le e. V. sheim Drygalski. zu Pferde. Kkt., nach · huhsheim. ). 1macher an ückenstr. 7, Musikalien- latz—.50. hr Sonder- r. Karten nd an der is! le Schuh- irtikel mstr. 26 a LL .5 1932/ 2. Jährg./ Nr. 221 Das NMarlONALSOZIALISTISCHE Verlag: Die Volksgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel, MoR. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 4043. Mannheimer Gchrift. leitung: Pö5, 13a, Telephon 31471. Das Hakenkreuzbanner erſcheint ö mal wůchentlich und koſtet monatlich 2,10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung zuzüglich 86 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht. ke in Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebiet en. 4 W— Gerichtsſtand: Heidelberg. KAMPFBLATT NOROWESTBADENS en: Die Sgeſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. 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Das Quar⸗ tier der Mädels befindet ſich in der ehemali⸗ gen Zeppelinhalle am Stadion. 50 Verpfle⸗ gungsſtellen in Poksdam und Nowawes und zahlreiche fahrende Küchen ſorgen für das ieibliche Wohl der Aufmarſchteilnehmer. Der Reichsjugendführer der NSDAP. Baldur von Schierach, hob in einer Preſſebeſprechung her⸗ vor, daß das Potsdamer Reichsjugendtreffen mik Parteipolitik und erſt recht mit Wahl⸗ agitakion nichts zu kun habe. Er habe die Jugendverbände der Parkei zu dieſer Kund⸗ gebung aufgerufen, um den Jungens und Mä⸗ dels ein großes Gemeinſchaftserlebnis als Dank für ihre unermüdliche und aufopfernde Arbeit zu beſcheren. Zu der Maſſenkundgebung, die am Abend des erſten Tages ftattfand, ſetzte ſchon am frühen Nachmittag ein ſo gewaltiger Zuſtrom ein, daß das Skadion, in dem ſich mehr als 50 000 Perſonen eingefunden hatkten, bald polizeilich geſperrk werden mußte. Kopf an Kopf drängken ſich die Tribünenbeſucher, wäh⸗ rend auf dem Mittelfeld Jugendabtkeilungen aus dem Reiche mit blumengeſchmückten Fah⸗ nen und Wimpeln Aufſtellung genommen hak⸗ ten. Neben dem Gauführer Dr. Goebbels wohnke auch Prinz Auguſt Wilhelm von Preu⸗ ßen in SA.-Uniform der Veranſtaltung bei. Der Reichsjugendführer Baldur von Schierach eröffneke die Kundgebung mik Begrüßungs⸗ wortken. Dann nahm minutenlang von Heil⸗ rufen begrüßt Adolf Hikler das Work zu einem Appell an die Jugend. Was euch, ſo erklärke er, meine Jungen und Mädchen, hierher gerufen hat, liegt begründet in der Nok der heukigen Zeit. Es war früher einmal vielleicht der Jugend möglich, ſich nicht mit den Pingen zu beſchäftigen, die ſie heute bewegt. Es war früher für die Jugend viel⸗ leicht die Zeit inſofern ſchöner, als ſie ihr mehr am Leben bieken konnke, aber auch ſchlimmer vielleicht inſofern, als ſie dieſe Ju⸗ gend nichk ſchon in ſo frühen Jahren einführte in das Leben und das Schickſal des eigenen Volkskums. Viele unker uns ſind Kinder ernſter Eltern. Die Not und das Elend, das heuke über dem Volke liegt, iſt hervorgerufen dadurch, daß ſich das deukſche Volk in einer hiſtoriſchen Stunde ſelbſt vergaß, daß es un⸗ einig wurde und damit auch Macht und Recht verlor. Wenn wir heuke von Verſuchen ſpre⸗ chen, die deutſche Not zu beheben, ſo wiſſen wir, daß die Verſuche nicht von oben aus⸗ gehen, nicht von einer in den Wolken ſchwe⸗ benden Regierung, ſondern daß ſie ausgehen müſſen vom Volk ſelbſt, das wieder lernen muß, auch als Volk zu fühlen und als Volk zu handeln. Weil das Volk das vergeſſen hat, ſind wir von unſerer ſtolzen Höhe geſtürzt worden. Wir müſſen es von neuem lernen, wenn wir wieder vor uns ſelbſt Beſtand haben wol— len. Wir können es nicht lernen in den Gene⸗ rationen, die vergehen, ſondern die Gene⸗ ration muß es lernen, die heuke kommk. Das iſt die große Aufgabe, die ſich unſere Bewe— Aus dem jnhali: Rokmord in Wien. Vor einem Skreikverbol. Die ruſſiſche Hölle. Widerſtand gegen den Papen-Lohnraub. Schächkverbok in Thüringen. NS.-Aerztekagung in Braunſchweig. Der Exiſtenzkampf im deutſchen Garken⸗ Lan. gung geſetzk hat. Ein ſolcher Kampf kann nichk früh genug beginnen, eine ſolche Erzie⸗ hung nicht früh genug einſeten. Die anderen mögen ſpokten und lachen über unſere Jugend. Ihr ſeid nun Deutſchlands Zukunft. Ihr müßt die Vollendung deſſen ſein, was wir hoffen. Niemals, ſo rief Hiller unker ſtärkſtem Beifall aus, niemals, mein deulſcher Zunge beuge vor dem Unrecht dein kleines Herz! Sei ſtolz und kruhig. Füge dich nicht, wenn andere dich zum Unrecht zwingen wollen. Verlaſſe nie dein Volk und bleibe ihm am kreuſten dann, wenn es in Nok und Gefahr iſt. avſih der deutſthen zugen: Der Sünver ſpvicht vor dem jungen Deutſehland Durch unſere Bewegung wächſt ein neues ſtarkes und verwegenes Geſchlechk heran, das wieder Mut beſihk, das ſich nichk unkerwirft und nichk mehr geeignek ſein wird für den Geiſt einer ſtaaklichen Erfüllungspolitik. Wir glauben, ſo ſchloß Hitler, auf dem richtigen Weg zu ſein und fühlen uns in dieſem Glau⸗ ben durch dieſen Reichsjugendtag unker dem Hakenkreuz geſtärkk. Jede kommende Tagung dieſer Ark wird größer und herrlicher, und wenn ihr einmal groß ſein werdek, werdet ihr euch mit Stolz und Freude zurückerinnern an die Zeit, in der in ſchwerſter Not auch ihr als Jungens und Mädels für euer Volk gekämpfk habt. Sechys Stunden daueste der VLorveimaoſth 100 000 marſchieren an dem Führer vorbei. Potsdam, 2. Okt. Der Aufmarſch zum Potsdamer Reichsjugendtag der VSoDaAp. hak die Erwarkungen der Reichsjugendführung überkroffen. Bis Sonnkag vormikkag rollten noch Transporke aus dem ganzen Reich heran. Nach Angaben der Aufmarſchleitung ſind über 95 000 Angehörige unſerer Jugendorganiſatio- nen, d. h. der Hiklerjugend, des Jungvolkes, des Bundes deukſcher Mädels, Schülerbundes uſw. in Potsdam eingekroffen. In dem großen Zelklager ſette nach dem Wecken um 5 Uhr am Sonnkag morgen bald ein reges Leben ein. Nach dem„Kaffee⸗Faſ⸗ ſen“ begann für Teile der Hitlerjugend und des Jungvolkes der Abmarſch zur Schützen⸗ wieſe, wo die Weihe neuer Bannfahnen er⸗ folgte. Gleichzeitig fand im Stadion eine Weiheſtunde des Bundes deutſcher Mädels ſtalt. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach dankke den Jungmädchen im Namen des Führers für die unermüdliche Arbeit und die ſelbſtloſe Tätigkeit im Dienſte der nakio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung. Von 9 Uhr ab ſetzte dann aus allen La⸗ gern und Unterkünften der Abmarſch durch die dicht beſehten Straßen Poksdams zu dem am Ufer des Templiner Sees gelegenen Sta— dion ein. Der Weg führke auch an der Gar— niſonkirche vorbei, wo ſich die Banner vor dem Eingang zur Gruft Friedrichs des Großen ſenkken. Kurz nach 11 Uhr kraf die erſte Ab⸗ teilung im überfüllten Skadion ein, in deſſen Mitte die Mädchengruppe Aufſtellung genom⸗ men hakte, und eröffneke den von ſonnigem Wetter begünſtigten Vorbeimarſch vor Hitler, der mehrere Stunden dauerke. * Poksdam, 2. Okt. Der Vorbeimarſch der Jugend vor Hikler im Potsdamer Stadion nahm mehr als ſechs Skunden in Anſpruch, und endͤeke um 17.30 Als letzte marſchierke eine größere Abteilung SS. im Paradeſchrikt an dem Führer vorbei, der dann unker be⸗ geiſterken Heilrufen das Stadion verließ. Der erſte nationalſozialiſtiſche Reichsjugendtag hatte damit ſein Ende gefunden. Gegen 20 Uhr trafen die letzten Kolonnen ᷓg. Kerrl beglückwünjcht Hindenburg Berlin, 1. Okk. Der Präſidenk des Preußi⸗ ſchen Landtags, Kerrl, hat folgendes Glück⸗ an den Reichspräſidenten ge⸗ andt: „Hochzuverehrender Herr Generalfeld⸗ marſchall und Reichspräſident! Zu der Vollendung des 85. Lebensjahres bitte ich Eure Exzellenz namens des Präſi⸗ diums des Preußiſchen Landtags und auch in meinem eigenen Namen ſehr ehrerbietigſte Glückwünſche ausſprechen zu dürfen. Möge das kommende Jahr Eurer Exzellenz unentwegte Rüſtigkeit und Geſundheit erhal⸗ ten und die politiſchen Erfolge beſcheren, die unſerem ſchwergeprüften deutſchen Volke den endgültigen Wiederaufſtieg ſichern. In ehrerbietigſter Hochachtung Euer Ex⸗ zellenz ſehr ergebener gez.: Kerrl.“ nach ihrem Rückmarſch durch die ſtark beleb⸗ ken Straßen Poksdams mit klingendem Spiel und Geſang wieder in ihren Quarkieren ein. Dank beſter Organiſakion hat ſich der geſamke Maſſenaufmarſch der im Hinblick auf die Ju⸗ gendlichkeit der Teilnehmer zahlreiche Gefah⸗ renquellen in ſich barg, ſowohl am Samskag wie am Sonnkag ohne Unfälle oder Störungen von Belang vollzogen. Görings Glückwunichtelegramm Berlin, 1. Onkkober. Reichskagspräſi⸗ dent Göring hat an den Reichspräſidenken folgendes Schreiben gerichlek: „Hochzuverehrender Herr Generalfeldmar⸗ ſchall und Reichspräſident! Zum heukigen Tage, an dem Ew. Exzellenz das 85. Lebens⸗- jahr vollenden, beehre ich mich, in meinem, ſowie im Namen des zur Zeik geſchäftsführen⸗ den Präſidiums des Reichskages, Ew. Exzellenz ehrerbiekige und aufrichlige Glückwünſche aus⸗ zuſprechen Möge Ihnen durch Goktes Gna⸗ de auch im kommenden Lebensjahre Geſund⸗ heit und Kraft erhallen bleiben, damik Sie, Herr Generalfeldmarſchall, weiker Ihres hohen und verankworkungsvollen Amkes zum Wohle unſeres Volkes und Vakerlandes walken kön⸗ nen. In ausgezeichneker Hochachlung und auf⸗ richliger Verehrung habe ich die Ehre, zu ſein Ew. Exzellenz ſehr ergebener gez. Hermann Göring.“ Die preußijche NS.⸗Fraktion gratuliert Berlin, 1. Okk. Wie der Preußiſche Preſſedienſt der NSDApP. mikkeilt, hak die Landkagsfrakkion der Nakionalſozialiſten an den Reichspräſidenken folgendes Telegramm geſandk: „Dem Generalfeldmarſchall des großen Krieges herzliche Glückwünſche und die Bille: mit Adolf Hikler für ein ſtarkes Preußen und Deukſchland. Golt ſegne Sie! Die Nakional- ſozialiſtiſche Frakkion des preußiſchen Land⸗ kages: Wilhelm Kube.“ Der Sondergerſchtsyrozeß gegen Charlottenburger Kommuniſten * Berlin, 1. Okt. In dem Sondergerichts⸗ prozeß gegen die Charlottenburger Kommu⸗ niſten wegen des Ueberfalls in der Röntgen⸗ ſtraße wurde am Samstag der kommuniſtiſche Verteidiger Rechtsanwalt Litten als Zeuge vernommen, ob er kommuniſtiſche Zeugen, die in dem Prozeß gehört werden ſollten, im Sin⸗ ne der Angeklagten beeinflußt habe. Rechts⸗ anwalt Litten erklärte unter Ausſetzung der Beeidigung, daß er ſich mit den betreffenden Zeugen nur unterhalten und ſie danach gefrag habe, was ſie wüßten. Die nationalſozialiſt:⸗ ichen Rechtsanwälte beantragten, Rechtsanwal' Litten nicht zu beeidigen, da er unter dem Ver⸗ dacht der Begünſtigung und Zengenbeeinfluf⸗ ung ſtehe. Das Sondergericht beſchloß ſchließ— lich, Rechtsanwalt Litten den Eid abzunehmen und ihn auch weiterhin als Rerteidiger der angeklagten Kommuniſten zuzulaſſen. Die lllusionen des Herrn von Papen Von Bernhard Seeger⸗Kelbe. Das Papen'ſche„Wirlſchaflsprogramm“ wie es abgeſehen von der leßten Landwirk ſchaftsverordnung, in der Nokverordnung vo 4. September 1932 feſtgelegt iſt, leidek a zwei Grundfehlern, die es von vornherein zur Erfolgloſigkeit verurkeilk haben. 4 Der erſte Fehler hat ſeine Quelle in— von Papen unbegründek auch in politiſche Dingen gepflegten Optimismus. Das Papenſche Wirkſchaftsprogramm gehl nämlich von der Ueberzeugung aus, daß di Abſahkriſe und Produkkionskriſe auf de Welkmarkt ihren kiefſten Skand erreichk habe, und daß man nunmehr die„Ankurbelung de Wirkſchaft“ durch ſtaakliche Hilfe— dieſe aber nur als Nokmaßnahme auf Zeit gedacht und gewollt— beſchleunigen müſſe. Und das Papenſche Programm geht weiker von dem irrigen Glauben aus, daß eine zeit⸗ weiſe vom Staak ermunkerke und ſubvenkio⸗ nierke Privakinitiative auf jeden Fall in der Lage ſein müſſe, die Arbeitsbeſchaffung im Großen ſicherzuſtellen. Demzufolge betrachtek Papen die kümmerlichen Anſätze ſtaaklicher Arbeitsbeſchaffung als unerfreulichen augen⸗ blicklichen Zwang und iſt gewillt, dieſe bald⸗ möglichſt einzuſtellen, wie ebenſo es zu ſeinem Plan gehört, die ſtaatlichen Bekeiligungen an Banken und großinduſtriellen Unternehmun⸗ gen baldigſt zu liquidieren. Zur Beurkeilung der Wellwirkſchafkskriſe: Die Anſicht Papens und der von der JG.-Farben maßgebend inſtruierken und be⸗ einflußten Leute, daß die Kriſe in den großen Ländern der Welt ihren Tiefſtand erreichl habe, zeigt einen völlig unbegründeken Zweck⸗ optimismus. Die objektive Beobachkung der Wirkſchafksſtatiſtihen von Großbritannien und USA hinſichtlich der Umſätze und Produnk⸗ tionswerke zeigt eindeukig, daß ſich die Schrumpfung der Wirkſchaft zwar verlang⸗ ſamt, daß ſie aber keineswegs zum Stillſtand gekommen iſt. Ueber dieſe Takſache kann auch die in USA— mutmaßlich im Hinblick auf die Wahlen— künſtlich erzeugte Börſenhauſſe und ein mäßiges Anziehen der Rohſtoffpreiſe nicht hinwegkäuſchen. Ein ähnliches Börſen⸗ manöver— veranlaßt von der inkernakionalen jüdiſchen Finanz— erlebken wir ja anläßlich der Veröffenklichung des Papenprogramms in Deukſchland. Man weiß nachgerade, wie derarkige Dinge„gemachk“ werden, und man kann heuke ſchon feſtſtellen, daß derarkige Kampferſpritzen nicht lange anhalken. Wir halken es ferner für grundſäßlich falſch, ein Wirtſchaftsprogramm in die Wege zu leiten, im weſenklichen in der vagen Hoff⸗ nung auf eine Belebung des inkernakionalen Marktes. Noch dazu ein Programm, das durch die famoſe Steuerſcheinerfindung, durch Subvenkionen und Prämien wiederum Mil⸗ liarden deukſchen Volksvermögens aufs Spiel ſetßt. Ein Programm, von dem man beſtimmt weiß, daß Banken und Großkapital die Ge⸗ winner ſein werden, das Volk aber menſch— licher Vorausſichk nach der Leidkragende. Insbefondere die Steueranrechnungsſcheine — eine Finanzierungsmethode mit bedenklick inflakioniſtiſchen Tendenzen— werden nie. mals der großen Maſſe der mittleren und kleinen Unkernehmungen helfen, ſondern ein— zig und allein Banken und Großbetrieben Füt die mittelſtändigen Exiſtenzen ſind die Steuer. bonds lediglich ein bedenklicher Anreiz, ſo— weit möglich neue Kredike von den Banker zu bekommen und damit die wirtſchaftliche Baſis der Unternehmungen— auf die Danei geſehen— noch unkragbarere als bisher ſchon zu belaſten. Viel größer aber erſcheint uns der zweike Grundfehler des Papenſchen Programms. de⸗ 32 Seite 2 Hlaube an die Wiederbelebungsfähigkeit der Privatwirtſchaft in den gewohnken Formen und im alten Umfang, der Irrkum ſei in der Lage und im Beſitz der nökigen Initiakive ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm größten Aus⸗ naßes vorzunehmen. Herr von Papen gibt wenigſtens offen zu, daß ſein Regierungsunkernehmen der lehke Werſuch ſei die Herrſchafk des Kaiſers über die Arbeit zu rekten reſp. erneut zu feſtigen. Ganz ſo offen redek nakürlich Papen nicht, ſondern er formulierk dafür den höflichen Saltz: „Es iſt die leßte Skunde des freien Unker⸗ nehmerkums. Wenn ſie nicht genüßt wird, dann wird der Staaksſozialismus die freie Wirkſchaft ablöſen.“ Hier hat ſich Papen, der in ſeinen Reden von honſervativer Ge⸗ ünnung geradezu überläuft, ſelbſt als Liberaliſt reinſten Waſſers enkhüllt.„Konſervakiv“ gach Papenſcher Aufaſſung iſt demnach in politiſchen und kulturellen Fra⸗ gen die Wiedereinrichkung ekwa der Zuſtände —4317 1815 und 1848,— das Zeilalker Mettkernichs und in wirtſchafklicher Hin⸗ ſicht ſo eine Ark geläuterkes Mancheſterkum. Herr von Papen befindet ſich in dem ſchweren Irrkum, daß eine Wirkſchaft, wie die deutſche, ausgebeuket und ausgeſogen durch znflakion, bolſchewiſtiſche Stkeuerexperimenlke und darauf folgende Deflakion, daß eine Wirt⸗ chaft, die ihrer kragenden geſunden Mittel⸗ tandsſchicht völlig-beraubt iſt, daß eine Wirt⸗ chaft, die zudem mit rund 6 Millionen Ar⸗ beitsloſen daſteht, in der Lage und fähig ſei, erneut aufzublühen und Millionen von Volks⸗ enoſſen Arbeit zu geben. Das iſt eine Illu⸗ —5 die an die ſchlimmſten Zeiten außen⸗ n Streſemannſcher„Silberſtreifen“ er⸗ nnert. Aber Herr von Papen glaubk daran, der Herr Reichspräſidenk hat ihm die nötigen Er⸗ nächtigungen gegeben, außerdem ſteht er— dinker— den Bajonekken der Reichswehr. Sein Wirkſchafksprogramm iſt demzufolge das reakkionärſte Machwerk, das in den letz⸗ ten 14 Jahren ein Kanzler dem deulſchen Volk zu bieken wagke. Manche Leute, die von den„nakionalen, ozialen und chriſtlichen“ Worken des Herrn apen nicht ganz unbeeindruckt geblieben ſind, die werden meinen:„Reaktion“— das iſt la nur ſo eine Phraſe der Nazis. Darum folgende Einzelheiten: Zeder Arbeitgeber, der im Jahre vom 1. Okt. 32 bis zum 20. Sepkember 33 im Durch⸗ ſchnitt eines Kalendervierkelfahres mehr Ar⸗ beitnehmer beſchäftigt, als im Durchſchnitt der Monake Juni, Juli, Auguſt 1932, erhält für leden neueingeſtellten Arbeitnehmer(Arbeiter bezw. Angeſtelllen) pro Vierkeljahr die Ent⸗ ſchädigung von 100 RM. in Form eines Skeuergutſcheines. Der Arbeitgeber erhält dafür das Recht, den Lohn(bezw. Gehalt) für die 30—40. Wo⸗ chenſtunde in beſtimmken Abſtufungen zu kür⸗ zen. Auf den Geſamklohn umgerechnet haben alſo Arbeiter und Angeſtellte je nach Zahl der Neueingeſtellten eine Lohnkürzung zwiſchen 2 und 12½¼ Prozenk zu erwarken. Angeſichts der ungeheuerlichen Lohn⸗ und Gehaltskürzungen der letzten Jahre, bei denen ſelbſt Brüning zugeben mußke, daß das Exi⸗ ſtenzminimum nunmehr erreicht, ja ſogar keil⸗ weiſe unkerſchritten ſei, kann niemand beſtrei⸗ ken, daß die Exiſtenz der deukſchen Arbeiter und Angeſtellten durch die neuen Papenſchen Hungerſätze völlig zerſtört werden muß, und daß eine derarkige Maßnahme reakkionär im höchſten Grade iſt. Herr von Papen redet zwar immer von der„Anpaſſung an die Armuk der Nakion“. Wir würden es für richtiger halken, wenn er bekreffs dieſer Anpaſſung, den nakionalſozia⸗ liſtiſchen Miniſtern deutſcher Länder folgend, bei ſeinem Gehalt, den Anfang machen würde. Davon hört man aber nichks! Für die geſamke Sozialpolitik erhält die Regikrung Papen durch Hindenburg in der 4. September⸗Verordnung eine Pauſchal⸗Voll⸗ macht, nach eigenem Gukdünken zu verfahren. Wie dieſe Ermächtigung ausgenützt werden wird, darüber beſteht ſeit den bisherigen Pro⸗ ben kein Zweifel. Das Tarifrecht ſteht heute ſchon bloß noch auf dem Papier. Herr von Papen umſchreibt die Zerſchlagung des Tarif⸗ rechts ſehr vorſichtig mit dem Saß:„Die be⸗ grifflichen Merkmale des Tarifrechls ſollen nicht beſeiligt werden.“— Dafür ſind aber heuke ſchon die viel weſenklicheren prak⸗ kiſchen Merkmale beſeitigt. Die Para⸗ graphen der Nokverordnung über„Erhal⸗ kung gefährdeker Bekriebe“ ſtellen dem Unkernehmer geradezu einen Freibrief für unſoziale Maßnahmen aus. Was wird der Enderfolg der Pypenſchen Wirtſchafts-„Ankurbelung“ ſein? Das läßt ſich heute ſchon mit beinahe makhematiſcher Genauigkeit angeben. 1. Die Banken werden ſich auf dem Um⸗ weg über die Skeuerſcheine erneut auf Koſten des arbeikenden deulſchen Volkes ſanieren. 2. Die zufählichen geſunden Kredilmöglich⸗ keilen werden durch die Diskonkierbarkeik der Steuerſcheine erneuk eingeengl. 3. Die„Arbeilsbeſchaffung“ wird in der Praxis eine neue große Lohnkürzungsmaß⸗ Monkag, den 3. Oklober 1932 *Berlin, 1. Ort. Am 23. Sept. wurde auf dem Tilſiter Bahnhof im Expreßzug Mos⸗ kau—Berlin der Kommuniſt Kuhnert aus Berlin verhaftet. Kuhnert hatte am 17. Fe⸗ bruar dieſes Jahres im Berliner Vorort Röntgental mit mehreren Kumpanen ein nationalſozialiſtiſches Verkehrslokal überfallen und bei dieſer Gelegenheit einen Arbeiter erſchoſſen. Von befrenndeter Seite wurd⸗ der kommnniſtiſche Mörder über die ruſſiſch⸗ Grenze in Sicherheit gebracht. Von dort kan er nach kaum einem halben Jahr mit falſche: Paß nach Deutſchland zurück, obwol hier ein Steckbrief hinter ihm er⸗ laſſen worden war. Da in der Heimat des Bolſchewismus a ſolche Art bewährte Genoſſen angeblich beſon⸗ ders ehrenvoll behandel: werden, ohne weite⸗ res Arbeit finden und eigentlich froh ſein müß⸗ ten, wenn ſie den unter„faſchiſtiſchem Regime“ ſtehenden deutſchen Bodͤen nie wieder betreten müßten, war der Grund dieſer freiwilligen Rückkehr auf das ſeiße deutſche Pflaſter mehr als rätſelhaft. Dieſer Schleier hat ſich inzwi⸗ ſchen gelichtet: Am Donnerstag hat die Berliner Kriminal⸗ polizei im Berliner Stadteil Neukölln den 27jährigen Kommnniſten Walter Guhl feſt⸗ genommen, der im Oktober vorigen Jahres an der Richardſtraße in Neukölln den national⸗ ſozialiſtiſchen Gaſt wirt Ng. Böwe nie⸗ dergeſchoſſen hatte. Auch Guhl war es gelungen, ſich nach Rußland in Sicher⸗ heit zu bringen. Jetzt fand ihn die Polizei in einem Unterſchlupf halb verhungert und völlig verwahrloſt auf. Bei ſeiner Verneh⸗ mung gab er an, er ſei nach Deutſchland zu⸗ rückgekommen, weil er es in Rußland nicht mehr hätte länger aus⸗ halten können. Die Verhältniſſe ſeien dort durchaus nicht ſo roſig, wie es die Vertreter der kommnuniſtiſchen Propaganda in Deutſchland ihm und ſeinen v0. Straßes von Massiſten üverfallen Wien, 1. Oklober. lEigener Drahtbericht.) „Auf unferen Pg. Gregor Straßer wurde, als er nach der Verſammlung ins Hotel zurück⸗ fuhr, von Marxiſten ein Ueberfall verübt, der aber durch raſch herbeigeeilte SS. abgewehrt werden konnte. Nach der großen nationalſozialiſtiſchen Kundgebung, die polizeilich ge⸗ ſperrt war, wurden von den roten Schutz⸗ bündlern— 3255 auf heimkehrende Nationalſozialiſten regel⸗ rechte Verfolgungsiagden verübt,* vLos einem Streitoervot? Mit Zuckerbrot und Peitſche gegen die Ar⸗ beitnehmer Berlin,(Eigener Drahtbericht.) Das Papenkabinett veröffentlicht eine amtliche Er⸗ klärung, die die wirtſchaftliche Lage als durch⸗ aus befriedigend darzuſtellen verſucht. Beſon⸗ deres Intereſſe dürfte der letzte Teil der Mel⸗ dung in Anſpruch nehmen, die ſich mit dem Streikrecht der Arbeitnehmer befaßt. Im Gegenſatz zu der Aunſicht des Referen⸗ Ften für Tarifrecht im Reichsorbetsminiſte⸗ rium, Dr. Potthof, der das Streikrecht grunbſätzlich anerkennt, verſucht die Regie⸗ rung das Streikrecht zu lengnen und Gegen⸗ maßnahmen gegen den Lohnraub als eine Verletzung der tariflichen Pflichten darzu⸗ ſtellen. Die Regierung ſcheint ſich darüber klar zu ſein, daß ſie mit dieſer Meldung im Volke keinen Beifall finden wird und ſtellt deshalb am Schluß der Meldung eine Erhöhung der Unterſtütznugsſätze in der Arbeitsloſenhilfe „für die rauhe Jahreszeit“ in Ausſicht. Dieſe Worte, denn mehr als Worte ſind es nicht,— das zeigt der geſtern von uns veröffentlichte ſenſationelle Bericht des Inſtituts für Kon⸗ nicht der Fall durch Vankhredik ernenk be- laſtel. 5. Die Kaufkraft der Abnehmermaſſen, die allein eine Mehrprodukkion rechlferligen könnle, wird nichk erhöhl, wahr⸗ ſcheinlich ſogar geſenkk. Der Ende des Papen⸗Planes wird der reſtloſe Zuſammenbruch der Wirkſchaft ſein. 1* Und dies alles, weil eine ſchmale Schicht, eine Kaſte, die weder durch Kampf noch durch Wiſſen zur Führung berufen iſt, ſich die Macht anmaßt. Jetzt wird jeder Deukſche verſtehen warum ſich Adolf Hitler nicht zu dieſem reaktionären Experimenk mißbrauchen ließ. Es wird Auf⸗ gabe aller deulſchen Volksgenoſſen ſein, am nahme bedeuken. eſinnungsgenoſſen vorgeſpiegelt hätten. Nach der furchtharen Zeit, die er in dem kommnuni⸗ ſtiſchen Arbeitervaradies verbracht habe, habe er beſchloſſen, lieber nach Deutſchland zurückzukehren, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß er der Polizei in die Hände falle und ins Zuchthaus müſſe. Schließlich hat ſich in dieſen Tagen noch ein dritter, gleichartiger Fall ereignet. In Witt⸗ ſtock in der Mark hat ſich der kommuniſtiſche Sel r Paul Michaelis freiwillig der Ne! lft. Michaelis hatte Ende vorigen Jal»i Nationalſozialiſten anus dem At beſchoſſen, zum Glück ohne jeme weffen. Nach der Tat war er nach Rußl⸗ ghen, von wo er jetzt völlig„ untergekommen und ausgezehrt wieder zurückgekehrt iſt, um ſich von den deutſchen Gerichten aburtei len zu laſſen. Mit dieſen Vorfällen enthüllt ſich die furcht⸗ Majenüberjälle auf Nationaljozialijten Wien, 1. Oktober. Beim Gauparteitag der NSDApP. in Wien kam es am Freitag nachmittag zu zahlreichen Ueberfällen auf Nationalſozialiſten. Einen ernſten Verlauf nahm ein Ueberfall, der von Sozialdemokra⸗ ten in der Gegend des Braunen Hauſes aus⸗ geführt wurde. Er wurde durch einen plan⸗ mäßigen Fenerüberfall aus dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Verbandsheim eröffnet, Zwölf SA.⸗ und Se.⸗Männer wurden ſchwer verletzt. Nach den bisherigen Nachrichten erlitt einer dieſer Schwerverletzten, die ihre Treue zu Deutſch⸗ land mit dem Blute beſiegelten, einen Bauch⸗ ſchuß, einer einen Lungenſchuß und ein dritter einen Stich in den Unterleib. 75 Mit Schubladen und Aſchenbecherr Zum Zeichen des Proteſtes gegen die ſchwe⸗ ren marxiſtiſchen Ueberfälle auf Nationalſo⸗ zialiſten verließ die nationalſozialiſtiſche Fraktion die gerade in Gang befindliche Wie⸗ ner Gemeinderatsſitzung. Die drei letzten na⸗ tionalſozialiſtiſchen Abgeoroneten wurben von ſozialdemokratiſchen Stadträten mit ſchweren Tintenfäſſern, Schubladen, Aſchenbechern uſw. beworfen. Daraufhin kehrte die ganze Fraktion in den Saal zurück, um ihre Parteigenoſſen zu ſchützen. Es entſpann ſich ein wildes Handgemenge, bei dem alle Mitglieder der Nationalſozialiſten mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Auch Poliziſten verletzt 4 Die Vreſſeſtelle der Polizeidirektion beſtä⸗ mmmm-²mmmmmemn——————————————————————————— junkturforſchung, der 2 Millionen„unſichtbare“ Arbeitsloſe feſtſtellt— werden nicht dazu an⸗ getan ſein, die furchthare Sorge des deutſchen Volkes um ſeine Exiſtenz zu mildern. Wir haben in den letzten Tagen immer und immer wieder betont, daß Herr von Papen und ſein Herrenklub ein Spiel mit dem Feuer treiben, wenn ſie die deutſche Arbeiterſchaft unter Ausnahmerecht ſtellen wollen. hen Nach verſchiedenen Melbungen dürſte uicht mehr daran zu zweifeln ſein, daß die Regie⸗ rung das von uns bereits augekündigte Streik⸗ verbot erläßt. Die Folge einer ſolchen Kampf⸗ auſage an die Arbeiterſchaft iſt unüberſehbar Schüchtverbot in Thüringen Weimar, 1. Okt. Die thüringiſche Regierung hat einem Geſetzentwurf über den Tierſchntz zugeſtimmt, wonach das betäubungs⸗ loſe Schlachten von Tieren, das Schächten, in Thüringen verboten wird. Für das Wirt⸗ ſchaftsminiſterium iſt die Befugnis vorgeſehen, alle ihm geeignet erſcheinenden Maßnahmen zur Verhütung von Mißhandlung und Quä⸗ lerei von Tieren zu erlaſſen. Die Kugenbergpreſje triumphiert Es ging an Hugenbergs Geldbeutel— Ein Berliner Parteibefſehl mit 300 000 RM. Geld⸗ 3 ſtrafe bedroht Berlin, 1. Okt.(Eigene Meldung.) Gan⸗ leiter Pg. Dr. Goebbels hatte bekanntlich für den Gan Groß⸗Berlin einen Parteibeſehl er⸗ laſſen, in dem wegen der Hetze gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung und ihren Führer in einem großen Teil der bürgerlich⸗ nationalen Zeitungen ein Verbot erlaſſen wurbe, dieſe Blätter zu kaufen, zu abonnie⸗ ren und Anzeizen in ihnen aufzugeben. Welchen Erfolg dieſer Parteibefehl gehabt hat und wie unangenehm er Herrn H u gen⸗ berg, dem Herrn über die deutſchnationale Preſſe, geweſen iſt, geht aus einer ein ſt⸗ weiligen Verfügung hervor, welche die 19. Zivilkammer des Landgerichts I Ber⸗ lin auf Antrag der Firma Auguſt Scherl Gmbc. gegen die Firma„Der Angrilf“ 6. November dafür zu ſorgen, daß dieſen volks· Herausgeber, Pg. Dr. Goeb⸗ 3233 1 4¹ bare Tragik junger deutſcher Arbeiter, die den kommnuniſtiſchen Hetzern in die Hände gefallen ſind. Man hat ſie hier in ſchlimmſte Ver⸗ brechen getrieben, hat ſie zu blutigen Mord⸗ taten aufgepeitſcht, dann wurden ſie nach Ruß⸗ land abgeſchoben. Dort aber ſahen ſie mit eiger nen Anugen, wofür ſie in ihrem Vaterland ge⸗ kämpft hatten: Für die Hölle auf Erden. Sie verkamen, ſtanden vor dem Hungertod, und da nun in Rußland ein au Granenhaftigkeit noch nicht überbotener Win⸗ ter vor der Tür ſteht, da ſelbſt die an Not und Entbehrungen aller Art ſeit Jahrzehnten gewöhnten ruſſiſchen Bauern dem Hunger⸗ und Kältetod entgegenſehen, da nahmen ſie ihre letzte Kraft zuſammen und verließen das bolſchewiſtiſche„Arbeiterparadies“, um nach Deutſchland zurückzukehren. Sie zogen die deutſchen Zuchthäuſer der bolſchen wiſtiſchen Freiheit vor. Det vole Moodtervor in Wien — Einem Pg. hie Augen ausgeſtochen tigte auf Anfrage, daß in der Königsegg⸗Gaſſe von ſozialdemokratiſchen Schutzbündlern meh⸗ rere Schüſſe abgegeben wurben. Sie teilte außerdem mit, daß außer den bereits Gemel⸗ deten auch Poliziſten verletzt wurden. Ein Rayon⸗Inſpektor erhielt einen Steckſchuß in den Unterſchenkel. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor und begann eine große Unterſuchung, über deren Ergebnis ſie jedoch noch Richts Abſchließendes mitteilen kann. *Die Angen ausgeſtochen Die Unruhen auf den Straßen dauern an. Infolge von marxiſtiſchen Angriffen kam es im Lauf des Abends noch zu zwei ſchweren Saalſchlachten. Bei der einen wurde das ſehr bekannte Verſammlungslokal Lembacher auf der Landſtraße vollſtändig zerſtört. Einem der Verletzten wurden bei dem Agmpfe die Augen ausgeſtochen. 4 4 Die zweite Saalſchlacht ereignete ſich bei Stahlener, wo eine Anzahl SA.Leute ſtark beſchoſſen wurde. Sechs Sa.⸗Männer wur⸗ den durch Schüſſe ſchwer verletzt, einerepurch einen beſonders ſchweren Kopfſchußz. Vis jetzt ſind offiziell 23Schwerverletzte ge⸗ meldet. Auch im Laufe der Nacht kam es zu Ueberfällen auf Nationalſozialiſten, wobei zwei Perſonen ſchwer und drei leichter verletzt wurden. Die Polizei nahm 26 Verhaftungen vor. Die kommuniſtiſche„Rote Fahne“ wurde wegen aufreizender Artikel beſchlagnahmt. Des Sührers Grüße zum Gaupasteitag Wien, 1. Okt. Im Rahmen des natkonalſo⸗ zialiſtiſchen Gauparteitages in Wien fand im großen Konzerthausſaal eine Feſtveranſtal⸗ tung ſtatt. Reichstagsabgeoroͤneter Ley⸗Köln überbrachte die Grüße Adolf Hitlers. In ſei⸗ nen Ausführungen verwies er auf die Ver⸗ hundenheit zwiſchen Oeſterxeich und dem Reich ingung wird der Parteibefehl als Boyrurt⸗ maßnahme angeſehen und 42 „bei Vermeibung einer fiskaliſchen Geld⸗ ſtrafe bis zu 300 000 RM. und bis zu ſechs Monaten Haft für jeben Fall und Tag der Zuwiderhandlung nuterſagt, Erklärungen zu veröffentlichen ober zu verbreiten oder veröffentlichen und verbreiten zu laſſen, welche einen wirtſchaftlichen Boykott gegen die Antragſtellerin enthalten oder boykott⸗ ähnlichen Charakter tragen. Die Koſten des Verfahrens werden den Antrogögegnern auferlegt.“. beſten lacht, der zuletzt lacht. Es iſt auzuneh⸗ men, daß der„Angriff“ gegen die einſtweilige Verfügung der Inden von Hutzenbergs Ver⸗ lagen Einſpruch erheben wird. Parteigenoſſen! Leſt und abonnlert iin, dlis mifn ahunsen, z, Scherl hält ſich an Arbeitergroſchen ſchadlod Berlin, 1. Okt, Der Streik bei dem Verlag Scherl danert huvermindert au. Am Freitag normittag fand eine neue Betriebsverſamm⸗ lung ſtatt, doch zeigk der Verlag des Herrn Hugenberg keinerlei Neigung, den berechtig⸗ jen. Wünſchen ber Arbeiterſchaft nachzukom⸗ men. Im Gegenteil, der Verlag Scherl geht in rigbroſer Weiſe gegen die ſtreikende Beleg⸗ ſchaft vor und hat nicht weniger als 900 Arbeitern, vor allem Hilfsarbeitern, die friſtloſe Entlaſſung zugehen laſſen. Dabei hat der Perſonalchef des Verlags Scherl, Schener, die Drohung ansgeſprochen, daß der * Wozu beierkt werden muß, daß der am Verlag die rückſtändigen Löhne der entlaſſenen Arbeiter cinbehalten werde, um ſich— au den 31 — Jahrg. Di Streil Ham kämpfe be ein überre gegen 200 beginn fü⸗ ſenen Bet auch bet der Aunt Schiffal gingen auf Kürzung d begann bet G Hambe Beſchluß herbeigefüh in aller Sch ſich an ihre fuhren we weder Aut— nächtliche E war, fander wieder nen⸗ kehrsmittel Die Lage Hamburg Verkehrsſtre Die Organif liche Erlauh Skreiks alle Zwiſchenſchie Laſtwagen f gung ſtellen. ſollen ſich di kungs⸗ und nicht am S nachmitlag 3 Berlit * Berl Zeit im Tarifkonfli beſchluß de Freitag in abſtimmun ren, die ſa⸗ einen Stre gung iſt in S * Berlin im Berline zu Ausſchre Stellen der veranlaßt. Streikende verhindert Umosgn Halbe Straßl quartier in gen des G⸗ ein heftiger Marokkaue mann Biet verhaftet. Derartige ſchen Heer⸗ allein 300( in der Arn Um d § Waſlk Aoͤmiralſta Verbleiben im Stillen weiteren ſchaftsausb rikaniſchen bar vor de richts— i pan in deꝛ Schrit Kme beab mura nach kanntli⸗ hung de Flotte i Nervoſi Die am Waſhingk kannk, daß weileres Jah Flu Darmſftad Flugplatz ere ſchweres Fllt forderke, D Beiflieger H ſich an dem ten mik ihre dem hieſigen edergehen. hrg./ ur. 221 3 rbeiter, die den Hände gefallen hlimmſte Ver⸗ lutigen Mord⸗ n ſie nach Ruß⸗ en ſie mit eiger Vaterland ge⸗ Hölle auf den vor dem ußland ein au irbotener Win⸗ iſt die an Not it Jahrzehnten dem Hunger⸗ ha nahmen ſie verließen das es“, um nach e zogen dig er veligee wien ausgeſtochen önigsegg⸗Gaſſe ündlern meh⸗ t. Sie teilte bereits Gemel⸗ wurden. Ein Steckſchuß in nahm mehrere un eine große bnis ſie jedoch ilen kann. hen 35 4 en dauern an. ſriffen kam es zwei ſchweren vurde das ſehr Lembacher auf rſtört. Einem fe; die mete ſich bei .⸗Leute ſtark -Männer wer, tzt, einerepurch ichuß. ververletzte ge⸗ acht kam es zu aliſten, wobei leichter verletzt Verhaftungen Fahne“ wurde eſchlagnahmt. lüße zum tag des natkonalſo⸗ Wien fand im Feſtveranſtal⸗ ieter Ley⸗Köln zitlers. In ſei⸗ Rauf die Ver⸗ und dem Reich. als Boyrvrt; 3 174 kaliſchen Gelb⸗ nd bis zu ſechs lund Tag der „ Erklärungen verbreiten oder ten zu laſſen, Boykott gegen toder boykott⸗ Die Koſten des Autrogsgegnern „ z„ daß der am Es iſt aunzuneh⸗ die einſtweilige ugenbergs Ver⸗ abonniert lünben, A, roſchen ſchadlos bei dem Verlag in. Am Freitag etriebsverſamm⸗ rlag des Herrn „den berechtig⸗ 8 haft nachzukom⸗ kag Scherl geht treikende Beleg⸗ zer als fsarbeitern, die hen laſſen. Verlags Scherl,, prochen, daß der e der entlaſſenen 2 2 ag; den 3. Okfober 1932 Seite 3 Des Widerſtand gegen den Vapen⸗Lohnraub Streik bei den Hamburger Hochbahn Hamburg, J. Okt.(Tel.) Die Lohn⸗ kämpfe bei der Hamburger Hochbahn haben ein überraſchendeh Ende gefunden. Mit 4000 gegen 200 Stimmeiz wurde der ſofortige Streik⸗ beginn für die Huchbahn und alle angeſchloſ⸗ ſenen Betriebe leſchloſſen. Davon ſink auch betroffen hie Straßenbahnen, der Antobushrkehr und die Alſter⸗ Schiffahrt. Dy ſforderungen der Hochbahn gingen auf einev zproz. Lohnabban und eine Kürzung der Arkhtzzeit hinaus. Der Streil begann bereits chs Gamstagmorgen. Greift ie Regierung ein? l Hamburg, 2. kt.(Tel.) Der durch den Beſchluß der Lomburger Verkehrsarbeiter herbeigeführte Gnit hat am Samstag früh in aller Schärfe ⸗⸗„geſetzt. Als die Hamburger ſich an ihre Arbelſsſtätten begeben mollten, fuhren weder Hochbahn noch Straßenbahn, weder Autobus noch Alſterdampfer. Da der nächtliche Streikbeſchluß noch nicht bekannt war, fanden ſich an den Halteſtellen immer wieder neue Gruppen, um das gewohnte Ver⸗ kehrsmittel zu benützen. Die Lage im Hamburger Verkehrsſtreik. Hamburg, 1. Oktober. An dem Hambllrger Verkehrsſtrein ſind über 8000 Mann bekeil'gt. Die Organiſation der Kraftfahrer hat die polizei⸗ liche Erlauhnis erhalten, während der Dauer des Stkreiks alle Wagen fahren zu laſſen, ſodaß die Zwiſchenſchichten forkfallen. Weiter dürfen ſich Laſtwagen für den Perſonenverkehr zur Verfü⸗ gung ſtellen. Die Tarife für dieſen Notverkehr ſollen ſich durch die Praxis regeln. Das Verwal⸗ tungs- und Aufſichksperſonal der Hochbahn, das nicht am Streik beleiligt iſt, wird am Monkag nachmikbag zur Lage Stellung nehmen. Berliner Möbeltransporkarbeiker ſtreiken. 4 Berlin, 1. Okt.(Tel.) Der ſeit einiger Zeit im Möbeltransportgewerbe beſtehende Tarifkonflikt hat nunmehr zu einem Streik. beſchluß der Arbeitnehmer geführt. Die am Freitag in den Betrieben durchgeführte Ur⸗ abſtimmung hat, wie Berliner Blätter erfah. ren, die ſatzungsgemäße Stimmenmehrheit für einen Stireik ergeben. Die Arbeitsniederle: gung iſt inzwiſchen bereits erfolgt. Skreikunruhen in Berlin. * Berlin, 1. Oktober.(Tel.) Der Streik im Berliner Transportgewerbe hat mehrfach zu Ausſchreitungen geführt und an vielen Stellen der Stadt die Polizei zum Eingreiſen veranlaßt. Arbeitswillige wurden durch Streikende an dem Beladen von Möbelwagen verhindert und mißhandelt. Stellenweiſe iſt Umvohgnt beſchädigt worden. Straßburg, 1. Oktober. Im Manöver⸗ quartier in Bruſſon brach zwiſchen Augehöri⸗ gen des Saarburger 25. Tirailleur⸗Regiments ein heftiger Streit aus, in deſſen Verlauf der Marokkauer Ben Ali Mohamed ſeinen Lands⸗ mann Biemai erſtach. Der Mörder wurde verhaftet. Derartige Vorkommniſſe ſind im franzöſi⸗ ſchen Heere an der Tagesordnung, ſind doch allein 300 000 farbige Soldaten aller Raſſen in der Armee der„grande nation“ vereinigt. Um die USA.-Flokle im Skillen Ozean. § Waſhington, 1. Okt. Der Chef des Admiralſtabes, Admiral Pratt, begründet das Verbleiben der geſamten amerikaniſchen Flotte im Stillen Ozean mit Sparmaßnahmen und weiteren Manövern zur, gründlichen Mann⸗ ſchaftsausbildung. Dieſer Entſchluß der ame⸗ rikaniſchen Regiernug— noch dazu unmittel⸗ bar vor der Veröffentlichung des Layton⸗Be⸗ richts— iſt un hemerkenswerter, als Ja⸗ pan in agen einen halbamtlichen 3 Zurückziehung eines Teiles der chen Flotte aus dem Stillen Ozean te und dieſerhalb den Admiral No⸗ Vafhington ſenden wollte. Be⸗ kanutlich hat die Zuſammenzie⸗ hung der geſamten amerikaniſchen Flotte im Pazifik in JFapan große Nervoſität ausgelöſt. Die amerikaniſche Flolille bleibk im Stillen Ozean. Wafſhingkon. Das MWarinedeparkemenk gibk be⸗ kannk, daß die amerikaniſche Aklantikflotte ein weikeres Jahr im Stillen Ozean verbleibt. Flugzeugunglück— 2 Tole Darmſtadt, 1. Oktober. Auf dem Griesheimer Flugplatz ereigneke ſich am Samskag vormiktag ein ſchwetes Flugzeugunglück, das zwei Todesopfer forderhe, Der Flugzeugführer Hetkinger und ſein Beiflieger Haßlocher aus Neuſtadt a. d. Hardt, die ſich an dem Zuverläſſigkeitsflug beteiligten, woll ⸗ ten mit ihrer Maſchine, Typ Meſſerſchmidk, auf dem hieſigen Flugplatz zur Pflichtzwiſchenlandung wdergehen. Infolge des ſtarken Vodennebels! Ein Streikopfer in Berlin. Berlin, 1. Okkober. Der Streik der Berliner Möbeltransporkarbeiter hat am Sonnabend nach⸗ mittag mittelbar den Tod eines Mannes herbei⸗ geführk. Vor dem Hauſe Bergſtraße 15 war es zu einer lebhaften Auseinanderſetzung zwiſchen ſtreihenden Arbeitern und einem Fuhrunkerneh⸗ mer, der dork einen Umzug ausführen wollte, ge⸗ kommen. Der an ſich an dem Streit nicht be⸗ keiligke Mieker, deſſen Möbel verladen werden ſollten, erlitt vor Aufregung einen Herzſchlag. Im Krankenhaus, wohin man ihn ſchleunigſt über⸗ führte, konnke nur noch der inzwiſchen eingekre⸗ kene Tod feſtgeſtellt werden. Skreik in der Hochſeefiſcherei. Hamburg, 1. Oktober. Wie in den Unkerweſer⸗ häfen, haben auch in Alkona und Cuxhafen die Be⸗ ſatzungen der Fiſchdampfer am Sonnabend die Arbeit niedergelegt. Und in Weſermünde. Weſermünde, 1. Oktober. Auch in den Unker⸗ weſerſtädten haben die Fiſchdampferbeſatungen der Stkreikparole Folge geleiſtert. So konnken am Sonnabend in Geeſtemünde zwei Fiſchdampfer Bomben und Aevolutionen überall O Belgrad, 1. Okt. Die bisherige Unterſu⸗ chung über den Bombenanſchlag im Belgrader Offizierskaſino ergab, daß ein noch unbekann⸗ ter Mann einen Gepäckträger beauftragt hatte, einen Handͤkoffer im Offizierskaſino abzuge⸗ ben. Der Träger hatte den Koffer in der Ka⸗ ſinohalle kaum niedergeſtellt, als die Höllen⸗ maſchine explodierte. Dem Mann wurden beide Arme abgeriſſen, während einer Garderobefrau mehrere Sprengſtücke in den Leib drangen. Beide wurden ins Krankenhaus übergeführt, wo der Träger wenige Stunden nach der Ope⸗ ration ſtarb. Vor ſeinem Tode konnte er noch einige Angaben über ſeinen Auftraggeber ma⸗ en. Das Abenoͤblatt oer„Prawoͤa“ weiſt darauf hin, daß General Peter Radivojevitſch nur durch Zufall oͤem Todͤe entgangen iſt. Kurz nachoͤem er nämlich die Kaſinohalle verlaſſen hatte, war die Höllenmaſchine explodiert. Der Bombenanſchlag auf den japaniſchen Kai⸗ Neue Kämpfe am Tſikſikar. Schanghat 1. Okt. Aufſtändiſche Truppen, die der Armer des Generals Ma angehören, haben einen neuen Angriff auf Tſitſikar un⸗ ternommen. In den Verorten von Tſitſikar kam es zu heftigen Kämrien. Die Verbindung von Tſitſikar nach Charben iſt unterbrochen. Kaiſeralkenkäler verurkeill. UTotio, 1. Ort. Der Koreauer, der am 8. Jannar d. J. einen Bombenanſchlag auf den japaniſchen Kaiſer verübt hatte, iſt zum Tode verurteilt worden. Halbmilber in ber Armee her, grande nationꝰ ſtreifte die Maſchine einen Baum, wodurch eine Tragfläche abbrach. Das Flugzeug ſauſte noch elwa 40 Meker weiter und ſtürzte dann zu Boden, wo⸗ bei es einen Baum umriß. Hetlinger wurde auf der Stelle gekötet, während ſein Begleiter ſo ſchwer verletzt wurde, daß er kurz nach der Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus ſtarb. Belagerungszuſtand in Chile. Sanutiago de Chile, 1. Okt. Der ſchon ſeit Tagen drohende Aufſtand in Antofagaſta iſt nunmehr ausgebrochen. Die von den Be⸗ hörden unterſtützte Garniſon jat eine nord⸗ chileniſche Gegenregierung nunter Führung des Generals Vignola gebildet. Die Zeutralregie⸗ rung hat den Belagerungszuſtand über ganz Chile verhängt und Kriegsſchiffe nach dem Rorden en“nd! nicht auslaufen. Der Verband der deulſchen Hoch⸗ ſeefiſchereien hat den Schlichkungsausſchuß in Bremerhaven angerufen. Vor Erüßnung ber Deutichen Lujltpojt⸗Ausſtellung * Berlin, 1. Okt.(Tel.). Die Vorarbeiter für die Deutſche Luftſport⸗Ausſtellung(Dela) die vom 1. bis 23. Oktober in den Ausſtellungs hallen am Kaiſerdamm ſtattfindet, ſind beendet Die auf einer Fläche von 20000 am unter gebrachte Schau gibt einen umfaſſenden Ueber blick über die Entwicklung des geſamten Flug weſens und will darüber hinaus zeigen, in welcher Richtung ſich die weitere Entwicklun der Luftfahrt bewegen könnte. Die geſamt) Luftfahrtinoͤuſtrie iſt mit Motor⸗ und Segel flugzeugen neueſter Art vertreten. In de⸗ Halle der Freiballonfahrt häugt u. a. Piccard Stratoſphärenballon mit Gondel. Mit der Ausſtellung ſind zahlreiche prak tiſche Vorführungen und Flugveranſtaltungen verbunden. An dem großen Bela⸗Flugtag an Sonntag werden etwa hundert Flugzeuge au allen Gegenden Deutſchlands teilnehmen. Die griechijchen Eroͤbeben Athen, 1. Oktober. Nꝛ. Frottag wurde Salo⸗ niki von insgeſamt 11 neuen Erdſtößen heim⸗ geſucht. Ein Erdͤſtoß verurſachte den Einſturz von vier Häuſern. Das Geſchäftsleben in Sa⸗ loniki iſt vollkommen lahm gelegt. In Sparta und Peleyonnes wurde gleichfalls ein leichtes Beben verſpürt. Das Dorf Stageira, der Ge⸗ burtsort von Ariſtoteles, iſt dem Eroͤboden völlig gleich gemacht worden. An einem ge⸗ birgigen Küſtenſtrich hat ſich ein Eroͤriß von 25 Kilometer Länge und großer Tiefe gebildet. Die Bewohner ſind geflüchtet, da ſie einen Bergrutſch befürchten. Ausländiſche Geologen, die in Griechenland eingetroſſen ſind, halten es für möglich, daß bei weiteren Eroͤſtößen die Halbinſel völlig vom Feſtland abgetrennt wer⸗ den könnte. Keuen Hungenſtveit Sandiis? Bombay, 1. Oktober. Mahatma Gandhi ſoll ſeinen Freunden gegenüber angedeutek haben, daß er ſeinen„Hungerſtreik bis zum Tode“ nach ſechs Monaken wieder aufnehmen will, wenn bis dahin die„Schande des Nichtberührtwerdendürfens“ nicht von allen(d. h. den Parias) genommen iſt, auf denen ſie jetzt laſtet. 1 Schweizer Zollerhöhungen. O Baſel, 1. Oktober.(Tel.) Der ſchweize⸗ riſche Bundesrat hat am Samstag beſchloſſen, den Kartoffelzoll nochmals mit einem Zuſchlag von zwei Franken zu belegen, ſo daß für die Einfuhr von Kartoffeln insgeſamt ein Zoll von ſechs Franken je 100 Kilo erhoben wird. Hiervon wird die Kartoffelausfuhr aus Baden empfindlich getroffen. Perionalveranherungen bei ber Aeichswehr Berlin, 2. Oktober. Das Reichswehrminiſte⸗ rium gibt u. a. folgende Perſonalveränderungen in der Reichswehr bekannk: Befördert werden mit Wirkung vom 1. Ok⸗ kober 1932: Zum General der Infankerie: Gene⸗ ralleuknank von Rundſtaedͤt, Oberbefehlshaber der Gruppe J. Zu Generalleuknanken: Die General⸗ majore Liſt, Kommandeur der Infankerieſchule und Boehm⸗Tektelbach, Chef des Wehramtes. D i e 6 oAclit Mleetnen odleI⏑]’S liegen heute auf der Straße.« Unsere Aufgabe ist: Neue Notküchen zu errichten um den Hunger zu stillen! Für Kleidung zu sorgen! Naxłæaigenoaen u. Nantæigenossinnan! Der Gau Baden hat eine Lotterie veranstaltet, deren Reinertrag zur Bewältigung dieser Aufgaben ver- wendet wird. Die Ziehung findet am 14. Okt. 1932 statt. Unterstützt diese Lotterie, kauft Losel Denkt daran, daſß die Not unserer Kameradengelindertwerden muß. ohen Parteistellen, ſedoeh nuren Partelgen, abges ohen e e àa uleitung Zu Generalmaforen: Charakteriſierker Generalmajor von Kleiſt, Kommandeur der 2. Ka⸗ valle riediviſion, die Oberſten: Hopff, Inſpekleur der Pionjere und Feſtungen, Dollmann, Arkilleriefüh⸗ rer VII, Willberg, Kommandant von Breslau, Broemer, Kommandank von Inſterburg, Blasko⸗ witz, Kommandeur des Infankerieregimenks 14 und Landeskommandank in Baden, Schellbach, Arkil⸗ lerieführer VI, Vollmer, Artillerieführer II, Sol⸗ dan, Leiter des Beſchaffungsweſens beim Heeres⸗ waffenamt. .. unbd bei der Reichsmarine Berlin, 2. Okkober. Das Reichswehrmigiſte⸗ rium gibt u. a. folgende Perſonalveränderungen bei der Reichsmarine bekannk: Mit Wirkung vom 1. Okkober 1932 werden beförderk: Zu Vizeadmiralen: Die Koakeradmi⸗ rale Foerſter, Chef der Marineſtatkion der Nord⸗ ſee, und Albrecht, Chef der Marineſtalion der Oſiſee. Zu Konkeradmiralen: Die Kapitäne zur See, Saalwächter, Abkeilungsleiter im Reichs⸗ wehrminiſterium, Aßmann(Kurh zur Verfügung des Chefs der Warineleitung, Maßmann, Ober⸗ werfüdirektor der Marinewerft Wilhelmshaven, Zander, Inſpekkeur des Torpedo: und Minen⸗ weſens. Der Genjer Einoruck von Aeuraths Erklärungen Scharfe Aeußerungen Herriots O Genf, 1. Oktober. Die Erklärungen des Reichsaußenminiſters haben, wie mitgeteilt wirdͤ, in den leitenoden franzöſiſchen Kreiſen größte Verſtimmung ausgelöſt. Die Ausfüh⸗ rungen ſeien allgemein als eindentige An⸗ meldung der deutſchen Forderung auf Auf⸗ rüſtung aufgefaßt worden. Wie aus maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen verlautet, ſoll Herriot ſich äußerſt ſcharf ge⸗ äußert haben. Insbeſondere habe er den Vorwurf erhoben, daß die deutſche Regierung ein Wiederaufleben der Geheimdiplomatie und geheime Verhandlungen mit Frankreich wünſcht, während die franzöſiſche Regierung an dem Völkerbundsgrunoͤſatz der Oeffentlich⸗ keit aller Verhandlungen feſtgehalten habe. Direkte Beſprechungen zwiſchen ihm und Neu⸗ rath in Genf ſeien lediglich an der Haltung des Reichsaußenminiſters geſcheitert. Von ihm als franzöſiſchem Miniſterpräſidenten ſei nicht zu erwarten geweſen, daß er den erſten Schritt für derartige oͤirekte Beſprechungen tun werde. Lebhaft werden in hieſigen Kreiſen die Vor⸗ ſchläge erörtert, die Henderſon zur Löſung der Gleichberechtigungsfrage dem Büro des Haupt⸗ ausſchuſſes vorzulegen beabſichtigt. Ueber dieſe Abſicht dürfte Henderſon den deutſchen Außen⸗ miniſter während ſeiner Unterredung in Genf unterrichtet haben. Dieſe Vorſchläge ſind bis⸗ her von deutſcher Seite als untragbar abge⸗ lehnt worden. Man erwartet jetzt, daß Hen⸗ derſon nach ſeiner Rückkehr aus London von neuem mit den deutſchen Vertretern in Füh⸗ lung treten werde, da er an ſeiner, Abſicht feſt⸗ halten ſoll, auf der Büroſitzung am 10. Okto⸗ ber eine Behandlung der Gleichberechtigungs⸗ frage herbeizuführen. Verjammlung bes Elub Deutjcher Geflügelzüchter e. V. Der„Club Deulſcher Gelügelzüchker e..“ hielt geſtern nachmittag ½3 Uhr im Holel „Schwarzes Schiff“ in Heidelberg eine Milglie⸗ derverſammlung des Bezirksvereins Mannheim⸗ Heidelberg⸗Mosbach ab. Der Bezirksvereinsvor⸗ ſitzende Beſt⸗Schweßingen begrüßbe die zahlreich erſchienenen Milglieder und erkeillke Herrn Land⸗ wirlſchaftsrat Dr. Baur das Work. In ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Verſuchs⸗ und Lehr⸗ gules für Geflügelzucht der Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer Einach verſtand es der Redner in einem inkereſſanken Vorkrag über alle die Hüh⸗ nerhaltung betreffenden Fragen eingehend zu be⸗ richken. Der Redner bekonke beſonders, daß die Regierung unter allen Umſtänden für eine Kon⸗ kingenkierung der Eier hätte einkreken müſſen. An⸗ zuerkennen ſei, daß von amkswegen für eine Ver⸗ billigung von Mais geſonet worden ſei. Unker dieſe Maßnahmen fallen: 1. Anerkannke Zucht⸗ bekriebe 2. Einzelerzeuger mit über 750 Hühnen, 3. kleinere Einzelerzeuger Zurch Zuſammenſchluß zu Genoſſenſchaften. Ein weiterer Vorkeil bießet die Mais, Weizen⸗, Roggen⸗Fukkerverbilligung, pobel für jedes Tier 10 Kilo feſigeſetzt iſt. Die Ansſtellung der Be⸗ zugsſcheine iſt bei den zuſtändigen Bürgermeiſter⸗ ämkern mit dem Stichkag vem 20. Auguſt zu be⸗ ankragen. Einige ſtakiſtiſo Mitteilungen über die durchgeführken Leiſtungsycüfungen für Hühner ſchloſſen den äußerſt lehrreihen Vorkrag, der mit viel Beifall aufgenommen wurde. Nach einer lebhaften Ausſprache und nach der Verloſung von 1 Zenkner Univerſal⸗Hühn⸗Futter übergab Herr Beſt dem Vorſitzenden des Gaues Baden, Herrn Major Moßdorf, das Schluswork. Louis Hagen zeſtorben. 9 Köln, 1. Oktober. Dor bekannte rheiniſche Wirtſchaftsführer, Geherner Kommerzienra Louis Hagen, iſt heute myagen kurz vor 7 Uhr an den Folgen eines vof einigen Tagen er littenen Schlaganfalles g⸗torben. Am'erhe lager weilten nur die hachſten Angehörigen Hagen ſtand im 78 Lebenaiahrnr 9 Moniag, den 3. Ohloher 1935 2. Jahrg./ Nr. 22 Mannheim, den 3. Oktober 1932 Rekkorakswechſel an der Handelshochſchule. Am 1. Oktober ging das Amk des Rekkors von Pro⸗ feſſor Dr. Tuckermann auf den ordenklichen Pro⸗ feſſor der Bekriebswirhſchaftslehre, Dr. Heinrich Sommerfeld über. Die Palmenhalle in der Stadkgärknerei am Rennplatz iſt bis 1. Juni unenſgeltlich geöffnek. Beſuchszeit iſt werkkags von.30 bis 17 Uhr durchgehend, Sonnbags von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr. Margarete Bäumer hak Einladungen zu Gaſt⸗ ſpielen im Laufe des Oktober in Paris, Nürnberg und Kiel erhallen. Am Dolmelſcher⸗Inſtituk der Handels⸗Hoch⸗ ſchule Mannheim beginnt das Winterſemeſter am 2. November. Das Verzeichnis der Vorleſungen und Uebungen des Inſtituks iſt ſoeben erſchienen und in den hieſigen Buchhandlungen und im Ver⸗ kehrsverein für 20 Pfg. erhältlich. Nach auswärts kann es vom Sekrekarfak des Dolmelſcher⸗-Inſti⸗ tuts(Manheim E 7, 20) gegen Voreinſendung von 30 Pfg. bezogen werden. SA⸗Mannheim marichiert (Vorbericht) Noch ſelten hakbe der Nibelungenſaal eine der⸗ arkt begeiſterte Menſchenmaſſe zu faſſen. Kein Kein Wunder, galt es doch, vier Mannheimer Skürmen die Feldzeichen zu übergeben. Dieſe Ver⸗ anſtalkung war der machtvollſte Beweis dafür, wie geſchloſſen und wie kampfesmutig unſere Bewe⸗ gung in die kommende Schlacht zieht. Gruppenführer von Jagow fand echte Sol⸗ dakenworbe für unſere braunen Kämpfer und über⸗ gab ihnen vier neue Hakenkreuzbanner: Für Deulſchland und ſeinen Führer Adolf Hikler! (Ausführlicher Bericht folgh. Die Wirkungen der Papenſchen Wirkſchafts⸗ ankurbelungen kreken immer deutlicher hervor. Kein Tag vergehk, ohne daß der Polizei⸗ berichk nicht über einen Selbſtmord oder Selbſt⸗ mordverſuch zu berichben hätte. So verſuchte am Freitag, den 30. Seplember eine Frau aus der Windeckſtraße ſich durch Er⸗ kränken in der Nähe des ſtädtiſchen Männerfrei⸗ bades das Leben zu nehmen. Einige Paſſanken vereikelken ihr Vorhaben und verbrachten ſie in ihre Wohnung. Wie immer, ſo iſt auch hier„de: Grund zur Tat unbekannk“. Die Bearbeiter dieſer Berichke ſcheinen recht wenig mit den kalaſtrophalen Verhällniſſen, in die der deulſche Menſch hineingejagk wurde, verkraut zu ſein. Um die Mittagszeit des ſelben Tages ſtürzle ſich eine 51 Jahre albe Witwe eines Krahnenfüh⸗ rers aus der in der Heinrich-Lanz-Str.(5. Skock) liegenden Wohnung. Sie krug ſo ſchwere Ver⸗ leßungen davon, daß der Tod alsbald einkrak.— Der Polizeibericht vermeldet, daß bei der Frau in letzter Zeit„Anzeichen von Schwermut“ be⸗ merkt worden ſein ſollen.„Schwermuk“— auch ein Ausdruck für die Syſtemopfer! Polizei⸗ Bericht Zuſammenſtöße. Auf der Straßenkreuzung Q 4 P 5 fuhr am Freitag ein Radfahrer auf einen Perſonenkrafkwagen auf und kam zu Fall. Er erlitt eine Verletzung an der Stirn und ſtarke Prellungen am rechten Arm. Nach Anlegung eines Nolverbandes konnte er ſeinen Weg forbhſetßen.— An der Straßenkreuzung Friedrichsring und Straße am Friedrichsplatz ſtieß elwa um die gleiche Zeit ein Kraftradfahrer und ein Radfah⸗ rer zuſammen, wobei dieſer vom Fahrzeug ge⸗ ſchleuderk wurde und Haubabſchürfungen am rech⸗ ken Bein, am linken Knöchel und an einem Arm davonkrug. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigk. Exploſion: Auf dem Meßplatz explodierte am Freitag nachmitkag in einem Wohnwagen ein Petroleumofen, ſodaß die im Wagen befindlichen Gegenſtände Feuer fingen. Ein junger Mann, der den Ofen bedienke, erlitk ſtarke Brandwunden im Geſicht, am Hals und an beiden Händen. Er fand Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. Der Sachſchaden iſt bekrächtlich. Was alles abhanden kommt Enkwendel wurden: Am 21. 9. in einer Schule in der Sechenheimer Straße eine role, wollene Mäodchenſtrickjache Größe 40 mit roken und blauen Blumen beſticht.— Zum 21. 9. aus einem Lager⸗ platz in Rheinau eine Anzahl Vierkankhölzer und Rahmenſchenkel verſchiedener Größen— Zum 22. 9. an einem Hauſe in der Langrökterſtraße zwei Glaslkafeln mit der Aufſchrift:„Pyramiden und Panflavin“.— Am 22. 9. in einem Laden in der Mollſtraße ein ſchwarzer Geldͤbeukel mit Schild ⸗ plaktpreſſung und weißem Druckverſchluß, enthal⸗ kend 59 RM.— Am 26. 9, in der Schillerſchule ein Kindermantel aus Wollſtoff mit dunkelgrauen und gelblichen Karos, ſowie eine beigefarbene wollene Kinderſtrickjacke. Verloren ging: Am 17. 9. im Stranoͤbadge · lände eine einreihige Korallenhalsketle mit golde · nem Schiebeſchloß. Am 20. 9. im Bahnhofs. poſt amt hier eine ſchwarzlederne Brieftaſche, enkhal⸗ kend einen 20⸗Mark⸗Schein und einen italieniſchen Führerſchein auf den Namen„Vincenzo“.— Am 21. 9. von M 2 nach B2 über Planken nach der Bismarckſtraße eine goldene Anftecknadel Stabform— mit 15 Brillanken. * Die Mannheimer Kerbimeße. hak dieſes Jahr ihren Belrieb bei prächligem Herbſtwekler eröffnek. Während die Jugend ſchon die ganze Woche hindurch ihren lebhaften Ankeil an den Aufbauarbeiken der Zelkſtadt durch eifri⸗ ges Debakkieren dokumenktierke, hakten ſich am Samskag nachmitkag zur„Premiere,, auch die „großen Kinder“ eingefunden. Verſch'edene Schau⸗ ſteller haben ihren bisherigen kraditionsmäßigen Platz gegen einen anderen verlauſcht, verſchiedene ſind gleich gar nicht gekommen und einige neue Aktrakkionen und Senſationen haben ſich auch ein⸗ gefunden. Am meiſten beſtaunk wurde eine kleine Märchen⸗Zeltſtadt an der Dammſtraße, die von der Ferne wie ein verwunſchenes Schloß ausſieht. Es haben ſich darin eine ganze Anzahl Lilipu⸗ kaner häuslich niedergelaſſen und ihr eigenes Haupfpoſtamt, Geſchäftshäuſer und ſogar einen Marſtall errichtet. Man kommt ſich neben dem kleinen Völkchen mit ſeinen niedlichen Pferdchen wie ein Rieſe vor. Dieſe abſtrakken Dimenſions⸗ unkerſchiede kommen nebenan bei dem in der Elbmündung gefangenen Walfiſch noch mehr zum Bewußtſein. Er ſoll das reſpeklable Gewicht von 120 Zenknern aufweiſen und iſt 8½ Meler lang. Allerdings krauten ſich nicht ſehr viel Neugie rige hinein, weniger wegen der Gefährlichkeit des Un⸗ geküms als wegen der hohen Einkritkspreiſe. Pro Perſon 25 Pfennige iſt auch ein bißchen happig. Der Beſitzer wird ſich wohl enkſchließen müſſen, ſeine Einkrittspreiſe zu reduzieren, wenn er Ge⸗ ſchäfte machen will. Die Schießbuden ſind wie Pilze aus dem Boden geſchoſſen, alle vier Schritte hat man Gelegenheit, immer wieder auf eine an⸗ dere Ark dieſem immer noch ſehr beliebken Spork zu huldigen. Die kleine Pferdebahn hat ſich die⸗ ſes Jahr an der Feuerwache eingerichket und wird nach wie vor von unſeren„Kleinſten“ eifrig be⸗ nutzt. Ihr großer Konkurrent, die Schnellbahn mit den modernen Verkehrsvehikeln iſt wieder der Tummelplatz für Groß und Klein. Die Kinder er⸗ zeugen ein wahres Höllenkonzert mit all den ver⸗ ſchieden könenden Hupen und überbrüllen ſogar noch den Verehrslärm einſchließlich Straßen⸗ der ſtolzen Blüten der Dahlienfelder bahn, Aukos und Mokorräder. Beſonderes In⸗ kereſſe bringen die Penäler der Berg⸗ und Tal⸗ bahn mit ihrer während der Fahrt ſich ſchließen⸗ den Raupe enkgegen. Es iſt hier Gelegenheit ge⸗ boken, der„Erwählten“ inmitten des Meſſekru⸗ bels ohne Augen- und Ohrenzeugen ekwas ins Ohr zu flüſtern. Sonſt iſt alles beim allen ge⸗ blieben, die ſüßen Tempel ſind reich beſchichk und haben ihre Preiſe noch mehr geſenkt. Die meiſten Schauſteller haben ihre Orgel mit dem modernen Laukſprecher verbauſcht und laſſen ihn zum Leid⸗ weſen vieler Beſucher beſonders lauk erkönen. Die Geſchirrmeſſe am weißen Sand iſt ſehr guk beſchicht und immer noch das Ziel ſehr vieler Hausfrauen, die ihren Topfbeſtand ergänzen müſ⸗ ſen. Aber auch Stoffe und moderne Wollwaren ſind preiswerk zu haben. Die Jakobe am Markk⸗ platz haben ſich ſehr verringerk. Am Samslag war erſt eine knappe Doppelreihe erſchienen, um dem wiſſensdurſtigen Publikum zu erzählen, daß die Gelegenheit nie mehr wieder kommk, ſich das oder jenes„Neue“ noch ſchnell anzuſchaffen.— Recht zahlreich ſind hier die„Jakobinen“ ver⸗ kreben. Hoffen wir, daß den Schauſtellern, die unker der Wirkſchafkskriſe ebenfalls ſehr zu leiden ha⸗ ben, ein gukes Wekter und damit ein um ſo beſ⸗ ſerer Beſuch beſchieden iſt. Ku. 2 Dahlien⸗ und Herbftblumenſchau. Allmählich beginnt der Herbſt, die Bäume zu enklauben und uns auf den kahlen Winker vorzubereiten. Aber er verſchwendek vorher noch einmal eine zauberhafte Fülle bunkeſter Farbenpracht über das Land. Wenn die Herbſtſonne die ſchlanken Skämme der Kiefern rolgolden aufleuchten läßt, wenn ſie das Meer in allen Farbtönen ſchillern läßt, dann ſollte man die „Blumenau“ beſuchen, denn dann iſt die richtige Zeit dazu. Nicht nur der Nakurfreund findet dort einen ſchönen Flecken Erde, auch der Garlken⸗ freund hat Genutz und Freude an der ſyſtemali⸗ ſchen Ausſtellung von Dahlien und Herbſtblumen, Das grißte Lanojlugzeug in Mannheim Wie in einer Noliz ſchon mitgeleilk wurde, kommk das größte z. Zk. exiſtierende Landflugzeug, die Jnunſers G38 heuke, nach Mannheim, wo es die Nacht über verbleibt, um am Dienslag, den 4. Okkober, um.45 Uhr vormittags wieder nach Frantfurt zu fliegen. Es wurde auch bereils darauf aufmerkſam gemacht) daß mit dieſer Maſchine Gäſte zum normalen Streckenflugzeug fliegen können. Die Junkers G 38 iſt in mehrfacher Hinſichk bemerkenswerk. Sie iſt einmal ein Anſaß zur Entwicklung der Einflügelmaſchine inſofern, als ein Teil der Paſſagier- und Frachträume ſich be⸗ reiks in den Flügeln befindet. Die Flügel enk⸗ halten außerdem Laufgänge, durch welche die vier Molkore, die zuſammen eine Leiſtung von 2400 Pferdeſtärken erzeugen, während des Fluges ge⸗ warlkek werden. Die Laufräder der Maſchine ha⸗ ben die Größe eines normalen Menſchen, Der, Schwanz dieſes Flugzeuges hat die Größe eines normalen Flugzeuges. Die Paſſagierräume ſind auf das Bequemſte eingerichtet, ſodaß wirklich von einem-Zug der Lüfte geſprochen werden kann. Bei einem Leergewicht von 260 Zenkner vermag die Maſchine auf eine Reichweite von 100 Kilo⸗ meker 156 Zenkner und auf eine Reichweite von 3 500 Kilomeker 60 Zenkner Nutzlaſt zu befördern. Dieſe letzlere Reichweite enkſpricht einer Enlfer⸗ nung von Mannheim bis zum Ural oder von Mannheim bis zum Perſiſchen Golf oder bis, Kairo. Das Eintreffen dieſer Rieſenmaſchine iſt für, Mannheim ein beſonderes flugſporkliches und ver⸗ kehrstechniſches Ereignis. Die Badiſch⸗Pfälziſche Luft-Hanſa.⸗G. wird Maßnahmen treffen, die es dem Publikum ermöglichen, die Maſchine zu beſichligen. Außerdem können mit der Maſchine, Rundflüge durchgeführk werden unber der Vor⸗ ausſetzung, daß jeweils 25 Paſſagiere an einem Rundflug keilnehmen. Die Koſten für den Rund⸗ flug ſtellen ſich auf.50 RM pro Paſſagier. An⸗ meldungen werden möglichſt frühzeitig an den Flughafen oder den Verkehrsverein bzw. die je⸗ weiligen Reiſebüros erbelen. die dork in den Gewächshäuſern überſichklich auf⸗ gebaut iſt. Die Blumen von unendlich vielen Sor⸗ den von Dahlien ſind in einzelne Vaſen geſtellk, elikettierk und bielen ſo einen leichten Ueberblich über Farben und Formen dieſes ſchönen Garken⸗ ſchmuckes. Eine beſondere Abbeilung iſt aus den Sorben gebildet, die in jahrelanger Arbeit neu ge⸗ züchket wurden und nach vielfacher Erprobung jet erſt in den Handel gebracht werden können. Es ſind wirklich ſchöne neue Sorten dabei, die ihren Weg in die Gärten der Blumenfreunde finden werden. Es lohnk ſich beſtimmk, jetzt einmal an einem ſchönen Herbſttage die„Blumenau“ zu be⸗ ſuchen, um ſich ein Bild frohleuchlender Herbſt⸗ pracht für den Winker zu bewahren. ——————————————————————————— Parole-Aluscdabe. Außerordenkliche Beſprechung der Orksgrup⸗ penleiter des Stadtbezirks Mannheim, der Leiler ſämtlicher Untergruppen, der Geſchäftsführer und Propagandaleiter am Monkag, den 3. Okkober um 20.30 Uhr im„Großen Mayerhof“. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Kreisleiler. Kreis Weinheim Am Monkag, den 3. Okkober 1932, abends 8/ Uhr, findek im„Rakskeller“ Weinheim, eine Sitzung der Kreisleitung Weinheim der NSDAP ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen Pflichk! Der Kreisleiler. daß es diesmal ohne Mord abgeht. KlINO Capikol: Erſtaufführung „Ballhaus Goldener Engel“ Hinker der rechk zweifelhaften Anhündigung eines„Sitten- Romans, mit„gefährlichen Aben⸗ keuern in Laſterſtätben“ verbirgt ſich ein ganz aus⸗ gezeichneker Streifen, der das akluelle Thema der Arbeſtsloſenfrage behandelt. Das Leben und Treiben der Berlin-Hamburger„Laſterſtätten“ in Wirklichkeit handelt es ſich um ein harmloſes Vergnügungslokal— wird nur ganz nebenbei ge⸗ zeigk, dafür hat man aber in auße rordentlich ge⸗ ſchichter Weiſe das ſoziale Elend zweier ſich lie⸗ bender junger Menſchenk'nder aus dem 6⸗Millio⸗ nen⸗Arbeilsloſenheer herausgegriffen und in den Vordergrund geſtellt. Auf die Verwendung von dehorakiven Formen hat man glücklicherweiſe völ⸗ lig verzichlet und legte dafür umſo größeren Wert auf eine wahre Lebensgeſtalkung. Auch die Dar⸗ ſteller verdienen ein Geſamklob. Die Tonwieder⸗ gabe iſt einwanofrei. Im Beiprogramm ein ausgezeichneker Kultur⸗ ülm und ein„Amerikaner“. Ku. Roxy:„Teilnehmer ankworkek nichl!“ Für dieſen Fülm zeichnek ein echler Kriminal⸗ Kommiſſar verantworklich. Wir wiſſen nicht, ob die Polizei auf ihren Kollegen beſonders ſtolz iſt, nachdem ſie in dieſem Film nicht gerade guk weg⸗ kommt. Die Sache iſt ſo: Die Treſſore, die von der Firma Ackermann geliefert werden, findek man alle nach kurzer Zeit ihrer Benußung unverſehr geöffnet vor. Und nun beginnt das große Rät⸗ felratenl ane damit wäre dem Streifen die Spannung ge⸗ Wir wollen die Löſung nicht geben, men. um erfüllt o Vorans ehung Guſtav Gründgens ſetzt laufbahn“ hier erfolgreich fort. hard Goetzke, Guſtav Dießl. Dorothea Wieck dürfte eine Fehlbeſetzung ſein. An der Stelle Oskar Simas könnke man ſich auch einen beſſeren Kriminaliſten denken. Im Beiprogramm macht Reklame.„Scherben bedeuken kein Glück“— fürs Publikum! ſeine„Verbrecher⸗ Gut auch Bern⸗ die Reichsregierung manchmal auch Alhambra: Erſtaufführung„Gräfin Mariza“ Die Wiederauferſtehung der Mariza im Ton⸗ film iſt eine kleine Enkläuſchung geworden. Der ganze Film rollt ohne beſonderes Erlebnis, ohne ungariſches Feuer und gänzlich luſtlos vor uns ab. Man hätte weſenllich beſſere Effekke erzielen können. Der Jude Richard Oswald konnke mit ſeiner Regie keineswegs überzeugen und hakte auch keinen Erfolg mit den neuen Biloͤſtellungen. Ausgezeichnet gelungen ſind lediglich die Original⸗ Pußka-Aufnahmen, die vom Leben und Treiben auf einem ungariſchen Gutshof eindrucksvolle Bil⸗ der vermitleln. Auch die Darſtellung bringt einen Mißerfolg. Dorothen Wieck iſt beſtimmt eine gute Tragödin, als Mariza aber iſt ſie vollhkom⸗ men unmöglich. Huberk Mariſchha als Tosrek reichlich unbeholfen, ein wenig zu alt und ohne beſondere Stimme. Wir haben ſchon beſſeres ge⸗ hört. Charlotte Ander konnte am beſten gefallen; leider war ſie nur epiſodenhaft zu ſehen. Szöke Szakall ſorgle mit ſeinem unverwüſtlichen Humor für einen guten Lacherfolg. Verſchiedene Indifi⸗ kakionsläuſchungen verurſachen bei einer Ouer⸗ feldeinfahrt des Gutsverwalters inmitten der ef⸗ fenen Szene einen unfreiwilligen Lacherfolg. Der⸗ arlige Fehler dürften heute nicht mehr vorkom⸗ Die Tonwiedergabe läßt zu wünſchen übrig.— Im Beiprogramm ein harmioſer Kurz. die ſchat Palaſtlichtſpiele:„Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt“. Als dieſer Titel hier vor einiger Zeit die Erſtaufführung ankündigke, ſah man dieſer mit einigem Mißtrauen enkgegen, hervorgerufen durch die Erfahrungen mit Filmen dieſer Art. Aber dieſer Bildͤſtreifen enktäuſchte nach der angeneh⸗ men Seite und verdient deshalb wiederholk ge⸗ zeigk, bzw. beſucht zu werden. Zwar iſt die Hand⸗ lung ziemlich unwahrſcheinlich, operekkenhaft, aber ſie enthält witzige Einfälle und iſt auch ſonſt gut aufgemacht, Ebenſo iſt der muſikaliſche Teil glück⸗ lich gelöſt worden. In den Haupberfolg des Erfolgs können ſich Guſtav Fröhlich und Liane Haid keilen, de⸗ ren darſtelleriſche Fähigkeiten in dieſem Film be⸗ ſonders gute Auswerkung gefunden haben. Ein Film alſo, der ſeinen Zweck erfüllt, einige Sbun⸗ den gut zu unberhalten. Das Beiprogramm enk⸗ hält allerlei Anregendes. Hm. Sageskalender: Nakionaltheaker: Für den Bühnenvolksbund:„Der Freiſchüt“, 19.30. Kabaretl Libelle: 16 Uhr Tanzlee. 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Aukobusfahrk zur Pfälzer Weinlefe:(mit Kel⸗ lereien⸗ und Kellereienbeſichtigung. 14 Uhr ab Paradeplaß. Durlacher Hof: P 5, 2/3 Großes Okkoberfeſt. Vorkrag der Graphologin Maria Hepner Berlin, (mit Lichtbildern) im Saalbau N 7, 7. 20 Uhr. Der Film zeigt Alhambra:„Gräfin Mariza“ Capikol:„Ballhaus Goldener Engel“ Glorĩa:„Holzapfel weiß alles“. Palaſt:„Ich will nicht wiſſen, wer Ou biſt!“ Noxy:„Teilnehmer 3 nicht Nationaltheater Mannheim Schülervorſtellungen des„Wallenſtein“. Nach der von der Jugend mik großer Begeiſterung auf⸗ genommenen erſten Schülervorſtellung von Schil⸗ lers„Wallenſtein“ vor ausverkauftem Hauſe, ſind für die zweite Aufführung bereiks über 1800 An⸗ meldungen eingelaufen, ſodaß noch eine dritte Schülervorſtellung des„Wallenſtein“ angeſetl werden muß. Danach wird auch Webers„Frei⸗ ſchütz“ als Schülervorſtellung gegeben werden. *** 45 fähriges Jubiläum bei Wäjche⸗Ererk Am Samslag, den 1. Okkober beging Mann⸗ heims bekannkeſtes und durch ſeine preiswerken Qualikälswaren überall beliebbes Wäſche⸗Spezial⸗ geſchäft Caſtor Speck in C1, 7 am Paradeplatz die Feier des 45jährigen Beſtehens. Die Firma wurde im Jahre 1887 von Herrn Caſtor Speck an der gleichen Skelle wo ſich auch heuke noch das Ge⸗ ſchäftslokal befindet, mit einer Größe von zwei Schaufenſtern eröffnek. Speck hakte es durch eine umſichtige Geſchäfkserfahrung vecht bald ver⸗ ſtanden, innerhalb der Wäſchebranche ein gewiſ⸗ ſes Anſehen zu gewinnen. Mit der Zeit war es möglich, das Geſchäft immer mehr zu vergrößern, ſodaß der heulige Inhaber, Herr Walter Müller, ein ehrbarer deulſcher Geſchäftsmann vom alten Schlage, auf ein reſpekkables Unkernehmen mik ſieben Schaufenſtern und einem Perſonalſtab von 13 Angeſtellten blicken darf. Anläßlich des heu⸗ bigen Jubiläums findet bei Speck ein großer Ju⸗ biläumsverkauf ſtalkt, wobei jeht ſchon Gelegen⸗ heit geboten iſt, ſeine Weſhnachkseinkäufe zu tã⸗ kigen. Enkzückende preiswerte Sachen in Da⸗ men-, Herren- und Kinderwäſche liegen berell. Aber auch für den Haushalt kann ſich die Haus⸗ frau in allen Wäſchearkheln und kompleklen .25 Uhr miktags nefetunen neregn. erg enrge Feu — — ————— „—— ——————— „—— ———1232 ——-——————— 2— jS——-— . ———————————— ahrg./ Nr. 221 — Mannheim lgeleilk wurde, e Landflugzeug, 25 Uhr miktags über verbleibk, „ um.45 Uhr zu fliegen. Es rkſam gemachte zum normalen rfacher Hinſicht⸗ ein Anſatz zur inſofern, als kräume ſich be⸗ *e Flügel enk⸗ welche die vier ung von 2400 des Fluges ge⸗ r Maſchine ha⸗ Menſchen. Der, de Größe eines ierräume ſind aß wirklich von werden kann. zenkner vermag von 100 Kilo-⸗ Reichweite von ſt zu befördern. teiner Enlfer⸗ Ural oder von Golf oder bis zaſchine iſt für kliches und ver⸗ adiſch⸗ Pfälziſche ien kreffen, die e Maſchine zu tder Maſchine nker der Vor⸗ giere an einem für den Rund⸗ Paſſagier. An⸗ )zeitig an den in bzw. die je⸗ berſichklich auf⸗ lich vielen Sor⸗ Vaſen geſtellt, hien Ueberblick chönen Garken⸗ ng iſt aus den Arbeit neu ge⸗ Erprobung jetzk n können. Es abei, die ihren reunde finden jetzt einmal an menau“ zu be⸗ hlender Herbſt⸗ n. ————————— abe. der Orksgrup⸗ eim, der Leiter äftsführer und 3. Okkober um “. Erſcheinen Kreisleiler. 1 1932, abends Veinheim, elne der NSDAp lichk! eisleiler. ——a nheim lenſtein“. Nach egeiſterung auf⸗ ung von Schil⸗ em Hauſe, ſind über 1800 An⸗ ch eine drikte tein“ angeſezk Webers„Frei⸗ den werden. züjche⸗Ewell beging Mann⸗ ne preiswerken Wäſche⸗Spezial⸗ Paradeplaß die e Firma wurde Speck an der noch das Ge⸗ röße von zwei atte es durch recht bald ver⸗ iche ein gewiſ⸗ er Zeit war es zu vergrößern, Walter Müller, ann vom alten iternehmen mit erſonalſtab von ißlich des heu⸗ ein großer Ju⸗ ſchon Gelegen⸗ inkäufe zu kä⸗ achen in Da⸗ liegen berelt. ſich die Haus⸗ nd komple klen eit knrzer Jert —— ———— eoMonkag, den 3. Oltkober 1932 Oeinſieimer Gllerlei Kolonnenführerforkbildungskurs der frei⸗ willigen Sanikälskolonnen vom Rolen⸗Kreuz. Am Samstag und Sonnkag fand in Wein⸗ heim ein Kolonnenführerforkbildungskurs ſtakt. Er war veranſtalfet vom Kreisausſchuß IX der badiſchen Sanikätskolonnen. Verkreten waren die Kolonnen Höckenheim, Rheinau, Sand⸗ hofen, Schwetzingen, Seckenheim, Waldhof, Neckarau und Oftersheim. Der Eröffnung ging eine Beſichtigung der Räumlichkeiten der Weinheimer Kolonne und der Geräte voraus. Wir werden ſpäker noch Näheres berichten. * Am Samskag Abend fand eine Beleuch⸗ tung der beiden Weinheimer Burgen ſtakt. * Der Kriegerverein feierke am Samskag im „Pfälzer Hof“ in ſchlichteſter Weiſe das Feſt ſeines 60jährigen Beſtehens. Auch hierüber werden wir eingehend berichten. 1* Der Turnverein Weinheim 1862 konnte in dieſen Tagen auf ſeinen Gründungskag vom Jahre 1862 zurückblicken. Die Anregung zur Gründung ging von dem damaligen Profeſſor Schmeger an der Höheren Bürgerſchule aus. Die Jubelfeier findek am Samskag, den 8. Ok⸗ kober im Saale des„Pfälzer Hof“ ſtatk. Von dem Herbſtſchauturnen wurde in dieſem Jahre Abſtand genommen. Der Zitherverein„Edelweiß“ veranſtalkeke am Sonntag nachmitkag ein wohlgelungenes Konzerk in der„Mütlktemer Feſthalle“. Es wirkte hierbei der bekannke Zithervirkuoſe Maul aus Freiburg mit. Desgleichen eine Anzahl weikerer badiſcher Vereine. 1* Der große„Bunke Abend“ prominenker Slultgarker Künftler, der für Sonnkag abend in der Feſthalle in Ausſicht genommen war, fand nicht ſtalt. Wie wir in Erfahrung brach⸗ ten, wurde er behördlicherſeits nicht genehmigt. Es ſoll eine ordnungsmäßige Anmeldung nicht Immer wieder Verkehrsunfälle durch unbe⸗ leuchleke Fahrzeuge. Schweßingen, 2. Okt. Etwa 300 Meke vor Schwetzingen fuhr ein Kaufmann aus Neckarau mit ſeinem Mokorrad auf ein un⸗ beleuchkekes Laſtkraftfahrzeug auf, wobei der Motorradler ziemlich erhebliche Kopfverletzun · gen davonkrug. Reichswehrunkeroffizier ködlich verunglückk. Plankſtadk, 2. Okkober. Eine Trauernach⸗ richk ereilte den Wagnermeiſter Jakob Hch. Gund. Sein Sohn, der beim 18. Reiterregi⸗ menk dienende Unkeroffizier Stefan Gund iſt mit ſeinem Mokorrad bei Schefflenz verun⸗ glückt und ohne das Bewußtſein wieder zu erlangen im Mosbacher Krankenhaus am Freitag abend verſtorben. Er hakte gerade ſechs Dienſtjahre bei der Reichswehr abgedient. Ein auf dem Pziusſitz mitfahrender Wacht⸗ meiſter erlitt nur leichte Verletzungen. Goldene Hochzeit. Malſch, 29. Sepk. Herr Wendelin Braun und Frau konnten das Feſt ihrer Goldenen Hochzeit feiern. Beide ſind noch vollauf rüſtig. Sinsheim, 2. Okt.(Feuerwehrjubiläum.) Die Sinsheimer Freiwillige Feuerwehr feierte am Sonnkag, den 2. Oktkober, ihr 70jähriges Beſtehen durch eine große Uebung. Weiter wurden verdienke Mitglieder geehrt. Ein prähiſtoriſcher Sumpf? Miltenberg, 30. Sepk. Bei Grabarbeiken in der Flurabkeilung Oberacker in Großheu⸗ bach enkdeckte man in einer Tiefe von etwa zwei Mekern eine eigenartige Bodenſchicht. Der Boden iſt im Gewichtk bedeukend leichter als gewöhnliche Erde und mit vermoderken Pflanzenfaßern und ſchwarzen Holzteilen ver⸗ miſcht. Seine Farbe iſt ſchwarz. Wollte man dieſen Bodenbeleg krochknen, dann würde ſich eine Ark Torf ergeben. Das Ganze erweckk den Anſchein, als wäre in der Gegend vor un⸗ eine Sumpfniederung ge⸗ weſen. „Schnellzugsunglück. In der Nachk zum Freitkag gegen 2 Uhr ereignete ſich kurz vor der Einfahrt zum Plochinger Bahnhof ein Zugunglück. Der Schnellzug München⸗Stutt⸗ gark⸗Straßburg entgleiſte. Poſtwagen ſtanden quer zum anderen Gleis nü De. ne E Sachichaden iſt hedeut Lokomotive und erfolgt ſein; zum andern wurden auch die er⸗ forderlichen. Wandergewerbe- oder Kunſtſchei⸗ ne nicht vorgelegk. Aus der Bewegung. Die Orksgruppe Weinheim der NSDaApP. eröffnet am kom⸗ menden Mittwoch, den 5. Okkober, den Wahl⸗ kampf im Weinheimer Kreis mit einem Ton⸗ filmwerbeabend. Wir weiſen unſere Mit⸗ glieder und Freunde auf dieſen Abend hin und erwarten alle Parkeigenoſſen und An⸗ hänger zu dieſer Veranſtaltung. Der Abend muß zu einer machtvollen Kundgebung der Weinheimer Orksgruppe werden. Da mit ei⸗ nem zahlreichen Beſuch zu rechnen iſt, emp⸗ M wir frühzeitigen Beſuch. Beginn.30 r. Beklingen.(Ein Zeichen unſerer Zeill) Wie kroſtlos die wirkſchaftlichen Verhältniſſe in unſerer Gemeinde ſind, beweiſt die Tat⸗ ſache, daß ſich für die durch Todesfall frei⸗ gewordene Stelle des Forſtwarkes nicht we⸗ niger wie 10 Perſonen beworben haben, kroß⸗ dem die Vergütung für dieſe Stelle ganz ver⸗ ſchwindend klein iſt. Sohn erſchlägk den Vaker. Freitag abend geriek der Landwirk Lenz Emit ſeinem Vaker wegen einer Kleinigkeil in Streit. Dabei ergriff der Sohn einen Prügel und ſchlug damit ſeinem Vater auf den Kopf, ſodaß dieſer zuſammenbrach. Er ſtarb am Samstag morgen an innerer Verblutung. Der —40 wurde ins Gefängnis nach Buchen ge⸗ racht. Zwei Anweſen abgebrannk. Skockach, 30. Sepk. Ein Großfeuer legke die geſamten Gebäude der Landwirte Zim⸗ mermann in Stahringen völlig nieder. Die Ernte wurde vernichket; das Vieh konnke gerekket werden. Der Schaden wird auf 50 000 Mark geſchätzt. Tauberbiſchofsheim, 2. Okt.(Unglücksfall.) Der Maſchinenarbeiter Geiger, der in der Schulmöbelfabrik arbeiket, kam mit ſeiner Hand der Fräsmaſchine zu nahe. Es wurden ihm 4 Finger abgequekſcht. ASBo⸗Konzert in Neckargemünd Am Freitag, den 30. Okkober, ſpielte die Fachgruppe der Berufsmuſiker der NSBo im großen Saal der„Weißen Roſe“ in Nek⸗ kargemünd. Der Abend war gut beſucht und ein voller Erfolg für das neugegründeke Or⸗ Der Leiter, Parkeigenoſſe Theil, verſtand es hervorragend, die Muſtzier⸗ freudigkeit zu wecken, die alle Zuhörer vom erſten Augenblich an in Bann hielt. Ob es ein Marſch, eine Fankaſie, ein Opernpokpourri war, alles wurde ausgezeich⸗ nek wiedergegeben. Beſonderes Lob verdient aber der Xylophon-Virkuoſe W. Schmeller, der eine ausgezeichneke Technik verriet. Der anhalkende Beifall erzwang ihm 2 Zugaben ab. Unſer neugegründekes Orcheſter hak ſich mit dieſem Abend die Herzen der Neckarge⸗ münder eroberk, die den Wunſch haben, recht bald die NSBo, Fachgruppe Berufsmuſiker, wieder zu hören.— Unſere Konzerkabende dienen der kulturellen Aufbauarbeitk unſeres Volkes und haben die Aufgabe unſeren Volks⸗ genoſſen wieder guke deutſche Muſik nahe zu bringen. Heddesheim, 29. Sepk.(Unfälle.) Auf dem benachbarken Mußenhof ſtürzte am Mittwoch der landwirkſchaftliche Angeſtellte Erich Hei⸗ land von der Scheuer und zog ſich einen Beckenbruch zu, der ſeine Ueberführung in die Heidelberger Klinik notwendig machke. Oberflockenbach.(Obſternte.) Die ſtrich· weiſe ſchlechke Obſternke bringt es mit ſich, daß die Obſthändler Mannheims und anderer Orke guke Abnehmer unſeres Obſtes ſind. Für Kelkerobſt erzielt man—5 M. und für Tafelobſt je nach Sorke—11 Mlk. pro Z3t. Kraulheim, 29. Sepk.(Vom Pferde ſchwer verlehk.) Beim Füttern rukſchte der Sohn des Landwirks Reßbach aus, wobei er von einem erſchreckken pferd einen Tritk an den Kopf erhielt. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletun⸗ gen, daß er ins Oſterburkener Krankenhaus verbracht werden mußte. Wellersdorf(bei Buchen), 29. Sepk.(Rie⸗ dergebrannkes Anweſen). Aus ungeklärker Urſache brach in dem Anweſen des Land⸗ und Gaſtwirkes Wörner Feuer aus und brannke vollkommen nieder. Während der Viehbe⸗ ſtand gerektek werden konnke, ſind die gro⸗ ßen Futtervorräte mitverbrannt. Der Scha⸗ cheſter. den iſt erheblich. Freiburg i. Br., 30. Sepk.(Das Sägewerk Kieſel) im Vorort Beßenhauſen iſt vollkom⸗ men niedergebrannt. Auch die maſchinelle Einrichtung wurde zerſtörk. Der Schaden iſt hoch. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Pphilippsburg, 2. Okt.(Sausfriedensbruch im Schulhaus.) Kürzlich ging durch die Preſſe eine Meldung wegen eines Vorfalles im Phi⸗ lippsburger Schulhaus, der jedoch nicht den Takſachen enkſpricht. Vor allen Dingen hat ſich kein Lehrer mißhandeln laſſen, ſondern die anmaßdenden Eindringlinge wurden kor⸗ rekt aus dem Schulhaus hinausbeförderk und werden ſich wegen erſchwerken Hausfriedens⸗ bruches zu verankworken haben. Weiden, 29. Sepk. Vor einigen Tagen war an der Arbeiterin Prem in Peugen⸗ hammer bei Pleyſtein dadurch ein Mordver⸗ ſuch verübt worden, daß ihr Gift in den Kaffee geſchüktet wurde. Der Fall hat jeßt eine überraſchende Aufklärung gefunden. Eine Arbeiterin, die aus einer Fabrik in aus Rache darüber, daß an ihre Stelle die Pram eingeſtellt wurde, das Verbrechen be⸗ gangen. Die Täterin wurde verhafkek. Waldfiſchbach, 1. Okt.(Kind ſpringk in Auko.) Ein neunjähriges Kind, das hinker einem Pferdefuhrwerk herlief, ſprang einem aus enkgegengeſetzter Richtung kommenden Auko direkt in die Fahrbahn, wurde erfaßt, zur Seite geſchleuderk und blieb bewußtlos liegen. Mit einem ſchweren Schädelbruch und Oberſchenkelbruch wurde das bedauerns⸗ werke Kind in das Krankenhaus Redalben eingeliefert. Den Aukoführer krifft keine Schuld. Freinsheim, 29. Sepk.(Ein Kind über⸗ fahren.) Auf dem Marktfplatz lief das Kind des Arbeiters Johann Müller von hier in das Auko eines Lehrers aus Maxdorf und krug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß es ins Krankenhaus überführk werden mußke. Hirmaſens, 2. Okt.(Adolf Hikler ſpricht in Pirmaſens) Zu der Meldung, daß Adolf Hitler im Oktober in Zweibrücken ſprechen werde, wird bekannt, daß die Reichsleitung ſowohl, als auch die Gauleikung der NSDAP über den Ork der Rede Hitlers noch keinen feſten Beſchluß gefaßt haben. Es iſt jedoch Mittwoch, den 5. Oklober 1932. Alhambra⸗Lichkſpiele im Saale des„Grünen Laub“ abends 8/Äů Uhr Abolj Hitler jyricht im Tonjilm Ferner ſprechen die Pgg.: Dr. Goebbels über 14 Jahre Syſtem. Darré, der landwirlſchaftliche Sachbearbeiker der Reichsleilung über Stadl und Land. Reichskagspräſident Goering über Deulſche Wehr. Ferner läuft der Film: SA.⸗Aufmarſch „Skahl“. alle e die Hälfte. an Einkrillspreiſe 1 Mark, 0,80 Mk., 0,60 Mäk. Erwerbsloſe und Kriegsbeſchädigle auf im Berliner Luſtgarken, ſowie ein Lehrfilm: erichgit der Stad WVeinbeim ſowie uniere Daxtei- IL Reckg die Straße nach Kirchheim einbiegen. Wanderung durch den Pfälzerwald ſftürz Gijtmoröverjuch aus Aache Peugenhammer enklaſſen worden war, hak⸗ zogen.) Einem 25 Jahre alten Flaſchenhänt Schellweiler(Weſtpfalz). Landwirks W. Weichel brachte nicht weniger als vier Kälber zur Welt. Allerdings ſind zwei kurz danach eingegangen, während d beiden anderen lebensfähig ſind. Sk. Leon, 2. Okt.(Dem Tode enkronn Donnerskag abend fuhren 2 junge Männ aus Stk. Leon von ihrer Arbeitsſtelle in delberg zurück. Sie fuhren einen Fuß enklang und wollten bei der neuen Kaſern gleichen Augenblick fuhr ein Perſonenwa von Kirchheim kommend, ohne 3 um Kurve, erfaßte die beiden Fahrer und warf zu Boden. Die jungen Leuke krugen kein erheblichen Verletzungen davon. krägt der Aukofahrer. Frankenkhal, 2. Okkober.(Die Lokalb brennk elekkriſches Lichll) Eine recht ang nehme Neuerung hat die Lokalbahn ſeit ei ger Zeit erfahren. Die Beleuchtung der Ba die ſich bisher auf rauchige Pekroleumlate nen beſchränkte, wurde nun endlich durch e kriſches Licht erſetzt. Die Reiſenden ſind dieſer Neuerung umſo mehr entzückk, da bisher gänzlich unmöglich war, am Abend i Lokalbahnzug ekwas zu leſen, weil nie or nungsgemäßes Licht vorhanden war. In einen Skeinbruch geſtürzk. Waldhambach, 20. Sept. fA ein die 24 jährige Kindergärinerin Margar Wirkh aus Freiburg mit ihrem 18 jähri Vekter Franz Keller aus Ingenheim einen Steinbruch. Die Wirkh erlikt eine Schädelbruch und war ſofork kok, ihr Velt wurde mitk ſchweren Verlehungen in d Krankenhaus gebrachl. Vermuklich hallen in der Dunkelheik den Steinbruch nichk b —1 mit der Aufkle g ge, da manches gegen einen fall ſpricht. viel wahrſcheinlicher, daß Adolf Hitler ſta in Zweibrücken in Pirmaſens ſprechen 5 Schifferſtadk, 29. Sepk.(4 Wo fängnis für einen Separalkiſten.) 5 iſt jeht wegen der Vorfälle bei der Zwang verſteigerung des Anweſens Dell zu vier W chen Gefängnis verurkeilt worden. Ludwigshafen, 2. Okt.(Führerſchein ler von hier wurde wegen Bekrugs und ve kehrspolizeilicher Verfehlungen der Führe ſchein für Kraftwagen auf die Dauer ein Jahres enkzogen. Raunelfumk-Precramm für Monkag, den 3. Okkober. Heilsberg: 13.05 Schallplatten, 15.30 Kinderfun 16.15 Muſih. 17.50 Weibl. Jugendarbeit. 18. Sbadt Danzig. 18.50 Engliſch. 19.15 Freiwi ges Arbeiksdienſtlager Brückendorf. 20 6 Nachtmuſin. 20.50 Alexander v. Zemlinsk 22 Blaskonzert. Königswuſterhauſen: 14 Konzerk. 15 Kinderſtund 15.40 Jugendbücher. 16 Schulverſuche. 16 Konzertk. 18 Alte Kammermuſik. 18.30 ſchichte der Tribute. 19 Für den Lanoͤwirk. 19. Schöpfung und Vonaenm. 20 Vom Reich d. Deutſchen. 20.30 Tauz und Unkerhaltung. 2 Opernarien. 22.35 cründungskag der deulſche Fliegertruppe. Mühlacker: 13.30, 14 Konzerk. 14.30 Spaniſe 15 Engliſch, 17 Konzerk. 18.50 Engliſch. 19. Militärkonzerk. 21 Ayf dem Lande. 21.30 L der und Duekke. 2 Lyrm. 22.45 Schachkut 23.15 Rachkmuſik. München: 13.15 Schullplakten. 15.25 Leſeſtunde. 16.05 Konzerkſtunze. 18.15 Was ſoll uns de Tier? 18.35 Skunds der Arbeit. 19.35 Die§ dermaus. 22.45 Rachtmuſin. — Die Wettervorſage Monkag: Frühnebel, wolkig und trüb, ſpät⸗ aufheikernd, warn und krochen. Dienstag: Näheres noch nicht abſehbar. Waſſerſtandsnachrichten Rhein: Nheinweilef.68, Kehl.34, M .88, Mannheim.35, Caub 1. i⸗ delb. R 60. Died 1. Fortſetzung Sulla lächelte ſparſam. Er, der ſeinen hei⸗ matlichen Geanzn Marius gern⸗den„Bullen“ nannte, verſigick die Bosheit des andern. „Auch dieſe Ticſe“, ſagte er,„leben getreu den göttlichen Heſetzen, oͤſe ihnen gegeben ſind,— immet vprausgeſetzt, daß ſie durch uns Zweibeiner non nicht verdorben ſind und Rartecht beharren Dann nämlich läßt ſich je⸗ des Tiex als ein Träger göttlichen Lebenswil⸗ lens verehren,—d du weißt auch, daß wohl jeder Menſch aus innerer Gebundenheit her⸗ aus ſich irgendein beſtimmtes Tier zum Vor⸗ bild nimmt, ihm nachlebt, ja ihm äußerlich an Zügen ähnlich wird. Der eine wird zum Ham⸗ ſter, der andere zum Hahn, ein dritter zum Molch. Ich freibich vermag nur das helden⸗ hafte Tier zu venehren. Hier ſpricht ſtark die Erſcheinung mit; auch der Gänſerich iſt tapfer und wirkt doch komiſch auf uns, während das Bild des Aoͤlers uns überwältigt und an die Schwelle der cötter emporreißt. Warum führten ſonſt dͤie Herrſcher ſtets königliche Tiere auf ihrem Schild? Ein Staat, der das Schwein im Wappen trüge, wäre eben— ein Schweineſtaas! Von der Stabhmauer herauf ſchwoll immer noch das Wortgefecht der Soldaten; ſeltſam weſenlos in ſeiner Unverſtändlichkeit zeterte es durch die wachſende Dämmerung. Die Tempelbauten der Hochburg vergilbten und vergrauten hhenm Tal: ſie ſchienen in fröſtelnde Ernüchterung zurückzuſchrumpfen. Epicadus zog ſein Schreibtäfelchen hervor. „Verdirb dir nicht oͤie Augen,: ſagte Sulla; „du brauchſt nicht jeden Quark von mir auf⸗ zuſchreiben!“ „In Rom“, lächelte Epicadͤus,„behaupten ſie, du ſeieſt Löwe und Fuchs in einem, und der Fuchs in dir ſei mehr zu fürchten als der Löwe!“ „Laß die trüben Schwätzer reoͤen! Ihre Sor⸗ ge ringt nach einem Ausdruck, und wenn ich erſt heimkomme, ſollen ſie den Löwen gräß⸗ licher zu ſpüren kriegen als den Fuchs. Meine Seele aber fliegt in dem Aoͤler, den wir eben ſahen: dieſes Gottertier ſoll mein Vorbild ſein; unter den Männern unſerer Erde er⸗ ſcheint mir keiner geſchaffen, ihm nachzueifern.“ „Auch Alexander nicht?“ „Ihm hätte ich in meiner Jugend nacheifern müſſen; doch damals zog mich Epikur in ſeinen Bann, und heute bin ich über Alexanders ſtürmende Zugend hinausgealtert. Rom iſt auch nicht Makedonien.“ „Und Perikles?“ „Ich darf mir geſtatten, füy hie Griechen von einſt zu ſchwärmen, weil ich— keiner bin. Perikles hat dieſe Stadͤt hier berühmt gemacht, und an ſeinen dicken Mauern weroͤen wir uns noch einige Zähne ausbeißen; aber was iſt außer Mauern, Tempeln und ſchmerzlichem Abglanz geblieben von ſeinem Werk? Die ſtreitſüchtige Ohnmacht eines kümmerlichen Stadtrats, der ſeine Mauern jetzt zum Boll⸗ werk für den aſiatiſchen Sultan hergeben muß. Wir ſchaffen alle, wider unſern Willen, für die große Vergänglichkeit; aber Rom ſoll denn doch etwas länger leben als Athen—!“ „Gut; alſo Mithridates!“ „Wis, dieſen orientaliſchen Deſpoten willſt u wir als Vorbild aufſchwätzen? Er herrſcht über zweiundzwanzig Länder wie über ebenſo viele Rieſenkadaver, und ſeine ewig lüſterne Naſe ſehnt ſich nach dem Verweſungsgeruch Roms; aber wo hätte er bisher eine Form ge⸗ prägt, ein Werk errichtet? Weißt du, wenn ich auch nur ein Fünkchen Ehrgeiz beſäße,— ich ſuchte mir andere Wege und Ziele, als dieſes Aſiaten ſchweifendes Waten in Molluſken! Da hat Hannibal doch mehr Formungswillen in ſeinem unheimlichen Schädel getragen: er war ſchon beinahe kein Orientale mehr; aber da⸗ rum hakte er auch keine Heimat hinter ſich und ſchwebte zwiſchen Aufgang und Untergang. Mein Glück verträgt ſich nicht mit ſeinem Un⸗ glück,“- „Und Roms große Männer, Lucius?“ „Roms große Männer haben gelebt, auf daß ich größer werde als ſie! Klingt das vermeſ⸗ ſen? RMein, es iſt ſelbſtverſtändlich: jeder Sohn will über den Vater hinauswachſen.“ Er ver⸗ ſtummte nzchbenklich; dann ſprach er wie zu ſich ſelbenp„Will ich denn wirklich groß wer⸗ den, groß ſein? Als mein Leben noch in der Morgenröte lag, wollte ich nur glücklich wer⸗ den. Für wen ſoll ich auch der größte Römer werden? Auf wen lohnte es noch, Eindruck zu machen, wenn alled unter mir liegt? Den ewi⸗ gen Göttern kann kein Menſch imponie⸗ ren—!“ „iber Rom!? Die Staatsidee! Die große Aufgabe an ſich—!“ Sulla lächelte ſarkaſtiſch:„Das verſteht ſich alles von ſelbſt, mein Guter; ſtünde ich denn jonſt hier? Aber die Natur hat meiner Seele eine Haut gegeben, die auf den Kitzel des Ehr⸗ geizes nicht reagiert und ſich vom Sporn der Qoman, einen Aikætatam ———————— ———— Ruhmſucht nicht ſtacheln läßt: ich bin da völlig unempfindlich. Alſo muß der Pflichtbegriff her⸗ an, und oͤu weißt, daß ich beſſer zum Lebens⸗ genuß als zur Pflichterfüllung geſchaffen bin. Immerhin vermag mich die Spannung zwi⸗ ſchen dieſen beiden Polen zu reizen: es erhöht das Glücksgefühl, wenn man abwechſelnd in einem weichen und in einem harten Bett ſchläft—!“ „Rechne damit, daß oͤu ſehr lange auf dem harten Lager wirſt ſchlafen müſſen, Lneius!“ „Külblein! Dir geht es um die Pritſche; mir geht es ums Geheimnis! Wenn ich wüßte, daß mich auch nur ein Mann durchſchaute,— er wäre binnen einer Stunde geköpft! Sorge dich alſo nicht weiter um mich und nimm an, daß ich mir zu meinem allereigenſten Vergnügen, etwa wie eine bekömmliche kleine Liebesum⸗ armung nach dem Eſſen auf dem Sofa, vorge⸗ nommen hätte, Rom von der Pöbelherrſchaft zu retten und ſeine Macht auf ſeſte Füße zu ſtellen!“ Eine ſchlanke Geſtalt kam durch die Dämme⸗ rung heran. „Lucius!“ rief Sulla erfreut; er hatte den Legaten L. Lieinius Murena erkannt, ſeinen beſten Unterführer auf dieſem mehr als aben⸗ teuerlichen Feloͤzug. ————— Jutta, auf einem Spazierritt, ſah von wei⸗ tem oͤen Wagen ihres Gutsnachbarn heran⸗ kommen. Es ſchienen ziemlich viele Menſchen darin zu ſitzen, und Jutta hatte durchaus keine große Luſt, ſich zu unterhalten; an dieſem wunderſchönen Sommertag wäre ſie gern mit ihrem Pferd und der Natur allein geblieben. Darum, und weil ſie das Pferò mit der merk⸗ würdigen Haarfarbe ritt, eine Art ſcheckigen Falben, dͤer im hellen Unterholz wenig von ſeiner Umgebung abſtach, verſuchte ſie unge⸗ ſehen zu bleiben. Sie drückte ſich in die Wei⸗ denbäume und hielt ganz ſtill. Als beim Vor⸗ beifahren oͤer Falbe unruhig wurde, flüſterte ſie:„— oh la, mein Pferoͤchen— ru⸗uhig, mein alter Kerl...“ und ſah ſich dabei die Leute an, die im Wagen ſaßen. Dann, plötzlich, ſchoß ſie mit einem Satz hin⸗ ter den ſichtdeckenden Weiden vor und hinter dem Wagen her. Ihr ſchien, es ſaß jemand darin, jemand, den ſie nur ein einziges Mal in ihrem Leben geſehen hatte und den ſie ſeit⸗ her nicht mehr vergeſſen konnte. Zwar eigent⸗ lich— es war doch wohl unmöglich? Nun, man mußte das feſtſtellen! Mit ein paar Galoppſprüngen war ſie neben dem Wagen und wurde mit Hallo begrüßt. Wo ſie herkäme? Ob ſie vom Himmel gefallen 432 Herr von Gaberg, der Nachbar, fuhr ſelbſt. Seine beiden Schweſtern waren da, ein Vetter und oͤer Fremde, dieſer Mann, um den Jutta ſoeben ihre Mimikry aufgegeben hatte: ein braunes, klares, etwas hartes Geſicht, wie Leute es haben, die lange in oͤen Tropen le⸗ ben, dazu graue kluge Augen. „Doorp, Hans Doorp“, ſagte Herr von Ga⸗ berg und machte eine Bewegung mit dem Peitſchenſtiel zu ihm hin.„Der Afrikaner, wiſ⸗ ſen Sie— übrigens Jutta, Sie waren doch auch draußen! Sind Sie ſich nicht zufällig mal begegnet?“ Darauf antwortete niemand. Der Fremde, den Herr von Gaberg Hans Doorp genannt hatte, lachte ein wenig. Jutta bückte ſich, um eifrig etwas an ihrem Steigbügel zu verſchnal⸗ len. Sie hatte einen ziemlich roten Kopf, als ſie wieder gerade im Sattel ſaß und die ganze Geſellſchaft zum Tee einlud. Ein wenig lang⸗ ſam möge man fahren, ſie wolle voraus; Mamſell ſolle erſt Waffeln backen. Herr von Gaberg ſtimmte begeiſtert zu. „Dann müſſen Sie meinem Freund Doorp Ihre Reliquienſammlung zeigen, ich habe ihm ſchon davon erzählt, und er ſagt, er hat auch ſowas derart, nicht, Doorp?“ Jutta ſah den Fremoen wieder lächeln, machte kehrt und verſchwand um die nächſte Waldecke.— Nachher, als die Gäſte ankamen, bat Jutta um Entſchuldigung, daß Sie im Reitanzug ge⸗ blieben ſei. Haushaltsangelegenheiten— ja, und ſie wäre nicht mehr zum Umziehen ge⸗ kommen. Das war nun ein bißchen gelogen. Sie hatte allerhand Zeit damit vertrödelt, daß ſie vor dem Schrank mit ihren Budoͤhas und Negerfetiſchen hockte und in tiefen Gedanken einen europäiſchen Rockknopf in der Hand hielt. Das Ergebnis, dieſe vertrackte, drollige und ein wenig peinliche Situation war leben⸗ dig vor ihr aufgeſtiegen. Sie hatte nicht ge⸗ wußt, daß jener Mann Hans Doorp hieß. Sie kannte überhaupt nichts von ihm, als ſein Ge⸗ ſicht und ſeinen Eſen „Endlich finse ich dich, Sulla!“ ſagke der Le⸗ gat und drückte die ſchmale Hand, die ſich ihm weniger läſſig als jedem andern entgegenſtreck— te.„Ich ſuchte dich in deinem Zelt—!“ „Epicadus und ich haben ein wenig ge⸗ ſchwärmt, dem Zeitalter des Perikles mit Vorbehalt gehuldigt und unſere Sorgen dem Adler oͤes Zeus aufgehängt, der gerade vor⸗ überkam; vielleicht liefert er ſie auf dem O⸗ lymp ab! Es iſt widerwärtig, immer die glei⸗ chen Troſtloſigkeiten von vorne bis hinten durchzudenken; darum nahm ich mir Urlaub für die Landſchaft. Was gibt es?“ „Nichts. Ariſtion hat wieder einmal von der Stadͤtmauer herunter gegeifert.“ „Das Schwein! Was ſchmatle es?“ „Das Uebliche. Auch zeterte„ darüber, daß du die geheiligten Bäume der Akademie, unter denen einſt Platon gelehrt habe—“ „Wie lieb, uns hierüber zu belehren!“ rief Epicadus. „— für deine barbariſchen Belagerungsma⸗ ſchinen habeſt fällen laſſen, du Saerilegus!“ „Ich Sacerilegus. Er gibt ſich akademiſch: das kleidet dieſe Karikatur von einem Tyrannen beſonders komiſch. Hat er auch etwa ſeine koſt⸗ bare Galle darüber verſpritzt, daß ich den Gottheiten in Epidaurus und Delphi etliche Wagenladungen voll goldener Weihegeſchenke mit ſanftem Zwang abgenötigt habe,— lieb⸗ reich wie ein beſorgter Hirte, der den Kühen das ſchmerzhaft ſtrotzende Euter oͤurch Melken erleichtert?!“ „Nein. Davon ſcheinen ſie in Athen noch keinen Wind bekommen zu haben. Aber—!“ Murena verſtummte. „Was aber?“ „Nichts. Das heißt— nein. Nichts!“ Sulla witterte eine Gemeinheit und fuhr auf. ——— Jutta war damals zu Beſuch auf einer Kaf⸗ feepflanzung in Afrika, und zwar in einem Teil Afrikas, wo es um der Tſetſefliegen wil⸗ len leine Pferoͤe gibt. Jutta, die ihr ganzes Leben lang im Sattel geſeſſen hatte, fand Afrika ſchön und intereſſant, aber Pferde ver⸗ mißte ſie bitterlich. Ganz kurz ehe ſie wieder nach Europa zurückkehrte, geſchah es eines Tages, daß der Wagen ihres Vetters und Gaſt⸗ gebers auf dem Weg zur nächſten ſogenannten Stadt eine Panne hatte, in der Nähe einer anderen Pflanzung und dicht neben einer Wie⸗ ſe. Keiner richtigen europäiſchen Wieſe, aber ſo etwas, das man in Ermangelung von Beſ⸗ ſerem in Afrika dafür nehmen kann. Auf dieſer Art von Wieſe weidete ein Eſel. Das heißt, er ſtand da und graſte und hatte einen Sattel auf. Jutta war ſchon ziemlich lange in Afrika und dies hier das erſte derartige vierbeinige Tier, das ihr dͤort begegnete und andeutungs⸗ weiſe wie ein Pferd ausſah. Jutta war ſo froh, daß ihr nahezu die Augen feucht wurden. Sie ging gleich auf den Eſel zu und wollte ihn begrüßen. Aber der hatte andere Anſichten. Seine Erfahrungen in oͤem Punkt lehrten ihn, daß man niemals bloß aus reiner Sympathie zu ihm käme, ſondern immer nur, wenn man etwas von ihm wollte. Er liebte das nicht und ging weiter. Ohne Ueberſtürzung, aber immer genügend weit vor Jutta her, um ſich nicht berühren zu laſſen. Nun, Jutta hatte auch ihren Dickkopf. Nach einiger Zeit gelang es ihr, ihn durch ſchein⸗ bare Harmloſigkeit zu überliſten. Sie faßte ihn zärtlich um den Hals. Da begann der Eſel zu traben. Jutta widerſtand der Verſuchung nicht, trabte neben ihm her, und ehe der Eſel es ſich verſah, ſaß ſie im Sattel. Nun hatte Jutta in ihrem Leben auf man⸗ chem Pferd geſeſſen und immer mit günſtigem Erfolg. Das heißt, ſie war daran gewöhnt, dort anzukommen, wo ſie es ſich vorgenommen hatte. Aber abgeſehen davon, daß ſich hier nichts Beſtimmtes vornehmen ließ, verſagte bei dieſem Eſel alles, was man reiterlich„Hil⸗ fen“ nennt. Jutta hatte das Gefühl, auf einem beweglichen, jeoͤoch völlig unbeeinflußbaren Stück Holz ſich zu befinden. Der Zuſtand war ungewohnt und entbehrte des Behagens. Da⸗ für begann der Eſel jetzt ſein Temperament zu entfalten und ſich in unverhofft ſchnelle Be⸗ wegung zu ſetzen. Es war ein merkwürdig unſympathiſches Gefühl und hatte nicht die geringſte Aehnlichkeit mit dem, was Jutta bis dahin unter Reitbewegung verſtand. Darum verſuchte ſie nun reuevoll anzuhalten. Aber dieſes Tier hatte einen ſtärkeren Wil⸗ len als Jutta. Nun war es einnal in Bewe⸗ gung und ruhte nicht, bis es dabin gelangte, wohin es ſich vorgeſetzt hatte, nämelich zu dem Tropenhaus inmitten wohlangelegter Kaffee⸗ plantagen. Dort machte es, wiederum gegen alles Erwarten, plötzlich halt, keilte in einem Winkel von 50 Grad, und als Jutta daraufhin immer noch im Sattel ſaß, trabte es mißgün⸗ ſtig auf einen Steilhang zu und ſchickte ſich an, ſeine Turnübungen dort fortzuſetzen. Man ſage nichts gegen Eſel! Man nene niemals je⸗ mand, den man als dumm zu kennzeichnen wünſcht, einen Eſel. Nun beſchloß Jutta auf alle Fälle abzuſitzen, was der Eſel auf ſeine Weiſe unterſtützte und beförderte. Dabei geſchah es, daß Jutta un⸗ Er hatte ſich durch ſein halbes Jahrhundert einen zärtlichen Knabenmund bewahrt, deſſen Lächeln jeden, Mann wie Weib, bezauberte. Im Schlaf und im gelaſſenen Wachſein wies dieſer Mund oft einen kindlich ſchmollender Zug auf, der ſich in Augenblicken des Nachden kens befremoͤlich vorwölbte, als berge er hinter den Lippen eine runde Frucht. Hoöhn und Ver⸗ achtung dagegen preßten ihm die Lippen zu einer grauſamen Schneide zuſammen, hinter der Vernichtungsbereitſchaft lauerte, und gar dis Auflodern oͤes Zornes— bei Sulla eine crchtete Seltenheit— warf ihm den Mund mie einen wachſenden Krater auf. Auch pflegte ſein marmorhelles Geſicht im Zorn blitzſchnell und gräßlich zu erröten, bis oͤͤer Mann ſich ſel⸗ ber nicht mehr glich und flammend aus ſeiner Gelaſſenheit herausfuhr wie ein Drache aus der Höhle. Murena ſah, trotz oͤer tiefen Dämmerung, die Anzeichen ſolchen Zornes aufſteigen; er verſtand ſich auf das Funkeln dieſer grell⸗ blauen Augen und ſagte nachgiebig: „Ariſtion hat oͤeine Frau beſchimpft—!“ „Welche? Meine erſte? Zweite? Dritte? Vierte??“ „Deine jetzige, die Caecilia Metella.“ „Sprich endlich! Soll ich mich vielleicht von den Mannſchaften ſchonend aufklären laſſen?“ „Ja alſo, dieſer ſtinkende Wiedehopf ſchrie von der Mauer herunter, deine Frau betreibe in Rom die Hurerei gegen Geld: wer am mei⸗ ſten biete, dͤer könne ſie für die Nacht haben, und wenn der römiſche Senat keinen andern Feloͤherrn zu ſchicken wüßte als dich kümmer⸗ lichen Hahnrei, oͤann ſolle er ſich lieber auf die Geflügelzucht mit Kuckuckseiern legen, ehe er Aſiens Weltmacht mit ſchäbigen ſechs Legionen anzukriechen wage! Man werbde dich wie eine Wanze zertreten—!!“ (Fortſetzung folgt.) 2 verſehens einem Mann an den Hals flog, einem europäiſchen Hern, der herbeigeeilt war und ihren equilibriſtiſchen Leiſtungen ſtaunend zugeſehen hatte. Jawohl, ohne das mindeſte dafür zu können, flog ſie ihm an den Hals, be⸗ kam hilfeſuchend einen ſeiner Rockknöpfe zu faſſen und behielt ihm in der Hand. Das Ge⸗ ſicht, das ſie dabei auf ſo unüblich nahe Weiſe vor ſich ſah, war braun, mit ein wenig harten Zügen, die Augen ſehr klar und von einem warmen Grau. Gleich darauf ſurrte der Motor des Panue⸗ wagens. Mit einem knappen„Verzeihung“ ſchob ſein Inhaber die ungewöhnlich verwirrte Jutta hinein und fuhr davon. Die ganze Sache hatte ſich wortlos und me⸗ teorähnlich abgeſpielt. Es ſtellte ſich heraus, daß Juttas Gaſtgeber aus irgend welchen Gründen einen Zorn auf Juttas Eſelbeſitzer hatte. Sie erfuhr im Drang ber Abreiſeereig⸗ niſſe nicht einmal ſeinen Namen. Fern dieſen Geſchehniſſen und erinnerungsreich, zierte nur ſein Tropenjackenknopf ihren Heiligenſchrein. „Herr von Gaberg erwähnte vorher, Sie ſelbſt hätten auch eine Sammlung von Heilig⸗ tümern primitiver Völker?“ fragte Jutta höf⸗ lich, als ſie mit dem einſilbigen Herrn Doorp vor dieſem Schrank ſtand, währer! Ihre übri⸗ gen Gäſte nebenan Brioͤge ſpielten. „Nicht ganz ſo“, ſagte Doorp, holte zielbe⸗ wußte den europäiſchen Jackenknopf hinter einem dickbäuchigen kleinen Budoͤha hervor“ und betrachtete ihn ernſthaft,„nicht ganz ſo ausführlich wie Sie. Ich habe es bisher nurf zu einer einzigen Reliqnie gebreyht, die mir) heilig iſt: zu einem Eſel. —-—————— Die Gchnelligkeit des Voögelflugs In letzter Zeit iſt mit Hitſe genauer Meß⸗ verfahren die früher herrſchende Annahme, daß Zugvögel durch Aufſteigen in großer Hö⸗ he mit dünnerer Luft Dunchſchnittsgeſchwin⸗ digkeiten von 250 bis 300 Stundenkilometern erreichen, als oͤurchaus irrig erkannt. Die Reiſegeſchwindigkeit der meiſten kleineren Vö⸗ gel kann mit etwa dem zehnten Teil dieſer Zahl angenommen werden, wenn auch in Ausnahmefällen, z. B. auf zer Flucht, das, Doppelte erreicht werden mag.— Größere Vögel fliegen dagegen wefentlich ſchneller. Ein, engliſcher Flieger in Meſopotamien veranſtal⸗ tete mit ſeinem Flugzeug am regelrechtes Wettrennen mit einem Lümmergeier. Er fand, daß der Vogel bis 175 Btuntzenkilometer ge— kommen war, ehe er erſchöpft aufgab. Turnm ſchwalben legten eine Strecke von 3 Kiſven tern in 36 bis 40 Sekunden zarück, was Geſchwindigkeit von 300 Kilsmetern in Stunde entſpricht. Ein Rottehlchen ſen eine Schneeammer 55 und eine Han Kilometer die Stunde.— Der ſchnoll wandfrei gemeſſenen Flug üter eine Strecke machte eine Hausſchwalbe, die rem Neſt in der Nähe Antwerpens g— und zuſammen mit drei Brieftauben 2 meter entfernt aufgelaſſen warde. S nach genau 1 Stunde und 8 Minuten matlichen Neſt wieder ein, hatte alſo Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 216 Kit tern die Stunde erreicht, n reffen zuſchau der Ke Begegn iute un Momer ſules ninen“ ſafür, e eſſere Mannſfe tampf platzhe wei kl her un Weidin, veiberh emein jerren herwan prächtig ſeugen zetzt ſte her nack nute v holen K ſahlreich taſchend heren. taide no dald ert größer nuten d fer übe beigeht Waldho Gegners Abwehr Hen dem Si gängen den glü⸗ 87 b ldho ball den kunde h Prachtch am Tor den ge. ennin=——— u»— „een u S—— M*n SD u * 3 — unnrrnunnd z. Jahrg./ Ur. 221 Rhein: — Phön. Ludwigshafen 0²4 Spohgg Mundenheim— Bfe Reckarau 124 f Mannheim— S Waldhof:3 1908 Mannheim— Amicikia Viernheim:0 Germ. Friedrichsfeld— SpVgg Sandhofen:3 Rordbayern: Spogg Fürth— 1. 86 Nütnberg 12 AS Nürnberg— SpVgg Erlangen verl. Würzburger Kichers— Germ. Nürnberg:2 Fc Schweinfurk 05— VfR Fürth 0¹¹1 ð üd bayern: Wacker München— Bayern München 11 OS München— Teukonia München 2˙⁰ 5V Ulm 94— 1860 München:4 Jahn Regensbuvg— SpVgg Landshut 0˙0 Würkkemberg: Stutbgarter Kichers— 1. FC Pforzheim:1 Normannia Gmünd— Sfr Eßlingen.5 Germ. Brötzingen— VfB Stuttgart 33 SV Feuerbach— Union Böckingen Baden: Karlsruher FV— FC Mühlburg•1 Frankonig Karlsruhe— SC Freiburg 2˙⁰ Vf Karlsruhe— FW Offenburg:0 Spogg Schramberg— Freiburger FC.4 5aar: 7K. Pirmaſens— SW Völklingen 52¹ SV 05 Saarbrüchen— Saar Saarbrücken 32 .FC. Idar—§W Saarbrücken 111 Sfr Saarbrückhen— 1. 5C Kaiſerslaubern:2 Boruſſia Neunkirchen— Einkracht Trier 22 Main: Kichers, Offenbach— Einkr. Frankfurk 24 §C Hanau 93— Germania Bieber:1 5S Frankfurk— Rot⸗Weiß Frankfurk:1 Sfr Frantfurt— BVfB Friedberg 3˙2 Vfes Neu⸗Zſenburg— Union Niederrad:0 heſſen zun den 1. 66 Langen— FVagg Kaſtel:0 Olympia Lotſch;—§SV Mainz 05 0˙1 Fgg Mombach— Alemannjia Worms:2 Wormatig Worms— Vf Bürſtadt•3 S Wiesbaden— Vinkkoria Urberach 2˙⁰ Vfcn Mannheim— S2 Waldhof:3 Mannheims ſeit Jahren zugkräftigſtes Lokal⸗ reffen hatte auch jetzt wieder mit 5000 bis 6000 zuſchauern einen ausgezeichnelen Beſuch erfahren. der Kampf enkkäuſchke auch keineswegs, denn die Begegnung war von der erſten bis zu letzten Mi⸗ zute ungemein ſpannend und reich an dͤramaliſchen Momenken. Der VfR lieferbe ein überraſchend jutes Spiel, und wenn Waldhof zunächſt doch ſinen:-Vorſprung herausholte, ſo ſpricht das ſafür, daß die einzelnen Gäſteſpieler doch über die ſeſſere Technik verfügten und daß weikerhin die Mannſchaft als Einheit überlegen war. Der fampf weiß ſofork ſtark zu feſſeln, denn die platzherren haben bereits in der erſten Minuke ſwei klare Chancen, aber Waldhof iſt erfolgrei⸗ her und holk ſich in der zweiken Minute durch Weidinger die Führung. Das Treffen bleibk auch veiberhin bei beiderſeits ſehr guten Leiſtungen un⸗ jemein ſpannend. Die vierke Ecke wird den Platz⸗ jerren wiederum zum Verhängnis, denn Siffling! derwandelt den von Walz gut gekrelenen Ball mit zrächtigem Kopfſtoß. Zahlreiche weitere Eckbälle ſeugen für überlegene Handlungen der Waldhöfer. zetzt ſteht aber dem VfnR das Glück zur Seite, her nach Auslaſſung zahlreicher Chancen eine Mi⸗ nuke por der Pauſe durch Simon ein Tor auf⸗ holen kann, Die zweike Halbzeit bringk zunächſt zahlreiche weitkere Gäſteecken und dann ganz über⸗ taſchend eine Wendung zu Gunſten der Platz⸗ deren. Nach einer Vierkelſtunde kann Riehm ge⸗ zade noch einen Nachſchuß abwehren, aber Theo⸗ dald erwiſchk das Leder und ſchleßt ein.:2 Noch zrößer iſt der zubel im VfR-Lager, als zwei Mi⸗ nuten darauf der vorzügliche Simon ſeinen Läu⸗ fer überſpielt und auch an dem Verkeidiger vor⸗ beigeht und aus ſpitzem Winkel hoch einſchießt.— Waldͤhof verſucht mit Macht, den Vorſprung des Gegners einzuholen, ſcheiterk aber an verſtärkker Abwehr und au der eigenen Nervoſilät. Nach⸗ Her zur Hiiler-Jugendl dem Simon mit pech bei zwei famoſen Allein⸗ gängen nicht zu Erfolgen kommen Konnke, gelingt den glücklicheren Waldhöfern doch noch der Aus⸗ leich; bei einem Strafſtoß iſt der Innenſturm von ldhof ſchiecht gedeckt, ſodaß Pennig mik Kopf⸗ ball den Ausgleich erzielen kann. In letzter Se⸗ kunde hat auch noch Siffliing für Waſohof eine Prachtchande, aber ſein ſcharfer Schuß geht knapp am Tor vorbei. Das Unentſchieden wird eltwa zwe iſtelligen Niederlage — B. j. A. erzielt ein Unenijchieben gegen Walohoß Viernheims zweite Nieherlage Einkracht Frankfurl bleibk Süddeulſcher »Meiſter. Die Berufung von Bayern⸗München ab⸗ gelehnk. Man wird ſich noch an die unſchönen Vor⸗ kommniſſe erinnern, die anläßlich des Ent⸗ ſcheidungskampfes um die Süddeutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft in Stuttgart einen vorzeitigen Abbruch des Spiels zur Folge hatken. Da Ein⸗ kracht Frakfurk wenige Minuken vor Schluß — als das Treffen wegen des Eindringens einiger Tauſende abgebrochen werden mußte — noch mit zwei Toren in Führung lag, wurde den Frankfurkern damals der Meiſterkitel zu⸗ erkannt, zugleich aber auch erklärk, daß die WMünchener Bayern, bezw. deren Anhänger den Spielabbruch verſchuldet hätten. Die Münchener haben daraufhin beim nach Abſchluß der Vorrunde der neuen Sai⸗ ſon endlich behandelt wurde. Hierbei wurde der Einſpruch der Bayern abgelehnk. Neckarkreis. Die Spiele der Kreisliga brachken folgen⸗ de Ergebniſſe: Hocley Ein weilerer hoher Sieg des HCH Manheimer Turngeſellſchaft 1.— HCh 1.:9(:4) Anläßlich der Einweihung ihres neuen Hockey⸗ platzes hatbe ſich die Mannheimer Turngeſellſchaft die erſte Elf des HCh zum Eröffnungsſpiel ver⸗ pflichtet. Nach einer eindrucksvollen Bolſchaft, die der Vorſitzende der Turngeſellſchaft Mann⸗ heim verlas, ſowie nach einer Glückwunſchan⸗ 2 fſprache des HCH-Vorſitzenden Herr Staerk wurde der in vorzüglicher Verfaſſung befindliche neue Platz zum erſten Spiel freigegeben. Mannheim bedrängt von Anfang an das Heidelberger Tor; die HCh-Verkeidigung kann ſich dieſer gefährli⸗ chen Angriffe kaum erwehren, ſodaß nur mit Glück Tore verhinderk werden. Allmählich nimmt je⸗ doch die vorzügliche Heidelberger Läuferreihe das Spiel mehr und mehr in die Hand, die Skürmer werden mit Bällen gefükterk, ſodaß die meiſt auf den Flügeln vorgekragenen Angriffe auch bald zu Toren führen. Nach kurzer Spielzeit heißt es durch zwei placierte Schrägbälle von Baudendiſtel :0 für Heidelberg. Eine durch Baudendiſtel ver⸗ wandelte Strafeche und ein raffinierker Schuß von Peter Il ſtellt bei im allgemeinen verkeilten Spiel das Halbzeitreſulbat von:0 her. Nach dem Wechſel liegen zunächſt die Mannheimer in Front und können nach ſchwacher Leiſtung der HChH⸗ Verkeidigung auch ihr Ehrenkor erzielen. Von jeht ab ſind die Heidelberger nicht mehr zu halken; in vorbildlichem Kombinakionsſpiel drängen ſie die MG' zurück. Insbeſondere die Flügelſtürmer Horn und Stieg laſſen immer wieder ihre Bewa⸗ chung hinker ſich und geben genaue Flanken her⸗ ein, die vom Innenſturm vortrefflich verwerkek werden. Mannheim Deckung iſt dieſem genauen Zuſammenſpiel nicht gewachſen und muß Tor auf Tor hinnehmen. Nur der Torwächter wehrle ſich bravourös und konnke ſeine Mannſchaft vor einer bewahren. Allerdings ſtand ihm auch das Glück zur Seite, denn nicht weniger als 5 Mal war die Torlakte leßßzter Rel⸗ ker. Die Mannheimer kamen in dieſer Spiel⸗ phaſe, die unbedingt den Höhepunkt des Kampfes darſtellte, kaum mehr über die Miktellinie hin⸗ aus. Immer wieder ſcheilerken ſie an der gut ab⸗ riegelnden HChH-Läuferreihe Klotz, Körner, Ker⸗ zinger, in der beſonders Klotz ein fehlerloſes Spiel zeigte. Bei den Gaſtgebern ragke der vor⸗ zügliche Torwark hervor, während die anderen Mannſchafkste'le zwar einen großen Eifer, dafür aber umſo weniger Ueberſicht zeiglen. * VfR Mannheim— T Frankenthal:3 Det BVfn Mannheim beſtritt am Sonnbag einen Klubkampf gegen den T Frankenkhal. Das Spiel der Jugend brachke ein:0, die 1b⸗ Mannſchaft des Platzbeſitzers blieb mit:0 über⸗ legen und das Treffen der erſten Mannſchafkten wurde von den Mannheimern mit:3(:1) ge⸗ wonnen. Trotzdem hinkerließen die Gäſte einen guken Eindruck. Mannheim mußte erſt ein Ge⸗ genkor hinnehmen, bis dann Henſoldt bis zur „Pauſe das Ergebnis auf:1 ſtellte. Nach dem Wechſel erhöhte Henſoldt auf:1, dann kamen die Gäſte zu zwei Toren, doch kamen die Raſen⸗ ſpieler im Endſpurt durch Heiler, Bannach und Chriſtophel zu einem:-Sieg. Ganz hervorra⸗ gend war der Gäſtekorwart, während Mannheims Hüter der ſchwächſte Munn war, Frankenkhal den gegeigten Deiſtungen gerechk. Glöcknex. Pir Deſer. Verbandsgericht Berufung eingelegk, die ſetzt beſchreibt und belegt die Verände ungen in war ſehr em. — liche Gebiet der Erde völlin umgeſtaltet gaben. „ 1. F. C. 05: Union Heidelberg:0 abg. 1910: Kirchheim:5 Schwehingen: Ofkersheim:1 3 Plankſtadt: Wiesloch:1 Rohrbach: Sandhauſen:2 Unerfreulicherweiſe gab es bei den Spie⸗ len im Neckarkreis wieder einmal eine Ent⸗ gleiſung. Nachdem im Spiel 05 gegen Union der Union⸗Halbrechke kurz vor der Pauſe ver⸗ lett worden war, ſodaß dieſer in das Kranken⸗ haus verbracht werden mußte, wurde in der zweiken Spielhälfte recht hark gekämpft. Als ein Unionſpieler den Schiedsrichter wegen deſſen Entgleiſung kätlich angriff, brach lehte⸗ rer das Spiel ab. Im Spiel 1910 gegen Kirchheim führken letztere bei Halbzeit:0; nach der Pauſe war die Parkie im Feloͤſpiel ausgeglichen. Ueberraſchend kommt die Nie⸗ derlage von Plankſtadt gegen Wiesloch. Plankſtadt hatte ſieben neue Spieler zur Probe eingeſtellt, von denen ſich nur ein Teil bewährke. Bei Wiesloch gefiel beſonders Maus, der vor der Pauſe als Miktelſtürmer ſchon den Führungstkreffer erzielte und nach derſelben als Verkeidiger gute Arbeit leiſteke. Bemerkenswerk iſt, daß Wiesloch nach der Pauſe nur noch mik 10 Mann ſpielte, da ein Spieler verleßt wurde. Platzweihe ber Mannheimer Turngejelhſchaft HCh-Damen— T Frankenkhäl Damen:3 HCH-Damen 2.— TB. Germ. Mannheim Damen 2.:1. In dieſen mit forſchem Tempo durchgeführben Treffen zeigken die Frankenkhalerinnen erſtklaſ⸗ ſige Leiſtungen, die ihnen einen verdienben Sieg über die allerdings erſaßgeſchwächken Heidelber⸗ gerinnen einbrachten. Der HEß war zwar durch einen famoſen Schuß von Frl. Witte in Führung gegangen, mußke aber noch bis Halbzeit den Aus⸗ gleich hinnehmen. Nach der Pauſe wurden die Pfälzer ſtack überlegen und konnken krotz vor⸗ züglichem Abwehrſpiel von Frl. Meyer und Frl. Holzhäufer zwei weikere TEore erzielen.— Bei Frankenkhal zeigken insbeſondere die Miktelſtür⸗ merin und die Mittelläuferin Ausgezeichnekes. Turngemeinde Heidelberg Privalmannſchafk gegen SpV 1910 Handſchuhsheim:1 Die Privakmannſchaft der TGh war diesmal durch Riehl aus der erſten Mannſchaft und durch einen Spieler aus der„Zweiten“ verſtärkk. Die Parkie ſtand bei Halbzeit:0, dann bis wenige Minuten vor Schluß:0, worauf die Hanoͤſchuhs⸗ heimer das Ergebnis auf:1 verbeſſerken. Die Haupkſtützen waren Skock und Heim, während bei den 78ern Riehl die Hauplarbeit leiſtebe. G95 78 Damen— Germ.'heim Damen:1 Die Mannheimerinnen verdanken das günſtige Ergebnis ihrer Torhükerin, die mik erſtaunlicher Ruhe und Sicherheik vorzügliche Abwehrarbeit leiſtete. Mannheim hakte eine ſtarke Verkeidi⸗ gung zur Stelle, während die Fünferreihe keil⸗ weiſe recht langſam ſpielte. Bei den Heidelber⸗ gerinnen ſtanden die Beſten auf dem Mitkelſtür· mer-, Halbrechts-, Mitkellanten und techken Ver⸗ leidigerpoſten. Weitere Hockeyergebniſſe. Frankfurter T 60— Eintracht Frankfurk:0 36 S* Frankfurt— 580 Frankfurk:3 Rot-Weiß Frankfurk poſt SB Frankfurk:0 MeSc München— S Cgo Frankfurt 255 Jahn München— Sc 80 Frankfurt:3 Nürnberger T50— 1. C Nürnberg.1 Nürnberger HG— T 46 RNürnberg 12 44 —* Bücher⸗Ecke. Aukarkie und Arbeitsbeſchaffung. Von Or. Carl Max Lüttgens. erlag Reinhold Wicherk, Verlagsanſtalt„Soll und Haben“, Verlin⸗ Lichterfelde 1. Preis 1,20 RM. Das Problem einer Heulſchen Autarkie als einer nicht völligen, aber einer in politiſch nol⸗ wendigem und wirkſchaftlichſozial richtigem Um⸗ fange durchgeführken Unabhängigkeit der deuk⸗ ſchen Volkswirkſchaft vom Auslande und die Fragen einer zielklaren und wirklich erfoigver⸗ ſprechenden Arbeitsbeſchaffung werden ſeit Mo⸗ naken ſtark umſtritken. Der durch ſeien wirk⸗ ſchaftswiſſenſchaftlichen Bücher, Aufſätze und Vorkräge betkannke Verfaſſer behandelk in der vorliegenden Schrift, der erſten in Buchform er⸗ ſcheinenden Arbeit zum Autarkieproblem, die geſchichkliche Enkwicklung oer Idee ſelbſlgenũg · ſamer Wirkſchaft vom Airerkum über das Mit⸗ telalter bis zur Gegenwart, zeigt die Gründe auf für die heukige Ecörterung der Aukarkie, Volks. und Weltwirkſchaft, die das wiriſchaft⸗ Seile 7 — Rugby Mainkreis— Neckarkreis 13:4(:) Die Mainmannſchaft überraſchte in dieſem Kampf durch großen Eifer und Ueberlegenheik det Drelvierkelreihe. Der Sturm der Neckarmann⸗ ſchaft war im Gedränge beſſer und konnke ſich die meiſten Bälle ſichern, während die kleineren und ſchwächeren Mainſtürmer ſich nur im offenen Spiel durchzuſetzen vermochten. Die Hintermann⸗ ſchaft Heidelbergs kam überhaupt nicht zum Lau⸗ fen. Die vos sen Halbs zurückgegebenen Bälle “wurden meiſtens im Stehen weiter gepaßt, ſodaß von dieſer Seite kein Fluß ins Angriffsſpiel kam. Die Mainmannſchaft hatte zunächſt eine bange Vierkelſtunde zu überſtehen, da die Reckarleule mit guten Tritten das Spſel für ſich enbſcheiden, konnken. Nach Abwehr dieſer Angriffe mit Glück und Geſchick kam dann der Mainkreis zu gulen Läufen ſeiner Dreivierkelreihe in Schwung. Dann kam die Neckarmannſchaft zu zwei Chancen. Bei einer erwiſchte Pfiſterer II den Ball und ſeßie einen weiten Drop⸗Kick ins Frankfurker Mal. 1 Nach der Pauſe wurde der Mainkreis noch aggre· ſiver. Sack legte bald darauf den 2. Verſuch, der von Ralſcheck erhöhkt wurde. 5 Minuken ſpäter gelang es Wagner durchzubrechen und einen er⸗ neuten Verſuch zu legen, deſſen Erhöhung aber diesmal mißlang. In den letzten zehn Minulen griff die Neckarmanſchaft noch einmal ſlark an, ohne jedoch einen weiteren Punkt erringen zu können. Schiedsrichter Wilter(Frankfurt) konnke nicht immer gefallen.— Weitere Rugbyergebeniſſe. Frankfurter TV 60— Stadk SV Frankfurt:0 Frankfurker T 60 2.— Haſſia Hanau 1.:0 BVecC Offenbach 2.— Undine Offenbach 1.•0 Eintracht Frankfurk— FC Pforzheim 16:11 Handball 55 Pfalz Ludwigshafen— BfR Mannheim 10:6 SW Waldhof— Phönir Mannheim 8˙3 1907 Mannheim— Oftersheim ausgef. 1907 Manheim— 1903 Ludwigshafen:6 Frankenthal— 1908 Mannheim 48 AS* Ludwigshafen— Polizei Mannheim 6˙7 Turnerhandball in Baden Gruppe 1: German'ia Neulußheim— To Rheinau 378 TV 46 Mannheim— TG Heidelberg:4 Gruppe II: TV Rot— T6C. Nußioch 6² Weinheim— Jahn Weinheim 95 Gruppe III: T Brötzingen— T Beiertheim:4 To Etklingen— TV Durlach 42 T Bruchſal— TB Durlach Gruppe IV: TG Offenbach— Jahn Offenbyng:9 TB Gaggenau— Karlsruher TV 46 Polizei Karlsruhe— TB Raſiakt 78 Gruppe V: TV Lahr— TV Sulz 33. T Schukterwald— TV Nonnenwe'er 123% Landerſpiel 5 Würkbemberg— Pfalz:3 Flugſport Der Deutſche Luftfahrt⸗Verband e. V. veran⸗ ſtaltete am Sonnkag nachmitbag auf dem Flug⸗ platz Berlin⸗Tempelhof einen Dela-Flugtag, der von 25 000 zahlenden Beſuchern und über 100 000 am Rande des Flugfeldes ſtehenden Zuſchauern beſucht war. Nach einem Geländerennen führken fünf Albakros-Flugzeuge einen Gruppenflug vor. Einen außerordenklichen Eindruck von den Leiſtun⸗ gen des ſchnellſten europäiſchen Verkehrsflugzeun⸗ ges gewann man von dem außerprogrammäßigen Flug des bekannben ſchweizeriſchen Fliegers Mit⸗ kelholzer, der eine Geſchwindigkeit von über 300 Stundenkilomeber erreichte. Ein Luffangriff von 95 Flugzeugen, auf ein Induſtriewerk ausgeführt, bildete den Höhepunkk der Veranſtalkung, womit den Juſchauern wieder einmal vor Augen geführt wurde, daß der paſſive Luftſchuh unzureichend iſt. aubarkie“ dar und enkwickelk den wirkſchafts⸗ politiſchen und ſozialekhiſchen Gehalt einer ſinn * Ein Trupp SA. W. Glaſer. R. Voigllände⸗s Derlag, Leipzig E1. Ein Stüͤck Zeitge⸗ ſchichte. 280 Seiten. Leinen 3,0 Ma, har-. Einſe. lefſcher ſer, iſcher SA-Mann, e von den Kämpfen ſeines Sturmfrupps, fangszeit des politiſchen Soldaten, von dem groͤß⸗ ken Aufſtieg, den je eine benh 0 82—— 5 Er iſt erfüllt von der net emf ein beſſeres Drities Reſch, dem 20% Bia, er e., 2„Z Adolf Hitler. Er erzährt von der Nok ves Einzelnen, von A—— von dem Konflmt zwiſchen eiſern ſtrengem Dienſt und den allzuve Achen perſönlichen Schiwel Das Buch gewörht min chaflichem Gelſt uno derbem Humor, in err Sprache dee Kämpfers geſchriehen. Es iſt vorrang in unſere Volkiſchen chhandlung 55 3. In Mannheim kann es— unſer: uchbandlung in P 5, 13a bezogen werden. jeite 8 2. Jahrg./ Ur. 221 Tagung bes babljchen Baugewerbes Zweijüͤbriges Bejtehen bes Landesverbandes Der Deutſche Arbeitgeberbund für daz Bau⸗ ewerbe, Landesverband Baden, Sitz Baden⸗ aden, hielt am 25. September 1932 in Frei⸗ hurg im Breisgau ſeine ordentliche Hauptver⸗ ammlung ab. Der Landesverbandsvorſitzende, Banmeiſter Karl Becker⸗Baben⸗Baden, gedach⸗ ſe des 25jährigen Beſtehens des Landesver⸗ handes und der Männer, welche oͤen Verband in weitſichtiger Einſtellung Leben gerufen jaben, beſonders auch der nen frühe · een Vorſitzenden Baumei Aer und Baumeiſter Luoͤwig Mar⸗ zedenken durch Kranzniederlegung ⸗„de. Mit Rückſicht auf die ſchwieri hältniſſe, wurde von jede keit Abſtand genommen. Baumeiſter Joſef Zimmermann⸗Freiburg i. Brg. ging auf die Gründungsvorgänge näher ein und ſchilderte die Entwicklung des Be⸗ zirksverbandes Freiburg i. Brg., welcher in dieſem Jahre ebenfalls auf ein jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann. Der Schweizeriſche Baumeiſter⸗Verband Zü⸗ rich, der Reichsbund des Deutſchen Baugewer⸗ bes⸗Berlin, oͤer Deutſche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe, Landesverband Württem⸗ berg⸗Stuttgart und der Verband badiſch⸗pfäl⸗ ziſcher Zimmermeiſter⸗Freiburg i. Brg. ließen durch ihre Vertreter, Architekt Wenk⸗Baſel, Dr. Grundͤmann⸗Be flin, Regierungsbaumei⸗ ſter Schrag⸗Stuttgarv und Dr. Bruder⸗Frei⸗ burg ihre Glückwünſche ausſprechen. Aus dem Geſchäftsbericht, welcher von Syn⸗ bikus Dr. Ettwein⸗Baden⸗Baden erſtattet wur⸗ de, iſt erwähnenswert, daß das abgelaufene Geſchäftsjahr für den Verband ein Kampfjahr erſter Größenordnung war. Der Wohnungs⸗ bau iſt nahezu zum Erliogen gelkommen. Das Baugewerbe ſteht im Zeichen einer ungeheu⸗ ren Auftrags⸗ und Preisnot. Von beſonderer Wichtigkeit ſind durchgreifende Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung, die im öffentlichen In⸗ kereſſe liegen. Eine ſcharfe Kampfanſage er⸗ folgte gegen die Schwarzarbeit und die Ar⸗ beitsausführung in eigener Regie der Bau⸗ herren. In dem Vortrag„Die Lohnbewegung des gahres 1992“ ſtellte der Vorſitzende feſt, daß die Dezember⸗Notveroroͤnung für das badiſche Baugewerbe eine nur geringe, weit unter dem Durchſchnitt liegende Lohnſenkung von rund 3 Prozent gebracht hat. In den Frühjahrsver⸗ handlungen wurde ſodann eine weitere Sen · kung von 20 Prozent erreicht. Mit dem Tyema„Zeitauſwand bei Bauar⸗ heiten“ behandelte Baumeiſter A. Altenbach⸗ Heidelberg ein ſehr intereſſantes wirtſchaftlich⸗ techniſches Gebiet. Es gibt über den Umfang der reinen Verluſtzeiten auf den Bauſtellen Anberungen im Jae er ſchen Sanierungsplan jür hie Aheinichlahrt Generaldirekkor Jaeger-⸗Mannheim hakke in ſeinem Sanierungsplan die Mietſätze für hie Durchführung des Projekkes mit 1,25 Cts. lär fahrende und 0,75 Cks. für ſtillgelegte Schiffe per Tonne angegeben. Wohl unter dem Einfluß der ſtarken Kritik an der Höhe hieſer Mietſätze iſt man jetzt bereit, die Sätze zuf 1,5 bezw. 1 Cts. je Tonne zu erhöhen. Für größere Schiffe will man außerdem einen zuſchlag gewähren und bei den Frachkeinnäh⸗ men einen evkl. vorhandenen Ueberſchuß auch den angemiekeken Schiffen zuguke kommen aſſen. Die beabſichligte Gründung einer Miel⸗ zeſellſchaft ſoll in Form einer..b. H. mit ,25—2,50 Mill. AM. Stammhapikal durch⸗ zeführk werden.— Ueber dieſen Jaegerſchen werden wir in Kürze ausführlich berich— eſchaftsver⸗ ren Feierlich⸗ — z8Kchl beutichland kung des hert; geblieben! Die tMrung ichſten Monat be⸗ ginnen. Der Verbrauch deckt alſo nur den (äglichen Bedarf ein. Nach wie vor be⸗ liefert die Landwirtſchaft die Städte mög⸗ lichſt unmittelbar. Der Verſand iſt in den letzten Tagen etwas reger geworden, jedoch Fleihen die Anſprüche der Empfangsgebiete ſehr groß. Die Preiſe zeigen leichte Rückgänge, ſodaß man ab rhein⸗mainiſchen Stationen zirka RM. .50—.66 je Zentner fordert. Rheinheſſen nennt Erzeugerpreiſe von RM..05, und Franken arbeitet auf der Baſis von RM. .05 je Zentner ab Station. Markt-Berichk des Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkkes Weinheim. Pfirſiche—34, Nüſſe 22—30, Wallnüſſe 13—66, Zwelſchgen 10,1—11,8, Birnen—13, Aepfel—14, Quitten 7, Tomaten 6, Boh⸗ nen—7 Pfg. Anfuhr gut. Nachfrage und den Grad der tatſächlichen Nutzarbeit viele einander widerſprechende Angaben. Die Er⸗ mittlung einer mittleren, kaum oder wenig zeränderlichen Arbeitszeit für gleichartige Ar⸗ zeiten iſt beſonders für die Kalkulation von Zeöeutung. Mit dieſen Fragen befaßt ſich ei⸗ ne beſondere Kommiſſion des Verbandes. Ueber Gründung und Ziele der Badiſchen Geſellſchaft für Arbeitsbeſchaffung berichtete der Vorſitzende. Die Geſellſchaft wendet ſich an die breite Oeffentlichkeit und verſucht dadurch, daß ſie alle Bepölkerungsſchichten für den Ab⸗ ſchluß von Bauſpar⸗ und Zweckſparverträgen insbeſondere der badiſchen Landesbauſparkaſſe anregt, eine Belebung der Wirtſchaft herbei⸗ zuführen. Die idealen Beſtrebungen der Ge⸗ ſellſchaft werden anerkannt, dabei kommt zum Ausdruck, daß die eigentlichen Probleme der baugewerblichen Arbeitsbeſchaffung in anderer Richtung gelagert ſind. In dieſem Zuſammen⸗ hang trat der Redner auch für vorzeitige Streichung der Gebäudeſonderſteuer ein, wel⸗ che durch Verrechnung auf Hausreparaturen angebahnt werden kann. In den Darlegungen über die Notverord⸗ nungen vom 4. und 5. September 1992 ſtellte der Syndikus feſt, daß die direkten Maßnah⸗ men beider Veroroͤnungen zur Förderung der Bautätigkeit eng begrenzt ſind. Die Einbe⸗ ziehung der Gebäudeſonderſteuer in den Be⸗ reich der Steuergutſcheine iſt nicht erreicht worden. Die indirekten Auswirkungen der Notverordnungen auf das Baugewerbe ſind davon abhängig, inwieweit durch eine Beſſer⸗ ung der Wirtſchaftslage neue Vorausſetzungen zur Erteilung von Bauaufträgen geſchaffen werden. Die Vergünſtigung aus Steuergut⸗ ſcheinen“und Tariflohnſenkung als Prämie für die Mehrbeſchäftigung von Arbeitnehmern, wird nach Anſicht des Referenten und der Dis⸗ noch einigermaßen beſchäftigt waren, kuſſionsredner für das Baugewerbe infolge, Der Heidelberger Ruderklub E.., der in dieſem Jahre ſein 60jähriges Beſtehen feiert, eröffneke fein Jubiläumsprogramm am Sonn⸗ kag, den 2. Okkober mit einer Internen Regakta. Von ſchönſtem Herbſtwetter begünſtigt wik⸗ kelten ſich vor den zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauern keils ſehr ſpannende Rennen ab, welche die Sieger oftmals erſt nach ſcharfem BVord-an-Bord⸗Kampf für ſich entſcheiden konnken. So wurde im Einer um die Klubmeiſter⸗ ſchaft der langjährige Rennruderer R. Wild erſt nach ſcharfem Kampfe mit einer /Länge Vorſprung Sieger über ſeinen Klubkameraden Haeberle. Im Gaſtachter konnte ſich die Mannſchaft des Ludwigshafener Rudervereins in präch⸗ kigem Endſpurt den Sieg über Heidelberg Col⸗ lege ſichern, nachdem beide Boote kurz vor dem Ziel noch auf gleicher Höhe lagen. Der⸗ ſelbe Verein durfke wenige Rennen ſpäter im Gaſtvierer gegen die Rudergeſellſchaft Heidel⸗ berg einen überlegenen Sieg nach Hauſe fah⸗ ren. Aber die Alken Herren des Heidel⸗ berger Ruderklubs zeigken auch diesmal wie⸗ der, daß ſie hinker den Leiſtungen der jünge⸗ ren Ruderer nicht zurückſtehen wollen, und be⸗ keiligken ſich zahlreich an einzelnen Rennen. Im VorſtandsVierer konnke die Mannſchaft „Vorſtand Hausverein“ erſt in den letßten Me⸗ kern einen glücklichen Sieg über die Mann⸗ ſchaft„Vorſtand HRK.“ davonkragen. Die Ueberraſchung des Tages war die Nach-Olympia, eine autgelungene Einlage. Als die verſchiedenen Nationen, alle in Na⸗ tionalkrachlen, in dem Rennen ſtarkeken, um⸗ fäumten Hunderke von Schauluſtigen die Srüche und den Platz vor dem Bootshaus des HRK. Unter fürchkerlichen Kriegsrufen der ſchwarzen Raſſe nahm das Rennen einen aufregenden Verlauf, denn erſt mit den letz⸗ ten Ruderſchlägen konnte ſich Deukſchland als Verkreker der weißen Raſſe einen knappen Sieg ſichern. Nachſtehend die Ergebniſſe: Schülerachter. Sieger: Mannſchaft: Dehnes, Weidmann, Eckert, Schweickardt, Sinn, Kühn, Graus, Skahl mit 1/ Längen. St. Heydenreich. Einer(Klubmeiſterſchaft. Sieger: R. Wild mit/ Längen vor Hae⸗ berle. Jungmannsvierer. Sieger: M. Wild, Loewenſtein, Warkh⸗ nödie. Wochtte Verlteigerung bente 13 Ubr. mann, Konold mit/ Länge. St. A. Heyden⸗ ſeiner wirtſchaftlichen Eigenart keine tragende Bedeutung auslöſen. Weiterhin beſchäftigte ſich die Tagung mit der Baumeiſterveroroͤnung und den hierzu er⸗ gangenen badiſchen Ausführungsbeſtimmungen. Das baugewerbliche Unternehmertum begrüßt die für das ganze Reichsgebiet einheitlich ein⸗ getretene Regelung der Berufsbezeichnung „Baumeiſter“, verlangt jedoch weitere Maß⸗ nahmen in der Richtung, daß die Ausübung der baugewerblichen Tätigkeit grundſätzlich von einem beſtimmten Befähigungsnachweis abhängig gemacht wird. Zu dem freiwilligen Arbeitsdienſt nahm ein Referat von Dr. Grundmann⸗Berlin Stellung. Der Grundſatz einer Erziehung der Jugendli⸗ chen zu geiſtig⸗ſittlicher Lebensauffaſſung und ihre Zuſammenfaſſung in größeren Arbeits⸗ lagern zu aemeinſamer, volkswirtſchaftliche Werte erzeugender Arven wird velayt. ver der praktiſchen Durchführung des freiwilligen Arbeitsdienſtes muß jedoch jede Einengung der Wirtſchaft, insbeſondere des natürlichen Aufgabenkreiſes des freien Baugewerbes, ver⸗ hütet werden. Arbeiten, die in den Arbeits⸗ bereich der freien Bauwirtſchaft fallen, ſind deshalb unter allen Umſtänden zu vermeiden. Im übrigen wird für jede beim freiwilligen Arbeitsdienſt ſich bietende Gelegenheit die Einſchaltung des baugewerblichen Unterneh⸗ mers mit Nachdͤruck verlangt, welche ſich in Form der Arbeitsgerätegeſtellung ſowie Uebernahme der Bauleitung und Aufſicht ver⸗ wirklichen läßt. Nach einem weiteren Bericht des Vorſitzen⸗ den über die gegen Schwarzarbeit und Regie⸗ arbeit eingeleiteten Maßnahmen und der grundſätzlichen Forderung, daß jede aus Mit⸗ teln der Arbeitsloſenverſicherung geförderte Notſtandsarbeit in Uebereinſtimmung mit den beſtehenden geſetzlichen Richtlinien an Unter⸗ nehmer zu vergeben iſt, konnte die in allen Teilen äußerſt angeregt verlaufene Verſamm. lung, welche eine ausgeſprochene Arbeitsta⸗ lung darſtelte, beſchloſſen werden. 4 Zur Wirtjchaftslage in Mannheim Eine Gleichgewichtslage hat ſich in der Wirtſchaft noch nicht herausgebildet, im Ge⸗ genteil ſcheint die Aufnahmefähigkeit für Produkte aller Art noch weiter zu ſinken. Das Geſchäft ſchrumpft in Mannheim noch dauernd weiter zuſammen. Selbſt Branchen wie die Kellereimaſchinenfabriken, die ſeither können in Deutſchland nichts mehr abſetzen, auch mit dem Auslande werden die Geſchäfte immer ge⸗ ringer infolge oͤer hohen Zölle. Die einzigen Branchen, die gut abgeſchnitten haben, ſind die Großmühlen und die Verſiche⸗ rungsbranche, mit Ausnahme derjenigen, die durch Valutaverluſte große Teile ihres Ver⸗ mögens verloren haben. Die Monopolbetriebe, wie die Rheinelektra und das Großkraftwerk Mannheim können natürlich georoͤnete Abſchlüſſe vorlegen. Die geſchäftliche Lage zeigt noch keinen Umſchwung zum Beſſeren, die Auswirkungen der Notveroroͤnung verlaufen im Sand, denn die Einſtellungen werden durch Entlaſſungen auf anderer Seite wieder ausgeglichen. Hehe, Alte Herrenvierer. Sieger: Mannſchaft: Jahn, Kohlweiler, Or. Hildenbrand, Kammerer. St. Vogt mit 1 Länge. Gaſtachler. Sieger: Ludwigshafener Ruderverein gegen Heidelberger College. Anfängervierer. Mannſchaft: Weiß, Schiller, F. Sieger: St. Spitzenberger mit Heydenreich, Henz. 2½ Längen. Gelegenheilsvierer. Sieger: Mannſchaft: Dr. Kramer, Marg⸗ gref, Dr. Strittmarker, Zipperer. St. Sprißſen⸗ berger mit Lufkkartenlänge. Herausforderungsvierer. Sieger: Mannſchaft: ODr. Brecht, Veith, Bär, Blechk. St. W. Wild, überlegen gewon⸗ nen. II. Schülervierer. Sieger: Mannſchaft: Eckert, Weber, Pop⸗ pen, Ehrt. St. Jahn, überlegen gewonnen. Seniorvierer. Eduard⸗Ullrich⸗Rennen. Sieger: Mannſchaft: Schleicher, Hammer, v. Winning, R. Wild. St. Dr. Engelberth Verſchiedene Betriebe in Mannheim machen den Verfuch, entſprechend der Notverordnung bei Neueinſtellungen von Arbeitern die Löh für die 31. bis 40. Wochenſtunde herabzuſetze Bei der Mannheimer Gummifabrik ſind dar aufhin 360 Mann in den Streik getreten. Auch in den anderen Werken wird jeder derartig Verſuch vorausſichtlich mit Streiks beantwor⸗ tet werden. Der Arbeiter kann eine weiter Lohnſenkung nicht aushalten, da berxeits heute —5 Ausgaben auf ein Minimum beſchrän ind. In den Wirtſchaftskreiſen bezweifelt m allgemein, daß die Regierung auf Grund der angeoroͤneten Maßnahmen die Wiederankurb lung der Wirtſchaft erreichen könne. Der Staat muß zuerſt dafür ſorgen, daß die hier für flüſſig gemachten Gelder in die Hände de Arbeiter kommen. Die Induſtrie und de Großhandel werden die ihnen durch Steuer bons uſw. zuwachſenden Summen nicht für di Beſchäftigung neuer Arbeitskräfte verwende können, ſolange für die erzeugten Waren keine Käufer vorhanden ſind infolge der ver⸗ ringerten Löbne.. 5 60 Zaute Seidelberger Audertlub 1872 e. V. Damenvierer. Sieger: Mannſchaft: Frl. Maier, Trun.“ zer, Pfiſterer, Alsweiler. St. Henz. Boot 7 aufgegeben. Gaſtvierer. Sieger: Ludwigshafener Ruderverein gegen Rudergeſellſchaft Heidelberg. I. Schülervierer. Sieger: Mannſchaft: Ban, Fauſt, Grauer, J. Meyer. St. Jahn mit 1½ Längen. Gelegenheilsachker. Sieger: Mannſchaft: Jahn, Dr. Hilden⸗ grand, A. Heydenreich, Schwanz, Schiller, Holland, Dr. Engelberth, Zipperer. St. Marg. graf, Scharfer, Gorden. Bord⸗Kampf, den, der Sieger erſt im Endſpurt mit/ Länge ge⸗ wann. Nach-Olympia⸗Vorſtandsvierer. Sieger: Vorſtand Hausverein: Mannſchaft: Höhne, Zimmermann, Dr. Schlakter, Oswald. St. Michael 1 mit/ Länge gegen Vorſtand HRK. Schloßbergachler. Sieger: Mannſchaft: M. Wild, Loewen⸗ ſtein, Dr. Brecht, Michael II, Loewenthal, Schleicher, v. Winning, Konold. St. A. Hey⸗ mit 2½ Längen Bei ſehr ſchönem, aber kühlem Wetter veranſtalkete der SV. Tjalve am Sonnkag in Oslo ein inkernationales Leichtakhlekik⸗Feſt, an dem eine Reihe deukſcher Leichkalhleten mit großem Erfolg keilnahmen. Jonath gewann die 100 Meter in 10,8 und die 200 Meter in 22,3 Sek. Syring ließ ſich die 10 000 Me⸗ ter nicht nehmen und ſiegte in 31:54,6 Min. Eine ganz ausgezeichneke Leiſtung erreichte im Speerwerfen der deutſche Weimann, der mit einer Leiſtung von 69,20 Meker nur wenig unker ſeiner deutſchen Höchſtleiſtung blieb. Auch im Stabhochſprung konnke Wegener er⸗ neut 4 Meter glatt überſpringen. Sieverk ſiegte im Weitſprung mit 6,83 Meter, beim Kugelſtoßen mit 15,12 Meker, im Diskuswer⸗ fen mit 46,48 Meter und belegte im Speer⸗ werfen hinker Weimann mit 59,53 Meker den zweiten Plag. Jonalhs 10,3 Sekunden anerkannkt Die von Arthur Jonath, Turn- und Spork⸗ verein 08 Bochum am 5. Juni 1932 in Bo⸗ chum erzielke Zeit von 10,3 Sekunden über 110 Meter murde non bar Arbeitsaemeinſchatf denreich mit 1 Länge. Große beutjche Leichtathletikerjolge in Oslo OT-OSB.OßB als deutſche Höchſtleiſtung anerkannt. Fußball Oeſtereich ſchlägt Ungarn:2(:1) 30 000 Zuſchauer hakten ſich am Sonnkag zum 71. Länderſpiel zwiſchen Ungarn und Oeſterreich eingefunden. Oeſterreich konnte als die lechniſch beſſere Mannſchaft zu einem verdienken aber knappen:2⸗Sieg kommen, nachdem es bei der Pauſe noch:1 geſtanden hatte. Ungarn war be⸗ ſonders auf dem linken Flügel ſehr ſtark und hatla in dem Linksaußen Dori ſeinen beſten Mann. ——————————————————— Hauptſchriftleiter Dr. W Kattermann. Verantwortlich für Innenpolitik: Dr. W Kattermann; kür Aupon⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger ⸗Kelbe; für Dadiſche Bo· litit, Gemeindepolitit, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“ W Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg! un Sport: neberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; filt Angeitzen Mannheim: K. Ctt. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, R. Iti in Mannbheim.) Sprechſtunden der Rebaktion: täalich 17—18 Druckerei Winter, Heidelberg. 5 7 Die Abte ſtelle für all Sie hat die tung im Si geſamten G Spannungen des Heilweſ Bewegung ſ deukung det mung muß Gegenſätze Das Leiſtun ſchnur ſein. und Vererbt völkerungspe gung beherr keilung Voll Richtlinien · Der ärzt Beruf des E punkt und d Aufbau der Mitarbeit a halten werd. rung, in Zuf organiſatione Sache der 2 beim Umbar heute verlor Geltung zu ebenſo die ärzte umfaß Wie bisher ſchaftlicher das eine Zie Arzt im nat ziehen und e Darauf b der Begrüßi dere des br Klagges. D Telegramm „In unwo ßen die verf Zu Ehren de lung von de WMiniſter Kla aus: Der Nak ſtürzende ne daß alle Gel ſtalten ſind. gabe fällt, u lichen Kunſt aufgabe zu. bund hat die großer Beſor ben und Gef den Händen in den Hände überzeugt dar völkiſch geſu und daher u dern, daß in noſſe über L Menſchenma⸗ Erhaltung u darf. Die v liſtiſche Epoc darin geſehe Bom K zu K Erich Ziege neuen Spielze Thaliatheaters, Spe zialbühne ſen iſt. Ziegel merſpielen. 2 revolte gegrün treter der ma— weſen. Schon ſtändigen unve palhie der geſe kannke in der“ Garanken für deulſchen Zwif Bezeichnend lionaler Kreiſe burger Organ deſtiny“ des d der Meinung ger Kammerſp rühmen darf, den! Wer iß Thealer? Es iſ Bühnenkunſt, ſich beanſpruch⸗ den und bindu giſſeuren und wahrhaft unm zerſtörenden A Das Anſe kommt nicht Kammerſpielen 4 für die kennze 3 ſeine Lobredne haltloſe, ſenſat ten Hamburge 3 —— . Bei ligen gung lichen ver⸗ heits⸗ ſind eiden. lligen die rneh⸗ h in ſowie ver⸗ ſitzen⸗ tegie⸗ der Mit⸗ roerte it den inter⸗ allen amm⸗ itsta⸗ nachen. oͤnung Löh tſetze d dar „ Auch rartig ntwor⸗ veiter heute chrän t man nd der ikurbe⸗ Der e hier tbe de id de Steuer für di vende Waren er ver⸗ * v. Trun-. Boot 7 * n gegen Grauer, Hilden · Schiller, Marg- f, den äinge ge⸗ unſchafk: Oswald. Vorſtand Loewen- wenkhal, A. Hey⸗ lo ſtleiſtung 1) nlag zum deſterreich lechniſch iten aber s bei deg war be⸗ und hatba Mann. kür Anußon⸗ Dadiſche B· Mannheim“ delberg“ un ur Angeigen el, K. Oti in —is unn Sie hat die Aufgabe, eine einheitliche Rich⸗ haltloſe, ſenſationslüſterne Schicht des enknerv⸗ ten Hamburger Bürgerkums. Erich Ziegel die Leiſtungen bleiben, mit denen er Vom Kulturbolſchewismus palhie der geſamten Syſtempreſſe ſicher; man er⸗ deſtiny“ des deulſchen Theakers ernannke. Nach —Jahrg./ Nr. 221 S⸗Aerzt 4. Forkſetzung. Die Abkeilung iſt die langerſehnte Zentral⸗ ſtelle für alle Fragen der Volksgeſundheit. tung im Sinne des Nationalſozialismus im geſamken Geſundheitsweſen zu geben. Die Spannungen zwiſchen den einzelnen Berufen des Heilweſens dürfen nicht innerhalb der Bewegung ſein, ſondern die überragende Be⸗ deukung der weltanſchaulichen Uebereinſtim⸗ mung muß Nebenſächlichkeiten beruflicher Gegenſätze auf einer höheren Ebene einen. Das Leiſtungsprinzip muß hierbei die Richt⸗ ſchnur ſein. Die Erkennkniſſe der Raſſen⸗ und Vererbungslehre und die Ergebniſſe be⸗ völkerungspolitiſcher Forſchung, die dieſe Ta⸗ gung beherrſcht haben, müſſen durch die Ab⸗ keilung Volksgeſundheit in die Form feſter Richtlinien gegoſſen werden. Der ärzkliche Beruf als der umfaſſende Beruf des Geſundheitsweſens ſteht im Mittel⸗ punkk und darf nicht wie beim bisherigen Aufbau der Sozialverſicherung von führender Mitarbeit an der Sozialverſicherung fernge⸗ halten werden. Auch für die Sozialverſiche⸗ rung, in Zuſammenarbeit mit anderen Parkei⸗- organiſationen Richtlinien aufzuſtellen, iſt Sache der Abkeilung Volksgeſundheit. Auch beim Umbau der Sozialverſicherung iſt das heute verlorengegangene Leiſtungsprinzip zur Geltung zu bringen. Der Aerzkebund, der ebenſo die Apotheker, Zahnärzte und Tier⸗ ärzte umfaßt, behält ſeine Selbſtändigkeit. Wie bisher hält er ſich fern von wirt⸗ ſchaftlicher Intereſſenverkretung und ſoll nur das eine Ziel im Auge haben, den deutſchen Arzt im nationalſozialiſtiſchen Sinne zu er⸗ ziehen und einzugliedern. Darauf begann die allgemeine Tagung mit der Begrüßung der Verſammelten, insbeſon⸗ dere des braunſchweigiſchen Staatsminiſters Klagges. Die Verſammlung ſandte folgendes Telegramm an Adolf Hitkler: „In unwandelbarere Gefolgſchafkstreue grü⸗ ßen die verſammelten Aerzte ihren Führer.“ Zu Ehren der Toten erhob ſich die Verſamm⸗ lung von den Plätzen. Darnach begrüßte Miniſter Klagges die Verſammlung und führtke aus: Der Nakionalſozialismus iſt eine grund⸗ ſtürzende neue Weltanſchauung, die fordert, daß alle Gebieke des Volkslebens neu zu ge⸗ ſtalten ſind. Bei dieſer grundſätzlichen Auf⸗ gabe fällt, wie jedem Stande, auch der ärzt⸗ lichen Kunſt eine hohe und wichtige Sonder⸗ aufgabe zu. Der Natkionalſozialiſtiſche Aerzte⸗ bund hat dieſe Aufgabe erkannt und ſieht mit großer Beſorgnis die Takſache, daß heute Le⸗ ben und Geſundheit unſeres Volkes nichk in den Händen deutſcher Volksgenoſſen, ſondern in den Händen Raſſefremder liegen. Wir ſind überzeugk davon, daß dieſer Zuſtand für einen völkiſch geſunden Organismus gefahrdrohend und daher unerkräglich iſt. Wir müſſen for⸗ dern, daß in Zukunft der deutſche Volksge⸗ noſſe über Leben und Tod, ſoweit es in Menſchenmacht liegt, beſtimmt und über die Erhaltung unſerer Volksgeſundheit wachen darf. Die vergangene liberaliſtiſch-individua⸗ liſtiſche Epoche hat die Aufgabe der Aerzte darin geſehen, dem einzelnen Volksgenoſſen Monlag, den 3. Oklober 1932 (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Leben und Geſundheit zu erhalten. Auch fer⸗ nerhin wird dieſe Aufgabe eine der wichkig⸗ ſten des Aerzteſtandes ſein. Darüber hinaus aber erwächſt gerade dem ärztlichen Berufe die ganz neuarkige Aufgabe, die ihm der Na⸗ kionalſozialismus gezeigk hat, über die Ge⸗ ſundheit des einzelnen hinaus auch die Erb⸗ geſundheit und raſſiſche Geſundheit, die raſſi⸗ ſche Zukunft und Forkerhaltung unſeres gan· zen Volkes ſicherzuſtellen und zu ſchützen. (Lang anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Von der Ueberzeugung getragen, daß von dieſer Tagung des nationalſozialiſtiſchen Aerztebun⸗ des die Erfüllung dieſer und aller ſonſtigen Aufgaben, die der Nationalſozialismus der ärztlichen Kunſt und Wiſſenſchaft übertragen hat, zu erwarken iſt, nehme ich gern Gelegen⸗ heit, die Tagung des nationalſozialiſtiſchen Aerztebundes als der zuſtändige braunſchwei⸗ giſche Miniſter zu begrüßen. Nach dem groß⸗ artigen Einoͤruck und Erfolg, den die Tagung zu verzeichnen hat, bin ich überzeugt davon, daß gerade der Nakionalſozialiſtiſche Aerzte⸗ bund in dem großen und geiſtigen und orga⸗ niſakoriſchen Werk, das unſer Führer Adolf Hitler geſchaffen hat, und mit dem er binnen kurzem die Führung des deutſchen Volkes auf allen Gebieken übernehmen wird...(die nachfolgenden Worke gehen in dem ſtürmiſchen Beifall unker.) Ich begrüße Sie zu dieſer Aufgabe mit einem„Heil Hitler“.(Langer, ſtarker Beifall.) Es folgte der Vorkrag von Dr. Böhm, München, über„Raſſehygiene und Nakional⸗ etagung in Braumpthoreig ſozialismus“. Die Rede begann mit philo⸗ ſophiſch anmutenden ehtiſchen Ausführungen über die Entdechung der Weltanſchauungen und über die rätſelhafte Kraft des Raſſege⸗ dankens.„Dies iſt die Stimme des Blutes, Menſchen in deren Herz dieſe Saite erklingt, hat der Raſſegedanke als eine Idee, als eine Art Bekenntnis unentrinnbar in ſeinen Bann geſchlagen. Wer nicht kämpferiſch eingeſtellt iſt, kann ſie nicht fühlen. Bei anderen Men⸗ ſchen braucht dieſe Saite nur angeſchlagen zu werden, um ſie erklingen zu laſſen und bei wieder anderen klingt ſie, ohne angeſchlagen worden zu ſein. Unſer Führer Adolf Hitler hat es meiſterhaft verſtanden, in Millionen von Menſchen dieſe Saite erklingen zu laſſen, die Stimme des Blutes zu wecken, denn was iſt ſozial und national fühlen letzten Endes anderes als Gemeinſchaftsempfinden mit glei⸗ chem Blute? Natkionalſozialismus als Welt⸗ anſchauung und Raſſe als Idee, das ſind un⸗ trennbare Begriffe. Nationalſozialiſt kann nur ſein, wer bewußt, oder unbewußt raſſiſch empfindek. Wer echt raſſiſch fühlt, muß Na⸗ tionalſozialiſt ſein. Darum iſt die große Auf⸗ gabe des Raſſenbegriffes die Förderung der Raſſenhygiene. Das Wunſchbild einer Raſſe iſt für uns der nordiſche Menſch, der deutſch⸗ blütige, deukſchempfindende, geiſtig und kör⸗ perlich geſunde Menſch nordiſcher Prägung. Aber nicht nur blutmäßig, auch rein verſtan⸗ desmäßig führt uns der Weg dahin. Wir wiſſen aus der Geſchichte, daß Träger höchſter Kultur ſtels nordiſche Völker waren. Wir Seite 9 wiſſen, daß das Verſiechen des nordiſchen Blutes ſtets den Untergang des Volkes be⸗ dingte. Der Weg, der zum Ziel führt, iſt nicht leicht. Er iſt ſteil und ſteinig und führk durch Geſtrüpp und Sumpf. Er iſt überwu⸗ chert von den Unkrautpflanzen des Materia⸗- lismus, des Liberalismus und Egoismus, die bewußt und abſichklich geſät wurden von je⸗ nen, denen es auf die Zerſtörung des deuk⸗ ſchen Volkes ankommt. Dagegen iſt unſer Weg klar gezeichnet. Es gilt, unſeren Geg⸗ nern die Kampfmittel zu entwinden, das Un⸗ kraut auszureißen, damit die Edelpflanze: Ge⸗ meinſinn wieder Luft und Lichk bekommk. Zwei Aufgaben ſind erkennbar: Aufklärung und Erziehung müſſen das Verantworkungs⸗ gefühl gegenüber der Zukunft wieder wach⸗ rufen, die Ehe wieder zum Baum werkvoller Nachkommenſchaft machen. Wir fordern von der deulſchen Frau, daß ſie ihre Kinder zu echt deukſchen Menſchen erzieht. Der Jugend gilt die Haupkaufgabe. Nach den Aerzken ſind es vor allen Dingen die Lehrer und Frauen, die die Jugenderziehung in der Hand haben. Nökig iſt eine erbkundliche Beſtan⸗ desaufnahme, um eine Art Gruppierung des Volkes nach der Erbmaſſe vorzunehmen. Vor⸗ ausſetzung für geſunde Nachkommenſchaft ſind neben anderen folgende Fakkoren: Frühehe, Reform des Schulweſens, Reform des An— ſtellungsweſens, Abkehr von der Verſtädte⸗ rung, Wiederherſtellung der Erbgebundenheik der Menſchen. Falſch iſt der Satz Rathe⸗ naus: Wirtſchaft iſt Schickſal. Nicht Wirk⸗ ſchaft, ſondern Raſſe iſt Schickſal. Sieg⸗ haft werde der Nationalſozialismus durch Umſetzung der raſſehygieniſchen Theſe in die Wirklichkeit und durch Löſung der Schickſals⸗ frage des deutſchen Volkes.(Fortſ. folgt.) Aus der Chhwomit unſerer Hilfstaſſe wes mies nitht ſeine Vᷣflint evfüllt, ut niemals Kationalſozialiſt SK. Auf meinem Schreibkiſch liegt ein Ak⸗ tenbündel, weiße und rote Papiere ſauber in Schnellhefterrücken geſpannt. Wie harmlos ſieht dieſer Stoß Akken aus! Nichts auffälliges iſt an ihm und doch birgt er deulſches Schickſal. Menſchenſchickſale ſte⸗ hen in dieſen Akken verzeichnet, wie ſie herber und ſtolzer in unſeren Tagen kaum gelebt werden. Es ſind Akten unſerer Hilfskaſſe, die ich mir aus rieſengroßen Schränken, die Tau⸗ ſende ebenſolcher Aktenbündel enthalten, heraus⸗ nahm. In ihnen ruht in Arzlakteſten und Kran⸗ kenhausrechnungen, Verbands- und Kuckoſten ein kleiner Teil des Leidensweges, von dem jeder unſerer SA- und SS⸗Männer weiß, daß er ihn vielleicht ſchon heute oder morgen an⸗ treten muß. In ihnen ruht auch für die Zu⸗ Kunft aufgezeichnetk das Höchſte, was Deutſch⸗ lands Söhne und Männer in unſeren Tage für ihr Valerland gaben, und eines Tages, wenn man dieſe Akten öffnen wird, werden ſie ſein. Die Ehrenlijte bes neuen Deuijchlands Ich nehme den erſten Hefter empor und blät⸗ kere darin, vorn ſteht auf einem Blatt ein un⸗ bekannker Name. Das Schickſal eines jener un⸗ behannten Kämpfer im Braunhemd irgendwo im Reich ſteht hier in dieſen Blätktern. Bilder ſteigen vor meinen Augen auf: „Es iſt kurz nach Mitternachk. Leiſe rinnk der Regen und plätſchert in monokonem Rhylh⸗ mus aus einer geborſtenen Traufe auf das Kopf⸗ pflaſter einer norddeutſchen Hafenſtadt. Auf der einen Seike öffnet ſich das ſchwarze Loch einer rieſigen Torfahrt. Der Regen iſt ſo dicht, daß man drüben keine Einzelheiten erken⸗ nen kann, aber man merkk doch bei längerem Hinblicken, daß dort ein geheimnisvolles Leben herrſcht. Ab und zu kritt ein halbwüchſiger, ver⸗ wegen ausſchauender Burſche, die Hände in den Hoſentaſchen, den Rockkragen hochgeklappt und das Geſicht ven dem ichmierigſten Rand einer blauen Schirmmütze ha'bverdeckk, aus dem ſchützenden Dunkel heraus und ſpäht in die Richtung des Hafens. Jedesmal kehrt er ſchnell wieder in den Hausflur zurück und man kann dann ſekundenlang ein leiſes Flüſtern hören. Der Regen beginnk eben ſtärker zu rauſchen, als aus der Richkung, in die jener herunkerge⸗ kommene Halbſtarke blickle, eilige Schritke im Naſſen heranpatſchen. Eine kleine Melodie flaktert in der Luft. Der ichneil Näheckommende pfeift igendein Marſchlied. Er krägt eine Wind⸗ jacke und eine braune Hoſe, die beide vom Re⸗ gen völlig durchnäßt ſind. In dieſem Augenblick ſchrillt ein kurzer Pfiff und aus der Dunkelheit der Torfahrt ſpringen drei, vier, fünf Geſtal⸗ ken hervor, alle in ähnlicher Kleidung wie der erſte Der mit der Windjacke hebt den Kopf und bleibt ſtehen. Aber ſchon ſind ſie über ihm. Man ſieht einen Stock ſauſen, zwei, drei Schüſſe zer⸗ reißen mit ſcharfem, peilſchenarkigem Knall die Stille. Ein Ruf:„Das Aas hak genug!“ Dann ein Stöhnen und haſtende Schrikte verlieren ſich vaſch in einer Seitengaſſe. Eine Weile liegt der Ueberfallene ſo da und ſtöhnt nur leiſe. Da blitzt es im Vichkareis einer enkfernten Skraßenlakerne metalliſch auf. Cin harter Tritt iſt zu hören und ſchließlich erkennt man einen Poliziſten, der langſam näherkoment. Nun iſt er da bei dem kaum noch Röcheln— den.„Stehen Sie auf da!“ Der hört nicht und ſtöhnt leiſe weiker. Der Schupo bückt ſich, um ihn an der Schulter zu rükteln, da ſieht er aber plötzlich, daß der Kopf des Liegenden von einer Bluklache umgeben iſt. Nun ſteht das Schickſal dieſes unbekannken SA-Mannes hier zwiſchen weißen und rolen Aktendecheln aufgezeichnet. Da liegt der Be⸗ richk des Beamten und da das Altkeſt des Arz- tes:„Meſſerſtichverletzung der Wirbelſäule. Ab⸗ gebrochene Meſſerſpihe aus Wirbelſäule opera⸗ liv enkfernk, Lähmung von D 5 abwärls, Sliche in Hals und Thorax, arbeilsunfähig auf Lebenszeil.“ (Fortſetzung folgt.) zu Heinrich v. Kleiſt Erich Ziegel übernimmt mit Beginn der neuen Spielzeit die Leitung des Hamburger Thaliatheaters, das bis jetzt Herrn Röbbelings Spe zialbühne für An- und Ausziehſtücke gewe⸗ ſen iſt. Ziegel kommt von den Hamburger Kam⸗ merſpielen. Dieſe ſind nach der November⸗ revolte gegründek und ſeither unveränderk Ver⸗ treter der marxiſtiſch⸗jüdiſchen Syſtemkultur ge⸗ weſen. Schon aus dieſem Grunde waren ſie der ſtändigen unverhohlenen Begeiſterung und Sym⸗ kannte in der Arbeit Ziegels nicht zu unrecht den Garanten für die Propagierung der Kultur des deulſchen Zwiſchenreiches. Bezeichnend für die Inſtinklloſigkeit auch na⸗ lionaler Kreiſe iſt es, daß ein angeſehenes Ham⸗ burger Organ Erich Ziegel kürzlich zum„man of der Meinung dieſes Mannes ſind die Hambur⸗ ger Kammerſpiele das einzige Theater, das ſich rühmen darf, ſogar in Berlin anerkannk zu wer⸗ den! Wer iſt denn dieſes Berlin und ſein Theaker? Es iſt die Propagandazenkrale für jene Bühnenkunſt, die den Namen„deulſch“ nicht für ſich beanſpruchen kann; die mit Ausländern. Ju⸗ den und bindungsloſen Literaken, mit ihren Re⸗ giſſeuren und Schauſpielern die Bühne zu einer wahrhaft unmoraliſchen, arlfremden und volks⸗ zerſtörenden Anſtalt gemacht hat. Das Anſehen Ziegels im Syſtemtheaker kommt nicht von ungefähr. Er hat an den Kammerſpielen immer eine Linie durchgehalten, für die kennzeichnend iſt ſein Publikum und ſeine Lobreoͤner: Juden, Kommuniſten und die Unvergeſſen ſollen leben erworben hat. Er begann ſeine ſegens⸗ volle Tätigkeit im alten Hauſe der Kammer⸗ ſpiele mit den Juden Toller(Hinkemann, Wand⸗ lung), Werfel Sternheim, Rehfiſch, Wedekind, Offenbach. Die Hauptkaſſenerfolge waren be⸗ zeichnenderweiſe Schnitzlers ſchweiniſcher„Rei⸗ gen“ und Zuckmayers übelduftender„Weinberg“. Herr Ziegel bemühte ſich auch ſonſt um die Kultur Hamburgs. Er veranſtalteke Künſtler⸗ feſte, die alles in den Schakken ſtellken, was in jenen Jahren orksüblich war. Da gab es eine „Nacht der Exzeſſe“, die durch in den Sälen be⸗ reitgelegte Makratzen ihre ſitlliche Grundlage erhiell. Auf Grund ſeiner ſogearteten Verdienſte um die deulſche Kultur wurde Ziegel 1927 als In⸗ kendank an das Deulſche Schauſpielhaus, die größte Sprechbühne Hamburgs, berufen. Das Schauſpielhaus war im Jahre 1900 von Ham⸗ bungs Bürgern in der Abſicht gegründet worden, eine Pflegeſtälte deulſcher dramatiſcher Kunſt zu ſchaffen. Herr Ziegel verſtand ſeine Aufgabe anders. Er machte aus dem Schauſpielhaus eine Spezialbühne für Dekadenz und Perverſi⸗ käten. Seine Hauplleiſtungen waren die„Me⸗ dea“ von Hanns Henny Jahnn, die„Petroleum⸗ inſel“ von Feuchtwanger, John Fords„Gio⸗ vanni und Annabella“,„Eduard II.“ von Brechk. Bei den eigenklichen Aufgaben dieſes Thealers verſagte er kläglich und wurde plötzlich enklaſſen. In den Kammerſpielen im Luflſpielhaus be⸗ gann ſeine dritle Hambunger Periode. Die Linie wurde beibehalten, wir wollen Zahlen ſpre⸗ chen laſſen: In der Zeit wom Sepkember 1928 bis Juni 1932 führte Ziegel insgeſamt 88 ver⸗ ſchiedene Slücke auf; davon waren 35 Auslän⸗ der, 22 Juden, 15 Konjunkkurliteraken und ganze 16 deukſche Skücke! Charakleriſtiſch ſind Ziegels Kaſſenerfolge, die es zu Serienaufführungen brachken: Reh⸗ fiſch„Der Frauenarzt“,„Die Affäre Dreyfuß“; bund,„XV2Z“. walter für die deulſche Kunſt! Trelet ab; eure Seine Hauplmitarbeiter waren und ſind Ju⸗ den und Judengenoſſen. Der Spielleiter Stieb⸗ ner iſt Kommuniſt, der Spielleiter Held war Jude. Die Oberſpielleitung aber hatte die Frau Ziegels, die auf den ſchönen Namen Mirjam Horwitz hört und dem Theater das raſſenreine Geſicht gibt. Das iſt die Arbeit Erich Ziegls bis heute ge⸗ weſen. Dieſer Mann übernimmk jetzt das Tha⸗ liatheater und will daraus„die lebendigſte Sprechbühne Hamburgs“ machen. Aber der Wind hat umgeſchlagen. Es beginnt die große Darnung, die wir an ſo manchem„deulſchen“ Theakerleiter feſiſtellen. Ziegel kündigt als erſte künſtleriſche Tat Heinrich von Kleiſts„Kälhchen von Heilbronn“ an! Vom Kulturbolſchewismus zu Heinrich von Kleiſt! Das iſt wahrhaft ein weiter Weg! Wol⸗ len wir darum wergeſſen, was uns Ziegel und mit ihm die Einheitsfront marxiſtiſch⸗jüdiſcher Theakerdirektoren hat durch all die Jahre hin⸗ durch bieten Hürfen: Verfall, Unzuchk, Perver⸗ ſion, moraliſche Wüſtenei, Künſtleriſchen Bank⸗ rolkt? Den Ziegelſchen Kleiſt nehmen wir als das, was er iſt: Als Köder, mit dem man Gim— pel fängt. Wir haben in Wut und Erbitterung die ſchrecklichen Jahre deulſchen Theakerelends, der Schmach und Schamloſigteit über uns er⸗ gehen laſſen, wir werden dafür ſorgen, daß bei dem großen Gericht über die Männer vom No⸗ vember 1918 auch Herr Ziegel und ſeinesgleichen nicht vergeſſen werden! Der deulſche Theakerbeſucher iſt ſehend ge⸗ worden. Er hört nicht mehr auf die arlfremde Journaille, die ihm den Kulturbolſchewismus als ideale Grundlage für eine deulſche Thealerkunſt vorſchwindelt; er vergißt auch nicht, wie man ihm ſeine Ideale ſyſtematiſch ausgehöhlt und ver⸗ nichtet hat. Der Ruf wird ſtärker und ſtärker: Ihr Theaterleiter des Syſtems ſeid keine Sach⸗ großarkig. ſtrakionen iſt dieſe Folge der Brenneſſel wieder überreich. Papen von Till gezeichnek, von Flechtner, der gleiche von TEsS karinierk, wie er von Lersner Abſchied nimmt, eine Bon⸗ zenkafelrunde von Murr, mann von Hyrr und endlich Oßwalds humor⸗ volles Blatt„Splendid Iſolation“, die Herren⸗ Klub⸗Regierer auf Wolken⸗Klubſeſſeln zeigend; auch einige Schwalben, die zum Aufbruch rüſten, gin. reisnalle Wintz das And Vom Büchertiſch. „Die Brenneſſel“, politiſch ſatiriſche Kampf⸗ ſchrift, Hauptſchriftleiter Wilhelm Weiß, der NSDAp Frz. Eher achf., Gmb München, Thierſcheſtr. 11. Preis des Einzelheftes 30 Pfg., Bezugs⸗ preis monaklich RM.— zuzüglich 6 Pfg. Poſtbeſtellgeld. Mit viel Geſchick bringt die neue Folge 39 der Brenneſſel, die eben erſchienen iſt, gleich auf dem Titelblatt eine Seppla⸗Karikakur des Herrn v. Papen, der einem Maler den Aufkrag gibt, die Aufſchrift auf dem Reichskagsgebäude abzu⸗ ändern. Jaromir ſtellt in ſeinem ſehr gelunge⸗ nen Gedicht eine„Mekaphiſiſche Bekrachkung“ an, zu welchem Zweck wohl der Herrgott den Reichskanzler erſchaffen haben?„Im Herren⸗ Klub“ iſt ein Dialog von Lanzelot, wie er, echter nicht ſein könnte. Orpheus der Zwole dichtet eine„Orphiſche Ode“, Marius und Feo reilen mit großer Gewandtheit den politiſchen Pegaſus. Pidder Lüng kommt gleich mit drei Gedichten, vollendet in der Form, kief im Inhalkt. Jupp Hay beſchreibt, wie ein Polizeiwachkmeiſter ſeinen Feind zum Nakionalſozialismus bekehrk, um ihn dann, nach höherem Befehl„mit aller Strenge behandeln“ zu können. die Geſchichte eines allzu ehrlichen, jungen Man⸗ nes, der durch ein WMißverſtändnis ſein Glück machk, von Gert Stoß meiſterhaft erzählt. „Die Ueberflüſſigen“ iſt Un⸗ überbielbar in ihrer Art ſind Peppercorns „Franzöſiſche Siegesfeiern“ mit Bildern von Karl Prühäuſſer, und wie der Toni dem Mini⸗ ſter Severing wegen ſeines Beſuches des Mün⸗ chener Ontoberfeſtes heimleuchlet, iſt einfach Auch an beſten Künſtleriſchen Illu⸗ Papen ein Gerhart Haupt⸗ nich Mragelen Seite 10 Monkag, den 3. Oklober 1932 2. Jahrg./ Nr. 221 Ein dringendesr Appelan den Reichskanzler Der Gxiſtenztampf im deutſchen Gactenvau des Deulſchen Garben⸗ baues e. V. hat an den Reichskanzler folgenden Appell gerichtet, der ein Bild von dem Ver⸗ Zweiflungskampf des Deulſchen Gartenbaues ab⸗ ſibt: Herr Reichskanzler! In Ihren Ausführungen vom 10. Zuni 1932 vor dem Deutſchen Landwirk⸗ ſchaftsrat wieſen Sie darauf hin, daß eine ge⸗ ſunde Landwirtſchaft die Vorbedingung nicht nur der materiellen, ſondern noch mehr der geiſtigen Erneuerung des Landes ſei, deren die Nation dringend bedürfe, und daß demgemäß eine ſtarke, zielbewußle Agrarpolikih das Fundamenk jeder geſunden Enkwicklung ſei. Der Garkenbau iſt der Teil der Landwirt⸗ ſchaft, der ſich worwiegend auf Familien⸗ und Kleinbekriebe aufbaut und, auf die Einheits⸗ fläche berechnek, von allen Zweigen der Geſamt⸗ landwirtſchaft die meiſten Menſchen beſchäftigt. Unter dieſem Geſichtspunkt mußte der Garken⸗ bau aus Ihren Ausführungen die Hoffnung ſchöpfen, daß Ihre Regie rung endlich auch ihm in gerechker Behandlung, nachdem er bisher von allen Regie rungen bei allen Handelsverkragsver⸗ handlungen geopfert worden war, Schutz gewäh⸗ ren würde. Dieſe Hoffnungen mußken geſtärkt werden durch Ihre Ausführungen vom 28. Au⸗ guſt 1932 in Münſter, in denen Sie, wie auch ſpäter, wiederholt erklärken, das Skeuer müſſe herumgeworfen werden, und daß die Regierung Beſchlüſſe gefaßt habe, die dahin gingen, daß ſich Ihre Regierung grundſätlich zur Nolwendig⸗ keit einer Regelung der Einfuhr bekenne. Dieſe Ausführungen hakten bereits worher durch die Ausführungen des Herrn Reichsernäh⸗ rungsminiſters vor den Genoſſenſchaftsverſamm⸗ lungen in Köln und Dresden einen ſcharfen Um⸗ riß bekommen, bei denen er beſonders auf die Notlage des Garlenbaues hinwies. Die in München durchgeführlke Länderkonferenz der Landwirkſchaftsminiſter unkerſtützle nachdrücklich die Anſicht des Herrn Reichsernährungsminiſters. Herr Reichskanzler, am 10. Juni 1932 haben Sie erklärt, der Deulſche Landwirtſchaftsrat, der ja die öffenklich-rechtliche Spitzenverkrekung des Garkenbaues iſt, ſei die Stelle, die aus den Er- fahrungen bewährter Führer immer erneut Im⸗ pulſe für eine zielbewußke Agrarpolitik gegeben habe. Der Deulſche Landwirlſchaflsrak hak ſich Der Reichsverband die handelspoliliſchen Vorſchläge des Reichsver⸗ bandes des deukſchen Garkenbaues e. V. zu eigen gemachk, die dahin gehen, den einzig möglichen Rektungsweg einer dem Ausfall der heimiſchen Ernken angepaßken Einfuhrkontingenkierung zu beſchreiben. Ausführliches und begründekes Ma⸗ kerial iſt dem Herrn Reichsernährungsminiſter, ergänzt durch zahlreiche mündliche Rückſprachen, durch den Reichsverband überreicht worden. Der deulſche Garkenbau glaubte, auf Grund der viel⸗ fachen Verhandlungen und der worgenannken Ausfürungen aus Ihrem Munde und aus dem des Herrn Reichsernährungsminiſter endlich die enkſcheidende Tat ſchnell erwarken zu dürfen, zumal Sie ſelbſt in Ihrer erſten Regierungser⸗ klärung mitgeleilt hatten, die von Ihnen ge⸗ führte Regierung wolle nicht nach ihren Reden, ſondern nach ihren Taken beurkeilt werden. Herr Reichskanzler, der deukſche Garkenbau warkek immer noch auf die reklende Tat! Das von Ihnen, Herr Reichskanzler, verkün⸗ dete Wirlſchafksprogramm bietet dem Garkenbau in ſeiner jetzigen Noklage keine Hilfe. Dem vor⸗ wiegend auf Familien⸗ und Kleinbetrieben auf⸗ gebauten Garkenbau nützt es nichts, daß Steuer⸗ gutſcheine für künftige Steuerleiſtungen ausge⸗ geben werden, wenn er ſchon vorher zuſammen⸗ gebrochen iſt. Der deukſche Gartenbau kann nicht Nutznießer von Prämien auf die Einſtellung von zuſätzlichen Arbeitskräften werden, denn die handelspolikiſche Haltung der Regierung zwingt ihn zur Enklaſſung von Arbeitskräften, die er früher gewohnt war, über den Winker hinweg zu beſchäftigen. Die Führer des Berufes wür⸗ den ſich an den ihnen verkrauenden Berufsan⸗ gehörigen ſogar verſündigen, wenn ſie ihnen eine Mehreinſtellung von Arbeitskräften zum Zweck der Produkkionsſteigerung anempfehlen würden, ſolange der Markt die ſchon jetzt anfallenden Erzeugniſſe nicht aufnimmt, weil Auslandsware die Märkte verſtopft. Herr Reichskanzler, Sie wollen durch Ihr Wirkſchaftsprogramm die Tätigkeit der Induſtrie ankurbeln. Der deulſche Garkenbau hak— wie won führenden Induſtriellen längſt anerkannk worden iſt— dringenden aufgeſtauken Bedarf an Induſtrieerzeugniſſen, aber er kann ſie nicht kaufen. Die Gewächshäuſer verfallen, weil ſie der nolwendigen Pflege enlbehren. Es fehlt die vᷣg. Seit in der Bevufung teilweife fveigefprochen Die Schußkruppe: Kommuniſten, Zenkrum und Sozialdemokralen. Ppg. Feit auf freiem Fuß. Heidelberg, 30. Sepk. Am 20. Auguſt ds. 33. wurde unſer Pg. Feit aus Neckargemünd gemäߧ 13 der Verordnung berr. politiſche Ausſchreitungen und wegen nicht angemelde⸗ ken Waffenbeſitzes zu der drakoniſchen Ge⸗ fängnisſtrafe von 7 Monaten verurkeilt. Der Tatbeſtand ſei kurz feſtgehalken. Wenige Tage vor der lehten Reichskagswahl kauchke in Reckargemünd das Gerücht auf, daß ſich für den Wahlkag, am 31. Juli, Kommuniſten, Zen⸗ krum und Sozialdemokratken zuſammen kun würden, um ekwas gegen uns zu unternehmen. Um ſich von der Richtigkeit dieſes eigen⸗ artigen Wahlbündniſſes zu überzeugen, begab ſich Pg. Feit am Spätabend des 31. Juli, die Mauer überſteigend, in den der katholiſchen Kirchenſchaffnei gehörenden„Ankergarken“. Dork befand ſich ein Teil der von dem Nek⸗ kargemünder Ordnungshüter Dr. Knorr ge⸗ bildeken„Schutztruppe“, der auf den Ruf un⸗ ſeres Pg. Feit„Hände hoch“ die Flucht er⸗ griff, nur der Führer Odenwald blieb mit er⸗ hobenen Händen ſtehen. Unter den Flücht⸗ lingen befand ſich auf der Schiffer Schnecken⸗ berger. Er meldete ſpäter, daß er von Pg. Feik mit einem Revolver bedroht worden ſei. Surch das Eingreifen des ſozialdemokratiſchen Führers Dr. Knorr wurde unſerem Pg. Feit die vorläufige Feſtnahme erklärt, nachdem er kurz zuvor, auf der Wache enklaſſen worden war. Zu ſeinem großen Pech wurde bei Pg. Feit ein Revolver gefunden, an den er ſicher⸗ lich nicht mehr gedacht hatte. Der Schein ſprach gegen ihn. Der Ausdruck„Hände hoch“ wurde ihm, der militäriſch vorgebildet iſt, zu ſeinen Ungunſten ausgelegt. Nachdem noch einige Zeugen erklärk hakken, er habe im ſtockdunklen Garten die eine Hand dro— hend vorgehalken, waren Indizien da, die man zu einer Verurkeilung benutzen konnte. Der Zeuge Schneckenberger, der widerſprechende Ausſagen machte, wollte aus größerer Enk⸗ fernung als die Anderen den Lauf eines Re⸗ volvers geſehen haben. Jeder Irrkum ſei aus⸗ geſchloſſen. Pg. Feit habe auch ſeinen Schul⸗ terriemen gekragen. Unſer angeklagker Pg. aber machke geltend, daß er im Garken den Revolver in der Taſche gekragen habe. Um die Hand habe er ſich den Schulkerriemen ge⸗ wickelt gehabt. Gegen das obenſtehende Ur⸗ keil legke Pg. Feit Berufung ein, die zur Ver⸗ handlung ſtand. Er beſtritt auch nun wieder ganz eniſchieden, den Revolver aus der Taſche beſtätigte Pg. Baur unter ſeinem Eid. Zu⸗ vor aber hakke der Zeuge Schneckenberger, ebenfalls unter Eid, das Gegenteil behaupket. Aus der Beweisaufnahme erfuhr man dann noch einmal, daß man unter Führung des Ordnungshüters Dr. Knorr am Donnerskag vor der Wahl bei der Beſprechung der Bil⸗ dung der ſellſamen Schußtruppe ſich gegen⸗ ſeitig den Verzicht der Propaganda erklärk habe. Nach der Auslaſſung von Dr. Knorr haben ſich die kommuniſtiſchen Führer ſehr vernünftig gezeigk. Pg. Referendar Bezler wies eingangs da⸗- rauf hin, daß ſich die damals ſo geſpannte po. litiſche Almoſphäre inzwiſchen ſtark enkſpannt habe. Der Angeklagte ſei aus Idealismus in nervöſer Ueberreiztheit(hervorgerufen durch die Wahlſtrapazen) in den Garten geſprun⸗ gen, um als Verantwortlicher ſelbſt Feſtſtel⸗ lungen zu kreffen. Nichts ſei im Garten paſ⸗ ſierk. Der Treiber einer verhetzten Atmoſphäre ſei im gegneriſchen Lager zu ſuchen. Der Zeuge Schneckenberger habe wahr⸗ ſcheinlich um ſeine Feigheit zu verbergen, ler war auch geflohen) die Behaupkung aufgeſtellt, daß bei unſerem Pg. Feit noch zwei Leute dabei geweſen ſeien und daß ihn Pg. Feit mik einem Revolver bedroht habe. Vorher aber habe dieſer Zeuge mutig zum Angriff gegen die Nazis aufgefordert. Nach dem ſehr beachklichen Widerſpruch bezüglich des Schul⸗ terriemens ſei nicht bewieſen, daß Pg. Feit mit der Waffe gedroht habe. Das Urkteil könne demgemäß nur auf Freiſpruch lauten. Wegen des unerlaubken Führens einer Schuß⸗ waffe möge das Gericht auf eine milde Strafe erkennen. Der Haftbefehl ſei aufzuheben. Nach dem richkunggebenden Grundſatz„in dubio pro reo“ müſſe pg. Feit von der erſtinſtanzlich ausgeſprochenen drakoniſchen Strafe befreit werdͤen.— Der Staatsanwalt führke wörklich aus,„daß dieſe Strafen notwendig waren, das haben die letzten Wochen gezeigt“. Sein Antrag forderke die Zurückweiſung der Be⸗ rufung. Die erſte Kleine Strafkammer ſprach Pg. Feit von der Anklage des vorſäßlich nicht angemeldeken Waffenbeſitzes frei, beſtrafte aber gemäߧ 13 der Verordnung betr. poli⸗ tiſche Ausſchreitungen vom 14. Juni ds. Js. zur geſetzlichen Mindeſtſtrafe von ſechs Mo⸗ natken Gefängnis, dabei ſelbſt bekonend, daß dieſe Skrafe drakoniſch genannt werden müſſe. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Das Ge⸗ richt ging davon aus, daß Pg. Feit den Re⸗ volver im Garken in der Hand getragen habe. 7 Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft Möglichkeit, ſich mit dem Winkerbedarf an Koks einzudecken. Zahlreiche Betriebe ſind be⸗ reits in Konkurs gegangen oder haben ſich der Zwangsverwaltung unterwerfen müſſen. Eine ſolche Enkwicklung konnke nur durch die hem⸗ mungsloſe Einfuhr ausländiſcher Garlenbau⸗ erzeugniſſe geſchehen, die in anderen Ländern nicht mehr unkergebracht werden können, weil man ſich dork gegen die Ueberproduklion von Ländern ſchüht, die ohne Rückſicht auf die eigene Aufnahmefähigkeit ihren Anbau maßlos geſtei⸗ gerk haben. Nur ſo iſt es zu erklären, daß ſich 3. B. in Berlin der Preis für einen Zenkner Tomaten bis auf RM.— ſenken konnke! Herr Reichskanzler, die Sturmzeichen mehren ſich. Iſt Ihnen bekannt, daß in dieſen Tagen verzweifelle Garlenbauer in Frankfurt/ Oder auf (15) Wagen ihre nicht abſetzbaren Waren zum Finanzamt fuhren, um mit den Erzeugniſſen mühſamer, monakelanger Arbeit wenigſtens die Steuer zu bezahlen? Iſt Ihnen bekannk, daß ein Hamburger Gemüſezüchter aus Wut darüber, daß ihm 12 Zenkner junge Bohnen von einer Hamburger Wohlfahrtsküche nicht einmal ge⸗ ſchenkweiſe abgenommen wurden, ſie in die Elbe warf? Herr Reichskanzler, in Ihrer Rundfunkrede wom 12. September 1932 haben Sie zwar er⸗ neut angekündigt, daß durch Einfuhrkonktingen⸗ tierung geholfen werden ſolle. Eine ſolche aber⸗ malige Ankündigung nußt aber nichts, wenn nicht ſofort die Tat folgt! Es iſt leichker, Gar⸗- kenbaubetriebe zugrunde gehen zu laſſen, als ſie, obendrein im Winter() wieder aufzubauen. Der Herr Reichsernährungsminiſter hat ein Konkin⸗ gentierungsprogramm vorgelegt. Es iſt bekannt, daß der Herr Reichswirkſchafsminiſter dieſem Programm allerſchärfſten Widerſtand enbgegen⸗ geſeßt hat. Die Entſcheidung liegt ſomit bei Ihnen, Herr Reichskanzler! Herr Reichskanzler, wir bitten nicht mehr, wir fordern nicht mehr— denn das iſt, wie die Erfahrungen der letzten Monabe gezeigt haben, auch bei Ihrer Regierung vergeblich— aber wir warnen in letzter Stunde und lehnen jede Ver⸗ antworkung ab, wenn verzweifelke Berufsange⸗ hörige Schrikte unkernehmen, die nur aus dieſer Verzweiflung heraus zu verſtehen ſind. Soll ein unbeſtritten volkswirkſchaftlich be⸗ deukender Berufsſtand vernichkek werden? Helfen Sie uns, oder ſagen Sie, daß Sie es nicht wollen! —— 20 Aeichsbanner⸗Helden gegen 4 SA.⸗Leute In der Nacht zum 19. März befanden ſich in Leimen vier Angehörige der dorkigen SA. auf dem Heimweg. Sie wurden von un⸗ gefähr 20 Reichsbannerleuten verfolgt. Um handgreiflichen Auseinanderſetzungen gegen⸗ über einer Uebermacht aus dem Weg zu ge⸗ hen, hielten ſich unſere Kameraden zunächſt zurück und ſetzten ihren Weg erſt ſpäter wie⸗ der fork. Dabei ſahen ſie ſich plötzlich von ihren Verfolgern umgeben und ſchon hatte einer unſerer Pg. einen Schlag erhalten. Der Reichsbannermann Kalbrunner nahm ſeine Strafe wegen dieſes Vorfalles an, während der zu zwei Monaken Gefängnis verurkeilke Tagner Georg Ludwig Appel aus Leimen Be⸗ rufung einlegte. Er beſtritt ſich der gefähr⸗ lichen Körperverletzung ſchuldig gemacht zu haben, er wollte nur zugeſehen haben. Das⸗ Ergebnis der Beweisaufnahme aber ſprach gegen ihn. Sein Leugnen half ihm nichts, auch nicht umfangreiche Plaidoyers ſeines Ver⸗ keidigers, des fronkerfahrenen Vorſtandsmit⸗ glieds der hieſigen Eiſernen Front, Rechts⸗ anwalt Wolff II. Das Gericht hielt jedoch ſechs Wochen Gefängnis für ausreichend und — 8 demenkſprechend die erſtinſtanzliche rafe. Die Unverjchämtheit einer Weinheimer Demolröte Kein Menſch in den Reihen der Staaks⸗ parkei hat ſich jemals darüber aufgeregk, wenn man einen Veitel Itzig oder ſonſt einen krummnaſigen Iſidor zu ſogenanntken deukſchen Staatsbürgern machte. Im Ge⸗ genteil, das ging in Ordnung, und gerade bei der weiland Deukſch⸗Demokratiſchen Partei, wurde das oſtgaliziſche Judenge⸗ ſchmeiß mit offenen Armen empfangen. Dem Fronkſoldalen und Führer der deul⸗ ſchen Freiheilsbewegung Adolf Hikler, der vier Jahre in vorderſter Reihe im deukſchen Heere mit Auszeichnung kämpfte, hat man erſt nach langem Hin und Her die Staats⸗ angehörigkeit des deutſchen Reiches zuer⸗ kannk. Ueber dieſe ganz ſelbſtverſtändliche Tatſache kommen heute noch verſchiedene Arbeiter? Gewerkschaßtler gebt Euern Bonzen, die Euch jahrelang betrogen, die gebuhrende Aniwort: Perdet Nationalsozialisten en politiſche Verkalkte und Unheilbare nicht hinweg. Sie werden vom Veitskanz und Tropenkoller befallen, wenn ſie den Namen Hitler nur in der Zeikung leſen. So wurde vor ganz kurzer Zeit aus den Reihen der zuſammengehauenen Weinheimer Staaks⸗ partei heraus unſerem Führer Adolf Hitler eine Freifahrkarte nach Braunau angebo⸗ ken. Das iſt die letzte Beleidigung, die wir noch ruhig hinnehmen! Sie iſt umſo koller, als der Beleidiger ſeinen aufgeblaſenen Bauch doch in der Haupkſache heute noch durch die Kaufgroſchen nakionalſozialiſtiſcher Kunden pflegen kann, die ihn noch nicht ge⸗ nügend kennen! Wir warnen zum leßten Male! Und weil derarkige Beleidigungen immer in vorgerückker Stunde vorkommen, wollen wir heuke ebenfalls genaue Zeil an⸗ geben: Es iſt eine Minute vor 121 Wir wünſchen nicht, daß man uns Gelegenheit gibt, punkt 12 Uhr zuſammenzuläuken. Heil Hitler! Deuijch jein jjt Gabe und Amgabe „O Menſch du haſt ein Vaterland, ein heiliges Land, ein geliebtes Land, eine Erde, wonach deine Sehnſucht ewig dichtet und trachket. Wo dir Goktes Sonne zuerſt ſchien, wo dir die Sterne des Himmel zuerſt leuch— teken, wo ſeine Blitze dir mit heiligem Schrecken durch die Seele brauſten, da iſt deine Liebe, da iſt dein Vakerland.“ So ſingt Ernſt Moritz Arndt, jener begeiſterke Sänger deukſcher Freiheit, und wir krinken aus ſei⸗ nen Worken ewig neue Begeiſterung für ſein und unſer BVaterland, für unſer gelieb⸗ tes Deutſchland. Wir alle wiſſen, was die Heimak, was das Vaterland für uns iſt, wie es uns hebt und krägt. Sollten darob un⸗ ſere Herzen nicht in heiliger Liebe entflam⸗ men? Wahre Liebe aber zu Deukſchland un⸗ ſerem Vaterland zeigt ſich in der Tat. Da⸗ rum iſt deukſch ſein Gabe und Aufgabe. Deutſch ſein iſt Gabe! Vielleicht haſt du's noch nie bedacht. Vielleicht auch denkſt du: Noch vor Jahren, da Deutſchland ſtark und mächtig war, da alle Welt den ſtolzen Höhenflug des deutſchen Adlers mit Neid und Mißgunſt ſah, ja da war deutſch ſein Gabe, Und jetzt? Ein flügellahmer deutk⸗ ſcher Adler! Ob er das Fliegen je wieder lernk? Es war ein ſpitzer Pfeil, der ſeine Flügel lähmte. Und der den Bogen ſpannte war der Haß, und ach— er zielke gut. Und dennoch lodern Flammen heilger Liebe, und dennoch glauben wir dem ſtarken, ſiegbe⸗ wußten Work:„Deutſch ſein iſt Gabe“. Ein emſig, ſtetig, zielbewußtes Streben charakkeriſierk das deukſche Volk. In zäher Arbeit ſchafften ſie, um dir ein blühend, freies, einig Deutſchland zu vererben. Die⸗ felbe zähe Strebſamkeit bildek einen Zug auch deines Weſens, heißt auch dich den Kampf aufnehmen um ein hohes Ziel. Schu⸗ len, die ſie bauten, öffnen dir die Tore. An der Arbeit ihrer Hände, ihres Geiſtes bil⸗ Ae üch. dein. Geiß 28 Zünſftle ches Schakken Schöne zu verſtehen. Nimmermehr wird Deukſchland ſterben, rankt ſein Leben ſich land lebte ſchwere Zeiten, lag am Voden, ein verachket und zertreken Nichts. Deut⸗ ſcher Fleiß und ſtarker deutſche Wille iſt die Morgenröte eines neuen, hellen Tags, und aus glühenden Opferflammen wird der deulſche Adler ſteigen, auf zum Siegesflug der Höhe. Daß dein Leben iſt ein Kleines von dem Leben dieſes Volkes, deine Arbeit eine Flamme in dem heil'gen Opferbrand, läßt es dich nicht fröhlich glaubend ſprechen: Deutſch zu ſein iſt Gabe. Aber deutſch ſein iſt nicht nur Gabe, deutſch ſein iſt vor allem auch Aufgabe. Menſchen ſchafften, ſtrebken, ſtarben, dir dein Vakerland zu geben. Ihrer Opfer wür⸗ dig ſich zu zeigen, iſt dir heil'ge Pflicht. Fremde Machkgier! Haß der Neider! Harkes Eiſen und noch härt're Herzen.— Hellauf loderten die Flammen ihrer Liebe. Viele ſtarben gern der Heimat, deine Ahnen— Brüder. Aber Deutſchland lebt, du ebſt! über weiten deukſchen Gauen, Blitze zucken, Donner grollen— und der Haß glüht noch. Deukſch zu ſein in Tracht und Sitte, deutſch zu ſein in Wort und Taten ruft das Mah⸗ nen unſerer Välker. Licht und Dunkel werden kämpfen um das Leben unſres Volkes und das Lichk es wird nur ſiegen, wenn dein Leben eine heil'ge Opferflamme iſt. Viele, alle müſſen opfern, daß die Flammen heller glüh'n, und das Leuchken es wird ſiegen und das Dunkel wird entfliehen. Neues Lichk und neues Deukſchland werden ſteigen aus der Glut, und der Freiheit Sänge brauſen durch der deukſchen Ströme Flut. Schwere Zeiten, düſtre Schatten— rings um uns nur dunkle Nachk. Sind wir Flam⸗ men. die. da. aglüben bis de empor an dem Leben ſeiner Väter. Deutſch⸗ Doch noch dräuen ſchwarze Wolken lichke Tag er- 4 eite 11—2 3* 1—— ——!ů—— M Damenhi Niederlage d. Weinne Eſzt 5 Reichlicher Eiv Winteroll& En. 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So wurde Reihen der ner Staaks- Adolf Hitler nau angebo⸗ gung, die wir t umſo koller, aufgeblaſenen heute noch Aſozialiſtiſcher noch nicht ge⸗ zum letzten Beleidigungen vorliommen, iaue Zeil an- br121 Wir s Gelegenheit zuläuken. kler! ermehr wird in Leben ſich äter. Deutſch⸗ g am Boden, Richts.“ Deut⸗ ſche Wille iſt hellen Tags, men wird der im Siegesflug ſt ein Kleines „deine Arbeit 1 Opferbrand, bend ſprechen: er deutſch ſein iſt vor allem n, ſtarben, dir er Opfer wür⸗ il'ge Pflicht. Reider! Harkes n.— Hellauf Liebe. Viele ne Ahnen— zland lebt, du varze Wolken Blitze zucken, aß glüht noch. Sikte, deukſch uft das Mah⸗ kämpfen um das Licht es Leben eine le, alle müſſen er glüh'n, und nd das Dunkel und neues zus der Glut, iſen durch der akten— rings ind wir Flam⸗ lichke Tag er⸗ Das⸗ 5 — —— 674474+ eite 11 Monkag, den 3. Okkober 1932 2. Jahrg./ Nr. 221 Max Krämer Damenhüte„ Strümpfe„ Pelze Niederlage d. Corsettfabrik W. G. Neumann, Berlin. Adam Dell UHREN UND OPTIK Weinneim d. d. B5. 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Kaſſenſtunden: dei der Shadtkaſſe Samskags von—412 Uhr, an den übrigen Werkbagen von—12.30 Uhr und von 1½15—16 Uhr, bei den Gemeindeſekrebariaken der Wororte nach den in den Rathäuſern angehängten Anſchlägen. Skadtkaſſe. Nationaltheater Mannheim Vorſtellung Nr. 25 Bühnenvolksbund Monlag, den 3. Okkober 1932. Der Freiſchütz Oper in drei Abteilungen zum Teil aus dem Volksmärchen„Der Freiſchütz“ von Fr. Kind. Muſik von Carl Maria von Weber. Muſikaliſche Leikung: Joſeph Roſenſtock. Inſzenierung: Richard Hein. Chöre: Karl Klauß/ Bühnenbild: Eduard Löffler. Techniſche Einrichtung: Wallker Unruh. Anfang 19.30 Uhr. Kaſſenöffnung 19 Uhr Ende gegen 22.50 Uhr Bäckerei C. Burkardtwe. guter Ausführung. Sol/ OHF VFERAHHEBETLUDOGO Maschinen-Dilctate Fahrradhaus Ruess Das Schulgeld für das zweibe Tertial 1952/33 ſuchen um Jahlung bis ſpäkeſtens 5. Oktober 1932. ten. 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