8 rFreiverkauf 15 Pfg. roz/ 2. Jahrx Ar. 222 9. Nr. 221 7 —— Gebäudeſonder⸗ 1932 bis ſpäte⸗ zu dieſem—95 erordnun ſer 1932 feſtge⸗ indert der For⸗ ben Monah) zu ſten verbundene Kaſſenſtunden: —12 Uhr, an 30 Uhr und von Krebariaten der rn angehängten KAMPFBLATT NORDWESTSBADENS Anzeigen; Die 8geſpaltene Millimeterzeile 10 Mi. Die 4 geſpaltene Millimeterzeile im Textteil F0. 105 kleine Unzeigen: die 8geſpaltene Millimeterzeile 6 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme; Mann⸗ eim P5, 133, Telephon 31 471:„— und Erfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließlicher— 4 erichtsſtand: Heidelberg. Poſtſcheckonto: Die Volksgemeinſchaft Karlsruhe 21834. Das NATIONMNALSOZIALISTISCHE Werlag: Die Volksgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel. Mogz. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 4048. Mannheimer Schrift ieitung: P 5, 13a, Telephon 31471. 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Eduard Löffler. ler Unruh. ſegen 22.50 Uhr ardtwie. en aller Art in orker Zwieback eels ewahren! 9 Herabahn.-6. ellschaften und Königstuhl einruf 4640-41, 1000 *—*** on 3272 0 bei miestrale! 3388888—◻— ** führung, lende Bedienung ab, Tel.2430 mit den Richt- tionalsozialismus ke, Bücher und parteiamtlichen Schaft“ elberg, Anlage 3 enkreuzschmuck n ein Vorschuß! lurch: Ar.-G. rgheimerstr. 121 (linih. wie alle Schuh- edarfsartikel „Ingrimstr. 26 a. zeriwege der Vahen⸗Wiriſchaft— Der Programma mmit neuen Vesfechtern alter er Mit dem Auflöſungsdekret des Reichstags rn der Taſche trat die Papeuregierung vor den Reichstag, in der Abſicht, auf alle Fälle eine Abſtimmung über die eingebrachten Miß⸗ trauensanträge zu vermeiden. Herr von Papen gedachte allerdings noch ſeine Rede laufgeputzt mit nationalſozialiſtiſchem Gedankengut) im Reichstag vom Stapel zu laſſen. Unter Um⸗ ſtänden hätte die Regierung mit der Bekannt⸗ gabe des Auflöſungsdekretes noch gewartet, bis die Debatte im Reichstag vollendet geweſen wäre. Doch auch dies war höchſt fraglich, da es Herrn von Papen beliebt, autokratiſch nur ſeine eigene Meinung gelten zu laſſen, ſo daß er vorausſichtlich auch die vernichtende Abrech⸗ nung, die ſeine Regierungspolitik im ganzen Reichstag gefunden hätte, durch die vorzeitige Auflöſung verhindert haben würde. Der Vor⸗ ſtoß der Kommuniſten, die ſofort die Abſtim⸗ mung über die Mißtrauensanträge und über die Aufhebung der Notverordnung als erſten Punkt auf der Tagesordnung verlangt hatten, warf den Papenſchen Feldzugsplan über den Haufen. Durch das energiſche Durchgreifen unſeres Reichstagspräſidenten Göring, der ſich durch die nach der Geſchäftsordnung zu ſpät er⸗ folgte Wortmeldung des Herrn Reichskanzlers nicht beirren ließ, rollte die Abſtimmung über die Mißtrauensanträge ordnungsgemäß ab, mit dem für die Regierung einfach kataſtro⸗ phalen Ergebnis. In der Fraktionsſitzung der NSDAp. wurde ich als der Vorſitzende des Reichswirtſchofts⸗ rates der NSDAp. zum Hauptredner für die Fraktion im Reichstag beſtimmt, um die prinzipiellen Denkſfehler im Papen⸗ programm aufzuzeigen, vor allen Dingen aber, um die poſitiv⸗ſchöpferiſchen Aufbaugebanken der NS⸗ DAP. darzulegen und um beſonders zu zeigen, in wie umfaſſender und logiſch⸗ organiſcher Weiſe die NSDAp. das Zentralproblem der Behebung der Arbeitsloſigkeit durch einen um⸗ faſſenden Arbeitsbeſchaffungsplan zu löſen ge⸗ willt iſt. Die Grundgedanken der beabſichtig⸗ ten Ausführungen formuliert in ihren wich⸗ tigſten Leitſätzen im Benehmen mit der Frak⸗ tionsführung und Pg. Walter Funk, dem wirt⸗ ſchaftlichen Berater des Reichsorganiſations⸗ leiters, ſollen hier wiedergegeben werden. Statt Keuosdaung endgültige Zervvüttung Der Inhalt der Notveroroͤnung ſieht die Rückerſtattung von beſtimmten Steuern in Geſtalt von Steuergutſcheinen vor, im Aus⸗ maß von 1500 Millionen, die in doͤen Jahren 1934 bis 1938 je zu einem Fünftel von den Be⸗ ſitzern ſolcher Steuergutſcheine zur künftigen Steuerzahlung in dieſen Jahren verwendet werdͤen können. Schlägt nun die Spekulation auf eine ſtarke Konjuenkturbeſſerung fehl(und ſie muß fehl⸗ ſchlagen, wenn nicht eine Zuführung von Geld und Kreditmitteln an die Wirtſchaft verbunden üt mit den notwendigen grundlegenden orga⸗ niſchen und ſtrukturellen Umſtellungen in der Wirtſchaft und einer grundſätzlichen Aende⸗ rung der Staats⸗, Sozial⸗ und Finanzpolitik), ſo werden die Staatsfinanzen in den Jahren 1934—38 in völlige Zerrüttung ge⸗ raten. Die Steueranrechnungsſcheine werden, da ſie kein vollgültiges Zahlungsmittel ſind(als Börſenpapier unter pari bewertet und nur mit etwa 75 lombardiertl), entweoͤer zur rein äußerlichen Bilanzbereinigung und Schulden⸗ abtragung, alſo nicht zur Finanzierung von neuen Arbeiten verwendet, ooͤer ſie werden à tempo zu Geld gemacht und dann kommen ſie über die Banken ſchließlich in direkter oder indirekter Form zur Reichsbank, die neue Noten ausgeben muß, ohne daß die notwendi⸗ gen Vorausſetzungen für eine probuktive, alſo währungsmäßig ungefährliche Verwendung dieſer Noten gegeben iſt; denn dieſe zuſätz⸗ lichen Zahlungsmittel fließen in eine illiquide und verkrampfte Wirtſchaft. Erſt der nach unſeren Forderungen und Prinzipien durchgeführte Neuban der deutſchen Wirtſchaft unter einer ſtarken ſtabilen Regie⸗ rungsgewalt bei beginnender innen⸗ und außenpolitiſcher Konſolidierung und bei Be⸗ ſeitigung der das nationale, politiſche und wirtſchaftliche Leben vergiftenden und die Staats ⸗ Autorität untergrabenden ſozialen Kämpfe macht eine zuſätzliche Geld⸗ und Kre⸗ ditſchöpfung verantwortlich, die dann aller⸗ Aus dem ijnhait: Von Eberk bis Papen.— 720,4 Millionen Einnahmeausfall bei der Reichsbahn.— Ju⸗ den und Nigger bleiben dem deulſchen Rund⸗ funk erhallen.— Raubmord in Frankfurk.— Abſchluß des Wiener Gauparkeikages.— Die hüraerliche Mitke zerplaht. dings die Währungsgrundlagen nicht nur nicht verſchlechtert, ſondern verbeſſert, und erſt wieber eine geſunde dentſche Währung ſchafft, die unabhäugig von ausländiſchen Staats⸗ und Geldmächten und von ausländiſchen Kon⸗ innktureinflüſſen iſt. Die doſierte Inflation, zu der ſich die Reichsbank nun entſchloſſen hat, iſt als unzu⸗ längliche Einzelmaßnahme in einer von Grund aus ſanierungs⸗ und reformbedürftigen Wirt⸗ ſchaft unverantwortlich und wird daher auch heute von den ſeriöſen Wirtſchaftskreiſen a b⸗ gelehnt. Sundfütze: Es liént nun auf der Hand, baß durch dieſe Maßnahme der Wirtſchaft von heute nicht— holfen wird— denn heute beſteht ein kata⸗ ſtrophaler Notſtand in der Wirtſchaft— und wie es im Jahre 1938 ausfieht, falls ſo weiter regiert wird wie bisher, weiß niemand, ebenſowenig weiß man, ob die heutigen Emp⸗ fänger von Steuergutſcheinen in den Jahren 1934—38 noch leben oder überhaupt ſteuer⸗ pflichtig ſind— deshalb erklärt man die Steuergutſcheine zu Börſenpapieren, auf Grund deren die Reichsbank Kredite geben ſoll. Hiermit verläßt die Regierung den Boden ſolider Geldſchöpfungsgrundſätze; denn ſchließ⸗ lich ſind Steuerquittungen untauglich zur Währungsgrundlage, und ebenſo verläßt die Reichsbank ihre geſamte bisherige Währungs⸗ politik, wenn ſie ſich auf dieſe gefährliche Me⸗ thode einließe. Bemerkenswert für uns Nationalſozialiſten iſt an dieſen Vorſchlägen nur das unſichere Taſten in der Richtung auf die von uns ſeit einem Jahrzehnt geſorderte gänzliche Neu⸗ orientierung des geſamten Geld⸗ und Kredit⸗ weſens. Die Loslöſung von dem Irrwahn, daß man Arbeit nur dann finanzieren könne, wenn man Schulden mache. Die Forderung produktiver Kreditſchöpfung iſt doch ſo ſehr während unſeres unermüdlichen Kampfes im Denken Gemeingut geworden, daß ſie ſelbſt in den Kreiſen, die ſich vom Althergebrachten ſo ſchwer löſen können, auch ſchon Schule ge⸗ macht hat. Die Idee, die Arbeitsbeſchaffung zu finanzieren unter Vermeidung des Anleihe⸗ weges, iſt das Poſitive, das wir National⸗ ſozialiſten mit einer gewiſſen Befriedigung als Gedanken bei den Papenſchen Plänen einmal nennen möchten, wenn nicht die Durchführung der Idee ganz gefährliche Irrwege beſchreiten würde. Nicht auf die Schöpferkraft, nicht auf die Neuſchaffung neuer nationalwirtſchaftlicher notwendiger und wichtiger Werte und Werke aber baut ſich die Papenſche Kreditſchöpfung auf, ſondern auf die vage Hoffnung ſpä⸗ ter in den Jahren 1934—38 erſt fälliger Steuer⸗ leiſtungen; ganz beſonders aber müſſen wir ablehnen, daß der Papenplan jede ſtaatliche Lenkung und Aufſicht über die Verwen⸗ dung der auf dieſe ſeltſamerweiſe geſchaffenen Kredite nach einem großzügigen Arbeits⸗ beſchaffunasplan vermiſſen läßt; die den Groß⸗ titer der Ksozaß zur Lage— Eine Abrechnung folgloſer wWirtſchaftspvartiken indüſtriellen auszuhändihenden Skeuergut⸗ ſcheine werden— dies iſt ein weit entſcheiden⸗ der Grund unſerer Ablehnung— vorausſicht⸗ lich zum überwiegenden Teil zur Schulden⸗ zahlung verwendet werden und nur ein ge⸗ ringer Teil wird vorausſichtlich zur Inbe⸗ triebſetzung einzelner Werke ver⸗ wendet werden, ohne daß irgendeine Gewähr gegeben wäre, daß die mit dieſen Geldern ge⸗ ſchaffenen Waren auch Käufer auf dem Markt fünden werben Statt großzügiger Arbeitsvefchaffung bbfimmerliche Hilfsmaßnaymen An Stelle eines großzügigen Arbeitsbeſchaſt fungsplanes ſehen wir alſo im beſten Falle die Möglichkeit zu kleinen kümmerlichen Möglich⸗ keiten zur Wiederingangſetzung einzelner In⸗ duſtriewerke. Die ganze Wirtſchaftsbelebung muß verpuffen und wird ſich auflöſen in ein unorganiſch und zuſammenhangloſes Gemiſch gewiſſermaßen ſtaatlicher Subventionen für einzelne Induſtrien. Wohl gemerkt, den Vorteil haben nur die⸗ jengen Großfirmen, die in der Lage ſind, zunächſt die geſchuldeten Steuern zur Gänze aufzubringen. Für den geſamten Mittel⸗ ſtand, für Gewerbetreibende und Handwerk werden keinerlei Erleich⸗ terungen zu erwarten ſein, da die Um⸗ ſtändlichkeit des Verfahrens und die verhält⸗ nismäßige Geringfügigkeit der Einzelbeträge, die Schwierigkeit der Diskontierung bei der Reichsbank, in Handͤwerk und Gewerbe zu irgendeiner nennenswerten Erleichterung, ge⸗ ſchweige denn zur Belebung der Wirtſchaft, nicht führen kann. Am bitterſten enttäuſcht iſt aber die deutſche Landwirtſchaft, für die in der Papenſchen Notverordnung wirkſame Hilfen überhaupt nicht vorgeſehen ſind. „ueber das fehlende Verſtändnis für ſozkal⸗ politiſche Forderungen werde ich umſeitig am Schluſſe ſprechen, nachdem ich zunächſt dem Kapehmonramnnmn das Aufbauvvogramm der KSDay entgegenſtelle. Man ſoll nicht ſagen können, die NSDApP. erſchöpfe ſich in negativer Kri⸗ tik. Wir wollen vor Deutſchland und der Welt beweiſen, daß wir nicht nur politiſche Macht zu werden verſtehen, ſondern daß wir auch fähig und gewillt ſind, die uns in abſeh⸗ barer Zeit doch nicht mehr vorzuenthaltende Macht im Dienſte und zum Wohle unſeres armen deutſchen Vaterlandes zu verwenden. Der natürliche Bauplan: Für den Nenban der dentſchen Volkswiri⸗ ſchaft find zunächſt die ſtaatspolitiſchen und pfychologiſchen Vorausſetzungen durch die Er⸗ richtung und Stabiliſierung einer ſtarken, vom Volkswillen getragenen Regierungsgewalt zu ſchaffen. Die politiſche Führung muß der Wirt⸗ ſchaftsführung erſt die Bahn frei machen für eine durchgreifende Erneuerung des wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Lebens in Dentſchland durch Beſeitigung der äußeren und inneren Hemmungen, durch Ueberwindung der ſozialen Kämpfe und durch eine Neugeſtaltung der ver⸗ faſſungsmäßigen und verwaltungsrechtlichen Grundlagen im. Deutſchen Reiche. Das oberſte Ziel der Wirtſchaftspolitik muß ſein die Erhaltung und Stärkung der natio⸗ nalen Volks⸗ und Bodenkräfte, ſo daß jeder Deutſche von ſeiner Arbeit wieder Nutzen hat, und zwar jeder einzelne nach ſeiner Leiſtung. Nach dieſem Grunbdprinzip muß die deutſche Wixtſchaftspolitik einheitlich geführt werden, —um dies zu erreichen, iſt ein weitgehender Neuban ſowohl der Struktur der deutſchen Wirtſchaft wie der einzelnen wirtſchaftlichen Einrichtungen notwendig. Hierbei wird die Wirtſchaftspolitik organiſch und dynamiſch zu verfahren haben und das, was lebensfähig iſt, erhalten und pflegen. Die Regierung Papen bemüht ſich, neben einem überlebten Staatsbegriff(„konſervative Weltanſchauung“) auch ein überlebtes und tod⸗ krankes Wirtſchaftsſyſtem künſtlich auf⸗ recht zu erhalten. Der Wirtſchaftspolitiker darf ſich heute nicht um wirtſchaftliche Ideologien und Theorien kümmern. Wir müſſen die Me⸗ thoden anwenden, die zum Erfolg führen. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß die deut⸗ ſche Wirtſchaft weder mit kommuniſtiſch⸗ marxiſtiſchen noch mit liberaliſtiſch⸗kapitaliſti⸗ ſchen Methoden aufgebaut werden kann, ſon⸗ dern nur nach konſequent nationalen und ſozialpolitiſchen Grundprinzipien unter plan⸗ vollem gemeinſchaftlichem Handeln aller Er⸗ werbszweige und aller Stände zur Förderung des Geſamtwohles. Arbeit und Brot in Freiheit und Ehre iſt Geſamtinhalt unſeres Staats⸗ und Wirt⸗ ſchaftsprogramms. Arbeitsloſigkeit iſt Not und Fluch und Zer⸗ ſtörung von Staat und Wirtſchaft. Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit iſt ſchlecht⸗ hin die alles überragende Staatsaufgabe — Arbeitsbeſchaffung iſt eine lechniſch⸗wird Aufgabe und ein finanzielles Pro⸗ em. Die Papen⸗Regierung verſucht die Löſung mit äußerſt gefährlichen finanz⸗ und ſteuer⸗ techniſchen Experimenten. Anſätze zur wirt⸗ ſchaftlich⸗techniſchen Löſung finden ſich nir⸗ gends. Auf höchſt bedenkliche Art und Weiſe weroͤen Hunderte von Millionen völlig plan⸗ los und willkürlich ir die Induſtrie hinein⸗ gepumpt, ohne daß die ſinn⸗ und zweckvolle Verwendͤung der Millionen zur zweckentſpre⸗ chenden Wirtſchaftserweiterung ſichergeſtellt wäre. Eine effektive Belebung der Wirtſchaft iſt deshalb nicht zu erwarten, weil die Steuern erſt in bar bezahlt werden müſſen, wenn die höchſt verklauſulierte Form der Steuergut⸗ ſcheine in Kraft treten ſoll. Richtig iſt am ganzen Papen⸗Programm nur die Erkenntnis, daß jede wirkſame Ar⸗ beitsbeſchaffung von der Finanzierung aus⸗ gehen mwn. —Jede Finanzierung hat aber zur unbedins⸗ ten Vorausſetzung die Wiederherſtellung einen geſunden deutſchen Währung durch eine grund legeunde Aenderung des Währungs⸗, Geld⸗ und Kreditſyſtems. Die Garantie für die Stabilität und Sicher⸗ heit der Währung hat aber wiederum zur Vorausſetzung die Wiederherſtellung det —— g, den 2. Wibrs 1052 2. Jahrg./ Nt. 222 in die Staatsführunß. 3 Im einzelnen iſt zu fordern: a) die Wiederherſtellung der Reichshoheit über „die Reichsbank, b) die Abkehr von der ſchematiſchen Gold⸗ beckung, 9 die Befreiung der Reichsbank von den illigniden Finanzwechſeln, Erſatz durch Pro⸗ buktionswechſel und Regierungsſicherheiten, d) Verſtaatlichung des geſamten Geldverkehrs einſchließlich des Giralgeldes, Ausban des ſtaatlichen Verrechnungsvexkehrs und Die Arbeitsbeſchaffung als techniſche und wirt⸗ ſchaftliche Aufgabe muß in ihrer Totalität zur Nengeſtaltung unſeres nationalen und ſozia⸗ len Lebens beitragen. Arbeitsaufgaben gibt es in Hülle und Fülle, aber ſie müſſen in einen ganz großen Geſamt⸗ plan eingeſtellt werden, ſie dürfen keinesfalls willkürlich und planlos da und dort vorge⸗ nommen werden oder gar der privaten Will⸗ kür(wie es der Papenplan tut) überlaſſen werden. Keine Einzelmaßnahme darf— ſo verlockend im einzelnen die Ausführung ſein mag— für ſich allein betrachtet werden, alles muß zum großen Ganzen gewendet ſein, keine Arbeit, keine Maßnahme darf wieder Zzurückgenommen werden. Genan ſo, wie die Vollendung der tech⸗ niſchen Arbeiten das Geſicht des deutſchen Bobdens weitgehend verändern wird, genau ſo, ausgebauten Ströme und Flüſſe zuſammen mit einem muſterhaften Straßennetz, zuſam⸗ men mit der Kultivierung öder Sumpf⸗, Moor⸗ und Heideflächen, die blühenden Wie⸗ ſen und Aeckern Platz machen werben, und genan ſo, wie unſere Städte in ihrer Struktur eine weitgehende Auflockerung und Umſieb⸗ Die privatkapitaliſtiſche Beherrſchung des Geld⸗ und Kreditmarktes hat ſich als gänzlich unfähig erwieſen, den Anforderungen einer echten Volkswirtſchaft zu entſprechen. Eine irrſinnige Zins⸗ und Diskontpolitik erlaubte acht Jahre lang den Banken eine Scheinblüte, bis ſie ſchließlich mit der ſterbenden, ausge⸗ plünderten Wirtſchaft ebenfalls zugrunde gin⸗ gen und ſich zu Laſten der Stenerzahler unter Staatsaufſicht flüchteten. Die Banken haben ſich zu Beherrſchern der ganzen Wirtſchaft entwickelt, indem ſie die Gi⸗ ralgeloͤſchöpfung an ſich riſſen. »Während der Staat ängſtlich ͤͤe Münzprä⸗ zung und Notenherſtellung überwachte, und das Volumen der Notenausgabe töricht in eine feſte Relation zu einem gewiſſen Goldvorrat zu bringen verſuchte, durchbrach die Giral⸗ geloͤſchöpfung(doͤas Buchgeld, Wechſel und Schecks) die alten Dämme, die ein gänzlich überaltetes„Goldwährungsſyſtem“ aufgerich⸗ iet hatte. Im Grunde entſprach die Giral⸗ geloͤſchöpfung durchaus dem erweiterten Wirt⸗ ſchaftsvolumen der deutſchen Geſamtwirtſchaft. Die nationalſozialiſtiſche Geloͤſchöpfungslehre („Federgeld“) folgt im Grunde durchaus den tatſächlichen Bedürfniſſen der Wirtſchaft, wie ſie ſich in der Aufbauepoche rein privatwirt⸗ ſchaftlich entwickelt hatte, nur legt ſie die ge⸗ famte Geld⸗ und Kreditſchöpfung in die Hand eines ſauberen, nüchternen, aber großzügig ge⸗ leiteten Staates. Febes Voll ijt jo reich, als es Arbeit zu organhieren vermag Dazu gehört aber nicht nur die klare tech⸗ niſche Planung, ſondern auch die ſtaatliche Fi⸗ nanzierung. Dazu iſt notwendig die Loslö⸗ ſung vom Goldͤwahn, von der Goloͤdeckung, die ja de facto längſt verlaſſen iſt. Dazu gehört das Wiſſen darum, daß die Initialzündung für die Belebung der Wirtſchaft vom Staate aus⸗ gehen muß, daß Aufträge und zwar Staats⸗ aufträge das Weſen der Arbeitsbeſchaffung ge⸗ ben. Staatsaufträge haben ſich im beſonderen zu erſtrecken auf: 1. Straßenbau, 2. Hochwaſſerſchutz, Wofertroftnubung und Waſſerſtoffwirtſchaft, 3. landwirtſchaftliche Bauernſieoͤlung und Heimſtättenbewegung,— Berichtigung Druckfehlerkeufel! Aun unſerem Leikarkihel der Monkagaus⸗ gabe:„Die Illuſion des Herrn von Papen“ von B. Seeger⸗Kelbe muß auf der zweiten Seite oben das ſinnenkſtellende Wort„Kaiſer“ durch„Kapital“ erſetht werden. Der Saß lau⸗ 4 let dann richtig:„Herr von Papen gibt wenig⸗ ſtens offen zu, daß ſein Regierungsunkerneh⸗ men der leßhte Verſuch ſei, die Herr⸗ ſchafkt des Kapitals über die Ar⸗ z5—— z0 wie das belebende Bild der im Staffelflußbau des Staats a. 0 Stadtsaufſicht über důs ſen, den von mir vor der NSDaA. im Reichs⸗ tag ſeit 13 Jahren aufgeſtellten Richtlinien, mit denen ſich die Wagemannſchen Pläne durchaus verbinden laſſen. Die Wiederherſtellung des deutſchen Staats⸗ kreoͤites fordert die Sanierung der öffent⸗ lichen Finanzen unter Einſchluß der öffent⸗ lichen Verſicherungen unter Berückſichtigung des Jortſalls der Milliardenausgaben für die Arbeitsloſen, die Beſeitigung der jetzigen un⸗ baltbaren Metbode der Etatsbalancierung. Stzundlage: Die Avbeit lung in den Kranz der Stadtrandſiedlung auf⸗ weiſen werden, zwecks Seßhaftmachung und Kriſenſchutz der induſtriell und gewerblich be⸗ ſchäftigten Bevölkerung, genau ſo wird ſich auch die wirtſchaftlich⸗ſoziale Struktur ver⸗ ändern in der Richtung auf Stärkung und Hebung der mittelſtändleriſchen gewerblichen Schichten der Bevölkerung, durch Dezentrali⸗ ſierung der Probuktion und Seßhaftmachung der wurzelloſen Induſtriearbeiterſchaft. Genan ſo wird ſich aber auch die innere Struktur von Wirtſchaft und Finanzen grundlegend ändern. Scharf werden ſich die Aufgabenkreiſe ab⸗ zeichnen, die in Staatshand zu erhalten und überzuleiten ſind(Eiſenbahn, Poſt, Radio, Elektrizitätsverſorgung, Kraftſtoffverſorgung und Geld⸗ und Kreditweſen) von den Auf⸗ gaben, die der ſchöpferiſchen Initiative der ſelbſtverantwortlichen freien Perſönlichkeit im Wirtſchaftsleben überlaſſen bleiben wird, un⸗ ter weitgehender Auflöſung von ſolchen Orga⸗ niſationsformen in der Wirtſchaft, die ano⸗ nym unverantwortlich oͤer Korruption und dem privaten Preisdiktat Tür und Tor geöffnet hatten.(Kampf gegen Syndikate und Truſts.) Geid⸗ und Kerditweſen— en die Band hrung 4. Ausbau der Landesberteidigung und 5. große Einzelaufgaben, wie Hanſa⸗Kanal, Wiedͤergewinnung von Nordfriesland und anderes mehr. Die von Reichsbahn und Reichspoſt beab⸗ ſichtigten Arbeitsvergebungen zur Elektri⸗ fizierung einzelner Bahnſtrecken werden wir billigen, obwohl techniſche und produk⸗ tionspolitiſche Bedenken dagegen beſtehen. Die von der Reichspoſt ins Auge gefaßten Ver⸗ kabelungsaufträge werbden ſelbſtver⸗ ſtändlich ebenſo zur Wirtſchaftsbelebung bei⸗ tragen und finden unſere Billigung. Um Irrtümer zu vermeiden, ſoll an dieſer Stelle gleich ausdrücklich vermerkt ſein, daß die in Ausſicht genommenen Etatsaufträge voll⸗ kommen ihren Weg in die private Wirt⸗ ſchaft finden; denn wenn Waſſerkraftnutzung als Staatsaufgabe angeſehen wird, ſo wenden ſich ſelbſtverſtändlich Hunderte von Millionen an Staatsaufträgen den Induſtrien zu, die ſich mit der Erzeugung von Generatoren, Turbi⸗ nen befaſſen, oͤas geſamte Baugewerbe als Schlüſſelgewerbe erhält oͤurch die in Ausſicht genommenen Siedlungsbauten, Straßenbau⸗ ten, Kanalbauten uſw. außerordentlich ſtarke Impulſe; ein befruchtender Strom von Pri⸗ vataufträgen wird allen direkt und indirekt mit dem Baugewerbe zuſammenhängenden Be⸗ trieben zufließen. Kredite oder Geloͤgeben an Einzelper⸗ ſonen oder induſtrielle Groß betriebe und ſonen oder induſtrielle Großbetriebe und da⸗ zuden Berlin, 3. Okt. Im Ankerrichksaus⸗ ſchuß des preußiſchen Landkages gab es am Monkag eine längere Ausſprache zu dem na⸗ llonalſozialiſtiſchen Ankrag über eine Beſchäf⸗ ligung nur deutſchftämmiger Künſtler und Geiſtesarbeiker beim Rundfunk. Nach dem Ankrag ſoll das Skaaksminiſterum erſucht werden, ſeinen Verkrekern bei den Kulturbei⸗ räten und Ueberwachungsausſchüſſen ſämllicher und außerpreußiſcher Sender eine Weiſung zu erleilen, wonach alle arkfemden ausländiſchen Künſtler und Hilfskräfte des Deulſchen Rundfunks abberufen werden ſollen, um den nolleidenden Künſtlern und Geiſtes⸗ arbeikern Erwerbs⸗ und Schaffensmöglichkei⸗ ten zu geben, die bei der heuligen Beſeßung des Deuiſchen Rundfunks mit arkfremden und ausländiſchen Kräften, wie es im Antrag heißt, in übermäßigem Umfange dieſen Kräf⸗ len zugule kommen. Zum Erſaß ſoll ein Ar⸗ beilsplan aufgeſtellt werden, der die Neuein⸗ ſtellung und Beſchäfligung nur deulſchſtäm⸗ miger Künſtler und Geiſtesarbeiker vorſieht. Eine jcharje Erklärung des babifchen Zentrums gegen bie Payen⸗Aegierung Karlsruhe, 3. Ohk. In dem auf dem Parleltag beſchloſſenen Wahlauf⸗ ruf der h 22 enkrume arkei heißt—— chsregie: deutfchun Aunbſunt Ariß mit die alten jetzt ſtillgelegten Werke wieder in Gang zu bringen, iſt Wahn⸗ ſinn, wenn der Abſatz nicht garantiert iſt. Die⸗ ſe Garantie iſt heute unmöglich. Das find die Methoden chaotiſcher kapitaliſti⸗ ſcher Wirtſchaft. ———— Dagegen wird der national⸗ſozialiſtiſche Staat unter ſorgfältigſter Prüfung der kürze⸗ ren oder längeren Reproduktivität der Einzel⸗ oufgaben daran gehen, das Sofort⸗Pro⸗ gramm der Arbeitsbeſchaffung zu verwirklichen. Sofortovonramm flitg Aobeit Im einzelnen werden zuſätzlich aufzuwen⸗ den ſein: für Straßenbauten für Hochwaſſerſchutz, Staffelfluß⸗ bau 500 Mill./ für Siedlungen, Meliorationen 500 Mill./ für Ausbau der Landesverteidi⸗ gung 300 Mill. 500 Mill. für Einzelaufgaben(ſ. oben) 200 Mill./ Sa. 2000 Mill. Es iſt zweifellos tauſendmal beſſer, dieſe 2 Milliarden im Wege produktiver Kredit⸗ ſchöpfung flüſſig zu machen, als 2 Milliarden ohne jede Gegenleiſtung an Erwerbsloſe in Form von Almoſen auszuzahlen. Dieſe 2 Milliarden werden eine beſſere Deckung haben durch die neu geſchaffenen Werte, die eine fortlaufende Einnahme⸗ guelle ſind, ſowie odurch die Ankurbelung der Wirtſchaft, die Hebung der Steuer⸗ kraft. Die Schöpfung dieſer 2 Milliarden im Inlande ſelbſt wird beſſer ſein, als wenn nun plötzlich 500 Millionen Mark in Gold irgend woher zuflöſſen, auf Grund deren dann nach den törichten Glaubensſätzen dͤer heutigen Fi⸗ nanzlehre 2000 Millionen Mark Papiergeld ge⸗ dͤruckt werden dürfte, ooͤer aber wenn wir plötzlich vom Auslande 2000 Millionen Mark Leihgeld in Form von Deviſen erhielten, die uns nur aufs neue verſchulden würden und den Ertrag evtl. damit erſtellter Werke in die Taſchen der ausländiſchen Finanzleute fließen ließ. Erſtrebt weroͤen muß: der Stillhalteabkommen und ge⸗ nerelle Regelung der Auslanbsſchulden. (Zinsreduktion, Umwandlung der privaten Auslandsverſchulönng in zwiſchenſtaatliche öffentliche Verſchuldbung; Akkord oder Mo⸗ ratorium.) Zinsſenkung. Prodnuktive Kreditſchöpfung zur Arbeitsbeſchaf⸗ fung.(Federplan.) Oeffentliche Auftragserteilung von zeutraler Stelle nach zentralen Grundſätzen. Einzelne Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen (Straßenbau, Bodenkulturen uſw.). Handelspolitiſche Maßnahmen zum Schutze der natiynalen Produktion, insbeſondere der Landwirtſchaft. Oſthilfe und ländliche Siedlung. Vorſtadtſiedlung. Neuordnung des Hypothekarkredites(Reichs⸗ hypothekenbanuk). Wiederaufban des Haus⸗ und Grnndbeſitzes. Planmäßige Umſtellung der induſtriellen und gewerblichen Produktion unter beſouderer Berückſichtigung der vom Staate kontrollier⸗ ten Betriebe und der nationalpolitiſch wich⸗ tigen Induſtriezweige(Kohlenwirtſchaft, Düngemittelproduktion, Treibſtoffwirtſchaft). Nationale Verkehrswirtſchaft. Verreichlichung der Reichsbahn; Nenordnung der Tarife nach nationalwirtſchaftlichen Notwendigkeiten; ein⸗ heitliche Verkehrspolitik(Automobilverkehr, Schiffahrt). Neugeſtaltung des Verhältniſſes Unternehmer und Arbeiter(Lohnpolitik, Unternehmerver⸗ bäude, Gewerkſchaften). (Aus Raummangel müſſen wir darauf ver⸗ zichten, die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen im lten ſchicht gefährdek immer wieder die Erfolge des Reichskanzlers Dr. Brüning. Sie radikaliſierl durch ihre verhängnisvollen innerpoliliſchen Maßnahmen immer mehr. Sie führk das deulſche Volk durch Verfaſſungswidrigkeiken an den Rand des Abgrundes, und beeinkräch⸗ ligt damit die Wiederbelebung der Wirlſchaft. Eine Poliki, die darauf abziell, der vollks⸗ fremden Herrenſchicht der Vorkriegszeit die alte Machkt wieder zu verſchaffen, das auf⸗ opfernde Volk in die Hörigkeik längſt verſun⸗ kener Zeiken zurüchzuwerfen, widerſpricht den elemenkaren Grundſäßhen der chrifllichen Staalsweisheit und birgk die Gefahr neuer, unabweisbarer Erſchükterungen in ſich, nicht zulehk für den Beſtand der chriſtlichen Kullur. Sie abzuwehren, muß Sinn und Ziel dieſes enkſcheidenden Wahlkampfes ſein.“ Die Stabt Herne abgewirtjchaftet Her ne, 3. Okk. Wie das Skädliſche Preſſeamk mikteilt, hak die Skadt Herne die am Monlag fälligen Wohlfahrksunkerſtüßun⸗ gen nur zur Hälfle auszahlen können. Man hofft zwar, die zweite Hälfte der Unkerſtützung am kommenden Donnerslag ausſchütten zu können, doch ſtehk es noch keineswegs feſt, ob 00 2 einzelnen wiederzugeben, wie ſie von Pg. Fe⸗ der ins Auge gefaßt waren. Wir können dies aber um ſo eher tun, als wir heute keine Ur⸗ ſache haben, der Regierung Papen noch beſon⸗ dere Tips zu geben. Wir können dies auch aus dem Grund, als die unter der zielſicheren Leitung von Pg. Feder geſtandene Arbeitsta⸗ aung in München vom 5. bis 7. September über das Zentralproblem der Arbeitsbeſchaffung für uns in vor den prominenkeſten politiſchen und wirkſchaftlichen Führern der NSDApP ſtaltgehab⸗ ten Verhandlungen, über die wir ausführlich be⸗ richlek haben, ein abſolutes klares Bild über die Arbeiksbeſchaffungsmaßnahmen im einzelnen ge⸗ ſchaffen hat. Wie wir hören, iſt beabſichtigt, darüber noch eine grundlegende Veröffenklichung herauszugeben, die auch noch die anderen Maß⸗ nahmen behandeln wind. Die Schriftleikung.) 720,4 Millionen Einnahmeausjälle bei der Reichsbahn Nach dem Bericht der Reichsbahnhaupt⸗ verwaltung hielt ſich der Güterverkehr im Au⸗ guſt elwa auf der Höhe des Vormonaks. Der Perſonenverkehr erreichte jedoch weder die Höhe des Vormonaks noch die des vorjährigen Auguſt. Die Bekriebseinnahmen ſtellten ſich im Auguſt auf 253,02(im Juli 253,12) Millionen RM., davon 90, 17 Millionen aus dem Per⸗ ſonen⸗ und Gepäckverkehr(95,24) und aus dem Güterverkehr 143,40(138,11) Millionen Reichsmark. Die Geſamteinnahmen hielten ſich damit auf der Höhe des Juli⸗Ergebniſſes, blieben aber um 85 Millionen RM. hinker Auguſt 1931 zurüchk. Die Geſamkeinnahme⸗Ausfälle in den er⸗ ſten 8 Monaten 1932 bekrugen insgeſamt ge⸗ genüber das Jahr 1931 720,4 Millionen RM., das ſind 27,4 Prozent. Die Geſamtaufgaben ſtellken ſich im Auguſt auf 270,25 Milkionen RM. Die WMonaks⸗ rechnung ſchließt mit einer Mehrausgabe von 17 Millionen RM. ab gegen 13 Millionen Reichsmark im Juli. Die Umſätze der Reichsbahn ſind immer noch ein gutes Baromeker für die allgemeine wirkſchafkliche Lage. Auch abgeſehen von der Abwanderung der Perſonen- und Frachtbe⸗ förderung auf den Kraftwagenverkehr zeigen die angeführken Zahlen erſchrechend das Ab⸗ gleiten der Wirkſchaftskurve. Abichluß des Wiener nationaljozialijtijchen Gauparteitages Wien, 3. Okt. Den Höhepunkk und Ab⸗ ſchluß des Wiener nationalſozialiſtiſchen Gau⸗ parkeitages bildeke am Sonnkag die Uebergabe der Fahnen an die Sturmabteilungen und an die Unkerabkeilungen der Parkeiorganiſakion durch Reichskagspräſident Göring und den Skabschef Röhm. Reichskagspräſidenk Göring wies auf die Nokwendigkeit der Einheit des Deutſchen Reiches und des Zuſammenſchluſſes aller Deulſchen hin. Die Macht im Reiche müſſe Hitler in die Hand gegeben werden, da nur er imſtande ſei, die Forderung Deutſch⸗ lands nach Gleichberechkigung in der Abrüſtung und nach Sicherheit ſeiner Grenzen zu ver⸗ kreken, ſowie den wirtſchafklichen Wiederauf⸗ bau durchzuführen. Die Reaierung Papen käuſche ſich, wenn ſie glaube, durch ihr Vor⸗ gehen die Macht behalken zu können. Gö⸗ ring appellierte zum Schluß an die intenſive Mitarbeit, welche in Deutſchland und Oeſter⸗ reich die Macht in die Hände des Nakional⸗ ſozialismus geben werde. Der Vorbeimarſch dauerke faſt drei Stun den. 1* 1* 1* Die hürgerliche Mitte zerplatzt Alle krampfhafken Verſuche von inker⸗ eſſierker Seite, die politiſche Mitte noch ein⸗ mal zu einer feſten Maſſe zuſammenzuſchlie⸗ ßen, ſind vergeblich geweſen. Die Deutſche Volksparkei, deſſen Führer Dingeldey erſt kürzlich zu einemnakionalen Block auf⸗ gerufen halte, erklärkt jetzt, ſeine Parkei habe endgültig eine mit den Deukſchnationalen abgeſchloſ Ein Inter⸗ eſſe, mit der bürgerlichen ilte zuſammen 10 gehen, läge alſo nicht mehr vor. Die Deutſche Staatsparkei verbindet ihre Liſten bekannklich mit der Spch., Landvolkpartei, Wirkſchafts⸗ parkei und Chriſtlich⸗ Sozialer Volksdienſt wollen ſelbſtändig bleiben, weil ſie krotz ihrer ſchlechken Erfahrungen in blindem Optimismus nach wie vor auf Mandalsgewinn hoffen. Somik hat der Gedanke einer„Sammlung“ der ſogenannke bürgerlichen Mitte nur einige 3 Off abend ge ſtraße Kulſcher unbekan: gekökel u beraubk. im Gang Der fabrik D Wagne und.30 Heimfahr in Franl 200 bis Meter h ſein Fah veranlaß gaben ar Schüſſe Bruſtſeit Ohr in d ſen ſein. die Geld der Schu griffene Lederrien Zeuge gendermo den hink⸗ Uferſtraß Skelle, wi Fahrbahn verſuchker und Zurn zuhallen, Brauerei fahrer, d lich ein haben ſie ſind weil ken, daß kein Glü⸗ zu, wo ſi Kulſcher Die L nahmk u A Verſtär * Lon des„De de Umä engliſche lich bal flotte u Flotte z heimiſch ſoll nur leichten Unterſe⸗ Größe übergeh ſen zu Pläne r hängt, Ottawace engliſche willigkei und Ne gen in Weltreie hebliche: minion kann.(1 der Au⸗ plant ſe Dartmo ter ſolle cintreter wird er auf Seg Die G Flotte ſ Seemach verhältn zehn Ja haltung gen mü gende V nal und teilung trage. kreuzer“ ße Torp und ſei hindert. reiche ni des Han Und d ferenz. „Gre L Berl Zeppelin“ amerika! des Rooe dem Weg „Karlsruh der Schei Beide Se grüße aus liſtiſche kürze⸗ Einzel⸗ i P roO nig zu g. Fe⸗ n dies ne Ur⸗ beſon⸗ s auch icheren ſeitsta⸗ tember ſchaffung chen und altgehab· rlich be⸗ über die lnen ge⸗ bſichtigt/ nklichung n Maß- ig.) jälle nhaupk⸗ im Au⸗ its. Dev ſer die jährigen ich im rillionen m Per⸗ nd aus rillionen hielten ebniſſes, hinter den er⸗ amt ge⸗ n RM., Auguſt Nonaks⸗ abe von illionen immer gemeine von der rachkbe- zeigen as Ab- tages ind Ab- 'n Gau⸗ bergabe und an niſation id den Göring heit des ſchluſſes Reiche den, da Deukſch⸗ hrüſtung zu ver⸗ ederauf⸗ Papen yr Vor⸗- 1. Gö⸗ nlenſive Oeſter · akional- i Skun tzt inker⸗ och ein⸗ zuſchlie⸗ Deukſche hy erſt ick auf⸗ ſei habe it den Inker⸗ imen zu deutſche annklich kſchafts⸗ ksdienſt i ihrer mismus ffen. rmlung“ r einige 2. Zahrg./ Nr. 221 Dienslag, den 4. Onkober 1932 Zelre 5 Zaubmood an einem Brottutſcher Offenbach, 2. Okkober. Am Samskag abend gegen ½8 Uhr, wurde auf der Mainufer⸗ ſtraße zwiſchen Frankfurk und Offenbach der Kulſcher einer Offenbacher Brolbäckerei von zwei unbekannken Tätern überfallen, durch drei Schüſſe gekökel und ſeiner Barſchaft in Höhe von 300 Mk beraubt. Die polizeilichen Ermikklungen ſind noch im Gange. Der ſeik 20 Jahren bei der Offenbacher Brol. fabrik Dinges angeſtellke 49jährige Kulſcher Emil Wagner war am Samskag abend zwiſchen 7 und.30 Uhr mik ſeinem Pferdefuhrwerk auf der Heimfahrt von Frankfurkt nach Offenbach. Er halke in Frankfurk Waren abgeſehk und ſchätzungswelſe 200 bis 300 Mark einkaſſierk. Mehrere hunderk Meker hinker dem Schlachk- und Viehhof wurde ſein Fahrzeug von zwei Unbekannken zum Halken veranlaßk. Die Täter— zwei junge Burſchen— gaben aus unmiltelbarer Nähe auf Wagner vier Schüſſe ab. Drei Schüſſe gingen in die linke Bruſtſeite, der vierte Schuß hinker dem rechlen Ohr in den Kopf. Wagner muß ſofork kot gewe · ſen ſein. Hierauf raublen die Täter dem Kulſcher die Geldkaſche, die er an einem Lederriemen über der Schulker hakle. Es handelt ſich um eine abge⸗ griffene dunkelbraune Lederkaſche mitk langem Lederriemen, Meſſingbügel mik Druckverſchluß. Zeugen ſchildern der Polizei den Vorgang fol ⸗ gendermaßen: Wenige Minutken nach 7 Uhr ſtan⸗ den hinker dem Schlachl⸗ und Viehhof auf der Uferſtraße zwei junge Leuke, und zwar an der Skelle, wo die Uferſtraße durch ein Bankelk in zwei Fahrbahnen gekeill wird. Wie beobachtek wurde, verſuchken die Unbekannken durch Händehochheben und Zurufe, mehrere Fahrzeuge hinkereinander an⸗ zuhalten, und zwar zunächſt einen Laſtwagen einer Brauerei mit Anhänger, dann einen Mokorrad⸗ fahrer, dann einen kleinen Opelwagen und ſchließ⸗ lich ein geſchloſſenes Auko. Sämkliche Fahrer haben ſich aber an den Zurufen nichk geſtörk und ſind weilergefahren. Als die Unbekannken merk ⸗ ten, daß ſie an dieſer Skelle mit ihrem Vorhaben kein Glück hakten, gingen ſie weiler nach Offenbach zu, wo ſie dann ſpäter auch den Ueberfall auf den Kulſcher verübken. Die Leiche des Ueberfallenen wurde beſchlag⸗ nahmk und zur weikeren Unkerſuchung dem ge⸗ Aeue englijche Flottenpläne Verſtärkung der Dominion⸗Flotten vorgeſehen * London, 3. Okt. Der Marinekorreſpondent des„Daily Telegraph“ erfährt, daß weitgehen⸗ de Umänderungen in der Organiſation der engliſchen Flotte geplant ſind, die ſchon ziem⸗ lich bald inkraft treten ſollen. Die Heimat⸗ flotte und die Mittelmeerflotte ſollen in eine Flotte zuſammengefaßt werden, die ſich auf die heimiſchen Gewäſſer ſtützt. Im Mittelmeer ſoll nur noch ein Verband verbleiben, der aus leichten Fahrzeugen, Kreuzern, Torpedobvoten, Unterſeebooten und Flugzeugträgern mittlerer Größe beſteht. Die Aoͤmiralität will dazu übergehen, kleinere Typen für alle Schiffsklaſ⸗ ſen zu bauen. Da die Durchführung dieſer Pläne von der Mitarbeit oͤer Dominion ab⸗ hängt, ſo wurde dieſe Frage während der Ottawaer Konferenz beſprochen, wobei die engliſchen Miniſter eine unerwartete Bereit⸗ willigkeit oͤer Dominion Kanada, Auſtralien und Neuſeeland feſtſtellten, ihre Verpflichtun⸗ gen in der gemeinſamen Sache des engliſchen Weltreiches anzuerkennen, ſodaß mit einer er⸗ heblichen Verſtürkung der Flotten der Do⸗ minion in abſehbarer Zeit gerechnet werden kann.(!) Endlich ſollen noch Aenderungen in der Ausbiloͤung des Offiziersnachwuchſes ge⸗ plant ſein. Das Marinekadettenkorps von Dartmouth ſoll abgeſchafft werden, die Anwär⸗ ter ſollen von der Schule her in die Marine cintreten können. Im Zuſammenhang hiermit wird erwogen, den Offiziersnachwuchs wieder auf Segelſchiffen auszubilden. Die Gründͤe für oͤͤie Konzentrierung der Flotte ſeien darin zu ſuchen, daß Englands Seemacht im Vergleich zu anderen Marinen verhältnismäßig ſchwächer geworoͤen ſei. Vor zehn Jahren habe England Wert auf die Er⸗ haltung ſeiner Stellung im Stillen Ozean le⸗ gen müſſen. Heute habe es außerdem drin⸗ gende Verpflichtungen im Mittelmeer, im Ka⸗ nal und in der Nordſee, denen die jetzige Ver⸗ teilung der Flotte nicht genügend Rechnung trage. England beſitze keine„Weſtentaſchen⸗ kreuzer“, ſchwer gepanzerte Kreuzer und gro⸗ ße Torpedobvotszerſtörer wie andere Nationen und ſei durch oͤie Verträge an oͤeren Ban ver⸗ hindͤert. Seine Kreuzer⸗ und Zerſtörerflotte reiche nicht zum Schutze von Geleitzügen und des Handels auf den Meeren aus. Und das alles zur Zeit der Abrüſtungskon⸗ ferenz „Graf Zeppelin“ kriffk den Kreuzer „Karlsruhe“ auf hoher See. Berlin, 3. Onkkober. Das Lufkſchiff„Graf Zeppelin“ begegneke auf der Heimreiſe von Süd⸗ amerika in der Nacht zum Sonnkag in der Nähe des Roocesfelſen ſüdlich vom Aequakor den auf dem Wege nach Trinidad befindlichen Kreuzer „Karlsruhe“. Das Luftſchiff begleikete im Lichk der Scheinwerfer den Kreuzer längere Zeil.— Beide Schiffe kauſchken Signale und Abſchieds ⸗ grüße aus, und ſehlen dann ihre Weiterreiſe fot. richksärzklichen Inſtitur zugeführk. Der Ermordeke war verheiralek und Vaker von vier unmündigen Kindern. Der Regierungspräſidenk hal für die Ergreifung der Täter und für Angaben, die zur Aufklärung des Falles beitragen können, 1000%/ Belohnung ausgeſeht, die unker Ausſchluß des Rechksweges nur an Priwakperſonen verkeilt wird. Perſonen, die irgendwelche Angaben ma⸗ chen können, werden gebeken, ſich im Frankfurker Polizeipräſtdium zu melden. Ueber die mukmaßlichen Täter wird folgende Beſchreibung gegeben: Der eine der Verdächkigen iſt etwa 26 bis 28 Jahre alk, 1,70 Meker groß, unkerſeht, ſchwarze Haare und kleinen geſlußken Schnurrbark. Er krug einen kleinen Koffer. Um denſelben war eine Kordel gebunden. Der zweite mulmaßliche Täker wird wie folgt beſchrieben: eitwa 24 bis 25 Jahre all,.60 Meker groß, ohne Kopfbedechung, dunkelblondes, nach hinken gekämmkes Haar. Er krug ſchwarze Hoſe mik weißen Streifen, ſchwarzen Rock und braune Halbſchuhe. De. Zuverläßiakeitsflug 1932 Der Badiſche⸗Pfälz. Luftfahrkverein Mann⸗ heim e. V. iſt Sieger und belegk außerdem den zweilen Plaß! Das vorläufige Ergebnis: Punkke 1. Bad.⸗Pfälz. Lufkfahrkoerein Mannheim 340 2. Bad.⸗Pfälz. Lufkfahrkoerein Mannheim 331 3. Flugogg. der OeW.⸗Angeſtellten Betlin 310 4. Akad. Fliegergruppe Halle 308 5. Lufkfahrlverein Eſſen⸗ 287 6. Burſchenſchafkler Akaflieg Böblingen 3 7. Leichtflugzeugklub München 8. Leipz. Verein f. Luftfahrt u. Flugweſen 280 9. Hamburger Aero⸗Klub e. V. 263 10. Akad. Fliegergruppe Aachen 248 Auch in dieſem Jahre hak der Bad.⸗Pfälz. Lufkfahrtverein ſeinen 4+7 Erfolg wie⸗ derholen können und iſt in dem obigen großen Deukſchen Zuverläſſigkeitsflug Sieger geblie⸗ ben. Außerdem hat der Mannheimer Verein mit der zweiten Wektbewerbsmaſchine den zweiten Plaß im Geſamkwektbewerb errungen, ein Erfolg, der umſo erfreulicher iſt, weil in dieſem Jahre die übrigen keilnehmenden Ver⸗ 58 vom Reich den Sieg nichk leicht gemacht aben. Um die werkvollen Preiſe, die vom Reichs⸗ verkehrsminiſterium ausgeſeßt waren, hakten 100 Maſchinen gekämpft. Der Mannheimer Verein, der ſich mit zwei Maſchinen bekeiligke, iſt mit beiden Sieger geblieben. Erfreulich iſt es, daß die von den alten Piloten geſchul⸗ ten Jungflieger, die 1931 und 1932 den Flug⸗ zeugführerſchein erhielken, im Verein an her⸗ vorragender Stelle lagen. Tichechijcher Ofizier erjchießt zwei Deuhche Prag, 3. Okkober. In Falkenau kam es in der Nacht zum Sonnkag zu einem blukigen Zu⸗ ſammenſkoß zwiſchen Tſchechen und Deulſchen. Von deulſcher Seite wird behaupket, daß die kſchechiſche Geſellſchaft die Deutſchen in nnerhörker Weiſe beſchimpfte, während die Tſchechen erklären, ſte ſeien von den Deukſchen beläſtigt worden. Einer der kſchechiſchen Offziere feuerke— angeblich in Nokwehr— aus ſeinem Dienſtrevolver vier Schüſſe ab, durch die zwei Deukſche verleht wur⸗ den, davon einer ſchwer. Ein kſchechiſcher Offi⸗ zier krug eine Kopfverletzung davon. Die griechiſchen Eroͤbeben Malaria und Ruhr im Erdbebengebiek. Akhen. Die Erdſtöße in Griechenland dauern — wenn auch abgeſchwächt— fork. Im Erdbe⸗ bengebiek herrſcht großer Mangel an Lebensmit⸗ keln. Viele Verlehle müſſen ſterben, weil ſie keine Aolf Hitlevr, 6 Mann 100 Groberes 350 Helden 500000 Braunhemden 1 Million Aktioiſten 13 Mͤllzonen deutſchen 5000 Keubezietzes 10000% gitler⸗Wühler 280 Ortsgruppen und Seilopunkten 5 deutſehe Menſchen ärztliche Hilfe bekommen können. Die Lage wird dadurch verſchärft, daß durch das ungeſund ge⸗ wordene Waſſer die Ruhrerkrankungen zunehmen. Das zwangsweiſe Uebernachken der geängſtiglen Bevölkerung im Freien hak zudem Malaria her⸗ vorgerufen. Da es an Chinin mangelt, werden die Leiden der obdachloſen Bevölkerung weiker vermehrk. 12 Kinder werden noch vermißt, und man befürchkek, daß ſie den Tod unker den Trüm⸗ mern gefunden haben. Ueber das Schickſal zahl⸗ reicher, von jeglichem Verkehr abgeſchnitlener Ork⸗ ſchaften iſt noch nichls bekannk geworden. Erzbergwerk mit Belegſchaft verſchükkek.— Inſel und Bewohner verſunken. Belgrad, 3. Okkober. Die Belgrader „Prawda“ berichkek aus Salonſki, daß in Grie⸗ chiſch⸗Mazedonien ein nenerliches Erdbeben unge⸗ heure Verheerungen angerichlek habe. Das Erz⸗ der deukſche Held hak mil die herrlichſte Bewegung und größle Organiſakion der Welt geſchaffen. Trotz Verbok, Terror und den ungeheuerlichſten Schikanen wuchs dieſes un⸗ bekannke Häuflein nach und nach über hinaus, die ſich um den roken Mob und ſeine reaktionären Helfershelfer nicht im geringſten ſcherten. Im Kampfe um Deukſchland ließen im braunen Ehrenkleid das Leben. Sie alle ſind in den Sturm des unvergeßlichen Horſt Weſſel ein⸗ gerückk. Jeder Toke hunderk neue Kämpfer! Ueber Gräber ging es vorwärks, und Bollwerk um Boll⸗ werk wurde genommen. Ueber marſchieren heuke hinker Adolf Hitler. Neben die⸗ ſer Zahl von Hitlerjungen, SA und SS⸗Männer ſtehen heuke weik über die Tag für Tag ihre Pflicht erfüllen und nach jeder Wahl wieder an ihre harke Arbeit gehen, um Volksgenoſſen die Augen zu öffnen, damik wir einſt das ganze Deutſchland erfaſſen. Wir ſind hiermik eine Gemeinde der Tak ge· worden, und wollen es auch bleiben. Darum ihr Arbeiter der Skirn und der Fauſt ſchafft für Eure„Volksgemeinſchaft“ und Ener „Hakenkreuzbanner“! Sie ſind die Verkünder Eures Wollens! müſſen hinzugeworben werden, um den Bezugspreis herabſehen zu können. Anſer Verbreitungsgebiel umfaßt weit über Es muß uns gelingen, bei dieſen unſer Kampf⸗ organ, das Blakt unſerer Willensäußerung, unker⸗ zubringen.„Unſer Vanner ſteht“ hier in acht Kreiſen mit Wenn ſich in dieſen Orten jeder wahre Kämpfer Adolf Hiklers zur Werbung vornimmt, ſo iſt mit der Erreichung dieſes Jieles das meiſte gewonnen. Nehml Euch ein Beiſpiel an dieſen Zahlen und es wird Euch ein Leichkes ſein, den ſchwarzen, roken und golde⸗ nen Tinkenkulis auf den Pelz zu rücken, um ihnen —— Km Schreibereien gehörig heimzu⸗ 30 Am 6. Kovembes iſt Zaultag Werbl bis zu dieſem Termin 5000 Neubezieher unker der Parole: ———————— bergwerk bei Skrakoniki ſei mit der ganzen Beleg⸗ ſchaft verſchükkek worden. Bisher habe man nur 40 vollkommen verſtümmelke Leichen bergen kön⸗ nen. Ferner ſeien große Küſtenkeile ins Meer ge⸗ ſtürzt, ſodaß die Küſte heuke einen ganz anderen Verlauf nehme als vorher. Auch die kleine In⸗ ſel Anagioni, auf der 250 Familien leben, ſei un ⸗ ter dem Waſſerſpiegel verſunken. Mokorrad fährk in eine Skahlhelmgruppe. 1 Toter Remſcheid, 3. Okt. Gelegentlich der Grün⸗ dung einer neuen Ortsgruppe marſchierte eine Stahlhelmabteilung aus dem Bergiſchen Land durch Hueckeswagen. Plötzlich raſte ein Mo⸗ torrad im 70 Kilometer⸗Tempo auf die Gruppe zu und riß den an der Spitze marſchierenden Kreisleiter, den Fabrikanten Haſenelever, um, ſo daß er bewußtlos liegen blieb. In der Aufregung verwechſelte der Motorradfahrer die Hebel und fuhr mit Vollgas in die Grup⸗ pe der Stahlhelmer hinein. Dadurch wurden fünf Stahlhelmer ſchwer verletzt und mußten ins Hueckeswagener Krankenhaus übergeführt weroͤen. Der Kreisleiter Haſenclever ſtarb noch in der Nacht zum Sonntag an den Fol⸗ gen eines Schädelbruchs. Bei zwei der Schwerverletzten beſteht Lebensgefahr. Der Motorradfahrer wurde verhaftet. Krankenſchweſter als Kindesmörderin. Frankfurk, 2. Okkober. Die Polizei hat eine Privakkrankenſchweſter verhafkek, die im Ver⸗ dachk ſteht, ihr im Juli geborenes uneheliches Kind vorſählich getölek zu haben. Hausbewohner, die durch den Verweſungsgeruch aufmerkſam gewor⸗ den waren, fanden die Leiche in einem Koffer auf der Manſarde. Der Hamburger Verkehroſtreit Hamburg, 3. Okkober. Die Lage im Ham⸗ burger Verkehrsſtreih hat ſich inſofern geänderk, als noch im Laufe des Monkag die Techniſche Nol⸗ hilfe mit elwa 60 bis 70 Mann auf den Strecken der Walddörfer und Langenhorner Bahn eingeſeht worden iſt. Der Bekrieb wird wahrſcheinlich vom Dienskag früh an durchgeführk werden. Zum Scheitern der Verhandlungen, die von der Streikleitung mit den Hochbahnen über die Einrichtung des Nokverkehrs geführk waren, ver⸗ ſichert die Skreikleilung, daß die bemühl geweſen ſei, das nokwendige Perſonal für den Nolbetrieb aufzubringen. Es häkten ſich jedoch zu wenig Leuke gemeldel. Das Perſonal ſei wahrſcheinlich durch kommnniſtiſche Drohungen abgeſchreckk wor⸗ den, wonach beſondere Terrorabkeilungen die Hochbahner mit Gewalk an der Ausführung des Nolverkehrs hindern wollken. Am WMonlag nachmiktag haben die Verhand⸗ lungen im Reichsarbeitsminiſterium über eine Ver⸗ bindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches begon⸗ nen. Für den Fall, daß der Schiedsſpruch für verbindlich erklärk wird, wird die Streikleitung den Streik ſofork abblaſen. Irrjinniger gegen Irriin ize Ein Geiſteskranker ſchießk in den Völkerbunds⸗ Sitzungsſaal. Genf. Am Sonnabend abend wurde wäh⸗ rend der Sitzung des Viererausſchuſſes der Völ⸗ kerbundsverſammlung vom Garken des Völker⸗ bundsgebäudes aus ein Schuß auf die Fenſter des Sitzungsſaales abgegeben. Der Schuß prallle je⸗ doch an dem Fenſterrahmen des Saales ab. Die Polizei konnke den Täter feſtſtellen. Es handelk ſich um einen geiſteskranken, ungariſchen Skaaks⸗ angehörigen, der nach den bisherigen Feſtſtellungen den Schuß nichk aus polikiſchen Gründen abgefeuerk hat und nicht ein Anſchlag auf eine beſtimmke Perſönlichkeit beabſichligt war. Nuumelfaam?“-Peecramm für Dienskag, den 4. Okkober 1932. Heilsberg: 6 Gymnaſtik..35 Konzerk,.30 Gym · naſtik. 11.05 Für den Landwirk. 11.30 Kon⸗ zerk. 13.30 Schallplaken. 14.30 Werbenachrichken. 16 Stegreifſpiel. 16.30 Konzert. 17.30 Späkſom⸗ mergeſchichken. 17.50 Welktierſchutzkag. 18.30 Stunde der Arbeit. 19 Bridge. 19.30 Aus Ope⸗ rekten. 20.20 Schichfalsſtunde der deulſchen Ge. ſchichte. 21 Tagesbefehle. Königswuſterhauſen:.15 Gymnaſtik..30 Kon ⸗ zerk. 12 Schallplakten. 14 Konzerk. 15 Kinder⸗ ſftunde. 15.45 Handarbeiten. 16.30 Konzerk. 17.30 Angelſächſiſche Länder. 18 Muſikaliſche Hör⸗ übungen(). 18.30 Deviſenpolitik. 19 A. Nieß · ſches„Wille zur Macht“(). 20 Zum Welkkier⸗ ſchuhtag. 21 Tagesbefehle, Hörbilder. 22.40 Or⸗ cheſterkonzerk. München:.45, 10 Gymnaſtik. 10.15 Fortbildung. 12 Konzerk. 13.15 Konzerkſtunde. 15 Stunde der Hausfrau. 16.05 Ungar. Volkslieder. 16.20 Vor⸗ zeilliche Fundſtätten. 16.40 Kinderbaſteln. 17 Konzerk. 18.15 Aus Zeitſchriften. 18.35 Mo⸗ Modernes Wirkſchafsleben. 19.05 Kammer⸗ muſik für Bläſer. 19.40 Zum Welttierſchutzlag. 20 Große Meiſter in heiteren Dingen Schall. platten). 21 Tagesbefehle, Hörbilder. Mühlacker: 6,.30 Gymnaſtik..05 Schallplak⸗ ken. 10 Duekle für 2 Soprane. 10.20 Schulfunk. 12 Konzerk. 13.30 Konzert 14.30 Engliſch. 16 Blumenſtunde. 16.30 Frauenſtunde. 17 Konzert. 18.25 Winkernothilfe. 18.50 Nolverordnungen und Darkfverkrag. 19.30 Zitherquarbett. 20 Aus —* Grafſchafk. 20.40 Richard Wagner. 22.43 Dienssn,- Sen⸗. Breser- Mannheim, den 4. Oltober 1932 Die deukſche Frau und ihr Kleid. Auch in der Mode und allen Fragen der Frauenkleidung ſetzt ſich der Gedanke einer Loslöſung Deulſchlands aus unwürdiger ausländiſcher Abhängigkeit im⸗ mer mehr durch. Je weniger wir durch das Feh⸗ len der Rohſtoffe rein kechniſch in der Lage ſind, uns in der Bekleidungsinduſtrie vom Ausland un⸗ abhängig zu machen, deſto mehr muß die deutſche Haltung ihren Ausdruck in einer deulſchen Mode finden, deſto mehr muß Form, Farbe und Ge⸗ ſchmack deukſchem Weſen angepaßt und zun we⸗ ligſten eine geiſtig⸗kulturelle Aukarkie errichkek werden. Führend in dieſer Aufklärungs⸗ und Er⸗ giehungsarbeit iſt Frau Dina Tamboſi, die neben zubem Künſtleriſchen Studium beſonders auf eine langjährige Praxis als Fabrikarbeiterin und Di⸗ rektrice zurückblicken kann. Der Deutſchnakionale Handlungsgehilfen-⸗Ver⸗ band hak deshalb Frau Tamboſi-⸗München für eine Reihe von Frauen⸗Nachmittagen verpflichket. In Mannheim iſt für einen ſolchen Nachmittag der Dienstag, 4. Oktober, 15.30 Uhr und als Raum der große Saal des Kaufmannsheims, C 1, 10, vorgeſehen. Polizei⸗Bericht Auflöſung eines poliliſchen Aufzuges. Auf der Kunſtſtraße wurde in der Nacht zum Sonntag ein größerer Trupp Nationalſozialiſten, der ſich beim Durlacher Hof gebildet hakte, aufgelöſt. Die Be. teiligten wurden zur Feſtſtellung ihrer Perſönlich⸗ keit zur Polizeiwache verbrachl. Der Führer des Trupps wurde ins Bezirksgefängnis eingeliefert. * Bei dem erwähnben„Trupp“ Rationälfozialiſten handelk es ſich um Beſucher der SA-Kundgebung, die ſich im Durlacher Hof zu einem gemüllichen Beiſammenſein gekroffen haben. Es iſt ganz na⸗ kürlich, daß ſie auf dem Wege dorthin nicht ein⸗ zeln, ſondern in gemütlichem Spaziergang in Gruppen gegangen ſind. Der„Führer“ des Trupps wurde am Sonnbag mittag wieder frei⸗ gelaſſen, nachdem man ihm einen Strafbefehl über 10 Tage Haft() zudiktiert hatte. Selbſtve rſtã nd · lich wird unſer Parteigenoſſe gegen dieſes un⸗ erhörte Urteil Berufung einlegen 155 Zuſammenſtoß. Am Samstag nachmittag ſtieß auf der Renzſtraße ein Perſonenkrafkwagen beim Ueberholen anderer Fahrzeuge mit einem ent⸗ gegenkommenden Radfahrer zuſammen. Dieſer ſtürzte und erlikt Prellungen am linken Knie und im Geſicht. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Der Radfahrer erhielt im Thereſienkrankenhaus einen Notverband angelegt. Von einem Kraftwagen angefahren. Eine Witwe aus der Dalbergſtraße geriet am Samskag vormiklag auf dieſer Skraße vor einen fahrenden Lieferkvaftwagen. Obwohl der Kraftwagenführer ſofork anhielt wurde die Frau vom Fahrzeug er⸗ faßt, zu Boden geworfen und an den Knien ver⸗ lett. Außerdem erlilb ſie eine Verſtauchung der rechten Hand. Die gefährlichen Straßenbahnſchienen. Am gaybn⸗Feier im Blinbenverein Die Bezirksgruppe Mannheim des Badiſchen Blindenvereins veranſtalkete im kleinen Saal der Liedertafel eine Haydn⸗Feier, die nicht nur den Blinden Mannheims eine muſikaliſche Freude be⸗ reitete, ſondern auch künſtle riſch auf einem be⸗ ſonders hohen Niveau ſtand. Veranſtalkerin war in Verbindung mit dem Konzerlausſchuß der Bezirksgruppe des Blinden⸗ pereins die bekannte Pianiſtin Frl. Pelliſſier, Mannheim. Ihr zur Seite ſtanden Herr Konzert⸗ meiſter Schubert, Heidelberg(Violine), Herr Kongertmeiſter Heimig vom Nationaltheaber Mannheim(-Violincello) und Frau Elſe Flor, Mannheim(Sopran). Der Vorſitzende der Blindengruppe Mannbeim, Herr Regierungsrat Sakſofskpy, eröffnele die Feier und begrüßte die mitwirkenden Künſtler. Einführende Worke ſprach Herr Blindenlehrer Her⸗ bert Hammel von der Blindenanſtalt Ilvesheim, der ſelbſt blind iſt. Er bekonte, daß die Nichbſehen⸗ den gerade Haydn unker den vielen Jubllaren des Zahres 1932 für dieſe Skunde des Gedenkens wähl⸗ ten, weil er mit ſeinem vollrkümlichen Weſen der Gegenwark noch immer nahe ſteht; dann aber be⸗ ſonders, weil er ein ſo harkes Leben gehabt hat, ohne es je zu verneinen. Vieimehr klinge aus ſeiner Lebensbejahung unverſiegliche Heiterkeit und paſſe ſo beſonders in den Kreis der Blinden. Die muſikaliſchen Darbietungen wurden eröff⸗ net durch das Trio in D⸗dur für Klavier, Violine und Cello und durch drei Lieder für Sopran mit Klawierbegleitung. Frl. Pelliſſier brachte mei⸗ ſterlich die Klaviervariakionen in-moll und die Fantaſie in-dur zu Gehör. Ganz herrlich waren fünf Lieder mit Trio-Vegleikung, von Frau Flor einzig ſchön wiedergegeben. Den Schluß machle das.dur⸗Trio Nr. 1 mit ſeinen Variationen, dem herrlichen Mitlelſat und dem ungariſchen Rondo. Samskag abend glitt ein Kraftradfahrer Ecke Damm- und Brückenſtraße auf den Skraßenbahn⸗ ſchienen aus, ſtürzte und blieb bewußtlos liegen. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, wo eine Gehirnerſchütterung und eine Becken⸗ quelſchung feſtgeſtellt wurde. Angefahren und zu Boden geſchleuderk. Auf der Hochuferſtraße wurde Sonnkag nachmittag eine am Rheinhäuſer Platz wohnende Frau von einer Radfahrerin von rüchwärts angefahren und zu Boden geſchleudert. Sie trug einen Bruch des rechken Daumens davon und begab ſich zu Fuß ins ſtädtiſche Krankenhaus. Folgenſchwerer Unfall infolge falſchen Fah⸗ rens. Auf der weſtlichen Zufahrtſtraße zur Rhein⸗ brücke fuhr Sonnkag abend ein Laſtkraftwagen, der die linke Skraßenſeite einhielk, eine Frau aus den-Ouadraken, die mit anderen Perſonen die Straße überqueren wollte, an. Die Frau erlikt einen Naſenbeinbruch, eine Unkerkieferverletzung und mehrere erhebliche Fleiſchwunden im Geſicht. Auch büßte ſie bei dem Unfall das rechte Auge ein. Die Verletzte fand Aufnahme im ſtädt ſchen Krankenhaus. Unfall. In der Nacht zum Sonnlag ſtürzte auf der Treppe zum Haupkeingang des Bahnhof⸗ gebäudes ein Schreinermeiſter aus den.Quadra⸗ ten vermutlich infolge eines Schwächeanfalles zu Boden und erlikk einen Bruch des rechken Ober⸗ ſchenkels. Er fand Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. Der Veſuch ber geſtern nachmiktag geſtaltete ſich zu einem Ereig- nis erſten Ranges. Die Mannheimer Prominenz war zum Empfang erſchienen. Viele Hunderke von Menſchen umſäumten den Flugplatz bei Neuoſt⸗ heim und viele waren noch unterwegs auf den An⸗ marſchwegen, els der Rieſenvogel bereits auf dem Flugplatz aufſetzte. Zunächſt wurden aber die ge⸗ duldig Warkenden auf eine harte Probe geſtellk; denn die G 38 bewies ſo recht, daß ſie eine„Diva“ unker den Flugzeugen darſtellt. Sie kraf nämlich ungefähr mit halbſtünd'ger Verſpäkung ein und zog erſt noch einige Schleifen über der Staok, be⸗ vor ſie zur Landung ſchritt. Der Rieſenvogel mit ſeiner Flügelſpannweile von 45 Mekern, ſeinen vier Mokoren und dem reſpeklablen Fluggewicht von 21 000 Kilo zwingtk jedem Beſchauer einiges Erſtaunen ab. Dieſer Vorläufer der ſicher kommenden Nurflügelmaſch'ne läßt uns ahnen, wie ſich in Zukunft der Flugver⸗ Der Film zeigt Alhambra:„Gräfin Mariza“ Capilol:„BVallhaus Goldener Engel“ Gloria:„Holzapfel weiß alles“ Palaſt:„Ich will nicht wiſſen, wer Du biſt Roxy:„Teilnehmer ankworket nicht“ Skala:„Der Frechdachs“ Schauburg:„Die grauſame Freundin“ Univerſum:„Atlankis“ 7• erte er, daß der Vorſtand in dieſem Jahre den Mitgliedern Konzertkarten nichk verſchaffen könne, weil die wirkſchafkliche Not nicht nur den einzelnen Bl'nden kreffe, ſondern ſich auch in der Vermin⸗ derung der Beiträge ſehender Freunde äußere, welche den Blindenperein(Geſchäftsſtelle: Städt. Amksgebäude R 5, Zimmer 4) ſonſt in reichem Maße unkerſtützt haben. Wenn aber die Künft⸗ ler felbſt zu den Blinden kommen, um ihnen vor⸗ zuſpielen, würde ein Ausgleich für die Einſchrän⸗ kung geſchaffen ſein. Die kiefe Ergriffenheit der blinden Zuhörer zeigte, daß dieſe Dankesworte jedem der Anwe⸗ ſenden aus dem Herzen geſprochen waren, und daß die Klänge des verklärten Altmeiſters Haydn ihnen Licht und Wäume mitgegeben auf den Weg in die Dunkelheit, den zu wandeln ihnen das Schick⸗ ſal beſtimml hak. Dr. A. Reuß. ————— Mannheim, wie es ber Künſler ſieht Die„Porla“ zeigt uns Mannheim. Was„Porka“ iſt, dürfte ſich allmählich in Mannheim herumgeſprochen haben. Schon die Schuljugend weiß um den Laden der Mannheimer Künſtlerhilfe, in der Auguſta-Anlage 3. Dieſe„akliviſtiſche“ Künſtlerſchar veranſtalket, um den Gedanken der Kunſt in möglichſt allen Schichken volkstümlich zu machen, ein Preisaus⸗ ſchreiben. „Wo iſt?“— Da ſieht man Bilder aller Art, Fabriken, Brücken, Häuſer, Hafenanlagen, Bäume — und alles iſt Mannheim! Und lakſächlich hier ſind Rätſel! Wi rſind ob⸗ jektiv genug, die Frage nicht zu entſcheiden, ob daran der Künſtler oder der Beſchauer ſchuld iſt. Gelegenklich werden'r kritiſch auf die Ausſtel⸗ lung zurückkommen. Da bei dieſem Preisausſchrei⸗ ben 6 werkvolle Kunſtwerke zu gewinnen ſind, iſt es nakürlich, daß außer der ſtarken Beleiligung oder minder Sachverſtändigen, ſich die Herr Hammel ſprach nach dem muſikaliſchen Tau den Dant der Blinden aus. Zufizi—n 1 frig an die Arbeit macht und mit der ihr ——— G38 in Mannheim Wegen Bedrohung und Körperverletzung wurde am Samskag ein Kaufmann aus den-OQuadvalen ins Bezirksgefängn's eingelieferk. Er ſchlug mit einem Schlagring einem Eiſendreher aus den—⸗ OQuadraten ins Geſicht und bedrohte gleichzeitig eine Platzanweiſerin mit Tokſchlagen. Schlägerei am Bahnhof. In der Nachk zum Sonnkag verletzten in einem Kaffee in der Nähe des Hauptbahnhofes 5 Täter einem Inſtallakeur durch Schlagen mit einem Schultkerriemen, Bier⸗ gläſern und Aſchenbechern. Der Inſtallakeur er⸗ hielt mehrere Wunden am Kopf. 2 Täter konnken kurz darauf feſtgenommen und ins Bezirksgefäng⸗ nis eingelieferk werden. Wie wir zu dieſem Vor⸗ fall noch erfahren, war der betr. Inſtallakeur in Wirklichkeit ſelbſt der Täter. Er hakte ſich mit einigen Kameraden, die als Raufbolde bekannkt ſind, in ein Kaffee geſetzt und einen Schaukaſten entzwei geſchlagen. Der Wirk wollte daraufhin die Namen feſtſtellen und als der Täter das Weite ſuchke, holke ſich der Wirk die Unterſtützung der anweſenden 5„Täter“. Einer dieſer 5„Täler“ wurde von einem der Raufbolde am Hals gewürgk. Erſt dann wurde der ganze Mob zum Lokal hin⸗ ausgeprügelt. Die objektiv unrichkige Wiedergabe im Polizeibericht rührt vielleicht daher, daß der bekreffende Polizeibeamte der Bahnhofswache ſich bei der Vernehmung mit den Raufbolden als gu⸗ ker Bekannler gedutzt() hat. Schlägerei in der Reckarſtadk. In den Morgen⸗ ſtunden des Sonnkags wurde in der Fröhlichſtraße ein Metzgergeſelle aus der Aheinhäuſerſtraße von einem Unbekannten mit einem Gummiknüppel auf den Kopf geſchlagen, ſodaß er eine ſtark blukende Wunde davonkrug. Dem Verleßten wurde auf der Polizeiwache ein Notverband angelegt. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs ge⸗ langken in den beiden letzten Tagen 32 Perſonen zur Anzeige. ——————————————————————— kehr geſtalten wird. Kurz nach der Landung durchbrachen die Maſſen die Abſperrungen und umringten die G 38, die aber kurz enkſchloſſen wieder ausriß und erſt wieder zu dem alten Platz zurückkehrle, als die Maſſen hinter die Schran⸗ ken verwieſen worden waren. Die G 38 wird nur zu einem kurzen Beſuch in WMannheim weilen, denn bereits heute, Dienslag vormittag.45 Uhr, ſtarket ſie nach Frankfurk, von wo aus ſie nach Köln weiterfliegen wird. 0 Oltoberfejt im Durlacher Hoj Schmetterende Fanfaren eröffneken am Sams⸗ tag, 5 Uhr nachmittags, das großaufgezogene Ok⸗ koberfeſt im Slammhaus„Durlacher Hof“. Raſch füllken ſich die durch Bühnenmaler Bornhofen ſtim ⸗ mungsvoll geſchmückken Räume und in den frühen Abendſtunden ſchon herrſchte lebhafter Bekrieb. Schlanke, diche, lange und kurze Dirndl in Orig'nal oberbayeriſcher Tracht ſind vollauf be⸗ ſchäftigt, die Stadtleuk mit„Skoff“ zu verſehen. Hinter dem Ausſchankkiſch weitere nekke Dirndels, eifrig dabei, die Gläſer zu füllen. Eine zwei⸗ ſprachig abgefaßte Speiſekarke— boariſch und deulſch verzeichnet eine Rieſenauswahl Okkober⸗ feſt⸗Spezialikäten.— Mit Kraft und viel Aus⸗ dauer legke die neue Oberländer⸗Kapelle los, und wohl ganz auf bayeriſche Belange zugeſchnitken.— Während die unkeren Räume in den badiſchen vielerlei Zweche erfüllt: Man lernt Mannheim von einer neuen Seite her, und unſere Künſtler, kennen und verſtehen. Maler, Graphiker und Malerialbildner leben heuke in einer unſagbaren Nok. Wir wünſchen deshalb unſeren einheimiſchen Künſtlern vollen Erfolg! Hm. Liliputanien und bie Liliputaner Eine bewohnke Zwergſladk auf dem Meßplaß. Ueber Nacht iſt auf unſerem Meßplaß eine Märchenſtadt enktſtanden. Gäſte aus dem Liliput⸗ reich haben Einzug gehalten und kreiben nun in zierlichen Häuſern und Straßen ihr Weſen. Ge⸗ nau ſo wie bei den großen Menſchen, nur daß über allem ein Schein des Unwirklichen, eben des Märchenhaften liegt. Man kritk durch die Pforke, ſieht dies wim⸗ melnde Durcheinander von kleinen Geſchöpfen und fühlt ſich unwillkürlich in die Zwergenwelt Gul⸗ livers verſetzt. Ein Poſtamk, Ladenſchilder, Auslagen in den Geſchäften, alle Gegenſtände und Einrichlungen unſerer Umgebung kreffen wir hier an, nur eben alles auf lilipukaniſches Maß zuſammen⸗ geſchrumpft. Man geht an dieſen Puppenhäuſern vorbei, ſchaut durch die Fenſter in die Sluben und wird bei dieſem Anblick faſt wieder Kind. Man nöchte ſich hineinſetzen und mit all die⸗ ſen puigen Möbeln, die ausſehen als wären ſie ſoeben einer Spielzeugſchachkel enknommen, ſpie⸗ len und Zeit und Stunde vergeſſen. Und wie fröhlich ſind alle dieſe Leukchen, lachen und ſcherzen, und immer ſind ſie zu Späſſen auf⸗ gelegt. Da, was iſt das? Wirklich, ſie ſpielen Billard, nakürlich auf einer Diminutivausgabe von Billardtiſch, aber das iſt ja hier das normale. Mit welchem Eifer und welcher Hingabe ſie dieſem Sport obliegen, und die Bälle über das grüne Tuch treiben, iſt wirklich Köſtlich anzuſchauen. Unbe⸗ kümmerk um die Blicke der neugierigen Zuſchauer und bayeriſchen Farben gehalken ſind, iſt im zwei⸗ ken Skock, wo eine vorzügliche Schrammelmuſik geboten wird, eine Wappenſammlung badiſcher Städte als Wanddekoration verwendek.— Alles iſt reichlich mit Tannenzweigen geſchmückt. In den Abendſtunden des geſtrigen Tages je⸗ doch, war es kaum mehr möglich, in die über⸗ füllten Räume einzudringen.— Wer ſaß, ließ ſich nicht verdrängen und wollte die Gemütlichkeit bis, zum Ende auskoſten.— Bis zur Feierabendſtunde hielt die Stimmung an und nur ſchwer krennke man ſich von der fröhlichen Runde.— Alles in Allem: Eine Veranſtalkung, die niemand verſäu⸗ men darf.— Die Idee, ein Okkoberfeſt zu ver⸗ anſtalten, war gut.— Wir wünſchen, daß der Erfolg für die viele Mühe und Arbeit Herrn Maſſinger nichk ausbleibk.— f. Haxole-Austdabe. VSo Orksgruppe Humbold. Sprechſtunde fihe alle Angelegenheiken jeden Freitag nachmiktag von 17—18 Uhr im Parteiheim, Humboldſtr. 8, Sprech⸗ ſtundenleiker: Orksgruppenbekrieswark Schmitt oder der Stellverkreler Eichelsdörfer. Kreis Mannheim. Orksgruppe Augarlen: Mittwoch, den 5. Okbr⸗ ber, 20.30 Uhr in den„Gloria-Sälen“ Pflichtmit⸗ gliederverſammlung. Redner: Pg. Dr. Reuker. Schulungskurſe. Der Schulungsplan des Kreiſes Mannheim iſt folgender: 1. Orksgruppenſchulung. Jeder Orksgruppe des Kreiſes Mannheim beginnt in dieſer Woche mit der Ausbildung der Parbeigenoſſen. Der Einfüh⸗ rungskurs(ſiehe beſonderes Runoſchreiben) muß vor der Wahl beendet werden. Ich erſuche um ſoforktige Einreichung eines Schulungsplanes. 2. Unkerführerſchule. Einführungshurs füt Mittelſtändler und Amtswalter jeweils Dienskags 20.30 Uhr im Lokal Kullmann O 2, 3; für Be⸗ amte jeweils Mitlwochs 20.30 Uhr im Saalbau N 7, 7; für Arbeiter und Angeſtellke Donnersbags 20.30 Uhr im Warkburghoſpiz; für SA, SS und Ha. ſiehe beſonderen Plan. 3. Schule für Polilik: jeweils Donnerskags 20.30 Uhr im Warkburghoſpiz. Zu dieſer Schule⸗ können noch einige Parkeigenoſſen zugelaſſen wer⸗ den.— Die geſamke Schulungsarbeit wird nach Beendigung des Einführungskurſes(d. i. Mitte Okkober) wegen der Reichskagswahl auf 3 Wochen untkerbrochen und dann programmäßig weiter⸗ geführt. Sämkliche Unkerführer, die beſtäl'gt wer⸗ den wollen, müſſen an den Kurſen keilnehmen. Der Kreisſchulungsleiter: gez. Dr. Reuker. ————— Her zur Hiiler-Jugendl Die Schriftleitung befindet sich ab heute 95.4 (Kreisgeschäftsstelle) Telephon 31715 meidlichen Zigareltchen und verſäumen ſo faſt den Beginn der Vorſtellung, in der ſie ja als Akteure aufzutrelen haben. Und in der Manege laſſen ſie alle Regiſten ihres arkiſtiſchen Könnens ſpringen, ein ganz be⸗ achtliches Stück zirzenſiſcher Kunſt bekommen wir da zu ſehen. Man ſchauk und ſchauk, bewundert die kleinen Reiker, lacht über die Ponys, aller“ liebſte, niedliche Tierchen.„Süß“, flüſtert eine Dame, eine andere meint:„Goldig“. Man ärgert ſich zum Schluß, daß alles ſo ſchnell ein Ende nahm. Dann geht man noch einmal durch den bunken Ausſchnitk aus„Lilipubanien“, hört auf das zwitſchernde Geplauder der modernen Zwerge im Smoking und Abenokleid, und kritl über die Pforle des Märchenlandes in die ſach⸗ liche, durchaus unromankiſche Wirklichkeit zurück. Zweifelk jemand daran, daß man dies Mär⸗ chenbild auf dem Mannheimer Meßplatz geſehen haben muß? ——.—— Veranſtaltungen: Hermann Pfauz, den Rundfunkhörern woht⸗ bekannk durch die Sing- und Kinderſtunden, die er im Südfunk hielt, vevanſtalkek mit dem Sing⸗ kreis der Mannheimer Volkshochſchule heute abend 8 Uhr im Kolpinghaus einen Singabend zu Gunſten der Mannheimer Jugendherbergswoche. (Siehe Inſerah. Mannheimer Pla netarium Veranſtalkungen im Planelarium in der Zeitk vom 4. bis 9. Okkober Diensbag: 16 Uhr Vorführung. Mittwoch: 16 Uhr Vorführung. Donnerskag: 16 Uhr Vorführun⸗ Freilhag: 16 Uhr Vorführung Sonnkag: 16 Uhr Beſicht'gung, 17 Uhr Vor ⸗ führung. Eintritt: So werden hier Melen he. Zezen dann umd muau an den ames 2. Jahrg./ Nr. 22. 50 Pfg., Stubterende und Schüled Es Deut daß und de er ließ Aufr ruf f und Volk Di laute „D ne rei das We ſtellte ſo w legen des 1 zialiſ xiſtiſ Fräg wo d gram chung wiede kratie ſeſſen Wi Sozie haber ſen, des, deutſt Name Ebi Wãä linger mes keiten rung Baro Daß gefüh die S ſen he die K fühig Die Führ⸗ Deutſ ſche. Ender war. Es Klaſſe ihren Prole. wesmw ren 9 E ren d ihnen, Berlit ſicher, ſchleich und g der ty komm der K dem ſe nehme Klaſſe bracht. es au⸗ men e unterſ einſtig teren ſelbſt ten Ze litiſche Gin Sozial es jen Zentri ien, ei geftellt Wer Partei hören ſchafte: bau de —. rg./ Ar.227 d, iſt im zwei⸗ chrammelmuſik lung badiſcher idek.— Alles chmückt. gen Tages je⸗ in die über⸗ r ſaß, ließ ſich mütlichkeit bis, ierabendſtunde chwer krennke — Alles in mand verſäu⸗ erfeſt zu ver⸗ chen, daß der Arbeit Herrn — f. Alse. prechſtunde file nachmiktag von 'ſtr. 8, Sprech⸗ t Schmitt oden den 5. Okbe⸗ n“ Pflichtmit⸗ Dr. Reuker. Mannheim iſt ortsgruppe des er Woche mit Der Einfüh⸗ ſchreiben) muß ich erſuche um gsplanes. ingskurs füt eils Dienstn 2, 3; für Be. r im Saalbau e Donnersbags SA, SS und Donnerskags dieſer Schule zugelaſſen wer⸗ eit wird nach (d. i. Mitte auf 3 Wochen näßig weiter⸗ beſtällgt wer⸗ keilnehmen. ulungsleiter: Reuker. emeenn ugendl ng ute le) nen ſo faſt den ja als Akteure alle Regiſteꝛ „ein ganz be⸗ bekommen wir uk, bewunderl Ponys, aller · flüſtert eine alles ſo ſchnell ch einmal durch dhubanien“, höri der modernen leid, und kritt es in die ſach⸗ lichkeit zurück. an dies Mär⸗ eßplatz geſehen nkhörern. wohl⸗ derſtunden, die mit dem Sing⸗ ichſchule heute Singabend zu dherbergswoche. rium larium Oklober 1⁰ 17 Uhr Vor · und Schülen —— Es war am 9. November 1918, als über Deutſchland die rote Fahne wehte, als es hieß, daß unter dieſem Zeichen deutſcher Schmach und Schande ein Reich in Schönheit und Wür⸗ de erſtehen ſollte. Am 12. November ſchon er⸗ ließ der Rat der Volksbeauftragten Aufruf an das deutſche Volk. In dieſem Auf⸗ ruf ſteht ein Satz, den der deutſche Arbheiter und Angeſtellte nicht oft genug ſeinen roten Volksverführern unter die Naſe halten kann. Dieſer Satz iſt deshalb beoͤeutſam, weil er lautet: „Die aus der Revolntion hervorgegange⸗ ne Regierung, deren politiſche Leitung rein ſozialiſtiſch iſt, ſetzt ſich die Aufgabe, das ſozialiſtiſche Programm zu verwirkli⸗ chen“. Wenn nun der deutſche Arbeiter und Ange⸗ ſtellte heute, nach 14 Jahren, dieſen Satz lieſt, ſo wird er ohne Zweifel ſich die Frage vor⸗ legen, ob Angeſichts des heutigen Maſſenelen⸗ des und Maſſenbetrugs jemals von einer So⸗ zialiſierung oder der Verwirklichung des mar⸗ xiſtiſchen Programmes die Rede ſein konnte. Frägt man einen der roten Volksverführer, wo die Verwirklichung des marxiſtiſchen Pro⸗ grammes bliebe und warum die Verwirkli⸗ chung nicht wahr wurde, ſo kann man immer wieder die Antwort hören:„Die Sozialdemo⸗ kratie hat noch nie die Macht im Staate be⸗ ſeſſen.“ Wie ungeheuerlich die Lüge iſt, daß die Sozialdemokraten noch nie die Macht beſeſſen haben, kann bewieſen werden, weil wir wiſ⸗ ſen, daß unter jenem berüchtigten Aufruf des„Rates der Volksbeauftragten“ an das deutſche Volk vom 12. November 1918 folgende Namen ſtehen: Ebert, Haaſe, Scheidemann, Lands⸗ arth. berg, Ditlmann, Wäre es nun dieſen marxiſtiſchen Häupt⸗ lingen mit der Durchführung ihres Program⸗ mes Ernſt geweſen oder hätten ſie die Fähig⸗ keiten beſeſſen, den Marxismus zur Durchfüh⸗ rung zu bringen, ſo dürften wir heute keinen Baron von Papen als Reichskanzler haben. Daß das marxiſtiſche Programm nicht durch⸗ geführt werden konnte, lag nicht daran, daß die Sozialdemokratie noch nie die Macht beſeſ⸗ ſen hatte, ſondern einzig und allein daran, daß die Bonzen⸗Clique der Sozialdemokratie un⸗ fähig war, zu regieren. Dieſe Unfähigkeit der„ſozialdemokratiſchen Führerſchicht“ führte dann dazu, daß wir in Deutſchland das ſoviel geprieſene„demokrati⸗ ſche“ Syſtem bekamen, welches, wie ja der Enderfolg beweiſt, keinen Schuß Pulver Wert war. Es ſteht ſomit feſt, daß aus den einſtigen Klaſſenkämpfern, welche ja ſtets und ſtändig in ihren Verſammlungen von der Diktatur des Proletariats faſelten, Demokraten wurden, weswegen ſie anſcheinend auch ſo ſtolz auf ih⸗ ren Namen„Sozial⸗Demokraten“ ſind. Eines ſei nun zugegeben, Demokraten wa⸗ ren dieſe Verführer wohl, dͤ. h. es behagte ihnen, über oͤen Weg als Abgeordneter in der Berliner Schwatzbude ſo ganz langſam, aber ſicher, die Seſſel in den Amtsſtuben zu er⸗ ſchleichen, wo man natürlich gegen Anſtand und gute Sitte verſtoßen hätte, wäre man mit der typiſchen ſozialdemokraten Ballonmütze ge⸗ kommen. Deshalb griffen dieſe Burſchen von der Klaſſenkämpferei zum Exzellenzendeckel, dem ſchönen ſchwarzen Zylinderhut. Dieſe vor⸗ nehme Art von Kopfbedeckung gefiel den Klaſſenkämpfern derart gut, daß ſie es fertig brachten, jedes dͤer bisherigen Kabinette, möge es auch noch ſo unſoziale Regierungsmaßnah⸗ men erlaſſen haben, in irgendeiner Form zu unterſtützen. Es kam ja ſogar ſoweit, daß die einſtigen Nie⸗wieder⸗Kriegspolitiker und ſpä⸗ teren Panzerkreuzer⸗Schlucker, den von ihnen ſelbſt als„Hungerkanzler Brüning“ bezeichne⸗ ten Zentrumsmann zu ihrem Freund und po⸗ litiſchen Liebling erklärten. Ging es all die Zeit vorher ſchon mit der Sozialpolitik in Deutſchland bergab, ſo blieb es jener berüchtigten 4. Notverorbnung des Zentrums⸗Sozzenkanzlers Brüning vorbehal⸗ ien, ein Recht des dentſchen Arbeiters und An⸗ geſtellten zu zerſchlagen, das Tarifrecht. Wer erinnert ſich nicht jener Zeiten, wo in Partei⸗ oder Gewerkſchaftsverſammlungen zu hören war, daß eine der größten Errungen⸗ ſchaften der Revolution der fabelhafteſte Aus⸗ einen Von Fritz einſichtiger Menſch, ganz gleich welchem Stan⸗ de und Beruf er angehört, wird den Tarifver⸗ tragsgedanken als etwas Ungerechtes anſehen. Und doch gibt es in Deutſchland noch Unver⸗ nünftige genug, die immer und immer wieder behaupten, daß allein der Tarifvertrag an den hohen Lebenshaltungskoſten ſchuld wäre. Nichts iſt widerſinniger, als etwas derartiges zu behaupten. Wer heute noch von hohen Ta⸗ riflöhnen ſpricht, weiß anſcheinend garnicht, wie nieder der Wochenlohn eines Arbeiters und der Monatsgehalt eines Angeſtellten heu⸗ te iſt. Zu den Leuten, die falſcher Meinung ſind, gehört auch Herr von Papen. Die⸗ ſer, von Hinoͤenburg, dem ſozialdemokratiſchen Reichspräſidentſchafts kandidaten eingeſetzte Reichskanzler, iſt anſcheinend dͤer Auffaſſung, das arbeitenbe Volk habe ein Rieſeneinkom⸗ men. Sonſt hätte dieſer Reichskanzler als letzte Errungenſchaft der Revolution vom Jah⸗ re 1918 nicht eine Notveroroͤnung erlaſſen kön⸗ nen, welche als die unſozialſte zu bezeichnen iſt, die je erlaſſen wurde und als ſolche einzig in der Welt daſteht. Herr von Papen hat bei Blattner Karlsruhe. ſeinem Amtsan⸗ tritt das Wort geprägt„Der deutſche Staat ſei kein Wohlfahrtsſtaat.“ Was muß dieſer Herr von Papen für eine Auffaſſung von ei⸗ nem Wohlfahrtsſtaat haben? Will dieſer Ba⸗ ron vielleicht die Behauptung aufſtellen, die⸗ jenigen Leute, die heute wegen der Politik der letzten 14 Jahre beim Wohlfahrtsamt wegen ein paar Knöpfen Schlangen ſtehen müſſen, würden dies zum Vergnügen tun, oder etwa deshalb, weil dieſe Wohlfahrtsunterſtützungs⸗ empfänger nicht mehr arbeiten wollen? Wenn Herr Papen von einem Wohlfahrtsſtaat ge⸗ ſprochen hat, ſo ſollen einmal nachſtehende Zahlen Zeugnis abgeben, von der Not der Wohlfahrtsunterſtützungs⸗Empfänger: Eine JFamilie mit einem Kind erhält Unterſtützung, wöchentlich RM..— davon Miete ab„.53 bleibt zum Leben RM..47 Eine alleinſtehende Witwe erhält Unterſtützung RM..35 davon Miete ab bleibt zum Leben RM.—.73 Das ſind Sätze, die eine amtliche Erhe⸗ bung des Bezirkes Weſtfalen ergab. Man muß ſich ſchon fragen: Wonvon ſollen dieſe Leute leben und mit welchem Recht kann man hier noch von einem„Wohlfahrtsſtaat“ ſpre⸗ cheu? Andererſeits aber ſagen wir: Solange nicht einer der Verfechter des Syſtems uns vor⸗ macht, wie man mit ſolchen Sätzen ein aus⸗ kömmliches Leben friſten ſoll, werden wir Na⸗ tionalſozialiſten rückſichtslos den Kampf gegen den letzten Notveroroͤner Papen führen. Herr Papen, der nach ſeiner vernichtenden Niederlage in jener denkwürdigen Reichstags⸗ ſitzung nicht die nötige Konſequenz gezogen hatte, indem er von ſeinem Kanzlerpoſten zu⸗ rücktrat, behauptet heute, ſein Programm, an welchem anſcheinend der Jude Jakob Gold⸗ ſchmidt mitgearbeitet hat, ſei ein Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramm. Die Arbeitsbeſchaffung denkt ſich Herr Papen ſo, daß er für jeden neueingeſtellten Arbeiter zunächſt eine Prämie von RM. 400 bezahlt.— Darüber hinaus aber ſoll der Arbeitgeber noch das Recht haben, wenn er ſich einmal die RM. 400 verdient hat, den Lohn von der 31. bis zur 40. Stunde um 50„ zu kürzen. Bei dieſer Maßnahme wirft ſich die Frage auf, wie ſoll die mehrerzeugte Ware ahgeſetzt werdͤen, wenn durch den Lohn⸗ raub die Kaufkraft der breiten Maſſe ge⸗ ſchwächt wird. Die Praxis wird zeigen, daß mit dieſem Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm kräftig daneben gehauen wurde, denn wenn Papen davon ſprach, daß Deutſchland kein Wohlfahrtsſtaat ſei, wobei er wohl an den deutſchen Arbeiter und Angeſtellten dachte, ſo können wir dieſem Notveroronungskanzler nachweiſen, daß er einen Wohlfahrtsſtaat für Arbeitgeber ſchuf. Unſere Behauptung möge durch folgendes ſkanbalöſe Beiſpiel bewieſen werden: Eine Lederfirma ſtellte nach dem 15. Auguſt etwa 80 junge Mädchen von 14—15 Jahren ein. Sie hatte bisher 40 Stunden gearbeitet den herab, was einer Lohnſenkung von 10 27 und ſetzte nun die Arbeitszeit auf 97,5 Stun⸗ gleichkommt. Die Firma 40 einzuſtell der Hauptſache billige Arbeikskräfte: Mäbchen, die einen Stundenlohn von höchſtens 20 Pfg. bekommen. Dieſe Arbeiterinnen verdienen alſo im Vierteljahr insgeſamt 97.50 RM., die Firma bekommt vom Reich pro Arbeiterin 100 RM.!! Iſt eine ſolche Auswirkung noch ſosial? Die Mäodchen, die eingeſtellt wurden und werden, ſind keine Unterſtützungsempfänge⸗ rinnen. Die öffentliche Hand wird alſo in gar keiner Weiſe entlaſtet. 4 Erreicht wird hur, daß der unlerneh. mer ſeine Arbeiterinnen durch den Ginaf reſtlos bezahlt bekommit Auf dieſe Weiſe wird die Notverordnung zum ſchlimmſten Unrecht an den Steuer⸗ zahlern. Eine andere Seite der Sache. Wenn dieſen Firma erreicht, oͤaß auch noch die Ta⸗ riflohne, um 15 Prozent geſenkt werden, wie es der Arbeitgeberverband bei den Gewerk⸗ ſchaften beantragt hat, ſo wird die beteiligte Arbeiterſchaft um weitere 15 Prozent Lohn ge⸗ bracht und die Firma hat dann im Vierteljahr nur RM. 82.88 Lohn an die neu eingeſtellten Arbeiterinnen zu entrichten, während ſie vom Staat RM. 100 bekommt!! „Wohlfahrtsſtaat“, aber nur für Arbeitgeber! Trotzoem melbdet allabendlich der Rundfunk, weil dort für Papen Reklame gemacht werden ſoll, daß es jetzt mit dͤer Arbeitsloſigkeit beſſer werde, weil ſo und ſoviele Firmen 100, 200, oder ſogar 300 Arbeiter eingeſtellt hötten. Da nun die von der Sozialdemokratie tolerierte Brüning'ſche Notveroroͤnung beſtimmt, daß Arbeiter oder Arbeiterinnen unter 20 Jahren nur dann eine Arbeitsloſenunterſtützung be⸗ kommen, wenn die Bedürftigkeitsfrage be⸗ jaht wird, ſo tritt, wenn eine Firma nach obi⸗ gem Beiſpiel verfährt, bei der Arbeitsloſen⸗ keinerlei Entlaſtung ein. Das hat dieſe Notveroroͤnung des Herrn Papen zur Folge, daß die Firmen bei folchen Gewinn⸗ chancen, den Anreiz zur Arbeitereinſtellung nicht ausſchlagen, jeoͤoch ſo verfahren, wie ſie am billigſten und am beſten wegkommen. Der Leidtragende bei dieſer 12— — me iſt wiederum der Arbeiine E, denn auf deſſen Koft len werden ——55 die Arl heftereimj ollungen vor⸗ genommen. Im ganzen Reiche ſind da und dort ſchon Streiks ausgebrochen, um dieſen neuen Pa⸗ pen'ſchen Lohnraub abzuwehren. Wir Natio⸗ nalſozialiſten erklären hiermit in aller Oef⸗ fentlichkeit: wenn es ſein muß und die Beleg⸗ ſchaft Willens iſt, werden wir dieſe Streiks mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln unterſtützen. Jetzt deutſcher Arbeiter iſt aber auch für dich die Stunde gekommen, wo du erkennen 43 du all die 23 a Nationalſozialiſten 0 den ſ gegen Lohnraub und Notverordnungsabbau Auch im Bergiſchen Land fangen un⸗ verſtändige Arbeitgeber mit dem in der Not⸗ verordnung vorgeſehenen Lohnraub an. Die Werkleitung der Firma Baldus& Söhne hat durch Werkanſchlag bekanntge⸗ macht, daß von der neuen Lohnwoche ab eine Lohnkürzung von 40 Prozent ein⸗ treten ſolle! Wie ein Mann iſt die Beleg⸗ ſchaft zum Proteſt gegen dieſen Lohnraub aufgetreten. In der Belegſchaftsverſammlung von Mittwochnachmittag iſt der Proteſt bis zum Letzten gegen dieſe Maßnahme durch ſo⸗ fortigen Eintritt in den Streik beſchloſſen worden, nachdem ſich der Arbeit⸗ geber geweigert hatte, die Lohnkürzung rück⸗ güngig zu machen. In machtvoller Kundgebung haben die Ver⸗ treter der NSBo. die Mitglieder der Beleg⸗ ſchaft zu einmütigem Zuſammenſte⸗ hen gegen die durch die Notverordnung be⸗ dingten Maßnahmen der Firma aufgefordert. Die NeBoO. iſt gemillt, die notleidenden Voksgenoſſen aus dem Betrieb gegen Lohn⸗ raub und Reaktioß mit allen zur Verfügung Mitteln zu unterſtützen! Bemerkenswert iſt, daß ansgerechnet die lzoten und ſchwarzen Gewerkſchaftsbonzen mit⸗! und bravy wöchentlich.—,.— oder ſogar noch mehr Mark in die Verbandskaſſe bezahlen durfteſt, während heute deine Gewerkſchaftsfüh⸗ rer vor der Hungerpeitſche des Herrn von Pa⸗ pen elend zu Kreuze kriechen. Wie oft haben in dͤen Verſammlungen die Gewerkſchaftsfüh⸗ rer erklärt:„Nur die Gewerkſchaft iſt das ſeſte Bollwerk zum Schutze der deutſchen Arbeiter⸗ reihte“. Wir Nationalſozialiſten wiſſen ſehr wohl zu ſchätzen, was der Gewerkſchaftsgedanke für den deutſchen Arbeiter iſt, wir wiſſen aber auch ganz genau wie'rivol jene 39 ſozialdemokratiſchen Ge⸗ werkſchaftsführer und 19 chriſtlichen Gewerk⸗⸗ ſchaftler als Reichstagsabgeordnete den delt haben. Dieſe elenden Verräter an der Arbeiterklaſſe und ſomit am beutſchen Volk haben durch die Tolerierung der Brüning'ſchen Notveroroͤnun⸗ gen dem bdeutſchen Arbeiter einen Fauſtſchlag ins Geſicht verſetzt. Der Gewerlichaftogedanke iſt aut und barf nie bekömpft werden, aber 93 Bonzentum iſt oberfaul und muß ab⸗ geſchlagen werden. Darum ſtellen auch wir Nationalſozialiſten heute die Frage an die Gewerkſchaftsbürokra⸗ tie, mit welchen Mitteln ſie den Kampf gegen die Papen'ſche Notveroroͤnung führen will, Unſer Standpunkt lautet: Führer wie Wels und Konſorten haben einmal erklärt, daß die Frage zu prüfen ſei, ob bei einer Machtergrei⸗ fung durch Hitler nicht mit dem Generalſtreik geantwortet werden ſoll. Warum ruft die Sozialdemokratie und bdie Gewerkſchaftsbonzokratie nicht auch zum Abh⸗ wehrkampf gegen den ſozialreaktionären Herrn von Papen auf? Wir Nationalſozialiſten erklären mit aller Deutlichkeit, daß wir Papen ablehnen, ſom ſeine Notveroroͤnungen und auch den verord⸗ neten Lohnraub. Da ſich nun die Gewerkſchaf⸗ ten immer damit gebrüſtet haben, daß nur ſie allein Tarifkontrahenten ſind, verlangen wir jetzt auch eine klare Antwort, was ſie zu un⸗ ternehmen geoͤenken. Machen die Gewerkſchaften mit bemt Abera⸗ liſtiſch⸗kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtem euch nur den leiſeſten Kompromiß, etwa anſtatt hes vorgeſehenen Lohnraubs von 50 Prozent nur 30, 25 oder gar 20 Prozent anzuerkennen, ſo ſei dir, Arbeiter, eines geſagt, daß ſich damit die ſoviel geprieſene ſozialdemokratiſche und zentrümliche Gewerkſchaftsbürokratie wieder⸗ um der Tolerierungspolitik gegenüber Papen ſchuldig macht. Arbeiter, raffe dich am 6. November auf und habe Vertrauen zur Bewegung Adolf Hitlers Der Leidensweg des deutſchen Arbeiters führ⸗ te von Ebert bis Papen. In dieſem Staat gab es weder Brot noch Arbeit. Deswegen baue auch dͤu mit auf den nationalſozialiſtiſchen Staat, der Arbeit und Brot wiederſchaffen wird. Sorge dafür, daß aus dem diesmaligen Reichstagswahlkampf die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei erneut als Sieger her⸗ vorgeht. Gib deine Stimme der Liſte 1, der National⸗ überalterten Schicht, wir Diſi tur der Arbeit. ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei(Hitler⸗ Summersbach ſamt ihren Vertretern im Betriebsrat die ge⸗ ſchloſſene Willenskundgebung der Belegſchaf! durch Sabotage zu ſtören ſuchten! Die Nationalſozialiſtiſche Betriebszellenor⸗ ganiſation iſt dafür um ſo mehr auf dem Poſten! 12 000 bei einer RsBd. Aundgehnn Die Betriebszellenorganiſation der NSDAß veranſtaltete in Gotha einen„Ehrentag der Arbeit“, an dem etwa 12000 Perſonen teilnah⸗ men. Hauptabteilungsleiter Schumann führte u, a. aus, die Nationalſozialiſten dächten nich daran, die Gewerkſchaften zu zerſchlagen. Sie wollten vielmehr mit den jungen und fri ſchen Kräften in den Gewerkſchaften zuſam⸗ menarbeiten, um aus der Not der Zeit her⸗ auszukommen. Der Kampf der NSBO(Na⸗ tionalſozialiſtiſche Betriebszellenorganiſation) richte ſich nur gegen die alten, verkalkten Füh⸗ rer der Gewerkſchaften, die Deutſchland dem Marxismus in die Arme getrieben hätten. Der thüringiſche Staatsminiſter Sauckel ertne u..: Wir wollen nicht die Diktatur Diensiag, den 2. Ollober 1932 2. Jahrg./ Nr. 222 licher geiſtiger Friſche ſeinen 84. Geburkskag. Er iſt noch der einzige Teilnehmer des Krie⸗ ges 1870/71 in der Gemeinde Adelshofen und weiker der älteſte Einwohner. Man flaggt vergangenen Sonnkag bemerkken Paſ⸗ Kirch plötzlich eine Dreizinken⸗ Hauſe lugke und der Gepräge verleihen ſollte. Hindenburg hakte Befaßt man ſich in unſerem lin den Dreizinken⸗ ſttagen derer, die ſonſt bekämpfen will? Wir Nakionalſozialiſten werden uns im Laufe der nächſten Wochen no dieſe Ausſchmückung erinnern, dann, wenn unker der dreimal ge ne gegen die Regierung Papen„ K werden ſoll. Erſtaunk ſind wir über gebenheiten nicht mehr. Der deutſch ker hat ſchon lange erkannt, daß eine Marionektenfigur für die anzbühne machen wollte.— Wir werden im November 1932 flaggen! verſammlung Gau Heidelberg de⸗ Badeſchen Sängerbundes. zm Saale„zur Roſe“ in Heidelberg⸗Kirch⸗ nd am vergangenen Sonnkag eine Ge⸗ ſammlung des Sängergaues Heidel⸗ berg ſtatt, die Verkreter von 25 Vereinen d Gaues beiwohnken. d Kirchh. Geſangvereine„Einkracht,„Män⸗ „Sängerbund“ in ſtakt⸗ um die Tagung ſanten in Kirchheim fahne, die aus einem Straße ein feſtliches Was feierke man? Ach ſo, ja Geburkstag. einſt„ſo roten“ Stadttei Kreiſen ſo innig mit den Fe man— ja na Von der Angelbachkaler Vollsbank. Ein wichtiger Fakkor im Wirkſchaftsleben iſt die Volksbank Mühlhauſen, die 10 Gemeinden umfaßt. Der Geſamtkumſaß hat ſich auf der Höhe des Vor⸗ jahres halken können bekrägtk Reichsmark Die Einlagen ſind nur wenig zurückgegangen und ſtehen auf 360 000 Mark. Die Mikgliederzahl bekrägt 470. In Anbe⸗ trachk der Heftigkeit der Kriſis hak ſich die noch junge Genoſſenſchaft gut gehalten. die Garankiemittel für die Angelbachtales über eine halbe Million be⸗ kragen, und nur kleine Mittelſtandskredite ge⸗ Segelſlieger landet im Aeckar Nachdem die Heidel⸗ berger Flugſpork⸗Vereinigung ſchon vor eini⸗ ger Zeik mokorloſe Flüge über den Neckar mit ihrem„Zögling“ vom Dilsberg aus durch⸗ geführt hatte, verſuchte am Sonnkag nachmit⸗ kag ein-Flieger, in nicht ausreichender Hö⸗ he wiederum den Neckar zu überqueren. Befürchtungen, daß der Segelflieger mitten auf dem Neckar landen würde, bewahrheite⸗ kten ſich leider zu ſchnell. leiker Felix Alkmeyer, ſtürzte mit ſeinem „Zögling“ in den Nechar. nahm den Piloken an Bord. Auch der„Zög⸗ ling“ konnke bald von jungen Flugſchülern un⸗ verſehrkt ans Land gebracht werden. Raubmord in Pforzheim. Pforzheim, 2. Okk. Samstkag abend wuürde der Großiſt Bauer in der Holzgaſſe von dem 23 jährigen Speckmaier aus Pforzheim mordek und beraubk. einen Koffer des Angelbachtales Gebrauch— 5 Millionen ch recht oft an beſonders aber zinkken Fah, Volksbank des jüdiſche Fi⸗ Heidelberg, 3. Okt. Außerdem waren nergeſangverein“ und licher Sängerzahl erſchienen, um d durch den Vorkrag guker Männerchöre zu ver⸗ Im Verlaufe der ffnet, daß zur Zeit 30 Vereine mit ern dem Sängergau Heidelberg an⸗ ch den Beitritt der Geſangsab⸗ des Deutſchnakionalen Handlungsgehil⸗ fenverbandes erhöht ſich die chiedenklich wu Der Pilok, Flug⸗ Tagesordnung e Ein Paddelboot ahl der Vereine e dem Wunſche liehen, die Veffesihten Hei⸗ delberg und die geſamke Oeffen eit möge n Liede noch mehr Unkerſtützung Nakionalſozialiſten auf 31. Verſ Ausdruck ver dem deulſche waren erfreut, feſtzuſtellen, mit welchem und welchem Opferſinn ſich alte und junge Sänger in glänzender Harmonie ſchen Geſange widmen. des Körpers durch Turne die Erbauung der Stelle durch das deutſche 3 des 2. Vorſitzenden Mathes, Kirchheim, fanden ſtürmiſchen Bei⸗ Wir Nationalſozialiſten aber unermüdlich weikerkämpfen, da Seele hervorbrechen kann aus Trübſal, womit ſie Feinde, laſſen. Wir Der Täter packte noch mit Schmuckwaren von 10 000 Mark in aller Gemütsruhe. Speck⸗ maier konnke von der Polizei rechtzeitig ge⸗ ſtellt werden. Hiller in Frankenkhal. Frankenkhal, 3. Okkober. Adolf Hitler wird, wie wir hören, außer in Zweibrücken oder Pirmaſens, Frankenkhal in der Pfalz ſprechen. Auch hier wird die Kundgebung in einem großen Maſ⸗ ſenzelt abgehalten. Ertüchkigung n und Spork gehörk Dieſe Worke Unſer Führer mit die deukſche nur noch in Finſternis und usbeutker und Ferräter unſeres Valerlandes umgeben ha⸗ ben. Erſt wenn Hakenkteuzfahnen über allen deutſchen Gauen wehen, erſt dann wird das deutſche Lied ſich wieder frei und herrlich em⸗ porſchwingen: Förſter kok aufgefunden. Reik im Wald, 2. Okt. Auf ſchreckliche Ark kam der Förſter Hermann Depauli Er weilke im Jagdrevier Erber⸗ wald und ſtürzte auf bisher ungeklärke Weiſe, wodurch ſich das Gewehr einen Schrokſchuß ins Geſicht Schuß wirkke tödlich. Heilbronn, 3. Okt.(Mokorradunfall.) Hier ſtürzle in der Frankfurkerſtraße bei der Ein⸗ mündung der Holzſtraße ein 27 Jahre alter Bierbrauer aus Böckingen infolge eines Ket⸗ kenbruchs ſo unglücklich vom Mokorrad, daß er mit ſchweren Kopfverleßzungen in das ſtädt. Krankenhaus verbracht werden mußke. auf dem Rückſiß mitfahrende Begleikerin kam mit Schürfungen davon. Schweres Unglück. Weiſenheim, 2. Okk. fuhren ein von Freinsheim kommender Lie⸗ ferwagen, der mit Fußballſpielern beſeßt war, und eine enkgegenkommende Limouſine Ludwigshafen in der bekanken-Kurve vor dem Ork ſo dicht aneinander vorbei, daß der Limouſine die ganze linke Tltür und Fenſter, abgeriſſen wurde. jähriger Junge, der ſeinen Arm auf die Sei⸗ deukſchem Wort Troflloſe Kirchweihe. enklud und SEdingen, 3. Okt. Die Kirchweihe hakte in dieſem Jahre nicht den gewohnken Beſuch und Erfolg aufzuweiſen,— ein Zeichen der kaka⸗ ſtrophalen Noklage weiteſter Kreiſe. Große Obftdiebſtähle. Edingen, 2. Okt. Ende letzter Woche wur⸗ den dem Altbürgermeiſter Ding, dem Privat⸗ imermann und einem weikeren Bür⸗ Karkoffel in großen Mengen m. eld geſtohlen. kern iſt man auf der Spur. ichkung der Kirchengemeinderäle. Die neugewählken Kir⸗ einderäte wurden heuke feierlich ver⸗ eier wurde durch Vorkräge s umrahmk, während Pfarrer if die Bedeutung des Tages Sonnkag nachmittag Schwerer Unglücksfall. Unſer Pg. Albert Koch aus Edingen fiel Monkag morgen, als er Nüſſe pflücken wollte, Der rechte Oberarm war gebro— chen; weiler erlitt er Quetſchungen am Rük ⸗ ken und Schürfungen im Geſichk. Zum Glück fuhr gerade ein Lieferwagen vorbei, der un⸗ deren Parkeigenoſſen ſofork in die Heidelber⸗ ger Klink brachte.— Wir wünſchen unſerem Albert Koch baldige Geneſung. Vom Amksgerichk. Schweßzingen, 2. Okk. des Staaksminiſteriums vom wurde Gerichtsverwalter Adolf Freihöfer am Schweßtingen zum Juſtizoberin⸗ ſpektkor am Amksgericht Weinheim ernannk. Der lehzke Veleran Adelshofen, 1. Okl. Am 1. Okkober feierke der Alkbürgermeiſter I. A. Sitzler 1 Mittwoch, den 5. Okkober 1932. abends 8/% Uhr Abolj Hitler jyricht im Tonfilm Ferner ſprechen die Pgg.: Dr. Goebbels über 14 Jahre Syſtem. Darré, der landwirkſchaftliche Sachbearbeiker der Reichsleitung über Stadt Reichskagspräſidenk Goering über Deulſche Wehr. Ferner läuft der Film: SA.⸗Aufmarſch im Berliner Luſtgarken, ſowie ein Lehrfilm: Einkrittspreiſe 1 Mark, 0,80 Mä.,.60 Mk. Erwerbslole und Kriegsbeſchädigle auf geſamle Wählerſchaft der Stadk Weinheim, ſowie unſere Parlei⸗ vom Baum. Mit Enlſchließung 23. Sepkember Amtsgericht allen Pläten die genoſſen und Freunde ein. geben werden, iſt für die Einlagen genügend Sicherheit gegeben. Zuſammenſtoß eines Triebwagens mit einem Schnelllaſtwagen. Der Zug von Winkersdorf nach——— ſtieß Samstag früh am Uebergang Raſtatt⸗ Sandweier mit einem Schnellaſtwagen der Süddeutſchen Glasinduſtrie, Karlsruhe, zuſam⸗ men. Beide prallten derark heftig aufeinan⸗ der, daß der der eine Glas⸗ ladung fuhr, umgeworfen und der Triebwagen aus den Schienen wurde. Der Trüm⸗ merhaufen geriet alsbald in Brand. Wie ſich bei der Unkerſuchung herausſtellte, iſt der Führer des Kraftwagens kot und ſein Beglei⸗ ter lebensgefährlich verleht. Die weikere Un⸗ terſuchung ergab, daß der dienſtkuende Bahn⸗ wark die Schranke nicht geſchloſſen hakte. Er wurde verhaftet. kenwand des Lieferwagens ſtützte; wurde dle Andere Inſaſſen des Lieferwagens erlikken Verletzungen durch Glasſplitter. Keilerei. Ludwigshafen, 2. Okk. Am Samskag nach⸗ mittag beläſtigte ein geſchiedener Einſchaler von hier in angekrunkenem Zuſtand mehrere Perſonen in der Max- und Oggersheimer⸗ ſtraße mik dem geöffneten Taſchenmeſſer und drohke mit Totſtechen. Als einige Perſonen gegen ihn Stellung nahmen, flüchkeke er in eine Toreinfahrt in der Oggersheimerſtraße, wo er eine gehörige Trachk Prügel bekam. Der Meſſerheld wurde von der Unfallwache ins Krankenhaus verbrachk, wo er aber wie⸗ der enklaſſen und dann in Polizeigewahrſam genommen wurde. Ludwigshafen, 2. Okt.(Verkehrsunfälle.) Am Freikag nachmiktag ſtießen an der Ecke Gellerſtraße—Schmale-Gaſſe ein Perſonen · kraftwagen und ein Mokorradfahrer zuſam⸗Rlä men. Bei dem Zuſammenſtoß wurde der Mo⸗ korradfahrer an beiden Beinen leichk verleßt. Der Perſonenwagen wurde leicht, das Mokor⸗ rad dagegen ſchwer beſchädigk. * Ein etwa 35 Jahre alter in det Oggers⸗ heimerſtraße in Ludwigshafen—— ter Mann wurde am Samstag früh gegen hr auf der Fahrt von Mannheim nach Ludwigs⸗ hafen mit ſeinem Fahrrad— der Rhein⸗ brücke von einem Krafkwagenfahrer angefah⸗ ren. Der Radfahrer ſtürzte zu Boden, wo⸗ bei er eine klaffende Kopfwunde davonkrug. Schuld an dem Unfall ſoll der Kraftwagen⸗ fahrer kragen. Bedauerlicher Unglücksfall. Eſchingen, 2. Okt. Dem 14 jährigen Sohn des Schloſſers Peker Harh von hier ſchnellte beim Beerenpflücken ein Zweig ins Geſicht, wobei im ein Dorn ins Auge drang und eine ſchwere Verletzung des Augapfels verurſachte. Mokorradfahrer verunglückk. Zweibrüchen. 2. Okt. Sonntag nachmit⸗ kag verunglückke der hier wohnhafte Gipſer Theodor Ankes mit ſeinem Mokorrad am Unkeren Skammbacher Berg ſo ſchwer, daß er eine Gehirnerſchütterung und einen Schlüf⸗ ſelbeinbruch davonkrug. Der Verletzte wurde mit dem Privakauko eines hieſigen Gekreide⸗ händlers in ſeine Wohnung verbracht. Billigere Jagd. Hainfeld, 2. Okt. Die Verpachkukung der Feld⸗ und Waldjagd erbrachke nur ein Gebok von 80 RM. gegen bisher 300 RM. Päch⸗ ker ſind die bisherigen geblieben. Alhambra-⸗Lichtſpiele im Saale des„Grünen Laub“ NeDup. Ortsgruppe Weinheim. Der Direltor der Heibelberger Siern⸗ warte Proj. Dr. Wolj f Der bekannde Gelehrbe und Diretktor ber Hei⸗ delberger Königſtuhlſternwarke, Geheimrat Prof. Du Max Wolf iſt im Alker von 69 Jahren geſtor⸗ ben. Mit ihm iſt ein weithin bekkannter und in wiſſenſchaftlichen Kreiſen hochgeachleiet Aſtronom Max Wolf wurde am 21. Junt 1863 als Sohn des Arztes Franz Wolf in Heidelberg geboren. Aif ſeinem beſonderen Arbeitsgebiet der Speln⸗ tralanalyſe und der Himmelsphotogrophie hat er bahnbrechend gewirkt. Mit Recht iſt er als Altvaber der Himmelsphotographie zu bezen Er war es in erſter Linie, der die graphie zu dem mächkigſten Werkzeug nomie entwickelk hat, weiches ſte heule Oas allein ſchon würde genügen, um ſeinen Na ſchwinden zu laſſen. Im enſle und Ergebniſſe der Forſchungsarbelten Wolfs ouf⸗ zuzeichnen, iſt hier nicht möglich. ſem aber nur darauf hin, daß Wolf durch ſeine beſo deren Methoden der Himmelsphokographie in drei Hand mit 4 Fingern in der Mitte abgeriſſen.** 5— n wurde Wolf 1894 beannk, als er durch himmelsphotographiſche Aufnahme bden Ko „Enche“ wiedergefunden hatle. Gvoßz 3ahl der weileren phologrophiſchen Enldeckungen, dle dem Verſkorbenen im Laufe bdet ZJahde gelongen Vom Lieferwagen erfaßkt⸗ Maikammer, 2. Okk. In der Nähe vd Maikammer erfaßte auf der Staaksſti Landau⸗Neuſtadt ein Lieferwagen einen R Rad vollkommen ze wurde, während er ſelbſt einen S erlitt. Der Lieferw bahn und riß eine fahrer, deſſen en kam aus elegraphenſtange— Die Paſſionsſpiele 1934 in Oberammet⸗ au. 2 Oberammergau, 4 Olkk. Der Gemelnde rat Oberammergau veröffenklicht folgende Er⸗ Der Gemeinderak hak beſchloſſen, im 1934 das 300 jährige Zubiläum der Paf ſpiele feſtlich zu begehen. Es wird in dieſen Laliee Hag trinken heizt:“ etidas für dle Gesundnelt tun: —Und er wollte das nĩcfiit: vonKrieg und Peſt bedroht war, verſtändlich machen und die damalige Zeit den heukigen Beſuchern des Paſſionsſpieles ſoll. Welcher Schriftſteller dieſes Paſſionsſpiel verfaſſen ſoll, iſt noch nicht feſtgelegt. ſchlüſſe darüber, wann die Spiele 1934 beginnen, wieviele Aufführungen ſtakt⸗ nden uſw. wird vorausſichklich erſt ekwa im anuar kommenden Jahres gefaßt. ſteht man auf dem Standpunktk, daß als Spiel⸗ von Mitte Juni bis Mitte Sepkember in Bekracht kommen wird. Die Mitteilung, daß menarbeit mit der Oberammergauer leitung demnächſt ein Film hergeſte der die hiſtoriſche Entwicklung der Oberam⸗ mergauer Paſſionsſpiele zur Grundlage hat, wird vom Gemeinderak als erfunden bezeich⸗ t. en 90 X bemnächſt in Mannheim Mannheim, 3. Okk. iſt mit der Ankunft des Flugſchiffes Do X in Mannheim Mitte Okkober zu erwarken In Frankfurk wird Do X am kommenden Sams⸗ kag, den 8. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf dem Main zwiſchen Main⸗Neckarbrücke und Stauſtufe Griesheim waſſern und auf dem Griesheimer Ufer verankerk werden. ——— Die Wettervorſage dann Aufheiterung, krocken, morgens rechk friſch, ſpäker mäßig Mittwoch: nach ſtarker nächtlicher Abkühlun friſch, ſpäter aufheikernd. u Waſſerſtandsnachrichten Rhein: Schuſter-Inſel.53, Kehl.34, Maxau Mannheim.50, Caub.59, Köln Reckar: Heb3 55 Deidesheim.60, eld.55, Heilbronn.18, Plochingen Mannbeim.%. nahebringen dauer ekwa die 3 in engſter Zuſam⸗ Wie wir erfahren, 2. Zahrg. 5¹¹ Es verge oder jenes ſtolpert. 8 daß die Br krotzdem ſie Mundwerk wo anders macht— in Eigennutzes Ballonmütze ſein, von zi dingen davon iſt de 25 Dieſer ſ 29. 9. 32 in plinariſch a es jedoch n der Verhan niederlegte. Was lag Dieſer B Barmat, He dem Kerbho Unſer P. Zwinkſcher eine Hühner und Pflichte ſeinen Rech Pflichten ge ſeinem Teill zu machen, Gemeinderal machke“. wurde unſer halb er es 1 krieb zurück; den Genoſſer ging ihr, ſo Wenn ni ob das Bür es gewiſſerm ſcherſchen H die Gemeind recht Gebrav in Form vor ſolchen Verf ſein, daß die man könnte Als beſor melden, daß (dem Tag de Bezirksrah r Ein Beilrag Am Donr teken Mosba benen Kamer tionalſozialiſti war, zur letz nie erfahren gehörke. Die die letzte Eh am Grabe ſtanden die raden! Die Natürlich feh Einer von ih reits eingeſeg um einige W und den Krat begonnen, als ſtürzte und il ſchlug, indem nicht! Laſſen ſprachlos. De daß er kaum herrſchte er f erregk, aber é die beſtürzten reits hinwegb an das Grab drei Schaufel Dann ging au Am nächſten der Kranz au Hakenkreuzſch Deutſche 2 erneut den 2 ſtenliebe des Leute ſind de Mutter am E dazu hinreiße Verſtorbenen ſchlagen! Ab ſagt: Es gibt alle dieſe Tat „chriſtlichen“ ſie ſelbſt entſc Spendet- ren, ims- auf und dem ung, äßig lung axau Köln .60, ngen 2. Jahrg./ Nr. 222 Dienstag. den 4. Okkober 1932 Seite 9 vtwei Größen aus dem Gdinger Bonzemaden Es vergeht kein Tag, ohne daß nicht dieſes oder jenes Bönzlein über irgend einen Skein ſtolpert. Faſt kypiſch iſt dabei die Tatſache, daß die Brüder mit der roken Ballonmüge— krotzdem ſie am meiſten das ungewaſchene Mundwerk aufreißen, wenn ſich einmal irgend⸗ wo anders ein reudiges Schaf bemerkbar macht— immer wieder wegen ſchmutzigen Eigennutzes auffallen. Von zwei ſolchen Ballonmützenträgern ſoll heute hier die Rede ſein, von zwei Bonzen, die in der Gemeinde dingen recht unangenehm auffallen. Einer davon iſt der SD⸗Gemeinderat Helmut ZIwintſther Dieſer ſollte in der Bezirksratsſitzung am 29. 9. 32 in Mannheim wegen Betrugs diſzi⸗ plinariſch abgeurteilt werden. Soweik kam es jedoch nicht, weil Genoſſe Zwintſcher vor der Verhandlung ſein Amk als Gemeinderat niederlegte. Was lag nun dem Verjahren zugrundeꝰ Dieſer Burſche und würdige Genoſſe eines Barmat, Heilmann uſw. hatke folgendes auf dem Kerbholz: Unſer Pg. Treiber gründete zuſammen mit Zwintſcher vor etwa drei Jahren in Edingen eine Hühnerfarm. Beide hatte gleiche Rechte und Pflichken, wobei es Zwintſcher nur mit ſeinen Rechten, keinesfalls aber mit ſeinen Pflichten genau nahm, denn er überließ es ſeinem Teilhaber Treiber, allein die Arbeit zu machen, während er ſelbſt— er war ja Gemeinderat—„in politiſchen Geſchäften machte“. Eine derarkige Zuſammenarbeit wurde unſerem Pg. Treiber zu dumm, wes⸗ halb er es vorzog, von dem Gemeinſchaftsbe— krieb zurückzukreten Arbeit iſt demnach für den Genoſſen Zwintſcher nur ein Begriff: Er ging ihr, ſo guk es ging, aus dem Wege. Dieſe Hat Zwintſther die Betvüge vezantt? Wenn nicht, dann bleibt die Frage offen, ob das Bürgermeiſteramt Edingen weiß, daß es gewiſſermaßen Teilhaber an der Zwink⸗ ſcherſchen Hühnerfarm iſt? Vielleicht macht die Gemeinde Edingen von ihrem Teilhaber⸗ recht Gebrauch und läßt ſich ihr Guthaben in Form von Eiern ausbezahlen. Bei einem ſolchen Verfahren wird es jedoch notwendig ſein, daß die Gemeinde Ei um Ei beleuchter, man könnke nicht wiſſen. Als beſonders intereſſant bleibt noch, zu melden, daß am Morgen des 29. Sepkember (dem Tag des Diſziplinarverfahrens vor dem Bezirksrat) die ganze Genoſſenſchaft in Edin⸗ Selbſt am Grabe levt der Gaß 9 ⏑ ⏑ Ein Beitrag zum Kapitkel: Zenkrums⸗-„chriſt⸗ liche“ Nächſtenliebe. Am Donnerskag, den 8. September, gelei⸗ teken Mosbacher Hitler-Jungen einen verſtor⸗ benen Kameraden, der auch Mitglied der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſation war, zur letzten Ruhe. Seine Eltern hatten nie erfahren dürfen, daß er der NSBo an⸗ gehörte. Die Kameraden wollten ihm nun die lette Ehre erweiſen und einen Kranz am Grabe niederlegen. Auf der Schleife ſtanden die Wortke:„Unſerem lieben Kame⸗ raden! Die NSBo, Ortsgruppe Mosbach.“ Nakürlich fehlte auch nicht das Hakenkreuz. Einer von ihnen trat, nachdem der Tote be⸗ reits eingeſegnet war, an das Grab heran, um einige Worte des Gedenkens zu ſprechen und den Kranz niederzulegen. Kaum hakte er begonnen, als die Mutter des Toten hinzu⸗ ſtürzte und ihm den Kranz aus der Hand ſchlug, indem ſie ihn anſchrie:„Das gibt es nichk! Laſſen Sie den Kranz weg!“ Alles war ſprachlos. Der Pg. war ſelbſt ſo erſchrocken, daß er kaum weiterreden konntke. Doch be— herrſchte er ſich und krat, innerlich furchtbar erregt, aber äußerlich Ruhe bewahrend, unker die beſtürzten Leute.— Erſt als ſich alles be⸗ reits hinwegbegeben hatte, krat er noch einmal an das Grab heran und warf den Kranz mit drei Schaufeln Erde auf den Sarg hinab. Dann ging auch er fork. Am nächſten Tag hörte man allgemein, daß der Kranz aus dem Grab enkfernk und die Hakenkreuzſchleife zerriſſen worden war. Deutſche Volksgenoſſen! Hier haben wir erneuk den Beweis der„achriſtlichen“ Näch— ſtenliebe des ſchwarzen Zenkrums. Dieſe Leute ſind derart verheßt, daß ſelbſt eine Mutter am Grabe ihres eigenen Sohnes ſich dazu hinreißen läßt, einem Kameraden des Verſtorbenen den Kranz aus den Händen zu ſchlagen! Aber eines ſei dieſen Leuten ge⸗ ſagt: Es gibt noch ein leßtes Gericht, das alle dieſe Taken richtet. Ob es dieſen „chriſtlichen“ Geiſt anerkennen wird, mögen ſie ſelbſt entſcheiden! Spendet zaur Vinterhilſe Feſtſtellung iſt notwendig, weil aus der Ar⸗ beitsſcheu des Genoſſen Zwinkſcher ſeine Dis⸗ ziplinierung herrührt. Früher war Zwinkſcher bei Lanz. Dort wurde er abgebaut. Leider hatte er aber das Glück, daß in Edingen ſeine Genoſſen im Ge⸗ meinderat das 150 Wort führten und es die⸗ ſen gelang, den Genoſſen Zwinkſcher ſchnell wieder unkerzubringen. Ja, es gelang ſogar vorzüglich, denn ſchon nach kurzer Zeik wurde der edle Genoſſe Aufſeher über die Notſtands⸗ arbeiter der Gemeinde Edingen. Während er ſich bereits als ſolcher betätigte, hatte ihm die Firma Lanz erneut eine Stellung angeboten, die er aber„großmütig“, wie nun einmal ſo ein Sozialdemokrat iſt, ausſchlug. Unſer Freund Zwintſcher hatte jedenfalls herausge⸗ funden, daß es leichker iſt, über eine Anzahl von Erwerbsloſen den Aufſeher zu ſpielen, als wieder produktive Arbeit zu leiſten. Bei einem ehrlichen Menſchen wäre ohne weiteres die Annahme berechkigt geweſen, daß er das Intereſſe der Gemeinde wahren würde. Das war bei Zwinkſcher abſolut nicht der Fall, denn er betrachtete die Gemeinde als„Melk⸗ kuh“, die auch er melken konnke. Wie wir bereits erwähnt haben, bekätigt ſich Zwinkſcher lieber als„Guck“ denn als„Schaff“. Dieſer Einſtellung huldigte er auch als Beſitzer der Hühnerfarm, wo er lieber andere für ſich ar— beiten ließ. Damit aber nicht genug. Genoſſe Zwintſcher vertrat weiter die Anſicht, daß der für ihn die Arbeit Leiſtende von der Gemeinde bezahlt werden müßte. Er kommandierke ein⸗ fach einen Erwerbsloſen zur Arbeitsleiſtung auf ſeiner Hühnerfarm ab und ließ den Arbeiter von der Gemeinde bezahlen. Damit zeigte er ſich viel größeren Genoſſen gegen⸗ über durchaus würdig, wenn er auch mit ſei⸗ nem„kleinen“ Schwindel Pech hakke. Es folgte die Anzeige wegen Bekrugs und darauf ſeine Verurteilung zu einer lächerlich gerin⸗ gen Geldſtrafe, zur Tragung der Koſten und Rückerſtattung der ergaunerken Bekräge. Das war vor einem Monat. gen aufgefordert wurde, für den Genoſſen Zwinkſcher als Enklaſtungszeuge aufzutretken. Hierbei hat ſich der Spo⸗Helmſtädter, W..L. und Gemeinderat, beſonders hervorgetan, der innerlich froh geweſen ſein ſoll, daß dem Ge⸗ noſſen Zwinkſcher eine ausgewiſchl wurde(1) Bezeichnend, ſehr bezeichnend ſogar, für die Werkſchätzung, deren ſich der Genoſſe Zwint⸗ ſcher bei ſeinen Genoſſen erfreut. Ein andrer bemerkenswerter Zeitgenoſſe aus dem Edinger Bonzenladen iſt der SGenoſſe Stahl, einſt Maurer bei der Steinzeugfabrik Fried⸗ richsfeld und derzeitiger Feldſchütze der Ge⸗ meinde Edingen. Wie er zu dieſer Skellung kam, iſt beſonders inkereſſank. Als das Amtk des Feldſchützen ausgeſchrieben wurde, bewarb Stahl, krotzdem er ſich in ſicherer Slellung be fand. Er wurde angeſtellt und nahm dabei einem der zahlreichen Erwerbsloſen die Mög⸗ lichkeit, ſein Brot zu verdienen. In Edingen erregte die Wahl einiges Kopfſchütteln und die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß der Genoſſe Stahl nur durch eine Schiebung zu Amt und Würden eines Feldͤſchützen gekommen iſt. Es ſoll nämlich zwiſchen der Edinger Spo und dem demo⸗ kratiſchen Bürgermeiſter Reinle eine Abma⸗ chung dahingehend getroffen worden ſein, daß die SPo bei der Bürgermeiſterwahl für den Demokraten Reinle ſtimmen würde, wenn der Bürgermeiſter für den Genoſſen Stahl ſtimmt. Wir bemerkten ſchon, daß Skahl als Re⸗ volverheld bekannt iſt. Als ſolcher ſchoß er einmal auf den Erwerbsloſen Rikker, welcher Fall ſ. Zt. ſchon die Runde durch die Preſſe machte. Ein neues Vorkommnis ſoll dies je⸗ doch erneut unter Beweis ſtellen. Vor einiger Zeit ſoll der Sozze Stkahl einmal auf einer Bank bei Neuoſtheim gelegen ſein, die er in⸗ folge gänzlicher Vernebelung ſeines ſowieſo nichk großen Geiſtes aufſuchen mußke. Er ſoll nämlich nach einer Bierreiſe, die er durch verſchiedene Lokale in Mannheim gemacht hatte, ſo beſoffen geweſen ſein, daß er ein⸗ fach nicht mehr weiter kam. In der Nähe jener Bank„bengelten“ einige junge Bur⸗ ſchen Birnen. Sofork regte ſich das auch in ſeinem Rauſch nicht ganz abgekötete Pflicht⸗ gefühl des Genoſſen Stahl, der den Uebeltä⸗ kern nachging und als er ſie nicht einholen konnke, zwei Schüſſe auf ſie abgab. Zeugen, die den Vorfall beobachteten, meldeten dies auf der nächſten Polizeiwache, worauf die Polizei erſchien und den Schüßen feſtnahm. Auf der Polizeiwache leugneke er ſeinen Be⸗ ruf und den Beſitz eines Revolvers ab. Dieſe Feigheit nützte ihm jedoch nicht und ſehr ſchnell mußte er ſich nicht nur enklarvt, ſon⸗ dern auch ſeines Revolvers enkledigt ſehen. Die ihm gebührende Strafe ſteht noch aus. In jeder Gemeinde, die etwas auf ihren guten Ruf hält, wäre der Genoſſe Stahl er⸗ ledigt, aber nicht ſo in Edingen. Dort fand in den letzten Tagen im Gemeinderat die Ab⸗ ſtimmung darüber ſtatt, ob Stahl enklaſſen werden ſollke. Anweſend waren 5 Gemeinde⸗ räte, ſo daß mit der Stimme des Bürgermei⸗ ſters 6 Stimmen zur Verfügung ſtanden. Ab⸗ gegeben wurden 3 Skimmen für und 3 Stim⸗ men gegen die Enklaſſungl! Zu erraken, auf welcher Seike ſich die Stimme des Bürger⸗ meiſters befand, überlaſſen wir der Findigkeit unſerer Leſer. Nun wird es Zeit, daß das Bezirksamt in 15 Sache Skahl das Wort ergreifk. Ob Stahl „fliegt“? Wir wagen es kaum zu hoffen und wenn ſchon, dann werden die Genoſſen ſchon wie⸗ der eine neue Würde für ihn haben, in der er ſich ſehen laſſen und auch— auskoben kann. Herr Pfarrer! Es gibt im heutigen politiſchen Leben Leuke, die ſich zur Bezeich⸗ nung politiſcher Ziele„objektiver Unwahrhei⸗ ten“ bedienen, d. h. Menſchen, die nicht davor zurückſchrecken, die gemeinſten und faulſten Lügen über den Gegner zu verbreiten. Es iſt leider auch ſchon mehrfach vorgekommen, daß auch Sie ſich— krotzdem Sie doch Ihrer gan⸗ zen Gemeinde Seelſorger ſein ſollen,— ſehr zweifelhafter Mittel im Wahlkampf bedienen. Und ein unerhörker Mißbrauch Ihres Beru⸗ fes als Geiſtlicher iſt es, wenn Sie dieſe un⸗ wahren Behauptungen in der Kirche von der Kanzel herab aufſtellen. Herr Pfarrer! Ihr Gebaren uns National⸗ ſozialiſten gegenüber, die wir doch bewußt auf dem Boden eines poſitiven Chri⸗ ſtentums ſtehen, iſt in letzter Zeit empö⸗ rend und nicht nur ſchädigend für Volk und Kirche, ſondern auch für den geiſtlichen Stand. Es iſt einfach rätſelhaft, wie es möglich iſt, ſeinen Zuhörern im 20.ſten Jahrhunderk noch ſolche mittelalterlichen Märchen zu erzählen. Ihre Predigten dienen nicht zur Erbauung der Seelen, ſondern ſäen Haß.„Dein Work ſei wahr!“ Beherzigen Sie einmal dies, Herr Pfarrer, dann werden Sie hoffenklich ſelbſt einſehen, wie unchriſtlich es iſt, Dinge zu be⸗ haupten, die in ihrer Naivität ſo einzig da⸗ ſtehend ſind, daß wir ſie unſeren Leſern nicht gerr Piarrer, Sie irreni/ n Wa e Richtker von allen Menſchen einmal Rechen⸗ ſchaft fordern wird über jedes unwahre Work, dann möchte ich nicht in Ihren und Ihrer Freunde Schuhe ſtecken, wenn bewieſen werden ſoll: 1. Im drikten Reich würden Kinder und Kranke abgeſchlachlel, 2.„Hikleralläre“ errichkel, 3. Kakholiſche Prieſter müßken nach Madagaskar(laut„Frankfurker Zeilung“) 4. Der nakional-ſozialiſtiſche Redner auf dem vorjährigen Kakholikenlag, Kuno Brombacher, ſei ein Verräler! 5. Die Gemeinheiken eines im„Geraden Weg“ abgedruchken anonymen Briefes (die Sie zu Tränen gerührk vorkrugen) ſtammken von einem Nationalſozialiſten! 6. Vor dem Jüngſten Gericht müßte dereinſt die Stimmzellelabgabe verankwor⸗ tek werden! Herr Pfarrer! Für heuke wollen wir uns mit dieſer„Ausleſe“ begnügen. Aber eines ſagen wir Ihnen gleich: Im 3. Reich werden nicht Kinder und Kranke geſchlachket oder Hikleraltäre errichtel, auch werden keine ka⸗ tholiſchen Prieſter nach Madagaskar geſchickk werden! Keine Ihtrer Behaupkungen iſt wahr! Aber wir werden demgegenüber für die Reinheit des Gottesdienſtes einkreten und nicht zulaſſen, daß ein Seelſorger die heilig⸗ vorenthalten wollen. ſich der als Revolverheld bekannte Genoſſe — Schluß— Dann liegt da ein Schreiben der Orksgruppe. „Wie wir durch Pg. Dr. Schuſter erfahren haben, wird der SA-Mann B. nach Angabe des behandelnden Arztes nur noch zwei Monate zu leben haben. B. ſelbſt lebt in der Hoffnung, in einigen Tagen aufſtehen zu können. Die El⸗ kern des B. wohnen in Köln. Selbſt dann, wenn es möglich ſein ſollle, B. nach Köln zu tkrans⸗ portieren, würde ich es nicht befürworken, da dann B. zwangsläufig in der neuen Umgebung die Schwere ſeiner Verletzung offenbar wird, die ihm heute noch nicht bewußt iſt. Ich danke der Hilfskaſſe für die Ueberwerſung und beſtä⸗ kige, daß ſie bereit iſt, für den Pg. B. die ge⸗ ſamten Krankenkoſten zu übernehmen. Bei dem Zuſtand des Pg. B. erlaube ich mir die Anfrage, ob die Hilfskaſſe bereit iſt, für die Eltern des Pg. B. zum Beſuch ihres Sohnes die Reiſe⸗ koſten zu kragen, um dem Kranken dadurch eine Freude zu bereiten.“ Dann kommt ein Brief, in dem hundert Mark Reiſegeld angewieſen werden. Wie viel Leid mag ſich zwiſchen die⸗ ſem Schreiben und einem rührenden Dankbrief der Mutker abgeſpielt haben? Zwei alte kum⸗ mervolle Leuke fahren weit durch deutſches Land und am Ende ihrer Fahrkt ſchauk ihnen aus wei⸗ ßem Linnen das abgezehrke Geſicht ihres einzi⸗ gen Sohnes entgegen! Im nächſten Ordner iſt oben angeheftet ein Tokenſchein. Darunker hängt eine amtliche Beſcheinigung, daß die Kriegerwitwe S. mit ihrem Sohne, dem Schloſſer Walter S. in häuslicher Gemeinſchaft lebte. Der Sohn war arbeitslos. Zum Haushalt gehören keine an⸗ deren Perſonen. Ein Rotſtift ſchrieb lakoniſch an den Rand: „Todesfallunkerſtütung 2000 Mark.“ Insge⸗ ſamt ſlehen hier 3456 2ark Unkerſtüßung. Der nächſte Ordner, den ich aufſchlage, ent⸗ hält die Aklen über die Verletzung eines Ge--Frauęnschꝗlt Straßenarbeiters, SA-Mann jeit 1928, der bei Aus ber Chronik unjerer Hiljskaje Wer hier nicht jeine Pjlicht erjüllt, ijt niemals Nationaljozialijt Herr Pfarrer, wenn es richtig iſt,— Chri⸗ ſten zweifeln daran nicht!— daß der ewige mit ſolchen Haßtiraden enkwür⸗ igt! Herr Pfarrer, merken Sie ſich das! —————————— m‚mmůmů̈zvumnmn———————22.——n einer Verſammlung einen Skeckſchuß in die Schläfe erhielt. Die Kugel liegt nach dem ärzt⸗ lichen Akteſt etwas hinker dem Türkenſattel auf dem Boden der mittleren Schädelgrube.„Von beſonderer Wichtigkeit für die Arbeitsunfähig⸗ keit und die Prognoſe iſt die bedauerliche Tat⸗ ſache, daß das Geſchoß ſtändig noch wandert und dadurch die Gefahr weikerer ſchwerſter Kompli⸗ kationen immer wieder zu befürchten iſt“, cyreibt der Arzt. Auf 6359.50 Mark belaufen ſich in reichlich einem Jahre die Koſten für dieſen Fall. Dann kommt ein 60jähriger Familienvaler, der beim Propagandadienſt ſeines Sturmes über⸗ fallen wurde und ein dreimarkſtückgroßes Loch in der Schädeldeche von einem Skockhieb davon⸗ krug. Dieſer ganz einfache Mann ſchreibt an die Hilfskaſſe aus dem ſelbſtverſtändlichen Erholungs⸗ urlaub, den er erhielt: „Die Aufnahme, das Eſſen, die ſchöne Ausſicht von meinem Zimmerfenſter aus und die Ruhe haben mich für dieſen Aufenkhalk ſofork begeiſtert und ich ſage Ihnen hiermit vor allem meinen beſten Dank für Ihre gü⸗ kige Mühewalkung für meine einfache Per⸗ ſon. Auch für alle mir erwieſene Liebe bei meinem Aufenthalt in München, und daß ich ſagar unſeren hochverehrken Führer habe ſprechen dürfen, bleibe ich Ihnen ſtels dank⸗ bar und ergeben. War doch dieſe Ehre die höchſte, die mir widerfahren konnke..“ Ich ſchlage den Ordner zu und lege das Aktenbündel wieder zuſammen. Welche Bewe⸗ gung hatte je die Kraft, ſolche Opfer zu brin⸗ gen, und welche Gruppe oder Organiſakion, ja welcher Staat hakte je die Kraft, eine ſolche Or⸗ ganiſation zur Verſorgung der Hinkerbliebenen und Verwundeten zu ſchaffen, wie unſere Be⸗ wegung in ihrer Hilfskaſſe? Täglich laufen Hunderke ſolcher Fälle ein, und die Summen, die käglich an Unterſützungen hinausgehen, ſind hoch in den Tauſende ud all Ziele. Seiſtun- gen kommen zuſammen aus den Groſchen, die jedes Parkeimitglied monatlich mit ſeinem Bei⸗ trag an die Hufskaſſe abführt. Unſere Hilfs- kaſſe iſt vielleicht das ſchönſte Beiſpiel unſeres deukſchen Sozialismus der Tat, der das Ein⸗ ſtehen aller für einen bedeutek. Trohdem aber iſt es knapp in der Hilfskaſſe jett in dieſen Wochen, wo der role Terror, wie nie zuvor, in unſeren Reihen wülek. Oft muß einem Verwundelen ein Wunſch verſagk wer⸗ den, weil die Mittel nicht reichen. Deshalb iſt es die erſte Pflicht eines jeden Parkeigenoſſen, allmonaklich ſeine 30 Pfennige zu zahlen, damik dieſes großarkige Hilfswerk aufrecht erhalten werden kann. Er ſoll dabei nichk denken, daß er nun verſicherk ſei. Die Hilfskaſſe iſt keine Ver⸗ ſicherung, ſie iſt eine Hilfskaſſe. Er ſoll dabei denken: Ich will damit einen kleinen Teil der Dankesſchuld an meine verleßlen und gelö⸗ keken Kameraden ableiſten. Die Hilfskaſſe iſt keine Hilfe, bei der ich an mich denke, ſondern, mit der ich meinen Ka⸗ meraden helfen will. Jeder Groſchen iſt da nok! Wer ſeinen Hilfskaſſebeitrag nichk zahlt, iſd kein Nationalſozialiſt! eee eeeee e Hand- und Kopi. Arbeiter Hinein in die nationalsozialistischen Betriebszellen! * „ Seite 10 Dienslag, den 4. Oktober 1932 2. Jahrg. Nr. 222 Verſammlung der Orts⸗ gruppe Heidelverg⸗Weſt Vur noch wenige Sonnkage— und das deulſche Volk muß wieder zur Wahlurne. Deshalb heißt es für uns Nahonalſozialiſten jetzt ſchon: Zum Sammeln blaſen, um für die letzlen Wochen vor der Wahl gerüſtel zu ſein. Dieſer Skeigerung un⸗ ſerer Kräfte dienbe die Zuſammenkunft der Orts⸗ gruppe Weſt am vergangenen Freikag abend in der Brauerei Ziegler. In überaus großer Zahl waren die Parkeigenoſſen dem Ruf ihres Orks- gruppenführers Körber gefolgt, der nach einer kurzen Begrüßung zunächſt die feierliche Aufnahme neuer'glieder vornahm. Anſchließend erteilte er Pg. Dr. Lingens das Work, der über die nationalſozialiſtiſche Wirbſchaftspolikik ſprach. In ſeiner bekannt lemperamenkvollen Weiſe ſtellte er Papen'ſche Wirtſchaftspolitik dem nationalen und ſozialen Wollen unſerer Bewegung gegenüber und gab auf dieſe We'ſe jedem Pg. das Rüſtzeug für die perfönliche Wahlpropaganda mit auf den Weg. Zetzt kann die Werbung von Mann zu Mann beginnen, eine Werbung, die jeder Pg. mit beſon⸗ derem Eifer durchführen muß! Die Ausführungen won Pg. Dr. Lingens wurden mit großem Beifall aufgenommen. Nach Erledigung einiger inkernen Fragen und einem Schlußwort von Pg. Dr. Lin⸗ gens konnte Pg. Körber mit einem letzlen Appell für den Wahlkampf und einem kräftigen Heil auf unſeren Führer die Verſammlung beenden.»u⸗ 0 Kveis wertheim voran: Am Sonntag, den 25. Seplember, fand im Rit⸗ kerſaal der alken Burg in Werkheim eine Amks⸗ walterkagung des Kreiſes Wertheim ſtatt. Die Amkswalter des Kreiſes waren hierzu faſt reſtlos erſchienen. Kreisleiter Dr. Schmidt, der ſtell⸗ perkrekende Kreisleiter, Pg. Ullmer und Kreis⸗ leiter⸗Adjutant, Pg. Gerth, ſprachen zu den or⸗ ganiſakoriſchen und propagandſt'iſchen Fragen. Vor allem wurden die Richklinien für den neuen Reichslagswahlkampf feſtgelegt. In der Schluß⸗ anſprache des Kreisleiters richtebe derſelbe an die Amtswalter den Appell, nunmehr unker Anſpan⸗ nung aller Kräfte ſich für den Sieg unſerer Bewe⸗ gung einzuſetzen. Ein dreifaches„Sieg-Heil“ auf den Führer und das Horſt Weſſel-Lied beendeken die Dagung. In der vergangenen Woche fanden nun zehn Milgliederverſammlungen im Kreis Wertheim ſtatt, in denen Kreisleiter Dr. Schmidt, Pg. Ull⸗ mer und Pg. Gerkh über die politiſche Lage, ſowie über Fragen der Organiſakion und der Propaganda ſprachen. Zu dieſen Verſammlungen waren fämt⸗ lüchee Parkeigenoſſen ſowie die Milglieder der H3., der Frauenſchaft und des BdM. erſchienen. Mitgliederverſammlungen waren: am Mittwoch, den 26. September in Kembach, Derkingen und Lindelbach, am Donnerskag, den 29. Sepkember in Höhefeld, Külsheim und Skeinbach, am Frei⸗ kag, den 30. Seplember, in Hundheim und Dörles⸗ berg, am Samsbag, den 1. Okkober in Naſſig und Reicholzheim. We'kere Mitgliederverſammlungen finden dieſe Woche ſtakt. Geradezu vorbildlich iſt der Geiſt, der die Par⸗ keigenoſſen in Stadt und Land beherrſcht. Der letzte Parkeigenoſſe iſt von dem Glauben beſeeelt, daß aus den kommenden Wahlen Hitler als Sie⸗ ger hervorgehe. Geſchloſſener und ſtärker denn je ſteht heute unſere Bewegung in der nördlichſten Ecke Badens. Der Nat onalſozialisums iſt zum Sturmangriff angetrelen. Nur noch kurze Zeit 5. Forlſetzung und Schluß. Den zweiten Vortrag hielt Dr. Conti aus Berlin, der in der Forderung eines fühlbaren Laſtenausgleiches zugunſten der kinderreichen Familien mündete. Den Schluß der wiſſen· ſchaftlichen Vorträge des Vormitkkags bilden die Ausführungen von Prof. Dr. Reiter, Schwerin,„Geſundheitspflege im kommenden Deutſchland“. Dabei würde die Erbbiologie eine weſenkliche Rolle ſpielen. Die Zukunft unſeres Volkes müſſe aufgebaut werden auf einer großen und geſunden Familie in körper⸗ licher und geiſtiger Hinſicht. Es müſſe dafür geſorgt werden, daß WMinderwertiges erbbio- logiſch gar nicht enkſtehen könne. Ein raſſe⸗ hygieniſcher Grenzſchutz müſſe hergeſtellt wer⸗ den gegen Raſſefremdes, ebenſo gegen Min. derwerkiges. Alle Maßnahmen müßten mit größter Vorſicht wiſſenſchaftlicher Erkenntknis getroffen werden, es dürften keine Maßnah⸗ men gekroffen werden, die einmal zurückge⸗ nommen werden müßten. Während der Rede von Or Conti, war in⸗ zwiſchen Gregor Straßer eingetroffen und ju- belnd begrüßt worden. Nach Pg. Prof. Reiker ergriff er das Wort zu längerer Rede, über deren zweiten politiſchen Teil bereits berichket worden iſt, nicht berichtet aber wurde über die Art, wie Straßer geſprochen hat. Er ſprach mit einem Feuer und einer Wärme, mit der ſeltenen zuverſichklichen Ruhe von der er um⸗ geben iſt, er fand in glänzender Rednerlaune glücklichſte, oft überwälkigend humoriſtiſche Formulierungen. Er bot das Bild eines deut⸗ ſchen Mannes, der Verkrauen verlangt, dem g3 krguen. zufliegt. 1* 4 2LE Xs⸗Aerztetag Hers Baguſfthe. was fagen Za, entſchuldigen Sie, Herr Baguſche, wir meinen wirklich Sie, den politiſchen und Hauptſchriftleiter der„Heidelberger Neueſten Nachrichten“! Vielleicht nennen Sie das auch„unfair“, wenn wir uns ſchon wieder an Ihre Adreſſe wenden. Aber es geht ſchlechker⸗ dings nicht anders, denn— Sie haben es ja ſo gewollt. Wiſſen Sie, Herr Baguſche, auch wir Nakionalſozialiſten ſind nicht ſo ganz taub und blind wie ſich das noch mancher im„an⸗ deren Lager“ vorſtellt; wir glauben, daß im Inſerakenkeil einer Zeitung manchmal mehr Politik ſteckl, als im Textteil. Paſſen Sie mat gut auf, falls Ihnen ſelbſt nichts in Ihrer Rummer vom Freikag, den 30. September aufgefallen ſein ſolltel Fangen wir mal auf der erſten Seite, alſo im Texkteil, an. Steht da unken nicht in grö⸗ ßerer als der ſonſt üblichen Schrift ein Auf⸗ ruf, in dem Sie die hohen„Verdienſte“ Ihrer Zeitung an den Pranger ſtellen wollen? Sa⸗ gen Sie mal, welche„Verdienſte“ meinen Sie denn eigenklich? Sie ſprechen vom Dienſt am Volk. Wer lacht da nicht, wenn wir uns nachher mal die Kehrſeite beſehen! Wir ken⸗ nen dieſes„Volk“ genau. Es thronk in Wa⸗ renhäuſern in der Hauptſtraße und heißt Loewenthal— Rothſchild— Stern— und Tietz! Nicht wahr, Herr Haupkſchriftleiter, wir verſtehen uns doch! Inzwiſchen haben wir weitergeblätterk und ſehen in der rechten oberen Ecke der 3. Seile die machkvolle Ankündigung eines Romans „Der Marſch auf Rom“. Komiſch, ausgerech⸗ net am 1. Oktober ſoll er beginnen. Ausge⸗ rechnet Muſſolini muß dazu herhalten, Ihren Abonnenkenſchwund aufzuhalten. Herr Ba⸗ guſche, wir lächeln nur, denn bereits vor Sie dazuꝛ zu einem SA-⸗Mann, wie viele Ihrer Abon⸗ nenken auf 1. Oktober gekündigt haben. Ja, ja, die„Volksgemeinſchaft“ hat's ihr ange⸗ tan, der„auchnationalen Neueſten...“ Und nun kommt das Inkereſſankeſtel Seike 5: eine Vierkelſeite Loewenthal, Seite 6: eine Vierkelſeite Rothſchild, Seike 9: faſt eine halbe vom Warenhaus Schmol⸗ ler(Mannheim!), Seite 12: die ganze Seite nochmals Rothſchild() und auf Seite 13 die, die auch nichk fehlen dürfen: Stern und Co. und Warenhaus Tietz, zufammen nochmals eine Vierkelſeite oder mehr. Nun, Herr Baguſche, was ſagen Sie dazu?— Und, wir wollen es nicht überſehen, auf Seite 11 will der Jude Siegfried Roſenhain„allen Leſern der„Volksgemeinſchaft“ zur Aufklärung“ ſein reines Gewiſſen präſenkieren! Herr Baguſche, das geht enkſchieden zu weill Und Sie werden uns deshalb die einzig möglichen Schlußfolgerungen erlauben müſſen, die wir aus diefer einen Nummer Ihrer„na⸗ kionalen“ Zeitung ziehen: Die„Heidelberger Neueſten Nachrichten“ bringen in ihrer Nummer vom 30. Sep⸗ kember 2½(zwei⸗-ein⸗halb) Seiken zuden⸗ und Warenhausinſerale. Ergo: Die„Heidelberger Neueſten Nachrichlen“ ſind das größte Zuden⸗ und Warenhaus⸗ organ Heidelbergs. Sie ſind die Vorkämp⸗ fer des Warenhausunfugs, der unſeren deukſchen Kleinhandel und das ehrbare deukſche Kleingewerbe rückſichkslos ver⸗ nichken will. Hinaus mik dieſer Papen⸗ Rolhſchild⸗Loewenkhal⸗Stern⸗Tieh⸗Schmol⸗ ler⸗Roſenhain⸗Preſſe! Herein mil der einzigen deul⸗ ſchen Zeikung Heidelbergs: einigen Tagen ſagte eine ihrer Trägerinnen „Die Volksgemeinſchafk“ Exöjinung der SA⸗Sy Enolich iſt es ſoweit! Nun hat auch die Sband- arte 112 ihre langerſehnle Sporkſchule. Damit iſt einem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen worden. Es war unbedingt nölig, eine Zentrale zu ſchaffen, von der aus die gleichmäßige, inten⸗ ſive Aufbauarbeit zur Körperlichen Erlüchligung und geiſtigen Schulung der SA im Sbandarkenbe⸗ reich in die Wege geleitet und überwacht werden kKann. Daß die ſich ergebenden Schwierigkeilen ſo raſch überwunden werden konnken, das dürfen wir in erſter Linie dem Enbgegenkommen unſeres Pg. und SS⸗Kameraden v. Rackhnitz danken, der uns die nöligen Räumlichkeiten in ſeinem ideal gelegenen Schloſſe in Heinsheim unenſgeltlich zur Verfügung ſtellte. Ganz beſonderen Dank verdienk auch Pg. Truf. Reichandt, Heinsheim, der die Vorbereitungen in unermüdlicher Arbeit, zuſam⸗ men mit ſeiner Heinsheimer Skurm⸗Abteilung und einigen Leuken vom Sturm 3/112 in muſtergültiger Weiſe getroffen und durchgeführt hat. Schlafräume mußten eingerichbet, ein Aufenthalbs⸗ und Unker⸗ und das Kommando des Führers wird erſchallen: orijchule in Heinsheim richksvaum mußke gebaut und eine Hindernisbahn erſtellt werden. Schon am Nachmittag des 17. September, kaum acht Tage nach Beginn der Vorbereikungsarbei⸗ ken, eilten aus allen Richtungen, von Nah u. Fern, per Rad und WMolrorrad, die SaA-Führer des Sturmbanns 1/112 zum Führerkurs nach Heins⸗ heim. Dort bekommt jeder ſeine Schlafſtelle an⸗ gewieſen. Dann wird zur Flaggenparade ange⸗ kreten, und gegen 6 Uhr ſteigt das neue Banner der Sporlſchule zum erſtenmal am Maſt empor. Anſchließend ſprach der Führer der Sbandarte 112 allen, die zur Errichtung der Sporlſchule beigetra⸗ gen haben, den Dank der Shandarke aus und mahnte in ſchlichten Worken den jungen Führer⸗ nachwuchs an ſeine große Verankwortung und die Aufgaben, die ſeiner noch harren. Damit iſt der Führerkurs eröffnet,'e Arbeit beginnt. Den erſten Unterricht erkeilt. der Standarten⸗ führer ſelbſt; er ſpricht über„Weſen und Aufgaben der SA“ und„Pflichten des SA-Führers“. In⸗ zwiſchen iſt das Abendbrot fertiggeſtellt und mit großem Halloh werden die„Küchenbullen“ begrüßt, die mächkige Schüſſeln mit Karkoffelſalat und einen „Sprung auf! Marſch! Marſch!“ Phylax. ag in Gon unjerem Sonderberichterjtatter Eine Bewegung wie die nationalſoziali⸗ ſtiſche mit ihren ganz klar umriſſenen neuen Grundtendenzen in raſſehygieniſcher und erb⸗ biologiſcher Auffaſſung ſei gezwungen und verpflichket, ſich zur geiſtigen Vorbereitung kommender neuer Geſetzgebung mit dem Stande zuſammenzutun, der nach ſeiner ſitt⸗ lichen Auffaſſung dieſe Gedanken in gleicher Weiſe pflegen müſſe, dem deukſchen Arzte. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Konſequenz des Nationalſozialismus, die weit über das Beſtreben der politiſchen Parkeien hinausgehe, die Aufnahmebereiten eines Berufes erfaſſen müſſe, deſſen Bedeutung für das deutſche Volk nicht hoch genug einzuſchätzen ſei. Das ſei keine Höflichkeitsformel, ſondern eine Feſtſtel⸗ lung, in der nicht nur Lob, ſondern vor allen Dingen die Auferlegung einer Verpflichtung liege. Der Politiker frage ſich bei jeder Ge⸗ legenheit, wie man die wiſſenſchaftlichen Er⸗ kennkniſſe ſofort in die Tat umſetzen könne. Es gäbe da zunächſt nur eine Möglichkeit, um die raſſiſchen und biologiſchen Forderungen möglichſt raſch in die Tat umzuſetzen, indem die Anforderungen erhöht werden. Die Auf⸗ forderungen, zur SA zu gehen, ſind eine raſ⸗ ſiſche Auswahl. Aus ſachlichen Erwägungen heraus mußte der Nakionalſozialismus e ine beſtimmke Einſtellung zum Arzt gewinnen und mußte dieſe Einſtellung feſtigen, um ſie zu einer für das deutſche Volk fruchtbaren Ent⸗ wicklung zu bringen. Es ſei nicht zum wenig⸗ ſten auch eine Folge der Weltanſchauungs⸗ wende, an der wir ſtehen, wenn gerade im Berufe der Heilbehandlung des Menſchen Wandlungen und Gärungen revolutionärer Braunithiprin Art teils ſchon vorhanden ſind oder noch kom- Korb Würſte herbeiſchleppen. Manch derbes tum könne ſich nichk auf eine ganz beſtimmte Heilmekhode unker Ablehnung aller anderen einſtellen. Gregor Straßer dankte der Füh⸗ rung des Aerzkebundes, daß ſie ſeinen Auftrag, aus dem Bund keine makerielle Skandesver⸗ kretung werden zu laſſen, in weiteſtem Maße erfüllt habe. Es gebe keine Beſſerung irgendeines Skan⸗ des in einem Volke, wenn nicht die Urſachen, ein falſches volksfeindliches Denken in der Leitung des Standes, beſeitigt ſind. Im nakionalſozialiſtiſchen Staate werde man ſich um den Menſchen kümmern müſſen von dem Augenblick an, da er geboren ſei und man werde ihn bis zur letzten Wehrmöglich⸗ keit nicht aus den Händen des Staates ent⸗ laſſen. Vom erſten Tage ſeines Entſtehens an ſei für uns der Menſch ein Ding ſtaatlicher Obhut, nicht nur um des Staates, ſondern um ſeinetwillen. Hier eröffnen ſich Aufgaben, die noch gar nichk in Angriff genommen ſeien. Es gelte nicht, Krankheiten zu heilen, wenn ſie da ſind, ſondern Krankheiten von vorn⸗ herein zu vermeiden. Unter Sport verſtehe der Nakionalſozialismus nicht das heutige Spitzenſyſtem von Einzelleiſtungen, ſondern die Wiederherſtellung des Geiſtes des alten Jahn. Deukſcher Spork ſei wiederum eine Konſequenz nakionalſozialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung. Auch hier werde die Abteilung für Volksgeſundheit herangezogen werden müſſen. Eingerahmt waren die Vorkräge und Ver⸗ ſammlungen durch Zuſammenſein im kame⸗ radſchaftlichen Kreiſe innerhalb und außerhalb der Landes- und Gaugruppen, Wiederſehen gemeinſamer Skudienfreunde, Wiederſehen von Kriegskameraden. Einen Ausklang bildete Scherzwort fliegk von Tiſch zu Tiſch. Es herrſcht ein rauher, aber herzlicher Ton. Doch wir ſind nicht zum Feiern hierhergekommen und bald ſprichl Stuf. Günther, Unterſchwarzach, über Gelände⸗ Kunde und Karkenleſen. Um ½10 Uhr iſt der Dienſt zu Ende und die ganze Mannſchaft geht geſchloſſen aus, um das erſte Beiſammenſein in kame radſchafklicher Weiſe zu feiern. Iſt es doch wirklich für jeden aufrechten SA-Mann immer wieder eine Freude, mit Kameraden vereint zu ſein, die er nicht kennt, von denen er nur weiß, daß ſie für dasſelbe hohe Ziel Kämpfen, daß ſie denſelben Anpöbeleien und Angriffen ausgeſetzk ſind und gegen dieſelbe Gleichgültigkeit bei man⸗ chen Volksgenoſſen anzukämpfen haben, wie er ſelbſt. Bald ſteigen frohe Kampflieder. Der eine oder andere Kamerad ſetzte ſich an die gräßlich werſtimmte„Drahlkommode“ um ihr ekwas wie Muſik abzuſchmeicheln. Der Sbandarkenführer ſieht manchmal ganz verwundert nach einem Tiſch, von dem ab und zu koſendes Gelächter zu ihm her⸗ überſchallt. Kein Wunder! Dort kreibt„Molle⸗ buſch“, der Spaßvogel vom Sturm 3/112 ſein Un⸗ weſen und ſucht ſeine oberfaulen, aber meiſt zün⸗ denden Witze an den Mann zu bringen. Und noch nach dem Zapfenſtreich, während mancher ſchon am Einſchlafen iſt, geht Gelächter durch den Schlaf⸗ raum, wenn„Mollebuſch“ ein Skichwork gibk oder einen„Neuen“ erzählt.— Der Sonntag zeigt ein mieſes Geſicht. Es regnet kräflig. Gleich nach dem Waſchen geht's zum Frühſpork. Dauerlauf, daß der Dreck ſpritzt, anſchließend Freiübungen. Dann raſch in die Uniform und mit gubem Appekit gefrühſtückt. Nach dem Frühſtück— Petrus muß geſehen haben, daß Nazis unkerwegs ſind, und hat daraufhin den Regen abgeſtellk— gibt es zur Ab⸗- wechslung formalen Dienſt. Inzwiſchen iſt es 9 Uhr geworden. Das bedeutek Pauſe mit Gelegen⸗ heit zum Beſuch des Golkkesdienſtes. Erfreulicher⸗ weiſe wird dieſe Gelegenheit von den„Wolans⸗ anbekern“ in reichem Maße benützt; denn der Geiſtliche verſteht es, ſeine Ausführungen der Ge⸗ genwart anzupaſſen, die klare, kompromißloſe Ent⸗ ſche'dungen von jedem Einzelnen forderk. Nach dem Goltesdienſt geht es wieder in den Unker⸗ richtsraum, wo Skurmführer Günkher über Ge⸗ ländekunde ſpricht. Und dann wird mit herr⸗ lichem Hungen gefuttert. Nachher wird in Anbe⸗ tracht der vollen Mägen eine kleine Ruhepauſe gewährt. Es dauert aber nicht allzulange, dann hat uns Sportkwart Kraft, Korb, unter ſeinen Fitlichen, um uns einige gymnaſtiſche Uebungen beizubringen, die zur gleichmäßigen Ausbildung der geſamten Muskulakur dienen. Nur zu raſch iſt die Stunde des Sporks vorüber und ſo wech- ſeln wieder formaler Dienſt und Unkerricht ab, bis es heißt:„Torniſter packen, Fahrzeuge bereit⸗ ſtellen!“ Vor der Abfahrk wird noch eine Stkär⸗ kung eingenommen. Diejenigen, die größere Strek⸗ ken zu fahren haben, laſſen ſich von der freund⸗ lichen„Teeglucke“ ihre Feldflaſchen füllen, und dann wird zum letzten Mal angetreten. Skolz und trutzig zugleich klingt das Heil auf den Führer und unſere glorreiche Bewegung. Langſam ſinkt die Fahne am Maſt. Damit iſt der erſte Führerkurs der Sporlſchule Heinsheim beendet. Was in dieſen beiden Tagen gelernt wurde, wird beſtimt Früchte kragen und dazu dienen, den Geiſt echler Diſziplin und Kameradſchaft zu heben und' die körperliche und geiſt'ge Erziehung im Sturmbann 1/112 zu fördern. Darüber hinaus aber wird das Erleben dieſer Tage jedem, der da⸗ bei war, ſtets freudige, unvergeßliche Erinnerung bleiben. A. Wagner, Scharführer im Sturm 3/112. mas„Die endloſe Straße“ in muſtergültiger Darſtellung im Landesktheater. Ein eigenar⸗ tiges Bild herrſchte in Parterre und in den Rängen: das Braunhemd und das düſtere Schwarz der SS zwiſchen den lichten Gewän⸗ dern deukſcher Frauen. Am Ende der Akke kein rauſchender Beifall, zum Schluß, noch in der Ergriffenheit über das Geſehene der ſtumme deutſche Gruß als Dank an die Schau⸗ ſpieler, dann erſt, nach Löſung der Erſtarrung, der übliche Beifall. Ich glaube, ein beſſerer konnke den Schauſpielern nie gegeben werden. Am Sonntag nachmittag auf dem Flugplaß der große Flugtag in Braunſchweig mit erſten Darbietungen, zugleich Aufmarſch von etwa 12000 Mann SͤA mit Motorſtürmen. Leider bedrückk durch den ſchweren Unfall unſeres Freundes Albrecht. Als Troſt die ehernen Buchſtaben des alten Fliegerſpruches:„Wir deutſchen Flieger blieben Sieger durch uns allein, Volk, flieg Du wieder und Du wirſt Sieger durch Dich allein!“ Der Abend des Sonnkag brachte einen Vorkrag von Direktor Teudt, Detmold, in dem der Nachweis erbracht wurde, daß um das Jahr 1850 v. Chr. in der Gegend des Teuto⸗ burgiſchen⸗ und Sennegebiekes Volksſtämme geſeſſen haben mit hoch entwickelter aſtrono⸗ miſcher Bildung. Wir ſind berechkigt, dieſe Stämme als direkte Vorfahren unſerer jehi⸗ gen deukſchen Kulkur anzuſehen, die auch durch die Kämpfe der Franken gegen die Sachſen, dem Sachſenmord in Verden, nur aufgehalten, aber nicht unkerdrückk werden konnken. Der Monkag führke eine große Anzahl der Teilnehmer nach Detmold zu den Exkernſtei⸗ nen, zum Oeſterholz, in das Sennegebiet, an die Skäkten, deren Schilderung der Vorkrag brachte und mit einer Schlußkundgebung am Hermannsdenkmal ſchloß die Aerztekagung in Braunichmeig. 0* Nach e blick über Anerbenre ſten Anerl des Bayer lert der V erbenrecht Der He handelt V Neuregelut Enbwurf ktigt iſt. D fung eines wirkſchaftli grundſätzlic äußerung Gewährun Abfindung Tilgungsbe mik großen In eine lung der 2 terparbei 3 Begi Kursen Sprech Sonntags auch billit MMiis. Ur. 222 Es herrſcht och wir ſind bald ſprichl zer Gelände⸗ Uhr iſt der inſchaft gehl mmenſein in Iſt es doch Nann immer mvereinkt zu er nur weiß, hfen, daß ſie ausgeſetzk eit bei man⸗ ben, wie er r. Der eine die gräßlich ekwas wie idartenführer einem Tiſch, zu ihm her⸗ eibt„Molle⸗ 112 ſein Un⸗ er meiſt zün⸗ n. Und noch ancher ſchon h den Schlaf⸗ ort gibt oder ihag zeigt ein Gleich nach Dauerlauf, Freiübungen. utem Appekit Petrus muß ſind, und hal 'es zur Ab⸗ hen iſt es 9 mit Gelegen⸗ Erfreulicher⸗ en„Wolans⸗ t; denn der ngen der Ge⸗ omißloſe Ent⸗ ordert. Nach den Unker⸗ er über Ge⸗ rd mit herr⸗ bird in Anbe⸗ re Ruhepauſe zulange, dann unker ſeinen che Uebungen n Ausbildung Nur zu raſch und ſo wech⸗ erricht ab, bis rzeuge bereit⸗ ich eine Skär⸗ zrößere Skrek⸗ in der freund⸗ n füllen, und en. Stolz und en Führer und ſſam ſinkt die ſte Führerkurs gelernt wurde, zu dienen, den ſchaft zu heben Erziehung im arüber hinaus jedem, der da⸗ he Erinnerung Sturm 3/112. muſtergültiger Ein eigenar⸗ e und in den das düſtere ichten Gewän⸗ nde der Ankke Schluß, noch Heſehene der an die Schau⸗ er Erſtarrung, „ ein beſſerer nie gegeben dem Flugplatz peig mit erſten ſch von etwa ürmen. Leider lnfall unſeres die ehernen ruches:„Wir er durch uns und Du wirſt brachte einen etmold, in dem daß um das nd des Teukto⸗ Volksſtämme Kelter aſtrono⸗ rechkigt, dieſe iunſerer jehi⸗ die auch durch n die Sachſen, ur aufgehalken, konnken. ße Anzahl der den Externſtei⸗ ennegebiet, an der Vorkrag undgebung am lerztetagung in Dienstag, den 4. Okkober 1932 Seite 11 Pesl, Prof. Dr. D. Ludwig. Das Anerbenrechk. Schriften zur Reihe, polikiſchen Heft 3. Langenſalza, Bildung, 4. Hermann Beyer u. Söhne(Beyer u. Mann), 1932. 106 Seiten. Preis geh. .50, geb..15 RM. Nach einem lebendigen geſchichllichen Ueber. blick über die Enkſtehung und Entwicklung des Anerbenrechtes und der Darſtellung des modern⸗ ſten Anerbengeſetzes in Würktembevg 1930 und des Bayeriſchen Erbgütergeſetzes von 1855 erör⸗ kert der Verfaſſer eingehender das geltende An⸗ erbenrecht mit Einſchluß des Altenankeilrechts. Der Hauptankeil der inkereſſanten Schrift be⸗ handelt Vorſchläge zu einer landesgeſeßzlichen Neuregelung des Anerbenrechts, wobei auch der Enbwurf des Reichslandbundes mit berüchſich⸗ tigt iſt. Der Verfaſſer forderk vor allem: Schaf⸗ fung eines Inkeſtat⸗Anerbenrechtes für alle land⸗ wirkſchaftlichen Betriebe grundſätzliches Verbot der beſtimmter Teilung und Größe; Ver⸗ äußerung des Gukes oder einzelner Grundſtücke; Gewährung eines„Voraus“ für die Anerben, Abfindung der Miterben nur durch Renken mit Tilgungsbeträgen. Alle dieſe Vorſchlüge ſind mit großem Scharfſinn begründel. In einem beſonderen Abſchnitt wird die Skel⸗ lung der Nationalſozialiſtiſchen Deukſchen Arbei⸗ terpartei zum Anerbenrechtk behandelt und im Schlußkapitel die Bedeukung der Landwirkſchaft 1 den Staat. Der Verfaſſer kommt in ſeiner orgfältigſt durchdachten Studie zu dem Ergeb⸗ nis, 2.— mehr den je der größte Werk auf die Erhaltung landwirlſchaftlicher Güter oceg werden muß; eine der wichtigſten Grundlagen für dieſen Iweck bildet das Anerbenrecht, aber — 5 dann, wenn es enlſprechend neu geregelk wird. So iſt dieſe ſchöne Arbeit nicht nur eine in⸗ kereſſanke Bekrachkung, ſondern bielet eine wert⸗ volle Grundlage zu einer Reihe von wichkigſten Erkennkniſſen. Möchten ſich deshalb recht viele Leſer in das verläßliche und weiterführende Buch verkiefen, ſeine Gedanken überprüfen und ſeine Anregungen ſich zu eigen machen. —— 0— Wilhelm Kotzde, Die Burg im Oſlen. Das Schichſal einer Ritkterſchaft. 656 Seiten. Volksausgabe in Leinen gebunden 3, 75 Reichsmark. Verlag J. F. Steinkopf in Stullgart. „Im Oſten lag und liegt unſere Zukunft. Alle Kultur im Oſten deutſch, auch die in Polen, Litauen und Balkikum. Wer in dieſer Hinſicht für die Gegenwart lernen will, leſe Wilhelm Kotzdes großen geſchichklichen Roman„Die Burg im Oſten“, der auf gründlicher Kennknis der Ge⸗ ſchichte, der Gebräuche und Lebensanſchauungen unſerer Allkvorderen aufgebaut, kief empfunden und mit ſpannender Dramakik und ergreifender Tragik durchgeführt iſt. Er behandelt die große Zeit des Ordens won 1380 bis zum Niederbruch nach der erſten Tannenbergſchlachk und ſchilderk die gewaltigen Taken eines jugendkräfkigen, rei⸗ nen und gläubigen Geſchlechtes im Kampfe mit den ihnen an Hinkerliſt und Veyſchlagenheik über⸗ legenen Slaven, einer unerſchloſſenen, faſt un⸗ durchdringlichen Wildnis und Naturkräften, die alle in ihrer Art immer wieder zerſtören, was ein zähes, unverzagendes Geſchlecht eben gebauk Fehler des deulſchen Volkskums lernt man ken⸗ nen an trefflich geſchilderken Charakkeren der Ritter, Bauern, Bürger der Hanſe, Frauen und des großen Baumeiſters der Marienbung. Wer ſich vertiefen will in das, was wir völkiſche Kul⸗ iur nennen, wer ein Ahnen dafür hat, daß unſer Wiederaufbau vor allem ein ſiktlicher, geiſtiger und ſeeliſcher unſeres Volkstums ſein muß, und daß andererſeits unſere Zukunfk im Oſten auch den Weſtdeulſchen angeht, der leſe dieſes Buch eines märkiſchen Dichters und Jugendführers, der ſetzt im Breisgau lebkt und der uns ſchildert, wie die Beſten unſeres Volkes ja der ganzen da⸗ mals noch zuſammenhaltenden Raſſe zu einer eit ſtaallichen Niedevgangs auch aus dem We⸗ fi u dem hochgemut denkenden und hart —— Ritterorden zogen, um dork für Chriſti Kirche gegen die Heiden zu ſtreiten....“ So ſchrieb Graf von der Goltz, der Befreier Finnlands und Führer der Baltikumkruppen, als die„Burg im Oſten“ 1925 erſchien. Wieviel mehr noch als damals ſagt uns dies Werk heuke, da die Oſtfragen ſo viel brennender geworden ſind! Jeder, der die Reife erlangt hak, ſollte es leſen. Die Möglichkeit dazu iſt jetzt da. Dieſes Werk, an dem ſich viele Tauſende ſchon begei⸗ ſterten und das einen Höhepunkt in Wilhelm Kotzdes Schaffen bildet, iſt jetzt in einer Volks⸗ ausgabe herausgekommen, die an Güte der Aus⸗ ſtatkung und Billigkeit nichts zu wünſchen läßt. —0— „Der Durchbruch der Volkheil“. KK. In die Front der völkiſchen Geſamterzie⸗ hung, die Prof. Dr. E. Krieck in ſeiner„Natio⸗ nalpolitiſchen Erziehung“ fordert, reiht ſich mit dieſer neuen Schrift auch Philipp Hoerdt ein, ſchon lange Freund und Mitkämpfer Kriecks, nun reſtlos aus liberalen Herkünften ins Orga⸗ hatte. Alle und Höhen, alle Größen und niſche und Völkiſche zurückkehrend und damit zum Künder deſſen werdend, was als Erkennkt⸗ nis und Wiſſen nicht mehr aufzuhallten iſt. Volk⸗ heit, der von Goethe Peichf Begriff 5 r. Weſſnheit eines Volkes, bricht nach langen Zr⸗ jängen individualiſtiſcher und wellbürgerlicher rziehung mit elementarer Gewalt in die Schule und Pädagogik ein und forderk einen vollkom⸗ menen Umbau und Neubau, der genau wie in Staat, Wirlſchaft oder ſonſt einer Aeußerung ge⸗ meinſchafklichen Lebens auch hier gefunden wer⸗ den muß. Der geiſtige Umbruch der Zeit, der Durchbruch des völkiſchen und bündiſchen Ge⸗ dankens aber wird hier geſchildert in einer ſehr eindrucksvollen und Schrift, die ihre Anregungen bei Krieck zwar nichk verleug⸗ nek, aber dennoch eigene Wege der gedanklichen und ſprachlichen Formulierung geht. Als Kul⸗ turpolitiſches Bekennknis, als Wegweiſer einer wahrhaft deukſchen Erziehung, als Plan künf⸗ kigen Aufbaus der Schule iſt dieſe Schrift uner⸗ läßlich für jeden, der ſich mit dieſen be⸗ faſſen muß Herrlich die Hoffnung des Verfaſ⸗ ſers am Schluß des Buches:„Das Volk iſt wie⸗ dererſtanden im Polikiſchen, im Wirtſchaftlichen, im Geiſtigen. Ihm gehört die Zukunft.“ Das Buch von Philipp Hördt„Der Durchbruch der Volkheit und die Schule“ iſt ebenſo wie das Grundwert von Ernſt Krieck:„Nakionalpolitiſche Erziehung“, mit dem ſich wirklich die große Wende der Kulkurpolitik vollzogen hak, nen im Armanen-Verlag in Leipzig und reſtlos zu empfehlen(98 S. 1,80 Mh.). Hauptſchriftleiter br w Kattermann Verantwortlich für Innenpolitik: Ur W gattermann; für Auze 1⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Badiſche Po litit, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim⸗ W Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr, Druckerei Winter, Heidelberg. Soeben erſchien: von Gregor Straßer Umfang 390 Seiten dem Inhalt ſeien folgende Reden erwähnt: Erſte parlamentsrede eines Nationalſozialiſten(9. Juli 1924½)/ Nationale Wirtſchaft/ Inflation der Moral/ Die Lüge der Oemo⸗ kratie/ Der Sklavenmarkt des Kapitalismus/ Bürger oder pro⸗ letarier/ Jahrestag der Gchande und Lüge/ Die Sozialdemo⸗ kratie/ Das Weſen des Zenirums/ Oer Weg der Gewerkſchaften/ Die Frau und der Nationalſozialismus/ Arbeit und Brot. Zu beziehen durch die Völlisehe Sushrandiang Mannbeim P ö, f a Ganzleinen RNM. F. 50 Das vorliegende Werk, das von einem der älteſten nationalſoziali⸗ ſtiſchen Parteiführer ſtammt, enthält mehr als 50 Reden und Auf⸗ ſätze, die m den letzten 8 Jahren die Offentlichkeit wegen ihres programmatiſchen Inhalts aufhorchen ließen. Die Ausführung en Straßers im erſten deutſchen Parlament liegen auf derſelben Linie, wie die des heutigen Reichsorganiſationsleiters der N. S. D..., die er vor kurzem im Rundfunk gehalten hat. Aus der für die nat.⸗ſoz. Bewegung beſonders wertvollen Neuerſcheinung ſieht man, mit welcher Geradlinigkeit die Führung das Erreichen des einmal geſteckten Zieles verfolgte. Man erkennt ferner auch, daß das Weſen und Wollen der N..D..P. keine vorbeiflimmernde Fata Morgana, ſondern ene neue deutſche Weltanſchauung iſt. ————— A. Bruckner Maß-Schneiderei- Bügelanstalt Reparatur-Werkstätte Mannheim Windeckstraße 18- Fernsprecher 28732 Annahmestelle für: Chem. Reinigung u. Kunst- stopfen. Kostenlose Abholung und Zustellung. Ligungsgariehn! Rückzahlung monatl. M. 13.—(M. 1000.— in 96 Monat. amortisiert.) Sicherheit: Möbel, Hy- potheken usw. M. 70 000.— innerhalb 5 Monaten ausgezahlt. Spareinl. werden hypo- thekarisch sichergèst. Heim- u Winsehaftshiüe zmbf. Mitgl. d. Zentral-Verb. der Deutschen Zweck- sparkassen.., Berlin Haeß ülhhoß Jos. Eberle, Mannheim Schimperstraße Nr. 12 * Kohlen, Koks Union u. Eliorm-Brikeiis— Holz E. 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Die Zurücknahme von Einkrillskarlen findel nur bei Skückänderung ſtakt. Um Störungen der Vor⸗ zu vermeiden, kann Zuſpälkommenden ſer Zukrikt in den Zuſchauerraum erſt nach Be⸗ endigung eines Spielabſchnikes geſtaklek werden. ſowie ſämtliche Erſatzteile bei billigſter Berechnung fahrradhaus Ruess Lange Rötterſtraße 25 Kealeimmer Die Walarheit üher Braunsehweie afrik. Birnbaum, hoch- glanz poliert, komplett kostet bei mir gegen Bar- zahlung nur K. 500.- Ad. Streib Niebelungensaal Freitag, den 7. Oktober,.30 Uhr— 71 brobe Wahlkundgebung Der Präsident des Braunschweiger Landtags Fahrräder werden zu Spottpreiſen dir. an Priv. abgegeben. Doppler, K 3, 2, hihs. Sahrradgroßhandlung. fAAAe Kauttmiaakbeimiuden pg. 2 G R 4 E E spricht über Lationatsozialismus in der Praxis Jeder ist zur Stelle! Eintritt: 40 Pfg. Erwerbslose: 20 Pfg. Reservierte Plätze: 1 Mk. feparaturen Auntliche bekanntmachungen —— Verſteigerung. 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Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszektel zu leiſten.— Kaſſenſtunden: bei der Stadlhaſſe Samskags von —12 Uhr, an den übrigen Werkltagen von 8 bis /13 und von ½15—16 Uhr, bei den Gemeinde⸗ ſekrehariaten der Vororte nach den in den Rak⸗ Vorverkauf: Völkische Buchhandlung: P 5, 13a äuſern ausgehängken Anſchlägen. Seite 12 ———— Dienslag, den 4. Okkober 1932 2. Jahrg./ Nr. 222 Kleine Geſrhichten von Poedigeon Erzählt von Guſtav Halm⸗Köln. Der ſaure Wein. Zur Zeit, als Herzog Friedrich in Würktemberg regierke, im Jahre 1603, war ein ſolcher Miß⸗ wachs, daß insbeſondere der Wein außerordenklich ſchlecht geriet. Die Geiſtlichen ließen ſich eine ſo ſchöne Gelegenheit nicht enbgehen, über Goktes Zorn gu predigen, der die vielen Sünden im Lande mit einem ſo ſichlbaren Strafgericht heimſuche; ſo weit ſei es mit den Freveln gekommen, daß ſie nun durch eine neue Sinkflut, eine Ueberſchwem⸗ mung mit ungenießbarem, eſſigſaurem Weine hin⸗ weggewaſchen werden müßten. Als dann die Zeit kam, in der die Bauern ihre Pfarrdebulale in Korn, Eiern, Wein uſw. ab⸗ liefern mußken, machten die Prediger eine Ein⸗ gabe an den Herzog und baten ihn, zu verfügen, daß ihnen der Zehnk⸗ und Beſoldungswein in Fäſſern eines früheren Jahrganges abgeliefert werden müſſe, da der diesjährige durchaus nicht zu ktrinken ſei. Herzog Friedrich prüfte das Geſuch und ſchrieb eigenhändig an den Rand:„Mil geſündigt— mit gebüßtl“ Wie es ſich denn auch für einen guben Hirken gebührt, daß ihm kein beſſeres Los beſchieden ſei als ſeiner Herde. Als der Ueberfall der Oeſterreicher bei Hoch⸗ kirch die preußiſche Armee in große Bedrängais brachte, ſah der Oberſt von Pfuhl, wie ſich ein Reiter ſchleunigſt in Sicherheit zu bringen ſuchle. Er rief ihn an und erkannke den allbeliebten, oft won Ziethen, Hülſen und anderen Generälen auf- geſuchben Feloͤprediger Makthiſon, den Valer des Dichters.„So bleiben Sie doch, Herr Prediger“, rief ihm der Oberſt zu,„halten Sie hübſch Stich!“ — Gelaſſen drehte ſich der Prediger um und im⸗ proviſierke geiſtesgegenwärtig den Vers: „Der Ruf geht nur an euch, ihr Streiter, Und nicht an mich, der ich nur Hirke bin. Stich halt ich nicht!— Ich reite weiter Bis dort zu jenen Bergen hin. Da bet ich dann, wie Moſes kat, Bis daß der Kampf geendet hat.“ Spornſtreichs ritt er dann zu den Bergen von Doberſchütz, wohin ſich ſchon wenig ſpäber die ge⸗ ſambe preußiſche Streitmacht zurückziehen mußke. Billſchrift an Friedrich den Großen. Unter den zahlreichen Bittſchriften, die Fried⸗ rich dem Großen zugingen, hat ihm dieſe beſonde⸗ ren Spaß gemachk: „Hochgeehrker Herr König! Treue Dienſte ge⸗ ben kreuen Lohn, ſagt der Haushalter Sirach im öten Kapitel. Eu. Mafeſtät thue ich hiemit zu wiſſen, daß der Küſterdienſt zu Länkewitz(in Schle⸗ ſien) anjetzt erledigt iſt und ich zu ſolchen Dienſt ſehr wohl geſchickt bin. Denn wenn Eure Groß⸗ mächtigkeit meine Perſon ſehn und dabey ſingen hören ſollken, würden Sie ſagen: Der Kerl iſt meiner Seele mehr werth, als daß er Küſter ſeyn ſoll, er könnte wohl predigen. Daß aber unſer Burgermeiſter mir feind iſt, das macht, daß meine Frau eben ſo einen rokhen Rock hak als ſeine Frau. Aber wenn ich den Dienſt erſt haben werde, will ich ihr noch einen beſſeren machen laſſen, mag es dem Hundsfokt verdrießen oder nicht, und wenn ich das Primarium kriege, muß er es nichk wiſſen, ſonſt ſtößt er's wieder um. Ich verlaſſe mich ganz gewiß dazu und verbleibe Eu. Majeſtät guter Freund Hans Haukel. Länkwitz, den 15ten Februar 1768.“ Dazu bemerkle Friedrich: „Decret: Supplikanken werden nach abgelegter probe ſechs Ducaten verwilligt, und wenn er tüch⸗ tig befunden wird, ſoll er den Dienſt ohne Ein⸗ wendung haben. Sign. Potsdam, den 25. 2. 68. Friedrich.“ Ackerland Aufwärts ſchreitend, ſah ich eine Breile Friſchgepflügten Ackers mir zur Seile. Lebensſtarke Erdgerüche quollen Mächtig aus den aufgeworfnen Schollen. In den ſchweren, pflugzerwühlken Maſſen Atmet Auferſteh'n— und ruht Verblaſſen, Künftige Geſchlechter werden nähren Einſtmals dieſes Ackers goldne Aehren. Künftige Geſchlechter werden legen Ihre Tolen in des Erdreichs Segen. Unſichtbarer Wogen Zieh'n und Branden Hat mein aufgeſchloſſ'ner Sinn verſtanden; Und mir war, als flute mir entgegen Schöpfungsſtark ein Meer von Kraft und Segen Aus dem Ackergrund, dem lebenſchweren, Aus dem Mutkterſchoß von Wein und Aehren. Anna Endevs-⸗Dix. Die ideale Ehe. Der Berichkerſtatter einer Londoner Zeikung hatte kürzlich Gelegenheit, einen bekannken engli⸗ ſchen Künſtler zu fprechen.„Man hört ja, Ihre Ehe ſei ſo glücklich. Können Sie mir nicht Ihr Geheimnis verraten?“ Der Künſtler war eher geſchmeichelt als unangenehm berührt:„Warum nichtk? Wir ſind glücklich, weil... Nein, laſſen Sie mich von vorn anfangen. Als wir uns vor ein paar Jahren verheiraten wolllen, ſtellte meine damalige Braukt eine Bedingung: Auf dem Lande leben wir unter einem Dach, in der Stadt gber getrennt. Klingt komiſch, nicht wahr? Aber ein großartiges Rezept. Wir haben uns noch nie ge⸗ zankt, und das Schönſte iſt: Unſere wielen Lon⸗ doner Freunde wiſſen gar nichks davon, daß meine Frau mit dem Kind hier wohnt und ich ganz wo anders hauſe. Wir beſuchen uns gegenſeitig, ſind dann ſehr nekt und höflich miteinander und jeder ſcheut ſich, in der Wohnung des anderen einen Streit heraufzubeſchwören. Ich kann das Ver⸗ fahren allen Eheleuten, die Selbſtbewußlſein und ein lebhaftes Temperament haben, nur dringend empfehlen.“ Leider werden nicht alle Ehefrauen mik dieſem reichlich neuzeitlichen Rezept des eng⸗ liſchen Lebenskünſtlers einverſtanden ſein. Rach Mannheim. Beſten Dank für Brief. Selbſtverſtändlich wird der Druck unſerer Zei- tung noch viel beſſer werden. Von einer Roka- kionsmaſchine, die ein ſo überaus komplizierkes Ungeküm iſt, das aber dennoch ganz und gar auf Präziſionsarbeit beruht, kann man leider nichtk ſagen:„Neue Beſen kehren gut!“ Haben Sie noch wenige Tage Geduld, wir werden dieſem ſtrup⸗ pigen und widerſtrebenden„Beſen“ ſchon die Haare glalt ſträhnen. Wir laſſen nichk locker. NRach Weinheim. Eingeſandt wird unſe⸗ rem Archiv einverleibt. Haben Sie Dank dafür. Nach Eberbach: Wenden Sie ſich an einen Rechksanwalk. Sie häklen dieſem Burſchen eben⸗ falls eine ſaflige Maulſchelle applizieren dürfen. Wir hätten uns koinen Augenblick beſonnen. Güterrechtsregiſter Band 1 S. 222a: Baumbuſch, Ernſt, Wagenführer in Heidelberg, und Frieda geb. Müller: Durch Verkrag vom 9. 9. 1932 iſt ie Verwalkung und Nutznießung des Ehemannes an dem Vermogen der Ehefrau ausgeſchloſſen. Heidelberg, den 29. Sephember 1932. Amksgerichl. Schöffen⸗ und Geſchworenendienſt. Das Verzeichnis derſenigen Einwohner der Sbadt, welche zu dem Amt eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, liegt wäh⸗ rend der nächſten Zimmer 34, in den üblichen Dienſtſtunden zur all- gemeinen Einſicht offen. Ebwaige Einſprachen ge⸗ nd ſchriftlich oder mündlich zu Prokokoll vorzu⸗ 15 die Richtigkeit oder Vollſtändigkeit der Liſte ſher er Oberbürgermeiſter.— Slaliſtiſches und Wahlamk. Lieferungsvergebung. Die Lieferung der Einlegekarkoffeln für die ſtädt. Anſtalten und das Landfriedſche Bürgerſtift wird vergeben. Der Bedarf beträgk: 73 das St. Anna⸗Hoſpital 500 Ztr. r das Pfründnerhaus 260 Itr. ür das Kinderheim Siebenmühlental 1193ʃ5 ür das Lehrlingsheim 30 Itr. für den Hinderhork Albſtadt 50 Itr. fer den Kinderhork Kirchheim 30 ZIkr. ür das Landfriedſche Bürgerſteft 80 Ztr. Zuſammen 1090 Ztr. Die Angebole ſind bis ſpäleſtens Monkag, den 10. Oktober 32, nachmüklags 15 Uhr, unter Angabe des Preiſes frei Keller und der Lieferungsſorken beim Wohlfahrks- und Jugendamt, hier, Prinz Karl, Zimmer 25, verſchloſſen mit der Aufſchrift „Angebot für Kartoffellieferung“ einzureichen.'e Eröffnung der Angebote erfolgt am 10. Okkober 32 — 16 Uhr— im Prinz Karl⸗Saal, Hauplſtr. 206, Eingang Oberbadgaſſe. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Der Oberbürgermeiſter. Von der Reise zurück Dr. Rudolf Reinhardt Brückenstraſßje 41 Dr. med. Kart Miedenthal, gratt. At Mürzgasse 3 Sprechstunden jeden Wochentag vormittags von—9 Uhr nachmittags von 12—5 Uhr Telephon 2907 Stadttheater Heidelberg. Mumtliche Dekanntmachungen. 8 Tage im Rakhaus, 2. Stock, und liebenswürdiger lronie die Tänzerin des Königs! Co. mit der phänomenalsten Reck-Künstlerin der Gegenwart. eldelberg 75..——(APITOI===== Das vielseitige Grofl-Theater erstklassiger Leistungen! Heute das Tonfilm-Meisterwerk! 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HBadisches Iugendwern 1932 Unter diesem Leitwort veranstalten die Badischen Jugend- herbergen zusammen mit dem Verband Evangel. Jugendheime und Jugendherbergen und dem Verband Kathol. Jugendher- bergen in Baden vom.—8. Oktober 1932 eine Haussammlung und am Sonntag, den 9. Oktober eine Strabensammlung Der Reinertrag der Sammlung ist für den Ausbau der Jugend- nerbergs- und Jugendheimeinrichtungen des Landes bestimmt zuen ſammelt für die Jugend! Sie sammelt, um die Jugendherbergen und Jugendheime auch in schwerster Zeit zu erhalten und auszubauen. Sie sammelt, um die Heime zu dem zu gestallten, was sie sein sollen: ünch Kultürstäſten Bürger und Vürgerinnen von Heidelberg und Habt ein Herz für die Jugend, für den Jugendherbergsge- danken! Gebt, was ihr zu geben in der Lage seid; auch die kleinste Gabe wird von der Jugend dankbar entgegengenommen Badisdies IugendwaKI232 2 Kaufen Sie Tapeten nur bei Karl Go0s Rohrbacherstraße 30 Telefon 3399 Ia. trockenes Brennnolz kaufen Sie vorteilhaft bei Lheiard Hähnte, Brückenstr. Z Lager: Am alt. Güterbhf. 8 KLAR'S DOKTORSEIFE ärztlich empfohlen und nach ärztlichen Richt- linien hergestellt Stück—. 18 Karton(6 Stück)—.85 Hlar, Hauptstr. 31 f7 Gunkza en Le-.eet 1 Hudolf Nharber Hauptstr. 9 Abonnement A 1 Die Nibelungen Ein deutsches Trauerspiel von Friedrich Hebbel, in einem Vor- spiel(Der gehörnte Siegfried) und 5 Akten(Siegfrieds Tod). Zur Einleitung spiélt das Städt. Orchest.„Siegfrieds Rheinfahrt“ aus„Götterdäümmerung“. 19.45 22.45 Mittwoch, 5. Oktober 19.49 Abonnement B 1 22.45 Donnersag, 6. Oktober Prima handverleſene Pfäzer gebe Speisxkarokei liefert jedes Quantum frei haus per Ztr..50 Mk. pg. Harl Harimann. Landesprodukten Die Nibelungen Schwegenneim(pfalz). 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Sur ihr gela in 2 bür⸗ Ma Nr. 222 noch nie ge⸗ wielen Lon- n, daß meine ich ganz wo gegenſeilig, ꝛinander und inderen einen 4 n das Ver⸗ wußlſein und nur dringend„ le Ehefrauen ept des eng⸗ 4 ſein. nk für Brief. unſerer Zei⸗ einer Rola- komplizierkes und gar auf leider nichk ben Sie noch dieſem ſtrup⸗ “ ſchon die hk locker. wird unſe⸗ Dank dafür. ſich an einen urſchen eben⸗ ieren dürfen. beſonnen. gut! eute und genießen Damen-, Zlsa Faul, latz. Nur in. ds 81/ Uhr, ie bolder Vergangen⸗ arkenfreunde bogenbeank- Unlage 32 ) fest et nz Braun. MITT e 3 latz offeln, gelbe, ab Bahnhof Daudenzell auſen. a it der i h eim. peisen auf inuten! r Speisen, d vitamin- 4 abends 3 Unr uenheim —8 Uhr. is! it. N — 2. Fortſetzung „„Dieſer wiloͤgewordene Kloakenmolch!“ rief Epieadus. Metellas Gatte preßte die Lippen bösartig aufeinander.„Und wenn auch“, ſagte er ſchließ⸗ lich,„iener Scharlatan hundertmal Recht hätte, wegen meiner Frau nämlich, ſo müßte er doch ſterben. Aber er hat gar nicht Recht!“ Sulla hatte ſein gleitendes Lücheln zurückgefunden: „Metella hat keinen Anlaß, keuſcher und treuer zu ſein als alle anderen Frauen Roms. Es ſoll einmal ehrenfeſte, züchtige Zeiten gegeben ha⸗ ben, in denen höchſtens jede zweite oder dritte Römerin ihrem Manne Hörner aufſetzte: das liegt lange zurück, meine Freunde! Aber Geld von ihren Liebhabern anzunehmen, hat Sullas Gemahlin nicht nötig! darüben!. Im Gegenteil, ſie hilft ihren Ath⸗ leten noch mit Geld; denn Metella iſt durchaus großzügig; ſonſt hätte ich ſie gar nicht gehei⸗ Epicadus litt unter ſolchen Kynismen des Prokonſuls. Murena aber lächelte wiſſend vor ſich hin. „Die drei Männer gingen durch die Dunkel⸗ heit zum Zeltplatz, der ſeine Wachtfeuer wie nächtliche Augen gefangener Tiere hinter dem verſchlungenen Baumſtämme glimmen und glühen ließ.— Zwiſchen den Zelten ſchritt&er Legat Gaius Seribonius Curio langbeinig auf und ab. Er ſtand hinter Murena an Jahren und Erſah⸗ rung, nicht aber an Tapferkeit zurück. Jetzt begrüßte er den Feloͤherrn mit der vertrauli⸗ chen Ehrerbietung, die Sulla ſeinen Offizie⸗ ren wie Mannſchaften auferlegte und erlaubie. Hinter den beidͤen Legaten als letzter ging Epicadus ins Zelt. Einſt Sklave, dann Frei⸗ geélaſſener Süllas, diente er ihm jetzt als Schreiber, Tagebuchſührer, Vorleſer, Dolmet⸗ ſcher, Spion, Vertrauter in allen Lagen. Ihm bedentete der Verzicht auf äußeren Rang we⸗ nig neben dem ſtummen Gewicht ſeiner Stel⸗ Im Zelt ſchwangen einige Ampeln; die Ta⸗ fel ſtand gedeckt, und man lagerte ſich auf den flachen Schilfſofas, während ein Sklave den öligen Griechenwein in die Becher quellen ließ. Curio berichtete:„Heute haben meine Leute ein paar Gefangene eingebracht, die mit Ari⸗ ſtion zuſammen in Sinope und Pergamon an Mithradates' Hof geweſen ſind. Sie ſchimp⸗ fen gewaltig auf ihren einſtigen Spießgeſellen, der ſich jetzt in Athen als Tyrann aufſpielt und ſich mit einer Horde geiler Weiber voll⸗ frißt, während die Mannſchaften nichts mehr zu knabbern haben. Wißt ihr eigentlich, daß dieſer Kerl ein attiſcher Freigelaſſener iſt?“ „Da ſieht man es wieder einmal!“ rief Mu⸗ rena.„Solche Knechte wollen Geſchichte ma⸗ chen!“ Epicadus' ſchmales Geſicht überzog ſich mit tiefer Röte. Sulla legte ihm die Hand ver⸗ traulich auf den Arm:„Nimm's nicht tragiſch! Murena iſt eben ein alter Lieinier⸗Sproß! Wir wiſſen doch: der eine wird freigelaſſen, weil er die Freiheit verdient; der andere aber, weil die Welt verdient, von ſolchen Libertinern ge⸗ knechtet zu werden. Du gehörſt zur anſtän⸗ digen Minderheit!“ „Der. Patrizier Murena ſchaute etwas ver⸗ legen drein:„Du verſtehſt mich ſchon, Epica⸗ dus; ich meinte das wirklich nur grundſätzlich! Keine blutigere Torheit als wahlloſe Gleich⸗ macherei: an ihr verröcheln die Völker!“ „Seid friedlich,“ rief Curio,„und laßt mich. weiter erzählen! Alſo dieſer Kerl wurde Schulmeiſter in Athen und machte ſogar eine epikuriſche Schule auf; ſie wird ſich auf das untere Stockwerk des Menſchen beſchränkt ha⸗ ben. Mithradates, der ja gern ſeinen Helleni⸗ ſtenfimmel ſpielen läßt, wenn er ſich an Blut etwas überſoffen hat,— holt ſich den Schul⸗ meiſter nach Sinope und brüſtet ſich damit, einen echt griechiſchen Philoſophen, eine Ori⸗ ginalabfüllung vom Faß der Weisheit an ſei⸗ nem Hof zu halten: einen neuen Epikur, der den alten Epikur weit über⸗epikurt—!“ „Bei der Großen Kloake!“ rief Sulla;„der Kerl könnte mir meinen herrlichen Epikur verekeln!“ Curio ſchlug mit der Gänſekeule, an der er erade genagt hatte, klatſchend auf den Tiſch. haßt nur auf“, rief er,„wie wir dem Bur⸗ ſchen ſeinen Epikur verekeln, wenn wir ihn beim Wickel haben!— Hört weiter: er ſchmei⸗ ihelt ſich beim Eupator ein, wird Günſtling, wird Prokurator für Griechenland, bekommt eine pontiſche Truppe, rückt mit Archelaos zu⸗ fammen in Hellas ein, ſchlägt ſich mit Bruttius Sura herum; das wißt ihr ja alles. Was ihr aber nicht wißt— ich hab mich faſt krumm gelacht: wie er nun mit ſeiner Räuberbande in Athen'eingefallen iſt, ſchwätzt er den Pfahl⸗ bürgern vor, vann nachrücke“ n Das lügt der Schuft Gittergeflecht der ſchwarzen daß Mithradates mit 500 000. 5 lſſehen ja aus, wie der Teuſel ſelbſil“ „Auch wenn es nur 100 000 wären, und die werden es ſein, haben wir noch keinen Grund, uns krumm zu lachen!“ warf Sulla hin.„Wir mit unſeren ſechs Legionen—!“ „Na jal!?“ rief der unverwüſtliche Curio mil koömiſch gekränkter Miene:„Ex oriente eben lux!“ Das alte Schlagwort zieht noch immer. Aber jetzt kommt überhaupt erſt das Eigent⸗ liche: der Schulmeiſter hat den Athenern er⸗ zählt, Karthago habe eine gewaltige Flotte ausgerüſtet gegen Rom, und dieſe Flotte werde in Bälde hier vor dem Piräus erſcheinen!“ ——————— 9 +- „Sind Sie fertig, Heizer....? „Jawohl, Herr Müller!“ „Schön. Hallo, Herr Vorſtandͤ! Wie iſt's? Kann ich ausfahren? Man braucht mich drü⸗ ben im Hauptbahnhof!“ „Augenblick mal. Eben hören, ob die Strek⸗ ke frei iſt——— Freil Fahren Sie los. Und ſagen Sie den hohen Herren, ſie ſollten nicht immer gleich ſo ungnädig ſein, wenn ihnen mal die Peterſilie verhagelt. Gute Fahrt, Müller!“ Der ſchwere Hebel fuhr herum, ziſchend und fauchend ſetzte ſich ͤer ſchwere Koloß in Be⸗ wegung: Maſchine und Kohlenwagen zur be⸗ ſonderen Verwenoͤung mit unbeſtimmter Or⸗ Müller ſtopfte ſich die Pfeife, lugte nach vorn in den ſinkenden Abend, an dem ein Gewitter ſtand wie eine Wand, ſchwefelgelb und rot wie Blut. Der Heizer riß die Feuer⸗ ungsklappe auf, daß der Flammenſchein geſpren⸗ ſtige Schatten auf die Kohlenberge warf, die ſich im Bunker hochtürmten.„Waſſer raus!“ brüllte Müller durch den Lärm von klirren⸗ dem Stahl und Eiſen und ſchon ziſchte das ko⸗ chende Waſſer aus dem hohen Keſſel dampfend zwiſchen die ſchwarzen Kriſtalle der Kohlen. Das Tempo der Maſchine war auf vierzig, fünfzig und ſechzig Stundenkilometer geſtie⸗ gen, ſiebzig zeigte der Tachometer, dann ſchwankte die Nadel auf achtzig zu. Müller lugte und horchte in die Nacht. Er kannte jedes Geräuſch ſeiner Maſchine. Da! Halt! Was war denn das.. „Heizer—— haben Sie—— nichts ge⸗ hürt?“ Der Alte lag weit hinaus gelehnt und horchte. Aeffte ihn ein Spuk, ſpielen ihm die Nerven einen Streich? Da rief doch einer immerfort um Hilfe! Hier mitten in der Nacht, bei achtzig Stunden⸗ kilometern! Jetzt wieder: Hil—— fel! Hil—— fel—— Wahnſinn das kann ja nicht ſein! „Heizer! Hören Sie? denn nicht?“ Die Tachometernadel vollführte tolle Sprün⸗ ge. Hüpfte auf fünfundachtzig und neunzig. Eiſen ſchlug härt auf Eiſen. Ventile ziſchten und fäuchten wie wilde Katzen. „Waſſer aus!“ brüllte Müller. Dampfend ergoß ſich wieder die kochenoͤheiße Flut über die Kohlen. Und wieder das: Hil——— fe! Hil——— fe! Neunzig zeigte der Tacho⸗ meter! Den beiden auf der Maſchine lief es heiß und kalt über den Rücken. Signale huſchten grün und rot vorüber. Und⸗ wieder das Rufen, das Hil,—— fel Das Vorſignal ſtand auf Halt, als der Lo⸗ komotivführer Müller mit ſeiner Maſchine einfahren wollte. Ein toller Blitz zerriß die Nacht, entfeſſelte in der ſchwefelgelben Wand einen Hexenſabbat. „Menſch! Das wird heiter! Die Nacht wird gut!“ Langgezogen wetteiferte der Einlaß begehrende Pfiff der Lokomotive mit dem Heulen des Sturmes. „Heizer! Heizer! Da—— da——1 Schauen Sie hin!“ Ueber die ſteil getürmten Kohlenberge klet⸗ terte eine Geſtalt, ſchwarz wie der Teufel, auf den Führerſtand zu. Der Heizer, den ſchweren Vorhammer im Arm, ſtand im An⸗ ſchlag. „Seid Ihr eigentlich ganz oͤes Satans...“ Ein furchtbarer Donnerſchlag nahm dem Unbekannten das Wort aus dem Mund. „Wer ſind Sie eigentlich9 Wie kommen Sie hierher? Und was wollen Sie von uns?“ ſchrie Müller oͤurch den tobenden Lärm der Nacht. „Tun Sie zunächſt mal den Hammer weg!“ entgegnete der ſchwarze Geiſt.„Sie ſehen doch, daß ich nicht die Abſicht habe, Ihre Maſchine in die Luft zu ſprengen. Geld will ich auch keins.“ „Nun denn, dann kommenſe erſt aus dem Dreck da oben raus und erzählen Sie, Sie Menſch, hören Sie, Jammern: an einem Stück der Heimat, wie ſie in Steppe —————————————— —————— den jetzt beiläufig ſechzig Jahre, daß Karthago in Trümmer gelegt worden iſt. Aber vielleicht hat oͤer Bulle, bei ſeinem unfreiwilligen Fe⸗ rienbeſuſch da unten, eine puniſche Flotte aus dem Schutt herausgeſtochert!? Der Bulle bringt ſo etwas fertig—“ „Er verrecke!!“ rief Curio. „Er ſchone ſich für unſere Heimkehr!“ lächelte Epicadus. „Er verſchone Rom mit ſeiner Heimkehr!“ ſagte Murena ernſt. Das Geſpenſt der heimatlichen Zwietracht ging im Zelt um, aber nur für Sekunden; dann bannte es Sulla mit ſtarker Stimme: „Ich vertraue meinem Glück, daß es den alten Mann ſterben läßt, bevor ich genötigt würde, ihn umbringen zu laſſen. Wir waren doch einſtmals Kriegskameraden!“ Auch Curio war nicht gewillt, ſeinen Appetit einer trüben Stimmung zu opfern. Er ging einer neuen Keule zu Leibe und berichtete + munter:„In Athen ſieht es jetzt jedenfalls erquicklich aus. Alle anſtändigen Leute ſind 2 9—5— Erſchöpft ſank der Fremde auf oͤen Schemel, den ihm der Heizer hingeſchoben hatte. „Ich bin Amtmann Körner von der Bahn⸗ meiſterei Windhövel. Ich habe drinnen in der Direktion zu tun. Wollte mit Ihnen rein⸗ fahren, weil jetzt kein Zug mehr ging. Sprang hinten auf den Kohlenwagen, als Sie losfuh⸗ ren. Sie hörten ja nicht mehr, daß ich Sie rief. Sie hörten ja überhaupt nichts. Don⸗ ner, ja! Hatten Sie ein Tempo! Sie merk⸗ ten nichts.—— Und jedesmal, wenn ich den Kohlenberg mühſam erklettert hatte, kam der heiße Waſſerſtrahl und jagte mich wieder in die Tiefe!“ Das Vorſignal gab den Weig frei. Müller zog den Hebel. Er war froh, ſich einen Au⸗ —————— Etwa drei Jahrhunderte hindurch hat die deutſche Frakturſchrift, ſo wie ſie im ſechzehn⸗ ten Jahrhundert aus den älteren allgemein⸗ europäiſchen Grundlagen eigenartig entwickelt wuürde, ihre Herrſchaft für oͤen Druck deutſcher Texte nur in Deutſchland behauptet; ſie wird noch jetzt, wie eingehende Forſchungen füng⸗ ſter Zeit erwieſen haben, in der ganzen Welt, ſoweit abendländiſche Bildung reicht, ohne Schwierigkeiten geleſen. Erſt ſeit etwa zwei Menſchenaltern iſt ſie in erheblichem Maße gerade in Deutſchland Anfechtungen ausgeſetzt von ſeiten ſolcher, die irrtümlicherweiſe in der Lateinſchrift eine Weltletter ſehen und glau⸗ ben, daß das Deutſchtum durch Aufgeben der eigenen und Annahme der Lateinſchrift ſich in der Welt beſſer behaupten könnte. Dabei iſt die Frage, welche der beiden Schriften der deutſchen Sprache angemeſſener und deshalb für deutſche Texte oͤem Auge zuträglicher, leichter zu leſen ſei, durch Phyſiologen, Augen⸗ ärzte und Schulmänner längſt zu Gunſten der deutſchen Schrift eindoͤeutig entſchiedͤen, auch das Märchen, daß ſie dem Ausländer Schwie⸗ rigkeiten bereite, gründlich widerlegt dͤurch den Nachweis, in wie ausgedehntem Maße ſie in der ganzen Welt als Auszeichnungsſchrift gebraucht wird. Das ſind Dinge, die ſich nicht beſtreiten laſſen; um ſie zu umgehen, zieht man ſich gern auf den Stanoͤpunkt zurück, daß die Schri e eine Geſchmacksfrage ſei. Ueber den zmack läßt ſich nun ſchwer ſtrei⸗ ten, aber eins dürfte für jeden, der ſich ſeiner Verantwortung gegenüber dem Volke bewußt iſt, außer Zweifel ſein, daß nämlich Ge⸗ ſchmacksfragen, die in unſerem Falle weſent⸗ lich zu Gewohnheit zuſammen⸗ ſchrumi Fragen der yfen, zurückzutreten haben gegen die le⸗ benswichtigen Belange des eigenen Volks⸗ tums. Es wird bei dem Schriftſtreit viel zu we⸗ nig beachtet, oͤaß hier für das deutſche Volks⸗ tum greifbare Werte auf dem Spiele ſtehen. Vor allem erheht ſich zwingend»die Frage dͤes Auslandsd Wo in der Welt ſeß⸗ hafte den iderheiten um die Erhaltung ihres Deutſchtums kämpfen, von dort kommen die lebhafteſten Zeugniſſe dafür, daß nicht nur ſie ſelhſt, ſondern auch ihre Wirtsvölker in dͤer deutſchen Schrift ein Abzeichen des Deutſch⸗ tums ſehen. Sie iſt dort noch mehr: eine Klammer oͤes Zuſammenhalts und eine kräf⸗ tige Stütze des geſunden Volksbewußtſeins ge⸗ gen die Entoͤeutſchung, gegen das Aufgehen in einem charakterlofen Völkerbrei. Die Wolga⸗ deutſchen kennen ſowohl in ihren ruſſiſchen Sitzen wie in ihren ſüdamerikaniſchen Siede⸗ lungen neben der ruſſiſchen nur die Fraktur⸗ ſchrift. Aus Nord⸗ und Südamerika, aus Süd⸗ weſtafrika, aus unſeren gefährdeten Grenzge⸗ bieten, aus der Schweiz, der Tſchechei, aus den Niederlanden, aus dem nahen und dem ferneren Oſten, überall her oͤringt von den dort ſeßhaft lebenden?eutſchen der gleiche Klang zu uns, wie ſie mit der Kraft tiefen Gefühls an der deutſchen Schrift hängen als „Proſit!“ Sulla hob den Becher:„Es wer⸗geflohen, und unſer neuer Perikles⸗Epikurik⸗ ————— les hauſt drinnen mit ſeiner pontiſchen Horde, ſekundiert von einem Dutzend wiloͤgewordener Literaturhengſte, die ihre Libertinerſchlagwortg in die Verſammlungen nieſen, von Freiheit wiehern und ſich im übrigen als Beſchäler be⸗ tätigen in Ariſtions großem Geſtüt, Wer nicht mitmacht, wird umgebracht, ſagen die Gefan⸗ genen. Der Mob macht ſelbſtverſtändlich mit, obgleich er dabei Kohldawef ſchieben muß; aber ehe man ſich den Kopf wegamputieren läßt, frißt man lieber die Huflattichblätter rings um den Sockel der Burg ab. Sie gaſen drinnen mit den Lebensmitteln, auch mit dem Oel, und neulich iſt ſogar die heilige Lampe im Parthenon erloſchen—!“ „Iſt das wahr??“ rief Sulla erregt. „Sie ſagen es. Als die Oberprieſterin den züchtigen Ariſtion um Lampenöl und eine Metze Weizen bat— ſie ſoll gebettelt und ge⸗ weint haben!—, da ſchlug er ſein Waſſer in eine Flaſche ab und ſchickte es ihr, zuſammen mit einer Metze Pfeffer!“ Fortſetzung folg 1735 — genblick beſchäftigen zu können, um ſein La⸗ chen zu verbergen. Rin in die Kohlen!—— Raus aus den Kohlen! Da mußte der Amtmann ja Blut ge⸗ ſchwitzt haben und hatte ihnen noch einen Heidenſchrecken eingejagt mit ſeinen fürchter⸗ lichen Hilferufen, die weder er noch der Hei⸗ zer zu deuten gewußt hatten.——— „Nichts für ungut, Herr Amtmann“, drehte ſich Müller zurück,„aber Dienſt iſt Dienſt! Und wenn Sie mit uns fahren wollten, brauchten Sie nicht im Kohlenwagen Platz zu nehmen. Im übrigen aber haben Sie uns keinen geringen Schrecken eingejagt, als Sie wie ein Geiſt über die Kohlen ſtiegen und aus der Tiefe um Hilfe ſchrien wie ein überirdi⸗ ſches Weſen.“ Da erinnerte ein Donnerſchlag wieder an die Pflicht: Maſchine und Kohlenwagen zur beſonderen Verwendung mit unbeſtimmter Order. Celaigtlomm uncl Hollæstum und Urwald ihnen als ſtärkender Gruß der Volksgenoſſen ans Herz greift, wie ſie ihnen ein„Hauptbindemittel der Deutſchen“, ein „durchaus notmontoer Ausdruck des Beken niſſes zum deutſchen Volkstum“ iſt. Aus voller Auslande auch oͤeshalb an ihr feſt, weil ſie ein Hemmnis darſtellt für eine der gefährlichſten Formen behördlicher Entdeutſchung: die ent⸗ ſtellende Umſchreibung dͤeutſcher Namen in die fremdartige Rechtſchreibung des Mehrheits⸗ volkes. Alle Volksbewußten dort ſind ſich darin einig, daß ein Aufgeben der eigenen deutſchen Schrift gleichbedentend wäre mit einem Niederholen der deutſchen Flagge, einem furchtbaren Schlage, einem„Harakirt“ für das Deutſchtum. Gegen ſolche Einmütig⸗ keit verſchlägt es nicht, daß aus dem flüſſige⸗ ren Händͤlertum, beſonders der Hafenſtädte, auch andere Stimmen kommen, aus der Hoff⸗ nung heraus, durch möglichſtes Untertauchen im Wirtsvolk augenblickliche geſchäftliche Vor⸗ teile zu erhaſchen. Hier tut geſchloſſene Ab⸗ wehr bitter not. Denn die Unterdͤrücker oͤͤes Deutſchtums er⸗ kennen mit viel klarerem Blick als der ah⸗ nungsloſe Binnendeutſche den Wert der dent⸗ ſchen Schrift und führen nach Kräften ihren Kampf gegen ſie. Sie verdoͤrängen ſie aus den Schulen, verbieten ihren öffentlichen Gebrauch für Firmenſchilder und dergleichen, ſchließen ſie für die Schreißung der Eigennamen aus, ja man eutfernt ſie in Südtirol ſogar von den Grahſteinen. Und gegen den Widerſpruch der Deutſchböhmen beruft ſich die Regierung höh⸗ niſch darauf, daß man ja in Deutſchland ſelbſt nicht darüber einig ſei, welche Schrift man bevorzugen ſolle. So weit haben es die Trei⸗ bereien zu Gunſten der Lateinſchrift ſchon ge⸗ bracht. Ueber den Wert, den die 35 bis 45 Millio⸗ nen Auslandsdeutſcher für den Beſtand des Deutſchtums haben, brauchen wir kein Wort zu verlieren. Iſt es nicht beſchämend, feſtſtel⸗ len zu müſſen, daß man ihnen vom Mutter⸗ lande aus um gelehrter oder geſchmacklicher Liebhabereien willen bei ihrem Kampf um ihr Deutſchtum in den Rücken fällt? Kann man es volkspolitiſch verantworten, eine Stütze des Deutſchtums ſo leichtfertig abzubrechen? Hier kann es keinen Wegenſatz politiſcher Parteien geben. Jeder, dem die Erhaltung des rings umkämpften Deutſchtums nicht gleichgültig iſt, muß es als eine Ehrenpflicht anſehen, ſich für Erhaltung und Pflege auch der deutſchen Schrift einzuſetzen, ſie im täglichen Leben ſelbſt zu gebrauchen, und der augenblicklichen innerlich ganz ſinnloſen Mode der Latein⸗ ſchrift entgegen zu treten. Viel Schaoͤen ha⸗ ben ſchon läſſige Gleichgültigkeit und man⸗ gelnde Kenntnis der Lage angerichtet. Es iſt hohe Zeit, daß der Deutſche auch in dieſer Sache aus ſeinem Halbſchlummer erwacht, ehe es zu ſpät iſt. Für uns alle gilt der kernige Kampfſpruch der heimattreuen Nordſchles wi⸗ 25 if 1 51 Sat- 485 Deat jei 5 — Sachkenntnis halten unſere Volksgenoſſen im Dienskag, den 4. Oklober 1932 zeite 8 Der verhängnisvolle Sturz der Preiſe für lle landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, der ins⸗ eſondexe im Jahre 1931 eingetreten iſt, hat licht etwa nur die Großbetriebe, ſondern im ſtärkſten Maße auch die Klein⸗ und Zwergbe⸗ triebe, wie ſie in Baden in der Mehrzahl ſind, aufs ſchwerſte betroffen. Leider iſt dies der effentlichkeit nicht ſo bekannt, wie es nötig ſt, und zwar vornehmlich deshalb, weil dieſe leinen Exiſtenzen begreiflicherweiſe nicht die ielen und einflußreichen Fürſprecher gefun⸗ en haben, wie z. B. die oſtelbiſchen Groß⸗ betriebe, die freigebig mit Staatsmitteln be⸗ dacht wurden. Sicher iſt die Not dort groß, größer aber iſt ſie in den Kleinbetrieben, denn einmal verteilt ſie ſich auf viel mehr Exiſten⸗ zen, ganz beſonders aber muß berückſichtigt werden, daß dieſe Klein⸗ und Zwergbetriebe in der mühſamſten und ärmlichſten Weiſe ihre Exiſtenz auf den zu kleinen Flächen finden konnten, meiſt mit einer zahlreichen Familie. Dieſes Exiſtenzminimum iſt durch die zu ge⸗ king gewordenen Einnahmen heute nicht mehr egeben. Dazu haben die Familienmitglieder heiſt ihre Exiſtenz nur dadurch erhalten können, daß ſie in der Induſtrie der badiſchen Induſtriebezirke, in der Metallinduſtrie, Tex⸗ tilinduſtrie, in Zigarrenfabriken, in verſchie⸗ enen Heiminduſtrien oder aber in der Wald⸗ virtſchaft, einen gewiſſen zuſätzlichen Verdienſt anden, der allein ihnen die Exiſtenz zuſam⸗ nen mit der geringen Eigenerzeugung ermög⸗ lichte. Dieſe kleinen und kleinſten Exiſtenzen ſind in Baden faſt durchweg, ebenſo wie die mitt⸗ leren und größeren bäuerlichen Betriebe in andwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ſeit län⸗ erem organiſiert, um auf dieſe Weiſe die Be⸗ arfsſtoffe für ihre kleine oder größere Land⸗ irtſchaft, aber auch den Haushaltsbedarf, vor⸗ ehmlich Zehl, Zucker uſw. günſtiger einzu⸗ kaufen. Wiederum iſt der Oeffentlichkeit viel zu we⸗ rig bekannt, daß dieſe Geuoſſenſchaſten, beſte⸗ end aus kleinen und kleinſten Exiſtenzen, ſich n denkbar ſchwerſter Notlage befinden. 4 Zahlreiche Mitglieder ſolcher Genoſſenſchaf⸗ en ſind aus den vorgeſchilderten Gründen gekauften Bedarfsſtoffe oder Lebensmittel zu Hezahlen. Der Händler, ſchlau und vorſichtig und manchmal ohne Rückſicht, hat ihnen längſt nichts mehr auf Kredit gegeben, ja ſogar et⸗ waige Schulden einkaſſiert und durch den Ge⸗ richtsvollzieher beigetrieben. Die Zahlungs⸗ infähigkeit dieſer kleinen Exiſtenzen, aber auch zahlreicher bäuerlicher Mittelbetriebe, Winzer, Viehzüchter ohne Viehabſatz, erſcheint mun bei dieſen meiſt kleineren und finanziell icht ſehr ſtarken landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ chaften als zweifelhafte oder unbeibringliche ußenſtände, die dͤie Vorſtände dieſer Genoſ⸗ enſchaften bald zur Verzweiflung bringen. Der läubiger will, mit Recht, ſein Geld haben. Von den Schuldnern iſt nichts zu holen und vollſtändig um ſeine Exiſtenz kann und will er Vorſtand doch ſeine Ortsgenoſſen nicht — Das Geſetz verlangt nun, daß die Genoſſenſchaften für derartige So uldpoſten in er Bilanz ausreichend hohe Rückſtellungen ge⸗ nacht und der dadurch entſtehende Verluſt ord⸗ ungsmäßig gedeckt wird. Das bedeutet aber a, wo nicht die Vorſtände wegen grober Fahr⸗ läfſigkeit ſelbſt für den Schaden aufkommen müſſen, oder wo nicht ſtarke Reſerven vorhan⸗ den(und welche kleine Genoſſenſchaft hat ſolche Reſerven?), nichts anderes, als daß diejenigen Mitglieder, die durch beſonderen Fleiß ober irgendeinen glücklichen Umſtand noch wirt⸗ ſchaftlich geſund ſind, für dieſen Schaden ein⸗ ſtehen und zahlen müſſen, unter Umſtänden derart, daß auch ſie zahlungsunfähig werden, und durch dieſe Verpflichtung an die Genoſ⸗ ſenſchaft, für die ſie keinerlei Gegenwert er⸗ halten, ſchließlich noch ſelbſt um ihre Exi⸗ ſtenz gebracht werden. Eine furchtbare Umkehrung dͤes genoſſenſchaft⸗ lichen Geoͤankens! In freigebiger Weiſe hat man nicht nur die Großbank, die oſtelbiſchen Großbetriebe, die öffentlich⸗rechtlichen Kaſſen, aber auch die ge⸗ werklichen und ſtäötiſchen Konſumgenoſſen⸗ ſchaften mit Staatsmitteln beoͤacht. Es muß die dͤringenoͤe Forderung erhoben werdͤen, daß dieſe ärmſten Schichten dͤer lanoͤwirtſchaftlichen Bevölkerung, daß vor allem dieſe kleinen Ge⸗ noſſenſchaften, die durch die Wirtſchaftskriſe, zu denen ſich in Badͤen noch oͤer Schaden geſfellt, der durch die unnatürliche Abſchnürung des Elſaß gerade der Landwirtſchaft entſtanden iſt, ebhenfalls in ausreichendem Maße ſtaatliche Hilfe ge⸗ währt wird. Es iſt nicht zu verantworten, daß dieſe in Not geratenen Wirtſchaftsgebilde leer ausge⸗ hen ſollen, nur desbalb, weil ſie genügende und einflußreiche Fürſprecher bisher nicht ge⸗ funden haben, und weil ſie nicht ſo laut um Hilſe ſchreien, wie dies andere Kreiſe tun, nes immex. Znoch beler geit. gizs. dieien hlfe ſüs die landwotſchaſlhen Genoſſeniaſten eute nicht in der Lage, ihre Schulden für die To. Wie⸗loch 2— Thde. Plankſtadt 2 2. ————....——————————————————————————————— ärmſten Volksſchichren.— Alle Stellen aber, denen das Wohl dieſer Volkskreiſe anvertraut iſt, vor allen Dingen Landesbehörden, Landwirtſchaftskammer ſowie die Genoſſenſchaktsorganiſationen müſſen ſich zur Pflicht machen, jeden nur möglichen Schritt zu unternehmen, damit hier geholfen wird. Eine Selbſtverſtändlichkeit iſt es, daß die Ver ⸗ teilung ſolcher etwa gegebener Mittel mit der ſtrenaſten Gerechtigkeit und nach gewiſfenhaf⸗ teſter Prüfung durchgeführt wird derart, daß nicht etwa Unterſchlagungen oder Betrüne⸗ reien mit dieſen Mitteln finanziert werden, ſondern daß da geholfen wird, wo wirklich Not iſt. Es muß eine Ehrenpflicht ſein, insbeſondere für alle am Genoſſenſchaftsgedanken intereſ⸗ ſierte Kreiſe, dafür zu ſorgen, daß nicht ein großer Teil der badiſchen Kleinbauern, Zwerg⸗ betriebsbeſitzer und Arbeiter ihren Genoſſen⸗ ſchaftsſinn und ihre Genoſſenſchaftstreue mit ——— des ihnen gebliebenen kümmerlichen Eigen⸗ tums bezahlen. In allen Kreiſen befürwortet und unterſtützt man mit Recht wärmſtens den Siedlungsge⸗ danken und gibt erhebliche Mittel hierfür, auf die Gefahr hin, daß mancher der ſiedeln will, die Fähigkeit hierzu nicht hat, und daß ſomit manche Gelder für den Siedlungsgedanken nutzlos aufgewendet werden. Dieſe kleinen Exiſtenzen, das darf man nicht überſehen, ſind nichts anderes, als Kleinſiedler, die aber im Gegenſatz zu denen, die erſt neu ſiedeln wollen, ihre Fähigkeit hierzu ſeit Generationen bewie ⸗ ſen haben; was man alſo für dieſe Siebler gibt, iſt beſtimmt für die Volkswirtſchaft nicht verloren, und es muß unter allen Umſtänden gefordert werden, daß dieſen Kleinbetrieben die Schäden zum mindeſten erleichtert werden, die ſie als Mitglieder einer Genoſſenſchaft durch die Wirtſchaftskriſe erlitten haben. 4 ſchüekẽn Schäden oderx gar mit dem Verluſt Zrweierlei Maß Während noch die alte Reichsregierüng dͤurch Einführung einer Sperre von Einheits⸗ preisgeſchäften in Orten unter 100 000 Ein⸗ wohnern dem Kleingewerbe und Mittelſtand einen— zwar platoniſchen— Hilfsbrocken zu⸗ warf, geſchieht in der Praxis gar nichts, um die gefähroͤeten Kleinhändͤler gegen unlautere Konkurrenz zu ſchützen. Im neuen Wirt⸗ ſchaftsprogramm der Papenregierung befin⸗ det ſich nicht ein Wort über den notwendigen Schutz und die Förderung des Mittel⸗ und Kleinbetriebes. Die von einzelnen Ländern unter Führung Braunſchweigs geforderte all⸗ gemeine Sperre für Einheitspreisgeſchäfte iſt anſcheinend überhaupt„vergeſſen“. Im Ge⸗ genteil läßt man dem geſchäftigen Treiben dieſer— zumeiſt internativnalen— Konzerne freien Lauf. Ein beſonderes Kapitel iſt die Weſchäftsmethode der„Migros“ A. G, einer chweizeriſchen Geſellſchaft, die vorläufig nur Berlin überfällt und nach einem neuartigen Verkaufsſyſtem vorgeht. Nach einem genauen Fahrplan ziehen allmorgentlich ca. 100 Ver⸗ kaufsautos in alle Himmelsrichtungen, halten an beſtimmten Straßenecken und bieten ihre Waren zu Einheitspreiſen— bei neuen Grö ßenmaßen— an. Der Käufer iſt zunächſt durch das Neue angelockt und merkt vielleicht gar micht, daß durch die Neuoroͤnuſg der geführ⸗ ſten Mengen der Vorteil, ia ſagen wir ruhig der ücberßreis dieſer Aktiengeſellſchaft zn, Gute kommt. Die Migros ſpart auf dieſe Art ſeine große Summe an Unkoſten, die jedem Ladenbeſitzer erwachſen und... Steuern! Hier muß feſtgeſtellt werden, daß die ſonſt ſo verfolgungswütige Steuerbehörde nicht mit dem nötigen Nachoͤruck ihre Forderungen ver⸗ tritt. Die Abgaben ſind lächerlich gering; je⸗ der arme Schlucker, Straßen⸗ und Schuhhänd⸗ ler muß verhältnismäßig das Vielfache an Abgaben leiſten, als der ſchweizeriſche Kon⸗ zern. Während man aber den Hauſterhandel unter ſchärfſte Kontrolle nimmt, werden gegen · äber der Migros Samthandſchuhe angezogen. Der Oberbürgermeiſter von Berlin, dem die geſchädigten Einzelhänoͤler die Sachlage vor⸗ trugen und der doch ein Intereſſe haben ſollte die Steuerzahler zu halten ooͤer wenigſtens die Migros entſprechend zu beſteuern, erklärt ſich machtlos und ſchiebt alle Verantwortung auf den Polizeipräſidenten. Offenbar ſucht man jetzt lange in Veroroͤnungen herum und weiß vor lauter Paragraphen nicht, wie man dem offenſichtlichen Mißſtand beikommen ſoll. Unterdes ſucht die Migros nach beſten Kräf⸗ ten Geſchäfte zu machen. Wenn es ſich um deutſche Betriebe handelt, pflegt man im all⸗ gemeinen nicht ſo rückſichtsvoll vorzugehen! 2. 4. 222 Mannheimer Schlachtviehmarkk vom 3. Oklober. Auftrieb: 244 Ochſen, 184 Bullen, 199 Kühe, 364 Färſen, 696 Kälber, 48 Schafe, 3264 Schweine, 5 Ziegen, 18 Lämmer. Preiſe pro 50 kg Lebendgewicht: Ochſen 33—35, 26—29, 26—29, Bullen 25 bis 27, 21—23, 19—21, Kühe 24—26, 20 bis 22, 14—17, 10—13, ärſen 34—36, 28—30, 25—27, Kälber 42—45, 36—40, 32—36, 7 bis 32, Schafe 22—28, Schweine 45—46, 44 bis 46, 41—43, 39—41, 34—39, Ziegen 10—15. Marklverlauf: Großvieh miktelmäßig, ge⸗ räumt, Kälber mitkelmäßig, geräumk, Schweine ruhig, Ueberſtand. Der nächſte Groſwieh-, Kälber- und Pferdemarkt findet am Dienskag, den 11. Oktober 1932 ſtatt. Mannheimer Produkkenbörſe vonmn 8. Okkober. Bei ziemlich unveränderken Brolgekreide⸗ preiſen verkehrke die Börſe bei weikerer Zu⸗ rückhalkung der Käufer in ruhiger Halkung. Die Weizenmehlpreiſe haben im Vergleich zu den Notierungen vom lehten Vörſenkag eine Ermäßigung um 0,30 RM. per 100 kg er⸗ fahren. Im nichkoffiziellen Vormitkagsverkehr hörke man folgende Preiſe waggonfrei Mann⸗ heim per 100 kg: Weizen inl. 22.00—22.50, Roggen inl. 17.25—17.50, Hafer inl. 14.75 bis 15.25, Sommergerſte 19.00—20.00, Futter⸗ gerſte 17.50—17.75, Plakamais 16.75, Bier⸗ kreber 11.00—11.25, Weizenmehl Spez. Null ſüdd. Okt. Dez. 31.50, mit Auslandsweizen 32.50, Weizenauszugsmehl 34.50 bezw. 35.50, Weizenbrokmehl 23.50 bezw. 24.50, Roggen⸗ mehl 24.00—26.50, Weizenkleie fein.00 bis .25, Erdnußkuchen 12.75 RWM 0 Gbbstaremäürkte Obſtmarkk Handſchuhsheim. Nüſſe 17—30, Pfirſiche—12, Birnén 6 bis 8, Aepfel—14, Quitken—9, Bohnen 7 bis 15, Tomaken—7, Endivien—3 Pfg. Anfuhr, Nachfrage gut. Heute 17 Uhr Ver⸗ ſteigerung. Obſtmarkk Weinhelm. Nüſſe 21—37, Pfirſiche—27, OQuitken 7 bis 9, Zwetſchgen 9,8—13,2, Birnen—17, Aepfel 6,5—16, Tomaten—8, Bohnen 10. Anfuhr, Nachfrage gut. Heuke 16 Uhr Ver⸗ ſteigerung. 2 Schweßinger Wochenmärkke. Die Wochenmärkke beginnen nunzmehr morgens um 8 Uhr, die Schweinemärkte um 10 Uhr. 3 Hanoͤball⸗Ergebniße aus bem Aeckarturngau In der Gruppe Il der Aufſtiegsklaſſe gab es einige korreiche Ueberraſchungen; ſo hakte man nichk mit einem Sieg der Neckarhauſener Turner bei dem ſpielſtarken Tv. 86 Hand⸗ ſchuhsheim gerechnek, wie man auch den Lau⸗ denbacher Turngemeindlern in Doſſenheim keinen Sieg zugekrauk hakte. Leukershauſen konnke diesmal mit 16 Torerfolgen wiederum einen überzeugenden Sieg über die Nachbarn aus Schriesheim erzielen und wird in der Meiſterſchafktsfrage ein gewichtiges Work mit⸗ zureden haben. Auffliegsklaſſe Gruppe l: Tv. Eppelheim— Tbd. Wieblingen 2 abvebrochen durch Wieblingen. Tgde. Ziegelhauſen— Tbd. Heidelberg:3 Jahn Seckenheim— Toͤb. Rohrbach 2 Ty. Wiesloch— Tgde. Plankſtadt:3 Gruppe II: Tv. 86 Handſchuhsh.— Tv. Neckarhauſen:6 Germ. Doſſenheim— Tgde. Laudenbach:8 Germ. Leukershauſen— 83 Schriesheim 16:8 In der-Klaſſe verdient der Sieg der ganz verjüngten Ladenburger Mannſchaft be⸗ ſondere Beachkung, während die anderen Er— gebniſſe nicht unerwarkek kamen. A- Klaſſe: 35 Tv. Großſachſen— Tv. 1890 Edingen Tgde. Heddesheim— Tv.'hauſen 11 1 Ladenburg 64— Reichsbahn Heidelberg 1 Jugendklaſſe: Jahn Seckenheim— Tgde. 78 Heidelberg:4 62 Weinheim— Jahn Weinheim.11 Ankere Mannſchaflen: Tv. Rot 2— Tv. Oeſtringen 1 1 :2 :1 :6 —— S ahn. Weinh. — Kauft Deutſ che Waren! Germ.'shaufen 2— 83 Schriesheim 2 94 Tgde. Ziegelhauſen 2— Tbd. Hoͤlbg. 2 13:0 Jußball Die ſüddeulſche Bundespohalelf. Am 9. Okk. gegen Mitleldeulſchland in Leipzig. Zu dem am 9. Okkober auf dem VfB. Plaßz zu Leipzig ſtaktfindenden Bundespohalſpiel Mitkeldeukſchland— Süddeutſchland hat Süd⸗ deukſchland jetzt folgende Elf nominierk: Jakob(Jahn Regensburg), Eichhammer, Eckel n Jahn Regensburg), Hildebrand (FV Ulm 94), Tiefel(Eintracht Frankfurh, Graf(Union Böckingen), Fiſcher(1. FC Pforz⸗ heim), Strauß(Stuktg. Kichers), Vollweller (Alm 94), Münſtermann(Aſchaffenburg), Merz(1. FC. Pforzheim), Erſaßz: Panzer 8p 8C Walldorf—§ Wieblingen.1 To Walldorf— Reichsbahn Heidelberg:1 Nugby Rugby-Ergebniſſe aus Norddenlſch'ynðd. Punlitſpiele: 1897 Linden— Deutſcher RC Vikkoria— 1908 Ricklingen 1906 Döhren— Verein f. Raſenſpiele Geſellſchaflsſpiele: Schwalbe— Germani Polizei SV— Reichsbahn SV Leichtathletik Auch deukſche Leichkalhlelen in Slochholm. Bei dem inkernakionalen Leichkakhlekik- Sporkfeſt, das am 9. Oktober in Skockholm ab⸗ gewickelt wird, iſt auch mit dem Stark des Sprinkermeiſters Jonath zu rechnen. Für die Mittelſtrecken iſt die Enkſendung von Schil⸗ gen-⸗Darmſtadt oder von Wichmann⸗Charlot⸗ kenburg vorgeſehen. ..——282——8 S SD2S20% ²S=.. 0— Tagungen. Bei der DSB-Wahlverſammlung in Köln wurde Dr. Karl Ritter von Halk wieder zum erſten Vorſitzenden und gleichzeitig zum Spork⸗ wark gewählt. Für den verſtorbenen Vor⸗ ſitzenden des Süddeukſchen Fußball- u. Leicht⸗ athlelik⸗Verbandes Karlini⸗Nürnberg wurde als Beiſitzer Fliel⸗Nürnberg gewählk. Direk⸗ kor Buſch⸗Köln wurde neben Hölbig zum ſtell⸗ verkrekenden Vorſitzenden ernannk. Die Mei⸗ ſterſchaften der Frauen 1934 finden in Erfurt 1934 finden in Erfurt ſtatt, die Waldlauf⸗ meiſterſchaft in Berlin, die Gehermeiſterſchaft in Duisburg. Die Meiſterſchafken der Män. ner werden nach Köln, Berlin oder nach einer ſüddeutſchen Stadk vergeben werden. Die nächſte Wahlverſammlung in Weimar ſtatt. Die Beſtimmungen der Wartezeik del Uebertritt einem anderen Verein, ſollen grundſätzlich den Beſtimmungen im Fußball (Bayern Hof) und Keck(§FV Ulm 94). Weikere Fußballergebniſſe: Unkerbaden: 00 Weinheim— Phönix Mannheim 770 Käfertal— Hedͤdesheim:0 1907 Mannheim— Leukershauſen:0 Neckarhauſen— Edingen:0 Feudenheim— Wallſtadt:0 Neckarſtadt— Altrip:3 Elſenz⸗Kreis: VfB Heinsheim— Union Michelbach:3 FC Eſchelhronn— Steinsfurk 5˙2 Spielvg. Ederbach— VfB Eppingen:0 Neckarkreis:-Klaſſe: Reilingen— Vfe Heidelberg 3˙2 To Kirchheim— Doſſenheim 9˙2 Neckargemünd— Rauenberg 322² Schönau— Necharſteinach:0 B- Klaſſe: 8 Ziegelhauſen— To Vohrbach 83222 8 Erf RL Al. frauet Hitler ren( zug f Di luftlee könne zu ve Weſer menk Nicht nalion dend die N wirkli als ei angeh ganze Di von ilh Ab nu die Da unſere zu kö Prog Moral zicht. De Me wer wa⸗ wal mu Wo los, m⸗ lion n. will ur ſie wel glaubk aufhalt Die wir Die wenn des Le Parkne verſchie ganiſali einige gänge großen ſame L und ab Ziel wi di Der kampf einer g hen, da arlige kreken, ſehen, d ſtarrken, oͤder du lerk wit Wir Erſck 40s 0 Das Das Pe nehmerl Wellkri Dr. Fö