spiel utsch egel Fodor .— oven. in ung 5 05 ꝛeinen DAS NATIONALSOZTAlSTISCHE Werlag: Die Volksgemeinſchaft Heibelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Herausgeber: Otto Wezzel, Mbdcz. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 40483. Mannheimer Schrift⸗ leitung: P 5, 13a, Telephon 31471. Das Hakenkreuz banner erſcheint 6 mal woͤchentlich und koſtet monatlich 2,10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtzuſtellung zuzüglich Wssiis W do—ẽ 86 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. Iſt die Zeitung am Ericheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht- ke in Anſpruch aul Entichädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſlensgebietrn. Neue Staatsſtreitplüne der Keartion Berlin, 14. Nov.(Drahtberichk unſerer Berliner Schrifkleitkung.) Der erſte Teil der Bemühungen des Herrn von Papen, die Skel⸗ lung ſeines Kabinetts zu feſtigen, iſt abge⸗ ſchloſſen. Die wichtigſten Verhandlungen mit den Länderminiſtern und im Reichsral ſind beendek. Wie nicht anders zu erwarken war, iſt ſchon dieſer erſte Teil der Papenſchen Ver⸗ ſuche in einem für Herrn von Papen nega⸗ kiven Sinne beendigt worden. Sicherlich hat der Reichsrak nicht, wie vielleicht einige an⸗ nahmen, einen revolukionären Enkſchluß ge⸗ faßt, aber dieſe Inſtitution hat in der von ihr gefaßten Enkſchließung der Regierung von Papen immerhin deutklich zu verſtehen gege⸗ ben, daß das naß⸗forſche Vorgehen der reak⸗ kionären Herren ernſte Beſorgnis auslöſen mußte, und daß der Reichsrat nicht gewillt iſt, ſich dazu herzugeben, an Skelle des Reichs⸗ kages die Ja-Sagemaſchine des Herrn von Papen zu machen. Mannheim, Dienskag, 15. November X 8 Gerichtsſtand: Heidelberg. Für Sugenberg vei vaven In dieſer Woche werden nun weikere wich⸗ kige Entſcheidungen fallen, und bis dahin kritt gewiſſermaßen ein Zwiſchenſtadium in der deutſchen Politik ein. In der Zwiſchenzeit hat Herr von Papen eigenmächtig die ihm vom Reichspräſidenken zur Pflicht gemachke Parkeiführerbeſprechung einer Korrekkur unkerzogen. Er hat Lunte ge⸗ rochen, daß ein Teil davon gar keinen Werk darauf legk, in ſeine weit ausgebreiteken Arme zu laufen. Deshalb änderke er die Reihen⸗ folge und verſchrieb ſich zunächſt unker der Hand den willfährigſten der Reaktion, Herrn Alfred Hugenberg. Die Unkerredung mit ihm am leßten Sonnkag, deren Ergebnis krampf⸗ haft von beiden Seiten geheim gehalten wird, hak in politiſchen Kreiſen lebhaftes Aufſehen erregk. Die verfaſſungsrechklichen Konſtrukkio⸗ nen des Heidelberger Staatsrechtslehrers Jel⸗ linek und des Herrn Profeſſor Schmitt ſchei⸗ nen Gegenſtand der geheimen Erörkerungen geweſen zu ſein. Unſere Leſer kennen den Plan aus unſerer Samskag⸗Ausgabe. Es be⸗ ſteht kein Zweifel darüber, daß ſeine Ver⸗ wirklichung nicht nur ein glakter Verfaſſungs⸗- bruch, ſondern auch eine offene Vergewalki⸗ gung der erdrückenden Volksmehrheit bedeu⸗ Dinge nach dieſer Seite hin ſcharf im Auge behalten müſſen, denn die Arbeit hinkter den Kuliſſen hat bekrächtlichen Umfang angenom⸗ men. Wenn man glaubt den Empfang Hugen⸗ bergs bei Papen bagakelliſieren zu können durch den Hinweis, daß die Parkeiführer⸗ beſprechungen beim Reichskanzler zwiſchen Dienskag und Donnerskag verſchoben worden ſeien, ſo irrt ſich die reakkionäre Geheim⸗ Diplomatie. Die Tatſache, daß Papen mit Hu⸗ genberg im voraus über alles ſchon einig iſt, dürfte die Führer der großen Parkeien allein ſchon veranlaſſen auf eine Unterredung zu verzichken. Liebeserklärung Löbes an bie Zunbel⸗Zeikin⸗ Iront Wien, 14. Nop. Am Soönntag vormikkag begann in Wien der Parteitag der Sozialde⸗ mokratiſchen Partei Oeſterreichs, der drei Ta⸗ ge danern ſoll. Der Vorſitzende, Bürgermei⸗ ſter Abg. Seitz, konnte in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache die Vertreter der deutſchen, tſchecho⸗ flowakiſchen und der ungariſchen Sozialdemo⸗ kratie unter den Anweſenden begrüßen. Na⸗ mens der deutſchen Sozialdemokraten ſprach der frühere deutſche Reichstag spräſi⸗ dent Paul Löbe. Er wies auf die politi⸗ ſchen Verhältniſſe in Deutſchland hin und ſag⸗ te: Die Zeit der Tolerierungen und der Koalition ſei zu Ende. Unbeſchwert von frü⸗ heren Bindungen werde die Sozialdemokratie die ſozialiſtiſchen Forderungen als Gegen⸗ wartsaufgaben neben die ſelbſtverſtändliche Verteidigung demokratiſcher Rechte ſtellen. Dann trat Löbe für eine Zuſammenar⸗ beit mit den Kommnuniſten ein und ſagte: In der deutſchen Arbeiterſchaft beider Lager lebt eine tiefe Sehnſucht nach der Ein⸗ heitsaktion und jeder unſerer Rebdner, der ihr Ausdruck gibt, iſt der ſtürmiſchen Zu⸗ ſtimmung der Volksmaſſe ficher. Wenn ſie trotz unſerer Bereitwilligkeit bisher nicht zu⸗ ſtande kam, ſo müſſen wir das der Tatſache zuſchreiben, daß die andere Seite(gemeint ſind die Kommuniſten— D. Red.] einem Silberſtreijen Berlin, 14. November. Das preußziſche Staalsminiſterium hal heule beſchloſſen, Gerhard Hauplmann die goldene Skaaksmedaille zu ver⸗ leihen. Hierzu wird von zuſfländiger Skelle erklärk: Die Kommiſſare des Reiches in Preußen haben bereils vor längerer Zeit in einer Skaaksminiſterial⸗ ſitung beſchloſſen, Herrn Gerhard Haupkmann durch Ueberreichung der Goldenen Stkaaksmedaille zu ehren. Sie ſtellen mik Befriedigung feſt, daß durch den Beſchluß der Regierung Braun zum Ausdruck gebracht wird, daß in der Frage einer Ehrung Gerhard Haupkmanns über alle poliki⸗ ſchen Gegenſähe hinweg eine einheikliche Auf⸗ faſſung beſteht. Das deukſche Volk iſt überglücklich über ſo viel Einmükigkeil. Aus dem ijnhaſi. Beilage:„Der Arbeiker im Bekrieb“. Appell an die Inkellektuellen. Spo. Vonzen als Richker über ihre eigene Grundſahloſigkeit. Papen„hilft“ der Landwirlſchafl. Ein neues Diſziplinar-Urkeil. Vor einer gejamtmarxiſiſjchen Allion außerhalb des Landes gelegenen Einfluß un⸗ terliegen. Je mehr aber auch bei uns die de⸗ mokratiſchen Volksrechte bedroht erſcheinen, je mehr ſich das Bürgertum in der feudalen und faſchiſtiſchen Reaktion ſammelt, um ſo unwi⸗ derſtehlicher wird der Wille zur Einbeit auch im deutſchen Proletariat werben. Das iſt ein Ergebnis, das der Herr von Papen unbedenklich auf ſein Konto buchen kann! Bezeichnend iſt, daß ein prominenter ſozialdemokratiſcher Führer dieſe Pläne heute bereits in aller Oeffentlichkeit ausſpricht— die Dinge ſcheinen demnach ſchon reichlich weit gediehen zu ſein! Man barf alſo der erfren⸗ lichen Ausſich! ins Ange blicken, demnächſt ei⸗ ner geſchloſſenen und radikaliſterten marxiſti⸗ ſchen Einheitsfront gegenüberzuſtehen, was praktiſch nichts anderes bedeuten wird, als ein unheimliches Anſchwellen des Bolſchewis⸗ mus. Denn daß dieſer bei„Einheitsaktionen“ die Führung übernehmen wird, darüber wird es wohl kaum einen Zweifel geben! Fürwahr, es iſt höchſte Zeit, daß der Hert von Papen, der ein„Kanzler mit der Eiſer⸗ nen Fauſt“ ſein möchte und in Wirklichkeit ein„Kanzler mit der unglücklichen Hand“ iſt, ſo ſchnell wie möglich verſchwin⸗ det, ehe ſein verhängnisvolles Wirken die roa⸗ te Kataſtrophe unvermei Lich gemacht bat!“ 45 Die Saar bleibt deutſin: Saarbrücken, 14. Rovember. Bei den am Sonnkag im Saargebiek abgehalkenen Kom⸗- munal- und Kreistagswahlen iſt zum erſten Male wieder der ſogenannke„Saarbund“, eine von franzöſiſcher Seike ins Leben gerufene Organiſa⸗ kion in Erſcheinung gekreken, wobei der„Saar⸗ bund“, um ſeinen wahren Charakker zu verbergen, diesmal unker dem Namen„Unabhängige Arbei⸗ ter⸗ und Bürgerparkei“ aufgekrelen iſt. Die Er⸗ gebniſſe der Wahl haben klar und eindeulig be⸗ wieſen, daß die Bevölkerung des Saargebieles das Treiben der hinker dem Saarbund ſtehenden Kreiſe eindeukig ablehnk. Dieſe Wahlergebniſſe ſtellen ſich, wie nichk anders zu erwarken war, wie⸗ der einmal als ein glänzendes Bekennknis der Saarbevölkerung zum deukſchen Gedanken dar. Im ganzen ſind in 346 Gemeinden 4301 Ge⸗ meindeverkreler uſw. und in ſieben Kreiſen 205 Kreiskagsabgeordnete gewählt worden, In den Krei⸗ ſen und in 339 Gemeinden hat die unabhängige Arbeiter⸗ und Bürgerparkei überhaupk keinen Verkreker erhalten. Troßh größker Anſtrengungen iſt es ihr lediglich in ſieben Gemeinden gelungen, je einen Bewerber durchzubringen. Sie hak alſo von 4 301 gewählken Gemeindeverkrekern nur ſie · ben erhalken. Nach dieſem Ergebnis kann ſich je⸗ der ſelbſt ein Bild machen, wie ungefähr die Volksſtimmung, die im Januar 1935 über die Rückgliederung des Saargebiekes an das Deulſche Reich enkſcheiden ſoll, ansfallen wird. Eine neue Reichstagsauflöſung würe der Sunte in das inneodeutſche Vulveofaß Der„Regensburger Anzeiger⸗ zur Lage. Regensburg, 14. Nov. Unker der Ueber⸗ ſchrift„Was geht vor?“ befaßt ſich der dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten naheſtehende „Regensburger Anzeiger“ mit den in dieſen Tagen umlaufenden Gerüchten einer Wieder⸗ auflöſung des Reichskages, ſtellt feſt, daß die Reichsregierung auf dieſe beunruhigenden po⸗ litiſchen Gerüchke keine klare Antwort gege⸗ ben habe und ſchreibk u..: Eine neue Reichs⸗ kagsauflöſung müßte wie eine Verhöhnung und wie ein Mißbrauch des Wählervolkes und ſeiner Rechke wirken und unker Umſtän⸗ den unmittelbar zur Kakaſtrophe führen. Eine neue Reichskagsauflöſung wäre der Funke in das innerdeukſche Pulverfaß. Jum Schluß beißt es: Wir im deutſchen Süden, insbeſon⸗ dere im deukſchen Bayern, ſtehen den Dingen, die ſich zur Zeit in der Reichshaupkſtadt an⸗ bahnen, mit ſchwerſten Sorgen, aber auch mit dem Mut des Kämpfers für Freiheit und Rechk der Nation enkgegen. Keine Linksmehrheit meyr in Lübeck Lübeck, 14. Nov. Das Haupkereignis der Bürgerſchaflswahlen iſt die Talſache, daß die Linksmehrheit gebrochen iſt. Die Links⸗ parkeien, die bisher 41 Siße innehakken, haben zufſammen nur noch 38 Mandake errungen, während die Bürgerlichen Parkeien zuſammen über 43 Mandake verfügen. Selbſt mit den 2 Skimmen der Skaakspartei und des Zen⸗ krums wäre eine Linkskoalilion nie möglich. Poſtſcheckkonto: Die unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen, wir keine Verantwortung. Verlagsort heidelbenrg kten würde. Man wird die Enkwicklung der K KaAMPFBI. ATT NORDWESTBADENMS Anzeigen: Die Sgeſpaltene Millimeterzeile 15 310 Die Ageſpaltene Millimeterzeile im Textteil 4⁰ 8 Für kleine Anzeigen: Die Sgeſpaltene Milli nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigzn⸗Annahme: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mann⸗ heim P5, 13a, Telephon 31471; Zahlungs⸗ und Erfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließlicher meterzeile 6 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt Volksgemeinſchaft, Karlsruhe 21834. „Wirijchafts⸗Notwenbigkeiten“ Elwas über Boſch's Landwirkſchaftshilfe. Unter dieſer Ueberſchrift veröffenklicht einer der Führer der J3G-Farben, Prof. Dr. C. —— ch ſeine Gedanken zur deukſchen Agrar⸗ riſe. Bedenkt man, daß Prof. Warmbold als Miniſter ebenfalls aus den Kreiſen der 36. ſtammk, ſo kann ſich jeder— nach den Erklärun⸗ gen des Prof. Boſch— ſelbſt die Frage beank⸗ worken, von welcher Seike der Wider⸗ ſtand gegen die aukonome Konkingenkierung der landwirkſchafklichen Einfuhr ausgeht. Und auch der gegenüber der Landwirkſchaft ſehr „loyal“ gehalkene Artikel des JG.⸗Farben⸗ Gewaltigen kann nicht darüber hinwegkäuſchen, daß hier nur der Verſuch unkernommen wird, der Landwirkſchaft guk zuzureden, ſich den Inkereſſen der JG.⸗Farben anzupaſſen. Herr Prof. Boſch wird es uns verübeln, wenn wir gleich eingangs unſerer Erwiderung darauf hinweiſen, daß weder die Landwirt⸗ ſchaft noch das geſamke deutſche Volk bisher von der Güte der„JG. Deukſchland“⸗Pläne erbauk ſind. Sehr deutlich läßt ſich der Einfluß der JG. in Richkung Benzinpreiſe aufzeigen. Der weſenkliche Rußnießer der bisher vorge⸗ nommenen und noch geplanken Benzinpreis⸗ erhöhungen iſt die JG.⸗Farben ſamt ihrer Kunſtbenzinerzeugung in Leung. Die Zeche aber hat das deukſche Volk zu zahlen. Dieſer „Erfolg“ der Karkellierung, wie ſie Boſch vor⸗ ſchlägt, ſollte als warnendes Beiſpiel genügen. Prof. Boſch meint, die deutſche Wirt⸗ ſchaft könne weder auf das Prinzip der Meiſtbegünſtigung, noch auf Tarif⸗ abreden verzichken. Die verheerenden Fol⸗ gen für die Landwirkſchaft ſeien durch eine Marktregulierung, durch Verkürzung der Händlergewinne ekc. mit Leichtigkeit auszu⸗ gleichen. Zum„Beweis“ für ſeine Theſen führk Prof. Boſch an, daß 1929 etwa 5 und heute noch ekwa 3 Millionen Arbeiter für den Ex⸗ pork beſchäftigt ſeien. Prof, Boſch iſt gewiß eine Kapazikät in Dingen der Chemie, was uns nichk dazu verleiken kann, ſein Urteil in wirkſchaftlichen Fragen ohne Kritik hinzuneh⸗ men.— Leider unkerläßt es Prof. Boſch näm⸗ lich, ſeinen Schätzungen über die Beſchäfti⸗ gung für den Expork irgendwelches Beweis⸗ makerial anzufügen. Aus gutkem Grund! Seiner Rechnung nach müßte nämlich das Stkeigen der Arbeitsloſenziffern allein auf den — 11 deutſchen Export zurückzuführen ein. Ferner ſcheink Prof. Boſch— und wir müſſen ſchon ſagen, mit Abſicht— nicht zu bemerken, daß der deukſche Expork nicht allein vom Willen Deukſchlands zu exportieren abhängig iſt, ſondern ſehr we⸗ ſenklich vom Willen der ausländiſchen Staa⸗ ken, deulſche Produkke aufzunehmen. Herr Prof. Boſch überſieht— offenſichklich nicht ohne Abſichk— die Takſache, daß das Ausland auf dem Wege der Zollerhöhungen, der Erſchwerung der deukſchen Einfuhr vor⸗ angegangen iſt, daß folglich ſeder deut⸗ ſchen Regierung, ſei es guten Willens, ſei es gezwungen— garnichts anderes übrig bleibt, als die Abſperrungen der fremden Volkswirk⸗ ſchaften bzw. Märkke durch ähnliche Maß⸗ nahmen ſeitens Deukſchlands zu beankworken. Wir verkennen durchaus nichk, die macht⸗ politiſchen Möglichkeiten, die ſich für Deukſch⸗ land aus einer verſtärkten Exportpoliſſk er⸗ geben können, aber wir wiſſen, daß ein Machkkampf auf dieſem Gebiet erſt dann Ausſicht auf Erfolg hak, wenn die deutſche Landwirkſchaft in ihrem Beſtand geſicherk iſt. Und daß dieſe Sicherungnichkallein durch Marktregulierungen vorgenommen werden kann, das weiß Prof. Boſch ebenſogut wie wir, wenn er es auch nicht zugibt. Prof. Voſch wird nicht darum herum kom⸗ Freiverkauf 15 Pfg. men, uch einmal mit der Ueberinduſtrieallſie⸗ rung nicht nur Europas, ſondern der ganzen Welt zu beſchäftigen. Er wird dann ebenſo wie wir ſchon bald feſtſtellen, daß der indu⸗ ſtriellen Kapazitäl in chland kein enk⸗ Abſatzmarkk im Ausland offen⸗ egl. D. h. die Verteilung der in Deukſchland beſchäftigten Volksgenoſſen auf induſtrielle und landwirtſchaftliche Arbeit iſt falſch. Kein Wirtſchafkler, kein regierender Skaatks⸗ mann wird auf die Dauer um die Tatſache herumkommen, daß lediglich eine Verlagerung dieſes Verkeilungsſchlüſſels uns in Deutſch⸗ land und darüber hinaus in der Welt weiter⸗ hilft. D. h. mit anderen Worken: Skärkung der Binnenwirkſchaft, Stkärkung der Land⸗ wirkſchaft! Wenn Prof. Boſch klagk:„Die Welt ſcheint ein handelspolitiſches Laborakorium ge⸗ worden zu ſein, aus dem grundſätlich die bis⸗ her erprobken und bewährken Erfahrungen verbannk ſind, ſo ſcheint er zu vergeſſen, daß die bisherige ausgekrekene Bahn deshalb ver⸗ laſſen wurde, weil das alke Wirkſchafksſyſtem (ſiehe Zuſammenbruch der Banken in Deutſch⸗ land) glänzend verſagt hak und weil inzwiſchen ein neues wirkſchaftliches, volks⸗ wirkſchafkliches Denken Platz gegriffen hat, das der Wohlfahrk des ganzen Volkes die Inkereſſen eines einzelnen Konzerns— und heiße er JG.⸗Farben— unkerſtellt. Zunächſt muß durch eine aukonome Kon⸗ kingenkierung die Binnenwirkſchaft ſamk nok⸗ wendiger bäuerlicher Siedlung ſichergeſtellt werden und erſt dann kann an die Auswer⸗ kung der induſtriellen Kapazität im Sinne des geſamken Volkes— nichk etwa irgend welcher Privatiers und inkernakionaler Finanzkräfte herangegangen werden. *** Methodse Stalin- Shꝰ⸗Bonzen als„Aichter“ über ihre eigene Grunbjatzlojiakeit Der große Konkorbatsjchlammajiel in der babijchen Syd Wenn drüben in Rußland ein„Plan“ der Kpo ſchief geht, wenn z. B. aus einer beabſich⸗ kigken Lebensmikkelverbilligung unker der Hand un⸗ fähiger Führer eine Verkeunerung und Verknap⸗ pung wird, wenn die Gefahr beſteht, daß das eſelsgeduldige Volk aufſtehk gegen das Geſindel, von dem es belrogen wird, dann ſeßt als lehtes Mittel prompk die ſogenannke „produklive Selbſtkrilik“ ein. Irgendjemand wird herausgegriffen als Sün⸗ denbock, der angeblich das Scheitern des„.⸗Mo⸗ naksplanes“ verſchuldek hak. So bekommk dann die Wut des Vollkes ein billiges Objekk, und die ſogenannke Führung wäſcht ſich die Hände in Unſchuld. Die badiſche Spo hält ihre Wähler · ſchafk offenbar für ſo dumm. daß ſie auf einen ähnlichen Schwindel hereinfallen könnke. Der ſchwer verdauliche Brocken, an dem die roke Bon⸗ zenſchaft ſeit Wochen und Monaken würgk, ohne ihn endgüllig ſchlucken oder ausſpeien zu köanen, heißt Knonkordak. Lange vor der Wahl ſchon war der Enkwurf zu dieſem Verkragswerk ferlig⸗ geſtellk worden. Alles wäre in ſchönſter Ordnung geweſen, die Wählerſchafkt der SpoD wäre nichk aufgeſchreckk worden, wenn nichk die böſen Nazis ausgerechnek das in der Preſſe veröffenklichk häl⸗ ken, was das Lichk zu ſcheuen hakke: Das ſchwarz⸗roke Uebereinkommen, vor der Wahl am 6. November nichts zu veröffenklichen über das geheime Plänchen. Jeht mußken ſie Farbe bekennen. Die Spoh demenlierke, beſtäligte, ſagte zu und ſagke ab in bunker Folge. Vor der Wahl faßten Parkeivor- ſtand und Landkagsfrakkion den gemeinſamen Das Badiſche Kontoodat Wie wir bereits geſter nmitteilten, hat der Miniſter des Kultus und Unterrichts, Dr. Baumgartner, am 11. November der Preſſe bden Wortlaut des Konkordats nebſt einer geſchichtlichen. und inhaltlichen Darſtellung übergeben. Ueber den Inhalt des Konkor⸗ dates mit der katboliſchen Kirche iſt folgendes zu ſagen: Das Könkordak enthält 12 Artikel. Es wird darin u. a. des bisherige Metropolitan⸗ ſcharakter der Erzbiſchöflichen Siuhles Frei⸗ urg feſtgelegt. Völlig neu gegenüber bisher iſt die Beſtimmung über die Wahl des Erz⸗ iſchofs und die Ernennung von vier weiteren Geiſtlichen aus dem Klerus der Erzdiözeſe u Ehrendomherren, die an der Erzbiſchofs⸗ gleichberechtigt teilnehmen. Nach dem enen Konkordat geht künftig die Erzbiſchofs⸗ 55 derart vor ſich, daß das Domkapitel dem l. Stuhl eine Liſte der Kandidaten einreicht, us der der Hl. Stuhl drei Kandidaten aus⸗ ählt, aus denen das Domkapitel den Erz⸗ biſchof wählt. Vor der Beſtellung des vom Domkapitel zum Erzbiſchof Erwählten wird der Hl. Stuhl beim Badiſchen Staatsmini⸗ ſſterium ſich vergewiſſern, ob gegen denſelben ſeitens der Staatsregiernng Bedenken allge⸗ mein⸗politiſcher nicht aber parteipolitiſcher rt beſtehen. Im Falle von Bedenken wird der Verſuch einer Einigung gemacht. Iſt die⸗ je nicht möglich, dann iſt der Hl. Stuhl in der Beſetzung des Erzbiſchöflichen Stuhles frei. Was die Dotationen anbelangt, ſo iſt an⸗ ſtelle der bisherigen auf verſchiedenen Rechts⸗ titeln beruhenden jeweils im Staatsvoran⸗ ſchlag angeführten Einzelpoſitionen im neuen RKonkordat eine jährliche Geſamtſumme von 356 000 RM. feſtgeſetzt. Der nach der bisheri⸗ gen Rechtslage beſtehende Anſpruch auf Real⸗ dotationen wird nicht berührt. Dazu kommt die Dotation des Erzbiſchöflichen Tiſches in der bisherigen Höhe. Nicht berührt wird der Zuſchuß zur Aufbeſſerung gering beſoldeter Pfarrer. Es folgen die Beſtimmungen über die katho⸗ liſch⸗theologiſche Fakultät an der Univerſität Freiburg, wobei vereinbart iſt, daß der ba⸗ diſche Staat dafür Sorge trägt, daß an der Univerſität Freiburg je eine Profeſſur für Philoſophie und Geſchichte beſteht, die mit je einer Perſönlichkeit beſetzt wird, die für die einwandfreie Ausbildung der Theologie ſtu⸗ dierenden geeignet iſt. (Weiterhin iſt vertraglich feſtgelegt, oͤaß der katholiſche Religionsunterricht an den badi⸗ ſchen Schulen nach Maßgabe der Beſtimmun⸗ gen des Artikels 149 der Verfaſſung des Dentſchen Reiches ordentliches Lehrfach iſt und in Uebereinſtimmung mit den Grundſät⸗ zen der katholiſchen Kirche erteilt wird. Der Kultusminiſter betont hierzu: Es iſt verein⸗ bart, daß an den zur Zeit des Vertragsab⸗ ſchluſſes in Baden geltenden Rechtszuſtande nichts geändert wird(d. h. der Charakter der Simultanſchule bleibt beſtehen. D. Schr.) „Weiter erklärt der Miniſter, da das Kon⸗ kordat ein Staatsvertrag ſei, ſo könne der Sandtag dieſes nur im ganzen annehmen oder ablehnen, irgend eine Aenderung ſei nicht möglich. Was die Vereinbarungen mit der evangeliſchen Kirche anbeträfen, ſo ſei unbe⸗ dingt die. Parität aewahrt. Der evangelijche Kirchenvertrag Die ſeit Wochen zwiſchen dem Verkreler des Vad. Slaalsminiſteriums. dem Herrn Miniſter Dr. Baumgarkner, und dem Verkreler der Evang. Kir⸗ chenregierung, dem Herrn Oberkirchenrak Dr. Friedrich, gepflogenen Verhandlungen wegen Ab⸗ ſchluß eines Vertrags zwiſchen der Evang. Lan⸗ deskirche und dem Fre'ſtaake Baden wurden um die Mitle dieſer Woche abgeſchloſſen. Die Evang. Kirchenregierung hat nach längerer Berakung in ihrer Sitzung vom 11. November dem vorgelegken Verkragsenkwurf zwar zugeſtimmk, dabei aber in enkſchiedener Form zum Ausdruck gebracht, daß der Einfluß, welcher in dem vorgeſchlagenen Ver⸗ trag der Evang. Landeskirche auf die Beſetzung der kheologiſchen Lehrſtühle an der Univerſität Hei⸗ delberg eingeräumt werden ſoll, nichk in ausrei⸗ chender. Weiſe die berechligten Forderungen der Kirche erfüllk. 1* Unkerzeichnung des evangeliſchen Kirchenver⸗ trages. Karlsruhe, 14. Nov. Am Monklag nachmiktag zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde im Skaalsminiſterium der Kirchenverkrag mik der evangeliſchen Landeskirche unkerzeichnel. Der Verkrag krägk die Unkerſchriften des Staaks- präſidenken Dr. Schmikt, des Staalsminiſters des Kullus und Unkerrichks Dr. Baumgarkner und des Finanzminiſters Dr. Makkes als Ver⸗ kreker des Skaakes und des Kirchenpräſidenken D. Wurkh, ſowie des Oberkirchenrals D. Friedrich als Verkreler der evangeliſchen Lan⸗ deskirche. ——————333————————————————3 Beſchluß, Nein zu ſagen. Die ganze badiſche Machkpoſition der Spo kam darüber ins Wan⸗ ken. Diäten drohten zu verſickern durch eine vor⸗ zeitige Landkagsauflöſung, ein Miniſterſeſſel drohte hinker der Wolke von Skaub zu verſchwin⸗ den, die dieſes Nein ausgelöſt hakte. Alſo:„Ganze Welkanſchauung kehrk!“ Die höchſten Güler ſind in Gefahr. Alſo beſchließk die Landkagsfrankkion, nichk Nein, ſondern durch Schweigen Ja zu ſagen. Sie kommandierk:„Hinlegen!“ Der Parkeivor- ſtand:„Aufſtehen!“ Die leßten Phaſen dieſer innerlich verlogenen polikiſchen Leichkathlelik ſehen folgendermaßen aus: Die Vastei gegen die Landtagsfvattion Mannheim, 13. November. Die Sozial⸗ demokrakiſche Parkei Deulſchlands, Bezirk Baden, veröffenklicht folgende Erklärung an die badiſche Sozialdemokralie: „Die Landkagsfrakkion gibk durch die Preſſe be⸗ kannk, daß ſie bei der Abſtimmung über das Konkordak mit der kakholiſchen Kirche ſich der Slimme enlhallen will. Damit übernehmen die an der Abſtimmung keilnehmenden Frakkionsmit⸗ glieder die alleinige Verankworkung dafür, daß evll. das Konkordal durch ihre Skimmenkhalkung zur Annahme gelangk. Dieſe Haltung enkſprichl aber nicht dem Willen der abſolulken Mehrheil der badiſchen Sozialdemokrakie. Die Mehrheit der badiſchen Parkeimilglieder wünſchk eine poſikive Abſtimmung der Frakkion, d. h. die Ablehnung des Konkordaks. Eine Mehrheik in der Fraklion ſetzt ſich alſo bewußk und vorſätzlich in direkken Gegenſaß zur Parkeimehrheit. Landesvorſtand und Partkeiausſchuß haben alle ſtaluariſchen Miktel in Anwendung gebracht, um die Frakkionsmehrheit von der parkeiſchädigenden Einſtellung abzubringen. Nach dem Beſchluß des Berliner Parkeitages von 1924 liegk die ſehle Enkſcheidung bei der jeweiligen Landlkagsfrakkion. Der Landesvorſtand kann leider den Beſchluß der Fraklion nicht aufheben. Er ſtehl aber nichk an, in aller Oeffenklichkeit zu erklären, daß er die Einſtellung der Fraklion für falſch und parleiſchä · digend häll. Der Landesvorſtand ermahnk die Fraklion nochmals in leßker Skunde, die Mißach⸗ kung des Willens der Parkeimehrheit aufzugeben und ſich auf eine Linie mik der Geſamtmitglied⸗ ſchaft Badens zu ſtellen. Das Verlangen des Volkes gehl nach Arbeik, Freiheik und Brol und nicht nach Abſchluß von Kirchenperkrägen.“ Die Kandtagsfvartion gegen die Partei Karlsruhe, 14. November. Zu dem auf⸗ ſehenerregenden Schrikk des ſozialdemokraliſchen Parkeivorſtandes Badens gegen die SpD-Land- tagsfraklion in der Konkordaksfrage veröffenklicht am Monkag vormikkag der Vorſihende der Spo⸗ Landlagsfrakkion, Abgeordneker Rückherk folgende Erklärung:„Die Erklärung des Landesvorſtandes gegen die Frakkion iſt ungewöhnlich. Sie iſt aber auch unhalkbar. Wer die Enkwicklungsgeſchichke des badiſchen Konkordalks kennk, kann ſich die Auffaſſung des Landesvorſtandes nichl zu eigen machen. Wäre ſie richklig, ſo hätken auch unfere Zentrum—Freimaurer—Voljchewismus Eine Beobachtung, die man bei uns im kleinen Kreiſe faſt käglich machen kann, be⸗ ſtätigt die Regel, daß frühere ſtramme Zen⸗ krumsleuke mit beſonderer Vorliebe nach einer kurzen Gaſtrolle bei den Freimaurern im Bolſchewismus enden. Im Großen macht man dieſelbe Erfahrung in den Staaten von Mitktelamerika. Dork herrſchte bis vor kurzer Zeit die im Zenkrum verkörperke Staaksan⸗ ſchauung unumſchränkk. Da ſie— wie überall — den Bogen überſpannke, kam in Mexiko die Reakkion in Geſtalt einer ausgeſprochen freimaureriſchen Regierung. Dieſe konnte ſich nur kurze Zeik halken und mußke kürzlich dem Bolſchewismus das Feld einräumen. Die Folge iſt heuke in Mexiko: Beſchlagnahme alles Prival-Eigenkums einſchl. des Kirchen⸗ vermögens, Ausweiſung aller Prieſter und Ausländer, ſchrankenloſe Herrſchaft des Miſchlings-Prolekariakes. Warum berichket unſer Nachrichkendienſt nichts über dieſe Zuſtände, die ſich bereits auf Venezuela ausgedehnk haben und im Begriff ſtehen, auf die übrigen mittel⸗amerikaniſchen Staaten überzugreifen? Beabſichtigt man vielleicht, uns Deutſche ebenſo ahnungslos in den Bolſchewismus Papen empfängt auch SPD⸗Führer BVerlin, 14. Nov. Wie verlauket, hak der Reichskanzler im Zuſammenhang mit den Parkeiführerbeſprechungen auch den Führern der Spo, Wels und Dr. Breitſcheid, eine Einladung zu einer Beſprechung zugehen laſ⸗ ſen. Die Beſprechung ſoll im Laufe des Mitt⸗ woch nachmiktag erfolgen. ſtolpern zu laſſen, wie wir 1914 in den Welt⸗ krieg geſtolperk ſind? Im übrigen wäre noch zu bemerken, daß gerade in den ausgeſpro⸗ chenen Zenkrumshochburgen, der Kommunis⸗ mus am ſtärkſten eingebrochen iſt. Das iſt der Erfolg der politiſchen Zenkrumsprälaken, die keilweiſe mit den gemeinſten Mitkeln das kräftigſte Bollwerk gegen den Bolſchewismus, den Rakionalſozialismus von ihren frommen Domänen fern gehalten haben. preußiſchen Genoſſen, die poſikiw für das Konkor⸗ dak ſtimmken,„parkeiſchädigend“ gehandell. Dies iſt nicht der Fall. Die Frakkion weiſt daher den Vorwurf mitk aller Enkſchiedenheit als unqualifi⸗ zierk zurück. An ihrer Skellung änderk ſich nichks.“ Wir Nakionalſozialiſten haben dem nur hinzu⸗ zufügen, was wir mit einer Landlagsfrakkion an⸗ fangen würden, die ſich„parkeiſchädigend“ verhäll: Hinauswerfen! Das aber gehl nichk in einer Partkei, in der jeder einzelne der Prominenken vom anderen ſo viel weiß, was geheim bleiben muß! Wie leichk könn⸗ ken die Gemaßregellen unangenehm geſprächig werden! m übrigen halken wir es für ausgeſchloſſen, daß dem Parkeivorſtand von den ſchwebenden Konkordalsverhandlungen unker käliger Mitwir⸗ kung roker Oberbonzen nichls bekannk war. Wir ſind vielmehr der Auffaſſung, daß dieſer Schlag⸗ wechſel zwiſchen Frakkion und Parkei nur ein neues belrügeriſches Scheinmanöver darſtellk mit dem Zweck, die Aufmerkſamkeik der Wählerſchaft von der Talſache abzulenken, daß ſie von allen Inſtäanzen aus wahltakliſchen Gründen genasführt wurde. Ein Arbeiter aber, der ſo Schindluder mit ſich kreiben ließe, ohne daraus Konſequenzen zu ziehen, müßte einem leid kun. pPapen„„hilft/ der Candwirtſchaft Während des Wahlkampfes zogen die Deukſchnationalen von Dorf zu Dorf, um die deutſchen Bauern mit der Behaupkung für ſich einzufangen, allein die Papenregierung ſei wirklich in der Lage der deukſchen Land⸗ wirkſchaft endlich zu helfen. Wie dieſe„Hilfe“ in Wirklichkeit aus⸗ ſiehk, das ſollen in folgendem die nüchkernen Zahlen der Preisenkwicklung für landwirk⸗ ſchafkliche Produkke im Laufe des leßken Jah · res zeigen: 1932 1931 Rückgang in der gleichen Woche ˙0 Weizen 197,8 228,83 13,3 Roggen 156,8 199,0 212. Braugerſte 175,0 177,0 1,1 Fuktergerſte 165,5 173,0 4,3 Hafer 135,8 153,8 11,7 Weizenmehl 255,9 307,9 16,9 Roggenmehl 214,7 289,5 2⁵,8 Weizenkleie 92,0 107,7 14,9 Roggenkleie 84,2 105,4 10,4 Vikkoriaerbſen 240,0 265,8 10,0 Speiſeerbſen 215,0 265,0 18,8 Leinkuchen 100,6 139,5 27,9 1* Der deuktſche Bauer möge dieſe Zahlen auf⸗ merkſam leſen und er wird dann wiſſen wo⸗ hin er kommt, wenn Papen und die Deutſch⸗ nakionalen noch lange weiker gegen den Wil. len des Volkes regieren! Marviſtiſehye Helden Die bereils gerichlsbekannke Feigheit hak den Helden der Spo einen böſen Streich geſpiell. Wohl zur Unkerſtüßung der vergangenen Sonnkag abgehalkenen Gemeindewahlen in Sachſen, berich⸗ keke die dorklige marziſtiſche Preſſe über einen „Sprengſloffanſchlag“ auf das Verlagsgebäude der „Dresdener Volkszeitung“. Eine Papphülſe mit Sprengkapſeln und Schwarzpulverladung ſei ge⸗ funden worden, alſo ein gefährlicher poliliſcher Anſchlag. Als ſich weniger ängſtliche Menſchen den Schaden beſahen, ſtellte es ſich heraus, daß der„gefährliche Sprengkörper“ eine Originalzünd ⸗ nadelpakrone iſt, wie ſie die deulſche Armee im Kriege 1870/71 verwandk hak, alſo eine ganz harmloſe Sache. Die Bauern gegen Payen Um die Verſchlenpung der landwirtſchaftlichen Schutzmafnahmen R. D. Berlin, 14. Nov. Die Abſagen der Landwirtſchaft an das Syſtem Papen mehren ſich von Tag zu Tag. Sogar der Weſtfäliſche Landbund, alſo der Landbund des Bezirks, in dem Herr von Papen abſolutes Vertrauen zu haben glaubt, hat an den Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, in dem der„ſtärkſten Enttäuſchung und Erbitterung“ über die aber⸗ malige Hinauszögerung der Kontingentierung Ansdruck gegeben wird. Das Telegramm ſchließt mit folgenden Worten: „Wir müſſen in jeder Nichterledigung dieſer Frage eine Kampfanſage ſeben, die wir mit ſchärfſtem Kampf um nuſer Le⸗ bensrecht begegnen werden.“ Auch die württembergiſche Landwirtſchafts⸗ kammer hat an den Reichsaknzler und an den Reichsernährungsminiſter ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem auf die troſtloſe Lage der Land⸗ wirtſchaft hingewieſen und die ſofortige Durch⸗ führung von Schutzmaßnahmen gefordert wird. Vermehrung der Wohlfahrkserwerbsloſen. Nach einer Mitteilung des Nachrichken⸗ amtkes der Skadt Berlin iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in Berlin, d. h. der langfriſtigen Erwerbsloſen, die weder auf Ar⸗ beiksloſenverſicherung noch Kriſenfürſorge An⸗ ſpruch haben und ausſchließlich von den Ge⸗ meinden erhalken werden, im Onkkober 1932 wieder geſtiegen. Sie betrug Ende Onkkober 1932 329 957 gegenüber 326 863 am Ende des Vormonats. Sie hat demnach um 0,9 v. H. zugenommen. Unker den am 31. Okkober ge⸗ zählten Wohlfahrkserwerbsloſen befanden ſich 9336 Fürſorgearbeiter, am Ende des Vor⸗ monaks waren es 9586. Wenn die Reichsregierung oder die ihr naheſtehende Preſſe ſtolz ein Nachlaſſen der Erwerbsloſen bekannk gibk, als„Erfolg“ der Papenſchen Wirkſchaftsankurbelung, vergißt ſie merkwürdigerweiſe ſedesmal die Wohl⸗ fahrkserwerbsloſen, deren anſteigende Kurve regelmäßig forkſchreiket. Der en Genf im! heute vor ſtungskon Beſuch ab. Nach ſtü wurde der daris das chen. Der trauensvo Regierung Vertagung nuar näch Der Ve⸗ ner Sitzun Vorſitz des duce, ſtattf der Bi3. der deutſch 1933 unter ſtimmt. Wie de mitteilt, he niſter des Beamten d und der 1 formen ein litiſchen V Reichstags Parlament fährt, nunr daß nicht l dem 6. De. Wegen d Strafvollzu auch in We Kundgebun Dieſe ſind den Hunge Präſident Konferenz Stellungnal europäiſcher eingeladen. Der fran; cour hielt maliger Kr Rede über eſan bt * Berlin, altpreußiſche tag die Kirch nächſten vier Zuſammenſe der Gemeint Trotz der! pen erreichte liner Gemei den politiſck Schätzungen teiligung vor ler zu rechne In den me ße Gruppen der einen Se NSDAP. ne ten ſich die d Links: ein Se wehre hatten eines Maſchin jigkeit das Konkor⸗ handell. Dies eiſt daher den als unqualifi⸗ rk ſich nichts.“ 'm nur hinzu⸗ jsfrakkion an- gend“ verhält: „ in der jeder deren ſo viel ie leichk könn⸗ m geſprächig ausgeſchloſſen, ſchwebenden iger Mitwir⸗ it war. Wir dieſer Schlag⸗ mrlei nur ein darſtellk mit Wählerſchaft ſie von allen en genasführk chindluder mit nſequenzen zu ** haft zogen die dorf, um die mpkung für penregierung kſchen Land⸗ lichkeit aus- e nüchkernen r landwirk⸗ leßzten Jah · Rückgang n 7⁰ 13,3 2¹.2. 1,1 4,3 11,7 16,9 25,8 14,.9 10,4 10,0 18,8 27,9 e Zahlen auf⸗ wiſſen wo · die Deukſch⸗ en den Wil. lden zheit hal den eich geſpiell. nen Sonnkag ichſen, berich · über einen sgebäude der apphülſe mit dung ſei ge⸗ r poliliſcher he Menſchen heraus, daß Originalzünd · e Armee im eine ganz + rwerbsloſen. Nachrichken⸗ Zahl der 1, d. h. der der auf Ar⸗ ürſorge An⸗ on den Ge⸗ klober 1932 he Okkober m Ende des n 0,9 v. H. Okkober ge⸗ efanden ſich des Vor⸗ ſer die ihr chlaſſen der Erfolg“ der ig, vergißt die Wohl⸗ ende Kurve -Funle Der engliſche Außenminiſter Simon iſt in Genf im Flugzeug eingetroffen und ſtattete heute vormittag dem Präſidenten der Abrü⸗ ſtungskonferenz, Henderſon, einen längeren Beſuch ab. 4 Nach ſtürmiſch verlaufener Kammerſitzung wurde der neuen griechiſchen Regierung Tſal⸗ daris das Vertrauen der Kammer ausgeſpro⸗ chen. Der Miniſterrat erachtete dieſes Ver⸗ trauensvotum für ausreichend, wodurch die Regierungskriſe vermieden worden iſt. Die Vertagung der Kammer iſt bis Anfang Ja⸗ nuar nächſten Jahres beabſichtiat. Der Verwaltungsrat der B93. hat in ſei⸗ ner Sitzung am Montag vormittag, die unter Vorſitz des Vizepräſidenten, Profeſſor Bene⸗ duce, ſtattfand, der Verlängerung des Anteils der B̊3Z. an dem 90 Millionen Dollar⸗Kredit der deutſchen Reichsbank bis zum 5. März 1933 unter den bisherigen Bedingungen zuge⸗ ſtimmt. *4 Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der kommiſſariſche preußiſche Mi⸗ niſter des Innern in einem Runderlaß allen Beamten des Vollzugsdienſtes der ſtaatlichen und der kommunalen Polizei verboten, Uni⸗ formen einer politiſchen Partei oder eines po⸗ litiſchen Verbandes zu krogen. Reichstagspräſident Göring hat ſich, wie der Parlamentsdienſt der Telegraphenunion er⸗ fährt, nunmehr enoͤgültig dahin ausgeſprochen, daß nicht beabſichtigt ſei, den Reichstag vor dem 6. Dezember einzalerufen. Wegen der neuen Beſtimmungen über den Strafvollzug der Feſtungsgefangenen war es auch in Weſermünde in der vorigen Woche zu Kundgebungen der Gefangenen gekommen. Dieſe ſind nunmehr am heutigen Montag in den Hungerſtreik Präſident Hoover hat Rooſevelt zu einer Konferenz im Weißen Hauſe, die ſich mit der Stellungnahme Amerikas gegenüber dem europäiſchen Schuldnerſchritt beſchäftigen ſoll, eingeladen. * Der franzöſiſche Kriegsminiſter Paul Bon⸗ cour hielt gelegentlich eines Feſteſſens ehe⸗ maliger Kriegsteilnehmer in Couffre eine Rede über ſeinen Abrüſtungsplan. 4* zuchthausſtrafen für Kommuniſten Gießen, 14. Nov. Von der Großen Straf⸗ kammer wurden drei Kommuniſten zu Zucht⸗ hausſtrafen von einem Jahr ſechs Monaten und einem Jahr zwei Monaten und zu Ge⸗ fängnisſtrafen von einem Jahr verurteilt, während ein vierter Angeklagter freigeſpro⸗ chen wurde. Sie hatten Ende Auguſt ds. Is. zwei Nationalſozialiſten in Friedberg überfal⸗ len. Einer von ihnen vermochte zu flüchten, während der andere ſchwer mißhandelt und dann in die Uſa geworfen wurde, wo er leicht hätte ertrinken können, wenn er nicht von wachgewordenen Einwohnern gerettet worden wäre. Der geſamte Damufer„Rouzenburg geſunken— Die Beſatzung geretiet Paris, 14. Nov. Der Dampfer„Monte Heli⸗ kon“ iſt am Sonntag mit einem Teil der Be⸗ ſatzung des von ihm in der Nordſee geramm⸗ ten holländiſchen Dampfers„Rouzenburg“ in Boulogne eingelaufen. Die„Rouzenburg“ iſt inzwiſchen trotz der Bemühungen des deutſchen Schleppers„Heros“, den ſehr ſchwer beſchädig⸗ ten Dampfer abzuſchleppen, bereits geſunken. Der Reſt der Beſatzung der„Rouzenburg“ wurde von einem amerikaniſchen Dampfer auf⸗ genommen und nach Dovers(Normandie) gebracht. Rekrutenvereidigung bei der Reichsmarine Ueberſichtsbild von der Feier während der Anſprache des Kom⸗ mandeurs Korvettenkapitän Schwenk. In der großen Exerzierhalle in Kiel⸗Wik wurde am Freitag die Vereidigung der neuen Rekruten vollzogen. Hollündiſcher 15 000⸗Tonnendampfer durch Brand vernichtel Mehrere Millionen Gulden Gchaben Amſterdam, 14. Nov. Durch einen heftigen Brand wurde in der Nacht zum Montag im Amſterdamer Hafen der 15 000⸗Tonnendampfer „PC. Hooft“ der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft „Nederland“ vernichtet. Der Dampfer, der in der vorigen Woche von einer Reiſe nach Nie⸗ derländiſch⸗Oſtindien zurückgekehrt war, wurde am Sonntag zur Vertilgung von Ratten mit Blauſäure vergaſt. Montag früh kurz nach Mitternacht war an Bord des Schiffes Feuer ausgebrochen. Als ein ſtarkes Aufgebot der Feuerwehr und zwei Löſchboote an der Brand⸗ ſtelle erſchienen, hatte das Feuer bereits auf die Kabinen erſter und zweiter Klaſſe überge⸗ griffen. Trotz der großen Waſſermaſſen, die aus vielen Rohren in das Schiff geſchleudert wur⸗ den, ſtand bald der größte Teil des Mittel⸗ ſchiffes in Brand. Unter heftigem Geklirr ging das dicke Spiegelglas der Fenſterſcheiben in Trümmer. Ein Rettungsboot ſtürzte, in Flam⸗ men gehüllt, hinunter. Brennende Bretter Glünzender Erfolg der Rationalſozialiſten bei den Großberliner * Berlin, 14. Nop. In den Gemeinden der altpreußiſchen Landeskirche fanden am Sonn⸗ tag die Kirchenwahlen ſtatt. Sie haben für die nächſten vier Jahre die Entſcheidung über die Zuſammenſetzung der Gemeindekirchenräte und der Gemeindevertretungen gebracht. Trotz der lebhaften Wahlagitation der Grup⸗ pen erreichte die Wahlbeteiligung in den Ber⸗ liner Gemeinden längſt nicht die Höhe wie bei den politiſchen Wahlen. Nach vorläufigen Schätzungen dürfte mit einer Durchſchnittsbe⸗ teiligung von 55 v. H. der eingetragenen Wäh⸗ ler zu rechnen ſein. In den meiſten Gemeinden traten zwei gro⸗ ße Gruppen miteinander in Wettbewerb. Auf der einen Seite die deutſchen Chriſten, die der NSDAP. naheſtehen. Ihnen gegenüber hat⸗ ten ſich di —————— e drei alten kirchenpolitiſchen Grup⸗ loſe nieder. —————————————————————————— Kirchenwahlen pen, die Poſitiven, die Volkschriſtliche Vereini⸗ gung und die Liberalen zu einer gemeinſamen Liſte zuſammengeſchloſſen. In anderen Ge⸗ meinden liegen bisher die Ergebniſſe aus 40 Gemeinden vor. Darnach erhielten die Kirch⸗ lich⸗Unpolitiſchen 790, die Poſitiven 683, die Li⸗ beralen 193, die deutſchen Chriſten 786, die Re⸗ ligiöſen Sozialiſten 30 Sitze. leberfall auf einen Kohlenzug bei Retrikan Warſchau, 14. Nov. In der Nähe von Petri⸗ kan wurde von Arbeitsloſen ein Ueberfall auf einen vorbeifahrenden Kohlenzug verübt. Der den Zug begleitende Polizeibeamte machte von ſeiner Waffe Gebrauch und ſchoß zwei Arbeits⸗ —— Siumme Zeugen des aufruhrs in Genf. ein Soldatenhelm, der von der Mengedurch Kolbenſchläge beſchädigt wurde; die Ge⸗ Das Bild rechts zeigt die Wirkung eines Maſchinengewehrſchuſſes: ein 6 Zentimeter großes Loch in einer Betonwand gegen⸗ über dem Aus ſtellungspalaſt. Links: wehre hatten die Demonſtranten den Soldöaten entriſſen. und Balken folgten. Wiederholt hörte man dumpſe Knalle, die von der Exploſton von Sauerſtofflaſchen und von Flaſchen mit Preß⸗ luft herrührten. Gegen 4 Uhr morgens war nur noch das Vor⸗ und Achterſchiff vom Brand verſchont geblieben. Das in Flammen ſtehende Schiff bekam inzwiſchen Schlagſeite gegen Land, worauf es nach Schellingwoude geſchleppt wurde. Man hat das Schiff völlig aufgegeben und rechnet damit, daß das Feuer noch etwa zwei Tage wüten wird, wenn die Schiffswand in⸗ zwiſchen nicht oͤurchbhrennt und infolge der eindringenden Waſſermaſſen das Schiff zum Sinken gebracht wird. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Gulden verauſchlagt. Zu erwähnen iſt, daß das Schiff, das 1926 auf der Werft von St. Nazaire gebaut wurde, wäh⸗ rend des Baues bereits einmal brannte, wo⸗ bei ein großer Teil des Schiffes vernichtet wurde. Gthweres Brandunglück im Hoch⸗ waldort Gchwarzenbach — Trier, 14. Nov. Der Hochwaldort Schwarzenbach wurde am Sountag von einem ſchweren Brandunglück heimgeſucht. Vermutlich durch Kurzſchluß entſtand in einem aus fünf Anweſen beſtehenden Häuſerblock in den Abendſtunden Feuer, das bald drei Wohn⸗ häuſer und ſämtliche Stallungen und Scheu⸗ nen ergriffen hatte. Um Mitternacht waren die Gebäude vollſtändig eingeäſchert. Die ob⸗ dachloſen Familien wurden von Nachbarn auf⸗ genommen. Große Erntevorräte und eine Menge landwirtſchaftlicher Maſchinen wurden vernichtet. Der Vombenanſchlag auf das Lau⸗ ſanner Stadthaus- Fieberhafte Nach⸗ forſchungen nach den Tütern O Lauſanne, 14. Nov. Die polizeilichen Nach⸗ forſchungen nach den Urhebern des Bomben⸗ anſchlags auf oͤas Stadͤthaus ſind von der Lau⸗ ſanner Polizei die Nacht zum Montag hindurch mit Nachdruck durchgeführt worden. 50 Poli⸗ ziſten beſetzten in der Nacht ein bekanntes Lau⸗ ſanner Nachtlokal und nahmen eine eingehen⸗ de Unterſuchung vor. Bisher ſind jedoch noch keine Spuren von den Tätern feſtgeſtellt wor⸗ dͤen. Unter den fünuf durch den Bombenan⸗ ſchlag verletzten Perſonen befinden ſich ein jun⸗ ges Mädchen und vier junge Männer, die, wie ſich jetzt herausſtellte, am ganzen Körper ſchwer verletzt worden ſind. Nach Auffaſſung der Po⸗ lizei handelt es ſich hierbei um einen wohl vorbereiteten Anſchlag, da die Bombe, die eine außerordentliche Durchſchlagskraft beſaß, von einem Sachverſtändigen mit großer Sorgfalt hergeſtellt ſein muß. Die Berantwortlithen für die blutigen Vorfülle in Genf verhaftet O Genf, 14. Nov. Die Nacht auf Montag iſt hier völlig ruhig verlaufen. Die Polizei hielt während der ganzen Nacht einen ſtren⸗ gen Patrouillenöienſt aufrecht. In der Nacht wurden von der Polizei die Hausſuchungen und Verhaftungen von Kommuniſten fortge⸗ ſetzt. Drei Kommuniſten, denen es gelungen war, in der Kaſerne, in der die Truppen un⸗ tergebracht ſind, kommuniſtiſche Aufrufe zu verteilen, wurden verhaftet. Wie feſtgeſtellt worden iſt, handelt es ſich bei den jetzt ver⸗ hafteten Kommuniſten um diejenigen, die in der Nacht auf Donnerstag den Angriff auf die Truppen geleitet haben. Man fand bei ihnen Waffen und Stahlhelme von Offizieren und Mannſchaften. In hieſigen Regierungskreiſen nimmt man an, daß nunmehr die Ruhe und Orbnung wie⸗ der hergeſtellt iſt. Die weitere Demobiliſie⸗ rung der Truppen iſt für Montag vorgeſehen. Von einem Laſtkraftwagen totgebrückt Worms, 14. Nov. Am Mittwoch abend er⸗ eignete ſich auf der Straße von Alzey nach Albig ein ſchweres Autounglück. Der Chauf⸗ feur eines großen Vorführungslaſtwagens des Rheinheſſiſchen Elektrizitätswerkes in Worms fuhr in der Dunkelheit in eine wegen Pflaſterarbeiten geſperrte Stelle der Straße. Als er das Hindernis bemerkte, riß er das Steuer herum, um noch im letzten Augen⸗ blick in die Umleitungsſtraße zu gelangen. Dabei geriet oͤer ſchwere Wagen an einen Abhang, an dem er hängen blieb. Zwei Frauen, die der Chauffeur aus Wörrſtadt mit⸗ genommen hatte, konnten ohne Schaden den Wagen verlaſſen. Als auch der Chauffeur ausſteigen wollte, verlor der Laſtwagen das Gleichgewicht und begrub den Chauffeur und eine der Frauen, die dem Manne noch be⸗ hilflich ſein wollte, unter ſich. Der Wagen⸗ führer geriet mit dem Kopf zwiſchen Türrah⸗ men und Wagen, und wurde zu einer unför⸗ migen Maſſe zerquetſcht, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Die Frau kam mit dem Ober⸗ körper unter den Motor des Wagens zu lie⸗ gen, der den Boden nicht berührte. Dagegen erlitt ſte Verletzungen an Beinen und Schen⸗ keln. Die verletzte Frau wurde in das Kreiskrankenhaus gebracht. Ein englijcher Frachtdampfer durch Feuer zerſtoͤrt — London, 14. Noy. Der engliſche 6000 Tonnen Frachtoampfer„Oregon⸗Star“, der in einer Werft in Hebburn aufgelegt iſt, wurde am Sonntag durch ein Großfeuer faſt vollſtän⸗ dig zerſtört. Der erſte Offizier des Schiffes kam in den Flammen ums Leben. Das Feuer das mit großer Schnelligkeit um ſich griff und die benachbarten Schiffe ſtark gefährdete, konn⸗ te erſt in den Morgenſtunden des Montag ge⸗ löſcht werden, nachdem es 24 Stunden lang von zwei Feuerlöſchbooten aus bekämpft worden war. Die Urſache des Brandes, der im Vor⸗ derſchiff ausgebrochen war, iſt noch unbekannt. Der angerichtete Schaden iſt ſehr groß. Flucht aus der Verbrecherkolonie Eayenne O Paris, 14. Nov. Nach einer Meldung aus St. Martin de Ré iſt es in der letzten Zeit wieder 15 Strafgefangenen gelungen, aus der franzöſiſchen Verbrecherkolonie Cayenne zu entfliehen. Alle 15 Sträflinge ſind in die Wäl⸗ der von Cayenne entkommen, von wo ſie ver⸗ ſuchen werden, holländiſches Gebiet zu errei⸗ chen. Unter den Flüchtlingen befinben ſich mehrere Mörder, die von franzöſiſchen Gerich⸗ ten zum Tode verurteilt wurden, deren Stra⸗ ſen aber auf dem Gnadenwege in lebensläng⸗ liche Zwangsarbeit umgewandelt worden wäre. Beendigung des gungerſtreils in Bielefeld Bielefeld, 14. Noy. Die Feſtungsgefange⸗ nen haben den Hungerſtreik, den ſie wegen der ſtrafverſchärfenden Beſtimmungen begon⸗ nen hatten, aufgegeben. Nachdem die Ver⸗ hältniſſe im Gefängnisgebäude durch Vertre⸗ ter des Juſtizminiſteriums unterſucht wurden und feſtgeſtellt wurde, daß der beengte Hof nicht ausreiche, dͤen Feſtungsgefangenen die Bewegung im Freien zu ermöglichen, iſt be⸗ ſchloſſen worden, den Gefangenen täglich einen zweiſtündigen Aufenthalt auf einem Sport⸗ platz zu gewähren. Damit haben die kommu⸗ niſtiſchen Gefangenen ſich zufrieden gegeben und die Ruhe iſt wieder hergeſtellt. — 5 Frankenkhal, 13. Nov. Die katholiſche Gemeinde der Skadt Frankenkhal konnte am 13. November das 200 jährige Jubiläum der Erbauung ihrer Kirche feiern. Das Jubiläum wurde durch drei Vorträge eines Dominika⸗ ner⸗Pakers aus Worms über Kirche im Ver⸗ gleich zur menſchlichen Seele⸗ eingeleitek. Der eigenkliche Feſttag begann mit der Eröffnung einer Ausſtellung von kirchlichen Kunſtſchät⸗ zen, Meßgewändern, Meßgeräten, ſowie Ge⸗ mälden aus dem 18. Jahrhunderk. Beſonders hervorzuheben ſind eine gotiſche Monſtranz, die an Schönheik derjenigen im Kölner Dom nicht nachſteht, ſowie ein Rauchfaß und eine Ewiges Licht⸗Lampe, beides Augsburger Ar⸗ beit in Silber gekrieben. Die kirchliche Feier begonn um 10 Uhr früh mik der Feſtrede des Stadkpfarrers, De⸗ kan Or. Haußner, daran anſchließend folgte das levitierke Hochamk, bei dem der Kirchen⸗ chor die Brucknerſche Choralmeſſe zum Vor⸗ trag brachte. Am Nachmittag war eine welt⸗ zm Verfolgungswahn geſchoſſen. Neuſtadt a. d. Hoͤk.,13. Nov. Von einem in der Haupkſtraße wohnenden Geſchäftsmann wurden in der Nacht auf Samskag 3 Schüſſe abgegeben. Der Geſchäftsmann leidek an Verfolgungswahn und glaubte, in ſeiner Woh⸗ nung Einbrecher zu ſehen. Weiſenheim a. Bg., 13. Nov.(Grundſtein⸗ legung). Unker ſtarker Ankeilnahme der Be⸗ völkerung wurde hier am leßten Sonntag durch Biſchof Dr. Ludwig Sebaſtian der Grundſtein zur neuen katholiſchen Kirche ge⸗ legt. Im Anſchluß an die feierlichen Zere⸗ monien fand in der Turnhalle eine wellliche Nachfeier ſtalt, die durch geſangliche und muſikaliſche Darbietungen auswärtiger Ver⸗ eine verſchönk wurde. Mit dem Neubau der Kirche wurde im Herbſt ds. Is. begonnen. Zur Ausführung gelangk ein Entwurf von Architekt H. See⸗ berger, Kaiſerslaukern. Bis heute iſt die vörgeſehene Unkerkirche errichkek, ſodaß nun der eigenlliche Kirchenbau beginnen kann, den⸗ man in eiwa vier Wochen unter Dach und Fach bringen will. Saarkahn mit voller Ladung unkergegangen. Ein Schiffer aus Saarbrücken, 13. Nov. Compiegne, der mit ſeinem Saarkahn mit einer Ladung Gußeiſen von ekwa 270 Tonnen in Saarbrücken angelegt hakke, bemerkke, daß ſein Schiff leck war. Das F eer über Racht mit Handpumpen über aſſer gehal⸗ ten; gegen Morgen mußke eine Mokorſpriße zu Hilfe geholt werden. Troh des Ausladens von ekwa 60 Tonnen Gußeiſen konnke aber nichk verhinderk werden, daß der Kahn mit elwa 200 Tonnen abſackke. Man hofft, nach Ablaſſen der Saar das Schiff heben zu kön⸗ nen. 4 2 ꝛ00⸗Sahesſeier der Kivme in Srantenthat . Oei hſei BGagotraſse liche Feier in der Feſthalle. Nach einleiten⸗ den muſikaliſchen Vorträgen der Kapelle der kakholiſchen Vereine begrüßte Stadtpfarrer Dr. Haußner die Pfarrgemeinde, den Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Straßer und die Geiſtlichen aus der Umgebung. Die Feſtrede hielt Haupt⸗ lehrer Mappes, der bereits in einer eige⸗ nen Feſtnummer die Bedeukung des Kirchen⸗ jubiläums, die Geſchichte der Pfarrei und die Entwicklung des Katholizismus würdigte. Er verbreikeke ſich auch in ſeiner Rede einge⸗ zn den Slammen umgerommen Sinsheim, 13. Nov. In der Amksgemeinde Haſelbach kam eine 70 jährige Witwe, die in Abweſenheit ihrer Angehörigen Feuer anzünden wollte, den Flammen zu nahe, wurde von dieſen erfaßk und fand einen ſchrecklichen Tod. Das einjährige Enkelkind erlitk ebenfalls Brandwunden und wurde in ſchwerverlehkem Zuſtand in das Krankenhaus nach Neckarbiſchofsheim gebracht. ——0 Aus Ebingen Edingen.(Wohlkäligkeitsveranſtallung). Der Gefangverein„Sängereinheil“ wiederholt am Sonnkag, den 27. November, ſein mit großem Erfolg ausgeführkes V ol ks ſt ück „Müller'ſch Liſſel von Michelbach“. Der Rein⸗ erkrag wird der Gemeinde als Winkerbeihilfe zur Berfügung geſtellt. Bei der erſten Auf⸗ führung mußken wegen Ueberfüllung des Saales leider viele Beſucher wieder umkeh⸗ ren, und es empfiehlt ſich, rechtzeitig ſich mit Karken zu vrſorgen. 25 jähriges Beſtehen des Kirchenchores. Am Sonnkag, den 13. Nov. beging der hie⸗ ſige evangeliſche Kirchenchor die Feier ſeines 25 jährigen Beſtehens. Der Zeit enkſprechend wurde von einer arößeren Feier abgeſehen. Die ganze evangeliſche Gemeinde verſammelte ſich in der Schloßwirkſchaft, um des Grün⸗ dungskages feſtlich zu gedenken. Eine kief⸗ empfundene Anſprache von Pfarrer Vielhauer wurde von Vorkrägen des Kirchenchors wir⸗ kungsvoll umrahmk. Am Nachmiktag veran. ſtalteke der in Edingen beliebke Pfarrer mit den Schulkindern in der Kirche ein Ernke⸗ dankfeſt. Einbruch. In der Nacht von Sonnkag auf Monkag wurde beim Landwirk Heinrich Koch, Grenzhöferſtraße eingebrochen. Dem Räuber fiel der Bekrag von 500 Mark in die Hände, die Koch zur Bezahlung ſeiner Ackerpachk bereitgelegt hakte. Die Gendar⸗ merie iſt eifrig bemüht, den Täter zu ermikkeln. Ladenburg, 13. Royv.(Goldene Hochzeit.) Hier konnken der Landwirt Friedrich Volz II und ſeine Ehefrau Margareke, geb. Meixner das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Beide ſtammen aus alteingeſeſſenen Ladenbur⸗ Das 3. Badiſche Beganenen 1933 in Wein⸗ im. Weinheim, 13. Nov. Der Badiſche Bruck⸗ nerbund hält im Mai 1933 in Weinheim unker dem Protekkorak der Inkernakionalen Brucknergeſellſchaft das 3. Badiſche Bruck⸗ nerfeſt ab. Das erſte Badiſche Brucknerfeſt fand 1929 in Karlsruhe ſtakt, das zweite 1931 in Baden⸗Baden. Das Programm des Feſtes wird keils unbekannke, keils ſelten geſpielte Werke Ankon Bruckners enkhalten. Die Oberleikung hatk Generalmuſikdirehtor Schulz⸗ Dornburg. * Weinheim, 14. Nov.(Zum Gedächknis Gu⸗ ſtav-Adolfs, des Schwedenkönigs.) Alljährlich finden ſich die Evangeliſchen Weinheims zu einem Gemeindeabend zuſammen. Dieſe ſchöne Sitte iſt nun bald Tradition geworden. Nicht Tradition allein! Auch ein Herzensbedürfnis! Die heutige Zeit fordert von uns Evange⸗ liſchen kiefes evangeliſches Bewußlſein, kiefen unerſchütkerlichen Glauben an das Evangelium, von Golk durch unſern Herrn Jeſus Chriſtus gegeben, durch Markin Luther von Dogmen und menſchlichen Zuſätzen bereinigk und von Guſtav⸗-Adolf, dem Schwedenkönig, uns Evan⸗ geliſchen erfochken. Dem evangeliſchen Gemeindeabend, welcher am Sonnkag, den 13. November, in der über⸗ füllten Feſthalle zum„Pfälzer Hof“ ſtaktfand, lag das Reformakionserlebnis zu Grunde, und dies fand ſeinen Ausdruck in den Liedern und Chören, welche Altſtadkkirchenchor, Stadtkir⸗ chenchor, der Chor des Evgl. Volksvereins und der Poſaunenchor darboken. Dies wurde für uns ſelbſt Erlebnis durch den Vorkrag über Guſtav-Adolf, welcher ſeinen Kampf und Sieg für die Evangeliſchen Deukſchlands, ſa für die ganze Welt mit ſeinem Tod am 6. No⸗ vember 1632 beſtegelte. Guſtav⸗Adolfs Ein⸗ greifen in die Geſchicke des evangeliſchen Deukſchlands hat nicht nur konfeſſionelle Be⸗ deukung, nicht nur polikiſche Bedeutung, Gu⸗ ſtav⸗Adolfs Hilfe für die Evangeliſchen in Deutſchland hakte und hat noch heute well⸗ geſchichkliche Bedeutung. Ohne Guſtav⸗Adolf wären evangeliſche Kirche, evangeliſche Glau⸗ bensgewißheit und perſönliche Tiefe evange⸗ liſchen Giaubens zu Grunde gegangen. Wir dürfen Guſtay⸗Adolf dankbar ſein, denn ſeine Hilfe wirkt auch noch heute für uns in unſerem heukigen Abwehrkampf gegen unſere Wider⸗ facher. 1632 und 1932 ſtehen alſo in enger Beziehung zu einander. Herzlicher Dank ſei geſagt allen denen, welche durch ihre Mikarbeit beigetragen haben zum Gelingen des für uns Evangeliſchen ſo bedeukungsvollen Abends, herzlicher Dank vor allem aber dem Redner des Abends, Herrn Pfarrer Speck⸗Mannheim. hend über dieſes Thema. Nach ihm über⸗ mitkelkte Oberbürgermeiſter Dr. Straßer die Glückwünſche der Skadtverwaltung und der Bevölkerung. Am Spätnachmittag kraf Bi⸗ ſchof Dr. Sebaſtian ein, von den Feſtteil⸗ nehmern aufs lebhafteſte und insbeſondere von Stadipfarrer Haußner begrüßt. Der Oberhirke dankke allen, die zum Gelingen des Feſtes beikrugen und ernannke Stadfpfarrer Haußner zum Geiſtlichen Rak. Die Schluß⸗ anſprache hielt Rechksanwalt Schreiner Das Feſtprogramm wurde bereicherk durch Volkstänze der weiblichen Jugend. 1 ger Familien. Der Jubilar konnke vor drei Jahren für fünfzigjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr ausgezeichnek werden. Mühlhauſen b. Wiesloch, 13. Nov. In der Nacht auf Samskag verſuchte hier der 27jäh⸗ rige Willi Glück aus Oftersheim, wohnhaft in Mannheim, einen Einbruch bei dem Bäk⸗ kermeiſter Brand. Der Bäcker hörte die Ge⸗ räuſche und wollte den Dieb ſtellen, ſodaß der Einbrecher flüchtig gehen mußke. ging der Polizeidiener vorüber, als der Einbrecher das Haus verließ, gab zunächſt zwei Schreckſchüſſe und ſchließlich drei ſcharfe Schüſſe auf Glück ab. Dieſer wurde in die Unterſchenkel gekroffen und ins Bezirksge⸗ fängnis Heidelberg eingeliefert, nachdem ihm⸗ in der Klinik die Kugeln entfernt worden wa⸗ ren. Glück iſt ein wegen Bekrugs, Diebſtahls und Körperverletzung ſchon mehrfach vorbe⸗ ſtrafter ſchwerer Junge. Wiesloch, 13. Nov.(Fünf Einbrecher ver⸗ hafkeh. Unker dem dringenden Verdacht, in der Nacht auf Donnerskag in die Bäckerei und Wirkſchaft„Zur Blume“ einen Einbruch verübt und dabei Lebensmiktel, Rauchwaren und Schokolade geſtohlen zu haben, wurden hier fünf jüngere Erwerbsloſe verhaftek und ins Heidelberger Gefängnis eingeliefert. Einer von ihnen hak bereits ein Geſtändnis abgelegt. Das Diebesgut konnke zum Teil in ſeiner⸗ Wohnung⸗ vorgefunden und, beſchlagnahmt werden. Den, Feſtgenommenen, von denen zwei verheiraket ſind, werden eine Reihe wei ⸗ terer Diebſtähle zur Laſt gelegt, die ſie in Or⸗ Wer hat gewonnen? Zufällig ten des Bezirks Wiesloch verübt haben ſollen. Die Zahl der Aukodiebſtähle hak ſich in lehker Zeik erheblich vermehrk. Ferner iſt auch die Wiedererlangung geſtohlener Krafkfahrzeuge durch die Eigenkümer erſchwerk worden, weil gut organiſterke Diebsgeſellſchaften die Wagen mit größter Schnelligkeit umarbeiten, die Mokornummern ändern und gegebenenfalls auch die Karoſſerien verkauſchen. Das geſchieht nicht nur, um die Wiedererkennung des Fahr⸗ zeugs zu erſchweren, ſondern um die Wünſche der„Kundſchafk“ zu erfüllen. Da ein großer Teil der Krafkfahrzeuge nicht gegen Diebſtahl verſicherk iſt, ſo enkſteht den Eigenkümern ein empfindlicher Verluſt. Handelt es ſich um ver⸗ ſicherke Fahrzeuge, ſo krifft der Verluſt zwar der von den Verſicherungsgeſellſchaften in letter Zeit zu leiſtenden Erſatzſummen iſt ſo groß geworden, daß man für die Zukunft eine Erhöhung der Prämien befürchken muß. Um wirkſame Maßnahmen zur Verminderung der Aukodiebſtähle zu beſprechen, haben daher Verkreker der im Reichsausſchuß der Kraftverkehrswirk⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſenen Automobilklubs im Preußiſchen Innenminiſterium vorgeſpro⸗ chen. Als Ergebnis dieſes Beſuches, bei dem alle Möglichkeiten eingehend erörkerk wurden, iſt es anzuſehen, daß künftig die Skellen, wel⸗ che mit der Ausſtellung von Gukachken über in den Verkehr zu bringende Krafkfahrzeuge und mit der Zulaſſung ſelbſt zu kun haben, die Krafkfahrzeuge ſchärfer daraufhin prüfen wer⸗ den, ob ſie den Verdacht unrechkmäßigen Er⸗ werbs rechtferkigen. Aber auch die Kraftfahr⸗ zeugbeſitzer werden in Zukunft beſonders dar⸗ auf achken müſſen, daß ſie ihre Wagen beim Verlaſſen abſchließen. Andere Maßnahmen, wie ſie die Einfüh⸗ rung geſtanzker Nummernſchilder, die Anbrin⸗ gung von Diebſtahlſicherungen und die Ver⸗ wendung von verſchiedenarkigen Zündſchlüſſeln, die bisher nur ein deutſches Fahrikat aufweiſt, werden noch erwogen. Beſchlüſſe des Eberbacher Gemeinderals. Eberbach, 13. Nov. Der Gemeinderat ge⸗ nehmigke die Ueberlaſſung eines Ranmes zur Abhalkung eines Obſtbau⸗Lehrganges in Eber⸗ bach durch den Kreislandwirkſchaftsrat für den nicht den Eigenkümer direkt, aber die Höhe Die Ziehung der NS-⸗Winkernolhilfe⸗Loklerie Karlsruhe, 12. Nov. Die von der Gau⸗ leitung Baden der NSDApP zugunſten der nakionalſozialiſtiſchen Winkerhilfe aufgelegte Lokterie hak bei den Parkeigenoſſen und Par⸗ keigenoſſinnen einen alle Erwarkungen über⸗ kreffenden Anklang gefunden. Mit Spannung wurde von allen Losnehmern der Tag der Zie⸗ hung erwarket, der durch die Reichskagswahlen verlegt und auf den letzten Freikag feſtge⸗ ſetzt worden war. Insgeſamt waren 3934 Ge⸗ winne und 2 Prämien im Geſamtwert von 15 000 RM. vorgeſehen. Unker Aufſichk des Herrn Juſtizrat Erkel und im Beiſein der Mitglieder des Lokterie⸗ ausſchuſſes, Pg. Gauſchatzmeiſter Schwörer und Pg. Roeſt, nahm die Ziehung nachmitkags 5 Uhr ihren Anfang. Der Lolkerieverkrieb Eberhard Fetzer hatte dazu den Jodelbauer⸗ ſchen Ziehungsapparat zur Verfügung geſtellt, eine große Meſſingtrommel mit 5 Kammern, die mit den Nummerbällchen gefüllt wurden. Nachdem der Apparak verſiegelk und die no⸗ kariellen Formalitäten erfüllt waren, durftke Fortuna in Geſtalt eines Hitler⸗Mädels ihres Amtes walken. Mit Spannung erwarkeken die zahlreich anweſenden Zuſchauer den erſten Gewinn: Nr. 28 659, der mit 100 RM. her⸗ aus kam. Weiter drehte ſich das Rad, gab die Gewinn-Nummern frei, von denen wir nur hoffen wollen, daß ſie auf ſolche Parkeigenoſ⸗ ſen fallen, die unker dem Elend des heukigen Syſtems am meiſten zu leiden haben. Die Haupkgewinne krafen auf Nr. 6049 mit 1500 RM., Nummer 31 130 mit 100 RM. zuzüglich einer Prämie von 1000 RM., Nr. 10 622 mit 500 RM. Je 100 RM. gewannen Nr. 5516, 23 298, 28 659, 35 914. Mit je 50 RM. kamen heraus die Nr. 7891, 12145, 14781, 29299, 31487, 34636, 37603, 46760, 47974, 48594. Von der Milchzenkrale Schefflenz. Schefflenz, 13. Nov. Die WMilchzenkrale Schefflenz verzeichnet für die erſten zehn Mo⸗ nate 1932 eine Anlieferung von 1 668 417 Liter im Werke von 203 061,64 RM. Davon konnken 898 419 Liter zu 19.74 Pfg. je Liter als Friſchmilch abgeſett werden, während der Reſt der Verarbeikung zugeführk werden mußte, wobei 60 561 Pfund Butter anfielen. Kampf nogen die Autodieyſtünle Bezirk Heidelberg. Als Termin für die dies jährige Ausloſung der fälligen Stücke der Eberbacher Stadtanleihe wurde der 30. No⸗ vember feſtgeſetht. Als Verkrauensmann der Bad. landwirkſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft wurde für Eberbach Landwirt Wilhelm Okterbach in Vorſchlag gebracht. Walldorf, 13. Nov.(Unglücksfall). Als hier die 10 jährige Paula Schell Tabak auf den Speicher kragen wollte, rukſchte ſie aus und fiel ſo unglücklich die Treppe herunker, daß ſie den rechken Oberſchenkel brach und nach Heidelberg gebracht werden mußte. Karlsruhe, 12. Nov.(Keine Ausſichken auf Anſtellung.) Von der Preſſeſtelle beim Staalsminiſterium wird mitgeteilt: Bei der beſtehenden Ueberfüllung wird auch an Oſtern 1933 die Ausſicht, die Anwarkſchaft auf An⸗ ſtellung im wiſſenſchaftlichen und künſtleri⸗ ſchen Lehramt in Baden zu erlangen, nicht eröffnet werden. ee ieeeeee Die Wettervorherſage Dienskag: Trocken und heiter, für die Jahres⸗ zeik mild. Nachks Froſtgefahr. Mittwoch: Weiteres Anhalten der beſtehender Witterung, Neigung zur Nebelbildung, Waſſerſtandsnachrichten Rhein Ca g Baſen Rehl Maxau n Caub Rii. 33 nt 231 12.11. 240 30 265 423 306 228 14. 11. 285 n 210 Neckar 4 plo- heil. Jagſt- Diedes⸗heidel ⸗Mann⸗ 9 ſchingen bronn feld heim berg heim nn 76 94 255 311 18 16 64 87 3 310 n 118 64 80 255 310 bre ten Zu Be⸗ ſelbſt auf Schulzeitun mit Aether heute notn Zukunft h. faſt ein S. der höchſte heit bezieh liche und l ſie im Die ſultierk der Wir ſte lukion! D Ganze ergt zeln in der Nietzſche f bis zum u 1914. 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Otktober ſprach Studienrat Hördt, Heidelberg, im 2S.-Lehrerbund und im Kampfbund für Deukſche Kultur über das Thema„Durchbruch der Volnk⸗ heit und die deutſche Kulturpolikik“. Stu⸗ dienrat Hördt iſt durch ſeine Werke bekannk als Vorkämpfer für den orga⸗ niſchen Sbaat, und wir halten ſeine Aus⸗ führungen für wertvoll genug, ſie einer breiten Oeffenklichkeit im Auszug zu bie⸗ ten. Die Schriftleitung. Zu Beginn iſt ein Bekennknis notwendig, ſelbſt auf die Gefahr hin, in der„Badiſchen Schulzeitung“ auf eine Nadel geſpießt und mit Aether übergoſſen zu werden. Alles muß heute notwendig polikiſch ſein, wenn es Zukunft haben will! Politik iſt heute leider faſt ein Schimpfwork. Aber in Politik ſteckt der höchſte Wert, weil es ſich auf die Ganz⸗ heit bezieht. Jede künſtleriſche, wiſſenſchaft⸗ liche und kulturelle Arbeit iſt politiſch, weil ſie im Dienſt am Ganzen ſteht. Hieraus re⸗ ſultierk der Begriff Erziehungspolitik. Wir ſtehen heute in der deulſchen Revo⸗ lufion! Die heutige Umwälzung, die das Ganze ergreift und umpflügt, hat ihre Wur⸗ zeln in der Zeit vor über hunderk Jahren: Von Nietzſche über die deukſche Jugendͤbewegung bis zum unbändigen Aufſchäumen im Auguſt 1914. Damals brach das Ganze auf! Im Weltkrieg aber zerfaſerke und raubte man uns das Gemeinſchaftsgefühl durch Klaſſen⸗ kampf von oben und von unken, durch die Verneinung der Volksgemeinſchaft. 1918 war keine Revolukion. Scheidemann iſt die⸗ ſelbe Nummer, ob er den Skreik in der Rü⸗ ſtungsinduſtrie inſzenierk oder ob er in den Kaſſeler Schloßmöbeln ſißt. Der Weltkrieg mußte verloren gehen, denn Unker⸗ und Oberſchicht verſagten. 1918 war eine Reak⸗ lion, ein Jurückgreifen auf ZJuſtände, die über⸗ holt waren. Und Weimar iſt ein Rückſchritt gegenüber 1914. Nachdem ſich das Weimarer Syſtem mit ſeinen Geſchwüren enkblößt hakke, brach die Idee der deukſchen Revolukion wieder durch. Mit ſoldatiſcher Tapferkeit marſchieren wir auf das Ziel zu. Auf dem Marſche zu ſein, iſt unſere Ehre. Papen iſt aſtronomiſch ge⸗ ſehen ein Epizyklus, ein kleiner Kreis, der eine kleine Verzögerung bedeukek. Es gibt kein Zurück mehr, es gibt auch kein Behar⸗ ren. Es kann nur noch vorwärks gehen! Wir werden den Pluralismus überwinden. Plu⸗ ralismus iſt ein Fremdwork, und das iſt gut ſo, denn es zeigk, daß uns ſein Inhalt fremd ſein muß. Einzelne Teile des Kleides unſeres Volks⸗ ganzen wurden meiſtbietend verſteigerk. Mik der Parole„Hinein in die Parkeien!“ wollten die Berufsſtände keil haben am Ausverkauf, wollten ein möglichſt großes Skück ergakkern. Man vergaß aber, daß man ein Pferd, das man ſchlachkek, nichkt mehr reiten kann. Solche Berufsſtände können nichk Diener am Ganzen ſein! Skaak und Wirkſchaft gingen durch den Run um ſie zu Grunde. Wenn wir im Folgenden die Lehrerſchaft als Beiſpiel anführen, ſo ſei damit nicht aus⸗ gedrückk, daß dieſe allein ſo gehandelt hak. Der Lehrerſtand hakte 1848 einen Höhepunkk. Aber jene Demokraken waren andere als ihre Nachfolger von heuke. Wo ein Ludwig Uhland heute ſtehen würde, wollen wir nichkt mit Beſtimmtheit ſagen; wo er aber nichk ſtehen würde, das iſt klar: Nicht bei den Goldſchmidt und Konſorken. Wir haben in Bezug auf die Erziehung ſeit 1918 nichts erlebk, was auch nur annä⸗ hernd den Grundſätzen der Verfaſſung enk⸗ ſprochen hätte. Es wurde ein Klelkerſyſtem konſtruierk: unken 6 fährige hinein., oben Akademiker heraus! Man hat den Freihan⸗ del, den Liberalismus aufsGeiſtige ũberkragen: Man wollte dem Einzelnen möglichſt viel ge⸗ ben, damit er ſich im Kampf draußen behaup⸗ kten könne! Genau ſo gut können wir den Adel abſchaffen: Entweder man ſchlägt alle Adligen kot, oder man gibt ſedem das„von“, dann gibt es auch keine Adligen mehr. Heuke braucht man das Bildungsweſen nicht mehr kotzuſchlagen. Das hat das Syſtem ſelbſt ge⸗ lan! Deshalb braucht die heutige Jugend auch nichkt mehr aufgepukſcht zu werden, das hat 5 Syſtem mit ſeinem Bildungswahn ſelbſt eſorgk. Der Deutſche Lehrerverein jammerk über den Nakionalſozialiſtiſchen Jugendkag in Pots⸗ dam und kann es nichk verſtehen, daß eine ſolche Maſſe( Daß es eine Maſſe war, kann man alſo nicht leugnen!) nur nach Poksdam kam, um„eine Rede“ zu hören. In dem Schreiberling iſt der Geiſt, der fragt: Was bekomme ich dafür?! Auf alle Fälle gingen keine 150 000 Lehrer nach Berlin, um ſich die Rede des Vorſißenden Wolf anzuhören! Mit derſelben Geſinnungsloſigkeit ſtand an⸗ fangs dieſes Jahres in der Deukſchen Lehrer⸗ zeitung, daß„für die Franzoſen eine Aufhe⸗ bung der Reparakionen unkragbar ſei“! Leute, die vor—4 Jahren noch den Aus⸗ ſpruch kaken:„9 mal von 10 iſt das deutſche Schwerk aus machfpolitiſchen Geſichtspunkken gezogen worden!“ machen heute in„nakio⸗ naler Demokratie“ und verſuchen einem das Wort nakional zu verekeln. Das ſind die Leuke, die auf allen Gebieken„doppelke Buchführung“ machen: nach außen demo⸗ kratiſch, nach innen autokrakiſch, die ein Geſicht für die Mitglieder und eines für die „Inkernen“ haben! Wir werden dafür ſorgen, daß das Haus fertig iſt, wenn die Abrechnung vorbei iſt. Ein jeder muß auf ſeinem Gebiet, mit den Kräften, die er hak, das kun, wozu er beru⸗ fen iſt, um der Volkheit zum Durchbruch zu verhelfen! In Politik, Kulkur und Wirt⸗ ſchaft! Die Parole heißt: Sieg des Ganzen! Nicht fragen: Wie mache ich es, daß es dem Einzelnen gut geht! Sondern: Wie muß jeder arbeiten, um der Ganzheit zu dienen. Dienſtl, nicht Gewinn muß über unſe⸗ rer Kulkturpolitik ſtehen. Heute ſtellt ſich die Jugend freiwillig, worklos, inſtinktiv in die richtige Front, während die Alten„Pro⸗ gramme“ machen! Das Ganze geht vor dem Teil! Dies iſt der Leitſaß der Träger des Neuen! Aus dem Erlebnis der Gemeinſchaft heraus werden wir eine deutſche Kultur wieder aufbauen. Deukſche Sprache und deutſcher Geiſt ſind nicht vom Herrenklub, von Preußen oder von einer Parkei geſchaffen. Deshalb hat nur der das Rechk, den deukſchen Geiſt zu leiten, der keil hak an der Gemeinſchaft! Das deukſche Volk hat eine Krankheit durchgemacht, Krebs! Einige Zellen haben ſich unſinnig ausgedehnk. Deukſchland hat weit über das Lebensgeſetz hinaus gewuchert. Gut reden nützt hier nichts! Wir werden aus⸗ ſchneiden, rückſichkslos! Aufgabe der deukſchen Kulkurpolitik wird ſein, eine gegliederke, organiſche Einheit zu lörhie Khodas, hie ſalel beit c Rhodus, hic ſalta! ißt es für den deukſchen Menſchen! Kann unjer deutjches Volk ſich noch ausreichend ernähren? Mit der Zahl der Erwerbsloſen ſteigk die Zahl der Menſchen in Deutſchland, deren Lebenshaltung unker der anerkannken Grenze des Exiſtenzminimums liegt. Die letzte große Erfaſſung durch die Unkerſuchung des Staliſti⸗ ſchen Reichsamtes liegt im Jahre 1927/28 in einer Zeit der ſcheinbaren wirkſchafklichen Hochkonjunkkur und hakte einen im allgemei⸗ nen günſtigen Stand der Ernährung ergeben, nur in den ärmſten Schichken der Bevölke⸗ rung waren Ausſetzungen, insbeſondere in der Zufuhr von Eiweißſtoffen, Obſt und Gemüſen zu machen. In der Zwiſchenzeit ſeßhen nun die verheerenden Folgen der Erwerbsloſigkeit ein, welche die Gefahr einer Unterernährung und Falſchernährung weiter Volksſchichten herbei⸗ führken. Insbeſondere die Forſcher Tyska und Lehmann, aber auch die Univerſikäten Heidel⸗ berg und Freiburg, erhoben ihre warnende Skimme. Zum Verſtändnis des Zuſtandes einer Unkerernährung müſſen wir die Erfahrungen in den großen Hungergebieken Rußlands be⸗ rückſichkigen. Dieſe ergaben, daß eine Unker⸗ ernährung umſo beſſer und länger erkragen wird, je langſamer ſie einſetk. Auch raſſiſche Unkerſchiede ſpielen dabei eine Rolle, es ſcheint ſpeziell auf Hunger gezüchkeke Raſſen zu geben. Mit dem Sinken der Leiſtungs⸗ fähigkeiten ſinkt auch die Fähigkeit Krank⸗ heiten zu erkragen, insbeſondere auch, ſich nach Krankheiten zu erholen. Hier erfolgen dann die Zuſammenbrüche, ebenſo bei plötzlichem Uebergang zu reichlicher Ernährung. Bei den deutſchen Arbeiksloſen wirkke ſich die Ein⸗ kommensverkürzung der Jahre 1927/28 um etwa ein Driktel in ſcharfen Einſparungen aus, zunächſt in ihrem Kulturbedarf(Erholung, Bildung, Geſelligkeit, Reiſen und Genußmit⸗ kel), aber auch in Einſchränkungen der Er⸗ An ſowohl quankikativ als auch quali⸗ ativ. Infolge der Nokverordnungen hat ſich nun nach den Unkerſuchungen von Dr. Lehmann die Lebenshalkung der Erwerbsloſen und Wohlfahrksunkerſtützten bereits Herbſt 1931 kakaſtrophal geſtalkek. Schon damals war die Ernährung nach Menge und Beſchaffenheit völlig unzureichend. Das was man„Satt⸗ eſſen“ nennk, konnke aus den Mitteln der Fürſorge ſchon damals nicht mehr bezahlt werden. Nimmt man mit der anfangs erwähnken Reichsſtakiſtik einen Lebensſtandard an, wel⸗ cher beim erwachſenen Mann eine Reichs⸗ mark, bei der Frau 0,90 RM., beim Kinde von 9 bis 14 Jahren 0,75 RM., beim Kinde ſg unker 9 Jahren 0,50 RM. zur Ernährung frei⸗ Fünſjahresplan zur Ausrottung ber Aeligion Ein neues Dekrek der Volkskommiſſare. Aus der Sowfiekunion kommen Nachrichtken über ein neues Dekret des Rakes der Volks⸗ kommiſſare(Stalin, Jaroſlawski und Lukak⸗ ſchewſki). Dieſes Dekrek enkhälk einen Fünffahresplan für die reſtloſe Ausrokkung der Religion und vollſtändige Vernichtung der Kirche, über den u. a. die„Times“ nähere Mitteilungen macht.— Im erſten Jahre 1932-33 ſoll ein genauer Plan für die Schlie⸗ ßung aller Kirchen und Gebekhäuſer aufge⸗ ſtellt werden, die prakkiſch bis zum Frühfahr 1937 vollendek ſein ſoll. Im zweiken Jahr (1933-34) ſollen alle religiöſen Zellen inner⸗ halb der Familien„liquidiert“ und gleichzeitig alle religiös geſinnken Perſonen aus den ſtaaklichen Aemkern und Bekrieben enkfernk werden. Die geſamke religiöſe Literakur und alle reliqiöſen Kulte ſollen verboken werden. Das drikke Jahr(1934-35) dienk der Alkkivie⸗ rung der Bis dahin ſollen mindeſtens 150 religionsfeindliche Filme her⸗ geſtellt ſein, die insbeſondere zur Vorführung in den Schulen beſtimmk ſind. Alle Diener religiöſer Kulte, die ſich weigern, ihr geiſt⸗ liches Amk aufzugeben, ſollen aus der Sow⸗ jekunion verbannk werden. Im vierken Jahre (1935-36) ſoll die Uebergabe aller Kirchenge⸗ bäude, Synagogen und Kapellen an die Orts⸗ behörden und ihre Umwandlung in Lichtſpiel⸗ häuſer, Klubhäuſer uſw. durchgeführk werden. Das letzte Jahr(1936⸗37) ſoll den Gokkloſen- Fünffahresplan zum Abſchluß bringen mit dem erhofften Ergebnis, daß jeder Goktbegriff aus dem Herzen des Volkes ausgelöſcht iſt. — Es iſt bemerkenswerk, daß im gleichen Augenblick, wo die bolſchewiſtiſche Wirk⸗ ſchaftspolitik untker dem Zwange der Verhält⸗ niſſe eine gewiſſe Milderung erfährk, der Ausrokkungskampf gegen die Religion auf die äußerſte Spiße gekrieben wird. Und ebenſo, daß dieſer Gokkloſen-⸗Fünffahresplan nichk wie ſonſt von dem Bund kämpfender Gokkloſer, ſondern von der oberſten Staaksbehörde der Sowjekunion ſelbſt ausgegeben wird. Ueber die zu erwarkenden Auswirkungen des ruſſi⸗ ſchen Erlaſſes auf die Lage in Deukſchland und die Folgerungen, die für die Abwehr dar⸗ aus zu ziehen ſind, bedarf es kaum eines Workes. läßt und dadurch eine eben ausreichende Min⸗ deſternährung erlaubk, ſo ſinkt dieſe Zahl bei den Erwerbsloſen 1931 ſchon um ein bekrächt⸗ liches. So hakte ein erwachſener Erwerbs⸗ loſer nur 61 Prozenk, ein kinderloſes Ehe⸗ paar nur 44 Prozenk, ein Ehepaar mit 2 Kin- dern 42,5 Prozenk, mit 4 Kindern aber nur 40 Prozenk dieſer Summe zur Ausgabe zu bringen. Das war bei einem Richtſatz von 40 Reichsmark Pro Monat für Wohlfahrkser⸗ werbsloſe. Tabelle II. Nach der Aufbeſſerung durch die Notverordnung 19. X. 32 pro Perſon und Tag(Mann, Frau, Kind über—15, Kind unter 9 Jahre). Stufe Einzel⸗ mit Frau mit Fraumit Frau ſtehend ſu. 1 Kind u. 3 Kinderſu. 5 Kinder 1 38.25 20,7 14,9 13.05 und 2 Kinder (38,25)(15,20) 9,.2) 63 33.85 28,80 28.80 VI und 2 Kinder (63)(30)(22.9) 88.2 48.6 40.5 40.5 IX-. XI 2 Kinder (88.2)(43.2)(40.5) 9 eingeklammert die Zahlen vor der Aufbeſſerung erechnet ſind erwachſener Mann⸗ 1 Perſon — Frau ⸗0,90 Perſon Kind 9— 14 Jahre-O,75„ 5„ Kind—9 Jahre-O,50„ Mann, Frau und 1 Kind⸗⸗ 3 Vollperſonen 2 L2 1 2* 1930 war die benötigte Summe noch eine Mark. Tabelle III. Was benötigt der Menſch(Vollperſon) pro Tag zum Eſſen, und was kann ſich der Arbeitsloſe mit ſeiner Unterſtützung leiſten? Berechnungen durch Profeſſor Tyſzka für Arbeiter bei vollem Verdienſt 1929 und Gegenüberſtellung der Ernährung der Erwerbsloſen im Herbſt bzw. jetzt. Soll Arbeitsloſe in Heidelberg nach jetzt Gruppe 1 Tyſʒka Alleinſtehend 3 0 — Fleiſch 126 g 13——— Milch ½i½10— 32 7* Land⸗ butter 16 g———— Marga⸗ rine, Schweine⸗ fett 39 g 39 13 13 6 f Käſe 13 g 13——— Eier 1.——— Fiſch 18 g 2 0 0 320 Mehl, 307 g 300 276 180 180 Brot Reis, 67 g 14——— Gries, Kartoff. 421 g 421 421 421 350 Gemüſe 109 g 93 63 2⁵ kein! Obſt 85 g 60 kein!] kein! kein! Zucker 38 g 13——— Einkauf · wert 84.9 g 68,25 g26,17g 16.9 g15.5 g — bedeutet kann nicht mehr gekauft werden nicht: d. h. geſundheitsſchädlich. Schon damals war das gefährliche Mo⸗ ment der weſenklichen Schlechkerſtellung der kinderreichen Familien deutklich zu erkennen. Mahnend ſtellen ſich die kleingebliebenen Jahrgänge der Kriegs- und Blokadekinder vor unſer geiſtiges Auge. Hier machke ſich die unheilvolle Auswirkung der weiteren Nolver⸗ ordnungen auf die Lebenshaltung bemerkbar. Jeder Arztſchein, jeder Rezepkankeil muß an der Lebenshaltung der Familie abgezwackt werden und verhinderk nach Abheilung der Erkrankung ein ſchnelles Wiedererholen. An einer großen Reihe von Einzelbeobachkungen ſind ſchon damals dieſe erſchütternden Zu⸗ ſtände nachgewieſen und wiſſenſchaftlich er⸗ härtek worden. Das Ergebnis ſoll weiter (Vollperſon) oben durch einzelne der veröffenklichten Tabel⸗ len in Gegenüberſtellung zu Werken der Jeßkzeit, welche einer demnächſt in Druck er⸗ ſcheinenden Arbeit enkſtammen, zur Anſchau⸗ ung gebracht werden. Die letzte Notverord⸗ nung mik ihren kurz vor der Reichskagswahl erfolgten geringen Milderungen bringen keine prinzipiellen Aenderungen, insbeſondere bleibt die ſchwere Belaſtung der Familien mit meh⸗ reren Kindern in gleicher, ja geſteigerker Weiſe beſtehen. Es krifft ſogar die Nok hier ſchon Kinder aus etwas höher liegenden Ein⸗ kommensklaſſen. Da liegk die große Gefahr für die Zukunft. Wir wiſſen, daß ein Volk dem Volkskod durch Ausſterben unweigerlich enkgegen geht, wenn die durchſchnittliche Kin⸗ derzahl der Familie unker 4 ſinkt. Aber ge⸗ rade dieſen Familien mit der für den Stkaal nützlichen Kinderzahl, iſt der Tiefſtand des Darbens ſichergeſtellt. Wieviel Kummer, Trä⸗ nen, Verzweiflung ſich hinker dieſen harken, nackken Zahlen verbergen, das können wir heute ſchon erfaſſen; welche Schädigungen aber der kommenden Generakion hierdurch die Zukunft bringen wird, das wird die Geſchichte feſtſtellen. Wenn wir dieſe Tabellen ſehen, ſo müſſen wir ganz ſelbſtverſtändlich fragen, ja von was leben dieſe Menſchen, Denn daß ſie von den zu kaufenden Lebensmikteln nichk beſtehen können, das muß jedem Einſichtigen klar ſein. Da werden uns aber auch klar die Zahlen der Betkler, die ſich die Hausküren der noch ſcheinbar Beſſergeſtellten in die Hand reichen, da wird uns der Lebensmikkelraub und der Felddiebſtahl klar. Da wird uns klar, warum viele Menſchen ſo gram mit glanzloſen Au⸗ gen dahinſchleichen, warum ſich junge Frauen ohne Haltung des Weges ſchleppen, warum man kein unbefangenes fröhliches Lachen mehr hört und jeder helle Sang verſtummt iſt. Da verſtehen wir, warum die Menſchen in gegenſeitiger Gereizkheit zu Zank und Un⸗ frieden neigen. Aber da wird uns auch klar, daß hier mit außergewöhnlichen Mitteln durchgegriffen werden muß. „Es ſchauen auf's Hakenkreuz voll Hoffnung ſchon Millionen“ und dieſe Millionen ſollen und dürfen nicht entkäuſcht werden. Der Führer wird ſie mit der großen politiſchen Löſung auch ihrer Sor⸗ gen und Kümmerniſſe nichk enktäuſchen, aber bis ihm die Macht gegeben iſt, da muß helfen, zum Heile der Nakion der kamerad⸗ ſchafkliche Geiſt des wahren Sozialis⸗ mus, der die Bedeukung des Wortes kennt, Gemeinnuß gehl vor Eigennuß! Helfe jeder nach ſeinen Kräfken und gebe für die Gemeinſchafksküchen der nakional⸗ ſozialiſtiſchen deukſchen Arbeiker⸗ parkei. Aus unjeren Orisgruppen Slein a. d. Kocher. Unſer Banner ſteht feſter denn je. Ein bekrächklicher Stimmenzuwachs hat unſere unermüdliche Arbeit belohnt, wäh⸗ rend das Zenkrum als letzter Sieger der Par⸗ keien durchs Ziel ging. Alle Mühen der „Schwarzen“ waren vergeblich. Selbſt die in einer noch ſchwärzeren Frauenverſammlung aufgetiſchte Lüge,— Adolf Hitler wolle die ſchwächlichen Kinder vernichken— ſcheint ſich gegenüber der heuchleriſchen Abſicht umge⸗ kehrk ausgewirkt zu haben. Wir werden aber Ihnen, Frau Bätz, wenn Sie wieder einmal nach Skein kommen ſollten, um politiſche Re⸗ den zu halken, beſtimmk für einen vollen Saal ſorgen. Der Wahltag iſt im allgemeinen ruhig verlaufen. Lediglich die Spezial⸗Tolerierungs- jünger roken Couleurs konnken es ſich nicht verkneifen, krotz Verbot ein Wahltransparenk über die Straße zu ſpannen, was noch ſeine Folgen haben wird. haus zugeführt. Dienslag, 15. November 1932 Gedenktlage: 1931 Horſt Hoffmann, Arbeiker, SA-Mann, aus Reuendorf⸗Danzig von der Schufo erſtochen. 2862 Adolf Bariels geboren. Raubüberfall. Am Sonnkag abend gegen 10 Uhr wurde auf der Wolanſtraße in Waldhof eine 15 Jahre alle Hausangeſtellte von zwei Burſchen überfallen, zu Boden geworfen und der Hand⸗ laſche beraubt, welche eine Wollmütze enthielt. Die Ueberfallene gab an, daß ſie durch Fauſt⸗ ſchläge und Fußtritle bei dem Ueberfall mißhan · delt wurde. Die Banditen ſind in der Dunkel ⸗ heit unerkannt entkommen. Zuſammenſtoß: Auf dem Friedrichsring ſtieß Samsbag vormiktag ein Laſtkrafkwagen beim Rückwärksfahren mit einem Radfahrer, der ein zwei Jahre altes Kind auf dem Fahrrad mit⸗ führke, zuſammen. Hierbei fiel das Kind zu Bo⸗ den und wurde unker dem rechten Auge leichk ver⸗ leßt. Ein Rohling. In einem Hofe der-OQua⸗ oͤrate verſetzle ein Schloſſer aus Plankſtadt einem Händler aus der Necharvorlandſtraße mit einem Fleiſchmeſſer einen Schlag ins Geſicht, ſo daß der Händler eine erhebliche Schnittwunde an der Oberlippe erlitt. Der Täker, der flüchtig ging, und ſich auf einer Speicherkreppe der-Quadrate perſteckke, wurde feſtgenommen und ins Bezirks⸗ gefängnis eingelieferk. Schlägerei. In der Neckarſtadt ſchlug ein Tag⸗ löhner aus der Ackerſtraße mit einem Stemm⸗ eiſen auf einen Fuhrmann der Alphornſtraße ein und brachte ihm Verletzungen am Kopf und an der Schulter bei. Der Verletzte wurde mit dem Sanikätskraftwagen dem Allgemeinen Kranken⸗ Ein fauberer Sporksmann. Während eines Fußballſpiels in Friedrichsfeld ſchlug am Sonnkag nachmittag ein Handlungsgehilfe aus der Vieh⸗ hofſtraße auf den Schiedsrichter ein, ſodaß dieſer aus Mund und Naſe blutete. Auch wurde ihm eine Zahnbrücke zerſchlagen. SDiunger abgebiſſen, In den Abenoſtunden des Sonnbag biß ein Fabr'karbelber aus der Roſen⸗ ſtraße in angekrunkenem Zuſtand„einem Schuh⸗ macher, der beläſtigt wurde und den Bekrunkenen abwehren wollke, das Glied eines Fingers in einer Wirtſchaft in Neckarau ab. Spo all. Bei einem Handballſpiel auf dem Sporkplatz Sellweide rannke ein Spieler mit einem Mitſpielex zuſammen, ſodaß dieſer zu Boden 3 ſtürzte und eine Verlehung der linken Schulker davonkrug. Der Verunglückte begab ſich ins all⸗ gemeine Krankenhaus. Belriebsunfall zn der Nachk zum Montag er⸗ lütt ein Schmelzer aus Plankſtadt in einer Fabrik in Rheinan beim Bedienen eines Keſſels Brand⸗ ————————————————V mannheimer Verein für Naturkunde Das Winkerprogramm 1932½33. die ſes ſeit nahezu hunderk Jahren für die kulkurel- len Belange arbeitenden Vereins weiſt wiederum eine große Anzahl außerordenklich werkvoller Vor⸗ kräge und Wanderungen auf. Dieſe Darbietungen nehmen unter den ähnl'chen Veranſtalkungen in⸗ ſofern eine berechkigte Sonderſtellung ein, als ſie einem nalurkundlich vorgebildelen Mitgiieder⸗ kreiſe ermöglichen, den Fortſchritt der naturwiſ- ſenſchafklichen Forſchung zu verfolgen. Dem Wan⸗ del des phyſikaliſch⸗chemiſchen Wellb'ldes, der ſich in der letken Zeit vollzogen hat, ſoll in den näch⸗ ſten Jahren ein breiterer Raum innerhalb des Ar- beitsprogrammes gewährt werden. Selbſtverſtänd· lich wird auch der Forkſchritt der Technik, ſowie die Kennkn's und Erforſchung der Formenwelt der Rakur in einem beſonderen Arbeiksgebiek aus⸗ führlich behandelt werden. Der Erfüllung dieſer Aufgabe'enen nicht nur wiſſenſchaftliche Vor⸗ träge, ſondern vor allem auch heimalkundliche Wanderungen in die nähere und weitere Umge⸗ bung. Damit wird beſonders Freunden der Na⸗ kur enkgegengekommen, denen Verbundenheik mit der lebendigen Nalur, Heimah und Landſchaft Her⸗ zensſache iſt. Die Gründung einer beſonderen bio⸗ log' ſchen Arbeitsgemeinſchaft, der auch die Pflege des Nakurſchutzes obliegk, verbürgt ein planvolles und regelmäßiges Studium der heimiſchen Tier⸗ und Pflanzenwelt. 7 Darüber hinaus hat ſich der Mannheimer Ver⸗ ein für Nakurkunde die Förderung der öffenklichen nakurkundlichen Sammlungen, den Aufbau des Muſeums für Nakur⸗ und Völkerkunde, ſowie den organiſakor'ſchen Ausbau der Bücherei ſehr ange⸗ legen ſein laſſen. Dieſes Verdienſt iſt um ſo hö⸗ her zu bemeffen, als dieſe Aufgaben aus eigenen „Kräften ohne öffenkliche Unkerſtützung, durchgeführt wurden. In Erkenntnis der Tatſache, daß die Durchführung dieſer Ziele von großer Bedeukung gung mit. wunden. im Geſicht und an den Händen. Er wurde dem ſtädkiſchen Krankenhaus zugeführk. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ge⸗ langken in den beiden letzten Tagen 47 Perſonen zur Anzeige. Ausſtellung„Kausfrau und Notzeit Die von der Arbeitsgemeinſchaft kakholiſcher Frauenorganiſakionen Mannheim in der Zeit vom 19, bis einſchließlich 27. November 1932 in den Rhein-⸗Neckar⸗Hallen veranſtalkeke große haus⸗ 'rtſchafkliche Ausſtellung erfreuk ſich einer außer⸗ ordenllich regen Bekeiligung der Geſchäftswelk. Faſt ſämkliche Plätze der großen Hallen ſind vermietet. Viele Firmen verkeilen an die Beſucher Koſt⸗ und Gratisproben. Die bekannke Honigfirma Güh⸗ ler, Berlin, verkeilt an jeden kauſendſten Beſucher ein Glas Markenhonig. Die Eröffnung iſt auf Sonnabend, den 19. No⸗ vember 1932, vormikbags 11 Uhr, angeſet. Da der Einkriktspreis auf nur 30 Pfg. feſtgeſeßt iſt, dürfte einem jeden die Möglichkeit zum Beſuch Aus der Geſchichte Am 9. Dezember 1907 verſammelten ſich im Saale der„Liederkafel“ die Verkreker von 22 Männergeſangvere'nen mit einer Sängerzahl von 1200, um die Satzungen der neugegründeten Ver⸗ einigung feſtzulegen und einen geſchäftsführenden Ausſchuß zu wählen. Schon vier Monake ſpäter, nämlich am 12. April 1908, konnke im Nibelungen⸗ ſaal ein erſtes Volkskonzerk ſtatkfinden, bei dem auch die Kapelle der 110er mitwirkte. Bei der Eröffnung der Handelshochſchule am 26. Apr'l 1908 bekeiligken ſich 7 Vereine der Mann⸗ heimer Sängervereinigung. Am 27. Juni 1909 konnke im Friedrichspark ein wohlgelungenes. Gartenfeſt ſtattfinden. Anläßlich der Jahr⸗ hunderkfeier der Völkerſchlacht bei Leipzig(am 18. Okkober 1913) wirkke ebenfalls die Vere ni- An der Muſikfeſtwoche im Mai 1914 hatte die Sängervereinigung keil mit einem Konzerk in Anweſenheit des Großherzogspaares. Wähtend des Krieges veranſtaltele die rühr'ge Leikung der Vereinigung 4 Wohlktäkigkeits- konzerte, deren Reinerlös von mehreren hau⸗ ſend Mark den verſchiedenen Wohlläkigkeitsver⸗ bänden zugeleikek werden konntke. Auch an dem glücklichen Gelingen der Heimkehrfeiern zu Ehren der Kregsgefangenen, halle die Ver⸗ einigung beſonderen Ankeil. Rach dem Kriege wurden dann innerhalb von 2 Jahren(1920—1922) nicht weniger als vier Sängerabende im Nibelungenſaal bei größter Be⸗ teiligung veranſtaltek. In jüngſter Je't iſt die Mitwirkung beim Roſengarkenjubiläum(1928) und bei der Einweihung der Rhein⸗Neckar⸗Halle verbunden mit einer Befreiungsfeier(1930) be⸗ merkenswerk. ſem Winker folgende Vorkräge und Wanderungen veranſtallek: Vorkräge: Der erſte Vorkrag fand bereits am 26. Ok⸗ kober unter Prof. Dr. Weidenreich, dem Direkkor des Inſtituks für phyſiſche Ankhropologie der Uni⸗ verſitäk Frankfurk ſtakt. 2. Vorkrag: Montag, den 21. November 1932 im Vorkragsſaale der Kunſthalle, Prof. Dr. A. Theinemann, Hydrobiologiſche Anſtalt der Kai⸗ ſer'lhelm-Geſellſchaft Plön, über„Forſchungen n tropiſchen Seen“(Deutſche Sunda-Expedition) mit Lichktbildern. 3. Vorkrag: Dezember 1932, Dr. K. Gott⸗ fried, Profeſſor an der Univerſität Heidelberg, über „Der Feinbau der kryſtalliſterken Materie“, mit Lichkbildern. 4. Vortrag: Januar 1933, F. Waaſer, Stu- dienrak, Neuffen Würktemberg, über„Goelhe als Natkurforſcher“. 5. Vorkrag: Januar 1933, L. Ankenbrand, Schrifkleiter, Stuttgart, über„Ceylon und die in⸗ diſch⸗ſinghaleſiſche Kulkur“, mit Lichtbildern. 6. Vorkrag: Februar 1933, Geheimrat Dr. Salomon-Calvi, ordenklicher Profeſſor der Geo⸗ log'e an der Univerſikät Heidelberg, über„Geolo⸗ giſche Wanderungen in Korſika“, mit Lichtbildern. 7. Vorkrag: März 1933, Dr. A. Winke“- ſtein, Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut für mediziniſche For⸗ ſchung, Heidelberg, über„Die chem'ſchen Grund⸗ probleme des Lebens“. 8. Vortrag: April 1933, Prof. Dr. Feur⸗ ſtein, Mannheim, über„Enkwicklungsgeſchichte der Himmelskörper nach neueren Anſchauungen“, mit Lichtbildern. Der 2. und 5. Vorkrag finden gemeinſam mit der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde ſtakt. Außerdem ſpticht Prof. H. Embacher, Mann⸗ he'm, in vier Vorkrägen über die phyſikaliſchen Grundlagen des Rundfunks, mit Experimenken, am für die Kulturellen Belange iſt, werden in die⸗ * dieſer großarkigen Schau möglich ſein. Kuder, Erwerbsloſe und Kleinrenkner zahlen gegen Vor⸗ zeigen des Ausweiſes einen Koſtenbeitrag von 20 Pfennig. Da der Reinerkrag ausſchließlich cari⸗ takiven Zwecken'enk, iſt der Beſuch allenthalben warm zu empfehlen. Ab Monkag, den 14. November, befindek ſich das Ausſtellungsbüro in den Rhein-⸗Neckar⸗Hallen. Zur fröhlichen Weinlaube im„Weinberg“ in D 5, 4 Herr Hummel vom Reſtaurant„Weinberg“ hat mit großer Geſchicklichkeit und viel Geſchmack ein Stück herrliches Pfälzer Land nach Mann⸗ heim gezauberk.— Aus kauſend Meler Holz und zehnkauſend Herbſtblättern enkſtand im Weinberg eine We'nlaube, die ſich ſehen laſſen kann. Ganz in Bläktern verhüllt kann man dork bei äußerſt niedrigen Preiſen für einige Skunden die Sorgen des Allkags vergeſſen. Selbſt die Lampenſchirme ſind mit viel Geſchick aus Herbſtblättern zuſam⸗ mengeſetzk,'ne Arbeit, die große Geduld und gute Nerven verraken läßt. Die guk beſeßte Tanzmuſik ſorgt für eine rechke Pfälzer Stim⸗ mung. Der vergangene Sonnkag brachte Herrn Hummel für all die großen Mühen einen gerech⸗ ten Lohn. Das Haus war voll beſetzk!— Wir können unſeren Leſern den Beſuch un⸗ bedingt empfehlen. Die äußerſt geſchmackvolle Aufmachung iſt wirklich ſehenswerk. vis. Das Jublläum ber Mannheimer Sängervereiniaung Außerdem veranſtalket'e Sängervereinigung alljährlich eine Gedächtnisfeier auf dem Friedhof. Seit den Jahren 1930 findek auf Veranlaſſung des deutſchen Sängerbundes jeweils im Zuni ein Liederkag zur Werbung für das deukſche Lied ſtalt, welcher jedesmal in Mannhe'm zu einem be⸗ merkenswerken Ereignis geſtaltek wurde. Der heukige Mitgliederſtand bekrägt bei 46 Vereinen rund 3 000 darunker leider elwa 1000 erwerbsloſe akkive Sänger und 5 450 unkerſtützende Mitglieder. Der derzeitige geſchäfksführende Ausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus dem erſten Vorſitzenden Karl Hügel(ſeit 1929), dem ſtellverkretenden Vor⸗ ſitzenden Dr. Guſtav Hocht und Karl Roneck, den Gaudirigenten Friedrich Gellert, Max Schellenberger und Emil Sieh. Die Jubiläumskonzerte Dieſer Vereinigung gehören ſämtliche heimi⸗ ſchen Männergeſangvereine an; es ſind mehrere⸗ Tauſend Sänger, die ſich hier in dem⸗idealen Streben nach Pflege des deukſchen Liedes zu⸗ ſammengefunden haben. Man mußte, um alle Chöre am Konzert zu bekeiligen, die monſtröſe Vorkragsfolge auf zwei Abende verkeilen. Man hatte, um alle Chöre zu Gehör bringen zu kön⸗ nen, je drei bis vier Vereine zuſammengelan, und ſie von ihren jeweiligen Dirigenken nacheinander dirigieren laſſen. So kam es, daß die ganze Ver⸗ anſtalkung den Chavakker eines Wekkbewerbs an⸗ nahm und das war gut ſo, denn beim Männerge⸗ ſang bildet ſchon von alkers her der Wektbewerb den Haupkanſporn zur Arbeik. Dem zeitgenöſſiſchen Schaffen war der denk⸗ zember, Freikag, den 13. Januar, Freitag, den 27. Januar, in der Tulla-Oberrealſchule, Tullaſtraße, jeweils abends—8 Uhr, Anmeldung bis ſpäteſtens 15. November unker der Adreſſe des Vereins er⸗ beken. Zm Laufe des Sommers ſpricht ferner Dr. Ed. Feldhofen, Apotheker, über das Nakurſchußzgebiek des Alkrheins bei Lamperkheim, mit Lichtbildern. Exkurſionen und Wanderungen: ZIm Sommerhalbfahr 1933 finden ornithologiſche, bokaniſche und geologiſche Exkurſionen in die Um⸗ gebung unter fachmänniſcher Führung ſtalt. U. a. iſt eine geologiſche Tagesfahrk in das Fel⸗ ſenland der Südpfalz geplank. Zn Ausſicht genommen ſind ferner: Beſichk'gun⸗ gen induſtrieller Werke. Die biologiſche Arbeiksgemeinſchaft, Leiter Prof. Th. Kinzig, unkernimmf regelmäßig 14tägig Spa⸗ ziergänge in'ie Umgebung. Inkereſſenken wollen ſich direkk an den Leiter werden, Rennershofſtraße 14, Telefon 23 387. Mit dieſem quankitakiv und qualitatitpy außer⸗ ordenklich großen Programm hak der Verein für Nakurkunde bewieſen, daß er in der Lage iſt, das für'ie kulturpolikiſche Enkwicklung wertvolle Ge⸗ biek der Nakurwiſſenſchaft katkräftig zu fördern. Hoffen wir, daß die angeſethten Vorkräge rechk zahlreich beſuchk werden, um damit auch in der Oeffenklichkeit das notwendige Inkereſſe an dieſem Gebieke zu dokumenkieren. Schnipp. Nationaltheater Mannheim Zu Gerhart Haupkmanns 70. Geburkslkag ge ⸗ langt am Mittwoch das Drama„Die Weber“ in neuer Inſzenierung von Richard Dornſeiff zur Aufführung. Die Dr. Eduard Löffler. In der am Mitkwoch in neuer Inſzenierung zu Gerhart Haupkmanns Geburkskag erfolgenden Auf⸗ führung der„Weber“ iſt faſt das geſamke Schau⸗ Bühnenbilder entwarf nergeſangvere'ne ſtehen heute, wo viele Chorkom⸗ hofen und Seckenheim). bar breikeſte Raum überlaſſen worden. Die Män⸗ poſikionen eigenklich inſtrumenkal empfunden ſind, vor viel größeren Problemen als früher, und bei Kompoſitionen, die den einfachen harmoniſchen Bau des Volksliedes verlaſſen, muß der Dirigenkt eine langwierige Vorarbe't mit dem Ziel auf in ⸗ tenſtvere Gehörsbildung leiſten. Im Hinblick darauf ſind nun ganz erfreuliche Reſulkake erzielt worden. Aus der Fülle des Programms ragen heraus einige Chöre, die wegen beſonders hochſtehender künſtleriſcher Wiedergabe beſondere Erwähnung verdienen. So dürften am erſten Abend Schu⸗ berts„Nachlgeſang im Walde“(Leitung: Schel⸗ lenberger),„Vorbeimarſch“ von Haas(Lei⸗ tung: Guggenbühler),„Der verkeidigke Hu⸗ ſar“(Leitung: Winder) und„Drei Lilien“ (mit Begleitung einiger Marſchinſtrumenk; Leitung Schellenbergerh einen Sondererfolg für ſich buchen. Vikkor Dinand ſtellte ſich als Kom⸗ poniſt eines ſichllich äußerſt anſpruchsvollen Cho⸗ res(mit Hörnerbegleikung)„Die alke Eiche“ vor. Die konkrapunktiſch ſehr intereſſanke Arbeit macht dem Komponiſten alle Ehre, wenn auch die Wie⸗ dergabe unker kleinen Inkonakionsfehlern zu lei⸗ den ſchien.— Der zweite Abend(am Sonnlag) begann mit oͤrei hertlichen Chören von Schubert(23. Pſalm „Im Gegenwärkigen Vergangenes“ und„Das Dörfchen“). Roſemarie Braun vom Staodt⸗ kheaker in Würzburg ſang mit leider elwas eieri⸗ ger Stimme die Sopranparkie, während Gretl Erl den obligaten Klavierpark übernahm. Die Leikung war bei Emil Sieh in den beſten Hän⸗ den und der Eindruck war bei ſubtilſter Ausarbei⸗ tung der dynamiſchen Schaktierungen ein ausge⸗ zeichneker. Eine beſondere Hervorhebung verdienk noch die drikte Gruppe(Käferkal, Necharau, Sand⸗ Der Dir'gent Max Adam hat aus dieſen Chören einen Klangkörper zuſammengeſchweißt, der ſich ſehen laſſen kann. Chöre von Kaun, Lendvai und Siegl erlebten eine vorbildliche Wiedergabe. Die größte Vereinigung(Flora, Harmonie und Liederhalle) hakte man wohlwe'slich bis zum Schluß aufgehoben. Muſikdirekkor Gellert brachte'eder zwei eigene Kompoſitionen zu Ge⸗ hör.„Hermanns Freiheikskampf“ iſt in khemaki⸗ ſcher und laukmaleriſcher Weiſe ganz hervorragend ausgearbeiket und dürfte wohl die beſte Kompoſi⸗ tion des Abends geweſen ſe'in. Im zweiten Stück „ZJauchze, lieb Kind“ ſchlägt der Komponiſt mehr volkskümliche Saiten an. Die beiden letzken Chöre(von Jochimſen und Hans Gal) bildelen eine wirkliche Krönung des Abends, an den ſich ein feierl'ches Bankekt anſchloß. Wenn man das Fazik der beiden Abende zieht, ſo kommkt man zu der Ueberzeugung, daß der Männerchor ſeine eigenkliche Beſtimmung in der Pflege des Volksliedes oder zumindeſt des volks⸗ kümlichen Liedes ſuchen muß. Was darüber hinaus⸗ geht, kann faſt nie auf ſpontane Wirkung rech⸗ nen, und man kann ſagen, mit Recht. Dem ge⸗ miſchten Chor muß man hier krotz einiger ande⸗ rer Mängel den größeren Bewegungsſpielraum zuerkennen. Mögen unſere Männergeſangvereine daraus die Folgerung ziehen und ſich noch mehr als bisher dem deutſchen Volkslied widmen. H. E. Für den Sepp⸗Summer⸗Abend wurde uns von der Polizei die Auflage gemachk, daß das Horſt⸗Weſſel-⸗Lied nichk geſungen wer⸗ den darf! Wir bringen dies den Beſuchern zur Kennk⸗ nis.— Der Liederabend findek beſtimmk ſtalt. möd'e„Der Biberpelz“, am Freilag, die für Miete E vorgeſehen iſt, findet auch für die Son⸗ dermiele E ſtalt. Die Oper iſt gegenwärtig mit der Einſtudierung von Tſchaikowskys auch in Rußland in Vergeſ⸗ ſenheit geralener Oper„Die goldenen Schuhe“ (Text nach einer phanlaſtiſchen Erzählung von Gogol) beſchäftigt, die in Deukſchland bisher über⸗- häupt noch nicht zur Aufführung gelangk war. Die Uraufführung erfolgt am 2. Dezember unker mu⸗ ſikaliſcher Leirung von Joſeph Roſenſtock und unker Regie von Herberk Maiſch. Dasſelbe Werk wird zur Zeik auch von anderer Se'te in zweierlei Bearbeikung angekündigk, die den Titel„Die Pan⸗ koffeln der Zarin“ und„Pankoffelheld“ führen. Die Mannheimer Aufführung bringkt das Werk nicht in Bearbeikung, ſondern in der Geſtalt des ruſſiſchen Originals, dem Heinrich Burkard die deulſche Texlgeſtalkung gegeben hak. Tagestalender: Dienskag, den 15. November 1932. Ralionaltheaker:„Salome“, Drama mit Muſik von Richard Skrauß— Mieke A— 20 Uhr. Kabarelt Libelle: 16 Uhr Tanztee. 20 Uhr Ab⸗ ſchiedsvorſtellung. Durlacher Hof: Nazi⸗Eiſele“ Planetarium im Luiſenpark: 16 Uhr Vorführung. Der Film zeigt Alhambra:„Friederke“ Capikol:„Chauffeur Ankoinekke“ Gloria:„Der kräumende Mund“ Palaſt:„Der fliegende Tod“ Schauburg:„Aus einer kleinen Reſidenz“ Scala:„Es war einmal ein Walzer“ Univerſum:„Wie ſag ichs meinem Mann?“ und Bühnenſchau. Freilag, den 2. Dezember, Freitag, den 16. De⸗ ſpielperſonal beſchäftigt. Die Aufführung der Ko⸗ Spendet ſur die Hlilſslůche 32 pferd Reich Scn Di Fra. nach Genk RM., nach RM., Rhein Main D 5 ſind d Schlen ſicher uſw. fi BV hier d Es u1 fabril Tab zum Verant politik, Chockom- unden ſind, er, und bei armoniſchen er Dirigent ziel auf in- n Hinblick ltate erzielt gen heraus ochſtehender Erwähnung bend Schu⸗ g: Schel⸗ Haas(eei⸗ eidigte Hu⸗ drei Lilien“ nk; Leikung olg für ſich h als Kom⸗ vollen Cho- Eiche“ vor. lrbeit macht h die Wie · ern zu lei⸗ begann mit (23. Pſalm und„Das vom Stadt⸗ twas eieri· nd Greil nahm. Die beſten Hän⸗ r Ausarbei⸗ ein ausge- ing verdienk arau, Sand⸗ ſent Max Klangkörper aſſen kann. rlebten eine irmonie und bis zum Gellert nen zu Ge⸗ in khemaki⸗ ervorragend ſte Kompoſi⸗ veiken Skück poniſt mehr iden letzten ) bildelen an den ſich lbende zieht, g, daß der nung in der t des volks- über hinaus⸗ irkung rech⸗ k. Dem ge⸗ iniger ande- ngsſpielraum eſangvereine noch mehr ied widmen. H. E. vurde uns k, daß das ngen wer⸗- zur Kennk⸗ immk ftalk. Wn aeranmens ag, die für für die Son⸗ Einſtudie rung in Vergeſ⸗ en Schuhe“ ählung von bisher über⸗ ngt war. Die r unker mu⸗ enſtoch und isſelbe Werk in zweierlei el„Die Pan⸗ eld führen. das Werk Geſtalt des Burkard die des: 1932. mit Muſik — 20 Uhr. 20 Uhr Ab⸗ Vorführung. teſidenz“ em Mann'?“ SLůche 8 22 FUSSBALL. Kreisliga. Rohrbach ſchlägkt Schwehingen:2. Es wird gewiß noch wichkigere Spiele geben, bis der Meiſter ermikkelt wird. Aber welche Be⸗ deutung man dem Spiel in beiden Lagern beimaß, zeigte ſich darin, daß beide Mannſchaften in ſtärk⸗ ſter Aufſtellung ankralen. Da Rohrbach das Vor⸗ ſpiel in Schwetzingen:1 gewinnen konnke, war man diesmal aufs höchſte geſpannt, wie der Mei⸗ ſteranwärler ſich für dieſe Niederlage revanchieren werde. Allerdings blieben'e Leiſtungen hinker den Erwarkungen bekrächklich zurück. Es war kein hohes Niveau, ja ſogar viel Unzulängliches, viel primitiver Fußball, der nur durch Einzelleiſtungen freundlich erhellt und ſehenswert wurde. Jeden⸗ falls hat Schwetzingen eine große Chance vergeben. 'e haben zwei Punkle vetſchenkt, die die kampf · frohen Rohrbacher ſchmunzelnd einſtechken. Ein Eigentor beim Sband:2 kurz vor Schluß iſt bik⸗ ter, woran Sch. wohl noch ſchwer zu ſchlucken ha⸗ ben wird. Das Spiel ſtand im Zeichen hark⸗ näckiger Kampfesweiſe. Ueberraſchend fand ſich Sch. gleich gut zuſammen. Es ſchien, als ſollle das Spiel ſchon in den erſten 20'nuken enkſchie. ben werden. Gefährlich rollte der Schweßzinger Angriff heran, deſſen kreibende Kräfte Hölzer auf Rechtsaußen und Schmitkt, Halblinks, waren. Ehe ſich's Rohrbach verſah, führle Sch. klar:0. Das war zu viel für die Langmut der Einheimiſchen. Ihre Aktionen werden einheiklicher, ohne aber durch wohldurchdachte Kombinakionszüge klare Mannheimer Produklenbörſe vom 14. Nov. Im nichkoffiziellen Vormitkagsverkehr hörke man folgende Preiſe waggonfrei Mannheim pet 100 Kg: Weizen inl. 22.00—22.25, Roggen inl. 17.25—17.50, Hafer inl. 14.00—14.75, Som⸗- mer⸗(Brau-)Gerſte 19.00—20.00, Fuktergerſte 17.50—17.75, Platamais 17.50—17.75, Bier- kreber 10.75—11.000, Weizenmehl ſüdd. mit Auslandsweizen 30.00—30.25, Weizenauszugs⸗ mehl 33.00—33.25, Weizenbrokmehl 22.00 bis 22.25, Roggenmehl 60 /70 Prozent 22.50 bis 24.25, Weizenkleie fein.75—.00, Erdnuß⸗- kuchen 12.25 RW. Für Auslandsweizen wurden höhere Preiſe verlangk, während inländiſches Brotgekreide zu ungefähr unveränderken Preiſen gehandelt wird. Bei kleiner Kaufluſt verkehrt die Börſe in ruhiger Haltung. Mannheimer Großviehmarkk vom 14. Nov. Zufuhr: 222 Ochſen, 195 Bullen, 303 Kühe, 435 Färſen, 785 Kälber, 105 Schafe, 2996 Schweine, 2 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewichk: Ochſen 30—32, 24—26, 24—27, Bullen 23 bis 25, 20—23, 18—21, Kühe 22—24, 20 bis 22, 13—15, 10—12, Färſen 31—33, 27—29, 24—26, Kälber 38—41, 34—38, 28—32, 24 bis 28, Schafe 18—25, Schweine 44—45, 44 bis 45, 42—44, 39—41, 35—38, Ziegen 10—15. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber ruhig, Ueberſtand, Schweine ruhig, klei⸗ ner Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkk vom 14. Nov. Dem Mannheimer Pferdemarkk am Mon⸗ tag waren zugeführk 50 Arbeiks- und 65 Schlachtpferde. Bezahlk wurden für Arbeits⸗ pferde 300 bis 1200, Schlachtpferde 20 bis 110 Reichsmark per Skück. Markkverlauf ruhig. Schiſfter-Börse Dnisburg⸗Ruhrork.(Amkliche Notierung). Frachkanſätze von den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach Roklerdam.65—0,70 RM., Ankwerpen⸗ Genk 1,10 RM., Brüſſel.50 RM., Lüttich.70 RM., von den Häfen des Ahein⸗Herne⸗Kanals nach Ankwerpen-Genkt.25 RM., Brüſſel.65 RM., Lüttich.90 RM., Schlepplohn von den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach St. Goar.54 RM., Mainz 0,80 RM., Mannheim 0,90 RM. Di'e an der Schifferbörſe noklerken Frachlen ſind die reinen Waſſerfrachten, alſo ausſchließlich Schlepplohn. Einladungskoſten, Ufergeld, Ver⸗ ſicherungen, Leichlterkoſten, Speditionsgebühren uſw. Kurze Wirtſchaftonachrichten Baierkal: Am 9. und 10. ds. Mts. fand hier die Verladung der Zuckerrüben ſtatt. Es wurden ca. 2100 Zenkner an die Zucker⸗ fabrik Waghäuſel abgeliefert. Aufkäufer des Tabaks war die Firma Skeiner, Bruchſal, zum Preiſe von 55 Mark pro Zentner. Hauptſchriftleiter Dr. W. Kattermann. Verantwortlich für Innenpolitik: Dr. W. Kattermann; für Außen ⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Badiſche Po⸗ litik, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“: W. Ratel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heidelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Sämtliche in Heidelberg.(W. Ratzel, K. Ott in mannbeim) Sprechſtunden der Redakt'on: täglich 17—18 Ur. Deucerei Winter, Oeibelbeng Torgelegenheiten herausarbeiten zu können. Zwar konnte vornehmlich der rechte Flügel Rohrbachs die Gäſte in arge Bedrängnis br'ngen, jedoch kein krönender Torſchuß beſchloß dieſe wuchtigen An⸗ griffe. Erſt ein wegen Handfehler verwandelker Elfmeter bringt R. den erſten Treffer.— Nach der Pauſe ſchien es, als ſpielten die Mannſchafken jetzt überlegker. Flüſſigeres Zuſpiel hatte die rück⸗ ſichksloſe, planloſe Kickerei abgelöſt. R. kam im⸗ mer mehr auf und drängte die Gäſte in die Ver⸗ teidigung. Oft war nur noch die Torlakte die leßte Rektung. Endlich, im Anſchluß an eine Ecke von rechks, gelang dem Halbrechken durch wundervol⸗ len Kopfball der verdienle Ausgleich. Die Schwet⸗ zinger erkannken den Ernſt der Lage und drehten mächtig auf. Aber was die Verke digung nicht meiſterke, wurde die ſichere Beuke des hervorragen⸗ den Tothükers Zimmermann. Schon glaubke man an einen unenkſchiedenen Ausgang, als ein böſer Zufall die Gäſte um werkvolle Punkte brachle. Der Rechksaußen Rohrbachs nahm eine Vorlage ge⸗ ſchickk auf, lief einige Meker und flankke überra⸗ ſchend ſteil auf's Tor. Dem heranbrauſenden Hum⸗ mel gelang es nichk mehr, den Ball vor dem Ver⸗ keidiger zu erreichen. Leßterer aber beförderbe den Ball an dem herausgelaufenen Torhüker vor⸗ bei unüberlegt ins eigene Tor. Jetzkt war das Spiel enkſchieden. Auch der bravouröſe Endſpurk von Sch. brachte keine Aenderung. W. B. Deuijche Kamyñyiele 1934 in Nürnberg Der Vorſtand des Deukſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, der am Samstag in Verlin tagle, beſchloß, die Deutſchen Kampfſpiele 1934 in Nürnberg abzuhalten. Außerdem hakte ſich noch München beworben, wo aber noch nichk alle nok⸗ wendigen Anlagen zur Verfügung ſtehen. Dage⸗ gen wurde die Vergebung der Winkerkampfſpiele ausgeſetht.'s die Fachkommiſſion die Eigaung von Garmiſch⸗Parkenkirchen, Schreiberhau und des Hartes füt die Olympiſchen Winterſpiele 1936 unkerſucht und ihre Vorſchläge unkerbreitet habe, dann auch für die Kampfſpiele maßgebend ſein ſollen. HANDBALL. Die Pflichlſpiele im Badiſchen Neckarkurngan. Die Aufſtiegsklaſſe brachte in der Gruppe 1 den erwarkek hohen Sieg von Ziegel⸗ hauſen; dagegen mußte Wieblingen auf heimiſchem BVoden zwei wertvolle Punkke an den Tabellen⸗ letzten abgeben. In der Gruppe 2 mußte der Tbd Jahn Schriesheim auf eigenem Platz wiederum eine Niederlage hinnehmen. 62 Weinheim 1b und pParole-Ausuabe KREIS MANNHEIM Belr. Winkerhilfe. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Sammlungen für die Winkerhilfe nichk von den einzelnen Orks⸗ gruppen, ſondern nur von der Frauenſchaft als ſolcher durchgeführk werden dürfen.— Für die Nokküche in§ 5, 9 werden noch 1 Tiſch und 'nige Skühle benökigt. Wir bitten diejenigen Parkeigenoſſen oder Anhänger unſerer Bewegung, die obige Gegenſtände erübrigen können, dieſe bei der Nokküche in H 5, 9 abzugeben. Die Kreisleilung. Künſller⸗ und Muſikergruppe. Zwecks Grün⸗ dung einer Gruppe für bildende Künſtler(Maler, Zeichner, Plaſtiker, Graphiker uſw.) ſowie'ner ſolchen für Berufsmuſtker als Sbandesverkrekung innerhalb der Parkeiorganiſalion geben ſämlliche in Frage kommenden Parkeigenoſſen ihre An⸗ ſchrift bei der Kreisleitung— Unkerabkeilung für Kunſt und Schrifkkum— ab. Rakionalſozialiſtiſcher Lehrerbund. Mittwoch, 16. November 20 Uhr in den Gloriaſälen. Secken⸗ heimer Skraße, Mitgliederverſammlung mit Vor⸗ krag„'e Juden im Alten Teſtamenk“. Ein⸗ geführke Gäſte willkommen! Skandarke 171, Mannheim. Die Slandarte 171 benöligk für eine neu zu errichtende Sbandarkengeſchäfktsſtelle ein geeigne · tes, billiges leeres Zimmer, desgleichen eine Schreibmaſchine(evenkuell leihwe'ſe). Für das Sturmgeſchäftszimmer 1/171 werden Büromöbel benötigt. Die Standarke biklek, die Angeboke an den Preſſereferenten der Standarte, Schriftleitung „Hakenkreuzbanner“, Mannheim, P 5, 13a zu richken. Die Skandarke 171. Kreisleitung: H. Abk. IV, Unkergruppe Handwerk und Gewerbe. Sämtliche Parte'genoſſen, die eine Funklion in der Unkergruppe Handwerk haben, ſind ver⸗ pflichtek, den am Diensbag, den 15. November im Reſtauvank Kullmann O 3, 3 wiederbeginnenden Schulungskurs zu beſuchen. Die von mir herausgegebenen Verpflichkungs⸗ ſcheine ſind noch nicht alle zurückgegeben worden; ich bitfe, dies baldigſt nachholen zu wollen. Behme., Kresfachbeiaber. TV RNeckarhauſen konnken das Ergebnis ſür ihre Vereine ſiegreich geſtalben. Aufſtiegsklaſſe: Jahn Seckenheim— Tgde Ziegelhauſen:13(:4) Tbo Wieblingen— Tbde Rohrbach:6(:3) Jahn Schriesheim— 86 Handſchuhsheim 68(:3) Tgde Laudenbach— 62 Weinheim 1b.:7(:3) Germ. Doſſenheim— TV Recharhauſen:4(:4) Tbd Heidelberg— TW Eppelheim:10(:5) Unkere Mannſchaflen: 62 Weinheim 2b— Tgde Laudenbach 2:3(:1) 62 Weinheim 2— Jahn Nußloch 2 10:3(:2) Wieblingen 2— Rohrbach 2(7) 83 Schriesheim 1— Großſachſen 1 15:7(11:2) Jahn Schriesheim— 86 Handſchuhsheim:9 Zahn Seckenheim 2— Ziegelhanſen 2 0˙7 TocC Nußloch Zug.— Wiesloch 2:7 RADSPORT. 13. Jahre anerſammlung der DRu. In Berlin wurde am Sonnkag die 13. Jahres- hauptverſammlung der Denkſchen Radfahrer-Union durchgeführt. Die Tagung nahm einen harmoni⸗ ſchen Verlauf, da die vorbereikenden Sitzungen des Zenkralvorſtandes und des Präſtdiums am Sams⸗ tag glänzende Vorarbeiten zur Haupkverhandlung geleiſtet hatlen, ſo daß'e Tagung in knapp fünf Stunden durchgeführt werden konnte. Der Berichk des Vorſtandes legte Zeugnis über die Arbeiken des vergangen⸗n Verbandsjahres ab. Trotz der Schwere der Zeit konnke der Spielbetrieb gehoben und die Mitgliederzahl ziemlich gehalten werden. Die ORu iſt nach wie vor bere'k, einer Gemein⸗ ſchaft aller Verbände in Deutkſchlond beizukrelen, falls die Gegenſeite das Verſtändnis für die Wün⸗ ſche der Union aufbringt. Es iſt geplant unter der Oberhoheit der Vereinigung Deukſcher Rad⸗ ſportverbände einen'genen Rennbahnenverband zu ſchaffen. Die DRol lehnk ſämkliche vom Shaak geplanten Fahrradſteuern, Ausſtellung von Fahr⸗ radkarken uſw. auf das ſchärfſte ab. Der Bericht des Kaſſenwartes laukek günſtig und der Voran⸗ ſchlag wurde einſtkimmig angenommen. Die Neu⸗ wahlen des Vorſtandes ergaben einſtimmig die Wiederwahl der bisherigen'iglieder, alſo: Hüb⸗ ler Berlin, 1. Vorſitender; Dahnen, Köln und Frohn, Hannover, ſtellverkrelende Vorſißende: Schirmer, Hannover, G⸗neralſekrelär und Obmann für Kraftfahrſport; Krauſe, Berlin Sporkausſchuß⸗ Obmann; Bader, Magdeburg, Obmann für Bahn; Lovermann, Hannover, Obmann für Kunſtfahren und Hohenadel, Mannheim Obmann für Tonriſtik und Wanderfahrken. Die Termine der ORu ſind zeiklich noch nicht genau feſtgelegk, jedoch werden als Auskragsorke Orksgruppe Lindenhof: Freilag, den 18. ds. Mes., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Rennershof. Wichkige Tagesordnung, Parkei⸗ ausweiſe mikbringen wegen evkl. polizeilicher Konlrolle. Orksgruppe Rheinau: Am Diensdtag, den 15. November, 20.30 Uhr im„Alken Relaishaus“ außerordenkliche Milgliederverſammlung. Par⸗ teigenoſſen, NSBo und 2S-⸗Frauenſchafk haben pünkklich zu erſcheinen. ReS-Frauenſchaft, Friedrichsfeld. Am Mikt⸗ woch, den 16. November, 20.30 Uhr im„Adler“ Mitgliederverſammlung. KREIS WEINHEIM Orlsgruppe Weinheim: Am Mittwoch, den 16. November, 20.30 Uhr, im„Bad'ſchen Hof“ Zellenabend der Zelle 6. KRElSs HEIDELBERG Heule abend.30 Uhr Sißung der Geſamt⸗ fraklion. Der Frakkionsführer. Die Beerdigung unſeres verſtorbenen Pg. Zapf findek am Mittwoch, den 16. November, nachmittags.30 Uhr, von der Friedhofkapelle aus ſtakk. Bekeiligung an der Beerdigung iſt Ehrenpflicht der Parkeigenoſſenſchaft. NS-Frauenſchaft, Orksgruppe Oſi: Mitglieder der Zellen 2, 3 und 4 Dienskags Heimabend bei Fr. Mahler, Klingenkeichſtraße 3. Miiglieder der Zellen 1. 5 und 6, Dienstags Helmabend bei Fr. Prof. Ganler, Anlage 9. Mitglieder der Zelle 7, Miktwochs Heimabend bei Frau Schröer, Klingenkeichſtraße 24. RNS-Frauenſchafl, Orksgruppe Weſl: Heim⸗ abend im Horſt⸗Weſſel⸗Haus. Vollzähliges Er ⸗ ſcheinen iſt Pflicht Arbeilsgemeinſchaft nal.⸗ſoz. Studenkinnen (AnSt.) Am Mittwoch, den 16. November, fin⸗ dek unſer dritter Schulungsabend in der„Deut⸗ ſchen Eiche“. Mittelbadgaſſe 3, ſtatt. Gäſte kön · nen eingeführk werden. Die Kampfbundbühne Heidelberg ſpielt am Sonntag, den 20. November, nachmittags.30 Uhr im hieſigen Skadkthealer auf vielſeikigen Wunſch nochmals den„18. Oktober“ außerhalb der ſonſti⸗ gen Vorſtellungen. Es hann alſo jedet Pactei- für die Einerſtraßenfahrer⸗Meiſterſchaft Weimar, für die Jugendſtraßenmeiſterſchaft Düſſeldorf, für die Vereinsmannſchafksmeiſterſchaft Magdeburg, für die Bahnmeiſterſchaften Wittenberg und für die Saal- und Radballmeiſterſchaften Bremen ge⸗ nannt. 0 Bliz-Brieie an Ursere Freuncde Dem jungen SA-⸗Mann aus Neulußheim ſei mitgeteilt, daß das Zulaſſungsalter zur Reichswehr und Reichsmar'ne zwiſchen 18 und 23 Jahren lie-⸗ gen muß. Jedoch werden Leuke von 18 bis 20 Zah⸗ ren bevorzugt. Die zur Aufnahme erforderlichen Beſtimmungen ſind bei deneinzelnen Wehrkreis⸗ Kommandos zu erfahren. Alles nähere über Reichsmarine können Sie bei der Marineſtation Oſtſee in Kiel erfragen. Abet ſchre'ben Sie ja nicht, daß Sie als SA-⸗Mann ſchon Wehrſpork gekrieben haben, ſonſt iſt Ihr Geſuch ausſichtslos. Warum wohl? Ein Studenk. Sie möchten gerne wiſſen, wel⸗ che politiſche Einſtellung Herr Prof. Dr. v. En⸗. kardt von der Univerſikät Heidelberg haben könnke! Sie fragen uns hier Dinge, die Ihnen dieſer Herr wohl ſelbſt nicht beantworten kann. In Vorleſungen pflegt er ſich bekannklich grund ⸗ ſätzlich zwiſchen die Skühle zu ſeßen ZNundfunt⸗Brograuum Heilaberg: 13.05 Schallplakten. 15.30 Kleine Mu- ſikanken. 16 Bücherſtunde. 16.30 Konzerk. 17.30 Muſikleben, 17.45 Heitere Wiſſenſchaft. 18.30 Stunde der Arbeik. 19 Stenogramm. 19.30 Schallplakken. 20 Schleſiſche Sinfonie. 21.30 Kammermuſik.* Königswuſterhauſen: 11.30 Prakliſche Laadwirle. 12 Schallplakten. 14 Konzert. 15 Kinderſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16.30 Konzerk. 17.30 Wal⸗ lenſtein. 18 Elemenkare Muſikübungen. 18.30 Volkswirkſchaft. 19 Philoſophiſche Leſeſtunde. (). 19.30 Zeildienſt. 20 Schleſiſche Sinfonie. 21.20 Skündleyn Ergezung. rennen. 23 Späkkonzerk. München: 12 Konzerk. 13.15 Schallplakten. 15 Stunde der Frau. 16.05 Germania des Tacikus. 16.25 Baſteln. 16.45 Veſperkonzerk. 17.55 Un- ter den Dächern des Theabers. 18.15 Trave- nanztal in der Dolomiken. 18.35 der Deukſche in älteſter Zeit. 19.05 Gerhark Haupkmann. 19.30 Chorgeſang. 20 Schleſiſche Sinfonie. 21.30 Unterhalkungskonzerk, Mühlacker:.20 Schallplatten. 10 Eichendorff⸗Zy⸗ klus. 10.30 Schulfunk. 12 Konzerk. 13.30 Schall. platten.14.30 Engliſch. 16 Blumenſtunde. 16.30 Frauenſtunde. 17 Konzert. 18.25 Kunſt zu al⸗ tern. 18.50 Zeikſpiegel der Wirkſchaft. 19.30 Gerhart Hauptmanns 70. Geburkskag. 20 Hie- ronymus Knicker. 21.20 Ein Stündleyn Eege⸗ zung. 22.45 Nachtmuſik. 22.30 Sechstage · genoſſe und Anhänger unſerer Vewegung einen Platz zu den Preiſen der Kampfbundbühne erhal⸗ ten. Vor allem iſt die Vorſtellung den Partei⸗ genoſſen vom Land zu empfehlen, da zeitige Rückfahrt gut möglich iſt. Anmeldung der Kar⸗ ten bei den Orksgruppenleitern, den Dienſtſtellen der Kampfbundbühne und auch der Geſchäftsſtelle Renuenheimer Landſtraße 34, Telephon 2143.— Platzwahl geſtaktek. Orlsgruppe Heidelberg · Rohrbach. Sprechſtunden: käglich von—7 Uhr, Rakhaus⸗ ſtraße 72.— Skadtrak Dr. Wisweſſer: Dienskags von.30 bis 7 Uhr. Sladlverordneke: Wochenkags von—7 Uhr. Der Orksgruppenleiler. NS- Frauenſchaft, Ortsgruppe Rohrbach: Dienskag, den 15. November, abends 8 Uhr, Strickabend im„'rſch“. Miktwoch, den 16. November, abends 8 Uhr, Nähabend bei Frau Kudis. Schulungsabende der po des Kreiſes Heidelberg. Mit der Woche nach dem 20. Rovember be⸗ ginnen regelmäßige Schulungsabende der P. O. des Kreiſes Heidelberg. zm Anſchluß an die Erörkerung einer grund ⸗ ſätzlichen Frage werden jewe'ls brennende poli⸗ tiſche Fragen des Tages behandelt. Die Abende finden alle 14 Tage ſtatt. Teil⸗ nahme der Amkswalter Pflicht. Näheres jeweils in der„Volksgemeinſchaft“. Der Kreisſchulungsleiter. Schule für Polilik des Kreiſes Heidelberg (Rednerkurs)— 4 Nach den Wahlen nehmen wit'e Schulungs⸗. abende wieder auf. Es ſind geplant je wöchent-⸗ lich: 3 1. Ein Abend Deutſch in Work und Schrift. 2, Ein Abend Rednerkurs füt Anfänger. 3 3. Ein Abend Rednerkurs für Forkgeſchrittene. Es ſteht allen Parkeigenoſſen frei, an einem der Abende, auch in der Verbindung 1 und 2, oder 1 und 3 an zwei Abenden keilzunehmen. Voraus- ſetzung iſt in allen Fällen die Zuſtimmung des zu- ſtändigen Ortsgruppenleiters. Außerdem findet ein Sonderſchulungsabend für Parkeigenoſſinnen ſtakt. Parkeigenoſſen und Parkelgenoſſinnen, die an den geplanken Abenden keilnehmen wollen, finden ſich am Sonntag, den 20. Rovember, Punkk 10 Uhr im Horſt⸗Weſſel⸗Haus ein. 23 Der Kreisſchulungs leiber. kaſſen und der Dem letzten, gleich wieder aufgelöſten Reichs⸗ zag lag von ſozialdemokratiſcher Seite u. a. ein Antrag vor, die durch Notverordnung ange⸗ ordnete vereinfachte Abwicklung von Bauſpar⸗ verträgen nicht lebensfähiger Kaſſen wieder aufzuheben. der das Pech hatte, ſeine Spargroſchen nur ge⸗ rade bei der Kaſſe anzulegen, der die Fort⸗ führung des Geſchäftsbetriebes in irgend einer Form unterſagt werden mußte, hat auf kei⸗ nerlei Schutz zu rechnen. Bei der vorgeſe⸗ henen vereinfachten Abwicklung hätte er wohl in den meiſten Fällen— wenn auch erſt all⸗ mählich— den größeren Teil ſeiner Sparein⸗ lagen wieder zurückerhalten. Wird dieſe vereinfachte Abwicklung aber, wie es der ſozialdemokratiſche Antrag wollte, nicht durchgeführt, ſo ſoll alſo das noch vorhandene Sparvermögen nach allen Regeln der hohen Konkurskunſt anderweitig verwurſtelt werden und der kleine Mann hat nichts anderes als das— Nachſehen! »Es iſt nicht erſichtlich, daß gerade auf dieſem Wege das Intereſſe des„kleinen Mannes“, deſſen Anwalt doch die Sozialdemokratie zu ſein immer vorgibt, beſonders gewahrt wird. Der Arbeiter, Angeſtellte oöer Gewerbetrei⸗ bende, der ſich die monatlichen Sparraten alſo bei den betreffenden Herren Abgeordneten bedanken können, wenn ſeine Spargroſchen in der Konkursmaſſe verſchwinden, bezw. den ein⸗ zelnen Konkursverwaltern auf Jahre hinaus ein hübſches Einkommen abgeben. Wobei dann ſpäter nur noch zu unterſuchen wäre, wie viele zzcſten“? unter den Konkursver⸗ waltern ſind. Vor mehreren Wochen iſt erſt wieder von ſei⸗ ten des Reichsaufſichtsamtes u. a. über eine Berliner Bauſparkaſſe der Konkursantrag ge⸗ ſtellt, die lange Zeit eine auffallende Reklame getrieben hat und deren geiſtiger Leiter ein ehemaliger ſozialdemokratiſcher Finanzmini⸗ ſter geweſen war. Woraus der Leſer die hohe Begabung ſozialdemokratiſcher ſter für die Leitung von Bauſparkaſſen erſehen möge.() Im Beirat für Bauſparkaſſenfragen des RAA. ſitzt u. a. Herr Aſtor, früher Leiter des„Verbandes ſozialer Baubetriebe“, Berlin, dann Prokuriſt der„Arbeiterbank“, Ber⸗ lin(Prachtbau mit Marmorhallen, Berlin, In⸗ ſelſtraße), jetzt Direktor der Hannoverſchen Bo⸗ denkreditbank, Hildesheim, der von den So⸗ 52 2 dem Meinungsſtreit über die Berechti⸗ gung eines Verkehrsmonopols der Reichsbahn wird von Reichsbahnſeite immer darauf hin⸗ gewieſen, daß der Reichsbahn in der koſtſpie⸗ ligen, Inſtandhaltung und dem Ausbau ihrer Bahnanlagen eine beſondere Pflicht dex Allgemeinheit auferlegt ſei. Tatſache iſt daher, odaß der Kraftwagen das mit Leichtigkeit könnte, wenn man ſeine Son⸗ derbeſteuerung aufhöbe und ihm anſtatt deſ⸗ ſen die Pflicht auferlegte, das deutſche Stra⸗ ßennetz zu erhalten und auszubauen, ſoweit deſſen Koſten auf den Antomobilverkehr zu⸗ rückgehen. Dabei bräuchte noch nicht einmal berückſichtigt zu werden, daß auch die für den im Jahre 1913 — 3 268 Millionen RM. wenn die Arbeiten in gleich großem Ausmaß wie 1929 durchgeführt würden) W eanun des deutſchen Kraftver⸗ muuregelung der Buttereimuhr Berlün, 14. Nov. Mit Wirkung vom 15. No⸗ vember wird die Einfuhr von Butter neu ge⸗ regelt. Der Zollſatz für Butter beträgt von dieſem Tage ab autonom 100 RM., jedoch ver⸗ m für alle meiſtbegünſtigten Länder 5 RM. für einen Doppelzentner. Die Ein⸗ fuht von Butter wird von dieſem Tage ab un ützlich verboten. Sie wird, jedoch. ohne Einfuhrbewilligung zu⸗ 8 35 inder zuagetonte Rontingente, die nur über de, mi den Erzenugungsländern verein⸗ Darien Aſtelleu eingefübrt werden dürſen. Als Sral. Aſtꝛsen gelten bis auf weitereß die „Mit anderen Worten: Der kleine Sparer, ſauer vom Munde abgeſpart hat, würde ſich Finanzmini⸗ im Jahre 1932 435 Millionen RM. für beliumte, an einzelne Erzen⸗ Die Sozialdemokraten, die Bauſpar⸗ Wohnungsban zialdemokraten aufgekauften Hypothekenbank. Herr Aſtor hält nun zuweilen in der Studien⸗ geſellſchaft für Bauſparweſen Vorträge über die Bauſparkaſſen und kommt dabei immer zu dem Schluß, daß die Hypothekenbanken eigent⸗ lich ͤoͤſch etwas viel Schöneres und Beſſeres ſeien als die Bauſparkaſſen. Worüber man ſich ſchließlich nicht zu wundern braucht, wenn man bedenkt, daß die Hypothekenbank ihren Schulbnern ſaftige Zinſen abnimmt, den Pfanoͤbriefgläubiger, wenn möglich, trocken läßt, aber an die Aktionäre, Aufſichtsrats⸗ und Vorſtanoͤsmitglieder ganz erkleckliche Dividen⸗ den und Tantiemen auswirft, während die Bauſparkaſſen mit gewollt niedrigen Zinſen arbeiten, bezw. den Zins ganz auszuſchalten verſuchen. Man ſieht alſo deutlich: die Sozialdemokra⸗ tie, die„Feindin des Kapitals“ beteiligt ſich an Hypothekenbanken(1928 wollte ſie durch die G. E. G. in Hamburg eine eigene gründen!) und auf der anderen Seite verſucht ſie, dem Bauſpargedanken den Garaus zu machen. Da⸗ mit nur ja die Zinsſätze ſchön hoch und die Vorſtandspoſten ertragreich bleiben! Blättern wir einmal in älteren Schriften nach! Dort finden wir, daß dieſe Taktik ſchon immer die gleiche war: Geh.⸗Rat Dr. H. Thiel weiſt 1909 in den „Landͤwirtſchaftlichen Jahrbüchern“, 38. Bd., Parey⸗Berlin, Seite 218/219 nach,„daß die So⸗ zialdemokratie die einzige Partei iſt, welche verſagt, wo es ſich um die Beſchaffung billiger Arbeiterwohnungen handelt“. Der dem Vorſtand der Partei ſeiner Zeit an⸗ gehörige Paul Singer hat ja auch in einer im Jahre 1903 in Halle abgehaltenen ſozialdemo⸗ kratiſchen Verſammlung, in der über die Be⸗ ſchaffung billiger Arbeiterwohnungen beraten wurde, geſagt: „Es fällt mir gar nicht ein, dem Arbei⸗ ter eine beſondere Wurſt zu braten, denn wenn er eine beſſere Wohnung hat, dann iſt er zufrieden und wenn er zufrieden iſt, ſo iſt er für unſere Zwecke nicht zu haben“. Da aber auf dem Weg der Bauſparkaſſen die Möglichkeit beſteht, auch dem kleinſten Arbei⸗ ter allmählich zu einem geſunden Heim zu ver⸗ helfen oder teuere Zins⸗Hypotheken abzulöſen, ſo iſt natürlich die Sozialdemokratie hierfür auch nicht zu haben. Siehe: Sozialdemokra⸗ tiſche Hypothekenbanken; ſiehe: obenbeſagter Antrag für den letzten Reichstag! Hat die Reichsbahn recht? Automobilverkehr hergerichteten Straßen noch immer einem großen Fuhrwerksverkehr (Deutſchland hat rund 4,5 Millionen Zugtiere) und Millionen von Fußgängern dienen unter anderem auch in weiteſtem Umfang Zubrin⸗ gerdienſte für die Reichsbahn leiſten. Die Straßen an ſich wären ſchon aus militäriſchen Gründen notwendig, auch wenn es gar keine Automobile gäbe. Die Koſten des Ausbaus, Umbaus und der Unterhaltung des geſamten deutſchen Durch⸗ gangsſtraßennetzes einſchließlich Verzinſung und Tilgung des für Neubauten aufgewandten Kapitals betrugen nach— auf amtlichen Sta⸗ tiſtiſchen auſßauenden— Angaben des„Boſch⸗ zünders“: Mehrkoſten durch den Kraftverkehr 1932 gegen 1913 167 Millionen RM. kehrs durch Sonderſteuern, Zölle und ſonſtige Auflagen betrug aber 1932 insgeſamt 497 Mil⸗ lionen RM.! Detasbictelliotock attoleodacetem bisher zur Abfertigung der Butterzogllkontin⸗ gente befugten Zollſtellen. Sobald das dem einzelnen Lande zugeteilte Kontingent erſchöpft iſt, darf Butter, die aus dem betreffenden Lande ſtammt, nicht mehr zur Einfuhr zugelaſſen werden. zur Frage der Arbeitsloſenhilfe Berlin, 14. Nov. Das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium teilt zu einem in der Preſſe bekanntge⸗ wordenen Gutachten über die Durchführung der Hilfsbedürftigkeitsprüfung in der Arbeits⸗ loſenverſicherung und Kriſenfürſorge durch die Gemeinden folgendes mit:„Es handelt ſich um ein nicht für die Oeffentlichkeit beſtimmtes Gutachten, das zunächſt dem Vorſtand der Reichsanſtalt zur Erörterung() vorgelegt wird. Erſt nach ſachlicher Stellungnahme die⸗ ſer Stelle wird das Reichsarbeitsminiſterium ſich mit der Frage beſchäftigen.“ Verhandeln, Stellung nehmen, beſprechen, erörtern! Im Gegenſatz dazu aber iſt man bei Lohnabzügen und anderen Schikanen er⸗ ſtaunlich ſchnell und tatkräftig! Frankreichs„neue Wirtjchafts methoden Paris, 14. Nov. Herriot erklärte auf einer Sitzung des Nationalen Wirtſchaftsrates in Paris, daß der wirtſchaftliche Wettbewerb der Völker untereinander neue Methoden() er⸗ fordere und eine engere Verſtändigung zwi⸗ ſchen den Wirtſchaftszweigen der einzelnen Länder kommen müſſe, um Erzeugung und Verbrauch ins Gleichgewicht zu bringen. Der gleiche Herriot zieht die Goldͤbeſtände der Welt vermittels ſeiner Organe unentwegt weiter nach Frankreich, ſchafft in den Donau⸗ ſtaaten die Hegemonie für franzöſiſche Han⸗ dels⸗ und Militärpolitik, unterſtützt Polen in ſeinem Kampfe gegen dͤen Danziger Handels⸗ hafen, greift das engliſche Pfund mit immer neuen Attacken an durch Kündigung der Rem⸗ bourskredite und der kurzfriſtigen Anlagen in England und ſtört eine wahre Befriedung Eu⸗ ropas durch ſeine Haltung in der Abrüſtungs⸗ frage. Ob Clemenceau, Poincaré, Briand oder Herriot— die franzöſiſchen Staatsmänner bleiben ſich gleich in Taktik und Verlogenheit! 1 300 Millionen Löhne 850 Mintonen zinjen! Es wird weitgehend anerkannt, daß die Landwirtſchaft tatſächlich einer Entlaſtung be⸗ darf. Jedoch wird immer wieder verſucht, nachzuweiſen, daß die Zinſen für die Land⸗ wirtſchaft keine weſentliche Rolle ſpielten und vor allen Dingen die Zinsbelaſtung aus dem Realkreöit für die Landwirtſchaft keinen wich⸗ tigen Ausgabepoſten darſtellte. Dieſe Behaup⸗ tungen ſind falſch und entweder zur Unkennt⸗ nis oder Abſicht gebraucht. Buchführungsergebniſſe iſt ermittelt worden, daß die Landwirtſchaft zu zahlen hat im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1931/32 für: Barlöhne zirka 1 345 Millionen RM. Zinſen 850 Millionen RM. Steuern 566 Millionen RM. Sozialverſicherung 244 Millionen RM. Durch die letzte Notverordnung ſind ſelbſt die niederen Löhne der landwirtſchaftlichen Arbeiter heruntergedrückt. Zinſen und Steu⸗ ern, alſo die unproduktiven Ausgaben über⸗ ſteigen den Geſamtbetrag des in der deutſchen Landwirtſchaft gezahlten Lohnes um ein Viel⸗ faches. Dieſem Mißſtand kann man nicht da⸗ durch abhelfen, wenn man die Zinſen einer gewiſſen Schuld um ein Geringes herabſetzt. Nicht zuletzt dieſe Zahlen ſollten dem Land⸗ wirtſchaftsminiſter die Augen über den Wahn⸗ witz öffnen. Reue Anlagebedingungen für die badiſchen Gparkaſſen Durch die Verordnung des badiſchen Staatsminiſteriums vom 26. Okt. 1932 wer⸗ den den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen neue Satzungen vorgeſchrieben. Darnach dürfen einem einzelnen Kreoͤitnehmer an Perſonal⸗ kredit bis zu 20000 RM., darüber hinaus höchſtens nur 1 Prozent der geſamten Ein⸗ lagen der Sparkaſſe, keinesfalls jedoch mehr als 100 000 RM. gewährt werden. 30 v. H. der Spareinlagen und 50 v. H. der ſonſtigen Ein⸗ lagen ſind in flüſſigen Werten anzulegen, da⸗ von mindeſtens 10 v. H. der Spareinlagen und 20 v. H. der ſonſtigen Einlagen als Gut⸗ haben der Badiſchen Kommunalen Landesbank (Girozentrale) Sitz Mannheim. Kriſenfürſorge Von der Preſſeſtelle beim badiſchen Staats⸗ miniſterium wird mitgeteilt: Der Präſident des Landesarbeitsamts Süd⸗ weſtoͤeutſchland hat die bisher für Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnern beſtehen⸗ den Beſchränkungen im Perſonenkreis der Kriſenfürſorge mit Wirkung ab 14. No⸗ vember 1932 aufgehoben Damit ſind in dieſen Gemeinden nun auch die Gärtner, Gartenarbeiter, die Angehörigen der Geſundheits⸗ und Körperpflege, des Reini⸗ gungsgewerbes, des Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaftsgewerbes ſowie der Berufsgruppe 23a (Lohnarbeit wechſelnder Art) zur Kriſenunter⸗ ſtützung zugelaſſen. Bei verheirateten Frauen wird allgemein auf die Vorausſetzung verzich⸗ tet, daß ſie überwiegend Ernährer ihrer Fa⸗ milie ſind. Deutſch⸗Sthweizeriſches Wirtjchafts⸗ abkommen Im Reichsanzeiger vom 10. November 1932 Nr. 265 wird jetzt der Wortlaut des Deutſch⸗ Auf Grund der. Schweizeriſchen Wirtſchafts abkommens vom 5. November 1932 mit den Aenderungen des deutſchen und des ſchweizeriſchen Zolltarifes veröffentlicht. Die Vereinbarung tritt be⸗ kanntlich 10 Tage nach Austauſch der Rati⸗ fikationsurkunden in Berlin in Kraft. Doch ſind ſich die vertragsſchließenden Parteien ge⸗ mäß Art. IV darüber einig, daß unbeſchadet der Ratifikation dieſes Abkommens bereits vom 17. November 1932 ab vorläufig ange⸗ wendet wird. Börſen und Märkle Berliner Börſe Berlin, 14. Nov. Die Ungewißheit über die weiteren Auswirkungen der Düſſeldorfer Bankaffäre beeinträchtigte auch heute die Stimmung der Burgſtraße in hohem Maße. Gegenüber Gerüchten, daß in dieſem Zuſammenhang be⸗ reits Liquidationen erfolgt ſind und auch heute wieder Zwangsexekutionen durchgeführt wurden, wird uns von informierter Seite erklärt, daß dieſe Gerüchte den Tat⸗ ſachen nicht entſprechen. Die allgemeine Verſtimmung und Reſerviertheit erklärt ſich hauptſächlich aus der großen Geſchäftsloſigkeit im Zuſammenhang mit der innerpoliti⸗ ſchen Lage. Aus dem Rahmen der Tendenz, die durch⸗ weg ſchwächer war, fielen nur Altbeſitzanleihen und Klöck⸗ nerwerke. Altbeſitz 56—56,25(55,87). Waren durch die ſchon erwähnten Bankvorſchläge über die Umwandlung der Anleihe in eine verzinsliche angeregt. Klöckner erſchienen mit plus⸗plus⸗Zeichen. Die optimiſtiſchen Auslaſſungen in der GV. des Unternehmens, ſowie die Erklärung, daß eine Sanierung nicht notwendig ſei, regten an. Trotz des tra⸗ ditionellen Optimismus Klöckners hält man ſeine zuver⸗ ſichtliche Beurteilung der weiteren Entwicklung diesmal für begründeter. Montanwerte waren mit Ausnahme von Rheinſtahl(minus 1½) nicht mehr als 4 bis ½% Proz. ſchwächer. Farben notierten 94,25 bis 94,12(94,75). Dort⸗ Elektromarkt waren Siemens(minus 1½) nennenswert ſchwächer. Farben notierten 94,25 bis 94,12(94,75). Dort⸗ munder Unionbrauerei verloren 2, Holzmann 1½, Bayhr. Motoren 14. Im allgemeinen gingen die Verluſte nicht über 1 Proz. hinaus. Otavi waren auf die weitere Er⸗ höhung des Kupferpreiſes höher. In Reichsſchuldbuch⸗ forderungen lag Angebot vor. Anſcheinend erfolgten Tauſchoperationen gegen Altbeſitzanleihe. Von Obliggtio⸗ nen waren Hoeſch faſt 1 Proz. höher. 2 Tagesgeld erforderte 4½. Das Pfund konnte auf 14,05 RM. anziehen. Die Befeſtigung iſt auf neue indiſche Goldverſchiffungen und die engliſche Intervention in der Frage des Schuldenmoratoriums zurückzuführen. Franklurter Börle Tendenz: Aktien ſchwächer, Renten feſt. Frankfurt, 14. Nov. Zu Beginn der neueo Woche lag die Börſe ziemlich ruhig. Der Aktienmarkt lag ausge⸗ ſprochen ſchwächer, wobei einzelne Werte ziemlich matt waren. Ausgeſprochen freundlich lagen dagegen Renten unter Bevorzugung der Altbeſitzanleihe. Hier regten die bekannten Vorſchläge der Commerzbank an, ſo daß Alt⸗ beſitz eingetauſcht wurden, 1 Proz. ſchwächer. Neubeſitz waren gut behauptet. Am Pfandbriefmarkt kam etwas Material heraus, ohne daß ſich kursmäßig eine größere Veränderung entwickelte. Am Aktienmarkt vermutet man die Glattſtellungen im Zuſammenhang mit der großen Düſ⸗ —5 15 Bankunterſchlagung bei einer Filiale der Dd.⸗ ank. Die Gerüchte, daß es ſich um Unterſchlagungen im Aus⸗ maß von—6 Millionen Mark handelt, bdürften über⸗ trieben ſein. Die optimiſtſchen Ausführungen von Geheimrat Klöckner boten dagegen ebenſo wenig wie der freundliche Verlauf der Newyorker Börſe eine Stütze, vielmehr hielt das Pu⸗ blikum mit Rückſicht auf die innerpolitiſchen Spannungen mit Aufträgen ſtark zurück. Angeſichts der Geſchäftsſtille genügten ſchon geringere Abgaben der Spekulation, um größere Kursrückgänge zu verurſachen. So lagen J. G. Farben 236, Erdöl 5 ſchwächer. Reichsbankanteile ver⸗ loren 2½2. Kunſtſeideaktien gleichfalls matt, Bemberg 2, Aku 134 Proz. ſchwächer. In ähnlichem Ausmaß Wald⸗ hof niedriger. Teilweiſe auffallend ſchwach lagen Elektro⸗ aktien, wo Siemens gegen den Samstagſchluß 5, Schuckert 2, Lahmayer 1½4, Bekula 1½ verloren. AEG. ½ Proz. ſchwächer. Am Montanmarkt lagen nur Klöckner 1 Proz. höher, da bekanntlich eine Sanierung dieſes Unterneh⸗ mens nicht notwendig ſei. Durch die aufſteigende Kupfer⸗ preisbewegung waren Ottawi ½ Proz. ſchwächer. Im übrigen verloren Gelſenkirchen 34, Mannesmann, Stahl⸗ verein 1 Proz. Von Einzelwerten gaben Hozmann, Ze⸗ ment Heidelberg erneut 2½ Proz. nach. Im weiteren Verlauf blieben Aktien vernachläſſigt und nicht erholt. leicht anziehenden Kurſen geſucht. Tagesgeld 3½ Proz. Berliner Devilen vom 14. November Geld Brie Geld Brief Buen. Alr..9081.912ʃltalien 21.55] 21.59 Kanada.746.754Jugoslavien.634/.646 Konstantin..008.012 Kowno 41.88J 41.96 Japan.879f.881]Kopenhag. 72.98 73.12 Kaiĩro 14.42 14.4 Lis⸗abon 12.77 12.79 London 14 04/ 14.08lOsLO 71.18f 71.32 Newyork.209f.217Paris 16.49 16.53 Rio de Jan. 0 294f.296ſPrag 12.46512.485 Uruguay.698f.70 flsland 63.19f 63.31 Amsterdam 169.13f169.47 Riga 79.72f 79.88 Athen.498.502fSchweiz 80.97] 31.13 Brüssel 58.39 58.51/Zofian.057.063 Bukarest.517.523[Spanien 34.39 34.45 Budapest—— JStockholm 74.18 74.31 Danzig 81.77J 81.93f eval 110.59110.82 Helsingfors.0841.096l Wien 51.951 52.05 Berliner Mefalle Berlin, 14. Nov. Metallnotierungen für je 100 Kg. Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rot⸗ terdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolyt⸗ kupfernotiz 53,75 RM.— Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung): Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM., desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz. 164, Reinnickel 98 bis 99 Proz. 350, Antimon Regulus 37—39 RM., Feinſilber 1 Kg. fein 37,75—41 Reichsmark. Baumwolle Bremer Baumwolle: 7,67. Berliner Produłtenbörle Berlin, 14. Nov. Weizen, märk. 76 Kg. 199—201, ſpä⸗ ter 210 Waggon frei Bln. Brf.; Sommerweizen 8⁰/81 Kg. 203—204. Dez. 2095,5—209—209,5: März 211,5—211— 211,5; Mai 216—215,5—215,75. Tendenz: ruhig.— Rog⸗ gen, märk. 71/72 Kg. 157—159. Dez. 167; März 170,5 bis 170,75; Mai 174—174,75. Pommern Kahnroggen 72 Kg. 165,5 cif Bln. Brf. Vereinz. Auswuchs⸗ und Schmacht⸗ korn iſt zuläſſig. Tendenz: ſtenig.— Braugerſte 170—180, Tendenz: ruhig. Futtergerſte 161—168, Tendenz. matter. — Hafer, märk. 133—137; Mai bis 142,25. Tendenz: ruhig.— Weizenmehl 24,5—27,5. Tendenz: ruhlig.— 20,4—22,5. Tendenz: ruhig.— Weigenkleie 9,3—9,05. Tendenz: tubig.— Roggenkleie 3,5—8,8. Ten⸗ denz: ruhig.— Viktoriaersſen 21—26: K. 3 20—23; Futtererbſen 14—16; Leinknchen 10,1—19,4; Erz⸗ nußfuchen 10,85; Erdnußkuche nmezl II1; Troconſchele- ,9 extrab. Solabohnenſchrot 10,3; bio. 11 Am Rentenmarkt waren Altbeſitz weiter zu. Um Zitat ſtiſcher blutig Hauſe durch Freun Herrg Mard chen( ſinnur die gr anſcha Die e. Seit des g Arbeit mus 1 dem noch e wie z. hatte, wirtſch mer ſe keit ni erſten ner ka gingen Intere die wi für di mend. So wärtig beiterſ Stück Gewer Heut bereit kämpfe erlichſt rechtur zen, m ein ſo mäßig ten, wie gehalte Zwe iſchen! Der mora wärtig mit de ſtaffier ſtand d War⸗ als ſoz trumsi neralat breiten Tole warum blaſſe? dem rä fenden der als 1 Stem durch Nachi tal beſi Infl und Le bis üb enteign abdrück Renten geſetzlit muß ar A ha ſie Ver den beg B ſagte paſſiver nenen Warum Das vorhan Gewert Milli organif Beiträc men ei vom n des arifes tt be⸗ Rati⸗ Doch en ge⸗ ſchadet ereits ange⸗ veiteren rächtigte Maße. ing be⸗ wieder ns von n Tat⸗ ng und großen erpoliti⸗ durch⸗ Klöck⸗ irch die ing der ſchienen igen in aß eine hes tra⸗ zuver⸗ diesmal me von Proz. Dort⸗ enswert rfolgten liggtio⸗ f 14,05 indiſche in der che lag ausge⸗ h matt Renten ten die iß Alt⸗ teubeſitz etwas größere et man in Düſ⸗ Dd.⸗ n Aus⸗ über⸗ Klöckner Verlauf 25s Pu⸗ nungen ftsſtille „ J. G. le ver⸗ berg 2, Wald⸗ Elektro⸗ chuckert Proz. Proz. terneh⸗ Kupfer⸗ Im Stahl⸗ 5, Ze⸗ gt und iter zu. Brief 21.59 .646 41.96 73.12 12.79 71.32 16.53 12.485 63.31 79.88 81.13 .068 34.45 74.31 110.82 52.05 )0 Kg. r Rot⸗ ktrolyt⸗ miſſion rſtehen g und Proz. barren ntimon „75—41 0 3 eikrin 1 f 14135 Beilage für die natlonalsonialistische Betriebszellenorganisation— Ersoheint jeden Dienstag 3 „Was iſt denn noch an dem Geſindel, wenn es verlernt, ſich zu ſchlagen“ Ein Wort zu dem Gtreikverrat der Gewerkj“-Sbürokratie Um es gleich vorweg zu nehmen: unſer Zitat ſtammt von dem Pförtner zum marxi⸗ ſtiſchen Himmelreich von Engels. Kein blutiger Arbeiterſchinder, kein„Herr im Hauſe“— Kapitaliſt hat die Arbeiterſchaft durch ſo grobe Worte beleidigt, das blieb dem Freunde, Duz⸗Bruder und Intimus des roten Herrgottes Karl Marx vorbehalten. Marx⸗ Mardochai ſelbſt war im übrigen kein biß⸗ chen beſſer geſinnt. Was er aus dieſer Ge⸗ ſinnung heraus der Arbeiterſchaft ſchenkte, die graue Theorie der materialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung, war wie ein giftiges Neſſelhemd. Die es anziehen, müſſen daran verbrennen. Seitdem die richtige, wirtſchaftliche Idee des gewerkſchaftlichen Zuſammenſchluſſes der Arbeitnehmer von dem politiſchen Marxis⸗ mus mißbraucht wird, pulſieren Giftſtoffe in dem Gewerkſchaftsorganismus. So lange noch eine Schicht ehrlicher Gewerkſchaftler— wie z. B. Auguſt Winnig— etwas zu melden hatte, konnte der Marxismus innerhalb der wirtſchaftlichen Körperſchaften dͤer Arbeitneh⸗ mer ſeine zerſetzende und politiſierende Tätig⸗ keit nicht voll entfalten. Seitdem aber in den erſten Nachkriegsjahren die unbequemen Mah⸗ ner kalt geſtellt wurden ooͤer aus Ekel ſelbſt gingen, war es endlich ſo weit, die politiſchen Intereſſen der Sozialdemokratie, nicht mehr die wirtſchaftliche Lage des Arbeiters wurden für die Haltung der Gewerkſchaften beſtim⸗ mend. So nimmt es nicht wunder, daß die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe, unter denen der Ar⸗ beiterſchaft, dem Volke Tag für Tag ein Stück ihrer Rechte entriſſen wird, von den Gewerkſchaften nicht mehr gemeiſtert werden. Heute, da eine kraftſtrotzende Organiſation bereit ſtehen ſollte, oͤie berechtigten Abwehr⸗ kämpfe der Arbeitnehmer gegen den ungeheun⸗ erlichſten Lohnraub, gegen die frivolſte Ent⸗ rechtung aller Zeiten, tatkräftig zu unterſtüt⸗ zen, müſſen wir eine Schwachheit erleben, ein ſo erbärmliches Zurückweichen der berufs⸗ mäßig zur Führung des Kampfes Verpflichte⸗ ten, wie wir es vor kurzem noch für unmöglich gehalten hätten. Zweierlei ſind oͤie Gründe dieſes verräter⸗ iſchen Verhaltens. Der eine Grund iſt das Gefühl der moraliſchen Mitſchuld an der gegen⸗ wärtigen Entwicklung der Dinge, das die mit dem ſtaatlichen Anerkennungsſchein aus⸗ ſtaffierten„Arbeiterſekretäre“ in einem Zu⸗ ſtand der Gleichgültigkeit verharren läßt. Waren es nicht die Gewerkſchaftsführer, die als ſozialdemokratiſche Abgeordnete, dem Zen⸗ trumsreichskanzler Brüning den erſten Ge⸗ neralangriff auf die Lebenshaltungskoſten der breiten Maſſen ermöglichten? Tolerierungspolitik nannte man dies. Und warum geſchah das: Es war nicht nur die blaſſe Angſt der roten Polſterſeſſelzierden vor dem rächenden Arm des nach der Macht grei⸗ fenden Nationalſozialismus, es war zugleich der verbrecheriſche Verſuch, einer längſt als völlig verfehlt erwieſenen Politik den Stempel der Richtigkeit aufzudrücken— durch ihre ſture und rückſichtsloſe Fortfüh⸗ rung. Nachdem dͤer Mittelſtand und der Sparkapi⸗ tal beſitzende Teil der Arbeitnehmer durch die Inflation enteignet, nachdem Grundbeſitz und Landwirtſchaft durch die Deflation bis über oͤie Ohren verſchuldet(alſo auch enteignet) waren, kam als letztes— die Her⸗ abdrückung des Lebensſtandarts, ſei es durch Rentenkürzungen, maßloſen Steuerdruck oder geſetzlich geſchützten Lohnraub. Wer A ſagt, muß auch B ſagen. A hatten die Zahlabendͤſtrategen geſagt, als ſie Verſailles, Dawes und PMoung mit Freu⸗ den begrüßten und ſchweifwedelnd zuſtimmten. B ſagten ſie durch das Spielen einer durchaus paſſiven Rolle bei dem von Brüning begon⸗ nenen und von Papen fortgeſetzten Lohnraub. Warum kein aktiver Widerſtand? Das iſt der zweite Grund: Die zweifellos vorhandene finanzielle Klemme der Gewerkſchaften. Millionen und Abermillionen opferten die organiſierten Arbeitnehmer wöchentlich an Beiträgen. Nun es gilt, dieſe Millionenſum⸗ men einzuſetzen, tützt auf einen wohlge⸗ ſicherten Kampfſchatz zur Schlacht um das Lebensrecht, zum wirtſchaftlichen Kampf gegen die notverordnete Maſſenverelendung anzu⸗ treten, flattern über oͤen Gewerkſchaftshäuſern weiße Fahnen. Kampfloſe Kapitulation vor der ſozialen Reaktion! Noch nie wurde ein jahrelang gepflegter Glaube an die eigene Kraft ſchmählicher zu Grabe getragen als in dieſen Tagen. Verklungen der trotzige Sang:„Alle Räder ſtehen ſtill, wenn mein ſtarker Arm es will...“ Vor einer Woche, da ſtanden die Räder ſtill in Berlin. Da raſſelten die Untergrundbahn⸗ züge nicht mehr durch ihre Röhren, da hupten nicht mehr die Omnibuſſe durch die Straßen, die Straßenbahngeleiſe waren verödet. Ge⸗ ſchloſſen ſtand die Front zu Beginn des Ber⸗ liner Verkehrsſtreiks— bis die Gewerkſchaf⸗ ten den Dolchſtoß führten, bis deren Funk⸗ tionäre als erſte zurück in die Betriebsſtätten ſchlichen, bis die freiorganiſierten Mitglieder als nächſte zu Kreuz krochen— ihre Büro⸗ kratie verweigerte die Streikunterſtützung. Aus. Weil in dͤen Büros ſtatt wirtſchaftlicher In⸗ tereſſenvertretung der Arbeiter nackte ſozial⸗ demokratiſche Parteipolitik gemacht wird. Freilich, wenn die Arbeitergroſchen ſtatt in einen Kampfſonds in die Wahlkaſſen der So⸗ zialdemokratie wandern, muß man einen Streik ſcheuen. Die Steine und Marmorplat⸗ ten der mit den Wochenbeiträgen armer Teu⸗ fel erbauten Gewerkſchaftspaläſte kann man nicht in das Brot verwandeln, nach dem Streikende verlangen. Ketn Ruf zum Kampf kam von den Lippen der Satten. Die Ohren der Hungrigen war⸗ teten vergeblich darauf. Einen Streik ließen die Bonzen zuſam⸗ menbrechen, für deſſen Gelingen die denkbar günſtigſten Ausſichten beſtanden. Wie lange hätte es Berlin ohne Verkehrsmittel ausge⸗ halten? Wie lange hätte die Stadtkaſſe auf eine tägliche Einnahme von RM. 400 000 verzichten können? In welchem Betrieb kann es je ſo günſtige Vorausſetzungen für einen Arbeitskampf geben? Verrat durch die Gewerkſchaften! Bewußte marxiſtiſche Sabotage wurde hier getrieben. Weil der berechtigte Kampf gegen den Wil⸗ len der Bürokratie begonnen wurde, deshalb ſetzten ſie alles daran, ſeinen ſiegreichen Aus⸗ gang zu verhindern. Weil die Bonzen damit erledigt, ihres Einfluſſes bar geweſen wären. Deshalb der Dolchſtoß! Haben wir im Laufe dieſes Jahres bei den Arbeitskämpfen in Baden auch nur ein⸗ mal erlebt, daß die Gewerkſchaften gute Mie⸗ ne zu den Streiks gemacht hätten? War es nicht bei oͤem Streik am Bahnban Tuttlingen und dem an den Neckax⸗ ſt a nſtu fen genau wie in Berlin? Polizei und Gendarmerie gegen die Streikpoſten, zum Schutze der Streikbrecher. Man trug in Berlin 3 Tote zu Grabe. Wo blieb der Proteſt der Gewerkſchaften gegen die polizei⸗ lichen Feuerüberfälle? Die Arbeiterſcha“ mil kämpfen, wie ſie im⸗ mer kämpfen wollte, für ihr gutes Recht, für Arbeit, Freiheit und Brot. Die Arbeiter⸗ ſchaſt iſt nicht feige und nicht müde, Und eben dieſe zu allem eniſchköſſene Ar⸗ beiterſchaft ſchleudert der geſättigten, erſchlaff⸗ ten und deshalb verräteriſchen Gewerkſchafts⸗ bürokratie die Frage des marxiſtiſchen Heili⸗ gen Engels ins Geſicht: „Was iſt denn noch an dem Geſindel, wenn es verlernt, ſich zu ſchlagen“? a „Die ſoziale Front“ (Drahtbericht unſerer Berl. Schriftl.) Berlin, 14. Nov. Das Blatt der Chriſtlichen Gewerkſchaften,„Deirr Deutſche“, veröffent⸗ licht einen hochbedeutſamen Artikel des Schrift⸗ leiters der Zeitſchrift oͤͤes Ehriſtlichen Metall⸗ arbeiter⸗LvVerbandes„Der deutſche Metallarbei⸗ ter“, Georg Wieber. Wir werden die Bedeutung dieſes Artikels nicht überſchätzen, aber er dürfte immerhin da⸗ än angetan ſein, zu beweiſen, daß die Erkennt⸗ nis der Notwendigkeit einer Front der Schaf⸗ fenden gegen die Ausbeuter ſich immer mehr Bahn bricht. Der Nationalſozialismus Adolf Hitlers war es, der oͤas erſte Mal den Gedanken einer wah⸗ ren Volksgemeinſchaft, alſo die Idee eines echten deutſchen Sozialismus, in das Volk hin⸗ eintrug. Der Nationalſozialismus Adolf Hit⸗ lers war es, der aus dieſem Volk von ſich be⸗ kämpfenden Intereſſengruppen wieder eine Nation machte, die ſich ihrer Gemeinſamkeit be⸗ wußt iſt. Der Nationalſozialismus Adolf Hitlers war es, der immer und ſtets betonte, daß die Sache des Volkes oberſtes Geſetz allen Handelns ſein muß. Wenn man dann jetzt aufmerkſam die erſten zaghaften Verſuche bemerkt, wie ſich ehrlich denkende Sozialiſten im beſten Sinne des Wor⸗ tes aus ihrem dogmatiſchen Denken herauszu⸗ löſen verſuchten, wie ſie nach Jenen riefen, die gleich ihnen nur das Ziel haben, unſer Volk und unſere Heimat aus Not und Elend zu be⸗ freien und einer beſſeren, gerechteren und ſchö⸗ neren Zukunft entgegen zu führen, dann wird man auch jenen Artikel von Georg Wieber als nichts anderes anſprechen, als den Verſuch eines Mannes, aus der bisherigen Linie des ſtarren Egoismus herauszubrechen und ſich in jene neue Front einzunordnen, die die Arbeit als den einzigen Wertmeſſer aller Dinge an⸗ ſieht. Wieber ſchreibt: „Wir betonen und unterſtreichen nochmals ſcharf, daß uns parteipolitiſche Momente völlig fern liegen, aber um der Nation und der Ar⸗ beiterſchaft halber ſagen wir, daß gegenüber der Herren⸗Cliaue um Hugenberg nur der Kampf bleibt. Wer die Unterdrückung oͤer Ar⸗ beiter ſanktioniert, wer die verfaſſungsmäßigen Rechte des Volkes bagatelliſieren und verſchüt⸗ ten will, iſt ein Feind der Nation, da mag er heißen, wie er will und ſtehen, wo er will, und der muß demgemäß behandelt werden. Was heute„breite Schichten“ des Volkes heißt, Arbeitnehmer, Handwerker, Kleinbürger, Kleinlanoͤwirtſchaft, ſteht— ſoweit ſie für eine praktiſche politiſche Arbeit in Frage kommen— bei den Nationalſozialiſten, dem Zentrum, den Sozialiſten und den Chriſtlich⸗Sozialen. Alle dieſe Parteien, in ſich abgeſchloſſene, auf einer eigenen Weltanſchauung baſierende Kräfte, ſind in ihrem Wollen nicht denkbar ohne eine ſcharf ausgeprägte ſoziale Not. Die mag hier und da unklar ſein und das Ziel näher ſehen, als die Etappen, welche durchſchritten werdͤen müſſen. Aber in einem treffen ſich alle Parteien: Sie wollen die Rechte oͤer arbeitnehmenden Schich⸗ ten wahren und einige Parteien haben bis heute gezeigt, daß es ihnen außerordentlich ernſt damit iſt. Aber das allein genügt nicht, wenn nicht dazu der feſte Wille ſtieße, am Neu⸗ aufbau der Nation und der Wirtſchaft mitzu⸗ arbeiten. Dieſer Wille dürfte zweifellos, wenn auch in verſchiedenen Schattierungen, vorhan⸗ den ſein“. „Das Volk erwartet mit heißem Herzen den Aufbruch zum Volkwerden. Es erwartet, daß die ſozialen Kräfte ſich finden ſollen gegen Re⸗ aktion und Unfreiheit. Wir wiſſen, oͤaß das Aufwerfen der Frage von der Möglichkeit eines Zuſammengehens zwiſchen Nationalſo⸗ zialiſten, Zentrum und Sozialiſten zunächſt faſt nur Gegenſätze hervortreten läßt. Wir ſehen Häupter wackeln und auf Schwierigkeiten hin⸗ weiſen. Wir aber ſehen zuerſt: Nation und Staat ſind in höchſter Gefahr. Das iſt unſere Sorge.“ „Wir haben ſchärfſtens gegen den Gedanken einer Einheitsgewerkſchaft gekämpft, weil ſich verſchiedene Weltanſchauungen nicht einfach vermengen laſſen. Etwas ganz anderes aber iſt ein aus Notwendigkeiten der Stunde her⸗ ausgeborenes Zuſammengehen von politiſchen Parteien, um den wahrhaft nationalen Gedan⸗ ken und die wahrhaft ſoziale Ioee im deutſchen ung fallen. Volke zu retten. Wir wiſſen, welche Klüfte jur ein ſolches Zuſammengehen erſt überwunden werden müſſen. Uns treibt bei dieſem Vorſchlag keine pärkei⸗ politiſche Einſtellung. Uns treibt lediglich die Sorge um die Zukunft des deutſchen Volkes und der deutſchen Arbeiterſchaft. Ein Zuſam⸗ mengehen von Nationalſozialiſten, Zentrum und Sozialiſten würde das Ende der politiſchen Wirtſchaft und des Staates in ſich bergen. Ein Verſagen aber würde die völlige Knechtung der ſchaffenden Schichten in nahe Zukunft rücken. Das Volk kann nicht mehr lange auf die Ent⸗ ſcheidung der Parteien warten.“ Wie ſchon geſagt, dieſer Artikel muß als Be⸗ weis eines Erwachens gewertet werden. Die Idee des deutſchen Sozialismus, lange ver⸗ ſchüttet, oft mißbraucht und verfälſcht, iſt durch den Nationalſozialismus wieder in ihrer rei⸗ nen, wahren und echten Beoͤeutung dem deut⸗ ſchen Volke nahe gebracht worden. 3* Eine neue Front bildet ſich. Die deutſche Revolution, das neue Deutſchland marſchiert. Heute noch mag mancher den Kopf ſchütteln. Aber morgen ſchon vielleicht haben ſich alle die gefunden, die, von den Schlacken unfruchtbarer Dogmatik befreit, ſich den Kreiſen entwunden haben, denen der Sozialismus nichts war, ein Lockmittel, als eine Leimrute. 45 Ein Zeenachmittag gegen in Kayitalismus Vor ein paar Tagen hatten die Bolſchewiſten Revolutionsfubiläum. Angeblich hatten ſie ihre Kapitaliſten, gegen die Bourgoiſie gemacht. An⸗ läßlich dieſes frohen Ereigniſſes veranſtaltete der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Berlin einen luxuriöſen Tee⸗Nachmittag. Wer würde dazu eingeladen? Keine Arbeiter und Arbeiterin⸗ nen! Aber: Der Reaktionär un Papen, der Feudalherr von Neurath mit Gattin, der Kapitüliſt Warmbold, der Bourgeois Meißner, der Militariſt v. Hammerſtein. Ja, ja, ſie ſitzen ſo fröhlich beiſammen. Ein herrliches Beiſpiel Abee wußtſeins“. Auf Lenins Koyf „Auläßtich des erwähnten Revolutionsjubi⸗ große militäriſche Parade auf dem rieſigen Moskauer Kreml⸗Platz. Die Stalin, Kalinin uſw. hatten ſich dabei auf das Lenin⸗Mauſo⸗ leum geſtellt. Um beſſer ſehen zu können, tram⸗ pelten ſie alſo ihrem oberſten Heiligen Lenin auf dem Kopf herum. Wer erwartet hatte, daß der arbeitenden Bevölkerung Rußlands Er⸗ leichterungen verſchafft würden, ſah ſich ent⸗ täuſcht. Man brauchte das Geld nötiger, um ſich der Treue der Armee zu„verſichern“, der man zu dieſem Zwecke den Sold um 100 Pro⸗ zent erhöhte. Nebenbei bemerkt raſt ſeit eini⸗ gen Monaten eine neue Teuerungswelle über das Sowjetreich, die heute bereits eine Lobr von 220 Prozent erreicht hat. Achiung Erwerbsjoss/ Durch eine neue Notveroroͤnung ſollen die Gemeinden, die unter dem Druck der Koſten für die Unterſtützung der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen ſchwer zu leiden haben, entlaſtet werben. Ab 28. November 1932 bis 31. März 1939 foll keine Ausſteuerung mehr aus der Kriſenunter ⸗ ſtützung erfolgen. Das bedeutet eine vorübergehende Verlänge⸗ rung der Bezugsdauer der Kriſenunterſtützung. Alle Empfänger von Kriſenunterſtützung, die am 28. November 1932 noch in Unterſtützung ſtehen, erhalten alſo ihre Unterſtützung bis zum 31. März 1933 durch das Arbeitsamt wei⸗ ter und iſt ihnen ſo der bittere Weg nach dem Fürſorgeamt erſpart. Warum man ſich nun gerade auf den 28. No⸗ vember 1932 als Stichtag feſtlegte und nicht ſchon auf ein früheres Datum, dürfte wohl in der die Leidtragenden und müſſen nach wie vor ihre Hilfe bei dem Fürſorgeamt ſuchen. Iſt nun aber ein Arbeitsloſer gezwungen, den und unterbricht dadurch ſeinen Unterſtütz⸗ ungsempfang, ſo dürfte er ohne weiteres bei Wiederanmelbung unter die nene Notyerorb⸗ nung der Verlängernng der Kriſenunterſlütz Alſo hat dieſe W ſchon durch den 4 Stichtag 28. 11. 1932 ihre Lücke. Revolution gegen die Feudalherren, gegen die läums veranſtalteten die Sowjetdiktatoren eine techniſchen Schwierigkeiten zu ſuchen ſein. Alle 4 vor dem 28. November Ausgeſteuerten ſind lei⸗⸗ vor dem 28. November 1932 ſich krank zu mel.. ESoman einex ZIcktatua 27. Fortſetzung Zetzt erſt nimmt Sulla die Hände vom Rük⸗ ken und reicht ſie dem König, ſchüttelt dem friſch gezähmten Klienten Roms die Rieſen⸗ hände, winkt ſodann die Stäbe von beiden Seiten heran, ruft mit ſeiner erzenen Stimme übers Feld:„Der Friede iſt geſchloſſen!“ und umarmt den Goldͤgepanzerten. Sie küſſen ſich ſfeierlich; ſie lächeln einer an des andern Wange, jeoͤer auf ſeine Art zweifleriſch, indes das Jubelgeſchrei der Heere über ihren Häup⸗ tern zuſammenprallt. „Ich habe dir die beiden Könige mitge⸗ bracht,“ ſagt Sulla. Der Eupator ſtrafft ſich:„Nikomedes mag heute abend mein Tiſchgaſt ſein; aber mit Ariobarzanes verſchone mich, Freund Lucius: etr iſt ein Sklave—!“ „Er iſt gewählter König, aus beſtem kappa⸗ dokiſchem Adel!“ „Aber nicht aus königlichem Blut! Der Kerl kommt nicht vor mein Angeſicht!!“ »Der Sieger lächelt,— heute zum zweiten Male:„Der neue Dionyſos wird wenig An⸗ ſprache haben, wenn er nur ſeinesgleichen vor ſich läßt?!“ „Ein Sulla wiegt mir zwanzig Könige auf, und was Götter wiegen, ſteht nicht genau feſt. Anſonſten zeche ich auch mit Troßknechten und Hixten, mein Freund! Aber ein Uneben⸗ hürtiger, durch fremoͤe Gunſt ſo hochgeſtellt, daß er ſich berechtigt fühlt, mir beim Trunk auf die Schulter zu klopfen,—— danke be⸗ ſtens! Ich müßte ihn ja niederſtechen—!“ Der Friede wird beſiegelt, oͤer Friedens⸗ ſchluß gefeiert; den Göttern duften Dankopfer. Maithradates liefert achtzig wohlbemannte Kriegsſchiffe ab, zahlt einen guten Teil der Kriegsentſchädigung ſofort aus, ſetzt ſeine Truppen auf den Rückmarſch in die Heimat und ſegelt ͤoͤurch den Bosporus von dannen, Richtung Sinope: er ſchrumpft zurück, wenn auch mit Würde.— Murena meldet:„Das Heer murrt!“ „Sein ewiges Recht und Unrecht, zu mur⸗ ren!“ ſagt Sulla.„Worüber?“ „Darüber, daß der Eupator, der Maſſen⸗ mörder und Rieſenräuber, unbehelligt mit ſei⸗ nen Schätzen heimſegelt und ſeine Stammlän⸗ der behält!“ „Murrſt doͤu auch, mein Lieinius?“ „Ein wenig! Ich verſtehe die alten treuen Burſchen! Freilich begreifen ſie nicht, daß der Pontiker ſich mit Fimbria zuſammengetan haben würde, wenn wir den Bogen über⸗ ſpannt hätten.“ „Sie brauchen ſchließlich auch nicht zu be⸗ greifen,“ ſagt Sulla,„daß erſt einmal Roms Schickſal in Aſien entſchieden werden muß, ehe Aſiens Schickkal in Rom entſchieden werden kann. Immer murren laſſen! Wenn wir mit Fimbria abgerechnet haben, werden wir das Gemurr in den lydiſchen Winterquartieren, in den kariſchen Fleiſchtöpfen und in den phrygi⸗ ſchen Soldzulagen erſticken!“— Fimbria ſitzt und ſitzt in Pergamon. Seit der Cornelier nach Aſien gekommen iſt, wankt der Boden unter dem demokratiſchen Abenteurer: der Friedensſchluß von Darda⸗ nos hat ihn einfach ignoriert! Seine fernere Rolle iſt Verlegenheit; ſein gelähmter Blick ſtarrt dem Unabwenoͤbaren entgegen.— Sulla erſcheint mit dem ganzen Heer vor Pergamon und läßt am Fuß der Stadt das Lager aufſchlagen, hart neben dem Lager Fimbrias. Genau wie vor zwei Jahren, bei Melitaea in Theſſalien, liegen ſich auch jetzt die feindlichen Brüder gegenüber; doch dies⸗ mal erſcheint kein zuverſichtlicher Anreißer vor dem Wall der Sullaner und keilt für den Geiſt des Marius:— diesmal kommen die Fimbrianer im bloßen Wams, ohne Waffen, aus ihrem Lager und helfen den Kameraden von der anderen Partei beim Schanzen; ſie freuen ſich der Geſellſchaft und des Ruhmes ihrer Landsleute. „Blievt man gliek door, Jungs!“ ſagen die Sullaner.„Wat willt ji noch bi den ollen Swienhund door baaben?!“ Und ſie deuten mit breitem Daumen zu den weißen Tempeln der Burg hinauf, wo Fimbria ſich unſichtbar macht. „Dats ook wohr!“ rufen die Fimbrianer; „dat mook wi!“ Und ſie beginnen in Maſſen überzulaufen.— Eines Nachts fährt Aldiſa mit gellendem Schrei vom Lager im Zelt auf: ſie hat ge⸗ träumt, die Felſenwand von Pergamon⸗ſtürze über das Lager und begrabe ſie alle!— Sulla ſpringt neben ihr empor, greift beim Ampel⸗ licht zu den Waffen—! Tumult im Zelt,— unterdrückte Rufe— die Wachen überwälti⸗ gen einen Eindringling, führen ihn vor den Imperator: man hat einen dolchbewehrten Römer gefaßt, der gleichmütig bekennt, daß er den verdammten Cornelier habe umbringen wollen. In weſſen Auftrag,— das braucht er gar nicht zu verraten. Der Mann wird hingerichtet, und Sulla verzichtet auf die perſönliche Zuſammenkunft mit Fimbria, die dieſer am nächſten Tag er⸗ bittet. Er ſchickt den Legaten Hortenſius zu der Beſprechung und beweiſt einmal mehr, daß ſein ſtaatsmänniſches Denken keine Rachege⸗ lüſte aufkommen läßt. Du biſt zwar ein Lump, läßt er dem Gegner ſagen; aber ich will der Provinz kein für Rom abträgliches Schauſpiel geben; darum überlaſſe ich dir ein Schiff: fahr meinetwegen nach Kolchis als neuer Argo⸗ naute und 5 dein blutiges Gewerbe bei den Skythen weiter; aber verſchwinde mit An⸗ ſtand aus den Augen Europas!! Fimbria beſinnt ſich auf ſein Römertum. Tapfer iſt er ſtets geweſen; gefrevelt hat er auch genug; das Ziel iſt endgültig verloren: gegen den andern iſt nicht aufzukommen— Er geht in ͤͤen Tempel des Asklepios, wirft einen letzten Blick auf die große Runde, die ihn als Statthalter Roms geſehen hat, und ſtürzt ſich einſam in ſein Schwert.— Sulla läßt ihn ſtandesgemäß, ja ehrenvoll begraben, indes die Spießgeſellen des Toten, auf heroi⸗ 4 4 5 Es war im Jahre des Heils 1711. Eine ſengende Juliſonne brütete über der friedſa⸗ men Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Deſſau, als gegen elf Uhr vormittags die große gelbe Poſtkutſche durch die Steinſtraße gerumpelt kam und geräuſchvoll vor dem Gaſthauſe zu den Drei Kronen hielt. Ein paar Buben verſammelten ſich begierig um das Ereignis, und auch der Wirt trat eilfertig vor ſeine Tür; aber dem gewaltigen gelben Bauche des Wagens entſtieg nur ein einziges armſeliges ſchwarzer Rock ſchlotternd um das ſchmächtige Gebein hing. Das Männchen⸗ machte ſich ſofort, auf den Weg zum Schloß, doch zog es vor, nicht über das holprige, grasdurchwachſene Pflaſter des ſonnenheißen Platzes, ſondern an ſeinem Rande entlang zu wandern, unter dem küh⸗ Laubengange, der ſich an die altehrwürdi⸗ Schloßkirche ſchmiegte. Augenſcheinlich beückten ihn ſchwere Gedanken, und an dem Schweiß, den er ſich emſig mit dem roten Sacktüchlein von der Stirn wiſchte, war die Juliſonne ſicher nicht allein ſchuld.— „Fürſt Leopold von Anhalt⸗Deſſau hatte vor kurzem für ſein Grenadier⸗Regiment, das in Halle in Garniſon lag, einen neuen Feldͤpre⸗ diger angefordert, und auf ſolches Anſuchen hin war der Predigtamtskandidat Amadeus Häberlein von einem hohen Conſiſtoriv nach Halle geſchickt worden, um ſich dem fürſtlichen Befehlshaber vorzuſtellen. Dort hatte ihm ein ſchnanzbärtiger Feloͤweibel, nachdem er ihn ſpöttiſch von oben bis unten gemuſtert, kund getan, der durchlauchtigſte Obriſt weile zur Zeit regierenderweiſe in ſeiner Reſidenz⸗ ſkadt, wohin ſich der Herr nur wenden ſolle, und er, der Feloͤweibel, wünſche ihm viel Glück auf den Weg. Er möge aber zuvor ſeine Knochen nachzählen, damit ihm nachher auf dem Heimwege keiner fehle. Das war nun Häberleins geringſte Sorge. Aber was hatte er in der guten Stadt Halle nicht alles vom Regiment Anhalt hören müſ⸗ ſen! Erſchrecklich wilde und rohe Burſchen ſollten es ſein, die weder Gott noch Teufel fürchteten und ſich nicht genug tun konnten mit Zechen, Knobeln und allerlei Schändlich⸗ keiten. Und unterwegs hatte ihm der Poſtil⸗ lion auf eine beiläufige Anfrage achſelzuckend erwidert:„Wie der Herre, ſo's Geſcherre.“ Nein, Amadeus Häberlein hatte kein großes Vertrauen zu dieſem Poſten. Aber ſollte er bei der erſten Widerwärtigkeit im ſelbſtge⸗ wählten Beruf feige zurückſchrecken? Kopf hoch! Verſucht mußte es wenigſtens werden. Mit dem Entſchluß trat er aus dem letzten Männchen, dem ein ziemlich fadenſcheiniger Stiche laſſen. Eine hiſtoriſche Skizze Bogen des Laubenganges und befand ſich nun der berühmten Schloßapotheke gegenüber, aus der ſich der Vielgeſtrenge ſeine Gemahlin, die liebreizende Annelieſe Föhſe, geholt hatte. Die wurde doch auch, wie es ſchien, mit ih⸗ rem Leopold fertig, und von einem Weibe wollte Amadeus Häberlein ſich nicht beſchämen laſſen. Zur Stärkung ſeines Mutes trat er ein, ließ ſich einen tüchtigen Abſynth geben und ſchritt erhobenen Hauptes geradewegs auf das Hauptportal des Schloſſes zu. Der Fürſt war ſoeben von der Frühpirſch gekommen. Er hatte ſeinen Hut auf einen Stuhl geworfen und betrachtete aufmerkſam das Gebräch eines friſch erlegten Keilers, als Häberlein, von einem eisgrauen Lakaien angemeldet, eintrat. Leopold wandte ſich um und betrachtete ihn mit durchdoͤringenden Blicken. „Er iſt mir alſo vom Berliner Conſiſtorio hergeſchickt? Führen ſie dort lauter ſo klei⸗ nes Kaliber?“ „Seit das Pulver erfunden wurde, iſt das Kaliber nicht mehr die Hauptſache, Ew. Durch⸗ laucht“, meinte der Kandidat ernſthaft und zückte ſeine Zeugniſſe. „Verſchone er mich mit ſeinem Papierzeug. Mag alles recht gut ſein, aber kann mir nichts helfen. Jeder Flügelmann von meinen Gre⸗ nadieren kann Ihn bequem auf den Arm neh⸗ men. Hat er keine Angſt vor einer Horde Soldaten?“ Da wuchs Amadeus Häberlein um mehrere Zoll.„Halten zu Gnaden, Ew. Durchlaucht, ich bin ſelber ein Grenadier und ſtehe im Dienſte des höchſten aller Feldoͤherren. Da würde mir die Angſt übel anſtehen.“ „Brav, Herr Himmelsgrenadier!“ ſchmun⸗ zelte der Deſſauer.„Aber ſeh' Er, Pfäfflein, mit meinen Solbdaten iſt das ein eigen Ding. Im Felde, da kann man was mit ihnen an⸗ fangen. Da ſchlagen ſich die Kerls wie die Löwen und marſchieren, daß es eine Luſt iſt; aber nach oͤrei Tagen Garniſon fährt ihnen der Teufel in den Leib. Sie ludern herum wie die räudigen Hammel, raufen, ſaufen und raiſonnieren. Sie verkaufen das Hemo vom Leibe und bringen's durch, und mehr als ei⸗ ner iſt ſchon unter'm Galgen durchgewiſcht. Soll ich die Rackers alle Tage Spießruten lau⸗ fen laſſen? Nützt auch nichts. Was fängt er nun an mit ſolchen Kujonen? Traut Er ſich, da was anzurichten?“ „Ich hoffe“, erklärte Häberlein ruhig, mein himmliſcher Feldherr wird mich nicht im Wenn mir der Beiſtand des irdiſchen ebenſo licher „Na“, meinte der Fürſt,„dann laß Er mich einmal ſehen, was er kann. Denk Er ſich jetzt, Er hätte ſo einen Erzlümmel vor ſich, und nun friſch vom Leder gezogen!“ Damit ſtülpte er ſich ſeinen Dreimaſter in den Nacken, ſtemmte die Arme in die Seiten und fixierte ſein Gegenüber mit Augen. Dem ſchlug eine Sekunde lang das Herz im Halſe. Aber dann faßte er ſich und begann alſo:„Lieber Freund, warum ſchiebſt Du Dei⸗ nen Hut ins Genicke, ſchwankſt umher und ſchauſt darein wie ein Kalb, ſo man abgeſto⸗ chen? Wahrlich, Du biſt vom Ebenbilde Got⸗ tes weiter entfernt denn ein Rind oder Schaf, das mit Freſſen und Saufen aufhöret, wenn es genug hat.(Hier rückte der Deſſauer ſeinen Hut gerade.) Weß biſt Du alſo ſtolz, daß Du Dich in die Bruſt wirfſt und gar groß tueſt? Etwan, weil Du einen Markthel⸗ fer verprügelt oder einer Magd Dich bemäch⸗ tigt haſt? Wahrlich, ſolcher Ruhm iſt für einen wackeren Soldaten allzu billig. Solches gereicht Deinem Regiment zur Schande(hier hob er ſeine Stimme) und beoͤeutet Deinem Obriſten, ſo er ein ehrbarer Mann iſt, ein Greuel.(Der Delinquent ſchlug die Augen nieder.) Darum kehre um, Du Lotterbube, ſolange es noch Zeit, daß Du nicht den Raben zum Fraße werbdeſt. Denn wenn Du es fürder alſo treibſt, kannſt Du weder der irdiſchen noch der ewigen Ge⸗ rechtigkeit entgehen. Ein Strick wird Dein Ende ſein, ſintemalen ein Schuß Pulver für Deinesgleichen zu gut iſt!“ Leopold war längſt auf einen Stuhl geſun⸗ ken; aber der Kandidat war jetzt gut im Zuge. „Willſt Du“, ſo donnerte er ſein Opfer an, „durchaus am Galgen ſterben ſtatt eines ehr⸗ lichen Soldatentodes, Du Hundsfott, elendiger, —. Hier brach er jäh ab. Denn plötzlich ver⸗ nahm er hinter ſich leiſe Schritte, und eine milde Stimme rief in tiefer Bekümmernis: „Aber Leopoldͤ!— Leopold!— Was haſt Du denn verbrochen?“ Die Fürſtin hatte im Ne⸗ benzimmer mit wachſendem Staunen eine zor⸗ nige Stimme vernommen, die nicht ihrem Ge⸗ mahl angehörte, und als das Ungewitter im⸗ mer heftiger wurde, ließ ihr die Ungewißheit keine Ruhe mehr. Ganz leiſe war ſie einge⸗ treten und ſah nun mit faſſungsloſem Ent⸗ ſetzen den tobenden Bußprediger und vor ihm den Fürſten als ein Bild der Zerknir⸗ ſchung. Der erhob ſich aber jetzt und ſagte vergnügt: „Still, Annelieschen. Diesmal war Dein Al⸗ ter unſchuldig. Wir haben nur ein kleines Examen gehalten, um meinem neuen Feloͤpre⸗ diger auf den Zahn zu fühlen. Aber er hat trefflich beſtanden.— Und nun ſchaffe, daß wir bald etwas zu eſſen bekommen und der Him⸗ melsgrenadier mit uns ſpeiſen kann. Denn man ſoll dem Ochſen, der da driſcht nicht das Maul verbinden.“ ſchen Abgang weniger erpicht, zu den See⸗ räubern nach Kilikien entweichen. Die beiden Legionen treten unter des Imperators Befehl. Lucius Felix kann eine neue Kerbe in ſei⸗ nen Seipio ſchneiden.— Er verlegt das Hauptquartier nach Epheſus, wo Aldiſa ihm— wiederum im Sommer— abermals einen Sohn gebiert. Der kleine Re⸗ natus iſt jetzt zwei Jahre alt, ein blondes Lagerſchelmchen und Spielzeug der Praeto⸗ rianer. Nun gilt es, in Aſien Ordͤnung zu ſchaffen. Sulla weiß, daß dieſe herkuliſche Miſtgabel⸗ arbeit den Reſt des Jahres 670 ausfüllen wird; er will die Provinz erſt dann verlaſſen, wenn ſie gereinigt, geſichert und in ſtraffe Verwal⸗ tung genommen iſt,— mag Rom inzwiſchen treiben, was es will! Aber Rom treibt ja gar nicht viel: die Nachrichten aus der Heimat lau⸗ ten frieolich, faſt ſchläfrig. Schon im dritten Jahre bekleiden Cinna und Carbo ihr träges Konſulat: die Herren auf dem Kapitol haben ſich wohl zu einem Dauernickerchen auf den billigen Lorbeeren niedergelaſſen—! Alſo, die Könige von Bithynien und Kappa⸗ dokien werden wieoer auf ihre Thrönchen ge⸗ ſetzt, Blick nach Oſten gegen Pontus: dͤͤem Eu⸗ pator traue, wer ihn nicht kennt!— Sulla ver⸗ teilt ſein Heer über die Provinz und die an⸗ grenzenden Klientelſtaaten; er tritt als Rächer des beleidigten Imperiums auf: alle Separa⸗ tiſtenführer, die einſt ͤͤ&em Pontiker zugelau⸗ fen, alle Spitzel, Angeber und Vollſtrecker, die ſeinen großen Morobefehl ausgeführt baben, werden jetzt verhaftet, abgeurteilt und einge⸗ richtet; alle Landſchaften, die dem neuen Dio⸗ nyſos damals zugejubelt haben, bekommen Ge⸗ legenheit, über die Kehrſeite des ZJubels nach⸗ zuſinnen, und mancher feſte Platz wird ge⸗ ſchleift:„Vorübung für Samnium und Etru⸗ rien!“ ſagt Sulla zu Epicadus.— Alle ſeit fünf Jahren rückſtändigen Steuern werden hart eingetrieben, und oͤem ganzen Land wird die Zahlung einer Kriegsentſchädigung von 20 000 Talenten— einer Rieſenſumme— auf⸗ erlegt: es kommt teuer, von Rom abzufallen, meine Herrſchaften, und man ſpart viel Geld, wenn man Rom treu bleibt; das ſeht ihr an unſern lieben Schutzſtaaten Rhodͤos und Ma⸗ gneſia, die dem Eupator ſeinerzeit getrotzt haben und jetzt reich von uns belohnt werden mit Privilegien und Zuweiſungen, jawohl! Doch Sulla ſtellt nicht nur wieder her; er ſchafft auch Neues und beweiſt ſich darin als Staatsmann von höchſtem Rang: Aſien wird erſtmalig in vierundvierzig Verwaltungs⸗ kreiſe eingeteilt; jede Kreisſtadt erhält ihr „Amtsgericht, Finanzamt, Grundbuchamt, Eich⸗ amt, Verwaltungsbücherei: alles nach einheit⸗ lichen Grundſätzen. Jeweils mehrere Kreiſe werden zu Landgerichtsbezirken zuſammen⸗ gefaßt. Die Steuerpächter, Blutſauger am Leibe der Provinz, werden beſeitigt; Sulla erſetzt ſie durch feſtbeſoldete Beamte. Der raffige Ritter⸗ ſtand in Rom ballt die Fauſt hinter dem inter⸗ eſſentenfeindlichen Neuerer; das geplagte Land aber atmet auf, und wenn es auch unter der Laſt der 20000 Talente ſtöhnt, ſo erkennt es doch dankbar das Walten einer überpartei⸗ lichen Gerechtigkeit an: einer Wohltat, deren es ſeit Menſchenaltern nicht mehr teilhaftig geweſen iſt. Sich deſſen bewußt zu bleiben, be⸗ ſchließen die Städte Aſiens, das Jahr 670 ſeit Gründung Roms zum Beginn einer neuen Zeitrechnung zu machen: ſie erſetzen es durch das Jahr 1 der Corneliſchen Geſetzgebung. — Mehr als ein halbes Jahrtauſend lang wird dieſe Geſetzgebung in Kraft bleiben, wer⸗ den die ſteinernen Amtsſchilder mit der In⸗ ſchrift L Corn. Sulla/ Epaphroditos auf den Geſchlechterwandel der aſiatiſchen Völker nie⸗ derblicken, werden dͤie Richter oͤas Corneliſche Recht ſprechen, und erſt der ſpäte Verfall des oſtrömiſchen Reiches unter den Speeren neu⸗ perſiſcher Eroberer wird die Spuren des großen Corneliers verſchütten.— Sulla legt ſein Heer in ländliche Winter⸗ quartiere. Jetzt murren die Triarier nicht mehr; jetzt können ſie ſich von den Entbehrun⸗ gen der vier Kriegsjahre erholen bei guter Koſt und Beutegeldern, bei griechiſchem Wein und joniſch⸗junoniſchen Weibern. Wahrlich, an ihnen ſoll es nicht liegen, wenn das römiſche Blut, das der Eupator hier zum Verſiegen ge⸗ bracht hat, nicht aufs neue tauſendͤfältig em⸗ porſprießt— Im Frühjahr 671 kann Sulla die Heim⸗ fahrt betreiben; ſeine Aufgabe in Aſien iſt er⸗ füllt. Als Statthalter wird Murena im Land zurückbleiben; er behält unter ſeiner Führung die beiden Legionen Fimbrias, denen man beim Kampf um Rom doch nicht völlig trauen könnte. In Pergamon ſind ſie brauchbar. Auch Curio, der Heißſporn, wird noch für einige Zeit auf die italieniſchen Lüfte ver⸗ zichten müſſen: Sulla hat ihn dazu auserſehen, als militäriſcher Berater den beiden wieder eingeſetzten Königen zur Seite zu ſtehen und dem Eupator auf die großen Finger zu ſchauen. —„Das iſt eine ſehr erzieheriſche Aufgabe für dich, Freund Gaius: du kannſt dein hitziges Gemüt nirgends beſſer kühlen und glätten, als an den Künſten der Diplomatie, und deine Rüſtung brauchſt du trotzdem nicht verroſten zu laſſen. Ich werde ſämtliche Jungfrauen Ita⸗ liens von dir grüßen: ſie ſollen ihr koſtbarſtes Gut für dich aufſparen!“— Fortſetzung folgt. Zu weibli gegebe Krank Gebiel verunt nen k. wurde lichen Rada kenpfl wonne überne 1. Kut ſeiner; Zeit 1 Prüfu N der m die 9 abſchle Pauſe zur T richtsk wir al Dorn Ar kerrich ſinnen De dadur⸗ wurde Ku ſuch d nach ferrich lung. 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Bericht über den 2. Sanitätskurs in Heibelberg Zu den vielen Arbeitsgebieken, die den weiblichen pg. der NSWAp zu erfüllen auf⸗ gegeben ſind, gehört auch der Sanikäts⸗ und Krankenpflegedienſt. Um auch auf dieſem Gebiek für den Evenkualfall bei kranken oder verunglückken Parkeigenoſſen bezw. ⸗genoſſin⸗ nen küchtige ausgebildeke Kräfte zu haben, wurde, dank der weitblickenden und vorſorg⸗ lichen Anregung unſerer Orksgruppenleiterin Frau Klein, bald eine Schar aus unſeren Mädchengruppen für den Sanikäts- und Kran⸗ kenpflegedienſt zum 1. Ausbildungskurs ge⸗ wonnen. Pg. und SS⸗Sanitätskamerad Dorn übernahm die Kursleikung und begann mik dem 1. Kurs im Juli 1930. Der erſte Kurs zählte ſeinerzeit 14 Teilnehmer, die im Laufe der Zeit und bei der im Juli 1931 ſtaktgehabten Prüfung auf 9 Sanikätsſchülerinnen ſanken. Nachdem der erſte Unkerrichk mit Abnahme der mündlichen und praktiſchen Prüfung für die 9 Teilnehmer durch Noke„Sehr gut“ abſchloß, meldeken ſich ſchon nach kurzer Pauſe neue Mitglieder unſerer Frauenſchaft zur Teilnahme für einen evkl. zweiten Unker⸗ richtskurs. Auch für den zweiten Kurs haben wir als Leiter und Lehrer wieder unſeren Pg. Dorn gewinnen können. Am 1. Februar 1932 begann der 2. Un⸗ kerrichkskurs zu welchem ſich 35 Parkeigenoſ⸗ ſinnen meldeken, und auch keilnahmen. Der 2. Kurs unkerſchied ſich vom erſten dadurch, daß er in zwei Abkeilungen geführt wurde und zwar: A) 1. Abkeilung: Kurzer Unkerrichk in Körperlehre durch Be⸗ ſuch der Anakomie nach vorheriger Ausbildung nach dem Unkerrichtsbuch. Theorekiſcher Un⸗ kerricht über Wundlehre und Wundbehand⸗ lung. Prakkiſcher Unkerricht in Anlegen von Verbänden uſw. Die Ausbildung der Pg. in 1. Abteilung galt lediglich für den Hilfs⸗ bezw. Rekkungs⸗ dienſt bei plötzlichen Unglücksfällen auf der Skraße, daheim oder bei Verſammlungen oder Veranſtaltungen in geſchloſſenen Räumen, Thealer, Stadthalle uſw. B) 2. Abkeilung: Die Kurskeilnehmer dieſer Abkeilung ha⸗ ben auch dem Unkerricht der 1. Abkeilung beigewohnk. Nur wurden dieſe auf allen ein⸗ zelnen Gebieken des Sanikäts- und Kranken⸗ pflegedienſtes gründlicher unkerrichket, um dieſe Mitglieder ſpäter auch als offizielle Sa⸗ mariterinnen im Krankenpflegedienſt verwen⸗ den zu können. Daher ſind auch dieſe Kurs⸗ keilnehmerinnen einer peinlich gründlichen mündlichen, wie auch prakkiſchen Prüfung von 10Fahre Nationalſozialismus in Heidelberg Der alken Heidelberger SA. und Parleigarde gewidmet. Von Karl Goebel. (Schluß). Früher waren wir wenige und wurden Millionen, heuke ſind wir Millionen und müſ⸗ ſen und werden morgen das ganze Deukſchland ſein! Die alte und junge Garde marſchierk und wird den Sieg an ihre Fahnen hefken! „Wir bekennen uns zu dem Geſchlechk, das aus dem Dunhkel ins Helle ſtrebll“ V. Unvergeßliche Stunden in der SA. Das Leben und der Kampf in der SA un⸗ kerſcheidek ſich nakurgemäß heuke ekwas von dem früheren. Es liegt dies ſchon in dem rein Zahlenmäßigen begründet! Früher war die SA klein, jeder kannke jeden, alle waren Duz⸗ brüder, jeder wußke den anderen zu ſchätzen. Wohl gab es ſchon früher ſog.„Deukſche⸗ Tag⸗Hitler“, d. h. ſolche Kombakkante, welche regelmäßig bei größeren Aufmärſchen und Veranſtaltungen mit friſchgeputzten Koppel⸗ ſchlöſſern erſchienen und ſo kaken, als gehe es ohne ſie nicht! Allerdings waren ſolche bei ermüdenden Märſchen und Nachkübungen weik weniger häufig zu ſehen. Dann hatten ſie Geſchäfte oder mußten die Braut aus⸗ führen eke. In der alten GaW des Jahres 1923 un 1924 mußte jeden Samstag abend angetreken werden zur Nachtübung! Oft war an Sonn⸗ tagen Ausmarſch und auch oft kagelange Feld⸗ dienſtübungen. Zu Oſtern des Jahres 1924 war eine Übung zuſammen mit dem„Landſchutz“ im bayriſchen Teil des Odenwalds. Von Heidelberg ſtarke⸗ ken zwei Abkeilungen: der Sturmkrupp unker Führung von Karl Lenz, damals als Dechk⸗ name„Glaſer“ geheißen, und die GW unker Führung von Felixr Wankel. Vier Tage un⸗ kerwegs, nachks bei bekrächklicher Kälte im Wald geſchlafen, dies war für den Ungewohn⸗ ten keine Kleinigkeiktl Aber manche ſchöne Skunde ſtehk in unſerer Erinnerung. Als wir lher dis bayriſche„Grenze“ mar⸗ ſchierken, ſtand auf badiſcher Seite ein Schild, einem neukralen Arzt unkerzogen worden. Von den eingangs erwähnten 35 angemel⸗ deken Kurskeilnehmerinnen haben ſich an dem Kurs der 2. Abtkeilung nur 10 Pg. bekeiligt. Der Kurs der 2. Abkeilung beſtand in ei⸗ nem gründlichen kheorekiſchen Unkerrichk über die Körperlehre, Aufbau des menſchlichen Körpers, Knochengerüſt, Weichkeile, innere Organe und deren Funkkionen, Bluk⸗ und Nervenſyſtem. Durch zwei Beſuche in der Anakomie wur⸗ de anhand der dork aufgeſtellten Modelle und Präparake durch erläukernden Vorkrag von Pg. Dorn das nach dem Buch ſeither erlernke, beſſer in Gedächtnis und Verſtändnis erfaßt. b) Theoretiſcher Unterricht in Wundlehre und Wundbehandlung. c) Prakkiſcher Unkerricht in Wundbehand⸗ lung, Wiederbelebungsverſuche, Transpork von Kranken und Verwundeken, Erkennung der Sympkome bei inneren ſchweren Verletungen und deren ſachgemäße Behandlung und Be⸗ förderung. Gründliche Lehre über Erkennung und Be⸗ handlung der verſchiedenen Vergifkungen und Krankheiken. Krankenpflegedienſt. Gründliche prakkiſche Durchbildung in An⸗ legen von Verbänden uſw. Bei der am 15. Okkober ds. Js. im Kaffee „Häberlein“ ſtakkgehabken Prüfung, welche in liebenswürdiger Weiſe Frau Dr. Linß ab⸗ nahm, bekeiligten ſich folgende Prüflinge: 1. Pg. Frl. Helene Beck, Heidelberg, 2. Pg. Frl. Marie Böhler, Sandhauſen, 3. Pg. Frau Minna Bürger, Heidelberg, 4. Pg. Frl. Marie Egenlauf, Hoͤbg.⸗H'hm., 5. Pg. Frl. Berkha Harkenſtein, Heidelberg, 6. Pg. Frau Martha Hiller, Heidelberg, 7. Pg. Frl. Lina Hufnagel, Heidelberg, 8. Pg. Frl. Ottilie Kämmerlina, Heidelberg, 9. Pg. Frl. Lenchen Ludwig, Heidelberg, 10. Pa. Frl. Amalie Nagel, Heidelberg. Alle dieſe Prüflinge haben wiederum eine glänzende Note erhalken, ein Beweis für das rege Inkereſſe und den Ernſt und die Liebe an der edlen Sache ſeikens der Prüflinge. Wie groß das Inkereſſe an der Sache war bewies auch die große Zahl der eingeladenen und erſchienenen Gäſte, hierfür herzlichen Dank von der Leitung der Franenſchaft, des Kurslehrers und den Prüflingen. 5 Die weitere Forktbildung der obengenann⸗ ken 10. Krankenpflegerinnen, boginnk am Dienskag, den 15. November ds. Zs., abends.15 Uhr. Näheres zu erfragen bei Frau Bürger, Franz Knauffſtr. 32. Sollten ſich neue Mitglieder zu einem z3. Sanitätskurs finden, die das ernſte Inkereſſe haben, ebenfalls gründlich ausgebildet zu wer⸗ den, ſo wollen ſich die Parkeigenoſſinnen hei der Orksgruppenleiterin Frau Klein, mög⸗ lichſt bald anmelden. Blinbenarbeit Wenn der geſunde, vollſinnige Menſch einem Blinden begegnek— zufällig und ohne je Umgang mit Nichtſehenden gehabkt zu haben,— ſo über⸗ kommt ihn unwillkürlich ein Gefühl des Mitleids und eigener Hilfloſigkeik einem ſchweten Geſchich gegenüber. Geht man dieſer Empfindung näher nach, ſo liegt hier die unwillkürliche, ſchreckhafke Vorſtellung zugrunde:„Auch dir kann unker Um⸗ ſtänden das Gleiche begegnen!“ Und dies Gefühl wandelk ſich meiſt folgerichtig in den Drang um, helfen zu wollen, ſich loszukaufen durch eme Gabe, ein Almoſen, ein gukes Work... oder ſich abzu⸗ kehren und den Augen die Erkennknis der Mög⸗ lichkeiten zu erſparen, die es kreffen könnken. Beide Regungen ſind nur zu ſelbſtverſtändlich. Aber ſie wurzeln in ſeht vielen Fällen in einer Vergangenheit, in der der Blinde wirklich das WMikleid und Almoſen der Vorübergehenden brauchke, in der ihm keine Hilfsmittel das Leben erleichterken. Heute brauchk die Schreckensregung vor einem ſolchen Schickſal in den weilaus meiſten Fällen im Vollſinnigen nicht aufzuſteigen, ja ſie hinderk ihn oft, das zur Tak werden zu laſſen. was der Blinde auch heuke noch von ſeinem ge⸗ ſunden Mitmenſchen erwarkek und erwarken darf: das Verſtändnis für ſeine wirklichen Bedürfniſſe und ſeine wirkliche Lage. worauf„Republik Baden“ zu leſen war, auf. der anderen Seite ein Schild mit„Königreich Bayern“. Als der Sturmkrupp vorbeimar⸗ ſchierke wurde der Schreiber dieſer Zeilen als Fahnenkräger beauftragk, mit der kleinen alken Hakenkreuz⸗Skurmfahne die„Republik Ba⸗ den“ zuzudechen. Dann marſchierte die Ab⸗ keilung im Paradeſchrikt vorüber. Bei den früheren Feloͤdienſtübungen der nakionalen Verbände wurde das Gewehrfeuer durch Klalſchen in die Hände dargeſtellt. Eine komiſche Sache, feloͤgraue Soldaken beifall⸗ klatſchend in den Wäldern liegen zu ſe⸗ hen! Aber es mußte irgendwie das Feuer vorgekäuſchk werden. Bei einer großen Übung im Odenwald(Winker 1924) zuſammen mit der Mannheimer SA, dem Jungdo und Wehr— wolf bekriegken ſich die einzelnen Abkeilungen mit mehr oder minder wohlgezielten Schnee⸗ ballwürfen. Wie war es komiſch zu ſehen, wie kapfere Jungdoleuke ſchneeballwerfend gegen unſere Skellung anſtürmten, mit Kampfesmut und Hurrarufen, unbekümmerk darum, daß ſie längſt von unſerem„Feuer“ erledigt ge⸗ weſen wären! Der kleine Enzio., der in dem hohen Schnee beinahe verſchwand, ergriff dabei die Flucht und hinker ihm her lief ein rieſiger Jungdomann, welcher dauernd rief:„Willſt Du ſtehen bleiben, Du Schurke! Du biſt ja ſchon längſt kot!“ „Richtiger“ Gefechtslärm wurde bei der oben erwähnten Oſterübung vorgekäuſcht. Die Abteilung Lenz erhielt den Auftrag, das Dorf Wakerbach i. O. nachts punkt.05 Uhr zu ſtürmen. Starke feindliche Kräfte hielten das Dorf beſetzt. Die Abkeilung ſchlich im Gänſe⸗ marſch vor und ſuchke das Gelände nach feind⸗ lichen Patrouillen ab. Nichts zu hören und zu ſehen! Alles in kiefſter Ruhe. Die Abtellung wurde eingekeilk, ferkig ma⸗ chen zum Sturm! Die Fahne, oben eine Kriegsflagge, unken die kleine Sturmfahne wurde an einen rie⸗ ſigen abgeſchnittenen Baum gebunden und los⸗ geſtürmt! 500 Meter bis zum Dorf. Wir mit Hurxarufen dem Dorf zu. Da auf einmal, wir krauken unſeren Ohren nicht! Maſchinenge⸗ wehrfeuer?! Tatſächlich ſchien es ſo. Ohren⸗ bekäubender Lärm empfing uns am Dorfein⸗ gang, der ſeloſt mit dichen Boen rerr. kadierk war. Der Blinde von heuke, der durch die Ausbil⸗ dung in den Blindenanſtalten für das Leben vor⸗ bereitet worden iſt, iſt kein Betkler mehr. Er hat ein Handwerk erlernk, das ihn in den Stand ſeßt, ſein Brot zu verdienen wie ſeder andere Menſch. Leider aber iſt es oft gerade ein falſches Mitleid der Umwelk, das ihm im Wege ſtehl, ja das ſich ſelbſt in den Worken äußerk:„Was brauchk ſolch armer Kerl oder gar ſolch ein armes blindes Mäd⸗ chen ſich zu plagen mit einer Arbeik, die doch nichk viel einbringt.“ Aber dieſe Auffaſſung geht voll⸗ kommen an dem Problͤͤ der Blindenarbeik vor⸗ bei. Gewiß: Arbeit iſt auch für den Blinden Brokerwerb, kärglicher Brokerwerb zumeiſt, da er mit Hilfe ſeines Taſtſinnes langſamer arbeitek, als der vollſinnige Berufsgenoſſe. Er verläßt die Blindenanſtalk als Bürſtenmacher, als Korbflech⸗ ker, das blinde Mäödchen iſt als Strickerin ausge⸗ bildekl. Wären dieſe Leule nicht dlind, ſie wür⸗ den unker der Arbeitsloſigkeit nicht mehr und nicht weniger leiden, als alle die 3 uſende, di⸗ beute von der Wirtſchaftsfid bendfſen fb. Aber ſie leiden mehr, denn Arbeik iſt für den Blinden nicht nur Broterwerb, ſondern auch das einzige ſeeliſche Miktel, das ihm das Bewußkſein gibt, er ſei ein vollwernnger Menſch und ſeine Beſchäfki⸗ gung gebe ihm ein Rechk auf das Leben. Er kan Da keiner von der ſtürmenden Abkeilung „gekroffen“ wurde, konnke das Dorf im Skurm genommen werden!— Später ſtellt ſich her- aus, daß die Verkeidiger die ſog.„Karfreitags⸗ ratſchen“ der Dorfbewohner benutzt hakten, um Gefechtslärm vorzukäuſchen. Felir Wankel hakte übrigens ſchon 1924 für die Nachkübungen durch die Einführung von Blinkapparaken(Li⸗Su, Li-Ge) eine her⸗ vorragende Feuerdarſtellung erreicht. Die große Oſterübung des Jahres 1925(4 Tage) fand im heſſiſchen Odenwald ſtakt. Be⸗ kannk wurden in dieſen Tagen die„Taken“ des Sprenqkommandos Buſch, das Sonderaufträge auszuführen hakte. Bei der großen Pfingſtfahrk des Jahres 1925 nach Schönau i. W. wurden zum erſten Male Braunhemden gekragen. Herrlich war die Fahrt mit dem Sonderzug, der nur aus Viehwagen beſtand. Der„Schlageker-Bund“ Heidelberg war zuſammen mit dem„Wehr⸗ wolf“ in zwei Waggons unkergebrachk. Groß war die Begeiſterung, als wir am Iſteiner- Kloß vorbeifuhren, und auf der anderen Rheinſeike das„franzöſiſche“ Ufer erblickken. Es wurde mit Begeiſterung geſungen:„Sieg⸗ reich wollen wir..“ Nach dem Beſuch Schönaus und des Gra— bes Schlageters wurden wir in dem Dorfe Egringen einqauarkierk. Dork enkwickelke ſich ein richtiges Lagerleben. Die einzelnen Abteilungen waren in verſchledenen Scheunen unkergebracht. Abends war uns zu Ehren eine große Feſtlichkeit((Deutſcher Ahend“). feint Zapfenſtreich und rinn in die Karkof— eln! Die meiſten kamen dieſem ſelbſtverſtänd⸗ lichen Befehl nach und legken ſich ſchlafen. Ausgenommen natürlich wieder einige Unver⸗ beſſerliche, die von unſerem Wirt zu einem Glaſe Wein eingeladen wurden. Das wäre noch hingegangen, aber aus dem Glaſe wur⸗ den... Eimer! Trinkfeſten Gemütern. wie z. B. dem Willy S. machte es nakürlich abſolut nichks aus, ſo—4 Eimer allein zu konſumieren. Andere wieder, wie der Kamerad Emil S. u. a. bekamen das heulende Elend oder ver⸗ ſuchken ſich nachts plößlich als Volksredner auszubilden. Aeußerſt erheiternd war eine „»„———+— in ſener denkwür⸗ Her zur Hitler· Jugendl Udigen Nachk abſpielte. Als alles zu ſchlafen l Inhall. ſeine Tät gkeit nicht wechſeln, wie der ſehende Arbeiter, er muß in dem engen Rahmen bleiben, der ihm durch die Nacht gezogen iſt, die ihn um⸗ gibt. An dieſem Punkte iſt es, wo der Blinde Ver⸗ ſtändnis forderk und bittet, ſeine Arbeltserzeng⸗ niſſe nicht durch mechaniſch hergeſtellle Produnke und Maſſenfabrikale zu erſeßen, weil er nicht nur in Gefahr iſt, ſein Brot zu verlieren, ſondern auch ſe'ne Lebensberechtigung. Aus dieſen Erwägungen heraus hat die Be⸗ zirksgruppe Mannheim des Badiſchen Blinden⸗ vereins eine großzügige Verkaufsorgamſakion in die Wege geleitet, welche die Blindenwaren der Mannheimer blinden Handͤwerker und Handwer⸗ kerinnen nichk im Hauſierhandel verkreibk, ſondern die orksanſäſſigen Blinden durch Verkauf von Blindenwaren in einer großen Anzahl von Ge⸗ ſchäften betreut. Dr. A. Reuß. Der vergewalligte Schiller. Im Deutſchen Schauſpielhaus in Hamburg inſzen'erke Arnold Marlé den„Wallenſtein“. Alle drei Teile an einem Abend! Von.30 Uhr bis Mitternacht. Das iſt für Schauſpieler und Zuſchauer rein phyſiſch eine Gewaltleiſtung, die ſich zum Ende lähmend cus- wirken muß. Aber es iſt auch ſinnvoll: um doch noch irgendwie den dramakiſchen Bau Schillers in die Oekonomie eines Thealerabends einzuſpan ⸗ nen, wird gekürzk. rückſichtslos geſtrichen. Es bleibk zwar das Gerippe des Ganzen, aber eben nur ein Gerippe. Was alles fehlt und was der 'ebhaber ſchmerzlich vermißt, kann man im Rah⸗ men einer kurzen Beſprechung nicht aufzählen. Die Skriche ſind rückſichtslos und gegen den Geiſt Schillers: daß Wallenſteins Ermordung nicht fehlt, iſt man verſuchk, für eine Schlamperei des Regiſ⸗ ſeurs zu halken. Wir proleſtieren und halten grundſäßtzlich dafür, daß ein jüdiſcher Regiſſeur nie und nimmer mit einer ſolchen Aufgabe bekreut werden durfte! Das geht an die Adreſſe des Direkkors Wü⸗ ſtenhagen, der ſelber der Wallenſtein dieſer Auf⸗ führung iſt. Ein ſeltſam gedrückker Feldherr ohne das Dämoniſche, das unerläßlich iſt; mit Gipfel⸗ punkken,'e vereinzelk ſind. Dieſe Fehlbeſetzung iſt entſcheidend.— In den Vordergrund rückk der außerordenkliche Eggers-Keſtner(Oktavio Picco⸗ lomini), der ein echker Wallenſtein hätte ſein können. Reben ihm ſind eindrucksvoll Werner Hinz(Oberſt Wrangel) und Richard Häußler (Max Piccolomin'). Thekla iſt, neu im Schau⸗ ſpielhaus, die zarte und gefühlsſtarke Hilde Rich⸗ ker; die Terzky ſicher Lokle Kleinſchmidt. Die Bühnenbilder Heinz Daniels ermöglichen, geſchickk und überzeugend, den ſchnellen Wechſel der Szenen. Das Lager iſt unkonvenkonell, mit einem Hintergrundsproſpekt, der.⸗Püſen zeigt. Von gefährlicher Wucht das Schlußbild vor allem, das ſchließlich doch noch die echte Stimmung im Marléſchen Trauerſpiel macht. ſchien, fing plötzlich der dicke Bob C. fürchter⸗ lich zu jammern an und ſchrie,„er habe ſein Bein verloren!“ Große Aufregung im Lager! Es wurde alsdann von dem Wach⸗ habenden feſtgeſtellt, daß der Bob auf Grund ſeiner Eigenſchwere einerſeits und ſeiner be⸗ ſonderen Bekt⸗ reſp. Heuſchwere andererſeits in ein Heuloch geraken war, wobei er beinahe bis zum Hals im Heu verſchwunden wärel Mit vereinken Kräften gelang es dann, un⸗ ſeren damaligen Fahnenkräger herauszufiſchen. Von Ruhe im Lager war nakürlich nichk mehr die Rede, worüber ſich die Trinkpazifiſten, 23 Deulſch Anki⸗Alkoholiker bekrächklich auf⸗ regken! Beſonders der Kamerad Karl C. bekam wieder einen Moraliſchen. Uebrigens wäre gerade von dieſem noch einiges der Nachwelt zu überliefern. Jeder erinnerk ſich noch, wie unſer C. in Heidelberg mit einer ſelbſtverferkigten Hitler⸗ mütze herumlief zum großen Erſtaunen ſeiner Mitbürger, die einen enkflohenen Fremden⸗ legionär in ihm vermukeken. Uebrigens ein ganz eigenartiges Monſtrum von einer Mütze! Er hatte überhaupk immer ſo ſeine eigenen Gedanken, bekr. Uniformierung ekc. Bei einer großen Winkerübung erſchien er eines Tages mit einem viel zu großen ſchwarzen Eiſen⸗ bahner⸗Mankel, dazu graue Mütze und roke Armbinde! Aber ſonſt war er ein ganz net⸗ ker Karl. Eben bis auf die geſchilderken„mo⸗ raliſchen“ Bedenken, die oftmals elemenkar zum Ausdruck kamen. Wenn es ſich darum handelte, Schläge abzuwehren eke., dann war 4 er immer in vorderſter Linie! So auch da⸗ mals in Heilbronn. Man konnke überhaupt alle gebrauchen, die handfeſten Kerle der alken Garde! Im Verkeht unkereinander halten die meiſten üb⸗ rigens ſog. Utz⸗Namen: „Der Schnallen-Franzl, der Idippe, die We die Zicke, einer namens Kackſtänder Uſw. 3 Immer ſtanden ſie bereit, wenn es gall, zu marſchieren. Ofkmals war der Dienſt ſchwer, aber immer leuchkeke in weiker Ferne die Hoffnung auf ein beſſeres Deukſchland! Die unvergeßlichen Skunden in der SA aber gabzn dnem Teil unſerer zugend den a ſn Musixsza ler fima kugen Pfeiffer, Unnersitätsplat 10 Samstag, den 19. November abends 8 Uhr und Sonntag, den 20. Nov mber nachmittags 5 Uhr Gcetke- Schubert ( 22. 3. 1832) Feierstunde „hoethe⸗Frauengeslalten in Schubert-Liedern Gesang: Luise Lobstein-Wirz Am Flügel: Stepharie Pellissier Einführungsworte: Dr. Otto Mann Karten zu.- u. 1. Mk. Studenten- u. Schülerkarten 50 Pfg. Programme mit Text 25 Pfg. bei Pfeiffer, Uni. versitätspl. u. in d. Konzertzentr.(Verkehrsamt) Anlagè 2 (* 19. 11. 1828) Vater, Bruder, Schwager und Onkel Stadttheater Heidelberg. heit zu sich heimzurufen. Einmaliges Ensemble-Gastspiel Lii Dagover und Ernst Deutsch Der Kuß vor dem Spiege“ Ein Stück von Ladislaus Fodor Preise von Mk..— bhis.— Außer Abonne⸗ fent Fidelio oper von Ludw. v. Beethoven. Der Geisterzug Ein Spiel von Ridley. Einmaliges Gastspiel Svylvester Schäffer mit seinem sensationellen Varieté-Programm preise: Mk..— bis.50 Zum IJ. Maiel Vor Sonnenuntergang Schauspiel von Gerhart Hauptmann Schülervorst. zu kl. Preisen Der 18. Oktober Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute meinen innigstgeliebten Mann, unseren herzensguten Fneurien Zapf Bäckermeister im Alter von 51 Jahren nach langer, schwerer Krank- ffäu Christine Zapf und Kinder. Heidelberg, Epfenbach, Basel, 13. November 1932. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 16. November, nachmittags .30 Unr von der Friedhofkapelle aus statt. Todesanzeige. in der Nacht von Sonntag auf Montag verschied nach schwerem Leiden unser lieber Parteigenosse Frie Arich Zapf Bäckermeister. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer ältesten Kame⸗ raden von uns gegangen. Er war einer der ersten, die in Heidelberg das Banner Adolf Hitlers aufrichteten. Auf⸗- recht und treu vertrat er jederzeit seine nationalsozia- listische Gesinnung, ein leuchtendes Vorbild deutschen Bekennermutes. Wir werden ihn nie vergessen. Heidelberg, dem 15. November 1932. Gauleitung Baden Kreisleitung Heidelberg Ortsgruppe Heidelberg-Mittelstadt NS-Rathausfraktion. Die Puppe Sonntag-Nachm.-Preise. Der 18. Oktober Außer Abonnement Dienstag, 20.00 15, Novbr.— 22.30 Mittwoch, 19.45 16. Novbr.— 22.30 Donnerstagf 19.45 Abonnement 6 8 17. Novbr.— 21.45 20.00 Stadthalle! 22.30 FFeitag. 19.45 Abonnement 8 18. Novbr.— 22.15 Samstag. 15.30 19, Novbr.— 17.30 19.45 Halbe Preise 22•15 Sönntag. 15.30 20. 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