43 von en- und en er · delberg, Lutherſtraße 55, Teleyhon (Drahtbericht u. Berl. Schriftl.) Berlin, 9. November. Der Kanzler dͤes„autoritären“ Regimes ſteht hoffnungslos vereinſamt im zertrampelten Porzellanladen ſeiner Politik. Das iſt nicht nur— überflüſſig, es noch einmal zu betonen— bas vollkommen klare und eindeutige Ergebnis ber Reichstagswahl, ſondern das iſt vor allem auch die einzigſte Konſequenz aus der Beurtei⸗ lung der Stellung des Kabinetts, die es im ei⸗ zenen Lager fand. Herr von Papen, der als abſoluter Anhänger ſeiner eigenen„autoritä⸗ ten“ Stellung und als berufener Zertrümmerer hes parlamentariſchen Syſtems ſelbſt den in ſei⸗ nen Augen doch überflüſſigen Weg zur Wahl⸗ trne fand, hat es allerdings trotz allem noch für kotwendig und richtig gehalten, vor der auslän⸗ biſchen Preſſe noch einmal zu reden. In dieſer höchſt denkwürdigen Reoͤe hat Herr von Papen nicht etwa den Ratſchlag der„Täglichen Rund⸗ ſchau“, die bekanntlich ſeinem Miniſterkollegen Schleicher ſehr nahe ſteht, und die ihm nahe legte, nach dem Wahlergebnis möglichſt wenig von ſich reden zu machen und ſehr bald in der Verſenkung zu verſchwinden, befolgt, ſondern er hat ſich ganz im Gegenteil wieder einmal dazu berufen gefühlt— dieſes Mal ausgerechnet vor ber ausländiſchen Preſſe—, zu erklären, daß in ſeinem eigenen Kabinett nicht nur volle„Ein⸗ mütigkeit“ herrſche, ſondern daß er die feſte Ab⸗ ſicht habe, die Verfaſſungsabteilung des Reichs⸗ innenminiſteriums in den nächſten Tagen voll zu beſchäftigen und daß er vor allem„zunächſt“ an dem bisherigen Kurs weiter feſthalte. We⸗ Zujammenbruch ber jchwarz⸗roten Aegierungskoalilion in pas Nariowarsoziariswiscne erlag: Heidelberg, Leop 3(Ani Heraudgeber: Otto Weßel. bgt.————————◻+—————— Vitung: P 5, 188, Telephon 31 471. Das Hakenkrenz anner erſchein woͤchentlich .: bei Trägerzuſtellung zuzüglich 80 Pfs.: del Poſtzuſtellung aumolich koſtet monatlich 2,.10 RM.; gerzu——— nig nachdrucksvoll ſprach er in dieſer ſeiner letzten Reöde allerͤings auch den im übrigen ganz im Gegenſatz zu ſeinen ſonſtigen Ausfüh⸗ rungen ſtehenden Satz, daß bei einer etwaigen Umbildung„ſeines“ Kabinetts Perſonenfragen keine Rolle ſpielten. Herr von Papen ſcheint ſeiner Rede nach je⸗ des Verſtänoͤnis dafür verloren zu haben, daß es für einen Kanzler, der nicht viel mehr, als ein Zehntel des deutſchen Volkes hinter ſich weiß, nach einer Wahl, die ihm dieſe Tatſache noch einmal mit der gewünſchten Deutlichkeit beſcheinigte, nicht beſonders glücklich iſt, wenn er ſich ausgerechnet der ausländiſchen Preſſe als Sprachrohr bedient. Die ausländiſche Preſſe ſelbſt hat nämlich ſchon nach der Wahl nicht etwa die Frage geſtellt, was Herr von Papen in den nächſten Wochen in Deutſchland zu tun gedenke, ſondern ſieht ſich ausſchließlich mit Kombinationen beſchäftigt, die ſich mit der Frage befaſſen, was wird nach Papen in Deutſchland ſein? Es iſt nicht ſo, daß man im Auslande der Meinung iſt, daß in Deutſch⸗ land eine Politik gegen neun Zehntel des deutſchen Volkes möglich wäre. Das aber nur nebenbei. Die Aufnahme, die die Rede Papens in ſei⸗ nem eigenen Lager gefunden hat, beweiſt mehr als alles andere, wie es um den Kanzler des „Kabinetts der nationalen Konzentration“ be⸗ ſtellt iſt. Während geſtern ſchon das offizielle Regie⸗ rungsorgan, die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“, heimtückiſch einen kleinen Dolchſtoß ge⸗ gen ihren Herrn und Meiſter führte und feſt⸗ Mannheim, Donnerslag, 10. November 8* — * 5 4 7 43 24* — 1 KAMPFBLATT NORDWESTBADENS Anzeigen: Die 8 geſpaltene Millimeterzeile 15 Pfg. Die 4 geſpaltene Millimeterzeile im Texttei 40 Pfo. Für kleine Anzeigen: Die 8 geſpaltene Millimeterzeile 3 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen Annahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mann⸗ heim P5, 13a, Telephon 31 471: 2 t Gerichtsſtand: Heidelberg. Poſtſcheckkonto: Die Volksgemein chaft. Karlsruhe 21884. Freiverkauf 15 Pfa. ahlungs⸗ und Erfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließlicher ür unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir keine Verantwortung, ſtellte, daß nach dem Ergebnis der dieichstags⸗ wahl die„Erweiterung“ des Kabinetts unum⸗ gänglich notwendig ſei und daß man auch nicht mehr in den Fehler verfallen dürfe, Adolf Hitler den Vizekanzlerpoſten anzubieten, ſtellte die„Tägliche Rundſchau“, das Blatt des Reichswehrminiſters, geſtern ſchon feſt, daß das Kabinett in ſeiner jetzigen Zuſammenſet⸗ zung offen unter Beweis geſtellt habe, daß es zu„keinem einheitlichen aufbauenden Willens⸗ akt“ mehr fähig ſei. Dieſe Feſtſtellung der „Täglichen Rundſchau“, die ſicher nicht nur auf einer rein perſönlichen Meinung irgendeines politiſch unbedeutenden Journaliſten beruht, bedeutet ſchon allein, daß die Stellung des Ka⸗ binetts unhaltbar geworden iſt. Das geht aber nicht nur daraus hervor, daß die bisher noch papentrenen Kreiſe ſelbſt dabei ſind, mit fliegenden Fahnen vor Herrn von Papen das Weite zu ſuchen, ſondern das geht auch aus der jetzt ſchon offen zutage getretenen Uneinig⸗ keit in dem Kabinett des„autoritären“ Kanz⸗ lers ſelbſt hervor. Wenn nicht alles trügt, ſo hat Herr von Braun höchſtperſönlich die Abſicht, die Bombe mit Zeitzünder, auf der die Fabrikmarke„Kon⸗ tingente“ ſteht, ſchon im Laufe der nächſten Woche zur Exploſion zu bringen. Herr von Papen hat bekanntlich, als er vor der Wahl ſchon Vertretern der Landwirtſchaft die Ver⸗ kündung der Kontingentierungsmaßnahmen der Reichsregierung noch vor dem 6. November feſt zuſagte, nach dem Beſchluß des Reichska⸗ binetts, der die Verkündung„zunächſt“ der (Fortſetzung Seile 2 unken) Veröfentlichung bes Konkorbats noch bieje Woche? Karlsruhe, 9. Nov. Wie verlaukek, wird Kulkusminiſter Dr. Baumgarkner im Aufkrage des Kabinells den Konkordaksenk⸗ wurf des badiſchen Skaakes mik dem Heiligen Stuhl dem Landkag alsbald vorlegen und wahr⸗ ſcheinlich noch in dieſer Woche den Inhalt des Konkordalsenkwurfes in einer Preſſebe⸗ ſprechung der Oeffenklichkeit unlerbreilen. Die Vorlage eines Skaaksverkrages mil der evangeliſchen Kirche kann zur Zeil noch nichk erfolgen, da die noch ſchwebenden Ver⸗ handlungen bisher nichk zum Abſchluß ge⸗ kommen ſind. Es iſt auch hier mik einer baldigen Uebereinkunft zwiſchen den Ver⸗ tragsparknern zu rechnen. 1* Die Nachricht von der Veröffenklichung des Worklaukes des Konkordaks und ſeiner Vorlegung an den badiſchen Landkag hat in der Redaktionsſtube der Mannheimer„Volks⸗ ſtimme“ wie eine Bombe eingeſchlagen. Har⸗ puder beſchwört den geſamken roken Partei⸗ laden in den verzweifelſten Superlakiven. Die Fraktion ſei gebunden, den Konkordaks⸗ vorlagen des Kabinelts ihre Zuſtimmung ausdrückhlich zu„verſagen“. Sie dürfe ſich in keine Winkelzüge und Unklarheiten hinein⸗ ktreiben laſſen. Wenn das Zenkrum Luſt habe, aus der Haltung der Spo irgendwelche Kon⸗ ſequenzen zu ziehen, dann ſei das ſeine Sache. „Es iſt eine ernſte Skunde für die Fraktion, eine ernſte Stunde auch für die Geſamkparkei: das Verkrauen, das ſelbſt in dieſen wirren und von Miß⸗ krauen nach allen Seiten erfüllken Zeiten über 7 Millionen Wähler im Reiche und 150 000 im kleinen Baden der Sozial⸗ demokrakiſchen Parkei bewieſen haben, darf durch keinerlei Zwielichk⸗Spiele aufs nene erſchülkerk oder auch nur in Frage geſtellt werden. Die, die anders handeln wollten wir glauben nicht, daß ſich irgend jemand in unſeren Reihen bereikfinden ſollte, das! Spiel des Zenkrums zu ſpielen oder daran auch nur mitzuwirken— würden ſich an der Geſamkparkei aufs ſchwerſte verſündigen.“ Zum Schluß ſpricht Harpuder davon, daß die Haltung der Spo in dieſer Frage nichk in einem Koalitions⸗Krektinismus enden dürfe. Der Beſchwörungsſchrei der„Volksſtimme“ bieket einen inkereſſanken Einblichk in das Durcheinander, das die Konkordaksfrage in⸗ nerhalb der Spo ausgelöſt hat. Bis zur Vor der vamungseinf Skunde iſt krotz des Frakkionsbeſchluſſes noch immer damit zu rechnen, daß ein Teil der Abgeordneken ſich für den Umfall vorbereitek und aus Liebe zu dem Quänkchen Machk und dem Platz auf den Seſſeln den Koalitions-Kre⸗ kinismus auf ſich nimmt. Man darf auf den Ausgang der Angelegenheit geſpannk ſein. Die Gefahr, daß die badiſche Regierung an dem Konkordatk zerbricht, liegt heute näher denn je. Prakkiſch enkſpricht dieſe Regierung — ja ſchon längſt nicht mehr dem Willen des badiſ chen Volkes. ellung der Kommunen? Die Lage der deukſchen Gemeinden wird von Tag zu Tag ernſter. Die zu ihrer Hilfe regierungsſeilig gekroffenen Maßnahmen ſind völlig unzulängliche Halbheilen, das Kabinelk Papen hak offenbar nichk das geringſte Ver⸗ ſtändnis für die hier drohenden Gefahren. Wie weik die Dinge ſchon gediehen ſind, zeigk eine Meldung aus Duisburg⸗Ham⸗ born, wo im Monak November der Bedarf des Wohlfahrlsamkes doppelk ſo aroß iſt wie das geſamke Skeueraufkommen. Das bedeukek im voraus einen monallichen Fehlbekrag von einer Million Mark. Die Skadt iſt nichk in der Lage, am 10. No⸗ vember das zweike Drikkel der Gehälker zu zahlen, ſondern muß den Zahlunaskermin da⸗ für einſtweilen hinausſchieben. Was das für das Wirlſchaflsleben bedeukek, bedarf keiner weikeren Darlegung. Der Präſidenk des Deulſchen Skädkelages, Dr. Mulerk, hal über die unhaltbare Finanz⸗ laqe der Gemeinden ein Schreiben an die Reichsregierung gerichlek, das als Warnung in lehter Skunde zu be⸗ lrachlen iſt. Zahlreiche Gemeinden befänden ſich kakſächlich vor dem offenen finanziellen Zu⸗ ſammenbruch. Viele Kommunen ſeien heuke ſchon nicht mehr in der Lage, die Skeuern und Abgaben an die Länder ſowie Kommunalverbände abzuführen und ihre Zin⸗ ſen und Rechnungen zu bezahlen. Die Arbeilsloſenhilfe müſſe un⸗ verzüglich vom Gemeindehaushalt losgelöſt werden, die Gemeinden müßken aus den Er⸗ ſparniſſen der Arbeiksloſenverſichernng und Kriſenfürſorge als zuſähliche Reichshilfe wei⸗ kere 200 Millionen erhalken. Die Frage der Kommunalumſchul⸗ dung müſſe beſchleuniak gelöſt werden; die von der Regierung bisher beſchloſſenen Hilfs⸗ maßnahmen zur Erleichkerung der kommuna⸗ len Wohlfahrkslaſten ſeien unzureichend. Engere ſtaaksrechkliche Beziehungen der Gemeinden zum Reich ſeien zu fordern, die ihre Zuſammenarbeik und ihre Belreunna nach einheillichen Geſichlspunkken nach ſich zöge, damik ſie die Wiederkehr ſolcher unmöglichen Sikuakionen, wie ſie in der Gegenwark eingekreken ſind, ein für allemal verhindere. Verlagsort heidelberg Sa⸗VLerbot? Geſtern wurde die deukſche Oeffenklichkeit durch die Nachricht überraſcht, daß die fran⸗ zöſiſch geleitete Regierungskommiſſion des Saargebiekes die SA und SsS verboken habe und gleichzeitig kurſierken unnachprüfbare Gerüchke, daß an Herrn von Papen die For⸗ derung von franzöſiſcher Seite gerichkek wor⸗ den ſei, die nakionalſozialiſtiſche SA und SS aufzulöſen. Wir haben zunächſt dieſen Aeußerungen keinen Glauben geſchenkk, da wir die hinker der Regierung ſtehenden Kreiſe nicht für ſo dumm hielken, Herrn von Pa⸗ pen ein Verbok der SA und SS anzuraken. Wir ſcheinen uns gekäuſchk zu haben. Be⸗ ſtimmken Nachrichken zufolge iſt das SA- und SS-Verbot ſchon beſchloſſen und befindek ſich auf dem Wege zu den Landesbehörden. Mög⸗ licherweiſe wird das Verbok ſchon während der Drucklegung dieſes Arkikels bekannk ge⸗ geben werden. Wenn der Herrenklub⸗Kanzler— ebenſo wie Brüning⸗Groener ſeligen Angedenkens — glauben ſollke, er könnke mik einem Ver⸗ bot der SA und SS, in den Spuren der franzöſiſchen Saarkommiſſion wandeln und eine ihm unangenehme Oppoſtkion mundkot machen, ſo käuſcht er ſich. Wir warnen die⸗ ſen volksfremden Kanzler, die gleichen Unker⸗ drückungsverſuche gegen die SA und SS zu unkernehmen, wie Brüning. Die politiſche Situakion iſt heuke noch geſpannker als damals und es kann leichk zu Enkladungen kommen, die wir weder dem deutſchen Volke noch dem Kanzler wünſchen möchken. Wenn Herr von Papen glauben ſollte, ein SA- und SS-Verbot mit angeblichen Pukſchabſichten der nakionalſozialiſti⸗ ſchen Formakionen mokivieren zu können, ſo wäre das nicht nur falſch, ſondern politiſch geradezu unklug. Gegen einen Kanzler, wie Papen, putſcht man nicht, denn der ſtürzt über die Unzu⸗ länglichkeit ſeines famoſen Ankurbelunaspro⸗ grammes ohnehin. Aufgabe der NSDAP wird es lediglich ſein, politiſch dieſem Skurz nachzuhelfen. Wir werden aber keinesfalls Herrn Pa⸗ pen zu einer— vielleichk erwünſchten— Si⸗ kuakion, durch einen Pukſch verhelfen, denn ein ſolcher Schritt würde den Herrenklubkanz⸗ ler nur aus den Nehen befreien, in die er ſich heute mit Sicherheit verſtrickk! Im übrigen: Verbieken Sie ruhig die SA und SS, Herr von Papen. Wir ſchrieben ſchon einmal:„Wer SA und SS angreifk, ſtirbk daran!“(politiſch, verſtehk ſich). Und wir ſtehen noch heute zu dieſem Work. Lord Rothermere für Rückgabe des Korribors Lon'don, 9. Nop. Lord Rolhermere forderk in der„Daily Mail“ die Reviſion der Friedensverkräge und in erſter Linie die Be⸗ ſeiligung des Weichſelkorridors. Der Korri⸗ dor, ſo ſogk Lord Rokhermere, ſei der ſchlimmſte Mißgriff und die Wurzel allen Uebels in Europa. Das Vorhandenſein des Korriddrs ſei eine Herausforderung für die Deulſchen, und eine Gefahr für die Polen ſelbſt. Lord Rokhermere ſchlägk vor, daß Polen den Kor⸗ ridor wieder unker deukſche Oberhoheit ſtellen folle. wogegen Frankreich, Enaland und Heulſchland eine Büraſchafk für die polniſche Grenze gegen Rußland übernehmen ſolſten. Deukſchland ſolle die Ausgaben, die Polen „bei der Enkwicklung und Organiſierung des Korridors“ gehabk hahe, in Form einer inker⸗ nalionalen Anleihe erſehen. Schließlich ſoll Po⸗ len das Rechk zur zollfreien Güterbeförderung auf der Skrycke des jehigen Korridors erhal⸗ ken, während Gdingen zur„Hanſeſtadt“ mit beſonderen Verbindungen zu Polen erklärk werden ſolle. Tu. Berlin, 9. Nov. In einer Unterre⸗ bung mit dem Chefredakteur der Trans⸗ ozean⸗Nachrichtendienſte erklärte Reichskanz⸗ ler von Papen über das Ergebnis der Reichstagswahlen, er betrachte die Ver⸗ ſchiebungen nicht als ausreichenden Grund, den Kurs zu ändern, den die Regierung un⸗ beirrbar geſteuert habe. Das wichtigſte Er⸗ gebnis der Wahl beſtehe darin, daß die Mehrheit von Nationalſozialiſten und Zen⸗ trum unmöglich ſei ohne die Hilfe der Deutſchnationalen Volkspartei. Vielleicht dürfte es doch möglich ſein, eine Grundlage zu finden, auf der diejenigen Parteien, die für Geſetz, Ordnung und chriſtliche Weltan⸗ ſchanung eintreten, ſich zu gemeinſamer Ar⸗ beit vereinen können. Die Regierung ſei gern bereit, ihre Hand jedem Einzelnen und jeder Parteigruppe zu reichen, die guten Willens ſei, loyal an der Löſung der na⸗ tionalen Aufgaben mitznarbeiten. 4. Das Verhandlungsangebot, das die Regie⸗ rung von Papen ſich beeilt allen denen zu machen, die„bereit ſind, mit ihr zu arbeiten“, gleicht der Aufforderung von Parlamentären, die mit der weißen Fahne kommen, um den erfolgreichen Gegner einzuladen, ſich der Füh⸗ rung des geſchlagenen Feloͤherrn zu unterſtel⸗ len. Man muß ſich darüber wundern, wie weit die politiſche Angriffsverwirrung in Deutſchland bereits fortgeſchritten iſt, daß man derartig deplazierte und weltfremde Auslaſſungen, wie ſie dieſe Regierung nach ihrer Niederlage von ſich gibt, in der Oeffent⸗ lichkeit überhaupt ernſt nimmt und diskutiert. Man ſollte meinen— und es iſt Gott ſei Dank ſo—, daß ſich der größte Teil des deut⸗ ſchen Volkes noch ſoviel geſundes politiſches Empfinden bewahrt hat, um dieſer Regierung das zu verſtehen zu geben, was ihr in ihrer Situation tatſächlich zukommt: Mit geſchlage⸗ nen Feloͤherrn verhandelt man nicht, ſondern ne Deionationen rings um das Aeichskabineit (Forkſetzung von Seile 1) autonomen Kontingente für die erſten Tage nach der Wahl verſprach, in aller Oeffentlich⸗ keit wiſſen laſſen, daß dieſer Beſchluß diesmal ganz beſtimmt„unabänderlich“ ſei. Dieſe Un⸗ abhänderlichkeits⸗Erklärung hat der Reichser⸗ nährungsminiſter auf die geſtern ernent ge⸗ ſtellten ultimativen Forderungen weiter Krei⸗ ſe der Landwirtſchaft dazu benntzt, um einen erneuten Vorſtoß in dieſer Richtung zu un⸗ teruehmen. Man rechnet damit, daß die Kon⸗ tingentfrage, die im übrigen eine Preſtige⸗An⸗ gelegenheit des Reichsernährungsminiſters iſt, ſpäteſtens in der nächſten Woche entſchieden wird. Maßgebende Inſtanzen der Reichsre⸗ gierung haben allerdings geſtern ſchon klar und eindentig wiſſen laſſen, daß die Kontin⸗ gentfrage noch einige Wochen zurückgeſtellt werin müſſe, zumindeſtens ſolange, bis die ſogenannte„Tomaten⸗Kommiſſion“ das auf inrer Rundreiſe geſammelte Material„gründ⸗ lich geſichtet“ habe. Da anderſeits Reichsmi⸗ niſier von Braun nicht gewillt iſt, einer Ver⸗ tagung der Kontingentfrage noch einmal ſeine Zuftimmung zu geben, dürfte es ſchon Anfang nächſter Woche zu einem Eklat kommen, der nicht nur„die abſolute Einmütigkeit des Reichskabinetts“ in einem recht merkwürdigen Lichte erſcheinen läßt, ſondern die dem„auto⸗ ritären“ Regime den Reſt geben muß. Wenn Herr von Papen geſtern in ſeiner Rede nochmals ein gewiſſes Maß von Selbſt⸗ bewußtſein zu mimen ſuchte, ſo beſagt das weiter nicht viel. Das iſt ſein gutes Recht. Die Aufnahme, die die Wahl und die ſeine ge⸗ ſtrige Rede in einem Teile ſeines eigenen La⸗ zers gefunden haben, beweiſt, daß ſeine Stel⸗ lung unhaltbar geworden iſt. Darüber können auch einige amüſante Seitenſprünge, die die Preſſeerzeugniſſe des Herrn Hugenberg heute noch verſuchen, nicht hinwegtäuſchen. Wenn die deutſchnationale Preſſe es geſtern noch für angebracht hielt, davon zu ſchreiben, daß das„Verhör“ der Parteiführer durch den Reichskanzler vorläuſig noch leine Ausſicht auf„Erfolg“ verbürge, ſo zeigt das ausſchließ⸗ lich nur noch einmal die maßloſe Ueberheb⸗ lichkeit der Kreiſe, die vielleicht heute noch ein⸗ mal mit dem Gedanken ſpielen möchten, daß ein 65 Millionen⸗Volk weiter das willige Ob⸗ jekt der Allüren einer hauchdünnen Oberſchicht abgeben könnte. Das Leibpferd des Herren⸗ reiters von Papen, die DRVP., hat trotz ſei⸗ ner Maſtkur am 6. November nicht einmal mehr die Bedeutung eines ausrangierten und überalterten Karrengaules erhalten. Die Si⸗ renengeſänge des Herrn Hugenberg erſchüttern deshalb niemanden mehr. Die Wahl hat Herr von Papen nur noch zwei Möglichkeiten gelaſſen: Eutweder wird er den ausſichtsloſen Verſuch unternehmen, weiter gegen die überwiegende Mehrheit des Volkes zu regieren. Das könnte nur ein Spaß von höchſtens ein paar Monaten ſein. Die andere Möglichkeit, zu der ihn die Ereig⸗ niſſe der nächſten Wochen ſchon bringen wer⸗ ben, heißt, um die Worte der„Täglichen Rund⸗ ſchan“ zu gebrauchen:„Vorläuſig möglichſt wenig ron lich reden machen und dann— ab⸗ treteu: pen trotzdem heute noch den Mut den und noch mehr leiſten. bleibt ihnen auf den Ferſen, bis ſie kapitulie⸗ ren. Dieſer eigentlich ſelbſtverſtändlichen und einzig möglichen Folgerung aus der politi⸗ ſchen Lage nach dem 6. November hat Adolf Hitler bereits klar und unmißverſtändlich Ausdruck gegeben. Wenn Herr von Papen ſeine Lage in ihrer ganzen Unmöglichkeit ſelbſt nicht ſehen will und begreifen kann, dann ſollte man ſie ihm doch von ihm politiſch naheſtehender und befugter Seite klarmachen: Dieſe Regierung iſt der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung gegen⸗ über überhaupt nicht mehr ver⸗ handlungsfähig. Das einzige, was man von ihr noch erwartet, iſt: zu verſchwindenl findet, Teilhaber für ſeine verkrachte Firma zu ſu⸗ chen, eine„Zunahme des Verſtändniſſes für ſeine Regierungsarbeit feſtſtellt“ und mit offe⸗ nen Armen zum Eintritt in ſein Kabinett auffordert, dann muß man ihm ſeine wirkliche Lage ins Gedächtnis rufen: Herr von Papen war ausgezogen, um einen grundlegenden Wandel in Deutſchland zu voll⸗ ziehen,.s deutſche Volk wirtſchaftlich und po⸗ litiſch wieder emporzuführen, den National⸗ ſozialiſten„das Dritte Reich vorwegzuneh⸗ men“ und ſie damit zu„erledigen“. Was iſt aus dieſen Plänen, aus dieſen Verſprechungen geworden? Wienn Herr von Pa⸗ Vavpen ſucht Teilhaber: Die ſo groß angekündigte An⸗ kurbelung und Rettung derr Wirt⸗ ſchaft iſt gänzlich ausgeblieben und hat ſich als eine große Täuſchung erwieſen. Vergeblich warten die Millionen Arbeits⸗ loſen auf Arbeit und Brot. Die noch Beſchäftigten werden durch un⸗ aufhörliche und einfach nicht mehr erträgliche Lohnkürzungen zur Verzweiflung ge⸗ trieben. Voll bitterer Enttäuſchung wendet ſich die Landwirtſchaft ab von dieſem Kabinett und ſpricht ihm in einer Entſchließung des Reichslandobundes offen und enoͤgültig„den Willen und die Fähigkeit ab, den zur Rettung Deutſchlands führenden Weg zu gehen“. Die finanzielle Lage in Staat und Gemeinden iſt verzweifelter wie jemals zuvor und droht unmittelbar zur Kata⸗ ſtrophe zu werden. 100 Bolſchewiſten Reichstag! Das ſind die hervorſtechendſten Ergebniſſe der Politik des Herrn von Papen. Niemals iſt der Zuſammenbruch eines an⸗ geblich neuartigen politiſchen Syſtems ſchnel⸗ ler erfolgt, niemals das Verhängnis über eine erfolgloſe Regierung raſcher hereingebro⸗ chen als hier. Wie ſchwer dieſer Zuſammen⸗ bruch und wie bitter die Enttäuſchung des Volkes iſt, geht ſchlagend daraus hervor, daß die Ernüchterung auf die Verſprechungen des im Deutſchen Die geflrige Kabinettsſitzung Berlin, 9. Nov. Das Reichskabinett krat geſtern zum erſten Male nach den Reichskagswah⸗ len zur Beſprechung der poliliſchen Lage zuſam⸗ men. Da das Kabinekk ſich ſeiner Schwäche be⸗ wußt iſt, kam es zu der Auffaſſung, daß eine na⸗ lionale Konzenkration wünſchenswerk ſei. Herr von Papen will zu dieſem Zweck im Laufe der nächſten Tage die Parkeiführer empfangen, um ſie über die Anſichk der Reichsregierung zu infor⸗ mieren. Die Konkingenkierungsfrage, die in der Sitzung erörkerk wurde, hal die Zwieſpälligkeit des Kabinells erneuk in den Vordergrund gerückt. Wenn erklärk wird, daß der Reichsernährungs⸗ miniſter wahrſcheinlich nichk zurück⸗ kreke, da in der Konkingenkfrage eine Löſung auf dem Wege ſei, ſo beweiſt dies deullich die ſchar⸗ fen Gegenſäte innerhalb der Regierung. Das Kabinelk will ſeine weikeren Beſchlüſſe davon ab⸗ hängig machen, ob es den Parkeien gelingt ein Programm und ein Kabinelk der nakionalen Kon⸗ zenkrakion von ſich aus zu bilden. Erſt wenn dies gelungen ſei, ſo meldek die Telegraphen-Union, dürfte die Frage des Rückkrills der Reichsregie⸗ rung erörkert werden. Die Reichsregierung fin⸗ dek nun ſcheinbar doch, daß der Voden unker ih⸗ ren Füßen zu wanken beginnk. Der Appell an die Parkeien iſt nach unſerer Meinung nichks an⸗ deres als eine poliliſche Finke. Herr von Papen hak zu einem Zeilpunkk, da die Willensbildung des Volkes durchaus möglich war und in einer akliven Form erſcheinen wollte, dieſe Willensbildung durch die Auflöſung des Reichskages zerſtörk. Da die Verhällniſſe, parlamenkariſch geſehen, heule ver ⸗ worrener ſind als zu jenem Zeikpunkk, greift er die billige Phraſe von der nalionalen Konzenkra- kion auf, in der Hoffnung, auf dieſem Wege das Spiel am leichkeſten für den Herrenklub zu ge⸗ Katzenzammer der Revoluzzer Zum 14. Male jährle ſich dieſer Tage der ſchmachvollſte Tag deulſcher Geſchichle, hoffenk⸗ lich des ganzen Jahrhunderls, der 9. Novem⸗ ber. Die Enkwicklung der neudeukſchen Re⸗ publik hal das Verbrechen der Revolke ſo eindeulig enkhülll, daß nichk einmal ihre Drahtzieher, die Sozialdemokralie, es heule noch wagk, ihre Schandkak zu feiern. Erſtaunk aber lieſt man kroß allem im Zenkralorgan der Spo die beiden Säße: „Der 9. November gilk uns Sozialiſten als der Tag, an dem das in der Heimal mehr und mehr verhungernde Volk und ſein an den Fronken durch Hunger, Nok und feindliche Uebermachk dezimierkes und zermürbles Heer ſich dem erbarmungsloſen Dikkak ſeiner ſieg ⸗ reichen Gegner beugen mußke. Es iſt ein Tag furchkbarſler, liefſter Tragin...“ Vor Tiſche las man es anders! ———————————— Sreerte 2 —. aesze— 5 3 1—. 7 — f Mäanner winnen. Ein ſolches Koalilionsſpiel lehnen wir ab. Herr von Papen als Empfänger von Parkei⸗ führern iſt für uns undiskukabel. Wenn der Kon⸗ nex zwiſchen Regierung und Volk wieder herge⸗ ſtellt werden ſoll, dann kann das nur über den Rückkrikt der geſamken Reichsregierung und durch Beaufkragung Adolf Hiklers zur Bildung eines neuen Kabinekls geſchehen. Es liegt an Herrn von Hindenburg, dieſen Weg zu beſchreiten, denn nur ſo kann ſein Work wahrgemachk werden, daß Reichspräſidenk und Reichskag zuſammengehören. Die Kommuniſten mathen ſich wichtig: Berlin, 7. Nov. Die„Roke Fahne“ keilt mit: Die neugewähllke kommuniſtiſche Reichslagsfraklion hal die ſoforlige Einberu⸗ fung des Reichskages verlangt. Sie wird u. a. ein Mißkrauensvokum gegen das ge⸗ ſamke Kabinekt einbringen und beankragen, die im Laufe des Verkehrsſtreiks Verhaflke⸗ ken freizulaſſen ſowie alle durch die ordenk⸗ lichen oder Sondergerichke gefällken Urkeile aufzuheben. Herrn von Papen bereits ſo tief ins Vorr ge⸗ drungen iſt, daß ſchon die W ahl am 6. No⸗ vember ſtatt des erhofften Meinungsum⸗ ſchwungs zugunſten der Regierung eine reſt⸗ loſe Beſtätigung des vernichtenden Miß⸗ trauensvotums des aufgelöſten Reichstags erbrachte. 90 Prozent des Volkes ſtehen im Kampfe gegen dieſe Regie⸗ rung, der jede Daſeinsberechtigung fehlt und die in allem und jedem Schiffbruch erlitten hat. Und nun fordert uns Herr von Papen mit offenen Armen auf, in dieſe ſeine Pleite ein⸗ zutreten und ſeine„ſachliche Arbeit“ mit fort⸗ zuführen! Bedarf es da noch einer Erklärung über die Haltung, die die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung dieſer Regierung und ihren„Angeboten gegenüber einnimmt? Schaofe Zentrums⸗ angriffe gegen Vapen Die Zenkrumsparkei hat einen Aufruf erlaſ⸗ ſen, der ſich unzweideutig und energiſch gegen Papen und ſein Syſtem wendek; es heißt darin: „Das Vokum des 6. November bedeukel eine vernichkende Abſage an das jeßige Sy⸗ ſtem, ein„bis hierher und nichk weiler“ ge⸗ genüber denen, die unſerem Volke und ſeiner Verkrekung die Rechke nehmen wollen, ohne 33 ein geſundes Staalsleben nichk beſtehen ann.“ „Die Regierung hal gegen das Volk op⸗ lierk. Das Volk hak ihr die Ankwork gege⸗ ben. Auf Grund dieſes Vollsurkeils werden wir jeden verankworkbaren Schritk kun zur Ueberbrückung der Zerreißung zwiſchen den poliliſchen Lagern und zur Errichlkung einer volksverbundenen Reichsregierung an Skelle des unmöglichen Zuſtandes von heule.“ Die„Germania“ forderk die Regierung energiſch auf, das Ergebnis der Wahl zu be⸗ achken: „Die Regierung wird nicht umhin können, aus den Talſachen die einzig mögliche Kon⸗ ſequenz zu ziehen und nun endlich den Weg freizugeben zur Schaffung einer Regierung, die mit ſtarker Hand führk und zu dem Ver⸗ krauen des Reichspräſidenken auch das Ver⸗ krauen des Volkes und eine ausreichende Ge⸗ folgſchafk findel.“ Aber Herr von Papen ſtellt ſich bisher ſolchen Aufforderungen gegenüber kaub, er iſt, wie das„Berliner Tageblakk“ meink,„der ewige Sieger, der niemals unkerliegt und un⸗ kerliegen kann, weil er Niederlagen einfach nicht zur Kennknis nimmt.“ Wenn dieſe Er⸗ kennknis des„Berliner Tageblakkes“ auch reichlich ſpät kommk, beſſer iſt es immer noch, 5 Erkennknis kommen, als überhaupt nicht! —————————— Flicwerk in ber Sozialverſicherung Im kommenden Jahre ein Fehlbetrag von 180 Millionen Wie alles in dem derzeitigen Kabinekt der „nalionalen Konzenkralion“ Stückwerk, Flick⸗ werk und Halbheit iſt, ſo iſt es auch die ſo⸗ genannte„Reform“ in der Sozialverſicherung, die im Reichsarbeitsminiſterium überhauptk nichkt vorwärts kommt, ja ſchon völlig ins Stocken geraken iſt. Ein Nachrichkenbüro kündet von gut unkerrichkeker Seike für die nächſte Zeit auf dieſem Gebieke nun verſchie⸗ dene Maßnahmen an. Gebielskrankenkaſſen ſollen zuſammengelegk werden, ebenſo ver⸗ wandke Innungskrankenkaſſen. Bei der Unfallverſicherung iſt ebenfalls eine Konzenkrakion unker Wahrung der be—⸗ ſonderen Verhälkniſſe der einzelnen Länder vorgeſehen. Weitgehende Vereinfachung ſoll bei den Aufſichtsbehörden erfolgen. Die Verſicherungs⸗ ämter ſollen gänzlich aufgehoben werden, die Aufgabe der Beaufſichtigung ſollen allein die Oberverſicherungsämker haben. Gewiſſe Auf⸗ gaben der Verſicherungsämter hätten die Landraksämker bezw. die Gemeindeverwalkun— gen zu übernehmen. Ueber eine Reform der knappſchafklichen Verſicherung, die in einer beſonders ſchwierigen Lage iſt, verlauket nichts beſonderes. Dieſe Verſicherungsreformen dürfen unſe⸗ rer Meinung nach aber nicht die in erſter — zch danke allen SA- und SS-Führern und⸗Männern für die ungeheure Arbeit in dieſem bisher ſchwerſten Kampf unſerer Bewegung. Ich weiß, mit wieviel Opfern und Leid, Sorgen und Enkbehrungen Ihr kämpfen mußkel. Ich weiß, daß viele ſich nun nach Ruhe ſehnen. Uebermenſchliches geleiſtek zu haben. Ich weiß, daß Ihr ſelbſt überzeugk ſeid, Ich kann dies verſtehen, aber ich kann es nichk zugeben. Wir alle glaubten, unſer Höchſtes gelan zu haben. Wir müſſen uns überwin⸗ Senn der Kampf muß und wird weikergeführk werden, bis unſere Gegner am Ende doch vernichkek ſind. Ich beſtimme daher folgendes: Die SA und SS hal ſofork im engſten Einvernehmen mit der polikiſchen ꝓropaganda⸗Leikung der Parkei die Arbeik und damit⸗den Kampf erneut aufzu⸗ nehmen. München, den“ November 1932. Adolf Hiller. Linie ſtehende Forderung auf grundlegende Aenderung der Invalidenverſicherung über⸗ haupk in den Hinkergrund ſchieben. Wenn das Defizit bisher auch durch Nolverordnung und Reichszuſchüſſe gedeckk iſt, ſo bleibk für das zweite Halbjahr 1932 ein Defizit von 40 Mil⸗ lionen, für das kommende Jahr wird es vor⸗ ſichtig auf 160 bis 180 Millionen geſchäßt. Das ſind harke Takſachen, die man aber unker keinen Umſtänden durch halbe Maßnah⸗ men oder unzureichendes Flichwerk ändern kann. Daß das Reichsarbeiksminiſterium die Fähigkeit und die Kraft haben wird, der wirklichen Sachlage enkſprechend zu handeln, glauben wir kaum. Eine Entſcheidung dar⸗ über wird erſt Papens Nachfolger kreffen können. Bejchwerbe gegen„BB“⸗Verbot München, 9. Nov. Gegen das Verbot des„Völkiſchen Beobachkers“, das von der Polizeidirekklion München mit Wirkſamkeil bis zum 14. November ausgeſprochen wurde, wird von dem Verlag des Blakles Veſchwerde eingelegk werden. Die neue Vevvotswelle Das„Schwarzwälder Tagblakt“ auf drei Tage verboken. Karlsruhe, 7. Nov. Wie die Preſſe⸗ ſtelle beim Skaalsminiſterium milleill, wurde die in Furkwangen erſcheinende nalionalljo⸗ zialiſtiſche Tageszeilung„Schwarzwälder Tag⸗ blall“ auf Grund der Verordnung des Reichs⸗ präſidenken gegen poliliſche Ausſchreilungen vom 14. Juni 1932 mit ſoforliger Wirkung wegen Verächllichmachung der Rechlspflege durch den Arlikel„Verwarnk“ in Nummek 254 vom 1. November 1932 auf die Dauer von drei Tagen verbolen. . 3 1 3 3 Ker * of on Ze Der wa Glarus, wieder i oberſten Geröll St ——— 4 Mot Kar! fang I. ſtand J dem Se uns nie ſeiner Verteid fen Zu lung, J Bürg durch Strafar de ein behande nigen Baum erſteige wurde weil es Bürger In de Bürger eingeer Zeugen re“, ber hätte er der Bi Summe men li germeif fraglich ſei er: weſen. ſicht ſei gung a von He Damit chen. Und der St Artikel nur Ar geben ſtrafun Ehrenſ — die wußte Dem als un 4 Mon was di tage ge diger u Bern —— Bolib. Drei Aſun raguan im Ch Militä. und ze Vorr ge⸗ 6. Neo⸗ ingsum⸗ ne reſt⸗ Miß⸗ löſt en nt des Regie⸗ hlt und erlitten pen mit ite ein⸗ nit fort⸗ über die Bewe⸗ zeboten“ 9⸗ ben if erlaſ- h gegen 3 heißt bedeulel ige Sy- ler“ ge- d ſeiner „ ohne beſtehen zolk op- gege- werden un zur en den einer , Skelle egierung lzu be⸗ können, he Kon⸗- àn Weg gierung, m Ver⸗ 1s Ver⸗ nde Ge⸗ bisher ub, er nk,„der und un⸗ einfach ieſe Er⸗ auch er noch, ſerhaupt Aegende über⸗- enn das ing und für das 10 Mil⸗- es vor- chätzt. an aber Raßnah⸗ ändern iſterium ird, der handeln, ig dar⸗ treffen rbot Verbot on der tſamkeil wurde, chwerde elle ei Tage Preſſe- wurde tionalſo- er Tag⸗- Reichs- eilungen Wirkung spflege Nummer Dauer Bor- Rer Fof Bergrutſch in den Alpen »on den herabſtürzenden Erdmaſſen beſon⸗ zefährdete Kirche von Linthal am Fuße des Kilchenſtock Der wandernde Berg im Schweizer Kanton Glarus, der„Kilchenſtock“, iſt, wie gemeldet, wieder in ſtärkere Bewegung geraten. Von der oberſten Bergkuppe ſind plötzlich 300 000 Kbm. Geröll und Erdmaſſen abgeſtürzt, die weite Strecken Hochwald vernichtet haben. ie e e 4 Monate Gefänanis für Sthriflleiter Gthmid Karlsruhe, 9. Nov. Wegen eines An⸗ fang Juli im„Führer“ erſchienenen Artikels ſtand Pg. Schriftleiter Schmid heute vor dem Schöffengericht. Den Vorſitz führte der uns nicht unbekannte Herr Dr. Weiß. Die Art ſeiner Verhandlungsführung veranlaßte den Verteidiger, Pg. Dr. Bürke, nach einem ſchar⸗ fen Zuſammenſtoß zu Beginn der Verhand⸗ lung, Proteſt zu Protokoll zu geben. Bürgermeiſter Hofheinz von Spöck hatte ſich durch einen Artikel beleidigt gefühlt und Strafantrag geſtellt. In dieſem Artikel wur⸗ de ein in der Gemeinde kurſierendes Gerücht behandelt, wonach der Bürgermeiſter vor ei⸗ nigen Jahren von einem gemeindeeigenen Baum Obſt geerntet habe, obwohl er es nicht erſteigert hatte. Im Zuſammenhang damit wurde das Bezirksamt Karlsruhe angegriffen, weil es kein Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeiſter zur Durchführung brachte. In der Verhandlung ergab ſich auch, daß der Bürgermeiſter Hofheinz zweimal das Obſt eingeerntet hatte, nach Ausſage verſchiedener Zeugen,„weil es ſonſt geſtohlen worden wä⸗ re“, bevor eine ordnungsmäßige Verſteigerung hätte erfolgen können. Feſtgeſtellt wurde, daß der Bürgermeiſter dafür eine angemeſſene Summe ins Verſteigerungsprotokoll aufneh⸗ men ließ und dieſe bezahlte. Daß der Bür⸗ germeiſter ſo handelte und den Ertrag des fraglichen Bäumchens nicht verſteigerte, dazu ſei er nach Anſicht des Gerichts berechtigt ge⸗ weſen. Man kann darüber auch anderer An⸗ ſicht ſein, wie es auch die von der Verteidi⸗ gung angerufenen Zeugen waren, die jedoch von Herrn Dr. Weiß nicht vereidigt wurden!! — war natürlich das Urteil ſchon geſpro⸗ en. Und wenn nun die Groteske paſſierte, daß bder Staatsanwalt zwar zugab, daß in dem Artikel keine Tatſachen behauptet, ſondern nur Anfragen geſtellt und Gerüchte wiederge⸗ geben wurden, daß aber trotzdem eine Be⸗ ſtrafung und zwar gleich auf Grund der Ehrenſchutznotverordnung(h erfolgen müſſe — die auch für Landbürgermeiſter gelte— ſo wußte man genng. 3 Dementſprechend viel das Urteil aus, das als ungehenerlich angeſprochen werden muß, 4 Monate Gefängnis diktierte Herr Weiß— was durchaus ſeiner in der Verhandlung zu⸗ tage getretenen Einſtellung gegenüber Vertei⸗ diger und Entlaſtungszengen entſprach. Bernfung wird ſelbſtverſtändlich eingelegt. nn Bolivianijches Militürflugzeug aboe⸗ ſtürzt Drei Generale und zehn Offiziere getötet Aſuncion(Paraguay), 9. Nov. Wie die pa⸗ raguaniſche oberſte Heeresleitung mitteilt, iſt im Chaco ein dreimotoriges bolivianiſches Militärflugzeug abgeſtürzt. Drei Generale und zehn Offiziere fanden dabei dͤen Tod. Englijcher Kommuniſtenführer verurteilt London, 9. Nov. Der kommuniſtiſch Anführer oͤes Hungermarſches auf London Wal Hannington, wurde am Dienstag vo dem Londoner Gericht wegen Zerſetzungsver⸗ ſuche unter dͤer Londoner Polizei zu oͤrei Mo⸗ naten Gefänanis verurteilt. 8 Newyork, 9. Nov. Das endgültige Er⸗ gebnis der Präſidentenwahl liegt nunmehr vor. Von den insgeſamt 531 Wahlmänner⸗ ſtimmen erhielt Rooſevelt 472. Hoover er⸗ hielt die Wahlmännerſtimmen in Maine, Vermen, Connecticut, Newhampſhire, Dela⸗ ware und Pennſylvanis, insgeſamt 59. 8 Newyork, 9. Noy. Der neue amerikani⸗ ſche Präſident Franklin D. Rooſevelt wurde am 30. Januar 1882 in Hyde Park Newyork geboren. Er iſt ein weitläufiger Verwandter des verſtorbenen Präſidenten Theodor Rooſe⸗ velt. Die Rooſevelts ſind holländiſcher Ab⸗ ſtammung. Franklin D. Rooſevelt war frü⸗ her Rechtsanwalt, wandte ſich jedoch bald der Politik zu und wurde ſpäter in den Newyor⸗ ker Staatsſenat gewählt. Im Jahre 1913 wurde Rooſevelt zum Staatsſekretär im Ma⸗ rineamt ernannt, einen Poſten, den er wäh⸗ rend des ganzen Weltkrieges inne hatte. Ge⸗ gen Ende des Krieges war er der Inſpektion der amerikaniſchen Flottenſtreitkräfte zuge⸗ teilt. Im Jahre 1919 weilte er in Europa, um an der Demobiliſierung der amerkaniſchen Truppen mitzuwirken. 1928 wurde Rooſevelt zum Gouverneur des Staates Newyork ge⸗ wählt. Eine heimtückiſche Krankheit, von der Rooſevelt vor etwa 20 Jahren befallen wurde, hatte Lähmungen an Beinen und Füßen zur Folge. Rooſevelt kann ſich infolgedeſſen auch heute nur mit Mühe fortbewegen. Seine Füße ſind geſchient. Daß Rooſevelt trotz die⸗ ſer körperlichen Behinderung die Beſchwerden des Wahlkampfes ſpielend überſtanden hat, ſpricht für ſeine außerordentlich große Tat⸗ kraft. Nowyork ſeiert 8 Newyork, 9. Nov. In den Hotels und Reſtaurants der Stadt Newyork wird bereits der Sieg Rooſevelts gefeiert. Auf dem Broad⸗ way werden Strohpuppen, die Hoover darſtel⸗ len, verbrannt.() In Rieſenlichtzeichen wer⸗ den die Ergebniſſe bekannt gegeben. Die Al⸗ koholſchmuggler verkaufen wegen der zu er⸗ wartenden Aufhebung der Prohibition ihre Vorräte auf den Straßen. Im Hauptquartier der Demokraten, im Biltmore⸗Hotel, wo auch die Familie Rooſe⸗ velts ſich aufhält, befindet ſich das Zentrum der Feiern. Glückwunſchtelegramm oovers 5 Newyork, 9. Nov. Präſident Hoover, der die Schlergebniſſe in ſeiner Heimatſtaoͤt Palo Alto in Kalifornien erwartete, gab den Wahlſieg Rooſevelts zu. Hoover ſandte Rooſevelt folgen⸗ des Glückwunſchtelegramm:„Beglückwünſche Sie zur Gelegenheit, USA⸗Lande dienlich ſein zu können, und wünſche erfolgreichſte Regie⸗ rungszeit.“ Infolge des verwickelten amerikaniſchen Wahlſyſtems wird das Geſamtergebnis der amerikaniſchen Präſidentenwahl erſt ſpäter be⸗ kanntgegeben weroͤen können. Hauptſache iſt hier der Gewinn der Stimmenmehrheit in den wihtigſten Bundesſtaaten. Rooſevelt führt auch in allen Teilen des Hooverſtaates Kalifornien ſowie in Iöaho, dem Staate Borahs. Rooſevelt, der ſich mit ſeiner Mutter, ſeiner Fron und ſeinen beiden Söhnen James und Eutot ſowie ſeiner verheirateten Tochter Cur⸗ tis I im Baltimore⸗Hotel aufhielt, dankte n einer Preſſekonferenz allen Pethelfern am Wahlerfolg. An der Siegesfeier in dem Hotel nahmen 2000 Perſonen teil, darunter Smith, Dempſey und Tunney. Die politiſchen Folgen s Newyork, 9. Nov. Nach der amerikani⸗ ſchen Verfaſſung wird der bisherige Präſident Hoover, der am 4. März 1929 im Weißen Haus einzog, noch bis zum März nächſten Jahres im Amte bleiben. Angeſichts der über⸗ wältigenden Mehrheit, die der Demokrat Rooſevelt bei den Wahlen erzielt hat, iſt je⸗ doch nicht anzunehmen, daß die Hoover⸗Ver⸗ waltung auf wirtſchafts⸗ und außenpolitiſchem Gebiet noch irgenoͤwelche Entſcheidungen von grundſätzlicher Bedeutung fällen wird. Es iſt im Gegenteil ſehr wahrſcheinlich, daß Prä⸗ ſident Hoover aus Gründen der Loyalität be⸗ reits Ueberleitungsmaßnahmen für die Re⸗ gierung Rooſevelt trifft. Ob das in Geſtalt einer Umbildung des Kabinetts— als Zeit⸗ punkt wurde Dezember genannt— vor ſich gehen wird, oder ob ſich dieſe Ueberleitung in der Politik ſelbſt auswirkt, iſt eine zur Zeit noch unentſchiedene Frage. Es ſind übrigens bereits Stimmen laut geworden, die angeſichts der vernichtenden Niederlage des bisherigen Präſidenten deſſen ſofortigen Rücktritt for⸗ dern. Das würde aber in der Geſchichte der amerikaniſchen Verfaſſung ein Novum ſein, und es iſt kaum anzunehmen, daß man dieſen Wünſchen nachgibt. vewiſſer Stillſtand eintreter, und die Ver⸗ inigten Staaten dürften erſt bei Zuſammen⸗ ritt der„Weltwirtſchaftskonferenz“ wieder aktiv in die internationale Politik eingreifen. Nach der nunmebr erfolaten Wabl Rooſe⸗ Auf jeden Fall wird in der amerikaniſchen Außenpolitik zunächſt ein velts iſt auch die Gelegenheit gekommen, dem ſcheidenden Präſidenten Hoover zu beſcheini⸗ gen, daß er in einer Zeit, in der die Welt die bisher größte Wirtſchaftskriſe erlebt hat, Menſchenmögliches getan hat, um den Nieder⸗ gang der Weltwirtſchaft aufzuhalten. Sein größtes Verdienſt iſt zweifellos ſein Bemühen um das Zuſtandekommen des ſogenannten Hoover⸗Jahres, das bekanntlich die Einleitung für die enoͤgültige Streichung der Reparatio⸗ nen war. Ohne die perſönliche Initiative Hoovers, der von dem Berliner Botſchafter Sackett tatkräftig unterſtützt wurde, wäre das Wirtſchaftselend in der Welt heute ſicherlich noch größer, als es ohnehin ſchon iſt. Von dem neuen Präſidenten iſt zu hoffen, daß vor allen Dingen in der amerikaniſchen Zollpolitik Schritte getan werden, die dazu beitragen werden, den internationalen Warenverkehr wieder zu beleben. In ſeinen Aeußerungen über außenpolitiſche Fragen iſt Rooſevelt be⸗ kanntlich bisher ſehr zurückhaltend geweſen, ſo daß ſich ein klares Bild noch nicht zeichnen läßt. Raris zufrieden O Paris, 9. Nov. Der Wahlſieg Rooſevelts wird von der franzöſiſchen Preſſe mit unver⸗ hohlener Genugtuung aufgenommen, da man von der neuen amerikaniſchen Regierung eine grundlegende Aenderung der Einſtellung zur Schuldenfrage und der Zollpolitik erwartet.(.) Auch die Ausſicht auf baldige Abſchaffung des Alkoholverbots und die damit gebotene Ge⸗ legenheit für Ausfuhr franzöſcher Weine und Spirituoſen wird ſehr begrüßt. Der„Maris Midi“ erklärt u.., wenn der neue amerikaniſche Staatspräſident in der Abrüſtungsfrage auch die Politik weiterfüh⸗ ren werbe, die von Hoover eingeleitet worden ſei, ſo könne man von ihm eine weſentlich li⸗ beralere Einſtellung erwarten. In der Zoll⸗ Haushalt ſtopfe. Rooſevelt gewählt! frage habe ſich Rooſevelt bereits als entſchloſ⸗ ſener Anhänger eines freieren Warenaus⸗ tauſchs bekannt. Die Schuldenfrage, die Frankreich am meiſten intereſſiere, dürfte oͤurch die Wahl Rooſevelts ebenfalls einer enoͤgültigen Löſung näher kommen. Man rechnet damit, daß der neue amerikaniſche Staatspräſident im Intereſſe eines Ausgleichs des Haushaltsfehlbetrags von den amerikani⸗ ſchen Schuldern eine Endſumme als Reſtzah⸗ lung ihrer Schulden annehmen werde, vor⸗ ausgeſetzt, daß die Höhe dieſer Summe ſo be⸗ meſſen ſei, daß ſie das Loch im kommenden Auch der„Petit Journal“ rechnet mit einer viel geſchmeidigeren Politik der neuen Regierung und hofft, daß der neue Präſident ſich auf dem Wege zum Frieden den europäiſchen Staatsmännern anſchließen werde. Rooſevelts vorausſichtliche Miniſterliſte § London, 9. Nov. Der Waſhingtoner„Ti⸗ mes“⸗Korreſpondent bringt folgende mutmaß⸗ liche Miniſterliſte der Rooſevelt⸗Regierung, die natürlich noch nicht amtlich beſtätigt wer⸗ den kann. Es werden genannt: Staatsſekretär des Aeußern: Newton Ba⸗ ker, Staatsſekretär des Schatzamtes: Alfreb Smith oder Owen Noung, Kriegsminiſter: Albert Ritchie, Marineminiſter: Mac Adoe, Inneres: der früheren Senator Gilbert Hitcheok, Landwirtſchaft: Harry Byrb, Arbeitsminiſter: Miß Frances Perkins, Generalſtaatsanwalt: Senator Thomas Walſh, Generalpoſtmeiſter: James Farley, Handelsminiſter: Evans Woollen oder Mel⸗ von Trayler. Blutrache auf offener Straße 16 Rerſonen getötet 60 Buenos Aires, 9. Nov. In der ar⸗ gentiniſchen Hauptſtadt hat ſich auf offener Straße ein Akt furchtbarer Blutrache ereig⸗ net, wobei nicht weniger als 16 Perſonen ge⸗ tötet wurden. Die Mitglieder von zwei Fa⸗ milien, die ſich auf Grund der Blutrache hef⸗ tig bekämpften, eröffneten plötzlich ein regel⸗ rechtes Revolvergefecht mitten in der Stadt. In 10 Minnten waren alle tot oder ſterbend mit Ausnahme eines 16⸗jährigen Mädchens, das in einen Hauseingang geflüchtet war. 30 kleine Kinder blieben als Vollwaiſen zurück. Schretkenstat eines Geiſtes, kranken O Paris, 9. Nov. Vor vier Tagen wurde aus dem Waſſer des Hafenbeckens in St. Na⸗ zaire die Leiche eines Eiſenbahnbe⸗ amten geborgen. Man nahm an, daß es ſich um einen Unfall handelte. Am nächſten Tage fand man jedoch die Leiche eines z weiten Eiſenbahnbeamten unund 24 Stunden ſpäter die Leiche eines Ma⸗ troſen. Dieſe Folge von Unfällen erſchien äußerſt verdächtig und die merkwürdigſten Gerüchte gingen um. Am Dienstag wurde am gleichen Ort ein ſchwerverletzter Arbeiter aufgefunden. Er ſagte aus, daß er nachts bei der Arbeit auf dem Kai von einem Unbekannten angefallen und von der Kaimaner ins Waſſer geſtoßen worden ſei. Man nimmt an, daß es ſich um einen Geiſtes⸗ geſtörten handelt, der ſeine Opfer auf dem Kai auflauert, um ſie in die Flut zu ſtoßen. Mord an einem Altbeſitzer Magdeburg, 9. Nov. Am Dienstag abend wurde in Klein⸗Germersleben der Alt⸗ beſitzer Friedrich Herbſt in ſeiner Wohnung ermordet aufgefunden. Der Tote wies furcht⸗ bare Verletzungen durch Beilhiebe und Ham⸗ merſchläge auf. Der Tat dringend verdächtig iſt der Landwirt Andreas Buß, der ſeit der Tat flüchtig iſt. Der Ermordete hatte mit Buß Streitigkeiten wegen der Verpachtung ſeines Ackers. Gefreiter vom Kaſernenpoſten ver⸗ ſehentlich erſchoſſen „ München, 9. Nov. Die Kommandan⸗ tur München teilt mit: In der Nacht zum Dienstag hat ſich in der Kaſerne des 7. Bayr. Pionierbataillons in München ein ſchwerer Unfall ereignet. Ein Gefreiter dieſer Batail⸗ lons wurde von dem Kaſernenpoſten für einen Einbrecher gehalten und nach mehrma⸗ ligem Anruf, auf den keine Antwort erfolgte, durch einen Schuß ſchwer verletzt. Der Ge⸗ freite iſt noch in der Nacht ſeinen Verletzungen Der 20fatche Auffichtsrat, Zude Lenry Rathan geſtorben Berlin, 9. Nov. Das Vorſtandsmitglied der Dresdoner Bank, Henry Nathan, iſt am Mittwoch früh um.30 Uhr geſtorben. Na⸗ than, der Mitglied des Zentralausſchuſſes der Reichsbank war und mehr als 20 Aufſichts⸗ ratsmandate() inne hatte, ſtammte aus Hamburg. 1895 trat er in die Dresdner Bank ein, wo er 1897 zum ſtellvertretenden Direk⸗ tor und 1903 zum ordentlichen Vorſtandsmit⸗ glied aufrückte. eeſ rn, Verleumder aus Verzweiflung Ein ehemaliger aktiver Offizier und lang⸗ jähriger Bekannter oͤes Gauleiters Wagner ſchreibt uns anläßlich der Verbreitung des gemeinen Flugblattes der SPD. folgendes: Papier iſt geduldig; die Briefkaſten müſſen noch viel geduldiger ſein, den ganzen Schmutz und Dreck aufzunehmen, der im augenblickli⸗ chen Wahlkampfe auf die Wählermaſſen losge⸗ laſſen wird. Handgranaten möchte man aber nehmen als alter Frontſoldat und dem Lum⸗ pen in die Freſſe ſchmeißen, der dieſes nieder⸗ trächtige Flugblatt gegen den Gauleiter ver⸗ antwortlich gezeichnet hat. Es widerſtrebt mir“ über dieſen Herrn Scholz aus Mannheim auch nur ein Wort zu verlieren. Auch die Partei, die etwas derar⸗ tiges als letztes Verzweiflungsmittel duldet, iſt in den Augen aller Anſtändigen gerichtet. Mich oͤrängt es aus innerſter Ueberzeugung folgendes zu ſagen: Wenn die SpꝰD. nur einen Mann in den Reihen ihrer Führer hätte, der bis zum ge⸗ ſundͤheitlichen Zuſammenbrechen ſo ſich für ei⸗ ne Sache opferte, wie der Gauleiter Wagner dann könnte ſie ſich glücklich ſchätzen. Wagner hatte es nie nötig, ſei es hier, ſei es in München geweſen, ſich auf ͤd,em Armen⸗ wege durchzubetteln. Was ihm in den Zeiten ſchwerſter perſönlicher Entbehrungen von Freunden an Gaſtfreundſchaft und Hilfe ge⸗ boten wurde, geſchah ſchon damals im Glau⸗ ben an ſeine Perſönlichkeit als Führer des Befreiungskampfes in Baden. Ich glaube eher ſagen zu dürfen, daß dieſe Freunde nur zu oft zu kämpfen hatten, das aus vollem Herzen gebotene, trotzdem es aus Freundes⸗ händen kam, an den Mann zu bringen. Es ging ja unſerem Gauleiter nicht, wie ſo vielen Sozen⸗Bonzen, die ſich von ihren Leib⸗ inden aushalten laſſen konnten. Ehrlich hat er ſich durchgehungert, iſt geblie⸗ hen was er war, ein lauterer Charakter, unbe⸗ hlich und gerade. Es gibt für einen alten aktiven Frontſol⸗ zaten und Offizier auf dieſe Schmutzerei nur Antwöpt: Din erſt recht mit dem Gauleiter im letzten Kampf zum Siegl ————— ———————————————— ——— —— —————— Der Stimmicheinjkandal in Mannheim bat ziemlich Staub aufgewirbelt. Sämtliche Mann⸗ heimer Bläkter haben die Sache von der harm⸗ loſen Seite aus bekrachkek und ſie auch demenk⸗ ſprechend kommenliert. Wie ſich die Gegenſeite zu dem offenſichtlichen Skandal ſtellt iſt uns einer⸗ fel, wir haben jedenfalls ein Inbereſſe daran, die eigenartige Angelegenheit geklärk zu wiſſen. In ihrer geſtrigen Morgenausgabe nimmk die „Neue Badiſche Landeszeilkung“ zu der Affãre Stellung. Sie verſucht, das Vorkommnis dadurch als harmlos hinzuſtellen, indem ſie darauf hinweiſt, daß von 967 ungültigen Stimmen nur 23 auf ſolche fallen, die wegen der Benützung aller Skimmzektel ungültig erklärt werden mußlen. Wir können uns nichk dazu enkſchließen, die Angelegenheit für ſo harmlos zu halben. Bekanntlich ſind die Wahl⸗- kommiſſionen durchaus aukonom. So gut in der K 5⸗Schule über 50 falſche Stimmzektel unker den richkigen vorgefunden wurden, ſo gut können unker den 150 000 abgegebenen Stimmzekkeln lauſende ſolcher falſchen Stimmzellel vorhanden ſein. Wie das möglich ſein kann? Ganz einfach, beim Aus⸗ zählen der Stimmzetbel iſt doch beſtimmt anzuneh⸗ men, daß es den Zählern infolge der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Jeit nicht möglich iſt je· weils darauf zu ſchauen, welcher Parkei die Shmme gegeben worden iſt. Wir ſtellen uns die Sache ſo vor, daß jeweils nur die angeſtrichene Liſtennummer gezählt wird und eben dadurch die Möglichkreit beſteht, daß unter den für gültig er⸗ klärken Stimmzetleln noch mehr ſolche vom 31. Juli ſind. Man kann nun dagegen einwenden, daßz dies nicht gut möglich ſei. Nnn, eine Ver- wendung von Stimmzetleln zur Reichslagswahl vom 31. Juli hielt man auch nicht für mõglich und doch wurden welche benützt. Auf jeden Fall kann man es uns nicht übel nehmen, wenn wir der An⸗ mehr Bedeubung zumeſſen, als die Die prozentuale 1. Ableilung: über 50 Prozenk der abgegebe· nen Stimmen. 2. Ableilung: Reichsdurchſchnitt der NSDAP (33,1 Proz.) und darüber bis zu 50 Prozenk. 3. Abkeilung unter Reichsdurchſchnitt. 7 Unſere prozenkuale Skärke in Heidelberg ⸗ Land. 1. Abkeilung 90 Prozenk Heddesbach 86,6 Prozent Ochſenbach 80,5 Prozent Brombach 76,9 Prozent Schönbrunn 74,1 Prozenk Pleutersbach 73,2 Prozent Lampenheim 72,2 Prozent Waldwimmersbach 70,8 Prozenk Moosbrunn 68,6 Prozent Schwanheim 67 Prozent Meckesheim 60 Prozent Gauangelloch 58,8 Prozent Spechbach 57,6 Prozent Haag 55,5 Prozent Heiligkreuzſteinach 53,4 Prozent Friedrichsdorf 53,2 Prozent Rockenau 51,4 Prozent Mückenloch 2. Abkeilung 50 Prozenk Mönchzell 49,8 Prozent Wieſenbach 48,3 Prozent Sandhauſen 479 Prozent Bammenkal⸗Reilsheim 45,3 Prozent Mauer 43,5 Prozent Nußloch 42,7 Prozent Eberbach 42,7 Prozent Gaiberg 40 Prozenk Wilhelmsfeld 38,4 Prozenk Neckargemünd 35,1 Prozent Doſſenheim 33,1 Prozenk St. Ilgen 3. Ableilung 32,5 Prozent Alkenbach 31 Prozent Leimen 29,4 Prozent Eppelheim 29,1 Prozent Altneudorf 28,3 Prozent Lobenfeld 27,6 Prozent Waldhilsbach 23,3 Prozenk Dilsberg 22,7 Prozent Schönau 21,8 Prozenk Ziegelhauſen 8 Prozent Peterstal. Geſamlprozentzahl der im Bezirk Heidel⸗ berg abgegebenen Skimmen 40,2 Prozenk. Wierbt für unsere Zeitung!l Zn der genannken Ausgabe konſtruiert die „NBe“ einen Fall, nach welchem ein Zektelver⸗ teiler bei der Juliwahl nach dem Zählgeſchäft übrig gebliebene Stimmſcheine in der Pappſchachtel für die verwendelen Skimmſcheinumſchläge abgelegt und oben drauf die Umſchläge eingereiht hätte. Die gefüllten Pappſchachteln kommen nach jeder Wahl zum Wahlamt zurück, werden dork aufbewahrk und bei einer weikeren Wahl wieder ausgegeben. Die„NBe“ nimmt nun an— und wir verhehlen nicht, daß die gleiche Verſion uns auch von an⸗ derer Seite zugetragen wurde— daß je ein ſolcher Karkon mit Stimmſcheinen vom 31. Juli nach eini⸗ gen Wahllozalen gekommen iſt, und der Zekkel⸗ verkeiler na Enlfernung der Umſchläge die ſich auf dem Boden des genannken Karkons befind⸗ Saar⸗Aegievung gegen Staulhelm Bad Einöd, 9. Nov. Zur Gründung einer Ortsgruppe des Bundes der Frontſoldaten im Stahlhelm war eine größere Abteilung des Skahlhelm hier erſchienen. Zur Grün⸗ dungsfeier bereiteke die Saarregierung aller · lei Schwierigkeiten. Zunächſt war es ſchwie⸗ rig, die Einrelſeerlaubnis für die Weſtfäler zu erhalken. Dem Zweibrücker Orksgruppen. führer wurde ein Redeverbot zukeil, ſodaß ſeine Ausführungen in Briefform verleſen werden mußten. Der Vortrag eines valer. ländiſchen Gedichtes„Die deulſche Eiche“ mußte auf Veranlaſſung eines deutſchen Landjägers abgebrochen werden, da der In⸗ halt angeblich politiſch war. Trotzdem konnke die Gründung in Gegenwark einer ſtattlichen Zahl Stahlhelmer in feierlicher Form voll⸗ zogen werden. Mannheim, 9. Nov.(Keine neue Einge⸗ Stürte der&SDAV in unſerem Verbreitungsgeviet RSoaAßp im Bezirk Weinheim. 1. Abkeilung 60,7 Prozenk Urſenbach 56,9 Prozentk Rippenweier 2. Abkeilung 46,9 Prozenk Großſachſen 46,7 Prozenk Hohenſachſen mit Rikſchweier 46,5 Prozenk Lützelſachſen 40,8 Prozent Laudenbach 40,7 Prozent Leutershauſen 39,7 Prozent Weinheim Skadt 39 Prozenk Sulzbach 3. Abkeilung 31,1 Prozent Heobesheim mit Mucken⸗ ſturm, Skraßenh. und Neutzenheim 26,6 Prozenk Hemsbach 25,2 Prozenk Oberflockenbach. NScaAp im Durchſchnitt im Bezirk Wein⸗ heim 38,2 Prozenk. RSDap im Bezirk Schwehingen. 1. Ableilung 62,9 Prozenk Neulußheim 2. Ableilung 46,6 Prozenk Reilingen 42,5 Prozent Hockenheim 37 Prozent Oftersheim 36,6 Prozent Alklußheim 35 Prozent Schwetzingen. 3. Ableilung 29,2 Prozenk Plankſtadt 26,3 Prozenk Edingen 25,5 Prozent Brühl⸗Rohrhof 12,3 Prozenk Ketſch. RNoSoOAp im Durchſchnitt im Bezirk Schwek⸗ zingen 35,1 Prozent. NS-Hochburgen im Bezirk Sinsheim. 1. Abkeilung 95,9 Prozenk Adersbach 95,3 Prozenk Haſſelbach 93,3 Prozent Bockſchaft 85 Prozenk Reicharkshauſen 84,2 Prozent Adelshofen 80,3 Prozent Helmſtadt 80,2 Prozentk Waldangelloch 77,4 Prozent Michelfeld 76 Prozent Ittlingen 75,2 Prozenk Rohrbach b. S. 75 Prozent Stebbach 72,8 Prozenk Eſchelbronn 72,7 Prozenk Flinsbach lichen Stimmſcheine nach oberflächlichem Hin⸗ ſchauen herausgenommen und zu den richtigen ge · legt hätte. Abgeſehen davon, daß bei der even⸗ tuellen Richkigkeit der auch vom Wahlamk beſtä⸗ tigten Verſion jeweils der Zektelverteiler in den mit dem Skandal belaſteken Wahlbezirken die Schuld kragen würde, finden wir die Duplizität der Ereigniſſe für höchſt eigenarkig. Wie wir hören hat ſich auch die Kriminalpoli⸗ zei der Angelegenheit angenommen und iſt zu er · warken, daß diesbezüglich eine Klärung des ſon- derbaren Falles ſtatkfindet. Feſtſtellen möchten wir noch, daß das ſtädtiſche Wahlamt kaum eine Schuld kreffen kann, da es dieſer anſtitution völlig unmöglich iſt, die über 160 Wahlbezirke der Stadt Mannheim ſo zu bewachen, daß Mißgriffe, Ober⸗ flächlichkeiten oder gar Sabotageakle ausgeſchloſ- ſen ſind. * meindung). Neuerdings iſt wieder die Frage lauk geworden, ob die Stadt Mannheim die kleine Nachbargemeinde Ilvesheim, die wie ein Keil in der Mannheimer Gemarkung ſteht, eingemeinden will. Wie wir von zuſtändiger amklicher Stelle erfahren, beſteht in Mannheim keine Nei⸗- gung, dieſem Wunſch nachzukommen. Dieſes Eingemeindungsprojekt läßt ſich in abſehbarer Zeik nicht durchführen. Avesheim, das 2800 Einwohner zählt, weiſt im Voranſchlag einen Fehlbekrag von 48 000 RM. auf. Ueber 80⁰0 Einwohner müſſen aus öffenklichen Mitteln unkerſtützt werden, wozu wöchenklich annä⸗ hernd 1600 RM. von der Gemeinde aufzu⸗ bringen ſind. Mannheim, 9. Noy.(China proleſtierk.) Die in den nächſten Wochen am hieſigen Na⸗ kionaltheaker zur Erſtaufführung gelangende 'Albert⸗Oper„Miſter Wu“ iſt jezt Gegen⸗ 71,9 Prozent Berwangen 68,5 Prozenk Daisbach 68,4 Prozenk Dühren 68 Prozenl Reihen 64,1 Prozent Weiler 64,1 Prozent Bargen 61,9 Prozenk Wollenberg 61,2 Prozenk Gemmingen 60,3 Prozent Eſchelbach 56,9 Prozent Neckarbiſchofshein 52,2 Prozent Hilsba 54,2 Prozenk Kirchardt 53,5 Prozenkt Eppingen 52,3 Prozenk Hoffenheim 52,3 Prozent Neidenſtein 51 Prozent Ehrſtädt 51 Prozenk Eichtersheim 50,7 Prozenk Rappenau 50,3 Prozenk Siegelsbach. 2. Abkeilung 45 Prozenk Epfenbach 43 Prozenk Babſtadt 42,6 Prozenk Zuzenhauſen 42,3 Prozenk Richen 39,8 Prozenk Skeinsfurk 38,5 Prozent Schluchkern 33,7 Prozenk Treſchklingen. 3. Abkeilung 29,7 Prozent Obergimpern 28,9 Prozenk Rohrbach b. E. 26,8 Prozent Sinsheim 21,1 Prozenk Unkergimpern 18 Prozenk Waibſtadt 11,8 Prozent Grombach. Durchſchnitt der NSdAp im Bezirk Sins- heim 56,2 Prozenk. ASdaAp im Bezirk Wiesloch: 1. Abkeilung 87,8 Prozent Tairnbach 75,6 Prozenk Rot 66,8 Prozent Schakthauſen. 2. Ableilung 36,2 Prozent Wiesloch 36,1 Prozenk St. Leon 33,3 Prozenk Walldorf 32 Prozenk Baierkal. 3. Abkeilung 20,8 Prozenk Mühlhauſen 19,7 Prozent Rektigheim 16,4 Prozenk Malſch 13,8 Prozenk Herrenberg 12,4 Prozent Malſchenberg 11,3 Prozent Rauenberg 7,5 Prozenk Rotenberg 6,5 Prozent Dielheim 3,9 Prozenk Balzfeld. ReScAß im Durchſchnitt im Bezirk Wies⸗ ſtand einer diplomaliſchen Alkion geworden. Ein Mitglied der chineſiſchen Geſandtſchaft in Wien hatk nämlich bei der Direktion der Wie⸗ ner Volksoper gegen die Aufführung proke⸗ ſtiert, da das Stück das chineſiſche Empfinden verletzte, ſein Inhalk irreführend ſei und mit den chineſiſchen Anſchauungen in Wider⸗ ſpruch ſtehe. Schwehingen, 9. Nov.(Unglücksfall). Im Reichsbahnausbeſſerungswerk war am Diens⸗ tag vormiktag ein Malermeiſter mit Anſtrei⸗ cherarbeiken beſchäftigt, wobei eine Feuer⸗ wehrleiter benußt wurde. Plötzlich ſtürzte die Leiter zuſammen und kraf den darunker be⸗ findlichen Gehilfen ſo unglücklich, daß er einen Unkerſchenkelbruch erlitt. Der Ver⸗ letzte wurde in das Krankenhaus überführt. Sinsheim a. d. Elſenz, 9. Nov.(Fünffache Bürgerſtener). Nachdem der Gemeinderat die Erhebung der Bürgerſteuer in Höhe von 500 Prozenk des Landesſates abgelehnt halte, hat der Bürgermeiſter auf Grund der Not⸗ verordnung deren Einführung ab 1. Januar 1933 verfügtk. Fahrenbach,(Amt Mosbach), 9. Nov. Ver⸗ brüht. In der Küche der Familie Karl Haf⸗ ner fiel ein ſchadhafter Herd zuſammen. Ein auf dem Herd ſtehendes Gefäß mit kochendem Waſſer ſtürzte über das 4jährige Kind der Familie Hafner und verbrühte es ſo ſtark, dͤaß es bald darauf ſeinen Verleßungen erlag. Die Hakenkreuzfahne am Rakhaus. Hornbach, 8. Nov. Auf Grund eines Be⸗ ſchluſſes des Stadtrats, wonach zu beſonderen Anläſſen das Rathaus mit dem Hakenkreuz beflaggt wird, wurde die Flagge auch am Wahlſonnkag gehißt. Gegen 10 Uhr erſchie⸗ nen Gendarmeriebeamke und verlangken die Enkfernung der Fahne. Der Bürgermeiſter berief daher für den Nachmiktag eine außer⸗ ordenkliche Stadtratsſitung ein, in der mit 14 gegen eine Stimme beſchloſſen wurde, die Fahne auf keinen Fall zu entfernen. Eine Stunde ſpäker erſchienen die Gendarmeriebe⸗ amken wieder und enkfernken die Fahne kroßz Stadtralsbeſchluß(h. Verärgerung in den Landgemeinden führ! zur Slimmenkhalkung Karlsruhe, 8. Nov. In verſchiedenen Preſſeſtimmen iſt ſchon zum Ausdruck gekom⸗ men, daß die auf dem Lande herrſchende Ver⸗ ärgerung zur Stimmenkhalkung geführt hat. Dielfach iſt in kleineren Landͤgemeinden ſehr ſchlecht gewählt worden. So wurden in Lo⸗ fenau bei einer Stimmberechtigtenzahl von 1009 nur 270 Stimmen abgegeben und von dieſen wiederum nicht weniger als 145 kom- muniſtiſche Stimmzektel. Das ſind Alarmzei⸗ chen, die man an maßgebender Seelle wohl nichk überſehen ſollke! Lachen⸗Speyerdorf, 8. Nov.(100prozen⸗ liger Juſchlag zur Wohlfahrksabgabe.) Auf Anordnung des Bezirksamks Neuſtadt wurde jetzt ein Zuſchlag von 100 Prozenk zur Wohl- fahrksabgabe eingeführt. Freiburg, 8. Nov.(eeichker Schneefall im Feldberggebie). Seik Monkag nacht hat in den Kammlagen des Hochſchwarzwaldes wieder leichker Reuſchneefall eingeſetzt, der am Dienskag vormittag noch forkdauerke. Feld⸗ berger Hof und Schauinsland melden etwa —10 Zentimeter Neuſchnee bei Temperaku⸗ ren von 1 bis 2 Grad unker Null. Die Ge⸗ ſamtſchneedecke iſt damit am Feldberg wieder auf 25—30 Zenkimeker angewachſen. Die Wettervorherſage Donnerskag: keine weſenkliche Aenderung des kühlen Wekkers. loch 28,1 Prozenk. Waſſerſtandsnachrichten Rheinwaſſerſtand: 11.., 9. Waldshut 256 258 274 Rheinweiler 118 52 46 Kehl 285 278 271 Maxau 460 446 437 Mannheim 35⁵ 336 322 Caub 280 267 250 Köln 340 318 29⁵ Neckarſtand: Plochingen 265. 20⁰ 16 Heilbronn 98 119 116 Jagſtfeld 87 82 71 Diedesheim 122 100 97 Heidelberg 20 260 260 Mannheim 310 330 320 ————————————— 5 8* 4 4 1 Wie Beſtimn ſo künd Urzeit e ſen ein; geſicht l Jugend, heiligen deren 1 von Be oder eir bar wu Nibelun Stkreit Fremoͤh hall in Sachſen kther, eit es jube Fichte, der Sck ſtät des ſamkeit gen de zu Deu Diener ben als Tat De Wo ſchen H ſchuf, d licher 2 verſtan heit ſich Nur w empfan kung ir Scheing den kro Großen deutſche Einſam Verpfl dition ſtrich z zieht. Der witterk Todfein Revolu doch di Helden die mil Ende 1 Deukſch feige überlie Novem chen 3 korps, zen. für de. in die durch ſah. Det S 108 Der a Di⸗ deſſen h. ein mieket, ſonder Beſpr Di. 1. De. überge Schell Pg. Jahre wurde 1927 De ßeren Heidel heim. Parke kiſcher 5 —— horden. haft in r Wie⸗ prote- finden nd mit Wider⸗ I. Im Diens- Anſtrei⸗ Feuer⸗ zke die ker be⸗ aß er Ver⸗- führt. nffache inderat he von t hakte, r Not⸗ Januar ). Ver⸗ Haf⸗ en. Ein hendem id der ſtark, 1erlag. 3. ſes Be⸗ onderen enkreuz ch am erſchie⸗ en die rmeiſter außer- her mit rde, die Eine neriebe⸗ ne krotz n führk iedenen gekom- de Ver⸗ rk hak. en ſehr in Lo⸗ von ind von 15 kom⸗- larmzei⸗ e wohl prozen- ) Auf t wurde r Wohl⸗ chneefall acht hat rzwaldes zt, der te. Feld- netwa nperatu- Die Ge⸗ wieder ———— e ung des en 9. 11 274 46 271 437 322 2⁵⁰ 29⁵ 16 116 71 97 260 32⁰ ——————————————————————————————— 5—* 4 4 1 3 3 Von Dieler Selius. Wie der Kindheit Traum die golkgewollte Beſtimmung einer menſchlichen Seele deutet, ſo kündek die Sagenwelt germaniſch⸗-nordiſcher Urzeit erwachendes Seelenkum einer Raſſe, deſ- ſen einzigarkige Kraft und Tiefe das Welt⸗ geſicht beſtimmen wird. Ehrfürchtig ſteht eine Jugend, die ſich„Deuklſch“ nennen darf, im heiligen Ring der wirkenden deutſchen Seele, deren Urbeginn im Heldenkum eines Dietrich von Bern, eines Hildebrandk, eines Tronjer oder einer Krimhild und einer Gudrun offen⸗ bar wurde. Aus der ſchlichten Größe des Nibelungenliedes klingt der ewige ſieghafte Streit der deukſchen Seele mit der kalten Fremdoͤheit, es findet ſeinen herrlichen Wider⸗ hall in der geſchichklichen Geſtaltung des Sachſenkaifers Heinrich, von Eckehardt, Lu⸗ ther, eines Friedrich Rotbarks und Bismarck, es jubelt fort im geiſtigen Ringen eines Fichte, Beethoven, Goethe und Niehſche. Aus der Schwere der Einſamkeit und der Maje⸗ ſtät des Opfers— der kragiſchen Gemein⸗ ſamkeit Deutſchen Heldentums— wurde ge· gen den Willen der Maſſe der Grundſtein zu Deukſchlands Größe und Macht gelegt. Diener und Prieſter der Deutſchen Seele ha⸗ ben als Revolutionäre des Geiſtes und der Tak Deutſchlands Tradition geſchaffen. Wo der letzte Blukskropfen eines Deuk⸗ ſchen Helden zum Heile der Nakion Tradition ſchuf, da fanden ſich die Geſtalten jämmer⸗ licher Bürgerlichkeit, die angeſichts eines un⸗ verſtandenen Heldenkums in eikler Vermeſſen⸗ heit ſich ſelbſt und ihre Tradition feierken. Nur wenige, unker ihnen aber die Jungen, empfanden die Größe deukſcher Heldengeſtal⸗ kung in der Tiefe und nicht im äußeren Scheinglanz der Sichkbarkeit. Erſt wer um den kragiſchen Heroismus eines Friedrich des Großen und Bismark weiß, wer dem wahren deutſchen Heldenkum in ſeiner unendlichen Einſamkeit begegneke, dem wird jene heilige Verpflichtung offenbar, die wiederum Tra⸗ dition ſchaffen heißt und die den Trennungs⸗ 17270 zwiſchen Revolukionär und Bürgerkum zieht. Der Bürger— ob Pakriot oder Pazifiſt— wittert im jungen Deutſchen Geſchlecht den Todfeind; denn er haßt die Gefahr, die jede Revolulion begleikek. Der Bürger kann je⸗ doch die Jugend nicht miſſen, denn allein ihr Heldenkum vermag die Flammen zu löſchen, die mit der Vernichkung der Nakion auch ſein Ende vollenden könnken. So iſt immer die Deuktſche Jugend in die Breſche geſprungen, wenn die Gefahr über Deutſchland lauerke, und ſtels wiederholte ſich das widerwärlige Schauſpiel, wenn der Bürger aus dem hel⸗ diſchen Einſatß des jungen Kriegerlums klin⸗ genden Profik ſchlug. Als im Jahre 1913 das feige Bürgerkum zur liberalen Demokrakie überlief, als es ſomit zum Handlanger der Rovemberverbrecher wurde, da ſtand zur glei⸗ chen Zeik Deukſchlands Jugend in den Frei⸗ korps, um die gefährdeken Grenzen zu ſchüt⸗ zen. Sie kak es für Deukſchland, nicht aber für des Bürgers Profik! Und ſie wanderke in die Kerker, als ſich das Bürgerkum ſelbſt durch das Kriegerkum der Jungen gefährdel ſah. Deukſchlands Jugend, ſoweit ſie nichk in 10Jahre Nationalſozialismus in Heidelberg Der alken Heidelberger SA. und Parkeigarde gewidmek. Von Karl Goebel. 15. Forkſetung. Die Heidelberger Orksgruppe hakke unker⸗ deſſen auch eine„Geſchäftsſtelle“ errichkek, d. h. ein kleines Zimmer in der Sandgaſſe ge⸗ mieket, das aber nichk dauernd geöffnet war, ſondern vorwiegend als Aufenthalksraum bei Beſprechungen und für die SA und Hs dienke. Die SA-Führung des Sturm 4 war am 1. Dezember auf den Pg. Willy Ziegler übergegangen, nachdem der Sturmführer Schell eine Auslandsreiſe unkernommen hakke. Pg. Zicgler marſchierke übrigens ſchon im Jahre 1925 in den Reihen des„FKB“ und wurde kurz vor dem Parkeitag, am 15. Juni 1927 Zugführer(Truppführer) in der SA. Das Jahr 1928 ſah weitker den erſten grö⸗ ßeren Propagandamarſch durch die Straßen Heidelbergs und auch mehrmals in Mann⸗ heim. Die Reichskagswahl 1928 brachte der Parkei die endliche Ueberwindung aller völ⸗ kiſchen Gruppen und Grüppchen, die es ſich noch angemaßt hatken, gegen die NSDAP aufzukreten.— Die Heidelberger Bewegung erlitt in dieſem Jahre durch einen furchtbaren Unglücksfall einen unerſetzlichen Verluſt in ihren Reihen. Unſer lieber Pg. Klein riß durch ſein Dahinſcheiden eine unerſehliche Lücke in die Heidelberger Orksgruppe. Er war einer von den alken unermüdlichen Kämp⸗ fern, der nie den Mut verlor! Immer ſtand er den Jungen durch Rak und Tak zur Seike und leiſtele der Bewegung durch ſeine Erfah⸗ der Nachkriegszeit vom zerſehenden Einfluß der Inkernakionale ergriffen wurde, blieb dem Nakionalismus kreu und es iſt in erſter Linie Verrat und Unfähigkeit des„nationalen“ Rachkriegsbürgertums zu danken, wenn ſie aus ankibürgerlicher Tendenz den Weg zum deulſchen Sozialismus ſuchte und in ihrer Be⸗ rührung mit dem Wandervogel⸗ und Fronk⸗ ſoldakenerlebnis fand. Seinerzeit ließ ſich Herr Hugenberg im vergeblichen Bemühen die Jugend ſeinem organiſterken Bürgerlum zurückzugewinnen, zu ſenem ſchändlichen Aus⸗ druck verleiken:„Man laſſe dem revolukio⸗ nären Trieb der Jugend freien Lauf, denn er iſt harmlos, wenn er durch eine. bürgerliche Gdt⸗ in das richtige Gewäſſer geleitek wird!“ Herr Geheimrak Hugenberg möge zur Kennknis nehmen: Sein Rezepk hat ſich in einer Zeit, da um Sein oder Nichkfein Deutſchlands gekämpft wurde, krefflich bewährt. Die beſte wehrhafte Jugend ſtand früher einmal in den Organi⸗ fakionen der Deukſchnakionalen. Wir können ſachlich und kühl feſtſtellen: Wir wollten Tradikion ſchaffen— ihr aber ließek uns gefährdele Tradilion feiern. Wir forderken wehrhafte Er⸗ ziehung und ſoldakiſchen Einſaß, ihr ver⸗ zekleltek unſere Kraft in ſinnloſer Solda⸗ ken ſpielerei. Wir erſehnken die Kampfgemeinſchafk der Revolukionäre, ihr gabk uns widerlicher Vereinsmeierei preis und unſere zugendgemeinſchaft zerbrach. Wir wolllen eine junge Führerſchichk ge · ſtalten, ihr lieferkek uns bürgerlichen Re⸗ aklionären aus, die unſere arkeigene Le⸗ bensform zerſchlugen. Das Heer eurer bürgerlichen Organiſakoren hal unſeren lebendigen Bund zu Tode„organiſierl“ und am Tand und äußerem Prunk nnech⸗ ker Soldakenſpielerei ging der Jugend Wehrhafkigkeit zugrunde. Wir wollken Heulſchland dienen, ihr aber habk uns als Miktel zum Zweck eures bürgerlichen Inkereſſenhaufen ge⸗ nühl. Ihr klagk über den Verluſt der Ju⸗ gend; ihr klagk mil Fug und Recht im Ramen des Bürgerkums und die für euch auf ewig verlorene junge Generalion. Die Flucht der Jungen aus eurer Fronk hat den reſtloſen Zuſammenbruch des polili⸗ ſchen Bürgerlums der Mikte angedeukel und nach ſich gezogen und dork, wo die ſuchende Jugend Heimat und Einſaß fin⸗ del, wirkk die Zukunfk der Nakion. Mit der wachſenden Legaliſierung der poliliſchen Verhäliniſſe eines Landes wächſt die bürgerliche Gefahr. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, daß dieſe Gefahr nicht durch das hyſteriſche Scheingefecht bürger⸗ licher Inkellekkueller, die mit viel Geſchrei ihre Federn an der ſpießerlich⸗harmloſen Aeußerlichkeik ween, gebannk wird. Der Bürger wird nichk erkannt und bekämpft, in dem man ſeine Filzpankoffeln und käppiſche Gebärde und eine vollendeke Idiotie ſeiner Lebensform karrikierk. Hierin liegt eine be⸗ wußte Verſchleierung der Dinge; ſie wird vor allem von derjenigen Jugend gekragen, die nicht mehr die Kraft zur Ueberwindung der eigenen Bürgerlichkeik aufzubringen ver⸗ mag. Jumal der Bürger die äußerliche Form der Tradikion ofk bis zum lächerlichen Ueber⸗ ſchwang bewahrt, bleibk es lediglich dem un⸗ trüglichen Inſlinkk des jungen Geſchlechls überlaſſen, ſeine Nähe zu wikkern. Es iſt nicht die Aufgabe der jungen Deuk⸗ ſchen, einen ausſichtsloſen Kampf gegen das Bürgerkum der Reakkion zu führen; rennk ſie DekanGötz Wahlagitator berzentrumspartei Ein kühler Nordwind hat uns ein Schrift⸗ ſtück auf den Tiſch geweht, das mit folgender Anrede beginnk:„Sehr geehrke Wählerin! Sehr geehrker Wähler!“ und folgende Untker⸗ ſchrift krägt:„Freundl. Grüße— Göß, De⸗ kan“. Als Ort und Datum wird„Doſſenheim, Rovember 1932“ angegeben. Es ſoll von uns nicht weiter die Frage unkerſucht werden, wer die Druckkoſten dieſes— ſicher in Maſ⸗- ſenauflage erſchienenen— Wahlbriefes be⸗ zahlt hak. Wir ſind nakürlich weit davon enk⸗ fernt, zu behaupken, daß das katholiſche Pfarr⸗ amt Hoſſenheim ſelbſt der Auftraggeber ge⸗ weſen ſein mag, weil ſolche Fälle ja noch nie vorgekommen ſind... Nein, wir ſind gar nichk ſo. Aber eines möchken wir von Herrn Dekan Götz doch wiſſen, wie er dieſe ganz eindeukige Wahlpropaganda für eine beſtimm⸗ ke polikiſche Parkei, nämlich für die Zen⸗ krumsparkei, mit ſeinen gerechten Pflichten als Geiſtlicher aller katholiſchen Vollisge⸗ noſſen ſeiner Gemeinde vereinbaren kann. Wir haben dieſe und ähnliche Fragen in Hun⸗ derken von anderen gleichen Fällen aufgewor⸗ fen. Aber noch nie ſind ſie beankworket wor⸗ den. Und ſie werden auch nichk beankworkel werden, ſo lange nicht ſeder Geiſtliche, gleich welcher chriſtlichen Konfeſſion er dienen mag, rung und hingebenden Idealismus große Dienſte! Er wird zuſammen mit dem Pg. Schröer immer in unſerer Erinnerung ſein! Ehre ihrem Andenken! Das Jahr 1929 beginnt ruhig und ohne ſonderliche Erregung. Die OG-Führung hatte vorübergehend der erſte nakionalſozialiſtiſche Skadtverordneke Joh. Hch. Lenz, bis Okkmar Wetzel, der aus den Reihen der Heidel⸗ berger Jugendakkiviſten hervorgegangen war, am 23. Auguſt 1929 mit der Orksgruppenfüh⸗ rung beaufkragk wurde. In einer Generalmit⸗ gliederverſammlung ſtellten ſich alte und neue Vorkämpfer als begeiſterke Mitarbeiter zur Verfügung. Am 1. Oktober 1929 wurde die große nakionalſozialiſtiſche Geſchäftsſtelle am Marklplatz mit völkiſcher Buchhandlung er⸗ richkek. Die verſchiedenen Räume dienken den Sonderformakionen der Parkei. Wie im ganzen Reich, nahm auch in Hei⸗ delberg die Partei nun den großen Auf⸗ ſchwung! Am 12. Oktober 1929 ſprach Pg. Graf Revenklow in einer großen Kundgebung mit großem Erfolg über außenpolitiſche Fragen. Am 18. Oktober General Epp in der„Har⸗ monie“. Am 27. Okkober 1929 fanden die Ba⸗ diſchen Landkagswahlen ſtatt, welche uns zum erſten Male einen größeren Wahl⸗ erfolg in Baden(65 000 Stimmen) und in Heidelberg(8850 Stimmen) brachten. Die alte Zenkrumswachkel, der„Pfälzer Bote“ ſchrieb am 28. 10. 29:(Arkikel von Heinrich Höfler.) „Wir haben in die Tüchligkeil der hik⸗ leriſchen Volksverkreler das Verkrauen, daß ſie bis zum nächſten Wahlgang(der nächſte Wahlgang war am 14. Sepk. 1930! D. Verf.) ſo große Beweiſe ihrer ſtaals⸗ von ſelbſt ſeine polikiſche Meinung zu ſeiner Privatmeinung macht und ſie von ſeinen Auf⸗ gaben als Glaubenskämpfer loslöſt. Niemals kann ein Geiſtlicher der Hirke ſeiner ganzen Gemeinde ſein, wenn er, wie Dekan Göß, von „Naziterror“ ſpricht und ſich damit bewußt und unverankworklich gegen die politiſche Ge⸗ ſinnung eines großen Teiles des deukſchen Volkes wendek. Er ſpricht von Brüning, dem „wahren Volksmann und Staaksmann“! Wir kennen den„Volksmann“ Brüning nur zu gut, als daß wir uns nach ſeinen Skaaksge⸗ ſchäften zurückſehnen. Und die„bürgerliche Freiheit“, die von ihm und ſeiner Parkei ausgehen ſoll, kennen wir auch. Am klarſten hat ſie ſich in jenem Verbot der SA und SS gezeigk, das ja unker dem Kurs Brüning er⸗ laſſen wurde. Solange dieſe halkloſen Ku⸗ liſſen nicht zu wirklichen Takſachen geworden ſind, kann ſich die Zenkrumsparkei nichk zum Vorkämpfer für ein„freies Volk“ und ein „freies Deulſchland“ ſtempeln. Wir Nakional⸗ ſozialiſten werden auch darin noch ein weites Arbeitsgebiet vor uns haben, dieſe ſchwarze Zenkrumsparkei zu einem Aufbauelemenk des deukſchen Volkes umzugeſtalten, kroß aller Schreibereien des Herrn Dekan Götz von Doſſenheim. männiſchen Begabung abgelegk haben, daß 3250 das Volk vollends den Abſchied gibt!ꝰ“ Armer Höfler! Du haſt wohl den Abſchied bekommen! Und das Volk ſcheint eben doch die wahre„ſtaalksmänniſche Bega⸗ bung“ erkannk zu haben, ſonſt häkke es nicht genau ein Jahr ſpäter die richkige Ankwort auf dieſen Zentrumsarkikel gegeben! Und auch die ſozialdemokrakiſche„Volks⸗ ſtimme“ und„Volkszeitung“ konnken nichk um⸗ hin, am 28. Oktober 1929„enkſprechend“ Stellung zu nehmen zu dem Sieg der NS⸗ DAp bei den Landkagswahlen: „Die Nalionalſozialiſten ſind die eigenk⸗ lichen Gewinner des Tages! Freilich: ein unmiklelbares Debakel haben die Nalio⸗ nalſozialiſten vor ſich. Denn nicht nur werden ſie bei der prahliſchen Landkags⸗ arbeit verſagen, die ſie gewählt haben, werden bald erkennen, daß ſie nur Nul⸗ len gewählk haben und Schreihälſe!“ Wer lacht da? Der Redalkkions- hebräer ſcheink ſich auch hier ekwas verrechnek zu haben! Ueberhaupk kaken ſich damals die Blätker aller Schaktierungen groß in Prophezeihungen und allerlei Zukunftsblicken, die ſie beſſer nichk unkernommen hätten. So„bewies“ auch am 9. 12. 29 der„Pfälzer Boke“ wieder ein⸗ mal, daß die Nazi-Parkei unweigerlich aus dem letzten Loch pfeife! Es wirkt heute unbe⸗ dingt erheiternd, unter der Spißmarke„Die Hitler⸗Kurve geht abwärks“ als Schluß⸗ und Nutzanwendung zu leſen:(9. 12. 29) „Man ſiehk, die Kurve geht bereils wie⸗ der abwärls; denn auf Lügen, Aufſchnei⸗ derei und Popularikäkshaſcherei läßt ſich eben kein poliliſches Gebäude aufführen!“ Der Dezember 1929 war im volitiſchen ———————— wides die Reartion: zur untechken Zeik gegen morſches Gemäuer, ſo wird ſie ſelbſt in den Trümmern umkom⸗ men. Möge ſich die Reaktion im Rahmen des demokrakiſchen Parlamenkarismus ſelbſt zerſchlagen, es iſt nichk der Sinn des Zu⸗ gendkampfes, in der machfpoliliſchen Enk⸗ wicklung der Jeßkzeik die erſte Geige zu ſpie · len. Vielmehr ſchafft das junge Volk in nüchkerner und zielbewußker Arbeit Tradikion, indem es gegen den Willen der Maſſe der jungen Generalion eine neue Lebensform und Geiſteshallung erkämpfk, und indem es für — ſeiner eigenen Reihen Sorge rägk. Jugendkradilion ſchaffen heißk am Erleben des Wandervogel⸗ und Fronkſoldakenkums an⸗ knüpfen und die Grundlagen einer wehrbün⸗ diſchen Kampf- und Erziehungsgemeinſchafk — von deren Tragfähigkeit die Schaffung einer Volksjugendbewegung des Nakionalſo⸗ zialismus abhängk— aufzubauen. Zemmeles RNeinfall in Adelsheim Die„Eiſerne Fronk marſchiert im Bauland!“, ſo ſchrieen die Schreiber der„Volnszeitung“ und je mehr die Spo zerfällt, um ſo lauber wird das Geſchrei dieſer Leuke. Von der Remmele⸗Verſammlung in Adels⸗ heim verſprachen ſich alſo die örklichen SPO-Ge⸗ noſſen eine ganz große Sache. Und Remmele erſchien! Anweſend: 20 Juden, 20 SpD.Leute mit Anhang und 120 Nationalſozia⸗ liſten. Demgemäß krat der große Remmele als ſozuſagen„nationaler Marxiſt“ auf. Motto ſei · ner Rede:„Marxismus zieht nichk mehr, hängl Euch den Mankel des nakionalen Sozialismus um!“ Pg. Böktcher, der 15 Minuken zur Diskuſſton ſprach, hakte es daher leicht, Remmele abzufüh⸗ ren, und der ungeheure Beifall der Verſammel⸗ ten zeigte, daß in Adelsheim nicht die„Eiſerne Front“, wohl aber das braune Heer Adolf Hit⸗ lers marſchierk. Unker Beifallsgemauſchel der anweſenden Zu⸗ den und jener, die von ihnen am Narrenſeil ge⸗ führk werden, verſuchte ſich Remmele ausſichtslos zu verkeidigen. Als dann ein Nakionalſozzaliſt den November⸗ aufruf des Soldakenvaks Köln vorlas, waren die Geſichter der Genoſſen peinlich bekreten, denn über dieſes Dokumenk konnte ſelbſt Herr Remmele nichks ſagen. Und als zum Schluß einer unſerer Parteigenoſ⸗ ſen erklärbe: „Wer einmal die Macht beſeſſen hat und nicht verſtand, dieſe zum Wohle des Volkes anzuwen⸗ den, iſt unwürdig, ſie nochmals zu erhalten. Nur Adolf'tler hak noch das Recht, in Deutſchland die Führung zu beanſpruchen.“ Da wagten ſich nur einige ſchüchberne „Freiheit“-Rufe hervor, die vom„Sieg ⸗ Heil“ un⸗ ſerer Parkeigenoſſen und dem von der Mehrhert begeiſtert geſungenen Horſt⸗Weſſel⸗Lied übertönt wurden! Hauptſchriftleiter Dr. W. Kattermann. Verantwortklich für Innenpolitik: Dr. W. Kattermann; für Außen⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Badiſche Po⸗ litit, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“: W. Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und Spoct: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Ubr. Druckerei Winter, Heidelberg. Kampf noch beſonders gekennzeichnek durch die Durchführung des Volksbegehrens und Volksenkſcheids gegen den Voung-Plan, an dem ſich die Nakionalſozialiſten ſelbſtverſtänd ⸗ lich bekeiligkten. Die Auswirkungen und die Unmöglichkeit der Durchführung dieſes Skla⸗ venpaktkes iſt heuke umſomehr zu erkennen! Eine große Kundgebung, die Bezug nahm auf die ſkandalöſen Vorgänge um die Heidelberger Feſtſpiele ſei noch kurz erwähnk. Was die Erinnerung über das Jahr 1929 vergeſſen hak weiß übrigens am beſten der ſtakiſtiſche Bericht über dieſes Jahr zu er⸗ gänzen: „Der ſtakiſtiſche Bericht des Jahres 1929 zeitigt 18 öffenkliche Verſammlungen, da⸗ von 10 Stkadthallenverſammlungen, 5 Har⸗ monieverſammlungen und eine Gedenk⸗ feier im„Lutherhaus“. Dieſe Zahl der Verſammlungen beſchränkk ſich haupkſäch⸗ lich auf die zweite Hälfte des Jahres. Die niedrigſte Beſucherzahl hakke eine Ver⸗ ſammlung mit 650 Perſonen. Von hier an ſtieg die Zahl bis weit über 2000 Per⸗ ſonen.(Kube-Verſammlung.) Außer dieſen rein örklichen Verſammlungen der Parkei fanden noch viele Verſammlungen im Be⸗ zirk ſtatt, ſodaß das Jahr 1929 eine ſehr rege Tätigkeit der einzelnen Parkeiorgane zeitigte.“ Das Jahr 1930, eines der bedeukungs⸗ vollſten in unſerer Parkeigeſchichke nahm in Heidelberg ſeinen Beginn durch den Ablauf einer mehr erheiternden Angelegenheit! In aller Erinnerung ſteht ſicherlich noch die ſakt⸗ ſam bekannte Sch⸗Mierendorff⸗iade des Februars 19301 (Fortſehung folgt.) —ů———————————GG————————G ———————— —————— Donnerskag, 10. November 1932 Guno abůnoorb Keeln) Eiſeln)bahln), keeln) Telefon, Keeln) Radio un keeln) Grammofon, Keeln) Auto, keeln) Verkehrsunglick, Keeln) Lippeſchlift, keeln) Jazzbandſchtick, Keeln) Lift, keeln) Kino hots gegewe, Do wars e wahri Luſchk zu lewe. Do gabs noch keeln) elektriſch Licht, Keen Buwikopp, keeln) Schmink im Gſicht Do war die Jugend nit ſo dorch Un hols geglaabk vum Klapperſtorch, Do gabs keeln) Heiſer, Rleſekaſchte Mit Hypolheke voll un Schleierlaſchle. Als Danz en Walzer, ſchlicht un lieb, Keeln) Rumba un keeln) Jazzgeſchieb, Keeln) Niggerſong, keeln) ſey appeal, Unehlich'nner nit ſo viel, Keeln) Wocheend, mer war beſcheide, Was ware anno Duwak ſcheene Zeilke! Keeln) Flugzeich gabs, keen Zeppelin, Keen Do X mit Schiffskabin, Keeln) Schnellzug, nee, do ging die Rees Mit Geil un Poſtillon per Schees, Do gabs nit ſo viel Krach un Pleite, Zu anno Duwals ſcheene, goldne Zeile. G. J. Die krich, Heidelberg. Kranzniederlegung verbolen. Am Mittwoch hat die deukſchbewußte Jugend in den höheren Schulen Mannheims an den Tolengedenkkafeln der Tullaſchule, Leſſingſchule, des Gymnaſiums und Realgymnaſiums Kränze niedergelegt. Wie kurz danach feſtgeſtellt werden konnke, waren ſämtliche Kränze durch die Schulleiter enkfernt worden. Es erübrigk ſich, dieſes Verhalten der Schulleiter zu kommenkieren, da es die Geſinnung dieſer Herren von ſelbſt kennzeichnel. Motorradfahrer und Radfahrer zuſammengeſto⸗ hen. Auf der Skraßenkreuzung L—M ſtießen am Deenskag vormittag ein Mokorradfahrer und ein Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer erlitt Verlehungen an einem Bein und im Kreuz und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt, In die Fahrbahn gelaufen. Am Dienstag nach⸗ miktag geriek ein Volksſchüler in der Seckenhei⸗ mer Straße in die Fahrbahn eines Lieferkraftwa⸗ gens und wurde durch den Anprall zu Boden ge⸗ worfen. Er krug an einem Arm und an einem Bein Haulabſchürfungen davon und wurde von 25 hinzukommenden Mukker nach Hauſe ge ⸗ brachk. Drei Verkaufsſonnlage vor Weihnachken. Die Mannheimer Geſchäftswelt wird mit Genugtuung davon Kennknis nehmen, daß im Gegenſaß zu an⸗ dern Ländern in Baden und damik auch in Mann⸗ heim die drei leßten Sonntage vor Weihnachken in der Zeik von 13—18 Uhr zum Verkauf geöff · net bleiben dürfen. Prokeſt für Senkung der Krafkfahrzeugſtener. Der Rheiniſche Aukomobilklub Mannheim(Avd) hat für Samskag, den 12. ds. Mes., als Abſchluß ſeiner diesjährigen ſportlichen Veranſtalkungen fllimmimnisriwiumunrzztrtzmsniirzitrruriiskirtrimiisrkkkktttitmiiirtimmisszirtttümisskisimuiitkziim Die Toten des Tages Anna Müller geb. Jakubee, Beerdigung am Donnerslag, 10. November, 15.30 Uhr. eine größere Pfalzfahrt vorgeſehen. Der Klub ſieht ſich veranlaßt, dieſe Fahrt als neuerlichen Prokeſt gegen die noch nicht erfolgte Herabſetzung der Pauſchalſteuer ſowie gegen die geplanke noch⸗ malige Heraufſetzung der Krafkſtoffpreiſe abzuſagen. Herr Einſtein geht endgültig nach Amerika. Dem deukſchen Volk fällt„Ein Stein“ vom Her— zen!!! Prüfungen an der Handels-Hochſchule Mann⸗ heim. An der Handels⸗Hochſchule Mannheſm hat zu Beginn des Winkerſemeſters 1932/33 Diplom⸗ Kaufmann Karl Ludwig Winnewiſſer von Mannheim die mündliche Dokkorprüfung beſtan⸗ den. Die Promokion erfolgt beſtimmungsgemäß nach Drucklegung der Arbeit. Zu den Diplomprü⸗ fungen zu Beginn des Winker-Semeſters 1932/½33 waren 52 Kandidaten zugelaſſen, von denen ſechs vor der Prüfung zurückgekreken ſind. Beſtanden haben 36 Kandidaten und zwar 30 die Kaufmän⸗ niſche Diplomprüfung, ſechs die Handelslehrer⸗Di⸗ plomprüfung. Der kaufmänn'ſchen Fachprüfung haben ſich zwer Kandidaken mit Erfolg unterzogen. Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde. Auf Einladung der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völker⸗ kunde hält am Freilag, den 11. November 1932, 20.15 Uhr, Herr Dr. Karl Helbig von der Uni⸗ verſität Heidelberg einen Lichkbildervorkrag über ſeine Reiſen und Forſchungen auf Sumakra und Rias. Der Vorkrag findek in der Aula der Han⸗ dels-Hochſchule A 4,1 ſtait und iſt öffentlich und unenkgeldl'ch zugänglich. 25 Fahre Heinrich Lan⸗Krankenhaus In dieſen Tagen werden es 25 Zahre, daß das auf dem Lindenhof gelegene Heinrich Lanz⸗Kran⸗ kenhaus dem Dienſte der Allgemeinheit übergeben wurde. Die Ehrenbürgerin der Stadt Mannhelm, die im Dezember 1926 verſtorbene Frau Geheim⸗ rat Julia Lanz, hakke zum Gedächtnis an ihren am 1. Februar 1905 verſtorbenen Gemahl, den weik über die Grenzen Deulſchlands bekannken Groß'nduſtriellen Heinrich Lanz die Stiftkung eines Krankenhauſes beſchloſſen. Am 1. Februar 1906 wurde der Grundſtein gelegt und am 17. Novem⸗ ber 1907 wurde das Haus feierlich eingeweiht. Das Protekkorak über das Haus hatte die dama⸗ lige Großherzogin Luiſe von Baden übernommen. Die Bauausführung lag in den Händen der Firma F. und A. Ludwig, deren damaliger Chef Herr Auguſt Ludwig war. Die Schweſtern, die die Pflege im Hauſe über⸗ nahmen, ſtellke das evangeliſche Freiburger Dia⸗ koniſſenhaus, deſſen Begründer der bekannke Theo⸗ loge und Hiſtoriker Albrecht Thoma, langjähriger hochverdienker Vorſitzender des evangellſchen Bun⸗ des in Baden war. Die chirurgiſche Ableilung übernahm Geheimer Med'zinalrat Dr. Guſtav Heuck, der ihr bis Januar 1930 vorſtand, die in⸗ nere Abkeilung Dr. Heinrich Heréus, der am 24. Okkober 1931 durch den Tod aus ſeiner Tätigkeit geriſſen wurde. An Stelle von Geheimrat Heuck krat Dr. Hermann Haas, an Stelle von Dr. Heréus Dr. Fritz Hech. Die Abteilung für Ohren-, Na⸗ ſen- und Kehlkopfkrankhe'len übernahm der mikt⸗ lerweile verſtorbene Dr. Heinrich Werner, deſſen Nachfolger ſein Neffe Dr. Carl Werner wurde. Der Abteilung für Augenkranke ſtand bis 1914 Dr. Richard Bahr vor, deſſen Nachfolge Yr. Ger⸗ hard Schumacher übernahm. Außerdem ſtand von Anfang an auf Grund der frelen Aerzkewahl das Haus den Patienten zahlreicher namhafker Aerzke der Skadt offen. Dezember 1922 wurde eine Ab⸗ keilung für Wochenpflege eingerichket. Die Oberin Paula Ne's, ſowie vier Schweſtern— Binchen Mutſchler, Erneſtine Frey, Kathar'na Dinger, Roſine Dinger— ſind ſeit Gründung des Hauſes kätig. Die Feier wird in ganz ſchlichker Weiſe durch einen Feſtgoklesdienſt begangen, der nächſten Sonn⸗ tag, den 13. November, 15 Uhr, in der Johannis⸗ kirche auf dem Lindenhof ſlakkfindet. Die Feſt⸗ predigk wird Geheimer Kirchenrak D Paul Klein halten, der über 20 Jahre Seelſorger des Hauſes war. 1* ——————— Aund um ben Schuh⸗Baum Die vom Volke ſchon lange nicht mehr ernſt genommene„Volksſtimme“ in Mannheim wurde vor einiger Zeit wieder einmal dabei erkappk, wie ſie im Texkteil ſo ſchön in Entrüſtung macht, aber auf der„neutralen“ Anzeigenſeite um ſo mehr darauf ſieht, daß ſie nicht zu kurz kommk. Abge⸗ ſehen davon, daß der Anzeigenkeil eine Plankage für Judenanzeigen darſtellt und die wenigen chriſt⸗ lichen Geſchäfte, die in dieſem Blatt inſerieren, nur vermeiden wollen, gewiſſen Erpreſſermekhoden zum Opfer zu fallen, iſt es manchmal ganz intereſ⸗ ſank, den„neukralen“ Anzeigenkeil mit dem Text⸗ teil zu vergleichen. Dabei kommt man auf eigenarlige charakkerliche Veranlagungen dieſes Inkelligenzblattes, die wert ſind, daß man ſie an das Licht der Oeffenklichkeit gelangen läßt. zn ihrer Ausgabe vom 12. Ontober beſchäftigke ſich die„Volksſtimme“ unter der Ueberſchrift„Eine Hölle für die Arbe'knehmer“ mi bder Firma Al⸗ bert Nahm u. Sohn AG. In dem genannken Ar⸗ likel ſpielt die„Volksſtimme“ auf allen Regiſtern der Enkrüſtung über die Ausbeutermekhoden in der genannken Firma und verſucht dabei, für ihre Bon⸗ zenverſorgungsanſtalken(Gewerkſchaften) Dumme zu fangen: Sie jammerk wie folgk: „Der Uneingeweihte wird ſich nun fragen, wie kommt es, daß die Arbeitnehmer ſich eine ſolche Behandlung gefallen laſſen. Das Theater und Kino Nalionalkhealer. Die Operekte„Wenn die kleinen Veilchen blühen“ wurde bis jeßt außer in London, Holland, Belgien und Frankreich mit großem Erfolge am Staatstheater in Dresden, Schauſpielhaus Bremen, Stadttheaker Düſſeldorf, Neues Theaker Frankfurt a.., Landesihegker Skultgark, ferner in Hamburg, München uſw. auf⸗ geführt. Das Gaſtſpiel der Fritz Hirſch⸗Operelke, das die Mannheimer Erſtaufführung des Werkes bringt, beginnk morgen Freikag. Das Enſemble ſpielle in den lehten Wochen im Stuttgarker Schauſpielhaus„Die Blume von Hawai“ und er⸗ zielle ſtändig ausverkaufte Häuſer. KINO Capikol:„Mukler“, Ein ſchlichter, beſcheidener Titel. Aber ſpricht nichkt aus dieſem einzigen Wort Lebensinhalt, Le⸗ bensſchichſale unſerer Mütter? Der Streifen iſt das Hohelied der Mukterliebe! Dieſen nichk nenen, aber außerordenklich dankbaren Skeff hat hier der amerikaniſche Regiſſeur H. King in recht glückli⸗ cher Weiſe verarbeitek. Wir ſtehen ſonſt amerikaniſchen Imporken ſkep⸗ tiſch gegenüber. Hier aber iſt realiſtiſches Leben ausdrucksſtark geſtallekt; hier iſt ein Spitzenfilm geſchaffen worden. Die Mukter der Mae MWarſh— lebenswahr, packend, iſt eine Glanzleiſtung, wie auch die weileren Rollen beſten Darſtellern anver⸗ kraut ſind. Die Umarbeikung ins Deutſche iſt aus⸗ gezeichnel. Alles in Allem: ein Filmwerk von nachhaltigſter Wirkung, von hohem erzieheriſchen und künſtleriſchen Werk, deſſen Beſuch niemand verſäumen ſollte. Ein Beifilm läßt den Beſucher eine Zeit lang in der Heimal der Schuhplaktler und Jodler ver⸗ weilen und ein weiterer Skummflm, allerdings nochmals ein Amerikaner, beſchließk das Vorpro⸗ gramm. Tageskalender: Nakionaltheaker:„Wallenſtein“, von Schiller— Miete G—(Zu Schillers Geburkslkag) 19 Uhr. Muſenſaal des Roſengarkens: Für den Bühnen⸗ volksbund und die Jungtheakergemeinde„Ange⸗ lina“, Oper von Roſſini, 20 Uhr. Planelarium im Luiſenpark: 16 Uhr Vorführung. Kabarekk Libelle: 16 Uhr Tanztee. 20 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Tanz: Cafaſö. Der Ffilm zeigt Alhambra:„Friederike“ Capilol:„Mutter“ Gloria:„Tarzan“ Palaſt:„Ein blonder Traum“ Rozy:„Moderne Mitgift“ Seala:„Es war'nmal ein Walzer“ Schauburg:„Mata Hari“ Univerſum:„Der ſchwarze Huſar“ geſchiehk dadurch, weil die Arbeiknehmer die Verbandsbeiträge ſparen, dafür dem Arbeil⸗ geber einen großen Teil ihres verdienken Loh⸗ nes ſchenken und ſich einer Behandlung unker⸗ werfen,'e ſie oben geſchilderk wurde.“ Das iſt natürlich blanker Unſinn, den die „Volksſtimme“ hier verzapft und forderk unſere Stellungnahme heraus. Zunächſt ſei uns ſedoch eine Frage erlaubt: Nimmk denn das Harpuder⸗ blatkk an, daß die Arbeiterſchaft heuke noch ſo dumm iſt und noch an eine Gewerlſchafkshilfe glaublꝰ Rein, lieber Heinrich, laß dir das krumme Haar pudern, denn du lebſt noch in der Zeik von anno dazumal. Daß ihr die Inkereſſen der Zuden verkrekek, darüber käuſcht auch euer Geſeires nichk hinweg, dem man anmerkk, daß es einem Hirn entſprungen iſt, deſſen Träger in Jaroslaw das Licht der Welt erblickk hak. Mit der obengenannken Firma Albert Nahm u. Sohn AG. idenkiſch iſt die Judenfirma Schuh⸗ Baum in Mannheim. Die Leſer der„Volksſtim⸗ me“ werden von ihrem Blakt verſteckt aufgefor⸗ derk, eben dieſen Schuh⸗Baum zu boyhokkieren. Schön! Wir unlerſtreichen das, weil wir auf dem Skandpunkk ſtehen, daß es in Mannheim genü⸗ gend chriſtliche Schuhgeſchäfte gibk, die mindoſtens genau ſo gule Ware liefern wie der Jude. Dleſer unſer Standpunkt verbietet es uns, die Geſchäfte des fremdraſſigen Juden zu beſorgen und wir leh⸗ nen es ab, Inſerale von ſolchen aufzunehmen. Macht dies die„Volksſtimme“ auch? Rein!'ir haben ſchon eingangs erwähnk, daß der Anzeigenkeil der„Volksſtimme“ eine Plankage jüdiſcher Anzeigen iſt. Wie aber, wenn in dem Anzeigenkeil eine Anzeige des Juden Baum er⸗ ſcheint, und dabei'e Leſer aufgeforderk werden, die Inſerenken zu berückſichkigen, verkrägt ſich dies mit der verſtechken Boykokkaufforderung einige Tage ſpäter im Textkteil? „Erkläre mir Graf Oerindur, dieſen Zwieſpalt der Nakur!“ Das iſt abſolut ke'n Einzelfall. Weit enffernt, dem Schuh⸗Baum das Work zu reden, kann man das Verhalten dieſes Blattes in R 3 nur als cha⸗ rakkerlos bezeichnen. Es wäre beſſer geweſen, die„Volksſtimme“ hätte ſich einmal um anvere Dinge bei dem Schuh⸗Baum gekümmerk, die nichk nur uns, ſondern alle deutſchöenkenden Kreiſe Mannheims angehen. GEine Judenfrechheit Der Jude Paul Maver hat einmal ein Gedicht geſchrieben, das im Jahre 1913 unker dem Titel: „Ahasver“ in der marziſtiſchen Zeitſchrift„Ak⸗ klon“ erſchlenen iſt. In dieſem Gedicht kommt fol⸗ gender Vers vor: „Me'ner Seele glatte Häule bergen, was ich bektelnd liebke; doch es kürmk ſich meine Beute und es jauchzen eure Bräute, mir dem Auswurf fremder Wüſte.“ Dieſe jüdiſche Verherrlichung der Raſſenſchän⸗ dung machte ſich im Jahre 1931 der Jude Arkhur Schwarz zu eigen. Seine Ende des vergangenen Jahres erfolgte Verhaftung als Inhaber des Schuhhauſes Spier in Saarbrücken, war eine Senſakion. Er wurde damals beſchuldigk, ſich an ſeinen deufſch⸗ blütigen und blonden Lehrmädchen auf die ge⸗ meinſte und brubhalſte Art und Weiſe vergangen zu haben. Die Gerichksverhandlung entrollte ein Bild übelſter jüdiſcher Gemeinheiten und ergab die Takſache, daß dieſer Verbrecher in viehiſcher Weiſe ſeinen Talmudvorſchriflen nachgekommen iſt. Lei'der kam der Raſſenſchänder damals mit nur einem Jahr Gefängnis davon und wurde zu⸗ dem nach kurzer Zeit mit Strafaufſchub aus dem Gefängnis enklaſſen. Außer der nakionalſozialiſtiſchen„Saardeutſchen Volksſtimme“ ſchwieg ſich die ganze Juden⸗ und Generalanzeigerpreſſe über dieſen Skandal aus, wohl nur darum, um die Juden nicht als Anzei⸗ genkunden zu verlieren. Am gememſten jedoch benahm ſich die marxiſtiſche Gazekke Saarbrückens „Die Volksſtimme“, Dieſes ſog. Arbeiterblakk brat für, den Kapitaliſten, Zuden und Raſſenſchänder ein und ſchrieb von einem„unſchuldig Verklagken“. Das iſt bezeichnend und beweiſt, wie die ſchreiben⸗ den marxiſtiſchen Zudenknechke ihren Kapitalge · bern dienen. Den ZJuden Arkhur Schwarz und ſeine journa⸗ liſtiſchen Dunkelmänner haben wir nun genügend charakleriſierk. Aber noch nicht die Firma Schuh⸗Baum. Der gemeine Jude Schwarz, der deulſche Mäd⸗ chen geſchändet und ehrlos gemacht und ſie mit dem Fluch der Enkraſſung belaſtek hak, dieſer Jude war's vor elwa 2 Monalen in Mannheim bei der Firma Schuh⸗Baum als Geſchäftsführer kälig. Damit iſt bewiſen, daß ein Jude den andern nicht im Stich läßt, beſonders wenn es ſich um einen— nach dem Talmud— ſo verdienſtvollen Zuden wie den Arthur Schwarz handelk. Ob der Jude Schwarz auch in Mannheim ſeinem verbrecheriſchen Nebengewerbe nachgegangen iſt, wiſſen wir noch nicht. Wir werden aber dieſe Angelegenhelt im Auge behalben.— Nun zur„Volksſtimme“ zurück. Es iſt eigen⸗ arlig, daß dieſes Blakk ſtels von der Verkrekung der Inkereſſen der Arbeiter faſelt, hübſch kreu und brav aber das ungewaſchene Maul hält, wenn ein Sitklichkeitsverbrecher weiblichen Angeſtellken als Vorgeſeßter zugemuket wird. Wenn man auch hier die Finanzierung der Anzeigenplankage berückſichligt, findet man das Verhalken der„Volksſtimme“ durchaus begreiflich. So ſehen die Leuke aus,'e vorgeben, der öf⸗ fenklichen Meinung und den Arbeilerinbereſſen zu dienen. Aber man kann unmöglich von dem Ju⸗ den Harpuder aus der Rokakionsſynagoge in R3 verlangen, daß er ſeinen Raſſegenoſſen Baum und Schwarz ernſtlich wehe kul. Djelal. ————————— Mannheimer Rlanetarinm 3. Vorlrag über Aſtrophyſik im Planekarium. Der Gegenſtand der Ausführungen Prof. Dr. Feurſteins war diesmal die Beſchrei'bung der Me⸗ thoden zur Erforſchung der Sonne und die von dieſer Forſchung erzielken Reſulkake. Beſonders eingehende Worke widmeke er den ſog. Sonnen⸗ phänomenen, den Sonnenflecken und Prokuberan⸗ zen. Die wichligſte und erfolgreichſte Methode zu deren Enkrätſelung iſt die Spekkralunkerſuchung, auf Grund deren es möglich iſt. jede leuchkende Subſtanz auf hre Eigenſchaften und ihre chemiſche Zuſammenſetzung zu unkerſuchen. Die ſogenann⸗ ken Sonnenflecken(die man übrigens erſt vor 300 Jahren enkdechke) wurden vermöge dieſer Me⸗ thode als rieſige Gaswirbel erkannk(manchmal mit einem Durchmeſſer von 100 000 Kilomekern) die in vielen Beziehungen ganz beſtimmken Geſehzmä⸗ ßigke ken unterliegen. So gehk z. B. die Drehung der Wirbel auf der Nordhälfte der Sonne ſteks in dem Uhrzeiger enkgegengeſetzter Richtung vor ſich, auf der Südhälfte dagegen gevade umgekehrk, d. h. im Sinne des Uhrzeigers(alſo ähnlich wie die Zyklone auf unſerer Erde. Außer anderen merk⸗ würdigen Eigenſchaften dieſer„Glecken“ iſt für uns Erdenbewohner beſonders inkereſſank, zu erfahren, daß auf der Erde ſo manche Dinge mit der 11⸗ oder 22jährigen Periodizikät der Sonnenflecken zuſam⸗ menhängen. Ebenſo brachte die Spekkralanalyſe Lichk in das vor noch nicht allzulanger Zeit noch dunkle Weſen der Prokuberanzen, jener eigenarkigen Ge⸗ bilde, die als glühende Maſſen viele Hunderttau⸗ ſende von Kilomekern von der Sonnenoberfläche in den Welkraum'nausgeſchleuderk werden und beſonders guk bei kokalen Sonnenfinſterniſſen an dem äußeren Stkrahlenkranz der Sonne(der Co— rona) ſichtbar werden. Es iſt wichtig, darauf hinzuweiſen, daß Prof. Dr. Feurſtein dieſe Vorträge in durchaus leicht⸗ verſtändlicher Form hält, ſodaß beſonders Laien unker den Anhängern der erhabenſten der Na⸗ kurwiſſenſchaften, der Aſtronom'e hochinkereſſanke Kennkniſſe vermiktelt werden können. Die Aus⸗ führungen des Gelehrken wurden durch viel Lichk⸗ bilder und Spektralexperimenke illuſtrierk. Der nächſte Vorkrag findek am 21. November ſtakt. H. E. Syendet aur Vinterhilje der WS- Frauenschiajt 2 SG8 80 —2 — 6G8282238 S 682 2 GV9 9 382 g3———(—2 dem mer- rvden, dies inige alt ernk, man cha· eſen, were nicht reiſe dicht Litel: „Ak⸗ fol⸗ — 2. —— Verbandsſpiele in Süddeutſchland Wichlige Enkſcheidungen in den Gruppen Würitemberg, Rhein, Saar und Main. Mit Ausnahme der Gruppe Südbayern und Würktemberg wird am kommenden Sonntag wie⸗ der in allen Gruppen ein vollſtändiges Programm zur Abwichlung gelangen. Die Kämpfe ſind miktlerweile in das letzte Stadium der Entſchei⸗ dungen gelangt. Wenn immer noch eine ganze Reihe bedeutſamer Fragen ungeklärk geblieben iſt, ſo vor allem deshalb, weil auch in der Rückrunde die ſpannendſten Großkämpfe an den Schluß de: Serie gelegt wurden. In den vier Gruppen Würktemberg, Rhein, Saar und Main treffen wieder Spitzenvereine aufeinander, Begegnungen, die ſehr wohl geeignet erſcheinen, eine vielleichk in mancher Hinſicht ſchon endgültige Klärung zu bringen. Die übrigen Spiele werden die Favo⸗ riken ihrem Ziel näher bringen, werden aber zu⸗ gleich auch für die Abſtiegsfrage von nicht ge· ringer Bedeukung ſein. Das größte Inkereſſe gilt jedenfalls den Treffen Stukkgarker Kickers gegen Union Böckingen: VfR Mannheim— Vfe Reckarau; Boruſſia Neunkirchen— SfR Saar⸗ brüchen; 5 Saarbrücken— FK Pirmaſens und 3S8 Frankfurk— Kickers Offenbach. Rhein: Spgg Mundenheim— Phön. Ludwigshafen(2ð4) IfR Mannheim— Vfe Necharau(:5) Spogg Sandhofen— S Waldhof(:3) — Germ. Friedrichsfeld— 1908 Mannheim(:5 Amicik'a Viernheim— VfR Kaiſerslautern(:1) Die fünf Paarungen bergen allerhand inter⸗ eſſanke Möglichkeiten. Normalerweiſe ſollte Phönix dieſes Mal aus Mundenheim beide Ppunkte mitbringen und ſeinen zweiten Plaß be⸗ haupken. Dem Vf iſt ein Sieg über Neckarau kroß des letztſonntäglichen Rückſchlages zuzu⸗ krauen. Der Meiſter dürfte krotz der Formver⸗ beſſerung von Sandhofen auch in Sandhofen ſieg⸗ reich bleiben, wie man auch Viernheim gegen Kaiſerslautern in Front erwarken darf. Ungewiß iſt dagegen der Ausgang des Friedrichsfelder Kampfes, obwohl 1908 die beſſeren Chancen'bt. Main: VfB Friedberg— F6 Hanau 93(:0) 55 B Frankfurk— Kickers Offenbach(:2) Sfr Frankfurk— Eintkracht Frankfurt(:3) Rok⸗Weiß Frankfurt— Union Diederrad(:3) Germania Bieber— Vfe Neu-Iſenburg(:2) Nordbayern: VfR Fürkh— Germania Nürnberg.1) ASV Nürnberg— 1.§C Nürnberg(:7) FC Schweinfurth 05— SpVgg Fürkh(:2) 5m Würzburg 04— Würzburger Kichers:2) SpVgg Erlangen— FC Bayreuth(•5 Südbayern: Bayern München— Wacker München(:1) Teukonia München— DSV München(:2) Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg(:5) SSw Ulm— Spgg Landshuk(:2) Würkkemberg: 1. FC Pforzheim— German'a Brößingen(:2) Stullgarker Kichers— Union Böckingen(:3) SV Feuerbach— FC Birkenfeld(:1) Baden: F Offenburg— Karlsruher FV 2¹0 SC Freiburg— FC Mühlburg(:2) Frankoma Karlsruhe— Freiburger FC(:2) Phönix Karlsruhe— SpVgg Schramberg(:3) VfB Karlsruhe— 7V Raſtakt(:1) Heſſen: Iagg Kaſtel— Alemannia Worms(:½ VfR Bürſtadt— FVgg Mombach(:0) 1. FC Langen— FSV Mainz 05(:7) Wormakia Worms— SV Weesbaden(:0) Vikkoria Urberach— Olymp'a Lorſch.1) Saar: 1§C Kaiſerslautern— SV 05 Saarbrücken:1) Saar Saarbrücken— 1. FC Idar:2) S BVölkingen— Einkracht Trier(:2) Der des Süddeukſchen Fußball- und Leichkathletik⸗Verbandes erläßt einen Aufruf, in dem er ſich ſcharf gegen das wilde Profikum im Fußballſpork wendek. Es heißt dork: „Verankworkungsloſe Perſonen, außerhalb aller ſporklichen Organiſalionen ſtehend, ver⸗ ſuchen die wirlſchafkliche Noklage unſerer zum Teil arbeilsloſen Spieler auszunüßen, um aus rein gewinnſüchtigen Beweggründen heraus den Verſuch zu machen, den geſchäfksmäßigen in Süddeulſchland einzu⸗ ühren. Dieſen Geſchäftemachern iſt es gleichgül⸗ kig, ob durch dieſen Verſuch den ſporklreiben⸗ den Vereinen aller Verbände und Organiſa⸗ kionen erheblicher Schaden erwächſt. Seil mehr als 40 Jahren haben hochver⸗ dienke Vereinsführer und Sporksleule in zä⸗ hem, mühevollem Schaffen und Ringen werl⸗ vollſte Aufbauarbeik geleiſtek und den heuli⸗ gen, hochenkwickellen Sporkbelrieb geſchaffen. Daß durch dieſe Täligkeit im wahrſten Sinne des Workes Dienſt an unſerer Jugend, an un⸗ ſerem Volke und Vakerland geleiſtek wurde, iſt heuke Gemeinguk aller Kreiſe unſerer Be⸗ völkerung. In ehrenamklicher Weiſe mit erheblichem Einſaß von Geld, Zeit und Arbeit wurde hier eine Leiſtung vollbrachk, die den Dank von Volk und Valerland verdienk. Die Milar⸗ beiter an dieſem Werk dürfen heuke ſtolz ſein auf den Erfolg, den ſie mikerkämpft haben. Unſere deulſche Sporkbewegung iſt heule ſo groß und mächkig und ſo feſt in unſerem Volk verankerk, daß ſie nichk mehr wegzudenken iſt. Geſchäfktstüchtige Leuke hoffen nun, dieſe von unſeren Sporkführern und Sporksleuken geſchaffene Bewegung für ſich auszubeuken Des vovagrophenwuft in Deutithland Wirrwarr in den Haushalkſyſtemen der Länder.— Mehr als 30 000 Geſetze und Verordnungen in Kraft!— Die Notwendigkeit einer allgemeinen deulſchen Verwalkungsreform. Von Dr. Kurk Vollerk. Das deutſche Volk läuft allen Ernſtes Gefahr, unker dem in der Wellgeſchichte beiſpielloſen Pa⸗ ragraphenwuſt ſeiner Verwalkungsbürokrakie all⸗ mählich zu erſtichen. Wir leben heuke inmikten einer Geſehesinflakion, die zu überſehen nicht einmal dem Fachmann, geſchweige denn dem normalen Steuerzahler möglich iſt. Dieſen Zu⸗ ſtand verdanken wir nicht zuletzt jenem Soz'aliſie⸗ rungsfimmel, dem das Reich und die Länder jahre⸗ lang infolge der marxiſtiſchen Mißwirtſchaft aus⸗ geſetzt waren und der zu jenem unheilvollen Ue⸗ bergang vom ſauberen Verwalkungsſtaat des alken Reiches zum neudeukſchen Wohlfahrks- und Ver⸗ ſorgungsſtaak führte. Und auch der Parlamen⸗ karismus dieſer neudeutſchen Prägung ſorgke ſei⸗ nerſefts dafür, daß'e Herſtellung von Geſeßen und Verordnungen am laufenden Band nicht ab⸗ riß. Rechnek man außerdem noch den ins Ufer⸗ loſe angeſchwollenen Betätigungsdrang einer viel⸗ Köpfigen Verwalkungsbürokratie hin⸗ zu, die ſich mik der Zeit immer mehr zu einer un⸗ ſichtbar wirkenden Diktakur im Staak enkwickelke, ſo kann man ſich eine ungefähre Vorſtellung da⸗ von machen, welche Kräfte es in erſter Linie wa⸗ ren, die dleſen immer unerkräglicher gewordenen Paragraphenwuſt gleichſam heranzüchteken. Die im vorigen Jahr zum Abſchluß gelaagken Unterſuchungen des Reichsſparkommiſſars, die ſich vornehmlich auf die Haushalktwirkſchaft und die Finanzgebarung der Länder erſtrechhen, ergaben ein geradezu erſchütterndes Bild verwalkungskech⸗ niſcher Zerſplitterung. Aus den Buchungsformen ber einzelnen Länderetats offenbarte ſich ein Auch heuke noch gleichk kein Haushaltsplan, keine Verrechnung irgend eines Landes dem⸗ oder der⸗ jenigen des Reiches oder irgend eines anderen Landes! Mitarbeiter des Reichsſparkommiſſars wieſen ſchon vor Jahr und Tag auf den Mißſtand hin, daß es nicht einmal möglich iſt,„mit der an ſich ſo naheliegenden Methode der vergleichenden Haushalt⸗ und Rechnungsſtat'ſtik brauchbare Ur⸗ keile über die größere oder ger'ngere Wirkſchafk⸗ lichkeit eines Landes im Verhälknis zu anderen im ganzen oder in einzelnen Verwalkungszweigen zu gewinnen“. Man ſollte auf Grund ſolcher und ähnlicher Ermikklungen annehmen, daß Reich und Länder nichts Eiligeres zu kun gehabt hätten, als dieſe unhaltbaren Zuſtände durch enkſprechende veryaltungstechniſche Reformen aus der Welk zu ſchaffen. Es geſchah aber nichts! Gemäß einer zu Beginn dieſes Jahres veröf⸗ fenklichten amtlichen Stakiſtih ſind in den einzel⸗ nen deutſchen Ländern mehr als 30 000 Geſeße, Bekannkmachungen und Verordnun⸗ gen in Kraft, von denen weitaus die meiſten erſt mach dem Kriege Gültigkeit erlangken. Wollte man ſämkliche Patagraphen dieſer 30 000 geſetzlichen Beſtimmungen zuſammenzählen, ſo würde ſicher⸗ lich eine Mill'onenzahl dabei herauskommen! Aus einer vor einigen Jahren dem ⸗ſächſiſchen Landkag zugegangenen Denkſchrift zur ſächſiſchen Verwal⸗ kungsreform ging bereits hervor, daß das Reichs⸗ geſetzblatk ſeit dem Jahre 1914 rund 20 000 Seiken neuer Verordnungen umfaßte, das ſächſiſche Ge· ſetblatt rund 6000 Seiten, ſodaß es ſelbſt für vie Beamtenſchaft immer ſchwerer wurde, ſich in den vielen geltenden Beſtimmungen zurechkzufinden. Im Ze'kraum von 1920 bis 1928 wurden allein'n Thüringen 1670 neue Geſetze erlaſſen, von denen zwei Driktel heule noch in Kraft ſind. Braun⸗ ſchweig hak über 1400 Geſetze, Anhalt über 400 etlaſſen. Die Geſetzſammlungen der mitkeldeuk⸗ ſchen Staaten ſeit der Jahrhundertwende füllen eine Bibliokhek von 250 ſchweren Bänden. Der ganze Jammer mitteldeulſcher Kleinſtaalerei erhelll chaos von verſchledenarkigſten Haushaltsſpſtemen. DORLSDIE Bor. Neunkirchen— Sfr Saarbrücken(:5) I5V Saarbrüchen— FK Pirmaſens:3 Jn Kuͤu zu: Der Deukſche Olympiſche Ausſchuß hak eine Denkſchrift für oͤie Olympiſchen Sp'ele 1936 aus⸗ gearbeikek, in der als Termin der Olympiſchen Winkerſplele die Tage vom.—16. Februar an⸗ gegeben ſind. Die Koſten für die Olympiſchen Spiele in Berl'n werden mit 5½ʒ Millionen be⸗ zifferk, von denen man 4 Millionen wieder ein⸗ nehmen dürfte. Der Reſt ſoll durch Skifkungen, eine Lokterie, Werbemarken eke. aufgebracht wer⸗ den. Die Koſten der deukſchen Teilnehmer ſollen von den Verbänden beſtritten werden; der Olym⸗ piſche Ausſchuß kommt nur für die gemeinſame Kleidung der Akliven auf. Ilalien hak bereils ausführliche Pläne für die von ihm 1934 durchzuführende Fußballwelkmei⸗ ſterſchaft ausgearbeitek. Die Vorrunden ſollen demnach bereits 1933 ausgekragen werden. Abwehrmaßnahmen gegen wilbes Projitum und unker Ausnüßung unſerer Spieler einen Gewinn für ſich und ihre Hinkermänner, die ſich im Dunkeln halten, ziehen zu können. Die Allgemeinheik wird hiermil vor dieſer Bewegung gewarnk, die nichts mit ehrlichem Kampf und Spork gemein hak, ſondern nur Miklel zum Zweck der Erzielung hoher Ge⸗ winne ſein ſoll. Der Vorſtand des Süddeulſchen Fußball⸗ und Leichtalhlelik⸗Verbandes wendel ſich energiſch gegen dieſe Ausnüßung unſeres Fußballſporks zu Geſchäftszwechen und ſagk dieſer Bewegung und den ſchärfſten Kampf an. Er verwahrl ſich leidenſchafklich dagegen, daß unſere hohen ſporklichen Ideale durch ſolche Machenſchafken in den Schmuß gezogen werden und der Sporkgedanke zu einer Farce wird. Der Vorſtand des Süddeukſchen Fußball⸗ und Leichlalhlelik⸗Verbandes hak Maßnah⸗ men zur Bekämpfung dieſes wilden, gewerbs⸗ mäßigen Unkernehmens eingeleikel, die bis zur lehlen Konſequenz verfolgk werden. Anſchließend daran bringk der Verbands⸗ vorſtand ſeine an Vereine, Funklionäre und Spieler erlaſſene Warnung erneuk zur Veach⸗ kung. Er hak weiker beſchloſſen, gegen ſolche Funkkionäre und Spieler, die ſich der ge ⸗ ſchäftsmäßigen Ausnüßung nunſeres Sporkes zugewandk haben, im Verwalkungswege ein beſchleunigkes und abgekürztes Verfahren auf Ausſchluß aus unſerem Verband und Auf⸗ nahme in die ſchwarze Liſte mit allen daraus ſich ergebenden Folgerungen durchzuführen. Wer es mik unſerem Spork gut meink, krele in unſere Reihen und führe mik uns den Kampf gegen ein Syſtem, das ſchon früher andere Sporkzweige aus den Reihen der ernſt zu nehmenden ſporklichen Veranſtalkungen geriſſen und vernichkel hak.“ ferner aus der Takſache, daß von den 49 dork lie · genden Exklaven die größte 70 000 Einwohner und die kleinſte nicht einmal einen einzigen aufweiſt! Das alles ſind nakurgemäß unhalkbare Zuſtände, deren Vorhandenſein in einem geordneken Staaks⸗ weſen nicht geduldek werden kann, ſoll nichk in ihm der letzte Reſt von Staaksbeſahung ſyſtemakiſch zerſtört werden. Ein Weikerwurſteln auf dem Nokverordnungswege kann keine grundlegende Beſſerung auf dieſem Gebiet bringen. Die Nok⸗ wendigkeit einer allgemeinen deukſchen Verwalkungsreform wird deshalb von Tag zu Tag dringender. Es erhebk ſich vor allem die wichk'ge Frage, wie es unber den heukigen ſo überaus verworrenen Verhälkniſſen ermöglichk wer⸗ den kann, den geſamken öffenklichen Verwalkungs⸗ apparak unker weilgehender Dezenbraliſalion der ſchwierigen Lage der öffenklichen Finanzen eini⸗ germaßen zweckenkſprechend anzupaſſen. Voraus⸗ ſetzung dafür iſt allerdings, daß ſowohl das Reſch als auch die Länder dieſe Verwalkungsreform als ein Gemeinſchafksproblem auffaſſen und der Löſung nahezubringen verſuchen. Die Länder insbeſondere müſſen auf dem Wege güklicher Ver⸗ einbarung eine weilgehende Rechksanglei⸗ chung durchführen, damit endlich das für alle Teile ſo ſchädliche Neben⸗ und Durcheinanderar⸗ beiben von Reich, Ländern und Gemeinden auf⸗ hörk. „Das Volk will in den öffenklichen Angelegen⸗ heiten nichkt von einer Behörde zur anderen ge⸗ ſchickt oder das Opfer von ſcharfſinnigen Zuſtän⸗ digkeikserwägungen werden“, heißkt es in einer von der bayer'ſchen Regierung ausgearbeiteken Denk⸗ ſchrift zu einer Länderkonferenz,„ſondern es will möglichſt wenige, klar und vernünftig gegliederke, leicht erreichbare und nichk von vornherein über⸗ flüſſig erſcheinende Stellen haben, bei denen es ſeine Wünſche anbringen und ſe'ne Ziele erreichen kann.“— Iſt es wirklich ſo ſchwer, an maßgeb⸗ licher Skelle dieſem geſunden Volksempfinden Rech⸗ nung zu tragen? b 5 W 2428 —————————————— ihren Hinkermännern Parole-Ausgahbe KREIS MANNHEIM Schulungskurs: Die Schulungskurſe des Krei, ſes Mannheim beginnen wie folgk: Einführungs · kurs für Ortsgruppenleiter und Mittelſtandsfach · gruppen am 15. November 1932, abends.30 Uhr um Lokal„Kullmann“. Einführungskurs für Beamte am 16. Novem. ber im„Saalbau“. 3 Einführungskurs für Beamte und Angeſtellle am 17. Nowember im„Warkburghoſpiz“ Die Schule für Politit beginnt am 17. Ro:- vember im Weinhaus„Hülle“. Die Kurstkeilnehmer werden erſuchk, vollzählig zu den angegebenen Terminen zu erſcheinen, da dork die weiteren Vorkragsabende bekannlgegeben werden,'e durch die Wahl eine zeltliche Verſchlie⸗ bung erhalten haben.— Der Kreisſchulungsleiker. NS-Frauenſchafk: Freilag, den 11. November, 15 Uhr, findet in L 4, 8, eine Beſprechung ſämk⸗ licher Wohlfahrtspflegerinnen ſtatt. Sprechſtunden Sladtrak Runkel: Die Sprech⸗ ſtunden in Fürſorge- und Skaoͤbraksangelegenheiten finden w' er regelmäßig in der Geſchäfksſtelle in Mi, 2a folgenden Tagen ſtatt: Diensbags 10 bis 12 Uhr, Miktwochs 16—18 Uhr und Freikags,/ 10—12 Ubr.. KREI“ HEIDELBERG Heute 15.30 wichkige Beſprechung im Horſt⸗Weſſel⸗Haus.-de Orks⸗ und Stühpunktlei⸗ terin hat daran keilzunehmen. Bei Nichterſcheinen Verkrekung erwünſchk. Die Kreisleiterin: Frau Klein. NS-Frauenſchaft, Wieblingen: Am Donners⸗ tag, den 10. November,.15 Uhr im Nebenzim: mer des„Badiſchen Hof“ Strichabend mit Vor⸗ trag J. Fr'tſch ſtud. jur über„Die Grundlagen der außenpolitiſchen Feſſelung Deutſchlands“.— Gäſte willkommen.— Am Sonnbag, den 13. November, 15 Uhr, fin⸗ dek auf dem Zenkralfriedhof eine Tokengedenkfeier ſtatt. Erſcheinen der SS, SA, Amkswaller und Par⸗ keigenoſſen iſt Pflicht. 0 Der Kreisleiter. gez.: H. Röhn. Sammlung für die NS-⸗Winkerhilfe Ab morgen wird durch die Kreisleitung die Sammlung für die diesjährige Winkernol⸗ hilfe durchgeführk. Die Sammler ſind mit Liſten verſehen, welche von der Kreisleitung ſowohl als auch von dem Bezirksamk abge⸗ ſtempell ſind. 4 Wir billen alle Parkeigenoſſen und Ange hörige, uns kalkräflig zu unkerſtühen. Geld, Lebensmikkel, Kleidungsſtücke und ſonſtiges wird enkgegengenommen bezw. abgeholl. Unkerſtützt die nolleidenden Volltsge⸗ noſſen in unſeren Reihen! Tul Eure Pflichk! Helf Hikler helfen! Zundfunt⸗Progcamm für Donnerslag, den 10. November Heilsberg:.30 Oymnaſtik, 9 Schulfunk. 10 Hero⸗ buch⸗Auklion. 11.30 Konzert. 13.05 Schallplat⸗- ten. 16 Jugendſtunde. 16.30 Konzerk. 18.30 Für den Landwirk. 19 Lieder. 19.30 Engliſch. 20 Abendunkerhaltkung. 21.40 Ninke⸗Trlo. Königswuſterhauſen:.35 Konzerk. 9, 10.10 Schul⸗ funk. 12.05, 14 Schallplakten. 15 Kinderſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16 Pädagogiſcher Funk. 16.30 Konzert. 17.30 Lukher. 18 Muſtkaliſcher Zeilſpiegel. 18.30 Rußland. 19 Für den Land⸗ wirk. 19.30 Konzerk. 20.30 Lehrſpiel. 21 Kon⸗ zerk, 20.30 Lehrſpiel. 21 Konzerk. 21.15 Tanz. Mühlacker:.45 Gymnaſtik..20 Schallplatken. 10 Lieder. 10.25 Violine und Cello. 12 Schall⸗ plakten. 13.30 Konzerk. 14.30 Spaniſch. 15.00 Engliſch. 15.30 Jugendſtunde. 17 Konzerk. 18.25 Tilly und Pappenheim. 18.50 Frau vor Ge⸗ richk. 19.30 Laukenl'eder. 20 Expanſion. 21 Fi- deles Wien. 21.30 Klarinekkenkrio. München: 10 Gymnaſtik. 10.15 Forkbildung. 10.35 Arbeikshygiene. 12 Schallplakten. 15.25 Pfäl⸗ ziſch und Bayeriſch. 16.05 Konzerk. 16.35 Film. 17 Konzerk. 18.15 Für deukſches Volkstum im Ausland. 18.35 Karkoffelbau. 19.05, 20.15 Kon⸗- zerk. 21.20 Orienkreiſe. 21.40 Sonaken. Sthiffec⸗Bövſe Schifferbörſe Dnisburg⸗Ruhrork. (Amkliche Nolſerung): Frachkſäße von den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach Rokterdam.65—.70, Ankwerpen⸗Gent .10, Brüſſel.50, Lüttich.70 RM., von den Häfen des RheinHerne⸗Kanals nach Rotter⸗ dam.85, Ankwerpen⸗Genk.25, Brüſſel.65, Lüttich.90 RM. Schlepplohn von den Rhein-Ruhr⸗Häfen nach St. Goar.54, Mainz .80, Mannheim.90 RM. Die an der Schifferbörſe nokierken Frach⸗ ken ſind die reinen Waſſerfrachlen, alſo aus⸗ —————— ergeld, Verſicherungen⸗ er Spe- ditionsgebühren uſm. 5 namasrSunha. n, a,.—— ————————————— MDEI. U MlnR ScCHAI Die Papenpleite Rütkgängige Einnahmen des Reithes an Steuern, zöllen und Abgaben Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht eine Ueberſicht über die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1932. An Be⸗ ſitz- und Verkehrsſteuern ſind in dieſer Zeit aufgekommen 2007 Millionen, an Zöllen und Verbrauchsſteuern 1345 Millionen, aus der Bierſteuer 139 Millionen, aus der Zuckerſteuer 140 Millionen. Im ganzen alſo betrug die Einnahme im er⸗ ſten Halbjahr des Rechnungsjahres 1932 3 352 Mill. RM. gegenüber einem Voranſchlag für das geſamte Rechnungsjahr in Höhe von.464 Mill. RM. Bereits dieſe Zahlen zeigen, daß im neuen Rechnungsjahr 1932 nicht einmal das geſchätzte Aufkommen an Steuern erreicht werden wird, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß wenig⸗ ſtens in dem nächſten Vierteljahr mit einem weiteren Rückgang der Steuereinnahmen ge⸗ rechnet werden muß, allein ſchon infolge der ſaiſonmäßigen Einflüſſe. Bereits innerhalb der erſten beiden Viertel⸗ jahre dieſes Rechnungsjahres iſt feſtzuſtellen, daß die Einnahmen dauernd ſinken, z. B. ka⸗ men vom 1. Juli bis 30. September im ganzen 1633 Mill. RM. auf, dagegen in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni 25 Mill. RM. mehr. So⸗ gar im zweiten Viertel des Rechn.⸗Jahres 1931, alſo mitten in der bekannten Julikriſe, betru⸗ gen die Einnahmen insgeſamt 2039 Mill. RM. und waren ſomit 375 Mill. RM. höher als im zweiten Viertel des Rechn.⸗Jahres 1932. Die Mindereinnahmen ſind hauptſächlich zu verzeichnen bei der Einkommenſtener, der Kör⸗ perſchaftsſtener und der Bierſtener. Die Mindereinnahmen bei der Aufbrin⸗ gungsumlage erklären ſich daraus, daß im zweiten Viertel 1931 die Freigrenze niedriger und der Umlageſatz höher waren und in dem Aufkommen noch die Anteile der Bank für In⸗ duſtrieobligationen enthalten waren. Wenn man darauf hinweiſt, daß es verfrüht ſei, aus dem Aufkommen des erſten Halbjahres 1932 auf das geſamte Jahresaufkommen zu ſchlie⸗ ßen, ſo möchten wir unſererſeits doch bezwei⸗ feln, daß ſich ein nur einigermaßen günſtiges Ergebnis erzielen läßt. Die in gar keiner Wei⸗ ſe ſichtbar werdenden günſtigeren Ergebniſſe infolge des neuen Wirtſchaftsplanes der Re⸗ gierung werden auch in Zukunft ausbleiben, da wie wir ſchon verſchiedentlich nachgewieſen ha⸗ ben, das Wirtſchaftsprogramm des Herrn von Papen in keiner Weiſe eine Beſſerung herbei⸗ führen kann. Mit geſtohlenem Gedankengut, das nur un⸗ vollkommen und ſtümperhaft verwandt wird, kann man eine wirtſchaftliche Neuordnung und Neubelebung nicht erreichen, deshalb fort mit dieſer Regierung und ihrem Wirtſchaftspro⸗ gramm und an deſſen Stelle geſetzt das Wirt⸗ ſchaftsprogramm der NSDA. Können wir uns das leiſten? Von Treveis Verzweifelte Anſtrengungen werden gemacht, die deutſche Wirtſchaft wieder in Gang zu bringen. Die Not brennt uns auf den Nä⸗ geln. Wir müſſen alle helfen, wenn es ge⸗ lingen ſoll, das Heer der Arbeitsloſen wieder in den Arbeitsprozeß einzuführen. Der Eng⸗ länder hat als kluger Kaufmann, trotz aller Pflege der ausländiſchen Beziehungen, recht⸗ zeitig an. ſeine Landsleute den Mahnruf er⸗ gehen laſſen: „Der. Wiederaufſtieg beginnt im eigenen Hauſe!“ Sollte ein ſolcher Mahnruf nicht erſt recht für das deutſche Volk gelten, das unter der Laſt des Weltkrieges und unter den veränder⸗ ten wirtſchaftlichen Verhältniſſen doppelt lei⸗ det? Der Ruf:„Kauft deutſche Waren!“ wird ſo oft als Schädigung deutſcher Exportinter⸗ eſſen dargeſtellt. Das iſt er aber nicht, ſon⸗ dern er, entſpringt einem geſunden haushäl⸗ teriſchen Empfinden. Nur das ſoll vom Aus⸗ land nicht gekauft werden, was wir im Lande ſelbſt nicht produzieren können. Auch der Deutſche Gartenbau hat unter den Folgen ei⸗ ner hemmungsloſen, dem Bebdarf nicht ange⸗ paßten Einfuhr beſondͤers zu leiden. Hundert⸗ tauſend finden in der Produktion von Obſt, Ge⸗ müſe und Blumen ihren Lebensunterhalt, tau⸗ ſende ſollen in Siedlungen Gartenbauerzeug⸗ niſſe anbauen. Aber der Gartenbau ſelbſt iſt am Ende! Kürzlich ging durch die Preſſe die Nachricht, daß ein Gemüſebauer ſeine Bohnen in die Elbe ſchütten mußte, weil ſie ihm eine Wohlfahrtsanſtalt nicht einmal ohne Bezah⸗ lung abnehmen wollte. Obwohl der Gartenbau ſeine Anbanflächen im Jahre 1932 um etwa 12 Proz. gegenüber 1927 vergrößerte, werden immer noch Unmen⸗ gen. ausländiſcher Erzeugniſſe des Garten⸗ baues eingeführt. Daß die deutſchen Erzeug⸗ niſſe an Güte und Preiswürdigkeit den aus⸗ ländiſchen nicht nachſtehen, iſt heute kaum noch beſtritten. Der Nährwert von zwei Bananen gleicht durchſchnittlich dem von 2 kleinen roten Rü⸗ ben, 3 Walnußkernen, 4 großen Mohrrüben oder 1½ Pfund Kartoffeln. Trotzdem haben wir 1932 von einigen Erzengniſſen immer noch größere Mengen eingeführt als 1931, ohne Rückſicht auf die Lage des Gartenbaues, trotz der⸗ Deviſenbewirtſchaftung! Tomaten führten wir 75000 Doppelzentner mehr ein als 1931, Zwiebeln 16 000 Doppelzentner, Gurken 6000 Doppelzentner, Aepfel 30 000 Doppelzentner. Die gute deutſche Mark wandert ins Aus⸗ land, während dem deutſchen Gärtner ſein Be⸗ ſitz verſteigert werden muß, weil er die Schul⸗ —5 für Steuern, Zinſen uſw. nicht bezahlen ann. Dabei haben wir auch aus Gründen der Ir⸗ beitsbeſchaffung alle Urſache, den deutſchen Gartenbau zu fördern. Denn gerade er kann auf kleiner Fläche vielen Menſchen einen Le⸗ bensunterhalt bieten. Während auf einem klei⸗ nen Betrieb von—5 ha nur 5 Perſonen be⸗ ſchäftigt werden, können in einem gleichgroßen gärtneriſchen Betrieb 8 Perſonen beſchäftigt werden. Die deutſche Hausfrau hat es in der Hand, die großen Möglichkeiten, die der Gartenbau als Arbeitgeber unmittelbar zu bieten ver⸗ —— mag, zur vollen Auswirkung kommen zu laſ⸗ ſen, indem ſie beim Einkauf ſtets nur deut⸗ ſches Gemüſe, deutſche Blumen, deutſches Obſt verlangt. Auch für Deutſchland gilt, daß der Wieder⸗ aufbau ſeiner Wirtſchaft im Haushalt jedes einzelnen Deutſchen beginnt. Gefahr des Stillegens taufender Kraft⸗ wagen- Gogen die Preisdiktatur des Treihſtofjkartells In kurzen Abſtänden hat das deutſche Treib⸗ ſtoffkartell die Benzinpreiſe dreimal heraufge⸗ ſetzt und plant darüber hinaus weitere Erhö⸗ hungen. Zuzüglich oͤer Zölle, Ausgleichsſteuern und der Verteuerung dͤurch den Spritbeimi⸗ ſchungszwang beträgt jetzt der Verbrauchs⸗ preis des Treibſtoffes ein Vielfaches der Welt⸗ marktpreiſe. Dieſe Verſteuerung iſt für die deutſche Wirtſchaft ganz unerträglich. Abge⸗ ſehen von den nachteiligen Folgen für die ge⸗ ſamte Kraftfahrzeuginoͤuſtrie werden alle Treibſtoffverbraucher durch die Preisdiktatur des Treibſtoffkartells empfindlich getroffen. Viele tauſend reiſende Kaufleute ſind ge⸗ zwungen, in weniger dicht beſiedelten Gegen⸗ den ihre Käuferſchaft im Kraftwagen zu beſu⸗ chen. Bei einer weiteren Zuſpitzung des Ge⸗ genſatzes von ſinkenden Umſätzen und von ſtei⸗ genden Reiſeſpeſen werden ſich viele reiſende Kaufleute genötigt ſehen, ihre Reiſetätigkeit im Kraftwagen einzuſtellen oder ſtark einzu⸗ ſchränken. Der Bund reiſender Kaufleute im Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Verband for⸗ derte daher die Reichsregierung oͤringend auf, ſofort tatkräftig einzugreifen. Die Maßnah⸗ men dürfen ſich aber nicht nur auf eine Sen⸗ kung der viel zu hohen Abgaben beſchränken, ſondern müſſen auch der Preisdiktatur des neugebildeten Treibſtoffkartells Grenzen ſetzen. Es geht nicht an, daß die Verbraucher die Amortiſation des in einem überſetzten Tank⸗ ſtellennetz falſch inveſtierten Kapitals tragen. Die weitere Einſchränkung der Berufstätig⸗ keit der reiſenden Kaufleute würde in weitem Umfange das Ausbleiben von Aufträgen für die beteiligten Firmen zur Folge haben, ein Ergebnis, das den Bemühungen um Ankurbe⸗ lung der Wirtſchaft ſtrikt zuwider läuft Börſen und Märtie Berliner Börſe Tu. Berlin, 9. Nov. Das lebhafte Intereſſe für Ren⸗ ten übertrug ſich heute in ſtärkerem Maße auch auf die Aktienmärkte. Das Publikum hatte wieder auf allen Ge⸗ bieten Kaufaufträge erteilr. Teilweiſe waren limitierte Orders eingetroffen, die infolge der Kursſteigerungen nicht ausgeführt werden konnten. Auch die Spekulation ſchritt nach der amerikaniſchen Wahl, die eine Beendigung des Drucks auf das amerikaniſche Wirtſchaftsleben erwarten läßt, zu weiteren Deckungen und Rückkäufen. Eine Anre⸗ gung bot ſerner die Entlaſtung der Reichsbank und die günſtige Entwicklung der Deviſenbilanz, die dem Reich ge⸗ ftern eine weitere Abſchlagszahlung von 3 Millionen Dol⸗ lar auf ſeinen Lee Higginſon⸗Kredit ermöglichte. Aber auch der neueſte Bericht vom Arbeitsmarkt, der trotz der ſaiſonmäßig zu erwartenden Verſchlechterung eine gebeſ⸗ ſerte Beſchäftigungslage aufweiſt, ſtimulierte, ebenſo die kräftige Erholung auf dem Kupfermarkt. Im Mittelpunkt ſtand wieder der Rentenmarkt, wo die Makler überall neue Kaufaufträge entgegennehmen konnten. Reichsſchuld⸗ buchforderungen ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um 1 Pro⸗ zent fort. Reichsbahnvorzugsaltien 3 Alus⸗ zent. Vereinigte Stahlobligationen erſchienen schichn und 4 55, Miaai auf 69,25(66,87), Altbeſitz und Neubeſitz wurden zu un⸗ veränderten Kurſen aus dem Markt genommen. Am Aktienmarkt konnten ſich Bubiag(plus 494) den geſtrigen Kursſteigerungen der Braunkohlenwerte anpaſſen. Nam⸗ haft höher waren auch Brauereiwerte in Erwartung einer Milderung der Prohibitionsbeſtimmungen. Braubank plus 2½, Schultheiß plus 3½, Dortmunder Union plus 47½. Ottawi auf die Bewegung am Kupfermarkt 18 25 nach 17,87. Farben zogen auf 99,12(98,37) an. Deſſauer Gas gewannen 2 Punkte, Deutſche Erdöl 134. Am Elektromarkt waren die Kurſe 1 bis 2 Prozent höher. Die ſchon ge⸗ ſtern ſtark erhöhten Montanwerte zogen bis zu 1 Prozent an. Sehr feſt lagen auch Textil⸗ und Zellſtoffwerte, die durchſchnittlich 2 Prozent gewannen. Zellſtoff Waldhof 47 nach 44,5, Bemberg 65,5 nach 62,75. Kaliwerte lagen ruhiger. Man verweiſt auf die franzöſiſche Kalipreisermä⸗ ßigung. Schiffahrtswerte beſſerten ſich bis zu 1 Prozent. Tagesgeld war mit 4½ unverändert leicht. Das amerika⸗ niſche Wahlergebnis hinterließ am Valutenmarkt keine Aus⸗ wirkung. Franlturter Börle Frankfurt, 9. Nov. Stimmung: weiter feſt. Bei an⸗ haltender ſtarker Publikumsbeteiligung war die Tendenz der Börſe wieder ausgeſprochen feſt. Das amerikaniſche Wahlergebnis, das den Erwartungen der Börſe entſprach, regte ſtärker an, beſonders aber wird auf die Lage des Arbeitsmarktes hingewieſen, die zu weiteren Hoffnungen auf eine Wirtſchaftsbeſſerung Anlaß gibt. Im Vorder⸗ grunde der Börſenbewegungen ſtanden feſtverzinsliche Werte, die erhebliche Kursſteigerungen zu verzeichnen hat⸗ ten, wobei ſich angeſichts der großen Kaufaufträge Ma⸗ terialmangel ſehr ſtark bemerkbar machte, ſodaß die Zu⸗ teilung ſtark rationiert werden mußte. Beſonders geſucht waren Liquidationspfandbriefe, ferner Kommunalobliga⸗ tionen ſowie Pfandbriefe. Altbeſitzanleihe knapp behauptet. Neubeſitz eine Kleinigkeit freundlicher. Größeres Geſchäft war in ſpäten Schuldbüchern, die bereits zu Beginn der Börſe 1 Proz. anzogen. Für die Steueranrechnungsſcheine hört man anfangs gut behauptete Kurſe. Auch an den Aktienmärkten war das Börſengeſchäft lebhaft unter we⸗ ſentlicher Bevorzugung von Montanwerten, die bereits an der geſtrigen Abhendbörſe erheblich feſter lagen. Buderus 13, Gelſenkirchen 6 Prozent freundlicher, Rheinſtahl 4, Ver. Stahl ½ Prozent gebeſſert. Ilſe Genüſſe befeſtigton ſich um 3 Prozent. Am Chemiemarkt eröffnete Farben ½6 Prozent höher bei 99. Scheideanſtalt 1,5, Erdöl 1,25 Pro⸗ zent befeſtigt. Weiter ſtark gebeſſert waren Kunſtſeide⸗ werte auf das Anziehen der Preiſe für Kunſtſeide. Bem⸗ berg erhöhten ſich um 4 Proz. Zellſtoffaktien gleichfalls be⸗ feſtigt. Aſchaffenburg 2,5 Prozent erhöht. Schiffahrtswerte feſter. Am Elektromarkt waren Siemens 3, Felten 1, Be⸗ kula ½ Prozent feſter. Schuckert und Acc. behauptet. Am Markt für Einzelwerte zagen Zement Heidelberg 1, Daimler 34 höher. Im Börſenverlauf hielt die feſte Stimmung weiter an. Tagesgelb 3½ Prozent. Berliner Metalle Berlin, 9. November. Metallnotierungen für je 100 Kg. Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rot⸗ terdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolyt⸗ kupfernotiz 53.75 RM. Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für' prompte Lieferung und Be⸗ zahlung). Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM. desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz. 164 RM. Reinnickel 98 bis 99 Proz. 350 RM. An⸗ timon⸗Regulus 37—39 RM. Feinſilber(1 Kg. ſein) 38 bis 41.25 RM. Bremer Baumwoll⸗Lolokurs 7,48 RM. Berliner Produkfenbörle Berlin, 9. Nov. 32. Weizen, märk. 76 Kg. 199—201, märk. Futter⸗ 187—91, märk. Sommer⸗ 80—81 Kg. 204 bis 206; Dez. 211—10.5, März 214, Mai 216.5, Tendenz: ſtill. Roggen, märk 157—59, Warthe⸗Netze 72—73 165.5 cif Bln. Br. Dez. 167—68.5, März 171.75—72, Mai 175 bis 76. Tendenz: feſter. Braugerſte 170—80, Futter⸗Ind. 162—69; Märk. Hafer 133—38, Dez.—, März 139—39.25 G. Mai—. Tendenz: feſt. Weizenmehl 24—27.25, Tendenz: ruhig. Roggenmehl 20.—22.6, Tendenz: ruhig. Weizen⸗ kleie—.4; Tendenz: ruhig. Roggenkleie.25—.6; Ten⸗ denz: ruhig. Viktorigerbſen 22—26, Speiſeerbſen 20—23; Futtererbſen 14—16; Leinkuchen 10.1; Erdnußkuchen 10.7, Erdnußkuchenmehl 11.1; Trockenſchnitzel 9; Sojabohnen⸗ ſchrot 10.2, extrah. Sojabohnenſchrot 10.9. Berliner Devi- vom 9. November Geld Bri- Geld Briel Buen.'r.)08f).912/ Klisn.56] 21.60 Kanada 3 666.674lugoslavien.637.645 Konstantin.008.01[Kowno 41.88 41.96 Japan.869f.871]Kopenhag 72.43 72.57 Rairo 14.29Jf 14 33]/Uis abon 12 76 12.78 London 13 91/ 13.9508ʃ⸗ 70.7J 70.92 Newyork.209f 4. 17baris 16.5156.555 Bio de Jin f 294.296fbrag 12.46512.45 Uruguav•69/.70 fislan! 62.94 63.06 Amsterdam 1169.28f169.62]KRiga 79.7279.5 Athen 2,498f 502f Schweiz 81.08 31.24 Brüsse“ 58½49f 58.610 fian.057.063 Eukarest.517.523/Spanien 344•34.51 Budapest—— Istockhohn J73 53 73 67 Danzis 81 971».12%% eva 110.59/110.81 Helsinz fors f.06 f 076] Wien 519 52.05 Gufer Verlauf der Speyerer Tabal- verkaufsſitzung Der Landesverband hayeriſcher Tabakbauvereine veran⸗ ſtaltete am Dienstag im Wittelsbacher Hot zu Speyer eine Verkaufsſitzung für Mittel⸗ und Hauptgut der pfälziſchen Vereine und zwar handelte es ſich um rund 18 000 Zent⸗ ner. Die erzielten Preiſe ſind als hervorragend zu be⸗ zeichnen und liegen bei Hauptgut durchſchnittlich—20 Proz., bei Obergut—15 Proz. höher, obwohl das letzt⸗ jährige Hauptgut noch beſſer war. Als Hauptkäufer tra⸗ ten auf Martin Brinkmann⸗Speyer(rd. 9000 Zentner), Katz⸗Marx⸗Bruchſal(800 Ztr.), Jacob Mayer⸗Mannheim und Landfried⸗Heidelberg, Hewimſa⸗Homburg. GéEc6, Fel⸗ ſenthal⸗gmarburg(rd. 1000 Ztr.), Grenzhäuſer, Vogel⸗ ſang⸗Bremen und Ambach⸗Saarlouis. Der Verkauf vollzog ſich ſehr flott und gut im Willen. Zweimal ausgeboten wurden Geinsheim—IV, Otterſtadt—II, Mechtersheim —1II. Letztere orteilten den Zuſchlag nicht, der Tabak wurde zum Vertauf nach Vereinsbedingungen freigegeben. Die Partie aus Illingen(Wttbg.) kam nicht zum Aus⸗ gebot. Höchſtpreis für Hauptgut Hanhofen III 74.— RM., niedrigſter Preis Rheingönnheim und Weingarten mit je 55.— RM. Durchſchnittspreis 66.—, Mittelwert 64.50 RM., Höchſtpreis für Obergut Iggelheim II 56.—, tiefſter Wein⸗ —3 mit 45.— RM., Mittel⸗ und Durchſchnittswert 52.50 M. Im einzelnen wurden bezahlt(wozu bei der Bonitie⸗ rung Zu⸗ und Abſchläge bis zu 20 Proz. kommen)— H⸗ Hauptgut, O⸗Obergut, h⸗hagelbeſchädigt, Zentnerzahl in Klammern: Dudenhofen 1(330 H) 60.85, II(370 H) 63.15(20.00), 52.70, III(150 H) 63.20(20), 52.00, Freisbach(100 H) 63.50, Geinsheim 1(260 H) 62.35(35 h) do., 1I(220 H) 62.40(40 h) do. III(180 H) 62.80(50 h) do., IV (250 H) 62.80, Germersheim 1(300 H) 63.50, II(80 H) 61.60, Gommersheim 1(320 h) 67.35, II(150 h) 67.80, III(125 H) 67.75, Hanhofen 1(225 H) 71 85, II(179 H) 73.00, III(75 H) 74.00(60 O) 55.00, Harthauſen 1 (450 H) 71.85(200 h) do., II(530 H) 70.50(115 h) do., 5(550 H) 70.30 54 h) do., IV(220 2 70.20(50 h) 4 H0 71.55,(40 80 5 170 H) 71.55, 70§) 55.25, VI*8 55 61.85, 56 5n K 52.85, Heiligenilein 7⁰ 0) 60.65, Iggelheim 1(170 H) 70.85,(70 O) 55.25, II(160 H) 71.55,(40 O) 55.25, III(170 H) 7155,(70 O) 55.25, IV(150 H) 71.55,(70 O) 55.25, V(160 H) 71.20,(50 O) 55.20, Lingenfeld 1(117 H) 65.90, II(200 H) 66.00, Mechtersheim 1(80 H) 56.85, II 70 H) 5ö6.85, beide (120 O) 50.25, Höchſtgebot Neuhofen 1(300 H) 69.00, II (300 H 66. 85˙ Neuhofen III(250 H) 67.15, IV 250 H) 67.60, V(80 H) 68.80, Niederluſtadt 1(165 H) 64.25, II (135 8) 62.00, Otterſtadt I(700 H) 63.25, II(600 5) 63.20, III(400 H) 63.00, IV(375 H) 64.15, Rheingönn heim(200 H) 55 00(115 h) do., II(100 H) 56.85,(30 h) do., Schifferſtadt(250 H) 67.60, Schwegenheim 1(50 5) 58.65(100 h) do., II(90 H) 58.60, III(11 H) 58.60, Sondernheim(500 H) 68.80, Waldſee 1(510 H) 63.95, II(660 H) 64.00, III(500 H) 68.50, IV(500 H) 62.50, V(350 H) 63.50, VI(420 H) 62.00, VII(400 H) 62.00, VIII(225 H) 61.00, Weingarten(50 H) 55.00, Weſtheim (400 H) 65.65,(35 O) 45.00 RM. Mannheiĩmer Effektenbörle Mannheim, 8. Nov. Die Börſe war weiter zuverſichtlich und feſt. Am Aktienmarkt war das Geſchäft außer⸗ ordentlich klein, die Kurſe behauptet. Hypo⸗ thekenbankaktien etwas feſter. Das Geſchäft konzentrierte ſich im übrigen auf Renten, die durchweg feſt lagen. Höher waren Altbeſitz mit 54,25, Neubeſitz mit 6,5, verſchiedene Kom⸗ munalanleihen und die Goloͤpfandbriefe der Rhein. Hyp. Bank bei knappem Material. 6 Prozent Baden Staat 71, 7 Proz. Heidel⸗ berg—, 8 Proz. Ludwigshafen 56, Mannh. Ablöſ. 47 g, 8 Proz. Mannheim 62, 8 Proz. Pfälz. Hyp. Goldͤpfandͤbriefe 82,5, 8 Prozent Rhein. Hyp. Goldͤpfandbrief 79, 6 Proz. Far⸗ benbonds 96 g. Bremen⸗Beſigheim 75,5, Brown Boveri 25 Brief, Cement Heidelberg 49, Daimler⸗Benz 21,5, Dt. Linoleum 43,75, Durlacher Hof 38, Eichbaum⸗ Werger 42, Enzinger⸗Union 74, JG. Farben 96,75, 10 Proz. Großkraft 95, 15 Proz. dito 140, Kleinlein—, Knorr 174, Konſerven Braun 18, Ludwigshafener Aktienbrauerei 48, Mez—, Pfälz. Mühlen—, Preßhefe—, Rheinelektra 74, do. VA. 75,5, Rheinmühlen —, Schwartzſtorchen 48, Seilwolff 25, Sinner 62, Südd. Zucker 131, Ver. dt. Oele 75, Weſter⸗ egeln 103, Zellſtoff Waldhof 43,25. Badiſche Bank 87, Dedibank 75, Pfälz. Hyp.⸗ Bank 57,5, Rhein. Hpy.⸗Bank 58, Commerzbank 53,5, Dresoͤner Bank 61,75. Badiſche Aßecuranz 24 B, Mannh. Verſ. 23 G, Württ. Tranſp. 25. ————————— Nächſte Tabakverſteigerungen Der Landesverband badiſcher Tabakbauver⸗ eine bringt am 15. November im Coloſſeum in Karlsruhe das Mittel⸗ und Hauptgut aus der badiſchen Hardoͤt und den Orten Altluß⸗ heim, Neulußheim, Reilingen, Kirrlach und St. Leon zum Ausgebot. Vorausſichtlich am 22. oder 24. November wird in Schwetzingen eine weitere Tabakver⸗ ſteigerung für Haupt⸗ und Mittelgut nordͤba⸗ diſcher Vereine ſtattfinden. Schlechtes Weingelchäft im Kraichgau Obwohl der Weinkonſum in Auswirkung der vielerorts eingeführten Gemeindebier⸗ ſteuer allgemein einen ſtarken Auftrieb erfah⸗ ren hat, konnte der Neue im Kraichgau bisher noch nicht an den Mann gebracht weroen, da die meiſten Wirte ihren Bedarf in der Pfalz decken und ſo die einheimiſchen Weinverkäufe ſtocken. Bei den nur im geringen Maße bis⸗ her getätigten Verkäufen wurden für Ameri⸗ kanerweine 30—35, im Letzenberggebiet 40 Pfg. bezahlt. Bei den deutſchen Gewächſen liegen die Preiſe durchſchnittlich bei 48—50 RM. je Hektoliter. Reichswinzerkredite Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat ſich im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen in Anbe⸗ tracht der ſehr ungünſtigen Lage im deutſchen Weinbau damit einverſtanden erklärt, daß von der Erhebung der Zinſen aus den Win⸗ zerkrediten für das Jahr 1932 Abſtand genom⸗ men wird, die am 15. November 1932 fällige erſte Tilgungsrate und die weiteren Til⸗ gungsraten der Reichswinzerkredite für ein Jahr geſtundet werden, ſodaß die Kreditneh⸗ mer erſt am 15. November 1933 verpflichtet ſind, mit der Rückzahlung dieſer Kredͤite nach den früher mitgeteilten Tilgungsbeſtimmun⸗ gen zu beginnen. Der badiſche Holzmarłt im driflen Vierteljahr 1932 Im Monat Auguſt 1932 wurden in Baden insgeſamt 15756 fm. Tannen und Fichten zu durchſchnittlich 40.9 Proz., im September 18 755 fm. zu durchſchnittlich 40.5 Proz. und im Oktober 20 704 fm. zu durchſchnittlich 41 Proz. der Landesgrundͤpreiſe abgeſetzt. An Forlen und Lärchen wurden verkauft im Au⸗ guſt 164 fm. zu 37 Proz., im September 931 fm. zu 42 Proz. und im Oktober 1 169 fm. zu 44.1 Proz., an Findfallholz im November 1 930 Tannen und Fichten, im Auguſt 483 fm. zu 33,8 Proz. und im September 105 fm. Fich⸗ ten und Tannen zu 22 Proz. Auch Baden profelfierfl Gegen die Rabattgewährung für den Abſatz von Schnittholz aus den württembergiſchen Staatsforſten hat jetzt auch der Badiſche Walbdbeſitzerverband bei der badiſchen Staats⸗ forſtverwaltung Vorſtellungen erhoben, nach⸗ dem vor kurzem erſt der bayeriſche Indu⸗ ſtriellenverband bei der bayeriſchen Staatsre⸗ gierung Proteſt W 5 ——— Als verlie brüll ſie ni Disk. ander Secke ſamm um 1 Abre gen. Kak ſchen zlves hänge veshe der Be ſo der 1 der 7 Groß am 1 hauſe ſtichh mit kuſſic Pg Ausf in G erkat rekfr wohn war, wies, SFãäle leier Neb Wel korit er⸗ po⸗ äft die ſitz m⸗ der el⸗ nh. oz. ent ar⸗ 2⁵ enz 38, G. oz. hen 48, len ner er⸗ p. ink erſ. er⸗ um us 1f⸗ nd ber er⸗ ha⸗ er⸗ ah⸗ her alz ufe is⸗ ri⸗ en M. nd nit be⸗ jen aß in⸗ m⸗ ige il⸗ ein eh⸗ tet ach in⸗ 8 en che 8⸗ ch⸗ u⸗ Anſero letzten Käferkal: Am 28. Okkober ſprach im„Schwarzen Adler“ Pg. Reich(pforzheim) über die Ereigniſſe der letzten Monake, vom Skurz Brünings bis zum jehigen Herrenklub-Kabinekt. Durch eine gründ⸗ liche Begriffsklärung aus unſerer Wirkſchaftsauf⸗ fafſung fand der Redner dankbare Zuhörer. Der wiederholte Aufruf an die anweſenden„Anders⸗ geſinnken“ zur Diskuſſion zu ſprechen, blieb er⸗ folglos. Die ſehr gut beſuchte Verſammlung fand ihren Abſchluß mit einem Gedenken des Redners für die Gefallenen des Welkkrieges und unſeres Freiheitskampfes. Rheinan: Hier zeigte im„Badiſchen Hof“ am 1. Novem⸗ ber unſer alker Kämpfer Pg. Dr. Orth an un⸗ widerlegbaren Beiſpielen die Schuld der marxiſti⸗ ſchen und reakkionären Parteien am heuligen Elend auf. Trotz vieler Zwiſchenrufe der anweſenden Spo- und Kpo-⸗Männer ſeßte ſich der Redner mit ſemen klaren Ausführungen glänzend durch. Als die Abrechnung mit den Marxiſten begann, verließen verſchiedene Alkeiſenfrontler unker Ge⸗ brüll die Verſammlung und bewieſen ſomit, daß ſie nicht den Mut beſaßen, ſich in einer ſachlichen Diskuſſion mit unſerer Welkanſchauung ausein⸗ anderzuſetzen. Mehrere Neuaufnahmen! Seckenheim: Weit über 100 deukſche Volksgenoſſen ver⸗ ſammelten ſich am 1. November im„Reichsadler“ um mit geſpannber Aufmerkſamkeit der ſcharfen Abrechnung unſeres Pg. Fehrmann zu fol⸗ gen. Zum Schluß appellierte Haupfſchriftleiter Dr. Kaktkermann an den geſunden Geiſt im deut⸗ ſchen Volke. Avesheim: Die Orksgruppe Seckenheim rief unſere An⸗ hänger am 30. Okkober in die„Krone“ nach Il⸗- vesheim, wo Pg. Reich ſcharfe Abrechnung mit der Nokverordnungspolitik Brüning⸗Papen hiell. Beſonders inkereſſant war eine Gegenüberſtellung der nakionalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung zu der Papens. Großſachſen: Pg. Marſchall von Bieberſtein ſprach am 1. November im dichtbeſethken Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zum Lamm“. Seine überaus ſachlich und ſtichhaltig vorgekragenen Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. In der Dis⸗ kuſſion fprachen Landbundpräſident Mayer und Pg. Ziegler. Beide Redner unkerſtrichen die Ausführungen von Bieberſteins. Die Stimmung in Großſachſen kann am beſten aus der Talſache erkannk werden, daß die Kundgebung der Skla⸗ rekfront, krotdem es Sonntag war und die Ein⸗ wohnerſchaft der drei Sachſendörfer eingeladen war, noch nichk einmal ein Dutend Beſucher auf⸗ wies, während es uns gelang, einen der größlen Säle des Ortes zu füllen. Rauenberg b. W. Zn Rauenberg hatte unſere Bewegung am 29. Oktober zum erſten Male zu einer öffentlichen Wahlkundgebung aufgerufen. Das erſte Mal wurde ihr in dieſer ſchwarzen Hochburg ein Saal zur Verfügung geſtellt. Es ſprach Pg. Schmidt Flucht. Die Geſchichte einer Gefangenſchaft, von Werner Voß. Erſchienen im Selbſt⸗ verlag des Verfaſſers in Meiningen. In einfachen Worten, frei von aller Senki⸗ menbalität und Stimmungsmache ſchildert der Schriftſteller hier'e Leiden einer Gefangenſchaft. Er gibt Anregungen, wie unötige Härte, vermie⸗ den, und das Leben der Gefangenen erkräglich ge⸗ ſtaltet werden könnte. Der Verfaſſer wurde, nach ſeiner Flucht nach Italien und dem Rückkransport. von der„Grande Nation“ bis zum letzten Augen⸗ blick zurückbehalten und wäre wegen des Aus⸗ bruches des Kap⸗-Pukſches beinahe wieder von der Grenzſtation ins Innere zurücktransport'ert wor⸗ den. Auch ſeine Anregungen wegen inkernakio. naler Abkommen über Gefangenenbehandlung und -Austauſch ſind intereſſant. Hialmar Kutzleb, Haus der Geneſung. Ein luſti⸗ er Sanakoriumsroman. Ganzleinen.80 RM. Groſch..80 RM. 267 Seiten. Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig. 'n junger Arbeitsloſer, krotz höherer Schul⸗ bildung in Gefahr, ſich in die Leere eines ſin lo⸗- —0 Bettlerdaſeins zu verlieren, gelangt zu einem edienkenpoſten in einem modernen Sanakorram. An dieſer Stätte, wo ſich'e zeitgemäßen Lebens⸗ erneuerungs- und Geſundungslehren, Rohköſte⸗ leien und Körperkulkur, Pſychoanalyſe und Maz⸗ daznan, zuſammenfinden wie Skrahlen in einem rennſpiegel, vollzieht ſich an ihm und einigen Rebenfiguren durch die natürlſchſten Mächte der Well ein Geſundungsprozeß, während das Sana⸗- korium mit all ſeinen heilſamen Künſten in einer balb ichauerlichen, balb lächerlichen Kalaſtcoohe (Leutershauſen) über das nakionalſozialiſtiſche Auf⸗ bauprogramm und über die Agrarwirtſchaft, die zu einer weſenklichen Enklaſtung der deutſchen Induſtrie beitragen müſſe. Die über 150 erſchie⸗ nenen Zuhörer äußerken ſich allgemein zuſtim⸗ mend und man konnke an dieſem Abend den Ein⸗ druck mit nach Hauſe nehmen, daß eine Breſche in die Zenkrumshochburg, deren gefährlichſter Mittelpunkt zweifellos Pfarrer Kirchgäßner iſt, erfolgreich geſchlagen wurde. Allein 10 Neuauf⸗ nahmen in die 2SBo und SA, 12 Zeitungsbe- ſtellungen und eine nekte Kampfſpende ſind das äußere Zeichen eines guken Erfolges. Die Kund⸗ gebung endele mit dem Horſt⸗Weſſel-Lied, das alle Volksgenoſſen, mit Ausnahme zweier Kommuni⸗ ſtenbengels, ſtehend und begeiſtert mitſangen. Schlierbach: Am 31. Ontober hielt die Orksgruppe Alkſtadt in Schlierbach eine Wahlverſammlung ab, in der Pg. B. über die von uns Nationalſozialiſten ge⸗ forderke„Brechung der Zinsknechtſchaft“ refe⸗ rierte. Zur Diskuſſion ſprach ein Mann aus dem Volke, der uns ſeibher nicht angehörte und Fra⸗ gen an den Redner ſtellte, die B. inkereſſant und leicht verſtändlich beantworkeke und von Pg. Stoll an Hand von Beiſpielen erläutert wurden. Nach Pg. Rode aus Ziegelhauſen, der über Gemeinde⸗ fragen ſprach, ergriff nach emer kleinen Pauſe Parteigenoſſin Frau v. Keußler das Wort zu einer ſeht ausführlichen und ſchwungvollen Rede. Leider ſind wir des gedrängken Raumes wegen nicht in der Lage, ihre Rede ausführlich wieder⸗ zugeben. Nach einer allgemeinen politiſchen Be⸗ krachkung der letzten 14 Zahre, in denen wir nichk weniger als 18 Kabinekte(mit 9 Zenkrumskanzlern) hakten und nach einer eingehenden Kritik an den derzeikigen„Herren“ wandte ſich die Rednerin an die deulſchen Frauen. Es ſei ungeheuerlich, mit welchen Mitkeln unſere Gegner von den Kommu⸗ niſten bis zu den Hugenberglern die deutſche Frau gegen den Nankionalſozialismus aufhetzen wollen. Das Familienglück, das gerade von uns unker den Schutz des Staates geſtellt werden ſoll, iſt die Keimzelle jeder geſunden Volksgemein⸗ ſchaft, die Grundlage jedes geſchloſſenen Staakes. Nok und Tod zu keilen, iſt die Pflicht, die von der engſten Familiengemeinſchaft auf das ganze Volk übergehen müſſe. Zu dieſer Aufgabe rufe das deutſche Volk die Frau auf.— Jum Schluß umriß noch Prof. Ganker in der von ihm gewohn⸗ ken krefflichen Art die Perſönlichkeit Adolf Hit⸗ lers, wonach die Kundgebung mit einem dreifa⸗ chen„Heil geſchloſſen wurde. Neckargemünd: Unſere Orksgruppe in Neckargemünd hielt am 29. Okkober eine gut beſuchte Verſammlung ab, in der Pg. Rechtsanwalt Rupp über„Unſer Kampf“ ſprach. Seine Ausführungen, ſowie die eines anderen Parkeigenoſſen, Fabrikank Wal ⸗ ker, der ſich beſonders gegen die Deulſchnakiona⸗ len wandte, waren ſehr überzeugend und feſſelnd. Wieſenbach: Die auf den 3. November angeſetzte Wahlver⸗ ſammlung in Wieſenbach hakke einen guten Er⸗ folg, denn über 100 Volksgenoſſen füllten den Bürgerſaal. Pg. Maſchinenmeiſter Glas ſprach über unſeren Kampf gegen die Reakkion. Das Deukſchland-Lied ſchloß die im Zeichen muliger zurückbleibhk. Das iſt in zwei Sätzen der Gegen⸗ ſtand der an heiteren Zwiſchenfällen ſo reichen Dichtung. Wenn der Sieg des Geſunden eine Tendenz bedeulek, ſo hak dieſer Roman eine, aber auch nüur dann. Aber ſo wenig der Kampf zwi⸗ ſchen Geſund und Krank auf die Gegenwact be⸗ ſchränkt iſt, ſo wenig befaßt dieſer Sanakoriums⸗ roman den Leſer mit dem bloß Zeitgenöſiſchen, vorausgeſetzt, daß er zwiſchen und hinter den Zei⸗ len zu leſen verſteht.— Hier, in dieſem„Hauſe der Geneſung“, zerſtiebt die Lemurenwelt der Lebensfeigen und Lebensſiechen im Zuſam nenprall mik der herben, harken und geſunden Welt oer Wirklichkeit. „Die Skadk im Oſten“ zm Verlag Albert Langen— Georg Müller, München, erſcheint Mite November der von einer Reihe namhafter deulſcher Dichter und Krikiker beſtens beurkeillte Roman„Die Skadt im im Oſten“, deſſen Verfaſſer der Leiter des Hon⸗ terus-⸗Gymnaſiums in Kronſtadt, der Siebenbür⸗ gen Sachſe Adolf Meſchendörfer, ſt. Zuslands⸗ eutſches Schickſal findet in dieſem erſch kernden Buch eine dichkeriſche Darſtellung ven hohem künſtleriſchem Wert. Wir werden auf das be- deulſame und der Aufmerkſamkeit aller Reichs- deülſchen würdige Werk nach ſeinem Erſche nen noch ausführlicher zurückkommen. 65 Polen greift an! »Mit 72 bisher unveröffenklichen Bildern aus Polen. Von Ernſt Otto Thiele.— Ganzleinen RM.80, karkonniert RM.80. Weder Verſtändigung noch Krieg werden die Pprobleme des Oſtens endgültig löſen, die zu kief find, als daß ſie mit ſolch einfachen Be riffen und Mitteln erfaßt werden könnken. Der ebenswille dreier großer Staaten und Völker ſteht hier ge⸗ genemander, der nicht mit einer ſo primitiven ormel zum Ausgleich gebracht werden kann. Uns eulſchen fehlt leider vielfach noch der klare Blick für die lakſächlichen Gegebenheiten im Oſten. Mit einer rückſichtsloſen Nüchternheit wird uns in dieſem Buch die Oſtfrage, jeder Phraſe enkkleidet, m ihrer drohenden Wucht vor Augen geführt. Es eigt uns die ungeheuren, vilalen Lebensenergien, Zie in Polen lebendig ſind, die tolale Mobiliſie · Kampfſtimmung ſtehende Kundgebung.— Eine deukſchnakionale Verſammlung acht Tage vorher war nur von 5 Perſonen beſucht. Waldangelloch: Am Sonnkag, den 30. Okkober, ſprach im dichtbeſetzten„Löwen“⸗Saal Pg. Dr. Orth aus Mannheim über das Thema:„Der Dolchſtoß der Reaklion“. In ſeiner faſt zweiſtündigen Rede rechnele Pg. Dr. Orkh ſehr ſcharf mit den Herren⸗ klubleuken ab. Er beleuchkeke auch vor allem das gemeine Vorgehen gegen uns Nationalſozialiſten in den letzten Monaken, das nichks anderes be⸗ deuket, als die Forkſetzung der von Brüning und den andern ſchwarz-roken Machkthabern begonnenen Politi, die deulſche Freiheiksbewegung niederzu⸗ knüppeln. Dies'rd ihnen jedoch nie gelingen, denn unſere Iee hak einen Stamm großgezogen und ſtark gemacht, der mit ihr auf Tod und Le⸗ ben verbunden iſt. Starker Beifall dankte dem Redner, der beſonders auch die Politik der Ge⸗ werkſchaften näher beleuchteke, die dem Arbeiker nur das Gegenkeil von dem brachken, was er von ihnen erhoffte. Mit einem Heil auf den Führer und dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Ledes ſchloß die Kundgebung. St. Leon: Am 30. Okkober fand in St. Leon ein Deulk⸗ ſcher Abend ſtakk. Wie immer das Bild begei⸗ ſterker Volksgenoſſen. Die SA wurde mik ſtür⸗ miſchem„Heil“ empfangen. Ortsgruppenleiker Brecht gedachke der im Weltkrieg gefallenen Volksgenoſſen, während die Muſik in gedämpftem Ton das Lied vom guken Kameraden ſpielke. Prof. Schwarz und Sturmbannführer Muſchik(Seidel⸗ berg) riſſen die Verſammelken durch ihre Aus⸗ führungen mit. Beſonderen Beifall ernkeke noch der Dreiakker „O dieſe Nazis“. Zahlreiche Volksgenoſſen, die uns bisher fernſtanden, nahmen an der Verſamm⸗ lung keil. Baierkal im Wahlkampf. Nachdem vor einer Woche Pg. Prof. Ganter aus Heidelberg durch meiſterhafte Ausführungen erreicht hak, daß jeder Kämpfer der Bewegung mit friſcher Kraft und neuer Hoffnung in den neuen Wahlkampf eingreift, lud am Sonntag, den 30. Okkober der Skützpunkt Baierkal für ſeine im Gaſthaus„Zum Adler“ ſtakkfindende Aufführung eines„Deukſchen Abends“ ein. Die gut beſuchte Veranſtalkung erfreute ſich eines regen Beſuches von Parkeigenoſſen der Nachbarorte. Sküßpunkt⸗ leiter Alberk Wipfler eröffneke mik kurzen Ein⸗ leitungsworten die Veranſtalkung. Markige Ge⸗ dichke deukſchen Vakerlandsbewußkſeins, ſehr guk gelungene Reigen wechſellen mit unkerhaltenden Muſikeinlagen. Pg. Hermann(Heidelberg) be- wies in ſeiner Rede an Hand geſchichklicher Er⸗ eigniſſe, daß die Ideen und Grundſätze des Na⸗ kionalſozialismus auf geſundem, hiſtoriſchem Bo⸗ den ſtehen und dieſer heute eine Bewegung dar⸗ ſtellt, die gegenüber allen Gegnern eine nie zu er⸗ ſchütternde Einheit in ſich birgt und ſchließlich das gute Ende für ſich gewinnen muß. Kampf für unſer heißgeliebles deulſches Valerland, Liebe zum Vaterland und äußerſte Pflichterfüllung ſind die Kennze'chen des echken deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen. Als Theakerſtücke fanden die Aufführungen „Im Solde des Volksfeindes“ und„Der Land⸗ ſturm kommk“ lebhaften Beifall. Sodann hakten rung ſeiner Wirtſchaft, Propaganda und Wiſſen- ſchaft gegen den imaginären„drohenden deukſchen Angriff“. Mit ſeinen zahlreichen Bildern gibt das Buch erſchükternde Beiſpiele für die brulalen Entdeulſchungsmelhoden Polens, das bemüht iſt, das alte kulkurtragende deutſche Element aus den in Verſailles gewonnenen Landen reſtlos zu be- ſeitigen. Die ſkrupelloſe Binnenpropaganda, mit ber das regierende Polen das polniſche Volk im Geiſt der Heutſchenfeindſchaft zu beeinfluſſen be⸗ ſtrebt iſt, wird an Hand umfangreichen Malerials dargeſtellt. Wir haben in Deutſchland lange nichk erfaßt, daß der Verluſt der Oſtmark die Aufgabe einer in der Arbeit von Generakionen geſchaffenen Poſition bedeuktete,— und man dachte gar nicht daran, daß nichk nur ein paar Quadratmeilen Landes verloren gingen, ſon- dern daß hier Verzicht geleiſtet wurde auf das, was unſerem Volke ſeit ſeinem Einkritt n die Ge⸗ ſchichte als Koloniſationsaufgabe geſtellt war: ormung und Geſtalkung des öſtlichen Raumes. Der Kampf um das Oſtland iſt darum nicht eine Aufgabe, die ein deutſcher Landeskeil allein zu löſen vermag, der Kampf um Warthe und Weich⸗ ſei, um Oſtpreußen und Oberſchleſien ſt eine An⸗ gelegenheit der ganzen Nation, denn in dieſem Kampfe liegt das Schickſal, Sein oder Nichtſein Deukſchlands beſchloſſen. Was aus den Prozeſſen um die„Gefeſſelle Juſtiz“ geworden iſt. Es iſt noch jedermann in friſcher Erinnerung, wie die Linkspreſſe aufheulke, als am Anfang des vorigen Jahres Zarnows„Gefeſſelle Juſtiz“ ihren Aufklärungsfeldzug durch das deukſche Volk an⸗ krat und überall ſo gewalkiges Aufſehen erregke. Man wird ſich auch der Verleumdungen und be⸗ krügeriſchen Abwehrverſuche erinnern, mit denen die Linke dann gegen den Verfaſfer, das Buch und den Verlag J. F. Lehmann in München vor⸗ ging. Alles wurde hefk'g abgeſtritten, alles ſei erlogen, ja ſelbſt von der Miniſterbank der ſchwer kompromittierten Preußenregierung verküdele der Juſtizminiſter Schmidt Kaſt auf jeder Seite des Buches fänden ſich grobe Unrichtigkeiten.“— Ratürlich wurde nun auch„geklagt“. Aber nicht von den Hauptbeſchuldiglen, wie es Zarnow jelbſt die Anweſenden den Genuß, unſeren Führer Adolf Hitler(Appell an die deukſche Nahon) und verfammiungen vos der wan Dr. Goebbels, auf Schallplakten überbragen,'pre- chen zu hören. Durch den hierdurch empfangenen tiefen Eindruck ſang zum Schluß alles begeiſtert zuerſt das Deukſchlandlied, dann das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied mit. Mit'nem Sieg-Heil auf Führer und Bewegung fand die eindrucksvolle Veranſtalkung einen ihr würdigen Abſchluß, worauf ein gemülli⸗ ches Beiſammenſein das in jeder Weiſe befriedi⸗ gende Programm abſchloß. Unkerſchefflenz: In der Wahlkundgebung, die am 3. November in der„Roſe“ hier ſtakkfand, ſprach Pg. Reich (Eutingen) zu den deulſchen Volksgenoſſen. Der Beſuch war ſehr gut, und man konnke erfreulicher⸗ weiſe unker den Anweſenden auch Deukſchnakio⸗ nale und Zenkrumsleuke bemerken. In vorbild⸗ licher Sachlichkeit, verbunden mit einer eingehen⸗ den Kennknis, wurde dem Papen'ſchen„Wirk⸗ ſchafts-Ankurbelungs-Programm“ das organiſche Aufbauprogramm unſeres Führets Adolf Hitler gegenübergeſtellt. Es enlſpann ſich daran an⸗ ſchließend eine Diskuſſion zur Klärung einzelner Fragen.— Der Eindruck, den man gewinnen konnte, war ausgezeichnet und die Ausführungen des Redners, die beſtimmt jedem der Zuhörer zu Denken gaben, werden noch lange nachhallige Wirkung haben. Kõnigsheim: In der letzten Woche vor der Wahl fanden hier zwer ſehr gut beſuchke Verſammlungen ſtakt. In der erſten ſprach Pg. Odenwälder(Ziegel⸗ hauſen) über die 14jährige Mißwirtſchaft der ſeitherigen Regierungen. Auch die heube Reg'e⸗ renden wurden dabei ſehr ſcharf unker die Lupe genommen und ins richtige Licht gerückt. Zur Diskuſſion meldeke ſich niemand. Der Redner des zweiten Abends war Pg. Böbger(Heidelberg), der mit überzeugender Sach⸗ lichke'k die Gründe unſerer Arbeitsloſigkeit auf rollke. Mit viel Humor und bikkerer Iromie geißelte et den jetigen Reichskanzler von Papen und den ihn umgebenden Herrenklub. Die wahren Hintermänner ſeien jedoch in den Herren Gold⸗ ſchmidt und Stammesgenoſſen zu ſuchen. Die Kundgebung wurde mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied be⸗ ſchloſſen. Bei der Wahl am 6. Rovember konn⸗- ten wir unſere Slimmenzahl erhöhen. Hirſchlanden: Der letzte Abend vor der entſcheidenden Wahl ſtand im Zeichen Adolf Hitlers. Die hieſige Orts⸗ gruppe'elk eine Verſammlung ab, die ſehr gut beſucht war. Der Reoͤner, Pg. Paulus aus Sickin⸗ gen, perſtand es in glänzender Weiſe, ſeine Zu- hörer für Adolf Hitler und ſeine Idee zu begei⸗ ſtern. Seine Rede, von wahrem deutſchem Geiſt getragen, legte den Verſammlungsbeiwohnern klar vor Augen, daß es für ſie nur eines gab, wenn ſie wollten, daß Deukſchland ſeinem Aufſtieg ent⸗ gegengehe, nämlich am Wahlkag nur füt den Na⸗ tionalſoz alismus zu ſtimmen. Der Sprecher ern⸗ tete ſtürmiſchen Beifall. Der Erfolg der Ver⸗ ſammlung konnke als ſehr guker angeſprochen werden. Hinein in die 3 SA und 88 gerne gehabt hätte, um vor Gericht die Wahrheit ſeiner Behaupkungen beweiſen zu können. Rein, zuerſt kam mit mächtigem Geſchrei— der Hert Kuktner, dann der Herr Bauer, Reichskanzler a.., dann Herr Noske. Es hagelle einſtweilige Verfügungen und— Oſffizialklagen, denn der preußiſche Sbaat machte 8³ die Klagen der klei⸗ nen ſozialdemokrakiſchen Geiſter(beileibe nicht der „Großen“) zu eigen. Gleichze kig oder vielmehr gleich darauf klagte endlich Staaksſekretär Weis⸗ mann gegen den Bücherreviſor Lachmann, der ihm jahrelang, ebenſo wie Zarnow, Meineid und Beſtechungsverſuch vorgeworfen hatke. Mit wuch⸗ kigem Geköſe wurden die ſpärlichen Ergebniſſe die⸗ ſer Verhandlungen von der Linkspreſſe dahin aus⸗ gewerkek, daß nun die Verlogenheit Jarnows ge⸗ richtlich erw eſen ſei. Was iſt nun aus den Pro⸗ zeſſen geworden? Einzig und allein eine in der erſten Auflage des Buches gegen Noske ierküm'⸗ lich wiedergegebene und in der 2. Auflage von Zarnow ſelbſt weggelaſſene Preſſenokiz wurde mil Liner kleinen Geloͤſtrafe„geahndet,“ Die anderen Prozeſſe ſchob man auf de lange Bank. Und kKürzlich ging durch die Preſſe die Nachrichk, dafß Herr Kullner ſeine Strafankräge gegen Jadnow zurückgezogen habe, Bauec hak es ſchon einige Zeit vorher gelan, und auch Herr Weismann legte keinen Werk auf gerichlliche Klorſtellung und kniff in Sachen Lachmann ebenfalls. Bleibt noch 3 zu melden, daß auch alle Offizialklagen eingeſte wurden. Es iſt alſo nichts erlogen in dem Buche, es iſt alſo alles wahr, wahrſcheinlich iſt vieles noch viel ſchlimmer. Man kann geſpannt darauf ſein. was der Unkerſuchungsausſchuß des Preuß ſchen. Landtages, der die Behaupkungen des Zarnow. ſchen Buches, das ſoeben ſchon in elfter Auflage (Preis RM.60) in J. F. Lehmanns Veclag in München erſchienen iſt, prüfen ſoll, noch alles ans Tageslicht bringen wird. Uebrigens iſt Kuch dei zweite Band, der Anfang dieſes Jahres erichien, Gegenſtand der Prüfung des Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes. Es wird aber auch höchſte Zert, daß ge⸗ gen alle ſchwer Beſchuldigten vorgegangen Aird. Sämtliche hier beſprochenen Bücher können durch unſere völtiſche Buchhandlung bezegen werden. Zoman eine Jcktatia 33. Fortſetzung. „Was bereitet ſich vor? Was keimt im Rate der Götter? Oder wanken ſchon die hohen Sitze der Götter? Zittert die Sonnenkrone auf Mithras leuch⸗ tendem Haupte, entſinkt ſeiner Hand die Keule? Schüttelt ſich der Weltſtier unter ihm und will aufſpringen, die ruhende Macht zu entthronen? Da die ungeſchaffene Zeit ihren Erſtgebore⸗ nen, Ormuzd den rein Vollkommenen, zum Herrſcher beſtellte über alles Leben, das nach ihm kam,— da wuchs die Welt zuſammen aus Befehl und Gehorſam, und allem Walten ward ſein Sinn gegeben. Ormuzö ſegnet das All; ewiger Quell iſt er dͤͤem Licht: Sonne und Mond ſtrahlen nur durch ihn! Zwiſchen ruhen⸗ den Fingern hält er den Ring der Weltherr⸗ ſchaft; zum Mittler zwiſchen ſeiner Unermeß⸗ lichkeit und oͤͤen Mächten dͤer bewohnten Welt hat er Mithra eingeſetzt, den Strahlenden—1 Mithra ſegnet die Herrſcher oͤer Erde; dem Kühnſten bahnt er den Lichtweg zur Höhe, auf daß ſein Liebling die Welt überblicke und ſei⸗ nen Fuß auf den Nacken der Völker ſetze. Kann der Kühnſte jemals wanken? Muß nicht die Sonnenkrone auf des Mittlers Haupte ſelber zittern, wenn es geſchehen kann, daß der mäch⸗ tigſte Erdenfürſt— erbebt? Erbebſt du? Da deiner Väter Ahne, des Hyſtaspes großer Sohn Dareios, vor ſechzehn Menſchenaltern ſein Reich erkämpfte, da deiner Mutter Stamm, aus Alexandros' Lenden entſproſſen, ſeine Krone über die Ebene der beiden Ströme wölbte,— da erſchaute Mithra die harrende Blüte des Abendͤlandes, wie ſie ſich gegen den Morgen neigte, und ſein lichter Wind ſtreute den Samen des Perſers in ihren Schoß, auf daß der Sonnenſohn Mithradates ihm ent⸗ ſprieße und vom Morgen zum Abend herrſche: wiedergeboren Dareios und Alexandros in eine m Leibe! 35 Und dieſer Leib ſollte zittern?! Weißt du noch, wie du als Zehnfähriger im Schloß zu Sinope vor der Leiche des Vaters ſtandeſt, dem der Dolch des Mörders in der Bruſt ſtak? Du zogſt ihn mit deinen Knaben⸗ händen heraus, und als du ihn im Gewande bargſt, da raunte er: Ewig will ich weiter⸗ wandern von Bruſt zu Bruſt!— Weißt du noch, wie man tags darauf dir das Diadem auf⸗ ſetzte und ſchon nach dem Dolch ſuchte, der in deine Bruſt hätte weiterwandern ſollen? Da entſprangſt oͤn bei Nacht aus dem Schloß, und während die Mörder, von der Mutter gehetzt, den Park mit ihren Krummſäbeln nach dir durchmähten, ſprengteſt oͤu auf dem Hengſt des Vaters in die Berge. Weißt dͤu noch, wie du den Halys durchſchwammſt, das Roß am Zügel hinter dir? Wie du betteln lernteſt, täg⸗ li., vor neuen Türen, allnächtlich in andern Dörfern? Nach Monaten warſt du ein ge⸗ w. dͤter Bettler geworden, und du haſt ſogar die Häſcher angebettelt, die die Mutter dir nach⸗ geſchickt hatte: ſie gaben dir, weil ſie deine ver⸗ wilderten Züge nicht erkannten, und dann ſchoſſeſt du ſie aus dem Hinterhalt nieder. Damals haſt dͤu nicht gezittert—! Dann wurdeſt du ein Jäger. Ueber manchen Neumond hin hauſteſt du in der Höhle Freund⸗ los, oben in den Klüften oͤͤes Taurus, und aus der Tieis rauſchte der Saros ſeine eintönige Weiſe. Geräucherte Bärenſchinken— wann werden ſie dir jemals wieder ſo munden wie dort oben, wo du ſie ſelber überm Feuer mehr geröſtet und verkruſtet als geräuchert haſt? Wo du die glatte Felswand mit wilden Gedichten bedeckteſt, weil der Winter kein Ende nehmen wollteꝰ Sobald das Frühjahr kam, zogſt du durch das Reich deiner Väter, ein Nachtwanderer und Tagſchläfer, ein Wilderer und Räuber. Denkſt du noch an Kalynthia, die hübſche Bäuerin in dem Felſenneſt ober Kon na? Und ob du daran denkſt! Du hatteſt noch kein Weib er⸗ ſchaut bis dahin; ſie aber nahm deine zwölf wahre für ſiebzehn; denn du warſt bereits zum großen Faun gehärtet! Kundig führte ſie dich ins Heu und öffnete dir die Blume ihres Schoßes im weißen Mondlicht— Damals haſt oͤu zum erſtenmal gezittert,— und dann warfſt du dich in den heißen Kelch—! Ach, daß du heute noch einmal ſo zittern könnteſt! Neunhundert Frauen haſt du ſeitdem umarmt und deiner Schweſtern blutnahe Reize geſteigert ausgekoſtet,— aber das wildbange, ſüße Zittern jener Mondnacht haſt du dir nie wieder erjagt! Ja, was wäreſt du ohne jene ſieben Jahre des Elends, der ewigen Flucht und täglichen Behauptung? Nur wer heimatlos geweſen iſt, kann heimkehren; nur wer einmal heimgekehrt iſt, kann die Heimat geſtalten! Man muß tau⸗ ſendmal in die Erde hineingekrochen ſein, ehe man wagen darf, ſich über ſie zu erheben—!“ Er bricht das Selbſtgeſpräch ab, ſpringt vom üppigen Lager auf und durchmißt mit Rieſen ſchritten das weite Prunkgemach: allein ge laſſen zwiſchen ſeinen Schätzen, ſeinen Ben Wand und Diele ſcheuchen. waffen, Kiſſen, goldenen Kränzen, Urnen, Pa⸗ hyrosrollen, Löwenfellen, griechiſchen Statuen, Tanagra⸗Figürchen, perſiſchen Teppichen, Mün⸗ zen, Myſterienreliefs, Staatsakten, Finger⸗ ring⸗Sammlungen, obſzönen Gemälden, Nipp⸗ ſachen, phalliſchen Geräten, kosmiſchen Orakel⸗ ſprüchen und kosmetiſchen Apparaten,— allein mit einer Fülle von Koſtbarkeiten und Kinker⸗ litzchen, wie ſie nur der ungebrochene Sammel⸗ eifer dieſes ausbündigen Deſpoten ſo reich und ſo wahllos zuſammenbringen konnte. Allein aber auch mit all oͤen Zweifeln und Sorgen, die er nicht hat ſammeln wollen—! Wer ihn hier ſieht, die rieſenhafte Geſtalt in den ſeidenen Schlafrock gehüllt, der begreift für⸗ wahr, daß die Größe des Harniſchs, der für dieſen Leib geſchmiedet werden mußte, das ehr⸗ Staunen eines ganzen Erdteils er⸗ regt Der wundert ſich nicht mehr, wenn er hört, daß der Eupator der ſchnellſte Läufer, der ge⸗ ſchickteſte Wagenlenker, der beſte Bogenſchütze in ſeinem Reich iſt, der alle von ihm ausgeſetz⸗ ten Preiſe ſelber gewinnt! Beim Wettſchmau⸗ ſen vertilgt er die größten Mengen, beim Wettrinken zecht er ganze Satrapien unter den Tiſch; auf der Jagdͤ ſchießt er, feſtgenagelt an den galoppierenden Hengſt, auf größte Entfer⸗ nung dem Löwen den Pfeil ins Auge!! In ſeinem Harem kommt keine Langeweile auf: er weiß ſeinen Kebſen etwas zu bieten und iſt— beim Sammetbauch der Aſtaroth!— nicht Zex Saum de&Eenntnes Die graue Holzknechthütte lag auf einer klei⸗ nen Wieſe über dem Dorf. Sie würde elend ausgeſehen haben, wenn nicht ein paar Lin⸗ den ihre Armut mit vollen Blätterzweigen verdeckten und der Sommer in dem Garten davor jedesmal ſo unbändig geblüht hätte, daß man meinte, das Glück habe ſich hier ein beſcheidenes Neſt gebaut. Vom Dorfe aus wand ſich ein ſteiniger Weg zu ihr empor, der dann über den Sattel durch den Bergwald in die grünen Wieſen des Heſſelbachtales hin⸗ unterführte. Seitdem die alten Holzknechts⸗ leute geſtorben waren, hauſten hier oben nur noch ihre beiden Söhne Emil und Michel. Was ſie zum Leben brauchten, verdienten ſie ge⸗ meinſam in dem Sägewerk unten, zogen ſie ſich im Garten, brachten ſie aus dem Dorfe oder der Stadt heim. Und abends ſtanden ſie hemdärmelig am Feuer und lachten oder pfiffen in das Schmoren und Singen ihrer Töpfe, als wollten ſie dadͤurch die Armut von Wie Natur und Schickſal oft erſt wunderliche Wege gehen müſ⸗ ſen, um zwei für einander beſtimmte Menſchen zuſammenzubringen, ſo hatten ſie hier die beiden ſchon von Kindheit an ergänzt. Wenn der breitſchultrige, derbe Michel den Holz⸗ knechten ein Wort zu viel geſagt hatte, und ſich rohe Fäuſte gegen ihn erhoben, dann ſprang der lang aufgeſchoſſene kluge Emil lächelnd dazwiſchen, daß die andern murrend von dannen gingen. Oder wenn der lange Emil trotz ſeiner Klugheit mit odèen Stämmen nicht fertig wurde, dann griffen ein paar harte Hände zu und halfen ihm. So waren ſie aufeinander angewieſen und nahmen es hin als etwas Gegebenes. Da fiel eines Tages ein Schatten in ihr Ver⸗ hältnis. Sie waren beide in das braunhaarige Müllermädel unten im Dorfe vernarrt, das mit ſüßen Blicken nicht wußte, wohin und bei⸗ den davon reichlich gab. Ihre Geſpräche wur⸗ den kürzer, rauher. Sie brieten nicht mehr in einem Topfe, aßen nicht mehr aus einer Schüſſel, lachten und pfiffen nicht mehr am Feuer. Wuchtiger ſchwang der derbe Michel die Axt gegen die Stämme, daß die Späne flogen. Feſter biß der lange Emil die Zähne auf die Lippen, um es dem Brubder gleichzu tun. Und wenn er ſich ſchon einmal vorge⸗ nommen hatte, mit Michel zu reden, dan brachte er es nicht fertig, ſobald er deſſen dunkle Augen in den ſeinen fühlte. Die ſag⸗ ten:„Geh mir aus dem Weg und halt's Maul, Du!“ Sie lebten nebeneinander her wie Tiere, von denen eins das andere fürchtet, auch dann, als man eines Morgens den langen Emil mit zerſchmettertem Fuß nach Hauſe brachte. Die Monate ſeiner Geneſung waren die leerſten und ſchmerzenoͤſten ſeines Lebens. Und je verzweifelter er ſelbſt wurde, deſto heiterer ſchien oͤͤer Michel zu werden. Er ſtolperte frühmorgens den Weg hinunter, nach⸗ dem er Emil den Kaffee gereicht hatte. Eben dieſes Hinreichen, dieſes Dienen. Dieſer ſie⸗ gesſichere Blick dabei. Dieſes ſchwere, wuch tige Schreiten durch den Flur, und dann die 's verfluchte Pfeifen. Wie er das alles tat Michel. „te, am Freitag, war Michel nach dem ins Dorf hinunter gegangen. Gegen lauert jedͤer Becher auf! abgeſtumpft gegen die fünfhundert Lüſte des Fleiſches! Abgeſtumpft iſt er nur gegen Gifte, die er ſeit Jahren ſchluckt, um bei unfrewilli⸗ gen Schlücken gefeit zu ſein; denn wer ſo viele gewichtige Menſchenleben— nicht auf dem Ge⸗ wiſſen, aber auf der Abgangsliſte hat, dem Wie er mit 17 Jahren aus der Verſchollen⸗ heit hervor jäh die Macht an ſich geriſſen hatte, da begann ſein Vernichtungskampf gegen die eigene Sippe, und ſeitdem hat er die Mutter, den Bruder, eine Schweſtergemahlin, oͤrei Söh⸗ ne und drei Töchter verſchwinden laſſen— ob in den Kerker odͤer ins Grab: wer wagt da⸗ nach zu fragen?? Man flüſtert ſcheu davon, und von den Tauſenden minderer Menſchenopfer, die ſeiner mißtrauiſchen Grauſamkeit geſchlach⸗ tet worden ſind, ſpricht man gar nicht.— Heute zählt Mithradates Eupator fünfundvierzig Jahre; laß ihn neunzig zählen: dann mögen ein paar Ueberlebende ausrechnen, wie viele verzuckte Leben dieſer Gewaltmenſch als Mo⸗ ſaik unter ſeine Füße geſtampft hat—! Jetzt hält er in ſeiner einſamen Durchwan⸗ derung des Raumes inne und tritt ans große Mittelfenſter. Scharf hebt ſich ſein wildes Pro⸗ fil vom hellen Himmel ab. Das breite Gold⸗ band der höchſten Herrſcherwürde iſt um den langen Schmalſchädel durchs nußbraune Haar geſchlungen und bändigt die großen Locken im ſteilen Nacken; doch ungebändigt bricht der Blick aus den weiten, graugrünen Augen, die tief unter kantiger Stirn aus ſtarken Höhlen hervordrängen. Die Naſe, ein trotziger Bug, ſtürzt glatt von der Stirne nieder und ſchwingt in bebend geſtraffte Flügel aus, denen keine Witterung dieſer Erde fremd iſt. Und der Mund über dem halbkugeligen Bollwerk des bartloſen Kinns: dieſer Mund iſt eine Orgie in Grauſamkeit und Luſt. Die üppigen Lippen, nicht zufrieden damit, die tauſend Beuten des Geſchmacks verhaften zu können, ſtauen auch in den Mundwinkeln noch genießeriſche Wülſte zuſammen, die ihre kundigen Falten über die Abend wollte er zurück ſein. Warum erſt am Abend? Wollte er dem Schweigen aus dem Wege gehen? Oder hatte er ſich mit dem Mädel verabredet? Der lange Emil hinkte am Stocke durch den Garten, ſetzte ſich auf eine Bank und ſtarrte ins Leere. Es war ein Fieber in ihm. Das Bein ſchmerzte. Er wußte, er wird keine Bäume mehr fällen kön⸗ nen. Und dann? Bei dieſem Gedanken fuhr er mit der Hand an den Hals. Der Kragen drückte. Sein Atem ging ſchwer. Er fühlte, wie ihm das Blut heiß ins Geſicht ſtieg und hernach am Herzen ſtockte. Kein Lufthauch. Die Bienen ſummten in den Linden. Das weiche Singen tat ihm heute weh. Er ver⸗ ſuchte ſich klar zu machen, warum jetzt alles anders ſein mußte als früher. Dabei ver⸗ ſpann er ſich immer tiefer und hängte ſich an einen irrſinnigen Gedanken: Eins von den dreien war im Wege. Wenn dieſes Mädel da unten nicht wäre— oder der Michel?— Nein!— Er! Was konnte ein Holzknecht mit einem hinkenden Fuße ſchon ſchaffen. So quälte er ſich oͤen ganzen Nachmittag bis zum Abend. Mit fiebernden Händen wühlte er in den Papieren, nahm einen Strick, ſchrieb ſchließlich auf einen Zettel ein paar Worte, verriegelte die Tür und hinkte haſtig dem Walde zu, wie einer, der zu einer Tat ent⸗ ſchloſſen war. Je näher er den ſchwarzen Bäumen kam, deſto mehr ballten ſie ſich in ſeinen Blicken zu einem einzigen Baume zu⸗ ſammen, einer mächtigen Eiche, die mitten im Rergwald ſtand wie oͤͤer ewige Baum im Pa⸗ radies. Seit einer Bibelſtunde beim alten Manel ſah er dieſen Baum mit anderen Au⸗ gen an. Der Baum der Erkenntnis. Er war ihm heilig geworden wie alles in der Heimat, mit der man Fremdes begreift. Und wenn er damals dieſes Weib darunter verachtete, ſo wollte er es heute erwürgen— erwürgen wollte er es, daß dieſe Blicke aufhörten! Sein Atem ging heiß, und das Herz ſchlug hart, als er den Baum erreichte. Er griff in die Taſche nach dͤem Strick. Seit ſeiner Flucht aus der Hütte hatte ein ferner Wind Wolken geballt und am Himmel hochgetrieben. Der lange Emil hatte weder Auge noch Ohr für das aufziehende Wetter. Er verſtand nicht mehr die Zeichen des Him⸗ nels, und doch ſchrak er zuſammen, als jetzt der erſte Blitz durch die winoͤgequälten Wip⸗ fel fuhr und ein Donner mit jähem Knall folgte, als ob der Wald auseinanderkrachte. Die Augen weit aufgeriſſen, ſtarrte er in den Baum empor. Eine Angſt hatte ihn auf einmal befallen, eine Angſt, ſo wild und tie⸗ riſch, wie ſie der Menſch nur in ſeinen höch⸗ ften Nöten zu empfinden pflegt. Krampfhaft hielt Emil oͤen Strick. Er wollte borwärts. Die zitternden Beine verſagten den Dienſt. Da zerriß ein zweiter Strahl die Finſternis des Waldes, und noch einmal ſah der lange Emil den dunklen Aſt, den er genau kannte. Hier hatten die Holzknechte oͤen alten Manel abgeſchnitten, dem der Krebs im Leibe ſaß. Emil hatte ihn damals hängen ſehen.— Im Hochſommer. Die Heidelbeeren waren reif. Die Erinnerung, der gräßliche Anblick oes alten Mannes und der dumpfe herriſchen Wangen zurückſchicken bis zu den mächtigen Kinnbacken, auf deren Rücken uner⸗ bittliche Willenskraft horſtet: es iſt, als begeg⸗ neten ſich Lüſternheit und Askeſe auf dieſer Fläche des Antlitzes zu einem dämoniſcher Bündnis. Jetzt lächelt der Mund, jetzt ſchmilzt die Wiloͤheit des Blicks; denn er ruht auf Perga⸗ mon, der Stadt, die ihr prangendes Bild vor dem Fenſter der Hochburg dehnt. Nach Süden ſchweift von hier oͤer Blick, abwärts zum alten Athena⸗Tempel, den der gewaltige Säulenbau der Bibliothek umlagert, und darüber hinaus, tiefer ſteigend, haftet er auf dem ſchimmernden Flieſenplatz des Oberen Marktes: in ſeiner Mitte erhebt ſich der Zeus⸗Altar, der großarti⸗ ge Götterſchrein im Schmuck des ſonnig über⸗ glänzten Frieſes, den die Säulenhallen krönen. — Herrlich hingebreitet oͤehnen ſich die Bauten vor der Burg; hinter ihnen ſtürzt der Fels zur Tiefe ab, dͤurch die der rauſchende Cacius ſein aboͤrängt. Aſiens Bezwinger iſt ſtolz auf den Rundblick, auf die Pracht der Reſidenz, die er ſich erobert hat. Er iſt kein Grieche; in ſeinen Adern jagt und verſchlingt ſich das ungeſtüme Blut vieler Sultane und Eroberer, die zwiſchen Indus und Axius manches Rieſenreich geballt und zer⸗ ſchmettert haben. Von griechiſcher Heiterkeit iſt er kaum angelächelt, von Hellas' Geiſter⸗ ſchauern nur ſpärlich angehaucht worden. Aber er zählt den großen Alexandros zu ſeinen Ah⸗ nen; er hält ſich nicht nur Löwen, Affen und Kamele, ſondern auch griechiſche Künſtler und Philoſophen, die ihn am attiſchen Salz lecken laſſen, und es griechelt⸗ſchmeichelt ihm, den ſchönſten Zeus⸗Altar der Welt zu beſitzen! Wenn er auch nicht zum Herrn Zeus betet— künftige Anbetung vorbehalten!—, ſo kann er doch zu ihm beten laſſen und ſich am großen Stil des Opferfeſtes berauſchen: er hat Sinn für Stil, für viele Stile, für den Stil aller Stile!(Fortſetzung folgt.) den ſo ungeheuer mächtig in ihm, daß er wie abwehrend ſeine Hände gegen den Aſt ſtreckte. War er das nicht ſelber? Und morgen wür⸗ den ſie ihn abſchneiden, und es würde wieder ſo klingen. Der Regen rauſchte. In wenigen Minuten war Emil völlig durchnäßt. Und wie er noch ſo unter dem Baume ſtand und die Qua⸗ len des alten Manel erlitt, da fühlte er, wie ihn das Leben auf ſeinen Wellenrücken nahm und ihn nach oben trug. Er fühlte, wie alle Fäden leiſe ſprangen, die dieſer irrſinnige Ge⸗ danke um ihn geſponnen hatte. Und dieſes Gefühl des Lebenwollens wurde durch ein anderes geſtärkt, das plötzlich wie eine Er⸗ kenntnis über ihn kam: Was war denn der Michel ohne ihn! Gehörten ſie nicht zuſam⸗ men? Mußten ſie nicht einander helfen? Es wurde ihm mit einem Male alles ſo klar, daß eine zitternde Freude ihn befiel. Der Strick. Weit holte ſein Arm aus und ſchleu⸗ derte ihn in die Dunkelheit gegen den Aſt, um den er ſich wie eine Schlange ringelte. Dann ging er. Der Regen floß reichlicher, ungehemmter. Er merkte es, als er aus dem Walde trat. Da ſtockte ſein Fuß. Ein Mann keuchte den Weg herauf und rief ihn bei ſeinem Namen. Es war Michel, der oͤen Zettel gefundͤen hatte und um den Bruder bangte.„Zwiſchen uns wird niemand mehr ſtehen, Bruder“, ſagte der derbe Michel und reichte dem Verdutzten die Hand, die der ſchweigend nahm. Und wie ſie ſo eins im andern durch die Regennacht ihrer Hütte zu gingen, da fühlten ſie den Sieg des Ewig⸗Guten. Woher ſtammt das Wort„Grippe“ Das Wort„Grippe“ leitet ſich wohl von „greifen“ ab, wenn man früher auch annahm, daß es ſich um ein Lehnwort aus dem Ruſſi⸗ ſchen von chripti= Huſten handelt. Ein ge⸗ wiſſer Zuſammenhang ergibt ſich wohl daraus, daß Ende des 18. Jahrhunderts die zuerſt ge⸗ brauchte Form„Gribs“ in den damaligen Fremdoͤwörterbüchern mit„Influenza“, ruſſiſche Krankheit“ erklärt wurdͤe. Das Wort Grippe findet ſich aber auch ſchon in der franzöſiſchen Sprache zu derſelben Zeit, wie z. B. aus dem Lexikon von Amand König⸗Straßburg aus dem Jahre 1800 hervorgeht. Einer der früheſten Literaturbelege für das Wort Grippe findet ſich aber in Goethes Werken 46, 400(1806): „.... mit einem kleinen Huſten und Schnup⸗ fen der Grippe, die viel Unheil angerichtet, glücklich entwiſcht...“ Die ülteſte Lochſchule der Welt Der Ruhm, die älteſte Hochſchule der Welt zu ſein, gebührt der arabiſchen Univerſität der Azhar⸗Moſchee in Kairo. Sie wurde im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts, oͤ. h. 200 Jahre vor der Univerſität Bologna und 250 Jahre vor der Pariſer Sorbonne errichtet. Die alte theologiſche Lehrſtätte oͤes Islam zählt zurzeit 12 000 eingeſchriebene Stuoͤͤenten und Hörer. Die Hälfte ͤͤavon beſteht aus Aegyptern, wäh⸗ rend die anderen Türken, Tuneſier, Marokka⸗ ner, Afghanen, Perſer, Araber, Sudaneſen und Berber ſind; dazu kommt noch eine kleine Zahl Klang eines aufſchlagenden Leichnams wur⸗ Japaner, Hindus und Javaner. Silberband ſchlingt und zum nahen Meer hin⸗ Kr Or S0 Re Re zu den en uner⸗ s begeg⸗ if dieſer ioniſcher tilzt die fPerga⸗ Bild vor h Süden im alten iulenbau hinaus, mernden n ſeiner zroßarti⸗ ig über⸗ krönen. Bauten Fels zur ius ſein eer hin⸗ undblick, erobert ern jagt tt vieler dus und nd zer⸗ erkeit iſt Geiſter⸗ n. Aber nen Ah⸗ ffen und tler und lz lecken m, den beſitzen! betet— kann er großen at Sinn il aller folgt.) mre kanhh er wie ſtreckte. en wür⸗ wieder Rinuten wie er ie Qua⸗ er, wie n nahm wie alle ige Ge⸗ dieſes rch ein ine Er⸗ enn der zuſam⸗ en? Es ſo klar, Der ſchleu⸗ en Aſt, ingelte. emmter. rat. Da en Weg n. Es n hatte en uns igte der ten die noͤ wie ennacht n Sieg 60 ve“ hl von nnahm, Ruſſi⸗ Ein ge⸗ daraus, erſt ge⸗ naligen ruſſiſche Grippe öſiſchen us dem us dem üheſten findet (1806): Schnup⸗ erichtet, alt r Welt tät der letzten Jahre Jahre ie alte zurzeit Hörer. „ wäh⸗ arokka⸗ en und e Zahl „%ee 5 8 .—„* * „„„„„„„1„ Der Film des Jahres! franz Lehars Welterfolg! Die herrlichste Tonfilm-Operette des Jahres mit Franz Lehar's meisterhafter Originalmusik die der Tonfilm klangedel wiedergibt „„„„„„„„„„„„ „„»„„„ „„„. ——„——„„ Fg. SA.⸗Mann 18 Jahre, kaufm. ausgeb. ſucht Beſchäftig. jeder Urt. Ang. unter Nr. 1692 an d. Olg.., hakenkreuzbanner“ Oifenbacher Sportgürtel u. Mappen orenz Schüt2z Lederwaren mmn——— Gooseοοãèr0e—sntee Duizariihel Bürsien Besen nur von Martin Bonifer Hannheim, P z, 4 Gegründet 1880 „O Mädehen, mein Mädehen“ „All mein Fühlen, all mein Sehnen...“ „Warum hast du mich waehgekübt?“ in den Hauptrollen begeistern: Maüv Christians- Hans Heinz Bollmann Ollo Wallburg- Adele Sandrock-aul Hörbiger- Jda Wüst Amtl. Sekanntmachungen. . i rund r ln 5 m Sbadtratsbeſchlu Ohlober ds. J3. wer⸗ den auf die fälligen Pachtzinſen für landwirkſchaft⸗ lich genu 4 Zahlonten bis jolleit die e en e 2 15.11. 1032 12 ⸗% 31. 12. 1932 10% 31. 1. 1933 8 /% 28. 2. 1333 5•%½ Sladtrenklamk. Stadttheater Heidelberg. Donnerstagf 19.45 Abonnement B 7 10. Novbr.— Fidelio 22.30 foper von Ludw. v. Beethoven. Freitag. 19.49 Abonnement C 7 2Z˙⁰0⁰ Der 18. Oktober Samstag. 19.45 Außer Ab. und Fr.V. B. Abt. A 12. Novbr.— Die Puppe Sonntag. 15.00 Kleine Preise 13. Novbz. 177¹ Die Puppe 20.00 Halbe Preise 2²⁰¹5⁵ Die gold'ne Meisterin Eüuard von Winterstein- Else Elster- Auf allen Plätzen bis 4, 30 Uhr 70 Pfennig KAntangszeiten:.00,.00,.10,.40 Uhr Veit Harlan Gustav ODEON Heute Erstaufführung des schönen Tonfilms: Das Liebesliecd nach der Novelle von Luigi Pirandello. Haupt darsteller: Renate Müller Das schöne Schlagerlied:„Schön ist die Welt, wenn Du mich liebst“. LwWonderbare Malurꝛulnahmen von Halien, Nom eie. Llalläss-öde kaufen Sie am besten beim Fachmann. Besichtigen Sie deshalb unsere neu ein- gegangenen Modelle in Schlafzimmern. Sie werden erstaunt sein über Preise und Qualität. Spelsezimmer und Küchen besonders billig. Fabrikverkaufsstelle Adam sStreib Schreinermstr. 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Man hauft beim orks⸗ anſäſſigen Einzelhandel auch nicht derart ins Blaue hinein, wie dies bei auswärligen Beſtellun⸗ gen wegen der„gerade günſtigen Gelegenheit“ oder wegen„Porkoerſparnis“ vielfach geſchieht, ſondern man kauft eben dieſenige Ware, die man für abſehbare Zeit braucht, ſodaß ein Verderben oder Aus⸗ der⸗Mode kommen ausgeſchloſſen iſt. So geht die Bitte des Einzelhandels dahin, die Verbraucherſchaft möge am Plaße haufen und der Suggeſtion all dieſer„verlockenden“ auswärligen Angebote etwas größeren Widerſtand enkgegen · ſeten, als dies bei den zermürbenden wirtſchaftk⸗ lichen Verhälbniſſen in den letzlen Monaben leider vielfach der Fall war. Insbeſondere wird darum gebeken, die leider ſo ſtark in Aufſchwung ge⸗ kommenen„Gemeinſchaftsbeſtellungen“ bei denen die Herren Kollegen, die ganze Verwandtſchaft oder auch ſonſtige Bekannke und Nachbarn aus Zwechmäßigkeitsgründen gleich mit verſorgk wer⸗ den, nicht überhand nehmen zu laſſen, denn ſchließ⸗ lich iſt zur Verſorgung der Verbraucherſchaft doch der orksanſäſſige Einzelhandel da, der ſeine Um⸗ lagen und Steuern bezahlen muß und nicht nur auch ſeine Exiſtenzberechligung hat, ſondern in weilem Umfange auch zur Exiſtenz der Beamken⸗ ſchaft, Angeſtelllen, Gewerbekreibenden, freien En Daunen· Dec Steppdecken für jeden Geschmack u. Geldbeutel Emil H. Herrmann Stamitzstrae 15 Manufakturwaren, Konfektion, Möbel Decken Sie Ihren Bédarf in Nauchwaren beim Zigarrenhaus M. Kadell Lindenhof. Waldparkstr. 24, Endstat. d. Straßent. Pg. ſucht ſofort möbl. Doppelzinner Offerten mit Preisangabe unter Nr. 1298 an den Derlag des„Hakenkreuzbanner“. 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