗ denburg, die„Märkiſche Volkszeikung“, ſchreibt zur Reichspräſidenkenwahl u..: „Hindenburg als Reichspräſidenk be⸗ deukek gleichzeilig die ſtärkſte Stühe des Kabinekts das die Harzburger Fronk ſtürzen will. und ferner: daß ſie(die Fubret der nakionalen Front, d. Red.) ſich jetzt in einer Sack⸗ gaſſe befinden, hineinmanöverierk hat.“ Wir Nationalſozialiſten wiſſen dem Zen⸗ trumsorgan Dank ob dieſes Geſtändniſſes. Wenn man bedenkt, daß man unſeren Füh⸗ rer Adolf Hitler und ſeine geſamke Bewe⸗ in die ſie der Kanzler ters iſt die Rolle des Völkerbundes, wie Paul Boncour erklärte, auf„Abwar⸗ ken“ beſchränkk. Man kennt das ſeit Jahren. Als der japaniſche Botſchafter Sato erklärte, die japaniſche Regierung werde demnächſt die Feindſeligkeiten ein⸗ ſtellen, herrſchte allgemeine Heiterkeit.— Wer nimmt den Völkerbund überhaupk noch ernſt? Es ſcheink jedenfalls feſtzuſte⸗ hen, daß England, Amerika und Frankreich nichk daran denken, in den Oſtaſienkonflikt einzugreifen. 55 Prozent für den Bonzenapparat Einen aufſchlußreichen Einblick in die inkernen Finanzgeſchäfte der Spo gibk ein in der„Parkei“(Zeikſchrift für Sozialdemo kraken) veröffenklichker Kaſſenabſchluß des Bezirksverbandes Magdeburg⸗Anhalk für das dritte Vierkeljahr 1931. Dork finden wir unker Ausgaben verzeichnek: Politiſche Wahlen 2 797,66 RM. Allgemeine Agilalion 24 468,74 RM. Verwallung 48 714,74 RM. Rechlsſchuh 2 180,54 RM. Sonſtige Ausgaben 8 292,77 RM. Die Hälfte aller Ausgaben wird alſo ganz offiziell unker Verwalkung gebuchk. Da ſieht man, wo die Groſchen der Mik⸗ glieder bleiben! Heute Preußiſcher Landtag Berlin, 10. Febr. Der Preußiſche Land⸗ tag kritk heuke, Donnerskag, 13 Uhr zu einem neuen Vollſitzungsabſchnitt zuſammen. Da die urſprünglich für die Februarkagung in Ausſichkt genommene erſte Haushallsbe⸗ rakung nicht erfolgen kann, ſtehen hauplk⸗ ſächlich Inkerpellakionen und Ankräge der Parkeien zur Erledigung. Die Februarkagung wird vorausſichllich bis Mitte nächſter Woche andauern. um Hindenburg gung begeifert hat, weil ſie in der Frage der parlamenkariſchen Verlängerung der Amtsdauer des Herrn Reichspräſidenten nicht ſo wollken, wie Herr Reichskanzler Brüning, ſo haben wir jetzt aus dem Munde einer prominenken Zenkrumszeikung wieder die Beſtätigung dafür, daß unſer Führer ſich reſtlos im Sinne der deutſchen Nation enkſchieden hat. Das Blatt ver, ſchweigt nakürlich, wer manöveriert hat und wer kakſächlich jehl in der Sackgaſſe ſihl. Wir Nationalſozialiſten aber nageln dieſes offene Eingeſtändnis feſt, welchen Zweckh die geſcheiterte Brüningaklion um Hinden⸗ burg haben ſollte: Nicht„vakerländiſche“ Zwecke, ſondern den, die Jenkrumsherr⸗ ſchaft forlzuſehen. 2. Zahrg./ Schangh kelen ihre die Wuſune Miltwoch if Aan vorgeſ⸗ iderſtand Die Japane Forks zuſan des Geſchw Dienskag m woch beſtim Preſſeverkre Uhr dork zi haben ihre verflärkk, de von 30 Kilt Wuſung⸗Fli Schühengräl Die in laſſun London, tag die chir nationalen Schaden an Bürgermeiſt laſſung ein die Trupper gen ſein wi zu zerſtören die inkernak Chineſen ai für die im Kriegsſchiffe Gefährdung zu vermeide —— Heppenh zimmer erhe erhängke ſick Wiederbeleb A Ein roker Rech Pw. D ſeinen Bür 5. ds. Mets. laden. Es ſchußſitzung Die Tag Der 1. Pun Reichsbahn mig genehm 5 behandelt überſchreitun von RM. 2 ſtimmung d die Veräuß ken, deren grundbuchmẽ muß noch u kommenden Erwerbern den ſind. D ſes wäre nu um die Rü⸗ meiſters zu Infolged den Standp führer Pg. wurde: Ei Bürgerausſe 5 betrachken überflüſſig u Sinn und neuen Erwe Grundſtücke Eigenkümer Der geſa ſem Falle n det werden. blicken darin des geſamt Fraktion er teſt, als Zeie Fraktion die germeiſter ſe gesordnung AUnterallg Ausführunge liſtiſche Rat Der Ausf fähig und d den.“ hra./ Ur. 2 32 9 n und balle· len Beſtim⸗ ändigen und ilbevölkerung die militäri⸗ erantworkung ngriffswaffen artiger Be⸗ dende Schritt . italieniſchen wie man in ein bedauer⸗ italieniſchen ,„ dieſe deuk⸗ eigenklich der laſſen müſ⸗ niger ſchöne Brüning for⸗ erbund die geſagt. An tman den 3 beſtenfalls ſer Richkung. tet zugleich age des der⸗ t bundes, wie uf„Abwar⸗ t das ſeit Bolſchafter Regierung keiten ein⸗ zeiterkeit.— überhaupk ills feſtzuſte⸗ Frankreich aſienkonflikt enüpvarat lick in die po gibt ein Sozialdemo: abſchluß des Anhalt für dork finden 797,66 RM. 468,74 RM. 714,74 RM. 180,54 RM. 292,77 RM. wird alſo ig gebuchl. der Mit⸗ dtag ziſche Land⸗ 13 Uhr zu t zuſammen. bruarkagung daushaltsbe- ehen haupk⸗ Ankräge der rausſichllich auern. der Frage zerung der spräſidenken eichskanzler aus dem rumszeikung daß unſer r deukſchen Blatt ver ⸗ ert hat und igaſſe ſißl. igeln dieſes chen Zweck im Hinden⸗ erländiſche ntrumsherr⸗ S. 2. Jahrg./ Nr. 32 Donnerslag, den 11. Februar 1932 Seite 3 Neuer japaniſcher Großangriff auf die Wufung⸗Forts Schanghai, 10. Febr. Die Japaner rich⸗ keken ihre geſamken Anſtrengungen darauf, die Wuſung⸗Forks zu erobern. Für den Miktwoch iſt ein groß angelegker Angriffs⸗ Aan vorgeſehen, durch den der chineſiſche iderſtand endgültig gebrochen werden ſoll. Die Japaner haben 33 Kriegsſchiffe bei den Forks zuſammengezogen. Der Kommandeur des Geſchwaders keille Preſſeverkrekern am Dienskag mit, daß er die Forks am Mikt⸗ woch beſtimmk einnehmen werde, und die Preſſeverkreker am Mittwoch vormiklag.30 Uhr dork zu ſprechen hoffe. Die Chineſen haben ihre Verleidigungsſtellung dadurch verſtärkt, daß ſie ſich in einer Ausdehnung von 30 Kilomeker enklang dem Ufer des Wuſung⸗Fluſſes von Wuſung nach Liuhn in Schüßengräben verſchanzk haben. Die internationale Nieder⸗ laſſung unter Geſchützfeuer London, 10. Febr. Nachdem am Diens⸗ tag die chineſiſchen Granaken in der inker⸗ nakionalen Niederlaſſung beträchtlichen Schaden angerichket hakten, richkeke der Bürgermeiſter der inkernationalen Nieder⸗ laſſung ein Schreiben an die Chineſen, daß die Truppen der neukralen Mächte gezwun⸗ gen ſein würden, die chineſiſchen Geſchütze zu zerſtören, falls noch weitere Granaten in die inkernakionale Zone ſallen ſollten. Die Chineſen ankworteken, daß die Granaten für die im Hafen liegenden ſapaniſchen Kriegsſchiffe beſtimmkt ſeien, und daß eine Gefährdung der internationalen Zone nicht zu vermeiden ſei. Alle Ausländer haben den Aus Nah Heppenheim, 9. Febr.(Im Schlaf⸗ zimmer erhängk.) In ſeinem Schlafzimmer erhängke ſich hier der Hauſierer Opper. Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Aus Neulußheim Ein roker Bürgermeiſter mißachtel die Rechle des Bürgerausſchuſſes. Pw. Der SpPo.⸗Bürgermeiſter geruhte ſeinen Bürgerausſchuß für Freitag, den 5. ds. Mits. zu einer Ausſchußſitzung einzu⸗ laden. Es war dies die erſte Bürgeraus⸗ ſchußſitzung ſeit Mai vorigen Jahres. Die Tagesordnung umfaßte 6 Punkke: Der 1. Punkt betr. Geländeerwerb von der Reichsbahn im Tauſchwege, wurde einſtim⸗ mig genehmigt. Die Punkte 2 bis einſchl. 5 behandelken mit Ausnahme der Koſten⸗ überſchreitung für die Kanaliſationsanlage von RM. 24 234.—(welche auch ohne Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes erfolgte), die Veräußerung von Gemeindegrundſtük⸗ ken, deren Erwerber jedoch ſchon längſt grundbuchmäßige Eigenkümer ſind. Erwähnt muß noch werden, daß die hier in Frage kommenden Grundſtücke bereits von den Erwerbern mit Wohnhäuſern bebaut wor⸗ den ſind. Die Aufgabe des Bürgerausſchuſ⸗ ſes wäre nur noch die geweſen, Ja uz ſagen, um die Rückendeckung des roten Bürger⸗ meiſters zu gewährleiſten. Infolgedeſſen vertrak unſere Frakkion den Standpunkt, der durch den Fraktions⸗ führer Pg. Kuppinger, wie folgt erläutert wurde: Eine Stellungnahme des geſamten Bürgerausſchuſſes zu Vorlage 2 bis einſchl. 5 betrachken wir Nationalſozialiſten als überflüſſig und lächerlich, nicht aber ihrem Sinn und Weſen nach, ſondern weil die neuen Erwerber der in Frage kommenden Grundſtücke ſchon längſt grundbuchmäßige Eigentümer ſind. Der geſamke Bürgerausſchuß ſoll in die⸗ ſem Falle nur noch als Strohmann verwen⸗ det werden. Wir Nationalſozialiſten er⸗ blicken darin eine Mißachkung der Rechte des geſamken Bürgerausſchuſſes. Meine Fraktion erhebt hiergegen ſchärfſten Pro⸗ teſt, als Zeichen dieſes Proteſtes verläßt die Fraktion die heutige Sitzung und der Blür⸗ germeiſter ſoll ſehen, wie er mit ſeiner Ta⸗ gesordnung fertig wird. Unterallgemeiner Zuſtimmung zu dieſen Ausführungen verließ die nationalſozia⸗ liſtiſche Rathausfraktion den Sitzungsſaal. Der Ausſchuß war dadurch beſchlußun⸗ —5 und die Sitzung mußte verkagt wer⸗ en. 3 am meiſten gefährdeken Hongkiu⸗Bezirk, in dem die japaniſchen Verkeidigungsſtel⸗ lungen liegen, geräumt. In der Nacht zum Mittwoch beſetzten japaniſche Truppen das Gebäude der chineſiſchen Auslandsmiſſion, in dem eine große Anzahl von amerikani⸗ ſchen und engliſchen Miſſionaren wohnen. Attentat auf einen früheren japaniſchen Miniſter Tokio, 9. Febr. Auf den ehemaligen japaniſchen Finanzminiſter Inouye wurde heuke ein Aktenkak verübk. Ein unbekannker Japaner gab auf den Miniſter beim Ver⸗ laſſen ſeines Hauſes drei Schüſſe ab und verlehle ihn ſchwer. Der Täker wurde von Paſſanken verhaflek und der Polizei über⸗ geben. Inouye iſt kurz darauf im Kranken⸗ haus verſtorben. Die Unkerſuchung darüber, ob der Täler Mithelfer halke, ſind im Gange. Japaniſche Kriegsanleihe Tokio, 9. Febr. Das japaniſche Kabinell hat am Dienskag beſchloſſen zur Deckung des mandſchuriſchen Feldzuges am 1. März eine Anleihe in Höhe von 34 Millionen Ven auf⸗ zulegen. Raubü serfall auf den d⸗Zug Marſeille-Poris Paris, 10. Febr. Am Dienstag abend wurde auf den-Zug Marſeille-Paris ein Raubüberfall verübt. Zwei Männer, die ſich Eiſenbahner Uniform beſchafft hatten, drangen in den Poſtwagen ein, überfielen den Zugführer nahmen ihm die Schlüſſel ab und öffneten den Wandſchrank, in dem die werkvollen Poſtſachen unkergebracht werden. Es fiel ihnen jedoch nur ein Paket mit Werlkpapieren in Höhe von 10 000 Franken in die Hände. Danach ſchloſſen ſie den Zug⸗ führer in den Schank ein. Als der Zug in einer ſcharfen Kurve ſeine Fahrt verlang⸗ ſamte, ſprangen ſie aus dem Wagen und verſchwanden in der Dunkelheit. Das Meſſer im Streit Eppenbrunn, 9. Febr. Wegen eines WMädchens gerieken am Sonntag abend der und Fern. Urphar.(Goldene Hochzeit.) Am ver⸗ genen Sonnkag feierken Kaſpar Kuhn und ſeine Ehefrau Ew. geb. Diehm bei guker Geſundheit das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Gleichzeitig konnte ſich ihre Enke⸗ lin Alma mit Karl Seubert verloben. Sie ſind alle fleißige Leſer unſerer Zei⸗ tung und wir wünſchen dem Jubelpaar wei⸗ ter Wohlergehen und gute Geſundheit. Nußloch. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feierten hier das Ehepaar Michael Ebner und Katharina geb. Renſch. Beim Feſtgottesdienſt in der ev. Kirche krugen der Kirchenchor und die Sängereinheit zur Ver⸗ ſchönerung der Feier bei. Bürgermeiſter Bauſt überbrachte Glückwünſche der Staats⸗ regierung und der Gemeinde, ſowie ein Ge⸗ ſchenk der Gemeinde. Ein Ständchen der Feuerwehrkapelle erfreute das alte Ehe⸗ paar.-fs- Schwabhauſen. Am Mittwoch, den 3. Februar haben wir die irdiſche Hülle der Ehefrau unſeres pg. und SA-Truppführers Hermann Weber zur letzten Ruheſtätte ge⸗ leitet. Im großen Trauergefolge befand ſich geſchloſſen die hieſige Ortsgruppe der NS⸗ DAp, welche der allzu früh Verſtorbenen mit einer ſchönen Kranzſpende mit entſpre⸗ chender Widmung gedachte. Die Verſtor⸗ bene, die nach längerem Leiden im Alter von etwas über 35 Jahren nunmehr zur ewigen Ruhe eingegangen iſt, war eine echt deutſche Frau, deren ganzes Streben ihrer Familie galt. Dem ſchwergeprüften Gatten und ſeinen drei unmündigen Kindern wen⸗ det ſich allgemeine Teilnahme zu. Weinheim, 9. Febr.(Einbruch in ein Wochenendhaus.) Im Laufe der letzten 14 Tage wurde in ein Wochenendhaus am Wachenberg ein Einbruch verübt. Als der in Mannheim wohnhafte Beſitzer am Sonn⸗ tag nach hier kam, mußte er feſtſtellen, daß Wäſche, Geſchirr, Werkzeug uſw. im Werte von ca. 300 Mark geſtohlen worden waren. Weinheimer Allerlei. Der Turnverein Weinheim 1862 nahm am vergangenen Samstg in der Fuchsſchen Mühle ſeine diesjährige Ehrungen für ſeine Mitglieder vor. Der Vorſitzende hiell hier⸗ bei eine Anſprache, in der er aufforderke, der deutſchen Turnſache kreu zu bleiben. Die Ehrungsfeier wurde von muſikaliſchen Darbietungen der Hanskapelle umrahmk. Die Turngenoſſenſchaft Jahn veranſtal⸗ tete am Sonnkag darauf eine ähnliche Feier im Saale zur Eintracht. Hier wurde unker 23 jährige ledige Gipſer Cyrillus F auſt und der 22jährige iedige Reinhold Kölſch von hier in Streit, in deſſen Verlauf Kölſch ſeinem Gegner einen Meſſerſtich in den Rücken verſetzte. Der Verletzke wurde ſo⸗ fort in das Pirmaſenſer Krankenhaus über⸗ führt. Ein Bierkutſcher ermordet Oranienburg, 10. Februar. Am Diens⸗ tag abend wurde zwiſchen Zühlsdorf und Oranienburg in dem Oranienburger Forſt ein Bierkutſcher der Schultheiß⸗-Patzenhofer⸗ Brauerei in Oranienburg auf ſeinem Wagen erſchoſſen aufgefunden. Von einem Laſt⸗ kraftwagen aus, der an dem Bierwagen vorüberfuhr, wurde die Tat entdeckt und der Polizei gemeldek. Lokomotivrauch verurſacht Autozuſammenſtoß Ludwigshafen, 9. Febr. Die RBo Ludwigshafen keilt mit: Am Dienstag, den 9. Februar, gegen 10 Uhr ſtießen in Mut⸗ terſtadt in der Nähe der öffenklichen Laden⸗ ſtelle zwei ſich begegnende Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen. Beide Wagen wurden beſchädigt. Eine Mitfahrerin erlitkt durch Anſtoßen an die Windſchutzſcheibe leichte Schnittwunden. Nach Angabe des einen Kraftwagenführers wurde er durch den nie⸗ dergehenden Rauch der Lokomokive eines Lokalbahnzuges an der Sicht behindert, Beim Abbremſen geriet der Wagen in die Fahrbahn des enkgegenkommenden Autos. Altes Kloſter eingeäſchert Bukareſt, 10. Febr. Das alte Kloſter bei Piteſti iſt in der letzten Nacht mit ſämt⸗ lichen Nebengebäuden niedergebrannk. Men⸗ ſchenverluſte ſind nicht zu beklagen, doch fielen den Flammen werkvolle alte Hand⸗ ſchriften und Dokumente zum Opfer. Der angerichkete Schaden wird auf zwei Millio⸗ nen Lei geſchätzt. Starker Schneeſturm in der Akraine Moskau(über Kowno), 10. Febr. Nach einer Meldung aus Charkow herrſchen in der Ukraine ſtarke Schneeſtürme. Die Eiſenbahnverbindung zwiſchen Charkow und Kiew wurde unterbrochen. Teile der Roten Armee wurden moboliſiert, um die Eiſen⸗ bahnlinie von den Schneemaſſen zu be⸗ freien. * Bierſtreik in Hamburg beſchloſſen Hamburg, 10. Febr. Nach zahlreichen inkernen und öffenklichen Beratungen, ſowie Vorbeſprechungen haben am Dienskag nach⸗ mittag über 2 100 Gaſtwirke ſich enkſchloſſen als Proteſt gegen die Preisſenkungsvorſchrift des Reichskommiſſars Dr. Goerdeler in den Bierſtreik zu kreten. Von den 4000 Ham⸗ burger Gaſtwirten waren in der Verſamm⸗ lung 2400 anweſend, von denen ſich 2170 durch Unterſchrift zum Bierſtreik bereit er⸗ klärten. Die Ausſchankſperre beginnt am Donnerskag. Sie ſoll ſo vor ſich gehen, daß die Gaſtwirte Plakate in ihren Schank⸗ lokalen aushängen auf denen zu leſen ſteht „Während des Bierſtreiks wird hier kein Bier ausgeſchenkt“. Stkaktdeſſen will man Schoppenweine geben und andere Getränke, die nicht durch die Bierverordnung be⸗ troffen werden. Streikbrecher ſollen durch öffenkliche Bekannkmachung in Zeikungen gebrandmarkt werden. 1* —————————————————— anderem ein allſeits beliebter Weinheimer Mitbürger, Herr Konditormeiſter Philipp Franzmann für eine 52jährige Mit⸗ gliedſchaft geehrt. Der Vorſißende dieſes Vereins wies mit Recht auf die Takſache hin, daß ein Verein, der mit dazu berufen ſei, deutſches Volkstum zu pflegen, dringen⸗ dere Aufgaben habe, als einen Maskenball zu veranſtalken. Dieſer Abend der Tur— ner- und Wandererehrung ſei ein voller und beſſerer Erſatz hierfür. Auch dieſer Abend verlief in ſchöner und geſelliger Weiſe. Tauberbiſchofsheim, 9. Febr. In der Nähe von Brehmen verunglückte der Kauf⸗ mann Nikolaus Trapp von hier. Er fuhr mit ſeinem Motorrad an einen Randſtein und ſtürzte dadurch ſo unglücklich, daß er einen doppelken Beinbruch erlikt. Bammenkal, 9. Febr. Durch Erlaß des Miniſters der Finanzen wurde der Ge— meinde am Schulbeitrag ein Nachlaß von 700 Mark bewilligt. Vom Bauland, 9. Febr.(Grünkern⸗ markk.) In den letzten—8 Wochen ſetzte eine beſſere Nachfrage nach Grünkern ein und mit ihr eine leichte Preiserhöhung. Die von der Badiſchen Landwirtſchafts- kammer herausgegebenen Richklinien hin— ſichtlich der Qualitätserzeugung und Maß⸗ nahmen gegen die Ueberproduktion waren nicht ohne Erfolg. Grünkern aus der 1930er Ernte iſt kaum mehr vorhanden und der Vorrat aus der letzten Ernke iſt nicht ſehr groß, ſo daß der Grünkern bis zur nächſten Ernke vorausſichtlich aufgebraucht iſt. Es wird demnach der Grünkern zu einem zeit⸗ gemäßen Preis wieder abgeſetzt werden können. Der Kampf um den Strompreis. Walldorf(bei Wiesloch). Nachdem die Stadtgemeinde Walldorf vor einiger Zeit den Stromlieferungsverkrag mit der LiV gekündigt hat, trat ſie auch mit den übrigen Gemeinden des Verſorgungsgebietes der LiͤKV in Verbindung, um ein gemeinſames Vorgehen ſämtlicher Gemeinden zu errei⸗ chen. Es haben ſich bis jetzt neun Gemein⸗ den des Wieslocher und Mannheimer Be⸗ zirks mit Walldorf ſolidariſch erklärt. Am nächſten Sonnkag ſoll nun eine Beſprechung der Bürgermeiſter und Gemeinderäte dieſer Gemeinden ſtattfinden zwechs Beſchluß weikerer Maßnahmen. 4 Delegierkenkag des Liederkranzes 1857 Schriesheim. Am Sonntag, den 7. Februar fand im Saale zur Roſe der Delegiertentag anläß⸗ lich des 75 jährigen Jubiläums an Pfingſten 1932 ſtatt. Aus Nah und Fern waren Ver⸗ einsverkretungen hierhergekommen, um ihre Meldung zum Preis- und Wertungsſingen dem Verein zu überbringen. So waren es nicht weniger als 25 Vereine, die ſich zur Teilnahme am Wettſingen verpflichteken und 3 Vereine, die ihre Teilnahme zum Werkungsſingen ſicherken. Der 1. Vorſitzende Krämer begrüßte die anweſenden Sangesfreunde, die der Ein⸗ ladung des Vereins folgten und begrüßte weiter den Vorſitzenden des Pfalzgau⸗Sän⸗ gerbundes, Herrn Bauer, Seckenheim, ſowie den als Vertreter der Gemeinde anweſen⸗ den Herrn Bürgermeiſter Rufer. Bürger⸗ meiſter Rufer dankte für die Begrüßung und begrüßte weiter alle Anweſenden. Hier⸗ auf ſang der feſtgebende Verein einen Be⸗ grüßungschor. Da gleichzeitig an dieſem Tage Herr Chormeiſter Treiber, Heidelberg, 10 Jahre Dirigent des Vereins war, wurde genanntem eine Ehrung in Form eines Geſchenkes zuteil. Hierauf wurde die Tagung eröffnet. Die einzelnen Vereinsvertretungen nahmen re⸗ gen Ankeil an den Verhandlungen. Alle Punkte konnten zur Zufriedenheik aller er⸗ ledigt werden. Zum Schluß gab der Verein einen Ehren⸗ trunk. Das Fäßchen Wein von der Win⸗ zergenoſſenſchaft Schriesheim krug dazu bei, die Sänger noch eine geraume Zeit zuſam⸗ menzuhalten. Alle trugen den feſten Glau⸗ ben, an Pfingſten ein ſchönes Feſt und frohe Stunden in Schriesheim verleben zu dürfen. Donnerslag, den 11. Februar 1932 2. Jebrg.“ Arx. 32 Es iſt in der Geſchichte immer ſo geweſen, daß die jungen akliviſtiſchen Kräfte eines Vol⸗ kes als Künder einer neuen Zeit aufkralen. Im⸗ mer dann, wenn ein Volz in Not, in Knecht⸗ ſchaft und Sklaverei ſchmachbete, war es die junge Generation, die am heißeſten den Frei⸗ heitswillen ihres Volkes verkrak. Genau ſo heule. Deutſchland ſchmachtet unter den Kekben von Verſailles. Feigheit und Niedertracht haben in Deukſchland das Erbe einer großen Frontſol⸗ daten-Generalion in den Schmuß gezogen. Ein Remarque darf heute die Ehre jener Genera⸗ tion in den Schmutz ziehen, die vier Jahre lang dem Heerbann der Welf Stand zu halten ver⸗ mochte. Die Ehre hat in Deulſchland ihren Sinn verloren. Sie wurde von den polikiſchen Geſchäftshyänen der demokraliſch-libe raliſtiſchen Parkeien⸗Welt außer Kurs geſetzt. Iſt es ein Wunder, wenn ſich in dieſer Stunde eine Ju⸗ gend erhebt, die dieſen Zuſtand der Zerſetzung aller hohen Volkswerke, der höchſten Begriffe muf dieſer Erde ablehnk. Das geflügelte Schlagwort:„Deutſche Ju⸗ gend, deutſche Zukunft“ hat einen neuen Sinn bekommen. Die deutſche Jugend in Sladt und Land wendet ſich ab von den Parkeien einer ſterbenden Welt. Sie verlangt Kklare Enlſchei⸗ dung. Sie iſt nicht pazifiſtiſch, ſie iſt nicht feige, ſie iſt nicht unterwürfig, ſie haßt die Sklaverei. Darum ſcharte ſie ſich mit ihrem ganzen Den⸗ ken und Handeln um die Fahnen Adolf Hitlers. Die Nationalſozialiſtiſche Bewegung hat ſich von ſieben unbekannken Männern empor enk⸗ wickelt zur Millionenbewegung unſeres Volkes. Die Organiſalion der Parkei als das Funda⸗ menk für den deutſchen Freiheitskampf hat bald eine Million erreicht. In dieſer Skunde wird die Jugendbewegung der Parkei, die Hitler⸗ Zugend, ihre Hauplaufgabe haben. Unſere Par⸗ kei darf nicht erſtarren, ſie darf nicht verſpie⸗ ßern und darum braucht ſie in dem Momenk, wo eine Million wahlberechligler Deutſcher or⸗ ganiſakoriſch erfaßt ſind, immer wieder junges nichk von den alten Meen angekränkelkes Blut, und dieſes Bluk wird ihr die Hitler-ZJugend ge⸗ ben müſſen. Wir wollen den neuen Staat, wir wollen den neuen Menſchen ſchaffen. Dieſer neue Menſch, der wächſt in der heuligen Gene⸗ ration der deutſchen Jugend hevan. Dieſe deut⸗ ſche Jugend ſteht gefühlsmäßig bei Hitler. Es heißt nun dieſe Jugend organiſakoriſch zu er⸗ faſſen. Die Hitler-Zugend iſt kein Wandervogel nach der augenblicklichen Art, ſie iſt keine Jugend die ſich in kleinen Gruppen abkapſelnd, ihren Jdealen widmek und ſtändig von der Erneuerung des Menſchen faſelt, ohne hinaus in die breiten Maſſen unſeres Volkes zu gehen, um dork das große Werk wirklich praktiſch zu vollenden. Wir ehren die große Miſſion jener jungen Wandervogel⸗Bewegung, deren beſte Kräfte auf den Schlachtfeldern des Wellkrieges geblieben ſind. Dieſe erſten Wandervögel waren die gro⸗ hen Vorläufer einer Bewegung, die nicht er⸗ ſtarren ſollle in äußerlichen Formen, ſondern, die Bewegung darſtellen ſollte nach jeder Rich⸗ tung. Dieſe Bewegung wollen wir vollenden. Wir wollen wirklich die Zugend bewegen. Wir KL. KoντανφιιαμI Co t 1930 by Gerhard Sialling.⸗G., bidenburg 1 0. 29. Fortſetzung. Botſchafter Exzellenz Vallier iſt ſehr ſchlecht gelaunk. Er hat von ſeinem Miniſter einen zarten, aber immerhin deullichen Rüffel bekommen. Paris will herausbekommen haben, daß in den letzten Monaten mehrmals ruſſiſche Offiziere in Berlin waren. Herren des ruſſiſchen Generalſtabes hakten Beſprechun⸗ gen mit hohen deutſchen Offizieren. Das iſt einwandfrei erwieſen. Es wurde ferner feſtgeſtellt, dag am 13. Januar Oberſt Schimſki, Chef des ruſſiſchen Waffenbe⸗ ſchaffungsamtes, Moskau mit unbeſtimm · tem Ziel verlaſſen hat, und es ſei anzuneh⸗ men, daß er ſich nach Berlin gewendet habe; denn zu gleicher Zeit ſei der deutſche Botſchafter in Moskau ebenfalls von dort verſchwunden! Es ſei ſehr daß man es nicht verſtanden habe, aus den Flughafenjournalen Näheres feſtzuſtellen. „Exzellenz möge überdies unverzüglich den Kanzler der Deutſchen Republik auf⸗ ſuchen und ihm inoffiziell, aber deuklich er⸗ öffnen, daß die franzöſiſche Regierung un⸗ ter keinen Umſtänden in der Lage ſei, den erbetenen Zahlungsaufſchub von acht Wo⸗ chen zu gewähren, da die außerordenklich zu bedauern, wollen das Wort Jugend⸗Bewegung nicht zur Phraſe werden laſſen, ſondern ihm ſeinen wirk⸗ lichen Sinn durch eine MWaſſenbewegung der deutſchen Jugend geben. Wir Nationalſozialiſten haben nie die Maſſe angebelek. Wir ſind aber auch als Hitlerjungen ſo real, um genau zu wiſſen, daß man in kleinen Kreiſen wohl werk⸗ volle Verinnerlichungsarbeit leiſten kann, nicht aber ein ganzes Volk erneuern. Darum fra⸗ gen wir nicht darnach biſt du„ein feiner Kerl“? Für uns heißt die Frage, biſt du ein deutſcher Junge? Jeder deukſche Junge, gleich welcher Art, gehört in unſere Fronk. Er muß in un⸗ ſere Form geprägt werden. Wir wollen keine weichen Schwärmer und Literaten erziehen. Wir wollen Jungen, die hart wie Eiſen ſind, die in dem Gefühl leben: Wir ſind Eroberer! Wir wollen die Jugend unſerem Volke darſtellen, die vor der Geſchichte mit der Erfüllung ihrer Miſ⸗ ſion Recht behält. Mit uns marſchiert der Geiſt einer neuen Zeit. Mit uns marſchiert der Glaube jener jun⸗ gen Generation, die in Flandern, auf dem Bo⸗ Kampf um die Jugend Von Friedhelm Kemper den des Meeres und in den anderen Tellen der Welt als Opfer eines großen Heldenkums lie⸗ gen. Wir ſind die Revolution des deutſchen Geiſtes. Die deulſche Seele erlebk durch uns einen großen Umbruchakt des Freiheilswillens. Die Ehre unſeres Volkes iſt unſere Ehre. Wir ſind Rebellen der Ehre. Die Freiheit unſeres Vakerlandes iſt unſer Glück! Wir wollen für dieſes Glück kämpfen. Die Fahnen und Wimpeln der Hitlerjugend grüßen unſer deutſches Vaterland. Verbot und Terror bezwingen eine ZJugend des Kampfes nicht. Erſt vor wenigen Tagen beſiegelle ein 16jäh⸗ riger Hitlerſunge ſeinen Glauben mik dem roken Blute. Das kommende Deutſchland ſoll leben! Und auch wenn eine ringende Jugend Bluk ſät auf den Aeckern der deulſchen Sehnſucht! Deukſche. Jungens! Her zu uns! Wir brau⸗ chen euch alle! Unſer Werk iſt euer Werk! Jeder gehörk in unſere Front! Es lebe Deutſch⸗ land! Es lebe die deutſche ZJugend! Es lebe die Hitlerjugend! * Die Fronten klären ſich Am Sonnlag, den 7. Februar ds. Js., nach⸗ mittags 2 Uhr, fand in Sinsheim im Gaſthaus „Zum Löwen“ eine„Prokeſt⸗Verſammlung“ ge⸗ gen die Kriegsſchuldlüge ſtatt. Forſtrat Engeſſer, Sinsheim, vom Alldeutſchen Verband, eröffnete die Verſammlung mit dem Dank an die zahl⸗ reich Erſchienenen. Vor allem dankte er Par⸗ teien und Verbänden, die ſich in den Dienſt der Verſammlung geſtellt haben. Wir Nalional⸗ Sozialiſten waren offiziell nicht beleiligt, und zwar deshalb nicht, weil die im Namen der „Nationalen Oppoſition“ aufgezogene Anktion über den Kopf der ſtärkſten Gruppe hinweg arrangiert wurde. Wir ſind deshalb gewiß nicht beleidigt. Wir geſtakken uns nur ſo nebenbei die Frage, was die„Nalionale Oppſiotion“ ohne uns Nationalſozialiſten wäre. Als erſter Red⸗ ner ſprach Profeſſor Dr. Röſch, Heidelberg, über das Thema:„Unſere Aufgabe im Kampfe gegen das dreifache Tributſyſtem“. Als zwei⸗ ler Redner war Landesgeſchäftsführer Schmitt, Leukershauſen, vom Landbund, erſchienen. Er behandelte das Thema:„Die Auswirkung der Reparakionspolitih auf die Finanzen.“ Seine workreffliche Rede wurde mehrfach durch ſtarken Beifall unterbrochen. Schmikt iſt Parteigenoſſe. Die Anweſenheit zahlreicher Nakionalſozialiſten, ſowie die große Zahl ſympathiſierender Volks⸗ genoſſen krat außerordenklich deuklich in Erſchei⸗ nung, ſobald der Redner auf Adolf Hitler und deſſen geradlinige politiſche Maßnahmen zu ſpre⸗ chen kam. Am Schluſſe des erſten Teils der Kundgebung wurde eine Reſolution gegen die Kriegsſchuldlüge verleſen, die von der Ver⸗ ſammlung einſtimmig angenommen wurde. Im zweiten Teil kraten, krotz inoffizieller Be⸗ teiligung, unſere Redner in Aktion. Als erſter ſprach Pg. Hettler, Adelshofen. In kurzer, kerniger Rede, beleuchteke er die Einſtellung der vperſchiedenen Parkeien zur kommenden Reichspräſihentenwahl. Am Schluß ſeiner mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen forderte er alle Anweiſenden dazu auf, ſich prekäre finanzielle Lage Frankreichs dies leider nichk zulaſſe.“ Darüber hinaus ſolle Vallier dem Kanzler nochmals zu verſtehen geben, daß die deutſche Finanzwirtſchaft ſeit einiger Zeit jene ſtraffe Führung ver⸗ miſſen laſſe, die es Deukſchland gewiß er⸗ möglichen würde, den rechtmäßigen und vielfach verbrieften Anſprüchen Frankreichs nachzukommen. Er könne durchblicken laſ⸗ ſen, daß Frankreich der Perſon des deuk⸗ ſchen Finanzminiſters Scharf, da dieſer als alter Feind Frankreichs bekannk ſei, mit großem Mißtrauen gegenüberſtehe. Ex⸗ zellenz Vallier habe vor allem in der Frank⸗ reich geneigten deutſchen Preſſe ſyſtemaliſch die Stellung Scharfs unkerminieren zu laſ⸗ ſen. Louis Vallier ſchiebt ärgerlich das Schriftſtück von ſich. Das verdankt er alles dieſem Weſſel! Wie recht hat er gehabt, als er ihm nicht traute, Arbeit, Unannehm⸗ lichkeiten, Verwicklungen durch ihn befürch⸗ tekel Ah, und dieſer verſteckte Tadel! Als könne er dafür, daß ſich dieſer Tölpel auf dem Flugplatz fangen ließ! Hatte er denn nicht ſchon genug zu kun? Warum hakte er doch dieſen Poſten an⸗ genommen? Gewiß, Berlin iſt die heikelſte Verkrekung, der ehrenvollſte Poſten, den Frankreich zu vertreten hat. Aber er iſt eigenklich gar nicht ehrgeizig, er iſt noch jung und will ſich amüſieren, und wie könnke man dies in Berlin, auf dieſem Pulverfaß, das jeden Tag auffliegen kann! Unter dieſen Leuten, die arbeiten und nur arbeiten! Gewiß, man hat es gut mit ihm gemeint, aber Grouvier iſt ein Griesgram, nücht in die zur Einzeichnung ausgelegten Sahm⸗Hindenburg⸗Liſten einzukragen. Hie rauf nahm noch Pg. Feit, Ortsgruppen⸗ führer Sinsheim, das Work. Er geißelbe die Schuld diejenigen Parkeien, ob rechts oder links die am Zuſammenbruch und Verſklavung unſres Volks mitgewirkt haben, um ſich dann dem lin⸗ ken Flügel der jetzigen„Hindenburgfreunoſchaft“ zuzuwenden. Skarker Beifall lohnke den Red⸗ ner für ſeine offenen Worte. Daß der Ver⸗ ſammlungsleiker ſich nach den Ausführungen unſerer Redner eine völlig deplazierte Bemer⸗ kung wegen ihrer zu ſtark agitatoriſchen Form nicht verkneifen konnte, ſei lediglich vegiſtriert. Als dann zum Schluß Pg. Schmitt, vom Land⸗ bund, ſeine Ausführungen mit dem Ruf:„Heil dem neuen, dritten deulſchen Reiche“ ſchloß, brauſte ein gewalliger Beifall durch den Saal, der das kleinliche Muckerkum des Vorſitzenden aus dem Raume fegle. Parole-Ausgabe. Gauleitung der Hitklerjugend. Die Ganleilung hal nunmehr ihren Umzug von Heidelberg nach Karlsruhe beendel. Die Goſchüflsſtelle der HJ. befindek ſich vorläufig in der Druckerei Reiff, Karlsruhe, Murlgrafen⸗ ſtraße 46. Alle Briefe ſind an die Markgrafen⸗ ſtraße 46 zu richlen. Alle Beitragszahlungen uſw. gehen wie bis⸗ her auf das Poſtſcheckkonko Erwin Förſchle, Karlsruhe, Nr. 18 730 Amt Ludwigshafen am Rhein. Büro geöffnel von ½9 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 19 Uhr. Sprechſtunden für die Geſchäflsführung, Pg. Förſchle: 10 Uhr bis 12 Uhr und 16 Uhr bis 19 Uhr. Gauleiker Kemper iſt zu ſprechen: zeden Dienslag und Freilag von 12 bis 13 Uhr und jeden Miktwoch von 14 bis 15 Uhr. Sonſt nur nach vorheriger Abmachung. ein Geſpenſterſeher! Was iſt von dieſem Lande zu befürchten? Hat man es nicht ent⸗ waffnet wie einen beſiegten Negerſtamm? Ja, wenn es gerüſtet wäre, eine Armee be⸗ ſäße! Aber ſo— 100 000 Mann, keine ſchwere Arkillerie, keine Tanks, keine mo⸗ dernen Waffen— das genügt doch nicht einmal gegen Polen und Tſchechien! Dumm, ganz dumm, ſich Sorgen zu machen! Dieſe Freundſchaft mit Rußland, die man in Paris ſo fürchtet— mein Gott, irgendwo⸗ hin muß Deutſchland ſich doch wenden, einen Freund muß es doch haben! Aber Rußland blutek noch aus kauſend Wunden, es braucht noch Jahre, viele Jahre, um ſich zu erholen. Wie könnte es daran denken, Frankreich anzugreifen, für Deutſchland— lächerlich, ganz abſurd! Schließlich hakte doch auch er Augen. Oder hielt man Louis Vallier für einen Idioten? Dann ſoll man es ihm ſagen! Dieſer Grouvier iſt ein Schwarzſeher, wie immer, wenn es um Deutſchland geht! Immerhin, er wird mit Weſſel und mit dem Kanzler ernſt ſprechen müſſen. Er zieht die Uhr. Oh, ſchon ſechs!? Das Flugzeug aus Wien muß ſchon da ſein, und er wollke doch Annekte abholen. 4 Annekte! Er lächelt. Ein Andenken an Wien! Ein Gruß aus dem Süden, aus dem heiteren, vergnügten, ſchönen Wien! Hier in Berlin wird er ſich ja nie wohlfühlen. Dieſe harke, kantige Stadt, dieſes euro⸗ päiſche Newyork macht ihn krank, und er atmek immer auf, wenn Annekke kommt. Zwar, ſie iſt gar keine Wienerin, iſt eigenklich halb Tſchechin, halb Ungarin; aber gleichviel— ihm bringt ſie Amuſemenk! Sie Die verſchiedenen Briefſachen die noch nicht beankworket wurden, werden in den nächſten Ta⸗ gen erledigl. Durch den Umzug ſind verſchie⸗ dene Verzögerungen eingekrelen. Gauleilung der Hillerjugend: i..: Förſchle, Gangeſchäfksführer. (In allen Gauzeitungen nachzudrucken.) Gaugeſchäfksſtelle der Hikler-Jugend! Um verſchiedene Unklatheiten zu beſeitigen, geben wir hiermit nochmals bekannt, daß Zeilr tungsbeſtellungen nicht mehr durch die Gaulei⸗ kung gehen. Alle Jugendzeitungen ſind zu beſtellen beim NS. Jugendverlag, München, Paul Heyſeſtr. 9/1. Es erſcheinen: „Der junge Nakionalſozialiſt“ monatlich als Pflichtorgan für jeden Hitler⸗Jungen. „Deulſches Jungvolk“ als Pflichtorgan mo⸗ natlich für jeden Jungvolzjungen. „Der junge Slurmkrupp“ Kampfblatt der werkläligen Jugend Großdeukſchlands. Dies iſt de Kampfzeitkung der HZ. Sie erſcheint ſechs⸗ ſeitig im Zeitkungsformat zum 1. und 15. jeden Monats. Es iſt Pflicht der Kameradſchaflen dreimal ſoviel Skurmkruppzeitungen zu beziehen, als ſie Milglieder hal. „Die deulſche Zukunft“ erſcheint auch wei⸗ terhin als Führerblatt für HZ., NSS. und NSDS.B. Nähere Ausführungen über Bezug, Verkauf uſw. ſiehe die Abſchrift der Reichsleitungsanwei⸗ ſung bekr. Neuregelung des Preſſeweſens, das ſeder H3.-Formation zuging. Wer dasſelbe nicht erhalten hat, fordert dasſelbe ſofort bei der Gau⸗ leitung der HZ., Karlsruhe, Markgrafenſtr. 46 an. Gemäß der Anordnung des Gaupreſſewarts vom 15. Dezember 1931 hat 1. jede Gefolgſchaft einen Preſſeobmann zu ernennen.(Scharen und Kameradſchaften die keiner Gefolgſchaft unterſtehen, haben ebenfalls einen vorläufigen Preſſeobmann zu ernennen.) 2. jeder Preſſeobmann lt. dem Verlagsrund⸗ ſchreiben der RL. beim 28.-Jugendverlag den Zeitkſchriftenbedarf ſeiner Gliede rung ſelbſtändig zu beſtellen. 3. jeder Preſſeobmann ſeine Anſchrift auch der Gauleitung bekanntzugeben. Dieſelben melden monaklich der Glög. Stückzahl und Art ührer Beſtellungen beim NS.-Jugend⸗ verlag. Wo vorſtehendes noch nicht durchgeführt iſt, engeht hiermit nochmals die Aufforderung, für Erledigung bis ſpäteſtens 30. Januar 1932 zu ſorgen. Hg.⸗Gaugeſchäftsſtelle, Förſchhe. (In allen Gauzeitungen nachzudrucken.) .-Gaugeſchäflsſtelle! Auf Grund der Dienſtanwelſung im Kaſſen⸗ gruppenbuch war ſeither die Abrechnung der Beiträge bis zum 5. des folgenden Monaks zu machen unker gleichzeil'ger Einzahlung der er⸗ rechneten Bekräge auf unſer Poſtſcheckͤonto. Da die Gauleitung der HZ. in Zukunft ihre Abrechnung bis 5. des folgenden Monats an die Reichsleikung ſenden muß, wind hiermit der Ter⸗ min der Abrechnungen in Zukunft eſtrmals gül⸗ lig für den Monat Januar auf: 25. des laufenden Monals feſtgeſetzt. H3.⸗Gaugeſchäftsſtelle. (In allen Gauzeitungen nachzudrucken.) iſt lebendig wie eine Franzöſin, graziös, lau⸗ nenhaft wie eine Katze, dabei aber einfach, unkompliziert! Oh, eine vortkreffliche Ge— liebke!—— Er will den Ueberrock anziehen, da wird die Tür geöffnet, und wie ein Wirbelwind fegt Annekte herein. Er hat ihr zwar ver⸗ boten, in die Botſchaft zu kommen— aber was läßt ſich Annekte ſchon verbieken? „Alſo, da bin ich wieder, du garſtiger Menſch! Warum haſt du mich denn nicht abgeholt?“ Sie iſt kleiner als er. Mit ihren Armen biegt ſie ſeinen Kopf zu ſich nieder. Ihre blauen Augen blitzen, und blonde Locken kriechen aus dem knappen, dunkelblauen Fliegerhut und ſtreifen den Pelzkragen ihres Mantels. „Enkſchuldige, Annekte, enkſchuldige viel⸗ mals, aber eine dumme Depeſche aus Paris! Aber warum biſt du...“ „Daher gekommen? Geh, ſei doch nicht ſo fad! Was iſt denn dabei? Iſt denn das ein Verbrechen? Ich hab' halt ſchon ſo eine große Sehnſucht nach dir gehabt!“ „Du biſt eine Wildkatze, Annekte! Und was macht mein Wien?“ „Schön, wie immer, mein Liebſter! Wunderſchön! Je ärmer dieſe Skadt wird, deſto ſchöner iſt ſie! Weißt du, Wien bleibt eben Wien! Das war eine wunderbare Eſelei, daß du nach Berlin gegangen biſt! Kriegſt hier doch nicht einmal Wiener Schnitzel und ißt ſie doch ſo gerne! Wie ich in Wien erzählt habe, wie man in Berlin Schnitzel maͤcht, hat ſich alles krank gelacht!“ (Forkſetzung folgt.) 2. Jahrg „Lüg war ein Zenkrum Schatten kommk werden Nach liſchen 2 tionalſoz der„po fremden kurze 2 über die bunden Ehrabſch Beine. Danach den Inh liſcher a ſozialisn ſeine Ki heuchleri dem arn nur als mus mif Katholik wo die wuchſen. Geiſllich ſchärite für da⸗ dem er ſtempelt⸗ Man man die prokeſtan parteioff anſchaun Nationa gibt, nie konfeſſio Es g ſozialism ins Kon ſucht me lehren“. zu polit ende Sü Heißt m Kameele nicht„de ſuchen 1 nicht wa Imm beine, il des Pré gebilde l Zismus, Bat p Sprie arten ſit das Blu die Far an ſich ſteht un geiſtes. ſondere Worken reien fül Volkes Strom d und legt bensvolle deutkſchen geflügelt fli heißt es beſagt, d bad und ähnlich f irdiſche! erklärt ſi alte Mü hieß es 55 un Ueber d Heidelber ◻ u.“/ Mr. 32 die noch nicht n nächſten Ta- ſind verſchie⸗ gend: äftsführer. udrucken.) -Jugend! zu heſeitigen, innt, daß Jeil ch die Gaulei⸗ beſtellen beim Heyſeſtr. 9/1. monatlich als zen. lichtorgan mo⸗ ampfblatt der inds. Dies iſt erſcheint ſechs⸗ und 15. jeden ameradſchaflen n zu beziehen, nt auch wei⸗ „ NSS. und ezug, Verkauf leitungsanwei⸗ ſſeweſens, das dasſelbe nicht t bei der Gau⸗ rkgrafenſtr. 46 Haupreſſewarts ſſeobmann zu ameradſchaften uſtehen, haben Preſſeobmann Verlagsrund⸗ .-ZJugendwerlag er Gliede rung Anſchrift auch en. Dieſelben Stückzahl und 2S.-Jugend- urchgeführt iſt, forderung, für nuar 1932 zu ſchle. udrucken.) ng im Kaſſen⸗ brechnung der 'n Monats zu hlung der er⸗ hoſtſchechKonto. Zunkunft ihre Monats an die ermit der Ter⸗ eſtrmals gül⸗ als eſchäftsſtelle. idrucken.) graziös, lau- aber einfach, reffliche Ge⸗ hen, da wird Wirbelwind hr zwar ver⸗ men— aber rbieten? du garſtiger h denn nicht ihren Armen nieder. Ihre onde Locken dunkelblauen zkragen ihres chuldige viel⸗ ſe aus Paris! ſei doch nicht Iſt denn das lt ſchon ſo gehabt!ꝰ Annette! Und in Liebſter! Stadt wird, Wien bleibt wunderbare egangen biſt! nal Wiener ne! Wie ich in in Berlin ank gelachtl“ ung folgt.) dem er 2. Jalrg./ Nr. 32 Donnerstag, den 11. Februar 1932 Senes Lügen naben Zenirumsbeine Dem. Diälzer Boien“ ins Siammbuc/ von Huno brombader „Lügen haben kurze Beine“—? Za, das war einmal. Zur Zeit haben ſie lange Beine, Zenkrumsbeine, die ſtündlich wachſen wie ein Schatten in der Abendſonne. Eure Nacht kommt mit Rieſenſchritten, denn eure Lügen werden immer größer! Nach meinem Manifeſt an die katho⸗ liſchen Deutſchen hieß es: Ja, wenn das Na⸗ tionalſozialismus wäre! Aber das iſt nur der„poetiſche Wunſchtraum eines welt⸗ fremden Dichters“.— Dieſe Heuchelei hatte kurze Beine. Dann kam eine Lügenflut über die Vorgänge am Katholikentag, ver⸗ bunden mit perſönlichen Verleumdungen und Ehrabſchneidungen. Das waren ſchon längere Beine. Aber auch ſie kamen nicht allzuweit. Danach Schweigen. Niemand ging mehr auf den Inhalt meiner Reden ein. Um ſo keuf⸗ liſcher aber verfälſchte man den National⸗ ſozialismus zu einer Irrlehre und„bewies“ ſeine Kirchenfeindſchaft. Immer mit dem heuchleriſchen Blick des„Bedauerns“ zu mir, dem armen Opfer, das nicht merkt, wie es nur als„Schachfigur“ des Nakionalſozialis⸗ mus mißbraucht wird. So in der Freiburger Katholikenverſammlung vom 3. Dezember wo die Lügenbeine ins Unheimliche empor⸗ wuchſen. Dort ſchickke das Zenkrum die Geiſllichkeit vor und Stadtpfarrer Dr. Rüde ſchämte ſich nicht, ſeinem Falſchmünzerdienſt für das Zenkrum die Krone aufzuſetzen, in⸗ Hitler als„Kindermörder“ ab⸗ ſtempelte. Man hängt uns„Irrlehren“ an, indem man die religiöſen Anſchauungen einzelner prokeſtantiſcher Nationalſozialiſten als die parteioffizielle nationalſozialiſtiſche Wellt⸗ anſchauung ausgibt und ſo einen religiöſen Nationalſozialismus erfindet, den es nicht gibt, nicht geben kann in einer gemiſcht konfeſſionellen Bewegung. Es gibt nur einen politiſchen National⸗ ſozialismus und einen welkanſchaulichen, der ins Konfeſſionelle nicht eingreift. Trotzdem ſucht man mit der Lupe bei uns nach„Irr⸗ lehren“. Aber den Mißbrauch der Religion zu politiſchen Zwecken, dieſe himmelſchrei⸗ ende Sünde im eigenen Lager überſieht man. Heißt man das nicht„Mücken ſaien und Kameele verſchlucken“? Heißt man das nicht„den Splitter in ſeines Bruders Auge ſuchen und den Balken im eigenen Aug“ nicht wahr haben wollen? Immer unheimlicher wachſen eure Lügen⸗ beine, ihr Patentkatholiken aus dem Lager des Prälaten Kaas. Wie ein Drachen— gebilde hockt ihr auf dem religiöſen Katholi⸗ zismus, daß dem wahrhaftig der Atem aus⸗ gehen könnte, würde ihn nicht Gott wunder⸗ bar am Leben erhalten für eine beſſere Zeit, in der euch Phariſäern das Handwerk gelegt ſein wird. Aber bis dalyßin— nur ſo weiter ihr Zentrumsjournaillen! Denn was vom Uebel iſt, muß ſeine ganze Bosheit offenbaren, eh es Nacht wird. „Brombacher contra Vrombacher“ Bravo, du kleine Zenkrumswanze, das haſt du großartig gemacht. Das iſt eine neue Erfindung. Laß ſie dir patentieren, es ſin) die längſten Lügenbeine, die man bisher gegen mich Sturm laufen ließ. Es gibt einen goktloſen Nalkionalis- mus und einen goltgewolllten. Gegen den gollloſen einer vom hkapitaliſtiſchen Geiſt verſeuchten Bürgerlichkeit von Geſtern laſſe ich in meinem Roman:„Zwiſchen zwei Jahr⸗ hunderken“ die von Ihnen, Herr Bericht⸗ erſtatter, angeführke Hauptfigur Karl, Sturm laufen. Da reißen Sie nun aus dem Zu— ſammenhang heraus folgenden Satz:„Bald werden alle Nationen mit einer ſolchen Flut von Lüge und Verleumdung einander be⸗ geifern, daß es keine Ehre mehr ſein wird, auf ihren Feldern zu fallen“. Und dies ſetzen Sie gleich dem Gumbelſchen Wort, das grundſätzlich kein Feld der Ehre aner⸗ kennt. Doch ſchon im nächſten Satz heißt es in meinem Roman weiker:„Die Edlen aller Länder, die dieſen Krieg nicht verdient haben, werden ihn verlieren, und die ihn verdient haben, werden nur an ihm ver⸗ dienen“. Und Seite 196 heißt es dazu gegen dieſe Verdiener:„Eure Söhne wer⸗ den fallen auf den Feldern eurer Unehre und ihre Kinder werden wehklagen über ihre Goltloſigkeit“. Mein Roman iſt ein Verſuch, die Kriegs⸗ ſchuldfrage Europas, nicht die geſchichtliche einzelner Länder, ſonder die melaphyſiſche der geſamken verbürgerlichten Chriſtenheit — abzuhandeln nicht von Menſch zu Menſch, ſondern von Menſch zu Gott. Dazu muß die Haupkfigur Karl ihre Anklage bis ins Aeußerſte überſpitzen. Darf auch nirgends auf das mehr oder weniger der geſchicht⸗ lichen Kriegsſchuld in einzelnen Ländern eingehen, ſondern muß die Geſamtverſchul⸗ dung europäiſcher Chriſtenheit in ihrer Tra⸗ gik zu erkennen ſuchen. Und daß es auf dieſer Linie auch in Deutſchland eine Schuld⸗ frage vor Gott gibt, an der nicht vorüber⸗ gegangen werden darf, iſt eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Sie abzuleugnen wäre nakio⸗ nal ebenſo phariſäerhaft, als es niederkräch⸗ tig iſt, auf Deutſchland die geſchichtliche Kriegsſchuld und gar noch als Alleinſchuld abzuwälzen. In der Figur Karls alſo konnte immer nur der Chriſt in der Chriſtenheit zu Work kommen. Nicht aber auch der Chriſt als Deutſcher, der Nationale unter den Natio⸗ nen. Darum wählte ich zur Ergänzung und als ſeinen Freund, die zweike Figur des Peter. Im Kapikel„Denkmal des unbe⸗ kannten Soldaten“ Seite 201 heißt es über ihn: „Man erkannte, da iſt einer, der ſeine Pflicht tut, ohne groß von ihr zu reden. Er lebt unbeſorgt um Kommendes, weil der Tag ihn voll ausfüllt, und legt den Erfolg ſeiner WMühen rückhalklos in Gottes Hand. Wo er vom Feind ſpricht, tut er es mit Ach⸗ tung ſeiner nakionalen Würde und mit An⸗ erkennung ſeiner Waffenehre. Skahlharke Enkſchloſſenheit, des eigenen Valerlandes Daſein in maßvollen Grenzen, aber unbe⸗ dingk gegen jede Artk Verſklavung bis zum lehten Akemzug kämpfend zu behauplen, wird überall ſichtbar, wo, durch eine vor⸗ ſichtige Anfrage Karls, Pekers Kriegs⸗ und Friedenswille zur Sprache kommk.“ Fſhlimmer als die Judenpreſſe Als ich dieſe Zeilen ſchrieb, war ich noch nicht Nationalſozialiſt. Mit dem naiven Verkrauen meiner Konverkitenbegeiſterung für den religiöſen Katholizismus ſah ich zu⸗ nächſt ja das Uebel des politiſchen Katholi⸗ zismus nicht und hielt es vor allem nicht für möglich, daß katholiſche Zeitungen mit Lüge und Verleumdung ſchlimmer als die jü⸗ diſche Preſſe arbeiken. Länger alſo, als es ſonſt normalerweiſe verſtändlich wäre, glaubte ich all den Verleumdungen gegen den Na⸗ tionalſozialismus, glaubte an ſeine„Kirchen⸗ feindfchaft“ und glaubte an ſeinen„goltloſen Nationalismus.“ Viele Schärfen und zum Teil Ueberſpringen in meinen Roman ſind nur entſtanden aus dieſem falſchen Glauben, ich hätte hier eine reaktionäre Be⸗ wegung vor mir. Im übrigen ſetzt ſich mein Roman mit Nationalſozialismus in keiner Weiſe auseinander. Denn er iſt lediglich der Verſuch einer rückwärtsblickenden chriſt⸗ lichen Gewiſſenserforſchung innerhalb der europäiſchen Chriſtenheit. Danach aber ging ich ſofort an die Ar⸗ beit, mich mit der Gegenwark, mich mit dem Nationalſozialismus auseinanderzuſetzen. Und nun enkdeckte ich als erſtes die unge⸗ heuerliche Zenkrumslüge über ſeinen ſoge⸗ nannten„irrlehrigen Nationalismus? und ſeine„Kirchenfeindſchaft“. Ich ent⸗ deckte, daß jener gottgewollte Nationalis-⸗ mus, der in meinem Roman in der Figur des Peker zum Ausdruck kommt, in gerader Linie weitergeführt, im nationalen Sozia⸗ lismus Adolf Hitlers mündet. Ich entdechte mich ſelbſt als in meinem kiefſten Wollen bereits hineingewachſen in das Wollen des Nationalſozialismus. Ich brauchte nur noch erwachen zum bereits in meiner Zeit vor⸗ handenen klaren nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wußtſein. So iſt in Wirklichkeit die zwiſchen meinem Roman und meinem Na- tionalſozialismus, die Sie als Falſchmünzer mit zentrümlicher Verdrehungskunſt zu einem„Brombacher konkra Brombacher“ um⸗ fälſchen. Es erübrigt ſich, auf jeden einzelnen Punkt Ihres Verleumdungsfeldzuges ein⸗ zugehen, nachdem ich im Kern der Sache bereits ihre Verleumdung enklarvt habe. Aber ein Beiſpiel will ich doch noch zum Ende herausgreifen. Sie führen aus meinem Roman den Satz an:„Nicht der Raſſejude iſt das Karnikel, der religionsloſe Menſch iſt das Krebsübel unſrer Zeit“. Und daraus machen Sie einen Gegenſatz zum nalipmut ſozialiſtiſchen Antiſemitismus. In Wirklichkeit aber verhält es ſich ſo: Wenn ein Menſch Läuſe hat, ſage ich ihm zunächſt, hätteſt du mehr auf deine Sauber⸗ keit geachket, dann wärſt du nichk verlauſt. Und ſo ſage ich in meinem Roman, der die Schuldfrage lediglich vor Gott abhandelt: Hättet ihr euer Chriſtentum nicht verbürger⸗ lichen laſſen, dann hätte der moderne Jude, deſſen charakteriſtiſches Merkmal die Reli- gionsloſigkeit iſt, euch nicht verſeuchen können. Aber der Nationalſozialismus als nicht religiöſe, ſondern politiſche. Reinigungs-⸗ bewegung überläßt ſolche Predigt den Zu⸗ ſtändigen der religiöſen Gewiſſenserforſchung. Für ihn gibt es nur eins: Deutſchland iſt verjudet und darum muß Deutſchland von der jüdiſchen Peſt enklarvt werden. In derſelben Weiſe könnte ich zum religiöſen Katholizismus ſagen und ſage es auch als Katholik: Warum haſt du dich ſo verheerend verpolitiſteren laſſen, daß dir nun beinah der Atem Goktes ausgegangen iſt? Aber als nationalſozialiſtiſcher Katholi habe ich nur noch das eine kämpferiſche Ziel im Bewußtſein: Enklauſung des Ka⸗ tholizismus in Deukſchland von der Peſt des zenkrümlichen polikiſchen Kakholizismus. Denn die Kaasſchen Pakenkkakholiken ſind ein Krebsgeſchwür im Körper des deulſchen Volkes und eine Goklesſchande der Chriſten⸗ heik. Dies Ihnen vom„Pfälzer Boten“ und allen Zentrumsjournaillen, die es angeht, ins Stammbuch. eene meen mehanimacnuneknunende——--....———————————.———————————————————ð+————miee Badens geflügelte Worte Plauderei von Hermann Bink. Sprichwörter und ſprichwörtliche Redens⸗ arten ſind die Adern genannk worden, die das Blut dem Körper zuführen. Sie kragen die Farbe und den Charakter des Volkes an ſich und geben Kennknis, wie das Volk ſteht und fühlt, ſind Produkte des Volks⸗ geiſtes. In Deutſchland hat jeder Gau be⸗ ſondere Sprichwörter, die zu geflügelten Worten geworden ſind und oft zu Nechke⸗ reien führen. Die ſchöpferiſche Kraft des Volkes iſt erfreulich; ſie beweiſt, daß der Stkrom des Lebens machtvoll im Volke kreiſt und legt Zeugnis ab von dem geſunden, le⸗ bensvollen Geiſte und der reichen Seele des deutkſchen Volkes. Baden iſt ſehr reich an geflügelten Worken. „Baden, Wildbad und Zell fließen aus einem Quell“ heißt es im Volksmunde, und dieſes Wort beſagt, daß die Heilquellen Liebenzell, Wild⸗ bad und Baden in ihren Hauptbeſtandteilen ähnlich ſind und eine gemeinſame unker⸗ irdiſche Quelle haben mögen. „Ze Brisgaw(Breisgau) in dem Wald, da ſind die Wege mannichfalt“ erklärk ſich von ſelbſt. Mit Bezug auf eine alte Münze von etwa drei Kreuzer Werk hieß es früher: „Nüwe(neue) und alte Brisgöwer“. Ueber die Burſchen von Handſchuhsheim⸗ Heidelberg ſagt man: „Un's Henſemer Rothaus hot hoche Sparre, und'Henſemer Berſchtel ſind lauter Narre“. „Es iſt der Affe von Heidelberg“, hört man ſo oft. Das hat folgenden Grund: Auf der Heidelberger Brücke ſtand als Wahr⸗ zeichen ein ſteinerner Affe mit der Inſchrift: „Was tueſt mich angaffen, haſt nie geſehn alte Affen? Zu Heidelberg ſchau hin und her, du findeſt meinesgleichen mer!“ Nach der Gründung des neuen deutſchen Reiches und der Einführung des neuen preu⸗ ßiſchen Beamtenlebens hieß es: „In Heidelberg lebt ſich's angenehm, wenn man nicht dort iſt!“ Da Weſtwinde in der Heidelberger Gegend ſo leicht Regen bringen, ſpöttelte man auch: „Heidelberg, du ſchöne Stadt, wenn es ausgeregnet hat!“ Auch in früheren Jahrhunderten nannte man „Heidelberg des heiligen Römiſchen Reiches Regenloch“. Bei Heidelberg heißt es: „Schrieſe(Schriesheim) is eine ſchöne Stadt, Hauſe(Leutershauſen) is ein Bektelſack, Saſe(Groß- und Lützelſachſen) is ein Lumpenmann, In Weinem(Weinheim) is viel Wein in der Kann.“ Die Bewohner der benachbarten Länder werden in den Grenzgebieten gerne geulkt. Die Dilsberger rufen den Heſſen in Neckar⸗ ſteinach zu: „Blinne Heſſe Blechkopf“. Im Elſenztal ſagt man von den benachbarten Schwaben: „E Schwob hott ſibe Tück im Kopp; wenn er kain Tück ausführt, hott er wenigſchtens ein im Sinn.“ Von den Schwarzwäldern heißt es in der angrenzenden Schweiz: „Die Schwarzwälder bringen fremde Gelder.“ In dem alten Kloſterſpiegel von 1841 iſt ein altes Sprichwort aufgezeichnek: „Konſtanz is'ne fromme Skadt und het viel Chlöſter, nur ſchad, ſie lit(liegth gar ze nah an der Höll, mer(man) könnt in der Schrybergaß (Schreibergaſſe) mit'nem Kuttenzipfel bis in d' Höll abgraben.“ Dieſes bezeichnet den üblen Ruf des biſchöf⸗ lichen Ehegerichts, das in alter Zeit koſt⸗ ſpielig und leichtferkig walkete. Dieſe Re⸗ densart iſt auch heuke noch in der Schweiz gebräuchlich. Allbekannt iſt der Ausſpruch: „Konſtanz liegt am Bodenſee, wer's nicht glaubt, geh' hin und ſeh!“ Sehr oft ſind es gewiſſe Eigenſchafken, die durch Beinamen oder Sprüche gekenn⸗ zeichnet werden ſollen. Die Karlsruher ſind die Briganden. Die Mannheimer heißen Bloomäuler, weil ſie einem gerne einen blauen Dunſt vormachen. Die Freiburger ſind die Bobbele, was auf ihre Gemüllich⸗ keit geht, die leicht zu körichtem Schlendrian wird. Poppelehaus war in g eine Bezeichnung der Kreis- und Pflegeanſtalt. „Es geht aus wie das Hornburger Schießen“ iſt im deutſchen Volke ſehr ge⸗ bräuchlich. Von einem Schießen zu Horn⸗ burg im Kinzigtal zu Anfang des 18. Jahr⸗ hunderks liefen die Schützen, weil ihnen manches nicht gefiel, einer nach dem andern fort, ſo daß es ſich in nichts auflöſte. Go berichtet Freiherr von Laßberg. In Horn⸗ burg ſelbſt herrſcht die Sage, daß ihnen das Pulver ausgegangen ſei, als ſie einem würk⸗ tembergiſchen Herzog ſchießen wollten. Rach andern häkten ſie für alles bei einem Schie⸗ ßen Erforderliche geſorgt, nur das Pulver war vergeſſen. Dieſe Sage iſt in Franken und Schwaben verbreitet. Auch Schiller wendet ſie an. In den„Räubern“ 1. Aufz. 2. Aufkr. ſagk Spiegelberg:„Da ging's aus, wie's Schießen zu Hornburg, und mußten abziehen mit langer Naſe“. Von Beläſtigungen, denen man in man⸗ chen Orten ausgeſetzt iſt, reden nachſtehende Verſe: „Wer in Schwetzinge nit geuzt, in Plangſcht(Plankſtadt) nit gedutt, in Eppele nit verſchlage, der kann von Glück ſage“. Im Odenwald kennt man ähnliche Bolbs⸗ poeſie: „Wer kommt durch Reiſenbach ohngſpott, durch Schärner(Oberſcheidenkal) ohn⸗ durch Schloſſau ohngſchlage, lcgropft, der kann von Glück ſage“. (Forkſetzung folgt.) Sachlage Karlsruhe und Mannheim * Donnerslag, den 11. Februar 1932 2. Jahrg./ Nr. 32 labt Mannhein. Mannheim, den 11. Februar 1932. Polizeipräſidium ſtalt Polizeidirektion. Nach einer Bekannkmachung im Staatsanzeiger füh⸗ ren in Zukunft die beiden Polizeidireklionen die Bezeichnungen „Polizeipräſidium“. Gleichzeitig fällt die Be zeichnung Polizeidirektor weg und tritt an de⸗ den Stelle die Bezeichnung Polizeipräſident. Eröffnung des neuen Sonnenbades. Das ſeit zwei Zahren im Umbau begriffene Sonnen⸗ bad in der Sechenheimer Anlage wird auf 1. April eröffnet. Der Eingang befindet ſich an der Halteſtelle der Straßenbahn am Sdbadion. WMehrere grundlegende Neuerungen ſind zu ver⸗ zeichnen. Preufiiſch⸗Süddeulſche Klaſſenlokterie. In der Oienstag⸗Vormittagsziehung fielen zwei Ge⸗ winne zu je 25000 RM auf die Nr. 332 208, —— )3 220, vier Gewinne zu je 10000 RM auf die Num⸗ mern 208 596 und 330 707, acht Gewinne zu je 5000 RM auf die Nummern 324 014, 369 756, 374 046, 391 436, vierzehn Gewinne zu je 3000 Ram auf die Nummern 17857, 99 133, 110 009, 115 029, 274 286, 322 519 und 397 220.— In der Nachmittagsziehung fielen 4 Gewinne zu je 10000 RM auf die Nummern 48 934, 135 380, ſechs Gewinne zu je 5000 2eM auf die Num⸗ mern 143 996, 286 117, 389 340, dierzehn Ge · winne zu je 3000 RM auf die Num rꝛorn 44 465, 113 804, 139 651. 239 633, 968 212, 370 159. Waſſerſtandsnachrichten: Witterung in Schu⸗ ſterinſel: Oſt, Schnee, minus 4. Waſſerſtand des Aheines: Waldshut 177(plus), Baſel 34, Schuſterinſel 28(plus), Kehl 173(minus), Mazau 344(minus), Mannheim 215(plus), Caub 151(minus), Köln 136(minus). Polizei⸗Bericht vom 10. Februar 1932. Unfall: Beim Werfen von Schneeballen brach ſich geſtern Nachmittag ein Schüler aus Fried⸗ richsfeld den rechben Oberarm. Der Verletzte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Verkehrsunfall: Ecke Auguſta-Anlage und Mollſtraße kam geſtern Vormitlag eine Rad⸗ fahrerin infolge der naſſen Straße ins Rutſchen und ſtürzte. Sie erlitt eine Verſtauchung am lnken Knie. Ein hinzukommender Kraftwagen⸗ führer verbrachte die Verunglückte, eine Haus⸗ angeſtellte aus den-Quadraten, ins allgemeine Krankenhaus. Selbſttötungsverſuch: Heute früh verſuchte ein Schreiner aus der Bellenſtraße durch Oeff⸗ nen der Pulsader mit einer Raſterklinge ſeinem Leben ein Ende zu machen. Auf Anordnung Aus den Vereinen: Deulſche Geſellſchaft für Bauweſen.— Bezirks⸗ verein Nordbaden⸗Vorderpfalz. Vorkrag Dr. Ing. E. H. Schmuchler: Schweißlechnik im Slahlbau. Der...B. iſt es gelungen, einen Fach⸗ mann von inkernationalem Ruf auf dem Ge⸗ biet der modernen Schweißlechnin für einen Vorkrag zu gewinnen, welchem ſehr viel Inker⸗ eſſe entgegengebracht wurde. Dr. Schmuchler bekonbe eingangs, daß der Erfolg eines Bau⸗ werks in hohem Maß von dem möglichſt früh⸗ zelkigen Zuſammenarbeiten des planbearbeilen⸗ den Archilekken mit dem beratenden Bau⸗ ingenieur abhängt. Zahlreiche Lichtbilder gaben Einblick in die vielſeitigen Verwendungsmöglich⸗ Keiten des Slahlſkelettbaues. Als Vorkeile des Schweißverfahrens ſind zu buchen: Forkfall von Modellen, Bohrlöchern, Werkmonkage, Nieken, Rietlärm, Nietlochſchwächungen, Knoken⸗ und Futterblech, Ueberlappungsmalerial; außerdem Gewichts-, Transport⸗ und Koſtenerſparniſſe ſo⸗ wie architektoniſch befriedigendere, ruhig wir⸗ kende Linienführung, insbeſondere Knokenpunkk⸗ ausbildung. Zur Prüfung von Schweißnählen wurden aus Fachareiſen Vorſchläge gemacht, die jedoch nur keilweiſe befriedigten. Hier war es das Verdienſt Or Schmuckler's, ein Schweiß⸗ nahtprüfgerät geſchaffen zu haben, das durch Fräſſung geſtattet, Einbrandtiefe, Nahtſtruntur und Nebenſpannungsriſſe einwandfrei, bequem und mit relaliv geringem Koſtenaufwand ſelbſt auf der Bauſtelle feſtſtellen zu können.— Die mik großer Spannung und lebhaftem Intereſſe aufgenommenen Ausſuhrungen wurden durch Lichkbilder ſowohl Laien als auch Fachleuten innerlich näher gebracht. Herr Obering. Göbel dankte in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtandsmit⸗ Sic Sind durchsciaut! Täglich ergehen ſich die Gazekten des Sy⸗ ſtems in Siegesmeldungen der„Sahm⸗Akkion“ hinker der das„Volk“ ſtehen ſoll, ohne daß man bis jetzt elwas anderes gehört hätte, als Namen, deren Träger vor ſieben Jahren ande⸗ rer Meinung waren als heute. Im gewöhnli⸗ chen Leben nennk man ein derartiges Verhal⸗ ten eine Charankkerloſigkeit, im polikiſchen Le⸗ ben aber nennk man das„ſich auf den Boden der gegebenen Takſachen ſtellen“. Dieſer„Bo⸗ den der Talſachen“ iſt auch danach, die aller⸗ chrüſtlichſte Parlei des Zenkrums paktierk nicht nur mit den Moskowitern und Goktloſenbünd⸗ ler und ſchlägt damit ſich ſelbſt ins Geſicht, ſie ſtelll ſich auch heuke auf den„Boden der gege⸗ benen Talſachen“, indem ſie den Mann, den ſie vor 7 Jahren für das Amk des Reichspräſiden⸗ ten aus phyſiſchen und ſtaalspoliliſchen Gründen abgelehnk hakke, heuke als„Rekker aus der Not“ dem Volke anpreiſt. „Das“ Volk will Hindenburg Dieſe Schlagzeile kehrt in den Gazetten des Bürgerſalats und des Zenkrums käglich wieder und man muß, um auf den Kern der Dinge zu kommen, die Bekonung nicht auf das Wort „Volk“, ſondern auf das Wort„Das“ legen. Nun iſt es natürlich vollkommen klar, daß wenn man nur„das“ Volk meink, eben nichk das„Volk“ mit dabeiſteht und da man eben das letztere auch mit dabei haben muß, um Eindruck zu machen, ſo geht man eben ſchnor⸗ ren oder macht es ſo, wie es das folgende kleine Beiſpiel zeigt: Ging da am vergangenen Freitag ein Mannheimer Bürger in den Schalkerraum der „Neuen Mannheimer Zeitung“, um die dorkt aufliegenden Zeitungen zu ſtudieren. Vielleicht hatte er auch ein kleines Inkereſſe daran,„das“ Volk der Einzeichner in die dortaufliegende Liſte des Hindenburg⸗Wahlausſchuſſes kennen zu ler⸗ nen. Er ſteht kaum am Schaller, als ein ihm bekannter pechſchwarzer Spießbürger Secken⸗ eeeen des Arztes wurde er mit dem Sanikätskraft⸗ wagen ins ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Die Tat iſt die Folge eines Nervenleidens. Wegen groben Unfugs und nächklicher Ruhe⸗ ſtörung gelangten in vergangener Nacht 16 Perſonen zur Anzeige. Tageskalender: Donnerslkag, den 11. Februar. Nalionallhealer:„Stella“, Trauerſpiel von Goekhe— Mieke A— Kleine Preiſe— 19.30 Uhr. Planekarium im Luiſenpark: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. 20 Uhr Vorführung für Erwerbsloſe. glied des Bezirksvereins und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. Schmuckler bald wieder vor einem Mannheimer Hörerkreis ſprechen möge. — Die Vorführung des Schweißprüfverfahrens wurde durch Entgegenkommen der Brown Bo⸗ verie und Cie..-G. ſowie durch die Ingenieur⸗ ſchule ermöglicht, die bereitwilligſt Raum, Aggre⸗ gate und Bedienungsperſonal zur Verfügung ſtellten. Mit dieſer Veranſtaltung hat die D..F. B. erneut ihr zielbewußles Streben be⸗ wieſen, wiſſenſchaftlich⸗wirtſchaftliche Erkennt⸗ niſſe in den Dienſt des Baufachs zu ſtellen. 2 KlINO. Capikol⸗Lichtſpiele warten mit einem ſehr reichhalligen Programm auf. Greta Garbo, die „Göttliche“ entdechk in dem ſtummen Film „Wilde Orchideen“ menſchliche Schwächen und iſt nahe daran, ſich in der ſinnlichen Almoſphäre orienkaliſcher Pracht zu vertieren. Rechlzeitig erkennt ihr Gatte ihre Verwirrung, rechtzeitig führt er ſie zu ſeinem Herzen zurück. Dieſes ſchwache Thema kann nur durch das kief⸗ empfundene Spiel eine Note gewinnen. Den zweiken Stummfilm beſtreiten Pat und Patachon „Auf Freiersfüßen“, der das Publikum der Faſchingsſtimmung gemäß mit ungekeiller Freude begeiſterte. Wie mans machk, iſt es verkehrt, ſo lautet das Mokko. In floktem Tempo reiht ſich Unglück an Unglück! Noch einmal ſind dieſe beiden Helden aufgekrelen, ehe ſie in die Reihe der Filmahnen eingehen. Das Prosramm ergänzt die Wochenſchau und ein Streifen über die Herſtellung des Fernglaſes, ein lehrreicher Veitrag zum Kapikel: Deulſche Werkmannsarbeik. Einen Trickfilm hätte man bei dem ſonſt unkerhaltenden Spielplan nicht wermißt. K. heims kam und ſich mit der Miene einzeichnele. Nach dieſer „Großtat politiſcher Einſicht“ werließ er ſichtlich befriedigt die„Heilige Halle“ der NMWi3 und walſchelte zum Lokal des „Mannheimer Tageblakt“. Unſerem Gewährs⸗ mann ſchwanke elwas und ſo ließ er den Sy⸗ ſtemjünger nicht mehr aus den Augen, folgke ihm in die Räumlichkeiten des„M..“ und fand ſeinen Verdacht beſtätigt. Der ſaubere Horr zeichneke ſich auch in die Liſte auf dem „Mannheimer Tageblakt“ ein.„Doppelk ge⸗ näht hält beſſer“, wird er gedacht haben. Viel⸗ leicht iſt er dann noch zum Leib- und Magen⸗ blatt aller Schwarzen, zum„Volksblatt“ und damit die Demokröten im Chor mit gleichem Stimmaufwand milſingen können auch noch zur „Neuen Badiſchen Landeszeitung“ und hat ſich auch dort eingezeichnet. Nun iſt es uns aber vollkommen klar, wie man die vollſtändige Pleite der„Sahm⸗Aktion“ zu verdecken ſucht.„Das“ Volk trägt ſich mehr⸗ fach ein und„er zähll die Häupker ſeiner Lie⸗ ben, ſtakt ſechſe warens jetzt ſieben!“ Aber wie ſchon erwähnt, man braucht auch das„Volk“ Da kommen zunächſt die Dummen, die nicht alle werden und die anderen, die „greifbar“ ſind, werden eben einfach dazu ge⸗ preßt. Wir haben erſt in den letzten Tagen einen Fall aus Mannheim geſchildert, wo man caricakive Hilfeläligkeit mit dem Slimmenfang für die„Volks“-Kandidakur Hindenburgs ver⸗ bunden halle und heuke wiederum können wir ſcheinhei ligſten von einer ähnlichen„Gewiſſensforſchung“ dei der Polizei in Mannheim, auf dem Finanzamt und anderen Aembern und Behörden berichten. Ja, man iſt ſogar in den „Verein für Hausbettel“ eingekrelen und ſchickt ſyſtemkreue, dafür aber umſo einfältigere Leule von Haus zu Haus, um Unterſchriften zu ſchnorren. Wir bedauern dieſe armen Schnorrer, denn es iſt uns ebenfalls zur Kennknis gekommen, daß ſie vielerorks nicht gerade mit„kniggeſcher“ Höflichkeit empfangen werden und mehr Wahrheiten in einer Skunde zu hören bekommen, wie ſie die ganze Syſtem⸗ preſſe in einem ganzen Jahre in ihren Spalken zu verzeichnen hat. 5 der Erfolg dieſer ganzen Akkion ſein? Man wird auf dem„Bettelwege“ und auf dem Wege einer der Verfaſſung hohnſprechen⸗ den Knebelung des Beamkengewiſſens beſten⸗ falls—4 WMillionen Stimmen zuſammen⸗ bekommen, von einem Rieſenerfolg faſeln, ſich aber im Hinblick auf die 43 Millionen Wahl⸗ berechtigten die Pleite ſtillſchweigend ein⸗ geſtehen. Die rechte Ankwort bleibt beſtimmt nicht aus.— Sie wird den Nalionalſozialismus an der Macht ſehen und dann wird es keinen„Boden der gegebenen Takſachen“ geben, auf dem die Umfallpolitiher ſich noch in Sicherheik bringen können. Sie müſſen verſchwinden! Sie werden verſchwinden! Das Volk will den Kandidaken des Nakio- nalſozialismus, der allein die Gewähr für Frei⸗ heit und Brok biekel. Aelſch. Nach der Tarifſenkung: Minderung der Einnahmen Die Tarifſenkungen bei der Mannheimer Straßenbahn haben bisher nicht die erhoffte Verkehrsbelebung gebracht. Es mußte viel⸗ mehr nicht nur eine Verringerung der Zahl der beförderlen Perſonen, ſondern auch eine Mindereinnahme im Geſamken und pro Fahr⸗ gaſt feſtgeſtellt werden. Befördert wurden auf Fahrſcheine und Fahrſcheinhefte in der Zeit vom 1. bis 14. Januar 1932 1 158 876 Perſonen, in der Zeit vom 15. bis 31. Januar 1 298 000 Perſonen. Die Mindereinnahme pro Fahr⸗ gaſt beträgt 1,1 Pfg., die Mindereinnahme pro Tag 2200 Mark. Auch die erſte Februarwoche zeigke das gleiche ungünſtige Bild. eeen mo ateheassut u Lohnſtenerangelegenheiten In Arbeiknehmerkreiſen beſteht vielfach noch die Hoffnung auf Lohnſteuererſtattung für 1931. Zur Vermeidung von Enktäuſchungen wird dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß Lohnſteuererſtat⸗ Schauburg: Bei der Beurkeilung von hiſto⸗ riſchen Filmen wird man gut kun, ſich nicht auf geſchichkliche Unkerſuchungen einzulaſſen. Auto⸗ ren und Regiſſeure werden ſich hier immer zwi⸗ ſchen Wahrheit, Dichkung und filmkechniſchen Erwägungen bewegen muſſen.— Die Handlung des hier erſtaufgeführten hiſtoriſchen Tonfilms: „Der Gefangene von Schönbrunn“ ſpielt am Wiener Hof, der beſonders aus Metlernichs Zeiken dem Thealer und dem Film reichlich Stoff hinterlaſſen hak. Der junge Herzog von Reichſtatt, ein Sohn Napoleons, lebt am Hofe ſeines Großvalers, des alten öſterreichiſchen Kaiſers unker heimlicher Bewachung, um bei ihm den Gedanken an eine franzöſiſche Thron⸗ beſteigung fernzuhallten. Daß es dazu kroß ſeiner Bemühungen nicht kommt, iſt das Werk Metternichs, das noch unkerſtütt wird durch den leidenden Zuſtand des Herzogs und ſeinen Tod. Der Film zeigt hübſche Bilder vom Hofe uſw. und enkbehrt nicht einer gewiſſen Dramatik.— Im Nebenprogramm wird ein Cowboyfilm ge⸗ boben, in dem um ein Farmertöchlerlein Reit⸗ und Boxkünſte gezeigt werden. Daß dieſem Spielplan Inkereſſe entgegengebracht wurde, zeigle der gute Beſuch krotz Faſching. Roxy bringt nochmals den wundervollen Hochgebirgsfiſm„Stürme über dem Monk Blanc“, der in ganz Deutſchland nachhaltigſten Eindruch hinterließ. Es iſt ein Dr. Frank⸗ Film und ſomit erübrigt ſich eine weitere Kri⸗ tik. Wir können den Filmſtreifen nur beſtens empfehlen! Der Gloria-Palaſt zeigt die erſte durchſchla⸗ gende Tonfiimoperetke„Liebeswaizer“ mit den Lieblingen Lilian Harvey und Willy Fritſch. Daß längſt noch nicht alle dieſen Ufafilm ge⸗ ſehen haben, beweiſt das volle Haus! Hm. tungen nach 8 98 des EStG. durch den 4. Teil Kap. 1 der Verordnung vom 5. Juni 1931 auf⸗ —4* worden ſind. Es iſt deshalb zwecklos, em zuſtändigen Finanzamt einen Erſtattungs- antrag vorzulegen, deſſen Schickſal nur die Ab⸗ lehnung ſein kann. Die durch den Wegfall der Lohnſteuer einkre⸗ kende Erſparnis, die man für 1931 auf 60 Mil. lionen Mark ſchätzt— wird gemäß Kapitel 2 des vorerwähnten Teils der Verordnung zur Er⸗ leichterung der Wohlfahrktslaſten der Gemeinden und Gemeindeverbände verwendet. Wer nun glaubt, die ihm im Kalenderjahre 1931 erwachſenen außergewöhnlichen Ausgaben in einem Antrag auf Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrages für 1932 geltend machen zu kön⸗ nen, irrt ſich; denn die Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrages ſowie der Werbungskoſten und erfolgt für vorausſichkliche, ſich wöchenklich ooͤer monatlich wiederholende Aus- des laufenden— nicht abgelaufenen— hres im voraus. Im Inkereſſe einer beſchleu- nigten Erledigung ſolcher iſt es notwen- dig, die dafür vorgeſchriebenen Vordrucke zu be⸗ nutzen und dieſen den geltend gemachten Auf⸗ wendungen enkſprechende Beweisſtüche beizufü- gen, die zurückgegeben werden. Aenderungen oder Ergänzungen hinſichtlich des Familienſtan- des nimmt nicht das Finanzamt, ſondern die Ge⸗ meindebehörde vor, welche die Steuerkarte aus- eſtellt hat. Ebenſo iſt bei Beantworkung von . wegen der die Gemeinde⸗ hörde— in Heidelberg das Stadtrentamk— zuſtändig. Jedem Steuerkarteninhaber iſt zu empfehlen, die Beſtimmungen auf der Steuer⸗ karte wenigſtens einmal ſorgfältig zu leſen, denn dazu ſind ſie aufgedruckk. Die Nichtbeachlung der Beſtimmungen hat u. U. Zeitverluſt, zuwei⸗ len auch empfindlichen Geldverluſt zur Folge. Wenn z. B. jemand verſäumt, Familienzuwachs auf der Steuerkarke nachtragen zu laſſen, darf der enkſprechende Freiteil erſt bei Vorlage der berichtigken Steuerkarte berückſichtigt werden, rückwirkende Anrechnung iſt— auch aus Billig⸗ keitsgründen nicht ſtakthaft. Aebeneinkünfte. Die laut Erlaß des Roͤc. unterm 22. 12. 1930 getroffene Beſtimmung, daß bei Nebeneinkünften, die insgeſamt den Betrag von 40 RM. monatlich nicht überſteigen, von der Vornahme des Steuerabzugs vom Arbeitslohn abgeſehen wenden konnke, inſoweit als die Ne⸗ beneinkünfte nicht von dem gleichen Arbeitgeber gezahlt wurden, iſt aufgehoben. Nebeneinkünfte über 10 RM. ſind forlan ſteuerpflichtig. Bekrägt die Enkſchädigung nicht mehr als 10 RM., ſo i ſie als Erſatz der durch die Uebernahme der Tä⸗ ligkeit notwendig enkſtehenden Aufwendungen anzuſehen. Lodigenzuſchlag. Der ſeit 1. 9. 1930 einge⸗ führke Ledigenzuſchlag iſt— was manche Arbeit⸗ geber nicht beachtet haben— nach wie vor ein⸗ zubehalten. Kriſenlohnſteuer. Die Anzahl der Steuer⸗ marken klebenden Arbeitgeber, die von der Kri⸗ ſenlohnſteuer noch keine Kennknis zu haben ſchei⸗ nen, iſt nicht gering. Es wird daran erinnerk, daß die ſeit 1. 7. 1931 eingeführte Kriſenlohn⸗ ſteuer von jedem Arbeiknehmer— und zwar vom Brukkolohn ohne Berückſichtigung von Freizel⸗ ten— einzubehalken iſt, der Lohnſteuer zu enk⸗ richten hat. Die Wahrheit iſt das Bezugsgeld wert ſim Ballhaus am Jamstas. den 13. rehruar. 8 Unr Schluſ 2 Unr Deutscher Abend *Srunn 1/½110 Vomerauf: Völkische Buch“ andlung r 5, 133, Tel. 3l471 Konzeti Rezitatjon Thèeatersufführungen Eintritt MK. 25 Aus An die „S Man um zu wi deutſchen hat, die h. ſind. Wi freundlichl de“ beſtel gelegt, die haben, un zeigen, de zurückgele ſchaft und von Hund Wan ſche teken Trü ſein und der WMill! heißem H Räten de sapiens“, werkreben. hängeſchilt tben, die d lauben wit ob ſie loſigk⸗ daß ſie de Kommunal heißen kö Keit, ja al loſigkeit a Umſtänden 1. Iſt e Berg len 2. daß Mitt 3. daß entw lufle 4. daß induf tung lahm 5. daß marh ſchied 6. daß felker 7. daß ſcher 8. daß nnerl Es mu ſen auch die Frage Kauf engl nale Belri Doch wohl engliſchen loſen und Bladlſäcke würde von Herren, de einem Art Badſſchen 26, Nr. 3 Tarife une eine Gege dene Leiſti Ludwigsha feſtgeſtellt hafen je ſei, ſo kli ſchend. J. das Man durch Mitt Kohlen zu wirkſchaft hafen dage Hamit dem Der nur e ger Mann men, daß Endes in erſcheint. Reichsba Berlin, Reichsbank Enklaſtung iſt mehr zum Mon hat ſich lei Holz. Holzpreiſe Wie ꝛ mitbeilt, be holz zurzei Kriegspreiſ⸗ Grubenholz Die Nachft Vor Die Be Nr. 32 ſung“ bei Finanzamt berichten. 23 afür aber Haus, um uern die ſe nfalls zur orts nicht empfangen er Skunde e Syſtem⸗ n Spalten en Aktion und auf nſprechen⸗ is beſten⸗ zuſammen⸗ aſeln, ſich en Wahl⸗ end ein⸗ mmt nichk an der n„Boden dem die tbringen es Nakio- für Frei⸗ Aelſch. n 4. Teil 1931 auf- zwecklos, rſtattungs- r die Ab⸗ er einkre- 60 Mil⸗- Kapitel 2 g zur Er⸗ zemeinden nderjahre Ausgaben euerfreien zu kön⸗ euerfreien oſten und kliche, ſich nde Aus- fenen— beſchleu- nolwen- cke zu be- ten Auf⸗ beizufü- nderungen nilienſtan- n die Ge⸗ zarte aus- rtung von Zemeinde⸗ — r zu Steuer- —— denn beachtung iſt, zuwei⸗ ur Folge. enzuwachs ſſen, darf rlage der werden, us Billig- des Roͤc. nung, daß n Betrag „ von der rbeitslohn die Ne⸗ rbeitgeber ieinkünfte . Be krãgt ., ſo i e der Tä⸗ dendungen 30 einge⸗ )e Arbeit⸗ vor ein- r Steuer⸗ der Kri⸗ lben ſchei- erinnert, riſenlohn⸗- zwar vom Freizel⸗ r zu enk⸗ wert /on 1 gen AA 2• Zahrg. Nr. 32 Donnerskag, den 11.— Februar 1932 Seite 7 ISCHAFS BEOBHCAIEA ——— Auslandslohle in Mannheim An die Parkeien mit dem Aushängeſchild „Spezialikät Arbeiterfreundlichkeit“. Man brauchk ſie nicht näher zu bezeichnen, um zu wiſſen, wer hier gemeink iſt und wer dem deutſchen Arbeiber goldene Berge werſprochen hal, die heute nicht einmal mehr Maulwurfhügel ſind. Wie es in Wirklichkeit mit der Arbeiter⸗ freundlichkeit der„privilegierben Arbeilerfreun⸗ de“ beſtellt iſt, haben unzählige Beiſpiele dar⸗ gelegt, die aber immer noch nicht ausgereicht haben, um einem großen Teil der Arbeiter zu zeigen, daß der von der Revolution bis jetzt zurückgelegte Weg mit Trümmern der Wirt⸗ ſchaft und mit körperlichem und ſeeliſchem Ruin von Hundertlauſenden von Familien bedeckk iſt. Wan ſcheint aber mit dem bis jetzt aufgerich⸗ telen Trümmerhaufen noch nicht zufrieden zu ſein und überweiſt ohne Skrupel Arbeit, nach der Millionen deukſcher Arbeitsloſer ſich mit beißem Herzen ſehnen, dem Ausland. In den Räben der Städbe iſt die Specles des„homo sapiens“, von der hier die Rede iſt, reichlich werkrelen. An ſie mit dem berühmken Aus⸗ hängeſchild, aber auch an die anderen Beeeilig⸗ ten, die dieſelbe Geſinnung bewieſen haben, er⸗ lauben wir uns, die beſcheidene Fvage zu richten, ob ſie denn wirklich die deulſche Arbeils⸗ loſigkeit für ſo belanglos halken, daß ſie den Kauf von Auslandskohlen durch ihre nommunalen Gaswerke u. andere Bekriebe gut beißen können. Es iſt mehr als Gedankenloſig⸗ Reit, ja als mutwillige Steigerung der Arbeils⸗ loſigkeil anzuſehen, daß man unker den heuligen Umſtänden Auslandskohle kauft. Wir fragen: 1. Iſt es nebenſächlich, daß auf den deulſchen Bergwerken viele Millionen Tonnen Koh⸗ len einfach verwillern; 2. daß England Auslandswaren mik allen Mitteln ausſchließl; 3. daß die deukſche Induſtrie durch die Pfund⸗ entwerkung viele Millionen Mark Ver⸗ lufte hak; 4. daß der deulſche Expork und die Ausfuhr⸗ induſtrie durch die engliſche Geldenkwer⸗ tung und durch Zollmaßnahmen keilweiſe lahmgelegk worden ſind; 5. daß engliſches Dumping hier den Waren⸗ markk aufs empfindlichſte ſtörk und in ver⸗ ſchiedenen Branchen großen Schaden ſtifkek; 6. daß unſere Grubeninduſtrie einen verzwei⸗ fellen Kampf um ihre Exiſtenz führk; 7. daß Millionenwerke durch Skillegung deul⸗ ſcher Bekriebe verlorengegangen ſind und 8. daß jeder Deulſche unker der Nok und der nnerkräglichen Belaſtung leidel? Es muß unker den vorliegenden Verhältniſ⸗ ſſen auch an die Herren von unſerem Stadtvat die Frage gerichtek werden: Wie wollen Sie den Kauf engliſcher Kohlen durch hieſige kommu⸗ nale Bekriebe, das Gaswerk uſw. rechlferligen? Doch wohl nicht etwa damit, daß ſie aus dem engliſchen Dumping zum Schaden der Arbeits⸗ loſen und der deutſchen Wirtſchaft für den Sladtſäckel hätten Nutzen ziehen wollen. Das würde von einem engen Horizonk zeugen, meine Herren, den Sie doch nicht haben. Wenn in einem Arkikel unſerer Zeilgenoſſin, der Neuen Badüſchen Landeszeitung vom 15. Januar Nr. 26, Nr. 3, unker der Ueberſchrift„Oeffentliche Tarife und öffenkliche Verwalkung“ zum Schluß eine Gegenüberſtellung der Koſten für verſchie⸗ Hene Leiſtungen in den Städten Mannheim und Ludwigshafen gegeben und Harin unber anderem feſtgeſtellt wird, daß der Gaspreis in Ludwigs⸗ hafen je Kubikmeter um 4,95 Pfennig keuerer ſei, ſo klingt das zwar im Augenblick überra⸗ ſſchend. In Wiralichkeit bedeutet es aber, daß das Mannheimer Gaswerk die Verbilligung durch Mitverwendung großer Mengen engliſcher Kohlen zum Schaden unſerer deulſchen Volks⸗ wirlſchafk erreicht hal. Das Gaswerk Ludwigs⸗ hafen dagegen hal deutſche Kohlen vergaſt und dHamit dem deutſchen Arbeiler Arbeit gegeben. Der nur ekwas volkswirtſchafklich geſchulte Bür⸗ ger Mannheims muß zu der Erkennknis kom⸗ men, daß dieſe angebliche„Verbilligung“ letzten Endes in anderer Weiſe wieder als Belaſtung erſcheint. 1* Reichsbankausweis. Berlin, 9. Febr. Die Kapilbalanlage der Reichsbank hat in der erſten Februarwoche eine Enklaſtung um 210 Mill. RM. erfahren. Das iſt mehr als zwei Drittel der Beanſpruchung zum Monaksullimo. Das Deckungsverhälknis hak ſich leicht von 24,8 auf 25,1 v. H. gebeſſert. Holz. Holzpreiſe 55—65 Prozenk der Vorkriegspreiſe. Wie der Bayeriſche Walbdbeſitzerverband mitbeilt, behragen die Holzpreiſe für Nadelmutz⸗ holz zurzeit noch etwa 55—65 Prozent der Vor⸗ Kkriegspreiſe. In letzber Zeit wurden nur in BGrubenholz bezirksweiſe größere Umſätze erzielt. Die Nachfrage nach Laubholz hält an. * Vom badiſch⸗pfälziſchen Eiermarkl Die Berichtswoche brachle eine weibere Ab⸗ ſchwächung. Die Produktion und Anlieferung bei den genoſſenſchaftlichen Sammelſtellen iſt in merklichem Sbeigen begriffen. Die Abſatznot im Land veranlaßt immer mehr Erzeuger, ſich der genoſſenſchaftlichen Abſatzeinrichlung zu bedie⸗ nen. Die Ueberproduktion der nordweſteuropäi⸗ ſchen Erzeugungsländer drückt, nachdem ſich England mit einer Zollmauer umgeben hak, ausſchließlich auf den deutſchen Markt, was zu⸗ ſammen mit der abnehmenden Kaufkraft der Bevölkerung den Preiszuſammenbruch herbei⸗ geführt hat. Friſche Landeier waren auf den Wochenmärkten in Karlsruhe ſchon für—10, in Baden-Baden 7,5, in Offenburg für 7 Pfg. zu haben.— Die Badiſch⸗Pfälziſche Eierzenkrale Karlsruhe erzielle in den letzten Tagen fol⸗ gende Preiſe des Klein- bzw. des Großhandels: Sonderklaſſe 9,5—9,75 bzw.—9,65; Klaſſe A —9,25 bzw. 8,5—8,9, B—8,25 bzw. 7,5—7,9, .—7,5 bzw. 6,75—6,9, D 6,75 bzw. 6,5 Pfg. je Stück ab Sbation. 1 Vom badiſchen Grünkernmarkt. In den letzten Wochen hat ſich die Nachfrage nach badiſchen Grünkern elwas gebeſſert. Aus der 1930er Ernke ſind kaum noch Beſtände vor⸗ handen und auch aus der 1931er Ernbe ſind keine größeren Vorräte mehr vorhanden. Al⸗ ler Vorausſicht nach wird bis zur neuen Ernke alles verkauft ſein. Die Preiſe haben ſich in⸗ folge der gebeſſerken Nachfrage etwas erhöht. * Karlsruher Viehmarkk vom 8. Februar 1932. Auffuhr: 31 Ochſen, 54 Bullen, 27 Kühe, 131 Färſen, 100 Kälber und 1061 Schweine. Preiſe der Ochſen: 29—33, 27—29, 26—28, 24—26, 22 bis 24, 21—22; Bullen: 24—25, 21—22, 20—21, 17—20; Kühe: 19—24; Färſen:—, 40—42, 37 bis 40, 33—37, 21—26; Schweine: 38—40, 39 bis 41, 40—43, 37—41, 35—37,—, 27—31. Beſte Qualikät über Notiz bezahlt. Tendenz: Bei Großvieh geringer Ueberſtand, bei Schweinen und Kälbern geräumt. Die„Derop“ im Dienſte der Sowietunion Die engen Veziehungen zur KBd Unter dem Deckmantel friedlicher Handelsbeziehungen hat Sowjetrußland verſchiedene Geſellſchaften und Unter⸗ nehmungen in Deutſchland aufgezogen. Wie eng der Verkehr der ruſſiſchen Han⸗ delsniederlaſſungen mit den Kommuniſten iſt, beweiſt die„Derop“. Bisher leug⸗ nete ſie die Beziehungen zu den Kommu⸗ niſten und betonte dabei, daß ſie eine reine Handelsfirma ſei. Es iſt Tatſache, daß den Niederlaſ⸗ ſungen der Firma in Deutſchland aus Sowjet-Rußland importierke Verkrauens⸗ männer beigegeben wurden, daß der Be⸗ kriebsratsvorſitzende den Betrieb als „ſowjekruſſiſch“ bezeichnek und die Ent⸗ fernung andersgeſinnter Angeſtellter und Arbeiter gefordert hat. Auch der Vor⸗ ſitzende des Aufſichtsrats der„Derop“ iſt gleichzeitig Leiter der Handelsdelegakion Rußlands. Die„Derop“ arbeitet mit ruſſiſchem Gelde und die Aktien befinden ſich in den Händen der„Derunaft“. Der Vorſtand dieſer Firma beſteht ebenfalls aus drei Sowjetruſſen, die mit ruſſiſchen Sekretärinnen arbeiten. Syſtema⸗ tiſch wurden viele Angeſtellke enklaſſen, beidenen man wuß⸗ ke, daß ſie eine andere poli⸗ kiſche Geſinnung hatten. Die ſcheinbaren Leiter ſind Deutſche, die ſog. „Verkrauensmänner“ haben die Aufgabe, eine harmloſe deutſche Firma zu mimen. In dieſen Tagen veröffentlichte die „Germania“ ein Schreiben der Reichs⸗ ſpartenleitung(Fachorganiſation des ver⸗ bokenen() Roten Frontkämpferbundes) das uns beweiſt, daß alle Entgegnungen der Derop vollkommen unrichtig ſind. In dieſem Schreiben ſteht wörtlich: „Werke Genoſſen! Betrifft Brennſtoffbe⸗ zug. Alle Molorradfahrer der Kampfgemein⸗ ſchafk können jetk an allen Deroplankſtellen des Reiches ihren Brennſtoff enlnehmen. Da⸗ zu werden durch die Reichsſparkenleikung Quiktungsblocks herausgegeben. Ueber jeden Liker bezogenen Benzins müſſen ſich unſere Genoſſen auf die von uns herausgegebenen Blocks quiltieren laſſen. Auf Grund der zu⸗ rückgeſandken Blocks erhälk der Gruppen⸗ kaſſierer durch die Reichsſparkenleilung eine Rückvergükung von 4 Pfg. je Liter. Es liegk wirklich im Inkereſſe jedes einzelnen und im Inkereſſe der Organiſakion. Mit Rot⸗Spork! Die Reichsſparkenleilung der Mokorradfahrer.“ In der kommuniſtiſchen Zeitſchrift für Arbeiter⸗Rad- und Kraftraoͤſport„Soli⸗ darität“ ſteht außerdem zu leſen: „Mit der Derop beſtehk ein Oelabſchluß, wodurch den Mitgliedern ein Rabakl ge⸗ währk wird, den ſie in keiner anderen Orga⸗ niſalion erhallen. Ferner beſtehen Abſchlüſſe für Reifen und Fahrraddechen. Wir können hier unſeren Sporkgenoſſen den gulen ruſſi⸗ ſchen Reifen empfehlen, da derſelbe in be⸗ währker Fabrikation hergeſtellt wird.“ Damit ſind die geſchäfk⸗ lichen Beziehungen der De⸗ rop mit den Kommuniſten ein⸗ wandfrei erwieſen. Auch die wirtſchaftlichen Unterneh⸗ gyort-Heoldeliteꝛ. Fussball. Um den Verbandspokal So allmählich beginnt das Publikum, ſich auch mit dieſer neu eingeführten Konkurrenz zu befreunden. Das Inkereſſe hat in den ein⸗ zelnen Bezirken allmählich zugenommen, zumal dort, wo in Städten ohne Endſpiele der bekref⸗ fende am Ponal beleiligte Verein zumeiſt durch den Vorkeil des eigenen Platzes ſich in ausſichts⸗ reicher Poſition befindet. Außerdem bilden dieſe Pokalſpiele aber auch einen recht guten Maß⸗ ſtab für das Stärkeverhälknis in den einzelnen benachbartken Gruppen. Bayern. FV. Würzburg 04—Teutonia München. VfR. Fürth—ASV. Nürnberg. FC. Bayreuth—Jahn Regensburg. FC. Schweinfurt—Schwaben Augsburg. SSV. Ulm—SV. München. Rhein/ Saar. Spgg. Sandhofen—Amicitia Viernheim. VfR. Mannheim—1908 Mannheim. SpVgg. Mundenheim— Saar Saarbrücken. FC. Jar—Boruſſia Neunkirchen. Main/ Heſſen. SV. Wiesbaden—Alemannia Worms. SpVgg. Kaſtel—VfL. Neu-Iſenburg. Union Niederrad—Rot/ Weiß Frankfurt. FC. Langen—Vikkoria Urberach. Olympia Lorſch—6C. Hanau 93. Kickers Offenbach—-Germania Bieber. Würktemberg/ Baden. FC. Freiburg—5C. Birkenfeld. SC. Freiburg—Union Böckingen. FVB. Karlsruhe—Ffr. Eßlingen. FC. Mühlburg—SV. Feuerbach. * Un die ſüddeutſche Meiſterſchaft Der kommende Sonnkag bringt in der Ab⸗ teilung Südoſt mit den Begegnungen Bayern München—KV. und 1. FC. Pforzheim—1860 München zwei Treffen von überragender Be⸗ deutung, während in der Abteilung Nordweſt vor allem das Mannheimer Spiel zwiſchen Vfe. Neckarau und Einkracht Frankfurt inkereſſiert. Nachdem aber auch die Beſetzung des zweilen Tabellenplatzes noch von einiger Bedeukung iſt, wird man auch die Wichtigkeit der übrigen Be⸗ gegnungen nicht unkerſchätzen dürfen, zumal ge⸗ rade die Beſetzung dieſes Platzes in beiden Ab⸗ teilungen noch vollkommen offen iſt. Hier wer⸗ den vor allem die Treffen im Nordweſten wei⸗ tere Klärung bringen, zumal die Lage noch recht unüberſichtlich iſt und für den zweilen Platz eine ganze Reihe von Verelnen ekwa gleich gute Chancen hat. Abkeilung Südoſt. Bayern München—Karlsruher FV. 5 V. Raſtatt—Spgg. Fürth. 1. FC. Nürnberg—VfB. Stuttgart. 1. FC. Pforzheim—1860 München. Abkeilung Nordweſt. Vfe. Necharau—Eintracht Frankfurt. FSV. Fvankfurt—K. Pirmaſens. 5 V. Saarbrücken—SV. Waldhof. Wormatia Worms—68V. Mainz. mungen der Sowjek⸗Republik, denen man bisher zu wenig Beachtung in Deutſch⸗ land ſchenkte, ſind Teilunkernehmungen im Rahmen der bewußten Bolſchewiſie⸗ rung unſeres Vakerlandes, zur Vorberei⸗ tung der bolſchewiſtiſchen Revolukion in Deutſchland. Darum unterſtützt deulſche Un⸗ ternehmungen und fahrt deutſches Benzin! tronje. Aber das Reigsverlehrsminileriun macht Rellame für die„Deroy“ Der Benzol⸗Verband ſchreibt uns: Durch die Preſſe geht die Mitteilung, daß das Reichsverzehrsminiſterium es für richkig ge⸗ hallen hat, ſich an die Spitzenverbände der See⸗ und Binnenſchiffahrt und der Krafkverkehrsge⸗ ſellſchaften mit einem Schreiben zu wenden, das dieſen Großverbrauchern die Derop als die Ver⸗ treiberin ruſſiſchen Benzins empfiehlt. Nicht anders laukek ein Schreiben, das der Deutſche Slädtetag an die deutſchen Sladtverwaltungen richbet. Eine ſolche behördliche Empfehlung auslän⸗ diſcher Verbriebsgeſellſchaften, die in Deutſch⸗ land in ſchärfſtem Welklkampf ſtehen mit deuk⸗ ſchen Organiſationen, verdienk energiſche Zurück⸗ weiſung. Ein krauriges Zeichen der Zeik: deutſche Be⸗ hörden empfehlen ausländiſche Geſellſchafben, ohne die deukſchen Erzeugniſſe auch nur zu er⸗ wähnen. Daran ändert auch nichts die in beiden Fäl⸗ len gleichlaulende Begründung, mit ruſſiſcher Einfuhr würde die Ausfuhr nach Rußland ge⸗ fördert. Iſt es wirklich notwendig, ſo plakte Wahrheit zu bekonen, daß Beſchäftigung der eigenen Induſtrie weit mehr Arbeit im Gange hält als alle Umwege über Imporke und Ex⸗ porte? Wäre in irgendeinem anderen Lande ſo elwas möglich? Nicht genug damik. Beide Stellen doku⸗ menkieren mit ihrer Empfehlung eine Unkennk⸗ nis der Verhälkniſſe, die zu grokesken Folgerun⸗ gen führt. Sollten ſie gänzlich überſehen haben, daß es ſowohl eine deutſche Benzol⸗ als auch eine deulſche Benzin⸗Erzeugung gibt, die mit den geſamten ausländiſchen Treibſtoffen in Kon⸗ kurrenz ſtehen? Sollbe es ihnen völläg unbe⸗ kannt geblieben ſein, daß gerade deukſche Treib⸗ ſtofferzeuger, und zwar nicht nur der Benzol⸗ Verband, ſondern auch die Reichskraflſprit-G. m. b.., durch ihre Verkriebsorganiſationen, von denen die des Benzol⸗Verbandes die dritbgrößte in Deukſchland iſt, mehr als die Hälfte der aus Rußland eingeführten Benzin⸗Mengen aufneh⸗ men und— durch deutſche Erzeugniſſe veredelt — verkreiben? Läge es nicht näher, durch Empfehlung dieſer Geſellſchaften den Abſatz deut⸗ ſcher Erzeugniſſe zu heben und gleichzeitig die Einfuhr ruſſiſchen Benzins zu ſteigern und ſo Abſatorganiſationen zu fördern, die, nach deuk⸗ ſchen Grundſätzen aufgebauk, jede Politik aus ihren Geſchäften ausſchalken und weitgehenden Dienſt am Kunden leiſten? Sbatt deſſen ſehen dieſe deukſchen Firmen fremde bevorzugk und empfohlen. Es bleibt ih⸗ nen nichts anderes übrig, als alle deukſch, empfindenden Verbraucher um die Unterſtützung anzugehen, die ihnen die deutſchen Behörden verſagen. für Freilag, den 12. Februar. Heilsberg: 16 Frauenſtunde. 16.30 Winker in der Muſik. 17.50 Ländlicher Schulfunk. 18.25 Kurzgeſchichken. 18.45 Konzerk. 19.15 In der Kaſerne. 20„Triumph des Herzens“. 20.50 Studium der Theologie. 21.20 Heikere Muſik. Königswuſterhauſen: 16 Pädagogik. 16.30 Kon⸗ zerkt. 17.30 Hochſchulfung. 18 Volkswiürk⸗ ſchaftsfunk. 18.30 Muſikal. Formen. 19 Vor⸗ trag für Zahnärzte. 19.30 Hinler den Kuliſ⸗ ſen eines Warenhauſes. 20 Berlin:„Mephi⸗ ſtopheles“. 22.30 Tanz. Mühlacker: 16.45 Frauenlyrik von Goethe. 17.05 Konzert. 18.40 Unſere Kraft. 19.05 Kopfgrippe. 19.45 Konzert. 20.15„Drei in der Zelle“, Hörſpiel. 20.50 Muſ. d. Nationen. 22.35 Tanz. München: 16.20 Konzert. 16.55 Erziehungs⸗ funk. 17.25 Konzerkt. 18.35 Bodenform. 18.55 Begabung. 19.15 Idee und Wirälichkeit. 19.35 Unterhalkungskonzert. 20.40 Zum Alllbag. 21 Fahren Sie mit in der Poſtkutſche?.50 Konzert. Wien: 16 Jugenoſtunde. 16.20 Frauenſtunde. 16.45 Nach Redakkioneſchluß. 17 Konzerk. 18.05 Fremdenverkehr. 18.15 Skirennen. 18.25 Körperſpork. 18.30 Freiheit und Schickſal. 19 Was wird aus dem Theaber? 19.35 Shaaks⸗ abademte für Muſik. 22.20 Aus neueren Operekben. 22.15 Tanz. Haupiſchriftleiter Dr. W. Kattermann. Berantwortlich für Innenpolitik und Badiſche Politik: Dr. W. Gatier/ mann; für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B. Seeger ⸗Relbe; für Gemeindepolitik, Lokales und Bewegungsteil der Bezirke Mann n und nheim: W. Ratzel⸗Mannheim; für ted und Bewogungsteil der übrigen Geblete: Ueberle; und Fern und Sport; Ueberle; für Anzeigen: Hammer · Seidel⸗ 4 beig Ott⸗Mannheim. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, R. Otz in Mannheim. Druckerei Winter, Heidelberg. Sprechſtunden der Rebaktion: zäglich 17—i8 Uht Seite 8 Donnerslag, den 11. Februar 1932 2. ZWrg. Allerlei Neuigkeiten. Weil er Gurken ſorkierke, mußke er Umſahſteuer bezahlen. Bitte das iſt kein Scherz, ſondern mit der Amtsmiene des höchſten Steuergerichks beſiegelter Ernſt. Der Reichsfinanzhof hat unkerm 2. Okkober 1931 ein Urteil gefällt, das einen Gurkenhändler ſteuerpflichtig machte, blos deswegen, weil er Gurken ſor⸗ kierke. Es war feſtgeſtellt, daß die Gurken bereits vorverkauft waren. Bekannklich iſt aber Umſatzſteuerfreiheit gegeben, wenn Ge⸗ genſtände lediglich zum Zweck der Beför⸗ derung übernommen werden. Sofern aber der Gurkenhändler die Ware ſorkierk, er⸗ langt er damit den unmittelbaren Beſitz und iſt nach der Anſicht des Reichsfinanzhofes umſatzſteuerpflichlig. Erhält der Händler aber die Gurken bereits ſortiert von den Landwirten geliefert, ſo erlangt und über⸗ trägt er den unmittelbaren Beſitz nur zur Beförderung und iſt umſatzſteuerfrei. Der Reichsfinanzhof bringt in der Urteilsbegrün⸗ dung noch als beſondere Weisheik zum Aus⸗ druck, daß die Anſicht der Vorinſtanz(Fi⸗- nanzgerichh richtig iſt, wonach das Sorkieren eine Handlung ſei, die mik der Beförderung unmiktelbar nichts zu kun habe. Hoffentlich ziehen die Gurkenhändler nun auch daraus die Konſequenzen und bezahlen den Landwirken die ſortierten Gurken ent⸗ ſprechend höher, da ſie nur für unſorkierke Ware, die ſie ſelbſt ſortieren müſſen, Um⸗ ſatzſteuer zu zahlen haben. Was für Gur⸗ ken gilt iſt auch beim Obſt von Bedeutung. Nebenbei geſagt: Merkt man denn nicht, wie ſelkſam nachgerade die heutigen Syſtem⸗- parteien auch auf ſteuerlichem Gebiek wur⸗ ſteln? Oder gibt es auch ſo etwas wie eine „gefeſſelte Steuerjuſtiz“? Es iſt dies übrigens nicht das erſte Mal, daß ſolche amtlichen Weisheiten verzapft werden. Wir erinnern an die berühmte „Lebensmittelfälſchung“ des Reichsfinanz⸗ hofes bei der Mineralwaſſerſteuer, wo ent⸗ ſchieden wurde, daß Kakaomilch der Mineral⸗ waſſerſteuer unkerliegk. Ein volkswirkſchaftlicher Unfug iſt auch die Tatſache, daß durch das Paſteuriſieren der Milch Umſaßſteuerpflicht entſteht. Auf der einen Seite verlangt man geſetzlich die Bearbeitung der Milch und auf der anderen Seite nimmt man dies gerade als Grund zur Umſatzſteuerpflicht. Der Fall liegk hier theorekiſch genau ſo, wie beim Sortieren der Gurken, nur mit dem praktiſchen Unter⸗ ſchied, daß bei der„Milchſorkierung“ höhere Bekriebsausgaben enkſtehen. Herr Preiskommiſſar ektwas für Sie! Wenden Sie bitte Ihre Aufmerkſamkeit ein⸗ mal dieſer Art„Steuerrechtſprechung“ zu, denn ihr volkswirkſchaftliches Ergebnis wirkt wie eine Sabokage gegen die Preisſenhung. —— Gebi dle Teliuno weller! Gelberg Wer tauſcht Suhe für ſchmalz? Faſtnacht? Faſtnachtsſcherz?— Gern woll⸗ len wir zuſtimmen und verſichern: nur ein Faſt⸗ nachtsſcherz!— Doch es iſt der Alltag, grau, düſter, ſorgenvoll!— In einer Heidelberger Zei⸗ tung laſen wir das Inſerat:„Wer kauſcht ꝛchtes deukſches Schweineſchmalz gegen Schuhe?“— Wir ſehen hinker Reſem Inſerat einen verhärm⸗ ten abgeſchafften Bauer, der nicht einmal Geld hat, ſich ein Paar Schuhe zu kaufen. Wir ſe⸗ hen hinler dieſem Inſerat die ganze Nok und das Elend unſeres Bauernſtandes, wir ſehen darin den Irrſinn der geſamten Wirtſchafts⸗ und Erfüllungspolitik, und wir ſehen darin ein Menetekel für diejenigen, welche dieſes große Leid zu verantworten haben.—„Wer tauſcht echtes deulſches Schweineſchmalz gegen Schuhe?“ *** Wie ſoll frankierk werden? Die Reichspoſt keilt mit:„Die neuen Frei⸗ marken zu 6 und 12 Pfg. werden voraus⸗ ſichklich erſt in der erſten Hälfte des Monals Februar erſcheinen und zum Verkauf geſtellt werden können. Bis dahin müſſen die Fern⸗ briefe— 12 Pfg.— und die Fernpoſtkarken ohne Werkſtempel— 6 Pfg.— mit den vorhandenen Marken zu 3, 4 und 8 Pfg. freigemacht werden. Um die Abſtempelung zu beſchleunigen und die unverzögertke Abſendung der Briefe ſicherzuſtellen, bittet die Reichspoſt, bis zur Ausgabe der neuen Freimarken die Sen— dungen mik einer möglichſt geringen Zahl der vorhandenen Marken freizumachen. und dieſe am oberen Rand der Briefe und Poſtkarten von rechts nach links— nicht an der Seite von oben nach unken, aufzukleben, damik die Sendungen durch die Stempel⸗ maſchine gehen können. Da vielfache Fehl⸗ freimachungen beobachtet werden, wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die Gebühren für Orts⸗ briefe und für Druckſachen allgemein nicht ermäßigt worden ſind(Ortsbriefe bis 20 g 8 Pfg., Ortspoſtkarten 5 Pfg., einfache Druckſachen unter Umſchlag 4 Pfg.) —————————— Keine Anſtellungsausſichten für den badiſchen Philologen Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſte rium wird mitgekeilk: Die Zahl der Anwärker für das wüſſenſchaftliche Lehramt an Höheren Schulen iſt in den letzten Jahren in einem Maße ge⸗ wachſen, daß bereiks heute der Bedarf auf viele Jahre hinaus gedeckk iſt. Einem bisherigen jährlichen Bedarf von eltwa 25 Lehrkräften ſteht heute ſchon ein außerordentlich großer Ueberſchuß geprüfker Anwärter gegenüber. Da aber mit einem ſtarken Rückgang der Zahl der Schüler und Klaſſen mit Sicherheit zu rechnen iſt, wird ſich vorausſichtlich in den nächſten Jahren der Bedarf an neuen Lehrkräften noch weiter vermindern. Mit Rückſicht auf dieſe außerordenklich un⸗ günſtigen Anſtellungsverhältniſſe muß an Oſtern 1932 von einer Eröffnung der Anwartſchaft auf Anſtellung im badiſchen Höheren Schuldienſt ab- geſehen werden. Stadttheater Heidelberg. Neue 19.45 Abonn. B 21 r⸗ 2 Nina Februa 2².15 Komoòdie von Bruno Frank. A bonn. C 20 Freitag 19.45 Neueinstudiert: 12. Februar 22.30 Hic Faschingsfee Operette v. Emmerich Kalmann Hialbe Preise. namatag*. Zum letzten Male: 13. Februar 22•30 Die Fledermaus 9 Operette von Johann Strauß. is.oo Mieine Preise. — Ian welſen Rönl 17.45 Singspiel von Ralph Benatzky. menntag—— 14. Februar 20.00 Ermäßigte Preise. Die Blume von Hawali 23.00 Operette von Paul Abraham. Statt besonderer Anzeige! Gatte, unser treusorgender Vater eivil-in genĩeur Heidelberg, den 10. Februar 1932. Todes-Nachricht. Den Freunden und Bekannten teile ich mit, daß mein lieber Traugott Kalinowsky nach langem, schweren Leiden sanft entschlafen ist. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Lina Kalinousky geb. Herbster. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen und Blumenspenden ab- zusehen.— Die Beerdigung findet in aller Stille statt. 3 Pianos 3 von Mk. 690.— an im iFlessęr Hauptstr. 100 1 lem Kumt. Museum. 666 Dr. med. helmrichs Originalmiſchung .-5. Stammlisch Heidelberg-ohrhach Parteigenossen treffen sich zwanglos Samstag abends 20.30 Uhr im„Acler“-Nebenzimmer zu geselligem Zusammensein und Meinungs- austausch.— Von Parteigenossen eingeführte Gesinnungsfreunde sind willkommen. Nüenste Zusammenkunft Samstag, 14. Febr.1932 färberefSchaeils Chem. Reinigung- Dampfwaschanstalt eeee e n Liik krtr irimtumrW Aen, memacnnne Spezialität: Fürben und Reinigen von Gardinen Läden und Annahmestellen: Märzgasse 4, Telefon 661; Brückenstr. 30, Tele- ton 3909; Steubenstraße Annagässe 1. 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