4 Bet. liches auben dem eine eicher Tann⸗ hör' Erde i den Arbei⸗ if die über⸗ t hel⸗ leeren e Ar⸗ haften nſtler r für ab es herr⸗ e un⸗ einem Wer. ihlrei⸗ ? So⸗ itſchen t vom Runſt⸗ chrift⸗ esden ſchuß: r. Dr. inrich u. des ſt der t, um⸗ ungen n und immer ſchrift ent ilden r der 2* Madã erkon h, um ſen zi ſo⸗ ge⸗ den arbei⸗ 75 3 baren. Meſti⸗ n, ſo Blut ie die tlöſen. e ver⸗ fallen ie He⸗ * ef mit wird en, in iniſter hr als 65 — 1932/ 2. Jahrg./ Nr. 230 DaS NATIONALSOZ AlisTisCieE Die Volksgemei t delberg, Leopoldſtrate 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel. ——————— 55, Telephon 40493. Mannheimer Schrift · letrung: P 5. 198, Telephon 31 471. Das Hakenkreuzbanner erſcheint o mal möchentlich und koſter monatlich.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 50 Pfg.; bei Poſtz Schriftlettung: 30 Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. I die Zeitung am —— durch höbere Gewalt) verhindert, beſteht- kein Anſpruch auf End Gegelmätzig erſcheinende auß allen Wilſensgebieten. Das iſt Hers von Papen: W W W I Now- d uſtellung zuzüglich Mannheim, Donnerskag, 13. Okkober W—. Anzelgen; Die 8geſpaltene 3⁰ Bi0. nach aufliegendem Gerichtsſtand: Heidelberg. kleine Anzeigen: die 8geſpaltene 0 Tarf. Schluß der heim P5, 1338, Telephon 31 471: eingeſandte Manuſkripte Ühernehmen wir kein vVerlagsonrt( heidelberg Freiverkauf 15 Pfg KAMSPFBI. ATT NOROUWESTBADENS 4 altene Millimeterzelle im Text e 2 lieer 05 Pfg. Bei Wiederholung Rabatf Anzeigen⸗Annahme: 16————— Erfüll elberg. —** 21834. 3 Volksgemeinf —————— 1 Verantwarzung Die„nationale Konzenteation/ vom zuden zatob Goldſchmidt bis zum Herren⸗ und Zotarurtud bluüſt zum Sammein J Geſtern mikkag ſprach Herr von Papen vor ekwa 200 Zuhörern in einer Mitgliederver⸗ ſammlung des Bayriſchen Induſtriellenverban⸗ des in München. Da dem Redner das Fo⸗ rum offenbar ſelbſt ekwas klein erſchien, wurde der Rundfunk wieder einmal eingeſetzt. Unter den perſönlich anweſenden Zuhörern, die mit dicken Fingern den„Beifall der Na⸗ kion“ in den Aether käuſchken, ſah man die Prominenzen des Rokary-Klubs() und eine ganz auffällige Zahl von Juden. Die„nak'o⸗ nale Konzenkrakſon“ des Herrn von Papen war alſo voll verkreken.— Wir haben allen Anlaß uns zu freuen, daß dieſe Klubveranſtalkung über die deutſchen „Sender ging; eine beſſere Enklarvung des neu⸗ „Konſervativen“ Geiſtes in der Front mit den Flügelmännern Jakob Goldſchmidͤt und Papen wird das verſtehen, wenn wir einige Skellen aus dieſer Rede des Herrn von Papen zwecks b kriliſcher Beleuchkung herausgegriffen haben werden, Niemand wird Herrn von Papen ver⸗ übeln, daß er den Anſchein erweckk, als glaube er ſelbſt an den Erfolg ſeines„Wirtſchafts⸗ programmes“, ebenſowenig wie man es ſei⸗ nem ehemaligen Parkeigenoſſen Brüning ver⸗ übeln konnke, daß er die Möglichkeit einer ————————————————————————— Baheon und Baden zum Veofaſfungstonflitt Im Verlauf der Dienskagverhandlungen des Skaatsgerichkshofs gaben die Verkreler Bayerns und Badens die Auffaſſung der durch ſie verkrekenen Länder bekannk. Für Bayern ſprachen Staaksrak von Jan und Prof. Nawiasky. Bayern lege vor allem Wert darauf, daß das uneinge⸗ ſchränkte Recht der Länder auf ihre Verkre⸗ kung im Reichsrat anerkannk werde. An den bundesſtaaklichen Charakker der Verfaſſung dürfe nichk gerührk werden. Die Länderregie⸗ rungen haben das Recht, die Reichsregierung zu kritiſteren. Die gegenkeilige Auffaſſung der Reichsregierung ſei falſch. Bayern werde ſich weder das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht noch das Mitbeſtimmungsrechk in Reichsangelegenheiken nehmen laſſen. Für Baden waren Miniſterialrat Fechk und Prof. Anſchütz erſchienen. Letterer umriß den verfaſſungsrechklichen Streit und ſtellte vor allem 3 Punkte voran, die einer Klärung bedürften: 1. Die Vorausſetzungen des Ark. 48; 2. Das Verfahren nach Ark. 48 Abf. 1; 3. Die Grenzen dieſes Verfahrens. Zu 1. Wenn die Reichsregierung von einer Verlehung der Landespflichten ſpreche, ſo müſſe ſie Takſachen anführen, nicht Auffaſſungen. Die bloße Abweichung der In⸗ nenpolitik eines Landes von der des Reiches ſei keinesfalls eine Pflichtverlehung. Der Staatsgerichtshof dürfe ſich im Falle Preußen der Frage der Pflichtverletzung nicht dadurch entziehen, daß er ſie eltwa als Ermeſſungsfrage hinſtelle. Art. 48 Abſ. 1 laſſe für„Ermeſſen“ keinen Raum. Zu 2. Es ſei vor Einleitung der Reichs⸗ exekutive Pflicht der Reichsregierung gewe⸗ ſen, die Mängel, die ihrer Auffaſſung nach beſtanden hätten, zu rügen und ſo Preußen Aus dem ijnhaſt- Der Deukſchlandflug Adoy Ywers. An die badiſchen Beamken. Fall Daubmann— ein Rieſenſchevis del. uns gar nicht denken können. Man ſd Ankurbelung der Wirtſchaft mit den„armen Heinrichen“(4 Pfg.⸗Stüche) glaubte, oder Herr Dietrich an den Erfolg des„=10 Zi⸗ garetten-Tricks“. Wenn alſo Herr von Pa⸗ pen Steuerquittungen mit Rückzahlungsver⸗ ſprechungen einer Regierung ohne Volk, zahl⸗ bar 1938, für ſolides Geld hält, ſo iſt das ſein Privatvergnügen. Was aber Krikik heraus⸗ fordert iſt die Art, wie Herr von Papen kühn- lich ſeine privake Meinung zur Meinung des deukſchen Volkes ſtempelt, wenn er ſagt: „Ich darf, ohne eine Ueberkreibung be⸗ fürchken zu müſſen, ſagen, daß kaum eine Regierungsmaßnahme der Nachkriegszeit in ihrem grundſätzlichen Teil ſo ſtarken und zuſtimmenden Widerhall gefunden hat.“ Wenn das ein Mann ſagk, deſſen Nok⸗ verordnungsflickwerk von vollen 93 Prozenk er am 31. Juli gewählken Vollisverkrekung als unbrauchbar, ungerechk und verderblich ezeichnet wurde, dann iſt das etwas, was ſchwarz auf weiß nichk charakkeriſierk werden kann. Hier denke ſich der Leſer ſein Teil und ſtudiere käglich unfere Wirtſchaftsnachrichken, die eine deutlichere Sprache reden, als kat⸗ ſächlich falſche Arbeitslofen⸗Stakiſtiken, in denen gerade die Aermſten der Axmen, die durch den Federſtrich des Herrenklubs neu Ausgeſteuerken ſchlen! eine Möglichkeit zur Selbſthilfe zu geben. Das habe man verſäumt. In ähnlicher Richtung äußerken ſich Prof. Peters(Berlin), Prof. Heller(Frank⸗ furh), Prof. Giefe(Frankfurhh.— * 1** Einer, den jein hohes Gehalt bebrückt Berlin, 12. Okt. Wie Berliner Blätter melden, hat Miniſterpräſidenk a. D. Braun an den Vorſitzenden des Staatsgerichkshofes Dr. Bumke ein Schreiben gerichtek. Er nimmt Bezug auf die Ausführungen des Miniſterial- direktors Goktheiner, der behaupket habe, er, Braun, hätte auf die Gewährung der vollen Bezüge ſehr großen Werk gelegt, ſich bald nach der Enthebung vom Amk nach dieſer Frage erkundigt, und ſich ſehr befriedigt er⸗ klärk, daß ihm, Braun, geankworkek worden ſei, daß er ſeine Bezüge weiter erhalten wür⸗ de.„Dieſe Behaupkung“, ſo ſagt Braun,„enk⸗ ſpricht nicht der Wahrheit. Ich habe mich Im übrigen hak Herr von Papen, genau wie ſein Vorgänger, mitgekeilt, daß die Reichsregierung „hofft“,„prüft“ und„erwägl“, ob man da oder dortk eine ſoziale Erleichterung einkreten laſſen könne.. Das deultſche Volk kennk dieſe Töne, und der Glaube an den Erfolg ſtümperhafter Halbhe'ken lebk nun einmal nicht mehr im deukſchen Volk, auch wenn Herr von Papen es als ein„Ver⸗ brechen“ bezeichnet, wenn„ein ſolches Aufbau, programm geiſtig oder materiell ſabokierk wird. Ganz gleich warf ſich einmal ſein da⸗ maliger Parkeigenoſſe Brüning für die Preis- ſenkung mit dem„armen Heinrich“ in die Bruſt, was aber am„Erfolg“ nichts änderkel Herr von Papen hielt es auch für nötig, eine ſehr merkwürdige Verſion über den 13. Auguſt zu verbreiken. Er ſagke da: „Es galt, die große und verdienſtvolle Bewegung des Nalkionalſozialismus in die verantworkliche Mitarbeit im Reiche ein⸗ zugliedern. Aber unſer Ruf hat heinen Widerhall gefunden. Es iſt eine hiſtoriſche Fälſchung, wenn heute behaupket wird, ich, der Kanzler, ha⸗ be den Nakionalſozialismus von der Er⸗ greifung der Verantworkung ferngehalken. orkſetzung Seite 2 unken) Reichsregierung wegen der Weiterzahlung meiner vollen Bezüge erkundigk, oder darum erſucht. Auch habe ich niemals meine Be⸗ friedigung über die erfolgte Regelung geäu⸗ ßerk. Im Gegenkeil finde ich es höchſt unbe⸗ friedigend, auf die Dauer für mich geradezu unerkräglich, daß ich meine vollen Bezüge als Miniſterpräſident beziehe, aber von der Reichs⸗ regierung gewaltſam gehinderk werde, meine Amtsgeſchäfte wahrzunehmen.“ Herr Braun demenkierk hier Dinge, die kein Menſch behaupkel hat. Der Regierungs⸗ verkreker des Reiches hak niemals behaupket, daß ſich Braun beim Reichshommiſfar oder bei der Reichsregierung nach der Weikerbe⸗ zahlung ſeiner Bezüge erkundigt habe. Er hat lediglich die Tatſache feſtgeſtellt, daß er ſich bei einer Regierungsſtelle danach er⸗ kundigte. Wenn dem gukbezahlten und un⸗ kätigen Miniſterpräſidenken der Weikerbezug ſeines Rieſengehalles wirklich ſo unerkräglich iſt wie er ſchreibt, dann kann er ja darauf niemals' beim Reichskommiſſar oder bei der verzichken. Warum kut er das nichk?? In Schlejien: Am h. ds. Mis. fanden in der früher ganz roken Gemeinde Skeingrund, Kr. Waldenburg (Schl.), die Wahlen zur Gemeindeverlrelung ſtakk. Es erhiell die RSOAP. 293 Stümmen (am 31. 7. 32: 267 Skimmen) und die Spch. 132 Stimmen(am 31. 7. 32: 142 Skimmen). Andere Liſten waren nicht aufgeſtellt worden. Die Wahlbeleiligung bekrug 90 Prozenk. Die NSAP. erhielt alſo ungefähr 66 Prozenk der abgegebenen Skimmen. In Pojen⸗Wejtpreußen: Die agrarpolitiſche Preſſeſtelle keilt mik: Die Erſahwahl für die Landwirlſchafks⸗ kammer der Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen hat einen großen Wahlſieg der nakionalſozia⸗ Deilage: Die deulſche Frau, wurden 1465 Skimmen abgegeden. Hier Rel- Uationahozialhthche Wahſſfoge liſtiſchen Idee ergeben. Im Mehe⸗Kreisſder G ken ſich Nalionalſozialiſten und Landbund die Waage(NRSDaAc. 723 und Landbund 733 Stimmen). Im Kreiſe Meſeriß dagegen erhiellen die Nakionalſozialiſten von 1661 ab- gegebenen Stimmen 914, während der Land⸗ bund 747 Stimmen erhielk. Als nalionalſozia· liſtiſcher Verkreler wurde der Landwirk Kahle (Eſchenwalde) gewählt. Im Kreiſe Schlochau wählten 2400. Davon enkfielen allein auf die NSDAp. 1046 Stkimmen. In den Reſt, ein Wahlbezirk ſtehl noch aus, leilien ſich Landbund und Bauern⸗ verein. Als Verkreter der NSeaAp. wurde der Bauer Kremer gewähll. Im Kreiſe Flakow wurden 2681 Slimmen abgegeben. Davon erhielt die NSDAß. allein 1845 Stkim· men und damit 2 Siße. Der Bauernverein mit 838 Stimmen ging leer aus. Insgeſamt ſind in den vier Wahlkreiſen renzmark gewähll: NSchAp. 5, Land⸗ Wer steht hinter der Regierung Papenꝰ Schluß Wer einige Zeit nichk in Norddeulſchland war und jeßt hinkommt, wird auf das Höchſte überraſcht ſein über das Bild, das ſich ihm bieket. Die als konſervakiv bekannken Kreiſe, die ſeit 14 Jahren vollkommen von der Bildfläche verſchwunden waren, ſind äußerſt rege gewor⸗ den und kragen die Naſe ſehr hoch. Alle kra⸗ gen außerdem das Stahlhelm⸗Abzeichen und keiner macht aus einer ſehr ſcharfen Ableh⸗ nung des National⸗Sozialismus kein Hehl. Es iſt allgemein bekannk, daß an die Mitglie⸗ der des Stahlhelms Waffen ausgegeben ſind — ob mit Wiſſen und Wollen der Regierung Papen, enkzieht ſich unſerer Kennknis. Ueber⸗ all hört man, daß man jeßt daran gehen will, die Tr Nazi zu Brei zu ſchlagen. Man faßt ſich an den Kopf und fragt ſich: ſind dieſe Leuke plötzlich alle verrückk geworden, daß ſie ſo verblendek ſind, einen Bürgerkrieg zu pro- vozieren? Hat das deukſche Volk in dieſen kritiſchen Zeiten wirklich nichts Beſſeres zu tun, als ſich gegenſeitig zu zerfleiſchen? Und wofür?? Aber es iſt völlig vergeblich, mit Vernunfts⸗ gründen gegen dieſen Wahnſinn anzugehen, da⸗ zu der Haß der Gegenſeike zu groß. Man lismus können wir nicht gebrauchen, er iſt Unſinn. Damit glaubk man die Sache abgekan und denkt nur an die bevorſtehende Ausein⸗ anderſehung. Dabei ſtehen die Dinge ſo: Die Konſervativen haben in den Skädten ſo gut wie überhaupk keinen Anhang. Die Skädter ſind enkweder Nakionalſozialiſten lüberwiegend) oder Sozialiſten bezw. Kommu⸗ niſten. Die Bauern in den Dörfern ſind ziemlich reſtlos Nakionalſozialiſten und heute womöglich noch weniger Freunde der Konſer⸗ vakiven, wie früher. Dazu ſind die ſozialen Gegenſätze zu groß und die Erinnerung an die Zeiten der Hörigkeit und völligen politiſchen Rechkloſigkeik noch zu lebendig. Auf eine Un⸗ kerſtützung von dieſen beiden Seiten— Skädke und Dörfer— können deshalb die Konſerva⸗ kiven und der mit ihnen eng verbundene Stahlhelm unter keinen Umſtänden rechnen. Bleiben die Güter mit ihren Leuken? Von den Beſißern, Adeligen und Bürgerlichen, mö⸗ gen 75—80 Prozenk Konſervakive bzw. Stkahl⸗ helmer ſein, was heute dasſelbe iſt; 20 25 Prozent ſind Nakionalſozialiſten und gehen nichk mit. Sieht man hinker die Kuliſſen, wird das Bild für die. Konſervakiven noch ſchlimmer. Ihre Frauen ſind zu einem großen Teil Na⸗ kionalſozialiſten. Sehr oft kann man feſtſtel⸗ len, daß der Mann das Stahlhelm⸗Abzeichen kträgt, die Frau das Hakenkreuz. Es fehlt dann ſchon die innere Geſchloſſenheitl Und wie ſtehen die Arbeiker dieſer volks⸗ fremden Feudalherren? Man brauchk ihnen nur in die Augen zu ſehen, um zu wiſſen, daß hier die Herren auf keine Hilfe rechnen können. Im allgemeinen wird man kaum fehl gehen, wenn man an⸗ nimmt, daß die knappe Hälfte— die jänge⸗ ren, kalkräftigen Elemenke— Nakionalſozia⸗ liſten ſind, die andern Marxiſten verſchi⸗dener Färbung, wobei die Kommuniſten die Füh⸗ rung haben. Nakürlich iſt das Verhälknis auf den einzelnen Gütern verſchieden, aber daß es Güter mit überwiegend konſervakiven Leu⸗ ken geben ſollte iſt ganz ausgeſchloſſen. Und angeſichts dieſer Verhältniſſe denken die Leuke ernſthaft an die Enkfeſſelung des Bürgerkriegs! Die Gefahr iſt viel größer und näber, wie man in Süddeukſchland denkt bund 3, Bauernverein 1 Sin. und weiß. hört nur immer wieder: Den Nationalſozia⸗ Erfolg einer revolutionären Bewegung von kommen, graben ſie ihr Grab. Seite 2 Donnerskag, den 1 3. Okkober 1932. 2. Jahrg./ Ur. 230 in der Hand und auf ihrer Seike zu haben. Sollken Sie ſich darin nicht käuſchen? Sollte die Reichswehr es nicht ablehnen, ſich für die egoiſtiſchen Zwecke dieſer Kaſte zu opfern? Aber ſelbſt wenn die Reichswehr ihnen helfen wollte, käme ſie auf dem Lande immer zu ſpät. Denn mit dem Augenblick, wo man mit den Waffen des Skahlhelms gegen die Nazi vorgeht, erhebt ſich im Hinkergrund die fder Donau und in der alken Reichsſtadt Rörd⸗ immer drohende Bewegung der Kommuniſten die ſicher längſt Beſcheid wiſſen und ſofort reinen Tiſch machen werden. Der einzige konſervativer Seite wäre ein allgemeines Chaos, ein allgemeiner Bürgerkrieg. Wer Geſchichte kennt, wird unwillkürlich an die Lage in der Schweiz nach dem z0 jährigen Krieg erinnerk. Waährend dieſes Krieges hakte die Schweiz glänzende Zeiten und ſchwamm im Geld. So⸗ fort nach beendekem Krieg kam der Um⸗ ſchwung, alle Preiſe fielen, die Arbeitsloſig⸗ keit war groß, es gab eine Inflation und eine Deflakion, wobei das Landvolk ſich von den ariſtokrakiſchen Regierungen bekrogen fühlte. Allgemeine Aufregung. Zuſammenſchluß der Bauern, Bürgerkrieg und einen faulen Frie⸗ den, der von den Regierungen nicht gehalten wurde, Strafgerichte und Hinrichtungen. Da⸗ mals regierten überall die alten Adelsge. ſchlechter. Wo ſind ſie geblieben, was iſt aus ihrem rieſigen Beſitz geworden? Verſchwun⸗ —5 zerronnen, weil man den nakionalen Be⸗ angen keine Rechnung krug, weil man glaubte, mit Gewalt gegen eine geiſtige Be. wegung vorgehen zu können, die im Volk war und auf geſundem völkiſchem Boden ſtand. Genau ſo iſt es heuke in Deulſchland. Die B Regierung Papen iſt ein Erzeugnis nicht na⸗ lionaler Denkungsark, ſondern egoiſtiſchen Denkens. Sie wird das Rad der Geſchichte nicht zurückdrehen. Wenn es vor 100 Jah⸗ ten noch möglich geweſen iſt, die Pläne eines Freiherrn vom Stein— der heute ſicher bei Hitler ſtände— durch die Schikanen eines ardenberg und Mekternich zu verhindern, ann geht das heuke nicht mehr. Wer enke der Enkwicklung entgegenſtemmt, kommt nker die Räder. Und wenn die preußiſchen onſervakwen nicht rechkzeitig zur Vernunft Und was will der Stahlhelm? Er iſt an⸗ geblich überparkeilich, in Wirklichkeit aber nichts weiter wie die Schußtruppe der preu⸗ iſchen Konſervakiven. Wollen ſich wirklich nfere alten Frontkämpfer und unſer junger achwuchs in wehrfähigem Alter für die Be. fange dieſer Kaſte ſchlagen und aufopfern? offenklich kommt man in dieſen Kreiſen gn zur Vernuft und krennk ſich von ie keine Führer, ſondern Verführer nd. Wir warnen die Konſervativen und die an ihrer Seike ſtehenden Stahlhelmer. Beſinnt Euch, ehe es zu ſpät iſt! Teut. Das ijt Herr von Papen! (Fortſehung von Seite 1) Das Angebot des 13. Auguſt gab der RSchAP. einen Anteil an der Macht im eiche und Preußen, der ihr entſchelden⸗ en Einfluß geſicherk hätte. Herr Hitler at dieſes Angebok nicht angenommen, eil er glaubte als Führer einer Bewe ⸗ ung, die ſich auf 230 parlamenkariſche andaken ſtützt, den Kanzlerpoſten bean⸗ pruchen zu müſſen. Er hat dieſen An⸗ pruch erhoben aus dem Prinzip der„To⸗ alität“, der„Ausſchließlichkeit heraus, em ſeine Parkei huldigt. Es iſt deshalb eine ebenſo falſche Dar⸗ tellung des Tatbeſtandes, die richkigzuſtel⸗ en 1. die Pflicht habe, wenn die NSo⸗ P. heute behaupkek, ſie habe garnicht alle achk geforderk, ſondern ſei bereit gewe⸗ en, auch noch andere, nicht der Bewegung ngehörige Männer an der Regierung zu ekeiligen. Hätte ein ſolches Zugeſtändnis enn an ihrem Anſpruch auf die aus⸗ ſchließliche Führung irgendelwas geändert?“ Soviel Worke, ſoviel Widerſprüche! Es eine fachliche„Fälſchung“— wir gebrau⸗ hen hier Papens Workſchatz— wenn behaup⸗ zt wird, daß das Angebot vom 13. Auguſt der NSDAp. einen„enkſcheidenden Einfluß geſicherk“ häkte. Angeboten wurde dem Füh⸗ rer der NSDAP. der Vizekanzlerpoſten, wäh⸗ rend auf dem Kanzlerpoſten der Mann blei⸗ ben ſollte, der durch eine in ihren Auswirkun ⸗ gen auf das ſchaffende Volk geradezu furcht⸗ bare Nolveroroͤnung erlaſſen haktte. Im Ar⸗ kikel 56 der auch von Herrn von Papen be⸗ ſchworenen Reichsverfaſſung heißt es: „Der Reichskanzler beſtimmt die Richt⸗ linien der Politik und krägt dafür gegen, über dem Reichskag die Verankworkung.“ Hier ſteht alſo klar und deutlich, wer den„enkſcheidenden Einfluß“ in der deukſchen Regierung verfaſſungsgemäß hat: Der Reichskanzler— nichk der„Vize⸗ kanzler“, von deſſen Täligkeit im„Werk“ von Weimar gar nichk die Nede iſt.“ Das Kanzleramt aber Führer des neuen Deutſchlands nicht ange⸗ boken, in der Hauptſache wohl deshalb, weil hak man dem Nach dem geſtrigen glänzenden Aufkakk ſeines großen Wahlfeldzuges in Günzburg an lingen ſprach Adolf Hitler heule zu den nieder · bayriſchen Bauern in Pocking im unkeren Innkal, nahe an der öſterreichiſchen Grenze. Hakte bereils der geſtrige Tag der Deulſch · landfahrt des Führers im Gegenſaß zu der plumpen amklichen Stimmungsmache einen über Erwarken ſlarken Eindruck von der ele⸗ menkaren Volksſtimmung gegen die Regie⸗ rung v. Papen und ihre ſtümperhaften Sa⸗ nierungsexperimente hinkerlaſſen, ſo wurde dieſer Eindruck, daß das ſchaffende deulſche Volk aller Skände hinker Adolf Hikler ſtehl, in der heuligen gewalligen Bauernkundgebung im äußerſten Südoſten des Reiches noch ſtär⸗ ker unkerſtrichen. Zu Zehnkauſenden waren die Bauern aus Niederbayern aus dem Rot⸗ kal und von jenſeiks der Grenze Deulſch⸗ Oeſterreichs in Pocking zuſammengeſtrömk, um vor allem Volk davon Zeugnis abzulegen, daß der deulſche Bauer nur in der nakionalſozia⸗ liſtiſchen Freiheilsbewegung und in ihrem Kampf allein die Gewähr für die Rellung der Scholle und damik für die Zukunft der deuk⸗ ſchen Nakion ſieht. Das iſt der„Erfolg“ der lächerlichen Flickarbeit des jüngſten Agrarpro⸗ —— daß auch den lehlten Bauern die ugen geöffnek wurden und ſie ihre Ankwork an Herrn v. Braun gaben. Die Zehnkauſende, die hier in der Hochburg der Gegner unſerer ewegung, wo nie bisher eine größere Kund⸗ gebung möglich war, ihren Führer empfingen, jubelken Adolf Hitler begeiſterk zu. Wenige Kilomeker nur enkfernk, wo jen⸗ ſeils des Inns, in Braunau, Adolf Hitlers Die Bauern ber Baar und bes Lochj Endingen, 11. Oktober. Ein wunderbares Beiſpiel wahrhaft natio⸗ nalſozialiſtiſchen Geiſtes erlebte man am ver⸗ gangenen Sonntag, als eine ſchier endloſe Reihe von Autos und Laſtwagen vom Höllen⸗ tal her in Freiburg einfuhr. Die Bauern auf dem Hochſchwarzwalbd, die ſelbſt nicht auf Roſen gebettet ſind und die der rauhen Natur nur mit größter Mühe die Früchte des Feldes ab⸗ ringen, haben geſammelt, von dem Wenigen, was ſie ſelbſt beſitzen, in vorbildlichem Opfer⸗ geiſt noch hergegeben, um damit den noch ärmeren hagelgeſchädigten Bauern am Kaiſer⸗ ſtuhl über den harten Winter zu helfen. Ueber 400 Zentner Lebensmittel ſind ſo aufgebracht worden. Die Organiſation dieſer nen reklamierke. Wenn aber Herr von Pa⸗ pen meink, daß die Bereitſchaft Hitlers, nicht nur NScDAP.⸗Mitglieder in ſein Kabinett zu berufen, nichts geänderk hätte an unſerem Anſpruch auf ausſchließliche Führung, dann iſt es nach der Logik gewöhnlicher Sterblicher auch nichk möglich, von einem„entſcheidenden Einfluß“ zu reden, ſolange man nicht zum mindeſten die verfaſſungsmäßige Führung da⸗ mit meink. Wenn der Herrenklub in dieſer Beziehung eine Privat-Logik entwickelt hat, ſo kennk das deutſche Volk die tieferen Gründe. Auf ſolch ſchwachem Gedankenunkerbau ſtand die ganze Rede des Herrn von Papen. Er wird darauf von unſerem Führer noch die nötige Ankwork bekommen. Aber eine rhe⸗ koriſche Frage, die der Herr von Papen von München aus in den Aerher geſchleudert hat, ſoll noch beankwortek werden. Er fragte: „Man führt uns die Toten an, die für die nalionalſozialiſtiſche Bewegung gefal⸗ len ſind— ich verkleinere ihren Opfer⸗ mut und ihren Idealismus nicht— aber was beſagen dieſe Opfer, die im inneren Kampfe gefallen ſind, gegenüber den zwei Millionen des Welkkrieges, auf deren Ge⸗ dächtnis allein erſt eine wahrhafte Volks⸗ gemeinſchaft ohne Parteihinkergründe auf⸗ gebaut werden kann?“ Was dieſe Token beſagen, Herr von Pa— pen, das ſollen Sie wiſſen: Wären ſie nichk gefallen, wären nicht 500 000 andere noch bereik,„im inne⸗ ren Kampf“ für Deukſchland— nichk für den Herrenklub— zu ſterben, dann würde heuke vermuklich Jakob Gold⸗ nicht im Herrenklub verkehren, ondern er ſäße wahrſcheinlich im Fi⸗ nanzkommike eines Sowjek-Deulſch⸗ land. Und wenn ſich ehemalige Ge⸗ ſandkſchaftsalkaches des kaiſerlichen Deukſchland und ähnliche Leuke nichl rechtzeilig gemauſerk häklen, dann ſä⸗ ßen ſie vermullich im Gefängnis dieſes neuen Skaakes oder ſie hingen an ei⸗ nem Baum.— Das beſagen die Token unſerer Bewegung, Herr von Papen! der Herrenklub es weiterbin für einen der lei⸗ Praktijcher Nationahjozialismus Geburkshaus ſtehl, ſammellen ſich ſchon in den frühen Miklagsſtunden die Maſſen. Die große Landwirlſchaftshalle in Pocking war bald überfüllt, ſodaß ſich draußen auf dem Vorplaß bis weil hinein in die Dorfſtraßen Kopf an Kopf Männer und Frauen drängten. Während die hochlönende, aber ſachlich alle Begriffe umkehrende Rede, die Herr v. Pa⸗ pen vor einem kleinen Kreis induſtrieller In⸗ iereſſenken in München hiell, mit Hilfe ſtaal⸗ licher Einrichlungen über alle deulſchen Sen⸗ der ins Land hinauspoſaunk wurde, um Vollis⸗ ſtimmung künftlich zu erzeugen, ſprach Adolf Hitler inmilten einer nach Zehnkauſenden zählenden gewalligen Volkskundgebung über die Lage der deulſchen Nakion, ſo wie ſie wirk⸗ lich iſt. Hätten dieſe deukſchen Bauern, die in liefſter ſeeliſcher Verbundenheik mil der nalionalſozialiſtiſchen Freiheilsbewegung den aufrüklelnden Worlen des Führers lauſchken und begeiſterk zuſtimmken, gleichzeilig die Rede Papens vor einem Kreis geladener Induſtrie⸗ eller hören könen, dann wäre jedes Work die · ſer wirklichkeilsfremden und konſtrukliven Rede des Kanzlers von ihnen empfunden worden als ein Schlag ins Geſichk ihrer eige· nen Nol, die ſie jeßk kagkäglich an ihren eige · nen Leibern verſpüren. Die Münchener Pa⸗ penrede hälle in der Tak heine kreffendere Widerlegung finden können, als durch die Ausführung⸗n, die Adolf Hikler faſt zur glei⸗ chen Skunde in dieſer gewalligen Wahllund⸗ gebung macht. Dork der Chef einer Regie⸗ rung, die ſich nur auf einen kleinen Kreis von Reaklionären ſtüßt, einer Regierung, der das deulſche Volk ſoeben mik 512 gegen 42 Slimmen ſein vernichkendes Mißkrauen aus⸗ chwarzwalbes heljen dem Kaijerſiuhl Sammlung lag in den Händen des national⸗ ſozialiſtiſchen Bauernführers und Bauerndich⸗ ters Albicker aus Hauſen vor Wald. Er und ſeine Parteigenoſſen haben unermüblich ge⸗ trommelt und unter den zahlloſen Nazibauern einen Opfergeiſt entfacht, der zu einem glän⸗ zenden, kaum glaubhaften Ergebnis führte. Dieſe ſoziale, von wirklich edlem Geiſt erfüllte Tat verdient heute an erſter Stelle hervorgehoben zu werden. Die Winzer vom Kaiſerſtuhl drücken euch Banern von der Baar und dem Hochſchwarz⸗ wald im Geiſte mit herzlichem Dank die Hände. Eure Hilſe kam gerade recht. Während andere an ſich gut gemeinte Hilfsmaßnahmen durch den ſchwerfälligen Bürokratismus gehemmt werden, habt ihr zugegriffen. Ihr habt nicht viel Worte gemacht, ſondern ihr ſeid ſelbſtlos ans Werk gegangen, um kurzerhand Hunder⸗ ten armer Familien zu helfen. Das iſt nationalſozialiſtiſch, und wir danken euch für dieſen vorbildlichen Hitlergeiſt. Für uns alle ſoll dieſes Hilfswerk ein Anſporn ſein, den Geiſt des wahren Sozialismus, der Hilfsbereitſchaft und des Dienſtes am Volke weiterzupflanzen in jedes deutſche Herz. Wie dieſe Bauern zuſammenſtehen, um gemeinſam der Not zu ſteuern, müſſen wir uns alle fin⸗ den in der Not⸗ und Schickſalsgemeinſchaft unſerer herrlichen Bewegung. Volksgenoſſen! Dieſem Beiſpiel unſerer bra⸗ ven Schwarzwälder Bauern folge nuſere Tat! Heil Hitler! Hitler beim Volk. Papen vei geladenen Güſten geſprochen hak, hier der Führer aus eigener Kraft, der im Volk ſelbſt wurzell und ſich ſein Verkrauen erkämpft hak. Adolf Hitler kennzeichnete das Papenſche Wirk⸗ ſchafksprogramm als das was es iſt: Eine ober⸗ flächl'che Arbeit, die ſich in laienhafter Weiſe die Gedanken anderer zunußze machen möchte, ohne ſie ſelbſt auch nur begriffen zu haben, und die in Wirklichkeit daher nur dazu führen kann, die furchtbare materielle und ſeeliſche Notlage de⸗ deukſchen Volkes noch mehr zu verſchärfen. Dar⸗ über könnten auch alle noch ſo ſehr dialekkiſchen Reden nicht hinweghelfen. In diamekralem Ge⸗ genſatz zur Darſtellung von Papens zeigte der Führer die Wirklichkeit und den wahren Sinn des 13. Auguſt auf, der nichks anderes geweſen ſei, als der Verſuch, der nakionalſozialiſtiſchen Bewegung die Verankworkung aufzubürden, ohne ihr die ent⸗ ſprechenden Einflüſſe zuzubilligen. Das wiſſe heuke das ganze deukſche Voll. Nur Herr von Papen behaupke noch immer das Gegenkeil. „Enkweder es wird in unſerem Sinne regierk, dann kragen wir die Verankworkung— oder es wird nicht in unſerem Sine regierk, dann kragen die anderen die Verankworkung! Ich glaube an kein Regimenk, das nicht im Volk ſelbſt verankeri iſt. Ich glaube an kein Wirkſchaftsregimenk, das das Pferd von hinken aufzäumk. Nicht von oben kann man ein Haus aufbauen, ſondern von unken muß man beginnen. Das Fundamenk eines Staa · tes iſt nichk die Regierung, ſondern das Volk!“ Den bürgerlichen Parbeien und Politikern, die ſeit dem November 1918 geſchlafen haben, wäh⸗ rend der Nakionalſozialismus arbeikeke, und die jett hervorkreken und auf einmal die Zeit für ge · kommen erklären, antworbeke er: „Heule iſt nicht mehr eure Zeit, ſondern unſere Zeil! Herr von Papen, der erſt vor drei Mona⸗ ken aus der Zenkrumsparlei ausgeſchieden iſt, wo er ein Daſein unker Ausſchluß der Oeffenklichkeit führte, hal bis heuke nichks geleiſtet. Wenn dieſer Herr von Papen heule den Mut findek, zu ſagen: ich werde Ihr Programm durchführen,— dann enkgegne ich ihm: Auch das muß man gelernk haben!“ Nach dem Rezepk Papens könne man keir Wirkſchaftsprogramm dͤurchführen, denn Opfer könne man niemanden befehlen, ſondern Opfer werden nur freiwillig geleiſtek von einer Schick ⸗ ſalsgemeinſchaft, die auf Gedeih und Verderben miteinander verbunden ſei. Herr von Papen ſage, er ſei nur da, weil die Nok da iſt. Dem gegenübet antworke er: „Za, wenn das Glück da wäre, dann bräuchte ich nicht hier zu ſein und würde nichk hier ſein. Zch werde nicht dulden, daß dieſe ſogenannken Poli⸗ liher die vom Ralkionalſozialismus in harker Arbeit ausgebauke Volksgemeinſchaft wieder m Klaſſenparkeien auseinanderreißen, ſondern ich werde ſie wieder einigen und weiß, daß ich damit die Vorausſehung zu neuer Größe der deulſchen Na⸗ lion ſchaffe.“ Koth ein wahlſteg: Von den 31 wahlberechligten Beamken auf⸗ Bahnhof Friedrichsfeld(Baden) Nord wur⸗ den bei der Beamlenralswahl 31 gülkige Slimmen abgegeben. Die Stimmenzah? ver · leilk ſich wie folgk: 1. Arbeiksgemeinſchaft nalionaler Reichs · bahnbeamken(AnB.) 15 Slimmen, 2. Zen ⸗ tralgewerkſchaft deulſcher Reichsbahnbeamken (30.) 11 Sümmen und Einheilsverband 5 Skimmen. Brüſſel, 12. Okk. Bei den Gemeindewahlen in Eupen und Malmedy kann man einen glänzen⸗ den Sieg des deulſchen Gedankens feſtſtelſen. Die deulſchen Mehrheiken konnken nicht nur ihre Skel- lung behaupken, ſondern ſich ſogar verbeſſern. Die Wahlergebniſſe lauken: Enpen Skadt: Heimakliſte 8 Sitze, Sozialiſten 2, belgiſche Katholiken 2, Miktelſtand 1. Sankt Vith: Deulſche Liſte 6, belgiſche Ka⸗ tholiken 2, Sozialiſten 1. Raeren: Deulſche Arbeiter und Bauern 9, Bel⸗ gier 2. Lonhen⸗Herbeskal: Bürgerliche Liſte 7 (darunker 5 Milglieder des Heimalbundes, Ar⸗ beiter 9. j Dieſes Wahlergebnis lieferk kroh aller profran⸗ zöſiſchen Bemühungen den klaren Beweis, daß Eupen⸗Malmedy deukſch bleiben will und daß dereinſt das Unrecht, das der Verſailler Verlrag auch hier als„Recht“ ſehle, revidierk werden mußz! gerr von Payen und Eupen⸗Malmeby In den lehten Tagen wollen die Skimmen nichl verſtummen, die von einem ſeltſamen Vorfall zu berichten wiſſen. Man erzählt ſich, daß Abgeord- nele der Eupener Landsmannſchafken bei Herrn von Papen geweſen ſeien, die anläßlich der Kre⸗ „ felder Kundae bung kür Erven⸗Malmedn ein Glüch· Eupen⸗Malmedi vleibt deutjth wunſchkelegramm des Reichshanzlers erwarkel häk. ten. Herr von Papen hätte das abgelehnk, weil er zu all den poliliſchen Verwicklungen ſich nicht noch eine Unannehmlichkeit mehr durch Aufrollung der Frage Eupen⸗Malmedy auf den Hals laden wolle. Soweit die Gerüchte. Herr von Papen dürfte ſich wohl ſchnellſtens dazu äußern müſſe⸗ 2 Gasangriff bei Charbin. o Schanghai, 12. Oktober. Die japani⸗ ſchen Truppen haben am Montag zum erſten, Mal einen Gasangriff gegen die chineſiſchen Freiſchärler unternommen, die mehrfach ver⸗ fuchten, die Stadt Charbin zu ſtürmen. Die Freiſchärler, die mit Gasmasken auszerüſtet ſind, ſollen dabei wichtige Stellungen erobert haben und demnächſt einen großen Augriff anf Mukden planen. Ein franzöſiſches Militärflugzeug über deutſchem Gebiet Trier, 12. Oktober.(Tel.) Am Dienstag nachmittag überflog ein franzöſiſches Militär⸗ flugzeug aus der Richtung des lothritzſchen Dorfes Mandern kommend den deüͤtſchen Schneeberg bei Oberperl. Es überflog dann den ſüdlichen Teil Perls und entſchwand in Richtuna der lordrigiſchen Grenze. 80 K ſter. im ten D bur, daß um ten Fro A Pre derſ die gege 3 giſch tern den eine dert, Re ſuchr Auff mun Wock Re tend behÿ gebli unbe gegel zu k. Schm die 3 fange lichke word Mög! Weiſ ein z den 1 Inte: reſtlo lichen ders Die war auch worde für, Vor niſſe ſich ar Frem wollte und a ſamm Daub men. kunft rat R Endin gaben den n und ſe Oeffer amten tung 1 geblich ſtimmt kenden amten bäude mehr Es die ger reſtlos neut h angebl das do des de Reg.⸗R zu klä⸗ beabſich malige miller, Einfah um ſich zurückg RNamsb weiſe e ſchriebe eine Fe nis füh wort zu Imm nehmen Sachenn Fremde gerufen übergeſt ein S baumeif ſtellung mit de Zimmer den Fre ziemlich ich kenn jerger nicht da eigener ich ſein e Wirk⸗ e ober ⸗ eiſe die ohne ſie die in nn, die ge det . Dar⸗ atichen em Ge⸗ gle der zinn des ſei, als wegung die ent · ſe heuke Papen regierk, oder e⸗ tragen aube an erankeri enk, das on oben m unken Staa · olk!“ ern, die n, wäh⸗ und die für ge·/ n unſere Mona⸗ iſt, wo nllichkeit in dieſer u ſagen: — dann gelernl an keir Opfer n Opfer Schick⸗ erderben pen f, egenübet bräuchle ſein. Ich en Poli⸗- harker ieder in dern ich damik die hen Na⸗ 9 nlen auf⸗ rd wur⸗ güllige ah? ver · Reichs · 2. Zen · beamken erband 3 arkek hät⸗ hnk, weil ſich nicht lufrollung als laden en dürfte japani⸗ n erſten, neſiſchen ach ver⸗ n. Die sgerüſtet erobert griff anf über Dienstag Militär⸗ igzeſchen deuͤtſchen log dann wand in 80 miller, nach Italien zu fahren und dann auf die 2. Jahrg./ Nr. 230. Donnerskag, den 13. Okkober 1932. Seite 3 Die Endinge- Köpenioliade Sall Daubmann— ein Riefenfehwindel Dos Schneider zgnaz Bummel in der Rolle des toten Daubmann Karlsruhe, 12. Oktober. Wie wir bereits ge⸗ ſtern kurz melden konnten iſt die Aufklärung im Falle Daubmann tatſächlich im angedeute⸗ ten Sinne eingetreten. Die Vernehmungen Daubmanns in Frei⸗ burg am Dienstag Abend ergaben einwanofrei, daß es ſich um einen Rieſenſchwindel handle, zum einen ungeheuerlichen Betrug an den al⸗ ten bemitleidenswerten Eltern des vermißten Frontſoldaten Daubmann aus Endingen. Am Mittwoch vormittag wurde ein Teil der Preſſe in das Staatsminiſterium gerufen, wo derſelben— laut Mitteilung der Telunion— die letzte Aufklärung über den Fall Daubmann gegeben wurde. Die tolle Geſchichte um Daubmann, die tra⸗ giſche Köpenickiade, die ein Frontſoldaten⸗El⸗ ternpaar aus oͤem Himmel der Freude über den wiedergefundenen Sohn in dͤen Abgrund einer neuen erſchütternden Enttäuſchung ſchleu⸗ dert, hat ſich folgendermaßen zugetragen: Regierungsrat Ramsberger, der die Unter⸗ ſuchung des Falles ſeit Monaten leitet, gab Aufſchluß über oͤen Verlauf der letzten Verneh⸗ mungen am Montag und Dienstag dieſer Woche, durch die Daubmann entlarvt wurde. Regierungsrat Ramsberger erklärte einlei⸗ tend oͤie gegen die Regierung und die Polizei⸗ behörden erhobenen Vorwürfe über eine an⸗ gebliche Untätigkeit im Falle Daubmann ſeien unberechtigt, da die Behördͤen ſich alle Mühe gegeben hätten oͤie Angelegenheit Daubmanns zu klären. Der Fall habe ſeine beſonderen Schwierigkeiten gehabt: Es beſtand tatſächlich die Möglichkeit, daß Daubmann in Kriegsge⸗ fangenſchaft wur, es beſtand aber auch die Mög⸗ lichkeit, daß er in der Fremdenlegion geſehen worden iſt und es beſtand weiterhin eine dritte Möglichkeit, daß man in ungerechtfertigter Weiſe den Mann zu hart angreifen könnte und ein zu großer Peſſimismus ihm ſchließlich ſcha⸗ den würde. Die Behörde habe das allergrößte Intereſſe daran gehabt, den Fall Daubmann reſtlos zu klären, nicht nur ſeiner ſtrafrecht⸗ lichen Bedeutung wegen, ſondern ganz beſon⸗ ders wegen ſeiner politiſchen Bedentung. Die ganze Unterſuchung im Fall Daubmann war aus der erſten Vernehmung, die ihren Weg auch in die Preſſe gefundͤen hatte, aufgebaut worden. Verſchieoͤene Anzeichen ſprachen da⸗ für, daß Daubmann nicht die Wahrheit ſage. Vor allem waren ſeine geographiſchen Kennt⸗ niſſe über Afrika nicht lückenlos. Es melbdeten ſich auch mehrere Leute, die Daubmann in der Fremdenlegion und in Afrika geſehen haben wollten. Als nach vielfachen Vernehmungen und anderweitigen Schritten das Material zu⸗ ſammengetragen war, beſchloß die Behörde den „Daubmann noch einmal gründlich einzuverneh⸗ men. Dies geſchah am Montag. Bei der An⸗ kunft oͤer vernehmenden Beamten, Regierungs⸗ rat Ramsberger und Polizeirat Riedinger, in Enoͤingen wollte Daubmann zuerſt keine An⸗ gaben machen. Er ſagte ſeine Ausſagen wür⸗ den wiederum den Weg in die Preſſe finden und ſeine Angelegenheit ͤͤamit erneut in der Oeffentlichkeit aufgeputſcht werden. Die Be⸗ amten ließen ſich von dieſer ablehnenden Hal⸗ tung nicht beeinfluſſen und zwangen den an⸗ geblichen Daubmann auf einzelne ganz be⸗ ſtimmte Fragen zu antworten. Dieſe ſchwan⸗ kenoͤen Ausſagen Daubmanns ſtärkten die Be⸗ amten in ihrer Ueberzeugung, daß das Ge⸗ bäude des vor ihnen ſtehenden Mannes nicht mehr ſo ſicher war. Es ſtellte ſich heraus, daß Daubmann über die geographiſchen Verhältniſſe in Afrika nicht reſtlos Beſcheid wußte. Er verſchanzte ſich er⸗ neut hinter den Kapitän und die Beſatzung des angeblichen italieniſchen Dampfers und auf »das dort gegebene Ehrenwort. Auf die Frage des den angeblichen Daubmann vernehmenden Reg.⸗Rats Ramsberger, wie er dieſe Frage zu klären gedächte, antwortete Daubmann, er beabſichtige in der nächſten Woche mit dem ehe⸗ maligen Kommandeur ſeines Regiments, Bu⸗ Einfahrt des italieniſchen Schiffes zu warten, um ſich von dem Schiffskapitän das Ehrenwort zurückgeben zu laſſen. Auf die Entgegnung Ramsbergers, Daubmann könne doch einfacher⸗ weiſe eine Briefmarke kaufen und einen einge⸗ ſchriebenen Brief an den Kapitän ſchicken, da eine Fahrt ins Blaue kaum zu einem Ergeb⸗ nis führen würde, wußte Daubmann keine Ant⸗ wort zu geben. Immer mehr verſtärkte ſich nun bei den ver⸗ nehmenden Beamten der Eindruck, daß die Sache nicht ſtimme. Es melbete ſich dann der Fremdenlegionär Krüger, oͤer nach Enoͤingen gerufen woroͤen war, um Daubmann gegen⸗ übergeſtellt zu werden. Es wurde auch ein Schwager Daubmanns, der Stadt⸗ baumeiſter Wieſer, zu dieſer Gegenüber⸗ ſtellung hinzugezogen. Als dieſer nun mit dem Fremdenlegionär Krüger das Zimmer betrat, kam Daubmann ſofort auf den Fremoͤenlegionär Krüger zu und ſagte in ziemlich erregtem Tonne:„Ich kenne Sie nicht, ich kenne Sie nicht!“ Regierungsrat Rams⸗ zerger bedeutete Daubmann, es komme doch' ſehen geweſen, daß ihm dieſe Gegenüberſtel⸗ lung außerordentlich unaugenehm war. Zu dieſer Einvernahme wurde auch Ober⸗ medizinalrat Dr. Schmelcher aus Karlsruhe hinzugezogen. Daubmann wurde aufgefordert, nochmals genan die Narbe zu zeiten, die er angeblich von einem Bajonettſtich erhalten habe. Während der Unterſuchung ſchob Dr. Schmelcher dem Regierungsrat Ramsberger einen Zettel zu mit der Bemerkung, es handle ſich bei dem angeblichen Bajonettſtich um nichts anderes als um die Narbe von einer gewöhn⸗ lichen Magenoperation. Nun tauchte für die vernehmenden Beamten die Frage auf: Wie kommt man zu Fingerab⸗ drücken des Daubmann. Regierungsrat Rams⸗ berger erklärte dem Daubmann, es würde die Im Verlaufe dieſer 2½ſtündigen Verneh⸗ mung am Montag hatte ſich oͤèer Verdacht gegen Daubmann derart verſtärkt, daß man mit Sicherheit annehmen konnte: Daubmann iſt nicht Daubmann. Aufgrund der Fingerab⸗ drücke, die von ihm im Verlaufe der Verneh⸗ mung gemacht worden waren, ſtellte man dann am Dienstag einwandfrei feſt, daß der angeb⸗ liche Daubmann der am 9. März 1898 in Ober⸗ wiehl bei Baſel geborene und in Hofweier bei Offenburg beheimatete Schneider Karl Ignaz Hummel iſt. Seine Strafliſte liegt vor. Im Jahre 1928 waren von ihm Fingerabdrücke und Lichtbilber im Polizeiamt Karlsruhe aufge⸗ nommen worden. Die damaligen Lichtbilder weiſen einen weſentlichen Unterſchied mit dem heutigen„Daubmann“ auf. Damals trug er eine Brille und ſah ganz anders aus. Er war gut gekleidet und machte einen friſchen und ziemlich jungen Einoͤruck. Im kraſſen Gegen⸗ ſatz dazu ſtehen oͤie Aufnahmen, die nach ſei⸗ ner Heimkehr aufgenommen wurden. Auf den Gerichtsaufnahmen von Hummel war die Narbe des Schrotſchuſſes nicht zu ſehen. Daub⸗ mann alias Hummel iſt mehrmals ſchon in Gefängniſſen geſeſſen, woraus ſich ſeine Kennt⸗ niſſe über Zuſtand und Verhältniſſe in Straf⸗ anſtalten ergeben. Am Dienstag morgen begaben ſich Regie⸗ rungsrat Ramsberger⸗ mit Polizeirat Riedin⸗ ger abermals nach Endingen. Sie erfuhren dort„Daubmann“ würde ſich in Säckingen bezw. Rheinfelden aufhalten, da er auf einer Vortragsreiſe nach Schopfheim begriffen ſei. In dieſen beiden Orten wurde doͤer Ge⸗ ſuchte nicht mehr angetroffen. Man hoffte nun, er werde ſich in Freiburg aufhalten. Zu ſeiner Auffindung kam dem Beamten ein lächerlicher Zufall zu Hilfe.„Daubmann“ fuhr mit dem Wagen eines Dentiſten nach Freiburg. Auf der Fahrt von Rheinfelden dorthin waren ſie Zeugen eines Kraftwagenunfalls und ſie nah⸗ men den dabei Verletzten mit nach Freiburg, wo er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Beamten hatten nun einen Vorwand ge⸗ genüber„Daubmann“ nach ihm als Zeugen für den Kraftwagenunfall zu fahnden. In den Lokalen, in denen ſich Daubmann ſonſt aufzu⸗ halten pflegt, wurde er aber nicht gefunden und die Karlsruher Beamten wollten ſich ge⸗ rade von Freiburg nach Schopfheim begeben, als ein Fahnoͤungsbeamter erſchien und er⸗ klärte, er habe„Daubmann“ in einer Freibur⸗ ger Wirtſchaft geſehen. Die beiden Beamten fuhren in das angegebene Lokal, erſuchten „Daubmann“ mitzukommen, ſie müßten⸗noch⸗ mals mit ihm wegen ſeiner Rente ſprechen. In der Polizeidirektion angekommen, begrüß⸗ TLondon, 12. Okt. In Belfaſt kam es l der Nacht zum Mittwoch trotz umfaſſender Vor⸗ ſichtsmaßnahmen der Polizei zu ſchwerſten Arbeitsloſenunruhen. Bei den Zuſammenſtö⸗ ßen zwiſchen der Polizei und Arbeitsloſen wurde ein Mann durch eine Kugel ge⸗ tötet und über 50 teilweiſe ſchwer verwundet. Zwei von Kugeln getroffene Unrnheſtifter liegen im Sterben. 36 Arbeits⸗ loſe, darunter ein kommuniſtiſcher Rädelsfüh⸗ rer, wurden verhaftet. 2000 Poliziſten ſtanden ungefähr 15 0 00, teilweiſe mit Schußwaffen ausgerü⸗ ſteten Arbeitsloſen gegenüber. Dieſe griffen die Polizei überall rückſichtslos mit Steinen, Flaſchen und anderen Wurfgeſchoſſen an, ſchoſ⸗ ſen nach Einbruch der Dunkelheit ſcharf aus den Fenſtern, errichteten Barrikaden auf den Straßen, plünderten viele Geſchäfte, hielten den geſamten Verkehr auf und legten Großfener an. Die Poli⸗ zei durchfuhr die Sträßen dauernd mit Pan⸗ zer⸗ und Maſchinengewehrwagen. Teilweiſe führte die Polizei auf Wagen eiſerne Käfige mit ſich, in die die Verhafteten einge⸗ ſperrt wurden. Um 23 Uhr trat die Verord⸗ kicht darauf an, ob er Krüger kenne, ſondern Aufklärung ſeines Falles in Frankreich ſehr erleichtern, wenn ein Fingerabdruck von ihm an die franzöſiſchen Behörden zwecks Nachprü⸗ fung der Richtigkeit ſeiner Angaben geſchickt werden könnte. Die Franzoſen hätten be⸗ ſtimmt einen Fingeraboͤruck von D. genom⸗ men, da er doch als Verbrecher behandelt wor⸗ den ſei. Auf dieſe Einwendung fiel D. herein und ſagte, die Sache kenne er. Man müſſe ſeine Finger in eine ſchwarze Maſſe tauchen und die Sache wäre fertig. Auf die Frage, an welcher Stelle denn von ihm ein ſolcher Fingeraboruck gemacht worden wäre, ſagte Daubmann: Vor dem Kriegsgericht in Amiens. Ramsberger er⸗ Die Entlarvung des„tapferen“ Schneweoleins klärte darauf, dann ſei ja die Sache ganz ein⸗ f—— * ten die Beamten den angeblichen„Daubmann“ mit den Worten:„Guten Tag, Herr Hummel!“ Hummel war etwas verblüfft, leugnete aber hartnäckig weiter. Darauf ſagte man zu Hum⸗ mel: Ihr Spiel iſt verloren, Sie haben keine Karte mehr in der Hand. Jetzt zeigte ſich Hum⸗ mel ſehr langſam zu einem Geſtändnis bereit. Er bat um ein Glas Waſſer und erzählte kurz, daß er der in Oberwiehl bei Baſel geborene Karl Ignaz Hummel ſei. Er ſei in Offenburg als Schneider tätig und bort auch verheiratet geweſen. Ober er Kinder hätte, wüßte er nicht, da er ſchon lange von ſeiner Frau getrennt lebe. Er habe immer Angſt gehabt, ſeine Frau würde ihn einmal erkennen. Seine früheren Straf⸗ taten gab er zu. Die. romantijche; Gejchichte Nun erzählte Hummel ſeine Geſchichte wie folgt: In den Fahren 1909 und 1910 war er in Endingen und beſuchte dort die 6. und 7. Volks⸗ ſchulklaſſe. In der Schule lernte er Oskar Danbmann kennen, war mit ihm befreundet und wußte, wie es im Hauſe der Familie Daubmann zuging. Er hatte dann davon ge⸗ hört, daß Daubmann im Kriege vermißt wurde. Im Jahre 1930 kam er dann nach Offenburg und machte dort am 12. September ein eigenes Geſchäft auf, das er bis zum 6. Mai 1932 inne hatte, Als das Geſchäft nicht mehr richtig ging, gab er es auf und fuhr mit dem Fahr⸗ rad nach Neapel. Dort angekommen wollte er nicht mehr weiter, auch waren ihm die Mittel ausgegangen und er ſtellte ſich nun die Frage: wie komme ich wieder billig nach Hauſe? Da ſei ihm„ſeine Räubergeſchichte“ aufgekommen, er ſei nach dem deutſchen Konſulat gegangen, habe ſein Märchen dort erzählt, in dem Glau⸗ ben, daß er nun zu Geld komme und wieder heimfahren könne. Hummel war niemals in Kriegsgefangenſchaft geweſen, noch hatte er je⸗ mals Afrika geſehen. Seine geringen und lük⸗ kenhaften Kenntniſſe über Afrika hatte er teils aus Büchern, teils aus Anſichtskarten gewon⸗ nen. Die Narbe von dem angeblichen Bajo⸗ nettſtich rührt nach Hummels eigener Ausſage von einer gewöhnlichen Magenoperation her. Die fehlenden Zehen ſind auf keine Kriegsver⸗ letzung zurückzuführen, ſondern er verlor ſie durch einen Unfall beim Verladen eines Ba⸗ gagewagens. Gedient hat Hummel im JIn⸗ fanterie⸗Regiment 110. Hummel erzählte dann weiter, er habe die Abſicht gehabt, alsbald nach ſeiner Ankunft in Deutſchland ſich unbemerkt wieder davonzu⸗ machen. Die feierlichen Empfänge, die Einho⸗ lung von Zeitungsberichterſtattern in Luzern —————————————— Schwere Anruhen in Beljaft 1 Toter, 50 Verletzte nung in Kraft, wonach kein Einwohner mehr. hätten ihm aber unmöglich gemacht, ſich zu Ergänzend iſt zu melden, daß die erſten Schüſſe am Dienstag abend vonſeiten oͤer Er⸗ werbsloſen abgefeuert wurden. Später ſetzten ſie die Wachthäuſer in Brand. Zum Barrika⸗ denbau wurden Waſſerrohre benutzt, die zum Einbau auf der Straße lagen. Es kam zu re⸗ gelrechten Maſſenaugriſſen auf die Polizei, an denen ſich auch Frauen beteiligten. Ein Schutz⸗ mann wurde von ſechs bewaffneten Unruhe⸗ ſtiftern angehalten und ſeiner Waffen und der Munition beraubt. An einigen Stellen hoben die Erwerbsloſen Schützengräben aus, in denen ſie ſich verſchanzten. Schließlich mußte der ganze Straßenbahn⸗ und Autobusverkehr ſtillgelegt werden. Nach Einbruch der Dunkelheit zogen mehrere Polizeikolonnen mit aufgepflanztem Bajonett im Scheinwerferlicht durch die Stra⸗ ßen und trieben die Anſammlungen auseinan⸗ der. Sie wurden aus mehreren Häuſern be⸗ ſchoſſen, wobei einige Polizeibeamte verletzt wurden. Zur Löſchung der von den Arbeitslo⸗ ſen angelegten Brände mußte die geſamte Feuerwehr aufgeboten werden. Erſt am Mitt⸗ woch vormittag konnte die Ruhe wieder herge⸗ ſtellt werden. drücken. Auch auf der Heimfahrt habe er ver⸗ ſucht in Müllheim unbemerkt aus dem Zuge 51 ſchleichen. Aber auch dies wurde ihm unmög⸗ lich gemacht, denn er war ja„von ſeinem frü⸗ heren Feloͤwebel, einem Zeitungsberichterſtat⸗ ter der„Badiſchen Preſſe“ und noch anderen Perſonen ſtreng bewacht, die ihn nicht aus dem Auge ließen. Er ſei dann weiter von Zeitungs⸗ berichterſtatternüberlaufen und von Feier zu Feier geſchleppt worden. Hummel ſagte dann zu den Beamten wörtlich:„Die Sache war mir ſchon lange zu dumm, ich wußte nur nicht mehr, wie ich aus der Geſchichte herauskomme. Am —— habe ich noch gedacht, heut' geht's ef.“ Auf weitere Fragen erzählte Hummel, er kenne ſich in Endingen gut aus. Ob er ſeine Rolle von langer Hand vorbereitet hat, wie die Behördͤen annehmen, oder ob er, wie er ſagt in ſie hineingedrängt worden iſt, bleibt noch zu klären. Regierungsrat Ramsberger will es ſcheinen, daß Hummel ſeine Räubergeſchichte von langer Hand vorbereitet hat. Verſchiedene Fragen ſeien noch zu klären, doch ſpielen ſie im gro⸗ ßen und ganzen keine Rolle mehr. Das tragiſchſte an dieſer ganzen Angelegen⸗ heit iſt die grauſame Täuſchung des Ehepaa⸗ res Daubmann in Endingen. Die alten Leute lebten in dem ſicheren Glauben, daß Hummel ihr Sohn iſt. Aber dieſer iſt tot. Am Diens⸗ tag abend wurden ſie ſchonend darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß ſie einem groben Schwindel zum Opfer gefallen ſind. Was jeine Frau erzähll. Die Ehefrau des Schneiders Karl Ignaz Hum mel erzählte einem Berichterſtakter der Telez graphen-Union, daß Hummel mit ihrem Sparkaſ⸗ ſenbuch durchgegangen ſei, worauf ſie die Eheſchei· dungsplage eingereicht habe. Ihr Mann ſei ein küchliger Schneidermeiſter geweſen. Not hätten ſie nicht gelitten. Hummel hätte leidenſchafklich gern Kriminalromane geleſen, und Kriminalfilme geſe⸗ hen. Seine Einahmen habe er für ſich verbraucht. Vor der Flucht ſei er ſehr nervös geweſen. Eines Morgens habe er erzählt, daß er nach Straßburg gehe, wo ihm eine guke Stellung angeboken wor⸗ den ſei. Allerdings müſſe er Kaution ſtellen. Sie habe darauf für ihn das nötige Geld flüſſig ge· macht. Durch einen Wanderburſchen ſeien ihr Ende Juni Grüße ihres Mannes aus Zlalien mik der Mitleilung überbracht worden, daß er bald zu⸗ rückkehren werde. Das vorläufige Ende der Gejchichte Klageerhebung gegen den falſchen Daubmann: Bekrugsverſuch und Urkundenfälſchung. Freiburg i.., 12. Okt. Da die polizeilichen Feſtſtellungen über die Perſon des falſchen Daub⸗ mann, Karl Ignaz Hummel, zu Ende geführt ſind, iſt das ganze Akkenmaterial an die Skaaksanwall ⸗ ſchaft in Freiburg zur Bekreibung der ſtrafrecht⸗ lichen Verfolgung übergeben worden. Die Anklage gegen Hummel lauket auf Bekrugsverſuch und Ur⸗ kundenfälſchung. Lohnraub Hamburg, 11. Okt. In der Herrenkonfekkion iſt es nach langen Verhandlungen gelungen, eine Ei⸗ nigung im Reichstarif zu erzielen und zwar ab 1. November. Der Lohnabbau beträgt für die Ar⸗ beiter 5, für Zuſchneider 8 vom Hunderk. Der Lohn der Lodenarbeiter wird ebenfalls um 5 vom Hunderk gekürzt. Ein Pjarrer vermiyt Darmſtadt, 12. Okt. Pfarrer Hofmeier“ aus Michelſtadt, der vor kurzem ſeinen Urlaub ankrak, wird ſeit einigen Tagen vermißk. Da von dem Geiſtlichen bisher keine Nachrichten einkrafen, iſt man über ſein Ausbleiben in großer Sorge. Wofür hie Kommune kämpft“ Solidarität mit ſchwarzen Verbtẽchern. O Paris, 12. Oktober. Nach dem der oberſte amerikaniſche Gerichtshof die wegen Verge⸗ waltigung zweier Amerikanerinnen gegen ſie⸗ ben Neger verhängten Todesurteile für revi⸗ ſionsfähig erklärt hat und der Prozeß dem⸗ nächſt erneut verhandelt werden ſoll, herrſcht in Pariſer kommuniſtiſchen Kreiſen größte Er⸗ regung, ſo daß man ſchon jetzt mit großen Ausſchreitungen rechnet, wie ſie ſich anläßlich der Hinrichtung Saccos und Vanzettis ereig⸗ net haben.() Am Montag erſchien in der amerikaniſchen Botſchaft ein Vertreter der kommuniſtiſchen Jugend und erklärte, das Botſchaftsgebäude werde in die Luft geſprengt werden, falls das Urteil an den ſieben Negern vollſtreckt werde. 15 andere Aboroͤnungen der„Roten Hilfe“ und einer Reihe kommuniſtiſcher Vereinigungen haben gleichlautende Drohungen ausgeſbroßhen. In der amerikaniſchen Botſchaft wurde erklärt, daß nur die Waſhingtoner Regierung ermäch tigt ſei, einzuſchreiten und daß die Botſchaft in dieſer Sache nichts tun könne. Das Botſchafts⸗ gebäude wird von einem großen Aufgebot von Kriminalbeamten bewacht. Drei belgiſche eonee burch Verkehrsunfal getötet. Brüſſel, 12. Oktober. Bei einem Zuſammen ſtoß zwiſchen einem Kraftwagen und einen Kraftrad in Tournai wurden dͤrei Soldate ———————— 2 2. Jahrg./ Nr. 230 der Wektergokt im letzten Augenblick noch an⸗ Das euchte“ Enbe Ausklang der Werlheimer Michaelismeſſe. Als ſich der Wertheimer am Sonnkag mor⸗ gen den Schlaf aus den Augen rieb, da mußte er die bekrübliche Feſtſtellung machen, daß ſich ſchickte, einen Strich durch die Rechrung zu machen. Trotzdem brachte jeder Zug neue Menſchenmaſſen und Autos und Mororräder in großer Anzahl ſorgten für den nötigen Verkehr. In den Vormiktagsſtunden wurde am Hauſe der neuen Kreisgeſchäftsſtelle in der Hämmelsgaſſe— in unmittelbarer Nãhe der Tauberbrücke, dem Brennpunkk des Ver⸗ kehrs— die Hakenkreuzfahne gehißt, was von der deukſchbewußten Bevölkerung Wert⸗ heims lebhaft begrüßt wurde. Vormiktags ſah es manchmal aus, als würde das Wekter doch noch halten. Um 1 Uhr, als die Schaufahrt der Radfahrer in die Straßen der Stadk Bewegung brachte, da „goß unendlicher Regen herab..“ Es war wirklich ſchade, denn dadurch wurde die Ge⸗ ſchloſſenheit und Einheitlichkeit des Zuges ganz empfindlich geſtörk. Dräſinen und Hochräder wechſelten mit ſchöngeſchmückten Rädern und Fahrern verſchiedener Radfahr⸗ vereine, Rhönräder und Kunſtfahrer mit einer Tankaktrappe hieſiger Studenken. Auf dem Nalionalſozialiſtiſche Nolgemeinſchaft. Seckenheim. Von der hieſigen Ortsgruppe wurde in der vergangenen Woche eine Kar⸗ koffelſammlung zu Gunſten der arbeitsloſen Parkeigenoſſen und NSBo-⸗Mitglieder durch⸗ geführk. Das Ergebnis war ſo reichlich, daß nicht nur alle Ankragſteller in angemeſſener Weiſe bedacht werden konnken, ſondern dar⸗ über hinaus für die Mannheimer VS-Not⸗ küchen ein beträchtlicher Teil des Sammeler⸗ 0—.0 zur Verfügung geſtellt werden onnke. Lamperkheim, 11. Okt. Ein 12 jähriger Reffe des Landwirks Willi Korb kroch während des Dreſchens unter dem Transmiſ⸗- ſionsriemen durch, wobei er von dem in Gang befindlichen Riemen auf dem Kopf berührk wurde. Das Riemenſchloß kraf ihn und brachte ihm eine Gehirnerſchütterung und einen Blukerguß bei. Im St. Marienhaus mußte eine Operation vorgenommen werden. Schwerer Verkehrsunfall. plankſtadt, 11. Okt. Ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall ereignete ſich am Sonntag abend kurz nach 10 Uhr beim Bahnhof. Zwei 19 und 22 jährige Motkorradfahrer aus Waldmi⸗ chelbach gerieken beim Bahnhof, offenbar des Weges unkundig, auf die Eiſenbahnſchienen und fuhren etwa 15 Meter auf dem Bahn⸗ körper weiter. Beide wurden vom Fährzeug geſchleudert und ſchwer verletzt. Der Lenker erlitt ſchwere Kopfverleßungen, u. a. wurde ihm die ganze Stirnhaut abgeriſſen, der So⸗ ziusfahrer krug einen Naſenbeinbruch davon und verlor einige Zähne. Die Verunalückken erweiterken Sporkplaß, der von einer dichten Menſchenmenge umſäumt war, fanden dann Rhönradvorführungen und Radballſpiele ſtakt. Durch den immer ſtärker werdenden Regen konnte ſedoch leider das Programm nicht im vollen Umfange durchgeführt werden. Am anſchließenden Radfahrerkurnier, zu dem ſich 120 Fahrer gemeldet hatten, bekeiligten ſich infolge der Witterung nur 75. Immer lichter wurden die Reihen der Zuſchauer, die im nahen Zelk Schutz ſuchten und die Zahl derer, ſich durch den Regen nicht verkreiben ließen, dürfte der Berichterſtatker der„Werkheimer Zeitung“ in ſeinem ſtiliſtiſch wirklich„einzig⸗ arkigen“ Artikel etwas zu hoch angegeben ha⸗ ben. Wie dem auch ſei, die Meſſebeſucher Wiesloch, 11. Oktober Gegenwärtig herrſcht auf den Feldern noch Hochbetrieb. Eine Menge von Arbeiten wie Abräumen der Rüben- und Dickrübenäcker, Beſtellung der Felder und Ausſaat der Winkerfrucht ele. muß noch raſch vor Eintritt des Winkers be⸗ ſork werden. Der Karkoffelerkrag iſt recht be⸗ friedigend ausgefallen. Von einer Nach- frage hört man allerdings wenig. In den meiſten Dörfern des Angelbachtales iſt der diesjährige Herbſt zum größten Teil ſchon ein⸗ gebracht. Da die Freuden der erſten Wein⸗ leſe durch ein krübes, regneriſches Wekker ge⸗ ſchwärzt wurden, ſo haben die meiſten Win⸗ zer oft gleichzeitig mit der Frühleſe auch die Volleſe begonnen. Die wenigen ſonnigen Tage der letzten Woche haben die Qualität der Trauben noch recht günſtig beeinflußt. Mit dem Färben des Laubes geht auch die Obſternte allmählich zu Ende, in dieſem Jahr leider mit einem ſchiechten Ausfall. Faſt alle für das Obſtgebiet in Frage kommenden Obſt· ſorten verſagten. Der Verkauf an Großhänd⸗ ler fiel faſt vollſtändig aus. Die Obſtpreiſe kommen denen vom vergangenen Jahre ziem⸗ lich gleich. Verkäufliches Moſtobſt fehlt faſt vollſtändig. In manchen Lagen lohnte der Behang kaum, daß die Früchte abgemacht und gemoſtek wurden. Der diesjährige Moſt iſt jedoch in qualitatwer Hin ſicht recht gut. Die Karkoffelernke iſt hier zum größten Teil beendet. Mit dem Ertrag kann man zufrieden ſein. Nur die zu früh gepflanzten Karkoffel ſind fehlgeraten. Es wäre den hieſigen Landwirken, die in dieſem Jahre kein Geld für Obſt einnehmen konnken, zu gönnen, wenn ſie wenigſtens ihre Karkoffel an die Verbraucher in der Stadt abſeßen könnken. Reicharkshauſen.(Vereinsſchießen.) Am 9. Oktober veranſtaltele der Schützenverein „Ema“ ſein diesjähriges Abſchießen, verbun⸗ den mit der Austragung der Vereinsmeiſter⸗ ſchaft auf den neu umgebauten Schießſtänden. Infolge des ſtark einſetzenden Regens mußzte Grünewörk. mußten in das Krankenhaus nach Heidelberg überführt werden. das allgemeine Preisſchießen im Saal des mTe eeeeen rneeeen Gus OOeinheim Unſer Parkeigenoſſe und SA.⸗Mann Fritz Klump wurde am 12. ds. Mes. in der Be⸗ rufungsverhandlung wiederum zu 4 Wochen Gefängnis verurkeilt. Wir werden auf dieſes ungeheuerliche Urteil in allen Einzelheiten zu⸗ rückkommen und über den Verlauf der Haupt⸗ verhandlung vor dem Einzelrichter in Wein⸗ heim berichten. Das Urteil wurde von 90 Pro- zent der Zuhörer nur mit Kopfſchütkeln zur Kennlnis genommen. Wir haben bereits davon Mitteilung ge⸗ machk, daß Karken unſerer Ferienkinder im Waldheim Waldwimmersbach zurückgeſchickt wurden, weil ſie mit einem mit Bleiſtift ein⸗ gezeichneten Hakenkreuz verſehen waren. Wie uns vom Poſtamt Weinheim mitgekeilt wurde, ſind die Karten in Reckargemünd beanſtandet und an die Abſender in Waldwimmersbach zurückgeleitek worden. Ueber dieſe Komödie werden wir noch berichten. Vor einigen Tagen wurde in enem An⸗ weſen der Grundelbachſtraße eingebrochen und hierbei Wäſche geſtohlen im Werke von elwa 150—180 Mark. Von dem oder den Tätern konnke bis jetzt noch keine Spur ermittelt werden. Es hak Befremden erregt, daß die Gendarmerie, die früh ſieben Uhr bereits von dem Sachverhalt in Kennknis geſetzt wurde, und zwar kelefoniſch, erſt gegen /9 Uhr er⸗ ſchien. Ein ſchnelleres Durchgreifen wäre hier am Platze geweſen, zumal die Wäſche⸗ diebſtähle vom Vorjahre bis heute noch nicht aufgeklärt ſind. Wir haben bei anderer Ge⸗ legenheit„erfreulicher Weiſe“ feſt⸗ ſtellen können, daß die Gendarmerie, zum Lanbwirtichaftliches aus dem Angelbachtal haben ſich durch das Wekter die Laune nicht verderben laſſen und im Zelt herrſchte vom frühen Nachmittag bis kief in die Nacht hinein unbekrübte Fröhlichkeit. Die Michaelismeſſe iſt vorbei und der graue Alltag hak wieder ſeine Herrſchaft an. gekreken. Von dem großen Meſſebetrieb iſt die zerkrekene Tauberwieſe, bedeckt mit Pa⸗- pierabfällen, übrig geblieben und das Pfeifen und Ouitſchen der Räder der abrollenden Meſſewagen ruft nochmals die Erinnerungen an einige fröhlich verlebke Stunden wach, an denen unſere heutige Zeit ſo bitter arm iſt. Mö⸗ gen manche die Berechkigung zu ſolchen Volks⸗ feſten in der jetigen Notzeit in Frage ſtellen, Wertheim ohne ſeine Michaelismeſſe iſt eben⸗ ſowenig denkbar, wie München ohne ſein Oktoberfeſt. Und leßten Endes iſt nur ein⸗ mal im Jahre„Meß“! Phylax. Gaſthauſes„Zum Hirſch“ ausgekragen werden. Werkvolle, von den Mitgliedern geſtiftete Preiſe ſtanden zur Verfügung und die zahl⸗ reiche Bekeiligung bewies, daß der Schießſpork auch hier immer mehr Anhänger findek. Haupt⸗ preiskräger der Veranſtaltung waren: Vereins⸗- meiſter 1932 Guſtav Streib, 1/ j. Scheibe Juli⸗ Sept. Guſtav Streib, Ehrenſcheibe Friedrich Heiß, Preisſchießen 1. Pr. Ph. Wolf, Preis⸗ ſchießen 2. Pr. Fr. Sigmann, Preisſchießen 3. Pr. Fr. Heiß. Nußloch, 11. Okt. Auf dem Gickelsberg iſt man z. Zt. mit Pichel und Schaufel damit die beſchäftigt, ein Stück Heimatgeſchichte der Vergangenheit zu enkreißen. Es gilt, die Ueberreſte der Burg auf dem Gickelsberg freizulegen, von deren Geſchichte keine Ur⸗ kunde Nachricht gibt. Streit beim„Portugiejerjejt· Malſchenberg. Beim„Portugieſerfeſt“ gerieten zwei Leuke derart in Streit, daß der Mingolsheimer Heinsmann einen Stich in den Arm erhielt. Er wurde ins Heidelberger Krankenhaus überführk. Silberne Hochzeil. Ziegelhauſen. Die Eheleute Karl Skad⸗ ler, Mühlenweg, feierken am 11. Oktober das Feſt der Silbernen Hochzeit. Einbruch. Reckarbiſchofsheim, 12. Okt. In einer der letzten Nächke wurde in ein Kolonialwarenge⸗ ſchäft eingebrochen. Es gelang den Tätern, die mik 70 Mark Inhalt zu be⸗ rauben. a 35 Beſuch aus der Luft. Schwabhauſen. Zwei Flugzeuge aus Böblingen mußken hier infolge dichken Ne⸗ bels eine Zwiſchenlandung vornehmen und hielten ſich elwa eineinhalb Stunden hier auf. Schwabhauſen. Die Bekeiligung beim Schluß⸗ und Königsſchießen des hieſigen Klein⸗ kaliber⸗Schützenverein war ſehr rege. Die Schießbedingungen waren ſe 2 Schuß liegend, kniend und ſtehend freihändig. Den erſten Preis erhielt Wilhelm Hofmann mit 61 Rin⸗ gen. Ihm wurde die Königswürde zuerkannk. Es kamen insgefamt 13 ſchöne Preiſe zur Verkeilung. Tödlicher Aukounfall Breiſach, 12. Okt. Zwiſchen Reubreiſach und Weckolsheim wurde die 17 Jahre alte Marie Heißhler von dem Auto des Ad- junkts Eugen Hildwein überfahren und f* verleßt, daß ſie kurz darauf ver⸗ tarb. Die fruchlbare Pfalz. Bad Dürkheim, 12. Okt. Der Vorſit⸗ zende des Obſtbauvereins Dürkheim, Heinr. Kranz, ernkete an einem Spalierbaum eine Birne im Gewicht von 700 Gramm. Sechs Umfangreiche Felddiebſtähle. Ruchheim, 12. Okt. In den leßten Näch⸗ ten wurden auf hieſiger und Fußgönheimer Gemarkung meherere Einbruchs- und Feld- diebſtähle verübk. So wurde dem Landwirk Karl Keuler die Scheune aufgebrochen und daraus 19 Zenkner Zwiebeln geſtohlen. In der gleichen Nacht wurden dem Landwirk Karl Schlick 15 Zentner Karkoffeln, die in Säcken auf dem Felde ſtanden, entwendet. Auch dem Landwirt Georg Hammer in Fußgönheim wurden 15 Zenkner Karkoffeln von unbekannten Tätern geſtohlen. Straßenſperre Reuſtadk a. Hot., 12. Okt. Auf der Staaks⸗ ſtraße Nr. 95„Neuſtadt⸗Weißenburg“ wird die Strcke zwiſchen der Abzweigung der Be⸗ zirksſtraße nach Lachen und der Straßen⸗ kreuzung Diedesfeld-Lachen zwecks Vornah⸗ me von Straßenbauarbeiten ab 17. Oktober 1932 auf die Dauer von ekwa vier Wochen für jeglichen Fahrzeugverkehr geſperrt. Der Verkehr wird auf den Bezirksſtraßen über Lachen⸗Kirrweiler umgeleiket. Fuhrwerke und Perſonenkraftwagen können die Bezirks⸗ ſtraße Neuſtadt⸗Maikammer als Umleitungen benützen. Grundſteinlegung. Frankenſtein, 12. Okt. Biſchof Dr. Se⸗ baſtian nahm am Sonnkag nachmittag hier die Grundſteinlegung für eine kleine Kirche vor. Dem feierlichen Akk war eine Prozeſſion der Katholihen aus Weidenkhal nach Franken⸗ ſtein vorangegangen. Dreiſter Schwindler. Irheim, 12. Okt. In einer Schuhfabrik in Niederauerbach erſchwindelke ſich ein von hier ſtammender Hauſierer Lohn und Ur⸗ laubsgeld eines verſtorbenen Arbeiters. Der Bekrug wurde bald enkdeckt. Der Schwindler konnte im Bahnhof Tſchifflick gefaßt wer⸗ Das Geld mußte er wieder herausge ⸗ en. Kohlengas-Vergiftung feſtgeſtellt. Dirmſtein, 11. Okt. Die Sekktion der Leiche des auf ſo kragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Georg Okko, zu der Profeſſor Hannſen, Ludwigshafen hinzugezogen wurde, hat einwandfrei den Tod des kräftigen Man⸗ nes durch Kohlengas⸗Vergiftung ergeben. Dei Zuſtand der Ehefrau iſt unveränderk und gibt ——3 noch Hoffnung auf Erhaltung des Le · ens. Rundfunt⸗Programm für Donnerskag, den 13. Okkober. Heilsberg: 13.05 Schallplakten, 15.30 Jugendſtunde. 16 Konzerk. 17.45 Bücherſtunde. 18.30 Für den Landwirk. 19 Mozarkkonzerk. 19.35 Engliſch. 20.05 Carmen. Königswuſterhauſen: 14 Konzerk. 15 Muſikaliſche Kinderſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16 Kinder. gärten auf dem Lande. 16.30 Konzerk. 17.30 Wehrſport. 18 Muſik im Leben. 18.30 Zeit⸗ ſchriften. 19 Für den Landwirk. 19.25 Für und wider. 19.40 Jeildienſt. 20 Militärkonzerk. 21.10 Godeke Michels. 22.30 Deutſcher Tanz. Mühlacker: 13.30 Konzerk. 14 Werbungskonzerk. 14.30 Spaniſch. 15 Engliſch. 15.30 Jugendſtunde. 17 Konzerk. 18.25 Leib und Seele. 18.50 Nalur im Herbſt. 19.30 Konzert. 20.30 Liederſtunde. 21.30 Chöre mit Orcheſter. München: 13 Konzerk. 15.25 Leſeſtunde. 16.05 Konzerk. 16.40 Erwachſenenbildung. 17 Konzert. 18.15 Aſtronomie. 18.35 Für den Landwirt. 19.05 Entſtehung der Kalender. 19.25 Zither · trio Freundorfer. 21.20 Sinfoniekonzert. En Die Wettervorſage Donnerskag: weiteres Anhalten der Nieder · ſchläge, kühl. Freilag: regneriſch, kühl und krüb, Waſſerſtandsnachrichten Rhein: Aheinweiler 171, Kehl 230, Maxau 376, Mannheim 255, Caub 156, Köln 114. Beiſpiel bei der olksdunſtverſammlung in dieſem Jahre, weſentlich früher zur Stelle war. dieſer Früchte— es handelt ſich um die Sorke „Großherzog von Baden“, wogen 7,5 Pfund. Neckar: Mannheim 227. „— 1. Klasse — 5 21. cd. Klassen- Lo u. 22. Oltoher„ Lose bel dan staatl. Lmeriseln— * bekräft neue ſchärfſt ſoziali gendes lautet: heißt: inſowe nicht n ſetz br nicht K Dasſel linie die„u andere d. Js. Das iſ neuen iſt. E Aufhel gen di Notven mer Weiſe den. Ausna ten, di tigen, ſtimm: Lande anſchei man d geſeher linien beſtehe im Si weiſe fen. 7 vornhe an Be 14. Ap Gelege wahl a gen, d elendie heitsbe mehr ſeuz; ſi⸗ ge zur keſpiel wie die Das angeta res ve uns de die ſchi Sterbe über ausgeſ ner Z0 in geb heit zy den n ——— aus Drei rich die reich Bö dröhnken miſche L Friedrich Unheilen berg ſei rückende warnke: „Ihr 'nein, 1 Veſtungs bauen ſe dieſe M. Waffen der Vere ſchon ihr Am e gen üben auf. Di ſchleppken dereien taler wu von Wie 5 Näch⸗ heimer Feld- idwirk n und . idwirk die in endet. in loffeln ᷣtaats- wird r Be⸗ raßen⸗ ornah-⸗ Kktober Vochen Der nüber rwerke ezirks- tungen r. Se · ier die he vor. on der anken · hfabrik ch ein nd Ur⸗ .Der windler wer · rausge · llt. n der Leben rofeſſor wurde, WMan⸗ en. Der ind gibt des Le · rin* noͤſtunde. Für den Engliſch. ſikaliſche Kinder⸗ rt. 17.30 30 Zeit⸗ Für und erk. 21.10 nz. skonzerk. ndſtunde. 50 Natur derſtunde. e. 16.05 Konzert. Landwirt. 5 Zither · zert. Nieder⸗ ten Maxau Köln 114. Seite 5 . Jahrg./ Nr. 230 Vor einigen Tagen erließ die badiſche Regierung„neue Richtlinien“ über die po⸗ litiſche Betätigung der Beamten. Sie hat damit unſere diesbezügliche Auffaſſung, wie wir ſie nach den bekannten Regie⸗ rungserklärungen im Landtag vom 14. und 27. April 1932 im„Führer“ darlegten, bekräftigt. Ueber dͤas Verhältnis der neuen Richtlinien zu denjenigen, die die ſchärfſten Maßnahmen gegen die national⸗ ſozialiſtiſchen Beamten androhten, iſt fol⸗ gendes zu ſagen. Ein Rechtsſprichwort lautet:„Lex poſterior derogat priori“, das heißt: Ein neues Geſetz hebt ein früheres inſoweit auf, als das alte mit dem neuen nicht mehr übereinſtimmt. Im neuen Ge⸗ ſetz braucht die Aufhebung des früheren nicht beſonders ausgeſprochen zu werden. Dasſelbe gilt auch hinſichtlich von Richt⸗ linien einer Regierung. Inſoweit alſo die„neuen“ Richtlinien inhaltlich etwas anderes beſagen als diejenigen vom April d. Zs., gelten die alten als aufgehoben. Das iſt auch der Fall, ohne daß dies in den neuen Richtlinien zum Ausdruck gebracht iſt. Es ſei hier daran erinnert, daß die Aufhebung der Ausnahmebeſtimmung ge⸗ gen die Säͤ. und SS. auch in eine neue Notverordoͤnung gekleidet wurde. Irrtü⸗ mer und dergleichen können auf ſolche Weiſe ſang⸗ und klanglos begraben wer⸗ den. In den neuen Richtlinien ſind die Ausnahmebeſtimmungen gegen die Beam⸗ ten, die ſich im Sinne der NSDAP. betä⸗ tigen, weggelaſſen worden. Dieſe Be⸗ ſtimmungen waren mit der Reichs⸗ und Landesverfaſſung nicht vereinbar. Es hat anſcheinend etwas ſehr lange gedauert, bis man das an der maßgebenden Stelle ein⸗ geſehen hat. Angeſichts der nenen Richt⸗ linien können keine Zweifel mehr darüber beſtehen, daß ſich die Beamten ebenſogut im Sinne der NSDAp. wie— beiſpiels⸗ weiſe— in dem der SpPD. betätigen dür⸗ fen. Für uns war dieſe Rechtslage von vornherein klar. Nun heißt es, alles das an Betätigung nachzuholen, was ſeit dem 14. April 1932 verſäumt wurde. Die beſte Gelegenheit dazu bietet die Reichstags⸗ wahl am 6. November. Alle Verdächtigun⸗ gen, daß die NSDAP.„illegal“ ſei, ſind elendiglich zuſchanden geworden. Die Frei⸗ heitsbewegung Adolf Hitlers hat ſich viel⸗ mehr als Hüterin der Verfaſſung erwie⸗ ſenz ſie wird auf verfaſſungsmäßigem We⸗ ge zur Macht gelangen, ſie wird die Rän⸗ keſpiele der Reaktion ebenſo überwinden, wie diejenigen der ſchwarz⸗roten Parteien. Das Genie Abdolf Hitler's verbürgt uns den endͤgültigen Sieg. Haben wir nun Urſache, die früheren Richtlinien vom April d. Is. ſang⸗ und klanglos zu vergeſſen? Wir wären ſchlech⸗ te Nationalſozialiſten, wenn wir ein uns angetanes ſchweres Unrecht ſo ohne weite⸗ res vergeſſen wollten. Nein, wir werden uns das ganz beſonders gut merken, was die ſchwarz⸗roten Parteien nebſt ihrem im Sterben liegenoͤen Anhang im Landtag über die nationalſozialiſtiſchen Beamten ausgeſagt haben. Wir werden zu gegebe⸗ ner Zeit, vor der nächſten Landtagswahl in gebührender Weiſe auf die Angelegen⸗ heit zurückkommen. Dieſe Parteien wer⸗ den wir dann in der Oeffentlichkeit zur Myſtiſches aus Alt⸗Heidelbergs Vorzeit (Forkſetzung und Schluß.) Drei Sonnen ſtanden am Himmel, als Fried⸗ rich die Pfalz verließ, um in ſein Winkerkönig⸗ reich Böhmen zu ziehen. Drei Donnerſchläge er⸗ dröhnten, als der von Oeſterreich abgefallene, böh⸗ miſche Landtag des freierkürken Königs Sohn Friedrich Heinr'ch zum Kronerben erwählte. Das Unheil nahm ſeinen Lauf. Zu ſpäk baute Heidel⸗ berg ſeine Verkeidigungsgräben gegen die an⸗ rückenden Kaiſerlichen. Der ſeherhafte Gelehrbe warnke: „Ihr lockt dadurch den Feind in eure Stadk 'nein, und ſchließt den Herrn aus; denn ohne Veſtungswercke der Orkt eh ſicher war. Wozu ſolls bauen ſeyn? Ach! daß nicht zum Verluſt auch dieſe Mauern-Skärke gereiche, und der Schutz den Waffen zum Ruin durch Krieges Ungeſtümm, und der Veräkher Tücke, als die nach Bayerns⸗Thron ſchon ihre Seylen ziehn.“ Am eingeſetzten Buß-, Bel- und Faſtkage gin⸗ gen über der bedrängken Kurpfalz zwei Sonnen auf. Die bayeriſchen und kaiſerl'chen Soldaken ſchleppken Krankheiten ein, verwüſteten die Län⸗ dereien und nahmen Geld und Gut. Ein Reichs⸗ kaler wurde 10 Gulden werk. Am 5.(nach dem von Wien neubeſtimmten Kalender: am 15.) Fe⸗ bruar 1622 hakte der Mond zwiſchen 8 und 10 uhr nachts einen Kreis, mitten durch ein Kreilz pflichtungen erfüllen. Donnerslag, den 13. Okkober 1022 An die vadiſchen Beamten: Rechenſchaft ziehen. Ihre heuchleriſche Maske werden wir ihnen herunterziehen. Das mögen ſie ſich zunächſt geſagt ſein laſ⸗ ſen. Nicht gegen die Regierung werden wir uns wenden, da ſie ja nur die Beauf⸗ tragte der Parteien iſt, ſondern gegen die Auftraggeber ſelber. Sie werden von uns ebenſo vornehm behandelt werden, wie ſie uns im Landtag behandelt haben. Sie ſol⸗ len dann erfahren, daß man mit den na⸗ tionalſozialiſtiſchen Beamten nicht unge⸗ ſtraft Schindluder treiben darf. Unſern Willen werden wir in die Tat umſetzen. Das mag für heute genügen. Im Vorder⸗ grund des Intereſſes ſteht die 2. Reichs⸗ tagswahl 1932. Wir richten deshalb an alle national und zugleich ſozial geſinnten Be⸗ Die„Geſchäftchen her Mannheimer Eijenjuben Sternheimer Anfang Sepkember erſchien in unſerem Geſchäftsgebahren der Eiſenjuden S. u. D. Sternheimer in Mannheim F. 7. 31. Es wurde dorkt der Fall des Mechanikers Hel⸗ mer in Ulm bei Oberkirch behandelt, der durch die eigenarkigen und ſtark anfechkbaren Ge⸗ ſchäftsmekhoden der Mannheimer Eiſenjuden faſt um Hab und Gut gekommen wäre, wenn er nicht rechkzeitig finanzielle Hilfe von drit⸗ ter Seite bekommen häkte. In dieſem Ar⸗ tikel wurde darauf hingewieſen, daß die Ver⸗ kreter der Sternheimer bezw. einer von den Inhabern⸗ ſelbſt, mit viel Schmus und allerlei Tricks ſolche Geſchäftsleute hereinzulegen ver⸗ ſuchen, die wohl finanziell nicht beſonders ſtark ſind, aber doch eine gewiſſe Sicherheit durch den Beſiß von Grundſtücken bieken. In erſter Linie ſind die Juden darauf bedachk, legte ihm einen Wechſel in Höhe von 1300. Mark vor, den Weber ahzepkierke und ſich damit rektungslos dem Juden auslieferke. Nun dem Geſchäftsmann, dem ſie gerade die Schlinge um den Hals legen wollen, Ware in einer Menge und vor allen Dingen in einer Qualität hinzuſtellen, die es dem Bekroffenen unmöglich macht, die in Unkennknis der wah⸗ ren Abſichten der Juden eingegangenen Ver⸗ Dabei zeigt der Jude ein außerordenklich freundliches Geſicht und eine Menſchenfreundlichkeit, die ans Ueber⸗ Wenn es ſich darum han-⸗ ſinnliche grenzt. nn delt über den Zahlungsmodus für die gelie⸗ ferte Ware eine Norm feſtzulegen, dann ſagt der ſchlaue Jude,„machen Sie ſich keine Sor⸗ gen, wir werden einig“. Das iſt kypiſch jü⸗ diſch und es iſt kein Wunder, wenn es immer noch Geſchäftsleute, beſonders auf dem Lan⸗ de gibt, die auf ſoviel Menſchenfreundlichkeit hereinfallen. Wer vom zuden frißt. Der Fall des Mechanikers Helmer in Ulm bei Oberkirch iſt nicht ein Einzelfall, was wir gleich beweiſen werden. Am 25. Juli 1932 richtete der Spenglermeiſter Wilhelm Weber in Plankſtadt eine Anzeige an die Staaksan⸗ waltſchaft Mannheim gegen die Firma S. u. D. Sternheimer wegen unberechkigter Forde⸗ rung und nichk einwandfreier Buchführung. Im gewöhnlichen Leben und im juriſtiſchen Sinne werden derarkige Verſtöße gegen die guten Sikten Bekrug; genannk. Aus der zu Prokokoll gegebenen und mit einer eidesſtakt⸗ lichen Verſicherung verſehenen Anzeigebegrün⸗ dung geht hervor, daß einer der Juden Skern⸗ heimer im Jahre 1925 zu dem Spengler⸗ mit einer Ruke. Ein mächtigheller Stern ſchweble in einer kleinen, umſtrahlten Wolke darüber. Die Rute Goktes war ſchnell zur Hand. Tillys Greuel werden auch durch das kürzlich, zu ſeinem 300, To- destage herausgekommene, einſellig geſchriebene Bändchen von G. Giberdam nicht weggewiſcht.— Wer in menſchlichen Geſichtern zu leſen verſteht, Handſchriften beurkeilen bzw. auslegen kann, wird ohne Zweifel zu der felſenfeſten Ueberzeugung kommen, daß man es hier mit einem gewalltäti⸗ gen Manne, keinem„Heiligen im Harniſch“ zu kun hakke. Am 6.(16.) Sepkember war Heidelbergs Schickſal beſiegell. Der vorahnende Profeſſor Pareus haktte die Belagerung Heidelbergs nichk erlebt. Er— der leuchtende Punkk in je⸗ nem geheimnisvollen Abendblan— war in die ewigfriedlichen Gefilde der Seligen beſchieden wor⸗ den. Auf dem Regensburger Reichstage wurde die Kurpfalz an Bayern gegeben. Am 20.(30.) April 1645 zwiſchen 5 und 6 Uhr, gegen Abend waren um die Sonne herum große, ſchwarze Kugeln gleich Carthaunen, die in der Luft herumfuhren. Es ſchien, als fielen ſie auf Schloß und Stadt. In Rauchfahnen verflalterlen ſie. Am mächſten Morgen'ederholte ſich nach Sonnenaufgang das ſelkſame Spiel, eine Spiege⸗ lung des immer noch forkdauernden, langen Krieges. In den Advenkstagen 1664 hing ein weißes Sterngebilde mit einem wunderlichen Pfauen⸗ ins Leben gerufen wurde, zum Wohle des fauen-I Mond amten die dringende Bitte, ſich in der Freiheitsbewegung, die von Adolf Hitler deutſchen Volkes nach beſten Kräften zu betätigen. Nicht Klaſſenkampf und Klaſ⸗ ſenhaß, noch Parteigezänk will er, ſondern ein einig Volk von Brüdern. Arbeit und Brot will er ſchaffen für das deutſche Volk, das aus tauſend Wunden blutet. Die Be⸗ amten ſind in erſter Linie berufen, Träger ſeiner Ioee zu werden. Ein neuer Geiſt, der Geiſt unſeres genialen Führers, muß demnächſt die deutſchen Lande durchziehen, der Geiſt, der ausgedrückt iſt in den Wor⸗ ten: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz.“ Gau⸗Beamtenabteilung. meiſter Weber in die Wohnung kam. Weber hakte damals noch kein Geſchäft und lediglich einige Herde und Hefen einer anderen Firma in Kommiſſion zum Verkauf ſtehen. Der Jude Sternheimer bok Weber ſeine Ware an und malte ihm aus, wie günſtig und vorkeil⸗ haft es ſei, Ware von den Eiſenjuden Stern⸗ heimer zu beziehen. Weber hakte nicht die Abſichk, irgendwelche Beſtellungen zu machen und begründeke dies damit, daß er kein Bar⸗ kapikal beſäße, um bezogene Ware, die er nicht ſofort verkaufen könne, bezahlen zu kön⸗ nen. Aber der Jude Stkernheimer ließ nicht locker und bekonte immer und immer wieder das große Enkgegenkommen, das ſeine Firma dem Weber enkgegenbringe. Weber frug im Verlaufe der Verhandlung, warum denn die Firma Sternheimer ein ſo großes Inkereſſe an einer Geſchäfksverbindung mit ihm habe. Auf dieſe Frage war der Jude um eine Antwork nicht verlegen und er erklärte, daß er einen Prozeß mit dem Spenolermeiffer Renkerk in Plankſtadk verloren habe und dieſem nun einen Konkurrenken auf die Naſe ſetzen wolle. In bie Falle bes Zuben gegangen Die Verhandlungen zwiſchen dem Juden Sternheimer und Weber endeken damit, daß ſich Weber mit der Zufendung von elwas Ware einverſtanden erklärke. Nun zog der Jude ab. Einige Tage ſpäter erſchien ein Laſt⸗ wagen und lud für ca. 4000 Mark Ware ab. Man ſtelle ſich das Erſchrecken des klei⸗ nen Handwerksmeiſters vor, zumal er feſt⸗ ſtellen mußte, daß ihm keilweiſe Waren zu⸗ geſandk worden waren, die nicht verkäuflich geweſen ſind. Noch größer wurde der Schreck als Weber einige Tage darauf die Rechnung erhielt, 7 0 zahlbar in 60 Tagen nach Rechnungs⸗ dakum bezw. mit 1 Prozenk Verzugs ⸗ zinſen pro Monak bei Zielüber⸗ ſchreikung. Weber ging ſofort zu Sternheimer und er⸗ klärte ihm, daß er mit dieſer Rechnung nichk einverſtanden ſei, und erinnerke ihn an ſeine großmütigen Verſprechungen bei Aufgabe der Beſtellung. Sternheimer mauſchelke von ei⸗ nem„Nichkinfragekommen“ einer Zinsrech⸗ nung, denn dieſer Paffus ſtände nur ſo pro Forma auf der Rechnung. Daß ſich die Gutgläubigkeit Webers rächen ſollte, mußte er ſpäter erfahren. Weber zahlte dann bis 1. Januar 1926 ſo an der Rechnung ab, wie er das Geld einnahm. Werhel, Werhſel und nochmals Wechfel Plötzlich kam die Firma Sternheimer und folgte Wechſel auf Wechſel, Diskont immer zu Laſten Webers. Und als Weber darauf hinwies, daß er auch bar bezahlen könne, wurde ihm immer erklärk, daß wenn er Zin⸗ ſen zahlen müſſe, dieſe höher kämen als die Diskontſpeſen. 5 0 1930 ſollte dann das wahre Geſicht der Juden Sternheimer offenbar werden. Weber bekam einen Konkoauszug mit einem Zins⸗ ſaldo von 2649.40 RM. Darüber hinaus hakte Weber bereits über 1000 Mark Diskonkſpeſen bezahlt. Die Zinsbelaſtung bekrug am Tage der Anzeige bereits die reſpeklable Höhe von 2802.83 RM., während die Dis⸗ konkſpeſen 1881.23 RM. bekragen haben. Der Zivilprozeß über dieſe unberechkigken For⸗ derungen iſt heute noch beim Landgericht an⸗ hängig. Nun kommt aber das Bezeichnende für die Geſchäftsmekhoden der Juden Skern⸗ heimer. Echt fübijch Das Landgerichk forderke von den Juden in Sachen des Zivilprozeſſes Vorlage eines ordnungsgemäßen Konkoauszuges, und zwar ſeit Geſchäftsverbindung. Dies geſchah bis heuke nicht. Was von den Juden eingereichk wurde, waren immer unvollſtändige Auszüge, die eine einwandfreie Prüfung nichk zuließen. Weber legke der Anzeige eine Aufſtellung über Wechſel in Höhe ſchwanz über unſerer Stadt. Es wurde langſam größer, ſtieß dann ſeinen Schweif ab, der ſich im Aether verlor. Dieſes Schauſpiel dauerbe vier Wochen. Kurz danach ziſchte ein neuer Wander⸗ ſtern durch den Himmelsraum. Das Volk dachte: „Weil uns bißher nichks mögen ſchrecken, So woll uns Golt aus neu erwecken Zu wahrer Buß durch den Comelen, Den harken Bolt und Zorn · Prophelen. Die Regierungszeit des Kurfürſten Karl be⸗ gann im Komelenſcheine. „Trikt mit beherztem Muth nur in die Tapffen ein,— die Deine Eltern Dir von langer Zeit ge · laſſen,— und ſetze nimmermehr von ihren Thaten ab, ſey vielmehr höchſt bemüht, die Sterne zu umfaſſen“, riet ihm ſein Rat und Leibarzt. Es kam anders. Auf der unglücklichen, verlaſſenen Mutter Bitte hin, ließ er die Leiche der Baroneſſe von Degenfeld aus der Kurfürſtengruft entfernken. Sich, wie ſein Valer— ungewöhnliche Witte⸗ rungserſcheinungen kündeken ſeinerzeits böſe Ge⸗ ſchehniſſe an— mit einer Hofdame zur linken Hand krauen zu laſſen, verbot ihm ein ſchneller Tod. Auf einem Luſtgelade zu Eichelsheim, wo ein Scheingefecht mit türkiſch uniformierken Soldaben und Hochſchülern geführt wurde, überfiel den Für⸗ ſten eine bösarlige Erkälkung. Eine Bauersfrau aus der Umgebung brachke um's Damals eine Mißgeburkt zur Welt, auf dem Kopfe ein Wappen der Türken. wie ein balber von insgeſamk 14043.— Mark vor, die in den Auszügen der Juden Sternheimer nichk enkhallen ſind. Weilere Barzah· lungen über die Geſamktſumme von 1776.20 Mark ſind ebenfalls in den Auszügen der Juden Skernheimer nichtk zu finden. Damit iſt ohne weiteres bewieſen, daß die Seſchäftsmethoden der Juden Skernheimer kypiſch jüdiſch, aber keineswegs kaufmänniſch ſind und der Spenglermeiſter Weber in Plankſtadt immerhin die Berechtigung hat, ſich durch den Juden geſchädigt zu fühlen. Es iſt an der Zeik, daß ſolchen Geſchäfte⸗ machern das Handwerk gelegk wird. Wir nehmen an, daß die Staatsanwaltſchaft die Anzeige des Spenglermeiſters Weber in Hlankſtadt ernſt nimmk und nichk nur Sühne für dieſen Fall allein, ſondern auch für gleich⸗ artige Fälle verlangen wird. Wie uns zu Ohren gekommen iſt, ſoll nicht nur der Me⸗ chaniker Helmer in Ulm bei Oberkirch und der Spenglermeiſter Weber in Planhſtadk jü⸗ diſchen Gäunerkrichs zum Opfer gefallen ſein, ſondern auch ein gewiſſer Eiſenhändler Fried ⸗ rich in Biblis bei Mainz. Die Fälle gleichen ſich wie ein Ei dem andern und ſind die Auf⸗ merkſamkeik des Skaalsanwalkes werk. el⸗ 3 Hauptſchriftleiter Dr, W. Kattermann. Verantwortlich für Innenpolitik Dr. W. Kattermann; für Außen⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Relbe; für Badiſche Po⸗ litik, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“: W. Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeige in Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr. Druckerei Winter, Heidelberg mmm————————————————————.————————————————————————————————————————————————————— Mitte Sepiember 1688 marſchierken die Fran⸗ zoſen in die Pfalz ein. Der Erbkrieg König Lud⸗ wig des Vierzehnken, Liſelottens beulegierigen Schwagers, begann. Drei Tage vorher flogen alle Störche aus dem kurpfälziſchen, badiſchen, ſpeye⸗ riſchen, ſowie durlachiſchen Gebieten. Ihre Zungen nahmen ſie nicht mit, um dadurch den Menſchen anzudeuken, daß raſche Flucht(ohne Laſtmitnahme) geboten ſei. In der benachbarken Rheingegend wurde vielerorks ein Meerungeküm geſichlek. Ein ſchwarzes Pferd mit unmäßigem Kopf, langen Ohren und breikem, aufrechtem Schweif, das ſchnaubend die Waſſer durchſchwamm und un⸗ empfindlich blieb gegen Wurf und Schuß. Die meiſten Bewohner hatten dieſe Dinge zu ſpät durchſchaut, die Hinweiſe nicht erkannk, um ſie ſchlagferkig zu verwerten. Auch den Heidelbergern blieb deshalb nur ein Wehklagen, als General Malac am 16. Februar 1689 ihre Heimat in Flammen aufgehen ließ. Wahrheit und Dichkung haben ſich zu dieſen Ueberlieferungen die Hand gereicht. Vergeſſenes lauchk wieder auf, lenkt nochmals zur Vergangen⸗ heit. Manches Grinnerungsſtück iſt noch vorhan⸗ den, das durch dieſe geſchichklich umrahmken Mären neuen Werk erhält. 3 „Nachher von allen andern Sachen, Müßt ihr euch an die Melaphyſik machen! Da ſeht, daß ihr tiefſinnig faßt, Was in des Menſchen Hirn nich: paßt!“ —— —————————————— Ponnerskag, den 13. —————————— Okkober 1932. 2. Jabhrg. 7 Ur..0 Mannheim, den 13. Oktober 1932 Vom Mannheimer Wohnungsmarkk. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen bekrug im Monak Sepkem⸗ der ds. Is. 64.(Zugang durch Neubau 59, durch Umbau 6, Abgang durch Abbruch.) Von den neu zeſchaffenen Wohnungen ſind 44 Wohnungen mit —3 Zimmern, 20 Wohnungen mit—6 Zimmern und 1 Wohnung mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 31 neue Wohngebäude von privaken Bauherrn erſtellk; darunter ſind 12 Kleinhäuſer mit —2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 9 Neubauken, die zuſammen 19 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligk. Appelikliche Zuſtände in der jüdiſchen Lebens⸗ millelzentrale„Amelung& Co. nhaber Gebrüder Levy, Mannheim⸗Rheinau⸗ Pfingſtberg). Seik einigen Wochen kann man feſtſtellen, daß der Filialleiker im Aufkrage der Juden Gebrüder Levy Schweine ſchlachkek und die Friſchwurſt zu⸗ ſammen mit den übrigen Kolonlalwaren im Laden „offen“ verkauft, krohdem der Laden für Wurſt⸗ waren ſich nicht eignet und auch dazu nicht ein · gerichtet iſt. Die Herſtellung von Wurſtwaren iſt dem heuligen Filialleiter durch die Polizei vor Jahren ſchon unkerſagk worden. zIn letzler Zeit wurde nun die Wahrnehmung gemacht, daß die Wurſtwaren, welche offen auf dem Ladenkiſch ſtehen— voll mit Schmeißmücken uſw. behaftet waren und der Kundſchaft verkauft wurden. Dulder die Lebensmitkelpoltze! ſolche Dinge? Ein Einſchreiten iſt oͤringend nolkwendig! X. Neben den läglichem Unfällen nümmk zur Jelt einen nichk geringen Raum die Selbſtmordſtakiſtih in den Polizeiberichten ein. Man hat für dieſe Todesark die elwas omimöſe Bezeichnung Frei⸗ tod gewählt Dieſe Bezeichnung iſt heute bewußt falſch. Freikod heißt freiwilliger Tod. Von frei⸗ willigem Tod hann man aber nicht ſprechen, in einer Zeit, wo man dem Menſchen das Nor⸗ ürfkigſte vorenſhält. So meldet man vom geſtrigen Miklwoch: Ein Taglöhner aus der Kepplerſtraße verſuchte in der vergangenen Nacht ſich durch Erhängen in ſeiner Wohnung das Leben zu nehmen. Auf die Hilfe⸗ rufe der Ehefrau wurde der Bewußkloſe von Haus⸗ bewohnern abgeſchnitken. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfoig. Der Mann wurde ins Allge · meine Krankenhaus verbrachk. Als Grund zur Tak wird ein Nervenleiden angegeben. Nervenleiden! Wer wunderk ſich noch, wenn heube angeſichts der nokverordneben Hunger⸗ bezüüge ſo mancher Famillenvaler die Nerven ver⸗ liert? Ein Schwächeanfall. Geſtern nachmikbag ſtürzte ein Radfahrer auf der Jufahrksſtraße zur Ahein⸗ brüche vermuklich infolge eines Schwächeanfalls von ſeinem Fahrzeug und krug eine Stirnverletung davon. Er wurde dem Allge meinen Krankenhaus zugeführt, wo der Arzt eine Gehirnerſchükterung feſtſtellle. Von der Skraßenbahn erfaßk wurde ein Ge⸗ 25 neralagenk beim Ueberqueren der Breikeſtraße. Er kratk unmittelbar vor einem im Anfahren ſich be⸗ findlichen Straßenbahnwagen hervor und retkele ſich vor einem gerade vorbeifahrenden Laſtauko durch raſches Zurückſpringen auf den Straßen⸗ bahnzug. Dieſer erfaßte ihn und ſchleuderke ihn zu Boden. Eine leichte Skirnverleung und Haulab⸗ ſchürfungen ſind die Folgen. Die alte Unſikle: Weggeworfene Obſtſchalen verurſachen Unfall. Am Dienstag mittag glitt ein Tiefbauunkernehmer aus der Eichendorffſtraße auf einer Treppe in der ſtädliſchen Sparkaſſe angeb⸗ lich(h auf einem Obſtreſt aus und ſtürzte die Treppe hinunker, wobei er eine Verletzung de: Wirbelſäule erlitk. Er wurde mit dem Sanitäts⸗ wagen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Warnung vor einem Bekrüger. Ende vorigen Monaks erſchien in einem hieſigen Spezialgeſchäft in der Oſtſtadk ein gulgekleideker, elwa 35 Jahre alter Mann, von kleiner ſchmächtiger Figur und verſuchbe in gewandker Rede zunächſt eine werk⸗ volle Schreibmaſchine und ſchließlich ein kleines Darlehen zu erlangen. *** Wohlkäligkeils⸗Künſtlerfeſt. Ein Künſtlerfeſt in ſämtlichen Wirtſchaftsräumen des Pfalzbau wird am Samstag, den 15. Okkober, von der Nobgemein⸗ ſchaft der Mannheim-Ludwigshafener Bühnen⸗ künſtler veranſtalkek. Die Vorbereitungen ſind be⸗ reits im Gange. Eine Tombola, zu der ſchöne Ge⸗ ſchenke zur Verfügung geſtellt wurden, wird den feſtlichen Abend bereichern. Sämkliche Säle in⸗ kluſtve Kaffee ſind dekorlerk. Drei Orcheſter, dar⸗ unker Jazz⸗Matz, werden zum Tanze aufſpielen. Die Künſtlerſchar wird mit ihren Darblekungen al⸗ les verſuchen, um den Beſuchern den Abend ſo angenehm wie möglich zu machen. Der niedere Eintrittspreis und der Wirkſchaftsbetrieb ſind der Zeit angepaßk und hoffen die Künſtler auf ſtarken Zuſpruch. Beſonders auf das Nacht⸗Kabarelt und die Lufkballon⸗Schlacht ſei noch hingewieſen. Auf in den Pfalzbau zum Künſtlerfeſt! Näheres ſiehe Anzeige. ————— Puppen⸗ und Marionettenjpiel wird im allgemeinen von Erwachſenen als ein Spiel für Kinder betrachtet. Dies iſt falſch und eine ge⸗ eignele Perſönlichkeik kann im Spiel die hölzernen Puppen ſo beleben, daß auch der Erwachſene voll befriedigk ſem kann. Dleſe Takſache konnke man am Dienskag abend anläßlich einer Preſſe⸗ und Sondervorführung vor geladenen Gäſten von Ge⸗ org Deiningers Marlonektentheaker feſtſtellen. Georg Deininger, ein Bildhauer, und der Karls⸗ ruher Maler Eichrodt haben es ſich zuſammen zur Aufgabe gemacht, durch Schaffung neuer Masken⸗ und Charakterkypen das Intereſſe an der verſun⸗ kenen Kunſigaktung des Marionektenſpiels neu zu beleben. Vor 12 Jahren gründelen ſie in Karls⸗ ruhe ihre Marioneklenbühne und man kann ſa⸗ gen, daß ſie ſich ſo überraſchend guk entwichelt und eingeführk hat, daß ihr Verſchwinden eine unerſeß⸗ liche Lücke in deutſches Kunſtſchaffen reißen würde. Was an Deiningers Kunſt und Darbiekung beſon⸗ ders erfreulich iſt, das iſt die Takſache, daß er die Zreude am Puppenſpiel vom Inhalklichen aus und von der Bühne her belebk. Wie er das kut, halte man Gelegenhelk an je einem Abſchnikt der beiden Kindermärchen„Hänſel und Grekel“ und„Das kalte Herz“(nach dem Märchen von Hauff) ſowie an Hand der Geſambaufführung von Dr. Johannes Fauſt, feſtzuſtellen. Deininger benußt beſonders bei der lelgenannken Vorführung nicht nur aus dem Goelhe'ſchen Fauſt Bekannkes, ſondern er be⸗ handelt dieſen Fauſt aus einer veichen Literalur⸗ kennknis heraus. Die Aufführungen ſelbſt ſind oͤramakurgiſche Leiſtungen erſten Ranges und wek ⸗ ken Begeiſterung und Freude an dem Gebokenen. Darüber hinaus iſt bemerkenswerk, daß die Pup⸗ pen burchweg auf ihre Rolle zugeſchnittene Cha · raklerkypen darſtellen, von Künſtlerhand entworfen und erſchaffen wurden. Dazu kommt, daß ſich Georg Deininger nichk nur im Inhaltlichen, ſondern auch in Figuren und Dekorationen ſchöpferiſch be⸗ kätigt und ſein Puppentheaker Illuſionsbühnen en miniature iſt. Wir begrüßen es, daß Georg Delninger nach ſiebenjähriger pauſe wieder einmal in Mannheim gaſtierk. Er beginnk ſein Gaſtſpiel am 18. ds. Mis. und wir ſind überzeugk, daß er ſtels volle Häuſer finden wird. Se'ine Vorſtellungen fallen aus dem Grund in eine beſonders günſtige Zelk, weil das ſtädtiſche Schloßmuſeum am Sonnkag, den 16. Ok⸗ kober 1932, eine neue große Schau unker dem Ti⸗ tel„Schakkenkheater und Puppenſpiele“ eröffnek. Dieſe Ausſtellung gibk mit dem Orienk beginnend und bis zur Gegenwark führend einen kulkurge ⸗ ſchichklichen Querſchnitt durch die Enbwicklung der Schaklenſpiele, der Marionektenbühne und des Handpuppenkheaters. Umfang und Reichhalkigkelt iſt durch zahlreiche werkvolle Leihgaben gewähr · leiſtet, die dem Muſeum in bereitwilligem Enk⸗ gegenkommen anverkrauk wurden. Eine ganze Reihe von Muſeen und Einzelkünſtler, darunber auch Georg Deininger, haben Puppen und anderes zur Verfügung geſtellt. Manheim wird alſo in der kommenden Woche Puppenſpliele ſehen. Dabei hak der Mannheimer ganz beſonders Gelegenheik über zwel Marionet · kenbühnen ſein Urteil zu fällen, denn nicht nur Georg Deminger, deſſen Marionetlenbühne inber · nakionalen Ruf genießk und den wir als Badene: beſonders willkommen heißen, ſondenn auch die Münchener Marionektenſpiele werden Vorfüh · rungen veranſtallen. Darüber hinaus bereitet die Inbendanz des Nationalthealers die Auffuhrung der einakligen Oper„Meiſter Petros Puppenſpiel von Manuel de Falla im Ritterſaal des Schloſſes vor, in der die bekannke Marionektenkheglerepi⸗ ſode aus dem Don Ouichobe verwerlet iſt. Hoffen wir, daß allen Veranſtalkungen ſhrer Bedeukung gemäß ein guler Erfolg beſchieden ſei und auch in Mannheim mit der Meinung gründlich aufgeräumt wird, daß Puppenſpiele nur für Kin⸗ der geſchaffen worden ſeien.—el— ———— Die Vergünjtigungen ber Werbewoche Die Werbewoche des Nakionalkheakers wendet ſich in erſter Linie an die Mrekeꝛgemelnſchafk, von ſich aus dazu beizukragen, dea Kreis der Mieker, als Haupkſtütze des Theakers, zu erweikern. Ge⸗ ſchenke für Mieterwerbung ſind daher vorgeſehen, ſodaß für jeden neuen Mieker zwei Thealerkarken der beſten Plaßzgruppen zugeteilt werden. Die ———————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— Liederabend Hans Kohl Her einhelmiſche Barikoniſt Hans Kohl ver⸗ anſtaltete zum erſten Male einen eigenen Lieder- abend. Wenn ſich ein Sänger bei ſeinem erſten Aufkreken einen ganzen Schuberkzyklus zum Pro⸗ ſramm macht, ſo muß man wohl Anſprüche an eine muſikaliſche Geſtaltungskraft ſtellen, die weit iber das gemeinhin von Erſtlingen des Konzert⸗ aalpodiums zu Fordernde hinausgehen. Aber ans Koh!!s Leiſtungen enkkäuſchen nicht; er egt für ſeinen langjährigen Lehrer Max Schötkl das beſte Zeugnis ab. Die„Winterreiſe“ nach Gedichken von Wilhelm Müller wurde von Schuberk in den letzten Zah⸗ ren vor ſeinem frühen Tode geſchaffen. Die ganze herrliche Liederreihe hat auch ihren Schwerpunkt vorwiegend im Elegiſchen, ſelken im Lyriſchen, faſt nie im Dramakiſchen. Das iſt freilich für den Sän⸗ ger eine harke Probe und es wäre vielleicht inkereſſankt, Hans Kohl in einem bunken Lie⸗ derabend zu hören. Man wäre dann in der Lage nach allen Richkungen hin ein abſchlie ßendes Urkeil über ſein derzeitiges Können zu fällen. Wonach man'nen Sänger in der Haupkſache einzuſchätzen hat, iſt, wenn man die kechniſchen Er⸗ forderniſſe(die aus Talent plus Uebung beſtehen) vorausſetzt, dies: Es muß ihm nicht nur ſelbſt möglich fein, bis zum allerinnerſten Stimmungs⸗ gehalk des jeweiligen Liedes vorzudringen, ſondern er muß auch verſtehen, den Zuhörern die Abſicht des Komponiſten gewiſſermaßen aufzuzwingen. Auf diher Grundlage des Beſcheidens auf die bloße Bͤrmitklerrolle des Vorkragenden enkſteht beim gebildeken Hörer der eigenkliche Kunſtgenuß: das vorbehalkloſe letzte innere Mitgehen des Sängers und des Hörers. Hans Kohl beſitzt das Erſtere in hohem Maße; das Letzlere wird ihm die Zu⸗ kunft nichk vorenthalken. Seine Stimme iſt vorkeilhaft fundiert und in allen Lagen guk ausgebildet. Freilich hat jedes erkreme Stimmregiſter(beſonders das liefe) irgend⸗ wo einmal ein Ende der Reſonanmöalichgeit und man häkke gut gelan, einige Geſänge im Hinblich darauf höher zu kransportieren, um auch dem Sän⸗ ger mehr Gelegenheit zu dynamiſcher Enkfaltung zu geben. Ganz beſondere Perlen waren:„Guke Nacht“,„Rückblick“,„Einſamkeit“,„Die Poſt“, „Der greiſe Kopf“ und„Der Leiermann“. Am Flügel begleitete ſehr zurückhallend Lucie Schuhmacher. Der Klavierpart ſpielt bei Schuberk nie eine bloße muſikaliſche Lakaienrolle, ja, oft genug iſt das Klavier der'genkliche Schau⸗ platz des khemaliſch⸗muſikaliſchen Geſchehens. Des⸗ halb wäre ein zeitweiſe deutlicheres Hervorkreken ſicherlich im Sinne der Kompoſition von Vorkeil geweſen. Des Sängers Anhänger waren zahlreich er⸗ ſchienen und es gab viel Beifall und Blumen. Hans Kohl dankte mit einer Zugabe.(Der Ak⸗ las, aus dem„Schwanengeſang“.) Hoffen wir, daß wir den Künſtler bald wieder hören 0 KINO Univerſum. Der große Erfolg, der ſchönſte Film „Ein blonder Traum“ mit Lilian Harvey, Willy Fritſch, Willy Forſt und Paul Hörbiger läuft all⸗ abendlich im Univerſum vor ausverkauften Häu⸗ ſern. Der Beſuch iſt ſtärker als bei„Der Kongreß tanzt“ und jeder Beſucher iſt von dieſem ſchönen Film begeiſterk. Die Palaſtlichtſpiele beginnen die angekündigke neue Serie erfolgſicherer Ufa-Filme mit der Wie⸗ derholung des recht nekken Schlagers„Das ſchöne Abenkeuer“, deſſen unkerhalkſame, mit viel Humor gewürzle Handlung und einſchmeichelnde Verlo⸗ nung bei Publikum und Preſſe gute Aufnahme ge⸗ funden hat. Am Gelingen des Films haben neben der geſchichlen Regie Reinhold Schünzels haupk⸗ ſächlich Käthe von Nagy, W. Albach-Rekty und Adele Sandrock Ankeil. Beſonders letzlgenannker Künſtlerin, die man ſeik längerer Zeit faſt nur in Nebenrollen und im Telegrammſtil'rken ſah, iſt hier wieder einmal Gelegenheit gegeben worden, ihre Darſtellungskunſt zu enkfallen. Aus dem Bei⸗ programm zu erwähnen: ein Kulkurfilm aus dem Tierreich und ein ſolcher über Land und Bewohner einiger Südſeeinſeln. Ferner die Tonwoche mit der in letzter Zeit üblichen Miniſterrede. Geſchů ftliches Die Leitung der Saalbau-Gaſtſtäkten bittek uns, darauf hinzuweiſen, daß der Bekrieb wie bisher weibergeführk wird und durch die Angelegenheit (Schubert-⸗Bund) nicht berührt wird. —— Tageskalender: Nakionalktheaker: Nachmiklags Schülervorſtellung für die Höheren Schulen„Wallenſtein“, von Schiller— 14 Uhr. Abends„Angelina“, Komiſche Oper von Roſſini —Miete H— 20 Uhr. Kabarekk Libelle: 16 Uhr Tanztee. 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Planekarium im Luiſenpark: 20 Uhr Vorführung. Aulobusfahrk zur Pfälzer Weinleſe mit Kellereien⸗ und Keltereienbeſichtigung. 14 Uhr ab Parade⸗ platz. Harmonie D 2, 6. Klavierkonzert Karl Oehler und Karl Rinn 20 Uhr. Friedrichspark: Feſtkaffeeſtunde des Verlags der Badiſchen Hausfrau, verbunden mit hauswirk⸗ ſchaftlicher Ausſtellung. 15 Uhr und 20 Uhr. Durlacher Hof: Ontoberfeſt. Der Film zeigt Alhambra:„Der kräumende Mund“ Capikol:„Der Frauendiplomat“ Gloria:„Der Srkorch ſtre'kt“ Palaſt:„Das ſchöne Abenkeuer“ NRoxy:„Skrafſache Geldern“ Scala:„Stürme überm Monkblanc“ Schauburg:„Kriminalreporker Holm“ Univerſum:„Ein blonder Traum“ Wahl der Vorſtellung und des Platzes ſteht frei. Wer gar ein halbes Dußend zuſammenbringk, hat eine halbe Miete zu 15 Vorſtellungen frei und eine ganze Miete zu 30 Vorſtellungen hatk ſich er⸗ worben, wer zehn neue Mieler zum Abſchluß be · wegen kann. Die Anmeldung der geworbenen Mieker kann ſchriftlich oder perſönlich erfolgen. Dieſer Anmel⸗ dung muß die Erklärung der Mieker enkſprechen, daß ſie durch die bebreffende Perſönlichkeik gewor · ben ſind. Für die dadurch erworbenen Thealer · karten werden zunächſt Gulſcheine ausgeſtellt. Mieter und Tagesbeſucher gleichermaßen ſind die Träger der zweiten Gewinnchance, die das Nabionalkheaker in der Werbewoche venglbtk.— 20 Theaberkarken werden in jeder Werbevorſtel⸗ lung verloſt. Und zwar kann jeder Beſucher eine Karbe der Platzgruppe gewinnen, die er ſich für die bekreffende Vorſtellung gekauft, oder die er gemieket hak. Die Thealerleikung ziehk während der Vorſtellung das Los zur Ermittlung der Plätze, auf die die Gewinne enkfallen. Dieſe werden dann in der erſten Pauſe durch An⸗ ſchlag an der Abendkaſſe und in den Rängen de⸗ kannbgegeben. Man verwahre alſo die Karken⸗ abſchnitte der Werbevorſtellungen ſorgfälkig, denn ſie(bzw. die Miekerausweiſe) dienen als Aus⸗ weis für die Gewinner zur Abholung der gewon⸗ nenen Karken, deren Ausgabe während des Vor⸗ verkaufs für die gewünſchte Vorſtellung an der Thealerkaſſe erfolgt. Wer ſich nicht gleich für eine beſtimmte Vorſtellung enkſcheiden kann, er⸗ hält vorläufig einen Gulſcheim. Parole-Austabe. Kreis Mannheim Preſſewarte und Berichlerſlakler der Orksgruppen Mannheim werden hiermik oauf⸗ gefordert, am Sonntag, 16. Oktober, vormitiag; 10 Uhr, zu einer wichligen Beſprechung über den Informalionsdienſt auf die Schriftleitung D 3 4, zu kommen. im Kreis Mannßeim elkerredner Schone. —— Pg. Schoner ſpricht in den Parkeilokalen ber Orksgruppen jeweils um 20.30 1 5 — 5 lewe hr an folgenden Donnerstag, 12. ottober: Ortsgruppe etroh⸗ markt und Deutſches Eck m fämklchen Räumen —— enas ſämklichen en Sreitag, 14. Olnt. Ortsgruppe Deckarſtabt · Oſt, 15 Gatla 5 Ditober Ortsgruppe 2 eim Sonnlag, 16. Olkober: 15 Uhr—— Altlußheim, 20.30 Stütpunkt Reilingen. Monlag, Orksgruppe „ 17. 2 Ortsgruppe Humboldl. Donnerskag, den 18. On · kober, im Floraſaal Lortzingſtraße 1 Verſamm lung mit Pg. Stober,— 1 1** Orksgruppe Feudenheim. Freitag, den kober, 20.30 in. im———.— verſammlung mit anſchliehender Verpflichtung dei Amtswaller durch Pg. Kreisleiter Weßel. Frauen⸗ ſchaft und SBo muß ebenfalls keilnehmen. Orksgruppe Käferkal. Freitag, 14. 0 20.30 Uhr, im„Schwarzen Abdler“—— ſammlung mit anſchllehender Verpflichtung dei Amtswalter durch Pg. Kreisleiter Wehel. Jeden Mittwoch, 20 Uhr, Schulungsabend im Ortsgrup ⸗ penheim. Frauenſchaft und NSBo müſſen an die⸗ ſen Schulungen keilnehmen. Orksgruppe Oſtſtadt. Freibag, 14. Onkkober, 20.30 Uhr, öffentliche Verſammlung in den„Oloria⸗ Sälen“, Seckenheimerſtraße 114a. Redner: Pg. Böltcher, Kapilänleuknank a. D. Orksgruppe Friedrichspark. Monkag, 17. Olr* kober, im„Deutſchen Haus“(Kaufmannsheim, C1., 10/1) Wahlverſammlung. In dieſer öffenklichen Verſammlung wird Pg. Dr. Orth über„Mit Hitler für Deukſchland“ ſprechen. Un⸗ koſtenbeitrag 20 Pfennig. Achkung! Handwerk, Gewerbe und Handel! Pgg. aus dem Handwerk, Gewerbe und Han⸗ del, die ſich zur Mikarbeit in den Fachgruppen be · reit erklären, geben ihre Anſchrift mit Miſglieds. nummer an die Kreisleitkung D 5,4. Behme, Kreisfachberaker für Handwerk. Kreis Weinheim Orksgruppe Weinheim. Freitag, 14. Okbober, 20.30 Uhr, Gaſthaus„Zur Einkracht“ Pg. Dr. Rokh: Reakkion oder deukſcher Sozialismus? Einkritt 20 Pfennig, für Erwerbsloſe uſw. 10 Pfennig. —— National⸗Theater Mannheim Donnerstag] Anfang Schüler-Vorstellung Nr. 3 13. Oktober 14 Unr Wallenstein Maisch Anfang H 4 Sondermiete H 2 20 Uhr Angelina Cremer— Hein Freitag Anfang F 5 14. Oktober 19.30 Gasparone Klauß— Landory Samstag Anfang G3 15. Oktober 20 Unr Die endlose Straße Schroeder Preußiſch⸗Süddeulſche Klaſſen-Loklerie. Die Ziehung der 1. Klaſſe beginnt am 21. Ontober ds. Js., alſo in der nächſten Woche. S her der ſo hal kär daf got üb. hat ger der Kr ein leic viſt Ge die den die flar Stroh · Runmen ſrodt · Oſt Okkober, „Gloria⸗ er: Pg. 17. Ou* im, C 1. fenklichen i en. Un⸗ zandel! nd Han- ppen be · Niiglieds. dwerk. Okkober. Jr. Rokh: inkritt 20 . eim —— lr. 3 in 2 ein 10ry trahe rie. Die itober ds. 5 —————— Donnerskoo, den 1“ Ohfobher 192•. 2, Jahrg m. 30 Seite Erjtes mitlelbeutjches AS⸗Trefen in Detigheim 4000 jolgen bem Auf ihrer Führer Eindrucksvolle Kunogebung Die Oetigheimer werden ſich noch in ſpäte⸗ ren Jahren oft und gerne an den 9. Oktober 1932 erinnern, an den Tag, an dem zum erſten Mak eine große machtvolle nationalſozialiſti⸗ ſche Kundgebung bei ihnen ſtattfand. Es kann ohne Uebertreibung geſagt werden, daß an die⸗ ſem zweiten Oktoberſonntag das Künſtlerdorf in der Rheinebene voll und ganz im Zeichen des Hakenkreuzes ſtand. Schon morgens kurz nach 7 Uhr ſetzte der Zuſtrom der braunen Bataillone ein und ge⸗ gen 8 Uhr waren die Zugangsſtraßen erfüllt von Marſchkolonnen der SA., der SS. und der Hitleriugend, die dem Sammelplatz zußtröm⸗ ten. Während die S. S. vor dem Gaſthaus zum „Hirſchen“ antrat, dem Standort der Kreislei⸗ tung, ſammelten ſich SA. und Hitlerejugend auf dem Tells⸗Platz, von wo aus ſich gegen /9 Uhr der 3* zug nach der Kirche in Bewegung ſetzte. Den Zuſchauern gingen die Augen auf über die Macht des National⸗ ſozialismus, als ſie den endloſen Zug der Braunhemden an ſich vorüberziehen ſahen. Punkt 9 Uhr erreichte die Spitze des Zuges die Kirche, die bald von den„gottloſen“ Nazis zu zwei Dritteln gefüllt war. Von dieſem Gottesdienſt nahm jeder Nationalſozialiſt dankbar etwas Wertvolles mit nach Hauſe. Der hochwürdige Herr Mfarrer Gaier, her die Predigt hielt, fand den richtigen Ton, der geeignet war, in den Herzen ſeiner heute ſo überaus zahlreichen Gemeinde einen nach⸗ haltigen Widerhall auszulöſen.„Leben heißt kämpfen“, führte er aus, heißt arbeiten an ſich und am Volke. Es gilt eingedenk ſein deſſen, daß jeder einmal nach dem Tode ſeinem Herr⸗ gott Rechenſchaft über die ihm anvertraute, 425 die von ihm geleiſtete Arbeit abzulegen at!“ Was dieſer Prieſter uns verkündete, das werden und wollen wir ſtets im Herzen tra⸗ gen. Das waren chriſtliche, das waren kern⸗ deutſche Worte, die wir nie vergeſſen dürfen. Während des Gottesdienſtes marſchierten Kreisleitung und Amtswalter, begleitet von einer Abteilung SA. und SS. und dem Spiel⸗ mannszug 1/111 nach dem Friedͤhof zur Gefallenen⸗Ehrung. Schlicht und einfach, aber doch— oder viel⸗ leicht gerade darum— ſo überaus ergreiſend iſt das Gefallenen⸗Denkmal geſchaffen, das die Gemeinde Oetigheim ihren Söhnen errichtete, die für die Freiheit des deutſchen Volkes in den Jahren 1914—1918 dem Vaterland das Höchſte opferten. Ein hochragendͤes Kreuz, das die Inſchrift trägt:„Wir werden auferſtehen“, flankiert von zwei Engeln mit Poſaunen, die das Weltgericht ſymboliſieren. Und zu dieſen Engeln, zu dem Ewigen und Unvergänglichen erhebt eine ruhende Kriegergeſtalt die Hand, auferweckt zu jenem Leben, das frei von Leid und Not, dem Dienenden, dem Opfernden Er⸗ löſung und Friede ſpendet. Mit wenigen aus tiefſtem Herzen oͤringenden Worten legte Pg. Grimm⸗Provence, der Kreis⸗Kulturwart, einen Kranz in den Far⸗ ben der NSDAP. nieder.„Ich hatt' einen Ka⸗ meraden...“ Auferſtehen ſollen ſie, unſere gefallenen Helden, auferſtehen ſollen aber auch unſer ſchwergeprüftes Volk und Vaterlandl! Ernſt und ergriffen von der Weihe dieſes Gedͤenkens marſchierten wir nach dem Dorf zurück, wo um.30 Uhr im„Hirſchen“ von Pg. Neumann, Baden⸗Baden, der Kreis⸗Kongreß eröffnet wurde. Unſer Kreisleiter, Pg. Kurt Bürkle⸗Baden⸗ Baden ſprach zu den Amtswaltern ſeines Krei⸗ ſes von der Bedeutung des nunmehr einſetzen⸗ den ſchwerſten aller Wahlkämpfe, den wir nur dann ſiegreich beſtehen werden, wenn wir ge⸗ ſchloſſen Seite an Seite ringen, erfüllt von dem Geiſte Adolf Hitlers, von der Idee des Nationalſozialismus, von der Liebe zu Volk und Vaterland. In dieſen Wahlkampf ziehen wir Nationalſozialiſten, einzig und allein auf uns ſelbſt geſtellt, ohne Bedingungen, ohne Rückſichtnahme auf andere. Mögen die Spie⸗ ßer heute ſich den Kopf zerbrechen über den mutmaßlichen Ausgang dieſes Wahlkampfes, wir haben Wichtigeres zu tun. Wir ſtürmen vorwärts und wiſſen, daß der 6. November ein Ergebnis zeitigen wird, das dem entſpricht, was wir in den Wochen bis zu dieſem Tag geleiſtet haben. Die NSDA. ſchritt bei jeder neuen Wahl von Sieg zu Sieg, ſie wird auch dieſes Mal den Sieg an ihre Fahne heften. Nachdem der Leiter der Kreis⸗Preſſeſtelle einige Preſſefragen beſprochen hatte, ſchloß Pg. Neumann gegen 11 Uhr den erſten Kon⸗ greß des Kreiſes.⸗Baden⸗Raſtatt⸗Gernsbach mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf unſeren oberſten Führer. Inzwiſchen hatte ſich auf dem Platz vor der Kirche ein den Oetigheimern bisher unbekann⸗ tes Treiben entwickelt: Die Standarten⸗Ka⸗ velle 111 veranſtaltete dort ihr erſtes 13. 8. nicht den ihm als Köder hingehaltenen Vi⸗ NSDAP., ihrem oberſten Führer und den von zu erfüllen, gelobte jeder Amtswalter durch Plab⸗Konzert Es iſt unglaublich, wie prächtig dieſe Kapelle in der kurzen Zeit ihres Beſtehens ſchon ein⸗ geſpielt iſt. Das war beſte, alte Militärka⸗ die da wieder lebendig wur⸗ e. Leider ſetzte gegen 11 Uhr ein durchaus pro⸗ grammwioͤriger Regen ein, der das vorzeitige Abbrechen des Platzkonzertes notwendig mach⸗ te. Wieder formierte ſich der Zug der 1200 Braunhemdoͤen und marſchierte zum Parkplatz vor der Naturbühne zum Eſienemyfang. Die Ortsgruppe Oetigheim unter Leitung ihres Ortsgruppenleiters Kühn hatte die Ver⸗ pflegung übernommen. Was hier geleiſtet wurde, das verdient reſtloſe Anerkennung. Einfache, aber kräftige Koſt war es, die unſern wackern SA.⸗ und SS.⸗Leuten und den Hitler⸗ Jungens geboten wurde. Wie mancher, vet dem zu Hauſe Schmalhans Küchenmeiſter iſt, konnte ſich wieder einmal nach Herzensluſt für billiges Geld rechtſchaffen ſatteſfen. Was ſchadete es viel, wenn es vom Himmel in Strömen niedergoß? Die Hauptſache war: Es ging keiner hungrig vom Platz! Das ſchlechte Wetter zwang leider zu einer Aenderung des vorgeſehenen Programms. Die urſprünglich auf 11.45 Uhr vorgeſehene Vexpflichtuna der Amtswalter du Gauleiter Wagner konnte erſt gegen 12.30 Uhr im Natur⸗Theater vorgenommen werden. Dieſe Aenderung hatte aber den Vorteil, daß bis zu dieſem Zeitpunkt auch die meiſten Extrazüge der Reichsbahn eingetroffen waren, ſodaß ungefähr 4000 Volksgenoſſen Zeugen der feierlichen Ver⸗ pflichtung ſein konnken. zubelnd begrüßk ergriff unſer Gauleiter Wagnes, Karlsvuhe, dͤas Wort. Am 6. November tritt das deutſche Volk erneut an die Wahlurne, um ſeine Stim⸗ me abzugeben für oder gegen die Herrſchaft der Reaktion. Um dieſe Reaktion, deren Sieg Deutſchland unſagbarem Elend preisgeben würde, zu bekämpfen, ſie auf verfaſſungsmäßi⸗ gem Weg zu beſeitigen, iſt die Aufgabe des Nationalſozialismus, die Aufgabe Adolf Hit⸗ lers und ſeiner Kämpfer. Man wirft unſerem Führer vor, daß er am zekanzler⸗Poſten angenommen hatte und ver⸗ gißt dabei, daß dadurch Hitler, der Führer der größten deutſchen Freiheitsbewegung bedin⸗ gungslos kapituliert hätte, vor jenen Kreiſen, die in erſter Linie es verantworten müſſen, daß 1918 die Schwarzen und Roten die Macht in Deutſchland ergreifen konnten. Hitler hat noch nie kapituliert und er wird auch niemals kapitulieren, ſich ſelbſt und dem deutſchen Volk, das ihm vertraut, untreu werden. Wer das deutſche Volk und Reich aus ſeiner tiefen Not befreien will, der muß die Macht über Deutſchland fordern, der darf ſich nicht mit einem Vizekanzler⸗Poſten begnügen, der ihn zwangsläufig dazu verpflichtete, all das zu dek⸗ ken, was eine reaktionäre Regierung dem deut⸗ ſchen Volk aufzubürden gewillt iſt. Man hat uns den Kampf aufgezwungen, wir werden ihn durchführen und zwar mit aller Entſchloſ⸗ ſenheit und Opferbereitſchaft. Das Endziel iſt die Freiheit des Vaterlaudes, der innere und äußere Friede unſeres Volkes.„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns treunen und Gefahr. Wir wollen frei ſein, wie die Väter waren. Eher den Tod, als in der Knechtſchaft leben“. Dieſe Schiller⸗ worte, den Rütligeiſt rief Pg. Wagner in uns lebendig, oͤen Geiſt, der alles dem Glück und der Freiheit ſeines Volkes zu opfern gewillt und bereit iſt. In dieſem Sinne verpflichtete Gauleiter Wagner die Ortsgruppen⸗ und Stützpunktlei⸗ ter. Treueſte Pflichterfüllung gegenüber der ihm eingeſetzten Unterführern, Dienſt am Volk und opferbereite Hingabe für das deutſche Va⸗ terland. Dieſes Gebot allzeit zu achten und Hanoͤſchlag ſeinem Gauleiter. Das Deutſch⸗ landlied beſchloß die feierliche Handlung. Es folgte nun die Feſtaufführung von Gchillers Wil⸗ helm Zell. Eine erſchöpfende Beſprechung dieſer Auffüh⸗ rung iſt im Rahmen unſeres heutigen Berich⸗ tes unmöglich. Der.⸗Badener Theaterbe⸗ richterſtatter des„Führer“ wird dies nächſter Tage geſondert nachholen. Eines aber ſei feſt⸗ geſtellt und jetzt ſchon vorweg genommen: Wer „Wilhelm Tell“, dieſes grandioſe Werk unſeres größten Freiheitsdichters voll und ganz er⸗ leben will, der muß Zeuge ſein, wie die Oetig⸗ heimer Bauern unter Leitung ihres Pfarrers das Werk wiedergeben. Tief ergriffen, ja er⸗ ſchüttert folgte die Menge der Aufführung und nahm dankbar erfüllt die Worte und Gedanken Schillers in ſich auf. Dieſer Nachmittag lieferte erneut den Be⸗ weis, daß in unſerm deutſchen Bauernſtand eine Seele ruht, deren Reichtum mitreißt und zu reſtloſer Bewunderung zwingt. Der nicht⸗ endenwollende Jubel, der die Darſteller um⸗ brauſte, mag ihnen als ſchwaches Zeichen für den Dank gelten, den wir ihnen und ihrer Kunſt zollen. Im Gaſthaus zur„Sonne“ verſammelten ſich noch ungefähr 400 Nationalſozialiſten, um in zwangloſem Beiſammenſein die Eindrücke über das Erlebte auszutauſchen. Wieder war es die Standartenkapelle 111, deren ſchneidige Weiſen uns erfreuten, die eine frohe Feſt⸗ ſtimmung ſchufen und uns veranlaßten, den Aufbruch von Stunde zu Stunde weiter hin⸗ auszuſchieben. Je mehr wir das Erlebte überdachten, um ſo deutlicher wurde es uns klar, daß wir nicht von Oetigheim ſcheiden durften, ohne dem ktative der Gedanke der Oetigheimer Volks⸗ ſchauſpiele entſprang: Pfarrer Saier! Gegen 9 Uhr formierte ſich ein Zug, beſte⸗ hend aus etwa 200 Mann SA. und etwa 100 „Ziviliſten“, die unter Vorantritt der Standar⸗ tenkapelle nach dem Pfarrhaus zogen. Und dieſes Bild wollen und können wir nie ver⸗ geſſen. Vor dem Pfarrhaus aufmarſchiert die Kolonne der nationalſozialiſtiſchen Braunhem⸗ den, dem Eingang gegenüber die rote Haken⸗ kreuzfahne, die ſich huldigend vor einem Prie⸗ ſter ſenkt, der den Dienſt an der Seele des Volkes als eine ſeiner vornehmſten Aufgaben betrachtet. Ro. Hugo Brombacher⸗B.⸗Baden richtete an den hochwürdigen Herrn Pfarrer Saier Worte tiefſten und herzlichſten Dankes. Nicht als Politiker, nicht als Angehörige und Anhänger einer politiſchen Bewegung traten wir vor das Pfarrhaus, ſondern als Söhne des deutſchen Volkes, die ihren Dank dem Mann abſtatten wollen, der das letzte vollen⸗ dote Werk unſeres größten deutſchen Freiheits⸗ )ters in unſer aller Herzen zu neuem Le⸗ wenben ſich gegen Während ſich dieſe Zeitung bemüht, durch Abdruck des„ſpannenden Romanes“:„Der Marſch auf Rom“ den Abonnenkenſchwund aufzuhalten, bringk ſie es ferktig, bei den Ar⸗ beikern und Angeſtellken ihre reaktionäre Ein⸗ ſtellung beſonders ins Licht zu rücken. Den lehten Abſchnitt des Leitarkihels vom Frei⸗ kag könnke man bei der„Bergwerkszeitung“ und bei der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen“ nicht beſſer leſen. Die Quelle iſt ja auch ein und dieſelbe, nämlich die, von der die geſamte Papenpreſſe, von der Frankfurker Zeitung bis zu der„nationalen“ Preſſe des Herrn Hu⸗ genberg reichend, ihre Weiſungen beziehl. Vor einigen Tagen konnke man in den „Neueſten Nachrichken“ leſen, daß die Neu⸗ einſtellungen in den vielen Bekrieben die Zahl von 13 000 erreicht hätte. Wenn nun in dem Arkikel nach den Schuldigen geſucht wird, die eine weitere Auswirkung der Notkverordnung verhindert haben ſollen, ſo iſt darin ein Ein⸗ geſtändnis dafür zu erblicken, daß dieſe hoch⸗ geprieſene Verordnung zur Ankurbelung der Wirkſchaft in ihren Anfängen kläglich ſtek⸗ kengeblieben iſt. Es beſteht gewiß kein Strelt darüber, daß man den Arbeikern und Ange⸗ ſtellten mit dieſer Nokverordnung harke Opfer zumukek, aber ebenſowenig kann man dieſer Volksſchicht die Meinung beſtreiten, daß man gerade ihr in immer ſtärkerem Maße Opfer auferlegt hat und noch auferlegt, mit der Be⸗ gründung, das geſchehe nun zum leßken Male und mit der verpflichtenden Begrün⸗ dung, alle diesbezüglichen Maßnahmen ge⸗ ſchähen zum Wohle der Arbeiknehmerſchaft. Es muß geradezu als herausfordernd be⸗ zeichnek werden, mit welcher Kallblütigkeit in dem genanntken Arkikel ausgeſprochen wird, daß die Schuld an einem Verſagen der Pa⸗ penſchen Wirtſchaftsverordnung auf die Ar⸗ beitnehmerſchaft fallen würde. Es wird kein Wort davon geſagk, daß es auch Wirkſchafts⸗ kreiſe gibt, die an dem Erfolg dieſer Verord⸗ nung Zweifel hegen und das ſind vornehmlich ſolche Unkernehmer, die keine Möalichkeit ſe⸗ hen, aus dieſer Subvenkionsverordnung Pro⸗ fike herauszuſchinden. Die Androhung oder gar Durchführung neuer Belaſtungen für die Arbeiknehmerſchafk kann und wird wahrſcheinlich dazu führen, daß die Geduld derienigen zu Ende gehk, die Jahr um Jahr ſchwerſte Opfer auf ſich genom⸗ men haben im Bewußkſein, hiermit in ſtaaks⸗ politiſchem Inkereſſe zu handeln. Eine weikere Mann unſeren Dank abzuſtatten, deiſen Ini⸗ Bereitwilliakeik, auf dielem Wege forkzufah⸗ llich Zrubeen- rrohe Ge⸗ danken fassen und Kaffee Hag trinken! Das schafft's! ben erwachen ließ, der klar und deutlich er⸗ kannte, welch gewaltige Wirkung dieſes Werk ausüben muß, wenn⸗ es vom Volk und durch das Volk zum Volk ſpricht. Ehrfürchtig nahen wir dem Mann, der ungeachtet aller Schwie⸗ rigkeiten ſich ſelbſt, das heißt ſeiner Idee, ſei⸗ ner Schöpfung die Treue unwandelbar hielt, und der keine Mühe und keine Arbeit ſcheute, um dieſes köſtliche Kulturgut der Oetigheimer Volksſchauſpiele dem deutſchen, insbeſondere dem badiſchen Volk zu erhalten. In einer Zeit tiefſter nationaler Not, in einer Zeit, die in ſo vielem den ſchweren Jahren gleicht, in de⸗ nen Schillers„Tell“ entſtand, iſt es eine na⸗ tionale Tat, den Rütli⸗Gedanken im Volk zu erwecken. Und es iſt gleichzeitig ein hoffnungs⸗ voller Lichtblick, wenn wir ſchauen dürfen, wie deutſche Kunſt von deutſchen Bauern gepflegt wird, während auf den Bühnen der Städte vielfach eine Scheinkunſt dem Volk geboten wird, die dem Empfinden eines gläubigen Deutſchen und Chriſten verabſcheuungswürdig erſcheinen muß.— Dieſes Verdienſt anzu⸗ erkennen und denen, die es An tsvollen Dank auszuſprechen, iſt uns in⸗ —— Bedürfnis. Unfer Dank gilt in glei⸗ cher Weiſe dem Schöpfer der Otigheimer Volks⸗ ſchauſpiele, Hochwürden Herrn Pfarrer Saier, wie auch all denen ſeiner Gemeindemitglieder, die ihre ganze Kraft ſelbſtlos und aus edel⸗ ſtem Idealismus heraus in den Dienſt dieſes als eine heilige Pflicht, die opferbereite Liebe, zu Volk und Heimat, wie ſie uns im„Tell⸗ verkündet wird, in das deutſche Volk, in alle ſeine Schichten und Stämme hineinzutragen. Herr Pfarrer Saier dankte in liebenswür⸗ digen und herzlichen Worten und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß der„Tell“⸗Gedanke in al⸗ len deutſchen Herzen Wurzel ſchlagen möge.— Das Deutſchlandlied beſchloß dieſe würdige ankſagung. Se Die Tagung in Oetig⸗ heim iſt vorüber. Mögen alle, die an ihr teil⸗ nehmen durften, aus dieſem Tag die lebendige Kraft geſchöpft haben, deren wir bedürfen im Kampf um die Freiheit und den Wiederaufſtieg des Deutſchen Volkes und Reiches. Heil Hitler! Die„Heibelberger Neuejten Nachrichten“ die Arbeiterjchaßtl ren, wird von der Arbeitnehmerſchaft ſchlech⸗ kerdings nicht mehr zu erwarken ſein, beſon⸗ ders deshalb nicht, weil eine Regierung von Männern über Deukſchland herrſcht, welche ſich lediglich auf die Kreiſe ſtützt, die in den vergangenen ſchweren Jahren nicht den ge⸗ ringſten Beweis ſtaakspolitiſcher Befähigung gezeigt haben. Es wird in dem Arkikel verſucht, eine Ver⸗ ſchiedenheit der Inkereſſen der Arbeitnehmer von denen der Gewerkſchaften feſtzuſtellen und das iſt der eigenkliche Anlaß, der dieſem Artikel zugrunde liegt. Es iſt der alte Wunſch der Hinkermänner des Herrn von Papen, die Gewerkſchafken auszuſchalten, da⸗ mit ſie mit den Arbeikern und Angeſtellten im einzelnen nach Belieben verfahren kön⸗ nen. Das wiſſen auch die„Neueſten Nach⸗ richten“!! Daß ſie ſich der Papenfronk ver⸗ ſchrieben haben, was für ſie durch Konjunk⸗ kurrückſichken bedingk geweſen ſein mag, hal bei vielen ihrer Leſer Befremden genug er⸗ regt! Wenn ſie ſich aber nun ſogar anſchickk, reaktionäre Gedanken zu hegen und Arkikel zu verbreiken, wie ſie dem Kreis um Hugen⸗ berg eigen ſind, ſo muß und wird das für Ar⸗ beitnehmer, die dieſe Zeitung leſen, Grund und Veranlaſſung genug ſein, die Einſtellung dieſer Zeitung genauer zu beachken und enk⸗ ſprechend zu handeln.. L. W Mitglied des OHV. Der Vock als Guͤriner Skandal im A in Mann⸗ e Vor kurzem wurde von Mannheimer Meßhgermeiſtern ein ſtädtiſcher Arbeiker dabei angetroffen, als er in einem Ruckſack Felk in ſein Gartenhaus im Schlachthof brachke. Wie ſich herausſtellte, war das Feit von einem an⸗ deren ſtädtiſchen Arbeiter, der aufpaſſen ſoll, das nichts geſtohlen wird, in der Kühlhalle entwendek. Die beiden Arbeiter ſollen, wie man hört, ſchon länger einen Handel mit ge⸗ ſtohlenem Fett betrieben haben. Es berührt eigenarkig, daß ſich die beiden Arbeiker noch weiter im Dienſt befinden und ſogar noch Vertrauensſtellungen innehaben. Wir ver⸗ langen ſtrengſte Beſtrafung, denn es handelt ſich hier um keine Diebſtähle, die aus Nok be⸗ gangen ſind. Die beiden Arbeiker haben das in ſie geſetzke Verkrauen mißbraucht und kön⸗ nen unker keinen Umſtänden weiker im Schlachthof auf Vertrauensſtellungen verwen⸗ dek werden großen Werkes ſtellten.— Uns erſcheint es J 8 2. Jahrg./ Nr. 230 Nsk Dürch Kreditmangel iſt ſchon manches Unternehmen zuſammengebrochen; es iſt aber auch möglich, ein Unternehmen durch übermäßigen Kredit zu Fall zu brin⸗ gen. Das iſt ſchon vorgekommen, bei kleinen ſo gut wie bei großen Unternehmen. Der Karſtadt⸗Konzern hat ſeinen Zuſam⸗ menbruch zu einem großen Teile dem Umſtan⸗ de zu verdanken, daß die Banken dem jahre⸗ laug 12 Prozent Dividende verteilenden Kar⸗ ſtadt⸗Konzern unbedenklich beinahe unbegrenz⸗ te Kredite einränmten, um nur daran verdie⸗ nen zu können. Dadurch wurde das Streben nach ſtändiger Ausdehnung und Vergröße⸗ rung bei der Verwaltung derart geſteigert, daß die allgemeine Entwickelung bei der Geſamt⸗ wirtſchaftslage damit auf die Dauer nicht mehr Schritt halten konnte und der Zuſammenbruch des Koloſſes unvermeidlich wurde. Nun möch⸗ te natürlich jeder möglichſt ungerupft dabei wegkommen und womöglich das Reich an der Sanierung teilnehmen laſſen. 4 Zur Zeit werden Verſuche gemacht, die In⸗ haber der amerikaniſchen Dollaranleihe zu Opfern zu bewegen, wofür allerdings die Aus⸗ ſichten nicht günſtig ſind. Wie die an Plötz⸗ en Verwaltung bekannt gibt, ſollen zunächſt für die Anleihe nur die Zinſen bezahlt werden. Der für 1. November fällige Tilgungsbetrag von etwa 0,8 Millionen Mark auf die noch annähernd 80 Millionen Mark be⸗ tragende Anleihe ſoll vorerſt bei einer New⸗ pyorker Bank hinterlegt werden. Es ginge nicht an, einen Teil der Gläubiger jetzt voll zu be · friedigen, während alle übrigen mit mehr oder weniger erheblichen Einbußen zu rechnen hät⸗ ten. Dieſer Verſtoß gegen die Bedingungen der Anleihe würde allerdings die Gläubiger berechtigen, die ganze Anleihe zu kündigen, womit der Konkurs der Karſtadt A. G. beſiegelt wäre. Letzten Endes läge das aber mehr im Intereſſe der Gläubigerbanken als der An⸗ leihegläubiger, welche bei einem Konkurſe am meiſten verlieren würden. Es dreht ſich daher alles darum, einen Vergleich zuſtande zu bringen, bei welchem alle Gläubiger ſich zu Opfern verſtehen, um den Verluſt des Vorjah⸗ res von 34 Millionen Mark, den des laufen⸗ den Geſchäftsjahres, ſowie die erforderlichen Abſchreibungen aller Anlagewerte, insgeſamt minbeſtens 100 Millionen Mark, auszugleichen. Die Bankgläubiger mit etwa 70 Millionen und die Anleihegläubiger mit etwa 60 Millio⸗ nen Forderungen haben ſich darüber zu ver⸗ ſtändigen, durch entſprechende ausreichende Verzichte ihrer Forderungen die Karſtadt A. G. ſon zu ſanieren, daß die Warengläubi⸗ ger befriedigt und der vollſtän⸗ dige Zuſammenbruch vermieden werden kann. Wieviele Zuſammenbrüche ſelbſtändiger Mit⸗ telſtandsbetriebe aber dieſe finanzkapitaliſti⸗ ſchen Rieſenbetriebe auf dem Gewiſſen haben, ſteht auf einem anderen Blatte. Kn. Pavens Wirijchaftsankurbelung „Verkrauen ſchafft Arbeil“. Die Beendigung der Kriſe oder die An⸗ kurbelung der Wirkſchaft frei nach Franz von Papen kritt im Bericht der Vereinigken Skahl⸗ werke über das 4. Geſchäftsviertelfſahr 1931 bis 32, uli⸗Sepkember 1932) wie folgt in Er⸗ ſcheinung: Die Zahl der Arbeiter und Angeſtellten hal ſich entwickelt: Arbeiker Wer. Stahlwerke davon Steinkohlen⸗ 30. 9, 32 30. 6. 32 20. 9. 31 81 768 83 287 97090 bergbau 37 420 37 814 44 808 Angeſtellke 11 343 11 601 13 648 Produktion, Abſatz uſw. uſw. hat ſich enk⸗ ſprechend vermindert. Jedes Work zur Kenn⸗ zeichnung dieſer Ark Ankurbelung dürfte überflüſſig ſein! Meplun-Werft ſlilgelegk. Die Repkun⸗Werft, Roſtock hat die Zah⸗ lungen einſtellen müſſen und den Berrieb ſtill⸗ gelegt. Sämtliche noch beſchäftigkten Arbeiter 1 und Angeſtellten werden daher arbeikslos. Früher beſchäftigke das Werk 2000 Arbeiker und mehrere 100 Angeſtell'e. Gefahren der Arbeiksſtreckung. Einen großen Teil der ſozialpolitiſchen Weisheit des Papenprogrammes nimmt die Ermächtigung an die Unternehmer ein, die vor⸗ handenen Arbeiten zu ſtrecken, d. h. den Ar⸗ beitern die Arbeitszeit zu kürzen, den Lohn abzubauen, dafür aber neue Arbeilskräfte ein⸗ zuſtellen für die es außerdem noch eine Prä⸗ mie gibt, Ueber die praktiſche Wirkung der Arbeilkürzung gibk eine Feſtſtellung des—5 s der Badiſchen Arbeitgeberverbände Aus⸗ Uebenjteßene Wirhjchajtshyänen Die Karjtabi⸗ un-⸗ „Sanierung“ kunft. Dieſe Ermikklungen ergeben, daß in der Texkilinduſtrie die durchſchnittliche Ar⸗ beitszeit im Sommer ds. Js. 41,4 Stunden, in der Schmuckwareninduſtrie 31() Stunden be⸗ trug. Für 48 152 Arbeiter in anderen ba⸗ diſchen Induſtrien haben ſich folgende Zahlen ergeben: Arbeitszeit 48 Stunden 9 922 Arbeiter- 20,6 42—48 Stunden 6 619 Arbeiter= 13,7 36—42 Stunden 10 212 Arbeiker 21,2 30—36 Stunden 9 840 Arbeiter— 20, 24—30 Stunden 10 157 Arbeiter ⸗ 21,0 v. unk. 24 Stunden 1 402 Arbeiter— 3,0 v. H. Aus dieſer Darſtellung ergibt ſich, daß es Unſinn iſt, zu ſagen, eine Verkürzung der Ar⸗ beitszeit werde zur Belebung des Arbeits⸗ markkes führen; die Arbeitszeit von rund der Hälfte der Arbeiknehmer bekrägt heute unker 40 unker einer ökätigen Arbeits⸗ woche. Kurze Wietſchaftonachrichten Deutſchlands Holz⸗Außenhandelsbilanz im Auguſt 1932. Der Monat Auguſt 1932 zeigk gegenüber dem Vormonat wieder ein leichtes Anſteigen der Holzeinfuhr von 283 906 Tonnen auf 302 778 Tonnen. Die Steigerung iſt in erſter Linie auf die Einfuhr aus Sowjetrußland zu⸗ rückzuführen, aus dem im Auguſt 36 955 Ton⸗ nen Nadelſchnittholz(im Vormonat 28 478 Ton⸗ nen) und 117 691(101 900 Tonnen) Papierholz importiert wurden. Die Ausfuhr iſt ebenfalls leicht von 47 451 auf 50 075 Tonnen geſtiegen. Die Steigerung iſt auf eine Zunahme des Ex⸗ portes nach dem Saargebiet in Grubenholz (6 139 Tonnen gegen 5636 Tonnen im Zulih), nach Großbritannien(2800 Tonnen Gruben⸗ holz gegen 1278 Tonnen) und Frankreich (2192 Tonnen Nabdelſchnittholz gegen 1 051 Tonnen) zurückzuführen, während die Gruben⸗ holzausfuhr nach Holland auf 7 502(8 111 Ton⸗ nen) zurückging. Gegenüber dem Auguſt 1031 zeigt ſich ein Rückgang der Einfuhr um faſt 100 000 Tonnen, der Ausfuhr um rund 60 000 Tonnen. Bei der Einfuhrſteigerung im Auguſt d. J. iſt vor allem bemerkenswert, daß die Nadelrundholzeinfuhr durch die neueingeführ⸗ ten Zölle ſtark zurückgegangen iſt. Sie betrug nur 19958 Tonnen gegen 42933 Tonnen im Juli und noch 77 707 Tonnen im Auguſt 1931. Wertmäßig ſtellte ſich die Einfuhr im Auguſt 1932 auf 14772(Juli 13 427, Auguſt 1931 22 462) Mill. RM., die Ausfuhr auf 2954(3 158 bezw. 8 118) Mill. RM.—. Reichsviehzählung am 1. Dezember 1932. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat an die in Frage kommenden landͤwirtſchaftlichen Verbände die nachſtehende Mitteilung hinausgehen laſſen: „Die Jahresviehzählung und Ermittlung der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlachtungen in den vorhergehenden oͤrei Monaten im Reiche iſt zum 1. Dezember 1932 angeoroͤnet. Der Umfang entſpricht im allgemeinen dem der letzten Zählung. Neu iſt die Auszählung der über 2 Jahre alten Zugochſen und Zugtiere, weil die Einſchränkung der Pferdehandlung geeignet erſcheint, das Bild des deutſchen Zug⸗ tierbeſtandes nicht unerheblich zu ändern. Die Landesregierungen werden wieder auf die Ge⸗ heimhaltung der ſtatiſtiſchen Angaben hinge⸗ wieſen, die keinesfalls zu Steuerzwecken, Um⸗ lagen oder zur Erhebung von Gebühren, Um⸗ lagen u. ä. Verwendung finden dürfen. * * „ * v v v v Veſſeres Verſandkarkoffelgeſchäft in Süd · weftdeukſchland. Mit Oktoberbeginn hak der Karkoffelver⸗ ſand in Südweſtdeulſchland in größerem Um⸗ fange eingeſeßk. Beſonders Bayern und Ba⸗ den weiſen größeren Verſand auf. Im Ahein⸗ Maingebiek bleibt das Angebok mäßig, da die Landwirkſchaft ſelbſt bei den niedrigen Preiſen zur Einlagerung ſchreikek. Der Verbrauch hält ſich in ſehr kleinem Rahmen und nimmk vorläufig nur vereinzelt Einkelle⸗ rungen vor. In Rheinheſſen lagen bereits An⸗ fragen aus der Schweiz vor. Die Frühſorken ſind zu Ende, ſodaß ſetzt ausſchließlich Indu⸗ ſtrie gehandelk wird. Durch das kleine An⸗ gebok z. T. aber auch durch die beſſere Ver⸗ ſandnachfrage haben die Preiſe weiter an⸗ ziehen können, beſonders auch deswegen, weil die mitteldeukſchen Verladegebieke wie Thü⸗ ringen und Hannover nicht mehr nach hier renkieren, ſobdaß man ab Wekkerau, Ahein⸗ heſſen und Franken ekwa auf der Baſis von 1,75 RM. bis 1,85 RM. je Zenkner handelt. Ton vfahinchen wenherbn. Der Weißweinherbſt geht an der Ober⸗ haardt allmählich gegen mäh⸗ einem Ende en rend an der Mikkelhaardt erſt die Leſe be⸗ gonnen wurde. Die großen Weingüter ſchie⸗ ben die Leſe ſolange es geht hinaus. In der Dürkheimer Gegend haben einzelne Winzer⸗ genoffenſchaften ſetzt mit dem Herbſt begonnen. Der Erkrag wird in dem Qualitätsweinbau⸗ gebiet Neuſtadl⸗Dürkheim als ſehr ſchlecht be⸗ zeichnet. In Kallſtadt, Leiſtadt, Freinsheim, Herxheim uſw. ſcheint der Ertrag beſſer zu ſein und man rechnek hier verſchiedenklich mit Vorfahreshöhe. Die Oualität iſt jedoch beſſer als beim 1931er, die Moſtgewichte liegen durchſchnittlich um 10—15 Grad über denen des Vorfahres. Geſchäftlich iſt es an der Mittelhaardt ſehr ruhig, Winzergenoſſenſchaf⸗ ten und ⸗Vereine keltern meiſt alles ſelbſt ein. Für Rotweine, von denen allerdings in erſter Hand nur noch wenig vorrätig iſt, hört man Geboke von bis 400 RM., nachdem noch vor kurzem 420 und mehr angelegk wurde. In Haardt ſtellte man in den leßten Tagen Moſtgewichte von 75 und 90 Grad feſt. Die Winzergenoſſenſchaft ſethte kleinere Men⸗ gen ab. Für das Fuder werden bis 600 RM. geboten. Kehler Rheinhafenverkehr im September. Im Laufe des Monats September kamen im Kehler Rheinhafen 324 Schiffe(246 zu Berg 78 zu Tal) an mit 119797 Tonnen Ladung. Im gleichen Zeitraum gingen 323(168 zu Berg, 155 zu Tal) mit 27 684 Tonnen ab. Der Geſamtumſchlag betrug 647 Schiffe mit 147 481 Tonnen Ladoͤung. Von Hauptſchiff zu Haupt⸗ ſchiff wurden überſchlagen im Zugang 10 123 Tonnen im Abgang 9049 Tonnen zuſammen 19 172 Tonnen. Zinkblechpreisermäßigung. Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe mit ſofortiger Wirkung um 3 Prozent ermäßigt, nachdem ſie am 30. Septem⸗ ber um 1½ Prozent erhöht worden waren. Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot. Die Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot Gemeinnützige.m. b. H. hat ſoeben die 3. diesjährige Baugeldzuteilung von 4,3 Mill. RM. an 333 deutſche und öſter⸗ reichiſche Bauſparer vorgenommen. Bis heute hat dieſe größte deutſche Bauſparkaſſe 13 290 deutſche und öſterreichiſche Eigenheime mit über 196,4 Mill. RM. finanziert, ———— Markte. Vom badiſch⸗-pfälziſchen Eiermarkk. Die Verknappung der Ware brachte eine bedeutkende Preisbeſſerung, die ſich auch in dieſer Woche forkzuſeßen ſcheint. Die Ba⸗ diſch⸗Pfälziſche Eierzentrale ſehte in den let⸗ ten Tagen Eier zu folgenden Einkaufspreiſen des Klein⸗ bezw. Großhandels ab: Sonder⸗ klaſſe 11—11,5 bezw. 10—10,75, Klaſſe A 10 bis 11 bezw. 9,5—10,25, B 9,5—10,5 bezw. 9,25—9,75, D—10 bezw. 8,75—9,50, D 8 bis 8,5, Enkeneier—9,5 Pfg. je Stück. Ver⸗ braucherpreiſe liegen—3 Pfg. höher als die des Kleinhandels. Tendenz: ehr feſt. Von den badiſchen Schlachlviehmärkken. Der Auftrieb an Großvieh auf den badi⸗ ſchen Schlachtviehmärkten war enkſprechend der Nachfrage genügend. Die Preiſe hlelten ſich ungefähr im Rahmen der Preiſe der letten Woche. Geſucht waren wie gewöhnlich vollfleiſchig fekte Färſen(Kalbinnen), für die Preiſe bis zu 35 RM. ſe Zenkner Lebendge⸗ wicht erlöſt werden konnken. Ungeſochke noch nicht abgezahmke vollfleiſchig fette jedoch nicht zu ſchwere Ochſen waren ebenfalls gefraat und konnken bis 33 RM. erlöſen. Der Auftrieb an Kälbern war normal. Für beſte Kälber konnken Preiſe bis 45 RM. erlöſt werden.— Bei den Schweinen war der Auftriꝛb ſehr reichlich, ſodaß z. T. Ueberſtände verblieben. Geſucht war allgemein ein ekwas ſchweres Schwein und zwar ein Speckſchwein. Die amkliche Höchſtnotierung bekrug in Karlsruhe 50 RM. In Mannheim wurden ſogar bis 51 RM. angelegtk. ce Mannheimer Schlachtviehmarkt Mannheim, 12. Okt. Auftrieb: 286 Ochſen, 206 Bullen, 238 Kühe, 335 Färſen, 709 Kälber, 41 Schafe, 28983 Schweine, 6 Ziegen. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: 32—34, 20 bis 29, 25—29; Bullen: 25—27, 21—29, 19—21; Kühe: 24—26, 20—22, 14—17, 10—13; Kälber: 41—45, 35—39, 31—35, 28—32; Färſen: 33—95, 28—30, 25—27; Schafe: 22—28; Schweine: 50—51, 49—51, 47—48, 45—47, 42—44, 40—42, Marktverlauf: Großvieh mittel, langſam ge⸗ räumt, Kälber ruhig, Schweine mittelmäßig aerüumt. Mannheimer Pferdemarkt... Mannheim, 12. Oktober. Zufuhr: 95 Ar⸗ beits⸗ und 35 Schlachtpferde. Bezahlt wurden bei ruhigem Marktverlauf für Arbeitspferde 400—1100, für Schlachtpferde 40—150 RM. pra Stück.... 4 Frankfurter Großviehmarkt Frankfurt, 12. Oktober. Zufuhr: 1505 Rin⸗ der, davon 418 Ochſen, 167 Bullen, 503 Kühe, 417 Färſen; ferner 502 Kälber, 181 Schafe.— Preiſe pro 50 Kg. Lebenoͤgewicht: Ochſen: 29 bis 32, 25—28, 20—24; Bullen: 26—2, 21—25; Kühe:—27, 21—24, 16—20; Färſen: 31—33, 27—30, 22—26; Kälber: 41—44, 37—40, 33—86. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand, Kälber rege ausverkauft, Schafe reae aus:“ kauft, nicht notiert. obsfarohmärkte Großmarkk Handſchuhsheim. Aepfel 10—17, Birnen—14, Bohnen 14 bis 16, Tomaken—11, Kaſtanien 12—13, Pfirſiche 12—15 Pfg. Anfuhr gering, Nach · frage guk. Heute 17 Uhr Verſteigerung. Großmarkt Weinheim. Nüſſe 24—31, Pfirſiche—23, Quikken 8 bis 10, Tomaken—8, Zwetſchgen 3,9, Bir⸗ nen—18, Aepfel—11. Anfuhr, Nachfrage gut; für Aepfel Nachfrage nachgelaſſen. Heuke 16 Uhr Verſteigerung.* Anorl-Beebachiter Hocley Für das Spiel Süddeukſchland gegen Oeſſer⸗ reich, das am kommenden Sonnkag in Frankfurk zum Auskrag gelangt, wurde folgende ſüddeutſche Mannſchaft aufgeſtellt: Tor: Schäfer; Verkei⸗ diger: Theo Haag, Grages(80); Läufer: Schimpf(Sachſenhauſen), Schächkel(80), Kerzin⸗ ger(SC): Skurm: Horn(SCh), Euler(80), Peter II, Baudendiſtel, Stieg(565). 1* Vorbereikungen für das Silberſchildſpiel in Heidelberg. Wer enkſinnk ſich nichk noch jenes Silberſchild⸗ ſpieles, das im Jahre 1930 auf dem HCh-Platze in Heidelberg ſtallfand, der kaum die mehreren Tau⸗ ſend Zuſchauer faſſen konnke? Damals war die⸗ ſes Spiel das größte ſporkliche Ereignis des Jah⸗ res, das auch von außerhalb unzählige Hockey⸗ freunde anlockte. Das Silberſchiloͤſpiel Norddeukſchland gegen Süddeulſchland am übernächſten Sonnkag ver⸗ ſpricht ein nicht minder wichkiges Ereignis zu wer⸗ den. Wenn auch die Chancen des Kampfes heule ſich noch nicht genau abwägen laſſen, da die end ⸗ gültigen beiderſeitigen Mannſchaften noch nicht bekannt ſind, ſo ſtehk ſchon feſt, daß es einen ganz ausgeglichenen Kampf geben dürfte. Für die Hei⸗ delberger Sporbwelt hat das Spiel zudem deswe⸗ gen erhöhles Inkereſſe, weil von den Heidelberger Vereinen zahlreiche Spieler die ſüddeulſchen Far⸗ ben verkreken werden. Schon heute aber iſt auch das Inkereſſe auswärt'ger Vereine außerordenklich groß; es werden aus der näheren und weiteren Umgebung zahlreiche Mannſchaften hierher kom⸗ men, um zu fplelen und den Repräſenbaklvhampf anzuſehen. Hex Hockenelub ZHeidelberg guf, Deflen. Blat das Spiel durchgeführt wird und dem der Deutſche Hockeybund die Geſamtorganiſakion überkragen hak, hat ſchon alle Vorbereikungen gekroffen, um dem großen Andrang an Zuſchauern und auswär⸗ tigen Mannſchaften gerecht zu werden. Der Ra⸗ ſen wird gepflegt, die Zuſchauermöglichheiten er ⸗ höht, waren es doch bei dem letzten Spiel über 3 000 Menſchen, die dem Kampf beiwohnten. Der Vorverkauf wird in der nächſten Woche er⸗ öffnet, Spiele mit auswärtigen Mannſchaften im Einvernehmen mit den anderen Heidelberger Clubs abgeſchloſſen. In Mannheim und Frankfurk wer⸗ den örkliche Vorverkaufsſtellen eingerichbet, aus der Mainſtadt wird vorausſichklich eine Geſellſchafts · fahrt organiſiert werden. Heidelberg wird alſo am 23. Oktober im Brennpunkk des ſporklichen Inber · eſſes ſtehen: gleichzeit'g ein Bewels dafür, welche Siellung der Heidelberger Hocheyſpork im geſam⸗ ten deutſchen Hockevſpork einnümmk. A. M. Handball Die Pflichlſpiele im Badiſchen Neckarkurngau. In der Gruppe 1 der Aufſtiegsklaſſe kommk das unenkſchiedene Ergebnis der Turngemeinde Plankſtadt gegen die ſpielſtarken Ziegelhauſener elwas unerwarkek. Das Lokaltreffen der Gruppe 2 in Schriesheim ließ die Jahnler zu einem klaren Sieg kommen. Bedauerlicherweiſe mußte das mit großer Spannung erwartete Spiel Neckarhauſen gegen Laudenbach wegen eines Todesfalles auf einen ſpäteren Spieltag verlegk werden Aufſtiegsklaſſe Gruppe l: TW Eppelheim— Tb Rohrbach:5(:2) To Plankſtadt— To Ziegelhauſen:3.(2: TB Wieblingen— D Wiesloch•4 6: TB Zeidelberg— Zahn Seckenheim 42 organi ohne denn lichſte Wirtſ. ſegens tur. Unz Mißw Arbei die junge werde von 8 teilen. nes a der F nig E Sorge mut u dadur. men. Es lofe a da ihr wurde Leben Arbei ſam d unzuft über gen, d nur n behagl hörk l Wort. laſtet reichet ten der lich die ge- icht und rieb ber ehr en. res Die uhe bis ſen, her, eiſe 2¹; ſer: 35, ne: 42, ge⸗ 5i9 Ar⸗ den rde yrg in⸗ he, 25 nö, 14 —18, ach · Bir⸗ age eute Die Pflichten des Kationalfozialiſtin— vom Faul und brüchig iſt das Volk. Liberalis- mus und Rakionalismus ſchufen aus ihm eine Maſſe, blutleer, unabhängig unkereinander, typiſierke Individualiſten. Vorkeil und Nutzen, Egoismus, Habgier und Beſiß ſind es, die die Menſchen ſich entfremden, die den Kampf aller gegen alle entfachen. Sinn und Inhalt des Lebens gingen verloren. Auch die Frau wurde ihrer Beſtimmung enkzogen. Die libe · raliſtiſche Frauenbewegung machte aus un⸗ ſerer deukſchen Frau die Frauenrechtlerin, die Konkurrenkin des Mannes, das Girl, die Modepuppe. Wir denken an eine Reihe un⸗ rühmlich bekannker Tagungen der Frauen⸗ rechklerinnen, auf denen eine Horde keifender Frauen gegen die Stellung der Frau als Hausfrau, als Mukter polemiſierke, wo man eine„Phalanx gerüſteker Frauen den— Männern entgegenſtellte“, wo eine Anika Augspurg frohlockend die Zeit begrüßte, in der das keimende Leben unſchädlich gemacht und vernichtek werden könne. Dieſe liberaliſti⸗ ſchen Zutreiber des Bolſchewismus kannten kein anderes Ziel als die vollkommene Ernie⸗ drigung der deukſchen Frau. Mit eine der ſchlimmſten Wunden des kranken deutſchen Staales iſt dieſe Nok der Frauen. Der Nationalſozialismus bringt eine grundlegende neue Weltanſchauung. Kampf dem Liberalismus, Kampf dem Ra⸗ tionalismus iſt auf ſeinen Fahnen ge⸗ ſchrieben. Wiederherſtellung des organiſchen Staates, Wiederbelebung des Volkes werden den Einzelmenſchen wieder ſeiner Aufgabe zuführen, werden ſeine„typiſierte Funkkion“ zur werkeſchaffenden Arbeit formen, werden eine unzerreißbare Kette bilden, Glied an Glied gefügt, vom Einzelmenſchen zum Stand vom Skand zum Volk. Hier wird der Nakio⸗ nalſozialismus auch der Frau den Plaß wei⸗ ſen, wo ſie, ihrer Beſtimmung nach, Werke ſchaffen und Stellung und Anſehen wiederge⸗ winnen kann, die ihr ein liberaliſtiſches Zeit⸗ alter abſprach. Der Naklonalſozialismus weiß, wie keine andere Bewegung, daß von dem Geiſt der Frau die Frage der Jugend allein abhängig iſt, darum wird er durch beſondere Schutz⸗ und Geſundheitsgeſetze körperliche und ſeeliſche Geſundheit der Frau erſtreben. In ſeiner ungeheuer kiefen Hochachkung vor ihr weiſt er ihr vor allem den Platz an, den ſie ihrer Beſtimmung nach auszufüllen hat— die Familie. Hier im kleinen Kreis ſoll ſie in organiſchem Zuſammenwirken mit dem Mann, ohne Vorrecht einer Seite, Kulkur ſchaffen, denn daraus allein wächſt der erſte und inner⸗ lichſte Geſundungsprozeß des Volkes. Politik, Wirtſchaft und Wiſſenſchaft vermögen nicht ſegensreich zu wirken, ohne eine geſunde Kul⸗ tur. In kiefem Verſtehen mit dem Mann wird ſie in der Ehe ihr ganzes Weſen einſet⸗ zen, um dem Leben wieder zu ſeinem Recht zu verhelfen. Eine ſolche Einheit in der Fa⸗ milie aber wird folgerichtig einen ſchickſal⸗ beſtimmten Zuſammenhang des Volkes unker ſich ſchaffen.— Reſtlos wirkſam für das Ganze jedoch iſt die Frau nur, wenn ſie ihr kiefſtes, innerlichſtes Weſen erkannk hat, die Mütterlichkeit. Die Kameradſchaftsehe verwirft die rechke deutſche Frau. Ehe iſt für ſie kiefſtes Erleben zwiſchen Mann und Weib mit dem Ziele der Perſönlichkeitswerdung. Eine Gattenwahl nach völkiſchen und raſſiſchen Geſichkspunkten iſt darum ſelbſtverſtändlich. Vor der Eheſchlie⸗ ßung foll die Frau ihren hauswirtſchaftlichen Sflichkenkreis kennen, und nationalwirkſchaft⸗ liches Empfinden haben, da durch ihre Hände ein Großteil des deutſchen Volksvermögens geht. Die Wohnungsfrage, die Ausgeſtaltung des Heimes eröffnek ihr einen neuen Wir⸗ kungskreis, läßt ſie ein trauliches Heim ſchaf⸗! fen und ſtellt ſie vor die Frage der Löſung des ſozialen Problems. Die einzelnen Arbei⸗ ten der Hausfrau zu behandeln, erübrigt ſich hier, jedoch muß bekonk werden, daß wir als Ideal nicht den Scheuerkeufel oder Hausdra⸗ chen erſehnen, ſondern eine Frau, die in lie⸗ bevollem Verſtehen der Familie ein behag⸗ liches Heim ſchafft, die Sorgen und Freuden des Mannes keilt und ihren Kindern Mutter iſt. Neben Schule und Staat iſt ſie es vor allem, die das erſte Werden des Kindes und ſeine Erziehung zu überwachen hat. So liegt das Haupkgebiet der deutſchen Frau in der Familie, zum Segen der kleinen Einheit, zum Segen des organiſch gewachſenen Volkes. Lebensbejahend, lebenserkennend, als Frau, Mutter und Kameradin des Man⸗ nes ſoll die deukſche Frau ihre nakionalpoli⸗ tiſche Bedeutung der Hausarbeit vollenden. Doch auch den berufskätigen Frauen ver⸗ ſperrt der Nationalſozialismus keineswegs den Weg, im Gegenteil eröffnet er ihnen un⸗ geheuer weite und neue Arbeitsgebieke. Aller⸗ Seelijche und körperliche Geiundung Die Geſundheits- und Ernährungsfrage ſpielt in unſerem Leben eine viel größere Rolle als wir gemeinhin annehmen und zuge⸗ ſtehen wollen. Es iſt unbedingte Pflicht jeder Fran und jedes Mädchens ſich ganz intenſiv mit dieſen Fragen zu beſchäftigen, denn auf der Geſundheit bauk ſich das ganze Glück ei⸗ ner Familie, eines Volkes auf. Zieht erſt einmal ernſthafte Krankheik in das Haus ein, ziehen die Sorgen nicht mehr aus. Nichk nur, daß Krankſein Schmerzen, Kummer bereilkek und viel Geld koſtet, es bringt nur zu dft eine ganze Umwälzung im Haus mit ſich. Iſt die Hausfrau krank, iſt meiſt die ganze Ord⸗ nung im Haus geſtört. Sehr oft iſt nicht die geeigneke Hilfe für den Haushalt da und der WMann muß ſehen wie er fertig wird. Und wer kennk nicht die Laſt mit einer fremden Hilfe, die Unruhe der Patientin, was drau⸗ ßen vor ſich geht, ob alles recht gemacht wird uſw. Für die Haushaltsordnung weniger um⸗ ſtürzleriſch iſt's, wenn der Vater krank liegt. Aber dieſe Launen, dieſe Ungeduld— alles möchte am liebſten ſo raſch wie möglich wie⸗ der aus dem Krankenzimmer flüchken und die Kinder dürfen ſich nicht muckſen, damit der Vaker ja nicht beunruhigt und geſtörk wird. Genuß und Lebensfreude bedeuken dieſe Zu⸗ ſtände gewiß nicht. Ebenſowenig, wenn die Kinder das Bekt hüten müſſen.— Wir Men⸗ ſchen ſind nun aber einmal zu Gewohnheits- tieren herabgefunken und finden das heuke Die Gejährtin des Arbeitslojen Unzählige Menſchen brachte eine 13 jährige Mißwirtſchaft um ihre Stellung, nahm ihnen Arbeit und Brot. Erſchreckend mehren ſich die Zahlen der Erwerbsloſen. Nicht nur junge Mädchen, Frauen und junge Männer werden auf die Straße geſetzt, ſondern kauſende von Familienväkern müſſen das gleiche Los keilen. Mit der Erwerbsloſigkeit des Man⸗ nes aber zerbrichk die letzte makerielle Stütze der Familie, der ſchon die Inflakion das we⸗ nig Erſparte nahm. Zu dem Hunger, den Sorgen ums tägliche Brot geſellen ſich Miß⸗ mut und Aerger und manche Ehe reibt ſich dadurch völlig auf und bricht innerlich zuſam⸗ men. Es iſt ja ſo verſtändlich, daß der Arbeits⸗ loſe alles verloren ſieht, ſich überflüſſig glaubt, da ihm mit ſeinem Beruf alles genommen wurde; denn Beruf bedeuket für unſere Zeit: Leben. Geregelkte Tätigkeit brachke ihm ſeine Arbeit, nun ſchleicht der Tag kträg und lang⸗ ſam dahin. Unzufrieden legk er ſich ſchlafen, unzufrieden ſteht er auf, hilflos ſtarrk er kags⸗ über auf die Straße, ſelbſt kleine Hilfeleiſtun⸗ gen, die er ſonſt ſo gerne kak, machen ihn nur noch ärgerlicher und verſtimmker. Das behagliche Leben der Familie iſt geſtört, man hörk kein freundliches Lachen, kein liebes Work. Eine anſteckende nervöſe Gereizkheit laſtet auf allen. So zerbrechen viele werkvolle Kräfte im Kleinkampf. Hier vermag die Frau wie nie⸗ mand ſonſt helfend einzuſpringen. Sie hatk all das Schwere mit durchgemacht, unendlich Schweres, und doch blieb ihr eines erſpark: Arbeitsloſigkeit ſelbſt. Das macht ſie weit reicher als den Mann; mag ſie ſelbſt im Be⸗ ruf ſtehen, oder mag ſie nur im Haushalt kä⸗ tig ſein, ſie wird ſich nie ſo ausgeſtoßen aus der menſchlichen Gemeinſchaft fühlen wie der Mann. Den Sinn des Daſeins, den der Mann für immer verloren glaubt, erblickt ſie in der Aufgabe, die ſie in dieſer Rotzeit an ihrem Mann erfüllen muß. Es iſt eine ſchwere Aufgabe, die ſich aus kauſend und aberkauſend kleinen Dingen, ja auch aus ſcheinbar Unweſenklichem zuſammenſetzt. Es iſt ein Bereitſein in jeder Minute. Innere Haltung, Verſtehen, Glaube, Hoffnung, Ver⸗ krauen und Frohſinn vermögen hier Wunder zu wirken, ſelbſt— wenn ſie ohne Verſtänd⸗ nis bleiben. Ein hartes Wort des Mannes, geſprochen aus ſeiner ſeeliſchen Zerriſſenheit heraus, darf ſie nie zu kragiſch nehmen. Ein Ausbleiben der Ankworken auf ihre Fragen und Vorſchläge ſoll ſie nicht verlezen. In übergroßer Güte muß ſie all den Schwankun⸗ gen, denen der Arbeitsloſe unkerworfen iſt, Verſtändnis entgegenbringen. Als Kamera⸗ din muß ſie ihrem Mann helfen, immer mit derſelben Liebe und Achtung, die ſie ihm auch in glücklicheren Zeiten enkgegenbrachte. Denn gerade ein veränderkes Benehmen der Frau vermag den Mann zur Verzweiflung zu brin⸗ gen. Klagen und Jammern ſind noch immer erfolglos geblieben, Vorwürfe ſind häßlich und unberechkigt. So hat die Frau die ſtärkſte Aufgabe zu erfüllen, die je an ſie geſtellt wurde; aufop⸗ fernde Kameradſchaft erforderk unſere heukige Notzeit. Und nun, deutſche Frauen, zeigk, daß ihr Euch in jeder Lage behaupken könnt. Erhaltet und ſtärkt den Glauben Eurer Ge⸗ fährken an eine beſſere Zeit in nimmer müde werdendem Verſtehen. Hs. ſchon ganz ſelbſtverſtändlich. Und wenn einer kommt und ſagt:„Kränkheit und Leid, das wäre vielfach gar nicht notwendig, das ſchafft Ihr Euch alles nur ſelbſt“, ſo ſind wir ſehr da⸗ zu geneigt, ihn auszulachen, zu kun, als ob er gar nichts verſtünde und dabei ſind gerade wir diejenigen, welche in Wirklichkeik nichts davon verſtehen oder aus Bequemlichkeit nichts davon verſtehen wollen. Es gibt ſo viele Mittel, Krankheiten zu verhüten, ein⸗ fache, nakürliche Mittel, die nichts oder nur wenig koſten und nicht nur Krankheiken ver⸗ hüten, ſondern die Geſundheit ſtärken und das Lebensgefühl erhöhen. Lebt denn noch ein einziger Menſch bewußkt? Nein, ſo wie unſere Zeit mechaniſierk iſt, ſind es wir Menſchen auch. Wir almen mechaniſch, wir eſſen me⸗ chaniſch, wir ſchlafen mechaniſch, d. h. wir werden uns deſſen, was wir tun gar nicht recht bewußt, wir machen alles gedankenlos und damit geht das eigenkliche Leben und Glück an uns vorüber, ohne daß wir es merken. Wir haben den nakürlichen Inſtinkk verloren für das, was uns wirklich gut kut, froh und geſund erhält. Jedes Tier in der Natur drau⸗ ßen weiß genau, wie es zu leben hat, was ihm bekommt und was es freſſen ſoll, wenn es ſich einmal nichk wohl oder auch nur un⸗ behaglich fühlen ſollte. Nur der Menſch neigk in ſeiner Genußſucht dazu, alles wahllos, un⸗ überlegt in ſich hineinzuſtopfen, und je weni⸗ ger gut er ſich fühlt, deſto mehr ißt er, um ja nicht von Kräften zu kommen, ſtatt wie die Tiere z. B. durch Faſten den Körper auszu⸗ ruhen, ſich reinigen und erholen zu laſſen. In der Nakur iſt alles enkhalten, was wir Menſchen brauchen; es giht kein Pflänzchen, das nicht irgend einen Zweck erfüllt; es iſt nicht allein um ſeines Daſeins willen gewach⸗ ſen, ſo wenig wie der Menſch nur um ſeiner ſelbſt willen leben ſoll. Die Nakur, Goktes Schöpfung iſt ſo vollkommen eingerichkek, nur wir Menſchen verſtehen nicht mehr darinnen zu leben— wir vegekieren nur noch— weil wir uns den kosmiſchen oder Nakurgeſetzen enkfremdek haben. Das wirkliche Goktver⸗ bundenſein iſt uns verloren gegangen und es iſt gerade Aufgabe der deulſchen Frau, dieſe Verbindung wieder zu ſuchen und zu finden. Denn ſie allein iſt die Wurzel zu wahrem Glück. Es iſt aber nichk damit abgetan, daß wir in die Kirche gehen und beken, nein, wir müſſen auch in dem Buch Goktes,„der Na⸗ tur, dem Leben“ wieder blättern und leſen ler⸗ nen. Geiſt, Seele und Körper in Harmonie bringen durch wahre Erkennknis. Alle drei bedürfen der richkigen Nahrung, eines greift ins Andere. Die Wege dazu ſind ſehr man⸗ nigfaltig, ſie zu zeigen, heißt viele Lebensfra⸗ gen berühren, aber immer werden ſie im Zu⸗ ſammenhang ſtehen mit Gotkes⸗ und Nakur⸗ erkennknis, mit Glück und Lebensfreude. A. Kliebſch-⸗Schaller, Graphologin. ———————— ahin ůlleſn, Kuviů Aomiſe dings bejahen wir nur die nakurgemäße Fran⸗ enarbeit d. h. die Arbeit, die dem Weſen de Frau enkſpricht. Bisher beſtehende Arbeitsge bieke in Schule, Kinderſchule, Kindergarken privaker, charitaliver und öffenklicher Kran kenpflege und auch Büroarbeit bleiben der Frau ſteks vorbehalten. Durch die von uns angeſtrebke Neubildung des Wohlfahrtswe⸗ ſens, der Fürſorge, des Geſundheitsweſens, des Sporkes aber bringen wir neue lebens⸗ volle Arbeitsgebiete. Fürſorgerinnen für die Bekreuung kranker, ſchwächlicher und krüp⸗ pelhafter Menſchen, für Berufs⸗ und Alters invaliden, für die bisher in Landgemeinde ſo ſehr vernachläſſigten ſozialen und charita⸗ tiven Fragen, Jugendpflegerinnen, Lehrerin⸗ nen in Haushalts-, Koch- und Landwirkſchaft lichen Schulen ſind in erſter Linie vorgeſehen Daneben bringt die Umbildung des Sporks al Geſundheitsfakkor Arbeitsmöglichkeit fü: Sporklehrerin und Sporkärztin. Auch die Ju⸗ riſtin bejahen wir; allerdings nicht als Rich · kerin, ſondern als Schöffin in Jugend⸗ un“ Arbeitsgerichten. Wo in Behörden Leiſtungs · und Fürſorgeaufgaben für Frauen beſtehen, werden auch dieſe durch geeigneke, vorgebil⸗ dele Frauen durchgeführk und geleikek. Somit werden die Inkereſſen der Frauen durch die ihnen naheſtehende Frau ſelbſt verkreten und ihr iſt damit eine weitgehende Aufſtiegsmög lichkeit gegeben. Das Gebiet der Politik, des Krieges aber ſoll ſie dem Mann überlaſſen, der dazu ſei⸗ nem Weſen nach allein fähig iſt. So wird die Arbeit der Frau in Ehe und' Beruf immer als gleichberechtigt mit der Ar⸗ beit des Mannes anerkannk;— wer arbeilek, iſt vollberechtigter Staaksbürger des Dritten Reiches. Der Erfolg der Arbeit der Frau, Hand in Hand mit der Arbeik des Mannes aber iſt: Die ſtarke freie Nakion! æcbrobte Rezepte Heringe in Rahm. Salzheringe werden ge⸗ putzt, in Teile zerlegt, entgrätek und lüchlig ge⸗ wäſſert. Unterdeſſen bereitek man in einer flachen Schüſſel folgende Sauce. Sauren Rahm nach Be⸗ lieben, es darf auch Dickmilch dabei ſein, eine halbe bis ganze Zitrone darunter preſſen, Zwie⸗ beln in feine Ringe ſchneiden, elwas Paprika oder Senfpulver und Gurkenſtückchen darunter rüh⸗ ren. In dieſe Sauce werden die⸗Heringe gelegt, mindeſtens einen halben Tag ſbehen laſſen. Friſche Pellkartoffeln dazu gereicht, gibb ein ſchmackhaftes Abendeſſen. *** Tomalen mit Pilzen gefülllt. Pilze fein wie⸗ gen mit elwas Zwiebeln und Pelerſilie, ein wenig ſalzen und in Butter weich dämpfen. Von den rohen Tomaken das Köpfchen abſchneiden und ſie aushöhlen. Die geoämpften und abgeſchmeckben Pilze in die ausgehöhlten Tomaten füllen. Um die Maſſe pikanker zu machen, kann man noch Käſe und Cuvry darunker mengen. Auf die ſo gefüll⸗ ten Tomaken deckt man wieder das Köpfchen und läßt ſie in einer pfanne in Bukler und dem aus⸗ genommenen Mark dämpfen. Salz nach Belie⸗ ben. Die Sauce kann man mit elwas Meh binden und mit Rahm verbeſſern. Auch hierzm ſind friſche Pellkartoffeln am ſchmackhafteſten. *** Makkaroni mik Tomaken. Makkaroni werden wie gewöhnlich gekocht und abgeſeit. In einer Pfanne brät man reichlich Speckwürfel an, legt die Malkaroni hinein und gießt das nichl zu dünn⸗ Mark von weichgekochten Tomaken dazu. Beim Anrichken ſtreut man geriebenen Käſe darüber. Grüner Salak ſchmeckk vorzüglich dazu. Der Reſt wird abends gebacken. *** Makkaroniauflauf. Makkaroni werden ge⸗ kochk und geſeit. Nach dem Abtropfen wieder in den Kochtopf legen und auf gelindem Feuer nach⸗ einander folgende Zutalen beilegen. Einige Flöck⸗ chen Bulter, eine halbe Taſſe Milch, etwas To⸗ makenmark, geriebenen Schweizerkäſe(/ Pfund auf ein pfund Makkaroni) kleine Schinkenwür⸗ fel. Das Ganze küchkig durcheinander rühren in eine Auflaufform geben. Auf das Ganze danz noch eine Decke aus geriebenem Käſe auflegen und zuletzt Butberflocken. zm mäßig warmen Back⸗ ofen bräunk Käſe und Butter zu einer Kruſte von ſolchem Wohlgeſchmack, daß ſich in der Regel un deren Aufteilung kleinere Schlägereien am Tiſch abſpielen. *** Maquai. Weißer Käſe mit rechk vel Rahm wird gut ſchaumig gerührk und ſtatt Salz gibt mar Johannis-, Brombeer⸗ oder Himbeergelee dazu man mengt die Maſſe nach Geſchmack. Brok ode Karkoffeln dazu bilden ein einfaches Abendbro 333 Vegekarier iſt es ein ausgezeichneles Früh⸗ ————— ————— ——————— eſſen, wohl aber, mit ihm zu ſtechen—! Dezember 907: in den Straßen der Haupt⸗ ſtabt ſtank es betäubend nach Leichen; denn —— Es war eine n kalter Win en Karpathen ber ins Schiff, und die Waſſervogel—— der ſpäten Stunde keine Ruhe ſinden. Der kla · gende Ruf der Rohrdommet hallte Moor, und in den Weidenbüſchen flötete die Schilfbroffel. Aus dem Sumpf ſtiegen bleiche Ben. 64 10. Fortſetzung Bis— ja, bis ihn endlich der Herbſt des Jahres 667 als Herrn von Rom ſah. Jetzt konnte er ſich rüchen für alle Vernachläſſigung, Zurückſetzung und Verbannung! Bei der Heimkehr von Afrika hatte er eine Rotte ent⸗ ſprungener Zuchthäusler um ſich geklumpt, die nichts zu verlieren und unter ſeinem Kom⸗ mando alles zu gewinnen hatten: mit Hilfe dieſer erzieheriſchen Schlächter konnte er den gehaßten Adel jetzt mores und mori lehren! Konnte zeigen, daß er noch da war! Zetzt wollte er mit ſeinen Freunden eine eigene„gute Geſellſchaft' gründen und dem Volk von Rom vor Augen führen, daß Caius Marius nicht gewohnt ſei, mit dem Meſſer zu 3* ſollte das wahre Leben endlich anfan⸗ den ——— ſeit Wochen lagen die Toten, von den vollge⸗ SZas Opꝑe- Ekketkenwurier Serze pnt keat 1. Juli 1026 feinen Dienſtweg ſpüter als 1 uu, denn am Rachmittag war ſeine Frau mit hrem Erſtgeborenen niebergekommen., kro die Hälſte feineh Weges zurückgelegt atte, hrach ſchon die Nacht ein, Mit geübtem Gchritt aing er uber die Schwellen des hoben HBahndammes, 01 die ahn auer durch die Gümopfe geſchüttet hatten, von Peterwar⸗ 105 bis zur Semliner Brücke hinab, deren kote Ziegelbogen ſt die Save ſpannen. e kulruls Drozenbe acht, Ein er das Dünſte auf, und die Irbſche, die ſonſt ihr Abenbkonzert angeſtimmt hatten, waren beute mm, Krofitſch lächekte„ ⸗ dachte an ſein kleines Fröſchlein daheim und ahmte mit voll. Zeblaſenen Backen„Koaaks— koaaaks“ das Eumpforceſter nach, Aber ſeine Stimme ver ⸗ dalts lbes dem Schilf, und von nirgends kam eine Antwort, Es wurde kühl, Nebel wallten heran—. Krofitſch ſchritk ſchneller aus unb ſchüttelte ſich fröſtelnd in ſeinem Mantel. Plötzlich alitt er aus, ſpie ſeinen kurzen Schrecken dreimal von ſich. und wie nun das Licht der La⸗ terne von der kleinen Froſchleiche unter ſeinem Juß über die Wand des Dammes huſchte, ſah Krofitſch, daß die Fröſche des Sumpfes zahl⸗ los an den Böſchungen ſaßen— und vom Lichtſtrahl getroffen mit ſchnalzendem Laut in das Röhricht zurückſprangen. Unſchluſſig blieb Krojitſch ſtehen. Sein Blick verfing ſich an der ſchwarzen Mauer der Nacht. Bei Tage hätte er im Oſten am Horizont den Dammrücken ſehen können, der die Donau ab⸗ ſperrte. Seit Menſchengedenken hielt er dem Waſſer ſtand, hielt damals ſtand, als die Dämme bei Widin riſſen, und damals, als das Waſſer über Swiſtow hereinbrach. Drohte jetzt Gefahr? Hörte man nicht die Leute ſagen, wie ſtets die Fröſche als erſte das Hochwaſſer witterten und die Hügel überſchwemmten?— Umkehren? Er ſchleuderte die kleine Froſch⸗ leiche mit einem zornigen Fußtritt beiſeite und ging weiter. Sehnte ſich nach ſeinem Weibe und dem kleinen Menſchenbündel, das in ſei⸗ ner Wiege den traumloſen Schlaf der Unbe⸗ rührtheit ſchlief. Das Licht der Laterne brannte ſchon rötlich; er mußte mit der Bat⸗ terie ſparſamer umgehen, wenn ſie für den Heimweg noch reichen ſollte. Der Wind blies ſteif und hohl von Norden. heran, er orgelte im Schilf. Eine Kette von Wildenten ſtieg vor Krojitſch mit raſſelndem Schlage empor. Und Fröſche, Myriaden brau⸗ ner Fröſche, hockten, je weiter die Nacht her⸗ einbrach, ſtumm und furchtlos in ſeinem Weg. Und dann kam ein Anblick, der ihm das Ge⸗ fühl nahenden Unheils ſchaudernd einjagte: Eine große Ringelnatter ſah er neben den Schienen liegen, und rings um ſie hockten die Fröſche und glotzten an ihrer Todfeindin vorbei, als wäre die Feindſchaft der Kreatur ausgelöſcht,— als ruhe wieder der Löwe ne⸗ ben dem Oechslein und der Tiger neben dem der alten Qoman elnex Ollætatuu. freſſenen Hunden bereits verſchmäht, in den Goſſen herum, weil Marius verboten hatte, ſie zu verſcharren: die Optimatenrümpfe ſollten erhärten, daß auch die Blüten von Stamm⸗ bäumen, die bis auf Romulus und Remus zu⸗ rück wurzelten, nicht beſſer zu riechen vermoch⸗ ten als jeder Arbeiterkadaver; und damit man erkenne, daß es ſich um vornehmes Lleiſch handelte, wurden Tag für Tag weitere Liefe⸗ rungen friſch geſchlachteter Senatoren und höherer Beamten in die Goſſen gebettet. Ihre Köpfe ließ der Arpiner an der Redner⸗ tribüne auf dem Forum annageln, wo ſie ſchauerlich in Reih und Glied ihre jetzt ſehr untätig gewordenen Zähne bleckten, die bläu⸗ lichen Lippen in grauſem Hohn verzogen und mit weiß überkugelten Augäpfeln zum Him⸗ mel ſchielten, bis Lippen, Wangen und Augen aufs klitſchige Pflaſter niederklatſchten, Den täglichen Tribünenrebnern und zarter beſaite⸗ ten Salonlöwen wurde auf Staatskoſten fri⸗ ſches Riechſalz reichlich zur Verfügung gehal ⸗ ten, damit ſie nicht mitten in ihrem rhetoriſchen Skigte von Horſt Biernalß hutze uchſen nichk, flod nichls, waß day Peodr n bieſer unruhvollen Racht 5 kalthlütiger Kreatur auf ſeinen Weg geſandt hatte. Eius unerklärliche, namenloſe Angſt ſchleicht Krofitſch ins Herh, o1 Wolken fagen herfetzt über den Himmel, und burch ſeine ſchwarzen Tiefen ſesgelt 23 unheimlicher Stills der Schwan. Das Schilf biegt ſich nieber und die Pappelzweige klappern wie bbſe Kaſtagnetten. Krofitſch ſtapft vom Entſetzen gepeitſcht vor · wärts. Slüchtet wle die Kreatur hes Sump⸗ ſin zum Dande hin und will nicht—155 wo⸗ in er trit, Flieht zu den Höhen jenſeits rücke, wo die Türme von Peter⸗ wardein hinter dem ſchmalen Fohrenſtrich 0— *— Und gleitet aus, ſtürzt nieder, die La⸗ erne derſchellt am eiſernen Schienenſtrang, erliſcht„ ſeine Hände ſuchen einen Halt, fin⸗ den einen feuchtkalten Amphibienklumpen„ er ſpringt in furchtbarem Entſetzen empor und rennt, ſtolpert, ſtürzt vorwärts. Endlich umklammert er das Brückengeländer, zieht ſich weiter durch eine Dunkelheit, die das phosphoreſzierende Moorwaſſer milchig auffärbt, ſchaut mit wild klopfendem Herzen zu dem grauroten Schein am Himmel. Das iſt Peterwardein, iſt die Stadt, Menſchen, Si⸗ cherheit... Und da erfüllt ein Brauſen die Luft und kommt heran wie ein Orkan und pfeift und brüllt, donnert und ſauſt. Das Waſſer! Der Damm iſt geborſten!— Die Brückenpfeiler erbeben, das Holzwerk kracht und knirſcht, die Brücke ſchwankt wie ein Schiff auf See hält hält noch im⸗ mer. Krofitſch taumelt vorwärts, kriecht wie ein Reptil auf das feſte Land, küßt die Erde, die kalte Erde und ſchaut hinter ſich, wie das heranbrauſende Waſſer wild am Eiſenbahn⸗ damm emporſchäumt und ſteigt und ſchwillt, Balken und Bäume wie Mauerbrecher in ſei⸗ nem raſenden Sturz mit ſich führt und— den Damm überrennt! Und in dieſer Minute ſein Haus ſamt Weib und Kind fortreißt, ſein Haus mit Weib und Kind, Krofitſch taumelt vorwärts, hat kein Herz mehr, ſeit über ihn das Wiſſen um ſein Schickſal hereingebrochen iſt, ſeit er weiß, daß die verfluchten Waſſer al⸗ les gefreſſen haben, woran ſeine Seele hing. Die Roſenſtöcke, die ſich zum Blühen anſchick⸗ ten— und den Apfelbaum, der heuer ſeine erſten Früchte tragen wollte.— Ein roter, böſer Mond ſteigt wie ein Brand über den Horizont und klettert durch die ſchwarzen Wolkenberge ſpiegelt ſich in ſchäu⸗ mendem Waſſer, ſoweit das Auge reicht; leuch⸗ tet in ein ſchwarzes Loch, das die Fluten mit⸗ ten in die Brücke hereingriſſen haben. Da hineinſpringen! denkt Krofitſch und ſtarrt in die Finſternis. Längſt haben die Wolken den Mond verſchluckt. Kein Stern will mehr leuchten. Nichts begleitet ſeine Gedanken als das Rauſchen der Waſſerſtrudel, das Berſten nachſtürzender Brückenpfeiler— und irgend⸗ woher der verzweifelte Schrei eines Vogels, der um ſeine Jungen klagt. Krojitſch beugt ſich über die gurgelnden Fluten herab, tränenlos, verſteinert vor Schmerz. Sieht das Kind in der Hand des naſſen Todes und ſein Weib im grünen, glä⸗ ſernen Sarge treiben. In ſeinem Rücken dröhnt es heran. Kro⸗ Jungsn der Hirſchkuh. Und auch vor ihm, dem Menſchen, floh die Natur nicht, flohen die jitſch fährt wild herum. Der Orientexpreß cdæs Cenge Mjitoch Donner ohnmächtig wurden. Das lauſchende Volk, ſtarknervig und angeregt, war mit der Naſenkoſt vornehmer Verweſung zufrieden. Es war damals kein Vergnügen, am Forum zu wohnen, und auch im Hauſe des Marius hielt man Türen und Fenſter verſchloſſen. Dank dieſer Maßnahme und einiger ent⸗ brannter Räucherpfannen vermochten drei Männer, die jetzt gegen Abend in beſagtem Hauſe verſammelt waren, frei von Brechreizen zu atmen, auf den Sofas im Atrium hinge⸗ ſtreckt: Cinna, Sertorius und Carbo, die Füh⸗ rer der Volkspartei und, neben Marius, jetzi⸗ gen Herren von Rom. Sie lagen um den Springbrunnen herum, der ſeinen eintönigen Plätſcherſtrahl in ein Becken aus gelbem Mar⸗ mor niederſinken ließ— aus garantiert echt pentheliſchem Marmor, wie der Hausherr zu betonen pflegte, wenn er Gäſten dieſe Anlage zeigte, die er mit unverſchwiegen erheblichen Koſten aus Attika hatte kommen laſſen, um etwas aufzuweiſen, was ſelbſt ſehr vornehme Villenbeſitzer ſich bis dahin nur vereinzelt⸗ge⸗ leiſtet hatten. Außer den drei Männern, die ſich gedämpf⸗ ten Tones unterhielten, war nur ein fünf⸗ zehnjähriger Jüngling im Atrium anweſend. Er ſchlenderte in der Halle herum, betrachtete die Trophäen an den Wänden mit jugendli⸗ cher Eindringlichkeit und tat ſo, als langweile ihn die Unterhaltung der Erwachſenen unbe⸗ ſchreiblich. In Wirklichkeit ließ er ſich kein Wort bavon entgehen; denn es gab anregende Einzelheiten aus den*1 Wahlen zu hö⸗ ren, in denen Einna für bas kommende Jahr wiederum zum Konſul gewählt worden war, ———=—— von ne und niemand baß et ins Verberben —*0 aben Peterwardein verlaſſen, 4 der— warnen konnte„ 4* —— db 2 chleſ 7*— e ur u renn dem Zof enfgrabg 13 A hemerkt den Mann, Mit unverminderter Ge⸗ ſchwindigkeit donnerk die Lokomottwe 375 betden Armen— weiß, daß 1— en un⸗ heagi 5 felbſt ngeſehen bleibt, Viergig, reißig Meter noch irennen ihn von hem Zu⸗ da lor aternen ihr Licht nur kurt de en Jahrweg— Hundertſechzig Men⸗ ſchen ſchlafen, wachen ſpielen, ſprechen und ahnen keine Ge ahr. Menſchen raſen in ben Tod!-— Unb ba bleibt denn nur eines übrig, das Letzte, Schwerſte!—— S Krofitſch ſpringt mitten ins Gleis, mitten in die Lichter hinein. Und der Zug hält⸗ 4 Vengessen Von Hand Betlatgt Der alte Landrat hatte ſein Weib verloren. Es war der weheſte Schlag, den ihm das Le⸗ ben verſetzt hatte. Seine Helene fehlte ihm überall. Unſagbar boͤe und leer war es in ſei⸗ nem Hauſe geworden. Es war ein paar Wochen nach dem Begräb⸗ nis. Ein Herbſtnachmittag, kalt und ſtürmiſch, lag über der Welt, und es ging ſchon ſtark dem Zwielicht entgegen. Am Himmel ſtoben ſchwar⸗ ze Wolkenballen, und die Luft war voll von taumelnden Blättern. Die Apfelbüume im Garten rauſchten und ſchlugen mit den Wip⸗ feln aneinander, und von dem Dach der Laube gingen die gewaltſamen Töne einer Aeols⸗ harfe aus. Der Landrat ſaß vor dem Schreib⸗ tiſch und las in Theodor Storms Novelle „Pole Poppenſpäler“. Dieſes Buch des teuren Holſten liebte er vor allen anderen. Er las ſich ſo hinein in dieſe herzige Kindergeſchichte, daß er ſeinen Schmerz darüber vergaß. Storm war ſchon oft ſein Tröſter geweſen,— jetzt, im größten Weh, war er ihm doppelt ein Freund. Er las und las, und ſein Geſicht hellte ſich auf. Nun kam er an die Szene, wo ſich die beiden Kinder aneinandergeſchmiegt zu nächt⸗ lichem Schlafe in die alte Kiſte betten. Das war die ſchönſte Stelle im Buch, er hatte ſie oft mit Helene geleſen. Ja, die mußte ſie noch einmal mit anhören, ſie hatte ſie auch ſo gern. „Du, Helene,“ ſagte er und rückte die Brille, denn die Dämmerung wurde ſtärker. Es kam keine Antwort. Auch klang ſeine Stimme ſo ſeltſam in dem Zimmer. Und als er nun aufblickte und den leeren Lehnſtuhl ſah, auf den die Geranien, die ſie ſo ſehr liebte, von dem Fenſterbrett herunternickten, da wurden ſeine alten Augen größer und grö⸗ ers Er hatte gemeint, daß ſie ihm gegenüber ſäße wie ſonſt. Nun erkannte er mit Schrek⸗ ken ſeinen Irrtum und war verlaſſener denn Krofitſch neben den Schiene 5 Hundel— Hätteſt du nicht Luſt, da ein bi 1e. und mit ihm C. Marius, der Beſitzer des merkwürdigen Hauſes hier. Man machte kein Hehl daraus, daß es ſich bei dieſen Wahlen um rauh beſtellte Arbeit gehandelt hatte. Auch wurde über den feierlichen Amtsantritt der neuen Konſuln geſprochen: dem Volk ſollte am 1. Januar ein Schauſpiel gegeben werden. „Warum ſtehen denn gar keine Ahnenbild⸗ ſchränke hier im Atrium?“ fragte der Jüng⸗ ling läſſig gegen die Männer hin. Er trug einen blaſierten Hochmut zur Schau, wie ihn nur ehrgeizige Jugend ſich anzulernen ver⸗ mag:„Wenn jemand ſiebenmal zum Konſul gewählt worden iſt, muß er doch Ahnenbilder in ſeinem Hauſe haben!?“ „Das meinſt du, mein ZJüngelchen,“ ſagte Cinna.„Ein Mann wie Marius iſt ſich ſelber Ahne genug; er pfeift auf ſolche Mätzchen!“ „Aber wir haben doch auch Ahnenbilder da⸗ heim; jede anſtändige Familie hat ſie!“ Der Jüngling ſtellte ſich offenbar ͤͤumm; dabei ver⸗ zog er das ſchmale Geſicht ſpöttiſch und fuhr mit ſteifem Finger an einer Säule hinunter, um zu prüfen, ob ſie marmorn oder marmo⸗ riert ſei. Der Konſul L. Cornelius Cinna preßte ein öliges Lächeln in die verkniffenen Mundwin⸗ kel:„Du wirſt gut daran tun, mein lieber Caius, deinen Adelsſtolz in dieſem Hauſe nicht wie einen Bruſtſchild herumzutragen: das könnte einen älteren Herrn reizen, ſein Schwert durch beſagten Schild zu rennen. Ver⸗ giß nicht, was du mir verſprochen haſt, ehe ich mich entſchloß, dich hier einzuführen!“— Ein⸗ nas glatte Züge waren ernſt geworden, und die Augen lauerten böſe in den wimperloſen Lidern, deren Nacktheit noch betont wurde durch ben fahlen Haarmangel der waagerechten Brauen, Das Geſicht war mehr breit als hoch/ es wirkte wie mit einem Holzhammer flachge⸗ ſchlagen und hatte etwas molchhaft Feuchtes, Peinliches in Haut und Ausdruck. 5 It Deht „Wo bleibt nur Marius ſo lang liegen wir ſchon bald eine Stunde 455 hern und könnten bereits einige gute Gänge unk einverleibt haben!“ Die— ſprach, war bi ſtabtbekannte Baßſtimme bes Volkstribunen Gnaeus Papirius Carbo, eine Stimme, die elbſt dann noch grollte und donnerte, wenn ſie ſterte. Sie aus einem muͤchtigen Schau/ pielermunb, über dem ſich ein fleiſchiges Ge⸗ cht groß aufbaute und inmitten ſeiner—2 geit* ein Paar blitzender Augen vorguel⸗ en eß. „or wien ſih ann ben mennbabn eiwaß welfz eré anlauſen,“ grinſte Einna,„Seit einß en Tagen übt er ſich im Gymnaſtum wieber Burſchen im Dauerlauff er wi h0 wobl ſetnen ſt wegſtrampeln und anach tebesmal halb kot! Die armen Rer müſſen ſeinem ehrwürbigen Alter einen Vorz ſprung einräumen, und wehe bem, der wagt, ihn zu überholent vorgeſtern hat er 5 nem, ber an ihm vorbeiltef, ben Dolch zwi⸗ — bie Schulterblätter geſtoßen— mitten 3 aufl Wie er bei ber nächſten Runbe an dem Haäufchen enswtengg vorüberkeuchte, ſchrie err Schafft mir den Kadaver aus der Bahn, 1 chen mitzurennen, mein Caius?“ wanbdte er ſich an den Füngling, der ſich, als ſchmolle er, bery Betrachtung kimbriſcher 3 Winkel hingab. „Ich kann mir eine zrbßere Rennbahn füß meinen Lebenslauf vorſtellen!“ rief er mit hel⸗ ler, harter Stimme. Carbo läͤchelte öröhnend:„Wenn du glaubſt, daß in der politiſchen Arena nicht mit Dol⸗ chen geſtochen werde, biſt du noch ſehr grün, mein Söhnchen!“ Und er gähnte gewaltig,— aus reinem Hunger. Quintus Sertorius, Volkstribun wie Car⸗ bo, hatte bisher geſchwiegen und ſeinen Ge⸗ danken nachgehangen. Wer die hohe Geſtalt und die eoͤlen Züge dieſes Schweigers erſchau⸗ te, hätte nie geglaubt, einem ahnenloſen Ple⸗ bejer aus dem Sabinerland gegenüber zu ſtehen: ſo adelig und bezwingend war ſeine Erſcheinung, ſo vornehm das kühne Profil in dem ſchmalen Langſchädel, ſo überlegen der verhaltene Blick ſeines dunklen Auges, ſo ge⸗ winnend das Lächeln des wahrhaft keuſchen Mundes. Die Stirn, der des Sulla ähnlich, ſtieg ungewöhnlich hoch zwiſchen den ſteilen Schläfen auf; ſie hatte ihr Gegengewicht in dem kraftvoll vorgewölbten Kinn, aus dem ein ſtarker, wohlgeſicherter Wille ſprach. Auch hierin ähnelte der Sabiner dem Cornelier Sulla. Doch während dieſer in Haut und Haar mehr einem nordiſchen Germanen glich, erſchien Sertorius als echter Sohn des Mit⸗ telmeergeſtades: ſonnengebräunt, raſch und lebhaft in den Bewegungen, wenn es ſich zu bewegen galt— höflich und zurückhaltend in Geſellſchaft, maßvoll beim Wein. In der Liebe blieb er treu; den Laſtern ſeiner Epoche war er abhold: das machte ihn zu einer auf⸗ fälligen Erſcheinung und würde ihm Spott von der Lebewelt eingetragen haben, wenn dieſe geleckte Meute ſich überhaupt an ſeine kühle Ueberlegenheit herangetraut hätte.— Er ging dem fünfzigſten Lebensjahr entgegen; ſein großgelocktes braunes Haar fiel ihm über die Stirn und bebdeckte die Stelle, wo das lin⸗ ke Auge einſt geleuchtet hatte, bevor er es im Bundesgenoſſenkrieg als Abteilungsführer verlor. (Fortſetzung folgt.) Üſtungen in einem — —— S S 12 5 EI we 2 ——— r des kein ahlen Auch t der te am en. nbild⸗ Jüng⸗ trug e ihn ver⸗ onſul hilder ſagte ſelber 517 r da⸗ Der i ver⸗ fuhr inter, rmo⸗ e ein dwin⸗ lieber nicht das ſein Ver⸗ he ich Ein⸗ und loſen vurde echten boch/ achge⸗ chtes, Detzt erun uns r bie unen „ die un ſie chau⸗ Ge⸗ —— quel⸗ 4 eint leber wil ub iſt merle Von bi er 5 öwi⸗ n inm dem ſchrie n, ihg bißz r ſich , ber inem füß t hel⸗ aubſt, Dol⸗ grün, ig, 2 Gar⸗ Ge⸗ eſtalt ſchau⸗ Ple⸗ er zu ſeine profil n der E ge⸗ iſchen znlich, teilen t; in dem Auch nelier und glich, Mit⸗ und ich zu d in der poche auf⸗ Spott wenn ſeine egen; über lin⸗ s im ührer gt.) ———— — —— „Jahrg./ Nr. 230 Donnerskag, den 13. Okkober 1932. Seite 11 Die deutsche Hausfrau kauft hei 4 Filklxf dahklcukn/ Z REEI. SCHNelT Laaaaaawaanaaaaaaaasanaaaaamanaa Farben eigene Fabrlkate dlrekt an den Verbraucher. 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Und der Menſch, der ſo gerne an glücksbrin⸗ gende Zahlen glaubt Klammerk ſich an dieſen„Zu⸗ fallstreffer“ wie an ein prophekiſches Work, das nicht angekaſtet werden darf. Sie dürfen nun nicht elwa denken, daß dieſe bekreffende Zahl ſich irgendwie von anderen Zah⸗ len unkerſcheidet. O nein! Sie hat nicht acht Nullen, ein Komma und ein Wurzeldach als Re⸗ Wrſchz big Daz—+ 2—— — lig. ergi o, weil die e, die—3 Kalender für die einzelnen Monate K. PARADEPLATZ W Soyez Oytił/ Photo —— I, 9, Mittelstr. 38, 0 4. 5 sümtl. Krankenkassen. Jedes Armbanduhrglas 50 5 K. MOLZlNGER SeMunmaenEnkEI LaNdoransrn. 6 Herren-Sohlen M..—, Damen-Sohlen M..10 geklebt oder genäht 30 Pf. mehr. Verarbeitung von nur la. Qualitàtsleder. BVuch hervor, um einzukragen, was ihn bewegk. Siehe da: eine„19“ blinzelt ihn an, da wird er nachdenklich. Da muß was dran ſein, nichk wahr? So geht es weiter. Nicht immer iſt dieſer„Zu⸗ fall“ ſo deuklich. Es gibt ja noch andere Mögl'ch⸗ keiten, um eine beſtimmke Zahl zu erhalken. Nur aufpaſſen muß man ein wenig und Fanaball ſpie⸗ len mit den Ziffern, die vor uns ſtehen. Die Quer⸗ ſumme will beachkek ſein! Da hak derſelbe Junge, beiſpielsweiſe, am 3. Januar 1932 einen Brief er⸗ halken, der für ſeine Zukunft Enkſcheidendes brachte. Bitte, beachben Sie: 3. 1. 1932— ergibt, addierk: 19. Jetzt will ich mein Glück aber ſelbſt in die Hand nehmen, überlegt er. Ich brauche Geld, viel Geld ſogar. Ich weiß was ich kue: ich bhaufe mir ein Los, das irgendwie mit meiner„19“ zuſammen⸗ hängt. Nakürlich gehe ich zur Preuhiſch üddeut⸗ ſchen Klaſſenlotkerie, da habe ich die größten Ge⸗ winnausſichten! ——— —— Dannon · Pecl En Steppdecen für jeden Geschmack u. Geldbeutel Emil Hl. Herrmann Stamitzstraße 15 Manufakturwaren, Konfektion, Möbel Acmtund Darieigenossen! Schöne, handausgelesene, gelbfleischige Spelsekartoffel haltbar, nicht im Sandboden gewachsen, bietet zum Preis von Mk..60 frei Keller an P. u. 55S. Hamerad KHarl Nilson, Landwirt Ladenburs, Brauergasse. 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Der Verkäufer lächelt nichk über dieſes Hirngeſpinſt. Er weiß Beſcheid. Ob dieſes Los gewinnt? Einmal ſicherlich. Bei der erſten und zweiten Ziehung läuft der Junge vielleicht noch mit hängenden Ohren nach Hauſe. Denn ſo abhängig iſt das„Glück“ doch nicht vom Willen des Menſchen, daß es kommk, wenn nach ihm verlangk wird. Aber irgendwie muß das Glück doch hinter un⸗ ſerer Jahl ſtecken, als Geheimnis und Ueberra⸗ ſchung, als etwas, das uns Hoffnung gibt und Ziel unſerer ſehnlichſten Wünſche iſt. Nicht wahr? Wer sparen will, kauft gute Ware billig bei CART BENDER Damen- und Herrenkonfektion, Webwaren, Aussteuer-Artikel Neuheiten in Herren- und Damenkleiderstoffen aller Art Sehwelzingen Miesloch SCHUT2 L. ICHIA Ink. Huns KELLER E IS EMHANDTUNO WEINTMEIM o HauPTSTR. 80 Eilsenwaren Werkzeuge Herde Haus- u. Küchengerüte Gartengerüte Ccr OOid am Marktplatz Weinheim Manufaktur- u. Modewaren, Aus- steuerartikel u. Wäsche, Damen-, Herren- und Kinder-Bekleidung SA. 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