N. Mr. 89 — eater: tke in hnläfen“ 10 leckantacl Achulsu.5 igshafen rlag ds. Zig. heim. rmieteE 106; le:„Geſlern ta Winsloe. inn Strauß. Preiſe; zum „ ein Fronk⸗ Carl Ernfl 22 Uhr. ung; ermä⸗ Deleklive“, Kinder von Ende 16.30 niebe B 16; zählungen“, ach. Anfang niele C 16; kraße“, ein Carl Ernſt 30 Uhr. rsum“ :„AXB3.“, d. Anfang garten. te vgemeinde —6, 19, 20, 71—73, 75 7, 241, 242, „ 810:„Die nn Strauß. .30 Uhr. Baſtſpiel nit ſeinem vne Allez- 30 Uhr. falzbau. lergemeinde 35, 71078, ig aus dem irt. Anfang Freier Ver⸗ * age Die Volkogemeinſchaft. Herausgeber: Otto Weßel. ——— Lutherſtraße 55, Telephon 4048. Mannheimer Sriftlettung: P5, 18a. Tel. 31 471. Das Hakenkreuzbanner erſcheint ömal wöchentlich und loſtet monatlich 2,40 RM. Bei Poſtbezug zuzüglich 96 Pfg. Beſtel · ningen nehmen die Poſtämter und Brieſträger entgegen. In die Zeitung am Erſcheinen(auch durch hoöͤhere Gewalt) der · hindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Für unverlangt —————— wir keine Verantwortung. Flug von Schleſien zu den Drahtbericht unſeres am Deultſchlandflug keil⸗ nehmenden Sonderberichterſtakters. Nach kurzer Nachtruhe eilen wir im Aulo durch Breslaus Straßen gleich wieder zum Flug ⸗ plag. Da und dort erkennen Arbeiler und An⸗ geſtellte, die ebenfalls auf dem Wege zur Arbeit ſind, den Führer und grüßen ihn freudig bewegt. Bereil ſtehl die D 1720 am Flugfeld. Wieder ein paar Abſchiedsgriße und Blumen, und Schlag 8 Uhr erheben wir uns über das Häuſer⸗ meer... Auf der Oder ziehen langſam die Schlepper ihre Frachl. In allen Farben, vom dunklen Braun der Erde bis zum Grün der kei⸗ menden Saalen dehnk ſich das Land. Höher und höher ſteigt der mekallene Vogel zum grauen Morgenhimmel. Ueber dem Führer reihen ſich im NReh Blumen und Blüten. Die Blumen der bayriſchen Vorberge, Blumen oberſchleſiſcher Erde, die uns begleiken wie die Bilder der Rie⸗ ſenkundgebungen, die wir geſchauk in dieſen Tagen. Längs der polniſchen Grenze geht der Flug. Deulſches Land herüben wie drüben, gekrennk, weil wir machklos. Jetzt dechen Wolken das ge⸗ rauble Land. Höher hinauf, heller wird es ringsum. Sonniger Tag. Der letzle Wolken⸗ feten ſtreift die Räder der Maſchine. Ueber uns wölbt ſich der Himmel in einem Blau völ⸗ liger Reinheik. Unker uns aber kürmen ſich „Wir werden dafür ſorgen, daß auch diesmal in P NATIONALSOZIAllSTISCHES KANM NS 9ů05 Voll feht Auft Heber 200 b00 jubeln Adolf Hitler in Allenſtein, Neidenburg, Willenburg und Lyck zu Fchlachtfeldern Oftyreußens Wolkenberge, dehnen ſich Wolkenmeere. Dann bricht die Wolkenwand ab und gibt den Blick frei auf deulſches Grenzland. Seen glitzern, Fel⸗ der leuchlen, Dörfer liegen verkräumk 1500 Me⸗ ker zu unſeren Füßen. Wolken wie Walkie⸗ bäuſche hängen unker uns, werfen ihre dunklen Schalten zur Erde, verſchwinden. Neue Wol⸗ kenmeere ſchieben ſich heran. Ueber ſie huſchl unſerer Maſchine Schakken. Namenlos ſchön iſt dieſes Bild, das wechſelk und wiederkommk, Stkunde um Stunde und doch das Auge nichk ſät⸗ ligen kann ob dieſer Prachk und gigankiſchen Größe. Wer beſchreiben wollke, was das Auge hier ſah, müßte ſich vermeſſen. Man kann nur dem Schickſal danken, Deukſcher zu ſein und dieſes Land ſein Eigen zu nennen. In den unzähligen Seen zwiſchen Schneide⸗ mühl und Neu⸗Sleklin ſpiegelk ſich das Blau des Himmels und das leuchkende Weiß der Wolken. Bei Gütow gehl es über den Korridor. Wieder krampft ſich das Herz, da wir Land überfliegen, das uns gehörk und unſer iſt nach Bluk und Rechk und Boden, und das man uns nahm. Nur ſelken ſind hier die Dörfer und wir haben Menſchen ohne Raum. Nordwärks liegen die Kirchen und Häuſer im leuchkenden Glanz: Danzig. Im Süden grüßt Marienburg, das alte Land der Ordensrikker, die mit Bluk einſt den Boden düngten, den polniſche Landgier uns nicht gönnt. Majeſtäliſch liegt vor uns die Oſtſee.— Geſtern noch kreuzten wir über den Kämmen des Erzgebirges, jett fliegen wir über den Wel⸗ lenkämmen des Meeres. Als hätte ein Paſtell⸗ ſtrich die Linie gezogen, liegkt die Küſte und trennk, ſoweik das Auge reichk, Waſſer von Land. BVilder unbeſchreiblicher Schönheit. Die letzte Wolkenwand erhebk ſich zwiſchen Erde und Himmel. Vordfunker rolll die An⸗ kenne ein, wir kauchen durch den Wollkenſchleier, fallen, ſchweben über Königsberg und landen nach wenigen Minuken unker den„Heil⸗Rufen“ der Oſtpreußen auf dem Flugfeld. Gleich darauf ſtarket Adolf Hikler in einer kleinen Maſchine zum Weikerflug nach Allen⸗ ſtein. Vor uns ziehen Störche ihre Kreiſe; über den Wäldern ſchaukelk die„Einmokorige“, floßt und ſtampft. Wir überfliegen die Schützen⸗ gräben von 1914, die erſten Zeugen der großen Schlacht von damals, die nun Zeugen werden des neuen Kampfes, den Adolf Hikler pi digt für Ruhm und Ehre, und für die Freiheil der Nakion. Hände heben ſich zum Gruß! Bauern und Kinder empfangen den Führer, deſ⸗ ſen Triumphfahrk ſich nun forkſeßt auf den oſt⸗ preußiſchen Skraßen, über die unſere feldgrauen Regimenker vor 18 Jahren den Feind krieben und ſchlugen, wie wir den neuen Feind in dieſen Wochen ſchlagen wollen. * reußen wieder die Erhebung Deutſchlands beginnt“ Drahlbericht unſeres am Deulſchlandflug keil ⸗ nehmenden Sonderberichkerſtaklers. Allenſtein, 19. April. Trotz des Ver⸗ bokes unſerer geplanken Gefallenenehrung am Denkmal der Schlacht von Tannenberg ftand auch über der Allenſteiner Hiklerkundgebung das Zeichen des Schlachkfeldes, auf dem im Well⸗ krieg die feldgrauen Soldaken die Befreiung Oſtpreußens erkämpften. So iſt das mit allen Verboken, die gegen uns erlaſſen werden, ſie treffen zwar die äußere Form, den Geiſt können ſie niemals kölen. Skrahlender Himmel mit fliegenden Wolken über Oſtpreußen. Auf allen Landſtraßen nach Allenſtein ſind Aukos und Fuhrwerke und Rad⸗ fahrer unkerwegs, auf allen Straßen ein frohes Grüßen und Hakenkreuzfahnen flaklern über den Kokflügeln der Aukos. An den Wald⸗ rändern blühen Aurikeln. Ueber dem Eingang zum Jakobsberg in Allen⸗ ſtein ſind Fahnen mik den Farben unſerer Be⸗ wegung geſpannk. Schon am Vormiktag ſtellte ſich der Men⸗ ſchenſtrom ein, der ſich in den Garken hinker dem Wirksgebäude ergießk. Mokorräder knat⸗ lern heran, Aukos nehmen Aufſtellung und bald iſt der Teich im Garken, auf dem drei Schwäne ihre ſtillen Kreiſe ziehen, von Menſchenmaſſen umlagerk. Tannen, ſteil aufragend wie Skandarken um⸗ ſäumen die zehnkauſendköpfige Menge. Endlich betritt der Führer die Veranda des Gebändes, auf der das Mikrophon aufgebauk iſt. Da recken ſich ihm die Arme der oſtpreußiſchen Bauern, Arbeiker und Bürger zum Gruß enk⸗ gegen, und ein brauſendes„Heil“ ſteigt zum Himmel empor. „Wir durften nicht am Tannenbergdenkmal unſerer für die Heimal gefallenen Kämpfer ge⸗ denken, ſo ſind wir hier nach Allenſtein gekom ⸗ men. Aber der Geiſt jenes Grabmals iſt mik uns!“ Als der Führer ſeine Rede eben begonnen hak, erſcheink plötzlich ein Severing⸗Braun⸗Flug⸗ zeug über der Menge; eine Provokakion, die zu Waſſer wird, denn Hitler zeigt an dieſem Bei⸗ ſpiel die Mekhode der Sozialdemokrakie in ſo kraſſem Lichk, daß der kleine Apparak wie eine eigens dazu gelieferle Aluſtrakion erſcheink. „Nichts können ſie an Erfolgen vorweiſen“, ruft der Führer aus,„nur mit ſolchen dummen Mäßchen können ſie prakkiſch noch beſtehen. Sie kennen zwar nichk die Nol der Erwerbsloſen, ſie kennen zwar nichk das Elend des Miltkelſtan⸗ des, ſie können der grenzenloſen Nol der Bauern nichk ſteuern, nur das allein können ſie!“ Und Hitler zeigt auf die kleine Maſchine, die eben hintker den Tannen enkſchwindek, als hätte ſie Hitlers vernichlkende Worke gehörk. „Im übrigen“, fährk Hitler fork,„freut es mich, daß mir ſogar hier die Herren Severing und Braun ihre Reverenz erweiſen! Aber ſie läuſchen ſich, wenn ſie glauben, ſie könnken mit ſolchen Mähchen bei der Wahl am 24. April be⸗ ſtehen! Wir werden kroß allen Terrors die Sieger bleiben! Es gehl nicht um Miniſterſtühle, es geht um Preußen und damik um Deukſchland. Wir wer⸗ den dafür ſorgen, daß auch diesmal in Preußen wieder die Erhebung Deukſchlands beginnt.“ Dann gehl Hikler beſonders auf die Nok der deukſchen Grenzlande ein. „Sie verbreiken heuke die ungeheure Lüge, wir Nalionalſozialiſten würden uns weigern, die deukſchen Grenzen zu verkeidigen. Ich frage Sie: Wer hak die Waffen ergriffen, als Oberſchleſien Oſtpreußiſche Ahinf anner Anzeigen: Die Sgeſpalkene Millimeterzeile 10 Wfennige. Ti⸗ ageſpaltene Millimeterzeile im Teytteil 25 Pfg. Für lleine Anzeigen: die 8geſpaltene Millimeterzeile 5 Pfg. Bel Wieder · holung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen Unnahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim P 5, 190 Telephon 314711 Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Heidelberg Ausſchließlicher Gerichtzſtand: Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Die Volkigemeinſchaft. Karlsruhe 21694. 3 Freiverkauf 15 15 Pfa. von den gierigen und lüſternen Polacken über⸗ ſchwemmt wurde? Es waren nicht die Parkei⸗ genoſſen des Herrn Severing, es waren unſere Parkeigenoſſen, die ihr Blut zur Verkeidigung Schleſiens vergoſſen. Allerdings gingen die er⸗ ſten Teile Oberſchleſiens krotdem verloren, denn während unſere Parkeigenoſſen auf den Schlacht⸗ feldern verblukeken, regierken die Parkeigenoſſen des Herrn Severing.“ Die ſtürmiſche Zuſtimmung der Menge zeigk, daß unſere Gegner auch mit den dickſten und gemeinſten Lügen die Wahrheit nicht unkerdrücken konnken. Das Volk weiß, in welchen Parkeien die wahren Landesverräker ſißen. „Heute iſt es wieder ſo“, fährkt Hikler fort, „daß uns die Welk als ein Ding belrachlet, mit den anſn ſpielen kann, wie man will.“ Ich— aber ſkolz darauf, eine Armee von dreizehn Millionen in Deutſchland aufgeſtellt zu haben, die einig wie ein Mann zufammenſteht, Arbeiker der Slirn und der Fauſt, Bauern und Bürger. Eine Armee, auf die ſich Oftpreußen verlaßen kann.“ Wieder gehk der Wall von Armen empor und es wird wie ein Schwur: Dem Führer und ſei⸗ nem Kampfe kreu zu bleiben bis zum Ende, bis zum Sieg! Im Triumph durch Maſuren Von Allenſtein gehl es in ſauſender Fahrt mikken hinein nach Maſuren, mikten hinein in die Schlachkfelder des großen Krieges. Das erſte Ziel iſt Hohenſtein. Die Skadk empfängk den Führer mit Flaggenſchmuck, Triumphbögen und Gnirlanden. Die Chauſſeebäume an beiden Sei⸗ len der Skraßen kragen große Hakenkreuze, die eine ununkerbrochene Linie bilden. Nur mit Mühe kommk der Wagen durch die Stkraßen Hohenſteins vorwärks. Der Führer, der im of⸗ fenen Wagen ſitzk, wird überall ſofork erkannk, und brauſend ſteigk das„Heil“ zum Himmel, Hitler am Tannenbergdenkmal Am Tannenbergdenkmal haklen ſich große Men⸗ ſchenmengen eingefunden. Die Wagenkolonnen parken auf dem Vorplatz. Dann begibk ſich der Führer durch ein Spalier von zum Gruß erhobe⸗ nen Armen in das Innere des Denkmals. Wuch⸗ tig ragen die Türme zum Himmel und die Men⸗ ſchenmaſſen, die draußen und ſoweil ſie es er⸗ möglichen konnken, im Innenraum ſtehen, grüßen enkblößken Hauples den Führer zur Freiheik.— Hitler ſelbſt kritt an das Kreuz im Mitlelpunkk des Bauwerkes, legk einen großen Kranz nieder und verweilk in ſtillem Gedenken einige Minulen bei ſeinen kolen Brüdern, die mik ihm draußen blutelen und ſtarben.— Von weither klingk das Lied vom guken Kameraden. Eine bewegke Feierſtunde, eindrucksvoll und unvergeßlich für jeden, der dabei ſein durfke. So hat Hikler krotz Terror und Verbot es ſich nicht nehmen laſſen, bei ſeiner Anweſenheik in Oſtpreußen dennoch, und zuallererſt, der Gefallenen zu gedenken, ob⸗ wohl aus dieſer Handlung ſo gern eine parkei⸗ politiſche Angelegenheit höheren Orkes gemachk werden ſollke. Oſtpreußen wird dieſe Enkſchei⸗ dung ſeines Oberpräſidiums niemals verſtehen. Der Führer beſichkigt dann eine Anzahl der Türme unker Führung eines der Erbauer. Er belritt den Fahnenkurm und den Bismarcklurm, und ſtehl in Gedanken verſunken vor den Zeu⸗ gen einer großen Zeil, vor den Fahnen der oſt⸗ preußiſchen Regimenker. Mit großem Inker⸗ eſſe läßt er ſich jede Einzelheik ſchildern. Man ſieht und fühlt, wie er innerlich dieſes große Er⸗ leben wahrnimmk. Dann wendek er ſich wieder zum Hofe und ſchreikek hinaus und immer wieder ſpricht ſein Mund das Work:„Ein Kunſtwerk, ein echles, wahres Kunſtwerk!“ Weiker gehl es unker dem Beifall und den Heilrufen der zahlloſen Menſchen, die des Füh⸗ rers Weg ſäumen, es ſind wahre Menſchen⸗ mauern, die in den Ortſchaften ein undurch⸗ dringliches Spalier bilden, Grenzbauern, die in Begeiſterung ihren Führer ſehen und grüßen, immer wieder ſeinen Namen rufen und immer wieder das„Heil“ in die—iie ſteigen laſſen. Die Häuſer kragen überall das Bildnis Hitlers. Ueberall winken große Hakenkreuzfahnen, über⸗ all rufen Plakake und Transparente:„Gebl Hitler die Machl, reklet die Heimak!“ Zu beiden Seiten, bevor man in die Ortſchaften kommk, ſtehen die ehemaligen SA-Kameraden zu einem Seite 2 Donnerslag, den 21. April 1932. 2. Zahrg. M. 90 Spalier vereinigt, das nichk abreißt, und das ſich über Kilomeker hinziehl. Sie leilen über zu den Spaliermauern der Bevölkerung, die dann innerhalb der Skadt Aufſtellung genommen hak. Wieder ein kurzer Aufenkhalk in der Ork⸗ ſchaft Waplitz. Es iſt die Stkelle, an der ein oſt⸗ preußiſches Regimenk vom erſten Offizier bis zum letlen Mann unkerging in heldenhaftem Verlkeidigungskampf, als es gall, die große ſtra⸗ kegiſche Umgehung durchzuführen, die dann das Schickſal der ruſſiſchen Millionen⸗Armee beſie ⸗ gelle. An der Skelle, an der ſie ſtarben, iſt ein Heldenfriedhof errichkek, der Freund und Feind im Tode eink. Hier läßt der Führer hallen und geht enkblößken Haupkes durch die ungezähllen Reihen der Holzkreuze bis hin zum Gedennkſtein. Auch dork legk er einen Kranz nieder, auch dort verweilk er in ſtillem Gedenken. Weiker geht die Fahrk durch die blulgetränk · len Schlachkfelder und überall ſteht die Bevölke⸗ rung und jubelk dem Führer zu. Landarbeiler ſtehen an der Chauſſee und haben ihren Pflug verlaſſen. Hell blißen die Augen und die Arme fahren in die Höhe. Ueberall das gleiche Bild. „Einmal wird es keinen Korridor mehr geben“ Wir kommen nach Reidenburg. Die Ein⸗ fahrl in die Skadt wird beinahe zur Unmöglich- keit. Schon in den Zufahrksſtraßen iſt kaum noch vorwärks zu kommen. Triumphbögen und Tannen⸗ guirlanden überqueren die Straßen, und grüßen mik großen Buchſtaben den Führer, den Mann, den die Maſuren lieben, wie niemanden ſonſt in der Welk. Wie er nun auf dem Markk ſtand, da glaubke man faſt, nach der Jahl der Menſchen gerechnel, in einer Großſtadt zu ſein, und nicht elwa in einem»leinen maſuriſchen Städichen. Der große Marlklplatz iſt ſchwarz von Menſchen, nicht ein plähchen iſt frei. An den Häuſerfronken ſind ſämkliche Fenſter beſeht. Mit Mühe gelingk es, einen ſchmalen Raum für die Auffahrk des Aukos frei zu machen. Kaum hält der Wagen, ſo überſchütkel eine Gruppe Hitlermädels in weißen Bluſen den Führer mit Blumen aller Ark. Es regnel förmlich duflige Grüße und Adolf Hikler kann ſich kaum der zahlreichen Hände erwehren, die ſich ihm in Be⸗ wunderung und Begeiſterung enkgegenrecken. Da plötzlich wird irgendwo die Schußkelle durch⸗ brochen und nun gibk es kein Halten mehr, von allen Seiken ſtürmen ſie heran, alk und jung, Mütterchen und Männer, Tränen in den Augen und jubelnd die Hände zum„Heil“-Gruß er⸗ hoben. Der Führer iſt ſichllich bewegk. Wir verlaſſen wieder Neidenburg, gefolgt von den„Heil“⸗Rufen, die nicht verebben wollen, ge⸗ folgt von einem Spalier ehemaliger SA- und SS-Kameraden, die im Dauerlauf des Führers Wagen hunderk Meler weit begleilen. Durch Willenberg und Orkelsburg. Dann liegk die Stadt hinker uns und es geht hark an der Grenze weiker durch eine Unzahl von Dörfchen. Wenige Meler zur rechken Seile liegt die polniſche Grenze, und man ſiehl im Hinkergrund polniſche Gehöfle. Gerade hier, hark am Grenzſtein, iſt die nalionalſozialiſtiſche Bewe· gung mik am ſtärkſten, gerade hier wiſſen und fühlen die Grenzländer, daß ihre Scholle, daß ihre Familie nur dann ſicher geſchüßt iſt, wenn Adolf Hitler Deukſchland führk. Sie fühlen es inſtinkliv und bekennen ſich deshalb mit ſolcher Begeiſterung zu unſerem Führer Adolf Hitler. Das iſt der Grund, ves⸗ halb die Bewegung in dieſen Grenzg on bei der Präſidenkenwahl, die gro. K über· wälkigende Mehrheik für Hiller zuande brachle. Bei Einbruch der Dunkelheik ſieht man an Gie⸗ beln und Dächern große leuchkende Hakenkreuze und überall die Parole für den 24. April: wähll Litle 8.—— In Willenberg muß der Führer hallen.— Mehrere beherzte Männer werfen ſich kurzer⸗ hand vor ſeinen Wagen, um ihn zum Halken zu zwingen. Dann ſauft ein Molkorradfahrer mik wehender Fahne an die Spitze und geleiket das Aulo des Führers durch die Stadt. Bei der Einfahrk nach Orkelsburg wiederum ein Dauer ⸗ lauf ehemaliger SA- und SS⸗Kameraden zu bei- den Seiken. Hunderle von Kindern umlagern den Wagen, der nach vieler Mühe auf dem Mit⸗ telpunkk des Marklplatzes auffahren kann. Der Marklplaß ſelbſt iſt ein einziges Fah⸗ nenmeer, kaum ein Fenſter, das keine Fahne zeigt und die Menſchenmaſſen, die hier zuſam⸗ mengeſtrömk ſind, überkreffen die Zahl, die in Neidenburg anweſend war. Hier haben ſchon die Fenſterpläße nicht mehr ausgereichk, hier ſtehen ſie in ganzen Schwärmen auf den Dächern. Eine Kapelle ſpielk und dann ſprichk der Füh⸗ rer, in ſeinem Wagen hoch aufgerichkek, ſo daß möglichſt alle ihn ſehen können. „Das Bild, das ich heuke hier ſehe, wieder⸗ holt ſich nun in ganz Deulſchland Tag für Tag, den Dank für Ihre Begeiſterung, den Dank für Ihre Treue werde ich dadurch beweiſen, daß ich dafür ſorge, daß hinker Sie ein großes deulſches Volk mit gleicher Geſinnung kritk, daß der Tag kommk, an dem fünfundſechzig Millionen Deuk⸗ ſche mil denen in Oſtpreußen verbunden ſind, das ſoll der Dank ſein! Einmal wird der Tag kommen, an dem Oſt⸗ preußen Seite an Seitke mit dem übrigen Deukſchland liegk, an dem der ſogenannke„Kor⸗ ridor“ nicht mehr exiſtieren wird. So danke ich Euch und bikte Euch, mik mir einzuſtimmen, wenn ich rufe: Unſer armes, heißgeliebtes Va⸗ kerland, Sieg⸗Heil!“ Längſt ſind wir mehrere hunderk Meker vom Markfplaßtz enkfernk und immer noch hören wir den brauſenden„Heil“-Ruf und Geſang der zur Begeiſterung enkflammken Menge. Johannisburg entgegen Vor Schwenkainen grüßkt ein quer über die Chauſſee geſpannkes Schild:„Heil dem Relker unſerer Heimak!“ Rudzanny und Johannisburg werden paſſierl und in Johannisburg wiederholk ſich das Bild, Zas wir in Reidenburg erleblen. Hunderke von Melern iſt der Weg, auf dem des Führers Wa⸗ gen fährt, mit Tannen beſtreul, und vor den Wagen ſehk ſich eine Kapelle, ſodaß der Führer kroh der vorgerückken Skunde gezwungen iſt, das Spalier der Menſchenmauer zu durchfahren.— Auch hier wieder eine Begeiſterung, wie man ſie den ſchwerblütigen Menſchen hier in Ma⸗ ſuren wohl niemals zugekrauk hätte. Wenn ir⸗ gendwo das Work Triumph am Platze iſt, dann gewiß hier, denn noch niemals iſt ein ungekrön⸗ Die Eiſerne Front as Vürgerkriegsorganifation Die geſamte Preſſe der Regierungsparkeien iſt eifrig bemüht, das„Reichsbanner“ und die„Eiſerne Fronk“ als die harmloſeſten Organiſationen der Welt hinzuſtellen und glaubt damit ihr Verbot verhindern zu können. Hindenburgs Brief an Groener hat auf der Linken eine Aufregung hervor⸗ gerufen, die einer beſſeren Sache würdig wäre. Man will nicht zugeben, daß das Reichsbanner und die Eiſerne Front mit der SA verglichen werden können, und Herr Groener ſelbſt hat bekanntlich in einem Arkikel den Beweis zu erbringen verſucht, daß das Reichsbanner eine über⸗ parteiliche, ja ſogar ſtaotserhaltende Organi⸗ ſation ſei. Daß die„Eiſerne Front“ nach militäriſchen Geſichtspunkten organiſiert iſt, wird gefliſſenklich verſchwiegen, wie man auch die Tatſache unkerſchlägt, daß ſie ſich ausſchließlich in den Dienſt der Spo ge⸗ ſtellt hat und für ſozialdemokrakiſche Parkei⸗ inkereſſen eingeſezt wird. Das Reichs⸗ banner hat in weiſer Vorausahnung nach dem Verbot der SA ſeine„Alarmbereit⸗ ſchaft“ gemildert und die„Schufo“, die be⸗ ſonders ausgebildeten Kernkruppen, etwas in den Hinkergrund treten laſſen Hölter⸗ mann, der Oberkommandierende dieſer Bür⸗ gerkriegshorden, hat ſich bereit erklärt, die Organiſation ſeiner Mannen„den verän⸗ derken Verhältniſſen“ anzupaſſen, d. h. mit anderen Worten, Höltermann will abrüſten. Daß er damit beſtätigt, daß die„Eiſerne Front“ als militäriſche Organiſation aufge⸗ rüſtet hatte, mit allem, was dazu gehörk, merkt dieſer Bürgerkriegsgeneral nicht. Ja, er verſucht plötzlich, das Reichsbanner als 4 eine überparteiliche„Organiſation republi⸗ kaniſcher Kriegsteilnehmer und deren Nach⸗ kommen“ hinzuſtellen. Dabei ſteht unwider⸗ legbar feſt, daß der ſozialdemokratiſche Reichstkagspräſident Loebe in verſchiedenen les Haupk, noch niemals iſt ein Gefreiter des Wellkrieges mik ſolcher Begeiſterung und über⸗ quellender Herzlichkeit gefeierk worden, wie Adolf Hitler an dieſem Nachmikkag. Mehr als hunderkfünfzigkauſend Menſchen ſind— ſchlechl⸗ gerechnet— zu ſeiner Begrüßung aufmarſchierk geweſen. Mehr als einhunderkfünfziglauſend ha⸗ ben ſich eingefunden, haben Stunde um Skunde ausgeharrk, um nur wenigſtens ihren Führer einmal zu ſehen. Wo gibt es noch jemand im Lande, der ſolche Liebe findel? Schon iſft es dunkel geworden. Wir durch zge⸗ ren das Höhengebiek Rudzanny. Man ſiehl nicht mehr viel von der Schönheit des Nalurſtreifens. Mahn ahnk nur in Konkuren, daß hier ein Stückchen Land liegt, jeden Opfers und jeden Einſetzens werk, deulſche Erde, um die zu kämpfen es ſich wirklich lohnk bis zum leßten Akemzug. Die Fahrt wird ſchwierig, denn abendlicher Bodennebel erhebk ſich und miſchl ſich mil dem Slaub der Chauſſee zu einem undurchdringlichen Gewölk. Aber es hetzen die Wagen. Unermüd⸗ lich drängt der Führer weiler, denn in Lyck warken Zehnkauſende, zu denen er noch ſprechen ſoll. Und was unmöglich erſcheink, es gelingt. Die letzte Kraft holen die Wagen heraus und mit geringer Verſpäkung fährk der Führer, wie⸗ derum kriumphal begrüßt, nach Lyck, der Melro⸗ pole Maſurens. 60 000 in Lyck Was wir an Begeiſterung und Jubel auf un⸗ ſerer heuligen Fahrk durch Maſuren in einzel ⸗ nen Skädten ſahen und hörken, das erleblen wir hier in Lyck zuſammengeballt in einer einzigen überwälligenden Kundgebung von 60 000 oſt⸗ preußiſchen Bauern, Bürgern und Arbeikern, die aus ganz Maſuren an dieſer ſüdöſtlichſten Grenze Oſtpreußens zuſammengeſtrömk waren, um ihren Führer und Rekler zu hören.„Das deulſche Maſuren grüßt den Führer des kom⸗ menden Deukſchlands“. Mit dieſen Worlen wurde Adolf Hiller unker dem unbeſchreiblichen zubel der Zehnkauſende, die den nächllichen Marklplatz von Lyck füllten, empfangen.„Es iſt ſo ſpät geworden, führk Adolf Hiller aus, weil meine Reiſe durch ſo viele Skädke und Orkſchaf⸗ ten Maſurens ging, deren Bevölkerung mich er⸗ warkele. Es flanden Tauſende und Tauſende in den Slraßen, und es luk mir herzlich leid, daß ich nicht in der Lage war, überall zu hallen und zu ſprechen, wie ich es gern gekan hätte. Ich glaube nichk, daß es in Deukſchland ein Land gibt, in dem mehr Treue zu finden iſt, als in Maſuren. Weil ich aber nicht überall halten konnke, habe ich mich enkſchloſſen, nach Beendi⸗ gung der Oldenburger Wahl in das Maſuren⸗ Land zu kommen, um dann nachzuholen, was ich heule leider verſäumen mußke.“ Brauſender Jubel aus ſechziglauſend Herzen dankk dieſen ehrenden Worken des Führers. Adolf Hikler hält vernichlende Abrechnung mit den Syſtemparkeien, die Deulſchland in drei⸗ zehnjähriger Herrſchaft zu Grunde gerichlet zuben. „Die deukſchen Grenzgebieke werden an dem Tage nicht mehr bedrohk werden, wenn eine im gleichen nalionalen Sinne wie meine Bewegung erzogene, willensſtarke Nakion dahinker ſleht.— Sie ſind wohl alle mit dem Gefühl hierher ge⸗ kommen, daß in den kommenden Tagen mehr auf dem Spiel ſteht, als eine Wahl. Der 24. April wird der Tag ſein, der die Abrechnung einleikek mit denen, die Deukſchland 13 Jahre niedergezogen haben. Wie der 24. April endel, ſo wird auch der Beginn einer neuen Zeit für Deulſchland ſein. Alle deulſchen Skämme blicken diesmal nach Preußen.— Dreizehn Jahre lang waren wir öffenkliche Ankläger. Das Voln ſoll jeht enkſcheiden.— Ganz gleich aber, wie auch dieſe Wahl endek, der 25. April ſieht mich aufs Neue an der Arbeit und im Kampf für mein Lebensziel, von dem ich nichk laſſe, bis der Endſieg errungen iſt.“ Durch brandende Menſchenmauern und den Wall von vorgerechlen Armen verläßk Adolf Hiller unker den Klängen des Deulſchlandliedes den Platz und beſteigt den Wagen zur nächt⸗ lichen Weiterfahrk nach Königsberg. —————— ‚————————— Verſammlungen die AIllegalität dieſer roten Bürgerkriegsgarde beſonders unterſtrich. Oder iſt es vielleicht eine legale Handlungs⸗ weiſe, wenn Herr Loebe mit Hilfe der Eiſer⸗ nen Front eine der Sozialdemokratie nicht genehme Regierung„kokſtreiken“ will? Iſt es geſetzlich, wenn Herr Loebe in einer an⸗ deren Verſammlung erklärte, daß das Reichsbanner gegen jede Machtergreifung Hitlers, ob ſie legal oder illegal geſchieht, vorgehen werde? Es beſteht für niemand ein Zweifel, daß die roten Bürgerkriegs- horden des Reichsbanners bereit geweſen wären, ſich illegaler Handlungen ſchuldig zu machen, falls Hitler bei der Reichspräſi⸗ denkenwahl eine Mehrheit erzielt hätte. Das haben die Reichsbannerführer mehr als einmal zum Ausdruck gebracht und zwar nicht nur in geſchloſſenen Verſammlungen, ſondern auch in öffentlichen Kundgebungen. Die„Berliner Börſenzeitung“ iſt heute in der Lage, Das nennt man„Außenpolitit⸗ S8.— Bekanntlich verſichert der Zentrums⸗ kanzler Brüning käglich von neuem, daß ſeine innenpolitiſchen Handlungen von dem„Pri⸗ mat Außenpolitick“ diktiert ſeien Da iſt es weſentlich, feſtzuſtellen, wie dieſe außenpolitiſche Täkigkeit des Zenkrumskanzlers prakkiſch ausſieht. Nachdem er wochenlang in Deutſchland der Wahlpropaganda oblag, ſtatt perſönlich in London und Genf deutſche In⸗ tereſſen zu vertreten, hat er ſich ſchl'eßlich doch noch nach Genf begeben. Seine Tätigkeit dort ſah folgendermaßen aus: 16. April: Vormittags Empfang des kür⸗ kiſchen Außenminiſters, darauf ein inkimes Frühſtück für den ſowfetruſſiſchen Außen⸗ miniſter'twinow⸗Finkelſtein. Nachmittags Empfang einer Abordnung katholiſcher Gewerk⸗ ſchaftler. 17. April: Früh heilige Meſſe, ſodann län⸗ gerer Ausflug in die Umgebung Genfs, der erſt nachmittags beendet war. Um 6 Beſuch beim amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon und deſſen Gattin. Am 19. April eine Beſprechung mit dem ungariſchen Außenminiſter Walko und mit dem holländiſchen Außenminiſter. Ueber alle dieſe offenſichtlich nicht weſent⸗ lichen Beſprechungen verlautet nichts von Be⸗ deutung. Bis auf das eine: das intime Früh⸗ ſtick mit Herrn Litwinow⸗Fünkelſtein hat bei den überwiegend ſowjetfeindlich eingeſtellten Staaten nicht gerade freundliche Gefühle hinter⸗ laſſen. Wir vermiſſen jede längere Vorbereitung einer gemeinſamen Linie't der engliſchen und ital'eniſchen Politek. Während das Ausland ſeine ſtärkſten Kanonen als Redner aufkreten läßt, ſchweigt der Zenkrumskanzler und überläßt dem bisher durch keinerlei Erfolge ausgezechne⸗ ten Botſchafter Nadolny die Vertrekung Deukſchlands. Ein etwas ſonderbares Verfah⸗ ren, wenn man bedenkt, was alles auf dem Spiele ſteht. Abgeſehen davon, daß Frankreich mit Er⸗ folg daran arbeitet, Deukſchland erneut ver⸗ traglich auf einen Zuſtand minderen Rechts feſt⸗ zulegen, hat es nunmehr einen neuen Schlag gegen die deulſche Handelsluftfahrt geführt. Mit der fadenſcheinigen Begründung, die Abrüſtung müſſe geſicherk werden, verlangt Frankreich Internakionaliſierung der Handels⸗ luftfahrt. Angeſichts dieſer Gefahr hält es wie die T. U. meldet, der Jentrumskanzler ffür richtig, am Samstag nach Berlin zurückzukehren. Wahrſcheinlich ſind wieder ein paar Nobver⸗ ordnungen gegen den Nationalſoz' alismus fällig. Das iſt nakürlich wichtiger, als die Vertretung Deulſchlands in Genf durch den Reichskanzler perſönlich. Das ganze nennt man dann— „Außenpolitik“! Front wichliges Material über Verſamm⸗ lungen des ſozialdemokraliſchen Einheitsverbandes der Eiſenbahner· Organiſalionen zu veröffentlichen und zwar handelt es ſich um eine Beſprechung in Skolp in Pommern, die am 10. März unker dem Vorſitz eines Gewerkſchaftsſekrekärs ſtattgefunden hat. Im einzelnen wurde folgendes vorberei⸗ tet: Aus der Rede des Gewernkſchafts⸗ ſekrekärs, deren Inhalt im Worklaut vor⸗ liegt, ergab ſich, daß im ganzen Reiche auf Befehl der Berliner Zenkrale des Verbandes Verſammlungen der Unlerführer ſtaltfinden ſollten, in denen die Mil⸗ glieder für die Ereigniſſe der bevor⸗ ſtehenden Wahlſonnkage gewiſſerma⸗ ßen mobiliſiert werden ſoll⸗ ten. Einzelanweiſungen wurden ge⸗ geben, um dieſe Mobiliſierung für den Fall des Einſates am Wahllage oder nach dem Wahltage ſicherzu⸗ ſtellen. Für den Fall des Einſahes wurde eine Anzahl Sabokage⸗ akke vorgeſehen, wie Zerſtörung aller Lichlleitungen für den Bahnhof und für die Bekriebsanlage, Verſtop⸗ fung des Lokomokivſchuppens da⸗ durch, daß eine Lokomolive in die Drehſcheibe zu ſtürzen ſei, Beſiher⸗ greifung der Waffen des Bahnſchul⸗ zes, Sabokageakke für den ganzen Bahnverkehr. Vorſichtigerweiſe wurde angekündigt, daß dieſe Art des Einſatzes gekätigk werden ſollte, für den Fall, daß Hindenburg ge⸗ wählt, und von den Rechken ein Putſchver⸗ ſuch unkernommen würde. Ohne Zweifel wollte alſo dieſer Teil der Eiſernen Front ſich nicht nur ſofork polizeiliche Befugniſſe anmaßen, ſondern auch Sabokageakke durch⸗ führen, die gegen die Allgemeinheit gerich⸗ tet ſein mußten. Aus dieſen Vorbereitungen geht ohne weiteres die Illegalität der ge⸗ planten Maßnahmen hervor, die ſelbſtver⸗ ſtändlich in engſter Verbindung mit der So⸗ zialdemokrakie, ſozialdemokratiſchen Ge⸗ werkſchaftsorganiſationen, der Eiſernen und den Hammerſchaften gefaßt wurden. Was meint Herr Groener dazu? 2 Zahrg. JYi. Freiſtell ordnung de⸗ ſtern der und Kreisra enklhoben un laß zu dieſe Vericht im eine Verſan der Gärkner ner referierl überwachend nicht den T neken. Wei „Neuen Bat Rubrik„Wa ner beſtreitel zu haben. Das iſt achter“ mau Mannheimer und ſchon lä Innenminiſte ten Schulma Deutſchland mand kennt Laden. Am derte von B wählt werdet wo bisher di ebenfalls— 2 Weinhein Der Ev. 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Unermüd⸗ ſenn in Lyck noch ſprechen t, es gelingt. iheraus und Führer, wie· „ der Metro⸗ Führers. Abrechnum hland in drei⸗ nde gerichlet rden an dem wenn eine im ne Bewegung inker ſtehk.— hl hierher ge· Tagen mehr ahl. Der 24. e Abrechnung imd 13 Jahre April endel, euen Zeit für lfämme blichen n Jahre lang das Volk ſoll ber, wie auch ehl mich aufs npf für mein ſſe, bis der ern und den verläßk Adolf ulſchlandliedes n zur nächt⸗ g. 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An⸗ laß zu dieſer Maßnahme Gärkners gab ein Bericht im„Badiſchen Beobachker“ über eine Verſammlung im Vezirk Ekklingen, in der Gärkner als nalionalſozialiſtiſcher Red⸗ ner referierke und deſſen Ausführungen die überwachenden Gendarmeriebeamken„als nicht den Takſachen enkſprechend“ bezeich⸗ nelen. Weikerer Anlaß bot die Noliz in der „Neuen Badiſchen Landeszeitung“ unker der Rubrik„Wahllerror im Hanauerland“. Gärk⸗ ner beſtreilet, ſich irgendwie ſtrafbar gemacht zu haben. Das iſt Baden! Der„Badiſche Beob⸗ achter“ mault, ein übler Hebräer in der Mannheimer Kuhhaut ſchreibt einige Zeilen, und ſchon läuft die Apparakur im Badiſchen Innenminiſterium und bringk einen verdien⸗ ten Schulmann um ſein Brot. Es gibt in Deutſchland heute kein Recht mehr! Nie⸗ mand kennt ſich mehr aus im juriſtiſchen Laden. Am Sonnkag werden wieder Hun⸗ derte von Beamten als Volksverkreker ge⸗ wählt werden, und zwar auch in Preußen, wo bisher die Betätigung in der NSDAp. ebenfalls— wie hier in Baden— als Aus Nah Weinheim.(Evangeliſcher Volksverein.) Der Ev. Volksverein hielt am 17. ds Mes. ſeine Generalverſammlung ab, in der der Rechenſchaftsbericht für das verfloſſene Ver⸗ einsjahr erſtaktet wurde. Der Bericht läßt erſehen, daß eine ſegensreiche Arbeit auch im abgelaufenen Jahre wieder ſeitens des Vereins geleiſtet wurde. Die Wahlen er⸗ gaben eine einſtimmige Wiederwahl ſämt⸗ licher Vorſtandsmitglieder. Ein erfreuliches Zeichen der Einmütigkeit. Am 5. Juni die⸗ ſes Jahres wird der Volksverein ſein 40- jähriges Stiftungsfeſt in einfachen Rahmen, der heukigen ſchweren Zeit entſprechend feiern. Möge auch das neue Vereinsſahr erſprießliche und geſeg⸗ neke Arbeit bringen. (Beſtandene Prüfung.) Herr Albert Zei⸗ linger, ein Weinheimer Kind, hat vor dem Oberkirchenrat ſeine erſte theologiſche Prü⸗ fung mit gutem Erfolg beſtanden. * einem ſchlichten, Am 31. Mai und 1. Juni wird der Be⸗ zirksverein Baden im Deutſchen Fleiſcher⸗ verband in Weinheim ſeine diesjährige Ta⸗ gung abhalten. * Schwehingen.(ordenkliche Sitzungen des Gemeinderals vom 6. und 13 April 32.) Zu Baugeſuchen wird Stellung genommen. — Als Beſchäftigungsgelegenheit für.-U. werden Arbeiten auf dem Spiel⸗ und Sportplatz beim ſtädt. Schwimmbad geneh⸗ migt.— Von dem Kaſſenabſchluß der Stadt⸗ kaſſe auf 1. April 1932 wird Kennknis ge⸗ nommen.— Kaufmann Jakob Michael Paul Weißberg, Friedrichſtr. 30 wird zum Ankritt des angeborenen Bürgerrechts zu⸗ gelaſfſen— Wegen Abgabe von Stückkoks an Großabnehmer wird Entſchließung ge⸗ troffen.— Anträge um Herabſetzung der Steuerwerte für Grundſtücke werden nicht defürwortet.— Vergeben werden: Liefe⸗ rung von Grasſamen für die ſtädt. Anlagen und Lieferung von Hafer für die Pferde⸗ und Zuchttierhaltung.— Wegen Neuver⸗ pachtung der Gemeindefiſchwaſſer wird Ent⸗ ſchließung getroffen.— Abgabe von Sand an Auswärktige aus der ſtädt. Sandgrube im Gemeindewald wird mit ſoforkiger Wir⸗ kung eingeſtellt.— Ein Geſuch um Bewil⸗ ligung eines zuſätzlichen Wohnungsver⸗ bandsdarlehens wird befürwortek.— An⸗ ſchaffung eines Schrankes für die Verwal⸗ tungsbücherei wird genehmigt.— Frau Eliſabeth Centmaier Wiw., geb. Schiruska bier, Kronenſtr. 16 werden zu Geburkstag die Glückwünſche der Gemeinde mit einer ihrem 92. Ehrengabe übermittelt.— Ge⸗ ſuche um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaften mit Branntweinſchank werden unker Bejahung der Bedürfnisfrage befür⸗ worket.— Wegen Fortführung des Wald⸗ „nicht vereinbar mit den Dienſtpflichten von Beamten“ bezeichnek wurde. In anderen deukſchen Ländern aber bekleiden National⸗ ſozialiſten die höchſten Staatsämter zur Zu⸗ friedenheit des Volkes. „Die Skaatsgewalt geht vom Volke aus!“ So heißt das Konſtrukkionsprinzip der De⸗ mokratie. Das Volk will immer mehr na⸗ tionalſozialiſtiſche Männer in der Regierung ſehen. Jede neue Wahl beweiſt das. Aber die Sachwalker der Demokrakie im badiſchen Muſterland enklaſſen Beamte wegen ihres Bekennkniſſes zum Willen des VolkeslI! Nichts zeigt deutlicher die innere Un⸗ möglichkeit unſeres heutigen Syſtems, als die Verwirrung aller Rechtsnormen, die man an dieſem Beiſpiel ſehen kann. Ein Staat, der ſeine eigene Idee erſchlägt, eine Demolkratie, die in die Bahnen der Deſpokie hinüberwechſelt, iſt am Ende, braucht nicht durch einen Staatsſtreich beſeitigt werden, beſeitigt ſich ſelbſt. * Kreugerſchiebungen in Danzig Eine Bank, die nie eröffnet wurde Danzig, 20. April. Nach den Ergebniſ⸗ ſen der bisherigen Unterſuchung in der Kreugeraffäre hat der verhaftete Direktor Holm eingeräumt, gewußt zu haben, daß die Internationale Bank und Finanzge⸗ ſellſchaft.-G. in Danzig, die nach der Bi⸗ lanz bei der Kreuger⸗ und Toll-Geſellſchaft mit einem angeblichen Guthaben von rund 34 Millionen Gulden am 31. Dezember 30 geführt wurde, zu dieſem Zeitpunkt über⸗ haupt noch nicht beſtand. Die im Handels⸗ regiſter angeführten Danziger Perſönlich⸗ keiten haben mit der Fälſchung nichts zu tun, da die Bank über den Zuſtand der Gründung nicht hinausgekommen iſt. Wenn mit einer Bilanz und einem Guthaben von rund 34 Millionen Gulden gearbeitet wor⸗ und Fern. verweſungswerkes und Herſtellung eines neuen Planes über den Gemeindewald wird Enkſchließung gekroffen.— Im Gemeinde⸗ wald anfallendes Rechſtreu(60 Loſe) wird an hieſige Landwirte als Entgelt für Fuhr⸗ leiſtungen überlaſſen.— Der Spargelbau⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft des Schwetzinger Anbaugebiets wird a. A. für 1932 auf dem Spargelmarkt ein Verkaufsplatz überlaſſen. — Frau Sofie Lindemann geb. Kürſchner hier wird a. A. das Spargelverſandgeſchäft überkragen.— Grundſtücksverpachtungen und Grundſtückspachtüberkragungen wer⸗ den genehmigt.— Einem Geſuch um Ver— längerung des Schuldverhältniſſes für ein durch die Stkadt verbürgtes Baudarlehen wird zugeſtimmt.— Die Schlagraum⸗ und Stammholzverſteigerungen vom 11. 4. 1932 werden genehmigt.— In Fürſorgeangele⸗ genheiken wird Entſchließung gekroffen.— Abgabe von Kaufgräbern im Monat März 1932 wird genehmigt.— Freigewordene Wohnungen in ſtadteigenen Wohngebäuden den iſt, bevor die Bank überhaupt gegrün⸗ det war, ſo ſind das Handlungen, die ledig⸗ lich in der Kreugerzenkrale vor ſich gegan⸗ gen ſind. Ellüſſer weoen 5yionaae verhoſt·t Paris, 20. April. Die Straßburger Po⸗ lizei verhaftete am Dienstag an der fran⸗ zöſiſch-ſchweizeriſchen Grenze einen Einwoh— ner aus Weißenbach im Elſaß, der unker dem dringenden Verdacht ſteht, Spionage zugunſten einer fremden Macht getrieben zu haben. Durch ſeine dauernden Reiſen in die Schweiz hatte er ſchon ſeit langem die Aufmerkſamkeit der Behörden erweckk. Bei ſeiner Verhaftung fand man angeblich ſehr wichtige Schriftſtücke für das franzö⸗ ſiiſche Verkeidigungsweſen und eine Fahr⸗ kartke nach Baſel. Der Verhaftete verwei— gerke bisher die Antwork auf alle an ihn geſtellten Fragen. Seine Frau, die ſich in ſeiner Begleitung befand, wurde ebenfalls verhaftet. Dieſe erklärke, daß ſie über die Tätigkeit ihres Mannes nicht unkerrichtet ſei. Ralurlataſtrophe an der 3ave Belgrad, 20. April. Die Nachrichken aus dem Ueberſchwemmungsgebiet der Save lau⸗ ten käglich ernſter. Die„Prawda“ meldet, die Bevölkerung ſei von einer Panik er⸗ griffen. Alle Schilderungen aus den heim⸗ geſuchten Gegenden würden durch die Wirk⸗ lichkeit noch in den Schakten geſtellt. In der Nacht zum Monkag habe die Save die Dämme bei Mitrovitza und Obronsvatz ge⸗ ſprengt. Beide Städte ſeien völlig über⸗ ſchwemmt worden. In Mitrovißa ſeien im Laufe einer Nacht fünf Häuſer eingeſtürzt. Das Waſſer reiche ſtellenweiſe bis an die Dächer der Häuſerreihen. Erdbeben in China Nanking, 20. April. Nach einem im chineſiſchen Innenminiſterium eingegangenen BVericht iſt die Stadt Matſching in der Pro⸗ vinz Hupeh von einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht worden. Der größte Teil der Stadt ſoll zerſtört worden ſein. Der Bür⸗ germeiſter hat die chineſiſche Regierung um Hilfe gebeten. Aus Verlehen ſeine Frau erſchoſſen Saarbrücken, 20. April. Durch einen ver⸗ hängnisvollen Irrtum iſt am Monkag mor⸗ gen gegen 4 Uhr die Gattin des Kolonial⸗ warenhändlers Ackermann aus Ouirſchied ums Leben gekommen. Die Frau war auf⸗ geſtanden um das Schlafzimmer zu ſchließen. Dabei wurde ihr Ehemann wach, der in noch ſchlaftrunkenem Zuſtand glaubte einen Ein⸗ brecher im Zimmer zu ſehen. Er griff zur Waffe und ſchoß auf die Geſtalt am Fenſter. Die Frau ſank tot zu Boden. Die Kugel war ihr ins Herz gedrungen. Das Ehepaar hatte ſtets in beſtem Einvernehmen gelebt. ————.——————— werden vergeben.— Gegen einen Beamken wird a. Gr. 58 75 Gemeindeordnung und 20 Gemeindebeamtenſatzung wegen unwürdi⸗ gen Verhaltens, einer ſchweren Unbotmä⸗ ßigkeit gegen einen Vorgeſetzten und Dienſt⸗ vernachläſſigung die Strafe eines Verwei⸗ ſes erkannt unter gleichzeitiger Androhung der Dienſtenklaſſung.— Geſuche um Nach⸗ laß bezw. Ermäßigung von Gemeindegefäl⸗ len ſowie um Stundung ſolcher werden ver⸗ beſchieden.— Unbeibringliche Gemeindege⸗ fälle werden in Abgang verrechnek.— Neckargemünd, 20. April.(Schwere Schlägerei.) Einem Mannheimer Auto wurde im Stadtteil Ziegelhütte von einem BVekrunkenen eine Scheibe eingeſchlagen. Als die beiden Inſaſſen den Täter zur Re⸗ chenſchaft ziehen wollten, enkwickelte ſich eine ſchwere Schlägerei, da vier weitere Burſchen dem Angetrunkenen zu Hilfe ka⸗ men. Der eine der Autkoinſaſſen erhielt einen Lungenſtich, außerdem wurde ihm ein Teil eines Ohres abgebiſſen, während der andere glimpflich davonkam. Vier Tä⸗ ter wurden in Haft genommen. Wie wir aus ſicherer Quelle erfahren, handelt es ſich bei den Tätern dieſes Ueber⸗ falls um marxiſtiſches Geſindel. Eberbach, 20. April.(Abbruch des Ham⸗ merwerks.) Das frühere Fabrikanweſen des Hammerwerkes Aſchermann⸗Eberbach iſt zum teilweiſen Abbruch ausgeſchrieben. Der Uebernehmer des Abbruchs kann das geſamte Abbruchmaterial ſelbſt verwerten und muß dasſelbe, ſoweit es nicht zur Ein⸗ ebnung des Grundſtückes notwendig iſt, von dem Platze enkfernen. Peinheimer Brief Nachklänge zur Reichspräſidentenwahl (Forkſehung und Schluß.) Die nationalſozialiſtiſche Partei würde es ſelbſtverſtändlich begrüßen, wenn mit Rück⸗ ſicht auf die ſchwer belaſteten Steuerzahler noch mehr geſpart werden könnke. Weil die SꝰApP. davon überzeugt iſt, daß die Be⸗ amtenſchaft der Stadt Weinheim ihre Kräfte für das Wohl der Stadt voll und ganz ein⸗ ſetzt, verurteilt ſie es ſchärfſtens, wenn man einen Beamten derart mit Schmuß bewirft, wie es in den letzten Tagen anläßlich eines 25jährigen Dienſtjubiläums geſchehen iſt. Dem Beamten, der ſich um die bauliche Ent⸗ wicklung der Stadt Weinheim große Ver⸗ dienſte erworben hat, und deſſen Tatkraft es zu verdanken iſt, daß in den letzten Jah⸗ ren hunderke von Erwerbsloſen beſchäftigt werden konnten, wird zu ſeinem Dienſt⸗ jubiläum vom Oberbürgermeiſter namens des Skadtrats eine goldene Uhr mik einem herzlichen Glückwunſchſchreiben überreicht. Der Beamte, der weder ein Geſchenk ver— langt noch erwartet hat, freut ſich über dieſe Ehrung umſomehr, als ſie nach einem über⸗ ſtandenen Nervenzuſammenbruch erfolgt, deſſen Urſache in der dienſtlichen Ueberan⸗ ſtrengung der letzten Jahre und in einer ihm zu Teil gewordenen ungerechten Behandlung lag. Die Kpo. aber benützt dieſen An⸗ laß, um in ihrem Schmierblatt dieſen Be⸗ amten in der unflätigſten Weiſe anzugreifen. Ausgerechnet den Beamten, der jahraus jahr⸗ ein ſich die größte Mühe gibt, für die Er⸗ werbsloſen, als deren Beſchützerin ſich die Kpo. aufſpielt, Arbeit zu ſchaffen. Nakür⸗ lich greift ſie den Beamten nicht aus dieſem Grunde an, auch nicht weil er einem der vielen Kommuniſten, die bei ihm in Arbeit geſtanden haben auch nur ein Haar gekrümmt hat, ſie greift ihn auch nicht deswegen an, weil ſie ihm dienſtlich etwas vorwerfen kann; ſie greift ihn lediglich an, weil er Nationalſozialiſt iſt; und darin liegt die ab⸗ grundtiefe Gemeinheit! Da es ohne Lügen nicht geht, lügt man feſte darauf los, wie man es von dieſer Seite von jeher gewohnt iſt. Die Leute ſind aber nicht mehr ſo leicht⸗ gläubig, daß ſie alles für bare Münze neh⸗ men, was ihnen von dieſer Seite vorgeſetzt wird. Deshalb gaben ſie am 10. April 450 Stimmen weniger für Thälmann ab, als im erſten Wahlgang. Auch in der Mannheimer„Volksſtimme“, die alles andere als des Volkes Stimme zum Ausdruck bringt, glaubte man dem Be⸗ amten mit Rückſicht darauf, daß er ſich als Nakionalſozialiſt bekennt, einige„freund⸗ liche Worte“ widmen zu müſſen. Da durfte nakürlich als dritter im Bund, der mit Ar⸗ gusaugen über das Wohl und Wehe der Stadt wachende Bürger' V. nicht fehlen. In einem, in ſeiner gewohnken feinen und ſachlichen Weiſe abgefaßten Eingeſandt, hat er dem Jubilar ſeinen Glückwunſch dar⸗ gebracht. Das war der Ehre zuviel! Der Jubilar gab die Uhr zurück; ſie hätte ja für ihn doch nur einen ideellen Wert gehabt. In ſeinem Dienſt braucht er keine Uhr, da er meiſtens doch Ueberſtunden machk. Als Privatmann iſt er bereits im Beſitz einer daß er Geſundheit dazu ſagt. goldenen Uhr, die nicht aus Mitteln der Steuerzahler Weinheims gekauft wurde. Das Dienſtjubiläum koſtet die Stadt ſomit keinen Pfennig. Der Bürger V. mag nun den Mantel der chriſtlichen Nächſtenliebe wieder anziehen, bis ſich eine neue Gelegenheit bie⸗ kek, den Weinheimern zu beweiſen, daß auf dem Rathaus niemand nieſen kann, ohne Wir Natio⸗ nalſozialiſten hätten es lieber geſehen, wenn man mit Rückſicht auf die Schwere der Zeit, die Ehrung in anderer Form als durch Ueberreichung einer goldenen Uhr vorge⸗ nommen häkte. Wir ſind aber überzeugt da⸗ von, daß dies durchaus im Sinne des Ju⸗ bilars auch geweſen wäre. Nachdem die Ehrung aber einmal auf dieſe Art vorge⸗ nommen war, hakten wir aus Gründen des perſönlichen Takt- und Anſtandsgefühls ge⸗ ſchwiegen. Wir hätten erwarket, daß dies auch von anderer Seite geſchehen wäre. Ge⸗ rade die Verkreker der Haupkſchreier ſitzen ja ſeit nahezu 9 Jahren im Stadtrat und häkten ſofort ihr Veto einlegen können. Sie wußten ja in derlei Fragen beſtimmt Be⸗ ſcheid. Die Art und Weiſe aber wie hier ein zweifellos befähigter und verdienter Be⸗ amter herunkergeriſſen wurde, bedeutek eine Kränkung ohnegleichen für den Jubilar; zum andern iſt ſie eine niederkrächkige Gemein⸗ heit, die man dieſem Triumvirak von ge⸗ wohnheitsmäßigen Ehrabſchneidern entſpre⸗ chend im Stammbuch vermerken muß. e Die Wettervorherſage Donnerskag: wechſelnd bewölkkt, im allge⸗ meinen krocken, milde Temperakuren. Freikag: unbeſtändiges Wetter, doch weiter⸗ hin mild. Donnerskag, den 21. April 1932. 2. Jahrg./ Nr. 90 Erneuter Vormarſch in Stadt und Bezirk Mosbach trotz übler Wahlmachedes Zentrums Als der„Oſterfriede“ des Syſtems be⸗ endek war, wekteiferte die Journaille aller Farben darin, uns mit einer unerhörten Dreckflut zu überſchütten. Alles war rechk, wenn es nur mithalf, in„ritterlichem“ Kampf unſerer Bewegung und unſerem Führer eines anzuhängen. Wie immer und überall, ſo glaubten auch hierin die kleinſten und ruppigſten Köter zeigen zu müſſen, daß ſie von einer guten Kinderſtube katſächlich keinen Dunſt haben, daß es ihnen im Gegenteil gefällt, an jede Ecke zu ſtehen und das zu tun, was eben ſo ein Köter an einer ſolchen Stelle zu tun gewohnt iſt. Zu dieſen Kötern gehört unzweifelhaft auch das„Mo-Vo“. Wenn es noch nie gemein geweſen wäre— in den letzten Ta⸗ gen vor der Wahl hat es ſich geradezu er⸗ brochen in Gemeinheiten gegen uns. Die Tante wußte überhaupk nichts anderes mehr zu ſchmieren, als Pamphlete gegen uns. Auf Einzelheiten einzugehen, müſſen wir uns verſagen. Derſelbe Schwindel machte ja die Runde bei den Dummen in ganz Deutſchland. Natürlich hatten wir bereits alle Aemker vergeben, angefangen vom Ge— meinderechner bis zum Bürgermeiſter. Wir wollen der Tanke aber doch verralen, daß wir auch an den Poſten des ſtädt. Miſt⸗ wagenfahrers gedacht haben und dafür den Schreiber der Lügenarkihel vorgemerkt haben. Auch an unſerem Ortsgruppenführer glaubke man ſich reiben zu können, indem man behaupteke,„ob ſeiner Jugend und ſeiner Herkunft“ habe man ihn bisher ge⸗ ſchonkl!! Wir glauben nicht, daß ein 40- jähriger Mann nötig hat, darauf zu ant⸗ worken. Der Schmierer iſt uns da in keiner Weiſe ſatisfaktionsfähig. Das Zentrum ſoll ſeinem tumben Schrei⸗ berlein auf die Pfoten klopfen; denn die „Mo-Vo“-Nummern vom Freikag und Samstag vor der Wahl haben für uns Propaganda gemacht, während ſie dem hei⸗ ligen Jentrum geſchadet haben. Man ſieht ja ouf den erſten Blick, daß ſie von Wut und Dummheit diktiert wurden. Heute, nach der Wahl, ſteht ein Artikel⸗ chen im„Mo-Vo“, das ſieht etwas anders aus. Der Schreiber mag ordenklich an ſeiner Feder gekaut haben bei der Abfaſſung der ſchwierigen Angelegenheit! Wir haben volles Verſtändnis für die Verlegenheit der Tante und lachen beſtimmt nicht, wenn ſie etwas unb eholfen ſchreibt:„Hindenburg hat im Ve⸗ zirk Mosbach einen prozenkualen Skimmen⸗ zuwachs von 0,44 Prozent verzeichnen f K. AosSπν νιφννιπεπφe Copprighl 1930 by Gerhard Stalling.-G. oldenburg l. O. 84. Fortkſetzung. Kameraden! Ein Gerichtshof, erfüllt von Haß, Rachſuchk, beherrſcht von Unwiſſenheit und Heuchelei, ein Gerichtshof, deſſen Rich⸗ ter alle befangen waren, hat Deutſchland, das deutſche Sechzigmillionenvolk, des fluch⸗ würdigſten Verbrechens angeklagt, ohne Be. weiſe ſchuldig geſprochen und das Urteil vollſtreckt, obwohl dieſer Gerichtshof wußte, daß er lügt! Auf den Spitzen von Millionen Bajo⸗ nekken wurde dem deutſchen Volk das Ur⸗ teil zugeſtellt, und Hunger, Hungerkod zehn⸗ tauſender Kinder, Greiſe und Frauen er⸗ zwang unſere Unterſchrift— aber Lüge, Ka⸗ meraden, bleibt Lüge und iſt Lüge! Wir haben hunderke Beweiſe geſammelt, und ehrliche Männer aus dem Lager un⸗ ſerer Feinde ſtanden langſam auf gegen die ekelhafte Gewalttat, und heute ſtehen kau⸗ ſende von ihnen an unſerer Seite und be⸗ zeugen: das Urteil iſt eine ſchamloſe Lüge!“ Mit elementarer Gewalt bricht jetzt die Erregung der Zuhörer durch und wie Don. nergrollen dröhnk es im Chor:„Eine Lüge! Eine Lüge!“ „Kameraden!“ ſpricht dann Weſten wei⸗ ter,„wir haben dieſem erhabenen Gerichts⸗ können. In Mosbach-Stadt ſogar einen ſolchen von ekwas mehr wie 1 Prozent. Hitler hal im Bezirk Mosbach einen pro⸗ zenkualen Zuwachs von 3,62 Prozenk und in der Stkadk Mosbach nahezu einen ſolchen von 3 Prozent“.(Fettdruck von uns.) Das „Mo-Vo“ ſelbſt iſt alſo gezuungen, wenn auch unker reichlich Bauchkrümmen, zuzu⸗ geben, daß Hindenburg 0,44 Prozenk— Hitler aber 3,62 Prozenk Stimmen im Bezirk Bosbach zugenommen hakll! Das„Mo-Vo“ ſelbſt daß Hindenburg 1 Prozent— Hiller aber 3 Prozenk Stimmen zugenommen hat in der Mosbach. Wir ſind der alten Tante dankbar für dieſe Feſtſtellungn. Mehr wollten wir gar nicht wiſſen. Weiter ſtellt das„Mo-Vo“ feſt, daß die Stimmen für Hindenburg im Bezirk Mos⸗ bach ſich um über 300 Stimmen vermehrt haben, und daß Thälmann einen Skimmen⸗ verluſt von 5 Prozenk habe. Und als die Tanke an dieſe Stelle gekommen war, da machle ſich die Allerserſcheinung„Vergeß⸗ lichkeil“ wieder einmal bei ihr bemerkbar, ſonſt hätte ſie nicht vergeſſen zu ſchreiben, daß Hikler im Bezirk Mosbach eine Slim⸗ menzunahme von faſt 1000 Skimmen, und in der Skadt Mosbach eine ſolche von 85 Skimmen gehabt hal. Nun, zur Beruhigung oder vielmehr zur Beunruhigung der ſchwarzen Schäflein ha⸗ ben wir das nachgeholt. Für die Skadt Mosbach ſtellen ſich die Hillerſtimmen wie folgt: Reichskagswahl 1930: 13. März 1932: 10., April 1932: Für den Bezirk Mosbach folgende Zahlen: für Hitler: Reichskagswahl 1930 4498 Stimmen 13. März 1932: 8224„ 10. April 1932: 9219. Wir müſſen ſchon zugeben, daß wir mit dieſem Tempo außerordentlich zufrieden ſind. War es doch ſo, daß die Hindenburg⸗ parteien 1930 einen Vorſprung von rund 9000 Stimmen, am 13. März 1932 einen Vorſprung von rund 4000 Stimmen, heuke aber nur noch von rund 1700 Skimmen ha⸗ ben. Noch ein ſolcher Schlag, und die Hin⸗ muß beſtätigen, Stadt 394 Stimmen 706 791 ergeben ſich hof, der uns verurkeilke und wie einſt die Söldner unter dem Kreuze Chriſti die Beute unter ſich verteilte, wir haben dieſem Ge⸗ richtshof unſere Beweiſe vorgelegt, ein⸗ wandfreie Beweiſe, und wir haben verlangt, daß das Urkeil aufgehoben wird. Wir ha⸗- ben unſere Beweiſe hunderkmal vorgelegt, neue gefunden und haben erwarket, daß der Gerichtshof unter der Laſt der Beweiſe zu⸗ ſanmenbrechen und ſagen wird: Ja, man muß eine neue Verhandlung einberufen, man hat dieſes Volk zu Unrecht verurkeilt!' Wir haben 5, 10, 20 Jahre gewartet, bis heute, Kameraden, aber der Gerichtshof blieb und bleibt ſtumm— warum will er keinen neuen Prozeß, warum will er keine Reviſion, wa⸗ rum? ch werde hier ausſprechen, was die ganze Welt ſchon weiß: weil in unſern Be⸗ weiſen die Namen der wirklichen Kriegs⸗ verbrecher ſtehen, die Namen jener Richter, die uns verurkeilt haben— darum“, Graf Weſten reckt ſich in die Höhe,„darum, Ka⸗ meraden, wollen ſie keine Reviſion— denn ſie ſelbſt tragen die Schuld, ſie ſelbſt haben den Krieg gewollt, ſie ſelbſt ſind die Verbrecher! Wir aber fordern die Reviſion, den neuen Prozeß, und ich zerreiße das Schand⸗ urkeil, den Verkrag von Verſailles!“ We⸗ ſten hebt einen ſtarken Band empor und reißt ihn mitten durch.„Ich zerreiße ihn und verlange die Reviſion! Heraus end⸗ lich mit den wirklichen Kriegsverbrechern!“ Ein Orkan koſt durch das Stadion, man man verſucht das Podium zu ſtürmen, und die zwanzigfache Schupokekte kommt in Schwierigkeiten. Graf von Weſten hebt die Hand, und ſofort tritt Ruhe ein. denburgparkeien ſind im Bezirk Mosbach verloren! Den Zentrumspfarrern des Bezirks zur Nachrichk, daß wir noch leben, krotzdem ſie uns kotgeſagt haben. Stein a. Kocher, Billigheim, Sulzbach und Neudenau haben ſich ſehr gut geſchlagen. Daß Stein 3 ganze Stimmen verloren hat, iſt bedeutungslos. Dafür hat Billigheim 6, Sulzbach 16 und Neudenau 13 Stimmen mehr erhalten. Heute zählt für Hitler: Stein a. K. 113 Stimmen Billigheim 144 75 Sulzbach 94 Neudenau 91 Und nun kommk ekwas ganz Schönes. Etwas, worüber dem Pfarrer von Robern und von Waldmühlbach, ſowie dem Ratk⸗ ſchreiber Schwarz das Herz im Leibe hüpft. Das„Mo-Vo“ berichtete in ſeiner Nr. 82 vom Samstag vor der Wahl, in Robern und in Allfeld hätten glänzende Hindenburgver⸗ ſammlungen ſtattgefunden. In Robern und in Allfeld ſprach der ſaktſam bekannte Schwarz. Das„Mo-Vo“ faſelt frech von einer „Nazi⸗Niederlage“ in Allfeld. Wie die ausſieht, das zeigen ja die Zahlen: Allfeld am 13. März 32: 55 Skimmen für Hiller— heule 59. Auch in Robern hat man uns kotgeſagt (Herr Schwarz nimmt in dieſer Hinſicht be⸗ kanntlich den Mund ein wenig zu voll). Was beſagt das Ergebnis? Robern: am 13. März 32: 37 Stimmen für Hiller— heuke 64 Skimmen. Das Reſulkat von Waldmühlbach hat aber bei der alken Tanke dem Faß vollends den BVoden ausgeſchlagen. Waldmühlbach: am 13. März 32: 48 Stimmen für Hiller— heule 100 Skimmen. Kein Wunder, daß das„Mo-Vo“ ob dieſer Nachricht jammerk, die Wahl in Waldmühlbach ſei„auffallend und ſehr be⸗ dauerlich“!!! Wir fühlen mit dir, alte Tante. Das iſt allerdings zuviel für eine ſo alte Dame, wie du es doch biſt. Waldmühlbach! Wer hätte das gedacht! Nicht einmal der Herr Pfarrer! Der glaubte doch noch vor einem halben Jahr, ſeine Schäflein würden uns mit der Miſtgabel aus dem Dorf jagen, wenn wir verſuchen ſollken, in dieſe Do⸗ mäne des Zenkrums einzubrechen. Ja, ja, „Kameraden! Wir werden die wahren Schuldigen vor den Gerichkshof zwingen! Geduld und harke Herzen und Fäuſte, dann wird die Wahrheit ſiegen! Wir verlangen von der Reichsregierung, daß ſie abermals und mit aller Energie und unverzüglich die Einberufung eines wirklich unparteiiſchen, inkernakionalen Gerichtshofes zur ehrlichen Prüfung der Kriegsſchuldfrage fordert, bis dahin die Reparationszahlungen einſtellt, und wir verlangen, daß die Reichsregierung ſo lange aus dem Völkerbund austritt, bis Frankreich das Rheinland und die Saar, Polen Danzig geräumt haben, und die al⸗ ten Grenzen im Oſten wiederhergeſtellt ſind! Wir verlangen ferner von der Reichsregie⸗ rung den Mut zur Wahrheit, wir fordern von ihr, daß ſie als Ankläger auftritt und nicht als Angeklagte, denn Deutſch⸗ land iſt unſchuldig! Nieder mit jeder Regierung, die uns weiter in das Elend hetzt und vor Frank⸗ reich kreich! Steht Mann zu Mann, Ka⸗ meraden! Deutſchland und frei!“ * 100 000 Menſchen wälzen ſich dann vom Stadion in die Skadt, gegen den Reichstag. Der Verkehr ſtockt. Die franzöſiſche Botſchaft, die polniſche Geſandtſchaft und alle Konſulate ſind durch Maſchinengewehre geſchützt und dreifach ab geriegelt. Lieder und die Rufe der begei⸗ ſterten Menge dringen zu den Abgeſchloſſe⸗ nen hinüber. Nur allmählich laufen die Maſſen auseinander, verlieren ſich in dem Straßengewirr der Großſtadt. Eine Abordnung des Bundes„Deulſche Freiheit“ und der„Deutſchen Arbeiterparkei“ Herr Pfarrer,„auffallend“, ſehr auffallend! Da muß etwas faul ſein. Wir wollen es Ihnen verraken. Aber Sie müſſen uns ver⸗ ſprechen, daß Sie es nicht weiterſagen. Denn wir ſagen es Ihnen ganz im Vertrauen, es weiß es ſonſt noch kein Menſch: Die Po⸗ litik des Zentrums ſoll daran Schuld ſein. Am Henſchelberg haben dumme Buben hingeſchmiert„Ohma lebt Max“(man be⸗ achte die Rechtſchreibungh. Ja, ſie lebk, die Großmutter, einſtweilen noch. Aber ſie hal die Schwindſucht. Und zwar die galloppie⸗ rende. Und da iſt bekannklich der Ausgang der Krankheik nicht zweifelhafk. Der Kampf geht weitker! Heil Hikler! Baldur. Darieigenossen! Der ſtärkſten Parkei die ſtärkſte Preſſe! Darum ſehl jetzt mik der Werbeakkion ein. Der Syſtempreſſe gilk der Kampf. Bei der Reichspräſidenkenwahl hak ſie gezeigl, wie geſchickk ſie ſich durch jedes politiſche Ereignis winden kann, ihre ganze Geſinnungsheuchelei hal ſie offen⸗ bark. Der Nakionalſozialiſt lieſt nur ſeine Zeilung und läßt ſich nichl irre machen durch den Wahlſpruch der Syſtembläkker. „Das Papier machks!“ Nichk das Pa⸗ pier, der Gehalk macht es. Unſere Kampf⸗ zeilung berichtel Euch von dem Ringen der Bewegung und dem großen poliki⸗ ſchen Welkgeſchehen. Sie iſt die Strei⸗ terin für Euer Wollen, der Anwalt Eurer Nöte. Darum macht ſie ſtark, damit Licht und Wahrheil 235 Vollt gekragen werde. für Freitag, den 22. April. Heilsberg: 16.30 Blasmuſik. 17.50 Als Student auf der Walze. 18.25 Konzerk. 19.15 Kanks Tafelrunde. 19.45 Lieder. 20.20 Dyckerpolts Erben. 21.20 Ruſſiſche Muſik. Königswuſterhauſen: 16 Fröbel, ein Führer aus den Nöten der Gegenwark. 16.30 Konzert. 17.30 Realiſtiſche Dichtung. des 19. Jahrhun⸗ derts(). 18 Muſik aus der Ze't Bachs. 18.30 Volkswirkſchaftsfunk. 19 Vorkrag für Tier⸗ ärzte. 19.30 Arbeitsrecht. 20 Unkerhalkungs⸗ —— 20.45 München: Der Reviſor. 22.45 Tanz. Mühlacker: 17 Konzert. 18.25 Franzöſiſche Men⸗ ſchen. 18.50 Kinder, die ewig erkället ſind. 19.30 Konzerk. 20.30 Im Fluge um die Welt. 21.30 Vokalmuſik. 22.45 Konzert. München: 16.05 Konzerk. 16.35 Erziehung. 17 Konzert. 18.25 Geſchichte und Geſchehen. 18.45 Heilkunde. 19.05 Macht der Berge. 19.25 Schallplatten. 20 Gedichte. 20.05 Kammer⸗ muſik. 20.45 Der Reviſor. Wien: 16.20 Fremdlinge unker den Pflanzen und Tieren. 16.45 Nach Redaktionsſchluß. 17 Konzert. 18.30 Faltbootſport. 18.45 Körper⸗ ſport. 19 Erziehungsweſen bei primitiven Völ⸗ kern. 19.35 Konzerk. 22 Tanz. wird vom Kanzler und Außenminiſter emp⸗ fangen und überreicht eine Reſolution in der die Forderungen des Grafen von Weſten ent⸗ halten ſind. Gleich darauf verlangt eine Abordnung des Reichsbanners, der Sozialdemokratiſchen Partei und der Kommuniſten Zutritt und legt ihre Forderung vor: Verbot der Kriegsheße, Aufnahme von Verhandlungen mit Frank⸗ reich und Polen und Auflöſung des Bundes „Deulſche Freiheit“ wegen Verdachkes des Hochverrates! Sa Akiti Heirato iſt einer jener Japaner, die ihr enges Vakerland verlaſſen mußten, um in der Fremde zu arbeiten. Sein Ziel iſt, Geld zu verdienen, zu ſparen, dann heimzukehren und geehrt von Frau und Kindern und Nach⸗ barn ein den Gökkern und dem Mikado ge⸗ fälliges Leben zu führen. Hier um San Franzisko leben viele Tau⸗ ſende wie Heirako. Als Gärtner ſind ſie berühmk, und wenn der Vankee ſie auch ſonſt ſchief anſieht, ver⸗ achtet, wenn er mit Luchsaugen darüber wacht, daß keine Gelben mehr kommen, ihren Gartenkünſten kann er ſeine Bewunderung doch nicht verſagen. Mit glücklichem Lächeln ſieht Heirato über die bunken Felder von Tulpen, Hyazin⸗ then, Roſen, auf die blühenden Bäume, die feinſtes Edelobſt tragen, aber auch auf die Gemüſebeete und berechnet im Geiſte die Ernke in Dollar und Ven. Bald wird es für die Heimreiſe langen, für ein Häuschen mit einem Gärtchen, für Frau und Kinder! (ortſehung folgt). 4 0 2⁴ Jahra. 7 Alveshein heimer Vor in Anſpruch meiſter und meiſterin bel geiz in ſich und beſonde daß ſie wür deren Sym Würde, der ſind. Wen einer marxi tat verübt u aber in eine zählenden E ſie nachſtehe dies ein S. Herr Bů hansmaniere res 1927 o ſituierten 2 zeitigen Ge der den leßz hielt. Hätt⸗ dieſem Brie tung der B tet war, gef Vertrauen ſchenkt. Stellen des feſt: De 1930 ſeinen hielt, von d Rückerhalt Gemeinde rüchte über feſt, daß! hans die Au Gerüchte w Kennknis Tatſächlich Rückerhalt derſelbe gei 6 Es lag verbrechen vor. Die Ger lichen um Staatsbeam Bürgers, di Alleinerbin nun, daß d Verräterin wurde. Fi verriet ein Frage an d ratet, wer l die Tatſach halt des Te ſich einem ſichklichen? „Ich Teſtame den Br „Mein genomm geöffnel. pich. D ben den auch leſ Mann 1 Dieſe 2 treffenden Mannheim Wie me macht geht Frau Bürg Rakhaus Wer l Aeußerung germeiſter treibt, ob in andere Fra ſchönſte! Gleiche! Herr Bi Mitglied. beide warer ger zeigte, ./ Ur. 90 auffallend! wollen es n uns ver⸗ agen. Denn rtrauen, es : Die Po⸗- ſchuld ſein. ime Buben (man be⸗ ſie lebt, die lber ſie hal galloppie⸗ r Ausgang Baldur. n! ſte Preſſe! erbeakkion er Kampf. hl hak ſie urch jedes ann, ihre ſie offen· t nur ſeine re machen kembläkter. tdas Pa⸗ re Kampf⸗ m Ringen ßen polili⸗ die Strei⸗ walt Eurer rk, damil k gekragen Amn l. Als Student 19.15 Kanks Dyckerpolts Führer aus .30 Konzert. 19. Jahrhun⸗ Bachs. 18.30 ag für Tier⸗ nterhalkungs⸗ deviſor. 22.45 zöſiſche Men⸗ erkältet ſind. um die Weit. . Erziehung. 17 ſchehen. 18.45 Berge. 19.25 .05 Kammer⸗ den Pflanzen ionsſchluß. 17 .45 Körper⸗ imitiven Völ⸗ niniſter emp⸗ lution in der Weſten ent⸗ Abordnung mokratiſchen tritt und legt Kriegshetze, mit Frank⸗ des Bundes rdachkes des Japaner, die ußten, um in ziel iſt, Geld heimzukehren n und Nach- Mikado ge⸗ n viele Tau⸗ t, und wenn anſieht, ver⸗ ſen darüber ommen, ihren Zewunderung eht Heirato pen, Hyazin⸗ Bäume, die auch auf die Geiſte die reiſe langen, zärtchen, für zung folgt). 2. Jahrg., Nr. 90 Donnerskag, den 21. April 1932. Zeite 9 Die rote Zarin von Jlvesheim und ihr Gemahl Schurzbändelpolitik— Vonzokratiſche Zuflände Ilvesheim, ein Nachbarort des Mann⸗ heimer Vororkes Seckenheim kann für ſich in Anſpruch nehmen, daß es einen Bürger⸗ meiſter und eine„gnädige“ Frau Bürger⸗ meiſterin beherbergt, die beide wohl den Ehr⸗ geiz in ſich tragen, mit beſonderen Mitteln und beſonderen Künſten zu dokumenkieren, daß ſie würdige Vertreter einer Parkei ſind, deren Symbole Freiheit, Schönheit und Würde, deren Taken aber Lug und Trug ſind. Wenn in einer Großſtadt von ſeiten einer marxiſtiſchen Größe irgend eine Un⸗ tat verübt wird ſo iſt das zu verſtehen, wenn aber in einer kleinen etwa 3000 Einwohner zählenden Gemeinde Dinge vorkommen, wie ſie nachſtehend beſchrieben werden, dann iſt dies ein Skandal, der zum Himmel ſtinkt. Herr Bürgermeiſter Kleinhans mit Groß⸗ hansmanieren erhielt gegen Ende des Jah— res 1927 oder Anfang 28 von einem gut⸗ ſttuierten Bürger Ilvesheims und gleich⸗ zeitigen Genoſſen einen Brief übergeben, der den letzten Willen dieſes Bürgers ent⸗ hielt. Hätte dieſer Mann gewußt, was mit dieſem Briefe, zu deſſen amtlicher Verwal⸗ tung der Bürgermeiſter Kleinhans verpflich⸗ tek war, geſchieht, hätte er gewiß nicht ſein Vertrauen dem Herrn Bürgermeiſter ge⸗ ſchenkt. Stellen wir chronologiſch einmal folgen⸗ des feſt: Der Bürger forderte im November 1930 ſeinen Brief, der ſein Teſtament ent⸗ hielt, von dem Bürgermeiſter zurück. Nach Rückerhalt desſelben gingen plötzlich in der Gemeinde Ilvesheim die verlogenſten Ge⸗ rüchte über den Bürger herum. Er ſtellle feſt, daß die Frau Bürgermeiſter Klein⸗ hans die Auskrägerin und Verbreikerin dieſer Gerüchle war, die ihre Grundlage nur in der Kennknis des Teſtamenks haben konnken. Tatſächlich hat der betreffende Bürger bei Rückerhalt ſeines Briefes feſtgeſtellt, daß derſelbe geöffnet worden war. Ein würdiges Paar Es lag alſo ein offenſichkliches Amks⸗ verbrechen des Bürgermeiſters Kleinhans vor. Die Gerüchte drehten ſich im weſent⸗ lichen um die frühere und jeßt mit einem Skaatsbeamten verheirakete Haushälterin des Bürgers, die in dem beſagten Teſtamenk als Alleinerbin nominierk wurde. Inkereſſank iſt nun, daß die Frau Bürgermeiſter ſelbſt zur Verräterin der Schandtat ihres Mannes wurde. Fürwahr ein würdiges Paar. Sie verriek eines ſchönen Tages durch die Frage an den Bürger,„wenn die... hei⸗ ratet, wer bekommt dann Ihr ganzes Geld?“ die Tatſache, daß ſie Kennknis von dem In⸗ halt des Teſtamentes hakke. Weiter hat ſie ſich einem Zeugen gegenüber in ihrer offen⸗ ſichtlichen Dummheit wie folgt ausgelaſſen: „Ich habe wiſſen müſſen, was in dem Teſtamenk drin ſteht, mein Mann hal den Brief auf dem die Worke ſtanden, „Mein lehter Wille“, mit nach Hauſe genommen. Ich habe ihn überm Dampf geöffnel. Mein Mann iſt dazu zu dap⸗ pich. Das mußte ich machen. Wir ha⸗ ben den Inhalt geleſen. Wenn Sie ihn auch leſen wollen, dann nimmk ihn mein Mann nochmals mik heim“. Dieſe Aeußerung wurde von dem be—⸗ treffenden Zeugen der Staatsanwaltſchafk Mannheim zu Prokokoll gegeben. Wie man in Ilvesheim Gemeindepolitik macht geht aus folgender Aeußerung der Frau Bürgermeiſter hervor: „Ich bin der Bürgermeiſter, ich leite die Gemeinde, bei mir in der Küche iſt die Gemeinderaksſihung und nicht auf dem Rakhaus“. Wer boshaft ſein will, kann aus dieſer Aeußerung enknehmen, daß die Frau Bür⸗ germeiſter Unkerrock⸗ und Schurzbandpolitik treibk, ob im Intereſſe der Gemeinde iſt eine andere Frage. Nun kommt aber das aller⸗- ſchönſte! Gleiche Vrüder— gleiche Kaypen Herr Bürgermeiſter Kleinhans iſt Spo⸗ Mitglied. Der Bürger iſt Spo-⸗Mitglied. beide waren alſo Genoſſen, wobei der Bür⸗ ger zeigte, daß er unker der Bezeichnung „Genoſſe“ mehr verſteht, wie Bürgermeiſter Kleinhans; denn er hat nicht ohne weiteres Schlüſſe auf die geſamte Spo gezogen, ſon⸗ dern immer noch geglaubt, daß ein räudiges Schaf kein Zeichen dafür ſein muß, daß die ganze Herde räudig iſt. Als er nämlich beſtimmt wußte, daß von dem Bürgermeiſter Kleinhans ſein Teſtamenk durch Verletzung ſeiner Amtspflicht und Verletzung des Brief⸗ geheimniſſes geöffnet worden war, ſchrieb er an ſeine SpD-Genoſſen einen Brief, in welchem er denſelben den wahren Sachver⸗ halt über die gegen ihn umlaufenden Ge⸗ rüchte klarlegte. Dieſer an die Parkei ge⸗ richtete Brief ſollte in der Parkeiverſamm⸗ lung vorgeleſen werden, die 23. 1. unker An⸗ weſenheit des Parteiſekrekärs Sommer ſtakt⸗ fand. Zuvor hatte der engere Parkeivor⸗ ſtand ſich mit der Angelegenheit befaßt und beſchloſſen, dem Verlangen des Bür⸗ gers, den Brief vorzuleſen, nichk ſtakkzu⸗ geben. Die roten Genoſſen ſtellten ſich dem⸗ nach vor die unſauberen Machinationen des „Genoſſen⸗Bürgermeiſters“ und verrieken den „Genoſſen-⸗Bürger“. Fürwahr eine ſaubere Geſellſchaft. Einwandfrei entlarot! Die Not der Genoſſen war keine ge— ringe und um die Angelegenheit ſo im ſtillen wie üblich aus der Welt zu ſchaffen, übergab man den Brief des Bürgers dem Haupt⸗ beteiligten, Bürgermeiſter Kleinhans, der nunmehr eine Kapitaldummheit beging. Er hat nämlich, um die Angelegenheit zu be⸗ reinigen, das Schreiben des Bürgers an das Bezirksamt weiter gegeben und behauptet, die Angaben des Bürgers ſeien frei erfun⸗ den, nur um ſich an ihm(dem Bürgermeiſter) für eine Anzeige beim Finanzamt wegen Steuerhinterziehung zu rächen. Das Be⸗ zirksamt wußte darauf hin nichts anderes und eiligeres zu kun, als Beleidigungsklage gegen den Bürger anzuſtrengen und die Sache dem Staatsanwalt zu übergeben. Es glaubke wohl, damit dem Genoſſen Bürger⸗ meiſter am beſten zu dienen, jedoch erwies ſich dieſe Taktik zunächſt als ein Hieb gegen den Herrn Bürgermeiſter, denn die Erhe⸗ bungen der Staatsanwaltſchaft haben einwandfrei ergeben, daß Klein⸗ hans das Teſtamenk geöffnek hak. Dagegen konnke eine Beleidigung ſeitens des Bürgers gegen Kleinhans nicht feſtge⸗ ſtellt werden. Der gerr Staatsanwalt hat nun das Wort Da der Bürger, nicht wiſſend wie nütz⸗ lich ihm der ſeinerzeitige Teſtamenksbrief ſein könne, denſelben vernichtet hatke, konnke er ſeinerſeits wegen Fehlens dieſes wich⸗ tigen Beweismittels keine Beleidigungs⸗ klage gegen Kleinhans anſtrengen. Er hat deshalb bei der Staaksanwaltſchaft Anzeige wegen vorſätzlich falſcher Amksvergehen und Verleßung des Brief⸗ geheimniſſes gegen Kleinhans erſtattet. Es iſt nun anzunehmen, daß ſich die ganze rote Genoſſenſchaft auf der Seite der roken Zarin von Ilvesheim, geſpons, der anſcheinend in ſeinem Hauſe den Unterrock krägt, hauen wird. Daraus wäre mit Leichtigkeit zu konſtruieren, daß man die Angelegenheit auf Seiten der Ge⸗ noſſen zu verſchleppen ſucht, welchem Unker⸗ fangen wir aber ganz energiſch entgegen treten werden. Der Skandal iſt da. Er ſteht feſt. Feſt ſteht auch, daß Kleinhans ſeine Amtspflichten verletzt hat! Feſt ſteht weiter, daß die Frau Bürgermeiſter die Verleiterin zur Amtspflichtverlehung ihres Mannes war! infame Herabſetzung des Anſehens eines un⸗ beſcholtenen Bürgers ihre Sühne verlangl. Der Herr Staatsanwalt hat nunmehr ſeines Amtes zu walten und wir hoffen, daß er es an der nötigen Energie nicht fehlen läßt, den Skandal enkſprechend dem Staub, den er aufgewirbelt hat, mit der Macht des Ge⸗ ſetzes zu belegen. ſind, überlaſſen wir ſeinen Erhebungen. Im Inkereſſe der Gemeinde Ilvesheim läge es, wenn bis zur Beendigung des ſchwebenden Skrafverfahrens der Bürgermeiſter hans ſeines Poſtens enkhoben werden würde, ohne nochmals die Gelegenheit zu bekommen, darauf zurückzukehren. Man laſſe ſich kei⸗ neswegs dazu verführen, die zahlreichen roken Bürgermeiſter⸗Skandale durch den Ilvesheimer Skandal nicht vermehren zu wollen. Wir werden nicht ruhen für den Bürgermeiſter Kleinhans die ganze Schärfe einer gerechten Strafe zu verlangen. Djelal. Anſer Doſſenheimer Ortsgrupp enleiter an den dortigen Bürgermeiſter/ Offener Brief Herrn Bürgermeiſter H. Vöhler, Doſſenheim. Ich fühle mich moraliſch verpflichtekt, auf Grund Ihres niederkrächkigen und gemeinen Ver⸗ haltens am Wahlabend des 10. April vor aller Oeffenklichkeit und im Namen von 803 Wählern und Wählerinnen Adolf Hitlers nun einmal deul⸗ lich gegen Sie zu werden. Sie wiſſen, daß ich Sie noch nie für einen aufrechk geſinnken Menſchen gehalken habe. Sie wiſſen, daß Sie mir, obgleich Sie Gemeindeober⸗ haupk ſind, nie ein Vorbild ſein können, weil Ihnen ſämkliche Eigenſchaften hierzu fehlen, Sie wiſſen, daß ich Sie noch nie für einen Poliliker oder qualifizierken Boamken gehalken habe; und ſchließlich wiſſen Sie ganz genau, daß Sie es nur einer„gnädigen“ Nolverordnung danken, daß Sie heuke noch an der Spitze der Gemeinde Doſſenheim flehen dürfen. Es gibt heule noch viele Doſſenheimer Bür⸗ ger, die es kaum glauben wollen, wie kaktlos und unwürdig Sie ſich am Bierkiſch benehmen, wenn Sie über Ihr Maß gekrunken haben. Sie haben ſich in der Praxis geoffenbark als eine Perſon, mit der man am beſten jede Berührung vermeidel. Und das habe ich golklob frühzeilig erkannk und meide ſeil meiner Täligkeit als Ge⸗ meinderal auf dem Rathaus jede Gelegenheik, die mich mit Ihnen am Bierkiſch zuſammenführen könnke. Denn das Sprichwork heißt:„Sage mir mit wem du umgehſt und ich ſage dir wer du biſt.“ Nun komme ich zur eigenklichen Sache, die mich veranlaßk, Ihnen dieſen Brief zu ſchreiben. Am vorvergangenen Sonnkag haben Sie ſich in feuchlfröhlicher Geſellſchaft in der gehäſſigſten Form über Adolf Hikler und mich geäußerk, ob⸗ wohl ich Sie ſchon mehrfach vor dem ganzen Ge⸗ meinderakskollegium aufgeforderk und gewarnk habe, dieſe Gemeinheilen zu unkerlaſſen, was Sie mir jeweils hoch und heilig zu kun verſprochen haben, ofk ſogar unker ausdrücklicher Verſiche⸗ rung Ihrer Einſicht, daß Sie unrechk gelan ha⸗ ben. Doch Was man von Ihren Verſprechen halken muß, habe ich inzwiſchen zur Genüge er⸗ fahren. Für Sie gilt nicht der ſchöne Saß:„Ein Mann, ein Work.“ Sobald die Reſulkate durch den Laukſprecher bekannkgegeben und die Zunahme der Hillerſtim⸗ men gemeldek wurden, gebärdeken Sie ſich wie ein wildgewordenes Affenweibchen, indem Sie auf den Boden ſpuckken und dabei ausriefen: „Pfui, was brauchen wir Hikler in Deukſchland!“ Sie brauchen keine Hikler, auch umgekehrk wird Adolf Hikler bei ſeinem Machkankritt auf ſo kleine Geiſter und unbedeukende Naturen wie Sie gerne verzichken. Ueber mich ſagten Sie, ich wäre noch in den Windeln gelegen, als Sie ſchon im Schüten⸗ graben gelegen hälten und heule würde ich Ih⸗ nen diklieren, was Sie auf dem Rathaus zu machen hälten uſf. Dazu erwidere ich:„Von uns jungen Menſchen forderk man, daß wir das Alter ehren, dem zufolge fordern wir, daß auch das Alker nichk der Jugend die nölige Achlung enkziehl. Denken Sie bikke daran, daß auch Sie einmal jung waren. Man hörk Sie behannklich über Ihre Fronkſoldalenzeit oft lauker reden, als dies unker mir bekannken kapferen Soldaken üb⸗ lich iſt. Daß aber ein Fronkſoldak, wie Sie an⸗ geblich einer geweſen ſein wollen, vor ſeinem Kameraden, der ebenfalls vier Jahre in vorder⸗ ſter Fronk gekämpft hat, ausſpeifk, das iſt mit den Begriffen eines echken deukſchen Fronk⸗ ſoldaten unvereinbar. Auch der Gegner iſt ein Menſch und will als ein Menſch behandelt wer⸗ den! Es iſt eine alkbekannke Takſache, daß die⸗ jenigen, welche ihre Kriegserlebniſſe allzu prah⸗ leriſch der Mitwelk zu verſtehen geben, gewöhn⸗ lich mehr Phankaſie erzählen, als Takſachen. Ich bin jedenfalls über Ihre Milikärzeit genau un⸗ kerrichlek und habe mir mein perſönliches Urkeil längſt darüber gebildek. Bei mir können Sie alſo Ihre Romane nichk mehr anbringen. Wenn Sie weiler behaupken ich würde Ihnen auf dem Ralhaus dikkieren, ſo ſtimmk das nicht ganz. Ich äußere nur, wie ich das ge vöhnk bin, in knappen Worken meine feweilige Anſichk, die allerdings in den meiſten Fällen die Ihrige widerlegk, weil ſie prakkiſch die richlige iſt. Auch komme ich immer nüchkern zur Sitzung, was man von Ihnen nichk gerade ſagen kann. Sie, Herr Böhler, haben jedenfalls nicht das Rechk, meine gemeindepolikiſche Arbeit einer Krikik zu unker⸗ ziehen; bisher habe ich noch nie die Wahrneh⸗ mung gemachk, daß Sie mir irgend elwas wider⸗ legen konken, oder werkvollere Vorſchläge zum Wohle der Gemeinde häkken machen können. Wir nakionalſozialiſtiſchen Gemeinderäle werden von unſerer vorgeſeßken Parkeiſtelle derark ge⸗ ſchulk, daß Ihre Weisheil, Herr Böhler, dagegen in ein Nichts zerfällt, das werden Sie wohl ſchon gemerkk haben. Auch brauchen wir keine Rede aufzuſchreiben und auswendig zu lernen, ſondern können zum Volke aus innerſtem Herzen mik eigenen Worken ſprechen. Unſere Geſinnung ſpiegelk ſich in jeder unſerer Reden wider, weil wir Idealiſten ſind. In Ihren auswendig gelernken Anſprachen ver⸗ wechſeln Sie oft Begriffe, die Sie ſelbſt noch nichk verſtanden zu haben ſcheinen, denn einmal ſind Sie nakional, dann inkernakional, heule ſchwarz, morgen rok, übermorgen ſchwarz⸗weiß⸗ rok, wie gerade der Keil in den Kloß paßt. Auch das veranſchaulicht ſo tiefernſt den Werk Ihres Charahkkers. Ich will hier nicht all die Schandworke an⸗ führen, die Sie ſchon gegen unſeren Führer Adolf Hiller angewandk haben; aber einen Ausſpruch, über den ich Sie bereils unkerrichkeke, werde ich nie in meinem Leben vergeſſen. Sie ſagken unker anderem:„ich könnke Adolf Hitler den Kopf abſägen, ohne daß mir ein Auge dabei überlan⸗ fen würde.“ zedur einmal an Ihnen vollzogen wird, doch darf ich Ihnen verſichern, daß wir Sie für dieſe Ge⸗ meinheit einmal legal zur Rechenſchaft ziehen werden. Es iſt mir ferner bekannk geworden, Sie wollken mir mal eine Ohrfeige verſetzen. Wenn Sie dieſe Abſicht in die Tal umſehen wollen, dann rale ich Ihnen, nehmen Sie vorher einen längeren Erholungsurlaub. Ich habe Sie noch nie gefürchkek und fürchke Sie heuke weniger als je. Im übrigen darf ich Sie wohl bikten, künflig⸗ hin unſeren Führer Adolf Hitler, ſowie mich und alle meine hieſigen Parkeigenoſſen bei Trinkgela⸗ Sie ſind vorerſt gon aus dem Munde zu laſſen. noch erſter Bürger von Doſſenheim und haben Ihr Amk in jeder Beziehung überparkeüſch zu verwalken und auch dem polikiſchen Gegner mit Reſpekk zu begegnen. ich ſchon dafür ſorgen, daß es aufhörk. Sie be⸗ ziehen ein ſchönes Gehalk von über 600 Mark, wofür auch die hieſigen Nakionalſozialiſten Sleu⸗ ern zu zahlen haben, und Sie wiſſen, daß die örklichen wirlſchafklichen Verhällniſſe geradezn kalaſtrophal ſind. Wenn man überlegt, welchen Schundlohn man den Skeeinbrechern angebolen hal und daneben Ihr Einkommen ſtellk, ſo wird es auch dem Dümmſten klar, daß für Sie die ſoziale Frage gelöſt iſt und das heulige Syſtem deulek. braune Armee Adolf Hiklers iſt im Anmarſch, auch wenn das Doſſenheimer Oberhaupt Tag und Wir werden Sie Nacht zu ſpucken beginnk. kurieren von dieſer ekelerregenden Manier, mit der Sie Ihren politiſchen Gegner bekämpfen. Noch nie habe ich vor der Oeffenklichkeit Ihre Perſon angegriffen, weil mir dieſe Kampfes⸗ weiſe zu niedrig und abſcheulich war. gibt es keinen Pardon mehr. Anſchuldigung, als Urheberin dieſer Lumperei, und der Seite ihres Ehe⸗ Feſt ſteht ferner, daß die Wie weit noch andere Perſonen in dieſe Angelegenheit verwickelt Klein⸗ zch wünſche nichk, daß dieſe Pro⸗ Falls Sie es aber vor⸗ ziehen ſollken, weiter gegen uns zu heßen, werde fär Sie das Reich in Schönheit und Wurde de⸗ Doch einmal kommt die Schickſalswende, die zehr aber Wohl wiſſen diee meiſten Doſſenheimer, daß Sie nach Gemeinde⸗ 3 ralsſitzungen wiederholt bis morgens gegen 7 Uhr gezecht haben und dann in wackligem Zuſtande Das ſiehl auch die Jn⸗ gend, von der Sie verlangen, daß Sie das Ich würde es mei⸗ nen Kindern verbieken, vor einem Bekrunkhenen nach Hauſe gingen. Haupk vor Ihnen enkblößl. die Müße zu ziehen, mag er ſein, wer er will. Venn dieſer Brief Ihren ganzen Zorn aus- löſen ſollte, und Sie wulſchnaubend nach Luft ringen, dann denken Sie an ein ſchönes Sprich⸗ „Was du nichk willſt, daß wort, welches heißl: man dir lu, das füg auch keinem andern zu!“ Erwin Merkel, Orksgruppenleiker der NSDAP. Doſſenheim. Seite 6 44 958 Erwerbsloſe Donnerslag, den 21. April 1932. 2. Jaheg.“ Nr. 90 nzt Ranntein. Mannheim, den 21. April 1932. im Arbeitsamksbezirk Mannheim. Das Arbeiksamt Mannheim zählte am 15. April 1932 insgeſamt 44 958 Arbeits- loſe, davon 35099 Männer und 9859 Frauen. Die Zunahme gegenüber dem letzten Stichtag(31. März 1932) beträgt 452 Perſonen. Von den Arbeitsſuchenden ent⸗ fallen auf die Stadt Mannheim 27 156 Männer und 7715 Frauen, auf die Land⸗ gemeinden 7 943 Männer und 2 144 Frau⸗- en. Unterſtützung haben bezogen 19 901, und zwar Arbeitsloſenunterſtützung 8 234 und Kriſenunterſtützung 11 667 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 22 742 zuſchlagsberechtigte Ehegatten und Kinder. Sommer⸗Semeſter der Vollshochſchule. Aus Erſparnisgründen hat die Volkshoch⸗ ſchule von den geplanten öffentlichen Ver⸗ anſtaltungen und Vorträgen im Sommer⸗ Semeſter Abſtand genommen und ſich auf die in dem ſoeben erſchienenen Plan ange⸗ kündigten 23 Arbeitsgemeinſchaften und Lehrgänge beſchränkt. Außer den forkge⸗ führten naturwiſſenſchaftlichen, ſozialwiſſen⸗ ſchaftlichen, künſtleriſchen und ſprachlichen Arbeitsgemeinſchaften ſind für das am 27. April beginnende Semeſter neu angekündigt heimatkundliche Führungen(Leitung Dr. Guſtaf Jakob), erdgeſchichtliche Lehraus⸗ flüge(Leitung Dr. Reinhard Bickerich), die Mittwoch⸗Arbeitsgemeinſchaft von Ober⸗ ſtudienrat Dr. Ledermann über:„Ge⸗ ſicht und Charakter“(an Hand von Licht⸗ bildern) und die unter Leitung von Prof. Wilhelm Lacroix ſtattfindende Montag⸗ Arbeitsgemeinſchaft über„Goethes Erzie⸗ hungsgedanken“.— Der Sommerplan iſt unenkgeltlich in den Buchhandlungen und in der Geſchäftsſtelle N 2, 11 erhältlich. Feſte Rundreiſekarken in Baden. Vom 1. Mai 1932 an werden für den Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe feſte Rundreiſe · harten zweiter und dritter Klaſſe mit einer Gahrpre sermäßigung von 25 Prozenk ausgege · ben. Bei Entfernungen bis zu 299 Kilomeler gelten die neuen Karten 15 Tage, für größere Enkfernungen 30 Tage. Die Fahrt kann an einem beliebigen Bahnhof des Reiſeweges in der einen oder anderen Richtung angetreten werden, Unterbrechung beliebig oft.'n Vor⸗ keil liegt noch beſonders darin, daß die Eil⸗ und Schnellzüge gegen Zahlung des tarifmäßigen Schnellzugs⸗ bzw. Eilzugszuſchlages benützt wer⸗ den können, wobei für die ganze Rundreiſe nur ein Zuſchlag notwend'g iſt. In Heidelberg wer⸗ den 17 verſchiedene Rouken feſt aufgelegt und ſind durch das Badiſche Relſebüro im ſtädtiſchen Verkehrsamt jederzeit zu haben. Die über 30 anderen neuen Rundreiſekarten können auf Wunſch raſcheſtens beſorgt werden.— Die Kar- ten werden ſich daher bald großer Belieblheit erfreuen, da ſie Gelegenheit bieten zu verhält⸗ 'smäßig billigen Wochenendausflügen. Beſon⸗ ders für die kommenden Pfingſtiage laſſen ſich hiermit ſchöne Rundkouren ermöglichen, evtl. in Verbindung mit den ſoeben neu eingekroffenen Pauſchalpreiſen der badiſchen Kur⸗ und Erho⸗ lungsorte. Achtes Akademiekonzert (Vorkonzert für den Bühnenvolksbund.) An Ausdruckskiefe weit über allen anderen ihrer Art, im formalen Aufbau ein„Affront“ gegen'e Theorekiker vor hundert Jahren, zu⸗ gleich als Wegweiſer der Sinfonie die Richtung dis in die Gegenwart angebend, voll ungeahnker Steigerung der Ausdeutung des„Durch Nacht zum Licht“⸗Moktos; das ſind einige Bezeichnun⸗ gen für'e„Neunte“ Beethovens, nicht nur die größte und gewaltigſte Schöpfung des ertaubten Titanen, ſondern zugleich auch eines der herr⸗ lüchſten Menſchheiksgeſchenke nordiſchen Geiſtes überhaupt. Man hat glücklicherweiſe eingeſehen, daß dieſes Werk auch allein imſtande ſt, ein Abendprogramm auszufüllen; jede Beigabe würde Profanation bedeulen. Die Volksſingakademie hat es ſich zur im höchſten Sinne des Wortes ehrenvollen Aufgabe gemacht, dieſes Werk mit ſeinem grandioſen Schlußzeſang regelmäßig aufznlühren, eine kul⸗ turelle Miſſton, die gar nicht überſchätzt werden kann. Für die Voraufführung am Montag hakte der Bühnenvolksbund ſeine Gekreuen auf⸗ gerufen. Man iſt— der Not gehorchend— in den kleineren Muſenſaal übergeſiedelt, doch wurde die Feſtſtimmung dadurch kaum beein⸗ trächtigt. Der Chor der Volksſingakademie hat noch michts von ſeinem alten Glanz verloren. Leider Schwarze Schafe im Zentrumsſtall Schon ſeit einiger Zeit iſt uns bekannt, daß der bei der Handelshochſchule in Mannhe'm käkig geweſene Oberſekrelkär Langenbacher wegen Verfehlungen, die ſonſt vom Staaksanwalt ge⸗ ahndet werden, vorläufig beurlaubt worden ſein ſoll. Er ſoll Studiengelder für ſich verwendet haben. Herr Langenbacher iſt ein ſehr frommer Mann und guter Katholik, deſſen Frömmigkeit durch die Nähe der Jeſuitenkirche erle'rchterk wurde. Das allerchriſtlichſte Zenkrum, das an Leuken vom Schlage Langenbachers wirklich ein Inkereſſe hat, ſoll ſich auch dieſes Mal für ſei⸗ nen Schützling ins Zeug gelegt haben. Es ſoll werſucht worden ſein, die Sache ſo'nzuſtellen, als wenn Langenbacher geiſtesgeſtört ſei. Wir kKönnen daran nicht glauben und glauben eher an die Zentrumskaktik, ſeine unbequemen Gläu⸗ bigen durch§ 51 geſetzlich ſchützen zu laſſen. Je⸗ denfalls iſt für uns der Fall, wenn er ſich ſo ab⸗ geſpielt haben ſoll, noch nicht ad acba gelegt. Ein weiterer Fall won Zenkrumsſchutz wird uns noch bekannk. Vor mehreren Monaten wurde gegen einen Gerichtsvollzieher wegen Un⸗ kerſchlagung von Dienſtgeldern werhandelt und derſelbe zu einigen Wochen Gefängnis verur⸗ teilt. Auch dieſer ſaubere Patron genoß zen⸗ trümlichen Schutz. Jedenfalls auch nur deshalb, weil er ein ſehr guter Katholik iſt.'e Wir⸗ kung des Zentrumsſchutzes zeigke ſich beſonders darin, daß der Mann, der gegen die Verurkei⸗ lung Einſpruch erhoben hat, nunmehr dauernd krank iſt, während er vorher zu den geſündeſten Menſchen zählte. Beide Fälle liegen ganz in der Linie der von Heuchelei ſtroßenden Zentrumspolitik. Wir haben nur das eine noch zu bemerken, daß wir bitten, die Zentrumskatholiken nicht't wirk⸗ lichen Katholiken zu verwechſeln, denn nicht im⸗ mer iſt ein in den Augen des Zentrums guter Katholik auch ein guker Kalholik im Sinne des katholiſchen Glaubensdogmas. Schnapp. „Fahrlartenkontrolleur“ Roth hört Rundfunk Wie unſeren Leſern und einer breiten Oef⸗ fenklichkeit noch erinnerlich ſe'n wird, betätigte ſich der Redakteur der Volksſtimme, Genoſſe „Eiſerne Front“⸗Kommandank und Reichsban⸗ neroberſt Ernſt Roth anläßlich einer Straßen⸗ bahnfahrt unſeres Pg. Profeſſor Kraft als Fahrkartenkontrolleur. Er hatbe dabei leider Pech, denn die Ausübung dieſer Funkktion brachte hm eine gerichkliche Auflage von 50.— Mark ein, die er wegen Beleidigung unſeres Pg. Kraft an die Staatskaſſe zu erlegen hatte. Die Sache war damals die, daß Herr Roth ſich als Wächter über die Tugend anderer Leute aufſpielte und behaupkete, unſer Pg. Kraft hätte abſichtlich ſeine Straßenbahnfahrt micht bezahlt, aber die Tugendwacht des Ernſt Roth wird in ein bezeichnendes Licht gerückt, wenn man von Dingen Kennknis erhält, die ſich nicht mit den allgemein üblichen Tugendtendenzen, wohl aber mit den Tugenden eines wohlbeſtallten Genoſſen in Einklang bringen laſſen. Rundfunk hören iſt Trumpf. Rundfunk hören kut die ganze Welt. Warum ſoll Herr Rolh nicht auch Rundfunk hören. Das wird ihm kein Menſch verwehren wollen. Aber das erregt unſer Intereſſe, daß anſcheinend Herr Roth ohne ſeinen Rundfunkempfang vorſchrifts⸗ mäßig angemeldet zu haben, Rundfunkt hört. Herr Roth ſollte ſich im klaren ſein, daß er nicht überall mit der Freundſchaft ſener Mitmenſchen rechnen darf und daß es Leute gibt, die aus einem inſtinktiven Abwehrgefühl gegenüber marxiſtiſchen Theor'en heraus, auch den Trägern dieſer Theorien etkwas auf die Finger ſehen. Dies iſt hier der Fall. Eine Nachbarin des beſagten Redakteurs Ernſt Roth machte die Wahrnehmung, daß der Briefkräger ihr pünktlich die Rundfunkquitkung präſenkiert, aber kreu und brav an der Woh⸗ nung des Rundfunkhörenden Genoſſen Roth worbei geht. Ihre Vermukung iſt demnach nicht ſo abwegig, wenn ſie annimmt, daß Herr Roth Rundfunk hört, die vorgeſchriebenen Gebühren aber nicht bezahlt hat. Wir wollen nicht an⸗ nehmen, daß Herr Rolh, der ſich ſo intenſiv't dem Verhalten anderer Leute beſchäftigt und den Splitter in ſeines Bruders Auge ſieht, den Balken in ſeinem Auge nicht ſehen wollke.— Liegt hier wirklich die Tatſache vor, daß Herr Rolh den Rundfunkempfang nicht angemeldet hat, ſo läßt ſich'es vielleicht darauf zurück⸗ führen, daß Herr Roth zu ſehr damit beſchäftigt iſt, über Lügen und Verleumdungen, die er den iſt er zahlenmäßig ſtark zuſammengeſchmolzen, was unber den heutigen Umſtänden zwar ver⸗ ſtändlich, im Intereſſe der Kunſt jedoch bedauer⸗ lich iſt.— Als Soliſten zeichneten die Damen Adelheid Armhold(Sopran), Jrene Ziegler(Alt), Hein⸗ rich Kupp'nger(Tenor) und Hermann Schey (Baß) und verhalfen dem Werk durch Demon⸗ ſtration eines idealen Quartettzuſammenklanges (beſonders ſchön in-dur⸗OQuartettſolobeil) ihrer· ſeits zum verdienten Erfolg. Generalmuſikdirekkor Roſenſtock iſt nicht ge· rade für dieſes Werk berufen; im erſten Satz hörte man bedauerl'ch wenig vom eigentlichen Beethoven und im Scherzo war das Orcheſter einmal bedenklich„auseinander“. KINO. Im Capikol geht zur Zeit„X 27“ über die Leinwand, ein Spionagefilm, der bereits vor kurzem Gelegenheit zu kritiſcher Be⸗ trachkung bot. Handlung oder Grundmotiv ergibt ſich wie bei allen Spionagefilmen aus dem Zweck und Weſen des Geheimdienſtes: geheimnisvolle Vorgänge, Senſationen, Flucht, Verfolgungen. Im Mittelpunkt faſt jedes Spionagedienſtes das Weib, liſtig, kaltblütig, rückſichtslos und alle weiblichen Reize aufbietend, um als Spionin oder Hel⸗ Nazis ans Bein hängen kann, nachzudenken. Vielleicht appliziert ihm irgendeine Skelle eine Urlaubsgelegenhe't. Schnapp. Wer bezahlt den Wander⸗ redner Dr. Höber? Die„lebendige“ Stadt Mannheim nennt ein ebenſo„lebendiges“ Preſſeamk ihr eigen, das von einem Herrn Dr. Höber verwalket wird. Dieſer Herr, der,'e nichk anders zu erwarken, ſozialdemokratiſcher Funktionär und Wander⸗ redner iſt, ſaß am vergangenen Sonnkagabend in der Pfalzweinſtube des Palaſt-Hotels. Er ruhte dort anſcheinend von der anſtrengenden Tätigkeit, die ſein Amt erforderk, aus und ſchuf ſich die Grundlage für neue glorreiche Taten. In ſe'ner Nähe ſaßen einige Herren, Mitglieder eines ſtudentiſchen Korps, die leiſe für ſich ein nationalſozialiſtiſches Kampflied ſummken. Herr Dr. Höber, auf den ſolches Unkerfangen, ähnlich wie ein rotkes Tuch auf einen St'er wirkt, krat an den Tiſch der Herren und bemerkle in ſeiner jüdiſch-dreiſt lächelnden Art, daß er auf dieſes Stichwort gewarket habe. Er meinte damit wohl, daß es für ihn Zeit ſe', einen der Korpsbrüder, der gleichzeilig in ſtädliſchen Dienſten ſteht, in ſeinem Notizbuch feſtnageln zu müſſen, damit er entſprechend den Auslaſſungen des badiſchen Staatspräſtdenken Herrn Dr. Schmikt, Schr'tle gegen denſelben unternehmen kann. Inkereſſank iſt an der ganzen Unkerhaltung, daß Herr Dr. Höber erklärke, er käme faſt gar nichk mehr dazu ſein ftädtiſches Amk(Leiter des Preſſeamkes) zu verwallen, da er nicht weniger wie in 24 Ver⸗ ſammlungen zu ſprechen habe. Dieſes Einge⸗ ſtändn's kommt uns gerade recht; denn es zwingt uns zu der Frage, ob Herr Dr. Höber dafür be⸗ zahlt wird, das Preſſeamt der Stadt Mannheim zu verwalten, oder ob er dafür bezahlt wird, für die roke Bonzokralie Wahlreden zu halten. Solange Herr Dr. Höber ſein von der Bür⸗ gerſchaft Mannheims aufzubringendes Gehalt als Leiter des Preſſe⸗Amtes bezieht, verwahren wir uns ganz entſchieden dagegen, daß er nach ſeinen eigenen Bemerkungen ſe'ne Zeit für Wahlpropaganda benützt. Die Steuerzahler Mannheims haben ein unbedingkes Inkereſſe daran, in dieſer Frage klaren Wein eingeſchenkt zu bekommen; denn nach den üblichen Machi⸗ nakionen im Verwalkungskörper der Stadt Mannhe'm iſt nicht gut anzunehmen, daß Herr fershelferin zum Ziele zu kommen, oder falls die Liebe die Oberhand gewinnt, unker Umſtänden auch zu Grunde zu gehen. All dies begegnek uns alſo auch in„X 27“, bei dem man es zweifellos verſtanden hat, den Skoff eindrucksvoll zu geſtalten. Ueber einen dunklen Punkt wollen wir aber nicht zur Tagesordnung übergehen; muß es ausge⸗ rechnet eine Straßendirne ſein, die ſich dem Geheimdienſt zur Verfügung ſtellt und muß dieſe Dirne die Witwe eines gefallenen Offiziers ſein? Es mißfällt uns überhaupt die Herausſtellung des Dirnenunweſens im modernen Film. Eine Auseinanderſetzung über dieſes Problem würde hier zu weit führen.— Die Spionin X 27 wird von Marlene Dietrich in guter Zeichnung herausgebrachk; auch ſonſt ſieht man lobens⸗ werte Leiſtungen. Es ſei noch bemerkk, daß es nicht gerade von guter Kinderſtube zeugt, wenn Teile des Publikums beim Eintreten einer kech⸗ niſchen Störung ſeinen Unmut durch Pfei⸗ fen und Johlen kundgibt. Hm. Wir ſind auf die Aufführung des Frem⸗ denlegionärfilms„Sergeant“, der näch- ſtens im Alhambra läufk, geſpannk! * Or. Höber für die Dauer ſeiner Tätigkeit als Wanderredner auf ſein nicht gerade knappes Gehalt verzichtet hat. Herr Oberbürgermeiſter, bitte, Ste haben das Wort! Schnapp. —————— Polizei⸗Bericht vom 20. April 1932. Freiwilliger Tod: Geſtern früh hat ſich eine 26 Jahre alte Hausangeſtellte in der Wohnung ihres Arbeitgebers mittels Leucht⸗ gas vergiftet. Schwermut ſcheint die Ur⸗ ſache der Tat zu ſein. Aus dem Fenſter geſprungen: Geſtern vormittag iſt ein 49 Jahre alter verheirate⸗ ter Gärkner in der Waldhofſtraße vermut⸗ lich in einem Anfall nervöſer Störungen vom 3. Stock auf den zemenkierken Hof ge⸗ ſprungen und hat ſich dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzungen zugezogen, daß er nachmittags im ſtädt. Krankenhaus geſtorben iſt. Verkehrsunfälle: Geſtern nachmittag fuhr ein Kraftradfahrer eine Frau aus den -Ouadraten, die die Kreuzung Gutenberg⸗ und Nuitsſtraße überquerte, an und warf ſie zu Boden. Die Frau erlitt einen Bruch des linken Beines und eine Gehirnerſchüt⸗ terung, der Kraftradfahrer ſelbſt einen Schädelbruch und Beinverletzungen. Der Beifahrer kam mit Hautabſchürfungen da⸗ von. Die Verletzten wurden mit dem Sani⸗ kätskraftwagen der Berufsfeuerwehr dem allgemeinen Krankenhaus zugeführk. Auf der Heidelberger Straße ſtieß am geſtrigen Spätnachmittag ein Radfahrer ge· gen die Tür eines vor den-Quadraten ſtehenden Perſonenkraftwagens, die im Augenblich des Vorbeifahrens geöffnet wurde, ſo daß er zu Boden ſtürzte. Er trug mehrere Wunden am rechten Arm und rechten Oberſchenkel davon und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Abfallmakerial brennk. Mittwoch morgen um.05 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr telephoniſch nach dem Neubau der St. Ni⸗ kolausſtraße gerufen. Aus bisher nicht er⸗ mittelter Urſache war ein Haufen Abfall⸗ material in Brand geraten. wurde mit kleinem Löſchgerät gelöſcht. Zahlungsverpflichtungen erfüllen! Die Handelskammer Mannheim weiſt darauf hin, daß in letzter Zeit in verſtärkkem Maß Klagen über ſchlechte Zahlungsweiſe im ge⸗ ſchäftlichen Verkehr laut werden.— Wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß infolge der wirkſchafklichen Lage heuke vielen die pünkk⸗ liche Einlöſung ihrer Verpflichtungen ſchwer iſt, ſo muß doch mit Nachdrucf an dem Grundſatz feſtgehalten werden, daß Ver⸗ pflichtungen jeglicher Ark ſoweit nur irgend möglich, raſchmöglichſt nachzukommen iſtk. Insbeſondere ſollten diejenigen, die in der Lage ſind, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, den Geſchäftsleuten die geſchulde⸗ ten Beträge nicht vorenthalten. Denn nur dadurch wird es Handwerkern und Gewer⸗ betreibenden, Einzelhändlern uſw. möglich gemacht, auch ihrerſeits wieder Gehälter, Löhne, ſoziale Beiträge, Mieken und Wa⸗ renhausſchulden zu begleichen. Schluß der Ausſtellung Graf Merveldk und Heidi Lenſſen in der Mannheimer Kunſthalle Die Werbeausſtellungen von Gemälden von Hanns⸗Hubertus Graf von Merveldk und Heidi Lenſſen müſſen im Hinblick dar⸗ auf, daß die Räume für die neue Ausſtel⸗ lung„Der Frauen-Spiegel“ benökigt wer⸗ den, bereits am kommenden Freitag, den 22. April, geſchloſſen werden. Tageskalender: Donnerskag, den 21. April 1932 Nakionalkhealer:„Das Rheingold“ von Richard Wagner.— Miete A.— Mittl. Preiſe.— 20 Uhr. Planekarium im Luiſenpark: 16 Uhr Be⸗ ſichtigung. 20 Uhr Planetariumsabend für Erwerbsloſe. Deulſche anakomiſch⸗hygieniſche Ausſtellung im Verſammlungsſaal des Roſengar⸗ kens. Geöffnek von—18 Uhr. ——————————— Deine Pflicht in es, Deine Zeilung, das„Hakenkrenzbanner“, zu leſen und für Deine Jeilung zu werben. Hast Du sie erfüllt? Das Feuer 2 Zahrg./ „hitt Ein of Profeſſor hat an den i ſter Groener Hochg Wenn ich nicht als ein unſerer Juge berg, Sie ſch ſe vveoffizier, der Techn ſch dieſe Zeiten Gewiſſensdra temberger zu zu Mann red meiner jetzig rung der Ne ſidenten vom organe und genoſſen zu theber der banen ſehen ten Endes de aller möglich⸗ ſind ja voll? den wird ein das Sie gar inbereſſiert S ſchnitt, der d Stadt und ih Die Ankü dung“, daß nach Ihren Be rührung d durchgeführt wie an ande und SS.⸗Leu und Belriebe Abweſenheit ohne Quillu dem Ueberei autorität geſe barung des m Mißſtandes, tung—„ohn nicht durchg Truppe auf Kündigung e daher über tiert, wie ſich den Hausſuck ——— beſchlagnahm Wand genon ſpruch belaſſ⸗ einem Haus Fahne von enommen. ennknis des ſie ſofork wi menge, die das Horſt 2 zum Einſchre ſo etwas wie roßen Sieg⸗ traßen wa Unbekante b aus, immer „Ach, hä wir am Anmeldur ** Ueberkri änden ſind Aſt wirklich heißt wieder frül Im Verl⸗ erſcheint ge⸗ „Der Fa' burg), eine miniſter von mann“(Pre „Falles“ mu handelle ſich für die Erm um die Verf »Haas in Mo meiſter des Beziehungen Oberpräſiden Wegen d ſer Schröder war die Fr Morde. Ha Die Gründe Fretlaſſung! Der Ver digerweiſe d Bogen über Ich habe in Tätigkeit die terkums mit Schrift imm Be fall des polikiſchen J nakürlich die deren Teils ſerem unre Sitte iſt. ätigkeit als de knappes e haben das Schnapp. t 2 Jahrg./ Nr. 90 ———— Donnerslag, den 21. April 1032. Seite 7 „Hülen mir das geahnt, dann hützen wir eber Per gewühll Ein offener Brief des Gießener Univ.⸗Profeſſors Dr. Rudolf Herzog an Herrn Groener 3* üh hat ſich te in der els Leucht⸗ t die Ur⸗ : Geſtern verheirake⸗ ze vermut⸗ Störungen en Hof ge⸗ were Ver⸗ mittags im nachmitkag u aus den Gutenberg⸗ und warf nen Bruch hirnerſchüt⸗ lbſt einen gen. Der ſungen da⸗ dem Sani⸗ vehr dem hrt. ſtieß am fahrer ge⸗ Quadraten die im geöffnek ürzte. Er Arm und nußte ſich ch morgen sfeuerwehr r St. Ri⸗ r nichk er · en Abfall⸗ as Feuer löſcht. en! Die ſt darauf kem Maß iſe im ge⸗ — Wenn infolge der die pünkk⸗ gen ſchwer an dem daß Ver⸗ nur irgend nmen iſt. ie in der tungen zu geſchulde⸗ Denn nur nd Gewer- v. möglich Gehãlter, und Wa⸗ rveldt und Kunſthalle Gemãlden Merveldt nblick dar· e Ausſtel⸗ ötigt wer⸗ itag, den 1932 ingold“ iete A.— Uhr Be⸗ iumsabend Ausſtellung Roſengar⸗ hr. e enzbanner“, zn werben. rfüllt? der Techn ſchen Hochſchule in Profeſſor Dr. Rudolf Herzog, Gießen, hat an den immer noch amtierenden Reichsmini⸗ ſter Groener folgendes Schreiben gerichlek: Gießen, 17. April. Hochgeehrter Herr Reichsminiſter! Wenn ich Sie um Gehör bitte, ſo tue ich dies nicht als ein ganz Fremder, denn wir waren in unſerer Jugend beide im Regiment Altwürttem⸗ berg, Sie ſchon als Generalſtäbler, ich als Re⸗ ſerveoffizier, und wir haben uns beim Jubiläum Stuttgart 1929 an dieſe Zeiten erinnert. So darf ich aus ehrlichem Gewiſſensdrang heraus zu Ihnen als alter Würt⸗ temberger zum alken Württemberger, als Mann zu Mann reden, um Ihnen Stimmungsbilder aus meiner jetzigen Umgebung über die Durchfüh · rung der Notverordnung des Herrn Reichsprä⸗ ſidenten vom 13. April 1932 durch die Pol zei⸗ organe und von ihrer Wirkung auf die Volks⸗ genoſſen zu geben, nicht als Anklage gegen die Ucheber der Notverordnung. Denn wir Unker⸗ ktanen ſehen gar nicht klar, welche Kräfte letz⸗ ten Endes dazu getrieben haben. Die Zeitungen aller möglichen Schattierungen im ganzen. Reich ſind ja voll davon, und mit offiziellen Beſchwer⸗ den wird ein Rieſenmaterial zuſammengetragen, das Sie gar nicht ſelbſt durchprüfen können. Da intereſſierk Sie doch welleicht ein kleiner Aus- ſchnitt, der die Zuſtnäde in einer kleinen ruhigen Sbadt und ihrer Umgebung zeigt. Die Ankündigung in der„Amtlechen Begrün⸗ dung“, daß die Auflöſung der Organiſationen wach Ihren Anweiſungen ohne Härte und ohne Berührung der Bewegungsfreiheit der VSDAP. durchgeführt werden ſolle, wurde hier ſo wenig wie an anderen Orken. zur Wahrheit. Wahllos wurden private Gegenſtände nicht nur den SA. und SS.-Leuten, ſondern auch anderen Perſonen und Beirieben der Parkei weggenommen oft in Abweſenheit der Beſitzer und krot Verlangens ohne Quiltung. Auch Lächerlichkeiten, die bei dem Uebereifer paſſiert ſind, haben der Staats⸗ aukorität geſchadet, am ſtärkſten aber die Offen- barung des nach ſoldatiſcher Auffaſſung ſchweren Mißſtandes, daß die Befehle der oberſten Lei- tung—„ohne Härte, nicht gegen die Partei“— nicht durchgedrungen ſind. Freilich war dee Truppe auf ihre Opfer zum Teil ſchon vor Ver. Kündigung der Notverordnung losgelaſſen und daher über ihre Beſtimmungen gar nicht orien⸗ tierk, wie ſich immer wieder bei ihren Erklärun. gen an die Betroffenen zeigte. Man hal bei den Hausſuchungen Verwundelenabzeichen, Exer⸗ —— aus der Militärzeit, Hitlerbücher beſchlagnahmk, ja mehrfach Hitlerbilder von der Wand genommen und nur auf energiſchen Ein⸗ ſpruch belaſſen. In Gießen wurde am 13. von einem Haus in der Hauptverkehrsſtraße eine Fahne von der Polizei herabgeholt und mit⸗ enommen. Am 15. brachte die Polizei in Er⸗ ennknis des Uebergriffs die Fahne zurück. Als ſie ſofork wieder gebißt wurde, ſang die Volks⸗ menge, die die 7825 Skraße erfüllte, ſpontan das Horſt Weſſel⸗Lied, gab aber keinen Anlaß zum Einſchre'ten. Es zeigke ſich in dieſen Tagen ſo etwas wie im Weltkrieg bei Nachrichten von Spbße Siegen oder wie im Frühjahr 1813. Die traßen waren voll von bewegken Menſchen. Unbekante begrüßten ſich und ſchütteten ihr Herz aus, immer wieder klagten Bürger: „Ach, häkken wir das geahnk, dann hätten wir am Sonnkag gewiß Hitler gewähll.“ Anmeldungen zur Parkei erfolgen in Men⸗ ** Uebertrikke aus anderen Parteien und Ver⸗ änden ſind an der Tagesordnung. Das Volk iſt wirklich erwacht und aufgebrochen, und es heißt wieder wir 1819: „Das Haus mag zerfallen, Was hat es denn für Not? Der Geiſt lebt in uns allen, Und unſer Burg iſt Gott.“ Erbitternd wirkte auch gegenüber der Be⸗ handlung der NSDAP. wie einer überführlen Verbrechermaſſe,die Duldung des Reichsbanners und der Eiſernen Fronk, deren Bürgerkriegshete und»vorbereikung ja der ganzen Heffenklichkeit außer der Regierung bekannkt war. Und nun geſtakken Sie mir als Philologen und'ſtoriker einige Bemerkungen zur„Be⸗ ründung“ der Notderondnung, für deren Ver⸗ faſſer ich Sie, Herr Miniſter, nicht halte. Der Stil dieſer Proklamation unkerſcheidet ſich in nichts von all den Unerdrückungs⸗Pronuncia⸗ menkos der Weligeſchichte. Der Satz„Das deut⸗ faf Volk lebt unter einer freheitlichen Ver⸗ aſſung“ ſtand ganz ähnlich als Verſprechen in den Pronlamationen erſt der perſiſchen, dann der makedoniſchen Könige, endlich der Römer an die Griechen. Aus Mittelalter und Neuzeit nenne ich nur einige Be ſpiele: die Ankündigungen der Inquiſilionen, die Manifeſte Napoleons. die Karlsbader Be⸗ ſchlüſſe, das Verſailler Diktat, die Notverord⸗ nungen des 450 Jahres. Auf die Dauer'ör⸗ ken ſolche Erklärungen nicht mehr neben den harten Tatſachen, die ihnen auf dem Fuße fol. gen. De mVolk ſind die Augen geöffnet, und es hat das Verktrauen verloren. o glaubt es auch nicht mehr an Demenkis, die gewiß eine Augenblickswahrheit haben. Wie eine Antwork auf das Dement eines außenpolikiſchen Drucks bei der Nolverordnung gab die„Deulſche Allge⸗ meine Zeitung“, ſicher kein Nazi⸗Organ, am Kopf der Nummern vom 15. und 16. April die klaſſiſchen Zitate aus dem auch von Ihnen hoch⸗ werehrten Elauſe witz: „Ich ſage mich los von der leicht⸗ Hoffnung einer Errel⸗ tung durch die Hand des Zufalls; won der dumpfen Erwortung der Zukunft, die ein ſtumpfer Sinn wicht erkennen will; von der kin⸗ diſchen Hoffnung, den Zorn eines Tyrannen durch freiwlllige Ent⸗ waffnung zu beſchwören, duych niedrige Untertänigkeit un d Schmeichelei ſein Verbhrauen zu gewinnen, von dem unvernünf⸗ igen Mißtrauen in die uns von ott gegebenen Kräfte; von der Al Vergeſſenheit alhler S— — Ppflichten für das allgemeine eſte; von der ſchamloſen Außf⸗ opferung aller Ehre des Skaales und Volkes, aller perſönlichen und Menſchenwürde.“ Das Volk läßt ſich auch durch keine Alibi⸗ auch nicht durch Ihre mutige Ueber⸗ nahme der Verankworkung davon abbringen, daß hinker dem Schlag gegen die Parkei, die das deulſche Volk vom Bolſchewismus gereklel hat, die rok⸗ſchwarze Koalikion ſteht. Und doch wird ſie ihr Schickſal nicht aufhalten können, denn auch das iſt ein hiſtoriſches Geſetz, daß alles, was eine überlebte Macht tut und läßt, um ſich zu erhalten, falſch iſt und gegen ſie aus⸗ ſchlägt, von der Außenpolitik zu den Juſtizſkan⸗ dalen und den Wirkſchafts⸗ und Finanznöten. Dieſe Zuſtände des Verfalls haben mich wie für Staat und ſo viele Deukſche, die im—— — geworden »Volk fern von der Parteipoliti waren, zur nak onalſozialiſtiſchen wegung ge führt. Sie folglen unbewußt dem Geſetze Solons, das in ſolcher Lage des Staates jedem Bürger, der neutral blieb, den Verluſt der bürgerlichen Rechte androhle. Was mich beſonders als Hoch⸗ ſchullehrer zu dieſer Entſcheidung führte, war die Ueberzeugung, daß der deukſche Profeſſor wie zur Zeit von 1810 bis 1820 aus den Erkennt⸗ niſſen ſeiner Wiſſenſchaft heraus als rihtiger Bekenner ſeinem Volke dienen ſoll. Mir hat die Geſchichte der Griechen gezeigt, daß wir in dieſem ſo reich begabken und uns ſo verwandten Volk'n erſchreckendes Vorbild unſeres Schick⸗ ſals haben in ſeiner Uneinigkeit und ſeiner Er⸗ Lubnrs in eine Knechtſchaft, die es zum Kultur⸗ ünger der ſtärkeren Völker machke. In der Religionsgeſchichte aber haben mir meine For⸗ ſchungen ergeben, daß zu allen Zeſten in einem feſten Glauben eine gewalkige Heilkraft für die Seele wie für den Körper, für den einzelnen wie für große Maſſen, ja auch für ein ganzes Voll lebendig gemacht wird. Dieſer Glaube iſt in Millionen deukſcher Herzen in liefer Nok enk⸗ zündek worden durch unſeren Führer. Er wird krotz aller Bedrüchung und Verfolgung immer weitere Kreiſe ergreifen und zu der Einigkeit führen, die behördliche Aufrufe und Organiſa⸗ tionen nie ſchaffen können. Dieſe Einigkeit al⸗ ler Volksgenoſſen, die guten deutſchen Willens ſind, wird im Dritten Reich geſchaffen werden und uns die Macht geben, unſer Vaterland durch ſeeliſche und geiſtige Kräfte in'e Höhe zu füh⸗ ren und ihm Freiheit und Achtung unter den Nationen wieder zu gewinnen. Dieſen Glauben an eine beſſere Jukunft müſſen wir der deuk⸗ ſchen Jugend,'e ihn in heißem Herzen trägt, — den ſcharfen Waffen unſerer Wiſſenſchaft hlen. In vorzüglicher Hochachtung gez.: Prof. Rudolf Herzog. — Koo Baden wird gerüffelt Berlin, 20. April. Die Preſſeſtelle des Zentralkomitees der KpD. teilt mit:„Die badiſche Landtagsfraktion der Kpo. hat nach den Berichten der bürgerlichen und SpPoh.-Zeitungen im Landtag den Antrag geſtellt, das Reichsbanner, den Stahlhelm und den Wehrwolf aufzulöſen. Das Ver⸗ halten unſerer badiſchen Landtagsfraktion, das ohne vorherige Kennknis und Zuſtimmung der Bezirksleitung Baden⸗Pfalz der Kom⸗ muniſtiſchen Partei Deutſchlands erfolgte, ſtellt zweifellos einen ernſten politiſchen Fehler dar. Die Sozialdemokratie nutzt den unrichtigen Antrag der badiſchen Landtags⸗ fraktion auf das Verbot des Reichsbanners unter Gleichſtellung mit dem Stahlhelm und Wehrwolf zum Wahlſchlager gegen die Kom⸗ muniſtiſche Partei aus. Dieſen billigen Winkelzug werden wir den Sozial-Faſchiſten nicht geſtalten. Die Kommuniſtiſche Par⸗ tei hat den Fehler der badiſchen Landkags⸗ frakkion bereits korrigierk.“ 1* WMWan ſieht hier deutlich, was für ein zer⸗ fahrener Haufen ſich als Kpo. in Deutſch⸗ land produziert. Dieſe Brüder ſind durch den Wahlausfall vom 10. April offenbar derart kopflos geworden, daß ſie ſelbſt nicht mehr wiſſen, was ſie nun eigenklich wollen. Steuerbolſchewismus Die derzeilige Sleuergeſehgebung hat Formen angenommen, die mit Geſeh nichls anderes als Namen gemeinſam haben. So weiſt die Vereinigung der leitenden Ange⸗ ſtellten auf folgende beſonders kraſſe Enk⸗ ſcheidungen des Reichsfinanzhofes hin: 1. Eine Firma ſtellk ihrem Angeſtelllen für Operalion und Hoſpitalbehandlung, die ſein Leben reklek, 7 500 RM. zur Verfü⸗ gung. Das Finanzamt verlangk von dieſem BVelrage Lohnſteuer. In lehler Inſtanz enk⸗ Bücher⸗Ecke. Zur Enkfeſſelung der Juſtiz. Von Dr. Ernſt Müller, Meiningen, Senatspräſident am Oberſten Landesgericht i.., früher bayeriſcher Juſtizmmiſter. Im Verlage von J. F. Lehmann, München, erſcheint gegenwärtig ein Buch mit dem Titel „Der Fall Hörſing⸗Haas(Magde⸗ burg), eine Antwork an den preußiſchen Juſtiz⸗ miniſter von Landgerichtsdirekkor Richard Hoff⸗ mann“(Preis 5 RM.). Die Vorgeſchichke des „Falles“ muß ich als bekannt vorausſetzen: Es handelke ſich— kurz geſagt— um die Sühne für die Ermordung eines gewiſſen Helling, dabei um die Verfolgung des Großinduſtriellen Rudolf »Haas in Magdeburg, deſſen Schwager als Schatz⸗ meiſter des„Reichsbanners“ auch perſönliche Beziehungen zu dem Führer des Reichsbanners Oberpräſident Hörſing hakte. Wegen des Mordes wurde allein ein gewiſ⸗ ſer Schröder mit Rechk verurkeilt. Nicht geklärt war die Frage der Teilnahme an dieſem Morde. Haas wurde außer Verfolgung geſeßt. Die Gründe zur Verurkeilung des Einen, der Freilaſſung des Anderen legt uns Hoffmann dar. Der Verlag Lehmann hat mir liebenswür⸗ digerweiſe das aufſehenerregende Buch in den Vogen überſandt: Der Grund dazu lag nahe. Ich habe in meiner faſt 40jährigen öffentlichen Tätigkeit die Unabhängigkeit des deutſchen Rich⸗ terkums mit wahrer Leidenſchaft in Work und Schrift immer wieder verkeidigk und damik den Be fall des jeweilig bedrohten Teils auch in den polikiſchen Parteien gefunden, mir zugleich aber natürlich die Feindſchaft und den Haß des an⸗ deren Teils erworben,— wie dies eben in un⸗ ſerem unreifen poliliſchen deulſchen Leben ſo Sitte iſt. Die behaupkeken ungeſetzlichen Ein⸗ griffe der preußiſchen inneren Verwaltung in das ger'ichtliche Unterſuchungsverfahren haben be⸗ reiks damals, als der Mordfall aktuell war(1920), in der deutſchen Preſſe das größte Aufſehen er⸗ regk. Ich habe, ſoviel ich mich erinnere, auf den Wunſch einer großen ſüddeutſchen Zeikung meine Anſchauung über dieſe unglaublichen Eingriffe der inneren Verwalkung,'e ſtatt mit einer Ver⸗ urkeilung der bekeiligten Perſonen dieſer Ver⸗ waltung, mit der Diſziplinierung des damaligen Unterſuchungsrichters LGRat Kölling und des mutigen Landger'chtsdirektors Hoffmann ende⸗ ten, mich kurz geäußert und damit die Wut der ganzen radikalen Linkspreſſe, die mir früher bei ſolcher Verteidigung der Unabhängigkeit der Rechtspflege Be fall ſpendete, mir zugezogen, ob⸗ wohl ich nach meiner ganzen heutigen politiſchen überparkeilichen Einſtellung jede politiſche Par⸗ teinahme ſtreng vermied und mich nur auf die objektive Verkeidigung der geſetzlichen Unab⸗ hängigke't des Richterſtandes nach der Straf⸗ prozeßordnung(§ 189), dem Gerichtsverfaſſungs⸗ geſetze(6), der Reichs⸗ und der preußiſchen Landesverfaſſung beſchränkte(Ark. 102 bezw. Ark.). Auch heute muß ich auf dieſem ſtrengen Standpunkte ſtehen bleiben und ihn zähe feſthal⸗ ten, um nicht in dem Sumpfe des politiſchen Parkeihaſſes und übler Ungerechtigkenk zu ver⸗ ſinken. Es fiel ja das furchlbare Wort in jene“ Sache:„Ueber der Unabhängigkeit der Gerichte ſteht die Staatsraiſon!“ Ich beſchränke mich darauf zu ſagen, daß ich durch die Lektüre dieſes Buches innerlich aufs tiefſte erſchüttert bin. Wie der preu⸗ ßiſche Juſtizminiſter gegenüber dieſer Fülle von Material ſchärfſter Anklagen gegen die inneren höchſten preuß'ſchen Verwaltungsſtellen im preu⸗ hiſchen Landtage ſeinerzelt bemerken konnte, es ſcheidel auf die erfolgten Einſprüche des Angeſtelllen und der Firma der Reichsfi⸗ nanzhof durch Urteil vom 16. 9. 31(VI A 980):„Trägk der Arbeilgeber die Koſten der Operakion eines Angeſtellten, ſo iſt grundſählich Lohnſteuer zu enkrichlen.“ 2. Eine Firma beankragt für rund 23 000 RM. Schmiergelder Anerkennung als ſteuerfreie Werbungskoſten. Der Reichs⸗ finanzhof ſtimmk ihr in ſeiner Enkſcheidung vom 30. 9. 31(VI A 1184) zu mit der Be⸗ ſei ihm„nicht bekannt geworden, daß auch nu⸗ in einem einzigen Punkte eine Widerlegung ſei⸗ ner Ausführungen im Haupbausſchuſſe ver⸗ ſucht(h worden ſei“,— das erſcheint mär vorerſt unbegreiflich! Zetzt iſt es nach dem Erſcheinen dieſes Buches jedenfalls ausgeſchloſſen, daß der preußiſche Ju⸗ ſtigminiſter dieſe Bloßſtellung nicht nur der preu⸗ ßiſchen inneren Verwaltungsſtellen, ſondern auch höchſter preuß'ſcher Richterbeamken ſtillſchweigend hinnimmt oder nur mit einigen allgemeinen Rede⸗ wendungen abtut. Ich halte es für rechklich ganz unmöglich, dieſes Buch polizeilich zu be⸗ ſchlagnahmen oder aus irgendeinem Rechksgrunde eilwa aus dem Republ'kſchutzgeſetze zu unker⸗ drücken. Auch die politiſchen Folgen eines ſolchen Verſuchs wären höchſt bedenklich. Ich ſage dies— ganz gleich, welcher politiſchen Par⸗ tei der Verfaſſer oder der Verleger angehört: Eine Frage, die für mich von meinem überpar⸗ te lichen Standpunkte überhaupt gar keine Rolle ſpielt:„Recht muß Recht bleiben.“ Es handelt ſich jetzt nach dem Urteil der Leſer wohl wirklich um den Sat, den nach dem Buche Ge⸗ heimrat Finger als Verkeidiger der beiden fal⸗ lengelaſſenen Richter dem Großen ODiſziplinar- ſenat am Kammergerichte zurief:„Deducla ju⸗ ſtitia quod ſunt civitates niſi magna latrocinia“ —„Rehmen Sie dem Staate die Gerechkigkeit weg, dann bleibt eine große Räuberbande übrig“: Ein furchtbares Wort, das wohl für den heutigen„Frei-Sktaat“ die größte revolu⸗ tionäre Gefahr enthält! Hier muß volle Klarheit geſchaffen werden,— ſonſt ade der Reſt von Achtung vor Geſetz und Recht! Auch die deutſche Richterſchaft muß m. E. dieſe Klarheit verlangen, gleichv'el auf welchem politiſchen Boden der Einzelne ſteht: Es handelt ſich um die gründung, daß die Bezahlung von Beſte⸗ chungsgeldern„ein wirkſchafllicher Talbe · ſtand“ ſei. Demenkſprechend handele es ſich um betriebswirkſchafklich erforderliche Wer⸗ bungsausgaben. Man dürfe auch nicht we· gen des fehlenden Nachweiſes dieſer Aus⸗ gaben die„Werbungskoften“ als ſteuer⸗ pflichlig anſehen. Wenn der Skteuerpflich⸗ lüge es ablehne, ſeinen Schmiergelderauf⸗ wand nachzuweiſen, dann müſſe ſeine Höhe durch Schätzung von Amkswegen feſtgeſtellt werden. Das bedeuket alſo: die edelmütige Hand lung eines Arbeilgebers, der für die Koſten einer das Leben ſeines Angeſtelllen reklen⸗ den Operalion aufkommt, wird fteuerlich reſtlos erfaßl. Die Koſten der Verführung zu ſtrafbaren Handlungen werden ſteuerlich geſchonk. Kommenkar überflüſſig! Hauptſchriftleiter Dr. W. Kattermann. Verantwortlich fuͤr Innenpolitik und Badiſche Politik: Dr. W. Katter⸗ mann; für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B. Seeger Kelbe; für Gemeindepolit k, Lokales und Bewegungsteil der Bezirke Mann ⸗ heim und Weinheim: W. Ratzel⸗Mannheim; für Gemeindepolitik, Lokales und Bewegungsteil der übrigen Gebiete: Ueberle; für Nah und Fern und Spork: Ueberle; für Anzeigen: Hammer⸗Heidel · berg, Oti⸗Mannheim. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr. ——** Druckerei Winter Heidelberg. gZukunft des Aechtsſtaates ſelbſt, der ſtärkſten Säule unſeres Skaaksweſens. * Deulſche Reichsgliederung und Reichsreform in Vergangenheit und Gegenwark. Von ege Prof Or. Walther Vogel. Mit 22 Kar⸗ tenſk'zzen.(185.) 8. Geh. 5,40 RM., geb. 6,80 RM. Verlag von B. G. Teub⸗ ner in Leipzig und Berlin 1932. Eine Lebensfrage des deukſchen Volkes be⸗ handelt Prof. Vogel, der bekannke Berliner Or⸗ dinarius für polikiſche Geographie, in dem vor⸗ liegenden Buch. Die Frage der Reſchsgliederung und Reichsreform hat in der Heffenklichkeit nicht erſt ſeit der Weimarer Verfaſſung eine große Rolle geſpielt, iſt aber ſeitdem immer dringender geworden, da die kommende notwendige Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen privater und öffentlicher Wirbſchaft ſie aufs engfte mit dem brennendſten Gegenwarktsproblem verbindet. Seinen beſon⸗ deren Charakter in der Fülle der vorhandenen⸗ Literatur erhält das Buch dadurch, daß es die Frage über das Problem des Tages hinaus⸗ hebt. Zunächſt werden die geſchichklichen, geo⸗ graphiſchen und wirtſchaftlichen Vorausſeßungen eingehend dargelegt und im Anſchluß Laa ka Schickſal der eichsreform und Reichsglie⸗ derungsfrage ſeit der Weimarer Verfaſſung in allen weſenklichen Phaſen behandelt. In einer überaus fruchlbaren Kritik der Reformvorſchläge und des gegenwärtigen Gliederungszuſtandes führt der Verfaſſer zu der Einſicht, daß der ge⸗ genwärtige Zuſtand unhalktbar iſt, und daraus erwächſt die unerläßliche Nokwendigkeit vorbe⸗ reilender Maßnahmen zur Reichsreform. 22 Karken und Diagramme erläutern den Text. Das Buch iſt für alle am politiſchen und wirkſchaft⸗ lichen Leben Teilnehmende von größtem Inter⸗ eſſe, ja man darf ſagen: es gehl ſeden Deut⸗ ſchen an. Erhälklich in der Völk. Buchandlung. Benützt die Partei-Bücherei Donnerskag, den 21. April 1932. Finflice bekruntnahunben. Bauarbeiten⸗Vergebung. Im Wege der öffenklichen Bewerbung ſollen —— Bauarbeiten zum enuban eines Evang. Pfarrhauſes in Wieblingen vergeben werden: 1. Erd-, Grab⸗ und Maurevarbeiten. 2. Steinhauerarbeit. „Walzeiſenlleferung. mmerarbelt. miedearbeit. . Blechne rarbeit. Dachdeckerarbeit. Verputzarbeit. Glaſe rarbeit. Schreinerarbeit. Schloſſe rarbeit. Plattenlegerarbeit. Elektriſche Beleuchtu Fn für SnSο 3- u. Klingelanlage. 3 und Waſſer. rkektböden. alerarbeit. „Entwäſſerung. Pläne, Arbe'tsbeſchriebe und Bedingungen legen im Evang. Gemeindehaus in Wie 42 vom 26. bis 29. April 1932 zu den üblichen Ge⸗ — zur Einſicht der Bewerber auf. ie ſchriftlichen, verſchloſſenen, genügend poſt⸗ frei gemachten und't der Aufſchrift Neubau Pfarrhaus Wieblingen verſehenen Angebote ſind— nur an die Bauabkeilung des Evang. Oberkirchenrals, Karlsruhe, Blumenſtraße 1, bis 3. Mai, vormillags 9 Uhr, einzureichen. Kavlsruhe, 18. April 1932. Evang. Oberkirchenral. Bauableilung. Umgezogen 22. 32 Dr. med. Ludwig Mayer Bienenstraße 1 Fernsprecher 1806 g bis Zl. ELLLIL HSeidelberg aeukerken, ODTON Lereinigte Lichtsnirle Direktion: Ludwig Wilh. Roth rinkn Ahes wählt. um 3, um ö, um 7 u..45 Das amüsanteste Tonfilm-Licht- spiel, in dem Max Adalbel... Hfveimeister uedoen M Kalph Anhur Robens. 3 iachunt I h. Niemenn.. ſel Mah-Bandiat im Verein mit.. Iulse knglisch zu sehen ist. Die Presse schreibt: das Parkett lauchzte vor Vergnügen, unübertrefflich ist dieser Fllm. Nur Ton-Beiprogramm: 1. Die verkaufte Braut L. Vom Fels zum Meer 3. Emelka- Tonwoche. Hunderten mentarisch von Wünschen zulolge In Neu-Aufführung den besten Kriegs-Tonfilm des Jahres 1931 Das Meistenvem von LUls IREMKER bergemfammen llirnamunitamuaznrintnanurmnrimiminmmsimnnumusususzn zeigt entscheidende Momente aus den Kümpfen in den Dolomiten, die Spren- gung des„Col di Lana“ und die von mir miterlebten Kämpfe am„Lagazoi“ Die Handlung ist also- in ihren Zu- sammenhüngen frei gestaltet- doku- belegt. Zum erstenmal arbeitete die Tonfilmkamera in 2400 Meter Höhe. In den Hauptrollen: Luis Trenker Lissi Arna/ Claus Clausen la. Beiprogramm: 3,.30,.45, 9 Unr Luis Trenker Luigi Serventi dern das Publikum selbst entscheiden wird. Wir können nicht allwöchentlich Unvergeßliches, Außergewöhnliches, einzigartig Großes, noch nie Dagewesenes bieten, bringen aber wirklich gute deutsche Tonfilme über deren Wert nicht die Theaterleitung, son- ffanamamamamaaaaammamaanmmamwesam Leulsche lugencherbermen, Lxssr Kikewerg d. t. ö86 J W. Lunte Einladung zur Hauptvers ammlung auf Dienskag, den 26. April 1932, abends 8/½ Uhr, im Tagesraum der Jugendherberge im Handſchuhsheimer Schlößchen. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Prüfung der Jahresrechnung, 3. Voranſchlags⸗ beratung, 4. Wahl des zwelten Vorſitzenden und des Rechners. Mit Herbergsgruß! Krulina. 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Errichtung einer inländ'ſchen Betriebsſtätte, Beſtellung eines ſtändigen Verkreters im In⸗ lande); 2. den Erwerb der Rechtsfähigkeit, den Ueber⸗ aus einer Rechtsreform oder Geſell⸗ ſchaftsform in eine andere ſowie die Ver⸗ ſchmelzung mit'ner anderen Geſellſchaft; 3. die Verlegung des Sitzes oder des Orkes der Leitung in das Inland; 4. die Verlegung des Sitzes, des Ortes der Lei⸗ tung oder einer inländiſchen Betriebsſtätte in das Ausland, den Verkauf oder die Auf⸗ hebung'ner inländiſchen Betriebsſtätte und die Abberufung eines ſtändigen Verkrekers im Falle der beſchränkten Steuerpflicht nach § 3 Abſ. 1.. 1 des Körperſchaftsſteuer · geſetzes; 5. die Beſchlußfaſſung über die Auflöſung oder den Eintritt ͤder Auflöſung aus anderen Grün⸗ den; 6. die Beendigung der Vermögensauseinander⸗ ſetzung('quidation) und die muſenſ im Handels⸗, Vereins- oder Genoſſenſchafts⸗ regiſter. Gerner haben anzuzeigen: a) Verſorgungsbetriebe im Sinne des 8 7 KStG. die—2— won Geſchäften, die nicht der Verſorgung der Bevölkerung mit Waſſer, Gas—— Elektrizität oder dem öffenklichen erkehr oder dem Hafenbetriebe'enen, b) Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, die einem Reviſionsverband angeſchloſſen ſind, die Ausdehnung ihres Geſchäftsbetriebes über den Kreis der Mitglieder hinaus. Friſt für die Anze'ge der Vorgänge unker Nr. 1 bis 3, 5, 6a und b bis zum Ablauf eines Monats nach ihrem Eintritt, die Vorgänge un⸗ ter Nr. 4 ſind dagegen ſpäteſtens 14 Tage vor dem Zeitpunkt ihrer beabſichligten Vornahme anzuzeigen. annheim, im April 1932. Die Finanzämter: Mannheim⸗Skadt u. Neckarſtadt. Arbeilsvergebung. Verpuharbeitken— Faſſadenputz und Leiterge⸗ rüſterſtellung— zum Neubau, Arbeitsamt M Za. Nähere Auskunft im Baubüro M 4a, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſowe't vorrätig, er⸗ hältlich und die Zeichnungen offen liegen. Einreichungskermin: Dienskag, den 26. April 1932, vorm. 9 Uhr, Rakhaus A 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt: 17. Mai 1932. ochbauamk. Nachlaßverwallung. Das Notar'at als Nachlaßgericht hat die Nachlaßverwaltung im Nachlaſſe des Kaufmanns Iſaak Julius Schwarzmann in Mann⸗ heim, M 7, 10 angeordnet. Nachlaßverwalter iſt Bücherreviſor Ludwig Zeſchky, Zugenheim a. d. B. Mannheim, 14. 4. 1932. Bad. Nokariat 2. Die Frühjahrsmeſſe 1932(Schaubudenmeſſe auf dem Meßplatz und Verkaufsmeſſe in der Straße„Am weißen Sand“) beginnt am Sonn⸗ dag, den 1. Ma' 1932 und endigt am Dienstag, den 10. Mai 1932. Manheim, 18. April 1932. Polizeipräſidium. OCLLICILITLILILILILILICLILILLILTLILLTLLTLLLTLTLILKIC jeder Art, Nah- und Ferntransporte übernimmt zu günstigen Bedingungen M. Stanlmann, 5 7. 4. lel. A IAIalsIaIsaIsaIAISIIAIÄAIAIAIAIAAIAIAAIAIAIAAHAs QO⏑⏑C⏑C⏑ QCQCU◻⏑I⏑ CCCU EIn Versucn belehrt Sie über Qualität und Billigkeit meiner Waren und macht Sie zu dauernden Kunden. 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