Abonnementepreis: bro Monat 50 Pſg.— Auswärts durch die Poſt 65 zfg. Man abonnirt in Rannheim bei der Expedition E 6, 2, ſowie bei allen Zweig⸗Expeditionen und— Auswärts bei allen eiches und den Briefträgern. Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Poſt⸗Anſtalten des deutſchen und Feiertage. Heransgeber De. jur. Permann Baas in Mannheim⸗ Mannheimer Stadt. Anzeiger un 218.(Erſtes Blatt.) Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg.— Auswärtige Anzeigen 20 Pfg.— Reklamen 30 Pfg. Anzeigen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von unſeren Agenturen und Frägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt Potationsdruck der Ur. B. Haas'ſchen guchdrumerei, B6, 2, neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim, d Handels-Zeikung⸗ Organ für Jedermann. Donnerſtag, 17. September 1885. —————— Geſchichts⸗Kalender. Am 17. September. 1631. Schlacht bei Turin, das durch die Oeſterreicher gegen die Franzoſen verthei⸗ digt wurde, und dem Prinz Eugen von Savoyen zur Hülfe gekommen war. Die Franzoſen werden in die Flucht geſchlagen. 1782. Der jugendliche Dichter Friedrich 3 entflieht aus Stuttgart nach Mann⸗ eim. 1848. Frankfurter Barrikadenkämpfe, ein blu⸗ tiger Ausdruck des Volksunwillens wegen der Parlaments⸗Abſtimmung in der Mal⸗ möer Waffenſtillſtands⸗Frage. Das auf Anordnung des Reichsminiſteriums von Mainz gekommene Militär, Preußen und Oeſterreicher, hatte ſich zwiſchen dem Römer und der Paulskirche ge⸗ lagert, hart an den Eingängen der letzteren. Es kam zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Militär und Volk. Der Straßenkampf forderte viele Opfer. Unter ihnen die heiden Abgeordneten von Auſerswald und Fürſt Lichnowsky, welche den heranziehen⸗ den preußiſchen Truppen entgegen reiten wollten und vor den Thoren Frankfurts von Aufſtändiſchen überfallen und hinge⸗ mordet wurden. 1870. Gefecht bei Fort'Jvry bei Paris.— Theile der 17. Brigade werfen feindliche Bataillone nördlich des Waldes von Bre⸗ vannes über den Haufen, ſo daß die Panique bis in das Innere der Stadt Paris hinein⸗ e G 0 11. Eröffnung der Eiſenba Mont Cenis. Gleiches Recht für Alle! Wir erhalten aus Heidelberg von einem Katholiken die nachfolgende Zuſchrift, welcher wir die Aufnahme in unſerem Blatte nicht verſagen und ſchon um des⸗ willen nicht verſagen können, weil wir uns das ſchöne Wort „Gleiches Recht für Alle!“ zum oberſten Grundſatze gemacht haben. Und wenn wir es auch verſchmähten dieſes Wort mit prangenden Lettern an die Spitze unſeres Blattes zu ſetzen, ſo haben wir es uns dafür im Geiſte und darum um ſo ernſthafter zum heiligen Gebote und zu unſerem oberſten Grund⸗ ſatze gemacht. Wir verſchmähen es, in renommiſtiſcher Weiſe mit dieſem hehren Worte zu prahlen und es zu ma⸗ chen, wie Andere, die es täglich laut in die Welt hinausrufen, daß auch ſie in erſter Linie eintreten für dieſes„Gleiche Recht“ und die uns aber dadurch ſtünd⸗ lich Gelegenheit geben, zu erkennen, um wie viel ihre eigenen Worte und Handlun⸗ gen im Widerſpruch ſtehen mit dieſem Wahl⸗ und Wahrſpruche, den ſie auf ihren Aushängeſchild zu ſchreiben ſich erdreiſten. In unſerer, vom ſchnoͤdeſten Intereſſenkampfe durchwühlten Zeit bedarf es doch ein bischen mehr, als nur ſchöner Worte; mancher, der dieſen Mahnruf „Gleiches Recht für Alle“ im vollen Ernſte ſich zur Richtſchnur nimmt, wird nur allzuraſch— nach Leſſings ſchönen Worten— an ſich ſelbſt erkennen: „Wie viel andächtig leich⸗ er a Gut handeln iſt; wie gern der ſchlechtſte n Andächtig ſchwärmt, um 1105 iſt er zu eiten Sich ſchon der Abſicht nicht be⸗ hußt— Um nur gut handeln nicht dürfen!“ Aber nicht blos im wirthſchaftlichen Kampfe der verſchiedenen Stände unter einander haben wir Gelegenheit, die täg⸗ liche Verletzung dieſes oberſten Grundſatzes zu beobachten; noch viel mehr pflegt dieſes im Kampfe der Geiſter, um den Glauben der Fall zu ſein. Nathans des Weiſen goldene Worte ſind längſt vergeſſen, faſt ſcheint es, als ob eine mittelalterliche Dunkelheit auf die Gemüther ſich herab⸗ ſenken wollte, und gar Mancher, der in der Schule die Geſchichte von den drei Ringen gelernt hat, ſchlägt ſich gleich jenen Phariſäer an die Bruſt und vermeint nur allein den eigenen Glauben zu haben. Nicht mehr ſucht man in den verſchiedenen Glaubensbekenntniſſen diejenigen ewig wahren Fundamental⸗Sätze ver Moral auf, welche alle guten Menſchen verbinden ſollten, einerlei welches ihre Re⸗ ligion ſei, im Gegentheile, nur die ſchei⸗ denden Merkmale iſt man bemüht hervor⸗ zuſuchen und hervorzukehren und ſo be⸗ ſtrebt, die goldene Brücke, welche über die trennende Kluft führt, in den Abgrund zu ſtürzen und den Riß gewaltſam zu er⸗ weitern. Wir achten den Glauben eines jeden Menſchen und ehren die Ueberzeugung desjenigen, welcher zu ſeiner Kirche ſteht. Wir halten es aber auch für die oberſte Pflicht des freiſinnigen Mannes, vor Allem in religiöſen Dingen dieſe Toleranz zu üben und ſie zu bethätigen. Gerade weil Kleine Mittheilungen. Arzt, Samenhändler u. Buchdrucker. Aus Paris wird dem„Neuen Wiener Tage⸗ blatt“ geſchrieben: Einer der amüſanteſten Civilprozeſſe iſt gegenwärtig in der Schwebe; der Gegenſtand deſſelben iſt von ſo einleuch⸗ tender Drolligkeit, daß jede Reflexion über⸗ flüſſig erſcheint. Möge der Leſer ſelbſt ur⸗ theilen; Ein wohlbekannter Arzt, Dr. B, wollte ein Werkchen unter dem Titel„Hy⸗ gieine in der Familie, Rathſchläge für junge Mütter“ herausgeben und wandte ſich an einen Buchdrucker, dem er auch, nachdem er mit ihm handeleins geworden, das Manu⸗ ſtript überſandte. Zur ſelben Zeit beſtellte ein Samenhändler bei dem nämlichen Buch⸗ drucker eine Anzahl von Katalogen, die außer der allgemeinen Liſte der Produkte ſeines Hauſes auch einige praktiſche Anweiſungen über gewiſſe Gemüſeaxten enthielt. Das popu⸗ lär⸗mediziniſche Werkchen und der Katalog wurden zu gleicher Zeit gedruckt und ſodann zum Broſchuren gegeben. Da paſſirte es un⸗ unglücklicherweiſe, daß die Gehilfen, da die beiden Druckwerke von gleichem Formet waren u gleiche Lettern hatten, die zu heftenden Bogen vermiſchten, ſo zwar, daß 16 Seiten des mediziniſchen Werkchens in den Katalog eriethen und umgekehrt 16 Seiten des Kata⸗ ogs ſich's in der ärztlichen Broſchüre bequem machten. Weder noch Samenhändler gewahrten im erſten Angenblick die Verwech⸗ ſelung und der eine wie der andere verſandten die erhaltenen Exemplare an ihre Kunden. Ein Beiſpiel davon, was die Gärtner fanden, welche in dem Kataloge des Samenhändlers blätterten, will ich Ihnen mittheilen:„Man pflanzt dieſe Zwiebelſorte, deren Kultur unge⸗ mein leicht iſt, im März bis in den April, um aber eine Blüthe zu erlangen, die vom Juli bis zum Oktober ſich noch erſetzt, 100 es nothwendig..“ Wenn ſie daun zur nächſten Seite gelangten, ſo ſetzten ſie folgendermaßen fort;„.... unverzüglich eine gute Amme kommen zu laſſen und ſich zu vergewiſſern, daß ſie allen Bedingungen entſpricht. Vor⸗ uziehen ſind jene, welche braun und üppig 5 ohne ſchwerfällig zu ſein.“ Und daun ereignete ſich noch etwas, das alle Begriffe überſteigt. Es ſtellte ſich heraus, daß einer unter den Käufern der ärztlichen Broſchüre ſo außerordentlich befriedigt über die darin gefundenen weiſen Rathſchläge war, daß er ſogar das Bedürfniß empfand, dem Doktor mit einigen Worten 1 danken. Beide— ſowohl der Doltor als der Samenhändler — waren wüthend, als ſie die Konfuſſion in ihren Broſchüren gewahr wurden und die Folge war, daß ſie eine Klage gegen den Buchdrucker anſtrengten, welcher ihnen dieſelben geliefert hatte. Der Arzt verlangt 25,000 Franken, der beſcheidene Samenhändler blos 15,000 Franken Schaden⸗ erſatz. Der Buchdrucker begnügt ſich aber für den Augenblick damit, zu behaupten, daß er gar nichts ſchuldet, und ſo wird die Eivil⸗ gerichtskammer über dieſen komiſchen Streit⸗ fall zu entſcheiden haben. Echt amerikaniſch. Es dürfte wohl zu den größten Seltenheiten im 1 05 Theaterleben gehören, daß eine junge, chön und viel umworbene erſte Liebhaberin einer anſtändigen Bühne, um ſich auf die Schwierig⸗ keiten ihrer Rolle für die Vorſtellung erfolg⸗ reich vorzubereiten und Leib und Seele und Gedächtniß zu ſtärken, zum Wein ihre Zu⸗ flucht nimmt, um nicht ein ordinäres Getränk zu erwähnen, das zur Poeſie einer jungen ein kirchlich konſervativer Hauch durch die Luft zieht, ſollten vor Allem die liberalen Männer immer und immer in Wort und Schrift darauf hinweiſen, daß ſie die Po⸗ litik von der Kirche zu trennen wiſſen und gleich dem Preußenkönig Friedrich II. jeden nach ſeiner Fagon ſelig werden laſſen wollen. So oft wir aber auf Auswüchſe ſtoßen werden, welche uns beweiſen, daß der als Aushängeſchild gebrauchte und leider nur zu oft mißbrauchte Wahrſpruch „Gleiches Recht für Alle“ nicht im Ein⸗ klang ſteht mit den Worten und Hand⸗ lungen desjenigen, der ſich mit ihm brüſtet, werden wir nicht anſtehen, dieſen Wider⸗ ſpruch aufzudecken, wo wir ihn auch fin⸗ den. Aus dieſem Grunde zögern wir nicht, die uns gewordene Zuſchrift un⸗ verändert und ungekürzt zum Abdruck zu bringen. P 15. Septbr. Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ enthält in ihrer vor⸗ letzten Wochenüberſicht, alſo an einer Stelle, wo ſie ſonſt vom„Eigenen“ immer Etwas unterbringt, einen ſolch heftigen Angriff auf uns Katholiken, daß derſelbe uns zur Abwehr nöthigt. Die dort niedergelegten Beſchimpfun⸗ gen und groben Ausfälle ſind höchſt ungerecht an ſich, ſie widerſprechen den demokratiſchen Grundſätzen und ſtimmen auch mit der ſon⸗ ſtigen, wenigſtens zeitweiligen Haltung dieſes Organs, welches ſich ſo gern einer hervor⸗ ragenden Bedeutung zu rühmen pflegt, durch⸗ aus nicht überein. Daß den Katholiken Preußens, Badens und anderer Länder Deutſch⸗ lands ein gut Theil ihrer Rechte genommen worden iſt und gegenwärtig noch vorenthalten wird, iſt eine Thatſache, die Jedermann, ſelbſt der verbiſſenſte nationalliberale Kultur⸗ kämpfer von Beruf ohne Weiteres zugeſteht. Daß wir das Recht hahen, für die Rücker⸗ oberung dieſer durch atholikenfeindliche Re⸗ ierungen im Bunde mit gewaltthätigen dammermajoritäten geraubten Freiheit mit allen geſetzmäßigen Mitteln zu wirken, leugnet Niemand der auf irgend welche politiſche Einſicht Anſpruch erhebt. Die Pflicht, für die Wiedererlangang des Verlorenen einzu⸗ treten, erklärt ſich aus dem Weſen und aus den Vorſchriften der katholiſchen Religion. Die Beſtrebungen der Katholiken halten ſich innerhalb der verfaſſungsmäßigen Grenzen — in Preußen mußte bekanntlich die Ver⸗ faſſung durchbrochen werden, um den Kultur⸗ kampfsgeſetzen Raum zu ſchaffen;— was ſollen alſo Ausdrücke, wie„wuthentbrannte Angriſſe auf das deutſche Reich“ und ähnliche Worte, die, längſt in die Rumpelkammer ge⸗ worfen, höchſtens von begriffsarmen und be⸗ weisverlegenen Soldſchreihern der national⸗ liberalen Preſſe in äußerſter Noth noch ein⸗ und ſchönen Prieſterin der Kunſt einen ſo häßlichen Kontraſt bilden würde. Im ameri⸗ kaniſchen Bühnenleben dagegen ſcheint ſich Manches zu exeignen, für das wir, wegen des Uebermaßes ſeiner Pikanterie, kaum noch ein Verſtändniß hahen. Miß Lizzia., die reizende Liebhaberin am Olympian⸗Rink⸗ Theater in Coney Island, erſchien kürzlich zur Vorſtellung in entzückender Toilette, die durch einen koſtbaren Brillantſchmuck nur noch feenhaſter gemacht wurde, und hätte gewiß an dieſem Abend großartige Triumphe ge⸗ feiert, wenn ſie ſich nicht in ſo angeheiterter Stimmung“ befunden hätte, daß es unmöglich wurde, ihr Auftreten zu geſtatten, und der entſetzte Direktor ſich ge⸗ nöthigt ſah, die Künſtlerin, die 10 ſehr lär⸗ mend betrug, mit Hilfe zweier Poliziſten— auf die Straße zu ſetzen. Galant, wie die amerikaniſchen Sicherheitsbeamten zu ſein Pllegen, wollten dieſe die berauſch ende junge Dame nach Hauſe geleiten. Allein dieſe riß ſich empört von ſolch' unwürdigen Kavalieren los, und 15 ließen ſie denn auch achſel⸗ uckend gewähren und den Heimweg allein ſchen Fräulein O. fand ihn aber nicht, ſon⸗ dern vielmehr den Weg zum nüchſten Weinkeller, von dort wieder zu einem anderen, und ſo fort. Wenige Stunden ſpäter lag die Unglückliche, beſinnungslos und all' ihrer beraubt, auf der Straße. So fand ſie ein Poliziſt, hob ſie in eine Droſchke und fuhr mit ihr nach ihrer Wohnung, wo die entſetzten Zofen ihre Herrin in nahmen und zu Bett brachten. Die ſofort Unterſuchung ergab, daß man ihr in dem letzten Lokal, das Fräulein O. betre⸗ ten, Opium in den Wein gemiſcht und ſie dann ausgeplündert hatte. Mehrere Verhaf⸗ tungen würden vorgenommen und die Thäter mal hervorgeholt werden? Einen Satz, wie „das Gebahren der ſchmachvollſten Baterlands⸗ loſigkeit hat den Gipfel des Ausdrucks ge⸗ funden“ kann man hur niederſchreiben, um ein unübertroffenes Muſter ſtiliſtiſcher Unge⸗ heuerlichkeit zu liefern, das ſich ähnlichen Leiſtungen dieſes großen Blattes würdig 5 Seite ſtellen läßt. Zu der hiſto⸗ riſchen Entdeckung des„alten deut⸗ ſchen Kaiſerreiches römiſcher Nation ge⸗ hört nur der Buſatz„Sig mund Bens⸗ heimer'ſche Erfindung“, um ernſt ge⸗ nommen werden zu können, Die Rückberu⸗ fung der Jeſuiten zu fordern, heißt eine „ſchamloſe Parole“ ausgeben; und das wagt ein Blatt zu ſagen, welches das„gleiche Recht für Alle“ auf ſeine Fahne geſchrieben hat⸗ Wir wollen ja von dem Blatte nicht ver⸗ langen, daß es aktiv für Rehabilitirung einer Anzahl deutſcher Landeskinder eintritt, denen man die Heimath raubte, ohne auch nur den Schein eines begangenen Verbrechens nach⸗ weiſen zu können. Das aber dürfen wir erwarten, daß man den gerechten Forderungen einer wahren Demokratie wenigſtens nicht feindlich entgegentritt. In einem Artikel des„Pfälzer Boten“ wendet ſich die Feder eines katholiſchen Abgeordneten gegen jene Auslaſſungen; die„N. Bad. Lan⸗ deszig.“ hat es vorgezogen zu ſchweigen und ſie dürfte in der That auch kaum ein ver⸗ nünftiges Wort der Erwiderung finden. Das leitende Organ der badiſchen Katholiken, der „Bad. Beob.“ vermuthet, daß jener Paſſus aus Verſehen in die Spalten des demokra⸗ tiſch ſein wollenden Blattes gerathen ſei. Wenn keine Böswilligkeit, keine beleidigende Abſicht des Mannheimer Organs vorlag, dann hätte man doch kein Bedenken tragen ſollen, dies offen zu erklären, um ſo mehr, als der „Beobachter“ ſich den Vorfall für die kommen⸗ en Wahlen im Gedächtniß zu behalten vor⸗ genommen hat. Indeſſen kümmert ſich das Blatt gar wenig um dieſen Punkt; die Haupt⸗ rückſicht wird dort nicht auf die Politik gelegt, ſondern auf die dritte und vierte Seite. Man ſchweigt eben und glaubt, daß mit der Zeit Gras über die fatale Geſchichte wachſen wird.— Wer die„Neue Badiſche Landes⸗ zeitung“ etwas aufmerkſam zu verfolgen f00 vornimmt, wird tagtäglich auf ähnliche Dinge ſtoßen, die den Beweis liefern, mit welcher Sorgfalt und mit wie feinem politi⸗ ſchen Verſtändniß das Blatt geleitet wird. Heute tritt man für den Normalarbeitstag ein, morgen kommt ein Artikel irgend eines beliebigen Blattes zum Abdruck— meiſtens ohne Quellenangabe—, der das gerade Gegen⸗ theil beſagt. Wer zu ſagen wüßte, wie die „N. Bad. Landesztg“ über die Sonntagsruhe benkt und es fertig bringt, aus den Neuße⸗ rungen, welche bislang über dieſen Gegen⸗ ſtand dort zu leſen waren, eine beſtimmte Ueberzeugung für die Leiter der„N. Bad. Landeszeitung“ zu konſtruiren, verdient in der That eine Prämie. Wenn ein Blatt ſermittelt. Die Stadt iſt ſelbſtverſtändlich über den traurigen Vorfall„shockech. In den Kreiſen, welche mit dem Wiener Badeleben in Konnex ſtehen, macht eine vor Kurzem ſtattgehabte„diplomgtiſche FInter⸗ vention“ überaus drolliger Natur viel von ſich hören und noch mehr lachen. Der Be⸗ ſitzer eines Wiener Badeetabliſſements, welchen vor mehreren Jahren ein ausländiſcher kleiner Fürſt mit ſeinem der Erfriſchung und Reini⸗ gung gewidmeten Beſuche beehrte, ließ ſich ſeit jenem denkwürdigen Zeitpunkte Viſiten⸗ karten anfertigen, anf denen die ſtolzen Worte zu 5 waren:„H.., Bade⸗Inhaber, Hoflieſerant Sr. Hoheit des Fürſten.“ Ein diplomatiſcher Agent des kleinen Staates er⸗ fuhr von der ſelbſtkreirten Würde des aquar⸗ iſchen Dignitärs und wandte ſich an den vor ihn citirten Induſtriellen mit der höflichen Bitte, den Titel„Hoflieferant“ freundlichſt ablegen zu wollen.„Sie werden einſehen“, ſagte der Diplomat hinzu,„mein Gebieter reſidirt in ſeiner viele Hundert Kilometer von hier entfernten Hauptſtadt, und es iſt abſolut kompromittirend für die kulturellen Verhält⸗ niſſe unſeres Landes, wenn auf Grund Ihrer Viſitenkarte in Wien die Meinung verbreitet wird, unſer Fürſt nehme blos ein Bad, wenn er nach Wien komme!“ Auch eine Beſchüftigung. In das Fremdenbuch eines Hotels ſchrieb dieſer Tage ein Fräulein unter die Rubrik„Beſchäftigung“ das Wort—„Braut.“ Verrückt. Angeſichts der unglaublichen Scenen und ſinnloſen Exzeſſe, deren Schau⸗ platz Madrid in den jüngſten Tagen geweſen iſt, kann von einem unberrückten Feſthalten des ſpaniſchen Volkes an ſeinem vermeintlichen Recht nicht mehr die Rede ſein. Niews“ zu erzählen, denen wir natürli 2. Seite“ 82 VINN — 3 ſolche Dinge nicht vorkommen, noch viel weniger, wenn es ſich die Berechtigung vindi⸗ eirt, die Anſchauungen einer beſtimmten poli⸗ tiſchen Parteirichtung zu vertreten. Nichts iſt verderblicher in der Politik, als Unklarheit und Verſchwommenheit, ſie verdirbt den Eharakter des Volkes und gibt jenem politiſchen Kannegießerthum Stoff und Beſchäftigung, welches ſich ohnehin in unſerem öffentlichen Leben breit macht, das Vertrauen zur Preſſe völlig untergrabend und dieſelbe in der öfſent⸗ lichen Meinung auf's Tiefſte herabzuwürdigen geeignet iſt. Von unſerer Marine. (Original⸗Bericht.) Kiel, 11. Sept Die neueſten Unglücksfälle, welche Marine zu verzeichnen hat, ſind nicht dazu angethan, das Verlrauen in ihrer Leiſtungsfähigkeit zu feſligen. Bekanntlich iſt unſere Korvette Auguſta, welche im Mai dfs. Is. Wilhelmshafen verließ, um Ab⸗ löſungsmannſchaften nach Auſtralien für die in der Südſee ſtationirten Schiffe zu bringen, mit Mann u. Maus verloren gegangen. Zwar wird die Sache von offizieller Seite noch kicht zugegeben, doch unterliegt dieſer Umſtand keinem Zweifel mehr, denn die letzte Nachricht, welche man von der Auguſta hat, datirt von der ſel Perun im rothen Meere, welche an der vette in den allererſten Tagen des Monats Juni angelaufen wurde. Das Schiff ſollte 5175 zwiſchen dem 27. und 30. Juni in Ubanybay an der Südweſtküſte Auſtraliens eintreffen, woſelbſt es von der Korvette Gneiſenau erwartet worden iſt, welcher es friſche Mannſchaften ſollte. Nach⸗ em dieſe tztere daſelbſt etliche Zeit vergebens gewartet hatte, konnte ſie dort nicht länger verweilen, da ſie ſtrenge Ordre hatte, ſofort nach Auswechslung der Bemannung nach Mauritius zu ſegeln und ſich dort mit dem bſtſettaniſchen, für Sanſibar heſtimmten Geſchwader zu vereinigen, was inzwiſchen geſchehen iſt. Die Auguſta iſt jedoch bis zum heutigen Tage an ihrem Be⸗ ſtimmungsorte nicht angekommen und zwei⸗ leisohne in dem großen Cyelon, welcher zu Aufang Juni in den indiſchen Gewäſſern wüthete und welchem bekanntlich auch das franzöſiſche Kanonenboot„Renard“ zum Opfer ſiel, zu Grunde gegangen. Selbſt dann, wenn ſich ie optimiſtiſchſten Anſichten über die Sache bewahrheiten ſollten, nämlich, daß die Auguſta nicht geſunken, ſondern nur ſo ſchwer geſchädigt worben ſei, daß ſie weder MP noch Segel mehr gebrauchen könnte und ſich hätte treiben laſſen müſſen, ſelbſt dann müßte man, nach der Anſicht competenter Seeleute, längſt eine Nachricht von derſelben bekommen haben, denn die betreffenden Meeresregionen ſind von den verſchiedenſten Segelſchiffen und Dampfern ſo ſehr befahren, daß die An⸗ nahme, die Auguſta hätte vielleicht kein anderes Schiff anruſen und um Hilfe bitten können, durchaus hinfällig erſcheint. Ob das Schiff, welches 283 Mann Beſatzung und einen Stab von etwa 15 Offiziere führte, durch Schuld ſeiner Bemannung, die vielleicht beim Herannahen des Wirbelſturmes die nöthigen Vorſichtsmaßregeln nicht getroffen hat, oder durch die allzugroße Macht der Naturgewalt, die jährlich ſo manches ſchöne Schiff zertrümmert, verloren gegangen iſt, muß dahingeſtellt bleiben und wird wohl miemals feſtgeſtellt werden können, denn es iſt wohl nicht mehr aleſephe daß auch nur ein Zeuge der Kataſtrophe am Leben gehlieben iſt. liegt unſere nur einige Jahre alte Corvette Marie, welche in der Südſee in allzu innige Berührung mit einem Korallen⸗ en war, wie man hört, in ſchwer gej 00 Zuſtande im Doik in Sidneh, ſo daß es ſogar zweifelhaft ſein ſoll, ob ſie über⸗ haupt noch reparaturfähig iſt. Es iſt damit eider die Liſte der neueſten Peripetien, durch welche unſere Marine in den letzten Monaten gegangen iſt, nicht erſchöpft, denn wir haben eine vor 3 Tagen hier eingelaufene Hiobs⸗ Paſte der eine zweite geſtern auf dem ſuße gefolgt iſt, zu vermelden. In der Nacht vom 8, auf 9. September kollidirten bei däniſchen Inſel Langeland, im ſog. Langelandbelt, zwei zur 2. Torpedoboot⸗ („Eine hübſche Auekdote von dem Vice⸗ König von Indien wiſſen die ie Berantwortung überlaſſen. Der Rajah El Lahore von den Holkar⸗Diſtrikten, ein noch Ke und civiliſationsdurſtiger Mann, wurde bei einem Beſuche im Hauſe des Vicekönigs auf die Illuſtrationen in den London Illu⸗ Frated News“ aufmerkſam. Der Lord er⸗ Alärte ihm die Bilder durch einen Dolmetſcher, Da der Rajah nicht eine Silbe engliſch ver⸗ and; aber da der Vicekönig die freundliche fmerkſamkeit hatte, dem Rajah alle Woche die neu angekommene„Illuſtrated News“ zu überſenden, warf der indiſche Fürſt ſich mit Eifer auf das Studium der engliſchen Sprache, und es gelang ſeinem Fleiß und Talent in kurzer Zeit, ſich die fremde Sprache zu eigen zu machen. Bei einem zweiten Beſuch konnte er den Lord bereits mit dem Beweis über⸗ raſchen, daß er im Stande war, die Er⸗ klärungen und Unterſchriften der Bilder allein zu leſen und zu verſtehen. Es ſind ſoeben neue Zeitungen angekommen ſagt der Vice⸗ könig, nahm ein elſenbeinernes Papiermeſſer zur Hand und ſchnitt die noch friſchen Exem⸗ Plare auf.„Was iſt das?“ fragte El Lahore neugierig.„Ein Papiermeſſer, das heißt ein Meſſer, welches man zum Oeffuen von Zeitungen, Schriftſtücken ꝛc. gebraucht.“ Wollen Sie mir geſtatten, Ihnen ein hübſcheres Meſſer zu dieſem Zibeck zu ſchenken, ſo bitte ich Sie, mir dies Papiermeſſer zu meinem Gebrauch zu ſchicken. Na⸗ türlich beeilte der Vicekönig ſich, dieſen Wunſch t0 exfüllen. Mehrere Monate gingen hin, er Vicekönig hatte bereits das verſprochene Papiermeſſer vergeſſen, als ihm kürzlich der Beſuch des Rajah El Lahore gemeldet wurde. V3 und J 8. Erſteres ſank ſofort, wobei ein Maſchiniſt ertrank. Die übrige Mann⸗ ſchaft konnte gerettet werden. Das geſunkene Boot wurde vom Lieutenant zur See Schür⸗ bel, das andere vom Grafen von Oriolla befehligt. Die Torpedoſchiffe Korvette„Blü⸗ cher“ und Fahrzeug„Ulan“ ſind ſofort zur Stelle abgegangen, um Hebungsverſuche an⸗ zuſtellen, die ſich jedoch bis jetzt als reſultat⸗ los erwieſen haben und es wohl auch bleiben werden, Damit iſt es aber noch nicht genug! Heute trifft nämlich die telegraphiſche Nach⸗ richt aus Kopenhagen hier ein, daß unſer Aviſo„Blitz“, Kommandant Kapitänlieutenant Zoye im Kattegat unweit vom Leuchtſchiffe „Kobbergrunden“ mit dem engliſchen Dampfer Aukland“ von Neweaſtle einen Zuſammen⸗ ſtoß gehabt und letzteren in Grund gerannt hat. Noch weiß man nicht, ob die engliſche Mannſchaft gerettet worden iſt. Mit der im November letzten Jahres an der Weſtküſte Jütlands geſtrandeten Brigg„Undine“ hat unſere Marine in nicht ganz einem Jahre alſo vier ſeetüchtige Schiffe verloren, und, wie wir leider geſtehen müſſen, nicht alle durch die Uebergewalt der ſtürmiſchen See, ſondern wohl auch durch andere, hier nicht näher zu erörternde Umſtände, Bei dieſer Sachlage kann uns die Nachricht, daß dieſer Tage wie⸗ der ein neues Schiff in Wilhelmshafen vom Stapel lief, die„Charlotte“, als Erſatz für die alte Korvette„Victoria“, vollends bei Berückſichtigung des Umſtandes, daß dieſelbe ohne Maſchinen und Armirung bis heute etwa ſchon 2 Millionen Mark koſtet, verhält⸗ nißmäßig doch nur wenig Troſt und Freude gewähren. Städtiſches. Maunheim, 16. September 1885. Sitzung des Bürgerausſchuſſes. Die geſtern vertagte Verſammlung wird heute fortgeſetzt. Herr Oberbürgermeiſter Moll eröffnet die Sitzung um 3 Uhr 20 Min, und wies der Namensaufruf die Auweſenheit von 61 Mit⸗ gliedern auf; es war ſomit Beſchlußfähigkeit eingetreten. Nach einigen Bemerkungen über die zu wählende Commiſſion bezüglich der Planleg⸗ ung der Neckargärten wird in der Tagesord⸗ nung fortgefahren. Zu Punkt 7. Die Vermehrung der Hauptleh⸗ rerſtellen an der hieſigen Volksſchule, ſpricht Herr Stadtv. Magenau Namens des Stadtverordneten⸗Vorſtandes für Genehmig⸗ ung und wird der Antrag des Stadtraths: „Der Bürgerausſchuß wolle zur Schaf⸗ fung von weiteren ſieben Hauptlehrerſtellen mit einem Mehraufwande gegen bisher von M. 7690.—, bezw. ſeine Zuſtimmung ertheilen.“ einſtimmig angenommen. Ueber PunktS: Anlage einer Waſſerleitung für die Stadt Mannheim, referirt Herr Stadtv.⸗ Vorſt. Stockheim und empſiehlt Annahme des ſtadträthlichen Antrags, er wünſcht jedoch, daß die in Ausſicht genommenen zwei Com⸗ miſſionen in eine einzige verſchmolzen werden. Herr Oberbürgermeiſter Moll erachtet den letzteren Punkt als nebenſächlich und ſprächen nur Zweckmäßigkeitsgründe für die Errich⸗ tung einer techniſchen Kommiſſion. Herr Stadtv. Hirſch begrüßt die heutige Vorlage mit Freuden und glaubt, der Stadt⸗ rath werde ſich durch das Werk ein Denkmal für ewige Zeiten ſetzen, Auch er hält für zweckmäßiger, nur eine Kommiſſion zu wählen. Herr Stadtr. Schirmer hält eine kleine Kommiſſion für Ueberwachung der Bauleitung für unerläßlich. Herr Stadtr. Ladenburg ſpricht ſich in ähnlicher Weiſe aus. Nach weiteren unweſentlichen Debatten be⸗ züglich der Commiſſionen und einer Bemer⸗ kung des Herrn Stadtv. Kaufmann bezüglich der Erweiterung der Waſſerleitung nach den Vorſtädten, über welche Herr Oberbürger⸗ meiſter Moll befriedigende Auskunft gibt/ wird der Antrag des Stadtraths: „Der Bürgerausſchuß wolle die Anlage eines Waſſerwerkes für die Stadt Mann⸗ heim beſchließen und zu deren Ausführung —— Summe bewilligen von einſtimmig angenommen. Punkt 9 Vertrag zwiſchen der Stadtge⸗ meinde Mannheim und Herrn Ingenieur Smreker die Herſtellung der Waſſerleitung betreffend. Herr Oberbürgermeiſter Moll macht eine kurze redaktionelle Bemerkung und wird als⸗ daun Berathung en bloe beliebt. Herr Stadtv. Manchot wünſcht, daß in dem Vortrag beſtimmter ausgeſprochen werde, welche Sicherheit geboten iſt, wenn etwa Hr. Smrecker einen größeren Auftrag erhalte und hierdurch die Ausführung des Werkes ver⸗ zögert würde. Die Herren Stadtv. Hohen⸗ emſer und Stockheim glauben, der Vertrag biete die nöthige Sicherheit. Herr Stadtrath Schirmer hält einen ſolchen Zuſatz für ganz in der Ordnung und beantragt alsdann Hr. Stadty Manchot, daß die auf längſtens 3 Jahre feſtgeſetzt wird. Hrer Stadtrath Jor dan hält den beab⸗ ſichtigten Zuſatz für überflüſſig und begründet dies damit, daß Hr. Smreker nicht der alleinige Unternehmer ſei, ſondern unter Auf⸗ ſicht der Commiſſion ſtehe. An der weiteren Diskuſſion betheiligen ſich noch die Herren Stadtr. Schirmer, Stadtv. Magenau, Manchot, Jörger, Seyfarth, Bou⸗ quet, ergibt die Abſtimmung, daß ein Zuſatz nicht beliebt wird und wird hierauf der ſtadträthliche Antrag: 5 „Der Bürgerausſchuß wolle dem, im Ab⸗ drücke hier folgenden Vertrage zwiſchen der Stadt Mannheim und dem Ingenieur, Herrn Oscar Smreker, ſeine Genehmigung ertheilen.“ einſtimmig angenommen. Punkt X der Tagesordnung, Kreditbe⸗ willigung in der Höhe von 3,400,000 Mk. ver⸗ mittelſt Anlehen begründet Herr Stadty.⸗Vorſt. Stockheim die im Beibericht des Stadtv.⸗ Vorſtands niedergelegte Anſicht, daß vorerſt 2,000,000 werden ſollen, während der Reſt bis zum Bedürſniß verſchoben werden möge. 0 Herr Oberbürgermeiſter Moll hält es aus Zweckmäßigkeitsgründen für gut. heute die Anlehe zu genehmigen und dem Stadtrath zu überlaſſen, wann dieſe Summe emmiſſionirt werden ſoll. Hr. Stadtr. Kahn vertheidigt aus finan⸗ ziellen Gründen den Antrag des Stadtraths. Hr. Stv. Hirſch hätte gewünſcht, man hätte den Zinsfuß nicht auf 4, ſondern auf 3½ PCt. feſtgeſetzt. Hierzu ſprechen die Herren Stadlr. Laden⸗ burg, Stv. Jörger, Sto⸗Vorſt. Stock⸗ heim, Stadtr. Kahn, Sty. Seyfarth und der Vorſitzende der den ſtadträthlichen Antrag eingehend begründet und die Begründung mit Zahlen belegt. wird Abſatz I. des Bei der Abſtimmung ſtadträthlichen Antrags: Der verehrliche Bürgerausſchuß wolle den Stadtrath ermächtigen: 1.„für die, in gegenwärtiger Vorlage hezeichneten ſtädtiſchen Zwecke durch öffentliches Ausſchreiben für die Stadt Mannheim ſoſort ein mit 4 pet ver⸗ insliches Aulehen, welchem die vor⸗ ehenden, unter Ziffer 1 bis 4 auf⸗ geführten Bedingungen zu Grunde zu legen ſind, aufzunehmen in der Höhe von W. 2000000— und hierzu die Staatsgenehmigung einzuholen.“ einſtimmig angenommen und wird hiernach der Antrag des Stadtv.⸗Vorſtandes, daß die weitere Summe von 1,400,000 M. erſt dann aufgenommen werden ſoll nach längerer Ge⸗ ſchäftsordnuugsdebatte zurückgezogen und Ab⸗ ſatz I1 des ſtadträthlichen Antrags: 2.„für die, in dieſer Vorlage als ferner nothwendig nachgewieſenen M. 1400000. zu geeigneter Zeit und zu möglichſt vortheilhaften Bedingungen ein wei teres Anlehen aufzunehmen und auch dazu vorher die Staatsgenehmigung einzuholen. bei namentlicher Abſtimmung mit 36 gegen 28 Stimmen abgelehnt, worauf Schluß der Sitzung nach 5 Uhr eintrat. — ——* 28 Badiſche Volks⸗Zeitung— 17. September derlangt ernſt genommen zu werden, ſo dürſen ſ divſſion gehörige nagelnene Torpedobote, eine, aus Anlehensmitteln 9 900 I Das Leichenbegängniß Werners. Ein unabſehbarer Leichenzug war es, der ſich geſtern Nachmittag von dem Sterbehaus des i e Julius Werners nach der ettenbrücke bewegte und noch weit größer war die Zahl derer, die ſich am Grab ver⸗ ſammelten um dem geliebten Künſtler die letzte Ehre zu erweiſen, da ſich dort auch die Frauen einfanden. Als ſich der, von Mitgliedern des Hoftheaters getragene Sarg dem Grabe näherte, ertönte ein von Orcheſtermitgliedern intonirter Trauermarſch, dem ein Grabgeſang, vom Chorperſonal geſungen, folgte. Herr Pfarrer Greiner hielt die Grabrede, worin er die Verdienſte des Verſtorbenen als Menſch und Künſtler ſchilderte. Hierauf legte Herr v. Davans, Namens der Geſell⸗ ſchaft der Räuber, deren Mitglied der Ver⸗ ſtorbene war, einen Lorbeerkranz in die Gruft, deren noch eine größere Anzahl von dem Hof⸗ theaterkomite, von den Kollegen und andece folgten, wie überhaupt die Blumen und Kränze in außerordentlich reichem Maße geſpendet worden waren. Ein weiterer Choral und ein Chor beendete die Feier. Auffällig war, daß weder ein Mitglied des Hoftheatercomites noch ein College des ſo plötzlich geſchiedenen Künſtlers einige Abſchiedsworte am Grabe ſprach. Ja ſie fanden es nicht einmal der Mühe werth, das Publikum von dem Ab⸗ leben deſſelben in der üblichen Form zu benachrichtigen. Es iſt dieſe Rüchſichts⸗ loſigkeit ſowohl Seitens des Comitee's als auch der Künſtler im Publikum allgemein aufge⸗ fallen und wurde einer ſehr herben Kritik un⸗ terworfen und bringt man dies mit der Un⸗ collegialität, die au unſerem Theater von oben bis unten herab ſehr zum Nachtheil des Publikums herrſcht, in Verbindung, „Einen Jugenpſtreich erlaubte ſich am Sonntag Abend ein junger Mann, indem er das Firmenſchild eines auf den Planken wohnenden Geſchäftsmannes abzuhängen ver⸗ ſuchte. Er wurde hierbei von der Schutz⸗ mannſchaft überraſcht und dürfte ihn ein Strafzettel, der auf Unfug lautet, noch lange an dieſen Jugendſtreich erinnern. + Mißbrauch der Freundſchaft. Ein Eigarrenreiſender logirte in der Gaſtwirth⸗ ſchaft von Detroi und machte dort die Be⸗ kanntſchaft mit einigen Gäſten. Nicht allein, daß derſelbe den Wirth um ſeine Zeche prellte, er prellte auch ſeine Bekanntſchaft um 7 reſp. 9 Mor Der eine der Geprellten war ſo gutmüthig, ſeinen Trauring zu verſetzen, doch“ ſcheint eine ſolche keinen mora⸗ lichen Einfluß gemacht zu haben, denn Roß uld Relter reſp. den Reiſenden ſah man nie⸗ mals wieder. m. Raufhändel. Zwei Taglöhner eines hieſigen Händlers geriethen an der Ecke des Zeughausplatzes geſtern Nachmittag au einander und bearbeiteten ſich gehörig mit ihren Fäuſten. Ein hinzugekommener Schutz⸗ mann machte dem Streite ein Ende indem er die beiden Raufbolde trennte und ſie behufs Anzeige aufſchrieb, dieſe dann mit ihrem Schiebkarren den Platz verließen. Ein Zuſammenlauf war wie bei allen ſolchen Vor⸗ kommniſſen die unmittelbare Rügen müſſen wir hierbei aber noch, daß ein mit Knochen beladener Karren, welcher ſchon ſeit ca. zwei Stunden der Sonnenhitze ausgeſetzt in nächſter Nähe ſtand und einen nichts weniger wie angenehmen Odeur von ſich gab, während der Händler in der Stadt ſeine Geſchäfte machte, dem Schutzmann nicht polizeiwidrig war. Die Eutfernung dieſes Geſtanksobjektes aus einer der lebhafteſten Straße wäre auch geboten geweſen. Geſellſchaſt Polyhymnia. Zuihrem zweiten Stiſtungsfeſte veranſtaltet die Geſell⸗ ſchaft Polyhymnia am nächſten Samſtag Abend im„Badner Hof“ eine Abend⸗ unterhaltung für Herren, in welcher wieder ein reichhaltiges Programm in Liedern, Opernſolo's und Duetten der beliebteſten Componiſten zum 96100 gebracht wird, während der zweite Theil des Feſtes wieder mehr dem Humor gewidmet ſein wird. * Turuverein. Am Sonntag, den 27. ds. findet auf dem hieſigen Turnplatz ein Schau, und Wettturnen ſtatt und zwar wird nach dem Programm Vormittags 10 Uhr ein Kunſtwettturnen der jüngeren Turner und Zöglinge des Vereins und Nachmittags 3 Uhr das Schauturnen abgehalten. Abends den Vorhof, wo der Rajah ſoeben eintritt, und zwar diesmal auf einem weißen Ele⸗ phanten, der von reich mit Gold und Schar⸗ lach verzierten Schabracken bedeckt war. Eine eben ſolche Hülle fiel vom Kopf bis zu den Mieeh nieder. Als der Rajah ſeinen hohen Wirth kommen ſah, glitt er von dem Ele⸗ phanten nieder und führte dem Lord das koſtbare Thier zu. Ein dankbarer Freund“ begann er,„bringt Bir das verſprochene Ge⸗ für das Papiermeſſer.“ Ein ink, die Hülle des Kopfes fiel, dem er⸗ ſtaunten Auge des Lords bot ſich ein wunder⸗ ſamer Anblick. Beide Stoßzähne des Ele⸗ phanten waren aufs kunſtvollſte geſchnitzt und inkruſtirt und lieſen an ihrem Ende— in Papiermeſſer aus. El Lahore winkte wieder, ein Diener legte vor dem Elephanten auf einem Teppich ein Packet unaufgeſchnittener Zeitungen nieder, das kluge Thier ergriff eine nach der andern und öffnete ſie, indem er ſie mit dem Rüſſel zu den meſſerſcharfen Stoß⸗ zähnen führte, dann überxeichte er ſie ſeinem Herrn, der ſie lächelnd dem Vicekönig gab. „Nun, Herr, wie gefällt Dir dies Papier⸗ meſſer?“ fragte er, ſehr erfreut über des Lords Verwunderung und grenzenloſe Ueber⸗ raſchung. Man kann ſich deuken, wie die Antwort ausfiel; aber der Gicekönig ſoll dies Papiermeſſer für den Schreibtiſch und täg⸗ — Gebrauch trotzdem etwas— unhandlich inden. Eine Armbandgeſchichte, die einen in⸗ tereſſanten Einblick in die Gepflogenheiten gewiſſer Kreiſe der Geſellſchaft geſtattet, wird egenwärtig in den vornehm bürgerlichen kreiſen im Süden von Berlin, beſonders aber von den Damen, recht lebhaft beſprochen. Von den drei Töchtern einer Familie, davon Er eilte, wie es die dortige Sitte heiſcht, in jeder eine Mitgift von 30,000 Thalern in Nusſicht ſteht, hatte vor Weihnachten die Aelteſte ſich verlobt und erhielt von ihrem Bräutigam ein koſtbares Armband als Weih⸗ nachtsgeſchenk, das aber bald auf eine uner⸗ klärliche Weiſe der Braut abhanden kam. Durck Zufall entdeckte nun vor einiger Zeit die Mutter der Braut unter den Papieren ihrer Tochter auch einen Brief, herrührend von dem Sohne eines ſehr bekannten Berliner Bankiers, in welchem der Briefſchreiber der jungen Dame aus Monako mittheilt, daß bei ihm das Sprichwort„Glück im Spiel, Un⸗ glück in der Liebe“ nicht zutreffe; er habe eine ganz erkleckliche Summe gewonnen, und daß er auch in der Liebe glücklich ſei, beweiſe ihm das Armband, das er nach dem Wunſche der Spenderin angelegt habe und ſich nie von ihm trennen werde. Es folgen dann die be⸗ kannten Redensarten, mit denen leichtſinnige Lebemänner vorübergehende Herzensneigungen zu verherrlichen wiſſen. Die Frau Mama, eine ſehr energiſche Dame, diktirte ihrer Fräu⸗ lein Tochter einen Brief in die Feder, welcher das Verhältuiß mit dem Bankiersſohn völlig beendigen ſoll; dem in Ausſicht genommenen Schwiegerſohn aber machte ſie von der ganzen Angelegenheit vollſtändige Mitheilung, und dieſer erklärte, daß er in dem Verhalten der Tochter nur eine unüberlegte Jugendthorheit erblicke. Das Fräulein wurde dann auf einige Zeit zu Verwandten aufs Land geſchickt, da⸗ mit ſich auch bei ihr die erforderliche Sinnes⸗ änderung vollziehe, und ſobald dies geſchehen iſt, gibt's eine großartige Hochzeit. Sirach 4. 33.„Vertheidige die Wahrheit bis in den Tod, ſo wird Gott der Herr für Dich ſtreiten.“ Mit dieſer Inſchrift bedeckt war die Schleife an dem Kranze, den die chriſtlich⸗ſoziale Partei ihrem Meiſter, Herrn Hofprediger Stöcker in ihrer E letzten Verſammlung gewidmet hat.— Wenn man die Akten des Stöcker⸗Bäcker⸗Prozeſſes durchlieſt, wird man demnach einſehen müſſen, wie ſehr Herrn Stöcker Unrecht geſchehen iſt. Der arme Mann! „Was für eine Stelle wünſchen Sie?“ fragt der Stellen⸗Vermittlungs⸗Agent. „Oh, irgend eine Dienerſtelle, am liebſten in einer Bade⸗Auſtalt.“—„Wiſſen Sie denn aber auch mit den Apparaten und dem Waſſer umzugehen?“— Ja, ſehr gut, da ich ſehr lange in einem Weingeſchäft war, Galautes und ungalantes Echo. Wie lange bleibt jung ein Frauenzimmer? Ecko; Immer. Welches iſt das wirkſamſte Mittel gegen Liebeswehe? Echo: Ehe. Wodurch ſoll ich meiner Frau Liebe erproben? Echo; Roben. Iſt mir ſlets treu meine Frau? Echo: Au. Echo, ſind deine Antworten Ironie? Echo: O, nie! Kindermund. Bebe, zum erſten Mal am Meeresſtrande, bemerkt ein Dampſſchiff und ſagt zu Mama:„Sieh doch, liebe Mama, eine Lokomotive, die ſich badet!“ Den Gipfel der uh lolende erklomm ein Jünger Merkurs durch ſolgende Annonce: „Ein hieſiger Bankier, der ſeinem Geſchäſt eine größere Ausdehnung zu geben wünſcht, ſucht ein Kapital von 60,000 Mark, ſei es durch Aſſociation oder durch eine ſtandes⸗ gemäße Heirath, zu erlangen. Vorgezogen würde ein Aſſocie. Ja ſo. Student;„Würden Sie wohl dieſes Commersbuch kaufen?“— Antiquar, „Bedauere, ich kaufe nur ganze Bibliothelen! — Stndent:„Entſchuldigen Sie, das iſt auch meine ganze Bibliothek!“ 17. September. Badiſche Vols⸗Zeitung. B. Seite. 8 Uhr folgt dann im„Badner Hof“ die Preisvertheilung und dann Tanzunterhaltung. Zurückkunft des Militärs. Die beiden, hier garniſonirenden Infanterie⸗ bataillone kommen heute Abend 6 Uhr 20 Minuten aus den Manövern, die geſtern bei Bretten zu Ende gingen, per Bahn hier an. Wie verlautet, wird demnächſt mit den Dragonern ein Garniſonwechſel ſtattfinden, indem das hieſige Regiment nach Karlsruhe und das dort garniſonirende Regiment Nr. 22 (ſogenannte ſchwarze Dragoner, welches früher ſchon hier war) hierher verlegt werden ſoll. Als Kommandeur des hieſigen(Leib⸗Dragoner⸗ Regiments Nr. 20) iſt S. K. H. der Erb⸗ großherzog erſehen, während der bisherige Kommandeur Herr Oberſt von Frankenberg⸗ Proſchlitz zum General avandirt. Badiſche Nachrichten. J Weinheim, 15. Sept. Die Zeit der Eröffnung unſerer Ausſtellung rückt immer näher heran; es werden daher auch immer größere Anſtrengungen gemacht, die dazu nöthigen Räume, ſoweit noch nicht geſchehen, pollends fertig zu ſtellen, und die inneren Einrichtungen in denſelben, ſowie in den dazu heſtimmten Räumlichkeiten des Volksſchulge⸗ bäudes zu treffen. Die Eröffnung ſelbſt findet, ſwie ſchon früher erwähnt, am 26. d. Mts. ſtatt. Die Feſtordnung iſt bereits entworfen und bin ich in der Lage, Ihnen dieſelbe nach⸗ ſtehend mitzutheilen: Freitag, 25. September: Abends geſellige Unterhaltung des Comitee's und Begrüßun der Feſtgäſte und Preisrichter bei Wirth Bockſtahler. Samſtag, 26. September 8 Uhr Morgens: Verſammlung der Preisrichter in dem Aus⸗ ſtellungsgebäude und ſofort Beginn der Prämiirung in den einzelnen Abtheilungen. Vormittags 11 Uhr. Zuſammentritt der Vertreter der einge⸗ ladenen Behörden und Vereine, der Vorſtände und Mitglieder der landwirthſch. Bezirks⸗ bereine, der Preisrichter, Ausſteller u. ſ. w. im Rathhausſaale, Begrüßung durch den Bürgermeiſter(2) dahier, ſodann Feſtzug zum Ausſtellungsplatze, dortſelbſt: Feierliche Eröffnung der Ausſtellung durch den erſten Vorſtand des ſwban Vereins, Herrn Förſter, ſodann Beſichtigung der Ausſtellung. „Nachmittags 1 Uhr: „Vertheilung der den Thieren zuerkannten Preiſe und Diplome auf dem Ausſtellungs⸗ platze, worauf, um 2 Uhr das Feſteſſen im „Pfälzer Hof“ folgt. Abends 8 Uhr: Concert bei elektriſcher Beleuchtung auf dem Feſtplatze. Sonntag, 4. Oktober Nachm. 2 Uhr: Preisvertheilung für die landw. Produkte in der Ausſtellung. Um 2 Uhr: Landwirthſchaftlicher, gewerblicher Feſtzug burch die Stadt, worauf Concert auf dem Feſtplatze und Abends allgemeines Tanzver⸗ gnügen folgt. Sonntag, 12. Oktober Mittags 3 Uhr: Gauverſammlung im Saale„Zur Eintracht“ über„Weinbau!. „Sie ſehen hieraus, daß für Alles geſorgt iſt, und daß, wäre urſprünglich die nöthige Ein⸗ und Rückſicht geübt worden, die Be⸗ theiligung eine größere geweſen wäre, die Ausſtellung einen befriedigenden Verlauf hätte nehmen können. Jetzt hängt Vieles noch von guter Witterung ab. Möchten die Ausſteller damit erfreut werden! „Wie wir vernehmen, wird auch der Groß⸗ herzog zum Beſuch der Ausſtellung eingeladen werden. Die Reife der Trauben iſt ſo weit vorge⸗ ſchritten, daß die Weinberge zu begehen ver⸗ boten iſt. Das jetzige ſchöne Wetter iſt für das weitere Gedeihen derſelben ſehr förder⸗ lich.— Birnen werden zu.50—.70 Mark verkauft; es gibt ſolcher heuer in Maſſe. „Karlsruhe, 15. Sept. Für übermorgen (Donnerſtag) Nachmittag 2 Uhr hat der hieſige Reiterverein ſein großes Herbſtrennen auf dem Exerzierplatz veranſtaltet. Am Ziel iſt eine Schautribüne erſtellt. Karlszuhe, 14. Septbr. Ein Soldat des hieſigen Grenadier⸗Regiments verſuchte ſich am Großherzogs Geburtstage in der Kaſerne Nachmittags durch einen Schuß zu entleiben. Die Platzpatrone, womit er das Gewehr ge⸗ laden hatte, drang dem Unglücklichen in den Mund, zerriß ihm die untere Geſichtsparthie und zerſtörte die Augen. Der Selbſtmörder wurde ins Lazareth verbracht. Ueber die 5 der unſeligen That iſt nichts genaues ekannt. „Durlach, 14. Sept. Durch die ſeit einigen Tagen auf den Höhen bei Durlach ſtattge⸗ ſundenen Manbver des 14. Armeekorps wurde in unſerer Stadt reges Leben erzeugt; Durch⸗ märſche aller Waffengattungen, Einquar⸗ tierung, lebhafter Beſuch der Reſidenzbewohner und Umgebung zeigten uns täglich neue Bilder. Den Glanzpunkt aller dieſer Er⸗ ſcheinungen aber brachte uns der heutige Tag; nachdem Regimenter an Regimenter zum Aufmarſche zwiſchen Stupferich und Palmbach die Stadt durchzogen und auch der General⸗ ſtab, die fremdländiſchen Offiziere, Seine Königl. Hoheit der Großherzog, die Groß⸗ herzogin und die Kronprinzeſſin von Schweden, Se. Kaiſerl. Hoheit der deutſche Kronprinz, die pre u, und die badiſchen Prinzen, Generalfeldmarſchall von Moltke, der Kriegs⸗ miniſter ꝛc. die Stadt durchpaſſirt, iſt Seine Majeſtät der Kaiſer in einem aſpännigen en eingetroffen, und am Eingange der Stadt von den Spitzen der Staats⸗ und — Gemeindebehörden und dem Landtagsabgeord⸗ Aeten en en und mit begeiſtertem Zuruf der Menge, Geſchüsdonner und Glockengeläate durch die reichbeflaggte und durch zwei Reihen Tannenbäume geſchmückte Stadt geleitet worden. Der Militärverein und die frei⸗ willige Feuerwehr bildeten die Reihen. Der deutſche Kronprinz, der Großherzog, die kinzen, der Geveralügb und die fremdlän⸗ diſchen Offtziere haben den Weg von Karls⸗ ruhe nach Durlach zu Wagen zurückgelegt, wo ſie die vor der Karlsburg bereit gehalteneu Pferde beſtiegen. Das friſche Ausſehen Sr. Ma⸗ ieſtät hat im Publikum freudig überraſcht. Be⸗ günſtigt durch eine herrliche Herbſtluft und Sonnenſchein hat ſich ein militäriſches Schauſpiel entrollt, welches nicht nur der Stadt auch einer Maſſe von Beſuchern zu Wagen und zu Fuß nicht aus dem Gedächtniß ſchwinden wird; es war aber auch ein Vergnügen, unſere Landesſöhne in ſo ſtolzer, ſtrammer Haltung aus⸗ und ein⸗ ziehen zu ſehen. Pforzheim, 15. Sept. In der Nacht von Samſtag auf Sonntag wurde im Neubau des Herrn Kutſcher Geiſelhardt am Wolfsberg ein gemeiner Bubenſtreich verübt, indem ſämmtliche ſteinerne Fenſtergewände heraus⸗ geriſſen und zertrümmert wurden. Hoffentlich wird der Urheber ermittelt. Pforzheim, 14. Septbr. Unſere Stadt feiert am nächſten Sonntag die Eröffnung des prächtig gelegenen Stadtgartens. Der Garten iſt auf dem von der Stadt zur Ver⸗ fügung geſtellten oberen Rennfeld vom Pforz⸗ heimer Gartenbauverein mit großen Opfern angelegt und verſpricht eine der ſchönſten Zierden der Stadt zu werden. Der Garten⸗ bauverein wird mit dieſer Eröffnung ſeines Gartens eine auf dem Stadtgartenterrain arrangirte größere Pflanzen⸗ und Blumen⸗ Ausſtellung verbinden, welche vom Samstag den 19. bis Montag den 21. Sept., Abends, dauern wird. Neben der Ausſtellungshalle iſt auch eine proviſoriſche Reſtaurationshalle exrichtet und wird die Feuerwehrkapelle am Sonntag Nachmittag im Garten konzertiren. „Bruchſal, 14. Sept. Von volkspartei⸗ licher Seite wird behauptet, bei dem erſten Wahlgang zum Bürgerausſchuß ſeien Un⸗ regelmäßigkeiten vorgekommen, weßwegen die Wahl angefochten werden wird. Aus dem Amt Adelsheim, 14. Sept. Geſtern wurde im Gaſthaus zum Engel in Berolzheim, A. Tauberbiſchofsheim, eine landwirthſchaftliche Beſprechung abgehalten, welche aus Berolzheim und den umliegenden Orten ſehr zahlreich beſucht war und bei welcher Herr Obſtbaulehrer Bach aus Karls⸗ ruhe einen ſehr lehrreichen Vortrag über Obſtbau und Obſtbaumzucht abhielt. ◻Oſterburken, 15. Sept. Unſerem Mit⸗ bürger, Herrn Glaß, ſeit einigen Fahren unter der Firma C. F. Glaß u. Co., Piano⸗ fortefabrik in Heilbronn etablirt, wurde ge⸗ legeutlich des Beſuches der Ausſtellung durch den Großherzog die hohe Ehre zu Theil, demſelben über Verſchiedenes bezüglich ſeines Fabrikats Auskunft ertheilen zu dürfen. Der Großherzog ließ ſich daun auf einem Re⸗ naiſſance⸗Inſtrument in Nußbaumgehäuſe eine Piece vorſpielen und fand Ton und Klang⸗ fülle ſehr hübſch.— Soviel uns bekannt, befindet ſich die Nie⸗ derlage der Glaß'ſchen Inſtrumente bei Herrn Th. Sohler hier und iſt der Abſatz hier ein nicht unbedeutender, namentlich in beſſeren Stücken. Pfälziſche Nachtichten. Ludwigshafen, 14. Sept. Heute Nach⸗ mittag um 4 Uhr fand in einer hieſigen Wirth⸗ ſchaft eine große Schlägerei Rer⸗ bei welcher es maſſenhaft Prügel und mehrere Meſſerſtiche abſetzte. Als die Polizei ankam, konnte ſie ſich noch perſönlich von den Blutſpuren und dem Durcheinander überzeugen und von dem Vorfall protokollariſch Kenntniß nehmen. Diedesfeld, 14. Sept(Ggw.) Der Garten⸗ moſt iſt hier faſt vollſtändig verkauft und zwar um den Preis von 9 bis 10 Mk. per 40 Liter. Den Beſitzern iſt dieſer frühzeitige Verkauf um ſo weniger zu verübeln, als vorausſichtlich auch bei guter Witterung in einigen Wochen alles zuſammengefault wäre. Neuſtadt, 14. Sept. Die am vergangenen Mittwoch im Kielhöfer'ſchen Lokale abgehal⸗ tene Generalverſammlung„pfälziſcher Schrift⸗ ſteller, Künſtler ꝛc.“ war bedauerlicher Weiſe nur von vier Herren beſucht. Deidesheim, 14. Sept. Der geſtern da⸗ hier abgehaltene Vorturnerkurs des 4. Bezirks war von 32 Vorturnern beſucht. Die Uebungen, die unter perſönlicher Leitung des Bezirks⸗ turnwarts Herrn Schmitt aus Ludwigshafen, gemacht wurden, gaben Zeugniß von der Tüch⸗ tigkeit derjenigen Männer, in deren Hände das Turnweſen unſeres Bezirks gelegt iſt und unterliegt es keinem Zweifel, daß unter ſolchen Kräften nur tüchtiges geleiſtet werden kann. Ruppertsberg, 14. Sept. Heute in der Frühe wurde Fritz Theis, aus Mußbach ge⸗ bürtig und dahier verheirathet, an der Thür ſeines Viehſtalles erhängt aufgefunden. Der⸗ ſelbe war Vater von 4 unmündigen Kindern und dem Schnapsgenuſſe ſehr ergeben. Die entſtandenen Zwiſtigkeiten mit ſeiner Ehefrau ſollen das Motiv dieſer unſeligen That geweſen ſein. Pr. Kirchheimbolanden. 14. Sept. Welch' reicher Segen an Obſt vorhanden iſt, mag der Umſtand beweiſen, daß für unſern Obſt⸗ markt aus drei Gemeinden allein 20,000 Etr. zum Verkaufe angemeldet ſind.—Die General⸗ verſammlung des Obſtbauvereins Rockenhauſen 1 eine eifrige Beſchickung der hieſigen Obſt⸗Ausſtellung. Hoffentlich wird der er⸗ freuliche Umſchlag in der Witterung auch Weinbergbeſitzer veranlaſſen, das edle Gewächs des Weinſtocks zur Ausſtellung zu bringen. Heſſiſche Nachrichten. Mainz, 15. Sept. Für Schiffer. Der hieſigen Hafencommiſſion iſt von Seiten der preußiſchen Bauverwaltung in Höchſt die Mittheilung zugekommen, daß der ſeitherige Schiffsweg an der Wehrlauſtelle zu Höchſt durch einen Fangedamm geſchloſſen ſei, ſo daß Flöße und Schiffe nunmehr die rechte Mainſeite befahren müſſen. Es iſt aber nicht gelungen jan dieſer Stelle eine größere Waſſer⸗ tiefe als 60 Centimeter(bei einem Waſſer⸗ ſtand von 88 Etm am Staatspegel) zu er⸗ halten. Die Schiffer werden daher erſucht, ihre zu Thal gehenden Schiſfe nicht zu ſchwer zu befrachten, damit ſie dieſe Stelle ohne Gefahr paſſiren können. Die preußiſche Bau⸗ verwaltung übernimmt keine Verantwortung für einen etwa eintretenden Unglücksfall. Mainz, 14. Sept. Die Strafkammer in Mainz verurtheilte vor einigen Tagen einen ſog. Geſangskomiker, der in Wirthſchaften zur Verſpottung der katholiſchen Ordensprieſter im Koſtüm eines Mönches obſzöne Couplets ſang, zu 6 Wochen Gefängniß.(In Mann⸗ heim wurde ein Lehrer, der ſich in einer ge⸗ ſchloſſenen Geſellſchaft ein ähnliches Ver⸗ brechen zu Schulden kommen ließ, auf dem Disziplinarweg viel härter beſtraft. Der Denunciant läuft aber immer noch herum. D. R. „Mainz, 15. Septbr. Eine Flugſchrift, die ſich gegen die Sozialiſten wendet und den Titel führt:„Wo ſind die Freunde der Ar⸗ beiter? heute hier maſſenhaft ver⸗ 50 wurde breitet. Flonheim, 13. Sept. Bis geſtern haben Nachgrabungen auf dem Marktplatze, zwiſchen der„Germania“ und der neuen Kirche ſtatt⸗ gefunden und wie man hört, ſehr intereſſante Funde aus der Römerzeit zu Tage befördert, die alle als Eigenthum des Alterthumsvereins in Worms, der die Arbeiten veranſtaltet hat, dahin wandern. Man ſoll jedoch jetzt Ein⸗ halt geboten haben, da man befürchtet, bei weiteren Nachgrabungen dem Fundament der neuerbauten Kirche zu nahe zu kommen und dieſes zu beſchädigen. Kaſtel, 15. Sept. Zwiſchen hier und Er⸗ benheim iſt heute Nacht ein Raubanfall ver⸗ übt worden. Ein bis jetzt noch unbekannter Arbeiter ging mit einem älteren Manne aus Bretzenheim in der Richtung nach Erbenheim zu, dieſer wurde aber plötzlich von dem Arbeiter zu Boden geriſſen und mit einem ſchweren Stein ſo furchtbar am Kopfe verletzt, daß der Un⸗ glückliche beſinnungslos auf der Straße liegen blieb; dem Ueberfallenen wurde die Baar⸗ ſchaft im Betrag von 30 Pfg. geraubt. Als der Verletzte wieder zu ſich kam, ſchleppte er ſich hierher, von wo aus er in das Hoſpital nach Mainz verbracht wurde. Aus Oberheſſen, 15. Sept. Mit großem Intereſſe hat man in unſerer ſo obſtreichen Provinz von der Gründung einer Obſtver⸗ werthungsgeſellſchaft in Darmſtadt entgegen⸗ genommen. Die Geſellſchaſt hat ſich als „Eingetragene Genoſſenſchaft“ zum Zwecke der Verwerthung und Verarbeitung des Obſtes und ähnlicher Felderzeugniſſe vorerſt mit 18 Mitgliedern konſtituirt; die Geſellſchaft beſteht aus dem Herrn Verbandsſekretär Karl Ihrig als Direktor, Oberverwalter Guſtav Dettweiler als Stellvertreter und Landwirth Martin Rinn als Beiſitzer, ſümmt⸗ lich in Darmſtadt. Die Gründung der Geſell⸗ ſchaft iſt wohl der Anregung des Central⸗ vexbandes der heſſiſchen Landwirthſchaftlichen Konſumvereine zu verdanken; der an der Spitze dieſer Vereine ſtehende Polizeirath Haas hat thatſächlich in Gründungen eine ſehr glückliche Hand und ſtellt man deßhalb von vornherein den Unternehmern ein günſtiges Prognoſtikon.— 103 oberheſſiſche Militärpflichtige, welche ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlaſſen haben, ſind auf den 13. November vor das Landge⸗ richt Gießen zur Hauptverhandlung geladen. — In Crainfeld im oberheſſiſchen Kreiſe Lauterbach fand dieſer Tage die Hauptver⸗ ſammlung des Vereins für Züchtung und Veredlung der reinen Vogelsberger Rind⸗ mit Viehſchau und Preisvertheilung ſta Gerichtszeitung. o. Mannheim, 14. Sept.(Ferien⸗Straf⸗ kammer.) Vorſitzender Herr Landgerichts⸗ Direktor Baſſermann, Vertreter der Großh. Staatsbehörde die Herren Staatsanwälte Dietz und v. Duſch. 1) Karl Friedel, 17jähriger Taglöhner von Fahrenbach z. Z. hier, ſoll ſich an der 12 Fahre alten Roſa Weber unzüchtiger Hand⸗ lungen ſchuldig gemacht haben, wird jedoch freigeſprochen. 2) Adam Bohn, 22jähriger led. Taglöhner von Untergimpern nahm am 19. Juli aus einem Schiffe auf der Schiffswerfte hier ein Paar, dem Schiffsjungen Müßig gehörige Laſchenſchuhe im Werthe von 4 Mark weg. Ferner unterſchlug er am 26. Juli ſeinem Herrn, Bäcker Michael Hermann, Bretzeln mit Korb und Tuch im Werthe von zuſammen 11 M. 40 Pfg. Der Angeklagte wird wegen Unterſchlagung und wiederholten Rückfalls in den Diebſtahl zu einer Geſammtgefängniß⸗ ſtrafe von 8 Monaten verurtheilt. 3. Johann Georg Müller VII., 60jähriger verh. Landwirth von Weinheim, grub am Weinberg des Georg Ebert II. Erde in der Länge von 50 Meter und in der Breite von 22 Centimeter ab, wodurch eine Grenzver⸗ änderung zum Nachtheil des Ebert verur⸗ ſacht wurde. Er erhielt vom Bezirksamt deshalb eine Strafverfügung von M..— event, 1 Tag Haft. Das Schöffengericht, an welches er Berufung ergriff, erhöhte die Strafe auf M. 10 event. 3 Tage Haft. Da ihm dieſe Steigerung noch weniger zuſagte legte er abermals Berufung bei hieſiger Strafkammer ein, welche die zuerſt erkannte Strafe wiederherſtellte. 4. Gottlieb Heck 44jähriger Taglöhner und deſſen 36jährige Ehefrau gaben ſich dem Spiel, Trunk und Müßigang derart hin, daß ſie in einen Zuſtand geriethen, in welchem ſie für ihren Unterhalt und den ihrer 6 Kinder nicht mehr ſorgen konnten und durch Vermittlung der Behörde fremde Hülfe in Anſpruch ge⸗ nommen werden mußte. Es kam dem wür⸗ digen Ehepaar vor, daß es Tage, reſp. Nächte lang im Freien campirte während man den Kindern einen höchſt primitiven Unterſchlupf verſchaffte. Der Mann fiel bei einer ihm übertragenen Arbeit in Folge von Trunken⸗ heit zu Boden und war nicht mehr fähig weiter zu arbeiten. Die Frau iſt ferner be⸗ ſchuldigt, daß ſie in einer ſolchen Verfaſſung in einer Wirthſchaft durch Schimpfen ruhe⸗ ſtörenden Lärm verurſachte. Gottlieb Heck erhielt vom Schöffengericht 14 Tage, ſeine vielbeſtrafte Ehefrau 4 Wochen Geiüngniß unter Ueberweiſung an die Landespolizei⸗ Letztere unterwarf ſich vor der Verhandlung dem erſtrichterlichen Erkenntniß. Die Berufung ihres Mannes wurde abgewieſen. 5. Konrad Eisler, 51jähriger verh. Arbeiter von Iba, jetzt in Heidelberg, ließ ſeinen 13 Jahre alten Knaben Blumenſträuße in den Wirthſchaften verkaufen, wofür er vom Schöf⸗ fengerichte eine Haftſtrafe von 3 Tagen er⸗ hielt, welche Strafe in heutiger Berufungs⸗ inſtanz beſtätigt wird. 6. Jakob Ruf, 23jähriger led. Schneider⸗ geſelle von Haßloch(Rheinpfalz) war unge⸗ fähr 8 Tage bei dem Schneidermeiſter David Konrad in Waldangelloch beſchäftigt, als er 1 unter Mitnahme eines neuen Anzugs im Berthe von 24., der ſilbernen Cylinder⸗ uhr nebſt Kette ſeines Meiſters im Werthe von 16 M. und Hoſenſtoffe in einem ſolchen von 4 M. ſtillſchweigend und ungeſehen nach einer ihm behaglicher dünkenden Gegend ab⸗ drückte. Der vielfach, unter anderem ſchon mit einer einjährigen Zuchthausſtrafe beſtrafte Angeklagte erhält eine ſolche von 1 Jahr 6 Monaten, auch wird auf dreijährigen Ehr⸗ verluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt. 7. Jakob Lamade, 21jähriger led. Maurer und Philippine Schahn von Rohrbach mach⸗ ten ſich des Widerſtands gegen die Staatsge⸗ walt dadurch ſchuldig, daß 1. Lamade dem Steuer⸗ aufſeher Kramer, welcher wegen rückſtändiger Steuer eine Uhr pfänden wollte, die Worte zurief: Sie haben dazu kein Recht und ihm gleichzeitig einen Stoß auf die Bruſt verſetzte; 2) die Schahn, daß ſie ſich einmiſchte und ihm mit Durchhauen drohte. Letztere nahm die ihr vom Schöffengericht zuerkannte Strafe an. Lamade legte gegen die ſeinige auf 14 Tage Gefäugniß lautende, Berufung ein, welche den Erfolge hatte, daß die Strafe auf eine Woche ermäßigt wurde. Dieſe Min⸗ derung verdankt er ſeiner damaligen Be⸗ trunkenheit. Ein Fall wurde vertagt, B 15. Septbr.(Schöffen⸗ gericht. 1. Chriſtine Leppert, 35 Jahre alt, Ehe⸗ frau des Maurer Fräckel in Alsheim, hat ſich ein Paar Schuhe, welche ſie auf einem Feld⸗ weg fand, widerrechtlich angeeignet und wird dieſerhalb mit 8 Tagen Gefängniß und mit Tragung der Koſten beſtraft. 2. Der Wirth Friedrich Schuck, 31 Jahre alt, von hier, hatte einen widerſpenſtigen Kellner entlaſſen und demſelben verboten, ſeinen Koffer mitzunehmen, als dieſer dies kurz vor Mitternacht mit zwei herangeholten Arbeitsleuten heimlich bewerkſtelligen wollte, auch hatte Schuck noch 25 M.„Wechſelgeld“ an den Kellner zu fordern. Es kam wegen des Koffers zu einer Zerrerei, bei welcher einer der Helfershelfer eine blutige Bekannt⸗ ſchaft mit einem Bierglaſe machte, welches Schuck in der Hand trug. Dieſerhalb ſteht er heute wegen„vorſätzlicher gefährlicher Körperverletzung“ vor Gericht und wird, nach einer überzeugenden Vertheidigungsrede des Herrn Rechtsanwalts Schweikert von Fran⸗ kenthal, auf Grund der Zeugenausſagen, als nicht überführt ſreigeſprochen Die Koſten fallen der Staatskaſſe zur Laſt. 3. Wegen der üblen Gewohnheit, im Peit⸗ ſchenknallen eine gewiſſe Virtuoſität zu zeigen, hatte der Dienſtknecht Karl Klemm, 22 Jahre alt, von hier, ein Strafmandat über 9 Mark erhalten und hiergegen Einſpruch erhoben. Das Schöffengericht faͤnd übrigens dieſe Strafe ganz angemeſſen und wies die Berufung ab, indem es dem Klemm noch die Koſten des Verfahrens aufbürdete. 4. Karl Rand, 23 Jahre alt, Maurer von Mundenheim, hatte ſich drei Mal den Feuer⸗ wehrübungen entzogen und wurde dieſerhalb von polizeiwegen mit 10 Mark Geldbuße be⸗ dacht. Das Schöffengericht ermäßigte heute als Berufungs⸗Juſtanz das Strafmaß auf 8 ene event. 1 Tag Haft und Tragung der oſten. 5. Der Fabrikarbeiter Philipp Rothan, 21 Jahre alt, von Haßloch, hatte die Pfälziſche Bahn um das Fahrgeld von hier nach Haß⸗ loch mit 75 Pfennig bringen wollen, un wird dieſerhalb wegen Betrugs mit 5 Tagen Gefäng⸗ niß und den Koſten beſtraft. 6. Die kürzlich vertagte Sache wegen des polizeiwidrigen charrens eines todten Hundes durch den Philipp König, 67 Jahre alt, Tagner von Frieſenheim, ſtand heute wie⸗ e urtheilung de n wegen 5 tretung der Geſunbheite⸗Bor⸗ ſchriften zu 9 Mark Geldbuße event. 3 Haft. Auch hat König die Koſten des fahrens zu tragen. 7. Die dem Trunke ſtark ergebene Marga⸗ retha Schotterer, 48 Jahre alt, Ehefrau von Johann Siegmeier hier, hatte 0 licher Ruheſtörungen, verübt durch und Schreien, ein Strafmandat über 8 Tage Haft erhalten, und hiergegen W angemeldet. Das Gericht beſtätigte dieſe Strafe und diktirte der ruheſtörenden Schotterer auch noch die Koſten f 8. Leopold Eberle, 21 Jahre alt, Fabrik⸗ arbeiter von Dannſtadt, in Mundenheim wohnhaft, hat ſich wegen Sachbeſchädigung zu verantworten, und wird als nicht über⸗ führt, freigeſprochen. Die Koſten fallen, mit Ausnahme der der Entlaſtungszeugen, der Staatskaſſe zur Laſt. 9. Johann Koch, Jahre alt, Tagner von Rheingönheim, erhält wegen Hausfriedens⸗ bruch und Sachbeſchädigung eine Geſammt⸗ gefängnißſtrafe von 8 Tagen und außerdem noch wegen groben Unfugs 8 Tage Haft zu⸗ erkannt und hat für die Koſten des Ver⸗ fahrens aufzukommen. 10. Sophie Haubenſack, 18 Jahre alt, Dienſtmagd von Schierbach, zuletzt auf der Friedensgu in Dienſt, wird wegen des fort⸗ geſetzten Vergehens des einfachen Diebſtahls zu 1 Monat Gefäugniß verurtheilt und außer⸗ dem noch in die Tragung der Koſten. 11. Der mit einem langen Sündenregiſter von Vorſtrafen geſegnete Tagner Jakoh Franz, —— 3 ie eeeee eeeeeirkürgr. reiaprcr r 3 4. Seite. Badiſche Volks⸗Zeitung F. Septemder⸗ Jahre alt, von Oggersheim, wird wegen Bettel mit 14 Tagen Haft in Strafe genommen. 12. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird hierauf gegen Eleonore Thouſſain, 21 Jahre alt, Kellnerin von Zweibrücken, verhandelt. Nach der Anklage ſollte dieſelbe bei einem delikaten Abenteuer ihrem Herzallerliebſten einen Hundertmarkſchein der ſich ſpäter wieder fand entwendet haben. Auf Grund der heutigen Zeugenvernehmung wurde die aus der Haft vorgeführte Angeklagte freigeſprochen und die Koſten der Staatskaſſe aufgebürdet. Handelszeitung. Effectensocietät. Frankfurt, 15. Sept. Umsätze bis 6½ Uhh Abends. Oredit 285½8—%% bz., Staatsbahn 238 bz., Lomharden 116½.—112½ bz. Galizier 195¾8—/ bz. u.., Dis- Sonto-Commandit 192½—/ bz., Böhmeu 227½ bz. u. ., Elbthal 137¾ bz., Böhm. Nordbahn 151% bz., Lemberg-Czernowitz 188/8—%/., Werrabahn 85¼ BZ., Gotthard-Ahtien 105¼16—½ bz., 1871er bis 78er Russen 95½ bz., Egypter 66 bz.compt., 5p0t. Ital. 95%/1 bz. Ult., Ungar. Goldrente 81 bz. 6½ Uhr; Credit 284%, Hess. Ludwigsbahn 1088/. Bei ruhigem Verkehr blieben österr, Bahnen be⸗ Uauptet; rige Werthe notirten schwächer. Berlin, 15. 8 55 Nachbörse. Credit-Actien 478.— Pr. ult., Staatsbahn 478.— pr. ult., Lombarden 228.— er ult., Disconto-Commandit 192.60 per ult., 1880er ussen 81.80 per ult., aproz. Ungar. Goldrente 81.— ver ult., Deutsche Bänk—.—. Faris, 15. Septbr. Schluss-Course. spot. amort. Reute 88.50, 4½p0t. Rente 109.77, Ital. Rente 95.85, 400t. Egypter 884.—, Neue Türken 17.15, 4pOt. Spanier 56½, Staatsbahn 597.—, Lombarden 287.—, Banque Ottomane 545.—, Cheque London 29½8. London, 15. Septbr. Consols 100%, Egypter 66½, Spanier 56%, 1878er Russen 95½½, Türken 16 ½, ngar. Goldrente 80½. EPrivat-Disconto—3½%. Berlin, 15. Sept. Weizen Sept.-Octb. 155.—, April- Mai 168.50 9 0 Septbr.-Oétbr. 188.50, April-Mai 146.— Rüböl 10c0 45.50, April-Mai 47.70, Spiritus 100 41.80, April-Mai 42.60, Hafer Sept.-Octbr. 128.50, April-Mai 132.—, Weizenmehl o loco 19.70, dto. 00 20.50, Roggenmehl 0 loco 18.70. Cöln, 15. Septer. Weizen hiesiger 16.50, Roggen Biesiger 14.50, Hafer Ioco 13.50, Rüböl 1000 24.90. 15. Sept. Zucker Rend. 88pOt. 24.30 bis 8⁰ Bromen, 15. Sept. Petroleum loco.50, Schmalz (Wilcoz) loco unverzollt 34.25. Payis, 15. Sept. Zucker per Sept. 48.70, per Jan.⸗ April 53.20. Mehl Septbr. 49.50, Januar-April 50.50. Talg 67.50 Pest, 15. September. Herbstweizen.25 G.—, B. Frühjahrs-Welzen.95 G..— B. Havre, 15. Sept. Kaflee per Sept. 46.—, per Oetob. 16.„ ruhig. Antwerpen, 15, Sept. Petroleum 1000 18.62, Septb.- Dezbr. 18.75, Rübenzucker 100 41.„Schmalz 82.25, kondon, 14. Septbr. Zucker, roher Rohrzucker behauptet, Rübenzucker 16 sh., neue Ernte 16 sh. 10½% d. Kaffes. Ostindischer u. Ceylon ſest. Jute und Reis ruhig. Original⸗Telegramme und Neueſte Nachrichten Mannheim. Für die heſſiſche Strecke der Straßenbahn von Mannheim über Käferthal und Viernheim nach Weinheim hat die heſſiſche Regierung eine Sub⸗ bention von 13000 Mark pro Kilometer bewilligt. * Der Parteitag der norddeutſchen Demokratie in Hamburg hat nicht allein durch die Art und Weiſe, wie die große, von circa 5000 Perſonen beſuchte Volks⸗ verſammlung verlief, einen befremdenden Abſchluß gefunden. Thatſache iſt nun, und das muß jeden ächten Demokraten mit Bedauern erfüllen, daß wir nicht blos eine ſüddeutſche Volks⸗Partei, ſon⸗ dern auch nunmehr eine norddeutſche de⸗ mokratiſche Partei haben, von welcher ein Theil auf dem Standpunkt des Partiku⸗ larismus, der andere— und zwar gerade die Hamburger Geſinnungsgenoſſen auf dem des Unitarismus fußen. werden darüber morgen berichten. Berlin, 15. Sept. Ein Privattelegramm der„Frankfurter Zeitung“ meldet, daß der Bundesrath noch materielle Deklara⸗ rationen zu dem Börſenſteuergeſetz erlaſſen wird, unter Berückſichtigung der Wünſche und Anregungen der Handelsvorſtände, was jetzt offtziös beſtätigt wird. Darin liegt das beſte Zugeſtändniß der Mangelhaftig⸗ keit des Geſetzes.— Die Verlängerung des kleinen Belage⸗ rungszuſtandes über Berlin und Hamburg iſt entgegen der allgemeinen Erwartung vom Bundesrathe zwar noch nicht be⸗ ſchloſſen worden, ſteht jedoch außer allem Zweifel.— Als Candidat für das Bisthum Erme⸗ laud wird, nach der„Frankfurter Zei⸗ tung“, der Domprobſt Kayſer in Breslau genannt.— Zu den ſächſiſchen Landtagswahlen. Im Chemnitzer 1. Wahlkreiſe wurde Stadtrath Kaufmann Klauß mit 3655 gegen Liebknecht(1660 Stimmen) von den vereinigten Konſervativen, Nationallibera⸗ len, Freiſinnigen und dem Arbeiterverein als Landtagsabgeordneter für Chemnitz gewählt. In Chemnitz⸗Land erhielt der Sozialdemokrat Geyer(Großenhain) 1710 Stimmen, der bisherige Abg. Möbius (konſervativ) nur 1081 Stimmen. In den drei Dresdner Wahlkreiſen wurden die Konſervativen Bartholomäus und Wetzlich, ſowie der Sozialdemokrat Kaden gewählt, in Leipzig Baſſenge, Na⸗ tionalliberal. Der ſpaniſch⸗deutſche Couflikt beſchäftigt in hervorragender Weiſe noch immer die franzöſiſche Preſſe, und das will viel heißen, denn dieſelbe hat mit ihren eigenen Wir Angelegenheiten und vor Allem mit den nahe bevorſtehenden Wahlen alle Hände voll zu thun. Die neueſten Nummern tonangebender und gemäßigter Blätter ſind der Anſicht, daß das Feuer unter der Aſche noch weiter glimmt und daß es keines beſonders ſtarken Windſtoßes bedürfe, um dasſelbe zu neuen lodernden Flammen anzufachen. Der„Figaro“ iſt ſogar der Anſicht, daß der Ausbruch einer Militär⸗ Revolte zu erwarten ſtehe. Die in Spanien zur Zeit herrſchende ruhige Stimmung iſt allerdings nur die Frucht davon, daß man ſich dort einredet, das deutſche Reich werde keine Anſprüche auf die Karolinen erheben, ja ſogar noch wei⸗ tere Inſelgruppen gänzlich fallen laſſen. Sollien ſich die Spanier in dieſer Vor⸗ ausſetzung getäuſcht ſehen, ſo darf man ſich allerdings auf neue Ueberraſch⸗ ungen gefaßt machen. Inzwiſchen hat ſich auch die Nachricht von dem feindſeligen Auftreten des ſpaniſchen Gouverneurs von Hap gegen den Kapitän des ſpaniſchen Kriegsſchiffes San Quentin, welcher ſich geweigert haben ſoll, auf das deutſche Kanonenboot feuern zu laſſen und nur durch Anwendung ſeines Rerolvers von dem läſtigen Auftreten des übereifrigen Gouverneurs ſich habe frei machen können, als eine müßige Er⸗ findung der„Times“ herausgeſtellt. Dieſer Widerruf kommt etwas ſpät, beinahe wäre er ſogar zu ſpät gekommen, um einen blutigen Krieg zu verhüten. Marſeille, 15. Sept. Geſtern ſind 7 Todesfälle an Cholera vorgekommen. * Paris, 15. Sept. Während Clé⸗ menceau unter freiem Himmel, wie ein zweiter Antonius, ſeine Wahlreden halten mußte weil die Gegegenpartei das von ihm in Ausſicht genommene Verſammlungs⸗ lokal beſetzt hält, macht es ſich der Mi⸗ niſter des Innern Allain Targé bequem, indem er ſich in einen Banketfeſtſaal zu⸗ rückzieht, um ſeine Wahlreden zu halten und dann für ſeinen Cabinetschef Briſſon einzutreten mit welchem er ſich ſolidariſch er⸗ klärt. Er ſprach ſich auch für die Trennung der Kirche vom Staate aus, es gebe aber dringendere Fragen zu erledigen, nament⸗ lich die Vertheuerung der Steuerlaſten. Aus den gegenwärtigen Kolonien müſſe man möglichſt Nutzen ziehen. Die Politik der Eroberung weiſe er entſchieden zurück. Er hoſſe, die Wahlen würden eine gou⸗ vernementale demokratiſche Majorität er⸗ eben. In Anam und zugleich auf Madagaskar wird die Situation für die Franzoſen wieder ernſter. General Courcy hat— nach dem Vorbilde Napoleons I.— einen neuen König eingeſetzt, allerdings nur in Anam. An Stelle des abgeſetzten Königs Tuduc, dem leicht etwas Menſchliches paſſiren könnte, iſt ſein Adoptivſohn Chanmong als neuer König feierlichſt eingeſetzt worden. Er zog um 8 Uhr im Palaſt ein, gefolgt von den Prinzen von Geblüt, dem höchſten Rath und dem Hof. Die franzöſiſchen und annamitiſchen Truppen bildeten Spa⸗ lier; die franzöſiſche und die annamitiſche Flagge wehten auf dem Palaſt. Der König bezeigte in ſehr würdiger Weiſe ſeine Zuneigung zu Frankreich. Er iſt 23 Jahre alt. Alle Kunſtſchätze, welche die franzöſiſche Armee geſammelt und bewacht hatte, wurden an den König ausgeliefert. Brüſſel, 15. Sept. Der„Mouvement Geographique“ meldet: Lieutenant Wiß⸗ mann iſt von Lubuku zu Waſſer in Kua⸗ muth, von Dr. Wolff, Francois, Lieute⸗ nant Müller, Jutſchmidt und Schneider begleitet, eingetroffen. Franz Müller und Schneider ſind geſtorben. Für die Schiff⸗ fahrt beſteht kein Hinderniß, Kuamfini iſt der untere Lauf des Kaſſaifluſſes, Jankurn, der Leopoldsſee und Kuango ſind die Zuflüſſe desſelben. Rom, 15. Sept. Vom 13. d. M. Mitternacht bis zum 14. d. M. Mitter⸗ nacht ſind in der Provinz Parma 12 Choleraerkrankungen und 8 Choleratodes⸗ fälle, in Reggio Emilla 2 Erkrankungen, in der Provinz Palermo 13 Erkrankungen und 4 Todesfälle vorgekommen. Peſt, 15. Sept. Ein Perſonenzug und ein Laſtzug der ungariſchen Staatsbahnen ſtießen auf der Semliner Linie Abends bei Halas zufammen. Ein Paſſagier iſt todt, vier ſind lebensgefährlich verwundet. Sieben Perſonenwagen und vier Laſt⸗ wagen ſind zertrümmert, der Poſtwagen iſt beſchädigt. * 55 igshafen. Z Möbelmagarin Oacersbeimerſtr. S Maunheiner Schnhwaaren⸗Hazar. I. Lutz, Marktplatz G 2. 8. „Ehrhart. wi 865 Brancrei Dahringer Cenkral⸗Krauken⸗& Sterbe⸗Kaſſe der Maler und verwandten Berufsgenoſſen Deutſchlands E. U. 71, Sitz Hamburg. Filiale Mannheim Die über ganz Deutſchland verbreitete Kaſſe zahlt Krankengeld auf der Reiſe und an jedem Orte Deutſchlands aus. Aufnahme vom 14. bis 45. Lebensjahre findet jeder Auſtreicher, Lackirer, Maler, Tüncher 8 Bergolder, welcher geſund iſt. Der Beitrag in der 1. Klaſſe beträgt Pfg. 3 2.** und wird im Erkrankungsfalle bezählt: 2⁵ 8 pro Woche. * pro Tag 1. Kl. 2 Mk. 40 Pfg., 2. Kl. 2 Mk. 10 Pfg., 8. Kl. 1 Mk. 50 Pfg. Das Sterbegeld beträgt: 1. Kl. 88., 2. Kl. 77., 3. Kl. 55 M. Anmeldungen zur Aufnahme werden jeden Sonntag Vormittag von—11 Uhr im Lokale C 4, A Schillerhalle(Nebenzimmer) entgegengenommen. Die Ortsverwaltung. Großer Mayerhof. Heute Mittwoch Abend Wurſtſuppe, hausgemachte Würſte Bekanntmachung. Anläßlich des für unſer Land höchſt erfreulichen Ereigniſſes der am 20. ds. Mis, ſtattfindenden Vermählung Seiner Königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs mit Ihrer Ho⸗ beit der Prinzeſſin da von Naſſan, erſuchen die ergebenſt Unter⸗ zeichneten die verehrlichen Bewohner der Stabt Mannheim, am genannten Tage die Häuſer ſeſtlich beſlaggen zu wollen. Mannheim, 15. September 1885. Der Gr. Amtsvorſtand Siegel. Der Mo Holz⸗Herſteigerung Küferthal. Die Gemeinde läßt Freitag, den 18. d. M. Vormittags 10 Uhr, folgendes dürr forlen Holz aus hie⸗ ſigem Gemeindewalde auf dem Rath⸗ hauſe dahier verſteigern: 207 Ster Wwiſen, 400 Stück Wellen, 7 Stämme(Pumpenſtöcke), 1½ Ster Stockholz. Käferthal, den 14. Septbr. 1885. 9629 und Sauerkraut. 0 4005 SesSähmft Jweibrücker Hof, 0 4, 6. iß⸗Verſteigerun Haschen-Bier 3 15 t. Kahenſ er 17. i, aus der Aetienbrauerei Löwenkeller. 8784 C. Meiſel R. Lager⸗ und Doppel⸗Bier in bekannt vorzüglicher Qualität liefert frei ins Haus. 5608 Lagerbier. Champagnerflaſche 20 Pfg. 5 11 Doppel⸗Bier. 10 Champagnerflaſche 24 Pfg. 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September 1885, verbunden mit Abſchiedsfeier für unſer Wir bitten unſere verehrl. Mitglieber u zahlreiches Erſcheinen, errn H. G. 9 Verein dentſcher Saupfgenoſſen. Mitgliederverſammlung. Es werden alle Kameraden hiermit eingeladen auf Donnerſtag, 17. Sept. d.., Abends um 8/ Uhr pünktlich im Lokal Habereck zu er⸗ ſcheinen. Beſprechung der Fahnen⸗Weihe. 9586 Der Borſtand. Ein braver junger Mann, im Alter von ca. 18 Jahren wird zum Magazin⸗ arbeiten geſucht. Offert. unter 2 9624 in der Exped. ds, Bl. BR 3, 14. R, 8 14, Täglich er aus den beſten Obſt⸗ ſorten gewählten, ſelbſt gekelterten Apfelmost. 9609 Rothwein. Durch direkten Einkauf bei den Pro⸗ duzenten, kann einen ganz vorzüglichen 1er Burgunder à 70 Pfg. pr. Fl., 1878er Burgunder à 85 Pfg. pr. Fl, „ Oberingelheimer à 100 Pf. per Flaſche, unter Garantie für reinen Naturwein, liefern. In Gebinden entſprechend billiger. 6911 G. Krausmann, U 2, l. Zur Apfelmühle. Täglich 8 Süssen Apfelmoest friſch von der Kelter. 8912 F. 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