e e e E* geis 909 en⸗ von erm nach 9⁰⁸ * haft 9 2 ſtets 1. Abonnementepreis: vra Monat 50 Pfg.— Auswärts durch dir Poſt 65 Bfg. Man abennirt in Rannheim bei der Expedition E 67 2, ſowie bei veig⸗E— Auswärts bei allen Poſt⸗Anſtalten des deutſchen Reiches und den Briekträgern. Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Son. allen Zweig⸗Expeditionen und Trägerinnen. und Feiertage. Herausgeber Or, ſur. Permann Daas in Mannheim. Mannheimer ** 209.(Erſtes Blatt.) Stadt. Anzeiger Organ für Jedermann. Geſchichts⸗Kalender. Am 6. September. 1712. Gräßliche Schlacht von Borodino an der Moskawa, in welcher Napoleon 1. nach langem Schwanken der Entſcheidung, über die Ruſſen ſiegt. Am Abend kagen 30,000 Ruſſen und 20,000 Franzoſen todt oder ver⸗ wundet auf dem Schlachtfeld.— ln bie zogen ſich zurück und ließen Napolevn die Straße nach Moskau frei. 1813. Schlacht bei Dannewitz,„die glorreichſte preußiſche Waffenthat im ganzen Befrei⸗ ungskriege.“— Die Trophäen der Schlacht waxren ſehr glänzend, ſie beſtanden in 4 Fahnen, 80 Kanonen, über 400 Munitions⸗ und andern Wagen, und circa 13,000 Ge⸗ fangenen. Der Verluſt der Preußen an Todten und Verwundeten betrug nahezu 9000 Mann. Die Schlachk von Dannewitz rette Berlin zum zweiten Mal, wie vierzehn Tage vorher die von Gro beeren, König Friedrich Wilhelm II. erhob in Folge deſſen ſeinen Feldherru Bülow in den Grafenſtand und verlieh ihm den Ehrennamen„von Dannewitz“ 1870. Ein Ausfall der Franzoſen aus Metz wird zurückgeſchlagen. An Tage wird die Feſtung Schlet⸗ ſtadt von den Deutſchen beſchoſſen. Wochen⸗Rundſchau. * An der Spitze der Ereigniſſe dieſer letzten Woche ſteht die Generalverſamm⸗ lung der Katholiken Deutſchlands, an welcher faſt anderthalbtauſend Perſonen theilgenommen haben. Es iſt ſehr ſchwer über manche der Beſchlüſſe keine Satyre zu ſchreiben, es iſt aber auch ſchwer zu glauben, daß ſich die„Beſchlußfähigen“ in der Hoffnung wiegen, als hätten dieſe Beſchlüſſe einen praktiſchen Werth. Man mag die Sache der Katholiken von einer Seite betrachten von welcher man wolle, jedenfalls kommt der vernünftige Menſch zur Ueberzeugung, daß es noch nicht allzu ſchlimm um die armen Seelen und deren Verſorgung beſtellt iſt. Um was ſich eigentlich der Kampf dreht, das iſt eine reine Machtfrage, und dieſes zeigt ſich ganz deutlich in den Reden der Herren Referenten. Herrſchen um jeden Preis, nicht allein über den Geiſt, auch über das Fleiſch. Dieſem Kampf hat man den Namen Kulturkampf beigelegt. Ob mit Recht laſſen wir dahin geſtellt ſein, jeden⸗ falls dürfte es kein Kampf um die Kultur, ſondern um die Herrſchaft ſein. Keine der ſtreitenden Parteien hat ein Recht einen Kulturkampf aus ihren Streitereien zu machen, da von einer der Parteien allein, die Kultur nicht ab⸗ hängig iſt. Tauſende von Faktoren kom⸗ men als Förderer der Kultur in Betracht, und nur durch das einmüthige Zuſam⸗ menwirken aller dieſer Faktoren iſt ein Kulturfortſchritt möglich. Durch den Kampf um die ſtaatliche Herrſchaft einerſeits und um die kirchliche Bevormundung ander⸗ ſeits, iſt die Kultur gehemmt worden. Unſer ganzes politiſches, wirthſchaftliches und ſoziales Leben würde ſich ohne dieſen unſeligen ſogenannten Kulturkampf anders geſtaltet haben. Man darf demnach be⸗ haupten: nicht Nat.⸗Lib. und Ultramon⸗ tane ſind die Kulturkämpfer, ſondern die außerhalb ſtehenden Parteien, welche dieſen Kampf verabſcheu en, dieſe vertheidigen die Kultur und kämpfen für die Fortſchritte derſelben. Auf dem Katholiken⸗Tag hat ſich wieder zur Evidenz erwieſen, daß auf einen Sieg Bismarcks üͤber den Ultramontanismus nicht zu rechnen iſt. Es bewährt ſich das alte Sprüchwort, daß im Kampf gegen Geiſter die Anwendung des Kampf⸗ ſtockes nichts hilft. Beſonders gut gelaunt ſcheint auf dieſer Verſammlung Herr Windhorſt geweſen zu ſein, der nicht weniger als drei Biercommerſe des Abends be⸗ ſuche und dabei drei Salamander com⸗ mandirt haben ſoll. Eine lateiniſche Rede hielt bei einem ſolchen Commerſe Herr Profeſſor Schröder, welche mit den Worten endete: vivat kloreat ere⸗ scat Windhorstius(es lebe, blühe und wachſe Windhorſt) worauf die kleine Excellenz erwiderte, daß er mit dem Wachſen wohl kein Glück mehr haben werde. Auch ein Antrag„dem Papſt eine Seligſprechung vorzuſchlagen“ lag vor und zwar vom Domprediger Steigenber⸗ ger, Augsburg. Die Dienerin Gottes Maria Crescentia von Kaufbeuren ſoll dieſe Ehre verdient haben. Die Verſammlung verwies jedoch den Antrag an den Ausſchuß zurück. Wenn eiu Ul⸗ tramontaner auf dem feurigen Roſſe des Sozialismus reitet, ſo iſt tauſend gegen eins zu wetten, daß der Refrain lautet „nur die Kirche kann helfen“. So ſchloß auch der doppelt Schwarze Schornſtein⸗ ſegermeiſter Metzner aus Schleſien.„Als Früchte des liberalen heidniſchen Wirth⸗ ſchaftsprinzips ſieht Herr M. nur Poth, Elend, Unzufriedenheit' und im Hinter⸗ grund das drohende Geſpenſt der Anarchie. Nur die Kirche könne helfen und die— Zwangsinnung“. Herr Cardinal Hergenröther brach eine Lanze für die Weltherrſchaft des Papſtes. Unter dem Vorſitze des Freiherrn von Schorlemer wurden die ſozialen Fragen erörtert und folgende Vorſchläge der Ver⸗ ſammlung unterbreitet: 1. Die 32 Generalverſammlung erklärt es für eine Pflicht, der chriſtlichen Obrigkeit, den abhängigen Arbeitern das Recht auf Sonn⸗ tagsruhe und Sonntagsheiligung, welche durch ein göttliches Gebot geheiligt iſt, durch Geſeß zu ſichern. 2. Fordert ſie die Arbeiter und Arbeitgeber auf, für den chriſtlichen Sontag aller Kraft einzutreten, mit der Ueberzeugung, daß die Erfüllung der religiöſen Pflicht, die Ghe des Familienlebens, die Erholung für Körper und Geiſt am Sonntag auch die Ent⸗ wickelung der nationalen Induſtrie auf die Dauer nur fördern kann? Sie gibt gleichzeitig der Forderung Ausdruck, daß neben der Fürſorge für den kranken und invaliden Arbeiter, auch der Arbeiter gegen eine übermäßige die ee und 0 ſchädigende Arbeitszeit dur geſchützt werde, daß weiſe Verbot der Kinderarbeit und der Be⸗ ſchäftigung verheiratheter Frauen in der Fabrik der drohenden Auflöſung des Familien⸗ lebens geſteuert werde. Man ſieht, daß das ſiegesgewiſſe und energiſche Auftreten ſofort abgelegt wird, wenn dieſe leidigen ſozialen Fragen auf die Tages⸗Ordnung kommen. Wir werden ſpäter noch Gelegenheit finden, hierauf zurück zu kommen. An der reich beſetzten Tafel die mit allen möglichen Wirthſchaftreformgerichten beladen iſt, nahmen die Innungsmeiſter einen ziemlichen Platz ein. Dem Hand⸗ werkertag in Köln folgten die Fleiſcher und die Tiſchler in Berlin. Neueres wurde allerdings nicht vorgebracht, es ſei denn, daß die Anträge der Innungsmeiſter von den Behörden das Monopol der Lehr⸗ lingsausbildung zu erlangen,— eine Folge der Innungstage ſeien. Bis jeßt haben ſie allerdings das Glück nach nicht —— 9 90 vor Allem durch Beſchränkung, heziehungs⸗ Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg.— Auswärtige Anzeigen 20 Pfg.— Reklamen 30 Pfg. Anzeigen werden von allen Annoncen⸗Expebitionen, von unſeren Agenturen und Trügerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Botationsdrnck der Dr. Z. Hans ſchen Buchdvuckerei, E6, 2, neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim, und Handels⸗Zeitung. Sonntag, 6. September 1835. ——————.— gegen die Nichtinnungsbrüder im Hand⸗ werk“ zeugende Forderung verwirklicht zu ſehen. Es dürfte demnach wie ſo Vieles die lex Ackermann ein Meſſer ohne Stiel bleiben, was allerdings kein Schaden wäre. Beinahe ſollte man glauben, wenn man unſere Offiziöſen hört, daß Spanien nochmals ein Stein des Anſtoßes für uns werden könnte, wie Anno 1870, nur mit dem Unterſchied, daß der damalige Stein ein Hohenzollernprinz war, und heute eine Inſel, welche auf den lieblichen Namen Ka roline hört. Es wirkt faſt komiſch, wie die„großen poli⸗ tiſchen Blätter“ ihre Streitkräfte gegen⸗ ſeitig auf dem Papier exerziren laſſen, um— dem Ganzen Bange zu machen. Hoffentlich werden wir von dem Weltbrand verſchont bleiben. Die Königinhofer und Neichenberger Keilereien ſollen in den Wiener Regie⸗ rungskreiſen große Mißſtimmung hervor⸗ gerufen haben. Der Bürgermeiſter Czerny von Prag ſoll deshalb abgedankt werden. Allerdings wird behauptet, daß dieſe Ent⸗ rüſtung keine natürliche ſei, denn Czerny ſpringe in den wohl ausgepolſterten Ab⸗ grund, um aus demſelben ſofort wieder aufzuſteigen, ſobald ſich die öffentliche Meinung beruhigt habe.— In Frankreich iſt man eifrig bei der Wahlarbeit. Die Rechte, welche ſich aus einem Konglomerat von 3 bis 4 Sorten Monarchiſten zuſammenſetzt, ſchleudert gegen die Republik ihre drei höchſten Namen, Defizit, Gewaltthat und Krieg. Damit hofft ſie, die Geiſter der Republik zu beſchmören. Ein nachahmenswerthes Beiſpiel für— bleiben wir ganz in der Nähe— unſer Heimathland Baden haben die Miniſter Briſſon und Conſt ans gegeben, indem dieſelben ihren Beamten jeden Akt, der ſelbſt den Schein einer Wahlbetheiligung erregen könnte, unter⸗ ſagten. Wenn wir es einmal dahin ge⸗ bracht haben, dann dürften auch bei uns andere Wahlen zu Stande kommen.— Während die Franzoſen Millionen ver⸗ pulvern, um den Chineſen ein Stück Land abzunehmen, ſchickt ſich England an, aus dem chineſiſch⸗franzöſiſchen Konflikt die wirthſchaftlichen Vortheile zu ziehen. gehabt, eine ſolche von„echter Toleranz —————— Kleine Mittheilungen. Schreclicher Tod. Fräulein Theodora Lindner, eine geborene Frankfurterin, welche ſich als Thierbändigerin in Amerila einen tuf erworben hatte, iſt vor einiger Zeit auf eine ſehr ſchreckliche Art um's Leben ge⸗ kommen. An einem Sonntage Abend, als ſie eben den Löwenkäfig betreten, das Publikum begrüßt und ſich zu ihren Beſtien gewandt hatte, ſprang einer der kräftigſten Löwen von hinten auf die Herrin und ſchlug ihr die Tatzen etwas unſanft auf die Schultern. Sie drehte ſich um, um das unnartige Thier mit der Reitpeitſche zu züchtigen, was das Thier ſich ruhig gefallen ließ, um ſich alsdann inurrend zurückzuziehen. Bei dem Wegnehmen der Tatze hatte das Thier die freie Schulter des Mädchens mit den Krallen geſtreift, ſo daß Blut floß. Wahrſcheinlich dadurch ge⸗ keizt, fiel ein zweiter Löwe, der ſtets Wider⸗ ſtand leiſtete, über die Dame her, warf ſie, ehe ſie noch zu ihrem Revolver greifen konnte, zu Byden, ſtellte die eine Tatze auf ihre Bruſt und begann ſeinem Opfer den rechten Arm zu zerfleiſchen. Wärter und einige couragirte Herren drangen mit Stöcken und Stangen auf das Thier ein, jedoch Alles ohne Erfolg, einer der Zuſchauer feuerte ſelbſt ſeinen Taſchen⸗ kevolver auf das Thier ab und verletzte es dadurch zweimal. Das Thier ließ aber nicht von ſeinem Opfer ab, ſondern wurde nur noch wilder. Ein gutgezielter Schuß des Cirkus⸗ direktors ſtreckte endlich die Beſtie todt nieder. Die übrigen in dem Käfig befindlichen Löwen wagten es nicht, aus den Ecken, in welche ſie 7 zurückgezogen, hervorzukommen und dul⸗ eten zuhig, e eib 3 dem Käfig holte Die Aerzte conſtatirten auter den bedeulenden Wunden am Hals, Arm und Bruſt noch den Bruch mehrerer Rippen. Man hrachte nach Anlegung eines Verbandes die Bedauernswerthe, welche noch lebte, n war, 5 einer B nach dem Spital, wo ſie nach zwei⸗ Eiaen Leiden durch den Tod von ihren Saclen befreit wurde. Noch einmal war ſie wenige Minuten zum Bewußtſein zurück⸗ ehrt. Sie verlangte alsdann nach ihrer Mutter, welche z. Z. in Newyork wohnt. Die Künſtlerin ein bedeutendes Ver⸗ mögen, welches ihrer Mutter zufällt. Ueber ein ſtattgehabtes Piſtolen⸗ Duell iſt einem Berliner Blatte von einem Augenzeugen folgende vom 31. Auguſt datirte Mittheilung zugegangen: Heute in der Frühe von Spandau wegwandernd, um eine Fuß⸗ arthie zu machen, ſah ich plötzlich in der ähe von Valentinswerder hinter Spandau in kurzem Zwiſchenraum zwei Equipagen in den Wald lenken les war gegen 7 Uhr— denn ich war gegen 5 Uhr von hier wegge⸗ gangen), aus deren Innern mir Uniformen entgegenblitzten. Neugierig gemacht und nichts Gutes ahnend eilte ich hinterher und ſah aus angemeſſener Siciung die Wagen auf einer kleinen Lichtung halten. Dem erſten Wagen entſtiegen zwei Offiziere. dem zweiten ebenfalls zwei Herren in Uniform und einer in Civil, wie ich ſpäter bemerkte, der Arzt. Meine Ahnung hatte mich nicht betrogen, es handelte ſich um ein Duell. Gegner waren ein älterer Offizier in Infanterie⸗ Uniform und ein jüngerer Huſaren⸗ offizier(blau Attila mit Gold). Der erſte Kugelwechſel hatte anſcheinend kein Reſultat gehabt, denn es wurde zum zweiten geſchritten. Die Schüſſe fielen faſt zu gleicher Zeit und beide Gegner ſtiürzten zuſammen, beſde eſſen⸗ bar nicht leicht verwundet, Ich war be⸗ — greiflicher in furcht ge⸗ rathen und Hätte gern das Duell verhindert, doch wie ſollte ich es. Weit und breit war kein Menſch zu ſehen. und ſo konnte ich nur ſtiller Zeuge des Senpeie Schauſpiels ſein. Daß mir meine Fußpartie, mit der ich meinen Urlaub hatte beſchließen wollen, gründlich ver⸗ leidet war, können Sie ſich denken, und noch jetz am Abend. mo ich dies ſchreibe, zittere ich vor Möchten doch endlich dieſe unſeligen Duelle aufhören, die ſchon ſo viel Leid über die Herbfent gebracht haben, und möchte eröffentlichung auch ein Weniges dazu beitragen. Aus Wien wird geſchrieben: Zwei Bahnbeamte, in einer bekannten ober⸗öſter⸗ reichiſchen Sommerfriſche ſtationirt, trieben — 5 gen Kuuflitk wiſchen adurch kam es zu manchem Konflikt zwiſchen dem Publikum und Beamten, über welche denn auch Beſchſperden bei Herrn v. Czedik, dem Präſidenten der General⸗Direktion der Staatsbahnen, einliefen. Herr v. Czedik machte einen Witz, der den beiden Juden⸗ freſſern vielleicht einige Reſerve auferlegen wird. Anſtatt ihnen ins Gewiſſen zu reden, was wohl nicht viel gefruchtet hätte, verſetzte er ſie zur Galiziſchen Transverſalbahn, in eine Gegend, wo auf weit und breit kein chriſtliches Geſchöpf zu ſehen iſt. Dort mögen ſie ſich nun amüſtren! New⸗Nork, 1. September. Ein Apotheker in Jerſey City, New Jerſen,— ſo tele⸗ graphirt man der„Times“— empfing vorigen Sonnabend ein ärztliches Recept f Chinin, lieferte jedoch irrthümlich Morphium. Die Doſis war zwei Damen beſtimmt. In der nämlichen Nacht ſtarb eine derſelhen und die andere liegt im Sterben. Als der Apyo⸗ theler von ſeinem verhängnißvollen Irechum r⸗——.——— hörte, nahm er Atropin, äber es gelang ihm nicht, ſich zu tödten. Der Arzt, der das Re⸗ cept verſchriehen hat war mit einer der Damen verlobt; er itt völlig niedergebeugt und ſein Leben ſchwelt in Geſahr. Untri„Du ſagſt, lieber Wava, i den letzten Wochen lüder⸗ ich gelebt? Glaube nur, der Schein trügt!“ — Papa:„Möglich. Aber der Hundertmark⸗ ſchein, den Du innerhalb vierzehn Tagen ver⸗ putzt haſt, der trügt nicht!“ n em C e„Eine „Meregdos“ und eine Schachtel„Schweden“ macht 25 Pfg. Sie nehmen nur eine Schachtel Streichhölzer?“— —„Ja, find etwa ſwei, Schachteln billiger?“ „Nein, das nicht! Wenn Sie aber die Eigarre bis an's Ende rauchen wollen, rathe ich Ihnen, zwei Schachteln zu nehmen.“ Man plandert in einem Kaffeezirkel äber Hochzeitsgeſchenke für ein junges Paar aus dem Bekanntenkreiſe. 8 „Ich ſchenke ein ſilhernes Kaffeeſerviee für zwei Perſonen“ berichtet eine Bankiersfrau mit wichtiger Miene. „Wir haben Meißener Porzellan für zwölf Perſonen beſtellt, auch kommt das Monogramm der Neuvermählten auf die Ränder“, über⸗ fie eine umfangreiche Kommerzien⸗ räthin. „Was ſchenken Sie denn?“ fragt die Wir⸗ Doktor, einen alten Ehuſchen Jung⸗ geſellen. „Ein Theeſieb für dreißig Perſonen— lautete ſeine ſuperlatibiſche Küntwort. Der Dichter Farl Hugo pflegte zu ſagen: Gott kann Alles, aber ſolche Werte wie i kaun er doch nicht machen!“ Warum nicht „Weil er nie ſo gehungert hat, als ich!“ 2. Seite! S —— ——— Badiſche Volks⸗Zeitung Vor einigen Tagen zirkulirte das Gerücht, daß England mit China eine Allianz ein⸗ gegangen ſei, welche ihre Spitze gegen Rußland richte. Das Gerücht entſtand deßhalb, weil Sir Robert Hart wieder als General⸗Zollaufſeher in chineſiſche Dienſte tritt. Als ſolcher dürfte derſelbe wohl berufen ſein, den Engländern die Vortheile von Lieferuugen in großem Maßſtabe in die Hände zu ſpielen. Je⸗ den Fall gibt es auf der ganzen Erde kein Land, welches für große Gütermaſſen ſo aufnahmefähig iſt als China. Städtiſches. Maunheim, 5. September 1885. Repertoire des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters Mannheim. Vom 5. Sept. bis zum 14. Sept. 1885. Sonntag, 6. Sept.(B)„Robert der Teufel“. Montag, 7. Sept.(B) Zum erſten Male:„Der Beg um Herzen.“ Mittwoch, 9. Sept.(4) Zur eier von Großherzogs Geburtstag„Silvana“. eitag, 11. Sept.(Ab. ſusp.) Volksvor⸗ ellung„Der Verſchwender.“ Sonntag. 13. Sept.()„Don Juan“. Montag, 14. Sept, 015 n Frauen weinen“ und„Ber Vetter.“ . Aus der Stadtraths⸗Sitzung vom 3. 8 ptember 1885. Das Großh. Mini⸗ des Innern hat mit Erlaß vom 31. uguſt d. J. Nr. 37436 in Bezug auf die Erhebung von Berbrauchsſteuern durch die Mannheim zu erkennen ge⸗ . Mit Rückſicht auf die vorliegenden Verhält⸗ niſſe, insbeſondere den Verzicht der Intereſ⸗ enten ſelbſt auf jegliche Rückvergütung von Verbrauchsſteuern für das ausgeführte Bier iſt Gr. Miniſteriums des Innern im Einver⸗ ſtändniß mit Gr. Miniſteriums der Finanzen gewillt, dem Wunſche hezüglich der Beibehal⸗ kung der bisherigen Behandlungsweiſe der Verbrauchsſteuern vom Bier unter dem Vor⸗ behalte zu entſprechen, daß, ſobald ſich hieraus Unzuträglichkeiten ergeben, oder Anträge auf Rückvergütung geſtellt werden, in der gedach⸗ ten Beziehung noch nähere Vorſchriften nach Maßgabe des§ 79 der Städteordnung ge⸗ troffen werden mußten. „Es ſind nunmehr hinſichtlich der Steuer⸗ rückvergütung bei handelsmäßiger Ausfuhr von verſteuertem Mehl, Wein und von aus verſtenertem Mehl zubereitetem Brod Beſtim⸗ mungen zu treffen, wie auch Vorſchriften wegen Erhebung und Lieferung der Ver⸗ brauchsſteuern zu erlaſſen. ie erledigte Stadtkaſſedienerſtelle wurde dem Herrn Wilhelm Metzger von hier übertragen. Die Erhebung des Stallgeldes von der ſtädt Fettviehhalle, den Stallbaracken, ſowie die Erhebung des Waaggeldes wurde dem bis⸗ herigen Viehhoſpächter Herrn Phil. Lich⸗ tenberger zu den bisherigen Bedingungen auf weitere 3 Jahre verpachtet. Dem Beſitzer des Edentheaters Herrn Di⸗ rektor Schenk wurde auf Wunſch die Fortbe⸗ nützung des bei der Kettenbrücke auf weitere 8 Tage bis zum 13. ds. Mts geſtattet, Zum Schluſſe wurde eine Anzahl Bau⸗ Wirthſchafts⸗ Steuer⸗Geſuche vorgelegt und ſofort erledigt. — Verein gegen Haus⸗ und Straßen⸗ bettel. Im Honat Aanaſt erhielten Unter⸗ ſtützung durch Gewährung von Mittageſſen 161 Perſonen, Abendeſſen, Obdach und Früh⸗ ſtück 1188 Perſonen, zuſammen 1349 Perſonen, mithin 186 Perſonen weniger als im vorigen Monate, in welchem ſich die Zahl auf 1535 Anmeldungen in den Verein werden täglich im Vereinslokal K 3, 12, Vor⸗ mittags 11 und halb 1 Uhr ſowie bei unſerem Erheber der Vereinsbeiträge ent⸗ gegengenommen. Wünſche über Zuweiſung Bon Arbeitskräften werden ſtets berückſichtigt. Im a e er gedeihlichen Vereinsthätig⸗ Bater 09 0 daß Bettler von den Vereinsmitgliedern unnach⸗ fichtlich abgewieſen werden. * Ein gewaltiger Auflauf entſtand Leſtern Aben egen 5 Uhr un hen Gari der und 6 in der Nähe der Zuckerfabrit. It. I 5 un Ein vollſtändig betrunkenes Individuum wälzte ſich auf dem Trottgir herum und ge⸗ langte von da in die Straßenrinnen; ein mitleidiger Samaritan, der ebenfalls ſehr ſtark augeduſelt war, wollie ſeinem beſinnungs⸗ loſen Kameraden zu Hilſe eilen, machte aber in Folge deſſen ebenfalls Bekanntſchaft mit der Mutter Erde. Da un dieſe Zeit gerade der Unterricht beendet 6105 ſchauten einige 100 Schüler dem widerlichen Schauſpiele zu. Ein Schutzmann war nicht zur Stelle, des⸗ halb verbrachte man den Trunkenbold nach ſeiner Wohnung. Unfug. Die Bewohner des Lindenhof⸗ klagen, daß dort jetzt wieder des Abends häufiger Ruheſtörung, Körperverletzungen und ſonſtiger Unfug voxkomm und beklagen den Mangel einer Polizeiſtafion dortſelbſt. So wurde, wie man uns berichtet, vorgeſtern Abend bei der Oelfabrik ein Fuhrmann ange⸗ packt und durchgeprügelt, ohne daß es dem betreffenden möglich ſoar, die Thäter zu er⸗ kennen; auch iſt ihm das Motiv unbekannt. Eine weitere Keilerei ſand am Montag Abend bei der Lanz ſchen Eſſengießerei ſtatt. Die Bewohner des Lindenhofs glauben, daß ſolche Exceſſe vermieden werden könnten, wenn die Schutzmannſchaftregelmäßige Patrouillengänge nach dem Lindenhof machte. Eine Zierde der Stadt wäre ficher der allerdings von jeher waſſerloſe Brunnen auf dem Paradeplatz, wenn er, ſo weit die Steintheile in Betracht kommen, nicht gar ſo verwahrloſt ausſehe. Faſt ſcheint es aber, es läge Syſtem darin, dieſes Baudenkmal zu Grunde zu gehen laſſen, denn keine Hand regt ſich der begonnenen Verwitterung Einhalt zu gebieten. Die Brunnenſchalen zerbröckeln durch den Einfluß der Witterung immer mehr. Aber noch ein weiterer Mißſtand iſt dort zu bemer⸗ ken und verdient auch dieſer eine ſehr ernſte Rüge. Es dient der Platz als Aufenthalt und Spielplatz für Kinder und iſt es da ganz natürlich, daß es hier in punkto Reinlichkeit nicht allzugenau genommen wird; aber auch Erwachſene ſcheinen während der Nacht, die⸗ ſen Ort mit einem andern zu verwechſeln, denn man findet dort zuweilen Sachen, denen man auf den erſten Blick auſieht, daß 8 nicht von Kindern herrühren. Es werden erartige Verunreinigungen wohl kaum zu vermeiden ſein und läßt ſich kaum etwas an⸗ ders dagegen thun als Jemand anſtellen, der am Morgen den Platz wieder reinigt. Aber grade dies geſchieht nicht und liegen ſolche Unrathshaufen oft eine ganze Woche, bis ſie von der Sonne getrocknet, zu Staub und Aſche werden. Bis dies geſchehen liegen dieſelhen nun frei um den Brunnen herum, wenn ſich nicht ein Schutzmann oder ſonſt eine zart⸗ fühlende Perſon findet, die mit dem Fuß etwas Sand darüber ſtreut. Hier Abhilſe zu treffen wäre dringende Pflicht der zuſtändigen Behörde. 50 Wieder eingetroffen iſt der Pfründner des kakh. Bürgerhoſpitals, den wir geſtern als fehlend meldeten. Er hatte ſich in einem Kamin verſteckt gehalten und erſchien ſeinen Mitiuſaſſen als ſchwarzer Geiſt und verurſachte dieſen einen großen Schrecken. „ Zeller/s Diorama neben dem„Euro⸗ päiſchen Hof“, eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges wegen der Naturtreue mit der die ſchöne Schwei erlandſchaft wiedergegeben iſt, findet die volle Anerkennung aller Beſucher und iſt es deßhalb zu verwundern, daß Seitens der Schulen nicht mehr, wie geſchehen, die Gelegenheit wahrgenommen wird, die Kinder etwas Intereſſantes und Belehrendes ſehen zu laſſen, zumal ja Herr Zeller hier außer⸗ ordentlich entgegenkommend iſt. Das zweite Bild„Die Ausſicht auf das Faulhorn“ wird, wie wir hören, nur noch kurze Zeit zu ſehen ein und wird dann„Interlaken“ aufge⸗ fellt werden. Da die Eintrittspreiſe herab⸗ geſetzt wurden, ſo dürfte der Beſuch des Dioramas doppelt zu empfehlen ſein. BVereinsverſammlung. Nächſten Mon⸗ tag findet eine Verſammlung des demokratiſchen Vereins im Badner Hof ſtatt, die ſich haupt⸗ ſächlich mit den einleitenden Schritten zur Landtagswahl, als Bildung eines Wahl⸗ komité's ꝛc. beſchäftigen dürfte. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Freitag, 4. September 1885. Der Sommernachtstraum in 3 Abtheilungen von Shakeſpeare, überſetzt von Schlegel. Muſik von Felir Mendelsſohn⸗ Bartholdy. Seine Zeitgenoſſen nannten ihn„den allei⸗ nigen Bühnenerſchütterer(Shake scene) Eng⸗ lands“, zuerſt allerdings nicht im Eruff, ondern nur in beißendem Spotte; aber er es verſtanden, vollen Ernſt daraus zu 995 Hörkh längſt aufge„ein Brite zu ſein und zum Gemeingut aller Völker gewor⸗ den iſt, denen der Sinn noch nicht verloren ging für die Welt der Poeſie, gehört uns doch erſt ſeit einem Jahrhundert. Athemlos lauſchte einſt ltaire in London den Dichtungen Shake⸗ peares, die er dort zum erſten Male auf r Hühne kennen lernen ſollte und als er ——5 erzählte er voll Landsleuten von den Wundern dieſes„betrunkenen Genies“ Lange Zeit Vorfahren über die unſere eigenen Vor erke des großen Briten die Naſe S ft, 8 die erſtauliche Genialität und Schöpfer⸗ welche in den gleichſam neu ent⸗ deckten Dichtungen ſich offenbarte, mußte —5—— erzwingen, erückſichtloſe Nacktheit in der Dar⸗ eeee Vermiſchung des Tragiſchen mit dem Ko⸗ miſchen, alles dieſes betrachteten ſie damals als Zeichen roher Barbarei. Einer neu heran⸗ wachſenden Generation, welche mit unbe⸗ fangenem und unverſchleiertem Auge in die Dichtungen des großen Briten eindrang, und ohne Voreingenommenheit dem gewaltigen Eindrucke ſeiner Werke ſich hingab, ging auch eine neue Welt der Poeſie auf, wie ſie dieſelbe weder bei den Alten noch bei den Neueren gefunden hatten. Das Verdienſt 0 5 ge⸗ bührend nachgewieſen zu haben, gebührt vor allem unſerem Leſſing, der den 999 mehr an⸗ zufechtenden Beweis ſiegreich geführt hat, daß es der vermeintliche Barbar verſtanden habe, die höchſten Aufgaben der Kunſt zu löſen. Was Leſſing geſagt, trug Schlegel inaus ins Volk, indem er die Verſe hakeſpeares in eleganter und Nipſun er Uebertragung populariſirte. Und wenn unſer großer Göthe mit ſeinen eigenen Werken einen Erfolg errang, welcher einer poetiſchen Revo⸗ lution gleichzuachten iſt, ſo verdankt er dieſes dem Umſtande, daß er ſich nicht geſcheut 15 in des britiſchen Dichters Fußſtapfen zu eten. Shakeſpeare das betrunkene Genie“ ſchwingt ſein Scepter über das Reich der Phantaſie und ſeinen Zauberſtab über die Welt der Märchen und der Poeſie wie kein zweiter Rer den Im Fluge zaubert er uns hinweg über Raum und Zeit, und die althergebrachten Geſetze der Einheit ſind ihm nichts als läſtige Feſſeln, die er von ſich abſchüttelt. Und folgen wir ihm in ſein luftiges Reich, ſo ſehen wir wie ſeine Zaubergeſtalten Blut und Fleiſch annehmen, wie ſie Leben gewinnen und zu Badiſche Nachrichten. * Gewerbeausſtellung Weinheim. In Weinheim ſcheint man ſich mit der von dem Centralkomité der dortigen Ausſtellung in Nr. 205(Erſtes Blatt) unſeres Blattes vom 2. September noch nicht zufrieden geben zu wollen und bedauert man verfehlte Anord⸗ nung, wonach die Ausſtellung an einem Sams⸗ tag eröffnet und an einem Samſtag die Preiſe vertheilt werden ſollen. Wir erhalten nämlich von der Stadt folgende weitere Mittheilungen: „Wir bleiben auf unſerer Behauptung ſtehen, daß urſprünglich im Einvernehmen aller, Comite⸗Mitglieder und dem Wunſche des überwiegend größeren Theils der Be⸗ völkerung gemäß die Eröffnung der Aus⸗ ſtellung auf einen Sonntag beſchloſſen und feſtgeſetzt worden iſt. Erſt nachträg⸗ lich und nicht in Uebereinſtimmung mit dem vom Comité gefaßten Beſchlüſſe und nicht im Einklang mit den Wün⸗ ſchen der Bevölkerung wurde bei der Regierung die Verlegung der Eröffnungs⸗ feier vom Sonntag auf den Samſtag nach⸗ geſucht. Wir können es uns abſolut nicht erklären, wieſo hiezu eine Genehmigung der Regierung überhaupt erforderlich war, immerhin ſoll dieſelbe den Wunſch un⸗ zweideutig ausgeſprochen haben, daß es dann bei dieſer abgeänderten Aenderung ſein Bewenden haben ſollte und daß man eine nachträgliche, nochmalige Abänderung nicht gutheißen könne. Das Comité würde allen Mißdeutungen und Muthmaßungen die Spitze abbrechen, wenn es ſich herbeilaſſen wollte, den Wortlaut, der ihr von der Regierung gewordenen Antwort zu veröffentlichen. Wenn das Comits ferner ſagt, daß man bei der Eröffnung der Ausſtellung an einem Sonntag eine Ueberfüllung derſelben zu befürchten haben dürfte, ſo halten wir einen großen Zudrang von Schauluſtigen für kein großes Unglück, im Gegentheil! Und wenn man ſo große Rückſicht auf die eingeladenen Gäſte aus dem Gauverband nimmt, damit dieſe nicht in die Nothlage verſetzt werden, bei uns übernachten zu müſſen, ſo ſagen wir darauf ganz einfach: in erſter Linie iſt Rückſicht zu nehmen auf unſere Stadt Weinheim ſelbſt, denn dieſe leiſtet den weitaus größten Beitrag zur Ausſtellung und den fremden Herren aus dem Gauverbande werden es ihre Mittel auch erlauben, einmal bei uns zu über⸗ nachten.“ Wir geben den Inhalt der uns gewor⸗ denen Zuſchriften unverkürzt wieder, indem wir der Meinung ſind, daß eine wirkliche Wiedergabe des dem Comité von Seiten des Miniſteriums gewordenen Beſcheides am Meiſten dazu beitragen würde, die Gemüther zu beſchwichtigen. Weinheim, 4. Sept. Sonntag den 6. d. ., Nachmittags 3 Uhr im Gaſthaus zur Krone in Hemshach: Beſprechung des Gau⸗ feſtes, bezw. der Gau⸗Ausſtellung in Weinheim. Emmendingen, 4. Sept. Mit einem Oehmdwagen auf dem Heimwege begriffen wurde geſtern, Nachmittags 5 Uhr, anläßli eines ſtarken Gewitters, in Eichſtetten der Landwirth und Schneider Reinhard Müller, 8 Minuten vom Orte entfernt, vom Blitze erſchlagen und war ſofort todt. Oſterburken. Der Großherzog wird morgen Sonntag um halb 9 Uhr morgens mittelſt Extrazuges auf dem Bahnhofe in Adelsheim eintreffen, von da aus mit den Equipagen der Gräfin von Berlichingen in die Stadt Adelsheim zum Gottesdienſte ſich begeben und nach Beendigung desſelben gegen halb 10 Uhr im Wagen hierher ſich begeben; um 10 oder halb 11 Uhr findet dann der Einzug in Oſterburken ſtatt. Herr Wünſch wird den Landesherrn beim Eintritte in die Gewerbeausſtellung begrüßen. Der Herr Bür⸗ germeiſter an der Spitze der Gemeindekollegien empfängt denſelben Namens der Stadt, ge⸗ ſchmückte Schulkinder überreichen Blumen. Nachdem der Großherzog die Beſichtigung der Ausſtellung beendigt und die Vorſtellung der Beamten entgegengenommen haben wird, findet im feſtlich dekorirten Warteſaal des ſodaun der Großherzog nach woſelbſt das Diner eingenommen wird. Die des Gaues werden begibt ſich Miosbach, vom Bahnhofe bis zum Ausſtellungsgebäude Spalier bilden. Unſere ganze Stadt iſt ſchon jetzt in Aufregung und Alles was da kräucht und fleugt, müht und haſtet ſich ab, um dieſen Tag zu einem Ehrentage für die Stadt Oſterburken zu geſtalten. Pfälziſche Nachrichten. Dahn, 2. Sept. In Bobenthal ertrank geſtern Nachmittag das drei Jahre alte Töchterchen des Tagners Franz Föhlinger. Ein Fuhrmann aus Weißenburg bemerkte die Leiche desſelben ca. 3 Kilometer unterhalb Bobenthal in dem Lauterbache, zog dieſelbe heraus und machte in Bobenthal die Anzeige. Da das Wohnhaus des Franz Föhlinger nahe an der Lauter ſich befindet, iſt anzunehmen, daß das Kind beim Spielen in den Bach ge⸗ fallen iſt. Das hieſige Gericht hegab ſich heute zur Feſtſtellung des Thatbeſtandes nach Bobenthal. 4. Sept. Wir erhalten fol⸗ * Pirmaſend, gende Richtigſtellung: Ihre Correſpondenz Nummer enthält von hier in Ihrer heutigen ſo viele Unrichtigkeiten, daß ich nicht umhin kann, dieſelbe zu berichtigen. Es beſtehen hier keine 40, ſondern nahezu 70 mech. Schuh⸗ fabriken, von denen 24 mit Dampf arbeiten. Die hier beſtehenden 15 Gerbereien liefern nur einen Bruchtheil des hier zur Ver⸗ wendung kommenden Sohlleders, wäh⸗ rend ſämmtliche Ober⸗ und Futterleder in Tauſenden von Zentnern, Dutzenden, Decher ꝛc. je nachdem die Sorten ſind, ein⸗ geführt werden. Die Perſonen welche zu Hauſe in ihrer Wohnung arbeiten ſind min⸗ deſtens auf 3000 zu ſchätzen aber nicht wie beſagte Korreſpondenz angiebt auf 860. Man darf übrigens wohl mit Sicherheit annehmen, daß es in ganz Deutſchland keine Stadt von derſelben Größe gibt, die einen ſolch enormen Umſchlaa erzielt wie Pirmaſens. Kirchheimbolauden, 4. Sept. Die geſtern von hier abmarſchirten Truppen traſen unter⸗ wegs einen Unfall, indem dem Bedienſteten des Herrn General Ritter von Angſtwurm hinterm Baſtenhaus das Pferd ſcheute und in die 8. Compagnie des 5. Infanterie⸗Regiments hineinſauſte, wobei 4 Mann von demſelben zu Boden geworfen wurden. Einer der Be⸗ kreffenden wurde hierbei am Kopfe ſchwer verwundet, doch ſoll keine Gefahr für deſſen Leben vorhanden ſein. Die Uebrigen wurden leicht verletzt. Aus der Nordpfalz. das Hutten⸗Sickingen⸗Denkmal M. wieder eine Sitzung auf ab. Auch von auswärtigen ie Komites wird eine zahlreiche Betheiligung er⸗ wartet. Wenn wir recht unterrichtet ſind, iſt auch Se. Excellenz Regierungspräſident von Braun dem Komite beigetreten. Heſſiſche Nachrichten. Burgel, 3. September. Geſtern war der Staatsanwalt von Darmſtadt hier und hielt Unterſuchung wegen des vor einigen Tagen hier ſtattgehabten Brandes, wobei ſich heraus⸗ ſtellte, daß das Feuer in der Hildebrand'ſchen Hofraithe ſeinen Anfang nahm. Ein hier ſchon längere Zeit wohnhafter Schuhmacher wurde verhaftet und ſofort durch den, den Staatsanwalt begleitenden Gensdarm nach Darmſtadt verbracht. Lampertheim, 3. Sept. Die Staatsan⸗ waltſchaft ließ hier ein größeres Quantum „Wein“ mit Beſchlag helegen, welches keinen Tropfen Rebenſaft enthalten und aus Eſſen⸗ zen hergeſtellt worden ſein ſoll, die aus Ba⸗ den bezogen wurden. 5 Mainz, 4. Sept. Vorgeſtern Mittag ſtand am Fort„Heilig Kreuz“ ein Soldat vom 88, Regt, auf Poſten, als plötzlich ein munteres Häslein des Weges daher lief. In dem Sol⸗ daten regte ſich nun der Waidmann derart, daß er, ſeine militäriſchen Pflichten völlig Gewehr ſchußfertig machte und dem Haſen eine Kugel nachſandte, die allerdings ihr Ziel verfehlte. Deſto ſicherer ſtellte ſich von der Wache aus eine Patrouille ein, die den ſchießluſtigen Poſten ſofort ab⸗ löſte und in Arreſt brachte, woſelbſt er ſich darüber klar werden kann, daß die Gelüſte Das Komite flir hält am 9. d. der Ebernburg Mitgliedern des vergeſſend, ſein Bahnhofes ein Gabelfrühſtück ſtatt, welches des Waidmannes ſich nicht im Soldaten regen von der Stadt gereicht wird Um 2 Uhr dürfen, namentlich aber auf Poſten nicht. in größter Mannigfaltigteit und in über⸗ zeugendſter Lebensfriſche ſich uns darſtellen. In ſeinen Komödien hat es ſich Shakeſpegre zur Aufgabe gemacht— unſer Göthe hat ihm ieſes trefflich nachgeahmt— hineinzugreifen in's volle Menſchenleben. Daß er dabei immer wieder auf die Liebe ſtoßen mußte, welche der Menſchen Bruſt bewegt, kann uns ja 9 70 wundern; es geht uns ſelbſt heute auch nicht beſſer. Ihr hat der engliſche Dichter in ſeinen beiden Pendants; Im„Wintermärchen“ und im„Sommernachtstraum“ ein hohes Lied geſungen. Im erſteren Gedichte legt ſichs wie ein eiſiger, nebelgrauer Schleier auf die ewig blühende Blume der Liebe und ein Hauch winterlicher Trauer athmet durch die Dich⸗ tung, bis plötzlich des Dichters Hand den Schleier lüftet und die Sinne löſt, welche ſein Zauber gefangen hielt. Im„Som⸗ mernachtstraum“ webt und ſchafft die Na⸗ tur, im luftigen Gewande treiben die Elfen und Geiſter ihr neckiſches Spiel, auch der Menſchen Herz pocht in ſtärkeren Schlägen, denn in dasſelbe träufelt ein gütiger Geiſt die Liebe, und wenn dieſer auch im tollen Uebermuthe das Auge der Menſchen verblen⸗ det und uns damit zeigt, wie nahe Wahn und Liebe neben einander wohnen, ſo öffnet er doch noch rechtzeitig ſeinen Schützlingen die Augen und ſegnend heißt er ſeine dienen⸗ den Elfen, das Brautgemach des glücklichen Menſchen mit Blumen ſchmücken.— Der Traum der geſtrigen Sommernacht kam uns beſonders ſchön und duſtig nicht vor. Schon der Ouvertüre fehlte der duſtige Zauber mit welchem ſie ein Mendel⸗ ſohn; umgeben hat, und aus dem Reiche der Phantaſie führte uns die Darſtellung ſelbſt gar häufig wieder Die Piniendekoration des zweiten Aktes zeugt, ebenſo wie die von der Balletmeiſterin Frau Gutenthal arrangirte Gruppfirungen. von gutem Geſchmack und Verſtändniß für das Schöne, allein im Großen und Ganzen kamen doch zu viele und auffallende Verſtöße vor, um einen ungetrübten Genuß zu geſtatten. Gar nicht an ihrem Platze und darum auch nicht heimiſch fühlte ſich Fräulein von Rothenberg, deren Vorzüge im feineren Salonſtücke wir nicht unterſchätzen. Die Ama⸗ zonenkönigin und die Amazonen mit Schlepp⸗ kleidern dürfen wenigſtens Anſpruch auf Originalität machen. Die Coſtümirung des griechiſchen Chors war ſo wenig griechiſch, daß ſelbſt der Löwe ſich nicht herbeiließ, zu kriechen. Der Hochzeitszug im letzten Akte nahm ſich eigenklich mehr aus wie ein ſehr trauriger Leichenzug, von einem Ver⸗ tändniß für geſchmackvolle Gruppirung zeugte ie desſelben gewiß nicht; die Anordnung der Treppen forderte ge⸗ radezu zu einer steaple chase heraus. Die Rüpel durften mehr Ausgelaſſenheit entwickeln, der Löwe benahm ſich gar zu zahm und ſehr zurückhaltend; Humor entfalteten eigentlich nur Herr Werner und Hr. Herz; letzterer fälſch⸗ lich als Gaſt vorgeführt, während er bereits feſt engagirt iſt. Spiel und Maske deſſelben laſſen darauf ſchließen, daß wir hier vielleicht end⸗ lich einmal einem ſchätzenswerthen Talente begegnen; ein eigentliches Urtheil geſtaftet aber die Rolle des Zettel doch noch nicht. Anmuthiges und munteres Spiel entfalteten die Damen Rodius(Puc), De Lank Sehach und Wagner II(Titania). Die iferſuchtsſcene im 2. Akte ſpielte Fräulein Berger mit lobenswerther Natürlichkeit⸗ allein der Leidenſchaften, die kühne Wahl der Mitder 6 8 St der Maugel an akademiſchem Anſtand, endlich die ormen, welche wiederum als Träger eines 195 und wirklichen Perſönlichkeiten ſich em Leben entlehnten individuellen Charakters herab in's Reich der grauen Wirklichkeit. er en ch tte ehr gte ht; ge⸗ Die ehr ch⸗ feſt ſen ud⸗ nte tet ten ank Die ein 6. September. Badiſche Volks⸗Zeitung. 8. Seite Gerichtszeitung. m. Mauuzeim, 3. Sept.(Ferien⸗Straf⸗ ) Borſitzender Herr Landgerichts⸗ zaſſermann, Vertreter der Großh. rde die Herren Staatsanwälte v. Duſch. 1) Fakob Lentler, Aljähriger verh. Kutſcher von Michelbach, z. Z. hier, machte ſich da⸗ durch der fahrläſſigen Körperverletzung der Aiährigen Eliſe Stotz, Tochter des Taglöhners Stotz ſchuldig, daß er am 7. Juli zwiſchen der Straße 2b 1 und dem Meßplatz über dem Neckar in dem Augenblicke, als das Kind über die Straße lief, ſeinem Pferde einen Peitſchenhieb verſetzte, wodurch dieſes ſich in raſcheren Trapp ſetzte und in Folge deſſen das Kind unter das Fuhrwerk gerieth und außer von einem Hufſchlag auch durch das eine Rad der leeren Droſchke verletzt wurde und 14 Tage krank war. Der Angeklagte wird zu einer Geldſtrafe von 20 M. event. 4 Tage Gefängniß verurtheilt. 2) Joh. Adam Jobſt, led. Spengler, 23 Fahres alt, von Nürnberg, z. Z. hier, ſchul⸗ dete an Wirth Michael Baier hier für Koſt und Logis 20 M. Dieſer ſtellte ein von dem Angeklagten unterſchriebenen Revers aus, woriu ſich derſelbe verpflichtete, den ſchulden⸗ den Betrag an ſeinem Lohne in Abzug bringen und durch Baier bei ſeinen Prinzipalen Bopp und Reuter erheben zu laſſen. Er erhob in⸗ deſſen dieſen Betrag ſelbſt ohne ſeinen Wirth zu befriedigen. Ferner hatte derſelbe noch 6 Mark für eine Arbeitszeit von zwei Tagen in genanntem Geſchäfte zu gut, welche 15 Gunſten Baiers eingehalten wurden, Jobſt ſchrieb nun auf die Rückſeite einer Empfeh⸗ lungskarte Baiers die Worte: Alles in Ord⸗ 100 und nnterzeichnete mit deſſen Namen. Dieſes Falſificat präſentirte er auf dem Büreau und erhielt daraufhin die Summe ausbezahlt. Er erhält wegen Urkundenfäl⸗ ſchung eine Gefängnißſtrafe von 1 Monat. Friedrich Hecht, verh. 25jähriger ſchon oft beſtrafter Maurer von hier, zechte mit Anderen in einer hieſigen Wirthſchaft in die Nacht vom 14. auf 15. Juli 0 wobei er die Zeche bezahlt erhielt. Nach der Feier⸗ abendſtunde trennte man ſich, und bummelte der Angeklagte ſodann in⸗ und außerhalb der Stadt herum. So gelangte er bis zum Viehof, wo er den Dienſtknecht Georg Maier auf einer Treppe ſitzend, eingeſchlafen fand. Er nahm die Gelegenheit war und entwendete demſelben ein Portemonnaie mit ca. 7 Mark Inhalt, ein Cigarrenröhrchen, einige Schlüſſel und eine Mundharmonika. Durch den Ver⸗ kauf dieſer Harmonika am folgenden Tage wurde die von dem Diebſtahl bereits unter⸗ richtete Schutzmannſchaft auf Hecht gelenkt und derſelbe am gleichen Tage verhaftet. Er er⸗ hält wegen wiederholten Rückſalls in den Diebſtahl eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahre, auch wird 10 einen Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt und Polizei⸗ aufſicht für zuläſſig erllärt. 4) Linus Eiſenhut, led. 17jähriger Polirer von hier, verſuchte ſich dadurch Geld zu ver⸗ ſchaffen, daß er unter dem Vorgeben er ſe von Herrn Hegmann beauſtragt, Haarpinſel bei Kaufmann Samsreither zu kaufen, in den Laden der Frau Pfefferkorn Wwe. kam und dieſe zur Ueberlaſſung von Mk..— zu be⸗ timmen ſuchte. Ferner ging er zu Kaufmann llesberg, woſelbſt er einen Zettel des In⸗ halts vorwies: Wenn Sie ſo freundlich ſein wollen, können Sie mir bis morgen früh Mk..50 auslegen. Der Zettel war mit Frau Hegemann unterſchrieben. Sodann begab er ſich zu Kaufmann Samsreither und legte dieſem ebenfalls einen von Frau Hegemann angeblich unterſchriebenen Zettel vor, worin um Vorlage don Mk..0 gebeten wird. Erläuternd ſetzte er no hinzu, der Poſtbote ei da, Herr Hegemann ſei abweſend und habe en Kaſſenſchlüſſel mitgenommen, der Zettel ſei vom Buchhalter geschrieben. Durch dieſe Vorſpiegelung erlangte er das Geld, nachdem die eblieben. Der Gerichtshof verfällte den Angeklagten zu einer Geſammtgefängnißſtrafe von 2 Monaten. 5. Katharina Breitner, 31jährige änd⸗ lerin von Roth wegen Verſuchs der Abtrei⸗ bung der Leibesſrucht erhält eine Gefängniß⸗ ſtrafe von 2 Monate. Vertheidiger Herr Anwalt Dr. Roſenfeld. Die Oeffentlichkeit war ausgeſchloſſen. 8 6. Heinrich Hoſmann, 30jähriger verh. Buchhändler und Valentin Boländer, jähriger Colporteur, beide von hier wegen Vergehen gegen§ 289.St..B. Inſpector Philipp Wolfert kaufte durch die Vermittlung der Boländer von Hofmann 2 Oeldruckbilder im Werthe von M. 24, 1 Spiegel in einem ſolchen von M. 30 und einem Regulator in einem ſolchen von M. 40. Betreffs Abzahlung der Kauffumme wurde vertragsmäßig eine be⸗ ſtimmte monatliche Ratenzahlung ſtipulirt. Der Vertrag ſelbſt war gedruckt und nur die Gegenſtände und beſondern Verkaufsmodali⸗ täten auszufüllen. Derſelbe enthielt die nicht Unbedenkliche Beſtimmung, wonach dem Ver⸗ fäuſer das Eigenthumsrecht ſo lange vorbe⸗ halten bleibt, bis der ganze Kaufpreis be⸗ zahlt iſt. Hiervon hatte Wolfert 27 Mark ereits bezahlt, als eines Tages die beiden Angeklagten in ſeiner Wohnung er chienen und in Abweſenheit des Ehemanns die be⸗ ſtürzte Frau zur Herausgabe der Bilder nöthigten. Der Gerichtshof ſtellte wegen Verjährung das Strafverfahren ein. Verthei⸗ diger Herr Anwalt Dr. Alt. 7. Frieda Lay, Maurer, Ehefrau von Hei⸗ delberg, trieb ſchon ſeit 2 Jahren das ſau⸗ bere Gewerbe der Kuppelei. Sie wird zu einer Geſängnißſtrafe von 6 Wochen verur⸗ theilt. Die Oeffentlichkeit war ausgeſchloſſen. 8. Karl Silbermann, verh. Lohnkutſcher von Neudenau, z. Z. in Heidelberg, iſt beſchuldigt, am Abend des 25. Mai ds. Js. in ſtarkem Trappe durch die Hauptſtraße zu Heidelberg gefahren zu ſein und dadurch dem 151jährigen Heuftnädchen Eliſe Schuler an der Heilig⸗ he mit einem der Hinterräder ſeiner geworfen worden war. In Folge der erhal⸗ kenen Verletzung war die Schuler 5 Wochen krank. Rach dem Ergebniß der heutigen Ver⸗ handlung kounte ſich der Gerichtshof von der Schuld des Angeklagten nicht überzeugen und ſprach 110 frei. 9. Johann Greuenbühler, verw. Taglöhner, 43 Jahre alt, von Mingolzheim, 3. Zt. in Heidelberg, machte ſich in ſeiner Wohnung unſittlicher Handlungen mit der 6jährigen Caroline Maier ſchuldig. Der Angeklagte hatte noch die Schamloſigkeit, davon den Haus⸗ leuten zu erzählen, wodurch es zur Anzeige kam. Er wurde zu einer Gefängnißſtrafe von 8 Monaten verurtheilt. 10. Georg Huhn, 44jähriger verh. Metzger von Schwetzingen, ſpiegelte dem Metzger Al⸗ bert Imhof hier vor, er habe in der Neckar⸗ vorſtadt einen Laden gemiethet, welchen er noch nicht beziehen könne, aber ſchon Kunden habe und wußte dieſen dahin zu bringen, daß er ihm Fleiſchwaaren im Betrage von ca. M. 16 übergab. Dieſe verkaufte er und be⸗ hielt das Geld für ſich. Der Angeklagte, ſchon öfters und auch mit einer längern Zuchthaus⸗ ſtrafe beſtraft, wird zu einer Gefängnißſtrafe von 5 Monaten verurtheilt. 11. Anna Raſp, led. 29iährige Näherin von Heidelberg, wurde von dem dortigen Schöffen⸗ gericht wegen gewerbsmäßiger Unzucht zu einer 4wöchentlichen Haftſtrafe und Ueberwei⸗ Bes an die Landespolizei verurtheilt. Die erufung der ſchon vielſach beſtraſten Ange⸗ wird verworfen. Drei Fälle fielen aus. e Ludwigshafen, 4. Septbr.(Schöffen⸗ gericht.) 1. Philipp Ritter, 47 Jahre alt, Fabrikar⸗ beiter, war kürzlich von auswärts hierher ge⸗ zogen und war wegen Nichtanmeldens mit 3 Mark beſtraft worden. In Folge hiergegen erhobener Berufung ermäßigte das Gericht die Strafe auf 1 Mark oder 1 Tag Haft und Tragung der Koſten. 2. Die Anklage wider die nicht zum Ter⸗ mine erſchienene Auguſte Willing mußte aus⸗ geſetzt werden, und iſt Haftbeſehl erlaſſen worden. 3. Wegen Gewerbeſteuer⸗Defraudation wer⸗ den in Strafe genommen: 1. Margaxethe Fiſcher, Ehefrau von Fried⸗ rich Bopp, Siebmacher von Mundenheim, 43 Jahre alt und 2. Bernhard Kaufmann, beide zu je 10 M. 8⁰ 8 Geldbuße, event. 4 Tage Haft und 3. Johann Machwirth, Colporteur, zu 36 M, event. 6 Tage War Sämmtliche Angeklagte, welche zum Termin nicht erſchienen waren, haben für die Koſten aufzukommen. 4. Konrad Hahn. Bei Eintritt in die Ver⸗ handlung ergibt ſich, daß der Angeklagte wahrſcheinlich ſchon drei Mal wegen Dieb⸗ 8 vorbeſtraft iſt und da er heute wegen es gleichen Reats vor Gericht ſteht, ſo würde die Sache event vor die Strafkammer nach Frankenthal gehören. Das Schöffengericht ſetzt daher, behufs wei⸗ terer Erhebungen, die Verhandlung auf un⸗ beſtimmte Zeit aus. 5. Die beiden Hemshofer Einwohner, Metz⸗ ger Ludwig Raubenheimer, 34 Jahre alt und 5 Goebels, 24 Jahre alt, Oekonom, haben einen gemeinſam beſitzenden Bauplatz nicht umzäumt und da derſelbe etwas tiefer als die Straße liegt, ſo erkannte die Polizei eine Gefahr für den öffentlichen Verkehr in dieſem Umſtand und hat Beide dieſerhalb iu Strafe genommen. Hiergegen iſt Berufung angemeldet worden und erkannte das Schöf⸗ ſengericht heute aufs niedrigſte Strafmaß, zu je 1 M. Geldbuße, event. 1 Tag Haft. 6. Der Tagner Jakob Frey, 51 Jahre alt, aus Maudach, hatte beim Mähen auf dem Felde mehrere Faſanen⸗ und Feldhühner⸗Eier gefunden, ſolche an ſich genommen und ver⸗ kauft, und ſollte dies mit 8 Tagen Haft von polizeiwegen büßen. Hiergegen hat Frey Be⸗ rufung augemeldet und heute die angenehme Genugthuung, daß er freigeſprochen und die Koſten der Staatskaſſe aufgebürdet wurden. 7, Der ſchon vielfach vorbeſtrafte Georg Mansky, 21 Jahre, Tagner von Munden⸗ heim wird wegen fahrläſſiger Körperverletzung, in Anbetracht der produzirten großen Roh⸗ 01 zu 3 Wochen Gefängniß und in die oſten des Verfahrens verurtheilt. 8. Wegen gemeinſchaftlich ausgeführter vor⸗ ſätzlicher gefährlicher Körperverletzung werden drei noch jugendliche Angeklagte in Strafe genommen: J) Nikolaus Köhler, 17 Jahre alt, Fabrik⸗ arbeiter mit drei Wochen Gefängniß; 2) Johann Köhler, 19 Jahre alt, Stück⸗ werker mit 1 Monat Gefäugniß und ), Karl Pfeffer, 17 Jahre alt, Fabrik⸗ arbeiter mit 3 Wochen Gefängniß. Die Koſten haben die Drei gemeinſam zu tragen. 9. Unter Annahme mildernder Umſtände wird der 16jährige Maurerlehrling Karl Lauer von Maxdorf wegen Diebſtahl zu 2 Tagen Gefängniß verurtheilt; auch hat er für die Koſten aufzukommen. 10. Der vielfach vorbeſtrafte Andreas Geiß, 21 Jahre alt, Tagner und der Dienſtknecht Jakob Herie, 20 Jahre alt, haben ſich wegen je eines Vergehens der Sachbeſchädigung u verantworten und erhält der erſtere 8 Tace und der letztere 6 Tage Gefängniß zu⸗ erkannt. Für die Koſten des Verfahrens haben Beide gemeinſam aufzukommen. 11) Die folgende Sache entrollte ein recht trauriges Familienbild und findet Mutter und Sohn auf der Anklagebankl.— Der aus der Haft vorgeführte, mit vielen Vorſtrafen bereits bedachte, erſt 17 Jahre zählende Tagner Karl Wagner und ſeine Mutter Franziska Mehr, 57 Jahre alt, Ehefrau von Jakob Waaner in Mundenheim, leben im Unfrieden mit dem Bater reſp. Ehemann, und ſind Familienzwiſte der widerſtehlichſten Art zwiſchen ihnen nichts ungewöhnliches. Ein ſolches Vorkommniß, bei welchem der Sohn den Vater gröblich mißhandelt, Thür⸗ und Fenſterſcheiben des Wohuhanſes demolirt und in lauten Schimpfe⸗ Troſchke den linken Fuß überſahren zu haben, nachbem vorher ogſjelbe von den Pferden um⸗ reien groben Unfug verübt, bildet heute den Gegenſtand der Berhandlung. Das Schöffen⸗ gericht verurtheilte daher den Karl Wagner J. wegen vorſätzlicher Körperverletzung zu 3 Monaten Gefängniß, 2. wegen Sachbeſchädi⸗ gung zu 2 Mönaten Gefängniß, 3. wegen grobem Unfug zu 8 Tagen Haft, und 4. wegen Werfen mit Steinen gegen Menſchen zu 8 Tagen Haft; während die Mutter, Ehefrau Jakob Waguex, jit der an ſich gelinden Strafe von 8 Tagen Haft durchkam. 12) Philipp Schmitt, 23 Jahre alt, Fabrik⸗ arbeiter von Nackſtheim, hatte ſeinem Stuben⸗ genoſſen eine Uhy enjwendet und an einen Dritten verkauft. Anfänglich ſuchte er ſich mit Leuanen und unter Berufung auf den „großen Unbekannten“ rein zu waſchen, geſtand edoch ſchließlich den Diebſtahl ein, was den Gerichtshof beſtimmte, dem Angeklagten die Unterſuchungshaſt in Anrechnung zu bringen. Das Urtheil falete auf 6 Wochen Gefängniß und Tragung der Koſten. 13) Die letzte Sach ſollte einen bekannten See zur Verhandlung bringen, in welchem Vater, Mutter und Sohn der 0 Nahſſoll ols Angeklagte und viele inwohner aWater als Zeugen ſiguriren, da 0 och Vater Nahſtoll wegen Krankheit nicht im Termin erſcheinen konnte, ſo erfolgte Ausſetzung der Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit „Frankenthal, 3. Sept. In geſtriger Strafkammerſitzung des k. Landgerichts kamen folgende Sachen 195 Verhandlung: 1. Franz Wah III., 33 Jahre alt, von Gerolsheim, erhält wegen einem einfachen Vergehen des Jagdfrevels 2 Monat Gefäng⸗ niß und die Koſten zuerkannt. 2. Bertha Schäfer, 25 Jahre alt, von Schifferſtadt, geſchiedene Ehefrau eines dor⸗ tigen Einwoamers, hatte ſich, um mit einem Andern die Ehe eingehen zu können, herbei⸗ gelaſſen, verſchiedene Urkunden zu fälſchen und wird dieſerhalb mit 4 Monat Gefängniß bedacht, auch hat ſie für die Koſten aufzu⸗ kommen. 3. Der Tagner Jakob Anthes von 8 heim, 39 Fahr alt, war vom Schöffengericht Ludwigshafen wegen Beleidigung eines Feld⸗ ſchätzen und wegen Bedrohung deſſelben zu einer Gefängnißſtrafe von 16 Tagen verur⸗ theilt worden und hatte hiergegen Berufung angemeldet. Dieſelbe wird von der Straf⸗ kammer abgewieſen und hat Anthes nun noch die Koſten der zweiten Inſtanz zu ragen. 4. Der frühere Gerichtsvollzieherkandidat, in letzter Zeit als„Agent“ funktionirende Johann Storck, 26 Jahr alt, aus Mutter⸗ ſtadt, hat ſich wegen verſchiedener Schwin⸗ deleien, wegen Betrug in mehreren Fällen und Betrugsverſuch zu verantworten. Wenn⸗ gleich er ſich durch ein ganzes Lügengewehe reinzuwaſchen bemüht, wird er doch als überführt erachtet und zu einer Geſammt⸗ gefängnißſtrafe von 1 Jahr und in die Koſten des Verfahrens verurtheilt. 5. Chriſting Eliſabetha Günther, 23 alt, Fabrikarbeiterin aus Wattenheim, welche eine Reihe von Borſtrafen aufzuweiſen hat, wird wegen zweier Diebſtähle zum Nachtheil der Ehefrau des Reſtaurateur Heim in Lud⸗ wigshafen unter Annahme mildernder Um⸗ ſtände zu einer Gefängnißſtrafe von 10 Mo⸗ naten und in die Koſten verurtheilt. 6. Franz Mayer, 25 Jahr alt, Tagner und Heinrich Wagner, 25 Jahr alt, Schiffer, beide von Speyer, waren vom dortigen Schöffengericht wegen vorſätzlicher gefähr⸗ licher Körperverletzung verurtheilt worden und hatten Berufung angemeldet. Die Straf⸗ kammer wies dieſe jedoch zurück und erhöhte bei Franz Mayer das Strafmaß von 2 Monaten und 14 Tagen Gefängniß noch um weitere 24 Tage. Für die Koſten des Ver⸗ fahrens ſind die beiden ſolidariſch haftbar. 7. Der 26jährige Keſſelſchmied Jalob Jörns aus Rheingönheim, ein unverbeſſerlicher Rauf⸗ bold, wird wegen vorſätziicher gefährlicher Körperverletzung zu 10 Monaten Gefängniß und in die Koſten verurtheilt, 8. Die letzte Sache der geſtrigen Verhand⸗ lungen betraf eine Berufung des Heinrich Ziemer, den das Schöffengericht zu Neuſtadt wegen Hausfriedensbruch mit 6 Tagen Haft und Tragung der Koſten kedacht at e Die Berufung wird abgewieſen und hat Ziemer außerdem noch für die Koſten beider Inſtan⸗ zen aufzukommen. Seelsrelun. e Indem wir im Folgenden die uns in freundlicher Weiſe mitgetheilten Beſchlüſſe der hieſigen Handelskammer betreffend die Enquete über die„Sountagsruhe“ zum Abdrucke bringen, behalten wir uns vor, des Näheren und in ausführlicher Weiſe darauf zurückzukommen. aa. Mannheim, 3. Sept. In Bezug auf die Sonntagsarbeits⸗Beſchränkung hei die Handelskammer für den Kreis Mann⸗ eim, auf Veranlaſſung des Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern, Erhebungen gepflogen. Das Reſultat derſelben beweist,— es ſind aus 144 Betrieben bezw. aus 90 Branchen, mehr oder minder ausführliche Berichte ein⸗ gelaufen— daß dieſe Frage in den kommer⸗ ziellen und induſtriellen Kreiſen mit dem größten Intereſſe verfolgt wird. Die genannte Korporation iſt auf Grund der gedachten Erhebungen zu nachſtehenden Reſolutionen gelangt, welche der Großh. bad. Regierung mit der Bitte unterbreitet wurden, für den Fall eines geſetzgeberiſchen Altes in der vor⸗ würfigen Frage ichl entſprechenden Würdigung bezw. Berückſichtigung für werth⸗ erachten zu wollen. 1. Nicht etwa aus bloßer Laune oder gar behufs einſeitiger Ausbeutung von Arbeitern, ebenſowenig aber aus übertriebenem Geſchäfts⸗ hunger werden die Sonntage theils in grö⸗ derem, theils in geringerem Umſange in die eigentliche Arbeitszeit hereingezogen, ſondern ledſglich nur inſofern und zugleich inſoweit die Sonntagsarbeit aus ganz beſonderen techniſchen oder e Gründen regelmäßig oder periodiſch oder ausnahms⸗ Nae— oder weniger unentbehr⸗ ich iſt. 2. Ganz abgeſehen von den in der Reichs⸗ tags⸗Kommiſſion ſ. Zt. zur Geltung gekom⸗ menen ſozialen, nationalökonomiſchen, reli⸗ giöſen, hygieniſchen, pädagogiſchen und indu⸗ ſtriell⸗techniſchen Erwägungen iſt die Sonn⸗ tagsarbeit keineswegs etwas beſonderes Er⸗ ſtrebenswertbes: ſie iſt nämlich ſowohl dem Geldpreiſe wie der Qualität nach ung* koſtſpieliger, wie die Arbeit an Werktagen 0 3. Die Gründe, welche die Sonntagsarbeit in berſchiedenen Betrieben veranlaßt haben, ind faſt ſämmtlich ſo zwingender 5 aß das Berbot der Sonntagsarbeit oder doch eine zu enge Beſchränkung entweder die Ueberſtunden in der Woche vermehren müßte oder zu ſonſtigen Umgehungen füͤhren würde, die ſich der Kontrolle entzögen 4. Was die beabſichtigten Wirkungen der Begrenzung oder des Verbots der Sonntags⸗ arbeit betriſſt, ſo fürchten wir faſt, 5 den Erfahrungen einzelner Induſtriellen, daß die erhofften günſtigen Wirkungen nicht eintreten werden. 1 5. Endlich würde gerade der Schiger e eines ziemlich allgemeinen geſchäftlichen Ne⸗ derganges der am wenigſten Glückliche für Beſchränkungen ſein, deren Tragweite heute kaum noch ganz überſehen werden kann. k. Mannbeim, 2. Septbr. Der Verband deutſcher Chokolade⸗Fabrikanten wird am 5. 9 bezw. 6. lfd. Mts. ſeinen N. Lerbcneheg in Hannover abhalten; von allgemeiner Bedeu⸗ tung dürften aus der reichhaltigen Tagesord⸗ nung beſonders folgende Gegenſtände ſein. Die Frage der Zollrückvergütung bei Kakao und Zuckerwaaren, Schutz der Fabrikgeheim⸗ niſſe, die Sonntags-Arbeitsbeſchränkung, die Reform des Markenſchutzgeſetzes die Ver⸗ ſetzung von Kakaoſchalen aus der allgemeinen* Wagenladungsklaſſe in Spezialtarif L, die bei der Ausführung des deutſch⸗ ſpaniſchen Han⸗ delsberlrages in Bezug auf dieſe Induſtrie nothwendigen Aenderungen, Seehafen⸗ Aus⸗ 98 nahmetarif für Kakao nach der Schweiz, das Preisausſchreiben des Vereins analytiſcher Ehemie, zuſammen mit dem Verband deutſcher Ehokoladefabrikanten, wozu der Letztere einen Beitrag von 1000 M. gegeben hat, endlich eine kurze Mittheilung über die Verſuche, 5 Chokolade und Kakao in die Volkskaffeehäuſe- einzuführen. 65 2 Fraukfurter Bierbrauerei⸗Geſell⸗ ſchaft vormals Henninger, Frankfurt a. M. Von einem Aktionär dieſer Geſell⸗ ſchaft, welcher ſeit längerer Zeit Gelegenheit hatte, Einblick in den Betrieb zu gewinnen. wird' uns geſchrieben:„Das Unternehmen krankt in erſter Linie an dem überaus hohen 53 Erwerbspreis und dem Beſitze koſtſpieliger Wirthſchaften, deren Beſuch lediglich von der Güte des darin zum Ausſchank gelangenden Bieres abhängt und naturgemäß in den letzten Fahren bedeutend zurückgegangen iſt. Der Verſuch, einen lukrativen Abſatz in England und den Kolonien, ſowie in Mittel⸗ und Süd⸗Italien zu erzielen, hat gleichfalls ziem⸗ lich bedeutende Opfer gekoſtet und dürſte bei dem beſchränkten Konſum auch im günſtigſten Falle kaum lohnen. Die neue Direktion müßte ihr Augenmerk darauf richten, daß auf koſt⸗ ſpielige Experimente wie den Exwerb und Wiederverkauf der Heymann'ſchen Wirthſchaft in Sachſenhauſen, das Miethen von Taver⸗ nen in England ꝛc. ein⸗ für allemak derzichtet, der Abſatz des Bieres vielmehr in der Stadt ſelbſt und deren nächſter Umgebung(Mainz, Wiesbaden, Homburg, Gießen ꝛc.) Pouſſirt wird, ein Verfahren, durch das ein Erkleck⸗ liches an Material und Arbeitskraft erſpart werden könnte. Vor allen Dingen aber müßte in dem Einkauf der Rohprodukte mit dem ſeit Jahren beliebten, dem Unternehmen aber durchaus nicht zum Vortheile gereithen⸗ den Modus energiſch und endgiltig gebrochen werden. Hier liegt unſeres Erachtens der wundeſte Punkt, und ie raſcher und gründ⸗ licher eine Aenderung herheigeführt wird, deſto eher können die geſchädigten Aktionäre 3 einer angemeſſenen Rente in abſehbarer Zeit 66 wieder theilhaftig werden.“(§. 3) Umwandlung der preußiſchen Conſols, Die Beſitzer von 4½procen 2 Conſols, welche die Se auf 4 PCt. angenom⸗ men haben, ſind befugt, die 4/procenti Schuldverſchreibungen gegen neue aprocentige Stücke umzutauſchen. Die 4/ procentigen Schuldſcheine ſind vom 21. September d.. ab bei der Controle der Staatspapiere in Berlin oder bei einer der Regierungshaupt, kaſſen, ſowie bei der Kreiskaſſe in Frankfurt a. M. einzureichen. Jeder Schuldverſchref, bung iſt der am 1. April 1886 fällige Zins⸗ ſchein beizufügen; ſehlt derſelbe, ſo iſt der Werth in Baar einzuzahlen. Wer die neuen Schuldverſchreibungen in Berlin 75 nehmen will, hat der Controle die exth. apiere mit einem Verzeichniß zu übergeben. Formulare zu dem Verzeichniß ebenda⸗ ſelbſt und in Hamburg bei dem Poſtamt N zu haben. Geſchieht der Bezug neuen Schuldverſchreibungen durch eine Provincial⸗ kaſſe, ſo ſind die alten Stücke mit einem doppelten Verzeichniß einzureichen; das eine Verzeichniß wird dann zurückgegeben. For⸗ mulare hierzu find bei den Provincialkaſſen zu haben. Die Ausreichung der neuen Schuld⸗ verſchreibungen erfolgt nur gegen Rückgabe der auf die alten Stücke eingehändigten Marke oder Empfangsbeſcheinigung. Die neuen Schuldſcheine ſind in Werſhabſchnitten zu 5000 Me., 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200 und 150 M. ausgefertigt worden. Die Ver⸗ inſung geſchieht am 1. April und 1. Oktober, ie Ausreichung geſchieht, ſoweit es möglich iſt, in den Werthabſchnitten, welche den ein⸗ gereichten alten Stücken entſprechen. Auf be⸗ ſondere Wünſche der Einreicher ſoll hierbei nach Möglichleit Rückſicht Sen 83 * 8 * 4. Seite. Badiſche Volks⸗Zeitung. 9. Septemver. * Soeben empfangen wir den ausführ⸗ lichen Bericht über die X. Sitzung des badiſchen Eiſenbahnraths. Wir verdanken dieſe werthvollen wie ſo viele anderen ſta⸗ Rchn und Handels⸗Mittheilungen dem — lichen Entgegenkommen des Secretariats Handelskammer und ihrem raſtlos thätigen Syndikus, dem wir an dieſer Stelle 8 ergebenen Dank auszuſprechen uns beehren. Den Wortlaut des längeren Berichtes ſelbſt, erhalten unſere Leſer im nächſten Blatte. Maunheim, den 3. Septbr. 1885 Der Maunheimer Petroleumverkehr in der Woche vom 22. bis 29. Auguſt l. J. hat ſich, ver⸗ mit dem Verkehr in der Parallelwoche —— in nachſtehender Weiſe voll⸗ 185 1884 Vorrath Anfang der Woche 9953 729² ugang 888 675⁵ 1084¹ 7967 gang 1152 2247 Vorrath Ende der Woche 989 57²0 Teſtproben wurden in obiger Woche 6 entnommen. Hopfenmarkt Mannheim.(Offtzieller Bericht des Hopfenmarkt⸗Comités), Heute kamen die erſten neuen Hopfen zum Markte und wurden die beſſeren davon zu M. 55, ge⸗ ringere zu M. 48 verkauft; es herrſchte große Kaufluſt und konnte die kleine Zufuhr dem Begehr nicht genügen. Kürnberg, 3. Sept. Hopfenbericht von Sigmund ufmamn(Popfenten ionege⸗ ſchäft.) Die in meinem letzten Berichte ge⸗ meldete eingetretene im Geſchäfte hat ſich inzwiſchen fortge etzt, ſo daß Preiſe für alle Sorten 10 M. profitixen konnten. Deſſen 0 iſt jedoch die Anſicht vor⸗ herrſchend, aß dieſe Preisſteigerung nur ſo lange währen dürfte, bis die Zufuhren, welche in Folge der ungünfti en Witterung in den letzten Tagen im Verhältniß zur Nachfrage unzureichend zu nennen ſind, in größerem Maße hier werden. Immerhin wurden ſeit Beginn der Woche doch 1500 Ballen ſchlank dem Markte ent⸗ nommen. Tendenz ſehr feſt und notiren heute: Markthopfen M. 44—55 Württemberger„ 52—68 Badiſche„ 53—67 „ 52—68 iſchgründer„ 62—64. Das ſoeben ausgegebene Juliheft der Nonatshefte zur Statiſtik ves Deutſchen Reichs enthält außer den auf den betreffen⸗ den Monat bezgglich regelmäßigen Nach⸗ 5 über den Waarenverkehr, die Zucker⸗ roduktion, die Großhandelspreiſe und die uswanderung noch 1, die Ernteſtatiſtik für das Erntejahr 1884/35, 2, die ſteueramtlichen Nachweiſe über Tabaksbau und Ernte für dasſelbe Jahr, 3. eine Darſtellung der Haupt⸗ ergebniſſe der landwirthſchaftlichen Betriebs⸗ ſtatiſtik, 4. einen Nachweis über die den Weinhändlern im Finanziahr 1884/85 ge⸗ währten Zollbegünſtigungen. Mannheimer Schiffsverkehr. Mannheim, 4. Sept. Im Rheinhafen in Mannheim(Hafenmeiſterei.) ſind am 3. Sept. angekommen: Dampfboot„Siegfried“, Cap. Bauer von Oberlahnſtein; Güterboot „Trifels“, Cap. Hömmerich von Rotterdam. Im alten Zollhafen mit Verbindungskanal (Hafenmeiſterei III): von Duisburg: Capitain H. Frank, Güterboot„Induſtrie VII“, Schiffer H. Sander, Schiff„Eliſe von Mannheim“ von Heilbronn: Schiffer A. Löſer, Schiff „Liebling“; von Jagſtfeld: die Schiffer Fr Krauth, Schiff„Karl“, H. Eiermann, Schiff „Eliſe“, H. Hauk, Schiff„Wilhelm“. Maunheim, 4. September.(Schifffahrt.) Von der Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗ Geſellſchaft In Ladung in Rotterdam nach Mannheim. „Mannheim 10“ Schiffer Ph. ichel. Schleppkahn„Mannheim 9“ Schiffer Ph. Barwig. 15 e„Mannheim 3“ Schiffer P. Gerwy. Schleppkahn„Deodata“ Schiffer H. v. d. Heuvel. In Ladung in Amſterdam täglich via Rotter⸗ dam vermittelſt Schraubendampfer. In Ladung direkt von Mannheim nach Düſſel⸗ dorf und Rotterdam und mit Umladung in Rotterdam nach Amſterdam und Aut⸗ werpen Schleppkahn„Mannheim 6“ Schiffer J. Weibler. Angekommen in Mannheim am 2. d..: Schleppkahn„Mannheim 20“ Schliffer Pet. Reitz. Schleppkahn„Felicitas“ Schiffer G. J. Andres. Schleppkahn„Johann Wilhelm“ Capt. W. Wendt. Effectenſoeietät. Frankfurt, 4 Septbr. Umſätze bis 6¼ Uhr Abends. Credit 234/—½%/ b ., Staatsbahn 239¼—/—8¼ bz., Galizier 196⅜ bz,, Diskonto⸗Comntandit 192½.— „.bö., Raab⸗Oedenburg 76½ bz., Gotthard⸗ Aktien 105¼½—4¼ bz. u.., 1880er Ruſſen 81½¼e bz., 2. Orient 60½¼e bz., Egypter 65¼.—66 bz. ult. 66—¼ bz. compt., 5pCt. Italiener 96 bz. compt. 6½ Uhr: Ragb⸗Oedenburg 76. Tendenz ziemlich feſt, Geſchäft wenig belebt. Privatdiskonto 2¼. Berlin, 4. Septbr. Nachbörſe. Kredit⸗ Aktien 471.— per ult., Staatsbahn 478.50 per ult., Lombarden 218.— per ult., Diskonto⸗ Kommandit 192.60 per ult, 1880er Ruſſen 81.70 per ult., Aproz. Ung. Goldrente—.— per ult., Deutſche Bank—.—. Berlin, 4. Sept. Weizen Sept⸗Oetober 151.50, April Mai 164.20, Roggen Septbr.⸗ Oetbr. 135.20, April⸗Mai 144.50, Rüböl loco 44.80, April⸗Mai 47.50, Spiritus loco 42.20, April⸗Mai 42.50, Hafer Sept.⸗Oct. 122.60, April Mai 112.50, Weizenmehl 0 loco 19.—, ditto 00 20.—, Roggenmehl 0 loco 18.50. Köln, 4. Septbr. Weizen hieſiger 16.50 9705 hieſiger 14.50; Hafer loco 13.50, Rüböl oco 25.—. Paris, 4. Sept. Zucker per Sept. 51.20, per Jan.⸗April 55.50. Mehl Sept. 47.—, Jan.⸗April 49.—. Talg 66. Magveburg, 4. Sept. Zucker Rend. 886% 24.— bis 24.50. Premen, 4. Sept. Petroleum loco.65 Schmalz(Wilcox) loco unverzollt 34.25. Havre, 4. Sept. Kaffee per Sept. 45.75, br. Oktober 46.25. Schmalz per Sept. 43.— Ruhig. Beſt. 4. Sept. Herbſtweizen.13G..15 B. Frühjahrs⸗Weizen.81 G..83 B. Antwerpen, 4. Septbr. Petroleum loco, 19.25, Sept,⸗Decbr. 19.—, Rübenzucker loco 31.50, Schmalz 82.50—82.75. London, 4 Sept. Zucker, weſtindiſcher ſeſt; Rüben⸗Zucker 15 ſh. 7½.; Kaffee auf der Auktion Coſta Rica, Guatemala und oſtindiſcher feſt. Thee träge. Reis niedriger. Baſſein 7 ſh. Geldsorten Mk. Pf.] Soldsorten Br. Gld Dukaten.60—55 Holl. Silber.— 168 dto. al marco..62—57 Oest. fl. 1 St. 165 20 Franken.. 16.21—17 Gold al m. Pfd. 13971393 dto. in/ 16.19—15G. f. Scheideg. Sovereigus.. 20.30—26Pper Pfd. in M. 1402— R. Imperials.. 16.72—68 Papier-Geld— Nehm. Golddollar..19—16 Oest. Bankn..—163.40 Silber hochfein Fr. Bankn. Mk. 144.70—142.70 Russ. Bankn.. Amer. Bankn. Original⸗Telegramme und Neueſte Nachrichten Holland. In Amſterdam wurde eine Proteſtverſammlung gegen die ſchlech⸗ ten Handlungen der Polizei bei den Straßenaufläufen der jüngſten Zeit abge⸗ halten. Eine Motion an den Bürger⸗ meiſter wurde beſchloſſen. Die Ruhe wurde in jeder Beziehung aufrecht er⸗ halten.— London, 4. Sept. Lord R. Churchill hielt in Sheffield eine Rede, worin er mittheilte, man habe Lord Dufferin und Oberſt Ridgeway bezüglich der neuen, zuletzt von Rußland, vorgeſchlagenen afghaniſchen Grenzlinie um ihre Anſicht gefragt. Beide äußerten ſich dahin, daß die neue Linie dem Emir eine dauernde Poſition, ſowie deren freien Beſitz des Zul⸗ .17 ficarpaſſes zugeſtehe und daß durch dieſelbe den Verpflichtungen Englands gegenüber dem Emir vollkommen genügt würde. Churchill glaubt daher, daß man unverzüglich zur Grenzabſteckung ſchreiten könne, auch ſei die Hoffnung nicht unbegründet, daß mit Rußland Abmachungen getroffen werden könnten, welche bezwecken, der gegemwär⸗ tigen Lage in Centralaſien eine gewiſſe Beſtändigkeit zu verſchaffen. Die Regierung habe volles Vertrauen zu dem Emir. Paris. Auch der franzöſiſche Kultus⸗ miniſter Goblet iſt ſeinen beiden Col⸗ legen gefolgt und richtete an die Biſchöfe ein Schreiben des Inhalts, daß die Geiſt⸗ lichen ſich von jeder Wahlagitation fern⸗ halten ſollen, obſchon ſie ihre freie Willen⸗ äußerung durch die Abſtimmung ſelbſt be⸗ thätigen dürften.— Oeſterreich. Die Wohlthätigkeits⸗Ver⸗ eine in Galizien haben beſchloſſen, alle aus Deutſchland Ausgewieſenen zu unter⸗ ſtützen. Demzufolge wurde ein Aufruf an die Bevölkerung erlaſſen, worin um Angabe und Ueberlaſſung geeigneter Plätze zur Anſiedlung gebeten wird. Die ganze Bepölkerung iſt angeſichts der Maſſenaus⸗ weiſungen zur ſchleunigſten Hilfe bereit.— Iu Krakau wurde ein Raubmord an einer alten Dame verübt.— Newyork, 4. Septbr. Die Einſtellung chineſiſcher Arbeiter an Stelle der ſtriken⸗ den Weißen in den Kohlengruben von Rockſprings, Wyoming, veranlaßte blutige Szenen. Mit Gewehren bewaffnete Weiße griffen die Chineſen an, tödteten 15 der⸗ ſelben, brannten 80 Häuſer nieder und trieben ca. 500 Chineſen in die Berge, wo ſie Noth leiden. Man ſendet ihnen Lebensmittel. Sien, 5. Septemb. elegraphiſche Borfenberiche) Apfang edit 287.70 Marknoten 61.10. Unentſchieden. 8 zun F. F. Ehrbart. Möbelmagavin eg Oggersheimerſtr. S Manaheimer Schuhwaaren⸗Hazar. J. Lutz, Marktplatz G 2. 8. —— Abonnementsbeſtel⸗ E— lungen für den Monat September nehmen unſere Trägerinnen und Zweig⸗Expeditionen ſowie alle Poſtan⸗ ſtalten und der Verlag ſtets gerne entgegen. Neu eintretende Abonnenten er⸗ halten die Bad. Volks⸗Zeitung vom 1. September an nachgeliefert. Zu zahlreichem Abonnement ladet er⸗ gebenſt ein: Werlag der„Bad. Volkszeitung“. 6365 9 Kahrniß⸗Perſteigerung. Aus dem Nachſaſſe der M. Groß'ſchen Ehe⸗ leute werden in K 3, 22, 3. Stock 924.9 Montag, den 7. September 1885, Kachmittags 2 Ahr Iffentlich gegen Baarzahlung verſteigert: Erſatz für Seife, Fettlaugenmehl ꝛc. weißeſte Wäſche von angenehmem und friſchem Geruch. 1 Pfund Extract ersetzt reichlich N 2 8 10 GVeerinseiſen-Etract. Neueſtes, garautirt unſchädliches Waſchmittel; vollſtändiger Ohne Bleichen die ſchönſte, 83 8 Durch den ungemein zahlreichen Beſuch, welchen ſich meine hieſigen Borſtellungen bisher zu erfreuen hatten, ſehe ich mich veranlaßt, den „BVorſtellungscyelus noch um einige Tage zu verlängern und werde ich bemüht ſein, an den noch ſtattfindenden Vorſtellungsabenden ganz neue Abwechslung zu bieten. 23856388688 Hochachtungsvoll Dir. B. Schenk. Külchengeſchirr, Weißzeug, Frauen⸗ kleidung, Bettung mit Matratzen, Schränke, Tiſche und Stühle, Bilder, Spiegel, Canapee, Bettladen, Nacht⸗ und Waſchtiſche, Küchenſchrank und E.. Sch Hausrath. C. J. Schwenzlke, Waiſenrichter. Fahrniß⸗Verſteigerung. Wegzugshalber verſteigere Molitag, den 7. September Nachmittags 2½ Uhr. in Litr. G 4, 3, 2. Stock hegen Baar: ettlaben, Matrazen, gute Bettung, 1 Kommode, 1 Kanapee, 1 Waſch⸗ ſchrank, 1 Schrank, 1 Nachttiſch, 1 Spiegel, Bilver, Gallerieen, Stühle, Auricht, 1 vollſſändige Kücheneintich tung, 1 Ofenſchirm u. verſchiedene —„Haushaltungsgegenſtände, wozu einlabet J. Brodbeck, Auctiongtor. Sch ellſiſ 16 Rheinsalm Soles, Steinbutt Blauſelchen Kieler Bücklinge Caviar oſſen und in kleinen Fäßchen. Feine KEüse —— Roquefort, ünſter, Rahmkäs Fromage de brie, ete. Ph. Gund. 4971 Neue Kiockfische, Tittlinge iriſch gewäſſert bei 9505 Fr. Hoffart, R 4, 22. anvch pm pauag 555806 2 Pfund bester Sceiſe. Nach einem Verſuch unentbehrlich! Alle weiteren Vortheile ſind in der Gebrauchsanweiſung, welche 2 jedem Packete beigefügt iſt, zu erſehen. 2 1 Pfund⸗Packet à 25 Pfennig nur allein zu haben bei 8 — J. H. KERN. 3 Alleinverkäufer an anderen Plätzen werden geſucht.— Näheres bei Schmidt& Klumpp, Seifenſabrik, Lippſtadt, 3 (Weſtfalen.) 4970* zur Gallerieloge verloren. Man bittet ihn T 2, 13 abzugeben. 9281 14 ovale Ofenplatten z. v. K7,8 9285 20 Zinkeimer d. St. 1 M. z. v. K7, 8 9286 7 kleine Fäſſer zu verk. K7,8 9287 15 Jahrg. Gartenlaube z. v. K7,8 9288 10 Jahrg, Romanzeit. z. v. H7,8 9289 Ein goldener Armreif im Theater bis 6 2 0 9 Ein noch neues, 57 vollſtändiges Bett C, umzugshalber preiswerth zu verkaufen. DPer Pfd. 30 Näh. im Verlag. 9869 Ein 105 zuverläſſiges Dienſtmädchen das At kochen kann zu einer kleinen Famtlie aufs Ziel geſucht. Näheres E 3, 15 im Laden. 928 Modes. Lehrmädchen geſucht. Roſa Stayf, 6 25 8. Merauer Kurtrauhen, per Pfd. 50 Pfg. S. 4. 17 partere. 9271 Junge Hasen, BReh, 83 Schuhmacher E 4? Kieler Sprotten, Bücklinge, 5 Speckflundern, ſerner feinſt marinirte Häringe, Aal in Gele, Neunaugen, Neue Eſſig⸗ und Salzgurken, Nener Sauerkraut, Feldhühner, Laſauen, Reinsalm, Soles ete. Geflügel aller Art, lebend und geſchlachtet per Pfd. 30 Pfg. empflehlt 7347 J. Knab, 0 8 3 J. Brunner. J 1, 3 P* 13 einſach möbliertes Zim⸗ 5 mer z. vermie hen. 9305 Süßen 21 eine kleine Wohnung zu Apfel oſt 8 4. 18 2 vermiethen. 9274 Ich habe mein Geſchäſt von L. 1, 1 na 0 jeden Tag friſch von der Kelter ab 0 D Reſtauration Georg Müller, ⁰ 6965 8 verlegt, woſelbſt der weitere Ausverkauf in Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwas⸗ ——— reu zu außerordemlich billigen Preiſen R 4 22 Schlafftelle zu ver⸗ fortgezetzt wird. 9308 nictheu. 900⁴ L. Braun. Urautirt ächt ital. Georg Pietz,) Unwiderruflich letzte Woche. Nothe Umtanſchbilleten täglich gültig. Mannheim vor der Kettenbrücke. , u dieſem Geure * 9 915 u. eleganteſtes 6 8 Continental⸗ Etabliſſement. S 5 8 S Sonntag und Montag Hauptvorſtellungen. Vorstellungen Große Valks⸗Vorſtellung. 92 8 888 5 Jeute Sonntag Hachmit. Aufaug 4 Ur 8 geſetzt Programm wie Abends. 9 Aufang Abends 8 Uhr Grosse Monstre-Vorstellung. In den Zwiſchenpauſen Große Gratis⸗Präſenten⸗Vertheilung einer Menge höchſt eleganter Gegenſtände. Andenken an das Eden Theader. Caffeeſervieces, ſilberne Leuchter, Neeeſſaires, Haus⸗ und Reiſegeräthſchaften, ebenfalls auch lebende Thiere, Enten, Tauben, Hühner, Haſen, Gänſe, Geflügel u. ſ. w. Jeber Beſucher erhält 1 Präſeninummer umſonſt an der Kaſſe. Grand Suceser. Präeis 9 Uhr. Grand 8 eser. 7 7* 8 Die Hinrichtung des Bäckermeiſters F. B. Große Hinrichtungsſcene im 19. Jahrhundert, Genannter Herr wird meiner öſſentlichen Aufforderung bereitwilligſt nachkommen und die Prozedur des Enthauptens heute Abend an ſich vollziehen laſſen. 9 Heute Sountag Auftreten von zwei Zauberkünſtlern Monsier Boitier de Cotta 955 im Gebiete der Indiſchen Zauberei. Perſönliches Auftreten des Herrn Direktor B. Schenk im ſmit ganz neuem Repertoir. Zum erſten male Cagliostro. Abentheuer in den Ruinen von Cremona mit neuen Erſcheinungen und Verwandlungen. 0 Original⸗Geiſter⸗ und Geſpenſter⸗Erſcheinungen. Zum erſten male diie Auferſtehung der Todten. 8 Zum Schluß: Der Sturz in den Höllenrachen. Anfang 8 Uhr. o 7 Uhr. * 65 5 8 588 6 5 SSe Morgen Montag große Vorſtellung. Sseο SSG0ö——— 55——— —— 2 22 2289SSSS0 2222 60 2022—