4⏑ 4 — —— SGDDIUj ο ο⏑ν⏑ π ᷓ 1932/ 2. Jahrg./ Nr. 260 OAS NATIONALSOZIALISTISCHE Verlog: Die Volksgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage). Herausgeber: Otto Moc. Schriftleitung: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 4048. Mannheimer Scheiſt · leirung: P 5, 133, Telephon 31471. Das Hakenkreuz banner erſcheint 6 mal wöchentlich und koſtet monatlich 2,10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bei Poſtguſtellung zuzüglich 86 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger enigegen. Iſt die Zeitung am Erlcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſtehr tein— ich Regelmäßig erſcheinende Beilogen auz allen Willenzgebieten. Wos⸗ Werel. ft· aul Emiichibicun Mannheim, Donnerslag, 17. November Wsssoss 3 W 3 W W— 0 W — Heidelberg. KaMrrEL Arr MoRDWwWESTZADEMS Anzeigen: Die Sgeſpaltene Millimeterzeile 5 Pf 40 0 Für kleine Anzeigen. Die Sgeſpaltene— i nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeig⸗n⸗Anna „ heim P5, 13a, Telephon 1 9 Zahlungs⸗ und Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte übernehmen wir keine Verantworfung 53 berlagsort heidelberg Freiverkauf 15 Pfg. Die Ageſpoltene Millimeterzeile im Texttei! le 6 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt me: 16 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mann⸗ 5 delberg. Ausſchließlicher Bolksgemeinſchaft, Karlsruhe 21834. checkkonto: Die Hapen vor dem Rücktritt! indenbusgs ſchiceſali afte Stunde Zonteum und Sozialdemorvatie erteuen napen eine Abſfage— Gmpfüngt des aeithsponſtdent die Parteifühberꝛ— Ofſtzielle Einladung an die KsDaß— Papen fagt die Lünderbeſuche av Berlin, 16. Nov.(Drahtberichk unſerer Berliner Schriftleitung.) In dieſen enkſchei⸗ dungsvollen Tagen jagt ein Gerücht das an⸗ dere. Aus jeder kleinen, ſelbſt unverbürgken Nachricht verſuchk man welkerſchükkernde Tat⸗ ſachen zu konſtruieren. Kreißende Berge ge⸗ bären weiße Mäuslein und die Verkreker der Journaille haſchen nach ihnen mit geſchäftigen Händen. Manchmal kommt Hitler am Don⸗ nerskag nach Berlin, manchmal ſoll er ſchon am Mittwoch dork geweſen ſein, und wenn er nichk ſelber hinginge, dann ſchicke er einen ſeiner prominenken Verkreker. Die armen Phankaſten von Soldſchreibern merken allmäh⸗- lich, daß das Kabinekt von Papen auf die Ge⸗ ſchicke der deukſchen Politik keinerlei Einflüſſe mehr hat. Nachdem die NSDAp Herrn von Papen als verhandlungsunfähig erklärt hakte, war es die einzige Hoffnung des Syſtems ſich mit Hilfe der SpPo ſtabiliſieren zu können. Nachdem nun dieſe Parkei der politiſchen Blindgänger hohnvoll das Angebot des„aukoritären“ Kanzlers abgelehnt hak, iſt der leßte Skrohhalm an den ſich Herr von Pa⸗ pen häkte klammern können, davongeſchwom⸗ men. Herr von Hindenburg ſtehkt darum im Au⸗ genblick mehr denn je im Vordergrund. Er allein iſt in der Lage, die Situation zu rekten. Das kann aber nur auf dem Wege geſchehen, daß er ſich von den Leuten löſt, die ſich ſei⸗ nes Verkrauens unwürdig zeigten. Wenn nichk alle Anzeichen krügen, iſt Hindenburg inzwiſchen zur Überzeugung gekommen, daß die Mekhoden des Her⸗ renklubkanzlers nichk zum Ziele führen. Es heißt, daß mit Beginn der nächſten Woche der Reichspräſidentk ſelbſt die Parkeiführer empfangen will. Wir glauben ſagen zu kön⸗ nen, daß ſich unſer Führer einem Ruf Hin⸗ denburgs nicht verſchließen würde. Die Trag⸗ weite der Enkſcheidung Hindenburgs nach den Parkeiführerbeſprechungen iſt von ungeheuer einſchneidender Bedeutung. Er iſt danach vor die Möglichkeit geſtellt, Herrn von Papen ohne Unterſtützung der Parkeien, ohne Unker⸗ ſtüthung der Länder, als„Kanzler ohne das Volk und gegen das Volk“ zu halken, oder ſich mit dem konzenkrierten nationalen Block und ſeinem Führer über die Bildung eines neuen Kabinetts zu verſtändigen. Die Enkſcheidung Hindenburgs kann von ſchickſalhafter Bedeukung werden. Gelingt es, die werkvollen, zur poſitiven Ar⸗ beit bereiten neuen Kräfte jetzt einzuordnen, dann braucht man um die deukſche Zukunft keine Sorge zu haben; gelingt es nichk, dann muß man ſich klar ſein, daß dieſe Kräftke, wenn auch erſt nach langem Kampf, das, was ihnen im Wege ſtehk, beiſeite räumen. Kurz vor Redanktionsſchluß erfahren wir, daß die Regierung nunmehr eine offizielle Einladung an die NSDAP ergehen ließ. Eine Ankwort darauf iſt gemäß einer Drahtmeldung der Tu von geſtern abend der Regierung noch nicht zukeil geworden. Herr von Papen ſoll ſich geſagkt ſein laſſen, daß ſich unſer Führer kroß aller Verſprechun⸗ gen, die man von Regierungsſeike zu machen beabſichkigt, von ihr nicht gängeln laſſen wird. — 4 35 dem /nhalt- Beilage:„Der Fronkkamerad“. Der franzöſiſche Ahrüſtungsplan. Herr Skang lenkk ein. Rundreiſe von Graf zu Graf. Vom Zwickel bis zu Gerhar') Hanvlmann. dem durchaus negativen Ausfall Zuckerbrot und Peitſche, wobei die angedrohke Reichstagsauflöſung als Peitſche gelten ſollte, können uns weder ſchrecken noch umſtimmen. Das Zenkrum hat geſtern anläßlich des Empfangs bei Papen dem Reichskanzler er⸗ klärt, daß es unker den obwalkenden Um⸗ ſtänden an einer nationalen Konzenkrakion, wie ſie ſich das Kabinekt Papen vorſtelle, nicht keilnehmen könne. Dieſelbe Antwork erkeilke ihm auch der Verkreker der bayeriſchen Volks⸗ parkei. Nur Herr Dingeldey, das Haupt des Fähnleins der verſprengken Volksparkei will mit dem Kabinekt durch dick und dünn gehen. Die Halkung dieſer Parkeigruppe iſt faſt zu un⸗ Ze um überhaupk regiſtrierk zu wer⸗ en. Herr von Papen ſcheink nach ſeinen bis⸗ herigen Mißerfolgen ſo enkmukigk zu ſein, daß er geſtern abend die mit großem Pomp angekündigten Länderbeſuche in Karlsruhe, Darmſtadt und Stuttgark abfagen ließ. In Berliner polikiſchen Kreiſen rechnek man mit dem Rückkritk des Reichs⸗ kanzlers in den nächſten Tagen. Hin⸗ denburg wird möglicherweiſe bereils in der nächſten Woche die Perſönlichkeilen empfangen, die für eine Regierungsbil⸗ dung in Frage kommen. Es iſt ſelbſt⸗ verftändlich, daß in erſter Linie an einen Empfang Adolf Hitlers gedacht wird. In hieſigen poliliſchen Kreiſen iſt man der Anſichk, daß ſpäkeſtens in der näch⸗ ſten Woche ein neues Kabinelk vor die Oeffenklichkeit kreken wird. Papen will die Enhſcheſtung dem Aeichs⸗ präfibenten überlajen Papen hak die Mitglieder des Reichs⸗ kabinetts für heute Vormittag zu einer Sit⸗ zung zuſammenberufen. Man kann mit einiger Sicherheit annehmen, daß das 755 er bis⸗ herigen Beſprechungen v. Papens mit den Parteiführern beſchließen wird, dem Reichs⸗ präſidenken die weikeren Enkſcheidungen zu üherlaſſen. Ohne direkte Fühlungnahme des Reichspräſidentken mit den Parkeiführern dürften ſedoch irgendwelche Enkſcheidungen nichk fallen. Auch Abjage an Aannheim Reichskanzler von Papen nimmk an der Ein⸗ weihung der neuen Rheinbrüche bei Mann⸗ heim nichk keil. Berlin, 16. Nov. Da Reichskanzler von Papen ſeine offiziellen Beſuche in Skukk⸗ gart, Karlsruhe und Darmſtadt abgeſagk hat, um die innerpolitiſche Enkwicklung abzuwar⸗ ken, iſt auch die Zuſage des Kanzlers, an den Feierlichkeiken anläßlich der Einweihung der neuen Rheinbrücke bei Mannheim keilzuneh⸗ men, rückgängig gemacht worden. Wer die Reichsregierung bei dieſer Gelegenheit ver⸗ kreken wird, iſt zur Zeit noch unbeſtimmk. Der„Völkijche Beobachter“ zur Abjage her SPD München, 16. Rov. Zur Abſage der Spo an den Reichskanzler ſchreibt der„Völ⸗ kiſche Beobachker“: Das ſetze den bisherigen „Erfolgen“ dieſes Kabinekts kakſächlich die Krone auf. Das Herrenklubkabinekt habe ſich nicht geſcheuk den von ihm hundert Mal kok⸗ geredekten Begriff der nakionalen Konzenkra⸗ kion ſogar noch an den Marxismus zu ver⸗ handeln. Etwas beſchämenderes könne man ſich nicht mehr denken, aber auch keine größere Blamage als dieſe Abſage der SPDD-⸗Frakkion. Zote Cinheitsfvont? Die jozialbemokratijche Neichstagsfraktion jucht Bundesgenoſien * Berlin, 16. Nov. Wie wir aus abſolnt einwandfreier Quelle erfahren, ſind ernſthafte Beſtrehungen im Gange, ein Zuſammengehen der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion mit der KPD.⸗Fraktion im Reichstage zu er⸗ möglichen. Der Sozialdemokrat Löbe, der ſchon in Wien vor einigen Tagen offen für eine marxiſtiſche Einheitsfront in Deutſchland eintrat und der auch als der Führer des lin⸗ ken Flügels der SPD.⸗Fraktion im Reichs⸗ tage angeſehen werden muß, hat ſeinen gan⸗ zen Einfluß geltend gemacht, um dieſes Zu⸗ ſammengehen der beibden marxiſtiſchen Par⸗ teien anzubahnen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es Herrn Löbe gelingt, gegen den Wider⸗ ſtand des anderen Teiles der ſozialdemokrati⸗ ſchen Reichstagsfraktion ein einheitliches„Ar⸗ beiten“ der SpD. und der KPꝰD. durchzu⸗ ſetzen,— Dieſer an ſich nicht allzu erſchüttern⸗ de Tatbeſtand erhält dadurch eine beſondere Beleuchtung, daß Herr von Papen, der immer noch nach Bundesgenoſſen für die von ihm an⸗ geſtrebte„nationale Konzentration“ angelt, noch nach der Rede Löbe's die SPD.⸗Fraktion in die von ihm beabſichtigten Verhandlungen zur Bildung dieſer„großen“ nationalen Kon⸗ zeutration-mit einbeang.— Wir empfehlen Herrn von Papen, die KpD. möglichſt in dieſe von ihm beabſichtigte nationale Konzentration auch offiziell einzubeziehen! ———— Oeſterreichs Verkaujsurkunde überreicht O Genf, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Der ſtän⸗ dige Vertreter Oeſterreichs beim Völkerbund, von Flügel, hat geſtern dem Generalſekretär des Völkerbundes, die Ratifikationsurkunde des Lauſanner Protokolls vom 15. Juli 1932 überreichen laſſen. Im Lanſanner Protokoll verpflichtet ſich be⸗ kanntlich Oeſterreich, gegen Gewährung einer Anleihe dem Anſchlußgedanken abzuſchwören. Das Protokoll, das von Frankreich, Italien, England und Holland unterzeichnet wurde, tritt dann in Kraft, wenn England, Frankreich und Italien das Protokoll ſpäteſtens bis zum 31. Dezember d. J. ratiſiziert haben. Die deutſche Regierung hat ſich bekanntlich unverſtändlicherweiſe bei der Abſtimmung über das Protokoll im Völkerbundsrat der Stimme enthalten und damit ihr Desintereſſe⸗ ment an dem Schickſal Deutlch⸗Oeſterreichs be⸗ kundet./ Brähibialtegierung und Verantwortlichkeit Von Dr. Otto Dietrich. NsK Die Pläne und Abſichten im Regie⸗ rungslager haben ſich allmählich auch im Volke herumgeſprochen. Herr von Papen möchte ſo weitermachen wie bisher: Weiter gegen das Volk regieren, die Parteien gegeneinander aus⸗ ſpielen, die„Uneinigkeit des Parlamentaris⸗ mus“ feſtſtellen, um dann dem Herrn Reichs⸗ präſidenten erneut Fehlanzeige zu erſtatten über„Nationale Konzentration“. Den weiteren Ablauf der Dinge ſtellt ſich der Reichskanzler etwa ſo vor: Der Herr Reichspräſident nimmt die Meldung entgegen, bedauert, wird durch unmittelbare Rückfrage bei den Parteien ein übriges tun, jedem, der ihn auf die Unhaltbar⸗ keit der Regierung hinweiſt, die Gegenfrage nach der poſitiven Regierungsmehrheit der Parteien ſtellen und dann Herrn von Papen —„Es muß doch irgenoͤwie regiert werden“— erneut ſeines uneingeſchränkten Vertrauens verſichern. Da der Kanzler den Reichstag ohne Verfaſſungsbruch nicht vorher nach Hauſe ſchik⸗ ken kann, wartet man die Reichstagseröffnung ab, um dann weiter zu ſehen. Der Reichstag ſpricht das Mißtrauen des Volkes aus. Auf⸗ löſung aus irgendeinem und demſelben„noch nicht dageweſenen“ Grunde, um im„Rahmen“ der Verfaſſungsbeſtimmungen zu bleiben. In⸗ zwiſchen geht es dem Volke immer ſchlechter und ſchlechter. Der Marxismus, von den Natio⸗ nalſozialiſten niedergerungen, hebt aufs neue ſein Haupt. Die Bolſchewiſierung macht rapide Fortſchritte. Das ganze nennt man ein neues Regierungsſyſtem: Präſidialregierung. Man wird ohne weiteres zugeben, daß es für den Herrn Reichspräſidenten gegenüber den bisherigen Regierungsſyſtemen ein verein⸗ fachtes Verfahren iſt, eine ſolche Präſidialregie⸗ rung in den Sattel zu ſetzen und bis auf wei⸗ teres durch dick und dünn mit dͤen Machtmit⸗ teln des Staates zu halten. Aber es kommt in der Politik nicht anf das Syſtem an, ſondern auf das Regieren. Und zwar auf das gute und ſchlechte Regieren. An ſich iſt der unfähige Kanzler eines Präſidialkabinetts um keinen Deut beſſer, wie der Chef einer ebenſo unzu⸗ länglichen parlamentariſchen Regierung. Nur in der Frage der Verantwortlichkeit beſteht ein weſentlicher Unterſchied: Die Sün⸗ den einer parlamentariſchen, alſo indirekt vom Volke erwählten Regierung, hat allein das Volk auszubaden, der Reichspräſident kann nicht ohne weiteres damit belaſtet werden. Wen aber trifft die Laſt der Verantwortung für den Schaden, den das Verſagen einer vom perſönlichen Vertrauen des Reichspräſidenten berufenen Präſidialregierung für Volk und Reich anurichiet! Das iſt bezüglich des Präſidialkabinetts die Kehrſeite der Medaille, die ſich bereits heute ſtark in den politiſchen Vordergrund ſchiebt und— wenn der Herr Reichspräſident gut be⸗ raten iſt— nicht ohne Einfluß auf ſeine wei⸗ teren Entſcheidungen ſein wird. Herr v. Pa⸗ pen, den ein für das deutſche Volk unglücklicher Zufall an die politiſche Oberfläche brachte, kann jederzeit wieder in oͤer Verſenkung verſchwin⸗ den und denken„nach uns die Sintflut!“ Aber für den Generalfeldmarſchall, als Träger eines hiſtoriſchen Namens, wird es nicht gleichgültig ſein, ob unter ſeiner Präſidialherrſchaft, der aus dem Volke ſelbſt herausgewachſenen gro⸗ ßen nationalen Freiheitsbewegung die Wege geebnet oder ſtatt deſſen durch die Regierung ſeines beſonderen Vertranuens der Bolſchewis⸗ mus großgezogen wurde. Hier ſprechen keine irgendwie gearteten politiſchen Empfindlichkei⸗ ten, ſondern nüchterne Tatſachen! Die Wahlen ſind oͤafür der untrügliche Beweis. Wenn der Herr Reichsprändent ſich nicht von »— dem verhananlsvöllen Rezept des Herrn von Papen diſtanziert, dann wird ihn die Dynamik des Geſchehens in eine hiſtoriſche Verantwor⸗ tung hineinziehen, die jeder gute Deutſche dem Generalfeldmarſchall der deutſchen Heere im Weltkrieg erſparen möchte. Es iſt nicht an uns Nationalſozialiſten, einer ſolchen tief bedauerlichen Entwicklung heute Einhalt zu tun, wir haben beizeiten, am 13. Auguſt, den einzig möglichen Weg gezeigt. Aber unſere Warnungen wurden in den Wind geſchlagen. Man wählte den Kampf gegen uns und wir haben ihn ohne Zögern auch in dieſer Situation aufgenommen. Mit Erfolg! Unerſchüttert und gefeſtigt ſteht unſere Front zu neuem Kampf bereit, nachdem das Treib⸗ holz und die unverläßlichen Elemente abgeſto⸗ ßen ſind. Es wird ſich nun zeigen, wer den ſtärkeren Arm hat: Wir, die wir im Feuer der Verfolgungen gehärtet wurden oder ſie, die nichts taten, ſondern glaubten, ſich unſere Ar⸗ beit am deutſchen Volke auf bequeme Weiſe zu⸗ nutze machen zu können, und doch nichts weiter konnten, als dem Bolſchewismus Tür und Tor zu öffnen. Nun mag es ſich erweiſen, ob wir dieſe Herren brauchen oder das deutſche Volk die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Schon die nächſten Tage werden den Offen⸗ ſipgeiſt und die politiſche Kampfkraft der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung erneut nunter Beweis ſtellen. Wir werden dann ſehen, was die anderen unſerem Angriff noch entgegenzu⸗ ſetzen haben. Vielleicht haben ſie inzwiſchen ge⸗ lernt, daß zu faulen Kompromiſſen auf unſere Koſten heute für uns noch weniger die Zeit iſt wie am 13. Auguſt. Das deutſche Volk aber wird endgültig erkennen, daß ihm nicht das falſchverſtandene JIdol einer Präſidialregie⸗ rung helfen kann, ſondern daß allein die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung das Schickſal Deutſchlauds in Händen hält. Je eher dieſe Erkenntnis auch im Reichspräſidentenpalais durchdringt, umſo beſſer. Denn umſo weniger braucht ſie dann durch die Härte der Tatſachen erzwungen zu werden. Aeattion foodert Stweitoeobvot Welche gefährlichen Wege das Syſtem Pa⸗ pen gehi, zeigt der offene Brief der ſächſi⸗ ſchen Textilinduſtrie an den Reichskanzler, in dem nichks anderes als ein allgemeines Streink · verbok geforderk wird. Es ſollen Maßnahmen gekroffen werden, ſogar die Belriebszellen · Zeitungen und ähnliche Druckſchriften zu ver dieken. Auch wird ein Verbot der revolukio⸗ nären Gewerkſchafktsoppoſition verlangt, weil ſie nicht auf dem Boden der Verfaſſung ſte⸗ hen. Das iſt das wahre Geſichk der Reakkion! Ein Spiel mit dem Feuer, das den Urheber ſehr leicht verbrennen kann! Auch wir Nationalſozialiſten ſind gegen den polikiſchen Streik, wir werden es aber nlemals dulden, daß dem Arbeitneh⸗ mer das wirktſchafkliche Streikrechk ge⸗ nommen wird. Es iſt das einzige Mittel, das man ihm noch gelaſſen hak, um ſich gegen ka- pitaliſtiſches Ausbeukerkum und gegen Lohn⸗ drückerei zu wehren. Ein Verbot der revolukionären Gewerk⸗ ſchaftsoppoſition, dem zweifellos ebenſo raſch ein ſolches der nakionalſozialiſtiſchen Bekriebs⸗ zellenorganiſation folgen würde, wäre ja mit einem Verbot der Kommuniſtiſchen Partel überhaupk hinfällig. Und daß es Aufgabe des künfkigen Führers der Nakion ſein wird, den Bolſchewismus mit Stumpf und Stiel auszu· (Von unſerem außenpolikiſchen Mitarbeiter.) Die Herren Herriot und Paul Boncour ha⸗ ben den europälſchen Staaken im Namen Frankreichs einen„Abrüſtungsplan“ unker⸗ breikek, der den„ewigen Frieden“ an⸗ geblich zu ſichern geeignet iſt. Die franzöſiſche Preſſe und nakürlich auch gewiſſe deutſche Gazekten können nicht genug Aufhebens von den„großzügigen“ franzöſiſchen Vorſchlägen machen. Selbſt Herr von Papen glaubte bei Bekanntwerden eine geeigneke Verhandlungsbaſis in ihnen erblik⸗ ken zu können. Wir haben ſofork vor einer derark optimiſtiſchen Beurteilung gewarnk, und nachdem nun der Wortlaut des„plan con⸗ ſtructiv“ vorliegt, wird wohl auch Herr von Papen hoffentlich gemerkt haben, daß der franzöſiſche Plan, beſonders die in ihm ent⸗ halkenen poliliſchen Vorausſetzungen nichts an⸗ deres bezwecken, als die Sicherung der Hege⸗ monie Frankreichs in Europa. Was will der Plan? Er ſchlägt die Schaffung von drei verſchie⸗ denen Armee⸗-Arken vor: 1. Die nakionalen Skreikkräfle:(kurze Dienſtzeit, feſtgeſeßte Höchſtbeſtände an Menſchen und Bewaffnung. Verbok von Angriffswaffen). 2. Die Kolonialarmee:(längere Dienſt⸗ zeit, ſtärkere Bewaffnung). 3. Die„Formakionen für allgemeine Ak⸗ Brüſſel, 15. Nov. Der Biſchof von Lütkich hat in einer Kundgebung von den Kan⸗ zeln der Dekanate Eupen-Malmedy und St. Vith verleſen laſſen, daß der Katholik einzig und allein für die Liſte der Katholiſchen Union zu ſtimmen habe, die Liſte der Chriſtlichen Volksparkei, d. h. die deukſche Liſte zu wäh⸗ len, ſei dem katholiſchen Gewiſſen verboten. Auch habe ſich der Katholik jeder Unter⸗ ſtützung dieſer partei zu enthalten. In der Be⸗ völkerung von Eupen und Malmedy hat die⸗ ſer biſchöfliche Uebergriff eine grenzenloſe Empörung hervorgerufen. Man kann nur an⸗ nehmen, daß der Biſchof ſich auf den Druck belgiſcher Regierungsſtellen zu dieſer Erklä⸗ rung hak hinreißen laſſen, um den Sieg eines deutſchen Kandidaken zu verhindern, na dem die Gemeindewahlen vom Oktober die Wahl eines deutſchen Kammermikgliedes ſchon zur Gewißheit gemacht hatten. Die Kammerwah⸗- len finden am 27. November ſtakt. Der polikiſche Krekin des Katholizismus in Deukſchland, das Zentrum, verkündet bekanntk⸗ lich zu jeder Skunde in allen Tonarken die„Uebernakionalität“ der Kirche, um damit die„Unchriſtlichkeit des Nationalismus“ zu beweiſen. Das ungeheuerliche Vorgehen des Lütticher Biſchofs beweiſt, wie guk die kalho- liſchen Würdenkräger anderer Länder nichk nur perſönlich den Nationalismus mit dem Dogma ihrer Kirche vereinbaren können, ſon⸗ dern darüber hinaus auch den Mißbrauch ihres Amkes zur Unkerdrückung der Willens⸗ äußerung einer„nationalen Minderheit“. In Deukſchland iſt das anders. Da„warnen“ dieſe Herren zwar vor der Stimmabgabe für rokken, das wiſſen wir allein und brauchen da⸗ zu nicht die Ratſchläge der Induſtriekapikäne. Berlin, 15. Nov.(Eigener Bericht.) Herr von Papen macht zur Zeit eine Rundreiſe zu ſeinem Volk. Die Liebe der ſchaffenden Deutſchen veranlaßte ihn am Samstag inkog⸗ niko in Schleſten zu erſcheinen. Am Breslauer Bahnhof empfing ihn der deukſchnakionale Graf Saurma⸗Jekech. Er begab ſich ſodann auf Schloß Schlanz. Dork wurde Kronprinz Wilhelm erwarket, der aber nicht eingekroffen iſt. Am Nachmikkag beſuchke der Reichskanz⸗ ler den Fürſten Blücher auf Krieblowitz. Am gleichen Tage hielt er im Schleſiſchen Herren⸗ klub im Breslauer Savoy-Hokel einen Vor⸗ krag. Ueber den Inhalt dieſes Vorkrages und der Beſprechungen im Herrenklub hat die Oeffenklichkeit bislang kein Sterbenswort er ⸗ fahren. Die Zuſammenkunft Papens mit dem Schleſiſchen Herrenklub ſollte geheim gehalten werden. Sie verbarg ſich hinker einer Ein⸗ laduna zu einer Jagd.— Auf dem Weg zu den Kerrenklüblern aber ſtand das Volk. In Breslau: Ekliche hunderk Volksgenoſſen halten es ſich krotz des ſtürmiſchen Wekkers in der vor⸗ gerückken Stunde nicht nehmen laſſen, den Kanzler in der Bahnhofhalle feierlich zu emp⸗ kangen, der, als er des Spalier bildenden Volkes anſichtig wurde, mit geradezu nurmi⸗ mäßiaer Geſchwindiqkeit der Sperre zuſftrebke. Bekrübt ſah eine große Anzahl Volksqenoſ- ſen, daß ſie nun dem Kanzler nicht mehr län⸗ ger von Herzen kommende Ovatlonen derel⸗ ————————————————— Anerhörte Uebergrife eines belgijchen katholüjchen Bijchejfs die größte Parkei der nakionalen Fronk. Sie —————— ten konnken. Zur Ankurbelung der Finanzen der Reichsbahn enkſchloſſen ſich etwa 20 be⸗ ſonders begeiſterte Volksgenoſſen zur Anſchaf⸗ fung von Bahnſteigkarten. Mit dieſen be⸗ waffnet, eilten ſie ſtürmenden Laufes hinter dem verehrken Gaſte her. Doch dieſer ſchien keinen beſonderen Werk auf die Huldigung des Volkes zu legen. Eilig verſchwand er in einem Schlafwagen. Noch ſo ſtürmiſche Zu⸗ rufe vermochten ihn nicht an das Fenſter zu locken. Einige beſonders Begeiſterke ſuchten die Türe zu dem Schlafwagenabkeil, fanden ſie jedoch verſchloſſen. Etmas aufgeregte Ba n- poliziſten krugen dafür Sorge, daß bei den heftigen Niederrufen niemand in zu große Rähe des Schlafwagens kam. Als der hohe Gaſt Breslau ſchon lange verlaſſen hakte, ver- anſtalkeken einige Poliziſten Atkacken auf ek⸗ liche Volksgenoſſen, die Adolf Hikler mehr zu⸗ geneigk ſchienen, als Reichskanzler von Pa⸗ pen. Am Sonnkag war Papen wieder in Ber- lin, wo er Hugenberg empfing. Am Monkaa ging die Reiſe nach Halle. Von hier aus iſt er nicht, wie urſprünalich vorgeſehen war, nach Berlin zurückgekehrt, ſondern hat ſich von Hresden nach Halle begeben, wo er dem Gra- fen Wuthenau in Schloß Hohenkurm einen Beſuch abſtaktefe. Bef dieſem Herrn weilte er bereiks vor drei Wochen zu einem Jagd⸗ beſuch. — Der fvamöſiſthe„Aboüſtungsolan“ tionen“(Völkerbundsarmee, Angriffswaf⸗ fen, lange Dienſtzeit). Der Plan beſtimmt ferner, daß dieſe Einkeilung nur ſtaffelweiſe vorgenommen wer⸗ den ſoll, je nachdem die polikiſchen Vor⸗ ausſetzungen, die in ihm liegen und von de⸗ nen weikerhin noch zu ſprechen ſein wird, an⸗ genommen und erfüllt ſind. Die Stärke der „nakionalen Skreitkräfte“ ſoll auch nichk elwa gleichmäßig, ſondern nach den „regionalen Bedürfniſſen“ der ein⸗ zelnen Skaaten feſtgeſetzt werden. Hierzu muß zunächſt feſtgeſtellt werden, daß der Plan ſo aufgeſtellt iſt, daß Frankreich nicht einen Soldaken abrüſten muß. Außer Frankreich hätte danach nur Italien das Recht eine zuſätzliche Armee, nämlich die Kolonial⸗ armee zu halten, da dieſe beiden Staaten als einzige in unmittelbarer Nähe Europas Ko⸗ lonien beſitzen. Die„Formakionen für allge⸗ meine Aktionen“,(nämlich des franzöſiſch di⸗ rigierken Völkerbunds) auf die auch Deutſch⸗ land einen Anſpruch häkte, ſollen nur ſtaffel⸗ weiſe im Laufe von Jahrzehnken eingeführk werden. Frankreich beſitzt dieſe Formationen und behält ſie folglich. Deutſchland kann war⸗ ken... und würde ſie nach dieſem Plan nie erhalken. 16 Der franzöſiſche Plan iſt alſo wirklich „großzügig“, allerdings nur gegenüber Frank⸗ reich. Damit aber nicht genug. Dieſes fran⸗ denken aber nichk im enkfernkeſten daran, ekwa die Stimmabgabe für die„Polenliſte“ des Reichskages zu verbieken. Eine ſellſame Illu⸗ ſtration zur„Katholizität“(katholiſch heißt all⸗ gemein!) der katholiſchen Kirche. Wenn in Deukſchland Katholiken gegen Deukſchland für eine polniſche Liſte ſtimmen, ſo findet man, daß das in Ordnung gehl! Wenn aber in Eupen und Malmedy bluksmäßig zum deuk⸗ ſchen Volkskum gehörige Katholiken für die deutſche Liſte ſtimmen, ſo geht das gegen das „katholiſche() Gewiſſen!“ Auf den gemein⸗ ſamen Nenner gebrachk heißt das: Der biſchöfliche„Katholizismus“ ſteht in Deulſchland nichk eindenlig zum Deukſchlum. In Belgien klar und eindeukig gegen das Deulſchlum. Eine noch eindeuktigere Schlußfolgerung ziehen wir aus dieſen nüchkernen Takſachen erſt, wenn ſich aezeigt hak, ob der päpſtliche Runkius in Brüſſel dem Biſchof von Lüttich zu dieſem Skandal nichts zu bemerken hat. zöſiſche„Enkgegenkommen“, das man in Frankreich als„Anerkennung der deukſchen Gleichberechtigungs⸗ forderung“ bezeichnet, wird auch noch von politiſchen Vorausſeßungen ab⸗ hängig gemacht. Der Kellogg⸗Pakt ſoll ausgebaut werden. Der„angreifende Staat“ ſoll mit dem Abbruch der wirkſchafklichen und finanziellen Beziehungen geſtraft werden, wobei wieder⸗ um Frankreich, das mit ſeinen Trabanten im Völkerbund die Mehrheit hat, feſtſtellen wird, wer angreift! Für die Völkerbundsentſchei⸗ dungen in ſolchen Fällen ſollen die Rechts⸗ grundſätze des Haager Gerichtshofs gelten. Das alles klingk ſehr harmlos, bedeutet aber in der Praxis, daß eine Reviſion der be· ſtehenden Verkräge in Zuhkunft unmöglich ge⸗ machk werden ſoll, denn Haag enkſcheidet im⸗ mer auf Grund der inkernationalen Vertkräge, während der Völkerbund dieſe Verkräge zu ändern kheoretkiſch befugk war. Die For⸗ mulierung des franzöſiſchen Plans beſagt nichts anderes, als daß ihm dieſe Befugnis genom⸗ men werden ſoll, daß alſo Verſailles, Tria⸗ non und Sk. Germain künftig dauernde Beſtandteile des inkernakionalen Rechts bil- den ſollen. Ganz harmlos ſchließt dann der franzöſiſche Plan mit der Forderung, daß Deukſch⸗ land ſeine Handelsluftflotte einer zu grün⸗ denden europäiſchen Luftfahrt AG. übereig⸗ 'nen ſoll, während für Frankreich großzũgig ein gleiches Opfer nüchk verlangt wird. Die franzöſiſche Luftflokte ſoll nämlich für die„Zwecke des Völkerbunds“ be⸗ reitgeſtellt werden. 4 Wir verſtehen nichk, wie die Regierung von Papen in dieſem Plan auch nur einen Augenblick lang ei„Verhandlungsgrund⸗ lage“ glaubke erblicken zu können. Wenn in⸗ zwiſchen auch halboffiziös verſicherk wird, die Wilhelmſtraße lehne den Plan ab, ſo ſcheint uns das durchaus noch keine Sicherheit gegen⸗ über einer Regierung, die zur Ausgleichung ihrer innenpolikiſchen Schwäche auf außenpoli⸗ tiſche„Erfolge“, und ſeien ſie nur Schein⸗ erfolge nicht verzichken kann. Die frankophilen Neigungen des Herrn von Papen haben kürzlich erſt wieder bei der Tagung der deukſch⸗franzöſiſchen Wirk⸗ ſchaftskommiſſion in hellſtem Lichte geſtrahlt. Ein anderer Kanzler, weniger behaftel mit der Abſicht, die„Inkereſſen“ einer kon⸗ ſtruierken„abendländiſchen Einheit“ zu ver⸗ teidigen, wäre für das deutſche Volk eine ſichere Gewähr gegen die franzöſiſchen Macht, gelüſte, die der„plan eindeukig enkhüllt. Herr Stang gibt klein bei München, 16. Nov. In Bayern wer⸗ den jetzt die Nationalſozialiſten zu den Land⸗ kagsſitzungen wieder zugelaſſen, nachdem am 17. Juni ihr Ausſchluß für 20 Vollſitzungen ausgeſprochen worden war. In der Aelkeſten⸗ raksſitzung des bayeriſchen Landkages am Mittwoch bekonke Präſident Or. Skang, daß die politiſche und wirkſchaftliche Lage dringend eine Zuſammenfaſſung aller Kräfte zu frucht⸗ bringender Arbeit verlange. Es ſei jeht an⸗ W Zundreiſe von Graf zu Graf In Dresden: 4 Hier kam es zu Ovationen ganz beſonderer Art. Unſer Pg. Cuno Mayer, MdöR., krat an den Wagen des Herrn von Papen und zeigke mit folgenden Worten auf die große Menge: „Das iſt Ihr Volk, Herr Reichskanzler!“ Die Anweſenden erwiderken mit ſtürmiſchen Riederrufen. Die Polizei verſuchte unſeren ꝓg. Mayer zu verhafken. Nachdem er ſich als Abgeordneker auswies, ſah man von einer Verhafkung ab. Vor dem Dresdener Rathaus wurde Papen mit dem Ruf empfangen:„Nie⸗ der mik dem Hungerkanzler!“ Unker dem Spa⸗ lier von kauſend und aberkauſend drohenden Fäuſten verſchwand er eilig hinter den ſchüt⸗ zenden Pforken des Rathauſes. Bei ſeiner Abfahrk erkönten Pfuirufe. Die verhärmke Menge johlte und pfiff aufgereizk durchein⸗ ander. Die gleichen Demonſtrakionen wieder⸗ holten ſich auf dem Weg von dem„Feſteſſen“ beim Miniſterpräſidenken Schiech zum Hokel Bellevne. Papen, der„Liebling des Volkes“ hak aufgrund der drohenden Haltung des Pub- likums, ſeine Abreiſe nach Berlin um eine Stunde verſchoben und fuhr nichk wie geplank war von Dresden-Neuſtadk ab, ſondern nahm den Wea über Rieſe. Trokdem erfolgken vor ſeiner Abreiſe wiederum ſtürmiſche Kundge⸗ bungen mik feindlichen Zurufen. Daran än. derke auch die Abſperrung des Bahnhofes durch die Polizei nichts, ebenſowenig der Gummiknüppel, von dem überreichlich Ge⸗ brauch oemacht wurde. gezeigk, einen Skrich unker die Sache zu ma⸗ chen, wenn die Nakionalſozialiſten die noch ſchwebende Klage beim Staaksgerichkshof zu⸗ rückziehen. Der Geſchäftsordnungsausſchuß ſolle die Frage des Uniformkragens im Sit⸗- zungsſaal grundſätlich klären. In der Aus⸗ ſprache erklärken ſich die Nakionalſoꝛialiſten bereit, ihre Klage beim Staaksgerichkshof zu⸗ rückzuziehen, wenn ſie ihre Mandake wieder ausüben könnken. Sie verlangken die grund⸗ ſätzliche Klärung der Frage, ob künftig Par- teinniformen im Sitzungsſaal zugelaſſen ſeien. Der Aelkeſtenrak einigte ſich dahin, daß in der nächſten Vollſitzung ohne Ausſprache die Bei⸗- legung des ſeinerzeitigen Konflikkes erfolge. —— Keine Koalitiovaverhandlungen in Bayern München, 16. Nov. Die Bayeriſche Volksparkeikorreſpondenz ſchreibk u. a.„Mün⸗ chener und Berliner Blätker ergehen ſich in allerlei Mukmaßungen über eine im Gange befindliche Umgeſtaltung der Regierungsver⸗ hältniſſe in Bayern. Es werde u. a. behaupket, die Bayeriſche Volkspartei habe mit der NS⸗ DaAcp Fühlung zum Zwechke einer Koalitions⸗ bildung im bayeriſchen Landkag genommen. Ain allen dieſen Gerüchken ſei kein wahres Work. Die Bemühungen der Bayeriſchen Volksparkei ſeien zur Zeit völlig darauf ge⸗ richtek, an der Schaffung geſicherker und un⸗ beſchränkker Regierungsverhältniſſe im Reich mitzuarbeiten. Erſt wenn ſich hier klarer ſe⸗ hen laſſe, werde der Zeitpunkt gekommen ſein, Bayern zu prüfen. Mufolini begnabigt Antifachiſten Rom, 16. Nov. Durch einen ſofork in Kraft kretenden Erlaß, den der italieniſche Miniſterrat am Miktwoch unker dem Vorſitz Muſſolinis gukgeheißen hat, wird gegenüber mehreren, namenklich aufgeführken Ankifa- ſchiſten bzw. verräteriſchen Faſchiſten, die ins Ausland geflüchtek ſind, die am 31. 1926 ansgeſprochene Strafe des Verluſtes der ikalieniſchen Skaaksbürgerſchaft und der Ver⸗ mögensbeſchlagnahme rückgängig gemachl. conſtructiv“ erneut die Frage der Regierungsumbildung in 4 T Januar Im Amſte durch Feue Das ——— Pari der„Köl „Frankreich franzöſiſche 'Orſay be geht ſchon 'Orſay an eine ſieben amtliche Ve der Verſue fentlichunge Dieſer Ver zeichnet we ſche Regier „Frankreich angeführten Truppenein ſachen entſr vollkommen bezüglich de Kriegsfalle Dienſt ſtehe Da es dem iſt, dieſe ar derlegen, m der Ausflu möglich, di da dazu An in allen Lä Der an die wurf, daß di Syſtem vor Enmen * Bezeichnen ſtändigungsn iſt die Kriti ſtungsplan d es als unbei neriſche und Frankreich u recht zu erhal Ziel der„gr Deutſchland: Boden zu ha nen man den wechſeln je n Orſay verant Daß auch( dingt deutſch⸗ rung immerg täuſchung, die tigte deutſche werk der Fra Sobald ſich lerdings nich ſondern auch wie dies bei! kirchen“ der 8 ter vor Friet dieſe, dem Ge Vermehrung Kern der Sac ſiſche Panzer Schlachtſchiff, der Welt iſt. Die Sonder ſtrierten“,„Fri anlaſſung der Gebiet von El Auf der Koh gow(England klärter Urſach Bergleute wur wer verletzt. das man ng der gungs⸗ noch von gen ab⸗ k werden. lmit dem manziellen i wieder⸗ banten im len wird, dsenkſchei- Rechks- ytshofs bedeukek n der be⸗ röglich ge⸗ heidet im⸗ Verkräge, rkräge zu Die For⸗ ſagt nichts is genom- les, Tria- uernde echks bil⸗ ranzöſiſche heukſch⸗ zu grün⸗ . übereig⸗ großzügig wird. Die mlich für nds“ be⸗ Regierung nur einen ingsgrund- Wenn in⸗ wird, die ſo ſcheink heit gegen- isgleichung außenpoli⸗ r Schein- ngen des erſt wieder chen Wirt⸗ geſtrahlt. behaftet einer kon- “ zu ver⸗ Volk eine ſen Macht⸗ neitis“ che zu ma⸗ — 275 chtshof zu⸗ igsausſchuß 1s im Sit⸗ der Aus⸗- alſoꝛialiſten chtshof zu⸗ ike wieder die grund⸗ inftig Par⸗ aſſen ſeien. daß in der he die Bei⸗ erfolge, ungen Bayeriſche . a.„Mün⸗ hen ſich in im Gange ierungsver⸗ behauvket, it der NS⸗ Koalitions- genommen. in wahres Bayeriſchen darauf ge⸗ er und un⸗ e im Reich klarer ſe⸗ ommen ſein, mbildung in üchiſten ſofort in italieniſche dem Vorſitz gegenüber ·n Ankifa⸗ ten, die ins 31. Januar zerluſtes der id der Ver⸗ jemachk. ſchwer verletzt. Das Schiff wurde bereits während des Eine verunglückte Rechtiertigung Paris, 16. Nov. Die Sondernummer der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“, „Frankreich in Waffen“, hat nicht nur in der franzöſiſchen Preſſe, ſondern auch am Quai 'Orſay beträchtliches Aufſehen erregt. Das geht ſchon daraus hervor, daß ſich der Quai 'Orſay am Dienstag abend bemüßigt fühlte, eine ſieben Schreibmaſchinenſeiten umfaſſende amtliche Verlautbarung herauszugeben, in der der Verſuch unternommen wird, die Veröf⸗ fentlichungen der„K. J..“ zu widerlegen. Dieſer Verſuch muß als völlig mißglückt be⸗ zeichnet werden. Zunächſt gibt die franzöſi⸗ ſche Regierung zu, daß die in dem Artikel „Frankreich kann in ſechs Tagen marſchieren“ angeführten Zahlen über die franzöſiſchen Truppeneinheiten in Friedenszeiten den Tat⸗ ſachen entſprechen. Man habe jedͤoch daraus vollkommen phantaſtiſche Schlußfolgerungen bezüglich der militäriſchen Möglichkeiten im Kriegsfalle gezogen. Die Zahlen für die im Dienſt ſtehende Armee ſeien Phantaſiegebilde. Da es dem Qnai'Orſay offenbar unmöglich iſt, dieſe angeblichen Phantaſiegebilde zu wi⸗ derlegen, muß er ſich bezeichnenderweiſe mit der Ausflucht begnügen, es ſei leider nicht möglich, die Unterſtellung zurückzuweiſen, da dazu Angaben gemacht werden müßten, die in allen Ländern geheim gehalten würden. Der an die franzöſiſche Adreſſe gerichtete Vor⸗ wurf, daß das an der Nordoſtgrenze errichtete Syſtem von Befeſtigungsanlagen Offenſiv⸗ -FJunle Bezeichnend für den„Abrüſtungs⸗ und Ver⸗ ſtändigungswillen“ der franzöſiſchen Politiker iſt die Kritik Tardieus an oͤem neuen Abrü⸗ ſtungsplan der Regierung Herriot, in der er es als unbedingt notwendig hinſtellt, die rech⸗ neriſche und tatſächliche Ungleichheit zwiſchen Frankreich und dem„Angreifer von 1914“ auf⸗ recht zu erhalten. Es bleibt eben dabei, daß das Ziel der„grande nation“ immer dasſelbe iſt; Deutſchland unter Anwendung aller Mittel am Boden zu halten. Nur die Methoden, nach de⸗ nen man den deutſchen Michel übers Ohr haut wechſeln je nach den Männern, die im Quai d' Orſay verantwortlich zeichnen. Daß auch Englands Haltung nicht ſo unbe⸗ dingt deutſch⸗freundͤlich iſt, wie es die Regie⸗ rung immer glauben machen will, zeigt die Ent⸗ täuſchung, die man in London über die berech⸗ tigte deutſche Kritik an dem unehrlichen Mach⸗ werk der Franzoſen empfindet. Sobald ſich der franzöſiſche Militarismus al⸗ lerdings nicht nur gegen Deutſchland richtet, ſondern auch eine Spitze gegen England beſitzt, wie dies bei dem neuen Panzerkreuzer„Dün⸗ kirchen“ der Fall iſt, finden die engliſchen Blät⸗ ter vor Friedfertigkeit triefende Worte gegen dieſe, dem Geiſt der Abrüſtung widerſprechende Vermehrung der franzöſiſchen Marine. Der Kern der Sache iſt der, daß der neue franzö⸗ ſiſche Panzerkreuzer neben dem engliſchen Schlachtſchiff„Hood“ das kampfkräftigſte Schiff der Welt iſt. 5 Die Sonderausgabe der„Kölniſchen Illu⸗ ſtrierten“,„Frankreich in Waffen“ iſt auf Ver⸗ anlaſſung der franzöſiſchen Regierung für das Gebiet von Elſaß⸗Lothringen verboten worden. * Auf der Kohlengrube in Caroͤowan bei Glas⸗ now(England) kam es aus bisher noch unge⸗ klärter Urſache zu einer ſtarken Exploſion. 4 Bergleute wurden getötet, 12 weitere zum Teil Holländiſcher—ampfer durch Brand zerſtört. Im Amſterdamer Hafen wurde der 15000 Tonnen große holländiſche Dampfer„P. C. Hooft“ durch Feuersbrunſt vernichtet. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Gulden geſchätzt. ſchuß für Dienstag einen Streik der Studen⸗ Baues von einem Brand heimgeſucht. charakter gegenüber Deutſchland habe, könne, ſo wird vielfach erklärt, einer eingehenden Prüfung nicht ſtandͤhalten. Die amtliche Ver⸗ lautbarung bemüht ſich alsdann, anhand von ſehr viel Zahlen Dinge zu behaupten, die längſt und oft genug widerlegt worden ſind. Die alte Behauptung, der Bau des Panzer⸗ kreuzers„Dünkirchen“ ſei eine Folge des Baues der deutſchen Panzerſchiffe, die die Engländer bekanntlich Weſtentaſchenpanzer⸗ kreuzer nennen, taucht wieder auf. Aujregende Verbrecherjagd auf den Düthern-Ein Rechvogel § Wien, 16. Nov. Der Stephansplatz war am Dienstag Schauplatz einer aufregenden Verbrecherjagd. Zwei Einbrecher hatten anſchei⸗ nend den Landesfeiertag als beſonders geeignet erachtet, um in einer Mittelſtandͤsküche einen Einbruch zu verüben. Die Tat war aber raſch bemerkt worden. Polizei umſtellte das ganze Häuſerviertel und trieb die Einbrecher auf die Dächer, wo ſie unter den Alarmſchüſſen der Wache im Kreiſe von Dach zu Dach flüchteten, bis ſie endlich geſtellt werden konnten. Eine große Menſchenmenge verfolgte erregt die Menſchenjago in der Höhe. Beide Einbrecher ſind übel beleumdete Bur⸗ ſchen, von denen der eine erſt gerade eben aus dem Gefängnis gekommen iſt, übrigens ein ausgeſprochener Pechvogel. Sein letzter Streich hatte darin beſtanden, daß er vom Keller her in ein Delikateſſengeſchäft einbrechen wollte. Das Loch war aber zu ſchmal, um ihn durchzu⸗ laſſen. Er entledigte ſich alſo ſeiner ſämtlichen Kleider und warf das Bündel voran. Dadurch traf er aber ein Geſtell mit Eiern, das mit ſchrecklichem Getöſe umſtürzte, ſo daß die Wache aufmerkſam wurde. Sie verhaftete den Ver⸗ blüfften, wie er noch ſplitternackt daſtand, ein Stemmeiſen in jeber Hand, übergoſſen von Ei⸗ gelb und bedeckt mit Eierſchalen. Revolution in Nordhonduras Hunderte von Toten aus Tegueigalpa gemeldͤet wird, eine Revolu⸗ tion ausgebrochen. Die Aufſtändiſchen haben mehrere Städte erobert. Die Einnahme von Nacaoma erfolgte erſt nach einem ſchweren Ge⸗ fecht der Aufſtändiſchen mit oͤen Bundestrup⸗ pen, bei dem mehrere hundert Soldaten getö⸗ tet wurden. Da Gefahr beſteht, daß ſich die Revolution auch nach dem Süden von Hondu⸗ ras ausdehnt, ſind große Truppenabteilungen nach der Staoͤt Commuga geworfen worbden. Der erſte Erfolg der Aufſtändiſchen war die Einnahme San Pedros und die Beſetzung des Regierungsgebäudes. Die Regierungstruppen, unterſtützt oͤurch die Nationaliſten, machten bis⸗ her vergebliche Verſuche, die Stadt zurückzuer⸗ obern. Die Aufſtändiſchen ſind Anhänger des geſchlagenen liberalen Präſidentſchaftskandida⸗ ten Dr. Angel Huete. Unter ihren Führern ſoll ſich auch ein Engländer befinden. Eeneralſtreit der Studenten in Algier — Paris, 16. Nov. Infolge des Rücktritts des Dekans der mediziniſchen Fakultät der Univerſität in Algier, der die Errichtung eines neuen Lehrſtuhls innerhalb ſeiner Fakultät für überflüſſig erachtet hat, hat der Studentenaus⸗ tenſchaft der mediziniſchen Fakultät und für Mittwoch einen Generalſtreik aller Studenten Tokio, 16. Nov. Einer amtlichen Mitteilung zufolge ſind bisher 18 Todesopfer des Taifuns geborgen worden, der in der Nacht zum Diens⸗ tag über Yokohama und dem Flottenſtützpunkt Nokoſuka wütete. Die enoͤgültige Zuhl der To⸗ ten iſt noch nicht bekannt. Sie iſt jedoch offen⸗ bar in der erſten Aufregung ſtark übertrieben worden. In Nokohama wurden nach der Ka⸗ taſtrophe die ganze Polizei und ein Teil des Militärs aufgeboten. Sie arbeiteten während der ganzen Nacht und am Dienstag ununter⸗ brochen, um 121 Bewohner zu retten, die in ihren Häuſern durch einen Erdrutſch infolge des Wirbelſturmes begraben worden waren. Der Wirbelſturm iſt der ſchlimmſte, den Ja⸗ pan ſeit 12 Jahren erlebt hat. An der Küſte wurden Tauſende von Häuſern überſchwemmt. Man befürchtet, daß bei der Fiſchereiflotte gro⸗ ße Verluſte verurſacht worden ſindͤ. Der Fracht⸗ dampfer„Unkai Maru“(2000 Tonnen) iſt bei der Inſel Oſchima ſüdlich von Vokohama auf Grund gelaufen; von der 30 Mann betragenden Beſatzung konnten bisher nur h gerettet wer⸗ den. Die übrigen 21 ſind wahrſcheinlich umge⸗ kommen. In dem Militärflughafen Saſebo wird ein kleines Marineſchulſchiff mit 200 Mann Beſat⸗ zung vermißt. Man befürchtet, oͤaß es der Ka⸗ taſtrophe zum Opfer gefallen iſt. Der Sachſcha⸗ 133 wird insgeſamt auf 30 Millionen Yen ge⸗ ätzt. Vegeiſterter Emyfang der„Karls⸗ ruhe“⸗Mannſchaft Newark(Newyork), 16. Nov. Der Beſuch der„Karlsruhe“ erweckte hier großes Inter⸗ ſſe und höchſte Begeiſterung. Die Blätter bringen ausführliche Bilderberichte. Tauſende von Menſchen beſuchten den Kreuzer. Wei⸗ Die Taifunverheerungen in Japan Kriegsteilnehmerorganiſationen ſowie mit der Artillerieabteilung von New Jerſey und der Staatsmiliz abhielt, wurde von annähernd 50 000 Zuſchauern bejubelt. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete die Kranzniederle⸗ gung am Newarker Kriegerdenkmal dͤurch Kapitän Degenhardt. zepyelinhafen Gevilla * Berlin, 16. Nov. Zwiſchen Dr. Eckener und der Stadtverwaltung von Sevilla wurde nach einer Meldung des„Lokalanzeigers“ aus net, durch den Sevilla Zwiſchenſtation für die Amerikafahrten des„Grafen Zeppelin“ wird. Die Stadtverwaltung verpflichtet ſich, einen Landͤmaſt und eine Waſſerſtoffgasanlage noch vor dem Sommer 1933 zu errichten. Dr. Ecke⸗ ner erklärt ſich bereit, jährlich mindeſtens 18 Landungen in Sevilla auf der Rückfahrt von Amerika nach Europa zu unternehmen. Auf der Hinfahrt zu landen, iſt er nur verpflichtet, wenn wenigſtens vier Paſſagiere an Bord ge⸗ nommen werden müſſen. Sevilla wird ferner für einige Fahrten die europäiſche Enbſtation für den„Graf Zeppelin“ werden, ſobald bort eine genügend große Luftſchiffhalle errichtet worden iſt. die Franzoſen ſirgen im 28. Berliner Gethoͤtagerennen * Berlin, 16. Nov. Am Dienstag um Mitter⸗ nacht wurde das 28. Berliner Sechstagerennen im Sportpalaſt zu Ende geführt. Sieger blie⸗ ben die Franzoſen Broccardo⸗Guimbretiere mit 555 Punkten. Ihnen folgten eine Runde zurück die Deutſchen Funda⸗Schön mit 388 Punkten; oͤrei Runden zurück folgten an vier⸗ tere Zehntauſende drängten ſich vor dem Lloyd⸗Pier, ſodaß ein großes Polizeiaufgebot die Oroͤnung aufrecht erhalten mußte. Die Mannſchaft der„Karlsruhe“ wird überall aufs herzlichſte begrüßt. Die Parade, die die Mannſchaft im Orte Steuben zuſammen mit amerikaniſchen, deutſchen und engliſchen — * London, 16. Nov. In Nordͤhonduras iſt, wie Das Grubenunglück in England: 24 Tote. ter Stelle Siegel⸗Thierbach mit 533, dann die Belgier Buyſſe⸗Bielliet mit 408 Punkten. Sech⸗ ſter wurden das deutſch⸗holländiſche Paar Mie⸗ the⸗Pijnenburg mit 287 Punkten und den Schluß bildeten die Gebrüder Nickel mit 240 Punkten und fünf Runden Rückſtand. Die Sieger erreichten in den gefahrenen 145 Stun⸗ den 3289 Kilometer.— Die Sieger und Funda⸗ Schön konnten in der letzten Stunde noch ei⸗ nen Rundengewinn verbuchen. Zum Schluß gab es bei den Ehrenrunden einen Skandal; denn die Franzoſen wurden ausgepfiffen und mit allen möglichen Gegenſtänden beworfen. Dagegen erhielten Schön⸗Funda, bie man als moraliſche Sieger betrachtete, rieſigen Beifall. Errichtung eines Kolonialehrenhains bei Eijenach * Berlin, 16. Nov. Der ſtändige Ausſchuß der kolonialen Reichsarbeitsgemeinſchaft hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, die ſeit zwei Jahren in kolonialen Kreiſen verfolgten Pläne der Schaffung eines kolonialen Ehren⸗ hains bei Eiſenach aufzunehmen und zur Durchführung zu bringen. Ein großes Wald⸗ gelände in reizvoller Landͤſchaft mit dem Blick auf die Wartburg und Eiſenach ſoll als Na⸗ turſchutzpark erklärt werden. Zunächſt iſt die Schaffung eines Thing⸗Platzes für Kundge⸗ bungen der Verbände, insbeſondere dͤer Ju⸗ genoͤbünde, vorgeſehen. Die Arbeiten ſollen auf dem Wege des Freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes ſchon bald aufgenommen werden. Für ſpäter iſt'ie Errichtung eines Ehrenmals und die Aufſtellung von kolonialen Gedenkzeichen auf dem zu oͤem Thing⸗Platz und dem Ehren⸗ mal führenden Waloͤpfade geplant. Ein Ar⸗ Abtransport eines der Todes⸗ opfer. Luftfahrt⸗Muſeum der Stadt Berlin eröffnet, der Univerſität Algier angeordnet. Eröfſnung des Berli. Ueberſichtsbild von der Eröffnungsfeier. Mit einem ſchlichten Feſtakt wurde am 15. November im Flughafen Johannisthal das das in vorbildlicher Weiſe einen geſchichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der Fliegerei, insbeſondere der Kriegsfliegerei, gibt. beitsausſchuß zur Durchführung des Planes iſt gebildet worden. er Luftfahrt⸗Muſeums. Sevilla am Dienstag ein Vertrag unterzeich⸗ —— 5 —————————————————————————————————————————————————— ————— Zaguna Am vergangenen Sonnkag vormittag, den 13. Rovember 1932, fand im Tiergarken⸗Re⸗ ſtaurank in Karlsruhe die Mitglieder⸗Haupt⸗ verſammlung des Arbeitgeberverbandes für das Badiſche und Pfälziſche Transport⸗ und Verkehrsgewerbe e.., Mannheim, unter Leikung des erſten Vorſitzenden, Herrn Friedr. Schmidt, Mannheim, ſtakt. Aus Anlaß des 25 jährigen Beſtehens der Arbeitgeber⸗Organiſakion des badiſchen und pfälziſchen Transpork und Verkehrsgewerbes wurden einige langjährige Mitglieder zu Ehren⸗Mitgliedern ernannt. Der Verbands⸗ ſyndikus ſprach über„Gegenwarls⸗ und Zu⸗ * des deukſchen Transporlgewer · Am Rachmittag hielt der Direkkor des Reichsverbandes des Fuhr⸗ und Kraftwagen⸗ Gewerbes Deukſchlands e. V. Fr. Langen⸗ bein, Mannheim, einen Vorkrag über das Problem„Reichsbahn und Kraftwagenn Außerordenklich lebhaft waren die Klagen über die weilere Belaſtung des Kraftverkehrs infolge der Erhöhung der Sprilbeimiſchungs- quoke und der Preiserhöhung der Belriebs- ſtoffe. Einmülig wurde geforderk, daß die Ermäßigung des Pauſchalſatzes der Kraft⸗- fahrzeugſtener um 50 Prozenk ſchleunigſt vor⸗ genommen werden muß, weil ſonſt eine ganz große Anzahl von Laſtkrafkwagen ſtillgelegt werden müſſen. 741 Aus Ceimen Leimen, 15. Nov.(Verſchiedenes). Zur Zeit ſind hier die Wohlfahrtserwerbsloſen damit beſchäftigt, die Häldenſtraße von Schloß Bucheneck bis zum Goſſenbrunnen als Ze⸗ meniſchotterſtraße anzulegen, wobei ein vom Porklandzemenkwerk erprobtes Verfahren zur Anwendung gelangt. Ein gleichzeitig ange⸗ legtes Sammelbecken, das einen Abfluß in den Reßbach hat, ſoll auf der ſteilen Straße die zerſtörende Gewalt des Vergwaſſers hem⸗ men. Im Rahmen des Arbeiksbeſchaffungs⸗ programmes ſoll nun auch die gepflaſterke aupiſtraße erneuerk werden und zwar wur⸗ den die Arbeiken der Hoch- und Tiefbau-Ge⸗ ſellſchaft, ſowie an»Maurermeiſter Ludwig Rägele vergeben. Als Vorarbeit hierzu wer⸗ den gegenwärkig die aus dem Jahre 1897 ſtammenden Waſſerleitungsrohre durch Guß⸗ rohre erſeßt.— Rotverordnungsgemäß iſt die Gemeinde gezwungen, vom 1. Januar 193³ ab die fünffache Bürgerſteuer, ſowie die Ge⸗ kränkeſteuer in Höhe von 10 Prozenk einzu⸗ führen. Leimen.(Sandblaltverwiegung.) Ende voriger Woche wurde hier das von der Firma des badiſchen und pfätziſthen Transborigewerbes gung der Bergbrauerei(Geiſerbräu) und des Portlandzemenkwerkes abſchloß. In der Feſt⸗ ehemaliger Kavalleriſten, in der benachbarken Sandblatt zum Preiſe von 58 bis 65 Mark eingewogen. 23 Pflanzer konnken etwa 40 Zenktner Sandblatt zur Verwiegung bringen. Leimen.(Eine Kreisralsſitzung.) Der Kreis. rak Heidelberg hielt unter Leitung ſeines Vorſitzenden, Haupklehrer Weiß(eidelberg) hier eine Tagung ab, die mit einer Beſichli- halle unterrichkete ein Film die Kreisraksmit⸗ über die Fortſchrikte im Bekonſtraßen⸗ au. Leimen. Kircheneinweihung. Die Wieder⸗ weihe der faſt von Grund auf erneuerken evangeliſchen Kirche ſoll am Sonnkag, den 27. Rovember unter Anweſenheit des Kir⸗ chenpräſidenken D. Wurkh ſtakffinden. Mit der Feier iſt auch die Weihe der Gefallenen⸗ gedenkkafel verbunden., 10 Mußloch. 15. Nov.(Weiblicher Arbeils⸗ dienſthv. Aehnlich wie im vorigen Winter Der vergangene Samstkag abend ſtand im Zeichen geſelliger Veranſtal- kungen der 110 er Kameradſchaft, in der „Müllemer Feſthalle“, und der Kameradſchaft Weinheim. „Burg Windeck“. Beide Veranſtalkungen dienken der Pflege geſelliger Kameradſchaft. Bei beiden Veranſtalkungen wurde der gefal⸗ lenen Kameraden im Weltkriege in ehrender Weiſe gedachk. 3 Ehrung. Der in dieſen Tagen 77 Jahre alt gewordenen Frau Helene Freudenberg wurde am Monkag abend ſeitens des evan⸗ geliſchen Kirchenchors Weinheim⸗-Stadt ein Stänoͤchen dargebracht. Frau Freudenberg iſt eine hochangeſehene Mitbürgerin, die mit der evangeliſchen Stadtgemeinde in engſter Ver⸗ bundenheit lebt.—+ Am Sonnkag fand im Saale zur„Ein⸗ tracht“ eine Verſammlung des Bezirks⸗Obſt⸗ und Weinbau⸗Vereins ſtat. In Anweſenheit des Landraks, des Landbundpräſidenken, ſowie des Herrn Oberinſpekkor Markin, wurde die Verſammlung eröffnet. Bürgermeiſter Dr. Meiſer, Weinheim, erſtakkeke ein Referak über Obſtabſatzmöglichkeiten. Der Vorkrag fand allgemein Zuſtimmung. zn nahen Lütelſachſen wurden einem Nacht vom Samskag auf eingeworfen. gegen Unbe⸗ Einwohner in der Sonnkag die Fenſter keilweiſe Markin Brinkmann in Speyer aufgekaufte Zus dem Gerichtsſaa Wo bleibkt die Enkmündigung. Troß SlGB. 5 51 geſchäftsfähig. Eigenarkige Tatſachen ergaben ſich geſtern dei der Verhandlung gegen den ſehr angeſe⸗ henen Möbelſpediteur Karl W. Kr. von hier, dem die Anklage Unterſchlagung und Untreue vorwarf. Auf Ankrag war Kr. auf Grund eines Sachverſtändigen⸗Gutachkens von der Anweſenheik bei der Haupkverhandlung be⸗ freit, weil man für den Angeklagken geſund⸗ heiklichen Schaden befürchkeke und man ſich von der Beweisaufnahme dadurch keine För⸗ derung verſprach. Die erſte Merkwürdigkeit, die feſtgehalten werden muß, iſt die Takſache, daß Kr. zum Teſtamenksvollſtrecker eines 1917 verſtorbenen Privakmannes ernannt wurde, obwohl er 1924 das ganze Jahr über in pſy⸗ chiakriſcher Behandlung geſtanden hakte. Das Teſtament enthielt die Beſtimmung, daß das Srbe dem Enkelkind des Verſtorbenen an deſſen 25. Geburkskag auszuzahlen ſei. Der Stichtag war der 6. Dezember 1930. Um dieſe Zeik war Kr. verreiſt. Ber Erbe, ein 27 Jahre alter Elekkrotechniker, der jetzt zu Freiſing lebt, erfuhr dann bei einer Mannheimer Bank, daß von den urſprünglich dork deponierken Obligalionen in Höhe von 22 000 Mark nur noch knapp der zehnke Teil verwahrk wurde. Ueber die fehlenden Papiere hakte Kr. ver⸗ fügt. Den Erlös von 5000 Mark Rheiniſche Hypothekenbank Pfandbriefe hatte Kr. für ſein eigenes Geſchäft verwendet, weitere 4000 Mark Aheiniſche Hypothekenbank Pfand⸗ briefe verkaufte er und überließ den Gegen⸗ werk einem nahen Angehörigen. Endlich ver⸗ pfändete er 9000 Mark Pfälziſche Hypolhe⸗- Der Hausbeſither hal Anzeige ———— Gus Meinſieim die evangeliſche Gemeinde hat in dieſem Win. ter auf Veranlaſſung von pfarrer Leuchtweiß die kalholiſche Gemeinde einen Freiwilligen Arbeiksdienſt für Mädchen bis zum Alker von 25 Jahren eingerichket. An dieſem Arbeits⸗ dienſt, der vom 1. November bis 1. März dauern ſoll, beteiligen ſich elwa 35 Mäd⸗ chen(gemeldet hakken ſich etwa⸗ 60). Der Arbeitsdienſt hat ſich zur Aufgabe gemacht, die Nok, die infolge der gerade hier außeror⸗ denklich großen Arbeiksloſigkeit, beſonders groß iſt, zu lindern, indem unter Anleitung von Fräulein Gänzler ältere Kleidungsſtücke wieder gebrauchsfähig, gemacht werden. Die Teilnehmer des Arbeiksdienſtes erhalten au⸗ ßerdem an verſchiedenen Nachmiktagen durch Lehrkräfte der hieſigen Volks⸗ und Fortbil- dungsſchule Unkerricht in einer Reihe von allgemeinbildenden Fächern. Ziegelhauſen. Der Obſt⸗ und Garkenbau⸗ verein hielk als Abſchluß des Vereinsjahres einen Familienabend ab. Nach verſchiedenen belehrenden Vorkrägen wurde der Abend bei Kaffee und Kuchen mit Muſik. Tanz und Geſang verbracht. kannk bei der Gendarmerie erſtaktel. Der nächkliche Sturmangriff ſoll auf einen keucht⸗ fröhlichen Umkrunk in: den⸗ benachbarken. Strauß⸗Wirtſchaften zurückzuführen ſein. ** 1* 2 0* Frankenholz, 15. Nov.(Bergmannskod). Auf Grube Reden verunglückke der 26 Jahre alte verheirakeke Hauer Han ſen tödlich. Auf der 6. Sohle löſte ſich einer der berüchtigken „Sargdeckel“, durchſchlug die vorgezogene Verpfählung und zerſchmeklerke Hanſen die Wirbelfäule. Der Verunglückte hinkerläßt Frau und Kind. Oggersheim.(Prokeſt gegen Bürgerſteuer⸗ erhöhung). Die Regierung der Pfalz hat der zenk Bürgerſteuer im Wege der Skaatsauf⸗ ſicht zur Pflicht gemacht, nachdem der Skadk⸗ gefaßt hatte. Reckarſteinach. Der Turnerbund Nek⸗ karſteinach veranſtaltele einen Werbeabend, verbunden mik einer Langenmarckfeier. Neun Turnern konnke das Abzeichen der Deulſchen Lebensrekkungsgeſellſchaft überreicht werden. Auf dem Feldberg.(Jubiläum). Herr Gokt⸗ fried Schlager, vom Hokel und Kurhaus Feldberg konnke ſeinen 60. Geburkskag und das 25 jährige Beſtehen des Hokels eiern. Stadtverwalkung die Erhebung von 900 Pro- rak wiederholk einen ablehnenden Beſchluß kenbank Pfandbriefe für eine eigene Schuld. Her Mutker des Erben und dieſem ſelbſt hakte er verſchwiegen, daß die Papiere auf ſeinen, Kr.'s Namen, deponierk waren. Bei ſeiner Vernehmung gab Kr. an, daß ihm erſt Monate ſpäter Bedenken wegen der Ver⸗ pfändung gekommen ſeien. In Wirklichkeit ſei der Erbe dabei gulgefahren, da er die volle Summe bezahlen müſſe, während die Pfand⸗ briefe inzwiſchen im Kurs weit unker pari geſunken ſeien. Der geſchädigke Erbe klagke erſt im Juli 1931 gegen Kr. Sein Endſchaden kann ſich auf ungefähr 16000 Mark belau⸗ fen. Es ſchweben wegen der Freigabe von Papieren noch Verhandlungen, deren Aus⸗ gang abgewarket werden muß. Die Beweis- aufnahme brachte dann die widerſpruchsvolle Talſache, daß der Angeklagke bis auf den heuligen Tag ſein Geſchäfk führl. Dieſer Widerſpruch wird eklakant, wenn man erfährt, daß Kr. nach dem Gukachken von Profeſſor Or. Mater⸗Groß mit einem ſchwe⸗ ren Gehirnleiden behaftet iſt. Eine Fieber⸗ behandlung im Jahre 1924 führke überraſchend zu einer Beſſerung. 1929 aber ſeien Erſchei⸗ nungen aufgekreken, die auf einen Nachſchub des Leidens hätten ſchließen laſſen. Es be⸗ ſtänden daher von mediziniſcher Seike erheb- liche Zweifel an der Zurechnungs⸗ fähigkeit. Der Stkaaksanwalk bekonke einleikend, daß obiekkiv die Unkerſchlagung und die Untreue einwandfrei bewieſen ſeien. Schwierig ge⸗ ftalte ſich der Fall nach der ſubſektiven Seite. Man könne ſich ſchwerlich denken, daß jemand ein ſo umfangreiches Geſchäfk, anderen Seike für ſein Tun nicht verank⸗ worllich ſein ſolle. Nach Anſicht des Staatsanwalkes könnten die Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit nicht ſo erheblich ſein. Die Entſcheidung liege bei dem Gericht. Enkweder ſei Kr. zurechnungsfähig und müſſe verurkeilk werden oder er ſei unzu⸗ rechnungsfähig und damit geſchäfksun⸗ fähig. Für den letzteren Fall müſſe die Enkmündigung folgen. 4 Rechksanwalk Edwin Leonhard verkrak die Auffaſſung daß ein objekkives Verſchulden nicht ſo ſicher ſei. Es könne unker Umſtänden damit gerechnek werden, daß der geſchädigke Erbe alles auf Heller und Pfennig zurückbe⸗ komme. Fehlerhaft ſei es geweſen, daß man ſeinem Mandanken, der das bedauernswerke Opfer einer unheimlichen Krankheit ſei, das Amt eines Teſtamenksvollſtreckers überkragen habe. Das Urkeil müſſe auf Freiſpruch lauten. Das Schöffengericht ſprach den Angeklag⸗ ten zu Laſten der Staakskaſſe frei. In der Urteilsbegründung wurde zum Ausdruck ge⸗ brachk, daß Kr. hätte verureitlt werden müſ⸗ ſen, wenn nichk von mediziniſcher Seike er⸗ hebliche Zweifel an ſeiner Zurechnungsfähig⸗ keit geäußerk worden wären. Daneben auf Enkmündigung zu erkennen, ſei nicht Auf⸗ gabe des Schöffengerichts. 4 Wir hoffen, daß die zuſtändige Stelle ſich dieſes Falles annimmt und die Entmündigung ſchnellſtens durchführk. Die Konſequenzen wã⸗- ren nicht auszudenken, wenn es in Deutſch- land möglich wäre für begangene Straftaken den Skr. G. B.§ 51 zugebilligt zu bekommen, wenn man auf der anderen Seite geſchäfts⸗ fähig, wie ein normaler Geſchäfksmann iſt. Feſtlagsrückfahrkarken für das Weih⸗ nachksfeſt 1932. Für den Weihnachtsverkehr 1932 werden wiederum Feſttagsrückfahrkarken mit 33 ein Drittel Prozenk Ermäßigung in der 2. und z3. 55 auf den Perſonenzugsfahrpreis einge⸗ ührt. dieſen Feſttagsrückfahrkarken nur über die gleiche Strecke ausgeführk werden. Die Gel⸗ kungsdauer der Karken iſt auf die Zeit vom 21. Dezember 1932 bis 10. Januar 1933 feſt⸗ geſeht. nur in den Tagen vom 21. Dezember 1932 .00 Uhr bis 1. Januar 1933 24.00 Uhr, für Die Hin- und Rückfahrk kann bei Die Karken gelken für die Hinfahrt die Rückfahrt nur an den Tagen vom 23. De. zember 1932 12.00 Uhr bis 12. Januar 1933 24.00 Uhr. Buchen.(Sechsfache Bürgerſteuer). Das Bezirksamk Buchen hak vom 1. Januar 1933 an die Bürgerſteuer im ſechsfachen Bekrage des Landesſatzes angeordnet. Eberbach. Unter Mitwirkung von Gäſten aus Heidelberg hielt der hieſige Muſikverein einen mik viel Beifall aufgenommenen bun⸗ ten Abend ab. Adelsheim. Regierungsaſſeſſor Dr. Em⸗ melmann wurde bis auf weiteres mit der Verwalkung des Bezirksamkes Adelsheim be⸗ auftragt. Achkarren(Kaiſerſtuhl), 14. Nov.(Unfall an der Skarkſtromleikung.) Ein hieſiger Elek⸗ krokechniker verlor beim Monkieren einer elekkriſchen Leitung an einem Hauſe das Gleichgewicht und griff im Fallen nach der Skarkſtromleitung, wo er hängen blieb. Er konnke erſt nach einer Vierkelſtunde aus ſei⸗ ner verzweifelken Lage befreit werden. Der Verunglückkte hat ſchwere Brandwunden an den Händen erlikten. Die Wettervorherſage Donnerslkag: keine weſenkliche Anderung der Wekterlage. Auffriſchende Nord- winde. 155 Waſſerſtandsnachrichten Rhein C a g Mn Baſe! Kehl Maxau Caub 14.11. 85 1 s Neckar * pio- heil⸗ Jagit- Diedes⸗ heidel⸗⸗Mann⸗ 9 chingen bronn feld heim berg heim 1411. i s. 255 310 15. 11. 15 114 62 255— 16. 11. 16 115 63 78 255— Heidelberger Schöffengerichl. Schwindel mik falſchen Raballſparmarken. 5 Heidelberg, 16. November. Die 25 Jahre alke Ehefrau des in Doſſenheim wohnhaften Archikekten G. hatte in verſchiedenen Läden eines weit verbreikeken Filialgeſchäftes insge⸗ ſamk zwölf mit falſchen Rabaktſparmarken ge⸗ klebke Sparbücher zur Einlöſung vorgelegt. In neun Fällen hakte ſie Erfolg. Sie erhielt ſo 13.50 Mark. Bei den lehten drei Büchern wurde Verdachk geſchöpft, der ſich als berech⸗ kigt erwies. An der Herſtellung der gefälſch- ten Marken war außer dem Ehemann G. noch ein gewiſſer H. aus Stulkgart bekeiligt. G. hakte zum Zwecke der Herſtellung der Mar⸗- ken eine Druckmaſchine im Werke von über 100 Mark u. a. erforderliche Miktel gekauft. Er wurde vom Schöffengericht vor einigen Monaken zu ſieben Wochen, der mitbeteiligke H. zu vier Monaten Gefängnis verurkeilt. Geſtern nun hakke ſich die Ehefrau G. wegen Urkundenfälſchung und Bekrugs zu verant⸗ worken. Sie gab ihre Schuld zu, die ſie mik Rok begründeke. Sie mußte ſich aber vom Vorſithenden(Landgerichksdirektor Dr. Heins⸗ heimer) den Vorhalt gefallen laſſen, daß die Rot nichk groß geweſen ſein könne, da man für den großangelegken Schwindel weit über 100 Mark angelegk habe. Der Erſte Stkaaks⸗ anwalk bezeichnete die Tat als eine große Gaunerei. Sein Ankrag lautete mit Rückſicht auf die Gemeingefährlichkeit auf drei Monake Gefängnis. Das Schöffengerichk ſah die Ra⸗ baktſparmarken, in Anlehnung an die Judika- kur des Reichsgerichts, nicht als Urkunde an. Die nichk vorbeſtrafte Angeklagke erhielk we⸗ gen Bekrugs und Bekruasverſuchs zwei Wo⸗ haft als verbüßt gelten. wie der Angeklagle bekreibe und auf der — Auf die weikere Entwicklung dieſes Falles ſind wir geſpannk. *** chen Gefängnis, die durch die Unkerſuchungs⸗ „Sb Man f ander zu k und die Ki jeder ſager Moſſe-Hau Kirchenwah der evan des evange der„Frant aller Glied preußiſchen „Frankfurt deukſcher S Frankfurt In ihrer ſchelt die„ über die p rieſenlanger „Kirchenwa Beim Leſei von den b ds Is. die drucks nich ſtammt. Wi wir hielten des Evange geſchloſſen, ſich beſonde aus ehemal mangels 1 iſt das ehet dienſtes, di⸗ ger Zeit ar „Voß“ Redo ſchlechtverhi Judenkanke Redakkions fälligen Gri ken. Die r Augen des füglich an, d Leviten der eine„kirch⸗ Das Geijt Harpuder vom 7. Nov nerlich he Seiten hi der niede wild nach jeder feſt ſch wabblia die von ſt wohnt iſt, allzeit in befinden 1 das erſte überwindl. über ſich einen Rü Und ſo Am Real⸗ Schulen Bad ders„gearke Art gehört e als Lehramt. als Erzieher ſchen Volkes ſprochenen pé doch nicht ber leilung von kritiſie renden leren Gebiele zu bewegen daß das, was kun hat, was man es ſchon bringt, ſo iſt Politik.) Wie uns tiſch“ mitkeilt, und Lehren b einer Aufſaßz maßen vernel „Sie habe ihrem Umgan Danach ließ e Erörterung he Charakber iſt gehören zu d Kakter ſich er det. Außerd was daher ko er leſe, ſo leſe Was den uns wegen en erlauben. Es Herr Skorch praktikant be derarkig jäm, chen. Wir n Zeit einmal C keil über die zu bilden, da⸗ ruhk. Im Ue Weih · werden 33 ein 2. und 3. is einge- ann bei iber die Die Gel⸗ Zzeit vom 933 feſt⸗ Hinfahrt ber 1932 Uhr, für 23. De⸗ nar 1933 er). Das uar 1933 Betrage n Gäſten uſikverein en bun⸗ Dr. Em⸗ mit der sheim be⸗ )„(Unfall ger Elek⸗ en einer auſe das nach der lieb. Er aus ſei⸗ den. Der unden an ge erung der nde Nord- ten ann⸗ im 87 210 77 198 Caub idel⸗⸗Mann⸗ erg heim 255 310 255— 255 ———— hi. rmarken. e 25 Jahre wohnhaften nen Läden ftes insge⸗ marken ge⸗ vorgelegt. Sie erhielt ei Büchern als berech⸗ er gefälſch⸗ hemann G. rk bekeiligk. g der Mar⸗ e von über kel gekauft. or einigen nitbekeiligke verurkeilt. 1 G. wegen zu verant⸗ die ſie mit aber vom Dr. Heins⸗ en, daß die ne, da man weit über rſte Skaaks- eine große it Rückſichk ſrei Monake ſah die Ra⸗ die Judika⸗ Urkunde an. erhielk we⸗ 4 9 zwei Wo⸗ terſuchungs- 3 WMan fragtk ſich erſtaunk, was das mitein⸗ ander zu kun hak: die„Frankfurker Zeikung“ und die Kirchenwahlen. So wenig doch, wird jeder ſagen, wie der Kölner Dom mit dem Moſſe⸗Haus in Berlin. Denn zum erſten ſind Kirchenwahlen eine inkerne Angelegenheit der evangeliſchen Kirche beziehungsweiſe des evangeliſchen Volkes und in dem von der„Frankfurker Zeitung“ behandelken Falle aller Glieder der evangeliſchen Kirche der alt⸗ preußiſchen Union, und zum zweiten iſt die „Frankfurker Zeitung“ das heuke noch in deutſcher Sprache erſcheinende Judenblakk in Frankfurt am Main. In ihrer Ausgabe vom 12. November mau⸗ ſchelt die„Frankfurker Zeitung“ auf ihre Ark über die preußiſchen Kirchenwahlen in einem⸗ rieſenlangen Axtikel unter der Ueberſchrift: „Kirchenwahlen und Nakionalſozialiſten“. Beim Leſen des erſten Abſchnittes, in dem von den badiſchen Kirchenwahlen im Juli ds Is. die Rede iſt, kann man ſich des Ein⸗ drucks nicht erwehren, daß dieſer Arkikel von Volksdienſt⸗Seile ſtammk. Wir wollen das nichk behaupken, aber wir hielten es auf Grund unſerer Kennknis des Evangeliſchen Volksdienſtes für nichk aus⸗ geſchloſſen, daß die Volksdienſtführung, die ſich beſonders in Würktemberg vorwiegend aus ehemaligen Demokraken zuſammenſeßt, mangels parkeieigener Blätker(bekannklich iſt das ehemaliqge Zenkralorgan des Volks⸗ dienſtes, die„Tägliche Rundſchau“, vor eini⸗ ger Zeit an den„Tat“kreis des früheren „Voß“ Redakkeurs Zehrer übergegangen) ihre ſchlechtverhüllten Haßgeſänge der Frankfurker Judenkanke zur Verfügung ſtellt, die die Redaktionsjuden nakürlich mit einem wohlge⸗ fälligen Grinſen der Oeffentlichkeit unkerbrei⸗ ken. Die religiöſen Sozialiſten ſind in den Augen des Schreibers(und wir nehmen doch füglich an, daß derſelbe nicht mit irgend einem Leviken der Judenkanke idenkiſch iſt) lediglich eine„kirchenpolitiſche Gruppe“, während die Das Geijtespyrohnkt eines marxiſtichen Haupijchriftleiters Harpuder aus Jagoslow in der„Volksſtimme“ vom 7. November: „ꝗ... Es iſt das erſte Mal, daß dieſe in⸗ nerlich hohle, auf Lug und Trug nach allen Seiten hin aufgebauke, von der Aufpukſchung der niederſten Inſtinkte lebende, ziellos und wild nach allen Richtungen hin herumfunkende, jeder feſten Geſtalt bare, froſchmoluſkenhaft ſchwabbl'ge und zerfließend breiige Bewegung, die von ſich ſieghaft in die Welt zu ſchreien ge⸗ wohnt iſt, daß wie immer es komme, ſie ſelbſt allzeit in einem unaufhalkſamen Vormarſch ſich befinden werde(pauſe zum Akemholen)) es iſt das erſte Mal, daß dieſe ſo großmäulig„Un⸗ überwindlichen“ einen ſo ſtarken Rückſchlag über ſich ergehen laſſen müſſen, ja überhaupt einen Rüchſchlag..“ Glaubensbewegung„Deutſche Chriſten“, hinker der wir Nationalſozialiſten ſtehen, nach„ihrem faſziſtiſchen Grundzuge zum kokalen Staate gar nicht anders kann, als die Körperſchaften in ihrem Sinne zu politiſteren“. Der Artinkel ſchließt: „Man konnte in den„Evangeliſchen Blättern“ leſen, daß mit alledem„die Ge⸗ ſchäfte Roms“ beſorgt würden. So elwas wird freilich in prokeſtantiſchen Organen leichk geſagk, aber hier hak es doch eine ge⸗ wiſſe Bedeukung, nämlich inſofern, als eine Schädigung der evangeliſchen Kirche, in der Tak der kakholiſchen zuguke kommen kann. Wie dem auch ſei, jedenfalls ſteht Wie hier allgemein bekannk iſt, erlitt der Bürgermeiſter Roberk Bollſchweiler(Soz.) am Todeskag des Bad. Innenminiſters Emil Maier einen Hitzſchlag. Zur Heilung und Kur weilte nun Bürger⸗ meiſter Bollſchweiler im Schwarzwald. Sein Geſundheitszuſtand iſt aber, wie man hörk, noch nicht ſoweit forkgeſchrikken, daß er ſei⸗ nen Dienſt wieder ankreken kann. Als ſtellverkrekender Bürgermeiſter am⸗ tierte nun bis vor eltwa 8 Tagen Gemeinderat Hug,(Zenkr.) der nun auf einmal amtsmüde geworden iſt. Ob nun die„Müdigkeitk“ auf Grund ſeiner Tätigkeit als ſtellverkrekender Bürgermeiſter eingekreken iſt, oder wie man auch ſagen hörk, auf einen Wink hin, den er von ſeiner Dienſtſtelle, der Eiſenbahnbehörde, aus erhalten haben ſoll, enkzieht ſich vorerſt unſerer Kennknis. Allerdings wäre es ja möglich, daß ſich die Eiſenbahnverwalkung, bei der Gemeinderak Hug Lokomokivführer iſt, auf den Skandpunkt ſtellt, enkweder iſt er Lo⸗ komokivführer oder aber er iſt Bürgermeiſter. Kurzum, es kann ſo ſein, und das auch mit einer gewiſſen Berechkigung. Nun aber ſieht man auf einmal im„hohen Hauſe in Ziegel⸗ hauſen“ einen Mann, der ſich in gewiſſen Kreiſen einen großen Namen machen konnke, und ſo nebenbei Häupkling der Wellblechfronk von Ziegelhauſen iſt— Hauptlehrer Weſter⸗ mann von der Landhausſchule in Heidelberg. Nach Rückfrage bei unſeren Gemeinderäten Odenwälder und Rode wird uns von ihnen mikgekeilt, daß ſie von einem ſolchen Wechſel im Amt offiziell noch keine Kennknis haben. Dieſe Takſachen werfen ein eigenarkiges Licht auf noch eigenarkigere Mekhoden inner⸗ halb einer Verwalkung, wenn man bedenkk, daß noch nicht einmal die Gemeinderäke von einem ſolchen Beamken⸗Wechſel unkerrichkek wurden. Was ſagt da die Aufſichtsbehörde dazu? Ganz beſonders inkereſſank an der Sache aber iſt das Gerücht, daß ſeit Herr Weſter⸗ Und ſo etwas will ernſt genommen werden!!! mann Bürgermeiſterſtellverkreter von Ziegel⸗ „Volkserzieher Am Realgymnaſium 1 gibt es wie an ſo vielen Schulen Badens deutſchbewußte Schüler und an⸗ ders„gearteke“ Lehrkräfte. Zu dieſer letzkeren Art gehörk ein gewiſſer Karl Skorch, der dort als Lehramksprakkikant ſich ſeine Qualifikation als Erzieher der kommenden Generakion des deuk⸗ ſchen Volkes erwerben möchte. Bei ſeiner ausge⸗ ſprochenen pädagogiſchen Fähigkeit ſcheint er ſich doch nicht bewußt zu ſein, daß man bei der Beur⸗ teilung von Schülerleiſtungen in der Wahl der kKrikiſierenden Ausdrüche ſich immerhin auf neukra⸗ leren Gebieten, als es gerade die Politik darſtellt, zu bewegen hat.(Das ſoll jedoch nicht bedeuken, daß das, was er verlaulen ließ, etwas mit dem zu tun hat, was wir unker Politik verſtehen. Wenn man es ſchon mit dieſem Begriff in Verbindung bringt, ſo iſt das höchſtens eine ganz kümmerliche Politik.) Wie uns der„berühmte Wind auf dem Schreib⸗ tiſch“ mitteilt, ließ ſich dieſer im Wachſen, Lernen und Lehren begriffene junge Herr bei Gelegenheik einer Aufſatzkorrektur vor der Klaſſe folgender⸗ maßen vernehmen: „Sie haben keinen Charakter, das ſcheink von ihrem Umgang mit SA⸗Männern zu kommen.“ Danach ließ er ſich zu der großen'ſſenſchaftlichen Erörterung herab, die ekwa folgenden Sinn halte: Charakber iſt eine Summe von Eigenſchaften; Sie gehören zu den kppiſchen Deukſchen, deren Cha⸗ Kakter ſich erſt mit 25 Jahren vollſtändig ausbil⸗ dek. Außerdem habe der Schüler keinen Slkil, was daher komme, daß er zu wenig leſe und wenn er leſe, ſo leſe er nur den„Völkiſchen Beobachter“. Was den Schüler ſelbſt anbelangt, wollen wir uns wegen mangelnder Sachkennkn's kein Urkeil erlauben. Es handelt ſich für uns nur darum, ob Herr Skorch in ſeiner Eigenſchaft als Lehramks⸗ praktikant berechtigt iſt, die Unterrichtsſtunde zu derarkig jämmerlichen Aeuße rungen zu mißbrau⸗ chen. Wir wollen hoffen, daß ihm zu gegebener Zeit einmal Gelegenheit geboken wird, ſich ein Ur⸗ keil über die Kämpfer der braunen Freiheitsarmee zu bilden, das auf einer Erfahrungsgrundlage be⸗ ruht. Im Uebrigen ſind wir der Auffaſſuag, daß elz, zur Veröffenklichung eines offenen Brie⸗ in Mannheim es ihm ſicher nichts ſchaden könnte, wenn er ab und zu einen Blick in den„Völkiſchen Beobachter“ werfen würde zur Vervollſländigung ſeines Welt⸗ bildes. Gerade für ſeine fachliche Ausbildung als Deukſch⸗ und Geſchichtslehrer kann das nur von Nutzen ſein.— Nur eines möchten wir dem Herrn noch warm ans Herz legen: Laſſen Sie es nie ſoweit kommen, daß man Sie und ſomit Ihre Aus⸗ ſprüche ernſt nimmk. Sie könnten Schaden neh⸗ men. In der Schule des 3. Reiches wird einmal mit eiſernem Beſen ausgekehrt. Es wird dann in der Schule nur noch Platz für charakkerfeſte Lehrkräfte ſein, nicht aber für politiſche Schwach⸗ „Svankfuvter Zeitung“ und die Kicchenwahlen nun auch die Evangeliſche Kirche der alt⸗ preußiſchen Union vor einem wichkigen Abſchnitte ihrer Geſchichke, vor einer Ent⸗ wicklung, deren Schwierigkeiken noch gar nicht abzuſehen ſind.“ Aus dieſen Worten ſpricht ſo richtig der Geiſt Judas. Immer höhere Mauern eng⸗ ſtirniger konfeſſioneller Inkereſſenpolikik wer⸗ den errichtet, damit das Volk die großen Ziele und Gedankengänge der deultſchen Politik nicht mehr erkenne. Und der Aus⸗ gangspunkk dieſer volksverderblichen Konfeſ⸗ ſionshete iſt immer der Jude, die Handlan⸗ ger, jene, die heuke immer noch einer ſolchen köpfe. Es iſt nun ſchon bald ein Jahr her, daß die erſte„Beratung“ über die Eingemein⸗ dungsangelegenheit Neckarelz⸗Mosbach ſtatkt⸗ gefunden hat. Wir mußken leider mit einer ſehr unfeinen Ueberſchrift darüber erſtmals berichten. Sie laukete: „Halten Sie das Maul!“ und bezog ſich auf Einzelheiten der„Bera⸗ kung“, von denen mit Beſtimmtheit behaupket wurde, daß ſie als Zuruf gegenüber einem Neckarelzer Teilnehmer der Sitzung gefallen ſind, wenngleich auch nichk volle Einmütigkeit darüber herrſchte, wer dieſe Worke in der Hitze des Workgefechtes gebraucht hatte. Das Echo unſerer damaligen Veröffenklichung war eine Berichtigung des Landrakes Rolhmund von Mosbach, deren zu ſpäte Veröffenklichung uns auch eine Verurkeilung wegen formalen Vergehens gegen das Preſſegeſeß einbrachte. Der Text der Rokhmundſchen Berichtigung veranlaßke den Gemeinderat Frei, Neckar⸗ eine jeierliche arklarung über einen Gebankenſtrich Parkei nachlaufen. Phylax. Fat Ziegelhaujen einen, kranken“ Bürgermeijteritellvertreter? hauſen ſpielt, er als Lehrer der Landhaus⸗ ſchule krank gemeldek ſein ſoll. Herr Weſter⸗ mann wäre alſo wohl in dieſem Falle immer noch geſund genug, um den Bürgermeiſter ver⸗ kreken zu können, deſſen Amk und Dienſt un⸗ ſeres Erachkens mindeſtens ſoviel Arbeiks⸗ und Nervenkraft erforderk, wie der Dienſt als Lehrer an der Landhausſchule. Vielleicht kümmerk ſich die Dienſtaufſichksbehörde ein⸗ mal um dieſes Gerücht! Vielleicht hat auch die Krankenkaſſe des Herrn Weſtermann ein Inkereſſe daran, daß ſich der Mann nichk im „Dienſt am Volke“ aufreibk? Wir regen das Ein beachtenswerter Freijyruch bes Pg. Cerjj Am Dienstag fand vor der Strafkammer 11 des Landgerichts Karlsruhe ein inkereſſanker Prozeß ſtatt. Pg. Cerff war angeklagt w⸗-⸗ gen Beleidigung des inzwiſchen verſtorbenen Innenminiſters Emil Maier und zwar auf Grund einer in öffenklicher Rede aufgeſtellten Behaupkung, die ſich gegen die Regierungs⸗ weiſe des Herrn Maier wandte. Er ſagte damals im Zuſammenhang über die ungerechke Behandlung von uns Nationalſozialiſten von Seiten des Herrn Maier, daß ſelbſt hohe Be⸗ amte des Miniſteriums bei Herrn Gauleiker Wagner geweſen wären und erklärk hätkten, daß ſie das nicht mehr decken könnken, was Herr Maier macht, da er ſich über das Recht hinwegſeze. Herr Maier, der gegen Pg. Cerff ſelbſt Strafankrag geſtellt hakte, ſah hier⸗ in eine Beleidigung ſeiner Perſon. Das Ge⸗ richt kam nunmehr aber zu einem anderen Urteil und ſprach Pg. Cerff mit der Begrün⸗ dung frei, daß es ſich nichk widerlegen laſſe, daß die Nalionalſozialiſten durch die Maß⸗ nahmen des Herrn Maier in ihrem Rechls⸗ empfinden verleßt worden ſeien. Nicht zuletzt war es ein Verdienſt des i Verkeidigers Pg. Rechksanwalt Dr. Knaus, daß das Gericht zu dieſer Erkennknis kam, denn er zeigke noch einmal in aller Deuklich⸗ keit die einſeitigen Maßnahmen des Heryn Innenminiſters auf, ſo z. B. die Rokenberg⸗ Affäre, das Verbok von Hitlerverſammlungen im Zelk, die Aufhebung des Demonſtrakions⸗ verbokes am 1. Mai und die ſoforkige Wie⸗ dereinführung desſelben in den nächſten Ta⸗ gen uſw. Dieſe Maßnahmen erfuhren nun durch das Urkeil eine nachkrägliche für uns ſehr erfreu⸗ hiermit an. liche und gerechte Beleuchtung. „die Eingemeinzungs⸗Angelegenheetm Aeclarelz⸗Mosbach Erklärung: In Nr. 64 dieſer Zeitung erſchien ein offe⸗ ner Brief des Gemeinderats Frei, Neckarelz an den Landrat Rokhmund, Mosbach. In der Unkerüberſchrift „Eine offene Berichtigung der„Berich⸗ ligung“ dieſe Herrn“ habe ich aus eigenem Enkſchluß die Worte „dieſes Herrn“ und den zwiſchen beiden Wor⸗ ken ſtehenden Gedankenſtrich eingefügt. In dieſer Einfügung ſah Landrak Rokhmund eine öffentliche Beleidigung ſeiner Perſon. Ich erkläre hiermit, daß ich Landrat Rokhmund weder durch das Wort„dieſes“, noch durch die Bezeichnung„Herr“, noch durch den Ge⸗ dankenſtrich beleidigen wollke und nehme des⸗ halb dieſe von mir eingefügken Teile der da⸗ maligen Ueberſchrift ſowohl jedes für ſich als auch alle drei zuſammen in ihrer gemeinſamen Bedeutung zurück. Ich zweifle daran, ob ein ordenkliches Gericht in den von mir eingefüg⸗ ken Ueberſchriftsteilen den obiektiven Talbe⸗ ſtand einer Beleidigung erblickt hätte. Wenn ich kroßhdem dieſe Erklärung abgebe, ſo kue ich es mit Rückſichk auf die mir bekannt gewor⸗ dene ſuhjektive Meinung von Landrat Rokh⸗ mund, daß er durch dieſe Faſſung der Ueber⸗ ſchrift beleidigt worden ſei. gez. Karl Friedrich Kaiſer. Das SBᷣD⸗Schmutz⸗ Slugblatt Pg. Rechtsanwalt Rupp ſchreibt Es ſind, bezw. werden folgende Klagen erho⸗ ben: 1. Geaen den Nerantwortlichen des Flug⸗ fes an Landrat Rothmund in unſerer Zeitkung. Und dieſer offene Brief wiederum ſchien Landrak Rothmund genügend Anlaß zu einer Anzeige wegen öffenklicher Beleidigung zu ſein. Dieſe Anklage richkeke ſich 1. gegen Gemeinderak Frei und Bürgermei⸗ ſter Rappold, Neckarelz, wegen des In⸗ halkes des Briefes. 2. gegen unſeren Mitarbeiter Kaiſer, weil er dieſem offenen Brief„aus eigenem Ent⸗ ſchluß“ die folgende in den Augen des Herrn Rothmund für ihn beleidigende mit auf den Weg gegeben hatte: „Eine offene Berichligung der„Berich⸗ „ligung“ dieſes— Herrn.“ Bevor die Angelegenheit zur Hauptver⸗ handlung kam, wurde ſie hinſichtlich der Kla⸗ gepunkke gegen Gemeinderat Frei und Bür⸗ germeiſter Rappold aus der Welt geſchafft durch eine von den beiden„Angeklagken“ un⸗ blattes Scholz in Mannyerm und einen gewiſ⸗ ſen Wankel in Lahr beim Amtsgericht Karls⸗ ruhe wegen Beleidigung des Gauleiters. 2. Gegen den„teverantwortlichen Redak⸗ teur der„Volkswacht“ in Freiburg wegen Be⸗ leibigung des Gauleiters beim Amisgericht Freiburg. 3. Gegen den verantwortlichen Redakteur des „Volkswille“ in Singen wegen Beleidigung des Gauleiters beim Amtsgericht in Singen. 4. Gegen den verantwortlichen Rebakteur der „Volksſtimme“ in Mannheim wegen Beleidi⸗ gung des Pg. Wetzel, M. d. R. bei Amtsgericht in Maunheim.8 5. Gegen den verantwortlichen Redakteur der „Heidelberger Volkszeitung“ wegen Beleidi⸗ gung des Pg. Lenz, M. d. R. beim Amtsgericht in Heibelberg. 6. Gegen den verantwortlichen Rebakteur der „Freien Preſſe“ in Pforzheim wegen Beleidi⸗ gung des Pg. Kramer beim Amtsgericht in Sforzheimmememe.. Weiter Klagen bleiben vorbehalten, insbeſon⸗ dere gegen die Verteiler des Flugblatts. Wir haben die Klagen inzwiſchen ſo erhoben, daß ie Schmutziane, die hinter dem Flugblatt ſte⸗ en, voll Gelegenheit haben alle ihre Behaup⸗ tungen zu beweiſen. Gleichzeitig wollen wir möglichſt viele Rebaktenre der SpPD. der Ge⸗ fängnisſtrafe von mindeſtens 3 Manaten teil⸗ Hajtig werden laſſen. eaenmanmnmnnn Deut scher Arbeiter Heraus aus den Reihen der organisierten Mordbanditen! ——————————————————— Es blieb in der Klage nun alſo nur noch die Ueber⸗ ſchrift als„Corpus delicti“ übrig, etwas we⸗ nig alſo für den Nachweis einer„öffenklichen gen Wochen veröffenklichk haben. Beleidigung“. Vielleicht kam das auch dem Anklageverkreker beim Schöffengericht Mos⸗ bach ſo vor, denn im leßten Augenblick wurde die auf 28. September angeſetzte Ver⸗ 3 über den Gedankenſtrich in der eberſchrift per Eilboten abgeſagt. In einem zwiſchenzeitlich ſtattgehabken Schriftwechſel mit Landrat Rothmund hakte Pg. Kaiſer dem angeblich„Beleidigken“ freiwillig eine ent⸗ ſprechende Erklärung zugeſagt, die wir an anderer Skelle veröffentlichen. Es hat alſo nunmehr den Anſchein, als ob die Frage, ob ein Gedankenſtrich beleidigen kann, nicht gerichtlich, ſondern außergerichklich enkſchieden wird. Sammler juriſtiſcher Kurioſa ——— 3——— —————————— kerzeichneie Erklärung, die wir ſchon vor eini⸗ werden das bedauern..* Hauptſchriftleiter Dr. W. Kattermann. Verantwortlich für Innenpolitik: Dr. W. Kattermann; für Außen ⸗ politik, Feuilleton und Roman: B. Seeger⸗Kelbe; für Badiſche Po⸗ litik, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“: W. Ratzel; für unpolitiſche Nachrichten,„Stadt Heibelberg“ und Sport: Ueberle; für Anzeigen Heidelberg: Hammer; für Anzeigen Mannheim: K. Ott. Schntliche in Heidelberg.(W,. Ratzel, K. Ott in Mannheim.) Sprechſtunden der Redaktion: täglich 17—18 Ulr. 7 Drucerei Winter, Heldelberg 3. in Hemsbach die Schweinepeſt feſtgeſtellt. 17. November 1932 Dionnerskag, Gedenkkage. 1931 Hans Hobelsberger, Schloſſer, SA⸗ Truppführer, Biblis bei Worms, von Kom⸗ muniſten erſchoſſen. Vorſicht mit Carbid! Am Dienslag nachmitlag erlitk ein Taglöhner in S 6 bei einer Exploſion einer Carbidlaterne Verbrennungen am linken Auge, die eine Verbringung ins ſtädt'ſche Kran⸗ kenhaus notwendig machten. Eine Gehirnerſchüktkerung krug eine Radfah⸗ rerin auf dem Hochuferweg infolge eines Zuſam⸗ menſtoßes mit einem Radfahrer davon, ſodaß ſie ins Krankenhaus eingeliefertk werden mußte. Glimpflicher kam ſchon ein Radfahrer davon, der an der Ecke Kronen⸗Feldſtraße mit einem Per⸗ ſonenwagen zuſammenſtieß. Der Radfahrer erlikt Haukabſchürfungen. Kraftfahrzeugkonkrolle. Anläßlich einer Konlrolle von Laſtkraftwagen auf dem Parkring wurden 5 Führer von Laſtkraftwagen feſtgeſtellt, die mit übermäßiger Geſchwindigkeit fuhren. Sie gelang⸗ ken zur Anzeige. Die Schweinepeſt im Bezirk Mannheim. Nach den bezirksärztlichen Meldungen wurde Anfang November in Käferkal, Sandhofen, Rheinau, Sek⸗ kenheim, Ilveshe'm, Ladenburg, Neckarhauſen, Schriesheim, Schwetzingen, Oftersheim, Plankſtadt und Alklußheim, ſowie im Amksbezirk Weinheim In Rheinan hakte ein Arbe'ksloſer das Unglück, daß ihm in wenigen Skunden mehrere junge Schweine von der Schweinepeſt dahingerafft wurden. Vor⸗ beugende Maßnahmen ſind angeordnek. Ein Werk K. Laubers in der ſtädliſchen Kunſt⸗ halle. Im weſtlichen Anbau der Kunſthalle iſt en neues großes plaſtiſches Werk des Mannheimer Bildhauers Kurk Lauber„Die Liegende“ aus⸗ geſtellt. Sageskalender: Donnerskag, den 17. November. Nalionalthealer:„Gaſparone“, Operekle von Carl Millöcher— Miete I1— 19.30 Uhr. Planetarium im Luiſenpark: 16 Uhr Vorführung. r⸗ D 2, 6: Meiſterklavierabend Lili Krauß, 20 Uhr. Durlacher Hof: Nazi Eiſele. 1* v* Der Film zeigt. Alhambra: Wolkenſtürmer“ Capikol:„Chauffeur Ankoinekte Gloria:„Der kräumende Mund“ Palaſt:„Der fliegende Tod“ Schauburg:„Skrafſache Geldern“ Scala:„Keine Feier ohne Meyer“ Univerſum:„Wie ſag ichs meinem Mann“ und Bühnenſchau. 71 Kunſthalle Eröffnung der Ausſtellung„Alkamerikaniſche Kunſt“ in der ſtädliſchen Kunſthalle. Am Samstiag, den 19. November zeigk das hieſige Muſeum für Nakur⸗ und Völkerkunde in den Räumen der ſtädtiſchen Kunſthalle ene um- fangreiche Ausſtellung von Werken der Kunſt und des Kunſthandwerks Alkamerikas, d. h. im weſenklichen der Kulkurländer auf dem Gebiet des heutigen Mexiko und Mitklelamerika ſowie des heukigen Peru aus den Jahrhunderken vor der Eroberung durch Corbez und Pizzaro. Wie die Schau oſtaſiatiſcher Kunſt im Schloßmuſeum, ſo ſetzt ſich auch dieſe Ausſtellung weſenklich aus eige⸗ nen Depokbeſtänden des hleſigen Völkerkunde⸗ muſeums(Zeughaus) zuſammen; jedoch kommen aus öffenklichem und Privatbeſitz inzu. Die Skudienſchau„Geſtalk und Geſtalkung“, eine vergleichende Gegenüberſtellung von Geſicht, Hand⸗ ſchrift und Werk bildender Künſtler, iſt in Vor⸗ bere kung und wird elwa in 14 Tagen er⸗ öffnet. Seyy Summer ſingt Sepp Summer!——— 1926 hörte ich ihn zum erſtenmal, in der Warkburgſtadt Eiſenach. Er ſang von Golt und Ewigkeit, von Kampf und Liebe, von Lebensſeligkeit und Tod. Warm und rein, aus der Tiefe ſeines Gemükes hob ſich ſe'ne Stimme und die Saiten unker ſeinen Händen ſan⸗ gen mit, wunderſam ſchön. Die Herzen der Men⸗ ſchen, die ihm lauſchten, rauſchten auf in einem feierlich-frohen Glück. Man empfand: hier ſtand nicht ein Lautenſänger allein, hier ſtand ein mit Gotk und Welt, mit Zeit und Ewigkeit ringender, ein denkender, dichkender, ſchöpferiſcher Menſch. Immer mehr brach Sepp Summers Welkan⸗ ſchauung durch in Sang und Klang. Sie führke ihn zum Hakenkreuz. Und er reihke ſich— ſpie⸗ lend und ſingend— ein in Adolf H klers Heer der Frelheitskämpfer.„Wir gehn im Schritte, im Einem 24 Jahre allen Spengler von Mann⸗ heim wurde das Führen von Kleinkrafträdern un⸗ terſagt, da er durch verkehrswidriges Fahren mit dem Mokorrad den Tod ſeines eigenen Vakers verſchuldek hat und deshalb wegen fahrläſſiger Tötung beſtraft worden iſt. X Weihnachksverkauf des Mukkerhauſes für evangeliſche Kinderſchweſtern. Wie alljährlich findet am Samstag, den 3. und Sonnkag, den 4. Dezember in den Sälen der Jo⸗ hanniskirche auf dem Lindenhof der Weihnachks- verkauf zugunſten des Mukterhauſes für evange⸗ liſche Kinderſchweſtern und Gemeindepflege e. V. Mannheim, Schwarzwaldͤſtraße 14, ſtatt. Das Multerhaus hat es ſich zur Aufgabe gemachk, die Kiderſeele zu pflegen, den Gemeinſchaftsſinn zu ſtärken, unker Zugrundelegung warmer Religioſi⸗ kät. Der Dienſt an Erwachſenen und Kindern in Erholungsheimen, Fürſorgeanſtalken, Kleinkinder⸗ ** ſchulen und Kindergärten iſt eines der Täligkeits⸗ Iſt das nicht Ereignis genug, um nicht nur in die Herzen der gläubigen Gemeinde ſtille Feſtſtim- mung einziehen zu laſſen? Wet über den Sladt⸗ keil Lindenhof hinaus wurden alle Kreiſe in den Bann der aus Anlaß der Jubelfeier ſtattfind ꝛnden Veranſtalkung gezogen. Der langjährige Haus⸗ geiſtliche des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Ge⸗ heimer Kirchenrak D. Paul Klein, der nunmehr ſeit 2 Jahren in München im Ruheſtand lebt, hat es ſich nicht nehmen laſſen, herbeizueilen, um mit einer erhebenden Feſtpredigt dem Tag einen wür⸗ digen Mittelpunkt zu geben. Lange vor Beginn des Feſtgoktesdienſtes in der Johanniskirche hatlen ſich über 1500 Perſonen eingefunden, unter denen man die Mitglieder der Famillie Lanz, Frau Geheimrat Röchling, Frau Legakionsrat Bu⸗ miller, Dr. E. Röchling, Verkreker der Stadt, Prälat Kühlewein Dekan Mayler, Sladtpfarrer Dr. Hoff, Direlkor Zils, die Schweſtern des Krankenhauſes, bemerkte. Von den Aerzten des Hauſes ſah man Gehe mer Ral Or. Heuck, Dr. Heck, Dr. Schuhmacher u. a. m. Muſikdirektor Lenz leitele den Feſtgoltes · dienſt mit einem wuchtigen Orgelvorſpiel„Feſt⸗ hymnus“ von Blutti ein. Feierlich erkönte der Gemeindegeſang„Lobe den Herrn“, vom Bläſer⸗ chor unter M. Kralemann wirkungsvoll be · gleitek. Das Lied des Krchenchors der Johannis⸗ kirche„Kommek, Seelen dieſer Tage“, von Haupt⸗ lehrer Hoffmann trefflich bekreut, leitele zur Feſtpredigt des Kirchenrats Klein über. Dieſe ging aus von den Worken der Heiligen Schrift, Hebr. 13, Vers 15:„So laſſet uns opfern durch ihn das Lobeopfer allezeit, das ſt die Frucht der Lippen, die ſeinen Namen bekennen.“ Freudigen 25 Jahre Dienſt an der leibenden Menjchheit Jubiläum des geinrich⸗Lanz⸗Krankenhaujes Herzens erinnerte er an ſeine hieſige Seelſorge, des lyriſchen Sängers und Gitarrekünſtlers hin, enkäußerke ſich ſelbſt, wurde mehr und mehr Kämpfer für das Dritke Rech. Wie andere Schwerker ſchmieden, ſo ſchmiedeke er Lied um Lied. Zog aus und ſang in Deukſchen Feierſtun⸗ den, landauf, landab, von Kampf und Sieg der nakionalſozialiſtiſchen Idee.— Kampf kuk not und das Lied kut uns not. Schwerkſchlag und Lauken⸗ klang.— Heule zieht Sepp Summer als Sänger und Kämpfer von Skadk zu Stadt. Aber vielle chl wird er morgen ſchon— und ſei es nur in einer Zweikeilung des Programms— zu ſeinem Anfang zurückkehren Und all die alten Weiſen ſingen und ſeiner Laute die himmliſche Seele enklocken. und man wird zu ſe'nen Füßen ſitzen und Gokt und Ewigkeit Kampf, Liebe, Leben und Sterben im Herzen bewegen, mit dem Lächeln eines wunſchlos glücklich enkſchlummernden Kindes dem letzten Ton nachkräumen, der unbeſchreiblich ſüß und leiſe, wie ein Hauch namenloſer Seligke'k hoch in den Skernen entſchwebt.. Lieberabend Benamino Gigli Er beſteigt das Podium mit der nonchglanken Genickhalkung eines Bierfaßjongleurs, er lächelt, lachk— und ſingt. Das Publikum lacht mit ihm und'ſt ſchon von vornherein mit Beifall(fünf Minulen vor der Exploſion) geladen. Gigli(ſprich Schigli) hat eine über die Maßen ſchöne Skimme mit außerordenklichem Volumen. Auf dieſem Inſtrumenk ſpielt er virkuos; die ganze Skala der Stimmungsnüancen ſt ihm verkraut. Doch iſt er ſich in beſonderem Maße der unmittel⸗ baren Wirkung der erfolgskrächtigen ertremen Skärkegrade bewußk. Ein zweites Inſtrumenk, auf dem er ebenſo virkuos zu ſpielen verſteht ige⸗ wiſſermaßen das Nebeninſtrument) iſt—— das Publitum. Man kann heer die alle Beobachkung wiederholen: je lauker der Geſang, je größer die phyſiſche Anſtrengung des Sängers, deſto größer der Beifall. Es kaucht einem hier unwillkũ rlich die Parallele mit Schmeling auf. Das Publikum gleichen Tritte...“ Er gab den leichteren Erfolg war ſchon rein der Zuſammenſetzung nach das — 4. gebieke des Mukterhauſes. Daneben erfahren die Schweſtern'ne ihrem Berufe gemäße Ausbildung in Religion, Katechekik, Pädagogik, Kindergarken⸗ lehre, Deukſch, Rechnen, Hygiene, Handferkigkeit und Singen. Das Mukterhaus unkerhält'm Stadtgebiet 11 und außerhalb 22 Sbakionen. Zweck des Weihnachksverkaufs iſt nunmehr, das Mukterhaus in ſeiner der Allgemeinheit zu⸗ auke kommenden Arbeit in Kindergarken und Für⸗ ſorgekäkigkeik zu unkerſtüzen. Die Veranſtalknn⸗ gen beginnen am Samstag, den 3. Dezember, vor- miktags 11 Uhr mit einer Eröffnungsfeier in den Gemeindeſälen. Nachmiktags finden zw'ſchen 3 und 4 Uhr Darbiekungen der Kleinkinder der Kindergärken, ein Dornröschenſpiel der Bündlerin⸗ nen und muſikaliſche Darbiekungen ſtatt. Um 4 Uhr wird der Verkauf und die Kaffeeſtubs eröff⸗ nek. Saalſchluß iſt pünktlich 7 Uhr. Am Sonn⸗ kag, den 4. Dezember, beginnk miktags um 2 Uhr der Verkauf, während um 3 Uhr ein Spiel der Bündler„Chriſtopherus“ und muſtkaliſche Dar⸗ biekungen geboken werden. Abends um 8 Uhr fin⸗ dek als Abſchluß in der Kirche eine Adͤvenksfeier ſtakk. Den Erwerbsloſen ſind bei freiem'nkritt zu der Veranſtaltung die Plätze auf den Emporen vorbehalken. Enkſprechend dem ganzen Charak⸗ ter der Veranſtalkung haben alle Mikwirkenden ihre Mitwirkung unenkaelklich zugeſagk. Möge der Veranſtaltung ein guter Erfolg be⸗ ſchieden ſein. an das Werk einer gütigen Frau und an die ewig⸗ währende Nächſtenliebe, die ſich käglich, unbeſcha⸗ dek aller äußeren Kämpfe, erneuert. Es ſei eine ſchöne Fügung, daß die Feier auf den Tag des Ernke-Dank⸗Feſtes falle; und an dieſe Verbindung knüpfte er die Predigt an. Aus zahlreichen Siel⸗ len der Schrift belegk wurde die chriſtliche Pflicht der kätigen Nächſtenliebe, insbeſondere an dem Beiſp'el des barmherzigen Samarikers. Dabei wurde auf die Paſſivitäk ſo mancher Chriſten in ihrem Verhälknis zu Gott und Chriſtus verwieſen. Die Predigt zeigte die Verſuchungen auf, durch die ſich die größken Ge'ſter der Menſchheit durch⸗ zuk ämpfen halken. Dann wandte ſich der Redner an die Schwe⸗ ſtern, vermiktelte en Bild von der Größe ihres Berufes und dankte ihnen für die Opfer, Liebe und Geduld, die ſie Tag für Tag, Nacht für Nacht in ſtiller Pflichterfüllung aufs Neue brin⸗ gen. Der Gemeindegeſang„O Zeſu, daß Dein Rame bliebe!“ beſchloß die äußerſt feingefühlten, aus kiefſtem Innern kommenden Worte des Predigers. Stadtpfarrer Emlein, der jetzige Hausgeiſt⸗ liche des Krankenhauſes, ſprach mit gerührten Worke an alle Mitarbeiter den Dank aus und gab der Hoffnung Ausdruch, daß das begonnene Werk noch rechk viele gute Früchke zeitigen möge. Als Verkreker des Oberkirchenraks überbrachte Prälat D. Kühle wein die beſten Wünſche für die Zukunft. Für den Mannheimer Kerchenbe⸗ zirk ſprach Dekan Mahler von der erfolgrei⸗ chen Arbeit des Gotteswerkes, nicht ohne ein weikeres geſegnetes Arbeilen an der leide nden Menſchheit zu wünſchen. Ehe Pfarrer Zundk die Wünſche des Freiburger Mukler⸗Drakoniſſen⸗ hauſes überbrachte, gab Sladtpfarrer Dr. Hoff gleiche, das man bei Hylkon. Daſos Bela oder auf Sechstagerennen findek. Daß'gli dieſem Pu⸗ blikum Konzeſſionen machen muß. iſt für den'ym⸗ pakhiſchen Sänger außerordenklich kragiſch, aber der Kunſt geſchieht dadurch empfindlicher Schꝛden. Gigli ſcheint noch nichts davon zu wiſſen, daß Können verpflichkek und daß erſt die'nloſung dieſer Verpflichtung den Künſtler macht. Das zeigte ein Blick auf die Vortrogsfolge, die Gules und Kitſchiges ſkrupellos aneinanderreihle. Wenn man dem Beifall des Publikums das Recht des Werkmaßſtabes einräumen würde, dann wäre der enkſetzl'ch werkloſe Schmarren„Malkti ꝛata“ der Gipfelpunkt der Vorkrensfolge geweſen. Als Gigli zwiſchendurch eine Zugabe in deutſcher Sprache(„Du biſt wie eine Blume“ von Schu⸗ mann) ſang, machte das Audikorium in ungewoll- ter Selbſtironie, indem nämlich'ne Lachſalve den Saal durchbrauſte. Wir wollen dem Publikum den Enkſchuldigungsgrund der völligen Ignoranz zu⸗ geſtehen; gewiſſermaßen aus Mitleid. Als der Sänger jedoch zur Toſell:⸗Serenade anhub, ver⸗ ließen wir fluchbarkig das Lokal mit der deull chen Empfindung, daß die Kunſt eine Schlachk verloren hatte. Hermann Echkerk. *** Aus den Vereinen: Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde. Vor den Mitgliedern und Gäſten der Geſellſchaft für Erd- und Völkerkunde, die die Aula der Handels⸗ hochſchule bis über den letzten Plaß hinaus füll⸗ ten, ſprach am leßlen Freitag Herr Dr. Karl Helbig von der Univerſität Hamburg über ſe'ne Reiſen und Forſchungen auf Sumatra und Nias. Auf drei Reiſen, zuleßk in einem einjährigen Auf⸗ enkhalt auf Sumatra und der benachbarken klei⸗ neren Nias-⸗Gruppe, hakte der Vorkragende die niederländiſch-ind'ſche Inſelwelt bereiſt und führke an Hand hervorragend guter Lichkbilder ſeine Hörer in ein Teilgebiet der von ihm zu Schiffe und Auto, meiſt aber zu Fuß durchwanderken Land⸗ ſchaften, nämlich in das Gebiet um den großen von der Chr'ſtuskirche einen Ueberblick über die geſchichkliche Enlwicklung innerhalb der Kirchen⸗ gemeinde. Ein Kirchenchor, ein Gemeindegeſang, Valer⸗ Unſer und Segen beſchloſſen die erhebende Feier. Der Abend ſah die Leitung des Kranken⸗ hauſes und deren Mitarbe'ter zu einer ſchlichken Nachfeier verſammelt. v* vr** Verbilliaung von Lebensmitteln und Brennjtoffen für die Mannheimer Hiljsbebürjtigen Die im Verband des Einzelhandels E. V. zu⸗ ſammengeſchloſſenen Lebensmiktel⸗(Kolonialwaren ⸗ Geſchäfte, die in der Bäckerinnung vereinigken Bäckere'en, die Mannheimer Milchzentrale(im Verein mit den Milchhändlern der Mannheimer Milchhändler⸗Vereinigung) haben ſich dankens⸗ werker Weiſe auch in dieſem Jahre bereit erklärk, für die Empfänger von laufender Fürſorge⸗Unker⸗ ſtützung oder Arbeitsloſen-(Kriſen-) Unkerſtützung eine zehnprazenkige Verb'lligung auf Brok, Milch und ſonſtige Lebensmiktel! einzuräumen. Ein Laib Miſchbrot koſtet daher die Unkerſtützungs⸗ empfänger nur noch 45 Pfg.(ſtatt 50 Pfg.), 1 Laib Bauernbrok nur 38 Pfg.(ſtatt 42 Pfg.), 1 Liter Vollmilch nur 24 Pfg.(ſtatt 27 Pfg.). Beim Einkauf von Friſchfleiſch werden'e Mannheimer Meßgereien den Hilfsbedürftigen inſoweit enkge · genkommen, als ſie auf jeden Abſchnitt des Reichs- Verbilligungsſcheins(der einen Werk von 20 Pfg. hah noch eine Verbill gung von mindeſtens 4 Pfg. einräumen, ſodaß alſo der Unkerſtützungsempfänger 1 Pfund Fleiſch, das normalerweiſe z. B. 60 Pfg. koſtek, für höchſtens 36 Pfg. erhält. Eine weikere Verbilligung bleibt vorbehalten. Auch die in der Mannheimer Kohlenhändler⸗ Vereinigung zuſammengeſchloſſenen Kohlenhändler gewähren bei⸗ gleichzeitigem Enbgegenkommen des Rheiniſchen Braunkohlen-Syndikaks, des Kohlen⸗ konkors Weyhenmeyer und der Reichsbahn eine Verbilligung beim Bezug von Union-Brickekks und Ruhr⸗Zechenlagerkohle. Die Fürſorgeempfänger erhalten 1 Itr. Brikekts zu 1,05 RM. ab Lager und 1 Itr. Zechenlagerkohle zu 1,10 RM. Auch hier bleibt eine we'kere Verbilligung vorbehalken. Von der Verbilligung können nur ſolche Un⸗ kerſtützungsempfänger Gebrauch machen, die im Beſitz der Bezugsſcheine ſind. Dieſe Be zugsſcheine, nur Bezugsberechkigungsſche ne ſind, werden für die Arbeiksloſen⸗ und Kriſenunkerſtützungsbezieher beim Arbeiksamt, für die übrigen Unkerſtüßu · vgs⸗ empfänger beim Fürſorgeamt ausgegeben. Den ermäßigken Preis müſſen alſo die Empfänger dann in den Geſchäften ſelbſt zahlen, nicht wie im Vor⸗- jahr im Fürſorgeamt. Den bekeiligten Geſchäftskreiſen ſei auch an die⸗ ſer Stelle für ihr opferwilliges Enbgegenkommen gedankk. Ständiae Darbietun gen Skädtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung: „Schaktenkheaker und Puppenſpiel“. Geöffnek von 10—13 Uhr und von 15—17 Uhr. Schloßgalerie: Alke Gemälde. Kupferſtichkabinekt. Geöffnek von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr. Nalurhiſtoriſches Muſeum Flügel): Unentgeltlich geöffnek von 15—17 Uhr. Muſeum für Nakur- und Völkerkunde(Zeughaus) Biologiſche Tiergruppen und elhnograph ſche Sammlungen. Geöffnek von 15—17 Uhr. wohnk wird. Er ſchilderte ausführlich die Berg ⸗ welk um dieſen See in ihrer geologiſchen Eigen⸗ ork und die das Land in ſehr verſchiedenarkigen Formationen bedeckenden Steppenflächen, nebel⸗ verhangenen Bergwälder und Sumpf-Pflanzenfor⸗ makionen. In beſonders beredlen Worken zeich⸗ nele er ein Bild von der Klimaausprägung d⸗⸗ Landes, in welchem auf den kümmerlichen Sand⸗ und Kalkſteinflächen der Padang Lawas Jahres⸗ miktelkemperakuren von 35 Grad Celſius gemeſſen werden, die dieſes Gebiek zur Hölle Sumakras machen. Ganz anders iſt das Bild der feucht⸗ heißen Urwaldgebiete, in denen faſt käglich Ge⸗ wikter und Regengüſſe von einer unvorſtellbaren Gewalk niedergehen. Se'ne beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit galt den, zur Gruppe der Alk-⸗Malzien gehörigen batakiſchen Bewohnern, die ehemals zu den wildeſten Bergvölkern der Inſel gehörig, ani⸗ miſtiſchen Anſchauungen huldigend, heute weithin dem Islam anhängen oder durch die Arbeit der deutſchen Miſſionen dem Chriſtenkum anhä'gen. Von ihrer Lebensweiſe, von dem Handwerk, der Weberei, Töpferei. Fiſcherei und dem Markkwe⸗ ſen, von dem hohen Sland ihres Wohnungsbau⸗ weſens, das ſich durch ſehr reiche und geſchmuck⸗ ſpiele gegeben, ebenſo wie von der hochſtehenden Technik des auf bewäſſerten Terraſſen angeſiedel⸗ ten Reisbanes in den kieferen Teilen, der nach der Höhe hin dem Trockenreisbau Platz machk. Auch die langſam vom öſtlichen Tiefland her vor⸗ dringenden Plankagen der Europäer, der wirk⸗ ſchaftliche Einfluß der zahlreichen Chineſen und die dadurch bewirkte Vernichtung der bodenſtän⸗ digen Kulkur wurden'n Work und Bild vecan- ſchaulicht. Den Abſchluß des Vorkrages biidele eine Schilderung der noch etwas unberührkeren Verhälkniſſe auf den Nias-Inſeln, deren Eingebo⸗ rene auch den Alk-Malaien zugerechnet werden, aber in mancher Hinſicht, ſo namenklich im Haus⸗ bau verſchiedene Abweichungen gegenüber den ſumakraniſchen Völkern aufwe ſen. Dem Redner, der es verſtanden hakte, in feſſelnden Ausführun⸗ gen ein Bild kropiſcher Landſchaft und Lebens- Toba-See ein, das von dem Volk der Balak be⸗ weiſe zu enltwerfen, dankle reicher Beifall. die nichk, wie im Vorjahr, Zahlungsmittel ſondern im Schloß(rechter land Preu bot h Prog — 8• kãmp deutu gark gegen ſia außer drei mögli⸗ Meiſt zweile muß, erwar werde haben ihrem Rhein Phöni Amici Wfn SpVg Nordb Germe SpVg 1. GC Würzl Teutor Wachke SSV Jahn Würll VfB( Sfr E FC B RNorme duſtrie ſtellt, darüb⸗ die G fen er dem 5 einzige ſchrei M. unſere leuchke gekehr rigen in ind und G i Tage des B ſchaft. ner ſte ſen D ſtehend ſolche Die ſen⸗ m 200 000 gegen Voriah Die „Nepkr die erſ nichk ſ des B Die Berlin, bringer Die Kürze gläubia und G Millior in Kon Die keinerl. Die Plauen von 80 9 über die Kirchen⸗ ., Valer⸗ ide Feier. Kranken⸗ ſchlichten lteln ſheimer E. V. zu⸗ ialwaren-) ſereinigken nkrale(im annheimer dankens⸗ it erklärk, rge-Unkter⸗ lerſtützung rok, Milch nen. Ein rſtützungs- Pfg.), 1 Pfg.), 1 .). Beim annheimer ſeit enige· es Reichs⸗ n 20 Pfg. ns 4 Pfg. empfänger 3. 60 Pfg. ne weitere enhändler- lenhändler mmen des Kohlen⸗ bahn eine ickekks und empfänger ab Lager M. Auch orbehalken. ſolche Un⸗ n, die im jugsſcheine, tel ſondern berden für igsbezieher erſtützuugs- ben. Den inger dann ſe im Vor⸗ uch an die; jenkommen ——— ausſtellung: „Geöffnet r. ichkabinekt. —16 Uhr. ß lrechker —17 Uhr. (Zeughaus) lograph ſche Uhr. die Berg⸗ hen Eigen- edenartigen hen, nebel⸗ flanzenfor⸗ orten zeich· rägung d⸗⸗ chen Sand⸗ as Jahres- 1s gemeſſen Su matras der feuchtk⸗ käglich Ge- orſtellbaren Aufmerk⸗ Alt⸗Malzien ehemals zu ehörig, ani⸗ ute weikhin Arbeit der anhäꝛogen. idwerk, der Marktwe⸗ hhnungsbau⸗- geſchmuck⸗ ochſtehe nden angeſiedel⸗ 1, der nach platz machk. nd her vor⸗ der wirk⸗ zineſen und bodenſtän⸗ Bild vecan⸗ iges bidele iberührkeren en Eingebo⸗ net werden, h im Haus⸗ enüber den em Redner, Ausführun⸗ ind Lebens- Beifall. VLerbandsſoiele in Süddeutſtehland Verkürzkes Programm wegen Buß- und Bekkag in Baden und Preußen. Der kommende Sonnkag bringt in Süddeukſch⸗ land nur 23 Bezirksligaſpiele. da in Baden und Preußen wegen des Buß- und Belkags Spielver⸗ bok herrſcht. Dennoch dürfte auch das verkürzte Programm weikere Klärung in der Meiſterſchafts⸗ und Abſtiegsfrage bringen, wenn auch die Groß⸗ kämpfe ſelten ſind. Treffen von überragender Be⸗ deutung ſind eigenklich nur die Spiele VfB Stukt⸗ gark— Kickers Skuktgark, Phönix Ludwigshafen gegen SV Waldhof und FK Pirmaſens— Boruſ⸗ ſia Neunkirchen. In der Gruppe Rhein mußte man die Spiele außerhalb Badens anſeßen, ſodaß man ſich auf drei Begegnungen beſchränkke. Kann Waldhof auch in Ludwigshafen gewinnen, was bei der zur Zeit überragenden Form des Me ſters durchaus möglich iſt, dann hat er bereits jetl wieder ſeine Meiſterſchaft geſicherk, während Phönix ſeinen zweiten Plaß zunächſt wohl Viernheim überlaſſen muß, da man die Heſſen gegen Lindenhof in Fronk erwartken darf. Die Mannheimer Raſenſpieler werden es in Kaiſerslautern weſenklich ſchwerer haben, dürften aber doch mit beiden punkken von ihrem Namensvekter zurückkehren. Nhein: Phönix Ludwigshafen— SV Waldhof (:4) Amicikia Viernheim— 1908 Mannheim(:1) VfR Kaiſerslaukern— VfR Mannheim(:11) Vaden: SpVgg Schramberg— Karlsruher FV(:2) Nordbayern: Germania Nürnberg— 1. FC Nürnberg(:2) SpVgg Fürth— VfR Fürth(:0) 1. FC Bayreukh— ASV Nürnberg:1) Würzburger Kickers— FC Schweinfurt(:1) Sũdbayern: Teukonia München— Bayern München(:0) Wacker München— 1860 München:2) SSV Ulm— DSV München(:4) Jahn Regensburg— FV Ulm 94(:3) Würklemberg: VfB Stuttgart— Skullgarler Kickers(:5) Sfr Eßlingen— SV Feuerbach(:6) FC Birkenfeld— Stullgarter SC(:4) Normannia Gmünd— Union Böckingen(:4) Wie hie beuijche Wirtjchaft blüht. — Wenn irgendwo eine Fabrik oder ein in⸗ duſtrielles Unkernehmen ein paar Arbeiter ein⸗ ſtellt, wird in einem gewiſſen Teile der Preſſe darüber ein Geſchrei erhoben, das lebhaft an die Geſchichte von dem Huhn und dem Karp⸗ fen erinnert. Da machk nämlich der Karpfen dem Huhn Vorhaltungen, daß es um jedes einzige Ei, was es lege, ein ſo gewalkiges Ge⸗ ſchrei erhebe Man kann die Sache aber auch, und zwar unſerer Meinung nach viel richkiger und ein⸗ leuchkender ſo anfaſſen, daß man einmal um⸗ gekehrt zuſammenſtellt, was käglich an krau⸗ rigen Nachrichken über enkſtandene Verluſte in induſtriellen Bekrieben, über Skillegungen und Einſchränkungsmaßnahmen zu berichken iſt. Wenn man dieſe Dinge nur für wenige Tage verfolgt, bekommk man ein erſchrecken⸗ des Bild vom Verfall der deukſchen Wirk⸗ ſchaft. Nur um auch dem der Wirtſchaft fer⸗ ner ſtehenden Leſer einmal ein Bild von die⸗ ſen Dingen zu verſchaffen, geben wir nach⸗ ſtehend einmal aus den allerleßken Tagen eine ſolche Verluſtliſte der Wirkſchaft bekannk: Die Felten u. Guilleaume Carlswerk Ei⸗ ſen⸗ und Stahl AG. hakte einen Verluſt von 200 000 Mark im Jahresabſchluß aufzuweiſen, gegen einen Reingewinn von 25 000 Mark im Vorjiahre. Die Schiffswerft und Maſchinenfabrik „Nepkun“ in Roſtock iſt in Konkurs geraken: die erſte Gläubigerverſammlung konnte ſich nichk ſchlüſſig werden, ob eine Forkführung des Bekriebes möglich iſt. Die Deulſche Mühlenvereinigung AG., Berlin, kann keine Dividende zur Verkeilung bringen. Die Nakional⸗Film AG., Berlin, wird in Kürze über ihre Liquidation beraken. Haupk⸗ gläubiger iſt die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz mit Forderungen über 3½ Millionen, die bekannklich vor Jahresfriſt ſelbſt in Konkurs geriet. Die Deukſche Verlaasanſtalt, Stuktgark, hat keinerlei Gewinn erzielt. Die Tüll. und Gardinenweberei AG. in Plauen weiſt in dieſem Jahre einen Verluſt von 8000 Mark auf, nachdem ſie im Vor⸗ jahre noch mik Gewinn gearbeikek hakke. Die Deukſche Conkinenkal-Gasgeſellſchafl SPOgdESpIE Saar: 1. FC Idar— 1. FC Kaiſerslautern:2 Eintracht Trier— Sfr Saarbrücken(:5) FV Saarbrücken— Saar Saarbrücken.2) SV 05 Saarbrücken— SV Völlklingen(:2 Fͤ Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen(:0) Main: VfB Frieoͤberg— FC Hanau 93(:0) Heſſen: FSC Mainz 05— VfR Bärſtadt(:1) HOCKEv. Die Zwiſchenrunde um den Hockey⸗Silberſchild Nord— Mikkeldeukſchland in Hannover. In Hannover wird am kommenden Sonn⸗ kag die Zwiſchenrunde um den Silberſchild des Deukſchen Hockey⸗Bundes durchgeführk. Nach⸗ dem Süd- und Weſtdeukſchland in der Vor⸗ runde von Norddeukſchland bzw. Brandenburg ausgeſchalkek wurden, ſind noch Miktel⸗, Nord⸗ Das Freundſchaftsſpiel Brandenburg—Weſt⸗ deutſchland wird der Weſten mit einer Kombina⸗ kion Fortkuna Düſſeldorf und Schwarz/ Weiß Eſſen beſtreiten,'ie durch Kuzorra, Plate(Köln⸗Sülz) und dem Torwart Buchloh verſtärkt wird. Das Spiel leitek Maul, Nürnberg. Zwiſchen den Turnerſtädten Leipzig, München und Frankfurt a.., ſind regelmäßige Städle ⸗ kämpfe vereinbark worden, deren erſter im April 1933 in Leipzig zum Auskrag kommen ſoll. Beim 28. Berliner Sechskage⸗Rennen gab es am Montag nachm'klag wieder zahlreiche Jagden. Um 17 Uhr hielten Buſchenhagen/ Reſiger allein die Spißze. Eine Runde zurück folgten Tietz/ Schön, Brocoardo/ Guimbrekiere und Rieger/ Ehmer. Trotz aller Heimlichkeiten iſt die Klubordnung für Berufsfußballſpieler von Bauer und Genoſſen ebenſo bekannk geworden wie die„Berufsſpieler⸗ beſtimmungen“. Man muß ſchon behaupken, daß es ſich herbei um ein recht eigenartiges Gebilde handelk. Ueber das enkſetzliche Deukſch könnke man ſich noch hinwegſeßen, wenn nicht die armen Spieler hier Paragraphen vorgeſetzk bekämen, die das ganze Unternehmen zu einem ausgeſprochenen Geſchäft werden laſſen, bei dem die Spieler alle Pflichten und keine Rechte aufgebürdet erhalken, ſind doch die Spieler nicht'nmal hinreichend ge⸗ gen Unfälle uſw. verſicherk. Der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathlekik⸗ Verband wird auch in dieſer Saiſon Norhilfeſpiele durchführen. Als Termin kommk der 1. Januar Die Niederrheiniſche Bergwerks AG., Neukirchen meldet einen Verlufſt von rund 800 000 Mark. Die Ilſeder Hükke hat den Betrieb einge⸗ —5 man hofft, daß dies nur vorübergehend i Die Friedrich Alfred⸗Hütle der Firma Krupp mußte einſtweilen ſtillgelegk werden. Die Mannheimer Gummifabrin AG. er⸗ litt ſeit Zuni ds. Js. einen Verluſt von 250 000 Mark. Sie mußte zum zweiken Mal Kon⸗ kurs anmelden. Das Osnabrücker Kupfer- und Drahlwerk hak im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Ver⸗ luſt von 2 275 000 Mark. Die Beamkenbank Oſtpreußen hat Schalter geſchloſſen und ein Vergleichsverfah⸗ ren eingeleitet. Dieſe Liſte könnke man endlos lang fort⸗ ſeßen. Verluſte, Verluſte, überall— jedes In⸗ duſtriewerk, das mit Verluſten arbeitek, muß den Bekrieb einſchränken, und da wagk man immer noch von„Ankurbelung“ zu ſprechen und ſtimmt Triumphgeſchrei an, weil hier und — In paar hunderk Arbeiker eingeſtellt wer⸗ en? Schifter- Börse Duisburg⸗Ruhrork.(Amkl. Bericht.) Fracht⸗ ſäße von den Rhein-Ruhr⸗Häfen nach Rotkerdam .f55—.60. Antwerpen—Gent.10, Brüſſel.50, Lüttich 1,.70,•Gravenhage 110 RM. von den Häfen des Rhein-Herne-⸗Kanals nach Mainz— Mannheim 0,80, Frankfurk 0,95, Karlsruhe.—. Amſterdam 1,—, Antwerpen bis Genk 1,25, Brüſ⸗ ſel 1,65, Lüttich 190 RW Schlepplohn von den Rhein⸗Ruhr⸗Häfen nach St. Goar 0,54, Ma'nz 0,80. Mannheim 0,90 RM. Die an der Schifferbörſe nokierken Frachken ſind die reinen Waſſerfrachten alſo ausſchließlich Schlepplohn, Einladungskoſten, Ufergeld, Ver⸗ ſicherungen, Leichterkoſten, Speditionsgebühren uſw. in Deſſan hak einen Verluſt von 660 000 Mk. zu verzeichnen. Sport⸗Spiegel ihre deutſchland und Brandenburg im weikeren Wektbewerb. Des Nordens Gegner war in der Vorrunde ſpielfrei, während Branden⸗ burg bereits in der Schlußrunde ſtehk. In Han⸗ nover wird jetzt des Silberſchildverkeidigers Brandenburg Gegner für das Endſpiel ermit⸗ kelt. Nord⸗ und Mitteldeulſchland haben ihre ſtärkſten Mannſchaften nominiert. Während ſich der Norden auf die gleiche Elf ſtützt, die in Heidelberg den Süden:0 ſchlug, hak Mit⸗ keldeukſchland ſeine Elf nach zwei Uebungs⸗ ſpielen jetzt gleichfalls endgültig nominierk, ſo⸗ daß ſich in Hannover folgende Mannſchafken gegenüber ſtehen werden: Norddeulſchland: Warnholtz, Bieling, A. Heuſer, Landsky, Suhl, David, W. Katzenſtein, H. Heuderm, Lockemann, Jacob, Buſchow. Mikleldeukſchland: Heſſe, Gutſchow, Dr. Fuchs, Milner, Alſter, Elze, Ady, Schumann, Boeſch, Wirker, Wollner. Erſatz: Biſchoff. evkl. auch der 8. Jannar in Frage. Alberk Bauer und ſeine Geſchäftsführer ſind vom Scus auf die Schwarze Liſte des Verban⸗ des geſetzk worden. In Süddeutſchland werden die Kreislage am 9. April, die Bezirkstage am 30. April und der Ver⸗ bandskag am 27./28. Mai in Stuttgark abgehalten. Der 7. Schwimmländerkampf Deulſchland ge⸗ gen Frankreich ſoll am 9. Juli 1933 in Paris ſtakt⸗ finden. Paula von Reznicek und Hans Stuck werden am 17. November Hochzeit halken. Beim Berliner Sechskagerennen haben die Franzoſen Brocoardo/ Guibretiere am Dienslag nachmittag wieder allein die Spiße erlangk. ——————————————————————— Zundfunt⸗Hroanvamm für Donnerskag, den 17. November. Heilsberg: 11.30 Konzerk. 13.05 Schallplakten. 15.15 Kleinkierſchau. 15.45 Jugendſtunde. 16.15 Kon⸗ zerk. 17.45 Bücherſtunde. 18.25 Für den Land⸗ wirk. 18.50 Siedlung. 19.30 Engliſch. 20 Lieder. 20.40 Deutſche Geſchichte 21.10 Götz v. Ber⸗ lichingen. Königswuſterhauſen: 10.10 Schulfunk. 12 Schallpl. 14 Konz. 15 Kinderſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16 Pädagogiſcher Funk. 16.30 Konzert. 17.30 Richard Bartholdk. 18 Muſikaliſcher Zeikſpie⸗ gel. 18.30 Rußland. 19 Tierhaltung. 19.20 Weg⸗ weiſer. 19.35 Blaskonzerk. 20.45 Orienk und Occidenk. 21.20 Der letzte Ka ſer von Mexiko. 22.30 Tänze. Mühlacker:.26 Schallplatten. 10 Geiſtliche Lie- der. 10.20 Schuberk. 12 Marſch⸗Kale doſkop. 13.30 Schallplakken. 14.30 Spaniſch. 15 Eng⸗ liſch. 15.30 Jugenoͤſtunde. 17 Konzerk. 18.25 Stu⸗ denkenſikten. 18.50 Theorie der Dekekkipge⸗ ſchichte. 19.30 Blaskonzerk. 20.30 Alles mal her⸗ hören! 22 Schaljapin ſingt(Schallplakten). München: 12 Konzerk. 13.15 Schallplakten. 15.25 Leſeſtunde. 16 05 Liederſtunde. 16.35 Aus dem Heliland. 17 Konzerk. 18.15 Muſeumsgedanken. 18.35 Für unſere Landwirkſchaft. 19.05 Der Deutſche in älkeſter Zeit(Y. 19.25 Der einge⸗ mauerke Silberſchatz. 21 Kammermuſik. 21.50 Aus Aklantis, von Haupkmann. Darteiamtliche Mitteilungen Parteiamtliches Redner⸗ und Schulungs⸗ material Es iſt Pflicht eines jeden Parteigenoſſen, ſich in allen Fragen, die in unſerem Kampf vorkommen, zu ſchulen und auf dem laufen⸗ den zu halten. In den kommenden Wochen und Monaten iſt es von beſonderer Wichtig⸗ keit, nicht nur in allen grundſätzlichen Fra⸗ gen genau Beſcheid zu wiſſen, ſondern auch in allen Fragen, betreffend oͤen neuen Reichs⸗ tag, die neue Reichsregierung, die national⸗ ſozialiſtiſchen Landesregierungen uſw. Das geeignetſte Mittel iſt das parteiamt⸗ liche Reoͤner⸗ und Schulungsmaterial. Dieſes ſtellt ein laufendes Schulungsmittel und ein dauerndes Lehr⸗ und Rachſchlagearchiy dar. Darin ſind nicht nur alle grundſätzlichen Fra⸗ gen, die in unſerem Kampf vorkommen, ſon⸗ dern auch das Tun und Laſſen aller anderen Parteien und die Anträge, Geſetzentwürfe uſw., die wir und andere Parteien in oͤen Par⸗ lamenten einbringen, behandelt. Das Material erſcheint in archivmäßiger Oroͤnung in fünf Hauptabteilungen mit je 31 Unterabteilungen auf loſen Blättern und durchlocht. Die Aufbewahrung erfolgt in eigens dazu hergeſtellten Oroͤnern. Die Liefe⸗ rung kann laufend an jeden einzelnen Par⸗ teigenoſſen, der ſich als ſolcher einwandfrei ausweiſt, erfolgen. Preis 5 RM. kalender⸗ vierteljährlich und für die einmalige Anſchaf⸗ fung jedes Ordoͤners.60 RM. Jeder Parteigenoſſe verlange ſofort die aus⸗ führliche Einführungsdruckſache. Poſtkarte an: Fritz Reinhardt, Herrſching am Ammerſee. Reichsleitung, Propagandaleitung II Parole-Ausgabe KREIS MANNHEIM Männliche, ehrenamkliche Schreiblrraft(par⸗ keigenoſſe) geſucht. Meldung an die Schriftlei⸗ kung des„Hakenkreuzbanner“ erbelen. Orksgruppe Lindenhof: Freitag, den 18. ds. Mes., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Rennershof. Wichtige Tagesordnung, Parkei⸗ ausweiſe mitbringen wegen evkl. polizeilicher Konkrolle. Künſtler⸗ und Muſikergruppe. Zwechs Grün⸗ dung einer Gruppe für bildende Künſtler(Maler, Zeichner, Plaſtiker, Graphiker uſw.) ſowie'ner ſolchen für Berufsmuſiker als Slandesverkrekung innerhalb der Parkeiorganiſalion geben fämkliche in Frage kommenden Parkeigenoſſen ihre An⸗ ſchrift bei der Kreisleitung— Unkerabkeilung für Kunſt und Schriftkum— ab. Nakionalſozialiſtiſches Krafkfahr⸗Korps. Am 18. ds Mts. findek abends.15 Uhr im Nebenzimmer des Weinhaus„Hükte“ Q3, 4, eine Werbeverſamnlung des NSKK ſtatt. Für alle Pg., die ein Krafkfahrzeug be⸗ ſiten, iſt Erſcheinen Pflicht. Auch alle deukſch⸗ denkende Krafkfahrer ſind freundlichſt einge⸗ laden. gez. Buſch Korpswark Skandarte 171, Mannheim. Die Sbandarte 171 benölngt für eine neu zu errichkende Sbandarkengeſchäftsſtelle ein geeigne ⸗ tes, billiges leeres Zimmer, desgleichen eine Schreibmaſchine(evenkuell leihwe ſe). Für das Sturmgeſchäftszimmer 1I/171 werden Büromöbel benökigk. 5 Die Standarke bittet, die Angebole an den Preſſereferenken der Sbandarte, Schrifkleitung „Hakenkreuzbanner“, Mannheim, P 5. 13a zu richken. Die Skandarke 171. Orisgruppe Feudenheim. Die Ortsgruppen⸗ ſchulung beginnt Freitag, den 18. November 1932 20.30 Uhr im Schüßenhaus. Erſcheinen iſt Pflicht für Parkeigenoſſen, NSBo und Frauenſchaft.— Weikere Angaben erfolgen am erſten Kursabend. VS-Frauenſchaft. Die Nähabende der Orks⸗ gruppen Strohmarkk. Deukſches Eck und Rhein⸗ kor finden jeweils Freilags, abends 8 Uhr in H 5, 9, ſtatt. Orksgruppe Friedrichspark: Freitag, 18. No⸗ vember, 20.30 Uhr Mitgliederverſammlung im „Fliegenden Holländer“, C 3, 20. Mitgliedsaus⸗ weiſe mitbr'ngen. KREIS HEIDELBERG Nalionalſozialiſtiſche Belriebszellen · Organiſakion, Heidelberg Gaisberg⸗ ſtraße 55 J. Am Freitag, den 18. Nov. 1932, abends 20.30 Uhr, findek im Horſt Weſſel⸗Haus un ⸗ ſere diesfährige Generalmilgliederverſammlung ſtakt. Redner: Pg. Cerff, Karlsruhe. Das Erſcheinen ſämklicher Mitglieder .Pfiait 3 Die Tolengedenkfeier der NSDAp und des Skudenkenbundes findek am kommenden Sonnkag nachmikkags 3 Uhr. auf dem Zenkralfriedhof ſtakt, Die Gedenkrede wird Pfarrer Teukſch halken.— SA, SS und Amkswalker kreten nachmitkags um 2 Uhr in der Bergſtraße(Schwarzes Schiff) an Die geſamken Parkeigenoſſen werden zur Teil⸗ nahme an der Gedenkfeier aufgeforderk. NS-Lehrerbund. Nächſte Sitzung Sonnabend, den 19. November, 16 Uhr im„Roſengarken“.— Vollzähliges Erſcheinen wird erwarkek. Orksgruppe Mönchhof. Donnerskag, den 17. November 1932 8,30 Uhr. Zuſammenkunft der Zellen 1 und 2 im Reſtaurank„Roſengarken“ (Nebenzimmer). Die Miglieder des NSͤK Heidelberg werden hiermit zu der am Freitag, den 18. November, abends.15 Uhr im Weinhaus Hütte Mannheim, Q 3, 4 ſtaktfindenden Werbeverſammlung des VSKK Mannheim eingeladen. Kameraden ohne Wagen mögen ſich bei dem Unterzeichneken bis Freitag früh anmelden. NSͤKK Bezirksführer Kurpfalz Dr. Väth, Fernſprecher 254. Die Able'lung Volksbildung beruft die Kir⸗ chengemeinderäke und Kirchenausſchußmikglieden der kirchlichen Vereinigung für poſitives Chriſten⸗ kum und deukſches Volkskum, ſoweik ſie zum Be.⸗ reich der Bezirksſynode Heidelberg gehören, aul Samskag, den 19. November, abends.15 Uhr in den großen Saal'm Kaffee Haeberlein, Anlage⸗ zu einer wichkigen Vorbeſprechung ein. Die Be ſprechung der am 22. November 1932 auf der Be⸗ zirksſynode vorzunehmenden Dekanakswahl und die übrigen Punkte der Tagesordnung ſind ſo wichtig, daß vollzähliges Erſcheinen verlangk wer⸗ den muß. Die Frakkionsführer Krchengemeinden benachrichkigen ihre Mitglieder von der Vorbeſprechung. An ſie ſind die Ent⸗ ſchuldigungen wegen Krankheit oder Verhinde rung Fritz Reinhardt zu richten. H. Reiſig. der einzelnen Ein nattn Felhr Schachzug des infer- nafionalen Judenfums Die Vorbereitneen zur Weltwirtſchaftskon⸗ ferenz häben begonnen. In Genf, der Zentrale der„internationalen Opiumhändler“ hat man vor einigen Tagen die Ausſyrache über ver⸗ ſchiedene Fragen der Zolltarif⸗Politik beendet. Zur Diskuſſion ſtanden Beſnrechungen über die Worzugszölle und Mei““⸗⸗ünſtigungsklau⸗ ſel.(Vorzugszölle ſind ſolche, die von den allgemeinen Zöllen abweichen; Meiſt⸗ begünſtigung iſt eine Form von Handels⸗ verfrägen, die einem Dritten automatiſch alle Rechte überträgt, welche vorher einem Zweiten im Handelsvertrag zugeſichert worden ſind.) Wie bei ſo vielen Konferenzen erging man ſich auch hier wieder hauptſächlich in akademi⸗ ſchen Erörterungen, ohne an praktiſche und po⸗ ſitive Arbeit zu denken. Uns liegt die Mel⸗ dung vor, daß der deutſche Vertreter, Mini⸗ ſterialrat Poſſe, in einer längeren Rede einen Ueberblick über die„Entwicklung der Meiſtbegünſtignn⸗fanſel“ gegeben hat. Dem⸗ nächſt wird man nun dieſe Vorgänge als vor⸗ bereitende Verhandlungen zur Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz in London durch die ganze li⸗ beraliſtiſche Preſſe ſchmieren. Das Drehbuch für den Film iſt fertiggeſtelltn Was will man eigentlich in London? Will man etwa feſtſtellen, wie roſig es der europäi⸗ ſchen Wirtſchaft aus der franzöſiſchen Hegemo⸗ nie geht, oder will man vielleicht ſogar die deutſche Wirtſchaft wieder auf die Beine ſtel⸗ len? Richts von alledem! Man will ein Manöver ausklügeln, um dem jüriichen Kapital ſeine Domänen zu erhalten! Die Akteure ſind allerdine* die Staats⸗ regierungen, die Inn rukteure aber die internationalen Einpeitſcher, die großen Fi⸗ nanzfuden der Welt, wie Mor⸗an, Warburg, Norman, Smoudin uud mis ſie alle heißen* alles hebräiſcher Uradel—! Wir Nationalſozialiſten holten die Augen offen. Nur inſoweit halten wir es für richtig, internatiynzle»ingungen einzus⸗ßen, als wir ſie unbedingt brauchen. Eine Nation muß in erſter Linie im elgenen Hauſe für den zweck⸗ mäßigen Ablauf ſeiner Volkswirtſchaft ſorgen, d. h. für uns, daß die Kaufkraft des Binnenmarktes zu äußerſt möglichen Grenzen geſteigert»*n und durch die eigene Induſtrie zu decken iſt. Erſt darüber hinaus intereſſieren wir uns am Welthandel. So iſt nach unſerem Grund⸗ ſatz z. B. eingeführtes Brotgetreide erſt dann tigt, wenn für unſere Induſtriefabrikate vom Auslande entſprechend hohe Preiſe bewilligt werden! Darum auch muß unſere Landwirt⸗ ſchaft in die Lage verſetzt werden, die Ernäh⸗ rung unſeres Volkes aus eigenen Erträgniſſen ſicher zu ſtellen! Unter dieſen Noronsſehnren ſagen wir eine Beteiſigung am Welthandel durchaus zu, Weltwiriſchaft aber lehnen wir grundſätzlich ab, weil ſie nur dann vorhanden ſein kann, wenn Arbeitsteilung und Arbeitszerlegung auf der Welt bis zu einem Zuſtande durchge⸗ führt ſind, in welchem jedes Volk nur dasjeni⸗ ge produziert, was es am billi⸗nen herzuſtellen in der Lage iſt! Ein ſolches Stadium bedeutet aber für jede einzelne Volkswirtſchaft abſolu⸗ te Rhüsänogiokeit von allen anderen Volkswirt⸗ ſchaften. Naturnotwendig muß aber bei der⸗ artig wirtſchaftlicher Abhängigkeit auch der na⸗ tionckle Gedanke zerſtört werden. Wir können heute ſchon ſagen, daß die Lon⸗ doner Konfexenz ſich würdig an alle anderen anſchließen wird, die wir zum ſchweren Scha⸗ den unſeres Vaterlandes hinter uns haben. Unſere Pflicht iſt es, wieder rechtzeitig aufzu⸗ klären, damit die große Menge der Schwan⸗ kenden und Leichtgläubigen nicht einem neuen Opiumrauſch verfällt! ii 5 intsclaétalleollaef ce) Bauſparkaſſen⸗ zulaſungen zach unſeren Informationen ſind, nachdem im 9. bis 11. November im Reichsaufſichts⸗ amt für Privatverſicherung die erſten Senats⸗ verhandlungen über die Zulaſſung von Bau⸗ ſparkaſſen gepflogen wurden, nunmehr nach⸗ ſtehende Bauſparinſtitute zum Geſchäftsbetrieb zugelaſſen worden: Bauſparkaſſe„Das Heim“ e. G. m. b. H. Krefeld, Bauſparlloyd.⸗G. Berlin, Deutſcher Bauſparer AG. Köln, VGN Bauſparkaſſe e. G. m. b. H. Leonberg, Kosmos Bauſparkaſſe der Deutſchen Handelsbank AG. Stuttgart, Deutſche Baugemeinſchaft AG. Leipzig, Han⸗ ſeatiſche Bauſparkaſſe e. G. m. b. H. Hamburg, Münchner Bauſparkaſſe AG. München, Beam⸗ tenbauſparkaſſe Heimſtättengeſellſchaft der deut⸗ ſchen Beamtenſchaft m. b. H. Berlin. Außer den aufgeführten Kaſſen ſind gemäß 5 133 Abſ. 1 ohne Genehmigung zum Betriebe einer Bauſparkaſſe nachſtehende Bauſparkaſſen als billig anzuſehen und damit einfuhrberech⸗ * HaVDI ͤ ιο‘(¶α HR”pefgr Soll die Arbeitslofenverſicherung zerſchlagen werden? (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftltg.) Berlin, 16. Nov. In Berliner politiſchen Kreiſen tauchte geſtern abend das Gerücht auf, daß die Regierung von Papen eine Zerſchla⸗ gung der Arbeitsloſenverſicherung plane. Die Leiſtungsdauer ſoll ernent erheblich gekürzt und die Unterſtützungen ſo herabgeſetzt wer⸗ den, daß die Arbeitsloſenverſicherung praktiſch wertlos würde. Dieſe Pläne tauchen im Zuſammenhang mit den Bemühungen der Gemeinden auf, die für ſie unerträglichen Wohlfahrtslaſten abzuwäl⸗ zen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, dͤaß die furcht⸗ bare Belaſtung der Gemeinden gemildert wer⸗ den muß. Es iſt aber genau ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß nicht die Arbeitsloſen wieder, wie bisher in den 14 Jahren, für die Sünden einer abſolut verfehlten Politik büßen müſſen. Die Staatsleitung hat die Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß die Arbeitsloſen wieder in den Produktionsprozeß eingeordͤnet werden, dann mindert ſich die Belaſtung der Gemeinden von ſelbſt und außerdem iſt die Leiſtungsfähigkeit der Reichsanſtalt durch die erhöhte Zahl der Beſchäftigten verſtärkt. Eine einſeitige und tragbare Verſchlechte⸗ rung der Lebenslage der 7 Millionen Arbeits⸗ loſen wäre ein Verbrechen und der Anfang vom Ende. Daß man in Kreiſen der Regie⸗ rung überhaupt mit dieſem Gedanken ſpielt, zeigt, wie weltenfern die augenblicklich an der Regierung befindlichen Männer ſind und wie wenig ſie es verſtehen, Mittel und Wege aus dem Elend zu finden. Großbetriebe gehen von ſelbſt aus dem Einzelhandelsverband Berlin, 16. Nov. Was zunächſt nicht wahr⸗ ſcheinlich ſchien, iſt nun doch Tatſache gewor⸗ den. Die geſchloſſene Mitglieder⸗Verſammlung der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzel⸗ handels iſt nach fünfſtündigem ſtürmiſchem Verlauf mit dem Ergebnis beendet worden, daß der Verband deutſcher Waren⸗ und Kaufhänſer ſeinen Austritt erklärt hat. Der Verband der Filialgeſchäfte des Lebens⸗ mittelhandels und der Verband der Einheits⸗ preisgeſchäfte werden ſich dem Schritt des Warenhausverbandes wahrſcheinlich anſchlie⸗ ßen. In der Verſammlung wurde, wie bereits berichtet, über den bekannten Antrag der ſo⸗ genannten„Frankfurter Front“ abgeſtimmt, der das Ausſcheiden der Großbetriebe aus der Hauptgemeinſchaft forderte. Der Antrag wur⸗ de mit 128 gegen 85 Stimmen bei 2 Enthal⸗ tungen abgelehnt. Damit hatte es zunächſt den Anſchein, als wenn der Konflikt beſeitigt ſei. Als aber dann ein Antrag geſtellt wurde, der die Befürwortung einer erhöhten Steuer für Großbetriebe und Filialbetriebe forderte, ergab ſich bei der Abſtimmung eine Mehr⸗ heit von 134 Stimmen für dieſen Antrag, während nur 7t Stimmen ihn ablehnten. berechtigt, da ſie am 31. Dezember 1929 im Be⸗ ſitz des Depotrechtes waren: Gemeinſchaft der Freunde, Gemeinnützige G. m. b. H. Ludwigsburg; Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft e. G. m. b. H. Darm⸗ ſtadt; Deutſche Bau⸗ und Wirtſchaftsgemein⸗ ſchaft e. G. m. b. H. Köln; Deutſche Eigenheim⸗ Geſellſchaft e. G. m. b. H. Frankfurt a..; Gemeinnützige Deutſche Hypotheken⸗Entſchul⸗ dungsbank e. G. m. b. H. Koblenz; Süddeutſche Eigenheim⸗Geſellſchaft, Südeg e. G. m. b. H. Offenburg; Neue deutſche Kreditanſtalt e. G. m. b. H. Hannover; Deutſche Bauſpar AG. für Stadt und Land Berlin⸗Pankwitz; Ewo Ge⸗ meinnützige Bauſpar⸗ und Kreditgenoſſenſchaft Eigenheim und Wohlſtand e. G. m. b. H. Stutt⸗ gart. Die Zahl der damit vorerſt zugelaſſenen Bauſparkaſſen beträgt damit 18. Die genann⸗ ten Bauſparkaſſen haben oͤem Reichsauſſichts⸗ amt gegenüber eine geſchäftsplanmäßige Er⸗ klärung abgegeben, wonach ſie von der Tat⸗ ſache der nunmehr erfolgten Zulaſſung zum Geſchäftsbetrieb gemäߧ 133 Abſ. 2 und 8 5 VAG. im Konkurrenzkampf und in der Wer⸗ bung nicht Gebrauch machen werden. Die Beratung über den Antrag der Zweck⸗ ſparkaſſe des Landesverbandes Württembergi⸗ ſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine G. m. b. H. Heilbronn iſt auf Antrag der Geſellſchaft vertagt worden. der Reichsbankjtntus bis zum 5. Mürz 1933 gerettet Der Verwaltungsrat der B3z3. hat in ſei⸗ ner Sitzung am Montag vormittag, die unter Vorſitz des Vizepräſidenten Prof. Beneduce ſtattfand, der Verlängerung des Anteils der B3. an dem 90 Millionen Dollarkredit der deutſchen Reichsbank bis zum 5. März 1933 wird ſicher umſo heftiger geführt werden. Die Vertreter der Warenhausverbände waren darüber ſo entſetzt, daß ſie unter Proteſt die Verſammlung verließen und zunächſt erklär⸗ ten, oͤaß ſie ſich weitere Schritte vorbehielten. Später wurde dann bekannt, daß der Ver⸗ band deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer ſeinen Austritt aus der Hauptgemeinſchaft des deut⸗ ſchen Einzelhandels erklärt hat. Man erwar⸗ tet, daß die beiden anderen Verbände ebenfalls ihren Austritt erklären werden. Damit iſt enolich die begrüßenswerte Trennung der Großbetriebe und der Klein⸗ und Mittelbetriebe des Einzelhandels voll⸗ zogen worden. Innerhalb der Hauptgemein⸗ ſchaft ſchwelte das Feuer, das nun zum Aus⸗ bruch gekommen iſt, ſchon lange Zeit. Schon vor einem Jahre konnte der offene Ausbruch des Konfliktes nur mit Mühe unterdrückt und vertuſcht werden. Die Klein⸗ und Mittelbe⸗ triebe des Einzelhandels haben mit Recht be⸗ tont, daß ſie mit den Großbetrieben und ihren Verbänden keine gemeinſamen Intereſſen haben. Im praktiſchen Leben iſt es doch tatſächlich ſo, daß die jüdiſchen Warenhäuſer, Filialbe⸗ triebe und Einheitspreisgeſchäfte in rückſichts⸗ loſem Konkurrenzkampf den ſelbſtändigen Kaufmann kaputt machen. Wenn ſich die Ver⸗ bände der kleineren und mittleren Ladenge⸗ ſchäfte endlich zu energiſchem Vorgehen aufge⸗ rafft haben, und wenn ſie nun endlich auch einen Erfolg für ſich verbuchen können, ſo kann man ſie und die deutſche Wirtſchaft dazu nur beglückwünſchen. Der Verband deutſcher Waren⸗ und Kauf⸗ häuſer hat bis zur letzten Minute verſucht, die Oeffentlichkeit zu beeinfluſſen und die Waren⸗ häuſer und ähnliche Betriebe als völlig un⸗ ſchuldig am Zuſammenbruch des Kleingewer⸗ bes hinzuſtellen. So konnte man am Tage der Abſtimmung in der Hauptgemeinſchaft in den Tageszeitun⸗ gen vom Warenhaus⸗Verband verbreitete Auf⸗ ſtellungen leſen, nach denen die Umſätze der Warenhäuſer ebenſo ſtark zurückgegangen ſein ſollen, wie die des geſamten Einzelhandels. Leider ſtrafen ſchon die angegebenen Ziffern die Behauptungen Lügen. Im Einzelhandel insgeſamt betrugen nämlich(1925 als Meß⸗ zahl 100 zugrundegelegt) die Umſätze 1929: 123, 1930: 113 und 1931: 98. Bei den Warenhäuſern ſind in der gleichen Zeit die Umſätze von 127 auf 119 und auf 101,5 zurückgegangen. Der Anteil oͤͤer Unkoſten am Umſatz iſt bei den Warenhäuſern im Jahre 1931 um 3 v. H. ge⸗ ſtiegen, während die Steigerung bei allen an⸗ deren Einzelhandelsbetrieben im gleichen Jahre 9,5 v. H. ausmacht. Dieſe Zahlen bewei⸗ ſen deutlich, wieviel leichter den Warenhäuſern der Konkurrenzkampf fällt. Es iſt anzunehmen, daß die aus der Haupt⸗ gemeinſchaft ausgetretenen Verbände der Großbetriebe nunmehr einen eigenen Verband aufmachen werden. Der Kampf zwiſchen der Hauptgemeinſchaft und dem neuen Verband unter den bisherigen Bedingungen zuge⸗ ſtimmt. Reugründungen und Firmen⸗ luflöſungen im Oktober Nach Mitteilung des Stat. Reichsamtes wur⸗ den im Oktober d. J. 306 Geſellſchaften mit. beſchräinkter Haftung, 682 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 114 Genoſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 284 Geſellſchaf⸗ ten m. b.., darunter 28 von Amts wegen gelöſcht, ferner 1233 Einzelfirmen und Perſo⸗ nal⸗Geſellſchaften, darunter 134 von Amts we⸗ gen gelöſcht, und endlich 130 Genoſſenſchaften. Weiter wurden im Oktober fünf Aktiengeſell⸗ ſchaften mit zuſammen 15 Millionen Mark Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 24 Kapitalerhöhungen um zuſammen 18 Mil⸗ lionen Mark vorgenommen und 138 Kapital⸗ herabſetzungen um zuſammen 177 Millionen Mark, 57 Aktiengeſellſchaften mit einem No⸗ minalbetrag von 31 Millionen Mark wurden aufgelöſt, darunter neun wegen Konkurseröff⸗ nung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Oktober ausgegebenen Aktien betrug ſechs Millionen Mark. Münzprägung im Olckober Die„Silber⸗Inflation“. Im Oktober wurden in den deutſchen Münz⸗ ſtätten an Silbermünzen 1 430 000 RM. 5 RM.⸗ Stücke, an Aluminiumbroncemünzen 107 254 RM. 10 Pfg.⸗Stücke und an Kupfermünzen 33 000 RM. Vier⸗ und 33 627 RM. Einpfennig⸗ ſtücke geprägt. Auf die Münzſtätte Karlsruhe kamen 480 000 RM. Fünfmark⸗ und 12 000 RM. Vierpfennigſtücke, auf München keine Prägung, ebenſo nicht auf Stuttgart. Unter Berückſichti⸗ gung des zu Monatsanfangs vorhandenen Be⸗ ſtandes ſowie der wiedereingezogenen Stücke hergibt ſich für Ende Oktober 1932 ein Geſamt⸗ beſtand von 1676,21 Mill. RM.(Ende Oktober 1674,1 Mill.). Im einzelnen waren am Monatsende ge⸗ prägt 758,346 Mill. RM. Fünf⸗, 268,862 Mill. Drei⸗, 213,637 Mill. RM. Zwei⸗ und 256,305 Mill. RM. Einmarkſtücke, 73,287 Mill. RM. Fünfzigpfennig⸗, 65,336 Mill. RM. Zehn⸗, 28,048 Mill. RM. Fünf⸗, 1,947 Mill. RM. Vier⸗, 4,998 Mill. RM. Zwei⸗ und 5,441 Mill. RM. Ein⸗ pfennigſtücke. Dieſen Berg klingender Münzen heißt man in Deutſchland„ſichere Währung“, charakteri⸗ ſiert durch den Silberwert eines 5 Mark⸗Stücks mit 18 Pfennig. Vürſen und Märkte Mannheĩmer Effektenbörſe Die Börſe 15. Nov. e Börſe eröffnete bei niedrigeren Kurſen, doch ko ſich die Tendenz im Verlaufe etwas befeſtigen.—— Schwächer waren ferner Cement Heidelberg und Dt. Li⸗ noleum. Von Nebenwerten lagen Enzinger⸗Union, Knorr und Oelverein noch feſter. Rhein. Hyp.⸗Bank gingen auf 15——751——— Verſ. wurden mit 20.— RM gehandelt. enten ſtill bei knapp behaupteten n. Goldpfandbriefe lagen z. T. 7 Proz.——. 6 Proz. Baden 71, 7 Proz. Heidelberg—, 8 Proz. Ludwigshafen 56, Mannh. Ablöſ. 47, 8 Proz. Mannheim 60, 8 Pros. Pfälz. Hyp.⸗Goldpfandbr. 83, 8 Proz. Rhein. Hypv.⸗Goldpf. 79, 6 Proz. Farbenbonds 95. Bremen⸗Beſig⸗ heim 76, Brown Boveri 25, Cement Heidelberg 46.5, Daimler⸗Benz 20.75, Dt. Linoleum 43, Durlacherhof 42, Eichbaum⸗Werger 46, Enzinger⸗Union 8i, JG. Farben 94, 10 Proz. Großkraft Mannheim 95, 15 Proz, do. 140, Kleinlein—, Knorr 180, Konſerven Braun 18, Ludwigs⸗ hafener Aktienbr. 48, Mez—, Pfälz. Mühlen—, Pfälz. Preßhefe—, Rheinelektra 73, do. VA. 76.5, Rheinmühlen —, Schwartzſtorchen 49.5, Seilwolff—, Sinner 62, Südd. Zucker 133, Ver. d. Oele 76, Weſteregeln 108, Zellſtoff Waldhof 43, Badiſche Bank 90, Dedibank 75, Pfälz. Hyp.⸗ ——53 + W Commerzbank 53.5, Dresdner 75, ad. ecuranz—, Mannh. 4. Württ. Transport 25. Preĩserhõöhung für Zinlblech Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab 14. November ihre Preiſe um 1½ Prozent erhöht, nachdem ſie zuletzt am 8. November um ebenfalls 1% Proz. erhöht worden ſind. 7 Badildi- Pialzilche Zentralhãufeaultion in Mannheim Die Süddeutſche Fettſchmelze E. V. G. Mannheim brachte im Schlachthofreſtaurant zu Mannheim am Dienstag das Gefälle der badiſchen und pfälziſchen Innungen im Okto⸗ ber zum Ausgebot und zwar: 16 150 Großviehhäute, 20 163 Kalbfelle und 1310 Hammelfelle. Der Beſuch war gut, der Verkauf geſtaltete ſich flott. Kalbfelle blieben im Preiſe gleich wie bei der Oktober⸗ auktion, Großviehhäute verloren teilweiſe—3 Pfg., wa⸗ ren aber auch teilweiſe unverändert. Die 1310 Hammel⸗ felle blieben unverkauft. Im einzelnen erlöſten pro Pfund in Pfennigen: Kuhhäute: bunte o. K. alle Gewichte 21—25,25, rote o. Kopf bis 29 Pfd. 21.25, 30—39 Pfd. 30—34, 50—59 Pfd. 37—41, 60—79 Pfd. 40—46.75, 80 und mehr Pfund 42—50.25. Ochfenhäute: bunte o. K. alle Gewichte 21.75—28.5, rote o. K. Gewichte wie bei Kuhhäute: 25, 24.—28.25, 36 bis 3925, 80—99 Pfd. 34—40, 100 und mehr Pfund 31—36.25. Rinverhänte: bunte o. K. alle Gew. 24—28 rote o. K. Gewichte wie oben 32.38—42.5 43—48.5, 44.—51.25, 47 bis 49. Bullenhäute: bunte o. K. o. K. Gewichte wie 25—28.25, 22—25.5, — rote oben: 30.23—26.75, 28—31.5, 27—29, Schuß 20.— Kalbfelle: bunte o. K. bis 9 Pfd. 40—44.25,.1 Pfd. bis 15 Pfd. 36—40, rote o. K. gleiche Gew. 48.—58, 45.75—51, 15.—20 Pfd. 46.25, Schuß 34.25 Pfg. Vom Tabakmarlt Badiſche und Heſſiſche Tabakverkaufsſitzung in Karlsruhe In der am Dienstag unter dem Vorſitz von Präſident Maier⸗Großſachſen und Landwirtſchaftsrat Dr. Meisner in Karlsruhe abgehaltenen Tabakverkaufsſitzung des Landes⸗ verbandes badiſcher Tabakbauvereine kamen rund 14 100 Zentner meiſt Hauptguttabare aus der Hardt zum Ver⸗ kauf. Der Verkauf geſtaltete ſich rege, die erzielten Preiſe ſind ſehr gut. Höchſtpreis Graben IV 74.05, niedrigſter Preis Hoch⸗ ſtetten 64,20 RM., Durchſchnitts⸗ und Mittelpreis 70—71 RM. Zweimal ausgeboten wurden Blankenloch II, III, Gra⸗ ben II, III V IX, XI, Liedolsheim, Linkenheim II, Neut⸗ hard—IV, Reilingen I, Heddesheim, die Hageltabake von Neuthard. Freigegeben zum Verkauf zu Vereinsbedingungen wur⸗ den Blankenloch II, Neuthard—IV, Allmannsweier, fer⸗ ner Hagel Neuthard-IV. Hauptkäufer waren Brinkmann⸗ Bremen(ca.—7000), Katz⸗Meerapfel(2000), Landfried⸗ Mayer⸗Mannheim(5000), Hirſch⸗qgRannheim(1000), Mar⸗ ſchall—St. Wendel(500) ferner Nordhäuſer Tabakfabrilen, Vogelſang, GEG., Rothändle.⸗G. Lahr.“ Bei der unter Vorſitz von Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Schüle und Landwirtſchaftsrat Dr. Finger ſich anſchlie⸗ ßenden Verkaufsſitzung der heſſiſchen Vereine war der Ver⸗ kaufsgang nicht einheitlich. Lampertheim—IV und Wimp⸗ fen a. N. verkauften ſchon vor der Sitzung frei. Zwermal ausgeboten wurden Viernheim—III und Lorſch III. Die erzielten Preiſe bewegen ſich zwiſchen 68 und 73 RM. Der Geſamtumſatz auf beiden Verkaufsſitzungen dürfte rund 1,3 Mill. RM. betragen. Im einzelnen erhielten die Tabakbauvereine folgende Preiſe(H— Hauptgut, I§ ⸗ leichter Hagel, ſo ⸗ ſchwe⸗ rer Hagel, Zahlen in Klammern Zentnerzahl, außerhalb Klammer in Reichsmark ohne Zu⸗ bzw. Abſchläge): G5. Höchſtſtgebot. Blankenloch 1(280 H) 67,35; dto. III(280 H) 67,25.— Büchenau(380 H) 70,85.— Eggenſtein II(300 H) 68,60; dto. II(200 H) 68,70.— Graben I(280 8 12 15) 72,10 dto. IIT(300 H, 21 H, Iſ5) 69,15 Hö; dto. V(270 H, 25 19) 71,85; dto. VII(250 H, 5 15) 72,15; dto. IX(245 H, 12 l9) 68,25; dto. XI(220 H. 10 H) 68,00.— Karls⸗ dorf 1(275 H) 69,00; dto. III(230 H) 69,80.— Liedols⸗ heim(130 H, 11 lö, 4 ſo) 73,30; dto. II(240 H, 10lH) 70,85; dto. II(260 H) 70,00; dto. II(400 H, 60 1H).65,00 Hö; dto. IV(320 H, 50 1H) 63,00 Hö; dto. II(125 H) 67,60; dto. II(220 H, 15 1H) 70,15; dto. IV(200 H, 12 15) 71,00.— Teutſchneureut(120 H) 65,85; dto. II (230 H) 71,80.— Neulußßheim(250 5) 68,85; dto. II (180 5) 72,05; dto. II(650 H) 72,80; dto. IV(350 H) 72,80; dto. II(340 5) 67,25 Hö; dto. IV.(280 H) 67,00. — Büchig(160 H) 69,00; dto. 12(200 H) 68,60; dto. III (220 H) 68,15; dto. II(430 H, 10 lH) 70,10; dto. IV (270 H, 12 15) 74,05; dto. VI(210 H, 20 IH, 8 ſH) 72,00: dto VIII(200 H, 25 lH) 70,05; dto. X(220 H, 10 15) 72,10.— Hochſtetten(52 H, 138§, 30 ſö) 64,20; dto. II (250 5) 68,35.— Leopoldshafen(170 H) 70,05.— Linken⸗ heim T(325 H) 72,35.— Neudorf I1(210 H) 70.20.— Neuthard I(400 H, 60 l5) 65,00 Hö: dto. III 610 H. 70 1) 63 Hö.— Rußheim 1(220 H) 67,15.— Spöck 1 (200 H, 12 18) 70,15; dto. III(200 H. 12 18) 70,10; dto. V(125 H, 10 l) 70,85.— Altlußheim I(220 H) 70,70.— Kirrlach(280 H) 68,90.— St. Leon I(400 H) 70,15.— Reilingen 1(900). 72,80; dto. III(600 H) 72,80; dto. V(450 H) 71,80. Mittelgut: Odelshofen(140) 71,25.— Allmannsweier(180) 68,50 Hö.— Dr. v. Wogau Sandblatt 40 Ztr. 70,00 und 60,00 RM.— Heddesheim I(520) 59,60 RM. Die Hageltabake von Graben, insgeſamt 150 Ztr. wur⸗ den zu 60 RM. verkauft,„die 250 Ztr. Hageltabake von Neuthard erzielten ein Höchſtgebot von 58 RM. und wur⸗ den freigegeben. Im übrigen gelten für Hageltabake Preiſe wie bei unbeſchädigten, der Minderwert ergibt ſich bei der Verwiegung in Form von Abſchläger. borgetr beitsſt kroche tete E be, de dem wach mir n den f⸗ ſtark, nur ei Sche ner H von 0 nungs „Ott komm Da Schar dem 3 ſchiner Luft h Flie Jam auftob der ſch gepein Hände ren. H wenig Zeit von de mervo Schme Ein ploſior folgt 1 terte auf mi ein Er Neu konnte urſen. Proz. inheim Rhein. Be ſig⸗ rozent nfalls tion hrachte g das Okto⸗ 20 163 flott. tober⸗ „ wa⸗ mmel⸗ Pfund rote 50—59 Pfund „rote 6 bis Pfund o. K. 5, 47 e wie —25.5, Pfd. —58, ruhe iſident ter in indes⸗ 14 100 Ver⸗ Preiſe Hoch⸗ .—71 Gra⸗ Neut⸗ e von wur⸗ „ fer⸗ mann⸗ ofried⸗ Mar⸗ 'rilen, ——— ſchlie⸗ r Ver⸗ Wimp⸗ esmal I. Die N. dürfte Winziger Ausſchnitt aus der Weltgeſchichte. Zeit: Oktoberanfang 1917. Ort: Vorderſte. nie. Wohlgemuth und Pruſſok, Frontſoldaten, liegen auf einſamer„Inſel“, abgeſchnitten von den eigenen Leuten, vorm Feind. Es iſt hunde⸗ kalt.— Bewegung gibt Wärme. gräbt ſich ein. Pruſſok, gleichgültig, müde, kann 5 beieuſcen.— Ende!— Die Grabkammer „Wat heeßt dänn dat, Mänſch?“ fragt Ott' Pruſſok unwillig. „Laß mal, Ott',“ ſage ich eifrig und freudig, „ich baue mir eine Villa! Mach mit, Ott', mach mit! Das macht warm!“ „Fallt mi gor nich ein!“ knurrt Ott unfroh. „Ick bünn doch keen verrückten Büldhauer!. Aber dänn mach man! Immer mach man!“ Fliegerangriff.— Den Muskelmenſchen Ott' Pruſſok hat ſchon iene gefürchtete Gleichgültigkeit erfaßt, die ein ſehr ſchlimmes Zeichen des Verzichts auf alles Beſſerwerden iſt; ich habe dieſe gefährliche Kri⸗ ſis ja auch eben erſt überwunden. Zureden hat da keinen Erfolg. Höchſtens mein unentweg⸗ tes Beiſpiel kann den Mann vielleicht noch zum Mitmachen ermuntern. So grabe ich und grabe, bis ich müde werde. Ich bin heiß von der anſtrengenden Arbeit. Auf eine Weile kann ich abkühlende Ruhe nun wie⸗ der vertragen. Ich krieche in meine vorläufig noch ſehr kleine und rohe Höhlung hinein, in der ich ſchon zur Hälfte Platz habe. Ich fühle mich ſchon ſehr behaglich darinnen. Ich ziehe die Beine an den Leib, ſchiebe meine Hände in die gegenſeitigen weiten Mantelär⸗ mel, ducke das Kinn auf die Bruſt und ſchlafe bald darauf. Nach langer Zeit werde ich munter. Die Kälte nagt wieder in dͤen Knochen. Froſtgeſchüttelt ergreife ich wieder meinen Spaten und ſchaufele und grabe wieder wei⸗ ter, bis neue Wärme mich durchfließt. Nun kann ich ſchon ein ganzes Stück tiefer in die Erde hinein mich verkriechen, um aufs neue in Hockerſtellung einen kurzen Schlaf zu tun. Dem Kameraden Ott' Pruſſok iſt nicht zu hel⸗ fen. Er liegt blank und bloß draußen und ſtöhnt und ſchüttelt ſich vor Kälte. Bisweilen flucht er halblaut. So grabe und ſchlafe ich abwechſelnd, bis der ſpäte Morgen kommt. Meine Eroͤhöhle iſt jetzt ſo weit ausgeſchachtet, daß ich völlig darin ge⸗ borgen bin. Ich bin in den letzten beiden Ar⸗ beitsſtunden gar nicht mehr aus ihr herausge⸗ krochen, ſondͤern habe die innen ausgeſchach⸗ tete Erde wie eine kleine Mauer vor dem Ein⸗ gange aufgebaut. Die kalte Nachtluft zieht nur noch ganz wenig zu mir herein. Es iſt faſt mol⸗ lig bei mir im Dachsbau. Darum ſchlafe ich auch gegen Morgen beſon⸗ ders feſt. Nur aus ganz großer Weite höre ich mit einem Sinn, der wohl auch im tiefſten Schlafe des Soldaten noch horcht, ein großes dumpfes Fliegerbrauſen, oͤͤas immer näher kommt. Iſt das ſchon unſer Morgenflieger? Dann muß ich ja hinaus, mein Fliegertuch auszubreiten! Noch ehe ich mich aber ſo weit ermuntert ha⸗ be, den Schlaf ganz abzuwälzen, höre ich aus dem dumpfen Propellergebrauſe mit ſchnell wach werdendem Unterſcheidungsvermögen das mir nun ſchon ganz bekannte hohe Singen, das den feindlichen Fliegern eigen iſt. Es iſt ſo ſtark, daß ich ſchnell begreife: Hier kommt nicht nur einer, hier kommen viele! Ein Geſchwader! Schon ſchallt auch von ferne her, hier in mei⸗ ner Höhle nur wie weltverloren zu hören, ein von Grube zu Grube weitergegebener War⸗ nungsruf: Volle Deckung! Volle Deckung! „Ott'!“ ſchreie ich.„Ott'! Remommen! Rein⸗ kommen!“ Da brauſt es ſchon über uns hin wie eine Schar von gierigen Rieſenvögeln aus klingen⸗ dem Metall, und winſelndoes, knatternoͤͤes Ma⸗ ſchinengewehrfeuer ſpritzt maſſenhaft aus der Luft herunter auf unſere Inſel. Fliegerüberfall! Jammerſchreie von Verwundeten höre ich auftoben und abſterbend ſtill werden und wie⸗ der ſchrill bis zu mir hineinſchlagen in meine gepeinigte Verborgenheit. Und ich preſſe die Hände vor die Ohren, um nichts mehr zu hö⸗ ren. Helfen kann hier niemand. Ich am aller⸗ wenigſten. Zeitweilig lüfte ich immer wieder die Hände von den Ohren und höre immer wieder die jam⸗ mervoll auf⸗ und abſchwebende Tonleiter von Schmerzensſchreien. Ein paar ganz große, ſchwer hinhauende Ex⸗ ploſionen, denen ein lange johlendes Rauſchen folgt und bei denen die von ferne her erſchüt⸗ terte Erde meiner Höhlendecke klumpenweiſe auf mich herabfällt, machen dem Morgendrama ein Ende. Neues großes Brauſen kommt ſtürmiſch he⸗ Wohlgemuth ran. Wilder, dumpfer, zorniger ſchwillt tapfer näher! Dem Klange nach muß das eine Fliegerſtaf⸗ fel der Unſrigen ſein! Der Rote Freiherr kommt mit ſeinen Luft⸗ huſaren! Ach, er kommt fünf Minuten zu ſpät. Der frühe kühne Feind hat ſeine Morgen⸗ arbeit getan. Ich wühle mich aus meiner halb verſchütte⸗ ten und von mir ſelbſt von innen heraus ver⸗ mauerten Schlafſtätte, ſcharrend und auf allen Vieren kriechend, und ſehe ein Dutzend Dra⸗ chenaugenflieger triumphierend, ſchon ferne, ſich in die Höhe ſchrauben und höre das ſingende Rückzugsſiegesgeſchrei ihrer Maſchinengewehre, das unſerer gleichfalls feuernden roten Jagd⸗ Nachl über Orgelton ſtaßfel entgegenwettert. Im gelbgrünen Morgenhimmel ſehe ich, fel⸗ ber ohnmächtig um Gnade zu irgend jemanden flehend, einen roten Flieger in der oben ſchon leuchtenden Sonne ſich über ſeinen rechten Flügel ſeitwärts neigen und ſich vorn abwärts ſenken, indes eine lange wilde Rauch⸗ und Feuerfahne hinter ſeinem Sturz wie ein ver⸗ wehendes Denkmal des Soldatentodes in die Luft ſich dehnt. Dann fährt er, in lodernden Flammenmantel gehüllt, krachend nach halla. Ott' Pruſſok liegt rücklings an der Trichter⸗ böſchung und blickt ſtumm in den hohen Him⸗ mel. Mit weit geöffneten Augen. Welche große Frage richtet er wohl an den Weltengeiſtꝰ Kameradſchaftstreue Von Friedͤrich Siegel. Folgende Frontſchilderung entnehmen wir dem Badiſchen Kriegerbund⸗Kalender 1933, der eine feſſelnde Reihe von Kriegserlebniſſen, Geſchichts⸗ bildern und Anekdoten enthält. Zum Preiſe von 50 Pfg. iſt das ſoldatiſche Jahrbuch, wel⸗ ches von J. J. Reiff, Karlsruhe, gedruckt wurde, im Buchhandel zu haben. D. R. Am 28. Februar 1915, gegen 1 Uhr nachts be⸗ wegt ſich plötzlich etwas vor unſerem Schüt⸗ zengraben, das man in ſchußbereiter Haltung näher kommen ließ. Es war ein verwundeter deutſcher Soldat. Auf einmal hörte man das Wort:„Kamerad helf“ und ſofort ſprangen einige Kameraden aus dem Graben, um den Erſchöpften hereinzuholen. Er berichtete, daß unten im Dorfe Stoßweier noch zwei Verwundete lägen, die ſich ebenfalls in den etwas abſeits gelegenen Bauernhof ſchleppten, in der Hoffnung, bald von den deut⸗ ſchen Kameraden gefunden zu werden. Dieſe Hoffnung ſollte ſich aber nicht erfüllen, da es trotz aller Verſuche nicht gelang, den Franzo⸗ ſen dieſen Ort zu entreißen. Nachdem die Verwundeten ſchon volle zwei Tage ohne Nahrung und ärztliche Hilfe in die⸗ ſem Bauernhof lagen und vor der Wahl ſtan⸗ den, entweder elendiglich zu Grunde zu gehen, oder irgend ein Mittel zu finden um ſich uns mitzuteilen, raffte ſich in der folgenden Nacht einer der Verwundeten auf, den letzten Reſt der noch vorhandenen Kraft mit ungeheuerem Lebenswillen ſtählend, unſere Stellung auf der Höhe 641 aufzuſuchen. Vom Dorfe Stoßweier auf allen Vieren krie⸗ chend, ſchlängelte ſich der Verwundete an die Höhe heran, ohne von den dort lagernoͤen Fran⸗ zoſen und deren Wachen geſehen zu werden. Allerdings herrſchte Stockfinſternis und nur wenn Leuchtraketen hochgingen, galt es, ſich platt auf den Bauch zu werfen und nicht zu rühren. Dadurch entzog man ſich meiſtens der Aufmerkſamkeit des Feindes. Nach Ueberwindung unendlicher Schwierig⸗ keiten, über Granattrichter, Drahtverhau, Stolperoͤraht und viele andere Hinderniſſe hin⸗ weg, gelang es ihm endlich, in unſere Nähe zu kommen. Bei den letzten 100 Metern war faſt jede einzelne Vorwärtsbewegung ein ungeheuerer Kampf gegen die durch tagelange, völlige Ent⸗ behrung und große Schmerzen anfallende Schwäche. Kurz vor unſerer Stellung brach er denn auch völlig zuſammen, nur mit großer Mühe gelang es ihm, das nötigſte zu berichten. Dieſe heldenhafte Tat, die vor allem darin gipfelte, ſeinen hilfloſen Kameraden das Leben zu retten, ſein eigenes aber aufs Spiel zu ſet⸗ zen, kann neben der größten Waffentat eines Einzelnen ruhig beſtehen. Nur eine große Menſchenſeele iſt zu einer ſolchen Heldentat fähig. Wir hatten unſeren treuen Kameraden na⸗ türlich ſofort zu Tal gebracht, wo ihm ärztliche Hilfe zuteil wurde, wie auch unſere Küche be⸗ müht war, durch Speiſe und Trank ihn wieder auf die Beine zu bringen. Nun galt es, Mittel und Wege ausfindig zu machen, wie man die zwei noch in Stoßweier zurückgebliebenen Kameraden am beſten retten kann. Geholt werden mußten ſie, das ſtand von vorn herein feſt. Wenn wir dabei ſehr ſorgfäl⸗ tig zu Werke gingen, ſo darum, weil wir uns darüber klar waren, daß wir die franzöſiſchen Wachen paſſieren mußten, ehe wir den Hof er⸗ reichen konnten. Gegebenenfalls konnte eine Gefangennahme die nach Errettung ſchmachtenden Kameraden das Leben koſten. Eine derartige Möglichkeit mußte unter allen Umſtänden beſeitigt wer⸗ den. Bald war es gelungen, außer mir noch drei entſchloſſene Kameraden unter den Hilfs⸗ ſanitätern zu finden, die gewillt waren, ihr Le⸗ ben einzuſetzen. Unter Führung des Leutnants Dr. G.(einem. bekannten Karlsruher Rechtsanwalt), ſetzte ſich die kleine entſchloſſene Gruppe mit zwei Trag⸗ bahren in Marſch, vorſichtig, jedes Geräuſch vermeidend. Alles, was dazu führen konnte, dem Feinde als Material zu dienen, wurde zurückgelaſſen, ebenſo alle Wertſachen. Der Abſtieg nach Stoßweier, der morgens⸗ um einhalb drei Uhr begann, vollzog ſich ohne größere Hinderniſſe. Nun aber galt es, die Hauptſchwierigkeiten zu überwinden: 1. Die franzöſiſchen Poſten und zu, umgehen. „das beſchriebene Haus mit den Verwun⸗ . zu finden. Es gelang uns, an die Häuſer merkt heranzukommen, eine Straßenecke muß⸗ te paſſiert werden, und es ſchien, als ſtänden wir unter einem höheren Schutz. Wir kamen unbemerkt an das uns geſchil⸗ derte Haus heran. Nun begannen wir zu hor⸗ chen, ob ſich nichts verdächtiges zeigt, aber alles war ruhig. Wir gingen weiter zwiſchen Hof und Scheuer, um fürs Erſte einmal gedeckt zu ſein. So leiſe als es unſere Soldatenſtiefel zu⸗ ließen, betraten wir das Haus und nach kurzem umhertaſten fanden wir eine Türe, die wir öff⸗ neten. Es läßt ſich aber nicht beſchreiben, was für eine Luft uns da entgegenſchlug. Schlüſſellöcher und jede Ritze waren mit Papier zugeſtopft, um keinen Lichtſchein nach außen dringen zu laſſen. So waren dieſe Leute nicht nur licht⸗ dicht, ſondern auch luftdicht von dͤer Außenwelt abgeſchloſſen. Man wagte kaum zu atmen bei dieſer dicken Luft. Während meine Kameraden ſich mit den Ver⸗ wundeten beſchäftigten, wollte ich mich im Hau⸗ ſe etwas umſehen. Die Türe zu einem anderen kleineren Zimmer ſtand auf, aber mit jedem weiteren Schritt den ich machte, wurde die Pe⸗ ſtillenz immer größer. Es war fauler Leichen⸗ geruch, oͤer mir da entgegenſchlug. Als ich trotzoem die Urſache dieſes Parfüms feſtſtellen wollte und deshalb dieſen Raum be⸗ trat, ſtand ich unwillkürlich vor einem Bett, in dem ein toter Mann lag. Der Bekleidung nach war es ein Bauer oder Knecht. Der Tote bot ein grauenhaftes Bild in völligem Zerfallszu⸗ ſtand und muß ſchon Wochen ſo gelegen haben. Neben dieſem offenen Raum haben unſere drei Verwundeten nahezu drei Tage zugebracht, ohne jede Nahrung oder Waſſer. Es war inzwiſchen vier Uhr morgens gewor⸗ den, als wir uns wieder zum Aufbruch rüſte⸗ ten. Den Schwerverletzten hatten wir auf die Tragbahre gelegt, dem anderen durch doppel⸗ ſeitige Stütze das Gehen erleichtert. Auf demſelben Weg gelang es uns wieder⸗ um, durch den Ort, jede Deckung ausnützend, an die Höhe 641 heranzukommen. Nun began⸗ nen erſt die Schwierigkeiten. Hatten wir die Trgbahre bis hierher wie üblich mit den Ar⸗ men getragen, ſo waren wir jetzt gezwungen, ſie auf die Schultern zu nehmen, um durch den Drahtverhau, über Löcher und Gräben hinweg, durchzukommen. Inzwiſchen graute der Morgen und wir hat⸗ ten noch ein beträchtliches Stück bis in unſere Stellung hochzuſteigen. Wir waren inzwiſchen auch in den Schuß⸗ bereich der Franzoſen gekommen, aber zu un⸗ ſer aller Ueberraſchung fiel kein Schuß. Meine Vermutung, daß die Franzoſen uns als Sanitäter erkannt haben und wohl auch die Tragbahre geſehen hatten, mag ſie veran⸗ laßt haben, ſich an n die Beſtimmungen des wen⸗ fer Abkommens zu halten. Daß meine Auffaſſung richtig Was 1 beſtötiate uns einige Tage ſpäter der franzöſiſche Heeres⸗ Preſſe übernommen wurde. Auch dort hatte man in ehrenden Worten Dr mutigen Deutſchen gedacht, die ihr Leben aufs Spiel ſetzen, um ihre verwundeten Kameraden aus der franzöſiſchen Stellung herauszuholen. Den Bemühungen unſerer Felbdärzteſchaft und dem Pflegeperſonal gelang es, dieſe drei Kameraden wieder herzuſtellen und ſie erfreuen ſich zu unſerer Freude noch beſter Geſundheit im reibe⸗ ihrer Familie. Fliegerlos Es war an einem jener ſchönen warmer Frühlingstage mit wolkenloſem Himmel in Flandern. geſpickten, gerwühlten und umgeſchorenen Hö⸗ hen vor Mpern, ließ die geſteigerte Tätigkeit der feindlichen Artillerie auf kommende Ereig⸗ niſſe ſchließen. Ideales Fliegerwetter, wie ſo oft, dort oben, dem Schauplatz ſpannender Luftkämpfe. Der Front entlang waren ſeit dem frühen Morgen die deutſchen und engli⸗ ſchen Feſſelballone in beträchtlicher Höhe, von Draußen in den Schützengräben auf Höhe 59/und60, jenen mit Granattrichtern bericht, der auszugsweiſe von der⸗ deutſchen — wo aus gegenwärtig die Tätigkeit an und hin⸗ ter den Frontabſchnitten beobachtet wurde.⸗Wir beobachteten mit Intereſſe— lagen wir doch in Ruhe— wie deutſche und engliſche Beobach⸗ tungsflieger unermüdlich ſich ausweichend hin und her ihre Aufgaben zu löſen ſuchten, als plötzlich ein größeres engliſches Geſchwader langſam von Süden nach Norden hinter der deutſchen Front entlang zog, unbehelligt, denn es waren große Apparate mit dem typiſchen Gitterrumpf. Wir waren unmutig, daß die genblick damit rechneten, von ihnen mit jenen „Tommies“ uns ſo ruhig und ungeſtört in die Karten gucken oͤurften, zumal wir jeden Au⸗ blinkenden Vogeleiern in Geſtalt von Flie⸗ gerbomben bedacht zu werdͤen, wie dies in je⸗ nen Wochen ſchon ſo oft oͤer Fall geweſen war. Da nahte zu unſerer Freude und zur Ueber⸗ raſchung der Engländer ganz plötzlich aus nordöſtlicher Richtung, wo wir eben noch deutſche und engliſche Flieger im Kampf und 2 Engländer brennend abſtürzen geſehen hat⸗ ten, die uns wohlbekannte deutſche Jagoſtaf⸗ fel mit oͤen leuchtenͤen roten Flugzeugen mit unheimlicher Geſchwindigkeit. Sie wollten of⸗ fenſichtlich die Engländer vor deren Rückkehr hinter die eigenen Linien erreichen, aboͤrängen und zum Kampf zwingen. Wie die Kugel aus dem Rohr ſchoſſen die deutſchen Jagoͤflieger dem Gegner nach, allen voran wie ein Teufel, der Führer, gefolgt in Kampfformation von den übrigen. Die Engländer mochten die ih⸗ Gefährlichkeit oͤes Gegners erkannt haben; ihr Führer gab Rauchſignale und alsbald formier⸗ ten die ſchwerfälligen Koloſſe einen Kreis, in welchem ſie ſich mehr und mehr der eigenen Front zu bewegten. In dieſem Augenblick hat ⸗ den die deutſchen Jagoͤflieger die engliſchen er⸗ reicht. Tollkühn und verwegen ſchoß das deutſche Führerflugzeug mit leuchtend rotem Rumpf von oben mitten in die Kolonne der Engländer. auf beiden Seiten begleitete dieſe Handlung und ſtockte plötzlich, als der deutſche Angrei⸗ fer unter den feindͤlichen Flugzeugen wieder erſchien, aus dem Sturzflug ſeine Maſchine wieder hochriß um mit unheimlicher Schnellig · 3 keit wieder über die Engländer zu ſteigen. Die übrigen deutſchen Kampfflieger verſuchten bie Engländer aus der Kolonne abzudrängen, um ihnen getrennt ins Genick zu ſtoßen. Det Führer ſetzte aber ſchon wieoͤer zum Sturz er hatte einen beſtimmten aufs Korn g men. Mit beklemmender Verwegenheit un Verbiſſenheit ſtürzte er ſich wiederum in das Rudel. Geknatter wie vorher. Da plötzlich, was war das? Uns ſetzte Atem und Puls aus. Mit lähmendem Entſetzen ſehen wir, daß im Augenblick, wo der tollkühne Flieger ſeine Ma⸗ ſchine erneut zum blauen Himmel empor⸗ reißen will, die linke Seite der Tragfläche ſei⸗ nes Doppeldeckers abbricht, wie von unſicht⸗ barer Hand abgeſchnitten. Das Herz krampft nen drohende Gefahr und auch die beſondere 5 Raſendes Maſchinengewehrfeuer uns und die Tränen ſtehen uns in dden Augen. Das Flugzeug ſteuerlos ſauſt ſchnaubend um die Achſe ſich drehend mit dem Kühnen in die Tiefe, während die eine Tragfläche langſam wiegend nachflattert, wie ein leuchtendes, wind⸗ getragenes Blatt. ſtätte! Das Flügzeug hat ſich in die Erde ge⸗ bohrt. Führer und Apparat(zur Unerkennt⸗ lichkeit) zerſchmettert. Als die Uniform ge⸗ löſt wird, kommt ſchlicht und alles ſagend und erklärend der Pour le mérite und die Namens⸗ plakette zum Vorſchein. Leutnant Sch. war der Tüben den wir be· 3— trauerten. Sliegerſchickſal. Wir eilen zur Unglücks⸗ EZoman eine IJcktatua (39. Fortſetzung) „Erhabene— mir zujubelt—! Kein Ver⸗ gnügen mehr, vor Römern zu ſpielen, ſeit der Adel ausgerottet und verjagt iſt! Als Künſtler kann man von einem banauſiſchen Publikum nicht leben; man verkommt an ihm! Früher ſaßen die alten Geſchlechter in der erſten Reihe, mit ihren wahrhaft vorneh⸗ men Frauen, und aus ihren Mienen kam mir das kultivierte Echo, dͤͤas unſereinen trägt. Jetzt ſitzen mit gelangweilten oder lüſternen Geſichtern die vollgefreſſenen Ritterlinge da vorne“— der Ritterſproß Cicero zuckt leidend zuſammen—,„und zwiſchen ihnen die kletter⸗ tüchtigen Beamten, die vor ein paar Jahren noch Kornſäcke ſchleppten, wovon ſie ihren ſtrebſamen krummen Rücken beibehalten haben. Freilich, oben auf der Galerie kocht immer noch die treue Volksſeele und ſtiert voller Neid auf die Genoſſen im Parkett—“ „Na, du haſt doch unter dieſer Umſchichtung wirklich nicht zu leiden, mein Alter!“ nur „Nicht wahr? Mich brauchen ſie alle als Spaßmacher, auch die Spitzen des Staates! Drei Jahre lang hat unſer vielgeliebter Dauerkonſul Cinna ſeinen Sperrſitz im Theater gedoͤrückt, hat'r aus ſeinem Molchs⸗ geſicht zugeplinkt, mit den Wurſtfingern applaudiert,— und jetzt iſt er tot, mauſetot. Du weißt, wie er umkam?“ „Na, was weiter?! In Ancona haben ihn ſeine Soldaten kaltgemacht, weil er ſie mitten im ſtürmiſchen Winter übers Meer verfrach⸗ ten wollte, gegen Sulla. Sie ſollen ihn mit Steinen totgeſchlagen haben.“ „Weißt oͤu aber auch, was es mit der Stei⸗ nigung für eine Bewandtnis hat, mein Söhn⸗ chen?“ „Nein. Schieß los, alter Anekdoterich!“ „Vor vier Jahren, ehe Sulla gegen den Eupator abrückte, nahm er dͤem Cinna einen fürchterlichen Eid auf die Verfaſſung ab. Du ſteckteſt damals wohl noch bei Muttern; aber ich hab' es ſelber mit angeſehen, oben auf dem Kapttol: der Molch nahm einen mäch⸗ tigen Stein in die Hand, ſprach im Angeſicht von ganz Rom den Schwur: er wolle Sullas neue Verfaſſung achten und treulich befolgen, und wenn er ſein Wort breche, ſo wolle er aus der Stadt.voniſen werden, gleichwie er dieſen Stein von ſich werfe! Damit ſchleu⸗ derte er oͤͤen Brocken in die Tiefe. Na ja, wie es dann weiter ging, weißt du,— und jetzt iſt der Stein auf ihn zurückgeflogen.“ „Die Götter laſſen ihrer nicht ſpotten, Quintus!“ „Das klingt wie ein Zitat. Bei dir klingt überhaupt alles wie ein Zitat, mein vielbe⸗ leſener Freundoͤ! Sag', was hältſt du von Sulla? Aber bitte kein Zitat!“ Der angehende Rechtsanwalt forſcht miß⸗ trauiſch in dem faltenreichen Mienenſpiel des Alten, darin Spott und Ernſt ſich unlösbar verweben.—„Sulla??“ ſagt er gedehnt; „Sulla iſt ein Genie,— höchſtwahrſcheinlich ein Genie!“ „Nicht wahr? Damals, als er Athen bela⸗ gerte, ſagteſt oͤu, er ſei ein Abenteurer. Als er den Eupator niedergeworfen hatte, erklär⸗ teſt du ihn für ein ſtrategiſches Talent. Neu⸗ lich, als er mit ſeinem Heer in Brundiſium landete, nannteſt oͤu ihn einen höchſt gefährli⸗ chen Rebellen. Als dann ganz Apulien ihm zurief, weil er mit dͤer Beſtätigung des Bür⸗ gerrechtes nicht hinterm Berge hielt, da ſprachſt du von dem klugen Staatsmann. Als er in Zucht und Ordͤnung durch Unteritalien marſchierte, überall bejubelt, da wurde er in dæin Letætem dtie Vorüber gerauſcht war das Stiergefecht, in Blut und Sonne, in Luxus und lohendſter Leidenſchaft. Valero, der Liebling oͤer Sevilla⸗ ner, hatte vor 20000 begeiſterten Zuſchauern mit unübertroffener Meiſterſchaft gekämpft. Als Sieger, als Triumphator, nur mit einer leichten Fleiſchwunde an der linken Wade, war er von ſeinen Anhängern oͤreimal um die Are⸗ na getragen worden.„Hoch, Valerito!“ ſchrie die jubelnde Menge, und er lächelte das gra⸗ ziöſe, liebenswürdige offizielle Lächeln, das den Stierkämpfer auch in den gefährlichſten Augenblicken nie verläßt. Draußen in dem Hof unter den Arkaden ſetzten ihn ſeine Freun⸗ de nieder wo blutiges Stroh und Waſſer von der widrigen„Toilette“ der totwunden Pferde erzählten, die zum zweiten Male dem Feinde entgegen geſchickt wurden. Und hier verlor Valero plötzlich ſein Lächeln. Unter ſich lächeln die Toreros nicht, ſie kennen die Gefahren viel zu gut, die jeden von ihnen beoͤrohen. Wozu alſo noch gegenſeitig Thea⸗ ter.. Aber in Valeros Geſicht trat ein frem⸗ der Zug von Verſteinerung, von Lebloſigkeit. Juan, ſein Diener der ihn an der Tür zum Operationszimmer neben der Kapelle erwar⸗ tete, erſchrak. Aber er wußte, daß er den Maeſtro nie fragen durfte. Er war ein frühe⸗ rer Banderillero, der oͤem Stier vor dem letz⸗ ten Gang des Gefechtes die ſpitzen, mit Wider⸗ haken verſehenen Stäbe in den Nacken zu ſto⸗ ßen hatte. In der Arena verlor er einſt das linke Auge, und er dankte ſein Leben nur der Geiſtesgegenwart Valeros. Dankte es ihm mit faſt hündiſcher Treue. „Ruf den Doktor Roquero!“ warf Valero hin, aber ſchon trat dieſer ein, ein lebhafter, begeiſterter Anhänger der Stierfechtkunſt und Freund Valeros. Mit ausgebreiteten Armen kam er auf ihn zu und küßte ihn ſchallend auf beide Wangen:„Menſch, Valerito, Sohn des glorreichen Spaniens, berühmteſtes Kind von Sevilla, Du biſt der erſte Mann der Welt. Fa⸗ belhaft, noch nie dageweſen, dieſe Eſtakade.. Aber wie ſiehſt Du denn aus? Solche Trauer⸗ miene? He? Zeig her! Dieſe Schramme. iſt in acht Tagen heil, dann kannſt Du in Gra⸗ nada den Leuten zeigen, wie's gemacht wird. Die haben Stiere von Miura— das ſind Ker⸗ le, ſage ich Dir!“ Valero verzog keine Miene: „Du meinſt es gut, aber jetzt nichts weiter da⸗ von! Ich will nach Hauſe. Juan, meinen Wa⸗ gen!“ Valero fuhr heim auf ſein einfaches Land⸗ ngütchen, wo Mutter und Frau ihn aufatmend begrüßten. Aber er blieb wortkarg und ſaß nach dem Eſſen lange allein. Allein in boh⸗ renden, trüben, peinigenden Gedanken. Kein anderer wußte, was die Schramme am Bein für ihn beodeutete. Heilen, pah, oͤas würde ſie in ein paar Tagen. Aber wie er dazu gekom⸗ men— das war es! Zum erſten, allererſten Male hatte er beim Sprung über die Bretter⸗ planke der Arena gefühlt, daß er nicht mehr ſo elaſtiſch war, nicht ſeinen Körper ſo beherrſch⸗ te wie ſonſt. Dieſe Wunde hätte er bei ſeiner ſonſtigen Geſchmeidͤigkeit nicht bekommen dür⸗ fen!— Was das hieß?— Ein Memento für ihn, daß es Zeit war, den gefahrvollen Beruf aufzugeben. Valero trat vor den Spiegel. Noch ſah er gut aus, noch war das ſchwarze Haar, hinten zu dem kleinen, traditionellen Zöpfchen, der„coleta“, dem Wahrzeichen des Toreros, geflochten, voll und glänzend. Aber er zählte 48 Jahre, die meiſten dankten zwi⸗ ſchen 45 und 47 ab... Sollte er warten, bis eine einzige Ungewandtheit ihm den Tod oder mindeſtens den Abſtieg von der Höhe ſeines Ruhmes brächte? Nie, nie würde er dies ver⸗ dentränen ſchnitt ſie winden, dann ſchon lieber den Tod vom Horn des Stieres! Aber er hatte ein Weib, zwei liebe Kinder. Der einſame Mann ſtöhnte in der Schwere des Entſchluſſes. Gewöhnt an die Atmoſphäre oͤer Anbetung, ja, der Vergötte⸗ rung, an den Taumel der Begeiſterung, den Nervenkitzel oͤes Spieles mit dem Tode, an den Goloͤregen auch, der ihm die Taſchen über⸗ flutete, ſchien es ihm unausdenkbar, auf dies alles zu verzichten. Und oͤoch— es mußte ja einmal ſein! In der Dunkelheit legte er die Hand über die Augen, in denen es feucht auf⸗ quoll. Er riß ſich zu oͤem Entſchluß zuſammen, noch einmal, das letztemal, zu kämpfen. Blieb er dann noch am Leben— gut, ſo ſollte ſeine Laufbahn als Torero ein Ende haben. Der Tag kam, an dem ſich in oͤen überfüllten Rängen der Stierarena von Sevilla die über⸗ hitzte, fiebernde Menge drängte, ihren Lieb⸗ ling, ihren Günſtling zum letzten Male im grünſeidenen, goloͤblitzenden dem wildeſten Stiere zu ſehen. Valero ſelbſt hatte ihn ſich ausgeſucht. Und er grüßte die toſenoͤe Menge mit dem leichten, verſchweigen⸗ den Lächeln. Grüßte die Männer, die im Rauſch der Erwartung bebten, grüßte die ſchönen, glutäugigen Frauen, die, in Spitzen gehüllt, mit Feuerblüten geſchmückt, ihm das Lächeln zurückgaben... Tändelte ſoodann mit oͤer wü⸗ tenden Beſtie, hängte ihr ſeinen Hut im Vor⸗ überraſen auf oͤie zum Angriff ſeitlich geſtell⸗ ten Hörner, warf ihr ſein Leben hin— um⸗ ſonſt! In höchſter Tollkühnheit raffte er alle ſeine ihm noch gebliebene Gewandtheit zuſam⸗ men und kroch unter dͤem ſchnaubenden, ſtamp⸗ fenoͤen Tiere weg, dͤas dͤen verhaßten Angrei⸗ fer plötzlich nicht mehr ſah! Auch dies, das Aeußerſte, gelang! Da gab Valero das Spiel mit dem Tode auf, und aus einer vollendet ge⸗ lungenen Stellung heraus ſtieß er dem an⸗ dringenden Stier dͤen haarſcharf geſchliffenen Degen durch oͤie Schulterblätter, genau an der vorſchriftsmäßigen Stelle in oͤas Herz, daß er ſofort zuſammenbrach. Brauſender Beifall umtoſte Valero, die Menge war wie von Sinnen. Aus einem bran⸗ denden Meer von Hochrufen, von ekſtatiſchem Jubel, Schreien, Jauchzen, Klatſchen entführ⸗ ten ihn ſeine Freunde zu einem vorbereiteten Mahle. Seine alte Mutter und ſeine Frau wurden geholt und mußten die Ehrenplätze einnehmen. Die beſten Stierkämpfer Spaniens feierten ihren Meiſter. Und dann ergriff Eſtrella, ſeine Frau, die ihr Leben lang um ihn gebebt, eine kleine Schere und unter Freu⸗ ihm das traditionelle ſchwarze Haarzöpſchen am Hinterkopfe ab. Der ſtarke Mann, der in vielleicht tauſend Kämpfen 2500 Stieren den ſcharfen Stahl ins Herz geſtoßen, mit ſicherer Hand und ruhigem Blut, der zitterte jetzt beim Geräuſch der Schere, und ſein Antlitz wurde leichenblaß. Dann faßte er die Hand, die ihm ſolches tat, küßte ſie und blickte in zwei tränenumflorte, aber glückſtrahlende Frauenaugen. Die uner ſthöpflithen Nahrungsguellen des Meeres Man hat Berechnungen angeſtellt, wie groß der Nahrungsverbrauch der Menſchheit ſei, und dabei mit Ueberraſchung geſehen, daß im⸗ mer noch das Meer etwa ein Drittel aller Nahrung liefert. Ganze Völker ſind nur auf die Meerestiere in ihrer Ernährung angewie⸗ ſen, wobei nicht immer Fiſche an erſter Stelle ſtehen. Muſcheln und Krebſe werden an allen Galaanzug vor Küſten der Erde in ganz unausdenkbaren Mengen verzehrt. Unter den zehn großen Nahrungsmitteln der Menſcheit, als die man Getreide, Reis, Kartoffeln, Huhn, Schaf, Rind, Schwein, Schellfiſch, Hering und eßbare Mu⸗ ſcheln bezeichnet hat, ſind nicht weniger als drei Meeresprodukte, und ſie ſtehen dem Quantum nach in dieſer Liſte keineswegs an letzter Stelle. Es iſt daher eine ganz wichtige Frage, wovon denn die genannten Meerestiere leben, mit anderen Worten, wie der Nah⸗ rungsmittelkreislauf im Meer verläuft. Man hat hierüber nach vielen Forſchungen heute ſchon ein ganz zuverläſſiges Bild und kann mit voller Sicherheit den paradoxen Satz auſ⸗ ſtellen: die unſichtbaren kleinſten Meeresweſen erhalten alle übrigen. Die winzigen Kieſel⸗ algen, Salzkugelalgen und ſog. Peridineen brauchen für ihre Ernährung bloß die im Meerwaſſer gelöſten Stoffe und Gaſe. Sie erſchöpfen alſo das Meer niemals, obgleich ſie in geradezu phantaſtiſcher Menge leben, indͤem ſie in den oberſten, wohldurchleuchteten Schich⸗ ten freiſchwimmend ſchweben. Sie brauchen das Licht und ſterben, wenn ſie in die dunklen Tiefen ſinken. Sie bedürfen daher beſonderer Einrichtungen, ſich ſchwebend zu erhalten, und eine der gebräuchlichſten dieſer Art iſt es, daß ſie ein ſehr leichtes fettes Oel in ihrem win⸗ zigen Körper ſpeichern. So kommt es, daß alle Meere, beſondͤers aber die kalten, in den obe⸗ ren Waſſerſchichten von öl⸗ und eiweißhaltigen Pflänzchen belebt ſind. Man kann ſich von ihrer Maſſe dͤurch Zahlen gar keine Vorſtel⸗ lung machen; viel eher ſchon durch die wohl⸗ geſicherte Feſtſtellung, daß eine üppige Wieſe in ihrer grünen Pflanzendecke nicht mehr Nähr⸗ ſtoffe hervorbringt, als das weite, ſcheinbar ſo wüſte Weltmeer. Auf dieſer ſtets neu ſprie⸗ ßenden Wieſe weidet nun zahlloſes Getier. Von der Kleinalgenweide leben die kleinſten Jungfiſche, die Kleinkrebschen und zahlloſe Larven von größeren Seetieren. Auch die Mu⸗ ſcheln ernähren ſich von mikroſkopiſch kleinen Lebeweſen. Bevor die wiſſenſchaftliche For⸗ ſchung das feſtſtellte, war es den Fiſchern, na⸗ mentlich den Heringsfängern, längſt bekannt, daß da ein geheimnisvoller Zuſammenhang be⸗ ſteht. Zu den von ihnen beobachteten Anzei⸗ chen, die reichen Fiſchfang ankündigen, gehört es, daß ein gewiſſer rötlicher Schein und ſtil⸗ lere Waſſerſtrecken ſichtbar ſind, die ſich beide bei näherem Zuſehen als ein Billionenheer von zappelnden winzigen Tierchen erweiſen. Ganze Tierſtröme ziehen dͤort dahin, beſtehend aus allem möglichen Getier; die Hauptmaſſe aber wird doch von kleinen Rubderkrebschen, ſog. Kopepoden, gebildet. Sie ſind ein oder einige Millimeter lang, borſtig und doͤrollig an⸗ zuſehen, aber im Innern ſtrotzend erfüllt von farbloſem oder rotem Oel. Wir kennen den Urſprung dieſes Fettes nur zu wohl. Es ſtammt von den Kleinpflanzen, denn dieſe bil⸗ den die Hauptnahrung der Ruderkrebschen, die wieoͤer das geſuchte„tägliche Brot“ für jung und alt im Fiſchreich ſind. Vor allem leben die Heringe von den fetten Krebschen. Alle He⸗ ringszüge ſchwimmen den Tierſtrömen nach, darum iſt das Erblicken oͤer einen ein faſt ſicheres Vorzeichen für die anderen. Das Krebsöl aber ſpeichert ſich wieder im Leib der Sardinen, Sprotten, Heringe, und wenn wir uns an einem„Vollfetthering“ erfreuen, oͤann verzehren wir eigentlich nur als viertes Glied an der Kette das Kieſelalgenöl, oͤas von den kleinen Seepflänzchen ſo unerſchöpflich gelie⸗ fert wird. Den Sprotten⸗ und Heringszügen folgen wieder die großen Raubfiſche, nament⸗ lich Dorſche und Schellfiſche, oͤenn auch ſie be⸗ gehren nach dem fetten Fleiſch, und ſo lebt letzten Endes im unermeßlichen Weltreich des Meeres jeder, der einen anderen verzehrt, doch nur immer wieder von der winzigen unſchul⸗ digen Pflanze, die allein niemanden braucht, um beſtehen zu können. Natürlich iſt dieſe deinen Augen zu einem Charakter erſtex Gü⸗ te, und jetzt, wo er dieſe Nulpe von Konſul, den Norbanus, bei Capua über den Haufen gerannt und eingeſchloſſen hat, jetzt iſt er ein Genie. Je näher er dir kommt, je drohender er heranwächſt, um ſo öliger wird deine Be⸗ wertung dieſes Mannes: du paſſeſt dich vor⸗ ſorglich an! Dabei biſt oͤu ein waſchechter Demokrat: oͤu haſt wie ein Backfiſch für den Marius und ſein grobes Biedermannstum geſchwärmt, weil es Leute eurer Art in die Höhe geholfen hat; und ein Ariſtokrat wie Sulla iſt oͤir im tiefſten Herzen peinlich! Aber wenn er erſt Rom genommen hat und auf dem Kapitol ſitzt, dann wirſt du ihn für einen Halbgott erklären, wirſt ihm deine ergebenſte Aufwartung machen und ihm deine neueſte Denkſchrift wioͤmen, mein tüchtiger, ſüchtiger junger Freund aus Arpinum!“ „Ich weiß gar nicht, was du willſt?!“ ruft der Tullier in weinerlich „Du tuſt gerade ſo, als ob ich ein Charakter⸗ lump ſei! Man ſchaut ſich ſeine Leute doch erſt einmal an! Schließlich entſcheidet immer der Erfolg—!“ „Der Erfolg entſcheidet einen Dreckl! Wenn du den Erfolg als Maßſtab nimmſt, dann wirſt du noch oft im Leben falſch meſſen; denn mancher großen Männer Erfolge ſtellen ſich erſt ſo ſpät ein, daß an ihrem Grabe nichts mehr zu meſſen iſt! Nicht den Erfolg, dieſen Nachläufer, ſollſt du bewerten, ſondern das ſchöpferiſche Weſen, das immer wirkt, auch wenn es ſich nicht ſtündlich manifeſtiert! Dazu gehört freilich Ahnungsvermögen, mein Jun⸗ ge! Mit der erfahrungstüchtigſten Naſe allein wirſt du niemals ein wahres Geheimnis er⸗ ſchnüffeln!“ „Du haſt wohl wieder im Zeno herumge⸗ ſtöbert, alter Zänker?! Trink lieber!“ „Recht ſo! Stänkere oͤu mich einen Zänker: wer ſchimpft, pfeift immer auf dem letzten Loch!— Sullas Benehmen erſcheint zwar un⸗ deutlich; aber für den, der zu ſchauen weiß, iſt ſein Bild völlig klar: man konnte ſchon vor fünfzehn Jahren ahnen, daß in dieſem Mann etwas Außerordentliches— mehr war⸗ tete, als ſich vordrängte!— Ich leſe in Ge⸗ ſichtern, Freundͤchen, und höre die unausge⸗ ſprochenen Worte; ich ſehe den Gang eines Menſchen und belauſche die Regung ſeiner Hand! Du Grünling aber kitzelſt vorläufig noch alte Leute mit dem Begriff der Erfah⸗ rung, die du ſelber gar nicht beſitzeſt, und lauerſt auf oͤas Wachſen oͤes Nußbaumes, ſtatt das Geheimnis in der Nuß zu wittern. Siehſt du denn nicht, wie ſich ͤer Baum bereits über Italien reckt??“ „Abwarten! Vorläufig ſtehen mindeſtens 150 000 Mann gegen Sullas 40 000.“ „Stimmt ſchon nicht mehr! Sein Schwie⸗ gervater Metellus Pius iſt bei ihm und kom⸗ mandiert wieder als Prokonſul; Marcus Craſſius hat ihm aus Afrika einen Trupp zu⸗ geführt: viele aoͤlige Standesgenoſſen ziehen ihm mit ihren verſprengt geweſenen Fähnlein zu! Aber noch mehr: geſtern ſind Flüchtlin⸗ ge von Norbanus' Heer hier angekommen; die berichten erſtaunliche Dinge: daß Lucius Philippus, Lucretius Ofella, ja ſogar Freund Cethegus ſich ͤͤͤem Rotkopf zur Verfügung ge⸗ ſtellt haben,— lauter angeſehene Demokraten, die jetzt Morgenluft wittern! Sulla empfängt ſie aufs verbinoͤlichſte, lächelt nachſichtig und gibt ihnen Kommanbdös, Sonderauſträge, Lor⸗ beeren am Horizont—!“ „Ausnahmen! Abtrünnige ſinden ſich im⸗ mer! Aber die große Idee der Demokratie—“ „— bekommt ein Loch nach dem andern! Gnaeus Strabo war doch ſicher ein Ehren⸗ mann: er wußte bloß eines nicht: ob er ſich mit ſeinem Heer zum Adel oder zum Pöbel ſchlagen ſolle, der Herr Ritter! Nun, jeden⸗ falls hat ihn die Peſt geholt. Und nun ſchau' dir ſeinen Sohn an, den ebenſo ehrenwerten Gnaeus Pompeius: hat der Goldjunge nicht vor zwei Jahren noch in Cinnas Heer ge⸗ dient?(Fortſetzung folgt.) Dnemnnmm Darſtellung eine große Vereinfachung der Wirklichkeit. Innerhalb der Fiſch⸗ und Krebs⸗ welt gibt es Räuber, die die kleineren Ver⸗ treter ihrer Gruppen jagen, andere, die ſich nur mit dem Hinwegſchaffen toter und ſonſt verlorengehender Abfälle befaſſen. So ver⸗ zehren gewiſſe Würmer ſogar das Holz unter⸗ gegangener Schiffe. Solcher Abbau iſt z. B. im Haushalt der Natur die Rolle, die in den warmen Meeren den Korallentieren zukommt. Man darf deren Bedͤeutung nicht unterſchätzen, denn die Korallenbänke oͤer Ozeane bebdecken in ihrer Geſamtmenge einen Flächenraum nicht geringer als ganz Europa. Auch vergreifen ſich ſehr nieoͤrigſtehende Geſchöpfe, wie z. B. die Quallen, an allen höheren Organismen, mit beſond. Vorliebe an den Jungfiſchen. Das unermeßliche Heer der freiſchwimmenden Flü⸗ gelſchnecken wiedͤer frißt Kleinkrebſe und Algen und wird von Walen, Robben und Seevögeln verzehrt. Im ganzen genommen aber iſt der Weg des Geſchehens unabänderlich. Alles, bis zu dem im Meere fiſchendͤen Menſchen beruht auf den mikroſkopiſchen Algen. Dieſe ſind die eigentliche Urnahrung für Tier und Menſch, und ſo wiederholt ſich auch im Weltmeer das gleiche Geſetz wie auf dem feſten Land, wo ebenfalls die Kleinpflanzen, die hier im Bo⸗ den leben, die Vorbereiter jeder höheren Art von Vegetation und durch ſie die Erhalter des geſamten Tier⸗ und Menſchenlebens ſind, gekränktem Tone ———— 3 Mani ſeiner imme Expo: mit d eine ſich. der p was i einige der 5 ſelbſt eine! dieſes Das ſich H bemũ demol mann laſſen ausge derba Acht 1 weſen ſein 1 Nr. 2, terſche eine ſtern ſchon burts! mann die S ren E lichen ihr, de man immer Punkt Staat: und 7 in der wo m Repub ſich in Hofbe: über e Soſtral St Donn- 17. No Freita, 18. No Samst 19. No⸗ Sonnta 20. 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In den Räumen des Preußi⸗ ſchen Staatsminiſteriums hat man ſich geſtern den Kopf darüber zerbrochen, wie und auf wel⸗ che Weiſe eine beſonders würdige Ehrung des Mannes zuſtande kommen könnte, der geſtern ſeinen 70. Geburtstag feierte und der von ſich immerhin behaupten kann, als der literariſche Exponent der Epoche gewertet zu werden, die mit dem 9. November 1918 begann. Zunächſt eine Randͤbemerkung zu dieſer Komödie, die ſich oͤa geſtern innerhalb der höchſten Stellen der preußiſchen Politik abſpielte. Wer iſt und was iſt uns Gerhart Hauptmann? Um es mit einigen kurzen Worten auszudrücken: Er iſt der Hofdichter der November⸗Republik und er ſelbſt hat es einmal ausgeſprochen, daß es ihm eine beſondere Ehrung bedeute, als Exponent dieſes November⸗Syſtems gewertet zu werden. Das genügt uns und das iſt Grund genug, daß ſich Herr Dr. Bracht in Preußen geſtern darum bemühte, dem Freunde der deutſchen Sozial⸗ demokratie, dem 70jährigen Gerhart Haupt⸗ mann, eine beſondere Ehrung zuteil werden zu laſſen. Ob es gerade geſchmackvoll war, daß ausgerechnet der Herr Dr. Bracht dieſen ſon⸗ derbaren Eifer entwickelte, können wir außer Acht laſſen. Nur eins iſt bedauerlich: Er hätte weſentlich ſchneller und noch etwas eifriger ſein müſſen. Die Preußiſche Staatsregierung Nr. 2, die von ſelbſt behauptet, daß ſie zur Un⸗ terſcheidung von der Staatsregierung Nr. 1 eine„Hoheits⸗Regierung“ darſtelle, hatte ge⸗ ſtern— es wurde allen Ernſtes behauptet— ſchon in den frühen Morgenſtunden des Ge⸗ burtstages ihres Freundes Gerhart Haupt⸗ mann den furchtbaren Verdacht gewittert, daß die Staatsregierung Nr. 1 mit einer beſonde⸗ ren Ehrung des Geburtstagskindes einen ſtaat⸗ lichen Hoheitsakt vollziehen könnte, der nur ihr, der Hoheitsregierung, zuſtehe. Eiligſt trat man zu einem Kabinettsrat zuſammen. Wie immer war man ſich vollſtändͤig einig und um Punkt 11 ſtürzte der Kultusminiſter der Staatsregierung Nr. 2, der Sozialdemokrat und Diſſident Grimme, eine Ehren⸗Urkunde in der Hand ſchwingend, in das Adlon⸗Hotel, wo man mit Fug und Recht dͤen Dichter der Republik gewittert hatte. Das andere vollzog ſich in dem üblichen würdigen Rahmen. Der Hofbericht der Preußiſchen Hoheitsregierung über dieſe hiſtoriſche Komödie verzeichnet freu⸗ loſtranlend:-Bemeaten Herzens nahm Ger⸗ hart Hauptmann aus den Händen des Kunus⸗ miniſters der Hoheitsregierung die ihm zuteil gewordene Ehrung entgegen.“ Daß er der Preußiſchen Hoheitsregierung mit ebenſo be⸗ wegten und erhebenoͤen Worten dankte, ver⸗ ſteht ſich am Rande. Aber nun kommt erſt das Entſetzliche: ͤoͤůͤie Staatsregierung Nr. 1, die in⸗ zwiſchen ebenfalls über eine würdige Ehrung des Jubilars beraten hatte, ſieht in ͤem Ho⸗ heitsakt der Staatsregierung Nr. 2 eine durch⸗ aus unzuläſſige Handlung, die nur ihr allein zuſtehe. Die Staatsregierung Nr. 2 hat ge⸗ ſtern oͤie Verleihungsurkunde Gehart Haupt⸗ mann überreicht und die Staatsregierung Nr. 1 weigert ſich, die in ihrem Beſitz befindliche goldene Staatsmeöͤgille, die Herrn Hauptmann durch die Urkunde der Staatsregierung Nr. 2 verliehen wurde, herauszurücken. Wie allen Ernſtes behauptet wird, wird die Staatsregie⸗ rung Nr. 1 eine neue Verleihungs⸗Urkunde ausſtellen und dann mit der Staatsmedaille herausrücken. Außeroͤem ſteht es im Augen⸗ blick noch nicht feſt, ob nicht noch eine der Par⸗ teien den Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich zur Klärung dieſes Tatbeſtandes anru⸗ fen wird. Jedenfalls liegen ſie ſich vorläufig wieder einmal in dͤen Haaren. Wenn es uns nach ginge, ſo müßte dͤͤer Staatsgerichtshof an⸗ gerufen weroͤen. Die 7 Millionen Erwerbslo⸗ ſen haben ein Intereſſe daran, zu erfahren, wer denn nun eigentlich Herrn Gerhart Hauptmann die goldene Staatsmedaille für ſeine Veroienſte um die deutſche Republik ver⸗ leihen kann und darf: Die 1. oder die 2. StaatsregierunglHoheitsregierung). Außerdem haben wir noch eine beſcheidene Frage zu ſtel⸗ len: Wie lange will das deutſche Volk dieſem Spaß noch zuſehen?! Polnijche Unverichämtheiten Wärſchau, 16. Noy.(Eigener Drahtbericht.) Wie einige Warſchauer Morgenblätter aus Danzig melden, fand dort gleichfalls eine pol⸗ niſche Unabhängigkeitsfeier ſtatt, auf der u. a. auch der polniſche Vertreter in der Freien Stadt, Papée, eine bezeichnende Anſprache ge⸗ halten hatte. Ueber das Verhältnis Polens zu Danzig beliebte Herr Papeée folgende recht charakteriſtiſche Geoͤanken zum Beſten zu ge⸗ ben. Die Geſchichte hat uns auch eine Miſſion in bezug auf Danzig auferlegt. Unſere Vor⸗ fahren haben es ſchon einmmal nicht vermocht, den einzigen Hafen der Republik(?) vor den preußiſchen Okkupanten zu erwehren. Ihr Fehler dürfe nicht wiederholt werden. Es liegt nicht in der Ueberlieferung der pol⸗ niſchen Nation, auf fremoͤes Volkstum, Reli⸗ gion, Kultur zu lauern. Aber es liegt in un⸗ ſerer Tradition, dieſe Güter bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. In Polen denkt niemand daran, nach den Rechten Danzigs die Hände auszuſtrecken. Fremdes Unrecht wollen wir nicht(2) Uns iſt hier die ehrenvolle Auf⸗ gabe zuteil geworden, für das Polentum Wacht zu halten. Wir müſſen indes darauf be⸗ dacht ſein, was Danzig nach dem Friedensver⸗ trag für Polen zu ſein hat. Seine eigentliche Rolle und gebührendes Verhältnis zu Polen werden wir nicht verunſtalten laſſen. Wir wol⸗ len nicht, daß die Freie Stadt auf dem Wirt⸗ ſchaftsßbaum Polens als Miſtel deſſen Säſte ausſaugt, wenn es ein Aſt dieſes Baumes ſein kann. Wir laſſen uns nicht ausbeuten()). Zu einem Uebereinkommen ſind wir rmmer be⸗ reit. Ich frage Euch: Iſt es möglich, Polen ge⸗ waltſam zu zwingen, daß es ſeine geſchichtliche Miſſion nur deshalb aufgibt, weil einige fremde(?) Exporteure, Touriſten oder Techni⸗ ker dieſe Miſſion nicht verſtehen können oder wollen.—— Was gedenkt Herr von Papen ge⸗ gen dieſe neuen polniſchen Unverſchämtheiten zu tun? ——bDDr W4ton-Vibe „Die Brenneſſel“, polikiſch⸗ſatiriſche Kampfſchrift, Hauptſchriftleiter Wilhelm Weiß. Zentral⸗ verlag der NSDAp. Frz. Eher Nachf. G. m. b.., München, Theerſchſtraße 11. Preis des Einzelhefkes 30 Pfg., Bezugs⸗ preis monatlich 1 RM. zuzüglich 6 Pfg. Poſtbeſtellgeld. Gar vielen iſt in der letzken Zeil in der es im⸗ mer krüber und dunkler wird, der Humor ausge⸗ gangen; ſie ſpähen in der grauen Troſtloſigkeit um⸗ her und ſchauen nach einer kleinen Erhe lerung aus, nach einer Urſache, die dem Leben wieder elwas Lachen bringt. Es brauchk kein langes Su⸗ chen, die neue Brenneſſel iſt da!— Ueberall wird vom Sparen geredek und daber wird ein Poſten womöglich gleich dreifach beſehk.'e Sepplas ge⸗ lungene Karikakur von der Staaksvereinfachung in Preußen zeigt. Till zeichnet die erledigte role Preußenregierung beim Repräſenkieren. Nur Herr Klepper fehlt auf dem Bilde, er repräſenkiert „wo anders“. Der Berl'ner„Theakerkulkur“ un⸗ ter Reinhardk widmek Schult eine gute Karikatur, Ein babijcher Kommunſſt vor dem Aeichsgericht Sieben Monate Feſtungshaft Karlsruhe, 15. Nov. Aus Leipzig wird uns verichtet: Der fünfte Strafſenat des Reichs⸗ gerichts verurteilte am Dienstag den Arbei⸗ ter Alois Orthöfer aus Atzenbach(bei Schönau i..) wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 7 Monaten Feſtungshaft. Zwei Monate und vier Wochen gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Dem Urteil liegt folgenoͤer Sachverhalt zu Grunde: Am 10. Auguſt 1931 beobachtete ein Polizei⸗ beamter den Angeklagten Orthöfer, wie er in einem Haus kommuniſtiſche Flugblätter ver⸗ teilte. Dieſe Flugblätter waren von der Po⸗ lizei nicht genehmigt. Sie trugen hochverräte⸗ riſchen Inhalt. Bei der Feſtnahme Orthöfers fand man noch etwa 25 Flugblätter, etwa 35 hatte er bereits verteilt. Bei einer Hausſu⸗ chung in der Wohnung des Angeklagten wur⸗ den noch alte Druckſchriften„Der rote Alarm“ gefunden. Orthöfer iſt ein eifriges Mitglied der KPD. Er gibt zu, daß er die Beſtrebungen der KPD., die darauf abzielen, die beſtehende Staatsform durch Gewalt zu ändern, kenne und auch billiae. und Mjölnir zeigt Herrn v. Papen allein im herbſt⸗ lichen Tiergarken, ſeinen Gaul hinker ſich herfäh⸗ rend als„Franz ohne Volk“ Meiſterhaft iſt Kim: pol'kiſche Bekrachtung„Pinkus, du haſt geſiegt“ und Feo nennt eine Folge kleiner, aber ſchar poinkierker Gloſſen„Neues aus Noch⸗Papenheim“ Wie es bei einer politiſchen Zeikſchrift ja gar nicht anders ſein kann, nimmt'e eben vorübergegan, gene Reichstagswahl in dieſem Heft der„Brenn⸗ neſſel“ einen breiten Raum ein. Die„Ballade vom Stimmenverluſt“ von Poins iſt ein Schla⸗ ger! Und erſt die„Briefe, die hn nicht erreich ⸗ ten“. Kommuniſten und Deutſchnakionale ſchreiben dem Reichskanzler Briefe voll Anerkennung ſei⸗ ner Verdienſte, die Sozialdemokraken einen voller Unzufriedenheit.„Aus dem Zenſeits der Demo⸗ Krat'e“ zitlert Horaklus Braunhauſer die Geiſter der verblichenen Parkeigebilde. Ernſtes und Hei⸗ keres ſchließen den prachtvollen Strauß aus dey „Brenneſſel“. Ein neues SA-Buch. Durch ſeinen unerb'tt⸗ lichen Kampf gegen das Syſtem und vor allem gegen den Berliner„Vize“ Dr. Weiß iſt unſer Pg. Willi Krauſe, Schrifkleiker des„Angriff“ all⸗ gemein bekannk. Unker dem Pſeudonym Peter Hagen hak er jeßt eine SA⸗-Erzählung„Die Skraße zu Hikler“ geſchrieben.— Ein junger Arbeitsloſer aus Berlin geht„auf Walze“. Die deutſchen Landſchaften und die Erlebniſſe mit Wandergefährken erſchükktern ſeine marxiſtiſche Welkanſchauung— die Landſtraße durch Deutſch⸗ land wird für ihn eine Straße zu Hitler.— Das Buch, 96 Seiten auf griffigem Papier und mit einem mehrfarbigen Skeifumſchlag von Mjölnir, koſtet nur RM.20 und iſt erſchlenen im Natio⸗ nalen Freiheitsverlag, Berlin SW68. Stadttheater Heidelberg. Daunendecken, Steppdecken, ſolſdecken cliloß 1 ilſpiele 1eL. 2557 13 Bis Freitag in Erst-Aufführung um.00,.10, 20 und.30 Uhr Die Wasserteufel von Hieflau. Unerhörte Sportleistungen! Flotte Hand lung! Prachtvolle Freiaufnahmen! 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