SS eeeeeeeeeeeeeeeeeee eeee 2 3 Abonnementspreis: Pro Monat 50 Pie.— Auswürts Durch die Poſt 65 Pfg. Man abonnirt in Rannheim bei der Expedition E 6, 2, ſowie bei allen Seig arpeenpnen und Trägerinnen.— Kuswürts bei allen Poſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und don Briefträgern. Die Bodiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn und Feiertage. Herausgeber Or. jur. Sermaun Paas in Mannheim. — Mannhe —————————— 205.(Erſtes Blatt) Anſere heutige Num⸗ mer umfaßt 10 Seiten. Geſchichts⸗Kalender. Am 2. September. 1632. König Guſtay Adolph von Schweden unternimmt von dem durch ihn ſtark be⸗ feſtigten Nürnberg aus einen waghalſigen Sturm auf das kaiſerlich⸗ bayeriſche, wohl⸗ verſchanzte Lager auf der alten Beſte bei Zirndorſ. Durch die Ungunſt der Witterung kam Wellenſtein zu Ratten und ſo mußten die Schweden, die Unmbglichkeit einer Fort⸗ ſetzung des Kampfes einſehend, nach ſchwe⸗ ren Opfern ſich wieder in ihre alte Stel⸗ lung zurückziehen. Zweitauſend tapfere Männer waren von der ſchwediſchen Seite gefallen, welche übrigens ebenfalls mit rühmlichſter Tapferkeit gefochten 0 1676, Friedensſchluß zwiſchen Fran eich und Dänemark, welcher die Herſtellung von Holſtein⸗Gottory feſtſeßte. 1870. Sedan kapitulirt!— Napoleon hatte ſchon um 4 Uhr Morgens Sedan verlaſſen, „unkenntlich in einen Mantel verhüllt“, nur von ein paar Stabsoffizieren begleitet, und war aus der Feſtung nach dem preußiſchen Haupfaugrtier gefahren. Bismarck wurde noch im Bett der Nachricht n daß der Kaiſer der Franzoſen mit ihm eine Unterredung wünſche⸗ eilte demſelben S und beide haben hierauf unweit der Mags⸗Brücke in einem kleinen Arbeiter⸗ hauſe eine längere Unterredung, welche aber erſolglos blieb, da es Bismarck ablehnte, über günſtigere Kapitulationsbedingungen für die Armee zu unterhandeln, und darauf hinwies, daß rein militäriſche Fragen wiſchen Moltke und Wimpffen zu er eien.— So kam es denn, daß ſich der Sberbefehlshaber Wimpffen ſchon in früheſter Morgenſtunde dazu entſchließen mußte, die Kapitulation genau ſo, wie ſolche durch Moltke entwotſen worden war, zu unter⸗ demſelben Tage eröffneten die Fran⸗ zoſen von Straßburg aus ſchon in der früheſten Morgenſtunde ein heftiges, nicht gut 9 8 Feuer gegen die ſeutſchen. Um 8 Uhr Vormittags war der Feind zum Schweigen gebracht worden. Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. Das deutſche Tageblatt conſtatirt mit Freuden, daß die„Kölnerin“ lieber den Hoſprediger Stöcker unterſtützen möchte als Herrn Windthorſt. Nur eines bleibt noch zu wünſchen übrig für das Junker⸗ Organ, nämlich daß Herr Richter der⸗ ſelben Behandlung ſich erfreuen möge, wie Herr Windthorſt. Mit Unrecht verlangt Kleine Mittheilungen. Eine r Erbſchaftsgeſchichte erzählt die„Berl. Itg.“ Darnach ſtarb im Oſten Berlins vor einigen Wochen ein Rentier, ein notoriſch reicher Mann, der 0 geſammtes Vermögen ſeinem feche en Sohne, einem in Lüttich in Belgien ſeß oſten Maler, hinterließ. Die Leute in jener Stadtgegend waren nicht wenig überraſcht, als ſie von dem plötzlich auftauchenden Univerſalerben erfuhren, hatten ſie doch keine Wi von der Exiſtenz eines Sohnes, und hielten den alten Mann für völlig verlaſſen. Man hatte nie ein Sterbens, wörichen von ihm vernommen, welches auf das Vorhandenſein eines ſo naheſtehenden Ethen hätte hindeuten können. Und doch muß dieſer ſeinen Sohn geliebt wie nur ein Bater ſein Kind lieben kann! Vor etwa fünfzehn Jahren hatte der Sohn das Vaterhaus verlaſſen. Als praktiſch denkender Mann hatte nämlich der Vater nur einen Wunſch: aus ſeinem Einzigen einen recht tüchtigen Kaufmann zu machen; während Dieſer ſeinerſeits für die Malerei ſbefteſen und ſich mit allem Eifer dieſer Kunſt befliſſen zeigte. Der Vater entzog damals ſeinem Sprößling ſeine Unterſtützung, um ihn gefügig zu machen. Die Antwort war die Aus⸗ wanderung des Sohnes nach Belgien. Jahre waren verfloſſen, ohne daß Vater und Sohn von einander etwas hörten. Der Sohn lebte bereils als Familienbater in Lüttich von den kargen Erträgniſſen ſeiner Kunſt. Er mochte inziwiſchen eingeſehen haben, daß er dem Vater Unrecht gethan; aber zu ſtolz, die Hülfe des⸗ ſelben in Auſpruch zu nehmen, darbte er li mit ſeiner Familſe. Da betritk eines Tages ein Engländer ſein Atelier, welcher vor ibt, ſchon viel von der Kunſt des Meiſters gebört ————— Organ für Jedermann. Inſertionspreis Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg.— Auswwärtige Anzeigen 20 Pfg.— Reklamen 30 Pfg⸗ Anzeigen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Rotationsdruck der br. P. Haasſchen Buchdruckerei, E 6, 23 neben der katholiſchen Spitaltirche in Mannheim, kung. Mittwoch, 2. September 1885. dasſelbe eine ſolche Aeußerung, oder es müßte denn die Rolle des Schwerhörigen übernommen haben, dem ein und dasſelbe dutzendmal geſagt werden müſſe. Ganz gewiß hat die„K..“ es nicht fehlen laſſen zum hundertſtennal mit allem was nur den Schein des Liberalismus trägt zu brechen, denn ſonſt wäre das geſinnungs⸗ treue Blatt nicht ſchon bei— Stöcker an⸗ gelangt. Es fehlt demſelben jetzt nur noch die Erlaubniß, Stöcker's Schützling Herrn Moſt in die Arme ſchließen zu dürfen. Bekanntlich iſt derſelbe im Vergleich zu Fortſchrittlern und Sozialdemokraten ein „edler Menſch.“ Das deutſche Tageblatt ſollte doch ſein Schweſter⸗Organ in keine ſolche Verlegenheit bringen. Zum Schluſſe bekommen die Nationalliberalen noch fol⸗ genden wohlgemeinten Rath: Wohlan, die Nationalliberalen können jetzt noch vieles, was ſie geſündigt haben, wieder 55 machen, indem ſie an ihrem Theile ich eitragen, den Mann(Richter) parlamentariſch 8. depoſſediren, der, wie kein zweiter in eutſchland, Herrn Windthorſt in die Hände arbeitet, indem er ſeine, wir ſträuben uns nicht, zu ſagen, eminente agitatoriſche Kraft anz in den Dienſt des perſönlichſten Eigen⸗ un ſtellt, und durch ſyſtematiſche Herab⸗ würdigung der Aufgabe eines Parlamentariers die ſoziale und katholiſche Demagogie immer dreiſter macht.“ Jetzt dürften ſich wohl die„Mannes⸗ ſeelen“ bald aufraffen dem Lockruf der Conſervativen dort zu folgen wo es noch nicht geſchehen iſt. Seit der Aera unſerer Colonialpolitik haben wir auch das Glück, Weiß, Gelb⸗ und Blaubücher zu beſitzen. Wenn es ſich darum handelt, der Welt die große Ueberlegenheit des Reichskanzlers in den Künſten der Diplomatie zu zeigen, ſo er⸗ ſcheint eins der farbenſchillernden Bücher. Bezüglich der Karolinen⸗Inſeln ſoll jetzt ein Weißbuch im Gedanke der Un⸗ ſchuld erſcheinen. Neues dürfte dasſelbe jedoch kaum bringen außer den bereits in den größeren Tagesblättern beſprochenen, daß nämlich Spanien überhaupt keinen begründeten Anſpruch auf die Karolinen zu erheben habe. In einer Notiz der„Fr. Ztg.“ wird der Uſus gerügt, daß Redakteure, die wegen Preßvergehen angeklagt ſind, auf zu haben. Er kauft ein Bild für eine immerhin hohe Summe, beſtellt ein weites— die Beſtellungen mehren ſich mit der eit, 9 daß der Maler ſchließlich in ganz leid⸗ iche Vermögensverhältniſſe kommt. Nun ſoll auch eine mit dem Bater ange⸗ bahnt werden, doch da trifft plötzlich ein Telegramm aus Berlin ein, worin der Vater den Sohn bittet, an ſein Sterbelager zu eilen damit er ihn vor ſeinem Hinſchei 850 einmal ſehe. Der Sohn reiſt ſofort ab Do er kommt zu ſpät— der Vater iſt bereits todt— die Wohmug verfiegelt. Nach wenigen Tagen ſchon wird das Teſtament eröffnet, worin der Vater den Sohn zum Univerſal erben einſetzt. Trauernd ſchreitet dieſer durch die verlaſſenen Wohnräume, wo noch vor wenig Tagen ſein Vater gehauſt. Da kommt er an eine verſchloſſene Thür. Es macht ihm Mühe, 5 zu öffnen; aber wie erſtaunt bleibt er ehen, als er eintritt, denn er erblickt an der and— alle ſeine Bilder!— Der Vater hatte von der traurigen Lage des Sohnes Kunde erhalten und hatte ihn auf dieſe, den Mannesſtolz nicht verletzende Weiſe fortlaufend unterſtützt, indem er die Bilder durch Dritte ankaufen ließ. Aus den Memoiren Pirogoſſs. Recht intereſſant iſt, was Pirogoff in ſeinen Mit⸗ theilungen über das mediziniſche Berlin vor Jahren von der damaligen Anatomie⸗ dienerin in der Charite erzählt; Von Stu⸗ denten— ſo erzählt er— habe ich einmal erfahren, daß man in der Charite zuweilen Sektionen beiwohnen könne; man zeigte mir auch den Ort, wo dies geſchah. Ich komme hin und träue meinen Augen nicht.—5 einem kleinen Zimmer ſehe ich zwei Tiſche, auf jedem—5 Leichen und an einem Tiſche ſteht ein mageres Frauenzimmer in einer Haube, mit einer Schürze und Aermeln aus dieſe armen Geſellen denn in den übrigen —10 Monaten eſſen, wenn dieſem an⸗ geblichen Uebel durch Polizeimaßregel ge⸗ ſteuert werden ſoll? Steine klopfen ſollen ſie wohl damit ſie ſchnell wieder bei der Hand ſind, wenn ſie von den Meiſtern benöthigt werden. Deßhalb betonte wohl Herr Schulz⸗Berlin ſo beſonders, daß ſich die Lohnverhältniſſe in ſehr fried⸗ licher Weiſe geregelt hätten. Nach allem was von dieſer Verſammlung der Oeffentlichkeit übermacht wurde, ſcheint dies erklärlich, denn„Noth bricht Eiſen“ ſelbſt bei Kürſchnern, Als zweite Curioſität muß verzeichnet werden, daß Herr Mitritz in pathetiſcher Weiſe ausruft, daß der Abg. Ackermann, der zweite Schulze⸗Delitzſch(in konſer⸗ vativem Sinne), allen Verbandsverſamm⸗ lungen beiwohnen möchte, damit derſelbe perſönlich hören könnte, woran das Hand⸗ werk leide. Das wäre doch etwas zu viel vom Herrn Hofrath verlangt. Herr Mitritz dürfte ſich auch irren, wenn er meint, daß Herr A. den Beſuch viel beſſer die Leiden des Handwwerks be⸗ greifen lernt. Obwohl Herr A. auch nicht viel vom Handwerk verſteht, ſo iſt es doch der Erſte geweſen, welcher die Leiden des Haudwerks is ein Syſtem brachte, ſo daß ſie auf den Dutzenden von Berbandstagen und Handrserkerver⸗ ſammlungen ſchabloneumäßig verhandelt werden konnten. Wenn alſo Herr A. einer einzigen Verſammlung beigewohnt hätte, ſo würde er ſeine eigenen Thränen um das Handwerk auffangen können, aber einem Hofrath zuzumuthen beſtändig daſſelbe zu thun, iſt nicht ſchön, nicht einmal von Seiten ſeiner Schooßkindern. Hoffentlich habe ſich auch Hr. Mitritz mit der Spende eines Lorbeerkranzes für ben wackeren Herrn Hofrath begnügt. Das im Fürſtenthum Birkenfeld er⸗ ſcheinende Organ der deutſch⸗freiſinnigen Partei, hat ſein Erſcheinen eingeſtellt. Die „Köln. Ztg.“ knüpft ihre Bemerkung an dieſe Mittheilung und ſagt, daß das Volk für ſolche Koſt keinen Magen habe. Das Leiborgan des Herrn Stumm vergißt zu bemerken, daß Herr Stumm dort ſouve⸗ räner Herrſcher iſt und ſpeziell dieſes —————————*—— 55 2 Wachsleinwand. Das Weib ſecirt ungeheuerAngeld. Tag und Stunde hat Madame ſchnell und ſicher eine Leiche nach der andern. Vogelſang jedesmal am Abend vorher zu be. Damals ließ man ſich noch nicht davon ſtimmen und mir durch einen Boten bekannt träumen, daß Frauen ſich anatomiſchen Stu⸗ zu geben oder ſelbſt auf der Ruſt'ſchen Klini! dien widmen würden; da ich ſah, daß man] anzuſagen. Madame Vogelſang, die inter⸗ mich nicht fortiagte, und daß es da außer eſſante Perſbnlichkeit, war ein ebamme mir keinen Studenten gab, näherte ich mich] und widmete ſich dann, wie ſie ſelbſt ſagte, der intere anten Dame und grüßte ſie äu aus Liebe K Kunſt“ der Anatomie und artid.„Wünſchen Sie was von mir?“— frd ſich praktiſch gan; aut zurecht. Es war „Ja, ich möchte Sektionen öfters beiwohnen!“ ihr ein Leichtes, eine Exartikulation au machen m denn nicht! Kommen Sie ober eine Arterie in cadarere zu unterbinden. meinetwegen täglich. Außer mir hat bisher Fie jener Zeit war Berlin das Prüfungs⸗ noch Niemgnd ſecirt. Erſt unlängſt wurde endezvous 35 alle Aerzte des Königreic ofeſſor Froriep berufen“(der Vorgänger Eauter und jeder von ihnen mußte heim irchows als Proſektor der Charike)—]Staatsexamen vor der Pritfungskommiſſion einem Armen⸗Sünder⸗Bänkchen Platz neh⸗ men müſſen. Das Blatt meint, daß doch ſolche Vergehen ebenſo oft mit Freiſprechung wie mit Verurtheilung endigen können und daß infolge deſſen der Angeklagte oft ohne jeden Grund auf dem Bänkchen habe ſitzen müſſen. Das iſt jedoch nicht ſo ſchlimm angeſichts der Thatſache, daß vor dem Schwurgericht in Baden dem Preß⸗ verbrecher noch ein Gendarm mit geladener Flinte beigegeben wird. Nunmehr iſt auch an das Köͤnigsberger Polizeipräſidium die Verfügung zur Aus⸗ weiſung aller ruſſiſchen Juden ergangen. Berückſichtigt ſollen, wie die„Königsb. Hartg. Ztg.“ meldet, vorläufig nur die Inhaber derjenigen Firmen werden, welche mit Berliner Hand⸗ lungshäuſern in naher Verbin⸗ dung ſtehen. Die Meldung, daß Spaniſche Firmen ihre Beſtellungen bei deutſchen Firmen zurückgezogen haben beſtätigt ſich. Bei einem Würzburger Exporthaus ſind die Aufträge mit Rückſicht auf den Patrio⸗ tismus von einigen ſtolzen Spaniern rück⸗ gängig gemacht worden. Jedenfalls dürfte es noch mehrere ſolcher zu Schaden ge⸗ kommener Firmen geben, dieſe mögen ſich aber mit dem Gedanken tröſten, daß es beſſer iſt„unrecht erlriden zu müſſen, als Unrecht zu thun.“ Auch der Troſt bleibt ihnen noch, daß wir eine Inſel mehr auf die deutſche Karte bekommen. In Berlin tagt S eine Ver⸗ ſammlung der Kürſchner zum Zweck der Gründung eines Innungs⸗Ver⸗ bands. Auf die Verhandlungen ſelbſt verlohnt ſichs nicht einzugehen, wir wollen nur zwei Kurioſitäten erwähnen. In der Debatte über den Hauſirhandel wird ge⸗ ſagt, daß„die Arbeiter in der Mützen⸗ branche nur—3 Monate Arbeit haben.“ In den erbeitsloſen Monaten fertigen die⸗ ſelben alsdann Pelzwaaren an um ſie an ſogenannte„Ramſcher“ zu verkaufen, (welche dieſelben weiter verhauſtren laſſen. Das muß nach Anſicht der Meiſter ver⸗ hütet werden. Nun dürfte man doch die edlen Innungsmeiſter fragen, was ſollen „Und die anderen Charite⸗Profeſſoren?“)— die Bruſt⸗ und Baucheingeweide an der Leiche „Wo denken Sie hin! verſtehen ja] demonſtriren. Eben dieſes Examen veran, nichts davon. Noch geſtern zum Beiſpiel laßte die Kandidaten, ſich an die Kunſt der — Madame Vogelſang zu wenden. Eine ſeltſame Trauung. Vor de Magiſtrate in Wien fand kürzlich eine Eivil⸗ frauung unter eigenthümlichen Umſtänden ſentz in Geſchäftsmann, chriſtlicher Kon⸗ ſion, der vor einigen Jahrzehnten in wollte mir kein Menſch— daß ich bei der Sektion einer Leiche in der Bruſt ein koloſ⸗ ſales Exſudat finden werde meilenweit ſah man indeſſen eine ganze Bruſthälfte erweitert Hab's ihnen auch demonſtrirt.“—„Erlauben Sie, nach Ihrem werthen Namen zu—„Ich bin Madame Vogelſang.—„Nun, Madame Deutſchland eine Ehe mit einer Ifraelitin Bogelſang, könuten Sie mir nicht Gelegenheiteingegangen hatte, ſeit Jahren in Wien an⸗ verſchaffen, an Leichen zu üben?“—„Warum f00 g iſt, würde aufmerkſam gemacht, daß denn nicht? Zu mir kamen zuweilen Auslän- ſeine Ehe nach den öſterreichiſchen Geſetzen der und ich machte ihnen Operationen an nicht als 16 angeſehen werden könne und Leichen vor Ich habe auch die dazu noth⸗ eventuell le inder des Erbrechts verluſtig wendigen chirurgiſchen Inſtrumente“—„Dann würden. In Folae deſſen ſah ſich der Be⸗ bitte, mir Ihre Honorarbedingungen witzu⸗ treffende veranlaßt, vor dem Wiener Magi⸗ theilen.“—„Ich nehme einen Thaler für eine ſtrate die Note Civilehe und es — dann können Sie daran jede verdient als Kurioſum angeführt zu werden liebige Speration machen—und 15 S daß bei der Eheſchließung die Enzel des oſchen für eine Gefäßunterbindung oder] Paares als Zeugen der Trauung erſchienen. rartikulation, aber unter der Bedingung, Ein Berliner Bit⸗ Schulze, auf's Land daß Sie keine Lappen machen“(d. h. ohne kommend:„Mein Jott ſind hier bei Ihnen das betreffende Glied zu enifernen)— Somit] de Kühe aber mager Die haben woll uff ner woren wit einig. Ich gebe drei Thaler als] Trauerweide feiraft?“ 2. Seite. Badiſche Volls⸗Zeitung⸗ 2. September. Blatt, allen ſeinen Untergebenen, Arbeitern, Beamten u. ſ. w. unterſagte. Es ſoll allerdings nicht damit geſagt ſein, daß das Blatt, welches für Neunkirchen als Tageblatt erſchien, ſtaatsgefährlich geweſen wäre, im Gegentheil durfte jeder loyale Bürger daſſelbe ohne Schaden für ſein Seelenheil genießen. Doch König Stumm konnte es nicht mit ſeinen Herrſcherpflichten vereinen, einem ſolchen Blatt die Bahn zu überlaſſen, und ſo geſchah es, daß die ſämmtlichen Unterthanen beſtimmt wurden nicht mehr darauf zu abonniren. Das iſt der wahre Grund, weßhalb ſich kein Blatt freiſinniger Tendenz dort halten konnte, das ſozialiſtiſche iſt demſelben ſchon einige Jahre früher voraus heimgegangen— worden. Friede ihrer Aſche. Großbritannien. London, 29. Aug. Im Oſtende Lon⸗ dons wird ſeit Kurzem gegen engliſche Sozialiſten, welche am Sonntag Nach⸗ mittag in Dood⸗ſtreet, Limehouſe, Vor⸗ träge über den Sozialismus halten, unter dem Vorwande, daß ſie den öffentlichen Verkehr ſtören, polizeilich eingeſchritten. So wurde der fozialiſtiſche Redner H. Champion, der am Sonntag ſozialiſtiſche Vorträge in Dodd⸗ſtreet gehalten hatte, wegen Störung des Straßenverkehrs von dem Richter im Themſepolizeigerichtshof für die Dauer von ſechs Monaten zur Stellung einer Kaution von Kſt. 20 ver⸗ urtheilt, und ein gleiches Schickſal hatte in demſelben Gerichtshofe wegen deſſelben Vergehens der ſozialiſtiſche Redner Johu E. Williams. Die Führer der engliſchen Sozialiſten haben ſich wegen dieſer Ver⸗ letzung des öffentlichen Verſammlungs⸗ rechts und der Entſcheidung des Richters Saunders an den Miniſter des Innern gewendet, deſſen Antwort bis jetzt noch nicht erfolgt iſt.— Sämmtliche Ketten⸗ Fabrikanten in den Diſtrikten Süd⸗Staf⸗ fordſhire und Oſt⸗Woreeſterſhire erhielten heute von dem Arbeiterverein eine Kün⸗ digung, falls ſie nicht eine Lohnerhöhung von 20 bis 30 PCt. zugeſtehen. Die Kündigung läuft in 14 Tagen ab, und wenn bis dahin die Forderung nicht be⸗ willigt wird, dürften die Arbeiter ſtriken. Fraukreich. Der zweite Band der„Souvenirs'un bpréfet de police“(Erinnerungen eines Polizeipräſid.)(Andrieux) iſt auch erſchienen und dürfte mit den neuen Indiskretionen, die er begeht, und den neuen Enthüllungen, die er bringt, in den Kreiſen der pariſer Machthaber nicht geringeres Unbehagen erregen als der erſte. Herr Andrieux hat in dem erſten Theile ſeiner„Erin⸗ nerungen“, wie wir ſeinerzeit mitgetheilt, zahlreiche intime Schriftſtücke der pariſer Polizeipräfektur veröffentlicht und ohne Scheu zugeſtanden, daß er ſich das ganze Aktenbündel des Polizeiarchivs als An⸗ denken nach Hauſe genommen habe. Das Miniſterium Ferry beabſichtigte gegen Andrieux wegen der widerrechtlichen An⸗ eignung amtlicher Schriftſtücke einen Pro⸗ zeß anzuſtrengen, hat dies jedoch, vermuth⸗ lich um weitere Auseinanderſetzungen zu vermeiden, klüglich unterlaſſen. Und doch wäre die Stimmung zu einem Prozeſſe gegen den Expräfekten ſehr günſtig geweſen. Die von Andrieux launig erzählte Sub⸗ ventionirung des Anarchiſtenblattes:„La Révolution Sociale“, welche außer Zwei⸗ fel erſcheinen läßt, daß die Polizei der dritten Republik Agents provocateurs in ihren Dienſten hält, hat in Paris großes Aufſehen erregt und viel böſes Blut ge⸗ macht. Man hat die Sache nicht ſo ge⸗ müthlich und amüſant gefunden, die Herr Andrieux; die franzöſiſche Preſſe hat ſich ohne Unterſchied der Parteiſtellung tadelnd und mißbilligend über die Sache ausge⸗ ſprochen, und dem Crfinder des geiſt⸗ reichen„Coup“ wäre es wahrſcheinlich, falls die pariſer Geſchworenen über ihn zu urtheilen gehabt hätten, nicht gut er⸗ gangen. Das Kabinet Ferry wagte in⸗ deſſen nicht, durch eine öffentliche Gerichts⸗ verhandlung gegen Andrieux neue Skandale zu provoziren. Der ehemalige Polizeipräfekt der Stadt Paris weiß indeſſen den Herrn für dieſe Schonung wenig Dank. Im zweiten Bande der„Erinnerungen“ verſucht er eine Rechtfertigung ſeiner anrüchigen Sub⸗ ventionirung der„Revolution Sociale“ und bringt er gegen die Angriffe der Preſſe die landläufige Entſchuldigung bei ſolchen Dingen vor, daß die Aufgabe ſeiner Agen⸗ ten nicht geweſen, die Anarchiſten zu provo⸗ ziren, ſondern ſie zu überwachen; im Uebri⸗ gen verwahrt er ſich jedoch lebhaft dagegen, als hätte er auf eigene Fauſt gehandelt; er erklärt, daß der Miniſter des Innern, Hr. Conſtans, welcher im damaligen Ka⸗ binet das„gambettiſtiſche Element“ re⸗ präſentirte, von allen Schritten der Poli⸗ zeipräfektur unterrichtet worden ſei, und daß der damalige Miniſterpräſident, Herr Jules Ferry, den Urſprung und den Zweck der„Revolution Sociale“ ſehr genau kannte. Ja, An⸗ drieux fügt hinzu, daß er Gambetta,„der viel Geſchmack an ſolchen Polizeiſtücklein fand(qui goutait fort ces procedes de police), die„amüſante“ Geſchichte ſelbſt erzählt habe, ohne irgendwie Mißbilligung zu finden. Die Gambettiſten dürften von dieſer bündigen Erklärung nicht ſehr er⸗ baut ſein. Dänemark. Kopenhagen. C. Berg, der Vorſitzende des Folkethings iſt als angeblicher Ur⸗ heber des Angriffs auf den Holſtebroer Polizeimeiſter, in Anklagezuſtand verſetzt. Man fürchtet, er werde mindeſtens eine Gefängnißſtrafe erleiden; gelingt es, die Richter zu einer noch ärgeren Beſtrafung (Zuchthaus) zu veranlaſſen, ſo müͤßte ſich die Volkskammer vorläufig nach einem anderen Präſidenten umſehen. Es bleibt kaum ein anderes Mittel als allgemeine Steuerverweigerung.— Das„lock outé der Maſchinenarbeiter(es ſind deren noch 650 Arbeiter daran betheiligt) dauert weiter ohne ſichere Ausſichten auf baldige Beilegung. Eine Unterhandlung, welche der Etatsrath Tietgen eingeleitet hatte, verlief ohne Ergebniß wegen der un⸗ paſſenden Anſprüche der politiſch verhetzten Fabrikbeſitzer. Eine Anzahl derſelben kann es wohl aushalten; andere aber fürchten mit Recht für ihre Geſchäfte. Dies wiſſen die Sozialdemokraten und harren aus. Sie ſind hierzu befähigt, da ſie etwa 60,000 Kronen geſammelt und nun noch die angebotene Geldunter⸗ ſtützung der demokratiſchen Linken ange⸗ nommen haben. Städtiſches. Manuheim, 1. September 1885. , Wunſch nach einer Stadtkapelle. Der Mangel einer ſtändigen, bün ger⸗ lichen Muſik⸗Kapelle macht ſich in Mannheim von Tag zu Tag fühlbarer⸗ In der jetzigen ſchönen Jahreszeit iſt das größte Vergnügungs⸗Etabliſſement der Stadt, der ſchöne Stadtpark von Einheimiſchen und Fremden verwaiſt, weil derſelbe die gewohnten muſikaliſchen Genüſſe an den Hauptbeſuchs⸗ tagen namentlich am Sonntag und Mittwoch vermiſſen läßt. Die beiden Militärkapellen ſind ſchon einige Zeit zu den Mannövern ausgerückt und bleiben noch mehrere Wochen aus und die neu gegründete Herrmann'ſche Kapelle, welche zum Theil aus Orcheſtermu⸗ ſikern des Hoftheaters beſteht, erhält von dem Theater⸗Comité nicht die Erlaubniß an Thea⸗ tertagen zu concertiren, angeblich weil die Muſik im Stadtpark dem Theater Concurrenz mache, welche Concurrenz aber wohl nur in der Einbildung beſteht. Jede kleinere Stadt in Baden hat ihre von der Gemeinde ſubventionirte Stadtmuſik, nur die Hauptſtadt Mannheim mit ihren 65,000 Ein⸗ wohnern entbehrt noch einer ſolchen und macht ſich dieſer Mangel bei vielfachen An⸗ läſſen fühlbar, denn das Hoftheater⸗Orcheſter ſowohl, wie die Militärkapellen ſind durch ihre dienſtliche Stellung an Rückſichten man⸗ cherlei Art gebunden, ſie ſtehen nicht immer zur Dispoſition und was hauptſächlich ins Gewicht fällt, ſie ſind zu theuer, als daß ſie häufig namentlich auch zu Gunſten der eigentlichen Volksklaſſen, welche nicht theueres Entree zu zahlen vermögen, verwendet werden könnten. Für eine ſtädtiſche bürgerliche Muſik wäre hier aber ein außerordentlich günſtiger Boden. Es wäre hierzu erforderlich, daß die Stadt einen tüchtigen ſtädtiſchen Kapellmeiſter und etwa 20 ſtändige Muſiker anſtellte, die weiteren 10—15 Mitwirkende, welche zu einer completten und leiſtungs⸗ fähigen Muſik noch erforderlich wären, könn⸗ ten als Zöglinge der ſtädtiſchen Muſikkapelle, welche leicht zu finden ſein würden, herange⸗ zogen werden. An die Spitze der Verwaltung der ſtädtiſchen Muſik müßte eine Muſik⸗Com⸗ miſſion treten, welche die Engagements ab⸗ ſchließt. Der Berdienſt würde in erſter Reihe zur Deckung der Gehalte der Angeſtellten verwendet und aus dem Ueberſchuß den Mu⸗ ſikern Prozente gewährt. Zur Anſchaffung der Inſtrumente wäre nur eine einmalige größere Summe von eirca 3000 M. erforder⸗ lich, welche aus den Einnahmen nach und nach amortiſirt würde, daß eine ſolche ſtädtiſche Muſik ſich vollauf rentiren würde, unterliegt keinem Zweifel. Man denke nur an den Stadtpark, welcher ſo oft wegen einer Muſik⸗ kapelle in Verlegenheit iſt und ſolche mit großen Koſten von auswärts kommen laſſen muß, man denke an den Badner Hof mit ſeinen ſchönen Lokalitäten, welcher ſeither nur ſelten eine Muſik ſpielen laſſen konnte, weil die Anforderungen der Militärkapellen zu hohe ſind, man denke an das weitere Eta⸗ bliſſement, das in Geſtalt eines großartigen Bierkellers in nächſter Zeit hier ins Leben gerufen werden ſoll, man denke an die ahlloſen Vereinsconcerte, in welcher häu⸗ 9 Werke mit Inſtrumentalbegleitung zur Aufführung kommen ſollen aber nicht können, weil das Theaterorcheſter und die Schirbel'ſche Capelle für Vereine unerſchwing⸗ liche Anforderungen ſtellen, man denke wie geſucht die Muſiker zu Tanzunterhaltungen ſind und daß ſich eine größere Muſik zu dieſem Zwecke in—5 Abtheilungen theilen kann. An einem großen Thätigkeitskreiſe würde es hiernach in keiner Weiſe fehlen. Man denke aber auch, welche Vortheile eine ſtändige, ſtädtiſche Muſik der Allgemeinheit, abge⸗ ſehen von den ab 0 zu bieten vermag. Die ſtädtiſche Muſik könnte ange⸗ halten werden, zu gewiſſen Zeiten an öffent⸗ lichen Plätzen zu ſpielen, wo ſich auch der gemeine Mann ohne Entree an der Muſik nach des Tages Laſt und Arbeit vergnügen könnte, es könnte die ſchöne Sitte welche an ſo vielen Orten beſteht auch hier eingeführt werden, daß der Sonntag und die hohen Feſt⸗ tage von einem Thurme herab durch Choräle eingeleitet wird. Wie oft bedarf die Stadt ſelöſt bei feſtlichen Anläſſen, Aufzügen und Aehnlichem einer Muſikkapelle. Auch könnte die ſtädtiſche Muſikkapelle mit der hieſigen freiwilligen Feuerwehr, eine der größten des Landes, welche aber keine eigene Muſik be⸗ ſitzt, in Verbindung gebracht werden. K 73 ein großer Wirkungskreis und ſinanzielb⸗ Rentabilität würde wohl außer allem Zweiſel ur Urz ſtehen. Möchten dieſe Zeilen die Anregugg eben, daß der Stadtrath, welcher für künſt⸗ eriſche Zwecke ſchon ſo oft ſeine Sympaiſie⸗ bewährt hat, auch dieſer im Intereſſe der Allgemeinheit liegenden Angelegenheit näher tritt. Bürgerausſchuß. Derſelbe wird Mont den 14. September zuſammentreten und über nachſtehende Fragen Beſchluß fc S für die Verwaltung des Großh. Zoſ Nationaltheaters. 2) Antrag auf Zuſtimmung zu einem, zwiſchen der Stadtgemeinde Mann⸗ heim und der Firma Riedel u. Cie. in Mon⸗ tigny abgeſchloſſenen Vergleiche. 3) Anlage eines Abortes unter der Zufahrtsſtraße zur Rheinbrücke. 4) Ankauf und Ausbau eines Hauſes für die hieſige Sparkaſſe. 5) Plan⸗ legung der Neckargärten und des oberen Ried⸗ feldes. 6) Erbauung eines Schulhauſes auf dem Platze k 5. 7) Die Vermehrung der Hauptlehrerſtellen an unſerer Bolksſchule, 80 Anlage eines Waſſerwerkes für die Stadt Mannheim. 9) Vertrag der Stadt Mannheim mit Herrn Ingenieur Oscar Smrecker über deſſen Bauleitung der Aulage eines Waſſer⸗ werkes, ſo wie der Betriebsleitung auf min⸗ deſtens ein Jahr nach Fertiaſ( Hung deſſelben. 10) Kreditbewilligung in der Höhe von 3,400,000 M. vermittelſt Anlehen.“ Landtagswahl. Der Stadtrath macht bekannt, daß die Liſten der Urwähler für die Erneuerungs⸗ und Erſatzwahlen zur zweiten Kammer des Bad. Landtags vom 7. bis ein⸗ ſchließlich 17. September im Zimmer Nr. 4 des Rathhauſes ausgelegt ſind und täglich von Vormittags—10 Uhr und Nachmittags von—7 Uhr von Jedermann eingeſehen werden können. Da es häufig vorkommt, daß Wähler von der Urne weggewieſen werden, weil ihre Namen nicht in der Liſte verzeichnet ſtehen, ſo wäre nothwendig, daß ſich alle Wähler von der Richtigkeit der Liſten vorher überzeugen um etwaige Unrichtigkeiten noch richtig ſtellen zu laſſen. * Von der Theatergallerie. Geſtern Abend beſuchten wir zum erſten Male nach der Wiedereröffnung das Theater und fanden dort, daß man unſerem berechtigten Wunſch in ſo weit nachgekommen iſt, daß die obere eiſerne Stange der Gallerie mit einer Holz⸗ brüſtung bekleidet iſt und bemerkten gleichzei⸗ tig, daß ſich die Sache noch beſſer machte, als wir erwarteten. Die Befürchtung, als ließe ſich dieſe Brüſtung an den runden eiſer⸗ nen Stangen nicht befeſtigen, war grundlos und was die Bequemlichkeit, reſp. die Ab⸗ ſtollung der Unbequemlichkeit anbelangt, ſo dürfte der Zweck vollſtändig erreicht werden und hoffen wir, daß nun auch die untere Stange in ähnlicher Weiſe bekleidet wird. Weniger Glück ſchemt man mit der Schutz⸗ vorrichtun gegen das Herabfallen der Opern⸗ gucker zu haben, denn dort kam man von dem Projekt wieder ab und macht neue erſuche. Briefkaſtenmangel. Die Bewohner der untern und mittleren Neckarſtraße führen mit Recht Beſchwerde darüber, daß der an dem Hauſe E 1, 8 angebracht geweſene Brief⸗ kaſten, den man vor einigen Wochen aus baulichen Gründen entfernte, bis jetzt nicht wieder erſetzt wurde; obgleich der Hauseigen⸗ 1 bereits vor 14 Tagen ſchon ſeine rlaubniß ertheilte und das Gewände längſt ausgetrocknet iſt und der dorthin beſtimmte Briefkaſten ſchon ſeit Monaten hier lagert. Es bleibt daher unbegreiflich, warum der⸗ ſelbe nicht angebracht wird. Die dortigen Geſchäftsleute empfinden den Verluſt ſchwer und ſollte man doch auch dieſen Rechnung tragen. Herr Gutinſpector Hofmann von Kirſchgardtshauſen, wurde zum Oberinſpektor über ſämmtliche, der Zuckerfabrik Waghäuſel gehörenden Güter ernannt und wird derſelbe ſeinen Wohnſitz in Waghäuſel nehmen. * Beſitzwechſel. Das Haus Lit. T 3 Nr. 10 wurde von der Carl Stumpf Ehe⸗ —— Der Sohn eines reichen Börſeaners befindet ſich in der unangenehmen Lage, eine — durchmachen zu müſſen. Um ſich nicht den knetenden Händen des nächſtbeſten Maſſeurs überliefern zu müſſen, ſuchte der junge Mann eine mediziniſche Autorität, den K., auf und derſelbe machte ihm das Anerbieten, daß er die Kur bei ihm durchmachen könne. Der Profeſſor beſtellte 50 dieſem Zweck einen Gehilfen, und damit es ins Reine gebracht würde, fanden auch gleich die Verabredungen wegen des Hono⸗ rars ſtatt. Der Sohn des Bankiers ging darauf ein, pro Monat für die Knetkur zu bezahlen— es handelte ſich um einen ziem⸗ lich hohen, aber den Vermögensumſtänden des reichen Börſeaners durchaus angemeſſenen Betrag. Der Alte machte ein ſaures Geſicht dazu, aber es mußte ſein. Nun traf es ſich, das der junge Mann vor einiger Zeit in Familienangelegenheiten plötzlich nach Wien und ſomit ſeine r unterbrechen mußte. Am nächſten Tag zu der gewöhn⸗ lichen Stunde der Maſſagekur erſchien Herr d. P. bei dem Profeſſor, um ihm anzukün⸗ digen, daß ſein Sohn für eine Woche ver⸗ reiſt ſei.„Nun gut,“ meinte der Profeſſor. Ja, aber ich wollte Sie noch erſuchen— 8a DS l dafür bezahlt iſt daß Sie in der Zeit mich maſſiren. Es wird mir — nix ſchaden! Der Profeſſor lächelte, winkte ſeinem Gehilfen, und im nächſten Augenblick ſtöhnte der ſparſame Bankier unter vier Fäuſten, die diesmal mit beſon⸗ derer Energie über ihr Opfer hergingen.— „Man nichts umkommen laſſen!“ war oon jeher Pis Prinzip. Paris, 28, Aug. Aus der Menagerie von Paimbeuf iſt vor wenigen Tagen ein Löwe tivrungen. Derſelbe wollte iedoch die Frei⸗ heit nicht allein genießen, ſondern nahm eine Eſelin mit. Die erſchreckten Einwohner wagen nicht mehr vor die Thüre zu gehen. Die Gendarmerie fahndet auf das flüchtige Paar. Köln, 28. Aug. Ein hieſiger Brieftauben⸗ züchter ſchreibt uns: Kaum iſt die Jagd er⸗ öffnet, ſo ſehen ſich die Brieftaubenliebhaber ſchon veranlaßt, üher den Verluſt ihrer lieben Täubchen Klage führen zu müſſen. Die beſte Taube, die Schreiber dieſes bis jetzt beſaß, iſt ſeit vorgeſtern verſchwunden Eine zweite, die augenblicklich noch zwei Bſ Täubchen zu ernähren hat, iſt auf der ſtark verwun⸗ det zurückgekehrt. Sollte man da nicht hier und da den Jägern auch etwas auf die Finger, d. 1 auf die Jagdtaſchen ſehen? Die Herren wollen keine Wilddiebe in ihrer Jagd dulden, und wir glauben aber auch mit recht bean⸗ ſpruchen zu ſollen, daß dieſe unſere Tauben iegen Ben. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Montag den 31. Auguſt 1885. Die Jäger. 65 Ein ländliches Sittengemälde in 5 Aufzügen von Iffland. Ifflands„Jäger“ haben von allen Dramen des großen Schauſpielers, der einſt auch auf unſerer Bühne den höchſten Triumph der Kunſt gefeiert hat, ihren Platz behauptet, ob⸗ wohl die Zuſtände, wie ſie uns in dieſem mit eü eühter Hand Werke vor ie Augen—— rt werden, glücklich überwun⸗ den ſind ſo etwas von autokratiſcher Bureaukratie wie ein Amtmann von Zeck glück⸗ licher Weiſe bei uns doch nicht mehr vorkommt. Iflands„Jäger“ zählen wir zu den eigentlich Gebal chen Stücken nicht, kein großer dramatiſcher Gedanke, kein hoher Zug 99 durch dieſes Dramg, das ſich im engen bürgerlichen Kreiſe abſpielt und in welchem ein kerzengrader Oberförſter mit ſeinem grundbraven Weibe, einem tüchtigen Sohne und einer liebens⸗ würdigen Adoptivtochter die edlen Charak⸗ tere, ein ſelbſtſüchtiger und unehrlicher Be⸗ amter aber, der ſeine Stellung und ſein Amt nur zu Privatzwecken 15 8 will, das böſe Element repräſentiren. Und doch eignet gerade dieſes Stück zur Aufnahme in die eihe der zu Volksvorſtellungen beſonders paſſenden Dramen. Wenn es auch nicht ſelbſt den Stempel claſſiſcher Vollendung an der Stirne trägt, ſo ſtammt es doch aus der claſſiſchen Zeit und ein Zug von behaglicher Gemüthlichkeit, welche ein ſchönes Familien⸗ leben anheimelnd durchweht, wird ſtets im Zuſchauer das Gefühl vollſter Befriedigung erzeugen; denn ſchließlich ſiegt doch das Gute und durch alle Verwickelungen hindurch, welche die Spannung des Zuhöxers auf's öchſte ſteigern, rettet ſich das Glück einer amilie, deren Untergang unvermeidlich zu ſein ſcheint, doch endlich in den ſicheren Hafen. Aecht menſchliche Gefühle ſind es, die uns hier vor Augen geführt werden und die ergreifenden, packenden Ausbrüche der⸗ ſelben werden ihre Wirkung auf's„Volk⸗“ niemals verfehlen. Man mache 910 einmal eſe den Weſc und wiederhole dieſe Vor⸗ ſtellung für's„Volk“ an einem Gedenktage Ifflands.— Seinen Oberförſter Warberger hat Herr Jakobi dem Leben abgelauſcht, das iſt der eiſenfeſte, wetterharte und doch grund⸗ vaber Grünrock wie er dem Dichter ſelbſt vorgeſchwebt haben mag. Der Charakter der Oberförſterin ſoll einen ſcharfen Contraſt ſe dem des polternden Ehemannes bilden: ſie kramt gerne ihre Weisheit aus, findet nie⸗ mals den Schluß bei ihren längeren Reden, aber ſtets müſſen hier die weibliche Feinheit und Herzensgüte die Oberhand behalten, ſie iſt bigott aber nicht ſchroff und hat ſich an die Unterordnung unter die ſtärkere Hälfte gewöhnt. Einem Theile dieſer Anforderungen wußte Frau Thyſſen Genüge zu leiſten, des Oefteren aber klangen ihre Expektorationen allzu polternd. Ihr Zuſammenſpiel mit dem Oberförſter trug aber den Stempel der Natürlichkeit und mußte derum gefallen. Die Rolle des Anton ſpielte Herr Förſter in befriedigender Weiſe, ſeine Naturburſchen ſagen uns mehr zu, als ſeine ſalonmäßigen Bonvivants; der Auftritt mit ſeinem Vater am Schluſſe des 2. Aktes ge⸗ lang ihm nicht ſonderlich gut, dagegen deſto beſſer die Scene am Schluſſe des Stückes. Fräulein Berger hat die Stieftochter richlig aufgefaßt und in herzgewinnender Weiſe wie⸗ dergegeben. Frau Jakobi hatte zwar die Lacher auf ihrer Seite, ſie ſollte aber den Belſall derſelben durch Uebertreibungen nicht zu erringen ſuchen, denn ſie 6 das nicht nöthig; bie bekannte ſogenannte Pariſer Tour⸗ nüre, im Volksmunde„Kidebari“ genannt. ſah doch gar zu herausfordernd aus. Der Amtmann von Zeck kann nicht richtiger und beſſer wiedergegeben werden, als dieſes Herr Werner gethan hat, ſein Mienenſpiel nament lich im letzten Akt verdient unſer volles Lob, Den Paſtor Seebach gab Herr Ditt mit viel Salbung aber auch mit zu ſtarkem Pathos. 2. Selke in der funktionirte und Anton Joſepy 5— — 2. September. Badiſche Volks⸗Zeitung. nie geb. Butterſaß um die Summe 5 Unſer riwas oelchrourter Fehraua willene dcahn Schremſer e Dienſtenecht von II. Heinrich Hartmann, 20 Jahre alt, Ehſteiger⸗ 5 bei einer Sonntagseröffnung die. der[Bürſtadt, wegen Diebſtahls. Da der Be⸗ Schriftſetzer von Stade, welcher Von den an Feſtgäſte kaum faſſen und den Fremden die ſchädigte nicht erſchien und der Angeklagte vorigen Sache als Zeuge a flogenen 4 Brief.] Gelegenheit abzuſchnerden, der Feier beizu⸗ aufs Leugnen verlegte, wird der Fall in der Kameradſchaft des tauben wird ur theilt, daß dieſelben, wohnen, wozu ſie doch, ſowohl ale Mitglieder ausgeſeßt. Michael nach Frieſenheim gekommen war, wohl ich un gen Wetters des Gauperbandes, ſowie als Eingeladene3, Carolina Heußner led. Dienſtmädchen von] wird wegen Landſtreicherei zu 5 Tagen Haſt wegen, auf ihrer Reiſe gen wurden eine gewiſſe Berückſichtigung verdienen. Walldürn eianete ſich den ihr von ihrem Herrn, verurtheilt, welche durch die erlittene Unter⸗ verſch und kam Mittag halb 3 Uhr die erſte Taube in Thorhout an. Weitere Nachrichten werden gleichfalls hier mitgetheilt werden. * Verſammlung. Geſtern Abend fand eine konſtituirende Verſammlung ſtatt zur Gründung eines Vereins zur Wahrung der Intereſſen der Miether. Herr Seifarth verlas ein Statut, welches im Prinzip gei jt wurde. Sodann wurden Liſten au en, um Unterſchriften für der Verein zi eln. Es ſchrieben ſich gegen N 1 und ſteht zu erwarten, daß zung an den Beſtrebungen indet. Auf Antrag wurde als proviſoriſcher Vor Borſtand 0 i iſt beauſtragt, zu thun, um den Vereins zu unter⸗ Beitritt zu animiren. Aufgabe richtig erfaßt, erein einen guten Einfluß ungsverhältniſſe ausühen. ſeißfeſte. Schriesheim an der ge und Oggersheim in der fröhlichen Rheinp feierten am Sonn⸗ und Montag zu gleicher Zeit das Kirchweihfeſt. Sie hatten aber auch das gemeinſame Schick⸗ ſal zu tragen das am Sonntag Jupiter Plucius ihnen zugedachte. Beſonders Schries, heim mag die ungünſtige Witterung etwas Abbruch gethan haben, da es noch außerhalb einer Bahnverbindung liegt. Doch war thun⸗ lichſt für ſonſtige Fahrgelegenheiten geſorgt. Dagegen hat am Montag der Sonnengott möglichſt wieder gai zu machen geſucht, was teun aufreandlicher College verdorben. Das zeigte ſich hauptſächlich in Oggersheim. War den Andrang am Sonntag ſchon ein anſeh⸗ licher, ſo wurde er durch den montäglichen weit überboten. Die Oggersheimer Kirch⸗ weihe hat fich auch bis auf den heutigen Tag ihren Ruf als eine der beſten bewährt. In dem Gaſthaus zum Schwanen ſpielte die Petermann'ſche Kapelle, in dem zum Wittels⸗ bacherhof die Cäcilienkapelle von hier zum Tanze auf, in ſämmtlichen Wirthſchaften, wie ferner gold. Adler, grüner Baum, Schwanen, bahriſcher Hof etc. herrſchte ein belebtes Treiben, was dem auf den Stratzen wenig nachſtand. Für Speiſe und Getränke in vor⸗ züglicher Qualität hatten die Wirthe Vor⸗ ſorge getroffen, ſo daß den Beſuhern die doppelte Befriedigung, die des äußerlichen unz die des inneren Genuſſes 1 Theil wurde. Oggersbeim hat ſein althergehrachtes kirmeß⸗ liches Gewand nicht moderniſirt und erſchien euer darum in demſelben wie in früheren ahren. Badiſche Nachrichten. Karlsruhe, 31. Aug. Wir erfahren von zuſtändiger Seite, daß die Generaldirektion der großh. Staatseiſenbahnen am 11. Sep⸗ tember gußer den Sonderzügen für die badi⸗ ſchen Militärvereine noch je einen Sonder⸗ zug von Freiburg nach Ettlingen und von Heidelberg und Pforzheim nach Karlsruhe abfertigen laſſen wird. Dieſe Züge werden gegen 8 Uhr Morgens an ihrem Beſtimmun 8. ork eintreffen und ſind eigens für die Beſu⸗ cher der Kaiſerparade und nicht für die Mi litärvereine beſtimmt. Karlsruhe, 31. Auguſt. Poſt⸗Hilfſtellen ſind im Monat Auguſt eingerichtet worden: am 5. in Würmersheim bei Durmersheim, am 4. in Rheinhauſen be⸗ Waghäuſel; am 5. in Butſchbach bei Oberkirch, Etzenroth und Bberweier bei Ettlingen und Honau be Rheinbiſchofsheim, am 10. in Herzthal und Ringelbach bei Oberkirch, Kittersburg bei Marlen, Liehenbach bei Bühlerthal, Peters⸗ chal bei Ziegelhauſen und Weiher bei Stett⸗ feld; am 12. in Gaisbach bei Oberkirch und Bad Sulzbach bei Lautenbach; am 17. in Büchelbach, Herrenwies, Schönbüch und Steckenhalt bei Bühlerthal und Neſſelried bei Appenweier, am 20. in Dürrenbüchig bei Bretten, Hohenwarth bei Tiefenbronn, Wald⸗ hilsbach bei Bammenthal und Zierolshofen bei Linx, am 24, in Sulzbach bei Gaggenau; an 26. in Eichelberg bei Tiefenbach, in Ober⸗ murſchelbach und Untermutſchelbach bei Wil⸗ ferdingen; am 31. in Schellbronn bei Tie⸗ fenbronn. Weinheim, 31. Aug. Heute früh wollte ein junger Mann, der Mährige Sohn des Mehlhändlers Keil ven Birkenau, mit dem 4 Uhr 40 Zug nach Mannheim reiſen. Vor dem Zuge angekommen brach er zuſammen und war ſofort todt. *Gewerbeausſtellung Weinheim. Wir erhalten folgende Mittheilung Seitens des Central⸗Comite's für die Ausſtellung in Weinheim, welche näheren Aufſchluß über die Gründe der Eröffnung derſelben an einem Werktage gibt, unter Berichtigung unſeres in Nr. 202 gebrachten Artikels über denſelben Gegenſtand: 5 Weinheim. Der Exöffnungstag unſerer Ausſtellung ſollte urſprünglich an einem Sonntage ſtattfinden, wurde aber aus folgen⸗ den Gründen auf einen Werktag verlegt: 1) Bei eine. Eröffnung am Sonntage könnte die Viehausſiellung erſt an den⸗ darauffolgenden Montag ſtattfinden, in wel⸗ cheu, Falle die fremden Feſtgäſte 2 Tage hier verweilen müßten, wenn ſie der Eröffnungs⸗ ſeier und der Viehausſtellung beiwohnen wollten. Dieſe Anordnung würde aber ſehr viele veranlaſſen, dem Feſte fern zu bleiben. 2) Statutengemäß hat der Gauausſ 48 ein Mitwirkungsrecht bei Aufſtellung des Feſtprogramms, da er auch Gelobeiträge leiſtet and Kraft dieſes Rechtes haben ver' ſchiedene Vereinsvorſtände dringend cewünſcht, das der Eröffnungstag ein Samſtag ſein ſoll, wie dies ſeither bei den meiſten land⸗ wirthſchaftlichen Feſten der Fall war, Bei rein gewerblichen Ausſtellungen wird häufig der Sonntgg gewählt, Miethern den Zw breiten, ſowie z Wenn derſelbe ſo dürfte der auf unſere Wol m. Kirch geſegne öhl Dieſe Gründe beſtimmten das Central⸗ Comite wie geſchehen zu handeln. Die An⸗ ſicht, der Vorſtand des landwirthſchaftlichen Vereins Weinheim habe zur fraglichen Ver⸗ legung die Genehmigung der Regierung nachgeſucht, iſt unrichtig, da der Verein ſelbſt⸗ ſtändig und unbeeinflußt ſeine Vereinsange⸗ legenheiten zu ordnen das Recht hat. Das Centralcomité für die Ausſtellung Weinheim. Bruchſal, 30. Aug. Herr Muſikdirektor Sſenmann in Mannheim hat dem Liederkranz Bruchſal die Ehre erwieſen, ſeine neueſte Compoſition, betitelt„Die Roſen und die Nelken,“ ihm zu widmen. Dieſelbe iſt ein ſehr ſchönes und tiefſinniges Lied im Volks⸗ ton. Der Verein hat die ſchöne Gabe mit gebührendem Dank entgegengenommen, wirk ihr allen Fleiß widmen in dem Studium Werkes, und werden wir im nächſten Con des Vereins das Vergnügen haben, den Vor trag deſſelben zu genießen. Baden⸗Baden, 29. Auguſt. Prinz Herr⸗ mann zu Sachſen⸗Weimar legte heute ſeine Stellung als Vorſtand des Internationalen Clubs nieder, wird aber noch dem Okjober⸗ Rennen bei der Ankunft des Kaiſers präſi⸗ diren. Der hieſige Bürgermeiſter bat den Prinzen im Namen der geſammten Bürger⸗ ſchaft, doch ſolches nicht zu thun; aber Hoheit bleibt feſt bei ſeinem Entſchluſſe, zurückzutreten Gleichzeitig mit ihm nahm Graf Taſſilo Feſtelies ſeine Demiſſion und es wird jeden⸗ ſalls die des Herzog von Hamilton und des Prinzen von Wales nachfolgen, ſo daß die Ausſichten für das nächſtjährige Renn⸗Meeting äußerſt trübe ſind. Die Urſache, warum ge⸗ nannte hohe Herrſchaften ihre Demiſſion aben, iſt folgende; Herr Andre, der längere Jahre hier als Leiter der Rennen und Feſte thätig war, iſt ſeit vergangenem Jahre außer Funktion geſetzt, aus welchen Gründen iſt wohl bekannt. Herr Andre gründete nun als Concurrenz des Internationalen Clubs einen „Cercle“, worin ſehr geſpielt und welchee von vielen Mitgliedern des Internationalen Clubs frequentirt wird. Da dieſer Cercle nun jede Stunde polizeilich geſchloſſen werden kann, ſo wollen genannte Herrſchaften nicht ihre Namen als Protektoxen eines Clubs hergeben, deſſen Mitalieder in einem notoriſchen Spielcercle verkehren. Konſtanz, 27. Auguft. In der geſtrigen Sitzung der hieſigen Strafkammer wurde folgendes Urtheil gefällt: Peter Arnold, Rechtsanwalt von Konſtanz, erhielt wegen mehrfacher, theilweiſe durch Unterſchlagung begangener Untreue im Zuſammentreffen mit den durch Urtheil der Strafkammer des Landgerichts Konſtanz vom 13. Februar ds. Js, abgeurtheilten Strafthaten eine Gefäng⸗ nißſtrafe von drei Fahren, worauf drei Mo⸗ nate erſtandener Unterſuchungshaft angerech⸗ net werden. Zugleich wurden demſelben die Ehrenrechte auf fünf Jahre ab⸗ erkannt. Heſſiſche Nachrichten. Aus Rheinheſſen, 28. Auguſt. Die von der Provinz Rheinheſſen ins Leben gerufene chemiſche Unterſuchungs⸗Anſtalt zu ſich u. A. auch die Aufgabe geſtellt, die Waſ⸗ jerverhältniſſe der ganzen Provinz zu er⸗ forſchen und So werden in dieſem Jahre die Waſſer aus allen öffentlichen Pumpen und Laufbrunnen im Kreiſe Alzey chemiſch unterſucht, nachdem in 1883 und 1884 leiche Unterſuchungen für die Kreiſe Oppen⸗ eim und Worms vorausgegangen waten. Leider ſind die Reſultate dieſer Unterſuchungen keine beſonders günſ da die meiſten Pumpbrunnen in der Nähe von menſchlichen Wohnungen mehr oder weniger verunreinigt ſind. Offenbach, 31. Aug. In hieſiger Stadt haben verſchiedene Gewerbetreibende be⸗ ſchloſſen, einen Verein zur Beſchaffung bil⸗ ligeren Brodes zu gründen. Der Verſuch iſt nun vollſtändig gelungen und werden dieſer Tage die Niederlagen nebſt Preiſen bekannt Hder Es ſcheint übrigens, als ob die äcker ſich dieſes Vorgehen bereits ad notam enommen hätten, denn wie dem genannten Blatt weiter gemeldet wird, beabſichtigen die Bäcker, den Laib Brod vier Pfennige billiger 92 geben als bisher(Verdient in Mannheim achahmung. D..) Pfälziſche Nachrichten. Fraukenthal, 31. Auguſt. Schon ſeit einigen Tagen war in der betreffenden Nach⸗ barſchaft das Gerücht verbreitet, daß ein fünfzehnjähriges Mädchen heimlich geboren und das Kind beſeitigt habe. Eine infolge deſſen heute vorgenommene Hausſuchung hatte zum Reſultat, daß in dem Keller verſteckt die Leiche eines ueugeborenen Kindes männlichen Geſchlechts aufgefunden wurde. Dieſelbe wurde behufs gerichtlicher Obduction in dae Spital gebracht; von einer Verhaftung der unnatürlichen Mutter mußte vorerſt abgeſehen werden, da dieſelbe krank im Bette liegt. Gerichtszeitung. m. Maunbeim, 29. Aug.(Schöffengericht) Vorſitzender Herr Oberamtsrichter Schweikart. Schöffen die Herren Kaufmann Julius Ett⸗ linger und Kupferſchmied Auguſt Denzel heide von hier. Vertreter der Großh. Stgatsbe⸗ hörde für die 3 erſten Fälle Herr Rechts⸗ praktikant Dr. Engelhardt. Gerichtsſchreiber Herr Actuar Rittelmann. 1. Franz Mai, led. Bretzelträger von Hauſen (Bayern) unterſchlug dem Bäcker Hermann einen Korb mit Bretzeln im Geſammtwerthe von 5 M. 95 Pfg. und ſtahl dem Händler Heinrich Weber aus deſſen unverſchloſſener Wohnung eine Joppe im Werthe von 4 M,, wofür er 10 Tage Gefängniß erhält, an wel⸗ Lchen 8 Tage als verhüßt erächtet werden. Turnlehrer Brehm zur Beſtreitung des Haus⸗ halts anvertrauten Betrag von M. 3 ſowie einen Hausſchlüſſel an. Sie wird zu 1 Tag Gefänaniß verurtheilt welche Strafe als ver⸗ büßt gilt. 4. Anton Siegel und Wilh. Seitz Metzger von hier ſollen das Fleiſch einer geſchlachteten Kuh für das eines Rindes deklarirt haben weswegen ſie von Großh. Obereinnehmerei in eine Geldſtrafe von je M. 20 Nochzahlung des defraudirten Acciſes und die Koſten ge⸗ nommen wurden. Ihre durch Herrn Anwalt Dr. Dührenheimer geführte Einſprache hatte Erfolg der Freiſprechung. 5. Carl Beltz, Expediter des Mannbeimer Tageblatts und für den Annoncentheil ver⸗ antwortlich, wegen Beleidigung des Dr. Haas durch die Preſſe erklärt ſich vorbehaltlich der enehmigung des Privatklägers zu einer enerklärung in einer von demſelben zu mmenden Faſſung und Tragung der Koſten it, ferner iſt er mit der weiteren in fol⸗ er Faſſung gehaltenen Erklärung einver⸗ ſtanden(wörtlich): Ich erkläre zugleich, daß ich bei der Aufnahme des bezüglichen Inſerates keine Kenntniß davon hatte, daß deſſen Inhalt gegen den Privatkläger gerichtet iſt und be⸗ dauere in Folge dieſer Unkenntniß das betr. Inſerat aufgenommen zu haben. Der Ver⸗ treter des Privatklägers, Herr Dr. Dühren⸗ heimer ſubſiſtutuirend für Herrn Anwalt Dr. Herz, will eine Erklärung des Privatklägers hinnen 10 Tagen abgeben, andernfalls ein weiterer Termin feſtgeſetzt wird. 6. Andreas Seyfried, verh. Schreiner hier, beohrfeigte den Glaſergeſellen Franz Schmitt mehreremalen weil ſich dieſer in der Werk⸗ ſtätte ungebührlich benommen hatte. Er er⸗ hält hierfür eine Geldſtrafe von M. 10 event. 1 Tag Gefängniß. Zwei weitere Beleidungsklagen wurden durch Vergleich erledigt. 8 Ludwigshafen, 28. Auguſt.(Schöffen⸗ gericht.) 1. Andreas Kanß, 19 Jahre alt, Dienſt⸗ knecht zu Frankenthal, mit einigen Vorſtrafen bedacht, erhält wegen Sachbeſchädigung zwei Monate Gefängniß und die Koſten des Ver⸗ fahrens zuerkannt. 2. Der gleichfalls vorbeftrafte Franz Stuck, 21 Jahre alt, Ackerer von hier, war wegen des Vergehens der Begünſtigung angeklagt und wurde als nicht überführt freigeſprochen. 3. Sohann Leipold, 27 Jahre alt, Fabrik⸗ arbeiter von hier, und Charlotte Kraus, 22 Jahre alt, nunmehr die Frau des Mitange⸗ klagten, waren wegen außerehelichen Zu⸗ ſammenlebens durch Strafmandat zu je fünf Tagen Haft verurtheilt worden und haben Einſpruch erhoben. Das Schöffengericht nahm mildernde Umſtände an und ſetzte das Straf⸗ maß auf 3 Tage Haft herab, und haben Beide auch die Koſten zu tragen. 4. Anna Leih, 27 Jahre alt, Ehefrau von Heinrich Jakob Erb von Mundenheim, jetzt hier wohnhaft, war wegen Unfug mit neun Mark Geldbutze in Strafe genommen wor⸗ den, wogegen ſie Einſpruch erhoben hatte. Das Strafmaß wurde auf 3 Mark event. 1 65 Haft und Tragung der Koſten herab⸗ geſetzt. 9. Gegen den nicht erſchienenen Angeklagten Georg Frank wurde die Erlaſſung eines Haftbefehls beſchloſſen, und die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit ausgeſetzt. 6. Der vielfach vorbeſtrafte Chriſtoph Höhrauf, 32 Jahre alt, Tagner in Oggers⸗ heim, wird wegen einfacher öffentlicher Be⸗ leidiaung mit 14 Tagen Gefängniß und in die Koſten des verurtheilt, auch ſoll der Tenor des Urtheils am Gemeinde⸗ haus zu Oggersheim öffentlich angeſchlagen werden. 7. Karl Klamm, 26 Jahre alt, Tagner zu Rheingönheim, erhält wegen einfacher öffent⸗ licher Beleidigung, eine Geldſtrafe von 15 Mark event. 5 Tage Gefängniß nnd hat 5 die Koſten aufzukommen, auch iſt dem belei⸗ digten Nachtwächter von Rheingönheim die e des Urtheils zugeſprochen worden. 8. Apolonia Bucker, 40 Jahre alt, Wittwe von Nicolaus Louis zu Oggersheim, war wegen Hausfriedensbruch und Unfug mit je 9. Mark Geldſtrafe bedacht worden und hatke hiergegen Berufung angemeldet. Das Schöf. fengericht erkannte heute wegen des erſten Reats auf 3 Mark Geldbuße event. 1 Tag Gefängniß und wegen des Unfuas auf 3 Mark Geldbuße event. 1 Tag Gefängniß, auch fallen der Angeklagten die Koſten zur Laft. 9. Der nicht erſchienene Siebmacher Fried⸗ rich Siegmann von Karlsberg wird wegen Hauſirens ohne Patent zu 10 Mark 80 5 Geldbuße event. 4 Tagen Haft und zu den Koſten verurtheilt. 10 Der Anton Joſeph Michael, 19 Jahre alt, Bäcker von Benſingen, war au Wänderſchaft zu Frieſenheim in eine oh⸗ nung eingedrungen und war deshalb von den beiden Mitangeklagten: Adam Leber, 25 Jahre alt, Bäcker und Edmund Rickert, 25 Jahre alt, Mehlhändler, beide von Frieſen. heim, etwas unſanft vor die Thüre geſetzt worden, wobei es zu einer blutigen Keilerei kam. Der Angeklagte Michael wird dieſer⸗ 5 wegen Hausfriedensbruch mit 1 Monat efängniß, wegen vorſätzlicher gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen mit 2 Mo, nat Gefängniß und wegen groben Unfug mit 14 Tagen Haft bedacht, während das Gericht bei den bliden Mitangeklagten mildernde Umſtände in Fälle annahm und das gecingſte Strafmaß wegen ar Körperver⸗ Leun mit je 3 Mark Geldbuße event. 1 Tag Gefängni Die Koſten des Berfahrens fallen den Betbeiliaten zur Lalt. ſuchungshaft als verbüßt erachtet werden. Von der Staatsanwaltſchaft in Heilbronn wird auf die Ermittelung des Mörders der Roſine Keller von Böckingen ein Preis von 300 M. ausgeſchrieben, nachdem ſich auch die Unſchuld des zweiten Verhafteten heraus⸗ geſtelt hat. Die amtliche Ausſchreibung welche charakteriſtiſch genug für die Brutali⸗ tät des Mörders iſt, lautet folgendermaßen; K. Staatsanwaltſchaft Heilbronn. Die Ermordung der Roſine Keller von Böckingen betreffend Mit Genehmigung des Kgl. Juſtizminiſte⸗ riums wird hiemit eine Belohnung von 300 Mark, für diejenigen ausgeſetzt, welche zur Ermitt⸗ lung des Thäters führende machen oder welche ſonſt weſentlich bei rmittlung oder Ergreifung desſelben mitwirken. 5 Dabei mache ich unter Beziehung auf meine Anzeige vom 19. d. Mts. wieder olt darauf aufmerkſam, daß der Thäter nach Verübung der That(Dienstag, den 18. Auguſt, Nachts zwiſchen 10 und 10¼ Uhr) ganz mit Blut überzogen und namentlich auch unten am Hemd und innen an den Beinkleidern mu Blut befleckt geweſen ſein muß. Zu achten iſt deshalb auf ſolche Blut⸗ ſpuͤren an Kleidern, ebenſo aber auf Beſei⸗ tigung ſolcher Blutſpuren oder der mit ihnen bedeckten Kleider, beſonders auch auf einen auffälligen Wechſel der Kleider vom Diens⸗ zag, den 18. Auguſt auf Mittwoch, den 19. Auguſt. Den 26. Auguſt 1885. Staatsanwalt Friker. Handelszeitung. Nürnberg, 29. Auguſt. Hopfenbericht (von Andr. Gerig, Hopfenkommiſſionsgeſchäft). Der Begehr nach Slern hielt auch dieſe Woche an; es wurden faſt täglich 2 300 Ballen von M. 1620, theils für Export, theils ſen Speculation gekauft. la. Spalter Landhopfen brachten M. 30—40 und eine Parthie La. Ge⸗ packte M. 25. In neuer Waare wurden im Laufe dieſer Woche auch ziemliche Quanti⸗ täten umgeſetzt und wurden anfangs infolge zu großer Lager von.50—55prima Württem⸗ berger verkauft, während man heute wieder M. 60—65 erzielt; gut mittel bringen M. 50 bis 55, geringe M. 48—50. Hallertauer er⸗ zielen in Ausſtichwaare M. 60—62, in mittel M. 50—55; Badiſche, wovon Ausſtich eigent⸗ lich hier nicht vorhanden, hrachten M. 48 bis 52. Markthopfen, wovon Donnerſtag ca. 150 Ballen zugefahren, mußten, weil noch ziemlich naß, von M. 35—44 abgegeben werden, während ſolche heute, weil nur 50 Ballen angefahren und etwas trockner waren, M. 40—48 erzielten. Die Berichte aus den verſchiedenen Pro⸗ duktionsgegenden lauten immer ſo über⸗ ſchwenglich, weil die Späthopſen nicht mehr vollſtändig zur Ausbildung kommen können. Es dürfte daher im Allgemeinen die Ernte eine gut Mittel⸗Ernte nicht überſteigen. Auch von England wird in Folge ungünſtiger Witterung Verſchlechterung der Pflanze ge⸗ meldet. In manchen Gärten ſoll das Unge⸗ ziefer bedeutend überhand genommen haben. Dagegen verſpricht Amerika, mit Ausnahme von Californien einen bedeutenden Ueberſchuß 55 den engliſchen Markt liefern zu können, a die Pflanzen ſehr gut ſtehen. Wir dürften daher, nur bei ſehr billigen Preiſen einen Export nach England bekommen. Mannheimer Getreide-Börse. Hannhelm, 31. August 1888. per 100 Kilo Weisen, Pfälzer 17.75—18.25 „ Russischer Saxanska 18.25—18.75 700 Amerikanischer Winterwelnen 5 La Plata. 18.50—19.— Spring—— 5 Californier 19.50— 9 Taganrog 16.50—47•95 Kernen 18..— Roggen, Pfälzer 45.75—16.6 5 Russischer 14.75—45.— 55 Französischex 16.—46.25 5 Bulgarischer 15.— Gerste, hiesige 16.50—16.— 5 Pfälzer 15.50—16.— Ungarische 27.——16.50 Hafer, Badischer 13.60—44.— „ Württembergischer Alg, 14.—14.5 0 Russischer——— 35 euer.—— Mais, amerikanischer Mixed 12.35—18.60 5 Donau 12.25—18.80 Kohlreps, deutscher 28.50—88 Ungaxischer——.— 10 ind. Bombay 22.50—24.60 Bohnen Linsen—— Wicken—— Erbsen—.—— Kléesaamen, I. deutscher— 9 II. deutscher— 0 Luzern— — ee Isparsette—.— Leindi, Inländisches in Part. 85 Fassweite 5 Rübol, Inländisches in Part 5² 5 Fassweise 5 Petroleum, Wagenlad.(Type w. 25.— 5 Fassweise 25.50 Weizenmehl, Nr. 0. Nr. 1. Nr. 2. Nr.. Ar. 4. 30—. 27 50. 25 30. 24 00, 20 00. Rosgenmehl Nr. 0 36.— bis—.— UNr, 4 24.— ble Branntwein 100/ 100 Etr. 89.50—40.80 Sprit 0 — ⁰ Tendenz: Waizen etwes mehr Frage, Roggen Kanig. i, Ken Zlaunlüch angebofeh. Gete Effectenſocietät. Frankfurt, 31. Auguft. Umſäße bis 6½ Uhr Abends. Eredit 235¼/½ͤ½½ ½ bz. u.., Lombarden 109 8 Halizier 198¼% —199/8½ bz., Diskonto⸗Commandit — ½ bz', Tabakaktien 95% bz., Lübeck⸗ / bz., Mecklenburger W —/ bz., Werrabahn e Mitte meer 110½„Gotthard⸗Aktien 105% bz. u.., —/ bz. 406t Ungariſche Goldrente 81 be., n dieſem Genre größtes u. eleganteſtes 5 Continental⸗ Elabliſtement. —————— 4. Seite. Badiſche Volks⸗ ⸗Zeitung. 1871er bis 73er Ruſſen 95/— 70er 96 bz.,„S0er 81/—/ö6— ¼ bz. ult., 81¼6—1/6—/ bz. compt., Egypter 66./10 bz., ZpCt. do. 98⅜ bz., 5pEt. Italiener 95¼ bz. ult., Türken 16% bz. —² Uhr: Credit 235½, Disconto 192/6, Mainzer 102, Mecklenburger 190¼. Im Einklange mit auswärtigen Notirungen erfuhren die Courſe überwiegende Befeſtigung. Paris, 31. Aug. Schluß⸗ Courſe. Zproz. amoxt. Rente 82.95,—5 ˙0 Rente 109.07, Italien. Rente 95.57, 4% Egypter 333.—, Neue Türken 17.05, 4% Spanier 57/, Staats bahn 600.—, Lombarden 276.—, Suez 2026 — Ottomane 545.—, Cheque London Wien, 31. Auguſt. Kreditaktien 288.60, Ungarn 99.15, Staatsbahn—.—, Galizier —.—, Lombarden—.—, Noten—.—. London, 31. Auguſt. Konſols 1005/12 Egypter 66¼, Spanier 575/., 1873er Ruſſen 95—, Türken 16¼, Ungar. Goldrente 80¼, * London, 29. Aug. behauptet; Rüben⸗Zucker 15 ſh. Raf nirter 9 d. theurer ſeit Beginn 5 Wocht⸗ affee, Rio ſecond good 36 ſh.; ordinary firſt 37 ſh. 6 d. Thee beſſer behauptet. Reis rückt; Rangoon 6 ſh. 8 d. Jute ſchwächer 10.10. Schellack feſter. ½—ſ/ie bz., Berlin, 31. Aug. Weizen Sept.⸗October 154.50, Oct.⸗Novbr. 156.70, Roggen Septbr.⸗ Octbr. 139.20, Oct.⸗Novbr. 140.50, Rüböl loco 45.30, April⸗ Mai 48.10, Spiritus loco 42.70, 2. Scenber Sck.Nobbr 12820, Weizenmehl 0 loco 21.— ditto 00 23.—, Roggenmehl 0 loco 20.20. Paris, 31. Aug. Zucker per Aug. 51.25, er Sept.—.—, per Oktb. Jan. 53.50. 66 Nehl Aug. 44.25, Nov.⸗Febr. 48.60. Hayre, 31. Aug. per Aug. 45.50, per Sept. 45.75, pr. Oktober—.— Magdeburg, 29. Aug. Zucker Rend. 88% 23.90 bis 24.50. Bremen, 31. Aug. Petroleum loco.65, Dezember.95, Schmalz(Wilcox) loco unver⸗ zollt 34.75. Peſt, 31. Aug. Herbſtweizen.26 G.— B. Frühjahrs⸗Weizen.90 G.— B. Antwerpen, 31. Auguſt. Petroleum loco 19.50, Sept,⸗Decbr. 19.25, Rübenzucker loco 40.50, Schmalz 83.75. Original⸗Telegramme und Neueſte Nachrichten Münſter, 31. Auguſt. Heute Morgen halb zehn Uhr eröffnete Freiherr von Heeremann die erſte geſchloſſene Generalver⸗ ſammlung des Katholikentages. Es wird ein Schreiben des Papſtes verleſen, in welchem derſelbeden Theilnehmern apoſtoliſchen Segen ſpendet. Zum Vorſitzenden wird per Akklamation Dr. Lieber⸗Camberg gewählt. Bis jetzt ſind 1450 Mitgliedkarten aus⸗ gegeben; die Theilnehmerkarten ſind ſämmt⸗ London, 31. Aug. Spanien ſandte an Deutſchland die Abſchrift eines mit den Eingeborenen der Karolinen⸗Inſeln vor drei Jahren abgeſchloſſenen Vertrages, nach dem dieſe die ſpaniſche Oberherrſchaft anerkennen. Loudon, 30. Aug. Das„Reuter' ſche (Büreau“ meldet aus Aden von heute: Die Nachricht des„Temps“ von dem Abgang eines engliſchen Schiffes nach der Tad⸗ ſchurrabai zur Beſetzung von Ambo iſt unbegründet. Marſeille, 31. Auguſt. Vom Samſtag Abend bis Sonntag Abend ſind in Toulon 15 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Epidemie ſcheint darnach wohl infolge des Witterungsumſchlages ſtark im Ab⸗ nehmen begriffen zu ſein. Am Sonntag ſind in Marſeille 24 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Konſtantinopel, 30. Aug. Sir Drum⸗ mond Wolff der Vertreter Großbritaniens iſt geſtern vom Sultan empfangen worden. Im Allgemeinen ſcheint er jedoch bei der Pforte ſehr großen Schwierigkeiten zu be⸗ gegnen, da der ganze Hof mit dem Sultan an der Spitze die ſofortige Zurückziehung * Wien, I. Septemb. Börſenberichte.) Anfang. Marknoten 61.10. Feſt. Telegraphiſ che Kredit 288.60 Offener Sprechſaal. Nachdem an dem Kaufhausthurm die Zifferblätter neu vergoldet, es aber ſonſt bei dem Alten geblieben iſt, und daſſelbe auch an dem Rathhausthurm in nächſter Zeit geſchehen wird, wäre es vielleicht, um auf das„E ingeſandt“ der„N. Bad. Londeszeitung“ zurückzukommen, leicht mög⸗ lich, daß die maßgebende Behörde ſich dazn entſchließen würde, eine Aenderung vorzunehmen, welche leicht und ohne er⸗ hebliche WMehrroſten ausgeführt werden kann. Die durch Telegraphen⸗, Eiſen⸗ bahn⸗ und Poſtamt ſchon längſt verlang⸗ ten ſ. g. 24ſ.tündigen Uhren ſind ohne Aenderung der Werke herzuſtellen und könnte mit dem überzähligen Zifferblatt an der vorderen Front des Rathhauſes eine Probe gemacht werden. Schreiber dieſes iſt erbötig, die Aende⸗ rung zu übernehmen oder dem Ueberneh⸗ mer die nähere Angabe, wie daſſelbe ge⸗ macht werden ſoll, zu geben und iſt der feſten Ueberzeugung, daß dieſe Aenderung 8 Wiaber friſch eingetroffen bei — Seb.Sr. Betbr. 42.—, Hafer Sept.⸗Oct.——.— lich vergriffen. der enaliſ chen Truppen aus Egypten wünſcht. allgemeinen B Beifall finden wird.— Fiäddi-Park Tannheim. Dienſtag, den., Donnerſtag, den 3. und Samſtag, den 5. September, jeweils Abends 8 Uhr GROSSES CONCERT ausgeführt von der nenen Kapelle unter Leitung des Hofmuſikus Herrn W. Herrmann. 9006 Frei. Letzte Woche. Mannheim vor der Kettenbrücke. Heute Mittwoch Zwei Vorstellungen. Anfang Nachmittags 5 Uhr Lethle große Familien⸗, Kinder⸗, Schüler⸗ und Schültrinnen Freuden⸗Jeſt⸗Vorſtellung verbunden mit einer großen 2 Gratis⸗Präſenten⸗Vertheilung — welche in den Zwiſchenpauſen ſtattfindet. Nur anſehnliche Gegen⸗ ſtände gelangen zur Vertheilung, ebenfalls lebende Tauben, Hühner, Haſen, Enten. 1. Hauptpräſent eine lebende Gans, 2. Haupt⸗ präſent ein prachtvolles Pferd. Jeder Beſucher erhält Präſent⸗ nummern umſonſt an der Caſſe. Loge 1 Mk., Parquet 75, 1. Rang 40, 2. Rang 20, Gallerie 10 Pgf. Abends 8 Uhr 8 Grosse Elite-Vorstellung. Auftreten des Monsieur Boitier de Cotta magleien français in ſeinen großartigen Darſtellungen im Gebiete ber 49 en Zauberei. Uhr. Die Hiutigtlag chez frenden Herru. Saagend— Reiſen um die Erde. Original⸗ Geiſter⸗ und Geſpenſter⸗Erſcheinungen. Graf Caſſandrino 9 4 2 von Caſtro. 500, 6005 Teufel. 50 in den Sietet 34 — Leees 8 Uhr, Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Sesen reine Schmelzbutter per Pfund Mk..10. Waſſerdichtes Linoleum, (beſter Fußbodenbelag) in unübertrefflicher Qualität zu billigen* bei 8829 6 2, 8, Dietz, Mannheim, E 3. 1 Marinirte Häring à St. 12 Pf. plländer Häring 2 St. 6 Pfg. ei G. Schmitt, 8 2, 15. 8951 Tüchtige Waſchfran findet dau⸗ ernd —** 3 b Eolle 0,, 0 ef, ne e geſucht. 034. bei Großer M 8 Joſef Gilberzahn, P4, 2. 8046 1 Plumo, 1 Deckbett z. v. H 7, 8. 9028 6 Etr. Zeitungen, das Pfund 10 Pfg. 7 I Bäſeedichte Feſchlalc, 1 kleine Dezimalwalwaage zu ver⸗ geruchlos, 95 em, breit und doppelt⸗ kaufen. K 7, S. 9050[Jſeitig empfiehlt pr. Mtr. M..75 1 DoDaarmtrale 1. v. H 1 5. 9051 S. Oppenheimer, Mannheim Iſchwarz. Ladentiſch z. v. H 7. 8. 9082 E 3, 8831 Gummi⸗Waaren⸗Bazar. NB. Tapezierer, überhaupt Wie⸗ derverkänfer erhalten Rabatt. Gebrauchte Kobelbänke zu kaufen Gummi⸗Waaren⸗Bazar. geſucht. E 3, 4, 2. Stock. 9086 Koſt und Logie für kanntm T 4. 2 einen anſtändigen jungen Be 05 neliung. Ich warne Jedermann, meinem Sohne —— 0 Jobann Schüßler nichts ohne Geld H* 8 Laden mit Wohnung zuzu verabfolgen, noch baares Geld auf O vermiethen. 927——.—— da ich keine 2 A 1, eine Schlafſtelle ſogleich Sch 8947 zu vermiethen. 9039— 22 Ker, Küferthal. Neuerſtadttheil. Ffänder werden in und aus dem und Apfel⸗ Leihhaus unter Verſchwiegenheit beſorgt. Keräſeiſ Pid. 28 Pfg. 8487 Frohsinn. Sonntag den 6. ds. Abends 8 Uhr anfangend Humoriſtiſche Abend-Unterhaltung im Lokal wit wozu wir unſere Mitglieder mit Familie freundlichſt einladen. Der Vorſtand. Geſang⸗Jerein Sängerlaft. Heute Mittwoch Abend ½9 Uhr Geſaugſtunde im Lokal, J 5, 16, wozu alle Mitglieder zum pünktlichen Erſcheinen einladet, 9015 Der Vorſtand. Frohſinn. Sonntag den 13. ds, findet unſer dies⸗ jähriger —— nach Schriesheim a. d. Sunfir ſtatt, wozu die Mitgleber mit Fam lien⸗ Angehörigen um recht zahlreiche Be⸗ theiligung gebeten werden. Abfahrt mit der Main⸗Neckarbahn um 9 Uhr Vormittags. Der Vorſtand. Höherer franzöſiſcher Unterricht. Professor Dr. Fischer, Mitglied der franzöſ. Univerſität iſt von ſeiner Ferienreiſe zurückgekehrt und nimmt ſeine Unterrrichtskurſe (franzöſ. Stil, Litteratur, wieber auf. Schloß weſtl. Flügel. Schüler erhalten und kaun denſelben auch Nachhülfe⸗ ſtunden ertheilt werden. 902⁴ H 7, He, IV. Stock. Fäſſer! GBein, u. Moſtfäſſer) in allen Größen ſtets billig zu haben bei Fritz Bomhard, l. 15, 5. Lager: Schwetzingervorſtadt, Altes Gaswerk. Gebrauchte Säcke billig bei 6906 Gebr. Koch, F 5, 10. Kieler Bücklinge, Neue Ruſſ. Sardinen, Neue Berliner Rollmopſe, feinſt mar. Häringe, per Stück 20 Pfg. Strassburger Sauerkraut empfiehlt 5638 Johannes Meier, C 1, 14. Guten Mittag⸗ und Abendtiſch einzeln und im Abonnement em⸗ pftehlt Wirth Grimm, E 1, 8. 3502 Mitlag⸗ und Abendtiſch einzeln und im Abonnement. 8692 D 6, 12,„zum goldnen Wolf.“ Sehr guter kräftige 8194 Privatkoſttiſch 9* S9 1 Urgerlicher U Abendtiſch in K 7, 2, 0 St. 8826 Eiernudeln er Pfund 70 Pfg. empflehlt Soſeee rucht⸗ und ſſig, pr 8482 3, 15, parterre. Beckert, 8 4, 20, Hüringe F 5, 10. Von heute an fefudel ſic der r Detail⸗ Verkauf Anſerer Fabrikate in den neuerbauten Laden 01 Mr. 13. Mannheim, 1. September 1885. G. P. Doll& Cie. Brauerglasuren-, Lack-, Firniss-& Oel⸗ farben-Fabrik. Hiermit zeige ich ergebenſt an, daß ich die Praxis als aechtsauwalt mumchr 5 ſtſtändig ausübe und mein Bureau 1. 14 kagerich habe. 908*. Dr. Theodor Alt Rechtsanwalt beim Gr. Landgericht. EEELELL Soeben erscheint in meinem Verlag das sehr gelungene Forträt 902¹ in Oeldruck Erbgrossherzog von Baden ¹ 9 Prinzessin Hilda von Nassau. Franz Arnold, R 0 4, 1, Kunsthandlung, Schillerplatz, C 4, 1. 8707 Mannheim. EEeeeeeee Inſtitut Roth,( 1. 16. Wan des neuen Schuljahrs: Ponnerſtag, 17. 8— Mayerho. Donnerſtag, den 3. September 5 Großes Schlachtfeſt Morgens von 9 Uhr ab Wellfleiſch mit Sauer⸗ kraut, Abends Wurſtſuppe und hansgemachte Würſte. Mittwoch Abend zur Vorfeier: 9033 Schweineyfeffer und Kartoſſel⸗Kläſe. Garautitt ücht fl 9002 (garantirt neue per Stück 6 Marinirte Sardellen. 6906 Gebr. Koch, H 1, 14. per Pflt. 30 Pig. toreiwaaren. Alle Sorten Liquere, Champagner und ſonſtige feinere Weine. J. Brunner, J 1, 2. Friſch eingetroffen St. Kieler Bücklinge, Speck⸗Flundern, Emmenthaler Schweizerkäs, ferner Chocolade, Cacaos, Bonbons, und ſonſtige Condi⸗ Geore Hieti, 62 8. Iriſche Haſen 784⁷ Wollene Strickgarne reis Wittwe, H 6, 18. 662⁴ Großes Lager in 5028 Rehe und Hirſch, Braten ſchon von 40 Pfg. an bei per Pfund 80 Pfennig, Karl Fischer, Ragout Ludwigshafen. per Pfund 25 Pfenuig J. Knab, C 2, 3. Eigene Maſchineuſtrickerei