wärksge · isher'ge n Sinne in ſei⸗ Nenſchen unmit- Kampf zuptrolle die Er⸗ der alle zu ver⸗ ür den ür, daß ptblatt efträger litler! r Außen · diſche Po⸗ inheim“: herg“ und Anzeigen K. Ott in 18 Ubr. ./Kwſt. ./ Kwſt. e. kriſche r nach ./ Kwſt. heicher · üsen. nt sie Gicht Pfg. värts. I r, billig ender flenz. ——— R. Schriftleinm oas MarioalsOzialisrisctie ag: Die Vollsgemeinſchaft Heidelberg, Leopoldſtraße 3(Anlage) Herausgeber: Otto Wegel, g: Heidelberg, Lutherſtraße 55, Telephon 40483. Mannheimer Schrift · leitung: P 5, 132, Telephon 31 471. Das Hakenireuzbanner erſcheint ö mal wöchentlich und koſtet monatlich 2,10 RM.; bei Trägerzuſtellung zuzüglich 30 Pfg.; bet Voſtzuſtellung zuzüglich N V d W 55 Pfg. Beſtellungen nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen. I die Zeitung am Ericheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht · kein Anſpruch auß Eniſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Willensgebiet en 5 5 Mannheim, Dienskag. 22. November —— Wrrso — 40 Pfg. 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Am Vormittag empfing der Reichspräſi⸗ denk Adolf Hitler. Ueber das kurze Zuſam⸗ menkreffen, das um 10.45 Uhr beendek war, wurde folgender amklicher Berichk qusgege⸗ ben: „Nachdem der Führer der Nakionalſozia⸗ liſtiſchen Deukſchen Arbeikerparkei dem Herrn Reichspräſidenken mit aller Be⸗ ſtimmtheit erklärk hak, daß ſeine Partei nur in einer von ihm geführken Regierung mitarbeiten könne, hak der Herr Reichs⸗ präſidenk Herrn Hitler als den Führer der ſtärkſten Partei des Reichskages erſucht, (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, den 21. November. Die„Kreuz⸗Zeitung“ hat in ihrer Samstag⸗ Ausgabe geradezu ſenſationelle Enthüllungen über eine am 14. Auguſt ſtattgefundene Sitzung des Politbüros der USSR. veröffentlicht. Wie das Blatt mitteilt, fußt dieſer Bericht auf voll⸗ kommen einwandfreien Material. Die„Kreuz⸗ ⸗Zeitung“ ſtellt zu ihrer Veröffentlichung feſt, daß ſie in dͤer Lage ſei, die Echtheit des von ihr veröffentlichten Dokuments jederzeit unter Beweis zu ſtellen, und daß es für die deutſche KPdD. abſolut zwecklos ſei, angeſichts des vor⸗ liegenden Beweismaterials von einer„Fäl⸗ ſchertaktik“ zu ſprechen. Nach dem Bericht dͤer„Kreuz⸗Zeitung“ fand am 14. Auguſt in Moskau eine außerordentli⸗ che Sitzung des Politbüros ſtatt. An dieſer Sitzung nahmen die Vertreter der Dritten Internationale, und zwar Kunſinen, Pjatnitz⸗ ky, Manuilsky und Loſowsky teil. Vom Volkskommiſſariat war Kreſtinsky anweſend. Der Vortrag über die gegenwärtige Lage in Deutſchland, der die Sitzung gewidmet war, wurde von Mannnsky gehalten. Manuilstiy wies zunächſt aar die Tatſache hau, daß die Reichstag-auftöſung unter allen Umſtänden zu begranen ſei und daß man der Taktik der par⸗ lamentafiſchen Froktion der KPD. volle Aner⸗ kennung ausſprechen müſſe. Der Führer der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion, Torgler, habe es verſtanden, die gegenwärtige politiſche Situation in Deutſchland mit der Generaldi⸗ rektive des Moskauer Zentralhüros in Ein⸗ klang zu bringen. Die Arbeit der Kommuni⸗ ſtiſchen Partei Deutſchlands habe die Klaſſen⸗ gegenſätze ſo verſchärft, daß man heute ſchon ſagen könnte, Deutſchland ſtehe unmittelbar vor größeren revolutionären Ereigniſſen. Das Sicherheitsventil, das der Reichstag bisher ab⸗ gegeben habe, habe ſeine Exiſtenz ſo gut wie beendet. Nach der Feſtſtellung, daß der Zuſam⸗ menſtoß der Klaſſenintereſſen, wenn nicht hen⸗ Aus dem ijnhaſi: Skeiermark gegen Slarhemberg Faſt 1,8 Milliarden ſchwebende Reichs⸗ ſchuld. Beilage:„Der Arbeiker im Bekrieb“ Zu Adolf Barkels 70. Geburkslag Ole VLerhandlungen Bedingungen eine von ihm geführke Re⸗ gierung eine ſichere, arbeilsfähige Mehr⸗ heit mit einheillichem Arbeilsprogramm im Reichstag finden würde. Herr Hikler erklärke, ſeine Ankwort auf dieſes Erſu⸗ chen dem Herrn Reichspräſidenken heuke nachmittag ſchriftlich zu übermikkeln.“ Ueber die Unkerredung des Führers mit dem Reichspräſidenken keilt die Reichspreſſe- ſtelle der NSDAp mit: „Der Führer wurde heuke um 10.30 Uhr zum Reichspräſidenken gebeken. Der Reichspräſident richkete an dieſen das Er⸗ ſuchen, bis Donnerstag abend zu klären, ob ein von ihm gebildekes und unter ſei- ner Führung ſtehendes Kabinelt eine par- lamentariſche Mehrheit beſitze. Dieſem Auftrag wurden eine Anzahl präſidialer Vorbehalte als Vorausſeßzung beigefügt. Auftraa und Vorbehalte ſind ſchriftlich niedergelegt. Der Führer erklärte, erſt feſtzuſtellen, ob und unker welchen Senfationelle Anthüllungen übes die piäne Aumſturzvarolen für die nKyᷣd/ Stalin fordert vervollſtündigung der Blutliſten Der„Stahlhelm“ und die Beamlen nach eingehender Prüfung dieſer Bedin⸗ gehen heute weiter: eine Ausſicht ergebe, die Verhandlungen zu führen. Das Ergebnis dieſer Prüfung ſoll noch im Laufe des heukigen Monkag dem Herrn Reichspräſidenken zugeleiket werden.“ Auf eine kelephoniſche Anfrage in Berlin erhielten wir geſtern abend gegen 21 Uhr die Mitteilung, daß um 20 Uhr die ſchriftliche Ankwort Hitlers durch Pg. Reichskagspräſident Goering an Hindenburg über den Skaaksſekre⸗ kär Meißner weitergeleitek worden iſt. Der Worklaut des Antworkſchreibens iſt nicht be⸗ kannk. Es war lediglich in Erfahrung zu bringen, daß in dem Schreiben Hitlers an Hindenburg einige Rückfragen geſtellt wur⸗ den, deren Klärung man innerhalb des Gre— miums der führenden Männer der NSDAP für notwendig hielt. Bei dieſen Beſprechungen waren auch Männer des öffenklichen Lebens, ſo u. a. Dr. Schachk, zugegen. Die Ver⸗ handlungen mit den einzelnen in Frage ſte⸗ henden Parteien nehmen am heukigen Diens⸗ gewünſchten gungen mitteilen zu können, ob ſich damit te ſo doch morgen auf die Straße hinausge⸗ tragen werde und dann nicht mehr anzuhalten⸗ de Formen annehme, befaßte ſich Mannilsky mit den Fragen der Taktik, die für die KpPD. im gegenwärtigen Augenblick von beſonderer Bedeutung ſind. Die große Gefahr drohe der KPD., wenn eine Koalition zwiſchen den Na⸗ tionalſozialiſten und dem Zentrum zur Bil⸗ dung feſter Regierungsverhältniſſe führe. In dieſem Augenblick ſei der KPD. der beſte Trumpf aus der Hand genommen. Nur dann habe die KPD. noch Möglichkeiten, wenn es dem Zentrum etwa gelingen könnte, innerhalb dieſer Koalition die ausſchlaggebende Gruppe des Mostauer Politvüros zu ſein. Es erſcheine jedoch unwahrſcheinlich, Die vorlũuſige Antwort des Sührers an Bindenbuog Berlin, 21. Nov. Die Reichspreſſe⸗ ſtelle der NSDAp keilt mik: Nach eingehenden Ausſprachen mil führenden Männern der Nakionalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung und des ſonſtigen öf⸗ fenlichen Lebens wurde heule Abend 20 Uhr die Ankwork Adolf Hiklers in Form eines Briefes an den Herrn Slaals⸗ ſekrekär Dr. Meißner überreichk. Der Brief enthält eine Reihe von Fragen, die vorausſichklich im Laufe des morgigen Tages geklärk werden. Die amiliche Empjangsbeſtätigung Berlin, 21. Rov. Amllich wird mitge⸗ keill· Der Führer der Nakionalſozialiſtiſchen Deulſchen Arbeilerparkei, Adolf Hikler, hal an den Staalsſekrelär Dr. Meißner ein Schreiben gerichlel, in welchem einige Rück ⸗ fragen geſtellt werden, deren Beanlworlung im Laufe des morgigen Tages erfolgen wird. kag ihren Forkgang. daß es zu dieſer Entwicklung kommen werde, „allerdings“, ſo führte Manuilsky weiter wört⸗ lich aus,„treffen wir aus Gründen der Vor⸗ ſicht Maßnahmen dagegen. Der Charakter dieſer Maßnahmen iſt aber derart vertraulich, daß ich nicht einmal vor dieſer Verſammlung darüber berichten kann.“ Nach der Rede Manuilskys nahm der Vor⸗ ſitzende der revolutionären Gewerkſchaftsinter⸗ nationale, Loſowsky, das Wort. Er führte aus, daß er vollkommen den Standͤpunkt Manuils⸗ kys über die Nähe der revolutionären Ereig⸗ niſſe in Deutſchland teile. Die Regierung Pa⸗ pen habe objektiv für die KPD. gearbeitet. Nur einem oberflächlichen Beobachter könne die (Fortſetzung Seite 2 unken) In empjehlende Erinnerung bringt jich: Berlin, 21. Nov. Enkgegen anderslau⸗ kenden Behaupkungen ſtellt die nalionallibe⸗ rale Korreſpondenz feſt, daß die Deukſche Volksparkei in ihrer poliliſchen Halkung völ⸗ lig unabhängig daſtehe und daß dieſe Selb⸗ ſtändigkeit auch durch das lehte wahllechniſche Abliommen nichk beeinkrächligt worden ſei. Keine Unterrebung Schleichers mit Hitler Berlin, 21. Nov. Gegenüber einem Arkikel im„Monkag⸗Morgen“ wird von ſei⸗ ken des Reichswehrminiſteriums, ſoweil in dieſem Arlikel die Perſon des Reichswehr⸗ miniſters erwähnk wird, folgendes erklärk: Bei den ganzen Verhandlungen der lehlen Woche, ſowohl im Kabinelk als auch beim Reichspräſidenken hal der Reichswehrminiſter nichk mik einem Work die Hallung der Reichs⸗ wehr erwähnk.— Von zuſtändiger Stelle wird ferner erklärk, daß der Reichswehrminiſter in den lehlen Tagen mik Hitler keinerlei Ver⸗ handlungen geführt habe. Der Reichswehr· miniſter habe Hiller ſeit Sepkember nichk ge⸗ ürkfvagen vei Kindenburg In der Oeffenklichkeit werden bereits Stim men lauk, daß es Hitler nicht gelingen werde „eine ſichere, arbeitsfähige Regierung mi einheitlichem Arbeitsprogramm“ zuſammen⸗ zubringen. Wenn wirklich die Verhandlungen einen negakiven Ausgang nehmen ſollten, ſo dürfte der Grund nicht in der Haltung des Führers der NSDAp zu ſuchen ſein, ſondern an den Parkeien, die ſeit Papens unglück⸗ lichem Zwiſchenſpiel nach Verſtändigung mit dem Nationalſozialismus rie⸗ fen, aber in der Skunde der Enkſcheidung die Nakion ihrem kleinlichen parkeiegoiſtiſchen Denken opfern. Skärker als jemals ſind in dieſen enkſcheidenden Tagen wieder einmal Kräfte am Werk, die einen Keil zwiſchen Hindenburg und Hitler kreiben möchken. Eine ganze Kamarilla iſt eifrig damit beſchäftigt. Die Haltung der NSDAp iſt klar und ein⸗ fach. Wenn in der Oeffenklichkeit die Mei⸗ nung auftaucht, daß der Zweck der Verhand⸗ lungen ſich darin erſchöpft, durch geſchickke Schachzüge einen Erfolg der Verhandlungen zu unkerbinden und damit das geſchäftsfüh⸗ rende Papenkabinekk wieder beim Volk zu rehabilikieren, Adolf Hitler aber bei Fehl⸗ ſchlagen als den Schuldigen hinzuſtellen, ſo dürfte es nokwendig ſein, Die goundfützliche Haltung der KSDAn wie ſie der„Völkiſche Beobachter“ in ſeiner heutigen Ausgabe noch einmal um⸗ reißtk, darzulegen. Er ſchreibt zu den Ver⸗ handlungen: Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbei⸗ kerpartei verlangk in einer Regierung der na⸗ tionalen Konzenkration, für die ſich die nakio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung gewohnkermaßen bereitwillig zur Verfügung ſtellt, entſprechend ihrer Stärke und Bedeukung und in voller Uebereinſtimmung mit ihrem bisher im Inker⸗ eſſe der Nakion geſtellten Forderungen, die Führung. Unker anderen Vorausſetzungen die Verankworkung zu übernehmen, lehne ſie im Bewußtſein ihrer Rechke und ihrer nakio⸗ nalen Pflichten ab und werde ſie denen über⸗ laſſen, die ſo wirklichkeitsfremd ſeien, zu glauben, in der gegenwärkigen Lage die Ver⸗ antworkung ohne und gegen die nakionalſo⸗ zialiſtiſche Bewegung kragen zu können. Eine Veranlaſſung, Herrn von Papen dieſe Ver⸗ ankworkung abzunehmen, beſtehe für die NS⸗ DAp keineswegs. Der Zweck der Ausſprache des Reichskags⸗ präſidenken Goering mit den nakionalen Par⸗ keien ſei die Klärung folgender Fragen: 1. ſoll der Reichskag einberufen wer⸗ en? 2. Welche Haltung nehmen dieſe Parkeien der geſchäftsführenden Regierung von Pa⸗ pen gegenüber ein? 3. Welche Forderungen ergeben ſich daraus für ein gemeinſames Zuſammengehen? Vielleicht darf man hoffen, daß dieſe enk⸗ ſprechende Darſtellung über die Haltung der SaAp die völlig auf der Linie ihres bis⸗ herigen Wollens und Handelns liegt und nach den Geſetzen der Logik von allen Nakional⸗ ſozialiſten leicht begriffen wird, auch die nicht nakionalſozialiſtiſche Oeffenklichkeit nunmehr aller Kombinaktionen und falſchen Konſtruk⸗ kionen über die Politik der nakionalſozialiſti⸗ ſchen Beweguna und ihrer Führung enkhebl. Für die Millionen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung, die der Aufklärung nichk be⸗ dürfen, wird es nur eine Beſtäkigung ihres durch nichks zu erſchükkernden Verkrauens zu ihrem Führer Adolf Hitler ſein, von dem ſie wiſſen, daß er auch in dieſen ereignisrei⸗ chen Tagen die Inkereſſen der Bewegung und die des deukſchen Volkes mit heißem Herzen, ſehen. aber in kühler Ueberlegung wahren dürfte. Ein weinerliches Stündchen der SBo flüs das Zenttum Köln, 21. Nov. Die ſozialdemokrakiſche „Rheiniſche Zeitung“ ſchreibt in einem Ar⸗ kikel„Warnung an das Zentrum“ u..: Schon vor einigen Wochen fiel uns die außerordenkliche Verkrauensſeligkeit auf, die namhafte Zenkrumsführer— wir nennen Joos und Stegerwald— einem Zuſammenarbeiten mik den Nakionalſozialiſten enkgegenbringen. Sie ſind, ſo ſchien es, davon überzeugt, daß es der bewährken Diplomatie des poliliſchen Katholizismus gelingen könnke, den Nakional⸗- ſozialismus durch Eingliederung in politiſche Verantworklichkeiten„erziehen“ zu können. Den guken Glauben der Zenkrumsführer ſet⸗ zen wir bedingungslos voraus. Wir keilen ihn aber nichk. Wir ſind vom äußerſten Miß⸗ krauen erfüllt gegen alle Zuſagen und Gelöb⸗ niſſe von Beauftragten Hitlers, deren ſewei⸗ liges kakliſches Verhalken nur von einer Er- wägung diktierk wird, auf jeden Fall zur Al⸗- leinmacht zu gelangen. Die Erfahrungen der Vergangenheik nöligen uns zu einer letzten War⸗ nung an das Zenkrum. Es käuſcht ſich, wenn es glaubt, daß der leidenſchafkliche Kampf, den die Sozialdemokratie gegen das Papen-Kabi⸗ netk geführt hat, ſie zu einer weniger enkſchie- denen Haltung gegen eine Koalikion Hitler⸗ Kaas veranlaffen würde. Mag das Zentrum noch ſo opkimiſtiſch ſein: Hier ſtehen alle Grundrechke des deutſchen Volkes in Gefahr. Eine Zenkrumspartei, die mik Hikler, mit den Bekennern der Gewalt und des Terrors, mit den Söldlingen der Schwerinduſtrie und den Pionieren der Sozialreakkion im poliliſchen Parlamentsbunde iſt, muß ſich auf die ſchärfſte Bekämpfung durch die Sozialdemokrakie ge⸗ faßk machen. Lange Jahre hak vor allem die Sozialdemokrakie mit dem Zenkrum in einer Ark von Zwangs⸗ und Nokgemeinſchafk ge⸗ ſtanden. Sie wurde erzwungen durch die po⸗ litiſche Sitnation und die Abwehr gemein⸗ ſamer Gegner. Bindek ſich ſetzt die Zen⸗ irumsparkei an die Hitler⸗Bewegung, im Wi⸗ derſpruch zu allem, was ſie bisher gelan und publizierk hat, dann wird die Sozialdemokra⸗ kie des Rheinlandes im Bunde mik den freien Gewerkſchaften und der ganzen republikani⸗ ſchen Bevölkerung einen Angriffskampf ge⸗ gen das Zenkrum eröffnen, der ohne Rückſicht und ohne Schonung geführt werden muß. Dieſe Drobungen, denen die unverhohlene Berplemperte Sozialgelber Das Reinvermögen der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellle und der Träger der Invalidenverſicherung hat ſich um 113 Millio⸗ nen verringerk. Nach Meldungen halbaml⸗ licher Stellen ſoll dieſer Rückgang ganz allein die Invalidenverſicherung kreffen, denn das Rohvermögen der Angeſtelltenverſicherung ſoll um 7,4 Millionen geſtiegen ſein. Jeden⸗ falls iſt die Takſache nicht zu beſtreiten, daß das Reinvermögen der Invalidenverſicherung um 113 Millionen und das Rohvermögen um 6,1 Millionen abgenommen hak. Außerdem ſahen ſich beide Verſicherungen gezwungen, neue Schuldverpflichkungen einzugehen. Ueber⸗ all werden Fehlbekräge feſtgeſtelllt. Aber machk nichts, es wird immer weitker drauflos- gewirkſchaftek.„Heuk leben wir, nach uns die Angſt auf weike Enktfernungen anzuſehen iſt, dürften den gewünſchken Zweck verfehlen. Das Spochb. Organ ſprichk hier eine Sprache, deren Ohnmachkt durch nichts verdeckk wird. Wenn von einem„äußerſten Mißtrauen“ die Rede iſt, das man dem Nakionalſozialismus und ſeinem Führer enkgegenbringen müſſe in Bezug auf„Gelöbniſſe“ und„Zuſagen“, ſo müſſen wir annehmen, daß die Spo hier von ſich auf andere ſchließt. Soweik man die Ge⸗ ſchichte parlamenkariſcher Parkeien zurückver⸗ folgen kann, iſt kein Beiſpiel ähnlichen Ver⸗ raks an allen Grundſätzen, Gelöbniſſen und Verſprechungen feſtzuſtellen, wie bei der So⸗ zialdemokrakie. Sie iſt es geweſen, die die Grundrechte des deulſchen Volkes verraken und mißachkek hat, die mit dem Kapikalismus ihren Frieden ſchloß und mit Terror und Ge⸗ walt gegen politiſch Andersdenkende voraing. Daßz ein Organ dieſer Parkei heuke die Frech- heik aufbringk, die eigenen Verbrechen dem Rakionalſozialismus in die Schuhe ſchieben zu wollen, beweiſt die völlige moraliſche Ver⸗ kommenheik dieſes Parkeikadavers. Das weinerliche Ständchen der„Rheiniſchen Zei⸗ tung“ mit dem Refrain:„Zur Liebe kann ich dich nichk zwingen, doch geb ich dich nicht frei“ wird die Mitwelk zu dem verdienken Lachen zwingen. Soerina flieat in erths Stunden Zom—Berlin Berlin, 21. Nov. Wie wir hören, ge⸗ lang es dem Reichskagspräſidenten Goe- ring, der, wie bekannk, an den Beſprechun· gen um die Regierungsbildung einen hervor· ordenklichen Enkgegenkommen des ikalieniſchen Regierungschefs, noch rechkzeikig in Berlin einzulreffen. Er weille als einer der Teilneh⸗ mer am Volkakongreß in Rom, wo er von Muſſolini in einer längeren Andienz empfan⸗ gen wurde. Die Unkerredung, die einen ver⸗ kraulichen Charakker krug, fand unker vier Augen ſtalk. Die große Ankeilnahme des italieniſchen Regierungschefs an den Vorgän⸗ gen in Deulſchland und im beſonderen an der nakionalſozialiſtiſchen Bewegung, bekundeke ſich durch die ſoforlige Zurverfügungſtellung einer der ſchwerſten italieniſchen Flugmaſchi⸗ nen, die den Reichskagspräſidenken Goering in zwei Stunden von Rom nach Venedig brachle. In Venedig erwarkeke ihn die Jun⸗ kersmaſchine Ju. 52, mit der Adolf Hikler ſeinen lehlen großen Deukſchlandflug durchge · führk hakkle, die den Reichskagspräſidenlen Goering in der Rekordzeik von drei Skunden nnd 50 Minuken bis nach Berlin brachke. chem Ruf des Führers folgend, leale Pa. Goering die ganze Reiſe von Rom bis Ber⸗ lin in der bisher noch unerreichken Zeil von noch nichk einmal 6 Skunden zurück. Der„VB'“ zu Kugenbergs Ablehnung Zu dem Nichkerſcheinen Dr. Hugenbergs bei Goering ſchreibk der„Völkiſche Beobach⸗ ter“: In dieſem Vorgehen offenbare ſich nur das Beſtreben, eine allſeitige Klärung der Lage zu verzögern, wenn nicht zu verhindern, um die vom Reichspräſidenken eingeleikeke Aktion zur Bildung einer wirklichen nakio⸗ nalen Konzenkrakion zum Scheikern zu brin⸗ gen und mit der evenkuellen Schuld von vorn⸗ herein die nakionalſozialiſtiſche Führung zu ragenden Anleil nimmk, nur dank dem außer⸗ Waſhingkon, 20. Nov. Ueber die ame; rikaniſche Stellungnahme zur Kriegsſchulden · frage verlaulel in Waſhingkoner poliliſchen Kreiſen folgendes: Hoover erwarkek, daß die europäiſchen Schuldnerſtaalen die am 15. De⸗ zember fälligen Zahlungen leiſten, und im Hinblich auf ihre Kredikwürdigkeil nicht die Jahlungsunfähigkeik erklären werden. Die Regelung der Schuldenfrage ſoll dem neuen ꝓräſidenken Rooſevell und ſeiner Regierung überlaſſen werden. Man erwarlel in Waſhingkon, daß die europäiſchen Schuldnerländer nach der Lon⸗ doner Wellwirkſchaftskonferenz und nach Rooſevells Regierungsankritt den Ankrag auf Schuldennachlaß erneuern werden. Es ver⸗ laulel ferner, daß Rooſevell den Schulden· nachlaß ablehnl, daß er ſedoch unler Umge⸗ hung der inkernakionalen Bankiers zuſammen mit ſeinem Freunde, dem Profeſſor an der Univerſikäk Columbia, Raymond Mosley, einen eigenen Plan zur Regelung der Kriegs· ſchuldenfrage ausarbeikek, der die außenpoli⸗ liſchen Nokwendigkeilen der Vereiniglen Staaten berückſichligt und zugleich den inker ⸗ Sinkfluk!“ iſt das Loſungswork. Moskau beſtehlt (Forkſetzung von Seite 1) augenblickliche Regierung(damit iſt noch das Kabinett Papen gemeint) ſtark erſcheinen. In Wirklichkeit ſei ſie in Bezug auf ihre Wider⸗ ſtandskraft gegen eine revolntionäre Bewegung am ſchwächſten. Ueber die Möglichkeiten, die ſich auf Grund der damaligen Situatſpn in Deutſchland für die KpD. ergaben, führté Loſowsky wörtlich fol⸗ gendes aus: „Die KpPD. muß die Fähigkeit zeigen, die günſtigſte Sitnation auszunutzen, nicht nur mit den Methoden des Genoſſen Torgler, ſondern auch mit den Methoden des Genoſſen Hölz und Skoblewsky. In dem Moment, wo der adminiſtrative Apparak des deukſchen Bourgeoiſien Staates ſchwach wird, muß man ſofort die Verwirrung durch die Organiſa⸗ tion von Streiks, Sabotage und der Anwen⸗ dung der Methoden des Maſſen⸗ und indivi⸗ duellen Terrors verſtürken. Man darf nicht vergeſſen, daß der Erfolg des Attentats auf Seeckt im Jahre 1923 der revolutionären Be⸗ wegung nicht minderen Erfolg beſchieden hätte, wie ein erfolgreicher Generalſtreik. Man muß ſchon jetz: die Kadres der Genoſ⸗ ſen für dieſe Arbeit genügend erweitern bezw. ausbauen. Man muß mit allen Mitteln die illegalen terroriſtiſchen Abteilungen konſpi⸗ rieren laſſen. In dieſer Hinſicht kann nicht genng getau werden, dieſe Arbeit kann nicht ein einziges Mal bei der Erwägung irgend⸗ welcher Maßnahmen und Aktionen vergeſſen werden.“ Nach Loſowsky ſprachen Pianitzky und Kunſi⸗ nen, die im allgemeinen das Vorbergehende unterſtrichen. Kunſinen betonte beionders noch, den Bürgestries daß die in Hamburg geſchaffene illegale Anti⸗ Kriegskommiſſion eine ſehr große Rolle im Falle eines polniſch⸗deutſchen Konfliktes ſpielen werde. Dieſe Kommiſſion habe eine Organiſa⸗ tion geſchaffen, durch die es ohne weiteres mög⸗ lich ſei, Streiks und Sabotagen in Fabriken, die für die Armee arbeiten, durchzuführen. Am Schluß der Sitzung nahm Stalin ſelbſt das Wort. Er betonte, daß die KPD. bei den bevorſtehenden revolutionäre. Ereigniſſen eine maximale Feſtigkeit und Schonungsloſig⸗ keit zeigen müſſe.„Ich habe das Projekt der Liſte für den individuellen Terror geſehen und war über die leichtſinnige Weichheit der deut⸗ ſchen Genoſſen erſtaunt. In dieſer Liſte fehlen mehrere Dutzend Leute, die als erſte den Be⸗ ginn der revolutionären Kämpfe ſpüren müſ⸗ ſen und zu deren erfolgreichen Durchführung rechtzeitig von der Bildfläche verſchwinden müſſen. In dieſer Liſte iſt wieder einmal nicht genügend Auſmerkſamkeit den Führern des Zentrums und den SPD. Führern gewidmet worden.“ Ich ſchlage vor, ſo führte Stalin aus, folgende Beſchlüſſe anzunehmen, daß: 1. die deutſche Sektion der Komintern ge⸗ meinſam mit der GPu. die Liſte für den in⸗ dividuellen Terror erweitere, nachprüfe und ſie zur Beſtäkigung dem Sekrekariat des Polit- büros zuſtelle. 2. Der Deutſchen Kommuniſtiſchen Partei vorzuſchlagen, die Waffen⸗ und Sprengſtoff⸗ lager zu verſtärken, ebenſo das Netz der ille⸗ galen Druckereien(Siehe die Vorfälle an der holländiſchen Grenze, der Waffenſchmuggel hat bereits eingeſetztj, g. Der Gpu. vorzuſchlagen, von ihren Agen⸗ ten, die weißgardiſtiſche[Emigranten) Olfigiere goover bejteht auf Zahlung ber Dezemberrate Die Aegelung ber Kriegsjchulbenjrage joll Roofevelt überlaßjen werben belaſten. nalionalen Handel förderk. Der größle Schuldner Amerikas Milte Dezember iſt England mik 95 Millionen Dol⸗- lar. Es wird aber darauf hingewieſen, daß England genügend Deviſenvorräke habe, um loſe Halkung der Geſellſchaft die Dezemberrale an Amerika zu bezahlen. Torgan, den 21. November.(Eigene Meld.) Im Torgauer Betrieb der Keramiſchen Werke Villeroy und Boch fanden am 15. No⸗ vember Betriebsratswahlen ſtatt. Die Stim⸗ men verteilen ſich wie folgt: Stimmen Sitze früher 1. Nationale Sozialiſten 277 9 1 2. SPD. 293 3 5 3. RGO. 260 3 4 Das Wahlergebnis iſt deshalb von beſonde⸗ rer Bedeutung, weil die Belegſchaft des Wer⸗ kes bis vor kurzem im Streik gegen den Pa⸗ penſchen Lohnraub ſtand. Die Streikbewegung wurde von den nationalſozialiſtiſchen Be⸗ triebszellen ⸗Organiſationen geführt. Der ———————— ſind und Zutritt zum Stahlhelm haben, eine Gruppe beſonders befähigter anzufordern und durch ſie eine großangelegte, genaue Informa⸗ tion über die geſamte Tätigkeit des Stahl⸗ helms einzurichten. 4. Der parlamentariſchen Fraktion der KPoD., die die Reichstagsauflöſung erzwungen hat, die Anerkennung für ihre geſchickte Taktik auszuſprechen und die Reichstagsauflöſung als großen politiſchen Erfolg der KPD. zu buchen. Dieſe neuen Enthüllungen, die im übrigen nur die Bürgerkriegspläne der KPD., die wir ſchon vor einigen Wochen veröffentlichen konn⸗ ten, noch einmal in vollem Umfange beſtä⸗ tigen, müſſen genügen, um die ungeheure Ge⸗ fahr, der Deutſchland unter dem Regime des Herrn von Papen entgegengetrieben iſt, deutlich werden zu laſſen. Auch dieſe jetzt veröffent⸗ lichten Pläne ſtellen noch einmal unter Be⸗ weis, daß es allerhöchſte Zeit iſt, eine grundle⸗ gende Aenderung in Deutſchland herbeizufüh⸗ ren. Noch weitere 6 Monate Papen und Deutſchland hätte ſicher eine andere Kata⸗ ſtrophe erlebt, als die des 9. Novembers 1918. Es iſt allerhöchſte Zeit! Halbe Entſcheidungen ſind für die Nation untragbar. Wenn noch irgend ein Argument notwendig wäre, um die Forderung eines 100prozentigen Kurswech⸗ ſels, um die Uebertragung der ſtaatlichen Machtmittel und der Führung des Staates an Adolf Hitler zu begründen, ſo genügt es, nur noch auf eins hinzuweiſen: Entweder wird Deutſchland nationalſozialiſtiſch ſein oder es wird im Chaos des Bolſchewismus verſinken. Das allein ſteht im Mittelpunkt der Erörte⸗ rungen über die Liquidierung der marxiſtiſch⸗ reaktionären Epoche in Deutſchlandl ummuumnunmmnmnnmnnmnnanznniannkninmungnanünztutnunimntnrigüünününzpimütin Hincin in dic NS50 Glämenber Wahhjen ber Papen jpricht jranzojijch! Eine franzöſiſche Wirkſchaftsabordnung hat mit ihrem Führer, dem Unkerſtaatsſekre⸗ kär Paktenokre einige Zeik in Berlin ge⸗ weilk und iſt wieder nach Paris zurückgekehrk. Herr Pakenokre iſt begeiſtert über ſeinen Beſuch in Berlin, und vor allem hak es ihm der Empfang bei Herrn von Papen angekan. Es hat ihn, wie er erklärk hak, mit beſonderer Genugktuung erfüllt, daß der Reichskanzler den Teil ſeiner Ausführungen, der der Enk⸗ ſpannung der deukſch-franzöſiſchen Beziehun⸗ gen gewidmek war, in franzöſiſcher Sprache vorgekragen habe. „Herr von Papen hak ſich mit ſeiner in Berlin gehalkenen franzöſiſchen Rede kakſäch⸗ lich den würdigſten Abgang geſicherk“, alſo ſchreibk die„Tägliche Rundſchau“, und ſie — damit ſehr richtig geſchrieben ha⸗ en. Rote Stehaufmünnlein In aller Skille iſt einer der übel beleum⸗ dekſten Berliner Sozialdemokraken wieder in ſein Amt der nichk weniger berüchkigken Ber⸗ lüner Verkehrsgeſellſchaft eingeſeht worden: der Genoſſe Brolat, berüchtigt ſowohl durch ſein Skargehalt von 72 000 RM, wie ſeine bekleckerke Weſte im Gklarekprozeß. Im Anſchluß an ſeine Zeugenausſage, nach der er wegen Verdachkes der Mittäterſchaft unbe⸗ eidigt blieb, beankragte Brolak gegen ſich eine Unkerſuchung, die aber bereits ſeit Jahren lief und nur mik Rückſicht auf den Sklarekprozeß zeikweilig ruhke. Um die Oeffenklichkeit zu beruhigen, krat er von ſeinem Poſten bei der Bé zurück. Nunmehr ſtellt ſich bei einer Verwalkungsangelegenheik der Geſellſchaft heraus, daß der bemakelte Name Brolat wie ⸗ der als„verantworkliches“ Vorſtandsmikglied unker den Urkunden und Schrifkſtücken der Geſellſchaft erſcheint. Ein ungeheurer Skan⸗ dal, der gerade mik Rückſicht auf die ſcham⸗ beim BVG⸗ Streik beſonders kraß wird. Das Verbrechen der marxiſtiſchen Bonzokrakie an den ſtrei⸗ kenden Arbeitern wird damit würdig gekrönk. 2500 Arbeiker werden auf die Skraße gewor⸗ fen, weil ſie um ihr Rechk kämpften und von den ihnen zu Gebrauche ſtehenden Kampf⸗ mikteln Beſitz ergriffen. Der ſchiebende Ge⸗ neraldirekkor aber kommk hinker den Kuliſ⸗ ſen wieder zu„Amt und Würden“. ASBd Streik hat deshalb damals beſonderes Aufſe⸗ hen eregt, weil die Firma dem Schwiegerva⸗ ter des Reichskanzlers a. D. Franz von Pa⸗ pen gehört. Die Streikbewegung wurde von der kommuniſtiſchen RGO. und von den ſo⸗ zialdemokratiſchen Gewerkſchaften ſchließlich abgedroſſelt. Die Belegſchaft des Werkes hat jetzt die entſprechende Anittung erteilt. Die Konjeauenzen für Preußen WMik dem Sturze Papens iſt der kollegiale Zuſtand zwiſchen Reichs- und Preußſenkabi⸗ nekt wieder hergeſtellt. Nunmehr haben ſich beide nichks mehr vorzuwerfen, ſind nur noch geſchäftsführend, d. h. alſo zu Unrecht im Amke. Gerade aus dieſem Grunde iſt der Zuſtand der offiziellen Gewalt in Preußen unerkräglich. Daran änderk die Regelung der Kompekenz durch den neueſten Erlaß des Reichspräſidenken auf Grund des Arkikels 48 gar nichts. Mit der Entſcheidung im Reiche, die in den nächſten Tagen bevorſteht, muß auch mit dem unerkräglichen Zwiſchenzuſtand in Preußen aufgeräumk werden. Es geht nicht an, daß im größten Lande Deukſchlands eine Politik bekrieben wird, die ihren Schiffbruch im Reiche in aller Deutlichkeit beſcheinigk be⸗ kam und krotzdem unker Gebrauch zweifelhaf⸗ ker Rechksauffaſſungen neue Schwierigkeiten aufwirft. Lange genug hat man Riemen aus der Hauk des Volkes geſchnikten, das nun die Koſten einer Polikik zahlen muß, die unter ſagenhafter Berufung auf ihre Sendung Pri⸗ vatgelüſten unverankworkliche Befugniſſe überließ. Mit der Klärung der Reichspolikik wird nach jahrelanger Mißwirtſchaft hoffent⸗ lich endlich auch die Ordnung und Sauberkeit in Preußen und den übrigen Ländern einzie⸗ hen, deren Durchführung Vorausſetzung jeden ſtaaklichen Neuaufbaues iſt. Berſtürkter kommuniſtijcher Moroterror Berlin, 21. Nov. In der Nacht zum Sonn⸗ abend kam es in verſchiedenen Teilen der Reichshauptſtadt zu größeren kommuniſtiſchen Ausſchreitungen. Einſchreitende Polizeibeam⸗ te wurden von den Demonſtranten angegrif⸗ fen und mit Steinen beworfen. Bei der Anf⸗ löſung eines kommuniſtiſchen Demonſtrations⸗ zuges wurde ein Polizeibeamter leicht verletzi. In- insgeſamt neun Fällen mußte die Pollgei in verſchiedenen Teilen der Stadt kommuniſti⸗ ſche Demonſtrationszüge auflöſen. In allen Fällen mußte von dem Gummikuſtypel Ge⸗ brauch aemacht werden. Niederö ren mit ſer Auft lone wa der leid nanziell⸗ wehrben getan w denn ar gegen d der Fra Oeſterre hatte. Politik Treue L vorgehol Ethm Hayint morgen gen auf Neufchef zwei Tol den iſt, bahnwag verlor. und ſtieß zerſtückel um. 18 kenhaus. Die Wiesbe da Acker! einer Pi Schmerze oͤer Vorf nehmen mußte ſie und wur eine Blu Verbring Amputati Mäbdchen ten hygie robe. Au frei gewe Vater de; Theater chen ſpät. In dem jetzt entſe Fiskus Staatsthe Abfindun liche Ren 30 Jahrer BVeſtt Frohnhe und Zolll ſchleifer der nicht führte, di Zeller wu Nähere di zu den Tu Kaſſ Erwerbslo dezernente gebnis, da rigen Abl⸗ mehr doch angenomm loſen am gelaſſenen wieder abg Celbft Stutg⸗ tag hat den Filſeck Se gen. Der ein Polize als Leite: Vertrauen Verfehlung nommen n ſelbſt ſolch habe, trifft erfahren, n einem Zuſt Die für: muß verſche Neuer Te 1 bordnung aatsſekre- zerlin ge⸗ ckgekehrk. er ſeinen i es ihm angekan. heſonderer chskanzler der Enk⸗ Beziehun⸗ Sprache ſeiner in e kakſäch⸗ rk“, alſo und ſie ieben ha⸗- beleum⸗- wieder in gten Ber⸗ tworden: ihl durch wie ſeine 28. 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Ober⸗ und Niederöſterreich, Salzburg und Kärnten wa⸗ ren mit ſtarken Abordnungen vertreten. Die⸗ ſer Aufmarſch der ſteieriſchen Heimwehrbatail⸗ lone war von dem Französling Starhemberg, der leider immer noch den techniſchen und fi⸗ nanziellen Apparat der öſterreichiſchen Heim⸗ wehrbewegung beherrſcht, in Acht und Bann getan worden. Die Grazer Kundgebung trug denn auch offenſichtlich einen Kampfcharakter gegen die offizielle Heimwehrleitung, die in der Frage des Lauſanner Protokolls Deutſch⸗ —— ſchmählich an Frankreich verraten atte. Politik ſcharf gegeißelt, und die unverbrüchliche Treue Oeſterreichs zur dentſchen Nation her⸗ vorgehoben.“ Ethweres Straßenbahnunglück bei Lothringen Zwei Tote. Hayingen(Lothringen), 21. Nov. Geſtern morgen gegen 5 Uhr ereignete ſich vor Hayin⸗ gen auf der neu eingeweihten Strecke nach Neufchef ein ſchwerer Straßenbahnunfall, der zwei Tobesopfer forderte. Wie feſtgeſtellt wor⸗ den iſt, verſagten die Bremſen des Straßen⸗ bahnwagens, ſo daß der Führer die Gewalt verlor. Der Wagen ſprang aus dem Gleis und ſtieß gegen einen zerſtückelt wurde. Der Wagen ſtürzte dann um. 18 Verletzte befinden ſich noch im Kran⸗ kenhaus. Die Tragödie der Vallettelevin Wiesbaden, 21. Nov. Die Ballettelevin Ali⸗ da Ackerknecht hatte ſich im Dezember 1927 bei einer Probe verletzt. Trotzdem das Mäbdͤchen Schmerzen hatte und um Dispenſierung von der Vorſtellung bat, mußte es an dieſer teil⸗ nehmen und ſich ſchminken. Acht Tage ſpäter mußte ſich das Mäodchen wiederum ſchminken und wurde bald darauf bewußtlos. Es wurde eine Blutvergiftung feſtgeſtellt, und nach der Verbringung ins Krankenhaus wurde die Amputation eines Beines notwendig. Das Mädchen gab die Schuld den damaligen ſchlech⸗ ten hygieniſchen Verhältniſſen in der Garde⸗ robe. Außerdem ſoll die Schminke nicht roſt⸗ frei geweſen ſein. Im Jahre 1928 hatte der Vater des Mäochens einen Vergleich mit dem Theater geſchloſſen, der aber von dem Mäd⸗ chen ſpäter angefochten wurde. In dem anhängig gemachten Zivilprozeß iſt ietzt entſchieͤden worden, daß der preußiſche Fiskus bezw. das ehemalige Wiesbadener Staatstheater dem Mädchen eine einmalige Abfindung von 6280 RM. ſowie eine monat⸗ liche Rente von 60 RM. auf die Dauer von 30 Jahren zu zahlen hat. Boſchlagnahme von Diamanten Frohnhofen(Pfalz), 19. Nov. Durch Polizei und Zollbeamte wurde hier der Diamanten⸗ ſchleifer Wilhelm Zeller aus Liebsthal geſtellt, der nicht weniger als 243 Diamanten mit ſich führte, die vorläufig beſchlagnahmt wurden. Zeller wurde auf freiem Fuße belaſſen. Das Nähere dürfte die Unterſuchung ergeben. zu den Erwerbsloſenkundgebungen im Kaffeler Rathaus Tu Kaſſel, 21. Nop. Die Verhandlungen der Erwerbsloſenaboroͤnung mit dem Wohlfahrts⸗ dezernenten der Stadt Kaſſel hatten das Er⸗ gebnis, daß die Erwerbsloſen trotz der vorhe⸗ rigen Ablehnung der Hilfsmaßnahmen nun⸗ mehr doch die Hilfe der Kaſſeler Winterhilfe angenommen haben. Die von den Erwerbs⸗ loſen am Samstag im Wohlfahrtsamt zurück⸗ gelaſſenen Kindͤer wurden von ihren Müttern wieder abgeholt. Celbſtmord eines Rolizeimajors Stutgart, 20. Nov. Am vergangenen Frei⸗ tag hat der Polizeimajor Freiherr Moſer von Filſeck Selbſtmord durch Erſchießen began⸗ gen. Der Grund zu der Tat liegt darin, daß ein Polizeioberwachtmeiſter, dem der Major als Leiter der Geräteverwaltung großes Vertrauen entgegengebracht hatte, wegen Verfehlungen gegen§ 175 des StGB. feſtge⸗ nommen werden mußte. Die Meldung der „Schwäbiſchen Tagwacht“, daß ſich der Major ſelbſt ſolcher Verfehlungen ſchulͤig gemacht habe, trifft, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, nicht zu. Der Major befand ſich in einem Zuſtand großer Nervenzerrüttung, die Die für 26. und 27. November geplante Kreisleitertagung muß verſchoben werden. Neuer Termin wird mitgeteilt. Der Gauleiter: gez. Wagner. 1 In den Reden wurbe Starhembergs Betonmaſt, der förmlich auf einen ſchweren Autounfall zurückzuführen iſt, den er vor einiger Zeit erlitten und bei dem er einen ſchweren körperlichen Schaden (Rückgratverletzung) davongetragen hatte. Wie das genannte Blatt berichtet, ſchwebt auch noch eine Unterſuchung gegen einen kürz⸗ lich nach Heilbronn verſetzten Polizeihaupt⸗ mann wegen Unregelmäßigkeit. Gthießerei bei„Immertreu“ Drei Schwerverletzte * Berlin, 21. Nov. In den Morgenſtunden des Montag eutſtand zwiſchen Mitgliedern des berüchtigten Unterweltvereins„Immertren“ eine ſchwere Schießerei, die drei Schwerver⸗ letzte forderte. In dem Lokal der„Immertreu“⸗Lente im Zentrum der Stadt kam es gegen 3 Uhr mor⸗ gens zwiſchen einem ausgeſchloſſenen Vereins⸗ mitglied und ſeinen ehemaligen Kameraden zu Auseinanderſetzungen. Als ſich dieſer bedroht fühlte, ſchoß er ſeine Piſtole leer und flüchtete. Der Führer des„Immertreu“⸗Vereins, Szy⸗ mano, und ein Mitglied, namens Leib, erhiel⸗ ten lebensgefährliche Bauchſchüſſe, während ein weiteres Mitglied am Oberſchenkel verletzt Erich Pukall, ſtellte ſich darauf der Polizei und gab an, in Notwehr gehandelt zu haben. Drei Erdſtöße im Süden Lollands (⸗) Amſterdam, 21. Nov. Im Süden Hollands wurde bereits am Sonntag um.30 Uhr ein Eroͤſtoß verſpürt. In Den Dunge erhielt die Mauer einer Kirche an verſchiedenen Stellen Riſſe. Zwei weitere Eroͤſtöße wurden dann am Montag gegen 12.30 Uhr morgens auch noch an verſchiedenen anderen Orten verſpürt. In Den Boſch geriet die Bevölkerung in ſtarke Unruhe, da das Gerücht umlief, die Munitionswerk⸗ E Altona, 21. Nov. Vor dem hieſigen Son⸗ dergericht ging am Montag nach neuntägiger Verhandlung der Prozeß gegen 40 Nationalſo⸗ zialiſten wegen der Sprengſtoffanſchläge in Schleswig⸗Holſtein in der Nacht nach der Reichstagswahl vom 31. Juli zu Ende. Das Verfahren gegen die ſieben nicht zur Verhand⸗ lung erſchienenen Angeklagten wurde abge⸗ trennt. Elf Angeklagte wurden frei geſpro⸗ chen. Die Hauptangeklagten wurden wegen Verbrechens gegen Paragraph 6 des Spreng⸗ ſtoffgeſetzes zum Teil in Tateinheit mit. Ver⸗ brechen gegen§ 5 verurteilt, und zwar Mo⸗ der zu ſechs Jahren, ſechs Monaten Zuchthaus, Grezeſch zu ſechs Jahren Zuchthaus, Strath⸗ mann zu fünf Jahren Zuchthaus und Plaehn zu fünf Jahren, ſechs Monaten Zuchthaus. Acht Angeklagte erhielten je ein Jahr, ſechs Monate Zuchthaus, die übrigen Angeklagten Gefängnisſtrafen bis zu nenn Monaten. Kommuniſtijcher Gprengſtoffdiebſtahl Coldwitz(Sachſen), 21. Nov. Die Col⸗ ditzer Kommuniſten haben die Gebände der Commichauer Tonwerke auf Abbruch gekauft. Bei den Abbrucharbeiten haben ſie auch das Pulverhaus abgebrochen, das ihnen nicht ge⸗ hörte. Der darin lagernde 12 Kg. Romperit⸗ Sprengſtoff iſt ſpurlos verſchwunden. Die Kommnuniſten behaupten, nichts davon geſehen ön haben. Die Gendarmerie hat daraufhin die beiden kommnniſtiſchen Arbeiter, die den Abbruch durchführten, feſtgenommen. Sthweres Bauunglück im Eljaß Napoleonsinſel(Oberelſaß), 21. Nov. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich hier beim Bau eines großen Schuppens. Bei Dachdeckerarbei⸗ ten ſtürzten zwei junge Männer ab und erlit⸗ ten ſchwere Verletzungen. Der 25 Jahre alte Ludwig Scherer iſt ſeinen Verletzungen erle⸗ gen; das Befinden des zweiten Arbeiters iſt nicht ganz hoffnungslos. Große unterſchlagungen eines „Meifters vom Gtuhl“ Frankfurt a.., 21. Nov. Vor kurzem wurde der Kaſſier eines hieſigen großen Un⸗ ternehmens plötzlich entlaſſen, da ſich Unregel⸗ mäßigkeiten in der Kaſſenführung ergaben. Der Kaſſierer befand ſich ſeit Jahrzehnten bei dem Unternehmen und es wurde ihm großes Vertrauen entgegengebracht, zumal er auch ge⸗ ſellſchaftlich eine große Rolle ſpielte. Die be⸗ treffende Firma nahm Abſtand von einer An⸗ zeige und bewilligte dem Kaſſierer in Anbe⸗ tracht ſeines vorgeſchrittenen Alters und ſei⸗ ner jahrelang bewieſenen Pflichttreue eine kleine Penſion. Der Kaſſierer war Mitglied einer hieſigen Loge, und es hat ſich ergeben, daß er auch dort ſich Verfehlungen zu Schulden kommen ließ. Man konnte feſtſtel⸗ wurde. Der Revolverſchütze, ein 35jähriger ſtätten von Hembrug ſeien in die Luft geflogen. In einem Kaffeehaus entſtanden Riſſe im Fuß⸗ boden. Die Gäſte eilten verängſtigt ins Freie. In Amſteroͤam, Haag und Utrecht wurden die Erdͤſtöße nach Mitternacht ebenfalls verſpürt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind eruſtere Schäden nicht entſtanden. Wo das Zen⸗ trum des Bebens liegt, konnte bisher nicht feſt⸗ geſtellt werden. Ueberfallkommando gegen Erdbeben e Aachen, 21. Nov. Die Eroͤſtöße in der Nacht haben in Aachen zur Alarmierung des Ueberfallkommandos geführt. In einem Hauſe war die Erſchütterung ſo ſtark aufgetre⸗ ten, daß die aus dͤem Schlaf geweckten Haus⸗ bewohner vermuteten, daß ſich im Hauſe Ein⸗ brecher aufhielten. Sie alarmierten daraufhin das Ueberfallkommando und waren natürlich ſehr erſtaunt, welche Bewanoͤtnis es mit den „Einbrechern“ hatte. Erdſtöße auch in Velgien Tu Brüſſel, 21. Nov. Die Eroͤſtöße, die in der Nacht in Weſtoͤeutſchland und Holland ver⸗ zeichnet wurden, ſind auch in Belgien, beſon⸗ ders in Verviers, Lüttich und Namur verſpürt worden. Auch in Brüſſel konnten die Erd⸗ ſtöße wahrgenommen werbden. Wolkenbruch über Columbien * Berlin, 21. Nov. Ueber Columbien ging nach einer Berliner Blättermeloung aus Bo⸗ gota ein Wolkenbruch nieder, wie er ſeit 100 Jahren nicht erlebt wurde. Hunderte von Häuſern wurden vom Sturm zerſtört. Die Staoͤt Bogota ſteht vollkommen unter Waſſer. Sechs Perſonen wurden getötet, etwa 50 ver⸗ letzt. Ungehenuerliche zuchthausſtrafen im Alkonaer GSyrengſtoffprozeß 2 len, daß die Loge einen Verluſt von etwa 6 000 Mark zu verzeichnen hat. Der Kaſſierer be⸗ kleidete dort das hohe Amt des ſtellvertreten⸗ den Meiſters vom Stuhl. Die Unterſchlagun⸗ gen bei der Firma belaufen ſich auf etwa 35 000 Mark. Ein Rortier erjchoſſen e Stettin, 21. Nov. In der Nacht zum Mon⸗ tag wurde in dem Kaffee Marabn in der Gro⸗ ten Dom⸗Straße der dort ſeit längerer Zeit als Portier beſchäftigte 36jährige Otto Peters von dem 25jährigen Seemann Paul Albrecht in dem Garderoberaum durch einen Schuß nie⸗ dergeſtreckt. Peters verſtarb nach wenigen Minnten. Als der Oberkellner den Täter hal⸗ ten wollte, gab Albrecht noch einen zweiten Schuß ab, der auf den Oberkellner gezielt war, aber ſein Ziel verfehlte. Von anderen An⸗ geſtellten des Lokals wurde dem Täter ſchließ⸗ lich die Waffe abgenommen. Albrecht, der ſeit etwa einem Jahre in dem Lokal Marabn verkehrte, hatte eine geringe Zechſchuld offen ſtehen, zu deren Begleichung er von dem Oberkellner mehrfach aufgefordert gen Sturmregens ſchlechte Sicht gehabt hat. worden war. Als nun Albrecht den Gardero⸗ benraum betrat, gingen ſowohl der Oberkell⸗ ner als auch der getötete Portier auf ihn zu und fragten ihn, ob er heute ſeine Schuld be⸗ gleichen wolle. Als Antwort hierauf zog der Täter ſofort ſeine Piſtole und drückte ſie auf Peters ab. Schwere Bluttat in Hildesheim Hildesheim, 21. Nov. Am Sounntag vormittag beging der arbeitsloſe, 26 Jahre alte von ſeiner Frau getrennt lebende Schloſſer Jo⸗ hann Malinowski eine grauenvolle Bluttat. Er drang in die Wohnung ſeiner Schwieger⸗ mutter ein, bei der ſich ſeine Fran ſeit der Trennung aufhielt, und verſetzte nach voraus⸗ gegangener Auseinanderſetzung ſeiner Schwie⸗ germutter mit einem Beil mehrere Schläge über den Kopf, ſo daß ſie blutüberſtrömt zu⸗ ſammenbrach. Auch ſeine Frau verletzte er durch Beilhiebe erheblich, ſo daß die linke Ge⸗ ſichtshälfte vollkommen aufgeſchnitten wurde. Als der Täter ſah, was er anugerichtet hatte, ſchnitt er ſich mit einem Rafiermeſſer den Hals bis auf den Wirbelknochen durch und ſtarb kurze Zeit darauf infolge Verbluteus. Die beiden ſchwer verletzten Frauen wurden dem Krankenhaus zugeführt, ſie ſchweben in Lebensgefahr. Der Atontagua von einer deutich⸗ öſterreichijchen Exvebition beſtiegen * London, 21. Nov. Eine oͤeutſch⸗öſterreichi⸗ ſche Kletterexpedition unter Führung von Emil Borchers hat, wie Reuter aus Argenti⸗ nien meldet, den Berg Aconcagua, den höchſten Berg der ganzen weſtlichen Hemiſphäre, beſtie⸗ gen. Die Expedition fand hierbei das Gepäck des engliſchen Kletterers, Hauptmann Marden, dͤer im vergangenen Jahre bei einem Beſtei⸗ gungsverſuch oͤes Berges verſchwunden iſt. Sthmugolerbande führt in eine Aus⸗ flüglerorupve Tu Stolberg(Rhld.), 21. Nov. Ohne Licht nud ohne Signal zu geben, fuhr Sountag abend ein Schmugglerauto aus dem benachbar⸗ ten Breinig in raſender Fahrt in eine Aus⸗ flüglergruppe hinein. Vier Perſonen wurden verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Einer der Verletzten konnte nach An⸗ legung eines Verbandes wieder entlaſſen wer⸗ den. Der Kraftwagen war bei dem Zuſam⸗ menſtoß umgefallen und wurde von hinzukom⸗ menden Zollbeamten beſchlagnahmt. Man fand in ihm elf Zeutner Zucker, 20 Pfund Kaffee und 20 Pfund Mehl, die geſchmuggelt waren, vor. Der Lenker des Autos wurde verhaftet. Ethweres Autobusunglück bei Rom 11 Jungfaſchiſten getötet 7 Rom, 21. Nov.(Tel.) In der Nähe von Rom ereignete ſich am Montag ein furchtbares Autobusunglück. 52 Jungfaſchiſten aus Tar⸗ auinia hatten ihre Rückreiſe aus Rom mit einem Autobus angetreten. In der Nähe von Rom bei dem Bahnübergang in Furbara, wur⸗ de plötzlich der Antobus von dem Schnellzug Rom—Mailand erfaßt und mitgeriſſen. Sämt⸗ liche Inſaſſen des Autobuſſes wurden heraus⸗ geſchleudert und verletzt. Das ſchwere Unglück forderte elf Tote und eine große Anzahl Schwerverletzter. Der Autobus iſt vollſtändig zertrümmert wurde. Die Urſache des Un⸗ glücks iſt darin zu ſuchen, daß der Fahrer we⸗ Hitlers Empfang bei Hindenburg Der Wagen Adolf Hitlers beim Verlaſſen der Reichskanzlei nach dem Empfang beim Reichs⸗ präſidenten; die Menge be grüßt Hitler mit Heil⸗ ufen. Reichspräſident von Hindenburg empfing am Sonnabend den Führer der NSDAp. zu einer einſtündigen Ausſprache. 4 4— ereignek haben. An dieſem Tag hakte der uns aus dem Gerirnts ſaai der politiſch zugeſpitzten Lage ſehr ſchwer ſei durch das Zeugnis politiſcher Gegner einen objekliven Takbeſtand zu Staaksanwalk habe es ſich leicht gemacht, in⸗ dem er die Ausſagen der Entlaſtungszeugen nicht bewerket habe. aber nichk vorbeigehen. Der Pg. Ehrbar habe ſich ſehr gut benommen. Durch einen Befehl an ſeine SA-Kameraden habe er den lehlen Skreit beenden wollen. Der Zeuge Zambelli abe einen äußerſt ſchlechten Eindruck ge⸗ macht. Es ſei ſehr zweifelhaft, ob Ehrbar und Diekrich geſchlagen hätten. Mit dem Beſen⸗- ſtiel habe der Pg. Münch höchſtens eine leichte und damik einfache Körperverletzung begehen können. Freizuſprechen ſeien Ehrbar, Diet⸗ rich und Kaiſer. Der Pg. Zimmermann habe ſeinen Schwager verkeidigk. Nach den Aus⸗ ſagen der Belaſtungszeugen ſei der Beweis nicht geführt, daß er geſtochen habe. Für das Schlagen mit dem Trommelhaken genüge eine angemeſſene nicht zu hohe Strafe. Pʒjaarkeigenoſſen vor Gericht. Politiſche Gegner als Belaſtungszeugen. § Heidelberg, 19. Nov. Am vergangenen Donnerstag begann vor dem Einzelrichter die Einſpruchsverhandlung gegen fünf Kirchhei⸗ mer SA-Leuke, die durch Strafbefehl wegen aus politiſchen Gründen begangener Körper⸗ verletung gemäß der Notverordnung vom 14. Juni ds. Js. zu drei Monaken Gefängnis ver⸗ urkeilk worden waren, obwohl ſie nicht vor⸗ beſtraft ſind. Mit ihnen ſaß der der KPO an⸗ gehörende Gipſer Heinrich Böhler auf der Anklagebank. Gegen ihn war die gleiche Strafe ausgeſprochen worden. Er hakte un⸗ ſerem Pg. Alfred Kaiſer einen Stock mehr⸗ fach über den Kopf geſchlagen. Sämkliche Ver⸗ urkeilte hakken Einſpruch erhoben. Es handelt ſich dabei um die Vorfälle, die ſich in der Nacht zum 23. Juli in Kirchheim auch durch ein populäres Volkslied ſaltſam bekannke Dr. h. e. Adam Remmele in Kirch⸗ heim zu ſeinen Genoſſen geſprochen. Nach der Verſammlung kam es zu einer Keilerei, bei der der Genoſſe Riekerk eine ausgeſpro⸗ chene Fleiſchwunde auf dem Rücken davon- krug, die allerdings ſtark blukete. Der Arzt ſchloß aus der Wunde auf einen Stich mit⸗ iels eines Meſſers. Den Stich ſoll unſer Pg. Karl Zimmermann geſett haben. Später wurde unſer Pg. Alfred Kaiſer geſchlagen. Es eilten ihm mehrere Pg. zu Hilfe. Die ſich in der Ueberzahl befindenden Schläger, es kön⸗ nen nur heldenhafte Kommuniſten aus dem berüchkigten Höllſtein geweſen ſein, ergriffen dann ſchnell die Fluchk. Der als mundgewal⸗ tig bekannke Kommuniſt Zambelli verkroch ſich unker einen Wagen, unker dem er gefun⸗- den und vorgezogen wurde. Man gab ihm dann einige„Quittungen“. Inzwiſchen war unſer Truppführer Alfons Ehrbar hinzuge⸗ kommen, der Jambelli Schuß angedeihen ließ und feine Verbringung nach der Polizeiwache anordneke. Die Beweisaufnahme wurde am Donners⸗ kag gekätigt. Von den zahlreichen Belaſtungs· zeugen verdienk der bereils erwähnte Kom- muniſt Zambelli Erwähnung. Er machte Aus⸗ ſagen, von denen man leicht den Eindruck ge⸗ winnen konnke, daß ſie zurechkgelegt ſeien. Von ihm wurde unſer Pg. Ehrbar belaſtek, der ihm ja Schuß angedeihen ließ. Ueber den Inhalk und den Werk der Zeugenausſagen laſſen wir unſeren Pg. Referendar Benkler ſprechen, der die angeklagken Parkeigenoſſen verkrat. Der Samskag Vormiktag brachte die Plai⸗ doyers. Der Skaaksanwalt folgte den Aus⸗ ſagen der Belaſtungszeugen, die er als ein⸗ wandfrei bezeichneke. Von den Ausſagen von drei Enklaſtungszeugen bemerkke er, daß ſie nichk ins Gewicht fielen, da der Verdacht der Mittäterſchaft bei ihnen beſtehe. Von un⸗ ſerem Pg. Zimmermann bekonke er, daß er einwandfrei als Meſſerſtecher überführt ſei. Er ſei daher zu ſechs Monaken Gefängnis zu verurkeilen. Gegen Pg. Kaiſer beankragke er vier Monake Gefängnis, während bei den übrigen Angeklagken die durch die Straf⸗ befehle verhängken Skrafen von ſe drei Mo⸗ naken Gefängnis aufrechtzuerhalten ſeien. Der verletzke Genoſſe Riekerk wurde durch Rechksanwalt Zucker verkreken, der glaubke von einem„nakionalſozialiſtiſchen Terror“ in Kirchheim ſprechen zu müſſen.(Nachdem ſich unſer Pg. Bezler dagegen indirekt verwahrk hakte, wollte es Herr Zucker nur noch für den vorliegenden Fall geſagk haben.) Dann malte Herr Zucker in den grellſten Farben die„ver⸗ werfliche Tak“ unſeres Pg. Zimmermann, der von hinken feig auf den ſchwerkrieasbeſchãdig; ten, wehrloſen Genoſſen geſtochen habe. Nach dieſen ſchweren Angriffen kam Herr Zucker mik einem„Zuckerbrot“, indem er unſerem g. Zimmermann beſcheinigke, daß er als ein anſtändiger Kerl gelte. In ſeiner Verkeidigungsrede ging Pg. Re⸗ ferendar Bezler davon aus, daß es heuke bei Vergessen Sie nicnht his zum 25. beim Briefträger die Bezugsgebũhren für den nüchsten Moanat zu zahlen. Sorgen Sie dafür, dab inre Freunde und Nachbarn unser Kampfblatt bis zu diesem Tage ebenfalls bem Briefträge ker verkündeke Landgerichksrat Schuler das Urkeil. Demzufolge wurde der Böhler mangels Beweiſes freigeſprochen. Ehr⸗ badiſcher Gewerbe- und Handwerkervereini⸗- gungen hielt ſeinen diesjährigen Gautag am Sonnkag, den 20. November in den Germania⸗ fälen in Mannheim ab. Von den 17 dem Gau angehörenden Vereinen waren 12 verkreken. Außerdem konnte der Vorſitzende, Spengler⸗ obermeiſter Rheinecker, Verkreter der Hand⸗ werkskammer(Syndikus, Schönel), der Gewerbeſchulen Mannheim(Di⸗ rekkor Henninger), des Präſidiums des Lan⸗ desverbandes(Präſident Näher und Syndi⸗ kus Markin), der Verſicherungsanſtalt(Direk⸗ kor Bergmann und Direkkor Berck) und der Preſſe begrüßen. Schloſſermeiſter Näher, Heidelberg, der als⸗ dann das Work ergriff um über„Organiſa⸗ tionsfragen und Arbeitsbeſchaffung“ zu ſpre⸗ chen, ging davon aus, daß Einrichkungen des Handwerks nie von außen, ſondern immer aus dem Handwerk heraus zerſtört worden ſeien. So ſei auch die Auflöſung der Zünfte auf die damalige Kriſe im Handwerk zurückzuführen die wiederum auf eine Verflachung des See⸗ lenlebens zurückzuführen ſei. Auch die heulige Kriſe ſei nicht nur eine Wirkſchafts⸗ ſondern vor allem auch Seelenkriſe. Wir müſſen we⸗ niger darauf ſehen, daß wir geſcheite— denn die waren ja nach ihren bisher ſchon immer am Ruder— als charak- kerfeſte Führer bekommen. die für die ſoziale Lage der zu Führenden Verſtändnis haben. Solange eine dünne Oberſchicht in Saus und Braus lebt, der Mittelſtand kroß aller Ab⸗ wehr immer weiker ins Elend ſinkt und immer weikere Kreiſe der allgemeinen Fürſorge zur Laſt fallen, kann es nicht beſſer werden. ein Fünftel des badiſchen Handwerks erfaßt hak, muß von neuem Geiſte erfüllt werden, wenn er ſeinen Zweck ereichen ſoll. Nur eine machtvolle, geſchloſſene, in ſich einige Organi⸗ bes tellen und bezahlen. Heii Hitler! ermikteln. Der An dieſen könne man Nach einer kurzen Replik des Herrn Zuk⸗ Kommuniſt Handwertertagung und Regie⸗Arbeit muß ganz energiſch vorge⸗ Der Unkerpfalzgau des Landesverbandes Diplomkaufmann Der neue Präſidenk des Landesverbandes, eigenen Anaaben Der Landesverband, der heute ungefähr bar, Münch und Diekrich erhielken ſe 70 Mk. Geldſtrafe hilfsweiſe zwei Wochen Gefängnis, da nicht erwieſen ſei, ob ſie aus politiſchen Gründen gehandelt hätten. Das Gegenteil traf für die Pg. Zimmermann und Kaiſer zu. Der Erſtere erhielt vier Monate Gefängnis, während der Einſpruch des Leßkeren verwor⸗ fen wurde. 8 Aus der längeren Urkeilsbegründung inker⸗ eſſierk noch, daß auch der Vorſitzende die Aus⸗ ſagen des Zeugen Zambelli als eigenarkig, wenn auch nichk gerade als unwahrhaft und unwahrſcheinlich empfunden hat. Der Zeuge war eben vereidigk, während die Enklaſtungs⸗ zeugen unvereidigt vernommen worden waren. Es muß in dieſem Zuſammenhang darauf⸗ hingewieſen werden, daß es Menſchen gibt, die ihre Gedanken, Erfahrungen oder Wahr⸗ nehmungen nicht ſo wiedergeben können, wie ſie es im Kopfe haben. uis Der Fall an ſich beweiſt, wie ſchwierig die Lage für einen Angeklagken ſein kann, der leider nicht in der Lage iſt, neukrale Zeugen für ſich nennen zu können. Der Pg. Zimmer⸗ mann beſtreitek auch ſetzt noch geſtochen zu haben. Sehr energiſch beſtreiten auch vor al- lem Ehrbar und Dietrich jede Beleiligung an der ihnen zur Laſt gelegken Tat. gangen werden. Fälle, wie der der Heidelber⸗ ger Holzinduſtrie müſſen unmöglich gemacht werden. Unſer Herrgok hat nicht erſt das Geld und dann die Menſchen erſchaffen, ſon⸗ dern umgekehrk. Die Arbeiksbeſchaffung muß demzufolge auch nicht immer nur von der Geldſeite aus in Angriff genommen werden. Handwerk und Hausbeſitz haben viele gemein⸗ ſame Berührungspunkke, Landesverband das Problem der Arbeitsbe⸗ ſchaffung gemeinſam mit dem Hausbeſitzerver⸗ band in Angriff genommen. In der Diskuſ⸗ ſion, von der reger Gebrauch gemacht worden war, wurden die Ausführungen des Redners in zuſtimmendem Sinne unkerſtrichen. Nachdem als Ort für den nächſten Gau⸗ lag Friedrichsfeld beſtimmk und ver⸗ ſchiedene Reöͤner zu Punkt Verſchiedenes ge⸗ ſprochen hakken, konnke der Vorſitzende den Gautag gegen /½6 Uhr ſchließen. Anm. der Red. Wir hakten urſprünglich nicht die Abſicht, über den Gaukag zu berich- ken, weil uns weder zu dieſem noch zu den übrigen, anläßlich des 90 jährigen Beſtehens des Mannheimer Gewerbevereins geplanken und durchgeführken Veranſtaltungen eine Ein- ladung zugegangen war. Erſt als uns ſeitens unſerer Fachgruppe für Handwerk und Ge⸗ werbe verſicherk worden war, daß das Ver⸗ halten des Vorſtandes und der Geſchäftslei- kung von der übergroßen Anzahl der Mit⸗ glieder nichk gebilligt wird und der Vorſtand bezw. der Geſchäftsführer des Gewerbever⸗ eins Mannheim die Ouitkung für ihr Ver⸗ halken durch den Beſuch der Veranſtaltung (es waren nur etwa 60—70 Perſonen anwe⸗ ſend, ohwohl der Gewerbeverein Mannheim allein über 1000 Mitglieder zählt) bereits er · halten hätten, haben wir der Bikte der Fach⸗ gruppe enkſprochen und wenigſtens über den Gautag berichket. ſakion kann ſich durchſetzen. Gegen Schwarz- Oie Sinanznot der Stadt Cudwioshafen Ludwigshafen. Wie angekündigt, fand im Anſchluß an die Feier der Einweihung der Rheinbrücke im Stadtraksſaal eine dreiſtün⸗ dige Beſprechung ſtatt, an der Staaksmini⸗ ſter Or. Skützel, Regierunaspräſident Oſt⸗ helder, Oberreqiernnasrat Clemenz, Re⸗- ferenk für das Gemeindeweſen bei der Kreis- regierung, der Geſchäftsführer des bayeriſch. Städketages, Oberbürgermeiſter Knorr, die Bürgermeiſter der Stadt Ludwigshafen ſowie mehrere Stadkräte keilnahmen. Die Bera⸗ kungen galken der Behebung der finanziellen Roklage der Stadt. Ueber das Ergebnis der Ausſprache können ſetzt noch keine näheren Angaben gemachk werden. Schwehingen.(Aus dem Gemeinde⸗ rah. Sitzuna vom 16. November 1932. Frei⸗ williger Arbeitsdienſt der Stadigemeinde Schwekingen— Straßenherſtellung und Nuß⸗ barmachung von Gelände der Kunſtſeidefabrik Schwetingen..b. H. in Schwehingen i.. on Zulaſſung der Maßnahme zur Förde⸗ rung im Wege des freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſteks wird Kennknis genommen und Abſchluß des Verkrages mik dem Heimakwerk Baden als Trägerin des Dienſtes genehmigk.— Der Ankrag des Sportvereins Schwetzingen e. V. um Herrichkung bezw. Reuanlage des weſtl. Schloßgarken-Sporkplaßes im Wege des frei⸗ willigen Arbeitsdienſtes wird befürworkek.— Brühl. Herr Adam Schümmele wurde be⸗ auftragt, einen Fleiſchbeſchauerkurs zu beſu⸗ chen.— Nach der letzten ꝓerſonenſtandsauf⸗ nahme bekrug die Zahl der Einwohner 4039 mik 1035 Haushaltungen. Davon enkfallen auf den Orksteil Brühl 3380, auf den Orkskeil Rohrdorf 659. Brühl.(So wurde gekurbell.) Für un⸗ ſere Gemeinde iſt die Bürgerſteuer auf das ſiebenfache des Landesſahes feſtgelegt worden. Der Gemeinderak hak gegen dieſe Verord⸗ nung Prokeſt erhoben. Michelfeld. Burſchen aus Eſchelbach, die in einer Wirkſchaft bemerkt halten, daß der bald 78 jährige penſionierke Polizeidiener Herr Seeburger eine größere Geldmenge bei ſich krug, beſtahlen dieſen auf dem Heimwege. Mit Hilfe von einigen Michelfelder Burſchen gelang es, die Haupktäker feſtzunehmen und deshalb habe der Hirſchhorn. Die Stelle des Gemeinderech · ners wurde dem Verſorgungsanwärker Joſeph Ankon Weber von hier überkragen. Schönau. Der Singverein e. V. Schönau veranſtaltek am kommenden Sonnkag, den 27. Rovember, nachmitkags 3 Uhr, ſein diesjäh⸗ riges Herbſtkonzert. Das reichhaltige Pro⸗ A verſpricht einen genußreichen Nach⸗ mittag. Hoffenheim. Hier wurden von nicht dem Tabakbauverein angeſchloſſenen Pflanzern et⸗ wa 400 Zenkner Tabak zum Durchſchnitts⸗ preiſe von 63 RM. verkauft. Hoffenheim. Frau Anna Döbler konnte am letzten Sonnkag in voller körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 80. Geburkskag feiern. Brühl.(Ungeſeßliche Zahlungsmittel). Auf Grund eines Miniſterialerlaſſes wurden die bisher von der Gemeinde ausgegebenen Gut⸗ ſcheine wieder aus dem Verkehr genommen, da ſie als ungeſehliche Zahlungsmitkel gelten. Großrinderfeld. Bei der hier abgehaltenen Treibjagd wurden 46 Haſen und ein Fuchs erlegt. Ein Jagdaufſeher wurde durch 15 Schrote verleßt. Großeicholzheim.(87jähriger Veke ⸗ ran.) Martin Häfner, der einzige hier noch lebende Vekeran vollendele dieſer Tage ſein 87. Lebensſahr. Er machte die Feldzüge von 1866 und 1870/71 bei der 2. Kompagnie des 2. Bad. Grenadierregimenkes 110 mit. Altheim. 10 Tage nach ihrem 80. Geburts⸗ tag ſtarb dieſer Tage Frau Franziska We⸗ ber, geb. Söhner. 700 Prozenk Bürgerſteuer. Dudenhofen. Das Bezirksamt Speyer hat eine Bürgerſteuer von 700 Prozent des Landesſatzes verfügt. Der Gemeinderat be⸗ beſchloß, Beſchwerde beim Verwaltunagsge; richkshof einzulegen und beſtimmke eine Kom⸗ miſſion, die beim Bezirksamk und bei der Regierung vorſprechen ſoll. In der gleichen Sihung wurde die Erhebung einer Filialſtener 150 Prozenk der Gewerbeſteuer, beſchloſſen. Iffezheim.(Bürgermeiſterwahl). Bei der Bürgermeiſterwahl am Sonntag wurde der nakionalſozialiſtiſche Kandidat Ludwig Krieg gewählk. Er erhielt 33 Stimmen gegen 22² Stimmen, die ſich auf den Zenkrumskandida⸗ ken Franz Garkner vereinigken. Wiesloch.(Warenlager verbrannhh. In Rekktigheim brach im Gemiſchtwarenge⸗ ſchäft Hermann Reuß Feuer aus, das durch die Feuerwehr auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnke. Immerhin wurde der arößke Teil des Warenlagers ein Raub der Flam⸗ men. Eine im zweitken Stockwerk wobnende 70 jährige Witwe mußte durch das Fenſter in Sicherheik gebracht werden. Die Brand⸗ mhe konnke bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Sireik in der Bunkweberei Althof u. Jorn, in Zweibrücken. Zweibrücken, 21. Nov. Am Freitag hat faſt die geſamke Belegſchafk der Bunkweberei Althof u. Zorn wegen Lobndifferenzen die Arbeik niedergelegk. Die Verwalktung hakte daraufhin durch Anſchlag bekannkgegeben, daß die Streikenden ausgeſperrk werden, falls ſie bis Monkag vormittag die Arbeik nichk wieder aufgenommen haben. Da die ſtreikende Beleaſchaft heute vormittag die Arbeit nichk mehr aufgenommen hak, wurde ſie friſtlos enklaſſen. Es kommen elwa 145 Arbeiterinnen und Arbeiter in Frage. ———— Die Wettervorherſage Dienskag: Unbeſtändiges Weſtwelker, derſchläge. Mittwoch: Bewölkk, Niederſchläge. Waſſerſtandsnachrichten Rhein Nie⸗ Mann⸗ Maxavſe im Walds but Baſe Rehl Taub Ca- 18•11. 220 18 244 385 257 180 das Geld wieder beizubekommen. 19.11. 214 12 240 389. 253 173 Vecar ———— in iin 5 auf die die wirtſ ſem Syſt hingewie kelt, die ark einzu ben. Lei her nicht verblieb Uebergan folge der den Hem in dieſem ſein. Ab Ausfall d Gehaltshe Januar 1 Rollſyſter daß den Monaksw Gehalts z wird dah⸗ werden, j Jahre 19. nur mögl beſonders nachkseink halkszahlu gen der bung um bei zeigen ſo bedeule amkenſcha miktrifft 1 die Finan muß. Wir u Wirkſchafl diſche Ret ken Hälfie Jahr verſe Rakenverä beginnen 1 Soweit die aus wi wahre Lag weſenkliche aber der, zu ſagen? mußte ber⸗ einlegen, helmtages ausgerechn der Reſert treker feig Vor einr Herren une als in eine niſſe der 8 heit gemäß Jahrhundert friedigend Zeugniſſe e ſen galten ſchen Fran und niedrig Leuke, aller Es enkſt Bewohner gekroffen fi „Franken“ Um hier len wir kur, Bezirke ver Rheinſeite alſo die dͤr⸗ badiſche„F. Als älke überlieferk, gen henke n vorkommen, breiten Geſt Die kelliſch⸗ wiſſen— n ſitzen gebliel unkerworfen waren es v gerl, die dot inderech · r Joſeph n. Schönau den 27. diesjäh- ge Pro- Nach⸗ icht dem nzern et⸗ hſchnitts⸗ r konnte icher und ig feiern. kel). Auf rden die nen Gut⸗ mnommen, el gelten. ehaltenen in Fuchs durch 15 Veke⸗ izige hier ſer Tage Feldzüge ompagnie 0 mit. Geburks- zka We⸗ * Speyer zent des iderat be⸗ altungsge⸗ eine Kom⸗ bei der r gleichen Filialſteuer àſchloſſen. Bei der urde der wig Kriea gegen 22 nskandida· nnhh. In htwarenge⸗ das durch beſchränkt der arößke der Flam⸗ wohnende 13 Fenſter e Brand⸗ feſtgeſtellt f u. Jorn, reitag hat untweberei enzen die ung hakke nnkgegeben, twerden, die Arbeik Da die nittag die ſat, wurde elwa 145 gge. m age kker, Nie⸗ e. chten ———— 257 180 253 173 Mann⸗ heim Hheide'⸗ berg 2⁵5⁵ —— — 3 —— Der, Stamiheim und die Beamten Zu den von uns verkrekenen grundſätzlichen Auffaſſungen vom Beamken und ſeinem chuß bringen wir nachſtehend eine aufſchluß⸗ reiche Nokiz, die von der Badiſchen Beamken⸗ bank an alle ihre Mitglieder gerichtek wurde. Darin heißt es: Wir haben im Einvernehmen mik dem Ba⸗ diſchen Beamtenbund die Regierung mehrfach auf die ſchweren Folgen des Rollſyſtems und die wirtſchaftlichen Schwierigkeiken, die in die⸗ ſem Syſtem für die badiſchen Beamten liegen, hingewieſen und ihren Wunſch weiker vermit⸗ telt, die Fortführung dieſer Gehalkszahlungs⸗ art einzuſtellen oder wenigſtens hinauszuſchie⸗ ben. Leider haben unſere Bemühungen bis⸗ her nicht den gewünſchten Erfolg gehabt. Es verblieb uns alſo nur die Möglichkeit, den Uebergang etwas zu erleichkern krotz der in⸗ folge der wirtſchafklichen Lage entgegenſtehen⸗ den Hemmniſſe. Wir werden auch weikerhin in dieſem Sinne für unſere Mitglieder tätig ſein. Aber wir können nicht dauernd den Ausfall durch Vorſchüſſe auf die ganze zweike Gehaltshälfte decken. Dazu kommt, daß vom Januar 1933 an die weitere Durchführung des Rollſyſtems ſich prakkiſch ſo auswirken wird, daß den badiſchen Beamken am jeweiligen Monakswechſel nur 95 Prozenk des bisherigen Gehalts zur Verfügung ſtehen. Die Anpaſſung wird daher im nächſten Jahr um ſo ſchwerer werden, je größer die Rückſtände aus dem Jahre 1932 ſind. Da dieſe Anpaſſung aber nur möglich iſt durch äußerſte Zurückhallung, beſonders auch in den bevorſtehenden Weih⸗ nachkseinkäufen, iſt die jetzige Art der Ge⸗ haltszahlung im Hinblick auf die Bemühun⸗ gen der Reichsregierung zur Wirtſchaftsbele⸗ bung um ſo bedauerlicher. Es wird ſich hier⸗ bei zeigen, daß jede Kaufkraftminderung einer ſo bedenlenden Käufergruppe, wie ſie die Be⸗ amkenſchaft darſtellt, ſtels die Geſchäftswell miktrifft und ſich ſo letzten Endes wieder auf des Staakes ſchädlich auswirken muß. Wir würden es deshalb im allſeitigen Wirkſchaftsintereſſe begrüßen, wenn die ba⸗ diſche Regierung die Durchführung der zwei⸗ ken Hälfle des Rollſyſtems wenigſtens um ein Jahr verſchieben, alſo mit den fünfprozenkigen Ratkenveränderungen erſt am 1. Januar 1934 beginnen würde. Soweit die ſachverſtändige Nokiz der Bank, die aus wirklich beſter Quelleninformakion die wahre Lage der Beamkenſchafk kennk und ein weſenklicher Rückhalt für ſie iſt. Was weiß aber der„Stahlhelm“ zu dieſen Fragen zu ſagen? Der deutſche Philologenverband mußte bereits energiſche Verwahrung dagegen einlegen, daß anläßlich des Berliner Skahl⸗ helmkages ein Skück aufgeführt wurde, in dem ausgerechnek der Akademiker, der Leuknank der Reſerve Oberlehrer Schußlich zum Ver⸗ treker feiger Drückebergerei wird. Nummer. 40 dieſer famoſen Zeitſchrift, Stahlhelm“ läßt eine„Stimme aus der Fronk“ mit aus⸗ drücklicher Zuſtimmung der Schriftleitung eine „Mahnung an die Reichsregierung“:„Soziale Gerechkigkeit!“ ausſprechen. Darin ſtehen die hübſchen Sätze, die man ſich in Beamken⸗ kreiſen merken wird: „Es geht nicht an, daß zu einer Zeit, wo Millionen deukſcher Arbeiinehmer und Klein⸗ gewerbetreibende das Nötigſte zum Leben fehlt,... das Reich, die Länder und die Kom⸗ munen und ihre Anſtalken den Beamken Ge⸗ hälter zahlen, die mit der Armut unſeres Volkes nicht in Einklang ſtehen.“„.. eine radikale Herabſeßung der Bezüge vorzuneh⸗ men iſt das dringende Gebok der Stunde und der Gerechkigkeit.“„Da wird ſich natürlich ein Geſchrei erheben von wegen der„wohl⸗ erworbenen Rechke“. Weiker bezweifeit der Einſender die„Sauberkeit“ im Staatke und macht der Regierung den Vorwurf, daß ſie nicht wage, dagegen vorzugehen. Der Reichsbund der höheren Beamken ſchreibt als Erwiderung auf dieſe heraus⸗ fordernden Anwürfe: Der Veriag„Tradition“, W. Kolk, Berlin SW 68, Wilhelmſtraße 9, brachte ein Prachk⸗ werk in ſeiner Sammlung Tradition heraus unker dem Titel „Lehrer im Krieg“. Dazu weiß die Allgemeine Deukſche Lehrer⸗ zeikung, die im Auftrag des meiſt ſtaatspar⸗ teilich zuſammengeſeßken Vorſtandes des Deuk⸗ ſchen Lehrervereins geleitet wird, folgendes zu ſagen: „Erſtaunlich finden wir es, daß das Sam⸗ melwerk nichts davon weiß, daß der meiſt⸗ geleſene Kriegsroman„Im Weſten nichts Neues“, der ſchließlich die ganze(h nachfol⸗ gende Flut von Kriegsbüchern nach ſich ge⸗ zogen hat, von einem Vollsſchullehrer ge⸗ ſchrieben iſt. Der deutſche Lehrerſtand hat keine Ver⸗ das Buch von Remarque zu äch⸗ en“. Wir bedauern heftig, anderer Meinung als der Herr Pazifiſt von der AOez. ſein zu müſſen. Wir finden es völlig abwegig, wenn die Auflageziffer eines Buches, ſogar dann wenn es ſich um einen Pazifiſtenſchmöker wie den handelt, zum Wertmeſſer gemacht wird. Für uns iſt es auch nicht„erſtaunlich“, daß der Verfaſſer, Lehrer Franz Fuhren in Kapellen a. Ah., verſchwiegen hak, daß ein Remarque„Nichs Neues im Weſten“ ge⸗ So ſieht er aus: Es iſt höchſt bedauerlich, daß auch der Stahlhelm die Hand reicht zu ſolchen demagogiſchen Verheßungen der Skände. Denn wenn der Einſender es nichk weiß, die Schrift⸗ leitung hätte die Pflicht zu wiſſen, daß von ſolchen Gehältern an Beamte heuke weniger als je die Rede ſein kann. Oder ſollte es ihr ſo unmöglich ſein z. B. feſtzuſtellen, daß die höheren Beamten kaum die Hälfte ihrer Vor⸗ kriegsbezüge nach der Kaufkraft haben? Und falls wiſſen, was das meiſtens für„Beamke“ ſind, die in Skandalprozeſſen figurieren. 1* Wenn nach Vorſchlägen des„Stahlhelm“ verfahren werden ſoll, dann würde durch eine erneuke Beamtengehaltskürzung wieder die Kaufkraft erheblicher Bevölkerungsſchichten verringert. Daß die Auswirkungen ſolcher Maßnahmen gerade wieder Einzelhandel und Kleingewerbe kreffen würden, weil dann wie⸗ der weniaer gekauft werden könnke, ſo weik geht di⸗ verlegung der„Stahlhelmzeitung“ offenſich) nichk. ſchrieben hak. Es beweiſt das nur, daß Fuh⸗ ren eine beſſere Meinung von den ſoldakiſchen Tugenden des deutſchen Lehrerſtandes hak, als der Schrifkleiter der AOLz., und er ſeine Stan⸗ desangehörigen nicht mit der Erinnerung an einen Beſudler deukſcher Soldakenehre und einen Vakerlandsflüchtling vom Schlage eines Remarque, belaſten wollke. 37 lut loꝛ (Nicht locker laſſen! Unter dieſer Ueberſchrift erſcheinen faſt regelmäßig in dem badiſchen Volksdienſtorgan „Evangeliſcher Volksdienſt“ Artikel eines „Seehaſen“, der augenſcheinlich ein Wohlge⸗ fallen daran hat, ſeine Geiſtesprodukte ge⸗ druckt zu ſehen. Dabei ſcheink es ihm aber noch nicht aufgefallen zu ſein, daß dieſe ſeine Geiſtesblitze durch das monokone Wieder⸗ holen der Ueberſchrift mit der Zeit wie ein Brechmittel wirken müſſen, vor allem auf den Leſer, der mit dem Dialekt der Bodenſee⸗ gegend, aus der die Berichte kommen, nichk verkraut iſt. In der Nummer vom 19. November wagt ſich der„Seehaas“ auch einmal auf das glatke Parkett der„großen Politik“, rutſcht natür⸗ lich ſchon bei den erſten Gehverſuchen aus und ſchlägt langgeſtreckk hin. Er meint, alle würden ſagen, ſie hätten geſiegt, um gleich was die„Sauberkeit“ bekrifft, ſollte ſte eben⸗ wegen— nun wegen der paar iumpigen Stim⸗ men, die der Volksdienſt hier und dork ge- winnen konnke. Plötzlich aber wird er ganz kraurig geſtimmt. Er iſt ſehr unbefriedigt über das badiſche Ergebnis. Ja, mein lieber Mann, die Badener haben eben einen guten Anſchauungsunterricht volksdienſtlicher Poli- kik durchgemacht, nämlich das ewige hin⸗ und herjonglieren der Vollsdienſtabgeordneken im badiſchen Landtag. Jeder, der dieſe Ark „Politik“ verfolgt hat und dann noch Volks⸗ dienſt wählt, dem gehört eine Freikur in einem Sanakorium für Geiſtesſchwache verordnel. Als der badiſche Landtag im Mai 1930 das Frankenland beſuchte, da waren es zwei Volksdienſtabgeordnete, die in Werkheim am Eingang des Hotels„Zur Kelte“ vor dem Zen⸗ krumsabgeordneten Baumgarkner, dem jetzigen Kultusminiſter, Verbeugungen machten, als ſei er der Kaiſer von Japan und ſie die unker⸗ känigſten Bewohner des„Landes der Sonne“. Dann meink der„Seehaas“, in Baden hätte der Volksdienſt unbedingt 25000 Stim⸗ men bekommen müſſen, wenn alle ſo geſchafft hätten, wie er. Gleich darauf verrät er uns auch ſeine Mekhode. In einem mikkelbadiſchen Dorfe brachte er ein altes Weiblein zum Volksdienſt zurück. Nur die Gluken müſſe man ſammeln und ſo das Feuer anzünden. Wir bedauern aufrichtig den armen Sammler, — bis er ſo weit iſt, leben dieſe Leuke nichk mehr. Das allerſchönſte aber kommk zum Schluß. Er ſchreibt wörklich:„Als D. Strathmann bei uns in Konſtanz in einer überfüllten Ver⸗ ſammlung geſprochen hatte, meinke ein Be⸗ kannker, ſo ſollten wir zehn durchs Land ſchicken können, dann ging's vorwärks!“ Arme Angorakatzen! Wenn zehn Strath⸗ männer durchs Land zögen, würde keine von euch mehr das Licht des nächſten Tages er⸗ blicken. Gokt ſei Dank iſt dem nicht ſo, denn wir wüßten nicht, wie man die Stralhmänner ſchützen ſollle, vor den Wutausbrüchen der ſchwergeſchädigken Kaßenbeſitzer. Soweit der„Seehaas“. An einer anderen Stelle derſelben Nummer verräk uns ein Volksdienſtler aus Norddeukſchland, wie„man nicht locker läßt“. Man lieſt da:„Ein Freund aus Norddeutſchland ſchreibt uns, daß er bei dieſer Wahl durch perſönliche Werbung ſeine Mutter, ſeine Schwiegermukter, Schwager und Schwägerin, den Direktor ſeines Geſchäftes, ſowie deſſen Frau und Dienſtmädchen für den Volksdienſt gewonnen habe. Dieſe wenigen Beiſpiele von vielen beweiſen, daß der per⸗ ſönliche Einſatz für den Volksdienſt immer Früchte kragen wird. Wer machts nach!?“ Wer lacht da nichk? Die ganze Familie und die Frauen und das Dienſtmädchen! Der Mann hat Chancen bei dem weiblichen Ge⸗ ſchlecht! Fein. Nicht wahr? Der Volksdienſt ſcheint ſich immer mehr als die Parkei herauszuſtellen, als die wir ihn immer bezeichnet haben: die Parkei der Ar⸗ darauf ſelbſt in die Siegesfanfare zu blaſen men im Geiſte! Phylax. Sind die Bewohner des badiſchen Frankenlandes „Franken“? Vor einigen Tagen fühlten ſich einige Herren unangenehm berührk und getroffen, als in einem Vorkrage die fitklichen Verhält⸗ niſſe der Franken in Frankreich der Wahr⸗ heit gemäß in der Zeit des.,., 7. und 8. Jahrhunderks als in jeder Beziehung unbe⸗ friedigend geſchilderk wurden. Nach dem Zeugniſſe einer ganzen Reihe von Zeilgenoſ⸗ ſen galten die heute franzöſiſchen und belgi⸗ ſchen Franken jener Zeit allgemein— hoch und niedrig— als ktreuloſe und meineidige Leuke, aller Verbrechen fähig. Es enkſteht die Frage, ob ſich die heutigen Bewohner im badiſchen Frankenland davon gekroffen fühlen können. Sind ſie überhaupk „Franken“ im raſſiſchen Sinne? Um hierüber zur Klarheit zu kommen, wol⸗ ken wir kurz die Geſchichte der Provinzen und Bezirke verfolgen, die heuke auf der rechten Rheinſeite als„fränkiſch“ bezeichnek werden, alſo die drei bayriſchen Provinzen und das Als älkeſte Bewohner ſind uns Kelken überlieferkt, von denen vereinzelke Erinnerun⸗ gen heunke noch in Form von Rückſchlägen vorkommen, blonde, ziemlich große Leukte mit breiten Geſichtern, die an Slaven erinnern. Die keltiſche Bevölkerung iſt,— ſo viel wir wiſſen— nicht ausgewanderk, ſondern immer ſitzen geblieben. Sie wurden von Germanen unkerworfen. In den bayriſchen Provinzen waren es vorwiegend Hermunduren(Thürin⸗ gerh, die dort liedelten, m dem badiſchen Ge⸗ biet Burgunder und Alemannen. Die Bur⸗ gunder zogen 413 weiter nach dem Weſten und zum größten Teil über den Rhein (Worms), ſpäter an die Rhone. Man muß annehmen, daß im badiſchen Gebiete und auf dem Boden der heſſiſchen Provinz Skarken⸗ burg erhebliche Teile des Volkes geblieben ſind, daß ihr Blut heuke noch vorhanden iſt. Die Alemannen ſind ſchon um Chriſti Geburt feſtgeſtellt. Es ſcheink, daß ſie von den Rö⸗ mern aus dem Gebieke innerhalb des Pfahl⸗ anbaus(alſo weſtlich derſelben) verkrieben wurden. Ob zur Römerzeik im ſogen. Decu⸗ matenlande eine landbebauende romaniſche Bevölkerung angeſiedelk wuürde, iſt nicht be⸗ kannk;: möglich iſt es immerhin, daß aus Gal⸗ lien(Frankreich) nichtgermaniſche Siedler an⸗ geſeßt wurden. Ihre Zahl kann aber nicht er⸗ heblich geweſen ſein. Die Römer wurden— abgeſehen von Burgundern— von den Ale⸗ mannen verkrieben. Dieſe waren nach dem Abzug der Burgunder Herren des Gebieles zwiſchen Donau und Main und in der Wek⸗ kerau, ſie gingen ſpäter über den Rhein, be⸗ ſiedelten die Nordſchweiz und Vorarlberg, El⸗ ſaß, Lokhringen und drangen nordwärks und weſtwärks weit vor. Ueberall, wo es Dörfer mik den Endungen„weiler“(franzöſiſch diller) und„ingen“ gibt, ſind Alemannen geweſen. Ihr Vordringen— es handelte ſich immer um Siedlungsland— brachte ſie in Konflikt mit dem Völkerbund der Franken, die zuerſt am Niederrhein nach Frankreich vorſtießen, dann am Mittelrhein. Franken und Alemannen ha⸗ ben oft mit einander gekämpft, mit wechſeln ⸗ dem Erfolg. Die Enkſcheibung fiel in einer Speyer und Straßburg, nichk bei Zulpich, wie gelehrt wird. Die Franken unker Chlodwigh blieben Sieger und die Alemannen verloren das ganze linke Rheinufer, ſowie alles Ge⸗ biet nördlich der Linie Karlsruhe⸗Heilbronn⸗ Kocher uſw. Alle Familien, die nicht nach dem Süden in das frei gebliebene Skamm⸗ land flüchten konnten, verloren ihre Freiheit, ſie wurden Hörige der Franken. Man weiß nicht genau, wie groß die Zahl der flüchten · den Familien war; ſicher iſt aber, daß viele Alemannen geblieben ſind, daß ihr Bluk heute noch in dieſen Gebieten vorhanden iſt. Man kann es an dem Typ der Bevölkerung feſt⸗ ſtellen, ferner an der Sprache, an ihren Haus⸗ tieren und ihren Ackergeräten. In dem von feher dünn beſiedelten Land waren große Lücken vorhanden. Wir ſtellen aber feſt, daß um das Jahr 500 in ihm noch vorhanden waren: die Reſte der Burgunden und Alemannen, alſo Germanen, ferner ver⸗ einzelte Reſte der Kelten und vielleicht einige romaniſche Volksſplitter. Das ganze, von den Alemannen geräumke Gebiet wurde fränkiſche Provinz und von fränkiſchen Beamken ver⸗ waltet. Daher die Bezeichnung(Oſt⸗)„Franken“, die aber mit der Bevölkerung nichts zu kun hat. Nur die Oberſchicht war„fränkiſch“, aber ſehr dünn. Wenn von ihr heuke noch Reſte vorhanden ſind, können ſie nur in dem alten Adel der gräflichen Geſchlechter ſtecken, die ſich aber unker der Bevölkerung niemals ganz ſicher gefühlt haben und ihr immer fremd gegenüber ſtanden. Wäre das nicht der Fall geweſen, hätten ſie es nicht nötig gehabt, be⸗ feſtigte Burgen zu bauen. Man findet nir⸗ Schlacht, deren Jahreszahl nicht genau bekannt iſt. Es war zwäſhen 26 mo 330, zwiſchen gends ſo viele Burgen, wie gerade in dieſem Gebieke! Es blieb allerdings nicht bei der alken Be⸗ völkerung. Denn zwiſchen ihr wurden neue Siedler angeſetzt. Nach den Namen der Dör⸗ fer zu ſchließen, waren es vorwiegend Chat⸗ ken, ferner unker Karl(d..) Sachſen, alſo wieder Germanen. Es ſcheink allerdings, daß auch dunkelhaarige Menſchen von kleinem Wuchs angeſiedelt wurden, denn ſie ſind na⸗ menklich in der Umgebung von Heidelberg (und in der Rheinpfalz) vielfach vorhanden. Woher ſie kamen, bleibt eine offene Frage. „Franken“ im eigenklichen Sinn waren ſie ſicher nichk. Später wurden und zwar na⸗ mentlich nach der Oſtgrenze zu flaviſche Sied⸗ ler angeſetzt, zum Teil Kriegsgefangene, zum Teil von der Kirche angeſiedelte Leuke. Alle dieſe verſchiedenarkigen Raſſen hielken ſich lange gekrennk, heirakeken nur unker ſich. Erſt die neuſte Zeit hat hierin eine Aenderung ge⸗ bracht. Auf jeden Fall iſt der Blukankeil der Franken(die ſelbſt ſchon ein Miſchvolk ge⸗ worden waren und von beiden Seiten ihrer Vorfahren üblicher Weiſe vorwiegend die ſchlechten Eigenſchaften übernommen hatlen) in unſerem Gebiete ein minimaler. Deshalb iſt die Bezeichnung der Bewoh⸗ ner der badiſchen Bezirke als„Frankenland“ falſch. Sie enkſprichk nicht ihrer raſſenmäßigen Zuſammenſetzung und führk irre. Fränkiſch war nur die Verwaltung! Damit fällt aber jeder Grund fort, die Be⸗ wohner der rechtsrheiniſchen„fränkiſchen“ Gebiete für die Sünden der echken Franken in Belgien und Frankreich verankworklich zu machen. Sie haben, wie bewieſen, ſo guk 35 nichts mit dieſen zu kun. Dienslag, den 22. November 1932 Auch ein Wiß! Anläßlich der Rheinbrücken⸗ einweihung ſtanden bekannklich Schulk'nder Spa⸗ lier. Als nun die Böllerſchüſſe erkönben, rief ein Knirps von 10—12 Jahren: Siegſcht dork drowe verdampft der papen! Womit er ungefähr das Richlige gekroffen haben dürfte. Die Hand verſtaucht hak ſich am Samstag abend ein Skellwerkwärker infolge Skolperns über einen Sibein an einer unbeleuchkeken Ausbeſſerungsſtelle. Sporkunfall. Auf einem Sporkplatz ſtießen zwei Fußballſpieler ſo unglücklich zuſammen, daß der eine einen Unberſchenkelbruch erl'tk und ins Krankenhaus verbrachk werden mußke. Verhängnisvoller Bruderſtreit. Ein Volksſchü⸗ ler aus Feudeaheim ſtürzte beim Streit mit ſeinem Bruder am Sonntag nachmitbag ſo unglücklich zu Voden, daß er den Unterarm brach und ins Kran⸗ kenhaus verbrachk werden mußte. Ein Kachelofen explodierke am Samsbag vor⸗ mitbag in einem Hauſe der-Quadrake. Die Decke des Ofens wurde zerkrümmerk und der Fußboden durch die herabſtürzenden Kacheln beſchädigt. Meſſerheld. Ein zwiſchen einem Maurer und einem Bürogehilfen entſtandener Meinungsſtreit arblele auf der Straße zwiſchen Wallſtadt und Kä⸗ ferlal in Tätlichkeiten aus. Dabei wurde der Bürogehilfe durch mehrere Meſſerſtiche in Rücken und Geſäß lebensgefährlich verleßt. Geſchnappk und ins Bezirksgefängnis eingelie · ferk wurde am Sonnbag ein Hilfsarbeiker, der vor kurzem im Käferbalerwald ein Fahrrad geſtohlen hatke und in deſſen Wohnung noch 2 Herren- und 1 Damenfahrrad vorgefunden wurden, über deſſen Erwerb der Feſtgenommene ſich nicht ausweiſen konnke. Grober Unfug und Ruheſtörung waren die Ur⸗ ſachen, daß in den letzten Tagen nicht weniger als 37 Perſonen zur Anzeige gebrachk werden mußken. Lebensmüde. In der Nachk zum Sonntag hat ſich ein 56 Jahre alker verheirateler Dreher im Keller ſeiner Wohnung auf dem Waldhof erhängt. Die Tak dürfte auf ein unheilbares Le'den zurück⸗ zuführen ſein. Krafltfahrzeugkonkrolle. Auf der Neckarauer Straße wurden geſtern nachmitlag anläßlich einer Verkehrskonkrolle vier Laſtkrafkwagen feſtgeſtellt, die mik unzuläſſiger Geſchwindigkeit fuhren. Die Führer gelangten zur Anzeige. Dem Tierſchußverein— Geſchäftsſtellt T 2, 14, Tel. 33 441— werden ſehr oft Hunde und Katen zugebrachk, deren Ausſehen darauf ſchlie⸗ ßen läßk, daß ſte enklaufen ſind. Die Vermiſſenden werden gebelen, ſich gegebenenfalls an die oben genannke Geſchäftsſtelle wenden zu wollen. Ein neues„Bild des Monaks“ in der Städti⸗ ſchen Kunſthalle. Nachdem das Gemälde von Ed⸗ vard Munch aus der Sammlung Gläſer in Jſels⸗ fürth in der Gemäldegalerie der Kunſthalle län⸗ gere Zeit zur Schau geſtellt worden iſt, zeigk die Kunſthalle nunmehr ein Gemälde von Vincenk van Gogh„Gräberſtraße in Arles“(Les Al'scamps) — gemalt 1888— aus einer Mannheimer Privak-ge ++◻ 5 12 7 7 ¹ 4 — 4 X 5 ig ———*—— ——————— ſammlung. Das Bild hängk in dem kleinen Raum neben dem Manet⸗Saal. Thealer im Rilkerſaal des Mannheimer Schloſſes. „Meiſter Pedros Puppenſpiele.“ Eine Kurzoper von Mannel de Falla. Wer kennk nicht die grokeske Geſtalt Don Quichoktes, jenes perſonifizierten Abbildes menſchlicher Schwächen? Die ſpaniſche Literakur hat wohl keine vollendekere Figur der Welt ge⸗ ſchenkt als dieſen Helden, der ſich in keine Le⸗ benslage einfühlen, in keiner Situakion zurecht⸗ finden kann! Und welchem Komponiſten gäbe dieſe„Geſtalk vom kraurigen Rikter“ nicht re'zende Anregung? Ein Spanier ſelbſt hat ſich an die Verkonung einer Epiſode dieſer Dichtung gewagt. Ritter Don Quichokke ſitzt mit ſeinem Gefolge rot Don Pedros WMarionektenbühne. Die„Hi⸗ erie von der befreiten Meliſendra“ wird gege⸗ ſen: Als auf Geheiß Kaiſer Karls des Großen der Bräukigam der Meliſendra ſie aus der Ge⸗ fangenſchaft des Maurenkönigs befreit,— da er⸗ wacht der Talendrang in des Rikters Herz und er ſchlägt mit ſeinem Schwert das Puppenthealer kurz und klein. Er hält das Spiel für Wirklich⸗ keit und läßt pedro mit ſeinen Trümmern zurück. Das Beginnen, dieſes unproblematiſche und harmloſe Geſchichtchen in Muſik zu ſetzen, iſt kein leichtes. De Falla vari'erk und moduliert einige ſpaniſche Volksweiſen mit gulem Rhythmus und anſprechendem Temperamenk. Sobald er aber melancholiſch die Figur Quichoktes unkermalt, wird er undurchſichkig. Die ganze Angelegenheit dürfte kaum höher zu bewerten ſein als eine gelungene Studie kammermuſikal ſcher Art, Die hieſige Erſtaufführung wurde im Zuſam⸗ menhang mit der Marionetlenausſtellung im Schloß, aber zu Ehren() des anweſenden Ger- hart Hauptmann⸗Redners Alfred Kerr(11) ver⸗ anſbaltel. Und zwar ging die Veranſtalkung„Jurch 2 4 Aufruf der Mannheimer Ortsgruvye der Deutſchen Kolonialgejelljchajt Am 14. Okkober ds. Is. jährke ſich der Tag, da vor fünfzig Jahren die Deukſche Kolon algeſell⸗ ſchaft gegründet wurde, die zuſammen mit der 1884 von Dr. K. Pelers gegründeken Geſellſchaft für deutſche Koloniſakion durch Schaffung der deut⸗ ſchen Kolonialbewegung und durch Ausſendung der erſten deutſchen Kolonialpioniere den Grund⸗ ſtein zum deukſchen Kolonialreich legke, an deſſen Ausbau dann die Deukſche Kolonialgeſellſchaft durch 30 Friedensjahre führend und kät'g Ankeil nahm. 7 Gerade damals griff, angeſichts der geopolitiſch ſchwierigen Lage und angeſichts der wirkſchaftlichen Entwickelung Deukſchlands die Erkennknis Plaß. daß, wollten wir nicht als Volk in unſeren Gren⸗ zen verkümmern, wir neuen Lebensraum brauch- ken.'r brauchten Neuland zur Anſiedelung deutſcher Bauern, die in der alten Heimak kein Land mehr fanden, wir brauchten Rohſtoffgebiele zur billigeren Ernährung des Volkes und zur Selbſtverſorgung der heimiſchen Induſtrie, wir brauchben für eben dieſe Induſtrie Abſatzgeb'ele. Die Erkennknis der Nokwendigkeit kolonialen Be⸗ ſitzes wurde dank der Arbeit der DKG immer mehr Allgemeingut. Roch ehe aber die Früchle dieſer Arbeit rei⸗ fen konnken. kam der Weltkrieg und mit ſe nem Ende zu allem anderen Unerkräglichen der Raub der Kolonjeen. In den Röten und Kämpfen der Nachkriegszeit krat im Bewußtſein der breiten Oeffenklichkeit die Bedeulung der Kolonialfrage, ———————— „Herr mach uns frei, haß Deuhöchland lebe Tolengebächtnisfeier ber Mannheimer Nationaljozialüten Tokenſonnbag! Ein Tag des Gedenkens! Ein Tag des Rückblicks und Ausblichs, der inneren Sammlung und Erhebung Im Ge ſte ziehen alle die vorüber, die vor uns hingegangen ſind'n ein beſſeres Jenſeits, die Helden von 1914—18, die im Kampfe um ihr Vakerland in Flandern, vor Verdun, in den Vogeſen, auf den Schlachtfeldern Rußlands, auf See und im heldiſchen Luftkampf gefallen ſind. Da ziehen ſie vorüber, die meuch⸗ kngs hingemordet nicht anderes wollten, als die Helden des Weltkrieges: Ein freies Deutſchland. Und an dieſem Tage ſtand noch einmal die Erin⸗ nerung an das Grauen draußen in den Gräben auf und manches Erinnern an einen draußen ge⸗ bliebenen Kameraden, läßt die Fäuſte ballen, die ihren Opferkod hundertfach ſchmachvoll verkan. Ein heil'ger Eid fliehk gen Himmel: Nein, das Sker⸗ ben dieſer in Oſt und Weſt und in heimaklicher Erde ruhenden Kämpfer darf nichk umſonſt gewe⸗ ſen ſein, ſoll nicht unſer Leben allen Sinn verloren haben. Die Kreisleitung Mannheim der NSDAP hakke zu einer Tolengedächtnisfe'er auf dem Eh⸗ renfriedhof in Mannheim am Totenſonnkag ein⸗ laden. SA und SS krat kurz vor 16 Uhr vor der Leichenhalle ſturmweiſe mik umflorken Fahnen an. Sturm um Sturm marſchierke dann geſchloſſen das Enigegenkommen des Mitgliedes Mai ſch“(‚9 von der Bibliophilen(jüdiſchen!) Geſellſchaft aus! Ueber dieſes„Enkgegenkommen“ des Inkendaalen Maiſch wird noch zu ſprechen ſein! Es iſt nicht abzuſtreiten, daß das Werkchen, infolge ſeiner Originalikät, einen verhälknismäßig guten Widerhall gefunden hat. Einen Hauplan- be'l daran hat neben dem Spielleiker R. Hein der Skutigarker Marionettenſpieler Deininger. Or. Cremer leitele das ſehr unglücklich po⸗ ſtierke kleine Orcheſter mit gulem Einfühlungsver- mögen. Sidney de Vries gab die Figur Don Quicholkes mit ſe nem obligatoriſch unverſtändlichen Organ. In Fritz Bartling hakte man den paſ⸗ ſenden Meiſter Pedro und in Nora Landerich einen krefflichen Anſager. Im Gefolge des lalen- frohen Ritters fiel ſeine„Gelieble“ ebenſo ange · nehm durch Friſchheit wie der„Mann in Schwarz“ unangenehm durch ſture Unbeweglichkeit auf. Habsheim. Filmſchau. Palaſt⸗Lichlſpiele. Wir haben ſchon bei der Erſtbe ſprechung des Filmes„Sehnſucht 202“ mit Befriedigung feſtſtellen können. daß es ſich um eine rechk unkerhallende Operette handell. Gewiſ⸗ ſenhafte Reg earbeit ſchmiſſige Handlung, lobens- werte Darſtellung, gute Kamerakunſt— das ſind die auffallenden Punkte dieſes Films. Aus den Vereinen: Ein„Olympiakämpfer“ plauderk! Im dichtbe⸗ ſehlen Saale des Mannheimer Rudervereins Ami⸗ eitia hielt der Olympiafahrer Huber einen kem⸗ peramentvollen Vorkrag über ſeine Erlebn'ſſe in Los Angeles. Er ſchilderke in inkereſſanten Aus⸗ führungen ſeine Eindrücke während der Fahrk der „Bremen“ nach Newyork. der Stadk des Trubels, der Unraſt und Eile: erzählt von der Fahrt durch die von Büffelherden„befreile“ Prärie, um nach Ueberquerung der Rochy- Mountains feſtzuſtellen, die Empfindung für das angekane Unxrechk und die Schmach der Miderwerkigkeitserklärung gegen ⸗ über anderen lebenswichtigen Fragen zurück. Die wenigſten begriffen, daß die koloniale Frage, die Frage nach genügendem Lebensraum, die deuk⸗- ſche Frage geblieben, ja mehr denn je geworden war. Hans Grimm hat in ſeinem erſchütternden Roman„Volk ohne Raum“ dieſe Frage als die deukſche Lebensfrage überzeugend dargeſtellt. Mill'onen Deukſcher ſind gezwungen, außer⸗ halb der deutſchen Volksgemeinſchaft zu leben, fremden Völkern zu dienen, oft gegen die Inbereſ⸗ ſen des eigenen Volkes. Die Deukſchen in der Heimat leben von der Verſorgung fremder Vöſ⸗ ker mit den Erzeugniſſen des deukſchen Fleißes und werden arbeikslos und müſſen hungern, wenn die Welt ſich den deutſchen Erzeugniſſen verſchließt. Mill'onen Deutſcher verkümmern geiſtig und ſo⸗ zial, weil ihrem Tätigkeitsdrang und Aufſtiegwil⸗ len kein hinreichender Spielraum gewährk iſt. Man vergleiche damik die Lage der Kolon'een beſitzen⸗ den Franzoſen und Engländer! Brauchke das deuk⸗ ſche Volk ſchon vor dem Kriege Kolonieen, ſo brauchk es ſie jetk erſt recht um ſich ſeine Lebens⸗ grundlage zu ſichern und zu erweikern. Auch in Mannheim, dem füdweſtdeukſchen Wirk⸗ ſchafksmittelpunkt, beſtand vor dem Krieg eine rührige Orksgruppe der DAcG. Dieſe ſoll nunmehr zu neuem Leben erweckk werden, um in Verb'n⸗ dung mit den kolonialinkereſſierken politiſchen, wirkſchaftlichen und kulturellen Vereinigungen bei eigener parkepolikiſcher Neutralikät auch hier die Arbeik an dieſer wichtigſten deutſchen Lebensfrage wieder aufzunehmen, das Inkereſſe der breilen Oef⸗ fenklichheit wieder zu wecken. An alle kolonial- inkereſſierken ergehk deshalb der Aufruf zur Mit⸗ arbeit in der OͤG zum Heil des ganzen deutſchen Volkes. Der geſchäftsführende Ausſchuß. Vickor Dick, Dr. Okto Uebel, Rich. Wagnerſtraße 1. Schwarzwaldſtraße 24. zum Ehrenfriedhof. Während ſich die SA, SS und die Amkswalker in Uniform auf dem Podeſt vor dem Ehrenmal im Wereck formierten, drängle ſich um das weite Rund des Ehrenfriedhofes die Menſchenmenge Kopf an Kopf. Sbandarkenkapelle 171 und SS-Muſikzug hakten die muſtkaliſche Um⸗ rahmung der Feier übernommen. Laukloſe Stille herrſchte, als die Kapelle mit einer Skrophe des Liedes vom guten Kame raden den Gedächtnisakt eröffneke. Ein Kommando er⸗ tönt: SA und Ss und mit ihnen zahlreiche Män⸗ ner und Frauen aus der Menge grüßen mit erho- bener Hand die Token. Danach wies Standarken⸗ führer Pg. Feit auf die Bedeutung des Tages hin und gedachte der gefallenen Kameraden des Welt⸗ krieges und unſeres Freiheitskampfes. Rach oͤem Choral„Ich bele an die Macht der Liebe“ ergriff Stadktpfarrer Kiefer das Work zu ſeiner Gedächknisanſprache und führke ungefähr folgendes aus: Wir heißen Euch hoffen! Wir rufen hinein in den heutigen Tag, wo die Nakur ſich anſchickt das Sterbekleid anzuziehen, an dieſer Stätke, wo der Tod von jedem Grabſtein grüßt, in dieſer Skunde, wo wir unſerer gefallenen Helden ge⸗ denken. Wir heißen Euch hoffen! Obwohl wir wiſſen. daß die deukſche Heimat auch drüben noch nicht vergeſſen iſt. Ueberall an den Bahnſtakionen wur⸗ den unſere Olymp'akämpfer von Deutſch⸗Ameri⸗ kanern mit laukem Jubel begrüßt, jeder erku ndigke ſich nach der allen Heimat und alle hatten den Wunſch, bald wieder nach Deutſchland zurückkeh⸗ ren zu können. Ueber die Olympiakämpfe ſelbſt, beſchränkte ſich der Vorkragende im Großen und Ganzen auf die waſſerſporklichen Veranſtaltungen und ſtellte feſt, daß beſonders Länder, wie Italien und Japan, eminente Fortſchritte in der Ruderei gemacht haben. Die Lichtbilder, die vorgeführt wurden, zeigten, daß die Sportbegeiſterung in Los Angeles rieſengroß war. Der lebendige Vor⸗ trag des Herrn Huber, in Verein mit den Sicht⸗ bildern ließ die Tage in Los Angeles noch einmal in den Herzen der Teilnehmer auferſtehen und auch wir Daheimgebliebenen waren ſo mitgeriſſen, daß man faſt vermeinke, alles das, was der Redner erzählte und in Bilbern zeigke, leibhaftig mit zu erleben. Reicher Beifall lohnke am Ende des Vorktrags den Redner, der es verſtanden, ſeine Zuhörer einige Skunden mit ſeinen Ausführungen zu feſſeln. 4 Ausſtellung über ⸗Hausmufil im Palaithotel Die Benennung„Hausmuſik“ umfaßt ein Klei⸗ nes Gebek und es ließe ſich unker ſtrenger Be · ſchränkung hierauf wirklich nicht viel ausſtellen. So mußten auch die Ausſteller, um übe rhaupk el⸗ was zu bieken, auf das allgemeinere Gebiek der Muſin ſchlechlhin übergreifen. An Inſtrumenken war ſogar den ausgeſprochenen Jazz⸗Inſtrumenken ein großer Plaßz eingeräumt. Am Eingong feſſelt beſonders ein Fakſimile · Auszug der„Me ſterſinger“. Die Reuerſcheinun⸗ gen der letzben Jahre an Kammermuſik(auch Aus⸗ grabungen verſchollener Wertze) waxren reichlich vorhanden. An neuen Inſtrumenben ſah man ein daß Unzähligen heuke von neuem die Narbe ihres großen Leids aufbricht, obwohl wir wiſſen von dem jahrelangen Todeszucken unſeres deullchen Volkes, obwohl wir wiſſen bon den 400 der unſri⸗ gen,'e meuchlings hingemordet ſind, dennoch ru⸗ fen wir Euch zu: Wir heißen Euch hoffen. Denn ich ſehe, wie an dieſer Skätte ein rieſen⸗ großes Kreuz in dieſe Erde eingerammk iſt und das hineinragk bis in den Himmel. Das Chriſtus- kreuz über dem die Worie ſtehen: Ich lebe und Ihr ſollt auch leben! Darum unſere Vokſchafk: Der Tod iſt nicht das Letzte, ſondern mächkiger iſt das Leben. Darum hak unſer Leben, Leiden und Sterben nur dann einen Sinn, wenn es Opfer, Hingabe des eigenen Selbſt bedeutet, denn: Niemand hat größere Liebe, daß er ſe'n Leben läßt für ſeine Freunde. Im Schakten des Chriſtuskreuzes bekommen wir erſt ein Verſtändnis für den Sinn dieſes Da⸗ ſeins und dieſer Sinn heißt: Op fer! Unker dieſe Schau laßkt uns auch das Geden⸗ ken an unſere gefallenen Brüder ſtellen, ihr Sker- ben war Opferkod, ſie ſtarben für uns, auf daß wir leben können. Und ſolange dieſer Opfergeiſt in unſerer Bewegung lebendig iſt, wird Deutſch· land nichk untergehen; ſolange iſt Hoffnung auf Wiederaufſtieg vorhanden. So laßt uns unker dem Chriſtuskreuz die Banner des Hakenkreuzes enkfalten, dieſes Symboi der Hoffnung und Zeichen der ſieghaften Sonnenkrafk, die ſich Bahn ſchafft durch Nacht und Nebel, dieſes Zeugnis vom Le⸗ ben, das ſich auswirkk in deukſchem Blut und deut⸗ ſcher Art, in deulſchem Geiſt und deukſchem We⸗ ſen. Unker das Chriſtusbreuz kreken wir mit dem Hakenkreuz, dann ſind wir gewappnek für den künftigen Kampf, dann iſt uns der Sieg ſichor: Herr mach uns frei, daß Deulſchland lebe! Nach der zu Herzen gehenden Anſprache von Sbadkpfarrer Kiefer intonierle die Kapelle noch einmal das Lied vom guten Kamevaden, unber deſ⸗ ſen Klängen Pg. Fiſcher im Namen der Kreislei- tung einen Kranz am Ehrenmal niederleglke. Die Fahnen ſenkten ſich und nach nochmaligem ſtum⸗ mem Gruße marſchierben die Skürme geſchloſſen zum Ausgang, wo ſie ſich auflöſten. Den Teilnehmern an dieſer Feier, wird dieſe in ſteker Erinnerung bleiben. Ra. Mannheimer Planetarium Veranſtalkungen im Planekarium in der Zeik vom 22. bis 27. November 1932. Dienslag:(22. 11): 17 Uhr und 20 Uhr Pla⸗ nekar'umsabend für Erwerbsloſe. Mittwoch,(23. 11.): 16 Uhr Vorführung. Donnerskag(24. 11.): 16 Uhr Vorführung. Freilag,(25. 11.): 16 Uhr Vorführung, 20.15 Uhr Arbeitsgemeinſchaft über Goethes Farben⸗ lehre. Sonnkag,(27. 11.): 16 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung mit Vortrag„Komeben“. Eintritk RM.50, Studierende und Schüler RM.25. Karken für 4 Vorkräge und Reihen- karten zu ermäßigten Preiſen. Auskunft an der Kaſſe. ———0— Ständiae Darbietun gen Städliſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung: „Schaktenthealer und Puppenſpiel“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 15—17 Uhr. Schloßgalerie: Alte Gemälde. Kupferſtichkabinett. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr. Nakurhiſtoriſches Muſeum im Schloß(rechker Flügel): Unenkgelklich geöffnek von 15—17 Uhr. —— pelen, Banjos, Guitarren, Lauken, Mandolinen, Mittenwalder und Keßlerſche Imikakionsviolinen ſowie ein Mekronom in Größe und Form eine: Taſchenuhr. Die ausſtellenden Firmen waren: Heckel, Pfeiffer, Kirſchner, Keßler, Blatz und Knoll.(Die beiden leßten aus Ludwigshafen.) Der Muſikdlrekkor des Hauſes, Georg Wall⸗ meyer, ſpielle zu Beginn der Ausſtellung mit verſtärkkem Orcheſter Stüche von Mozark und Beelhoven in vorzüglicher Wiedergabe. H. E. Tagesktalender: Ralionalkheaker:„Die Weber“, Schauſpiel von Gerhark Haupkmann— Miete B— 20 Uhr. Ritterſaal des Schloſſes: Für den Bühnenvolks⸗ bund— in Verbindung mit der Ausſtellung des Städk. Schloßmuſeums„Meiſter Pedros Puppenſpiel“, Oper von Manuel de Falla— 19.30 Uhr. Kabarelk Libelle: 16 Uhr Tanziee. 20.15 Uhr Abend⸗ vorſtellung. Planekarium im Luiſenpark: 17 und 20 Uhr Vor⸗ führungen für Erwerbsloſe. Rhein-Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Nokzeit“. Geöffnet von 10—19 Uhr. Muſenſaal: Konzerk des Philharmoniſchen Ver⸗ eins. 20 Uhr. Tag der deukſchen Hausmuſik: 14.30 Uhr, Konzert für Volksſchüler im Palaſthotel. 16 Uhr, Wie⸗ derholung. 17.30 Uhr, öffentliches Schüle rvor⸗ ſpiel im Palaſthobel. Schachecke Schachwektkampf. Am Sonnbag, den 27. No · vember 1932, 10 Uhr, findek ein Schachwektkampf des Schachklubs„Turm“ Mannheim gegen den Schachklub„Anderſſen“ Neckarau ſtakt, zu dem alle Freunde des Schachſpiels, auch Nichtmilglieder der Bewegung herzlichſt eingeladen werden. Der Wekt⸗ verbeſſerkes Tango⸗Akkordeon mit herausnehm · barer Baßmechanik, Saxophone, Poſauagen, Trom⸗ ginnt pünktlich zur feſtgeſetlen Stunde· kampf findet im Klublokal O 6. 2 ſtatt und be⸗ tativ land plant nicht ſolche ausg. gung unbe arbe ihres iſſen von deul'chen der unſꝛi⸗ nnoch ru⸗ n. iin rieſen⸗ it iſt und Chriſtus- lebe und nicht das „ Darum nur dann es eigenen zere Liebe, e. bekommen dieſes Da⸗ as Geden⸗ ihr Sber⸗ „ auf daß Opfergeiſt d Deutſch⸗ fnu'g auf uns unker Kenkreuzes nd Zeichen ihn ſchafft vom Le⸗ und deut⸗ ſchem We⸗ r mit dem k für den ſichor: lebe! prache von pelle noch unker deſ⸗ r Kreislei- legle. Die igem ſtum · geſchloſſen wird dieſe Ra. m m her 1932. Uhr Pla- rung. ihrung. rung, 20.15 es Farben⸗ kigung, 17 n“ nd Schüler id Reihen⸗ inft an der 1 ausſtellung: Geöÿffnek hr. kichkabinekt. —16 Uhr. ß lrechker 15—17 Uhr. ——— Nandolinen, ionsviolinen Form eine: en waren: Blatz und shafen.) org Wall⸗ ſtellung mit Nozark— 233 auſpiel von — 20 Uhr. ühnenvolks- Ausſtellung ſter Pedros de Falla— Uhr Abend⸗ 0 Uhr Vor- ausfrau und uſchen Ver⸗ Uhr, Konzert 6 Uhr, Wie⸗ Schüle rvoꝛ · den 27. As · ichwektkampf gegen den „zu dem alle nilglieder der i. Der Wekl⸗ tatt und be · e. — 3 HOCKEv. TG Heidelberg Reſ.— Techn. Hochſchule Karlsruhe 1.:0 Die durch zwei Spieler aus der erſten Mannſchaft verſtärkte Reſerveelf der Turn⸗ gemeinde Heidelberg konnke in dem am Samskag ausgekragenen Spiel Sieger werden. TG Heidelberg 2.— HC Ludwigshafen 1.:1 Die Reſerven von 78 Heidelberg weilten am Sonntag in Ludͤwigshafen und ſicherken ſich dork einen beachkenswerken:1⸗Sieg ge⸗ gen den ſpielſtarken HC Ludwigshafen.— Das Spiel der dritten TG⸗Mannſchafk gegen Ludwigshafen 2. wurde beim Stande:1 für Ludwigshafen wegen einbrechender Dunkel⸗ heit abgebrochen. Kein Repräſenkalivſpiel Süd— Weftdeulſch⸗ land in dieſem Jahr. Für den 4. Dezember war ein Repräſen⸗ kakivſpiel Süddeutſchland gegen Weſtdeukſch⸗ land mit dem Auskragungsork Heidelberg ge⸗ plant. Wie wir erfahren, wird dieſer Kampf nicht ſtalffinden. In Frage käme, daß ein ſolches Repräſenkakivſpiel im Frühjahr 1933 ausgekragen werden würde. Der Auskra⸗ gungsork iſt ebenſo wie das Spiel ſelbſt noch unbekannk. Verbanöskämpie der Sportverein 1910 Hanbichuhsheim— Vig Oftersheim 15:3 Der Sporkvevein erſchien in neuer Aufſtellung, die ſich ſehr gut bewährk hat. Hätlen die Einhei⸗ miſchen ſchon früher ihre Mannſchaft in dieſer Weiſe umgruppiert, wäre ſie heute noch heißer Favorit für die Meiſterſchaft. Oftersheim kämpfke hart, manchmal ſogar zu hart. Das Handſchuhs⸗ heimer Publikum iſt ſachkundig und im Großen und Ganzen unparkeiiſch. Kampfr'chter Ohneſorg (06 Mannheim), leitete korrekt und unauffällig. Der Sporbverein hat ſich durch dieſen Sieg wieder auf den zweiten Tabellenplatz vorgeſchafft. Bankamgewichk: Redzig(1910)— Uhrig J. Ein zäher, mit verbiſſener Energ'e geführker Kampf, der keinem der beiden Ringer im Stand elwas einbringt. In der Bodenrunde kann ſich ſowohl Redzig als auch Uhrig'ne kleine Werkung holen. Das Unenkſchieden wird den beiderſe'ligen Leiſtun⸗ gen gerecht. Ein Achtungserfolg des Oftershei⸗ mers, der der überlegenen Technik Redzigs mit Härte und Eifer zu begegnen weiß. Federgewichk: Gerlach(1910)— Arnold. Durch Uebergewichk des Oftersheimers fallen die Punklbe kampflos an Heidelberg. In dem eingeſehlen Standkhampf konnte Gerlach nichk ſein volles Können zeigen, da er nur über 10 Minulen ging und die Slärke des Heidelbergers in der zweiten Runde liegt. Der Punktvorſprung Gerlachs hätte ſowieſo für einen Sieg gereicht. Leichlgewichl: Lauth(1910)— Uhrig. Lauth hat ſeine Aufſtellung in dieſer Klaſſe vollauf ge· rechkfertigt. Er ging dem Gegner von Anfang an energiſch zu Leibe und errang ſchon in den erſten Minuben große Werkungen. Der kräftigere Of⸗ kersheimer war ſchon verſchiedene Male mit knapper Nok der Niederlage enkronnen, als er nach 6 wegen Verletzung den Kampf aufgeben mußte. Welkergewichk: Heede(1910)— Götz. Trotz er⸗ Mannheimer Schlachlviehmarkk vom 21. November 1932 Zufuhr: 210 Ochſen 177 Bullen, 246 Kühe, 314 Färſen, 688 Kälber, 37 Schafe, 2676 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen: 30—32, 24—26. Bullen: 23—25, 20—23, 18—21. Kühe: 22—24, 20—22, 13—15, 10—12. Färſen: 31—33, 27—29, 24—26. Kälber 37—40, 34 bis 37, 26—31, 24—27. Schafe: 17—25. Schweine: 42—43, 41—42, 37—40, 34—37. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber ruhig, langſam geräumk, Schweine ru— hig, kleiner Ueberſtand. Mannheimer Produkkenbörſe v. 21. Nov. Die vom Ausland wie auch vom Inland erhöhken Forderungen wirkten auf die Ten⸗ denz des Markkes befeſtigend. Die Käufer ſind aber immer noch abwarkend. Die Börſe verkehrke in ſteliger Haltung. Im nichkoffiziel⸗ len Vormittagsverkehr hörke man folgende Preiſe waggonfrei Mannheim per 100 kg.: Weizen inl. 21.50—21.75, Roggen inl. 17.25 Hafer inl. 14.00—14.75, Sommergerſte 19.00 bis 20.00, Futkergerſte 17.75—18.00, Platka⸗- mais 17.75, Bierkreber 10.75—11.00, Weizen⸗ mehl Spez. Null mit Auslandsweizen 30.00 bis 30.25, Weizenauszugsmehl 33.00—33.25, Weizenbrokmehl 22.00—22.25, Roggenmehl VfR Mannheim ⸗To. 46 Mannheim:1(:0) Das Wiederholungsſpiel der erſten Mann⸗ ſchaften von Mannheims führenden Hockey⸗ Vereinen VfR und Tv. 46 brachke dem VfR auf eigenem Platze einen verdienken:1(:0) Sieg. Die einzelnen Spieler des Platzbeſiters waren techniſch den Gäſten überlegen, doch erreichten beide Mannſchaften nichk ihre ge⸗ wohnke Form. Die einzigen Leiſtungen waren die vier Tore, während das Treffen ſonſt ſehr mäßig verlief. VfR war in der erſten Halb⸗ zeit deutlich überlegen und führke bis zur Pauſe durch eine Strafeckenverwandlung von Heiler und einem ſchönen Schuß von Geyer mit:0. Der Turnverein fand ſich nach dem Wechſel beſſer, ſpielte durch Leevoigk ein Ge⸗ genkor, fiel dann aber wieder ab, ſodaß der Plaßbeſiter kurz vor Schluß durch ſeinen Linksaußen noch auf:1 erhöhen konnke.— BVeim Plaßbeſiter überragte Dr. Kulzinger in der Verkeidigung, die Läuferreihe war eine Klaſſe beſſer als die des Gegners und im Skurm gefielen der Linksaußen, Mirttelſtür⸗ mer und Halblinks. Bei den Gäſten war nur der linke Sturmflügel zufriedenſtellend, die Läuferreihe arbeiteke zu defenſiv und beim Schlußkrio war nur Greulich in gewohnker Form. * Höber. Die einen ſagen, es hätte zwiſchen ihm Dberliga im Aingen heblichen Gewichkunkerſchiedes zu Gunſten Ofters⸗ heims konnke Heede durch Hüftſchwung in Füh⸗ rung gehen und bereits nach 4 Minuten durch abermaligen Hüfkſchwung mit Eindrücke der Brücke ſeinen Gegner auf die Schulkern legen.— Der Sporkverein hak in Heede eine werkvolle Kraft gefunden. Guke Technik verbindet ſich bei ihm mit großer Gewandtheit und Körperkrafk. Mittelgewichk: Rebſcher(1910)— Auer(Of⸗ lersheim). Dieſe Begegnung ſah zwei Kämpfer, oͤie ſich ſehr gut kennen. Jeder Griff des Einen findet den Andern gewappnek. Der Skandkampf wird deshalb äußerſt vorſichlig geführk. Auch die BVodenrunde bringk keinem elwas Zählbares ein. Dem gewalkigen Endſpurt Rebſchers ſcheint Auer manchmal erliegen zu müſſen; er kann ſich jedoch durch Mattenflucht einer verdienken Niederlage enkziehen. Halbſchwergewichl: Flechriehm(1910) gegen Schmikt. Der Handſchuhsheimer iſt ein beherzter Kämpfer, wie ihn die Juſchauer haben wollen. betommt 550 Seit Tagen munkelt man in Mannheim ſo mancherlei über den Amkswechſel des bis⸗ herigen Leiters des Städk. Nachrichtenamts Or. und ſeinem prominenken Gönner Dr. Heime⸗ rich wegen der Einladung von Papens Krach gegeben und die andern ſagen, Herr Dr. Hö⸗ ber wäre ungeeignek für das Amk eines ſtädt. Preſſechefs geweſen. Wieder andere wollken im„Wanderredner“ Dr. Höber den Stein des Anſtoßes ſehen. Nun hat ſich Herr Dr. Höber in ſeinem Leib⸗ und Magenblakt, der„Volksſtimme“, ſelbſt zum Wort gemeldek und dabei ſtellk ſich heraus, daß keine der verſchiedenen Meinungen rechk gehabt hak. Herr Dr. Höber erklärk u..: „.. In jeder Verwalkung ift es üblich, jüngere Angeſtellte während der erſten Jahre ihrer Tätigkeit nicht ſtändig an ein und derſelben, ſondern an verſchiedenen Stellen der Verwalkung zu beſchäfkigen. Dadurch ſoll dieſen Angeſtellken eine beſ⸗ ſere und vielfältigere Ausbildung gegeben werden. Meine Verſeßung iſt, wie ich do⸗ kumenkariſch belegen kann, damit begrün⸗ dek, daß es im Inkereſſe des Dienſtes zweck⸗ mäßig erſcheink, mich zeitweilig anders zu verwenden, um mir die Möglichkeit viel⸗ fältigerer Ausbildung zu geben...“ So nun wiſſen wir es: Herr Dr. Höber hat in einem Fach noch nicht ausgelernkf Daraus kann man nun einem Men⸗ ſchen abſolut keinen Vorwurf machen, viel weniger kann man ihn auch dafür verantk⸗ worklich machen, wenn die verſchiedenen„Lehr⸗ ſtellen“ ſo hoch dotierk werden, daß man aus⸗ gelernke Perſonen dafür hinſetzen könnke. Herr Dr. Höber bekommk nämlich dafür, daß Ausbildung genießt, nicht weniger als 550.— Mark Gehalt im Monat, womit er der beſtbezahlte Lehr⸗ ling weit und breit ſein dürfte. Uns ſcheink, daß mit dem Geld der ſtädt. 60-70 prozenkig 22,75—24,25, Weizennleie fein.00, Erdnußkuchen 12.25 RM. 9 Dieſer Kampf brachte die meiſten Werkungen, die faſt ausſchließlich Flechriehm zufielen. Der Ofters⸗ heimer hakte verſchiedenklich großes Glück, daß er nicht den geſchichk und überraſchend ausgeführken Schleudergriffen, Hüftſchwüngen und Armzügen unkerlag. Hoher Punkkſieg Flechriehms. Schwergewichk: Benz(1910)— Ziegler. Dieſer Kampf brachle das einzige nicht ganz befriedigende Urfeil. Benz war ſeinem Widerſacher ebenbürlig, und hakte in der Bodenrunde ſogar einen klaren Vorteil. Stakt des Unenkſchieden war ein Punkt⸗ ſteg unbedingk verd'enk. Am kommenden Sonnkag krikt der Sporkver⸗ ein in Mannheim gegen die Sporkvereinigung 1884 an. St. u. A. Kl. Luoͤwiashafen— ASp Labenburg 15:6 Der Stemm- und Ring⸗Klub Ludw'gshafen halbe am Samslag im gut beſeßten Weinbergſaale in Frieſenheim den Abhhlekik⸗Sport⸗Verein Laden⸗ burg zum Rüchhampf zu Gaſt. Die mit drei Er⸗ ſatzleulen erſchienenen Ladenburger mußlen von der ebenfalls erſatzgeſchwächten Plaßmannſchaft eine empf'ndliche Niederlage hinnehmen. Die Lud⸗ wigshafener haben mit dieſem Sieg ihre Ausſich⸗ ten auf den zweiben Platz im unkerbadiſch⸗pfälzi⸗ ſchen Bezirk verbeſſerk, während die Ladenburger in Abſtiegsgefahr gerieken. Die Kämpfe, von de⸗ nen ke'ner über die volle Zeit ging, ſtanden auf ſporklich gutem Niveau. Unber der bewährken Leikung von Kampfrichlker Biundo Mannheim zei⸗ kigte dieſe Begegnung folgende Ergebniſſe: Bankamgewichk: Winkes('hafen) wird kampf⸗ los Sieger, da der Ladenburger Schmidtk verzichbek. Federgewichk: Steinel('hafen)— Fuchs(La⸗ denburg). Skeinel iſt von Anfang an überlegen und ſiegt in der fünften Minute durch Aufreißer. Leichlgewichk: Wittmann('hafen)— W. Engel (Ladenbung). Schon in der zweiten Minuke bringk Wiktmann ſeinen Gegner mit Armſchlüſſel in die Brüche, die nach kurzem Widerſtand eingedrückt wird. Mittelgewicht: H. Weber('hafen)— Sbahl (Ladenburg). Stahl ſiegt im wechſelſeitigen Boden⸗ kampf nach 13 Minulen durch verſchränkken Ausheber. Halbſchwergewichl: Oehler('hafen)— G. Engel(Ladenburg). Oehler gibk in der dritken Mi⸗ nute wegen Verletzung auf. Schwergewichk: Presber('hafen)— Höttgen (Ladenburg). Presber parierk einen Hüftſchwung von Höttgen mit Abſpringen, wobei der Ladenbur⸗ ger auf den Schulkern landet. Eine eintongliche Ceyoſtelle Der immes noch levnvedürftige„Cehrning“ Höbesr er auf den verſchiedenen ſtädk. Aemkern ſeine Steuerzahler doch einiges Schindluder gekrie⸗ ben wird; denn Herr Or. Höber war, als er Mart Sehalt hier auf Veranlaſſung ſeines Gönners und Genoſſen Dr. Heimerich Nachfolger von Dr. Hofmann Leiker des Städt. Nachrichtenamks wurde, noch Skudenk. Anſcheinend blieb ihm ſchon damals rechk viel Zeit bei ſeiner Tätig⸗ keit übrig, denn während dieſer konnke der Skudenk Höber in Heidelberg ſeinen Dr. bauen. Kommenkar hierzu überflüſſig! Vifne-Tiln Paul Keller:„Altenroda“ Bergſtadigeſchich⸗ ten. Mit 10 neuen ganzſeikigen Bildern von H. G. Strick. Volksausgabe, in Leinen gebun⸗ den RM.85.— Bergſtadkverlag, Breslau I. Die Geſchichbe einer kleinen Stadt, wie ſie weink und lacht. Eine reine, reife Mannesſeele liegkt in'eſen Erzählungen, mit ihrem Lächeln und ihrem Frohſinn, ihrem Ernſt und ihrer Tap⸗ ferkeit, ihrer Kraft und hoffnungsfrohen Zuver⸗ ſichk.— Des Menſchenlebens bunker Lauf, ſein Kampf, ſeine Torheilen, die allgegenwärkige Liebe, der Heimak Jauber und das geheimn'svolle We⸗ ben der Nakur iſt in dieſe Erzählungen mit ſenem feinen welkkundigen und doch romankiſchen Humor eingefangen, wie ihn nur Paul Keller findek. An köſtliche Skellen des„Letzten Märchens“ erinnern uns manche'nzelheiten in der Novelle„Aus dem Muſikleben in Altenroda“. Cyrill Diekrich und Auguſt Stumpe werden zu unvergeßlichen Typen. Was der„alle Schuldenkurm“ erzählt, hörk ſich prächkig an; das„Rauchermärchen“, für Nicht⸗ raucher ein lachendes Veygnügen, bildet für die gekrenen Tabakfreunde ein neckiſches Hohlſpie⸗ gelein. Mit dem feinen Charakterbild des guken Herrn„Anſorge“. der ſein goldenes Herz durch den Staub Altenrodas mit reinen Händen bis um rückſichtsvoll aufgeſchobenen Tod krägk, ſchließzen aul Kellers Beygſtadigeſchichten, die allen, die wieder jung werden wollen, Freude machen werden. Sämtliche hier beſprochenen Bücher können durch unſere voͤlkiſche Buch andlung ezogen werden. Werbt Parole · lusaabe KREIS MANNHEIM Ortsgruppe Humboldk: Dienstag, 22. Novem⸗ ber, Mitgliederverſammlung um 20 Uhr. Erſchei⸗ nen aller Parteigenoſſen, NSBo und Frauen⸗ iſt Pflicht. Reoͤner: Pg. Weßel, Fürſorgeangelegenheiten können nur Dienslags von 10—12 Uhr im Orksgruppenheim bei Frau Reu⸗ kher erledigt werden. Orksgruppe Rheinkor. Dienstag, 22. Noember, 20.15 Uhr, im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4(großer Saah WMitgliederverſammlung.— Reoner: Kreisleiler Okto Wehel, MoR.— Es iſt Pflicht für alle pgg., die Frauenſchaft und die NSSo, in dieſer ſehr wicht gen Verſammlung anweſend zu ſein.— Mitk⸗ gliedsausweiſe ſind mikzubringen. Orksgruppe Rheinau. Mitbwoch, 23. November 1932, 20.30 Uhr, auße rordenkliche Miigliederver⸗ verſammlung im Lokal Pfiſter, Relalsſtraße 56. Ferner haben keilzunehmen: NSBo, NS-Frauen⸗ ſchaft und BdM. Mitgliedsausweiſe ſind mikzu⸗ bringen. Orksgruppe Waldhof. Donnerstag, 24. Novem⸗ ber, 20 Uhr, Mitgliederverſammlung in der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Alte Frankfurterſtraße 18(Hinker⸗ haus). Reoner: Pg. Kreisleiter Wehel, M. d. R. Erſcheinen iſt Pflicht für Parbeigenoſſen und NSBo. Parte'ausweiſe mikbringen wegen evll polizeilicher Kontrolle. Orksgruppe Feudenheim. Freiag, 25. ös. Mis., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Schützen⸗ haus. NSBo und Fhauenſchaft ſind eingeladen. Redner: Kreisleiker Wetzel, M. d. R. Kreisleitung, Ableillung Kommunalpolimk. Sonnkag, 27. November,.30 Uhr, findek im „Großen Mayerhof“, Q 2, eine Kommunalpoliliſche Amkswallerbagung des Kreiſes Mannheim ſtalk. Es ſprechen: Pg. Völkel von der Gauleikung; Pg. Pflaumer von der Kreisleitung; Pg. Linſin von der Kreisleitung. An der Tagung keilzunehmen haben: Sbadkräte, Gemeinderäke, Bürgerausſchußm'üglieder ſämklicher Frakkionen im Kreis Mannheim, ferner Bezirks⸗ räle, Kreisräte, Kveisabgeordnele, Referenken der Abbeilung Kommunalpolitih, Ortsgruppenführer, Propagandaleiter und Preſſewarke ſämtlicher Orks⸗ gruppen und Sküßtpunkte des Bezirkes Mannheim⸗ Land, ſowie der eingemeindeten Vororke. Kreisleiter. Ableilungsleiter. Okto Wehel. Linſin. Schulungskurſe. Es beſlehen vielſach Zweifel über den Beginn der Schulungskurſe. Dieſelben haben dork begonnen, wo ſie unkerbrochen worden ſind. Sämkliche Amkswaller müſſen an dieſen Kurſen beilnehmen. Die Teilnahme an dieſer Schu⸗ lung iſt die Vorausſetzung für die Zulaſſung zur Rednerſchule. Die Kurſe finden wie folgt ſtalk: Mitkelſtändler: Diensbags, Lokal: Kullmann, O 3, 2. Beamte: Mittwochs, Lokal: Kullmann, O 3, 2. Arbeiber und Angeſiellle: Donnerskags, Lokal: Warkburg⸗Hoſpiz, F 4. Orksgruppenle' ler und Propagandaleiter: Diens⸗ tags, Lokal: Kullmann, Q 3, 2. Schule für Polftik: Donnerskags, Lokal: Wein⸗ haus Hütte, O 3, 3. Zeif: Jeweils 20.30 Uhr. Der Kreisſchulungsleiler, Dr. Reuter. KREls HElDEIBERG Heule Dienskag, 20.30 Uhr, Fraltkionsſihung. Der Frakkionsleiter. —————————————— Aundfunt⸗Programm Dienskag, den 22. November. Heilsberg: 6 Gymnaſtik..35 Morgenmuſtk..30 Gymnaſt k. 11.05 Forſtfunk. 11.30 Konzerk. 13.05 Schallplallen. 15.30 Skegreifſpiel. 16 Kon· zerk. 17.30 Lebensabend Friedrichs des Großen. 17.50 Schauwecker lieſt. 18.30 Skunde der Ar⸗ beik. 19 Stenogrammdikbat 19.30 Heiteres aus dem Tierreich. 20.30 Baden. Königswuſterhauſen:.15 Gymnaſtik..30 Konzerk. 10.10 Schulfunk. 12.05 Schulfunk. 12.30 Schall⸗ plaklen. 14 Konzerk. 15 Kinderſtunde. 15.45 Frauenſtunde. 16.30 Konzerk. 17.30 Wandlungen der deukſchen Sprache. 18 Hausmuſik. 18.30 Volkswirkſchaftsfunk. 19 Einheitskurzſchrift⸗ 19.30 Zeitdienſt. 20 Klaſſiſche Molekten. 20.30 Konzerk. 22.15 Nachkmuſik. 23 Nachkmuſik. Mühlacker:.15,.45 Gymnaſtik,.20 Schallplak⸗ ten. 10 Kinderwelk 10.30 Schulfunk. 12, 13 Konzerk. 14.30 Engliſch 16 Blumenſtunde. 16.30 Frauenſtunde. 17 Konzerk. 18.25 Sozial⸗ verſicherung. 19 Minnelieder. 19.30 Tanzmuſik. 20 Lieder 20.30 Baden. 22.15 Rachkmuſik. München:.45, 10 Gymnaſtik. 10.15 Fortbildung. 12 Konzerk. 13.15 Schallplakken. 15 Haus⸗ frauen. 16.05 Hausmuſik 16.30 Leſeſtunde. 16.50 Konzerk. 17.50 Zeitſchriften. ſchaft. 18.35 Fahrende Muſtkanben. 19.05 Gaſſenhauer einſt und jetzt. 20.05 Mannigfal⸗ ligkeit. 20.30 Baden. Sn Hauptſchriftleiter Dr, W. Kattermann. Verankwortlich für Innenpolitik: Dr. W. Kattermann; für Außen · politik, Feuilleton und Roman: B. Geeger · Welbe; für Badiſche Po⸗ litik, Gemeindepolitik, Bewegungsteil und„Stadt Mannheim“: Sport: Uebeale; für Amzeigen Heidocberg: Hammter; für Unzeigen Mannbeim: K. Ott. Sömtliche in Hetdelberg,(W. Mahrl, R. Ott tür unsere Zeitung! Mannheim.) Sprechſtunden der Redartion: täglich 17—18· nr Drucherei Riutrr, Heibelbero. 18.15 Wiſſen⸗ HaDοElIͤ Uνο SJC0HEeNI — Ein„Volksbund zum Schutze der Banken Von der Oeffentlichkeit unbeachtet vor einigen Tagen ein Volksbund zum Schutz erſparter Vermögen gegen Angriffe auf Verfaſſungsrecht und Währung hat ſich gebildet. Jetzt richtet ſich der Volksbund über die Banken an die Kreiſe dͤer Sparer und fordert ſie zum Beitritt auf. So verſendet z. B. die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft den Gründungsaufruf ſowie Beitrittserklärungen an ihre Mitglieder. In der Beitrittsaufforderung, die von den Banken verſandt wird, heißt es u..: In Uebereinſtimmung mit unſerer Berufs⸗ vertretung empfehlen wir unſeren beteilig⸗ ten Kunden angelegentlichſt, die neue Orga⸗ niſation durch ihren Beitritt zu unterſtützen. Dieſe warme Anpreiſung durch die Banken läßt den Schluß zu auf die Hintermänner die⸗ ſes neuen Volksbundes. Die jüdiſchen Groß⸗ banken fürchten nicht für die Guthaben ihrer Kunden, aber ſie fürchten, daß ihnen durch eine kommende Wirtſchaftsordͤnung ihre alleinige Vorherrſchaft über die Wirtſchaft genommen wird. Um dieſe einmal errungene Stellung innerhalb der Wirtſchaft zu erhalten, wenden ſich jetzt die Banken an die breite Maſſe der Sparer, um auf deren Rücken weiterhin ihre verderbliche Rolle zu ſpielen. Der Aufruf zur Gründung ſoll auszugsweiſe wiedergegeben werden: „Starke Kräfte ſind ſeit Beginn der gegen⸗ wärtigen Kriſe bemüht, die Sanierung not⸗ leidender Teile der deutſchen Wirtſchaft durch ſchematiſche und generelle Maßnahmen ein⸗ ſeitig auf Koſten des mühſam erarbeiteten deutſchen Sparvermögens herbeizuführen.“ Wo waren die Banken in der Inflation, als es in erſter Linie galt, die Sparvermögen zu erhalten? Der einzelne Sparer verlor ſein Vermögen, während die Banken ſtets neue Pa⸗ läſte errichteten, um die Spargroſchen der Maſſe unterzubringen. Bis henute iſt jede Regelung zur Geſundung der Wirtſchaft einſeitig betrieben worden, nämlich durch Sanierung der Banken. Auf dieſe Weiſe glaubte man der Wirtſchaft zu helſen. Der gewerbetreibende Mittelſtand, Landwirtſchaft und Induſtrie mußten dagegen ſtets weitere Laſten über ſich ergehen laſſen. Die Steuergutſcheine des Herrn von Papen brachten auch nur eine einſeitige Stützung der Banken, die ja ſchließlich aus dem geſamten Gutſchein⸗Manöver den letzten Vorteil ziehen müſſen und den Profit einheimſen. Gerade die Kreiſe, die bereits in der Juli⸗Kriſe des vorigen Fahres die ihnen anvertrauten Ver⸗ mögen aufs ſchwerſte gefährdeten, die durch falſche Geldͤpolitik ſeit Jahren die Geſundung der geſamten Wirtſchaft aufhalten, ſpielen heute die Rolle der Beſchützer der erſparten Vermö⸗ gen. Es iſt doch allerhand, was man in die⸗ ſen Kreiſen dem deutſchen Volke vorzuſetzen wagt. Beiſpielsweiſe: „Jeder Tag erzeugt neue Projekte, die über die Unverbrüchlichkeit der Verträge, zum Teil ſogar über die Grundlagen der nach einer Kataſtrophe ſondergleichen endlich wiederhergeſtellten Währung unbekümmert hinweggehen. Durch ſolches Beginnen wird das Mißtrauen genährt, der Sparſinn be⸗ einträchtigt, die Kapitalbildung gehemmt und wird letzten Endes der Kredit der Schuldner, denen geholfen werden ſoll, in vernichtender Weiſe untergraben. Neue Wege werden allerdings beſchritten wer⸗ den müſſen, um der deutſchen Wirtſchaft die Mittel zuzuführen, die zum Aufbau der Wirt⸗ ſchaft notwendig ſind. Bei all den Wegen, die eingeſchlagen werden müſſen, wird kein Eingriff in beſtehende Beſitzverhältniſſe der Sparer vorgenommen weroͤen. Die Währung wird unangetaſtet bleiben, die Geloͤſchöpfung auf dem Wege der Kreditausweitung, die Aus⸗ weitung des bargeldloſen Zahlungsverkehrs wird nach ſtreng volkswirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten vorgenommen werden, ohne daß die deutſche Währung irgendͤwelchen Erſchütterun⸗ gen ausgeſetzt wird. Die Kapitalbildung wird durch die zu ergreifenden Maßnahmen nicht gehemmt, ſondern gefördert. Die Zinſen wer⸗ den allerdings durch eine volkswirtſchaftlich notwendige Ausweitung des Kredits und durch die Feſtlegung einer Höchſtſpanne zwiſchen Soll⸗ und Haben⸗Zinſen geſenkt, aber faſt aus⸗ ſchließlich auf Koſten der Banken, deren Profit geſchmä⸗ lert wird durch die Feſtlegung der Geldver⸗ kehrsſpanne. Die Wirtſchaft dagegen wird durch dieſe Maß⸗ nahmen bereits eine Belebung erfahren. Die Sparer ſollen alſo über den Weg des Volks⸗ bundes gegen ihre eigenen Intereſſen kämpfen. Ein derartiger Bund muß entſchieden von al⸗ len Kreiſen abgelehnt werden. Es iſt eigenartig, wie beſorgt die Banken auf einmal für die Sicherheit der Spareinla⸗ gen ſind. Die feſtverzinslichen Werte werden auch in Zukunft feſte Zinſen tragen, die ja Faſt 1,8 Milliarden ſchwebende Reichsſchuld Berlin, 21. November. Trotz allem Optimismus der bisherigen Reichsregierung hat ſich im Oktober die ſchwe⸗ bende Schuld des Deutſchen Reiches von 1,75 auf 1,79 Milliarden RM. erhöht. Von dieſer Summe entfallen auf Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung unverzinslicher Schatzan⸗ weiſungen faſt 1,06 Milliarden gegenüber 1,05 Milliarden Ende September. Der Umlauf an Reichsſchatzwechſeln hat ſich im Oktober von 395 auf 400 Millionen RM. erhöht. Die kurzfriſti⸗ gen Darlehen betragen unverändert 32,9 Millionen RM., die Verpflichtungen aus frü⸗ heren Anleiheoperationen unverändert 4,4 Millionen RM. Die Geſamtſumme der Zah⸗ lungsverpflichtungen iſt ſomit auf 1,49(1,48) Milliarden RM. geſtiegen. Da außerdem noch Schatzanweiſungen zum Zwecke von Sicher⸗ heitsleiſtungen in Höhe von 299,2(272,8) Mil⸗ lionen RM. begeben wurden, ergibt ſich die obenangegebene Geſamtſumme der ſchweben⸗ den Schuld. Es iſt alſo der nunmehr abge⸗ dankten Regierung von Papen trotz gegentei⸗ liger Ankündigungen nicht gelungen, die ſchwe⸗ bende Schuld weſentlich zu verringern. Die Regierung hat vielmehr erreicht, daß unter 175 Finanzwirtſchaft ſich die Schuld noch er⸗ * Wirtjchaflliche Erpreſſervolitik Frank/ reichs gegen Deutjchland Paris, 21. Nov. Eine Meldung über die künftige Geſtaltung der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsbeziehungen enthält folgenden Satz: „Mit der ſichtbaren Abſicht, einen Druck auf die oͤeutſche Regierung auszuüben, wird am Vorabend der Verhandlungen von Pariſer Blättern die Möglichkeit der Kündigung des Handelsvertrages erwogen, wenn Deutſchland nicht auf die zahlreichen gebundenen Zollpoſi⸗ tionen verzichten wolle. Das„Echo de Paris“ erklärt, zur Erreichung des Gleichgewichts im gegenſeitigen Warenaustauſch müſſe von Deutſchland eine Milderung der Deviſenvor⸗ ſchriften und die Aufhebung gewiſſer Einfuhr⸗ beſchränkungen gefordert weroͤen. Sollte die deutſche Regierung ſich auf dieſem Gebiete ab⸗ lehnend verhalten, wäre Frankreich gezwun⸗ gen, Maßnahmen zu ergreifen, die die deutſche Einfuhr nach Frankreich beſonders ſtark be⸗ treffen würden.“ Von welchen Abſichten die franzöſiſche Han⸗ delspolitik geleitet iſt, und mit welchen Mit⸗ teln ſie die Droſſelung des deutſchen Handels durchzuführen gedenkt, geht klar aus dieſer Meldung hervor. Wir bezweifeln, daß die von der Regierung Papen zu Unterhändlern er⸗ nannten Perſönlichkeiten ihrer ganzen Einſtel⸗ lung nach geeignet ſind, die deutſchen Intereſ⸗ ſen für die beginnenden Verhandlungen zu vertreten. Bis eine Klärung in der Staats⸗ führung Deutſchlands erreicht iſt, müſſen dieſe Verhandlungen ausgeſetzt und ſpäter ſolche Männer benannt werden, die eine autonome deutſche Handelspolitik auch Frankreich gegen⸗ über verwirklichen können. Sthultheiß will jchon wieder Dividende zahlen (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 21. Nov. Die Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei AG. in Berlin mußte bekanntlich vor einiger Zeit in⸗ folge der Mißwirtſchaft unter dem jüdiſchen Generaldirektor Katzenellenbogen, der zu Ge⸗ fängnis verurteilt wurde, ihren Aktionären und ihren Gläubigern erhebliche Opfer zu⸗ muten. Das Aktienkapital wurde von 75 auf 41,4 Millionen RM. herabgeſetzt. Jetzt ver⸗ lautet, daß die Verwaltung bereits wieder er⸗ wägt, eine Dividende— genannt werden 3 bis 4 75— zu verteilen. Dieſe Ankündigung muß um ſo eigenartiger berühren, als man ſeiner⸗ zeit verſicherte, daß die Sanierung nötig ſei, um das Unternehmen auf eine einigermaßen geſicherte Grundlage zu ſtellen. Da ein großer Teil des Aktienkapitals ſich im Beſitze von Großbanken befindet, die ihre Zuſtimmung zur Sanierung ſeinerzeit oͤͤavon abhängig machten, daß ihre Vertreter im Aufſichtsrat von Schult⸗ heiß in keiner Weiſe ſchadenerſatzpflichtig ge⸗ macl würden, kann man alleroͤings den Wunſch dieſer Kreiſe, möglichſt bald wieder Gewinne aus den Aktien von Schultheiß zu erzielen, ver⸗ ſtehen. Bezweifelt muß allerdings werden, ob es im Intereſſe der Geſellſchaft ſelbſt liegt, wenn man kurze Zeit nach der Sanierung be⸗ reits wieder Mittel zur Dividendenausſchüt⸗ tung verwendet, anſtatt alle verfügbaren Gel⸗ der zunächſt zur Konſolidierung des Unterneh⸗ mens zu verwenden. Die dürftig bezahlten Ar⸗ beiter und Angeſtellten von Schultheiß werden jedenfalls eine derartige Dividendenausſchüt⸗ tung nicht verſtehen können. garantiert ſind, ſie werden allerdings dem all⸗ gemeinen volkswirtſchaftlichen Geſetz folgen, daß bei genügender Verſorgung der Wirtſchaft mit Geldmitteln der Zinsſatz ſoweit ſinken wird, daß er volkswirtſchaftlich tragbar iſt. Uebermäßige Kapitalverzinſungen werden al⸗ lerdings mit Recht beſeitigt werden im In⸗ tereſſe der geſamten Wirtſchaft, ebenſo auch im Intereſſe der Sparer, da einer geringen Verringerung der Kapitalrente die größere Sicherheit der Anlagen gegenüber⸗ ſteht, damit alſo auch eine größere Sicherheit für das Sparkapital. Die Löſung der ſchwierigen wirtſchaftlichen Probleme erfolgt nicht auf Koſten der Sparer, das wiſſen die Träger des Volksbundes ganz genau, ſie erfolgt auf Koſten der jüdiſchen Geld⸗ inſtitute. Gerade die Geldinſtitute, die bisher dem Sparer Teile ihres Vermögens vorent⸗ hielten im Intereſſe ihres eigenen Profits, werden ſich gewiſſe Einſchränkungen gefallen laſſen müſſen allein im Intereſſe der Sparer. Wenn es in dem Aufruf weiterhin heißt: es muß endlich einmal Front gemacht wer⸗ den—— dann am beſten gegen derartige Volksbünde, die, ſeitens der Banken angeregt und unter⸗ ſtützt, weiterhin auf die Unvernunft der Maſſe bauen, die heute teilweiſe noch nicht erkannt hat, daß hinter dieſen hochtönigen Phraſen und nichtsſagenden Schlagworten ſich die Angſt eini⸗ ger jüdiſcher Großbanken verbirgt, die fürch⸗ ten, daß ſie unter dem Druck des nationalen Sozialismus ihre innerhalb des kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems inne gehabte Vormacht⸗ ſtellung innerhalb der Wirtſchaft verlieren. Es fehlt dem deutſchen Volke ſcheinbar noch eine Partei, die unter falſcher Flagge ſegelnd, eines Tages das Erbe der faſt verſchwundenen Splitter übernehmen ſoll zum Schutze des fü⸗ diſchen Bankkapitals. Auf die Unvernunft der breiten Maſſe bauend, ſoll hier ein Fiſchzug im trüben vorbereitet werden. Die Hintermänner dieſes wahrhaft einzig⸗ artigen Volksbundes ſind entlarvt; Dedi⸗ Bank, Jakob Goloͤſchmidt in einer Linie gegen die Sparer. Der„Volksbund zum Schutze erſparter Ver⸗ mögen“ muß ſcharf abgelehnt werden, da er eine Gründung zum Schutze der Banken dar⸗ ſtellt. Nicht die Intereſſen der Sparer, aber die dͤer Banken ſollen geſchützt werden. Dipl.⸗Volkswirt H. Heinze. Zæx tòglicle Hksckaꝶtolieollacltæꝭ zugelaſfene Baufparkajjen Nach§ 133 Abſ. 1 dͤes Verſicherungsaufſichts⸗ geſetzes ſind folgende Bauſparkaſſen weiterhin kraft Geſetzes zum Geſchäftsbetrieb zugelaſſen, da ſie das ſogenannte Depot⸗ und Depoſiten⸗ recht beſitzen: Deutſcher Sparerbund für Ei⸗ genheime e. G. m. b. H. Düſſeldorf, Bauſpar⸗ kaſſe Hamburg e. G. m. b. H. Hamburg; Bau⸗ und Siedlungsverein Oberurſel e. G. m. b.., Oberurſel; Landͤwirtſchaftliche Genoſſenſchafts⸗ Zentralkaſſe e. G. m. b.., Stuttgart. Bei dem Deutſchen Sparerverband für Ei⸗ genheime e. G. m. b. H. Düſſeldorf beſteht ein vom Senat des Reichsaufſichtsamtes erlaſſenes Zahlungsverbot. Babdijcher Biehverſicherungsverband Trotz Vermehrung der Tierzahl iſt der Ver⸗ ſicherungswert 1931/32 um 22 Mill. RM. zu⸗ rückgegangen, während die Durchſchnittsum⸗ lage von 184 auf 219 Pfg. ſtieg. Die Verluſt⸗ ziffer beträgt 3,61(.24). Es beſtanden 506 (512) Ortsviehverſicherungs ⸗ Anſtalten mit 177 775(174 554) verſicherten Tieren im Ge⸗ ſamtwert von 73 482(95 582) Mill. RM. Die durchſchnittliche Entſchädͤigung betrug 356.33 (455.46) RM., der Staatszuſchuß 387 800 (329 200) RM. Die auf ſtaatliche Anoroͤnung wegen Tuberkuloſe getöteten Tiere wurden bei der Statiſtik nicht berückſichtigt. Verarbeitung von Rohſtoffen in land⸗ wirtjchaftlichen Brennereien Der Reichsfinanzminiſter hat unterm 15. No⸗ vember 1932 eine Veroroͤnung über die Verar⸗ beitung von Rohſtoffen in lanoͤwirtſchaftlichen Brennereien im Betriebsjahre 1932à33 erlaſſen. Nach dem§ 1 dürfen nach dem 1. September 1902 betriebsfähig hergerichtete landͤwirtſchaft⸗ liche Brennereien im Betriebsjahr 1932/33 oh⸗ ne Verluſt der Eigenſchaft ihrer Brennerei⸗ klaſſe Rohſtoffe an Kartoffeln und Kartoffel⸗ erzeugniſſen verarbeiten, welche die Eigentü⸗ mer oder Beſitzer der Brauereien nicht ſelbſt gewonnen haben. Abweichend von§ 39 Abſ. 1 Nr. 1 dͤes Geſetzes über das Branntweinmo⸗ nopol erliſcht das Brennrecht nicht, wenn land⸗ wirtſchaftliche Brennereien, deren Brennrecht für die Verarbeitung anderer Stoffe als Korn gilt und die in einem der letzten ſieben Be⸗ triebsfahre Mais verarbeitet haben, im Be⸗ triebsjahr 1932/33 Malachitroggen ohne Hefe⸗ erzeugung verarbeiten. Der in ſolchen Bren⸗ nereien ganz oder teilweiſe aus Malachitrog⸗ gen hergeſtellte Branntwein iſt auf der Grund⸗ lage des Uebernahmepreiſes für Kartoffel⸗ branntwein an die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein abzuliefern(8). Börſen und Märkie Berliner Börſe Berlin, 21. Nov. Die Börſe reagierte auf die befriedi⸗ genden Nachrichten aus der Wirtſchaft heute freundlich. Den politiſchen Entſcheidungen ſah man heute mit Ruhe entgegen. Trotzdem wurde die Unternehmungsluſt durch die Verhandlungen über die Regierungsbildung weiter ſtark beeinflußt. Die erſten Kurſe waren unter Bevorzu⸗ gung von Montan⸗ und Tarifwerten überwiegend freund⸗ licher. Auch die feſte Tendenz der Newyorker Börſe bot eine Stütze. Am Montanaktienmarkt ſtimulierten die beſ⸗ ſeren Berichte aus der Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie. Ver⸗ einigte Stahl notierten 25(24½). Gelſenkirchen gewannen %, Klöckner 1 Proz. Bevorzugt waren Berliner Kraft und Licht. RWeéE., Rheiniſche Elektrik, Deſſauer Gas, Elektri⸗ ſche Licht⸗ und Kraftanlagen und Lahmeyer, die bis zu 1 Prozent höher einſetzten. Letztere gewannen 1½ Prozent. Von Spezialitäten waren Buderus 1½ und Oberkoks 1½ Prozent höher. Auch Berger gewannen 14 Prozent. Dagegen waren Braunkohlenwerte gedrückt. Niederlauſi⸗ tzer und Rheiniſche Braunkohlen waren je 1½ Prozent ſchwächer. Nur Ilſe eröffneten 134 Prozent höher. Tietz eröffneten 1½ Proz. niedriger. Elektrowerte waren über⸗ wiegend freundlicher. Kaliwerte waren behauptet. Kunſt⸗ ſeidenwerte lagen etwas freundlicher. Deutſche Linol ge⸗ wannen 134 Proz. Am Rentenmarkt waren Schutzgebiets⸗ anleihen wieder flau. Man vermutete heute freiwillige Exekutionen. Das Papier wurde mit 5,10 nach 5,90 in der Vorwoche gehandelt. Altbeſitzanleihen waren etwa 60 Pfg. höher. Neubeſitz 20 Pfg. ſchwächer. Obligationen waren behauptet. Vereinigte Stahlobligationen plus 36 Prozent. Am Auslandsrentenmarkt waren Bosniſche Renten weiter geſucht. Anatolier gewannen 56 Prozent. Tagesgeld war mit 4½ und 4½ Prozent zu hören. Das engliſche Pfund ſchwächte ſich auf 13,80 Mark ab. Frankfurter Börſe Frankfurt(Main), 21. November. Tendens uneinheitlich Zum Wochenbeginn ſtand die Börſe vollkommen unter dem Druck der innenpolitiſchen Lage. Der Aktienmarkt war et⸗ was freundlicher und teilweiſe eine Kleinigkeit höher. Die Unternehmungsluſt wird angeſichts der mit höchſter Span⸗ nung erwarteten Entſcheidung über die Regierungsbildung ſehr gedämpft. Die am Anfang etwas höheren Kurſe wurden hervorgerufen durch wirtſchaftliche Anregungen und die feſte Newyorker Börſe, durch erhöhte Steinkohlen⸗ produklion und vor allem durch größere Paketwechſel. au⸗ ßerhalb der Börſe, die auf einen gewiſſen Optimismus hin⸗ weifen. Nach wie vor ſind in erſter Linie Dividendenva⸗ piere am Aktienmarkt bevorzugt. Später ſchrumpfte das Geſchäft ſtärker zuſammen. Die Kurſe gaben etwas nach⸗ Reichsbankanteile gewannen 4 Prozent, JG. Farben 2 Prozent ſchwächer einſetzend, Rütergers niedriger. Da⸗ gegen Erdöl ½, Scheideanſtalt 6 höher. Am Kunſtſeiden⸗ markt waren Aku 4, Bemberg 1 Prozent feſter. Zellſtoff⸗ werte lagen uneinheitlich. Schiffahrtsaktien und die übri⸗ gen Transportwerte zumeiſt um den Bruchteil eines Pro ⸗ zents abgeſchwächt. Dagegen waren Montanwerte wider⸗ ſtandsfähiger, leicht befeſtigt Rheinſtahl und Mannes⸗ mann um 17½, Gelſenkirchen um 4 Prozent. Der Elektro⸗ markt zeigte ein uneinheitliches Bild. AEc. lagen um, Gesfürel um ½, Schuckert um ſchwächer, dagegen Sie⸗ mens 1, Lahmeher 176 Prozent, Felten 1% und Bekula % Prozent höher Von Einzelwerten Deutſche Linol 1, Eonti Linol 56, Holzmann 56 höher. Am Rentenmarkt Altbeſitz befeſtigt und insgeſamt um 56 Prozent höher. Dagegen Schutzgebietesanleihen durch Abgaben ausgeſpro⸗ chen matt und ging auf 5/4 Prozent zurück. Späte Schuld⸗ bücher /, ſchwächer. Neubeſitz gleichfalls 4 Prozent ge⸗ drückt. Im ſpäteren Verlaufe wurde das Geſamtbild der Börſe ziemlich unſicher, dabei das Geſchäft in kleinſtem Rahmen blieb. Die innerpolitiſche Lage wirkte einer Geſchäftsbe⸗ lebung entgegen. Am Pfandbriefmarkt waren die Kurſe nicht einheitlich. Doch ergaben ſich durchſchnittliche Aende⸗ rungen nur bis 4 Prozent nach oben oder unten. Ta⸗ gesgeld weiter leicht bei 3½. Berliner Devilen vom 21. November Geld Brie Geld Brief Buen.-Air. J.9031 0. 907ſitalien 21.5% 21.60 Kanada.656.664/lugoslavien.634.648 Konstantin..008/.012/Ko.wiüo 41.88 41.97 Japan.839J.841[Kopenhags 71.73 71.85 Kairo 14.16] 14.20/Lis abon 12.76 12.72 London 13 781 13.82J08l0 70.28] 70.46 Newyork.209.217/Paris 16.485/16.525 Rio de Jan..294.296ſPrag 12.465l12.486 Uruguay.698/.702Island 62.24] 62.35 Amsterdam J169,23169.57fKiga 79.72f 79.88 80.92f 31.08 Athen.498].502Schweiz Brüssel 58.33 58.45Zofian.057.060 Bukarest.5 17.523/Spanien 34.40 34.46 Budapest——[Stockhol m.28 73.42 Danzig 81.82J.98/ Leval 110.591110.81 Helsingfors I.0241.036I Wien 51.95 52.05 Berliner Mefalle Berlin, 21. Nov. Metallnotierungen für je 100 Kg. Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg, Bremen oder Rot⸗ terdam(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolyt⸗ kupfernotiz 52 RM.) Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be⸗ zahlung). Originalhüttenaluminium, 98 bis 99 Proz. in Blöcken 160 RM. desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 Proz. 164 RM. Reinnickel 98 bis 99 Proz. 350 RM. Antimon Regulus 37—39 RM. Feinſilber 1 Kg. fein 37.25 bis 40.5 RM. Baumwolle Bremer Baumwolle.37. Berliner Produltenbõrle Berlin, 21. Nov. Weizen, märk. 76 Kg. 196—98 märk. Futter⸗ 180—84, märk. Sommer⸗ 197—99; Dez. 209—09.5. Märs 211.25—11.5, Mai 215—15.5, Tendeng: ſtetig. Roggen märk. 71—72 Kg. 155—57 weiter Geld; Dez. 167.5, März 171.—72, Mai 175.—75.75; Tendenz: ruhig. Braugerſte 170—80, Futter⸗Ind. 161—68, Tendenz: ruhig. märk. Ha⸗ fer 127—32, Dez. 134—33.5, März 136.25—36, Mai—: Tendenz: ruhig. Weizenmehl 24.25—27.1, Tendenz: ruhig. Roggenmehl 20—22.25, Tendenz: ruhig. Weizenkleie.4 bis .75, Tendenz: ſtetig. Roggenkleie.—.00, Tendenz: ſtetig. Viktorigerbſen 21—26; Futtererbſen 20—23 Peluſch⸗ kuchen 14—16; Leinkuchen 10,1—10,2; Erdnußkuchen 10,8; Erdnußkuchenmehl 11.1, Trockenſchnitzel.9, Sojabohnen⸗ ſchrot 10.3, extrah. Sojabohnenſchrot 11. Karlsruher Schladitviehmart Karlsruhe, 21. Nov. Zufuhr: 40 Ochſen, 46 Bullen, 45 Kübhe, 157 Färſen, 145 Kälber, 1412 Schweine, Preiſe: Ochſen 18—30, Bullen 14—21, Kühe 15—20, Färſen 18 bis 32, Kälber 22—43, Schweine 29—45 RM. ie Zentner Lebendgewicht. Tendenz: Großvieh und Schweine langſam, erheblicher Ueberſtand. Kälber langſam, geräumt. Karlsruher Fleildigroſimarłt Karlsruhe, 21. Nov. Zufuhr: 177 Rindervierteln, 4 Käl⸗ bern, 3 Hämmeln. Preiſe: Kuhfleiſch 30—35, Färſen⸗ fleſich 51—61, Bullenfleiſch 43—47, Schweinefleiſch 61—65, Kalbfleiſch 56—61, Hammelfleiſch 50—60 Pfennig je Pfd. 3 Sie eine 1 ſelbſt die ſä Notve 4 tern Der Demi hat fi länge: dahin. geahn ten n Behar naus Am geſchn gange len u Treib hinter von L 9 anhab 4 Sindf Millit 3 lig, u 7 Der An tramp war bei Staat Jahr te läß wie d viel f um— 4 aufge⸗ zu la Sinn aus il lich a gen u und i! 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Beilage für die natlonalsozialistische Betriebszellenorganisation- Erscheint jeden Dienstag Leutt, die nichts dazu lernen wollen Die deutjche Revolution wird über ſie hinwegſchreiten Der Sachwalter der Reaktion hat ſeine Demiſſion eingereicht. Der Reichspräſident hat ſie angenommen. Das Vertrauen, das länger als gut war, vorgehalten hatte, war dahin. Es ging ſchneller, als Papen ſelbſt geahnt hatte. Wir Nationalſozialiſten gehör⸗ ten nie zu jenen Leuten, die des Abſervierten Behauptung, er werde über Weihnachten hi⸗ naus regieren, allzu ernſt nahmen. Am meiſten enttäuſcht, ja geradezu nieder⸗ geſchmettert ſind jetzt die„Sieger“ des ver⸗ gangenen Wahlkampfes, die Deutſchnationa⸗ len und die Dingeldeyer, die einen Haufen Treibſand zuſammengekratzt hatten, und nun hinter dieſem„Wall“ ſaßen, mit der Miene von Leuten, denen ſelbſt eine Sindflut nichts anhaben kann. Jetzt brauchte es nicht einer Sindͤflut, das etwas heftige Räuſpern der Millionen ſchaffender Deutſcher genügte völ⸗ lig, um die Sandburg zu zerblaſen. Der Kampf der Hugenbergianer für ihre hat eine böſe Wendung ge⸗ nommen. Sie, die glaubten, auf dem Volk herum⸗ trampeln zu können, ſahen wie Schulbuben eine ſchillernde Seifenplaſe zerplatzen. Es war eben nur eine Seifenblaſe geweſen, die bei dem rauhen Lufthauch der deutſchen Staatsumwälzung zerplatzen mußte. Das Jahr 1932 iſt nicht mehr das Jahr 1882. Heu⸗ te läßt ſich das Volk nicht mehr ſo behandeln, wie die Herrenklübler es taten— und in noch viel ſchlimmerem Maße planten. Es wäre gefährlich, zu glauben, die Leute um Jakob Goloͤſchmidt hätten ihre Pläne aufgegeben. Dazu ſind ihnen dieſelben viel zu lange beim Schlafen und beim Wachen im Sinn gelegen. Was ſie in jahrelanger Pein aus ihrem Geiſte abſonderten, möchten ſie end⸗ lich abſtoßen, ihre verhinderten Ausſchwitzun⸗ gen möchten ihnen ſonſt ins Blut übergehen und ihr koſtbares Leben jählings beendigen. Wie ſehr man in dieſen kapitaliſtiſch⸗reak⸗ tionären Kreiſen die wahre verkannte, zeigten Ereigniſſe, die ſich unmit⸗ telbar vor Papens Sturz in Dresden ab⸗ ſpielten. Niemand im Volk glaubte, daß Papen ſich noch lange halten könne. Jeder⸗ mann war überzeugt, daß ſein Sturz mit al⸗ len Mitteln betrieben werdoͤen und auch erfol⸗ gen müſſe. Seine geſchäftige Reiſetätigkeit zeigte die Nervoſität des Wankenden. Mag er ſelbſt das nahe Ende ſeiner Herrlichkeit ge⸗ fühlt haben, die um ihn waren glaubten nicht daran. Wie hätte es ſonſt möglich ſein können, daß die ſächſiſchen Induſtriellen beim Staatsbeſuch des Reichskanzlers in Dresden Forderungen anmeloeten, die zwar zu ſpät kamen, um durch die„Regierung aus dem Glauben“ ver⸗ wirklicht zu werden, aber immerhin noch recht⸗ zeitig genug, um die ſächſiſchen Induſtriellen und ihre Geiſtesverwandten in anderen Län⸗ dern als das zu erkennen was ſie ſind: Leute, die nichts dazu lernen wollen und über die deshalb das Rad der Entwicklung, die nationale und ſoziale Revolution uner⸗ bittlich hinwegrollen muß. Ihre Forderungen wurden in der„Allge⸗ meinen Zeitung“ Chemnitz in Form eines „offenen Briefes“ bekanntgegeben. Darin wird offenherzig ein Gtreilverbot gefordert. Wie wir weiter erfahren, hatte bereits vor⸗ her das Organ des„Verbandes ſächſiſcher Induſtrieller“, die„Sächſiſche Induſtrie“ eine Notverordnung gefordert, mit dem Inhalt: „Verbot für die Gewerkſchaften, von Arbei⸗ tern und Angeſtellten, die Kurzarbeit leiſten, bezw. mit geſenkten Löhnen arbeiten, Mit⸗ gliederbeiträge zu erheben.“ Man braucht über die Ungeheuerlichkeit ei⸗ ner ſolchen Forderung nicht viel Worte ver⸗ lieren. Sie bedeutet zunächſt einen Angriff auf die gewerkſchaftliche Organiſation an ſich, darüber hinaus aber den Verſuch, die Koali⸗ tionsfreiheit überhaupt zu unterhöhlen. Obwohl die marxiſtiſchen Gewerkſchafts⸗ bonzen das Schickſal reichlich verdient hätten, von ihren Seſſeln geſtoßen zu werden, müſſen wir Nationalſozialiſten gegen den ſächſiſchen Vorſtoß ſcharf Front machen, weil dieſer In⸗ duſtriellenverband zweifellos das gewerkſchaft⸗ liche Prinzip überhaupt negiert. Daß ein Zuſammenſchluß der Arbeitnehmer aber genau ſo berechtigt und auf alle Fälle notwendiger iſt, als Induſtriellen⸗Vereini⸗ politiſche Lage gungen, das beweiſt gerade der„Verband ſäch⸗ ſiſcher Induſtrieller“ mit ſeinem reaktionären Vorſtoß. Darüber hinaus iſt das für jeden National⸗ ſozialiſten eine Binſenweisheit und jedem ſon⸗ ſtigen Volksgenoſſen klar, der kein ſolcher Tropf iſt, wie die eine kraſſe Intereſſenpolitik vertretenden Befürworter der oben erwähnten Forderung. Man hätte ſich mit dem nicht ausführlich zu befaſſen brauchen, wenn nicht in Fortführung dieſer Tendenz der erwähnte offene Brief er⸗ ſchienen wäre. In ihm heißt die entſcheidende Stelle: „Wir benötigen dringend Maßnahmen zur Befriedigung der Betriebe, Maßnah⸗ men, die die völlige unentbehrliche Vor⸗ ausſetzung des Arbeitererfolges, nämlich Sicherheit und Vertrauen in vollem Um⸗ fange wiederherſtellen. Zu ſolchen Maß⸗ nahmen gehört ein allgemeines Streikver⸗ bot im Rahmen der Verordnung zur Ver⸗ mehrung und Erhaltung der Arbeitsgele⸗ genheiten. Zu ſolchen Maßnahmen gehört ein Verbot der Betriebszellenzeitungen und Druckſchriften gleichen Charakters, zu ſolchen Maßnahmen gehört ein Verbot derjenigen Zeitungen, die zur offenen Auflehnung und Gewalt gegen die Durch⸗ führung der Wirtſchaftsverordnung Wr hetzen.“ Der ſozial denkende Menſch greift ſich an den Kopf. In welchem Jahrhundert leben denn die Macher ſolcher Pläne? Mit ſolchen Dingen hat man den deutſchen Arbeiter um die Wen⸗ de des vorigen Jahrhunderts dem Marxismus in die Arme getrieben, durch den Geiſt jener liberaliſtiſchen Unternehmer, die auf dieſer Welt nichts ſahen, als ihren Geldſack und ihren Profit. Stataliche Machtmittel gegen jeden Verſuch der Arbeitnehmer, ſich beſſere Lebensbedin⸗ gungen zu erkämpfen, fordern dieſelben Leu⸗ te, die auf der anderen Seite dem Staat jedes Recht abſprechen, ſich in die Belange der ſogenannten„freien Wirtſchaft“ einzumiſchen. Mit einem Wort, der Staat ſoll wieder die Nachtwächterolle übernehmen, die die Aus⸗ beutung der arbeitenden Schichten ungeſtört Heute handelt es ſich aber um die Ablöſung jenes ſthändlichen Wirtſchaftsſyſtems, das im Arbeiter nur ein Objekt, nicht aber den Volks⸗ genoſſen, ſehen will. Heute handelt es ſich um die Beſeitigung dieſes liberaliſtiſch⸗kapitaliſti⸗ ſchen Wirtſchaftsſyſtem, das Raubbau mit der deutſchen Volkskraft trieb, und die ausgeben⸗ teten und unterdrückten Maſſen dadurch dem Marxismus zujagte. Wer den Marxismus, der Feind des deut⸗ ſchen Volk iſt, genau wie die Reaktion, erle⸗ digen will, muß etwas Beſſeres an ſeine Stelle ſetzen, damit der Arbeiter von Klaſſenhaß und internationalem Wahn erlöſt wird. Nicht mit Gewalt kann das geſchehen. Eine Weltanſchauung, wie ſie der Marxismus dar⸗ ſtellt, kann nur durch eine andere beſiegt wer⸗ den. Dieſe andere Weltanſchauung kann nur der Nationalſozialismus ſein, der das Lebens⸗ intereſſe der Nation über die Eigenſucht eines einzelnen Standes ſtellt. Der deutſche Staat der Zukunft wird beherrſcht ſein von der Sorge um das Wohlergehen des Geſamtvolkes und dieſem Staatsideal müſſen rückſichtslos die In⸗ tereſſenpolitiker vom Schlage der ſächſiſchen Induſtriellen zum Opfer fallen. Die Rachtwächterrolle des Staates muß der Bergangenheit angehören Die Befürworter eines Streikverbotes, die Rufer nach der Polizei gegen die kämpfende Arbeiterfront leben in der Geiſtesverfaſſung einer zu Grabe getragenen Epoche. Papen, ihr Schrittmacher, ſtürzte, als ſeine Hintermänner zu einem neuen Schlag gegen die Volksrechte ausholen wollten. Nach dieſem Schildhalter der Reaktion muß Hitler kommen. Dann wird das Spiel der ewig Geſtrigen zu Ende geſpielt ſein, dann wird aber auch dem Marxismus, der verräteriſchen Sozialdemokratie, dem bluttriefenden Bolſche⸗ wismus der Boden für ihre Giftſaat entzogen ſein, durch eine nationale und ſoziale deutſche Neuordnung. Zwei Feinde hat das deutſche Volk: Reaktion und Marxismus. Der eine züchtete den ande⸗ ren. Das deutſche Volk kam dabei vor die Hunde. Damit Deutſchland leben kann, müſſen beide ſterben: Marxismus und Reaktion! as. 4* oieU Zanel Die Isweſtija vom 13. 10. 32 ſchreibt: (Auszug aus dem Bericht des ukrainiſchen Korreſpondenten) Die Konſumgenoſſenſchaft Blagoéwsk(Pro⸗ vinz Odeſſa) erhielt mehrere Frachtbriefe. Sie waren vom Zentrallager, Provinziallager und Bezirkslager der Konſumgenoſſenſchaften aus⸗ geſtellt und lauteten alle über Lieferungen von Aexten. Als das Lager der Genoſſenſchaft mit Aexten überladen war, wurde der Verwalter unruhig und ſchickte eine Anſrage nach Odeſſa. — Als Antwort erhielt er eine neue Lieferung derſelben Aexte.— Jetzt reichte der Vorrat an Aexten mindeſtens auf zwei Jahre. Dafür ſind in den benachbarten Dörfern überhaunt keine Aexte zu haben. Alle Anfragen der Dorfgenoſſenſchaften bei der Zentralverwal⸗ tung blieben unbeantwortet.— Im Dorf Baſchanka(Provinz Odeſſa) muß die Bevöllerung nach Bezugsſcheinen anſtehen. Ohne dieſe Bezugsſcheine gibt es dort nämlich keine Streichhölzer zu kaufen. Das Bezirks⸗ lager von Odeſſa beſitzt jedoch einen Vorrat an Streichhölzern im Werte von 10 000 Rubel. Tatſache iſt es, daß bei der Kreiskonſumge⸗ noſſenſchaft Omélnizk(Provinz Krementſchug) Salz, ganz gewöhnliches Kochſalz, nur gegen ärztliche Atteſte verkauft wird. In den be⸗ nachbarten Dörfern gibt es Salz in beliebi⸗ gen Mengen.— Die Dorfgenoſſenſchaften ſind den Lagerver⸗ waltungen gegenüber ganz machtlos. Es iſt daher nicht weiter erſtaunlich, daß Waren oft in den Zentrallagern„einfrieren“ oder dahin verfrachtet, wo ſie nicht benötigt werden.— Zum Beiſpiel ſind in den Bezirken„Bolj⸗ ſchor Tokmak“ und„Bjeloſersſk“ keine Gum⸗ miſchuhe haben. Alle Beſtellungen der Genoſ⸗ ſenſchaften bleiben erfolglos.— Dafür ſind im benachbarten Bezirk Luxemburg ſehr gro⸗ oline d chin ße Vorräte vorhanden. Wie kommt das? Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß der Bezirk Luxem⸗ burg um 40 Prozent und der Bezirk Wol⸗ nowaſchſk um 30 Prozent mehr Gummiſchuhe zugeteilt erhalten als angefordert worden war, dafür gingen die übrigen Bezirke leer aus. Die Lagerverwaltungen verteilen die Wa⸗ ren auf die einzelnen Bezirke, nicht nach kaufmänniſchem Geſichtspunkte, ſondern rein mechaniſch.— Bisher iſt es wohl noch nicht vorgekommen, daß Leiter von Dorfgenoſſen⸗ ſchaften ſich die erforderlichen Waren in den Zentrallagern ſelbſt ausſuchen durften.— Praktiſch ſind die Dorfgenoſſenſchaften recht⸗ los. Die Lagerverwaltung iſt eine Obrigkeit, die man bei niemand verklagen kann.— Es kommt vor, daß den Dorfgenoſſenſchaften Zwangsaſſortiments aufgehalſt werden. Ver⸗ ſucht eine Genoſſenſchaft, ſich dagegen zu weh⸗ ren, ſo wird ſeitens der Zentralverwaltung mit Repreſſalien und ſogar Lieferungsſperre gedroht.— Solche Fälle ſind in den Provin⸗ zen Odeſſa, Charkow und Dnepropetrowsk vorgekommen.— Zwangsaſſortiments werden allmählich zu Maſſenerſcheinungen. So darf z. B. die Genoſſenſchaft Bereſan lauf Anweiſung übergeordneter Stellen) an ihre Kunden Teller nur zuſammen mit alten Bü⸗ chern und Anzüge nur zuſammen mit Farben verkaufen. Ebenſo zwangsweiſe wird den Dorfgenoſſen⸗ ſchaften oft ganz unbrauchbare Ware zugeſcho⸗ ben. Z. B. hat eine Reihe Genoſſenſchaften des Bezirks„Sſmeljansk“ Petroleumlampen erhalten, bei oͤͤenen die Dochte nicht zu regu⸗ lieren waren; in einem anderen Falle wur⸗ den vollkommen ſtumpfe Meſſer geliefert. Wem gelüſtet es nach Sowjetdeutſchland? Wom gelüſtet es nach Sowietdeutich⸗ landꝰ Ein unerhörtes Urteil! Das Berliner Sondergericht verurteilte am Donnerstag die 28jährige parteiloſe Fran Sel⸗ ma Lüders, die am 4. November während des BVG.⸗Streikes in der Erregung einen Stein gegen einen Straßenbahnwagen geworfen hat⸗ te, wegen„Transportgefährdung“ zu einem Jahr Zuchthaus——. Man vergleiche dieſes kaum glaubliche Urteil mit den Strafen, die von der heutigen Juſtiz gegen die Börſenſchie⸗ ber und Millionenbetrüger der Novemberrepu⸗ blik verhängt wurden! Dieſes letzte Urteil be⸗ weiſt mit erſchütternder Deutlichkeit, wohin die deutſche Juſtiz gelangt iſt und wie ſehr es an der Zeit iſt, mit einer Aufräumungsarbeit zu beginnen, die an Gründlichkeit aber auch nichts zu wünſchen übrig laſſen darf! Was die„Arbeiterzeitung“ nicht jchreibt: Rieſenunterſchlagungen in der ruſſiſchen Poſt. Wie amtlich gemeldet wird, hat ein Sonder⸗ unterſuchungsausſchuß des Hauptvollzugsaus⸗ ſchuſſes eine Rieſenunterſchlagung bei der ſow⸗ jetr. Poſt aufgedeckt. Es wurde feſtgeſtellt, daß nicht weniger als ſieben Millionen Rubel, die in der erſten Hälfte dieſes Jahres aus ver⸗ ſchiedenen Poſtanſtalten zur Ueberweiſung ein⸗ gezahlt worden waren, an ihren Beſtimmungs⸗ orten nicht zur Auszahlung gelangt ſind. Die ungeheure Summe iſt von Sowjetbeamten ver⸗ untreut worden. Die Vonzen ſind iberul gleich Genau wie beim Berliner Verkehrsſtreik ſa⸗ botierten die Gewerkſchaften auch den Streik der Stolberger Meſſingarbeiter. Trotzdem die beſtreikte Firma Aſten und Lynen ſehr ſtark beſchäftigt iſt und während des Streikes noch größere Aufträge hereinkamen, die Vorausſetz⸗ ungen für einen erfolgreichen Streik alſo ge⸗ geben waren, übten die Gewerkſchaften Verrat. Der. nationalſozialiſtiſche Betriebsrat hatte ge⸗ meinſam mit der Streikleitung eine Vereinba⸗ rung mit der Werksleitung erzielt, wonach die Arbeit unter folgenden Bedingungen wieder aufgenommen werden ſollte: Rücknahme der Notveroroͤnungskürzungen, 48ſtündige Arbeits⸗ A Pflanzt das Vanner der deutſchen Rovolution, gegen Ausbeutung und Klaſienhaß, für Freiheit und Brot, in den Betrieben auf! Ainein in die nat.-So. reeeeere eeeeeeeebeeeeeeeeee zeit, Bezahlung der Streikſtunden, keine Maß⸗ regelungen. Vor Verkündigung dieſes Ergeb⸗ niſſes ſchaltele ſich plötzlich die Gewerkſchafts⸗ bürokratie ein und geſtand eine Arbeitszeitver⸗ kürzung auf 40 Stunden zu. Das bedeutet einen Verdienſtausfall von 17 Prozent. M. d. R. Major der Keſerve? Ein heiteres Erlebnis, das ſtark an den „Herrn Guddalore“ erinnert, hatte jüngſt ei⸗ ner unſerer Parteigenoſſen, der in ſeiner Eigenſchaft als Betriebszellenwart ſich an einen ſozialdemokratiſchen Gewerk⸗ ſchaftler gewandt hatte, um ihn über die Ziele der NSDApP. und beſonders über den Zweck und die Aufgaben der..⸗Betriebszellenor⸗ ganiſation aufzuklären. Hierbei übergab er ihm auch ein Exemplar unſerer Kampfſchrift „Arbeitertum“. Am folgenden Tag kam der erwähnte Sozi aber mit einem hochroten Kopf wieder zu unſerem Betriebszellenwart und ſchrie ihn an:„Geh mir weg mit eurer N..⸗Betriebszellenorganiſation, in dieſer ſind ja lauter abgedankte Offiziere als Führer.“ Auf das erſtaunte Geſicht unſeres Betriebs⸗ zellenwarts, wurde ihm das Inhaltsverzeich⸗ nis des„Arbeitertum“ mit den Worten unter die Naſe gehalten:„Da lies doch ſelber: W. Schuhmann, M. d.., W. Börger, M. d.., alles abgedankte Offiziere, Majore uſw.“ Der unverbeſſerliche Marxiſt und Verfechter internationaler Intereſſen hatte alſo die Ab⸗ kürzung für Mitglied des Reichstages- M. d.., als Major der Reſerve gedeutet, eine Auslegung, die man von einem eifrigen Leſer der Tageszeitung Sally Grünebaums, eigent⸗ ch ſchon verſtehen kann. 43. Fortſetzung. Unter dieſen zähen Beharrlichkeiten verging der Sommer. Da Carbo bei Cluſium weiterhin in untätiger Bereitſchaft ſtand, den Blick nach Norden auf Metellus gerichtet, der ſamnitiſchen Wucht im Süden vertrauend, ſo erſtarrte die Kriegsführung in Latium wie in Etrurien, und es ſchien, als ſolle man in ein weiteres Kriegs⸗ jahr hinüberwintern und damit Sullas Sieges⸗ vorherſage Lügen ſtrafen. Da brachte Metellus noch im Herbſt den Stein zum Rollen. Bei Faventia in der Padus⸗ Ebene ſchlug er den Konſular Norbanus ver⸗ nichtend, warf ihn auf Ariminum zurück, er⸗ beutete dort alle Verpflegungsbeſtände und Kaſſen des Gegners und gliederte das ver⸗ wirrte demokratiſche Heer an ſich, ſoweit es ſich nicht in die Heimat verlief. Norbanus entwich zu Schiff nach Rhodos. Metellus, Lucullus, Pompeius, Craſſus wa⸗ ren jetzt frei geworden für die Einkreiſung Etruriens: ſie rückten von drei Seiten gegen Cluſium heran, und Carbos zuverſichtliche Haltung brach zuſammen. Der Dannerer glaubte keine Blitze mehr ſchwingen zu kön⸗ nen, und obgleich ſein Heer noch ſchlagkräftig war, kehrte er ihm heimlich den Rücken, eilte an die Küſte und ſchiffte ſich nach Afrika ein: ihn trieb ſein Dämon, die verrauſchte Flucht⸗ furche ſeines alten Freudes Marius noch ein⸗ mal durchs blaue Meer zu pflügen.— Von Karthago ging er ſpäter auf die Inſel Koſſyra, und hier fiel er den Schergen des Pompeius Von Otto Schmieder— „Deutſchland muß leben, und wenn wir ſter⸗ ben müſſen!“ Dieſe Worte zitterten noch in den Herzen der zwei jungen Leute nach, die aus einer Verſammlung heimkehrend kurz vor Mitternacht durch die dunkle, ſtille Straße der Vorſtadt ihrer Behauſung zuſchritten. Sie ſprachen in gedämpftem Tone von Deutſchlands Zukunft, die ſie bauen halfen; ſie ſprachen von der Not des deutſchen Volkes und oͤrückten ſich unbewußt die Hand. „Nicht wahr, Erich, wenn es einmal Ernſt gelten ſollte, von uns beiden läßt keiner den andern im Stich?“ „Erinnerſt du dich an den Eid, den wir vor gemeinſam abgelegt haben?“ „Ja!“ „Ich glaube, in die dem Führer und unſerer Fahne geſchworene Treue gliedert ſich auch die Treue von Kamerad zu Kamerad.“ „Das iſt ein ſchönes Bekenntnis. Es liegt eine ſo große Ruhe in dem Gefühl zu wiſſen, daß Kameraden neben Kameraden kämpfen, alle für ein Ziel und jedͤer für den anderen ſich einſetzt.“ „Gewiß, Robert, aber ein viel höheres Ge⸗ fühl iſt es, den Nächſten, einen ſolchen, den Not, Entbehrung und Gefahr an einen andern Men⸗ ſchen kettet, der zum Vertrauten geworden iſt, weil beider Herzſchlag im gleichen Takte geht, aus der größten Gefahr zu retten, ihn zu ſchützen und zu decken mit ſeinem eigenen Ich. Darin erkenne ich den innigſten Geiſt der Ka⸗ meradſchaft und der Opferbereitſchaft.“ Die beiden jungen Leute ſchwiegen. Spärlich fiel das Licht einer alleinſtehenden Gaslaterne auf den Gehweg, riß die Schatten der ruhig Dahinſchreitenden zu unnatürlicher Länge, bis ſie ſich im Dunklen wieder ganz verloren. Vor einer Gartentür blieben ſie ſtehen. Ein leiſes Geräuſch ließ ſie in die Dunkelheit lau⸗ ſchen. Aber es blieb alles ſtill. Ein kurzer Händedͤruck und ein lautes„Heil Hitler!“ Dann verloren ſich die Schritte auf dem Kiesweg des Gartens. Robert ſchritt allein weiter. Nur zwanzig Schritte. Das Licht der hinter ihm liegenden Gaslaterne zeichnete plötzlich einen langen Schatten neben ihn. Er blickte ſich um, aber ehe er die ihm folgende Geſtalt erkennen konnte, krachte ein Schuß, und mit einer blu⸗ tenden Wunde am Kopf knickte Robert in die Knie und fiel auf das feuchte Pflaſter. Der dumpfe Knall verhallte in der einſamen Gegend. Keiner hatte ihn gehört. Nur Erich, der eben die Haustüre wieder ſchließen wollte, vernahm den Schuß. Er eilte ſeinem Kame⸗ raden nach, ſtolperte im Dunkeln über deſſen Körper, ſtand einen Augenblick ſtill und hörte in der Ferne raſch ſich entfernende Schritte. Wie ein durch den Schuß des Jägers im Walde aufgeſcheuchtes Reh, ſo raſte er die Straße hinab, unbehindert durch die ihm dro⸗ hende Gefahr. Im Lichte einer fernliegenden Laterne ſah er einen Menſchen um die nächſte Straßenecke biegen. Mit einem kühnen Sprung ſetzte er über den Gartenzaun, ſtolperte, fiel, erhob ſich wieder, zerriß ſich Beinkleider und Jacke an den Hecken der einzelnen Einzäu⸗ nungen, die er alle überſpringen mußte. Eine Mauer und ein mit eiſernen Spitzen bewehr⸗ tes Tor überkletterte er, nur getrieben von dem einen Gedanken, den Mörder ſeines Ka⸗ meraden zu erwiſchen. Er hatte den Weg des Mörders gekreuzt. In einer dunklen Türniſche nahm er Auf⸗ ſtellung. Einige Minuten ſtand er ſo, bis die Geſtalt ebenfalls aus einer dunklen Niſche wieder hervortrat. Wie ein Tiger die angeſchlichene Beute an⸗ ſpringt, ſo ſprang Erich dem menſchlichen Un⸗ geheuer in den Nacken. Mit der Fauſt eines SA.⸗Mannes, der ſich ſeiner Haut in ehrlichem Kampfe zu wehren weiß, ſchlug der dem völlig ſammenſchluß in den Rücken aus dem Mund und der Naſe lief. Mit mei⸗ ſterhafter Gewandtheit riß er den Taumelnden vollends zur Erde, entriß ihm die Waffe und hielt ihn mit dieſer in Schach. So geleitete er den Kommuniſten die Straße zurück und zu dem Platze hin, wo ſein Kame⸗ rad in ſeinem Blute lag. Inzwiſchen hatten ſich zwei Paſſanten bei dem Toten eingeſtellt und die Polizei alarmiert. Als ſie Erich mit dem Kommuniſten kommen ſahen, riefen ſie ihn an, und als ſie erfuhren, daß es ſich um einen SA.⸗Mann handelt, der da drei Minuten nach Mitternacht in einer einſamen Straße durch die Kugel eines feigen Mörders ſein Leben für das deutſche Volk hin⸗ gegeben hat, zuckten ſie die Achſel und ſchritten weiter. Da griff das Elend, dieſe bittere Not des Unverſtandenſeins an Erichs Seele. Wohl viel lauter, als er zu rufen es beabſichtigt hatte, kamen von ſeinen Lippen die Worte:„Deutſch⸗ land erwache!“ Ein leiſes Lachen kam als Antwort von den beiden ſich entfernenden Herren zurück. Die Polizei kam. Erich übergab den Mörder nach kurzer Schilderung des Vorganges den Händen der Polizei. „Sie tragen ja eine Waffe!“ fauchte dͤer eine der Geſetzeshüter Erich an. „Die ich dieſem Mörder abgerungen habe“, gab er zur Antwort. „Wiſſen Sie nicht, daß das Tragen von Waf⸗ fen verboten iſt?“ „In dieſem Falle wähnte ich das Verbot nicht am Platze.“ Der Kommuniſt grinſte. in die Hände, die ihm ein unrühmliches— ſchluß faßte. Zuſammen mit ſeinem Freund auch für ihren Herrn unrühmliches Ende be⸗ reiteten.— Sein in Cluſium verwaiſtes Heer war erledigt: nur einen kleinen Teil ver mochte Carrinas zuſammenzuhalten und bis vor Praeneſte zu führen; die Hauptſchar wur⸗ de von Pompeius vernichtet; der Reſt verlief ſich heimwärts. Im Herbſt 672 ſtand zwiſchen Rom und den Alpen gegen Sulla keine einzige Manipel mehr in Waffen, und die Entſcheidung nahte ſich mit furchtbarer Unbedingtheit. Als die demokratiſchen Führer vor Prae⸗ neſte oͤie Gewißheit gewonnen hatten, daß Metellus von Norden heranrückte— des Pompeius Vorhut ſtand ſchon an der Grenze Latiums—, daß Sulla ihnen den Rückzug nach Süden bereits verlegt hatte, daß ſie ſomit zwiſchen der Uebermacht zweier Heere einge⸗ keilt wurden, und daß von nirgendwo in Ita⸗ lien ihnen noch Hilfe kommen konnte,— da entſprang aus wildem Trotz und düſterer Verzweiflung ein letzter Entſchluß. Pontius aus Teleſia, der Mann mit den Rieſenkräften und dem leidenſchaftlichen Her⸗ zen, deſſen verwegene Tapferkeit und ſtolze Heimatliebe ihn in den Augen ſeines Volkes zu einem neuen Hannibal, ja zu einem Halb⸗ gott erhoben hatten,— dieſer ungewöhnliche Mann war es, der den ungewöhnlichen Ent⸗ Erich mußte mit zur Wache. In Begleitung eines Poliziſten ging er ins Haus, holte ein Kiſſen und eine Decke, um den Toten zu betten und ihn zuzudecken. Während dieſer Arbeit, der die Umſtehenden teilnahms⸗ los zuſchauten, rollten— er wußte ſelbſt nicht, wie es kam— auf einmal Tränen über ſein Geſicht. Stumm ſtand er neben dem toten Ka⸗ meraden, bis ein zweites Polizeiaufgebot kam, den Toten fortnahm und er mit zur Wache kommandiert wurde. Wie ein Verbrecher! Kurz und ſchlicht machte er ſeine Angaben, noch ganz von dem Grauſigen das er erlebt hatte, eingenommen. Dann nahm ihn die Dunkelheit einer Zelle ein. Bis am anderen Morgen die Sonne ihn weckte. 4 Nach nochmaligem Verhör verließ Erich wie ein Traumwandelnder die Wache. Er ſchritt durch die belebten Straßen. Das blutüber⸗ ſtrömte Antlitz des toten Kameraden und die grinſende Fratze des Mörders gaukelten dauernd vor ſeinen Augen. Um Mitternacht noch ein mutiger Kämpfer, ein guter Kamerad, drei Minuten ſpäter von feiger Hand gemordet. Dieſe Gedanken riſſen ihn auf. Er floh aus der Stadt. Kam in die ſtilleren Straßen der Vorſtadt, an ſeiner Wohnung vorbei, hin zu dem Platze, an dem Robert ſein junges Leben laſſen mußte. Da tat er den Schwur, ſich zu rächen. Ein gerechter Rächer wollte er ſein, kämpfen wollte er gegen das Untermenſchentum, das unter deutſchen Geſetzen ſo üppig gedeihen konnte und mit todernſtem Geſicht und tränenden Augen ſprach er die Worte: „Wir werden ſterben müſſen, aber das neue Deutſchland wird leben.“ Zas Qeclit auꝶ clłe Fii Von Heinz Jürgen (Fortſetzung) Ich habe eingangs feſtgeſtellt, daß jede große Epoche das Gepräge des führenden Mannes trägt. Wenn in den erſten Jahren des Kampfes unſeres Führers ſeine Perſönlichkeit nicht ſo ſehr in den Mittelpunkt des Geſche⸗ hens getreten iſt, ſo lag das einenteils daran, daß bewußt in Erkenntnis der Gefahr, Füh⸗ rer und Bewegung durch Preſſe und Regie⸗ rung totgeſchwiegen wurden, andererſeits eben der Umwertungsprozeß in unſerem Volke langſamer vonſtatten ging. Es iſt auch ein zu ſchwerer Weg geweſen, durch den der Führer ſich durchbrethen mußte. Und er hat durchge⸗ brochen. Vergänglich und höchſtens wie in eine Wachstafel eingeritzt, werden die Namen der handelnden Perſonen der Nachkriegszeit unter der Sonne unſeres Siegeszeichens ſchmelzen. Unumgänglich in ehernen Runen ſteht aber unſeres Führers Wirken vom erſten Tage an in der deutſchen Geſchichte. Sie gin⸗ gen dahin, ein Erzberger, ein Marx, ein Mül ler, ein Brüning. Sukzeſſe wollten ſie ab⸗ warten, wie Gneiſenau ſagt, ſtatt etwas zu tun, um Sukzeſſe herbeizuführenn. Aber nicht der Geiſt der ruhigen bürger lichen Liebe zu einer Verfaſſung, ſondern die verzehrende Flamme der höheren Vaterlands⸗ liebe iſt es, die den Kämpfer treiben muß. Nicht auf dem Papier und dͤurch Geſetz und Verfaſſungen, ſondern nur im Kampfe um die Freiheit wird die Natur neu geboren. Ich ſprach von dem ſchlecht verwalteten Erbe Bismarcks. Wir ſehen ſchon vor Aus⸗ bruch des Weltkrieges Zerfallserſcheinungen. Der 1. Auguſt 1914 war, ſo ſchien es wohl, ein Aufbruch der Nation, doch dort ſchon machte ein Teil nur der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, mit, und tat auch in den Kriegsjahren alles, um dieſem nationalen Zu⸗ zu fallen. Wir 2 —14 1 111 Kriegsjahren unſer Volk zermürbten; wir wollen aber auch unnachſichtlich das Verbre⸗ chen feſtſtellen, das die auf ſich geladen, die nicht mit allen Mitteln dieſen Kräften entge⸗ gengearbeitet haben, die ſie ſogar zu ihren Zwecken ausnutzten. Aufſchwung der Nation und die zerſtörenden Kräfte wurden an einem Tage geboren. Die Worte des Kaiſers: ich kenne keine Parteien mehr, verloren ſchnell ihren Wert. Die Krämer grinſten, während der Krieger blutete. Wie der Kriegsanfang mit ſeiner Begeiſterung ſchon einen faulen Kern aus den Vorkriegsjahren in ſich trug, ſo trug aber auch das Ende, die Revolution, die tiefſte Erniedrigung, wieder den Kern des Aufſtieges in ſich. Die guten Kräfte, geläutert im Stahlbad des Weltkrieges verbunden mit der heranwachſenden Jugend, werden zu den Reformatoren einer neuen deutſchen Welt⸗ anſchauung. Viele gingen, ſchieden als Abfall und Geröll, die Bewegung läuternd, ſelbſt aus, viele gaben ihr Leben und Blut für das kommende Reich; einer allein blieb als ruhen⸗ der Pol der Bewegung, verſchont durch die Vorſehung während des Krieges, erhalten von der Vorſehung als Führer eines neuen Deutſchlands, unſer Führer Adolf Hitler. Ein anderer ruhender Pol ſchien in der Per“ ſon des kaiſerlichen Feldmarſchalls entſtanden zu ſein. Von den meiſten begeifert und be⸗ ſchmutzt, wird er vom erwachenden Deutſch⸗ land an die Spitze der Nation geſtellt. Von denen, die ihn beſchmutzten, in höchſter Not gegen das erwachende Deutſchland geſtellt, fin⸗ det er nicht mehr den Weg zum jungen Deutſchland. Alle um ihn verſchwanden ſang⸗ und klanglos. Einer allein blieb ſtehen in den Herzen von Millionen Deutſcher. Ihm ver⸗ ſagte ſich der Marſchall und ſtellt wicder einen von den ewig Geſtrigen neben ſich: Papen. Fortſetzung ſolgt. Lamponius berief er die Centurionen des ſamnitiſch⸗lucaniſchen Aufgebots zu einem Kriegsrat und ſprach: „Freunde, das Schickſal ſcheint gegen uns entſchieden zu haben. Seit einem halben Jahr⸗ tauſend ſtehen wir Sabeller im Kampf gegen die Latiner und gegen Rom, ihr verbrecheri⸗ ſches Oberhaupt. Nicht immer haben die Waf⸗ fen in dieſem Kampf geklirrt; doch zu jeder Stunde hat in unſeren Herzen der Haß ge⸗ brannt gegen die Unterdrücker am Tiber. Ich bin ſtolz darauf, daß mein Volk, die Saffinim, ſeit jeher die Fauſt geweſen iſt, die ſich von unſeren Bergen hernieder in die Ebene der Freiheitsräuber geballt hat. Vor einem Vier) teljahrtauſend war es, als mein Ahne Pon⸗ tius das Römerheer unterm kaudiniſchen Joch hindurchjagte und es dann in ſeine Heimat entließ, weil ſein hoher Sinn den Anſtand auch beim Gegner vorausſetzte. Ihr wißt alle, wie dem Pontius ſein Edelmut vergolten wurde von dieſem ehrloſen Rom mit ſchnödem Wortbruch! Ihr wißt, wie der fünfzigjährige Krieg für uns ausgegangen iſt: ſchmählich un⸗ terdrückt, faſt ausgerottet lagen wir am Bo' den. Und doch haben wir uns wieder aufge⸗ rafft, haben das Volk der Saffinim neu ge⸗ zeugt, zu neuem Kampf gegen die Wölfin und ihre reißende Brut. Denkt an den großen Krieg, der vor zehn Jahren begann; denkt an unſere junge Hauptſtadt Italia, die wir grün · deten, damit ſie über dieſe Halbinſel dereinſt gebiete. Freunde, Italia wird unter unſern Kin⸗ dern und Enkeln über alles Land gebieten,— aber nur dann, wenn wir den Wald nieder⸗ brennen, in dem die Wölfe hauſen, die unſere Heimat verwüſten. Der Wald hei ßt Roml!— Unſer aller Tage hier ſind gezählt: keiner von uns wird die Heimat in den Ber gen wiederſehen. Darum wollen wir einen Scheiterhaufen anzünden, der noch durch Jahrhunderte die neue Freiheit unſeres Lan⸗ des beſtrahlen ſoll, und wenn wir uns in ſeine Flammen ſtürzen, ſo wiſſen wir, für welhes Licht wir unſer Leben verſprühen. Der Weg nach Rom ſteht uns offen: der letzte, der uns noch offen iſt. Auf, gehen wir ihn!!“ „Auf!“ riefen die Freiſchärler.„Führ uns, Pontius, wohin auch immer! Rotten wir die Wölfe aus!!“ Sie ließen ſich aus der Ver' zweiflung hineinreißen in dieſe grelle Viſion der Rache und des Ruhmes. „Aber Damaſippus und Carrinas?“ fragte einer. Werden ſie und ihre römiſchen Kohorten mit uns ziehen?“ Der Teleſiner lächelte verachtungsvoll:„Da ſie Demokraten ſind, bleibt ihnen nichts ande⸗ res übrig. Ein römiſcher Demokrat iſt eir Kerl, der beſinnungslos mit dem Landesfeind geht und ſein eigenes Vaterland nicht mehr kennt, wenn er damit die Ariſtokratie ſeines Volkes treffen kann! Dieſe Volksvertreter würden ſich mit der ganzen Welt verbünden gegen ihre eigene Herrenſchicht: ſie haben ſo lange nach oben geſchielt, bis ihnen der Kopf im Genick feſtgewachſen iſt, und für dieſe Starre wollen ſie ſich jetzt rächen. Seid unbe⸗ ſorgt: die beiden gehen mit!“ Pontius behielt recht: die römiſchen Lega⸗ ten erklärten ſich einverſtanden. Da ihre fünf Legionen ohne das dreimal ſtärkere Samni⸗ tenheer zum Spielball zwiſchen Sulla und Ofella geworden wären, hatten ſie auch gar keine andere Wahl.— Alle Truppen wurden eingeweiht und nahmen den Plan grimmig⸗ begeiſtert auf, mit der verwegenen Heftigkeit von Verurteilten, denen ſich eine Gnadenfriſt auftut, aus der noch Racheſättigung, Wollüſte, Trümmerpraſſeln, Kampf— und vielleicht ein Entkommen in die Freiheit winken.— Am letzten Tag des Oktober, ſpät nachmittags, ſetzte ſich das ganze Heer von faſt 100 000 Mann nach Weſten in Bewegung; der Auf⸗ bruch vollzog ſich vom Gegner unbemerkt, da das hügelige Land und die früh hereinbrechen⸗ de Dämmerung den gedämpften Abzug ver'⸗ ſchleierten. Bis Rom war nur ein Tage⸗ marſch.— Erſt im Lauf des Abends erfährt Sulla, was vor ſich gegangen iſt, und heißer Schreck durchzuckt ihn. Er hat alles für wahrſcheinlich gehalten; nur dieſen mordſüchtig⸗ſelbmörderi⸗ ſchen Stoß auf Rom hat er einem tapferen Feind nicht zugetraut, deſſen Verzweiflung auf einen Durchbruch in die Heimat gerichtet ſein müßte, nicht aber auf den ſicheren Untergang. Rom iſt ja unbeſetzt—! Der Feind hat ſechs Stunden Vorſprung. Sofort ihm nach ſchickt Sulla den Legaten Balbus mit tauſend Reitern; er ſelber bricht noch vor Mitternacht mit allen verfügbaren Legionen auf. Ofella mit dem Belagerungs⸗ heer bleibt um Praeneſte zurück. Gegen die Mittagsſtunde des 1. November langt Sulla vor der Hauptſtadt an, und er atmet erleichtert auf, wie ihm gemeldet wird, daß die Samniten noch immer ein gutes Stück von der Mauer entfernt ſtehen: obgleich ſie ſchon in den Morgenſtunden eingetroffen ſind, haben ſie den Vorſprung nicht genutzt, haben ſich in verblendeter Siegesgewißheit zunächſt einmal lüſtern am Anblick der verhaßten Beu⸗ te geweidet, haben eine Freiwilligenſchar von halben Kindern, die aus der aufgeſchreckten Stadt opfermutig hervorgebrochen iſt, wie ein Spielzeug vernichtet und haben ſich dann mit Balbus' Schwadronen, die ihnen ein Omen hätten ſein müſſen, prahleriſch herumge⸗ ſchimpft: wahrlich, ihren Empörerſinn hat die hybris geſchlagen!(Fortſetzung folgt.) 6 NSK zum erf ſter Beſ gen Vo gung, de tervoller — reichte x die Han und we dem We und die Generat mit ſein keit der fort dar Verwirk ſozial tung“ Bartels die Sen lung der kiſchen, ohne jed innerlick Wir 9 anlaſſun deutung dieſes u Generat ANati ——— Dienstag 22. Novem Mittwoch 23. Novem Donnerst 24. Novem Freitag 25. Novem Samstag 26, Novem ————— BSonntag 27. Novem und des inem uns Jahr zegen cheri⸗ Waf⸗ jeder z ge⸗ Ich inim, von der Vier⸗ Pon⸗ Joch eimat ſtand alle, olten ödem ihrige h un⸗ t Bo⸗ zufge⸗ u ge⸗ tund roßen kt an grün reinſt Kin⸗ en,— ieder⸗ inſere eißt Ber⸗ einen durch Lan⸗ s in : rühen. letzte, nl!“ uns, ir die Ver⸗ Viſion fragte horten „Da ande⸗ ſt eiy sfeind mehr ſeines rtreter zünden ben ſo Kopf dieſe unbe⸗ Lega⸗ e fünf Samni⸗ 1 und ich gar vurden immig⸗ ftigkeit henfriſt ollüſte, icht ein — Am tittags, 100 000 15 Auf⸗ rkt, da ſrechen⸗ g ver⸗ Tage⸗ Sulla, Schreck heinlich törderi⸗ apferen ung auf tet ſein ergang. ſprung. Legaten r bricht ügbaren erungs⸗ vember und er et wird, s Stück eich ſie en ſind, haben zunächſt en Beu⸗ har von chreckten wie ein ann mit n Omen erumge⸗ hat die folgt.) NSK Als Adolf Hitler im Jahre 1925 zum erſtenmal in Weimar war, galt ſein er⸗ ſter Beſuch Adolf Bartels, dem älteſten geiſti⸗ gen Vorkämpfer der geſamtvölkiſchen Bewe⸗ gung, dem unermüdlichen Mahner und charak⸗ tervollen Föroerer der kulturellen Volkstums⸗ idee. Der Führer zum neuen Deutſchland reichte dem Vertreter der älteren Generation die Hand, wohl wiſſend, welche Lebensarbeit und welche Verdienſte ſchon Jahrzehnte vor dem Weltkrieg Bartels hinter ſich gebracht hat, und dieſer wieder iſt der erſte ſeiner älteren Generation geweſen, dͤer ſchon im Jahre 1924 mit ſeinem untrüglichen Inſtinkt die Richtig⸗ keit der Theſen Hitlers erkannte und ſich ſo⸗ fort darüber klar war, daß Hitler allein ihr Verwirklicher ſein könne.„Der National⸗ ſozialismus Deutſchlands Ret⸗ tung“ heißt die Broſchüre, die damals von Bartels herausgegeben wurde und, ſo ſicher er die Senoͤung Hitlers erkannte als die Erfül⸗ lung der Sehnſucht der wenigen Vorkriegsvöl⸗ kiſchen, ſo treu iſt er ihm ourch all die Jahre ohne jeden Zweifel und ohne iedes Schwanken innerlich geblieben. Wir Nationalſozialiſten haben alſo alle Ver⸗ anlaſſung, uns auf den ganzen Umfang der Be⸗ deutung ſeines Lebenswerkes zu beſinnen und dieſes unſerer jüngeren und der nachfolgenden Generation zugänglich zu machen. Das iſt eine Abolf Bartels zum 70. Geburtstag Selbſtverſtändlichkeit und für eine Bewegung von ſo ſtarken Propagandatalenten eigentlich ein leichtes. Unſere Zeit hat nicht mehr das enge Verhältnis zur Literatur wie die frühere. Sie hat es vielleicht auch zu ſehr mit den prak⸗ tiſchen Sorgen des Alltags zu tun. Doch muß auch dieſe Generation begreifen lernen, daß die Beſchäftigung mit den großen Männern und großen Büchern, d. h mit der Geiſtesge⸗ ſchichte der Nation überhaupt erſt zur vollen Erkenntnis der Größe der Nation führt. Erſt recht iſt es Sache einer Weltanſchauungsbewe⸗ gung, ihre Fundamente des Denkens und des Wiſſens mehr und mehr zu feſtigen und zu den alten immer neuere und tiefere Erkennt⸗ niſſe von der Weſenhaftigkeit von Volkstum und Raſſe zu gewinnen. Dieſe ſind kaum aus einem reineren Born zu ſchöpfen als aus der kriſtallklaren Lebens⸗ arbeit dͤes Literaturgeſchichtsſchreibers und des Dichters Adolf Bartels, der in beiden Eigen⸗ ſchaften ganz bewußt und ausſchließlich ͤem Volkstumsgedanken gedient hat anknüpfend an die Erkenntniſſe, die ſchon ein Ernſt Moritz Arnoͤt und ein Turnvater Jahn gepredigt ha⸗ ben. Der Literaturhiſtoriker. Die literaturhiſtoriſche Arbeit des am 15. November 1862 in Weſſelburen in Holſtein ge⸗ borenen Kämßpfers räffn michk andeks als moͤ⸗ numental bezeichnet werden, und es wird die Zeit kammen, wo es zur Bildung jeder deut⸗ ſchen Familie und jeden deutſchen Jünglings gehört, ſeine wichtigſten Werke dieſes Gebietes neben den Büchern der politiſchen und der Staatsg⸗ſchichte zu beſitzen. Die dreibändige große Deutſche Literaturgeſchichte (H. Haeſſel⸗Verlag, Leipzig) iſt ein wahres deutſches Lebensbuch, das mit ſeiner Darſtel⸗ lung der Dichtung unſeres Volkes ein vollkom⸗ menes Bild von den Weſenszügen unſeres Volkstums vermittelt. Ihr Verfaſſer iſt der erſte deutſche Literaturhiſtoriker, ͤer das Neu⸗ land der Literatur nach Goethes Tod bis zur Gegenwart beackert und für unſer Wiſſen er⸗ obert hat. Es iſt eine Fülle von Einzelgebie⸗ ten und Einzeldarſtellungen, die zwiſchen der einzigartigen Herausmeißelung Friedrich Heb⸗ bels lals Beginn der Moderne) und der Hei⸗ matkunſt um die Jahrhundertwende, die gleichfalls Bartels zum Herold hatte, zu fin⸗ den iſt. Wer den Aufſtieg und Niedergang des Deutſchtums voll erkennen will, kommt um dieſes Buch nicht herum. Dichtung iſt nun ein⸗ mal die ſtärkſte Offenbarung des inneren Le⸗ bens, der ſeeliſchen und geiſtigen Kraft einer Nation, und in ihrem Auf und Ab erkennt man unſchwer auch das Auf und Ab des Le⸗ bensprozeſſes der Nation ſelbſt. Eine ein⸗ bändige Literaturgeſchichte hat Bar⸗ tels vor Jahren im Braunſchweiger Verlag von Weſtermann erſcheinen laſſen. Geradezu äkkuell iſt noch immer das grundliche Heine⸗ Buch von Bartels zu nennen, das unbedingt eine Neubearbeitung und Neuauflage erfor⸗ dert. Es iſt ein ſehr weſentlicher Beitrag zur Judenfrage ſchlechthin und eine voll⸗ kommene Erledigung Heines als Menſch und Dichter. Als volkserzieheriſche Begabung hat Bartels auch immer der Jugend gedacht und für dieſe einen Literaturabriß„Einführung in das deutſche Schrifttum, 52 Briefe für junge Buchhändler und andere junge Deutſche“(Leip⸗ zig, Verlag Klein) herausgegeben, der als zu⸗ verläſſiger und vollſtändiger Führer angeſehen werden muß. Von einer Würdigung ſeines zweiten Monumentalwerkes, der dreibändigen Weltliteratur(bei Callwey in München) und von einer Kennzeichnung ſeiner zahlrei⸗ chen Einzeldarſtellungen und Dichtermonogra⸗ phien müſſen wir hier abſehen. Ihr Merk⸗ mal iſt in jedem Fall das ſichere hiſtoriſche und ebenſo ſichere äſthetiſche Urteil, in dem ihm nahezu ſämtliche Literaturprofeſſoren der Vergangenheit und Gegenwart weit unterle⸗ gen ſind. Der Dichter. Als Dichter hat Bartels ein nahezu kragt⸗ ſches Schickſal erlebt. Wer weiß heute noch et⸗ was von dem Rieſenerfolg ſeiner erſten Dith⸗ marſcher Erzählung„Wilde Zeiten“, deren Auflageziffer in der Wiesbadener Volksbüche⸗ rei in hohe Zehntauſenbde ſtieg. Reifer und Tempo, Spannung l. Humor in dem neuen konkurrenzlosen Kriminal-Toenfilm der Brolstadt mit der erstklassigen Besetzung: OsKarHomolka, Olgalschechowa Irude Berliner, Wladimir Gai- Garow, Jul. Falkenstein, H. Speelmanns Küte Haack—— Vielseilig u. untemaltend der bunie leil,, Huf der Krokodiljagd Walzer einst und jetzt Tempe Tempo Tempo Losung unserer Zeit Heueste Emelka-Tonwoche .50, 5, 7,.35 Unr Votzugskarten haben Gültigkeit! ANational⸗Theater Mannheim 20 Uhr Bus Sondermiete B 4 Die Weber Vornseif Dienstag 22. 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Der Künder ſei⸗ nes Heimatliedes und der Heimatkunſt hat in ſeinem Buche„Kinderland“ ein einzigar⸗ tiges Heimatkulturbuch geſchaffen, behäbig⸗ breiten Fußes, aber Zeile für Zeile und Ge⸗ genſtand für Gegenſtand mit ganzer Liebe und Tiefe deutſchen Gemüts behandelt. Ganz männliche Poeſie iſt auch ſeine großartige Luther⸗Trilogie, um die ſich das deutſche Volk hoffentlich noch kümmern wird. Bemerkenswerte Verſuche auf dem Gebiete des hiſtoriſchen Problemdramas ſind ſeine römiſchen Tragödien zu nennen, durch die Bartels wiederum zum Anreger für das neuere hiſtoriſche Drama wurde. Immer wieder hat er auf die Anlehnuna an die Geſchichte hingewieſen, und es iſt immer wieder ſein hiſtoriſcher Geiſt, der ihn zur rich⸗ tigen Beurteilung unſeres Volkstums kom⸗ men ließ. Auch hierin Adolf Hitler ähnlich, der das Geſchichtsſtudium und die Beherr⸗ ſchung der Geſchichte zur Vorausſetzung für eine vollkommene Beherrſchung des Lebens betrachtet wiſſen will. Ewige Geltung bean⸗ ſpruchen die lyriſchen Gedichtbände von Bartels, die früheren wie die neueren (auch Callwey, München), in denen wir Klänge und Anſchauung von größter Reinheit finden, die an beſte Tradition anknüpfen. Aber der zartere und beſchaulichere Lyriker wurde durch die Kämpfernatur und den Wiſ⸗ ſenſchaftler allzu ſehr bedrängt und gewann den Lebensatem nicht, der ihn zur allerletzten Entfaltung hätte kommen laſſen. Sein heiß⸗ blütiger Anteil am völkiſchen Geſchehen durch all die Jahrzehnte ließ das für den reinen Poeten nötige Lebensbehagen nicht auſkom⸗ men, aber auch als Dichter, nicht nur als Hiſtoriker, focht er in den Zeitkämpfen als tapferer Streiter. Seine politiſche Sa⸗ tire iſt glänzend pointiert und trifft den Na⸗ gel und ſeine edelſten Gege cuchtig auf den Kopf. Er iſt eindeutig und klar, ſo deutſch wie wahr, und das hat ihm freilich auch viel Feindͤſchaft gebracht. Voch konnte ihn das Pflichtgefühl aiemals von der Kündung der Wahrheit abhalten. Wie wenige ſeiner Zeitgenoſſen hatte er in einer Epoche der ge⸗ fellſchaftlichen Feigheit und erbärmlichen völ⸗ kiſchen Kleinmüigkeit die nötige Zivilcou⸗ rage. Seine Charakterr'erte vor allem ſind es, die Bartels als vorbildliche deutſche Ge⸗ ſtalt erſcheinen laſſen. Der Kulturpolitiker Bartels war auch immer praktiſch gerichte⸗ ter Geiſt und ſteht noch heute mit ſeinem prak⸗ tiſchen Rat jeodem zur Verfügung, der zu ihm kommt. Ein Dietrich Eckardt der Vorkriegs⸗ zeit auf dem Gebiet''s vogesfampfes gegen Identum und Ueberfemdung. Aber auch im poſitiven Sinne hat er praktiſch zu ſchafſen gewußt. Eine Tat von weittragendͤer Bedeu⸗ tung bleibt ſeine Gründung des Deut⸗ ſchen Schillerbundes und der von ihm ausgehenͤͤen Schiller⸗Feſtſpiele für die deutſche Jugend, die alliährlich Tauſende von deutſchen Schülern nach Weimar bringen. Dieſe Feſtſpiele, die ſeit 25 Johren beſtehen, ſind ein wunderbares und ſichtbares Zeugnis für die Lebenskraft völkiſchen Geiſttums. Es iſt auch heute in Barteis noch nicht ſchwächer geworden. Er ſteht nach wie vor ſeinen Mann und ſpürt die Siebzig kaum. Wo immer er kann, ſteht er in allen kulturpolitiſchen Fra⸗ gen auch in Thüringen beratend zur Seite. Beſondere Genugtuung verſchafften ihm Wor⸗ leſungen in Jena und an der Weimarer Hochſchule, die der erſte nationalſozialiſtiſche Miniſter Frick ermöglichte. Bartels, der auf Grund ſeiner immenſen Kenntniſſe und ſeiner Urteilskraft, vor allem aber in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als völkiſcher Jugendführer, auf den erſten deutſchen Lehrſtuhl für Litera⸗ tur gehört hätte, aber vom geſamten Juden⸗ tum uno oem mir iym damals verbundenen offiziellen Deutſchland abgelehnt wurde, wäre der rechte Fichte für die Vorkriegs⸗ jugend auf den deutſchen Hochſchulen ge⸗ weſen. Er hätte das deutſche Gewiſſen recht⸗ zeitig wachgerüttelt. Die ſchon vor dem Kriege vorhandenen deutſchvölkiſchen Studenten haben treu zu Adolf Bartels geſtanden. Die meiſten von ihnen ließen im Felde ihr Le⸗ ben. Möge die jetzige ſtudentiſche Jugend die⸗ ſes Erbe der Treue ganz bewußt übernehmen und als einen koſtbaren Schatz hüten. Möge ſie erkennen, daß Charakterperſönlichkeiten von der Echtheit, eines Bartels unſchätzbare Faktoren im Leben einer Nation ſind, und daß man dieſem Leben nur förderlich ſein kann, wenn man auch zu dieſen Charaktern ſteht und ihr Lebenswerk verbreiten hilft. Dr. Hans Severus Ziegler. Du muſzt werben für Deine Prelle Amti. Bekanntmachungen Beim Stadtrenbamt werden mit Wirkung vom 21. ds. Mes. ab die Sprechſtunden für das Pu⸗- blihum, wie folgk feſigeſeßt: Bei den Kaſſen⸗ und Auskunfkſchalkern im Kaſſenraum ſowie bei der Bürgerſteuer⸗Auskunft (Zimmer Nr.): Monkags bis einſchließlich Freitags von 8 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 16 Uhr, Samskags von—12 Uhr. Das Büro der Steuerkarkenausgabe bleibt während der ganzen Bürozeit geöffnet. Alle übrigen Geſchäftsräume des Sladbrent- amts ſind dagegen für das Publikum nur Montags bis einſchließlich Freitags jeweils von.30 bis 12.30 zu lich. zunung Der Oberbürgermeiſter. Stadttheater Heidelberg. Ueberraschend schnell starb heute mein lieber Mann und Lebenskamerad NRudolf Eichhorn Bahnhof-Friseur im Alter von 39 Jahren. In tiefer Trauer: Frau Liesel Eichhorn Familie Herm. Eichhorn Familie Joh. mit Kaſſettentüren 160 em groß mit wundervoller Innenausſtattung komplett nur 153.—• Kummler Heidelberg, den 20. November 1932. Die Beerdigung findet am 22. November 1932, nachmittags 4 Uhr auf dem Bergfriedhof statt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. in der Rohrbacherſtr. 79/81 Dienstag, 19.45 Abonnement A 8 FideliO Mittwoch, 19.45 Außer Abonn. u. BVB. Abt. 1 23. Novbr. r. Vor Sonnenuntergang 3⁰ Schauspiel von Gerhart Hauptmann Donnerstag] 19.45 Abonnement B 9 1738 2¹⁰¹⁵ vor Sonnenuntergang Freitag. 19.45 Abonnement C 25. Novbr.*+ 2um 1. Mate 22.30 0117-Poliy Operette von Walter Kollo. Samst 19.45 Außer Abonn. und 20. Noypbre.— Kampfbundbünne Abt. A 22.15 hidelie Sonntag, 15.00 Halbe Preise 27. Novb“ 17¹⁸ bie Puppe 20.00 Außer Abonnement 2²˙¹⁵ Ony-Poll/ Musikalische feierstunde Todesanzeige. rem Leiden geb. Meumann. ich stets in Ehren halten werde. heimer Friedhof. Am Sonntag abend 5 Uhr entschlief sanft nach länge- Frau Maria Evers Die Entschlafene war mir viele Jahre eine zuverlässige und uneigennützige Geschäftsführerin, deren Andenken Heidelberg, den 21. November 1932. Jakob Hübsch, Bäckermeister. Beerdigung heute Nachmittag 14.15 Uhr auf dem Handschuhs- Heute ab 4 Uhr izg. Hausmarher ILeber- und Dutwurst Metzgerei Mehring Beck Nachf., Hlöck 34 Hbeis. Sͤ. Mam ſucht gebr. weißen gerb billig zu kaufen. Off. unter Nr. 581 an den Verlag d. Itg. 5/18 PS. veranstaltet vom Russischen Kirchenchor Berlin Leitung Dr. W. Kudrjazeff am Dlenstag, 22. November 1932 abends 81/ Uhr in der Peterskirche Eintritt 50 Pfg., Schüler u. Erwerbs'ose 30 Pfg. Ein Teil des Reinertrags kommt der Evang. Winterhilfe zugut. 11 Hic des fihres muß jeder Parteigenosse besitzen. „Volksgemeinschaft“ Aht. Buchvertrieb, Anlage 3 Telefon 4048 ammunmnmenuneunnan UEheater⸗ — Haufe— und maskenrerleih Altgold und SilberII Dhil. Bedier Hpothe.ergaſſe 9, lief. hiſt. Rotüm: und Uni ormen H. Knarr, Coldschmied Todesanæeige Ein höheres Geschick hat unerwartet einen unserer besten Kameraden Ernst Gerh. Bender SS.-Mann aus unseren Reihen gerissen. Wir stehen erschüttert an der Bahre einc jungen, begeisterten, von hoher Pflicht- auffassung beseelten Kämpfers. Wenn er auch nicht mehr unter uns weilen kann, so werden wir doch stets dieses treuen, echten Kame- raden gedenken. Heidelberg, den 21. November 1932. SS.-Sturm 3/I 32 Kennerknecht, Lö A gut erhalten, Motor neu füberholt, 5 neue dDecken, Steckſcheiben u. llwetter⸗ lberdeck, pottbillig zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. 582 an den Verlag d. Itg. Achtung! 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C. 3. J. 174/32. Privatklageſache Roberk Wagner, ruhe, Kaiſerſtraße 133— Privakkläger— verkreben durch Rechksanwälke Giehne und Rupp, Kaiſerſtraße 201 gegen Carl Fürſt, RAedakteur, Heidelberg, heimerſtraße 59— Angeklagker— verkrelen durch Rechksanwälte Dres, Hager, Heidelberg wegen Beleidigung. Das Amksgerichk in Heidelberg C 3, hat in der Sitzung vom 17. Okkober 1932. an der keilgenom⸗ men haben: Amksgerichtsrat Pfeiffer als Amtsrichber, Büroanwärler Hornung als Urkundsbeamker der Geſchäftsſtelle für Recht erkannk: Der Angeklagbe Carl Fürſt, Redakkenur aus Heidelberg wird wegen Beleidigung zu 30 RM Geldſtrafe hilfsweiſe 6 Tage Gefängnis verurkeilt und hat die Koſten des Verfahrens zu Karls- Berg- Bähr und — kragen. Dem Privatkläger wird die Befugnis zuech ur einmalige Veröffenklichung im„Pfälzer Boten“ und in der„Volksgemeinſchaft“ binnen 1 Monak nach Rechkskraft des Urkeils auf Koſten des Ange⸗ klagten bekannk zu machen. gez. Dr. Pfeiffer. Für die WRichtigeit der Abſchrift: Der Urkundsbeamle det Geſchä fteſbelle gez. Schmitt, Gerichtsoberverwaller. 1 9158 Berlin, am geſtrige Spannung kobke der? ten ſich die züge des große Abft zeigte ſich, Gummiknü kage, wo e⸗ mehr Herr Goebbels e menge bat, willig befol Am Sp Oeffenklichk ſtattgehabte und der Re work auf H 13 Uhr, da eingegangen für weikere ben ſoll. J warkung Au Der„ 2 Münch Beobachter“ „Unklarheite denken an 2A Bedingunger ſähe man ar der Regierr präſidenlen Präſidial⸗ o Die Beding Sie ſeien de Klärung übe Regierung u ſrhhe Zuf nliche Zuſe Zuſtimmung ſo ergebe ſie ſich dieſer V lers der das beſißen ſolle, die Reichska könne ſich d die Rüchkeh rungsform v kens nichk r⸗ gelle auch v ken, die der Beſekung d des Answärk der Reichsp hilde, ſo ſei Wenn aber parlamenkari werde, ſo ſei Wenn ſchon kehr zur pe heabſichligk ſe die Lage dad zeifia Bedin Erfũüllung ohr loriſchen Me „Ahändernna Abſ. 4 3. B. ſ der leßlen Ze lamenkariſcher Es bheſtehe