ein att. ch — 35 — SSSsssssse⏑EWuösses **— — .8 n er. ι. 4 Aund ndell Hln Regelmäbig erſchei F. K. Am 22. Sepkember berichkeke der „Hadiſche Beobachker“ und andere Syſtem⸗ apiere über ein Referat des badiſchen Fi⸗ anzminiſters Maktes vor„der Karlsruher reſſe“. In Felkdruck konnte man da auf Seite 2 des„Badiſchen Beobachkers“ leſen: Den in der Heffenklichkeit umlaufenden Gerüchlen, als ob eine Deckung des Fehl ⸗ bekrages durch eine neuerliche Kürzung der badiſchen Beamlengehäller beabſichligk ſei, lrat Dr. Makles mit aller Enkſchieden⸗ heit enkgegen und bekonke im Gegenkeil, daß Tendenznachrichlen von beabſichliglen Gehallskürzungen jeglicher Grundlage enk⸗ behren. Mit einem berechtigten Stolz auf die relativ günſtige Finanzentwicklung in Ba⸗ den konnte der Miniſter auf die vielfach größeren Defizite in anderen deukſchen »Ländern hinweiſen. Wir haben das damals ſchweigend zur tenntnis genommen, obwohl wir über die zrelativ günſtige Finanzenkwicklung Badens“ ſchon ſ. Zt. eine wohlbegründeke andere Mei⸗ nung hakten. Auf ſolche Preſſeempfänge im badiſchen Finanzminiſterium geben wir grund⸗ em uns aufgefallen iſt, daß ſte regelmäßig tattfinden, wenn eine Wahl in Sicht iſt, für die das roſige Licht regierungsamtlicher„Er⸗ folge“ gewiſſen Herren förderlich erſcheink. Tatſächlich läßt ſich nachweiſen, daß Badens Finanzlage von den Geſchäftspapieren der Regierungsmänner immer vor den Wahlen als„relativ günſtig“ erkannt wurde, während die Gehaltskürzungen immer mit zweckdien⸗ lichem Abſtand von Wahlterminen„notver⸗ ordnet“ wurden. Das ſind ſo kleine Kniffe neudeukſcher Regierungskunſt, die ſonſtiges Rüſtzeug ſolange erſeßen können, bis das Volk ſie auch kennk. Unſere Badenſer ken⸗ 7 dieſe Methode allmählich, was nicht we⸗ ig dazu beiträgt, daß der Andrang zu frei erdenden badiſchen Miniſterien aus den eihen der Syſtemparkeien nicht mehr ganz o ſtürmiſch iſt, wie vor einigen Jahren. Daß ir Grund haben zu unſerem Urkeil über den erk von regierungsamllichen Preſſeempfän⸗ gen, beweiſt unſere folgende Veröffenklichung. * f nicht viel, gar nichts mehr aber, ſeit⸗ „Wenn einer eine Reiſe kut, ſo kann er was erzählen“. Ein Mitglied unſeres In⸗ formakionsdienſtes hat dieſer Tage eine Reiſe getan und uns prompk folgendes erzählt: Ich ſaß im D 975. Mir gegenüber ein Herr, deſſen fektglänzende Schwarke mir ver⸗ riet, daß der Betreffende einmal ſehr plöhlich von vielleicht unfreiwilliger Diät zu üppiger Koſt gewechſelk hakte. Solange er noch die „Badiſche Preſſe“,(das Organ für die Leit⸗ artikel des Herrn Mattes) las, war ich noch im Zweifel, ob es ſich um einen wirkſchaft⸗ lichen oder politiſchen Parvenu handelke. Als er aber dann den„Volksfreund“ zückke, wußte ich, daß das Fett dieſes Herrn in ſeinen un⸗ kerſten Schichten aus den Jahren 1918•19 ſtammke. Ich behielt ihn alſo im Auge. Ich muſterke ihn gründlich, was ihn ſichklich ner⸗ vös machke. Eine Weile kramke er in ſeiner Aktenkaſche, entnahm ihr verſchiedene Pa⸗ piere, ſteckke ſie wieder ein und ſchien froh zu ſein, als er Karlsruhe, das Ziel ſeiner Reiſe, erreicht hakte. Dork ſtieg er aus. Zwiſchen Bruchſal und Heidelberg enldeckke ich dann, daß der Bonze außer der„Badiſchen Preſſe“ und dem„Volksfreund“ auch ein fumiliches Schriftſtück aus der Feder des Aus dem jnhait: Scheidemann fühlt ſich beleidigt. Maſſenauskritte aus den rolen Verbänden. Hiller· Jugendlag in Schriesheim. Neue Hinrichlungen in Sowjekrußland. Der Spork des Sonnkags. oas MariomalsOZzAlisriscne Verlag: Die Volksgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel. Mödl. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 40483. Mannheimer Schrifſt · teitung: P 5, 133, Telephon 31 471. Das Hakenkreuz banner erſcheint 6 mal wöchentlich und koſtet monatlich 2,10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung zuzüglich 86 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. Iſt die Zeitung am Ericheinen lauch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht- ke in Anſpruch auf Entſchäyiaung. erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten. Herrn Malttes zurückgelaſſen hakte, das für die„Volksgemeinſchaft“ und das„Haken⸗ kreuzbanner“ ſicher von großem Inkereſſe ſein mußte. Hier iſt eine auszügliche Abſchrift davon; wenn Sie Intereſſe haben...“ Wir haben Intereſſe füt dieſes Schrei⸗ ben, ſehr großes Inkereſſe ſogar. Das ganze Mannheim, Monkag, den 10. Okkober. Anzelgenz Die Sgeſpaltene 30 Fi0. Für kleine Anzeigen erichtsſtand: Heidelberg. vVerI dens ginamlagr von ninten geſehent Sers mattes bezanit die vadiſhen neamten mit Smurden/ Keue Gohalts türzungon werden leiſe angedeutet/ Der„beremtigte Stotz“ und ein ſey badiſche Volk, insbeſondere aber die Beam⸗ kenſchaft wird ein großes Inkereſſe daran ha⸗ ben, wenn der Herr Finanzminiſter in einem verkraulichen Rundſchreiben an die Badiſchen Skaaksminiſter und ſonſtige hohe Herren über die wahre Lage der badiſchen Finanzen in aller Offenheit plauderk. Hier iſt das Schreiben: Was nur die höchſten BVeyörden wiſſen ſollten: Der Miniſter der Finanzen Rr. 13657 Karlsruhe, den 21. Seplember 1932 Die Lage des Skaalshaushaltes. An das Bad. Staalsminiſterium(Miniſterialabkeilung), die Herren Mi⸗ niſter, den Bad. Rechnungshof und den Bad. Landkag(Büro). Nach der Enkwicklung der Reichsſteuerüberweiſungen im Halbjahr, insbeſondere in den lehlen Wochen, iſt für das erſten laufende Rech⸗ nungsſahr mik einem Ausfall an Reichsſteuern gegenüber dem Skaalshaushalls⸗ plan allein zu Laſten des Landes von 7 bis 8 Millionen R. zu rechnen. Aus⸗ gleichende Verbeſſerungen beim weileren Vollzug des Skaalshaushalles ſind an ſich nicht zu erwarken. Anſleigen ſchlleßen; Bei der Ausgabe läßt im Gegenkeil der jehige Stand auf ein künfkiges auch bei den Einnahmen muß eher mik einer Verſchlechkerung als mit einer Verbeſſerung gegenüber dem Haushallsplan im ganzen gerechnek werden. Die——— beſonderer Erſparnismaßnahmen läßt ſich daher nicht mehr vermeiden. Ich darf ergeben unkerſtellen, daß enkſprechend meinem Rundſchreiben vom 21. Juni ds. J3. Nr., 9020. Enkſprechendes vorgeſehen worden Ich erſuche unler ergebenſter Jezugnahme auf Paragraph 18 Abſaß 2 S50 bei den ſachlichen Ausgabeliteln des Haushaltsplanes einſchlieflich Dienſtreiſen und Umzugskoſten 7 gegenüber dem Jahresſoll für 1932 mindeſtens 10 v. H. einzuſparen. Bei den einmaligen und außerordenklichen Ausgaben gill die Hälfte des Hanshaltsſolls als Jahresſoll. Aus⸗ genommen können neben den unmiktelbar mik den Einnahmen zuſammenhängenden Aus⸗ gaben nur ſolche Ausgaben werden, die auf Rechlsverpflichtung beruhen oder vordring⸗ lichen ſozialen Zwecken dienen .. Ich darf ergebenſt beifügen, daß für die Gehalkszahlungen im Au⸗ guſt über 1 Million RM. fremder Gelder mußken und daß für die Zahlungen eines mehrfachen Bekrags an fremden Geldern nökig iſt. vollſtändige Durchführung der hier vorgeſehe nen Kürzung bei aufgenommen werden im Seplember die Aufnahme Eine un⸗ den ſachlichen Ausgaben müßke zu zwangskäufigen weileren Einſchränkungen auf dem Ge⸗ biek des perſönlichen Aufwands führen() Ich bitte dringend, mich durch weikeſtgehende Kürzungen auf dem ſachlichen Gebiek in dem Beſtreben nach möglichſter( Schonung auf dem Gebiel der perſönlichen Ausgaben zu unkerſtüßen.. Die Konfrontierung Und jetzt brauchen wir nur fein ſäuberlich die beiden Herren Maktes und ihre Aeuße⸗ rungen einander gegenüberzuſtellen. Herr Malles 1 empfängt laut„Badiſcher Beobachker“(Nr. 262 vom 22. Sepkember) am 21. September 1932 die Verkreker „der Karlsruher Preſſe“. Herr Maktes 2 unterzeichnek an demſel⸗ ben 21. Sepkember 1932 das vorſte⸗ hende Rundſchreiben an die höchſten Spihen der badiſchen Behörden. Herr Mattes 1 ſpricht, wenn der Geiſt⸗ liche Rat Meyer vom„Bebe“ nicht ſchwer⸗ hörig oder fehlhörig iſt, „wmit einem berechtiglen Stolz von der relativ günſtigen Finanzenlwichlung Badens“. Das war für das Volk. Herr Mattes 2 aber ſchreibt am ſelben Tage, daß die Beamkengehälter im Auguſt nur mit Hilfe einer vollen Million„fremder Gelder“(lies Schuldenh) und die im Sepkem⸗ ber nur durch Aufnahme eines mehrfa⸗ chen Bekrages(alſo mehrere Millionen neue Schulden!) bezahlt werden konnten! 3 Das war nicht für das Volk, ſondern zu denen geſprochen, die dichk halten müſſen. Herr Mattes 1 erklärke am 21. Sepkem · ber laut„Bebe“ „mil aller Enkſchiedenheil“, daß die„Tendenzmeldungen“ über bevorſte⸗ hende neuerliche Gehalkskürzungen„jeglicher Grundlage entbehren“. Serr Maltes 2 aber ſpricht in ſeinem Rundſchreiben vom gleichen Tage von der hedingken. Mö gez. Dr. Makles. zweier hoher Herren perſönlichen Aufwandes“, eine Redewendung, in der man doch nur eine miniſteriell weitläu⸗ fige Umſchreibung für „weiklere Gehallskürzung“ erblicken kann. Der Herr Matkes 1 beleuchkete alſo die badiſche Finanzlage quaſi, von vorn. Der Herr Maktes 2 beleuchkeke mehr die Rückſeite der Medaille. Was aber das Schlimmſte iſt: Das ba⸗ diſche Volk hätte nie den Herrn Makkes 2 und die badiſche Finanzlage von hinken ken⸗ nengelernk, wenn jener feiſte Koſtgänger des Syſtems nicht durch einen Zufall das Rund⸗ ſchreiben des Herrn Mattes 2 im-Zug 975 liegen gelaſſen hätte. Dabei iſt doch die Rückanſicht der badiſchen Finanzlage eigenk⸗ lich viel inkereſſanker, als ihre Faſſade in den ſchwarzen, roken und goldenen Papieren. Jeßt intereſſiert uns nur: Welcher von beiden Herren Malkes hat nun rechlꝰ? Vielleicht läßt ſich das in einer Miniſter⸗ — feſtſtellen? Wir möchken das an⸗ regen Dißziolinarverfahren gegen Weismann? Berlin, 8. Okl. Ju der Zurückziehung der Klage des Skaaksſekrekärs Dr. Weismann gegen den Bücherreviſor Lachmann wird von zuſtändiger preuſiſcher Skelle erklärk, daß nunmehr eine neue Lage enlſtanden ſei und daß das preußiſche Skaaksminiſterium die Akken prüfen werde, um feſlzuſtellen, ob die Unkerlagen zur Einleitung eines Difziplinar⸗ KAAPFBI. ATT NONRDUWESTBADENMUS nach aufliegendem Tarif Schluß der gen⸗Annahme: 16 Uhr. eim P5, iga, Telephon 31 471: ungs⸗ und Für unverlangt eingeſandte Manuf ags ori 6 „Freiverkauf 15 P 3 Millimeterzeile 10 Pfg. Die a geſpaltene Millimeterzeile im Textteil nie Sdefß ben Weete 84 fg. Bei Wiederholung Rabatt „Ausſchliehlichen Poſtſcheckonto!:⸗Die Bolksg 3 Karlsruhe 21 834. te übernehmen wir keine Berantwartung e idelberg ingzort: emein b unberechtigtes Dementit Ver steht hinter der Regierung von Papenꝰ Wie der Phönix aus der Aſche, ſtieg eines Tages plötzlich und für die Maſſe des Volkes — ſogar Herr Brüning hatte nichks gemerktl — eine Regierung von Papen aus dem Nichts empor. Daß die Ueberraſchung ſo vollkom⸗ men gelingen konnte, iſt nur bei einem Volke möglich, das durch mehr als 1500 Jahre hin⸗ durch planmäßig politiſch verdummk war und es iſt eine Jronie des Schickſals, daß ſich dies⸗ mal die Verdummung an den Vertretern des⸗ jenigen Syſtems gerächt hat, dem wir ſie ver⸗ danken— Rom. Doch hierüber ein Mal! Heute wollen wir uns den Hintergrund einmal anſehen, aus dem die neue Regierung enkſtanden iſt. Ueberraſchend konnte ſie nur für denfeni⸗ gen kommen, der Norddeukſchland und den norddeutſchen Adel nicht kennt, der nicht weiß, daß dieſer ſeine poliliſche Organiſation, die alte preußiſch⸗konſervalive Parkei niemals aufgelöſt hat, ſondern ſie in der Stille erhielt, obwohl ſie äußerlich völlig von der Bildfläche verſchwand. 4 Das Verhalten und das Benehmen der adeligen konſervativen Kreiſe im Jahre 1915 iſt bekannk: Sie verzichkeken kampflos auf ihre führende Stellung, wagten ſich in der ganzen Revolukionszeit nicht an die Oeffenk⸗ lichkeit, ſondern überließen es den Bürger⸗ lichen, ſich mit den Revolukionären auseinan⸗ derzuſehen. Aber nichk nur dies, ihre ſchwere Schuld gegen das deutſche Volk liegt viel weiker zurück. Denn, ſtatt daß ſie einen of⸗ fenkundig Kranken, ſeiner Aufgabe nicht ge⸗ wachſenen Kaiſer zu größerer Zurückhaltung zwangen, wozu ſie die Macht wohl batten denn alle Skellen in deſſen Umgebung waren von ihren Leuten beſeht, ließen ſie dem Kaiſer freie Hand und beſtärkten ihn noch in ſeinen Plänen. Hiermit allein, in der Be⸗ ſehung der wichtigſten Stellen mik völlig un⸗ zureichenden Kräften(man denke nur an Bülow und Bethmannh Hak der nord· denkſche Adel bewieſen, daß er den poliliſchen Anforderungen verſtändnislos gegenüberſtand. Andernfalls hätte er andere Männer in die Nähe des Kaiſers ſchieben und dieſen unker ſchärfere Aufſicht bringen müſſen. Aber dem Adel fehlte damals der poliliſche Inſtinkk und er fehlt ihm heuke noch, wie die Regierung Papen in den wenigen Wochen ihres Beſte⸗ bens ſchon genügend bewieſen hat. Von den militäriſchen Leiſtungen des Adels wollen wir hier abſehen und uns rein auf die Poli⸗ lik beſchränken. Als die Deukſchnalionale Volksparkei 1918 in Berlin gegründek wurde, waren faſt nur bürgerliche Vertreker anweſend; faſt überall weigerte ſich der Adel, hervorzukreken. Den Vorſitz in der Gründungsverſammlung führte der bekannke konſervakive Führer Herr von Heydebrand und der Laſa. Als er zum Vor⸗ ſißenden der neuen Partei vorgeſchlagen wurde, lehnte er wider Erwarken ab, mit der Begründung, er ſei nicht mit allen Einzelhei⸗ ken des neuen Programms einverſtanden/ außerdem aber wolle er den Vorſitz in der alten konſervaliven Parkei beibehalken. All⸗ gemeines Erſtaunen, denn jeder hatte ange ⸗ nommen, dieſe Parkei ſei aufgelöſt. Herr vor Heydebrand erklärte offen, und wurde darin von dem Grafen von Seydliß⸗Sandréki unker ſtützt, man denke nichk an eine Auflöſung wolle nur ſolange ſtill im Hinkergrund die Enkwicklung der Dinge verfolgen, bis wiede andere Zeiten ein Hervorkreken rakſam erſchei nen ließen. In dieſer ſtillen Zurückhaltun⸗ verblieb die Partei faſt 14 Jahre lang bis zum lehten Frühling. Wenn wir nicht irre 5 war es in der Februarnummer des honſerva —— Seite 2 Monkag, den 10. Okfober 1932. ————— ⏑ π⏑ 22 Zeit ſei jehl gekommen, für ein offenſichkliches Auflreien der Konſervaliven. Man müſſe Farbe bekennen und die Wiederaufrichkung der Monarchie offen fordern und anſtreben. Seik dem Erſcheinen des Aufrufes des Grafen Kleiſt, der von ſeinen Anhängern mit Begeiſterung aufgenommen wurde, haben ſich die Konſervakiven wieder akkiv in der Politik bekätigt, allerdings immer vorſichtig im Hin⸗ kergrund bleibend und andere Kräfte vorſchie⸗ bend. Für denſenigen, der dieſe Leute kennk, unkerliegt es keinem Zweifel, daß ſie ſchon in Harzburg die Drahtzieher waren, die ihre Puppen inGeſtalt von Hugenberg(Drnl.), Claß (Altdeulſch. Verband) und Dueſterberg(Stahl⸗ helm) ſpielen ließen. Der Zweck der ganzen Harzburger Veranſtalkung liegt heule klar zu⸗ lage: man wollle eine nakionale Hurraſtim⸗ mung erzeugen, unker deren Eindruck Adolf Hiller eingefangen und vor den konſervaliven Laden geſpannk werden ſollle. Das ganze war bei Lichk befehen, nichts weiker wie ein gro⸗ aßes Theater, man kann auch ſagen Bauern⸗ fang. Durch Harzburg ſollte die Oeffenklichkeit vorbereitek werden; inzwiſchen arbeikeke man im ſtillen weiter: Hindenburg mußke gewon⸗ nen und Brüning beſeitigt werden. Während Harzburg ein glatter Verſager war, weil Adolf Hitler nicht auf den Leim ging, ſondern kühles Blut bewahrke, gelang die Ueberra⸗ ſchung nach der anderen Seike umſo beſſer. Hindenburg wurde an ſeine monarchiſche Ver⸗ gangenheit und ſeine monarchiſchen Pflichken erinnerk und von Brüning gekrennk. Daß die⸗ ſer rein gar nichts gemerkkt hat kroß ſeiner jeſuitiſchen Umgebung und Hilfe, ſpricht ſicher nicht für ſeine politiſche Begabung, ſondern läßt ihn als einen harmloſen Waiſenknaben erſcheinen. Denn man hätte dort mik dem Aufruf des Grafen Gleiſt unbedingt Beſcheid wiſſen und beſſer aufpaſſen müſſen. Oder ſollte man den adeligen Gegner ſo ſtark un ⸗ kerſchätzt haben? Faſt könnke es ſo ſcheinen! Nur wenn man alle dieſe Vorgänge der „Stillen im Lande“ kennt und berüchſichkigk, kann man die Vorgänge verſtehen. Man verſteht dann„die ſittliche Empörung“ im ultramonkanen Lager um Brüning, daß man ſich derart käuſchen ließ. Man verſteht dann aber auch die ſtille Wut, daß es nicht gelang, Adolf Hikler mit ſeinen 14 Millionen Anhän⸗ gern in das feingeſponnene Netz hineinzuzie · hen. Aber genan ſo wie die Brüningſchen Jeſuilen den Adelsklub unkerſchäßlen, unker · ſchähle dieſer den Gefreiten Adolf Hiller. Dieſen glaubte man mit einigen Liebenswür⸗ digkeiten und ein paar Miniſterſeſſeln einzu⸗ fangen und— ſtieß auf eine Perſönlichkeit von großem Formal, die das Spiel durch⸗ ſchauke und ablehnke. Dieſe Wahrheit kann man nicht zugeben; deshalb enkſtellt man ſie und ſtellt die Natio⸗ nalſozialiſten als völlig unfähige und unzuver⸗ läſſige Leute hin, welche Verrat an der natio⸗ nalen Sache begangen haben. Dabei handelt es ſich aber gar nicht um eine nationale An⸗ gelegenheit, ſondern um eine rein perſönliche Angelegenheik des norddeulſchen Adels, der geglaubk hakke, unker Mißbrauch der Nakio⸗ nalſozialiſten wieder an die Macht kommen zu können, die man 1918 ſo ſchmählich im Stich gelaſſen hakte.(Fortſetzung—. eut. * Massenlampt von oben Banten und Konzeone follen gedeihen dureh Lohynraub an Schaffenden Die NSBo führt den Streik gegen die Papenplaͤne ber BMW⸗Werle München, 7. Okkober Die Betriebsleikung der Bayeriſchen Mo⸗ korenwerke halte vorgeſtern, am 6. Okkober, an der Anſchlagkafel bekannkgemacht, daß ſie auf Grund der Nolverordnung Papens zur „Belebung“ der Wirkſchaft einen Lohnabbau von 18—20 Prozenk für die Arbeiker des Werkes vornehme. Im ganzen übrigen Deutſchland haben ſolche Verſuche der Unter⸗ nehmer, auf Grund dieſer Notverordnung Lohnabbau vorzunehmen, hefkige Arbeits⸗ kämpfe ausgelöſt, die meiſt zugunſten der Arbeiter enkſchieden wurden. Oft hat allein die Ankündigung der Arbeiker, zu ſtreiken, ſchon genügk, um allen Lohnraubabſichken die Spitze abzubrechen. Anſcheinend hat aber die Nokverordnung des deukſchnakionalen Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 3. Okkober, welche für die Tarifverkragsparkeien, alſo die Gewerk⸗ ſchaften, Skreiks verbiekek, gewiſſen Unkernehmern wieder neuen Muk gemacht. In einer noch am 6. Okkober abgehalkenen Bekriebsverſammlung der BMW wurde be⸗ ſchloſſen, den Arbeikerrak zwecks Verhand⸗ lungen zur Betriebsleitung zu ſchichen, um den beabſichtigten Lohnabbau wieder rückgän⸗ gig zu machen. Die Belriebsleikung flühle ſich dabei wieder auf die Nolverordnung der „deulſchnakionalen“ Papenregierung und wei⸗ gerle ſich, dem Verlangen des Arbeilerrales ftaktzugeben. In einer zweilen Bekriebsverſammlung am 7. Okkober, mittags, wurde vom Arbeiter⸗ rat über dieſes Verhandlungsergebnis mit der Bekriebsleitung Bericht erſtakket. Die in dieſer Belriebsverſammlung ſich bekun⸗ dende Stimmung der Arbeiker ließ keinen Zweifel auflommen, daß ſie den ihnen hier⸗ mit aufgezwungenen Abwehrkampf enkſchloſ⸗ ſen aufnehmen werden. Den freigewerkſchafk⸗ lichen Betriebsräken war dies offenſichllich unangenehm, denn der Belriebsrak Förg verſuchke, die verlangke Abſtimmung über den Skreikbeſchluß mik der„Begründung“ auf die lange Bank zu ſchieben, daß die Mittags⸗ pauſe jeßt ſchon zu Ende wäre. Auf ſtürmi⸗ ſches Verlangen der verſammellen Arbeiler wurde aber dennoch eine Abſtimmung vorge⸗ nommen, bei der ſich die Belriebsverſamm⸗ lung mit allen gegen 6 Stimmen für den ſoforligen Skreik erklärke. „Seik geſtern miktag ſind alſo die BMW flillgelegt. In einer ſofork gebildelen Streik⸗ leitung ſind neben den Nakionalſozia⸗ liſten auch die übrigen Richkungen verkre⸗ ten. Die Slimmung der Streikenden iſt zu⸗ verſichklich, und es iſt zu erwarken. daß der Skreik einen erfolgreichen Verlauf nimmtk. Dieſe Stimmung kann auch durch den Ein⸗ ſchüchterungsverſuch der Bekriebsleitung nicht beeinkrächkigt werden mit ihrer geſtrigen Be⸗ kannkmachung am Anſchlagbrekt, nach der ſe⸗ der Arbeiter als enklaſſen gilt, welcher Mon⸗ kag früh die Arbeit nicht wieder aufnehme. Fort mit bem Veuthener Arteil! Eine notwendige Folge bes Berliner Freijpruchs Die des Mordes an unſerem S..⸗Mann Gatſchke augeklagten neun Kommuniſten ſind pom Berliner Sondergericht frei⸗eſprochen worden— zur nnverhüllbaren Verblüfſung ſogar der geſamten„andersdenkenden“ Preſſe. In der Urteilsbegründung hat ſich der Vor⸗ fitzende noch förmlich entſchuldigt, daß den lngeklagten die„ſeeliſchen QOualen“ des Ver⸗ fahrens auferlegt worden waren, und eine gewiſſe Berliner Preſſe bereitet die Stener⸗ zahler bereits darauf vor, daß die ermittel⸗ ten Teilnehmer an dem Mordmobüberfoll auf das Verkehrslokal des S..⸗Sturmes 33 auch noch ans öffentlichen Mitteln„entſchädigt“ werden ſolen! Welch ein Gegenſatz zum Falle Beuthen, in bem doch die Frage der Tßterſchaft ganz un⸗ wergleichsmäßig weniger geklärt lag als hier! Und trotzdem fünf Todesurteile dort für einen ums Leben gekommenen kommnniſti⸗ ſchen Polengänger, hier dagegen werden die Gefänanidtore für an der Ermordung eines Kämpfers um Doutſchlauts Zukunſt Beiei⸗ ligte unter Verbengungen geöffuet. Der Vorſitzende irrt, weun er annimmt, wir ſeien auf die Köpfe der Kommuniſten verſeſ⸗ ſen geweſen. Uns geht es um etwas ganz onderes: Um die nahelie⸗ende Gefahr, daß die Rotmordbanden aus dem Verliner Frei⸗ ſpruch einen Freihrief für ⸗mefteres Wüten ge⸗ gen unſere S..⸗Männer herauöleſen, daß ſie obendrein die Ausführungen der Urteilöbe⸗ gründung noch als Leitſaden ſtudieren, wie ſie es anſtellen müſſen, um auch künſtig dunch die Maſchen der polltiſchen Rotveronbanng ſchlüyfen zu künnen. Was vom juriftimen Standpnunkt zu dem Berliner Urteil zu bemerken iſt, wird uych E. A Ugk. Wekge 0 Wortlaut bekannt iſt. Mit den Rückwirkun⸗ gen auf das Beuthener Bluturteil kann aber verſchärſte unmittelbare Gefahr für das Le⸗ ben unſerer S..⸗ und..⸗Kameraden her⸗ aufbeſchworen werden ſoll. Nach der Schuldloserklärung der Berliner Kommuniſten trotz der Belaſtungseide von Tat⸗ zeugen bedeutet jeder Tag, den die Verurteil⸗ ten länger hinter Zuchthausmanern verbrin⸗ gen müſſen, eine Verzögerung der Widerle⸗ gung jener weitverbreiteten Anſicht, daß es in Deutſchland immer noch eine Gerechtigkeit mit doppeltem Boden gibt. Darum erheben wir mit Nachdruck die Forderung, die ſich für eine ihrer Verantwortung zur Ueberpartei⸗ lichkeit bewußte Skaatsführung als Verpflich⸗ tung kus dem Berliner Urteil ergeben muß: Gebt unſere fünf..⸗Männer in Groß⸗Strehlitz ſofort der Frei⸗ heit wieder! nicht ſolange zugewartet werden, wenn nicht Dann müßte die Bekriebsleitrung ſchon die geſamke Belegſchaft enklaſſen, was ſie wohl ſelbſt nicht für denkbar hält. Heuke, Samskag, um 10 Uhr, fand eine Sitzung der Streikleitung und anſchließend — Belegſchaftsverſammlung im Koloſſeum att. Erklärung ber nationaljozialijtijchen BMW⸗Betriebszelle Nachdem ſich die Belriebsleirung der BMW der allgemeinen klaſſenkämpferiſchen Offenſive des liberaliſtiſchen Unkernehmerkums durch ihren Lohnabbau⸗Anſchlag ebenfalls angeſchloſſen hal, nehmen die Nakionalſozia⸗ liſten den ihnen aufgezwungenen Kampf auf. Wenn den Banken und Konzernen nen, daß er mich immer wieder auf Gefahren — bereits„ein toter Mann“ ſei. mit den Worten gewünſcht wurde, daß er bei Das Hamburger„Ifraelitiſche Familien⸗ blakt“ befaßt ſich mit unſeren Anfragen an Herrn von Papen, ob er mit dem Judenban⸗ kier Jakob Goldſchmidt unkerhandelt habe. Bekanntlich„demenkierke“ Herr von Papen dieſe Frage dahin, eine Unkerredung in der Villa des Bankiers habe nicht ſtattaefunden. Auf präziſe Fragen von Vg. Dr. Goebbels im Unterſuchungsausf Huß verweigerle er aber die Ankwork. Dazu ſchreibk jetzt die jüdiſche Zeitung: „Dr. Goebbels ſchrieb daraufhin im„An⸗ griff“, daß die Nichtbeankworkung ſeiner er⸗ ſten Frage auch eine Ankwork ſei, und kal⸗ ſächlich darf man jeßk wohl im Zuſamm nhang mit der oben angeführken vorſichligen Faſſung des amklichen„Demenkis“ annehmen, wirklich in jenen Auguſt⸗Tagen eine Unkerre ⸗ dung zwiſchen Herrn von Papen und Jakob Goldſchmidt ſtalkfand. Rur weil es ein jüdiſcher Kopf iſt...“ O.., das Judentum iſt unzufrieden, daß Herr von Papen ſich„eines der beſten Köpfe“ der Zudenbankiers ſchämt. Wir begreifen dies nichk, Herr von Papen, da doch Ifrael in Ihrem Herrenklub ſo zahlreich verkreten iſt(Weißmann, Tietz uſw.). Heraus alſo mit der Sprache: Wie ſtehts es mit Ihnen und dem großen Jakob? * Auf der gleichen Seite bringt die genannke jüdiſche Zeitung das Bild Herrn von Papens mit dem von uns ſchon erwähnken muſikali⸗ ſchen Wunderkind. Das nun als ein jüdiſches vorgeſtellt wird. Herr von Papen hat es alſo nicht verſchmäht, ſich durch den Judenjungen „populär“ zu machen. von der Regierung Papen Milliarden Eine abichliepende Erklärung des Stabschejs Aöhm Stagtsſekretͤr Weismann nimmt Strafantrag gegen Lachmann zurück! Tu. Berlin, 8. Otlober. Das Schöffengericht Berlin Mitte hatte für Samstag, den 15. Ok⸗ tober Termin in der Gtrafſache gegen den Bü⸗ cherreviſor Philipp Lachmann wegen verleum⸗ deriſcher Beleidigung des vor kurzem verab⸗ ſchiedeten Staatsſekretärs Dr. Weismann an⸗ geſetzt. Der Termin mußte abgeſetzt werben, da Dr. Weismann ſeinen Strafantrag zurück⸗ u. a. aktive und paſſive Beſtechung und Mein⸗ eiosleitung vorgeworfen. gezogen hat. Lachmann hatte Dr. Weismann Da kneißt einer Lachmann hat bdieſe Vorwürfe bereits ſeit ſechs Jahren gegen Weismann erhoben, ohne daß dieſer gegen Lachmann etnas unternahm. Erſt 1931 ergwana die Deutſchnationale Frak ⸗ tion des Preußiſchen Landtages durch eine In⸗ terpellation von dem Miniſterpräſidenten Braun die Erklärung, daß gegen Lachmann vorgegangen werde, wenn er ſeine Vorwürfe noch einmal erheben ſollte. Als Lachmann dies in einem Schreiben vom 22. Mai 1931 tat, wurde von Staatsſekretär Dr. Weismann der Strafantrag geſtellt, der nunmehr zurückgezo⸗ gen worden iſt. Der Herr Staatsſekretär wird A werden, iſt es eine ungehen⸗ erliche Zumulung für die an ſich ſchon zu ſchlechk enklohnken Arbeiler, ſie ſich einen 20 prozenkigen bau gefallen laſſen ſollen. Die Nalionalſozialiſten fordern, daß die Arbeik nichk eher wieder aufgenommen wird, bis der beabſichligte Lohnabban wieder rück⸗ gängig gemachk und von der Bekriebsleilung zugeſicherk wird, daß keinerlei Maßnahmen gegen Skreikende vorgenommen werden.—5. Nakionalſozialiſten erwarken von den übrige Arbeikern des Werkes volle Solidarikät i dem—70 e—— nen wehrkampf, um den Kampf ſiegreich durchzuführen. Obmann der nalionalſozialiſtiſchen Bekriebszelle der BMW. 4— München, 7. Oklobẽr 1032 Stabschef Röhm übergibt uns folgende Erklärung zur Veröffentlichung: Auf den langatmigen Entſchuldigungsverſuch des Herrn Major a. D. Mayr erwibre ich: 1. Anlaß zn unſerer gemeinſamen Beſprechung waren— wie geſagt— allein die mir durch den Vertrauensmann Bell von Major Mayr überbrachten zwei Wünſche: 5 a) nach einer Verſtändigung zur Vermeidung gegenſeitigen Blutvergießens; b) nach einer Verſtändigung über Mayrs allenfallſige Berwendung an unſerer Seite für den Fall einer erwarteten Aenderung der politiſchen Verhältniſſe.— So wurde mir der Wunſch des Major Mayr zur Verhandlung durch Bell übermittelt. Was Bell anderſeits dem Major Mayr erzählt hat, entzieht ſich meiner Kenntnis. 2. Gelegentlich der Erörterung der genannten Verhandlungsgegenſtände war es der Ma⸗ ior Mayr, der glaubte, die Stichhaltigkeit meiner Auffaſſungen dadurch erſchüttern zu kön⸗ hinwies, die angeblich meiner Stellung und mir aus den Reihen meiner Parteigenoſſen drohten, da ich ja— wie er ausdrücklich ſagte 3. Die Zuſicherung der Verſchwiegenheit dieſer Unterredung, die von Herrn Major Mayr ihrem Bekanntwerden in ſeiner Partei und in ſeiner Stellung unhaltbar ſei, wurde von ihm ſelbſt dadurch gebrochen, daß er unmittel⸗ bar nach der Unterredung falſche Meldungen über ihren Jnhalt an die Redaktion der„Mün⸗ chener Poſt“ gelangen ließ, während ich mich an die Zuſage gehalten habe. Meine politiſchen Gegner verſuchen immer wieder, mangels ſachlicher Kampfmittel ihre hoffnungsloſe Stellung durch Verunglimpfung meiner Perſon zu retten. Ich aber habe Be ſeres zu tun, als die Wahlgeſchäfte meiner Gegner zu beſorgen.— 1 Ernſt Röhm. Schämt jich Payen jeines Golbichmibt? Warum läßt er ſich mit Jakob Goldſchmidr doch auch ein Wunderkind Ifraels, nichk phokographieren? Aeichstagspräjibent Göring über Aaiionaljozialismus und Stahlhelm Braunſchweig, 9. Okt. In einer nalio⸗ nalſozialiſtiſchen Verſammlung führte am Sonnkag Reichskagspräſidenk Göring u. a. aus: SDie Wahlen vom 31. Juli ſeien über⸗ flüſſig geweſen, weil man der Willenskund⸗ gebung eines großen Teiles des deulſchen Polkes nichk enkſprochen habe. Am 13. Au⸗ guſt habe Hiller nicht die geſamle Macht ge⸗ forderk, ſondern die Skaalsführung. Er habe den Reichskanzlerpoſten geforderk, um eine dem Volksganzen dienende Innen⸗ und Au⸗ ßenpolitik führen zu können. Den Reichs⸗ präſidenken habe man falſch unlerrichlek. In⸗ nerpoliliſch habe das Kabinekt Papen erreichk, daß der Klaſſenkampf wieder beginne. Au⸗ ßenpolikiſch reihe ſich Mißerfolg an Mißer⸗ folg, und wirkſchaftspoliliſch könne man nur Scheinerfolge verbuchen. Die Deulſchnalio⸗ nalen ſeien von jeher erbillerre Gegner des Rakionalſozialismus geweſen. In Harzburg habe man verſuchl, Hugenberg zum Führer der geſamlen nakionalen Oppoſikion zu machen. Die Harzburger Fronk habe zuſammenbrechen müſſen, weil man unaufrichkig gegen den Parkner geweſen ſei. Göring befaßte ſich dann mit der Skellung des—— mus zum Stlahlhelm, der ſeiner Einſtellung nach zum Nakionalſozialismus gehöre, un nicht zu Papen. Man habe niemals den Stahlhelm bekämpft, und werde ihn auch nie⸗ mals bekämpfen. Der Nalionalſozialismus müſſe jedoch die Führung bekämpfen, weil ſie ſich hinker die Aegierung Papen und damil gegen das Volk ſtele. Man verlauge von keinem Kämpfer bieſer Bewe Tvoubruch. Verlangen müſſe man aber— ſeine Führung auffordere, den n die Freiheit des polinnſchen Handaln neder⸗ zugeben. Annmmmmmmmmnnmnmmmmmmnmmnnmmmnnmmnannnmmnmmnmmnnnumammu Au 16. Oltoves: HGa.⸗Lbeffen dung poliʒ Auto 1930 ſtohle teten verſch deutſ Die Rind witz, Betei fleiſch Schat ligt, wurd ſelſchi duſtri ten. der S ter fa wurde Iizei fällig fand und 2 auch dient auszu mern ſchon arbeit Der konnte ebenſo Garag hat be zweigt Jahre Nord Km. v großer und d Brand Gebäu Holz mit oͤc Holzw falls großer wird müſſen ——— Räuber — 2 melbde. das R merkb haben tonion torgar Es en Solda bern men. Slut Schriftſt Sprachl⸗ falſchen Falſchm Roſchme tige Fa werden Der Samsta⸗ falſchen Falſchmi ausgeho Fünfma zwei M den kon Bank * Be Vernel Mitte trich 1 gen. C gehens 410 000 land g Große Bren Ein Einl Nordhor ſagte Mayr 1 und mittel⸗ „Mün⸗ 1 ihre e 4 12 dſchmidr nichk iber lhelm r nalio- rte am g u. a. en über ⸗ nskund⸗ deulſchen 13. Au⸗ tachk ge⸗ Er habe im eine ind Au⸗ Reichs⸗ hlek. In⸗ erreichl, ne. Au⸗ Mißer⸗ ſan nur lſchnalio⸗ ner des Harzburg Führer machen. nbrechen jen de aßte ſich nſozialis- inſtellun⸗ zre, un als den auch nie⸗ zialismus „ weil ſie nd damit 2. Jahrg./ Nr. 227 Monkag, den 10. Onkober 1932. Zeite 3 Eintrãgliches Gesohölt 200 geſtohlene Autos umgearbeitet unb verjchoben »Derlin,§. Oktober. Nach einer Mel⸗ dung der Berliner Blätter iſt es der Kriminal⸗ polizei in Berlin gelungen, eine Bande von Autodieben auszuheben, die ſeit dem Jahre 1930 nach Schätzung der Polizei etwa 200 ge⸗ ſtohlene Wagen in einer eigens dazu eingerich⸗ teten Werkſtatt„umgearbeitet“ und darauf verſchoben hat. Die Bande hat ſyſtematiſch in deutſchen Provinzſtädten Kraftwagen geſtohlen. Die Haupttäter, der 45 Jahre alte Kanfmann Rindfleiſch und der 32 Jahre alte Kellner Kle⸗ witz, ſind feſtgenommen worden. Ein dritter Beteiligter namens Höhne iſt geflüchtet. Rind⸗ fleiſch war u. a. an großen Schiebungen zum Schaden eines Berliner Bezirksamtes betei⸗ ligt, die vor Jahren aufgedeckt wurden. Später wurde er als Mitglied eines Ringes von Wech⸗ ſelſchiebern feſtgenommen, die weſtdeutſche In⸗ duſtriebetriebe um Millionen ſchädigen woll⸗ ten. Er hatte ſich, verſchiedentlich verurteilt, der Strafverbüßung entzogen, indem er · ſich un⸗ ter falſchem Namen in Steglitz einmietete. Dort wurde er Ende September verhaftet. Die Po⸗ lizei ſtellte nun feſt, daß er in letzter Zeit auf⸗ fällig viel in einer Garage zu tun hatte. Dort fand man dann eine Kartothek mit Namen und Beſchreibung von Kraftwagen. Man fand auch eine Schleifmaſchine, die wohl dazu ge⸗ dient hatte, die Nummern der Kraftwagen her⸗ auszuſchleifen. Außerdem fand man Autonum⸗ mern Markenſchilder u..., die beweiſen, daß ſchon mancher Wagen in dieſer Garage„umge⸗ arbeitet“ worden iſt. Der die Unterſuchng leitende Kommiſſar konnte bereits in Hamburg 12 und in Leipzig ebenſoviel Wagen beſchlagnahmen, die aus der Garage von Rindfleiſch ſtammten. Rindfleiſch hat bereits geſtanden, Mitglied einer weitver⸗ zweigten Autodiebesbande zu ſein, die ſeit dem Jahre 1930 tätig iſt. Nordheimfund größlenkeils niedergebrannk. 8. Okt. Die Stadt Noroͤheimſund, 90 Km. von Bergen, am Hardanger Fiorò iſt zum großen Teil niedergebrannt. Das Poſtgehäude und das Telegraphengebäude ſind nur noch Branoͤruinen. Die meiſten niedergebrannten Gebäude waren, wie in Norwegen üblich, aus Holz erbaut und größtenteils Geſchäftshäuſer mit darübergelegenen Etagenwohnungen. Alle Holzwarenfabriken des Städtchens ſind eben⸗ falls ein Opfer des Brandes geworden. Ein großer Teil der Bevölkerung iſt obdachlos und wird vorläufig in Bergen Wohnung nehmen müſſen. Der Schaden geht in die Millionen. ————————— Räuberunweſen im griechiſchen Erdbebengebiek — Athen, 8. Okt. Das Morgenblatt„Proia“ meldet, daß ſich im griechiſchen Eroͤbebengebiet das Räuberunweſen in ſteigendem Maße be⸗ merkbar macht. In der vergangenen Nacht haben die Banditen die Minendirektion Stra⸗ tonion und das Hilfskomitee, oas im Direk⸗ torgarten übernachtete, plötzlich überfallen. Es entwickelte ſich eine Schießerei, wobei ein Soldat getötet wurde, während es den Rän⸗ bern gelang, in der Dunkelheit zu entkom⸗ men. Zwei Perſonen ködlich verunglückk. Schwerke. Infolge Platzens eines Reifens ge⸗ riek am Donnerskag nachmitkag auf der abſchüſſi⸗ gen Iſerlohner Straße ein Kölner Perſonenauko ins Schleudern und riß zwei Spaziergänger, den Zwei Faljchmünzerwerkſtätten ausgehoben Skuktgark, 9. Okt. Am Donnersktag wurden der Schriftſteller Kurt Roſchmann und/die Muſik. und Sprachlehrerin Ida Rutz bei der Verbreitung von falſchen Fünfzigpfennigſtücken feſtgenommen. Die Falſchmünzerwerkſtätte wurde in der Wohnung des Roſchmann ausgehoben, wobei halbferkige und fer⸗ tige Falſchſtücke in großer Anzahl beſchlagnahmt werden konnken. Der Arbeitsloſe Franz Bleſſing wurde am Samskag in Feuerbach bei der Verbreitung von falſchen Fünfmarkſtücken feſtgenommen. Die Falſchmünzerwerkſtätte konnte in ſeiner Wohnung ausgehoben werden, wobei noch über 20 falſche Fünfmarkſtücke vorgefunden wuden. Bleſſing und zwei Mittäber in Eßlingen, die feſtgenommen wer⸗ den konnken, wurden dem Richker vorgeführk. Bankdirektor wegen Verſchiebung von über 400 000 RM. verhaftet * Berlin, 8. Okt. Am Samstag wurde vom Vernehmungsrichter des Amtsgerichts Berlin⸗ Mitte gegen oͤen Bankdirektor Heinrich Die⸗ trich und den Börſenagenten Robert Cohn gen. Colmer Haftbefehl wegen Deviſenver⸗ gehens erlaſſen. Die beiden werden beſchuldigt, 410 000 RM. in bar über die Grenze ins Aus⸗ land gebracht zu haben. Große Unkerſchlagung bei der Kämmereikaſſe Nordhorn. Bremen, 9. Ont. Vot einigen Tagen wurde ein Einbruch in die Kämmereikaſſe der Sladt ordhorn(Grafſchaft Bentheim) begangen, bei dem 25 Jahre alten Heinrich Ferber und den Schneider⸗ meiſter Johann Grundlach um. Während Ferber ſofort kot war, iſt Grundlach kurz nach der Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. Das Auko, das mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit die Böſchung hinunker 45 Ruhr fuhr, blieb kurz vor dem Fluß ſchwer beſchädigt liegen. Die Inſaſſen des Kraftwagens kamen mit dem Schrechen davon. einer Sobelſcheiuspichen Kolonie. 1 Osnabrück, 8. Okt.(Tel.) In der Nacht zum Samstag wurde die große Kolonie der Bodelſchwinghſchen Anſtalten Bethel bei Bie⸗ lefeld in Freiſtadt von einem verheerenden Großfener heimgeſucht, das vermutlich auf Brandſtiftung zurückzuführen iſt. Zwei rie⸗ ſige Feloͤſcheunen ſowie die Hälfte eines Ge⸗ bäudekomplexes, in dem das Jungvieh unter⸗ gebracht wird, fiel den Flammen mit der ge⸗ ſamten Ernte von rund 2000 Morgen zum Opfer. Nur dem Umſtand, daß der Wind während des Brandes umſprang, iſt es zu danken, daß nicht die geſamte Kolvnie ein Raub der Flammen wurde. Die Bodel⸗ ſchwinghſchen Anſtalten ſind durch dieſen Brand ſchwer geſchädigt worden, da ſämtliche Erntevorräte ſowie große Viehbeſtände ver⸗ nichtet worden ſind. Schijjszujammenjtoß im Kanal Ein norwegiſcher Dampfer geſunken. London, 9. Okt. Der engliſche 11000 Tonnen⸗ Dampfer„Africa Sbar“ ſtieß am Sonntag auf der Höhe von Dungeneß im Kanal infolge dichken Großfeuer in Fünf Todesurkeile in der Sowjelunion vollſtreckk. Moskau. Das Gericht in Tomsk verurkeilte fünf Beamte der Genoſſenſchaften wegen Sabo⸗ tage und gegnrevolukionärer Umtriebe zum Tode durch Erſchießen. Die Todesurkeile wurden am Donnerskag durch die Wache der OGpu voll⸗ ſtreckt. „Polikiſche Hilfe mit Beſtallungsfürſorge“ anſtakk Gokkloſenbewegung. 1 Wiesbaden, 8. Okt. Durch Hausſuchungen bei hieſigen Kommuniſten wurde feſtgeſtellt, daß auch hier die ſeit dem 3. Mai verbotene Gottloſenbewegung, der Verband proletariſcher Freidenker weiterbeſteht und zwar unter dem Namen„Politiſche Hilfe mit Beſtattungsfür⸗ ſorge“. Es wurden eine Anzahl Material, Mitgliederverzeichnis uſw. beſchlagnahmt und die Strafverfolgung eingeleitet. Schwere Grubenunfälle Ein Toler, zwei Schwerverleßke. Kaklowih, 8. Okt. Auf der 300 Meler⸗Sohle der Myslowitzer Grube ereigneke ſich am Samslag ein ſchwerer Unfall. Drei Bergleuke wurden durch herabſtürzende Kohlenmaſſen verſchütket. Obwohl die Bergung ſehr ſchnell vor ſich ging, konnke der Bergarbeiter Klioſchak nur noch als Leiche gebor⸗ gen werden. Zwei weibere Bergleule wurden ſchwer werleht. In der Grube verunglückk. Saarbrücken, 9. Okt. Durch hereinbrechendes Geſtein verunglücklen auf der Grube G bei Gries⸗ born fünf Bergleuke. Vier wurden ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß ſie dem Knappſchaftslazarekt in Völk⸗ Millionen lingen zugeführk werden mußtken. Kaſſenbeamker konnke der Tat überführt werden und legte ein Geſtändnis ab. Hierbei kam zu⸗ bage, daß weilerhm über 40 000 Mark unkerſchla⸗ gen worden ſind. Der Stadkkämmerer, der die Unkerſchlagung zugeben mußte, ſowie der Kaſſen⸗ beamte wurden in Haft genommen. Kommunijt erjchießt Lanoͤgerichisrat Lübben, 8. Okt. Am Samstag gegen 11 Uhr wurde in ſeinem Amtszimmer der Amts⸗ gerichtsrat Alfred Tilk von dem 71 Jahre alten Landwirt Woelke aus Treppendorf bei Lübben durch einen Revolverſchuß ins Herz getötet. Nach kurzer dienſtlicher Verhandlung wegen Rückgängigmachung der angeſetzten Verſteige⸗ rung ſeines Grundſtückes, der man aber nicht ſtattgeben konnte, zog Woelke einen Revolver und gab den tödlichen Schuß ab. Woelke ent⸗ floh ſofort, konnte aber in einem kommnniſti⸗ ſchen Lokal feſtgenommen werden. Er gehörte der KPD. an. Er war längere Zeit in der Teupitzer Irrenanſtalt zur Unterſuchung ſei⸗ nes Geiſteszuſtandes. 50 000 Doppelzenkner Gekreide in Soiſſon verbrannt Paris, 8. Okt. Einem Schadenfeuer, deſſen Urſache noch nicht feſtgeſtellt werden konnke, fie⸗ len zwei fünfſtöckige Getreideſpeicher einer land⸗ wirkſchaftlichen Geſellſchaft in Soiſſon zum Opfer. Elwa 50 000 Doppelzenkner Getreide ſind hierbei Nebels mit dem norwegiſchen 1500 Tonnen⸗ Dampfer„Charanke“ zuſammen. Die„Charanke“ wurde ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie ſofort zu ſinken begann. Die Mannſchaft wurde vom„Africa Star“ gereklet, der nur leichtere Beſchädigungen erlitt. Verſuche, die„Charanke“ nach Dover zu ſchleppen, ſchlugen fehl, da das Schiff nach kurzer Zeit ſank. Flugzeugrejte gejunden O Paris, 8. Okt. Vor einigen Tagen wur⸗ den bei Algier Reſte eines Flugzeuges im Meer gefunden. Man nahm damals an, daß es ſich um eine Maſchine hanoͤle, die ſchon vor einigen Monaten verſchollen war. Inzwiſchen iſt ſchon die Vermutung aufgetaucht, daß es ſich um zwei Flugzeuge handele, die am 28. September in Paris aufgeſtiegen ſind und ſeitdem nie wieder geſichtet wurden. An Bord rurg des Krankenhauſes von Algier mit ſei⸗ ner Frau. An Bord des anderen der Gene⸗ ralvertreter einer Pariſer Autofirma in Al⸗ gier. Dieſe vermißten Flguzeuge wieſen an den Tragflächen einen Stern auf, wie er an den im Meer gefundenen mebeng ſtellt weroͤen konnte. Das neue— ſchon nächſten Juli ertig * Berlin, 8. Oktober. Wie ergänzend gemel⸗ det wird, ſoll der Bau des neuen Segelſchul⸗ ſchiffes ſo beſchleugnigt werden, daß bereits der nächſte Kadettenjahrgang, der im April 1933 3 worden. Der—— au i eiwa 10 Tranc(rund 16. Willi ei ) richt aufgegangene Meldung eintritt, im Zuli an Bord gehen kann. Infanterie verſtärkrk war, mußte ſich darauf be⸗ ſchränken, die Nebengebäude vor dem Uebergrei⸗ fen des Brandes zu ſchützen. Lanbjäger niebergejchojen — Bielefeld, 8. Okt. In der Nacht auf Sams⸗ tag gegen 3 Uhr früh wurde der Oberland⸗ jäger Tiemann in Iſſelhorn bei Bielefeld da⸗ von verſtändigt, daß in einer Wirtſchaft in Holtkampen ein Einbruch erfolgt ſei. Der Ober⸗ landjäger machte ſich ſofort auf den Weg nach Holtkampen und traf unterwegs dͤrei Rad⸗ fahrer, oͤie ohne Licht fuhren. Als er ſie zu ſtellen verſuchte, gaben ſie mehrere Schüſſe auf ihn ab. Er rief um Hilſe, und nun kehrte einer der Täter zurück und ſchoß nochmals auf ihn. Mit drei Schüſſen, einem Bauchſchuß und zwei Oberſchenkelſchüſſen, wurde der Beamte auf⸗ gefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Mord an einer Greiſin Selbſtmord des Täters Wi Heyoͤekrug(Memelgebiet), 8. Okt. 9n e Dorfe Pokiſchken drang während der Nacht ein Mann in die Wohnung einer Beſitzersfrau ein. Mit einer Axt ſchlug er auf die 70 Jahre alte Frau ein und tötete ſie. Dann ging er in den Stall und erhängte ſich dort. Die Tochter, die er eigentlich hatte erſchlagen wollen, weil ſie ihn verſchmäht hatte, war in der Dunkel⸗ heit geflüchtet. Er hatte die bejahrte Frau mit der——* r verwechſelt,⸗ Große Ueberſchwemmungen auf Mallorca. Häuſer eingeſtürzk, Viehherden umgekommen. London, 8. Okt. Wie aus Palma auf Malloroa gemeldet wird, iſt die Sbadt Manacor von einem ſchweren Sturmregen heimgeſucht worden. Die Hauptſtraße der Stedt iſt in einen 1½¼ Meter kie- fen See von 550 Melern Länge und 20 MWekern Breite verwandelk worden. Viele Häuſer ſind ein⸗ geſtürzt. Mehrere Viehherden ſind in den Fluten umgekommen. Menſchenleben ſind nichk zu be⸗ klagen. Wahlhumor Zwingenberg a.., 8. Okt. Bei der letzten Bürgermeiſterwahl ſchrieb ein Spaßvogel auf den Skimmzettel(mit Bezrehung auf den kommuniſti⸗ ſchen Kandidaben Mütz): Müß, laß Zwingenberg in Ruh! Wandre flugs nach Rußland zu! Und zum Schluß noch eine Bitt': Nimm auch deine Käthe mit! Wieder Bürgerkrieg in Tichantunn Newyork, 8. Okt. Einem beim amerikä⸗ niſchen Staatsdepartement eingegangenen Be⸗ richt der amerikaniſchen Geſanoͤtſchaft in Pe⸗ king zufolge, iſt es in oͤer chineſiſchen Provinz Tſchantun, in der vor kurzem ein Bürgerkrieg ausgebrochen war, wiederum zu ſchweren Kämpfen gekommen. In unmittelbarer Nähe Tſchifus herrſcht ein unbeſchreiblicher Zu⸗ ſtand. Die Dörfer wurden von den Kämpfen⸗ den zerſtört und niedergebrannt und hunderte von Menſchen getötet. In Tſchifu ſind wie⸗ der tauſende von Flüchtlingen emgefſpien 74 Revolnution in La Paz? * London, 8. Okt. Nach einer M g oͤer Exchange Telegraph⸗Comp. iſt in der bo⸗ livianiſchen Hauptſtaoͤt La Paz eine Revolu⸗ tion ausgebrochen. Dieſe als drahtloſe Nach⸗ eines dieſer Flugzeuge befand ſich der Chi⸗ Kurzjunk Der amerikaniſche Vertreter bei der Abrü⸗ ſtungskonferenz, Norman in Lon · don eingetroffen. Herriot ſoll Davis Verfipoert nig Frankreich bereit ſei, die Abrünn „von ſämtlichen Geſichtspunkten, ein⸗ ſchließlich der deutſchen Gleichberechtigungs⸗ ————* Er habe jedoch dar⸗ uf beſtanden, daß derartige Erbrterun e Genf ſtattfinden 83 „News Chroniele“— die ſozuſagen vor⸗ behaltloſe Annahme der engliſchen Einladung zu einer Viermächte⸗Konferenz durch Deutſch⸗ land könne das Ende des Stillſtandes in 935 Korüſtunasverhandlungen bedeuten. 4 Miniſterialdirektor Sr Brandenbien wrün im Rundfunk über den deutſchen Gleichberech. tigungsanſpruch auf dem Gebiet der Luftfahrt Er gab dabei eine ausführliche Schilderung der troſtloſen Lage Deutſchlands und betonte, daß in dem Verbot von Luftabwehrmitteln für Deutſchland einer der größten Zynis en 1 Verſailler Diktates— 4 Auf engliſcher und franzvfſher Seite befteht die Abſicht, den Zuſammentritt des— 4. Abrüſtungskonferenz auf den 17. Oktober zu vertagen. Rumänien will jetzt, nachdem es die Forde⸗ rungen des Völkerbundsausſchuſfes abgelehnt hat, direkt mit odèen Gläubigern verhandeln. Falls die Gläubiger die direkten Verhandlun⸗ gen verſchleppen oder unerfüllbare Forderun⸗ gen ſtellen ſollten, wird der Staat die Zahlun⸗ gen von ſich aus auf jeden Fall einſtellen. Da man bis zum 1. November Klarheit ſchaffen will, wird bis. dahin kein Raitenngg echſel eintreten. Die Pariſer ee feiert die franzö⸗ ſiſch⸗amerikaniſche Einigung. Ohne daß dafür nähere Unterlagen geboten werden, behauptet das„Journal“, die Uebereinſtimmung zwiſchen Paris und Waſhington in den Anſichten über die meiſten laufenden Probleme ſei noch—4 ſo vollkommen hawefen— Die Verhandlungen Sta 100 riei und SpD. über eine Liſtennerhindung ſind e gebnislos verlaufen. 3 Frankreich will ſeinen Feyl 9 Hau halt, der mindeſtens 8 Milliarden Franken be⸗ tragen ſoll, durch eine Herabſetzung der Be amtengehälter um 1255 v. H. ausgleichen. Nach der erfolgreich zurchzeſührten Konver⸗ tierung der Kriegsanleihe will England auch andere Teile der Schnen kanventfenn Eine Entſchließung der Jahreskonferenz der engliſchen Arbeiterpartei ſpricht ſich gegen die Wiederaufnahme Macdͤonalds, Snowdens und des Dominion⸗Miniſters Thomas ſowie an ⸗ derer früherer Parteimitglieder aus. Gleich⸗ zeitig wurde die Abſchaffung des veläbrlichen und nutzloſen“ Oberhauſes gefordert. An den debörnebenben engliſch⸗iriſchen Be. ſprechungen wird auf iriſcher Seite außer de Valera der Generalſtaatsanwalt, der Simafz und der Juſtizminiſter mehmen. 5 20 Der Reichspräſident 3 den Geneg attonful in Kalkutta, Rudolf Graf von Baſſewitz, zum Vortragenden Delegationsrat mit der Amts- bezeichnung als Geſandter lauh Chef des 3— tokolls) ernnnnt.. i Sie erjchießen jich jelbit Liegnitz, 8. Okt. Im Bunzlauer—— densbruchprozeß fällte das Liegnitzer Sonder gericht am Samstag nach ſechstägiger V handlung das Urteil. Gegen die Reichsbanner⸗ leute Kaufmann Hoen, Gnadenberg, den Ton. former Jung, Bunzlau, den Angeklagten— mann, Tillendorf, und den Glasmacher Bufe, Bunzlau, erkannte das Gericht auf drei Mo⸗ nate Gefängnis. Drei angeklagte Reichsban nerleute wurden freigeſprochen. Ebenſo e folgte Freiſpruch aller Nationalſozialiſten. In der Urteilsbegründung wird darauf hingewie⸗ ſen, daß die Nationalſozialiſten einen Umweg genommen hätten, um nicht das Zentrum in Bunzlau zu berühren. Die Nationalſozialiſten bhätten an den Zuſammenſtößen keine Schuld. Das ſei durch die Beweisaufnahme—— frei bewieſen. Auf Grund der Sachverſtän⸗ digenausſagen ergebe ſich, daß der getötete Reichsbannermann Schreiber von den eigenen Reichsbannerleuten erſchoſſen worden ſei. Daß von Nationalſozialiſten Schüſſe gefallen ſeien, habe nicht ermittelt werden können. Die N tionalſozialiſten hätten lediglich in Notwehr gehandelt. Zum Schluß der Urteilsbegrün⸗ dung bedauerte der Vorſitzende, daß die eigent · lichen Drahtzieher der mittelt werdͤen konnten. Wie„abgerüſtet“ wird. Japan vergrößert ſeinen Maärinehan Tokio, 7. Oktober. Amtlich wird gemel⸗ det, daß das japaniſche Marineminiſteri dem Kabinett einen Entwurf überreicht hat, dem verlangt wird, daß der Haushalt für dic Marineausgaben im Jahre 1933/34 von 20 auf 320 Millionen Yen erhöht werden ſo Die wird mit der geſpannten poli⸗ onn te b. iSher Aen Lage ndet.* A der Summe 3 Schwerer Unfall. Schweigern. Beim Aufſtellen der Dreſch⸗ Wegertk einen maſchine erlitk der 22 jährige 5 1 ſchweren Kiefernbruch. Die Verletzung lebensgefährlich. 5 89 Jahre all. Schwehingen. Lithograph Schiruska, der älteſte Einwohner Schwehingens, vollen- deke ſein 89. Lebensjahr. „Edellraut wiegt 1150 Gromm“— Eine Rieſenkarkoffel. Heid ſberg, 7. Okt. Der Landwirt Rehm in 5 nen konnke eine Karkoffel im Gewicht ron 1150 Gramm ernken, und dieſe Rieſen⸗ karkoffel muß ausgerechnet, aus dem Ge⸗ ſchlecht derer von„Edeltraut“ ſtammen. Bedauernswerker Unglücksfall. Sandhauſen, 9. Okt. Die Tochter des Schreinermeiſters Kraft hängte ſich an ein vorüberfahrendes Laſtauko und erlitt beim Abſpringen ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Grumpenverkauf. Rauenberg. Der Durchſchnittspreis der diesjährigen Grumpen bekrägt 35 bis 40 RW Schwerer Unfall. Weiler(bei Sinsheim). 7. Okt. Auf dem Immelhäuſer Hof kam der 17 jährige Hugo Eiſele von hier beim Dreſchen mit der Maſchine mit dem linken Bein in die Trom⸗ mel, fodaß ihm das Bein vollſtändig abgeriſ⸗ ſen wurde. In ſchwerverletztem Zuſtand wurde Eiſele in die Heidelberger Klinik verbracht. Den Arm gebrochen. Der 60 jährige Landwirk Hor⸗ nung wollte, als er mit ſeinem Wagen ins Feld fuhr, einem Auko ausweichen. Beim Abſpringen vom Wagen fiel er ſo unglücklich, daß er den rechten Arm brach. Vor ein Aulko geſprungen. Rappenau. Ein.Jahre alter Junge ſprang vor ein vorbeifahrendes Poſtauko? das Kind würde überfahren und gekötet. Den Fahrer krifft keine Schuld. Voranſchlag— Bürgerſteuer. Großeicholzheim(b. Adelsheim), 7. Ont. In der am 29. Sepkember ſtaktgefundenen Bürgerausſchußſitzung wurde der Voranſchlag für das Jahr 1932-33 einſtimmig angenommen und zwar beträgt der Umlagefuß 96 Pfg. Die Vürgerſteuer wurde auf die Hälfte ermäßigt. lus der Geſchichte Ladenburgs Am eiten Oktkoberſonnkag ſtand Ladenburg ganz im Zeichen einer Rundfunk⸗Reporkage. des Südfunk. Das äußerſt geſchichk zuſam⸗ mengeſtellte Programm vermitkelte im Ver⸗ laufe einer knappen Stunde ein großes Skück Heimatgeſchichke. Es ſtellte uns zu Anfang mitten in die Ladenburger Tabakernte. An Ork und Seelle wurde ein ſehr anſchauliches Bild von der Arbeit des Bauern mit dem„Duwak“ gege⸗ ben, angefangen beim„Einfädeln“, das faſt ausſchließlich von Frauen und Mädchen unker Sang und Klang, Trakſch und Erzählen von Schauermärchen beſorqk wird, bis zur Ver⸗ kaufsreife. Wir hörten von Herrn Landes⸗ zhonomierak Or. Krum, daß Ladenbura eine der größten Tabakbaugemeinden iſt, deren Erzengung für dieſes Jahr auf 6000—7000 Zenlner geſchätzt wird. Wie der Landwirk über die ſogenannte „Konkingentierung“ denkt, kam draſtiſch aus dem Munde eines alken Landwirks, Herrn Andr. Beß, der ſeine Gedanken über die Tabak- und Zuckerrüben⸗Konkingenkierung in die Worte kleideke:„Des Finanzamk, des ſorgt nämlich net nor devor, daß mer net zu viel zum Ausgewe hal, ſondern a devor, daß mer nek zu viel einnemme“. Was die ſonſtige agrare Bedeukung von Ladenburg bekrifft, ſo wurde auf die Baumſchulen hingewieſen, deren Spitzenleiſtungen den Ramen Laden⸗ burgs auf dieſem Gebieke in ganz Deutſch⸗ land rühmlichſt bekannk gemacht haben. Von den„kabakeinfädelnden“ Mädchen wurde die Legende, die ſich um das Markins⸗ for webk, erzählt. Dabei hörken wir, wie die Phankaſie des Volkes die hiſtoriſche Wahr⸗ heit umgibk. Profeſſor Gropengießer führke die Hörer durch die Jahrhunderke zurück bis zur Grün⸗ dung Ladenburgs durch den Keltenhäupklina Mauer. Trezen bes Am geſtrigen Sonntag belebten die Braun⸗ hemden die Straßen Schriesheims. Die Hitler⸗ zugend, Unkerbann 110, hielt ein Jugendkref⸗ fen ab. Zur letzten Minute wurde das Mar⸗ ſchieren verboken, obwohl es vorher geneh⸗ migt war. Um 9 Uhr früh war Kirchgang. Daran ſchloß ſich der Appell der Hz an. Bannführer Kemper beſichtigte die ange⸗ trekenen Formakionen und richtete an die jun⸗ gen Kämpfer Worte des Anſporns zu erneu⸗ kem Kampf für ein neues Deutſchland. An⸗ ſchließend wurde Eſſen gefaßt. Die Schries⸗ heimer Frauenſchaft hakte für wenig Geld ein vorzügliches Eſſen bereitek. Um 3 Uhr fand dann eine Jugendkundgebung im Saale des Gaſthauſes„Zum Adler“ ſtakt. Die Gau⸗ führerin des.d. M. Pan. Inge Helber ſprach über„Das deutſche Mädel und ſeine Unterbannes 110 ber in Schriesheim 57 Aufgabe“. Sie veranſchaulichke, wie das deukſche Mädel und die deutſche Frau ſo kief geſunken iſt, und wie es Aufgabe des B. d. M ſei, das Anſehen wieder zu heben und den ausländiſchen Tand von ſich zu ſtoßen. Bann⸗ führer Kemper ſprach zum Abſchluß noch über „Was will die Hitlerjugend?“. Er ſchilderke die Enkſtehung des Wandervogels und verglich die Ziele der Hitlerſugend mit denen der Bündiſchen Jugend⸗ Es ſei Aufgabe eines jeden deukſchen Jungen, im Einſaßfalle für das Vakerland zu ſtreiten, nicht aber gleich den Pazifiſten den Dienſt für Volk und Va⸗ kerland zu verweigern. Unkerbännführer Bergdolt, der Leiter des Treffens, ſchloß mit einem dreifachen Heil auf die deutſche Ju⸗ gend, die nakionalſozialiſtiſche Bewegung und ihren Führer Adolf Hitler. Wr. Unker einen Laſtwagen gekommen. Großeicholzheim. Ein junger Mann, der ſich auf ſeinem Fahrrad ſitzend, an ein Laſt⸗ auko hängte, geriet auf der ſchlüpferigen Straße ins Schleudern und kam dabei unker das Auto zu liegen. Ihm wurde ein Fuß ab- gefahren. Das neue Sprihenhaus. Höpfingen. Das neue Spritzenhaus iſt jetzt im Rohbau ferkiggeſtellt worden. Die Bauleikung lag in Händen von Bauingenieur Kuhn. Die dechke herabgeſtürzl. Kochendorf. Als ſich hier eine Familie zum Eſſen ſetzen wollte, ſtürzte plötzlich ein Stück der Decke auf den Mittagskiſch. Glück⸗ licherweiſe wurde niemand verleßt. Unfall. Hüffenhardl, 8. Okt. Beim Herablaſſen des Schornſteins des Lokomobils der hieſigen Dreſchmaſchine berührke dieſer die über den Hof führende elektriſche Leitung. Der an der „Winde tätige Heizer blieb daran hängen und konnke kroß Bemühungen mehrerer Perſonen nichk enkfernk werden, bis der Strom abge⸗ ſtellt war. Außer geringfügigen Brandwun⸗ den kam der Heizer mit dem Schrecken davon. Winkervorboken in der Weſlpfalz. Landſtuhl, 8. Okt. Früher als in der Vorderpfalz hält im Weſtrich die kalte Jah⸗ ſends vor Chriſtus. Nach dem Gründer wurde die Stadt Lopodunum d. h. Feſte des Lopos genank. men, das Mitktelalker verdeutſchkte ihn, aus Lopodunum wurde Lopodunenburg, Lobeten⸗ burg, zuletzt Ladenburg. Es blieb ein feſter Plaß, Schlüſſelpunkt zwiſchen den beiden Fe⸗ ſten Heidelberg und Mannheim. Mit knap⸗ per Nok enkging es der Verwüſtung durch den ſranzöſiſchen General Melac, dem Ver⸗ wüſter der Pfalz. Deshalb iſt auch Laden⸗ burg die einzige Skadt, die ihr eigenes Ge⸗ präge vom frühen Mittelalter bis auf den heukigen Tag unverfälſcht erhalten hat. Wir fahen an unſerem geiſtigen Auge die Wahr⸗ zeichen einer vergangenen Zeit und Kultur vorüberziehen, das„Rote Haus“, deſſen Un⸗ kerbau noch aus romaniſcher Zeit ſtammk, Fachwerkhäuſer aus dem Ende des 16. Jahr⸗ hunderks, mit ihren zierlichen Holzgalerien und ihren die ganze Enge des Mittelalters atmenden, kleinen, niedrigen Skuben und Kammern, die Höfe derer von Kronberg, von Handſchuhsheim, Ullner von Dieburg, von Sickingen und den Hof der Herren von Bet⸗ kendorf, der heute Jeſuikenhof heißt, weil er im 18. Jahrhunderk vorübergehend den Jeſui⸗ ten gehörke. 1 Wir ſahen die St. Galluskirche vor uns erſtehen, die mit ihren zwei herrlichen goti⸗ ſchen Türmen die Blicke des Beſuchers ſchon von weikem auf ſich zieht. Die große St. Gallusglocke aus dem Jahre 1501 wurde von dem berühmken Humaniſten von Dalberg ge⸗ ſtiftell Er war zeitweiſe mit ſeinen Worm⸗ ſer Bürgern nicht zufrieden und hat ungefähr 10 Jahre in Ladenburg ſeinen Wohnſitz ge⸗ habt. Zum Dank für die Gaſtfreundſchaft hat er eben dieſe Gallusglocke geſtiftet. Sie iſt mit dem Wappen der Dalbergs drei Lilien— verſehen. Die Legende ſagt, daß es nur dieſem Umſtande zu verdanken iſt, daß Ladenburg von der Zerſtörung durch Melac verſchont blieb, da Melac dieſe 3 Lilien für das Wavven der Bourbonen gehalten habe. —— * Lopos um die Mitte des erſten Jahrkau⸗ Die Römer übernahmen dieſen Na- *— reszeit ihren Einzug. In den lehten Nächten ſank das Thermometer bereits unker den Ge⸗ frierpunkk, auch dichte, verkehrsſtörende Ne. belbildung iſt keine Seltenheit. Beſonders die durch das Bruchgelände führenden Stra⸗ ßenſtrecken ſind nächklicherweile öfter nebel⸗ umhüllt. Reifbedeckhte Dächer und Fluren künden frühmorgens gleichfalls vom Ende der ſchönen Tage. Ueber Tag ſelbſt dringt die Sonne aber immer noch durch und ver⸗ goldek die im vollen Herbſtſchmuck ſtehenden Waldungen, die ihr Blaktwerk noch ziemlich lückenlos beſitzen. eine myjleribje Angelegenyeit Kirchheim am Eck, 7. Okt. Seit Dienskag früh iſt der 56 Jahre alte Eiſenbahngehilfe Heinrich Baltkhaſar ſpurlos verſchwunden. Zunächſt nahm man Selbſtmord an; dann kauchken Gerüchke von einem Morde auf; dem Balthaſar zum Opfer gefallen ſein ſoll. Die Unruhe der Angehörigen wurde aber vergrößert, als am Freitag früh ein Zektel unker der Hauskür vorgefunden wurde, auf dem der ſpurlos Verſchwundene mitteilt, daß er noch lebe, daß er aber noch nichk wiſſe, wo er ſein Grab fände. Der Grund zu dieſer merkwürdigen Handlungsweiſe iſt noch nicht geklärk. Schweres Molorradunglück. Albersweiler, 7. Ohk. Der Mororrad— fahrer Auguſt Müller aus Birkweiler fuhr Ueber eine ſteile, dunkle Treppe führk der Weg hinab zur Krypka, die aus romankiſcher Zeik ſtammk, ihr Enkſtehen fällt in die Wende loes erſten und zweiten Jahrtauſend. An Se⸗ henswürdigkeiken zeigt das Innere der Gal⸗ luskirche vor allem das ſog. Heilmannſche Kreuz, das urſprünglich in Schriesheim ſtand und in den Wirren des 30 jährigen Krieges — wie eine noch vorhandene Urkunde beſagk — von dem Verwalter der biſchöflichen Kel⸗ lerei, Heilmann, bezw. von deſſen Magd in den Schutz Ladenburgs gebracht wurde. Wei⸗ ter iſt da vorhanden die Grabſtätte des Herrn von Sickingen und ſeiner Frau, an die noch eine fromme Stiftung erinnerk und die er⸗ freulicherweiſe nicht ganz von der Inflation verſchlungen wurde. An der Südſeite der Kirche ſind einige mächtige Sandſteinquader freigelegk, die zum größten römiſchen Baudenkmal nicht nur La⸗ denburgs, ſondern des ganzen Landes rechks des Rheins bis zum Limes gehören, einer großen Baſilika von 73 Meter Länge und 29 Meker Breike. Im Jahre 1911 bis 12 ſind ihre Fundamenkte durch die großen Ausgra⸗ bungen des Mannheimer' Alterkumvereins freigelegk worden. Als inkereſſankeſte und wichligſte Stelle der Skadt wurde von Profeſ⸗ ſer Gropengießer der Platz bezeichnek, an dem heute die Sebaſtianskirche ſteht. Hier liegen buchſtählich die Jahrhunderke aufeinander, von der Römerzeit angefangen bis ins Mittelalter. Wir hörten in dieſem Zuſammenhang, daß Ladenburg an der alten Weſt⸗Oſtſtraße Paris- Verdun-⸗Metz⸗Worms nach den Donauländern und Oſt-Europa lag. Auf ihr ſind die Hun⸗ nen einſt weſtwärks gezogen, hier kam Altila, die Gotktesqeiſel, auf ſeinem Wege nach Frank⸗ reich durch, hier mußten Kriemhild zu Etel und die Burgunderkönige mit Hagen oſtwärks gezogen ſein. Hier kam Karl der Große auf ſeinem Zuge nach Bayern und gegen die Ava⸗ ren durch, hier lag Kaiſer Heinrich V im Jahre 1073 krank, Sebaſtianskirche und das noch ältere leider nicht mehr exiſtierende Mar⸗ tinskirchlein ünd wohl die erften Zougen. daß noch kommend in aus der Richkung Annweiler hohem Tempo in der unüberſichklichen Maſt⸗ ſchen Kurve auf einen enkgegenkommenden Durlacher Lieferwagen auf. Der Anprall war ſo ſtark, daß das Mokorrad das linke Tritt⸗ brekt des Autos vollſtändig zerkrümmerke. Die Maſchine überſchlug ſich, und der Fahrer blieb bewußklos auf dem Platze liegen. Die Freiw. Sanitätskolonne Landau brachte den Verunglückken ins ſtädtiſche Krankenhaus Landau. Der Morkorradfahrer hat hak einen ſchweren Schädelbruch ſowie Verletzungen an der Schulter, an den Händen und Augen da⸗ vongekragen. Der Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Der dagebliebenestooch Freinsheim, 7. Okt. Der Skorch„Peker“ war in früheſter Jugend aus dem hohen Neſt gefallen, das ſeine nun ſchon längſt in Afrika weilenden Elkern auf dem Hauſe des WMilch⸗ händlers Georg Koob ſich erbauk hakken. Bei dem Sturz hakte ſich der junge Storch nicht unerhebliche Verleßungen zugezogen. Der Milchhändler Georg Koob hakte ſich ſei⸗ ner erbarmk, ihn wieder geheilt und großge- zogen. Allerdings konnke ſich„Peker“, wie ihn die Jugend nunmehr nennk, nicht an dem Fluge nach Afrika bekeiligen. Die ganze Ju⸗ gend Freinsheims hak mit dem jungen Skorch Freundſchaft geſchloſſen und ſorgt für das kägliche Futter, zumal Koob für den Froſch 1 Pfennig zahlt.„Peker“ fühlk ſich in Freins⸗ heim ſehr wohl. Tag für Tag ſtolzierk er an der Ringmauer umher, ohne irgendwelche Scheu zu zeigen. Ein Aukobus umgeſtürzt. Emmendingen, F. Okk. Bei Kollmars⸗ reute geriek ein vollbeſehker Poſtaukobus, als er ein Langholzfuhrwerk überholen wollke, zu hark an die Straßenböſchung und ſtürzke um. Glücklicherweiſe wurden nur zwei Per⸗ ſonen durch Glasſplitter leicht verleht. Die anderen kamen mit dem Schrecken davon. — Die Wettervorfage Monkag: regneriſch, krübe und wollkig, nur vorübergehend aufgeheitert. kühlen Dienskag: Anhalten der feuchten, Witterung. ———— Hauptſchriftleiter Ur. W. Kattermann. Verantwortlich für Innenpolitik Dr. W. Kattermann; für Außen⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Badiſche Po⸗ litik, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Sradt Mannheim“: W. Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelbrg“ und Sport: Ueberle: für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelbrg.(W. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr. Druckerei Winter, Heidelberg das Chriſtentum am unkeren Neckar Eingang gefunden hak. Alle Baudenkmäler einer vergangenen Zeit ſind noch erhalten, alle ſprechen ihre eige⸗ ne Sprache, alle ſind eine Fundgrube ver⸗ träumter Kleinſtadtromankik. Nach dem Gang durch die Jahrhunderke unker Führung von Profeſſor Gropengießer hörken wir von Bürgermeiſter Haagen, daß Ladenburg nicht nur eine große geſchichkliche Vergangenheit aufweiſt, ſondern auch in einer gewiſſen Verbindung mit einer ſehr moder⸗ nen Erfindung auf dem Gebieke des Verkehrs — dem Auko— ſteht. Hier hat der geniale Erfinder des Autos, Dr. Carl Benz, bis zu ſeinem Tode ſeinen Wohnſitz gehabt, hier hat er ſeine letke Ruheſtätke gefunden; hier lebk die 84jährige Witwe und Mitarbeiterin des großen Erfinders, dem erſten und einzigen Ehrenbürger Ladenburgs. Wir hörken von Frau Dr. Benz perſönlich manches Inker⸗ eſſante über das Leben und Wirken des gro⸗ ßen Mannes. Eines verdienk beſonders her⸗ vorgehoben zu werden, daß er nie einen Un⸗ fall gehabt hatte, was Frau Dr. Benz darauf zurückführt, daß er nie im Leben die Vorſicht und die Rückſicht auf ſeine Nebenmenſchen außer Achk gelaſſen habe, ein Grundſaß, den man jedem Auko- und Mokorradfahrer von heute wünſchk. Damit hakte die Reporkage ihr Ende ge⸗ funden, umrahmk wurde ſie von den Lieder⸗ vorkrägen der Geſangvereine Liederkranz (Pfälzer Lied) und Sängereinheit(Ladenbur⸗ ger Lied und Sängerſpruch auf Dr. Benz). Mitgewirkt haben dabei Herr Struwe vom Süddeutſchen Rundfunk, Bürgermeiſter Haa⸗ gen, Herr Stadtpfarrer Häußler, Herr Lan— desökonomierat Dr. Krumm. Herr Landwirk Andreas Beß, Frau Dir. Schwarz, Frl. Lulay, Frl. Gackſtatter. Alles in allem eine wohlgelungene Veran⸗ ſtaltung im Dienſte des Heimakgedankens, der man auch einen vollen Erfolg propagan⸗ diſtiſcher Art wünſchen möchte. Sch. der V wahrhe In Goltes Chroni dienſtli hat ihr 3 bracht, gruppe 5 derblat fenen nichts Gottes meinde ſeren Philip Abdru⸗ We mit jed den wi ken“ i ſchafks nere 2 4 in der holt gi löſt ha tor, in kember kiſchen u kun eſerſe kionalſ Herabi —— und de gefaßt uns m ligen, ekwas Sie lung d bezeich der R kanzle 4 ſelbe! gierun 4 Unrich 14 Behin ring k jeßt Oeukli diglich kreuer begonm ſen, a Nach daran zu vei ſchen die V ſproch. ſtroph⸗ ruhig Paper Reich⸗ mung chung Si erlaub präſid einer zweike Herr Leſerl bei de um ei ſonder ſtellun bei de Reich bezeuf Dieſe Direk fork i befren rechne ankwe lichen Schwi Sie d längſt in chi zu ge kein Nächf 22+ Jh die 2 denbu Wille 4 dieſen * en Krnck nd in Maſt · nenden ul war Tritt⸗ te. Die Fahrer i. Die te den enhaus einen gen an jen da- enklich. oth Peter“ n Neſt Afrika WMilch⸗ hakten. 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Mit einem ſolchen Schreiber haben wir es in der Perſon des Schriftleiters vom„Reich⸗ Gottes⸗Botke“, Herrn Philipp Krämer in Durlach, zu kun. Chriſtliche Geſinnung ſcheint dieſem Herrn anſchienend ganz abhanden ge⸗ kommen zu ſein; denn er verwechſelt dieſe mit der Verbreikung von längſt widerlegten Un⸗ wahrheiten. In der Ausgabe vom 25. 9. 32 des„Reich⸗ Goltes⸗Boke“ bekätigt ſich Herr Krämer als Chroniſt. Er läßt dabei alle Regiſter volks⸗ dienſtlicher Gehäſſigkeit ſpielen. iel Ehre hat ihm ein derarkiges Verfahren nicht einge⸗ bracht, denn er mußte von der Orks⸗ gruppe Malterdingen einen in unſerem Bru⸗ derblakt„Der Alemanne“ veröffenklichten of⸗ fenen Brief hinnehmen, der an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Da der„Reich⸗ Gottes⸗Bote in faſt allen evangeliſchen Ge⸗ meinden Badens geleſen wird, bringen wir un⸗ ſeren Leſern den offenen Brief an Herrn Philipp Krämer, Durlach unverkürzt zum Abdoͤruck. Er hat folgenden Worklauk: Malkerdingen, den 29. Sepk. 32 Wenn wir auch nicht gewohnk ſind, uns mit jedem kleinen Kläffer abzugeben, ſo wen⸗ den wir uns doch an Sie, weil Ihre„Chroni⸗ ken“ im„Reich-Goktes-Boten“, dem Gemein⸗ ſchaftsblakk des evangeliſchen Vereins für in⸗ nere Miſſion in Baden, in unſerer Gemeinde, in der Ihr Blakt viel geleſen wird, wieder⸗ holt große Beſtürzung und Empörung ausge⸗ löſt haben. Was Sie, Herr Miſſionsinſpek⸗ kor, in Ihrer letzten„Chronika“ vom 15. Sep⸗ kember geſchrieben haben, hat mit einer poli⸗ kiſchen Wochenſchau nicht mehr das geringſte . tun, ſondern iſt von der chriſtlich⸗gläubigen eſerſchaft, die ſich faſt ausſchließlich zum Na⸗ kionalſozialismus bekennt, als eine einzige Herabwürdigung der Perſon Adolf Hillers und der nalionalſozialiſtiſchen Bewegung auf⸗ gefaßt worden. Wir ſehen uns daher genötigt, uns mit Ihren bewußt einſeiligen und unrich⸗ ligen, keilweiſe ſogar gehäſſigen Ausführungen etwas auseinanderzuſetzen. Sie beginnen mit einer knappen Darſtel⸗ lung der letzten Vorgänge im Reichskag und bezeichnen es als ekwas Unglaubliches, daß der Reichskagspräſident Göring den Reichs⸗ kanzler am Reden verhinderk habe, als der⸗ ſelbe das Wirkſchaftsprogramm der Reichsre⸗ gierung vorkragen wollte. Hier liegt die erſte Unrichkigkeit, vor. Von einer vorſätzlichen Behinderung des Reichskanzlers durch Gö— ring kann nicht die Rede ſein. Das hat ja jehk der Unkerſuchungsausſchuß mit aller Deuklichkeit feſtgeſtellt. Pg. Göring hat le⸗ diglich, gemäß ſeiner Vorſchrift und in ge⸗ kreuer Erfüllung ſeiner Pflichken, die bereiks begonnene Abſtimmung nicht unkerbrechen laſ⸗ ſen, auch nicht durch den Herrn von Papen. Nach der Abſtimmung hätte kein Menſch daran gedacht, den Reichskanzler am Reden zu verhindern— wenn dieſem nicht inzwi⸗ ſchen das denkbar größke Mißtrauen durch die Verkreker des deutſchen Volkes ausge⸗ ſprochen worden wäre und ein ſolches kata⸗ ſtrophales Ereignis dürften Sie Ihren Leſern ruhig mitteilen, damit ſie wiſſen, wer hinker Papen ſteht. Daß die Workmeldung des Reichskanzlers erſt nach Beginn der Abſtim⸗ mung erfolgt iſt, hat die genauere Unterſu⸗ chung jett nachträglich beſtätigt. Sie berichten weiker:„Göring hat ſich erlaubt, einen ſeiner Briefe an den Reichs⸗ präſidenken weder mit einer Anrede noch mit einer Unkerſchrift zu verſehen.“ Das iſt die zweike, noch größere Unwahrheik, die Sie, Herr Miſſionsinſpektor, Ihrem gläubigen Leſerkreis vorſetzen. Es handelte ſich nämlich bei dem betreffenden Schreiben Görings nicht um einen Brief an den Reichspräſidenken, ſondern um eine jener üblichen, amklichen Dar⸗ ſtellungen über die Vorgänge im Reichstkag, bei denen, nach der Erklärung des zuſtändigen Reichslagsdirekkors Golle, Anrede und Grußz⸗ bezeugungen niemals in Anwendung waren. Dieſe Berichtigung durch den unparkeiiſchen Direkkor des Reichstages war übrigens ſo⸗ fork in der geſamken Tagespreſſe zu leſen. Es befremdek uns daher umſo mehr, daß ausge⸗ rechnek Sie, Herr Miſſionsinſpekkor, als ver⸗ ankworklicher Schrifkleiter eines ſog. chriſt⸗ lichen Blalles dieſen längſt widerlegken Schwindel noch einmal aufkiſchen. Wir bitten Sie deshalb in Ihrem nächſten Bericht die längſt fällige Richtigſtellung nachzuholen und in chriſtlichem Sinne der Wahrheit die Ehre zu geben, gemäß dem Bibelwork:„Du ſollſt kein falſches Zeugnis reden wider Deinen Nächſten!“ In einem weikeren Abſchnitt preiſen Sie die Vorzüge des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg, die verblüffende Geiſtesklarheit, Willensfeſtigkeit und Nervenkraft, die Gokt zdieſem Menſchen geſchenkk habe und Sie ge⸗ ben Ihrer Kofſen Erregung darüber Aus⸗ Lruck daß Hitſer dielen Reichspräſidenken Eine zünftige Abfuhs einmal wenig reſpektvoll„alten Mann“ ge⸗ nannt habe. Hier ſind wir wieder verſchiede⸗ ner Meinung. Wir ſehen nicht ein, worin die Reſpektloſigkeit liegt, wenn Hitler von dem greiſen Reichspräſidenken als von einem„al⸗ ken Manne“ ſpricht. Hätte er ihn denn als einen Menſchen im„beſten annesalter“ oder gar als einen„Jüngling“ bezeichnen ſollen? Iſt es denn eine Beleidigung für einen Menſchen, der eben den 85. Geburks- tag feiert,„alter Mann“ genannk zu werden? Nein, Herr— Sie glauben das ſelbſt nicht; ſie verſuchen lediglich mit einer un⸗ glaublichen, aber durchſichtigen Spißfindigkeit überall und bei jeder Gelegenheik unſeren Führer bei den evangeliſchen Chriſten herab⸗ zuwürdigen und jedes ſeiner Worte bewußt in einen ungünſtigen Sinn umzudeuken. Zu bedauern iſt lediglich, daß ſolche boshafle und geſchmackloſe Unkerſtellungen, die der Marxi⸗ ſtenpreſſe zur Ehre gereichen würden, ein ausgeſprochen chriſtliches Blalt verunzieren und zwar krotz des gerechlen Unwillens des größten Teiles der Leſerſchafl. Wenn Sie ferner behaupken, daß Gokt uns den Herrn von Hindenburg aufs neue als Reichspräſidenken geſchenkk habe, ſo können wir Ihnen auch in dieſem Punkk leider nicht folgen. Wir Nakionalſozialiſten ſind über⸗ zeugt, daß Gokk dem deutſchen Volke den Herrn von Hindenburg(wie auch Adolf Hitler) geſchenkk hat, nicht aber den Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg. Dieſer wurde uns viel⸗ mehr— wenn wir uns elwas zurückerinnern — durch die Wählermaſſen des Zentrums und Der Moskowiter Genoſſe Torgler hat ſich dieſer Tage auf den Hoſenboden geſetzt und ſeinen Moskowi⸗ tern im Reich ein Schreiben zugeſchickt, das — unbeabſichtigt nakürlich— auch in unſere Hände gekommen iſt. In dem Schreiben gibt dieſer Edelkommuniſt ſeinen Trabanten An⸗ weiſungen, wie den Nazis in dem kommenden Wahlkampf aufs Dach geſtiegen werden ſoll. Wir ſtellen dabei feſt, daß Lüge und Verleumdung in der Agitation die erſte Stelle einnehmen ſollen. Beſſeres iſt ja von dieſer Seite nicht zu erwarken; nur glauben wir, daß die Erfolge der Moskaufiliale nach dieſen Methoden leichk zählbar ſein werden. Das erwähnke Schreiben laukek: An alle Gauleiter-Spitzenfunktionäre! Werke Genoſſen! Die Abſage Hindenburgs an Hitler iſt in jeder Form als Agitakionsmittel gegen die Nazi zu verwenden. Es iſt durch fal⸗ ſche bezw. Meldungen den Na⸗ zis in der Preſſe bezw. in Broſchüren enk⸗ gegenzutreken. Bei Wahlverſammlungen der Nazis ſind auf jeden Fall in der Verſammlung ſelbſt, ſowie vor der Verſammlung Flugſchriften und Broſchüren koſtenlos unker die Teil⸗ der Sozialdemokrakie gegeben und dieſe kön⸗ nen von uns Nakionalſozialiſten nichk mit vollſter Gewißheik als die Werkzeuge Golles angeſehen werden. Nach Ihrer Logik, Herr Inſpekkor, müßte auch der Verſailler Verkrag als Goktesgeſchenk gelten, denn deſſen Unker⸗ zeichner und die Herren der Hindenburgfronk ſind nahezu ein⸗ und dieſelben. Daß Sie, Herr Miſſionsinſpekkor, es den nakionalſozialiſtiſchen Reichskagsabgeordneken furchtbar übelnehmen, daß ſie die Eröffnungs⸗ rede der Klara Zekkin in andachtsvoller Stille angehört haben, hak uns nicht gewun⸗ dert. Wir häkten für die Erhaltung der Ruhe und Ordnung von Ihnen eher eine Anerken ⸗ nung erwarkek und zudem noch wenn— dies⸗ mal— eine„alte Frau“ das Work ergriffen hat! Aber wir wiſſen, das ift„zweierlei“! Was hätten Sie übrigens berichkek, wenn un⸗ ſere Abgeordneten ſich nicht ſo ſchweigſam verhalten hätten? Warum werfen Sie ein ſolch ruhiges Verhalken nicht auch den Ihnen naheſtehenden Abgeordneken des Chriſtlichen Volksdienſtes vor, die doch auch von Radau⸗ ſzenen abgeſehen() haben? Herr Inſpekkor! Es lohnt ſich nicht, auf all die bewußken und böswilligen Enkſtellun⸗ gen und Unwahrhafkigkeiten in Ihrem Bericht einzugehen. Ein reiner Hohn iſt es jedoch, wenn Sie als verflockker Volksdienſtanhän⸗ ger ſich über eine angebliche Annäherung der VScaAp an das Zenkrum empören, das nach Ihrer Anſicht im Gegenſaß zum Evangelium immer nach Macht ſtrebt. Wenn ein Anhän⸗ ger des Zenkrumsmannes und päpſtlichen Ge⸗ Torgler„ukajt“! nehmer zu bringen. Es ſind Liſten auf⸗ zuſtellen von Mitgliedern der Nazi und in der Wahlzeit laufend mit der lokalen Preſſe zu verſehen. Die Straßenzellen⸗ funktionäre ſind vor den Parteibuchhand⸗ iungen, Geſchäftsſtellen der Nazi aufzu⸗ ſtellen und haben die Umſtehenden zu be⸗ arbeiten und für die Kpoh zu gewinnen. Zeder Skraßenzellenfunktionär muß bis 15. Oktober mindeſtens 3 Abonnenken der Lokalpreſſe, ſowie zwei Mitglieder für die Kcppo geworben haben. Mit komm. Gruß Vollzugs⸗Kom. Berlin Sekt. 5 gez. Torgler. Alſo, die Abſage Hindenburgs an Hitler iſt„in jeder Form“ gegen die Nazis zu ver⸗ wenden? Davon wiſſen wir Nazis gar nichts, daß Herr von Hindenburg unſerem Führer eine Abſage erkeilt hat. Im Gegenkeil, wir wiſſen, daß unſer Führer auf ein— vielleicht für einen roken Genoſſen verlockendes— An⸗ gebot mit einem klaren und unzweideukigen „Nein“ geankworket hak. Wird alſo ſelbſt den prominenken Genoſſen gegenüber gemogelt? Weiter ſollen falſche Meldungen uſw. die braune Fronk zum Wanken bringen? Ach, wie naivl Derlei Methoden ſind wir gewohnk, ſie ziehen aber nichk mehr. Das deukſche Volk Dämmerung? Majjenaustritte aus den roten Verbänbden Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, ſollen aus dem roken Verband der Arbeiksin⸗ validen und Witwen Deutſchlands Hunderte von Mitgliedern auskreten, weil ſie von den großen Tönen, die die Herren Vorſtände und Gewerkſchaftsbonzen reden, nicht ſatt wer⸗ den können. Wenn auch wir Nakionalſozialiſten jede Kürzung der Renken und der Fürſorgeunker⸗ ſtützungen ſchärfſtens bekämpfen, ſo freut es uns doch, daß endlich einmal den ärmſten der Armen, den Arbeitsinvaliden, den Renkenemp⸗ fängern, Witwen und Waiſen die Augen auf⸗ gehen, daß ſie fehen, wieweit ſie die Führung ihres ſchönen Verbandes gebracht hat. Dieſe Herren Karſten und Konſorten, die Mitglieder des Hauptvorſtandes, die im Reichskag als Sozialdemokratiſche Abgeord⸗ neke ſitzen, haben einer jeden Notverordnung der Regierung Brüning ihre Zuſtimmung ge⸗ geben, anſtakt geſchloſſen für die vielen Na⸗ kionalſozialiſtiſchen Anträge auf Aufhebung dieſer Hunger⸗Notverordnungen zu ſtimmen. Rur durch die Notverordnungspolitik Brü⸗ nings iſt überhaupt eine neue Notverordnungs⸗ politik von Papen möglich. Endlich einmal erhalten dieſe roken Bon⸗ zen für ihren Volksbekrug den verdienken Lohn, indem ihre bis jeht kreueſten Anhän⸗ ger, die Arbeiksinvaliden und Witwen ihnen den Rücken kehren. Nicht aber, um ſich von der Politik zurückzuziehen, ſondern um ſich dem Nalkionalſozialismus anzuſchließen. Wir Nationalſozialiſten werden im Drikten Reich dafür ſorgen, daß dieſe in Arbeit alk und grau gewordenen Menſchen nicht das bittere Brok der Fürſorge eſſen müſſen, weil ſich Bonzen an ihren Spargroſchen gemäſtet haben, ſon⸗ dern daß ſie von ihren vom Skaat garankierken und von der Jugend durch die Arbeitsdienſt⸗ pflicht geſchaffenen Renken auch in ihrem Alter und bei Arbeitsunfähigkeit einen ſor⸗ genloſen Lebensabend haben. Deshalb her zu Adolf Hikler, Ihr Vekeranen der Arbeik, her zu der Jugend, die bei unſerer Bewegung iſt und die bereik iſt, durch Bejahung des allgemeinen Arbeiks⸗ dienſtes für Euch und Euren ſorgenloſen Le⸗ bensabend ihre Kräfte einzuſehen. „Auch bei uns werdel Ihr in allen Euch be⸗ rührenden Fragen— Renlenangelegenheilen, Fürſorge uſw.— beraken, jedoch völlig koſten · los. Wir wollen uns nichtk auf Koſten Eurer mühſam erſparken Beikräge mäſten. Wir wollen Euch helfen nach dem allen nalional⸗ ſozialiſtiſchen Grundſaß: Gemeinnuß gehl vor Eigennuß! Auskunft Rat Tat koſtenlos erhält jeder bei der Hauplabkeilung VI(Vetriebszellen) in allen Fragen des käglichen Lebens, in Renkena Fürſorge und Sozialverſich im Borſt⸗Walal-Haus. Gaisberaſtroße 55. beilegen. legenheiten, Fürſorge, Sozialverſicherung.— Sprechſtunden: erung: Sam +41 9 von—7 Uhr Vei Anfragen von Auswärls bitle Nückporlo heimkämmerers von Papen und des Volls⸗ dienſtgrüppchens, das mit Brüning durch dick und dünn gegangen iſt, uns mik ſolchen An⸗ ſchuldigungen begeifern will, ſo weiſen wir dieſen Vorwurf mit unverhohlener Entrüſtung als Heuchelei zurück. Daß Sie mit Ihren Verleumdungen nichk uns, ſondern ſich ſelbſt ſchaden, beweiſt z. B. das Ergebnis der letzken Reichstagswahl in Malterdingen, wo die Slimmenzahl des Volksdienſtes von 285 auf 16 herabfank, während kroß Ihrer maßloſen Angriffe auf Hitler, deſſen Anhänger ſich von 52 auf 470 vermehrlen, Die Tatſache, daß die„Lügenabwehrſtelle“ des„Führer“ vor der letzten Wahl ſich mit Ihren unwahren Ausführungen beſchäftigen mußte, hat wahr⸗ lich nichk dazn beigekragen, Ihren Ruf als Vorkämpfer für die chriſtliche Sache zu feſti⸗ en. Wir haben zum Schluß eine dringende itke an Sie, Herr Inſpekkor: nehmen Sie dem„Reichs⸗Gottes⸗Boten“ den Charakter eines politiſchen** blakkes, predigen Sie Liebe und Wahrheit ſtalk Haß und Verleum⸗ dung, ſchreiben Sie zur Erbauung der Seele und nicht zur Erregung der Gemüter! Dann wird auch der Segen Goktes nicht h aus- bleiben. Eines dürfen wir Ihnen aber noch zum Schluß bemerken: Sollten Sie auf dieſe gukgemeinke Warnung nicht eingehen, dann werden wir unſere Gauleitung bitten, für Ihr Blatt eine ähnliche Weiſung hinauszugeben, wie es Pg. Goebbels in Berlin mit der„auch⸗ nationalen“ Preſſe kat. Wir wollen dann Boiz wer der Skärkere iſt. Alſo, wie Sie wollen. Als chriſtliches Blatk legen wir Ihnen nichks in den Weg. Mit deukſchem Gruß und Heil Hitler! Orksgruppe Malterdingen der NSDAp. im allgemeinen und unſere Parkeigenoſſen im beſonderen wiſſen ſchon längſt, daß die Wahr⸗ heiksliebe der roten Journaille nicht weit her iſt. Es iſt eben ſchon zu bekannt geworden, wie gemein 0 jüdiſche Preſſeliteratur ſeit Jahren das Volk belogen und bekrogen hak. Und das mit dem Verteilen von Flugſchriften, das laßt Ihr hübſch bleiben; denn noch gibt es ein Hausrecht und Ihr wißt doch, die Be⸗ rührung mit Nazifäuſten gehört nicht zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Was Ihr ſonſt noch beſonderes vorhabt, kann unſeren Par⸗ teigenoſſen nur recht ſein. Papier für einen gewiſſen Ork, zu dem ſelbſt Eure Parkeipäpſte zu Fuß hingehen müſſen, iſt immer willkom⸗ men! Mit dem Herumſtehen vor unſeren Buch⸗ handlungen uſw. werdek Ihr wenig Erfolg ha⸗ ben. Wir enkſinnen uns, daß die gleiche Methode von dem roſaroken Bruder verſucht wurde— nur verſuchk— der aber kam raſch davon ab, weil ſeine Schafe und Schäfchen Rhronng Luſt bekamen den Skall zu wechſeln. hr müßt alſo ſchon mit elwas Beſſerem kom⸗ men und nicht mit einem Dreh, der nicht auf eurem Miſt gewachſen iſt. Die Straßenzellenfunkkionäre ſind zu be⸗ dauern. Drei Abonnenken für die Zeitung und zwei Mitglieder für die Moskaufiliale muß ein ſeder bis zum 15. Oktober geworben haben. Das wird keinem gelingen, es ſei denn, man wendek gewiſſe Erpreſſermethoden an. Aber dann—— ja dann winkt das Kittchen, das ſowieſo ſchon für viele Mosko⸗ witer die Stelle der Heimak verkritk. Wir werden jedenfalls beſonders über die Torg⸗ lerſchen Werbemekhoden wachen! Aber abgeſehen von allem, iſt es eine alte Erfahrungskakſache, daß ſich Geſindel immer zu Geſindel ſchlägk Die Kräfte, auf deren Erhalt wir Wert legen, kommen mehr und mehr— angeekelk von den im roten Laden herrſchenden Mekhoden— unker die Fahne Adolf Hitklers. Lügt, verleumdek und verſpritzt kübelweiſe eure Druckerſchwärze, der roke Schmachfetzen Moskqus wird nicht mehr allzulange in Deukſchland amklichen Schuß genießen. Daran werden auch Eure Teufeleien nichks ändern. ———— Deutſcher, vevgiß es nicht In Nr. 2(Zahrgang 1930) des jüdiſchen „Eulenſpiegel“ finden ſich folgende Sätze: „Nun dankek alle Golt, Wir dachken, er ſei lol, Unſer Valer in dem Himmel Das riechk verdammk nach Schimmel. Jeſu, geh' voran, Du haſt die größlen Sliefel an. Wie ſoll ich dich empfangen? Mit Prügel und mik Skangen, Tochler Zion freue dich, Morgen gehſt du auf den Gedanken · ſtrich!“ Weder der Skaaksanwalk, noch der dama⸗ lige zenkrümliche Juſtizminiſter ſchriklen gegen dieſe Schweinerei ein. Dieſe für jeden Chri⸗ ſten unverſtändliche Rückſichtnahme halle aber ihre Folgen: Die Juden wähllen bei den nachfolgenden Wahlen—— Zenkrum! 10. Oßlober 7932. 2. Jahrg./ Nr. 227 Mannheim, den 10. Oktober 1932 Wer iſt der Tole? Am 8. 10. 32 wurde bei der Riedbahnbrücke eine unbekannte männliche Leiche geländek, die ſchon einige Tage im Waſſer gele⸗ gen war. Der Tole iſt etwa 40—45 Zahre alt, 1,65 bis 1,68 Meler groß, hat röllichblonde lange Haare, keinen Bart und war mit ſchwarzem Kiltel, ſchwarz-grauer Hoſe, blau und weißmelierkem Sporthemd, mit gleichem Kragen und Krawalte, ſchwarzen Skrümpfen und ſchwarzen gummibeſohl⸗ ten Schnürſchuhen bekleidek. In den Taſchen be⸗ fanden ſich ein Geldbeukel mit 19,25 RM., ein Schlüſſelbund mit 5 Schlüſſel und einem Drücker. Um ſachdienliche Mikteilung an die Kriminalpoli⸗ zei wird erſucht. Vom Aunko überfahren und geköket wurde am Freitag nachmittag gegen 16.45 Uhr ein 6 Jahre alter Knabe in der Erlenſtraße. Er wollke noch kurz vor einem fahrenden Laſtauko über die Straße ſpringen und wurde dabei erfaßt und überfahren, ſodaß er an den erlittenen Verletzungen bald darauf ſtarb. Den Führer des Wagens ſoll keine Schuld kreffen. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen Poſtkraftwagen und Krafkdreirad erfolgte am Freitag nachmikbag auf der Straßenkreuzung L1— M 2 wobei beide Fahrzeuge leicht beſchädigt wurden. Der Führer des Kraftdreirades erlilt durch Scherben der zer⸗ krümmerken Windſchußſcheibe ſeines Fahrzeuges eine Schnittwunde am Kopf, die auf einer Polizei⸗ wache verbunden wurde. Das gefährliche, Kohlenoxydgas hat am Freitag abend beinahe zu zwei Todesfällen geführk. Ein Hausmeiſter und eim Hilfshausmeiſter des Arbeits⸗ amts in M3 erlikten im Heizraum des Arbeits⸗ amts infolge ſchlechten Abzugs von Heizgaſen eine Kohlenoxydgasvergiftung. Der Hilfshausmeiſter mußte von der Berufsfeuerwehr mittels Sauer⸗ ſtoffgeräts wieder zum Bewußlſein gebracht wer⸗ den. Beide Verunglückke wurden ins ſtädkiſche Krankenhaus verbrachk. Verzweiflungskalen ſind die ſich immer mehr mehrenden Selbſtmorde und Selbſtmordverſuche. So hat wiederum eine Frau aus der Gülerhallen⸗ ſtraße verſucht, am Freilag mitlag ihrem Leben durch Einakmen von Leuchtgas ein Ende zu berei⸗ ken. Sie wurde dem ſtädtiſchen Krankenhaus zu⸗ geführk. Ein zweiter Tötungs⸗ und Selbſttötungs⸗ verſuch ſpielte ſich um die gleiche Zeit in der Gute⸗ mannſtraße ab. Dork verſuchte eine gekrennk le⸗ bende Frau in ihrer Wohnung ſich und ihr drei⸗ jähriges Kind zu köten, indem ſie den Gashahn öff⸗ neke. Wiederbelebungsverſuche an den bereiks Vewußtloſen waren von Erfolg. Mukter und Kind wurden ins Krankenhaus verbracht. In beiden Fällen meldek der Polizerberichk, daß der Grund zur Tat unbekannk ſei. Wir ſind über⸗ zeugk, daß bei einigem guten Willen die Gründe, oͤie zu ſolchen Verzweiflungskaten führen, leicht zu erfahren ſind. Abgeſehen von dem zweilen Fall, dem familiäre Verhältniſſe zu Grunde liegen Kbönnen, iſt es doch meiſtens ſo. daß es die kala⸗ ſtrophale Not und die rückſichtsloſe Beſchneidung der Einkünfte ſind, die die unglücklichen Opfer vevanlaſſen, mik dieſem Leben Schluß zu machen. Zeder Selbſtmord und Selbſtmordverſuch ſollke ein warnendes Fanal für jene ſein, die dieſe Noklage verſchuldek haben. Daß es die Not iſt, geht ſchon daraus hervor, daß man ſelten von Selbſtmord⸗ verſuchen in den ſogenannken„beſſeren“ Kreiſen elwas erfährt. Langfinger bei der Arbeit. In der Zeit vom 15. 8. bis 28. 9. wurden aus einer Wohnung in der Oſtſtadt ein grüner Lodenmankel mit Rücken⸗ gurt und Firmenbezeichnung— Bräuninger⸗Stukt⸗ gark, ein dunkelblauer, zweireihiger Kammgarnan⸗ zug mit der Firmenbezeichnung Franz Berberig, Am Donnerstag, den 6. Okkober, lud der Inken⸗ dank des Mannheimer Nakionalthealers, Herr Maiſch, die Preſſe ins Theakerfoyer, um hier in kurzen Ausführungen eine Rückſchan zu geben und neue Pläne darzulegen. Wie wir bereits be⸗ richtelen, hat die Mielpreisſenkung den Erfolg gehabt, daß ſich über 3500 als ſtändige Beſucher aufnehmen ließen. Damit iſt ein Stand erreichk, der den aller Vorjahre überkrifft. Dazu ſind noch zu zählen: 620 Mieker im 4. Rang,—8000 Mie⸗ glieder der Theaterverbände, 10 von den Mann⸗ heimer Höheren Schulen garankierke Vorſtellun⸗ gen mit je kauſend Beſuchern, ſodaß jett ſchon eine ſichere Abnahme von 250 000 Plätzen feſtge⸗ ſtellt werden kann. Herr Maiſch glaubt, dieſen Erfolg außer auf die allgemeine Preisſenkung und die Werbemaß⸗ nahmen(die von 20 000 beſuchte Ausſtellung, Proſpekle, Flugzeklel, Plakake) auch auf die Lei⸗ ſtung des Nakionaltheaters zurückführen zu dür⸗ fen. Zu beſonderem Danß fühlte er ſich auch der Preſſe gegenüber verpflichtek. Trotdem glaubt Herr Maiſch, immer noch nichk genügend Thealerfreunde gewonnen zu ha⸗ ben. Deshalb wird vom 9. bis 17. Okkober eine großzügige Wrerbeworme veranſtaltek werden,„aus dem Wunſche heraus und in der Abſicht, diejenigen Theakerfreunde, die ſich aus irgend einem Grunde an dieſer Miekergemein⸗ ſchaft nicht bekteiligen können oder wollen, durch beſondere Werbemitkel in eine Reihe werbekräf⸗ tiger Vorſtellungen zu führen, auch vor ihnen Re⸗ chenſchaft über die Leiſtungen des Nationaltheakers abzulegen und ſie damit zum häufigen Beſuch des Theakers anzureizen.“ Gleichſam als Mokko können wir dieſen Wer⸗ beveranſtalkungen das Work Maiſchs mitgeben: „Zurückführen zur Beſinnung auf geiſtige und menſchliche Werke.“ Wir hätten es begrüßt, wenn Herr Maiſch noch einen Schritt weiter gegangen väre und auch aufgerufen hätte zur Beſinnung auf völkiſch-nakionale Werke. 3. 7 Die Werbewoche vom 9. bis 17. Oktober wird folgende Vorſtellungen bringen: 9. Oktober:„Wallenſtein“, 10. 15„Die Hochzeit des Figaro“, 11.„Vor Sonnenunkergang“, 12.„Der Freiſchütz“, 1„Angelina,, 14. 7„Gaſparone“ 5 15.„Die endloſe Skraße“, 16. 5„'egfried“, 17.„Die Zonrnaliſten“. mmmm———am—Än——— Nationaltheagter Mannheim Vom Spielplan der Werbewoche im Nakional⸗ khealer. Gerhark Haupkmanns Schauſpiel„Vor Sonnenuntergang“ gelangk am Dienskag zur erſten Wiederholung. In der am Monkag er⸗ folgenden Wiederaufnahme von Mozarks„Hoch⸗ zeit des Figaro“ unker muſtkaliſcher Le kung von Joſeph Roſenſtock und unker Regile von Dr. Richard Hein ſingt Margareke Bäumer zum er⸗ die Parkie der Erafm. Kein Umkanſch von des Nakio- naltheaters. Mit Rückſicht auf die mit der Werbe⸗ woche verbundenen Vorkeile iſt in der Zeit vom g. bis 17. Oktober em Umkauſch von Mie⸗ terkarten nicht— munzheiger Planetarium Veraonſtalkungen im Planetarium in der Zeit vom 9. bis 16. Okkober 1932. Monkag: 1. Eßperimenkalvorkrag(Aſtrophyſik. Dienskag: 20 Uhr Vorführung. Mittwoch: 20 Uhr Vorführung. Donnerskag: 20 Uhr Vorführung. Freitag: 20 Uhr Vorführung. Sonnkag: 16 Uhr Beſichtigung. 17 Uhr Vor⸗ führung mit Vortrag„Der Erdmond“ Planelarium. Die Vorleſungen des Winker⸗ halbjahres im Planelkarium beginnen am Wonlag, den 10. Okkober, um 20.15 Uhr, mit dem 1. Ex⸗ perlmenkalvorkrag über Aſtrophyſih. Dr. Karl Zeurſtein ſpricht an der Hand zahlreicher Experi⸗ menbe über Opkiſche Grundgeſetze und Fernrohre. — Der erſte Vortrag der zweiten Reihe findek am 20. Oktober ſtall. Auskunft über Programm und rlenpreis der er Neues von der Kunſthalle „Das Bild des Monaks“ in der Kunſthalle.'e Leikung der ſtädliſchen Kunſthalle hat ſich ent⸗ ſchloſſen, künftighin allmonaklich ein bedeukendes Werk aus badiſchem oder pfälziſchem Privatbe ſiz in der Galerie zur Aufhängung zu bringen, um damit die Anz'ehungskraft auch der ſtändigen Sammlungen für das Mannheimer Publikum zu erhöhen. Als erſte monakliche Leihgabe zeigk die Kunſthalle ab Sonnbag, den 9. Onkober, ein hervorragendes Werk des Norwegers Edvard Munch, den knieenden weiblichen Akk„Anna“ aus der bekannken Kunſt⸗Sammlung Gläſer in Eſelsfürth. Tageskalender: Nakionalkheaker:„Die Hochzeit des Figaro“, Ko⸗ miſche Oper von Mozark— Miete A— 19.30 Uhr. cplanekarium im Luiſenpark: 20.15 Uhr Experi⸗ menbalvorkrag über Aſtrophyſik. Kabarelt Libelle: 16 Uhr 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Schaumeſſe auf dem Meßplat über dem Neckar. Neues Thealer im Roſengarken: Vorſtellung für⸗ den Bühnenvolksbund„Die Journaliſten“, 20 Uhr. Durlacher Hof: Oktoberfeſt. Der Film zeigt Alhambra:„Tannenberg“ Univerſum:„Ein blonder Traum“ Skala:„Das Ende von Marabu“ 2 eine ſilberne Damenuhr mit arabiſchen Zahlen, auf dem Deckel ein ſchwarzer Skein mit den Buchſta⸗ ben R. u. F. enkwendek. Ferner kamen abhanden: In der Zeit vom 12. bis 27. 9. 32 aus einem Speicherraum in der Oſtſtadt ein Aquarium aus weißem Glas Größe 45/45/25 Zenkimeker. Am 27. 9. aus einer Schule der Oſtſtadt ein Mädchenſommermankel aus blauem Srkoff. Am 29. 9. 32 aus einer Wohnung in der Neckarſtadt ein paar braune Damenhalbſchuhe, Größe 39 mit Gelenkeinlagen und ein Geldbetrag von 15 RM. Am 3. 10. 32 in einer Wirkſchaft in N 1 hier, ein Geldbekrag von 90 RM. Am 1. 10. 32 aus einem Wirkſchaftslokal in den-Quadraten ein hellgrauer Herrenraglan⸗ Bezirk die Fürſorgeempfäger bekreuen. Die Für⸗ Mankel, einreihig mit hellbraunem Seidenfukker und der Firmenbezeichnung Engelhorn u. Skurm. ———————— Aeue Werbegktion für das Mannheimer Nationaltheater Sie gibt alſo einen Ouerſchnitt durch die ge⸗ genwärtige Arbeit des Thealers. Vor jeder Vor⸗ ſtellung wird eine Anſprache des Herrn Oberbürgermeiſters durch Laukſpre⸗ cher überkragen. In jeder dieſer Vorſtellungen werden 20 Frei. karken zur beliebigen Verwendung verloſt. Außerdem erhält jeder Mieker, der neue Mieter in die Gemeinſchaft bringt, eine Prämie und zwar für 1 Mieter: 2 Theakerkarken im Werk von zu⸗ ſammen 9 RM.; 2 Mieter: 4 Theakerkarken im Werk von zuſammen 18 RWM. uff. Man kann jetzt ſchon ſagen, daß man bei der Wahl der Stücke eine reichlich glückliche Hand be⸗ wies und uns von Unmöglichkeiten verſchonk hat. Wir könen unſeren Leſern den Beſuch der Stücke (bis auf„Sonnenunkergang“ und„Die Journa⸗ liſten,) beſtens empfehlen. Herr Maiſch ſelbſt hak von einem„Erfolg“ geſprochen. Es wird niemand mehr begrüßen als wir, wenn der wirkſchafkliche Beſtand unſeres Na⸗ kionalkheakers geſicherk iſt. Möge dies aber dem Intendanken Anſporn ſein, eine weitlgehende Säuberung und Reinhaltung des Spielplans durchzuführen. Denn nur dann glauben'ir die Sicherhelt zu haben, daß das Inkereſſe am hieſigen Theaker kein einmaliges war!— In dieſem Zu⸗ ſammenhang inkereſſieren nakürlich die Pläne der für die nächſten Monake. Hier fällt uns das große Tam⸗Tam um Ger⸗ hart Haupkmanns 70. Geburkskag reichlich unan⸗ genehm auf! Dagegen anerkennen wir die Neuinſzenierun⸗ gen von:„Ring der Nibelungen“,„Tannhäuſer“, „Lohengrin“,„Meiſterſinger“ und„Triſtan“ anläß⸗ lich des 50. Todeskages Richard Wagners im Februar. Außerdem hak man bis jetzt 4 Urauffüh ⸗ rungen erworben, nämlich: Tſchaikowsky's Oper„Die goldenen Schuhe“, im Schauſpiel von der Vring's„Argonnerwald“ und Cremer's „Marneſchlacht“, ferner eine dramatiſche Bearbei⸗ kung von Anderſens Märchen„Die Schnee ⸗ königin“ von Margok Schlie per mit Muſik von Helmut Schlawing. Vorausſichklich wird auch Curt Götz ſein neueſtes Werk„Dr. med. Hiob Praekorius“ mit eigenem Enſemble noch vor Weih. nachten hier zur Uraufführung bringen. Das Schauſpiel wird die obengenannke Arbeit durch eine Neuinſzenierung von Leſſings „Minna von Barnhelm“ und die Erſtaufführung von Shaws neuem Luſtſpiel„Zu wahr um ſchön zu ſein“ und von Cockeaus„Geliebter Stimme“ ergänzen. Schillers Geburkstag wird mik der Neu⸗ inſzenierung des„Wallenſtein“ in der Eröffnungs⸗ vorſtellung der Spielzeit und mit der Wiederauf⸗ nahme des„Tell“ für die Schulen gedachk. Eine Neuaufführung von„Kabale und Liebe“ wird in der zweiten Hälfte der Spielzeit folgen. Die Oper bringk außer den genannken Wer⸗ ken in Fortſetzung der Arbeik an Richard Skraußens Schaffen anfang November eine Neuinſzenierung der„Salome“. Eine ſpäkere Wiederholung der Aufführung wi⸗d der Meiſter ſelbſt dirigieren. In Verbindung mit der Ausſtel⸗ kung„Puppenthealer“ des Schloßmuſeums wird de Fallas„Meiſter Peoros Puppenſpiel“ im Schloß aufgeführt werden. Die Operekte wird den„Zigeunerbaron“ wieder aufnehmen, das Singſpiel„Morgem gehts uns gut“ von Benaßhhy und zu Sylveſter eine Neuaufführung der„Luſtigen Witwe“ bringen. Auch die Tanzgruppe wird in der erſten Hälfte der Spielzeit mti einem eigenen Abend her⸗ ausgeſtellt werden.(Zu dieſer Angelegenheit dürfte noch ein Wörkchen zu reden ſein! Außer Richard Strauß und Curk Götz werden Kayßler und Wegener zum 2. Teil „Fauſt“ im Januar wiederkommen. Im Juni 1933 wird die Tagung der Deuk⸗ ſchen Shakeſpeare⸗Geſellſchaft mit einem Shakeſpeare-Cyklus des Nakionalthealers mit Vorkrägen und Laienſpielaufführungen in Mannheim ſtalkfinden. Alſo mal losgelegt! Parole-Auscabe. Kreis Mannheim Nakionalſozialiſtiſcher Volkskanzkreis. Monkag, den 10. Okkober, Uebungsabend pünkklich 20 Uhr im Luxhof F 4. Weitkere Teilnehmer ſind will⸗ kommen. Achkung! Schulungskurs. Mit Rückſicht auf die Wahlen werden ſämt⸗ liche Schulungskurſe mit ſoforkiger Wirkung abge⸗ brochen. Die neuen Termine werden nach der Wahl bekannkgegeben. Der Kreisſchulungsleiter. Dr. Reuker. Oeffenkliche Verſammlungen im Kreis Mannheim mit dem Arbeikerredner Pg. Schoner, Kaiſerslaulern: Pg. Schoner ſpricht in den Parkeilokalen der Orksgruppen jeweils um 20.30 Uhr an folgenden Tagen: Monkag, 10. Okkober: und Schweßh'ingerſtadk. Dienskag, 11. Oktober: Orksgruppe Lindenhof. in der„Harmonie“ Mittwoch, 12. Okkober: Ortsgruppe Humboldt. Donnerskag, 13. Oktober: Orksgruppe Stroh⸗ markt und Deutſches Eck in ſämtlichen Räumen des„Hohenſtaufen“. Freikag, 14. Okk. Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. Samskag, 15. Okkober: Orksgruppe Hockenheim Sonnkag, 16. Oktober: 15 Uhr Stützpunkk Altlußheim, 20.30 Stützpunkt Reilingen. Monlag, 17. Okkober: Orksgruppe Neulußheim. * Natkionalſozialiſtiſcher Wohlfahrksdienſt. Die NS-Frauenſchaft Mannheim beabſichkigk 's ſpäteſtens 12. Okkober 1932 mit der Wohl⸗ fahrtsabkeilung unſerer Rathausfrakkion einen eigenen Wohlfahrksdienſt einzurichken. Alle Fra⸗ gen, die Fürſorgeangelegenheiten bekteffen, wer⸗ den von dem nationalſozialiſtiſchen Wohlfahrks⸗ dienſt bearbeikek. Die Büroräume befinden ſich im Heim der NS-Frauenſchaft L 4, 8 pk. Sprechzei⸗ len werden noch bekannkgegeben, ebenſo Ruf⸗ nummer. Orksgruppe Augarken Für die einzelnen Orksgruppen der Siadt Mannheim ſind beſondere Fürſorgerinnen von den Orksgruppenleiterinnen zu beſtimmen, die in ihrem ſorgerinnen beſitzen einen vom nakionalſozialiſti⸗ ſchen Wohlfahrtsdienſt ausgeſtellten Ausweis, der ſie berechligt, genaue Auskunft über Bedürftigkeit und Familienverhältniſſe zu verlangen. Wird nach Gloria:„Der brave Sünder“ Dlanelarium elodie der Liebe, Antragſteller von der Fürſorge ausgeſchloſſen. Am Dienskag, den 11. ds., Mis., nachmitlags 3 Uhr, findek in der Weizenbierhalle 2 3, Neben- zimmer, eine Beſprechung ſämklicher Orksgrup⸗ penleikerinnen ſowie der bis dahin beſtimmten Für⸗ ſorgerinnen der AS⸗Frauenſchaft ſtakk.(Referen⸗ ken: Die Leiterin der NS-Frauenſchaft, Frau Roth und Stadͤkrat Runkel). Für bedürft'ge Parkeigenoſſen bitket der NS⸗ Wohlfahrtsdienſt, Abteilung Kleiderfürſorge, um Männer-, Frauen- und Knabenkleidung, Schuhe und Wäſche. Die bereilgeſtellten Sachen werden nach kurzer Benachrichkigung durch Poſtkarke an die Geſchäftsſtelle L 4, 8 abgeholt. Es iſt im In⸗ tereſſe unſerer notleidenden Partkeigenoſſen drin⸗ gend erforderlich, daß alle enkbehrlichen Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke dem NS-⸗Wohlfahrtsdienſt zur Verfügung geſtellt werden. Wie ſteks wird auch in dieſem Winker unſere Bewegung dafür ſorgen, daß die ſchlimmſte Nok von unſeren Parkeigenoſſen abgewendek werden kann. Nakionalſozialiſtiſcher Wohlfahrksdienſt. Die Schriftleitung befindet sich nunmehr 25.4 (EKreisgeschäftsstelle) Telephon 31713 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnek von 10—13 Uhr und von 15—17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14—16 Uhr. Städliſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr. Skädtiſche Bücher⸗ und Leſehalle Gerſchelbad): Buchausgäbe geöffnet von 10.30—12 Uhr und von 16—19 Uhr.— Leſehalle geöffnet von 16.30—21 Uhr. Zugendbücherei Lameyhaus R 7, 46: Geöffnet von 15—19 Uhr. Slernwarke am Friedrichspark: Ausſichtslkurm mit umfaſſendem Rundblick. Geöffnet von—17 Uhr. * der daß unwahre Hinein in die SA uν,UmS8S& S S. OSSS S Ser 82 8—(e ESS——— nr. 22) in g mum Ger⸗ lich unan · nſzenierun · innhäuſer“, an“ anläß· Bagners auffüh · owsky's iſpiel von remer's e Bearbei⸗ ie Schnee⸗ Muſik von wird auch med. Hiob vor Weih. angenannke n Leſſings aufführung um ſchön Slimme“ der Neu⸗ röffnungs⸗ Wiederauf⸗ icht. Eine “ wird in nken Wer⸗ Richard mber eine e ſpälere r Meiſter r Ausſtel· ums wird iſpiel“ im nerbaron“ gen gehls eſter eine ringen. der erſten lbend her · heit dürfte irt Götz m 2. Teil r Deuk⸗ aft mit althealers ingen in oſſen. ichmitlags 3, Reben- Orksgrup⸗ nken Für⸗ (Referen⸗ ft, Frau der NS⸗- orge, um „ Schuhe werden tkarte an ſt im In⸗ ſen drin⸗ kleidungs⸗ jienſt zur er unſere mſte Nok t werden sdienſt. n 10—13 t von 10 —13 Uhr ſchelbad): Uhr und fnet von ffnet von lurm mit n—17 ——— ——— ——— 8 . Jahrg./ Ur. 227 Montag, den 10. Ontober 1932. Sphin Gngland? NsK Die Papenregierung hat es glücklich zuwege gebracht, daß ſich Deutſchlands außen⸗ politiſche Lage von Tag zu Tag komplizierter geſtaltet. Es ſei nur an die franzöſiſche Zu⸗ rückweiſung des Papenſchen Anbiederungs⸗ verſuches vom 29. Auguſt erinnert und an die am 18. September veröffentlichte große Aeuße⸗ rung Englandoͤs zur Frage der deutſchen Gleich⸗ berechtigung. Als Folge davon ſcheint nun zu⸗ nächſt einmal die Regierungspreſſe die Nerven zu verlieren. Die völlig in Papenſchem Fahr⸗ waſſer ſchwimmende„Deutſche Allgemeine Zeitung“ läßt ſich am 1. Oktober aus London melden, daß zu befürchten ſei, England würde eine Erklärung der Mächte befürworten, nach der dieſe eine einſeitige Aufrüſtung Deutſchlanoͤs nicht zulaſſen würden. Die Lage ſei ſehr ernſt. Selbſt der offiziöſe Pariſer„Temps“ findet, daß dieſe Nachricht der„D. A..“„mit ſehr großer Vorſicht aufgenommen werden müſſe. Sie ſei aber auf alle Fälle„bezeichnend für die Unruhe, in welcher ſich die Lenker des Reiches infolge ihrer Leichtherzigkeit befänden“. In ſcharfem Widerſpruch zur Schwarzſehe⸗ rei der„D. A..“ ſteht ein Leitartikel vom 30. September in der Londͤoner„Times“, die Lloyd George erſt vor kurzem in ſeiner be⸗ deutſamen Erklärung zur Frage deutſcher Gleichberechtigung als dͤas offizielle Blatt der engliſchen Regierung bezeichnete. In dieſem Leitartikel ſtellt die„Times“ zunächſt feſt, man könne von der Einſtellung der engliſchen Re⸗ gierung zu der deutſchen Sicherheitsforderung nicht behaupten, daß ſie bisher einheitlich und klar geweſen ſei. Das Blatt fordͤert odaher die eben umgebildete engliſche Regierung auf, ſie möge einen neuen Start machen mit dem Ziele, eine Minderung und Begrenzung der Rüſtungen herbeizuführen und einen Mittel⸗ weg zwiſchen oͤen abweichendͤen Anſchauungen Deutſchlanoͤs und Frankreichs zu finden. Es beſteht kein Anlaß, zu zweifeln, daß dieſe For⸗ derung ernſt gemeint iſt. Im Gegenſatz zu Frankreich liegt es England wirklich am Her⸗ zen, daß die Abrüſtungsbeſtrebungen zu einem Erfolge führen; nicht aus ideellen, ſondern aus ſehr realen Beweggründen. England fühlt ſich beoͤrückt von oͤen 100 000 Tonnen Unter⸗ ſeeboottonnage Frankreichs(gegenüber je 52 000 Tonnen Englanoͤs und Amerikas) ſowie von der Gefahr eines Wettrüſtens Frankreichs und Italiens in leichten Kreuzern. Da Eng⸗ land im Hinblick auf ſeine Inſellage und auf ſeinen Charakter als Kolonialreich es nötig erachtet, zur See in Europa den Zwei⸗Mächte⸗ Standard aufrechtzuerhalten, d. h. ſo ſtark zu ſein, als Frankreich und Italien zuſammen, ſo bedeutet die Vermehrung der franzöſiſchen und gleichzeitig der italieniſchen Flotte um je ein Schiff immer den Neubau zweier gleichartiger Schiffe für England und damit die doppelt ſo große finanzielle Belaſtung. England ſieht ſich aber bei den geſteigerten Anforderungen für eine neuzeitliche Luft⸗ rüſtung kaum mehr imſtande, ſeine Aufwen⸗ dungen für die Flotte zu erhöhen, im Gegen⸗ teil, es möchte ſie im Hinblick auf ſeine ange⸗ ſpannte Finanzlage lieber vermindern. Was Deutſchland betrifft, ſo iſt nach der „Times“ der überwiegende Teil der öffent⸗ lichen Meinung Englandͤs der Anſchauung, es ſei nunmehr die Zeit gekommen, einzuſehen, daß man eine große Nation nicht in dauern⸗ der Minderwertigkeit halten könne. Abgeſehen von Rüſtungsherabſetzungen der anderen Staaten, müſſe man daher Deutſchland auch ſonſtige Konzeſſionen zum Rüſtungsausgleich zugeſtehen; allerdings dürfe dabei der Grund⸗ gedanke der allgemeinen Abrüſtung nicht ver⸗ lorengehen. England ſei für Erſatz des Teils V des Verſailler Diktats dͤurch eine Abmachung, die Deutſchland eine von ihm freiwillig übernommene Begrenzung auferlege. Was England betreffe, wären die Schwierigkeiten für Herbeiführung eines ſolchen Abkommens nicht groß; aber ſie kämen hauptſächlich von Frankreich, das von einer Rüſtungsminderung nur gegen Schaffung neuer Sicherheitsgaran⸗ tien etwas wiſſen wolle. England könne aber Frankreich keinen Zweifel laſſen, daß es für weitergehende Garantien als jene, die es Frankreich bereits im Pakt von Locarno ge⸗ währte, nicht zu haben ſei. Das gelte auch für den Gedanken der Schaffung einer Völker⸗ bundsſtreitmacht, den England für undurch⸗ führbar erachte. Dem in der„Times“ ausgedrückten Willen Englandoͤs nach Rüſtungsminderungen bei den hochgerüſteten Staaten und Rüſtungsausgleich für Deutſchland ſteht die Tendenz Frankreichs gegenüber, von ſeinem heutigen Rüſtungs⸗ zuſtand nichts nachzulaſſen und lieber die Ab⸗ rüſtungskonferenz zum Scheitern zu bringen, wobei die Schuld des Scheiterns, wenn irgend möglich, Deutſchland zugeſchoben werden ſoll. Das bisherige Vorgehen der Papenregie⸗ rung macht nicht den Eindruck, als hätte ſie die ganz verſchiedenartigen Beſtrebungen Eng⸗ lands, mit denen die Italiens übereinſtim⸗ men, einerſeits, Frankreichs anderſeits richtig erkannt und ausgewertet. Daneben tritt ein vollſtändiges Verſagen der außenpolitiſchen Aufklärung und des Zuſammenwirkens mu der eigenen Preſſe in Erſcheinung. Es wird nicht mehr lange dauern, und Deutſchland ſteht wieder wie 1914, trotz beſter Rechtsgrundlagen, Stheidemann flühylt ſich veleidigt aber aus dem Kluͤger wird ein Angetlagter: Bisher waren wir es gewohnk, den ſozialdemokraliſchen Oberbürgermeiſter und Miniſter a. D. Scheidemann als einen Mann zu bekrachtken, der ſich einmal wegen mancherlei Dingen wird verantworken müſſen. Vor einigen Tagen iſt er noch einmal aus⸗ nahmsweiſe Ankläger geweſen, um ſeine an⸗ gegriffene Ehre herzuſtellen. Die Verhand⸗ lung, die ſich am 5. Oktober vor dem Mann⸗ heimer Schöffengericht unker Vorſitz des Staaksparteilers und..L. Amtsgerichksdi⸗ rekkor Wolfhard abſpielte, hakte folgenden Hinkergrund: Im Juni dieſes Jahres ſollten am Bahnhof Waldhof 26 Arbeiker enklaſſen werden, die gegen dieſe Maßnahme in einer Belegſchafts⸗ verſammlung prokeſtierten. Als Verkreker der marxiſtiſchen Eiſenbahnergeſellſchaft— war der Gewerkſchaftsſekrekär Friedrich Nuß aus Worms erſchienen. Vor Beginn der Verſammlung miſchke er ſich in eine Unker⸗ haltung, die der Eiſenbahnſekrekär B.(der Angeklagte) mit einigen Arbeitern führke. Es wurde lebhaft auf die Bonzen geſchimpft und dabei feſtgeſtellt, daß die marxiſtiſchen Führer am heukigen Elend die größte Schuld kragen würden. Nuß iſt der kypiſche Gewerk⸗ ſchaftsverkreker: Vollgefreſſener Bonzenbauch, feine Kluft, dicke Zigarre, blütenweiß gewa⸗ ſchener Kragen und ſammetweiche Hände, die mit Arbeit noch niemals Bekanntſchaft ge⸗ macht haben. Als B. die 3 Pfeile bei Nuß ſah, fragte er ihn nach deren Bedeukung. Dar⸗ auf erwiderte Nuß: „Die 3 Pfeile bedeuken„Aklivilät, Diſzi⸗ plin und Einigkeil“ Wenn alſo die Arbeiker einig wären, und wenn ſie alle geſchloſſen hinter der SPo ſte⸗ hen würden und wenn man dann durch das Hakenkreuz dieſe 3 Pfeile machk— er machke dies an einem Güterwagen bildlich vor,— ſo heißt das dann: Hakenkreuz„ADeéE“ Das Wort„AdDeE“ ſetzt ſich aus den An⸗ fangsbuchſtaben der drei Worte„Ankkivität, Diſziplin und Einigkeit“ zuſammen. Der Eiſenbahnſekretär hakte begreiflicherweiſe auf dieſen blöden Schmus nur ein mitleidiges Lä⸗ cheln übrig. Nuß griff zu anderen Waffen. Er kramke ſeinen„großen“ Genoſſen Scheide⸗ mann aus ſeinen Rednerutenſilien und pries ihn als einen großen Arbeiterführer. Damit blitzte er bei dem Eiſenbahnſekrekär ganz ge⸗ waltig ab, denn dieſer erklärke ihm kurz und bündig:„Seien Sie ruhig mit Scheidemann, der hak ſich ja von den Franzoſen beſtechen laſſen und daraufhin ein beſonders günſtiges Friedensangebok gemachk!“ Dieſe Aeußerung des Eiſenbahnſekrekärs war etwas unbedachtk, denn es war ihm nicht möglich, den Wahr⸗ heitsbeweis dafür zu erbringen. Nuß ſchrieb ſofork einen langen Brief an ſeinen„werken Genoſſen Scheidemann“ und dieſer ließ durch den Rechksanwalt und Juden Landsberg, Ber⸗ lin einen Strafbefehl über 3 Monake Gefäng⸗ nis erwirken. Der Eiſenbahnſekrekär keilte daraufhin Scheidemann mit, daß ihm eine Beleidigung fern gelegen habe und bat um Zurückziehung des Strafbefehls. Nach ek⸗ lichen Wochen erſt kam die Ankwork. Es war darin ein Vorſchlag gemacht, der die Arbeitsweiſe der Sozzenführer in ihrer gan⸗ zen Erbärmlichkeit zeigk. Scheidemann machke die Zurücknahme des Strafbefehls davon ab⸗ hängig, daß auch unſer Pg.⸗Reichskagsabge⸗ ordneker Roſenberg ſeinerſeiks die Klage gegen verſchiedene ſozialdemokratiſche Redakkeure wegen der unerhörken Beleidigungen über Roſenbergs Tätigkeit während des Krieges zurücknehmen ſoll. Pg. Roſenberg wies die⸗ ſes Anſinnen ganz energiſch zurück. Darauf⸗ hin kam es zur Berufungsverhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht. Die Ver⸗ keidigung des angeklagken Eiſenbahnſekrekärs hatte Pg. Rechksanwalt F. KL. Meyer über⸗ nommen. Als Zeuge ſchilderke dann der unker Schamloje Zentrumspraktiken Von dem alten Römer Cato wird berich⸗ ket, er habe im römiſchen Senat am Schluſſe jeder ſeiner Reden, gleichgültig, was ſie zum Gegenſtand hatten, aus Haß gegen den Ne⸗ benbuhler Roms, Karthago, ausgerufen: Ceterum cenſeo, Carthaginem eſſe delendam“, zu deutſch:„Im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zerſtört werden muß“. Karthago war bekanntlich der Erbfeind Roms, der Wunſch des Senakors Calo iſt in⸗ ſofern verſtändlich. Zudem handelt es ſich ja um einen Vertreter des„finſteren Heiden⸗ tums“, der ſo abgrundtief haßte. Selbſtver⸗ ſtändlich, daß in unſerem chriſtlichen Zeitalker ſolche Haßgeſinnungen nichkt aufkommen kön⸗ nen. Mindeſtens nicht bei Verkrekern der chriſtlichen Kirche ſelbſt. Hat doch der Herr und Meiſter den Befehl gegeben, ſeinen Nächſten wie ſich ſelbſt, aber auch ſeinen Feind zu lieben. Allein, es gibt Ausnahmen, wie wir gleich ſehen werden: Männiglich iſt bekannk, daß die wenigſten Katholiken noch die zenkrümliche, d. h. die „einzig katholiſche Tagespreſſe“ leſen. Da iſt man nun von Zenkrumsſeite auf den Dreh verfallen, die Diözeſanblätker ſo ganz ver⸗ ſteckt zur Zenkrumspropaganda zu benutzen. Die Leſer dieſer kirchlichen Wochenbläkter er⸗ warten zwar keine Parteipolitik, allein, was —1 ſchon, hilf dem Zenkrum, was helfen ag. In Baden erſcheint als„Familienblakt für die Erzdiözeſe Freiburg“ das„Konradsblakt“. Schriftleiter iſt der Pfarrer Wüſt in Völkers⸗ bach. Dieſer Hirte, der die Liebe ſeiner Ge⸗ meinde nicht nur verkünden, ſondern vorleben ſoll, bringt es in dieſem„parkeiloſen“ Kir⸗ chenblatt zu folgender Konſtrukkion: In Ruß⸗ land planen die Kommuniſten einen neuen Fünffahresplan, um die Religionen mit Stumpf und Stil auszurokten. Als erſten Schritt habe man die Schließung aller konfeſ⸗ ſionellen Schulen vorgeſehen(die es längſt gar nicht mehr gibt! d. Red.) Und nun das ſtand, ſich zuſammenſetzt und fundiert iſt, lei⸗ ſtet der willigen Aufnahme von Verleumdoͤun⸗ gen über dͤie böſen Pläne Deutſchlands nur allzu ſehr Vorſchub. An ſich iſt Deutſchlands Lage in der Sicher⸗ heitsfrage einfach. Das Diktat von Verſailles forderte nicht nur die Abrüſtung Deutſchlands, ſondern auch, ihr folgend, die der übrigen Diktatsunterzeichner. Ueher die Art, wie die Verpflichtung der anderen eingehalten wurde, ſagt Lloyd George in ſeiner eingangs er⸗ wähnten Stellungnahme zur Frage deutſcher Gleichberechtigung:„Ich nehme keinen An⸗ ſtoß, mir die deutſche Auffaſſung zu eigen zu machen, die dahin geht, daß die Siegernatio⸗ nen ſchamlos die Treue in der Rüſtungsfrage gebrochen haben.“ Dieſer Treubruch, der —— Grandioſe:„Wem fiele als Parallele hierzu nicht die Stellungnahme des Natkionalſozialis⸗ mus gegen die katholiſchen Schulen in Deutſchland ein?“ Wem fiele, um Onkel Theodor Wüſts Worte zu gebrauchen, als Parallele zu ſeinem Tun nicht die Skellungnahme jenes römiſchen Senakors ein? Wenn der von was immer ge⸗ ſprochen hatte, er kam am Ende immer auf ſeinen Todfeind Kathago. Onkel Wüſt ſpricht von dem Bolſchewismus und ſeinem Kampf gegen die Kirchen. Jeder politiſche Embryo ſieht als Parallele hierzu den deut⸗ ſchen Kommunismus. Pfarrer Wüſt weiß das nakürlich auch, aber der Haß gegen das na⸗ kionale Deukſchland macht ihn ſo blind, ſagen wir lieber, ſeine„echt chriſtliche“ Liebe macht dieſen Diener der Kirche Chriſti ſo erfinde⸗ riſch, daß er die blutigſten Gegenſätze als Pa⸗ rallele ſieht. WMan könnke über ſolche gedanklichen Kletterkunſtſtücke lachen, wenn es ſich nichk um das Diözeſanblakt, wenn es ſich eliwa um den Pfälzer Waldmichel oder den Bebe han⸗ delte. Die können bei ihrem ſicher einzig an⸗ ſpruchsloſen Leſerkreis nichts mehr verderben. Aber Katholiken, die zwar die zenkrümlichen Hetzblätter nicht mehr über die Schwelle laſ⸗ ſen, die aber als Katholiken noch das kirch⸗ liche Wochenblatt leſen wollen, ſollen hier auf dieſem Umwege von der giftigen Lauge der grundſaßloſeſten Partei Deutſchlands erfaßt werden. Nicht zu ſprechen von jenen ärmſten der Armen, die eine Tageszeitung gar nicht halten können und denen das kirchliche Wo⸗ chenblatt die einzige Nachrichkenquelle iſt! Auch ſie erreicht auf dieſe Weiſe der für die irdiſche Machkſtellung eifernde Zenkrumspfar⸗ rer. Was dieſe(doch ſicher nicht für den Par⸗ keikampf) Geſalbken des Herrn der wirklichen Religioſität mit ſolcher Hetze ſchaden, iſt un⸗ ermeßlich. Vielleicht erkennen die Kirchen⸗ behörden das, bevor es zu ſpäk iſt. konſerenz fand, gab Deutſchland, das mit ſei⸗ ner Aufnahme in den Völkerbund 1926 ein gleichberechtigter Gtaat wurde, im Rahmen des Artikels 8 der Völkerbundsſatzung Handlungs⸗ freiheit in der Rüſtungsfrage zurück. Es iſt aber unerläßlich, daß Deutſchland bei Inan⸗ ſpruchnahme dieſer Handlungsfreiheit Rückſicht darauf nimmt, daß nicht zur Freubde der Fran⸗ zoſen und zum Leidweſen der Enaländer und Italiener der Gedanke allgemeiner Rüſtungs⸗ minderungen tödlichen Schaden leidet. Das er⸗ fordert, daß Deutſchland ſein Vorgehen in möglichſte Uebereinſtimmung mit Gngland und Italien bringt. Amerika tritt für dieſe Frage in den Hintergrund; denn Präſident Hoover hat vor kurzem ausdrücklich erklärt, daß er in der deutſchen Gleichberechtigung eine aus⸗ Ichlieblich euroväiſche Angelegenzeit ns. ik ashhelten zeben nird, Eid vernommene Nuß— den religiöſen Eid lehnke er ab— die Unkerredung, die dann für den Eiſenbahnſekrekär den Gegenſtad der Anklage bildete. Zwei weitere Zeugen waren die Arbeiter, mit denen ſich der Eiſenbahnſe ⸗ krekär damals unterhielt. Sie beſtätigten im weſenklichen die Angaben von Nuß. Skaaks-⸗ anwall Oeklinger ging auf die Perſönlichkeit von Scheidemann ein und ſchildertke ihn als einen Mann, der auch heute noch als Reichs⸗ kagsabgeordneker—(heuke nochl)— im öf⸗ fenklichen Leben ſtehe. Man müſſe den An⸗ geklagken daher wegen übler Nachrede nach Paragraph 186 zur Mindeſtſtrafe von 3 Mo⸗ naken Gefängnis verurteilen. Rechlsanwalt F. L. Meyer hakte ſich zu ſeinem Plaidoyer außerordenklich reichhalliges Makerial geſammelt, ſohaß aus dieſer Verkeidigungsrede für den Eiſenbahn⸗ ſekrekär eine Anklagerede gegen Scheidemann wurde. Der„Vollsſtimme“ waren dieſe Enk⸗ hüllungen über Scheidemann ſichklich unange⸗ nehm, ſie brachte ihre Wut darüber, daß man Pg. F. L. Meyer wegen der gegen Scheide⸗ mann erhobenen Vorwürfe nicht belangen könne, in ihrem Gerichtsbericht lebhaft zum Ausdruck. RA Meyer ferkigte den Miniſter „AceE“ in einer Weiſe ab, wie ſie ihm viel⸗ leichk noch niemals zukeil wurde. Danach hakte der„Genoſſe“ Scheidemann zu der Zeit, als er den Kampf gegen die Fürſtenabfindung führte, noch den Poſten eines Oberbürgermei⸗ ſters mit einem rieſigen Gehalk inne. Er machte krotz der Not ſeiner„Parteigenoſſen“ große Bälle mit und führke dabei das Leben eines Grandſeigneurs. In Kaſſel wurde ihm verſchiedenklich der Vorwurf gemachk, er habe Wöbel verſchoben und dergl., bis heuke wäre Scheidemann aber noch nicht gegen die Ver⸗ breiter dieſer Nachrichken vorgegangen. Nur in unſerem Falle, wo es ſich um einen kleinen Angeſtellten handelt, wäre Scheide⸗ mann gerichtlich vorgegangen. Das ſei ſchließ⸗ lich auch kein Kunſtſtück, da es dem in der Politih ganz und gar unbewanderken Eiſe bahnſekretär wohl ſchlechterdings unmögli wäre, nach ſo langer Zeik den Wahrheitsb weis für ſeine Behaupkungen anzukreten. Das Gericht beſtätigte in ſeinem Urkeil die im Skrafbefehl ausgeſprochene Strafe von drei Monatken Gefängnis. Nach der juriſtiſchen Formel war der Eiſenbahnſekrekär demnach der Verurkeilte. In moraliſcher Hinſichk war es ſedoch der nicht erſchienene„Genoſſe“ Scheidemann. Zundfunt⸗Programm für Monkag, den 10. Okkober 1932. Heilsberg: 11.30 Schloßkonzerk. 13.05 Schallplat⸗ ken. 16 Rätſelfunk. 16.30 Konzerk. 17.45 Stu⸗ dienreiſe 18.20 Stadt Danzig. 18.55 Engliſch. 19.20 Oſtpreußiſche Herbſtmanöver. 20.10 Schick⸗ ſalsſtunde der deubſchen Geſchichke. 21.10 Prinz Friedrich von Homburg. Königswuſterhauſen: 12 Schallplakten. 14 Konzerk. 15 Was ihr wollt! 15.45 Jugend geht nach Brot. 16 Pädagogiſcher Funk. 16.30 Konzerk. 17.30 Das Unkerbewußte. 18 Muſizieren mit unſicht⸗ baren Parknern. 18.30 Rauchen oder Nicht. rauchen. 19 Für den Landwirk. 19.20 Funktech⸗ nik. 19.35 Volksmuſik. 20.35 Menſch und BVo. gel. 21.10 Krönungsmeſſe. 22.20 Unkerhaltungs⸗ muſik. München: 12 Konzerk. 13.15 Schallplatten. 15.25 Leſeſtunde. 16.05 Konzerk. 16.40 Frauenrecht und Frauenarbeit. 17 Konzerk. 18.15 Gedenk⸗ kage. 18.35 Ockerbergbau in Bayern. 19.05 Joſ. Köhler(Violoncello). 19.40 Spork. 20 Wagner⸗ Abend. 21 Ein Pompeji in Amerika. 21.20 Kammermuſik. 22.45 Nachkmuſik. Mühlacker: 10 Herbſtliche Weiſen. 10320 Bilder einer Ausſtellung. 12 Konzerk. 13.30 Schallplak⸗ ken. 14.30 Spaniſch. 15 Engliſch. 16.30 Brief. markenſtunde. 17 Konzert. 18.25 Die Diskont⸗ ſchraube. 18.50 Engliſch. 19.30 Mandolinenkon⸗ zerk. 21.50 Cläre Schmid⸗Romberg ſpricht Ei⸗ genes und Anderes. 22.40 Schachfunk. 23.05 Nachtmuſik. Dinge“ durch eine Viererkonferenz(England, Stalien, Deutſchland, Frankreich) vorwärts treiben zu künnen. Von denutſcher Seite be⸗ ſtehen gegen dieſen Verſuch keine Bedenken. Er wird lehren, daß Euslaud nach wie vor mit ſeiner öüherigen Methode, Frankreich immer wieder entgegenenkommen, nichts er⸗ reichen wird, und daß Fraukreich, wie ſo oft im ſeimer Geſchichte, nur überiegenem Zwange weicht. Tvotzbem wird ſich Gugland zur Auf⸗ gabe feiner Metſode aller Borausſicht nach nicht eher entſchließen, bevor nicht die Ueber⸗ nahme der Regierungsgewalt durch den Natio⸗ nalſozialismus in Deutſchland eine Klärung und Feftigung der innerpolitiſchen Verhält⸗ niſſe und Sicherbeit für eine konſtante Auße Aonkag, den 1. Gklover 19352. ———. S 4. in ler 955 Vorrunde um den Oß-⸗Bundespokal. Leipzig: Milteldeütſchland— Süddeutſchland:4(:3) Gladbeck: Weſtdeulſchland— Südoſtdeutſchland 2˙3(:3) Danzig: Baltenverband— Brandenburg:3(:0) Mitteldenkſchland— Süddeukſchland:4(:3) Obwohl die junge ſüddeukſche Repräſentaliv- lfin ihrer Zuſammenſetzung nur als zweite bis oͤrktte Garnikur anzuſehen war, begegneke ſie doch un Süddeulſchland ziemlich großem Verkrauen, ei⸗ nem Verkrauen, das ſie jeßt'n vollem Maße zu rechkfertigen wußte. Vor rund 10 000 Zuſchauern zeigten die Süddeutſchen im VfB-Stadion zu Leipzig vor allem während der erſten Halbzeit bei einer gänz offenſichtlichen Ueberlegenheit ausge⸗ zeichneke Leiſtungen⸗ Mitkeldeukſchland ſpielte da. gegen verkrampft und ſyſtemlos. Schon nach 12 Mimulen gelingk es dem ſüddeulſchen Halblinken, bei einemDurchbruch ſeine geſamten Gegner zu übdberlaufen und das erſte Tor zu erzielen. Im wei⸗ keren Verlauf gelang es dem gleichen Spieler, eine epahte Flanke geiſtesgegenwärtig zum zweiken Treffer zu verwandeln. Bei weiteren ſüddeutſchen Angriffen kann dann der Mittelſtürmer Vollwei⸗ ler in der 16. Miute bereiks das Ergebnis mit unhalkbarem Schuß auf:0 für den Süden ſtellen. Die Gäſte haben dieſe drei Erfolge aber auch durchaus verdienk, denn ſie zeigken bisher und auch fernerhin eine ganz prächtige Form. Das Stel· lungsſpiel iſt genau ſo hervorragend wie die exakle Kombinakion, wobei es auffällt, daß dre Süddeuk⸗ chen mitunker auch ein halbhohes Spiel pflegen, bas ſie aber ausgezeichnet beherrſchen. Der ſüd⸗ Angriff wird von ſeiner Läuferreihe, die gleichen Mannſchaftsteil der Einheimiſchen chnelligkeit klar überlegen iſt, beſtens unker⸗ —0 Latkiß anbelangt, zeigen ſich auf Sei⸗ kleldeukſchen, vor allem im Stellungs⸗ gewaltige Mängel. Dazu kommt noch, daß ilteldeutſchen langſamer und auch techniſch Einige Lichtblicke in der mikkel- ſche euke wie Helmchen, als Skurmfüh⸗ rer ufd„der Mittelläufer Carolin können die Schwächen ihrer übrigen Sp'eler nicht wektmachen. In der zweiten Halbzeik hat Mitteldeutſchland mgeſtellt und zwar haben Helmchen und Werner die Plätze getauſcht, was ſich für die Folge recht ſtig auswirkk. Die Mitleldeutſchen haben jetzt chieden mehr vom Spiel und kommen auch ſchon vierten Miute, als Körner eine Flanke von verwandelt, zum erſten Gegenkreffer. In en'nuke unterläuft dann aber dem rech⸗ len Verkeidiger Gange ein ſchwerer Fehler, da er, ohne beſonders behinderk zu ſein, ein Eigenkor ver⸗ ſchuldek,:4. Die Mitteldeulſchen ſind aber nicht tukigt und bleiben weiterhin ſtark im Angriff, ſo,daß die ſüddeutſche Abwehr ſchwere Arbe't er⸗ h Der ſühdeukſche Sturm geht gleichfalls zur Entlaſtung der Deckung zurück und beſchränkt ſich auf gelegenkliche Durchbrüche, die aber ſtets äu⸗ ßerſt gefährlich ſind. Ganz hervorragende Lei⸗ ſtungen zeigt während der Drangperjode der Ein- heimiſchen der ſüddeutſche internationale Torwart Jakob, der einfach nicht zu überwinden iſt und im⸗ mer wieder beſte Chancen der Mitkeldeutſchen zu⸗ nichte macht. Einen Erfolg von Helmchen, bei dem Zakob den Ball erſt hinter der Linie halten kann, beim Publinum zur Folge hak. Erſt zwei Minu⸗ ten vor, Schluß kann Werner eine Vorlage von Helmchen zum zweiken Tor für Mitleldeutſchland verwandeln. Der:2⸗Sieg der Süddeulſchen iſt alles in al⸗ lem völlig verdienk. Hätte ſich Mitteldeulſchland bereils vor der Pauſe ſo guk zuſammengefunden wie während der zweiben 45 Minulen, dann wäre die Aufgabe für den Süden weſenklich ſchwerer gewerhen. Die Gäſte hatten in ihren Reihen kei⸗ nen Verſager, die Leiſtungen aller Leuke ſind als anzuſprechen, die von Jakob ſogar als ſehr guk. Mitteldeulſchland hatte dagegen vor allem vor dem Wechſel einige Verſager in ſeinen Rei⸗ eſten Leule in der mitteldeutſchen Verbands⸗ elf waren neben Helmchen noch der Schulz und der Mitlelläufer Carol'n. Hemandsſpiele 75 Aan⸗ den Sddeulſehland Spiogg Mundenheim— Germ. Friedrichsfeld:2 Amieilig Viernheim— Phönix Ludwigshafen:0 SBſcn Mannheim— BfR Kaiſerslaukern 11: Vſe Reckarau— Sꝰ Waldhof 0: 19 Mannheim— SpVgg Sandhofen— S dꝛo iꝰ ayern: annullierk der Unparkenſche, was ein Pfeifkonzert! ie erſt ſpäter zu beſſeren Leiſtungen kamen. Sübbenticher Sieg 4 2 ⸗Polalrunbe in Leipzig Bayern München— SSV Ulm:1 Spogg Landshut— Teukonia München:0 Würlklemberg: Germania Brötzingen— Stutltgarker Kichers:3 Stuttgarter SC— FC Dirkenfeld.1 Sfr Eßlingen— VfB Skukkgart 122 Baden: Phön'x Karlsruhe— Karlsruher FV 0˙1 FC Freiburg— VfB Karlsruhe•1 FV Raſtakt— SpVgg Schramberg.1 Verbanbdsipiele Nach Abſchluß der Vorrunde liegk der Meiſter Waldhof, der in Reckarau einen ſicheren:-Sieg errang, an der Spitze. Nur einen Punkt zurück folgt Viernheim, das gegen Ludwigshafen:0 er⸗ folgreich war. Phönix ſſt durch dieſe Niederlage auf den 5. Platz zurückgefallen, während 1908 Mannheim durch' ein:0 gegen Sandhofen zu Neckarau an die dritte Stelle gelang iſt. Der VfR Mannhei ſcheink wieder im Kommen zu ſein, denn er ſchlug den Namensvekter aus Kaiſerslau⸗ tern hoch mit 11:2, wie auch der:-Sieg von Friedrichsfeld in Mundenheim darauf ſchließen läßt, daß der Kampf um den Abſtieg noch lange nicht enkſchieden iſt Rhein: SV Waldhof 9 Amicitia Viernheim 9 Vfe Neckarau 8 o8 Mannheim. 8 Phönix Ludw'gshafen 9 9 9 9 9 9 — VfR Mannheim Germ. Friedrichsfeld Sogg Mundenheim Spogg Sandhofen VfR Kaiſerslaukern ——0—— VfR Mannheim— BVfR Kaiſerslaukern 11:2(820) Einkauſend Zuſchauer ſahen ein ganz überle⸗ genes Spiel von VfR Mannheim. Der VfA hakte das Spiel völlig in der Hand. Bloß nebenbei er⸗ wähnk ſei, daß auch bei einem ſo leichken Gegner das Abſp'el immer exakk ſein ſoll. Langenbein und Theobald waren in manchen Situatkionen noch zu unentſchloſſen. Trotz dieſer kleinen Fehler fpielte die Mannſchaft einen ſchönen Fußball. VfR war eie eifrige Mannſchaft, doch fehlt ihr zu einer bezirksreifen Mannſchaft noch ſehr viel. Schiedsrichter Maul, Nürnberg, hakte einen leich⸗ ten Skand. In den erſten Minuken wird reichlich nervös geſpielt. VfR findek ſich zuerſt zuſammen und in der 8. Minute ſchießt Theobald auf eine Vorlage von links das erſte Tor. Gleich darauf erhöht Gerling auf:0. Kaum angeſpielt und ſchon macht Theobald einen Kernſchuß und erhöht auf:0. Dann iſt es Simon, der das 4. Tor machk. Einige Durchbrüche der Kaiſerslauterer können die Ver⸗ keidigung und der Torwark leicht klären. VfR kommt durch und Pfiſterer beendek die Akkion mit einem 5. Tor. Dann iſt es Langenbein, der das halbe Dutzend voll macht. Simon erhöht gleich darauf durch Skrafſtoß auf:0 und kurz vor dem Wechſel ſchießk Theobald das 8. Tor. Nach dem Seitenwechſel erſcheint Vfn Mannheim nur noch mit 10 Mann. Gerlinger kann durch einen har⸗ ken Tritt auf das Schienbein nicht mehr ſpielen. Kaiſerslaukern kommk ein wenig auf, doch lange dauerk die Freude nicht und Simon ſchießt das 9. Tor. Nach einer kurzen Spielzeit macht Theobald das 10. Tor. Ein Durchbruch Pfiſterers wird durch Paul unkerbunden. Einen Elfmeker verwan⸗ delt Simon ſicher zum 11. Tor. Kurz nach dieſem Anſpiel bekommk Kaiſerslautern einen Strafſtoß zudikkiert und kommk dadurch zum Gegenkor. Das Spiel ſteht nunmehr 11:1. Gleich darauf ſchießt Kaiſerslaukern durch Wild das zweike Tor. Bei dieſem Stande bleibk es bis zum Schluß. 1* e S A EI S ιιι οι οιο οι%⏑.— —2 8⁵ — — S c0 — S Möc08 Mannheim— SpVgg Sandhofen:0(:0) Dieſes keilweiſe ſehr hark durchgeführke Tref⸗ fen brachke einen Mißton, da die Spieler Dörr und Vogel wegen Foulſpiels und Wehe wegen Schieoͤs⸗ richkerbeleidigung herausgeſtellt wurden. Sandho⸗ fen mußke daher die leßte Vierkelſtunde mit acht Mann ſpielen, während der Plaßbeſitzer 60 Mi⸗ nuken lang auf ſeinen verletzten Verkeidiger Zieg⸗ ler verzichken mußte. Beide Mannſchaften zeig⸗ ten in der erſten Halbzeit ſehr gute Leiſtungen, wobei os in der fünften Minute durch Engſter in :-Führung kam. Nach dem Wechſel brachte das .Nürnbeng— 56 Bayreuth 3·0 Publmum in erſter Linie große Unruhe in das Nürnberg— SpVag Fürth.2 Spielfeld, ſodaß das Treffen jetzt außerordentlich 8 zburg 04— As Rürnberg 5˙2robuſt und keilweiſe unfair beiderſeits durchgeführt Spögg. Erlangen— FC Schweinfurt 05:3 wurde. Unverſerkh, Pforzheim, leitele zunächſt Kor⸗ rekk, wurde nach der erſten Herausſtellung eben⸗ Südbavern: falls nervös und griff dann vielleicht etwas zu München— Schwaben Augsburg:1 J bart durk. Saar: FV Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 1. 6C Idar— FK Pirmaſens 1. FC Kaiſerslaukern— Saar Saarbrücken SWVVölklingen— Sfr Saarbrücken Eintracht Trier— SV 05 Saarbrücken ———————— S 0⏑=— S2— Main: Eintracht Frankfurl— BVfe Neu⸗-Iſenburg:0 Sfr Frankfurt— FSV Frankfurt.4 Rot/ Weiß Frankfurt— FC Hanau 93 Kickers Offenbach— Germania Bieber:0 Union Niederrad— VfB Friedberg 931 Heſſen: FSV Mainz 05— VfR Bürſtadt aus 5Vgg Mombach— 5Vgg Kaſtel— 1. FC Langen— Alemann'a/ Olympia Worms 0 Olympia Lorſch— SV Wiesbaden 2 Wormatia Worms— Vinkkoria Urberach 8 im Aheinbezirk Amicitia Viernheim— Phönix Ludwigshafen :0(:0) Viernheim iſt wieder da. Das bewies ſchon die erſte halbe Stunde, wo ſich die Ludw'gshafener ſehr zu wehren haktten. Ihr Spiel war auch darauf eingeſtellt, Hörnle ſpielte vierlker Läufer und gab gute Vorlagen, aber der Sturm ſpielte nie ge⸗ ſchloſſen. Amicitias Angriff hakke mehr und beſ⸗ ſere Torgelegenheiten, aber ſeine Flanken kamen zu nahe vors Tor, wo Zekkel und Klekte ausge⸗ zeichnet abwehrken. Nach der Pauſe war Phönix lange mehr im Angriff. Beſtänd'g wechſellen die Kampfbilder in dem ſchönen Spiel. In der 17. Minute gab Schmidt zu ſeinem Linksaußen durch. Vallendor lenkte die Flanke von Kiß 2 ein. Dat⸗ kinger und Berk ſuchten ſich immer wieder durch⸗ zuſeßen, alles ſcheiterte aber an Kiß 1 und an⸗dem ausgezeichnek deckenden Fekſch. Kiß 2 ging in der 35. Minube wieder durch, Zektel wehrte zu kurz und mußte den Nachſchuß durchloſſen. Amicitꝛa war als Ganzes beſſer, die Mannſchaft der Gäſte war nie einheitlich, Schiedsrichter Heß, Stullgark, leitele hadellos. vu * Vfe Aeckarau— SV Waldhof:2(:1) Der Meiſter Waldhof hat durch dieſen äußerſt wichligen'ieg auf dem Neckarauer Plaß ſeine führende Stellung erfolgreich verteidigt. Die be⸗ deutſame Begegnung bot allerdings den ekwa 5000 Zuſchauern eine ziemliche Enktäuſchung, denn das Spiel reichke bei weitem nicht das hohe Niveau des vorſonnkäglichen Lokaltreffens VfR— Walod⸗ hof. Die Gäſte haben ihren Sieg durchaus ver⸗ dienk, denn ſie hakken nicht nur die kechniſch beſ⸗ ſeren Leute, ſondern auch die genauere und ver⸗ ſtändnisvollere Zuſammenarbeit aufzuweiſen. Die Abwehr war ja nicht unbedingkt ſicher, aber ihr Können genügte, um den harmloſen Neckarauer Skurm in Schach zu halten. Kiefer war der beſ⸗ ſere det beiden Mittelläufer, wie auch'e Geſamk⸗ arbeit aller Läufer bei Waldhof weſenklich wert⸗ voller war. Das enkſcheidende Plus hatken die Gäſte aber in ihrer Skürmerreihe, die in Siffling wieder einen ganz überragenden Sturmführer hakte. Würde We dinger überlegler und nicht ſo überhaſtet ſpielen, ſo würde er weit Beſſeres lei⸗ ſten und an dieſem Sonnkag dem Meiſter zu eini⸗ gen Toren verholfen haben. Die Gäſte gehen bereits in der 14. Minule in Führung. Dieringer iſt mit dem Ball in der Hand aus dem Strafraum gelaufen, den Freiſtoß ver⸗ wandelk Walz mit unhaltbarem Prachtſchuß. Wald⸗ hof hat auch für die Folge die beſſeren Chancen, doch bleibk es zunächſt bei dieſem einen Erfolg. Nach dem Wechſel findet ſich zwar Neckarau elwas beſſer zuſammen, aber Waldhof gefällt auch jetzt als die ruhigere Mannſchaft, deren Vorſtöße auch jetzt wieder ſtels gefährlich ſind. In der 20. Mi⸗ nute wird der'eg endgüllig ſichergeſtellt, als Pennig einen Kopfball Weidingers zum zweiten Treffer verwandeln kann.— Glaſer, Necharſulm, leiteke vor der Pauſe ausgezeichnek, ſpäterhin aber nicht immer ganz einwandfrei 1* SpVgg Mundenheim— Germania Friedrichsfeld :2(:0) Vor 1000 Zuſchauern errangen die Friedrichs⸗ felder einen glücklichen Sieg, den ſie allerdings durch ihren großen Eifer verdienk haben, wenn das ſiegbringende Tor auch durch ein Abſeikskor in der zweiten Halbzeik fiel, das von dem Schiedsrichter Kletterer, Hanau, überſehen wurde. Dres war ein grober Fehler, denn er brachte für die Friedrichs⸗ felder den Punkigewinn. In der erſten Halbzeit war die Friedrichsfelder Mannſchaft mit dem Wind im Rücken im Vorkeil. Sie vermochten aber die⸗ ſen Bundesgenoſſen nicht auszunützen. Dagegen konnte Mundenheim durch einen Skvafſtoß in der 7. Minuke, der durch den Linksaußen Bauſnann 1 verwandelt wurde, in Führung gehen. Schon hier war der Schiedsrichter ſehr unſicher, der bereits das Tor pfiff, noch bevor der Ball die Torlinie überſchritken hatte. Dann gab es abwechſelnde Angriffe bis zur Pauſe. Nach dem Wechſel drängt zunächſt Mundenheim, worauf Friedrichsfeld im⸗ mer beſſer wird. Befſonders die Läuferreihe die in der erſten Halbzeit verſogte, wird mit guben Vorlagen bedient. So kam es, daß der Halblünke — keidiger hmüberſpielte und über den herauslaufen⸗ den Torwächter den Ball ins Netz hob. Das Spiel wird ſodann ſehr flüſſ'g. Die Mundenheimer be⸗ gehen den Fehler allzuſehr in der Defenſive zu ſpielen. Das verhängnisvolle Siegeskor fällt fünf Minulen vor Schluß. Der Halblinke Seßler er⸗ hielt den Ball in klarer Abſeitsſtellung. Der Schiedsrichter pfeift krotz Reklamakion der Mun⸗ denheimer nichk; ſo konnte Seßler 2 den Sieges⸗ treffer erz'elen. Es enlſteht ein Diſput mit dem Schiedsrichter, wobei der Mundenheimer rechter Verkeldiger Oſter wegen Schiedsrichlerbeleidigung des Feldes verwieſen wird Kreis Unterbaden Wallſtadt— Weinheim Heddesheim— Edingen Altrip·— Feudenhem 1907 Mannheim— Phönix Mannheim Neckarſtadt— Necharhauſen Neckarkreis FG Kirchheim— Hockenheim 6˙0⁰ 1910 Heidelberg— Plankſtadt:0 Union Heidelberg—§6 Rohrbach 422 Neulußheim— 1. FC 05 2˙4 Oftersheim— FV Eppelheim•3 VfB Wiesloch— SV Sandhauſen•1 Die Ueberraſchung im Neckarkre's brachte am geſtrigen Sonnbag der 1. FC 05. Konnke ſich der Klub doch in Neulußheim unerwarkek guk behaup⸗ ken. Der Klub bewies in Neulußheim, daß er trotz allem zu kämpfen verſteht und auch auf frem⸗ dem Platze nichk zu unterſchätzen iſt.— Hochenhe m hakte in Kirchheim wenig zu beſtellen und verlor gegen den guten FG verdient mit:6.— Hand- ſchuhsheim zeigke gegen Plankſtadt recht gute Lei⸗ ſtungen und hat ſich durch dieſen Sieg zwei werk⸗ volle Punkle geſichert. Plankſtadt dagegen ſcheint ſeine frühere Durchſchlagskraft eingebüßt zu ha⸗ ben und muß ſich gewaltig anſtrengen um der dro⸗ henden Abſtiegsgefahr zu enigehen.— Eines der inkereſſankeſten Spiele des Necharkreiſes dürfle wohl auf dem Umonsplatz ausgekragen worden ſein. Rohrbach gewann hier knapp, aber dem Spielverlauf nach verdient.— Die Eppelheimer lieferken in Oftersheim ein ſehr ſchönes Spiel und Konnten den Platzherrn verdient mit:1 bezwin⸗ gen.— In Wiesloch wurde heiß um die Punkke gerungen. Sandhauſen bewies hier die göhere Roukine und durfte als glücklicher Sieger zwei wichtige Punkle mit nach Hauſe nehmen. A.—r. Bosen Boxkampfabend im Berliner Spichernring. Der Mannheimer Kreimes muß aufgeben. Am Freitag abend wurden im Berliner Spi⸗ chernring Borkämpfe durchgeführt, die einen guten Zuſpruch erfahren hatten. Im Halbſchwergewicht war auch der Mannheimer Kreimes verpflichtet worden, der ſich auch ganz gut hielt, dann aber in der 5. Runde ſtehend ausgezählt werden mußke. zm erſten Kampf ſchlug der Hamburger Bölk den Berliner Volkmann nach Punkken. Die zweite Begegnung brachte einen überlegenen Punkkſieg von Stein, der ſeinen Gegner van Menſel (Belgien) nie aufkommen ließ. Im Haupkkampf des Abends ſtanden ſich im Halbſchwergewicht Trollmann, Berlin, und der Holländer de Boer gegenüber. Trollmann ließ ſeinen Gegner nie richtig zur Entwicklung kommen und kam auch nach Ablauf der acht Runden zu einem verd'en⸗ ten Punktſieg. Allerdings mußte er ſich in der fünften Runde Verwarnungen gefallen laſſen, nach- dem er ſemen Gegner einige Male kief gelroffen hakte. Im nächſten Kampf zeigle ſich der Mann⸗ heimer Kreimes beſſer als erwarkek. Witt, Ber⸗ lind konnte während der erſten drei Runden nichts gegen Kreimes ausrichten, der dem Tempo folgte und auch ſtets mitging. Dann aber wurde der Berliner ſtark überlegen, landelte auch einige ge⸗ naue Treffer, ſodaß Kreimes in der fünflen Runde ſtehend ausgezählt wurde und Witt als k..Sie⸗ ger ausgerufen wurde. — Berlin— Frankfurk:0(:0) Der Berliner Hockey⸗Verband krug am Sonnkag zwei Städteſpiele mit Erfolg aus. Das Treffen der Vertrekung der erſten Klaſſe gegen Skeklin brachte den Reichshaupkſtädtern einen klaren:0(:)-Sieg. Zum Kampf gegen die ſüddeutſche Ver⸗ trekung von Frankfurk⸗Main krat Berlins Repräſentative der Oberligde vor nur 1000 Zuſchauern an. Vor dem Wechſel konnte Berlin nur ein Tor durch eine Strafecken⸗ Verwandlung von Kurk Weiß erzielen. Erſt eine Umſtellung nach der Pauſe bewirkte daß die Berliner Elf mehr in Schwung kam, ohne aber reſtlos überzeugen zu können. Im Sturm fehlke es an Verſtändnis, nur Kurk Weiß be⸗ fand ſich in gewohnker Form. In der Läufer⸗ reihe konnke Habek gut gefzllen. Von den Verkeidigern war Zander ſehr ſchwach, doch leiſteke Tritter im Tor ausgezeichnete Arbeit. Bei den ſüddeukſchen Gäſten lieferke der Verkeidiger Kohmann ein ſehr gukes Spiel und war der beſte Mann auf dem Feld. Auch ſein Nebenmann Grages konnke befriedigen, während ſich der Torwark Schäfer als noch zu wenig roukiniert erwies. Der Skurm war zu unenkſchloſſen. Von der Läuferreihe konn⸗ ten die Außenläufer beſſer gefallen, doch man⸗ gelte es an wirkſamer Unker Lrg des An⸗ griffs. Kurt Weiß ſchoß alle drei Tore für 2. Jabra./ Nr. 227 S0 dꝰ dyo r—2 * 23 S2—— S tem aufop mehr helm, offen überl ſchaft ſchön durch nicht Mint vierke L. He errin fünf ſchön „auf Treff der? derſte mäßi L. H. ren e fer e D beider vom friede R RGõ ſeine nuken der e mit Die RGõ Mini einen höhur bring kritt ſtung. es ab einige Allein tere 2 zun —31 Man Turn ſtiger überl⸗ hätte. leitet⸗ en- iel be⸗ inf er- er in- 28- em ler ing —„* d S—— 4 3*— ⏑ ⏑ S2•—S2• p- di- en hf el lk be 2g ſel ht er lie ch n— er h- en n- r- 5 ſte er e- de 8. ſe e- .4 Hauf:0 Montog, den 10. Oklober 1932. Seite Die Spiele am Vormikkag ScCn— HZ3c 23:0(:0) RGH— HT 21:3(:3) ScCn— HBcC. Nach anfänglich verkeil⸗ tem Feldſpiel kann ſich Neuenheim gegen den aufopfernd ſpielenden Ballſpielklub immer mehr durchſetzen. Die Skürmer von Neuen⸗ helm, die ihren Gegner im geſchloſſenen und offenen Gedränge, wie auch an der Gaſſe überlegen waren, verſorgken die Hintermann; ſchaft gut mit Bällen, die nun zahlreiche, ſchöne Dreivierkelangriffe vorkrug, die nur dͤurch das eigennützige Spiel einzelner Spieler nicht öfters zum Erfolg führken. In der 20. Minute konnke Neuenheim aus einem Drei⸗ vierkelangriff heraus nach kurzem Tritt von L. Heußer durch Hehr die erſten drei Punkke erringen. Die Erhöhung mißlang. Schon fünf Minuten ſpäter konnte Neuenheim nach ſchönem Paſſen der Dreivierkelreihe durch Heß erhöhen. Die Verwandlung zum Treffer mißlang. Nach der Pauſe konnte der Ballſpielklub kaum noch erheblichen Wi⸗ derſtand leiſten, und es fielen nun in regel⸗ mäßigen Abſtänden durch Heß, Kohlwieler, L. Heußer, Karſch und F. Heußer die weite ⸗ ren Verſuche, von denen nur einer zum Tref⸗ fer erhöht werden konnte. Das Ergebnis entſpricht der Stärke der beiden Mannſchaften. Schiedsrichter F. Tapp vom Han leiteke das Spiel zur vollen Zu⸗ friedenheit. RGSH H524 V. Vom Ankritt weg liegt Roß im Angriff und drängt den Gegner in ſeine Spielhälfte zurück. Schon nach 10 Mi⸗- nuken fällt für RGhH nach kurzen Paßſpiel der erſte Verſuch durch Doland, den Pfiſterer mit ekwas Glück zum Treffer verwandelte. Die wenigen gegneriſchen Vorſtöße erwiderk Roh mit weiten Gaſſenkritten. In der 20. Minute kann K. Kamm im Gefaßtwerden einen weiteren öhung mißlingt. Eine kurze rangpe D 3 Punlte durch Straf⸗ trikt ein. Nach der Halbzeit werden die Lei- ſtungen der Turner etwas beſſer, ſie können es aber nicht verhindern, daß die RGh nach einigen ſchönen Dreivierkelangriffen und zwei Alleingängen von Schölch und Pfiſterer wei⸗ tere drei Verſuche vorlegen kann, von denen 2 zum Treffer erhöht Roh zeigte bei weitem die homogenere Mannſchaftsleiſtung. Die Mannſchaft des Turnvereins hätte das Ergebnis für ſich gün · ſtiger geſtalten können, wenn ſie ſchneller und überlegker gekämpft, und vor allem kief gefaßt hätte. Schiedsrichter Dr. Schlatter vom SRK leiteke umſichtig. Rachmiktags ſtanden ſich zunächſt die Sie⸗ ger aus den Morgenſpielen gegenübeur. RS— Sc:6(:3) nach Verläng. Ein Spiel der Freitritte mit wenig ſchö⸗ nen Rugby⸗Momenten. Beide Mannſchaften kämpften verbiſſen um die vom Heidelberger Ruderklub 1872 e. V. geſtiftete Ehrengabe und ließen kein offenes„Spiel aufkommen. Reuenheim kann ſich zunächſt beſſer enkfalten und vor dem Mal der Ruderer gefährliche Situationen ſchaffen. Nach einem Gaſſenein⸗ wurf hart an der Malgrenze der Ruderer Kann Karſch die erſten 3 Punkte für Neuen⸗ heim erringen. Einige gefährliche Durch⸗ brüche der RGh werden durch gutes Faſſen unkerbunden. Nach der Pauſe ändert ſich das Bild. RGh drängt und kann durch Pfiſterer den Ausgleich erzielen. Die Erhöhung miß⸗- lingt. Einige ſchöne Dreivierkelangriffe kann Reuenheim durch gutes Halten abſtoppen. Bei Ablauf der regulären Spielzeit ſteht das Spiel unenkſchieden(:), und wird um*410 Mi⸗ nuken verlängerk. RGH drängt weiter und kann nach einem ſchönen Paßſpiel der Drei⸗ vierkel einen weiteren Verſuch durch Dolland legen, der zum Treffer erhöht wird, während Neuenheim nur noch einen Verſuch entgegen⸗ ſehen kann. Schiedsrichter Schuppel leitete das Spiel in korrekter und umſichtiger Weiſe. Das Jubiläumsjpiel 1897 Hannover⸗Linden— Heidelberger Au⸗ derklub 14:8(:8) Wie wir ſie ſpielen ſahen: Lebhaft begrüßt betreken beide Mannſchaften das Feld. Nach einer kurzen Anſprache durch den Vorſitzen⸗ den, Herrn Senger von 97 Hannover-Linden und der Ueberreichung eines Blumengebindes gibt Schiedsrichter Krambe—SC das Spiel frei. Schon die erſten Minuken zeigken, daß den Heidelberger Rugbyfreunden nach langer Zeit wieder ein Kampf vorgeführk wurde, wie er nur zur Hebung des deukſchen Rugbyſporkes dienlich ſein kann. Hannover hat Ankritt und legt ſofork durch flokkes Spiel den Klub in ſeiner Spielhälfte feſt. Nur durch gukes Faſſen der Heidelberger können die gefährlichen Angriffe der Hanno⸗ veraner unkerbunden werden. Und es war eine Freude, zu ſehen, wie ſich dieſe junge, kalenkierte Klubmannſchaft immer mehr Raum ſchaffte. und durch ſchöne Dreivierkelanariffe und rauhe Dribblings den Hannoveranern zu⸗ ſezte. Nach einer wunderſchönen Einzellei⸗ ſtung von Lenz, die lediglich durch zu frühes Abgeben zu keinem Erfolg führke, kann der Klub einen Straftritt durch Ziegler verwan⸗ deln.:0 für Heidelberg. Immer wieder verſucht Hannover durch weike Trikte das Spiel vorzulegen, aber die Hintermannſchaft des Klub iſt ſicher. Nach einem ſchönen Skürmervorſtoß kann Heidelberg durch Dehoff einen weiteren Verſuch legen, der von Ziegler zum Treffer verwandelt wird. Auf und ab wogt der Kampf. Hannover bekommk kurz nacheinander 3 Freitritte zugeſprochen, von denen einer nur verwandelt werden kann. :3 für Heidelberg. Und kurz danach fällt nach ſchönem Dreivierkelſpiel der Hannove— raner für dieſelben der erſte Verſuch, deſſen Erhöhung aber mißglückt.:6 für Heidelberg, ſo werden die Seiten gewechſelt. Hakte der Klub, der im offenen Feldſpiel den Hannove⸗ ranern ſichklich überlegen war, während es im Gedränge gar nicht klappen wollke, in der er— ſten Spielhälfte mehr vom Spiel, ſo war jeßzt Hannover konangebend. Wie Kugeln aus Kanonenläufen aus dem 97 er Gedränge, und wanderken von der Halbs gut weitergeleitet in die Dreivierkelreihe, die nun Angriff auf Angriff vorkrug. Wenn dieſe vorerſt nicht zu zählbaren Erfolgen führken, ſo lag dies an der ungemein aufopfernden Verkeidigung der Heidelberger Hinkermannſchaft. Erſt in der 15. Minuke kann Hannover nach raſſigem Dreivierkelſpiel durch Halzockk einen weikeren Augby⸗Zubildumsjpiele bes geikelberer Auzerllub 1872.B. Der deuljche Augbymeijter ſiegt in Heibelberg 0 Verſuch legen. Die Erhöhung mißlingk. Han⸗ nover drängt weiter und ſchafft gefährliche Sikuationen vor dem Klubmal, die oft nur mit Glück abgewendekt werden können. Kurz vor Schluß iſt die Gaſtmannſchaft noch ein⸗ mal erfolgreich. Der Inkernationale Opper⸗ mann bekommt nach ſchönem Paßſpiel den Ball und kann nach raſendem Lauf einen ſchönen Verſuch legen, der auch zum Treffer erhöht wird. Mit 14:8 für den deulſchen Rugbymeiſter endek ein ſchönes Spiel, das in dem Schiedsrichter Krambs einen guten Leiter gefunden hatte. 97 Hannover hat die Erwarkungen erfüllt. Es iſt eine äußerſt ſchnelle Mannſchaft mit ideenreichem Spiel, aber auch die Klubmann⸗ ſchaft enttäuſchte nach der angenehmen Seite. Der Mannſchaft gebührt ein Geſamklob, denn ſie zeigte bereits in dieſem erſten Spiel der Saiſon beachkliche Leiſtungen im Angriff und in der Verkeidigung, die in den weiteren Spielen zu ſicheren Erfolgen führen müſſen. Wie die Mannſchaften ſtanden: Hanno⸗ ver Schluß, Quanke. Dreivierkel: Hinz, Zich⸗ linſki II, Knoke, Habockt. Halbs: Heineke, Kolle. Sturm: Bobſt, Tokroge, Oppermann, Dabiſch, Zichlinſki J, Nebel, Holländer, Klin⸗ genberg. Heidelberger Ruderklub: Schluß: Heußer, Dreivierkel: Königsberg, Lenz, Schaller, K. Michael. Halbs: Loos, Frankenberger. Sturm: Mayer, Rom, Olberk, Ziegler, Rapp, Herbſt, Dehoff, Warkmann. Am Abend fand im Klubhaus, Schwarzes und Schiff, das Feſtbankekt ſtakt, über deſſen Ver · lauf wir morgen berichten werden. —— Weilere Rugby ⸗Ergebniſſe: Sc 80 Frankfurk— TV 60 Frankfurk 19:3 Offenbacher RBV- Stadt S Frankfurt:2. Einkracht Frankfurl⸗ BSC 99 Offenbach 15:? Rheinbezirk: 1903 Ludwigshafen— Frankenkha 15:5 Pfalz Ludwigshafen⸗ MTG Mannheim 13:“ *V Waldhof— Oftersheim ausg. Polizei Mannheim— VfnR Mannheim 5: 1908 Mannheim— 1907 Mannheim ausg. Phönir Mannheim— ASW Ludwigsh. d: Turnerhandball in Baden Gruppe 1: To. Hockenheim— Tgde Kelſch 3˙4 Tg. Rheinau— To. 46 Mannheim:4 Tgde Heidelberg— Neulußh.:1 ruppe II: Jahn Weinheim— Polizei Heidelberg:5 Jahn Nußloch— Tv. Rot:8 Gruppe III: 5 Tv. Durlach— Tv. Bruchſal:4 Tv. Ekklingen— To. Beiertheim:5 Gruppe IV: Jahn Offenburg— Tbd. Gaggenan 13:6 Karlsruher Tv. 46— pPolizei Karlsruhe:9 Gruppe V: 1 To. Sulz— To. Zähringen 3²³, Tv. Nonnenweier— To. Lahr:15 Die ſüdweſtdeutſche Wirtſchaft Ende September 1932 Die Anforderungen der Landwirtſchaft für die Hackfruchternte haben ſich bisher in engen Grenzen gehalten, für die Zuckerrübenernte wurden lediglich im Stuttgarter und Heil⸗ bronner Bezirk etwa 240 Kräfte angefordert. In der Induſtrie der Steine und Erden war die Muſchelkalkinoͤuſtrie in geringem Maße noch aufnahmefähig, Mainſandſteininduſtrie und Murgtaler Granitwerke verzeichneten durch Reichsaufträge eine Beſſerung der Lage. In der Ziegelinduſtrie ſtehen die Stillegun⸗ gen zweier größerer Werke, einiger Landziege⸗ leien und einer Kunſtſteinfabrik unmittelbar bevor. In Metallverarbeitung⸗, Maſchinen⸗, Inſtrumente⸗ und Apparateinduſtrie zeigen ſich überall leichte Beſſerungserſcheinungen. Größere Neu⸗ bezw. Wiedereinſtellungen er⸗ folgten in der Metallwarenfabrikation, Auto⸗, Radio⸗, Pflug⸗, Herdͤd⸗ und Ofen⸗ ſowie Schraubeninduſtrie. Eine Nadelfabrik ſchränkte wegen beſſeren Auftrageingangess die Kurz⸗ arbeit ſtark ein, eine Karoſſeriefabrik beabſich⸗ tigt Einſtellung von 100 Arbeitern. In der Edelmetallinduſtrie hielt die ſaiſonmäßige Be⸗ lebung weiter an, Eilaufträge konnten teil⸗ weiſe nur durch Ueberzeitarbeit erledigt wer⸗ den. Dagegen mußte die Uhrenindͤuſtrie wei⸗ tere Entlaſſungen vornehmen und eine Näh⸗ maſchinenfabrik ſtellte vorſorglich Stillegungs⸗ antrag. In der Textilinduſtrie iſt die Lage uneinheitlich, die badiſche zeigt auhaltende Tendenz zur Verſchlechterung, während die württembergiſche Trikotinduſtrie, die Strick⸗ warenbranche und Spinnerei und Webereien in Württemberg leichte Beſſerung aufweiſen. In der Papierinduſtrie nahm eine badiſche Hartpappenfabrik nach vorübergehender Still⸗ legung die Fabrikation mit 120 Arbeitern wie⸗ der auf. In der Lederinduſtrie ſtellte eine badiſche Fabrik 100 Arbeiter neu ein. Die ba⸗ diſche Spankorbfabrikation hat 200 Arbeitern gekündigt und teilweife ſchon freigeſetzt. In der Holzwarenbranche und in der Möbelindu⸗ ſtrie ſind leichte Beſſerungserſcheinungen vor⸗ handen. In der Schokolade⸗ und Süßwaren⸗ fabrikation iſt die ſaiſonmäßige Beſſerung auf die Weihnachtszeit faſt ganz ausgeblieben. Einige Betriebe der badiſchen Zigarrenindu⸗ ſtrie haben vorſorglich Stillegungsanzeige er⸗ ſtattet. Im Baugewerbe waren Ende Sep⸗ tember 42 280 gegen 38 140 i. V. arbeitsloſe Bauarbeiter vorhanden. Während im Mann⸗ heimer und Kehler Umſchlags⸗ bzw. Hafenver⸗ kehr die Verhältniſſe günſtig lagen, nahm die Reichsbahn zahlreiche Entlaſſungen vor. „Lohnraub! Der Schiedsſpruch für die Berliner Einzel⸗ handelsangeſtellten * Berlin, 8. Okt. Geſtern fällte die Schlich⸗ tungskammer nach zwölfſtündiger Sitzung ei⸗ nen Schiedsſpruch in dem Tarifſtreit des Groß⸗Berliner Einzelhandels. Danach iſt im Manteltarifvertrag eine Kürz ung des Ur⸗ laubs der Angeſtellten in der Gruppe 1 und 2 um höchſtens() dͤrei Tage vorgeſehen, der Lehrlinge um zwei Tage. f Die Gehälter der Lehrlinge erfabren eine Kürzuna um 10 bis — 15 Prozent, während die der Angeſtellten in den Gruppen 1 und 2 beſtehen bleiben. In der Gruppe 3 fallen die Tarifgehälter für hö⸗ here Berufsjahre fort. In der Gruppe 4 bleibt nur noch ein Grundgehalt beſtehen. Der Schiedsſpruch wurde einſtimmig gefaßt. Die Parteien haben eine Erklärungsfriſt bis zum 15. Oktober. § Mannheim, 8. Oktober. Bei der Mann⸗ heimer Schiffswerft iſt, nachdem die Belegſchaft es weiterhin abgelehnt hat, für die 31. bis 40. Stunde einen Lohnabbau von 50 Prozent hin⸗ zunehmen und nach der 30. Stunde die Arbeit —1 fortſetzten, die Belegſchaft ausgeſperrt worden. Nürnberg, 8. Oktober. In der Bleiſtiftfabrik H. C. Kurz.G. ſind Differenzen im Zuſam⸗ menhang mit der Wirtſchaftsnotveroroͤnung entſtanden. Die Belegſchaft beſtand auf 48⸗ ſtündiger Arbeitszeit für die Dauer von 5 bis 6 Wochen unter der Bedingung, daß die Not⸗ veroroͤnung nicht durchgeführt werde und Neu⸗ einſtellungen nicht erfolgen. Die Betriebslei⸗ tung hat daher jetzt die geſamte in Frage kom⸗ mende Belegſchaft entlaſſen. Vom badiſchen Herbſt In Buggingen und Seefelden beginnt am Montag, den 10. Oktober, der Herbſt, von dem man trotz des verregneten Sommers noch eine verhältnismäßig gute Ernte erwartet.— In Britzingen rechnet man durchſchnittlich mit einem annehmbaren Mittelherbſt, trotzdem das ſchlechte Wetter der erſten Sommermonate ſo⸗ wie der ſpäter aufgetretene Sauerwurm ziem⸗ lichen Schaden angerichtet haben.— In Rhein⸗ weiler dagegen wird die Traubenleſe, die am letzten Dienstag begann, als traurig bezeich⸗ net. Durch den Hagelſchlag wurden die meiſten Hoffnungen vernichtet. Doch iſt ein kleiner Er⸗ ſatz darin zu ſehen, daß die Qualität des „Neuen“ beſſer iſt als voriges Jahr. Geboten wurden für den Ohm 80—90 RM., für den Saum 55—60 RM.— In Bamlach, wo der Herbſt am Donnerstag begann, iſt der Behang der Reben im Durchſchnitt ein guter, man rechnet mit einer beſſeren Qualität und auch einem beſſeren Preis als im Vorjahre. In Waſenweiler wird die Weinleſe am Dienstag beginnen. Mengenmäßig wird der diesjährige Herbſt erheblich hinter dem des Vorjahres zurückbleiben, dagegen dürfte er ihn an Qualität weſentlich übertreffen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in der Gemarkung Bötzingen, wo man gleichfalls mit einem guten Tropfen rechnet. Markete. Vom badiſchen Tabakmarkt In Baiertal ſind die Grumpen jetzt verwo⸗ gen woroͤen. Der Preis ſtellte ſich auf 25—30 RM. je Zentner und Qualität. In Schatthan⸗ ſen wurde der gleiche Preis erlöſt. Vom ſüddentſchen Tabakmarkt Auf den Feldern ſind die letzten Nachtabake faſt alle ſchon gebrochen, Mittel⸗ und Obergui befinden ſich im Trocknüngsprözeß. Die Prels⸗ geſtaltung für Sandblatt iſt erſtklaſſig zu nen⸗ nen, da man nach oͤen hohen Preiſen für Grum⸗ pen nicht geglaubt hat, daß ſich der Sandblatt⸗ preis ſo geſtalten würde. Die Konkurrenz des Inlandtabaks zum Auslandtabak iſt in das entſcheidende Stadium der Anerkennung ge⸗ treten. Preismäßig beſtehen Relationen zwi⸗ ſchen einheimiſchen und Importtabaken, ſoweit die Ware gleichen Verwendungscharakter hat. Die ſeitens der tabakverarbeitenden Iyoͤuſtrie angelegten Preiſe ſind Beweis für die Rich⸗ tigkeit dieſer Behauptung. Dadurch iſt ein wichtiges Moment erſtanden für ſeitens der Tabakpflanzer geforderte geſetzliche Regelung des Beimengungszwanges, der einen geregel⸗ ten geſicherten Abſatz ſowie Möglichkeit einer Erweiterung der, Anbaufläche in ſich ſchließe. Dieſe Frage iſt nun akut geworden, ihr Er⸗ folg muß erreicht werden. Aus den einzelnen ſüddeutſchen Tabakanbau⸗ gebieten iſt noch kurz zu berichten, daß die Verkäufe der freigebauten Tabake ſehr, rege ſind, die Preiſe ſich aber weſentlich unter den Ergebniſſen dex amtlichen Verkäufe halten, wo⸗ bei auch die Differenzierung, die durch die Bo⸗ nitierung als Ausgleichsmoment eingeſchaltet iſt, nicht angewandt wird, ſomit nur der Ver⸗ kaufsanfall einheitlich bepreiſt wird. Gbsfgrohmärkte Großmarkk Weinheim. Nüſſe 24—34, Pfirſiche—18, Zwelſch. gen 10—13,5, Quitten—11, Tomaken—10, Birnen—18, Aepfel—21 Pfg. per Pfund Anfuhr und Nachfrage gut. Nächſte Verſtei gerung heuke 16 Uhr. Berliner Produktenbörſe Berlin, 8. Okt.(Funkſpr.) Weizen, märk. 76 Ag. 202,5 bis 204,5; Okt. 215; Dez. 216; März 219,25. Tendenz: feſter. Roggen, märk., 71/72 Kg. 156,5—158,5; Okt. 1. Kurs geſtr., 2. Kurs 167,5 Geld; Dez. 168,5; Märs 172.5. Mecklenburger Roggen 72/73 GAg. 106 cif Bln. Brieſe. Tendenz: feſter. Gerſte, Vraugerſte 174—184; Futter⸗Ind. 167—173. Tendenz: ſtetig. Hafer, märk. 135—140. Ten⸗ denz: ſtetig. Weitzenmehl 25,5—38,75. Tendenz: ſtill. Rog genmehl 20,25—22,75. Tendenz: ruhig. Weizenklele 9,4 bis 9,75. Tendenz: ſtill. Roggenkleie 8,4—8,8. Tendenz: ſtill. Viktorigerbſen 22—25; Futtererbſen 14—17; Wicken 17—20; Leinkuchen 10,3—10,5; Erdnußkuchen 11,5; Erd⸗ nußkuchenmehl 11,8; Trockenſchnitzel 9,2—9,5; extrah. So⸗ ab Hbg. 10,0; extrah. Sojabohnenſchrot, ab ettin 11,3. 4 5 Serliner Devilen 35 vom d. Oktober Geld Briet*Geld Briet 21.57J 21.61 Buen.-Air..890f.894½ltalien Kanada.816/.824/Jugoslavien Konstantin.].008].012] Ko wno Japan.989.951 Kopenhag Kalro 134.90514.945 Tlaaben London 14.52514,585/ Oslo Newyork.209..217J Paris Rio de Jan..294/ 0. 296 Prag Urugnay.738/.742/ Lsland Amsterdam 169.63169.97/ Riga Athen.587.595 Schweis Briülasel 58.44] 58.56ſ Sofian Bukarest.517J.528/8panien Budapest—— ckhelm Danzig 81.871 82.03/ Meval Helsinsfors I 6,484] 6,276 Wien und ſeine Größe— 7. Fortſetzung Alſo läßt er die Konſuln fürs nächſte Jahr wählen; die Wahl fällt auf ſeinen Freund, den Optimaten Cnaeus Oetavius, und auf den demokratiſchen Volksmann L. Cornelius Cin⸗ na: ein recht ungleiches Geſpann vor dem Staatswagen. Sulla mißtraut dem Cinna tief; denn dieſer ſein entfernter Vetter und Rene⸗ gat iſt zu glatt, als daß er ehrlich wäre,— allerdings auch zu träge, als daß er gefährlich wäre. Alſo läßt der Feldherr ihn ſtarke Eide auf die Verfaſſung ſchwören; dann rückt er mit dem Heer nach Griechenland ab. Ohne Flotte, ohne Geld, ohne Nachſchub, mit nur 50 000 Mann geht er gegen Aſiens Rieſenheere ins Feld, und hinter ihm bleibt Rom zwiege⸗ ſpalten zurück, umſchlichen von den Unzufrie⸗ denen, beſpitzelt von der Umſturzpartei, be⸗ droht von den noch immer aufſäſſigen Scharen der Samniten, zweifelhaft geſchützt durch das eigene Heer unter Strabos charakterſchwacher Führung. Ob Marius in Italien gelandet iſt? Ob Einna ſeine Eide hält?? Sulla preßt die Lippen ein und marſchiert nach Oſten. Da ihm nichts anderes zu tun bleibt, ſo denkt er nur an das Nächſtliegende; er zwingt das Morgen aus dem bezwungenen Heute; fürs Uebermorgen mag ſein Glück ſor⸗ gen. Heute packt er Griechenland: die wankel⸗ mütigen Landſchaften und Städte, politiſch ewige Charakterlumpen, die bereits zum Eupator übergegangen waren, fallen jetzt ſchlotternd wieder ihm zu, wo ſeine Legionen erſcheinen oder von ferne drohen; er preßt Geld und Koſt aus ihnen heraus, ſtraft Uebel⸗ wollen blutig, zeigt ſich den Geneigten ver⸗ ſöhnlich, treibt die pontiſchen Beſatzungsheere zu Scharen. Doch die werfen ſich nach Athen und in den Piräus, halten ihn in Attika —1 Und der Eupator läßt neue, gewaltige Heere aus Thrakien einrücken! Seine Flotten bedecken das Meer! ſer Bulle iſt mit einer Rotte bewaffneter Sklaven in Jtalien gelandet,— laut zuver⸗ läſſiger Botſchaft. Und Cinnab Und Sertorius? Dieſer ein Gegner von Format, ohne Zweifel! Und Rom—1? Es geht doch nur um Rom Gelaſſen dreht ſich das Sternengewölbe durch die kühle Nacht hinüber nach Weſten, immer nach Weſten. Gleichmütig funkeln die wiſſen⸗ den Lichter über dem Schlaf der Welt; die vorhin noch ſcheitelrecht über der Akropolis flimmerten, mögen jetzt bereits ſcheitelrecht überm Kapitol von Rom flimmern. Rings ſchweigt die Nacht, belebt nur vom Tritt der Poſten und vom leiſen Klirren ihrer Waffen, der vertrauten Schlummerweiſe des Heeres. Fühlt das Heer, ahnt die Welt, daß Rom nach Griechenland ausgewandert iſt und hier auf dem Lager des Prokonſuls ſchlum⸗ mert, hinter ſeiner Stirn, tief in ſeinem ge⸗ bändigten Herzen? Sulla greiſt im Traum nach blonden Locken und murmelt verſickernde Worte. „Felix—!“ murmelt er. Noch vor Sonnenaufgang wird er von Epi⸗ eadus geweckt:„Ein Bote iſt da!“ Sulla fährt wach und unverzüglich geſam⸗ melt auf. Er ſtreift Aldiſas Schlummer mit einem zärtlichen Blick; er wickelt ſich in ein Himation und bindet die Sandalen.„Komm!“ fagt er zu Epicadus. Draußen vor dem Zelt ſteht ein Hirte im Pelz, ſchaut übernächtig drein. „Von Rom?“ fragt Sulla leiſe. Der Bote nickt. So kannſt du auch noch dreihundert Schritt mehr machen. Kommt beide!“ Er ſchreitet wie⸗ gend auf dem Waldpfad voraus; er will die Botſchaft an der Stelle hören, wo er geſtern den Adler wahrgenommen hat, im Angeſicht von Athen. Flüchtig denkt er an die Geliebte im Zelt und lächelt. Der Bote trottet in der Mitte; Epicadus macht fröſtelnd den Beſchluß: der Herbſtmorgen nebelt. Jetzt die Stelle erreicht, und Sulla bleibt ſtehen:„Alſo was bringſt du? Entſinne ich mich deines Geſichtes recht, ſo biſt du ein Sklave des Konſuls Octavius!?“ „Ja, das war ich, Herr! Und weiß nicht, wo⸗ mit beginnen—“ „Beginne mit dem Wichtigſten, Freund!“ Der Bote ſchweigt verwirrt. Dann ſagt er: „Herr, ihr ſeid durch Volksbeſchluß vom Ober⸗ kommando im Oſten enthoben—“ Sulla wölbt die Lippen vor, als berge er hinter ihnen eine reife Frucht.„Durchaus un⸗ wichtig!“ ſagt er.„Weiter!“ „Euer Haus in Rom iſt dem Erdboden gleichgemacht, eure Landgüter ſind eingezogen. mit den Zwillingen ge⸗ Wann ſind Privatangelegenheiten. Er preßt die Lippen ſteinern zuſammen:„Weiter doch!!“ „Herr, ihr ſelber ſeid geächtet. Der Konſul „Das kommt das Wichtige!?“ Einna und die Volkspartei beherrſchen die Stadt; der Senat iſt geſprengt— „Jetzt kommen wir der Sache näher. Aber warum verſchweigſt du mir immer noch das Wichtigſte!?“ Als Ernſt Peterſen am frühen Sonntagmor⸗ gen aus dem Hauſe trat, frohlockte er. Am heiteren Himmel ſtrichen ſchmale Windſtreifen dahin. Was konnte er ſich heute, da er mit Irene ſegeln wollte, Beſſeres wünſchen, als eine friſche Briſe. Sie hatten ſich zwar geſtern Abend gezankt, er und Irene Rubeck, aber trotzdem war er jetzt auf dem Wege zu ihr, um ſie abzuholen. Um den Mut der Frauen war es gegangen. Sie hatte behauptet, daß dieſer beim weibli⸗ chen Geſchlecht ebenſo groß ſei wie beim männ⸗ lichen. Er war anderer Anſicht geweſen. Und es hätte ein ernſthafter Zwiſt werden können, wenn er ſchließlich nicht geſagt hätte:„Wir wollen uns nicht ſtreiten, liebe Jrene. Sobald Sie mir mal den Beweis einer beſonders mu⸗ tigen Tat liefern, will ich Ihnen gern zuſtim⸗ meßi Da hatte es in ihren Augen aufgeblitzt, aber nur für einen Huſch.„Einverſtanden für heute abend. Morgen iſt wieder ein Tag. Und jetzt habe ich rechtſchaffenen Hunger. Kommen Sie mit zu uns hinauf, Ernſt? Oft ſchon hatte er als gern geſehener Gaſt oben in der Wohnung bei ihr und ihrer Mut⸗ ter geſeſſen, mit beiden ein einfaches Nacht⸗ mahl teilend und bei einem Plauſch die Nöte der Zeit vergeſſend. Geſtern abend mußte er danken. Ein gewiſſer Stachel war in ihm ge⸗ blieben. Was trieb dieſe liebe, kleine Perſon nur immer dazu, ihn zu quälen? Doch bei dieſer lachenden Sonne heute früh lebte nur ein Verlangen in ihm: zu ihr! Eine halbe Stunde ſpäter ſtanden ſie drau⸗ ßen auf dem Bootsgelände. Weit hinaus blin⸗ kerte die Waſſerfläche, das jenſeitige Wald⸗ ufer zerfloß im Sonnendunſt. Und der Oſt⸗ wind zauſte in Ernſts Haar und ließ auch JIre⸗ nens braune Locken flattern. „Iſt die Briſe nicht wunderbar heute? Da können wir draußen noch was erleben!“ Jre⸗ ne ſah ihn mit luſtigen Augen an. „Möchten Sie denn da draußen gern etwas erleben?“ „Für mein Leben gern.“ „Ja, ja, hier noch auf dem Trockenen, für mein Leben gern. Wenns aber wirklich mal ums Leben gehen ſollte— wir wollens nicht hoffen—, ob Sie dann auch ſo ſiegesgewiß ſind?“ „Sie fangen ſchon wieder an, an meinem Mut zu zweifeln?“ „Nein! Ich will auch nicht ſchulmeiſtern. Bei der ſtrahlenden Sonne! Alſo erleben wir was! Je ſchöner, deſto beſſer.“ Seine Augen bohrten ſich in die ihren. Einen Augenblick hielt ſie der Werbung ſtand. nicht ſehen laſſen wollte, flutete ihr in die Wangen. Aber doch ſpürte ſie es gern, daß ihr Herz ſchneller klopfte.„Schnell umgezogen!“ Halb drehte ſie den Kopf zurück.„Unſer Maat kommt ſchon mit dem kleinen Boot.“ Nach einem Nickegruß verſchwand Jrene in ihrer Kabine. Hier zog ſie ein hellblaues Ba⸗ detrikot an, eine weite, weiße Hoſe und eine helle wollene Joppe drüber. Was ſie an Geld und Ringen bei ſich hatte, ſtopfte ſie in einen Lederbeutel, der wiederum von einem Gummi⸗ beutel feſt umſchloſſen war und innenwärts im Trikot befeſtigt wurde. Vor Abend rechnete ſie nie mit Ernſt ab. Als ſie fertig auf den Steg trat, hielt Ernſt das Boot ſchon zum Einſteigen an der Leine. Auch er in Trikot und Ueberkleidern. Mit markigen, knappen Ruderſchlägen brachte der Maat die beiden zu ihrem an der Boje liegen⸗ den, leichten Segelboot. In einigen Minuten waren ſie ſchon weit draußen. Und nun zi⸗ geunerten ſie den ganzen Tag umher. Gingen hier einmal an Land, um im grünen Ufer⸗ gras zu frühſtücken, an einer anderen Stelle, wo Badeſtrand war, um zu ſchwimmen, ver⸗ ließen endlich den See und ſtakten den Flußlauf hinauf, um ſich dort im Garten eines Wald⸗ wirtshauſes einen vorzüglichen Kaffee ſchmek⸗ ken zu laſſen. Immer als gute Kameraden. Der Nachmittag war herangerückt, mit ihm hatte ſich die Briſe belebt. Irene jubelte. Es Eure Gemahlin iſt flüchtet,— man weiß nicht, wohin— war ausgemacht, daß über den See zurück ſie Mut Cklaae non&φ Coclmann, Beulin Dann drehte ſie ſich um. Eine Röte, die ſie „Herr“, ſagt der Vote getränkt,„da ihr be⸗ reits alles zu wiſſen ſcheint, ſo jammern mich die Pferde, die ich zuſchanden geritten habe von Nikopolis herüber, und alle Beſchwerden mei⸗ ner Verkleidung. Ich glaubte der erſte zu ſein, der euch vom Umſturz in der Heimat Kunde brächte, und es ſchien mir nötig, ein paar Nächte lang des ſüßen Schlafes zu entbehren — Rom und euch zuliebe!“ Du biſt der erſte, und ich werde dich nach Verdienſt belohnen, mein im Homeros nicht unbewanderter Freund! Hatteſt du erwartet, Lucius Sulla werde die Faſſung verlieren, wenn man ihm das meldet, womit er ſchon rechnen mußte? Aber vielleicht werde ich die Faſſung ſogleich verlieren; denn ich ſehe dei⸗ ner Miene an, daß du noch Schlimmſtes zu melden haſt: du ſchauſt drein wie ein Weib, das die Nachgeburt vor dem Kind zur Welt gebracht hat und nun erſt an der ſchweren Frucht preßt!“ Fortſetzung folgt. das Steuer führen ſollte. Als Erſte kletterte ſie wieder in den Kahn, entledigte ſich der Ueberkleider und verwahrte dieſe in der Klap⸗ pe unter dem ſchmalen Brett am Vorderſteven. Dann machte ſie ſich daran, immer auf dem Boden des Bootes hockend, auch Ernſts Sachen zuſammen zu wickeln. Doch bevor ſie dieſe ver⸗ ſtaute, glitt ihre Hand raſch in die rechte Ta⸗ ſche der Joppe und holte Ernſts Uhr und Geloͤbörſe heraus. Beides ſtopfte ſie ebenſo ge⸗ ſchwind in den Gummibeutel ihres Trikots. Ernſt hatte derweile, ohne viel auf Irene zu achten, das Ruder zur Hand genommen und ſtakte jetzt das Boot den Fluß hinunter bis zum See. „Auf Poſten, Fräulein Steuermann! Ma⸗ chen Sie Ihre Sache gut!“ Mit ſicherer Hand führte Frene das Steuer. Bald kam das Boot einem Lanoͤvorſprung nahe. Dahinter, das wußte ſie, lag oft eine Bö aus nordöſtlicher Richtunn. So wurde Irene von ihr auch nicht überrumpelt! Scho⸗ te los, Segel und Steuer herum, Naſe in den Winoͤ! Von hier an mußte über den See ge⸗ kreuzt werden. 3 „Bravo, JIrene!“ rief Ernſt vom Backbord⸗ rand her, wohin er hinübergewechſelt.„Aber aufpaſſen! Es ſcheint auf dem See noch böiger zu werden. Soll ich Sie lieber ablöſen?“ „Ablöſen? Jetzt, wo's gerade ein bißchen aufregend wird? Wir können ja ſchwimmen.“ Aber kaum war dies geſagt, da ſprang eine ſchwere Bö fauchend aufs Waſſer und ins Segel. „Leine los!“ ſchrie Ernſt Irene zu.„Segel los, Naſe in den Wind!“ Waren denn Jrenes ſämtliche Sinne verſtopft? Schon hatte ſich das ganze Boot ganz auf Backbord gelegt, doch das Mädchen rührte ſich nicht, hielt Schote und Ruder feſt. Gleich mußte die Leinewand ins Waſſer ſtippen. „Irene, was machen Sie?“ ſchrie Ernſt hoch vom Steuerboröͤrand herab.—„Meinen Mut beweiſen will ich“, rief ſie. Und ſchon geſchah es. Eine noch ſtärkere Bö drückte das Segel ins Waſſer, im Nu lag es flach und ſank tiefer und tiefer. Jrene war es raſch gelungen, auf die Au⸗ ßenwand des Bootes zu klettern. Auch Ernſt mußte zum Kiel hinauf. „Seien Sie wegen Ihrer Uhr und Börſe unbeſorgt, lieber Ernſt, beides habe ich im Gummibeutel bei mir.“ „Jrene!“ Ein Schrei des Erſtaunens.„Sie haben abſichtlich...“ „Umgeſchmiſſen! Ganz recht. Geben Sie jetzt zu, daß ich Mut habe?“ „Und hier, wo weit und breit kein Boot in der Nähe?“ „Gerade hier! Wir ſchwimmen an Land.“ „Alſo los, Irene! Bevor es zu ſpät. Ge⸗ radeaus, dorthin, wo das Haus am Ufer ſteht.“ Beide ſprangen ins Waſſer. Ernſt mußte bald erkennen, oͤaß das ein⸗ treffen werdoͤe, was er im Stillen befürchtet hatte; Irene hielt nicht ͤurch. Immer und immer wieder ſchluckte ſie Waſſer. „Die verdammten Wellen!“ rief ſie. „Wenn Sie keine Kraft mehr haben, ſchnell zu mir! Arme um den Hals. Körper flach nach hinten ausſtrecken!“ Nach weiteren fünfzig Stößen war es ſo weit. Jrene mußte ſich ins Schlepptau neh⸗ men laſſen. Da hing ſie nun, ziemlich ermat⸗ tet, und ſchalt ſich innerlich wegen ihres Leicht⸗ ſinns. Nun drängte es ſie, Ernſt etwas Liebes zu ſagen. „Ernſt, nicht böſe ſein, lieber Ernſt! Bitte, bitte nicht! Als Deine Frau werde ich es ge⸗ wiß nicht wieder tun.“ Da fuhr Ernſts Kopf für einen Augenblick herum.„Irene! Hipp, hipp, hurrah!“ Ein Jauchzen war's. Eine Viertelſtunde ſpäter trug er Irene ans Ufer und bettete ſie ſorgſam im weichen Gras. Ehe ſie ſich ganz hinſtreckte, zog ſie ſich zu ihm empor und bot ihm den zitternden, blaſſen Mund.——— In aller Frühe des Montags trat er in ihre Wohnung. Schelmiſch lachend kam ſie ihm ent⸗ gegen und hielt ihm ein dünnes Büchlein vor die Augen. „Namenbuch. Ausdeutungen der üblichſten Vornamen“, las er. Schnell ſchlug ſie oͤͤen Buchſtaben„E“ auf, auf„Ernſt“ deutend!„Entſchloſſener Kämpfer, Krieger, der„Mann“ ſchlechthin“, ſprach ſie ihm vor, ſchlug ein paar Seiten um und hielt den Finger auf„Jrene“.„Was ſteht da?“ fragte ſie. „Irene, die Friedliche.“ Diſt du jetzt beruhigt? Du mein„Mann“ !“ Statt jeder Antwort holte er ſich ihren Mund. Dann ſagte er:„Und Mut haſt du auch. Alle Wetter!“ Zer Letʒte Cntetag Der Tag neigte ſich vor der untergehenden Sonne. Der Abendͤwind hatte ſich erhoben und ſtrich kühl über die kahle, graue Flur. Hier und da war das Feld bereits vom Pfluge umgeworfen; aus den braunkrumigen Schol⸗ len ſtarrten die Stoppeln, die auf den mei⸗ ſten noch nicht beackerten Flächen den Golbd⸗ glanz der vergangenen Sommerherrlichkeit in mattem Schimmer nachleuchten ließen. Auf der Höhe, wo das Getreide auf kargem Bo⸗ den zuletzt ſchnittreif wurde, ſtanden die letz⸗ ten Puppen in weiten Zwiſchenräumen. Da droben war die Sicht weit und klar. Auf dem letzten noch nicht abgeernteten Feld war ein alter Bauer beſchäfigt, den ſpärlichen Segen des Jahres einzuheimſen. Bedächtig und mühſam reichte er die Garben auf das Wägelchen. Ein dürres Mütterchen nahm ſie in Empfang und legte eine nach der andern ſorgfältig in die Reihe, die Aehrenbüſchel nach außen. Mit Ernſt und Würde geſchah die Ar⸗ beit, ohne daß ein Wort fiel. Wenn an einer Stelle oͤie Garben aufgeladen waren, dann führte der Bauer oͤie Kuh, die den Erntewa⸗ gen zog, langſamen, faſt feierlichen Schrittes weiter zur nächſten Puppe. Als er am Ende des Feldoes die letzten Garben empor reichte, ſtand der Sonnenball rot glühend über den Wipfeln des Gebirgswaldes. Die Alte ſtieg vom mäßig hohen Fuder herunter. Nachdem der Mann den Wagen auf den Feldͤweg ge⸗ fahren hatte, kehrte er zur Frau zurück, die ihn auf dem Acker erwartete. Beide blicken ſtumm über das abgeerntete Feldͤ. Dan begann der Bauer:„Nun können wir Erntedankfeſt feiern, Mutter. Die letzte Ernte iſt getan. Meine Zeit iſt um. Meine Kräfte gehen zur Neige. Mehr als vierzig Jahre haben wir zuſammen unſeren Acker beſtellt, und jedes Jahr hat uns der liebe Gott ſeinen Segen gegeben. Mag er mich ru⸗ fen! Ich bin bereit.“ „Ja, Vater“, ſagte dͤie Bäuerin,„die Arbeit auf dem Acker wird uns alten Leuten ſauer. Wenn Du nicht darauf beſtanden hätteſt, noch einmal einzufahren, dann hätten uns die Jun⸗ gen die Arbeit wohl abgenommen. Aber Du wollteſt ja nichts davon hören.“ Ernte. „Ich will nicht wieder dagegen ſein“, ant⸗ wortete der Alte und lächelte ſtill,„nur Ab⸗ ſchied nehmen wollte ich und den alten Brauch noch einmal ehren, daß der Segen, den er bringt, auch den Kindern zu gute kommt.“ Das wollen wir“, ſagte die Frau. Dar⸗ nach ließen ſie ſich auf den Boden nieder und ſaßen Seite an Seite auf dem Stoppelfelde. Wie ſie ſo ſaßen und ſannen, da fand Hand zu Hand. Die Frau wiſchte ſich die Augen:„So hab' ich's noch nicht erlebt, Vater“, ſagte ſie leiſe,„anoͤre Jahre habe ich immer nur an die Frucht gedacht, die das Feld gegeben hatte und im nächſten Jahre wieder geben ſollte. Aber dͤͤiesmal..“ „Diesmal hat für uns der Brauch einen tie⸗ feren Sinn“, ſetzte der Alte ihre Rede fort, „wir wollen auch ruhen wie die Erde, nur ein wenig tiefer als oͤas Samenkorn.“ „Ja, Vater“, ſagte die Frau,„aber wir das Feld ſchon beſtellt für eine neue rnte.“ „Für eine neue Ernte“, wiederholte der Bauer,„Gott mag ſie uns ſchenken und das Feld ſegnen für Kind und Kindeskind!“ Beide erhoben ſich. Golden glühte das Abendrot. So ſchritten ſie heimwärts. Vom Turme ſchallte der Klang der Abendglocke. Als ſie vor dem Eingang des Dorfes an⸗ langten, kam ihnen eine Schar junger Bur⸗ ſchen und Mädchen entgegen. Die trugen leuch⸗ tende Herbſtblumen in den Händen und ſchmückten fröhlich das alte Paar und die Kuh, die den Erntewagen zog. Feierlich⸗froh folgte das Ehrengeleite die Dorfſtraße hinab ins kleine Gehöft. Die Kuh wurde dort von den Burſchen ausgefpannt und der Erntewagen auf die Tenne der Scheuer gerollt. Viele ge⸗ ſchäftige Hände ſchwangen und betteten die vollen Garben in die Banſen. Nach getaner Arbeit ſchüttelten die Jungen den Alten trau⸗ lich die Hände und verabſchiedeten ſich von den Zurückbleibenden, die vor der Haustür ſtan⸗ den, ſtumm und tiefbewegt. So begingen die Alten den Tag der letzten Deu Ber Ein r⸗ der Mok einem Er ausländiſ Die zune auch in 2 fahrzeugb mokore je mit aus kreiben. Kennk zehnten gen, ſo b ſtungen a ten, den bringen. vention jedem Un in den mi gaserzeug kärtranspt Benzin a ſieht, wie den diesj ſtehen, da nen mit 5 abhãängig In Deulſc Produktio im Jahre Millionen liche Stel gekümmer durch Ve gewallige koſten zu Einfuhr WMan übe minimum gen die e chen und Induſtrie aus wicht zu beſchäf die erſten Holzgener bildung, L d ins ſt hoch t Mut re Bö lag es e Au⸗ Ernſt Börſe ich im „Sie tSie vot in nö.“ Ge⸗ ſteht.“ ein⸗ irchtet r und ſchnell h nach es ſo neh⸗ rmat⸗ Leicht⸗ Ziebes Bitte, s ge⸗ nblick Ein e ans Gras. u ihm laſſen nihre nent⸗ n vor ichſten auf, npfer, ch ſie hielt da?“ tann“ ihren ſt du ‚ ant⸗ r Ab⸗ zrauch en er 7 Dar⸗ r und de. id ſich über erlebt, be ich e das Jahre n tie⸗ fort, „ nur wiß neue der d das das Vom glocke. s an⸗ Bur⸗ leuch⸗ und Kuh, folgte ins n den vagen le ge⸗ tdie taner trau⸗ n den ſtan⸗ etzten Seite 11 — Montag, den 10. Okkober 1932. Deutjches Abjallholz — flalt auslänbiichen 7 90% Eriparnis an Brennſtoffkoften.—/ Pig. ber Tonnen⸗ Benzins. kilometer— 2 Pjg. die Pjerbekraftilunbe Ein reiches Deulſchland war krotz forkchreiten⸗ der Moloriſierung nicht darauf Ingewieſen, nach einem Erſatz für die fielig in Preiſe ſteigenden ausländiſchen Brennſtoffe Ausſchau zu halten. Die zunehmende wirkſchaftliche Not lenkte aber auch in Deutſchland die Aufmerkſamkeit von Nußz.⸗ fahrzeugbeſihern auf die Möglichkeit, Vergaſer⸗ mokore jeder Ark anſtatt mit Benzin, ohne weikeres mit aus Holzabfällen gewonnenem Gas zu be⸗ kreiben. Kennt man in Deulſchland auch ſchon ſeit Zahr⸗ zehnken Holz als Kraftquelle für ſtationäre Anla⸗ gen, ſo blieb es Frankreich dem Lande der Rü⸗ ſtungen aus rein militäriſchen Gründen vorbehal⸗ ten, den Fahrzeug⸗Generakor zur Einführung zu bringen. Nicht weniger als 12000 Francs Sub⸗ vention zahlt die franzöſiſche Heeresverwaltung jedem Unternehmer, der ſein Fahrzeug mik einem in den militäriſchen Wettbewerben bewährlen Holz⸗ gaserzeuger ausrüſtet, damit im Kriegsfalle Mili⸗ tärtransporte unabhängig von dem ausländiſchen Benzin ausgeführt werden können. Wenn man ſieht, wie überlegen eine mokoriſierte Armee in den diesjährigen Manövern war, kann man ver⸗ ſtehen, daß in Frankreich ganze Laſtwagenkolon⸗ nen mit Holzgaserzeugern ausgerüſtet ſind, die un⸗ abhängig vom Benzin jederzeit aktionsfähig ſind. In Deulſchland, das krotz der umfangreichen eigenen Produktion von Benzol und ſynthekiſchem Benzin im Jahre 1931 noch einen Einfuhrbedarf von 1,6 Millionen Tonnen Benzin hakte, haben ſich öffenk⸗ liche Stellen ſo gut wie garnicht um die Frage gekümmert, in welchem Umfange es nmöglich iſt, durch Veredelung von Heimabbodenſchätzen ganz gewaltige Erſparniſſe(90 Proz.) an Brennſtoff⸗ koſten zu erzielen, um gleichzeitig die bedauerliche Einfuhr von ausländiſchem Benzin zu droſſeln. Man überließ es vielmehr den um ein Exiſtenz⸗ minimum kämpfenden Beſitzern von Nutzfahrzeu⸗ gen die erſten Experimenbe in Deulſchland zu ma⸗ chen und auch die in Betracht kommende deutſche Induſtrie erhielt keinen Anreiz, ſich mit der über⸗ aus wichligen Fvage: Holz ſtalt Benzin? zu beſchäftigen. So blieb es denn nicht aus, daß die erſten aus Frankreich eingeführken Imberk⸗ Holzgenerakoren in Folge grober Mängel(Teer⸗ bildung, Leiſtungsabfall) ſich in modernen deutſchen Nußfahrzeugen und ſtationären Anlagen nicht be⸗ währken und unker großem Verluſt wieder ausge⸗ baut werden mußten. Dem ſo viek verſprechenden Holzgaserzeuger ſchien dasſelbe Schickſal beſchieden, wie dem mit Anthracit, Grude, Holz, Kohle bekriebenen Fahr⸗ zeug⸗-Generakoren der Pinkſch, Körting, Deulſchen Erdöl AG., wenn es nicht deutſchen Ingenieuren und Fachleuben mit langjährigen Erfahrungen ge⸗ lungen wäre, die konſtruktiven Mängel der fran⸗ zöſiſchen Imberk⸗Gaserzeuger zu erkennen und ab⸗ zuſtellen. Das war die erfreuliche Feſtſtellung, die anläßlich der Tagung des Deutſchen Forſtvereins 2. Jahrg./ Nr. 227 in Stuttgart getroffen werden konnke. Dort wur⸗ den die Ergebniſſe von eingehenden Verſuchen be⸗ kannt gegeben, die der Ausſchuß für Technik in der Landwirkſchaft und Forſtwirkſchaft in Zuſam⸗ menarbeit mit dem Inſtitut für Landmaſchinen an der Techniſchen Hochſchule in München mit ver⸗ ſchiedenen Holzgaserzeugern vorgenommen hakte. Gleichzeitig wurden die verſchiedenen Fahrzeug⸗ Gaserzeuger in Laſtwagen und Omnibuſſe einge⸗ baut, in ſchwierigem Gelände vorgeführt und zwar außer dem franzöſiſchen Imberk⸗Generakor, der im Lizenzwege nunmehr auch in Deutſchland herge⸗ ſtellt wird, ein Holzvergaſer der Deulſchen Holz⸗ vergaſer⸗Geſellſchaften erſtmalig Holzgaserzeuger der Humboldt Deutz Mokoren Geſ., die ſich krot der langjährigen Erfahrungen mit Gaserzeugern erſt nach eingehenden und gelungenen Verſuchen zum Bau von Fahrzeug⸗Generakoren enkſchloſſen oO EAIh 7385 7. Kondenſakor. Siebrütlel. blech. 17. Kaminklappe. 21. Waſſerkopf. 22. Ablaßhahn. Schaltbreit. 27. Gasregler. 8. Mikteldüſe. Schemakiſche Darſtellung des neuen 1. Feder. 2. Deckel. 3. Füllöffnung. 4. Brennſtoffbehälter. 9. Rückſchlagklappe. 13. Obere Reinigungsluke. 14. Ankere Reinigungsluke. 15. Reiniger. 16. Prall- 18. Anblaſevenkilakor. 19. Anblaſekamin. 20. Unkerdruckmeſſer. 23. Lufkſchieber. 28. Benzinregler. haben. Deuß ⸗ Holzvergaſers. 5. Randdüſe. 6. Feuerkorb. 10. Lufteinkritt. 11. Rütkelſieb. 12. 24. Gasdroſſel. 25. Lufkregler. 26. 29. Molor. 30. Benzinvergaſer. Die auf dem Markt befindlichen Holzvergaſer⸗ anlagen beſtehen aus dem'genklichen Generator, einem in Stahlblech ausgeführken Zylinder, der im Führerhaus oder der Karoſſerie eingebauk, im un⸗ teven Teil die Feuerung, im oberen Teil den Holz⸗ vorrak für eine mehrſtündige Bekriebsdauer enk⸗ hält, ſowie 4 Reinigern(Röhren mit Prallble⸗ chen) die unter dem Chaſſis aufgehängt für Reini⸗ gung und Kühlung der Gaſe ſorgen. Das Geſamk⸗ gewicht der Anlage beträgt 300 Kilogramm. Als Bekriebsſtoff wird lufktrockenes Abfallholz jeder Art verwandt. Am beſten eignek ſich Harkholz und Weichholz gemiſcht in Stüchen von—12 Jenki⸗ meker. Der Verbrauch beträgt elwa 2 Kilogramm Holz anſtatt 1 Liter Benzin, bedeuket alſo eine Erſpar⸗ nis an reinen Brennſtoffkoſten von ekwa 90 Pro⸗ zenk. Der an und für ſich beſtehende Leiſtungs⸗ abfall von 20—35 Prozent kann durch Erhöhung der Kompreſſion, Einſchaltung einer Aufladevor⸗ richkung, Frühzündung, Beimiſchung von flüſſigen Brennſtoffen ausgeglichen werden. Bei dem Oeutz⸗ Fahrzeug⸗Gaserzeuger kann zudem jederzeit von feſtem Brennſtoff(Holz) auf flüſſigen Brennſtoff (Benzolſpiritus) übergegangen werden, wodurch völlige Bekriebsſicherheit gewährleiſtek wird. Die Holzgaserzeuger können ohne weikeres mit jedem Vergaſermokor verbunden werden. Für Perſo⸗ nenfahrzeuge iſt der Holzvergaſer noch nichk ge⸗ eignet. Dagegen werden bereits heule z. B. von Deutz Holzvergaſer für leichle und hochkourige Nuß⸗ fahrzeuge(Lieferwagen) hergeſtellt und eingebauk. Aufgrund der eingehenden Verſuche am Prüf⸗ ſtand, im Laborakorium und auf der Lanoſtraße, kann zuſammenfaſſend geſagt werden, daß die auf dem Markt befindlichen Gaserzeuger gewiß noch nicht den Abſchluß einer volkswirtſchaftlich be⸗ deutſamen Erfindung darſtellen, daß aber die letz⸗ ten⸗ und insbeſondere die deutſchen Konſtrukkionen ſo enkwickelk und verbeſſert ſind, daß der Einbau in einen großen Teil der vorhandenen Nuhfahr⸗ zeuge verankworkek werden kann. Deukſchland iſt nicht reich genug, um der Be⸗ quemlichkeit zu Liebe aus dem Vollen wirkſchaften zu können. Millionen Mark können in der Ein⸗ fuhr eines Auslandsproduktes geſpart werden. Willionen können in ſtaaklichen, kommunalen und privaken Betrieben geſpark werden, wenn Heimat⸗ bodenſchätze, die heule noch unverkäuflich ſind zu mokoriſcher Kraft veredelk werden. Es iſt Pflicht jeder Regierung, der es Ernß gemeint iſt mit der Stärkung der nakionalen Wirk ſchaft, die Einführung der Holzvergaſung ebenſo zi Scrie Als Auftakt zu dieser Serie be- ginnen wir mit doem wunder- sohönen Ufa-Sohlager: Käthe von Nagy U/. Albach-Retiy Das schöne Abenteuer Aelele Sandrock da Wüst— Alfred Abel sorgen fernen unter NZNeinh. Schünzels Meisterregie dafür, daß Sie mit Lachen u. Heiterkeit, mit Rührung und tiefer Freude einen Abend verbringen, der für Sie zum „Scehönen Abenteuer“ wird. Vorzugskarten gelten auen bei diesem hervorragenden Filmwerkl Wobesrondeivrogamm aer Lia fannnilaus Hurss csns —— 31 en-Wr fh E41TEAZxEALI nunz, mannheim, I6, 8. Fayrräder Humor Stimmung Nur noch 7 Tage OKtoberfest mit seinen vielen originellen Darbietungen im Stammhaus Durtacher Hof P5, 2 Haltestelle Strohmarkt Betrieb Gaudi ——— . * W 2 2 K 2 74 Inhis* 7 4 sagen meine Kunden. 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Sleuerveranlagung— perſonenſiands⸗ und Belriebsaufnahme nach dem Skand rch— 10 5 8 f ur Durchführung der gemä 36 ff. der Aus⸗ führungsbeſtimmungen zum Einkommenſteuergeſetz vorzunehmenden Perſonenſtands⸗ und Betriebsauf⸗ nahme werden in den nächſten Tagen den Haus⸗ haltungen, den Inhabern von Be kriebsſtätten ſowie den Haus⸗ bezw. Grundbeſißern Aufnahmeliſten zugeſtellt. Die Liſten ſind gemäß der auf denſelben aufgedruckken Anleitung nach dem Stand vom 10. Oktober. 1932 genau und vollſtändig auszufül⸗ len. Bis ſpäteſtens 12. 10. 1932 ſind die ausge⸗ füllten Haushalkungsliſten und Betriebsbläkter dem Haus- bezw. Grundbeſizer oder deſſen Verkreler zu übergeben, welcher aufgrund der Liſten die Hausliſte auszufüllen hak. Am 14. 10. 1932 wer⸗ den die Liſten wieder abgeholt. Die vollſtändige und rechtzeitige Ausfüllung ſämtlicher Li die Uebergabe der Haushal⸗ kungsliſten und Betriebsbläkter an den Haus⸗ oder Grundbeſitzer oder ſeinen Verkteker und die Rüch⸗ gabe ſämklicher Liſten an die Gemeindebehörde kann durch Geloͤſtrafen nach§ 202 der Reichsab⸗ gabenordnung erzwungen werden(§ 37 Abſ. 4 zum Einkommenſteuer⸗ geſeh. Schweßingen, den 3. Oktober 1932. Der Bürgermeiſter. Oeffentliche Zahlnngsauffordernng. Am 5. Ontober ds. Js. war die ſechſte Aake (Seplemberrate) an Gemeinde⸗ und Gebäudeſon⸗ derſteuer für 1932(1. 4. 1932 bis 31. 3. 1933) zur Zahlung füllig und ſpäteſſens bis 15. Oktobe- 1932 zu bezahlen. Wer bis zu dieſe mgeitpunkk nicht zahlt, hat an Verſäumnisgebühr 2 v. H. des ausſtehenden, auf volle 10 Reichsmark aufgerundeken Bekrags u entrichten und die mit hohen Koſien verbundene vollſrre chn ewwerben. An Berzugsyefd n kommen 1½% für den —— onak zur— ine ondere Mahn 0 nichk. Die Slevern können der Siadikaſſe auch—+ Kenko berſelben bel der Gldliſchen Spa riva ſchechhonio Nr. 6002 Kartsrahe einbezahlk werden, und Volhsbonz hier, ſowie auf Poſt⸗ Schwehingen, den 7. Seplember 1982. Sladlkaſſe. und billig Uelefon 267 76. werden zu Spottpreiſen dir. an priv, abgegeben. Doppler, K 3, 2, hths. Sahrradgroßhandlung. G. G. M. Gegruündet 5 KoHTEN-KOKS-BRIKETT B.., MIEMNEIn 1878 Luisenring 9 Tel. 200 31 u. 254 30 5 BRINNMOT2 Mite —————— „Monkag, den 10. Okkober 1932. 2. Jahrg./ Nr. 22 7 fördern wie im Auslande, insbeſondere in Frank⸗ reich. Eine offene ſtaatliche Subvenkion, wie in Frank⸗ reich; iſt in Deukſchland dank des Schandverkra⸗- ges von Verſailles nicht möglich, aber'e eben⸗ falls in Frankreſch eingeräumten 50 Proz. Steuer⸗ ermäßigung oder noch beſſer die Einführung der Betriebsſtoffſteuer würde die Anſchaffung von Holz⸗ vergaſern weſenklich förder. Wer national denkt und handelk, wird.ſet Krafkquelle ſeine beſon⸗ dere Aufmerkfamkeit ſchenken. Myſtiſches aus Alt⸗Heidelbergs Vorzeit Macherzählt von Sbadkbibliolhekar Georg Zünk. „Der ſchöne Name Heidelberg kommt von der Frucht der Heidelbeeren, Davon der jedoch kleine Strauch in den beliebten Hügeln blüht.“ (Nach Paulus Meliſſus.) Vor zweihunderk Jahren widmele ein Frank ⸗ furker Verlag dem pfälziſchen reformierken Kir⸗ chenrak ein Heimatbuch. Pfarrer Johann Peber Kayſer zu Handſchuhsheim war der Verfaſſer. Es ſollte in unkerhaltender Weiſe weibergegeben wer⸗ Hen, was bis Ende des 17. Jahrhunderts in der Stadt und während des dreißigjährigen Krieges in der Pfalz, geſchehen. Kein Geſchichtsforſcher, ein freundwillig Belehrender war am Werke. Es lieſt ſich wie eine Familienchron'k. Längſtver⸗ hat, ſei nicht beiſeitegeſchoben. bensſchaklenſeike über der Wirklichkeit. Was ſich im Volksmunde von dieſen Ausgeburken d2⸗ in Drangſalsjahten gemarkerken Seelen forbgepflanzt 1124 und 1125 waten Unglücks⸗ und Hunger⸗ jahre. Sonnenfinſterniſſe ließen die Sterne am Taoge ſehen und hatten ſchwere Unwekter mit ge⸗ waltiger Källe im Gefolge. Ein Drittel der Men⸗ ſchen wurde hinweggerafft. Zahlloſe Kinder er⸗ froren. Die Vögel fielen aus der Luft,'e Fiſche erſtickken unber der Eisdecke, und die Aale krochen aus dem Waſſer ſchutzſuchend ins Heu. Etwa ein Jahrhunderk ſpäker wurde ganz Deulſchland von Eroͤbeben heimgeſucht. Häuſer und Türme ſtürzten ein. Die Obdachloſen fielen größtenkeils der enkſehlichen Peſt zum Opfer. In Nok und⸗Elend lebken die Uebriggebliebenen. Un⸗ glückliche Zahre waren Pfalzgraf Ludwig dem Er- ſten beſchieden. Vorbedeutelen ſie ſein gewallſa⸗ mes Ende? Er wurde vom 15. Seplember 1231 auf der Kehlheimer Brücke bei einem Abendſpa⸗ ziergang erſtochen. Am 1. Februar 1295 ſtarb Kurfürſt Ludwig der Zweike in demſelben Gemach des hieſigen Schloſſes, worin er geboren wurde. 1497 brachle man der Hofküche einen im Kai⸗ ſerwog bei Kaiſerslaukern gefangenen, 19 Schuh langen, 350 Pfund ſchweren Hecht. Hinker den Ohren krug derſelbe einen vergoldeken Meſſingring mit der Inſchrift:“ich bin derſenige Fiſch, ſo am erſten unker allen in dieſen See gethan worden durch die Hände des Kaiſers Friedrichs des Zwey⸗ ken, den 5. Okkober 1230.“ 1504 wurde Kurfürſt Philipp, der ſeinen Sohn von Kaiſer Maximilian in die Reichsacht erklärk. Sieben Armeen verwüſteken die pfälziſchen Lande. Heidelberg, ſtark befeſtigt,'t den beſten Solda⸗- ken— auch die Skudenten waren in Eid genom⸗ men worden— belegk und für drei Jahre mit Proviant verſehen, wurde nicht berührk, obwohl ſchon's an die Bergſtraße vorgerücht war. Da⸗ Landgraf Wilhelm von Heſſen mit ſeinen Truppen mals, im Auguſt, ſtand etliche Tage lang ein Ko⸗ met am Himmel, der zw'ſchen Mitkernacht und Morgen unker dem Zeichen der großen Bären, das Skernbild des Löwen und der Jungfrau einneh⸗ mend, zu ſehen war. Dieſe allegoriſch dargeſtellte Verheißung Efern roher Waffenſtärke. prangte im milden Glanze die Wappenzier der Wittelsba⸗ cher: der aufrechte Leu) erfüllke ſich, und ſchon 1505 fand auf dem Reichskage zu Köln durch Ver⸗ mitklung des Kurfürſten von Sachſen die Verſöh⸗ nung ſtatk. 1524 gelobten ſich in der Heil'ggeiſtkirche 16 geiſtliche und weltliche Fürſten, gen Gokkesläſte rung und Trinkunſitten aufs Schärfſte vorzugehen. Im ausgebrochenen Aufſtand der um die Bundſchuh⸗ fahne gegen Kirche und Obrigkeit vereinken Vau⸗ ern ſuchken viele Grafen und Angefeindeke hier Schutz. Auch um dieſe Zeit zeigte ſich ein Komet, feurigrot und ungewöhnlich lang. Stakt des Schwei⸗ fes war ein gebogener Menſchenarm zu ſehen, auf beiden Seiken befanden ſich kleinere Arme mit Spieß und Schwerk. Menſchenangeſichker mit langen Bärken ſtanden riegsum. „Komeken waren jeder Zeiten Zorn-Bokten Goktes und bedeuten Beim Anſchauen dieſer entſeßlichen Bilder fie⸗ len einige Leute in kökliche Ktankheiken. Der “engliſche Schweiß“ griff um ſich, eine Seuche, welche innerhalb von 24 Skunden den Tod herbei⸗ führte. Nur Perſonen mitkkleren Alkers wutden davon erfaßt. QAm 25. April 1537 verbreiteke ſich unker Don⸗ nern eine große Dunkelheit, heftiges Brauſen krieb tiefſchwarze Wolken an. Ein Blitz fuhr in den Pulrerkurm des alben Schloſſes und legke die Um⸗ gebung in Trümmer. In der Stadk ſprangen die Fenſterſcheiben, die Türen hoben ſich in den An⸗ geln. Die auseinanderger'ſſenen Skeine flogen ins neue Schloßgebäude und herab auf die Behauſun⸗ gen der Bürger— Toke und Verwundeke waren zu verzeichnen. Im Januar 1552 ſetzte plötzlich ein greulichꝛs Gewitter ein, deſſen Begleilſtürme eine Unmenge unbekannter Vögel in der Größe der Spaßen hier⸗ herjagte. Wie ein dicker Nebel flogen ſie über, dre ganze Pfalz. Die Bauern zündeten des Nachks Feuer an, fingen die Tiere und aßen ſie. Der Februar brachke, wie der vorhergegangene Okko⸗ ber, ſtündlich anhalkende Eroͤbeben. Als Friedrich der Fünfte am 16. Auquſt 1596 zur Welt kam, waren heftige Bodenerſchükterungen zu verſpüren, wodurch das Unglück des 30jährigen Krieges vorhergeſagt wurde. Beim Regierungs- ankritt 1613 formte ſich das Gewölk zu ſtreikenden Heeren, weißen Kreuzen und dergleichen mehr. Die folgenden Jahre brachken Mißernken. Mäuſe⸗ plagen und Wüten der Elemenke. Der Profeſſor der Heiligen Schrift, D. David Pareus, hatte ei⸗ nen Traum: Die ganze Sbadt rauchte von einem Wind, Theurung, Peſt, Krieg, Waſſersnoth, flüchtetes kriſtalliſiert ſich wieder beim Rückden⸗ ken. Hier und da ſchwiegen die Geiſter der Le⸗ Rupert im bayeriſchen Erbſtreit unterſtützt halte, Erb'dem, Aendrung, Fürſtenkod.“ verborgenen Feuer, das Schloß aber brannte 1ich. berleh.(Fortſetzung folgt.) 5 auft in den Geschäften cler Rabattspargruppe des Heidelberger Einzelhendels 1 2* ——— Ausschneicden! Zusrelfen solange der Vorrat reicht! Damenschirme, Kunstseide.90 Damenschirme, 4 moderne Ausführung.90 Damenschirme, elegante Ausführung.90 Herrenschirme, Stockschirme. Kinderschirme in jeder Preis- lage nur beim Fachmann HMünzennauver —— Pilöck 11 Eigene Werkstättel Bitte beachten Sie das Fenster! Tel. 44523 Fiekere. Confforubsk Gcker empfiehlt seine erstklassigen Konditorei- u. Backwaren. Gemütliches Familien-Cafè. Wilhelm Röcker, Bahnhofstr. 19. DRW.-.tomolile Allein-Vertretung Teinste und Haushaltseifen kauft man gut und billigst in der Drogerie Holzbach, Mh. Iton Meumann, Heidelberd Hauptstraße 5. 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