1932/ 2. Jahrg./ Nr. 252 Oas NMaATIONALSOZIALISTISCHE Werlag: Die Wollsgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wetzel. bdt. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 4049. Mannheimer Schrift⸗ leitung: P5, 13a, Telephon 31471. Das Hakenkreugbanner erſchein G mal wöchentlich und koſtet monatlich 2,.10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung zuzüglich Briefträger entgegen. In die Zeitung am lauch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht ke in Anſpruch aut Hegelmüßig ericheinende Beilagen auz allen Wilſenzaebiet en. 86 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und auß Mannheim, Dienskag, 8. November. Freiverkauf 15 Pfg. KAMPFBLATT NORHDWESTBADENMS Anzeigen: Die s geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfg. Die 4 geſpaltene Millimeterzeile im Texttei 40 Pfg. Für kleine Anzeigen: Die 8 geſpaltene Millimeterzeile 6 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen Annahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme; Mann⸗ heim P5, 13a, Telephon 31471: Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließ licher Gerichtsſtand: Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Die Bolksgemein chaft. Karlsruhe 21854. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir keine Verantwortung. Verlagsort heidelberg Des Sühres veejt zu neuem Karmof Nallonalsozianisten! Nationalsozialisunnen! Der ſchwerſte Kampf der Geſchichle unſerer Parkei liegk hinker uns. Ein gewalliger Angriff gegen die Be⸗ wegung und die Rechke des deulſchen Volltes iſt abgeſchlagen worden! Die Regierung von Papen hal kroß ungehenerſter Verſprechungen, kroß An⸗ wendung aller denkbaren Machlmitkel, kroß des Einſaßhes der größken Propa⸗ ganda⸗Mikkel, des Rundfunks, faſt der ge⸗ ſamken Preſſe, kroh Zeitungsauflagen uſw., eine vernichkende Niederlage erlit⸗ ten. Die ihr verſchriebene Deulſchnalio⸗ nale Vollsparkei und deren Anhang um⸗ faſſen keine 10 Prozenk des deukſchen Volles. 90 Prozenklehnen ſie ab! Für uns iſt der Sinn des Ausganges dieſer Wahl klar: Forkſehung des Kampfes gegen dieſes Regimenkbis zur endgülkigen Beſeiti⸗ gung! Die nächſten Wochen und Monalke werden dabei unſer beſter Bundesgenoſſe ſein Sie werden nichk nur durch die ſtei⸗ gende wirkſchaflliche Nok die Einſichk un⸗ ſeres Volkes verſtärken, ſondern auch die Erkennknis verliefen, daß unſere nalio⸗ nalſozialiſtiſche Warnung, das Regimenk von Papen und die dadurch neubeleblen bürgerlichen Parkeien krieben Deukſchland immer mehr dem Bolſchewismus enkge⸗ gen, richlig iſt. Schon dieſe Wahl hak es bewieſen! Nur dieſer Hugenberg⸗Papen- ſchen Reakkion iſt es zuzuſchreiben, wenn nunmehr in den deulſchen Reichskag zum erſten Male hunderk Bolſchewiſten einziehen! Ich ſehe damik die Parole für die Hal⸗ tung der Bewegung genau ſo eindeulig feſt, wie nach dem erſten Reichspräſiden⸗ ten⸗Wahlgang. Sie heißt: Rückſichksloſe Forkfehßung des Kampfes bis zur Nie⸗ derringung dieſer keils of⸗ fenen, keils verkarnken Gegner einer wirklichen Wiederauferſtehung un⸗ ſeres Volkes! Keinerlei Kompromiſſe und kein Gedanke an ir⸗ gendeine Verſtändigung mikdieſen Elemenken! Ich kreffe für die Weikerführung dieſes Kampfes daher folgende Anordnungen: 1. Alle organiſakoriſchen inneren Aus- bau⸗Arbeiken der Parkei kreken alle ſofork zurück gegenüber der einen Aufgabe der äußerſten Verſtärkung unſerer Propa⸗ ganda. 2. Sämkliche Parkei⸗Inſtanzen kreffen ſofork alle Maßnahmen zur Einleikung des neuen Propaganda⸗Feldzuges. 3. Ehe dieſes Regimenk und die es deckenden Parkeien nichk bis zur Vernich⸗ —30 geſchlagen ſind, gibk es kein Verhan⸗ eln! Die genauen Ausführungsbeſtimmun⸗ gen für die Durchführung dieſer Anord⸗ nung gebe ich noch in dieſer Woche hin⸗ aus. München, den 6. November 1932 Abolf Hitler. Hitles, des einzige Schutz vor dem voten Blutvauſch Pg. Roſenberg ſchreibk im„V..“ zu dem Ausfall der Reichsbagswahlen u..: Das hervorſtechenoͤſte Ergebnis des 6. Novem⸗ bers 1932— in krauriger Erinnerung der Noyem⸗ berkage 1918— iſt ktrot geringerer Wahlbele li⸗ gung eine erhebliche Skärkung der Kommuniſtiſchen Parkei. Das iſt das ausſchließliche„Verdienſt“ des Herrn v. Papen und ſeiner Geſellſchaft, deren Regierungsdaſein und deren gokkesgnadenküm⸗ liche Halkung alle Widerſtände bolſchew'ſtiſcher Nakur erneut geſtärkkt hat. Stalin könnte heuke dem feudalen Herrn v. Papen ein Dankeskele⸗ gramm ſenden, da dieſer für Deutſchland die gleiche „Vorarbeit“ geleiſtek hat, wie gewiſſe ruſſiſche Großfürſten es unker dem Zarenkum für die Herr⸗ ſchaft Lenins und Trotzkis gehan haben. Von der deukſchen Freihe ksbewegung ſind dank ber gemeinſamen Anſtrengung reſtlos aller, eine Anzahl nicht zur Wahl gegangen, am polikiſchen Zuſtand iſt krotz dieſer großen Einheitsfront nichts geändert worden: die NSDAp iſt mit weikem Abſtand die ſtärkſte Parkei Deukſchlands geblieben, auf Papen ſchwörk immer noch nur eine verſchwin⸗ dende Minderheit profiknakionaler Poſtenjäger. Der unerſchükkerliche Kern des Nalkionalſozialis- mus iſt erneut geſtählk, die Idee nochmals erprobk und hat ſich als unüberwindlich erwieſen. Die Forderungen bleiben genau ſo eindeutig wie frü⸗ her, der Kampf gehk nach Abſchükkelung aller äu⸗ ßerlicher Schlacken in der gleichen Linie der Bil⸗ Des Sühreers Dant „Ich danke hiermit den Amkswalkern der Parkei der nakionalſozialiſtiſchen Frauenſchafk und der Hiklerjugend, ſowie ſämklichen Rednern und Schrifkleikern für die ungeheure, ſoeben geleiſteke Arbeil. Der Kampf zur Niederringung unſerer Gegner wird ſofork wieder aufgenommen. Die Anweiſungen hierfür werden noch in dieſer Woche hinausgehen. gez. Adolf Hikler.“ dung einer deukſchen Volksgemeinſchaft, Bluk-, Kampf⸗, Brolhgemeinſchaft weiter. Was die Werkung weiterer Wahlergebniſſe be⸗ krifft, ſo haben ſicher viele Zuden und Judenmiſch⸗ linge die OVp und die DaVp gewählt, gemäß der Parole des Juden Kareſki auf dem jüdiſchen Welkkongreß in Genf, die Regierung Papen habe den Schuß der Juden auf ihre Fahnen geſchrie⸗ ben. Tolal zuſammengehauen erſcheinen die Deuk⸗ ſche Skaakspartei, die Chriſtlich⸗Sozialen, die Wirk⸗ ſchaftspartei, auch das eine Folge der Arbe'l der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gegen die Inkereſ⸗ ſentenhaufen. Das Schickſal der übrigen aber werden auch die zahlreichen Papens nichk aufzuhalten vermögen. Das Volk wäre ohne die NSDaAp längſt im roken Blukrauſch verſunken. Nur in einem Zwei⸗ fronkenkampf gezwungen und'e Nation in ſchwerſte Konflikte geſtürzt zu haben, iſt das ge⸗ ſchichkliche Vergehen der mit dem Namen Papen ſymboliſierken Reakkion, die unfähig war, auch nur einen reklenden Gedanken zu faſſen, und die ſo erbärmlich willensſchwach war, daß ſie dem Mar⸗ xismus ſelbſt nicht zu widerſtehen vermochke, aber ke'ne Hemmungen zeigke, die Kampf und Opfer anderer, ihrer Ueberlebtheit dienſtbar zu machen. Die kommenden Geſchlechter werden dieſe Re⸗ akkion verwünſchen, wie wir es heukte ſchon kun: dieſer wird auch nichts helfen. Ihre Uhr iſt ab⸗ gelaufen, ihr als vern'chkend gedachber Schlag iſt abgewieſen. Skark wie nur je wird heuke der Schaft des Banners des kommenden Reiches ge⸗ halten im ſicheren Bewußkſein von 12 Millionen Deutkſchen, daß uns der Sieg nichk mehr zu enk⸗ reißen iſt. Der Kampf ums Neue Reich geht weiter. Noch härter und enkſchloſſener als je zuvor. Aiejenwahljchwindel in Mannheim Wir haben geſtern anläßlich unſerer Mannheimer Wahlbetkrachkung bereits von den Gerüchten geſprochen, die am Wahlſonn⸗ tag in Mannheim umliefen und nach denen es vorgekommen ſein ſoll, daß Skimmſcheine von der Reichskagswahl am 31. Juli für den 6. November ausgegeben worden ſind. Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt und unſerer⸗ ſeits kann mit Zeugen gedienk werden, daß in mehreren Wahllokalen der Skadt Mannheim Skimmzeklel der Reichskagswahl vom 31. Juli ausgegeben und auch benußk wurden. Bei⸗ ſpielsweiſe wurden in der Schule in Kö ſolche Scheine ausgegeben. Ein uns naheſtehender Wähler hat zuſammen mit einer Verwandten einen falſchen Skimmſchein erhalten und erſt nach mehrmaligem Wechſel einen richkigen bekommen. Die Takſache, daß falſche Stimmzettel aus⸗ gegeben wurden. läßt ſich alſo nicht mehr hinwegleugnen. Eigenartig iſt, daß man nun⸗ mehr verſucht, die ganze Schiebung einem privaken Unternehmer, d. h. dem Drucker der Mannheimer Skimmzettel zuzuſchieben, dabei iſt es doch ganz klar, daß dieſer Mann doch nur einen Druckſtock zur Herſtellung dieſer Stimmzektel benutzt hat und keineswegs ein Inkereſſe an der Fälſchung dieſer Scheine haben konnke. Wir ſtehen im Gegenſatz zu der Meinung der Verantwortlichen für dieſen Skandal auf dem Standpunkt, daß hier Kräfte am Werk waren, die in gewiſſenloſer Weiſe für ſich oder hinter ihnen ſtehende Parteien falſche Ergebniſſe herausſchinden wollten. Ob auch in anderen Orten das gleiche Manöver vorgenommen wurde, enk⸗ zieht ſich vorläufig unſerer Kennknis. Jedoch ſteht feſt, daß maßgebende Stellen ſich mit ——4 Skandal noch zu befaſſen haben wer⸗ en. Der Tanz au dem Vullan! Freude herrſchk in den Räumen des Ber⸗ liner Herrenklubs. Aus Regierungskreiſen wird verſichert, daß man mit dem Wahlergeb⸗ nis „ſichklich zufrieden“ ſei. Papen und ſein Kreis freuen ich alſo darüber, daß dieſer Reichskag 100 Kommu⸗ niſten aufweiſt. Denn, ſo ſpekuliert man dork: Den Kommunismus können wir mit Reichswehr und Polizei niederſchlagen! Und der Herrenklub iſt zufrieden mik dem Rück⸗ gang der nakionalſozialiſtiſchen Stimmen, der, ſo meink man, den Zerfall der deukſchen Freiheitsbewegung bedeuket! Und die weitere Spekulakion dieſer ſehr kurzſichtigen Herren ſiehk ſo aus: Papen wird weitkerregieren, wie bisher. Man wird noch ungeſtörker Löhne und Ge⸗ hälter kürzen können; man wird das Volk mürbe machen und es ſich einfach„kotwäh⸗ len“ laſſen. Schreibk doch die„DAs3“ ſo of⸗ fen:„Mik einem geſchwächken Nakionalſo⸗ zialismus wird man leichter verhandeln kön⸗ nen; er wird eher geneigt ſein, Zugeſtändniſſe zu machen.“ Solchermaßen ſind die Gedanken derer um Papen. Eine leichtfertige Auffaſſung, die ſich der Gefährlichkeit der deukſchen Lage noch immer nicht bewußt iſt. Zunächſt hak der Führer Adolf Hitler noch in der Wahlnachk die Illuſionen des Herrn von Papen und ſeiner Hinkermänner zerſtört. Weniger denn je wird es jetzt ein Pakkieren mit dem Herrenklub⸗Kabinelt geben. Bildlich geſprochen gilt es nun, den Kampf bis aufs Meſſer aufzunehmen. Es zeugkt aber von einer mangelnden Auffaſſungsgabe gewiſſer Kreiſe, zu glauben, Papen werde für die NSDAP mit 12 Millionen genießbarer ſein als für die NSoaAp mit 14 Millionen. Wenn Herr von Papen aus der Takſache, daß ſage und ſchreibe ein Zehnkel des deut⸗ ſchen Volkes— und dieſes noch nicht einmal, mit ganzem Herzen— hinker ſeiner Politik ſteht, eine Rechkferkigung oder Berechkigung für die Forkſetzung ſeines Regierungskurſes herauszuleſen beliebt, ſo iſt das ſeine Sache. Wir Nationalſozialiſten aber werden uns deshalb an einer für das deukſche Volk ver⸗ derblichen Politik nichk bekeiligen. Wir wiſſen im Gegenkeil, daß die Papenſche Re⸗ gierungspolitik in ſehr kurzer Zeit völlig zu⸗ ſammenbrechen wird. Und wir haben unſer Mandat vom deukſchen Volke nichk deshalb erhalten, damit einige Parkeigenoſſen um jeden Preis Miniſter werden, ſondern, um die Inkereſſen des Volkes ehrlich zu ver⸗ kreken. Da aber die Papenpolitik auf die Dauer zum Ausbruch des Bolſchewismus in Deutſch⸗ land führen wird, denken wir nicht daran, auch nur einen Augenblick in unſerem Kampf gegen Papen innezuhalten. Eine Politik der forkgeſeßhken Lohn- und Gehalkskürzungen der deutſchen Arbeiter und Angeſtellten, wie ſie von Papen betrieben wird, iſt in ihren Fol⸗ gerungen ſehr genau vorauszuſehen. Einmal verhinderk ſie jede Wirkſchaftsbelebung! Denn Wirtſchaftsbelebung kann nur dork einkreken, wo das Volk mehr kaufen kann. Durch Kür⸗ zung der Einkommen aber verminderk man die Kaufkraft der Maſſen unſeres Volkes fork⸗ geſehk. Man verringertk alſo den durch Einkommen deckbaren Bedarf. Dieſer forkgeſehte Schwund der Kaufkrafk wirkt ſich auf alle Zweige der Wirkſchaft und auch auf den Skaakshaushalt aus. Die Handwerker und Kaufleute werden weniger Einkommen haben; die Induſtrie wird weniger Aufträge erhalten und der Staak wird ſeine Steuern noch ſchwieriger hereinbekommen als heute ſchon. Demgegenüber hoffen nun die Leuke um papen auf die Ankurbelung oer Wirkſchaft durch eine erhoffte Belebung des Weltmark⸗ tes. Dabei kann jeder unbefangene Beob⸗ achter der handelspolitiſchen Entwicklung feſt⸗ ſtellen, daß im Gegenteil die Abſchlie⸗ ßung der einzelnen Volkswirkſchaften gegen⸗ einander immer ſchärfer durchgeführt wird. Eine Regierung, die ſich krohdem vagen Hoffnungen hingibt, wird am Ende ihres We⸗ ges nicht nur vot einem völlig zerſtörken Außenhandel(was zwangsläufig iſt) ſtehen, ſondern infolge mangelnder Vorſorge auch vor einem noch gründlicher als heute ſchon zerſtörten Binnenmarkt. Eine ſolche Lage wird aber auf 80 Pro⸗ zenk des deutſchen Volkes, die heute Arbeiter, Bauern und Mittelſtändler ſind ſo ungeheuer drücken, daß die Bolſchewiſierung dieſer Vollsgenoſſen lediglich eine Frage der Zeit i Oie Herren um Papen und Hugenberg, die mit ihrem Geſchwafel über das „aefährdele Privaleigenkum“ ihre ſtockreakkionären Pläne verſtecken, ſind ſo verbohrk, daß ſie immer noch nicht gemerkk haben, daß gerade ihre Politih die leßzken Stützen eines ſozlal gerechkferkigten Eigen⸗ kumsbegriffes im Denken des Volkes zerſtört. Denn das Volk verſteht unker Sicherung des Privaleigenkums nicht die Inſtallierung eini⸗ ger anonymer Kapital⸗, Bank⸗ und Induſtrie⸗ geſellſchaften als Staatsmacht, ſondern die Erhalkung des zahlreichen millleren und kleineren Beſißes. Dieſe aber wird durch Papenſche Politik nicht erreichl. Papen beſorgt im Gegenkeil die Ge⸗ ſchäfte des Marxismus und Bolſche⸗ wismus. Es iſt bekannt, daß der Jude Marx eine Zuſammenballung von Kapital und Beſitz in wenigen Händen als beſtes Uebergangsſtadium zum Marxismus bezeichnet hat. Denn, be⸗ findet ſich Kapital und Beſit ſtark verkeilt in vielen Händen, dann iſt eine Enkeignung nach marxiſtiſch⸗bolſchewiſtiſchem Muſter ſehr ſchwer, ja unmöglich. Sind dagegen Kapital und Beſißz in wenigen Händen, ſo braucht man nur ein paar kauſend Leuke davonzufagen, und das Volk wird keinen Finger zu ihrer rühren, weil ihm ſa doch nichks gehörk! Hätte beiſpielsweiſe das faſt rein agrariſche Rußland einen ſtarken ſelbſtändigen Bauern⸗ ſtand mit eigenem Beſitz gebabt, ſo würde es niemals gelungen ſein, dork die bolſchewiſtiſche Herrſchaft zu errichten. Die Tatſache aber, daß der Bauer in Rußland zumeiſt nicht freier Eigentümer war, hat dem Bolſchewismus überhaupt erſt ermöglicht, die Macht in die Hände zu bekommen. Die Herren um Papen aber ſehen dieſe Gefahren nichk; ſie glauben durch Aufrichkung einer „gollgewollten Ordnung“, die im Berliner Herrenklub beraken wird, dem Bolſchewismus Parole bieken zu können. Sie kanzen dabei, wie die Hofherrſchaft des franzöſ. Königs ſchon mitten in der Revolu⸗ tion, auf einem Vulkan. Sie rechnen damit, daß dann die Nakionalſozialiſten, gleichſam als Landsnnechke, ſich vor die bedrohte„gött⸗ liche Ordnung“ ſtellen werden. Aber ſie käuſchen ſich. Auch nur ein Kno⸗ chen eines unſerer kreuen SA- und SS-⸗Ka⸗ meraden iſt zu ſchade, um dieſe Herren vor ihrem verdienken Schickſal zu bewahren. Sie mögen ihre Rechnung mit dem Him⸗ mel und ihrer„göktlichen Ordnung“ machen, aber uns mögen ſie aus ihrer Kalhulakion herauslaſſen. 13 Wir werden ins Volk gehen und werden gegen den Bolſchewismus kämpfen. Den Bolſchewismus bekämpfen, heißt aber, die flürzen, die ihn hervorgerufen haben und auf dem beſten Wege ſind, ihn weilker zu ſtärken. Der erſte Schrilt zur Bekämpfung Moskaus iſt der Skurz Papens Und das iſt unſer Ziel! beeeeeeeee Paven vei Hindenburg Berlin, 7. Nov. Reichspräſidenk von Hindenburg empfing am Monlag nachmilkag den Neichskanzler von Papen zu einer Be. ſprechung über die durch die geſtrige Wahl gegebene poliliſche Lage. Koch ein viertes Xs⸗Mandat in der Pfalz Ludwigshafen, 7. Nov. Zu den in der Pfalz gewähllen nalionalſozialiſtiſchen Abgeordneien Slaalsminiſter a. D. Dr. Frick, Gauleiler Bürckel und Landwirk Schickerk dürfte durch Verrechnung der Reſtſtimmen aus dem Wahlkreis Franken noch ein vierkes Mandal kommen. Da Dr. Frick ſein Man⸗ dat in Thüringen oder das auf der Reichs⸗ liſte annehmen dürfte, werden als weilere nallonalſozlaliſliſche Abgeordneke aus der Pfalz Schloſſer Karl Selzner, Neuſtadt und Dr. Rudolf Ramm, Pirmaſens wieder in den Reichslag einziehen. Vreſſeſtimmen zurs Zeicystagswan Das amilime angeynis Die Beurkeilung der Wahl iſt ſehr unkerſchied⸗ lich, je nach der politiſchen Richtung. Lediglich eins kann man übereinſtimmend bei allen Zeitun⸗ gen von Thälmann's Hugenberg feſtſtellen: Eine ausgelaſſene Freude darüber, daß die NSDAp 4 Prozenk eingebüßt hal! Den Herrſchafben wird das Lachen ſehr bald vergehen!— Die„Rhein. Weſtf. Zeikung“ ſiehk in Papen den„Sleger“(wieſo bei einem Zehnkel aller Stimmen?) und meink, nun ſei es Zeit, mit den Nat'onalſozialiſten Fühlung zu nehmen. Hu⸗ genbergs Monbagsblakt forderk Papen auf„elwas vernünftiges aus dem Reichskag zu machen“ Die Herren werden alſo ſchon wieder parlamenkariſch, weil ſie 11 Stimmen gewonnen haben. Die„DA3“ und ihre„ſchweren“ Hinkermänner meinken, nun ſei der Zeikpunkt gekommen, die Nakionalſozia⸗ 'ſten endlich an der Macht zu bekeiligen und ihnen einen enkſprechenden Einfluß„zu gewähren“. Das Kriegsbeil zwiſchen SDAp einerſeiks und Deukſchnakionalen und der Regierung andererſeiks müſſe begraben werden.(Inzwiſchen wird wohl auch die„DAs“ erkannk haben, daß ihre Speku⸗ lakion fehlgeht.) Der„Vorwärks“ freut ſich nakürlich über die NS-⸗Verluſte und bedauerk nur, daß dieſe erfreulichen Vorgänge durch Einbußen der Spo„gekrübt“ ſeien.— Dieſe„Trübung“ dürfte wohl auch in kommenden Wahlkämpfen vorherrſchend werden.— Die„Kölniſche Zeil⸗ kung“ meink, man müſſe der NSDap erneuk die Frage nach der Teilnahme an der Verankwor⸗ kung ſtellen. Im Falle der Ablehnung müſſe man mit einer neuen Reichskagswahl rechnen. Die deutſchnakionalen„Dresdener Nach⸗ richken“ meinen, es bleibe nur eins übrig, näm⸗ lich den„Verſuch vom 13. Auguſt zu wie⸗ derholen“.(Die Herren mögen nur wleder⸗ holen, wenn es ihnen abſolut darauf ankommk, eine Abfuhr zu bekommen.) Schließlich freut ſich die„Frankfurker Zeikung“ ganz unbändig über'e Wahl, ſoweit oͤie NSDaAp zurückging. Aber die Freude iſt überall nichk ganz echk und dürfte alsbald einiger Katzenjammerſtimmung Plaß machen. Die babijchen Aeichstagsabgeoroöneten: Karlsruhe, 7. Nov. Bei den Reichs⸗ kagswahlen am Sonnkag, den 6. November wurden gewählt: Von der NSDAp: Gauleiker Roberl Wagner, Karlsruhe. Landwirk Roberk Rokh, Liedolsheim. Rechlsanwalk Joh. Rupp, Karlsruhe, Schriflleiter Hans Ludin, Karlsruhe. Ingenieur Ollo Wehel, Heidelberg. Hofbauer Ludwig Huber, Iach. Von der SPo.: Geſchäfksleiter Or. Adam Remmele, Hamburg Redakteur Ernſt Roth, Mannheim. Von der KPo: Mekallarbeiter Adam Remmele, Berlin. Dreher, Franz Doll, Heidelberg. Vom Zenkrum: Diözeſanpräſes Dr. Ernſt Föhr, Freiburg. Staatspräſident Dr. Schmikt, Karlsruhe. Gewerkſchaftsſekrekär Joſef Erſing, Karlsruhe Landwirk Diez, Radolfzell. Fabrikbeſißer Dr. Hackelsberger, Oeflingen. Die Wahlbekeiligung war in Baden dies⸗ mal 73,2 Prozenk gegenüber 78,14 Prozenk bei der Juliwahl. Rund 80 000 Stimmen —080 am lehlen Sonnkag weniger abgege · en. Der Gipfel der Gemeinheit „Gerade in dieſen Tagen, wo ein Hummel es ferlig brachle, ſich für den verſchollenen Daubmann auszugeben, wo Tauſende und Hunderltauſende ihm glaublen und jeden Iweifelnden bedrohlen, wo ſelbſt die bekla⸗ genswerlen Eltern des Daubmann den Be⸗ irüger Hummel für ihren Sohn hielten, im Schwall der Begeiſterung, da liegt es oſfen am Tage, wie leicht ein begabler Mann aus dein Volke eine Zeillang das Volk am Nar⸗ renſeil führen kann. Der Maſſenwahn iſt eine verheerende, an⸗ ſteckende Seuche. Wenn ſie wieder weichk, will keiner krank geweſen ſein. Die Markgräf⸗ ler, die Hanauer und die Bauern im Ried werden eines Tages ebenſo errölen, wenn man Hitler nennk, wie die Endinger, wenn ſie den Namen Hummel hörenl Das ſtand in einem Flugblakt, das die badiſchen Deukſchnationalen verbreitet haben. Sie haben damit den Gipfelpunkk der Gemein⸗ heit erklommen. Man muß ſich das merken! General Litzmann Alterspräſibent bes Aeichstaas Berlin, 7. Nov. Das älleſte Milglied des Reichslages iſt, wie die„Wandelhalle“ feſtſtellt, General Lißhmann, der als Spik⸗ zenkandidak auf der nalionalſozialiſtiſchen Liſte im Wahlkreis 5(Frankfurk a..) ge⸗ wählt iſt. General Lißmann iſt am 22. Januar 1850 geboren, alſo 82 Jahre all. Aeichstagserönung am 6. Dezemberꝰ Berlin, 7. Nov. er neugewählle Reichskag muß nach den Beſtimmungen der Verfaſſung binnen 30 Tagen zuſammenkre⸗ ken. Da nichk anzunehmen iſt, daß man den Zuſammenkrikt beſonders beſchleunigen wird, wie die Wandelhalle erfährk in polikiſchen Kreiſen damik, daß die erſte Sißung des neu⸗ ge gewählten Reichskages am Dienskag, den 6. Dezember ſtallfindek. Dieſe Eröffnungs⸗ ſithung wird, wie immer, nur die Konſtitunie⸗ rung des Reichsparlamenks bringen. Erſt am ——* Tage wird das Präſidium gewählt werden. Va. Mildner von Zotmood eoſtochen Chemnih, 7. Nov. In der Nachk zum Monlag wurden in der Kanzlerſtraße meh⸗ rere Nalionalſozialiſten von elwa 50 bis 60 poliliſcheſt Gegnern überfallen. Bei den Zu⸗ ſammenſtößen fielen auch einige Schüſſe. Da · bei erhielt der Nakionalſozialiſt Mildner mehrere Sliche in die Bruſt und in die Schul ⸗ ker. Obgleich er ſofork ins Krankenhaus über⸗ führk wurde, ſtarb er am Monkag nachmillag an den Folgen ſeiner ſchweren Verlehungen. Es iſt noch nicht gelungen, den Täker zu er⸗ mikleln. Mm‚. der AReichstagswahl Berlin 7. Rov. Vom Reichswahlleiter wird folgendes berichligtes amkliches Ender⸗ gebnis der Reichskagswahl milgeleilk: NSDAꝰP 11 713 785 195 Mandale Spꝰd 7 237 894 Kpo 5 974 209 100„ Zenkrum 4228 633 69„ DVꝰ 3 064 977 51 1081 932 192 33 BVayer. Volksp. DV 660 092 11 5 Diſch. Skaalsp. 338 064 2 3 Chriſtl.Soz. 412 685⁵ Wirlſchp. 110 181 Olſch. Han. 63 999 13 Olſch. Bauernp. 148 990 3 Thür. Landb. 60 065 Diſch. Landv. 46 498—„ Würkt. Bauernb. 105 188 Volksrechksp. 46 096—„ Sonſt. Parkeien 109 018— 57 Insgeſamk 35 402 306 An den Mandaksziffern hal ſich nichls geänderk. Sie müſſen verichtigen Auf die verlogenen und verleumderiſchen An würfe gegen unſeren Pg. Kreisle'ter Wetzel, M. d.., hat dieſer der„Volksſtimme“ in Mann⸗ heim und der„Volkszeitung“ in Heidelberg nach⸗ ſtehende Berichtigung zugeſtellt, die die beiden marxiſtiſchen Blätler bereiks abgedruckt haben: „Es iſt unwahr, wenn behaupkek wird, daß ich einen Wechſel über 600 Mark unkerſchlagen habe oder unkerſchlagen wollke oder aus Parteimitkeln bezahlt habe. Wahr iſt, daß ich einen Wechſel über 600 Mark für die Firma Kind, die zahlungs⸗ unfählg war, aus privaken Mitteln eingelöſt habe. Unwahr iſt, wenn behaupkek wird, daß unker me'ner Leitung die Ortsgruppe Heldelberg 30 000 Mark Schulden gehabk habe. Wahr iſt, daß die Orksgruppe Heidelberg niemals eine Schuld von 30 000 Mark gehabt hak. Unwahr iſt, wenn behauplet wird, die Gelder der Orksgruppe Heidelberg ſeien nur angeblich für Parkelorganiſaklon verwendek worden. Wahr iſt, daß die Gelder der Orksgruppe Heidelberg nur für die Parkeiorganiſation verwendek worden ſind. Unwahr iſt, wenn behaupkek wird, daß die Ortsgruppe Mannheim eine Schulden'aſt von 15000 Mark gehabk habe. Wahr iſt, daß die Ortsgruppe Mannheim niemals eine Schuldenlaſt von 15000 Mark gehabt hat. Unwahr iſt, wenn behaupkek wird, daß ich be⸗ reils mehrmals einen Offenbacungseid geleiſtet habe. Wahr iſt, daß ich niemals einen Offen⸗ barungseid geleiſtet habe. Unwahr iſt, wenn behaupbet wird, daß ich von Skandartenführer Koch 1500 Mark zur Weiterlei⸗ kung an eine Firma erhalken habe. Wahr iſt, daß ich niemals von Standarkenführer Koch 1500 Mark zur Weilerleitung an eine Firma erhaiken habe. Unwahr iſt, daß ich von Standarbenſährer Koch eine gewaltige Ohrfeige erhalken habe. Wahr iſt, 1 4 daß ich von Slandarkenführer Koch keine Ohrſeige erhalten habe. Unwahr iſt, wenn behauplek wird daß der Skudenkenbund in Heidelberg Geldern nachkrauerk, die er mir zur Verwalkung übegeben habe. Wahr iſt, daß ich niemals Gelder vom Studenkenbund zur Verwalkung übergeben bekommen habe— Oktko Wehel. Heute wählt Amerika jeinen Präfibenten Newyork, 7. Nov. Der amerikaniſche Wahl⸗ kampf, der von den Parkeien mit ungewöhnlicher Erbilterung geführk wird, hak bisher keine Tolen und Verwundeken geforderk. Man nimmk an, daß am Dienskag elwa 41 Millionon amerikaniſche Wähler zu den Wahlurnen gehen werden. In Wallſtreel ſtehen die Weklen:1 für Rooſevelt gegen Hoover. Uatſonaljonialiilen! Aatſonahhozialfhinnen! Wieder einmal ſtehl die As · Freiheilsbewegung und ihr Führer Adolf Hikler gerechlferligk da. Papen bringt den Bolſche wismus, wie wir es vorausgeſagk haben. Deshalb kann unſere Forderung heule mehr denn je nur heißen Fork mit den reaklionären Schriktmachern des Bolſchewismus, fork mit dem unfähigen Kabinekt von papen! Adolf Hikler die Führung Deulſchlands! Auch im rückliegenden Wahlhampf ſind bedeulende Anforderungen an Euch geſtellt worden. Ihr habk Eure Pflicht gekan! Wenn ich Euch nach der Wahlſchlacht ernenl zum Kampf aufrufe, ſo lue ich das in der Ueberzeugung, daß gerade durch die rück ⸗ llegende Wahl der Beweis erneuk erbrachk iſt, daß unſer Volk von der Herrſchaft der Parkeien, des Parlamenkarismus und des Marxismus nur befreit werden kann durch Adolf Hikler und ſeine Bewegung. Kraft führen. Nähere Anordnungen folgen. Wir wollen den Kampf künflig mit geſteigerler Vorwärts mit Abolj Hitler zum Sieg! Der Gauleller Roberk Wagner. Präſidenk Hoover richtele am Monlag abend auf ſeiner Fahrk in ſeine Helmalſtadt Palo Alko aus dem Salonwagen von einer einſamen Eiſen⸗ bahnſtation in den Rochy Mounlains einen leh⸗ ken Radioappell an die Wähler. Der ehemalige Präſidenk Coolidge, Rooſevelt, Smith und Gar⸗ ner ſprachen gleichfalls im Rundfunk und behan⸗ delten die für Ameriha wichligen Frogen der Pro- hibition, der Schußzölle und des Wiederaufbaues der Wirtſchaft. Die demokraliſche U⸗Bahn⸗Reklame hämmerk dem Publikum ein„Freul Euch, daß das Schlümm ⸗ ſte vorüber iſt“ oder„Nur noch wenige Monale Hooverregierung“. Großes Aufſehen erregte es, daß weiße Skndenken zum erſten Mal im New⸗ vorker Negervierkel Harlem einen großen Propa- gandaumzug zugunſten des ſozialiſtiſchen ſchwarzen Repräſenkankenhauskandidaken Großwaylhe orga · niſierken. Die Hearſt⸗Preſſe wird in Newyork das Wahl ⸗ ergebnis mit verſchledenfarbigen Scheinwerfern am Nachthimmel anzeigen. Am Dienskag werden in den Vereiniglen Skaa ⸗ ten gewähll: Der Präſidenk, der Vizepräſident, die Senaloren in 33 und die Abgeordneken in 47 Skaaken, ferner die Gonverneure in 34 und ver · ſchiedene Beamke in 30 Staaken. Außerdem ſin· det in elf Bundesſtaalen eine Prohibitionsabſtim ⸗ mung ſtakt. Man rechnek allgemein mik einem grohen eieg Rooſevells, weniger wegen ſeiner überzeugenden Argumenke als wegen Mißſtimmung gegen das bisberiae Syſtem. * Berli Direktion de von Seiten falſche Nach den Verkeht die Arbeit gegenüber u erklärt, daf Betriebs Streikni die..G. nommen, laſſunge ſich verpf regeln v nalſozia am Mont ren. Falſche Während gemeldet wi und U⸗Bahn der in Betr der Streikle ſtritten. Es wird wagen(nort und daß im: bis zum äuf Inzwiſchen hin erbittert Teils ſind ſind die Wat Durch Stein geſamt neun In den 2 Perſonen zu ———————— „Eisgekühl Elli Bein blöcke m Die bekannte von der Uni Anzahl wu Blumen zun löcken„ver; Wochen lar lumen und gebnis vanl ichswahlleiter iches Ender⸗ keill: 195 Mandale 121 7 100 69 192 2 7. 5. 2 3 2 4 4 00 ſich nichls htigen deriſchen An⸗ r Weßel, M. e“ in Mann⸗ idelberg nach⸗ e die beiden ichk haben: wird, daß ich rſchlagen habe Parkeimitteln einen Wechſel die zahlungs⸗ eingelöſt habe. rd, daß unker delberg 30 000 zr iſt, daß die e Schutd von d, die Gelder angeblich für n. Wahr iſt, elberg nur für orden ſind. vird, daß die uldentaſt von iſt, daß die e Schuldenlaſt d, daß ich be⸗ gseid geleiſtek einen Offen⸗ d, daß ich von zur Weilerlei⸗ e. Wahr iſt, cer Koch 1500 Firma erhaiten kenſührer Koch be. Wahr iſt, keine Ohrſeige vrd daß der rn nachkrauerk, habe. Wahr Studenkenbund en habe. o Wehel. —— enten Monkag abend adt Palo Allo nſamen Eiſen⸗ ins einen leß⸗ Der ehemalige üth und Gar⸗ uk und behan⸗ zagen der Pro⸗ Viederaufbaues lame hämmerk das Schlimm⸗ ſenige Monale en erregle es, Mal im Rew⸗ großen Propa- chen ſchwarzen zwaylhe orga · ork das Wahl ⸗ Scheinwerfern reiniglen Skaa· Vizepräſidenk, ordneken in 47 n 34 und ver · Außerdem fin⸗ hibitionsabſtim · m grohen— überzengenden ing gegen das Vom Berlin er Verkehrsſtreik Streilbrecherwagen werden durch die Papenpolizei gelchützt Der Berliner Verkehrsftreik geht weiler * Berlin, 7. Nov.(Tel.) Von Seiten der Direktion der Berliner Verkehrsgeſellſchaft und von Seiten verſchiedener Behörden kommt die falſche Nachricht, daß die Nationalſozialiſten den Verkehrsſtreik abbrechen und am Montag die Arbeit wieder aufnehmen würden. Dem⸗ gegenüber wird von nationalſozialiſtiſcher Seite erklärt, daß die nationalſozialiſtiſche Betriebszellenorganiſation den Streik nichteher beenden wird, bis die.V. G. den Lohnabbaun zurückge⸗ nommen, die ausgeſprochenen Ent⸗ laſſungen rückgängig gemacht und ſich verpflichtet hat, keinerlei Maß⸗ regeln vorzunehmen. Die Natio⸗ nalſozialiſten wollen den Streik am Montag verſchärft weiterfüh⸗ ren. Faljche Gerüchte werden in umlauf geſetzt Während von den Direktionen der B..G. gemeldet wurde, die Straßenbahn⸗, Omnibus⸗ und U⸗Bahnlinien ſeien zum größten Teil wie⸗ der in Betrieb, werden dieſe Meldungen von der Streikleitung ſelbſt auf das energiſchſte be⸗ ſtritten. Es wird erklärt, daß nur 65 Straßenbahn⸗ wagen(normal 1000 Wagen) in Verkehr ſeien und daß im übrigen die Streikenden den Kampf bis zum äußerſten fortführen werden. Inzwiſchen kämpft die Arbeiterſchaft weiter⸗ hin erbittert um ihre Lebensrechte. Teils ſind Hinderniſſe errichtet worden, teils ſind die Wagen mit Steinen beworfen worden. Durch Steinwürfe und Glasſplitter wurden ins⸗ geſamt neun Perſonen leicht verletzt. In den Abendſtunden wurden weitere 32 Perſonen zwangsgeſtellt. „Eisgekühlte“ Blumen für Elli Beinhorn. Elli Beinhorn vor einem der Eis⸗ blöcke mit den eingefrorenen Blumen. Die bekannte Fliegerin Elli Beinhorn erhielt von der Univerſität Syoͤney(Auſtralien) eine Anzahl wundervoller chryſanthemenartiger Blumen zum Geſchenk, die in großen Eis⸗ blöcken„verpackt“ waren, um ſie während des Wochen langen Transports friſch zu halten. Aumen und Verpackung hatten ein Gewicht von 347 Kilogramm. Ausbreitung der Streikwelle luf das Reich? Die Wuppertaler Verkehrsarbeiter drohen mit Gympathieſtreik! Tu. Wuppertal, 6. Nov. In einer Beleg⸗ ſchaftsverſammlung der Wuppertaler Verkehrs⸗ arbeiter wurde die Abſendung eines Tele⸗ gramms an den Reichskanzler von Papen be⸗ ſchloſſen, in dem die ſofortige Zurücknahme al⸗ ler Maßnahmen gegen die ſtreikenden Berliner Verkehrsarbeiter gefordert wird. Andernfalls würden ſich die Wuppertaler Verkehrsarbeiter dem Streik anſchließen und die Streikfront in Weſtdeutſchland verbreitern. Rach Unterſchlaanng von 36 000 RM. geflüthtet Dresden, 7. Nov. Der Kaſſierer oͤes Bau⸗ vereins„Eigene Scholle“ in Aue im Erzge⸗ birge, oͤer 41jährige Expedient Kant, iſt ſeit AUnwetter über Norwegen Englijcher ichdampfer unt ergegangen- 9 Tote Oslo, 7. Nov.(Tel.) Ueber Nordnorwegen, beſonders in der Gegend von Tromſö, hat am Sonntag ein furchtbares Unwetter getobt. Man befürchtet, daß Schiffe untergegaugen ſind. Ein Schiffsunglück wurde bereits gemel⸗ det. Der engliſche Fiſchdampfer„Golden Deeps“ iſt am Sonntag mit 13 Mann Be⸗ ſatzung untergegangen. Der Kapitän und drei Mann der Beſatzung konnten gerettet werden. Vom Lande aus ſah man das Schiff hilflos in der hohen See treiben. 10 Zote bei e nem Gthiffozu⸗ ſammenſtos O Paris, 7. Nov. Nach einer Meldung aus Liſſabon ereignete ſich in der Nähe von Cap Mondego ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen den beiden Schonern„Roſine“ und„Auguſto“. Die Auguſto wurde an der Breitſeite getrof⸗ fen und ſank in wenigen Minuten. Von der 25köpfigen Beſatzung konnten nur 15 gerettet werden, während die anderen 10 den Tod in den Wellen fanden. GSihwere zufammenſiöß in Cort Dublin, 7. Nov. In Cork kam es am Sonn⸗ tag anläßlich einer Verſammlung der Cos⸗ grave⸗Partei zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Anhängern de Valeras und der Po⸗ lizei. Die Anhänger de Valeres verſuchten zunächſt einen Kraftwagen zu ſtürmen, in dem der frühere Miniſterpräſident Cosgrave und andere ehemaligen Mitglieder vor der Ver⸗ ſammlungshalle eintrafen. Nur dem ſoforti⸗ gen Eingreifen der Polizei iſt es zu verdan⸗ ken, daß Cosgrave in Sicherheit gebracht wer⸗ den konnte. Während der Verſammlung rot⸗ teten ſich erneut mehrere hundert Anhänger de Valeras zuſammen und gingen mit Eiſen⸗ ſtäben und Steinen zu einem Angriff auf die Verſammlungshalle vor. Es entſtand ein er⸗ bittertes Handgemenge mit der inzwiſchen verſtärkten Polizei. Schließlich erlangten die Schutzleute die Oberhand, verhafteten mehrere Angreifer und beſchlagnahmten ſofort ihre Waffen. Etwa 15 Perſonen, darunter mehrere Poliziſten, wurden verletzt. Weiterflug Gronaus nach Genua l1 Hamburg, 7. Nov.(Tel.) Wolfgang von Gronau nähert ſich ſehr ſchnell der Heimat. Vor der Landung in Friedrichshafen hat er Der„wandernde Berg“ Ein ſchweizeriſches Dorf bedroht — Baſel, 7. Nov. Der„wandernde Berg“ im Kanton Glarus, der Kilchenſtock, iſt in der Nacht zum Montag wieder in ſtärkere Bewe⸗ gung geraten. Die Bewohner von Linthal und Umgebung wurden durch nächtliche Fels⸗ abſtürze aus dem Schlafe geſchreckt. Alarm⸗ ſirenen ertönten und Scheinwerfer erleuchte⸗ ten die Nacht, um den Einwohnern den Weg zu weiſen. Als am Vormittag die Nebel ver⸗ ſchwanden, wurde feſtgeſtellt, daß die oberſt⸗ Bergkuppe in nördlicher und in ſübdlicher Richtung in einem Ausmaß von etwa 30 000 Kubikmetern abgebrochen iſt. Der Hochwalbd iſt auf weite Strecken zuſammengeſchlagen Mord in Lüneburg Lüneburg, 7. Nov. Am Sonnabend gegen 18 Uhr wurde im ſogenannten Liebesgrund in Lüneburg der Kolonialwarenhäudler und Hausſchlächter Hermann Bodendieck, der ſich auf dem Nachhauſeweg befand, durch zwei Schüſſe aus einem Gebüſch getötet. Die Kriminalpoli⸗ zei nahm ſofort die Ermittlungen auf. Es ſteht Montag flüchtig. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen hat Kant rund 36 000 Mark unter⸗ ſchlagen. Die Spargelder waren meiſt von kleinen Leuten ratenweiſe eingezahlt worden. Inthroniſation des neuen Bijthofs von Meißen — Bautzen, 7. Nov.(Tel.) Nachdem der neue Biſchof von Meißen, Peter Legge, am Samstag abend aus Magdeburg in Bautzen eingetroffen war, fand am Sonntag früh eine Sitzung des Doinkapitels St. Peter ſtatt, in der dͤer neue Oberhirte von ſeiner Diözeſe Beſitz ergriff. Im Anſchluß daran ging die feierliche Inthroniſation in der Domkirche vonſtatten. Nachdem die päpſtliche Ernen⸗ nungsbulle verleſen worden und die Einklei⸗ dung des Biſchofs mit den Abzeichen der geiſt⸗ feſt, daß es ſich nicht um einen politiſchen Mord handelt, da ſich der Ermordete nicht politiſch betätigte. Auch ein Raubüberfall ſcheint nicht vorzuliegen, da bei dem Toten alle Wertſachen vorhanden ſein ſollen. Verſchiedene Gerüchte wollen wiſſen, daß der Mord im Zuſammen⸗ haug mit den Dienstag nacht auf den Land⸗ gerichtsdirektor Katendiek abgegebenen Schüſ⸗ ſen ſteht. eee Harold Lloyd in Dentſchland. Der berühmte amerikaniſche Filmkomiker Harold Lloyd(rechts auf dem Bilde) traf mit Gattin und Bruder zu einem längeren Beſuch in dͤer Reichshauptſtadt ein. WTr e Große Berſchwörung in Tolio aufgedeckt )(Tokio, 7. Nov. Die Tokioter Polizei hat einen neuen großangelegten Anſchlag auf das Leben hoher japaniſcher Beamten aufgedeckt. Bisher ſind etwa 20 Perſonen, darunter der Sohn des reaktionären Führers Toyama ver⸗ lichen Würde erfolgt war, hielt Biſchof Legge ein feierliches Pontifikalamt und ſprach von der Kanzel aus zu der Gemeinde. Mit den üblichen gottesdienſtlichen Handlungen ging die Feier zu Ende. noch eine Zwiſchenlandung in Genua eingelegt, um bei dem unſicheren Herbſtwetter jedͤe Si⸗ cherheit zu haben. Nach einer Radivmeldung, die er von der Boroͤſtation des Dornierwales abgegeben hat, iſt er um 10.35 Uhr von dem Flughafen Oſtia bei Rom geſtartet. Das Flugboot ſteht in laufender Funkverbindung mit der Zentralſtelle für Flugſicherung in Hamburg. Ankunft in Genua. § Genua, 7. Nov. Der Weltflieger von Gronau hat um 13 Uhr Genua erreicht und iſt dort gelandet. Das Wetter über oͤen Alpen iſt ſehr ſchlecht und die Ausläufer des Schlecht⸗ wettergebietes reichen bis Genua, ſo daß Gro⸗ nau ſich entſchloſſen hat, Montag dort zu blei⸗ ben. Die Fortſetzung des Fluges iſt früheſtens haftet worden. Die Verhafteten gehören ſämt⸗ lich japaniſchen Geheimorganiſationen an. Es war geplant, wie die Polizei berichtet, durch Zerſtörung der Tokioter Kraftwerke die ganze Stadt in Dunkelheit zu hüllen. Während der daraus entſtehenden Panik ſollten die Mord⸗ anſchläge durchgeführt werden. Rütklehr einer Arktis⸗Ervedition Tu. Kopenhagen, 6. Nov. Die Knud Raſmuſ⸗ ſen⸗Oſtgrönland⸗Expedition kehrte am Sams⸗ tag nach Kopenhagen zurück. Knud Raſmuſſen erklärte u.., wiſſenſchaftliche Unterſuchungen hätten den Nachweis für die Richtigkeit der Theorie von Prof. Wegener erbracht, daß Grönland ſich bewege und zwar 20 Meter jähr⸗ lich in weſtlicher Richtung. Weiter ſei die gan⸗ ze 600 Kilometer lange Küſte bei Angmagſalik vom Flugzeug aus photographiſch feſtgelegt worden, ſodaß man jetzt genaue Seekarten an⸗ fertigen könne. Die An beim eichsprüſidenten * Berlin, 7. Nov.(Tel.) Reichspräſident von Hindenburg empfing am Montag die von dem früheren Reichsverweſer Finnlands, General Frh. von Mannerheim, geführte finniſche Offiziersaboroͤnung, die als Vertretung Finn⸗ lands an der Guſtav⸗Adolf⸗Feier in Lützen teilgenommen hat. Bei dem Empfang war der Dienstag vormittag zu erwarten. hieſige finniſche Geſanoͤte, Wuolijeki, zugegen. Hockey unter Schiffskanonen. An Bord der engliſchen Kriegsſchiffe wird viel Sport getrieben; ſehr be⸗ liebt iſt das Deck⸗Hockey. —— ——— Bezirksjynobe Abelsheim Am 1. November waren im Gemeindeſaal Adelsheim Pfarrer und Kirchenälteſte des Kirchenbezirks zur Bezirksſynode verſammelt. Eine umfangreiche Tagesordnung füllte nahe⸗- zu den ganzen Tag, deſſen bedeukſamſtes Er⸗ eignis die einmütige Wahl des Herrn Pfarrer Spielberger⸗Adelsheim zum Dekan des Kir⸗ chenbezirks war. Pfarrer Schilling⸗Bödig⸗ heim berichteke über den kirchlichen, religiöſen und ſitklichen Zuſtand des Bezirks. Die Auf⸗ gabe der evangeliſchen Kirche iſt es; leben- dige Stimme des Evangeliums zu ſein. An dieſer heiligen Aufgabe gemeſſen, erſtirbt aller Seibſtruhm gegenüber der eigenen Leiſtung, und wird neuer Eifer zum großen Werk er⸗ weckk. Dankbar wurde berichkek von der Treue zu unſerer Kirche, deren wir uns trotz aller feindlichen Mächte noch erfreuen dür⸗ fen. Die Zuſammenarbeit zwiſchen Pfarrer⸗ ſchaft und Lehrerſchaft konnte an nahezu al⸗ len Orken als guk bezeichnet werden. Ein großes Feld der Bekätigung liegt in der Ju⸗ gendarbeit, wie in der Pflege der Muſik und des Chorgeſangs. Eine rege Ausſprache über Fragen des gottesdienſtlichen Lebens ſchloß ſich dem umfangreichen Bericht an.— Pfar⸗ rer Wolfinger und Pfarrer Ziegler, Karls⸗ ruhe, berichteken als Verkreker der Inneren Miſſion über die neuzeiklichen Aufgaben. Wie wichkig, aber wie ſchwer es iſt, Arbeits- loſigkeit und all die Lebensnöte körperlicher und ſeeliſcher Ark in chriſtlicher Hilfsbereit⸗ ſchaft zu beſeiligen, wurde durch Vorkräge und Ausſprache klar. Die Anſtalten der In⸗ neren Miſſion ringen um ihre Exiſtenz: und doch muß gerade jetzt, wo ſtaatliche Mittel verſiegen, die freiwillige Hilfe von Menſch zu Menſch um der Seele des Bruders willen erſt recht einſehen.— Profeſſor Dr. Poppen⸗ Heidelberg berichkeke von dem Kirchenmuſika⸗ liſchen Inſtitut, das mit geringen Mitteln und dem ganzen Einſah hervorragender Lehr· kräfte eine neugeſchulte Generation von Or⸗ Anen und Leitern von Kirchenchören er⸗ ziehl. Der Zuſpruch, den das Inſtitnt findek, läßt hoffen, daß die zum großen Teil noch ungehobenen Schäte evangeliſcher Kirchen⸗ muſik mehr und mehr in Ohr und Herz der Hemeinden hineinklingen werden. Zum Schluß wurde der geſchäftliche Teil, die Enklaftung des Rechners der Bezirks⸗ airchenkaſſe ſowie die Wahl des aus Aelte⸗ en und Pfarrern gebildeken Bezirkskirchen⸗ rals vorgenommen. Allen Teilnehmern iſt es wohl wieder ſo recht klar geworden, wie un⸗ ſere evang. Kirche im Kampf ſteht gegen „groß Macht und viel Liſt“ unſerer Zeit, ge⸗ gen Gleichgültigkeit und Goktesfeindſchaft. Zlvesheim.(Siebenfache Bürgerſteuer). Die Bürgerſteuer, die vom Gemeinderak wie⸗ derholk abgelehnt worden war, wurde nun⸗ mehr durch den Bürgermeiſter auf den ſieben⸗ fachen Betrag des Landesſaßes feſtgeſeht. Um den Ekat auszugleichen, wäre eine zwanzig⸗ fache Bürgerſteuer erforderlich. Der Niederliebersbacher Mord vor Gerichl. Weinheim, 5. Nov. Die vom Schwurge⸗ richt Darmſtadt ſeiner Zeit verkagte Verhand⸗ lung gegen Frau Jöſt aus Niederliebersbach, die bekannklich ihren Mann erhängt hat, fin⸗ 5 nunmehr am Freitag, den 18. November tatt. Ladenburg, 5. Nov.(Siebenfache Bürger⸗ ſteuer.) Das Bezirksamt Mannheim hat für die Gemeinde die ſiebenfache Bürgerſteuer an⸗ geordnet. Der Gemeinderat hat dagegen Einſpruch erhoben. Rockenhauſen, 6. Nov.(Beſitzwechſel.) Die ſchon ſeit längerer Zeit wegen Baufälligkeit geſperrke Burgruine Falkenſtein am Donnersberg ging aus Gienankthſchem Fami⸗ lienbeſitz in den Beſitßz des Nordpfälzer Ge⸗ ſchichksvereins über. Rauenberg bei Wiesloch, 5. Nov.(Ein Reunzigjähriger.) In voller geiſtiger und kör⸗ perlicher Rüſtigkeit beging am Freitag der Rauenberger Bürger Wendelin Kurh ſeinen 90. Geburiskag. Kurtz hat den ganzen Feld⸗ zug von 1866 mikgemacht und nahm auch am Kriege von 1870/71 keil. Er iſt noch das ein⸗ zige Gründungsmitglied des gleich nach 1870 gegründeten Militärvereins. Waldmichelbach, 6. Nov.(Freiwilliger Ar⸗ beilsdienſt.) Für den für Mädchen vorgeſehe⸗ nen Freiwilligen Arbeitsdienſt haben ſich bis Aelteſte und Pfarrer müſſen mit allen Glau⸗ bensgenoſſen zuſammenſtehen, damit jede evangeliſche Gemeinde eine lebendige Stimme des heilbringenden Evangeliums an unſer Volk, das aus ſo vielen Wunden bluket, ſei. * Windiſchbuch.(Einweihung der neuen ev. Kirche.) Am Sonnkag, den 30. Oktober durfte die evangeliſche Gemeinde zu Windiſchbuch einen ſeltenen Feſttag erleben: Ihr neues ſchmuckes Kirchlein, eine Meiſterleiſtung von Raumgeſtaltung und eine Zierde des Dorf⸗ bildes, wurde eingeweiht. Groß war die Be⸗ keiligung der evangeliſchen Bevölkerung. Die Feierlichkeiten wurden durch einen Abſchieds- gottesdienſt im Schulhauſe eingeleikek, wo, ſeit das alte und baufällige Kirchlein abgeriſſen worden war, dank des Enkgegenkommens der polikiſchen Gemeinde die Goktesdienſte ſtakt⸗ fanden. In einem Feſtzuge begab ſich dann die große Gemeinde zum neuen Golteshaus, das im Schmucke der Kirchenfahnen ſeiner Weihung harrke. Ein freundliches Bild boten dabei die Schulkinder, die mit ihren Kränzen im Haar den Zug belebken. Die Bezirks- geiſtlichen nahmen im Ornat teil. Vor der Kirche übergab der Baumeiſter der Kirche, Archikekt Völker von Schweigern, den Schlüſſel mit herzlichen Dankesworten dem Verkreker der badiſchen evangeliſchen Landes⸗ kirche, Herrn Prälaken D. Kühlewein, der ihn mit Segensworken an den Orksgeiſtlichen wei⸗ tergab. Dieſer öffnete die Kirche mik einem Work der Schrift und die erwarkungsfrohe Gemeinde füllte das Gotteshaus. Viele, die nicht hereinkommen konnken, hörkten die überkragung des Weihegokkesdienſtes in zwei Lokalen Windiſchbuchs. In ſeiner Weiherede bekonke Herr Prälat D. Kühlewein die Mitfreude der Kirchenbehörde und ſeine ei⸗ gene Antkeilnahme an dem Feſt und ermahnke auf Grund des Bibelworkes(Pred. 4, 17) die Gemeindeglieder, immer mit rechker, andäch⸗ tiger und heilverlangender Seele zum Hauſe zu gehen und dork auf die Worke des guten Hirten Jeſus Chriſtus zu hören. Weihe einer Kirche heißt, ſie in Gebrauch nehmen unter Gotkes Wort und fürbiktendem Gebek. So erklärke der Herr Prälak nach ſeiner Weihe⸗ rede und einem Gebek das Kirchlein für ge⸗ weiht zum Goltesdienſt. Fröhlich begannen die Glocken zu läuken, brauſend erklang die Orgel, und mächtig erſcholl der Geſang der Gemeinde:„Nun danket alle Gokt!“ Die erſte Predigt in der neuen Kirche hielt der Orksgeiſtliche Pfarrer Feßler. In begei⸗ ſterten und erhebenden Ausführungen von programmatiſcher Wuchk und Klarheit ſprach er über das Work Hebr. 13, 8„Jeſus Chri⸗ ſtus, geſtern und heute, und derſelbe auch in Ewigkeit“. Herr Dekan Schulz⸗Unter⸗ ſchüpf überbrachke die Grüße und Wünſche des Kirchenbezirkes. Die Feier war durch die Mitwirkung des Kirchenchors Schil⸗ lingſtadt und des Herrn Organiſten Hör⸗ ner von Schweigern verſchönt. Herr Haupt⸗ lehrer Aukhenriek von Unkerſchüpf be⸗ gleiteke auf der Orgel ein von ihm kompo⸗ niertes Chorwerk(Kankate über Pſalm 66). Erißbhuna der auf der Vaſel, 5. Nov. Wie aus Bern gemeldet wird, hat die Deulſche Reichsbahn ſeit der europäiſchen Fahrplankonferenz in Brüſſel verſchiedene grundlegende Aenderungen im Schnellzugsverkehr beſchloſſen. Nach voraus. gegangener Verſtärkung des Oberbaues auf den 15. Mai 1933 ſoll die Grundgeſchwindig⸗ keik der Schnellzüge auf der Rheinlinie und anderen Strecken erhöht werden, eine Maß⸗ nahme, die ſich auf die Tagesſchnellzüge Ba⸗ ſel-Hamburg und Baſel⸗Berlin in beiden Rich⸗ tungen günſtig auswirken wird. Weiter wer⸗ den im Verkehr nach und von Berlin in Zu⸗ kunft drei anſtakt zwei Tagesverbindungen mit weſenklich kürzerer Fahrzeit beſtehen, wo. von eine allerdings mit der Unannehmlichkeit des Umſteigens verbunden ſein wird. Aus Nußloch Nußloch, 6. RNov.(Aus der Gemeinde⸗ verwaltung.) Der Gemeinderat hat beſchloſ⸗ ſen, daß ein Nachlaß der Bürgerſteuer aus Billigkeitsgründen grundſätzlich nicht geneh⸗ migt werden kann.— Der Hieb⸗ und Kultur⸗ plan für das Jahr 1932 wurde genehmigk, ebenſo die Wiederverpachkung des Karuſſel⸗ plates auf ein weiteres Jahr an den ſeit⸗ herigen Pächter.— Zur Unkerſtützung der Tuberkuloſenfürſorge ſollen von der Gemeinde vom Badiſchen Landesverband zur Bekämp⸗ fung der Tuberkuloſe eine Anzahl Wohlfahrks⸗ briefmarken bezogen werden. * Rußloch, 6. Nov.(Das Auge ausgeſtoßen.) Heuke Vormiltag rannte das gährige Töch⸗- lerchen des Taglöhners Peker Renſch beim Spielen im Zimmer gegen eine Türklinke. Der Anprall war ſo ſtark, daß der Augapfel aufplahte und auslief. Nachdem die ſtark blutende Wunde verbunden war, wurde das Kind in das Akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg verbracht, wo ihm das verlehle Auge ſofort entfernt werden mußke. Ueber dem bedauerlichen Unfall des ſonſt ſo ſtillen Kindes liegt noch eine beſondere Tragik, da die Mutker des Kindes ſelbſt krank iſt und zur Zeit im Geneſungsheim in Heidelberg⸗- Rohrbach in Behandlung iſt. * Nußloch. 5. Nov.(Sandblallſchlußverwie · gung). Am Donnerskag wurde der Hauptteil und Schluß der hieſigen Sandblakternte von der Firma Markin Brinkmann in Speyer eingewogen. Es waren rund 145 Zenkner zum Preiſe von 60—67 Mark. Vor einigen Tagen kamen durch die Firma Joſef Lußhei⸗ mer aus Mannheim rund 70 Zenkner zum ſelben Preiſe zur Verwiegung, ſodaß der diesjährige Sandblatterkrag rund 215 Zenkner betrug, der ſich auf 109 Pflanzer verkeilt. Em Jahre 1931 betrug die hieſige Sandblatternke nur 154 Zenkner). Beſonders auffällig iſt der diesjährige hohe Grumpenerkrag mit über 67 Jenkner, während die vorjährige Grum⸗ jetzt 35 junge Mädchen angemeldet. penernte nur 9 Zenkner betrug und viele D⸗Zug⸗Seſthwindigteit Ayeintallinie Leuke ſogar gar keine Grumpen obliefern konnken. Es ſind dies auffallende Unkerſchiede beſonders wenn man bedenkt, daß infolge der Konkingentierung die Tabakanbaufläche ſich nicht weſenklich verändert hat. Das Ober⸗ gut hängt noch ganz am Dach; Verkäufe wur⸗ den noch nicht gekätigt. Beſtandene Dienſtprüfung. An der Leh⸗ rerbildungsanſtalt in Karlsruhe haben 17 Kan⸗ didaken die Dienſtprüfung abgelegt, darunter aus RNordbaden Hermann Witkmann aus Ep⸗ pelheim, Karl Wild aus Eppingen, Timotheus Büchler aus Bronnacker, Amt Adelsheim Emil Dürr aus Großrinderfeld bei Werkheim, Auguſta Jörg aus Mannheim⸗Sandlhiofen, — Werkweck und Luiſe Stiefel aus Mann⸗ m. Weiſenheim am Sand, 6. Nov.(Neue ka⸗ tholiſche Kirche.) Der Grundſtein zur neuen katholiſchen Kirche wird nunmehr am 13. No⸗ vember durch Biſchof Dr. Sebaſtian gelegt werden. Bauplan und Bauleikung übernahm Architekk Hans Seeberger⸗Kaiſerslautern. Heilbronn, 5. Nov. Anläßlich einer Treib⸗ jagd, wurde in einer Tannenkulkur im Schweinsberger Wald eine Falſchmünzer⸗ werkſtakk aufgefunden. Aus den aufgefunde⸗ nen Einrichkungsgegenſtänden, unker denen z. B. auch eine Feloͤſchmiede ſamt den erforder⸗ lichen Kohlenvorräten war, ließ ſich feſtſtellen, daß die Arbeit der Falſchmünzer der Her⸗ ſtellung von falſchen Fünfmarkſtücken galt. Einzelne Stücke, die allerdings ſehr unvoll⸗ kommen ausgeführk waren, wurden noch vor⸗ gefunden. Die polizeilichen Ermitklungen ha⸗ ben nun ergeben, daß es ſich um einen der Arbeitsplätze des bereiks im Juli wegen Münzverbrechens feſtgenommenen Schuhma⸗ chers Karl Langiahr und ſeines Sohnes Eu⸗ gen handelk. Beide ſind inzwiſchen zu Ge⸗ e von neun Monaken verurkeilt worden. Politiſcher Racheakk?— Durch Meſſer⸗ fliche ſchwer verleht. Pirmaſens, 7. Nov. Der Fabrikarbeiker Hermann Bixler wurde in der Nachk vom Samstag zum Sonnkag auf der rechten Schloßſtraße plößlich von einem Burſchen überſollen und durch einen Meſſerſtich erheb⸗ lich an der Bruſt verleht. Nach ärzklichen Ausſagen hätke der Stich unbedingt tödlich gewirkt, weng nichk die diche Kleidung des Ueberfallenen die Wucht des Skoßes gemin⸗ derk häkte. Ob politiſche Mokive dem Ueber⸗ fall zu Grunde lagen, iſt bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt. Jahresverſammlung der Rebbeobachkungs · kommiſſion. Weinheim. Hier fand dieſer Tage die Jahresverſammlung der Rebbeobachtungs⸗ kommiſſionen des Kreiſes Mannheim ſtatt, zu der Verkreker faſt aller Gemeinden er⸗ ſchienen waren. Unter der Führung des Be⸗ zirksobmannes Dr. Krumm, Ladenburg wur⸗ den, wie in der Tᷓung berichket wurde, amt⸗ liche Rebbegehungen in Laudenbach, Hems⸗ bach, Leukershauſen, Schriesheim, laus wurde in keinem Falle feſtgeſtellt, auch aus anderen Gemeinden ſind keine reblaus⸗ verdächkigen Beobachtkungen gemeldek worden. Die Gefahr der Einſchleppung der Reblaus iſt jedoch in bedrohliche Nähe gerückt, nach⸗ dem beinahe alle Weinbaugebieke verſeuchk ſind. Auf den Beobachkungskommiſſionen laſtet daher beſonders große Verantworkung. Dr. Krumm ermahnke die Anweſenden, in ihrem Amte wachſam zu ſein, damit die Weinberge von der gefürchteken Reblaus verſchonk bleiben. Anſchließend hielt Obſtbau⸗ inſpekkor Martin, Ladenburg, einen lehrrei⸗ über Kellerbehandlung des eines. Berufungsverhandlung in einem Land · friedensbruchprozeß. Fürth, 6. Nov. Mit dem kommuniſtiſchen Landfriedensbruch, der am 2. Auguſt hier an⸗ läßlich einer Zwangsausmiekung verübt wur⸗ de, hakte ſich das Berufungsgericht zu be⸗ faſſen. Der in der erſten Inſtanz freigeſpro⸗ chene Kommuniſtenführer Georg Meßler gegen deſſen Freiſprechung der Stkaatsanwalt ebenſo wie auch wegen der Freiſprechung an⸗ derer Kommuniſten Berufung eingelegk hakte, war nicht erſchienen, weil er angeblich nach Rußland ausgewanderk ſein ſoll. Die Strafe des Schuhmachers Konrad Reißer wurde von 8 Wonaken auf 1 Jahr Gefängnis, die des Maurers Ludwig Weichner von 6 auf 9 Mo. nake und die des Schreiners Karl Ruckriegel von 3 auf 6 Monate erhöhl. Rekord des pfälziſchen Kreiswahlamles. Ludwigshafen, 7. Nov. Das pfälziſche Kreiswahlamk ſtellte geſtern auf. Bereits um.20 Uhr konnke das Ge⸗ ſamtergebnis aus der Pfalz nach Berlin ge⸗ meldek werden, wo es als erſtes Wahlkreis⸗ ergebnis vorlag. Tödlicher Derbehrsunfoll nach übermäm gem Alkoholgenuß. Ludwigshafen 7. Nov. Infolge ßigen Alkoholgenuſſes ſtürzte übermã · hier beim Aufſuchen ſeiner Wohnung die Treppe hinunker. Bewußklos blieb er im Hausflur liegen. Er wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus überführk, wo nur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnke. Faljchmünzerwerhtatt aufgejunden Miltenberg, 6. Nov.(Schweres Baunn⸗ glück an der Faulbacher Slauſtufe.) An der Stauſtufe Faulbach ereignete ſich ein ſchwe · res Bauunglück, das vier Verletzte forderke, Als ſich 4 Arbeiter mit zwei ſchwerbeladenen Rollwagen auf der Mitte eines über Fiſchbau geſchlagenen Steges befanden, brach ken mik dem Wagen ins Waſſer. Zwei Ar⸗ beiter mußten mit ſchweren Verlehungen in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus über⸗ führk werden, während die beiden anderen leichker verletzt ſind. Alle vier ſtammen aus Großheubach. —————————————— Die Wettervorherſage Dienslag: Winden. Mittwoch: Leichte Beſſerung, keilweiſe auf ⸗ heikernd. Temperakur nachks kalt. Waſſerſtandsnachrichten Rheinwaſſerſtand. .11.32.118 Waldshut 28² 280 Rheinweiler 96 8⁰0 Kehl 308 301 Maxau 496 486 Mannheim 408 386 Hocken⸗ heim und Reilingen vorgenommen. Die Reb- einen Rekord in der Nacht zum Sonnkag ein verheirakeker Maurer von einen dieſer plößlich zuſammen. Die Arbeiter ſtürz⸗ 3 Wolkig, zeitweiſe bedeckt, leichte Niederſchläge bei nördlichen bis öſtlichen Gcht dle Teliune weller Meine l „Weinheime guß von lib Takſache gez Schleier lüf berg ſich nu darf geſtehe nis keine es auch ver zunächſt verf die Weinhei es dürfke im Sauberkeit mann weiß, Walter Fret nen Richtun liven. W chen das ho ſchlägt er h⸗ ſtimmte Lei⸗ Staalsmann ſein wollke, eß des Lied Ausführunge Freudenberg daß ich mir Anderen ni⸗ Ueberzeugun mir überhau gen benütze Zeitkung, um der Wahl d. zu kun. Ich in der vorde Politik der zu einer Ze noch nicht f kämpfte. J. Rechtk einer gung beſtrit es mir eine Sie Herr 2 zeugung vor offenkundig der leken ſeren Erfolg kerſtützung; Intereſſe wa daß die Mi Deulſche Vi ſind, und d Dieſer Stro ſammlung i ben, da ja d 16 Perſoner Nun zu führungen. Freudenberg bankpräſider den Brief d neken Ihrer ankworken 1 alſo unange hen um ſie können Sie tieren die h guſt falſch. und auch m dieſe Dumm Gegenteil ſe während He fähigkeit er —— 10Jahr Der alken Am 16. ſche Jugen „Knappſchaf Pfingſtſo geſamte Gch im Wieſenke Leo Schlage welche zuſan Bundes„V Mann keiln dem braune rüſtung und Fahrt ging kerwagen m Karlsruhe, rach, Zell i. nau. Einige Eine ſtarke falls nach S damals ihre völkiſchen? in einer Un Roberk Wa meinſame K nur möglich nen einroll fernken! D den zu ſein plin der bad es nichk zu Jungdoofen der Verbän Bund„Wel obachkungs· Tage die obachtungs⸗ heim ſtakt, neinden er⸗ ng des Be⸗ nburg wur⸗ vurde, amt⸗ ich, Hems⸗ i,„ Hocken⸗ „Die Reb⸗ eſtellt, auch ne reblaus- dek worden. er Reblaus rückt, nach; verſeuchtk ommiſſionen antworkung. ſenden, in damit die n Reblaus elt Obſtbau⸗ nen lehrrei⸗ ndlung des m KLand · muniſtiſchen uſt hier an⸗ verübt wur⸗ ht zu be⸗ freigeſpro⸗ Meßzler ztaatsanwalt hrechung an⸗ gelegt hakte, geblich nach Die Strafe wurde von is, die des lRuchkriegel ahlamkes. s pfälziſche nen Rekord ike das Ge⸗ Berlin ge · Wahlkreis· übermäßi ⸗ ge übermä⸗ 1 duf 9 Mo. mir überhauptk nichks heraus! Meine letzte Ankwork auf den in den „Weinheimer Nachrichten“ veröffenklichken Er⸗ guß von liberaler Seite hat die erfreuliche Takſache gezeitigt, daß der Anonymus ſeinen Schleier lüftete, und Herr Walker Freuden⸗ berg ſich nun als Verfaſſer bekannk hat. Ich darf geſtehen, daß für mich dieſes Bekennt⸗ nis keine Ueberraſchung bedeukek. Ich finde es auch verſtändlich, daß Herr Freudenberg, zunächſt verſuchte als großer Unbekannker auf die Weinheimer Bevölkerung zu wirken. Aber es dürfke immerhin im Inkereſſe der politiſchen Sauberkeik erfreulich ſein, daß nun jeder⸗ mann weiß, mit wem er es zu kun hak. Herr Walter Freudenberg gehört heuke zur moder⸗ nen Richtung der Liberal⸗Konſerva⸗ tiven. Während er noch vor wenigen Wo⸗ chen das hohe Lied des Liberalismus ſang, ſchlägt er heukte die allerdings etwas ver⸗ ſtimmte Leier für den chriſtlich⸗konſervakiven Skaalsmann von Papen. Wenn man gemein ſein wollte, könnke man ſagen: Wes Brot ich eß des Lied ich ſing! Nun zu den neueren Ausführungen des Herrn Freudenberg. Herr Freudenberg glaubt mir vorwerfen zu müſſen, daß ich mir zuviel herausnehme, und daß ich Anderen nicht das Recht einräume, ihrer Ueberzeugung Ausdruck zu geben. Ich nehme Vor allen Din⸗ gen benütze ich nicht eine poliliſch neutrale Zeitung, um meine Meinung einige Tage vor der Wahl der Weinheimer Bevölkerung kund zu kun. Ich bilde mir ſedoch ein, ſeit Jahren in der vorderſten Fronk den Kampf gegen die Politik der lehten 14 Jahre geführk zu haben, zu einer Zeit als Herr Walker Freudenberg noch nichk für eine aukorikäre Regierung kämpfte. Ich habe Andersdenkenden nie das Rechk einer eigenen Meinung und Ueberzeu⸗ gung beſtritten. Ich darf ſogar geſtehen, daß es mir eine ganz beſondere Freude war, daß 1 der Nacht Naurer von ohnung die ieb er im as ſtädtiſche ioch der Tod n eres Baunn⸗ fe.) An der h ein ſchwe⸗ zte forderke, werbeladenen über einen fanden, brach rbeiker ſtürz⸗ r. Zwei Ar ⸗ rletzungen in enhaus über⸗ den anderen ſtammen aus ſage edeckt, leichte 1 bis öſtlichen keilweiſe auf. ts Kalt. ichten 711•89 280 8⁰ 30¹ 486 386 Weller! Sie Herr Walter Freudenberg, Ihre Ueber⸗ zeugung vor der Weinheimer Bevölkerung ſo offenkundig zeigten. Sie haben das ſchon vor der leßken Wahl gekan, und wir haben un⸗ ſeren Erfolg nicht zuletzt auf Ihre gütige Un⸗ terſtütung zurückgeführt. Von beſonderem Inkereſſe war es mir von Ihnen zu erfahren, daß die Mittelparteien und im beſonderen die Deulſche Volksparkei im Aufbau begriffen ſind, und daß die Wähler ihnen zuſtrömen. Dieſer Skrom muß aber erſt nach der Ver⸗ ſammlung im ſchwarzen Adler eingeſeßt ha⸗ ben, da ja dork kroß größker Propaganda nur 16 Perſonen anweſend waren. Nun zu dem ſachlichen Teil Ihrer Aus⸗ führungen. Es iſt bezeichnend, daß Sie Herr Freudenberg auf die Ausführungen des Reichs⸗ bankpräſidenten a. D. Dr. Schacht und auf den Brief des ehemaligen Reichskagsabgeord⸗ neken Ihrer Parkei, Dr. Schnee nichts zu ankworken wiſſen. Die Sache dürfte Ihnen alſo unangenehm geweſen ſein, und Sie ge⸗ hen um ſie herum. Aus der Welt ſchaffen können Sie die Tatſache jedoch nichk. Sie zi⸗ kieren die hiſtoriſche Dummheik pom 13. Au⸗ guſt falſch. Nach Dr. Schachks, Dr. Schnees und auch meiner Meinung hat nicht Hitler dieſe Dummheik begangen, ſondern hat im Gegenkeil ſeinen politiſchen Weilblick gezeigt, während Herr von Papen ſeine politiſche Un⸗ fähigkeit erneuk unter Beweis geſtellt hat. mnn———————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— dem Konzepk. Sie ſchreiben, Hitler hätte das Verkrauen ver⸗ loren. Ihr Verkrauen hat er noch nie beſeſſen, legt auch keinen Werk darauf. Das Ver⸗ krauen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zum Führer iſt unbegrenzt. Sie ſtellen feſt, daß das Programm klar und einfach iſt; das ſtelle ich auch feſt. Denen:„Die nicht viel haben, nimmk man noch das bißchen, und gibt es den andern, damit die Alles haben.“ Ein⸗ facher kann man ſich eigentklich nichts vor⸗ ſtellen und ſchöner auch nichts! Nicht wahr, Herr Walter Freudenberg? Sie reden wei⸗ ker von einem lang vorbereikeken und durch⸗ dachkenPlan der Reichsregierung. Hiermit ſtellen Sie derſelben das allerſchlechteſte Zeug⸗ nis aus. Wenn dieſes Skümperwerk der lehten Notverordnungen auch noch lange vor⸗ bereikek war, dann ſollte man den verankwork⸗ lichen Herrſchaften ſofork das Gehalt pfän⸗ den. Was ſagen Sie dazu, Herr Walter Freudenberg, wenn Bekriebe um den Lohn drücken zu können, junge Burſchen und Mäd⸗ chen einſtellen, denen ſie oft im Jahre nicht mehr bezahlen, wie ſie an Stkeuergukſcheinen erhalten? Wiſſen Sie, welche Enklaſtungen, die Neueinſtellungen Ihrer Firma dem Wein⸗ heimer Fürſorgeamk gebrachk haben? Ich be⸗ haupke, daß ſich die direkten Erſparniſſe in der Woche noch nicht auf 50 Marnk belaufen. Sie ſchreiben weiker, daß Papen und die ganze Wirkſchaft wünſche, daß mehr Waren erzeugt und im Inn- und Ausland unkerge⸗ brachk werden könnken. Herr Freudenberg, Sie ſollten auf Grund Ihrer Kennknis der Weltlwirtſchaft und der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft keine derartigen Behaupkungen auf⸗ ſtellen. Der Weltmarkt iſt nicht bereik, uns größere Mengen Waren abzunehmen. Und wenn wir unſere Löhne noch ſo ſehr herunker⸗ gehunzt haben, und unſere Waren zu einem Schundpreis auf dem Weltmarkt anbieken, ſo werden, das wiſſen Sie ſo gut wie ich, die Länder draußen, die Zölle in dem Maße in die Höhe ſetzen, wie wir unſere Preiſe herunkergeſeht haben. Haben Sie ſchon ein⸗ mal, Herr Freudenberg, von der Brikiſchen Imperiumskonferenz in Otkawa gehörk, die nichts anderes bezweckke, als deutſche, ja ſo⸗ gar engliſche Waren aus ihren Abſaßgebieken fernzuhalken? Gleichzeitig ſchlagen wir aber mit dieſer Pakenkpapenpolitkik, die Sie ver⸗ keidigen, die leßhke Stüße unſerer Wirkſchafl, unſeren deukſchen Binnenmarkt kot. Wenn der Geldͤbeukel des Arbeiters noch ſchwind⸗ ſüchtiger wird, woher ſoll da die Belebung der deukſchen Wirkſchaft kommen? qhrer Behaupktung gegenüber das Papenprogramm ſei klar, behaupte ich und vermag es zu bewei⸗ Schwetzinger Briej Große Anzeigen in der„Schwehinger Zei⸗ kung“ zeigten der erſtaunken Bevölkerung an, daß die Volksparkei tatſächlich noch da iſt. Nachdem uns der hyſteriſche Ausſpruch eines Schwetinger Prominenken zu Ohren kam, daß Hitler mit 7 Mann 13 Jahre ge⸗ braucht hätte, um groß zu werden, ſie, die Schwetzinger Volksparkei in der„erweiker⸗ ten“ Mitgliederverſammlung mit 13 Mitglie⸗ dern und Anhängern anweſend wären und beſtimmt keine 7 Jahre dazu bräuchken, um ſo weit zu kommen, hakken wir uns entſchloſ⸗ ſen, dieſe 13 Tüchtigen einmal anzuſehen. Es war für dieſe 13 nicht gerade angenehm, feſtzuſtellen, daß die Mehrzahl der Beſucher recht neugierige Nationalſozialiſten waren.— Die Entrüſtung der anweſenden Nationalſo- zialiſten war bei der beleidigenden Stellung⸗ nahme bezüglich des Beukhener Urteils ſo ſtark, daß der Redner minutenlang nicht mehr zum Work kam. Die Verſammlung beruhigke ſich erſt wieder, als der Verſammlungsleiter die Erklärung abgab, daß dem Referenken Beleidigung ferngelegen hätte. Lachſalven und Zwiſchenrufe brachken den Redner, Herrn Generalſekrekär Wolff, mehr wie einmal aus Unſere Pgg. Ortsgrup⸗ penleiter Stober und Fichler hatken ſich neben einem auswärkigen Parkeifreund zur Diskuſ⸗ ſion gemeldek, die auch unker dem Druck der anweſenden NS⸗Mehrheit genehmigk wurde. Pg. Stober begann ſeine Ausführungen mit den Worken:„Deutſche Männer, deutſche Frauen und andere Anweſende“, Pg. Fichler begann, ſehr zur Erheiterung der mei⸗ ſten Anweſenden:„Deukſche Volksgenoſſen, deutkſche Volksgenoſſinen und daikſche Skaatsbürger jidiſchen Glau⸗ bens“, denn die geſamke jüdiſche Prominenz hakte ſich bei der Volksparkei eingefunden. — Unſere beiden Diskuſſionsredner rechneken in vernichkender Weiſe mit dem Größenwahn der Volksparkei und mit der liberaliſtiſchen Weltauffaſſung ab. Stürmiſcher Beifall un⸗ kerbrach immer wieder die beiden Redner, beſonders bei dem Hinweis auf die unſozialen Maßnahmen der Regierung Papen, denn, rief Pg. Stober aus, auch die Herren der Volksparkei könnten ſich von der Not im deutſchen Vakerlande kein Bild machen, das beweiſe auch der Vorſtandstiſch, an dem nur Großverdiener ſäßen, die ſich niemals in die Lage verſehzen könnken, wie man mit 10.50 RWM. pro Woche mit einer 4 köpfigen Familie auskommen müſſe. Auch die ſcharfe Zurück⸗ weiſung der Anwürfe bezüglich des Beulhe⸗ ner Urkeils und die Gegenüberſtellung der Tat an Heinz Orbis durch Pg. Fichler, fand leb⸗ hafte Zuſtimmung. Die Erwiderung des Herrn Generalſekrekärs war ſo lendenlahm, daß ſie im Gelächker der Verſammlung zumeiſt nicht verſtanden wurde. Um nun nichk noch immer größeren Reinfall zu erleben, ſchloß man ſofork die Verſammlung, und ſchal⸗ keke den leßten Diskuſſionsredner krotz vor⸗ heriger Zuſicherung, aus. Die Verſammlung beantworkete dieſe Tak mit dem Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Lied und einem dreifachen Heil auf unſe⸗ ren Führer! Laut erſcholl unſer Kampfruf: „Deukſchland erwache!“ durch den Saal. Ent⸗ ſett flohen die„daitſchen“ Staaksbürger, aus dem Verſammlungslokal. Sodann be⸗ ſchloſſen wir den Abend mit dem Deutſchland⸗ lied, und mitk Schmunzeln konnken wir feſt⸗ ſtellen, wie es den Herren am Vorſtandskiſch ſchwer fiel, ſich von ihren Sitzen zu erheben. ſen, daß dieſes Progrumm das unklarſte, ver⸗ ſchwommenſte und jämmerlichſte Machwerk iſt, das man ſich überhaupk vorſtellen kann. Morgens für Aukarkie und Konkingenke und Abends gegen Aukarkie und für die J. G. Farben. So geht es nun ſeit Tagen nach dem berühmken Mokto: Rinn in die Karkoffel raus aus den Karkoffeln. Sie müſſen eine eigenkümliche Vorſtellung von Klarheit haben, Herr Walter Freudenberg! Und dann reden Sie noch von unſerem Soforkprogramm. Herr Freuden⸗ berg, von Dingen, die man nicht kennk, ſollte man nicht reden. Gregor Straßers Sofork⸗ Programm hat in weikeſten Kreiſen, weit über Parkeiſchranken hinaus einen ungeheuren Anklang gefunden. Es gefährdek nicht die Währung, aber es ſtellt die Währung in den Dienſt des Volkes, und nicht in den Dienſt der Groß-Banken. Es vernichket nicht die Bekriebe, aber es ſtellt Gemeinnuß vor Eigen⸗ nuh. Es will die Konkrolle der Banken und ihre langſame Ueberführung in die Skaaks⸗ bank, und das kann Ihnen nakürlich nicht im⸗ ponieren. Herr Freudenberg, was ſagen Sie zu folgendem Falle?:„Seit Monaten ſollken die Rieſengehälker bei den vom Reich ſub⸗ venkionierten Betkrieben, beſonders bei den Großbanken herunkergeſeht werden. Wäh⸗ rend man bei den Arbeitern, ohne mit der Wimper zu zucken, den Lohnraub durch Nol⸗ verordnungen verordneke, hat man bis heute in der Frage der Bankdirekkorengehälker noch nicht den Mut zum Handeln gefunden.“ Dork geht es ja auch um die Pfennige der Aermſten, und hier geht es um die hunderk⸗ kauſende der Freunde des vornehmen Herren⸗ klubs. Geſtern berichkeke die Preſſe, die Reichsregierung könne deshalb nichks unker⸗ nehmen, da man befürchken müſſe, die Bank⸗ direkkoren würden ſtreiken. Auch dieſer Fall liegk ganz klar und einfach, Herr Freuden⸗ berg! Und nun genug für heuke! Der Libe⸗ ralismus iſt noch lange kein Trümmerhaufen!? Ich laſſe Ihnen die Ueberzeugung, wenn mir auch führende Volksparkeiler aus Baden und dem Reich zugeſtanden haben, daß der Liberalismus am Ende ſei mit ſeinem Lakein. Ich läſſe Ihnen Ihr Vergnügen, Herr Freu⸗ denberg! Tragen Sie die liberale Fahne weiter, aber kragen Sie dieſelbe mit Würde. Eine derarkige Beerdigung iſt immerhin eine ernſte Angelegenheit. Ich kämpfe weiter für Hitler und die nakionalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung, gegen die Politik unverſchämker In⸗ tereſſenhaufen, für Freiheit und Brokl Weinheim, den 5. November 1932. gez. Walter Köhler, Mide. Vertriebsstellenle'ter! Wir machen darauf aufmerksam, daß die Abrechnungen bis 10. Nov. in unseren Händen sein müssen. Also krühzeitig absenden. Volbsgemeinſchaft Vertriebsabteilun 05 3 10Jahre Nationalſozialismus in Heidelberg Der allen Heidelberger SA. und Parleigarde gewidmek. Von Karl Goebel. 13. Fortſetzung. Am 16. Mai 1925 wurde die„Großdeut⸗ ſche Jugendwehr“ umgewandelt zu einer „Knappſchaft des Schlagekerbundes“. Pfingſtſonnkag, den 30. Mai 1925 fuhr der geſamte Schlagekerbund Badens nach Schönau im Wieſenkal, zum Beſuch des Grabes Alberk Leo Schlagekers. Die Heidelberger Orksgruppe, welche zuſammen mit der Orksgruppe des Bundes„Wehrwolf“ an der Fahrk mit 40 Mann keilnahm, war zum erſten Male mit dem braunen Hemd bekleidek, dazu Feldaus⸗ rüſtung und die alke feldgraue Skimütze. Die Fahrt ging in einem Militär-Sonderzug(Gü⸗ kerwagen mit Bänken) von Mannheim über Karlsruhe, Offenburg, Raſtakt, Freiburg, Lör⸗ rach, Zell i. W. Von hier zu Fuß nach Schö⸗ nau. Einige Kilomeker vor Zell war Raſt. Eine ſtarke Abteilung des Jungdo, die eben⸗ falls nach Schönau marſchierke, enthüllte ſchon damals ihre wahre Geſinnung als Renegat der völkiſchen Bewegung. Dieſe Herren ſtellten in einer Unkerredung mit unſerem Führer Roberk Wagner die Bedingung, daß eine ge⸗ meinſame Kundgebung am Grabe Schlagekers nur möglich ſei, wenn... wir unſere Fah⸗ nen einrollten und unſere Armbinden enk⸗ fernken! Die Kerle ſchienen verrückk gewor⸗ den zu ſein! Nur der ausgezeichneken Diſzi⸗ plin der badiſchen SA war es zu danken, daß es nicht zu einer gehörigen Abreibung der Jungdoofen kam! Es hielt darauf ein jeder der Verbände ſeine eigene Feier ab. Der Bund„Wehrwolf“, deſſen Heidelberger Orks⸗ gruppe übrigens unker dem Kommando von Pg. Max Weiß ſtand, hielt ſelbſtverſtändlich zu uns! Am Grabe Schlageters wurde eine ſehr eindrucksvolle und erhebende Feier ab⸗ gehalten, u. a. ſprachen der Bundesführer Wagner und Fritz Platkner. Schöne Stun⸗ den wurden auf dem Rückwege verlebk, vor allem in dem ſchon damals nationalſozialiſti⸗ ſchen Dorf Egringen. In Freiburg erfolgke ein Durchmarſch und ein wirkungsvoller Vor⸗ beimarſch vor Roberk Wagner. Gegen Ende des Jahres 1925 beſtand auch kurze Zeit eine SS-Abkeilung in Heidelberg mit 7 Mann als Mitgliedern. Am 29./30. Auguſt 1925 ſtieg in Karlsruhe ſozuſagen der erſte nakionalſozialiſtiſche Gauparkeitag, d. h. ein Deutſcher Tag, veranſtalktek vom Schla⸗ gekerbund, verbunden mit der Bannerweihe des„Fronkkriegerbundes“(§KB), eines Bundes, der mit dem Schlageterbund in loſer Verbindung ſtand. Die Teilnehmer⸗ zahl war den damaligen Verhälkniſſen enk⸗ ſprechend äußerſt hoch, über 5000 Perſonen! Der Heidelberger Schlageterbund war zuſam⸗ men mit den Kameraden des FKB Heidel⸗ berg ungefähr 60 Mann ſtark. In Karlsruhe ſelbſt waren große Kundgebungen und ein impoſanker Ummarſch durch die Straßen der Skadt mit Vorbeimarſch an den Führern. Man hörke allgemein, daß die Heidelberger SA die ſchneidigſte geweſen ſei! Dr. Butk⸗ mann war als Verkreker der Reichsleikung der NScaAp erſchienen. Eine Bannerweihe im„Kühlen Krug“ beendeke dieſen Tag, der neue Begeiſterung und neuen Glauben in die Herzen der Teilnehmer gepflanzt hakke. Zum erſten Male wurde durch dieſen Tag in Ba⸗ den das Braunhemd bekannk. Im Dezember des Jahres 1925 wurde in Heidelberg der Bund„Wehrwolf“ aufgelöſt. Einige Wehrwolfkameraden traken nun zur SA über, darunter auch Max Weiß, Beſſerer, Gutroff, Günkher u. a. Zu Ende des Jahres ſtand nun der Schla⸗ gekerbund in Heidelberg in bekrächklicher Skärke da und repräſenkierke unker der Füh⸗ rung von Hermann Röhn eine der beſten Skurmabteilungen von Baden. Das Jahr 1926 brachte der Parkei als ſolcher wiederum im allgemeinen wenig Er⸗ folge. Auch die Verſammlunaskätigkeit war ſehr ſchwach. Am 15. Mai 1926 war es den Parkeigenoſſen, SA-Leuten und Anhängern unſeres Gebietkes zum erſten Male vergönnk, den Führer Adolf Hikler zu ſehen und zu hö⸗ ren! In Baden beſtand ein Redeverbok für Hitler und aus dieſem Grunde wurde eine Kundgebung für den Gau Baden im würktem⸗ bergiſchen Heilbronn veranſtaltet. Die ba⸗ diſche Parkeigenoſſenſchaft fuhr in 2 großen Sonderzügen nach Heilbronn. Als wir, d. h. der nordbadiſche Heilbronn einfuhren, hörken wir allerſeits großes Heulen und Zähneklappern an den Gewäſſern Babylons. Ungeheure Maſſen von roken Klaſſenkämpfern umlagerken den Bahn⸗ hof und wollken mit Gewalt unſer Anrücken verhindern! Die Lage ſchien brenzlich, beſon⸗ ders da wir ältere Parkeigenoſſen und Frauen in unſerer Mikte hakken. Als es anfing zu dunkeln, ſehte ſich ein gewaltiger Zug in Be⸗ wegung und nahm Richkung auf das belagerke Verſammlunoslokal, unkerſtüßt von ſchwer⸗ bewaffneker Polizei, die übrigens voll auf un⸗ ſerer Seike ſtand. Wilde Gerüchte gingen durch die Skaok: Man ſprach davon, die Ro⸗ ken hätten Hitler in den Neckar geworfen! Takſächlich ſtellte ſich heraus, daß die Kom⸗ mune ein Auko angehalken hakke und ver⸗ ſuchke, einen älteren Herrn, den ſie für Hit⸗ ler hielt, in das Waſſer zu werfen. Eine kleine Abkeilung unſerer Kameraden, die per Fahrrad gekommen war,(darunker auch Karl Lenz) wurde überfallen und übel zugerichkel. Zug in Zwei Schwerverletzte mußten ins Kranken⸗ haus geſchafft werden. Wir ſelbſt brannten darauf, endlich an das Geſindel zu kommen. Die Frauen wurden in die Mitte genommen, die Muſik ging voraus, die Fahnen hoch und durchmarſchierk! Ein„Durchmarſch“ war nur möglich durch ein regelrechkes Durchſchla⸗ gen! Unſere dicken Eichenknüppel(damals beſtand noch kein Skockverbol) leiſteken dabei vorkreffliche Dienſte. Rechts und links von der Fahne marſchierken 2 Leuke, die unauf⸗ hörlich auf die Roken einſchlagen mußten, denn auf die Fahne hakten ſie es abgeſehen. Große Steine, Schmußz und nicht wiederzu⸗ gebende Schimpfwörker flogen in unſere Rei⸗ hen. Die SA Heidelberg bildeke den Schluß des Zuges und hakte einen beſonders ſchwe⸗ ren Stand, da die Rolen verſuchken, die Ab⸗ teilung abzudrängen. Aber wir kamen durch, heißer und krunken vor Begeiſterung! Nur ein Lied ſangen wir und dieſes peitſchke die Rofen immer zu nener Wuk auf: „Hakenkrenz am Skahlhelm, blulig roles Band, Skurmablkeilung Hikler werden wir genannk“. Endlich war es uns vergönnk, unſeren Füh⸗ rer zu hören und zu ſehen! Ein herzlicher Lohn für den Zjährigen Kampf in der SA. Zum zweiken Reichsparkeikag in Weimar am./3. Juli 1926 fuhren von Heidelberg nur 7 Kameraden, wie überhaupk nur im ganzen 72 badiſche Teilnehmer zu verzeichnen waren. Das Jahr 1926 ſah außerdem noch einen Deukſchen Tag in Eichkersheim am 14./15. Auguſt und den großen badiſchen Landes⸗ parkeitag in Karlsruhe am./3. Okkober. Auch hier bekeiligke ſich eine namhafte Abkeilung Heidelberger Parkeigenoſſen, bemerkenswerk war die große Maſſenverſammlung in der Feſthalle und der Marſch der SA. Leider fanden Zuſammenſtöße mit der Polizei ſtakt. ortſetzung folgt.) Wir bauen auß, die andern ab! Wie wir von durchaus zuverläſſiger Seite er⸗ fahren haben, haben die Mannheimer Zeitungen: „Mannheimer Tageblatt“,„Neues Mannheimer Volksblatt“ und„Volksſtimme“ beſchloſſen, mit ſoforkiger Wirkung keine Sonnkagsausgabe nehr herauszugeben. Gleichzeitig verbindek'e„Neue Badiſche Landeszeitung“ ihre Samstag⸗ und Sonnkagausgabe und verſchleiert ſo den Abbau. Nach dem von uns immer wieder hervorge⸗ hobenen Abonnenkenſchwund bei der Bürgerbrei⸗ und Marxiſtenpreſſe kommt nun der ſachliche Ab⸗ bau, der einen Ausgle'ch gegenüber den abgeſprun⸗ genen Leſern herſtellen ſoll. Es iſt nicht zum ge⸗ ringſten Teil auf unſere ungeheure Aufklärungs⸗ arbeit zurückzuführen, wenn die gegneriſche Preſſe zu ſolch einſchneidenden Maßnahmen greifen muß, während wir in kurzer Zeit von der 8ſeit'gen Aus⸗ gabe zur 12ſeitigen ſchreiten und unſeren Abon⸗ nenkenſtand um kauſende neuer Leſer in den letz⸗ ken Wochen erhöhen konntken. Der Abonnenken⸗ ſchwund bei den Bürgerbrelbläktern iſt nicht zu · leßt auch darauf zurückzuführen, daß es die Le⸗ ſerſchaft ſatt hat, ſich immer von neuem an der Naſe herumführen zu laſſen. Der denkende Leſer wirft'ieſe Blätter aus dem Haus und abonnlert oͤie Zeitung, die den Fa⸗ natismus der Wahtheit auf ihte Fahne geſchrie⸗ ben hak, das „Hakenkreuzbanner“. Bekrunkener Fuhrmann verurſachk Verkehrs⸗ unfall. Am Samstag abend ſtieß auf der Ludwig Jolliſtraße ein Einſpännerfuhrwerk mit einem Per⸗ ſonenkraftwagen ſo heftig zuſammen, daß die Wa⸗ gendeichſel die Windſchutzſcheibe zerkrümmerke und durch das Wagendach ſtieß. Durch Glasſplit- ter wurde das Pferd verletzt. Der angekrunkene Fuhrmann hakle die linke Skraßenſelte eingehal⸗ ken, wodurch der Zuſammenſtoß herbeigeführk wurde. Zwei Radfahrer angefahren. Ein Perſonen⸗ kKraftwagen fuhr einen Radfahrer und eine Aad⸗ fahrerin auf der Straßengabel Seckenheimer Haupkſtraße—Kehlerſttaße an, wodurch die Rad⸗ fahrerin ſtürzte und Haubabſchürfungen und Ouet⸗ ſchungen in der Leiſtengegend erlikt. Folgenſchwerer Zuſammenſtoß.— Ein Toler. Am Sonnkag nachmitkag gegen drel Uhr ſtieß auf der Wormſerſtraße zwiſchen Käferkal und Wald⸗ hof ein 50 Jahre alker Oberzollſekretär mit einem Mokorrad in dem Augenblick zuſammen, als er mit ſeinem Fahrrad in eine Seitenſtraße einbiegen wollte. Während der Führer des Mokorrades, ein Schloſſer aus Viernheim, noch glömpflich davon⸗ kam, wurde der Raofahrer auf die Skraße ge⸗ ſchleuderk und erlitt einen Schädelbruch. An deſ⸗ ſen Folgen iſt der Verunglückbe noch am Sonntag abend geſtorben. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Führerſcheinenkziehung. Einem 49 Jahre alten Flaſchenbierhändler aus Mannheim wurde der Führerſchein auf oͤie Dauer'nes Jahres enkzogen, weil er in betrunkenem Zuſtand einen Laſtkrafk⸗ wagen führke und babei einen Verkehrsunfall ver⸗ urſachle. Verbokene Zugaben. Es beſteht wiederholt Deranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß im geſchäft⸗ Theater und Kino Vom RNalionalkhealer Mannheim.'e Kolo- rakurſängerin der Mannheimer Oper, Ellice Il⸗ liard wurde an die Dresdener Skaaksoper ver⸗ pflichkek. Die Künſtlerin kam von Dorkmund und iſt ſeit zwei Jahren am Mannheimer Nakonal⸗ theaker erfolgreich kälig. Nakionalthealer. Georg von der Vring's„Ar⸗ gonnerwald“ wird heute, Dienskag, zum letz⸗ len Male gegeben. Am Miktwoch wird die Oper „Salome“ von Richard Strauß in der neuen Infzenierung unker Leitung des Kompo⸗ niſten zum erſten Male wiederholt. Ju Schil⸗ lers Geburkstag am Donnerskag, den 10. Novem⸗ ber, gelangt„Wallenſtein“ in der Bearbei⸗ kung und Inſzenierung von Herberk Maiſch zur Aufführung. KlINO Sondervorſtellungen im Seala. Wie aus dem Inſerat erſichtlich'ſt, läuft am Dienstag, den 8. und Mittwoch, den 9. November, in ſechs gro⸗ ßen Sondervorſtellungen ½5, ½7 und ½9 Uhr (die ½5 Uhr⸗Vorſtellung am Mitktwoch iſt eine ſeparabe Damenvorſtellung) in der Scala zu Mann⸗ heim, Meerfeldſtraße 56, der aufſehenerdegende, große ſexuelle Aufklärungsfiim:„Das Ge⸗ ſchlechtslebenundſeine Folgen!“ Die⸗ ſer Film iſt für Beſucher beiderlei Geſchlechts in gleicher Weiſe lehrreich und hinkerläßt durch die zum Teil erſchütternden Bilder einen kiefen Ein⸗ druck. Wo der Film'sher gezeigt wurde, war der Erfolg rieſig. Im eigenen Inkereſſe empfiehlt es ſich daher, Karken im Vorverkauf an der Thealerbaſſe zn beſorgen. lichen Verkehr das Anbieken, Ankünden oder Ge⸗ währen von Zugaben in Form von Waren oder Leiſtungen verboken iſt. Solche Zugaben dürfen nur dann angeboken oder gewährt werden, wenn es ſich enkweder um ger'ngwerkige Kleinigkeiten, oder Reklamegegenſtände von geringem Werk (Kinderballons) handelt, oder wenn an Skelle der Zugabe ein gleichwerkiger Geldbekrag in bar an⸗ geboken wird. Bei der Ankündung einer ſolchen Zugabe iſt auf das Recht den Barbekrag zu ver⸗ langen hinzuweiſen, ſowie den Barbetrag hinſichk⸗ lich jeder Zugabe anzugeben., Dangfinger bei der Arbeitk. Enkwendek wurden: Zum 2. 10. 32 aus einem Verkaufshäuschen in Neuoſtheim 12 Pfund But⸗ ker, 13 Pfund Schweizer⸗ und Edamerkäſe, 26 Stück Camenberk-, Rahm- und Streichkäſe, 150 Eier, 5 Pfund Honig. 10 Pfund Zucker, 10 Pfund Kaffee, 8 Pfund Margarine, 5 Pakeke Tee, 4 * Pakete Mehl, 76 Tafeln Schokolade, verſchiedene Marken, 3 Karkon Riegel⸗Schokolade, Pfeffer⸗ minz und Rahmkaramellen, 17 Doſen Büchſen⸗ milch, Marke Milchmädchen, und für elwa 3 Mk. Briefmarken.— Am 19. 10. 32 vor einem Hauſe in F 3 ein grüngeſtrichenes, vierrädriges Hand⸗ lelterwägelchen, 1,20 Meker lang und 70 Zenki⸗ meker hoch.— Am 30. 10. 32 aus einem Gefll⸗ gelplaß im Gießengelände 6 weiß⸗ und braun⸗ ſcheckige ſogenannke Mille-Fleurhühner.— Am 31. 10. 32 aus einer Manſarde im Hauſe Fried⸗ richsring 38 ein Zehnmarkſchein, eine braunlederne Damenhandkaſche mit kleinem Geldbeutel, eine grüne Damenhandbaſche(Beukelform) Handarbeik mit dunklem Hornbügel, 6 Paar Damenſtrümpfe in verſchledenen Farben, 10 weißleinene Damen⸗ hemden mit Stickereien bzw. Spitzen, zwei weiß⸗ leinene Nachthemden gez. L.., 3 weißleinene Damennachkhemden mit Stickereien und 2 weiß⸗ leinene Damennachffacken. Was verloren wurde: Am 28. 10. 32 auf dem Lindenhof eine Da⸗ menhandlaſche Eidechſenpreſſung mit etwa 90 Mark Bargeld, einem Füllfederhalker Monkblane, einer goldenen ziſelierken Puderdoſe, einer An⸗ zahl Briefe mit Adreſſe:„Maria Heindel. Mannheimer Blätterftimmen zur Wahl Enkſprechend ihrer jeweiligen politiſchen Ein⸗ ſtellung laſſen ſich die verſchledenen Mannheimer Blätter zum Mannhe mer Wahlergebnis verneh⸗ men. Oberflächlich bekrachkek, ſind ſie alle zufrie⸗ den und nur ſo zwiſchen den Zeilen vermag man noch da und dort Enktäuſchung über den Ausgang der Wahl zum 7. Reichstag nach der„glorreichen“ Revolte von 1918 herauszuleſen. Ziemlich freudig ertegt gebärdek ſich die„N. M..“, das Mannheimer Papenblakt. Es macht gefliſſenklich in Optimismus wenn es ſchreiht: „Wenn wir das Mannheimer Wahlergebnis ei⸗ ner kritiſchen Bekrachkung unkerziehen, ſo haben wir unker dem erſten Eindruck der uns vorliegen⸗ den Geſamkziffern'e erfreuliche Takſache feſtzu⸗ ſtellen, daß die Deukſche Volksparkei und die Deutſchnatlonale Volksparkei im Vergleich zur Wahl am 31. Juli ſehr erheblich an Stimmen gewonnen haben————“ Darüber hinaus meldet die„N. M..“ die Takſache, daß die Kpo auf die zweite Skelle in Mannhelm vorgerückk iſt, ohne den Mut aufzu. bringen, den Grund hierfür ihren Leſern bekannk zu geben. Bei der bekannken„Charankerfeſtig⸗ keit“ des Blaktes der ſatten Spießer und Schwer⸗ verdiener begreiflich! Der Stimmenrückgang des Zenktums und der Gewinn der Staatspartel(die zuden ſind in Mannheim keilweiſe reumütig in 'eſen Judenladen zurüchgekommen) werden nur regiſtrierk. Das Blakt des Zenkrums, das„N. M..“, wird in ſeiner Bekrachkung über das Wahlergeb⸗ nis den kakſächlichen Verhälkniſſen am eheſten ge⸗ rechk und ſchreibt bezüglich des Skimmenzuwachſes der Kommuniſten Sätze, die von uns voll und ganz unkerſcheben werden können. Es ſchreibk: „Wie in allen induſtriellen Wahlbezirken, ſo haben auch in Mannheim die Kommuniſten einen Zuwachs gehabt, der ſelbſt einem mit Blindheit geſchlagenen Staaksmann zu denken geben müßke. Vier Monate Ankurbelung der Wirkſchaft mit Hilfe des neuen„Opkimismus“ haben'e Lage in den wichkigſten Wirbſchafksgebieten des Reichs der⸗ art„gebeſſert“, daß die radikalſte Linke einen ſolchen Erfolg haben konnke.“ Alhambra.„Eine Stunde mit Dir.“ Eine leichkbeſchwingte amerikaniſche Komödie nach einem Theakerſtück des Deukſchen Lolhar Schmidk. Das enkzückende Luſtſpiel vermeidek größere Plakt- heiken und Trivialitäten, hat auch nicht das üb⸗ liche Manko der amerikaniſchen„Pikankerie“. Ein junges Ehepaar begeht aus„Mißverſtändnis“ ſche'inbar einen Seitenſprung. Zum Schluß löſt ſich alles in Wohlgefallen auf. Wenn der Unker⸗ halkungsfilm(und ehwas anderes will dieſer Strei⸗ fen gar nichk ſein!) zu einem großen Publikums⸗ erfolg wird, ſo nicht nur deshalb, weil Fokografie und Ton von hoher Vollendung ſind, ſondern auch wegen des gefühlvollen Spiels Jeanekke MacDo⸗ nalds. Dazu kommt eine'ngängige, einfalls- reiche muſikaliſche Unkermalung. Im Beipro⸗ gramm ſieht man eine„neue“ Ark Kulkurfilm: Ausſchnitte alter Filme aus der Urzeit des Ki⸗ nos. Dieſe Darbiekung iſt nicht nur humorvoll, ſondern auch inkereſſant und lehrreich. In der Wochenſchau zwingt Freiherr von Gayl den Be⸗ ſuchern ungewollt ein Schmunzeln ab. Roxy. WMit der„Modernen Mitgift“ hat die Paramounk faſt dasſelbe Mokiv verwandt wie bei dem oben beſprochenen Film. Zur Ab⸗ wechslung führk er abet in ein anderes Milien und beſchäftigt zum Großteil deutſche Künſtler. Der Film kar'kiertk die ſprichwörkliche Sparſam⸗ keit der Schotten. Ein friſchgebackenes Ehepaat, er liebt den Aukoſpork, ſie die Muſik. Als die Ehe deshalb ſchon in die Brüche zu gehen drohk, lernk er Klavierſpielen, ſie Aukofahren! Dazwi⸗ ſchen wird eine Komöd'e um eine(teils echte, keils falſche!). Perlenkekte geflochten. Hans Brauſe⸗ wekker gibt den jungen Ehegakten ganz ausgezeich⸗ net. Die blonde Ungarin Martha Eggerkh iſt ſehr kemperamentvoll und überraſcht durch eine weiche, klare Skimme. Die Aufnahmen ließen manchmal zu wünſchen übrig. Das„Mannheimer Tageblakt“ ſtellt led.glich feſt, daß das Mannheimer Wahlergebn's mit dem des Reiches übereinſtimmt ohne es ſich jedoch ver— kneifen zu können, wenigſtens in den Ueberſchrif⸗ ken für Papen einen Wahlſteg zu konſtraierey. Die„Volksſtimme“ iſt in ihren Ausführungen bezüglich des Mannheimer Wahlergebniſſes ſehr zurückhalkend und ſchlleßt ihre Bekrachturg mit folgendem Saß: „Das Ergebnis in Stadt und Land wird der Sozialdemokrakie Veranlaſſung geben, in uner⸗ müdlicher Aufklärungsarbeit die keilweiſe erſchüt⸗ terken Poſitionen'eder auszubauen und verloren⸗ gegangene zurückzuerobern.“ Im Gegenſatz zu dieſer Selbſterkennknis der Niederlage ſchlägt aber das Harpuderblatt auf der erſten Seite umſo kräftiger aus. Dort wird in einer Wahlarithmekik gemacht, welche die ei⸗ gene'ederlage verdechen ſoll. Bei der durch Herrn v. Papen ermöglichten und verurſachten Stätkung der Kpo iſt es be⸗ greiflich, daß ſich das Blakt der Moskowiter, die „Arbeikerzeitung“ vor Fteude über den Wahlſieg faſt überſchlägt. Wir empfehlen das Skudium der heutigen Ausgabe des Aſiakenblaktes all den Spießern, die in ihrer Verbohrtheit glaubten, durch Stimmabgabe für die Papenparteien eine Beſ⸗ ſerung des Zuſtandes herbeizuführen.'t Grau⸗ ſen wird das Spießerpack den Jubel der mosko⸗ witiſchen Banditen hinnehmen und heute ſchon ſich unſeter Mahnungen vor der Wahl erinnern. Wenn Deukſchland von den bolſchewiſt ſchen Hor⸗ den in Trümmer gelegt ſein wird, dann wird das Erwachen ſo mancher„feſten Chatakkere“ zu ſpäk ſein. Einſtweilen gönnen wir dieſer Geſellſchaft den Kaßenjammer, den ſie ſich ſelbſt beſorgk hat. —el. AcHruns! Die Parole⸗Ausgabe finden unſere Leſer ab heute auf der 7. Seite unſerer Zeikung, worauf 'r alle Parkeigenoſſen und Parkeigenoſſinnen be⸗ ſonders aufmerkſam machen. Tageskalender: Nakionalkheaker:„Argonnerwald“, Schauſpiel von Georg von der Vring— Mieke C— 20 Uhr. Planekarium im Luiſenpark: 16 Uhr Vorführung. Muſenſaal im Roſengarlen: 3. Akademiekonzerk mit Dr. Richard Skrauß als Dirigenk. 20 Uhr. Durlacher Hof: Nazi⸗Eiſele. Der Film zeiat Alhambra:„Eine Stunde mit Dir“ Capikol:„Mukker“ Gloria:„Tarzan“ Palaſt:„Ein blonder Traum“ Roxy:„Moderne Mitgift“ Scala:„Das Geſchlechtsleben und ſeine Folgen“ Schauburg:„Mata Hari“ Univerſum:„Der ſchwarze Huſar“ Mannheimer Planetarium Veranſktalkungen im Planekarium in der Zeik vom.—13. November 1932. Monkag: 20.15 Uhr 3. Expe rimenkalvockrag über Aſtrophyſik. Dienskag: 16 Uhr Vorführung. Mittwoch: 16 Uhr Vorführung. Donnerskag: 16 Uhr Vorführung. Freitag: 20.15 Uhr Arbeitsgemeinſchaft über „Goethes Farbenlehre“ Sonnkag: 16 Uhr Beſichtigung. 17 Uhr Vor⸗ führung mit Vorkrag:„Sternenhimmel im No— vember.“ Einzelkarken: RM.50, Studierende und Schüler RM.25. Karten für 4 Vorkräge und Reihenkarken zu ermäßigkem Preis. Auskunfk an der Kaſſe. 03 Die Mannheimer Automobilijten protejtieren Der Mannheimer Aukomobil-Club(ADAc) hat in Wahrung der Inkereſſen der deukſchen Kraftver⸗ kehrswirkſchaft an den Herrn Reichsfinanzminiſter kelegraphiſch eine Entſchließung gerichket, in der der Sorge darüber Ausdruck gegeben wird, daß ſeitens der Reichsreglerung noch keinerlei entſchei⸗ dende Schritte unkernommen worden ſind, um der am Boden liegenden Kraftverkehrswirtſchaft durch ſteuerliche Enklaſtung den Wiederaufſtieg zu er⸗ möglichen. Die Belaſtungen durch Sprikzwang ſeien ins Unerträgliche geſtiegen. Es wird ver⸗ langt, daß durch ſoforkige Senkung der Pauſchal⸗ ſteuer um 50 Prozenk der Kraftverkehrswirtſchaft die Möglicheit zum Wiederaufbau gegeben wird. Schließlich wird das Augenmerk der Reichsregie · rung auf die preisverkeuernden Maßnahmen der neugegründelen Betriebsſtoffkonvenkion hingeienkt, Reieys ſpaprommiſſar Wie wir hören, wurde der Mannheimer Skadtamtmann Albrechk wegen ſe'ner allſeits an⸗ erkannken Tüchtigkeit vom Reichsſparkommiſſar, der ſich zur Zeit in Magdeburg befindet, dorkhin berufen, um ihm dork behilflich zu ſein. An ſich iſt die Berufung aus dem Grunde erfreul'ch, weil ſie einen Beamken bekrifft, der einer der wenigen iſt, die nicht auf Grund ihres Parkeibuchs, ſondern auf Grund ihrer Tüchkigkeit herangezogen wur⸗ den. Le'der hak aber die Berufung des Skadkamk⸗ mannes Albrecht einen Haken. Herr Albrechl wird nämlich nicht von Magdeburg oder dem Reichsſparkommiſſar für ſeine Täligkeit bezahlt, ſondern nach wie vor von der Sladt Mannheim. Die ſeinerzeit'ge Täktigkeit des Reichsſpackom⸗ miſſars in Mannheim hat den Mannheimer Sleuerzahler nicht weniger als 30 000 Mark ge⸗ koſtek. Auch für Magdeburg wird ein ähnlich hoher Bekrag in Frage kommen und wir ſind der Me'nung, daß wenn ſchon eine ſo hohe Perſön⸗ lichkeit— wie ſie zweifellos der Reichsſparkom⸗ miſſar darſtellk—, in Bewegung geſetzt wird, die Tätigkeit dieſes Herrn ſich darauf beſchränkt, nichl neben den Abſtrichen am Etak neue Koſten zu ver⸗ urſachen.'r Nakionalſozialiſten ſind bereit, ohne Reichsſparkommiſſar die kommunalen Ekaks mit dem Rokſtift in der Hand in Ordnung zu bringen. Das ſcheint aber dem Herrn Reichsſpar ⸗ kommiſſar nicht zu liegen. Die Stadtverwalkung Mannheim fragen wir: Was gedenlk ſie in dieſer Sache zu kun? Die Abberufung des Stadbamkmanns Albrechk nach Magdeburg enkzieht Mannheim die Arbeitskraft des genannten Herrn ohne gleichzeitig eine damit verbundene Enklaſtung des Etats herbeizuführen. Es ſche'nk, daß man auf dem Mannheimer Rak⸗ haus ſchläft, oder doch zumindeſt ſo wenig Rechen⸗ verſtand hat, daß man von einer Kraft, die man bezahlt, auch Arbeit im Intereſſe der Sleuerzah⸗ ler verlangen kann. Mannheim„vorne“ und„hinne“, wie mans nehmen will. Ausſtelung Hausfrau und Aotzeit⸗ Die Ausſtellungsleitung keilt uns mit, daß die Vermiekung der'nzelnen Skände bereits in ein abſchließendes Sladium gekommen iſt. Es ergibt ſich das erfreuliche Bild, daß eine ſtarke Bekeili⸗ gung orksanſäſſiger Firmen zu verzeichnen iſt. Alle Firmen wollen dem Charahler der Ausſbellung enbſprechend, gediegene und pre'swerke Produkle ausſtellen und an Ork und Skelle verkaufen. Die Ausſtellung ſelbſt wird nach den Verſicherungen des Leikers, Syndikus Zinnecke, ein ſehr ſchönes Bild ergeben, zumal es diesmal gelungen iſt, keine bunk durcheinander gewürfelle Schau zu erſtellen, ſondern eine faſt dͤurchweg branchenmäßige Einkei⸗ lung zu kreffen. Es iſt erfreulich, daß auch die ſtädtiſchen Be⸗ hörden ihre Hand zur Förderung der Veranſtal⸗ kung geboken haben, ſodaß dieſelbe ein ſchönes Gepräge bekommk. Wenn wir uns an die letzten größeren Ausſtellungen Mannheims erinnern, ſo könnte man faſt glauben, daß gerade für Mann⸗ heim'ne jährliche Winkerausſtellung faſt unenk⸗ behrlich geworden iſt. Sie wird von dem Publi⸗ kum in gleicher Weiſe wie von den Ausſtellern ſelbſt begrüßt, weil eine derarlige Schau die beſte Möglichke't bieket, nicht nur den Konnex zwiſchen Lieferank und Stammkunden aufrecht zu hallen, ſondern darüber hinaus der Geſchäftswelk eine einzigartige Möglichkeit biekek, Neuanbahnungen für das bevorſtehende Weihnachksgeſchäft zu kreffen. findet man bereits die beſonders anſprechend gehalkenen Werbeplakate in den hie⸗ ſigen Geſchäften. Das Anſehen der veraaſtal⸗ kenden Verbände dürfte ſicherlich in weibgehendem Maße dazu beitragen, daß ſich auch dieſe Aus⸗ ſtellung eines regen Beſuches erfreuen wird, zu⸗ mal daſelbſt preiswerke Einkäufe aus allen Ge⸗ bieken des Handels gekätigt werden können. Du muſit Werben für Deiline Prelle Spie ſchaft welle Dre *. einem liſcher mehr Weſe ſeine kenne druck matiſe ihre Enkw D. urauf man unſer⸗ voluti krüben ein D aufric Talen re iche Frage Them Zeit i De Wellkk unein Amer Welt er au Das lijten Ac) hat in 1 Kraftver ⸗ ranzminiſter kek, in der wird, daß lei eniſchei⸗ nd, um der ſchaft durch tieg zu er⸗ Spritzwang wird ver · r Pauſchal⸗ tswirtſchaft zeben wird. Reichsregie· zahmen der hingeienkt, iffar Nannheimer allſeits an- rkommiſſar, dek, dorkhin in. An ſich eul'ch, weil er wenigen hs, ſondern zogen wur⸗ Stadkamk- rr Albrechl oder dem eil bezahlt, Mannheim. chsſpackom- Nannheimer Mark ge⸗ ein ähnlich bir ſind der he Perſön⸗ chsſparkom⸗ t wird, die ränkk, nichl ſten zu ver⸗ nd bereit, dalen Ebaks Irdnung zu Reichsſpar · ragen wir: u kun? lbrecht nach Arbeitskraft eine damik heizuführen. eimer Rat⸗ üg Rechen⸗ t, die man Steuerzah- wie mans otzeit it, daß die eits in ein Es ergibt ke Beleili⸗ en iſt. Alle Ausſbellung Produkle zufen. Die ſicheru vgen ahr ſchönes n iſt, keine u erſtellen, zige Einkei ⸗ kiſchen Be⸗ Veranſial⸗ ein ſchönes die letzken rinnern, ſo für Mann⸗ faſt unenk⸗ dem Publi⸗ Ausſtellern u die beſte ex zwiſchen zu hallen, swelt eine ibahnungen eſchäft zu beſonders n den'e⸗ veraaſtal- ilgehendem dieſe Aus⸗ wird, zu⸗ allen Ge · önnen. En BVühne und Kation Bühnengeſchichte iſt Geiſtesgeſchichte. In den Spielplänen kommen nicht nur Moden, Geſell⸗ ſchaftsweiſen und zeitgenöſſiſche Zufälligkeiten zum Ausdruck, ſondern auch die Spiegelung ſittlich⸗ welkanſchaulicher Halkung. Die Sehnſucht nach dem großen, die Nakion umſchreibenden Dichter wird immer eine ſchmerzliche Viſion ohne Ver⸗ wirklichung bleiben. Wit ſorgen ja eifrig dafür, daß die Werkmaßſtäbe, was ein ſolcher Dichter ſei und ſein müſſe, von Tag zu Tag ſich ändern. Und die Einzelkritih am neuen Bühnenwerk wird immer die jähe Kluft aufreißen, die uns von dem Idealbild des wahren Kunſtwerks krennk. Die Stückwahl will elaſtiſch allen Geſchmacks⸗ tichkungen ſich anſchmiegen. Sie will Neues brin⸗ gen und riskiert Zufälliges, dem nur am äußeren Erfolg aus Spekulakion gelegen iſt. Damit ver⸗ liert die Bühne ihr Geſicht und ihre Prägung. Sie verſchlammk den Edelſtein, der als moraliſche gewiſſensweckende und daſeinsdeulende Kraft in ihr aufleuchten ſollte. Ihr natlonaler Bildangs⸗ werk wird fragwürdig, vor dem ſtrengen Richter⸗ ſtuhl der Kritik der Kullur oft zur Heuchelel. Man oͤrapiert ſich„klaſſiſch“, nicht aus ethiſchen Nöken und der nakionalen Veranworkung ſtehen„Klaſ⸗ ſikgt“ auf dem Plan. Auch die Bühnenbünde machen weileſte Zugeſtändniſſe an die Vielfarbig⸗ keit und Unkerhalkſamkeit des Programms, ihre ſogenannke akkive Programmbeeinfluſſung ver⸗ Märkete Mannheimer Produklenbörſe v. 7. Nov. Nachdem in der letzten Woche einige Ab⸗ ſchlüſſe in Mehl ſtatkgefunden haben, war der Konſum heute zurückhaltend. Die Börſe ver⸗ kehrke in ruhiger Haltung. Im nicht offiziel⸗ len Verkehr hörke man vormittags waggon⸗ frei Mannheim folgende Preiſe: Weizen inl. 76•77 kg. 21.75—22.00, Roggen inl. 17.00 bis 17.25, Hafer inl. 14.00—14.75, Fuktergerſte 17.50—17.75, Sommergerſte 19.00—20.00, Platamais 16.50—16.75, Bierkreber 10.80 bis 11.10, Weizenmehl ſüdd. Nov.⸗Dez. 29.00 bis 29.50, dko. mit Auslandsweizen 30.00—30.50, Weizenauszugsmehl 32.00—32.50, dlo. 33.00 bis 33.50, Weizenbrokmehl 21.00—21.50, bezw. 22.00—22.50, Roggenmehl 23.00—24.50, Wei⸗ zenkleie fein.50—.75, Erdnußkuchen 11.75 bis 12 RM. Mannheimer Schlachtviehmarkk vom 7. November 1932. Dem Mannheimer Großviehmarkk waren zugeführk: 217 Ochſen, 146 Bullen, 245 Kühe, 336 Färſen, 755 Kälber, 112 Schafe 2785 Schweine, 3 Ziegen. Preiſe pro 50 kg. Lebendgewicht bezw. Stück: Ochſen: 31-33, 2427, 25⸗28. Bullen: 24⸗26, 21⸗23, 19•⸗21. Kühe: 23⸗25, 20⸗22, 13⸗16, 10-13. Färſen: 32⸗34, 28-30, 25-27. Kälber: 40⸗44, 3640, 31⸗34, 25⸗30. Schafe: 21-⸗28. Schweine: 45»46, 43-45, 41-43, 37⸗40. Ziegen: 10⸗15. Marktverlauf: Großvieh und Schweine: mittel geräumk, Kälber: mitkel, abflauend. „Ich ſuche die Erde“ Drama von Friedrich Rolh.— Uraufführung im Badiſchen Landeskheaker Karlsruhe. „Das Vorhandenſein ſiktlicher Probleme bei einem Volke wird über die Geſtalt ſeiner khealra · liſchen Kultur enkſcheiden. Ein Volk, dem nichks mehr daran liegkt, immer kiefere Einblicke in das Weſen ſeines Lebens zu gewinnen, das aufhörk, ſeine ſozialen Formen ſeinem forkſchreikenden Er⸗ kennen anzupaſſen, braucht das Drama als Aus⸗ druck ſeines ſiktlichen Skrebens nichk. Die dra⸗ maliſche Kunſt iſt alſo erſt dann national, wenn ihre Aufgaben als Merkmal vorwärkstreibender Entwicklung aus der Volkheit erwachſen.“ Das am 29. Onkkober in der Landeshaupbſtadk uraufgeführke Drama„Ich ſuche die Erde“ kann man nach dieſem Vorſatz Max Markerſteigs, in unſerer gärenden Zeik, als durchaus nakional⸗re- volukionär bezeichnen. Endlich kauchk aus dem trüben ſeichken Gewäſch jüdiſchen„Zeitthealers“ ein Drama likerariſchen Werkes auf, das ehrliches, aufrichtiges Künſtlertum verrät und' ein ſtarkes Talent bezeugk. Schon die Fabel des umfang⸗ reichen Schauſpiels rührk an eine der brennendſten Fragen der Gegenwark, wenn auch das uralte Thema vom Hofe, welcher unkerging, in neueſter Zeit öfters behandelk wurde. Der Ingenieur Georg Harker iſt nach dem Weltkrieg und ſogenannker Revolukion, innerlich uneinig, ins Land der großen Spannweiten, nach Amerika, ausgewanderk. Aber auch dieſe neue Welt enttäuſcht ihn, krotz großen Erfolges ſindek er auch dork nicht die Erfüllung ſeiner Hoffnung. Das Heimweh kreibt ihn zurück auf den väkerli⸗ ſchwindek in den Fluken des Durchſchnitts und des Gehenlaſſens. Papieren muken uns die Forderungen nach einem hohen Schauſpiel an, wenn niemals ernſt⸗ hafte Wagniſſe zukage krelen. Der Genius eines Bühnenleiters enkfaltet ſeine Schwingen nicht mehr, nachdem der Kaſſenbericht, die ſtädtiſche Verwalkungskonkrolle rein geldlicher Ueberlegun⸗ gen, die Lauheit der öffenklichen Kritik und die wirkſchaftliche Nokzeit obenauf ſind. Man iſt froh, überhaupt noch ſpielen zu können. Man holt ſich das Zufallspublihum von Stunde zu Stunde herem mit der Werbekrommel eines bil⸗ ligen Ausverkaufs. Man rekket, was zu rekten iſt. Schauſpieler darben lieber, als daß ſie auf das Spiel verzichken. Man opferk heroiſch auf —— Seiken. Es iſt ein Kampf auf Leben und Und dennoch ſcheink heute mehr denn je die wahre, echke, vom Volnksgeiſt gekragene und die naklonalen Werle barſtellende Bühne ſich durch⸗ ſetzen zu können. Deukſcher Geiſt ringt um ſeine eigene Vergewiſſerung. Auch der Schauſpieler wird hier in reinere Sphären hineinwandeln, wenn er Hamlekmonologe ſtakk Spelunkenmilien ſtudierk. Der deukſche klaſſiſche Bildungsbeſitz, der wahrlich nicht in klaſſiſche Zeit eingeſtaubk ſein muß, ſoll ſeine Auferſtehung feiern. Dem Re⸗ giſſeur muß dieſe gegenwarksnahe Kraft im Blule liegen, ihr allgemein menſchliches und deukſchblütiges Schichſal muß ihm zuerſt zum Er⸗ lebnis geworden ſein. Die hohle Reporlage und das kechniſch grell aufgemachte Fokomonkagebild, der politiſterke Maſſenſchrei, die moraliſche Verſumpfung und ge⸗ nialiſche Sündenpſychologie haben mit dem Geiſte der hohen Dichkung nichks zu kun, ſo wenig wie die prichelnd vorgemimte Leichkferkigkeit der Luſt⸗ ſpiel⸗Ehebrechet aus Paſſion und welkmänniſcher eleganker Inkereſſankheit. Das große Abenkeuer liegt auf einer anderen Ebene des Lebens. Es iſt der Einſatz des ganzen Menſchen in den Augenblicken höchſter Schickſalskriſe, es iſt der urewige Stkreit zwiſchen Notwendigkeit und Frei⸗ heik, wo um Sein oder Nichkſein geſpielk wird. So verkroddelk iſt niemand, daß er, ſtakk etheben · der Lebensbilder, im bequemen Moraſt verkitſch⸗ ker Gefühle waken möchke. Das Los des nordi⸗ Bücher⸗Ecke. Millionen aus dem Meeresſand. Ja, es iſt kein Irrkum, aus dem Meeresſand laſſen ſich Millionen gewinnen, Millionen Reichs⸗ mark. So einfach daß Sie anläßlich Ihres näch⸗ ſten Ferienaufenthaltes an der See Millionär werden können, ſt die Sache allerdings nichk. Der neue Jahrgang 1933 des weltbehannken Köhler⸗ ſchen Iluſtr. Flokten⸗Kalenders(Wilhelm Köhler Verlag, Minden i..), der in allgewohnker Reichhalkigkeit ſoeben erſcheint, berichtet in einem inkereſſanken Artikel über das neue deulſche Ver⸗ fahren zur Gew'nnung eines dem Radium ver⸗ wandten Skoffes aus dem Meeresſand. Schon dies Beiſpiel zeigt die erſtaunliche Vielſeitiqkeik des neuen Floltenkalenders, der immer auf der Höhe der Zeit bleibt und jſedem Freund des Salzwaſſers, den Leuken von der Waſſerkante'e den„Landrakken“, eine Fülle des Wiſſenswerken chen Hof, und als ſchlichter Bauer will er der Heimakerde dienen. Das Gut„Auf der Schanz“ krifft er verwahrloſt an; das Bauernkum des Dorfes lebt in kroſtloſer Dürftigkeik, ein menſchen⸗ unwürdiges Daſein, im Siktenzerfall.— Um den Bau einer Talſperre durchzuführen, hat ſich eine deulſche Firma mit einer amerikaniſchen Geſell⸗ ſchafk vereint. Aber der Heimakſucher Harker er⸗ kennk die dem Dorfe drohende Lebensgefahr und führk ſeine Landsleuke zum Kampfe um Scholle und Herd für erdverbundenes Menſchenkum gegen den Moloch der Maſchine. Seine ganze Krafk widmet er der Vernichtung mammoniſtiſcher Enkſeelung und ausbeukeriſcher Rationaliſierung menſchlicher Arbeik. Jedoch die keuflichen Mächte ſind ſtärker als Harter, der Held. Das Geld und die Tech⸗ nik, auch die Frau, welche zuerſt die Kraft des idealen Wollens gab, Erde und Menſchen zu ſu⸗ chen, die drei verſchulden zuletzt übermächtig den Unkergang.— zm einzelnen klingen in dem umfangreichen Schauſpiel, das eine vielſeitige Talentprobe be · deukek, immer neue Mokive an, die äußerſt kreff⸗ ſicher geſtalket ſind. Ein novelliſtiſches Ranken⸗ werk durchzieht den Gang der Haupthandlung, was nichk immer zu deren Vorkeil gereicht. Drama⸗ turgiſch ſtraff gekürzt, ſprachen die beiden erſten Aufzüge ſehr gut an und bis zur Peripetie voll · zog ſich alles zwangsläufig, folgerichtig. Im drit⸗ ten Ankk feſſelke das leider allzu malt geſprochene Zwiegeſpräch von Harker und WMWächelin, wo ſich Menſch und Seele Geſchäft und Maſchine in ſchroffen Sätzen enlgegenſtehen. Hier wird vom Dichter kühn und mulig manch zeitgemäß Richki⸗ ges in knapper Form geſagk, um der höheren Symbolik willen, um dem Opfergedanken zum ſchen Menſchen ſcheink doch im germaniſchen My- khus deuklicher und gewalkiger ſich auszuprägen als in all den ſkizzenhafken Allerwelksſpielchen fremder Herkunft, die dauernd dem deutſchen Dichter vorgezogen werden. Man hak vergeſſen, weſenklich zu ſein. Man will Schein und Parfüm ſchwüler Geſellſchafkszir⸗ kel ſtakt erdhaften Ruch deutſcher Landſchaft und Menſchenſchickſals. Die Schule hak vergeſſen, in die Kernfragen der echken Dichkung einzudringen, ſie begnügt ſich mit herkömmlicher äſthekiſcher Phraſe und der vererbken kommenbariſchen Zer⸗ ſchwätzung der kragiſchen Sikuakion. Und doch hat der dichteriſche Genlus des Deukſchen ſein Ver⸗ mächtnis weſenklich der Bühne anverkrauk. Es ſind Schätze, die jede Skunde gehoben werden können. Freilich muß das Publikum die Rüchk⸗ wandlung in eine gläubige deutſche, eine natio⸗ nale Kunſtgemeinde vollziehen. Aus dem Schlen⸗ oͤrian der abwegigen, bewußk enkſikklichenden und das Leben verzerrenden oder enlwürdigenden Mache muß ein Weg hinauf geſucht werden zur wellanſchaulich⸗volksmäßigen Welte edler, nakio⸗ nal bedeutender Schöpferkraft. Die Verblödung und ſenkimenkale Quängelei eines Tonfilmſchlagers kann doch nicht auf die Dauer ein Volk befriedl⸗ gen, deſſen Inſtinkke, richng geweckk und in ihm angemeſſene Bahnen gelenkk, willlg und andauernd ſich zur Höhe geleilen laſſen. Die Jeiten einer weltverbrüdernden Welt⸗ glückſeligkeit ſind wie ein Spuk ausgekräumk. Das harbe, aufgezwungene Schickſal iſt geblieben. Die Bühne erhälk die Würde einer nakionalen An⸗ ſtalt zurück. Sie muß der deukſchen Dichber in Vergangenheit und Gegenwark ſich annehmen. Sie muß nicht nu⸗ in Reklameworken der Werbung., ſondern auch in der erfüllenden Tak, die geiſtigen Mächte des deutſchen Volkes weithin darſtellen. Dann müſſen aber auch alle Kräfte wachwerden, die im Zuſchauer bisher ruhlen. Der Preis iſt köſtlich: aus dem Sinnbild des Schauſpiels zur wahren Volbsgemeinſchafk, aus dem Erlebnis des dichkenden Wichen, aus ſeinen Geſchichlen und Wunſchbildern zur geeinken, ſchickſalsgebundenen Nakion. Das werden dann geiſtige Feſte hohen Ranges werden. Das Theaker wird den ewigen Tiefen des deukſchen Herzens Skröme der Erhe⸗ bung, Erbauung und Wesweiſung fließen laſſen. An dem Verfall der Bühne kragen wir alle Schuld. Wiedergukmachung an Dichker und Schau⸗ ſpieler iſt unſer aller Pflicht*0 und Unkerhaltenden zu bieken hat. Daneben fin⸗ den wit intereſſanke Tabellen und Statiſtitzen, ſo 3. B. eine vollſtändige Liſte aller deukſchen Kriegs· ſchiffe, wir erfahren, wie die Reichsmarine orga⸗ niſiert iſt und können uns übet Größe, Baujahr, Geſchwindigteit und Beſatzungszahl aller deukſchen Handelsſchiffe an Hand eines vollſtändigen Ver⸗ zeichniſſes unkerrichken. Beſonders dantzenswerk und akkuell 5 die Ark'kel über den Seeſchut für den deukſchen Oſten und den polniſchen Hafen Gdingen ſowie die Gedenkbeilage für das Segel⸗ ſchulſchiff„Niobe“. Ueber 150 Abbildungen illu⸗ ſtrieren den vielſeil'gen Texk des über 250 Seiten ſtarken Kalenders, und eine neue Bereicherang bildekt die große mehrfarbige Karkenbeilage des geſamken deukſchen Küſtengebiebes. So bielkek ſich krotz der ſchlechten Zeiken der neue Flokkenkalender noch reichhalt'ger dar als ſonſt, und der Preis von AM.30. zu dem der Kalender durch unſere Völkiſche Buchhandlung zu beziehen iſt, iſt volks⸗ kümlich auch in der ſchwerſten Notzeit. Siege zu verhelfen. Der geheimnisvolle vierke Aufzug, keils ſtark expreſſioniſtiſch geſpielk, warf wenig werkvolle Lichker auf das Liebesleben des Helden und ſeiner Umwelk, deſſen harker Vorſatz zur Rekkung der Heimat dadurch geſchwächk er⸗ ſcheink.„Vor ſolch niederkrächtiger Menſchlich⸗ keit wird alles werklos“ urkeilk ſelbſt Harber über die Verworfenheit ſeiner eigenen Frau, der wie ſeiner ganzen Sippe elwas pſychopakologiſches an⸗ haftet. Auch im letzten Akt iſt noch ſo viel an⸗ gehäuft, daß der Opferkod des wirren Heimkeh⸗ rers nicht zur überzeugenden Wirkung gelangt. Nach einem ſehr bühnenwirkſamen unheimlichen Shakeſpeareſchen Hochzeiksgelage ſtirbt Harker der Erdſucher voller Reſignakion, mit dem Gedenken, daß das Geld dieſe Welk zu regieren vermag. So iſt Friedrich Roths Held nicht zur vollen Reife gelangk, er geht zugrunde an der Technik und ſei⸗ ner kleinlichen erbarmungswürdigen Umwelt, die keine Hoffnung auf Sinnesänderung zuläßtk.— Trotz alledem iſt das im Ziegler⸗Verlag zu Ba⸗ den⸗Baden erſchienene Drama ein echkes Zeil⸗ ſtück, das eine Fülle werkvoller Bekennkniſſe und reiche Lebenserfahrung offenbark, die vor allem in der kernhafken Liebe zu Volk und Heimat be⸗ gründek ſind. Dieſe unbedingken Vorzüge machen das Textbuch beſonders leſenswerkt, zumal die Bühnenbearbeikung von Felir Baumbach hiervon manches geſtrichen hak. Der Regiſſeur mußte mit dem perſonenreichen Skück eine außerordenklich ſchwierige Aufgabe überwinden und bis auf Ein⸗ zelheiten wurde ſie auch veſtlos bewälkigt. So fie⸗ len einige der Rothſchen Kleinbauern als Simpli⸗ ziſſimusgeſtalken aus dem Rahmen der andauernd ſchwülen Handlung. nur Rickerk(Kienſcherf) und Erlenberger(Herz) machten dabei eine rühmliche parole · lusuabe Kreis Heidelberg Frahkionsſihung fällt heuke aus. Dienskag, den 15. November, 20.30 Uhr, Sitzung der Geſamk⸗ frakkion. AS- Frauenſchaft.⸗Rohrbach.'enskag, den 8. November, 20 Uhr, im Gaſthaus„Zur Linde“ Strickabend. Erſcheinen Pflicht. Arbeilsgemeinſchafk nalional⸗ſoz. Studenkinnen (AnSt). Am Mittwoch, den 9. November, 20.30 Uhr, findek in der„Deukſchen Eiche“, Mitkelbad⸗ gaſſe 3, unſer nächſter Schulungsabend ſtakt. Thema: Zenkrumspolitik. Kreis Mannheim NS-Frauenſchaft. Am Dienskag, 8. Novem⸗ ber, 15 Uhr, findek in L 4. 8 eine Beſprechung ſämklicher Ortsgruppenleikerinnen ſtakt, zu der auch diejen'gen Frauen, die mit der Weihnachtsmeſſe zu kun haben, gebeken werden. Die Büro⸗Räume der NSBo befinden ſich ab — 7255 den 7. November, in T 6, 17(Torein⸗ 4 r 0 Achkung Marineſturm! Parkeigenoſſen, welche einem neugegründeten Marineſturm beikreken wollen, werden gebelen, Menen der SA-Geſchäftsſtelle in L 2„5 zu melden. Aundfunt⸗Programm für Dienslag, den 8. November. Heilsberg: 13.30 Schallplakten. 15.30 Stegreifſpiel 16 Konzerk. 17.30 Bü“erſtunde. 17.45 Pſycho⸗ analyſe. 18.30 Stunde der Arbeit. 19 Steno⸗ gramm. 19.30 Schallplakten. 20.30 Drei Sze⸗ nen von Jucinko Benavenke. 21.20 J. S. Bach. Königsberg: 14 Schallplatkten. 15 Kinderſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16.30 Konzerk. 17.30 Kul⸗ kur. 18 Nakurvölker. 18.30 Volkswirkſchaft. 19 Kurzſchrift. 19.30 Zeitdienſt. 19.50 Luxem-⸗ burg. 20.15 Der Corregidor. 22.15 Feſt der Sporkpreſſe. 22.30 Konzert. Mühlacker: 13.30 Schallplakten. 14.30 Engliſch. 16 Blumenſtunde. 16.30 Frauenſtunde. 17 Kon⸗ zerk. 18.25 Sparen oder kaufen? 19 Konzerk. 20.30 Hannibal. 22.10 Schallplatten. 22.45 Konzerk. München: 13 Schallplalten. 15 Stunde der Haus⸗ frau. 16.25 Baſteln. 16.45 Konzerk. 17.50 Tö⸗ nende Handſchrift. 18.15 Waſſerwirtſchaft. 18.35 Koalitionsfreiheit. 19.05 Konzerk. 19.55 St. Leonhard in Tölz. 20.15 Der Cortegidor. 22 Sternwarke. Hauptſchriftleiter Dr. W. Kattermann. Verantwortlich für Innenpolitik: Dr. W. Kattermann; flür Außen⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Babiſche Po⸗ litik, Gemeindepolitik, Bewegungzteil und„Stadt Mannheim“: W. Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr. Druckerei Winter, Heidelberg. ———— Ausnahme. Durch die übrigen Bauernkarriha kuren, die keils ſehr ſatyriſch aufzogen, kam ein Riß in das Spiel; denn für ſolche bereiks Enk⸗ würzelten verlohnkt ſich kein Einſatz. Mit ſeiner Einfühlung belebke dagegen Hierl als Harker die ſpröde Heldenrolle, wenn ihm auch die völlige Durchſetzung verſagk blieb. Lebenſprühend war 4 der Adam Maktes des Hermann Brand, dem die Zukreiberei waſchecht gelang ebenſo rouki⸗iert gab Kloeble den Buchhalter Skockmann. Unſtreit⸗ bar die vor⸗ſlhete Leiſtung des Abends bot Marie Frauendorfer als Dorfbaſe, einem vom Dichter ſcharf umtiſſenen, gewiß erleblen Origi⸗ nal. Wenig zuſagend ſchien die Roſe, Harkers Frau, in ihrer Hauk fühlte ſich Dorokhee Ehr⸗ hardt nicht wohl; mondän gewandt ſpielke Lola Ervig die Amerikanerin Ellen Brown. Mik dem gekreuen Lehrer Stark wußkte Skefan Dahlen nicht viel anzufangen, er war zu feudal und vergrößerke dadurch die Spannung zwiſchen ſeinem Frontka.. meraden Harker. Nichk vergeſſen ſeien die Büh⸗ nenbilder Torſten Hechks, welche in ſorgfälliger Abſtimmung das ſchwierige Spiel lebensvoll un⸗ kerſtützken. Beſonderer Dank gebührt Oberregiſ⸗ ſeur Baumbach, der mit dieſer Inſzenierung ſeine umſichtigen, fachmänniſchen Kenntniſſe aufs Neue unker Beweis geſtellt hat. Das von Anbeginn ſtark gefeſſelke Publikum zollke den Schauſpielern nach jedem Akke den ver⸗ dienken Beifall. Zuletzt durfken ſich Spielleiter und Dichker vor dem Vorhang zeigen und einen ſtarken Achkungserfolg feſtſtellen. Jedenfalls kann Friedrich Roth, unſer Landsmann, mik dem Ge⸗ leiſtelen zufrieden ſein und aus der Anerkennung einen nachhalligen Aufkrieb zu neuem fruchkbaren Schaffen gewinnen. Wolfgang Rüd'ger. ttehenden wirthhattspolitiſchen Organiſationen Die Kali⸗Millionen ein vernüihtendes Urteil gegen die„Grüne dronl“ Goz. Seit dem ſchmählichen Verhalten der Reaktion in der„Harzburger Front“ iſt dieſer „letzte Gattungsbegriff in wenig roſiger Erinne⸗ rung. Dabei darf man nicht vergeſſen, daß vor Harzburg eine ebenfalls zukunftsreich ſchei⸗ nende politiſch⸗wirtſchaftliche Gruppe unter dieſem Motto zuſammenging: die„Grüne Front“. Wir haben bereits in deren Linder⸗ jahren das Nutzloſe dieſer als Intereſſenten⸗ elique entlarvten angeblichen Landvolkfront aufgedeckt. Dieſe Organiſation war lediglich —zu dem Zwecke ins Leben gerufen, die revolu⸗ tionäre Bewegung der deutſchen Bauernſchaft zu ſabotieren, das Landvolk immer wieder an der Naſe herumzuführen und mit faulen Redensarten im Intereſſe des Syſtems zu be⸗ ruhigen. Der erſte Exponent dieſer„Front“, Herr Schiele, hat auf dem Miniſterſeſſel im Kabinett Brüning bewieſen, was von dieſer „Grünen Front“ in Wahrheit zu halten iſt. Im trauten Verein ſahen und ſehen wir da: Ver⸗ treter des Reichslandbundes, der übrigen halb⸗ und ganz offiziellen Landwirtſchaftsorganiſa⸗ kionen, kurzum eine Clique: Brandes, Hermes, Schiele und Fehr. Für Schiele ſprang ſeiner⸗ zeit Graf Kalckreuth ein. Neben dem politiſchen Reinfall und Verſagen dieſer Geſellſchaft ſpielt eine moraliſche Panne eine entſcheidende Rolle, durch die eine recht eigenartige Geſchäftspraxis der„Grünen Front“ enthüllt wird: die Kali⸗ minionenn 2 Gühmior⸗oler dos gall⸗ jhnbdikats an die„Grüne Front“ Das Kaliſyndikat iſt ein mächtiger Truſt, von deſſen Willkür Entſcheidendes für die Ernäh⸗ Früng des deutſchen Volkes abhängt. Von ihm werden ſeit Jahren unerträgliche Preiſe für „Düngemittel diktiert, zu Zahlungsbedingun⸗ gen, die ganz im Belieben dieſes Syndikats liegen. Es iſt bekannt, daß ſeit Jahren in ſtei⸗ gendem Umfang Düngemittel für die landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe fehlen, weil weder die Mittel zum Kauf noch die Möglichkeit eines Heraus wirtſchaftens der Preiſe vorhanden ſind. Nichts ſelbſtverſtändlicher, als daß jede Ver⸗ tretung der Landwirtſchaft einen zähen und ſchonungsloſen Kampf gegen dies Syndikat führt. Nichts von alledem finden wir bei den Herrſchaften der„Grünen Front“. Im Gegen⸗ teil, ſie ſaßen in trautem Verein mit den Macht⸗ habern des Kaliſyndikats an einem Tiſch und erhielten von den Verdienſten des Truſtes an der Landwirtſchaft einige Millionen ab. Für welche Zwecke iſt gleichgültig; jedenfalls ſpra⸗ chen deutſche Richter einen Landmann und Sied⸗ ler von der Anklage der Beleidigung frei, der rund heraus behauptet hatte, daß die„Grüne Front“ 5 Millionen Schmiergelder vom Kaliſyndikat bezogen habe. Dies Urteil wundert uns nicht, wenn wir leſen, was die„Grüne Front“ dazu erklärt (wörtlich aus der Landbundpreſſe): „In Verfolg der Kaufenthaltung waren es vor allen Dingen der Hannoverſche Landͤbund und der Pommerſche Landbund, die darauf drangen, daß eine fühlbare Ermäßigung der Kalipreiſe von dem Kaliſyndikat zugeſtanden werde. Der damalige Reichslandbundpräſident und ſpätere Miniſter Schiele war der Auf⸗ „faſſung, daß es vorteilhafter für die Landwirt⸗ ſchaft ſei, das Kaliſyndikat zu veranlaſſen, Mittel für die Förderung des Abſatzes der „landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zur Verfügung zu ſtellen, wodurch der Landwirtſchaft ein ſehr viel größerer Vorteil(?2) geboten werden könne als durch die Senkung der Kalipreiſe. Auf dieſe Weiſe iſt es dazu gekommen, daß das Kaliſyndikat der„Grünen Front“ gegenüber ſich bereit erklärte, der deutſchen Landwirtſchaft bei ihren Maßnahmen zur Organiſation des Abſatzes behilflich zu ſein, und ſie gleichzeitig bat, ihr Aufgaben zu bezeichnen, für welche Be⸗ träge zur Verfügung geſtellt werden ſollten. Die damaligen Herren der„Grünen Front“, Brandes, Schiele, Hermes und Fehr, haben ſich daraufhin bereit erklärt, dem Kaliſyndikat bei der Verwendung der zur Verfügung geſtellten Mittel beratend zur Seite zu ſtehen.() Die daraufhin abgehaltene mündliche Erörterung führte zu der Vereinbarung, daß die bereit⸗ geſtellten Mittel in erſter Linie für die Auf⸗ gaben der Abſatzregelung, für die Förderung der Preisberichterſtattung und Marktbeobach⸗ tung, insbeſondere auch für die nachdrückliche Unterſtützung des bäuerlichen Bildungsweſens Verwendung finden ſollte.“ Und der Reichslandͤbund erklärt, nach dem Ausdruck der Verwunderung über das nach dieſen Tatſachen nur ſelbſtverſtändliche frei⸗ ſprechende Urteil:„In ſachlicher Beziehung wird nochmals betont, daß als Empfänger der 623 Kaliſyndikat zur Verfügung geſtellten lder weder die genannten Führer der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft noch die hinter ihnen in Frage gekommen ſind, ſondern auf Vorſchlag der Führerperſönlichkeiten dritte Stellen, welche in erſter Linie für eine Förderung des landwirtſchaftlichen Abſatzweſens arbeiten. Aus dieſen Zuſammenhängen geht hervor, daß die „Grüne Front“ unmittelbar Gelder von dem Kaliſyndikat nicht erhalten hat, und daß der Reichslandbund— der geht uns hier allein an — dem Kaliſyndikat völlig frei gegenüberſteht.“ Treu und Glauben, vor allem jedoch politi⸗ ſche Moral und Ueberzeugung ſind tief im Kurs geſunken. Wie anders wäre dieſer plumpe Ablenkungsverſuch ſonſt zu erklären?! Gerade vom Reichslandbund bezw. ſeinem Präſidenten HavoEl Uο mierSsCD0Vr Kalckreuth hätten wir etwas anderes erwartet; ein offenes Wort der Mißbilligung, die ſelbſt⸗ verſtändliche Erklärung ſchärfſter Unterſuchung und Verurteilung der Schuldigen. Iſt es etwa nicht korrupt, wenn der offenſichtliche Ueber⸗ preis, den das Kaliſyndikat vom Landvolk er⸗ preßt, zu einem Teil zu ſolch zweifelhaften Unternehmen— ſelbſt in dieſer„vorſichtigen“ Form anrüchig!— verwandt wird. Anhänger ſolcher Geſchäftspraktiken haben im öffentlichen Leben nichts zu ſuchen. Das Weimarer Syſtem hat die politiſche und geſchäftliche Moral genug vergewaltigt; gerade von Männern, die ſich dem neuen Deutſchland aufſchwatzen wollen, ver⸗ langen wir eine blitzſaubere Weſte. Der dunkle Punkt der Kalimillionen reicht zum politiſchen Todesurteil für die Schuldigen hinreichend aus. Hoffen und ſorgen wir dafür, daß es bal⸗ digſt vollſtreckt werde! Hans Rechenberg. Arbeitsbilanz- nicht Handelsbilanz Die handelspolitiſchen Diskuſſionen für oder gegen Einſchränkung des Imports bewegen ſich auf völlig unfruchtbarem Boden, ſolange nur die nüchternen Ziffern der Handelsbilanz als Maßſtab für Zweckmäßigkeit oder Unzweck⸗ mäßigkeit handelspolitiſcher Maßnahmen her⸗ angezogen werdͤen. Wenn es nur auf die Höhe der Umſätze ankäme, ſo könnte es natürlich gleichgültig ſein, ob eine Warenmenge von beiſpielsweiſe 1 Milliarde Reichsmark für den Export nach dem Ausland oder für den Bin⸗ nenmarkt hergeſtellt wird; denn bei dieſer in der Oeffentlichkeit durchaus üblichen Betrach⸗ tungsweiſe käme es nur darauf an, daß für 1 Milliarde Produktion entſteht. Mit dieſer nichtsſagenden Feſtſtellung kön⸗ nen wir uns aber keineswegs begnügen. Wir müſſen vor allem noch wiſſen, wieviel Arbeitskräfte dabei Beſchäftigung finden. Uns intereſſiert letzten Endes nicht die Han⸗ delsbilanz, ſondern die Arbeitsbilanz. Da⸗ runter verſtehen wir eine Gegenüberſtellung, welcher Lohnanteil einerſeits in den Export⸗ waren ſteckt, und wie groß andrerſeits der Lohnanteil bei den Erzeugniſſen iſt, die an die Stelle der erſparten Einfuhr treten. Es iſt allerdings nicht leicht, hierfür ein zuverläſſi⸗ ges Zahlenmaterial zu finden. Es iſt aber auch nicht notwendig, denn ſchon eine oberfläch⸗ liche Betrachtungsweiſe ſagt uns, daß Aus⸗ fuhrwaren im weſentlichen induſtrielle Erzeug⸗ niſſe ſind, die in mehr oder minder ſtark ra⸗ tionaliſierten und kapitalintenſiven Betrieben hergeſtellt werden, während es ſich bei der Einfuhrerſparnis hauptſächlich um landwirt⸗ ſchaftliche Produkte handelt, bei denen der Lohnanteil der Herſtellungskoſten annähernd Verhältnis der Beſchäftigtenziffern: Produktion in RM. Binnenmarkt: 38.5 Milliarden .6 Milliarden Export: Dieſe Ziffern zeigen in eindeutiger Weiſe, daß bei Droſſelung der Einfuhr und entſpre⸗ chender Mehrproduktion im Inland um ca. 75 Prozent mehr Menſchen Beſchäftigung fin⸗ den können, als wenn die gleiche Wertmenge von der Induſtrie exportiert wird. Der vielfach erhobene Einwand, daß bei ei⸗ ner Importdroſſelung auch der Export im gleichen Verhältnis zurückgeht, iſt eine Bin⸗ ſenwahrheit, die nach dem vorausgegangenen den großen Vorteil der Importbeſchränkung für den Arbeitsmarkt nicht beeinträchtigen kann. Nehmen wir an, daß bei einer Import⸗ droſſelung von 1 Milliarde auch der Export um 1 Milliarde zurückgehen ſoll. Hierdurch würden nach vorſtehenden Ziffern für 375 000 in der Exportinduſtrie beſchäftigte Arbeiter und Angeſtellte die Arbeit verloren gehen, aber— und das iſt das entſcheidende— gleichzeitig würde ſich durch die Importer⸗ ſparnis eine Mehrbeſchäftigung von 655 000 Menſchen für den Binnenmarkt ergeben. Per Saldo zeigt alſo auch dieſe Arbeitsbilanz trotz Wegfall des Exports eine Mehrbeſchäftigung von 280 000 Beſchäftig⸗ ten für jede erſparte Einſuhrmilliarde. Dies entſpricht einer Lohnſumme von rund einer halben Milliarde, die als zuſätzliche Kaufkraft neu auf dem Binnenmarkt erſcheint, eine zuſätzliche Warennachfrage in gleicher Höhe hervorruft und weitere Beſchäftigung von Arbeitskräften nach ſich zieht. Für alle handelspolitiſchen Maßnahmen iſt es daher wichtig, nicht nur die Handelsbilanz, ſondern in erſter Linie auch die Arbeitsbilanz zu berückſichtigen und die Auswahl der zu droſſelnden Importwaren nach dem darin ent⸗ haltenen Lohnanteil zu treffen. Die ſeitheri⸗ gen handelspolitiſchen Maßnahmen der Reichs⸗ regierung haben dieſem Geſichtspunkt jeden⸗ falls noch nicht Rechnung getragen, ſondern gerade im Gegenkeil den prohibitiven Zoll⸗ ſchutz in erſter Linie ſolchen Erzeugniſſen an⸗ gedeihen laſſen, die in der Hauptſache in land⸗ irtſchaftlichen Großbetrieben unter Verwen⸗ —— Für den Binnenmarkt werden mehr beſchäftigt doppelt ſo hoch iſt als bei induſtriellen Erzeug⸗ niſſen. Schon dieſe kurze Ueberlegung zeigt, daß die gleiche Produktionsmenge im Falle der Ausfuhr nur weſentlich weniger Menſchen Arbeit geben kann, als im Falle der Einfuhr⸗ droſſelung und entſprechenden Mehrproduktion der Landwirtſchaft. Etwas genauere Anhaltspunkte geben uns die von den Wirtſchaftsverbänden gelegentlich in Denkſchriften veröffentlichten Ziffern über den Lohnanteil der Herſtellungs⸗ koſten. Legt man für die einzelnen Warenpoſten der Handelsbilanz⸗ dieſe Zahlen zugrunde, ſo er⸗ gibt ſich im Durchſchnitt für Ausfuhrwaren ein Lohnanteil von 40 v. H. für Einfuhrwaren ein Lohnanteil von 65 v. H. Für die gleiche Wertmenge von Waren wer⸗ den alſo bei Droſſelung der Einfuhr und ent⸗ ſprechender Mehrproduktion im Juland etwa um 60 Prozent mehr Arbeitslöhne zur Aus⸗ zahlung kommen als bei der gleichen Produk⸗ tionsſumme für den Export. Berückſichtigt man weiterhin, daß die landͤwirtſchaſtlichen Löhne niedriger ſind als die induſtriellen Lohnſätze, daß alſo für die gleiche Lohnſumme infolgedeſſen mehr Arbeitskräfte beſchäftigt werden, ſo ergibt ſich für die Zahl der Be⸗ ſchäftigten noch ein weſentlich günſtigeres Ver⸗ hältnis. Das ſtaatliche Inſtitut für Konjunk⸗ turforſchung hat feſtgeſtellt, daß im Jahre 1931 für die Ausfuhr mittelbar und unmittelbar.6 Millionen und für deu nur vier mal größeren Binnenmarkt 25.3 Mil⸗ lionen Arbeitskräfte tätig waren. Daraus ergibt ſich folgendes Zahl der Be⸗ Zahl der Beſchäftigien ſchäftigten pro 1 Milliarde Produktion: 25.3 Millionen 655 000 .6 Millionen 375 000 280 000= 7⁵ 0⁰ dung maſchineller Einrichtungen bei geringem Lohnaufwand erzeugt werden. Die von der Reichsregierung bisher verſuchte Importdroſ⸗ ſelung hat daher lediglich zur Folge, daß das im Großgrundbeſitz invenſtierte Maſchinen⸗ kapital auf Koſten der übrigen Landwirtſchaft eine höhere Verzinſung erfährt. Eine Mehr⸗ beſchäftigung von Arbeitskräften, auf die es doch in erſter Linie ankommt, wird hierdurch jedenfalls nicht erreicht. Auch die neuerdings eingeſchlagene Methode der Kontingentierung iſt verfehlt und verkennt völlig, daß der Welt⸗ handel ſich jeweils nicht nur zwiſchen zwei Vertragskontrahenten, ſondern immer im Ringtauſch mehrerer beteiligter Länder voll⸗ zieht. Dieſe Zuſammenhänge ſollen jedoch ei⸗ ner geſonderten Darſtellung vorbehalten blei⸗ ben. Zen taglichle Mtch ageCleφνάAi‘L Mann““ ehytzerkehr im Oktober Der Geſamtumſchlag betrug im Oktober 346 597 gegen 509 503 Tonnen im gleichen Vor⸗ jahrsmonat. Gegenüber dem Vormonat iſt ein Weniger von 18 184 Tonnen zu verzeich⸗ nen. Im Rheinverkehr betrug die Ankunft 301 Fahrzeuge mit eigener Triebkraft und 633 Kähne mit 274484 Tonnen, der Abgang 296 Fahrzeuge mit eigener Triebkraft und 626 Kähne mit 56 5665 Tonnen. Im Neckarverkehr ſtellte ſich die Ankunft auf 3 Fahrzeuge mit eigener Triebkraft und 78 Kähne mit 8 165 Tonnen, der Abgang auf 2 Fahrzeuge mit ei⸗ gener Triebkraft und 94 Kähne und 7382 Ton⸗ nen. Der Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug auf dem Rhein 325039 Ton⸗ nen, auf dem Neckar 15409 Tonnen. Auf dem Neckar ſind 22 Fern⸗ und 4 Lokalſchleppzüge abgegangen. An Güterwagen wurden während des Be⸗ richtsmonats geſtellt im Handelshafen 1014 im Induſtriehafen 828¹1 und im Rheinauhafenr 8 758 Zehntonnen⸗Wagen. Stand der Winterſaaten im Deutſchen Reich Nion⸗d Rovember Durch das vorwiegend günſtige Oktoberwet⸗ ter wurde die Durchführung der Herbſtarbei⸗ ten auf den Feldern im allgemeinen gefördert, namentlich in der erſten Oktoberhälfte, in der die Einſaat oͤes Wintergetreides überall ohne beſondere Störungen vor ſich gehen konnte. Von Mitte Oktober an ſind die Feldarbeiten verſchiedoͤentlich oͤͤurch verbreitete Niederſchläge erſchwert worden. Soweit die Saaten recht⸗ zeitig in die Erde gebracht werden konnten, ſind ſie gut aufgelaufen und haben ſich bereits gut beſtockt. An den Roggenſaaten machen ſich ſtellenweiſe Schäoͤigungen durch Ackerſchnecken bemerkbar. Die Viehweiden konnten infolge des milden Herbſtwetters größtenteils noch während oͤes ganzen Oktober genutzt werden. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts ergibt ſich für die bereits aufgelaufenen Ge⸗ treideſaaten im Reichsdurchſchnitt unter Zu⸗ grundelegung der Zahlennoten 2- gut, 3 ⸗ mittel, 4— gering, folgende Begutachtung: Winterſaaten 2,5(Vorjahr 2,7), Winterſpelz 505 Winterroggen 2,6(2,7), Wintergerſte 2,5(2,6). Börſen und Märlte Franldurfef Börle Frankfurt, 7. Nov.(Funk.). Leicht befeſtigt. Die Börſe lag zum Wochenbeginn überwiegend freundlicher. Der Ausgang der Wahl zeigt für die Börſe ein befriedigendes Ergebnis an. Man hofft, daß eine innerpolitiſche Beruhi⸗ gung in größerem Umfange wieder eintritt. Dies äußert ſich in Kaufaufträgen des Publikums, ſowohl für Aktien als auch in größerem Umfange für Rentenmärkten, wie dies heute ſchon vorhanden war. Im einzelnen eröff⸗ neten Reichsbankanteile 2½ Proz. feſter, JG. Farbenind. lagen 34, Dit. Erdöl 2, Rütgers 24 Proz. höher. Auch Kunſtſeidenaktien gut befeſtigt, Aku 2 Proz. höher, Zell⸗ ſtoffwerte etwa ½ Proz. freundlicher. Von Transportwer⸗ ten Hapag 75, Nordd. Lloyd 34 Proz. höher. Am Elektro⸗ markt Bekula nach Abrechnung von 9,25 Proz. Div. 3% Proz. gebeſſert. Licht und Kraft in Erwartung von un⸗ veränd 6 Proz. Div. 156 Proz. höher. Am Montanmarkt Mannesmann 1,25, Phönix ½, Stahlverein 3½, Gelſenkir⸗ chen 34 Proz. erhöht. Der Kalimarkt durchweg freundli⸗ cher. Aſchersleben 1 Proz. höher. Von Einzelwerten wa⸗ ren Holzmann 1½, Metallgeſellſchaft 1 Proz. befeſtigt. Am Anleihemarkt beſtand weiterhin erhöhtes Intereſſe für Altbeſitz, die 1½ Proz. anzogen. Auch ſpäte Schuldbuch⸗ forderungen ziemlich lebhaft bei einer Kursbeſſerung von 1½ Proz. Der Pfandbriefmarkt weiſt langſam ſteigende Kurſe bei allerdings ruhigem Geſchäft auf. Auslands⸗ renten ohne weſentliche Veränderungen. Im ſpäteren Verlaufe waren die Anfangskurſe ſehr gut gehalten. Beſondere Kursverändeurngen traten nicht mehr ein. Tagesgeld 4 Proz., wobei das Angebot überwiegt. Berliner Börle Berlin, 7. Nov. Das Wahlergebnis bedeutete für die Bank⸗ und Börſenwelt keine beſondere Ueberraſchung. Der Zuwachs der bürgerlichen Stimmen wurde mit Befriedi⸗ gung vermerkt. Die Regierung wird demnach in der Lage ſein, ihr Programm weiter durchzuführen Eine nennenswerte Bewegung entwickelte ſich wie ſchon in der Vorwoche nicht, doch waren einzelne Werte kräftig gebeſ⸗ ſert. So konnten am Montanaktienmarkt Harpener 27½, Vereinigte Stahl 1, Rheinſtahl 1, Gelſenkirchen 1½, Phö⸗ nix 175 und Mannesmann 1½4 gewinnen. Man wollte rheiniſche Käufe beobachten. Die Börſe ſchritt auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten zu Deckungen und Rückkäufen. In Schultheiß(plus 2) ſoll ein größeres Decouvert abge⸗ wickelt worden ſein. Bemerkenswert feſt lagen auch Reichs⸗ bank, die 24 gewannen. Kunſtſeidenwerte waren wieder —2 Proz. befeſtigt. Sehr feſt lagen auch Maſchinenwerte, die 1 bis 2 Punkte höher bewertet wurden. Deutſche Erdöl zogen auf 73½(71½½) an. Auch Rütgers lagen feſt. Elektrowerte waren 1 bis 1½ Prozent höher. Chade gewannen 2½ RM. Farben konnten 1 Prozent gewinnen. Kaliwerte waren—2 Prozent höher. Kali Aſchersleben überſchritten den Parikurs(plus 3½). Deutſche Telephon⸗ und Kabel konnten mit 44(41) eröffnen. Burbach waren erholt. Lebhaft und feſt lagen Reichsſchuldbuchforderungen, die bei größeren Anlagekäufen 1½ Proz. höher bezahlt wurden, Altbeſitzanleihen gewannen faſt 1 Prozent, Obli⸗ gationen ebenfalls bis zu 1 Proz. Von Auslandsrenten beſtand für Rumänen Intereſſe. Tagesgeld entſpannte ſich auf 496 und vereinzelt 4½ Prozent. Das Pfund war mit 13,95 zu hören. Berliner Metalle Verlin, 7. Nov.(Funkſpr.). Metallnotie⸗ungen für je 100 Kg. Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolyttupſernotiz 49.25 RM. Notierungen der Kom⸗ miſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prömpte Liefe⸗ rung und Bezahlung). Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM. desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 99 Proz. 164 RM. Reinnickel 98 bis 99 Proz. 350 RM. Antimon⸗Regulus 37—39 RM. Feinſilber(1 Kg. 25 37.—40.75 RM. Bremer Baumwoll⸗Lokokurs 7,63 Berliner Produktenbõrle Berlin, 7. Nov. Weizen, märk. 76 Kg. 197—99; Dez. 208.—08, März 211—10.5, Mai 214—13; Tendenz: ſtetig. Roggen, märk. 71—72 Kg. 156—58; Dez. 166.—66, März 169.—69, Mai 172—71; Tendenz: ſtetig. Braugerſte 170 bis 80; Futter⸗Ind. 162—69; Tendenz: ruhig. Märk. Hafer 132—37; Dez.—, März 138, Mai—. Tend.: ruhig. Weizenmehl 24—27,25; Tendenz: ruhig. Roggenmehl 20.5 bis 22.6; Tendenz: ruhig. Weizenkleie—.4; Tendenz: ruhig. Roggenkleie.25—.6; Tendenz: ruhiger. Viktoria⸗ erbſen 22—26; Speiſeerbſen 20—23; Futtererbſen 14—16 Leinkuchen 10.1, Erdnußkuchen 10.8; Erdnußkuchenmehl 11.2; Trockenſchnitzel.—.3; Sojabobnenſchrot 10.2, ez trah. Sojabohnenſchrot 10.9. Berliner Devi“ vom 7. November Gd Bri-⸗ Buen. Ar„181 9224 ilti Kanada 3 736f.74lugoslavi⸗ Konstan-in.008f.01 Kowno Japan.889.89 1/ Kopenhaz Kairo 14.27J 14 31/ Uis abo⸗ London 13.89 13.92J Oslo Newyork.209f 1. 1/ baris KRio de Jn 294).296f Praæ Urugua 169 70 fislan! Amsterlu 159.48f169.82 Kier Athen.547 55 eh 0 Brüsse 58.54 6l okian Bukares:.517 panien ——+ 5— i Gi 8 ewal 203 5 Irfie, brauch ruheſt nenen öffent! den„ Hin gen; d Unver ſproch⸗ faſt re gen u der S Frage wie und n gerade Um kann eine 2 dacht die ſie ſtelle und d bare Doc gange dieſer tigen. des ge nehme wirtſck damal ehema ſters tum Freib beende letzten gen, r erfreu ſorge ander ruhe. ten di weiter aber! nicht marxi ten u höher⸗ zentro es vo ander beze lant gew die Der kam: untert vertri mehr als d Ausla milchg und ſ Bre ber Das Syſten niema ſozi ter a gung — ſch niert gung ten B Bet ſchöne Milch vornh einen daß a cher d Pfli des 2 allein mit il tereſſe wie a auhafey iien berwet⸗ 4 bſtarbei⸗ 4 efördert, 3 „ in der all ohne konnte. arbeiten erſchläge n recht⸗ konnten, bereits chen ſich ſchnecken infolge ls noch werden. chsamts en Ge⸗ ter Zu⸗ . achtung: terſpelz tergerſte e Die Börſe 4 Der edigendes Beruhi⸗ 2s äußert ir Aktien kten, wie en eröff⸗ ſarbenind. r. 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WIZ —— III ¹—.— . nnn Der Kampf um einen höheren Erzeuge Milchvreis 174 ————— ⏑⏑————— 5 und niederen Verbraucherpre is Es iſt noch nicht lange her, da tobte in Frei⸗ burg ein erbitterter Kampf um den Milch⸗ preis, durch den erreicht wurde, daß dieſe Frage, die eine der wichtigſten Fragen in Baden iſt, einmal in aller Oeffentlichkeit zum Austrag kam und nicht wie bisher immer hin⸗ ter verſchloſſenen Türen von„berufenen“ und „unberufenen“ ſogenannten Wirtſchafts⸗ und Landwirtſchaftsführern behandelt, d. h. immer wieder zum Schaden der Erzeuger und Ver⸗ braucher gelöſt wurde. Den Vorwurf der Un⸗ ruheſtiftung, der damals erhoben wurde, kön⸗ nen wir nur dahingehend verſtehen, daß der öffentliche Austrag dieſer Frage Unruhe in den„Bonzenſtall“ gebracht hat. Hin und her wogte der Kampf der Meinun⸗ gen; Falſches und Richtiges, Verſtändliches und Unverſtänoͤliches wurde geſchrieben und ge⸗ ſprochen. Leider mußte feſtgeſtellt werden, daß faſt reſtlos um den heißen Brei herumgegan⸗ gen und nicht auf den eigentlichen Kernpunkt der Sache eingegangen wurde, nämlich auf die Frage, wie ſich die Zwiſchenſpanne von 11—28 Pfg. zuſammenſetzt und wohin dieſer Betrag verſchwindet; denn gerade hier liegt der Hund begraben. Um es gleich vorweg zu nehmen: Niemals kann an eine Erhöhung der Erzeugerpreiſe und eine Verminderung der Verbraucherpreiſe ge⸗ dacht werden, wenn nicht die hohe Spanne, in die ſich die ſtaatlich anerkannte Behandlungs⸗ ſtelle— Breisgau⸗Milchzentrale genannt— und der Milchhandel teilt, auf ein trag⸗ bares Maß zurückgeſchraubt wird. Doch ehe auf den Kernpunkt näher einge⸗ gangen werden ſoll, wollen wir uns einmal mit dieſer Preisgau⸗Milchzentrale näher beſchäf⸗ tigen. Die Gründung dieſes im Vordergrund des gegenwärtigen Intereſſes ſtehenden Unter⸗ nehmens reicht zurück in die Zeit ͤer Zwangs⸗ wirtſchaft„ſeligen Angedenkens“ und hatte ſich damals einer ganz beſonderen Fürſorge des ehemaligen ſozialdemokratiſchen Arbeitsmini⸗ ſters Engler erfreut. Sie war jedoch Eigen⸗ tum der zentro⸗marxiſtiſch regierten Stadt Freiburg. Nachdem nun die Zwangswirtſchaft beendet war und die Zeit gekommen ſchien, die letzten Reſte der Zwangswirtſchaft zu beſeiti⸗ gen, verſchwand dieſer Milchhof nicht, ſondern erfreute ſich weiterhin einer übertriebenen Für⸗ ſorge der Stadtväter von Freiburg, analog anderer ſtädtiſcher Zentralen, wie z. B. Karls⸗ ruhe. Nach echt marxiſtiſcher Einſtellung muß⸗ ten dieſe wirtſchaftsſchädigenden Regiebetriebe weiter am Leben erhalten bleiben. Die Bauern aber hatten nach den gemachten Erfahrungen nicht die geringſte Luſt mehr, mit dieſem marxiſtiſch geleiteten Milchhof weiterzuarbei⸗ ten und begannen einen Kampf mit dem Ziel, höhere Milchpreiſe zu erhalten oder die Milch⸗ zentrale zu beſeitigen. Kurz entſchloſſen, wie es von einem ſolchen Unternehmen gar nicht anders zu erwarten war, bezog es die Milch aus dem nahen Aus⸗ land, anſtatt, wie es„ſozial“ und richtiger geweſen wäre, den umliegenden Bauern die Milch abzunehmen und höhere Preiſe zu bezahlen. Der Kampf wurde weiter geführt, und es kam zur Gründung eines zweiten Milch⸗ unternehmens, des Hild wein ſchen Milch⸗ vertriebes, welcher von der Landwirtſchaft mehr und mehr unterſtützt wurde, um ſo mehr als dieſer Betrieb keinerlei Milch aus dem Auslande bezog. Nachdem nun aber das Reichs⸗ milchgeſetz im Anmarſch war, einigte man ſich und ſchritt zur Gründung der Breisgau⸗Milchzentrale zur weiteren Aus⸗ beutung der Erzenger und Verbrancher. Das Namensſchild wurde geändert, aber das Syſtem blieb das gleiche, und es wird ſich wohl niemand groß verwundert haben, daß die ſozialde mokratiſchen Direktoren wei⸗ ter auf ihren Poſten blieben. Dieſe Vereini⸗ gung brachte aber noch weitere Teilhaber mit — ſcheinbar damit die Sache beſſer funktio⸗ niert—, und zwar die Milchhändlervereini⸗ gung Freiburg und den heute ſattſam bekann⸗ ten Badiſchen Molkereiverband, Karlsruhe. Betrachtet man unvoreingenommen dieſes ſchöne Kleeblatt(kein vierblättriges): Stadt, Milchhändler und Molkereiverband, ſo war von vornherein zu erwarten, daß wohl der Betrieb einen„glänzenden“ Aufſtieg zu verzeichnen hat, daß aber dabei die Bauern und die Verbrau⸗ cher die Dummen ſein werden. Pflücken wir einmal die einzelnen Teilchen des Blattes ab und betrachten wir ſie für ſich allein, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß einmal die Stadt Freiburg mit ihrem überwiegenden Anteil keinerlei In⸗ tereſſe hatte, eine Aenderung in der Betriebs⸗, wie auch Geſchäftsführuna eintreten zu laſſen, waren doch ganz ſchöne Einnahmen und nicht minder ſchöne Gehälter zu verzeichnen. Vielleicht kann der SPD.⸗Bür⸗ germeiſter Hölzel in Freiburg darüber noch aufſchlußreichere Auskunft erteilen! Denjeni⸗ gen Leſer, der in der Zeit des Milchkrieges vor einigen Wochen aufmerkſam die Preſſe in Freiburg durchlas, konnte es nicht wunderneh⸗ men, daß ausgerechnet das marxiſtiſche Blatt„Die Volkswacht“, in Freiburg die Zentrale in ganz beſonde⸗ ren Schutz nahm, anſtatt für eine Herabſetzung der Zwiſchen⸗ ſpanne zugunſten der Bauern und Arbeiter einzutreten. Wir wollen in dieſem Zuſammen⸗ hang den Herrn Direktor Linoͤner einmal fra⸗ gen, ob und was ihn dieſe Aſſiſtenz von ſeiten der„Volkswacht“— huch nein, wie ſie wacht!— gekoſtet hat! Als zweites Blättchen wollen wir uns einmal die Milchhändler betrachten. Es iſt ja menſchlich verſtändlich, daß dieſe inſofern an der Zentrale ein Intereſſe haben, als die Verdienſtſpanne und ſonſtige Vorteile ihren beſonderen Wünſchen ent⸗ ſprechen. Wir wollen nicht haben, daß der Milchhandel nicht ausreichend verdienen ſoll, beileibe nicht; aber wir halten eine Verdienſtſpanne von—6 Pfg. pro Liter Milch— unter vollſtändiger Bewer⸗ tung ihrer Unkoſten— für abſolnut zu hoch und überſpitzt. Draſtiſcher kommt dieſer Umſtand dann zum Ausdruck, wenn man die Vorſchrift des Reichs⸗ milchgeſetzes betrachtet, die beſagt, daß jeder, der Konzeſſion anfordert, mindeſtens 300 Liter pro Tag verſchleißen bezw. nachweiſen muß. Es ſtellt ſich alſo ein Händler unter Ein⸗ haltung dieſer Beſtimmung auf täglich rund 15 RM., die, nebenbei geſagt, an einem Vor⸗ mittag eingenommen werden, wobei noch in vielen Fällen weitere Einnahmen dadurch zu verzeichnen ſind, daß die Frau noch ein ande⸗ res Geſchäft nebenher betreibt. Sehen wir aber. einmal die andere Seite an, ſo muß feſtgeſtellt werden, daß ein Baner bei einem Preis von 11 Pfg. 140 Liter Milch pro Tag erzeugen und ab⸗ liefern, mit anderen Worten 10 gute Kühe halten, füttern und warten muß, wenn er mit einer ſolchen täglichen Einnahme rech⸗ nen will. Ein Arbeiter muß heute faſt eine ganze Woche für dieſen Betrag arbeiten. Dieſe Händlerſpanne iſt für die heutige Zeit einfach zu hoch, zumal noch der Händler in den meiſten Fällen das ganze Riſiko auf die Zentrale abwälzen kann und davon auch reich⸗ lich Gebrauch macht. Was nun den dritten im Bunde, den Molkereiverband, anbelangt, ſo muß heute die bedauerliche Feſt⸗ ſtellung gemacht werden, daß derſelbe— wenig⸗ ſtens die Führer— ſich zu einem ausgeſproche⸗ nen Vertreter der Milchzentralen entwickelt hat. Man müßte eigentlich erwarten, daß der Molkereiverband, an deſſen Spitze der Herr Präſident Nerpel mit ungefähr 6000 RM. Gehalt ſteht lein nationalſozialiſtiſcher Mini⸗ ſter in Thüringen hat 7000 RM., iſt aber ja auch keine ſo wichtige Perſönlichkeit wie der Präſident des Badiſchen Molkereiverbandes), ſich reſtlos für die Intereſſen der Bauern ein⸗ ſetzt und mit ſeinem ganzen Gewicht für eine Bereinigung der Unzuträglichkeiten in der Breisgau⸗Milchzentrale eintritt. Aber weit ge⸗ fehlt. Karlsruhe liegt weit von Freiburg, und für was denn ſeine ſchöne„zuträgliche“ Ruhe aufgeben. Wenn ſich der Betrieb rentiert und gar noch ein Ueberſchuß vorhanden iſt, der zwar der Oeffentlichkeit nicht bekannt wird, ſo gibt es nun einmal Geheimniſſe, die——! Ob aber die Erzenuger und die Verbraucher zufrieden ſind? Na, als vielbeſchäftigter Mann kann man nicht überall ſein, nicht wahr, Herr Nerpel! Und doch müſſen wir verlangen, Herr Präſident, daß Sie in dieſem Falle wenigſtens einmal ihre Ruhe aufgeben und in Freiburg wie auch an anderer Stelle, z. B. in Lörrach, nach dem Rechten ſehen. Das waren ſo die Glieder dieſes Freiburger Unternehmens. Wir wollen aber nicht unge⸗ recht ſein und anerkennen, daß auch ſchon etwas Produktives geleiſtet wurde. Und zwar wurde durch Einſtellung eines zweiten Direktors der Arbeitsloſenmarkt gewaltig entlaſtet. Ob aber dieſer zweite Direktor zum Arbei⸗ ten oder nur zum Gehaltbeziehen eingeſtellt wurde, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Die Breisgau⸗Milchzentrale ſteht ſcheinbar auf dem Standpunkt, daß die Erzeuger wie auch Verbraucher einzig und allein dazu da ſind, um den Direktoren und anderen„Promi⸗ nenten“ ein geſichertes und beſchauliches Da⸗ ſein zu ermöglichen. Daß aber bei Uebernah⸗ me eines Amtes auch Pflichten übernommen werden müſſen, kommt dieſen betr. Herren, ſcheinbar auf Grund Weltanſchauung gar nicht zum Bewußtſein. Wir ſind anderer Meinung. Für uns hat eine Milchzentrale,— wenn wir eine ſolche ſchon bejahen— nur dann eine Daſeinsberechtigung, wenn einerſeits der Landwirtſchaft die Möglichkeit geboten iſt, ihre Milch reſtlos und zu einem an⸗ nehmbaren Preis abzuſetzen und anderer⸗ ſeits die Verbraucherſchaft mit einer ein⸗ wandfreien guten und billigen Milch ver⸗ ſorgt wird. Solange eine Zentrale dieſe Vorausſetzung nicht reſtlos erfüllt, werden wir mit allen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln kämpfen, bis dieſe Vorausſetzung gegeben iſt oder aber die Zentrale verſchwunden iſt. Die Erzeuger und Verbraucher ſind nicht dazu da, um zen⸗ tro⸗marxiſtiſche Bonzen und Bönzchen zu mäſten und ihnen ein ſchönes Leben zu be⸗ reiten. Was nun die Rentabilität der Zentrale und die bezahlten Erzeuger⸗Milchpreiſe anbe⸗ langt, ſo wollen wir unſeren Betrachtungen die Aufſtellung zu Grunde legen, die der Direktor und Geſchäftsführer des„Milchwirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluſſes“ Herr Dr. Schwörer in der Nr. 213 der„Freiburger Zeitung“ veröffentlicht hat. Dr. Schwörer kommt zu dem Ergebnis, daß im Durchſchnitt 16.5 Pfg. ausbezahlt wurden. Nehmen wir einmal dieſen Preis als gegebenan— er iſt in Wirklichkeit viel niedriger— ſo iſt der Einkaufspreis 16,5 und der Verkaufspreis 28 Pfg., alſo eine Zwiſchenſpanne von 11,5 Pfg. In dieſe Spanne teilt ſich die Zentrale und der Handel. Der Bauer bekommt einen zu niederen Erzeugerpreis und der Ver⸗ braucher unter ſolchen Umſtänden eine zu teure Milch. Auf Grund der eigenen Be⸗ rechnung bekommt oͤer Handel 5 Pfg. pro Liter— ſodͤaß der Zentrale noch 6,5 Pfg. ver⸗ bleiben. Herr Dr. Schwörer ſchreibt zwar, daß nahezu 40 7 zu 8,5 Pfg. mit Magermilch⸗ verwertung hätten verarbeitet werden müſ⸗ ſen. Wir wollen auch nicht bezweifeln, daß dieſe Aufſtellung rechneriſch richtig iſt, tatſächlich iſt ſie aber falſch. Dr. Schwörer be⸗ gründet den Verarbeitungspreis mit dem Stand der Kemptener Börſen⸗Notierung. Wir aber glauben kaum, daß die Zentrale ihre Butter ohne jeglichen Zuſchlag— nur nach Kemptener Notierung verkauft. Es iſt uns nicht bekannt, daß die Butter in Frei⸗ burg nur.— RM. ab Zentrale koſtet. Be⸗ trachten wir aber die geringe Verwertung der Milch bei der Zentrale, ſo müſſen die anderen Zentralen und Molkereien tatſächlich dumm ſein, wenn ſie ihre Werk⸗ bezw. Ver⸗ arbeitungsmilch für 12, 13 und 14 Pfg. ein⸗ kaufen würden, wenn ſie dieſe nur mit 8,5 Pfg. verwerten könnten. Nehmen wir einmal die in der Nr. 213 der „Freiburger Zeitung“ veröffentlichte Zahlen⸗ aufſtellung zur Hand. Ausbezahlt für 590 000 Liter 97 350 RM. à 16,5 Pfg. Eingenommen für 590 000 Liter 50 150 RM. à 8,5 Pfg.— Bleibt alſo Verarbeitungsverluſt 47 200 RM. Wir rechnen anders. Nehmen wir an, die Börſenpreiſe in Kempten wären pro Pfund Butter.— RM.(ſind in Wirklichkeit höher). Man braucht zu einem Pfund Butter 12 Liter Milch bei einem Fettgehalt von zirka.45 75 (iſt in Freiburg meiſtens viel höher) ſo er⸗ gibt ſich: 12 L. Milch odͤer 1 Pfund Butter.— RM. dazu 10 Liter Magermilch(Verwer⸗ tung Freiburg à 2 Pfg.).20 RM. der bad. übliche Zuſchlag pro Pfund Butter.15 RM. ergibt.35 RM. 'n glauben kaum, daß unter dieſem Preis in Freiburg Butter verkauft worden iſt. Aus der Berechnung ergibt ſich pro Liter Milch ein Verarbeitungspreis nicht wie an⸗ gegeben von 8,5, ſondern von 11,25 Pfg. Es ergibt ſich weiter: Ausbezahlt für 590 000 Liter 97 350 RM. à 16,5 Eingenommen für 590 000 Liter 66 975 RM. à 11,25 Pfg. Bleibt Verarbeitungsverluſt 30 975 RM. Auf Grund unſerer Rechnung auf der Baſis von 16,5 Pfg. Auszahlungspreis— den wir ſehr anzweifeln— ergibt ſich kein Verluſt von 47 200 RM ſondern nur ein ſolcher von 30 975 RM. ihrer„einnehmenden“ Was die Verarbeitungsſpanne anbelangt, da möchten wir doch fragen, wie hoch ſich überhaupt die ganze Betriebsſpanne der Breisgau⸗Milchzentrale beläuft. Sie machen hier nur eine Aufrechnung der Verluſte bei der Verarbeitung, verſchweigen aber ganz verſchämt die Gewinnſpanne beim Friſchmilch. Sollte dieſer ſo„unſagbar“ hoch ein? Wir müſſen feſtſtellen, daß die veröffentlich⸗ te Aufſtellung nichts anderes iſt als eine große Irreführung der Oeffentlichkeit zur Verſchleierung ſcheinbar unſauberer Geſchäfte. Wenn aber tatſächlich die Breisgau⸗Milch⸗ zentrale nicht in der Lage iſt die Werkmilch höher als zu 8,5 Pfg. zu verwerten, ſo kann dies leoͤiglich an der Betriebsleitung und Geſchäftsführung(und dies trotz 2 Direktoren) liegen und es muß im Intereſſe der Allge⸗ meinheit gefordert werden, daß dieſer Betrieb entweder bereinigt wird oder das ganze Un⸗ ternehmen ſofort verſchwindet und der Pri⸗ vat⸗Initiative überlaſſen bleibt. Und dieſe Irreführung wird von Ihnen Herr Dr. Schwörer bewußt oder unbewußt als Geſchäftsführer des„Milchwirtſchaft⸗ lichen Zuſammenſchluß“ und Direktor des Freiburger Bauernvereins mitgemacht. Woll⸗ ten Sie damit zum Ausdruck bringen, wie ſehr Ihnen dieſer zentro⸗marxiſtiſche Betrieb am Herzen liegt? Sie, Herr Dr. Schwörer, hätten als Geſchäfts⸗ führer des Milchwirtſchaftlichen Zuſammen⸗ ſchluſſes nicht nur das Recht, ſondern vielmehr die zwingende Pflicht, nach dem Rechten zu ſehen und ſolche Methoden des Preisdruk⸗ kes beim Erzeuger und Preistreiberei beim Verbraucher mit„ſtarker“ Hand zu unterbin⸗ den. Sie haben das Recht und die Pflicht der Zentrale und dem Handel den Preis und die Verdienſtſpanne vorzuſchreiben und ſich nicht in die gleiche Front einzureihen. Haben Sie eigentlich keine andere Aufgabe ſich geſtellt, als auf dem Ausgleichspfennig herumzureiten und dadurch bei der Bauernſchaft Durcheinan⸗ der zu mächen. Glauben Sie damit ſich Ihrer Aufgabe entledigt zu haben? Wir ver⸗ langen von Ihnen, daß Sie ſich auf Grund Ihrer Stellung als Geſchäftsführer reſtlos einſetzen, daß die hohe Zwiſchenſpanne herun⸗ terkommt und, daß eine Preispolitik getrie⸗ ben wird, die ſowohl im Intereſſe der Erzeu⸗ ger wie auch der Verbraucher liegt. Solange dies nicht geſchieht, iſt Ihr Bleiben untragban und der ganze§ 38 hat keinen Sinn. Wie heißt es doch im Reichsmilchgeſetz z 38 Abſatz 2 Sie(die oberſten Behörden) haben dabei (beim Zuſammenſchluß) für größtmöglichſte Wirtſchaftlichkeit Sorge zu tragen und Schä⸗ digungen der Geſamtheit und des Gemein⸗ wohles zu verhindern.“ Sie, Herr Dr. Schwörer, ſind von der ober⸗ ſten Landesbehörde und von der Verſammlung als Geſchäftsführer beſtätigt, handeln alſo ge⸗ wiſſermaßen als Vertrauensmann der Regie⸗ rung und der Bauernſchaft. Glauben Sie, daß, ſo wie die Dinge im Zuſammenſchlußgebiet Freiburg liegen, dem Willen des Geſetzgebers Genüge getan iſt? Wir fragen auch bei der badiſchen Regierung an, ob ſie ſo den Sinn des Reichsmilchgeſetzes bezw. des§ 38 des RMG. auffaßt und ob ihrer⸗ ſeits kein größeres Intereſſe der badiſchen Milchwirtſchaft entgegengebracht werden ſoll. Was gedenkt die badiſche Regierung zu tun, um dieſe unhaltbaren Zuſtände in Frei⸗ burg und an anderen Orten abzuſtellen? Bei richtiger Handhabung des§ 38 und bei der richtigen Auswahl vertrauenswürdiger und fachgebildeter Leute, denen wirklich auf Grund ihrer ſozialen, nicht ſozialdemokrati⸗ ſchen oder zentrümlichen, Einſtellung das Wohl und Wehe der Erzeuger und Verbraucher am Herzen liegt, iſt der§ 38 augenblicklich das ein⸗ zige am ganzen Reichsmilchgeſetz, was den Bauern und Verbrauchern noch etwas helfen könnte. So wie dieſer§ 38 aber in Baden ge⸗ handhabt wird, daß ausgerechnet die Zentralen als rein kapitaliſtiſche Unternehmen den größ⸗ ten Einfluß in dieſen Zuſammenſchlüſſen haben und Perſonen als Geſchäftsführer berufen werden, die irgenoͤwie mit den Zentralen ver⸗ bunden oder verfilzt ſind, wird niemals etwas Fruchtbringendes vom§ 38 zu erwarten ſein. Wir müſſen es verurteilen, daß mit Hilfe eines Geſetzes von geriſſenen Leuten Schindluder mit unſeren Bauern und der Verbraucherſchaft ge⸗ trieben wird. Wenn nicht bald hierin eine Aenderung ein⸗ tritt, ſo muß im Intereſſe vor allen Dingen der Banernſchaft gefordert werden, daß die weitere Durchführung des§ 38 in Baden ſchnellſtens unterbunden wird. Weg mit dem heutigen zentro⸗marxiſtiſchen liberalen und reaktionären Syſtem— Bahn frei dem kommenden Nationalſozialismus, dem Dritten Reich und ſeinem Führer zu Freiheit und Brot: Abolf Hitler — 31¹. Fortſetzung. Fimbria ſteckt wütend den Beutel zurück; er beherrſcht ſich nur mühſam:„Seid doch ver⸗ nünftig, Leute! Eure Väter haben Rom durch ihre Pflichterfüllung groß gemacht; wollt ihr es durch Unbotmäßigkeit zugrunde richten? Ihr habt doch alle den Caius Marius noch ge⸗ kannt, wie? Das war ein Mann—1“ „Und du büſt'n Hampelmann!“ Wieherndes Gelächter auf dem Wall.„Zappel di dood!“ kräht es aus der gedrängten Menge, und der rieſige Triarier brüllt:„Wies eins diene Pooten vör, Fimbria, von wegen oll Scaevola, weitſt je Biſcheid?!“ Dieſer nackte Hohn gibt dem Legaten den Reſt. Er iſt nicht zimperlich; aber daß die Burſchen auf ſeine moroͤbefleckten Hände an⸗ ſpielen, iſt denn doch geſchmacklos.—„Schön; alſo verreckt alle miteinander, ihr Söhne von 77 000 läufigen Hündinnen!!“ ſchreit er und wendet ſich mit ſeinem Gefolge zum Gehen, förmlich weggeſchubſt vom tobenden Gelächter der Prätorianer.— Am nächſten Tag laufen zwei Centurien vom Heer des Flaccus zu Sulla über.— Tags dar⸗ auf iſt der Herr Verwaltungsbeamte ſamt ſei⸗ nen zwei Legionen verſchwunden,— nachts heimlich abgerückt. Ausgeſandte Reiter mel⸗ den, daß das demokratiſche Heer ſchon hinter Pharſalos nordwärts ſich entferne. „Rück ihnen doch nach!“ drängt der hitzige Curio.„Dieſen Wanderverein haben wir doch ſofort erledigt!“ „Na und—?“ lächelt Sulla.„Dann gäbe es ——50 römiſche Legionen weniger hier im Lan⸗ el „Aber das wäre doch nur günſtig für uns, Lucius—!“ „Es wäre nicht günſtig für das Anſehen Roms, wenn Römer gegen Römer kämpften im Angeſicht des Eupator! Außerdem— ich vermute, daß Flaccus nach Aſien hinüberzie⸗ hen will: erſtens, weil er ſich dort ſicherer vor uns fühlt, zweitens, weil er daheim Lorbeeren wird vorzeigen müſſen. Gut— laſſen wir ihn ſich mit den Pontikern herumſchlagen; allzuviel kann Fimbria mit den zwei Legionen gar nicht ausrichten, und ſeine Lorbeeren werden ſchließ⸗ lich uns zufallen! Vor allem aber gliedere ich die zwei Legionen eines Tages meinem Heere an; darum laß ich ſie heut am Leben!“ Curio erklärt ſich beſiegt, und Sulla tritt den Rückmarſch nach Boeotien an. Im ſchönen Monat Quintilis gibt Aldiſa zu Eleuſis einem Knaben das Leben. Sie hat ſich lange geſträubt, das Heer zu ver⸗ laſſen: da ſie hoffenden Leibes auf das entſetz⸗ liche Schlachtgetümmel von Chaironeia nieder⸗ geblickt hat, ohne Schaden für ihr Kind zu neh⸗ men, ſo hat ſie auch weiterhin ihren Zeltplatz im Lager behaupten wollen. Ja, aber der Pontifex iſt keine Wehmutter!, hat Sulla geſagt und das Lager keine Wochenſtube, und Mithra⸗ detes' neues Heer ſammelt ſich auf Euboea, und üherhaupt iſt es mein Kind! Er hat ſie nach Athen mitgenommen, wo er mit kleinem Geleit ein paar Wochen lang weilt, und hat ſie auf ihren Wunſch im liebge⸗ wonnenen Eleuſis untergebracht. Sobald der Knabe geboren war, iſt Sulla von Athen her⸗ übergekommen, hat ſeinen Sohn aus dem Körbchen gehoben und das winzige Faltenge⸗ ſichtchen behutſam und faſt gerührt an ſein großes Geſicht gedrückt, hat dann in geſtreckten Armen den roten Nacktling mit den hilflos an⸗ gezogenen Beinchen vor ſich hingehalten, und ſeine blauen Augen haben in die blauen Aeu⸗ gelchen hineingelächelt, während er das miß⸗ vergnügte Stückchen Leben in den Korb zurück⸗ gebettet hat. „Und wie ſoll unſer Sohn heißen, meine Elfe?“ „Rein⸗Hart!“ hat Aldiſa vom Lager her in ihrer Heimatſprache geſagt. „Gut,— Renatus: der wiedergeborene Fe⸗ lix! Hoffentlich!“ Die Mutter hat dazu gelächelt. Reinhart oder Renatus: am Ende iſt es das gleiche. Die⸗ ſer kräftige Keim wird wachſen, wie er wach⸗ ſen muß—!— Jetzt iſt der Vater ſchon wieder weit in der Ferne, in Theben. Er rüſtet für den nahen Feldzug, und Monate werden wohl vergehen, ehe man ſich wiederſieht. Die heiße Nachmittagsſonne liegt überm zahmen Strand, über der ſilberglatten Meer⸗ bucht und über den grauen Inſelhöhlen von Salamis. Aldiſa ſitzt im Schatten ihres Hau⸗ ſes überm Meer und ſummt zarte Schlummer⸗ weiſen aus der Kinderzeit. Sie hat das licht⸗ blaue Gewand unter die linke Bruſt herabge⸗ ſtreift; ſie ſtillt ihren kleinen Imperator, der das blondbeſchopfte Köpfchen ſchon ſatt und müde an der weichen Quelle ruhen läßt. Eine Kinderfrau kommt den Strandweg her⸗ an; ſie ſchiebt ein Wägelchen, in dem zwei Kinder ſich gegenüberſitzen, und hinter der Am⸗ me wandelt eine vornehme Domina, nach Hal⸗ tung und Kleidung eine Römerin: leuchtend gelbes Gewand, blauſchwarz ſchlimmerndes Haar, ſchön gebräunte, volle Arme. Albdiſa braucht nur einen Blick auf die ſtolze Erſchei⸗ nung zu werfen, und ſchon drückt ſie unwillkür⸗ lich ihr Kind feſter an die Bruſt.— „Schau an!“ ſagt die Fremde und bleibt wie von ungefähr vor der jungen Mutter ſtehen: „wohl ein Knabe—?“ „Ein Knabe, Caecilia Metella! Heute vier⸗ zehn Tage alt.“ „Du kennſt mich?!— Ja, ich bin zu den Kleinen Myſterien herübergekommen von Athen—!“ Warum entſchuldigt ſie ſich eigent⸗ lich vor dieſer— dieſer Sklavin? „Es iſt ſchön in Eleuſis“, ſagt Aldiſa ruhig. „Auch wenn man nicht zu den„Eingeweihten“ gehört, kann man hier Myſterien erleben.“ „Aehnelt er ſeinem Vater?“ fragt die Rö⸗ merin. Ihr dunkler Blick forſcht leidend in dem ſtillen Geſichtchen. „Ja. Sehr!“ Schweigen. Sonnenflimmern. Die dunkle und die blonde Mutter meſſen ſich: ein uralter Kampf. „Sind das eure Zwillinge, Caecilia Metal⸗ la?“ Albdiſa deutete auf das Pärchen, das in ſeiner zweijährigen Lebensluſt kräht und ſich balgt.„Das Mädel iſt goloͤblond wie der Va⸗ ter; aber der Junge ähnelt euch in ſeiner Dun⸗ kelheit!“ „Ja, ſie haben nicht in einem Ei gelegen wie Kaſtor und Pollux; aber doch iſt nur ein Jupiter ihr Vater—!“ Metella quält ſich in Verwirrung. Was ſchaut dieſe blonde Kirke ſie nur ſo gelaſſen an, als frage ihr Blick: wenn du ihm zwei ſo blühende Kinder ſchenken durfteſt, warum haſt du ihn ſeit zwei Jahren betrogen und wieder betrogen?? „Geh, Prisca, und fahr die Zwillinge an den Strand in die Sonne!“— Nachdoem ſie die Amme entfernt hat, kauert Metella ſich dicht neben die Rivalin und flüſtert erregt:„Sprich ganz offen zu mir, Albdͤiſa: Haſt oͤn einen Zau⸗ ber? Haſt du Liebeskünſte aus der Fremde mitgebracht, oͤie man in Rom nicht kennt??“ „Liebeskünſte??“ Aldiſa muß lächeln. Doch dann errötet ſie plötzlich:„Wohin denkt ihr nur?? Ich war ein Kind, als er mich zu ſich nahm—“ „Eben darum! Er iſt doch als Meiſter der Liebeslüſte berühmt; alle jungen Männer ho⸗ len ſich Rats bei ihm! Wenn er dich nun er⸗ zogen hat,— könnte es da nicht ſein, daß un⸗ ter ſeinen kundigen Händen— nun ja, eben etwas Neues, für ihn ganz Neues—: du mußt das doch wiſſen!“ Die Nordländerin findet dies Geſpräch ſchamlos. Ihr Blick geht befangen über die üp⸗ pige, großgeartete Geſtalt der Metellerin hin, und dabei oͤenkt ſie: warum entblößt dͤu dich vor mir? Das muß ſchon eine bittere Qual ſein, die oͤich ſo weit bringt—?„Und wenn ich wirklich“, ſagt ſie herzlich,„von jenen Kün⸗ ſten etwas verſtünde,— glaubt ihr im Ernſt, daß ich ſie dann euch verraten würde? Aber ich weiß nichts von ihnen. Das ganze Geheim⸗ nis iſt, daß man Lucius gewähren laſſen muß.“ „Wie meinſt du das?“ „Gewähren laſſen: nichts von ihm wollen. Nur von ihm nehmen. Nur einiges von dem, was er uns gibt, ihm verwanbelt zurückzu⸗ ſchenken,— ſo wie ich ihm jetzt dieſen Knaben geſchenkt habe. Epicaoͤus hat mir erzählt, daß Lucius einmal geäußert habe: ehe er irgend⸗ einem Weibe irgendeinen Einfluß auf ſeine Entſchlüſſe einräume, eher werde er auf jeg⸗ liche Weibesgunſt verzichten!— Aber er läßt es ja gar nicht erſt dahin kommen.“ Metella nagt die vollen Lippen:„So? Hat er oͤas geſagt?!“ „Euch noch nicht? Was braucht er Rat von Frauen, wo er doch ſeine Götter und Orakel hat?! Ich kann mir denken, daß eine Frau, die ihn über Staatsgeſchäfte oder andere Män⸗ nerfragen belehren will, ihn oͤamit von ſich wegtreibt,— um ſo weiter, je unbelehrbarer ſie ſelber iſt. Sulla iſt nicht Perikles, und wir ſind wohl auch keine Aſpaſias—!“ „Wir— das wird ja immer beſſer! Was verſtehſt du überhaupt von dieſen Dingen?!“ Die Römerin ſieht im Geiſte die Ahnenbilder⸗ ſchränke ihres Elternhauſes geöffnet.„Weißt oͤn, odaß Metellus Numidicus mein Großvater iſt?? Daß einer meiner Ahnen den Hasdru⸗ bal faſt vernichtet hat? Daß ein anderer Ah⸗ ne die Makedonier niederwarf? Daß mein Vater Pius unſere letzte Hoffnung in Italien iſt?? All dieſe Staatsmänner und Felboͤherren leben in meinem Blut: woher willſt oͤu wiſſen, ob ich nicht oͤoch eine Aſpaſia bin, oͤu— kimbri⸗ ſche Sklavin—!“ Fortſetzung folgt. Es roch ſchon den ganzen Tag über nach verbranntem Kautſchuk. Sehr ſtark ſogar, als ſich Oberlehre Pirk in ſein Bett legte Aber er achtete nicht darauf, er war ein Gelehrter. Gegen zwei Uhr nachts, als ſchon alles lich⸗ terloh brannte und Pirk im Qualm faſt er⸗ ſtickte, ging ihm ein— leider verſpätetes— Licht auf. „Hilfe Hilfe;“ Knapp bekleidet ſtürmte er die Treppe hinunter. Er wohnte in einem Anbau des Stiftes; in dem Hauptgebäude waren der Rektor und 60 Schüler untergebracht. Feuerlärm! Er war wiederholt geübt. Bald ſtaud alles im Schulhofe. Da ſchrie iemand. Er ſchrie unmenſchlich er ſchrie den entſetzten Schrei eines Erwachen⸗ den, der vor ſich ſo etwas wie ſeinen Henker ſieht. Pirk ſchrie:„Der Kodex!“ Der Kodex war ein Miſſale des 15. Jahr⸗ hunderts aus der Stadtbibliothek, ein Pa⸗ limpfeſt. Unter der alten Handſchrift befand ſich noch eine ältere, das Bruchſtück eines bisher völlig unbekannten Berengar⸗Liedes aus dem 13. Jahrhundert. Pirk verſtand ſich darauf, ſo etwas zu entziffern, und darum lag der Kodex als ein ihm anvertrautes, koſt⸗ bares Geheimnis auf ſeinem Schreibtiſch.— In dem abgeſperrten Raum vor der Brand⸗ ſtätte ſtand, Befehle erteilend, nur der Rek⸗ tor, bei ihm die Oberprima und Pirk Feuerwehr war noch nicht da „Schüler, Freunde, Kameraden“, ſagte Pirk, flehte Pirk, flehten ſeine vor Schreck und Qualm blutunterlaufenen Augen,„auf der linken Seite des Schreibtiſches unter Papie⸗ Der Rektor fuhr ihn an:„Ich verbiete ſo etwas, ich bin für die jungen Leute verant⸗ wortlich, ich unterſage jede Tollkühnheit!“ Die Schüler flüſterten. Es fiel der Name Georgen. Das war ein ſehniger Burſche mit braven Augen, der flinkſte Turner. Er hatte plötzlich einen Holzknüttel in der Hand. Ir⸗ genoͤwoher. Goergen ſprang los. „Halt!“ ſchrie der Rektor und ſuchte ihn zu packen. Aber er faßte ins Leere. Pirk lief ein Stück mit.„Goergen, barmherziger Him⸗ mel, wenn Ihnen etwas zuſtieße. Nein, blei⸗ ben Sie..“ Aber Goergen war ſchon am Spalier hin⸗ auf. Das Fenſter krachte. Ein ſcheußlicher, grauer Rauch wälzte ſich heraus: die ſchwelen⸗ den Bücher. Ein paar Atemzüge lang, dann war Goergen wieder da. Er hatte mit einem Griff alles errafft, was links am Schreibtiſch lag, einen Stoß von Büchern und Papieren, warf ihn in den Ueberzieher des Rektors, den man wie ein Sprungtuch aufhielt, kletterte dann ſelbſt hinunter. Pirk wühlte: Der Kodex war gerettet.—— „Ich habe die Papiere durchgeſehen. Glück⸗ hat Goergen auch die engliſchen und franzöſiſchen Prüfungsarbeiten von Ih⸗ rem Schreibtiſch in Sicherheit gebracht“, ſagte am nächſten Morgen der Rektor zu Pirk. Pirk ſtarrte ſeinen Vorgeſetzten an. Etwas Schreckliches dämmerte in ihm auf.„Dann hat er ſein eigenes Todesurteil gerettet. Seine Arbeiten ſind ſo ſchlecht, daß ihm darauf die Abgangsreife nicht erteilt werden kann. Ich bitte, ihm dieſe trotzdem zu beſcheinigen.“ „Das iſt doch ganz unmöglich, Herr Kolle⸗ ge“, ſagte der Rektor hart.„Goergen hat ge⸗ ſtern eine wackere, unerſchrockene Sportlei⸗ ſtung vollbracht. Zweifellos. Aber ich kann Mamexaclocłaęꝑt ihm nicht die wiſſenſchaftliche Reife für das Leben mitgeben, nur weil er mit Kühnheit ein Spalier hinaufkletterte.“ „Ich bitte, Goergens Arbeiten für genügend zu erklären“, wiederholte Pirk mit verbiſſener Entſchiedenheit und zuckenden Lippen. „Kollege nehmen Sie doch Vernunft an!“ „Um Vernunft handelt es ſich hier nicht“, gab Pirk zurück.„Hier geht es um ganz an⸗ deres. Was iſt aus den Scherben des großen Krieges gerettet? Das Wiſſen um heilige Ka⸗ meraoͤſchaft in Gefahr und Tod. Nichts ſonſt. Goergen iſt mir geſtern mit Einſatz ſeines Le⸗ bens beigeſprungen, und ich ſoll heute ein Schuft werden und feig ſein und nicht Glei⸗ ches mit Gleichem vergelten?“ „Vergelten Sie, wo Sie wollen, aber nicht bei dͤer Prüfung! Da gibt es nur Gerechtig⸗ keit. Auch iſt Mut die letzte aller Tugenden. Steht bekanntlich bei Macaulay.“ Pirk hatte, ohne ſonderlich darauf zu achten, was er tat, an den Blättern der Prüfungs⸗ arbeiten herumgeſpielt, herumgeſtrichen, ſie hoch geſtellt, ſie quer geſtellt. Plötzlich gab er ſich einen Ruck. „Jawohl“, antwortete er,„ich begreife das. Mut iſt etwas ſehr Leichtes. Mut iſt die letzte, aber Dankbarkeit iſt mit oder ohne Macaulay die erſte und ſchwerſte aller Tugenden.“ Bei dieſen Worten zerriß er die Arbeiten von oben nach unten, von rechts nach links, ſprang nach dem Ofen und warf die Papiere hinein. „So ſagte er,„ich weiß es jetzt beſſer, wel⸗ cher Art die Niederſchriften Goergens waren. Sie waren genügend, ich nehme das auf mei⸗ nen Dienſteid, ſie waren völlig genügend.“ „Sind ſie verrückt?“ ſchrie der Rektor.„Wiſ⸗ ſen Sie, daß Sie ſich um Lohn und Brot bringen, daß man ein Dienſtſtrafverfahren gegen Sie einleiten wird und muß?“ „Ich werde auf meinen Dienſteid erklären, daß Goergens Arbeiten durchaus genügend waren. Was ſie im übrigen mit mir machen, iſt mir völlig gleichgültig.“ Der Rektor ſah ihn ſcharf und lange an. „Ein Erzieher der beim Examen die Gerech⸗ tigkeit ſo gewaltſam auszuſchalten vermag, taugt nicht für ſeinen Beruf.“ Pirk zuckte dͤie Achſeln.„Eine Welt voll ſtarrer Gerechtigkeit iſt nicht immer eine wahrhaftige und ganz und gar nicht eine gute Welt“, erwiderte er. Der Rektor lief ſchweigend im Zimmer auf und ab.„Pirk, was tun wir nun?“ fragte er, und dann befehlend:„Da die engliſchen und franzöſiſchen Prüfungsarbeiten verbrannt ſind, werden dieſe unter Oberlehrer Pirks Aufſicht ſogleich heute wiederholt. Nach Lage der Sache wolle er dafür eine nicht zu ſchwere Form wählen.“— Diesmal beſtand Goergen die Prüfung. SHanken llondæ Mindex Celchten? Von Dr. med. G. Zickgraf⸗Bremerhaven Erfahrungen, die der einzelne Arzt an Kranken macht, gewinnen dann eine erhöhte Bedeutung, wenn Reihenunterſuchungen an einem großen Patientenmaterial dieſe Erfah⸗ rungen beſtätigen. Man hat ſchon längſt gewußt, daß gewiſſe Typen von blonoͤhaarigen, helläugigen Mäd⸗ chen ſtark zu der echten Blutarmut neigen. Dieſes Leiden iſt nicht immer äußerlich zu er⸗ kennen. Die Hautbläſſe allein erlaubt keinen Schluß auf das Beſtehen einer Blutarmut. Die Bläſſe kann vererbt, konſtitutionell be⸗ dingt ſein, ihre Urſache in mangelndem Schlaf haben, ferner als eine Begleiterſcheinung ir⸗ gend einer anderen Krankheit auftreten. Nur wenn das alles auszuſchließen iſt und man durch eine Blutunterſuchung feſtgeſtellt hat, daß der role Blutfarbſtoff fehlt, darf man von Blutarmut ſchlechthin ſprechen. Viele Aerzte haben ſchon die Beobachtung gemacht, daß blonde, helläugige Mädchen an dieſer echten Blutarmut und beſonders an den ſchwereren Graden häufiger erkranken als dunkelhaarige. Nun hat ein Hamburger Arzt an einer größeren Zahl von ſogenannten blutarmen Mädchen vergleichenoͤe Unterſuchungen ange⸗ ſtellt. Dabei ergab ſich, daß nur ein Fünftel dieſer blaſſen Kindͤer wirklich blutarm war und daß die Krankheit ſich auf die blonden, helläugigen Kinder beſchränkte. Kinder mit ſchwarzem Haar wurden unter den wirklich Blutarmen nicht gefunden. Den größten Pro⸗ zentſatz ſtellten oͤie hellblonden Kinder, ſtufen⸗ weiſe weniger betroffen waren die rothaari⸗ gen, die blonden und die dunkelblonden. Man darf aus dieſer intereſſanten Beobach⸗ tung ſchließen, daß mit dem zunehmenden Grade der Pigmentierung, d. h. der Einlage⸗ rung von dunklen Farbkörnchen in Haar, Auge und Haut, die Neigung zur Blutarmut verſchwindet. Es iſt ein merkwürdiger Zufall, daß gleich⸗ zeitig über dies Thema— blonde Kinder und Krankheitsgefähroͤung— von anderer Seite hinſichtlich einer anderen Krankheit dasſelbe berichtet wird. Eine Berliner Aerztin hat einige Hundert Arbeiterkindͤer unterſucht und dabei feſtgeſtellt, dͤaß die blondͤen häufiger an Tuberkuloſe erkranken als die dunkelhaarigen, ſtärker pigmentierten, Kinder. Es wäre intereſſant, wenn über die Frage noch mehr vergleichende Unterſuchungen vor⸗ genommen würden. Immerhin ſind die vor⸗ liegenden Berichte ſchon wichtig genug, um einen Hinweis auf Verhütung von Krankhei⸗ ten zur geben. 300 Deutjche wanderten monat⸗ lich nach Braſilien aus Nach der amtlichen Liſte der braſilianiſchen Einwanderungsbehörde in Rio de Janeiro ſind 1931: 3 708 Deutſche nach Braſilien ein⸗ gewandert, alſo durchſchnittlich 300 Perſonen im Monat. Die entſprechende Ziffer der reichsdeutſchen Auswanderung nach Braſilien umfaßt aber nur 765 Perſonen, da in Braſi⸗ lien alle deutſchſprechenden Einwanderer als Deutſche gezählt werden. Große Transporte blieben 1931 aus, doch kam Ende Juli 1932 ein Transport mit 405 rußlanddeutſchen Flücht⸗ lingen an. Infolge der großen Zahl der Hilfsbedürftigen verſchiedenſter Art hat der Deutſche Hilfsverein in Rio de Janeiro den Bau eines Heimes mit landwirtſchaftlichem Betrieb in Angriff genommen. ſeinen Skurn deſſen geſpre griff beſte Die 5 ſer al teke ſt 08 2 De Rhein dem Großl eſſiere Man bands käglich gab n die R ſich al Komb daß d Hürde den z1 den. reifer⸗ kende zeit k wähnt beſſer Kamp Form Die J Fußbe erhebe Ernſt, Aber heim⸗ nuß.“ ollen. dem, ickzu⸗ aben „daß zend⸗ ſeine jeg⸗ läßt Hat von rakel Frau, Rän⸗ ſich zarer wir Was ?!“ lder⸗ zeißt hater dru⸗ Ah⸗ mein nlien rren iſſen, ibri⸗ gt. Bei von ang ein. wel⸗ ren. mei⸗ 22 Wiſ⸗ Zrot zren ren, end hen, ech⸗ nag, voll eine zute auf agte chen nnt irks age here mut eich⸗ und eite elbe hat und an gen, age vor⸗ por⸗ hei⸗ hen ixo in⸗ nen der ien aſi⸗ als rte ein cht⸗ der der den em DSSpOgL-SPIE Wichtige Fußball⸗Tabellen RNordbayern: 1. FC Nürnberg 13 13 0 0 52:13. 26: 0 SpVgg Fürth ii FC Schweinfurth ins VfR Fürth 122 1nnn .§C Bayreulh 12 4 3 5 21:35 11:13 FV 04 Würzburg 18 4 3 6 38:39 11:15 ASV Nürnberg 12. 5 0. 7 N lmn Kichers Würzburg 13 3 2 8 23:38:18 Germ. Nürnberg 12 2 à fng SpVgg Erlangen nn Südbayern: Bayern München 12. 9% 2 1 59 1860 München 18•˙2%2 54•129: 8 DSV München 13 6 2 5 34.32 14:12 3VB Ulm 94 13 6 2 53 33:31 14:12 SSV Ulm 12 5 3 4 260•00 1811 Wacker München 12 3 SpVgg Landshut 14 4 2 8 20:54 10:18 Jahn Regensburg 12 2 5 3 17:21 9215 Teukonia München Schwaben Augsbung 13 3 2 8 2540:18 Baden: Karlsruher FV 1 a Phönix Karlsruhe 13 7 4 2 36:16 18: 8 VfB Karlsruhe 18 7 1 5 24.2 1541 SC Freiburg 12 0 1nm unn FC Freiburg 14 5 3 6 26:27 13:15 FV Offenburg 14 4 3 6 21:27 11:15 Spogg Schramberg 13 4 3 6 27.43 11:15 FC Mühlburg 12 3 4 3 19:21 10:14 Frank. Karlsruhe 1 an FV Raſtakt 13 3 2 8 24:33:18 Rhein: SV Waloͤhof 13 11 1 1 60:20 23: 3 Phön. Ludwigshafen 13 9 0 4 36:21 18: 8 Amic. Viernheim 13 8 0 5 28:23 16:10 VfL Neckarau 12 7 0 5 26:23 14:10 VfR Männheim 13 6 2 5 37:26 14:12 1908 Mannheim 12 6 0 6 26:35 12:12 Spgg Mundenheim 13 5 1 7 25.28 11:15 SpVgg Sandhofen 13 5 0 8 16:25 10:16 Friedrichsfeld 13 4 0 9 23:40:18 VfR Kaiſerslaukern 13 1 0 12 18:54:24 Fußballberichte vom Sonntag Sy Waldhof— Amiciſia Viernheim:0 In ganz überzeugender Weiſe hat der alle und wohl auch wieder neue Meiſter Wald⸗ hof für ſeine einzige Niederlage Revanche ge⸗ nommen. Selbſt mit:0 iſt dieſer Sieg über Viernheim nicht zu hoch ausgefallen, denn Waldhof war in jeder Hinſicht die beſſere Mannſchaft. Die Platzherren zeigken ein kech⸗ niſch ganz hervorragendes Spiel, verfügten aber auch über die beſſere körperliche Verfaſ⸗ ſung, was nicht zuleßt den kleineren Spielern des Meiſters bei Kopfbällen ein klares plus verſchaffte. Dazu kam, daß das Zuſammen⸗ arbeiten weit genauer und vor allem auch zweckmäßiger war. Den Haupkankeil an dem klaren Erfolg haben die ganz hervorragenden Außenläufer der Waldhöfer, dann aber auch der ungemein erfolgreich operierende Sturm. Viernheim bot nur zeitweiſe eine guke Lei⸗ ſtung. 1 VfL Neckarau— Phönix Ludwigshafen:3 3000 Zuſchauer ſahen auf dem Platz an der Eltriper Fähre ein äußerſt ſpannendes Treffen, das größkenteils fair durchgeführt wurde und verſchiedenklich ausgezeichneke Lei⸗ ſtungen brachte. Phönix Ludwigshafen kam zu dem erwarkeken, aber reichlich knapp aus⸗ gefallenen:2⸗Sieg, wobei der Siegeskreffer der Gäſte durch ein Eigenkor des linken Nek⸗ karauer Verkeidigers erzielk wurde. Troßdem boken die Gäſte kechniſch und im Sturm die beſſere Leiſtung, während die Läuferreihe nur keilweiſe in Fahrt war, die Verteidigung oft reichlich unſtcher ſplelke, dagegen Zekkl im Tor, beſonders in der zweiken Halbzeit, hervor⸗ ragende Abwehrleiſtung bok. Im Angriff ſah man zum erſten Male den früheren Schwein⸗ furker Müller, der für die Fünferreihe unbe⸗ dingt eine Verſtärkung bedeutek. Groß in Fahrk war Hörnle, der auch ein wunderbares Tor erzielke. Die Flügelleuke waren elwas ſchwächer, aber nicht ſchlecht. Neckarau ließ ſeinen gewohnken Mittelläufer Lauer als Skurmführer ſpielen und hatkte Möhler an deſſen Skelle. Beide Spieler boken eine aus⸗ geſprochene Läuferleiſtung, ſo daß dem An⸗ griff der Führer fehlte. Striehl war noch der beſte Mann neben Zeilfelder und Schmitkt. Die Hinkermannſchaft arbeiteke insgeſamt beſ⸗ ſer als am Vorſonnkag. Maul⸗Stuttgart lei⸗ teke ſicher. o8 Mannheim— VfR Mannheim•1 Das für den zweiken Tabellenplaß der Rheinkruppe ſo überaus wichtige Spiel auf dem 08-Plaßz konnke krotz der übrigen zwei Großkämpfe immerhin 3000 Zuſchauer inker⸗ eſſieren. Traditionsgemäß hat der VfR Mannheim auf dem 08⸗Platz noch kein Ver⸗ bandsſpiel gewonnen und nach dem vorſonn⸗ käglichen Sieg der Raſenſpieler in Viernheim gab man dieſen diesmal berechkigte Chancen, die Regel erſtmals zu durchbrechen. Es zeigte ſich aber erneut, daß der 08⸗Platz für eine Kombinakionsmannſchaft ſeine Tücken hat und daß die Raſenſpieler auch diesmal an dieſer Hürde ſtrauchelken und ihre Ausſichten auf den zweiken Platz ernſtlich verſchlechkerk wur⸗ den. Die Raſenſpieler wurden kroß kechniſch reiferem Spiel und krotz einer zeitweiſe drük⸗ kenden Ueberlegenheit in der zweiken Halb⸗ zeit klar mik:3 abgeferkigt. Wie ſchon er⸗ wähnk waren die Raſenſpieler kechniſch weit beſſer als der Gegner, beſaßen aber nichk den Kampfgeiſt, um eine 08⸗Mannſchaft in guker Form auf eigenem Platze ſchlagen zu können. Die Platzbeſitzer ſpielten den erfolgreicheren Fußball, der keinen Anſoruch auf Schönheiken erheben ſollte. Spogg Mundenh.— Spogg Sandhofen:2 Vor nur 500 bis 600 Zuſchauern konnke Sandhofen bei dieſem Spiel mit Glück als Sieger hervorgehen. Schiedsrichker Happold⸗ Schorndorf leiteke ekwas kleinlich, indem er zuviel pfiff. Mundenheim führte in der er⸗ ſten Hälfte ein überlegenes Spiel vor, konnke aber nur zu einem Tor kommen, während in der zweiten Halbzeit Sandhofen ſehr vom Glück begünſtigt war und durch zwei Tore den Sieg ſicherſtellen konnte. Die Mundenheimer waren in dieſer Zeit ſehr nervös, die Ver⸗ keidigung war ſchwach, während die Läufer⸗ reihe prächtig arbeiteke, im Sturm ragle ledig⸗ lich Tiakor hervor. Vf Kaiſerslaukern— Friedrichsfeld:0 In dieſem Heimſpiel kamen die Kaiſers- laukerer zu ihrem erſten Sieg, und damik zu ihren erſten Punkken. Die Plaßbeſitzer wa⸗ ren durchweg überlegen, beſonders konnke das flache Zuſpiel gut gefallen. Friedrichsfeld da⸗ gegen ſpielte größtenkeils zuſammenhanglos, und beſonders war es der Skurm, der keine geſchloſſenen Akkionen zuſtande brachte. We Turnvereins erſter Punkiſteg! Heidelberger Turnverein— Heidelberger Ruderklub:0 2. Mannſchafken:11. Ein ſchwaches Spiel der Ruderer. Auf dem Hans Haſſemer Platz konnke der Platzinhaber dem Heidelberger Ruderklub nach verkeiltem Spiel ein Unenkſchieden abtrohen, und damit ſeinen erſten Punktgewinn in die⸗ ſer Saiſon erringen. Der Klub lieferke ein äußerſt ſchwaches Spiel. Der Sturm konnke ſich gegen die Turner nicht durchſetzen, und die Dreivierkelreihe, von Loos gut bedienk, war ſo unſicher, daß ſie nicht einmal eine ein ⸗ zige Chance verwerken konnke. Wenn auch der Turnverein keineswegs befriedigen konn⸗ ke, ſo iſt doch der Rieſeneifer der Mannſchaft anzuerkennen. Schiedsrichter Meixner RGh leitete umſichtig. Der SC 80 Frankfurk konnke im Ver⸗ bandsſpiel gegen den Skadt SV zu einem ver⸗ hältnismäßig niedrigen 12:-Sieg kommen. In Hannover behaupkete ſich 97 Linden knapp mit:3 über den Deutſchen RC, während der frühere Deutſche Meiſter SV Odin von Elite mit 13:3 geſchlagen wurde. Rugby in Norddeulſchland. Hannover: 1897 Linden— Deukſcher RC 5ꝛ3 1906 Döhren— Verein für Volksſpork:18 Alexandria— Germania 8˙⁰ Elite— SV Odin 13:3 Hanſa-⸗Kreis: Eimsbütteler TV— Kreuzer„Königsberg“:6 Geſellſchafksſpiele: FC Hannover— St. Georg Hamburg 38:10 Vikkoria— Kreuzer„Leipzig“ 34:11 HCH 1.— VfB Slukigark 1. 621 HCH 2.— TV Germ.'hm 1.:1 HCH Jun.— TV Germ.'hm. 2.:1 HCH 3.— TV Germ.'hm. 3.:3 Die Höhe des Ergebniſſes der erſten Elf ſoll keineswegs über die kakſächliche Spiel⸗ leiſtung hinwegkäuſchen, wenn auch die Ge⸗ ſamkleiſtung verglichen mit den letken Spie⸗ len ekwas mehr befriedigen konnke. Bei den Gäſten Gien beſonders der das Feld beherr⸗ ſchende Mitkelläufer; ebenſo der Torhüter und Linksaußen. Beim ScCh fielen neben den anſprechenden Leiſtungen der Läufer und Flü⸗ gelſtürmer die zum Teil ſchwach, z. T. eigen⸗ nüßig ſpielenden drei Innenſpieler * TV 46'hm.— Blau⸗Weiß Speyer:0 Die Gäſte von Speyer hinkerließen am Sonnkag in Mannheim einen recht guken Eindruck. Ihr Spiel ſtand auf bemerkens⸗ werk hoher Skufe, beſonders was Technik an⸗ belangk. Die Mannheimer lieferken eine rechk ſchwache Partie und konntken erſt gegen Ende einen knappen:0⸗Sieg erreichen. Das Tref⸗ fen der 2. Mannſchaft endeke:0 zugunſten der Mannheimer. Hockey in Süddeukſchland. Frankfurk— Grün-Weiß Koblenz TV Sachſenhauſen— Aſchaffenburg Nürnberger HTC— VfR Mannheim Nürnberger HC— 1. FC Nürnberg Wacker München— Jahn München Münchner SC— 1860 München MTV 79 München— TV paſing 1* Hockey in Brandenburg Verbandsſpiele: Rot⸗Weiß— Be 92 Berlin ToC Friedenau— Bhc Berlin Privalſpiele: ———————— 22 ———— BSC Berlin— Uhlenhorſt Hamburg 4˙0 Zehlendorf— Teukonia 31 Brandenburg— SC Charloktenbung 22¹ Vfe 58— Neulöllner Sporkfreunde 3·1 * Bei den Berliner Meiſterſchafksſpielen konnke der Berliner HC in Friedenau nur zu einem:3⸗ Sieg über den THC 99 kommen. Die augenblick ⸗ lich ſtärkſte Berliner Mannſchaft des Berliner Sc krat in einem Privakſpiel gegen Uhlenhorſt Ham⸗ burg an und ſiegke mit:0. Bel Berlin konnke Müller und Weiß, bei Uhlenhorſt der Türhüker Vorbeck und Ueberle gefallen. Von ben Hanoͤballjelbern Turnerhandball in Baden Meiſterklaſſe: TG Rheinau— T Ketſch T Hockenheim— To 78 Heidelberg 10: Jahn Nußloch— Töc Nußloch Zahn Weinheim— 62 Weinheim, 3 D ꝛ i d Handball im Badiſchen Neckarklurngan. Die Aufſtiegsklaſſe ſah in beiden Gruppen am Sonnkag erbikterke Kämpfe um die Punkke, wobei beſonders die Vereine am Tabellenende große Anſtrengungen machken, um ihren Platz zu ver⸗ beſſern. Beachklich iſt das korreiche Ergebnis in Plankſtadt wie auch der Sieg von Jahn Secken⸗ heim auf dem gefährlichen Eppelheimer Boden, Dem TV Wiesloch häkke man wohl einen Sieg über den Tabellenletzten zugekrauk, Jahn Schries⸗ heim iſt ſcheinbar nur auf heimiſchem Boden als gefährlicher Gegner anzuſprechen. Einen weile⸗ ren Punkt konnken ſich die Doſſenheimer Ger⸗ manen beim Schriesheimer TV 1883 holen. zn der-Klaſſe fand nur elne Begegnung ſtakt. bet der Ladenburg den e⸗-warteken hohen Sieg gegen die 1b⸗Mannſchaft von Neckarhauſen davonkrug. Aufſtiegsklaſſe: TG Plankſtadt— TB Heidelberg 11:9 TV Eppelheim— Jahn Seckenhelm 4˙6 TV Wiesloch— TB Rohrbach 3:3 TV 83 Schriesheim Germania Doſſenheim.4 TV Neckarhauſen— Jahn Schriesheim:4 A- Klaſſe: TuSpG 64 Ladenburg— Neckarhauſen 1b 10:3 DSB⸗Verbanösjpiele Phönix Mannheim— Frankenkhal ausgef. Mec Mannheim— 1903 Ludwigshafen:7 1907 Mannheim— Pfalz Ludwigshafen 014 ASV Ludwigshafen— BVfR Mannheim ausgef. Leit bie Vollsgemeinſchant ScHWeR⸗ AfHLEffM Um die Bezirksmein⸗worf der Oberliga im Ringen. Bfa Schifferſtadt beſiegt„Eiche— Sandhofen 16ꝛ3 Vor über 800 Zuſchauern gelang es am Samstag abend dem Verein für Körperpflege Schifferſtadt, einen weiteren überzeugenden Sieg über Ring⸗ und Stemmklub„Eiche“ Sandhofen zu erringen. Die Pfälzer haben damik ihre Spitzenſtellung befeſtigt und halten dieſelbe nun mit 3 Punkten Vorſprung. Beide Mannſchaflen kraten in ſtärkſter Beſetzung an. Die Gäſte aus Sandhofen, die nur im Leichigewicht zu einem Punkkſieg kamen, enktäuſchten in den ſchweren Klaſſen, wo Exeuropameiſter Rupp nur ein Unenk⸗ ſchieden erzielle. Unker der ausgezeichneken Lei⸗ bung von Kampfrichker Frühbis„Siegfried“ Lud⸗ 43 zeitigten die Kämpfe folgende Ergeb⸗ niſſe: Vankamgewicht: O. Kolb(Schifferſtadt gegen Kleparz(Sandhofen). Sieger Kolb durch Ab⸗ fangen eines Rückfallers in der 13. Minute. Federgewichl: Lochner(Schifferſtadh)— Meßz (Sandhofen). Lochner iſt im Bodenkampf über⸗ legen und ſiegt nach 16 Minulen durch Auf⸗ reißer. Leichigewichl: R. Kolb(Schifferſtadt) gegen Sommer(Sandhofen). Im wechſelſeitigen Boden⸗ kampf bringt Sommer ſeinen Gegner in die Brücke und ſiegk nach Punkken. Welkergewicht: Schäfer(Schifferſtadt)— zZob (Sandhofen). Schäfer bringt ſeinen Gegner ſofork zu Boden und wirft ihn nach 30 Sekunden mit Armſchlüſſel auf die Schullbern. 3 Mitktelgewichl. Heißler(Schifferſtadh) gegen H. Rupp(Sandhofen). Nach lebhaftem Kampf Halbſchwergewichk: Wörner(Schifferſtadt) ge⸗ gen Litters(Sandhofen). Sieger Wörner Lurch Aufgabe von Litlers in der 19. Mlnuke. Schwergewichl: W. Kolb(Schifferſtadt) gegen R. Rupp(Sandhofen). Rupp liegk elwas mehr im Angriff, kann aber keine Werkung erzielen und muß ſich mit einem Unenkſchieden zufrieden geben. 4 „Roland“ Pirmaſens ſchlägk Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen 13:'14141 Am Samstag abend hakte der Sporiklub Ro:⸗ land Pirmaſens den Stemm- und Ring⸗Klub Lud⸗ wigshafen zum fälligen Verbandskampf zu Gaſt. Der Plahmannſchaft gelang es, ſich an der im Vorkampf erliktenen Niederlage zu revänchjeren. Während Pirmaſens mit ſeiner komplekken Mann⸗ ſchaft auf der Matle erſchien, mußten die Gäſte durch Uebergewich!'»%or Ringer in drei Klaſ⸗ ſen umſtellen. Die Kämpfe nahmen vor einer zahlreichen Zuſchauermenge einen ſporklich ſchönen Verlauf. Kampfrichter Löbig(Karlsruhe) war ein gerechler Leiter. Die Ergebniſſe: Bankamgewicht: Bachmann(Pirmaſens) ge⸗ gen Winken(Ludwigshafen). Bachmann ſichert ſich im Bodenkampf eine Werkung und wird Punnkſieger. Federgewichl: Häfner(pirmaſens) wird kampf⸗ los Sieger, da Skeuernagel(Ludwigshafen) Ueber⸗ gewicht brachke. Leichlgen.e: Leiſer(Pirmaſens)— St ·mel Eudwigshafen). Durch einen Armzug wizd Skei⸗ nel in Gefahr gebracht und verlierk nach punkken Wellergewichl: Leßelter(pirmaſens) gegen Wittmann(Ludwigshafen). Der Ludw gshafe ner wird bei Ausführung eines Ueberwurfs abg»fan⸗ gen und in der 11. Minuke auf die Schultern ge⸗ brachk. Mittelgewicht: Seim(Pirmaſens)— Shiecle (Ludwigshafen). In der Zwangshoche wird Schierle ein Armzug abgefangen, der Sein den Punktſieg bringt. Halbſchwergewicht: Klein(Pirmaſens) gegen Oehler(Eudwigshafen). In der 7. Minule ſiegt Oehler mit Unkergriff von vorn. Schwergewichl: Völker(Pirmaſens)— Pres⸗ ber(Eudwigshafen). Presber läßt ſich im wech⸗ ſelſeinngen Bodenkampf mit Armzug berraſchen. kann dieſe Werkung aufholen, ſodaß der Kampf mi: einem gerechten Unentſchieden endek. Heros⸗Dorimund Deuijcher Meiſter In der Frage der Deukſchen Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗Ringen iſt ſetzt endlich die Enkſcheidung gefallen. Da ſich der Titelver⸗ teidiger Hörde 04 mit dem 3. November als Vorkampftermin nicht einverſtanden erklärte, wurde Heros Dortkmund mit 21:0 Punkken zum Sieger dieſer Begegnung erklärk. Da · mit iſt Heros Dorkmund der Meiſterlitel na⸗ kürlich nichk mehr zu nehmen, 4 Hotorspori. Caracciola verläßk Alfa Romeo Der bekannke und erfolgreiche Rennfahrer, Rudolf Caracciola, der in der leßten Saiſon für Alfa Romeo ſtarkeke, wird ſeinen„Stall“ wechſeln. Caracclola ſoll mit Maſeratki in Un⸗ terhandlung ſtehen, doch ſind auch deulſche Firmen bemüht, den Rennfahrer für ſich zu gewinnen. ſiegt Helßler in der 7. Minuke durch Hüfkſchwung. 4 Ein Riesenerfolg! Allahendlid ausverhauit! Greta Garbo als MATA HNARI Ramon Nevarre als Leutnant Rosanoff latalart in deutiscer Sprache! Das Schicksal ein. Tänzerin u. raffinierten Spionin Herrlich, wundervolll „Die spanlsche Nomanze 3.10.20.45 Uhr 4 Unr Gestörtes Eheglück durch falsche und echte Perlenketten bei dem neugebackenen Ehepaar Martha Eggert Hans Brauseweller in dem lustigen und überaus originellen Ton-Lustspiel „Hoderne Hliglit mit Leo Slezak Gcorg Alexander Trude Berliner Szenen Kösmohsten Humors charmant, lebenssprünerd.... heiter bis zur letzten Szene 3.10.10.30 Uhr 2 S — 8 — 2 2 Herz:„Mein Kind hast du dir weh get 32 52 *⁵ 235 ——————— 3 82 8 2 do 85 5 8 23 5 —1—— —— 53 5 .3.— ————— 5 5˙8 S 89•8 3 2 8 8 8 4·5 S8 5 ————+— ——+22 4 3˙2 EE5 S 2 552 8 5 8 83*2— .5„2 Si 8* und verliert das Herz. 4 Uhr —* DENMIERNE des groſlen Meisterwerks in deulscher Sprache.— Motto: Eine Mutter kann 12 Rinder ernähren, aber 12 Kinder selten eine Mutter. Es ist dieses mütierliche Herz mit seinem unendlichen Reichtum an Zärt- lichkeit und Liebe, das diesen Film von innen her erwürmt. Es ist der mensch- lichste und reinste Stofk, der je ver- lilmt wurde. 2. Ein lustiger Großfilm! Erwerbslose 40 Pfg. 8 .15 Uhr F 7 7 Der Riesenertolg Dienslag, den., und Mittwoch, den 9. November Sonler Vörsteſunden ½ ½I ½9 Lür Die ½5 Uhr Vorstellung am Mittwoch ist eine separate Bamen-Vorstellung, zu der nur Frauen und Mädchen über 18 Jahren Zutritt haben. fausende und Abertausende frbenen!“ Gewönnl. Eintrittspreise, Erwerbslose 40 Pfg. Mannheim Meerfeldstr. 56 Das Geschlechtstlebenfaven Für Jugendliche streng verboten! . lur jeden Zweck, zum Möbelkaut, Anschaffungen, Existenzgründungen, Urlaubsreisen, Studienbei- hilfe. Entschuldungen usw. schnell und diskret bei niedrigsten Tilgungsraten. Zuteilungen aufend Bei Anfr. Rückporto. Seriöse Bej.-Vertr. gesucht. MHecklenburgische Darlehnskasse für Sach- werte und Mypotheken, 6. m. b. H. 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Außer Abonn. und Kampfbundbühne Gr. B 22.15 Die Puppe Mittwoch, 19.45 9 Novbr. Abonnement B 7 Fidelio Vonnerstag 19.45 10 Novybr.— 22.30 Oper von Ludw. v. Beethoven. Freitag. 19.45 Abonnement C 7 Der 18. Oktober „ Kensiag. 19.45 Außer Ab. und Fr.V. B. Abt. A 12. Novbr.—9— bie Puppe Sonntag. 15.00 Kleine Preise 13. Novb-. 1730 Die Puppe 20.00 Halbe Preise 2275[Hie gold'ne Meisterin Heue Exislenz begen Konzern und Warenbaus chem. Fabrik sucht für den Vertrieb ihrer Erzeugnisse, tũchtigen ILKs e 3 8 (Alleinverkaufsrecht) der mit einigen Untervertretern arbeiten kann. Einige 100 RM. Betriebsmittel erforderlich. —— 95+* W Kohſen, Koks Umon u. Enorm-Drikeiis— Holz nur F 1, 7a, Telephon 31515 —————— —————(APITOI=—- Was die Weltstadt-Oper bietet Gilta HIpars hemiahe Süimme hören Sie bei der ausgezelchnoten Tonwiedergabe instrahlender Klangschönheil! Aus Heidelberger Pressestimmen: Diese zweite Gitta-Alpar-Tonfilmoperette zeigt wieder die unge- wönnliche Stimmbegabung der berühmt. Sängerin. D enk ainor ausgezeichneten Ubertrogung bringt d. Film diese kristall- helle, wundervolle Stimme in all ihren Feinheiten in einer Rein⸗ heit wie sie auf der Sprechbühne kaum wirkungsvoller wäre. (Heidelberger Tageblatt) Wo Sitta Apar singt— der grobe, hegeislemde kriolg! ii Schleuderbrett- fon-Bei m gra bazus Büihnenschau Zürostenn Han.U. U4 t Beginn: 4 Uhr, letzte Vorstellung.30 Uhr BZih 5 0 in 7¹ Ans 51 Am Samstaꝝ, den 5. November, abends 7½ Uhr, wurde die Frau des Ortsgruppen- führers von Sandhofen ffdu Auguse Miete geb. Partsch kaus oder im Haus ſelber. Einige ſehr gute /, Laden Zu verkaufen dunkler, wenig getragener alren-Wirtammantel für ſchlanke Sigur. Zu erfragen Doſſenheim, Bergſtr. Nr. 2. Tapcien (Reste) aueh tapez e- ren billiger durch KAnL 6005 Rohrbacherstr. 30 Telefon 3399 ——— Ieiterſ⸗ 8 55 Ceeres, ſeparates Zirmemer Angebote unter Nr. 568 an den verlagf ſofort zu vermieten die„Volsgemeinschaft“. Schröderſtr. 57. 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November 20 Uhr»er Freischütz Rosenstock— Hein Samstag Anufang D 7 12. November 19.30 Gasparone Klauß— Landory Am WMonlag, den 7. November 1932 wurde das Feudenheimer Fährſchiff zur Ausbeſſerung und Anſtricherneuerung für elwa 3 Wochen auf Werfkt genommen. Die Ueberfahrt für Aukos und dergl. iſt während dieſer Zeit unke⸗brochen. Der Perſonenverkehr wird durch eine Nachen⸗ überfahrt aufrechkerhalken. Der Oberbürgermeiſter. Skädt. Schlachtkhof. Miltwoch früh ab 7 Uhr auf der Frei⸗ bank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1500. Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5, 1Ein⸗ gang genüber dem Schulgebäude— findek an fol⸗ genden Tagen die öffenkliche Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtalk: a) für Gold, Silber, Uhren und dergl. am Mitt⸗ woch, den 9. November 1932. b) für Kleider, Weißzeug, Fahrräder, Stiefel und dergleichen am Donnerskag, den 10. November 1932 Beginn jeweils 14 uhr(Lokalöffnung 13.30 ). Städt. Leihaml. Habe meine Büro verlegt von A 1, 1 nach O 3,-+ (Schuhhaus Salamander) echtsauwalt Dr. Karimann Hierzu ladet höflichst ein L. Men. Grone Werbhe-Woene! Zur Ankurbelung der Wirtschaft veran- „ stalte ich vom 8 bis 15. November eine Spanferkel-Werbe-Woene täglich von 9 Uhr morgens bis 12 Uhr 4— nachts durchgehend. 7 Durch einen sehr günstigen Gelegenheits- kauf kann ich etwas ganz Vorzügliches und Preiswertes bieten. Speisenfolge: I. Suppe, ½ Pfd. gebr. Spanferkel mit Weinkraut und Püree. Mk.„00 2. Suppe, ½ Pfd. gebr. Spanferkel, 1 Leberwurst m. Weinkr. u. Püree.20 Wer werd sich do in der Küch' rum quäle, Holz verbrenne und Kardoffel schäle, Wenn man so was liest im Blatt, Werd man schun vum Lese satt; Wenn erscht alle Stühl voll sitze, Ma sieht, wie do die Aage blitze, Wenn die große Platte kumme, Do werd die Hälft' mit heem genumme, Alles freet sich, keen Mensch murmelt, So werd e' Wertschaft angekurwelt! Ein neuer oder noch ſehr gut erhaltener Handwagen geſucht. Off. unt. 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