el am zten aul, ,wo keit Aus- —1. rieren * 8 äuflich. 3 folgen⸗ nder en am dergl. g. den Uhr) amt. in en das i Ge⸗ ren in ür Er⸗ RM., ſländi⸗ ze, ge· Lage einen 3 auch erkeilt n oder gebäu⸗ n Um⸗ werden nd der währk: re In- 9. Zrund⸗ id von uß vor . Enk⸗ n auch „wenn ſrößere ig der des Hauſes nlagen, heriger uch tung g. Be⸗ einen ordont- ilichen lt. und rblicher zuſchuß 0 RM rs iſt lrbeiten ges an ſchäfts⸗ —— 1932/ 2. Jahrg./ Nr. 229 Deutſunand evroache: DAS NATIONALSOZ1IALIST18 571E Werlag: Die Volksgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße⸗3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel. Mogi. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 4048. Mannheimer Schrift⸗ leitung: P 5, 13a, Telephon 31471. Das Halentreuz banner erſcheint 6 mal woͤchentlich und koſtet monatlich 2,10 RM.;; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung zuzüglich 86 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. Iſt die Zeitung am Ericheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht ke in Anſpruch auß Entſchädigung. Asgelmäbio ericheinende Weilagen aus allzn Willenzgebieten — Mannheim, Mittwoch, 12. Okkober — 30 Pig. eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir ke HBenrlagsons4 G6eidelbe Srewwerkanf 15 Pfg. KAMPFBILATT NORDWESTBADENS Anzeigen: Die 8geſpaltene Millimetergeile Milt Die 4 tene Millimeterzeile im Textteil ————————— Annahme: 16 Aun Anzeigen ⸗Annahme: Mann ⸗ em Tarif. u gen · Ann 3 0 de F80, Telephon 31471: s- b Erfüttu 5 Helzelzerd Gerichtzſtand: Heidelberg. Poſtſ Cur unverlangt Gig. Bei Wieder holung Rabatt un ngdort:.Ausſchlie zlicher : Die Karlsruhe 21 834. ine Berantwortung. * 0 Eine unerhörte Knebelung und Verleumoung ber beutjchen Freiheitsbewegung Spovtvalaſtoerſammlung der Ks Daß vervoten Berlin, 11. Oklober. Die für heule abend angeſeßhke Kundgebung der NSDAp. im Berliner Sporlpalaſt, in der neben Dr. Goebbels der Präſidenk des preußiſchen Land⸗ kages, Kerrl, ſprechen ſollte, iſt vom Berliner Geienvernenen verboken worden. Die Gründe des Verbols ſind noch nichk bekannk⸗ gegeben worden. Millionen werden beleidigk.— Eine un⸗ mögliche Begründung des Verboles. Berlin, 11. Okt. Das Verbotk der für Mittwoch im Sporkpalaſt vorgeſehenen nakio⸗ nalſozialiſtiſchen Verſammlung wird damil be⸗ gründel, daß von nakionalſozialiſtiſcher Seite ſin der lehlen Zeik ſeit Beginn des Wahl· kampfes zahlreiche Verſammlungen poliliſch Andersdenkender mik dem Ziel der Sprengung geſtörk wurden. Die Häufigkeik der Fälle und die Gleichmäßigkeit bei der Ark des Vor⸗ gehens der Täker, ſo heißt es in der Begrün⸗ dung, geſtalleke mit Sicherheit den Schluß, daß die Verſammlungsſtörungen planmäßig vorbereilek und auf Weiſung leitender Stellen der NScDAp. durchgeführk worden ſind. Die⸗ ſes geſehwidrige und den friedlichen Verlauf des Wahlkampfes in ernſthafteſter Weiſe ge⸗ fährende Verhalken von Anhängern der NS⸗ DApP. hak in den ordnungsliebenden Kreiſen der Bevölkerung eine kiefgehende Erregung ausgelöſt. Da nach den gemachken Erfahrungen ein Teil der Anhänger der Parkei ein äußerſt un⸗ diſziplinierkes Verhallen an den Tag gelegk hak, muß damit gerechnek werden, daß von dieſem Teil der Parkeimilglieder ſchon bei⸗ ſpielsweiſe einfache Zwiſchenrufe Andersden⸗ kender mik Gewalkkäkigkeiten beankworkek wer⸗ den, durch die öffenkliche Sicherheik und Ord⸗ nung auf das ernſthafkeſte gefährdek wird. Das vorbeugende Verbok der für den 12. Ok⸗ kober im Sporkpalaſt geplanken Verſammlung rechlferligt ſich alſo auf Grund des Paraagra⸗ phen 14 PVG. in Verbindung mit Arkikel 123 RV. Da ferner aus den vorſtehend dar⸗ gelegken Umſtänden ſich eine unmilkelbare Ge⸗ fahr für die öffenkliche Sicherheik ergibk, iſt das Verbok ferner gerechlferligt durch die Vorſchrift des Paragraph 1 Abſaß 2 der Ver⸗ ordnung des Reichsminiſters des Innern über Verſammlungen und Aufzüge vom 28. Juli 1932. Millionen der beſten Deutſchen ſamk ihren Führern hat man mit dieſer Begründung zu gemeinen Rowdies geſtempelk. Amtliche Skel⸗ len ſcheuken ſich nichk die deutſche Freiheiks⸗ bewegung in dieſer Form zu beleidigen und vor dem In- und Ausland zu diskreditieren. Solche Methoden waren wir Nakionalſozia⸗ liſten ſelbſt von den ehemaligen roten preu⸗ ßiſchen Machthabern nicht gewohnt. Sie blie⸗ ben dem Preußenkommiſſar des Herrenklub⸗ Kanzlers und ſeinen neuen Polizeigewalkigen vorbehalten. Ein Schrei der Enkrüſtung gellt durch unſer Volk. Die Drachenſaak, die mit dieſem Verbot und ſeiner Begründung aus⸗ geſtreut wurde, wird ſich gegen diejenigen kehren, die die Hand dazu geboten haben. Deulſchland erwache! Die Verfaſſungstlage gegen das RNeith Eine neue Lüge zuſammengebrochen Leipzig, 11. Okk.(Eig. Berichk.) Die über⸗ flüſſige Verfaſſungsklage Preußen gegen das Reich nahm geſtern ihren Forkgang. Die ehe⸗ maligen Inhaber der Macht in Preußen ſtrei⸗ ken ſich mik ihren Nachfolgern darum, wer die Paragraphen auf ſeiner Seite habe. Das Voll ſteht abſeits, denn es will von beiden nichks wiſſen, denn beide haben kein morali⸗ ſches und geſetzliches Rechkt ſich die Macht in Preußen wie im Reiche anzumaßen. Nach den klaren Beſtimmungen der Reichssorfaſ⸗ ſung, geht die Skaaksgewalt vom Volke aus. Darum haben beide von ihren Pläßen zu ver⸗ ſchwinden und dem vom preußiſchen Landkag gewählten Miniſterpräſidenken Platz zu machen. Die müſige Frage an die man geſtern einen vollen Tag verplemberke, drehke ſich darum, ob zwiſchen Reich und der NSDAp. Ab⸗ machungen gekroffen wurden, die das Vor⸗ gehen gegen Preußen vorſahen. Beſonders inkereſſierk an dieſer Frage war der Verkre⸗ ker der SPo. und der Miniſterialdirektor Dr. Brecht, der Verkreker der Preußenregierung. Er erklärte: „Wir behaupten, daß es zu einer Ent⸗ fernung der ſozialdemokratiſchen Miniſter gekommen iſt, weil es dem Verlangen der NSOAP. enkſprach. Es iſt ohne Beweis⸗ aufnahme klar, daß der Reichskanzler ver⸗ ſucht hat in Preußen eine neue Regierung unker Bekeiligung der Nakionalſozialiſten einzuſeten.“ Der Verkreker des Reiches darauf: „Ich habe ſchon erklärk, daß weder Ab⸗ machungen noch Vereinbarungen mit Par⸗ teien beſtanden haben. Die Reichsregie⸗ rung hat in voller Freiheit und in vol⸗ ler Verankworkung das gekan, was am 20. Juli 1932 geſchehen iſt. Wenn aus irgend⸗ einer Aeußerung des Herrn von Gleichen hervorgeht, daß er dieſe Enkwicklung vor⸗ hergeſehen habe, ſo ſah er auch nicht mehr erwiderke Aus dem ijnhalt: Neuer Deukſchlandflug Adolf Hiflers. Badiſcher deukſchnalionaler Spißenkandidal kündigt Skaaksſtreich an. Papen machk Höflichkeilsbeſuche. Das Dunkel um Daubmann. Kulkurnok— Kulkurkodꝰ Lauſanner Verhandlungen, als beiſpielsweiſe das preußiſche miniſterium ſelbſt, das ſich ja auch auf den Staatskommiſſar vorbereikek hat. Wir be⸗ fanden uns katſächlich in einem Bürger⸗ krieg und einer Konflikklage, wie Profeſ⸗ ſor Schmitt, das geſtern auseinandergeſetzt hat. An ſich ſtand die Reichsregierung nach der Veröffenklichung des Arkikels Severings zum Wiedererſcheinen des„Vor— wärks“ dicht vor der Einſehung des Reichs⸗ kommiſſars. Sie hat noch einmal gewar⸗ tekt, weil Severing ſich gegen die Kommu⸗ Innen⸗ niſten ausgeſprochen hakke. Als dann aber kam, nach der er die ganze Reichsregie⸗ rung zum Teufel jagen wollke, mußte die Reichsregierung wohl einſchreiken.“ Nach weiteren Aeußerungen und Gegen⸗ äußerungen erklärke der Vorſitzende den er⸗ ſten Teil der Beſprechungen für geſchloſſen. Der Staatsgerichkshof wendek ſich nun dem zweiten Teil zu, nämlich der Frage:„Was iſt — durch die Verordnung vom 20. Juli (Fortſetzung ſiehe Seite 2 unken.) Der Auswärtjge Ausschuſi stelit fest- „Die Aeichsregierung hat bie Verjajung gebrochen Berlin, 11. Okk. Im Auswärligen Ausſchuß des Reichskages wurde am Schluß der kurzen Nachmikkagsſitzung folgender An⸗ krag Dr. Frick(Nak.⸗Soz.), Dr. Bell(Zen⸗ krum) und Graf Quadk(Bayeriſche Volks⸗ parkei, angenommen: „Der Auswärkige Ausſchuß hak in ſeiner Sitzung vom 13. Sepkember 1932 einmütig folgenden Beſchluß gefaßk: „Der Ausſchuß hat auf Grund des Ar— kikels 33 der Reichsverfaſſung die Zuziehung des Reichskanzlers, des Reichsaußenminiſters und des Reichswehrminiſters beſchloſſen um in den für das Schickſal des deukſchen Volkes enkſcheidenden Fragen der Außenpolitik, ins⸗ beſondere über das Lauſanner Abkommen und der Abrüſtungsfrage, die erforderlichen Auskünfke zu erhalten. Die Weigerung der Reichsregierung dieſem Erſuchen zu folgen, bedeukek einen Verfaſſungsbruch, gegen den ſowohl aus Rechktsgründen, wie aus zwingen⸗ den Gründen der Außenpolikik, wie der In⸗ ſchärfſte Verwahrung eingelegt wird. In der zu heuke anberaumken neuen Sit⸗ zung mit der Tagesordnung„Bericht über die Abrüſtungsfrage, Bericht über die Völkerbundskagung hat die Reichsregierung wiederum ihr Erſcheinen ab⸗ gelehnt. Das verfaſſunaswidrige Verhallen der Reichsregierung wird beſonders dadurch gekennzeichnek, daß ſie ſich einerſeits mit ſcharfer Bekonung beruft auf die Reichsver⸗ faſſung, um daraus die uneingeſchränkte Aus⸗ übung aller verfaſſungsmäßigen Rechte einer vollberechktigten Regierung für ſich herzuleiten, da ſie andererſeiks aber ihren verfaſſungs⸗ mäßigen Pflichten gegenüber der Volksver⸗ krekung ſich enkzieht. Die Reichsregierung hat ſich alſo durch ihre erneuke grundloſe Weigerung vor dem Auswärkigen Ausſchuß zu erſcheinen, des wiederholken Verfaſſungs⸗ bruches ſchuldig gemacht. Dem neuen Reichs⸗ kag bleibt es vorbehalken, daraus die ver⸗ faſſungsmäßigen Folgerungen zu ziehen. Die Weigerung der Reichsregierung, dem Aus⸗ ſchuß Rede und Antwork zu ſtehen, bedeukek aber auch eine ſchwere Schädigung der außen⸗ volikiſchen Stellung des Reiches, da die Reichsregierung damit vor aller Well beweiſt, daß ſie nicht den Muk findek, für ihre von ſchweren Mißerfolgen in Lauſanne und Genf bekleideke Außenpolilik einzuſtehen und eine Unkerſtüßung im Volk und in der Vollsver⸗ krekung zu ſuchen. Ihre außenpolikiſchen Ak⸗ kionen entbehren deshalb von vornherein des nötigen Gewichts. Das Wohl der Nakionen verlangt gebiekeriſch die alsbaldige Beendi⸗ gung dieſes verderblichen und verfaſſungswid⸗ rigen Zuſtandes“ Wer steht hinter der Regierung Papenꝰ (Fortſetzung I) In unſerem vorgeſtrigen Arkikel ſind wirf ganz allgemein der Frage zu Leibe gegangen, wer die Anregung zu der Einſetzung der Re gierung Papen gegeben hat, und haben dabei feſtgeſtellt, daß die auf Veranlaſſung der al⸗ ken preußiſch-konſervakiven Parkei geſchehen iſt, die untker der Leitung eines Grafen von Kleiſt in Pommern ſteht, oder mit anderen Worken: des preußiſchen Landadels. Hierbei muß zur Vermeidung eines Miß⸗ verſtändniſſes aber eine erhebliche Einſchrän⸗ kung gemacht werden, denn es wäre falſch, den ganzen lebenden Adel gleichmäßig über einen Kamm zu ſcheeren. Der Adel beſteht nämlich aus ſehr verſchiedenarkigen Elemenken. Ein Teil— wohl der größere— iſt ſchon ſtark verjudek und bleibk auf einem längſt ver⸗ alteken Standpunkt ſtehen. Auf ihn in natio⸗ nalſozialiſtiſchen Sinn zu rechnen, wäre ver⸗ kehrk. Dieſe Leute haben nie ſoziales Ver⸗ ſtändnis gehabt, und werden es nie bekommen. Ein erheblicher Teil dagegen, namenklich unker der jüngeren Generakion, indem das germa⸗ niſche Blut und das germaniſche Empfinden überwiegk, ſtehk als ein willkommener, werk⸗ voller Mikkämpfer längſt in unſeren Reihen. Wir können dieſe Geſinnungsgenoſſen un⸗ möglich für die Sünden der Vergangenheit und die Fehler des preußiſchen Landadels verankworklich machen, der in der preußiſch⸗ konſervakiven Parkei organiſierk iſt und ſein Mitkkelpunkt im„Herrenklub“ hak. Dieſer Herrenklub-Adel nimmk für ſich das Rechk in Anſpruch, Deukſchland zu regieren, und bekrachkek jeden anderen Deukſchen als ſeinen Todfeind, der auch nur in vorſichtigſter Form wagt, an dieſem Recht zu zweifeln. Wie kamen dieſe Leuke zu dieſer Anſchau⸗ ung? Der gewöhnliche Skerbliche nimmk meiſt ohne weiteres an, daß der„alke Adel ſeine Wurzel im Germanenkum hak, gewiſſermaßen das reinſte germaniſche Blut darſtellt und des⸗ halb raſſenmäßig zur Führung berufen iſt. Dieſe Anſichk iſt aber vollkommen falſch, denn mit verſchwindenden Ausnahmen kann kein deukſches Adelgeſchlecht ſeinen Urſprung auf germaniſche Abſtammung zurückführen. Wohl hat es germaniſchen Skammesadel gegeben, aber dieſer iſt von den fränkiſchen Königen im Verein mit der römiſchen Kirche gründ⸗ lich ausgeroktekt worden. Da man dieſe Ge⸗ ſchlechker in ehrlichem Kampf, Mann gegen Mann, nicht beſiegen konnke, nahm man ſeine Zufluchk zum gemeinſten Mitkel des Work⸗ bruches. Die Edlen der Allemannen erſchie⸗ nen 746 gegen die Zuſicherung freien Ge⸗ leites durch den Merowinger Karlmann waf⸗ fenlos aus dem Dingplatz bei Cannſtadt und wurden erbarmungslos zu Tauſenden von den Franken abgeſchlachtek. 50 Jahre ſpäter brach⸗ ke Karl der Große die Führer der Sachſen auf ähnliche Weiſe in ſeine Gewalt und leß 4500 edle Sachſen bei Verden a. Aller hin⸗ richten, außerdem elwa 10 000 Familien durch halb Europa ausſiedeln. Von dieſen Ereig⸗ niſſen ſtammk das Work von„fränkiſcher Niederkracht“ und fränkiſcher Treuloſigkeit“. Jedenfalls ſind die beſten germaniſchen Adelsfamilien damals ausgerokket worden. Was dieſe Kakaſtrophe überſtand und in den Dienſt der Kirche oder der fränkiſchen Kö⸗ nige überkrak, war minderwerkig, galt als Verräter an der Sache des Volkes und fiel allgemeiner Verachkung anheim. An die Stelle des alten germaniſchen Stammesadels kraten fränkiſche Beamten, die Seite 2 Kreiſen dem Vorgehen der be⸗ ies zu erwarken haben. Ihr Lohn kann nur —5 nur daran, ſich die 2. Jahrg./ Nr. 229 nach ihrer Zuverläſſigkeit gegenüber den Königen und der Kirche ausgeſucht wurden und von ſehr verſchiedenarkigem Herkommen waren. Sie führken den Amkstitel„Graf“ (Grav, Gräv), und erſt langſam wurde das Amt erblich und aus der Amesbezeichnung wurde allmählich eine adelige Würde. Aher keine von all dieſen neuen gomilen kann ſa⸗ gen, woher ſie ſtammk. Nur von dem weſt⸗ fäliſchen neuen Adel ſteht feſt, daß er vor⸗ wiegend aus Südfrankreich ſtammt. Er hakte nur den Aufkrag, das noch lange„unzuver⸗ läſfige“ Volk der Sachſen unker der fränki⸗ ſchen Knute zu halten. Gemeinſam mit der römiſchen Kirche gelang dies. Aber nut da⸗ durch, daß man die freien germaniſchen Bau⸗ ern 8 Leibeigenen und Hörigen machte. Das edelſte Blut der Erde wurde zu Sklaven ge⸗ macht, die man wie ein Stück Vieh verkaufte und verſchenkte. Deshalb wird für alle Zei⸗ ten an dieſem ſtammesfremden Adel der ſchwere Vorwurf haften bleiben, daß er ſeine Hand geboten hat, den Germanen auf die niederſte Stufe des Heloken herabzudrücken und aus dieſem Verhältnis heraus wird man verſtehen, daß zu allen Zeiten zwiſchen dem Bauern und dem Adel ein unüberbrückbarer Gegenſaß beſtehen mußte. Es iſt aber nichk leicht geweſen, den germaniſchen Bauer zu beugen. Aufſtand über Aufſtand der Bau⸗ ern verzeichnek die Geſchichke, aber faßt im⸗ mer endete der Verſuch wleder frei zu werden, mit neuen Laſten für den geſchundenen Bauer. Auf Einzelheiten können wir hier nichk ein⸗ gehen, nur auf dieſe Tatſachen hinweiſen. Nach Anſicht dieſer Beamken war das Voll zu allen Zeiken nur dazu vorhanden, um für ſie zu arbeiten, ihnen ein bequemes Daſein zu ſchaffen. Aus dieſen Umſtänden leitet der heukige Herrenklubadel wieder ſein Recht ab, über das Volk zu herrſchen. Er hal es zu allen Zeiten immer nur für ſeine eigenen Zwecke mißbraucht und es liegt der zwingende Schluß nahe, daß er es in Zukunft genau wieder ſo machen wird, wenn ihm das deut⸗ —— wieber die Möglichkeit dazu bieken wird. Wenn man ſich über dieſe geſchichklichen Tatſachen, an denen nicht zu rütteln iſt, klar iſt, ſo wird man verſtehen, daß man in den ſonders rückſichtsloſen nordͤdeukſchen Junker, in denen außerdem noch viel wendiſches Blut ſteckt, mit dem allergrößten Mißtrauen gegen⸗ überſteht. Dieſe Leute haben noch niemals, olange man ihre ee zurückverfolgen ann, das gerinaſte ſoziale Gefühl beſeſſen oder gezeigt. Bei ihnen wird es immerhin helßen: erſt komme ich, dann kommt noch lange kein Anderer! Mit dieſem eigennügi⸗ gen Skandpunkt ſind ſie bisher unker dem Schutze der aus ihrer Mikte hervorgegangenen Monärchien und im engſten Bündnis mit den Kirchen 5 gefahren und ſie glauben, jeht wieder ſolche Ziele verfolgen zu können. Mit Nationalismus haben alle dieſe Ziele nicht das Geringſte zu kun. Sie ſind reiner Egoismus. Solange der Marxismus und der Bolſchewismus drohten, blieb man ſtill, nur um die Aufmerkſamkeit nicht auf ſich zu len⸗ ken. Jeht, nachdem der Nationalſozialismus dieſe perſönliche Gefahr beſeitigt hat, erhebt man von neuem das Haupk und verſuchk, wie⸗ der die Macht zu bekommen. In Geſtalt der Regierung von Papen lauf hochdeutſch:„von Pfaffen“) iſt dieſes einſtweilen geglückt. Wenn die Weutſchnationalen und der Stahlhelm heute auf der Seite dieſer Leute ſtehen, fech ken ſie auf der falſchen Front und vetraten die Delange des Volkes. Enkweber kennen ſie keine Geſchichte oder ſie verſtehen nicht, daß ſie als Bürgerliche von jener Seite nichts Gu⸗ Undank ſein, denn der nicht volksbewußte Adel hat zu allen Zeiten nut an ſich gedacht und er würde ſeine eigene Geſchichte preis⸗ geben, wenn er heute anders handeln wollte. Aber daran denkt et ſa gar nicht. Er denkt Macht zu verſchaf⸗ en und ſich zu erhalken, um ſeine eigenen zwecke zu berfolgen. Für die Belange der aſſe des Bolkes hat dem Kaftenadel von ſeher das Verſtändͤnts gefehlt und es wird ihm in ZJutunft ebenſo fehlen. Deshalb iſt die Uebernahme der Macht im Staal durch den Herrenklub eine Gefahr fäür olle Kbricn Teile des Bolhes und der volksfremde Adel muß mit allen Mitteln he. ——573 werden. Hieſe Rotwendigheit hat Adolf Hitler länaſt veranden. Wir müſſen ſie zum Allgememant des Bolkes machen! (Fortſetzung folgk.) Teut. Millwoch, den 12. Oklober 1932. Des Slünwers große Deutſtmlandfauet Zur ſelben Skunde, als Herr von Papen in München vor einem kleinen Kreis gelade⸗ ner Güſte für ſein Nolverordnungsſtüchwerl zu werben verſuchle, hal unſer Führer ſeinen neuen Deulſchlandflug von München aus be⸗ gonnen. Jener honferierk mit den Gold⸗ chmidls; Adolf Hiller aber ſuchl das deulſche Volk in Nord und Süd, in Oſt und Weſt auf, um neue Millionen zu überzeugen, daß es ei⸗ nen und nur einen Weg gibk, der herausführk aus dem Sumpf wirlſchafllicher Verelendung, aus Lüge Verſtellung und Verleumdung: Die laukere Wahrheit des nalionalen Nalional⸗ ſozialismus. In Millionen deukſchen Arbei⸗ tern, Bauern und Bürgern wird die Flamme heiliger Erhebung emporlodern, eine Flamme, die alles Falſche und Verlogene verbrennk. Die geſtrigen Kundgebungen in Günzburg und Rördlingen waren ein herrlicher Aufkakk für dieſes Ringen um die neue deulſche Volks⸗ gemeinſchaft. Mehr als 20 000 Arbeiler und Bauern, aus dem Donaumoos haben den Führer viele Slunden lang in Günzburg erwarkel. Viele Tauſende ſtanden außerhalb der rieſigen Ma⸗ ſchinenhallen, um dem Führer bei der Anfahrk zuzuſubeln. Ein einziger Schrei der Freude brandeke aus der warkenden Maſſe auf, als Adolf Hitler erſchien. Minukenlang mußjke Karlsruhe, 10. Oktober. Am Sonntag tagte in Karlsruhe der Landesvorſtand und der Landesausſchuß der Deutſchnationalen Volks⸗ partei in Baden, in welcher die Kandidaten⸗ liſte dieſer Partei aufgeſtellt wurde. Als Spit⸗ zenkandidat fungierte der Landgerichtsdirektor Dr. Hanemann. Dieſer Herr— ein Ju⸗ riſt— ſprach in der Ausſchußſitzung über die politiſche Lage und ging dabei auf die Vor⸗ gänge bei der Präſidentenwahl und der Reichs⸗ tagsauftöſung ein. Nach einigen gehäſſigen Aus⸗ fällen gegen Hitler erklärte der Herr Landge⸗ richtsbirektor Dr. Hanemann folgendes: Der jetzt zu wählende Reichstag werde der letzte ſein, der auf Grund der hentigen Ver⸗ faſſung gewählt werde. Durch den Wahl⸗ kampf müßten die Deutſchnationalen ſo ſtark werden, daß das bisherige Syſtem durch Not⸗ verordnung geündert werde und das Zwei⸗ Kammer⸗Syſtem, die Erhöhung des Wahlal⸗ ters und Aenderung des Wahlrechts einge⸗ führt werde. Herr Dr. Hanemann iſt ſelbſt der Ueberzeu⸗ gung, daß die Herren Deutſchnationalen die Stärke niemals erreichen würden, die zur Durchführung einer Verfaſſungsänderung not⸗ wendig ſein würde. Das iſt an und für ſich zunüchſt kein Zeichen beſonderer politiſchen Begabung, wenn Herr Dr. Hanemann dies er⸗ kennt. Immerhin hat er es aber erkannt, denn er kündigt an, daß mit dem Artikel 48, durch Notveroroͤnung alſo, die Reichsverfaſſung von den Deutſchnationalen geändert werden würde. Wir ſtellen feſt, daß eine Durchführung die⸗ zer deutſchnationalen Ziele nicht nur gegen eie Reichsverfaſſung verſtößt, ſondern auch gegen das von den Herren Deutſchnationalen ſelbſt eingebrachte und verlängerte Geſetz zum Schutze der Republik. Damals, als dieſe Herr⸗ ſchaften das Republikſchutzgeſetz in Koalition mit dem Zentrum durchdrückten, dachten ſie zunächſt wohl nur an die Knebelung des Na⸗ tionalſozialismus. Heute ſtolpern ſie bereits über ihre eigenen Sondergeſetze. ben Artikel ſelbſt genau umgrenzt, ſobaß für jeden Lalen bereits klar ſein dürfte, daß eine Verfaffungsänberung mittels des Artikels 48 nichts auderes bebeuten würde, als Landesver⸗ kat. Auch das von den Herren Deutſchnatio⸗ nalen eingebrachle Reyublikſchutzgeſetz ſieht ben Schutß der republikaniſchen Staatsform vor. Die neneſten Pläne der Deutſchnationa⸗ len treten alſo nicht nur den früheren Taten dieſer Partei auf die Füße, ſondern erſtreben gerabewezs den Sturz der republikaniſchen Stentsform auf unteſetzlichem Wege. Daß dieſe Enthüllungen Dr. Hanuemanns nichts anderes die Verjanlunosklage gegen bas Reich (Forkſehung von Seile 1) Die Lüge von den Vereinbarungen die Rede Severings in der Tennishalle zwiſchen Adolf Hilier und der Reichs · regierung erwieſen. Im Aufkrage der Reichsregiernng gab der Mimiſterialdirekkor Golcheiner mit ausdrück⸗ licher Zuftümmung des Reichskanzlers vor dem ————̊2—————————————————— Jeder Teser æbirbt formverbols, die Wiederzulaſſung der Die Anwendung des Artikels 48 iſt durch · Staalsgerichkshof für das Deulſche Reich fol⸗ g45 Erklärung ab: Eine Vereinbarung des eichskanzler mil Hitler über ein Vorgehen gegen Preußen iſt nicht gekroffen. Verhand⸗ lungen darüber haben zwiſchen ihnen nicht flaligefunden. Auch die Aufhebung des Uni⸗ und die Wiedergewäbrung ſonfliger pollliſcher der Führer warken, bis ſich der Jubel gelegl halle. Dann rechneke er ab mik allen Fein ⸗ den unſerer Idee. Herr von Papen wäre der Ueberzeugung geweſen, daß er und ſein Nok⸗ verordnungswerk bis zum 6. November ge⸗ rechlferligt daſtehen würden. „Ich habe vier Wochen dazu geſchwiegen, und in dieſer Zeit hak ſich das Werk des Herrn von Papen als Skümper⸗ und Flick ⸗ werk erläßt, der kennk nichtk die wahre Nok, die auf dem deukſchen Volle laſtel. Der 13. Auguſt hätte für uns keinerlei enlſcheidenden Einfluß bedeukek. Glaubt man denn, daß ich 13 Jahre lang gekämpft habe, um im 14.J ahre meine Hand zu ei⸗ nem poliliſchen Irrſinn zu reichen? Wir haben nicht den Marxismus bekämpfk, um dafür ein anderes Sklavenſyſtem einzu⸗ richken oder zu dulden. Nicht daß ich einige Wochen früher zur Machk komme, iſt weſenklich, ſondern daß ich kreu das er · fülle, was ich dem deukſchen Volk ver⸗ ſprochen habe. Auf den Trümmern der Klaſſenkampfparkeien von rechls und linlis werden wir eine neue Volksgemeinſchafk aufbauen.“ Auch die Nördlinger Kundgebung nahm einen überwälligenden Verlauf. Allein dieſer —————————— Babijcher beutchnationaler Spitzenkanbibat künbigt Staatsftreich an Mit dem Artikel 48 gegen die Weimarer Verjaßung Die Monarchie im gintergrundꝰ ſind, als die erſten Ankündigungen einer kom⸗ menden Monarchie, iſt aus ſeinen Ausführun⸗ gen leichter zu beweiſen, als zu widerlegen. Angeſichts derartiger offener Ankündigungen der gewaltſamen Verfaſſungsändernng wäre an die verfaſſungstreuen badiſchen Miniſter die Frage zu richten, ob ſie die Staatsſtreichabſich⸗ ten der badiſchen Deutſchnationalen billigen, oder ob ſie bereits im Schlepptau der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei ſich befinden. Im Laufe einer Auseinanderſetzung mit der Reichsregierung über die Schaffung von Not⸗ giralgeld hat das nationalſozialiſtiſche o l⸗ denburgiſche Finanzminiſterium an den Herrn Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt! „Es ſteht außer Zweifel— und iſt auch von dem Herrn Reichsminiſter der Finanzen gele⸗ gentlich der letzten Finanzminiſterkonferenz zu⸗ gegeben worden—, daß das Wirtſchaftspro⸗ gramm der Reichsregierung zu einer endgül⸗ tigen Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit nicht führen wird. Etwaige— wahrſcheinlich nur vorübergehende— Erfolge des Programms der Reichsregierung können nicht darüber hinweg⸗ täuſchen, daß Millionen auch jetzt noch keine Ausſicht haben, wieder in Arbeit und Verdienſt zu kommen. Infolge der Ueberrationaliſterung beſteht eben die Ausſicht, daß Millionen deut⸗ ſcher Arbeitnehmer nicht mehr in der Privat⸗ wirtſchaft unterkommen werden. Die Privat⸗ wirtſchaft kann auch auf längere Sicht nicht exiſtieren, wenn ſie Millionen erwerbsloſer deutſcher Menſchen ohne Gegenleiſtung mit un⸗ terhalten ſoll. Es iſt daher erforderlich, dieſe Millionen mit Arbeiten zu beſchüftigen, die der Geſamtheit nützen, vom Privatunternehmer aber mangels ſogenannter Rentabilität nicht ausgeführt wer⸗ den können. Der Lundwirtſchaft und dem not⸗ leidenden Handwerk kann auch nur auf ſolche Weiſe wirklich geholfen werden. Bei der heutigen Lage können die erforderli⸗ chen gemeinnützigen Arbeiten nur ausgeführt werdͤen, wenn der Kreöit zins los zur Ver⸗ fügung geſtellt wird. Dies geht nur im Wege der produktiven Kreditſchöpfung. Unter dieſem Geſichtspunkt begrüßt das Mini⸗ ſterium alle ernſthaften Selbſthilefever⸗ fuche des deutſchen Volkes. Es bedanert, daß die Reichsregierung bisher den geſunden Graubdgedanken der Kreditſchöpfung ſich nicht zu eigen gemacht hat. Wenn nicht endlich das Rötige geſchieht, ſind die Folgen unausdenk⸗ bar. Es darf nicht ſein, daß man ein Drittel des Volkes einſach verhungern läßt, weil man von ſeinen überalterten und durch die Ent⸗ wicklung klar widerlegten Auffaſſungen nicht los kann. Wir bitten daher dringend, eublich zu hau⸗ Freiheiten waren nicht Gegenſtand von Ver⸗ einbarungen zwiſchen dem Reichskanzler und Hiller, gehörlen vielmehr von vornherein zum -rogramm der Reichsregierung, die von ſich aus enkſchloſſen war aus Gründen der Ge⸗ einen neuen Abonnenten rechligheit Ansnahmebefſimmungen gegen die Valionalſozialiſien zu beleiigen. deln.“ Vaven macht Veſuche München, 11. Okt.(Eig. Bericht.) Mit einzige Tag bewies, daß es eilel Lug und Trug iſt, was die Papen⸗ und Judenbläkter läglich von„Stimmungsabfall“ und ähnlichen geheimen Wünſchen zuſammenfaſeln. Dieſer einzige Tag ſchon war ein Baromeler für die Sktimmung im Volk. Die Zeichen ſtehen auf Slurm gegen alle Feinde unſerer großen Vollksgemeinſchaft. Und ſelbſt die„nakionale Konzenkralion“ von Papen bis Goldſchmid! wird es nicht hindern: Das ſchaffende Volk wählt Hikler! Um Deutjchlanoͤs Gleichberechtigung Der amerikaniſche Senator Borah, als Vorſitzender des Auswärtigen Ausſchuſſes des Kongreſſes, eine der angeſehenſten und ein⸗ flußreichſten amerikaniſchen Perſönlichkeiten, erklärte ſoeben in einem durch die Nordameri⸗ kaniſche Zeitungs⸗Alliance verbreiteten Ar⸗ tikel: „Ich zögere nicht zu erklären, daß Deutſchlands Anſpruch anf Gleichheit natürlich iſt und nicht nur natürlich, ſondern auch von Grund auf gerecht. Es gibt im übrigen nichts Unver⸗ nünſtigeres und Unedleres(more unfair), wie auch kein größeres Hindernis für eine Geneſung der Welt als die Idee, eine große Nation in den Feſſeln halten zu wollen, die man ihr bei Kriegsende anlegte. Dabei hat Europa ſeit Vertragsſchluß, ſtatt wie es ſoll⸗ te, abzurüſten, ſeine Rüſtungen noch erhöht.“ Nach des Engländers Lloyd George ſcharfem Eintreten für Deutſchlands gleiches Recht, und nach ſeiner Verurteilung des Ver⸗ haltens der einſtigen Gegner Deutſchlands in der Abrüſtungsfrage als ſchamloſer Wortbruch, nach wiederholten Erklärungen Muſſolinis in ähnlichem Sinne kommt nun auch noch der Amerikaner Borah Deutſch⸗ land zu Hilfe. Die Papenregierung weiß aber mit all dem nichts anzu⸗ fangen. Sie hatte trotzdem Angſt, bedin⸗ zungslos nach London zu gehen. Das zeigt, wie fremoͤ dieſe Regierung, die Regierung einer winzigen Minderheit, nicht nur der Pſy⸗ chologie des eigenen Volkes, ſondern auch der des Auslands gegenüberſteht.““ Fort mit überalteten Aufafungen und ihren Trägern! im Bahnhof der Bierſtadt München ein. Da die Bayern wiſſen, was man ſo feinen Leu⸗ ten ſchuldig iſt, wurde der Wagen des Reichs· kanzlers vor den Königsſalon am Bahnhof ge · leitet, wo ſich die Prominenken der bayriſchen Regierung zur Begrüßung ahnſef fu hakten. Mach der Begrüzung am Bahnbof fuhren die Herrſchaften mit Autos nach dem des Minifterpräſidenten. Bei der Abfahrt brauſte ein Chor ein kräftiges„Heil Hitlerl“ durch die Balerſtraße. Die„Hemonſtranten“ wur⸗ den von der ſtrammen bayriſchen Polizei bei⸗ ſeite geknüppelt. Alsdann frühſtüchte Herr von Papen bei Herrn Held. um 10 Uhr erfolgte im Staaksminiſterlum des Aeußern die Vorſtellung des geſamten Staatsminiſteriums. Um /½12 Uhr ſtattete der Reichskanzler dem Landtagspräſtdenken Or. Stang im Landtagsgebäude einen Beſuch ab. Um 11 Uhr war Preſſekonferenz bei dem Reichskanzler. Im Anſchluß hieran hat der Kanzler einen Beſuch im Rathaus bei Ober · bürgermeiſter Or. Scharnagl unkernommen. Bei dem hieſigen verreiſten Kardinal gab der Reichskanzler gegen Mittag ſeine Karte ab. er Iweck des Beſuches. Bei dem Empfang der Münchener Preſſe im Staatsminiſterium des Aeußern hielt Reichskanzler von Papen eine Anſprache, in der er erklärte, daß 100—800 in München mehr ſei als ein Höflichkeitsbeſuch und einen ſymbolhafken Charakker habe. Er ſolle dar⸗ tun, daß die Reichsregierung ſich hewußt ſei, daß die Löſung der großen und ſchwierigen Aufgaben nur möglich ſei bei der Zuſammen⸗ faſſung all der wertvollen Kräfte im—— Volke, die beſonders auf der alten kauſend⸗ jährigen Kultur ſeiner Länder krönken. Die Kte en bez Reichsregierung habe vom erſten age an betont, daß ſie bewußt auf förderali⸗ ſtiſchem Standpunkt ſtehe und daß das eigene Leben und die Geltung der Länder wieber zur vollen Blüte gebracht werden ſollen. Sie ſei ſich bewußt, daß die Löſung der großen Auf⸗ gabe, die ein neues Aeeen nur möglich iſt, wenn alle Kräfte zur Mit⸗ arbeit herangezogen werden. Nicht ein oͤder Zentralismus oder Unitarismus, nicht ein Reich, das von Berlin regierk werde, ſondern ein Reich, das regierkt werde von den viel⸗ tauſendfältigen Kräften, die gewachſen ſelen aus allen Teilen des deutſchen Volkes und die ſich zur Mitarbeik anbieten, das 05 die Parole. Er hoffe von ſeinem Beſuche dem Berlfner Nachkſchnellzug paſſterke der Herrenelub-Kanzlet geſtern ftüh um.20 Uhr München neue Anregungen durch den fönlichen Konkrakt zu bekommen. — 7 9 2 2. Jahrg. „Karlsr verdichlele „Daubmam jahrelang in die He ſei. Die ve verſchieder ruhe eing amkliche? erklärt, d Endingen despolizei⸗ unkerzogen ſer Vern ſer Verne Wege —=— Wi Andrang handlun nen M Mißhani die Rär verfügt Verhand Das St veranlaf — ſeine geſchiede Beſuch d Strieme zeiarztes gin, der ren für Gutachte verneint bezw. G ſetzes, w ſetzung kelte. 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Zedoch wurde erklärk, daß bereiks am Monlag Daubmann in Endingen von einem höheren Beamken des Lan⸗ despolizeiamts einer mehrſtündigen Vernehmung unkerzogen worden ſei. Ueber die Ergebniſſe die⸗ ſer Vernehmung unberzogen worden ſei. Ueber ſer Vernehmung erklärken die befragken amllichen Wegen Mißhandlung des Enkellindes vor Gerichk. — Wien, 11. Oktober. Unter ungeheurem Andrang fand am Montag die Gerichtsver⸗ handlung gegen den Generalſekretär der alpi⸗ nen Montangeſellſchaft, Dr. Buſſon, wegen Mißhandlung ſeines Enkelkindes ſtatt. Sogar die Räumung des Gerichtsgebäudes mußte verfügt werden, da ſelbſt der Gang vor dem Verhandlungsſaal mit Menſchen überfüllt war. Das Strafverfahren war durch eine Anzeige veranlaßt worden, die oͤer Vater Hes Kindes — ſeine Ehe mit der Tochter Dr. Buſſons iſt geſchieden— erſtattet hatte, als er bei einem Beſuch des Kindes bei ihm an ſeinem Körper Striemen bemerkte. Die Ausſagen des Poli⸗ zeiarztes und das Gutachten der Heilpädago⸗ gin, dͤer das Kind übergeben wordͤen war, wa⸗ ren für Dr. Buſſon keineswegs günſtig. Das Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen verneinte jedoch eine körperliche Beſchädigung bezw. Geſundͤheitsſtörung im Sinne des Ge⸗ ſetzes, worüber ſich eine lebhafte Auseinander⸗ ſetzung mit oͤem Vertreter des Vaters entwik⸗ kelte. Der Staatsanwalt erklärte, mit Rückſicht auf das Gutachten des mediziniſchen Sachver⸗ ſtändigen von der Anklage zurückzutreten, wo⸗ rauf der Richter den Freiſpruch verkündete. — Gronan gerekkel. s Berlin, 11. Oktober. Der engliſche Damp⸗ jer„Cargala“ hat, wie ein in Manila aufge⸗ fangener Funkſpruch beſagt, die Beſatzung des Flugbootes Gronau an Bord genommen. Sämtliche Iuſaſſen ſind wohlauf. Der Damp⸗ jer hat Kurs auf Rangoon genommen. Die Nachricht enthält dagegen keine Mitteilung, ob auch der beſchädigte Dornier⸗Wal von dem Dampfer geborgen oder in Schlepp genommen worden iſt. Von Gronan in Rangoon Bandong, 11. Okt. Die„Caragola“ mit dem Dornierwal im Schlepptau iſt am Dienstag früh im Hafen von Rangoon eingelaufen. Ueber die Funkſtation Bandong teilt von Gro⸗ nau in zwei Funkſprüchen mit, daß der Dor⸗ nierwal unbeſchädigt ſei und ſich im Seegang ausgezeichnet gehalten habe. Beſatzung und Boot ſeien in beſter Verfaſſung. Er hoffe, recht bald weiterfliegen zu können. Was ijt eine Ohrjeigeꝰ Eine originelle Definition des Begriffes Ohr⸗ feige hat dieſer Tage das Arbeiksgericht in Frank⸗ furk am Main erlaſſen, die der breileren Oeffenk⸗ lichkeit nicht vorenkhalten werden ſoll. Es heißt darin wörklich:„Die Ohrfeige iſt ſeit Jahrhun⸗ derken eine volkskümliche Vergeltungsmaßnahme, die, gegeben zur rechlen Zeik. am rechben Fleck, mit gerechtem Maß, zum rechken Zweck in ihrer erzieheriſchen Wirkung unerreicht iſt und weder durch mildweiſe Mahnungen noch durch oͤrakoniſch⸗ ſtrenge Ehrenſtrafen im Einzelfall erleßbar iſt.“ Chicagoer Bankier nebſt Fran entführt zur Epreſſung von Löſegeld § Newyork, 11. Okt. Nach einer Meldung aus Chigaco wurde dort der Bankier Nor⸗ man B. Collins mit ſeiner Frau von einer Räuberbande überfallen und entführt. Die beiden wurden auf den Boden des Autos der Räuber gelegt, mit Wolldecken zugedeckt und mit Revolvern beoͤroht. Die Räuber verlang⸗ ten ein Löſegeld von zunächſt 100 00 Dollar. Collins erklärte, daß die Summe für ihn un⸗ erſchwinglich ſei und handelte ſchließlich das Löſegeld während einer mehrere Stunden währenden Schreckensfahrt auf 5000 Dollar herunter. Daraufhin ſetzten die Räuber Frau Collins aus, damit ſie das Löſegeld bereitſtellen könne, und verſchwanden dann unter Mitnahme ihres Gatten als Geiſel. Selbſtmord eines Forſchungsreiſenden. * Berlin, 11. Oktober. Der Forſchungsrei⸗ ſende und Schriftſteller Friedrich Heiland hat ſich am Montag in ſeiner Wohnung mit einem Jagdgewehr einen tödlichen Schuß in den Kop beigebracht. Jüdiſcher Gauner gefaßt. (— Athen, 11. Oktober. Der von den Poli⸗ zeibehörden der ganzen Welt geſuchte Millio⸗ när Samuel Inſull aus Chicago der 400 Mil- lionen Dular unterichlagen hat und aus Ame. Stellen noch keine Auskunfkt geben zu können, da ihnen darüber das Material noch nichk vorliege. Fernmündlich in Endingen eingezogene Erkun⸗ digungen beſtätigten die Vernehmung, die dort ganz überaſchenderweiſe erfolgt ſei. Vorläufig, ſo erklärke man uns an maßgebender Stelle, in En⸗ dingen zweifle man doch an der Wahrheit der Ge⸗ rüchke. Welches Ergebnis die Vernehmung Daub⸗ manns durch den Beauftragken des Landespolizei⸗ amts Karlsruhe gehabt habe, war den Endinger Behörden nicht bekannk. Es wurde uns weiker milgekeilk, daß Daubmann am Monkag abend von Endingen abgereiſt ſei mik dem Ziel Schopfheim, wo er am Diensbag und Mittwoch zwei Vorkräge halten ſollte. In Schopf⸗ heim iſt Daubmann im Laufe des Dienskag nicht angekommen, was daraus zu erklären war, daß er auf ſeine Reiſe nach Schopfheim auf polizeiliche Anordnung hin in Freiburg feſtgehalten worden iſt. Dork iſt Daubmann im Laufe des Dienskag weiteren mehrſtündigen Verhören unkerzogen wor⸗ den. Erkundigungen an Freiburger zuſtändigen Skellen ergaben, daß die ſehr eingehenden Ver⸗ nehmungen ein endgültiges Ergebnis noch nicht ge⸗ habt haben, daß ſich die Zweifel an der Perſönlich⸗ keit dagegen ſehr verdichlek haben! Es beſtehe der oͤringende Verdachk und es müͤſſe mit aller Wahrſcheinlichkeit damit gerechnet wer⸗ den, daß man in der Perſönlichkeit Daubmanns geläuſcht worden ſei. Die Vernehmungen dauerken in den ſpäken Abendſtunden des Dienskag immer noch an, ſodaß ein endgültiges amkliches Ergebnis noch nicht vor⸗ legk. Die letzte Aufklärung um die umlaufenden Gerüchte ſtehe daher noch an. Ein Geſtändnis Daubmanns? Freiburg i. Br., 11. Okt. In den ſpäten Abend⸗ ſtunden verlaubet hier, daß die Vernehmung Daub. manns mit einem Geſtändnis des leßzteren geendel haben ſoll. Ueber den Inhalt dieſes Jeſtändniſſes konte nichts in Erfahrung gebracht werden. Von einem Mitglied des Unkerſuchungsausſchuſſes hören wir weiter, daß die Unkerſuchung Schritt für Schrikt die Unglaubwürdigkeit Daubmanns erge⸗ ben habe. Der wirkliche Daubmann ſei kot. Am Mittwoch vormittag findet im Staaksminiſterium eine Preſſebeſprechung ſtakt, in der nähere Ein⸗ zelheilen mitgekeilt werden. 100 Perjonen in * Rom, 11. Oktober. Während einer Fuß⸗ ballpartie in Meſſina hatten ſich Hunderte von Sportbegeiſterten auf die Dächer der den Spiel⸗ platz umſäumenden Häuſer begeben. Auf dem Blechdach eines ehemaligen Flachhanſes hatten ſich allein 150 Perſonen jeden Alters angeſam⸗ melt. Da die Bauten, die das Blech trugen, morſch waren, brach das Dach während des⸗ Spieles zuſammen. Etwa 100 Perſonen ſtürz⸗ ten zum Glück aus nicht all zu großer Höhe in die Tiefe. Es wurden 41 Verletzte gezählt, von denen ſechs in ſo üblem Zuſtande waren, daß ſie im Krankenhaus behalten werden muß⸗ ten. 4 Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Trupppen von Eeuador und Pern § Newyork, 11. Okt. Zu den Kämpfen zwi⸗ ſchen Paraguay und Bolivien und den außer⸗ ordentlich geſpannten Beziehungen zwiſchen Columbien und Peru tritt als oͤrittes beun⸗ ruhigenoͤes Ereignis ein Gefecht, das nach Mel⸗ dungen aus Guayaquil am Montag zwiſchen Truppen der eeuadorianiſchen Garniſon von Oriente und pernaniſchen Streitkräften ſtattge⸗ funden hat. Die ganze ecnadorianiſche Provinz El Oro befindet ſich in größter Erregung. Die Gewerkſchaften haben bereits ihre Dienſte an⸗ geboten, falls ein Krieg ausbrechen ſollte. Aufſtand in Abeſſinien *k London, 11, Okt. Berichten aus Adͤdͤis Abe⸗ ba zufolge iſt, wie die Times meldet, in Abeſ⸗ ſinien eine Revolution ausgebrochen. Der Sohn des früheren Königs von Gofam, Ras Hailu, der wegen Verrats zum Tode verurteilt und dann begnadigt worden war, hat ſich gegen die kaiſerliche Regierung erhoben und Debra Mareos, die frühere Reſidenz ſeines Vaters, beſetzt. Kaiſerliche Truppen ſind gegen die Aufſtändiſchen vorgerückt und belagern Debra Marcos. Verſchwörung in Dalmatien aufgedeckt Belgrad, 11. Oktober. Amtlich wird mitge⸗ teilt, daß die Behörden in Dalmatien und im kroatiſchen Küſtenland eine weit verzweigte revolutionäre Organiſation entdeckt haben. Die Aufdeckung erfolgte anläßlich der Unter⸗ ſuchung der Zuſammenſtöße zwiſchen Aufſtän⸗ diſchen und der Gendarmerie, die dort ſtattge⸗ funden hatten. Unter der Bevölkerung wur⸗ den zahlreiche Helfershelfer der Aufſtändiſchen feſtgeſtellte, die Höllenmaſchinen, Waffen und Munition aus Zara und Fiume nach Süd⸗ ſlawien eingeſchmuggelt hatten. Unter den Bauern des Grenzgebietes wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Das Standrecht in Ungarn aufgehoben. O Budapeſt, 11. Oktober. In der Sitzung des ingariſchen Kabinetts am Montag wurde ein⸗ ftimmig beſchloſſen, das Standrecht aufzuheben Mord nach 13 Jahren aufgeklärk. Abreſchweiler(Lolhringen), 11. Okt. In Jahre 1919 hatte man in den Wäldern des aus dem Kriege bekannken Donon einen jungen Jagdhüter hie Tieje gejtürzt von zehn Kugeln durchbohrt erſchoſſen aufgefun⸗ den. Die Kugeln ſtammten aus einem deukſchen Infankeriegewehr. Es war ſeinerzeit nicht gelun⸗ gen, das Verbrechen aufzuklären. Erſt jett nach oͤreizehn Jahren ſtellte es ſich heraus, daß zwei Brüder Cell den Jagdhüter Leonhard aus dem Hinterhalt überfallen und niedergeſchoſſen haklen. Sie wollten dadurch einen jüngeren Bruder be⸗ freien, der beim Wildern von Leonhard überraſchk worden war. Die beiden Mörder konnken ver⸗ haftet werden. Das dritte Mitglied der Autodiebesbande ſtellt ſich der Polizei 1 * Berlin, 11. Okt. Das dritte Mitglied der Autodiebesbande Rindfleiſch, der 50 Jahre alte Paul Hehne, hat ſich überraſchenderweiſe am Dienstag früh im Polizeipräſidium ſelbſt ge⸗ ſtellt. Ein vrittes Opjer der Pilzvergijtung Homburg, 11. Okt. Die Pilzvergiftung im Vor⸗ ort Schwarzenbach hak das drikte Todesopfer ge⸗ fordert. Den Schwiegerelkern iſt nun auch der in den Zoer Jahren ſtehende Kriegsbeſchädigte Peker Becker im Tod gefolgt. Im Befinden der Frau Becher iſt eine Verſchlechkerung eingebreten, die zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß gibt. Die beiden unmündigen Kinder des Ehepaares Becker, die zum Glück von dem Pilzgericht nichts genoſſen ha⸗ ben, ſind in Schwarzenbach im Schweſternhaus un⸗ kergebracht. Fallen die letzten Rätjel um Daubmann? Gebirge ſtürzten am Sonntag wieder zwei Touriſten tödlich ab, nämlich der 22 Jahre alte Student dͤer Technik Karl Molten aus Salzburg und der 32 Jahre alte Lehrer Lud⸗ wig Hall aus Offenburg in Baden. Der Un⸗ fall geſchah an der berüchtigten Fleiſchbank⸗ Oſtwand und iſt auf einen Riß des Seiles zu⸗ rückzuführen. Die Leichen wurden geborgen und nach Kufſtein gebracht. BVeſtialiſche Moode Grünberg, F Oktober. In der Nacht zum Sonntag wurde von einem Motorradfahrer auf der Chauſſee Grünberg⸗Berlin ein völlig zertrümmerter Perſonenkraftwagen vorgefun⸗ den. Im Innern des Wagens lag der Beſitzer, der Chauffeur Paul Sarnowſki⸗Grünberg, mit eingeſchlagener Schädeldecke. Die auf tele⸗ phoniſchen Anruf des Motorradfahrers herbei geeilte Polizei nahm ſofort die Unterſuchung auf. Bei der Unterſuchung des Toten fand man am Hinterkopf eine Schußwunde vor. Es handelt ſich um Ranbmord. Brieg, A Oktober. Am Samstag abend drangen drei junge Männer in die Kolonial⸗ warenhandlung von Ludwig in Löwen(Kreis Brieg) ein. Ein vierter Mann blieb am Ge⸗ ſchäftseingang als Aufpaſſer hehen. Im Ge⸗ ſchäftslokal hielt einer der auer mit zwei Piſtolen das im Laden befindliche Perſonal in Schach, während die beiden anderen in das Büro lieſen und dort das Ehepaar Ludwig und das Büroperſonal unter Vorhaltung von Piſtolen aufforderten, die Hände hoch zu heben. Als ſich der Kaufmann Adolf Ludwig den Ein⸗ brechern entgegenſtellte, ſchoſſen ſie ihn nie⸗ der. Sie flüchteten dann, ohne etwas geraubl zu haben. Die Täter gaben im Geſchäft unſ auf der Straße noch eine ganze Anzahl vor Schüſſen ab. Ein Täter wurde bei dem ueber. fall verletzt. 7 Der Aal in ber Wajerleitun Murg(Amt Waldshuh, 11. Okk. Die aus dem Fabrilckanal einer hieſigen Firma führende Waſ⸗ ſerleikung war aus unbekannken Gründen verſtopft. Die Leitung mußke aufgeſchweißt werden und al Verkehrshindernis wurde ein 70 Zenkimeler lan⸗ ger Aal ans Tage licht befördert. Sauermilch und Gurkenjalat Laulerechen, 11. Okt. Der 17 Zahre alte Et⸗ win Fiſcher von hier krank auf Gurkenſalat Sauer⸗ milch, was ſeinen Tod zur Folge hakke. Tödlicher Aukounfall. Breiſach, 11. Okt. Zwiſchen Neubreiſach und Weckolsheim wurde die 17 Jahre alte Marie Heitz⸗ ler von dem Auko des Adjunkts Eugen Hildwein überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurz darauf ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärk. Schnellzug Paris— Vajel enigleijt 16 Verletzte Paris, 11. Okt. Der Schnellzug Paris—Baſel, der um 7 Uhr vom Pariſer Oſtbahnhof abgeht, iſt aus bisher noch nicht feſtgeſtellten Gründen in Ville pakour bei Gretz enigleiſt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind fünf Perſonen ver⸗ letzt worden. Die Züge mußlen umgeleiket wer⸗ den. Paris, 11. Okt. Bei der Enkgleiſung des Schnellzuges Paris—Baſel wurden 16 Perſonen verletzt. Der Zug fuhr mit 110 Stundenkilometern Geſchwindigkeit, als die Lokomotive aus den Schienen ſprang. Wie durch ein Wunder enſglei⸗ ſten nur der Poſtwagen, der Gepäckwagen und ein Wagen 1. und 2. Klaſſe. —— Gejüngnis jür rote Lanoͤjriebensbrecher Kiel, 11. Okt. Im Prozeß vor dem Kieler Son⸗ dergericht, der hier wegen der bluligen Vorfälle in Rendsburg am 10. Januar dieſes Jahres, bei denen der Nakionalſozialiſt Menzel gekötet wurde, unker Ausſchluß der Oeffentlichkeit und Preſſe ſbattfand, wurde am Monkag abend das Urkeil ver⸗ kündek. Von den 23 dem Reichsbanner, der SpD und der Kpob angehörenden Angeklaglen wurden wegen ſchweren Landfriedensbruches verurbeilt: Zwei Angeklagke zu je einem Jahr zwei Mona⸗ Fozlaldemolraten. herhörent Bereils 6 Wochen vor Ausbruch der Revolukion ging das Preſſebüro, das die ge ⸗ ſamke Preſſe der Sozialdemokralie mit Nachrichken verſorgle, in die Hände des Juden Heilmann über. Offiziell krat als Käufer des Unkernehmens der Parlamenksjournaliſt Curk Baakr auf. Gukkmann Die wirklichen Beherrſcher des Unkernehmens aber waren Heilmann, und der dem Hauſe Ullſtein als Redakleur oder Verichkerſtalter angehörige Jude (Th. Fritſch, Handbuch der Judenfrage) Der Jude siegt mit der Luge! Ind stirbt mit der Wanrnelt Darum, deukſcher Arbeiker, mach Deine Augen auf! 5 ues aie 12 seinige NNNAefirrin denisce Hahenureuzzeuung —1 1 U* ten Gefängnis, zwei Angeklagte zu je zehn Mo⸗ naken Gefängnis, zwei Angeklagte zu je achk Mo⸗ naten Gefängnis, vier Angeklagte zu je ſieben Monaben Gefängnis, zwei Angeklagle zu je ſechs Monaben Gefängnis, ein weiterer Angeklagker er ⸗ hielt wegen einfachen Landfriedensbruches dier Monale Gefängnis. Sieben Angeklagke wurden mangels Beweiſes freigeſprochen. Gegen die fünf Angeklagken, die über ein Jahr Gefängnis erhal⸗ ten haben, wurde Haftkbefehl erlaſſen. Anſchlag auf eine Kirche. Der Kirchturm ein⸗ geſtürzt. —Aſchaffenburg, 10. Oktober. In der ver⸗ gangenen Woche ſtürzte am Neubau der evan⸗ geliſchen Pauluskirche der Turm ein, der be⸗ reits bis zu einer Höhe von 20 Metern aufge⸗ baut worden war. Dabei wurde auch das Kir⸗ chenſchiff ſtark beſchädigt, oͤſch kamen Perſonen nicht zu Schaden, da ſich das Unglück nach Feierabend ereignete. Am Montag vormittag wurde nun bei den Aufräumungsarbeiten eine Sprengpatrone und Teile einer Zündſchnur ge⸗ funden, ſo daß die Vermutung eines Sabotage⸗ aktes einen hohen Grad von Wahrſcheinlichkeit erhält. Anhaltspunkte, von welcher Seite ein ſolcher Anſchlag verübt ſein könnte, liegen noch nicht vor. Die Unterſuchung iſt im Gange. Vom Zuge überfahren und getötet — Straßburg, 10. Okt. Bei Prüfung der Bahnanlagen im hieſigen Hauptbahnhof wurde Donnerstag früh der 47 Jahre alte Eiſen⸗ bahnangeſtellte Karl Brolly von einer rangie⸗ renden Maſchine, die er nicht bemerkt hatte, erfaßt und buchſtäblich entzwei geſchnitten. Er war ſofort tot. W Seite 4 Miltktwoch, den 12. Okkober 1932. 2. Zahrg./ Nr. 229 Die Ernke an der Bergſtraße. Weinheim, 10. Okt. An der Bergſtraße und den angrenzenden Odenwaldgebieken iſt die Ernte ſämtlicher Getreidearken quankitativ wie qualikativ außerordenklich guk ausgefal⸗ len. Die Obſternke ſtellte eine durchſchnikt⸗ liche Mittelernte dar, die Preisbemeſſung be⸗ friedigte. Die Karkoffelernke iſt in leichten Böden eine ſehr ausgiebige, in ſchweren Bö⸗ den mitkelmäßig. Die Heu- und Grummer⸗ ernke kann als eine gukte bezeichnek werden, die beide unker guken Wikkerungsverhältniſſen eingebracht werden konnken. Der Trauben⸗ behang iſt infolge der vernichtenden Wirkun⸗ gen der Rebkrankheiten kaum ein Drittel. Auch die Oualität ſteht der vorjährigen nach. Plankſtadt, 10. Okt.(Belobung für Le · bensreklung.) Der Landeskommiſſar hat dem Schloſſer Erwin Karl von hier, der am 12. Auguſt 1932 den Taglöhner Bernhard Gund aus Plankſtadt durch mutiges, enkſchloſſenes Handeln vom Tode des Erkrinkens im Nek⸗ Kar bei Heidelberg⸗Wieblingen gerekket hak, eine öffenkliche Belobung ausgeſprochen. Spende für die Schwarzwaldhilfe. Plankſtadt, 10. Okt. Für die durch Un⸗ wekterſchäden in Nok gerakenen Schwarzwald⸗ bauern haben die landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſakionen Badens eine Sammlung veranſtaltek. Viele Gemeinden Nordͤbadens haben ſich an der Sammlung bekeiligk, ſo Großſachſen und Heddesheim mit 50 Mark, Edingen und Il⸗ ——— mit Nakuralien von ungefähr gleichem erk. Schweßingen, 10. Okt.(Beſchlüſſe des Schweßinger Gemeinderaks.) Der Gemeinde⸗ rat hat Bildhauer Okto Schließler⸗Schwetzin⸗ gen mit der Ausführung eines Grabmals für die Kriegskoken aus Schwehingen im Ehren⸗ friedhof beauftragt und die Verwendung der zu dieſem Zweck gemachken Rücklagen geneh⸗ migt.— Für drei anläßlich der Jahrhundertk⸗ feier und des Heimaktages 1933 in Ausſicht genommenen Veranſtaltkungen, Tag der Ju⸗ gend, Sporkwoche, Wiederſehensfeier der in Schwetzingen garniſonierk geweſenen Truppen⸗ keile, wurden Arbeiksausſchüſſe gebildet. Silberne Hochzeit. Reilingen. Die Eheleuke Zigarrenarbei⸗ ter Lorenz Dagenbach feierken in guker Geſundheit ihre Silberne Hochzeit. Des Soiedrichsfelder Heimattag Am Sonnkag, den 9. Okkober feierke Mannheim⸗Friedrichsfeld das 250 jährige Ju⸗ biläum ſeiner Gründung. Die Veranſtaltung war mit einer Wiederſehensfeier der vor 25 und 50 Jahren Konfirmierken und Getrauken verbunden. Ein Feſtgoktesdienſt in der pro⸗ keſtankiſchen Kirche vereinigte faſt die geſamte Gemeinde. Pfarrer Schönthal hielt eine Feſt⸗ predigt, in welcher er auf die Gründung der Hugenoktenſiedlung unker Kurfürſt Karl von der Pfalz und ihre Enkwicklung einging. Die Feier wurde umrahmk von Vorkrägen des Kirchenchors und eines Poſaunenchors. Die Grüße an die Gemeinde ſeikens der evange⸗ liſchen Kirchenreqierung überbrachke der ba— diſche Kirchenpräſident D. Wurth. Die welt⸗ liche Feier fand am Abend im„Badiſchen Hof“ ſtatt. Sie brachte muſikaliſche Vorkräge und zum Schluß die begeiſtert aufgenommene Aufführung des Feſtſpiels„Hugenokken“. Um das Zuſtandekommen der aanzen Feſtlichkei⸗ ten hakte ſich Pfarrer Schönkhal, Friedrichs⸗ feld angenommen, dem allein der Dank für den harmoniſchen Verlauf der Veranſtalkung zebührt. 4h jähriges Turnerfubiläum. Friedrichsfeld. Der Vorſtand des Turn— pereins 1922, Herr Karl Wehe, kann in dieſen Tagen auf ſein 40 jäbriges Turnerju⸗ biſänm zurückblicken. Der Jubilar iſt ſeit 1924 erſter Vorſihender des genannken Ver⸗ eins und hat hier ſehr viel geleiſtet. Zahl⸗ reiche Ehrungen wurden ihm zukeil. 70. Geburkskag. Friedrichsfeld. Am 11. Oktober konnke die ehemalige Kronenwirkin Frau Barbara Ries geb. Frey ihren 70. Geburkskag feiern. Die Jubilarin erfreuk ſich noch voller geiſtiger und Körperlicher Friſche. 2 Weinheimer Nolgemeinſchafk. Die Vorbereitungen für die große Samm⸗ lung der Weinheimer Nolgemeinſchaft vom 17. bis 22. Hklober 1932 ſind in vollem Gang. Von da und dork kommen Anfragen, die es rakſam erſcheinen laſſen, nochmals auf den Zweck der Sammlung hinzuweiſen..— vorgeſehen ſind. Anſehens des Hilfswerkes bedenkel. Aus bem Gerichtsjaal Gulsbeſiher klagt auf Armenweg. § Heidelberg, 12. Okt. Ein Gutksbeſitzer aus Meran veräußerke vor mehreren Jahren Grundbeſitz an die katholiſche Kirchenſchaff⸗ nei. Dies dürfte wahrſcheinlich während der Inflakionszeit geweſen ſein. Aus dieſem Verkauf enkſtanden ſpäter mehrere Prozeſſe, die zu Ungunſten des Verkäufers, eines Frei⸗ herrn, endeken. Wie wir hören, ſollen die Gerichkskoſten in einem Fall 9000 Mark be⸗ lragen haben. Verlierer des Prozeſſes klagt jehk auf dem Armenwege. Die katholiſche Kirchenſchaffnei ſoll die Zwangsvollſtreckung angedrohk haben. In der Erregung darüber ſchrieb der Gulsbeſitzer an die Kirchenſchaff⸗ nei einen Brief, mit deſſen Inhalt er die Be⸗ amken der Kirchenſchaffnei beleidigt haben ſoll. Ihr Vorgehen nannke er brukal und nichtk mit wahrem Chriſtenkum vereinbar. Für dieſen Brief erhielt er wegen Beleidianng einen Strafbefehl über 75 Mark. Sein Ein⸗ ſpruch wurde wegen Nichkerſcheinens vom Amksgericht verworfen. Der Beſtrafke halte aber durch ſeinen Verkeidiger rechtzeitig um Verkaaung gebeken. Dieſem Ankrag war aber nicht ſtattgegeben worden. Die Berufung des Verurkeilten richkete ſich daher gegen die Verwerfung des Einſpruchs. Auf Veranlaſ⸗ ſung ſeines Verkeidigers aus Füſſen hakte Pg. Rechtsanwalt Ludwig die Vertrekung des Gutsbeſiters übernommen. Er gab ſei⸗ ner Verwunderung darüber Ausdruck, daß die Staaksanwaltſchaft enkgegen den beſtehen⸗ den Gepflogenheiten in dieſem Falle öffenk⸗ liches Intereſſe als gegeben angeſehen habe. Sein Mandank ſei ausreichend enkſchuldigk der Verhandlung ferngeblieben. Der Beru— fung ſei daher ſtattzugeben. Der Staaksan⸗ walt forderke die Zurückweiſung der Beru⸗ fung. In ſeinem Plaidoyer erklärke er, daß die kakholiſche Kirchenſchaffnei als eine ba⸗ diſche Behörde gelke. Daraus erkläre ſich das öffenkliche Inkereſſe. Die zweile kleine Skraf⸗ kammer ſtellke ſich auf den Skandpunkk, daß der Angeklagte ausreichend enkſchuldigt aus⸗ geblieben ſei. Der Fall der Beleidiaung wird daher noch einmal das Gerichk beſchäftigen. Bekrug, Siegel⸗ und Verſtrickungsbruch. Büromaſchinen, die er in Kommiſſion er⸗ halten hakke, ließ ein aus Frankfurk a. M. ſtammender Kaufmann, als ſein Eigenkum Aus dem Doffenheimes Gemeinderat Doſſenheim, 11. Okt. Zur Aufrechkerhal⸗ tung der Anwartkſchaft auf Invalidenrenke wird für erwerbsloſe Perſonen, die mitkellos ſind, der Aufwand für die Invalidenmarken gekragen. Der Termin für die Streunutzung iſt bis 15. Okkober ds. Is. verlängerk worden. Für die Fürſorgeunkerſtütungen werden neue Richtſätze aufgeſtellt, in welchen Mietzuſchüſſe Die Auszahlung der Löhne der Fürſorgearbeiter ſoll zu einem Dritkel in Lebensmittelgutſcheinen erfolgen. Die Ver⸗ pachkung der Gemeindejagd wird ausgeſchrie⸗ ben. Das Angebok der Fuhrwerksvereini⸗ gung für das Führen von Abraum in die Feldwege zu Schwabenheim mit 2 Mark pro Tonne wird angenommen. Man nimmt zur Kennknis, daß der jährliche Hiebſatz von 1700 auf 1900 fm. erhöht worden iſt. Mit der Ge⸗ meinde Ziegelhauſen wird wegen Abarenzung der Jagoͤgrenze ein Verkrag abgeſchloſſen. Die Sammlung von Lebensmikteln und Klei⸗ dern für die Nokgemeinſchaft ſoll am Diens⸗ Die Gemeinſchafksſammluna ſoll für das Winkerhilfswerk 1932⸗33 die Mittel ſchaffen, die nokwendig ſind, um der amklichen Für⸗ ſorge helfend beiſpringen zu können. Die Anforderungen, die an die Fürſorgeämker ge⸗ flellt werden, ſind derark aroß. daß es ihnen ſchwer fällt. allen Verpflichtungen nachzu⸗ kommen. Da nun, wo zuſäßliche Hilfe nol⸗ kuk, will die Nolgemeinſchaft einſpringen. Sie will aber auch durch dieſe Gemeinſchafts⸗ ſammlung erreichen, daß vlanloſes Helfen vermieden wird. denn das führk zu Unwirk⸗ ſchafklichkeit und Verſtimmungen. Es ergehl deshalb die herzliche und dringende Bilte an die geſamke Beyülkerung, alles. was an Kleidungsſtüchen. Wäſche und Schuhen im Hanshalt enkbehrlich iſt. ſchon jeßk zuſammenzuholen und auf ſeine Brauch⸗ barkeit hin zu prüfen. Gar manches wird gewaſchen, ausgebeſſerk und geflichk werden müſſen. damik es bhis zum Zeikpunkk der Sammlung gebrauchsferkia gemacht ift. Jeder der Geber muß ſich darüber im klaren ſein, daß die Heragabe von nicht mehr hrauchbaren, werkſoſen Gegenſtänden eine Beſaſtung für die Sammelarbeit und eine Schädiaung des Aeben den angeführken Gegenſtänden ſind noch Lebensmikkel. Karkoffeln Brennmakerialien in großen und kleinen Gebinden erwünſcht; gar manche werfyolle Hilfe kann damit geleiſtek werden. Steht ſpäkerhin das Ergebnis der Samm⸗ lung feſt, dann wird alles ſo einaerichkek wer⸗ den, daß jede Mark, jedes Kleidungsftück und jener Jenkner Karkoffeln und Kohlen un⸗ miktelbar und zur richligen Zeik an den wirk⸗ lichen Hilfsbedürfliagen aelangen. So iſt zu erhoffen. doaß auch im kommen⸗ den Winker, durch die Mithilfe Aller, die Nok gelinderk werden kann. Einheillich und geſchloſſen muß dieſes Hilfswerk durchae führk werden und jeder, der jehl noch ſelbſtfüchlig an ſich ſelbſt denkt, iſt ein Zerſtörer der Ein⸗ heik. Nur enaſte Zuſammenarbeit ermöglicht es, daß das Hilfswerk zur reſlloſen Auswir⸗ kuna gelangen kann. Daß dem auch ſo lei, daran tag und Mittwoch ſtattfinden. Die Weinleſe findek am Donnerskag, Freitag und Samstag (13., 14. und 15. Okkober) in hieſiger Gemar⸗ kung ſtakt. Von der Karkoffelernke. Altenbach. Die Karkoffelernte iſt beinahe beendek, der Erkrag iſt zufriedenſtellend. Der Zenkner wurde zu.20 Mark verkauft, die ſchöne Ausleſe betrug.50 Mark frei Haus. Noch guk abgelaufen. Rußloch, 10. Okk. Beim Schießen von Rebhühnern, die aus einem Acker aufflogen, erhielt ein Kind mehrere Schrokkugeln in den Kopf, ſodaß das Mädchen zum Arzt gebracht werden mußte. Der Fall, der leicht dem Kinde häkte das Leben koſten können, beweiſt wieder, wie gefährlich es iſt, bei unüberſicht⸗ lichem Gelände zu ſchießen. Nußloch, 10. Okt.(Aus der Gemeinde⸗ verwalkung). Der Gemeinderak hat einen An⸗ trag der kommuniſtiſchen Parkei abgelehnt, wonach dieſe an einem gemeindeeigenen Hof⸗ kor ein Anſchlagbrelt zur Anbringung der kommuniſtiſchen Arbeiterzeitung haben wollte. — Der allgemeine Traubenherbſt dauerk bis Freitag dieſer Woche. Um Gelegenheit zum Hängenlaſſen von Spättrauben zu geben, blei⸗ ben die Weinbergswege nach weikerhin ge⸗ ſchloſſen.— Dem Eberhalter wurde zur Auf ⸗ gabe gemacht, innerhalb einer Woche einen ſprungfähigen Eber anzuſchaffen.— Die Ver⸗ ſteigerung der Gemeindejagd wurde auf Don⸗ nerskag angeſehk.— Das Abwaſſer der Haupkſtraße ſoll zunächſt in ein Abſitzbecken geleitek werden. Unfall mit Todesfolge. Malſchenberg, 10. Okt. An den Folgen eines bei einem Unfall erlittenen Schädel⸗ bruchs iſt in der Mediziniſchen Klinik in Heidelberg der 50 Jahre alte Joſeph O eſt- ringer von hier verſchieden. 86. Geburlkskao. Rok. Frau Florentina Sternberger feierke am 11. Otkober ihren 86. Geburkstag in verhälknismäßiger Rüſtigkeit. Unglücksfall. Rok. Der verheirakeke Joſef Schmitk kam beim Pferdeausſpannen derark unaglück⸗ lich zu Fall, daß er einen Unkerſchenkelbruch erlitt und in die Heidelberger Klinikh über⸗ führk werden mußte. Vorſichk beim Obſtpflücken. Mühlhauſen. Das Töchkerchen des Werk⸗ meiſters Becker ſtürzte beim Obſtbrechen ſo unglücklich vom Fuhrwerk, daß es ein Bein brach. Das 25. Kind geboren. Lamperkheim. Dem Tokengräber Moſer 2 wurde das 25. Kind geboren. Seine erſte Frau ſchenkke ihm 13 Kinder. Bei den 12 Kindern ſeiner zweiten Frau waren dreimal Zwillinge. 80. Geburkskag. Hirſchlanden. Schneidermeiſter Philipp Arnold ſen. feierk am kommenden Sonnkag ſeinen 80. Geburkskag. Er iſt ſeit 1891 Mit⸗ glied im Gemeinderak. Pakroziniumfeſt. Odenheim. Das Feſt des Heiligen Mi⸗ chael wurde unker großer Beteiligung der Be⸗ völkerung gefeierk. Prof. Wolf hielt die Feſt⸗ pfänden. Er verurſachte damit einen Schaden von über 400 Mark. Beim Erwerb eines Poſtens Geſchäftsbücher leiſteke er Sicherheik, mit Gegenſtänden, die bereits übereignek wa⸗ ren. In mehreren Fällen hakke er den„Kuk⸗ kuck“ enkfernk. Für einen Aukoreifen hakte er einen werkloſen Poſtſcheck gegeben. Das Amksgericht diktierke ihm für dieſe unmorali⸗ ſchen und ungeſetzlichen Dinge 20 Tage Ge⸗ fängnis. Der Kaufmann legke Berufung ein. Er ſtellte jede Betrugsabſicht in Abrede und bat um eine Geldͤſtrafe. Der Staaksanwalk ſah eine Geldſtrafe von 150 Mark als aus⸗ reichende Sühne an. Die Berufunasinſtanz verurkeilte wegen Bekrugsverſuchs, Verſtrik⸗ kungs- und Siegelbruchs zu insgeſamk 120 WMark Geldͤſtrafe. In zwei Bekrugsfällen er⸗ kannte es auf Freiſprechung. Selbſtanzeige des Diebes. Bei einem Landwirk in Waibſtadt erſchien ein verheirakeker Müller, der ihm beim Dre⸗ ſchen als Taglöhner geholfen hatte. Der Mül⸗ ler erzählte ihm, daß er ihm eine größere Menge Weizen(mit Hilfe zweier anderer Männer) geſtohlen habe. Er habe davon einen Sack erhalten. Um wieder Ruhe zu bekom⸗ men, geſtehe er dies ein. Als Enkſchädigung bezahlte er elf Mark. Die Mittäter brachke der Müller ebenfalls zum Geſtehen. Der Beſtohlene, der den Diebſtahl ſelbſt nicht be⸗ merkk hakte, zeigte alle Drei an. Dem Müller trug dies 6 Wochen Gefängnis ein. Um eine Herabſekung dieſer Skrafe zu erreichen, mel⸗ deke er Berufung an. Mit Erfolg, denn die Strafe wurde auf die Hälfte zurückgeführk. Die zweite kleine Strafkammer, deren Vor- ſiz Landgerichksrat Friſch hakte, bewerkeke dabei die Reue des Verurkeilken, ſein Selbſt⸗ geſtehen und ſeine Noklage als Milderungs⸗ gründe. DD———————————— Pirmaſens, 10. Okt.(Zwei Kühe aus dem Skall geſtohlen.) Unbekannke Täter drangen nachts in einen Stall an der Landauerſtraße ein und enkführken zwei werkvolle, dem Land⸗ wirk Siring gehörige Milchkühe. Es iſt dies nunmehr der zweite Fall, daß nachts Kühe aus Stallungen geſtohlen worden ſind. Pirmaſens, 10. Okt.(Aus dem Fenſter geſtürzl.) Der Muſiker Walter Käker iſt aus ſeiner Wohnung im 3. Stockwerk eines Hauſes aus unbekannken Gründen zum Fen⸗ ſter hinausgeſtürzt. Mit erheblichen Verlet⸗ re mußke er ins Krankenhaus verbrachk werden. Wiesloch.(Vom Frühherbſt im Aneſhoch⸗ kal.) Nachdem ſeht die faulen Tr.*e. geleſen ſind, mußte feſtgeſtellk wer“ 5 der Frühherſt noch hinker allen Ern' n zurückgeblieben iſt. Da die Beeren immer mehr in Fäulnis übergehen, wird ununker⸗ brochen weiter geherbſtek. Der Haupkherbſt findek in allen Gemeinden heute, am 11. Ok⸗ kober ſtakt. Aundfunt⸗Pronvamm für Mittwoch, den 12. Okkober. Heilsberg: 15.20 Hausfrauenwinke. 15.30 Kinder⸗ funk. 16 Elternſtunde. 16.30 Konzerk. 18.20 Muſikaliſche Zeitbilder. 19 Geſundheitspflege. 19.30 Tanzabend. 20.30 Skudenkenlieder. 21.40 Re zitakion. 22.30 Konzerk. Königswuſterhauſen: 14 Konzerk. 15 Jugenoſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16 Schule und Zeitung. 16.30 Konzerk. 17.30 Nordiſches Chriſtenkum. 18 Geſellſchaftskulkur. 18.30 Weltkrien Auauſt 1914 bis April 1915. 18.55 Engliſch. 19.30 Un⸗ di'ne. 22.50 Tanz. Mühlacker: 13.30 Konzerk. 14 Werbungskonzerk. 15.30 Kinderſtunde. 16.30 Tiere des Urwaldes.“ 17 Konzerk. 18.25 Weinbau. 18.50 Lebensver⸗ ſicherung. 19.30 Klaviermuſik. 20 Opernkonzerk. 21 Miß Sara Sampſon. 22.45 Nachkmuſi. München: 15.10 Jugendſtunde. 15.30 Deutſche Orkswappen. 16 Kinderſtunde. 17.35 Schall⸗ plathen. 18.15 Franzöſiſch. 18.35 Für die Frau. 19.40 Deutſches Schickſal im Urwald. 20 Lu⸗ ſtige Kleinigkeiten. 20.30 Mandolinentag Nücn⸗ berg. 21.45 Kleine Sachen. 22.45 Nachkmuſik. Die Wettervorſage Mittwoch: Trüb und wolkig, meiſt Nieder⸗ ſchläge. Donnerskag: Vorübergehend aufgeheiterk. Waſſerſtandsnachrichten Rhein: Rheinweiler 163, Kehl 237, Ma⸗ xau 381, Köln 114 em. Men 1Niin* 1* gelhexra. 260. Ziedesheim 39 —— Mannheim 242, Caub 156, des 2 anſtal Leipzi kormo Manr ſamtle fes w WMann der K ſoziali 4 Woh Uhr w der K Dachg war d mit B Das 7 werder Rã dek, w kag(8 Karl haft, Friedr aufgeft Krank⸗ darauf, zwiſche holgent brücke die P. Vorfal Kei ter au der 3- ſichſtein fand 2 Fol aus de lag in K1. Do Uni mit iſt iſt, kan mal gi Sorſt Perſon „Roſin⸗ Wie ſchichte zwiſche! iden V Jeder n nennen bekomn andere erhält. (Kro ſtück iſt zont. 2² das Ge Rollen Volksfi Schaden b eines zicherheik, gnek wa- en„Kuk⸗ fen hakte en. 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Sieger mit der beſten Ge⸗ ſamkleiſtung und Gewinner des DLV-Wanderprei. fes wurde Mittelſtadt, Halberſtadkk. Weinhark, Mannheim, holte ſich ſämtliche Streckenpreiſe in der Klaſſe„Stabmodelle“. Kationalſozialiſten unerwünſcht Wir leſen in der„Neuen Badiſchen Landes⸗ zeilung“ folgende Noliz: „Parteinniformen auf einem Sporfplah. Uns wird geſchrieben: Zum großen Mannhei⸗ mer Fußballtreffen IfR gegen Waldhof waren auf dem Brauerei⸗Sporkplatz auch einige National⸗ ſoz'aliſten„an großer Uniform“ erſchienen. Die ſportbegeiſterken Zuſchauermaſſen erhoben aber gegen das Erſcheinen von Partkeinni⸗ formen auf einem Sporkplatz ſtürmiſchen Prokeſt und verlangken die Ausweiſung der Parteiſoldaten. Darauf ſorgten Oroͤnungsleuke des Vereins unker Mithilfe der Polizei für ihre Enkfernung.“ Auch wir nehmen hiervon Kennknis. Wir er⸗ ſehen daraus, daß der von Juden durchſetzte„Ver⸗ ein für Raſenſpiele“ keinen Wert auf den Beſuch ſeiner Veranſtalkungen durch Nakional⸗ „ ſozialiſten legt. Auch das iſt aufgeſchrieben. 0 Polizei⸗Bericht Wohnungsbrand. Am Dienskag morgen um 11.37 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr durch Nokruf nach der Kronprinzenſtraße 58 gerufen. In einer im Dachgeſchoß des Hinkerhauſes gelegenen Wohnung war dadurch ein Brand entſtanden, daß ein Sack müt Brikekts zu nahe am Küchenherd gelagerk war. Das Feuer konnte mit kleinem Löſchgeräk gelöſcht werden. Räkſelhafter Tod Wie der Polizeibericht mel ⸗ dek, wurde in den Frühmorgenſtunden des Sams⸗ tag(8. 10.) der ledige 30 Jahre alte Taglöhner Karl Ziegler, zuletzt in der Gärknerſtraße wohn⸗ hafk, bewußklos und ſchwerverletzt unker der Friedrichsbrüche auf dem Neckarvorland liegend aufgefunden. Ziegler der ſofort in das Städtiſche Krankenhaus eingelieferk wurde, ſtarb am Tage darauf. Den Umſtänden nach dürfke der Mann zwiſchen 3 und 4 Uhr früh nach reichlichem Alko⸗ holgenuß vom weſtlichen Gehweg der Friedrichs · brücke abgeſtürzt ſein. Die Kriminalpolizei erſucht die Perſonen, welche Wahrnehmungen über den Vorfall gemacht haben, ihre Anſchrift mitzuteiſen. Keine Obſtſteine wegwerfen. Ein Bahnarbei⸗ ter aus den-Quadraken glitt vor einem Hauſe der-OQuadrake am Montag früh auf einem Pfir- ſichſtein aus und brach den rechten Fußknöchel. Er fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Folgen des Leichkſinns. Ein 12jähriger Junge aus der Langſtraße klekkerle am Montag nachmit. tag in die Eiſenkonſtruktion unter der Friedrich 4 KINO Das Skala-Lichkſpielhaus auf dem Lindenhof wveranſtaltet vom 11.—17. Oktober eine Großfilm⸗- „Woche. Wir machen unſere Leſer beſonders auf die am Mitktwoch, den 12. und Donnerstag, den 13. ſtaktfindende Aufführung des Dr. Fanck⸗Ton⸗ films„Stürme über dem Montblanc“ aufmerkſam. ** Univerſum:„Der blonde Traum“ Da⸗ mit iſt natürlich Lilian Harvey gemeint. Wo ſie iſt, kann Willy Fritſch nicht weit ſein. Dies⸗ mal gibt es gleich zwei Willys: Fritſch und Forſt. Rennen wir gleich noch eine wichtige Perſon, 14 Hörbiger, dann haben wir die „Roſinen“ aus dem Film geholt. Wie meiſt: Handlung Nebenſache! Die Ge⸗ ſchichte des unenkſchiedenen Mädels, deren Herz zwiſchen zwei Willys pendelt„iſt uralt. Die bei⸗ den Willys ſind brave Jungens, Fenſterputzer. Zeder möchte gern den„blonden Traum“ ſein eigen nennen dürfen. Nur einer kann ſie haben. Alſo bekommk ſie der eine Willy(Fritſch), während der andere(Forſt) ein Engagement nach Hollywood erhält. Trotzdem dieſer Film noch nicht echles Volls⸗ ſtück iſt, ſo iſt er doch ein Silberſtreifen am Hori⸗ zont. Man gebe den Handelnden noch elwas mehr das Geſicht des Lebens, alſo menſchlich wahrere Rollen und wir werden bald einen deutſchen Volksfilm haben. Hm. Der Film zeigt Alhambra:„Tannenberg“ 3 Capitol:„Frauendiplomak“ 43 Gloria:„Der brave Sünder, Palaſt:„Das ſchöne Abenkeuer“ Roxy:„Einmal möcht' ich keine Sorgen haben“ Skala:„Skürme über dem Monkblanc“ Univerſum:„Ein blonder Traum“ Eberlbrücke. Aus bis jetzt noch ungeklärten Grün⸗ den ſtürzte er aus einer Höhe von 8 Metern ab und erlitt eine Gehirnerſchütterung ſowie ſonſtige Kopfverletzungen, die ſeine Verbringung ins Städt. Krankenhaus notwendig machken. Zwei Selbſtmordverſuche. Im Laufe des Mon⸗ kags verſuchlen eine Hausangeſtellte aus der Tak⸗ kerſallſtraße und ein früherer Wachkmeiſter aus den-Quadraten durch die Einnahme von Tablet⸗ len ihrem Leben ein Ende zu machen. Beide wur⸗ den ins Krankenhaus überführt Beweggründe ſind nicht bekannk. Plahmieke war fällig. Die dritke Rate der Platzmiete des Nationalkheaters für 1932/33 war am 1. Okkober fällig. Mieter die bis zum 14. oͤs. Mts. nicht zahlen ſind im Verzuge. Der kägliche Selbſtmordverſuch. Mittels Leuchlgas verſuchle ein Kaufmann aus der Rhein⸗ häuſerſtraße ſeinem Leben ein Ende zu machen. Er wurde dem Krankenhaus zugeführk. Grund zur Tat: Häusliche Zwiſtigkeiten. Der kägliche Selbſtmord. Einen mit ſchwerem Nervenleiden mokw'erken Selbſtmord verübbe eine 43 Jahre alle Ehefrau eines Kaufmannes in der Küche ihrer Wohnung in der Oſtſtadk. Ein in Brand gerakener, mik Speiſe gefüllter Kochkopf war die Urſache, daß am Sonntag abend nach 8 Uhr die Berufsfeuerwehr der Wache 2 nach der Rennershofſtraße 19 gerufen wurde.— Beim Einkreffen der Feuerwehr war die Gefahr bereiks beſeitigt. Ruheſtörung und grober Unfug ſtehen in den Nächten auf Sonnkag und von Sonntag auf Mon⸗ kag in hoher Blüte. In dieſen beiden vergange⸗ nen Nächten wurden wegen dieſer Delikke nicht weniger als 41 Perſonen zur Anzeige gebrachl. Obs hilft? So ſehen ſie aus! Am Samskag nachmittag wollten ungefähr 250—300 Kommuniſten an der Beerdigung eines Genoſſen keilnehmen und ſam⸗ melten ſich deshalb vor der Leichenhalle. Dork benahmen ſie ſich ſo ungebührlich und lauk, daß ſie vom Platz gewieſen wurden. Ein während des Nachhauſeweges gebildeler Aufzug von oa. 30 Per⸗ ſonen wurde aufgelöſt und der Führer feſt⸗ genommen. Diesjährige Ballonprämiierungsjeier Am Sonnlag. den 9. Oktober, vormitlags, fand im Saal des Rennwieſenreſtauranks die diesjäh⸗ rige Balkonprämiierungsfeier ſtakt. Garkenarchitekt Fritz Seidler begrüßte die zahlreich Erſchienenen, darunker Verkreker der Sladt und des Stadtparlaments. In ſeiner An⸗ ſprache bemerkte er, daß kroß der Wirtſchaftskriſe auch in dieſem Jahre wieder 862 Pflanzenpreiſe zur Verkeilung gelangen könnken, von denen 600 Stück von der Stadtgärtnerei und der Reſt von einigen Mitgliedern der Bezirksgruppe Mann⸗ heim im Landesverband badiſcher Gartenbaube⸗ kriebe zur Verfügung geſtellt wurden. Nach ihm ergriff Staotgarkendirekkor Kirch⸗ berg das Work zu einem lehrreichen Referat über Kakteen, ihre Herkunft und Behandlung. Dabei ging er beſonders auf die beiden Kakkeenarken näher ein,'e in größerer Anzahl als Preiſe be⸗ reikgeſtellk worden waren: den Blakkkakkus (Phyllokaktus) und den Weihnachkskakkus(Epi⸗ phillum). Beide ſind Epiphyten, d. h. ſie wachſen auf Bäumen ohne dieſe zu beſchädigen. Zum Schluß beſprach der Redner noch eine Pflanze, die auch zum erſten Male in das Preisſork'menk auf⸗ genommen worden war: Philodendron. Nachdem die Anweſenden Herrn Kirchberg für ſeine überaus lehrreichen Ausführung gedankt hakken, begaben ſich die glücklichen Preisträger hinüber zur Stadtgärtnerei, um dork den wohl⸗ verdienten Lohn in Empfang zu nehmen. pp. der Ausklang der Mannheimer Meze. Der Ausklang der Mannheimer Herbſtmeſſe. vollzog ſich dieſes Jahr unker demſelben prächtigen Herbſtwekter wie der Beginn. Dazwiſchen aber lag eine öde Wüſte von Näſſe„Kälte und Regen⸗ ſchauern, was ſo manchen Meſſefreund davon ab⸗ hielt, einen Abſtecher über den Nechar zu machen. Der Erfolg dieſes Sudelwekters verbunden mit dem leeren Geldbeutel der wenigen Beſucher wirkle ſich denn auch in einem kakaſtrophalen Geſchäftsgang der mit unendlich viel Stimmen- und Kraftaufwand um ihr Brot ringenden Meſſeleule aus. Es wurde dieſes Jahr ſogar ein Rekord auf der Meſſe ge⸗ ſchaffen: Noch in keinem Jahre würden ſo wenige Beſucher gezählt und noch niemals war die Bi⸗ lanz ſo ſchlecht, daß die Geſchäftsleube teilweiſe noch zulegen müſſen, um die hohen Unkoſten decken zu können. Troß allem Opkimismus und Papen⸗ ſcher Ankurbelung! Wir waren daher auch gar⸗ nicht erſtaunk, auf die Frage nach dem Geſchäfks⸗ gang eine wahre Schimpfkanonade auf Regieruag, Sozzenwirkſchaft und Warenhäuſer über uns er⸗ gehen zu laſſen. Aber auch die Stadtväter kamen bei dieſem Geſchimpfe nicht ganz glimpflich davon. So meinten eine ganze Anzahl von Schauſtellern, daß es möglich ſein müſſe, den Geſchirrmarkt ge⸗ nau wie in vielen anderen deulſchen Städben im Ein Konzerk im Südfunk mit Kapellmeiſter Ho⸗ mann⸗Webau. Ein inbereſſankes Konzerk im Süd⸗ funk brachke in dieſer Woche das Badiſche Or⸗ cheſter Mannheim. Schon die Zuſammenſtel⸗ lung bewies den guten Geſchmack ſeines Leibers, Kapellmeiſter Homann-Webau. Beſonders wir⸗ kungsvoll war die Erſtaufführung der 2. Rhapſodie von Friedmann und die Fankaſie über Tom der Reimer von Homann-Webau. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß dies Mannheimer Orcheſter, deſſen künſt⸗ leriſche Leiſtungen auf beachtenswerker Höhe ſte⸗ hen, regelmäßiger im Rundfunk ſpielen würde, um⸗ ſomehr als Blaskonzerke bei vielen Sendern in Leiſtung, wie ſorgfältiger Programmwahl viel zu wünſchen übrig laſſen. Wir möchten weiter an⸗ regen, das Orcheſter einmal in Streichbeſetzung ſpielen zu laſſen; denn wir ſind überzeugt, daß dadurch das übliche Schema der Rundfunkkonzerke eine nolwendige Bereicherung erfahren würde. Tageskalender: Nakionalthealer:„Freiſchüt“, Romantiſche Oper von Weber— Miete M— 19.30 Uhr. Planekarium im Luiſenpark: 20 Uhr Vorführung. Kabarelt Libelle: 16 Uhr Tanztee. 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung und Tanz. Palaſt⸗-Kaffee„Rheingold“: Sonderabend. Aukobusausflug zur Pfälzer Weinleſe mit Kel⸗ tereien- und Kellereienbeſichligung. 14 Uhr ab Paradeplatz. Tanz: Cafaſö. Durlacher Hof, P 5, 2/: Oktoberfeſt. Freunde der Aſtrologie: Vorkrag von Dr. Feſel und Oberingenieur Goerner über:„Die Argu⸗ mente der Gegner im Kampf gegen die Aſtro⸗ logie“, 20.15 Uhr, im Reſtaurant Pergola, Friedrichsplatz. Fernkelephonie des Telefunkenverkrieb Herbert Reis, 20 Uhr, am 12. Oktober, Nibelungenſaal. — Zenkrum unterbringen zu können. Es wurden da genannk: Freiburg, Kaſſel, Weimar, Erfurk und Würzburg. Auf die Frage nach brauchbaren Vor⸗ ſchlägen zu dieſem immerhin distutablen Problem wurde wiederum wie ſchon in früheren Zeiten der Marktplatz genannt. Die Leuke meinen, daß man den Haupkmarkt für dieſe acht Tage an eine an⸗ dere Slelle verlegen oder auch ganz wegfallen laſ- ſen ſoll.'n anderes Problem wurde ebenfalls von einigen Geſchirrhändlern gewälzt. Darnach beſteht der lebhafte Wunſch, ſo um die Weihnachks⸗ zeit herum auf dem Marktplaß einen Weihnachts⸗ markt zu veranſtalten. Auf den Hinweis, daß es in Mannheim auch zahlreiche Haushaltungsgeſchäfte gibt, die ſich auf den regeten Geſchäfksgang an Weihnachten freuen, meinke man, daß dieſe ja das ganze Jahr über Zeit häkten, ihre Ware„an den Mann zu bringen“. Es ſind jedenfalls Probleme und wir wollen ſie hiermit zur Diskuſſion ſtellen. Auf die hohen Strompreiſe wurde auch ganz kräftig und zwar mit Rechk geſchimpft. Die ſtädli⸗ ſchen Werke haben den Krafkſtrom wohl auf 25 Pfennig je Kilowattſtunde ermäß'gt, dagegen den Lichkſtrom auf 50 Pfg. erhöht. Faſt ſämkliche an⸗ deren deutſchen Städke zeigen bei derarligen Ver⸗ anſtaltungen mehr Enkgegenkommen und machen Aus den Vereinen: Vorkragsabend des Bundes deulſcher hirnverlehler Krieger. Die Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen des Vundes deutſcher hirnverletzter Krieger E. V. läßt es ſich angelegen ſein, durch periodiſch wiederkꝛh⸗ rende fachärzkliche Vorträge ihre Milglieder auch in dieſer Richkung aufzuklären und zu belehren. Anläßlich der am Sonntag, den 2. Oktober, ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung ſprach Herr Spezialarzt Dr. med. Phil'pp Deforth, Ludwigsha⸗- fen, im Rahmen einer Vortragsfolge über die ſee- liſchen Schäden der Hirnverletten und im Be ſon. deren über die Epilepſie. Der Redner unkerſchied zunächſt zwiſchen der angeborenen, der ſogenann⸗ ben genuinen Epilepſie und der erworbenen, durch Gehirnbeſchädigung bedingten kraumaliſchen Epi- lepſte. Während erſtere meiſt zu Charakkerverän⸗ derungen und fortſchreitender Rückbildung führk, ſind die Veränderungen der Geſamkpe rſönlichkeit bei der kraumatiſchen Epilepſie nicht ſo Acaß. Die Urſache dieſer Krampfzuſtände liegt in der Druckwirkung von Fremoͤkörpern, Knochenſplit⸗ kern, Narben, Geſchwulſt⸗ oder Abſzeßbildungen auf die ſie umgebende Hirnparkie. Da ſich aber das urſächliche Moment ſelten beſeitigen läßt, ſind der Wiſſenſchaft keine Mittel und Wege gegeben, um das Uebel in wirkſamer Weiſe zu beſeitigen bezw. bekämpfen zu können. Sie muß ſich des⸗ halb auf Verabreichung von krampfmindernden Mitteln beſchränken. Der Patient ſelbſt follte ſich befleißigen einen mäßigen reizloſen Lebensunler⸗ halt zu führen, damit die Auslöſung der Anfälle auf ein Minimum herabgedrückk werden kann. Am Schluß ſeiner Ausführungen daakke dem Redner lebhafter Beifall und zeugte von dem gro⸗ ßen Inkereſſe der Zuhörer. In der am 6. November im Bürgeraukomaken Mannheim, K 1, ſtaklfindenden Verſammlung fin⸗ det wieder ein inkereſſanter fachärzklicher Vorkrag nicht jede Meſſeſchau zu einer„melkenden Kuh“. Die hohen Plaßzgebühren ſind natürlich nach wi⸗ vor der Gegenſtand zahlreicher Kritiſie rungen. Ein Geſchirrhändler meinte:„Wenn ich jetzt noch meine Stromrechnung bezahle und rechne die hohen Ge⸗ bühren für den Platz, dann bleibt mir nichts mehr übrig.“ Vor ſich hatte er einen wunderſchön an⸗ gemalten Porzellankeller liegen, der folgende In⸗ ſchrift krug: Bele und arbeite, ſei nichk faul, zahle fleißig Steuern Schnipp. und halt's Maul. ————— 5 Auscabe. 0 Kreis Mannheim Oeffenkliche Verſammlungen im Kreis Mannhein mik dem Arbeikerredner Pg. Schoner, Kaiſerslaukern: Pg. Schoner ſpricht in den Parkeilokalen der Ortsgruppen jeweils um 20.30 Uhr an folgenden Tagen: Donnerslag, 13. Oklober: Orksgruppe Stroh markt und Deutſches Eck in ſämtlichen Räumer des„Hohenſtaufen“. Freikag, 14. Okk. Ortsgruppe Neckarſtadt⸗ Oſt. Samslkag, 15. Okkober: Ortsgruppe Hochenheim Sonnkag, 16. Okkober: 15 Uhr Stützpunkt Alklußheim, 20.30 Stützpunkt Reilingen. Monkag, 17. Onkober: Ortsgruppe Neulußhein Orlksgruppe Humboldk. Donnerskag, den 13. Ok⸗ kober, im Floraſaal Lorhingſtraße 17, Verſamm⸗ lung mit Pg. Stober, Schweßingen. 1*** 5 Orksgruppe Feudenheim. Freilag, den 14. Ok⸗ kober, 20.30 Uhr, im„Schüßenhaus“ Mitglieder⸗ verſammlung mit anſchließender Verpflichtung der Amtswalter durch Pg. Kreisleiler Weßel. Frauen⸗ ſchaft und NSBo muß ebenfalls keilnehmen. Orksgruppe Käferkal. Freitag, 14. Onktober, 20.30 Uhr, im„Schwarzen Adler“ Mitgliederver⸗ jammlung mit anſchließender Verpflichtung der Amkswalter durch Pg. Kreisleiter Wetel. Zeden Mittwoch, 20 Uhr, Schulungsabend im Ortsgrup· penheim. Frauenſchaft und NSBo müſſen an die⸗ ſen Schulungen keilnehmen ortsgruppe Oſtſtadt. Freitag, 14. Ontober, 20.30 Uhr, öffentliche Verſammlung in den„Gloria⸗ Sälen“, Seckenheimerſtraße 114. Redner: Pa Böttcher, Kapitänleuknank a. D. Orksgruppe Friedrichspark. Mittwoch abend Zellen 1 und ll der Orksgruppe Friedrichspark Sprechabend. Thema: Die Entwicklung der Par⸗ tei und die Perſönlichzeit Adolf Hitlers. Gäſt⸗ willkommen. Im Parte lokal„Fliegender Hollän⸗ der“, C 3, Wahlverſammlung der Orksgruppe Friedrichspark. Monlag, 17. Oklober, im„Deu ſchen Haus“(Kaufmannsheim, C 1, 10/1) Wahl⸗ verſammlung für die Ortsgruppe Friedrichspark In dieſer öffentlichen Verſammlung wird Pg. Dr. Orth über„Mit Hitler für Deutſchlands ſprechen. Unkoſtenbeitrag 20 Pfennig. Achkung! Handwerk, Gewerbe und Handel! Pgg. aus dem Handwerk, Gewerbe und Han⸗ del, die ſich zur Mitarbeit in den Fachgruppen be⸗ reit erklären, geben ihre Anſchrift mit Miiglieds⸗ nummer an die Kreisleitung D 5,4. Behme, Kreisfachberaler für Handwerk. —————————————————————— 50 Jahre Kriegerverein Mannhoim. Am Samstag, den 1. Oktober, hatte der Krie ⸗ gerverein Mannheim zur Feier ſeines 50jährigen Beſtehens in den Friedrichspark eingeladen und zahlreich waren die Freunde des Vereins gekom⸗ men. Viele Ehrengäſte konnte der 1. Vorſitzende des Vereins, Herr Mayer, begrüßen. Einleitend ſchilderte Herr Mayer den Werde⸗ gang des Vereins. Gründer waren die Kame⸗ raden J. Zängerle, J. Henn, Glöckler und Brunn Im Laufe der Jahre führken folgende Kamerade den Vorſih: Fuß, Vekter, J. Pekers, Kloß, Dr. Seiler, J. Hitze, Klein, Direklor Hieronimy un“ Mayer. Von den ganz alten Kameraden iſt nur noch Allvekeran Melchior Göß geblieben und e nahm friſch und rüſtig am Feſte keil. In der Feſtrede dankke Herr Dr. Mayer, Karis⸗ ruhe, dem Verein für ſeine vorbildliche Täligke! im Dienſte des Verbandes und Vakerlandes und hob den erzieheriſchen und ſittlichen Werk de⸗ Wehrdienſtes hervor. Er ſchloß mit einem Hoch auf den Jubelverein. Nach dem gemeiaſam ge⸗ ſungenen Deulſchlandlied ſchritt Het: Dr. Hieke zur Ehrung der Fahne und verdienter Kameroden. Für 25jährige kreue Milgliedſchaft wurden fol⸗ gende Kameraden ausgezeichnek: Benedikk Graf, Valenkin Falh, Auguſt Ballweg, Friedrich Haag Ewald Jakoby. Wilhelm Nenninger, Karl Pfaller Wilhelm Pfeifer, Ludwig Seezer, Hermann Schieck Heinrich Weidner und Joſef Weber. Die Plakekle für 40jährige Mitgliedſchaft erhielten Joſef Ameil, Karl Heinz, Friedrich Adler, Heincich Krauß, Franz Schenkel, Heinrich Scheurich, Balkhaſar Müller⸗ Für 30jährige kreue Mitarbeit echiellen das Eh⸗ renkreuz lb des badiſchen Kriegerbundes Kamerad Peker Lauſche und Friedrich Adler. Alkvekeran Komerad Götz wurde mit der höchſten Auszeich⸗ nung, dem Ehrenkreuz la ausgezeichnet. Er ſtok⸗ teke den Dank der ausgezeichneten Kameraden ab. Vom Marineverein 1895 und dem Art llerieverein Schweßingen wurde der Fahne des Jubelvereins ein Fahnennagel geſtiftek. Ein reichhaltiges Pro⸗ ſtatt. Intereſſenken ſind herzlich eingeladen. giamm beſchloß die Jubelfeier. ——— . Forkſetzung Wenn Quintus Roscius nach einem ausge⸗ zeichneten Nachtmahl— und ſein Jahresein⸗ kommen von mehr als einer halben Million Seſterzen erlaubt ihm, gut zu ſpeiſen!—, wenn dieſer Abgott der theaterſüchtigen Rö⸗ mer im Kreiſe vertrauter Freunde auf dem Sofa liegt und dem Wein mit Maßen zu⸗ ſpricht, dann ſtellt er zuweilen Betrachtungen an, die im Jahre 667 gefährlich werdͤen kön⸗ nen, falls ſie in ein falſches Ohr eindringen. Der berühmte Schauſpieler iſt zwar ſchon hoch in dͤen Jahren und hat bereits mehr als ein Menſchenalter hindurch ſein Publikum tragiſch und komiſch beeindͤruckt wie keiner je vor ihm; aber er iſt nicht nur der Abgott des Volkes, ſondern auch als Freund Sullas und anderer vornehmer Kunſtliebhaber bekannt. Hat nicht Quintus Catulus, einſt Beſieger der Kimbrer, jetzt Fraß der Kunde Roms, ein Epigramm auf den göttlichen Roscius gedichtet, als er noch glaubte, ſein Ruhm erlaube ihm ein Stelldichein mit der zärtlichen Muſe?— Ach, es iſt ein Odium geworden, in dieſer Schrek⸗ kenszeit als Freund des Adels zu gelten, und dieſes Odium nötigt ſelbſt berühmte Männer zu vorſichtiger Ausdrucksweiſe, wenn das Ge⸗ ſpräch auf Politik kommt. „Niemand wird ungeſtraft in Arpinum ge⸗ boren,“ ſagt Roscius. „Wen meinſt du damit?“ fragt ein Freund und ſtellt ſich harmlos. „Wen anders als den jungen Mareus Tul⸗ lius Cicero!? Er plant, Sprechunterricht bei mir zu nehmen; er will Rom mit ſeiner Zun⸗ genſpitze erobern!“ „Immerhin iſt ſein Vater kein Tagelöhner, ſondern ein Ritter—“ Der Schauſpieler lächelt verſchwiegen; dann ſagt er:„Das Leben wäre ſo einfach, wenn es nicht immer wieder Leute hervorbrächte, die aus einem Stand in den andern hineinwach⸗ ſen wollen. Ich weiß ein Lied davon zu ſingen, Kinder; denn ich bin ſelbſt ein Freigelaſſener, obendrein gebürtiger Gallier, und man ſagt uns Bühnenhelden nach, daß wir tyranniſche oder ſchurkiſche Neigungen hätten, weil wir ſo gern Tyrannen oder Schurken ſpielen. Nun, ich für mein Teil ſpiele den Narren ebenſo gerne—“ „Du biſt ja auch kein Staatsmann, Ros⸗ cius!“ „Willſt du damit ſagen, Arpinum habe einen Staatsmann hervorgebracht??“ Der Mime verzieht das ſchnell bewegliche Geſicht:„Es gibt Emporkömmlinge, nicht wahr? Sie ſtam⸗ men zum Beiſpiel aus einem geſunden Bau⸗ ernbett, ſie wachſen grobſchlächtig heran, ver⸗ binden Tapferkeit mit Pfiffigkeit, Biederkeit Brutalität, Draufgängertum mit Nüchternheit, — kurz: tüchtige Burſchen ſind ſie! Sie arbei⸗ ten ſich auf der Leiter der geſellſchaftlichen Geltung nach oben, und weil man ihnen von oben immer wieder Steine auf den dicken Schädel wirft, ſo müſſen ſie ſich ſtändig decken und kommen nie dazu, die geiſtige Ueberlegen⸗ heit zu entwickeln, die einen ſolchen Aufſtieg ſchließlich rechtfertigen könnte. Habt ihr ſchon einmal einen dieſer Sorte geſehen, der gelaſ⸗ ſen ſich ſelber verſpottet hätte, wenn ihm Schmeichler und Glücksumſtände verdächtig er⸗ ſchienen? Einen Kletterer, der den äußeren Lebenswerten innerlichſt mißtraute??“ „Mir ſcheint, dein eigener Lebensweg hätte deine Behauptung widerlegt, Roscius!“ „Laßt mir die Künſtler aus dem Spiel, Kin⸗ der; dieſe Abart iſt nicht normal! Ich ſpreche vom Staatsmann, vom Krieger, vom— na ja! Wenn ſolche Männer aus einem Stand in den andern klimmen, dann opfern ſie immer ſich ſelber auf dem Altar des inneren Wertbe⸗ wußtſeins: ſie fühlen, daß ein Leben nicht ausreicht, aus dem Bauern einen Weltſtädter, aus dem Erfolgſüchtigen einen Weiſen, aus dem Nägelkauer einen Kulturmenſchen zu ma⸗ chen, und ſo ſetzen ſie alle Hoffnung auf ihre Kinder, die ſie auf den Schultern tragen und in den höheren Stand hinaufſtemmen. Sehr robuſte Väter freilich finden auch in dieſer Hoffnung keinen Troſt: ihr ſelbſtiſches Ich vermag noch nicht in Generationen zu denken, und ſie kommen nie hinweg über die halbe Würde ihrer Zwiſchenrolle, in die ein rätſel⸗ voller Auftrieb ſie hineingedrängt hat.“ „Und dann müſſen ſie Optimatenblut ſaufen, meinſt du??“ Der große Mime ſchweigt, lächelt und greift zum Becher.„Meine neue Rolle wird ur⸗ komiſch—,“ ſagt er. So wie hier ſprach oder dachte man von Caius Marius in allen gebildeten Kreiſen Roms. Man wußte: dieſer Mann kam nie darüber hinweg, daß er nur ein Tagelöhners⸗ ſohn war. Je mehr er gegen Patrizier und Nobilität wetterte, um ſo greller verriet ſich ſein Neid; denn das meiſte Räſonnement iſt immer noch Reſſentiment, und nichts reizt den erfolgreichen Ankömmling aus der Tiefe ſtär⸗ ker zu Wut und Haß, als wenn der grüne, un⸗ erprobte Sprößling eines alterprobten Ge⸗ ſchlechts aus geſicherter Tradition hochmütig auf ihn herunterlächelt. Als das Vaterland in höchſter Not geweſen war, hatte das Volk den Marius fünfmal hin⸗ tereinander Jahr für Jahr zum Konſul ge⸗ wählt und ihm als oberſten Heerführer zuge⸗ jubelt nach ſeinen Siegen, bei ſeinen Triumph⸗ zügen. Als jedoch ſpäter, während ſeines ſechs⸗ ſten Konſulats, der Soldat ſich als Staats⸗ mann beweiſen ſollte, hatte er verſagt: Satur⸗ ninus und Glaueia hatten den groben Hau⸗ degen in ihr demagogiſches Abenteuer hinein⸗ geriſſen, und wenig fehlte, ſo hätte ihr bluti⸗ ger Untergang auch ihm den Kopf gekoſtet. Nur ſeinem einſtigen Ruhm und einer raſchen Rechtsſchwenkung verdankte er, daß er frei ausging. Neben ihm aber gingen fortan das Geſpenſt der Beoͤauernswürdigkeit, der Schat⸗ ten der Verächtlichkeit, der Fluch der Lächer⸗ lichkeit. Inzwiſchen jedoch hatte er große Beſitztümer in Stadͤt und Land an ſich gebracht; er hatté eine Frau aus dem Abdelsſtand geheiratet, und ſein Bankguthaben erlaubte ihm gewaltige Spekulationen. Seine Mittel und ſeine voll⸗ ſaftige Natur erlaubten ihm auch, ſich allerlei modiſchen Ausſchweifungen, Laſtern und Per⸗ verſionen hinzugeben— früher war er ein polternͤͤer Verfechter altrömiſcher Sitten⸗ ſtrenge geweſen!—, und ſo bemühte er ſich nun eifrigſt, bei der guten Geſellſchaft durch ſein Geld und bei der Lebewelt durch ſeinen Wandel die erſehnten Eindrücke zu machen; aber jene nahm ihn nicht für voll, und dieſe bedachte ihn mit Gelächter; oͤͤèenn dem Bauern fehlte oie leichte Grazie nicht ewniger als die feine Ruchloſigkeit: er blieb oͤer„Bulle“. Vor Jahren hatte er ſich ein Prachthaus ganz in der Nähe des Forum Romanum ge⸗ baut, in der Hoffnung, daß die vornehme Welt jetzt bei ihm ein und aus gehen werde. Doch man ſchnitt ihn zehn Jahre lang, und ſeine guten Räume hatten nur ſchlechte Gäſte in ihrem neureichen Glanz geſpiegelt— (Fortſetzung folgt.) Itancle aus clem Lenseits Als ich die Straße hinunterſchritt, ſtieß ich auf Will Kramer. Seine Augen lagen in tie⸗ fen Höhlen und blickten auf mich, als hätten ſie ſoeben ſtatt auf die bunten Fenſter des Warenhauſes auf irgendein entferntes, aus dem Nebel wunderbar vor ihm aufgetauchtes Märchenbild geſehen. Dachte ich an die Tage guter Kameradſchaft bei der Jagoͤſtaffel ooͤer tat er mir leid? Wohl beides zugleich. Meine Hand griff dͤurch die Luft:„'n Tag, Will!“ „Kamerad!“ ſagte er ſtill und legte ſeine Hand in meine. Ich nahm Will beim Arm und ſchritt mit ihm die Stufen zu einer kleinen Wirtſchaft hinab, beſtellte Wein und ſetzte mich dem alten Kameraden gegenüber. Der ſaß in ſich verſonnen und ſtieß den Rauch der Zigarette durch die Naſe. Endlich blickte er auf, und ſeine Augen ruhten auf meinen Händen, die, vom Hanoͤſchuh entblößt, mit einem Bierunterſetzer ſpielten. Ein jähes Erſchrecken ging ſekundenlang über ſeine Züge. Dann ergriff er impulſiv meine beiden Hände und zog ſie vom Tiſch. Ich war erſtaunt und ſah mit großen Augen auf ihn. Das Scherzwort aber, das ich auf den Lippen hatte, vergaß ich, denn jetzt erſt— all⸗ mächtiger Himmekl— ſah ich, wie böſe der arme Junge ausſah. Da legte er ſeine Hand auf meinen Arm. Mit leiſer Stimme begann Will die Geſchichte ſeines Lebens. „Kamerad! Ich bin ein Rheinländer. Es gab nichts, was mir hätte den Mut nehmen können. Zwei Jahre war ich draußen und hatte bei der Jagoͤſtaffel, zu der auch Sie ſpä⸗ ter verſetzt wurden, keinen leichten Dienſt. Da bat ich um Urlaub und erhielt ihn ſofort. Als ich wiederkam, Kamerad, war es Weih⸗ nachten, und Sie werden ſich entſinnen können, daß ich Ihnen eine kleine Photographie zeigte. Ich hatte mich kriegstrauen laſſen. Mit mir war vom Urlaub ein zweiter Rhein⸗ länder zurückgekehrt, Oberleutnant Frank, auf den Sie ſich beſinnen werden!“— Er hielt inne und ſah auf. „Iſt das nicht der Große, der damals in der Noroͤſee ertrank?“ fragte ich ihn. Der andere ſtierte vor ſich hin. Dann ſagte er tonlos:„Den meine ich. Wir waren unweit von Mpern aufgeſtiegen und flogen bereits zwei Stunden in nordnoroͤweſtlicher Richtung, um den Geländeabſchnitt zu erkunden. Da brach der an der Nordſeeküſte ſo häufig völlig unſichtige Nebel aus. Ich ve ſuchte an Hand des mitgenommenen Kartenmaterials den Weg zu ermitteln und errechnete ſchließlich einen Abfallwinkel von reichlich 90 Grad. Ob ich mich damals verrechnet, ob ich den falſchen Winkel eingeſtellt hatte, das weiß ich heute ſo wenig wie damals. Genug! Als ich nach drei Stunden nieder⸗ ging, ſah ich dicht unter mir die ſich kräuſeln⸗ den Wellen der Noroͤſee. Um mich herum war nichts als Waſſer, auf das der jetzt aus den Wolken tretende Vollmond glitzernde Lichter warf. Frank ſaß hinter mir als Beobachter. Er tippte mir auf die Schulter und wies mit der Hand auf den Brennſtofftankweiſer. Die Nadel zeigte nur noch einige Kubikzenti⸗ meter an. Dann trat wieder Nebel ein, und wir flogen in dichteſter Finſternis weiter. Schon ſetzte der Motor zeitweiſe aus, als wir plötzlich in einem Anprall aus unſeren Sitzen geſchleudert wur⸗ den. Das dicht über dem Waſſer fliegende Flugboot war gegen eine Bake gefahren. Da⸗ bei brach ein Schwimmer ab, und der Motor explodierte. In Sekunden war die rechte Trag⸗ fläche in Flammen aufgegangen. Wir aber ſteckten im Nebel. „Frank!“ ſchrie ich,„Frank! Wir müſſen heraus!? men aus den anderen Betten. Wir ſprangen beide gleichzeitig ab. Dann ergriff ich den einen Schwimmer und hielt mich daran feſt. Das Waſſer oͤrang mir lang⸗ ſam in die Kleidung. „Frank!“ ſchrie ich in oͤie Dunkelheit hinaus, „Frank!“ Da ſah ich, wie der beſchädigte Schwimmer ſich langſam neigte. Ein wahnſinniger Gedanke ſtieg in mir auf. Der Schwimmer trug nur einen Menſchen. Bei dieſer Erkenntnis ſtieg das Bild Mar⸗ gots vor mir auf.— Denkſt du jetzt an mich? ... Margot! Langſam zog ich das eine im Waſſer hän⸗ gende Bein nach und ſetzte mich rittlings auf den Schwimmer. Da trat der Mond von neuem aus den Wolken, und ich erkannte dicht vor mir die beiden Hände meines Kameraden, die taſtend aus der Waſſeroberfläche hervorragten. Der Stein an dem Siegelring blitzte. Ich ſtreckte die Hand aus und— zog ſie wiedͤer zurück. Jetzt ergriff die eine Hand des Ertrinken⸗ den den Rand des Schwimmers. Der Schwim⸗ mer neigte ſich, daß ich dachte, er kippe über, und die Hand ließ wieder los. Noch einmal ſah ich beide Hände in die Luft greifen, dann verſanken ſie in einem weite Kreiſe ziehenden gurgelndͤen ſchwarzen Loch. Wieder war es Dunkelheit um mich. Da be⸗ gann ich zu rudern und zu ſchreien, ich griff mit beiden Händen in die Fluten, um den Kameraden zu retten, aber nur das Waſſer teilte ſich unter meinen Griffen. Und während ich langſam abtrieb, tanzte der Nebel in geſpenſtiſchen Schwaden einen Totentanz auf dem Waſſer. Einen halben Tag ſpäter retteten mich hol⸗ ländiſche Schiffer.“—— Er hatte ſchon lange geendet und ſah trübe in ſein Glas, als ich den Kopf hob.„Und Ihre Frau, Kamerad?“ „Ich bin geſchieden!“ Ein hartes Leuchten trat in ſeinen Blick. Zel Italme Seit vierzehn Tagen nun ſchon lag der Großbauer Fiet Gottmann aus Bargendorf in dem Krankenhauſe der Kreisſtadt, hielt ſtörriſch an dem Willen feſt, ſeinem Leben ein Ende zu machen. Einmal, in den erſten Tagen nach dem verſuchten Selbſtmord, hatte er ſich ſogar die Verbände wieder abgeriſſen. Im letzten Augenblick aber bemerkte Schweſter Martha die Heimtücke und verband die Wunde des Einſchuſſes neu. „Seien Sie doch vernünftig!“ ſchalt die Pflegerin aus ihrer gütigen Sorge.„Das erſte⸗ mal wird unſer Herrgott Ihnen verzeihen. Das hier aber iſt Sünde.“ „Ich glöw an kein Herrgott mihr“, grollte Gottmann biſſig.„Er möt inſehn, dat wi Buern die Stüern nich mihr betohlen könn.“ „Sie ſind feige, Herr Gottmann“, blitzten die Augen der Schweſter in hellem Zorn. „Weil's Ihnen mit den Steuern halt einmal ein biſſel hart ankommt, gleich wird die Senſe in die Ecke geſtellt. Wenn jeder von uns ſo leicht ſeinen Mut verlieren würde, dann ſtänd's bös. Sie haben einen ſchönen Hof, zwei Pferde, ſicher auch Kühe und——“ „Drei Kühe“, ſchluckte er ſchwer. „Drei Kühe, achherrjeh! Und ſatt zu eſſen. Rechtſchaffen Arbeit iſt auch genug auf dem Hof. Das war ein ſündhafter Gedanke, ſich das Leben nehmen zu wollen. Millionen Ar⸗ beitsloſe haben keinen Hof, keine Kühe, keine Arbeit und kein Satteſſen. Aber die halten durch. Schämen müſſen Sie ſich!“ Bauer Gottmann hatte die Lippen eiſenhart verkniffen. Er antwortete nicht auf das Schel⸗ ten der Schweſter. Als er das„Bravo, Schwe⸗ ſter!“ der anderen hörte, ſchob ſich eine zähe Falte aus Haß und Groll um ſeinen Mund⸗ winkel. Er aß und trank gehorſam, was Schweſter Martha ihm ans Bett brachte. Aber in ſeinen Augen war dabei Widerſtand. Ganz in den Hintergründen ſeiner harten Blicke ſaß der Trotz. Sein Körper blieb ſchwach und hin⸗ fällig wie am Tage ſeiner Einlieferung. „Das ſind Fiſematenten“, mahnte der Arzt eindringlich.„Sie wollen nicht geſund werden!“ „Wüll ick vok nich“, antwortete Fiet Gott⸗ mann grob. „Schweſter“, nahm der Arzt die Pflegerin beiſeite.„Bei oͤem hilft nur eins; man ſollte ihn irgenoͤwie ſeeliſch packen. Er muß wieder lernen, geſund werden zu wollen.“ Schweſter Martha nickte, nahm ſchweigend die Zeitung und ſetzte ſich damit auf den Stuhl neben Fiet Gottmanns Bett. Der ſah ihr miß⸗ trauiſch entgegen.„Wülln Se mi nu mit de Bibel kommen?“ höhnte er. Nun hatte Schweſter Martha die Brille aufgeſetzt. Las aus den„Nachrichten aus dem Kreiſe“ vor.„In Klein⸗Bargendorf iſt mit der Ernte begonnen worden. Der Stand des Roggens iſt über alle Erwartungen gut. Un⸗ ſere Gemeinde hofft, noch im Laufe des Mo⸗ nats alles Korn vom Halm zu haben.— Der Eigentümer B. in Heidedorf hat einen ſchwe⸗ ren Schaden erlitten. Als er ſeine Pferde, die er erſt kürzlich..“ „Steht wat in, dat wi nich mihr Stüern zu tohlen bruken?“ „Sie ſind unvernünftig. Wenn keiner Steuern zahlen wollte, wohin ſollte das füh⸗ ren? Sehen Sie denn das nicht ein?“ eiferte Schweſter Martha. „Wenn da nix inſteht von einem Steuer⸗ erlaß, dann..“ Fiet Gottmann gebrauchte einen ſehr häßlichen Ausdruck. Die Schweſter faltete zürnend die Zeitung zuſammen. Am nächſten Tag, nach dem allgemeinen Rundgang, ſchüttelte der Arzt bedenklich den Kopf.„Schweſter, bei dem Gottmann iſt meine Kunſt zu Ende. Er will nicht. Er läßt ſich ein⸗ fach ſterben.“ An dieſem Vormittag war der ſtarke Froh⸗ mut aus Schweſter Marthas Weſen gefunden, Grübelnd ging ſie durch den Saal von Bett zu Bett. Wohl hatte ſie für jeden ihrer Kranken ein ermunterndes Wort. Aber es war nich! das Echte, Herzfriſche wie ſonſt. Einmal blieb ſie am Fußende von Fiet Gottmanns Bett ſte⸗ hen und ſah dem Bauer ernſt und traurig ins Geſicht. Der oͤrehte ſich grob auf den Rücken und zog die Decke über den Kopf. Den Tag darauf, hatte Schweſter Martha dienſtfrei. Erſt in der Mittagsſtunde des Mon⸗ tag fand ſie für Fiet Gottmann Zeit. Ihre Hand verbarg irgend etwas hinter dem Rük⸗ ken, als ſie ſich an ſein Bett ſetzte.„Herr Gott⸗ mann, ich hatte geſtern frei. Und da habe ich einen kleinen Ausflug aufs Land gemacht. Ob Sie wohl ahnen, wo ich geweſen bin?“ Fiet Gottmann lag ſtill und ſteif in ſeinem Bett ausgeſtreckt und ſah gegen die Saalbecke. Er tat, als ob er gar nicht bemerkt hätte, daß Schweſter Martha zu ihm gekommen war. „Ich war in Klein⸗Bargendorf. Auch au Ihrem Hof. Ihre Wirtſchafterin hält alles brav in Oroͤnung. Der Knecht und die Mägde laſſen Sie grüßen. Und ob Sie nicht bald zu⸗ rückkommen möchten? Der Weizen iſt zum Um⸗ fallen reif.“ Fiet Gottmanns Hände ſchoben ſich unruhig auf der Bettdecke hin und her. „Ich hab' ſelbſt mal nach dem Weizen geſe⸗ hen. Es wird hohe Zeit, daß er in die Mahd genommen wird. Der Knecht meint, wenn Sie nicht bald kämen, müßte er eine Hilfe anneh⸗ men. Allein fällt's ein bißchen ſchwer.“ Nun hatte Fiet Gottmann die Augen ge⸗ ſchloſſen. Sein Atem ging um eine Winzigkeit ſchneller. Und von der grimmen Falte um den Mundwinkel war faſt nichts mehrſzu ſe⸗ hen. Her „Als ich da ſo bei Ihrem Weizen ſtand, Herr Gottmann, da habe ich mir gedacht, ſie möchten gern ſelber ſehen, wie es mit ihm iſt. Hien hab ich drei Halme davon abgepflückt...“ Mechaniſch faßten die Finger zu, als Schwe⸗ ſter Martha ihm die oͤrei Weizenähren in die Hand ſchob. Eine Sekunde lagen ſie in der harten Bauernfauſt. Es ſah aus, als ob Fiet Gottmann jedes ihrer Körner einzeln ſtrei⸗ cheln wolle. Dann zerrieb er, um die Reife zu prüfen eine Aehre nach Landwirtsart zwi⸗ ſchen den Fingern und brach eins der Körner über den Nagel. Schweſter Martha ſah das alles mit ihren heimlichen Blicken. Ihre Augen leuchteten froh auf. Als der Mann in einem ſchweren Schluchzen die Hände vor das Geſicht ſchlug, wollte ſie auf leiſen Sohlen fort. Hier war ſie nicht mehr nötig. Aber mit ſchnellem Griff hatte Fiet Gottmanns harte Bauernfauſt nach ihrer Hand gegriffen.„Schweſter, gewe Se mir die Hand, dat Se mi nicht bös' ſind.“ „Aber Herr Gottmann!“ wehrte ſie aus ih⸗ rer pochenden Freude. „Schweſter, düßen Geoͤanken mit den drei Aehren, den hat Ihnen der leiwe Gott inge⸗ „Bravo, Schweſter!“ klangen ein paar Stim⸗ gewen. Nun will ick nich geſund warden, jetzt nuß es ſindl“ ffffe f Ir we —— nur v Fil. 8 ——— Pg. Hauy — nhari Schel⸗ chwe⸗ zähe zund⸗ was Aber Ganz e ſaß hin⸗ Arzt ſund Bott⸗ zerin ſollte ieder gend tuhl miß⸗ t de rille dem mit des Un⸗ Mo⸗ Der zwe⸗ erde, zu iner füh⸗ erte uer⸗ ichte ſter nen den eine ein⸗ roh⸗ den, zu ken rich. lieb ſte⸗ ins cken tha on⸗ hre ük⸗ ott⸗ ich Ob tem cke. daß au lles goͤe zu⸗ Im⸗ hig eſe⸗ ahl Sie teh⸗ ge⸗ keit um ſe⸗ err ten zier we⸗ Jahrg./ Nr. 229 Miltwoch, den 12. Okkober 1932. Papens Wirijchaftsankurbelung“ Das Akkienkapital der Oſtara Moſail und Wandplallenfabrik.⸗G. in Oſteralh in Höhe von 500 000 RM. iſt infolge des Konkurſes völlig verloren. Die Konkursverwalkung der Pappen⸗ und Papierfabrik H. Lehnen in Güchtel biekek den Gläubigen 10 Prozenk an. 90 Prozent der Forderungen gehen leer aus. 1* Der Zellſloff Waldhof⸗Konzern beabſichkigt ſeine neuzeitlichſte deutſche Fabrikanlage in Kelheim, in der zurzeit 322 Arbeiter und 40 Angeſtellte beſchäftigt ſind, ab 1. November völlig auf mindeſtens drei Monate zu ſchlie⸗ ßen. Der Grund iſt darin zu ſuchen, daß an⸗ eblich noch 20 000 k im Konzernlager vor⸗ —— ſind und daß wegen des Abſatzman⸗ gels infolge inkernakionaler Vereinbarungen eime 30prozenlige Produklionseinſchränkung beſchloſſen wurde. 100 Mill. RM. Einlageverluſte bei den landwirkſchafllichen Genoſſenſchaften. Bei den landwirkſchaftlichen Genoſſenſchaf⸗ ten ergab ſich nach dem Stande vom 30. Juni 1932 gegenüber dem 31. Dezember 1931 ein Rückgang des Einlageſtandes um rund 100 Mill. RM., gegenüber dem 30. Juni 1931 ſo⸗ gar von 308 Mill. RM. * — In Oberkaufungen bei Kaſſel ſind größere Unruhen ausgebrochen. Die Zahlungen an die Erwerbsloſen ſind dort ſeit 14 Ta⸗ gen im Rückſtand. Die Erwerbsloſen be⸗ lagerken das Bürgermeiſteramk, um die Zah— lung ihrer Hungergroſchen zu erreichen.— Da die Stadt infolge der bisherigen Wirkſchafts⸗ polikik über keine Geldmiktel mehr verfügke, folglich nicht zahlen konnke, wurde die Polizei eingeſetzt, die die Erwerbsloſen mit Gummi⸗ knüppeln auseinanderkrieb. Das nennk man im Regierungs⸗Deutſch: „Anpaſſung an die Armuk der Nalion“. ffürze Wirtſchaftonachrichten Die Neckarſchiffahrl im Seplember. Infolge des Ausbleibens ſtärkerer Nieder⸗ ſchläge war der Neckarwaſſerſtand den gan⸗ konnte jedoch ohne irgendwelche Störungen durchgeführt werden. Von Mannheim fuh⸗ ren 26 Schleppzüge und 3 Lokalzüge mit zu⸗ ſammen 136 Kähnen zu Berg, von welchen 41 mit Gütern und 74 mit Kohlen und Koks für Heilbronn beladen waren, ferner 1 Kahn mit Spunddielen nach Hirſchhorn und 9 Kähne mit Kies und Sand zum Kanalbau am unte⸗ ren Neckar bei Heidelberg, Hirſchhorn und Rockenau. Die reſtlichen 11 Kähne ſchlepp⸗ ken leer zu Berg nach Zwiſchenſtakionen zum Salz-, Gips- und Steineladen, ſowie an die Werft. Zu Tal ſind 117 Kähne abgefertigt zen Monak über ſehr ſchlecht. Die Schiffahrk worden und zwar 98 mit Salz, ſowie 19 mit Gütern, Soda, Schrokt und Gips. Die fahrplanmäßigen Perſonenfahrken der Neckarſchiffahrt G. m. b. H. Heilbronn zwi⸗ ſchen Heilbronn und Heidelberg ſind wegen der vorgerückken Jahreszeit ab 26. Sepkember eingeſtellt worden. Im Winkerhalbjahr wer— den im Perſonenverkehr nur Sonderfahrten ausgeführk. Oeffenklich · rechllicher Hagelverſicherungs· verband 1932. Das Jahr 1932 brachte für die in dem Oeffentlich⸗rechtlichen Hagelverſicherungsver⸗ band zuſammengeſchloſſenen Anſtalten eine Erleichterung inſofern, als die Anſtaltsgebiete von ſo ſchweren Hagelwettern, wie ſie 1931 auftraten, verſchont blieben und die hagelfüh⸗ renden Gewitter geringe Schäden hervorrie⸗ fen. Frühſchäden, die in der Hauptſache zu⸗ nächſt im Oſten und Weſten auftraten, heilten gut aus. Der ſchleppende Eingang der Bei⸗ träge hat ſich gegenüber dem Vorfahre nicht gebeſſert. Wenn auch die Zunahme an Verſi⸗ cherten eine gute Weiterentwicklung genom⸗ men hat, ſo ſpiegelt ſich doch die Geſamtlage der Landwirtſchaft in der im Vergleich zu früheren Jahren geringeren Verſicherungs⸗ ſumme wieder. Vielfach ſind unzureichende Verſicherungen genommen worden in der un⸗ verkennbaren Abſicht, Beiträge zu ſparen. Für 4 650 angemeldete Schäden waren für Schaden⸗ vergütungen einſchl. der Regulierungskoſten 1 945 400 RM. zu leiſten. Ein Nachſchuß iſt für 1932 nicht zu erheben. Seite 7 Erhöhler Slickſtoffabſaß im Sepk. 1932. Das Stickſtoffſyndikat G. m. b. H. Berlin teilt mit: Der Aufſtieg im Abſatz hat auch im September 1932 angehalten. Der Auftragsein⸗ gang überſtieg ſowohl im Monat September wie in der Dreimonatsſpanne vom 1. Juli bis 30. September 1932 beträchtlich denjenigen der gleichen Vorjahreszeit. Die im letzten Monatsbericht im Hinblick auf die übernom⸗ mene Ausfallgarantie ausgeſprochene Erwar⸗ tung hat ſich ſomit erfüllt. Der bei der Her⸗ ſtellung von ſchwefelſaurem Ammoniak als Nebenprodukt gewonnene Leunakalk— vor⸗ übergehend ausverkauft— iſt zurzeit wieder prompt lieferbar. * Vom Badiſchen Weinherbſtl. In Ballrechlen wurde bei der Vorleſe von roken Trauben Moſtgewichte von 90 Graden. Oechsle feſtgeſtellt. Der eigenkliche Herbſt⸗ beginn iſt noch nicht feſtgeſetzt. Oualitativ rechnek man mit einem guken Tropfen.— Im Bleichkal bei Kenzingen hat der Herbſt be⸗ gonnen und einige Verkäufe auf Baſis von 60 RWM. die Ohm wurden bereits gekäkigt.— In Broggingen iſt der Herbſt ſchon zu Ende. Der Erkrag iſt ſehr gering und ging in beſten Rebſtüchen nicht über einen Drikkel bis ſchwa⸗ chen halben Herbſt hinaus. Die Moſtgewichte — 5— 7 bekragen 58—64 Grad. Verkauft wurden el⸗ wa 320 Ohm zu 60 RM. die Ohm.— In Tannenkirch mußte wegen des Hagelſchadens ſchon früh mit der Leſe begonnen werden. Der Ertrag iſt ſehr unkerſchiedlich. In mitk⸗ leren Lagern wurden Moſtgewichte von ek⸗ wa 68, in beſſeren bis 81 Grad ermittelk. Käufe wurden auf Baſis von 40—50 RM. je Aational⸗Theater Mannheim Mittwoch Anfang Miete Nr. M 5 12. Oktober 19.30 Der Freischütz Rosenstock— Hein Donnerstag] Anfang Schüler-Vorstellung Nr. 3 13. Oktober 14 Unr Wallenstein Maisch Anfang H 4 Sondermiete H 2 20 Uhr Angelina cremèr— Hein Freitag Anfang F 5 14. Oktober 19.30 Gasparone Klaubß— Landory in Feucdlenheiĩim Kirchfeld, am Bäckerweg in Küfertal-Süa, Gartenstadt, Neckarau und allen sonstigen Stadtlagen. Bekannt solideste Ausführung. Eigene Finanzierung. Restgelder zu 30% Zinsen Wir können weit über 50 fertige Häuser besichtigen lassen. 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Namens⸗ und Schlag wortverzeichnis um dem„Pandbuch der gudenfeage“ welteſtgehende Verbreitung in allen Kreiſen zu ſichern, wird die Volks ausgabe 193a, die nach neueſten Forſchungen überarbeitet iſt, bis zum Tage des Er⸗ ſcheinens bei Vorausbeſtellung zu einem ermäßigten Subſkriptionspreis von RM.75 berechnet.— Auslieferungspreis nach Erſcheinen RM4.50. Hammer⸗Verlag ⸗ Leipzig C1 Schließfach 270 Hler abttennenl! Beſtellſchein Unterzeichneter beſtellt hlerburch, lleferbar ſofort nach Erſcheinen, bet der bölkiſchen Buchhandlung, P5, 13 a, oder unmittelbar vom ——— Exemplare von Theodor Fritſch,„Pandbuch der gudenfrage“, Volksausgabe 31. Auflage 1932 in Leinen. Mindeſtumfang 550 Seiten Kl. 80 zum Horzugspreis von RM.75 Dieſer Vorzugspreis gilt nur bis zum Vortage des Erſcheinens, alo⸗ dann tritt der Ladenpreis von RM.J0 in Kraft. Der Betrag wird vorher auf Poſtſcheckkonto Lelpzig 51252 eingezahlt— Genaue Anſchrift und Datum: FcimfäHönf Felnfeif 9 5 2 Die iunrende Tamscmnle Hannneims 9 5 2 9 Tel. 30411 nimmt Aumeld. ent⸗sgen kür Kurse, Einzelstund. M LZimmer unb Rüche zu vermieten. I◻ ⏑ σ σς σι ο⏑ον οοοD Pp ALAST CAFE E „Mhoingold“ AL BERT HOFEER LEI ⏑⏑⏑⏑ι ſM⏑νο⏑ ο⏑ο⏑⏑⏑O⏑ n Olunui ho kommt heute Mittwoch! Dazu das 3. Preilsdirigieren 8 8 ficnmcnm m πνονο ν UL§G Das altbekannte eente Sehwarzwälder Havernbrot aus dem Hanauer.and ist wieder in Mannneim VZeRKAUFSSTETIIE OS, 8 Lierferung froi Haus hier geben die Slabſe ſyre Beſchlüije bekannt! Monnheim. Hundeſteuer. Wie erſuchen um Jablung des 3. Dierkels der Hundeſteuer für das Bieuerjahr 1952/3 bis 15. Oktober 1932. Wer dis zu dieſem ge nicht zahlt, hat von der Fälligkeit an 12 v. H. Ver⸗ zugszinſen jährlich zu enktichten und bie mit hohen Koſten verbundene? svollſtreckung zu erwarken. ET- —1 r, e hrigen Werklagen von 3 120 uhr und von 14.00—10 Ube, bei den Ge⸗ meindeſekrehariaten der Vororke nach den in den Malthäuſern ausgehangten Anſchlagen, Sladikaſſe. Im Funobüro der Släbt. Skraßenbahn Mann⸗ heim— Collinſſtraße 1— ſiegt von hehle an ein der in dex Zeit bom 1. April 1932 5————— der Straßenbahn Mannheim⸗Ludwigshafen und der Aheln⸗Hatökbahn gefundenen, 33 nichk zurück⸗ geforderken Gegenſtände, Geldbeträge ſowie der Erlös aus ſeihk verberblichen und deswegen ver⸗ kaufken Sac feinſichtnahme während der Geſchäftsſtunden K. nie Empfangsberechtigten werden jur Gelkend⸗ machung ihrer Rechte innethalb 6 Wochen unter Hinwels auf 66 950 und 981 mit dem Be⸗ merken aufgefordert, daß die nicht zurückgeforder⸗ ten Gegenſtände im Jaftuar 1963 öffenklich ver⸗ ſteigert werden. Sttaßenbahnaml. Weinheim. „ Bürgerfltener 1932. Steuerhöhe. Nach der Reichsnokverbroͤnung pom 4. Sepkember 1032 und der Verordnung des babiſchen Staaksminiſte riums vom 16, September 1932 hal die Stabt Weinheim im leten Viertel des Kalenderſahres 1932 die„Bürgerſteuer 1932“ auf der Grunolgge der bisherigen Vorſchrifken in der Höhggder Hllhte des Skeusrſatzes zu erheben, Celephon 457 51. eler lul, bel bilias er Zereznvung elterbach A brSzer feue-Ve/zinbung. Verzinneng A Helelung Duren das neue System: Zeitersparnis! mit dem Bür für das Nechnungsſahr 1931 im erſten Kalenderhalbjahr 1932 erhoben worden iſt. Dabet blelbt der Zuſchlag von 50⸗% Oauermollon m..50 füt die Ehefrau außer 3 3 W ſich 29 9% geſenkt. Forlbildungs ſchmunterrichl. Fachmännische Ausfünrung Garantie Salgr 8 RSr chuluntsrrcht weiſe ich hin. Auf die an der Aäthauskafel angeſchlagene Aenderung der Satung über den Saehbnng . Seite 8 Miktwoch, den 12. Okkober 1932. leſe in Müllheim ſind die 5* .Deir Sauerwurm hat vielfach erheblichen Schaden Im„Lekten“ wog ein vorgeherb⸗ ſchnittlich angerichtet. ebenfalls höher als ſteker Malvaſier 90 Grad n. H. ———0— Märkte. —16 Pfg. 16 Uhr Verſteigerung. 100 Kg. Elektrolytkupfer prömpt cif oder Rotterdam(Notierung der Großmarkk Weinheim. Nüſſe 26—32, Wallnüſſe 49—56, ſiche—22, Quitten—11, Zwelſchgen 12,6 bis 13, Tomaken—13, Birnen—18, Aepfel Anfuhr, Nachfrage gut. Berliner Metalle „Bernn, 11. Ott.(Funkſpr.). Metallnotierungen für je Hamburg, Vereinigung f. d. Dt. Bremen Elektrolytkupfernotig 54,50 hM. Notierungen der Kommiſ⸗ ſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe ver⸗ ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung). pfir. Heuke ae Lozar faben Eit Berliner Deviſen vom 11. Oktoberr Geld Briet Geld Briet Buen · Air..890f.894ſ Ktalien 21.56] 21.60 Kanada.816f.824 Jugoslavlenf.894].906 Konstantin..008].012] Kowno 41.88J 41.96 Japan.989.991] Kopenhag J75.32] 75.48 Kairo 14.91J 14.95 Lissabon 13.22/ 18.24 London 14.53] 14.57/ Oslo 73.18 73.32 Newyork.209.217 Paris 16.53 16.57 Rio de Jan. 294.296/ Prag 12.46512.485 Urugua.738.742/ Island 65.73] 65.87 Amsterdam 169.63169.971 Riga 79.72f 72.88 Athen.587.593f Schweis 81.32 81.48 Brüasel 58.48 58.60/ Sofian.057.063 Bukarest.517.523ſ8panien 34.47 34.53 Budapest——[Stookholm J 74.58 74.71 Danzig 81.971 82.13 Reval 110.591110.82 Helsingfors 1.2741.2861 Wien 51.951 52.05 Berliner Produktenbörſe Berlin, 11. Ort. Weizen, märk, 76 Kg. 199—201: Okt. 219,75, Dez 213—211,75, März 216,75—215,25. Tendenz: flau. Roggen: märk. 71—72 Kg. 155—157, Okt. 165,5 bis 164; Dez. 165—164,5: März 168,25—107,75; Mecklenhur⸗ ger Roggen 72 Kg. 163,5 eif Berlin Brief, Tendenz: flau. Braugerſte 175—185; Futter⸗Ind. 167—174; Tendens: ſte. tig. Märk. Hafer 134—139; Okt. 143,5—143; Dez.—; März—: Tendenz: ſchwach. Weizenmehl 25,25—28,5; Ten⸗ denz: matter. Roggenmehl 20,2—22,7; Tendenz: ruhig. Weizenkleie 9,4—9,75; Tendenz: rubig. Roggenkleie 8,4 dis 8,8: Tendenz ruhig. Viktoriaerbſen 22—25; Futter⸗ erbſen 14—17; Wicken 17—20; Leinkuchen 10,3—10,55 Erd⸗ nußkuchen 11,5: Erdnußkuchenmehl 11,8; Trockenſchnitzel 9,2 bis 9,5; Sojabohnenſchrot 10,6; extrah. Sojabohnenſchrot 11,4. Berliner Börſe Berlin, 11. Okt.(Drahtbericht). Die Börſe war hente wieder ſchwächer. Die fortgeſetzte Abſchwächung in New⸗ zork und die Tatfache, daß ſich dort nach einer langen Reibe ſchwacher Börſenverſammlungen keine durchgreifende Erholung durchſetzen konnte, hemmf hier immer wlieder die Unternebmungsluſt. Hierzu tragen auch die bevorſtehenden umerikaniſchen Wahlen bei. Man arzumentiert hier, daß amerikaniſche Finanskreiſe angeſichts der nicht günſtigen Wablausſichten Hoovers kaum Beranlaſſung zu einer Stüt⸗ ſolgz der Kurſe haben. Auch aus Publikumskreiſen er⸗ olgten heute Abgaben, die im Zuſammenhang mit der unklaren außenpolitiſchen 23 ſtehen moͤgen. Lediglich in eingelnen Rentenwerten wie Reichsſchulbbuchforderungen, Reichspoſt⸗ und Preußenſchäten bemerkt Kaufintereſſe. Farben gaben ihren geſtrigen Gewinn wieder her. Siemens waren geringfügig erholk. AckG. ver⸗ loren 1, Rheiniſche Glektrik 3. Schuckert 1½%; die übrigen Elektrowerte waren behauptet. Kunſtſeidenwerte bröckelten ab. Auch Metall⸗ und Maſchinenwerte waren angeboten. Am Montanmarkt waren Bereinigte Stahl, Gelſenkirchen und Harpener gehalten, die übrigen Kurſe bröckelten durch⸗ weg ab. Auch Schiffahrtswerte waren angeboten. Dort“⸗ munder union Brauerei konnten auf beſſere Abſatzberichte aus dem Weſten 4 Prozent gewinnen. Auch für Hotel⸗ betrieb beſtznd aus den geſtern erwähnten Gründen noch etwas Iytereſſe. Kaliwerte gaben im Zuſammenhang mit berabgeſtimmten Dividendenerwartungen weiter nach. Am Rentenmarkt waren Altbeſitzanleihen nach dem geſtrigen ckſchlag Prozent erholt. Induſtrieobligationen be⸗ daupteten ſich im Kurs. Auslandsrenten lagen ſchwach. 1913er Rumänen 8½ nach 9,10, 1903er Rumänen 4,65 nach 5. Auch 4 und türkiſche Renten offeriert. Tagesgeld erforderte 4 dereinzelt 450 Prozent. Valuten waren wenig verändert. Der Dollar war gegen Zürich mit 5,17 nach 5,16% zu bören, da die Rewyorker Großbanken eine Stützung des Kurſes im Auslande vornehmen wollen. e man weiteres Frankfurt, 11. Okt.(Drabtb.). Tendenz: nach ſchwachem Beginn erholt. Die Börſe ſotzte ziemlich ruhig und— auf wenige Spezialwerte nur knapp gehalten ein. E fehlte an jeglicher Anregung. Vor allem blieben die Publikumsorders aus. Die ſchwache Newyorker Börſe ſo⸗ wie der Rückſchlag am Metallmarkt veranlaßten die Spe ⸗ kulation aufangs zu keichten Abgaben, ſodaß das Kurs⸗ bild überwiegend abgeſchwächt war. Im Verlaufe ſetzte ſich vom Montanmarkt ausgehend eine gute Erholung durch, wobei die Kursgewinne über den Ausgleich der Anfangsverluſte um 1 Proz. hinausgingen. Die Erholung war ungefähr gleichmäßig auf ſämtlichen Märkten zu ver⸗ zeichnen, da die Spekulation infolge Marktleere zu Ein⸗ deckungen überging. Eine Begründung für die Kurzerho⸗ lung lag nicht vor. Zu Veginn eröffneten J. G. Farben 4, Rütgers 1 Proz. ſchwächer, dagegen Scheideanſtalt, wo man wieder die Anſammlung eines Aktienpaketes vermu⸗ tet, gut behauptet. Von Zellſtoffwerten Waldhof 1½ Proz. feſter auf die günſtiger kautende Beſchäftigungslage. Auch Aſchaffenburger Zellſtoff leicht anztehend, Kunſtſeidewerte eine Kleinigkeit niedriger genannt. Von Schiffahrts⸗ werten Nordd. Lloyd 36 Proz. niedriger. Am Elektro⸗ markt lagen Bekula und Labhmeyer, unverändert, dagegen HEG. 4, Siemens 1½, Gesfürel 5s Proz. niedriger. Der Montanmarkt lag zu Beginn durchweg gut bebauvtet. Tagesgeld 304 Proz. Syort-Seliqu Erfolge des Turnerbundes Hockenheim. Der Turnerbund Hockenheim veranſtalkele zum Kirchweihfeſt am letzten Sonntag einen großen Sporkkag. Um 11 Uhr krak die Volks⸗ turnermannſchaft zum großen Stafekkenlauf der Stadt Hockenheim an. Die von der Stadt Hockenheim geſtiftete große Plakette wurde in dieſem Jahre zum zweiken Mal ausgetragen und wieder, wie im Vorjahre, vom Turner⸗ bund Hockenheim gewonnen. Nachmittags gewann die Handballmannſchaft des Turner⸗ bundes ihr ſchwerſtes Spiel mit:4 Toren ge⸗ gen die Turngeſellſchaft Oftersheim. Da der Kampf um die Spitze in der Tabelle ging, wurde auf beiden Seiten das letzte hergege⸗ ben. Durch dieſen Sieg hat der Turnerbund 2. Jahrg./ Nr. 229 in der Aufſtiegsklaſſe in Mannheim die Füh⸗ rung erhalten. Waſſerball 4 Bei den Endſpielen um die deutſche Waſ⸗ ſerball⸗Meiſterſchaft in Leipzig wurde am Sonnkag vormikkag der Titel⸗Verkeidiger Hallas, Magdeburg von Poſeidon Köln mit :1 zur großen Ueberraſchung geſchlagen. WMünchen 99 lieferke Weißenſee 96 einen ſehr harten Kampf, der unenkſchieden 373 endeke. Am Nachmittag krennken ſich München 99 und Poſeidon Köln mit:4 und Hellas, Mag⸗ deburg beim Spiel gegen Weißenſee mit:3. Weißenſee 96 wurde mit 4 Punkken vor München 99 mit 3 Punkken, Poſeidon Köln mit 3 Punkken bei ſchlechkerem Torverhältnis und Hellas Magdeburg mit 2 Punkken deut⸗ ſcher Waſſerballmeiſter 1932. Fechten. In Berlin wurde am-Sonnkag die Deukſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Säbelfechten ent⸗ ſchieden. Hermannia Frankfurk konnke ſich auch dieſen dritten Meiſterſchaftstitel mit vier Siegen und 174 erhaltenen Treffern vor dem TV 1860 Frankfurk, der Deutſchen Bank Berlin, dem TuSV Leipzig 67 und dem DSC Düſſeldorf holen. Hauptſchriftleiter Dr. W. Kattermann · Verantwortlich für Innenpolitik Dr. W. Kattermann; für Außen politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Badiſche Poß litik, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“! W. Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hamm er; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr. Druckerei Winter, Heidelberg. Stadttheater Heidelberg. e e ttwoch, 19.45 Kampfbundbũhne Gruppe A 12. Oktober— 22.45 Die Nibelungen bonnerstag] 19.40 Abonnement B 2 13. Oktober— 22.30 Die gold'ne Meisterin Freitag. 19.45 Abonnement C 3 14. Oktober— Freie Bahn 22.00 dem Tüchtigen tag, 19.45[Außer Abonnement 15. Oktober— Neueinstudierti .30 Die Entfün aus dem Serail. Komische Oper von Mozart. Sonntag, 15.00[Sonntag-Nachm.-Preise. 16. Oktõber— 17.45 Die gold'ne Meisterin 20.00 Außer Abonnement 5 Die Entf 22.45 aus dem Ser Eintreibung von Außenständen jeder Art, Maßnahmen bei Zah- lungsschwierigkeiten, Beratung sowie Vertretung i. Wirtschafts-, Steuer- und Rechtsfragen übernimmt geg. mäßiges Honorar. Erste Referenzen. Lanzlei- Heidelberm, Kenterstrabe 28 par. Sprechstunden mittags tägl. v.—7 Unr, mit Aus- nahme Dienstags v.—6 Unr im Horst Wiesseihaus, Gaisbergstraße 55. Syndikus Dr. R. Reißig Ausführung sämtlicher Glaserarbeiten Glaserei Oedel. Unieresir. 33, Telefon 943. Leibmangelbetrieb Innahme von Plundwäsche, Rasenbleiche Brückenstrane 6, im Hot Darlehen! von RM. 200.— bis RM. 500.—, rückzahlbar in 1½ Jahren erhalten: Beamte und solvente Geschäftsleute etc. Keine Mittel für Einzahl- ungen erforderlich! Kein Vorschuß! Näheres durch:„Fides“.-G. Geschäftsst. Heidelberg, Bergheimerstr. 12, 1 Tr.,(im Hause d. Orthop. Polikliniæk) Prima handverleſene Ffälzer gehe Speisetartofein iefert jedes Quantum frei Haus per Ztt,.50 mi. pg. Hari narimann. Canòésprodukten Schwegenneim(pfalz). (Poſtkarte genügt. lGelbersg bau der Radiummòulage.) wieder herstellte. Krebse. * der Krebsdisposition. bringenꝰ? Der Deutsche Bund für Krebsbekämpfung nält folgende Veranstaltung mit Lichtbildern in Heidelberg im großen Saal der Harmonie, Donnerstag, 13. Okt., abends 8 Uhr, ab. Der Präsident des Deutschen Bundes für Krebsbekämpfung, Herr Dr. Wetterer, früher Mannheim, jetzt Leiter des Deutschen Radiumheims, Neckargemünd, spricht in Fortsetzung seiner früheren Vorträge über das Thema: ffkulb und Leig aus der Wandenzelt der fadiumtherasie. .) Neue Wege mit Regaud und ũber Regaud hinaus. Oer Aus- .) Im Mittelpukt des Vortrages stehen Bericht und Demonstra- tion“) über ein herrliehes Erlebnis, über den Fall von Be- kämpfung von Gehirnkrebs, der zur vollständigen Erblindung des jungen Mannes g führt hatte, und bei dem meine neu- artige Radiummethodik innerhalb 6 Tagen die Sehkraft .) Ferner wird berichtet üũber neue hoffnungsvolle Erfahrungen auf dem Gebiete der Brust-, Gebärmutter-, Zungen-, Brust- raumkrebse. Leider fehlt es auch nicht an Enttäuschungen, insbesondere auf dem Gebiete der Magen-, Darm-, Leber- .) Fehler und Hemmnisse in der deutschen Radiumtherapie. Für Beantwortung von zahlreich eingelaufenen Fragen u..: Wert der wissenschaftlichen Augendiagnose fũr die Erxkennung Was wird die Atomzertrũümmerung für die Krebsbekàmptung Ueber die Erdstrahlung als Ursache der Krebserkrankung usw. wird im Vortragsabend ein besonderer Termin bestimmt. *) Es empfiehlt sich, Opernglas mitzubringen. Kampf dem Krebs! LEintritt frei fur Jedermanni 1. Klasse Telefon 58 Slaats-Lolteric Nüdisie Woche Zichung Wählen Sie noch ein Glückslos bei INOIIIEN Bismarckplatz(Arkadenbau) 7 Heute eingetroßen: Prima Tafel⸗Obſt vom Bodenſee. Preis 14.-, 16.—, 18.20 Mk. Einlegekartoffel Ia. gelbfleiſch. mittel⸗ und großfallend, pro Zentner.20 mk. Davib Herzog, Sanoͤhaujen, Tel. 33 Diẽ bẽsic Iẽbẽnsrc/ Slcrünt iſt die Geſundheit. 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Einsetzung der Ortsgruppen- und Stützpunktleiter des Kreises Heidelberg. Mitwirkung des Musikzuges der Standarte 110. Erwerbslose und Kriegsbeschädigte 20 Pig Vorverkaufsstellen: Volksgemeinschaft, Anlage 3; Kaffee Zapf Hauptstraße 69; Hilpert, Arkaden; Sattler,„Deutsche Eiche“; Ph. Busch, Landhausstraße 3; Kreisgeschäftsstelle, Gaisbergstraße 55; Gg. Treiber, Ladenburgerstr. 20 und Hugo Mursa, Brückenstr. 27. GAune Meia- und Mostſässer Beiſpiel: 100 Ctr. neu Eichen p. Ctr. 14 Ppfg., ſowie gebr. bis 2000 Ctr. Inhalt. Sommer, Bercheimerstr.20 Qalucyun. f4ls K4 eichens⸗ Miserinner⸗ liek mit Rundecken, in Nuß⸗ baum, moderne erſt⸗ klaſſige Ausführung, Kriſtallverglaſung, Sil⸗ berkaſten, Zervieraus⸗ ug, mit echtem weiß. armor, für nur fIi. 135. bei in der Rohrbacherſtr. 79/81 Eleg. m. Zimm. ev. auch 2 beiſamm., in ruh. Lage, zu verm. Werderſtr. 45, p. -J Inne-wonnung mit Zubehör an Hünktich Zahlende Mieter sofort zu vermieten. Schweinfurth, Obere Uue 8, Tel. 4658. 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Wink(am Bahnhof) Beidelkerg Banzian * 4 3 1K 2 24 Ueber deukſchen Reichsjue Onkkober deszeikun Organ iſ druck⸗ kaillor gen 3 geſtun und niſako und e Eindr an, 31 Polsdo den Ge — ——— Zwar jungen u 5 geſtern il einen T. gendbünd genen Ja „lone aus es bedeu *104 000 l Männer *Laſtkrafki ren, um kreffen, o Mädchen, 4 15 Jahrei dem Ruh * und Ober 4 Tirol ſtar gen in en 4 der ſonſt von rauſ der preuf lonne vor ſchen mat oder„St 4 „Zellen Am 8 *Orksgrupp⸗ „erſten Zell beſucht un der an ft Sprechaben „ ſprache be⸗ kiſchen Be ſich die 2 für unſere kampfes. Einhelli erkannk t Werbung Der Aben allen Bele er doch jer auch die hier ſaß in Bauern, d dem Mant Wunſch ur Zukunft ih Abend rec breikung u n K Nach 2 rum wir ni werk“ eing darüber ber lung zum Wir haben ſbellen(Küc hohe Stadt um uns nic Nach D ben wir Ue deshalb ve ſehr inkereſ Hitler jui 8²⁷ Nr. 229 1 10 die Füh⸗ ſche Waſ⸗ urde am Berkeidiger Köln mit geſchlagen. einen ſehr 73 endete. ünchen 99 las, Mag⸗ e mit:3. kten vor idon Köln verhältnis Kken deuk⸗ Deukſche chten ent⸗ onnke ſich lmit vier vor dem hen Bank dem DSC t; für Außen Badiſche Po Mannheim“: idelberg“ unb für Anzeigen tzel, K. Ott in 17—1s ubr. ung ner lb eiter te 20 Pig ffee Zapf, h. Busch/ Treiber, 1 V. och Abend sgruppen⸗ r. 19 5— fflung rag er alum . ercde kesseil auert aus rechnung elm rabe 10. DKen ehen von* Zweck⸗ 4 ähr. 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Ok⸗ kober in den Schaklen ſtellt. „ Zwar verkörpern auch die 65 000 Hitler⸗ jungen und Hiklermädel, die geſtern und vor⸗ 5 geſtern ihrem Führer huldigken, ebenſo nur einen Teil der nakionalſozialiſtiſchen Ju⸗ „gendbünde, wie in Braunſchweig im vergan⸗ „genen Jahr nur ein Teil der braunen Balkail⸗ “lone aus dem Reiche aufmarſchierken. Aber Les bedeukek doch elwas anderes, ob nun 104 000 bereits durch das Leben geſtählte Männer in überfüllten Sonderzügen und *Laſtkraftwagen durch ganz Deukſchland fah⸗ Lren, um ſich an einem beſtimmken Ork zu kreffen, oder ob 65 000 Jünglinge und junge Mädchen, ja Knaben im Alter von 10 bis „ 15 Jahren dieſelbe Leiſtung vollbringen. Aus dem Ruhrgebiet, aus Oſtpreußen, aus Bayern „und Oberſchleſien, ja aus der Skeiermark und 4 Tirol ſtanden die enkleerken ſchweren Laſtwa⸗ gen in endlos langen Reihen in den Straßen 1 der ſonſt ſo ſtillen und verkräumten, plötzlich von rauſchendem Leben erfüllken Reſidenz der preußiſchen Könige. Und in jeder Ko⸗ „lonne von hunderk ſtämmigen deukſchen Bur⸗ z ſchen marſchierken mindeſtens dreißig Knaben 4 oder„Skeppkes“, wie der Braunſchweiger * 7 Zellenabend in geibelberg⸗Aohrbach *Am Freitag abend hielt die Zelle V der *Orksgruppe Heidelberg⸗Rohrbach ihren „erſten Zellenabend ab. Der Abend war ſehr guk beſucht und ze'gke das rege Inkereſſe der Mitglie· der an ſolchen in engerem Rahmen geläliglen „Sprechabenden. Die harmoniſch verlaufene Aus⸗ „ ſprache bewegke ſich auf allen Gebielen des poli⸗ „kiſchen Bekriebes und vor allen Dingen befaßlen ſich die Mitglieder mit der Frage der Werbung für unſere Preſſe und des kommenden Wahl⸗ kampfes. Einhellig wurde die Wichkgkeit der Preſſe an⸗ erkannt und allſeitige Bereitwilligkeit, an der Werbung regen Ankeil zu nehmen, zugeſichert. Der Abend, ſicher manchem neu und fremd, iſt allen Beleiligten zum Erlebnis geworden, zeigle er doch jedem nicht nur'e Möglichkeik, ſondern auch die Nokwendigkeit der Volksgemeinſchafk; hier ſaß in engem Kreis der Profeſſor neben dem Bauern, der Arbeiter neben dem Beamken und dem Manne aus dem freien Berufe und aller Wunſch und Sehnen galk der Freiheik, Ehre und Zukunft ihres geſamken Volkes. Möge dieſer Abend recht viele Nachfolger und weitere Aus⸗ breikung und Freunde finden.—— BliZ-Brieſe eb Amaere Freuncee Nach Mannheim: M..! Sie fragen an, wa⸗ rum wir nichk zu der Beſprechung über das„Hilfs⸗ werk“ eingeladen wurden, und warum wir nichk darüber berichken. Zum Erſten dürfte unſere Skel⸗ lung zum„Hilfswerk“ hinreichend bekannk ſein. Wir haben unſere eigenen Fürſorge⸗ und Soz'al⸗ ſtellen(Küchen uff.). Zum Anderen lädt uns die hohe Stadtbehörde ſchon gar nicht ein. Scheinbar um uns nicht zu viel Skoff zur Kritik zu geben. * ——— * Nach Diedesheim: A..! An Gedichten ha⸗ ben wir Ueberfluß. Wir müſſen auf den Abdruck deshalb verzichten. Das Runodſchreiben hat uns ſehr intereſſierkt. Es wird verwerbek. Hitlerjungen! Jungmüdel! SA.-Leute und Parteigenossen! Auf nach PVertheim Z2Umn „Sa-Jünglingen“? zu ſagen pflegk, die ſich unverdroſſen genau denſelben Skrapazen unkerwarfen wie ihre älteren Kameraden. Tag und Nacht ununker⸗ brochene Fahrk in Laſtwagen, Omnibuſſen oder in überfüllten Eiſenbahnabkeilen. Zweimal der endloſe Marſch hin zum weit außerhalb Poksdams liegenden Skadion und der Weg zurück, ohne daß ſich vorher Gelegenheit zur Erholung geboken hätte. Im Skadion ſelbſt ſtanden dieſe ſungen Menſchen ſowohl am Samstag abend als auch am Sonnkag in Er⸗ warkung der Rede des Führers und des Vorbeimarſches. Dazu kommk, daß nur we⸗ nige darauf verzichkeken, die hiſtoriſchen Se⸗ henswürdigkeiten Poksdams zu beſuchen. Nur ein Bruchkeil der Teilnehmer der Tagung war zur Nacht in geſchloſſenen Räumen un⸗ kergebrachk, indeſſen die Mehrzahl kroh der Okloberkälle in Zellen auf Stroh Bfiei Geſinnungswechjel Ohne die Abſichk, irgend einem Hocken⸗ heimer Katholiken mit dieſen Zeilen nahe kreken zu wollen, erſcheink es uns notwendig, einmal ekwas über die Geſinnungs⸗Akrobakik maßgebender Zenkrumsführer zu berichten. Bisher haben wir es immer bei unſerem per⸗ ſönlichen Skaunen belaſſen, heuke wollen wir jedoch aus unſerer Reſerve ekwas herausge⸗ hen und unſer Schweigen brechen. Vor einigen Jahren, als der Sporkplaß des älteſten hieſigen Fußballvereins vom Pump⸗ werk nach den ſogenannken Hubäckern am Heidelberger-Weg verlegk werden ſollke, enk⸗ deckken einige Herren, daß der neue Plat nur ca. 250 Meker vom Friedhof enkfernk ſei. Sofork lief man gegen dieſe fürchkerliche Pie⸗ kätloſigkeit Sturm. Das Bürgermeiſteramk wurde alarmierk und beinahe wäre die Errich⸗ kung des Platzes an der beſagken Stelle ver⸗ boken worden. Zum Leidweſen für den Herrn von der Zenkrumsparkei,— es hak ſich nur um einen einzigen gehandelt— wurde der Platz doch in der Nähe des Friedhofes herge⸗ richkek. Wir ſtellen feſt, daß der Plaß, der nun ſchon einige Jahre dem Verein 08 zum Auskrag ſeiner Spiel dienkt, bis heuke in kei⸗ ner Weiſe die Friedhofgänger oder gar die Ruhe des Friedhofes ſelbſt geſtört hak. Man nimmk das Vorhandenſein des Sporkplatzes nicht einmal wahr. Was geſchieht aber im mehr der gleiche Herr, welcher ſich damals ſo fürchkerlich enkſeßt hak, erreicht nun, daß„ſage und ſchreibe“ 20 Meker neben der Friedhofmaner der Sporkplat,— Verzeihung— das große — des Sporkvereins„DaK“ errichtel wird. Das iſt der erſte Streich, doch der zweile folgt zugleich: Als noch vor 3 Jahren die zur Hockenhei⸗ mer Feſthalle umgebauke katlholiſche Kirche von anderen welklichen Vereinen miekweiſe zu Veranſtalkungen benußt wurde, hakken die bekr. Vereine regelmäßig Schwierigkeiten, Tanzerlanbnis zu erhalken. Der maßgebende Herr wollfe nichk dulden, daß man in einem früheren Gokteshaus das Tanzbein ſchwinge und ſich welklichen Frenden damit hinoibk. Schließlich war dieſer Skandpunkt ja von die⸗ ſor Seite ſehr wohl begreifſich und wir wollen daran keineswegs herumdenkeln, wenn nicht — ja immer in ſeiner Auffaſſung„konſequenk“ bleiben, iſt verdammt ſchwer— wenn nichk heuke in dem gleichen Gokteshaus von dem gleichen Herrn„Kerwe“-Rummel arrangierk würde. Bereits im veraangenen Jahre ging man dazu über und warf ſomit die ganzen frommen Grundſätze über Bord. Es inker⸗ eſſiert uns lediglich noch eine Frage und zwar aus einem ſehr berechkigken Grunde: Wer hal nun eigenklich in dem Goktesbaus gekanzt? Wir nehmen an, daß in der Mikte des olten ausgedienten Gokteshanſes eine große„Spa⸗ niſche Wand“ angebrachk war. Auf der einen Seike haben doch ſicher die männlichen Mitalieder der Oga„Kerwe“ gefeierk—— und auf der anderen Seite die weiblichen Mitalieder der Jungfrauenkongre⸗ gation und des Cäeilienvereins. Wiſſen Sie noch, verhrter Herr? Wie war's doch mit den„Braunkleidern“ und Künftig hitte nicht ſo vorlaukl, Vor unſe · kampierke. Und dann im unmikkelbaren An⸗ ſchluß an dieſe Leiſtung die Rückreiſe! Denn viele, gokklob noch viele, müſſen am Monkag wieder ihrem Brokerwerb nachgehen. Das Ausmaß der Anſtrengungen, denen ſich die Hitlerſugend beiderlei Geſchlechts ge⸗ haben wir bewußt aufgezeigk, damit in umſo ſtrahlenderem Lichk die friſche und fröhliche Begeiſterung erſcheine, mit der Jung⸗ deukſchland zu Poksdam hinker ſeinen leuch⸗ kenden Fahnen marſchierke. 5 Es war in der Tak ein unvergeßliches Bild, ein ſtarker und nnauslöſchbarer Eindruck. Der erſte Reichsfugendkag der Nakionalſozialiſki⸗ ſchen Deutſchen Arbeiterparkei ſollte Freund und Feind der Beweqgung mitk aller nur wün⸗ Jahre 19322—— Die gleichen Herren, viel⸗Jher ſchenswerken Deuflichkeit geſagk haben, was gerade in dieſen Tagen zu ſagen war. im Zentrumslaben Kleider kragen. In einer Frage müßten Sie nun doch ekwas gerechker bleiben und zwar dann, wenn es um die Exiſtenz der ka⸗ Wirksfamilien in Hockenheim geht. Man ſollke ſich nach unſerer Meinung einmal gerade von Ihrer Seike darauf beſin⸗ nen, ob es nicht richkiger wäre, mit der Re⸗ ligion ekwas weniger das Geſchäftsinkereſſe zu verbinden. Wir glauben doch, daß Sie in Hockenheim Wirke haben, die auch Kirchen⸗ ſteuer an Sie abführen! Für heuke ſei Ihnen ſedenfalls geſa⸗:„ZIm dritten Reich gibk's das nicht mehr, dort ge⸗ hören derarkige Zuſtände endgültig der Ver⸗ gangenheik an.“ Man wird dann eben wie⸗ Bereils. ſeit einem Monak iſt der Reichsbag auf⸗ gelöſt und nur wenige Wochen krennen uns von der neuen Reichskagswahl. Aber weder die Papen⸗ regierung, noch die Bürgerparkeien oder'e So⸗ Jaldemokraten haben ihre Fronten klar abgeſteckk oder konnten mit ihrer Wahlarbeit beginnen.„Ein Königreich für eine Wahlparole“ rufen die„Pa⸗ penheimer“ und ſchieben den 85jähtigen Re'chsprä⸗ ſidenken als Schutz. und Aushängeſchild vor ſich Die SDAp jedoch, deren Führer mit ſelle ner und eiſerner Konſequenz ſich und ſeinem Pro⸗ gramm ſeit 14 Jahren kreu geblieben iſt, ſteckt mitten in ihrer Agibakionsarbeit; n Necharge münd hat ſie ihre Mitglieder am 6. Okkober zuſammen⸗ gerufen, um Tagesfragen zu beſprechen und um aus berufenem Munde Berichke über die Lage und über das Vorgehen bei und nach der Reichskags⸗ wahl vom 6. November enbgegenzunehmen. Pg. Kreisleiter Röͤhn gab Aufklärung, über die nun⸗ mehr bis ins Kleinſte ausgearbeitele Organiſation der SDApP, welche heule ſchon Vorſorge ge⸗ kroffen hat, daß bei einem Siege unſerer Bewe⸗ gung verankworkungsbewußke Fachleuke dem bis⸗ herigen Bonzenkum das Steuer aus der Hand nehmen können. Gauinſpekkeur Weßel geißelle mit Sarkasmus die„Papenheimer“, welche drei⸗ zehn Jahre lang im Schatken des Reichskagsgebäu⸗ des ein geruhſames Leben führten, im Nebenamke Div'denden einſchoben, um nunmehr mit bei der NSDAp gepumpeem Geiſtesgut ſich als Rekler des Vakerlandes aufzuſpielen. Bezeichnend ſei es, daß Papen ſein neues Geld„Steuerſcheingeld“ genannk habe— er ſei ſich wahrſcheinlich ſelbſt be⸗ wußt, daß nichts, rein gar nichts dabei heraus⸗ komme, wie ja auch aus der ausgeblukelen Wirk⸗ ſchaft an Skeuern nichts mehr herauszuholen ſei. Und ſo ſeien die Skeuerſcheine nichks weiter als ein Geſchenk an die Großinduſtrie, Leidkragende Papenſchen Finanzgenies die deutſchen Arbeiber Pg. Weßeel wies davauf hin, daß'e Papenre⸗ gierung nach dem 6. November ebenſowenig von dem Verkrauen des Volkes gebragen und daher regierungsunfähig ſei, wie heuke. Es komme für Papen und die ganze Herrenregierung in unerbikt⸗ licher Konſequenz der Tag, an welchem ihm keine Wahl mehr bleibe zwiſchen den Fragen: legal oder illegal zu enkſcheiden. Und an dieſem Tage wird ſich auch das Vor⸗ gehen der SDAp, aber auch das des ganzen deukſchen Voltes enkſcheiden. Zu vorgeſchrikkener Zeit wußte Pg. Dr. med. Langenbach in feſſelnder Erzählerweiſe über die nakionalſozialiſtiſche Aerzkelkagung in Braunſchweig ſind nämlich. aglle. Men rem Herrgokt u berichten. Aus de. ſtern und vorgeſtern freiwillig ausſetzten, der, wie es in der guken alken Zeit auch war, Kerwe feiern— Kakholiken unker Prokeſtan⸗ ten— Prokeſtanken in katholiſchen Gaſtſtät⸗ ken— und umgelkehrk. Wem's dann nichk ge⸗ fällt, der mag von uns aus auf den Libanon gehen und ſich dorthin einen Tiroler⸗Hut mit⸗ nehmen. Vielleicht käme er nach kurzer Zeit reumütig von dort zurück und würde ſich auch innerhalb einer echken deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft wieder wohlfühlen. Auf Wiederhören! -m. Gründungsveriamminna ber NSgg in Sinsheim Lehten Freitag abend fand im Gaſthaus zum Bahnhof in Sinsheim a. d. E. unter Be leiligung des NSan Heidelberng die Gründungsverſamm⸗ lung des Nakionalſozialiſtiſchen Krafkfahrkorps Be⸗ zirk Sinsheim ſtakt. Der Bereichführer für Kur⸗ pfalz, Dr. Väth-Heidelberg, ſprach über die Ziele des Korps und führke elwa folgendes aus: „Es iſt Pflicht aller Parteigenoſſen und par⸗ keifreunde, gerade jeßt Dienſt zu kun am Valer⸗ land und Opfer zu bringen für Deukſchlands Frei⸗ heit. Alle Krafkfahrer, die hierin mik uns einig gehen, müſſen ſich uns anſchließen. Was balen die vielen Auloklubs und Kvaftfahrzeugverbände für die Belange der deulſchen Induſtrie? Haben ſte gegen die maßloſe Ausbeukung ſich ſchütend vor die Krafkfahrzeugwirkſchaft geſtellt? Hinter dem VSg ſteht die mächtige Parkeiorganiſakion un⸗ ſerer Bewegung, die den Ausban der wirkſchafk⸗ lichen Einrichtungen, ſo für Rechtsſchuß, Rechts⸗ berakung, kechniſche Berakung, Verſiche rungsbera⸗ kung uſw. ſehr erleichlert. Nachrichkenbläkker (Monatsblätter) der Korpsführung und der Be⸗ reichführungen halten die Mikglieder dauernd über die wirtſchaftlichen Vorteile, die die Mitglied⸗ ſchaft biebet, auf dem laufenden. Darum herein in das Kraftfahrkorps im Sinne der Loſung unſe⸗ res Korpsführer, Skabschef Röhm:„Dienſt und Opfer für die deutſche Freiheitsbewegung“. An⸗ ſchleßend wurde der Bezirksführer Karl Wicker⸗ känſer(Sinsheim) in ſein Amk einge führk. Gemüt⸗ lich war man noch beiſammen, um ſchließlich der umfangre'chen Arbeits⸗ Veranſtaltung mit dent Horſt⸗Weſſel⸗Lied einen würdigen Abſchluß zu geben. ee m KMitgliedervenfammiuna der KsDary in Kettargemünd zwei Punkle als beſonders wichlig heraus: die Raſſenhygiene und die Engenik, zwei Probleme, die heule als für die Exiſtenz unſeres ganzes Vol⸗ kes enkſcheidend angeſehen werden, deren Dis⸗ kuſſion früher aber nicht nur in„beſſerer Geſell⸗ ſchaft“, ſondern ſogar in Aerztekreiſen verpönk war. Die ſturen Anſichhen und formaljuriſkiſchen Bedenken der Nur⸗Juriſten, welche unbedenklich das ganze Volk vor die Hunde gehen ließen, nur um ihren Paragraphen zum Siege zu verhelfen, würden aber im kommenden Reiche auf das ihnen gebührende Maß zurückgeführk, denn dann würden in dieſen Fragen Aerzte und Raſſeforſcher enk⸗ ſcheiden. Mit Dankesworken an die Reoͤner, wie an die zahlreich erſchienenen Mitglieder und mit einem Sieg-Heil auf die Bewegung, ſchloß der Orksgrup⸗ penführer die anregend verlaufene Verſammlung. Bg. Dr. Oriy ſpricht! Neckarmühlbach. Am Sonnßag, den 2. Okko⸗ ber fand hier eine nakionalſozial ſtiſche Verſamm⸗ lung ſtakt. Als Redner hakten wir Pg. Dr. Orkh aus Mannheim⸗Aheinau gewonnen, der es ſehr gut verſtand, die überaus zahlreich erſchienenen Gäſte über die gegenwärtige polikiſche Lage auf⸗ zuklären. Seine Ausführungen waren eine ſcharfe Abrechnung mit den derze'lig Regierenden und den Parkeien, die einer reaktionären Geſellſchaft in den Sakkel geholfen haben. Reicher Beifall dankke dem Reoner für ſeine Aufklärungen. paxteiamfliche Minelungen Brieflicher Lehrgang der Reichs⸗Rednerſchule. Der nächſte briefliche Lehrgang wird Mitte Ok⸗ kober 1932 beginnen. Preis 2 RM. monallich. An dem Lehrgang kann jeder Parkeigenoſſe keilnehmen, der ſich in allen Fragen, die in un⸗ ſerem Kampf vorkommen, gründlich zu ſchulen wünſcht. Gründlich geſchult müſſen auch alle die⸗ jenigen Parkeigenoſſen ſein, die als Werber von Mund zu Mund— am Bierkiſch, im Warkezimmer des Arzkes, im Bekrieb und ſonſtwo— wirken oder bei den nächſlen Gemeindewahlen und Skadkralswahlen als Kan⸗ didak erſcheinen wollen. Einführungsdruckſache koſtenlos durch: Friß Reinhardt, Herrſching am Ammerſee. Reichsleitung, Propagandaleitung II ——5 Abſch Im Scheine elektriſcher Bogenlampen drän⸗ gen und ſchieben ſich überall die zehntauſende und aberzehntauſende Jungen der Hitlerju⸗ gend und des Jungvolks. In endlos langer Rette fluten immer neue Maſſen vom Stadion zurück. Noch jetzt, da es Nacht geworden iſt, hält der Zug an, rücken ununterbrochen neue Gruppen ein. Die Augen der Jungen leuchten. Die Her⸗ zen ſchlagen höher. Sie haben gezeigt, daß ihr Kampf keine Spielerei und keine Phraſe iſt! Schwerſte Opfer und Entbehrungen haben ſie auf ſich genommen, um dieſen Tag erleben und ihren Führer ſehen zu können. In den Rieſenzelten wird gepackt, wird ge⸗ geſſen;— ſeit dem frühen Morgen waren die Jungen dauernd unterwegs, um dem Spießer und der Reaktion zu zeigen, wo Opfer⸗ und Einſatzbereitſchaft iſt, wenn es gilt, den Kampf um die Nation aufzunehmen. Kommandos gellen durch die Nacht. Pfei⸗ fenſignale ſchrillen auf im Zeltlager und in den Aufmarſchſtraßen. „Fertig machen zur Abfahrt!“ Die Gefolg⸗ ſchafts⸗, Unterbann⸗ und Bannführer geben ihre Befehle. Laſtwagen, Omnibuſſe fahren vor, einer nach dem anderen. Dazwiſchen marſchieren Züge geſchloſſen zu den Stand⸗ orten ihrer Wagen. Ueberall ertönt das freudig⸗ſtolze„Heil Hit⸗ ler“. Dieſes Wort verbindet ſie alle. Es um⸗ ſchließt die Herzen der Hunderttauſend von Potsdam und die Herzen der Millionen im eich.„Heil Hitler“, dieſes Wort öffnet das Herz und löſt die Zunge. Jungen von der ———————— Kameracden wandert! Jugendherberge Kapellenſüng. Der Kreis Wipperfürth des Jugenoͤherbergs⸗ verbandes errichtete mehrere prächtige Ju⸗ gendherbergen, darunter eine in Kapellſüng, einem landſchaftlich ſchönen Punkt. Waterkant und vom Schwarzwald, vom Rhein und von Maſuren reichen ſich die Hand:„Heil Hitler, Kamerad!“ und ſie ſitzen zuſammen und erzählen von ihrer Heimat. „Heil Hitler“, dieſer Ruf hat ihnen die wah⸗ re Volksgemeinſchaft erſchloſſen, hat ſie zuſam⸗ mengeführt aus allen Teilen unſeres Vater⸗ landes und aus allen Schichten unſeres Vol⸗ kes, und nun klingt er noch einmal auf beim ſetzten Händedruck, wenn die Wagen hinaus⸗ rollen, nach Süd und Nord, nach Oſt und Weſt. Alle dieſe Jungen mit den leuchtenden Au⸗ gen und den glühenden Herzen tragen ihr Be⸗ kenntnis hinaus in die deutſchen Lande: Wir ſind bereit, wie jene, die ſtumm in frem⸗ der Erde ruh'n. Die ihres Lebens Blüte ga⸗ ben. Die Gut und Blut geopfert haben. Deutſchland! Ihnen es gleich zu tun: Wir ſind bereit! Wetken im zeltlager des Reithsjugendiages Trompeter eilen durch die Zeltlagerſtraßen, .15 Uhr wird geweckt. In der Nacht war leichter Regen niedergegangen, nur ein paar Tropfen. Nun ſieht man wieder Sterne durch⸗ blitzen. Es wird geblaſen Aus den Zelten lauter Widerhall. Aufl Auſfſtehen! Raus!“ Jungens greifen zur Mundharmonika, zur Ziehharmonika. Raſch wird flott gemacht. Der Reichsjugendführer, der mit ſeinen Mit⸗ arbeitern im Zeltlager mit ſeinen Jungs auf Stroh übernachtet hatte, macht einen Rund⸗ gang durch das Lager. Die Jungen eilen zum Waſchen. Dann rollen ſie ihre Decken zuſam⸗ men. Und binnen weniger Minuten ſtehen ſie dicht in den Zeltlagerſtraßen, die nach ihren toten Kameraden, den erſchoſſenen, ermordeten Hitlerjungen benannt ſind: Hans Hoffmann⸗ ſtraße, Herbert Norkusſtraße, Werner Ger⸗ hardͤtſtraße und wie ſie alle heißen, die tapfe⸗ ren, die ihr junges Leben hingaben für Deutſchland. Und während ſich der Himmel erhellt, und ſchwarze Wolkenfetzen von dannen ziehen, da ſtehen ſchon die Gefolgſchaften in den Lager⸗ ſtraßen. Die Jungen ſammeln ſich um ihre Führer und Fahnen. In Linie angetreten! Sie ſtehen marſchbereit. Sie haben die An⸗ ies von Potsdam ſtrengungen von Fahrt und Aufmarſch zum Stadion ausgehalten, ſie haben ſich durchgerak⸗ kert, zuſammengeriſſen in einem Maße, wie es bei keiner anderen Jugend je möglich geweſen wäre. Es iſt ein prachtvolles, packendes Bild, wie die ganzen Straßen zwiſchen den Zelten ge⸗ füllt ſind von Gefolgſchaften und Jungzügen, voll lauter Braunhemoͤen und Hg.⸗Mützen, mit den unzähligen, im Morgenwind wehen⸗ den Fahnen und Wimpeln. Um 6 Uhr wird von der wachhabenden SS. nochmals geblaſen, zum Abmarſch auf die „Ravensburg“. Und ſchon wird losmarſchiert, ſingend in endloſen Reihen, zum Kaffeefaſſen. Stunden dauert die Abfertigung. Rieſen⸗ plätze ſtehen zur Verfügung. Aber ſie füllen ſich, und an den Zugangsſtraßen ſtauen ſich noch Reihen und ſelbſt in den umliegenden Anlagen. Der Weg der bürgerlichen Zugend? Es gab einmal vor wenigen Monaten in der bürgerlichen Jugend eine ſog.„Deutſche Zun⸗ genſchaft“. Große Bünde traten mit ihr in Verbindung und ſetzten ſich mit ihr auseinan⸗ der. Sie wurde anfänglich nach ihrer Grün⸗ dͤung ſogar von allen Seiten ernſt genommen. Man ſprach in bündiſchen Kreiſen darüber, wie man von einem frohen lange herbeige⸗ ſehnten Ereignis ſpricht, denn führende Köpfe dieſer Jugend hielten ſie für die Anfänge der Verwirklichung einer ſchon ſeit Jahren erkann⸗ ten Notwendigkeit: Vereinigung all der vielen Gruppen und Grüppchen der bürgerlichen Ingend zu einem großen Verband. Dieſe„Deutſche Jungmannſchaft(oͤj. 1. 11.), wie ſie ſich ſo ſchön ſchrieb, beſaß auch eine eigene Zeitſchrift„Das Lagerfeuer“, das die⸗ ſen großbündiſchen Gedanken propagierte. Sie hatte aber allerdings für ſorgfältige Beobach⸗ ter manchesmal einen etwas eigenartigen Charakter, der ſtutzig machte und zum Nach⸗ denken anregte. Hier begann bereits mancher an der Senoͤung dieſer„Deutſchen Jung⸗ mannſchaft“ zu zweifeln. Aber trotzdem ſetzten ſich Tauſende für dieſen Gedanken ein, der von einem verantwortungsbewußten deutſchfühlen⸗ den Führer ausgeſprochen, durchaus zu begrü⸗ ßen geweſen wäre. Das alles war, als die deutſche Jungenſchaft noch ein Geſicht hatte, als ſie noch ehrlich war, als ſich ihr Bundesführer noch nicht offen zum Kommunismus bekannte. Darnach kam der große Krach, man kann auch ſagen, das große Erwachen. Die eifrigſten Anhänger waren empört! Die Jungmannſchaft lief in hellen Haufen davon! Die Bünde, die Wert auf Reinlichkeit und einen ehrlichen Na⸗ men legten, wandten ſich geſchloſſen ab. Da verſchwand aus taktiſchen Gründen der große Bundesführer Eberhard Köbel von der Bild⸗ fläche, aber es war bereits für dieſen rein äußerlichen Schachzug zu ſpät. Der größte Teil ſeiner alten Anhängerſchaft gehabt hätte Der größte Teil hatte die Naſe voll!„Das Lagerfeuer“, das zuletzt als eine Art marxiſtiſches Jugendmagazin erſchienen war, brach zuſammen und erſcheint heute als kleines zweiblättriges Blättchen in reinſter kommuniſtiſcher Färbung. Eberhard Köbel ſah ein, daß ſein Verſchwin⸗ den doch nichts mehr genützt hatte und tauchte ſtillſchweigeno wieder auf. Zuſammen mit Willi Claus, einem Mannheimer, gibt er jetzt das„Lagerfeuer“ heraus. Für dieſes Blätt⸗ chen gibt es keine deutſche Schrift, und große Buchſtaben ſind ihm völlig unbekannt. Für ſeine„Schriftleiter“ gibt es nur Rußland und den Bolſchewismus.— Soweit kurz der Weg, der mit viel Reklame geborenen„Deutſchen Jungenſchaft“.— Die Tendenz der Jungenſchaft war, wie ſchon erwähnt, von vorn herein keinesfalls verborgen geblieben. Es gab Nationalſoziali⸗ ſten, die immer wieder darauf hinwieſen. Man lachte darüber und hielt den verſteckten Bol⸗ ſchewismus für geſunden deutſchen Jungen⸗ geiſt. Um ſo größer war nachher, bezeichnen⸗ derweiſe das Geſchrei und die Enttäuſchung, als die Führerſchaft, voran der Bundesführer ihren Weg klar und offen bekannten: Zum Bolſchewismus, gegen den National⸗ ſozialismus! 3 Heute iſt dieſe Schwenkung vollkommen aus⸗ war nicht ſo urteilslos wie man ihn gerne geführt, aber gleichzeitig iſt dieſe vorher noch zahlenmäßig ſtarke Gruppe völlig aufgerieben und zur Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken. Wenn wir trotzoͤem dieſen Skandal der bür⸗ gerlichen Jugend, der den daran beteiligten Bünden ſo ſehr unangenehm iſt, noch einmal aufrollen, ſo nur oͤeshalb, um zu zeigen, welch großes Unheil von einer ſolchen Führergruppe angerichtet werden kann, die ſich den Gedan⸗ ken einer Einigung der bürgerlichen Jugend, der in allen einigermaßen klar ſchauenden Köpfen lebt, als Reklameſchild benutzt. Und niemand wird wohl ſagen können, daß ſich die⸗ ſe Beſtrebungen, von einer Gruppe unverant⸗ wortlicher Führer mit großer Vorſicht in die Wege geleitet, nicht noch einmal wiederholen könnten. Die Zerſplitterung der bürgerlichen Jngend fordert dazu heraus! Der Fehler, den Eberhard Köbel machte, war der, daß er ſich zu früh— wohl auf das Zureden einzelner Unterſührer dazu treiben ließ, ſein Bekenntnis zum Kommunismus ab⸗ zulegen, bevor ihm durch Rede und Schriſft die langſame, ſyſtematiſche Verſeuchung, der ihm folgenden Zungens gelungen war. So aber iſt er geſcheitert am Geiſt der deut⸗ ſchen Jungmannſchaft, die, obwohl ſie in allen möglichen bündiſchen Lagern ſteht, durch und durch nationalſozialiſtiſch iſt. Noch vor weni⸗ gen Jahren konnte die bürgerliche Zugend ih⸗ ren eigenen Weg gehen. Heute kann ſie das nicht mehr, weil ihr der Willen der national⸗ ſozialiſtiſchen Jugend in den eigenen Reihen Stück für Stück den zu begehenden Weg vor⸗ ſchreibt. Die Jugend wird die„unpolitiſchen Bünde“ vorwärts treiben zum völkiſchen Ge⸗ danken und wird ſie gleichzeitig überwachen. Nicht mehr lange wird es gehen, und die Füh⸗ rer der bürgerlichen Jugend werden ſich hüten, auch nur die ſchüchternſte Verbeugung vor dem Marxismus zu machen ohne Gefahr zu laufen, daß ihnen die geſamte Mannſchaft davon läuft, — daß ſie zum wenigſten Führer geweſen nd. Der Nationalſozialismus als Weltanſchan⸗ ung beherrſcht die deutſche Jugend, unbd natio⸗ nalſozialiſtiſches Wollen ſchreibt der geſamten deutſchen bündiſchen Jugend ihren Weg vor. Darüber gibt es kein Reden oder Debattie⸗ ren. Vor dieſer Tatſache müſſen ſich unſere fanatiſchſten Gegner beugen und ſie werden dem Druck der jungen Nation nachgeben müſ⸗ ſen, wie heute ein faules Syſtem ohne ernſten Widerſtand dem politiſchen Nationalſozialis⸗ mus den Kampfplatz räumt. Angewidert vom engſtirnigen, kleinkrämeri⸗ ſchen Geiſt der bürgerlichen Jugend, wird die deutſche Jungmannſchaft den Weg zum Natio⸗ nalſozialismus und damit zur Hitlerjugend zu finden wiſſen. Achne. Der Hitlerjunge erzülnt: Mit der Gulaſchkanone ins Zeltlager von Bert Ele. Die Gefolgſchaft Mitte, Karlsruhe, hatte vor kurzer Zeit einen Ausmarſch mit Zeltlager. „Dunkel war's, der Mond ſchien helle...“ — Nee, der Mond ſchien gar nicht helle, aber dafür rieſelte dͤer Regen ſo ſchön eintönig vom wolkenverhangenen Himmel herab, daß die ganze Welt zu rieſeln ſchien. Auch wir. Na⸗ türlich nur äußerlich! Unſere Kameradſchaft hatte den ehrenvollen Auftrag bekommen, die Gulaſchkanone an ihren Beſtimmungsort zu befördern. Wir ſchoben, daß zu all dem Waſ⸗ ſer auch noch der Schweiß hinzukam.— Der Weg war ſchmal, genau Spurbreite des Fahr⸗ geſtells. Nun ſo ab und zu kam, wie das bei Wegen der Fall zu ſein pflegt, auch mal ein Graben, der ſeitlich in ein Waſſerloch mündete. Den zwei Mann vorne an der Lenkſtange ſtand der Angſtſchweiß auf der Stirn. Und da ſie in der Nacht, was ja verſtändͤlich war, nicht allzuviel ſahen, paſſierte es ihnen gelegentlich, daß ſie etwa fünf Zentimeter vom Weg abka⸗ men. Das eine Rad hing im Graben, die Lenkſtange fuhr herum, und die zwei Lenker lagen im Graben wie wegraſiert. Unter Ge⸗ ſtöhn und Gefluch rappelten ſie ſich hoch, zogen die Lenkſtange herum, aber etwas zu ſtark her⸗ um und lagen infolgedeſſen auf der anderen Seite im Graben. So ging das noch eine ſchöne Weile. Aber: Wer langſam fährt kommt auch zum Ziel. Die Waloͤwipfel ſtachen ſchwarz in den Himmel. Der Wind fuhr durch die Zweige, daß ſie Waſſer ſprühten. Wir bogen links in eine Waldlichtung ein. Die„Kanone“ bockte auf dem holperigen Grasboden. Einmal vorne hoch, einmal hinten hoch. Zwei kamen uns verſchlafen entgegen. Aus dem Dunkel tauchten die Umriſſe von ein paar Zelten auf. Es ſind vier. Ich zähle ſie nochmal, aber es ſind und bleiben vier. Na, das kann ja nett werden, für vierzig Mann vier Zelte!— Ein kleines Feuer erhellt die Umgebung in flackerndem Schein. Es wirkt ſehr romantiſch. Die Wachen werden eingeteilt und wir verkrie⸗ chen uns in unſer Zelt. Aber zum Schlafen kommt man nicht, entweder klopfen ſie drüben im anderen Zelt Witze, oder ein:„Zum Don⸗ nerwetter, da tropft's ja herein,“ tönt herüber. —— Es wird ſo gegen zwei Uhr ſein, da pfeift der Vorpoſten wie ein Irrſinniger und kommt keuchend gerannt. Wir nichts wie heraus. „Achtung,... Achtung... man... hört ſie ſchon ſingen!“„Menſch, du kannſch mich. l.„“ Gekränkt zieht er wieder ab.„Die wer⸗ den noch fünf Kilometer weg ſein.“ Man hört tatſächlich durch die regenreine Luft ganz fern verwehtes Singen. Mit der Zeit kommt es immer näher durch dͤen naſſen Wald, es kann nur noch 500 Meter weg ſein. Aber plötzlich geht es in einem Halbkreis um uns herum. Die zwei Poſten von der Straße kommen ge⸗ rannt.„Sie kommen, ſie kommen!“ Ein Kame⸗ raoͤſchaftsführer läßt antreten. Man hört in der Finſternis ſprechen.„Achtung!“ In dem Licht einer Taſchenlampe erkennen wir den Gefolgſchaftsführer. Wir ſtehen ſtramm und grüßen.„Nanu, wo ſind denn die anderen?“ —„Die haben ſich in der... hütte einquar⸗ tiert. Wir verkriechen uns wieder in unſer Zelt. Die beiden Führer unterhalten ſich oͤraußen bis wir in Weißglut geraten. Endlich gehen ſie die Mannſchaft drüben inſpizieren. Aus dem Zelt nebenan tönt ein Fluch:„Himmeldonner⸗ wetter, ich lieg' ja grad in einem See! Meine Decke kann man auswinden. Ich geh' rüber zu den anderen.“—„Menſch, kannſch dich ja in de Keſſel von der Gulaſchkanon ſetze, de iſch trocke,“ brummt einer. Es beginnt bereits zu dämmern. Ich habe Wache. Es bläſt irgenoͤwo im Wald einer herzzerreißend auf der Trompete. Die beibden Führer kommen zurück. Die Wolken am Him⸗ mel beginnen ſich bereits grau zu färben. Es tropft nur noch ſchwer von?en Bäumen. Das Feuer brennt flackernd und trübe. Zu zweit ſtolpern wir durch das naſſe Gras, um die an⸗ deren zu beſchleichen. Hinter Bäumen tauchen die Umriſſe eines Hauſes auf. Aeußerſt vor⸗ ſichtig pirſchen wir uns heran. Nichts rührt ſich. Ein Zweig knackt unter unſeren Füßen. „Menſch, die pennen ja wie die Murmeltiere.“ Wir kommen bis an die Tür. Nichts. Wir klopfer erſt leiſe, dann ſtärker, und ſchließlich bollern wir mit den Stiefeln gegen die Tür. Endlich poltern oͤrinnen Schritte. Einer ſtößt die Tür auf und reibt ſich verſchlafen die Au⸗ gen. Im Flackerlicht eines Kerzenſtummels ſe⸗ hen wir ein paar am Tiſche ſitzen, in voller Bepackung noch, und mit aufgeſtütztem Kopf ſchnarchen ſie wie ein halbes Dutzend Baumſä⸗ gen.„Na, ihr ſeid ja'ne nette Wache, alle Ach⸗ tung! Wollen nichk ſtören!— So gegen ſieben Uhr brechen wir die Zelte ab und marſchieren als Bedeckung mit unſerer Gulaſchkanone ans Waſſer.— 4 he 4 viederholen ürgerlichen ſel machte, hl auf das zu treiben ismus ab⸗ Schrift die „ der ihm t der deut⸗ ie in allen durch und vor weni⸗ Zugend ih⸗ nn ſie das national⸗ en Reihen Weg vor⸗ politiſchen kiſchen Ge⸗ berwachen. d die Füh⸗ ſich hüten, ig vor dem zu laufen, avon läuft, ir geweſen eltanſchan⸗ unb natio⸗ geſamten Weg vor. Debattie⸗ ſich unſere ie werden zeben müſ⸗ ne ernſten talſozialis⸗ inkrämeri⸗ „ wird die um Natio⸗ itlerjugend Achne. er Man hört ganz fern kommt es d, es kann r plötzlich is herum. ommen ge⸗ Ein Kame⸗ an hört in In dem wir den ramm und anderen?“ te einquar⸗ unſer Zelt. h draußen h gehen ſie Aus dem meldonner⸗ see! Meine zeh' rüber nſch dich ja etze, de iſch Ich habe zald einer Die beiden n am Him⸗ ärben. Es men. Das Zu zweit um die an⸗ en tauchen ußerſt vor⸗ ichts rührt en Füßen. rmeltiere.“ ichts. Wir ſchließlich n die Tür. Einer ſtößt en die Au⸗ immels ſe⸗ in voller tztem Kopf d Baumſä⸗ e,„ alle Ach⸗ gen ſieben narſchieren anone ans —— Luftkrieg über Metz Kürzlich haben in Nordoſtfrankreich rieſen⸗Jkämen bis Kiel, Hamburg, Hannover, Murn⸗ haft angelegte Luftmanöver ſtattgefunden. Nach Mitteilung der Manöyerleitung dienten dieſe Uebungen weniger der Ausbildung der Luftſtreitkräfte ſelbſt, als vielmehr der Nach⸗ prüfung der Wirkſamkeit der zur Abwehr von Luftangriffen und zum Schutz der Zivilbevöl⸗ kerung auf der Erde getroffenen Maßnahmen. Gleichzeitig ſollte auch überprüft werden, wie weit es möglich ſei, in einem völlig verodunkel⸗ ten Gebiet militäriſche Transporte durchzu⸗ führen. An der franzöſiſchen Oſtgrenze iſt in den letzten Monaten ein lückenloſes Flugmeldenetz eingerichtet worden. Die Poſten ſind unter⸗ einander durch beſondere Leitungen verbun⸗ den, die Meldungen über die Annäherung von Flugzeugen fließen in einer Sammelſtelle zu⸗ ſammen. Hier wird darüber entſchieden, wel⸗ che militäriſchen Abwehrmaßnahmen eingeſetzt werden ſollen. Nach den von dem franzöſiſchen Innenminiſterium herausgegebenen prakti⸗ ſchen Anweiſungen für den Luftſchutz der Zi⸗ vilbevölkerung in Frankreich wird von dieſer Stelle aus auch der Alarm der Zivilbevölke⸗ rung veranlaßt. Für die Dauer des Alarm⸗ zuſtandes haben alle privaten Telephongeſprä⸗ che zu unterbleiben. Nachts bedeutet das Alarmzeichen gleichzeitig die Aufforderung zum Löſchen der Lichter. Die Bevölkerung ſoll alsdann die von ihr ſelbſt vorbereiteten Zu⸗ fluchtsorte aufſuchen. Die von der Gemeinde angelegten Zufluchtsorte ſind durch beſondere Anſchläge oder Lichtzeichen kenntlich gemacht. Nach den vorliegenden Berichten hat die Be⸗ völkerung an den Uebungen lebhaften Anteil genommen. Sie kennt zum Teil noch aus der Kriegszeit die Gefahr von Luftangriffen. Die von den Kommuniſten gegen die Uebungen eingeſetzte Agitation fand keinen Boden. Die Bevölkerung hatte offenbar erkannt, daß zi⸗ vile Luftſchutzmaßnahmen nichts mit militäri⸗ ſchen Dingen zu tun haben. Der zivile Luft⸗ ſchutz dient ausſchließlich der Sicherheit der Zivilbevölkerung.— Luftjchetzausbildung der anderen Während der den franzöſiſchen Luftmanö⸗ vern vorausgehenden Wochen haben in den Städͤten Noroͤfrankreichs zahlreiche Ausbil⸗ dungskurſe für Luftſchutz ſtattgefunden. Die Anweiſungen ſind zum Teil durch öffentliche Anſchläge bekannt gemacht worden. Für die Entgiftung vergaſter Zonen wurden folgende Regeln aufgeſtellt: Iſt ein Gasgeſchoß in der Nähe eines Hauſes explodiert, ſo ſoll das Haus 48 Stunden gut durchgelüftet werden, beſonders ſtarker Durchzug ſoll im Treppen⸗ haus herrſchen. Je ſchneller die Durchlüftung erfolgt, umſo wirkungsvoller ſoll ſie ſein. Die Arbeiten ſind im Schutz von Gasmasken durchzuführen. Lebensmittel oder Ge⸗ tränke, oͤie mit Gas in Berührung gekommen ſind, ſollen nicht genoſſen werden. Auch wer⸗ den ausführliche Anweiſungen über die Be⸗ hanoͤlung von Kleidungsſtücken und Bettzeug gegeben. Während der Vorbereitungszeit der Luft⸗ manöver wurdͤen auch die Kinder in den Schulen über richtiges Verhalten belehrt, ein Teil von ihnen wurdͤe zu Jugendͤrettungs⸗ trupps zuſammengeſtellt. Sie erlernten die behelfsmäßige Herrichtung von Tragbahren und erhielten Anweiſungen für die erſte Be⸗ hanoͤlung von Verwundeten und Gaskranken. Bedenkt man, daß beinahe unſere ſämtlichen wohlausgerüſteten Nachbarſtaaten Feinde des wehrloſen Deutſchland ſind und daß ſie mit⸗ einander durch militäriſche Abkommen, offen oder geheim, verbunden ſind, ſo iſt die Lage Deutſchlands geradezu verheerend. Die polni⸗ ſchen Bombenflugzeuge ſind ſpäteſtens eine Stunde nach Ausbruch der Feindſeligkeiten über Berlin, ebenſo die franzöſiſchen über Stuttgart und dem ganzen Rheingebiet. Die wichtigſten Gebiete Deutſchlanoͤs, das rheiniſch⸗ weſtfäliſche, das ſächſiſche, oͤas oberſchleſiſche Induſtriegebiet. Die chemiſche Induſtrie, die Maſchineninduſtrie und die Großkraftverſor⸗ gung, ſie alle liegen in der Nähe unſerer Grenzen und ſind den erſten Fliegerangriffen ausgeſetzt. Es gibt kein Gebiet oͤes Reichs, das nicht in den Aktionsradius mehrerer feindlicher Fliegergeſchwader, von ihrem Hei⸗ mathafen gerechnet, fallen würde. Rechnet man z. B. bei einem franzöſiſch⸗pol⸗ niſchen Angriff mit einem Aktionsradius von 500 Kilometer(was für eine moderne Maſchi⸗ ne eine Selbſtverſtändlichkeit iſt)— ſo können die franzöſiſchen Flieger die Gebiete von der Grenze bis etwa Hamburg, Magdeburg, Leip⸗ zig und ganz Südoͤeutſchland unter Bomben⸗ feuer halten und verzehren. Die polniſchen Flieger würden dieſe Linie überſchneiden und berg. Für einen derartigen Angriff ſtünden zur Verfügung bei einem Eindringen bis zu 500 Kilometer 500 Flugzeuge mit insgeſamt mehr als 380 Tonnen Bombenmaterial bei ei⸗ nem Flug, der viermal täglich wiederholt wer⸗ den kann. Aber auch von der See her iſt Deutſchland vor keinem Luftangriff ſicher. Nicht nur, daß z. B. von dem Flughafen Dünkirchen aus, Aufklärungs⸗ und andere Flugzeuge die ganze Nordſee oder von Polen aus die ganze Oſtſee überfliegen können, ſind durch die Flugzeug⸗ trägerſchiffe unſere Nachbarſtaaten in der La⸗ ge, Flugzeuge ſo nahe wie möglich an das An⸗ griffsziel heranzubringen. Auch mit derartigen Trägerſchiffen ſind unſere ſämtlichen Nachbarn wohl ausgerüſtet. Nicht nur im aktiven Luftſchutz, ſondern auch im paſſiven Luftſchutz haben unſere früheren Feinde das Möglichſte getan. Nur Deutſchland, das am meiſten bedroht iſt, hat kaum nen⸗ nenswerte Vorkehrungen gegen Luftangriffe getroffen. Hier leiſtete ſich Frankreich wieder ganz vorbildliche und großzügige Maßnahmen. Seine Flugzeuginduſtrie, die urſprünglich um Paris herum ihre Sitze hatte, wurde unter großem Koſtenaufwand dezentraliſiert und von Paris, oͤem natürlichſten Angriffspunkt jedes Gegners Frankreichs, weg in abgelegenere Ge⸗ genden verlegt. In England werden jetzt ſchon beſondere Einrichtungen und Organiſationen für den beſonders wichtigen Melbdedienſt ein⸗ gerichtet. In allen Staaten finden regelmä⸗ ßig Luftſchutzübungen ſtatt und zwar unter Teilnahme der ganzen Bevölkerung, die teil⸗ weiſe mit Gasmasken ausgerüſtet wird. Der Luftſchutz iſt z. Teil in den Händen der Zi⸗ vilbehörden. Es iſt endlich an der Zeit, daß in Deutſch⸗ land wenigſtens dieſer paſſive Luftſchutz, der uns geſtattet iſt, weiter ausgehaut wird und daß die Bevölkerung über Verhalten bei Luft⸗ und Gasangriffen aufgeklärt und zu Luft⸗ ſchutzübungen veranlaßt wird. Die an Wahnſinn grenzenden Luftrüſtungen unſerer Nachbarſtaaten, insbeſondere Frank⸗ reichs, machen dieſen Luftſchutz zu einer drin⸗ genden Pflicht unſerer Regierung. Eine derartige Gleichgültigkeit oieſen Aufga⸗ ben gegenüber, wie es ſeither der Fall war, iſt eine Unverantwortlichkeit, insbeſondere auch der Zivilbevölkerung und unſeren wehrloſen Frauen, Kindern und Greiſen gegenüber, die bei einem feindlichen Luftangriff völlig ſchutz⸗ los und unvorbereitet ͤen Bomben⸗ und Gas⸗ angriffen ausgeſetzt ſind. Eines der höchſten nationalen Gebote iſt aber die Forderung Deutſchlands auf Rüſtungs⸗ gleichheit unermüdlich und zäh zu betonen und durchzuſetzen. Wir ſind dazu im Recht, zumal ſich die andern nicht an die Beſtimmungen des Verſailler Vertrags hielten. Denn darü⸗ ber müſſen wir uns klar ſein, der einzige, ei⸗ nigermaßen wirkſame Schutz gegen Flieger⸗ angriffe iſt nur eine eigene ſtarke Luftſtreit⸗ kraft. E. F. W. Das wahre Seſichf des voſſchewiemus! Ein ehemaliger Kriegsgefangener, der während des Krieges in 32monatiger ſchwerer Gefangenſchaft auf den Eisfel⸗ dern Sibiriens und in den Kohlenrevie⸗ ren im Donezgebiet Gelegenheit hatte, dͤen Bolſchewismus in Reinkultur mit noch Tauſenden anderer Kameraden am eige⸗ nen Körper zu verſpüren, und der von den Segnungen dieſes Parteiweſens ein Lied zu ſingen weiß, ſtellt uns dieſe Auf⸗ zeichnungen zur Verfügung. Als im Frühjahr 1918 auch bei den deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen, die zu Tauſenden in den Bergwerken im Donezgebiet beſchäftigt waren, die Tatſache durchſickerte, daß deutſches und öſterreichiſches Militär in Erfüllung des Friedensvertrages mit der Ukraine in das Innere des Landes war, beka⸗ men es die ruſſiſchen Machthaber, von denen ſchon ein Teil vor der Revolution an den Mißhandlungen und Unterdrückungen, denen die deutſchen Gefangenen ausgeſetzt waren, teilgenommen hatten, mit der Angſt zu tun. Sie befürchteten mit Recht, daß die Gefangenen den evtl. eintreffenden deutſchen Truppen die grauenhaften Mißhandlungen verbunden mit unmenſchlichſter Ausbeutung der Arbeitskräf⸗ te zur Kenntnis geben würden und die deut⸗ ſchen Beſatzungsbehörden in Kenntnis dieſer Tatſachen den Kriegsgeſetzen entſprechende Vergeltungsmaßnahmen verhängen würden. In dieſen wurden die Ruſſen noch beſtärkt öͤurch die noch auf den Schächten anweſendͤen kriegsgefangenen Tſchechen, denen ſelbſt viel daran gelegen war, bei Eintreffen der deutſchen Beſatzungstruppen die Zeugen ihrer vaterlandsverräteriſchen Tätigkeit ent⸗ fernt zu wiſſen. So wurde März 1918 im neu erbauten To⸗ wariſchenhaus(Volkshaus) von ſeiten der Bolſchewiſten eine Verſammlung anberaumt, zu der auch die Gefangenen eingeladen wur⸗ den. Im Laufe der Verſammlung ſetzten nun die fanatiſchſten Führer der Bolſchewiſten die Gefangenen durch Gefangenendolmetſcher da⸗ von in Kenntnis, daß das Komitee beſchloſſen habe, ſämtliche Kriegsgefangenen zum Teil nach- dem Kaukaſus, zum Teil nach Sibirien zu transportieren. Die Transportzüge ſtänden ſchon auf der Station bereit. Der von den Ge⸗ fangenen gewählte Gefangenen⸗Deputat er⸗ griff nun das Wort und gab der Gefangenen Entrüſtung über die geplante Deportation un⸗ gefähr in folgenden Worten zum Ausdruck: Towariſchi(Kollegenh! Nachdöem wir nun nach drei bezw. nach nahezu vierjähriger zum größten Teil ſehr ſchmachvoller Gefangenſchaft die frohe Nachricht haben, endlich wieder das Licht der Freiheit ſchauen zu dürfen, nachdem wir in Sibiriens eiſigen Steppen tauſenden von Gefahren getrotzt und uns nur mit Auf⸗ bietung aller Energie bis auf den heutigen Tag hindurchgerungen haben, ſollen wir uns auf unbeſtimmte Zeit, ohne Nahrung, mit ſchlechter Kleidung, ſchlechten Schuhen, zum Teil Strohſchuhen, ohne Geld, hoffnungs⸗ und troſtlos in die Verbannung zurückbringen laſ⸗ ſen(man hatte die in Gefangenenkreiſen be⸗ rüchtigſten Gegenden als künftigen Aufent⸗ haltsplatz für uns beſtimmt)— ohne Hoffnung, die Heimat jemals wieder ſchauen zu dürfen. Nein— und nochmals nein, lieber tot, als nochmals nach Sibirien oder nach dem berüch⸗ tigten Kaukaſus zurück, über unſere Leichen könnt ihr ſchreiten, aber lebend ſollt ihr kei⸗ nen von uns von hier ſortbringen, ihr könnt verſichert ſein, daß es nicht alle wären, die der Vernichtung durch euch anheimfallen würden. Einem, wenn auch nur kleinen Teil, wird es gelingen, eurem Zugriff zu entgehen, um im Verborgenen die Ankunft unſerer Truppen abzuwarten, um dieſen zu berichten, wie ihr in teufliſcher Grauſamkeit die Gefangenen hier aus dem Wege geräumt habt— dann, wehe euch!— Dann erſt könnt ihr deutſche Rache fühlen, kein Haar wird euch auf dem Haupte bleiben, ſie werden als Vergeltungsmaßnah⸗ men euch den roten Hahn aufs Dach ſetzen.“ Ein Beifallsſturm von etwa 400 anweſenden Gefangenen ſetzte ein, daß das ganze Haus er⸗ zitterte. Auf dieſe kühne und äußerſt verwe⸗ gene Antwort eines Kriegsgefangenen waren die Ruſſen nicht gefaßt. Eine drückende Stille folgte diefem Beifallsſturm. Endlich ergriff der Vorſitzende des Komitees das Wort und ſchlug dem Vollzugskomitee angeſichts der eben gehörten von den eintreffenden deut'ven Truppen zu erwartenden Vergeltungsmaßnah⸗ men vor, man möge von der Deportierung der Gefangenen Abſtand nehmen, anch ein weibli⸗ cer Deputat trat hierfür ein. Das Vollzugs⸗ komitee zog ſich nun zur Beratung zurück, um gleich darauf folgenden Beſchluß zu verkünden: „Towariſchi(Kollegen)! Das hohe Komitee hat nunmehr beſchloſſen, die geplante Depor⸗ tierung zurückzunehmen, damit ihr hier Eurer Befreiung entgegenſehen könnt. Ich hoffe, daß ich hier nur zu Genoſſen(11) rede und erwarte ſchon aus dieſem Grunde, daß ihr, wenn ihr eure deutſche Heimat erreicht habt, das Werk, das wir hier mit unſerm Blute begonnen, auf deutſchem Boden fortſetzen werdet, alſo den Kampf gegen die deutſchen Burſchuis(Kapita⸗ liſten) mit allen euch zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln aufnehmt, um ſo der Weltfreiheit eine Gaſſe zu bahnen. So wie auch wir bereit ſind, für die ſo ſchwer errungene Freiheit unſer Leben hinzugeben, ſo ſollt auch ihr es als eure Lebensaufgabe betrachten, euren deutſchen Brüdern nach unſerm Vorbild(11) die Frei⸗ heit helfen zu erringen. Zum Zeichen, daß ihr bereit ſeid, in unſerm Sinne für die Sache des Weltbolſchewismus zu kämpfen, erhebt die rechte Hand.(Es erfolgte nun der gewünſchte Akt). Der Redͤner fuhr fort:„Nachdem wir nun euer Wort haben, ſo könnt ihr von heute ab ohne jegliche Bewachung arbeiten wie und wo es euch beliebt, ihr ſollt die gleichen Löhne erhalten, wie die ruſſiſchen Arbeiter, wir be⸗ trachten euch von heute ab als unſere Brü⸗ der(Es folgte nun allgemeines Umarmen, Verküſſen und Händeſchütteln). Vergeßt auch, was ihr Schweres in Rußland und Sibirien erlebt, denn das war ja noch unter Zars bezw. unter Kerenskis⸗Zeiten, wofür wir nicht ver⸗ 3. Berſ) ſind lund unter Lenins Zetten??? .Verf. Wenn der Ruſſe ſieht, daß es ihm evtl. an den Kragen gehen kann, fängt er nach dem alt⸗ bekannten ruſſiſchen Muſter an, zu kriechen. Legt auch bei euren Beſatzungstruppen ein Wort für uns ein, denn wir haben ja nur eu⸗ er Beſtes gewollt.“ Dieſen Ausgang der Verſammlung hätten die Gefangenen nicht erwartet und ſie waren nahe daran, an geſchloſſene Ver⸗ brüderung mit den Ruſſen zu glauben, Aber nur zu bald ſollten die Gefangenen eines an⸗ dern belehrt werden, ſollten ſie, beinahe zu ih⸗ rem Verderßen, erkennen, was unter der heuchleriſchen Maske des volksverbrüdernden Dolſchewismus verboraen iſt Garde, welche die Station Rutſchenkowo bei Juſowo beſetzt hielt, der Uebermacht der deutſchen und öſterr. Truppen weichen. Sie fuhren mit ihren Panzerwa“„in raſendem Tempo davon. Am 26. 4. wurden die deutſchen Truppen von den Oeſterreichern abgelöſt, welche mit einem Ba⸗ Am 25. April 1918 mußte die rote taillon auf der Station zurückblieben. Da ein Gegenangriff der roten Garde zu befürch⸗ ten war, konnten ſich die Beſatzungstruppen porerſt nicht um die auf den 32 Schächten be⸗ ſchäftigten Kriegsgefangenen kümmern. Dieſe Unterlaſſungsſünde ſollte die Gefangenen bei⸗ nahe das Leben koſten. Denn, da ſich im Schlachtgebiet ſelbſt keine Beſatzungstruppen ſehen ließen, wurden die Ruſſen, unter denen ſich viele rote Gardiſten befanden, die ſich in⸗ zwiſchen ihrer Uniform entledigt hatten, im⸗ mer frecher gegen die Gefangenen. Schon un⸗ tertags ſah man die Ruſſen in größerxen Grup⸗ pen beiſammen ſtehen und ſich im Flüſterton unterharten, um bei Herannahen eines Gefan⸗ genen zu verſtummen. Bei Eintritt der Nacht kag es wie Gewitterſchwüle in der Luft. Aus⸗ nahmsweiſe brannte in dieſer Nacht im ganzen SHachtgebiet kein Licht. Nur im Towariſchen⸗ dom(Volkshaus) ſab man Licht brennen. Wie die Gefangenen inzwiſchen erfahren konnten, war von den Bolſchewiſten eine geheime Ver⸗ ſammlung anberaumt, deren Zweck den Gefan⸗ genen unbekannt war. Es wurde nun ein Ge⸗ fangener in Zivilkleider geſteckt, um auszu⸗ forſchen, was in der genannten Verſammlung von den Ruſſen beratſchlagt wurde. Die Ge⸗ fangenen vermuteten, daß die Bolſchewiſten eptk. die Schachtanlagen in die Luft ſprengen wollten, um deren Ausnützung durch die deut⸗ ſchen Behörden zu verhindern. Der in Zivil geſteckte, der ruſſiſchen Sprache mächtige Ge⸗ fangene gelangte nun unbemerkt in das Ver⸗ ſammlungslokal. Zunächſt fiel ihm auf, daß ſämtliche anweſenden Ruſſen lim April) den Mantel umgehängt hatten. Bei näherer Be⸗ ſichtigung wurde er gewahr, daß ein Teil der Ruſſen unter dem Mantel Handgranaten im Bürtel“ ſtecken hatten, andere wieder hatten, unter dem Mantel ein Gewehr verborgen. Nun konnte er vernehmen, daß ſich die Ruſ⸗ ſen darüber berieten, auf welche Art man die, Gefangenen aus dem Wege ſchaffen könnte und ſie wurden ſich darüber einig, gegen Mitter⸗ nacht einen Angriff auf die ahnungslos in ihren Baracken ſchlafenden Gefangenen auszu⸗ führen und ſie mit Stumpf und Stiel auszu⸗ rotten. Dem auf Kunoͤſchaft ausgeſchickten Ge⸗ fangenen ſtand beinahe das Herz ſtill, als er, von dem Plane dex Ruſſen hörte. Es gelang ihm, unbemerkt ſich zu entfernen und im Sturmſchritt ging er nun von Baracke zu Ba⸗ racke, um die Gefangenen zu warnen. Sofort gingen die Gefangenen davan, die in den— racken ſich befinoͤlichen Spaten, Schaufeln, Brecheiſen, Bergwerkspicken, Küchenmeſſer ete. — ſchärfen, um ſie im gegebenen Moment als, affen zu benützen. In aller Eile wurde die Abwehr organiſiert, wobei ein Unteroffizier der Gardedragoner das Kommando übernahm. Es wurde vereinbart, beim Herannahen der Ruſſen ſofort mit den genannten Inſtrumen⸗ ten mit Hurrarufen aus den Baracken zu ſtür⸗ en, um ſo die überraſchten Ruſſen in die lucht zu ſchlagen. Die Gefangenen lagen in dͤen oͤunkeln Baracken auf der Lauer, die evtl. angreifenden Ruſſen erwartend. Plötzlich ge⸗ gen 12 Uhr ſah man aus dem im Dunkeln lie⸗ genden Volkshaus unzählige Geſtalten heraus⸗ kommen, und ſich langſam an die Baracken, der Gefangenen heranſchleichen. Ein greller Pfiff, die Fenſter der Baracken öffneten ſich mit Blitzſchnelle— und mit Hurrarufen ſtürz⸗ ten dͤie Gefangenen den überraſchten Ruſſen entgegen. Darauf waren dieſe nicht gefaßt und in hellem Durcheinander ſtoben ſie auseinan⸗ der— 10 Minuten ſpäter war auch kein ein⸗ —— der großmauligen Towariſche mehr zu ehen. Noch in der Nacht wurde die auf dem etwa eine Stunde von Schacht Nr. 30 entfernten Bahnhof liegende Kommandantur von dieſem geplanten und abgeſchlagenen Ueberfall ver⸗ ſtändigt. Am andern Tag mußte auf Befehl oͤes öſterr. Kommandanten fämtliche Waffen innerhalb 24 Stunden abgeliefert werden. Mehrere Hundert Gewehre und Handgrana⸗ ten, ſowie 2 Maſchinengewehre waren das Er⸗ gebnis der Ablieferung. Wer heute noch daran glaubt, daß die Bol⸗ ſchewiſten in Rußland großes Intereſſe daran haben, für ihre deutſchen Genoſſen die Kaſta⸗ nien aus dem Feuer zu holen, dͤer möge ſich dieſen Vorfall ins Gedächtnis einprägen und daraus lernen, daß es den Ruſſen nur darum zu tun iſt, von der deutſchen Tüchtigkeit zu ler⸗ nen, um nach erfolgter Ausbeutung der deut⸗ ſchen Intelligenz, die in dem erfolgreichen Ar⸗ beiten, der in Rußland in den letzten Jahren tätig geweſenen Arbeiter und Ingenieure zum Ausdruck kam, als läſtige Konkurrenz wieder nach Deutſchland abzuſchieben. Aus dem oben geſchilderten Voxfall aber möge der Leſer er⸗ ſehen, wie die Bolſchewiſten nicht davor zu⸗ rückgeſchreckt ſind, wehrloſe Gefangene, die ſie noch einige Wochen vorher als Brüder umarmt und verküßt haben, mitten in der Nacht meuch⸗ lings dahinzumorden. Zum Glück iſt dieſer teufliſche Plan durch die Umſicht und Tatkraft der deutſchen Kriegsgefangenen vereitelt wor⸗ den und der Verfaſſer dieſes Artikels glaubt kaum, unter den deutſchen Kommuniſten eine von den Kameraden zu finden, die de aut⸗ ten Fall miterlebt bahen —izult Zut —————— not— Kiultustodꝛ Die Kunſt i das natürliche Evangelin es Lebens, eine Offenbarung deſſen, was i ber zu reinerem Daſein berufenen Menſchhei reifer ſich vollendet. In ihr wird die ſuchend Seele des göttlichen Adels der Welt ſich be ußt und empfindet den reinen Sieg des ih ureigenen Lebensgeſetzes. Die Kunſt iſt daru das wahrhafte nationale Heiligtum eines Vol kes; denn in ſeiner Kunſt offenbart ſich alles Menſchentum in ſeiner ganzen Tiefe vder eichtheit, in ſeinem Wert und Unwert. Wer dieſe Zuſammenhänge in ihrer urſäch⸗ ichen Verflechtung richtig erkannt hat, der veiß von dem ewig heiligen Prieſtertum wah⸗ rer Künſt. Aber freilich, was in einer entar⸗ teten Umwelt uns heute entgegen tritt unter ſo großem und anſpruchsvollen Namen, iſt nur zu oft frei von jeder Belaſtung aus dem Reiche der Idee, frei auch von aller ſittlichen Bin⸗ düng; denn die Kunſt der Gegenwart ruft nicht zu höheren Sphären, nicht zu einem rei⸗ nleren Daſein. Sie iſt ein rafffüchtiges, nach Gewinn hungerndes Geſchäft, und ſie iſt in der mkehrung des ihr urtümlichen Weſens ein ewußter Führer in die Seichtheit der All⸗ in die Niederungen der Gemein⸗ Kolbenheyer iſt in dieſen Tagen aufgetreten lssein Mahner gegen den Mißbrauch der chtkunſt, die— wie Börries von Münchhau⸗ en in ſeiner erſchütterndͤen Klage am Sterbe⸗ ette der Deutſchen Seele nachgewieſen hat— fgehört hat, eine beutſcheigene Angelegenheit u ſein. Aber was hier von unſerem Schrift⸗ tum begriffen wird, gilt ja von all unſerer Kunſt: von der Muſik, die das Volk Beetho⸗ zund Bachs nicht bewahrt hat vor der rniggerung im Jazz; von der bildenden mſt, die uns eine Welt zeigt ohne Adel, ohne erufung; von der Baukunſt, die ganz ohne Seele uns heimatlos macht, da ſie nicht ſiedelt nach norbiſcher Weiſe in überdachten Hütten und Häuſern und Höfen, ſondern in ſteinernen Einöden, in zu Bergen getürmten Höhlen, wie bie Wüſte ſie kennt. f.. Irrgang iſt möglich ge⸗ orden nur deshalb, weil das nationale Hei⸗ igtum der deutſchen Kunſt nicht mehr gehü⸗ et wird und gepflegt und betreut und ver⸗ altet vom deutſchen Geiſte und von der arinnen heimiſchen deutſchen Seele: ſondern on lanofremden, gegenſätzlich gearteten feindlichen Leuten, die deutſchem Glauben, deutſchem Hoffen und deutſchem Sehnen al Spötter und Verächter gegenüber ſtehen, und beuter walten in dem umfriedeten Heiligtu unſerer Andacht, und zwar ſo laut, ſo vor dringlich, ſo anmaßend und unbeſcheiden, daß die deutſche Seele verdrängt iſt aus der ih nreigenen Heimſtatt, während ein fremder Wille in planvoller Abſicht jede Wurzel ver giftet und zerſtört, die uns noch bindet an de Urgrund unſerer blutbebingten völkiſchen Ei genart. So weit iſt es gekommen, daß der einſt blü⸗ hende Garten deutſcher Kunſt heute einem Schindanger gleicht, an dem ein Mann von reinlichen Inſtinkten nur mit verhaltener Naſe vorüber gehen kann. Was hier noch Le⸗ ben friſtet, iſt die Peſtilenz der Verweſung. Sie fälſchen Goethe, indem ſie ihn feiern, und ſie ſchänden ſeinen Namen, wenn ſie ihn bei Siegmund Freud und auch bei Gerhart Hauptmann in artfremde Geſellſchaft bringen. Wie wäre dem abzuhelfen? Nur durch ein Geſetz der Not, das uns unſer Hausrecht zurückgibt im eigenen Heiml Was ſoll man noch ſagen, wenn durch lange Jahrzehnte ein Jude als Präſident die Preu⸗ ßiſche Akademie der Künſte geleitet hat? Iſt es da ein Wunder, wenn die Thoma, die Böck⸗ lin und die Klinger ausgeſtorben ſind in dent⸗ ſchen Landen? Moderne Sachlichkeit hat ſie glle gemordet in der Wiege, ſchon vor der Ge⸗ Ehre, wem Ehre zebührt. Wir müſſen auch vom kulturpolitiſchen, beſonders geſellſchafts⸗ kulturgeſchichtlichen Standpunkte aus einen prüfend teilnehmenden Blick werfen auf das Gebilde, das ſich in dieſer Zeit ſo herrlich of⸗ fenbart: wir meinen natürlich den Herrenklub. Anlaß bietet uns das triumphale Diner(„Her⸗ ren“ eſſen nicht, ſie dinieren; eſſen tun wir), das der Herrenklub vor kurzem im feudalen Berliner Gardekavalleriekaſino gegeben hat, wo faſt jeder koſtbare Stuhl auf einem Metall⸗ täfelchen den Namen ſeines meiſtens gräf⸗ lichen, prinzlichen oder gar fürſtlichen Stifters anzeigt: eine ideale Stätte, um einige Stun⸗ den ſorg⸗ und zwanglos über die Not des deut⸗ ſchen Volkes zu plaudern. Der Herrenklub hängt nicht allein in der Luft, ſondern iſt nach allen Seiten gut geſichert und gedeckt. Zahl⸗ öchten, ein ſchnödes Geſchäft zu machen. Frei „ ie immer bereit ſind, dort, wo wir beten Die„Blätter der Städtiſchen Oper“ in Berlin haben im Juniheft 32 eine Rundfrage darüber veranſtaltet, ob ooer wie das Inter⸗ eſſe der heutigen Jugend für die Kunſtform der Oper lebendiger geſtaltet werden könnte. Prof, Dr. Wilhelm Altmann beſtreitet, daß dieſe Jugend kein Intereſſe mehr an der Oper habe. Er macht vielmehr die Verarmung da⸗ für verantwortlich, daß die jungen Menſchen 4 verhältnismäßig ſelten zur Oper kommen. Er fühtt aus, wie in Berlin allein ſchon die Be⸗ ſchafftüg, von Karten mit Fahrtkoſten verbun⸗ den ſei, und ſchlägt vor, daß die Theaterlei⸗ 4 tung ieden Montag den höheren Schulen min⸗ deſtens 50 Karten des billigſten Sitzplatzes zu⸗ ſchicken und die unverkauften Karten ſamt Er⸗ lös der abgeſetzten am Dienstag wieder ab⸗ holen zu laſſen. Bei der Auswahl der Vor⸗ ſtellungen wünſcht er die Bevorzugung von Mozart, Beethoven, Marſchner, Wagner, Lort⸗ zing, Weber, Nicolai, Humperdinck. Auch Dr. Hans Schüler, Intendant des Opernhauſes Königsberg i. Pr., behauptet, die Jugend ſteht der Oper nicht ablehnender gegenüber als anderen geiſtigen Dingen. Nach feiner Anſicht iſt die Jugend nicht durch „Schulopern“ und ähnliche Experimente für die Oper zu gewinnen, ſondern nur durch ein wirkliches lebendiges Theater. Seine Forde⸗ rungen: der Librettiſt geſtalte einen lebens⸗ nähen und bühnenwirkſamen Stoff„muſikge⸗ recht“; der Komponiſt komponiere nicht für die Preſſe, ſondern fürs Publikum; der Diri⸗ gent dirgiere nicht ſeine„Auffaſſung“, ſondern das Werk; der Spielleiter ſei nicht„Ideen⸗ geſtalter“ und Marionettenbeweger, ſondern telle lebendige ſingende Menſchen in einen chlichten, geſchmackvollen, das Verſtändnis fördernden Bühnenraum; die ſingenden Schauſpieler ſeien keine geiſtig und körperlich verfetteten Opernſtars und Stimmjongleure (der. Jugend beſonders widerwärtig und lächerlich), ſondern junge(herzensgute), offene Menſchen, die ſich in freiwilliger Unterord⸗ nung unter einen verſtändnisvollen, vädago⸗ reiche und handfeſte Fäden laufen zu und von Ze-nqꝗgend und open giſch begabten Führer in fleißiger Proben⸗ arbeit zu einem muſikaliſch und darſtelleriſch geſchloſſenen Enſemble zuſammenfinden. Paul Zſchorlich meint, es gebe gar keine Möglichkeiten, die heutige Jugend für die Oper zu intereſſteren. Schon die Frageſtel⸗ lung iſt ihm die eines Geſchäftsmannes, nicht die eines Künſtlers. Man könne niemanden zur Liebe zwingen. Aber zwei andere Fragen müßten zunächſt gelöſt werden: Die des Spiel⸗ plans und der mitwirkenden Kräfte, vor allem der Soliſten. Der Spielplan iſt die Frage der Begabung des leitenden Kopfes. Der Direktor muß Entdecker ſein; wenn nicht er, dann ſein Generalmuſikdirektor. Die Erklä⸗ rung, es würden keine bedeutenden und zug⸗ kräftigen Opern mehr geſchrieben, ſei nichts als ein Atteſt für Bequemlichkeit. Es genüge eben nicht, ſich auf Anpreiſungen, Empfehlun⸗ gen, Verbindungen, Einflüſterungen zu ver⸗ laſſen. Und dann ſorge man für gute, für beſte Kräfte! Ohne dieſe ſeien die beſten Werke werbungsſchwach. Unſere Meinung: Man laſſe die Künſtler und ihre Werke in Ruhe ausreifen; es iſt nicht notwendig, daß jeder Komponiſt zu je⸗ dem Herbſt ein neues„abendfüllendes“ Werk bereit hat. Man laſſe aber auch die Jugend in Ruhe ausreifen; Oberſekundaner, die ſchon das Matterhorn erklettern, ſind auf ewig für die Werke deutſcher Muſikdramatik verloren. Ehrfurcht vor dem Rhythmus der Schöpfung Gottes: das fehlt, ihr Herrſchaften! Im 200 Kilometer⸗Tempo raſt man am Maeſtoſo ſo⸗ ſtenuto und der Erhebung und der heroiſchen Entſchlußkraft vorbei, die wir als dauerndes Gut in uns aufnahmen, da wir mit glühenden Wangen auf dem mühſam erkämpften„olym· piſchen“ Stehplatz zum erſten, zum immer wie⸗ derholt erſten Male unſeren Meiſtern lauſchen durften. Fingert nicht an den Knoſpen her⸗ uml Laßt Jugend wieder Jugend ſein! Wa⸗ rum gibt es heute achtzehnlährige Greiſe und Greiſinnen? Kunſt und Syſtem Kulturpolitijche Betrachtungen 4 ſchau“). Das„Deutſche Volkstum“ machte eine burt im Mutterleibe in einer ſchändlichen Um⸗ welt, die nicht Raum hatte für einen einzigen ſittlichen, die Welt bewegenden Gedanken! Jede Arbeit an der deutſchen Kunſt muß ver⸗ geblich ſein, wenn es uns nicht gelingt, ſie zu ſchützen vor der jüdiſchen Preſſe. Iſt es doch ein Unding, öffentliche Gelder in Deutſcher Kulturarbeit aufzuwenden durch die Förde⸗ rung von Akademien, von Hochſchulen für Mu⸗ ſik, von Theatern, wenn wir oͤͤem Judentum die Freiheit geben, täglich einzureißen, was die Mühen langer Jahre ſorglich erbaut haben! Nur wo wir dieſen Widerſnn meiſtern, kann dem Erfolg ein erſter Anfang beſchieden ſein. Ohne Zwang wird ſich das freilich nicht fügen. Man wird unterſcheiden müſſen zwiſchen der völkiſchen, blutgleichen Preſſe, die unter eige⸗ ner Verantwortung ſteht und jener anderen fremden, die im Umkreiſe der vaterländiſchen Intereſſen nur vermindertes Recht genießen darf. Denn wenn ſchon der Arzt der Freiheit des Einzelnen enge Grenzen zieht und ihm nur das Wenige geſtattet, was der Heilungs⸗ prozeß zuläßt— wie viel mehr tut ſolche Be⸗ ſchränkung not hier, wo wir verantwortlich geworden ſind für die Zukunft unſeres Vol⸗ kes! Die Erkrankung iſt toddrohend, daran kann kein Zweifel ſein: faſſen wir den Mut, in handeln/ den Freimaurerlogen, dem Rotaryklub, de Stahlhelm(der Präſident des Herrenklub, Herr von Alvensleben auf Neugattersleben, iſt ja Gauführer im Stahlhelm), der Schwer⸗ induſtrie, den Großhandels⸗ und Wareenhaus⸗ konzernen, den Großbanken, der Weltfinanz uſw. Es iſt klar, daß einem ſo mächtigen Kreis ſich auch eine zahlreiche freundwillige Preſſe zugeſellt. In Berlin ſind da vor allen Dingen die„Börſenzeitung“, die„Deutſche Allgemeine“, die auch als erſte dafür eintrat, daß das deutſche Volk noch weitere drei Mil⸗ liarden zahle, und der„Fridericus“ zu nen⸗ nen; von Zeitſchriften iſt ja der„Ring“ das Leiborgan des Herrenklubs, auch die„Tat“ ſteht nicht ſern(mit anhängender„Tägl. Rund⸗ Zeitlang den Eindruck ber Unſicherheit und Undurchſichtigkeit. Jedoch leſen wir in ſeinem 2. Septemberheft 1932:„Das deutſche Volk iſt nicht dort, wo Börſenbeſucher und Induſtrie⸗ führer auftreten.“ Und zu der Verleihung der Goethe⸗Medaille lanläßlich der Frankfur⸗ ter Goethefeier) an die Herren Prof. Wit⸗ kowski(Maximilian Hardens Bruder), Ge⸗ heimrat Max Friedländer, Dr. Kronacher und die Franzoſen André Gide und Paul⸗ Valãry heißt es ebendort„Die deutſchen Dichter ſind der„konſervativen“ und„nationalen“„Präſi⸗ dialregierung“ offenbar unbekannt.“ Ludwig Fulda erhielt ja zu ſeinem ſiebzigſten Geburts⸗ tag einen Glückwunſch von Hindenburg, bei Rudolf Huch hat man das nicht für notwendig gehalten. Wir aber, wir wollen der deutſchen Kunſt, dem deutſchen Künſtler helfen. Sie glauben es ren“. chen und das ganze Gelichter zum Tempel ſei⸗ nicht, aber es iſt doch⸗wahr, daß an einer Stra⸗ ———————— 7 ßenkrenzung des weſtllchen Berlins ein„Bek⸗ telmuſikant“ meiſterhaft Beethovens herrliches Violinkonzert in D⸗Dur ſpielt. es nicht, aber es iſt doch wahr, daß auf dem Rieſenhof eines Berliner Neubaublocks eine ſtellungsloſe Opernſüngerin mit voller, weicher Stimme das Gebet der Eliſabeth aus„Tann⸗ häuſer“ ſingt:„Allmächtige Jungfrau hör' mein Flehen!... Oh, nimm von dieſer Erde mich!“ Am ſchlimmſten geht es aber bei den bildenden Künſtlern. Sie können ihre Arbei⸗ ten nicht in die Straßen tragen und auf die Plätze, um ſie feilzubieten— wer würde über⸗ haupt ſtehen bleiben? Sie ſuchen ſich zu hel⸗ fen, indem ſie ſich zuſammentun, einen leeren Laden mieten und dort perſönlich für ihre Ar⸗ beiten Käufer werben: bei dem mangelhaften kaufmänniſchen Geſchick der meiſten Künſtler natürlich ein Notbehelf. Wer trat bisher für die deutſchen bildenden Künſtler ein? Gab es eine Kunſtzeitſchrift, die, unbeirrt vom herr⸗ ſchenden Fremoͤgeiſte, ſich dieſer Aufgabe un⸗ terzogen hätte? Es gab keine. Seit einem Jahr aber gibt es eine, eine einzige. Wer aber kennt ſie bis heute von den ſicher zahlrei⸗ chen Stillen im Lande, die danach ſuchen? So⸗ eben ging mir Doppelheft 5/ der„Deutſchen Bilodͤkunſt“ zu, herausgegeben und verlegt vom „Führerrat der vereinigten deutſchen Kunſt⸗ und Kulturverbände“; verantwortliche Schrift⸗ leitung: Bettina Feiſtel⸗Rohmeder, Dresden N. 6, Arndtſtr. 5. Im Schriftleitungsausſchuß: Ak.⸗Prof. Hans Adolf Bühler, Prof. Dr. Dr, e. h. Paul Schultze Naumburg, Rektor Heinrich Blume(1. Vorſ. der Deutſch. Kunſtgeſ. u. des Führerrates). Das vorliegende Heft iſt der ſüd⸗ und weſtdeutſchen Graphik gewidmet, um ⸗ faßt 32 Seiten und enthält 32 Abbildungen Das Doppelheft koſtet 2 Mark, Anfragen und Zuſchriften an die Schriftleitung. Noch immer trägt der„Deutſchbund“, der dieſe Zeitſchrift geldlich ermöglicht, vier Fünfteile der ent ſtehenden Koſten. den Künſtlern helfen will, wird Leſer +. „Deutſchen Bildkunſt. D. Vereblung des Jubentums burch indogermanijche Mäbdchen Ein Dr. Fries hat, worauf das Ev. Gemeinz beblatt für Blu.⸗Niederſchönhauſen Nr. 2/37 ufmerkſam macht, ein Buch mit der Bezeiche ung„Natur und Geſellſchaft“ herausgegeben in deſſen Vorwort„dem Herrn Miniſter fiti Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, der die Veröffentlichung dieſes Buches durch ein( Druckkoſten⸗Unterſtützung hochgeneigteſt för derte“,„verehrungsvoller Dank“ ausgeſpro. chen wird. Dieſes Buch wirbt für den Zweck den„Staat Erde“ an die Stelle aller Staaten u ſetzen, den der Welt zu geben am meiſten as Judentum() berufen ſei. Der Jude ſo ſeine Stellung als Gaſt der Völker daz ausnutzen,„dieſen Völkern mit der Fackel de Tugend, Güte und Weisheit voranzugehen nicht aus Herrſchſucht, denn Herrſchſucht ende⸗ ſondern um ſeine eoͤle(2) Natur zu bewäh Nur eine Vorbedingung gilt es zu er füllen:„Ihr Juden, ihr leidet an Inzucht Das germaniſche, das indogermaniſche(1 Mäodchen werde eures Heroͤes Hüterin. Ge ſunden durch Blutauffriſchung! Liebet alle() Es iſt doch ganz lehrreich, zu erfahren, woz in Neu⸗Deutſchland ſtaatliche Gelder, alſo Gel⸗ der deutſcher Steuerzahler, verwandͤt werd dürfen! Ob der deutſche Michel enoͤlich erwa nes Volkstums hinausjagen wird? deaeeeAenmean Die„Grande Nation“ Frankreichs Raſſenmiſchung— eine Gefahr für Europa. Ueber den Verfall der weißen Bevölkerung Frankreichs durch zunehmende Vermiſchung mit Farbigen bringt die römiſche„Tribu⸗ na“ einen intereſſanten Brief eines Leſers, der ſoeben eine Reiſe durch Frankreich gemacht hat. In dieſem Brief heißt es: „Aus Frankreich zurückgekehrt, möchte ich ein Charakteriſtikum dieſes Landes verzeich⸗ nen, das die italieniſche Preſſe in ihren Auf⸗ ſätzen über die Bevölkerungspolitik nicht ge⸗ nügend hervorhebt. Ich meine die außeror⸗ dentlich raſche„Koloniſiernng“ der franzöſi⸗ ſchen Raſſe, die in abſehbarer Zeit aufhören wird, eine lateiniſche Raſſe zu ſein, ſondern die durch Miſchung mit barbariſchen oder halb⸗ barbariſchen Völkern eine Meſtizenraſſe ſein wird. Die eingeborenen Franzoſen ſind of⸗ fenkundig ein dekadentes Volk. Um das feſt⸗ zuſtellen, genügt ein Blick auf die paſſive Sta⸗ tiſtik der Geburten, auf die Ziffern der Tu⸗ berkuloſe, der Syphilis, des Alko⸗ holismus, der Geiſteskranken und der pſycho⸗ſexualen Degeneration. Für ſeine militäriſchen Zwecke ſucht Frankreich ſein Blut anfzuſriſchen mit Anamiten, Senegaleſen. Marokkanern, Algeriern, Arabern und Mabdä gaſſen und transportiert ganze„Männerkon 4 tingente“ dieſer Raſſen nach Frankreich, u Soldaten zu haben— um neue Franzoſen zi erhalten. Gegenwärtig leben 300 000 farbige Militärperſo⸗ nen in Frankreich, und unge⸗ fähr weitere 900 9000 befinden ſich in Zivilſtellen lals Angeſtellte, Landarbeiter, Induſtriearbei⸗ ter uſw.) Mithin ſind fünf Prozent der Be völkerung Frankreichs tatſächlich Barbaren Die Geburten aus Miſchehen aber, die Meſti⸗ zen, beziffern ſich auf rund eine Million, ſo daß Frankreich heute an europäiſchem Blut kaum noch über 87 Prozent verfügt, die die Tendenz haben, ſich noch weiter aufzulöſen. Wäre es alſo von der europäiſchen Raſſe ver⸗ nünftig, ſich eine galliſche Hegemonie gefallen zu laſſen, die in einigen Jahrzehnten eine He⸗ gemonie von Meſtizen ſein würde?“ Und der Italiener ſchließt ſeinen Brief mit der weiteren Frage:„Welches Schickſal wird dem heutigen Frankreich noch bevorſtehen, in dem wir ſchon Neger voͤer Gelbe als Miniſter geſehen haben und deſſen Parlament mehr als dreitzig farbige Abageordnete zählt?“ Sie glauben Wer den deutſchen bilden/ ——— —— Die J Gef elwa? ſammlu des in rum of wurde Unter die mit kion“ in Promin ganz ar nale Ke war alſ Wir daß dief Sender „konſert Flügelm hakken n wird da aus dief 3 werden. Nien er ſelbſt program nem ehe übeln ke 1 Im 2 des Stka⸗ Bayerns durch ſie Für Jan und vor allen ſchränkte kung im bundesſta dürfe nic rungen h zu kritiſi der Reickh Bayer mungsrec Reichsan⸗ Für 2 und Prof Lehter Skreit un die einer 1. Die 2. Das 3. 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