* allen Zweig⸗Expeditionen und Trägerinnen. Poſt⸗Anſtalten des und Feiertage⸗ Abonnementspreis: o Monat 50 Ufg. Auswärts durch die Poſt 65 fo. Man abonnirt in Mannheim bei der Expedition k 6, 2, ſowie bei 6 Auswürts bei allen s deutſchen Reiches und den Briefträgern. Die Badiſche Volkszeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn Herausgeber br. jur. Hermann Zaas in Mannheim. Vadiſche ollis-Zeilung Votationsdruck der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei, E6, 2 neben der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim. Srtſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg.— Auswärtige Anzeigen 20 Pfg.— Reklamen 30 Pfg. Anfeigen werden von allen Annoncen⸗Expeditionen, von unſeren Agenturen und Trägerinnen, ſowie im Verlag entgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. 5 Nannheimer 221.(Erſtes Blatt.) Sladt-Anzeiger und Handels⸗Zeitung. Organ für Jedermann. 9% Unſere heutige Num⸗ mer umfaßt 16 Seiten. Geſchichts⸗Kalender. Am 20. September. 11607. Frieden von Ryswick, einem Dorfe beim Haag in den Niederlanden, zwiſchen den Verbündeten und Frankreich. Dieſes behielt die Franche Comté, Straßburg und alle reunirte Gebiete im Elſaß und gab an das deutſche Reich nur zurück Freiburg, Breiſach und Kehl, Mömpelgard an Würt⸗ temberg, Lothringen und Naney an ſeinen Herzog und Zweibrücken an Schweden. 1102. Schlacht bei Valmy; dieſelbe beſchränkte ſich vornehmlich nur auf ein lebhaftes Ar⸗ llleriefeuer der verbündeten Deutſchen ge⸗ gen die von den Franzoſen beſetzten Höhen. 156. Treffen bei Altenkirchen, durch welches die Franzoſen gezwungen wurden, über den „Rhein zurückzuweichen. 613. Treffen bei Köſen; die Ruſſen unter General Thieleman überfallen eine fran⸗ zöſiſche Reiterkolonne von 6000 Mann, bon welchen 400 auf dem Platze blieben. 200 Wagen wurden von den Ruſſen er⸗ beutet und viele Gefangene gemacht. 19. Die Karlsbader Beſchlüſſe, eine Folge ber ſogenannten„demagogiſchen Umtriebe“, welche die Verpflichtung der Bundesſtaaten, den 13. Artikel der Bundesakte in monar⸗ chiſchem Sinne zu erläutern und auszu⸗ legen, und die Einführung einer provi⸗ joriſchen Exekutionsordnung zur Vollzieh⸗ ung der Bundesbeſchlüſſe enthielten, die Aufſtellung von Regierungsbevollmächtigten auf den deutſchen Univerſitäten anordneten zur genauen Beaufſichtigung der Lehrer und Studenten() die Einführung einer ſrengeren Cenſur, die Errichtung einer Central⸗Unterſuchungs⸗Commiſſion in Mainz zur Entdeckung der demagogiſchen Untriebe() 6865. Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich hebt die Geſammtſtaatsverfaſſung vom 26. ebraar 1861 wieder auf. 670. Zweite Zuſammenkunft zwiſchen Fules 4 Favre und Bismarck, welche wie die Tags vorher ſtattgehabte erfolglos blieb BVor Straßburg eröffnet der Feind ein äußerſt lebhaftes Infanteriefeuer, welches 0 8 Uhr Abends zum Schweigen ge⸗ 0 5 wird. 1841. 0 Italieniſche Truppen rücken in Folge er deutſchen Siegesnachrichten in Rom ein. Zur Karolinenfrage. eber die ruhige Würde, mit welch er Seiten der deutſchen Regierung in der Frolinen⸗Angelegenheit verfahren wor⸗ iſt läßt ſich nur Gutes ſagen und in That iſt denn auch in dieſer Be⸗ Phung die Preſſe aller Parteien des lües voll. Schade nur, daß dabei auch — wieder die Pauke des nationalen Chau⸗ vinismus geſchlagen wird, obgleich dieſe Pauke ein recht großes Loch hat. Wenn wir uns über die Spanier luſtig machen, ſo ſcheint es faſt, als ob ſich die Spanier auch über uns luſtig machen könnten. Denn wenn ſie über die ſcheinbare Ge⸗ fährdung ihrer äußern Würde aus dem Häuschen gerathen, ſo wiſſen wir wirklich nicht, ob dieſe„Don Quixo⸗ terie“ ſich nicht recht gut ſehen laſſen kann neben der„praktiſchen“ Seelen⸗ ruhe, mit welcher das deutſche Volk einer ſcheinbaren Gefährdung ſeiner innern Würde gegenüberſteht. Wir ſagen aus⸗ drücklich: einer„ſcheinbaren“ Gefährdung, denn die inneren Zuſammenhänge der Karolinen⸗Angelegenheit ſind noch viel zu wenig bekannt, un einen ſicheren Schluß darüber zu geſtatten, ob bei derſelben wirklich nicht über die Grenze hinausge⸗ gangen iſt, welche in der Kolonialpolitik einzuhalten der Reichskanzler ſich dem Reichstage verpflichtet hat. Aber ſo viel iſt klar, daß der äußere Schein allerdings für ein ſchr bedenkliches Ueberſchreiten dieſer Grenze ſpricht. Sich hierum ein wenig zu bekümmern, würde dem deutſchen Volke nicht ganz ſchlecht anſtehen und ſo lange es hierin ſeine wirklichen Rechte vergißt, ergibt es ſich nicht gerade dem nächſtliegenden Zeitvertreib, wenn es über den Eifer ſpottet, mit welchem die Spanier ſchon für ihre ſcheinbaren Rechte eintreten. Wir wiſſen wohl, daß die Chauviniſten gleich mit dem Einwand bei der Hand ſein werden, ſo lange das Deutſche Reich dem Auslande gegenüber engagirt ſei, müßten die inneren Meinungsverſchiedenheiten ſchweigen. In⸗ deſſen dieſer Einwand paßt wie die Fauſt auf's Auge. Die Haltung der deutſchen Regierung in dem taktiſchen Verlauf des internationalen Streits findet ja auch den Beifall der geſammten Preſſe, die Frage aber, ob ſie prinzipiell nach den von ihr ſelbſt dargelegten Grundſätzen zur Beſitz⸗ ergreifung der Karolinen berechtigt war, ſteht allein zwiſchen ihr und der Nation, und die letztere hat nicht weniger die Pflicht, wie das Recht, ſich darum zu kümmern, ob die im Reichstage getroffenen Vereinbarungen über die Kolonialpolitik innegehalten werden oder nicht. Wozu wären ſie denn ſonſt überhaupt getroffen worden? Ja, was hätten ſie— da die Kolonialpolitik ſich immer im Auslande abſpielt— überhaupt für einen Sinn, wenn jener chauviniſtiſche Einwand zu⸗ treffend wäre? Wir laſſen, wie geſagt, vollkommen dahingeſtellt, ob die Regie⸗ rung in der Karolinenangelegenheit die von ihr ſelbſt geſteckten Grenzen der Ko⸗ lonialpolitik überſchritten hat; für die Frage, welche wir hier berühren möchten, kommt darauf nichts an. Was wir tadeln, iſt die völlige Stumpfheit der Bevölkerung gegenüber der Wahrung ihrer eigenen Rechte. Nur dann könnte man dieſe Stumpfheit zwar nicht rechtfertigen, aber doch einigermaßen entſchuldigen, wenn ſie gegenwärtig zum erſten Male aufträte, wenn hier eine aus Rückſicht auf die internationale Tragweite der Sache ver⸗ anlaßte Ausnahme vorläge. Allein es handelt ſich thatſächlich um eine in äußern wie innern Fragen ſtets wieder⸗ kehrende Regel. Man denke nur an das Sozialiſtengeſetz: Sechs Wochen lang be⸗ rieth der Reichstag, um die polizeilichen Unterdrückungsmaßregeln in gewiſſe recht⸗ liche Schranken zu bannen; es kam dar⸗ über zu den feierlichſten Vereinbarungen zwiſchen Regierung und Volksvertretung, über die dann nach dem Erlaß des Geſetzes von den polizeilichen Organen einfach wie über ein leeres Nichts hinweggeſchritten wurde. Man kann ſagen, Polizei ſei nicht Geſetz, ſondern eben Polizei, und es ſei ein innerer Widerſpruch, einen der Polizei ausgeſtellten Freibrief mit geſetz⸗ lichen Einſchränkungen verſehen zu wollen, allein wie viel Wahres dieſe Anſicht that⸗ ſächlich auch für ſich geltend machen könne, ſo entſchuldigt ſie ſelbſtverſtändlich nicht das völlige Schweigen, mit welchem Bolk und Volksvertretung die durch ſieben Jahre fortgeſetzte Mißachtung ihres in geſetzlicher Form kundgegebenen Willens ertragen. Und ſo ließen ſich noch viele Beiſpiele anführen, in denen die Nation durch jeglichen Mangel des Widerſtandes es ſelbſt ſanktionirt, daß die Regierung den deutſchen Konſtitutionalismus mehr und mehr ſeines immer nur ſehr dürftigen Inhalts entkleidet.(V..) Städtiſches. Mannheim, 19. September 1885. Br. Aus der Statdraths⸗Sitzung vom 17, Sept. 1885: Die Gemiſchte Kommiſſion zur Prüfung der Arbeiten für die neue Planlegung der Neckargärten iſt auf Samſtag Nach⸗ mittag zu einer Sitzung berufen. Als Mit⸗ glieder der Commiſſion wurden gewählt: Von Seiten des Stadtraths Herr Ober⸗ bürgermeiſter Moll und die Stadträthe Her⸗ ren Bopp, Nöther, Schenk, Schirmer, Sper⸗ ling und von Seiten der Stadtverordneten: deren Obmann oder Stellvertreter und die Herren Hausmann, Bouquet, Preſtinari, Sönker und Thoma. Die Verwaltung des ſtädt. Gaswerks übergibt den Rechnungsabſchluß für das Betriebsjahr 1884/85. Derſelbe weiſt ein er⸗ freuliches Reſultat nach, indem ſich der Rein⸗ gewinn auf 252,000 M. beziffert. „In der Waſſerleitungs⸗Angelegen⸗ heit wurden mehrere Entſchließungen ge⸗ troffen: 8 1. Auf Vorſchlag des Herrn Ingenieurs Smreker wurde die Anſtellung des Herrn Ingenieurs A. Gutknecht in Trier mit einem Jahresgehalt von 4500 M. genehmigt. 2. Zur Beſchaffung des weiter erforder⸗ lichen Perſonals wurde Herr Ingenieur Smreker ermächtigt, zu geeigneter Zeit Aus⸗ ſchreibungen in den betreffenden Fachzeitungen und einheimiſchen amtlichen Organen zu er⸗ laſſen und dem Stadtrath Vorſchläge zu machen. 3. wurde der vorgelegte Organiſations⸗ Entwurf des Herrn Smreker für das Bau⸗ bureau und für die Ausführungsarbeiten genehmigt(wegen Beſchaffung eines geeigne⸗ ten Lokals für das Baubureau von—5 Zimmern ſind Unterhandlungen im Gange) 4. Pläne und Beſchreibungen liegen vor: a. über die Inanſpruchnahme der Staats⸗ ſtraße von Mannheim nach Käferthal zum Zwecke der Zuleitung des im Walde gewonnenen Waſ⸗ ers. b. über Verlegung des Zuleitungsſtran⸗ ges im Inundationsgebiet und durch den Neckar— Einlegung des Rohr⸗ ſtranges mittelſt Taucher.— c. Kreuzung der heſſ. Ludwigsbahn durch die Zuleitung. d. Kreuzung der Feudenheimer Dampf⸗ traßenbahn durch die Zuleitung. Die Operate ſind alsbald den betreffenden Behörden zur Kenntnißnahme und mit Bitte um Genehmigung einzuſenden. 5. In Anſehung des Waſſerleitungs⸗Hoch⸗ reſervoirs wurden Programme und Beding⸗ ungen für das Concurrenz⸗Ausſchreiben zur Erlangung von Entwürfen zu einem Waſſer⸗ thurm genehmigt. Es iſt ein erſter Preis von 1000., ein zweiter von 600 M. feſt⸗ geſetzt. Außerdem behält ſich die Stadt das Kleine Mittheilungen. Ein ſchauerlicher Vorfall ereignete ſich 16. l. Met. in dem Hauſe Mittenwald⸗ e 24 in Berlin. Dort wohnt ein De⸗ Haateur, der ſein bisheriges Geſchäft in der Poſſener traße am Abend vorher verkauft Hatte und ſich zur Ruhe ſetzen wollte. Seine au, die früher einmal in Dalldorf ge⸗ Hheſen, iſt von dort vor zwei Jahren als elt Hentlaſſen worden und hat die 1 eit hindurch ſtill ihre Arbeiten er⸗ 0 b Zwiſtigkeiten in der Familie, von en die N. Z. ſpricht, den Irrſinn von Eüem zum Ausbruch gebracht haben, wird ſihen eſtelt werden müſſen. Genug, geſtern kherhob ſie ſich, zündete im Herde Feuer rachte einen großen Kübel Waſſer zum eden und goß ihn dann ihrem ſchlafenden e üher Kopf und Körper Der Unglück⸗ Kändet ſich in ſchrecklichem Zuſtande in 5 Rritee; die Frau mußte mit Gewalt in krenauſtalt gebracht werden. un Rebhuhn⸗Völker auf ihren Jagden chalten, haben die Jäger im Jülicherlande Msrobates Mittel geſunden, das allgemeine Vachtung verdient. Jeder Knecht nämlich, ſuauf dem Felde ein Neſt findet und es 8 11 behütet, erhält für jedes Ei, wenn en iüclken ausgekrochen iſt, 15 Pfennig. G et er ein Neſt an und bringt die Eier Vagern, ſo erhält er für das Ei 10 Pfg.; die 1 erden von den Haushühnern ausge⸗ ct und ſpäter die Küchlein zu Felde ge⸗ . 80 wurden in einer agdparzelle gerettet. Die Knechte, welche früher 5 t darin fanden, die Eier zu nehmen ene(Schnüren als Zimmerzierde unter den * 8 zu hängen, ſind nunmehr die eifrig⸗ Veſchützer der Feldhühner geworden. Ein Knecht hat ſich durch dieſen Schutz in dieſem Jahre 14 Mark verdient. Der Neſtor der Berliner Kelluer, der erſte Kellner des„Deutſchen Hofes“, Lu⸗ ckauerſtraße 15, Carl Bienau, feiert am 26. d. M. ſein ſechzigjähriges Dienſtjubiläum und leichzeitig ſein 76. Geburtstagsfeſt. Dieſer eteran der Gaſtwirthſchaft hat ſich noch ſeine volle Rüſtigkeit und Friſche bewahrt, ſo daß er bis auf den heutigen Tag voll und ganz ſeines Amtes waltet und keinem jüngeren Kollegen im Dienſt zurückſteht. Sein Chef, Herr Hugo Lißmann, wird den Ehrentag ſeines treuen Gehilfen nicht ohne feſtliche Be⸗ gehung vorübergeheu laſſen. Vorſichtsmaßregel. Touriſt(vor einer Bergbeſteigung):„Frau Wirthin, geben Sie gefälligſt n mich und meine Genoſſen un⸗ gefähr zehn Eier mit“— Wirthin: Soll ich ſie Ihnen hart ſieden oder wollen Sie ſ weich mitnehmen?“— Touriſt:„Natürlich hart ſieden, bitte ich, denn ſonſt wenn wir runterfallen, ſind die Eier auch noch hin!“ Von einem Enkel des Turuvaters Jahn ſchreibt der Milwaukee„Herold“: „Herr Friedrich Ludwig Jahn, ein Zögling des hieſigen Turnlehrer⸗Seminars und Enkel des Turnvaters Jahn, ſchwamm in Roh'ns Schwimm⸗Anſtalt drei Stunden und ſieben Minuten lang. Hier ſcheint der Apfel nicht weit vom Stamme gefallen zu ſein.“ Kleines Mißverfändniß.„ Sie kommen alſo von einer Reiſe nach Paris“ Gnädige Frau waren wohl auch im Louvre? —„I natürlich, ganz gründlich, mit Begei⸗ ſterung!“—„Und was hat ihnen von den vielen Prachtbildern beſonders gefallen?“— „Bilder? Ich habe keine Bilder geſehen,— ESrrrrrrrrr Modegeſchäft„Louvre“!“—„J, was haben⸗ Sie denn ſonſt gedacht?“ Renommage.„Hab' ich geſtern verdamm⸗ tes Pech gehabt. Stehe am Caſino, kommt Fräulein von Pudetwitz vorüher. Grüße natürlich äußerſt artig, trete einen Schritt zurück, trete dabei der Frau Geheimrath auf den Fuß Koloſſal blamirt. Hätte mich vor Scham in den nächſten beſten Briefkaſten ſtürzen können.“ 8 Schlimmes Symptom.„Du Manx, ſage mir, iſt es wahr, daß Deine Schwiegermutter ſchwer frank iſt?“„Ja, mein Lieber, ſeit acht Tagen!“—„Ach was] Wie geht es ihr denn?“—„Oh, ſchlimm! Sie ſagt mir täg⸗ lich die größten Complimente und iſt von einer hezaubernden Liebenswürdigkeit, und da iſt ſie doch augenſcheinlich nicht mehr bei voller Beſinnung!“ Neues Geſchäft. Commis:„Herr Prin⸗ zipal, das ſag' ich Ihnen, wenn Sie mich noch einmal ſo grob behandeln wie heute Vormittag, dann—— exöffne ich im Neben⸗ hauſe ein neues Geſchäft!“ Sonderbarer Zweifel. Vater leinen Liebhaber ſeiner Tochter zur Thüre hinaus⸗ werfend):„Ich werde Ihnen zeigen. — Liebhaber:„Soll dieſer Fußtritt vielleicht ein Fingerzeig für mich ſein?“ Aus der Kaſerne. Offizier: Sie haben ehen mit jener Dame geſprochen: Wiſſen Sie nicht, daß das Sprechen mit Civilperſonen auf Poſten verboten iſt?“— Schildwache; „Herr Lieutenant, das war die Frau vom Herrn Feldwebel— alſo doch auch was Mi⸗ litäriſches!“ Aus der Geographieſtunde. Profeſſor⸗ „Um Ihnen den Lauf der Erde anſchaulich zu machen, nehmen wir an, mein Kopf ſei die ſich alſo die Sonne bewegt, ſo fallen ihre Strahlen, wie Sie ſehen, direkt auf die Be⸗ wohner meines Kopfes!“ Im Reſtgurant. Gaſt;„Minna, bringen Sie mir eine Portion Gänſebraten!“— Minna;„Den kann ich Ihnen heute nicht empfehlen!“— Gaſt:„Warum denn nicht?“ — Minna:„Weil keiner da iſt!“'“ Starke Verletzung.„Nun, Herr Ritt⸗ meiſter, warum hinken Sie denn ſo?“ „Schweiz geweſen, Montblane beſtiegen, Bergſpitzen in den Fuß jetreten!“ Die kleine Egoiſtin. Mutter:„Nun Leuchen, weißt Du auch, was Du dem Groß⸗ papa alles zum Geburtstage wünſchen ſollſt?“ — Leuchen:„Ja, das weiß ich,— ſoll ich dem Großpapa Hicht auch gleich ſagen, was ich mir wünſche? 8 Gegen die Tournüre. Welches iſt die Aehnlichkeit zwiſchen einer Tournüre und einem Panarama? Bei beiden weiß man nicht, wo die Kunſt aufhört und die Natur beginnt. In Hamburg iſt, wie bereits gemeldet, ein neuer Tenoriſt Namens Janſen entdeckt worden, der bisher als Schutzmann fungixte. Der frühere Beruf wird die Stellung des Sängers jedenfalls bedeutend erleichtern, ſo⸗ wohl dem Publikum wie der Preſſe gegen⸗ über; das Publikum wird er gewohnheits⸗ mäßig packen, von der Preſſe aber mit Seelenruhe viel einſtecken. Im übrigen wird der Sänger, wenn er gerufen wird, wahr⸗ ſcheinlich ſchneller erſcheinen, als früher bei gleichem Anlaß der Schutzmann. Aus Sparſamkeits⸗Rückſichten. Direk⸗ tor leines Provinziattheaters vor Beginn der Oper):„Herr Kapellmeiſter, nehmen Sie heut' das Tempo ein wenig ſchneller, damit — die Sammetmantelets haben mich am meiſten entzückt!“—„Ah! Sie waren in dem Erde und meine Hand die Sonne. Wenn das Gas geſpart wird!“ ——— eeeeeeebncut recnlreeee—————— 5—8 1——.— 8 5 * 3 2. Seite. ——— Badiſche Volks⸗Zeitung. Recht vor, drei weitere Projekte um den Betrag von je 300 M. käuflich zu erwerben. Das Preisgericht wird aus 5 Perſonen beſtehen. Wegen Feſtſetzung des Platzes, auf den der Thurm zu ſtehen kommen ſoll, bleibt Ent⸗ ſchließung noch vorbehalten bis zur Erwer⸗ bung von Plan⸗Entwürfen. Mit Erlaß Großh. Oberſchulraths vom 29 Auguſt wurde ausgeſprochen, daß die vom Stadtrath entworfene neue Gehaltsab⸗ ſtufung für die Hauptlehrerſtellen genehmigt wurde und daß man nunmehr der Vorlage des Schulerkenntniſſes entgegenſtehe. Die Verwaltung des Krankenhau⸗ ſes legt den Bericht über die Bevölkerungs⸗ verhältniſſe vom Mongt Auguſt vor. Es betrug der Geſammtperſonenſtand an Pfründ⸗ nern, Verſicherten, Nichtverſicherten, Wart⸗ und Dienſtperſonal auf Ende Juli 264 Zugang im Auguſt 147 Zuſammen 411 Entlaſſen im Auguſt 158 Verbleiben 253 Abgang durch Tod 8 Stand Ende Auguſt 24⁵ Die Verſteigerung der Winterſchaf⸗ weide erhielt die Genehmigung nicht und wurde anderweitige Tagfahrt auf Donners tag, den 24. ds. Vorm. 11 Uhr anberaumt. Der Druck der Obligationen für das neue Anlehen wird im Submiſſions⸗ wege vergeben. Die hieſigen Druckereien ſind eingeladen. Offerten mit einer Muſterobli⸗ gation einzureichen. Repertoire des Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters Mannheim. Vom 19. bis 28. Septbr. 1885 Sonntag, 20. Sept. (Ab. ſusp. Vorrecht().,„Die Meiſterſinger von Nürnberg“(Frl. Malten als Gaſt). Montag, 21. Sept.,() Der Weg zum Herzen“, Dienſtag, 22. Sept.(Ab ſusp. Vorrecht()., „Fidelio“(Frl. Malten als Gaſt). Mittwoch, 23. Sept.,(B)„Der Raub der Sabinerinnen“. Freitag, 25. Sept,()„Der Pfarrer von Kirchfeld“ Sonntag, 27. Sept.(Ab ſusp. Vorrecht(). Zum erſten Male:„Der Trompeter von Säckingen“. Montag, 28. Sept.(5)„Gegenüber“,„Der gerade Weg der beſte“. In der permanenten Kunſtaus⸗ ſtellung von A. Donecker, O 2, 9 ſind neu ausgeſtellt: Franz von Défregger„Des Kindes Liebling“.— Andreas Aſchen⸗ bach„Hinter dem Leuchtthurm bei Oſtende⸗ und„Seeſtück bei Mondſchein“.— Conrad Kieſel„Weiblicher Studienkopf“.— Fr. Schleſinger„Der kranke Wagen).— G. Muzzioli„Die Obſthändlerin“,— Joſ, Maroder„Spielende Kinder“.— A. Segoni„Schachſpieler“ und„Lands⸗ knecht“.— Frz. Häußler„Epiſode aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Ki 70/71“.— H. Klönne„Jagdſtillleben“.— ⸗Ibe und Fay„Sonnenuntergang“.— A. Lins„Früh⸗ ſtück“.— A. Nordgreu„Schwediſche Küſte — C. Hilgers„Im Wein⸗ eller“ Fr. Ebel„Landſchaft“.— F. Büttler,„Schweizerlandſchaft“.—-Th. Fucks „Norwegiſcher Fijord“.— H. Schmiechen „Studienkopf“. Brieftaubenſport. Geſtern Abend kamen wieder 3 Brieftauben aus Thorhout in Belgien im„Badner Hof“ hier an die bei günſtiger Witterung am Montag in Frei⸗ 5 geſetzt werden. Auf dieſelben ſolleu große etten ſeitens der Eigner gemacht worden ſein. ¹ Jubiläum. Schiffsbegleiter Gg. Adam Joß trat am 19. September 1835 in zoll amtlichen Dienſt, in dem er ſich heute noch befindet. Er feiert alſo heute ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Markt⸗Ordnung. Eine ſchon oft ge⸗ rügte Unſitte auf dem Markt, die Händler betr. gewahrten wir wieder heute früh vor 7 Uhr. Ein Wagen mit Obſt, einem Bauern gehörend wurde bei ſeinem Erſcheinen derart mit Händlern belagert, daß es uns wunderte, daß keine Thätlichkeiten entſtanden, da jede die Erſte ſein wollte. Entweder Prh die Händler ihre Waare ſelbſt auf dem Dorfe ein⸗ kaufen oder denſelben vor 11 Uhr der Einkauf nicht geſtattet ſein. Der Geſangverein Frohſiun machte am Sonntag den 13. ds. einen äußerſt ge⸗ ã 7TPPPPPPPPPPPPTPTTTTPPTPTTPTPPccc — lungenen Ausflug über Ladenburg nach Schries⸗ heim a. d. B. Hierbei ſei erwähnt, daß bei der ca. zweiſtündigen Raſt bei Herrn Auguſt Beker„zum Schiff“ in Ladenburg, deſſen Küche und Keller nichts zu wünſchen übrig ließ, ſo daß die Mitglieder äußerſt befriedigt, in heiterſter Stimmung ihre Fußtour nach Schriesheim antreten konnten. Schriesheim und deſſen Umgebung bot des Angenehmen und Sehenswerthen ſo viel, daß dieſer Aus⸗ flug den Betheiligten in angenehmer Erinner⸗ ung bleiben wird. Die Temesvarer Waldſaamen⸗ Exploſion und der Pfälzer Kurier. Als im Laufe dieſes Frühjahrs bon Temesvar die Nachricht kam, daß auf dem dortigen Poſtamt eine Exploſion ſtattfand und damit gleichzeitig die Vermuthung ausgeſprochen wurde, daß es ſich hierbei um einen neuen anarchiſtiſchen Streich handele, war es zuerſt der edle Pfälzer Kurier der dieſe falſche Nachricht, bewußt nachbetete. Als es ſich ſpäter herausſtellte, daß es ſich um etwas anderes verhalte und daß es Sprengſtoffe waren, die unter der falſchen Deklaration„Waldſaamen“ von Mann⸗ heim aus verſandt wurden, da blieb der red⸗ elige Pfälzer Kurier, der wohl am beſten Auskunft hätte geben können ſtumm und als man endlich den Abſender in der Perſon eines gewiſſen Baumann entdeckte, da war der muthige Pfälzer Kurier noch ſtummer. Jeden⸗ falls wäre er nicht ſtumm geweſen, wenn dieſer Baumann ein Sozialdemokrat oder gar ein Anarchiſt geweſen wäre, allein der Bau⸗ mann war keins von beiden, ſondern wohl⸗ beſtalter Ausläufer der erſten deutſchen Holz⸗ ſtoffpulverfabrik Voltz, Lichtenberger u. Comp. in Ludwigshafen. Dies wäre nun für den wahrheitsliebenden Pfälzer Kurier vielleicht noch kein Grund geweſen allzu ſtumm zu ſein, aber die Sache hat noch einen anderen Hacken. Beſagter Friedrich Voltz iſt nicht nur Mit⸗ theilhaber der Firma Voltz, Lichtenberger u. Comp., ſondern auch Beſitzer des ſehr ſervilen Pfälzer Kurier. Im gewöhnlichen Leben nimmt man nun an, daß ein Zeitungsverleger mit den Poſtgeſetzen genau vertraut iſt und auch ein Fabrikant von Sprengſtoffen weiß ungefähr, was er in Bezug auf Sicherheit des Verkehrs mit ſeinen Fabrikaten zu thun und zu laſſen hat. Es wußten dies auch die Herren Voltz, Lichtenberger u. Comp. recht wohl; aber auch für ſolche Herren ſcheint es gar verführeriſch zu ſein dem Geſetz ein Schnippchen zu ſchlagen, ſelbſt wenn es auf Koſten ihres engeren Patriotismus geſchieht, denn wie hätte ſonſt der Beſitzer des patriotiſchen Pfälzer Kuriers ſich zu der unpatriotiſchen That aufſchwingen können, ſein Produkt der deutſchen, ſtatt der näher gelegenen bayeriſchen Poſt anzuvertrauen. Es liegt alſo ein wiſſentliches Vergehen und zwar des Vor⸗ theils wegen vor. Das beſte aber an der ganzen Sache leiſtet ſich der ſonſt ſo ent⸗ rüſtete Pfälzer Kurier ſelbſt, indem er die diesbezügliche Gerichtsverhandlung in nach⸗ ſtehender legeren Weiſe behandelt. Er ſchreibt in ſeiner letzten Nummer: Mannheim, 18. Sept. Ein Vorlomm⸗ niß, welches ſ. Z. viel Staub aufgewirbelt at und in verſchiedenen Blättern über Gebühr aufgebauſcht wurde, kam geſtern vor der Strafkammer des hieſigen Land⸗ gerichts zur Verhandlung. Die erſte deutſche Holzpulverfabrik, Voltz, Lichten⸗ berger u. Comp. in Ludwigshafen a. Rh. hatte vor einiger Zeit einige Säckchen ihres Fabrikates, von deſſen Ungefährlichkeit ſie nach vielfachen Verſuchen und nach dem Gutachten von Sachverſtändigen überzeugt zu ſein glaubten, an eine Adreſſe nach Ungarn geſendet. Auf dem Poſtamt zu Temesvar wollte ein Poſtbeamter ein Säckchen verſiegeln. Bei dieſem Vorhaben entzündete ſich das Pulver und der Poſt⸗ beamte Maſchke, ſowie der Poſtdiener Niclas Taljen erhielten Brandwunden an den Händen, die jedoch nur bei einem der Beamten eine fünftägige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatten. Die Angeklagten räumten das ihnen zur Laſt gelegte Vergehen rück⸗ haltslos ein. Der großherzogliche Staats anwalt beantragte in der Erwägung, daß die Beſchuldigten von der Gefahr des Transportes keine Kenntniß halten, eine Geldſtrafe. Das Urtheil lautete gegen die Herren Voltz und Friedrich Lichtenberger auf eine Geldſtrafe von je 200 M. und/ der Koſten, gegen Herrn Karl Lichtenberger auf 100 M. und ½ der Koſten, der Aus⸗ läufer Baumann, welcher die Säckchen zur Poſt gebracht hatte, wurde freigeſprochen und die Koſten der Staatskaſſe überbürdet. Wir enthalten uns eines weiteren Comen⸗ tars und bitten unſere Leſer zum Vergleich die Gerichtsreferate in geſtriger und heutiger Nummer dſs. Bl. gefl. nachſehen zu wollen, ſie werden alsdann den rechten Begriff von Ehrenkurier erlangen. “ Die nächtliche Ruhe und Sicherheit in der Stadt Mannheim iſt in der letzten Zeit und zu wiederholten Malen ſehr erheb⸗ lich geſtört worden. In der Nacht vom Don⸗ nerſtag auf den Freitag fand ein großer mit dem obligatoriſchen Geräuſch verbundener Fauſtkampf zweier feindlicher Parteien un⸗ mittelbar vor dem„Pfälzer Hofe“ ſtatt. Die tapferen Kämpfer ſchlugen ſich mit den ge⸗ ballten Fäuſten derartig in die gegenſeitigen Phyſiognomien daß die Hiebe ordentlich wieder⸗ hallten. Als das ſehr geräuſchvolle Rencontre damit ſein Ende erreicht hatte, daß der eine Theil die Flucht ergreifen mußte, fand die Verfolgung durch den ſiegreichen Gegner ſtatt und zwar mit gezücktem Meſſer und dem obligaten Gebrülle. Der Platz vor dem Pfälzer Hof ſcheint überhaupt nach dem Geſchmack der kampf⸗ und ſtreitluſtigen Hähne zu ſein. Denn vor circa 8 Tagen fand daſelbſt ebenfalls ein nächtlicher Zweikampf nach alten Regeln der Kunſt ſtatt. Die Gegner gehörten der ſoge⸗ nannten beſſeren Klaſſe an und waren mit Stöcken bewaffnet, die umſtehende corona nahm mit großem Intereſſe an dem Verlaufe des Duells theil; gute Freunde beider Paukanten“, die mit ihren Stöcken ordentlich ſich die Köpfe vertrommelten, hielten die Hüte der Duellanten, die ſich ſo lange prügelten, bis beide ihren genügenden Theil hatten. Dann gingen ſie zu Muttern und legten ihre verſchlagenen Knochen ins Bett. Es iſt eigenthümlich, daß ſolche Vorkomm⸗ niſſe durch Mittheilung dritter Perſonen— in die Oeffentlichkeit gelangen können und es iſt bedauerlich daß die Polizei nicht durch eigene Berichte das Publikum hiervon in Kenntniß ſetzt, wie das ſonſt in anderen Städten üblich iſt. Gewiß haben diejenigen Bewohner, deren Ruhe durch ſolche Vorkomm⸗ niſſe geſtört wird, ein Anrecht darauf zu er⸗ fahren, was das zu bedeuten hatte und wel⸗ chen Ausgang die Sache genommen hat. Durch geeignete Veröffentlichung könnten ſolche bedauerliche Vorfälle leichter aufgeklärt und auch das Publikum veranlaßt werden, mitzu⸗ wirken, daß ſich ſolche Störungen nicht gar zu oft wiederholen. Geſundheitspflege. Mehr als allen Parteitagen, Congreſſen und ſonſtigen Zuſam⸗ menkünften, ſollte dem Congreß des„Deut⸗ ſchen Vereins zur Geſundheitspflege“, welcher gegenwärtig in Freiburg tagt, die gebührende Aufmerkſamkeit zu Theil werden. Es iſt die 12. Jahresverſammlung, welche die Sozial⸗ Hygieniker dort zuſammenführt und man darf getroſt behaupten, daß dieſer Verein für die Geſundheitspflege bedeutendes ſchon geleiſtet hat. Wir wollen in Anbetracht deſſen, daß gerade in der Stadt Mannheim in ſo bedeu⸗ tendem Maße die Lehren der Geſundheits⸗ pflege außer Acht bleiben, das ausführliche Referat über die„Städteerweiterung in hygieniſcher Beziehung“ behandeln. Herr Stadtbaumeiſter Stülben von Cöln als Referent ſtellte im Verlaufe ſeiner Rede drei Fundamentalſätze auf, welche von keiner ſtädtiſchen Körperſchaft außer Acht gelaſſen werden ſollten, und da wo die Befugniſſe der Stadtvertretungen nicht ausreichen, ſollen ſie bei der Regierung dahin wirken, damit ſie mit entſprechenden Vollmachten ausgeſtattet werden. Dieſe 3 Punkte ſind: „1) die Feſtſtellung eines wohldurch⸗ dachten, den hygieiniſchen Geſetzen und den lokalen Verhältniſſen Rechnung tragen⸗ den Bebauungsplanes, 2) die den geſund⸗ heitlichen Regeln entſprechende ſorgſame Durchführung der Stadtbebauung nach dem beſagten Plane, 3) polizeiliche, und geſetzliche Beſtimmungen, durch welche die ſtädtiſchen Behörden in den Stand geſetzt werden, diejenigen Maßnahmen, welche für das Wohl der Gemeinden von Bedeutung 20. Septembe Unternehmungen, welche in den Ra des Stadtbebauungsplanes nicht hineinpoſ zu verhindern.“ Dieſe drei Punkte ſollen mit eiſerner ſequenz verfochten werden, da Unterlaſſug, ſünden bei der Planlegung von Stadtthelg Verabſäumen der Canaliſation und ſonſihr he geſundheitlicher Einrichtungen ſich entwehn her nie oder doch nur unter großen Koſg Wel ſpäter gut machen laſſen. Eine der größ lba Nothwendigkeiten ſei, für die Anlagen ven hen bepflanzten öffentlichen Plätzen eig wie der Anlage der Stadt entſprechend huux das Straßen, das erforderliche Terrain zu e Ferle halten. Wo es irgend möglich, ſoll nehen ge öffentlichen Plätzen noch auf eger lage von öffentlichen Gärten ge⸗ igt dacht genommen werden. Aber oft wüß icke entgegengeſetzt verfahren. Oeffentliche u dene private Plätze, welche dem Gros deß purd Publikums als Erholungsſtättey Forf dienen, werden eingezäunt und eiſer en kleinen Maſſe Begüterter zum aus, denti ſchließlichen Gebrauch über wieſen eeiſt Städte wie Frankfurt und Bremen ſch haben durch das Bepflanzen freigewordenr nße Plätze mit Bäumen einen außerordentiic 90 günſtigen Einfluß auf die Geſundheitsher, hale hältniſſe wahrgenommen. Wer wird auch nich ſalte gern unter grünen Bäumen wandeln., finer mentlich in den Straßen Mannheims vermßt berſa jeder Fremde dieſe ſchattenſpendenden Freunhe Schli Auf die Herſtellung einer centralen Waſt. leitung ſoll beſonders Bedacht genommen mhſ kien namentlich die Anlage von Springhrumeg fung bei dieſer Gelegenheit nicht verſäumt werden Alle dieſe Einrichtungen befördern die ⸗ uges ſundheit und das Wohlergehen aller, ahg 5 namentlich dürften ſolche Einrichtungen du ſtbei unteren Claſſen, welche auf andere Beauen, begor lichkeiten und Geſundheitseinrichtungen bez⸗ welch zichten müſſen, zu Gute kommen. Die E, unde wäſſerungsanlagen(Entfernung von Wirt pret ſchaftswäſſern, welche meiſtens in die Straßen hon kandeln laufen) ſollen vorher, ehe ein neur* Stadttheil bebaut wird, hergeſtellt werden Reeil Die Anlagen der Straßen wurden von den 150 Hru. Referenten ebenfalls beſprochen u dt dürften ſeine Aeußerungen für Mannhein ah gerade jetzt von Wichtigkeit ſein. Die ſollen möglichſt von Nordoſt⸗Südweſt uh Südoſt⸗Nordweſt laufen, wegen der leichte Zuführung des Sonnenſichtes. Zu vermelg 1 ſei ſtets die nordſüd⸗ oder weſtöſtliche Nß an tung. Was die Straßenbreite anlangt, ö98 werden 12 Meter bei der Anlegung nan Eae Straßen in der Regel als Minimum b B. trachtet; auch iſt es ja bekannt, daß deſ gieht Maaß der Straßenbreite durch die Höhe daſ haup die Straße einfaſſenden Gebäude reſp, die b. Lichteinfallwinkel bis zu gewiſſem Grade heſ dingt wird; andererſeits darf nit überſehen werden, daß allzubreii Straßen wegen des ſcharfen Luftzugh 94 und des im Sommer mangeln den Schah tens ſich für die Geſundheik d 8 Städter ebenfalls nicht günſtig erweiſe 163 Die Wahrheit der letzten Sätze dürfte am bein 6 an den hieſigen Verhältniſſen 1 16%2 Breite Straßen befördern allerdings den Vñſ de kehr, doch iſt der Fußgänger in denſelben dn und den Unbilden des W. ters mehr ausgeſetzt und vorzugsweiſe in da Kreuzſtraßen Mannheims, weshalb die ſundheit gefährdet iſt. Bei der Bebaum munn oder Planlegung des außerſtädtiſchen Terra dürſte an der Breite der Straße ſo viel möglich geſpart werden, während das u dieſe Weiſe erſparte Terrain ſehr gut Anlage von Plätzen, mit Bäumen Houcc benützt werden kann. Wir werden das R⸗ fergt des Herrn Baumeiſter Stülben i⸗ weiter behandeln, denn es iſt ein hochilke eſſantes Thema, namentlich deshalb, weil un bisher noch ſehr wenig Gelegenheit nahm! ſozial⸗hygieniſcher Beziehung etwas zu ſchafg Vornehmlich glauben wir, daß hier großes Intereſſe jür dieſe Fragen vorhande iſt. Wir betrachten es auch außerdem eine 9 der Preſſe, alles was Wohlfahn einrichtungen anbelangt, zu beſprechen auf die Gefahr hin, die Rolle des Predigeh 0 in der Wüſte übernommen 55 haben. Eu Sol' mal hat die Predigt doch Erfolg und we das Verſtändniß geweckt iſt, ſo hat die B das ihrige gethan und darf andern die Fragen zur Entſcheidung überlaſſen, Theater, Kunſt u. Wiſſenſch aft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim. Freitag, 18. September 1885. Neu einſtudirt: Durſch's Ohr. Original⸗Luſtſpiel in 3 Aufzügen von Dr. Wilhelm Jordan. Wenn Frauen weinen. Luſtſpiel in einem Akt von A. von Winterfeld. Ein Salonſtück in Verſen in ſehr geſchaub⸗ ter Form und mit höchſt unwahrſcheinlicher Entwickelung ohne einen eigentlichen Bonvi⸗ vant gehört zu den theatraliſchen Kunſtſtücken. Ein eigentlich geſunder Humor kommt beim Zuhörer nicht zum Durch⸗ bruche. Das Ganze iſt zu geſucht und die Handlung macht nicht weniger als das Versmaß den Eindruck des Gekün⸗ ſtelten und Ueberſpannten. Geſpielt wurde Paſt leidlich. Herr Stury fand ſich diesmal eſſer mit dem Gehrock ab, als früher; er fängt an ſeine heldenhafte Ungeſchlachtheit im Salon abzulegen und ſich ein feineres Auftreten anzugewöhnen. Die hübſche und ſehr dankbare Parthie der Klara lag in den änden des Fräulein Berger welche mit viel umor und Geſchick dieſe Rolle abſolvirte, äulein Berger ſpielt, ſie denkt ſogar beim pielen, ſpielt ſogar mit den Augen, die ſie aber manchmal in höchſt ungerechtfertigter Weiſe zu verdrehen ſich bemüht, ſo daß man nichts davon ſieht, als das Weiße. Das macht ſich nicht beſonders gut und fordert zu Vergleichen heraus, welche für die Künſtlerin nicht eben ſchmeichelhaft ausfallen würden. ſind, zu erzwingen, bezw. bauliche Man kann auch im Augenverdrehen des Guten zu viel thun, wie dies Beiſpiel zeigt. Fräulein von Rothenberg pflegt im Salon⸗ ſtück ſich mehr heimiſch zu fühlen, als im Drama. Inſofern iſt ſie das Gegenſtück des Herrn Stury, der viel lieber mit dem Schwert raſſelt. Herrn Förſter, der in den Rollen urwüchſiger Naturburſchen ganz Gutes zu leiſten vermag, iſt es bis zur Stunde noch nicht gelungen, ſeine Vorgänger Schönfeld, Herzfeld bei uns in Vergeſſenheit zu briugen. An vornehmem und elegantem Auftreten, an Chik ſind ihm dieſe beiden bedeutend überlegen. Im 2. Stückchen konnte er ſich mehr gehen laſſen und gefiel auch darum beſſer. Sein wiederholt gerügtes, abſcheulich klingendes „He?“ kam ein einziges mal, allerdings aber in unverfälſchter Reinheit, zum Vor⸗ ſchein. Hoffentlich beſitzt Herr Förſter ſo viel Selbſtbeherrſchung, um ſich dieſe Unart ganz abzugewöhnen. Herr Rodius paßt vermöge einer eleganten Erſcheinung beſſer für das Salonſtück, als Herr Förſter. Den Kellner ſpielte Herr Eichrodt beinahe mit zu wenig Komik, dieſe Rolle verträgt es, daß etwas ſtark aufgetragen wird. Lange vor 9 Uhr war die Vorſtellung be⸗ endigt, deren Beſuch infolge der heißen Wit⸗ ſtark gelitten hatte. Die kurzen Akte es erſteren Stückchens wurden durch ganz unmotivirt lange Zwiſchenpauſen in die Länge gezogen. Eine eigentliche Begeiſterung be⸗ merkten wir ebenſowenig auf Seiten der Dar⸗ ſteller, wie auf derjenigen der Zuſchauer, welche der geſtrigen Vorſtellung ein beſonderes Intereſſe nicht abzugewinnen vermochten. Theater⸗Nachrichten. Der Komponiſt Friedrich Kiel iſt ge⸗ ſtorben. Herr Friedrich Woltereck, der frühere Direktor des Hoftheaters in Oldenburg, iſt an Stelle des verſtorbenen Hiltl als Re⸗ giſſeur an das Hoftheater in Braunſchweig berufen. Fräulein L. Kügemann, früher Mit⸗ glied unſeres Theaters, iſt für die beginnende Saiſon an das Carola⸗Theater in Leipzig engagirt und hat ſich raſch in die Gunſt des Publikums eingeführt. Minnie Hauck iſt von dem Impreſario Mapleſon für deſſen Opernſaiſon in den Vereinigten Staaten engagirt worden. Vor ihrer Abreiſe nach Amerika wird die Künſt⸗ lerin in Florenz, Venedig und am deutſchen Theater iu Prag gaſtiren. Der Tenoriſt Mierzwinsky iſt von ſeinem alten Impreſario Fiſchhof für die be⸗ ginnende Saiſon wieder engagirt und zwar ahlt Fiſchhof für 50maliges Auftreten an kierzwinsky das reſpektable Sümmchen von 150,000 Franken. „Der Hüttenbeſitzer von Georges Ohnet ging am 16. ds. als Novität am Hoftheater u Darmſtadt mit gutem Erfolg über die ühne. Die Kritik bezeichnet die„Claire“ der Cramer als die beſte Leiſtung des ends. Der Einſame iſt der Titel eines neuen Volksſtückes in vier Akten von Ludwig Anzen⸗ gruber, welches in kommender Saiſon im Theater an der Wien zur Aufführung gelangt. Toeodor Bobe wird ſß e lun tag den 20. September als Baron Egte! ſkin Blumenthals„Probepfeil“ vom Frankfun Publikum veiabſchieden.— Der Künſt 0 wird ſeinen Wohnſitz vorerſt in Dresde nehmen und nur ab und zu Gaſtſpieltoum unternehmen. Concert⸗Nachrichten. Die von voriger Saiſon noch in behen For, denken belgiſche Nachtigall, Feuuen Frar Dyna Beumer, wird am 8, Oet. im Veg ſch mik dem rühmlichſt bekannten Cello⸗Virtun e und Operncomponiſten Jules de Swerin denſ der in Brüſſel und Paris als vorzüglihhe Ein kannten Pianiſtin Zälie Moriame auf 65 Tournee, im Concertſaale des Hoftheneg d ein Concert geben. Ein Enſemble, wie pi mit drei Künſtlern allererſten Rauges, di vielleicht das intereſſanteſte muſikaliſche eigniß der bevorſtehenden Saiſon 0 Boc — Ein zweites böchſt intereſſantes rh cert beabſichtigt der Hieher geniale Erik M. Helmund, als? iebercomponſt vortheilhaft bekannt, wie als Sänger 9 eigenen Compoſitionen, Ende Oktober a0 anſtalten. Auch dieſes Concert, zu 1125 die Hofpianiſtin, Fräulein Jeanne B 960 wie deren Bruder, der Cello⸗Virtuoſe f0 d Becker ihre Mitwirkung bereits zrang f haben, 6 1 dem vorliegenden Progrung zufolge, ein ſehr genußreiches zu werdgn 1 wir vernehmen wird auch Fräulein Meiſt Bregenzer, eine Lieblingsſchülerin des weilg J Liszt, demnächſt einige Zeit hier 5 um ebentuell weitere Proben ihres K 0 abzulegen. Seit letztem Jahre ſoll 86 gug ni Bregenzer nach Ausſage ihres Meiſter 10 erſtaunliche Fortſchritte gemacht haben. Waſer en iun runmeg verde ie Ge⸗ „ aber en dey ſequeg, n heh ie Ei Wirth⸗ traßen⸗ i Heugr werden, on den n und nhein Straßen eſt Un ichtere meiden e Roch ngt, 0 neug um he aß de⸗ öhe de⸗ 20. September. Badiſche Nachrichten. heidelberg, 17. Sept. Betreſſs der von er Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗ eſchaft geplanten Errichtung einer Draht⸗ bahn nach Schloß und Molkenkur iſt ſo⸗ ſen eine Broſchüre erſchienen, welche der 0eige Schloßverein hat erſcheinen laſſen. Ius Büchlein gibt eine Ueberſicht über den Krlauf und gegenwärtigen Stand der ganzen Ugelegenheit, und iſt beſtimmt, das vor⸗ itgende Material auch weiteren Kreiſen zu⸗ ſuglichzu machen. Man findet dort die Schrift⸗ ike, welche zwif en dem Ausſchuß des Vereins, hen Stadtrath und den Unternehmer gewechſelt hürden, ferner verſchiedene Eingaben und Forſtellungen hieſiger Einwohner, Beſchwer⸗ ſeu der Droſchkenkutſcher und mehrerer ſtu⸗ ſeltiſcher Vereine, Gutachten des Bürger⸗ Reiſters Alberti von Rüdesheim, ſowie end⸗ ſh einen ausführlichen Bericht über die Mßerordentliche Generalverſammlung des ereins, in der nach eingehender De⸗ lalte eine Reſolution gefaßt wurde des In⸗ kaltes, daß der Stadtrath dem Plan in ſiner vorliegenden Geſtalt ſeine Zuſtimmung herſagen—90 weil er eine Schädigung des Schloſſes und ſeiner Umgebung enthalte Narlsruhe, 18. Septbr. Einzugsfeierlich⸗ kilen. Die in Ausſicht genommene 9 00 lung des Marktplatzes und der Karl⸗Friedri ſraße bis zum Schloſſe gelegentlich des Ein⸗ lges des erbgroßherzoglichen Paares ver⸗ hucht eine großartige zu werden. Die Vor⸗ beiten für die Gaseinrichtung haben bereits kegonnen. An den venetianiſchen Maſten, welche die Banner tragen, ſollen große Sonnen ud Sterne in Gas angebracht werden. Zwiſchen henseinzelnen Maſten ſind feurige Guirlanden Uol. Gas projectirt. e ffenburg, 17. Sept. Geſtern tagte im Reikönigsſaale die Landesverſammlung der adiſchen Fleiſcherinnungen. Den Vorſitz führ⸗ keu die Herren Koch(Heidelberg) und Schopfer Cahr), als Schriftführer fungirte Herr Kretz Offenburg), Aus dem Rechenſchaftsbericht lben wir hervor, daß am Schluſſe des Ver⸗ Asjahres 280 Mitglieder im ganzen Lande her Vereinigung angehören und daß der Haſſenbeſtand nebſt Inventar auf ein Ver⸗ Wen von etwa 500 Mark ſchließen läßt. Baden, 16. Sept. Bei der heutigen erſten giehung der II. Lotterie der großh. Kreis⸗ hauptſtadt Badeu fielen auf folgende Nummern ſp. Ia die beigeſetzten Hauptgewinne(ohne Garantie): ade he Les⸗Rr. Gew.⸗Nr..⸗Nr..⸗Nr..⸗Nr..⸗Nr. nigl 46.355 12.195 28 7036 62 164975 00¹ 55 t deſ⸗ 7281¹ 1 70 wei 10.36 18 25,966 47 62,208 76 beſe 652 19 10,150 53 26,563 79 en ſeir 16,258 20 25,830 5⁴ 56,461 80 1 164 271 4611 55 24,315 97 ben A 608s7 22 26,632 57 72,446 98 W63,581 26 76,370 58. ine Von den Mauövern. Man koönnte is beinahe eine„Blüthenleſe“ nennen, was 11 hunmehr nach Heimkehr unſerer braven Re⸗ hant wird, Heiteres und Ernſtes. heitere Epiſoden und luſtige Streiche freuen bir uns mit den Frohen; ernſterer Natur aber aus dem Lagerleben Als dieſe, die ſich no erlittenen Uabüden egiments ſich veranlaßt geſehen 40— 4 08 L 5 uten, als er ſie entließ, zu erklären, daß er mit den krvemannſchaften über die Manövertage be⸗ Ueber den Vorfällen Rüfſen wir in unſerem Blatte doch ein Plätz⸗ en einräumen zum ewigen Gedächtniſſe. beben wird uns zum Beiſpiel von einem als Reſerve⸗Unteroffizier entlaſſenen Lands⸗ mann, welcher auch das Manöver mitgemacht 55 erzählt, daß ein Reſerve⸗Unteroffizier, welcher ſich in der Freude darüber, daß er hald wieder ſeinem Berufe und dem bürger⸗ lichen Leben zurückgegeben werde und wohl gach dem raſchen Genuſſe geiſtiger Geträ in öffentlicher Wirthſchaft“ 0 P tlick zu dem Ausrufe hinreißen laſſen:„Heute bin ich noch oldat, morgen bin ich Sozialdemokrat!“ pfort verhaftet und nach Raſtatt transportirt worden ſei, um daſelbſt vor ein Kriegs⸗ ericht geſtellt zu werden. Daß ihn eine heſonders gelinde Strafe erwartet, kann um angenommen werden. Einem Lieute⸗ nant aber, der in ſeinem Quartier zu Langen⸗ einbach bei Auerbach und zwar in der Bohnung von zwei einzelnen Frauen auch licht im nüchternen Zuſtande und bei offenen enſtern einen Höllenſkandal vollführte, weil eine zarten Bewerbungen bei der Tochter ſeiner Hausfrau und noch weniger bei dieſer ſelbit, die übrigens 70 Jahre alt ſein ſoll, Gehör n, wird wohl kaum etwas paſſirt ſein. unſer Gewährsmann am Tage nach dieſem Forfalle in die Behaufung dieſer beiden auen einquartirt werden ſollte, weigerten unter dem Banne der ſefanden, aufs entſchie⸗ argirten“ zu beherbergen. atten ſie bereits aufge⸗ kuſte einen„Ch en„Gemeinen“ lommen, denn von ihm waren ſie überzeugt, daß er ſich nicht„gemein“ benehmen würde. t durch vieles Zureden vermochte der Un⸗ kroffizier die beiden Frauen zu beruhigen, von denen die jüngere an einen während der Boche in Pforzheim beſchäftigten Goldarbeiter herheirathet iſt, was der Herr Lieutenant 15 nicht hatte glauben wollen.— ch Eines. Während der oberſte Kriegs⸗ herr, der deutſche Kaiſer, bekanntlich in einem an den Großherzog gerichteten Handſchreiben, bewie auch perſönlich der Generalität gegen⸗ ſber ſich in zufriedenſtellendſter Weiſe über 9die Haltung unſerer badiſche ſchen Truppen ge⸗ hüßert hat und die Offiziere ſich zu Dolmet⸗ ſhern die es guten Zeugniſſes, das ihnen der iter ausgeſtellt hat, ihrer Mannſchaft gegen⸗ gher machten, hat allein der Hr. Hauptmann als ataillonsführer des 1. Bataillons des 22. ſeinen 10 Reſerviſten nicht zufrieden ſei.“ Ein Habarter Ausſpruch des Vorgeſetzten muß die ſich bewußt ſind, ihre Schuldig⸗ et boll und ganz gethan zu haben, aufs Eupfindlichſte kränken. Pfälziſche Nachrichten. Sudwigshafen. Den nächſten Sonntag iſt Jahrmarkt in Ludwigshafen. Die Er⸗ richtung von Verkaufsſtänden, Carouſells und Schaubuden, unter welchen wir viele aus früheren Jahrmärkten und Meſſen als alte bekannte und beſtrenommirte Anſtalten wieder⸗ erkennen, ſchreitet ſchnell voran. Bei der eben herrſchenden günſtigen Witterung wird der Beſuch des Jahrmarkts, im Falle erſtere Stand hält, ein ſehr großer werden.— Die Actienbrauerei Kaiſerslautern pachtete die Heim'ſchen Wirthſchaftsräumlichkeiten mit Gartenanlagen auf die Dauer von 4 Jahren um den Geſammtpachtpreis von M. 24,000. Als Zäpfler übernimmt Wirth Sedlmaier, ein bekannter beſtrenommirter Name, den Betrieb der Wirthſchaft. Ludwigshafen, 18. September. Wie die „Badiſche Volkszeitung“ gelegentlich der vor⸗ letzten Stadtrathsſitzung berichtete, beabſichtigt der Stadtrath eine neue Markt⸗Ordnung für die hieſigen Wochen⸗ und Jahrmärkte heraus⸗ zugeben. Um in jeder Hinſicht den diesbezüg⸗ lichen Bedürfniſſen und dem Intereſſe des Publikums hierbei Rechnung tragen zu können, hat das Bürgermeiſterei⸗Amt dem Gewerbe⸗ verein den ſomit ausgearbeiteten Entwurf zur begutachtlichen Rückäußerung vorgelegt. Geſtern Abend hatte dieſerhalb der Gewerbeverein eine gutbeſuchte Generalverſammlung, in wel⸗ cher namentlich die Frage, ob künftighin der hieſige Fahrmarkt, wie ſeither nur zwei Tage, oder, der Vorlage entſprechend, drei Tage andauern ſoll, eine längere eingehende Er⸗ örterung ſtatt fand. Schließlich war man allge⸗ mein der Anſicht, den Jahrmarkt auf drei Tage auszudehnen, und waxen hierin haupt⸗ ächlich die Gründe maßgebend, welche ſ. Z. ie„Badiſche Volkszeitung“ in einem längeren Ariikel von hier geltend gemacht hatte, weß⸗ halb wir unterlaſſen nochmals anher darauf einzugehen. Mundenheim, 18. Sept. Auf die von einigen hieſigen Bürgern eingereichte Be⸗ ſchwerdeſchrift bezüglich der letzten Gemeinde⸗ rathswahl hat das kgl. Bezirksamt Speyer zufolge Zuſchrift vom 15. ds. die Wahl von 4 Gemeinderäthen nebſt allen Erſatzleuten für ungiltig erklärt, im Uebrigen aber die Ge⸗ meinderathswahl aufrecht erhalten. Gegen letztere Entſcheidung werden jedoch die be⸗ treffenden Beſchwerdeführer Recurs an den Verwaltungsgerichtshof in München anmelden und ſoll von denſelben auch bereits in dieſer Angelegenheit gegen den Gemeindeſchreiber und ſeinen damaligen Gehilfen wegen Mein⸗ eid Anzeige gemacht worden ſein. Frankenthal, 18. Sept. Der Knecht der Wnun J. Riel und Sohn dahier wurde vorgeſtern im Stalle von einem Pferde durch Ausſchlagen nicht unerheblich verletzt. So viel wir hören, ſoll übrigens keine Lebens⸗ gefahr vorhanden ſein. Speyer, 16. Sept. Heute früh ereignete ſich hier ein Unglücksfall. Ein etwa 2 Jahre altes Knäblein ſtieg in einem unbewachten Augenblick in der Scheuue eine Leiter hinauf, konnte ich nicht mehr halten und ſtürzte ſo unglücklich herunter, daß es ſofort ſeinen Geiſt aufgab. Grünſtadt, 17. Sept. Gelegentlich der letzten Woche ſtattgehabten iſr. Neujahrsfeſtes wurden von der Poſt hier ſehr viele Ein⸗ wohner von hier bei Empfang von Gratula⸗ tionskarten mit Straſporto bedacht; es waren nämlich dieſe Karten, die mit Dreipfennig⸗ marken beklebt waren, von den Abſendern beiſpielsweiſe Herr und Frau N. N. und Familie beſchrieben worden. Dieſen letzteren Zuſatz nun fand die hieſige Poſt für unſtatt⸗ haft und belegte die MPer dieſer Karten theils mit 5 Pfg. Strafe und ſolche in Cou⸗ verts aber offen mit 17 Pfg. Ein hieſiger Bürger, der Gewißheit haben wollte, ſandte ſeine Karten an das k. Oberpoſtamt Speyer und erhielt den Beſcheid daß fragl. Strafporto nicht 43 erheben und von der Poſt wieder zurückzuerſtatten ſei, in Folge 100 werden hier ſehr viele Empfänger ſolcher Karten bei der Poſt um Rückzahlung von Strafportos vorſtellig werden. Dieſe Entſcheidung des k. Oberpoſtamts iſt gewiß von allgemeinem Intereſſe. Heſſiſche Nachrichten. Worms, 17 Sept. Der heutige Markt war ganz ausnahmsweiſe ſtark mit Geflügel beſchickt. In Folge des überſtarken Angebotes waren die Preiſe ſehr gedrückt. Gänſe wurden ſchon für 2 Mk, verkauft. Mainz, 18. Sept Der hieſige demokrati⸗ che Verein hat die Parteigenoſſen von Frank⸗ rt zu einem Sonntag, 27. d. M. ſtattfin⸗ enden Ausflug nach Bingen, verbunden mit einem Spaziergange nach dem Rochusberge und dem Scharlachkopfe eingeladen. Anmel⸗ dungen für denſelben nimmt der Kaſſierer des hieſigen Vereins, Herr S. Kahn, Bieber⸗ geſſe 13, entgegen. rankfurt, 17 Sept. Vor ungefähr einem Jahre verſuchte ein junger Mann ſich durch Selbſtmord aus der Welt zu ſchaffen. wurde durch einen hinzukommenden Be⸗ kannten daran verhindert. Mit dieſer Rettung begann für den jungen Mann ein neues, glückliches Leben. Er lernte eine junge Dame kennen und verlobte ſich mit ihr. Geſtern nun erſchien der damalige Lebens⸗ retter in der Wohnung des jungen Mannes und bat, dieſer möge ihm doch einige hun⸗ dert Mark leihen. Derſelbe erwiderte hier⸗ auf:„Nicht leihen, ſchenken will ich ſie Ihnen, Sie haben mich ſeiner Zeit gexettet und mir dadurch zu meinem jetzigen Glück verholfen!“ und damit holte er fünfhundert Mark aus der Kaſſe und ſchenkte ſie dem Bedürftigen. Gerichtszeitung. o. Mannheim, 18. Sept.(Ferien⸗Straf⸗ kammer.) Vorſitzender Herr Landgerichts⸗ Direktor Baſſermann, Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Staatsanwalt Dietz. 1. Heute Vormittag 10 Uhr wurde das Urtheil in dem geſtern vor der Strafkammer des Großh. Landesgerichtes verhandelten Fall Badiſche Volks⸗Zeitung. Volz⸗Lichtenberger gefällt. lautet für Volz und Friedrich Lichtenberger auf je eine Geldſtrafe von Mk, 200 event. 20 Tage Gefängniß, für Carl Lichtenberger auf Mk. 100 event. 10 Tage Gefängniß. Je⸗ der der beiden erſten Angeklagten hat /8, Carl Lichtenberger /½ der Koſten zu tragen. Der Taglöhner Baumann wird freigeſprochen und die 10 ſeiner Unterſuchung der Staats⸗ kaſſe aufgebürdet. In der Urtheilsbegründung wird hervorgehoben, daß die Verurtheilten die Aufmerkſamkeit, zu welcher ſie als Pulver⸗ äbrikanten verpflichtet geweſen ſind durch die Art und Weiſe der Beförderung ihres Pro⸗ duktes außer Acht gelaſſen, indem ſie das ausdrückliche Verbot der Poſtbehörde, die Aufgabe exploſionsgefährlicher Stoffe kennend, dieſelben trotzdem unter Deklaration fun Beförderung brachten. Wenn nun durch mgehung dieſes Verbots ein Unglücksfall verurſacht wird, auch wenn dieſer ſich im Aus⸗ lande ereignete, ſo ſeien die Uebertreter dafür haftbar. Es müſſe ihnen bekannt geweſen ſein, daß an der Grenze eine Zollreviſion vorgenommen würde, daß dieſe in der bekann⸗ ten Weiſe erfolgte, könne ſie nicht entlaſten. Die Säckchen ſeien geöffnet und behufs Wei⸗ terbeförderung über die Grenze mit dem zoll⸗ amtlichen Siegel verſehen worden. In Folge dieſer Amtshandlung ſei das brennende Sie⸗ gellack in eines der Säcke geträufelt, wodurch die Verletzung der beiden Beamten, von wel⸗ chen der eine acht Tage arbeitsunfähig war, hervorgebracht wurde. Die Handlungsweiſe der Angeklagten müſſe deshalb als einen gro⸗ ben Verſtoß gegen die allgemeine b ſchen aufgefaßt werden. Weniger belaſtend erſcheine Carl Lichtenberger, welcher für die verpackten und adreſſirten Säckchen die Begleitſcheine ausſtellte, er habe ſich dadurch nur der Bei⸗ hülſe ſchuldig gemacht(er iſt überhaupt kein Theilhaber der Firma) Baumann ſei in Uebereinſtimmung mit dem Vortrage des Staatsanwalts für nicht ſchuldig befunden worden. § Ludwigshafen, 18. Sept.(Schöffen⸗ gericht). Es kamen zur Verhandlung: 1. Frau Hornbach von Iggelheim, vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Merckle von Fran⸗ kenthal, klagt gegen die Katharina Braun, Ehefrau von Zehfuß in Iggelheim, deren Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Hecht von Frankenthal, welche ihr nachgeredet habe, einen falſchen Eid geſchworen zu haben. Eine große Anzahl Iggelheimer funktionirten als Zeugen, und endete die Verhandlung, nach⸗ dem die heiden Herren Rechtsanwälte in glän⸗ zenden Reden für ihre Parteien en waren, mit der Freiſprechung der Ehefrau Zehfuß, und fallen der Klägerin die nicht unerheblichen Koſten zur Laſt. Die Sache ſtand ſchon ein Mal vor dem Schöffengericht zur Verhandlung und wurde damals behufs weiterer Zeugenvernehmung vertagt. Wie wir hören, ſoll die Sache auch noch vor der Ge⸗ richts⸗Inſtanz zu Frankenthal verhandelt werden. 5 2. Apollonia Buckert, Wittwe von Nicolaus Louis zu Oggersheim, hat die Eliſabetha Saar in zwei Fällen ſchwer beleidigt, weßhalb dieſe Klage erhoben. Das Gericht verurtheilt die Buckert zu 20 Mark Geldbuße event. 4 Tagen Haft; auch hat ſie die Koſten des Ver⸗ fahrens zu tragen. Obgleich nur dieſe beiden Fälle zur Verhandlung kamen, nahm dieſelbe doch nahezu zwei Stunden in Anſpruch. Handelszeitung. Heſſiſche Ludwigsbahn. Aus Berlin gemeldete Gerüchte wollen wiſſen. die Auguſt⸗ einnahme betrage M 45,000 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Norddeut 5 SLloyd. Die zuerſt von dem„B..⸗C.“ gebrachte Notiz, daß die Actien des Norddeutſchen Lloyd durch das Bankhaus M. A. v. Rothſchild u. Söhne an hieſiger Börſe eingeführt werden ſollen, wird uns beſtätigt. Die Einführung wird wahr⸗ ſcheinlich bereits im Lauſe der nächſten Woche ſtattfinden. Nürnberg, 17. Seytbr.(Popfenbericht von Andr. Geng, Das geſtrige Geſchäft war ziemlich ſchleppend und obwohl der Umſatz ca. 1200 Ballen be⸗ trug, haben doch ſämmtliche Sorten einige Mark eingebüßt. Heute wurden ca, 1800 B. Markthopfen zugefghren und ca. 400 Ballen Bahnabladungen. Das Geſchäft war Anfangs leich ſchleppend, da kein Eigner zu den ge⸗ hotenen Preiſen abgeben wollte. Die Ver⸗ käufe waren daher bis 10 Uhr vereinzelt und nur für beſſere Markthopfen Käufer vorhan⸗ den, die hiefür M. 48—53 lten. Von 10 Uhr ab wurde ſo ziemlich Alles verkauft, weil und ſich zu Conceſſionen herbei⸗ ließen und iſt im Allgemeinen ein Preisrück⸗ gang von M.—6 zu conſtatiren. Wir no⸗ tiren: Markthopfen M. 36—48, Württem⸗ berger M. 50—58, Hallertauer M. 50—60, Badiſche M. 50—55, Aiſchgründer M. 48—52. Neueſte Courſ e. Frankfurt, 19. September.(Telegraph. Börſenberichte.) Kreditaktien 234—, Staats; bahnaktien 234¼,Lombarden 111¾, Galizier 192½, Egypter„ 4¾ ungar. Goldrente 81—. Gotthardbahn 105/1, Disconto⸗Com⸗ mandit 192¼6. Tendenz: 5 Berlin, 19. Septembr.(Anfangscourſe) Kreditaktien 470.—, Staatsbahnaktien 469.50, Lombarden 223 50, Disconto⸗ Commandit 192. Berlin, 18. Sept. Weizen Sept.⸗Oetb. 153.—, April⸗ Mai 16650, Roggen Septbr.-Oetbr. 133.—, April-Mai 144.50, Rüböl 10e 45.50, April-Mai 47.70, Spiritus 1oe 41.60, April-Mai 41.60, Hafer Sept.⸗Oetbr. 126. April-Mai 1„Weizenmehl 0 loco 19.70, dto. 00 2 E 0 10c 18.50. pter. Weizen hiesiger 16.50, Roggen ), Hafer 1000 13.50, Küböl 100%0 24.70. bis 18Sept. Zucker Kend. 88pCt. 23.80 .50, RO öln, 18. hiesiger 14 Magdeburg, 24.60. Bremen, 18. Sept. Petroleum (Wilcos) 10c%% unverzollt 34.25. Paris, 18. Sept. Zucker per Sept. 49.10, per Jan. April 53.25. Vell Septby. 49.35, Janusr-April 50.60. Pälg 68.— 10%.50, Schmalz Daſſelbe 3. Seite. Havre, 18. Sept. Kaffee per Sept. 46.25, per Oetob. 46.25, Pr. Nov. 46.50, per Dezember 46.75, per Jan. 47.25, per Febr. 47.50 Antwerpen, 18. Sept. Petroleum 1000 18.62, Septb., Dezbr. 18.75, Rübenzucker loc% 41.„Schmalz 82.25. London, 17. Septbr. Zucker träge; krystallisirter westindischer matt; raffinirter schwächer, Rüben⸗ Zucker 16 sh. 6 d. Kaffee stetig, Reis und Jute träge. Pfeffer fest. Geldsorten Mk. Pf.“ Goldsorten“ Br. Gld Dukaten.60—55 Holl. Silber.— 168 dto. al marco,.62—57 Oest. fl. 1 St.— 165 20 Franken. 16.18—15 Gold al m. Pfd. 13971898 dto. in /2 16.16—12G. f. Scheideg. Sovereigus. 20.31—27 per Pfd. in M. 1402— R. Imperials. 16.73—68 Papler-deld— Nehm. Golddollar...19—16[Oest. Bankn..— 163.90 Silber hochfein Fr. Bankn.— Mk. 143.70—141.70 Russ. Bankn.—5 [Amer. Bankn.—.17½ Original⸗Telegramme und Neueſte Nachrichten Karlsruhe, 18. Sept. Der Kaiſer iſt mit ſeinem Gefolge nach Stuttgart abgereiſt und wie die dortigen Blätter melden, nicht weniger feſtlich wie in Baden empfangen worden. Die großherzogliche Familie reiſte mit dem ſchwediſchen Kronprinzenpaar nach Schloß Hohenburg(bei Tölz) zur Vermählungsfeier des Erbgroßherzogs ab⸗ Berlin, 18. September. Ein Erlaß des Miniſters des Innern vom 11. d. ordnet an, mit den Vorbereitungen für die Neuwahlen 8501 Landtag unverzüglich vorzugehen, da eabſichtigt iſt, unmittelbar nach dem Ablauf der Legislatur⸗Periode die Neuwahlen vor⸗ unehmen. Die definitive Feſtſetzung des ahltermins bleibt vorbehalten. Der Bundesrath ſtimmte dem Antrag Preußens wegen Verlängerung des kleinen Belagerungs⸗ zuſtandes für Berlin auf ein Jahr zu, ſetzte aber die Verhandlung über einen analogen Antrag Hamburgs aus. Der„Fr..“ wird aus Berlin vom 18. Sept. telegraphirt: Der Bundesrath hat in ſeiner heutigen Sitzung noch einen üheraus wichtigen Beſchluß gefaßt. Er hat mit Stimmenmehrheit den bekannten Antrag des Reichskanzlers angenommen, der in Form einer Deklaration zum Zolltarif die Fäſſer, in denen Petroleum eingeht und die jetzt 6M. pro Doppelzentner Zoll bezahlen, als feine Böttcher⸗ waare mit 10 Mark beſteuert. Der Antrag lag bekanntlich faſt ſeit einem Jahr im Bun⸗ desrath. Die Ausſchüſſe hatten bereits ein⸗ mal beantragt, ihn abzulehnen, und im Reichstag beſtritt man der Regierung das Recht, in Form einer Deklaration eine der⸗ artig ſchwerwiegende Zollveränderung des Petroleums anzunehmen. Amſterdam, 18. Sept. Mehrere Arbei⸗ tervereine durchzogen, unter Vorantritt von Muſik, mit Flaggen und Lam⸗ pions, heute Abend die Stadt, um für das allgemeine Wahlrecht zu demonſtriren. Nach⸗ her ſchloſſen ſich die Sozialdemokraten an, gleichfalls mit rothen Bannern und Fackeln. Obgleich 10,000 Menſchen den Aufzug beglei⸗ teten, blieb doch Alles in beſter Ordnung.(..) Kopenhagen, 18. Sept. Der Reichstag wurde auf den 5. Oktober einberufen. Rom, 18. Sept. Geſtern wurden in der Stadt Palermo 132 Cholerafälle, darunter 60 Todesfälle, in der Umgebung ein Erkrank⸗ ungs⸗ und ein Todesfall, in der Provinz Parma 5 Erkrankungen und 4 Tzdesfälle konſtatirt. Wien, 18. Sept. Der 05 Trupp der aus Warſchau ausgewieſenen Oeſterreicher iſt in Krakau angekommen. Loudon, 18. Sept. Gladſtone ſpricht ſich in ſeinem neueſten Wahlmanifeſte üher Egyp⸗ ten dahin aus, daß ein völliger Rückzug der Engländer aus Egypten und dem Sudan ſtatt⸗ finden müſſe, ſohald das mit möglich Ci er ſpricht ſich gegen die Annexion des. andes aus, aber auch gegen eine Annexion oder ein engliſches Protektorat. Gladſtone weiſt darin auf die Nothwendig⸗ keit einer Reform der Boden⸗Geſetze hin, ferner der gerechteren Vertheilung der Steuern, Reform der Pairskammer, Entwickelung der Verwaltungs⸗Decentraliſation; bezüglich Ir⸗ lands erklärt Gladſtone, er ſei bereit, dem⸗ ſelben wie allen Theilen des A910 8 0 jede mit der Oberhoheit der Krone und der Einheit des Reiches und der Autorität des Parla⸗ ments verträgliche Autonomie zu gewähren. Paris, 18. Sept. Auf Madagaskar ge⸗ riethen franzöſiſche Truppen bei einer Re⸗ in einen Hinterhalt, 27 Offiziere und 4 Mann wurden verwundet und 2 Mann getödtet. Madrid, 18. Sept. Unter den Officinen herrſcht große Erbitterung gegen die Regierung wegen Geheimhaltung der aus Manila ein⸗ laufenden— Die Regierung ſoll Boſchaſfan aben, 26 Millionen Mark zur Beſchaffung von ſchnellen Kreuzern und Tor⸗ pedos noch vor dem Zuſammentritt der Cortes auszugeben. * Wien, 19. Septemb.(Telegraphiſche Börſenberichte) Anfang. edit 288.40 Marknoten 61.40. Umſatzlos. Hobelmagazin Lbregeh udwigshafen. 8 Oggersheimerſtr. 8 Mannheimer Schuhwaaren⸗Bazar. J Lutz, Marktplatz G 2. 8. 1 In Folge vorge⸗ kommener Betriebs⸗ ſtörung(Zahnradbruch an unſerer Rotations⸗Maſchine) wird die Beilage zur heutigen Nummer morgen Sonntag Vormittag 9 Uhr hier aus⸗ gegeben und bitten unſere verehrlichen Abonnenten gütige Nachſicht. Verlag der Bad. Volks⸗Zig. Maunheimer Sladt⸗Anzeiger. 6365 — 1 ——————— 4. 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Publikum meinen Preiscourant zu unterbreiten, da wie erwähnt, jedes annehmbare Gebot Berückſichtigung findet. Der Ausverkauf dauert nur bis zum 20. Oktober d. J. und ſei daher dieſe günſtige Gelegenheit Waaren nur beſter Qualität zu enorm billigen Preiſen ſich anzuſchaffen hiermit Jedermann auf's Angelegentlichſte empfohlen. 5 Die Laden⸗Einrichtung iſt billig abzugeben. E2, 17. H. Rcsenthäl, E,4 Erste Mannheimer Corsetfabrik. 4 ——— T dschäfts-röffnung Ung Lmpfcug 7 7 7 Hierdurch bechre ich mich einem hochgeehrten Publikum Mannheims und Umgegend die ergebene Mittheilung zu machen, dass ich am hiesigen Platze Lit. H 1 No. 1 ein Herren- und Knaben-Kleider- Sowie Maass-Geschäft unter der Firma GSSttfried Keller errichtet habe. Gründliche Kenntnisse, hinreicherde Mittel, langjährige Thätigkeit in dieser Branche, geringe Seschäftsunkosten, sowie vortheilhafte Bezugsquellen setzen mich in den Stand, den weitgehendsten Ansprüchen zu genügen. 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