E REREEEI 5 12 E — —PF Ebonnemenctspreis: nhein bei der Expedition E en und Trügerinnen.—& unb Feiertage Herausgeber Or. ſur, Permann Daas in Maunheim. 0 280. Geſchichts⸗Kalender. Am 28 November. 1414. Johannes Huß wird, kaum 4 Wochen nach ſeiner Ankünft in Konſtanz, und ohne daß er durch irgend ein öffentliches Auf⸗ treten oder durch ſonſt etwas einen Vor⸗ wand dazu gegeben hätte, auf Befehl des Papſtes Johann XXIII. und der Kardinäle, verhaftet. 1793. Dreitägige Schlacht bei Kaiſerslautern beginnt; der 30. November war der Entſcheidungstag, und die Preußen Sieger über die Franzoſen. 1860. J. Ch. v. Bunſen, berühmter Staats⸗ mann und Gelehrter, geſtorben. 1870. Vollſtändige Niederlage der franzöſi⸗ ſchen Loire⸗Armee bei Amiens. Der Feind ließ 1000 Todte anf dem Schlacht⸗ felde und über 4000 Bleſſirte; mehr als 2000 Mann wurden Gefangene.— Der Verluſt 0— hat kaum 1000 Mann be⸗ gen. 1877. Die Schriftſtellerin Louiſe Büchner ſtirbt zu Darmſtadt. Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. »Die erſte Debatte über den Reichs⸗ etat iſt nach jeder Seite hin unbefrie⸗ digend verlaufen. Es macht ſich Parla⸗ mentsmüdigkeit bemerklich, wie nie zuvor. Richter, welcher ſonſt das Paradepferd der Zahlengruppirungen tummelte, be⸗ ſchränkte ſich auf allgemeine Bemerkungen, welche übrigens viel zu wünſchen übrig ließen. Dahei iſt das Haus permanent ſchlecht beſucht, welches wohl auch auf die Redner einwirken mag. Selbſt die Tri⸗ büne iſt ſchwach beſetzt. Es laſtet eben auf dem Parlament jener bleierne Druck, welchen fruchtloſes Schaffen mit ſich führt und welcher vollſtändige Energieloſigkeit und Apathie gegenüber den abſolutiſtiſchen Erfolgen naturnothwendig erzeugt. Es machte ſich jene engherzige programmatiſche Behandlung des Etats bei jedem Redner bemerkbar, und nur Liebknecht verſuchte die ganze Regierungspolitik zulritiſiren, welches ihm auch treffend gelang, obſchon auch er ſich noch in einem leidlich engen Rah⸗ men bewegte. Seitens der Majorität wird allerdings nach dem Grundſatz gehandelt: Schimpfe und tobe wie Du willſt, denkt die Majorität, wir ſind mit den gegen⸗ wärtigen Zuſtänden zufrieden, und wenn man ein geflügeltes Wort der Vergeſſen⸗ heit entreißen wollte, könnte man daſſelbe Kleine Mittheilungen. —Im Lokterieſpiel hat ſich ein interef, ſanter Fall ereignet. betrifft die am 12. 13. und 14. d. M. gezogene Geldlotterie zur Wiederherſtellung der Liebfrauenkirche zu Arnſtadt. Seitens des beſtellten Notars, welcher die Biehung dieſer Lotterie zu leiten hatte, iſt ein Verſehen vorgekommen, worüher die höherr e eingefordert wurde. Eine Herausgabe der amtlichen Gewinnliſte, auf weiche die Intereſſenten mit großer Sehnſucht warten, iſt bis jetzt noch nicht er⸗ ols. Das Berſehen, um welches ſich han⸗ elk ſoll darſn beſtehen, daß von den 180,000 Räbleſſn Looſen nur 179,500 Looſe einge⸗ ählt ſind, mithin 500 Looſe zu wenig im lücksrade ſich beſanden. Die höhere Ent⸗ ſchließung geht dahin, daß die ſtattgehabte Ziehung für ungiltig erklärt worden iſt und eine neue Ziehung zu erfolgen hat. Ob ſich mit dieſem Dekret die jetzigen Gewinner. welche zum Theil bereits von den Kollekteuren den Gewinn ausgezahlt erhalten haben, zu⸗ ſrieden erklären,(7) bleibt abzuwarten. — In Schatten ſeines Spazierſtockes. Ueber ein„bibliſches Wunder in neuer Auf⸗ ſage“ wird Folgendes aus Stettin gemeldet: Im Jahre 1867, kurz nach Erbffnung des Devantieriſchen Etabliſſements in der Pö⸗ litzerſtraße zu Stettin, ſaß im Garten in ſaß einer Laube eine Geſellſchaft von Herren beim Kartenſpiel. Ein anderer Gaſt ſah dem Spiel, an die Seitenwand der Laube gelehnt, längere Zeit zu und ſteckte dabei, in Gedanken, ſeinen Spazierſtoc, eine Weide, neben ſich in die weiche Erde Bei ſeiner Entfernung verzaß er, den Stock mitzu⸗ nebmen und derſelbe blieb dort ſtecken. 50 Afg.— Answärte darrch die Poß 65 Pis. 1 2, ſowie bei 5 deutſchen Reiches und den Brieftägern. zeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ bei allen (Mannheimer vVolksblatt.) 3 Mannheimer Sladt. Anzeiger und Handels-Zeitung. ————— Organ für Jedermann. — den Männern des heutigen Syſtems alle⸗ ſammt in den Mund legen.„Was mei⸗ nen Sie, was ich lache, wenn ich allein bin,“ nämlich über die Oppo⸗ ſition; das kennzeichnet unſere parlamen⸗ tariſchen Verhältniſſe. Was den Männern des Syſtems an Logik und Kenntniſſen abgeht, erſetzen ſie durch die Macht der Majorität. Es iſt unter ſolchen Verhält⸗ niſſen dem Abgeordneten nicht übel zu neh⸗ men, wenn er in ſeiner Thätigkeit er⸗ lahmt. Befriedigen konnte eigentlich nur noch die Rede Payers. Daß alle Red⸗ ner der Anſicht ſind, daß ſich das Mili⸗ tärbudget bis in's Unendliche ſteigert und daß es nicht ſo fortgehen könne, hat eben nur einen theoretiſchen Werth, da dieſe bittere Pille ſofort von den Herren— außer Liebknecht— dadurch verzuckert wird, daß hinterher gleich erklärt wird, „Unſere Schlagfertigkeit darf nicht be⸗ einträchtigt werden“. Das weiß auch die Regierung, deßhalb verurſacht es derſelben auch keine Schrecken, ob der Angriffe auf den Militäretat. Obwohl die Centrums⸗ preſſe energiſch gegen dieſe„fort und fort ſteigenden Ausgaben“ proteſtirt, hat doch Herr Hüne es nicht weiter gebracht, als zu einer„eruſten Prüfung“ der Aus⸗ gaben. Wie dieſe Prüfung ausfällt, weiß man bereits. Die tröſtliche Verſicherung des Geheimraths Gamp von dem„Wohl⸗ ſtand ringsum“ contraſtirt ſehr auffallend mit den Thatſachen. Daß Herr Ga m p keine Reaktion ſieht, mag ihm verziehen ſein, denn das Wort vom Splitter und Balken hat noch immer ſeine volle Be⸗ rechtigung, daß er jedoch auf„o ermehrte Arbeitsgelegenheit“ inder Eiſen⸗ inbuſtrie hinweiſt, fordert geradezu den Humor heraus. Sollte ſich Herr Gamp vielleicht irgendwo aufgehalten haben, wo gar keine Kunde von der Kriſis in der deutſchen Eiſeninduſtrie hingedrungen iſt? Herr Gamp befürwortete für Druck⸗ ſchriften⸗Porto eine höhere Gebühr, von 3 auf 5 Pfennig. Auch einen Wollzoll möchte der Geheimrath eingeführt wiſſen. Seine Wünſche decken ſich demnach mit denen des Herrn Dieſt⸗Daber. Herr Ober⸗Poſtblrektor Stephan fertigte Herrn Gamp recht treffend ab, indem er ihm Einige Wochen ſpäter, als Herr Devantier inzwiſchen auf den Stock aufmerkſam gewor⸗ den war und bemerkt hatte, daß derſelbe Wurzeln geſchlagen und grüne Blätter zeigte, forderte er gelegentlich den betreſſenden Herrn ſcherzweiſe auf, doch ſeinen Stock wiede, mitzunehmen, worauf ſich dieſer ebenfalls von der mit ſeinem Stock vorgegangenen Metamorphoſe überzeugte und denſel en nun⸗ mehr förmlich an Herrn D. abtrat. Aus dem Spazierſtock iſt heute ein großer Baum eworden, der mit ſeinen Aeſten bis an den ritten Stock des Hauſes reicht. Der ehe⸗ malige Beſitzer deſſelben, ein noch heute in Stetkin lebender alter Herr, ſitzt an warmen Sommertagen noch jetzt mit Vorliebe im „Schatten ſeines ehemaligen Spazierſtockes“ und wird iß keenit bedauern, wenn in nächſter Zeit bei den dort in Ausſicht ge⸗ nommenen Bauten die Axt an den Baum ge⸗ legt wird. — Aus New N ſchreibt man uns: Auſſeben und ſtille Heiterkeit erregt eine Affatre in welche der Attachs einer auswär⸗ kigen Geſandtſchaft in Waſhington, der unge⸗ nannt bleiben ſoll, verwickelt worden ſſt. Gefandtſchaftsmitglieder genießen bekanntlich das Vorrecht, Schulden halber nicht helangt werden zu können, zun Mindeſten 35 ihnen gehörige Effekten nicht mit Beſchlag belegt werden. Trotzdem hat ſich die In⸗ 11 8 einer renommirten vornehmen Waſ⸗ ingtoner Penſion, welcher der junge, faſhio⸗ nable Attache der ungenannten Geſandtſchaft, bedeutende Summen ſchuldig geworden iſt, in den Beſitz der Privateffekten dieſes Herrn zu ſech gewußt. Unter dieſen Effekten befindet ich ein Theil der Geſandtſchaftsbibliothek und das Photographie⸗Album des Herrn Attachés. Dies letztere nun iſt die Urſache ſagte, daß er noch zu jung ſei im Hauſe (Gamp iſt ſeit 1884 Mitglied des Reichstags) um namentlich im Poftfach was mitzureden. Hr. Stephan warnte vor Poſterhöhungen und man fühlt bei⸗ nahe, daß ihm ſehr warm wurde bei der Vertheidigung ſeines Reſſorts. Offenbar iſt Herr Stephan von der„Produktivität“ der Conſervativen in Bezug auf Erhöhung der Reichseinnahmen ſehr gut unterrichtet, ſonſt wäre die beinahe leidenſchaftliche Zurückweiſung der Anſichten Gamps nicht zu begreifen. Letzterer mag ſich übrigens zur Lehre dienen laſſen, daß man wohl ſehr ſchnell vom Aſſeſſor zum Geheimrath kommen kann, doch nicht eben ſchnell etwas vom Poſtfach verſtehen ernt. — Ueber die Verlängerung der Legislaturperioden liegen 2 Aeußer ungen vor, welche nicht ohne Bedeutung ſind. Namentlich iſt aus denſelben das Verhalten der Nationalliberalen und des Centrums zu erſehen. „Der„Hannoverſche Kurier“(Organ Bennigſen) bedauert, daß die Konſervativen dei Einbringung ihres, die Verlängerung der Legislatürperiode bezweckenden Antrages verſchmäht haben, mit anderen Fraktionen, wie der Reichspartei und den National⸗ liberalen, bei denen man Geneigtheit für den Antrag vorausſetzen konnte, ſich über gemeinſames Vorgehen ins Benehmen zu ſetzen.„Der Antrag wird vorausſichtlich 1 lebhaften Kämpfen führen, und ſeine nnahme wird, wie ſo Vieles im Deutſchen Reich, vom Centrum abhängen.“ Das Blatt führt noch an, daß ſchon 1881 die Frage im Reichstage auftauchte und zwar bei Berathung des Antrages auf 2jährige Etatsperioden. Es wurde damals von nationalliberalen Rednern, namentlich Herrn v. Bennigſen ausdrücklich anerkannt, daß an und für ſich betrachtet einer Verlän⸗ gerung der Legislaturp erioden wohl zugeſtimmt werden könnte, denn es iſt eine unleugbare Thatſache, daß wir mehr Wahlagitation haben als eine ruhige, ſachliche, geſetzgeberiſche Arbeit wünſchenswerth machen. — Die ultramontane„Ger⸗ mania“ verſucht erſt, ebenfalls dieſen Vortheil, größere Stetigkeit in der Reichstagsthätigkeit ſich be⸗ vielen Aergerniſſes bei den Einen, nicht min⸗ derer Heiterkeit bei den Anderen. Es enthält nämlich gegen dreißig Photographien der ſchönſten und vornehmiten Damen Waſhing⸗ lons. Es iſt eine prachtvolle Collection, jedes Bild führt eine liebenswürdige Widmung der reizenden Geberin an den jungen Diplomaten, der in den allerbeſten Familien aus und ein. ing und daſelbſt ſich ſehr belieht gemacht hat, Die aufgebrachte Penſionswirthin droht nun, das reizende Album, falls ſie nicht augen⸗ blicklich Ebend wird,— bſſentlich an den Meiſtbietenden verſteigern zu laſſen, und zwar ſoll jedes Bild einzeln verkauſt werden. Wie verlautet, ſollen bereits Unterhandlungen von Seiten verſchiedener vornehmen Damen behufs Begleichung der Schulden des jungen Mannes angebahnt worden ſein. — Eine Eiſerſuchtsſeene auf dem Friedhofc. Auf dem Friedhofe Montmartre in Paris erſchien am 8. ds, eine Dame, in tieſe Trauer gekleidet, um das Grab eines jungen Mannes mit friſchen Blumen zu ſchmücken. Dieſe Haudlung, war um. 0 rührender, als der Todte bei Lebzeiten ſeiner Peut untren geweſen, ſo daß dieſelbe 5— zäufig beſchloſſen, ihre Ehe zu trennen. lötz⸗ lich ſah die Trauernde eine zweite Dame, in der ſie eine ihrer Jugendfreundinnen erkannte welche gleichfalls prächtige Kränze auf das Grab leate. Mit einem wüthenden Schrei: „Alſo Du 2 es, noch im Tode nimmſt Du mir meinen Gatten!“ ſprang die Wittwe auf ihre Rivalin los und zerfleiſchte ihr mit den ähnen, gleich einem Raubthiere, das Geſicht. (Blutüberſtrömt, von Wunden überdeckt, ward 5 in die Todtengräberwohnung ge⸗ racht. „O Eitelteit, dein Name iſt Weib! Jeanne Marie Lorette, die Mörderin des greiflich zu machen, dann aber ſtoßen ihr Inlerttonspreis: Dee cinſpaltige Betitzeil e aber deren Bnm 40 Pf. Amzeigen werben don allen Amoncen⸗Expeditionen, von kgenturen und Trägerinnen, ſowie im Berlag eutgegengenommen Bei größeren Aufträgen Rabatt. Betatiensdruck ber Ur. B. Saas ſchun Buchbunkrorot, f b, 2 eden der katholiſchen Spitalkirche in Mannheim⸗ Samſtag, 28. November 1885. ganz gewaltige Bedenken auf, welche ſich in folgenden Worten äußern: So lange dieſe Regierung mit ihrer Abſicht, abſolut, bios mit parlamentariſcher Dekoration, zu regieren, am Ruder iſt, und ſo lange ihre Hauptleiſtung darin beſteht, jedesFahrdie ärmeren Bolkslaſten zu vermeh⸗ ren und mit äußerſter Ausnutzung aller for⸗ mellen Regierungsrechte und ſogar der diplomatiſchen Kunſt die Volks⸗ und Par⸗ lamentsrechte immer bedeutungsloſer zu machen ſo lange muß 15 der Reichsta doch erſt gründlich bedenten, ehe er ſelbſt der Regierung die oben charakteriſirte Handhabe zu weiterer eigener Machtver, mehrung und zur Zurückdrängung des Suen in die Hand 1603 einemthatfächlich konſtſtutionellen Staate läge das anders! — Die„Kölniſche Zeitung“, dieſes „ſattſam bekannte“ Organ glaubt, „daß es nicht unmöglich ſei, daß der be⸗ keits erwähnte, kürzlich erlaſſene Aufruf der Sozialdemokraten 29 Geldſammlungen r Parteidiäten eine Antwort fände, die einen am wenigſten liebſam ſein icberbol fährt dann fort: ir haben wieberbolt auseinandergeſeht, daß der Ar⸗ tikel 32 der Verſaſſung nicht nur die öffent⸗ — 5 ſondern auch die Parteidiäten ver⸗ ietet.“ Die Rechtsbelehrung des verbreitetſten Organs am Rhein kommt zu ſpät, denn bereits iſt auch Dirichlet dem Artikel 32 entſchlüpft. Die Kölner und Norddeutſche, dieſe edlen Schweſtern mögen ſich tröſten über ihre juriſtiſchen Kenntniſſe. Daß den Sozialiſten etwas Schlimmes paſſiren kann, indem ſie zum„Sammeln“ von Diäten auffordern, will uns nicht ein⸗ leuchten, wohl kann aber die Frage der Diäten noch andere Verlegenheiten für die Regierung bringen. Sollte ſich beiſpiels⸗ weiſe ein Sozialdemokrat die Aufgabe ſtellen, bei jeder Beſchlußfaſſung die Be⸗ ſchlußfähigkeit anzuzweifeln. Wir glauben, daß alsdann Diäaͤten bezahlt würden, und daß die Abgeordneten alsdann ihr Man⸗ dat ausüben. Daß jedoch auch Leute, welche zu den Reichen gehören, den Reichstag nicht eben ſtark frequentiren, iſt eine Thatſache. Die B. V. Z. ſagt: daß„je weiter nach Rechts, deſt o leerer die Bänke.“ — Das Gerücht, der Reichstagsabge⸗ orbnete Viereck habe ſein Mandat der ſozialdemokratiſchen Partetlet⸗ Fj6pan,ſchen Geſchäftsträgers Sakouroda warde bor einigen Tagen zur Abbüßung ihrer drei⸗ jährigen Geſängnißſtrafe aue Hgag nach Arn⸗ eim überführt. Die Vexurtheilte hatte ein chreiben an Königin Emma gerichtet, in welchem ſie bemerkt:„Eure Majeſtät, Wena auch Verbrecherin, bin ich doch ein Weib ge⸗ blieben, legen Sie Ihr Fürwort ein, auf daß man mir meine langen blonden abſchneide Bedenken Sie, ich Spiegel, keine Toiletten, nichts, was mich an mein früheres Leben erinnert. Doch eun ich meine Zöpfe löſe, mich die blonden Locken leich einem Mantel umgeben, werde⸗ ich auch in Kerkersnacht wiſſen, daß ich noch jung und chön bin“ Königin Emma hat nicht uur ieſen Wunſch erfüllt, ſie wirkte auch dahin, ——5 Mädchen möglichſt Kilde begegnet werde. — Ein Telegramm des General Gouver⸗ neurs der Philippinen an die Regierung in Madrid meldet: Der Wirbelſturm vom 7. ds. wüthete am meiſten in den Provinzen Eamarines, Alhay und Prinzipe. In Süd⸗ Camariues wurden 22 Menſchen getödtet und 6 werden vermißt; zerſtört ſind 8000 Wohn⸗ habe keinen häuſer, 24 Kirchen, 19 Kloſter, 31 Schulen und 28 Gerichtsgebäude. In Nord⸗Camari⸗ nes ſind ebenfalls viele Häuſer und Pflags⸗ ungen zerſtört, In Prinzipe ſind Kirche, Regierungsgebäude, zwei Schulen und viele Privathäuſer zerſtört. Der Gouperneu⸗ hat Maßregeln ergriffen, um die ärgſte Noth der Bevölkerung zu lindern. Auch auf dem Meere hat der Sturm großen Schaden angerichtet; ahlreiche Schiffstrümmer treiben zwiſchen en Inſeln umher, ebenſo könnte man mit Recht verlangen, — Haare nichk — 2. Seite. % Ang zur Verfügung geſtellt, iſt erfunden. Das Recht auf Arbeit ſchreibt: So lange ſich ein Abgeordneter der vollen Zuſtim⸗ mung ſeiner Wähler ſicher weiß, wird er gegenüber allen Angriffen und Kritiken, gleichviel von wem ſie kommen, ſo kühl bleiben können, auch würde er ſich gerade⸗ zu einer groben Pflichtverletzung ſchuldig machen, wenn er ſich durch ſolchen Spek⸗ takel ins Bockshorn jagen und ſeine Auf⸗ traggeber im Stiche ließe.“ — Die„Frkf. Ztg.“ meldet, daß die Deutſche Bank ein Konſortium gebildet habe, welchem die erſten rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriebezirke angehören, dem eventuell auch die Diskonto⸗Geſellſchaft beitreten werde, um mit der chineſiſchen Regierung wegen Eiſenbahnbauten zu ver⸗ handeln. Andere zu ähnlichem Zwecke in Deutſchland gebildete Konſortien werden aufgelöft. Der Vertreter Krupp's reiſte nach China, um ein techniſches Gutachten abzugeben. — Die Stärke des deutſchen Heeres beträgt nach dem Etatsentwurf für 1886/87 18,150 Offiziere, 51,413 Unteroffiziere, 790 Zahlmeiſter⸗Aſpiranten, 13,440 Spiel⸗ leute, 347,965 Gefreite und Gemeine, 3581 Lazarethgehilfen und 10,135 Oeko⸗ nomiehandwerker, zuſammen alſo 427,271 Mannſchaften. Dazu kommen noch 1686 Militärärzte, 783 Zahlmeiſter, 619 Roß⸗ ärzte, 727 Büchſenmacher und 93 Satt⸗ ler. Die Zahl der Dienſtpferde beträgt 81,773. Nach der letzten Reichstagswahl erließ das gerger Miniſterium eine Zirkular⸗Verfügung an die Geiſtlichen, in welchen denſelben bedeutet wurde, ſich von politiſchen Agitationen fern zu halten, da dies nicht ihres Amtes ſei. Wie man jetzt erfährt, hat nun auch ein dem Lehrer⸗ ſtande angehöriger Agitator, welcher Se⸗ kretär des thüringiſchen Bauernvereins war und als Volksſchullehrer in Pohlitz, uinem Dorfe in der Nähe von Köſtritz, lebte, dieſes Sekretariat niederlegen müſſen. Rundſchau im Ausland. — Der tapfere Milan hat ſeinem getreuen Volke angezeigt, daß er ſich wieder auf ſerbiſchem Boden befindet. In gleichem Maße wie Alexander anfangs der Pforte gegenüber nachgegeben hat ſo giebt jetzt Milan bei. Der hochfahrende Ton hat ſich verloren, während er bei Alexander im Hinblick auf ſeine Erfolge wächſt. — Die ru ſſiſche Preſſe nimmt für die Bulgaren Partei. Die„Now. Wremja“ nennt in ihrer Entrüſtung über den flaviſchen Bruderkampf den König Milan„Kain den Großen“ und bezeichnet das Unterfangen deſſelben als ehre und gewiſſenlos. Die letzten Nachrichten von den Siegen der Bulgaren haben hier all⸗ gemeine Befriedigung hervorgerufen. Mittlerweile fängt das ſerbiſche Miß⸗ geſchick die Montenegriner zu erbarmen an, deren amtliches Blatt dem Fürſten Alexander den Plan unterſtellt, die Serben zu vernichten, und andeutet, daß ange⸗ ſichts dieſer Abſicht Montenegro nicht ruhig bleiben könnte. Von der Botſchafterkonferenz erfährt die „Köln. Ztg.“ von ihrem Konſtantinopeler Gewährsmann, daß die Vertreter der Pforte, Deutſchlands, Oeſterreichs, Ruß⸗ lands und Italiens ſich mit den vor Tbeater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Mannheim. Donnerſtag, den 28. November 1885. Der Bettelſtudent. Die geſtrige Vorſtellung des Bettelſtudenten vom Heidelberger Stadttheater im Saalbau war baß ſo gut beſucht, als am letzten Male, ohne daß gerade der Beſuch ein ſchwacher zu neunen wäre, doch könnte die Direktion dar⸗ aus ehen, daß es nicht räthlich iſt,„ein Stück, ſelbſt, wenn es eine ſehr gute Auf⸗ nahme gefunden, 0 bald 10 wiederholen.“ Der Aufführung ſelbſt, haben wir unſerm t von voriger Woche nichts hinzu⸗ zufügen, was von Bedeutung wäre. Donnerſtag den 26. November. Konzert des Philharmoniſchen Vereins. Der ſtrebſame und in ſeinen Tendenzen wohl zu unterſtützend⸗ Verein, bracht⸗ geſtern Abend die Früchte ſeines Fleißes vor die Allgemeinheit. Lag durch die Wahl einer Soliſtin von den Range Arma Senkrah's die Gefahr nahe die als Leiſtungen des Ver⸗ eins ſich kennzeichnenden Orcheſterdarbietungen zu unterſchätzen, ſo war andererſeits gerade an letzteren der wehlthuende künſtſeriſch⸗ Ernſt, der die Studien der Philharmoniker beein⸗ flußt haben mag, zu erkennen. Eigenthümlich finde ech es, daß nicht alle dilettirenden Ele⸗ mente in hieſiger Stadt ih Könney in den! mer, die ſich von dem vorgetragenen wirkſam Dienſt einer gemeinſamen Sache ſtellen, abgehoben hätte, für die Beifallsfreudigkeit da ſollte es doch kein« Bedenker und der Hörer ſorgen ſollen. So war alles Grau keine durch die jeweilige ſoziale Stellung bedingte Schen gehen. Daß ein Theil des nzertbeſuchende: Publikums taktlos genug war den Saal vor Beginn der Titus⸗Ouver⸗ 57 1 OiSher Kon⸗ Ver liegenden Faſſung des igen ferenzbeſchluſſes einverſtanden erklär!, Vertreter Frankreichs, Marquis v. Noailles betonte, ſeine Zuſtimmung nur abgeben zu können, wenn alle Mächte überein⸗ ſtimmten, welches jedoch nicht der Fall iſt, da Sir William White, der Vertreter Englands, trotz des beſtimmteſten Wider⸗ ſpruches der Pforte und Rußlands darauf beſtand, daß in den Beſchlüſſen jede Be⸗ zugnahme auf den Berliner Friedens vertrag vermieden werde. Hieraus ſcheint zur Genüge hervorzugehen, daß Eugland die Beſtimmungen des Berliner Friedens für Oſtrumelien nicht weiter anerkennen will. Soziales und Arbeiterbewegung. Sklavenhandel in Europa. In den Schwefelminen Siciliens arbeiten Tauſende von Kindern als Laſtträger und haben dabei kein beſſeres Loos, als die einſtigen Sklaven Amerikas. Die Beſitzer der Minen überlaſſen die Ausbeutung der letzteren, Unternehmern, und dieſe ſetzen ſich durch eine Art Handel in den Beſitz der kleinen Laſtträger. Der Unter⸗ nehmer zahlt einer armen Familie etwa 100 bis 150 Lire, und damit iſt der Knabe an die Arbeit gebunden, weder er noch ſeine Familie kann das Geld zurückzahlen. Der kleine Ar⸗ beiter muß, obgleich erſt 10—15 Jahre alt, auf einer ſteilen Treppe aus den oft 50 Meter tiefen, von ſchlechter Luft erfüllten Gruben ſchwere Laſten an's Tageslicht ſchaffen und wenigſtens 25 Mal täglich einen ſolchen Gang hin und zurück machen. Der Tagelohn iſt etwa 80 Pfg., aber dabei iſt Vorſchrift, daß jeder ſeine Bedürfniſſe aus dem Magazin des Unternehmers kaufen muß. Schwere Klagen über die Behandlung der armen Kinder wer⸗ den laut. Elend in Amerika. Aus Amerika wird mitgetheilt: In der von 15,000 Deutſchen bewohnten Stadt Rocheſter, N. Y, herrſcht unter den Arbeitern ein fürchterliches Elend. Seit Ende Oktober ſchon ſind eine Reihe Betriebsetabliſſements unthätig, mit Schluß der Kanalſchifffahrt Hunderte von Arbeitern gänzlich brodlos. Das früher hier ſo blühende Gewerbe der Zimmerleute und Eiſenarbeiter iſt ſchon ſeit längerer Zeit herunter gekommen. Ganze Maſſen ehrlicher Arbeiter ſinken zu ſogenannten„Tramps“ herunter und be⸗ völkern die Straßen und Bahnlinien, um ihr Leben durch Bettel zu friſten. Am 15. Oktober reiſten 9 Familien, welche ſchon 10 bis 15 Jahre im Lande waren, in die alte Heimath zurück, darunter ſind 20 Perſonen aus Franken. Wie viele durch Mittelloſigkeit an der Rückreiſe gehindert ſind, braucht nicht näher bezeichnet zu werden bei dieſen Ge⸗ ſchäftsverhältniſſen, jedenfalls würde die Zahl derſelben dem ſeinerzeitigen ungeheuern Zu zuge von Emigranten aus Deutſchland ziem⸗ lich gleichkommen. Städtiſches. Mannheim, 28. November 1885. Das Amtsgeheimniß. Wie Mainzer Blätter melden, iſt die Unterſuchung gegen den Doppelmörder Herbſt bereits geſchloſſen und derſelbe dem nächſten Schwurgericht überwieſen, zu ſeinem Vertheidiger iſt Rechts⸗ anwalt Dr. Grieſer ernannt worden. Mit einer gewiſſen Befriedigung nimmt man dieſe Nachricht entgegen, das Gefühl der Sicherheit greift wieder Platz, das jeweils, wenn man von einem Mord hört, einem ängſtlichen Gefühl weicht, bis der Mörder entdeckt In und gemacht iſt.§ Mainz trat dieſe Beruhigung ſchnell ein, denn kaum drei Tage nach Auffinden der Wothe'ſchen Leiche ſaß der Mörder hinter Schloß und Riegel. Hier in Mannheim wurde vor ca. 9 Monat die Margarethe Ries ermordet aufgefunden und bis heute iſt ihr Mörder noch nicht entdeckt. Fragen wir nach der Urſache, ſo fällt uns zunächſt die ver⸗ ſchiedene Taktik der Unterſuchungsbehörden auf. In Mainz wurden ſofort nach Auffinden der Leichen amtliche Berichte in alle Zeitungen gegeben und das Publikum wurde ſtets auf Dieſe Deſerteure bewieſen damit wenig Ach⸗ tung vor den Leiſtungen des konzertgebenden Vereins und gaben zu erkennen, daß ihnen nur die Vorträge der Soliſten als hörens⸗ werth erſchienen waren. Ich finde dieſes Betragen nicht comme il faut und beeile mich u erklären, daß die ſelbſtſtändigen Leiſtungen es Vereins, in einer Haydu'ſchen Symphonie, Kaug's Liebesnovelle für Streichorcheſter und der ſchon oben gekennzeichneten Feinſchmeckern emiedenen Titusouverture heſtehend, aller Ehren werth waren. Der Vereinsdirigent, Herr Müller, hat es ſich gewiß viel Mühe und Arbeit koſten laſſen, bis die ſeiner Füh⸗ rung unterſtellte Schaar ſo wohldisziplinirt den Anordnungen ſeines Stabes ſich fügte In Frl. Senkrah hatte das Konzertpublikum eine Bekannte vom vorigen Jahr zu begrüßen und es that dieſes in ausgiebiger Weiſe. Die Vorzüge der Künſtlerin, ihr warmer, gefühl⸗ geſättigter Ton, die mit dem Rüſtzeug des modernen Virtuoſen verſehene Technik, ihre anmuthige, durch den Liehreiz ihrer perſön⸗ lichen Erſcheinung unterſtützte Vortragsweiſe laſſen es begreiflich erſcheinen, wenn ſie ein für derartige Vorzüge nicht unempfängliches Puhltkum entzückt. Ihrem Partner, Herrn Albert Langer wurde es nicht ganz ſo leicht, der Gunſt der Hbrerſchaft zu wer⸗ den, Zunächſt hatte wohl die Wahl der Vorträge beſtimmend auf die kühle Stimmung gewirkt, der Sänger hätte durch eine Num⸗ 1 Grou gemalt. Trotzdem konnte man ſich an dieſem geſunden Stimmmaterial, der immer wohldurchdachten Vortraasmanier herzlich eraötzen, Badiſche Volks⸗Zeitung. türe zu verlaſſen, habe ich ſcharf zu tadeln. 28. Norember. dem Laufenden gehalten. Jede Mittheilung, die nur irgend mit dem Thatbeſtand zuſam⸗ menhing, kam zu Ohren der Behörde und wurde vom Staatsanwalt gerne eutgegen ge⸗ nommen. Die Berichte, wie ſie die Zeitun⸗ gen brachten, gaben Stoff zur Unterhal⸗ tung, man erinnerte ſich an Vorkomm⸗ mit dem Vorfall in Ver⸗ ehen, konnten und traten in 6 orderung des Staatsanwalts die Leute freiwillig vor dieſen und machten Angaben über ihre Wahrnehmungen, die theilweiſe von großem Vortheil für die Unter⸗ hung waren und dieſe weſentlich förderte. Hier in Mannheim wurde und wird gerade das entgegengeſetzte Verfahren eingehalten Bleiben wir bei dem Fall Ries. Als deren Leiche an jenem Morgen gefunden wurde, war die nächſte Sorge der Polizei den Fund⸗ platz abzuſperren. Die Gerichtskommiſſion kam, nahm den Augenſchein vor und nun wurde die Leiche nach dem Spital gebracht, Es war ſonach nur wenigen Perſonen ge⸗ ſtattet, die Leiche zu ſehen und daher kam es auch, daß man über die Perſönlichkeit der⸗ ſelben ſo lange im Zweifel war. Hätte man das Publikum zugelaſſen, ſo wären ſicher das unter den vielen Neugierigen Leute geweſen, die die Ermordete im Leben kannten und vielleicht über deren jüngſte Vergangenheit Auſſchluß geben konnten. Hätte man ſofort den Thatbeſtand und die näheren Umſtände durch die Preſſe zux Kenntniß des Publikums gehracht, ſo hätte dies Geſprächsſtoff gegehen und wären vielleicht werthvolle Momente für die Unterſuchung zu Tage getreten. Statt deſſen hüllte man die ganze Angelegenheit in das Amtsgeheimniß und wurde 1000 Preſſe verboten, ferner über den Fall zu berichten, und ſo blieb denn die Geſchichte für das große Publikum unklar bis auf die heutige Stunde und der Mörder erfreut ſich noch jetzt ſeiner goldenen Freiheit. Fälle dieſer Art könnten wir noch mehrere anführen; ja es kommt vor, daß, wenn es einmal einem Reporter glückt von einem Eriminalfall einige Details aufzuſtöbern, die Schutzleute in Ver⸗ dacht kommen, das Amtsgeheimniß ver⸗ rathen zu haben und mancherlei Unannehm⸗ lichkeiten ausgeſetzt ſind. Ja es ſoll vorkom⸗ men, daß man Schatzleute einſyerrt, während man die Diebe rueg laufen läßt. Wir halten dieſe Taktik für nicht richtig und glauben, es ſei für eine Unterſuchung fördernder, wenn alle Verbrechen zur Keuntniß des Publikums gebracht würden, wie dies ja auch in anderen Städten in Form der taglich ausgegebenen Polizeiberichte geſchieht Es finden ſich dann immer Leute, die in oen einzelnen Fällen Wahrnehmungen gemacht haben und ließen ſich ſolche für die Unterſuchung leicht ver⸗ werthen. Die Heimlichkeit aber, mit der man hier verfährt, ſieht gerade aus, als hielte man die ganze Bürgerſchaft für Hehler. Der hier ſeßhaften Reichs⸗Ver⸗ ſicherungsanſtalt iſt durch Miniſter alver⸗ fügung die Konzeſſion zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum Heſſen ertheilt worden. Dem Vernehmen nach hätte ein höherer Offi⸗ zier in Peuſion die Generalvertretung über⸗ nommen. Die Geſellſchaft verſichert auf dem Prinzip der Gegenſeitigkeit Militärdieuſt⸗, Braut⸗, Studien⸗ und Allgemeine Ausſtener. BVerhaftet wurde geſtern ein Bewoh⸗ ner des Lindenhofs, ein verheiratheter Gar⸗ tenarbeiter, wegen eines Verbrechens wider die Sittlichkeit im Sinne des§ 176 Ziffer 3 des R Str.G. B. Zu weit gegangen. Geſtern Abend gegen 7 Uhr fahr der Kecht eines hieſigen Fuhrwerksbeſitzers vor eine Fabrik, um dortſelbſt Waaren abzuladen. Bis zur Er⸗ ledigung dieſes Geſchäfts waren etwa 10 Minuten Als nun der Knecht wieder zurückkam, um auch ſeine übrige Lad⸗ ung nach den Adreſſaten zu bringen, war ſ00 Fuhrwerk verſchwunden. Da das Pferd ſchon 23 Jahre alt iſt und ſchon 19 Jahre in der Stadt geht, ſo war an ein„Durch⸗ Paberſ nicht zu denken, eher glaubte man, es abe ſich Jemand den Spaß gemacht das Fuhrwerk wegzufahren. Der Knecht zeigte es ſeinem Herrn und dieſer der Polizei an, worauf ſich herausſtellte, daß ein Schutzmann das Fuhrwerk wegbrachte und in die Roſe eingeſtellt hatte. Da der Fuhrwerksbeſitzer kaum hiermit zufrieden ſein wird, ſo dürfte Hru. Langer iſt in Folge ſeiner ſtimmlichen und perſönlichen Veranlagung eine ruhmreiche Bühnenlaufbahn zu prophezeien, das mag die Anſicht all derer ſein, die über die nur äußerliche Urſache des 9400 Defizits hin⸗ wegſehen, die poſitiven Vorzüge des Künſt⸗ lers zu erkennen geſtern Gelegenheit gehabt haben. Die Clavierbegleitung zu den Vor⸗ tragsobjekten Frlu. Senkrah's und des Herrn Langer verſah Hery Muſikdirektor Wilhelm Bon in anerkennenswerther Weiſe. — Aus Stuttgart, 21 ds. wird geſchrie⸗ ben:„Der Hüttenbeſitzer“ von Ohnet gelangte eſtern an unſerem Hoftheater bei ausver⸗ kauftem Hauſe zur erſten Aufführung. Aus⸗ ſtattung, Toiletten, Beſetzung un eee ſpiel vereinigten ſich, um dem Stücke einen außergewöhnlichen zu verſchaffen. Die Vertreter der Hauptrollen, Fräulein Kathi Frank als Claire, Herr Baſſermann(Derblay), Herr Wiene(Bachelin), Fräulein Brandtmann und Herr Kaſer(Baron und Baron Prefont), Fräulein Doppler als Suſanne und Herr Trotz als Bligny waren vortrefflich und wurden nach jedem Aktſchluß von dem ani⸗ mirten Auditorium mehrmals gerufen. Dem Vernehmen nach hat die hieſige Jutendanz unſern beliebten Baßbuffo und Regiſſeur Herrn Robert Müller, welcher ſeine Ent⸗ laſſung eingereicht hatte, auf's Neue für unſere Bühne gewonnen. Es iſt dies namentlich für die Opernregie von Werth. In Dresden iſt in dieſen Tagen ein The⸗ ater⸗Original zu Grabe getragen worden. Die erſten Künſtler des Hofthegters bis herab zu den kleinſten folgten dem Sarge Carl Pauls, Maſchinengehilfen des Königlichen Hoſthea⸗ die Geſchichte noch ein Nachſpiel vor dem Gerichte finden, um feſtzuſtellen, wie weit der Schutzmann zu ſeiner Handlung berech⸗ tigt war, an einem Fuhrwerk, wo Wagen, Rierd und Geſchirr mit dem Namen des Beſitzers gezeichnet iſt, in ſolcher Weiſe vor⸗ zugehen, da nach deſſen Anſicht, wenn über⸗ haupt ein Einſchreiten nothwendig geweſen wäre, ein Zuprotokollnehmen genügt hätte, —Stiftungofeſt. Der Verein der Perücken⸗ macher und Friſeurgehülfen hält am nächſten Sonntag im„Badner Hof“ zur Feier ſeines erſten Stiftungsfeſtes eine eakeunſce beſtehend aus Konzert, theatraliſcher Auf⸗ führung und Tanz ab, und dürfte ein recht zahlreicher Beſuch zu erwarten ſein. Badiſche Nachrichten. * Heidelberg, 26. Nov. Geſtern Abend fanden ſich die Reſerve⸗ und Landwehroffi⸗ ziere in Heidelberg und Umgegend zu einer emüthlichen Verſammlung im Muſeum zu⸗ ſanmen, um den neuernannten Commandeur des Landwehrbezirks Heidelberg zu begrüßen. Es fand ein Abendeſſen ſtatt und an dieſes ſchloß ſich eine gemüthliche Unterhaltung, welche die Herren längere Zeit zuſammen⸗ hielt. Die Haushälterin Marie H. im hieſigen Hotel„Prinz Karl“ hat vom Ver⸗ bande deutſcher Gaſtwirthe für Bjährige treu geleiſtete Dienſte in einem und demſelben Hauſe ein Ehrendiplom und eine goldene Denkmünze erhalten. Ebenſo haben die Be⸗ ſitzer des Hotels ihrer Anerkennung durch reiche Geſchenke Ausdruck verliehen.— Die Bäcker haben beſchloſſen, vom 1. Jannar 1886 mit Einführung des Oktrois, ſofort eine Er⸗ höhung der Brolpreiſe eintreten zu laſſen. Ein Gleiches werden die Wirthe und Metzger thun, zu welchem Zwecke dieſer Tage von Seiten der intereſſirten Geſchäftsleute Ver⸗ ſammlungen abgehalten werden. Was ſagen Sie hierzu, Herr Profeſſor Cantor? . Heidelberg, 25. Nov. In einer Wirth⸗ ſchaft in der Nähe des Bahnhofes ereignete, ſich geſtern eine Szene, die ungeheuere Heiter⸗ keit bei den Zuſchauern hervorrief, Ein Mann wollte ſeine Zeche, die er an die Kellnerin zu zahlen hatte, compenſiren mit dem Waſchlohn, den ſeine Frau angeblich noch 0 fordern hatte. Den Bierhebe aber ſchien dirſe Rech⸗ nung nicht zu ſtimmen und es kam deßwegen zu einer unliebſamen Auseingnderſetzung, in Verlauf deren das energ ſche Fräulein zuerſt ihren Geguer mit dem Waſchlumpen, hierauf aber ſogar mit einem Stuhlbein derartig be⸗ arbeitete, daß er übel zugerichtet wurde, Selbſt die zur Vermittlung herbeiſpringenden Gäſte wurden arg mitgenommen. Die Folgen dürften der kühnen Ama one doch nicht gut zu ſtehen kommen.— Der heute eröffnete Bazar exfreut ſich eines außerordentlich zahl⸗ reichen Beſuches. Der große Muſeumsſaal bietet das Bild eines bunten Jahrmarktes dar; die Elite unſerer Damenwelt bietet alle Liebenswürdigkeit auf, ihre Wagren an den Mann zu bringen und allem Anſchein nach gedeihen die Geſchäfte aufs Beſte. Karlsruhe, 26. Nov. Heute Morgen zwiſchen—7 Uhr ſtach ein Eiſenbahnhe zer ein Mädchen in der Adlerſtraße, gerade als es aus einem Bäckerladen herauskam, mehr⸗ mals in den Rücken und in den Arm, ſo daz dieſelbe im Wagen fortgebracht werden mußte. Das Motiv ſoll in Etferſucht 34 ſuchen ſein. Karlsruhe, 25. Nov. As heute Nachmit⸗ tag 2 Uhr der Wildprethändler Pfefferle hier mit 5 Arbeitern beſchäftigt war, die innere Verſchalung ſeines Eiskellers in der Garten. ſtraße abzunehmen, löſte dieſelbe ſich plötzlich 103, ſo daß ſämmtliche Beſchäſtigte, eiwa 10 Meter tief in den Eiskeller hinabſtürzten Glücklicher Weiſe kamen nur einige leichke Kopfwunden und Hautabſchürfungen dabei vor und wurde Niemaud erheblich verletzt. Aus Baden, 26. Novbr. Polizeidiener Langenbach von Furtwangen, der von ſeinem Dienſt abgeſetzt wurde, flüchtete ſich in die Schweiz und machte ſeinem Leben durch Er⸗ hängen ein Eude. Am letzten Montag wurde zu Billingen bei einer Hochzeit a „Ochſen“ eine Tänzerin vom Schlag gerührt Und ſtarb bald darauf.— wurden im Oberlande(Säckingen, Lörrach ꝛc) ver, ſchiedene Opferſtöcke geplündert. Jetzt hat man in der na weiz einen Italiener Paul hat dreiundzwanzig Jahre lang und niedergezogen, wie er 9—— 101 ce ichter eben E hatte die Gewohnheit, meiſt en Vor ſeu ſa chnell, wie's chen konnten“. in Citaten aus Elaſſikern zu ſprechen. Nun iſt der Borhang auch über ſein Leben gefallen. Emil Thomas hat ſich als„Juſtimian“ pho⸗ tographiren laſſen, oder vielmehr als„Clau⸗ dinian“ wie Jacobſon den luſtigen Kauz von Kaſſer in ſeiner„Meſſa⸗Dora“ nennt. Das Bild trügt als Unterſchrift nachſtehenden Vers aué der übermütbigen Parodie: Wir kommen nun um Mitternacht u Claudinian— der ſitzt und wacht. r weiß nicht, was die Uhr is, Er lieſt den corpus juris, „Boltaire gab einer jungen Schauſpielerin eine Lektion im eacif en Vortrag. Dame deklamirte eine lebhafte Szene mit Gleichgiltigkeit und Kälte.„Aber Made⸗ moiſelle,“ rief der Dichter,„bei ſolchen Stel, len nuuß man leidenſchaftlich ſein, den Teufel im Leibe haben! Was würden Sie ſelber thun, wenn ein grauſamer Tyrann Ihren Amant in die Verbannung ſchickte?“„Ich würde einen andern nehmen!“ Börne liebte bekanntlich Paris ungemein und hat dieſer Liebe oft in der überſchweng⸗ lichſten Weiſe Auskruck gegeben. Ein Viktor Hugo könnte ſich folgenden Satz von den „Mittelpunkt der Erde, ja der Welt“ geleiſtet haben, aber es war Börne, der da eines Tages die wenig gekannten Worte ſchrieb: „Päris iſt der der Vergangenheit, das Mitroskop der Gegenwart und Fernrobr der Zukunft.“ — end offi⸗ iner zu⸗ eur Ben. eſes ung, ii 28. November“ Badiſche Volks⸗Zeitung. 8. Selteg verhaftet, der dieſer Verbrechen verdächtig iſt. — In Kehl wurde eine Verkaufsbude in der Nähe des Marktplatzes erbrochen und eines Theiles ihrer Waaren beraubt. Der Thäter, ein dortiger Gewerbsgehilfe, iſt bereits ver⸗ haftet.— Zum Bürgermeiſter in Oberweier, A. Ettlingen, wurde der ſeitherige Gemeinde⸗ rath Franz Weber gewählt. Pfälziſche Nachrichten. Mundenheim, 25. Nov. Nächſten Sams⸗ tag Abend findet im Gaſthaus„zum Stern“ eine Volksverſammlung ſtatt, in welcher Herr Ehrhardt aus Ludwigshafen über E und„Sonntagsruhe“ ſprechen ird. Fraukenthal, 26. Nov. Der Selbſt⸗ mörder, welcher ſich geſtern früh durch einen Piſtolenſchuß entleibte, iſt der Schreiner Peter Schaub von St. Goar und ſtand bei Schreinermeiſter Scherr hier in Arbeit. Als Motiv der That wird ſogenannte„unglück⸗ liche Liebe“ angeben.(Fr. Z. Speier, 26. Nov. Der in weiten Kreiſen bekannte quiescirte königl. Oberförſter Karl Auguſt Hummel iſt in vergangener Nacht nach kurzem Krankſein geſtorben. Derſelbe führte längere Zeit die Redaction des „Frankenthaler Tageblatt“ und arbeitete zu⸗ letzt für verſchiedene pfälziſche Blätter. Der Afrikareiſende Paul Reichard weilte der Sp. Z. zufolge am Mittwoch in Speyer, ſtellte ſich Sr. Exz. dem Herrn Regierungs⸗ präſidenten v. Braun vor und wurde von demſelben zur Tafel geladen. Gerichtszeitung. § Frankenthal, 24. Noy. Strafkammer⸗ ſitung, 1. Auf dem Dürkheimer Wurftmarkt wur⸗ den dem Kaufmann Michael Burg aus Dürk⸗ heim, mehrere Körbe Würſt aus ſeiner Ver⸗ kaufsbude geſtohlen. Der bei der That er⸗ tappte, 50 Jahre alte Peter Stöhler, Tagner, leugnete heute hartnäckig, und wurde derſelbe, weil im Rückfalle, zu 2 Jahren Zuchthaus, 5 Jahre Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte, und den Koſten, ſowie unter polizeiliche Auf⸗ ſicht geſtellt, verurtheilt. 2. Wegen Wechſelfälſchung wurde der 24 Jahre alte Geſchäftsagent Karl Becher zu Ludwigshafen, zu einer Gefängnißſtraſe von 2 Jahren und 3 Monaten und den Koſten verurtheilt. 3. Der 28 Jahre alte Metzgergeſelle Joh. Dennerlein aus Hilpoltsheim, Kreis Mittel⸗ franken, wurde wegen Urkundenfälſchung und in Anbetracht ſeiner vielen Vor trafen zu 2, Jahr 2 Monat Zuchthaus und zu den Koſten verurtheilt. 4. Der von dem Schöffengericht zu Lud⸗ wigshafen wegen Sachbeſchädigung zu 8 Tagen Gefängniß und wegen groben Unfugs zu 8 Tagen Haft verurtheilte Florian Schet⸗ tenhuber, 35 Jahre alt, Fabrikarbeiter in Ludwigshafen, wird mit ſeiner Berufung ab⸗ gewieſen und zu den Koſten der zieiten In⸗ ſtanz verurtheilt. 5. Wegen ſchwerer Körperverletzung, verübt an den Brauburſchen Aerras und Helbrich wurden heute Adam Trippmacher, Heinxich Hildenbrand, Philippy Gahn, Peter Philipp mit je 4 Mongt Gefängniß und zu/ Koſten verurtheilt, während die beiden Keſſelſchmiede Wilhelm Hertel und Georg Schneider, als nicht überführt, freigeſprochen wurden. Handelszeitung. Effectensocietät. Frankfurt, 26. November. Umsätze bis 6½ Abends. Credit 230 ¼ bz. Staatsbahn 220/ Lombarden 109⅜ bz. Galizier 184⅝ bz. Dis- Konto-Gommandit 197% bz. Darmstädter Bank 184 bz. Deutsche Bank 158¼ bz. Oesterr. Ing. Bank 710 bz. Meininger Bank 91 bz. G Böhmen 219⅜ bz. Elbthal 123⅜ bz. Dux- Bodenbach 246¾ bz. Werrabahn 89½ bz. Gotthard-Aktien 111¼ bz. Union 63¾ aproe Ung. Goldrente 79% bz, Oesterr. Goldrente 88¾ bz. 1880er Russen 81 c. Egypter 65/6 bz. Spenier 57¾ bz. Türken 14½ bz. Serbische Rente 79⅜ bz. Serb. Hyp. B. 79 b. 6½ Uhr: Gotthard 112⅜b2 Staatsbahn 219 Galizier 185 Lombarden 110¼ Gotthard 110 Disconto 197¼ Spanier 51⅜ Privatdisconto 2¾ /. Berlin, 26. Nov. Weigen Novbr..50. Apxil. Mai 157.20, Roggen Octbr. Noybr. 181.70, Apxil- Mai 13.6, Rüböl J0c0 46.20, April-Mai 46.70. Spiritus 100 38.50, April-Mai 40.70, Hafer October-Nov. 127.50 April-Mai 181.70 Weizenmehl 000 10c% 19..— dito 20. Roggenmehl 0 J00 18.50. „ Cöln, 26. Novyr. Weizen hiesiger 17.— Roggen hiesiger 15.50, Hafer Ioco 14.50 Rüboel loco 24.40 Kagdeburg, 26. Nov. Zucker Rend. 88pCt. 28.60— 3. 50 Haure, 96. Nov. Kaffee Santos per Novbr. 45.75 r Dez. 45.75 per April 48.75. pér Juni 51.75.— Schmalz ruhig. 42.25. Bremen, 26. Nov. Petroleum (Wilcox) loco unverzollt 38.50. Pest, 26. Novbr.. Weizen loco behauptet 98. 11 B. Ioco.40, Schmalz erbst—G.—— B. Frühjahr.10 G.— 8. Paris, 26. Noy. Zucker per Noy. 47.10 per Jan. April 47.25. Mehl Novbr. 47.60 Januar-April 50, Rüboel pr. Nov, 59.00 Antwerpen, 26. Nov. Fetroleum loco 19.62, Novb. Dezbr. 19.37, Rübenzucker 1000 36.50—, Schmalz 82. Beldsorten Mk. Pf. Goldsorten Br. G1d Dukaten.60—50 Holl: Silber.— 168 dto. al marco..6359 Oest. fl. 1 St— 165 20 Franken 16.16—13 Gold al m. Pſd. 1307 1393 dto. in ½.. 16.15—12G. f. Scheideg. Sovereigns. 20.31—27 per Pfd. in M. 1403— R. Imperials. 16.74—70 Papler-Geid— Nehm. Golddollar...19—16 Oest. Bankn..—161.55 Silber hochfein Fr. Banknn.— Mk. 140.70—138.70 Russ,. Bankn.— Amer. Bankn.—1417. Wasserstands-Nachrichten. Fanndeſct 27. Nov. Rheinh. 3,.55, gef. 0,10, gest, 000, Kehl, 26. Nov. Rheinb. 2,37 gef. 0,63 gest. 0,00. Konstanz, 26. Novbr. 6 Uhr Morgens, Bodensechöhe 3,37 gefallen 0,02 gestiegen 0,00. Mainz, 26. Noybr., Morgens 8 Uhr. Rheinhöhe 1,03 gelallen 6,01, gestiegen 0,00. Köln,26. Novbr. Mitt. Rheinh. 2,22, gef. 0,08, gest. 0,00 Canb, 206 Novbr. 6 Uhr Ngs. Rheinh. 1,80, gef. 062 Sestlegen 0,00. 8 8 Coblenz, 26. Novbr. 6 Uhr Morgens, Rheinhöhe 2,19 getallen 0,/02, gestiegen 000. Trier, 26. Noybr. Moselhöhe 12 Uhi Hittags 0,90, gel 0700. gestiegen 0,0. Denutſcher Reichstgg. ., Sitzung. Berlin, 26. Novbr. Abg. Reichenſperger hofft, daß dieſer Geſetzeutwurf mit großer Mehrheit zur An⸗ nahme gelange, und daß dieſes Votum dem Bundesrathe mehr imponiren werde, als es ſonſt der Fall ſei. Die Gründe, die man gegen die Berufung in Strafſachen anführe, ſeien nichts weniger als ſtichhaltig. Der aus⸗ ländiſchen Wiſſenſchaft erſcheine die Mündlich⸗ keit des Verfahrens mit einer Berufungs⸗ Inſtanz wohl vereinbar, und gerade die her⸗ vorragendſten deutſchen Fachmänner hätten die Wiedereinführung der Berufung als ein unabläſſig zu erſtrebendes Ziel bezeichnet, ſo auch Herr Miquel. Es ſei nicht zu verſtehen, wie die Nationalliberglen in dieſer Frage nicht dieſem ihrem geiſtigen Haupte, ſondern Herrn Marquardſen folgen können. Redner verweiſt weiter auf das gute Funktioniren der Berufungsinſtanz in Civilſachen, wo doch ge⸗ nau dieſelben angeblichen Schwierigkeiten ob⸗ walten. Redner beantragt ſchließlich kom⸗ miſſariſche Berathung ſeines Antrages „Abg. Dr. Hartmann(konſervativ) hält die Berufung für ein zu bedenkliches Korrek⸗ tiv. Im Uebrigen erkennt Redner das Be⸗ dürfniß an und wünſcht unter Anderem die Abäuderung der Beſtimmungen über den Ausſchluß der Oeffentlichkeit.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Maxquardſen: Ich halte die Frage für keine Parteifrage, ſondern für eine techniſch⸗juriſtiſche Angelegenheit. Auch das Urtheil des Herrn Reichskanz⸗ lers zu Gunſten der Berufung kann für mich nicht maßgebend ſein. Fe⸗ denfalls iſt die Mehrheit des Bundesraths in dieſem Punkte dem Reichskanzler nicht gefolgt. Ich bin gegen die Berufung, weil ich ſie für Unvereinbar halte mit dem Prinzip der Un⸗ mittelbarkeit und Oeffentlichkeit des Verfah⸗ reus, der Grundlage einer richtigen Straf⸗ rechtspflege. Gegen eine Ueberweiſung des Antrags an eine Kommiſſion habe ich nichts einzuwenden.(Beifall links.) Abg. Manckel: Daß der Vorredner als Nationalliberaſer gegen den Reichskanzler zu Felde zieht, iſt intereſſant.(Heiterkeit)) Ich erblicke in dem Urtheil des Herrn Reichs⸗ kanzlers keinen juriſtiſchen Sukkurs, ſondern ich ſchöpfe daraus die Hoffnung, daß der An⸗ trag vielleicht diesmal mehr Erfolg haben könnte als bisher. Wenn der Reichskanzler für den Antrag iſt, ſo muß derſelbe wichtig ſein, und das rechtfertigt auch eine Kommiſ⸗ ſionsberathung. Die Sache iſt dringend und wichtig; denn ſie hängt zuſammen mit dem Rechtsbewußtſein der Nation, welches durch die gegenwärtige Art der Recht⸗ ſprechung eine ſchwere Keänkung erleidet. Jetzt faſſen die Richter ihre Erkenntniſſe nur ſo ab, daß ſie beim Reichsgericht in Leipzig nicht reviſibel ſind, je ſchlechter, um ſo Unangreifbarer. Jedenfalls dürfen wir die Sache nicht bis zur Reform der Straf⸗ prozeßordnung verſchieben.(Beifall links.) Abg. Dr. v. Grgevenitz(Reichspartei) laubt ſich im Einoerſtändniß mit ſeiner Portei zu befinden, wenn er ſich für die Be⸗ rujung erkläre. Abg. v. Craeve(pole) ſpricht für die Berufung Er verweiſt darauf daß wieder⸗ holt poniſche Redakteure ſchärfer verurtheilt worden ſeien als deutſche Redakteure wegen gleichartiger Artikel. Abg. Kayſer tritt gleichfalls für die Be⸗ rufung als eine S Rechtsgacantie ein, indem er auf die ſcharfen Urtheile hin⸗ weiſt, die namentlich in Sachſen gegen So⸗ ziäldemokraten gefällt worden. Einer der⸗ ſelben habe beiſpielsweiſe wegen des Aus⸗ drucks„Krieg bis aufs Meſſer“ 1½ Jahr Geſängniß erhalten. Redner beleuchtet ver⸗ Mängel der heutigen Gerichtsver⸗ aſſung. Stagtsſekretär v. Schelling: Die Schritte und Erörterungen, welche hinſichtlich der Wiedereinführung der Berufung ſtattgefunden haben, ſind ja offenkundig. Das ganze Haus hat ia davon Kenntniß; nur der Abg⸗ Kayſer ſcheint eine Ausnahme zu bilden. Der Bun⸗ desrath hat ſich mit der Frage befaßt, aber die Nothwendigkeit einer Wiedereinführung der Berufung nicht anerkannt. Abgeordneter Or. Windhorſt: Daßunſere Kriminalrechtspflege das Vertrauen zur Juſtiz herabgeſtimmt hat, kann kein Menſch leugnen. Vor allem liegt ein Grund darin, daß 1 vielfach Tendenzprozeſſe geführt werden(ſehr wahr! links und im Centrum, welche die Richter mehr und mehr in politiſche Strei⸗ tigkeiten hineinziehen. Ich freue mich jedes⸗ mal, wenn die Gerichte mannhaft derartigen Verſuchungen widerſtehen, was leider nicht oft ber Fall iſt. Müſſen doch jetzt wieder in ganz Deutſchland Erörterungen über die un⸗ glückliche Diätenfrage die Runde machen. (Sehr gut! links und im Centrum) s nennt man Gerichtspolitik treiben! Das heißt nicht, die Achtung der Gerichte vermehren. 9 diesmal haben ſie ſich mannhaft ge⸗ halten. Sind die Richter wirklich feſte Chargktere, welche ſich von Außen nicht beeinfluſſen laſſen, vor allen Dingen keine Streber(Sehr wahr! lints und im Centrum), dann wird ein rich⸗ tiges Urtheil ſchon zu Stande kommen. Nach dem heute vorliegenden Antrage wäre es be⸗ ſonders erwünſchk, wenn dieienigen Bundes⸗ rathsmitglieder, welche ſrüher contra votirt haben, angeben wollten, ob die Gründe noch dieſelben ſind. Abgeordnete v. Helldorf hebt nochmals hervor, wie verderblich die Oeffentlichkeit auf die Rechtſprechung einzuwirken im Stande ſei. Es folgt der von dem 10 Lenzmann eingebrachte und von den Mitgliedern der Freiſinnigen und Volkspartei unterſtützte ulrag auf Annahme eiles Geſetzentwurfs betreffend die Entſchädigung für un⸗ ſchuldig erlittene Unt erſuchungs⸗ und Strafhaft. Abgeordneter Träger: Ich beantrage zu⸗ Ruhrort, 26 Noybr., 8 Uhr Morgens. Rkeinhöhe 1½8 Kelallen aO3, Kestiegen G00% nächſt, den vorliegenden Geſetzentwurf der⸗ ſelben Kommiſſion zu überweiſen, der der Antrag Reichenſperger überwieſen iſt. Zur Begründung des Antrages habe ich zu be⸗ merken, daß es ſich hiebei nicht um eine iuriſtiſche Doktorfrage handelt, ſondern um eine der wichtigſten Fragen, welche die gegen⸗ wärtige Kulturmenſchheit beſchäftigen. „Es hat ſchon Herr Phillips damals ange⸗ führt, daß ſeit 1878 258 Fälle von Wieder⸗ aufnahme vorgekommen ſind und viele mit Freiſprechung endigten. Dieſe Zahl iſt doch ſo bedeutend, daß man allen Anlaß hat wenigſtens das materielle Elend, das dur Verurtheilung geſchaffen wurde, zu beſeitigen. Mit großer Vorliebe beſchäftigt ſich die Re⸗ gierung mit der Löſung der ſozialen Frage. Da iſt es wunderbar, daß es hier der Regie⸗ rung entgangen iſt, welche eminent ſozialen Geſichtspunkte hier in Betracht kommen. Die juriſtiſche Seite iſt gegen dieſe ſoziglen Geſichtspunkte ganz verſchwindend. Von einer Regierung, die ſich als Freundin der Armen und Unterdrückten darſtellen will, läßt es ſich nicht verſtehen, wenn ſie dieſe Gelegenheit, den Armen und Unterdrückten ihr Wohl⸗ wollen zu bezeugen, vorüber gehen läßt. (Beifall) Präſident v. Wedell⸗Piersdorf fragt, ob der Ausdruck„heimtückiſche Angriffe“ in irgend welchem Zuſammenhange oder in Be⸗ ziehung zu der Reichsregierung oder den verbündeten Regierungen von ihm gebraucht worden ſei. Abg. Träger: Ich wollte allerdings den Eindruck ſchildern, den die erwähnte Vorlage auf mich gemacht hat, den Eindruck Jemandes, der ſich plötzlich von hinten überfallen ſieht. Präſident: Unter dieſen Umſtänden muß ich den Ausdruck doch für parlamentariſch unzuläſſig erklären.(Beifall rechts.) Staatsſekretär v. Schelling: Ich hahe ſchon wiederholt vor dieſem hohen Hauſe ausgeſprochen, daß die verbündeten Regie rungen das Gefühl vollſtändig theilen, und daß ſie ihrerſeits bemüht geweſen ſind, den unſchuldigen Opfern eines Juſtizirrthums eine Entſchädigung zu Theil werden zu laſſen. So viel ich die Stellung des Bundesrathes kenne, werden Bedenlen bei ſeiner Entſchei⸗ dung ins Gewicht fallen. Ich habe aber um ſo weniger Grund, dieſe Bedenken nochmals vorzutragen, da ich es nicht für ausgeſchloſſen halte, daß die Kommiſſion eine Löſung finden könnte, mit welcher auch die verbündeten Re⸗ gierungen zufrieden ſein können. Abg. Härtmann: Wir ſind nach wie vor bereit mitzuarbeiten am Zuſtandekommen eines Geſetzes, durch welches für unſchuldig erlittene Strafen eine Eutſchädigung geleiſtet wird. Weiter zu gehen, können wir uns nicht entſchließen. Abg. Frohme; Keine Frage iſt ſo klar wie dieſe. Warum ſollen wir noch warten? Soll das Privilegium der Juſtiz fortbeſtehen, Unrecht zu thun und Unſchuldige zu verur⸗ theilen? Es iſt wahr, was der Abg. Windt⸗ orſt geſagt hat, in weiten Schichten des olkes iſt das Vertrauen zur Rechtspflege untergraben, und ich ſage, die Juſtiz wird geradezu gemißbraucht zu politiſchen Zwecken. Präfident v. Wedell-Piesdorf: frage den Redner, ob er die letzten Worte mit Bezug auf die Reichsregierung oder die Bundesregierungen hat gusſprechen wollen? Abg. Frohme: Sowohl in Bezug auf die Reichsregierung als in Bezug auf die einzel⸗ nen Bundesſtaaten. 8 Präſident v. Wedell⸗Piesdorf: Dann rufe ich den Redner hiermit zur Ordnung. Abg. Frohme: Sie wiſſen, wie f. 3. meine Parteigenoſſen verhaftet und internirt worden ſind. Und was antwortete der Staatsanwalt in Bezug auf von uns vorge⸗ ſchlagene Schutzzeugen? Deſſen Ausſagen könne man nicht Glauben ſchenken, weil ſie von Perſonen ausgingen, welche in Zeit⸗ ſchriften die Lehre verbreiteten, denen es auf einen Meineid im Parteiintereſſe vor Gericht nicht ankomme. Iſt etwa ein Polizeirath mehr werth, als irgend ein Staatsbürger? Wenn das keine Schwächung des Anſehens der Juſtiz in Deutſchland iſt, um keinen ſchärferen Ausdruck zu gebrauchen: was ſoll es ſonſt ſein? Ja, es iſt wahr, die Tendenz⸗ prozeſſe tragen zur Verurtheilung Unſchul⸗ diger bei. Sie befördern das Streberthum der Beamten. Wollen Sie die Achtung in der Juſtiz befördern, ſo nehmen Sie dieſen Antrag an, Der Antrag wird derſelben Kommiſſion überwieſen wie der vorherige. Schluß 4½ Uhr. Nächſte Sitzung Sonn⸗ abend 1 Uhr.(Interpellation des Abgeord⸗ neten Reichenſperger, betr. das Reviſ⸗ ſionsweſen. Etat.) Nei eſte Nachrichten. * Karlsruhe, 26. Nov. Heute wurde in der Zweiten Kammer die von Kiefer und Genoſſen beantragte Adreſſe auf die Thronrede berathen. Im Ganzen bildet die Adreſſe unter Loyalitäts⸗Verſicherungen eine Umſchreibung der Thronrede mit Ausnahme eines Paſſus unter Alinea 10 betreffend die Staatsangeſtellen, welcher lautet: Im Anſchluſſe an die von Ew. K. H. bei Beginn des letzten Landtages, den rechtlichen und materiellen Verhält⸗ niſſen der Bedienſteten der Staatsverwal⸗ tung zugewendete Aufmerkſamkeit hoffen wir, es werde dieſer Gegenſtand einer weiteren Förderung entgegen geführt werden. — Die Adreſſe wurde mit allen gegen eine Stimme angenommen, dagegen ſlimmte der Abg. Wacker. Berlin, 27. Nov. Für den König von Spanien iſt eine dreiwöchentliche Hoftrauer angeordnet.— Der Kaiſer empfing heuſe Nachmittag um 4 Uhr den Reichskanzler. Morgen findet der Epſaug des Reichs⸗ tagspräſidiums ſtatt. Die Eonſervativen und das Centrum brachten den Antrag, welcher zum ſelbſtſtändigen Betrieb des Handwerks den Befähigungsnachweis for⸗ dert, wieder ein. Die Zuckerſteuervorlage deren Ausarbeitung durch Erkrankung des Herrn Bocius verzögert worden iſt, wird in den nächſten Tagen dem Bundesrath zugehen. Berlin, 26. Nov. Das Landgericht zu Tilſit hat die Diätenklage des Fiskus ge⸗ gen den Reichstag⸗Abgeordneten Wander abgewieſen. Das war die letzte Klage. Das Eentrum bringt ſeine vorjährigen Arbeiterſchutzanträge, Sonntags⸗, Frauen⸗ und Kinder⸗Arbeit betreffend, wie⸗ der ein. Fr. Z. Berlin, 26. Nov. Das Centralcomite des Rothen Kreuzes entſandte den dirigi⸗ renden Arzt des Lazarus⸗Krankenhauſes, Dr. Langenbach nebſt vier Aſſiſtenzärzten und zwei Schweſtern mit Inſtrumenten, Medikamenten und Verbandmitteln nach Sofia. An das Comite des ſerbiſchen Rothen Kreuzes iſt eine ſehr erhebliche Sendung an Verbandſtoffen, Schienen, Decken und Hemden nach Belgrad abge⸗ gangen. Merſeburg, 26. Nov. Der Landtag der Provinz Sachſen ſtimmte einer Vor⸗ lage zur Errichlung von Gewerbekammern zunächſt auf zwei Jahre, zu. Fr. Z. Darmſtadt, 26. Nov. Eine Depeſche des Fürſten Alexander aus Zaribrod, 9 Uhr 30 Min. Vormittags an den Prinzen Alexander lautet: Heute über⸗ ſchritten wir die Grenze und gehen nach Pirot. Bis auf die Gegend von Widdin iſt Bulgarien von Serben frei. Wir ſind beide wohl. Wien, 26. Nov. Die„Polit. Corr.“ meldet: Der von den Mächten beabſichtigte Schritt zur Einſtellung der Feindſeligkeiten konnte in Sofia nicht zur Ausführung kommen, da derſelbe durch eine verkehrte Verfügung der bulgariſchen Regierung, chiffrirte Depeſchen vicht zur Ausgabe ge⸗ langen zu laſſen, avereitelt wurde. In Folge deſſen, erhielt Graf Khevenhueller ſeitens ſeiner Regierung den Auſtrag, ſich zu dieſem Zwecke, und um von der Ab⸗ ſicht der Bulgaren, nach Serbien einzu⸗ dringen, abzumahnen, ſich ins Haupt⸗ quartier des Fürſten Alexanders zu begeben. Paris, 26. Nov. Der Kapitän Sil⸗ veſtre iſt zum Militärattache in Berlin ernannt worden.— Das„Journal des Debats“ proteſtirt gegen den Gedanken, Tonkin zu räumen, und ſagt, das würde eine Schmach und ein Unglück ſein. Den⸗ jenigen gegenüber, welche an das Aufgeben des Sudans von Seiten Englands er⸗ innern, bemerkt das Blatt: Wenn Eng⸗ land die Sache der Civiliſation in Afrika verrathen habe, ſo ſei dies kein Grund, daß Frankreich dieſelbe in Aſien verrathe. Alle opportuniſtiſchen Journale ſprechen ſich ebenfalls gegen die Räumung Ton⸗ kin's aus. London, 26. Nov. Bis jetzt ſind 86 Liberale, 86 Konſervative und 5 Parnel⸗ liten gewählt.'Connor iſt in einem Wahlbezirke Liverpools und Lord R. Churchill in Südpaggington, einem Wahl⸗ bezirk von London gewählt worden, da die liberalen Stimmen ſich auf 2 liberale Kandidaten zerſplitterten. Die Miniſter Croß und Hicksbeach, ſowie der frühere liberale Miniſter des Innern, Harcourt ſind wiedergewählt, Childers und Drum⸗ mond Wolff unterlegen.— Wahlreſultat bis 4 Uhr Nachmittags: 95 Konſervative, 90 Liberale, 8 iriſche Nationale. Bis jetzt gewannen die Konſervative 59 Sitze, wovon 29 neue, die Liber. 26, darunter 21 neue. — In den Vorſtädten Brixton und Norwood ſind 2 Konſervative gewählt. — Die„Times“ iſt der Anſicht, daß nach den geſtrigen Wahlen eine Konſer⸗ vative Mehrheit ſicher iſt. Madrid, 26. Nov. Die Prinzeſſin Mercedes ſoll unter der Regentſchaft ihrer Mutter, der Königin Chriſtine, zur Kö⸗ nigin proklamirt werden. Das Mini⸗ ſterium demiſſionirte; man glaubt indeſſen, die Miniſter werden ſo lange im Amte bleiben, bis die Cortes, deren Einberu⸗ fung unverweilt erfolgen ſoll, zuſammen⸗ getreten ſind. Es heißt, Sagaſta werde alsdann ein neues Kabinet bilden mit Marſchall Jovellar als Kriegsminiſter, Camacho als Finanzminiſter, Martos als Miniſter des Aeußern und Gonzalez als Miniſter des Innern, alle liberal- Marſchall Martinez Campos wird den Oberbefehl über die Nordarmee, welche 30,000 Mann zählen wird, übernehmen. Madrid iſt ruhig.— Maiſchall Serans iſt geſtorben. Neiugolk, 25. Nov. Der Vieepräſident der Union, Heudricks, iſt heute plötzlich in Iudianopolts geſtocben, 555 Badiſche Bolts⸗Zeitung⸗ 110, 74. im. L 10, 7a.] Lersteigerung 8 kadt BWannpeim'ſtiur⸗ Sngen auf Abbrac, Bei nebſt Fahrniſſen. K Lager⸗Bier aus der Aktienbrauerei„Eichbaum“(vorm. 0 Hoffmann). GEbendaſelbſt iſt auch ein Bereinzlokal an beſſere Geſellſchaft zu vergeben. 12089 TPanzinstitut Hoffmann. Samſtag, den 28. November Abends 8 Uhr Paznz- Bränzmehen im Saale des Brünen Hauſes, wozu ſämmtliche Schüler und Schülerinnen nebſt Familienangehörigen höflichſt einkade. 11978a eeeeeeeeeeeee B. 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Samſtag 28. Nov. Abends ½9 Uhr Generalverſammlung im Vereinslokale(Weiße Taube) T 1, betr. Chriſtbeſcheerung. Um vollzähliges Erſcheinen erſucht 1205⁴ Der Vorſtand. Gesellschaft Venus. Samftag Abend 8 Uhr Vereins⸗Verſammlung. Sonntag Abend Cemüthl. Zuſammenkunft, wozu wir unſere verehrl. Mitglieder nebſt Angehörigen freunblichſt einladet 8272 Der Vorſtand. Geſaug⸗Herein Jängerluf. Samſiag, den 28. November Abends 9 Uhr im Lokal T 2, 7 General⸗Verſammlung. Tagesordnung: 1. Vorlage und Abrechnung pro 84 und 85. 2. Vorſtandswahl. 3. VerſchiebeneVereinsangelegenheiten wozu ſämwitliche Mitglieder zum pünkt⸗ lichen Erſcheinen einladet 11878 Der Vorſtand. 66 „Olymp Samſtag, Abend 9 Uhr 10689 Vexeins-Versammiung Um pünktliches und zahlreiches Er⸗ ſcheinen bütet Der Borſtand. Verein Reutſcher Kamyfgenoſſen. Zu der am nächſten Sameſtag, den 28. November, Abends 8 Uhr im Lokale zum Habereck ſtattfindenden Kußerord. Generalverſammlung werden die Mitgl. hierburch eingeladen. Tagesordnung: Statutenänderung. Bei der Wichtigkeit der Angelegenheit werden die Kameraden um lreiche Betheiligung erſucht. 12030 Der Vorſtand. Gewerkvereins⸗Verſanmlung Neckarau. Sonntag, den 29. Nov, ſinbet eine Gewerkvereins⸗ Verſammlung im Vereins⸗Saal zum„Wilden Mann Mittags 8 Uhr ſtatt. Tagesordnung: 1) Was bezwecken die Gewerkvereine. 2) Arbeiterſchutz⸗Geſetzgebung. 65 Gewerkvereine und Fachvereine. Referenten: die Herren Gleichauf u. Waldecker. Hierzu werden ſämmtliche Ortevor⸗ ſtände, ſowie alle Gewerkvereinsmit⸗ glieder hier, Mannheim und Umgegend zu zahlreichem Beſuch freundlichſt ein⸗ geladen. Der Vorſtand. Der Eintritt iſt nur Gewerkvereins⸗ mritgliedern 8 Freunde von dem⸗ ſelben erha durch Karten, welche Samſtag, den 21. von—10 und Sonntag, den 22. von—3 Uhr im Areieugguttitt, * 1 Verband Coohthätigkeits-Verein zur Errichtung von Waiſenhäuſern.) Samſtag, den 28. November, Abends 8 Uhr im Saalbau Cheatral.⸗uſckal. Abendunterhaltung Schön Röschen. 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Ortsverband dentſcher Gewerk⸗Pereine Orisverein der Maſchineubauer. Samſtag, 28. Noobr., Abends 8½ Uhr im Locol„goldner Fallen“, 8 1, 15 Berſammlung. Ortsverein der Schuhmather. Montag, 30. Novbr., Abends 8½ Uhr im Lokal„goldner Falken“, 8 1, 15 Verſammlung. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 60 Der Ausſchuß. NB. Sonntag, den 29. Nachmittags „Unterhaltung“ des Geſangvereins Eugenia, Schwetzingervorſtadt. Wirth⸗ ſchaft zur Kaiſerhütte. Wozu ſämmt⸗ liche Gewerkvereinsmitglieder freundlichſt eingeladen find. 12065 Geſaug⸗Berein Sängerlufl. te Freitag Abend 9 Uhr 95 ee im Lokal. Namenstagfeier mit L * wofſn alle Mütglieder einladet 12072 Der Vorſtand Manrer⸗ und teihauer⸗ Fochverein. Montag, 30. ds. Mts., Abends ½8 Uhr Mlitglirder⸗Berſammlung im Local J. Guifleiſch, T 2, 7. Tagesordnung⸗ 1. Erhebung von Seiten Großh. Be⸗ zirksamts die Sonntagsruhe betr. 2. Wichtige Vereinsangelegenheit. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Zu dieſer Berſammlung haben alle Maurer Zutritt. 12075 Der Vorſtand. Arbeiter.⸗Fortb.⸗Verein. K 3, 14. Sonutag, den 29. ds. Mts. Abends ½8 Uhr im kleinen Saale des Saalbanes Theatr. Aufführung, wozu wir unſere Mitglieder und deren Angehörige freundlichſt einladen. Ein⸗ führung geſtattet. Die Liſten zur Weihnachtsbeſcheerung im Ballhaus, liegen behufs Einzeichnung täglich im Lokale auf. 12047 Der Vorſtand. Geſauguerein„Concordia“ Heute Samſtag Probe, Anſang präzis 9 ichr Um pünkt⸗ „Wilden Mann! gusgegeben Perden, liches Eichelnen büttet ¹8 Der Borſtand. Geſang⸗u Unterhaltung⸗ Verein„Eugenia“. Heute Samſtag Abend Probe, un vollzähliges Erſcheinen erſucht 10915 Der Vorſtand, Deniſcher Kelnerbund. Freitag, den 27. Nov., Abends Uhr Serſammlung im Vereinslokll, 12078 Der Vorſtand. Kalh, Jünglings⸗Hereiu. Freitag Abend präcis 8 Uhr Geſangsprobe. 120⁰ Der Borſtand: Liederkranz. Hente Freitag Abend 9 Uhr Chor-Probe im Geſellſchaftshaus. Friſche 3 Se 30 egel u „ Ziemer von 4 Mark an. 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Wir wollen den Bürgerkrieg! hat er geſagt, nicht anders, hören Sie 43 „Allerdings— ich glaube mich zu erinnern, Excellenz!“ „Nun, für diesmal will ich die Vergeßlichkeit Ihrem alten Kopf zu gute halten, Ammermann!“ Ammermann war an ſein Pult im Vorzimmer getreten und übertrug den gewünſchten Theil ſeiner Aufzeichnungen in gewöhnlicher Schrift. Der Miniſter ging raſch im Zimmer auf und ab. Als Ammermann eben ſeufzend die letzten Worte ſchrieb, trat Reinhard wieder zu ihm. „So jetzt:„In fidem copiae“ und Ihren Namen! Aber raſch, in einer halben Stunde habe ich Vortrag beim Fürſten und muß mich vorher noch in Uniform werfen!“ Flehend ſah der alte Mann zu ſeinem Gebieter empor:: „Excellenz, ich bin verwirrt, ich weiß die Worte nicht mehr „Ammermann!“ Es war ein furchtbarer Blick, der dem alten Manne die zitternde Hand auf das Papier zwang. Haſtig nahm es der Miniſter weg und las es durch. Ein Lächeln ſchimmerte über ſein Geſicht, als er auch die ſtenographiſche Zeichnung an ſich nahm und mit der Reinſchrift einſteckte. Sie müſſen ſich etwas mehr aufraffen und Ihr Gedächtniß zuſammen⸗ ſchütteln, Ammermann!“ ſagte er dann in gütigem Tone.„Es kann ſein, daß Sie Ihre Aufzeichnungen beſchwören müſſen, und dann müſſen Sie doch wiſſen, was Sie gehört haben. Sie könnten bei dieſer aufgeregten Zeit ſonſt leicht in den Verdacht kommen, daß Sie mit den Hochverräthern gemeinſame Sache machen. Mir würde es ſehr leid thun, wenn Ihnen etwas Unangenehmes be⸗ gegnete, denn ich kann mich leider einer gewiſſen väterlichen Sorgfalt für meine Leute nicht entſchlagen, ſo wenig unſere Zeit für dergleichen Verſtändniß hat. Undankbarkeit iſt eine republikaniſche Tugend. Sie ſind verheirathet und haben eine große Familie, Ammermann?“ „Fünf unmündige Kinder und einen erwachſenen Sohn, der ſich wegen Krüntligtel nichts verdienen kann!“ „Im! Hm! Das deutſche Kinderelend!“ murmelte Reinhardt hörbar. „Ich will Ihnen hundert Gulden Zulage geben, Ammermann! Und Ihren Sohn dem Kabinetsfekretariat zur Unterſtützung empfehlen... Vielleicht für einen Freiplatz im Krankenhaus zu Hermannsbad. Nun? Sind Sie mit mir zufrieden?“ Ammermann blickte nicht auf, aber er beugte ſich über die Hand des Mächtigen, um ſie zu küſſen. „Machen Sie keine Thorheiten!“ ſagte Reinhard, indem er dem Privat⸗ ſekretair ſeine Hand entzog und in ſeine Gemächer ging. Ammermann hob das verzweifelte Antlitz. Seine Lippen bebten und ſeine Blicke fielen auf eine eingerahmte Stickerei, welche in verſchiedenen Buch⸗ ſtabenſyſtemen kunſtvoll verſchlungen die„Zehn Gebote“ darſtellte und dem „Kämpfer für Thron und Altar“, wie ſich Reinhardt ſo gerne nennen ließ von einer hochſtehenden Dame verehrt worden war. Mechaniſch irrten die Blicke des alten Mannes über die Perlenbuchſtaben. Da ſchlug er die Hände vor das Geſicht, denn da oben ſtand geſchrieben: „Du ſollſt kein falſches Zeugniß geben wider Deinen Nächſten.“ Ein eintretender Diener weckte ihn aus ſeinem Brüten; (Fortſetzung folat.) Meine Wohnung beſindet ſich jetzt aus der Fabrſk von X. C. Konig Ehards 3 ——— Geſchäſts⸗Burean Martin Or, As 10 Mueller& Cie., Mannheim. auerkannt vorzüglichstes empfiehlt ſich zur Führung von Büchern, und bringe ich mein 5 Allgemein beliebte Marken von Mxk. 2½—4½ Land, bon Oepwehe te, Eiſfore, fe Kammgeschäft dermania-Sect Rheing o1d eu ſeang aler ſchriſtuchen Aeheiten, Sitt⸗ in emdchlendet an Künten werden Crémant blano Hochheimer Joh. Heinr. G chwindt aſuchen, Helen höpnrieren, Bermt⸗ oat und villg Crsmant rosé. Mesel-Blume. .U8 liung'zum An⸗ und Verkauf von Liegen⸗ R 3 10961˙( 6 4,10 Karl Kuchler, E 4, 101E EEEEN der Rheinischen Schaumwein⸗Kellerei Roman Beilage Badiſchen Volls-Zeitung Maunheimer Stadt⸗Auzriger und Handelszeikung. Thron und Altar. Roman von Max von Schlägel. G. Fortſetzung.) Dieſer ſtand anſcheinend tief bewegt in der Nähe des Fenſters und blickte auf den Eintretenden, welcher mit dem Hut in der Hand unweit der Thüre ſtehen blieb und ſich ernſt und ruhig verneigte. Er bemerkte nicht, daß die Thüre hinter ihm halb offen blieb. „Excellenz haben dieſe Unterredung gewünſcht,“ begann Konrad mit ge⸗ dämpfter Stimme. Als ſei es ihm endlich gelungen, ſeine Bewegung beim Anblick des einſtigen Freundes niederzukämpfen, trat Reinhard mit raſchen Schritten auf Konrad zu und ergriff deſſen Hände, die ſich nicht vom Hute löſen wollten. „Ich wagte nicht zu hoffen, daß Du kommen würdeſt,“ ſagte er raſch. „Wie oſt, ſelbſt bei mancher flammenden Philippica gegen mich, konnte ich kaum an mich halten, Dir die Hand entgegen zu ſtrecken und Dir zuzurufen.. Ereifere Dich nicht zu ſehr, alter Junge, als ob Du Deinem Todfeinde gegen⸗ überſtändeſt! Wenn wir Zwei allein miteinander zu thun hätten, dann wärs Alles in einer Viertelſtunde im Reinen. Aber man iſt eben in unſerer Zeit und Stellung faſt ebenſo viel Abſtraktum als vernünftiger Menſch, und wenn Du mit mir gar zu ſcharf in's Gericht gingſt, da packte eben auch mich das parlamentariſche Jagdfieber und. Kurz, ich glaube nicht, daß das Land bei dieſer Hatz etwas gewonnen hat.“ „Gewiß nicht,“ ſagte Konrad Vorlauf, deſſen Offenheit ſich mit aller Gewalt gegen die moraliſchen Umarmungen des Renegaten ſträubte, während es ſeiner Gutmüthigkeit ſchwer wurde, ſie zurückzuweiſen. „Der Buchſtabe tödtet, das Wort macht lehendig,“ fuhr der Miniſter lebhaft fort, indem er ſich des Hutes Konrads bemächtigte, dieſem einen Fauteuil zuſchob und ſich ſelbſt auf einen Stuhl ihm gegenüber ſetzte.„Das Wort macht lebendig, dachte ich oft, wenn wir uns halb zu Tode hetzten über einen todten Paragraphen der Verfaſſung, über Len wir blick verſchiedener Meinung geweſen wären. Aber hinter Dir ſtand das, was Du Volk, Ueberzeugung, Prinzip und was weiß ich noch Alles nennſt, und ich hatte die liebliche Ausſicht auf einen Vortrag bei meinem durchlauchtigſten Herrn, welcher der vielleicht veralteten, aber doch immerhin natürlichen Anſicht iſt, eine Verfaſſung, welche ſein Vater als Landesherr eingeführt habe, als Landesherr wieder umſtoßen zu können. Und das iſt keineswegs ein muth⸗ williger Gewaltakt, ſondern die Budgelfrage berührt den Fürſten in ſeinen eigenſten Familienintereſſen. Und ich, den cr mehr als einen Vertrauten, denn als Diener behandelt, vermag mich dieſer Strömung nicht zu entziehen. Aber ich bin der innigſten Ueberzeugung, wenn wir über das Budget eine Ueberein⸗ ſtimmung eezielt haben, ſo iſt alles in Ordnung. Bedenke nur ſelbſt: Es war dem Fürſten noch immer nicht moͤglich, für ſeine Kinder den Herzogstitel von Preußen und Oeſterreich zu erlangen, geſchweige das Succeſſtonsrecht. Durch Beide als Menſchen keinen Augen⸗ % e. Sote Bariſche Bolk9-Zeitung.— Sümmklicher Seiden-, Sammet- und Damenkleider-Stoffe. Um den heutigen Anforderungen in jeder Branche vollſtändig genügen zu können, beabſichtige ich mein bisheriges 9 Coeſich, Horhaug⸗, Möbelſioff, ſowie Seiden⸗ und Mode⸗ in zwei ſelbſtſtändige Geſchäfte zu trennen und habe ich mich daher entſchloſſen, um mit den großen Lagerbeständen von Mode-, Seiden- und Sammet-Waaren vollſtändig zu räumen, dieſe Artikel einem Total-Ausverkauf= 5 uſetzen und verkaufe ſolche zu änsz billi Preiſen. 5 4 2 ** ſetzen und verkaufe ſolche zu änßerſt billigen Preiſen Alber 4 Ciolina, Mannheim, Kauflaus. He Snhe Bisdultkartoffel- Helschkorn Eentnerweiſe Bu 1 auchFrobmänncher“ genannt, un⸗ en e, e ili in F. 5, 10. 1 11438 Zöpſe, Loeken, Chignon, Toupet-Scheitel Perben auf das Feinſte ausgeführt. F. X. Werck, 10686 von 5 Ctr. ab noch billiger. Tannenholz Kilo ab hi 11868 Perteendenderkranen Neseee.. Peima Stolzenfels lmüßigkeiten, örtli 5 können gem 2, 2. 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Und daß die Stände ſelbſt ihre berechtigten Privilegien auf das Spiel ſetzen, wenn dieſet Mißbrauch ſtändiſcher Redefreiheit und Verfaſſungsauslegung fortdauert?“ Konrad Vorlauf athmete tief auf, als ſei es ihm eine Erleichterung, daß ihm aus der Wolke heuchleriſcher Phraſen, die ihn faſt betäubt hatte, wieder der alte höhniſche Todfeind entgegentrat: „Dann bleibt uns nichts übrig, als bei unſerem Rechte zu verharren und die Gewalt zu erwarten!“ Zornig ſchritt Reinhard ein paarmal im Zimmer auf und ab und rief: „Euer Recht! O ich durchſchaue dieſe Pläne. Mit den Paragraphen eurer Verfaſſung wollt ihr Thron und Altar in die Luft ſprengen! Aber man täuſcht ſich! Die Straßen dieſer alten Reſidenz ſind kein Boden für Barrikaden!“ Bleich und entrüſtet trat Konrad Vorlauf einen Schritt zurück und erhob wie beſchwörend die Hand. „Nicht ich habe das verhängnißvolle Wort ausgeſprochen. Reinhardt! Jetzt weiß ich, warum Du mich kommen ließeſt und mir Bedingungen tellteſt, welche die Stände niemals eingehen würden. Ich ſehe jetzt klar, wozu dieſe ganze Freundſchafts⸗Komödie mit mir geſpielt worden iſt: Du willſt den Bürgerkrieg!“ Auf die Lehne ſeines Stuhls geſtützt, mit einem teufliſchen Lächeln, ließ der Miniſter den einſtigen Geſinnungsgenoſſen ſcheiden, vor dem ſich die bereits halboffene Thür wie von ſelbſt aufthat. „Ammermann!“ rief der Miniſter, nachdem er einige Minuten gewar⸗ ſeine morganatiſche Ehe iſt er ſo zu ſagen iſolirt— was iſt da natürlicher, als daß er das Schickſal ſeiner Familie wenigſtens materiell zu ſichern ſtrebt? Die brutale Gleichmacherei wird nun allerdings behaupten, daß das Privat⸗ nermögen des Fürſten groß genug ſei, um die gräfliche Familie auch nach ſeinem Tode zu ernähren; aber Leben und Leben iſt zweierlei, und Du wirſt zugeben, daß der Sohn eines regierenden Fürſten mit einer Apanage, welche irgend einem obſcuren Subjekte über alle Erdenqual hinweghilft, bettelarm ſein kann. Hier ſitzt die Wurzel des ganzen Uebels— binc illae lacrimae! Nun kann man allerdings entgegnen, unſer Landesherr hätte den ganzen Konflikt dadurch zus dem Wege gehen können, wenn er ſich ſtandesgemäß verehelicht hätte. Aber änen ſolchen Vorwurf wird wenigſtens das Volk nicht erheben, aus deſſen Mitte der Regent die Gefährtin erwählt hat. Ich bin überzeugt, daß Du, der freiſinnige vorurtheilsvolle Mann, über dieſe Ehe viel mildere Anſchauungen Jaſt, als die Höfe von Berlin und Wien, und dennoch thuſt Du Dein Aeußer⸗ ſtes, um der Kabale in die Hände zu arbeilen.“ Konrad Vorlauf hatte ſich erhoben, als werde ihm die Luft zu kurz in dieſem ſophiſtiſchen Wortſchwall, der auf ihn einbrauſte. Der Miniſter ſchwieg and ſah erwartungsvoll zu ſeinem Gegner empor. „Dieſe Vorausſetzung iſt irrig und darum ſind alle Folgerungen, die haran geknüpft werden ſollen, hinfällig,“ antwortete Konrad Vorlauf unge⸗ zuldig.„Ich hatte bisher keine Veranlaſſung, mich über die Ehe unſeres Fürſten auszuſprechen. Da man aber die Sympathie des Volkes für ſie zu deanſpruchen ſcheint, ſo muß ich im Namen dieſes Volkes erklären, daß unſer Fürſt kein Erzherzog Ferdinand und ſeine Gattin keine Philippine Welſer iſt. Jene Ehe, welche kein Privatmann hätte wagen dürfen, ohne ſich und ſeine Sippe der allgemeinen Verachtung preiszugeben, war ein Fauſtſchlag der erb⸗ üchen Gewalt in's Geſicht der öffentlichen Moral, für deſſen Sanktion das Volk, ſo lange es an ſich ſelber glaubt, niemals das kleinſte ſeiner Rechte dpferu wird!“ Auch Reinhardt hatte ſich erhoben. Geſichts war verblaßt. „„ch hatte nicht geahnt, einer ſolchen Erbitterung gegen höchſte Perſonen zu begegnen“, ſagte er wie verletzt,„gegen die(ich muß das, ſelbſt auf die Gefahr hin, mich in dieſer Zeit lächerlich zu machen, geſtehen), gegen die ich mich einer gewiſſen Pietät nie habe entſchlagen können und die mir, je länger ich in ihrer Nähe ſein darf, immee theuerer werden. Nicht am wenigſten achte ich es an dem Monarchen hoch, daß der traurige Zwieſpalt mit den Ver⸗ kretern ſeines Volkes ſo nahe geht, daß er jeden einigermaßen möglichen Ver⸗ gleich einzugehen bereit iſt. Nur in Fragen der ſtaatlichen Sicherheit nach außen, wie die beabſichtigte Militärorganiſation, und bezüglich des Unterhalts ſeiner Angehörigen, die er als zärtlicher Vater liebt, vermag er von ſeinen landesherrlichen Rechten nichts zu vergeben. Und ich, der ich in der allgemeinen Aufloͤſung und den Stürmen der Zeit das monarchiſche Prinzip für einen Fels im Meer anſehe, vermochte ihm nicht dazu zu rathen.“ Wie in eruſter Trauer ſtand der Miniſter da. Konrad war von dem Allem auf's Peinlichſte berührt, aber unerſchüttert. „Die zwei Leibſchwabronen und die Apanagen für die fürſtliche Familie ſind die Angelpunkte des gegenwärtigen Conflikts. Die Verfaſſung iſt unſer ziger Wall gegen die Willkür. Wir dürfen nicht ſelber die Breſche legen, Mürch weſche unſere letzten Rechte niedergeriſſen werden ſollen. Wir dürfen inen Prücedenzfall ſchaffen.“ Der gutmüthige Ausdruck ſeines tet hatle. Der Privatſekretär trat ein. „Haben Sie Alles genau nachſtenographirt 2“ „Jedes Wort, Exzellenz. nehmbar.“ „Es kommt mir vorzüglich auf die Akußerung über die Unmoralität unſeres allergnädigſten Landesherrn und die ſtaatsgefährliche Drohung mit dem Wie lautet der letzte Satz, den Sie notirt haben— der Bürgerkriege an. allerletzte!“ Der Schreiber entzifferte langſam die Zeichen der damals noch jungen Kunſt und ſagte: „Du willſt den Bürgerkrieg!“ „Was 2“ rlef Reinhardt ſtreuge;„Sie ſind harthörig oder Ihre Kurz⸗ ſichtigleit iſt keinen Deut werth! Wir wollen den Bürgerkrieg! hat Vorlauf geſagt.“ „Exzellenz!“ verſicherte der Schreiber ängſtlich. Worte. Sie lauteten wie ich ſchrieb.“ „Sie fügen die Unverſchämtheit zur Unfähigkeit, Ammermann, wenn nicht noch Schlimmeres! Ich kann nur Beamte um mich haben, die mein Bertrauen beſigen. Ich habe ein vortreffliches Gedächtniß und bin ſicher daß, die Worte ſo lauteten, wie ich Ihnen ſagte. Schreiben Sie die Aeußerungen Die meinigen ſind gleichgiltig und halten das Konzept Vorlauf's in's Reine. Herr Rechtsanwalt Vorlauf ſprach ſehr ver⸗ „Es iſt keine andere Lesart möglich als die meinige. Auch erinnere ich mich noch genau an die mmmmmm fereneee 28. Nobember Dr. Blersch, Theaterstrasse D 2, 12. In New-Vork 10578 approbirter Zahnarzt. Kiederlage u. Keparaturwerkfätte in Winden, Sackkarren und.⸗ Waagen von K. Feiler, 0 2, 2 Mannheim und Weinheim.10677 ecſmicum Mfttweida — Sachsen.— —— e) Heschinen-Ingenieur- Sohule W Werkmeister-Schule, — Veranterricht frez.— Aufgepaßt! Von heute an koſtet prima 12070 Kalb⸗Fleiſch ver Pfund 50 Pfg. bei Metzgger Hellinger, K 4, 16. Prima Hammelfleiſch, 40 und 5 Pf., Kalbfleiſch 54 Pf., Kuhfleiſch 40 Pf. 11659 Meyer, J 2, S. Stockſiſche und Tittlinge friſch und gut gewäſſert bei 11936 Hoffart Witw., R 4, 22. 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Dezember I. V. nach erfolgter Ausfüllung von denſelben wieder eingeſammlt werden⸗ J Zur genügenden Förderung des für die Statiſtik, die Verwaltung und die Wiſſenſchaft ſo wichtigen Geſchäftes det Volkszählung iß es dringend noth⸗ wendig, daß alle Se [ſtände, ſowie überhaupt alle hieſigen Einwohner, von welchen eine Mit wirkung beanſprucht werden muß, dürch genügende Auskunfts⸗Ertheilung und Borbereitung der Liſtenausfüllung di⸗ Herren Zählungscommiſſäre in ihren mühevollen und ſchwierigen Amte ſo⸗ viel als möglich unterſtützen. JDabei machen wir auf§ 11 d Verodnung vom 21. Oktober ds. N. aufmerſam, wornach der Se vorſtand, falls bei Austheilung Zählungsliſten eine Haushaltung über⸗ gangen werden ſollte, Sorge zu tragen bat, daß ihm eine Zählungsliſte nach⸗ träglich zugeſtellt werde. ——— JWir richten an alle hieſigen Ein⸗ *ſwohner das ergebene Erſuchen, de acSählungscommiſſäre bei der vorzuneh, menden Volkszähiung nach beſten Kräß, ten unterſtützen zu wollen. Mannheim, den 19. 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Matinee der Frau Annette Essipoff“ Hofpianistia Sr. Majestät des Königs von Preussen, unter gefälliger Mitwirkung der Hofopernsängerin Frau Seubert-Hausen sowie des Herrn und der Frau Hofkapellmeister Faur. El Saal-Sperrsitz M..—. Nichtnummerirter Sitzplatz M..50. E Billets sind in den hiesigen Musikalienhandlungen zu haben. Achtungsvoll Rollwäyſe Jean Wohlfar 2 11851 Alpenhoruwirth⸗ 0 geräuehen Aal, Schellſische, neue holländ. Vollhäriug marinirte Häringe, beſte Sardellen, Salz- u. ESsiggurken lebr. Koch, E Großer Mayerhuf 20 11 Uhr 12052 Vom 1. Dezember ab werden 11800 Schultern gerade halten. in der Mitte befindet sich ferner eine breite Piatts(Rückgradfeder), aus dem besten Stahl, Stütze des Rückgrats. Die ganze Construction ist nach Vorschrift berühmter Kerzte ausgeführt, verhindert eine sahlechie, vorwärts gebückte Haltung und befreit von manchen sonstigen Unbehaglichkeiten. 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